Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kommentare und Diskussionen zu den Geschichten, Gedichten etc. #38
John Irenicus
26.03.2016, 16:51
~ Zum Vorgängerthread #37 ~ (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1439371-Kommentare-und-Diskussionen-zu-den-Geschichten-Gedichten-etc-37)
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Ajnif hat ja auch quasi einen Last-Minute-Wettbewerbsbeitrag zu Schreim naoch Buchstohm 3 abgeliefert, sich in Anbetracht der Eile aber gar nicht mal so schlecht geschlagen! Schade, dass das dann auch gleichzeitig der letzte Post, zumindest im Rahmen des Wettbewerbs, ist.
Denn was sehr ernst und beinahe ein wenig bitter anfängt, beginnt sich recht schnell zu einer Geschichte zu entwickeln, die zotiger nicht sein könnte. Nachdem mit der Massageszene ordentlich Männerfantasien angeheizt wurden, trifft es sich nur allzu passend, dass immer klarer wird, dass Lucia und Nadja meinen, gar nicht wirklich einen Mann selbst zu brauchen, sondern eben nur... naja! Der Schatz im Schoße des Mannes eben! Ein schöne Umschreibung und mit diesem Post ein wirklich schöner Auftakt zu einer Geschichte, an der Sigmund „Penisneid“ Freud wohl seine helle Freude gehabt hätte. :p
„Jetzt steht die Sonne am höchsten Punkt, erst wenn sie untergeht habe ich den nächsten Kunden. Lass uns also direkt losgehen, vielleicht
Ob wir je erfahren werden, wie es hier hätte weitergehen können? :p
Es ist aber tatsächlich so, dass die Geschichte bei all der eiligen Erzählung doch irgendwie zündet. So eine Thematik hatte man bisher eben noch nicht. Ich glaube auch nicht, dass ich mich als Mann getraut hätte, so eine Geschichte zu erfinden. Ich kann mich immerhin in Raik hineinversetzen. Der Witz ist jedenfalls ganz auf deiner Seite – und beim Schluss des ersten Posts musste ich auch ein bisschen lachen, weil es so herrlich bescheuert ist. Und natürlich sind die Männerfantasien auch am Schluss dieses ersten Posts nicht erloschen – denn wer weiß, was Raik irgendwann vielleicht mal Belohnung bekommt. Oder was er machen muss, wenn Gegenstand A in der gewünschten isolierten Form dann doch niemals aufzutreiben ist... §list
Fehlerliste:
dass imer rechtzeitig warmes Wasser bereit stand
antwortete Nadja, ein Anflug von Sehnsucht schwang in irer Stimme mit.
Schön, Olivia mal wieder auch als Autorin begrüßen zu dürfen – und dann auch noch mit einem Wettbewerbsbeitrag zu Schreim naoch Buchstohm 3! Angesichts der Buchstabenzuordnungen kann man allerdings fragen, ob das – von deiner anderen, reformierten Story mal abgesehen – wirklich der beste Wiedereinstieg ins Story-Forum war. :D
Vom Stil her ist das nämlich nicht so das Beste, was man von dir kennt. Da spielt wohl auch der gewisse Zeitdruck bzw. der Wunsch, „das jetzt schnell fertig zu machen“, mit herein. Du verwendest viele lange Sätze, die dann auch aufgrund inkonsequenter Kommasetzung schwierig zu lesen sind. Das liegt auch daran, dass du immer viele verschiedene Aussagen in einen dieser Bandwurmsätze einbaust. Beim Schreiben von Prosa muss man es mit dem Motto „Eine Aussage – ein Satz“ zwar alles andere als ernst nehmen, aber „Ein Satz – drei Aussagen“ ist vielleicht auch nicht immer so das Richtige. Beispiele:
Würden es die Umstände nicht anders erfordern, wäre es ihr wohl auch lieber gewesen, wenn es den Kapitän erwischt hätte und sie nicht im Nachhinein bereute den erstbesten Mann zu nehmen, welcher sich bezüglich des Aushangs einer von ihr in die Wege geleiteten Schatzsuche meldete.
Natürlich war die Schatzsuche ein Vorwand, das wollte Sagitta sich insgeheim nicht abstreiten, während sie voran ging. Tatsächlich ging es um weitaus mehr als nur um ein bisschen Tand und Geschmeide, was auf den örtlichen Schwarzmärkten durchaus ein Vermögen einbringen könnte – allerdings war es auch nicht ganz gelogen, da sie wusste, dass die versunkene Burg der Paladine inmitten des Sildener Sees durchaus ihre verschollenen Schätze beinhaltete.
Das ist einfach viel zu viel auf einmal und klingt so gewaltig wirr. Man hat Mühe, da als Leser noch zu folgen – und bei der Mühe bleibt dann so ein bisschen das eigentlich Wichtige auf der Strecke, nämlich, dass man sich auf die Geschichte einlassen kann. Das wird so nur umso schwieriger.
Man muss dir allerdings trotzdem attestieren, dass du aus diesem unmöglichen Szenario – mit so schlimmen Buchstabenzuordnungen musste ja nicht einmal Stone kämpfen – dann doch so ein bisschen was herausgeholt hast. Wobei man das auch nur mit einigem Wohlwollen sagen kann, weil die Geschichte natürlich komplett an den Haaren herbeigezogen scheint. Aber: So an sich funktioniert sie ja eben doch, und wie du das Schaf eingebaut hast, ist trotz allen Biegen und Brechens ja doch irgendwie klasse. Ich kann auch nicht sagen, dass ich mich bei den Gesprächen zwischen Sagitta und Greg gelangweilt hätte. Glaubwürdigkeit hin oder her – witzig fand ich es bis hierher ja schon. Man braucht ja schon einiges an Kreatitivät, um das alles irgendwie unter einen Hut zu bekommen. Ich fürchte nur, mit kommenden Vorgaben wird es nicht einfacher werden, dieses Szenario fortzuführen. :p
Den letzten Satz aussprechend betrat die ungleiche Truppe eine große Halle, in deren Mitte sich ein großer Kreis befand. Mehrere von Grünzeug überwucherte Paladinstatuen zierten die Wände des Raumes, während die kuppelartige Decke nach oben hin in einem breiten Okulus endete. Weiterhin befand sich unterhalb besagter Öffnung am Boden des Raumes eine leichte Vertiefung im Boden, welche dem Okulus nachempfunden wurde.
Was soll denn in diesem Sinne ein „Okulus“ sein? So an sich würde ich mir das einfach mal mit „Auge“ übersetzen, was man sich vielleicht auch so im übertragenen Sinne bei so einer Kuppel vorstellen kann. Aber so richtig dann halt doch nicht.
Mehr habe ich zu diesem abstrusen Beginn nicht zu sagen, meine Bemerkungen weiter oben decken eigentlich das Wichtigste ab. Ich bin jedenfalls gespannt, wie das nur weitergehen soll. :D
Fehlerliste:
sondern auch noch ausführ! “
Ein Leerzeichen zu viel...
war es der Kräuterhexe wichtig nicht alle Details jemanden zu erzählen
Die Satzstellung mit dem „jemanden“, dass überdies „jemandem“ heißen müsste, ist etwas ungelenk – und ein Komma nach „wichtig“ könnte der Satz auch vertragen! Überhaupt, mit Kommas gehst du in diesem Text bisher viel zu sparsam um, da kann ich gar nicht alle Stellen zitieren...
Der zweite Post ist dann gleichzeitig auch schon der letzte, zumindest, was dieses Stück Text in seiner Rolle als Wettbewerbsbeitrag angeht. Was recht schade ist, weil mir der zweite Teil – trotz sprachlicher Schwächen – sogar doch noch ein wenig strukturierter vorkam als der erste Post. Also, von den Formulierungen her zumindest. Wobei der Nebeneffekt dieser „Strukturiertheit“ wohl auch eine gewisse Gezwungenheit ist – man liest sehr deutlich heraus, dass die Handlung einzig und allein von den Vorgaben und den absurden Buchstabenordnungen getrieben ist und ein ums andere Mal dorthin gezwungen werden muss, wo sie hinsoll – gerade, dass alle drei Personen zum Hort des Eisdrachen marschieren sollen, wo Person D dann quasi aus dem Körper des Eisdrachens selbst erscheint – nunja. Ein Glanzstück ist das wahrlich alles nicht. :p
Und doch las es sich streckenweise gut – die Szene bei Sagitta und mit dem Gespräch mit Greg, das war zum Beispiel wieder mehr gelungen und amüsant. Dann aber wurde es wirklich immer hanebüchener und abgefahrener – sogar noch mehr, als es das Einstiegsszenario ursprünglich vermuten ließ. Szenen, in denen Liesl als Person sogar noch am normalsten wirkt, haben die Bodenhaftung halt nachweisbar endgültig verlassen. §ugly
Fehlerliste:
Doch selbst sie schien überfragt im Angesicht dieses scheinbar sinnlosen Unterfangens.
Scheinbar oder anscheinend?
Die Lage schien umso aussichtslose
immer noch zweifelnd an der Zweckmässigkeit ihres Vorhabens
vertraut-wirkendes Schaf
warum Liesl plötzlich vor ihm stand und ihn zärtlich anblöckte
Natürlich, dies war der Ort, wo der Anfang ihres Auftrages seinen Lauf nahm:
Zeitfehler: Genommen hatte.
„Määäh“, war alles was Liesl von sich gab, während ihr Kopf leicht auf und ab wippte, scheinbar auf der Suche nach frischem Futter.
scheinbar oder anscheinend?
Es vergingen einige Stunden bis das ungleiche Trio tatsächlich unbeschadet am Ende ihrer neuen Reise ankamen.
Ein leichter Schauer ran ihm den Rücken hinunter
Zu Lebzeiten war er vermutlich grässlicher anzusehen als die meisten Seemonster, die der einstige Piratenkapitän zu seiner Zeit auf hoher See erblickt hatte.
Zeitfehler: anzusehen gewesen
Zwar wusste Greg immer noch nicht, inwieweit er sich noch sicher war, ob es eine gute Sache war Sagitta zu vertrauen, nun da er zu mindestens erahnte, dass es sich bei dem Schatz scheinbar um mehr als nur ein bisschen Tand und Kirchenschmuck zu handeln schien und er scheinbar noch Bedeutung für den letzten verbliebenen Zeitzeugen einer uralten Kultur hatte, doch zumindest schöpfte er wieder neue Hoffnung, was die verborgene Kammer innerhalb der versunkenen Burg der Paladine betraf.
Da sind sie wieder, die scheinbars, noch dazu wiederholt und in so einem ungelenken Satz. :p
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Uff, an dieser Stelle möchte ich doch loswerden, dass diese Geschichte tatsächlich zum großen Teil eher unter Zeitdruck entstand. Jeweils beide Kapitel wurden immer am Abgabetag 2-3 Stunden vorher geschrieben, was man den Werken tatsächlich auch anmerkt.
Mein bester Einstieg war so gesehen neben "Die Herrschaft von König Rhobar IV." eher noch mein kleiner Beitrag in der M-Story "Auf dem Marktplatz", da ich zumindest da grammatikalisch nicht so viel falsch machen kann. §ugly
Aber trotzdem vielen Dank, dass du es dir angeschaut hast - ich werd mir die Fehler nochmal durchlesen, wobei es mich doch leicht erschüttert. Ausnahmsweise habe ich die Wettbewerbsbeiträge im Word-Dokument geschrieben. Aber nun gut, ich glaube inhaltliche Fehler kann man trotz allem nicht vermeiden.
Ach ja und ein Oculus ist dieses Gebilde:
https://de.wikipedia.org/wiki/Ochsenauge_%28Architektur%29
Dan Brown und Illuminati sind daran schuld. :<
John Irenicus
26.03.2016, 22:09
Ach ja und ein Oculus ist dieses Gebilde:
https://de.wikipedia.org/wiki/Ochsenauge_%28Architektur%29
Dan Brown und Illuminati sind daran schuld. :<
Da kann ich ja wohl sogar froh sein, dass du nicht den Begriff "Ochsenauge" gewählt hast - das hätte mich ja noch mehr verwirrt. :D
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Jetzt kommt wieder der Zeitpunkt, wo ich sehen muss, dass ich meine tagealten Notizen leider nicht mehr lesen kann. Ich werde trotzdem bzw. erst recht mein Bestes geben (müssen), um aus ihnen einen Kommentar zu MiMos aktuellen Kapiteln von „Halbzeitkatastrophe“ zu basteln.
Kapitel 50 (Glückwunsch zu der Zahl, übrigens) gefiel mir mal wieder ganz gut. Henry ist ja wirklich eine, äh, akzentuierte Persönlichkeit und bringt ordentlich Farbe in die Sache hinein – noch dazu ist die langersehnte Analyse der Proben ja schon aus sich heraus spannend. Eine gute Mischung in diesem Kapitel also!
Aber der Reihe nach: Die Eingangsszene mit Diego ist knapp gehalten, aber sie gefällt mir wirklich gut. Ohne viel Herumgelaber wird der Plan eben ausgeführt. Besonders gut finde ich, dass du bezüglich Diego hier so eine Art Zwischending beschreibst: Er lässt sich nicht vollends täuschen, weil er nicht naiv ist (erinnerte tatsächlich auch etwas an „unseren“ Diego, wenn man ihm die von Lares verfälschte Liste aus der Mine gibt), kommt aber eben trotzdem nicht dahinter, warum Ronny seinen Ionenbums wirklich manipuliert hat. Das gefällt mir gut und kommt glaube ich einem realen Geschehen wirklich sehr nahe.
Vielleicht war Rasmus mit seiner Einheit ganz in der Nähe. Hatte er Batty absichtlich entkommen lassen? Es erschien ihm unwahrscheinlich, dass Batty es geschafft haben sollte, der besten Einheit des MGZSO zu entkommen. Vielleicht hatte er in seinem alten Kameraden aus der sechsundzwanzigsten Einheit einen treueren Verbündeten als er gedacht hatte. Wenn die Proben von Batty tatsächlich eine neue Spur lieferten, konnte Rasmus ein starker Trumpf sein.
Da sollte er sich vielleicht nicht allzu viele Hoffnungen machen...
Während Ronny durch einen Fichtenwald fuhr, fiel ihm auch wieder ein, was Rafael gesagt hatte. Orks. Warum tischten er und Batty ihm so eine offensichtliche Lüge auf? Was bezweckten sie damit? Das machte doch keinen Sinn.
Die Stelle finde ich auch ganz interessant. Einerseits ist Ronny ja nunmal der Verbündete schlechthin und er müsste wissen, dass Batty und Rafael keinen Grund haben, ihn zu belügen. In Anbetracht der Tatsache, dass man so eine Orkgeschichte als unbefangene Person aber halt nur für eine Lüge haben kann, kommt man da natürlich wirklich ins Zweifeln – Freunde hin oder her. Das finde ich sehr menschlich von Ronny. Fast schon schade, dass die vermeintliche Lüge nur wenig später bei Henry dann doch als wahr – oder aus Ronnys Sicht zumindest als sehr wahrscheinlich doch wahr – bestätigt wird.
Batty hat es also trotz zwei hoch angesehener Einheiten auf ihren Fersen nach Al Shedim geschafft, während direkt neben ihr der nächste Meteoritenhagel runterging, und du triffst dich nach all dem auch noch mit ihr? Das hätte kein Romanautor besser machen können.
Naja, bezüglich solcher offener Selbstreferenzen bin ich ja mittlerweile zwiegespalten. §ugly
„Ich vertraue meinen Leuten“, betonte Ronny fest. Zumindest hätte er das von Anfang an tun sollen.
Hehe. :D
Wie eingangs gesagt, mit Henry wird das Kapitel dann jedenfalls richtig super, auch ohne den unscheinbaren Auftritt Riordians und selbst ohne die spannenden Probenanalysen wäre das allein durch Henry ein Spaß zu lesen gewesen. So ist es natürlich umso besser, weil man einerseits so das Unterhaltungselement hat, andererseits aber auch ziemliche Dramatik: Die Orks scheinen ja wirklich eine noch viel größere Rolle zu spielen als zuerst angenommen. Und dann auch noch Ronnys Erkenntnis, dass er für die Durchführung seines Plans, die Orks zu finden, viel zu wenig Zeit hat, weil Frank schon längst verurteilt – alles keine rosigen Aussichten. Hier in diesem Kapitel kommt also Vieles zusammen, was die Geschichte ausmacht. Hat mir gefallen!
Kapitel 51 punktet meiner Meinung nach vor allem damit, dass nun endlich mal klipp und klar erklärt wird, was diese Golgahöll ist, und ja – es ist tatsächlich so schlimm, wie die Reaktionen der anderen auf diesen Namen immer haben vermuten lassen. Gleichzeitig unterstreicht das mal wieder, was der MGZSO eigentlich für ein Verein ist (methodisch in etwa angesiedelt zwischen Stasi, Gestapo und IS). Ich finde, das oder zumindest die nächsten Kapitel wären, auch für die Charaktere, eigentlich ein guter Zeitpunkt gewesen, um mal zu reflektieren, wie man zum MGZSO eigentlich zu stehen hat. Und vor allem: Wie man zu allen unseren „Freunden“ wie Ronny, Batty, Lilly, Troy und Frank eigentlich zu stehen hat. Schließlich sind die alle nicht erst seit gestern in dieser Vereinigung, und irgendetwas muss sie ja dazu getrieben haben, dort Mitglied zu werden – und auch nicht wieder auszutreten. Gerade in diesem Golgahöll wird die faschistische Ideologie ja ziemlich offenbar, und man muss ja schon ein ganz bestimmter Typ Mensch sein, um denen beizutreten und für die zu arbeiten – und sich wie gesagt selbst bei vollkommenen Eskalieren nicht loszusagen. Das finde ich einerseits gut, weil es zum Nachdenken über die besagten Agenten anregt – andererseits finde ich es dann wiederum gerade nicht so schön, dass hier die Reflexion seitens der Charaktere etwas ausbleibt. Speziell Golgahöll wird jetzt schon als irgendwie schlimm wahrgenommen – gleichzeitig kann man sich aber nicht des Eindrucks erwehren, dass zwischen den Charakteren trotzdem so ein unausgesprochener Konsens besteht, dass solche Methoden eben halt einfach „irgendwie dazugehören“. Hat ja immerhin auch wirklich böse Leute wie zum Beispiel Ramirez getroffen! Das alles ist deshalb interessant, weil man auch längst nicht mehr sagen könnte, dass es Teile des MGZSO gibt, in denen etwas schief läuft, wie es bisher Thema in der Story war – sondern dass es ganz offenbar so ist, dass dieser Geheimdienst im Grundsatz schon auf menschenverachtender Ideologie gebaut ist. Und das wirft wiederum wie gesagt ja eben auch ein bestimmtes Licht auf Ronny & Co., die ja zumindest früher mit Feuereifer – und teils in leitenden Funktionen – bei der Sache waren. Für sie wurde das Ganze offenbar erst zuviel, als sich diese Methoden dann gegen ihre eigenen Freunde richteten – sonst war wohl immer alles in Butter. Ich werde das im Blick behalten! Vielleicht, das kann ich mir gut vorstellen, kommt ja noch die große Selbstreflexion der einzelnen Charaktere.
Da das für mich der eigentliche Knackpunkt des Kapitels ist, geht der Rest fast unter. Viel Spektakuläres passiert sonst nicht, da hier viel eher die notwendigen Pläne geschmiedet werden. Besonders gut fand ich dann aber trotzdem noch, wie Ronny anmerkt, dass Diego ihn ja wohl schon gehen lassen würde. Ich denke, das war beabsichtigt, dass der Leser hier recht deutlich erkennt, dass das so einfach, wie Ronny das gerne hätte, wohl ganz sicher nicht gehen wird. Konsequenterweise bleibt Diego dann auch hart – eine tolle Erzählerische Entscheidung, zumal das Gespräch dann ja trotz der Vorahnung noch ziemlich offen war.
Insgesamt also wirklich ein interessantes Kapitel mit jeder Menge Zündstoff!
In Kapitel 52 spitzen sich die Ereignisse dann ja sogar nochmal ein wenig zu. Nicht schlecht! Während die Eingangsszene mehr oder minder bloß Ronnys Absage beinhaltet (Gehorsam, um im Zweifel noch einen Fuß im MGZSO zu haben um seine Kollegen zu retten, oder Gehorsam, weil er den MGZSO so liebt?), geht es in der zweiten Szene um Lucci, Gritta und Rita dann ja direkt wieder so richtig rund. Besonders festgenagt habe ich mich da ja an dieser Stelle:
Einen aberwitzigen Moment lang glaubte Rita, einer von ihnen sei Rafael, doch dann öffnete dieser Mann den Mund und sagte mit einer ganz anderen Stimme: „Verhaltet euch ruhig, dann passiert euch auch nichts!“
Bestimmt Terry Landon! §omg
Mit der Entführungsszene in Verbindung stehend und nicht nur deswegen für mich den eigentlichen Höhepunkt des Kapitels markierend ist dann natürlich das Telefonat zwischen Ronny und Rasmus. Nicht nur, dass sich bewahrheitet, dass Ronny in Rasmus selbstverständlich nicht den Verbündeten hat, den er zu haben hoffte: Nein, auch wird so wieder an das immer weiter zersplitternde Bild vom MGZSO angeknüpft. Die Geiselnahme Unschuldiger ist natürlich wiederum eine neue Stufe, aber wie gesagt: Dass es im MGZSO Leute gibt, die Dreckssäcke sind, das ist nichts Neues und gar nicht mal so interessant. Viel interessanter ist ja die Erkenntnis, dass solche Leute ja nicht zufällig bei diesem Verein arbeiten und noch dazu Führungspositionen innehaben. Und so kann man den letzten Satz des Kapitels...
Er erkannte den alten Rasmus nicht mehr, genauso wenig wie sein eigenes Spiegelbild in dem von Rissen durchzogenen Eis.
… auch bezüglich Ronny vielleicht nicht nur auf den visuellen Bruch durch das Eis beziehen, sondern tatsächlich auch auf die eigene Persönlichkeit. Genug Gründe, die eigene Mitgliedschaft im MGZSO – wie gesagt, nicht nur wegen der aktuellen Ereignisse – zu hinterfragen, sollte Ronny ja jetzt bekommen haben.
Auch Nr. 52 ist also ein wirklich spannendes Kapitel, und insgesamt haben mir alle drei „neuen“ Abschnitte gut gefallen. Ich habe übrigens nicht einmal Fehler gefunden, aber vielleicht habe ich darauf auch gar nicht mehr so geachtet beim Lesen – was ja auch ein gutes Zeichen ist. :gratz
P.S.: Helikoptervermietung ist ganz schön lässig. :D
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Jetzt kommt wieder der Zeitpunkt, wo ich sehen muss, dass ich meine tagealten Notizen leider nicht mehr lesen kann. Ich werde trotzdem bzw. erst recht mein Bestes geben (müssen), um aus ihnen einen Kommentar zu MiMos aktuellen Kapiteln von „Halbzeitkatastrophe“ zu basteln.
Kapitel 50 (Glückwunsch zu der Zahl, übrigens) gefiel mir mal wieder ganz gut. Henry ist ja wirklich eine, äh, akzentuierte Persönlichkeit und bringt ordentlich Farbe in die Sache hinein – noch dazu ist die langersehnte Analyse der Proben ja schon aus sich heraus spannend. Eine gute Mischung in diesem Kapitel also!
Es freut mich, wenn Henry gut ankommt. :gratz
Aber der Reihe nach: Die Eingangsszene mit Diego ist knapp gehalten, aber sie gefällt mir wirklich gut. Ohne viel Herumgelaber wird der Plan eben ausgeführt. Besonders gut finde ich, dass du bezüglich Diego hier so eine Art Zwischending beschreibst: Er lässt sich nicht vollends täuschen, weil er nicht naiv ist (erinnerte tatsächlich auch etwas an „unseren“ Diego, wenn man ihm die von Lares verfälschte Liste aus der Mine gibt), kommt aber eben trotzdem nicht dahinter, warum Ronny seinen Ionenbums wirklich manipuliert hat. Das gefällt mir gut und kommt glaube ich einem realen Geschehen wirklich sehr nahe.
An irgendeine gefälschten Minenliste erinnere ich mich gar nicht. Gothic 1 nur ein Mal gespielt... :grinundwe
Da sollte er sich vielleicht nicht allzu viele Hoffnungen machen...
Die Stelle finde ich auch ganz interessant. Einerseits ist Ronny ja nunmal der Verbündete schlechthin und er müsste wissen, dass Batty und Rafael keinen Grund haben, ihn zu belügen. In Anbetracht der Tatsache, dass man so eine Orkgeschichte als unbefangene Person aber halt nur für eine Lüge haben kann, kommt man da natürlich wirklich ins Zweifeln – Freunde hin oder her. Das finde ich sehr menschlich von Ronny. Fast schon schade, dass die vermeintliche Lüge nur wenig später bei Henry dann doch als wahr – oder aus Ronnys Sicht zumindest als sehr wahrscheinlich doch wahr – bestätigt wird.
Naja, bezüglich solcher offener Selbstreferenzen bin ich ja mittlerweile zwiegespalten. §ugly
Ich fand das auch irgendwie nur vor der Veröffentlichung lustig... :(
Hehe. :D
Wie eingangs gesagt, mit Henry wird das Kapitel dann jedenfalls richtig super, auch ohne den unscheinbaren Auftritt Riordians und selbst ohne die spannenden Probenanalysen wäre das allein durch Henry ein Spaß zu lesen gewesen. So ist es natürlich umso besser, weil man einerseits so das Unterhaltungselement hat, andererseits aber auch ziemliche Dramatik: Die Orks scheinen ja wirklich eine noch viel größere Rolle zu spielen als zuerst angenommen. Und dann auch noch Ronnys Erkenntnis, dass er für die Durchführung seines Plans, die Orks zu finden, viel zu wenig Zeit hat, weil Frank schon längst verurteilt – alles keine rosigen Aussichten. Hier in diesem Kapitel kommt also Vieles zusammen, was die Geschichte ausmacht. Hat mir gefallen!
Kapitel 51 punktet meiner Meinung nach vor allem damit, dass nun endlich mal klipp und klar erklärt wird, was diese Golgahöll ist, und ja – es ist tatsächlich so schlimm, wie die Reaktionen der anderen auf diesen Namen immer haben vermuten lassen. Da fällt mir ja ein Stein vom Herzen. :D
Gleichzeitig unterstreicht das mal wieder, was der MGZSO eigentlich für ein Verein ist (methodisch in etwa angesiedelt zwischen Stasi, Gestapo und IS). Ich finde, das oder zumindest die nächsten Kapitel wären, auch für die Charaktere, eigentlich ein guter Zeitpunkt gewesen, um mal zu reflektieren, wie man zum MGZSO eigentlich zu stehen hat. Und vor allem: Wie man zu allen unseren „Freunden“ wie Ronny, Batty, Lilly, Troy und Frank eigentlich zu stehen hat. Schließlich sind die alle nicht erst seit gestern in dieser Vereinigung, und irgendetwas muss sie ja dazu getrieben haben, dort Mitglied zu werden – und auch nicht wieder auszutreten. Gerade in diesem Golgahöll wird die faschistische Ideologie ja ziemlich offenbar, und man muss ja schon ein ganz bestimmter Typ Mensch sein, um denen beizutreten und für die zu arbeiten – und sich wie gesagt selbst bei vollkommenen Eskalieren nicht loszusagen.Ich weiß nicht, ob du es im Hinterkopf behalten hast, aber der einzige, der sich wirklich überhaupt nicht lossagt, ist ja Ronny. Batty hat zwar bislang nicht das Ziel den MGZSO zu schaden, was aber vielleicht ein Stück auch daran liegt, dass sie Frank als Geisel haben, ist aber immerhin desertiert. Wenn Franks Urteil vollstreckt wird und Batty danach das unwahrscheinliche Angebot bekommt, einfach wieder ihrem Job als Agentin nachzugehen, würde ich sie jetzt einfach mal so einschätzen, dass sie das nicht annehmen würde. Ob Frank noch bei denen arbeiten will, weiß man auch nicht. Von Lilly und Troy weiß man sowieso nichts. Und Ronnys Reflexionen enden ja immer damit, dass er sich daran erinnert, dass es für alle am besten ist, einen Fuß in der Tür des MGZSO zu haben. Damit beruhigt er sein Gewissen und braucht gar nicht weiter über diese Frage nachzudenken.
Alles in allem kann man also von niemandem behaupten, dass er sich trotz vollkommenem Eskalieren dem MGZSO noch treu ergeben fühlt. Im Moment gibt es für sie ja auch Wichtigeres, das keinen Aufschub duldet.
Das finde ich einerseits gut, weil es zum Nachdenken über die besagten Agenten anregt – andererseits finde ich es dann wiederum gerade nicht so schön, dass hier die Reflexion seitens der Charaktere etwas ausbleibt. Speziell Golgahöll wird jetzt schon als irgendwie schlimm wahrgenommen – gleichzeitig kann man sich aber nicht des Eindrucks erwehren, dass zwischen den Charakteren trotzdem so ein unausgesprochener Konsens besteht, dass solche Methoden eben halt einfach „irgendwie dazugehören“. Hat ja immerhin auch wirklich böse Leute wie zum Beispiel Ramirez getroffen! Das alles ist deshalb interessant, weil man auch längst nicht mehr sagen könnte, dass es Teile des MGZSO gibt, in denen etwas schief läuft, wie es bisher Thema in der Story war – sondern dass es ganz offenbar so ist, dass dieser Geheimdienst im Grundsatz schon auf menschenverachtender Ideologie gebaut ist. Und das wirft wiederum wie gesagt ja eben auch ein bestimmtes Licht auf Ronny & Co., die ja zumindest früher mit Feuereifer – und teils in leitenden Funktionen – bei der Sache waren. Für sie wurde das Ganze offenbar erst zuviel, als sich diese Methoden dann gegen ihre eigenen Freunde richteten – sonst war wohl immer alles in Butter. Ich werde das im Blick behalten! Vielleicht, das kann ich mir gut vorstellen, kommt ja noch die große Selbstreflexion der einzelnen Charaktere.Im Moment stehen Rafael, Xerwas, Batty und Ronny wegen Franks Ultimatum ziemlich unter Zeitderuck, da würde ich jetzt ungern allzu viele zeitraubende Debatten einschieben. Gerade diese drei Kapitel dienen ja auch vor allem dazu, die Story wieder zu beschleunigen und auf den nächsten Höhepunkt zuzusteuern. Später wird es natürlich wieder ruhigere Phasen geben, in denen Reflexionen Raum haben. Aber vielleicht bist du ja auch so ganz zufrieden damit, wie die ganze Sache am Ende ausgeht. Gerade nach diesem Absatz bin ich jedenfalls sehr gespannt, wie du die zukünftigen Kapitel bewerten wirst. :D
Ich verstehe aber, worauf du hinauswillst. Dir werden die Missstände, über die sich die ganze Zeit alle klagen, zu selten auf den MGZSO als Ursache zurückgeführt, obwohl dieser Zusammenhang so offensichtlich ist. Das behalte ich auf jeden Fall im Hinterkopf.
Da das für mich der eigentliche Knackpunkt des Kapitels ist, geht der Rest fast unter. Viel Spektakuläres passiert sonst nicht, da hier viel eher die notwendigen Pläne geschmiedet werden. Besonders gut fand ich dann aber trotzdem noch, wie Ronny anmerkt, dass Diego ihn ja wohl schon gehen lassen würde. Ich denke, das war beabsichtigt, dass der Leser hier recht deutlich erkennt, dass das so einfach, wie Ronny das gerne hätte, wohl ganz sicher nicht gehen wird. Ich hab zumindest nicht erwartet, dass es den Leser überrascht, wenn es doch anders kommt. :D
Konsequenterweise bleibt Diego dann auch hart – eine tolle Erzählerische Entscheidung, zumal das Gespräch dann ja trotz der Vorahnung noch ziemlich offen war.
Insgesamt also wirklich ein interessantes Kapitel mit jeder Menge Zündstoff!
In Kapitel 52 spitzen sich die Ereignisse dann ja sogar nochmal ein wenig zu. Nicht schlecht! Während die Eingangsszene mehr oder minder bloß Ronnys Absage beinhaltet (Gehorsam, um im Zweifel noch einen Fuß im MGZSO zu haben um seine Kollegen zu retten, oder Gehorsam, weil er den MGZSO so liebt?), geht es in der zweiten Szene um Lucci, Gritta und Rita dann ja direkt wieder so richtig rund. Besonders festgenagt habe ich mich da ja an dieser Stelle:
Bestimmt Terry Landon! §omg
Hast du denn sofort geahnt, dass es die erste Einheit ist, die da bei Rita und Co. auftaucht? Das erfährt man ja erst in dem Gespräch zwischen Ronny und Rasmus. Und dann muss man sich ja noch daran erinnern, dass Rita einer besonders aufgefallen ist, um den dann wiederum mit Terry in Verbindung zu bringen. Ich habe schon erwartet, dass du diesen Schluss ziehst, aber mich würde halt interessieren, ob es sofort glasklar war, dass das der MGZSO ist, der da in Ritas Elternhaus eindringt. Gerade nach Squardos Besuch hätten es ja auch Gesandte der Karmesinroten sein können.
Mit der Entführungsszene in Verbindung stehend und nicht nur deswegen für mich den eigentlichen Höhepunkt des Kapitels markierend ist dann natürlich das Telefonat zwischen Ronny und Rasmus. Nicht nur, dass sich bewahrheitet, dass Ronny in Rasmus selbstverständlich nicht den Verbündeten hat, den er zu haben hoffte: Nein, auch wird so wieder an das immer weiter zersplitternde Bild vom MGZSO angeknüpft. Die Geiselnahme Unschuldiger ist natürlich wiederum eine neue Stufe, aber wie gesagt: Dass es im MGZSO Leute gibt, die Dreckssäcke sind, das ist nichts Neues und gar nicht mal so interessant. Viel interessanter ist ja die Erkenntnis, dass solche Leute ja nicht zufällig bei diesem Verein arbeiten und noch dazu Führungspositionen innehaben. Und so kann man den letzten Satz des Kapitels...
… auch bezüglich Ronny vielleicht nicht nur auf den visuellen Bruch durch das Eis beziehen, sondern tatsächlich auch auf die eigene Persönlichkeit. Genug Gründe, die eigene Mitgliedschaft im MGZSO – wie gesagt, nicht nur wegen der aktuellen Ereignisse – zu hinterfragen, sollte Ronny ja jetzt bekommen haben.
Auch Nr. 52 ist also ein wirklich spannendes Kapitel, und insgesamt haben mir alle drei „neuen“ Abschnitte gut gefallen. Ich habe übrigens nicht einmal Fehler gefunden, aber vielleicht habe ich darauf auch gar nicht mehr so geachtet beim Lesen – was ja auch ein gutes Zeichen ist. :gratz
P.S.: Helikoptervermietung ist ganz schön lässig. :D
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Vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren! ^2^ Es freut mich ja total, dass die drei Kapitel auch ohne Fabelwesen gut angekommen sind. :p
Eigentlich wollte ich die letzten drei Kapitel des dritten großen Kapitels jetzt relativ zügig hinterher schieben, aber ich hab Schreim naoch Buchstohm ein wenig unterschätzt. Meine Geschichte wird irgendwie viel länger als gedacht und nimmt mich dementsprechend viel mehr in Anspruch. §gnah
John Irenicus
29.03.2016, 11:25
An irgendeine gefälschten Minenliste erinnere ich mich gar nicht. Gothic 1 nur ein Mal gespielt... :grinundwe
Dabei ist es doch das beste Gothic. :(
Ich weiß nicht, ob du es im Hinterkopf behalten hast, aber der einzige, der sich wirklich überhaupt nicht lossagt, ist ja Ronny. Batty hat zwar bislang nicht das Ziel den MGZSO zu schaden, was aber vielleicht ein Stück auch daran liegt, dass sie Frank als Geisel haben, ist aber immerhin desertiert. Wenn Franks Urteil vollstreckt wird und Batty danach das unwahrscheinliche Angebot bekommt, einfach wieder ihrem Job als Agentin nachzugehen, würde ich sie jetzt einfach mal so einschätzen, dass sie das nicht annehmen würde. Ob Frank noch bei denen arbeiten will, weiß man auch nicht. Von Lilly und Troy weiß man sowieso nichts. Und Ronnys Reflexionen enden ja immer damit, dass er sich daran erinnert, dass es für alle am besten ist, einen Fuß in der Tür des MGZSO zu haben. Damit beruhigt er sein Gewissen und braucht gar nicht weiter über diese Frage nachzudenken.
Alles in allem kann man also von niemandem behaupten, dass er sich trotz vollkommenem Eskalieren dem MGZSO noch treu ergeben fühlt. Im Moment gibt es für sie ja auch Wichtigeres, das keinen Aufschub duldet.
Jaja, eben - die Betonung lag bei mir halt auf "noch". Dass jetzt alle mit dem MGZSO unzufrieden sind, das ist ja wohl klar, weil es den entsprechenden Leuten halt selbst an den Kragen geht. Dann ist es immer einfach, plötzlich die Augen geöffnet zu bekommen. Aber ich gehe halt mal davon aus, dass der MGZSO auch vorher schon keine Menschenrechtsorganisation war - das hat man halt nur nicht so erkannt und die jetzt betroffenen Agenten haben es wohl auch einfach nicht so gesehen. Darum geht es mir ja.
Hast du denn sofort geahnt, dass es die erste Einheit ist, die da bei Rita und Co. auftaucht? Das erfährt man ja erst in dem Gespräch zwischen Ronny und Rasmus. Und dann muss man sich ja noch daran erinnern, dass Rita einer besonders aufgefallen ist, um den dann wiederum mit Terry in Verbindung zu bringen. Ich habe schon erwartet, dass du diesen Schluss ziehst, aber mich würde halt interessieren, ob es sofort glasklar war, dass das der MGZSO ist, der da in Ritas Elternhaus eindringt. Gerade nach Squardos Besuch hätten es ja auch Gesandte der Karmesinroten sein können.
Nein, das habe ich natürlich nicht sofort erkannt, auch wenn ich es vermutet habe. Denn gerade nach Squardos Besuch habe ich nicht vermutet, dass jetzt so schnell noch einmal was von den Karmesinroten kommt. Aber glasklar ist für mich in Geschichten sowieso nichts, dafür müsste man ja in die Zukunft schauen können!
John Irenicus
01.04.2016, 20:18
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Das eingeschobene Zwischenspiel bei alis "Auf den Spuren der Vergangenheit" liest sich stilistisch sehr stimmig und ist in seiner Rolle als "Zwischenspiel" angesichts des eben etwas anderen Stils vermutlich auch sehr gut aufgehoben.
Habe mich bei der Art und Weise, wie dieser (recht lose erscheinende) Bund miteinander umgeht, an die (guten - ja, es gab sie) Szenen aus "Dantons Tod" erinnert. Wie sie da so beim Kartenspiel zusammensitzen... ich glaube, "Dantons Tod" fing auch mit so einer Kartenspielszene an - aber das ist auch schon wieder zu lange her, dass ich genötigt wurde, das zu lesen. Anfangs war ich übrigens noch ein wenig skeptisch, dass da direkt so viele Namen und Personen auf einmal genannt wurden und das Ganze dadurch recht oberflächlich wirkt, aber beim weiteren Lesen habe ich dann die Notwendigkeit verstanden, dass da halt Leute aus möglichst verschiedenen "Milieus" oder Bereichen der Stadt vorgestellt werden sollen, damit klar ist, dass die wirklich an allen Ecken und Enden versuchen, Leute vor der Bedrohung zu warnen (und dabei dann ja offenbar doch scheitern).
Was mich dann aber ein bisschen gestört hat, ist, dass die anderen Charaktere ab da außen vor bleiben. Gut, es ist eine respektable erzählerische Entscheidung, das Ganze wirklich auf Wladislaws Perspektive zu beschränken, der dann eben nichts vom Schicksal der anderen weiß. Andererseits hätte ich mir gedacht, dass er wenn er schon die ganze Nacht noch herumstreift, dann vielleicht mal bei seinen Kumpanen hätte nachfragen können oder so. Hätte ich aus Neugier ja gemacht bzw. hätte er das ja durch Zufall mitbekommen können, dass etwas geschieht - oder eben dass etwas nicht geschieht, was man normalerweise doch mitkriegen könnte (z.B. die Einberufung eines Schamanenrats). Aber gut, das ist ja, so wie das Zwischenspiel geformt und ausgerichtet ist, auch gar nicht so von Bedeutung, sodass ich mit der Entscheidung, das zu verknappen und eher implizit darzustellen, dass wohl auch die anderen keinen Erfolg hatten, gut leben kann. Vermutlich ist das sogar die bessere Entscheidung - je länger ich darüber nachdenke, desto wahrscheinlicher kommt mir das vor! Zum Glück schreibe ich diese Geschichte nicht... :D
Wladislaws als einziger dargestellter Strang jedenfalls hat mir gut gefallen, wie er da mit Lujendorff spricht, sowohl am Abend als auch dann am nächsten Tag im Dienst. Also, besonders Lujendorffs "Aura" hat mir da gefallen, ebenso wie mit dem - entweder dubiosen oder einfach nur unglücklichen - Flachliegen des Majors Enrique. Das einzige, was mir daran nicht gefallen hat, war eben der Name Lujendorff - das war dann selbst für meine Begriffe einen Tick zu viel und wirklich eine holzhammerhaft peinliche Namensanspielung. War für mich dann beim Lesen leider immer wieder ein Herausreißen aus der eigentlich so stimmigen Atmosphäre und ich fand es auch weder lustig noch sonst irgendwie gewitzt. Schade.
Einzelstellen, zu denen ich etwas zu sagen habe:
„Das gefällt mir nicht“, bemerkte der wortkarge Junto und sein Blick war düster, „In der Bürgerschaft sind keine Informationen über diese seltsamen Vorkommnisse angekommen. Es hat weder Anfragen oder Meldungen gegeben, noch hörte ich Abgeordnete darüber sprechen. Es scheint fast so, als ob...“
Ich weiß nicht, ob es hier Not tut, Junto als "wortkarg" einzuführen (vor allem mit so vorangestelltem Bauer-sucht-Frau-mäßigen Adjektiv), zumal er dann ja auch direkt relativ viel sagt und sich gar nicht wortkarg gebärdet. Ranko zum Beispiel wirkt deutlich wortkarger - er sagt jedenfalls nicht mehr als Junto.
„Schön. Dann sollten wir keine Zeit verlieren.“ Demonstrativ legte Wladislaw seine Karten weg, mit denen er keinen einzigen Zug gespielt hatte, leerte sein Gelsch zur Hälfte und erhob sich von seinem Platz.
Das ist ein schönes Detail, dass er noch keinen einzigen Zug gespielt hatte, das passt richtig gut zu der Stimmung und ich kann mir das auch richtig vorstellen, wie das so passiert.
Wladislaw mochte das Gelderner Armeequartier, unterschied es sich doch sehr von den klotzigen und lediglich zweckdienlichen Bauten, die die Armee in den anderen Städten des Reiches unterhielt und die wohl so etwas wie Härte und Stärke symbolisieren sollten. Die Gelderner Kaserne fügte sich dagegen perfekt in das bürgerliche Stadtbild aus Fachwerkhäusern und aristokratischen Villen ein. Sie hatte mehr Schmuck, als ein paar schnöde Fahnen und Banner hier und da, und war dennoch ein strategisch günstig angelegtes kleines Bollwerk, das den Zweiten Orkkrieg in beinahe makellosem Zustand überstanden hatte, da der Stadtrat vor der unausweichlichen Eroberung rechtzeitig die Kapitulation erklärt und somit viele Menschenleben und nicht zuletzt die gesamte Stadt vor den Feuerkatapulten gerettet hatte.
Tja, das ist natürlich auch eine Art Werbung für den nächsten Krieg, wenn man ein Militärgebäude, statt es zweckdienlich zu gestalten, wunderschön und ohne störende Ecken und Kanten in das Stadtbild integrierte, als diente es einem Zweck wie jedem anderen - damit bloß keiner merkt, dass dort Leute stationiert werden sollen, die vor allem zum Töten anderer Leute ausgebildet wurden. Das wirft ja auch so ein gewisses Licht auf Wladislaw, dass er das toll findet - er wird ja auch nicht umsonst Hauptfeldwebel zu sein. Du kannst wahrscheinlich froh sein, dass Gothic Girlie leider nicht mehr hier ist, denn sonst hätte sie wieder die faschistische Ästhetik in deiner Geschichte erkannt. :p
Auch wenn mich in diesem Zwischenspiel nicht alles überzeugt hat, fand ich es wie gesagt dann aber doch sehr stimmig geschrieben und auch gut zu lesen, ebenso wie mir der Perspektivwechsel und generell die Idee, so etwas einzuschieben, gefallen hat. :gratz
Fehlerliste:
einer recht unauffälligen und nur mäßig besuchten Taverna in der ruhigen Vauquelingasse.
Naja gut, Taverna könnte auch Absicht sein.
Aber auch dort ist er abgewiesen worden
Hier aber wurde definitiv die falsche Erzählzeit benutzt.
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alibombali
02.04.2016, 20:08
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Das eingeschobene Zwischenspiel bei alis "Auf den Spuren der Vergangenheit" liest sich stilistisch sehr stimmig und ist in seiner Rolle als "Zwischenspiel" angesichts des eben etwas anderen Stils vermutlich auch sehr gut aufgehoben.
Einen anderen Stil hatte ich gar nicht beabsichtigt. Ich habe es nur als Zwischenspiel betitelt, weil es nicht um Torgir und die anderen üblichen Personen geht.
Habe mich bei der Art und Weise, wie dieser (recht lose erscheinende) Bund miteinander umgeht, an die (guten - ja, es gab sie) Szenen aus "Dantons Tod" erinnert. Wie sie da so beim Kartenspiel zusammensitzen... ich glaube, "Dantons Tod" fing auch mit so einer Kartenspielszene an - aber das ist auch schon wieder zu lange her, dass ich genötigt wurde, das zu lesen. Anfangs war ich übrigens noch ein wenig skeptisch, dass da direkt so viele Namen und Personen auf einmal genannt wurden und das Ganze dadurch recht oberflächlich wirkt, aber beim weiteren Lesen habe ich dann die Notwendigkeit verstanden, dass da halt Leute aus möglichst verschiedenen "Milieus" oder Bereichen der Stadt vorgestellt werden sollen, damit klar ist, dass die wirklich an allen Ecken und Enden versuchen, Leute vor der Bedrohung zu warnen (und dabei dann ja offenbar doch scheitern).
Ja, es hat sich beim Schreiben auch oberflächlich angefühlt, sich diese Leute aus den Fingern saugen zu müssen. Aber die sind auch nicht nur für das Zwischenspiel entstanden, sondern es sollen zumindest einige noch wieder auftauchen.
Was mich dann aber ein bisschen gestört hat, ist, dass die anderen Charaktere ab da außen vor bleiben. Gut, es ist eine respektable erzählerische Entscheidung, das Ganze wirklich auf Wladislaws Perspektive zu beschränken, der dann eben nichts vom Schicksal der anderen weiß. Andererseits hätte ich mir gedacht, dass er wenn er schon die ganze Nacht noch herumstreift, dann vielleicht mal bei seinen Kumpanen hätte nachfragen können oder so. Hätte ich aus Neugier ja gemacht bzw. hätte er das ja durch Zufall mitbekommen können, dass etwas geschieht - oder eben dass etwas nicht geschieht, was man normalerweise doch mitkriegen könnte (z.B. die Einberufung eines Schamanenrats). Aber gut, das ist ja, so wie das Zwischenspiel geformt und ausgerichtet ist, auch gar nicht so von Bedeutung, sodass ich mit der Entscheidung, das zu verknappen und eher implizit darzustellen, dass wohl auch die anderen keinen Erfolg hatten, gut leben kann. Vermutlich ist das sogar die bessere Entscheidung - je länger ich darüber nachdenke, desto wahrscheinlicher kommt mir das vor! Zum Glück schreibe ich diese Geschichte nicht... :D
Ja, wie gesagt, einige sollen noch wieder auftauchen in den Folgekapiteln. :)
Wladislaws als einziger dargestellter Strang jedenfalls hat mir gut gefallen, wie er da mit Lujendorff spricht, sowohl am Abend als auch dann am nächsten Tag im Dienst. Also, besonders Lujendorffs "Aura" hat mir da gefallen, ebenso wie mit dem - entweder dubiosen oder einfach nur unglücklichen - Flachliegen des Majors Enrique. Das einzige, was mir daran nicht gefallen hat, war eben der Name Lujendorff - das war dann selbst für meine Begriffe einen Tick zu viel und wirklich eine holzhammerhaft peinliche Namensanspielung. War für mich dann beim Lesen leider immer wieder ein Herausreißen aus der eigentlich so stimmigen Atmosphäre und ich fand es auch weder lustig noch sonst irgendwie gewitzt. Schade.
Ja, ich finds immer so schwer, mir so viele Namen ausdenken zu müssen. §gnah
Und dann endet das meistens so. Wenn mir noch was besseres einfällt, werd ich es noch verändern.
Bis ich den Abschnitt korrekturgelesen habe, hieß der Typ übrigens ganz unverändert Ludendorff. :p
Einzelstellen, zu denen ich etwas zu sagen habe:
Ich weiß nicht, ob es hier Not tut, Junto als "wortkarg" einzuführen (vor allem mit so vorangestelltem Bauer-sucht-Frau-mäßigen Adjektiv), zumal er dann ja auch direkt relativ viel sagt und sich gar nicht wortkarg gebärdet. Ranko zum Beispiel wirkt deutlich wortkarger - er sagt jedenfalls nicht mehr als Junto.
Ja, da ist was dran.
Das ist ein schönes Detail, dass er noch keinen einzigen Zug gespielt hatte, das passt richtig gut zu der Stimmung und ich kann mir das auch richtig vorstellen, wie das so passiert.
Tja, das ist natürlich auch eine Art Werbung für den nächsten Krieg, wenn man ein Militärgebäude, statt es zweckdienlich zu gestalten, wunderschön und ohne störende Ecken und Kanten in das Stadtbild integrierte, als diente es einem Zweck wie jedem anderen - damit bloß keiner merkt, dass dort Leute stationiert werden sollen, die vor allem zum Töten anderer Leute ausgebildet wurden. Das wirft ja auch so ein gewisses Licht auf Wladislaw, dass er das toll findet - er wird ja auch nicht umsonst Hauptfeldwebel zu sein. Du kannst wahrscheinlich froh sein, dass Gothic Girlie leider nicht mehr hier ist, denn sonst hätte sie wieder die faschistische Ästhetik in deiner Geschichte erkannt. :p
Als Soldat ist Wladislaw natürlich kein Antimilitarist und er hat sicherlich auch noch nie darüber nachgedacht, dass die Monarchie überholt sein könnte etc.
Aber es ist halt der neue König und dessen System, dem er sich verpflichtet fühlt, und der ist ja ein paar Nummern besser als Rhobar II., auch was die Sache mit den Orks angeht. Von daher finde ich schon, dass Wladislaw in seinem (als Soldat eingeschränktem) Rahmen zu den etwas sympathischeren Personen der Geschichte gehört.
Klar gibt es da auch noch die Waldläufer, aber wer weiß schon, was für faschistischen Ideen die noch so anhängen! Völkische Naturverbundenheit oder sowas. :p
Auch wenn mich in diesem Zwischenspiel nicht alles überzeugt hat, fand ich es wie gesagt dann aber doch sehr stimmig geschrieben und auch gut zu lesen, ebenso wie mir der Perspektivwechsel und generell die Idee, so etwas einzuschieben, gefallen hat. :gratz
Fehlerliste:
Naja gut, Taverna könnte auch Absicht sein.
Ja, das lass ich so.
Hier aber wurde definitiv die falsche Erzählzeit benutzt.
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Vielen Dank fürs Lesen und für den netten Kommentar! :gratz
John Irenicus
11.04.2016, 21:43
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Ich habe jetzt endlich Zeit gefunden, mir das erste Kapitel von "Ein Marsch ins Ungewisse" unseres Neulings Stolperstein durchzulesen. Ich war die letzten Tage ja schon ganz gespannt darauf, weil ich kurz drübergescrollt hatte und das alles schon ganz gut aussah, und um es vorweg zu nehmen: Meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht!
Gelockt hatte mich ja schon das Setting, wie du es in deinem kleinem Vorwort beschrieben hast. Ankunft der Paladine, Gothic II, Udar... das klang schon so richtig nach toller Gothic-Story, nah am Spiel, aber eben mit Auffüllung der dort "fehlenden" Inhalte. Und auch da hat mich die Geschichte, zumindest so weit sie bis jetzt eben geschrieben wurde, nicht enttäuscht, sondern hat genau das geliefert, was ich erwartet hatte.
Und was die dritte Erwartungshaltung vorm Lesen angeht: Wenn jemand sein Story-Forum-Debüt gibt, fragt man sich ja immer sofort "Kann er wohl schreiben?", also "Wird sich das auch gut lesen?". Die Antwort war hier nach den ersten paar Zeilen gegeben: Ja, kann er. Das ist ein absolut vorzeigbarer und gut zu lesender Schreibstil, nicht überladen, aber auch nicht zu blank, ein guter Rhythmus beim Lesen, vernünftige Länge der Sätze, gutes Gespür für Szenen, Charaktere, Dialoge... also, ganz ehrlich, stilistisch habe ich da so gut wie gar nichts zu bemängeln. Ein absolut stimmiges Bild, was das Lesen nur umso schöner gemacht hat. Dafür kann man dich schon einmal loben, du beherrschst das Handwerk ganz offensichtlich sehr gut - und auch der formale Teil, also Rechtschreibung, Grammatik und Zeichensetzung, kommt dabei beinahe makellos daher. Wirklich klasse!
Damit war dann für mich beim Lesen schnell klar, dass die Basis für eine gute Geschichte schon einmal vorhanden ist, und dann kam es nur noch auf den Inhalt an. Es war dann allerdings auch wenig überraschend, dass der dann auch auf der ganzen Linie überzeugt.
Die Einführung in die Geschichte fand ich schon sehr stimmungsvoll - wenn auch nicht frei von Klischees, was die Gothic-Paladine aber halt eben so mit sich bringen. Besonders gut gefiel mir, wie du die Handlung nicht mit langen Textblöcken zur Situationserklärung verschleppt hast, sondern diese Erklärungen der Hintergründe der aktuellen Schiffsreise einfach geschickt integrierst. Dabei rückt dann auch mehr und mehr Udar in den Fokus und die Erzählung "verengt" sich (im positiven Sinne) auf seine Perspektive. So gleitet man sehr angenehm in diese Geschichte hinein und hat dann eben sehr früh mit Udar einen Anknüpfungspunkt, mit dem man das folgende Geschehen erleben kann. Das macht das Lesen sofort sehr angenehm.
Der Ritter schüttelte den Kopf, als er bemerkte, dass er sich mehr auf die Unannehmlichkeiten des Weges konzentriert hatte als auf die bevorstehende Aufgabe, und richtete den Blick wieder nach vorn.
Ich weiß nicht, ob das so von dir beabsichtigt war - aber hier finde ich es sehr schön, dass man "und richtete den Blick wieder nach vorn" sowohl in tatsächlicher Hinsicht, als auch metaphorisch auffassen kann!
Udar legte die Hände auf die Bordwand des Bugaufbaus, auf dem er stand, und ließ seine Augen die sich im fahlen Mondlicht abzeichnenden dunklen Umrisse der langsam näher kommenden Insel am Horizont entlanggleiten.
Je länger ich den Satz lese, desto mehr zweifle ich daran, ob er überhaupt grammatikalisch korrekt ist. Jedenfalls stilistisch ist er der einzige kleine Ausreißer vom ansonsten guten Niveau. Hier ist zwischen "ließ seine Augen" und "entlanggleiten" einfach viel zu viel eingeschoben, und dann auch noch zwei verschiedene Sachen, sodass man beim Lesen fast den Drehwurm bekommt, so sehr muss sich das Hirn winden. Den Satz solltest du also irgendwie entlasten, zum Beispiel indem du ihn kürzt, zwei Sätze daraus machst oder ihn umformulierst.
Er erinnerte sich an die Trompeten und Hörner, die stolzen Banner des Heeres und an die ermutigenden Worte Hagens, der seinen Männern Mut zugesprochen hatte und sie aufgerufen hatte, im Namen Innos, des höchsten Gottes, zu kämpfen und zu siegen.
Hier ist das mit den "ermutigenden Worten" und "seinen Männern Mut zugesprochen" hatte doppelt-gemoppelt, will sagen redundant. Das tut der Stelle nicht gut.
Vor einigen Jahren hatte man auf dem Festland gemunkelt, der König habe einem Zirkel von Magiern befohlen, eine magische Barriere über das Tal zu legen, angeblich, um den Sträflingen, die dort zur Arbeit gezwungen wurden, jede Möglichkeit zur Flucht zu nehmen. Oder jedoch um etwas unendlich Böses für immer auf Khorinis gefangen zu halten, wie andere sagten.
Bei der Stelle musste ich bezogen auf den Inhalt stutzen. Es soll wohl ausgedrückt werden, dass man auf dem Festland allgemein nicht so wusste, was in der Barriere passiert bzw. ob überhaupt so eine errichtet wurde, und das unter der Bevölkerung eher so als Gerüchte gehandelt wurden? Das kann mit Blick auf reale geschichtliche Ereignisse und deren Verdrängung, Stichwort Deportationen, natürlich ganz reizvoll sein, dass auch auf die zahlreichen Verbannungen in die Barriere bezogen so darzustellen. Aber so ganz will es mir zur Gothicwelt nicht passen. Denn erstens hatte ich die Existenz der Barriere und die Vorgehensweise des Königs nie als etwas aufgefasst, was auch nur irgendwie geheim gehalten wurde, sodass von einem bloßen "man munkelte" wohl kaum die Rede sein kann. Und zweitens müssen doch zumindest die Paladine, also auch Udar, auf jeden Fall davon gewusst haben. Dazu passen die Formulierungen an dieser Stelle aber gar nicht. Und dazu passt auch das Verhalten der Paladine nicht, als sie auf Khorinis vom Fall der Barriere erfahren - da sind sie nämlich von der Information, dass es überhaupt so eine Barriere gab, nicht im Mindesten überrascht. Logischerweise eben, so passt es auch zum Gothic-Szenario. Aber das wurde hier an dieser Stelle eben ein bisschen auf den Kopf gestellt.
Deutlich sah Udar das Blitzen des Rings, der auf dem Zeigefinger der Rechten steckte. Er war dabei gewesen, als Tengron sich diese Auszeichnung erstritten hatte, damals, bei der Verteidigung Farings gegen die Orks. Rhobar selbst hatte in dem Ritter verliehen, nachdem dieser die Soldaten der Festung in einem wagemutigen Ausfall angeführt hatte, um die Belagerungsgeräte der Orks zu zerstören.
Das ist natürlich ein sehr schönes Detail, weil es eben diese Quest mit Tengrons Ring aufgreift. Genau solche kleinen Details und "Anspielungen" habe ich bei dieser Geschichte hier erwartet.
„Ich hab ein mieses Gefühl bei der Sache.“ Tengrons Stimme war tief und sanft, stand im Gegensatz zu seiner beeindruckenden Erscheinung und den Narben, die sein Gesicht zierten.
Diese Stelle fand ich gut, weil sie ein kleines bisschen mit dem totalen "vernarbter Krieger"-Klischee bricht. Denn in 90% der Fälle wäre die Stimme eines solchen wohl als "Knurren" oder sonstiges kehliges Harter-Kerl-Getue beschrieben worden. :D
Was mir bei diesem ersten Kapitel besonders (positiv) aufgefallen ist, ist, wie eindringlich die Paladine beschrieben werden. Nicht nur äußerlich in ihren fetten Rüstungen, was auch gelungen ist, sondern auch von ihrer inneren Seite, also insbesondere ihrem Selbstverständnis her. Prinzipiell ist man ja schon so auf ihrer Seite, sie sind eben die Streiter des Guten, Udar ist der Protagonist und einige der Khoriner, wie z.B. Larius oder den Richter, kann man ja auch selbst nicht leiden. Aber: So durchweg sympathisch sind die Paladine dann eben doch nicht, und das ist für mich eine Stärke der Geschichte. Sie werden eben - zumindest soweit ich das wahrnehme - nicht als das personifizierte Gute verklärt. Denn sie tragen diese gewisse Arroganz mit sich, Standesdünkel, Gnadenlosigkeit. Alles Eigenschaften, die im Spiel schon so angelegt sind und sich hier in dieser Story an allen Ecken und Enden sehr gut widerspiegeln. Aber eben immer auch in der Mischung mit positiven Eigenschaften oder innerhalb von Situationen, in denen das entsprechende Verhalten sehr nachvollziehbar erscheint. Alles in allem also eine ausgewogene Charakterdarstellung. Das hat mir sehr gefallen und hebt die Geschichte damit auch inhaltlich von einer bloßen Durchschnittsgeschichte ab, finde ich.
„Unser Weg wird von Innos bestimmt. In seinem Willen handeln wir, und was er befiehlt, ist recht und gerecht gleichermaßen.“ Tengron zitierte diese Sätze aus der Ordensregel nicht zum ersten Mal. In seiner Stimme lag dabei kein Vorwurf, und Udar wusste, dass sein Ritterbruder ihn nicht zurechtweisen wollte. Das Vertrauen in Innos war die stärkste Waffe der Paladine.
„Ich werde gehen, wohin es mir Innos befiehlt. Ich werde streiten, gegen wen es mir Innos befiehlt. Und ich werde sterben, wenn es sein Wille und mein Schicksal ist.“, erwiderte Udar nach kurzem Schweigen, und benutzte dabei einen Teil des Schwurs, den jeder von ihnen bei ihrem Ritterschlag abgelegt hatte.
Das zeigt meiner Meinung nach auch gut, dass sich die Paladine da so selbst in eine Roile hineindrängen. Dieses Rezitieren des Schwurs wirkt ja wie so ein Mantra, um sich zu beruhigen oder darüber hinwegzutäuschen, dass man bald möglicherweise richtig tief in der Scheiße steckt. In der Form verdrängen die Paladine den "Menschen" in sich ja so ein bisschen, und genau das wird von ihnen als Streiter Innos' ja wohl auch erwartet.
„Gebt Cornelius Bescheid, er soll alles vorbereiten! Und irgendjemand soll sich um das Schiff kümmern! Und schafft Platz für die Ladung!“, fuhr er die Männer an. Diese reagierten ebenso verwirrt, wie es die Anweisungen gewesen waren
Das habe ich beim Lesen nicht ganz verstanden. Die Anweisungen sind doch an sich nicht verwirrt oder verwirrend oder so etwas. Eigentlich doch eine ganz klare Sprache, nur sind die Milizen halt so unfähig, dass sie das aus dem Konzept bringt. Aber das ist ja eben deren Fehler, zumindest wirkt das hier so, weshalb mich die Formulierung mit dem "verwirrt" bezüglich der Anweisungen, ja, äh, wohl selbst verwirrt. :D
Der Trupp marschierte in raschem Tempo, und der Klang der genagelten Sohlen auf dem Pflaster veranlasste alle Leute in ihrem Weg, dich rasch auf die Seite zu begeben. Die Einwohner von Khorinis unterschieden sich kaum von denen im Herzland Myrtanas, auch wenn ihre Kleider weniger farbenfroh waren. Im Gegensatz zum Festland jedoch, wo aufgrund des Orkrieges mittlerweile jeder Mann und auch viele Frauen ständig Waffen trugen und mit diesen umzugehen wussten, waren die Bewohner von Khorinis meist nur mit kleinen Dolchen oder Stöcken, die eher als Gehhilfen dienten, bewaffnet. Schwerter sah man nur bei den wenigen Milizionären, die sporadisch die Straßen patrouillierten, und selbst diese waren meist von schlechter Qualität und noch schlechter gepflegt. Wenn der König gehofft hatte, dass Hagen neben dem Erz auch noch einen Trupp kampfstarker Bürgerwehr-Soldaten zurück nach Myrtana bringen würde, so hatte sich diese Hoffnung in Wohlgefallen aufgelöst.
Diese Passage kann man stellvertretend für einen weiteren Aspekt zitieren, der mich dieses erste Kapitel der Geschichte so gut finden lässt: Nämlich die Beschreibung Khorinis' zwar aus Perspektive der Paladine, aber doch aus halbwegs objektiver Sicht. Und auch ein bisschen aus der verschämten Selbsteinschätzung der khoriner Bürger heraus, die man im Spiel ja ab und an zu hören bekommt. Die Hafenstadt ist halt einfach total heruntergekommen und ein Schatten ihrer selbst. Richtig gut finde ich, wie du das dann eben nicht einfach so im luftleeren Raum darstellst, sondern eben anhand von im Spiel tatsächlich existierender Umstände, seien sie nun tatsächlich Ausdruck der "Lore" von Gothic oder einfach nur designbedingt. Finde ich wirklich gut, bis hin zu den wenig farbenfrohen Klamotten hast du ja echt alle möglichen Details verwurstet, um Khorinis ins rechte (oder schlechte :D) Licht zu rücken.
Auch gut finde ich, dass du es versuchst - wenn es auch schwierig ist - die einzelnen Paladine in ihren Persönlichkeiten so ein bisschen unterscheidbar zu machen. Dabei tut sich besonders der aufbrausende Sergio hervor, wobei ich die Stelle und den Einstieg in sein Wutgespräch auch unabhängig von der Charakterdarstellung wirklich gelungen finde. Das macht auch den gesamten Text so schon abwechslungsreich. Ist mir fast schon peinlich, hier (fast) alles so über den grünen Klee zu loben, aber es ist halt wie es ist. :D
Was ich dann richtig erstaunlich fand - ebenso wie es die Hafenarbeiter erstaunlich fanden, weshalb ich es gut finde, dass du deren Eindruck ausdrücklich erwähnt hast, weil er den des Lesers widerspiegelt - war, dass die Paladine auf einmal selbst die Ärmel hochkrempeln und die Ladung löschen, bzw. gelöscht haben. DAS habe ich nun wirklich nicht erwartet, weshalb ich mich bei der Eingangssbeschreibung der vorletzten Szene, bei der Marcus sich den Schweiß von der Stirn wischt, schon über ihn mokieren wollte, wovon er denn geschwitzt haben will. Respekt! Und das passt eben auch wieder dazu, dass ich die Darstellung der Paladine in dieser Geschichte als angenehm ausgewogen empfinde. Irgendwie arrogant und gnadenlos, ja - aber dann eben doch nicht bloß aufgeblasene Fatzkes ohne was dahinter. Dass sich Udar und die anderen für solche Arbeiten nicht zu schade sind, wenn sie halt gemacht werden müssen, das ist schon ein interessanter Zug.
Eine kleine Fehlerliste:
Ganz allgemein ist mir ein Zeichensetzungsfehler aufgefallen, der mehrmals vorkam, so zum Beispiel hier:
„Ich weiß, was du meinst.“, erwiderte Udar.
Da nämlich setzt man für gewöhnlich den Punkt nicht, und wenn man sich einmal an diese Konvention gewöhnt hat, ist jeder Punkt dort irgendwie unschön fürs Auge. :D
Bei dieser Konstruktion der wörtlichen Rede, bei der es mit einem durch Komma abgetrennten Erzählteil weitergeht, wird der Punkt, der eigentlich das Ende des gesprochenen Satzes markieren würde, weggelassen. Die anderen Satzzeichen, ! und ?, bleiben jedoch bestehen. Nur eben der Punkt nicht.
Hagens Stimme war laut und klar, die eines Mannes, der es gewohnt, mit seinen Befehlen das Schlachtgetümmel zu übertönen.
Da fehlt wohl noch ein "war"!
Der Trupp marschierte in raschem Tempo, und der Klang der genagelten Sohlen auf dem Pflaster veranlasste alle Leute in ihrem Weg, dich rasch auf die Seite zu begeben.
Wohl "sich" statt "dich".
„Es wird in diesem Loch von einer Stadt doch wohl ein Lagerhaus oder sowas geben, dass nicht gleich einstürzt!
"das" statt "dass".
Alles in allem finde ich diesen Auftakt - und damit meine ich sowohl den Auftakt dieser Geschichte als auch deinen "Auftakt" hier im Story-Forum - wirklich mehr als gelungen. Du hast da eine wirklich vielversprechende Geschichte gestartet. Ich habe wirklich gesucht, konnte aber nur die hier direkt oben und an manchen Einzelstellen weiter oben aufgeführten, wenigen und kleineren Mängel finden. Diese meine ich dafür aber natürlich umso ernster. §lehrer
Es würde mich also freuen, wenn du weiter an dieser Geschichte schreiben würdest - und vor allem auch bei der Qualität nicht nachlässt (das kann nach einem gelungenen Start manchmal sehr schwer sein, wie du vielleicht auch selbst weißt). Bleib also dran! Und außerdem noch einmal: Willkommen im Story-Forum! §wink
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John Irenicus
29.05.2016, 17:03
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Wieder einmal brauchte es nur wenige Sätze aus dem Wettbewerbsbeitrag zu Schreim naoch Buchstohm 3, um die aufkommenden Zweifel, ob Stone aus den von der Userschaft zusammengewürfelten Buchstabenzuordnungen wirklich eine sinnvolle zusammenhängende Geschichte stricken kann, auszuräumen. Zumindest gelang ihm das den ersten und auch noch den zweiten Post noch gut. Im weiteren Verlauf waren wir im Forum aber wohl zu fies mit den absurden Buchstabenzuordnungen – fühle mich da ein wenig mitschuldig, dass diese Story dann im Sande verlaufen ist. §cry Aber alle Posts der Reihe nach:
Dass Stone gerade bei solchen Herausforderungen besonders aufzublühen scheint, wie man es bei der letzten Ausgabe des Wettbewerbs anhand von „Durchfall“ sehen konnte, war ja bekannt. Diesmal aber dachte ich, nein, das schafft er jetzt nicht noch einmal so, nicht bei den unmöglich zusammengewürfelten Personen und diesem unmöglichen Gegenstand, den er direkt zu Anfang in Spiel bringen muss. Ich hatte mich also auf eine an den Haaren herbeigezogene, handlungsmäßig von vornherein zum Scheitern verurteilte Ulk-Story eingestellt. Naja gut, ein bisschen den Verdacht hatte ich schon, dass Stone das schon irgendwie erstaunlich gut machen würde. Dass sein Einstieg in die Geschichte dann aber so gut und im Verhältnis zur Aufgabenstellung geradezu seriös und ernsthaft ausfällt, das habe ich nun wirklich nicht erwartet.
Allein der Einstieg in den ersten Post bietet schon einmal eine gute Grundlage für die Geschichte. Es wird schnell klar, dass auf Khorinis nicht alles eitel Sonnenschein ist (also noch weniger als sonst schon), mit Ausgangssperre und strenger Kontrolle durch die Wachmänner. Wie Helena sich dann durch diese Stadt bewegt, ist einfach spannend zu verfolgen. Ich jedenfalls habe recht schnell mitgefiebert, auch wenn ich ja nur eine ganz grobe Ahnung hatte, weshalb die junge Frau dort so waghalsig durch die Stadt streifen könnte. Besonders gut gefällt mir dabei, dass sie sich zwar sehr geschickt und souverän anstellt, dabei aber trotzdem vor dummen Fehlern nicht gefeit ist. Die Begegnung mit der Katze ist also gelungen, ebenso wie die Reaktion Helenas darauf und die Konsequenzen, die das Ganze hat. Superpluspunkte gab es von mir beim Lesen auch dafür, dass beim Auftritt der Katze auf „Diegon“ und „Babby Brun“-Gelaber verzichtet wurde. Wollen wir mal hoffen, dass das auch so bleibt.
Was für mich eine große Überraschung war, war der Auftritt Ruperts gegen Ende. Da wurde dann auch zum ersten Mal angedeutet, dass die grundverschiedenen Personen A, B und C wohl nicht die einzigen sind, die hier zusammenarbeiten. Kurz nach der – angenehm knapp geschilderten – Rückkehr ins Minental wird dann auch sehr schnell klar, dass wir es hier mit einer sehr viel umfassenderen Gruppe an Personen zu tun haben, die dann ja auch sehr schnell explizit als „Rebellen“, später auch als „Widerstand“ bezeichnet werden. Mal ganz abgesehen davon, dass sowas aus sich heraus schon spannend ist, ist es glaube ich auch eine ganz wichtige erzählerische Entscheidung, um die Glaubwürdigkeit des Geschehens zu erhöhen. Denn wenn es ohnehin ein Zusammenschluss ganz vieler ganz unterschiedlicher Leute ist, dann wirkt es auch gleich viel glaubwürdiger, dass so unterschiedliche Figuren wie Ignaz und Ur-Shak, und eben auch eine Königstochter zusammenarbeiten. Eine rein private Zusammenkunft dieser drei wäre ja undenkbar gewesen. Aber in diesem großen Zusammenhang: Ja, warum nicht? Was sonst? Es wirkt überhaupt nicht mehr so hanebüchen, wie die Personenaufstellung befürchten ließ. Das ist dir also schon einmal gut gelungen!
Was genau Ziel dieses Widerstands ist, das wird jetzt im ersten Post ja nur angedeutet, nur so viel, dass in etwa klar ist, wofür man dieses ominöse Feuerball-Katapult eigentlich braucht. Für den Anfang reicht das ja auch aus. Überhaupt meine ich zu merken, dass der rote Faden beim Schreiben dieses ersten Posts vor allem war, diese kuriosen Buchstabenzuordnungen und die Vorgabe irgendwie sinnvoll unter einen Hut zu bringen. Ich finde, die Handlung bzw. das Szenario ist so richtig davon angetrieben und „determiniert“, wenn man so will. Aber du machst das eben auch richtig gut. Dass Ignaz und Ur-Shak dabei sind, das wirkt jetzt angesichts des Feuerball-Katapults gar nicht mehr so zusammengewürfelt, sondern beinahe zwingend. Ur-Shak, der die Magie liefert, während der immer für Experimente zu habende Ignaz da diese Speziallegierung entwirft, damit so ein Katapult überhaupt funktionieren kann. Da hast du gleich mehrere Merkwürdigkeiten der vorgegebenen Personen und des Gegenstands auf einen Streich gelöst – und das nicht bloß als Selbstzweck, sondern eben so, dass auch die Geschichte als Ganzes davon profitiert. Und das machst du nicht nur da, sondern an allen Ecken und Enden dieses ersten Posts. Immer werde kleine Dialogzeilen oder Beschreibungen und Bemerkungen eingestreut, die diese und jene Merkwürdigkeit erklären, und jedes Mal war ich ganz erstaunt, wie gut das eigentlich ineinandergreift. Ich habe mir Stelle um Stelle beim Lesen angestrichen, aber das Zitieren lohnt sich hier eigentlich kaum, weil mein Kommentar jedes Mal eigentlich nur „Hut ab!“ lauten könnte.
Besonders hervorheben möchte ich aber noch Fellan, der ja für die Absurdität und Unernsthaftigkeit von Charakteren steht, wie kaum ein anderer. Denn selbst den vermagst du, sauber in die Geschichte zu integrieren, ohne aber voll und ganz auf seinen Hammertick zu verzichten – stattdessen erklärst du den auch noch irgendwie. Das war für mich dann wieder ein besonders prominentes Beispiel derjenigen Fähigkeit, die du bei „Durchfall“ schon gezeigt hattest: Aus dem Bescheuerten eine flüssige, geradlinige und nachvollziehbare Geschichte machen, ohne aber den Humor vollkommen herauszunehmen. Da kann man wieder einmal nur zu gratulieren.
Gratulieren kann man dir allerdings auch zur Darstellung von Helena. Das war ja nun ein Charakter, den du vollkommen neu erschaffen musst und dessen Existenz an sich ja schon einiges an Erklärungsnot verursachen würde. Was ihre Abstammung vom König angeht und das Verhältnis, in dem sie zu ihrem Vater steht, liest man zwar noch nicht viel. Aber mehr als ihr Hintergrund hat mich ja begeistert, wie du sie auftreten lässt: Sie sieht sich wohl nicht selbst gerne so, aber im Grunde ist sie in Sachen Widerstand Chef im Ring – oder zumindest einer der Chefs. Und wie sie sogar in Eigenregie in der Stadt herumstreift und später dann ohne Ruhepause durch das Lager an Cavalorns Hütte spaziert, mal hier gebraucht wird und mal dort, das war schon beeindruckend. Das machte sich alles richtig gut.
Bei allem Lob sei nicht verschwiegen: Den Knackpunkt der Vorgabe, das Scheitern der Fertigstellung des Gegenstands durch einen Fehler der Person A, umzusetzen, den liest man schon sehr deutlich aus dem Geschehen heraus. Will sagen: Man merkte da eben schon, dass du da Einiges hinbiegen musstest, damit es so halberlei passt. Das ist so die eine Stelle, wo das Geschehen dann schon sehr an den Haaren herbeigezogen wirkt: Dass das Vergessen des Kronstöckls solche Folgen hat, gut, ja, ist denkbar – man merkt aber schon, dass es einzig und allein von der Erfüllung der Vorgabe und der Heraufbeschwörung der großen Bedrängnis getrieben ist. Auch die Interpretation, wann das Feuerball-Katapult denn fertig ist (denn das darf es hier ja noch nicht sein), steht auf wackeligen Füßen. Man muss es schon so konstruieren, dass das Katapult erst nach einem geglückten Test mit einem Feuerball als fertig gilt, und dass dieser geglückte Test nun fehlt. Kann man machen und ist angesichts des Szenarios auch eine pfiffige Lösung – aber ordentlich getrickst ist es halt schon. Das kann man kritisieren oder eben als eine wie gesagt pfiffige Lösung anerkennen. Ich bin mir da selbst nicht so ganz sicher. Ich neige aber meist dazu, dass mir sowas egal ist, wenn es nur halbwegs passt und vor allem das Beste für die Geschichte herausgeholt wird. Und das hast du an dieser Stelle ja getan, so gut es ging. Wie man es hätte besser machen können, das fällt mir weiß Gott auch nicht ein.
Was die große Bedrängnis am Ende des Posts dann angeht: Tja, da kann man nur abschätzen, was das für die Gruppe wirklich bedeutet, aber angesichts schwarzer Ritter und eines so fremden Namen wie Orben und der vorher betonten Wichtigkeit, dass auch ja keiner von den Rebellen bei Cavalorns Hütte erfährt... ja, die Bedrängnis wirkt wirklich groß! Eigentlich fast schon schade, dass es so kommen musste – dieses Lager hat mir doch sehr gut gefallen.
Ein paar Einzelstellen will ich jetzt natürlich auch noch zitieren und etwas dazu sagen:
Lediglich die Sterne spendeten etwas Licht, da aufgrund der allgemeinen Ausgangssperre nachts keine Laternen entzündet wurden.
Das liest sich so, als würden die Sterne nur scheinen, weil die Laternen gerade nicht können. Dass „da“ bezieht sich dann von der Sache her ja aber eher auf das „Lediglich“, also auf den Grund, warum denn nichts anderes Licht spendet, als die Sterne. Trotzdem ist das hier so ein bisschen... überkreuz formuliert, oder so. Vermittelt jedenfalls den falschen Eindruck und lässt einen stolpern – direkt am Anfang einer Geschichte vielleicht nicht gerade das Beste.
Andererseits war jeder, der nachts diesen Sack suchte, auf eine Lichtquelle angewiesen.
Aha – sind denn das so viele, die das tun? Der Satz liest sich nämlich so, als würde eine Vielzahl von Personen regelmäßig nachts losziehen um genau diesen einen Sack zu suchen. Aber das kann ja wohl nicht gemeint sein. :p
Sie versuchte, ein gesundes Mittelmaß an zügigem Vorankommen und reduziertem Lärmpegel zu finden. Würde sie rennen, hätte sie innerhalb kürzester Zeit ein Dutzend Wachsoldaten an ihren Fersen heften; würde sie versuchen, von hier aus der Stadt zu schleichen, käme sie viel zu langsam voran und würde ebenfalls früher oder später entdeckt werden.
Das finde ich sehr schön beschrieben. Ich fühlte mich direkt an diverse Situationen bei „Thief“ erinnert, da habe ich nämlich auch immer dabei geschwitzt, besagtes Mittelmaß zwischen diesen beiden Sachen zu finden. :D
Helena sprintete auf einen der Verkaufsstände zu und hopste auf eine Kiste, von der wiederum sie sich abstieß und einen Satz nach oben machte.
„von der wiederum sie sich abstieß“... das ist doch keine schöne Satzstellung.
Über vertraute Pfade erreichten Helena und Rupert schließlich ihr Versteck, als bereits die Mittagssonne über ihnen stand. Es handelte sich um eine alte Holzhütte, die sich in einer Vertiefung befand und daher von weitem nicht einsehbar war.
Einerseits gut beschrieben, andererseits doch irgendwie zweifelhaft. Dieser Talkessel soll wirklich das grandiose Versteck nahe an der Burg sein? Im Grunde ist Cavalorns Hütte da doch trotzdem oder erst recht noch wie auf einem Präsentierteller. Ist ja nicht so, als sei die total verwinkelt irgendwie in die Ecke gedrängt. Wenn man oben an der Klippe steht, sieht man doch eigentlich direkt, was da unten los ist – gerade bei den vielen Personen, die da herumspringen. Muss man sich die Spielwelt wohl ein bisschen geradebiegen, dass das wirklich als gutes Versteck gelten kann...
„Ich stimme zu“, bestätigte Ur-Shak. Helena erstaunte die Lerngeschwindigkeit des Orks immer wieder. Er beherrschte ihre Sprache mittlerweile beinahe flüssig. „Ich will kein Risiko eingehen. Wir müssen versuchen mehr.“
Guter erzählerischer Trick, ohne dass es zu sehr konstruiert wirkt: Ur-Shaks Lerngeschwindigkeit ist ja gerade durch das Spiel belegt, so gut, wie er die Menschensprache da schon beherrscht, obwohl er kaum jemanden zum Üben hat. Dass er hier dann direkt den nächsten Schritt gemacht hat, ist nur konsequent. Und eben für die Erzählung sehr wertvoll, damit man nicht ständig dieses klischeehaft gebrochene Sprache von ihm lesen muss. Das war wirklich eine gute Entscheidung von dir.
Eine Fehlerliste kann ich gar nicht präsentieren, weil ich echt danach suchen musste, etwas zu finden, und dann war es ein im wahrsten Sinne des Wortes ganz harmloser Fehler:
„Aber am besten nehmen wir zunächst irgendetwas harmloses. Ur-Shak?“
Weil „etwas Harmloses“ hier ja groß muss.
Die Geschichte glänzt bis jetzt also mit Fehlerfreiheit. Und ganz überhaupt glänzt sie. Mein ganzes Lob für diesen Beginn habe ich ja weiter oben schon ausgegossen. Deshalb hier nur noch das Wort, was ich mir auf meinem Notizen ganz als letztes ganz unten hingeschrieben habe: Altmeister.
Den zweiten Post, muss ich sagen, fand ich dann allerdings deutlich schwächer als den Auftakt. Das wird vor allem an zwei Dingen liegen. Einerseits am Zeitmangel – das CT kam uns da ja ein bisschen in die Quere. Andererseits zieht hier das Vorgabenkorsett nun doch enger an. Oder besser gesagt: Die von anderen Leuten – auch von mir – verteilten Buchstabenzuordnungen. Deshalb wirkt der Plan, den der Widerstand um Helena da ausheckt, wirklich mehr als umständlich, viel zu gewagt und mit diesen magischen Kommunikationskristallkugeln dann auch umso mehr wie ein Fremdkörper in der Gothicwelt. Das ist schade, weil du davor ja doch noch alles halberlei integriert bekommen hattest. Hier nun war der Bogen aber wohl endgültig überspannt.
Was mir an Orben am Anfang aufgefallen ist: Der spricht etwas gestelzt. Soll das so? Könnte jedenfalls gut sein, er wirkt ja irgendwie weniger wie der grobe als vielmehr wie der gerissene, vielleicht sogar leicht charmante Schurke – zumindest kann man den Eindruck anhand seines kurzen Auftritts gewinnen.
Er drehte sich um und begab sich wieder auf das Gebäude innerhalb der Burgmauern zu
„Er begab sich zu...“ – keine gute Formulierung wo ich empfehle.
Als die Reiter sie aufgegriffen hatten, waren sie bereits zahlenmäßig überlegen und ihre Bögen und Speere auf sie gerichtet.
Auch nicht so gut formuliert, weil hier die Bezugsgruppe des „sie“ plötzlich wechselt.
Sie zählte etwa ein Dutzend Mitglieder der khoriner Stadtmiliz, die hier stationiert waren.
„War“ würde bei der Formulierung wohl besser passen.
Ganz schlecht war der Post übrigens nicht – die Dialoge selbst und ihre Dynamik, das hat mir wieder gut gefallen. Generell fand ich es erstaunlich, wie gut du diese Vielzahl an Personen integrieren konntest. Es hilft natürlich, dass man als Gothic-Spieler alle – außer Helena, die aber sowieso eine Sonderstellung einnimmt – kennt. Ohne sähe das vielleicht noch ein bisschen anders aus. Der Pragmatenspruch ist mal wieder eine Anspielung, ohne die es in deinen Geschichten wohl nicht geht – fand ich hier aber ganz passend. :D
Helena schloss die Augen. Ja, sie war die Tochter von König Rhobar II, die Tochter des Regenten von Myrtana. Sie war in Vengard aufgewachsen und nie hatte es ihr an etwas gefehlt... außer an ihrer Mutter. Er hatte es selbst zwar nie gesagt, doch Helena wusste, dass ihr Vater ihr die Schuld an ihrem Tod gegeben hatte. Ihre Beziehung hatte sich im Lauf der Jahre immer weiter abgekühlt, bis sie es am Hof schließlich nicht mehr aushalten konnte. Sie hatte nur noch fort gewollt und schließlich die Gelegenheit genutzt, mit einem Handelsschiff aus der Hauptstadt zu fliehen und sich dem Griff ihres Vaters zu entziehen. Er hatte nie erfahren, was mit ihr geschehen war. Ständig hatte sie gefürchtet, von einem königlichen Agenten oder Paladin enttarnt zu werden, doch kurz nach ihrer Ankunft auf Khorinis hatten die großen Erzminen vermelden müssen, dass fast sämtliches magisches Erz abgebaut worden war. Ohne das Erz verlor Khorinis innerhalb kürzester Zeit seine wirtschaftliche, politische und strategische Bedeutung und die myrtanischen Truppen verließen die Insel. Helena wähnte sich nun in Sicherheit, doch niemand hatte damit rechnen können, dass der Kriegsherr Berandes vom Östlichen Archipel mithilfe einer Söldnertruppe, die von Orben angeführt wurde, Khorinis für sich beanspruchen würde. König Rhobar hatte es geschehen lassen, weil ihm die Insel schlicht und einfach egal geworden war. Und dafür hasste sie ihren Vater nur noch mehr.
In diesem langen Absatz verwendest du die Erzählzeit nicht konsequent. Eigentlich wäre eben das Plusquamperfekt (oh ja) angebracht gewesen, du hast aber das Präteritum verwendet. Das geht, finde ich auch, wenn man eben so einen längeren Vorvergangenheitseinschub macht wie hier und diesen nicht durch diese hässlichen Hilfsverben verunstalten will. Das muss man dann aber eben auch konsequent machen – gegen Ende schwenkst du dann doch noch einfach mal aufs Plusquamperfekt um, und dadurch wirkt das alles nicht mehr so ganz stimmig.
Was mir wiederum erneut gut gefallen hat: Ur-Shak und seine Sprache. Die Sache mit dem „Vorhieb“ oder „die Sonne ist runtergegangen“ - das sind so kleine, auch sehr realistische Nuancen, die man bei Fremdsprachlern eben entdecken kann. Kann das nur nochmal loben, diese Entscheidung, Ur-Shak nicht zum gebrochen stammelnden Ork zu machen (bzw. ihn dabei zu belassen) sondern seinen Sprachstil nachvollziehbar etwas nach oben hin anzupassen. So wie jetzt liest es sich wirklich gut und auch gar nicht anstrengend.
Fehler in diesem Post:
Und nun befanden sie sich auf den Weg ins Verlies.
Insgesamt wie gesagt ein Post, der deutlich hinter dem ersten zurückbleibt, aber das konnte man ja schon fast erwarten – vor allem dann nach Nennung deiner Buchstaben. Die großen „Aha“-Momente blieben auch wohl deshalb aus in diesem Post – davon gab es im Auftakt ja noch so einige. Schlecht ist der Post deshalb nicht – aber für deine Verhältnisse gerade mal Durchschnitt, würde ich sagen.
Beim dritten Post sieht man wieder, dass du dich redlich bemüht hast, diese vermaledeiten Buchstabenzuordnungen bzw. die dementsprechenden Vorgaben halbwegs vernünftig in deine Geschichte einzukleiden. Dabei ist die Handlung so vom Geschehen an sich diesmal wieder in ruhigerem Fahrwasser, womit ich meine, dass keine total unglaubwürdigen Dinge geschehen – der von dir so gefürchtete Trollkot macht sich ja eigentlich auch ganz gut als alchemistische Zutat. Immerhin wächst ja auch Sonnenaloe auf Trollexkrementen, da war das hier nun wirklich kein Problem.
Schon eher ein Problem ist es dann, das Geschehen unter die Vorgabe zu fassen. Da musstest du das wirklich an allen Ecken und Enden drehen, bzw. auch als Leser selbst muss man sich das dann schon hinbiegen: Gerade „beim Versuch, an Ort B zu gelangen“ als Aufhänger ist hier nun doch schon sehr, sehr mittelbar abgebildet. Aber: Immerhin! Man kann dir nicht vorwerfen, du hättest die Vorgabe überhaupt nicht erfüllt. Die Bezüge sind halt meist nur recht dünn. Gut gefallen hat mir das aber trotzdem, zum Beispiel beim Aspekt, dass die Fehlfunktion des Gegenstandes B für den katastrophalen Ausgang des Ganzen verantwortlich ist: Hier führte wirklich eines zum anderen und vom Geschehensablauf an sich passte das meiner Meinung nach gut zur Vorgabe. Kritisch diskutieren kann man allerdings, ob es sich hier wirklich um eine Fehlfunktion des Gegenstandes B handelt oder bloß um eine Fehlbenutzung durch Helena – schließlich ist die Auswahl eines Brotmessers als Waffe, welches aber gar nicht als Waffe hergestellt wurde, auch eher ein Fehler der Person als des Gegenstandes selbst. Aber da will ich mal nicht so streng sein – du hast ja wie gesagt daraus gemacht, was noch daraus zu machen war. :D
„Na gut“, entgegnete Ignaz schulterzuckend. „Was kann da schon groß passieren?“
Eigentlich schon fast ein wenig zu platt, so einen Satz an den Anfang eines solchen Posts zu stellen, aber witzig fand ich die Bemerkung dann ja irgendwie doch. :D
„Wo hattest du das Ding denn versteckt, als Orbens Leute uns geschnappt haben?“, fragte der Alte.
„Frag lieber nicht“, gab Helena zurück.
:eek: §list
Ich kann ja mit Exkrementen in Storys nicht so viel anfangen (auch im echten Leben nicht), aber witzigerweise fand ich das Geschehen rund um den Exkrementehaufen echt am besten beschrieben. Du streust da nette und weniger nette Details ein – zum Beispiel, wie Helene den Tonkrug einmal durch die Scheiße zieht, uah! – und machst das Geschehen dadurch erlebbar. Ob es nun angenehm ist, oder nicht. :p
Auch sehr gelungen fand ich die kurz darauf folgende Wendung mit Parlans starkem Auftritt. Das macht schon einiges her, und diesen Schockmoment bei Helena und den anderen konnte ich da gut nachfühlen. Und wie das Geschehen dann eskaliert, das finde ich, wie schon gesagt, ja auch ganz gut.
Natürlich aber ist der Post – wieder einmal – einzig und allein durch die Vorgaben getrieben, und trotz guter Stellen merkt man ihm das an und er wirkt dann doch eher wie ein Gerüst. Das liegt nicht einmal daran, dass der Post so knapp gehalten ist – gerade den gerafften Einstieg fand ich ja gut. Aber man sieht eben sehr eindeutig die Konstruktion und dass das Geschehen ganz eindeutig auf ein bestimmtes Ziel hinauslaufen muss. Ich wage zu behaupten, dass man das auch als konstruiert erkennen würde, wenn man nicht wüsste, dass die Geschichte nach vorgaben geschrieben wäre. Brauche ich dir jetzt aber auch alles nicht erzählen, weiß du ja selbst am besten und es ist ja auch allen klar, warum die Geschichte so ist, wie sie ist, ebenso wie man weiß, dass du das unter normalen Bedingungen alles viel besser geschrieben hättest – man kennt sich. Und wie eingangs bemerkt: Dafür, dass du hier mal wieder alle möglichen bzw. unmöglichen Dinge unter einen Hut bringen musstest, ist die Handlung als solche ja gar nicht so schlecht geworden...
Der vierte Post, das konnte man ahnen, hat dich dann in wirklich kaum noch lösbare Schwierigkeiten gebracht. Aber zunächst mal zu den Einzelstellen, zu denen ich etwas zu sagen habe:
Der Magier hatte sich nach dem Vorfall mit Parlan dazu entschlossen, weiterhin bei den Widerstandskämpfern zu bleiben.
Von wegen, das letzte, was er für den Widerstand tun wird, wie er noch einige Stunden zuvor verlauten ließ – so schnell können sich die Dinge ändern. :p
Im Kloster konnte er sich nicht mehr blicken lassen und vermutlich war er bereits vom Orden des Feuers ausgeschlossen worden; ein Sieg des Widerstands und die Wiederherstellung der ursprünglichen Verhältnisse in Khorinis waren seine einzige Chance.
Chance worauf, zu was? Zu überleben?
Bei den alten Ruinen im Sumpf hatte sich bereits eine nicht unbeträchtliche Zahl an Widerstandskämpfern gesammelt. Von vielen Leuten, die Ignaz und Ur-Shak kannten, wurde ihnen zugenickt, andere betrachteten den Ork und den Magier eher misstrauisch. Ignaz schätzte die Menge auf etwa hundertzwanzig Männer und Frauen.
Die Zahl überrascht mich jetzt schon, ich hätte die Anzahl der Widerstandskämpfer viel geringer eingeschätzt, zumal diese hundertzwanzig Leute ja offenbar noch nicht einmal alle sind. So für Gothic-Spiel-Verhältnisse wären das ja so geschätzt drei ganze Armeen, aber gut, in so NPC-Maßsstäben sollte man wohl nicht denken. Bin aber wie gesagt trotzdem überrascht, hätte den Widerstand personell als viel kleiner aufgestellt eingeschätzt. Da müssen Orbens Truppen ja wahrscheinlich noch viel größer sein. :eek:
Ihr Katapult stand nach wie vor an dem Ort, an dem sie es gebaut hatten; Orben schien kein großes Interesse daran zu haben, aber sich dennoch die Option offen halten zu wollen, es vielleicht doch noch zu benutzen. So hatte er lediglich einige Soldaten zur Bewachung abgestellt.
Achja, das Katapult, hatte ich ja schon wieder vergessen. :D
Bis dahin geht die Geschichte ja auch noch ganz normal weiter, auch wenn du alle Hände voll zu tun hast, auf engstem Raum bzw. in kurzer Zeit zu erklären, was gerade so bei allen Gruppen so abgeht und was sich getan hat. Das wirkt natürlich alles sehr gerafft, knüpft andererseits aber gleichzeitig auch so ein bisschen an die Stimmung im ersten Post an, nur dass nun leider so eine Zentralfigur wie Helena fehlt (was ja aber nun nicht deine Schuld ist).
Sobald es dann aber an die heikle Vorgabenumsetzung geht. Junge, Junge. Du hast ja selbst gesagt, dass du damit alles andere als zufrieden bist, und ich kann das wirklich gut nachvollziehen. §ugly Da gibt es handlungsmäßig jetzt ja auch nichts schönzureden – wobei ich natürlich mit der von mir ausgewählten Entscheidung A auch dazu beigetragen habe. Aber du hattest halt darum gebeten! Außerdem nehme ich einfach mal für mich in Anspruch, dass das noch der am wenigsten schlimme Teil an diesem Post ist – Darons Entscheidung zu Daria geht ja beinahe unter und passt sogar noch halbwegs zu diesem Rausch, den die Trollkot-Feldknöterich-Mischung dort verursacht hat und der ja auch zu diesem Kuss führte, den du ja relativ geschickt irgendwie erklärbar machst. Aber, wie du es schon vor diesem Post mitgeteilt hattest: Dieses Verwandtschaftsverhältnis zwischen A und B, das ist natürlich komplett lächerlich und selbst der beste Autor der Welt hätte da nichts Tolles mehr zaubern können. Von daher machst du es wenigstens kurz und schmerzlos und bläst die ganze Sache nicht noch schlimm auf. Das kann man dir zugute halten – wie auch, dass du stilistisch hier zwar nicht ganz auf deiner üblichen Höhe bist, aber doch immer noch grundsolide und daher wenigstens nicht vor der absurden Handlung kapitulierst. Beim Lesen hast du mir aber jedenfalls schon ein bisschen leid getan, muss ich gestehen. :p
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John Irenicus
02.06.2016, 16:49
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Fast am lustigsten an Rhobs Wettbewerbsbeitrag zu Schreim naoch Buchstohm 3 alias „Erz-Men Origins: Diego“ ist ja der allererste Post. Dramatis Ortae und Dramatis Gegenstandae haben mich jedenfalls schonmal zum Lachen gebracht. §ugly
Während es Stone irgendwie geschafft hat, aus seinen zusammengewürfelten Buchstabenzuordnungen ein homogenes und glaubhaftes Szenario zu schaffen, sieht es bei Rhob dann schon einen Tick anders aus: Wenn Diego, Gomez und der Schläfer zusammen ein Ulu-Mulu herstellen wollen, dann kann man das wohl nicht mehr seriös verkaufen. :p
Dementsprechend ist der erste Post dieser Geschichte – und so wohl auch die ganze Geschichte – gestrickt: In bestem Rhob-Humor kommt es hier zu Ereignissen, die so bekloppt sind, dass sie sich nur einer – eben der Rhob – ausdenken kann. Dass der Schläfer, der mich sonst ja schon immer irgendwie eingeschüchtert hat, hier ebenso zur Witzfigur verkommt, weil er sich hemmungslos im Alten Lager verkantet hat (wer kennt es nicht, bei der eigenen Cheat-Beschwörung), finde ich gut. Ebenso schmunzeln musste ich bei der Orkipedia und generell dem Eintrag „Kru-Shak“, der überhaupt erst zu dieser schlimmen, aber witzigen Situation geführt hat – wie generell das ziemlich dämliche Verhalten aller Beteiligten.
So ganz habe ich allerdings nicht verstanden, was am Ende im Beschwörungsraum denn passiert ist – offenbar ja irgendetwas mit dem Sumpfhai oder so, dessen Zähne jetzt nun nicht mehr entnommen werden können. Das wird dann wohl erst im nächsten Post enthüllt, was da genau passiert ist – ist in der Vorgabe ja auch nicht die Rede von, dass die große Bedrängnis näher erklärt werden müsste.
Alles in allem bin ich gespannt, wie das weitergehen soll. Ton und Stil der Geschichte gefallen mir bis jetzt gut – man muss sich halt auf diese Art der Unterhaltung einlassen können. Besonders gespannt bin ich ja, ob du diese Unterhaltsamkeit aufrecht erhalten kannst, denn bei so Ulk-Storys kann sich der Witz auch schnell abnutzen. Von daher müssen da immer wieder weitere Ideen her, damit das Geschehen interessant bleibt. Aber da werden ja wahrscheinlich schon die Vorgaben für sorgen – spätestens, wenn dann Person B und Person C eine Liebesszene haben, oder so. :D
Ein bisschen was am Stil bzw. an den Formulierungen habe ich doch zu kritisieren, am Anfang nämlich die Erzählzeit: Da gehst du nicht konsequent genug mit dem Plusquamperfekt (immer wieder ein Genuss...) um und solltest entsprechend nochmal nachbessern. Das waren dann aber auch die einzigen wirklichen Schnitzer in dieser Hinsicht. Eine kleine Fehlerliste habe ich allerdings auch noch:
Xardas Aufzeichnungen berichteten
Xardas Kamindekoration
„In Ordnung, wir können beginnen“, sagte Gomez schließlich, nach einem letzten Prüfenden Blick.
„Keine Ahnung, irgendwas magisches
Um es vorwegzunehmen: Der zweite Post dieser Geschichte ist weniger Erzählung als bloße Erfüllung der Vorgaben. Man konnte es schon ahnen – in erzählerischer Hinsicht hast du dir mit diesem Szenario nicht wirklich einen Gefallen getan. :p
Rein vom Humor her tut das dem Post aber keinen Abbruch: Ich musste wirklich an einigen Stellen schmunzeln und fühlte mich gut unterhalten, gerade auch, weil der Text handwerklich die meiste Zeit mehr als grundsolide ist und sich flüssig lesen lässt. Allein die Handlung bleibt halt ein wenig auf der Strecke, aber wie oben angedeutet: Mit einem so unbeweglichen Schläfer ist das ja alles nicht so einfach. Dementsprechend überkompliziert und hanebüchen ist dann auch der Plan, der hier vorgabengemäß ausgeheckt wird. Auch wieder so etwas, was nie geschrieben worden wäre, wenn die Vorgabe nicht dazu gezwungen hätte. :p
Meine Lieblingsstelle in diesem Abschnitt:
„Nun, da wüsste ich was“, antwortete der Schläfer. „Ich könnte einigen meiner getreuen Anhänger eine Vision schicken und sie damit beauftragen. Das hat schon einmal ganz gut funktioniert, wisst ihr? Außerdem kenne ich den perfekten Ort: Es gibt eine uralte Krypta, nahe eines Bauernhofs außerhalb des Tals. Die Magie müsste dort stark genug sein, dass eine solche Beschwörung gelingen könnte.“
„Augenblick, eine Krypta? Würdest du dann nicht schon wieder in der Falle sitzen?“
„Oh Mann, jetzt weis ihn doch nicht extra drauf hin!“, zischte Gomez wütend. „Du vermasselst alles!“
„Schon“, gestand Kru'shak. „Allerdings weit weg von den Orks. Und mit meinen getreuen Anhängern wird es ein leichtes sein zu entkommen. Die Frage sollte daher eher lauten, warum ich euch mitnehmen sollte...“
„Hey, das liegt doch auf der Hand“, mischte sich Gomez ein. „Komm schon, Erzdämon, Erzbaron, wir gehören doch zum selben Verein, du und ich.“
„Nicht einmal ANNÄHERND!“, bebte es durch den Turm.
Großartig. :D
Der Post lebt also vor allem von den witzigen Dialogen und der Dynamik zwischen den einzelnen Charakteren, die alle irgendwie angepisst sind – was ja durchaus verständlich ist. Und wer weiß, vielleicht entwickelt sich in – hoffentlich kommenden – Posts dann ja doch noch so etwas wie eine richtige Geschichte.
Fehlerliste:
die Turmspitze geriet gefährlich ins wanken
Und seine beeindruckende Fähigkeit Sarkasmus nicht zu verstehen.
Da täte ein Komma nach „Fähigkeit“ gut.
Gomez grinsen verblasste
Beim dritten Post hast du dich, wie ich finde, richtig gut aus der Affäre gezogen. Man konnte ja schon ahnen, dass es Probleme geben wird, wenn Person D die ganze Zeit ganz woanders ist. Aber das hast du mit dieser plötzlichen Vision von Kalom, die ja nun sowohl ins Gothic-Setting als auch diese Geschichte passt, gut gelöst. Weniger gut gelöst hast du dann die Sache mit dem Gegenstand C, der hier eine Beliarstatue ist. Denn so gehetzt und gequetscht, wie du das noch zum Ende des Posts hineinfriemelst, liest es sich wahrscheinlich selbst für den unbefangenen Leser doch sehr konstruiert. Ich finde, diese Szene zeigt sich sehr deutlich als Fremdkörper, nicht nur, weil es so ein unsinniges Verhalten von Gomez ist (auch wenn hinterher die Anziehungskraft dieser Statue ja noch halberlei erklärt wird). Einfach, wie abrupt das passiert, ist schon auffällig. Aber gut, in Anbetracht der später kommenden Posts war die Wahl einer solchen Statue, die dann ja prinzipiell jede Eigenschaft haben oder annehmen kann, in taktischer Hinsicht sicher nicht ganz so schlecht. :p
Insgesamt aber erschöpft sich dieser Post dann doch sehr in der Erfüllung der Vorgaben, auch wenn du sie recht schön miteinander verknüpft hast. Und wer hätte gedacht, dass es so einfach sein kann, den Schläfer (im Hinblick auf kommende Vorgaben / Posts: vermeintlich) zu töten? :D Du hast mit deinem Setting jedenfalls Glück, dass all die Absurditäten, die die Vorgaben verlangen, die Geschichte nicht sprengen.
Fehlerliste:
Niemand darf diesen Hof betreten, du solltest also schnell wieder verschwinden!. Andernfalls
Mit diesen Worten holte er eine Flasche hervor und entsetzen bereitete sich auf seinem Gesicht aus.
Wie wohl für alle anderen auch, war die vierte Vorgabe mit dem leidenschaftlichen Kuss sicherlich auch ein harter Brocken. Und auch hier hast du die Vorgabe wieder einerseits gut, andererseits eher nicht so gut umgesetzt. Aber der Reihe nach:
Fasziniert streichelte Gomez die Skulptur, die er aus den Trümmern des Turmes gerettet hatte. Noch immer war er sich dieser eigenartigen Anziehung nicht vollkommen bewusst, obwohl bereits zwei Tage vergangen waren und er die Figur seit dem nicht aus den Augen gelassen hatte.
Ich weiß nicht, ob du das richtig formuliert hast. „Bewusst“ ist sich Gomez' dieser Anziehung doch offenbar sehr stark. Er versteht oder durchschaut sie nur nicht, kann sie nicht erklären. Da solltest du ein anderes Wort wählen.
Und wenn man bedachte, wo er sie gefunden hatte, war es auch nicht verwunderlich, wenn ein Fluch auf ihr gelegen hätte.
Ist irgendwie schief formuliert.
Was mir ab diesem Post auch aufgefallen ist, ist, wie du die Erzählperspektive sehr häufig wechselst. In einem Satz wird noch aus Gomez' Perspektive geschrieben, dann wieder aus Diegos, im späteren Verlauf dann aus Kaloms – aber alles in der selben Szene. Das kann man wohl so machen, manchmal wirkt es auf mich dann aber doch zu uneinheitlich. Ich bin eher Verfechter eines „Eine Perspektive pro Szene“-Ansatzes, wenn man jetzt nicht gerade irgendwie was total KÜNSTLERISCHES macht oder so. Und mit Verlaub, dazu würde ich diese Geschichte jetzt nicht rechnen. :D Alles in allem hat es mich so sehr aber auch nicht gestört, es ist mir nur aufgefallen.
Das Verwandtschaftsverhältnis zwischen Gomez und Diego ist übrigens gar nicht mal so weit hergeholt finde ich. Dafür aber umso mehr, wie es durch Gegenstand C, die Statue, herausgekommen ist. So richtig eine Erklärung dafür gibt es ja nun nicht, das sollte man hier schon festhalten. :p
„Diego hatte genug. „Weißt du was? Steck dir deinen Schläfer sonstwohin! Dieser Moleratpriester von einem Dämon hat uns von Anfang an nur bedroht, dass sein Erscheinen nur ein Unfall war, hat ihn nicht Interessiert! Soll ich dir was sagen, Moderfresse? Ich bin froh dass er tot ist!“
Moleratpriester... herrliches Gefluche. :D
Tja, und dann kommt der Kuss, der Vorgabenteil, der jede der übrig gebliebenen Storys in diesem Wettbewerb zu sprengen drohte. Ich finde, du hast da wirklich gute Kompromisse gefunden und das toll gelöst, eben so gut, es ging, bzw. viel besser, als ich erwartet habe, wie es überhaupt gehen konnte. Klar: Ein Kuss muss natürlich nicht immer etwas Gutes sein, und auch Hass und Todeswünsche können wahre Gefühle sein, die mit Leidenschaft ausgedrückt werden! Kritisieren könnte man daran nur, dass das Ganze eine recht einseitige Veranstaltung ist – aber das ist es in meiner Geschichte auch, von daher will ich da dann mal lieber doch nicht zu sehr herumkritteln. :D Alles in allem jedenfalls hast du dieses „Kussproblem“ wirklich gut gelöst!
Umso unverständlicher finde ich, dass du den ungleich unproblematischeren Aufgabenteil, nämlich das Ersinnen irgendeiner Entscheidung A, dann so umständlich hanebüchen gelöst hast. Naja, vielleicht hat das wieder damit zu tun, dass Xrüssi dir das vorgegeben hat, aber das ist in diesem Falle wirklich schade, weil das wirklich megamäßig konstruiert ist mit diesem „echter Assassine werden“-Gedöns. Was Kalom da im weiteren Verlauf für einen sinnlosen Aufwand betreibt... hat mir jedenfalls überhaupt nicht gut gefallen und tut der Geschichte an dieser Stelle auch nicht gut. Schade!
Insgesamt aber bleibt es für mich trotzdem dabei, dass ich diesen Post beeindruckend finde, weil er den Vorgaben trotz der Schwierigkeiten generell doch gut gerecht wird. Ein bisschen aber bleibt auch hier die „eigentliche Geschichte“ auf der Strecke, die so doch sehr hektisch und zerfahren wirkt, weil der rote Faden doch immer mehr ausdünnt und es in jeder Szene um etwas komplett anderes geht bzw. gehen muss, weil die Vorgaben doch dazu drängen. Da sind es dann eher die witzigen Einzelstellen, die für den Lesespaß sorgen. Aber immerhin: Besser als nichts!
Fehlerliste:
Irgendwie hatten sie es geschafft die Orkpatroullien zu umgehen
Natürlich wären sie noch sicherer, wenn Diego nicht alleine Wache halten müsste.
Solche kleineren (ungerechtfertigten) Ausbrüche aus der Erzählzeit passieren dir ab diesem Post häufiger...
versuchte Diego es gefühlt zum hundertsten mal.
die Hölzerne Figur aus den Händen zu schlagen.
Der fünfte Post war dann mal etwas länger, und in Anbetracht der Vorgabe musste das wohl auch sein. Ich finde aber, gerade dadurch, dass mal etwas mehr erzählt wird und die Zusammenhänge der Ereignisse herausgestellt werden, profitiert auch die Geschichte insgesamt. Obwohl natürlich alles immer noch sehr gehetzt und manchmal auch konstruiert daherkommt, findet in diesem Post mehr eine „natürliche Entwicklung“ der Handlung statt. Und das liest sich dann einfach angenehmer als so ein ständiger Hickhack.
„Weil ich Gomez bin, der oberste Erzbaron!“, rief Gomez, der oberste Erzbaron, während er Diego wütend anblickte.
Total platt und albern, aber doch irgendwie witzig. Ein echter Rhob also, wenn man so will. §ugly
Es hatte einen Tag gedauert, bis Pepe sich sicher war, dass es auch wirklich die selbe Liesel war – immerhin nannte er alle Schafe so.
Siehe oben. :D
Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als er bemerkte, wie Liesel sich von der Herde entfernte. Man müsste eine Art zahmen Wolf haben, dachte er, während er auf Liesel zu ging. Er könnte helfen die Herde zusammenzuhalten, immerhin fürchten Schafe sich vor Wölfen. Er dürfte nur nicht versuchen sie zu fressen.
Das finde ich gerade so plausibel, dass ich wirklich daran glaube, dass deshalb Hunde entstanden sind / Wölfe domestiziert wurden. :eek:
Er hatte dem Alten versprochen ihm einige nützliche Tipps zu geben, wenn dieser ihm sein Labor zur Verfügung stellte und ihm einige Zutaten verschaffte. Das Rezept dieses speziellen Tranks sollte er jedoch nicht zu sehen kriegen. Verwandlungstränke waren in Varant nichts besonderes und gerüchteweise verbreiteten sich die Rezepte auch ganz allmählich auf dem myrtanischen Festland. Aber ein Trank, der einen in irgendein Tier verwandelte, wie die Spruchrollen, die es schon seit Jahrhunderten gab, war einfach verglichen mit dem, was er nun braute. Dieser Trank sollte ihn in einen Menschen verwandeln. Nicht in dem Sinne, dass er seinen Untod kurieren könnte, aber so, dass es ihm erlaubte die Gestalt einer bestimmten Person anzunehmen, wenn auch nur für ein paar Stunden. Eine Nacht zum Beispiel.
Diesen ganzen Absatz hier finde ich aber irgendwie gar nicht gut formuliert. Das wirkt alles so ungelenk, weiß auch nicht.
Er mischte die Haare, die er vorsorglich bei seiner Begegnung mit den Ketzern gesammelt hatte, in den Trank und ließ ihn ziehen.
Naaaja... kann man aber auch echt nur durchgehen lassen, wenn man um die Not durch die Vorgaben weiß. :p
Insgesamt wie gesagt finde ich den Post erzählerisch eigentlich recht gelungen. Natürlich musstest du mal wieder auf hanebüchene Weise ein paar Kausalketten in Gang setzen, weil alle Akteure so verstreut sind, aber das macht es ja auch gerade interessant. Es geschieht ja auch irgendwie alles durch irgendwelches Geknalle, Explosionen und Beben, scheint mir, die ganze Geschichte hindurch. :D
Am besten gefallen hat mir übrigens – trotz der weiter oben angesprochenen Schwächen bei den Formulierungen – der Besuch Kaloms bei Ignaz, weil du Kaloms Erzählperspektive – von seiner Arroganz geprägt – sehr gut hinbekommen hast. Lediglich der Zweck des Ganzen ist, wie bezüglich des Vorposts schon erwähnt, so ein bisschen dämlich... aber sonst: Kein schlechter Post!
Fehlerliste:
abgesehen von den paar Patroullien
aber er bestand hartnäckig darauf, dass sie sich schon noch erholen würde.
Hier wieder so ein Zeitfehler, denn Pepe hatte bestanden – denn die Erholung hat ja nun schon stattgefunden.
Zu allem Überfluss hatte Bennets Esse das Dach von Theklas Küche in Brand gesteckt, die zum Zeitpunkt der Explosion brechend voll war.
Siehe oben.
der sie den steilen Abhang herunterkullern lies.
ließ
Sein blick schweifte über das Regal zu etwas,
Wie abgemacht verließ Ignaz die Hütte und lies Kalom arbeiten.
„Dann du zeigen, wie gut du sprechen orkisch, Morra! Ich gespannt!“
„Orkisch“ würde ich groß schreiben.
und erst als er versuchte Aufzustehen
Die sechste Vorgabe hat uns wohl alle nach Luft schnappen lassen, und wie ich dann an deine Geschichte dachte, konnte ich mir auch schon denken, dass du wieder einmal einiges zu tun haben wirst. Andererseits hattest du in einigen Punkten zufällig gar nicht mal so ungünstige Weichen gestellt: Dass zum Beispiel der Schläfer doch gar nicht wirklich tot ist, das passt wieder! Und auch dieses eingewachsene Erz mit den tollen Fähigkeiten ist wohl das Beste, was du aus deinem Setting (und dem Gothic-Setting) so herausholen konntest – wobei die Szene, in der Diego dann Kalom durch diese tolle Fähigkeit entdeckt, während er quasi schon hinter ihm steht, dann doch eher mitleidserregend ist. §ugly
Unfähiger Nichtsnutz hin oder her, er war immerhin sein Vetter, also konnte er ihn nicht einfach liegen lassen.
Fand ich sehr nett, wie diese „Vetternwirtschaft“ hier noch einmal umgedreht auftaucht. Zum Schmunzeln!
So gar nicht gepasst hat dann die Fertigstellung des Ulu-Mulu und der angebliche Vorteil, den der Schläfer daraus zieht. Es ist zwar ein interessanter Gedanke, so die Machtverhältnisse zwischen Orks und ihrem Erzdämon etwas anders darzustellen. Aber so, wie das hier geschehen ist, ist es dann doch eher hanebüchen, muss ich leider sagen. §ugly
Und trotzdem: Insgesamt hast du wohl wieder ganz annehmbare Kompromisslösungen gefunden. Richtig schwach finde ich wie gesagt nur die Fertigstellung des Ulu-Mulus im Zusammenhang mit dem Schläfer.
Fehlerliste:
Diego brach ab, als das Erz in seiner Schulter ihn erneut ein seltsames kribbeln spüren ließ.
Ich war nie der Vorzeigeassassine, aber auf's anschleichen habe ich mich schon immer verstanden.“
Dann: Der siebte und letzte Post. Und ich muss sagen: So dünn die Geschichte vorher stellenweise auch erzählt war, das Finale kann sich ja doch sehen lassen, nicht nur was Witzeleien angeht, sondern eben auch erzählerisch.
Gut gefallen hat mir da dieser „Twist“, den du da noch in diesen Verwandlungszaubertrank hineinbringst – dass nämlich die Auswirkungen auf Kaloms Körper auch den originalen Gomez treffen. Dazu musstest du zwar noch einiges nachträglich erklären und erwähnen, aber immerhin! Geboren ist diese Idee ja sicherlich aus der Not, diese verfluchte Entscheidung A irgendwie zum Dreh- und Angelpunkt machen zu müssen. Und auch wenn der Bezug zu dieser Entscheidung A naturgemäß dünn bleibt, so hast du meiner Meinung nach doch den besten Kompromiss zwischen Erfüllung der Vorgabe und bestmöglichster Erzählung gefunden! Übrigens: Auch schön, wie Diego wieder einmal die Vetternwirtschaft mit ins Spiel bringt. :D
Ich hatte mich auch sofort gefragt, ob diese körperliche Verbindung in beide Richtungen wirkt, hatte dann aber gedacht, dass es nicht so sei. Warum, das kann ich gar nicht so recht sagen. Wer weiß: Vielleicht hat auch Kalom nicht so recht damit gerechnet (obwohl es ihm vorher ja möglicherweise mal hätte auffallen können). Jedenfalls kam diese Aktion von Gomez dann doch recht überraschend für mich. Im Hinblick der Vorgabe auch unglaublich trickreich, wie du mit dieser Verbindung quasi mittels eines Todes gleich zwei Tode hast und die „überzähligen“ Buchstabenpersonen sehr elegant vernichtest. Hut ab. :p
Was mich nur ein bisschen gestört hat, war dieser sentimentale Moment von Diego. Der steckt nämlich so zwischen beiden Welten: Er ist zu übertrieben, als dass ich ihn ernst nehmen könnte, dann aber wieder nicht übertrieben genug, um wirklich absurd-lustig zu sein. Fand ich die Bemerkungen, dass der jeweils andere ja der Vetter ist, die meiste Zeit witzig, weil sie eben immer so beiläufig geschahen, finde ich diesen Familienkram jetzt wirklich nur albern, und das im negativen Sinne. Da hättest du also wirklich eine Schüppe weniger von nehmen können – oder aber wenigstens so viel, dass es einfach nur noch absurd und daher komisch ist. So, wie es jetzt ist, ist es meiner Meinung nach weder Fisch noch Fleisch und passt überhaupt nicht zum Geschehen vorher und zu der Beziehung zwischen Diego und Gomez.
Der absurde Teil kommt dann jedenfalls danach noch, und der passt dann auch wieder ganz hervorragend in die Story: Liesel als erzbehandeltes, fliegendes Laserstrahlenschaf. Ich finde, da kommt wieder so ein bisschen die Atmosphäre vom Anfang der Story rüber, als es mit der Beschwörererei des Schläfers usw. ähnlich schön absurd war. Hier baust du dann ja außerdem noch schön diese Kraft durch das Erz aus und gibst der Story dadurch dann so eine Art übergeordnetes Thema. Lässt man sich auf solche Absurditäten ein, muss man schon konstatieren: Nicht schlecht!
Überall rannten Söldner herum, versuchten das Schaf mit Bögen und Armbrüsten zu erschießen, wurden jedoch nach und nach niedergemäht.
Grandioses Wortspiel. §hehe
Gut gefällt mir das folgende Geschehen wohl auch, weil ich diesen Vorteil durch die Verletzung im Laufe der Story bzw. auch ganz am Schluss in meinem letzten Post sehr ähnlich interpretiert habe, wie du. Das ist schon interessant zu sehen, wie man da unabhängig voneinander den gleichen Weg einschlägt. Andererseits muss man auch sagen: Der Erwerb irgendwelcher Superkräfte liegt ja auch nahe, wenn es darum geht, aus einer schweren Verletzung einen Vorteil zu basteln. So etwas wie „Juhu, jetzt bekomme ich unverhofft Versehrtenrente“ ist ja jetzt nichts, was so ohne Weiteres in Storys vorkommen würde, die man hier so schreibt. :D
„Da ist noch etwas... das du erfahren musst...“
Diego ging so nah heran, wie er konnte. Der Schläfer flüsterte ihm etwas zu, bevor er seinen Wunden erlag und diesmal wirklich diese Welt verließ. Im Übertragenen, wie auch im wörtlichen Sinne, sein Körper schrumpfte in sich zusammen und verschwand schließlich so, wie er diese Welt vor einigen Tagen betreten hatte.
„Beeindruckend!“
Und auch diese Indigo-Kind-Fahrenheit-Szene hatte ich auch fast genau so bei mir drin, am Ende der Geschichte! Wobei du dann ja über Fahrenheit hinausgehst und knallhart die letzten Worte des Schläfers offenlegst – und da hast du es wohl wörtlich genommen, dass die letztem Sätze dem Leser ein ordentliches Rätsel aufgeben sollen. Das ist wieder herrlich im Stile der Story – und vor allem im Stile eines Rhob. :D
Tja, und über eine Antwort auf die Rätselfrage habe ich jetzt natürlich auch ein bisschen gebrütet, aber, äh... tja, da der Leser ja tagelang darüber rätseln soll, kann ich mich um eine sofortige Antwort ja jetzt erst einmal drücken!
Vielmehr will ich dann noch die Post-Credits-Szene würdigen! Wie ein echter Actionfilm-Profiregisseur deutest du damit eine Fortsetzung an. Ob sie kommen wird, ist – vor allem bei dir, bei allem Respekt – zwar zweifelhaft, aber wer weiß! Jedenfalls hast du dir das schön – und angenehm klischeehaft – offengehalten.
Fehlerliste:
Doch er und Gomez hatten dringlichere Probleme, als die körperliche Verfassung eines Erzdämons.
Da würde ich das Komma weglassen.
„Verdammt, jetzt Schlag doch zu!“
Das Ende des Erzbarons, war auch Kaloms Ende gewesen.
Wieder ein Komma zu viel.
Der Schläfer war zusammengesackt und schien kaum noch zu Atmen.
„Diego...“, erklang ein murmeln aus dem inzwischen so vertrauten Gewirr aus Beinen.
Insgesamt kann man zu der Geschichte wohl sagen, dass sie die absurdeste von den dreien hier im Wettbewerb ist – und um so eine Aussage zu treffen, muss man die anderen beiden wohl nicht einmal gelesen haben. :D
Gut hat mir gefallen, dass du erstens überhaupt mal wieder eine Story geschrieben und sogar beendet hast. Das gefällt mir deshalb immer gut, weil es eben diesen typischen Rhob-Witz gibt, der auch in dieser Geschichte immer mal wieder aufblitzte. Das tat er meiner Meinung nach vor allem in den ersten beiden Posts, aber auch jetzt im siebten Post waren da wieder diese gewissen Momente.
Auch, aber nicht nur deswegen würde ich Posts 1, 2 und 7 auch als die stärksten in dieser Geschichte einordnen. In den Posts dazwischen verlor die Story so ein bisschen an Zugkraft und wurde etwas zerfahren – was natürlich auch an den Vorgaben liegt. Es liegt aber auch daran, dass du in diesen Posts die meiste Zeit gerade so viel geschrieben hast, um die Vorgaben zu erfüllen, dass dann aber meist sehr knapp und ohne viel weiteren erzählerischen Inhalt darüber hinaus. Das soll nicht heißen, dass die kürzere Geschichte auch immer den Kürzeren zieht. Aber wie in diesem Kommentar schon ein paar mal bemerkt wirken Handlung und Erzählung bei dir dann ein ums andere Mal dünn. Woran das liegt, kann ich mir natürlich schon denken, und deshalb soll das weniger ein Vorwurf als eine simple Feststellung sein. ;)
Von daher würde ich sagen, dass mich diese Story insgesamt zwar ganz nett unterhalten hat, wegen gewisser Durchhänger aber lange nicht an die Qualität herankommt, die man sonst von dir gewohnt ist. Sei es in Sachen Witz oder aber in Sachen Erzählung allgemein. Ab und zu hätte ich mir gewünscht, dass an den Erzählstrang noch ein bisschen mehr „Fleisch“ drankommt. So aber wirken manche Posts doch sehr gehetzt und getrieben (was wohl mit deinem Zustand beim Schreiben der jeweiligen Posts sehr konform geht :p). Dadurch bleibt der Lesegenuss dann doch auf der Strecke, und auch die Witze zünden dann nicht so richtig. Denn die Komik in deinen Geschichten schlägt vor allem immer dann ein, wenn ganz ruhig, ausführlich und mehr oder minder seriös erzählt wird – und dann auf einmal, gerne auch in einem Nebensatz, unerwartet ein absurder Gag um die Ecke kommt. Diese Momente gab es in dieser Story zwar auch, aber sie waren eben rar gesät. Dafür abgab sich die Komik oder der „Aha“-Effekt manchmal daraus, auf welche Weise du die unangenehmen Vorgaben gelöst hast. Das war natürlich auch oft witzig!
Fazit: Eine witzige Story, die insgesamt gesehen als „durchschnittlich“ durchgeht, wo du aber – natürlich auch aus Zeitgründen, wegen ungünstiger Vorgaben und Buchstabenzuordnungen – dann doch unter deinen Möglichkeiten bleibst.
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König Rhobar II
03.06.2016, 18:42
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Fast am lustigsten an Rhobs Wettbewerbsbeitrag zu Schreim naoch Buchstohm 3 alias „Erz-Men Origins: Diego“ ist ja der allererste Post. Dramatis Ortae und Dramatis Gegenstandae haben mich jedenfalls schonmal zum Lachen gebracht. §ugly
Während es Stone irgendwie geschafft hat, aus seinen zusammengewürfelten Buchstabenzuordnungen ein homogenes und glaubhaftes Szenario zu schaffen, sieht es bei Rhob dann schon einen Tick anders aus: Wenn Diego, Gomez und der Schläfer zusammen ein Ulu-Mulu herstellen wollen, dann kann man das wohl nicht mehr seriös verkaufen. :p
Irgendwie hatte ich ja gehofft zur Abwechslung mal was ernstes Schreiben zu können. Hätte wohl nicht Xrüssi um Vorgaben bitten dürfen :D
So ganz habe ich allerdings nicht verstanden, was am Ende im Beschwörungsraum denn passiert ist – offenbar ja irgendetwas mit dem Sumpfhai oder so, dessen Zähne jetzt nun nicht mehr entnommen werden können. Das wird dann wohl erst im nächsten Post enthüllt, was da genau passiert ist – ist in der Vorgabe ja auch nicht die Rede von, dass die große Bedrängnis näher erklärt werden müsste.
Das war glaube ich auch das, was ich (fristgerecht versteht sich) noch nachbearbeitet hatte. Offenbar nicht gut genug : /
Beim dritten Post hast du dich, wie ich finde, richtig gut aus der Affäre gezogen. Man konnte ja schon ahnen, dass es Probleme geben wird, wenn Person D die ganze Zeit ganz woanders ist. Aber das hast du mit dieser plötzlichen Vision von Kalom, die ja nun sowohl ins Gothic-Setting als auch diese Geschichte passt, gut gelöst. Weniger gut gelöst hast du dann die Sache mit dem Gegenstand C, der hier eine Beliarstatue ist. Denn so gehetzt und gequetscht, wie du das noch zum Ende des Posts hineinfriemelst, liest es sich wahrscheinlich selbst für den unbefangenen Leser doch sehr konstruiert. Ich finde, diese Szene zeigt sich sehr deutlich als Fremdkörper, nicht nur, weil es so ein unsinniges Verhalten von Gomez ist (auch wenn hinterher die Anziehungskraft dieser Statue ja noch halberlei erklärt wird). Einfach, wie abrupt das passiert, ist schon auffällig. Aber gut, in Anbetracht der später kommenden Posts war die Wahl einer solchen Statue, die dann ja prinzipiell jede Eigenschaft haben oder annehmen kann, in taktischer Hinsicht sicher nicht ganz so schlecht. :p
Insgesamt aber erschöpft sich dieser Post dann doch sehr in der Erfüllung der Vorgaben, auch wenn du sie recht schön miteinander verknüpft hast. Und wer hätte gedacht, dass es so einfach sein kann, den Schläfer (im Hinblick auf kommende Vorgaben / Posts: vermeintlich) zu töten? :D Du hast mit deinem Setting jedenfalls Glück, dass all die Absurditäten, die die Vorgaben verlangen, die Geschichte nicht sprengen.
Ja, der dritte Beitrag hat leider extrem unter meinem Zeitmangel gelitten. Hatte ja erst kurz vor der deadline überhaupt anfangen können, dementsprechend musste ich das innerhalb von einer Stunde oder so dahinrotzen. Bin selber überhaupt nicht zufrieden mit dem Beitrag, vor allem den von dir erwähnten Teil mit Gegenstand C (den hatte ich tätsächlich fast vergessen und musste ihn buchstäblich in letzter Minute noch unterbringen...)
Ich weiß nicht, ob du das richtig formuliert hast. „Bewusst“ ist sich Gomez' dieser Anziehung doch offenbar sehr stark. Er versteht oder durchschaut sie nur nicht, kann sie nicht erklären. Da solltest du ein anderes Wort wählen.
Damit bin ich auch nicht ganz zufrieden. Wollte halt ausdrücken, dass er selber gar nicht merkt, wie er stundenlang dasiitzt und nur das Ding anstarrt. Werde da nach der Abstimmung nochmal drübergehen.
Was mir ab diesem Post auch aufgefallen ist, ist, wie du die Erzählperspektive sehr häufig wechselst. In einem Satz wird noch aus Gomez' Perspektive geschrieben, dann wieder aus Diegos, im späteren Verlauf dann aus Kaloms – aber alles in der selben Szene. Das kann man wohl so machen, manchmal wirkt es auf mich dann aber doch zu uneinheitlich. Ich bin eher Verfechter eines „Eine Perspektive pro Szene“-Ansatzes, wenn man jetzt nicht gerade irgendwie was total KÜNSTLERISCHES macht oder so. Und mit Verlaub, dazu würde ich diese Geschichte jetzt nicht rechnen. :D Alles in allem hat es mich so sehr aber auch nicht gestört, es ist mir nur aufgefallen.
Ja, das ist leider wahr. Ist mir beim Schreiben gar nicht so aufgefallen. Bin einfach aus der Übung :D
Das Verwandtschaftsverhältnis zwischen Gomez und Diego ist übrigens gar nicht mal so weit hergeholt finde ich. Dafür aber umso mehr, wie es durch Gegenstand C, die Statue, herausgekommen ist. So richtig eine Erklärung dafür gibt es ja nun nicht, das sollte man hier schon festhalten. :p
Najaaaa... Die Statue, ähm, verstärkt natürlich seine negativen Empfindungen und... deshalb... ähm... ja, auch seinen Hass auf seinen Bruder, weshalb er logischerweise an ihn denken musste und auch den Namen nannte, als er aus seiner Trance gerissen wurde. Vollkommen logisch, oder so ähnlich :grinundwe
Tja, und dann kommt der Kuss, der Vorgabenteil, der jede der übrig gebliebenen Storys in diesem Wettbewerb zu sprengen drohte. Ich finde, du hast da wirklich gute Kompromisse gefunden und das toll gelöst, eben so gut, es ging, bzw. viel besser, als ich erwartet habe, wie es überhaupt gehen konnte. Klar: Ein Kuss muss natürlich nicht immer etwas Gutes sein, und auch Hass und Todeswünsche können wahre Gefühle sein, die mit Leidenschaft ausgedrückt werden! Kritisieren könnte man daran nur, dass das Ganze eine recht einseitige Veranstaltung ist – aber das ist es in meiner Geschichte auch, von daher will ich da dann mal lieber doch nicht zu sehr herumkritteln. :D Alles in allem jedenfalls hast du dieses „Kussproblem“ wirklich gut gelöst!
Danke :)
War natürlich nicht perfekt, aber als echter forever-alone-Aachener musste ich natürlich alles tun, um eine Romanze zu vermeiden §ugly
Davon abgesehen wollte ich nicht so nen Twilight-mäßigen "Untote haben auch Gefühle" Mist produzieren^^
Umso unverständlicher finde ich, dass du den ungleich unproblematischeren Aufgabenteil, nämlich das Ersinnen irgendeiner Entscheidung A, dann so umständlich hanebüchen gelöst hast. Naja, vielleicht hat das wieder damit zu tun, dass Xrüssi dir das vorgegeben hat, aber das ist in diesem Falle wirklich schade, weil das wirklich megamäßig konstruiert ist mit diesem „echter Assassine werden“-Gedöns. Was Kalom da im weiteren Verlauf für einen sinnlosen Aufwand betreibt... hat mir jedenfalls überhaupt nicht gut gefallen und tut der Geschichte an dieser Stelle auch nicht gut. Schade!
Joa, fand ich auch blöd. Sämtliche Vorgaben, was die Buchstabenbelegung angeht, kamen von Xrüssi, also auch Entscheidung A :(
Hab eben versucht das beste draus zu machen, und mir wollte kein plausiblerer Grund einfallen, warum Kalom plötzlich nichts wichtigeres zu tun hat, als in den Puff zu gehen. Der Vorteil ist, dadurch fiel mir überhaupt erst auf, dass der Name "Kalom" ja durchaus varantischen Urspungs sein könnte.
Funfact: der Beiname "al Tughrai" stammt tatsächlich von einem "realen" arabischen Alchemisten, der irgendwann im Mittelalter gelebt hat :D
Das finde ich gerade so plausibel, dass ich wirklich daran glaube, dass deshalb Hunde entstanden sind / Wölfe domestiziert wurden. :eek:
Jo, das ist mir irgendwann beim beschreiben dieser Szene aufgefallen. Und, wie ich das so gern tue, musste ich einfach diese Erkenntnis irgendwie verwurschteln^^
Naaaja... kann man aber auch echt nur durchgehen lassen, wenn man um die Not durch die Vorgaben weiß. :p
Ok, ich geb zu, was war ein unschöner deus-ex-machina. Vielleicht hätte ich Kalom einfach in der "Humanipedia" nach einem passenden Kandidaten für den Zauber suchen lassen sollen §ugly
Insgesamt wie gesagt finde ich den Post erzählerisch eigentlich recht gelungen. Natürlich musstest du mal wieder auf hanebüchene Weise ein paar Kausalketten in Gang setzen, weil alle Akteure so verstreut sind, aber das macht es ja auch gerade interessant. Es geschieht ja auch irgendwie alles durch irgendwelches Geknalle, Explosionen und Beben, scheint mir, die ganze Geschichte hindurch. :D
Am besten gefallen hat mir übrigens – trotz der weiter oben angesprochenen Schwächen bei den Formulierungen – der Besuch Kaloms bei Ignaz, weil du Kaloms Erzählperspektive – von seiner Arroganz geprägt – sehr gut hinbekommen hast. Lediglich der Zweck des Ganzen ist, wie bezüglich des Vorposts schon erwähnt, so ein bisschen dämlich... aber sonst: Kein schlechter Post!
Ich muss auch zugeben, ich hab gefallen an der Figur gefunden. Hat durchaus Spaß gemacht, ihm eine Vergangenheit zu geben und ich könnte mir vorstellen irgendwann mal ne Story mit ihm zu schreiben. Sobald ich die drölf anderen beendet habe versteht sich §ugly
Die sechste Vorgabe hat uns wohl alle nach Luft schnappen lassen, und wie ich dann an deine Geschichte dachte, konnte ich mir auch schon denken, dass du wieder einmal einiges zu tun haben wirst. Andererseits hattest du in einigen Punkten zufällig gar nicht mal so ungünstige Weichen gestellt: Dass zum Beispiel der Schläfer doch gar nicht wirklich tot ist, das passt wieder! Und auch dieses eingewachsene Erz mit den tollen Fähigkeiten ist wohl das Beste, was du aus deinem Setting (und dem Gothic-Setting) so herausholen konntest – wobei die Szene, in der Diego dann Kalom durch diese tolle Fähigkeit entdeckt, während er quasi schon hinter ihm steht, dann doch eher mitleidserregend ist. §ugly
Naja, er lernt ja noch :D
Fand ich sehr nett, wie diese „Vetternwirtschaft“ hier noch einmal umgedreht auftaucht. Zum Schmunzeln!
So gar nicht gepasst hat dann die Fertigstellung des Ulu-Mulu und der angebliche Vorteil, den der Schläfer daraus zieht. Es ist zwar ein interessanter Gedanke, so die Machtverhältnisse zwischen Orks und ihrem Erzdämon etwas anders darzustellen. Aber so, wie das hier geschehen ist, ist es dann doch eher hanebüchen, muss ich leider sagen. §ugly
Und trotzdem: Insgesamt hast du wohl wieder ganz annehmbare Kompromisslösungen gefunden. Richtig schwach finde ich wie gesagt nur die Fertigstellung des Ulu-Mulus im Zusammenhang mit dem Schläfer.
Naja, war halt irgendwo das naheliegendste. Abgesehen davon taugt ein Ulu-Mulu ja bestenfalls als Kamindeko^^
Aber stimmt schon, das war nicht gerade meine Sternstunde.
Dann: Der siebte und letzte Post. Und ich muss sagen: So dünn die Geschichte vorher stellenweise auch erzählt war, das Finale kann sich ja doch sehen lassen, nicht nur was Witzeleien angeht, sondern eben auch erzählerisch.
Gut gefallen hat mir da dieser „Twist“, den du da noch in diesen Verwandlungszaubertrank hineinbringst – dass nämlich die Auswirkungen auf Kaloms Körper auch den originalen Gomez treffen. Dazu musstest du zwar noch einiges nachträglich erklären und erwähnen, aber immerhin! Geboren ist diese Idee ja sicherlich aus der Not, diese verfluchte Entscheidung A irgendwie zum Dreh- und Angelpunkt machen zu müssen. Und auch wenn der Bezug zu dieser Entscheidung A naturgemäß dünn bleibt, so hast du meiner Meinung nach doch den besten Kompromiss zwischen Erfüllung der Vorgabe und bestmöglichster Erzählung gefunden! Übrigens: Auch schön, wie Diego wieder einmal die Vetternwirtschaft mit ins Spiel bringt. :D
Ich hatte mich auch sofort gefragt, ob diese körperliche Verbindung in beide Richtungen wirkt, hatte dann aber gedacht, dass es nicht so sei. Warum, das kann ich gar nicht so recht sagen. Wer weiß: Vielleicht hat auch Kalom nicht so recht damit gerechnet (obwohl es ihm vorher ja möglicherweise mal hätte auffallen können). Jedenfalls kam diese Aktion von Gomez dann doch recht überraschend für mich. Im Hinblick der Vorgabe auch unglaublich trickreich, wie du mit dieser Verbindung quasi mittels eines Todes gleich zwei Tode hast und die „überzähligen“ Buchstabenpersonen sehr elegant vernichtest. Hut ab. :p
Naja, ist vielleicht unbewusst gar nicht auf meinem Mist gewachsen. Zumindest fiel mir im nachhinein auf, dass das Ganze ja schon irgendwie dem Staffelfinale einer Serie, die ich wegen Spoilergefahr nicht nenne, ähnelt^^
Was mich nur ein bisschen gestört hat, war dieser sentimentale Moment von Diego. Der steckt nämlich so zwischen beiden Welten: Er ist zu übertrieben, als dass ich ihn ernst nehmen könnte, dann aber wieder nicht übertrieben genug, um wirklich absurd-lustig zu sein. Fand ich die Bemerkungen, dass der jeweils andere ja der Vetter ist, die meiste Zeit witzig, weil sie eben immer so beiläufig geschahen, finde ich diesen Familienkram jetzt wirklich nur albern, und das im negativen Sinne. Da hättest du also wirklich eine Schüppe weniger von nehmen können – oder aber wenigstens so viel, dass es einfach nur noch absurd und daher komisch ist. So, wie es jetzt ist, ist es meiner Meinung nach weder Fisch noch Fleisch und passt überhaupt nicht zum Geschehen vorher und zu der Beziehung zwischen Diego und Gomez.
Gebe ich zu, das war Mist. Ich drifte leider öfter in Klischees ab. Manchmal wirkt es passend, manchmal eben nicht. In diesem Fall definitiv nicht.
Der absurde Teil kommt dann jedenfalls danach noch, und der passt dann auch wieder ganz hervorragend in die Story: Liesel als erzbehandeltes, fliegendes Laserstrahlenschaf. Ich finde, da kommt wieder so ein bisschen die Atmosphäre vom Anfang der Story rüber, als es mit der Beschwörererei des Schläfers usw. ähnlich schön absurd war. Hier baust du dann ja außerdem noch schön diese Kraft durch das Erz aus und gibst der Story dadurch dann so eine Art übergeordnetes Thema. Lässt man sich auf solche Absurditäten ein, muss man schon konstatieren: Nicht schlecht!
Ganz ehrlich, den Teil finde ich gleichzeitig gut und unglaublich schlecht. Habe lange mit mir gerungen das zu schreiben, es kam mir einfach irgendwie ZU abgedreht vor. Aber gleichzeitig irgendwie ja doch passend. Verwirrend.
Grandioses Wortspiel. §hehe
Ich hatte keine Wahl^^
Gut gefällt mir das folgende Geschehen wohl auch, weil ich diesen Vorteil durch die Verletzung im Laufe der Story bzw. auch ganz am Schluss in meinem letzten Post sehr ähnlich interpretiert habe, wie du. Das ist schon interessant zu sehen, wie man da unabhängig voneinander den gleichen Weg einschlägt. Andererseits muss man auch sagen: Der Erwerb irgendwelcher Superkräfte liegt ja auch nahe, wenn es darum geht, aus einer schweren Verletzung einen Vorteil zu basteln. So etwas wie „Juhu, jetzt bekomme ich unverhofft Versehrtenrente“ ist ja jetzt nichts, was so ohne Weiteres in Storys vorkommen würde, die man hier so schreibt. :D
NOCH nicht! §ugly
Und auch diese Indigo-Kind-Fahrenheit-Szene hatte ich auch fast genau so bei mir drin, am Ende der Geschichte! Wobei du dann ja über Fahrenheit hinausgehst und knallhart die letzten Worte des Schläfers offenlegst – und da hast du es wohl wörtlich genommen, dass die letztem Sätze dem Leser ein ordentliches Rätsel aufgeben sollen. Das ist wieder herrlich im Stile der Story – und vor allem im Stile eines Rhob. :D
Tja, und über eine Antwort auf die Rätselfrage habe ich jetzt natürlich auch ein bisschen gebrütet, aber, äh... tja, da der Leser ja tagelang darüber rätseln soll, kann ich mich um eine sofortige Antwort ja jetzt erst einmal drücken!
Ich konnte es mir einfach nicht verkneifen^^
Vielmehr will ich dann noch die Post-Credits-Szene würdigen! Wie ein echter Actionfilm-Profiregisseur deutest du damit eine Fortsetzung an. Ob sie kommen wird, ist – vor allem bei dir, bei allem Respekt – zwar zweifelhaft, aber wer weiß! Jedenfalls hast du dir das schön – und angenehm klischeehaft – offengehalten.
Naja, wenn die Story schon "Erz-Men Origins" heißt, dann muss ja früher oder später auch eine richtige "Erz-Men"-Story kommen^^
Aber bis dahin habe ich noch genug andere Stories zu beenden, also mal sehen.
Insgesamt kann man zu der Geschichte wohl sagen, dass sie die absurdeste von den dreien hier im Wettbewerb ist – und um so eine Aussage zu treffen, muss man die anderen beiden wohl nicht einmal gelesen haben. :D
Gut hat mir gefallen, dass du erstens überhaupt mal wieder eine Story geschrieben und sogar beendet hast. Das gefällt mir deshalb immer gut, weil es eben diesen typischen Rhob-Witz gibt, der auch in dieser Geschichte immer mal wieder aufblitzte. Das tat er meiner Meinung nach vor allem in den ersten beiden Posts, aber auch jetzt im siebten Post waren da wieder diese gewissen Momente.
Auch, aber nicht nur deswegen würde ich Posts 1, 2 und 7 auch als die stärksten in dieser Geschichte einordnen. In den Posts dazwischen verlor die Story so ein bisschen an Zugkraft und wurde etwas zerfahren – was natürlich auch an den Vorgaben liegt. Es liegt aber auch daran, dass du in diesen Posts die meiste Zeit gerade so viel geschrieben hast, um die Vorgaben zu erfüllen, dass dann aber meist sehr knapp und ohne viel weiteren erzählerischen Inhalt darüber hinaus. Das soll nicht heißen, dass die kürzere Geschichte auch immer den Kürzeren zieht. Aber wie in diesem Kommentar schon ein paar mal bemerkt wirken Handlung und Erzählung bei dir dann ein ums andere Mal dünn. Woran das liegt, kann ich mir natürlich schon denken, und deshalb soll das weniger ein Vorwurf als eine simple Feststellung sein. ;)
Von daher würde ich sagen, dass mich diese Story insgesamt zwar ganz nett unterhalten hat, wegen gewisser Durchhänger aber lange nicht an die Qualität herankommt, die man sonst von dir gewohnt ist. Sei es in Sachen Witz oder aber in Sachen Erzählung allgemein. Ab und zu hätte ich mir gewünscht, dass an den Erzählstrang noch ein bisschen mehr „Fleisch“ drankommt. So aber wirken manche Posts doch sehr gehetzt und getrieben (was wohl mit deinem Zustand beim Schreiben der jeweiligen Posts sehr konform geht :p). Dadurch bleibt der Lesegenuss dann doch auf der Strecke, und auch die Witze zünden dann nicht so richtig. Denn die Komik in deinen Geschichten schlägt vor allem immer dann ein, wenn ganz ruhig, ausführlich und mehr oder minder seriös erzählt wird – und dann auf einmal, gerne auch in einem Nebensatz, unerwartet ein absurder Gag um die Ecke kommt. Diese Momente gab es in dieser Story zwar auch, aber sie waren eben rar gesät. Dafür abgab sich die Komik oder der „Aha“-Effekt manchmal daraus, auf welche Weise du die unangenehmen Vorgaben gelöst hast. Das war natürlich auch oft witzig!
Fazit: Eine witzige Story, die insgesamt gesehen als „durchschnittlich“ durchgeht, wo du aber – natürlich auch aus Zeitgründen, wegen ungünstiger Vorgaben und Buchstabenzuordnungen – dann doch unter deinen Möglichkeiten bleibst.
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Danke für den ausführlichen und ehrlichen Kommentar :)
Hatte ja eher damit gerechnet, dass die Geschichte völliger Schrott wird, deshalb bin ich angenehm überrascht, dass gerade der siebte Beitrag offenbar doch zu unterhalten weiß.
Aber so oder so, beim nächsten mal sollte ich es mir gut überlegen, ob ich nochmal jemand anderen um Vorgaben bitte :p
Rotes Wachs
von John Irenicus
Post 1
Marcus, Balduin und Katharina wollen also eine Urkunde fälschen. Dabei stellen sie sich bis zum Schmelzen des Wachses eigentlich auch ganz tüchtig an. Zumindest läuft bis dahin ja alles glatt. Und trotzdem wirkt die Szene schon so, als würde man Laien bei der Arbeit zusehen, da ist dir die Gradwanderung sehr gut geglückt! Am Anfang hab ich gedacht, dass das wohl eine professionelle Fälscherbande ist, aber mit jeder neuen Zeile erschien mir das dann unwahrscheinlicher, einfach weil Balduin und Marcus die ganze Zeit so unprofessionell daher reden. Höchstens Katharaina hätte ich das in dem Moment noch zugetraut, aber die legt dann ja auch schnell so eine "Ich kann das doch gar nicht so gut"-Mentalität an den Tag. Ohne also zu erwähnen, dass die drei das zum ersten Mal machen, vermittelst du genau diesen Eindruck, was ich zumindest einer Erwähnung wert finde. :gratz
Der Vorgang an sich ist schön detailliert beschrieben, mir wär dazu bestimmt nicht so viel zu erzählen eingefallen! Allein schon, dass man Wachs nichts ins sondern nur ans Feuer halten soll, um es zu schmelzen. Da hab ich mir vorher nie Gedanken drüber gemacht, aber jetzt, wo ich es so lese, erscheint es mir völlig klar. Auch schön, dass du den Zunderkasten erwähnst, und es nicht dieses typische "Er machte die Kerze an" ist, wo man sich dann ja immer fragt, wie er das denn eigentlich gemacht hat. Aber solche Anfängerfehler hast du wohl schon längst hinter dir gelassen.
Bis zum Eintreten des Fehlers ist es also schon mal eine rundum gelungene, unterhaltsame Erzählung. Nicht mehr, aber auch keineswegs weniger.
Der Fehler passiert und steigert sich schon fast slapstickmäßig bis zum Auftauchen von Ulf. Da hab ich wirklich schon innerlich mit dem Kopf geschüttelt, wie die da erst so rumqualmen, dann auch einfach weiter machen, das Wachs über die Urkunde verspritzt wird, das Wachs auch noch mal zünftig verwischt UND sich auch noch dabei die Hand verbrannt wird... Da ist Ulf nur noch das bescheidene i-Tüpfelchen. :D Doofe Zufälle reihen sich einander, aber es bleibt spannend, denn - Glück im Unglück - scheinen sie einen relativ begriffsstutzigen Milizen an den Hacken zu haben. Ulf brachte mich nicht nur einmal zum Schmunzeln, auch Baldius Einwürfe lasen sich hier sehr amüsant. Man kann sich als Leser an dieser Stelle glaube ich so überhaupt nicht sicher sein, ob es gut geht oder nicht, und das verleiht der Szene dann auch noch eine Prise Spannung.
Es folgt der Abschnitt in der Kaserne, wo die drei einfach eine halbe Ewigkeit warten gelassen werden. Diesen Abschnitt habe ich mit deutlich gemischteren Gefühlen gelesen. Er war meiner Meinung nämlich der unglaubwürdigste in diesem ersten Post. Ich habe mich beim Lesen die ganze Zeit gefragt, warum die da mitten in der Kaserne derart offen jedes einzelne Detail ihres Plans rausposaunen. Haben die da neuerdings Schallschutztüren? Wenn ihr Raum nur durch sone klapprige Holztür von dem Nachbarraum mit ihrem Wächter getrennt ist und dieser nicht vollkommen taub ist, müsste der jetzt doch über alles Bescheid wissen. :p
Dass man hier endlich vollen Durchblick über die Hintergründe der Charaktere und die Motivation für die Fälschung erhält, war natürlich interessant, aber... Ich kann das nicht an einer Einzelstelle festmachen, aber nach einer Weile schien sich das Gespräch (oder viel mehr Marcus' Gedanken) im Kreis zu drehen. Nach ner Weile war da halt irgendwie die Luft raus. Man wusste schon, dass Marcus als kleines Kind zu Balduins Eltern kam und erst ein paar Gedanken später wird das Thema dann noch mal aufgewärmt, nur um hinzuzufügen, dass er ihnen vor die Tür gelegt wurde. So fühlte es sich beim Lesen zumindest an.
Es war natürlich nicht so schlimm, wie es jetzt klingen mag. Es fehlte nur halt dieser lockere, interessante Erzählstil des ersten Teils.
Zu den Charakteren will ich so viel sagen: Sie erinnern mich an Harry, Ron und Hermine. Das Findelkind mit den Problemen, der augenscheinlich nichtsnutzige Jammerlappen und die Schlaue, die einfach alles kann und nicht aus der Ruhe zu bringen ist. :grinundwe
Das Augenleiden Balduins hast du übrigens so eindrucksvoll beschrieben, dass ich mir fast sicher bin, dass es dir selbst mal so gegangen ist. :D
Mit dem Augenleiden und Marcus' Meeresrauschen hast du dir jedenfalls auch schön ein paar offene, mysteriöse Fragen eingebaut. Ich bin gespannt, was für Ursachen die Vorgaben dir da in die Finger gelebt haben!
Es ist wohl zweifelsfrei, dass du die erste Vorgabe im vollen Ausmaß erfüllt hast. :gratz
Hinter ihnen führt eine – zugezogene und vermutlich abgeschlossene – Tür zu den Gefängniszellen.
Ich bin mir nicht sicher, ob es nicht vielleicht doch Absicht ist, aber sollte das nicht "führte" heißen?
Laidoridas
04.06.2016, 13:35
So, dann will ich mich jetzt endlich mal dem lange versprochenen Kommentar zu den neueren Halbzeitkatastrophe-Kapiteln widmen!
Was den Showdown in Bakaresh angeht, ist meine Erinnerung nicht ganz so frisch wie bei den übrigen Kapiteln, weil ich den schon vor geraumer Zeit, also relativ kurz nachdem er veröffentlicht wurde, gelesen hatte. Aber ich merke jetzt gerade beim Drübergucken, dass ich das doch noch ziemlich gut im Gedächtnis habe, insbesondere diesen merkwürdigen Geistlichen, der da an der Orgel spielt. Da hatte ich ja zuerst vermutet, dass es mit dem noch eine besondere Bewandnis haben könnte, aber danach sieht es bisher zumindest dann doch nicht aus (wobei er ja später zumindest nochmal kurz erwähnt wurde, oder zumindest gehe ich davon aus, dass dieser Priester da gemeint war). Der war jedenfalls eine ziemlich zwielichtige Gestalt und hat mir als solche auch gut gefallen, und vor allem war er auch ein irgendwie unerwartetes Moment an dieser Stelle der Geschichte. Bin mal gespannt, ob da vielleicht doch noch mehr hintersteckt oder ob er nur für ein bisschen unheimliche Atmosphäre sorgen sollte (das allerdings hätte dann auf jeden Fall schon mal geklappt, insofern auch kein Beinbruch wenn es dabei bleiben sollte).
Ansonsten fand ich den Kampf in der Kathedrale mit den Schlingpflanzen und allem drum und dran auch schön in Szene gesetzt, wobei ich allerdings auch so ein wenig kampfesmüde war zu dem Zeitpunkt (hatte ich ja bei der Wettbewerbsabstimmung auch schon gesagt) und es mich deshalb nicht so komplett mitgerissen hat. So viel Gekämpfe auf einmal hat die Story aus meiner Sicht eigentlich nicht nötig, weil es ja jede Menge inhaltliche Fäden gibt, die man weiterspinnen könnte (was dann ja auch in den folgenden Kapiteln getan wird). Allerdings kann ich natürlich verstehen, dass du für diese Zwischenepisode in Bakaresh auch ein ordentliches Finale liefern wolltest, und ich kann auch gar keine konkreten Kritikpunkte an der Szene benennen. Mir war wohl zu dem Zeitpunkt einfach nicht so sehr nach Daueraction zumute. Das Highlight dieses Showdown-Kapitels (also "Adanos' Hilfe") war für mich dann auf alle Fälle die Falle, die Gorn Joana gestellt hat. Das war ein willkommener Schauplatzwechsel und auch eine recht überraschende Entwicklung in diesem Teilstrang. Übrigens hat man ja jetzt gar nicht erfahren, wie Joana da eigentlich wieder rausgekommen ist, oder hab ich da was verpasst? Sie taucht zwar nachher nochmal kurz auf, aber da wirkt es so, als hätte sie sich irgendwie selbst befreien können. Ist natürlich eher nebensächlich für die Haupthandlung, aber ein bisschen gewundert hat es mich schon.
[ ... ca. eine Woche später ... ]
So, und nachdem mein Leser jetzt wieder aufgeladen ist und ich wieder die nötige Zeit und Lust gefunden habe, kann ich auch meine Notizen zum Rest einsehen und mache mal weiter mit dem Kommentar! Das nächste Kapitel ist ja ein krasser Gegenentwurf zum kampflastigen Geschehen in den Kapiteln davor und wohl das längste Kapitel bisher. Und es ist mal wieder ein Schrei aus der Vergangenheit, wobei so viel geschrien bei diesen Schreien ja mittlerweile eigentlich auch nicht mehr wird. :D Auffällig ist zunächst, dass hier mal zur Abwechslung aus der Ich-Perspektive erzählt wird. Bin mir ja nicht ganz sicher, ob das so eine gute Entscheidung ist, denn so ganz sauber wirkt es vielleicht nicht. Immerhin wurden die bisherigen Schreie ja auch alle in der dritten Person geschrien, und die normalen Kapitel sowieso. Ganz durchgehalten hast du es dann ja auch nicht, denn mittendrin kommt plötzlich das hier:
Er hätte die selbstständig öffnenden Türen sofort gegen einen Fahrstuhl eingetauscht, doch musste er einsehen, dass das Treppenhaus für solch eine bauliche Maßnahme zu eng gebaut worden war.
Na gut, öfter als dieses eine Mal ist dir das dann zwar nicht passiert, aber trotzdem: §nana
Ja, und inhaltlich... ich weiß gar nicht, welches Fazit ich da eigentlich ziehen soll. Die Episode war auf jeden Fall eine originelle und unerwartete Abwechslung, das ist mal klar. Und insbesondere der sich dann allmählich entwickelnde Handlungsstrang um die Teleportrune ist auch ziemlich spannend geraten und erinnert irgendwie ein wenig an so Filme wie "Chronicle", in denen es Jugendliche mit irgendeiner Art von fremdartiger Macht zu tun bekommen und dann damit umgehen müssen. Sowas ist einfach immer spannend, wenn es denn gut gemacht ist, und besonders die ganzen Geschehnisse rund um die Zugfahrt und die Diskussionen um die Möglichkeit eines Teleports usw. haben mir hier wirklich gut gefallen. Da konnte man sich auch schön in die Situation der Studenten (bei denen ich mich beim Lesern immer regelrecht dazu zwingen musste, sie mir angesichts der natürlich extrem vertrauten Namen nicht ständig in blauen Roben vorzustellen :D) hineinversetzen und die unterschiedlichen Meinungen und Gedankengänge auch gut nachvollziehen. Ich denke mal, wenn unsereins jetzt so eine Rune entdecken würde, dann würde man sich nicht großartig anders verhalten (außer vielleicht noch etwas zurückhaltender bei der Benutzung sein, aber da schließe ich jetzt vielleicht auch von mir auf andere). Also schön glaubwürdig geschildert, und das ist ja wirklich das Wichtigste bei so einer Art von Erzählung. Der Anfang des Kapitels steht hinter diesen späteren Entwicklungen schon etwas zurück, und gerade diese Kennenlernepisoden am Anfang waren jetzt schon ein bisschen, naja, merkwürdig. Ich weiß gar nicht, wie ich es vernünftig in Worte fassen soll, aber die wirkten da schon wie ein etwas skurriler Haufen, um es mal vorsichtig auszudrücken. :D Gerade deshalb fand ich das stellenweise aber auch ziemlich witzig. Insbesondere an der Stelle hier musste ich echt lachen:
„Sehr schön“, klatschte Saturas in seine Hände. „Das war doch schon mal sehr interessant. Lasst uns jetzt doch mit den Kennenlernbögen weiter machen. Ich bin mir sicher, mit unseren Antworten werden wir unsere ersten tiefschürfenden Gespräche motivieren.“
Uff... also ich glaub spätestens an der Stelle hätte ich versucht, unter irgendeinem Vorwand reißaus zu nehmen. §ugly
Also, im Großen und Ganzen eine unterhaltsame Sache, dieses Kapitel, aber einen Aspekt finde ich hier nicht so recht gelungen: ich habe nämlich den Eindruck, dass diese Zwischenerzählung "dramaturgisch" nicht so richtig überzeugend geraten ist. Während dem Lesen habe ich mich immer wieder gefragt, worauf das Ganze wohl hinauslaufen wird, und ziemlich schnell hatte ich das Gefühl, dass es in irgendeiner Art von Katastrophe enden müsste. Als dann die Rune von allen nacheinander nachts ausprobiert wurde, habe ich mir schon die schrecklichsten Unfälle ausgemalt, von denen irgendeiner bestimmt jetzt passieren würde: Jemand teleportiert sich mitten in einen Passanten hinein, jemand teleportiert sich nur zur Hälfte, jemand teleportiert sich tausend Meter in die Luft oder in den Erdboden oder wasweißich... da kann ja so einiges schiefgehen. Aber stattdessen ist dann irgendwie erstmal gar nix passiert, was die ganze Szene für mich im Nachhinein etwas überflüssig gemacht hat. Also, ich weiß nicht, man wusste ja schon vorher, dass die Rune funktioniert, und dann nochmal mitzuerleben, wie alle Wassermagier Studenten sie nacheinander ausprobieren, war zwar jetzt nicht total öde oder so, aber es fühlte sich dann schon ein bisschen redundant an, nachdem klar war, dass nix Schlimmes oder sonstwie Wichtiges dabei passiert ist. Die Katastrophe kommt dann schlussendlich doch noch, aber ganz beiläufig in einem Telefongespräch, mehr so als Nachschub zum Schluss. Hm. Das ist vielleicht einerseits eine interessante Enttäuschung von Erwartungen (ein bisschen so wie es in neueren Filmen ja auch in Mode ist, den Oberschurken möglichst unspektakulär umzunieten und den üblichen Showdown damit bewusst auszulassen), aber so richtig rund und überzeugend kam es mir hier irgendwie nicht vor. Hätte mir schon besser gefallen, wenn Merdarion beim Teleportieren spektakulär zerfetzt worden wäre. :D So wie es jetzt ist bleibt irgendwie der emotionale Einschlag dieses Todesfalls aus. Das wäre ja viel dramatischer gewesen, wenn Merdarions Tod die Verbindung zwischen den Studenten erschüttert hätte, und es hätte Xerwas' Magie-Abneigung noch etwas nachvollziehbarer gemacht. Aber gut, du wirst dir ja sicher auch etwas dabei gedacht haben, es so zu machen, wie es jetzt ist, und vielleicht hätte ich der Geschichte an dieser Stelle auch zu große Vorhersehbarkeit vorgeworfen, wenn es nun alles so passiert wäre, wie ich es erwartet hatte.
Noch ein paar Anmerkungen zu einzelnen Stellen dieses Kapitels:
„Südliche Inseln?“, fragte ich, doch noch neugierig geworden.
„Argaan“, bestätigte Vatras ein wenig verlegen. „Hört man meinen Dialekt immer noch?“
Müsste es nicht eigentlich ein Akzent sein? Oder hattest du es dir so gedacht, dass sie auf den südlichen Inseln die gleiche Sprache sprechen? Abuyin z.B. hat im Spiel ja doch eher einen Akzent, würde ich sagen.
Nun betrat auch der Student den Raum, der eingezogen war, während ich mit Vatras in der Stadt war.
Liest sich ein bisschen so, als wäre der Raum eingezogen. :D
Magie ist ausgestorben und das wird seinen Grund haben. Wenn unsere Vorfahren das Wissen nicht weitergegeben haben, wollten sie auch nicht, dass wir es anwenden. Sie haben uns Wissen über Physik und Astrologie hinterlassen, damit wir uns damit eine glorreiche Zukunft aufbauen können. Irgendetwas muss sie zu der Überzeugung gebracht haben, dass dies der richtige und der Weg der Magie der falsche ist. Oder man brauchte eine bestimmte, genetische Veranlagung, um sie anwenden zu können, die im Verlauf der Evolution untergangen ist.
Aber die Teleportrune konnten sie doch benutzen. Ist das nicht schon Beweis genug dafür, dass diese Genetik-These nicht stimmen kann? Finde ich etwas merkwürdig, dass das überhaupt in Betracht gezogen wird, wenn man doch die einzige Rune, die man offenbar bisher gefunden hat, auch direkt problemlos benutzen konnte.
Weiter geht es dann mit Al Shedim, und da war ich wirklich mal schwer gespannt, was Rafael, Batty & Co nun finden würden. Darauf lief ja fast von Beginn an die ganze Story hinaus, und das Mysterium um Lilly & Troy ist auch für mich einer der spannendesten Aspekte der Story. Insofern war ich da wirklich neugierig und fand es auch ein bisschen schade, dass diese Episode dann doch ziemlich schnell wieder vorbei war. Irgendwie hatte ich fest damit gerechnet, dass die Erkundung des Tempels schon so einige Kapitel in Anspruch nehmen würde und es die Kumpels da mit ein paar fiesen Fallen und ähnlichem zu tun bekommen würden. Okay, das eine Kapitel in Al Shedim ist wirklich super und hat ja immerhin einen Tempelwächterangriff (die Viecher wirken übrigens viel gruseliger, wenn man sie sich als echte Wesen im Rahmen so einer Geschichte vorstellt als wenn es einfach irgendwelche Monster in einem Spiel sind) und die Entdeckung eines Geheimgangs zu bieten. Insofern will ich auch nicht von einer Enttäuschung sprechen, aber da wäre schon noch Potential für mehr gewesen, finde ich (also quantitativ mehr, nicht unbedingt qualitativ). Ich mag solche Erkundungen uralter Tempel auch einfach sehr gerne (was wahrscheinlich auch ein Hauptgrund dafür ist, weshalb ich DNdR so sehr mag und auch die ausgedehnten Risen-1-Tempel gegen Ende hin nicht so schlimm fand wie sie ja von vielen empfunden werden), und deswegen hätte ich da einfach gerne noch mehr von gelesen. Aber gut, vielleicht gibts ja später in der Story noch mehr Tempel!
Dass sie Lilly und Troy dort finden würden, damit hatte ich übrigens nicht gerechnet, das wäre dann ja auch wirklich ein bisschen zu einfach gewesen. Diese Blut- und Rußspuren sind schon genau die richtige Art von Fortschritt, um die Story voranzubringen, ohne gleich das ganze Rätsel um das Verschwinden der beiden Agenten zu lösen. Wobei ich glaube ich an Battys Stelle doch ein bisschen weniger optimistisch gewesen wäre, durch diese Spuren nun wirklich irgendwie weiterzukommen, aber gut, sie ist ja natürlich froh, überhaupt irgendwas gefunden zu haben.
Damit ist dann das zweite Oberkapitel abgeschlossen, und es geht weiter mit "Frösteln". Bei dem Titel war es jetzt nicht schwer zu erraten, dass es in Nordmar weitergehen würde, und das ist ja nach dem hauptsächlich in Varant situierten zweiten Oberkapitel auch eine ganz passende Abwechslung. Jetzt nimmt die Geschichte jedenfalls wieder so richtig Fahrt auf, finde ich. Die Themen, die ich an der Geschichte am spannendsten finde, rücken wieder voll und ganz in den Vordergrund: Franks Verhaftung, das Mysterium um Troy und Lilly, die Meteoriteneinschläge, und auch die Karmesinroten melden sich mal wieder und geben ein paar rätselhafte Hinweise zu ihren neuen fiesen Plänen ab und zur Frage, ob sie nun was mit den Meteoriten zu tun haben oder nicht (wohl eher nicht). Außerdem hören wir auch mal wieder was von Rita, Gritta und Lucci, und das sogar nicht zu knapp. Also, zusammengefasst kann ich schon mal sagen, dass mir "Frösteln" bisher super gefällt und (für meinen Geschmack) die Stärken der Geschichte wieder ein ganzes Stück besser zur Geltung bringt als "Jagd", das mir zumindest in Teilen etwas zu einseitig auf den Kampf innerhalb des MGZSO ausgerichtet war. Der spielt zwar natürlich immer noch eine Rolle, aber ist nicht mehr ganz so dominant und sorgt, wenn er dann doch mal wieder im Vordergrund steht, auch gleich für eine der spektakulärsten und filmartigsten Passagen, nämlich die Helikopterverfolgungsjagd mit EMP-Attacke und Absturz. Das war sicherlich eine der besten Actionszenen bisher, wobei ihr wohl auch zugute kommt, dass die Action jetzt wieder etwas sparsamer eingesetzt wird. In den "Frösteln"-Kapiteln hast du da bisher wirklich eine sehr gute Balance gefunden aus actionreichen und eher gesprächsorientierten Kapiteln. So kanns weitergehen!
Klingt jetzt fast schon nach einem Schlusswort für diesen Kommentar, aber keine Sorge, ich hab ja noch so einige markierte Stellen hier, zu denen ich noch was sagen möchte!
Markiert habe ich mir z.B. die Stelle mit der "Wohnung im dritten Stock", aus der Ronny ausziehen muss, weil ich es ziemlich witzig fand, dass die Agenten auch immer im passenden Stockwerk zur Nummer ihrer Einheit wohnen. Da musste ich schon ziemlich griemeln, aber bei genauerer Überlegung: Naja, warum eigentlich nicht? Ist ja immerhein eine schön unkomplizierte Art und Weise, das zu organisieren. :D Jedenfalls ein gelungenes Einstiegskapitel für den neuen Storyteil, das ich vor allem deshalb ganz geschickt platziert finde, weil es einem nochmal in Erinnerung ruft, dass Frank da die ganze Zeit im Knast hockt und vielleicht bald verurteilt wird (wozu es dann ja tatsächlich auch wenig später kommt, worüber ich übrigens echt überrascht war, weil ich damit gar nicht so schnell gerechnet hatte). Das macht es nochmal richtig deutlich, was auf dem Spiel steht und für wen sich Batty und Rafael so ins Zeug legen. Und zum Schluss dann doch die Nachricht eines weiteren Meteoriteneinschlags, die das Kapitel mehr oder weniger wörtlich mit einem Knall beendet. Also, wie gesagt: Sehr gelungener Einstieg in den dritten Teil, und auch irgendwie cool, dass das hitzige Varant als Handlungsort da gleich zu Beginn quasi symbolisch weggebombt wird und somit dem titelgebenden Frösteln in Nordmar weichen muss!
Das nächste Kapitel liefert schon kurz nach Start einen Satz, bei dem ich nicht weiß, ob ich ihn dir als Fehler ankreiden oder für die PotM nominieren soll:
Blut und Ruß. Zwei Spuren von ungewisser Aussagekraft ruhten in der Bauchtasche ihres Overalls. Mehr als nichts, aber auch nicht mehr.
Mehr als nichts, aber auch nicht mehr? Ja, was denn nun? :D
Zu dem Kapitel fällt mir sonst jedenfalls nicht viel mehr und auch nicht mehr ein, das ist ein gelungenes Gesprächs- und Planungskapitel, an dem ich nix auszusetzen habe! Besonders in Erinnerung geblieben ist mir hier auf jeden Fall das Gespräch zwischen Batty und Ronny, bei dem dieses doppelte Spiel, das Ronny in dem Oberkapitel quasi spielt, ja seinen Anfang nimmt. "Doppeltes Spiel" klingt jetzt fast ein bisschen zu fies irgendwie, aber er versucht ja die ganze Zeit, Batty zu helfen und gleichzeitig nicht beim MGZSO in Ungnade zu fallen, was auch immer wieder für spannende Passagen sorgt. Diese Art des Konflikts finde ich auch fast spannender als den direkten Schlagabtausch zwischen den MGZSO-Agenten, auf alle Fälle verleiht sie der Geschichte noch zusätzliche Würze, sag ich mal.
Nun gibt es einmal mehr einen kleinen Bruch in der Geschichte und es geht erstmal drei Kapitel lang mit Gritta, Rita und Lucci weiter - und natürlich mit Squardo von den Karmesinroten! Damit war jetzt auch nicht unbedingt zu rechnen, und allein schon durch diese unberechenbaren Handlungsschlenker gerät die Geschichte nicht mal ansatzweise in Gefahr, irgendwie langweilig zu werden. Okay, "Vollzeitmann" ist jetzt schon so lange her, dass ich da eigentlich gar nicht mit irgendwelchen Vergleichen anfangen möchte, weil es eh klar ist, dass du seitdem viel besser geworden bist, aber diese ausgefeiltere und weniger lineare Handlungsstruktur in der "Halbzeitkatastrophe" ist wohl wirklich einer der ganz großen Pluspunkte gegenüber dem Vorgänger. Und es verleiht der Geschichte auch wirklich so den Charakter eines größeren Werkes (wie groß muss sich ja noch zeigen, aber würde mich nicht wundern wenn die Seitenzahl noch in den vierstelligen Bereich geht :D), in dem auch kleinere Geschichten wie die um die Studenten und die Teleportrune oder eben Grittas und Ritas Anfrage bei Vatras stecken. Letztere Idee finde ich übrigens ziemlich gut, weil Rita jetzt endlich auch mal einen etwas aktiveren Part einnimmt und sich aus der Rolle des rumjammernden und von Rafael bevormundeten Klotzes am Bein zu lösen beginnt. Wäre schön, wenn sie im Laufe der Geschichte dann auch mal so richtig mitmischen und Rafael beweisen würde, dass sie nicht immer in Sicherheit gebracht werden muss, aber für den Anfang ist das ja schon mal eine schöne Überraschung, dass Rita und Gritta Lucci beschützen anstatt andersrum. Bin auch mal gespannt, wie viel Magie ihnen Vatras nun wirklich beigebracht hat, bisher hat man glaube ich nur den Heilzauber und die Barriere gesehen, was ja schon mehr als ordentlich ist und auch eigentlich für Rafaels Team eine ziemlich gute Unterstützung wäre. Auf alle Fälle eine sehr gute Idee, die die beiden Frauenfiguren direkt mal interessanter und auch ernstzunehmender gemacht hat (nicht so sehr weil sie cool rumzaubern können, sondern weil sie nicht mehr nur das machen, was ihnen die Männer quasi befehlen). Insofern fand ich es auch ganz gut, dass sie am Telefon dann so fies zu Rafael ist. Gut, der arme Rafael hätte wahrscheinlich lieber was anderes gehört, aber er weiß ja hoffentlich, dass ihn Rita tief in ihrem Herzen immer noch ganz doll liebt (:)) und er hat es ja auch einfach verdient durch seine blöde Aktion damals vor zweihundert Seiten oder so!
Das Gespräch zwischen Lucci und Squardo war natürlich auch nicht uninteressant. Du hattest es ja schon mal angedeutet, und hier ist es nun wirklich ganz offensichtlich, dass Lucci nichts mehr mit den Karmesinroten zu tun haben will. Finde ich auch besser so, dass er sich jetzt eindeutig positioniert, und es wäre auch schwer nachvollziehbar, wenn er sich entscheiden würde, sein Leben mit Gritta wegen irgendwelcher dubiosen Versprechungen auf eine Beteiligung an irgendwelchen nebulösen Schurkenplänen wegzuwerfen.
Eine etwas unfreiwillig komische Passage im Fight zwischen Lucci und Squardo hab ich hier noch aufzubieten:
Lucci schleuderte eine gezündete Nanobombe gegen den ehemaligen Semimeister. Sie prallte gegen seine Brust und explodierte. Lucci spürte die Hitze auf seinem Gesicht. Doch als der Rauch sich verzog, stand Squardo noch an derselben Stelle, unverwüstlich. Seine Kleidung hing ihm in Fetzen vom Körper. Die Sonne glänzte in den stählernen Teilen von Squardos Körper. Die Erdbeeren waren verbrannt.
Also, dieser letzte Satz, dieses ganz unvermittelte und total zusammenhanglose "Die Erdbeeren waren verbrannt"... irgendwie musste ich das beim Lesen automatisch auch auf Squardos Körper beziehen, und naja... §ugly
Weiter gehts mit der Helikopterverfolgungsjagd im eisigen Nordmar, die ich ja schon lobend erwähnt habe. Mach ich jetzt einfach nochmal: Die ist super! Um etwas herumkritteln zu können, muss ich deshalb auf die Dialoge im näheren Umfeld dieser Sequenz zurückgreifen, bzw. auf diesen einen hier:
Batty griff sich das Funkgerät. „Wer spricht da? Du bist nicht Crow.“
„Nein, ich bin Rasmus Jörisen. Und bei mir befinden sich Pamela Redbeard, Rudi Highway, Dietrich Dampfhammer und Terry Landon.“
Batty wurde schlagartig bleich. Das Funkgerät entglitt ihren Fingern und fiel klappernd zu Boden.
„Die erste Einheit, nicht wahr?“, deutete Xerwas die Symptome. Batty nickte stumm.
Rafael konnte es nicht fassen. Terry Landon?
Rafaels Reaktion hier hab ich nicht verstanden. Erstmal musste ich ja ziemlich schmunzeln, weil das Team zu drei Vierteln aus Leuten mit mehr als kuriosen Namen besteht und Rafael dann ausgerechnet mit dem einen normalen Namen nicht klarkommt. :D Aber ich nehm ja mal an, dass es nicht um den Namen geht, sondern dass Rafael irgendwas mit diesem Terry Landon anzufangen weiß. Das kommt mir aber doch ziemlich unwahrscheinlich vor, denn seit wann kennt sich Rafael so gut in den Angelegenheiten des MGZSO aus und kennt da irgendwelche Agenten, mit denen er noch nie persönlich was zu tun hatte? Oder hab ich hier irgendwas falsch verstanden (oder gar vergessen, dass Terry Landon irgendwann schon mal eine ganz wichtige Rolle gespielt hat? :scared:)? Vielleicht ist das auch bewusst als rätselhafte Bemerkung angelegt, aber naja, ich wollts mal erwähnt haben, dass mich das irritiert hat.
Zurück zur Handlung: Die nimmt ja jetzt verblüffenderweise eine ganz schön scharfe Kurve in Richtung klassischer Fantasy und präsentiert Orks und sogar einen Drachen - und beide ganz unmodern und unangepasst rückständig! Während Feomathar ja zumindest deutlich netter und zivilisierter wirkt als im Spiel, kommen die Orks ungehobelter denn je daher. Denen wäre doch sicher auch ein Ulu-Mulu egal, so rabiat wie die da zuwerke gehen. So viel klassischen Gothicbezug gab es in der Geschichte jedenfalls schon länger nicht mehr, aber schlecht ist das ja nicht. Ein wenig fremdkörpermäßig wirken Orks und Drache zwar irgendwie schon, aber gut, die Personen in der Geschichte empfinden sie ja ebenfalls als fremdartig, insofern passt das schon. Und insbesondere die Sache mit den Orks will Rafael ja auch erstmal partout keiner glauben, was zwar einerseits schon nachvollziehbar ist, aber andererseits: Es sind in dieser und in der vorherigen Story schon so viele unglaubliche Sachen passiert, dass man Rafael da doch durchaus auch ein paar Orks abkaufen könnte, wenn man ihn ein bisschen kennt! Soll jetzt aber kein richtiger Kritikpunkt sein, denn wie gesagt trägt es ja auch dazu bei, dass die Orks sich in ihrer Fremdkörperhaftigkeit durch die Thematisierung in den Dialogen besser in die Geschichte einfügen. Etwas komisch fand ich nur, dass Rafael immer so auf seiner Theorie beharrt, dass der MGZSO heimlich Orks züchten könnte. Das ist ja nun wirklich eine ziemlich merkwürdige Verschwörungstheorie, die mir doch eher weit hergeholt vorkommt. Hat mich auch gewundert, dass Ronny auf die Frage danach so ernsthaft reagiert.
Der Kampf gegen die Orks selbst hat mich nicht so ganz überzeugt. Ich weiß nicht, es wirkte schon irgendwie ein bisschen trashig auf mich, dass Rafael da plötzlich auf so Orks stößt, gerade in Verbindung mit dieser Bemerkung, dass es die ja eigentlich nur in Filmen gibt. Das hat mich dann doch leider etwas an die erste Ork-Begegnung im Film "Orcs – Sie kommen, um uns alle zu töten" erinnert, in dem unvermittelt ein Ork in einem Laden (oder sowas in der Art) auftaucht und der Angegriffene ganz verblüfft feststellt: "Das is'n Ork!" (DISCLAIMER: Aus der Erinnerung rekonstruiert, vielleicht lief der Dialog auch minimal oder komplett anders ab.) Na gut, jetzt wirds vielleicht etwas unfair, denn es ist natürlich nur ein leichter Anflug solcher Trashigkeitsregionen, den ich hier festgestellt zu haben glaube. Aber dass die Orks offenbar genauso aussehen, wie sie in Filmen dargestellt sind, sodass Rafael sie direkt und problemlos als Orks erkennt, das ist dann doch schon ein bisschen unglaubwürdig. Wobei ich mich mit meinem endgültigen Urteil zurückhalten möchte, weil es ja sein kann, dass das am Ende einfach Karmesinrote in Ork-Filmkostümen sind und das alles schon so seine Richtigkeit hat. :D
Noch eine Merkwürdigkeit in dieser Kampfszene:
Gurgelnd brach der grün behaarte Koloss zusammen. Siebzehn.
Rafael dachte an nichts anderes mehr als ans Töten der Orks. Er hatte vergessen, wie viele es noch waren.
Er hat doch direkt davor noch "Siebzehn" gedacht, also weiß er doch sogar ganz exakt, wie viele es noch sind. §kratz
Und wenn ich schon gerade dabei bin, hier noch eine etwas merkwürdige Dialogstelle etwas später:
„Aber wird es denn überhaupt so ein neues Zeitalter der Götter geben? Für mich sieht es nicht so aus, als ob die Menschen bald von dem Morgrat verschwinden würden.“
Also, wenn ständige Meteoritenhagel, die regelmäßig ganze Städte verwüsten, kein Zeichen dafür sind, dass die Menschen bald aussterben könnten, was soll denn dann eins sein? :D
Trotz der Kritik finde ich die grundsätzliche Idee, dass da irgendwelche eigentlich längst ausgestorbenen Orks auftauchen, aber gar nicht übel. Und besonders in Kombination mit den Spuren aus dem Tempel, die auch auf die Orks hindeuten, ist das natürlich eine spannende Sache, bei der ich auch gerade keine Idee habe, wer oder was da genau hinterstecken könnte. Irgendwann gab es doch auch mal einen Hinweis auf Aliens, oder? Die wären dann wohl mein heißester Tipp, vielleicht haben die ja Ork-DNA geklont und plätten jetzt die ganze Welt mit ihren Meteoriten aus dem All, um aus dem Morgrad einen riesigen Ork-Themenpark zu erstellen!
Die restlichen Kapitel drehen sich in erster Linie um Ronny und seine Bemühungen, Batty zu helfen. An diesen Kapiteln hab ich glaube ich gar nix zu meckern, die haben sich einfach gut gelesen und waren angesichts der jetzt ziemlich konkret drohenden Abschiebung Franks nach Golgahöll auch wirklich spannend. Die Ausweglosigkeit der Lage vermittelst du da sehr schön, und ich konnte beim Lesen richtig gut nachempfinden, wie angespannt Ronny angesichts dieser ziemlich hoffnungslosen Aufgabe sein muss, da jetzt so schnell etwas für Frank erreichen zu müssen. Über Golgahöll hat man jetzt ja auch mal ein wenig mehr erfahren, und das was man da erfährt rückt den MGZSO gleich in ein noch etwas dubioseres Licht. Das ist ja nun schon ein ziemlich starkes Stück, einen der eigenen Leute ohne richtig stichhaltige Schuldbeweise in so ein Höhlensystem zu schicken, aus dem keiner mehr rauskommt und bei dem man gar nicht weiß, was da unten eigentlich los ist und ob man das da überhaupt so richtig gut überleben kann. Bei der Beschreibung von Golgahöll keimte bei mir übrigens direkt die Hoffnung auf, dass es Rafael oder sonst einen Protagonisten im Laufe der Story nochmal dahin verschlagen wird, denn das klingt ja schon ziemlich cool und könnte locker Stoff für ein ganzes Großkapitel bieten. Ich geh aber eigentlich mal fest davon aus, dass es wirklich noch dazu kommen wird, denn das Potential wirst du ja wohl nicht ungenutzt lassen wollen! Aber du musst es jetzt nicht schon verraten, ob du das geplant hast, du kannst meine Spekulationen ja einfach mal zur Kenntnis nehmen. :D
Übrigens finde ich diese Beschreibung hier sehr gelungen:
Henry sprach wie üblich als ginge es bei ihrem Gespräch um das bestaunenswerte aber noch nicht ganz schlüssige Ergebnis einer Versuchsreihe, und nicht um alltägliche Bagatellen.
Da konnte ich mir direkt richtig gut vorstellen, wie der so spricht, diese Redeweise hast du da wirklich schön auf den Punkt getroffen.
Tja, nachdem es dann erstmal so aussieht, als käme Ronny durch das Gespräch mit Henry ein kleines Bisschen weiter, folgen dann in den bisher letzten beiden Kapiteln die Tiefschläge: Diego erweist sich als ziemlich unerbittlich, und dann werden auch noch Gritta, Rita und Lucci vom MGZSO gekidnappt. Damit hätte ich nun auch mal so gar nicht gerechnet, das kam wirklich unerwartet und schon auch ein bisschen schockierend. Denn damit ist Batty ja jetzt in einer richtig üblen Lage... und Ronny wird sich wohl auch endgültig für eine der beiden Seiten entscheiden müssen. Ich denke mal, es dürfte klar sein, dass er für sein altes Team oder was davon übrig geblieben ist in die Bresche springen wird, aber ob sie das nun wirklich schaffen, Frank da noch irgendwie aus der Bredouille zu bringen... Es wird wohl entweder auf eine Befreiungsaktion hinauslaufen, oder aber Frank wird tatsächlich nach Golgahöll verfrachtet. Vorstellen könnte ich mir beides gleichermaßen, und die Möglichkeit, noch irgendwie Franks Unschuld zu beweisen, gibts ja auch noch. Wobei das so dermaßen düster aussieht in der Hinsicht, dass ich mir kaum vorstellen kann, wie das jetzt in den paar verbleibenden Tagen noch hinhauen soll. Du hast ja gemeint, dass es nicht mehr so viele Kapitel bis zum "Frösteln"-Schluss gibt, also wird es wohl sehr bald zu irgendeiner Art der Eskalation oder Deeskalation kommen. Die Story ist auf jeden Fall gerade wieder mal auf einem Spannungshöhepunkt angelangt und macht in den neuesten Kapiteln so ziemlich alles richtig. Also einfach so weitermachen und nicht zu viele Kämpfe auf einmal raushauen, dann bist du auf dem richtigen Weg!
So, dann will ich mich jetzt endlich mal dem lange versprochenen Kommentar zu den neueren Halbzeitkatastrophe-Kapiteln widmen!
Was den Showdown in Bakaresh angeht, ist meine Erinnerung nicht ganz so frisch wie bei den übrigen Kapiteln, weil ich den schon vor geraumer Zeit, also relativ kurz nachdem er veröffentlicht wurde, gelesen hatte. Aber ich merke jetzt gerade beim Drübergucken, dass ich das doch noch ziemlich gut im Gedächtnis habe, insbesondere diesen merkwürdigen Geistlichen, der da an der Orgel spielt. Da hatte ich ja zuerst vermutet, dass es mit dem noch eine besondere Bewandnis haben könnte, aber danach sieht es bisher zumindest dann doch nicht aus (wobei er ja später zumindest nochmal kurz erwähnt wurde, oder zumindest gehe ich davon aus, dass dieser Priester da gemeint war). Der war jedenfalls eine ziemlich zwielichtige Gestalt und hat mir als solche auch gut gefallen, und vor allem war er auch ein irgendwie unerwartetes Moment an dieser Stelle der Geschichte. Bin mal gespannt, ob da vielleicht doch noch mehr hintersteckt oder ob er nur für ein bisschen unheimliche Atmosphäre sorgen sollte (das allerdings hätte dann auf jeden Fall schon mal geklappt, insofern auch kein Beinbruch wenn es dabei bleiben sollte).In dem Kapitel sollte der Priester wirklich für Atmosphäre sorgen. Ich find es einfach geil, wenn Kämpfe mit Orgelmusik hinterlegt werden, das gibt es meiner Meinung nach viel zu selten. Ich hab auch ziemlich lange bei Youtube nach einem Stück gesucht, das ich mal wieder im Kapiteltitel verlinken könnte, aber ich war mit nichts richtig zufrieden. Emtweder klang es halt einfach zu langweilig, oder es waren gleich noch andere Instrumente oder gleich ein ganzer Gospelchor dabei. Und das hätte dann ja auch beides wieder nicht zu der Szene gepasst. Und eine zweite Funktion des Priesters war es dann, den Kampf auf die Götter zu beziehen. In Gothic gibt es ja auch ständig Charaktere, die dieses und jenes Ereignis als von den Göttern verursacht auslegen, und da weiß man auch nie, wie viel da dann hinter steckt. Der Priester bringt den MGZSO ja glaube ich mit Beliar in Verbindung, weil die die Kirche Adanos' zerstören. Der Leser könnte den Gedanken an dieser Stelle also weiterspinnen und Rafael als von Innos erwählt sehen, was dann quasi ein Kampf zwischen Avataren auf dem Boden Adanos wäre (Der dann auch noch dadurch entschieden wurde, dass Adanos sich in Form seiner Artefakte auf die Seite eines Avatars geschlagen hat => Adanos' Hilfe). Ich steh immer total auf sowas, aber ich kann mir vorstellen, dass ich damit ziemlich allein dastehe, weshalb ich es hier lieber dezent lassen wollte.
Als die Kirche zum ersten Mal auftrat, hatte ich das übrigens alles gar nicht geplant. Natürlich wusste ich, dass es irgendwann auf Crow vs. Rafael hinaus läuft, aber nicht dass der Kampf dort sein wird. Damals hatte ich die Kirche wirklich nur eingeführt, weil sie mir als möglicher Ort zum Untertauchen eingefallen war. Dann hat sie mir aber ziemlich gut gefallen. :D Ich bin jedenfalls froh über diese ganzen kleinen Zufälle, die dazu geführt haben, dass das Finale dieses göttliche Flair bekommen hat.
Tut mir leid wegen des Ausschweifers. §gnah
Ansonsten fand ich den Kampf in der Kathedrale mit den Schlingpflanzen und allem drum und dran auch schön in Szene gesetzt, wobei ich allerdings auch so ein wenig kampfesmüde war zu dem Zeitpunkt (hatte ich ja bei der Wettbewerbsabstimmung auch schon gesagt) und es mich deshalb nicht so komplett mitgerissen hat. So viel Gekämpfe auf einmal hat die Story aus meiner Sicht eigentlich nicht nötig, weil es ja jede Menge inhaltliche Fäden gibt, die man weiterspinnen könnte (was dann ja auch in den folgenden Kapiteln getan wird). Allerdings kann ich natürlich verstehen, dass du für diese Zwischenepisode in Bakaresh auch ein ordentliches Finale liefern wolltest, und ich kann auch gar keine konkreten Kritikpunkte an der Szene benennen. Mir war wohl zu dem Zeitpunkt einfach nicht so sehr nach Daueraction zumute.Ich wollte unbedingt einen heftigen Kampf zwischen Rafael und Co. vs eine MGZSO-Einheit haben. Dass das so lang wird, hab ich auch nicht unbedingt erwartet, aber das liegt vielleicht daran, dass Abuyin, Vatras und Xerwas dann doch nicht einfach so niedergeschlagen wurden, wie ich es ursprünglich geplant hatte. Besonders bei Abuyin hatte ich echt keinen Plan, wie ich mit dem einen ordentlichen Kampf gestalten sollte. Ist halt irgendwie alles spontan beim Schreiben gewachsen. Ich will dann ja auch keine Idee weglassen, nur weil ich finde, dass der Kampf schon lange genug dauert. Obwohl ich ja zugeben muss, dass mir bei Battys Kampf so ziemlich die Ideen ausgegangen waren.
Das Highlight dieses Showdown-Kapitels (also "Adanos' Hilfe") war für mich dann auf alle Fälle die Falle, die Gorn Joana gestellt hat. Das war ein willkommener Schauplatzwechsel und auch eine recht überraschende Entwicklung in diesem Teilstrang. Übrigens hat man ja jetzt gar nicht erfahren, wie Joana da eigentlich wieder rausgekommen ist, oder hab ich da was verpasst? Sie taucht zwar nachher nochmal kurz auf, aber da wirkt es so, als hätte sie sich irgendwie selbst befreien können. Ist natürlich eher nebensächlich für die Haupthandlung, aber ein bisschen gewundert hat es mich schon.Ich hätte gedacht, dass ich das erwähnt habe, kann es aber gerade auch nicht finden. :igitt:
Sie war ja noch im Besitz ihres Ionenbums und der lädt sich mit der Zeit ja wieder auf. Nach x Maximalstößen hat die Tür dann halt auch mal nachgegeben. So hab ich mir das zumindest gedacht. So wie es jetzt in der Story steht, sieht es ja wirklich so aus, als hätte ich das einfach vergessen. :scared:
[ ... ca. eine Woche später ... ]
So, und nachdem mein Leser jetzt wieder aufgeladen ist und ich wieder die nötige Zeit und Lust gefunden habe, kann ich auch meine Notizen zum Rest einsehen und mache mal weiter mit dem Kommentar! Das nächste Kapitel ist ja ein krasser Gegenentwurf zum kampflastigen Geschehen in den Kapiteln davor und wohl das längste Kapitel bisher. Und es ist mal wieder ein Schrei aus der Vergangenheit, wobei so viel geschrien bei diesen Schreien ja mittlerweile eigentlich auch nicht mehr wird. :D Sehen wir die "Schreie" doch einfach als Metaphern. $§p4
Und ja, es ist das längste Kapitel, dass es bislang gegeben hat. So lang, dass ich es der Faustregel nach nicht mal in der dritten Kategorie anmelden darf. :(
Auffällig ist zunächst, dass hier mal zur Abwechslung aus der Ich-Perspektive erzählt wird. Bin mir ja nicht ganz sicher, ob das so eine gute Entscheidung ist, denn so ganz sauber wirkt es vielleicht nicht. Immerhin wurden die bisherigen Schreie ja auch alle in der dritten Person geschrien, und die normalen Kapitel sowieso. Ganz durchgehalten hast du es dann ja auch nicht, denn mittendrin kommt plötzlich das hier:
Na gut, öfter als dieses eine Mal ist dir das dann zwar nicht passiert, aber trotzdem: §nanaEinen Fehler am Anfang kann ich verschmerzen. :p Anfangs hatte ich tatsächlich einige Probleme damit, nicht aus der Perspektive zu fallen. Ich bin wirklich ständig ins Er gewechselt, ohne es zu bemerken. Es war ja auch das erste Mal, das sich in Ich geschrieben habe.
Dass das irgendeinen fatalen Bruch zum Rest der Geschichte bildet, finde ich überhaupt nicht schlimm. Die Schreie sehe ich mehr als eine Kurzgeschichtensammlung, die an entscheidenden Stellen noch ein wenig erklärendes Hintergrundmaterial bietet. Ich wollte sie aber auch nicht in einen Extrathread posten, weil es manchmal meistens ganz entscheidend ist, dass sie genau nach einem bestimmten Kapitel gelesen werden.
Ja, und inhaltlich... ich weiß gar nicht, welches Fazit ich da eigentlich ziehen soll. Die Episode war auf jeden Fall eine originelle und unerwartete Abwechslung, das ist mal klar. Und insbesondere der sich dann allmählich entwickelnde Handlungsstrang um die Teleportrune ist auch ziemlich spannend geraten und erinnert irgendwie ein wenig an so Filme wie "Chronicle", in denen es Jugendliche mit irgendeiner Art von fremdartiger Macht zu tun bekommen und dann damit umgehen müssen. Sowas ist einfach immer spannend, wenn es denn gut gemacht ist, und besonders die ganzen Geschehnisse rund um die Zugfahrt und die Diskussionen um die Möglichkeit eines Teleports usw. haben mir hier wirklich gut gefallen. Da konnte man sich auch schön in die Situation der Studenten (bei denen ich mich beim Lesern immer regelrecht dazu zwingen musste, sie mir angesichts der natürlich extrem vertrauten Namen nicht ständig in blauen Roben vorzustellen :D) hineinversetzen und die unterschiedlichen Meinungen und Gedankengänge auch gut nachvollziehen. Ich denke mal, wenn unsereins jetzt so eine Rune entdecken würde, dann würde man sich nicht großartig anders verhalten (außer vielleicht noch etwas zurückhaltender bei der Benutzung sein, aber da schließe ich jetzt vielleicht auch von mir auf andere). Also schön glaubwürdig geschildert, und das ist ja wirklich das Wichtigste bei so einer Art von Erzählung. Der Anfang des Kapitels steht hinter diesen späteren Entwicklungen schon etwas zurück, und gerade diese Kennenlernepisoden am Anfang waren jetzt schon ein bisschen, naja, merkwürdig. Ich weiß gar nicht, wie ich es vernünftig in Worte fassen soll, aber die wirkten da schon wie ein etwas skurriler Haufen, um es mal vorsichtig auszudrücken. :D Gerade deshalb fand ich das stellenweise aber auch ziemlich witzig. Insbesondere an der Stelle hier musste ich echt lachen:
Uff... also ich glaub spätestens an der Stelle hätte ich versucht, unter irgendeinem Vorwand reißaus zu nehmen. §ugly John hat ja vermutet, dass das die drei vorhatten, die Bierholen gegangen sind, und war dann ganz erstaunt, dass die noch mal zurückgekommen sind. §ugly
Also, im Großen und Ganzen eine unterhaltsame Sache, dieses Kapitel, aber einen Aspekt finde ich hier nicht so recht gelungen: ich habe nämlich den Eindruck, dass diese Zwischenerzählung "dramaturgisch" nicht so richtig überzeugend geraten ist. Während dem Lesen habe ich mich immer wieder gefragt, worauf das Ganze wohl hinauslaufen wird, und ziemlich schnell hatte ich das Gefühl, dass es in irgendeiner Art von Katastrophe enden müsste. Als dann die Rune von allen nacheinander nachts ausprobiert wurde, habe ich mir schon die schrecklichsten Unfälle ausgemalt, von denen irgendeiner bestimmt jetzt passieren würde: Jemand teleportiert sich mitten in einen Passanten hinein, jemand teleportiert sich nur zur Hälfte, jemand teleportiert sich tausend Meter in die Luft oder in den Erdboden oder wasweißich... da kann ja so einiges schiefgehen. Aber stattdessen ist dann irgendwie erstmal gar nix passiert, was die ganze Szene für mich im Nachhinein etwas überflüssig gemacht hat. Also, ich weiß nicht, man wusste ja schon vorher, dass die Rune funktioniert, und dann nochmal mitzuerleben, wie alle Wassermagier Studenten sie nacheinander ausprobieren, war zwar jetzt nicht total öde oder so, aber es fühlte sich dann schon ein bisschen redundant an, nachdem klar war, dass nix Schlimmes oder sonstwie Wichtiges dabei passiert ist.Ich dachte, es wäre halt interessant, zu sehen, wie die alle so reagieren. Besonders die Innensicht von Xerwas war mir natürlich wichtig.
Ein bisschen hatte ich aber auch das Gefühl, das genau erklären zu müssen, damit nachher keiner kommt und sagt "Da hast du es dir aber ganz schön einfach gemacht, wie wollen die das gemacht haben, ohne gesehen zu werden?" Das kann man allerdings immer noch sagen, weshalb der Einwand vielleicht nicht ganz einwandfrei ist. :p
Ich bin ein bisschen erstaunt, dass du findest, dass da etwas hätte schief gehen können oder auch, dass du (weiter unten) sagst, dass sie doch offensichtlich alle Magie wirken können, weil sie sich ja alle mit der Rune teleportieren konnten. Das kann im Spiel ja auch jeder, ob er nun Magier ist oder nicht. Mit der göttlichen oder auch der Runenmagie hat das ja nichts zu tun. Und wenn da was schief gegangen wäre, hätte nach meinem Verständnis der gothicschen Teleportrunenmagie schon die Teleportrune kaputt sein müssen. Zumindest wüsste ich jetzt nicht, was man da hätte falsch machen können. Die sind ja auf einen bestimmten Ort geeicht, weshalb solche Fälle wie "tief unter die Erde teleportieren" ja schon mal ganz ausgeschlossen sind.
Die Katastrophe kommt dann schlussendlich doch noch, aber ganz beiläufig in einem Telefongespräch, mehr so als Nachschub zum Schluss. Hm. Das ist vielleicht einerseits eine interessante Enttäuschung von Erwartungen (ein bisschen so wie es in neueren Filmen ja auch in Mode ist, den Oberschurken möglichst unspektakulär umzunieten und den üblichen Showdown damit bewusst auszulassen), aber so richtig rund und überzeugend kam es mir hier irgendwie nicht vor. Hätte mir schon besser gefallen, wenn Merdarion beim Teleportieren spektakulär zerfetzt worden wäre. :D So wie es jetzt ist bleibt irgendwie der emotionale Einschlag dieses Todesfalls aus. Das wäre ja viel dramatischer gewesen, wenn Merdarions Tod die Verbindung zwischen den Studenten erschüttert hätte, und es hätte Xerwas' Magie-Abneigung noch etwas nachvollziehbarer gemacht. Aber gut, du wirst dir ja sicher auch etwas dabei gedacht haben, es so zu machen, wie es jetzt ist, und vielleicht hätte ich der Geschichte an dieser Stelle auch zu große Vorhersehbarkeit vorgeworfen, wenn es nun alles so passiert wäre, wie ich es erwartet hatte.Schade. :(
Erschüttert hat es die Verbindung zwischen den Studenten ja schon noch, schließlich haben sie von da an gar nicht mehr miteinander geredet.
Dass man Merdarions Tod nur so aus der Ferne mitkriegt vermittelt in meiner Vorstellung eigentlich ganz gut, dass sie sich zu dem Zeitpunkt des Todes schon so weit voneinander entfernt haben, dass Xerwas eben nicht mehr mittendrin ist, sondern es eben "nur noch" per Telefon erfährt, während er bei solchen Sachen wie der Teleportrune noch hautnah dabei gewesen ist.
Die Intention des Kapitels war auch von vornherein, das Kennenlernen der Studenten, die Entdeckung der Magie und Bruch der Freunde zu beschreiben. (Während der Story kam es ja schon häufiger vor, dass solche Kommilitonen aus Xerwas' Vergangenheit aufgetaucht sind, und in der Geschichte selbst fand sich irgendwie nicht so richtig Platz, das ordentlich zu erzählen. Also hab ich den eigentlichen Inhalt des vierten Schreis ganz spontan nach hinten geschoben und stattdessen diesen Rückblick erzählt. :D) Das Kapitel sollte also weniger rechtfertigen, dass es nie einen Merdarion in der Haupthandlung von HZK geben wird, sondern eben die Verbindungen zwischen Xerwas und den überlebenden "Wassermagiern" erklären.
Noch ein paar Anmerkungen zu einzelnen Stellen dieses Kapitels:
Müsste es nicht eigentlich ein Akzent sein? Oder hattest du es dir so gedacht, dass sie auf den südlichen Inseln die gleiche Sprache sprechen? Abuyin z.B. hat im Spiel ja doch eher einen Akzent, würde ich sagen.Oha, das ist auf jeden Fall etwas, auf dass ich nicht geachtet habe. Es ist aber tatsächlich so, dass die komplette bekannte Welt aus den Gothic-Spielen mitsamt der übrigen Südlichen und der Khor-Inseln in VZM/HZK Myrtana bilden. In Götterdämmerung und ArcaniA wird ja mehr oder weniger erzählt, wie der namenlose Held Myrtana, Nordmar und Varant vereint hat und als nächstes die südlichen Inseln dem Reich einverleiben will. Das, was wir aus Gothic 3 als Myrtana kennen, nenne ich darum ja auch konsequent (hoffentlich :scared:) Zentralmyrtana.
Um zum Ausgangspunkt zurückzukommen: Er sollte also schon dieselbe Sprache sprechen. Allerdings meine ich, dass ich Abuyin bei seinem ersten Auftritt in VZM tatsächlich einen Akzent unterstellt habe. Einen Kontinuitätsfehler hast du also gefunden. :D
Liest sich ein bisschen so, als wäre der Raum eingezogen. :D
Jetzt werde ich den Satz nie wieder richtig lesen können und muss mir eine andere Formulierung überlegen. Toll gemacht. :D
Aber die Teleportrune konnten sie doch benutzen. Ist das nicht schon Beweis genug dafür, dass diese Genetik-These nicht stimmen kann? Finde ich etwas merkwürdig, dass das überhaupt in Betracht gezogen wird, wenn man doch die einzige Rune, die man offenbar bisher gefunden hat, auch direkt problemlos benutzen konnte.
Weiter geht es dann mit Al Shedim, und da war ich wirklich mal schwer gespannt, was Rafael, Batty & Co nun finden würden. Darauf lief ja fast von Beginn an die ganze Story hinaus, und das Mysterium um Lilly & Troy ist auch für mich einer der spannendesten Aspekte der Story. Insofern war ich da wirklich neugierig und fand es auch ein bisschen schade, dass diese Episode dann doch ziemlich schnell wieder vorbei war. Irgendwie hatte ich fest damit gerechnet, dass die Erkundung des Tempels schon so einige Kapitel in Anspruch nehmen würde und es die Kumpels da mit ein paar fiesen Fallen und ähnlichem zu tun bekommen würden. Okay, das eine Kapitel in Al Shedim ist wirklich super und hat ja immerhin einen Tempelwächterangriff (die Viecher wirken übrigens viel gruseliger, wenn man sie sich als echte Wesen im Rahmen so einer Geschichte vorstellt als wenn es einfach irgendwelche Monster in einem Spiel sind) und die Entdeckung eines Geheimgangs zu bieten. Insofern will ich auch nicht von einer Enttäuschung sprechen, aber da wäre schon noch Potential für mehr gewesen, finde ich (also quantitativ mehr, nicht unbedingt qualitativ). Ich mag solche Erkundungen uralter Tempel auch einfach sehr gerne (was wahrscheinlich auch ein Hauptgrund dafür ist, weshalb ich DNdR so sehr mag und auch die ausgedehnten Risen-1-Tempel gegen Ende hin nicht so schlimm fand wie sie ja von vielen empfunden werden), und deswegen hätte ich da einfach gerne noch mehr von gelesen. Aber gut, vielleicht gibts ja später in der Story noch mehr Tempel!
Dass sie Lilly und Troy dort finden würden, damit hatte ich übrigens nicht gerechnet, das wäre dann ja auch wirklich ein bisschen zu einfach gewesen. Diese Blut- und Rußspuren sind schon genau die richtige Art von Fortschritt, um die Story voranzubringen, ohne gleich das ganze Rätsel um das Verschwinden der beiden Agenten zu lösen. Wobei ich glaube ich an Battys Stelle doch ein bisschen weniger optimistisch gewesen wäre, durch diese Spuren nun wirklich irgendwie weiterzukommen, aber gut, sie ist ja natürlich froh, überhaupt irgendwas gefunden zu haben.Ich hoffe, dass Battys "Optimismus" nach dem verzweifelten Klammern an den letzten Strohhalm aussieht, sonst habe ich nicht die gewünschte Wirkung getroffen. Gut jedenfalls, dass du es ansprichst, dann guck ich mir das noch mal an.
Der Tempel ist schon zu den Zeiten des vierten Schreis entdeckt gewesen, hat seitdem diverse Forschungsteams beherbergt, Ramirez hat sich mit seinen Leuten darin versteckt UND der MGZSO hat im Idealfall jede Ritze nach Lilly und Troy abgesucht. Wären da noch massenweise Fallen für Rafael und Co. übrig gewesen, hätte ich das komisch gefunden. Ein längerer Aufenthalt wäre aufgrund der Verfolgung durch den MGZSO inhaltlich auch nicht zu rechtfertigen gewesen. Und da in dem Tempel selbst die Gegner fehlten, gab es dann da eben auch nichts zu erzählen... Trotzdem kann ich aber verstehen, dass du das merkwürdig fandest. Man ist es von VZM/HZK ja schon eher gewohnt, dass die wichtigen Stellen sich dann auch über einige Kapitel ziehen.
Ich finde Tempelerkunden auch immer klasse und fand Risen1 auch alles andere als langweilig! Ich bin mir aber gar nicht mal so sicher, dass mir dazu viel einfällt. Sollte ich jemals Sabaody fertig schreiben, wirst du eine Story von mir vor dir haben, die über die Hälfte ihrer Kapitel in vollkommenen unerschlossenen Tempeln verbringt. :p
Damit ist dann das zweite Oberkapitel abgeschlossen, und es geht weiter mit "Frösteln". Bei dem Titel war es jetzt nicht schwer zu erraten, dass es in Nordmar weitergehen würde, und das ist ja nach dem hauptsächlich in Varant situierten zweiten Oberkapitel auch eine ganz passende Abwechslung. Diese Khorinis - Varant - Nordmar-Unterteilung war tatsächlich gar nicht so gewollt, sondern hat sich allein durch die Handlung ergeben. :D
Mit dem Titel für das dritte Oberkapitel hatte ich so meine Probleme. Letztendlich war ich mit Frösteln ganz zufrieden, weil es einerseits denke ich ganz gut das Gefühl beschreibt, dass bei den Protagonisten im Verlauf des Kapitels entsteht, und eben andererseits auf Nordmar anspielt.
Jetzt nimmt die Geschichte jedenfalls wieder so richtig Fahrt auf, finde ich. Die Themen, die ich an der Geschichte am spannendsten finde, rücken wieder voll und ganz in den Vordergrund: Franks Verhaftung, das Mysterium um Troy und Lilly, die Meteoriteneinschläge, und auch die Karmesinroten melden sich mal wieder und geben ein paar rätselhafte Hinweise zu ihren neuen fiesen Plänen ab und zur Frage, ob sie nun was mit den Meteoriten zu tun haben oder nicht (wohl eher nicht). Außerdem hören wir auch mal wieder was von Rita, Gritta und Lucci, und das sogar nicht zu knapp. Also, zusammengefasst kann ich schon mal sagen, dass mir "Frösteln" bisher super gefällt und (für meinen Geschmack) die Stärken der Geschichte wieder ein ganzes Stück besser zur Geltung bringt als "Jagd", das mir zumindest in Teilen etwas zu einseitig auf den Kampf innerhalb des MGZSO ausgerichtet war. Der spielt zwar natürlich immer noch eine Rolle, aber ist nicht mehr ganz so dominant und sorgt, wenn er dann doch mal wieder im Vordergrund steht, auch gleich für eine der spektakulärsten und filmartigsten Passagen, nämlich die Helikopterverfolgungsjagd mit EMP-Attacke und Absturz. Das war sicherlich eine der besten Actionszenen bisher, wobei ihr wohl auch zugute kommt, dass die Action jetzt wieder etwas sparsamer eingesetzt wird. In den "Frösteln"-Kapiteln hast du da bisher wirklich eine sehr gute Balance gefunden aus actionreichen und eher gesprächsorientierten Kapiteln. So kanns weitergehen!Es ist ziemlich spannend, dass du dir mit John einig bist, dass in Frösteln eine der besten Actionszenen der Geschichte enthalten ist, ihr dabei aber von unterschiedlichen Kämpfen sprecht. :D
Klingt jetzt fast schon nach einem Schlusswort für diesen Kommentar, aber keine Sorge, ich hab ja noch so einige markierte Stellen hier, zu denen ich noch was sagen möchte!
Markiert habe ich mir z.B. die Stelle mit der "Wohnung im dritten Stock", aus der Ronny ausziehen muss, weil ich es ziemlich witzig fand, dass die Agenten auch immer im passenden Stockwerk zur Nummer ihrer Einheit wohnen. Als ich mir überlegt habe, wie das HQ aussieht, hat es mir halt an Anhaltspunkten gefehlt. :grinundwe
Da musste ich schon ziemlich griemeln, aber bei genauerer Überlegung: Naja, warum eigentlich nicht? Ist ja immerhein eine schön unkomplizierte Art und Weise, das zu organisieren. :D Jedenfalls ein gelungenes Einstiegskapitel für den neuen Storyteil, das ich vor allem deshalb ganz geschickt platziert finde, weil es einem nochmal in Erinnerung ruft, dass Frank da die ganze Zeit im Knast hockt und vielleicht bald verurteilt wird (wozu es dann ja tatsächlich auch wenig später kommt, worüber ich übrigens echt überrascht war, weil ich damit gar nicht so schnell gerechnet hatte). Das macht es nochmal richtig deutlich, was auf dem Spiel steht und für wen sich Batty und Rafael so ins Zeug legen. Und zum Schluss dann doch die Nachricht eines weiteren Meteoriteneinschlags, die das Kapitel mehr oder weniger wörtlich mit einem Knall beendet. Also, wie gesagt: Sehr gelungener Einstieg in den dritten Teil, und auch irgendwie cool, dass das hitzige Varant als Handlungsort da gleich zu Beginn quasi symbolisch weggebombt wird und somit dem titelgebenden Frösteln in Nordmar weichen muss!Das hast du schön gesagt! ^2^:A
Das nächste Kapitel liefert schon kurz nach Start einen Satz, bei dem ich nicht weiß, ob ich ihn dir als Fehler ankreiden oder für die PotM nominieren soll:
Mehr als nichts, aber auch nicht mehr? Ja, was denn nun? :DDas ist schon so beabsichtigt gewesen, darfst du also gerne als PotM nominieren. :D
Das es weder das eine noch das andere ist, ist natürlich paradox, aber gerade das drückt eben am besten aus, wie Batty sich damit fühlt. Einerseits schürt es Hoffnung und andererseits hat es ihr die letzte Hoffnung genommen.
Zu dem Kapitel fällt mir sonst jedenfalls nicht viel mehr und auch nicht mehr ein, das ist ein gelungenes Gesprächs- und Planungskapitel, an dem ich nix auszusetzen habe! Besonders in Erinnerung geblieben ist mir hier auf jeden Fall das Gespräch zwischen Batty und Ronny, bei dem dieses doppelte Spiel, das Ronny in dem Oberkapitel quasi spielt, ja seinen Anfang nimmt. "Doppeltes Spiel" klingt jetzt fast ein bisschen zu fies irgendwie, aber er versucht ja die ganze Zeit, Batty zu helfen und gleichzeitig nicht beim MGZSO in Ungnade zu fallen, was auch immer wieder für spannende Passagen sorgt. Diese Art des Konflikts finde ich auch fast spannender als den direkten Schlagabtausch zwischen den MGZSO-Agenten, auf alle Fälle verleiht sie der Geschichte noch zusätzliche Würze, sag ich mal.
Nun gibt es einmal mehr einen kleinen Bruch in der Geschichte und es geht erstmal drei Kapitel lang mit Gritta, Rita und Lucci weiter - und natürlich mit Squardo von den Karmesinroten! Damit war jetzt auch nicht unbedingt zu rechnen, und allein schon durch diese unberechenbaren Handlungsschlenker gerät die Geschichte nicht mal ansatzweise in Gefahr, irgendwie langweilig zu werden. Okay, "Vollzeitmann" ist jetzt schon so lange her, dass ich da eigentlich gar nicht mit irgendwelchen Vergleichen anfangen möchte, weil es eh klar ist, dass du seitdem viel besser geworden bist, aber diese ausgefeiltere und weniger lineare Handlungsstruktur in der "Halbzeitkatastrophe" ist wohl wirklich einer der ganz großen Pluspunkte gegenüber dem Vorgänger. Und es verleiht der Geschichte auch wirklich so den Charakter eines größeren Werkes (wie groß muss sich ja noch zeigen, aber würde mich nicht wundern wenn die Seitenzahl noch in den vierstelligen Bereich geht :D), in dem auch kleinere Geschichten wie die um die Studenten und die Teleportrune oder eben Grittas und Ritas Anfrage bei Vatras stecken. Ich glaube, ihr würdet euch wundern, wenn ihr wüsstet wie viel von HZK schon zu VZM-Zeiten geplant war. :D Ganz genau kann ich das leider auch nicht mehr sagen, weil ich gerade auf den Seiten zur Haupthandlung natürlich auch später noch einiges ergänzt habe.
Dass die Geschichte so breit aufgestellt ist, liegt denke ich daran, dass ich alle liebgewonnen Charaktere wieder und wirklich alle Ideen, die ich hatte, unterbringen wollte (Deshalb halte ich es auch für relativ unwahrscheinlich, dass es ein einen dritten Teil geben wird. Dieses Mal hab ich nicht schon während HZK Ideen, die ich nicht mehr darin unterbringen kann^^). Ich hab mich damals nicht hingesetzt, die Haupthandlung geplant und dann geguckt, welche Charaktere ich verwenden könnte. Nach der Fertigplanung von Vollzeitmann spukte mir noch so viel im Kopf rum und um diese Ideen herum hat sich dann erst die übergeordnete Handlung entwickelt. So stand für mich von Anfang an fest, dass Khorinis zerstört, dass die dritte Einheit komplett auseinandergerissen wird (da waren sogar die Details von Anfang an fest) und dass Rita und Gritta Magie lernen und Lucci vor Squardo retten. Kein Witz, das war wirklich eine der ersten Szenen, die ich mir für HZK überlegt hatte. :D
Ich frage mich auch oft, wie lang HZK eigentlich wird. Ich kann und will aber gar nichts zu der magischen vierstelligen Marke sagen, die du oben angesprochen hast. $ausheck
Letztere Idee finde ich übrigens ziemlich gut, weil Rita jetzt endlich auch mal einen etwas aktiveren Part einnimmt und sich aus der Rolle des rumjammernden und von Rafael bevormundeten Klotzes am Bein zu lösen beginnt. Wäre schön, wenn sie im Laufe der Geschichte dann auch mal so richtig mitmischen und Rafael beweisen würde, dass sie nicht immer in Sicherheit gebracht werden muss, aber für den Anfang ist das ja schon mal eine schöne Überraschung, dass Rita und Gritta Lucci beschützen anstatt andersrum. Bin auch mal gespannt, wie viel Magie ihnen Vatras nun wirklich beigebracht hat, bisher hat man glaube ich nur den Heilzauber und die Barriere gesehen, was ja schon mehr als ordentlich ist und auch eigentlich für Rafaels Team eine ziemlich gute Unterstützung wäre. Auf alle Fälle eine sehr gute Idee, die die beiden Frauenfiguren direkt mal interessanter und auch ernstzunehmender gemacht hat (nicht so sehr weil sie cool rumzaubern können, sondern weil sie nicht mehr nur das machen, was ihnen die Männer quasi befehlen). Insofern fand ich es auch ganz gut, dass sie am Telefon dann so fies zu Rafael ist. Gut, der arme Rafael hätte wahrscheinlich lieber was anderes gehört, aber er weiß ja hoffentlich, dass ihn Rita tief in ihrem Herzen immer noch ganz doll liebt (:)) und er hat es ja auch einfach verdient durch seine blöde Aktion damals vor zweihundert Seiten oder so!Zu der Vermutung, was für Zauber die beiden Frauen beherrschen, möchte ich nur daran erinnern, dass Vatras selbst bislang nur Barrieren, Heilzauber und Telekinese eingesetzt hat. :p
Das Gespräch zwischen Lucci und Squardo war natürlich auch nicht uninteressant. Du hattest es ja schon mal angedeutet, und hier ist es nun wirklich ganz offensichtlich, dass Lucci nichts mehr mit den Karmesinroten zu tun haben will. Finde ich auch besser so, dass er sich jetzt eindeutig positioniert, und es wäre auch schwer nachvollziehbar, wenn er sich entscheiden würde, sein Leben mit Gritta wegen irgendwelcher dubiosen Versprechungen auf eine Beteiligung an irgendwelchen nebulösen Schurkenplänen wegzuwerfen.Er hat sich am Ende von VZM eigentlich schon überdeutlich positioniert. Ohne seinen selbstaufopferungsvollen Einsatz wäre Rafael damals nie bis zu Cassia vorgedrungen! :o
Eine etwas unfreiwillig komische Passage im Fight zwischen Lucci und Squardo hab ich hier noch aufzubieten:
Also, dieser letzte Satz, dieses ganz unvermittelte und total zusammenhanglose "Die Erdbeeren waren verbrannt"... irgendwie musste ich das beim Lesen automatisch auch auf Squardos Körper beziehen, und naja... §uglySo kann auch nur ein Kölner denken. Schwules Pack. :o
Weiter gehts mit der Helikopterverfolgungsjagd im eisigen Nordmar, die ich ja schon lobend erwähnt habe. Mach ich jetzt einfach nochmal: Die ist super! Um etwas herumkritteln zu können, muss ich deshalb auf die Dialoge im näheren Umfeld dieser Sequenz zurückgreifen, bzw. auf diesen einen hier:
Rafaels Reaktion hier hab ich nicht verstanden. Erstmal musste ich ja ziemlich schmunzeln, weil das Team zu drei Vierteln aus Leuten mit mehr als kuriosen Namen besteht und Rafael dann ausgerechnet mit dem einen normalen Namen nicht klarkommt. :D Aber ich nehm ja mal an, dass es nicht um den Namen geht, sondern dass Rafael irgendwas mit diesem Terry Landon anzufangen weiß. Das kommt mir aber doch ziemlich unwahrscheinlich vor, denn seit wann kennt sich Rafael so gut in den Angelegenheiten des MGZSO aus und kennt da irgendwelche Agenten, mit denen er noch nie persönlich was zu tun hatte? Oder hab ich hier irgendwas falsch verstanden (oder gar vergessen, dass Terry Landon irgendwann schon mal eine ganz wichtige Rolle gespielt hat? :scared:)? Vielleicht ist das auch bewusst als rätselhafte Bemerkung angelegt, aber naja, ich wollts mal erwähnt haben, dass mich das irritiert hat.Mit dem rot markierten hast du mich richtig zum Lachen gebracht. Herrlich! :D:A
Es ist schon so gewollt, dass du Rafaels Reaktion an dieser Stelle nicht verstehst (man sagte mir, dass die Handlung von offenen Fragen lebt! :cool:), allerdings war es tatsächlich so gedacht gewesen, dass ein aufmerksamer Leser mit Supergedächtnis die Reaktion verstehen kann. Aber wie ich dann leider feststelle, hab ich vergessen den Hinweis zu platzieren. Ihr seid also gewollt ahnungslos, aber noch ahnungsloser als beabsichtigt. :p
Zurück zur Handlung: Die nimmt ja jetzt verblüffenderweise eine ganz schön scharfe Kurve in Richtung klassischer Fantasy und präsentiert Orks und sogar einen Drachen - und beide ganz unmodern und unangepasst rückständig! Während Feomathar ja zumindest deutlich netter und zivilisierter wirkt als im Spiel, kommen die Orks ungehobelter denn je daher. Denen wäre doch sicher auch ein Ulu-Mulu egal, so rabiat wie die da zuwerke gehen. Ob die Festland-Orks überhaupt an Ulu-Mulu glauben, ist eh nicht bewiesen. :o Für weitere Erhellungen wirst du die Story weiter verfolgen müssen. :p
So viel klassischen Gothicbezug gab es in der Geschichte jedenfalls schon länger nicht mehr, aber schlecht ist das ja nicht. Jetzt, wo die Eigenkreationen endgültig ihren letzten Atemzug getan haben, auf jeden Fall! :scared:
Ein wenig fremdkörpermäßig wirken Orks und Drache zwar irgendwie schon, aber gut, die Personen in der Geschichte empfinden sie ja ebenfalls als fremdartig, insofern passt das schon. Und insbesondere die Sache mit den Orks will Rafael ja auch erstmal partout keiner glauben, was zwar einerseits schon nachvollziehbar ist, aber andererseits: Es sind in dieser und in der vorherigen Story schon so viele unglaubliche Sachen passiert, dass man Rafael da doch durchaus auch ein paar Orks abkaufen könnte, wenn man ihn ein bisschen kennt! Soll jetzt aber kein richtiger Kritikpunkt sein, denn wie gesagt trägt es ja auch dazu bei, dass die Orks sich in ihrer Fremdkörperhaftigkeit durch die Thematisierung in den Dialogen besser in die Geschichte einfügen. Etwas komisch fand ich nur, dass Rafael immer so auf seiner Theorie beharrt, dass der MGZSO heimlich Orks züchten könnte. Das ist ja nun wirklich eine ziemlich merkwürdige Verschwörungstheorie, die mir doch eher weit hergeholt vorkommt. Hat mich auch gewundert, dass Ronny auf die Frage danach so ernsthaft reagiert.Hm. Ich fand die Vermutung irgendwie naheliegend. Der MGZSO hält ja auch eine Menge andere Sachen unter der Decke. Die ganze Technik von denen würde bestimmt auch die restliche Bevölkerung interessieren.
Der Kampf gegen die Orks selbst hat mich nicht so ganz überzeugt. Ich weiß nicht, es wirkte schon irgendwie ein bisschen trashig auf mich, dass Rafael da plötzlich auf so Orks stößt, gerade in Verbindung mit dieser Bemerkung, dass es die ja eigentlich nur in Filmen gibt. Das hat mich dann doch leider etwas an die erste Ork-Begegnung im Film "Orcs – Sie kommen, um uns alle zu töten" erinnert, in dem unvermittelt ein Ork in einem Laden (oder sowas in der Art) auftaucht und der Angegriffene ganz verblüfft feststellt: "Das is'n Ork!" (DISCLAIMER: Aus der Erinnerung rekonstruiert, vielleicht lief der Dialog auch minimal oder komplett anders ab.) Na gut, jetzt wirds vielleicht etwas unfair, denn es ist natürlich nur ein leichter Anflug solcher Trashigkeitsregionen, den ich hier festgestellt zu haben glaube. Aber dass die Orks offenbar genauso aussehen, wie sie in Filmen dargestellt sind, sodass Rafael sie direkt und problemlos als Orks erkennt, das ist dann doch schon ein bisschen unglaubwürdig. Wobei ich mich mit meinem endgültigen Urteil zurückhalten möchte, weil es ja sein kann, dass das am Ende einfach Karmesinrote in Ork-Filmkostümen sind und das alles schon so seine Richtigkeit hat. :D
Es soll ja schon so sein, dass Orks früher in Rafaels Welt gelebt haben, nur eben ausgestorben sind. Ich würde mir ehrlich gesagt auch zutrauen, ein Mammut oder einen Dinosaurier zu erkennen, wenn die mir plötzlich in lebendig über den weg laufen würden, auch wenn die vielleicht nicht hundertprozentig aussehen wie in einschlägigen Filmen. Kann aber natürlich auch sein, dass du Recht hast, und ich einfach zu sehr auf gewisse Rekonstruktionsmethoden der Biologen vertraut habe.
Noch eine Merkwürdigkeit in dieser Kampfszene:
Er hat doch direkt davor noch "Siebzehn" gedacht, also weiß er doch sogar ganz exakt, wie viele es noch sind. §kratzDa hast du eindeutig recht.
Und wenn ich schon gerade dabei bin, hier noch eine etwas merkwürdige Dialogstelle etwas später:
Also, wenn ständige Meteoritenhagel, die regelmäßig ganze Städte verwüsten, kein Zeichen dafür sind, dass die Menschen bald aussterben könnten, was soll denn dann eins sein? :DAch komm. Fünf Städte gehen auch mal bei einem krassen Erdbeben drauf, da redet auch noch niemand von Ausrottung der menschlichen Rasse. :p
Trotz der Kritik finde ich die grundsätzliche Idee, dass da irgendwelche eigentlich längst ausgestorbenen Orks auftauchen, aber gar nicht übel. Und besonders in Kombination mit den Spuren aus dem Tempel, die auch auf die Orks hindeuten, ist das natürlich eine spannende Sache, bei der ich auch gerade keine Idee habe, wer oder was da genau hinterstecken könnte. Irgendwann gab es doch auch mal einen Hinweis auf Aliens, oder? Die wären dann wohl mein heißester Tipp, vielleicht haben die ja Ork-DNA geklont und plätten jetzt die ganze Welt mit ihren Meteoriten aus dem All, um aus dem Morgrad einen riesigen Ork-Themenpark zu erstellen!Ich kann mich an keinen Alienhinweis erinnern. :grinundwe
Die restlichen Kapitel drehen sich in erster Linie um Ronny und seine Bemühungen, Batty zu helfen. An diesen Kapiteln hab ich glaube ich gar nix zu meckern, die haben sich einfach gut gelesen und waren angesichts der jetzt ziemlich konkret drohenden Abschiebung Franks nach Golgahöll auch wirklich spannend. Die Ausweglosigkeit der Lage vermittelst du da sehr schön, und ich konnte beim Lesen richtig gut nachempfinden, wie angespannt Ronny angesichts dieser ziemlich hoffnungslosen Aufgabe sein muss, da jetzt so schnell etwas für Frank erreichen zu müssen. Über Golgahöll hat man jetzt ja auch mal ein wenig mehr erfahren, und das was man da erfährt rückt den MGZSO gleich in ein noch etwas dubioseres Licht. Das ist ja nun schon ein ziemlich starkes Stück, einen der eigenen Leute ohne richtig stichhaltige Schuldbeweise in so ein Höhlensystem zu schicken, aus dem keiner mehr rauskommt und bei dem man gar nicht weiß, was da unten eigentlich los ist und ob man das da überhaupt so richtig gut überleben kann. Bei der Beschreibung von Golgahöll keimte bei mir übrigens direkt die Hoffnung auf, dass es Rafael oder sonst einen Protagonisten im Laufe der Story nochmal dahin verschlagen wird, denn das klingt ja schon ziemlich cool und könnte locker Stoff für ein ganzes Großkapitel bieten. Ich geh aber eigentlich mal fest davon aus, dass es wirklich noch dazu kommen wird, denn das Potential wirst du ja wohl nicht ungenutzt lassen wollen! Aber du musst es jetzt nicht schon verraten, ob du das geplant hast, du kannst meine Spekulationen ja einfach mal zur Kenntnis nehmen. :DDann nehme ich deine Spekulationen hier einfach mal zur Kenntnis. ^2^
Übrigens finde ich diese Beschreibung hier sehr gelungen:
Da konnte ich mir direkt richtig gut vorstellen, wie der so spricht, diese Redeweise hast du da wirklich schön auf den Punkt getroffen.
Tja, nachdem es dann erstmal so aussieht, als käme Ronny durch das Gespräch mit Henry ein kleines Bisschen weiter, folgen dann in den bisher letzten beiden Kapiteln die Tiefschläge: Diego erweist sich als ziemlich unerbittlich, und dann werden auch noch Gritta, Rita und Lucci vom MGZSO gekidnappt. Damit hätte ich nun auch mal so gar nicht gerechnet, das kam wirklich unerwartet und schon auch ein bisschen schockierend. Denn damit ist Batty ja jetzt in einer richtig üblen Lage... und Ronny wird sich wohl auch endgültig für eine der beiden Seiten entscheiden müssen. Ich denke mal, es dürfte klar sein, dass er für sein altes Team oder was davon übrig geblieben ist in die Bresche springen wird, aber ob sie das nun wirklich schaffen, Frank da noch irgendwie aus der Bredouille zu bringen... Es wird wohl entweder auf eine Befreiungsaktion hinauslaufen, oder aber Frank wird tatsächlich nach Golgahöll verfrachtet. Vorstellen könnte ich mir beides gleichermaßen, und die Möglichkeit, noch irgendwie Franks Unschuld zu beweisen, gibts ja auch noch. Wobei das so dermaßen düster aussieht in der Hinsicht, dass ich mir kaum vorstellen kann, wie das jetzt in den paar verbleibenden Tagen noch hinhauen soll. Du hast ja gemeint, dass es nicht mehr so viele Kapitel bis zum "Frösteln"-Schluss gibt, also wird es wohl sehr bald zu irgendeiner Art der Eskalation oder Deeskalation kommen. Die Story ist auf jeden Fall gerade wieder mal auf einem Spannungshöhepunkt angelangt und macht in den neuesten Kapiteln so ziemlich alles richtig. Also einfach so weitermachen und nicht zu viele Kämpfe auf einmal raushauen, dann bist du auf dem richtigen Weg!Nicht zu viele Kämpfe raushauen... Herrje... Mal gucken. §ugly
Ich bedanke mich wirklich sehr für den Kommentar! :gratz Es war sehr spannend (und stellenweise auch ziemlich witzig. Ich lache immer noch ein bisschen über die rot markierte Stelle. Wenn man sich die mit so einem richtig entrüsteten Tonfall vorliest... §xlol) eine zweite Meinung zu den Kapiteln zu hören, die sich teils auch noch so völlig von der ersten unterschieden hat.
Rückblickend muss ich dann auch sagen, dass es für mich wohl keinen besseren Moment für das Erhalten dieses Kommentars hätte geben können. Kommentare geben mir immer einen richtigen Motivationsschub zum Weiterschreiben der jeweiligen Geschichte, und während SnB wäre der wohl leider unwirksam verpufft. Jetzt konnte ich anhand deines Kommentars richtig in die Geschichte zurückfinden und Lust bekommen, weiter zu machen. Das ist vielleicht mehr wert als alles andere. :gratz
Laidoridas
04.06.2016, 22:01
Sie war ja noch im Besitz ihres Ionenbums und der lädt sich mit der Zeit ja wieder auf. Nach x Maximalstößen hat die Tür dann halt auch mal nachgegeben. So hab ich mir das zumindest gedacht. So wie es jetzt in der Story steht, sieht es ja wirklich so aus, als hätte ich das einfach vergessen. :scared:
Die Info kannst du ja wahrscheinlich auch noch relativ problemlos in einem späteren Kapitel einfließen lassen.
John hat ja vermutet, dass das die drei vorhatten, die Bierholen gegangen sind, und war dann ganz erstaunt, dass die noch mal zurückgekommen sind. §ugly
Genau das hab ich beim Lesen auch gedacht, hab ich ganz vergessen zu erwähnen. §hehe Das wirkte aber auch wirklich total wie so eine Ausrede zum Abhauen.
Ich bin ein bisschen erstaunt, dass du findest, dass da etwas hätte schief gehen können oder auch, dass du (weiter unten) sagst, dass sie doch offensichtlich alle Magie wirken können, weil sie sich ja alle mit der Rune teleportieren konnten. Das kann im Spiel ja auch jeder, ob er nun Magier ist oder nicht. Mit der göttlichen oder auch der Runenmagie hat das ja nichts zu tun.
Ja, aber die Leute in der Story wissen doch nicht, wie Magie im Spiel funktioniert. Für die ist das doch erstmal einfach nur Magie, und dass da für Teleportzauber irgendwelche eigenen Regeln gelten, kann doch keiner wissen.
Und wenn da was schief gegangen wäre, hätte nach meinem Verständnis der gothicschen Teleportrunenmagie schon die Teleportrune kaputt sein müssen. Zumindest wüsste ich jetzt nicht, was man da hätte falsch machen können. Die sind ja auf einen bestimmten Ort geeicht, weshalb solche Fälle wie "tief unter die Erde teleportieren" ja schon mal ganz ausgeschlossen sind.
Es muss ja nicht alles ganz genauso funktionieren wie im Spiel. Und zumindest das In-jemanden-rein-teleportieren ist ja eigentlich immer eine Gefahr, auch wenn das im Spiel natürlich nicht passieren kann. Für mich lag da irgendwie die ganze Zeit so dieses "Da passiert jetzt irgendwas Schlimmes"-Gefühl in der Luft.
Der Tempel ist schon zu den Zeiten des vierten Schreis entdeckt gewesen, hat seitdem diverse Forschungsteams beherbergt, Ramirez hat sich mit seinen Leuten darin versteckt UND der MGZSO hat im Idealfall jede Ritze nach Lilly und Troy abgesucht. Wären da noch massenweise Fallen für Rafael und Co. übrig gewesen, hätte ich das komisch gefunden.
Für den Großteil des Tempels stimmt das natürlich, aber im geheimen Bereich hätte ja alles mögliche auf sie warten können. Ok, da waren Lilly und Troy offenbar schon, aber das heißt ja nicht, dass da unbedingt alles restlos "gesäubert" sein muss.
Es ist ziemlich spannend, dass du dir mit John einig bist, dass in Frösteln eine der besten Actionszenen der Geschichte enthalten ist, ihr dabei aber von unterschiedlichen Kämpfen sprecht. :D
Ich hab Johns Kommentare zu den neueren Kapiteln noch gar nicht gelesen, aber heißt das, dass er dann den Orkkampf so großartig fand? Das war doch glaube ich die einzige andere richtige Actionszene in dem Teil bisher, oder?
Ich lache immer noch ein bisschen über die rot markierte Stelle. Wenn man sich die mit so einem richtig entrüsteten Tonfall vorliest... §xlol
Ja genau, ich seh schon du weißt was ich meine. :D
eine zweite Meinung zu den Kapiteln zu hören, die sich teils auch noch so völlig von der ersten unterschieden hat.
Ich muss mir echt mal Johns Kommentare angucken. Wer weiß was der da alles geschrieben hat!
Rückblickend muss ich dann auch sagen, dass es für mich wohl keinen besseren Moment für das Erhalten dieses Kommentars hätte geben können. Kommentare geben mir immer einen richtigen Motivationsschub zum Weiterschreiben der jeweiligen Geschichte, und während SnB wäre der wohl leider unwirksam verpufft. Jetzt konnte ich anhand deines Kommentars richtig in die Geschichte zurückfinden und Lust bekommen, weiter zu machen. Das ist vielleicht mehr wert als alles andere. :gratz
Ja, während SnB ist man mit den Gedanken dann auch einfach total bei der Story, die man da gerade schreibt. Mich hat das jedenfalls vor zwei Jahren total eingenommen die ganze Zeit, da hätte ich mich auch nicht richtig mit einer anderen Story beschäftigen können (mal unter der Annahme, dass ich noch irgendwelche alten Storys hätte, an denen ich auch wirklich weiterschreibe :D). Dann verstehst du jetzt ja sicher meine Entscheidung, mir völlig bewusst so viel Zeit mit dem Kommentar zu lassen, um am Ende das optimale Ergebnis für dich zu erzielen! :cool:
Ja, aber die Leute in der Story wissen doch nicht, wie Magie im Spiel funktioniert. Für die ist das doch erstmal einfach nur Magie, und dass da für Teleportzauber irgendwelche eigenen Regeln gelten, kann doch keiner wissen.
Da hast du natürlich recht. Es dürfte für die Studenten aber schon ein Unterschied sein, einen magischen Gegenstand zu benutzen und so richtig zu zaubern. Ersteres kommt einem ja eher wie ein Werkzeug vor. Aus den Inschriften wussten sie ja noch von ganz anderer Magie.
Für den Großteil des Tempels stimmt das natürlich, aber im geheimen Bereich hätte ja alles mögliche auf sie warten können. Ok, da waren Lilly und Troy offenbar schon, aber das heißt ja nicht, dass da unbedingt alles restlos "gesäubert" sein muss.Der geheime Bereich ist ja nur ein einziger Raum gewesen. :igitt:
Ich hab Johns Kommentare zu den neueren Kapiteln noch gar nicht gelesen, aber heißt das, dass er dann den Orkkampf so großartig fand? Das war doch glaube ich die einzige andere richtige Actionszene in dem Teil bisher, oder?
Ich muss mir echt mal Johns Kommentare angucken. Wer weiß was der da alles geschrieben hat!Ja genau, den Kampf und im Allgemeinen die Sturm&Drang-Kapitel kamen bei ihm ziemlich gut weg, während die bei dir mit fremdkörperige Orks und einem nicht so dollen Kampf ja vergleichsweise schlecht abgeschnitten haben. Dafür fand John die Begegnung von Batty und Ronny im darauffolgenden Kapitel misslungen, die du jetzt aber einfach mit den guten letzten Kapiteln über einen Kamm geschoren hast. Das Helikopterduell habt ihr beide gut gefunden, du hast es aber eindeutig euphorischer herausgestellt.
So könnte man vielleicht die Unterschiede zusammenfassen. :D
Ja, während SnB ist man mit den Gedanken dann auch einfach total bei der Story, die man da gerade schreibt. Mich hat das jedenfalls vor zwei Jahren total eingenommen die ganze Zeit, da hätte ich mich auch nicht richtig mit einer anderen Story beschäftigen können (mal unter der Annahme, dass ich noch irgendwelche alten Storys hätte, an denen ich auch wirklich weiterschreibe :D). Dann verstehst du jetzt ja sicher meine Entscheidung, mir völlig bewusst so viel Zeit mit dem Kommentar zu lassen, um am Ende das optimale Ergebnis für dich zu erzielen! :cool:Dein Efeu war aber ja bestimmt auch noch mal deutlich länger als meine diesjährige Story. Ich hab zwar im Moment auch richtig viel mit der Uni um die Ohren, aber du musst damals ja echt für deine Story gelebt haben. :D
John Irenicus
04.06.2016, 23:10
Am Anfang hab ich gedacht, dass das wohl eine professionelle Fälscherbande ist, aber mit jeder neuen Zeile erschien mir das dann unwahrscheinlicher, einfach weil Balduin und Marcus die ganze Zeit so unprofessionell daher reden. Höchstens Katharaina hätte ich das in dem Moment noch zugetraut, aber die legt dann ja auch schnell so eine "Ich kann das doch gar nicht so gut"-Mentalität an den Tag. Ohne also zu erwähnen, dass die drei das zum ersten Mal machen, vermittelst du genau diesen Eindruck, was ich zumindest einer Erwähnung wert finde. :gratz
Ja, dankeschön, das höre ich natürlich gerne! Dann ist die Szene ja genau so rübergekommen, wie sie sollte.
Man kann sich als Leser an dieser Stelle glaube ich so überhaupt nicht sicher sein, ob es gut geht oder nicht, und das verleiht der Szene dann auch noch eine Prise Spannung.
Finde ich gut, dass du das so empfunden hast. Ich sehe das nämlich auch so: Selbst wenn die Milizen oder zumindest Ulf so ein bisschen dämlich sind, heißt das ja noch lange nicht, dass die Gefahr gebannt ist. Es sind ja gerade so diese behämmerten Übereifrigen, die so einen Plan gefährden können. :D
Es folgt der Abschnitt in der Kaserne, wo die drei einfach eine halbe Ewigkeit warten gelassen werden. Diesen Abschnitt habe ich mit deutlich gemischteren Gefühlen gelesen. Er war meiner Meinung nämlich der unglaubwürdigste in diesem ersten Post. Ich habe mich beim Lesen die ganze Zeit gefragt, warum die da mitten in der Kaserne derart offen jedes einzelne Detail ihres Plans rausposaunen. Haben die da neuerdings Schallschutztüren? Wenn ihr Raum nur durch sone klapprige Holztür von dem Nachbarraum mit ihrem Wächter getrennt ist und dieser nicht vollkommen taub ist, müsste der jetzt doch über alles Bescheid wissen. :p
Also, ganz grundsätzlich ist es so, dass ich da trotz der misslichen Lage darstellen wollte, wie zumindest Katharina da überhaupt keine Furcht hat, ihnen könnte irgendwer was. Zudem bin ich beim Schreiben mal davon ausgegangen, dass die natürlich nicht rumbrüllen, sondern mit so gesenkter Stimme sprechen - zumindest die meiste Zeit - dass es eben keiner mitbekommt. Und da der Kerl im Nebenraum eh mehr oder minder teilnahmslos wirkt... ich finde, das entschärft die Situation schon etwas.
Ich gebe der Kritik allerdings trotzdem zu, dass es unabhängig davon irgendwie dämlich oder zumindest unnötig riskant ist, so Details des Plans gerade in dieser Situation zu besprechen. Vor allem, wenn die Hälfte davon auch einfach nur Rekapitulation dessen ist, was eh offenkundig schonmal besprochen wurde. Daran merkt man wohl, dass ich die Szene nutzen wollte, um nochmal genauer zu erklären, was eigentlich los ist. Vielleicht wollte ich da zu früh reinen Tisch machen - den besten Zeitpunkt habe ich mir dafür wohl jedenfalls nicht ausgesucht, das stimmt schon. §ugly
Daran mag es dann vielleicht auch liegen, dass Rederei und Denkerei sich so ein bisschen im Kreis drehen, weil ich - auch angesichts möglicher kommender Tode durch Vorgaben - schnell schonmal die Motivation der Charaktere und so ihre Beziehung untereinander darstellen wollte. Und deshalb dann gleich so viel. Vielleicht, wenn ich nochmal drüberlese, kann ich die Szene aber etwas entschlacken. Für heiteren Erzählstil wäre dort aber so oder so kein Platz gewesen. Wohl aber für weniger kreisende Gedanken, das könnte sein...
Zu den Charakteren will ich so viel sagen: Sie erinnern mich an Harry, Ron und Hermine. Das Findelkind mit den Problemen, der augenscheinlich nichtsnutzige Jammerlappen und die Schlaue, die einfach alles kann und nicht aus der Ruhe zu bringen ist. :grinundwe
Also, ob das jetzt im Einzelnen so passt, das lasse ich mal dahingestellt. Vor allem Katharina ist dann doch deutlich anders gestrickt als Hermine. Vielleicht meinst du das auch nur, weil in deiner Story eine Hermine vorkommt. :p
So wie die da als Kollektiv agieren, da merke ich die Ähnlichkeit jetzt aber doch schon. Bewusst an Harry, Ron und Hermine habe ich beim Schreiben nicht gedacht. Aber unterbewusst doch ganz sicher. In den Büchern gab es ja eigentlich genug Szenen, wo die irgendwie was Heimliches gemacht haben und sich dabei nicht so profihaft verhalten haben, und genau diese Szenen fand ich eigentlich auch immer am besten. Ich erinnere mich da zum Beispiel an das Brauen des Vielsafttranks auf dem Klo oder wie das nochmal war. Solche Geschichten halt. Von daher ist deine Assoziation schon berechtigt, schätze ich mal. :D
Das Augenleiden Balduins hast du übrigens so eindrucksvoll beschrieben, dass ich mir fast sicher bin, dass es dir selbst mal so gegangen ist. :D
Ja, und zwar direkt zu Beginn der Story mal wieder ganz schlimm. Und das hat mich so gestört (gerade auch beim Schreiben), dass ich mir dachte, ja nee, dann baue ich das einfach mal ein, so aus Trotz!
Mit dem Augenleiden und Marcus' Meeresrauschen hast du dir jedenfalls auch schön ein paar offene, mysteriöse Fragen eingebaut. Ich bin gespannt, was für Ursachen die Vorgaben dir da in die Finger gelebt haben!
Da sag ich mal nix zu...
...außer natürlich: Vielen Dank für diesen ersten - und dann gleich noch so ausführlichen - Kommentar zu meiner Story! :gratz
Laidoridas
05.06.2016, 00:05
Der geheime Bereich ist ja nur ein einziger Raum gewesen. :igitt:
Ja gut, weil du das halt so eingerichtet hast. :p Du hättest ja auch problemlos fünf geheime Etagen voller fiesem Kruppzeug und brutaler Killerfallen in den Tempel setzen können, wenn du gewollt hättest!
Dein Efeu war aber ja bestimmt auch noch mal deutlich länger als meine diesjährige Story. Ich hab zwar im Moment auch richtig viel mit der Uni um die Ohren, aber du musst damals ja echt für deine Story gelebt haben. :D
Soo dramatisch viel länger war die auch nicht, ungefähr 70-PDF-Seiten mehr. Aber du hast recht, die Story hat mich wirklich extrem vereinnahmt. Zu der Zeit hatte ich an kaum noch was anderes gedacht als an die Story und die ganze Zeit in Gedanken an der Handlung gefeilt. Manche Vorgaben haben mich ja auch fast in den Wahnsinn getrieben, weil sie so gar nicht zu meinen Plänen passten, da hab ich dann wirklich in so ziemlich jeder freien Minute an der Lösung getüftelt. Ich mag das aber eigentlich total gerne, wenn ich sowas (Angenehmes) habe, wo ich mir intensiv Gedanken drüber machen kann, bloß ist es natürlich nicht so günstig, wenn ich mir dann eigentlich lieber Gedanken über irgendeine Hausarbeit oder so machen sollte. :D
John Irenicus
08.06.2016, 21:04
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Ich hatte mir die Buchstabezuordnungen vorab nicht angeschaut, und trotzdem musste ich bei den ersten Sätzen von MiMos Wettbewerbsbeitrag zu Schreim naoch Buchstohm #3, nun genannt „Gellert und die überdimensionale Reifeprüfung“ sofort an „Gellerts desaströses Götterdebakel“ denken. Die Geschichte scheint ja bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen zu haben, wenn ich das Szenario nach wenigen Worten sofort wiedererkenne!
Die Abgedrehtheit der Geschichte wurde hier dann auch mehr als übernommen. Wenn man sich schon durchliest, was Gellerts Eltern in der Zwischenzeit so Spektakuläres treiben (müssen) – und Gellerts eigene Pläne sind ja auch nicht ohne. Wo wir schon bei Gellert sind: Ich weiß nicht ,wie ich ihn als zwölfjährigen Jungen in der Ursprungsgeschichte so fand. Hier jedenfalls kommt er jedenfalls – noch (?) – gewaltig unsympathisch herüber. Sein selbstherrliches, herrisches Gehabe, seine Eingenommenheit von sich selbst, Experimente mit und an seiner armen Schwester – das sind jetzt Eigenschaften, die vor allem gut zu einem richtigen Schurken passen würden! Dementsprechend gönne ich Gellert den Misserfolg und den Ärger am Ende von ganzem Herzen. :D
Wo wir gerade schon bei den Charakteren sind: Hogs ist natürlich der absolute Sympathieträger. Ein junger, tollpatschiger, noch dazu dem Hauptcharakter höriger Flügeldämon. Ein Sidekick, wie er im Buche steht. Das kann nie schaden, und ich finde, in seiner Art hast du ihn auch relativ ausgewogen präsentiert – will sagen, du hast seine Rolle halt nicht direkt überreizt. Der gefällt mir auf jeden Fall schon einmal!
Es war schwer einzuschätzen, wie lange sein Erzeuger brauchen würde, um den König der Amethystdrachen zu unterjochen. Seinen Einschätzungen nach würde der Krieg mit den Amethystdrachen auf die Sekunde genau drei Jahre dauern, was bedeutete, dass er bei Morgengrauen sein Ende finden würde. Allerdings beruhte diese Einschätzung auf vielen unsicheren Annahmen. Zum Beispiel konnte er nur vermuten, dass die Amethystdrachen immer noch kein wirksames Mittel gegen den Regenbogentitanen seines Vaters gefunden hatten. Doch letzten Endes vertraute er seinen Überlegungen, kalkulierten sie derlei Ungewissheiten doch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausreichend ein.
Die ganzen folgenden Sätze relativieren das „Es war schwer einzuschätzen“ aber gehörig, wenn Gellert auf die Sekunde genau schätzt und dieser Schätzung auch noch vertrauen schenkt. Das heißt ja nicht, dass die Kalkulation dann auch richtig ist (wie wir am Ende ja auch sehen), aber zu „schwer einzuschätzen“ gehört für mich halt noch ein bisschen mehr, nämlich, dass man gar nicht so recht weiß, wie man die Schätzung anstellen soll. Davon wiederum hat Gellert ja aber offenbar ganz viel Plan. Aber wer weiß: Vielleicht genügt eine sekundengenaue Schätzung seinen Ansprüchen ja auch einfach nicht. :p
Gellerts strahlendweiße Augen weiteten sich. Dann ließ er den Dämon mitten im Satz stehen, breitete einfach seine Arme aus und stürzte sich von den Zinnen. Die feuchte Luft schlug ihm ins Gesicht, während sich blaue Magiefunken um ihn scharten und seinen Sturz abfingen. Die Levitation erreichte ihre volle Wirkkraft, ehe er am fünften Stock vorbeigerauscht war. Mit einem Schlenker wechselte er die Richtung und schoss die Fensterreihen entlang. Sigrid, dieses kleine Miststück!
Er knallte einfach durch ein geschlossenes Fenster in den Hauptkorridor der vierten Etage. Scherben und Holz splitterten und stoben um ihn herum. Er spürte, wie ihm einige Bruchstücke in Gesicht und Hände schnitten, doch die Wunden schlossen sich augenblicklich. Den Instantheilzauber hatte er schon gemeistert, da hatte er seine göttlichen Kräfte noch gar nicht im Griff. Er musste dran denken, ein paar Skeletten aufzutragen, das Fenster zu erneuern.
Diese Stelle hat mir sehr gut gefallen, weil sie so drastisch daherkommt und außerdem Gellert in seinem Charakter sehr gut illustriert.
Auch das Folgegeschehen gefällt mir gut, weil es ja direkt actionmäßig losgeht. Trotzdem tat sich da bei mir eine Frage auf: Woher weiß Hogs denn eigentlich, was mit dem „werten Fräulein“ ist? Das Studierzimmer scheint ja aufs Schärfste verriegelt sein und ist es auch immer noch, als Gellert dort ankommt. Daraus ziehe ich einfach mal den Schluss, dass Hogs ja nicht dort drin gewesen sein. Wenn er nicht eine ganz andere Methode hat, Räume zu betreten oder zu verlassen, was angesichts der gleichen „Flugroute“, die er Gellert folgend nimmt, aber irgendwie auch nicht so wirkt. Hm.
Doch plötzlich stieß seine Schwester ein schrilles Kreischen aus, das Gellert nicht einmal einer Harpyie zugetraut hätte. Hogs klappte die Flügel ein und stürzte wie ein Stein gen Boden. Gellert beschwor Barrieren in seine Ohren, um seine Trommelfelle zu schützen, und übernahm für den Dämonen.
Pfiffig. :D
Was mir auch positiv aufgefallen ist, sind die Details beim Zaubern, die du beschreibst. Dieses Kribbeln oder die ein oder andere Schwierigkeit, die Gellert erlebt und beachten muss... das kann man dann alles ein bisschen besser nachfühlen. Ebenso wie dann auch der tolle Grund untergebracht wird, warum Xardas die Feuermagier verraten hat. :D
Ein bisschen schwer durchschaubar fand ich allerdings die Zusammenhänge in dem ersten Post. Die Experimente an Sigrid und ihr Ausraster schienen ja zunächst ganz unabhängig von der Herstellung der Rune des Dämonenkönigs zu sein, aber das sind sie dann ja wohl irgendwie doch nicht – jedenfalls läuft das Geschehen dann doch in Xardas' Studierzimmer zusammen. Und sobald sich die Lage halbwegs beruhigt hat, geht Gellert ja auch sofort zur Herstellung der Rune über, so ein bisschen, als hätte das Vorgeplänkel zwingend dazugehört. Weiß auch nicht – war dann schon ein bisschen schwer zu verstehen, wer und was wie an der Herstellung dann beteiligt sein müssen, fand ich!
Auch deshalb finde ich, dass die Vorgabe, die das „gemeinsame“ Vorgehen der drei Personen fordert, hier dann doch seeeeehr gedehnt wird. Im Grunde arbeiten ja nur Hogs und Gellert zusammen, während Sigrid mehr oder minder... benutzt wird. Die beiden arbeiten ja mehr noch gegen sie, von daher würde ich da so spontan gar nicht von einer gemeinsamen Arbeit der drei Personen sprechen. Naja, schlimm finde ich es jetzt aber auch nicht. Wollte ich nur mal angemerkt haben!
Das Ende dieses Auftakts kann sich jedenfalls so oder so sehen lassen: Die Rückkehr Xardas' ist so von der Stimmung her ja schon so ein bisschen wie die Rückkehr des Meisters bei Goethes „Zauberlehrling“ (natürlich nur stilecht in der Zeichentrick-Umsetzung mit Micky Maus als Zauberlehrling) am Schluss. Ein starker Auftritt jedenfalls! Und am Ende, wie gefordert, nicht nur eine große Bedrängnis, sondern ein weiteres Debakel für Gellert. :D
Fehler in diesem Post:
Sein alter Herr musste ja nicht schon von weitem Sehen
Sein Blick huschte die hundert Meter hohen Regelwände empor.
sondern auf der Seite des Baliaravatars
Beim zweiten Post tritt die Handlung im Vergleich zum wilden ersten Post ja fast schon auf der Stelle, aber das ist ja eben auch der Vorgabe geschuldet, die ja vor allem das Aushecken des Plans fordert. Du gehst aber sehr schön darüber hinaus und nutzt die Chance, um das ganze Szenario rund um die Burg Götterfall noch ein wenig mehr zu illustrieren. Ist wahrscheinlich auch nötig, damit man als durchschnittlich aufnahmefähiger Leser nicht vollkommen den Überblick über all das verliert, was da so abgeht – also vor allem auch außerhalb der Burg. :p
Beim Lesen ging mir jedenfalls mehrmals der Ausspruch „eine schrecklich nette Familie“ bzw. dann irgendwann einfach nur noch „was für eine kaputte Familie“ durch den Kopf. Ich bin wirklich froh, niemals dort hineingeboren worden zu sein. Und ich kann Gellert mittlerweile kaum noch einen „Vorwurf“ machen, dass er so ein Unsympath ist. Der hat nämlich wohl deutlich mehr von seinem Vater geerbt als bloß die Tendenz zum Aufruhr und magisches Talent. :D
Was mir am Szenario allgemein auch auffiel, war, wie sehr das Ganze so einen Dungeon-Keeper-Einschlag bekommt. So mit den verschiedenen Räumen, der beschrieben Schatzkammer, Teleporten, Dimensionstoren und all dem Krimskrams – und nicht zuletzt mit den verschiedenen Dämonen, die allesamt sehr klassisch beschrieben und eben ganz nach Dungeon-Keeper-Manier gebaut zu sein scheinen (Hörner, rote Augen, etc.). Finde ich natürlich ziemlich gut und gibt der Burg nochmal so das gewisse Etwas. Auch, das im Halten mancher Dämonen ein Risiko liegt, erinnert nicht nur an Dungeon Keeper, sondern macht die Geschichte einfach schöner. Es geht ja auch in aller Regelmäßigkeit etwas zu Bruch, und zusammen mit der dauergereizten Stimmung wird dort eine angenehm unangenehme Stimmung geschaffen. Wohl im wahrsten Sinne des Wortes rau.
Mein Lieblingscharakter ist übrigens nach wie vor Hogs, und ich denke, da wird es vielen anderen genau so gehen. Sigrid dagegen finde ich eher nervig – ihr Kindergeplapper ist wohl eher was für die Väter und Onkel hier im Forum. Hogs kann dagegen mit so ulkigen Szenen wie dieser hier aufwarten:
„Meine Zeit wird kommen. Schon bald. Und du wirst auch deinen Teil dazu beitragen, Hogs!“
„Ich?“, japste der Dämon und vergaß vor Schreck, mit den Flügeln zu schlagen. Er klatschte auf dem Boden auf und sah mit großen Augen hoch zu Gellert.
Und dafür muss man ihn ja einfach mögen. ^2^
Hast du etwa vergessen, dass ich ihr den Waranschuppensud verabreicht habe, als sie gerade mal drei Monate alt war? Ihr natürliches Wachstum wird die Wirkung des Suds vervielfacht haben.“
Stichwort Metabolisierung! §lehrer
Es klimperte und klapperte, als er mit seinem Telekinesezauber durch die Bruchstücke fuhr, auf der Suche nach einem ganz bestimmten Amulett. Xardas schloss die Augen, um die Dinge besser spüren zu können. Der Spiegel der Missgunst aus dem Orakel der korshaanschen Naturgottheit war zerbrochen. Die Stimmgabel der dritten Konkubine Sassun des Zehnten lediglich verbogen. Ob sie noch in der Lage sein würde, die verbleibende Lebenszeit zu messen? Die Flasche mit dem Unsichtbarkeitselixier des Druiden Thortortronthron war zerschellt und hatte ihren Inhalt über einen nun unsichtbaren Satz Bannstempel vergossen. Xardas ärgerte dieser Verlust, er hatte die Rezeptur der letzten Tropfen dieses jahrhundertealten Gebräus noch nicht ergründet.
So Stellen sind natürlich immer geeignet, um so heftiges Fantasyfeeling aufkommen zu lassen. Gefällt mir gut. Das einzige, was mich wundern ließ, war, dass Xardas ausgerechnet nach diesem – in DNDR absolut nutzlosen – Irrlichtamulett sucht, um das Irrlicht als Boten loszuschicken. Man sollte meinen, er hätte auch irgendein anderes Wesen irgendwie losschicken können. Aber na gut, wenn es ihm so genehm ist...
Bei der kurz eingeschobenen Beschreibung der Burg Götterfall sind mir übrigens die vielen Zahlenspiele aufgefallen. Das wäre etwas für DGDM – wollen wir (für dich) hoffen, dass er zum Wettbewerbsende wieder da ist und trotz eigenen Ausscheidens / Abbruchs abstimmt. Dann hast du vielleicht auch deswegen (und wegen Hogs, der gefällt ihm hundert pro auch!) gute Chancen bei ihm. Könnte ich mir zumindest vorstellen. :D
Was mir auch gut gefallen hat, war diese eingeschobene „Ruhephase“ um Xardas insgesamt. Wie er da so einzelne kleinere Aufgaben in der Burg erledigt, zum Beispiel die Foki zum erneuten Aufladen abliefert und solche Dinge. Das ist wieder einer dieser Momente, da wünscht man sich, die Burg selbst zu bewohnen, um solche tollen und spektakulären Dinge tun zu können.
Eine Szene, in der ich aufgemerkt habe, war auch die, in der Hogs sich Xyz so ein bisschen entgegenstellt. Da wirkte Hogs entgegen seiner bisher vorgestellten Natur ja doch sehr wagemutig, weshalb ich mir da an den Rand eine Notiz geschrieben habe, ob dieser Charakterwandel denn nicht viel zu früh kommt. Allerdings kam wohl eher meine Notiz zu früh, denn der Ausgang dieser Kurzkonfrontation passt dann schon wieder sehr gut zu Hogs: Der kleine Flügeldämon hat kurz (Wage-)Mut gefasst, ja – aber ebenso schnell wie der gekommen ist, ist der auch schon wieder aufgebraucht, und somit erfüllt Hogs seine Aufgabe nur so halb. Das finde ich dann alles in allem ziemlich gelungen und dann eben doch wieder sehr passend für Hogs. Gut gemacht also.
Was insgesamt die „Subsumtion“ des Ganzen unter die Vorgabe angeht, habe ich beim Lesen lange gezweifelt, ob (mir) das alles so gut passt. Das lag aber auch daran, dass ich bei den vielen angedeuteten Nebenhandlungen – auch Lyrca schaut ja mal zwischendurch vorbei und dieses und jenes – Mühe hatte, zuzuordnen, welcher Strang jetzt zu welchem gehört (und zu überlegen, ob und wie sie vielleicht zusammengehören könnten). Nach nochmaligem Lesen ist das Bild dann aber doch ein bisschen klarer. Erst fand ich das mit dem Teleportring als Gegenstand B dann so ein bisschen umständlich, jetzt finde ich es umso trickreicher, wie du das eingebaut hast.
Alles in allem also ein ganz gutes Kapitel mit vielen schönen Szenen, wobei mich die vielen Personen, Dämonen und Nebenerzählungen manchmal ein bisschen überfordert, dafür aber nicht total erdrückt haben. :gratz
Fehlerliste:
lange bevor er sein magisches Zenit erreicht hatte.
der Zenit
Die Flügeltür am Ende des Korridors glitt auf, als er bis auf wenige Schritt herangenaht war.
Weiß ich nicht ganz, ob das ein Fehler ist oder gewollt, weil man „xy Schritt“ ja sprachlich auch wie eine Maßeinheit ausdrücken kann.
Beim dritten Post ist mir dann zuerst einmal aufgefallen, dass dessen Anfang noch einmal das schildert, was am Ende des Vorposts längst geschehen war. Soll das etwa dieses „Ausblenden und wieder Einblenden und dabei die dramatische Szene nochmal wiederholen“ simulieren, was es manchmal in Fernsehfilmen, oft nach der Werbeunterbrechung, gibt? :D
Der dritte Post steht dann ja noch mehr als die beiden vorhergehenden für spektakuläre Kämpfe. Echt eine Schlacht nach der anderen. Ich habe mir an allen möglichen Ecken und Enden etwas an den Rand geschrieben (ab dem vierten Post lese ich die PDF auf meinem Kindle, da gibt’s dann eh keine Notizen mehr), aber die meisten beinhalten nur ein „Spektakulär!“ oder sowas. Das kann ich dann ja auch zusammenfassen und sagen, dass du dich hier wirklich nicht hast lumpen lassen. Hier geht es ja noch mehr ab als bei Vollzeitmann und Halbzeitkatastrophe mit diesen ganzen Dämonen und so (die mich übrigens immer mehr an Dungeon Keeper erinnern). In dieser Hinsicht wirklich gelungen und auch sehr fantasievoll, was das Design der ganzen Viecher angeht!
Etwas sagen will ich noch zu Gellerts Übermacht beim Kampf gegen die Überlords. Da seine Übermacht (und daraus resultierende Arroganz) Teil des Settings ist, ist das nur sinnvoll, dass er mit denen mehr oder minder spielt. Folgende Stelle fand ich aber eher schwach:
Dampfend schloss sich die Wunde durch Instantheilung. Er ermahnte sich, dass er sie nicht überbeanspruchen durfte. Irgendwann waren auch ihre Kapazitäten ausgereizt.
Da hast du Gellerts Allmacht meiner Meinung nach in recht hilfloser Weise zu relativieren versucht. Das liest sich mehr wie so ein Alibihinweis, so nach dem Motto „Aber immer wird das auch nicht klappen!“ Mit dem Manko, dass es zur Erschöpfung dieser Kapazitäten in diesem Kampf ja nicht einmal ansatzweise kommt.
Xyz schwieg. Gellert wusste, dass er einen Nerv getroffen hatte. Kein Dämon wollte einem schwachen Magier dienen. Die stärksten Dämonen ließen sich nur von dem stärksten Magier beschwören. Und Xyz wollte zu den stärksten Dämonen gehören. Gellert nutzte die Pause, um weiter in den Büchern und Schriftrollen zu lesen.
Ein bisschen wie bei 9live! Da wurde auch immer gesagt „ACHTUNG, DIESES RÄTSEL IST JETZT NUR FÜR DIE ECHTEN RATEFÜCHSE!!!“, in der Hoffnung, dass jetzt erst recht alle anrufen, weil ja jeder ein echter Ratefuchs sein will!
Ich bin der Sohn meines Vaters
Äh, ja... sowas soll tatsächlich schonmal vorkommen, habe ich mir sagen lassen. §ugly
„Davon hätte ich nichts. Ich brauche keine Sympathiepunkte bei meinem Vater zu sammeln. Ich will ihn einzig und allein verdrängen. Ihm noch Honig um den Mund zu schmieren, um ihn in Sicherheit zu wiegen, das ist überhaupt nicht meine Art. Ich will es direkt machen. Ich werde nicht durch List und Tücke gewinnen. Wenn ich meinem Vater von Angesicht zu Angesicht gegenüber stehe, wird es allein meine Macht sein, die ihn niederringt.“
Nicht durch List und Tücke gewinnen? Naja... dafür hat Gellert im Laufe dieser Story und auch gerade in diesem Moment alle Hände voll zu tun, seinen Vater erstmal irgendwie auszutricksen – mit List und Tücke eben. Da hat Gellert wohl eine verzerrte Selbstwahrnehmung.
„Wir lassen dich unbehelligt zum Teleporter gelangen. Allerdings muss unsere Verfolgung authentisch wirken. Solltest du unseren Angriffen zum Opfer fallen, ist das dein Pech.
Da habe ich mir an den Rand geschrieben: Nettes Risiko, aber wohl nur scheinbar. Das passt dann so ein bisschen zu dieser Relativierung bei der Instant-Heilung, dass die Steine, die Gellert in den Weg gelegt werden, meist dann doch irrelevant sind.
Und der Schrei… an irgendetwas erinnerte er ihn, doch er kam noch nicht darauf an was.
Zu dem Zeitpunkt hätte ich ja eher an sowas wie Harpyien gedacht.
Mit diesem Mädchen stimmte etwas nicht.
Ach was. :p
Aber er war immer noch ihr Vater. Er sammelte seine magischen Kräfte für eine Aura des Schreckens, die sich als dunkler Schatten im ganzen Raum manifestierte. „Hier geblieben, Sigrid! Ich befehle es dir!“ Xardas‘ Stimme war verzerrt. Das Böse troff aus allen Silben, die überirdisch laut aus allen Richtungen zurückgeworfen wurden. Ein vielstimmiges Hallen über dem altehrwürdigen Tempel. Was das Wort der Herrschaft für Feuermagier war, war die Aura des Schreckens für Schwarzmagier.
Hatte da erst wirklich gedacht, Xardas würde jetzt nun einfach seine väterliche Autorität ausnutzen, also ganz ohne Magie. Tja, dann wohl doch mit Magie... fieser Kerl ist das! :mad:
Ihm kam der Gedanke, dass ein menschlicher Betrachter nun wohl so etwas wie Mitleid oder Reue von ihm erwartete. Sie ist doch deine Tochter! Sie ist noch so jung! Das würden sie alle sagen. Und er würde im Stillen den Kopf über sie schütteln. Hier stand viel Wichtigeres auf dem Spiel als das Glück dieses Mädchens.
An dieser Stelle wirkt mir Xardas viel zu reflektiert, so einer wie der denkt darüber doch gar nicht mehr nach. Außerdem wird mir dadurch auch zu sehr die „vierte Wand“ durchbrochen, weil ja außer dem Leser sonst keiner da ist, der zuschauen könnte. Finde diese Passage also nicht so gelungen.
„Wenn mich nicht alles täuscht, hat Vater die Aura des Schreckens benutzt, um sie sich gefügig zu machen. Dass er so weit gehen würde…“
Naja, im Grunde machen das Eltern doch ständig, von daher... §ugly
Gellert warf einen Blick auf seine Taschenuhr, die sich von solch profanen Dingen wie Raumkrümmungen nicht irritieren ließ
Was Taschenuhren aber eigentlich doch tun müssten, oder? §kratz
Während die Dämonen einen gewissen Sicherheitsabstand einhielten, landete Xardas samtfüßig auf einem der Monolithen des Steinkreises. Die erhöhte Position erlaubte es ihm, seine drei Opfer weiterhin von oben herab über seine gekrümmte Nase anzufunkeln.
Das ist sprachlich sehr interessant und passt wohl auch sehr gut zu Xardas' Verhältnis zu ihnen, dass hier schon von „Opfern“ gesprochen wird...
Und plötzlich wusste Gellert, was zu tun war. Der Schreckenszauber griff das Angstzentrum des Gehirns an und ließ die Umgebung bedrohlicher, die Stimme des Magiers gruseliger und sich selbst mickriger erscheinen.
Das Wort hier finde ich dagegen nicht gut gewählt, nämlich „gruseliger“. „Gruselig“ klingt, finde ich, einfach immer so harmlos, so mit Popcorn vorm Fernseher und so. Und das passt zu den Gefühlen, die der Schreckenszauber hier verbreitet, ja eigentlich gar nicht.
Sigrid lag zusammengerollt auf dem Boden und schluchzte hemmungslos. Er legte eine Hand auf ihren Kopf und schickte einen Schwall götllicher Magie in sie, der zumindest für eine Weile Schutz bieten sollte. Unvermittelt wurde ihm klar, was er da eigentlich tat. Er segnete sie. Noch nie hatte er sich mit solchen Zaubern auseinandergesetzt, doch es ergab Sinn. Die Menschen sehnten sich nach Innos‘ Segen, weil er ihnen half, Beliars Schrecken in der Welt auszublenden.
Das ist wirklich eine tolle Stelle!
Den versteckten Link habe ich übrigens gefunden. Naja. Fand ich jetzt nie so besonders toll das Lied. Ist mir dann doch zu viel aufgesetzte Dramatik. :p
„Da staunst du, was?“, rief Gellert. „Heute Nacht werde ich alles geben, um dich zu übertreffen. Heute werde ich endlich aus deinem Schatten in das Licht der Öffentlichkeit treten!“
Normalerweise wäre das eine viel zu alberne Formulierung, aber hier passt sie nur zu gut zu Gellerts Motiviation, die kurz darauf...
Deine Geltungssucht zwingt dich zu dieser Konfrontation.
… ja auch nochmal knallhart analysiert wird.
Er formte mit seiner göttlichen Kraft einen Zauber, dessen Name Programm war: Böses vernichten.
Hast du gut eingebaut, diesen doch sehr einfallslosen Zaubernamen – hier brachte er mich zum Schmunzeln. §gratz
Bei der Schlacht zwischen allen Beteiligten fand ich gut, dass du Absatz für Absatz die verschiedenen Perspektiven durchgegangen bist. Das sorgt nicht nur für Abwechslung, sondern lässt den Kampf eben auch insgesamt angemessen groß erscheinen.
Ein paar Worte muss ich da natürlich auch zu Hogs verlieren: Schon schade, dass er nicht mehr der süße, kleine flatterige Dämon ist. Aber sein Aufstieg zum Dämonenfürst ist ja nicht schlecht gelungen. Besonders gut finde ich daran, dass seine Macht doch sehr ausgewogen dargestellt ist – wie im Kampf klar wird, ist er eben doch noch lange nicht der Obermacker. Ich hatte da ja schon befürchtet, dass er jetzt einfach alles platt macht. Das wäre unter Umständen langweilig geworden.
Aus dem knäuelförmigen Gottromp fielen ein paar Ohren zu Boden. Er schien beschlossen zu haben, sich seiner Ohren zu entledigen und sich später Neue wachsen zu lassen.
Gottromp find ich so von den Dämonen irgendwie eh am besten – halt genau wegen solcher Aktionen. :D
Beim ganzen Gekämpfe habe ich übrigens immer irgendwie gemerkt, dass ich auf Xardas' Seite bin, obwohl der so ein Fiesling ist. Aber Gellert benimmt bzw. benahm sich immer so schrecklich, den konnte ich dann noch weniger ausstehen. §ugly
Umso interessanter jedenfalls, als sie ihre Schlacht unterbrechen müssen, um eine gegen die aufkreuzenden Amethystdrachen anzufangen – gemeinsam. Solche Zweckbündnisse finde ich ja immer interessant, und weil mir hier wie gesagt sowohl Xardas als auch Gellert nicht ganz koscher sind, ist das nur umso interessanter. Xardas' „Ich danke dir, Sohn.“ ist dabei ja auch fast schon rührend. :p
Sellibel hatte sich ebenfalls auf den Rücken ihres Drachen geschwungen, scheiterte aber an dem Schuppenpanzer. Eine ihrer als unzerstörbar geltenden Krallen war bei dem Versuch einfach abgesplittert.
Ich finde, diese Stelle würde noch viel mehr Wirkung entfalten, wenn du nicht noch einmal erwähnen würdest, dass die Krallen ja als unzerstörbar galten. Das konnte man sich eigentlich nämlich gut merken, und dieses ironische Detail kam mir dann auch sofort in den Sinn. So etwas macht mehr her, wenn der Leser selber diesen „Aha“-Effekt hat und ihn nicht so serviert bekommt.
Die Vorgabe zu diesem Post jedenfalls zwang dich ja zu schlimmen Sachen, und Sigrids Tod ist dann auch wirklich nichts für schwache Gemüter. Hast da ja nicht mal an „Gore“ gespart. :(
„Ich weiß nicht, ob ich das kann“, erwiderte Gellert. Irgendwo tief in seinem Inneren wunderte sich jemand darüber, dass solche Worte aus seinem Mund kamen. Es musste ein Gellert sein, der mit Sigrid gestorben war.
Kann man da nur allzu gut nachvollziehen – gute Passage!
Allerdings...
Dumpf dachte er daran, dass er jetzt freie Bahn hatte. Bevor er nach Burg Götterfall zurückkehrte, würde er sich wenigstens die Macht des Regenbogentitanen unter den Nagel reißen können. Sein Interesse an Macht schien im Moment gedämpft. Doch er musste die Chance nutzen. Jetzt konnte sein Vater ihm nicht mehr in die Quere kommen.
… der Opportunist in Gellert, der kann wohl niemals ganz ausgelöscht werden. §enton
Insgesamt fand ich die ganzen Schlachten – im Grunde sind es ja drei – in diesem Post ziemlich spektakulär, und du hast dein Bestes gegeben, dass man als Leser nicht ermüdet. Ich jedenfalls hatte keine Probleme, mich richtig ins Geschehen hineinziehen zu lassen. Daran sind vor allem die kreativ gestalteten Dämonenlords schuld, da bin ich mir sicher – die sind dir gut gelungen. Aber auch das Ende des Posts war dann ja noch einmal ordentlich spektakulär. Alles in allem also ein Fantasyfest – dabei aber ohne in so üblichen Kitsch abzudriften. Stattdessen wird ordentlich gemetzelt, Kräfte gemessen und Macht demonstriert. Puh! Da war ich nach dem Lesen dann trotz allem aber auch ein bisschen geschafft von den ganzen Kämpfen. Aber im positiven Sinne. §gratz
Fehlerliste:
„Das ist meine Tochter, du Dilletant!“
Dilettant.
Er ließ das Schwert in der Brust seines Kontrahenten stecken, riss sich von dessen Klauen los und entkam mit einem kräftigen Flügelschlag der gefährlichen Gase.
Hogs‘ fletschte die Zähne.
Mit dem vierten Post gibt es – zumindest aus Sicht des Lesers – dann eine ordentliche Neuausrichtung der Geschichte. Zumindest sieht man jetzt einige Dinge in ganz anderem Licht, und damit meine ich nicht nur, dass man erkennt, dass Xardas ja nun doch viel weniger Vater ist, als man vielleicht denken könnte. :D
Erst einmal fand ich richtig gut, wie du den Zeitpunkt (und die Vorgabe) genutzt hast, um diesen Schickalshexenkongress mal in den Mittelpunkt zu stellen. Über den wurde ja immer mal wieder ein kleines bisschen geredet, jetzt aber geht es ja erst einmal nur darum und der Kongress und auch Lyrca sind Dreh- und Angelpunkt des ganzen Kapitels. Dieser Perspektivenwechsel hat mir wirklich sehr gut gefallen, also schonmal an sich, weil so ein bisschen frischer erzählerischer Wind hereinkam, nach all dem Schlachtengetöse. Auch verbreitert sich dadurch die Sicht auf die Story ein wenig, denn die bisherigen Schauplätze wirkten ja auch so ein bisschen einsam und abgekoppelt, sage ich mal. Nun aber werden auch mal gewisse Verbindungen hergestellt, sodass nicht jeder Schauplatz und jede Personengruppe „für sich“ steht.
Inhaltlich fand ich das Geschehen auf dem Kongress auch ziemlich gut – Enthüllungen gibt es da ja nun einige, sei es banaler oder eben tiefgreifender Art, wie auch von der Vorgabe gefordert. Auch die Personen hast du gut dargestellt – zumindest so als Kollektiv, Einzelpersönlichkeiten hast du hier ja nur dann und wann angedeutet, aber da wäre zu viel auch nur hinderlich gewesen. Jedenfalls hast du es einigermaßen geschafft, die Balance zwischen Todernst – Xardas' Stichwort „weise Weltenlenkerinnen“ – und so ein bisschen „menscheln“, Stichwort „Klatschtanten“ zu schaffen. Wenn die Schicksalshexen nämlich tatsächlich so nornenmäßig todernst und ohne Persönlichkeit geblieben wären, das wäre ja auch langweilig und vielleicht auch erst recht albern gewesen. So ist es eine gute Mischung. Vor allem lockert es die Atmosphäre der Geschichte ein wenig auf, die ja von Post zu Post düsterer geworden ist (nicht nur durch Sigrids Tod, der ja bisher so das schlimmste Ereignis darstellt und dabei sogar so schlimm ist, dass es die eigentlich relativ emotionslosen Personen Lyrca, Xardas und allen voran Gellert ziemlich berührt).
Das einzige, was mir während des Kongresses nicht so gefallen hat, waren die Krabbenchips. Ich weiß, das ist jetzt ein total dämliches und unbedeutendes Detail, aber naja. §ugly Mir kamen die so richtig wie ein Fremdkörper vor. Mir ist schon klar, dass die so ein bisschen das Popcorn-Äquivalent sein sollen, und das fände ich auch noch okay. Aber irgendwie... ich weiß auch nicht. Das hängt vielleicht in bisschen mit dem zusammen, was ich vorher schon angedeutet habe: Die ganzen Schauplätze wirken alle so abgekoppelt. Burg Götterfall hier, großes Meer dort, Sphäre hier und Sphäre da. Aber so eine normale Zivilgesellschaft spielt in dieser Geschichte ja gar keine Rolle (was ja auch in Ordnung so ist). Essen und Trinken war, wenn man mal von blutdürstigen Dämonen absieht, bisher sowie kein Thema. Da frage ich mich dann einfach, wo diese Krabbenchips eigentlich auf einmal herkommen. Weiß auch nicht. Passt für mich irgendwie nicht rein!
Der Rest passt für mich aber wie gesagt sehr gut. Andererseits frage ich mich, was Lyrca geritten hat, Sex mit dem Schläfer zu haben und das auch noch gut zu finden. Ih bah... jedenfalls aber eine spektakuläre Erkenntnis, die auch erklärt, warum Sigrid denn diesen Schläferschrei loslassen konnte. In der Hinsicht passt das, was du vorher so geschrieben hast, ja sehr gut zu dieser Vorgabe, weil du das ja mit Hogs' Herkunft gut verbinden kannst. War Sigrids genetische Herkunft denn auch vorher schon so geplant gewesen oder gab es da Andeutungen (kann mich nämlich an keine mehr erinnern)?
Den Teil der Vorgabe, der uns allen wohl noch größeren Ärger bereitet hast, hast du auch sehr gut gemeistert, von uns allen vielleicht am besten: Der leidenschaftliche Kuss! Natürlich ging es dann auch hier darum, den Wortsinn so weit zu dehnen, wie es irgendwie geht, und jetzt nicht unbedingt romantische, sondern ganz andere Gefühle ins Spiel zu bringen. Das hast du hier mit Xyz und Gellert dann doch recht gut hinbekommen. Der Vorteil ist, dass du eine ganze eigene und eigentümliche Gefühlswelt des Dämons ausspielen kannst, die dann auch gar nichts mehr der eines Menschen gemein haben muss. Dabei passen die Gefühle von Gellert und die von Xyz auch wirklich nur am Rande zueinander, aber wie gesagt: Das war hier wohl gerade die eigentliche Aufgabe, die Vorgabe noch irgendwie zu erfüllen, ohne dass in der Geschichte etwas geschieht, was nun gar nicht mehr ins Verhältnis der Personen passt. Ist meiner Meinung nach geglückt – und auch die Entscheidung A passt da sehr gut zu. Frage mich allerdings immer, wie viele eigentlich vorgefassten Pläne du dafür so über den Haufen werfen musstest. :D
Gellerts Innenleben in der ganzen Szene vor dem Kuss hast du ja sehr eindringlich beschrieben. Das ist umso wirkungsvoller, weil Gellert ja vorher dieser schneide, erfolgssüchtige Kerl war und nun kaum etwas von ihm übrig geblieben ist, und das merkt er ja auch selbst. Trotz der Macht des Regenbogentitanen. Möglicherweise ist seine Erkenntnis am Ende, dass er ZUNEIGUNG benötigt, fast ein bisschen zu kitschig, aber siehe oben – es waren ja auch Vorgaben zu erfüllen. Insgesamt war sein, nennen wir ihn mal „depressiver Schub“ auf jeden Fall sehr intensiv zu lesen. Da war ich fast schon froh, dass diese von Negativität geprägte Szene irgendwann vorbei war! Geschrieben ist sie wie gesagt aber alles andere als schlecht!
Irgendwas wollte ich sicher noch anmerken, aber ich habe es wohl vergessen. Viel Raum für Kritik bot das Kapitel jedenfalls nicht – was soll ich dann auch noch groß darüber reden? So von der Ausrichtung her, also, was Action angeht, ist dieses Kapitel ja so ziemlich das genaue Gegenteil des vorherigen – und trotzdem gefallen mir beide gut. Du spielst also verschiedene Facetten der Geschichte mit gleicher Qualität aus – sehr gut!
Fehlerliste:
Er nutzt nicht einmal mehr seine Magie, obwohl er sie einst perfekti beherrscht hat.
Nur Hogs war noch einige Zeit geblieben. Er hatte seine Wunden geleckt und sich umgesehen. Irgendwann hatte er Xardas erzählt, dass er zum ersten Mal hier war. Er streifte durch die Umgebung, die sich überall glich und zugleich unterschied. Seine Streifzüge wurden immer ausschweifender, bis er tagelang nicht mehr zurückkehrte.
Hier bist du aus der richtigen Zeitform herausgerutscht.
Zusammen gerollt und seine mickrigen weichen Klauen um seinen zerbrechlichen Körper geklammert.
Zusammengerollt.
Ich weiß nicht, was du für das weitere Geschehen so geplant hattest, aber ich könnte mir vorstellen, dass dir der fünfte Post, dessen Vorgabe die Zerstörung von Xardas' Studierzimmer forderte, schon ein bisschen wehgetan hat – und Gellert dann ja auch, wo er mitten in einen Umgestaltungsplänen für die Burg steckte. Stell dir mal vor, dein Ort A wäre die gesamte Burg gewesen! :scared: Wobei die dann ja auch hier unabhängig davon doch ein bisschen radikaler umgestaltet wird, als Gellert sich das vorgestellt hatte, nehme ich mal an... aber der Reihe nach:
Der Plan, den Gellert da ausheckt, den hätte ich an Xyz' Stelle ja auch nicht sofort akzeptiert, so kompliziert wie der ist. :D Aber da du ja auch immer an die Vorgaben gebunden bist... so oder so ist sowas wie „Stimme verstellen“ aber echt immer das letzte, was ich versuchen würde, wenn ich irgendjemanden austricksen muss. In der Regel kann sowas doch nur schiefgehen. :D Aber wie gesagt, Vorgabe ist Vorgabe, Person D muss die Identität von Person B annehmen, und vor diesem Hintergrund muss man ja auch wieder konstatieren, dass du das halberlei sinnvoll eingebaut hast, auch wenn dazu ein paar Umwege nötig waren. Respekt an dieser Stelle für Gellert, dass er diesen Plan mal eben so ersinnt. Aber dass er Köpfchen hat, das wissen wir ja mittlerweile.
Xardas fällt dann ja auch tatsächlich irgendwie auf dieses Stimmenverstelle rein (schönes Detail bei der Telepathie: Dieses taube Gefühl), aber Gellerts Plan geht dann ja doch mal so gar nicht auf. Ist auch eine schöne Kompromisslösung, finde ich. Also, schön für den Leser. Für Gellert ist das ja alles andere als schön. Ein bisschen ist es aber auch so, und ich weiß nicht, ob das Absicht war, dass man es ihm gönnt, das alles schief geht. Denn neben seinen Gedanken über den Verlust von Sigrid kommen ja auch wieder sein alter Größenwahn und seine Fiesheit durch – nicht nur bei den Gedanken darüber, wie er die Burg umgestalten würde (das ist ja noch nachvollziehbar), sondern vor allem bei seinen Gedanken über Hogs. Dieser Gellert! §mad
Wo wir schon gerade bei Sachen sind, die Gellert zu Lasten gehen: Auch gut gefallen haben mir diese Energieausbrüche, weil die Macht des Titanen so stark in ihm ist. Ich finde, das ist ein schönes Detail und beseitigt auch so ein bisschen diese Leichtigkeit, die vorher immer mitschwang. Vorher hätte man immer denken können „Jo, Magie aufgesogen, alles easy“ – aber das zeigt ja, dass es eben gerade nicht so ist, und das macht Gellerts Charakter bzw. die Darstellung seiner Kräfte dann doch wieder ein wenig ausgewogener.
Was mich allerdings ein bisschen irritiert hat, ist Gellerts Reaktion auf die Abbeschwörung von Xyz. Denn nicht nur, dass er da so machttechnisch seine Fälle davonschwimmen sieht, reagiert er ja auch sehr emotional, und das ja auch sehr auf Xyz als „Person“ bezogen. Das hätte ich ja nun doch nicht gedacht. Denn: Leidenschaftliche Kussszene hin oder her – um eine echte „Freundschaft“ zwischen Gellert und Xyz ging es ja eigentlich trotzdem nicht. Vermutlich ist Gellerts Gefühlswelt einfach nachhaltig aus den Fugen geraten...
Dann jedenfalls: Auftritt Ixidia. Besonders schön finde ich, wie das so ein bisschen um die „Geschichte“ von Lyrcas Beeten eingebettet ist, die Szene kehrt ja irgendwie immer wieder dahin zurück, selbst, als schon die Meteore einschlagen. Besonders gut gefallen hat mir dabei ja die Wortschöpfung „Joheimnisbeerensträuche“. :D
Er fuhr fort, in seiner scheinbar gut vorbereiteten Rede.
Scheinbar oder anscheinend?
Sie verschwand wie im Kräutergarten.
Die Formulierung fand ich in der Kürze irgendwie verwirrend. Ich weiß nicht, ob das so gewollt ist. Also, prinzipiell gar nicht so schlecht, so eine knackige Formulierung statt "Sie verschwand, wie sie es schon im Kräutergarten getan hatte" oder so zu verwenden. Aber im ersten Moment wusste ich gar nicht, wie das nun gemeint sein sollte. Kann natürlich auch an mir liegen – es war schon etwas später am Abend, als ich das gelesen habe.
Ixidia jedenfalls wirkt, wie innerhalb der Geschichte ja schon angekündigt, tatsächlich nicht wie jemand, mit dem man spaßen sollte. Allein dieser „Gore“-Faktor, der durch Sigrids Leichnamhälfte erzeugt wird, schüchtert mich da ja schon immer ein. Also, das sind wirklich rundherum immer die unangenehmsten Stellen, wenn der auftaucht. Der Meteorkram (schön kreativ übrigens Ixidias Bemerkung bezüglich der Scharlatanerie der Feuermagier) berührt da emotional ja doch deutlich weniger. Aber wie gesagt, das liegt vor allem daran, dass ich Gellert ja so ein bisschen das Schlechte gönne. Trotzdem muss ich sagen, dass mir das Ende des Kapitels wirklich richtig gut gefallen hat, wie es Gellert dann zuleibe ging, und nicht etwa, weil ich das so toll fand, sondern weil ich es toll fand, wie du das beschrieben hast. Nämlich sehr eindringlich, spannend, intensiv – das hat mich dann noch einmal richtig gefesselt. Ich will nicht sagen, dass ich Gellerts Empfindungen dabei genau nachspüren habe können, denn das hätte mir dann ja ordentlich wehgetan, aber viel hat dann auch echt nicht mehr gefehlt. Ich mochte dabei dann auch vor allem diesen Moment, als der Meteor auf Gellert zukam und er sich, sozusagen zum ersten Mal in dieser Geschichte, richtig bewusst geworden ist: Scheiße, das könnte jetzt mein Ende sein. Ein toller Moment!
Insgesamt ein ausgewogenes Kapitel zwischen Dialog, Trickserei, Gedanken und Gefühlen Gellerts und ein bisschen Action. Das Ende hat mir wirklich am besten gefallen. Kann ich also keine grundlegende Kritik anbringen, schon gar nicht an der Vorgabenerfüllung – da haste ja ordentlich einen rausgehauen, sag ich mal. :D
Fehlerliste:
Er hatte gesehen, dass ihn sein schimmernder Panzer nicht vor dem schützte, was sein Feind in Petto hatte.
in petto
Tiamat hielt ihn fest an seine Brust gepresst, während er mit seinen acht Flügeln sein möglichstes Tat
Genau umgekehrt: sein Möglichstes tat!
Der sechste Post (bereits der vorletzte: So viele Seiten, und doch so kurzweilig, diese Geschichte) gefällt mir eingangs schon einmal gut, wegen der Stilistik, die du da wählst, um das Erwachen Gellerts zu schildern. Eben mit diesen seltsamen Wiederholungen. Das war keine schlechte Idee, um Gellerts Gedanken zu illustrieren.
Interessant fand ich beim Lesen dann auch direkt diese Stelle:
„Es ist ein Wunder, dass du noch lebst, Gellert“, sprach der abgetrennte Kopf seines Vaters erneut. Er schwebte vor die Fackel und tauchte das Gesicht seines Sohnes ins Dunkel.
Der Kopf wirft einen Schatten – das ist der erste Hinweis, dass der schwebende Kopf von Xardas nicht nur eine Illusion oder ein Hologramm ist, sondern tatsächlich stofflich. Ich schätze mal, das hast du auch genau als so eine kleine Andeutung einsetzen wollen? Gute Idee.
Die Art, wie sein Vater ihm von seinem Tod erzählte, ließ keinen Zweifel daran, dass sie beide wussten, wie egal er ihm war.
Ich habe lange überlegt, aber ich glaube, so ergibt dieser Satz nicht so viel Sinn. Wie kann denn die Art, wie Xardas von seinem Tod erzählt, darauf schließen lassen (= keinen Zweifel daran lassen), dass Gellert (als einer der beiden) weiß, wie egal der Tod seinem Vater ist?
„Ixidia hat nicht lange gebraucht, um mich zu überwältigen. Obwohl ich einige Dämonenlords auf meiner Seite hatte. Ich konnte nicht ahnen, über was für eine Macht er schon wieder verfügt.
Naja, konnte Xardas doch schon ahnen, oder? Hat er das nicht vorher sogar befürchtet, dass Ixidia schnell viel zu viel Macht zurückerlangen könnte? Aber gut, das ist hier wörtliche Rede, da sollte man nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen. Kann ja auch so seinen Sinn haben, dass Xardas das jetzt so darstellt...
Was ich so als inneres Bild beim Lesen auch sehr schön fand, war das Manabecken und seine Funktionsweise. Einmal wie es seine magische Energie an Gellert abgegeben hat, wodurch sich die Instantheilung aktivieren konnte, und wie dann eben nur Wasser übrig blieb – ist irgendwie sehr schlüssig und nachvollziehbar. Und dann noch, wie später im Kapitel erklärt wird, warum Gellerts Körper nun der Macht des Regenbogentitanen gewachsen ist, nämlich weil sich sein Körper, quasi wie bei dieser Superkompensation bei so Ausdauertraining und so, diesem neuen Niveau, was er brauchte, durch jeden Durchgang der Instantheilung immer wieder angepasst hat. Das ist schon echt fuchsig und kann man sich irgendwie auch ganz gut vorstellen, obwohl es so abgefahren ist.
Dazu kommen dann noch einige schöne Enthüllungen, von denen diejenige, dass Xardas niemand geringeres als Adanos ist, wohl die spektakulärste ist. Seine Worte über Krieg und Frieden lassen sich übrigens wirklich hören. Dieser Twist wird dann allerdings noch einmal getwistet, als Gellert ihm die Gründe darlegt, warum er nun aber gar nicht sein Sohn sein kann (witzig später auch seine Argumentation: "Dann hast du die Macht Adanos' ja gar nicht geerbt, wir haben dein Potential wohl stets überschätzt!"). Da ist Xardas dann ja wirklich baff – und überhaupt wirkt er in seinen letzten Stunden nicht nur körperlich entmachtet. Irgendwie merkt man dann schon, dass seine Stunde gekommen ist, dass ihn alles andere irgendwie überlebt hat und seine Zeit vorüber ist. Nette Sache!
Gellert wusste nicht, ob er sich mit diesen Erklärungen zufrieden geben sollte. Sie schienen auf den ersten Blick schlüssig, aber das tat vermutlich auch jede Lüge, wenn sein Vater fünf Tage lang an ihr gearbeitet hatte.
Das hat irgendwie was. PotM-würdig.
Was ich bei Xardas' Ableben allerdings nicht so "nett" im Sinne von "gut" fand, war, dass dann doch eine Schüppe zu viel Kitsch draufgeschaufelt wurde. Ich fand Xardas – und auch Gellert und Lyrca – in ihren Charakterzügen gerade deshalb gut, weil sie weder so die 100% Gefühlskalten, noch diese 100% Gefühlsduseligen waren und nie endgültig auf eine Seite gekippt sind. Dementsprechend hätte ich mir auch bei Xardas' letzten Worten etwas mehr Ausgewogenheit gewünscht (zumal er ja Adanos ist!). Stattdessen gibt's aber doch mehr so den Standardabschied, noch dazu mit so "Tut mir leid" und "Verzeih mir alle meine Fehler"-Rhetorik. Das hat mir überhaupt nicht gepasst, oder besser gesagt: Das passt dann so gar nicht zu dem Charakter, den du vorher gezeigt hast. Ein Mittelweg, der Xardas-Weg in Sachen Emotionen, der wäre hier treffender gewesen. Das, was er da dann sagt, hätte aber auch jeder x-beliebige andere Sterbende sagen können – und das kann es doch nicht sein. Oder sollte das die Aussage sein, dass Xardas letzten Endes doch nur ein ganz normaler Kerl war, oder das im Tod dann halt alle so sind, oder? Aber auch das könnte ich nicht so richtig akzeptieren!
Übrigens: In diesem Kapitel habe ich ja noch mehrmals Gelegenheit bekommen, über Gellerts Gefühle für Xyz nachzudenken. Auch, wenn sie mit Hogs dann am Ende ein "echtes" Team bilden, so muss ich meine Kritik, die ich am Vorpost angebracht habe, vielleicht etwas relativieren, bzw. löst sich meine Irritation da etwas auf, die ich hatte, weil Gellert ständig an Xyz denkt. Mir scheint es nämlich, seid dieser Kussszene projiziert er einfach viel in Xyz hinein. Er ist dann immer derjenige, der das Loch oder die Leere füllen soll, aber es ist wohl gar nicht Xyz wirklich, sondern stattdessen scheint er stellvertretend dafür zu stehen. Oder so.
Er schwebte in den Kerker. Die Räumlichkeiten in den untersten Geschossen waren weitaus höher als die in den oberirdischen.
Hier hatte ich kurz einen Knoten im Hirn, weil man "höher" auch als "höher gelegen" lesen kann, und das wäre dann ja ein Paradoxon gewesen. Vielleicht nicht ganz so optimal formuliert, dieser Satz.
Eine lapislazulifarbene Zunge leckte über die riesigen Zähne.
Bei aller Liebe für deine detaillierten Farbtonbeschreibungen, aber "lapislazulifarben" ist doch so kompliziert, dass es schon wieder albern ist, was in dieser Szene ja gar nicht passt. Ich war mir ja nicht mal sicher, welcher Farbe so ein Lapislazuli denn hat, habe aufgrund von Final Fantasy IX auf "Blau" getippt und lag dann auch richtig, aber mal ehrlich: Ein einfaches "Blau" hätte es dann doch auch getan. Das wirkt so einfach gestelzt.
Den Kampf gegen diesen Assimilationsdämon inklusive der aufeinander zufahrenden Wände fand ich übrigens gar nicht so spannend, wie er eigentlich hätte sein müssen. Ich weiß nicht, ob es daran lag, dass ich beim Lesen vielleicht etwas müde war, oder daran, dass sich die Kämpfe gegen Dämonen mittlerweile etwas abgenutzt haben, weil Gellert sie dann ja doch immer irgendwie meistert. Hat mich jedenfalls leider nicht ganz so mitgerissen, ohne dass ich es an etwas festmachen könnte. Wie Xyz aber immer wieder neue Schwerter beschworen hat, um sie eins nach dem anderen in den Nacktschneckenleib zu rammen, das fand ich wiederum ziemlich cool. Wie ich es überhaupt cool finde, wie Xyz und Hogs jetzt zusammenarbeiten. Da hatte die Vorgabe ihr Gutes. :D
„Mein Vater war tot, seitdem du ihm den Kopf abgeschlagen hast. Nicht das Meer ist sein Mörder, sondern du.“ Gellert materialisierte die Lichtfaust. Der Titan würde leichtes Spiel haben. Das Mädchen lächelte nur geheimnisvoll. „Du hast Burg Götterfall zerstört, den größten Magier aller Zeiten ermordet und die Leiche meiner Schwester geschändet. Dafür gibt es keine geringere Strafe als den Tod!“ Er feuerte die Faust ab. Für letzte Worte hatte er nichts übrig.
"Für letzte Worte hatte er nichts übrig", naja. Da hätte ich zwei Einwände vorzubringen. Erstens: Seine eigenen letzten Worte sind es doch so oder so nicht, weil es ja nicht Gellert selbst ist, der sterben wird / soll. Und zweitens: Selbst wenn er damit seine letzten an Ixidia gerichteten Worte meinen sollte: Die hat er doch in den Sätzen davor gesagt. Was sonst sollte diese Rede denn sein?
Wie dem auch sei, der nächste Abschnitt, eingeleitet durch das Auftauchen von Sigrids Zombiekörper, ist dann ja so klassischer "Vorgabenerfüllstoff", kann sich dabei aber echt sehen lassen. Ich war übrigens die ganze Zeit am Rumrätseln, ob denn eine Zombie-Sigrid denn wirklich die Vorgabe erfüllt, dass Person C am Leben sein soll, weil ich einen Zombie zwar nicht als tot, aber auch nicht wirklich als "am Leben" eingestuft hätte. Und dann würden all meine Überlegungen obsolet, als im Innern der Drachenhöhlen dann herauskommt, dass Sigrids andere Körperhälfte irgendwie wieder ganz geworden ist und es auch eine ganz normale Sigrid gibt. Das war ja mal eine Überraschung! Und hier fand ich den emotionalen Moment – im Gegensatz zu dem bei Xardas' Tod – auch sehr angemessen und auch rührend.
Sie überquerten die öde Ebene. Die Spuren der Schlacht waren nicht zu übersehen. Knochen lagen überall verstreut. Die mythrilbeschichteten Trollschädel glitzerten selbst in dem fahlen Licht der schwarzen Wolkendecke. Der Sand war zu schwarzem Glas geschmolzen, wo er von Drachenfeuer getroffen worden war.
Sehr intensive Beschreibungen, gerade auch das mit dem zu Glas geschmolzenem Sand find ich richtig stark!
Was mir am Drachenhort bzw. Den Höhlen aber aufgefallen ist: Warum sind die eigentlich so furchtbar eng? Hogs und Xyz drohen nicht mehr hindurchzukommen durch die Gänge, aber die Drachen schon? Und dann Räume, die gerade mal so groß sind, dass sie einen Drachen beherbergen können, der dann aber auch den ganzen Raum total ausfüllt? Warum zwängen die sich denn so ein? Leuchtet mir irgendwie nicht so ein. Oder habe ich die Erklärung dafür verpasst?
Das war allenfalls eine Ansammlung von Figuren, die bereits Schach gesetzt war.
Hier würde ich mit "waren" formulieren, damit es sich auf die einzelnen Figuren bezieht und nicht auf die Ansammlung, was meiner Meinung nach besser passt zum Schachsetzen.
Die große Beschwörung am Ende macht dann jedenfalls auch was her. In deiner Geschichte ist die Fertigstellung von Gegenstand A immerhin mal von angemessener Bedeutung – im Gegensatz zu meiner Geschichte. Da bin ich also schon neidisch, aber das bin ich eh und nicht nur an dieser Stelle. :p
Insgesamt ein sehr langes, aber keinesweges langweiliges Kapitel. Komischerweise hatte es – oder ich beim Lesen – nur bei der Kampfszene mit dem Assimilationsdämon einen Durchhänger. Der Rest war durchgehend spannend.
Fehlerliste:
Wie gesagt werde ich Ixidia ohnehin gegenüber treten.
Da müsste es wohl "gegenübertreten" heißen.
Gellert hörte förmlich wie Xardas ihn scheltete
Ist "scheltete" eine gültige Vergangenheitsform? Ich hätte da jetzt "schalt" geschrieben.
In der Blutlache vor der durchbohrten Bauchdecke, hatte sich etwas bewegt.
Entweder das Komma weg oder noch eines nach "Blutlache".
Andererseits hatte er Sigrid so vielen Experimente unterzogen.
Da stimmt doch was mit der Grammatik nicht ("Experimenten" oder aber "viele"?)
Der siebte und letzte Post. Da war ich ja schon ein wenig gespannt, wo doch schon so viele spektakulären Sachen geschehen waren. Können die Schlachten etwa noch spektakulärer werden? Konnten sie wohl nicht, und deshalb wird zwar gekämpft, aber so richtige Dämonenschlachten, die bleiben, trotz Beteiligung vieler Dämonen, aus. Das Kapitel hebt ganz andere Sachen in den Mittelpunkt, vor allem Sigrid und auch Lyrca, und das fand ich dann auch richtig gut, dass die beide jetzt auch nochmal richtig zum Zuge kommen und aktiv beteiligt sind.
Lyrcas Rolle fällt dann aber bisschen kleiner aus, als von mir zunächst erwartet. Das fand ich ein wenig schade, aber zu viele Beteiligte hätten das ja alles auch wieder verwässert, von daher fand ich es eigentlich auch wieder okay, dass so der Fokus mehr auf Gellert und Sigrid lag. In der Panik der Schicksalshexen wirkte Lyrca jedenfalls ziemlich souverän – und auch recht kaltblütig, wie sie ihre Kollegin da abserviert. :D
„Ich wusste schon immer, dass du am Ende der Welt arbeitest, du falsche
•••••!“, schrie Urmeline
Ist die Zensur da eigentlich gewollt? §ugly Wenn ja, ist das keine gute Idee. Ich vermute aber mal fast, du bist da der WoP-Zensur zum Opfer gefallen, die bestimmte Worte verbietet, aus welchen Gründen auch immer...
Gellerts, Xyz und Hogs Kampf gegen den Amethystdrachen kann sich zwar sehen lassen (ebenso wie Xardas' Erscheinen als Deus ex machina, wobei man das gerade deshalb auch kritisch sehen kann). Aber im Grunde verzögert der nur das eigentlich Wichtige, nämlich das Duell zwischen Gellert und Ixidia. Dieser ganze Part, auch die Fusion von Xyz und Hogs (Parallele zu Rhobars Story: Auch hier können dann direkt zwei Buchstaben auf einen Streich ausgelöscht werden), das ist für mich dann einfach nur der Teil, wo die Vorgabe erfüllt wird. So richtig was zu der Geschichte trägt das dann, auch wenn es ganz spannend zu lesen ist, ja nicht bei. Ich könnte mir auch vorstellen, dass du den ganzen Kram auch nicht gemacht hättest, wenn die Vorgaben dich nicht so getrieben hätten.
Auch sie kämpften diesen aussichtslosen Kampf. Warum leuchtete ihm nicht ein.
Der zweite Satz ist nicht so schön formuliert, bzw. funktionert der nur, wenn man ihn sich auch laut vorliest. Ich hätte das wohl einfach mit "Warum, das leuchtete ihm nicht ein" formuliert, damit sofort klar ist, was dieser Satz aussagen soll. Beim ersten Lesen klang es nämlich wie eine missglückte Frage.
Beim Geschehen in der Burg Götterfall (oder ihren Resten) bin ich jedenfalls wieder voll dabei und fiebere vor allem mit Sigrid mit. Aber auch den Moment von Lyrcas Tod fand ich recht stark – auch, wie Gellert seine Schwester vorher wegschickt. Wobei das mit diesem Trank nun wirklich... also ein Trank, der einen und alles, was man in der Hand hält, vor Telekinesezaubern immun macht, und den hat Gellert dann auch noch vorbereitet und Sigrid holt ihn dann mal eben ab? Also, bei aller Liebe für spektakuläre Wendungen, aber das war ja nun wirklich heftig konstruiert. §ugly
Abgesehen davon finde ich den Kampf zwischen Sigrid und Gellert auf der einen und Ixidia auf der anderen Seite wie gesagt sehr mitreißend. Denn den zweiten Gegenstand, der dann Bedeutung erlangt, den finde ich dann natürlich auch viel besser als diesen Trank: Der gute alte Zeitreisehelm! Und vor allem finde ich richtig, richtig klasse, wie Gellert ihn dann benutzt – nämlich sehr klug. Ich war erst ganz baff, wie er meinte, das einzige, was er nun tun müsse, wäre, zu entscheiden, in zwei Stunden in die Vergangenheit zu reisen. Da habe ich mich natürlich schon gefragt, was das soll, aber dann wurde es mir klar: Wirklich richtig gewitzt! Also sowas Trickreiches habe ich ja wirklich selten gelesen! Allerdings ist mir noch nicht so ganz klar, warum dieser Alterungsprozess bei Gellert einsetzt... einfach, weil er diese zwei Stunden sozusagen immer und immer wieder erlebt hat? Dachte ja schon fast, das sei das vorgabengemäße Rätsel am Ende der Geschichte, aber ich bin wohl einfach nur doof. §ugly
Wie dem auch sei: Das endgültige Ende dann ist natürlich ein sehr versöhnliches. Da vergisst man fast, wie viele Leute zwischendrin auf der Strecke geblieben sind: Die ganzen Schicksalshexen, Xardas, Lyrca, Hogs und Xyz... Gellert stellt diese Bilanz ja selbst ein bisschen auf. Und er wirkt auch irgendwie etwas geläutert, gar nicht mehr so ehrgeizig. Jetzt, wo er sein Ziel erreicht hat, ganz allein über die Burg zu herrschen, merkt er wohl, dass er sich das besser nicht gewünscht hätte. Und was auch wieder klar geworden ist: Niemand hat es in dieser Geschichte so gut vermocht, die menschlichen Seiten aller Beteiligten hervorzulocken, als Sigrid. Sie ist also vermutlich die eigentliche Heldin, auch mal ganz abseits von ihrem Handfesten Agieren gegen Ixidia!
Ganz am Ende – und auch zwischendrin – steht natürlich die Frage, wer denn nun der leibliche Vater Gellerts ist. In Anbetracht der Sonnen-Symbolik am Ende und der Tatsache, dass – zumindest soweit ich mich erinnere – nie so ganz genau geklärt wurde, warum Gellert eigentlich die Macht Innos in sich trägt, kann man da natürlich auf Innos tippen. Immerhin wissen wir ja auch von Lyrca, dass sie ausgefallene, mächtige Sexualpartner mag – warum dann nicht also direkt Innos selbst? Und dann das Kind Xardas untergeschoben, um einen Grund zu haben, ihn weiter für die Schicksalshexen ausspionieren zu können (wobei der Zirkel ja wiederum von Xardas selbst gegründet worden ist, witzigerweise, aber das spielt hier ja keine Rolle). Eine bessere Idee habe ich jedenfalls nicht. Wenn man nicht auf die Abwege gehen will, dass der Zeitreisehelm irgendetwas mit Gellerts Vater zu tun hat und er selbst sein eigener... Nein! §scared
Fehlerliste:
Sie schwebten umher und klagten der Welt ihr leid.
Nur am Rande nahm er war
Ihre Torso war so zerfetzt, dass er sie unmöglich retten konnte.
Jetzt ist diese lange Geschichte vorbei und ich muss noch etwas insgesamt zu ihr sagen. Ich mache es mal relativ kurz: Es nötigt mir ganz schön viel Respekt ab, wie du in der kurzer Zeit aus den paar Vorgaben so eine spektakuläre und vor allem fantasievolle Geschichte geschrieben hast! Einige Elemente wirst du ja seit Gellerts desaströsem Götterdebakel schon im Kopf gehabt haben, aber trotzdem: So vom Setting und den Charakteren / Monsten her wirklich sehr kreativ und ganz gewiss keine Standardgeschichte. Manche Mechanismen sind vielleicht Standard – vor allem gegen Ende gab's dann immer diese typischen rettenden Momente aus dem Nichts, wo der Held es doch noch schafft – aber die hast du dann jedenfalls spannend integriert.
Richtige Kritik konnte ich eigentlich nur bei Xardas' Charakterdarstellung gegen Ende, weil er dann doch noch so die Klischeesprüche raushauen musste, die eigentlich gar nicht nötig gewesen wären. Ansonsten fiel mir höchstens mal die ein oder andere Formulierung negativ auf, ohne groß zu stören. Ein bisschen hast du den Stil zu passenden Gelegenheiten ja auch variiert – vor allem, wenn es um Gellerts Innenleben ging – und auch das ist dir dann gut gelungen.
Auch die Atmosphäre war ja durchaus variabel: Während es am Anfang noch sehr humorig war, wurde die Stimmung immer ernster, dann aber trotzdem immer mal wieder durch einen lockeren Spruch aufgelockert – selbst ganz gegen Ende, wo Ixidia zum Beispiel sehr zickig reagiert, als er von der Wirkung des Antitelekinesetranks erfährt. :D
Insgesamt kann ich also keine grundsätzliche Kritik an der Geschichte aufbringen. Mir hat die Geschichte gut gefallen, öfters war sie so gut mit diesen ganzen Dämonen usw., dass sie mich richtig hineingesogen hat und ich die Zeit (meistens im Zug) wirklich ganz vergessen habe. Und das soll jetzt mal als Gesamtbewertung ausreichen. Hut ab! :gratz
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(Ich splitte die Antwort mal. 101 Smileys. :cool:)
Da komm ich nach dem mega geilen Konzert mit einem Piepen in den Ohren nachhause, und sehe, dass zu meinem Glück auch noch der erste Kommentar zu meiner Wettbewerbsstory eingetrudelt ist! Da war ich ja schon seit Wochen gespannt drauf. War jedenfalls echt ungewohnt, eine so lange Story zu schreiben, ohne zwischendurch mal Feedback zu bekommen, ob das was man da macht, einigermaßen okay geht. :D
Leider zwang mich mein Freund dann gegen Mitternacht, mein Handy wegzulegen, obwohl ich noch gar nicht fertig war mit Lesen. :mad:
Ansonsten möchte ich nicht verschweigen, dass es mir meine Neugier gebot, zuerst deine Stimmenvergabe anzusehen. Danach war meine Spannung auf den Kommentar nur noch gestiegen!:grinundwe
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Ich hatte mir die Buchstabezuordnungen vorab nicht angeschaut, und trotzdem musste ich bei den ersten Sätzen von MiMos Wettbewerbsbeitrag zu Schreim naoch Buchstohm #3, nun genannt „Gellert und die überdimensionale Reifeprüfung“ sofort an „Gellerts desaströses Götterdebakel“ denken. Die Geschichte scheint ja bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen zu haben, wenn ich das Szenario nach wenigen Worten sofort wiedererkenne!Das ist ja wirklich erstaunlich!
Vielleicht waren es solche abgedrehten Begriffe wie "Quaternionenteleskop" (Quaternionen sind übrigens eine Konstruktion aus der Mathematik, ähnlich den komplexen Zahlen. Allein deswegen hätte DGDM vielleicht von vornherein seinen Spaß an der Story. §ugly) oder Übertreibungen wie die 29 Ecktürme? Das reizvolle an beiden Gellert-Geschichten war für mich ja, dass ich da überhaupt keine Grenzen gesetzt habe, keine Übertreibung für zu übertrieben, keine Offenbarung für zu abwegig gehalten habe (Ich seh gerade, dass du es im nächsten Absatz treffend "Abgedrehtheit" nennst. :D). Vielleicht kann man das in den ersten Zeilen schon schnell wieder herauslesen.
Die Abgedrehtheit der Geschichte wurde hier dann auch mehr als übernommen. Wenn man sich schon durchliest, was Gellerts Eltern in der Zwischenzeit so Spektakuläres treiben (müssen) – und Gellerts eigene Pläne sind ja auch nicht ohne. Wo wir schon bei Gellert sind: Ich weiß nicht ,wie ich ihn als zwölfjährigen Jungen in der Ursprungsgeschichte so fand. Hier jedenfalls kommt er jedenfalls – noch (?) – gewaltig unsympathisch herüber. Sein selbstherrliches, herrisches Gehabe, seine Eingenommenheit von sich selbst, Experimente mit und an seiner armen Schwester – das sind jetzt Eigenschaften, die vor allem gut zu einem richtigen Schurken passen würden! Dementsprechend gönne ich Gellert den Misserfolg und den Ärger am Ende von ganzem Herzen. :D
Diesen Eindruck kann ich sehr gut nachvollziehen. Ich selbst hab Gellert aber tatsächlich schon seit Jahren sehr ins Herz geschlossen. Um ihn mögen zu können, muss man wohl so weit gehen, ihn furchtbar naiv und darum bemitleidenswert zu finden. Für mich ist er jedenfalls immer eine sehr tragische Figur, die immer nur an sich denkt und sich für etwas Besseres und Unfehlbares hält, gerade deswegen aber halt auch glaubt, dass das genau so richtig ist.
Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass einem seine eigenen Figuren immer ans Herz wachsen, aber ich kann Gellert genauso wenig hassen, wie ich ein Kind hassen kann. Die können einfach nichts dafür, die müssen erstmal erwachsen werden, damit man sie für seine Fehler zur Rechenschaft ziehen kann. Darum fand ich auch den Begriff "Reifeprüfung" für die Geschichte so passend. Gerade auch, weil die Leser, die wirklich erst den Titel und dann die Geschichte lesen, vielleicht von Anfang an denken, den Titel "verstanden" zu haben (in dem Sinne, dass Gellert erwachsen ist, wenn er seinen Vater besiegt hat), im Verlauf der Story die Reife aber vielleicht doch auf einem ganz anderen Wege kommt.
Wo wir gerade schon bei den Charakteren sind: Hogs ist natürlich der absolute Sympathieträger. Ein junger, tollpatschiger, noch dazu dem Hauptcharakter höriger Flügeldämon. Ein Sidekick, wie er im Buche steht. Das kann nie schaden, und ich finde, in seiner Art hast du ihn auch relativ ausgewogen präsentiert – will sagen, du hast seine Rolle halt nicht direkt überreizt. Der gefällt mir auf jeden Fall schon einmal!
Ich hab den jungen Hogs auch sehr viel lieber gemocht als den Mutierten. Die dritte Vorgabe hat bei mir einiges über den Haufen geworfen, dazu gleich mehr.
Die ganzen folgenden Sätze relativieren das „Es war schwer einzuschätzen“ aber gehörig, wenn Gellert auf die Sekunde genau schätzt und dieser Schätzung auch noch vertrauen schenkt. Das heißt ja nicht, dass die Kalkulation dann auch richtig ist (wie wir am Ende ja auch sehen), aber zu „schwer einzuschätzen“ gehört für mich halt noch ein bisschen mehr, nämlich, dass man gar nicht so recht weiß, wie man die Schätzung anstellen soll. Davon wiederum hat Gellert ja aber offenbar ganz viel Plan. Aber wer weiß: Vielleicht genügt eine sekundengenaue Schätzung seinen Ansprüchen ja auch einfach nicht. :p
Letzteres stimmt sicherlich (schön, dass du das wohlwollend mit einem :p schmückst^^), aber auch deine Kritik ist leider sehr berechtigt. Das liest sich tatsächlich ziemlich komisch.
Diese Stelle hat mir sehr gut gefallen, weil sie so drastisch daherkommt und außerdem Gellert in seinem Charakter sehr gut illustriert.Das erste Mal, dass Gellert in der Geschichte zaubert. Da war ich selbst ganz aufgeregt und hatte so ein richtiges "Endlich!"-Gefühl. Seitdem ich Gellert desaströses Götterdebakel geschrieben hatte, hab ich wohl schon auf diesen Moment gewartet. :D
Auch das Folgegeschehen gefällt mir gut, weil es ja direkt actionmäßig losgeht. Trotzdem tat sich da bei mir eine Frage auf: Woher weiß Hogs denn eigentlich, was mit dem „werten Fräulein“ ist? Das Studierzimmer scheint ja aufs Schärfste verriegelt sein und ist es auch immer noch, als Gellert dort ankommt. Daraus ziehe ich einfach mal den Schluss, dass Hogs ja nicht dort drin gewesen sein. Wenn er nicht eine ganz andere Methode hat, Räume zu betreten oder zu verlassen, was angesichts der gleichen „Flugroute“, die er Gellert folgend nimmt, aber irgendwie auch nicht so wirkt. Hm.
Es sollte schon so gewesen sein, dass Hogs zur Bewachung bei Sigrid im Raum war. Nur hat er dann halt hinter sich die Tür wieder abgeschlossen, damit Sigrid nicht raus kann. Das kommt mir jetzt so im Nachhinein aber auch ganz schön dürftig vor. Hogs wäre ja sicher nicht in der Lage gewesen, in kurzer Zeit alle Schlösser zu verriegeln (obwohl zumachen ja immer leichter ist als aufmachen) und hätte das ja auch gar nicht gemusst. Von innen gab es ja wahrscheinlich eh keine Möglichkeit, die zu öffnen. Und wenn ich mir so vorstelle, dass Sigrid aufwacht und beginnt zu toben... Da hätte Hogs es doch bestimmt nicht geschafft, durch die Tür rauszugehen, ohne dass Sigrid schon längst draußen ist, bevor er die Tür wieder schließt. :grinundwe
Pfiffig. :DIm späteren Verlauf habe ich versucht, das zu vermeiden, weil mir irgendwann... ich glaube erst während des sechsten Posts ist mir aufgefallen, dass das furchtbar unlogisch ist. Der Schrei kann Barrieren zerstören und trotzdem bleiben die Barrieren in den Ohren heil? Man könnte sagen, dass das eine Weile braucht, bis die Barrieren zersplittern, aber dafür hab ich dann wohl im dritten Post ein bisschen zu dick aufgetragen, als Sigrid Xardas' Mehrfachbarriere auf einen Schlag zertrümmert.
Pfiffig finde ich das also gar nicht mehr. :(
Was mir auch positiv aufgefallen ist, sind die Details beim Zaubern, die du beschreibst. Dieses Kribbeln oder die ein oder andere Schwierigkeit, die Gellert erlebt und beachten muss... das kann man dann alles ein bisschen besser nachfühlen. Ebenso wie dann auch der tolle Grund untergebracht wird, warum Xardas die Feuermagier verraten hat. :D
Da musste ich jetzt nochmal in den Text schauen, um zu wissen, was du meinst (Gerade bei sowas gibt es ja auch die Gefahr, dass das nicht zu der Offenbarung von Adanos' Identität passt. Im ersten Post hatte ich das nämlich noch gar nicht geplant. :scared:). Aber das war ja nur eine harmlose Aussage Gellerts. Glück gehabt.
Ein bisschen schwer durchschaubar fand ich allerdings die Zusammenhänge in dem ersten Post. Die Experimente an Sigrid und ihr Ausraster schienen ja zunächst ganz unabhängig von der Herstellung der Rune des Dämonenkönigs zu sein, aber das sind sie dann ja wohl irgendwie doch nicht – jedenfalls läuft das Geschehen dann doch in Xardas' Studierzimmer zusammen. Und sobald sich die Lage halbwegs beruhigt hat, geht Gellert ja auch sofort zur Herstellung der Rune über, so ein bisschen, als hätte das Vorgeplänkel zwingend dazugehört. Weiß auch nicht – war dann schon ein bisschen schwer zu verstehen, wer und was wie an der Herstellung dann beteiligt sein müssen, fand ich!
Auch deshalb finde ich, dass die Vorgabe, die das „gemeinsame“ Vorgehen der drei Personen fordert, hier dann doch seeeeehr gedehnt wird. Im Grunde arbeiten ja nur Hogs und Gellert zusammen, während Sigrid mehr oder minder... benutzt wird. Die beiden arbeiten ja mehr noch gegen sie, von daher würde ich da so spontan gar nicht von einer gemeinsamen Arbeit der drei Personen sprechen. Naja, schlimm finde ich es jetzt aber auch nicht. Wollte ich nur mal angemerkt haben!Laido sagte halt auf irgendeine Nachfrage hin, dass nur wichtig ist, dass die Herstellung ohne eine der drei Personen nicht denkbar wäre, oder so. Vielleicht hätte mich da nicht so drauf ausruhen dürfen. Gerade im ersten Post hatte ich ja noch alle Freiheiten, um das schöner zu lösen. Besonders, weil der Schlagabtausch zwischen Gellert und Sigrid eigentlich gar keine Bedeutung hat, sondern wirklich nur drin war, weil ich es nicht abwarten konnte, die Fetzen fliegen zu lassen.$§p4
Im zweiten Post war ich dann aber ganz froh, schon Sigrids Fähigkeiten demonstriert zu haben.
Das Ende dieses Auftakts kann sich jedenfalls so oder so sehen lassen: Die Rückkehr Xardas' ist so von der Stimmung her ja schon so ein bisschen wie die Rückkehr des Meisters bei Goethes „Zauberlehrling“ (natürlich nur stilecht in der Zeichentrick-Umsetzung mit Micky Maus als Zauberlehrling) am Schluss. Ein starker Auftritt jedenfalls! Und am Ende, wie gefordert, nicht nur eine große Bedrängnis, sondern ein weiteres Debakel für Gellert. :D
Und nie wurde erklärt, wie Xardas die Barriere zerstört hat. $tanz
Fehler in diesem Post:
Beim zweiten Post tritt die Handlung im Vergleich zum wilden ersten Post ja fast schon auf der Stelle, aber das ist ja eben auch der Vorgabe geschuldet, die ja vor allem das Aushecken des Plans fordert. Du gehst aber sehr schön darüber hinaus und nutzt die Chance, um das ganze Szenario rund um die Burg Götterfall noch ein wenig mehr zu illustrieren. Ist wahrscheinlich auch nötig, damit man als durchschnittlich aufnahmefähiger Leser nicht vollkommen den Überblick über all das verliert, was da so abgeht – also vor allem auch außerhalb der Burg. :pDieser SnB fiel mir viel leichter als der letzte. Ich denke, das lag unter anderem daran, dass ich wie du eben sagst, auch über die Vorgabe hinaus was zu schreiben hatte. Bei Schnapsexperimente hatte ich überhaupt keine Vorstellungen, wo die Geschichte hinführen oder was unterwegs so passieren könnte. Demenstsprechend ist sie dann ja auch ziemlich schlecht geworden. Ich hatte ein bisschen Angst, dass Gellert mit ähnlicher Qualität endet, aber vielleicht hat auch gerade meine Zuneigung gegenüber dem Gellert-Universum mich angspornt, es nicht zu solch einem Endergebnis kommen zu lassen.
Beim Lesen ging mir jedenfalls mehrmals der Ausspruch „eine schrecklich nette Familie“ bzw. dann irgendwann einfach nur noch „was für eine kaputte Familie“ durch den Kopf. Ich bin wirklich froh, niemals dort hineingeboren worden zu sein. Und ich kann Gellert mittlerweile kaum noch einen „Vorwurf“ machen, dass er so ein Unsympath ist. Der hat nämlich wohl deutlich mehr von seinem Vater geerbt als bloß die Tendenz zum Aufruhr und magisches Talent. :DAlso findest du Gellert auch bemitleidenswert. Dann sind unsere Meinungen über ihn ja schon mal nicht mehr ganz so unvereinbar. :D
Was mir am Szenario allgemein auch auffiel, war, wie sehr das Ganze so einen Dungeon-Keeper-Einschlag bekommt. So mit den verschiedenen Räumen, der beschrieben Schatzkammer, Teleporten, Dimensionstoren und all dem Krimskrams – und nicht zuletzt mit den verschiedenen Dämonen, die allesamt sehr klassisch beschrieben und eben ganz nach Dungeon-Keeper-Manier gebaut zu sein scheinen (Hörner, rote Augen, etc.). Finde ich natürlich ziemlich gut und gibt der Burg nochmal so das gewisse Etwas. Auch, das im Halten mancher Dämonen ein Risiko liegt, erinnert nicht nur an Dungeon Keeper, sondern macht die Geschichte einfach schöner. Es geht ja auch in aller Regelmäßigkeit etwas zu Bruch, und zusammen mit der dauergereizten Stimmung wird dort eine angenehm unangenehme Stimmung geschaffen. Wohl im wahrsten Sinne des Wortes rau.Der Name "Dungeon Keeper" sagt mir wohl insofern was, als dass ich weiß, dass es ein Videospiel ist. Ich hab aber keine Ahnung, welchem Genre es angehört, hab kein Bild vor Augen, es nie gespielt... Interessant, dass ich trotzdem wiederholt solche Assoziationen bei dir hervorrufe. :D
Mein Lieblingscharakter ist übrigens nach wie vor Hogs, und ich denke, da wird es vielen anderen genau so gehen. Sigrid dagegen finde ich eher nervig – ihr Kindergeplapper ist wohl eher was für die Väter und Onkel hier im Forum. Hogs kann dagegen mit so ulkigen Szenen wie dieser hier aufwarten:
Und dafür muss man ihn ja einfach mögen. ^2^
Ich bin Club Sigrid.
Die ist nämlich noch viel bemitleidenswerter als ihr Ziehbruder.
Stichwort Metabolisierung! §lehrer
So Stellen sind natürlich immer geeignet, um so heftiges Fantasyfeeling aufkommen zu lassen. Gefällt mir gut. Das einzige, was mich wundern ließ, war, dass Xardas ausgerechnet nach diesem – in DNDR absolut nutzlosen – Irrlichtamulett sucht, um das Irrlicht als Boten loszuschicken. Man sollte meinen, er hätte auch irgendein anderes Wesen irgendwie losschicken können. Aber na gut, wenn es ihm so genehm ist...Irrlichter sind halt Sympathieträger. Erst jetzt durch deinen Kommentar fällt mir wieder ein, dass ich das überhaupt eingebaut hatte. Eigentlich hatte ich ja grob geplant, dass es Xardas' rechte Hand wird und sich irgendwann (ähnlich wie Hogs) noch als superstark herausstellt. Alis und Eddies Irrlicht haben mich eben sehr beeindruckt, da wollte ich sowas auch mal machen. Und hab es dann vergessen. Ein toller Irrlichtschriftsteller bin ich.
Ansonsten muss ich mich noch verteidigen, dass Xardas ja zumindest nie in der Story ein anderes Kommunikationsmittel benutzt hat, er also anscheinend wirklich kein anderes Mittel hat.
Und zu guter letzt erinnert es natürlich an die Patronusbotschaften.
Bei der kurz eingeschobenen Beschreibung der Burg Götterfall sind mir übrigens die vielen Zahlenspiele aufgefallen. Das wäre etwas für DGDM – wollen wir (für dich) hoffen, dass er zum Wettbewerbsende wieder da ist und trotz eigenen Ausscheidens / Abbruchs abstimmt. Dann hast du vielleicht auch deswegen (und wegen Hogs, der gefällt ihm hundert pro auch!) gute Chancen bei ihm. Könnte ich mir zumindest vorstellen. :DAls hättest du ihn heraufbeschworen. :D
Mal sehen, was er so macht.
Was mir auch gut gefallen hat, war diese eingeschobene „Ruhephase“ um Xardas insgesamt. Wie er da so einzelne kleinere Aufgaben in der Burg erledigt, zum Beispiel die Foki zum erneuten Aufladen abliefert und solche Dinge. Das ist wieder einer dieser Momente, da wünscht man sich, die Burg selbst zu bewohnen, um solche tollen und spektakulären Dinge tun zu können.
Eine Szene, in der ich aufgemerkt habe, war auch die, in der Hogs sich Xyz so ein bisschen entgegenstellt. Da wirkte Hogs entgegen seiner bisher vorgestellten Natur ja doch sehr wagemutig, weshalb ich mir da an den Rand eine Notiz geschrieben habe, ob dieser Charakterwandel denn nicht viel zu früh kommt. Allerdings kam wohl eher meine Notiz zu früh, denn der Ausgang dieser Kurzkonfrontation passt dann schon wieder sehr gut zu Hogs: Der kleine Flügeldämon hat kurz (Wage-)Mut gefasst, ja – aber ebenso schnell wie der gekommen ist, ist der auch schon wieder aufgebraucht, und somit erfüllt Hogs seine Aufgabe nur so halb. Das finde ich dann alles in allem ziemlich gelungen und dann eben doch wieder sehr passend für Hogs. Gut gemacht also.Es freut mich, dass dir das gefällt. Sie kommt nämlich dem am nächsten, was ich eigentlich die ganze Zeit für Hogs geplant hatte. Hogs sollte halt immer wieder hinter Gellerts Erwartungen zurückbleiben und dabei einen immer größeren Hass auf seine Schwäche entwickeln, bis Gellert dann im großen Finale seinen Trumpf ausspielt, ihn mutieren lässt, Hogs überglücklich ist und Gellert für immer loyal ergeben ist, den Superbösewicht wegbasht und Ende gut, alles gut. Und dann kam die dritte Vorgabe und hat quasi alles, was ich mir noch für die restliche Geschichte vorgestellt hatte, in einem einzigen Post verdichtet. :mad:
Was insgesamt die „Subsumtion“ des Ganzen unter die Vorgabe angeht, habe ich beim Lesen lange gezweifelt, ob (mir) das alles so gut passt. Das lag aber auch daran, dass ich bei den vielen angedeuteten Nebenhandlungen – auch Lyrca schaut ja mal zwischendurch vorbei und dieses und jenes – Mühe hatte, zuzuordnen, welcher Strang jetzt zu welchem gehört (und zu überlegen, ob und wie sie vielleicht zusammengehören könnten). Nach nochmaligem Lesen ist das Bild dann aber doch ein bisschen klarer. Erst fand ich das mit dem Teleportring als Gegenstand B dann so ein bisschen umständlich, jetzt finde ich es umso trickreicher, wie du das eingebaut hast.
Alles in allem also ein ganz gutes Kapitel mit vielen schönen Szenen, wobei mich die vielen Personen, Dämonen und Nebenerzählungen manchmal ein bisschen überfordert, dafür aber nicht total erdrückt haben. :gratz
Schon mal ein Zwischen-Dankeschön dafür. :gratz
Mich hat die zweite Vorgabe ja fast zur Verzweiflung getrieben, weil Sigrid so überhaupt nicht dazu imstande ist, einen Plan zu schmieden und auch Hogs da eher nutzlos ist, wobei letzterer wenigstens noch durch ängstliche Zweifel Einwände formulieren konnte. Ich kann mich noch erinnern, wie wirr ich diesen Post geschrieben habe. Ich hab quasi an allen Szenen gleichzeitig geschrieben und dann immer gewechselt, wenn mir noch etwas einfiel, dass ich in einer anders machen muss. So ist mir zum Beispiel erst bei der Jagd zwischen Xardas und Sigrid eingefallen, dass das ein kurzer Spaß wird, wenn Xardas Telekinese nicht irgendwie unschädlich gemacht wird.
Ein großes Problem war für mich auch, und das konnte ich letztendlich auch nicht lösen, dass Gellert Sigrid eigentlich so schnell wie möglich losschicken muss, damit Xardas schnellstmöglich abgelenkt wird, die drei vorher aber zusammen ihren Plan geplant haben mussten. In der finalen Version des Kapitels zeigt Gellert meiner Meinung nach eine unnatürliche Ruhe. Ein bisschen gehetzter hätte er da schon wirken können, wenn er nicht gleich wieder von seinem Vater in die Mangel genommen werden will.
Fehlerliste:
der Zenit
Weiß ich nicht ganz, ob das ein Fehler ist oder gewollt, weil man „xy Schritt“ ja sprachlich auch wie eine Maßeinheit ausdrücken kann.
Das war beabsichtigt. Klingt einfach schöner meiner Meinung nach.
Beim dritten Post ist mir dann zuerst einmal aufgefallen, dass dessen Anfang noch einmal das schildert, was am Ende des Vorposts längst geschehen war. Soll das etwa dieses „Ausblenden und wieder Einblenden und dabei die dramatische Szene nochmal wiederholen“ simulieren, was es manchmal in Fernsehfilmen, oft nach der Werbeunterbrechung, gibt? :D
Hundert Punkte! :D:A
Besser hätte ich das auch gar nicht beschreiben können (ich hab mir tatsächlich schon ausgemalt, wie ich daran scheitere, einem Kommentator zu erklären, wie ich das gemeint habe), danke für diese schöne Beschreibung. Die kopier ich dann einfach, wenn ich das irgendwann mal jemandem erklären müssen sollte. :D
Ohne diesen Kniff fand ich es schwierig wieder in die Szene einzusteigen. Und außerdem hatte ich diesen Auftritt Drugas im Post davor, viel zu schlicht geschildert. Es juckte mir in den Fingern, den noch ein bisschen auszuführen, durfte ich so im Nachhinein aber ja nicht. Und so kam es dann halt zu diesem Kompromiss.
Der dritte Post steht dann ja noch mehr als die beiden vorhergehenden für spektakuläre Kämpfe. Echt eine Schlacht nach der anderen. Ich habe mir an allen möglichen Ecken und Enden etwas an den Rand geschrieben (ab dem vierten Post lese ich die PDF auf meinem Kindle, da gibt’s dann eh keine Notizen mehr), aber die meisten beinhalten nur ein „Spektakulär!“ oder sowas. Das kann ich dann ja auch zusammenfassen und sagen, dass du dich hier wirklich nicht hast lumpen lassen. Hier geht es ja noch mehr ab als bei Vollzeitmann und Halbzeitkatastrophe mit diesen ganzen Dämonen und so (die mich übrigens immer mehr an Dungeon Keeper erinnern). In dieser Hinsicht wirklich gelungen und auch sehr fantasievoll, was das Design der ganzen Viecher angeht!
Der dritte Post ist vor allem deshalb so spektakulär, weil er das beinhaltet, was ich eigentlich als Finale geplant hatte. Ich hatte zwar so meine Bedenken, ob ich schaffe, die Kämpfe bis zum Finale immer weiter zu steigern, aber ich hatte eigentlich vor, dass Gellert sich jetzt aufmacht zum Hort, da gegen Amethystdrachen kämpft, die Titanenmacht an sich reißt, die Amethystdrachen unterjocht und sich dann seinen Vater im großen Kampf um Götterfall stellt. Wahrscheinlich ganz gut, dass es so nicht gekommen ist, aber damals hat mich das sehr geärgert. Hogs wollte ich ja wie schon gesagt eigentlich erst ganz am Ende mutieren lassen (das hätte die Szene bestimmt deutlich eindrucksvoller gemacht), aber es wäre halt sehr unglaubwürdig gewesen, wenn Gellert diesen Trumpf in dieser Lage zurückbehalten hätte. Sigrid musste sterben, sollte das aber auf keinen Fall aufgrund des Vater-Sohn-Konflikts tun, darum mussten auch die Drachen schon her. Und dass die Götterfallbewohner im Angesicht der Drachen zusammen halten, stand für mich außer Frage. So hat mich die dritte Vorgabe in diese riesige Massenschlacht gedrängt, zu der die Story zu diesem Zeitpunkt eigentlich noch gar nicht bereit war.
Und noch viel schlimmer: Ich stand nach diesem Post fast so planlos da wie damals bei Schnapsexperimente. Das hat mir echt Angst gemacht! :scared:
Etwas sagen will ich noch zu Gellerts Übermacht beim Kampf gegen die Überlords. Da seine Übermacht (und daraus resultierende Arroganz) Teil des Settings ist, ist das nur sinnvoll, dass er mit denen mehr oder minder spielt. Folgende Stelle fand ich aber eher schwach:
Da hast du Gellerts Allmacht meiner Meinung nach in recht hilfloser Weise zu relativieren versucht. Das liest sich mehr wie so ein Alibihinweis, so nach dem Motto „Aber immer wird das auch nicht klappen!“ Mit dem Manko, dass es zur Erschöpfung dieser Kapazitäten in diesem Kampf ja nicht einmal ansatzweise kommt.
Ein bisschen wie bei 9live! Da wurde auch immer gesagt „ACHTUNG, DIESES RÄTSEL IST JETZT NUR FÜR DIE ECHTEN RATEFÜCHSE!!!“, in der Hoffnung, dass jetzt erst recht alle anrufen, weil ja jeder ein echter Ratefuchs sein will!
Schön, dass das nicht ganz aus der Luft gegriffen wirkt. :D
Äh, ja... sowas soll tatsächlich schonmal vorkommen, habe ich mir sagen lassen. §ugly
Nicht durch List und Tücke gewinnen? Naja... dafür hat Gellert im Laufe dieser Story und auch gerade in diesem Moment alle Hände voll zu tun, seinen Vater erstmal irgendwie auszutricksen – mit List und Tücke eben. Da hat Gellert wohl eine verzerrte Selbstwahrnehmung.
Auf jeden Fall hat er die. Aber an der Stelle wollte ich das eigentlich nicht sagen. :eek:
Da habe ich mir an den Rand geschrieben: Nettes Risiko, aber wohl nur scheinbar. Das passt dann so ein bisschen zu dieser Relativierung bei der Instant-Heilung, dass die Steine, die Gellert in den Weg gelegt werden, meist dann doch irrelevant sind.
Zu dem Zeitpunkt hätte ich ja eher an sowas wie Harpyien gedacht.
Dann habe ich dich ja gut beeinflusst. Den Vergleich hab ich nämlich im ersten Kapitel gebracht. :p
Ach was. :p
Hatte da erst wirklich gedacht, Xardas würde jetzt nun einfach seine väterliche Autorität ausnutzen, also ganz ohne Magie. Tja, dann wohl doch mit Magie... fieser Kerl ist das! :mad:
An dieser Stelle wirkt mir Xardas viel zu reflektiert, so einer wie der denkt darüber doch gar nicht mehr nach. Außerdem wird mir dadurch auch zu sehr die „vierte Wand“ durchbrochen, weil ja außer dem Leser sonst keiner da ist, der zuschauen könnte. Finde diese Passage also nicht so gelungen.
Naja, im Grunde machen das Eltern doch ständig, von daher... §ugly
Was Taschenuhren aber eigentlich doch tun müssten, oder? §kratz
Darum erwähne ich es ja. :dnuhr:
Das ist sprachlich sehr interessant und passt wohl auch sehr gut zu Xardas' Verhältnis zu ihnen, dass hier schon von „Opfern“ gesprochen wird...
Das Wort hier finde ich dagegen nicht gut gewählt, nämlich „gruseliger“. „Gruselig“ klingt, finde ich, einfach immer so harmlos, so mit Popcorn vorm Fernseher und so. Und das passt zu den Gefühlen, die der Schreckenszauber hier verbreitet, ja eigentlich gar nicht.
Das ist wirklich eine tolle Stelle!
Oh, das freut mich ganz besonders!^2^
Ich hatte nämlich so ein bisschen Angst, dass nur ich das cool finde und sich alle anderen da einfach nur denken "Boa, wasn unlogischer Kitsch".
Den versteckten Link habe ich übrigens gefunden. Naja. Fand ich jetzt nie so besonders toll das Lied. Ist mir dann doch zu viel aufgesetzte Dramatik. :p
Du hast dich verschrieben. Du meintest doch sicherlich, dass du es "schon immer" besonders toll fandest, ne? :o
Vielleicht wollte ich mit dem Stück auch einfach nur die Dramatik reinpacken, die ich im Text irgendwie nicht so richtig umsetzen konnte. Da verwandelt sich dieser süße, kleine Hogs und die Szene wirkt voll x-beliebig.
Normalerweise wäre das eine viel zu alberne Formulierung, aber hier passt sie nur zu gut zu Gellerts Motiviation, die kurz darauf...
… ja auch nochmal knallhart analysiert wird.
Hast du gut eingebaut, diesen doch sehr einfallslosen Zaubernamen – hier brachte er mich zum Schmunzeln. §gratz
Bei der Schlacht zwischen allen Beteiligten fand ich gut, dass du Absatz für Absatz die verschiedenen Perspektiven durchgegangen bist. Das sorgt nicht nur für Abwechslung, sondern lässt den Kampf eben auch insgesamt angemessen groß erscheinen.
Ein paar Worte muss ich da natürlich auch zu Hogs verlieren: Schon schade, dass er nicht mehr der süße, kleine flatterige Dämon ist. Aber sein Aufstieg zum Dämonenfürst ist ja nicht schlecht gelungen. Besonders gut finde ich daran, dass seine Macht doch sehr ausgewogen dargestellt ist – wie im Kampf klar wird, ist er eben doch noch lange nicht der Obermacker. Ich hatte da ja schon befürchtet, dass er jetzt einfach alles platt macht. Das wäre unter Umständen langweilig geworden.
Genau diesen übermächtigen Hogs hatte ich einst geplant. Aber dass das nicht geht, wenn er sich schon in der Mitte der Geschichte verwandelt, wurde mir dann auch schnell klar.
Gottromp find ich so von den Dämonen irgendwie eh am besten – halt genau wegen solcher Aktionen. :D
Ich fand den auch toll. :D
Zu diesem Zeitpunkt hatte ich auch noch die Idee, dass ich im Finale dann gut auf all die bereits eingeführten Dämonen zurückgreifen und sie in die finale Schlacht führen könnte. Aber das ist dann ja leider alles ganz anders gekommen. Sonst wäre Gottromp definitiv noch mal aufgetaucht.
Beim ganzen Gekämpfe habe ich übrigens immer irgendwie gemerkt, dass ich auf Xardas' Seite bin, obwohl der so ein Fiesling ist. Aber Gellert benimmt bzw. benahm sich immer so schrecklich, den konnte ich dann noch weniger ausstehen. §ugly
Umso interessanter jedenfalls, als sie ihre Schlacht unterbrechen müssen, um eine gegen die aufkreuzenden Amethystdrachen anzufangen – gemeinsam. Solche Zweckbündnisse finde ich ja immer interessant, und weil mir hier wie gesagt sowohl Xardas als auch Gellert nicht ganz koscher sind, ist das nur umso interessanter. Xardas' „Ich danke dir, Sohn.“ ist dabei ja auch fast schon rührend. :pUnd dann ist es nicht mal sein Sohn! §cry
Ich finde, diese Stelle würde noch viel mehr Wirkung entfalten, wenn du nicht noch einmal erwähnen würdest, dass die Krallen ja als unzerstörbar galten. Das konnte man sich eigentlich nämlich gut merken, und dieses ironische Detail kam mir dann auch sofort in den Sinn. So etwas macht mehr her, wenn der Leser selber diesen „Aha“-Effekt hat und ihn nicht so serviert bekommt.Das ist sehr gut zu wissen. Ich hatte da halt das Gefühl, dass sich in dem Moment bestimmt kein Leser mehr dran erinnert, dass di als unzerstörbar galten.
Die Vorgabe zu diesem Post jedenfalls zwang dich ja zu schlimmen Sachen, und Sigrids Tod ist dann auch wirklich nichts für schwache Gemüter. Hast da ja nicht mal an „Gore“ gespart. :(
War keine Absicht. :gratz
Kann man da nur allzu gut nachvollziehen – gute Passage!
Allerdings...
… der Opportunist in Gellert, der kann wohl niemals ganz ausgelöscht werden. §enton
Vielleicht hätte ich das ein wenig anders gestaltet, wenn ich die zukünftigen Vorgaben gekannt hätte. Hier wusste ich ja noch nicht, auf was das hinausläuft. Hätte ich gewusst, dass ich Gellert im nächsten Kapitel wirklich als emotionales Wrack präsentiere, hätte ich ihn an dieser Stelle wohl schon deutlich lethargischer dargestellt. Aber so ist das halt mit SnB. §gnah
Insgesamt fand ich die ganzen Schlachten – im Grunde sind es ja drei – in diesem Post ziemlich spektakulär, und du hast dein Bestes gegeben, dass man als Leser nicht ermüdet. Ich jedenfalls hatte keine Probleme, mich richtig ins Geschehen hineinziehen zu lassen. Daran sind vor allem die kreativ gestalteten Dämonenlords schuld, da bin ich mir sicher – die sind dir gut gelungen. Aber auch das Ende des Posts war dann ja noch einmal ordentlich spektakulär. Alles in allem also ein Fantasyfest – dabei aber ohne in so üblichen Kitsch abzudriften. Stattdessen wird ordentlich gemetzelt, Kräfte gemessen und Macht demonstriert. Puh! Da war ich nach dem Lesen dann trotz allem aber auch ein bisschen geschafft von den ganzen Kämpfen. Aber im positiven Sinne. §gratz
Darauf ein weiteres Zwischen-Dankeschön! :gratz
Gerade dieser Post hat sich total angefühlt wie VZM. So sehr hat sich HZK noch nie nach VZM angefühlt. Dafür war HZK bisher wohl zu unspektakulär. [QUOTE]
Fehlerliste:
Dilettant.
Mit dem vierten Post gibt es – zumindest aus Sicht des Lesers – dann eine ordentliche Neuausrichtung der Geschichte. Zumindest sieht man jetzt einige Dinge in ganz anderem Licht, und damit meine ich nicht nur, dass man erkennt, dass Xardas ja nun doch viel weniger Vater ist, als man vielleicht denken könnte. :D
Diese Neuaurichtung erklärt sich in meinen Augen nicht nur durch die Vorgabe, sondern eben auch dadurch, dass ich wie gesagt grob mit dem Stoff durch war, den ich abhandeln wollte. :D
Erst einmal fand ich richtig gut, wie du den Zeitpunkt (und die Vorgabe) genutzt hast, um diesen Schickalshexenkongress mal in den Mittelpunkt zu stellen. Über den wurde ja immer mal wieder ein kleines bisschen geredet, jetzt aber geht es ja erst einmal nur darum und der Kongress und auch Lyrca sind Dreh- und Angelpunkt des ganzen Kapitels. Dieser Perspektivenwechsel hat mir wirklich sehr gut gefallen, also schonmal an sich, weil so ein bisschen frischer erzählerischer Wind hereinkam, nach all dem Schlachtengetöse. Auch verbreitert sich dadurch die Sicht auf die Story ein wenig, denn die bisherigen Schauplätze wirkten ja auch so ein bisschen einsam und abgekoppelt, sage ich mal. Nun aber werden auch mal gewisse Verbindungen hergestellt, sodass nicht jeder Schauplatz und jede Personengruppe „für sich“ steht.
Inhaltlich fand ich das Geschehen auf dem Kongress auch ziemlich gut – Enthüllungen gibt es da ja nun einige, sei es banaler oder eben tiefgreifender Art, wie auch von der Vorgabe gefordert. Auch die Personen hast du gut dargestellt – zumindest so als Kollektiv, Einzelpersönlichkeiten hast du hier ja nur dann und wann angedeutet, aber da wäre zu viel auch nur hinderlich gewesen. Jedenfalls hast du es einigermaßen geschafft, die Balance zwischen Todernst – Xardas' Stichwort „weise Weltenlenkerinnen“ – und so ein bisschen „menscheln“, Stichwort „Klatschtanten“ zu schaffen. Wenn die Schicksalshexen nämlich tatsächlich so nornenmäßig todernst und ohne Persönlichkeit geblieben wären, das wäre ja auch langweilig und vielleicht auch erst recht albern gewesen. So ist es eine gute Mischung. Vor allem lockert es die Atmosphäre der Geschichte ein wenig auf, die ja von Post zu Post düsterer geworden ist (nicht nur durch Sigrids Tod, der ja bisher so das schlimmste Ereignis darstellt und dabei sogar so schlimm ist, dass es die eigentlich relativ emotionslosen Personen Lyrca, Xardas und allen voran Gellert ziemlich berührt).
Das einzige, was mir während des Kongresses nicht so gefallen hat, waren die Krabbenchips. Ich weiß, das ist jetzt ein total dämliches und unbedeutendes Detail, aber naja. §ugly Mir kamen die so richtig wie ein Fremdkörper vor. Mir ist schon klar, dass die so ein bisschen das Popcorn-Äquivalent sein sollen, und das fände ich auch noch okay. Aber irgendwie... ich weiß auch nicht. Das hängt vielleicht in bisschen mit dem zusammen, was ich vorher schon angedeutet habe: Die ganzen Schauplätze wirken alle so abgekoppelt. Burg Götterfall hier, großes Meer dort, Sphäre hier und Sphäre da. Aber so eine normale Zivilgesellschaft spielt in dieser Geschichte ja gar keine Rolle (was ja auch in Ordnung so ist). Essen und Trinken war, wenn man mal von blutdürstigen Dämonen absieht, bisher sowie kein Thema. Da frage ich mich dann einfach, wo diese Krabbenchips eigentlich auf einmal herkommen. Weiß auch nicht. Passt für mich irgendwie nicht rein!
Hm, okay. :eek:
Der Rest passt für mich aber wie gesagt sehr gut. Andererseits frage ich mich, was Lyrca geritten hat, Sex mit dem Schläfer zu haben und das auch noch gut zu finden. Ih bah... jedenfalls aber eine spektakuläre Erkenntnis, die auch erklärt, warum Sigrid denn diesen Schläferschrei loslassen konnte. In der Hinsicht passt das, was du vorher so geschrieben hast, ja sehr gut zu dieser Vorgabe, weil du das ja mit Hogs' Herkunft gut verbinden kannst. War Sigrids genetische Herkunft denn auch vorher schon so geplant gewesen oder gab es da Andeutungen (kann mich nämlich an keine mehr erinnern)?Das hatte ich tatsächlich nicht geplant. Diese Vorgabe passte mir also im doppelten Sinne richtig gut, obwohl sie so unheimlich fies war. Einerseits eben die Erklärung für den Schrei (von dem ich mir halt die ganze Zeit nur dachte "Ach, irgendwie erklär ich den irgendwann mal") und andererseits kam es mir auch zugute, dass Sigrid und Gellert eh schon verwandt waren. Denn eigentlich musste ich ja zeigen, dass Hogs mit Gellert verwandt ist. Dadurch aber, dass Gellert und Sigrid Geschwister waren, war es egal, ob ich nun zeige, dass Hogs mit Gellert oder mit Sigrid verwandt ist. Das fand ich schon ziemlich cool, als ich die Vorgabe gelesen habe. :D Dass Hogs mit Sigrid verwandt war, hat zwar auch dazu geführt, dass Sigrid weniger mit Gellert verwandt war als gedacht, aber das war ja egal, solange die beiden noch verwandt blieben.
Die Vorstellung, dass Lyrca Sex mit dem Schläfer hatte, fand ich auch einfach zu interessant, um sie nicht einzuflechten. :D
Bis zum vierten Post war ich mir sehr unsicher, wie kanonisch ich Gellerts desaströses Götterdebakel behandeln soll. Denn die Kurzgeschichte war ja schon deutlich mehr auf Klamauk ausgelegt. Im vierten Post bot sich aber halt einfach an, die Unfruchtbarkeitsdebatte wieder auf den Tisch zu bringen, weswegen meine Wettbewerbsgeschichte ab hier auch ganz offensichtlich Vorwissen voraussetzt. Obwohl ich versucht habe, dass so erklärend wie möglich wieder aufzugreifen. Und wenn man dann einen Blick in Gellerts desaströses Götterdebakel wirft, dann findet man heraus, dass Lyrca sich damals Rhobar I. beschworen hatte. Das sollte damals schon andeuten, dass Lyrca einen Fetisch für anachronistische Sexpartner hat. Es ist zwar nie so direkt ausgesprochen worden, aber ich denke, dass das so weit rübergekommen ist. Jedenfalls wird das wohl der Grund gewesen sein, warum sie Sex mit dem Schläfer hatte. (Denn der ist ja zu Gellerts Zeiten auch schon längst Vergangenheit.)
Den Teil der Vorgabe, der uns allen wohl noch größeren Ärger bereitet hast, hast du auch sehr gut gemeistert, von uns allen vielleicht am besten: Der leidenschaftliche Kuss! Natürlich ging es dann auch hier darum, den Wortsinn so weit zu dehnen, wie es irgendwie geht, und jetzt nicht unbedingt romantische, sondern ganz andere Gefühle ins Spiel zu bringen. Das hast du hier mit Xyz und Gellert dann doch recht gut hinbekommen. Der Vorteil ist, dass du eine ganze eigene und eigentümliche Gefühlswelt des Dämons ausspielen kannst, die dann auch gar nichts mehr der eines Menschen gemein haben muss. Dabei passen die Gefühle von Gellert und die von Xyz auch wirklich nur am Rande zueinander, aber wie gesagt: Das war hier wohl gerade die eigentliche Aufgabe, die Vorgabe noch irgendwie zu erfüllen, ohne dass in der Geschichte etwas geschieht, was nun gar nicht mehr ins Verhältnis der Personen passt. Ist meiner Meinung nach geglückt – und auch die Entscheidung A passt da sehr gut zu. Frage mich allerdings immer, wie viele eigentlich vorgefassten Pläne du dafür so über den Haufen werfen musstest. :DTatsächlich gar keinen. Zu dem Zeitpunkt hatte Laido ja schon alles kaputt gemacht! §cry
Freut mich aber, dass du diesen Kuss so wohlwollend aufnimmst. :gratz
Als ich die Charaktere benannt habe, hab ich dummerweise auch überhaupt nicht über Paarungen nachgedacht. Ziemlich dumm, aber das muss ich wohl so zugeben. Laido hatte ja auch nicht Unrecht, als er sagte, ich könne mich bei meinen Personen ja gar nicht über eine doofe Paarung beschweren. :p
Gellerts Innenleben in der ganzen Szene vor dem Kuss hast du ja sehr eindringlich beschrieben. Das ist umso wirkungsvoller, weil Gellert ja vorher dieser schneide, erfolgssüchtige Kerl war und nun kaum etwas von ihm übrig geblieben ist, und das merkt er ja auch selbst. Trotz der Macht des Regenbogentitanen. Möglicherweise ist seine Erkenntnis am Ende, dass er ZUNEIGUNG benötigt, fast ein bisschen zu kitschig, aber siehe oben – es waren ja auch Vorgaben zu erfüllen.Das passte mir wegen dieser ganzen Reifesache aber auch nicht allzu schlecht. Gellert sollte ja irgendwann im Verlauf der Story zu der Erkenntnis kommen, dass er auch für sich nicht der einzige wichtige Mensch im Leben sein kann.
Insgesamt war sein, nennen wir ihn mal „depressiver Schub“ auf jeden Fall sehr intensiv zu lesen. Da war ich fast schon froh, dass diese von Negativität geprägte Szene irgendwann vorbei war! Geschrieben ist sie wie gesagt aber alles andere als schlecht!
Irgendwas wollte ich sicher noch anmerken, aber ich habe es wohl vergessen. Viel Raum für Kritik bot das Kapitel jedenfalls nicht – was soll ich dann auch noch groß darüber reden? So von der Ausrichtung her, also, was Action angeht, ist dieses Kapitel ja so ziemlich das genaue Gegenteil des vorherigen – und trotzdem gefallen mir beide gut. Du spielst also verschiedene Facetten der Geschichte mit gleicher Qualität aus – sehr gut!
Fehlerliste:
Hier bist du aus der richtigen Zeitform herausgerutscht.
Zusammengerollt.
Ich weiß nicht, was du für das weitere Geschehen so geplant hattest, aber ich könnte mir vorstellen, dass dir der fünfte Post, dessen Vorgabe die Zerstörung von Xardas' Studierzimmer forderte, schon ein bisschen wehgetan hat – und Gellert dann ja auch, wo er mitten in einen Umgestaltungsplänen für die Burg steckte. Stell dir mal vor, dein Ort A wäre die gesamte Burg gewesen! :scared: Wobei die dann ja auch hier unabhängig davon doch ein bisschen radikaler umgestaltet wird, als Gellert sich das vorgestellt hatte, nehme ich mal an... aber der Reihe nach:
Der Ort A selbst war mir eigentlich ziemlich egal. Schlimm fand ich nur, dass ich die Charaktere da schon wieder hin schaufeln musste! NIE wieder werde ich so weit voneinander entfernte Orte nehmen. Es war jedes Mal so ein unfassbarer Krampf, die ganze Mannschaft von A nach B oder eben zurück zu transportieren. Jedes einzelne Mal musste ich mir irgendeine weit hergeholte Begründung aus den Fingern saugen wie die das nun wieder anstellen. Insgesamt musste ich diese Distanz ja vier Mal überbrücken. Und Xardas kam am Anfang ja auch daher, weshalb ich die Foki da sofort schon verspielt hatte.
Toll fand ich, dass ich Ixidia im vierten Post zum nächsten großen Antagonisten erklärt habe und im fünften Post prompt Ort A von ihm zerstört werden sollte. :D Da hatte ich wieder ein bisschen Glück.
Der Plan, den Gellert da ausheckt, den hätte ich an Xyz' Stelle ja auch nicht sofort akzeptiert, so kompliziert wie der ist. :D Aber da du ja auch immer an die Vorgaben gebunden bist... so oder so ist sowas wie „Stimme verstellen“ aber echt immer das letzte, was ich versuchen würde, wenn ich irgendjemanden austricksen muss. In der Regel kann sowas doch nur schiefgehen. :D Aber wie gesagt, Vorgabe ist Vorgabe, Person D muss die Identität von Person B annehmen, und vor diesem Hintergrund muss man ja auch wieder konstatieren, dass du das halberlei sinnvoll eingebaut hast, auch wenn dazu ein paar Umwege nötig waren. Respekt an dieser Stelle für Gellert, dass er diesen Plan mal eben so ersinnt. Aber dass er Köpfchen hat, das wissen wir ja mittlerweile.
Das war glaub ich die furchtbarste Vorgabe. Da war ich echt kurz davor aufzugeben.
Xardas fällt dann ja auch tatsächlich irgendwie auf dieses Stimmenverstelle rein (schönes Detail bei der Telepathie: Dieses taube Gefühl), aber Gellerts Plan geht dann ja doch mal so gar nicht auf. Ist auch eine schöne Kompromisslösung, finde ich. Also, schön für den Leser. Für Gellert ist das ja alles andere als schön. Ein bisschen ist es aber auch so, und ich weiß nicht, ob das Absicht war, dass man es ihm gönnt, das alles schief geht. Das war keine Absicht. :igitt:
Denn neben seinen Gedanken über den Verlust von Sigrid kommen ja auch wieder sein alter Größenwahn und seine Fiesheit durch – nicht nur bei den Gedanken darüber, wie er die Burg umgestalten würde (das ist ja noch nachvollziehbar), sondern vor allem bei seinen Gedanken über Hogs. Dieser Gellert! §mad
Wo wir schon gerade bei Sachen sind, die Gellert zu Lasten gehen: Auch gut gefallen haben mir diese Energieausbrüche, weil die Macht des Titanen so stark in ihm ist. Ich finde, das ist ein schönes Detail und beseitigt auch so ein bisschen diese Leichtigkeit, die vorher immer mitschwang. Vorher hätte man immer denken können „Jo, Magie aufgesogen, alles easy“ – aber das zeigt ja, dass es eben gerade nicht so ist, und das macht Gellerts Charakter bzw. die Darstellung seiner Kräfte dann doch wieder ein wenig ausgewogener.
Was mich allerdings ein bisschen irritiert hat, ist Gellerts Reaktion auf die Abbeschwörung von Xyz. Denn nicht nur, dass er da so machttechnisch seine Fälle davonschwimmen sieht, reagiert er ja auch sehr emotional, und das ja auch sehr auf Xyz als „Person“ bezogen. Das hätte ich ja nun doch nicht gedacht. Denn: Leidenschaftliche Kussszene hin oder her – um eine echte „Freundschaft“ zwischen Gellert und Xyz ging es ja eigentlich trotzdem nicht. Vermutlich ist Gellerts Gefühlswelt einfach nachhaltig aus den Fugen geraten...Du hast es ja weiter unten schon gesagt: Xyz war für Gellert eher eine Art symbolischer Halt geworden, ohne den er sich seinen emotionalen Problemen nicht gewachsen sah, ohne den er Sigrids Tod nicht verarbeiten konnte. Es hat auch wieder etwas Kindliches: Mit Xyz' Erscheinen ging es ihm plötzlich besser und ohne die Ursache zu hinterfragen, klammert er sich daraufhin an Xyz (zumal er die Ursache ja gar nicht versteht. Dafür müsste er ja seine Gefühle verstehen, und wenn er das täte, käme er wahrscheinlich schon selbst mit Sigrids Tod klar). So wie ein Kind, das ein Pflaster will, obwohl nichts blutet.
Dann jedenfalls: Auftritt Ixidia. Besonders schön finde ich, wie das so ein bisschen um die „Geschichte“ von Lyrcas Beeten eingebettet ist, die Szene kehrt ja irgendwie immer wieder dahin zurück, selbst, als schon die Meteore einschlagen. Besonders gut gefallen hat mir dabei ja die Wortschöpfung „Joheimnisbeerensträuche“. :D
Scheinbar oder anscheinend?
Da war ich mir an der Stelle auch echt nicht sicher. Es hat für Gellert natürlich den Anschein, aber in Wirklichkeit wird die ja gar nicht vorbereitet worden sein, sondern einfach aus dem Stehgreif gehalten. Und da die Wirklichkeit nicht dem entspricht, was ich im Satz schreibe, hab ich mich dann für scheinbar entschieden.
Die Formulierung fand ich in der Kürze irgendwie verwirrend. Ich weiß nicht, ob das so gewollt ist. Also, prinzipiell gar nicht so schlecht, so eine knackige Formulierung statt "Sie verschwand, wie sie es schon im Kräutergarten getan hatte" oder so zu verwenden. Aber im ersten Moment wusste ich gar nicht, wie das nun gemeint sein sollte. Kann natürlich auch an mir liegen – es war schon etwas später am Abend, als ich das gelesen habe.
Ixidia jedenfalls wirkt, wie innerhalb der Geschichte ja schon angekündigt, tatsächlich nicht wie jemand, mit dem man spaßen sollte. Allein dieser „Gore“-Faktor, der durch Sigrids Leichnamhälfte erzeugt wird, schüchtert mich da ja schon immer ein. Also, das sind wirklich rundherum immer die unangenehmsten Stellen, wenn der auftaucht. Der Meteorkram (schön kreativ übrigens Ixidias Bemerkung bezüglich der Scharlatanerie der Feuermagier) berührt da emotional ja doch deutlich weniger. Aber wie gesagt, das liegt vor allem daran, dass ich Gellert ja so ein bisschen das Schlechte gönne. Trotzdem muss ich sagen, dass mir das Ende des Kapitels wirklich richtig gut gefallen hat, wie es Gellert dann zuleibe ging, und nicht etwa, weil ich das so toll fand, sondern weil ich es toll fand, wie du das beschrieben hast. Nämlich sehr eindringlich, spannend, intensiv – das hat mich dann noch einmal richtig gefesselt. Ich will nicht sagen, dass ich Gellerts Empfindungen dabei genau nachspüren habe können, denn das hätte mir dann ja ordentlich wehgetan, aber viel hat dann auch echt nicht mehr gefehlt. Ich mochte dabei dann auch vor allem diesen Moment, als der Meteor auf Gellert zukam und er sich, sozusagen zum ersten Mal in dieser Geschichte, richtig bewusst geworden ist: Scheiße, das könnte jetzt mein Ende sein. Ein toller Moment!
Insgesamt ein ausgewogenes Kapitel zwischen Dialog, Trickserei, Gedanken und Gefühlen Gellerts und ein bisschen Action. Das Ende hat mir wirklich am besten gefallen. Kann ich also keine grundlegende Kritik anbringen, schon gar nicht an der Vorgabenerfüllung – da haste ja ordentlich einen rausgehauen, sag ich mal. :DMusste ich aber ja auch! Gellert mit seiner Instantheilung und dem Schutz durch den Regenbogentitanen sollte eine gravierende Verletzung widerfahren? Wtf? §ugly
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in petto
Genau umgekehrt: sein Möglichstes tat!
Der sechste Post (bereits der vorletzte: So viele Seiten, und doch so kurzweilig, diese Geschichte) gefällt mir eingangs schon einmal gut, wegen der Stilistik, die du da wählst, um das Erwachen Gellerts zu schildern. Eben mit diesen seltsamen Wiederholungen. Das war keine schlechte Idee, um Gellerts Gedanken zu illustrieren.
Interessant fand ich beim Lesen dann auch direkt diese Stelle:
Der Kopf wirft einen Schatten – das ist der erste Hinweis, dass der schwebende Kopf von Xardas nicht nur eine Illusion oder ein Hologramm ist, sondern tatsächlich stofflich. Ich schätze mal, das hast du auch genau als so eine kleine Andeutung einsetzen wollen? Gute Idee.Voll cool, dass du das so interpretierst, gedacht habe ich mir das dabei aber nicht. :D
Ich dachte einfach, dass das ein schönes Bild abgibt, wenn der im Wasser sitzende Gellert von dem schwebden Kopf in einen dunklen Schatten getaucht wird. Ohnehin hätte ich Gellerts überdimensionale Reifeprüfung lieber als Spielfilm und nicht als schnöde Story. §hhmpf
Ich habe lange überlegt, aber ich glaube, so ergibt dieser Satz nicht so viel Sinn. Wie kann denn die Art, wie Xardas von seinem Tod erzählt, darauf schließen lassen (= keinen Zweifel daran lassen), dass Gellert (als einer der beiden) weiß, wie egal der Tod seinem Vater ist?
Ich habe eine Weile gebraucht, bis ich verstanden habe, was du meinst. Du meinst also, dass der Satz impliziert, dass Xardas sein eigener Tod egal ist?
Gemeint war natürlich, dass beiden bewusst ist, dass Gellert der Tod von Xardas egal ist. Und das könnte man meiner Einschätzung nach schon allein über den Tonfall rüberbringen, denn wenn Xardas da so locker und schonungslos drüber redet, scheint er ja nicht zu glauben, Gellert das irgendwie behutsam beibringen zu müssen.
Naja, konnte Xardas doch schon ahnen, oder? Hat er das nicht vorher sogar befürchtet, dass Ixidia schnell viel zu viel Macht zurückerlangen könnte? Aber gut, das ist hier wörtliche Rede, da sollte man nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen. Kann ja auch so seinen Sinn haben, dass Xardas das jetzt so darstellt...
Was ich so als inneres Bild beim Lesen auch sehr schön fand, war das Manabecken und seine Funktionsweise. Einmal wie es seine magische Energie an Gellert abgegeben hat, wodurch sich die Instantheilung aktivieren konnte, und wie dann eben nur Wasser übrig blieb – ist irgendwie sehr schlüssig und nachvollziehbar. Und dann noch, wie später im Kapitel erklärt wird, warum Gellerts Körper nun der Macht des Regenbogentitanen gewachsen ist, nämlich weil sich sein Körper, quasi wie bei dieser Superkompensation bei so Ausdauertraining und so, diesem neuen Niveau, was er brauchte, durch jeden Durchgang der Instantheilung immer wieder angepasst hat. Das ist schon echt fuchsig und kann man sich irgendwie auch ganz gut vorstellen, obwohl es so abgefahren ist.
Mir fällt jedes Mal ein Stein vom Herzen, wenn du meine Erklärungen lobst. Ich hatte ja bei jeder einzelnen die Befürchtung, dass sie mir nachher um die Ohren gehauen und als vollkommen hanebüchen verschrieben wird. :D
Dazu kommen dann noch einige schöne Enthüllungen, von denen diejenige, dass Xardas niemand geringeres als Adanos ist, wohl die spektakulärste ist. Seine Worte über Krieg und Frieden lassen sich übrigens wirklich hören. Dieser Twist wird dann allerdings noch einmal getwistet, als Gellert ihm die Gründe darlegt, warum er nun aber gar nicht sein Sohn sein kann (witzig später auch seine Argumentation: "Dann hast du die Macht Adanos' ja gar nicht geerbt, wir haben dein Potential wohl stets überschätzt!"). Da ist Xardas dann ja wirklich baff – und überhaupt wirkt er in seinen letzten Stunden nicht nur körperlich entmachtet. Irgendwie merkt man dann schon, dass seine Stunde gekommen ist, dass ihn alles andere irgendwie überlebt hat und seine Zeit vorüber ist. Nette Sache!
Hier vielleicht mal ein kleiner Einschub: Auf die Idee, dass Xardas Adanos ist, kam eigentlich auf eine ziemlich ulkige Art und Weise. Gellert ist als Schwarzmagier ja Magier Beliars und auch am ehesten dessen Anhänger. Gleichzeitig ist er aber Avatar Innos. Um Gellert nun zum Ende der Geschichte hin als den absolut übermächtigsten Magier darzustellen, erschien es mir also verlockend, Gellert auch noch irgendwie die Macht Adanos' zu verschaffen. Dann hab ich halt so gedacht: Ist halt Adanos sein Vater. Erst hab ich den Gedanken gar nicht ernst genommen, aber je länger ich darüber nachdachte, was das für Konsequenzen hat, desto mehr kam ich zu der Überzeugung, dass das eigentlich sogar ziemlich gut passt. Dummerweise kam dann Laidos Vorgabe, in deren Folge Xardas dann nicht mehr Gellerts Vater war. Dumm gelaufen. §ugly
Leider ist mir auch erst viel zu spät eingefallen, dass Gellert in Gellerts desaströses Götterdebakel ja dem klassischen Adanos begegnet. Die beiden Geschichte sind also leider ziemlich unvereinbar. Adanos nimmt im Götterdebakel zwar eher eine Statistenrolle ein und wäre da leicht rauszustreichen, aber das will ich dann auch nicht machen. Vor allem, weil dann im Götterdebakel die Erklärung fehlen würde, warum nur Innos und Beliar bei der Schöpfung anwesen waren.
Aber bevor ich jetzt überinterpretiert werde: Nein, dieser Götterdebakel-Adanos ist nicht Gellerts Vater. :p
Das hat irgendwie was. PotM-würdig.
Das freut mich. :D Ich bin mir aber sicher, dass da noch bessere Passagen zur Auswahl stehen. $§p4
Was ich bei Xardas' Ableben allerdings nicht so "nett" im Sinne von "gut" fand, war, dass dann doch eine Schüppe zu viel Kitsch draufgeschaufelt wurde. Ich fand Xardas – und auch Gellert und Lyrca – in ihren Charakterzügen gerade deshalb gut, weil sie weder so die 100% Gefühlskalten, noch diese 100% Gefühlsduseligen waren und nie endgültig auf eine Seite gekippt sind. Dementsprechend hätte ich mir auch bei Xardas' letzten Worten etwas mehr Ausgewogenheit gewünscht (zumal er ja Adanos ist!). Stattdessen gibt's aber doch mehr so den Standardabschied, noch dazu mit so "Tut mir leid" und "Verzeih mir alle meine Fehler"-Rhetorik. Das hat mir überhaupt nicht gepasst, oder besser gesagt: Das passt dann so gar nicht zu dem Charakter, den du vorher gezeigt hast. Ein Mittelweg, der Xardas-Weg in Sachen Emotionen, der wäre hier treffender gewesen. Das, was er da dann sagt, hätte aber auch jeder x-beliebige andere Sterbende sagen können – und das kann es doch nicht sein. Oder sollte das die Aussage sein, dass Xardas letzten Endes doch nur ein ganz normaler Kerl war, oder das im Tod dann halt alle so sind, oder? Aber auch das könnte ich nicht so richtig akzeptieren!
Es ist durchaus beabsichtigt, dass Xardas nach seiner Köpfung in seiner Machtlosigkeit und im Angesicht des Todes ein gutes Stück menschlicher wird, als er bisher war. Er kann halt nicht mehr die Rolle des Bosses aufrecht erhalten, die er sein Leben lang gespielt hat. Natürlich rechtfertigt das noch lange nicht die letzten Worte. Ich bin auch nicht hundertprozentig mit der Szene zufrieden. Das gilt aber auch ganz allgemein für alles, das da im Kerker passiert ist. Da hatte ich so eine richtige Kreativitätskrise.
Übrigens: In diesem Kapitel habe ich ja noch mehrmals Gelegenheit bekommen, über Gellerts Gefühle für Xyz nachzudenken. Auch, wenn sie mit Hogs dann am Ende ein "echtes" Team bilden, so muss ich meine Kritik, die ich am Vorpost angebracht habe, vielleicht etwas relativieren, bzw. löst sich meine Irritation da etwas auf, die ich hatte, weil Gellert ständig an Xyz denkt. Mir scheint es nämlich, seid dieser Kussszene projiziert er einfach viel in Xyz hinein. Er ist dann immer derjenige, der das Loch oder die Leere füllen soll, aber es ist wohl gar nicht Xyz wirklich, sondern stattdessen scheint er stellvertretend dafür zu stehen. Oder so.
Hier hatte ich kurz einen Knoten im Hirn, weil man "höher" auch als "höher gelegen" lesen kann, und das wäre dann ja ein Paradoxon gewesen. Vielleicht nicht ganz so optimal formuliert, dieser Satz.
Bei aller Liebe für deine detaillierten Farbtonbeschreibungen, aber "lapislazulifarben" ist doch so kompliziert, dass es schon wieder albern ist, was in dieser Szene ja gar nicht passt. Ich war mir ja nicht mal sicher, welcher Farbe so ein Lapislazuli denn hat, habe aufgrund von Final Fantasy IX auf "Blau" getippt und lag dann auch richtig, aber mal ehrlich: Ein einfaches "Blau" hätte es dann doch auch getan. Das wirkt so einfach gestelzt.
Oh nein, das lass ich so! Gerade das gibt der Szene doch den Kick. :D Ich weiß auch nicht, warum ich das so gut finde, aber irgendwie schauderts mir einfach bei der Erwähnung einer lapislazulifarbenen Zunge. Eine blaue Zunge ist ja voll unspannend.
Und natürlich ist das ein Blauton. Hast du nie Minecraft gespielt? :D
Den Kampf gegen diesen Assimilationsdämon inklusive der aufeinander zufahrenden Wände fand ich übrigens gar nicht so spannend, wie er eigentlich hätte sein müssen. Ich weiß nicht, ob es daran lag, dass ich beim Lesen vielleicht etwas müde war, oder daran, dass sich die Kämpfe gegen Dämonen mittlerweile etwas abgenutzt haben, weil Gellert sie dann ja doch immer irgendwie meistert. Hat mich jedenfalls leider nicht ganz so mitgerissen, ohne dass ich es an etwas festmachen könnte. Wie Xyz aber immer wieder neue Schwerter beschworen hat, um sie eins nach dem anderen in den Nacktschneckenleib zu rammen, das fand ich wiederum ziemlich cool. Wie ich es überhaupt cool finde, wie Xyz und Hogs jetzt zusammenarbeiten. Da hatte die Vorgabe ihr Gutes. :D
Ich find den Kampf wie gesagt auch nicht so pralle. Da sind mir auch einfach keine coolen Dämonen mehr eingefallen. Beziehungsweise war der Assimilationsdämon zu kompliziert für den kleinn Auftritt.
"Für letzte Worte hatte er nichts übrig", naja. Da hätte ich zwei Einwände vorzubringen. Erstens: Seine eigenen letzten Worte sind es doch so oder so nicht, weil es ja nicht Gellert selbst ist, der sterben wird / soll. Und zweitens: Selbst wenn er damit seine letzten an Ixidia gerichteten Worte meinen sollte: Die hat er doch in den Sätzen davor gesagt. Was sonst sollte diese Rede denn sein?
Gemeint ist eigentlich, dass er Ixidia keine letzten Worte gestatten möchte und darum sofort angreift.
Wie dem auch sei, der nächste Abschnitt, eingeleitet durch das Auftauchen von Sigrids Zombiekörper, ist dann ja so klassischer "Vorgabenerfüllstoff", kann sich dabei aber echt sehen lassen. Ich war übrigens die ganze Zeit am Rumrätseln, ob denn eine Zombie-Sigrid denn wirklich die Vorgabe erfüllt, dass Person C am Leben sein soll, weil ich einen Zombie zwar nicht als tot, aber auch nicht wirklich als "am Leben" eingestuft hätte.Selbst dann wären A, B und D ja nicht an Ort B plötzlich überrascht gewesen, dass C noch lebt. Mir war schon klar, dass ich das anders lösen muss als durch die schon längst passierte Zombienummer.
Und dann würden all meine Überlegungen obsolet, als im Innern der Drachenhöhlen dann herauskommt, dass Sigrids andere Körperhälfte irgendwie wieder ganz geworden ist und es auch eine ganz normale Sigrid gibt. Das war ja mal eine Überraschung! Und hier fand ich den emotionalen Moment – im Gegensatz zu dem bei Xardas' Tod – auch sehr angemessen und auch rührend.
Sehr intensive Beschreibungen, gerade auch das mit dem zu Glas geschmolzenem Sand find ich richtig stark!
Was mir am Drachenhort bzw. Den Höhlen aber aufgefallen ist: Warum sind die eigentlich so furchtbar eng? Hogs und Xyz drohen nicht mehr hindurchzukommen durch die Gänge, aber die Drachen schon? Und dann Räume, die gerade mal so groß sind, dass sie einen Drachen beherbergen können, der dann aber auch den ganzen Raum total ausfüllt? Warum zwängen die sich denn so ein? Leuchtet mir irgendwie nicht so ein. Oder habe ich die Erklärung dafür verpasst?
Du hast die Erklärung nicht verpasst, aber ich dachte halt, dass wäre klar (*duck*). Die eigentlichen Eingänge (man hat nur einen gesehen, aber man kann ja davon ausgehen, dass das für die anderen ähnlich gilt) sind von den Drachen nach ihrer verheerenden Niederlage gegen Ixidia ja verschüttet worden, damit sich ihre Population von dem Schlag erholen kann. Das was Gellert und Co. als Eingang benutzen ist also nur ein Eingang, der so klein ist, dass die Drachen den gar nicht mehr als richtigen Eingang wahrnehmen und gar nicht daran gedacht haben, den zu verschließen. Eine andere Erklärung wäre, dass die ja auch irgendwo Luftzufuhr haben müssen, damit sie da unten bei den verrammelten Eingängen nicht ersticken.
Dass die Höhlen selbst so klein ist, ist tatsächlich merkwürdig. Vielleicht ist Gellert einfach nie tief genug drinnen gewesen. (Oder nur damals, als er sich die Macht des Titanen geholt hat. Da war man als Leser ja nicht dabei.)
Hier würde ich mit "waren" formulieren, damit es sich auf die einzelnen Figuren bezieht und nicht auf die Ansammlung, was meiner Meinung nach besser passt zum Schachsetzen.
Die große Beschwörung am Ende macht dann jedenfalls auch was her. In deiner Geschichte ist die Fertigstellung von Gegenstand A immerhin mal von angemessener Bedeutung – im Gegensatz zu meiner Geschichte. Da bin ich also schon neidisch, aber das bin ich eh und nicht nur an dieser Stelle. :p
Insgesamt ein sehr langes, aber keinesweges langweiliges Kapitel. Komischerweise hatte es – oder ich beim Lesen – nur bei der Kampfszene mit dem Assimilationsdämon einen Durchhänger. Der Rest war durchgehend spannend.
Fehlerliste:
Da müsste es wohl "gegenübertreten" heißen.
Ist "scheltete" eine gültige Vergangenheitsform? Ich hätte da jetzt "schalt" geschrieben.
Entweder das Komma weg oder noch eines nach "Blutlache".
Da stimmt doch was mit der Grammatik nicht ("Experimenten" oder aber "viele"?)
Der siebte und letzte Post. Da war ich ja schon ein wenig gespannt, wo doch schon so viele spektakulären Sachen geschehen waren. Können die Schlachten etwa noch spektakulärer werden? Das habe ich mich auch gefragt. Um auf die bisherigen Schlachten noch eine Schippe drauf zu legen, musste da ja echt was her. Darum fand ich es auch so verlockend, die Sphäre Adanos einstürzen zu lassen, weil das allein schon ja eine Katastrophe bisher unerreichten Ausmaßes darstellt. Ich hatte dann zwar erst Angst, wie ich denn um Himmels Willen dann dafür Sorgen sollte, dass am Ende alles gut wird, aber dann ist mir die Idee mit dem Zeitreisehelm gekommen. Wäre mir die Idee mit der Verunendlichfachung nicht gekommen, hätte ich mich wohl nicht getraut, die Sphäre einstürzen zu lassen.
Vielleicht kam der Anstoß zu dieser Idee übrigens von "Der Poesie des Unendlichen", einem Mathematikerfilm, der gerade in den Kinos läuft. Damals hatte ich ihn zwar noch nicht gesehen, fand den Titel aber schon cool, weil man wohl nicht widersprechen kann, dass sich die großen mathematischen Problemstellung alle irgendwo um das Verhalten im Unendlichen drehen.
Konnten sie wohl nicht, und deshalb wird zwar gekämpft, aber so richtige Dämonenschlachten, die bleiben, trotz Beteiligung vieler Dämonen, aus. Das Kapitel hebt ganz andere Sachen in den Mittelpunkt, vor allem Sigrid und auch Lyrca, und das fand ich dann auch richtig gut, dass die beide jetzt auch nochmal richtig zum Zuge kommen und aktiv beteiligt sind.
Lyrcas Rolle fällt dann aber bisschen kleiner aus, als von mir zunächst erwartet. Das fand ich ein wenig schade, aber zu viele Beteiligte hätten das ja alles auch wieder verwässert, von daher fand ich es eigentlich auch wieder okay, dass so der Fokus mehr auf Gellert und Sigrid lag. In der Panik der Schicksalshexen wirkte Lyrca jedenfalls ziemlich souverän – und auch recht kaltblütig, wie sie ihre Kollegin da abserviert. :DIch hätte Lyrcas Kampf mit Ixidia auch lieber mehr Raum gegeben. Das war tatsächlich eine Streichung, die allein aus Zeitmangel geschah.
Ist die Zensur da eigentlich gewollt? §ugly Wenn ja, ist das keine gute Idee. Ich vermute aber mal fast, du bist da der WoP-Zensur zum Opfer gefallen, die bestimmte Worte verbietet, aus welchen Gründen auch immer...Ja, da bin ich der WoP-Zensur zum Opfer gefallen. Ist mir noch gar nicht aufgefallen. §ugly
Ich guck mal eben, was da eigentlich stehen sollte...
FotHUSTze. ^2^
Gellerts, Xyz und Hogs Kampf gegen den Amethystdrachen kann sich zwar sehen lassen (ebenso wie Xardas' Erscheinen als Deus ex machina, wobei man das gerade deshalb auch kritisch sehen kann). Aber im Grunde verzögert der nur das eigentlich Wichtige, nämlich das Duell zwischen Gellert und Ixidia. Dieser ganze Part, auch die Fusion von Xyz und Hogs (Parallele zu Rhobars Story: Auch hier können dann direkt zwei Buchstaben auf einen Streich ausgelöscht werden), das ist für mich dann einfach nur der Teil, wo die Vorgabe erfüllt wird. So richtig was zu der Geschichte trägt das dann, auch wenn es ganz spannend zu lesen ist, ja nicht bei. Ich könnte mir auch vorstellen, dass du den ganzen Kram auch nicht gemacht hättest, wenn die Vorgaben dich nicht so getrieben hätten.Die Amethystdrachen hätte ich im Angesicht der Invasion Beliars tatsächlich zu Zweckverbündeten gemacht (so wie Gellert es ja auch erst hofft), aber meine Entscheidung A zwang die beiden Parteien ja in einen total sinnlosen Kampf. $zuck
Der zweite Satz ist nicht so schön formuliert, bzw. funktionert der nur, wenn man ihn sich auch laut vorliest. Ich hätte das wohl einfach mit "Warum, das leuchtete ihm nicht ein" formuliert, damit sofort klar ist, was dieser Satz aussagen soll. Beim ersten Lesen klang es nämlich wie eine missglückte Frage.
Beim Geschehen in der Burg Götterfall (oder ihren Resten) bin ich jedenfalls wieder voll dabei und fiebere vor allem mit Sigrid mit. Aber auch den Moment von Lyrcas Tod fand ich recht stark – auch, wie Gellert seine Schwester vorher wegschickt. Wobei das mit diesem Trank nun wirklich... also ein Trank, der einen und alles, was man in der Hand hält, vor Telekinesezaubern immun macht, und den hat Gellert dann auch noch vorbereitet und Sigrid holt ihn dann mal eben ab? Also, bei aller Liebe für spektakuläre Wendungen, aber das war ja nun wirklich heftig konstruiert. §uglyAlso nein! Gegen den Vorwurf wehre ich mich vehement! Denselben Trank trinkt Sigrid auch schon im zweiten Post, als Xardas sie nicht erwischen können soll. Und dass er davon zwei statt einem Fläschchen vorrätig hat, ist doch vertretbar. Dass da noch einige Tränke in seinem Alchemietisch sind, sieht man ja auch im zweiten Post.
Abgesehen davon finde ich den Kampf zwischen Sigrid und Gellert auf der einen und Ixidia auf der anderen Seite wie gesagt sehr mitreißend. Denn den zweiten Gegenstand, der dann Bedeutung erlangt, den finde ich dann natürlich auch viel besser als diesen Trank: Der gute alte Zeitreisehelm! Und vor allem finde ich richtig, richtig klasse, wie Gellert ihn dann benutzt – nämlich sehr klug. Ich war erst ganz baff, wie er meinte, das einzige, was er nun tun müsse, wäre, zu entscheiden, in zwei Stunden in die Vergangenheit zu reisen. Da habe ich mich natürlich schon gefragt, was das soll, aber dann wurde es mir klar: Wirklich richtig gewitzt! Also sowas Trickreiches habe ich ja wirklich selten gelesen! Allerdings ist mir noch nicht so ganz klar, warum dieser Alterungsprozess bei Gellert einsetzt... einfach, weil er diese zwei Stunden sozusagen immer und immer wieder erlebt hat? Dachte ja schon fast, das sei das vorgabengemäße Rätsel am Ende der Geschichte, aber ich bin wohl einfach nur doof. §ugly
Wieso denn, du hast es doch genau richtig erfasst. Jedes Mal, wenn Gellert in die Vergangenheit reist (also eine weitere Kopie von sich erschafft), ist er zwei Stunden älter (oder noch mehr, wenn er sich vorher noch verirrt hat. Im Götterdebakel sieht man ja, dass er den Helm damals noch nicht kontrollieren konnte). Wenn er sich tatsächlich verunendlichfacht hat, müsste er also unendlich alt sein, nachdem diese zwei Stunden um sind. (DGDM wird mich wahrscheinlich darauf hinweisen, dass er sich ja gar nicht verunendlichfacht, sondern nur beliebig oft vervielfacht hat.) Erst nach Wettbewerbsende kamen mir dann solche Gedanken, wie, dass er in der Zeit ja auch ordentlich was zu trinken und zu essen gebraucht hast. Aber andererseits hat sonst auch niemand außer Urmeline in der Geschichte ein Nahrunmgsbedürfnis gezeigt und zweitens kann Gellert ja auch zwischendurch Zeitreise-Abstecher sonstwohin gemacht haben.
Wie dem auch sei: Das endgültige Ende dann ist natürlich ein sehr versöhnliches. Da vergisst man fast, wie viele Leute zwischendrin auf der Strecke geblieben sind: Die ganzen Schicksalshexen, Xardas, Lyrca, Hogs und Xyz... Gellert stellt diese Bilanz ja selbst ein bisschen auf. Und er wirkt auch irgendwie etwas geläutert, gar nicht mehr so ehrgeizig. Jetzt, wo er sein Ziel erreicht hat, ganz allein über die Burg zu herrschen, merkt er wohl, dass er sich das besser nicht gewünscht hätte. Und was auch wieder klar geworden ist: Niemand hat es in dieser Geschichte so gut vermocht, die menschlichen Seiten aller Beteiligten hervorzulocken, als Sigrid. Sie ist also vermutlich die eigentliche Heldin, auch mal ganz abseits von ihrem Handfesten Agieren gegen Ixidia!
"Geläutert" ist ein schönes Wort. Ich hätte gesagt, dass er jetzt halt erwachsen geworden ist. Passend zum Reifeprozess ist er im letzten Post ja auch noch ordentlich gealtert. :D
Ganz am Ende – und auch zwischendrin – steht natürlich die Frage, wer denn nun der leibliche Vater Gellerts ist. In Anbetracht der Sonnen-Symbolik am Ende und der Tatsache, dass – zumindest soweit ich mich erinnere – nie so ganz genau geklärt wurde, warum Gellert eigentlich die Macht Innos in sich trägt, kann man da natürlich auf Innos tippen. Immerhin wissen wir ja auch von Lyrca, dass sie ausgefallene, mächtige Sexualpartner mag – warum dann nicht also direkt Innos selbst? Und dann das Kind Xardas untergeschoben, um einen Grund zu haben, ihn weiter für die Schicksalshexen ausspionieren zu können (wobei der Zirkel ja wiederum von Xardas selbst gegründet worden ist, witzigerweise, aber das spielt hier ja keine Rolle). Eine bessere Idee habe ich jedenfalls nicht. Wenn man nicht auf die Abwege gehen will, dass der Zeitreisehelm irgendetwas mit Gellerts Vater zu tun hat und er selbst sein eigener... Nein! §scared
Ich darf ja nicht auflösen, weil euch das Rätsel ja noch tagelang beschäftigen soll. :gratz
Obwohl... Tage ists ja auch schon her. Ich hätte es tatsächlich noch einen Tick deutlicher reingeschrieben, wenn es nicht so nebulös bleiben sollte. Und nein, Innos ist nicht der Vater. Der ist ja auch ein richtiger Gott und wurde nicht nur durch Mundpropaganda zu einem aufgebauscht.
Ach, und dass Gellert Avatar Innos' wird, ist doch der Knackpunkt im Götterdebakel. Xardas hatte den Morgrad vom Einfluss der Götter befreit, Gellert reist in die Vergangenheit, wird von Innos zum Avatar auserkoren, landet wieder in der Gegenwart und bringt so den Einfluss der Götter wieder in die Welt. §lehrer
Fehlerliste:
Jetzt ist diese lange Geschichte vorbei und ich muss noch etwas insgesamt zu ihr sagen.Meine Geschichte und lang? Die ganze Zeit wollte ich eine längere Geschichte schreiben als du, bis ich es dann beim fünften oder sechsten Post aufgegeben habe, weil du einfach viel zu viel geschrieben hast! :eek:
Ich mache es mal relativ kurz: Es nötigt mir ganz schön viel Respekt ab, wie du in der kurzer Zeit aus den paar Vorgaben so eine spektakuläre und vor allem fantasievolle Geschichte geschrieben hast! Einige Elemente wirst du ja seit Gellerts desaströsem Götterdebakel schon im Kopf gehabt haben, aber trotzdem: So vom Setting und den Charakteren / Monsten her wirklich sehr kreativ und ganz gewiss keine Standardgeschichte. Manche Mechanismen sind vielleicht Standard – vor allem gegen Ende gab's dann immer diese typischen rettenden Momente aus dem Nichts, wo der Held es doch noch schafft – aber die hast du dann jedenfalls spannend integriert.
Richtige Kritik konnte ich eigentlich nur bei Xardas' Charakterdarstellung gegen Ende, Meinst du damit die gesamte Zeit, in der Xardas nur ein Kopf war (das würde mich bestürzen, denn den Offenbarungsdialog finde ich eigentlich sehr gut) oder nur die Szene, in der er tatsächlich stirbt?
weil er dann doch noch so die Klischeesprüche raushauen musste, die eigentlich gar nicht nötig gewesen wären. Ansonsten fiel mir höchstens mal die ein oder andere Formulierung negativ auf, ohne groß zu stören. Ein bisschen hast du den Stil zu passenden Gelegenheiten ja auch variiert – vor allem, wenn es um Gellerts Innenleben ging – und auch das ist dir dann gut gelungen.
Auch die Atmosphäre war ja durchaus variabel: Während es am Anfang noch sehr humorig war, wurde die Stimmung immer ernster, dann aber trotzdem immer mal wieder durch einen lockeren Spruch aufgelockert – selbst ganz gegen Ende, wo Ixidia zum Beispiel sehr zickig reagiert, als er von der Wirkung des Antitelekinesetranks erfährt. :D
Insgesamt kann ich also keine grundsätzliche Kritik an der Geschichte aufbringen. Mir hat die Geschichte gut gefallen, öfters war sie so gut mit diesen ganzen Dämonen usw., dass sie mich richtig hineingesogen hat und ich die Zeit (meistens im Zug) wirklich ganz vergessen habe. Und das soll jetzt mal als Gesamtbewertung ausreichen. Hut ab! :gratz
------------------------------------------------------------------------------Vielen, vielen Dank für den ausführlichen Kommentar! :gratz
Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Dass der auch noch so postiv ausgefallen ist, wo ich mir doch wochenlang Sorgen um diese und jene Szene gemacht habe.
Erwähnen kann ich vielleicht noch, dass ich gerade zu Beginn der Geschichte so viel Spaß hatte, dass ich mir dachte, dass ich nach dieser doch noch weitere Gellert-Geschichten schreiben könnte. In dieser triumphiert Gellert gegen Xardas, in der nächsten gegen den Avatar Beliars (der dann in der Reifeprüfung natürlich keinen Auftritt bekommen hätte) und in noch einer weiteren dann vielleicht über Beliar selbst. Aber nein, Laidos Vorgaben haben alles anders kommen lassen. Und da sich diese weiteren Pläne dann eh in Luft aufgelöst hatten, weil ohne Xardas und Sigrid auch keine gute Story zu schreiben ist, hab ich lieber den Avatar und Ixidia zu einer Person vermengt und alles in einem Abwasch abgespült. Und dann ist Gellert ja auch noch so krass gealter. Ich glaube, dass nur der junge, ungestüme Gellert, der seine Grenzen austestet, interessant ist.
Sollte es tatsächlich noch mal eine Gellert-Story geben also eher aus der Zeit zwischen den beiden Storys. Dann schön noch mal mit dem jungen Hogs. ^2^
Und noch mal Danke für den Kommentar! §danke
Leider habe ich jetzt Stunden zum Antworten gebraucht und darum nicht mehr geschafft, Rotes Wachs weiterzulesen, aber das kommt auch noch. Definitiv. :gratz
Edit:
Tut mir übrigens Leid, dass ich so viel geschrieben habe. Irgendwie kann ich mich bei sowas nie kurzfassen und dann quäl ich meine Wohltäter mit so ellenlangen Antworten. :(
John Irenicus
09.06.2016, 19:47
Leider zwang mich mein Freund dann gegen Mitternacht, mein Handy wegzulegen, obwohl ich noch gar nicht fertig war mit Lesen. :mad:
Gegenüber jemandem, der forever alone ist, ist das aber sehr unsensibel, sowas wie "Mein Freund zwang mich, mein Handy wegzulegen" zu sagen. :o
Im späteren Verlauf habe ich versucht, das zu vermeiden, weil mir irgendwann... ich glaube erst während des sechsten Posts ist mir aufgefallen, dass das furchtbar unlogisch ist. Der Schrei kann Barrieren zerstören und trotzdem bleiben die Barrieren in den Ohren heil? Man könnte sagen, dass das eine Weile braucht, bis die Barrieren zersplittern, aber dafür hab ich dann wohl im dritten Post ein bisschen zu dick aufgetragen, als Sigrid Xardas' Mehrfachbarriere auf einen Schlag zertrümmert.
Pfiffig finde ich das also gar nicht mehr. :(
Stimmt, das fällt mir ja erst jetzt auf! Hättste mal nix gesagt! :D
Naja, aber das kann man sich vielleicht damit erklären, dass so eine Ohrbarriere ja viel weniger ausgedehnt sein braucht und sie deshalb umso dicker sein kann, so hundert Schichten übereinander oder so, das geht dann schon. $§p4
Der Name "Dungeon Keeper" sagt mir wohl insofern was, als dass ich weiß, dass es ein Videospiel ist. Ich hab aber keine Ahnung, welchem Genre es angehört, hab kein Bild vor Augen, es nie gespielt... Interessant, dass ich trotzdem wiederholt solche Assoziationen bei dir hervorrufe. :D
Naja, in dem Spiel geht's halt darum, dass man der "Dungeon Keeper" ist und seinen Dungeon mit Hilfe einer Vielzahl kreativ gestalteter Dämon sauber hält - halt vor allem sauber vor einfallenden Heldentruppen. Diese Vielfalt der Dämonen in deiner Story hat mich eben immer wieder daran erinnert.
Ich bin Club Sigrid.
Die ist nämlich noch viel bemitleidenswerter als ihr Ziehbruder.
Am Ende war ich dann ja auch Team Sigrid.
Der Ort A selbst war mir eigentlich ziemlich egal. Schlimm fand ich nur, dass ich die Charaktere da schon wieder hin schaufeln musste! NIE wieder werde ich so weit voneinander entfernte Orte nehmen. Es war jedes Mal so ein unfassbarer Krampf, die ganze Mannschaft von A nach B oder eben zurück zu transportieren. Jedes einzelne Mal musste ich mir irgendeine weit hergeholte Begründung aus den Fingern saugen wie die das nun wieder anstellen. Insgesamt musste ich diese Distanz ja vier Mal überbrücken. Und Xardas kam am Anfang ja auch daher, weshalb ich die Foki da sofort schon verspielt hatte.
Deshalb habe ich in all meinen SnB-Geschichten bisher große Distanzen zwischen den Orten vermieden. Das gibt Sicherheit - macht die Story aber auch ein Stück weit langweiliger. :D
Du hattest ja immerhin so dieses ganze Magie-Repertoire. Bei so einer Story wie deiner sind die Grenzen da ja nicht sooo eng. Da glaubt man es als Leser schon eher, wenn dann doch wieder etwas aus dem Hut gezaubert wird, was die Reise möglich macht.
Toll fand ich, dass ich Ixidia im vierten Post zum nächsten großen Antagonisten erklärt habe und im fünften Post prompt Ort A von ihm zerstört werden sollte. :D Da hatte ich wieder ein bisschen Glück.
Ja, das habe ich mir beim Lesen auch gedacht. Fand ich auch schon mehr als nur "ein bisschen" Glück. :p
Du hast es ja weiter unten schon gesagt: Xyz war für Gellert eher eine Art symbolischer Halt geworden, ohne den er sich seinen emotionalen Problemen nicht gewachsen sah, ohne den er Sigrids Tod nicht verarbeiten konnte. Es hat auch wieder etwas Kindliches: Mit Xyz' Erscheinen ging es ihm plötzlich besser und ohne die Ursache zu hinterfragen, klammert er sich daraufhin an Xyz (zumal er die Ursache ja gar nicht versteht. Dafür müsste er ja seine Gefühle verstehen, und wenn er das täte, käme er wahrscheinlich schon selbst mit Sigrids Tod klar). So wie ein Kind, das ein Pflaster will, obwohl nichts blutet.
Würde das aber gar nicht als spezifische kindliche Eigenschaft ansehen. Wirklich überhaupt nicht. Und ich glaube auch nicht, dass das bloße Verstehen seiner Gefühle zur Folge hätte, dass er sofort mit Sigrids Tod klar käme! Aber gut, ich weiß ja nicht, was Gellert für so einer ist.
Da war ich mir an der Stelle auch echt nicht sicher. Es hat für Gellert natürlich den Anschein, aber in Wirklichkeit wird die ja gar nicht vorbereitet worden sein, sondern einfach aus dem Stehgreif gehalten. Und da die Wirklichkeit nicht dem entspricht, was ich im Satz schreibe, hab ich mich dann für scheinbar entschieden.
Aber da es aus Gellerts Sicht geschrieben ist, würde meiner Meinung nach ein scheinbar nur passen, wenn er positiv wüsste, dass sie tatsächlich nicht vorbereitet worden ist. Wobei in dem Fall ein "anscheinend" auch nicht passen würde, so gesehen hast du schon recht. Es sei denn, Gellert rechnet jetzt wirklich damit, dass die vorbereitet sein könnte. Schätze aber vielmehr, dass das auf Gellert so wirkt, als sei sie vorbereitet worden, er aber gleichzeitig ziemlich sicher ist, dass sie das nicht ist. Das ist dann eher so ein vergleichendes Moment statt ein Anschein. Aber gut, ist im Grunde so wichtig auch nicht. Und du wirst ja am besten wissen, was Gellert so denkt. :D
Ich habe eine Weile gebraucht, bis ich verstanden habe, was du meinst. Du meinst also, dass der Satz impliziert, dass Xardas sein eigener Tod egal ist?
Gemeint war natürlich, dass beiden bewusst ist, dass Gellert der Tod von Xardas egal ist. Und das könnte man meiner Einschätzung nach schon allein über den Tonfall rüberbringen, denn wenn Xardas da so locker und schonungslos drüber redet, scheint er ja nicht zu glauben, Gellert das irgendwie behutsam beibringen zu müssen.
Okay, das habe ich nämlich nicht so verstanden. Dann solltest du die Stelle vielleicht umformulieren, das ist eh so ein bisschen verdreht beschrieben. Inhaltlich ist es natürlich eine gute Idee.
Mir fällt jedes Mal ein Stein vom Herzen, wenn du meine Erklärungen lobst. Ich hatte ja bei jeder einzelnen die Befürchtung, dass sie mir nachher um die Ohren gehauen und als vollkommen hanebüchen verschrieben wird. :D
Wie oben schon einmal gesagt: Bei dir sind die Grenzen des Glaubhaften einfach viel weiter, durch das hochmagische Setting der Story. Avatar hier, Avatar dort, Dämonenwelt dort, Drachen, Titanen, übermächtige Zauber, lebende Tote, Manapools... wenn man das als Grundlage akzeptiert, dann muss dem Autor schon ein in sich wirklich total unstimmiges Element passieren, dass der Leser darüber stolpert. Gerade die Sache mit diesem Manapool hast du meiner Meinung nach einfach logisch fortentwickelt. Das klingt doch alles plausibel - auch wenn es sehr fantastisch sein mag. Aber das wiederum ist ja wie gesagt eben das Setting der Story.
Es ist durchaus beabsichtigt, dass Xardas nach seiner Köpfung in seiner Machtlosigkeit und im Angesicht des Todes ein gutes Stück menschlicher wird, als er bisher war. Er kann halt nicht mehr die Rolle des Bosses aufrecht erhalten, die er sein Leben lang gespielt hat. Natürlich rechtfertigt das noch lange nicht die letzten Worte. Ich bin auch nicht hundertprozentig mit der Szene zufrieden. Das gilt aber auch ganz allgemein für alles, das da im Kerker passiert ist. Da hatte ich so eine richtige Kreativitätskrise.
Er hat ja vorher auch schon ein bisschen menschlicher gewirkt, eben auf seine Art. Ich hätte es stimmiger gefunden, wenn er genau diese Art auch im Moment seines Todes noch beibehalten hätte. Dass er menschlicher gewirkt hat, fand ich ja wie gesagt auch alles andere als schlecht. Nur, wie du schon selbst sagst: Die Sätze kurz vor seinem Tod sind jetzt nicht so die allerkreativsten und werden der Person Xardas deshalb auch nicht so gerecht. Nur das habe ich zu kritisieren. Die allgemeine Entscheidung, ihn menschlicher wirken zu lassen, aber nicht.
Und natürlich ist das ein Blauton. Hast du nie Minecraft gespielt? :D
Nö!
Gemeint ist eigentlich, dass er Ixidia keine letzten Worte gestatten möchte und darum sofort angreift.
Achso, dann hatte ich das einfach falsch verstanden.
Ich hätte Lyrcas Kampf mit Ixidia auch lieber mehr Raum gegeben. Das war tatsächlich eine Streichung, die allein aus Zeitmangel geschah.
Schade eigentlich. Andererseits: Ich weiß ja nicht, was du so geplant hättest. Vielleicht hätte ein weiterer eingeschobener Kampf ja gar nicht mehr so viel Wichtiges zu der Geschichte beigetragen. Man weiß es nicht. Manchmal sind Kürzungen ja auch ganz gut!
Also nein! Gegen den Vorwurf wehre ich mich vehement! Denselben Trank trinkt Sigrid auch schon im zweiten Post, als Xardas sie nicht erwischen können soll. Und dass er davon zwei statt einem Fläschchen vorrätig hat, ist doch vertretbar. Dass da noch einige Tränke in seinem Alchemietisch sind, sieht man ja auch im zweiten Post.
Ja, das gestehe ich dir ja auch zu, und jetzt wo ich sehe, dass der Vorrat sogar schon vorher angedeutet worden war, passt das sogar recht gut. Trotdem ist das so eine ganz klassische Deus ex machina-Situation, meine ich! Genau so gut hätten die Fläschschen bei dem, was auf Burg Götterfall da die ganze Zeit abgeht, schon zerstört sein können, und ich finde, das wäre sogar wahrscheinlicher gewesen. Das klappt halt alles viel zu reibungslos. :o
Ich darf ja nicht auflösen, weil euch das Rätsel ja noch tagelang beschäftigen soll. :gratz
Obwohl... Tage ists ja auch schon her. Ich hätte es tatsächlich noch einen Tick deutlicher reingeschrieben, wenn es nicht so nebulös bleiben sollte. Und nein, Innos ist nicht der Vater. Der ist ja auch ein richtiger Gott und wurde nicht nur durch Mundpropaganda zu einem aufgebauscht.
Ach, und dass Gellert Avatar Innos' wird, ist doch der Knackpunkt im Götterdebakel. Xardas hatte den Morgrad vom Einfluss der Götter befreit, Gellert reist in die Vergangenheit, wird von Innos zum Avatar auserkoren, landet wieder in der Gegenwart und bringt so den Einfluss der Götter wieder in die Welt. §lehrer
Ja gut, das was im Götterdebakel passiert ist, habe ich ja alles längst wieder vergessen, ich konnte mich halt nur an das Setting allgemein erinnern! :o
Dann muss ich wohl noch ein wenig grübeln.
Meine Geschichte und lang? Die ganze Zeit wollte ich eine längere Geschichte schreiben als du, bis ich es dann beim fünften oder sechsten Post aufgegeben habe, weil du einfach viel zu viel geschrieben hast! :eek:
Ist ja auch alles nur Laidos Schuld! Hätte er nämlich mitgemacht, dann hätten wir wie von mir angeboten gegenseitig darauf aufgepasst, nicht zu viel zu schreiben! Mit der Länge eskaliert's ja auch deshalb immer, weil man die Vorgaben ja irgendwie sinnvoll in die Story integrieren muss, und dazu muss man dann ja doch mal so ein bisschen ausholen, wie du ja auch gemerkt hast. :D
Meinst du damit die gesamte Zeit, in der Xardas nur ein Kopf war (das würde mich bestürzen, denn den Offenbarungsdialog finde ich eigentlich sehr gut) oder nur die Szene, in der er tatsächlich stirbt?
Nee, das bezog sich jetzt wieder nur auf seine Todesszene. Der Kopf-Xardas an sich hat mir ja richtig gut gefallen, mit diesen ganzen schonungslosen Enthüllungen.
Gegenüber jemandem, der forever alone ist, ist das aber sehr unsensibel, sowas wie "Mein Freund zwang mich, mein Handy wegzulegen" zu sagen. :o
Aber du könntest jetzt doch sowas denken wie "Ha, ich darf meine Kommentare lesen, wann und wo ich will!" und dich dann deshalb ganz toll fühlen. :(
Du hattest ja immerhin so dieses ganze Magie-Repertoire. Bei so einer Story wie deiner sind die Grenzen da ja nicht sooo eng. Da glaubt man es als Leser schon eher, wenn dann doch wieder etwas aus dem Hut gezaubert wird, was die Reise möglich macht.
Das stimmt. Ich hab mich deshalb auch manchmal wie ein Schummler gefühlt. Aber wie sollte ich denn auch mittels dem Ring der Telepathie den Ort A zerstören, wenn nicht durch so eine Ausweitung seiner Funktion. §cry
Aber da es aus Gellerts Sicht geschrieben ist, würde meiner Meinung nach ein scheinbar nur passen, wenn er positiv wüsste, dass sie tatsächlich nicht vorbereitet worden ist. Wobei in dem Fall ein "anscheinend" auch nicht passen würde, so gesehen hast du schon recht. Es sei denn, Gellert rechnet jetzt wirklich damit, dass die vorbereitet sein könnte. Schätze aber vielmehr, dass das auf Gellert so wirkt, als sei sie vorbereitet worden, er aber gleichzeitig ziemlich sicher ist, dass sie das nicht ist. Das ist dann eher so ein vergleichendes Moment statt ein Anschein. Aber gut, ist im Grunde so wichtig auch nicht. Und du wirst ja am besten wissen, was Gellert so denkt. :DGut, dass du mein Dilemma nachvollziehen kannst. :D
Okay, das habe ich nämlich nicht so verstanden. Dann solltest du die Stelle vielleicht umformulieren, das ist eh so ein bisschen verdreht beschrieben. Inhaltlich ist es natürlich eine gute Idee.Das sollte ich dann wohl. Ist ja schade, wenn das untergeht.
Schade eigentlich. Andererseits: Ich weiß ja nicht, was du so geplant hättest. Vielleicht hätte ein weiterer eingeschobener Kampf ja gar nicht mehr so viel Wichtiges zu der Geschichte beigetragen. Man weiß es nicht. Manchmal sind Kürzungen ja auch ganz gut!Was Großes hatte ich da nicht im Kopf. Die sollte einfach ein paar schicksalsschwangere Sätze mit ihm austauschen, dann versuchen ihn mit dem geheimen Etwas, das die Schicksalshexen zusammen hergestellt haben, zu töten, scheitern und halb tot gesplattert werden, sodass Gellert sie dann finden und ihre letzten Worte hören kann, damit es am Ende das nebulöse Rätsel gibt.
Ja gut, das was im Götterdebakel passiert ist, habe ich ja alles längst wieder vergessen, ich konnte mich halt nur an das Setting allgemein erinnern! :o
Dann muss ich wohl noch ein wenig grübeln.Oder du guckst in diesen Spoiler. Es ist definitiv keine Schande für dich, wenn du es tust!
Von deinen zwei Theorien war die eine sehr richtig. Passt doch super. :gratz
Ist ja auch alles nur Laidos Schuld! Hätte er nämlich mitgemacht, dann hätten wir wie von mir angeboten gegenseitig darauf aufgepasst, nicht zu viel zu schreiben! Mit der Länge eskaliert's ja auch deshalb immer, weil man die Vorgaben ja irgendwie sinnvoll in die Story integrieren muss, und dazu muss man dann ja doch mal so ein bisschen ausholen, wie du ja auch gemerkt hast. :D
Allerdings! Da sah ich mich dieser fetten sechsten Vorgabe gegenüber und musste hart mit mir ringen, ob ich trotzdem diese Riesenoffenbarung bringe. In der ersten Hälfte des sechsten Posts wird die Vorgabe ja noch nicht mal ansatzweise abgearbeitet. Und ich hatte wirklich meine Zweifel, ob ich mich da dann nicht übernehme.
Mir fällt gerade ein, dass ich mich auch noch für deine Stimme bedanken wollte. :gratz
John Irenicus
09.06.2016, 21:01
Ich finde ja, man bedankt sich nicht für Stimmen. Die sind ja kein Geschenk. Sie sind das Ergebnis objektiver Entscheidungsfindung. §lehrer
John Irenicus
16.06.2016, 19:33
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Jetzt finde ich doch mal Zeit, die beiden für mich noch neuen Kapitel von MiMos "Halbzeitkatastrophe" zu kommentieren. Ich hoffe mal, ich kann meine Notizen noch lesen...
Die neuerlichen „Schreie der Vergangenheit“ sind ja welche, auf die so mancher Leser (also ich und Laido) vielleicht schon länger gewartet hat. Endlich wird mal diese eine Szene gezeigt, die all den Ärger rund um Frank erst ausgelöst hat. Enttäuschend nur: Wirklich schlauer ist man danach ja nicht, denn die eigentliche Frage, ob das nun Notwehr war oder nicht, die wird weiterhin geschickt nicht beantwortet. Ärgerte mich natürlich, dass meine Neugier da nicht befriedigt wurde, andererseits finde ich es aber natürlich auch gut, dass man da so weiter bei der Stange gehalten wird.
„Das wird auch Zeit!“, rief Lilly über dieselbe Leitung. „Ich glaube, ich hab Sand zwischen meinen…“
… Beinen? §list
Ach ja, meine Männer: Stuart McKinley und Edward Puma.
Oh Mann, diese Namen wieder. §ugly
„Bei Frauen achtet eh niemand auf den Rücken“, hörte Batty Lilly neben sich sagen.
Also ich schon!
Man weiß natürlich, zu was für einer Art Szene es am Ende dieses Kapitels kommen wird und fiebert dann ja auch gespannt mit, wie sich die Situation – zunächst gegen die Diebe – immer weiter zuspitzt. Auch dieses Verständigen über Funk macht da einiges her, dass kann man sich irgendwie auch wieder sehr gut filmisch vorstellen. Trotzdem würde ich sagen, dass das Erkunden der Gänge sich dann doch ein bisschen langwierig liest. Das ist wohl wieder sowas, was einfach geschmacksabhängig ist, wie sehr in die Länge gezogen man so etwas mag. Es trägt ja eigentlich gerade zur Spannung bei, dass sich die einzelnen Agenten langsam vortasten, aber so ein bisschen hatte ich das Gefühl, das hätte man auch straffen können. Also, besonders gelangweilt oder so habe ich mich jetzt auch nicht, aber das war eben so mein Eindruck zwischendrin, den ich dir hier ja nicht verschweigen will!
Im nächsten Raum kam es zu einem Schusswechsel mit einem halben Dutzend Dieben. Batty feuerte ihren Ionenbums leer. Dann zog sie ihren Megamorgenstern. Die Diebe ergriffen die Flucht, als ihre Pistolen nur noch Klickgeräusche von sich gaben. Batty folgte ihnen in den Gang, doch nun war es zu eng, um mit dem Morgenstern auszuholen.
Wo ich schon wieder bei dem Vergleich mit so Actionfilmen bin: Das passt da dann wohl auch gut rein, auch wenn ich nicht weiß, ob das so positiv ist. Sechs Diebe feuern alle auf Batty, und keiner trifft nur irgendwas? Kann natürlich passieren, aber so kommentarlos und selbstverständlich, wie das dort nur implizit geschildert ist... naja!
Sie stolperte fast, als ihr etwas zwischen die Füße geriet.
Bei der Formulierung habe ich mich gefragt, wie sich so ein „Fast-Stolpern“ eigentlich äußert und ob es nicht vielleicht doch schon ein Stolpern war. Ihr gerät also etwas zwischen die Füße, und irgendwie wird sie ja darauf reagieren. Entweder, sie macht daher schon einen Ausfallschritt oder sonstige Bewegung – das würde ich dann schon Stolpern nennen. Oder aber sie stößt einfach nur dagegen und sieht, dass da etwas ist – dann würde ich das auch so nennen / schreiben und nicht mit dem Begriff Fast-Stolpern belegen. Hm. Vielleicht mache ich mir darüber auch einfach nur wieder zu viele unnötige Gedanken.
Lieber zu etwas Positivem: Die Explosion dieser Granate kam schön überraschend. Vor allem gefiel mir dann auch dieser Schnitt in der Szene gut; noch mehr, weil dazwischen ja gar nicht so viel Zeit vergangen ist – aber für Batty stellt das ja mal allemal einen heftigen Schnitt da, und da finde ich das auch schön, dass sich das in der Textaufteilung ebenso widerspiegelt.
Und am Ende kommt sie dann, Franks vermeintliche Notwehrszene. Dazu habe ich ja eingangs etwas gesagt. Ich finde, das Geschehen und insbesondere Franks Verhalten nach der Tat ist ja schon so geschildert, dass es absolut so wirkt, als hätte er Edward nicht einfach so ohne Grund kaltblütig getötet. Das kann natürlich auch täuschen. Aber ich finde, wie natürlich so im ganzen Rest der Story, wird schon nahegelegt, dass Frank nicht einfach so einen Kameradschaftsmord begangen hat. Mir hätte es glaube ich an dieser Stelle besser gefallen, wenn das Geschehen so beschrieben gewesen wäre, dass es einen nicht in eine spezielle Richtung drückt oder noch besser, dass es total danach aussieht, dass Frank eben doch einen Kameradschaftsmord begangen hat. Welche Richtung ich da aber besser finde, hängt wohl auch davon ab, was am Ende dabei herauskommt: Am besten fände ich es natürlich, wenn es hier so aussähe, wie es in Wahrheit nicht ist! :p Da ich die Wahrheit aber nicht kenne...
Alles in allem ein weiterer Schrei der Vergangenheit, den ich als „notwendig“ ansehen würde, so oft wie über diese Szene schon von den Beteiligten gesprochen wurde. Besonders spektakuläre Erkenntnisse konnte zumindest ich aber nicht daraus ziehen. Das Lesen hat freilich trotzdem Spaß gemacht!
Fehlerliste:
Frank ging ihr voran in den rechten Gang, während Lilly und Troy mit den Agenten der dreizehnten in den Linken verschwanden.
Groß- und Kleinschreibung perfekt vertauscht. :p
Franks kurzen Beine taten ihr Bestes, um die Gänge zurückzulegen.
Es war wieder der Agent der dreizehnten.
Weißt du wie viele Kameradschftsmörder es bis heute im MGZSO gab?
Dass das folgende Kapitel 53 dann erst einmal mit einem Geschehen beginnt, was auch nicht die Gegenwart ist, einfach deshalb, weil es ein Traumgeschehen ist, ist dann ja auch irgendwie pfiffig gemacht, finde ich. :D
Es war nur ein Traum. Ohne jede Bedeutung.
Ob man bei „Ohne jede Bedeutung“ hingegen zustimmen kann, wer weiß... $ausheck
Das darauf folgende Geplänkel zwischen Dirk und Ronny gefiel mir recht gut, gerade Ronnys Verhalten kann ich da echt gut nachvollziehen. Dirk wirkt in dieser Szene auch echt mal richtig unangenehm, da wäre meine Laune an Ronnys Stelle gleich noch zehnmal schlechter geworden.
Sie musste lächeln. „Ja, wir sind alle sehr gespannt, wie lange du uns entkommst“, witzelte sie. Dann wurde sie ernst. „Es tut mir wirklich leid, dass dein Agent offenbar wirklich schuldig ist. Das muss hart sein.“
Und in diesem Moment wäre mir an Ronnys Stelle dann echt der Kragen geplatzt. §ugly Junge, Junge, bei solchen Sprüchen... du hast es jedenfalls gut hinbekommen, Ronnys Gesellschaft hier äußerst unangenehm wirken zu lassen.
An einer Stelle fing ich übrigens das wilde Spekulieren an, nämlich, als die Nachricht des Meteoritenhagels kam:
Ronny musste kurz lachen. Er fühlte sich heute merkwürdig befreit. Der Meteoritenhagel hatte also ausgerechnet die Stadt getroffen, in der Rafael Rita in Sicherheit gebracht hatte. Und rein zufällig war Rita rechtzeitig von Rasmus entführt worden. Das Schicksal nahm verworrene Wege.
Ich brauche nur diese Passage, um alle zu überführen: Natürlich war das alles nicht rein zufällig oder Schicksal. Weil Teile des MGZSO, darunter Rasmus, in die Meteoritensache verwickelt sind, wusste Rasmus natürlich, dass dort der nächste Meteoritenanschlag stattfinden wird und hat Rita und die anderen deshalb nicht entführt, sondern einfach nur gerettet bzw. durch die Entführung bewusst gerettet. Die Zusammenhänge sind glasklar. §lehrer
Obwohl die Sonne längst aufgegangen war, verdunkelte sich der Himmel bis der Scheinwerfer seines Motorrads automatisch anging.
Es ist klar, wie es gemeint ist: Der Himmel verdunkelt sich (sogar) so weit, dass der Scheinwerfer des Motorrads automatisch angeht. So, wie es hier formuliert ist, könnte man auch herauslesen: Erst als der Scheinwerfer des Motorrads angeht, hört der Himmel auf, sich weiter zu verdunkeln. Was natürlich total fernliegend ist, aber das ist wieder so mein Rappel mit Formulierungen, die man falsch verstehen kann... :p
Die Kälte kroch selbst durch seine Motorradjacke und den darunter liegenden Thermoanzug. Das Wetter war für ihn eine willkommene Ablenkung. Es blies ihm den Kopf frei und wusch die Anspannung aus seinem Körper.
Ja, deshalb finde ich Winterwetter ja auch angenehm. Aber das versteht diese „Sommer, Palmen, Sonnenschein“-Fraktion ja nicht, wie angenehm so ein Wetter sein kann, gerade, wenn man mal Sorgen hat oder es einem sonst nicht so gut geht. :o
„Keinen Plan“, gab Ronny zu. „Aber ein Ziel. Schlagen wir beide Fliegen mit einer Klappe. Brechen wir heute Nacht in das Hauptquartier ein und holen wir Frank, Rita, Gritta und Lucci da raus. Keiner von ihnen hat es verdient, dort festgehalten zu werden. Und wenn wir nichts unternehmen, wird sich ihr Zustand nicht verbessern.“
Hier habe ich mir an den Rand geschrieben „Jo, endlich“, als hätte ich das die ganze Zeit schon erwartet, obwohl ich es natürlich nicht erwartet habe. :D Aber so, wie Ronny das sagt, klingt es ja auch einfach nur wie die logische Konsequenz, dass sie jetzt endlich mal Nägeln mit Köpfen machen.
„Ich weiß es nicht. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass Rasmus in diesem Fall so weit gegangen ist. Ritas einziges Verbrechen ist schließlich, dich auf deiner Flucht begleitet zu haben.“
Was das wieder für Sitten beim MGZSO sind, dass sowas schon als Verbrechen gilt. :scared:
Das Ziel, was am Ende dieses Kapitels jedenfalls ausgegeben wird, gefällt mir sehr gut. Nicht nur, weil ich den MGZSO endgültig hassen gelernt habe, sondern auch, weil das Ganze wohl – zumindest plangemäß – heimlich ablaufen soll. Vielleicht geht’s vom Actionfilm jetzt ja bald zum sogenannten „Heist-Movie“ aus, Ronny's Eleven oder so. :p
Aber im Ernst: Das verspricht natürlich, interessant zu werden! Somit ist in diesem Kapitel selbst zwar nicht sonderlich viel passiert, dafür aber werden mal wieder ein paar Weichen neu gestellt. Solide Arbeit, sag ich mal!
Fehlerlisteneintrag (nur einer):
Sogar die erste Einheit dürfte ein Witz gegen das gsamte Hauptquartier sein.“
Vielleicht ist es aber auch gar kein Fehler sondern bloß bayrisch. :p
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Jetzt finde ich doch mal Zeit, die beiden für mich noch neuen Kapitel von MiMos "Halbzeitkatastrophe" zu kommentieren. Ich hoffe mal, ich kann meine Notizen noch lesen...
Die neuerlichen „Schreie der Vergangenheit“ sind ja welche, auf die so mancher Leser (also ich und Laido) vielleicht schon länger gewartet hat. Endlich wird mal diese eine Szene gezeigt, die all den Ärger rund um Frank erst ausgelöst hat. Enttäuschend nur: Wirklich schlauer ist man danach ja nicht, denn die eigentliche Frage, ob das nun Notwehr war oder nicht, die wird weiterhin geschickt nicht beantwortet. Ärgerte mich natürlich, dass meine Neugier da nicht befriedigt wurde, andererseits finde ich es aber natürlich auch gut, dass man da so weiter bei der Stange gehalten wird.Ursprünglich war dieser Schrei als vierter geplant, also nach dem Kampf in der Kathedrale, vor dem Erreichen von Al Shedim. Ursprünglich war also nicht geplant, dass man schon SO detailliert Bescheid weiß über alles. Ich hatte deshalb beim Schreiben auch so das Gefühl, eine Schlüsselszene zu erzählen, die aber nichts Neues mehr bringt. Laido allerdings wird dieses Kapitel eventuell ziemlich schockieren, der warf mir in seinem letzten Kommentar ja vor, dass es unglaubwürdig sei, dass Frank ohne Beweis verurteilt wurde. Als ich das gelesen habe, war ich natürlich froh, dass dieser Schrei noch kam, weil der ja denke ich ganz gut unterstreicht, warum Frank nun tatsächlich auch verurteilt worden ist.
… Beinen? §list
Ich hab an Titten gedacht. ^2^
Oh Mann, diese Namen wieder. §uglyWer die Geschichte bis hierhin gelesen hat und One Piece kennt, hätte übrigens drauf kommen können, dass Edward derjenige ist, der stirbt. Zumindest sind Edward Newgate und Puma D. Ace die wohl prominentesten Todesfälle der Serie. :D
Also ich schon!
Man weiß natürlich, zu was für einer Art Szene es am Ende dieses Kapitels kommen wird und fiebert dann ja auch gespannt mit, wie sich die Situation – zunächst gegen die Diebe – immer weiter zuspitzt. Auch dieses Verständigen über Funk macht da einiges her, dass kann man sich irgendwie auch wieder sehr gut filmisch vorstellen. Trotzdem würde ich sagen, dass das Erkunden der Gänge sich dann doch ein bisschen langwierig liest. Das ist wohl wieder sowas, was einfach geschmacksabhängig ist, wie sehr in die Länge gezogen man so etwas mag. Es trägt ja eigentlich gerade zur Spannung bei, dass sich die einzelnen Agenten langsam vortasten, aber so ein bisschen hatte ich das Gefühl, das hätte man auch straffen können. Also, besonders gelangweilt oder so habe ich mich jetzt auch nicht, aber das war eben so mein Eindruck zwischendrin, den ich dir hier ja nicht verschweigen will!Das kann ich sehr gut nachvollziehen. Ich hab mich ziemlich daran gestört, dass Batty bei ihrem zweiten Besuch in Al Shedim erzählt, dass sie Lilly und Troy zuletzt gesehen hat, als die beiden den linken Eingang genommen haben. Deshalb musste ich Batty und Frank halt durch diesen ereignislosen rechten Teil schicken. Einen kompletten Zeitsprung wollte ich da aber auch nicht hinlegen, weil sich dann wohl nicht dieses Gefühl dafür aufgebaut hätte, dass sich im linken Teil die Lage merklich zuspitzt. Die Funkgeräte waren sozusagen die Notlösung, und Battys kurze Ohnmacht dann das maximale Straffen, dass ich mich getraut habe, rauszuholen. :D Ein bisschen habe ich mich da an Game Of Thrones Staffel 1, Episode 9 erinnert gefühlt, woTyrion ja auch einfach ohnmächtig wird, damit man sich das Geld für eine epische Schlacht sparen konnte. :grinundwe
Wo ich schon wieder bei dem Vergleich mit so Actionfilmen bin: Das passt da dann wohl auch gut rein, auch wenn ich nicht weiß, ob das so positiv ist. Sechs Diebe feuern alle auf Batty, und keiner trifft nur irgendwas? Kann natürlich passieren, aber so kommentarlos und selbstverständlich, wie das dort nur implizit geschildert ist... naja!
In meiner Vorstellung stand Batty da halt hinter so einer Mauerecke. Bin ich mir jetzt gerade aber auch nicht sicher, wie ich das im Text beschrieben habe. Anscheinend nicht deutlich genug. Danke für den Hinweis!
Bei der Formulierung habe ich mich gefragt, wie sich so ein „Fast-Stolpern“ eigentlich äußert und ob es nicht vielleicht doch schon ein Stolpern war. Ihr gerät also etwas zwischen die Füße, und irgendwie wird sie ja darauf reagieren. Entweder, sie macht daher schon einen Ausfallschritt oder sonstige Bewegung – das würde ich dann schon Stolpern nennen. Oder aber sie stößt einfach nur dagegen und sieht, dass da etwas ist – dann würde ich das auch so nennen / schreiben und nicht mit dem Begriff Fast-Stolpern belegen. Hm. Vielleicht mache ich mir darüber auch einfach nur wieder zu viele unnötige Gedanken.
Ich hab mir erstere Version darunter vorgestellt. Und fast stolpern ist es für mich, weil stolpern für mich hinfallen ist. Fast stolpern ist also fast hinfallen, das ja schon möglich ist. Wie stolpern nun tatsächlich definiert ist, weiß ich aber auch nicht.
Lieber zu etwas Positivem: Die Explosion dieser Granate kam schön überraschend. Vor allem gefiel mir dann auch dieser Schnitt in der Szene gut; noch mehr, weil dazwischen ja gar nicht so viel Zeit vergangen ist – aber für Batty stellt das ja mal allemal einen heftigen Schnitt da, und da finde ich das auch schön, dass sich das in der Textaufteilung ebenso widerspiegelt.
Und am Ende kommt sie dann, Franks vermeintliche Notwehrszene. Dazu habe ich ja eingangs etwas gesagt. Ich finde, das Geschehen und insbesondere Franks Verhalten nach der Tat ist ja schon so geschildert, dass es absolut so wirkt, als hätte er Edward nicht einfach so ohne Grund kaltblütig getötet. Das kann natürlich auch täuschen. Aber ich finde, wie natürlich so im ganzen Rest der Story, wird schon nahegelegt, dass Frank nicht einfach so einen Kameradschaftsmord begangen hat. Mir hätte es glaube ich an dieser Stelle besser gefallen, wenn das Geschehen so beschrieben gewesen wäre, dass es einen nicht in eine spezielle Richtung drückt oder noch besser, dass es total danach aussieht, dass Frank eben doch einen Kameradschaftsmord begangen hat. Welche Richtung ich da aber besser finde, hängt wohl auch davon ab, was am Ende dabei herauskommt: Am besten fände ich es natürlich, wenn es hier so aussähe, wie es in Wahrheit nicht ist! :p Da ich die Wahrheit aber nicht kenne...
Vielleicht spielt ja auch ein bisschen mit rein, dass die Szene aus Battys Sicht geschrieben wurde. Mehr sag ich da jetzt lieber nicht zu, da wird sonst nur zu viel hineininterpretiert. :p
Alles in allem ein weiterer Schrei der Vergangenheit, den ich als „notwendig“ ansehen würde, so oft wie über diese Szene schon von den Beteiligten gesprochen wurde. Besonders spektakuläre Erkenntnisse konnte zumindest ich aber nicht daraus ziehen. Das Lesen hat freilich trotzdem Spaß gemacht!
Das ist doch schön, besser konnte ich es mir nicht erhoffen! :gratz
Fehlerliste:
Groß- und Kleinschreibung perfekt vertauscht. :p
Dass das folgende Kapitel 53 dann erst einmal mit einem Geschehen beginnt, was auch nicht die Gegenwart ist, einfach deshalb, weil es ein Traumgeschehen ist, ist dann ja auch irgendwie pfiffig gemacht, finde ich. :D
Das fand ich vor allem deshalb reizvoll, weil es ja auch super zu meiner Erzählart gepasst hätte, diesen Schrei der Rückkehr von Lilly und Troy voran zu stellen. Ich habe also gehofft, dass alle Leser Laido und du da denken "Ach krass, jetzt erfährt man also was mit ihnen passiert ist! Darum der Schrei!". Ich bin aber auch nicht allzu betrübt, wenn das nicht geklappt hat. War ja auch ein eher halbherziger Versuch.
Ob man bei „Ohne jede Bedeutung“ hingegen zustimmen kann, wer weiß... $ausheck
Ich bestimmt nicht. :gratz
Das darauf folgende Geplänkel zwischen Dirk und Ronny gefiel mir recht gut, gerade Ronnys Verhalten kann ich da echt gut nachvollziehen. Dirk wirkt in dieser Szene auch echt mal richtig unangenehm, da wäre meine Laune an Ronnys Stelle gleich noch zehnmal schlechter geworden.
Ich kann hier sehr gut mit Dirk sympathisieren. Wenn Wecker nicht stumm gemacht werden, krieg ich auch immer gleich beim Aufstehen schlechte Laune. :D
Und in diesem Moment wäre mir an Ronnys Stelle dann echt der Kragen geplatzt. §ugly Junge, Junge, bei solchen Sprüchen... du hast es jedenfalls gut hinbekommen, Ronnys Gesellschaft hier äußerst unangenehm wirken zu lassen.Ich bin mir sicher, sie hat es nett gemeint. :)
An einer Stelle fing ich übrigens das wilde Spekulieren an, nämlich, als die Nachricht des Meteoritenhagels kam:
Ich brauche nur diese Passage, um alle zu überführen: Natürlich war das alles nicht rein zufällig oder Schicksal. Weil Teile des MGZSO, darunter Rasmus, in die Meteoritensache verwickelt sind, wusste Rasmus natürlich, dass dort der nächste Meteoritenanschlag stattfinden wird und hat Rita und die anderen deshalb nicht entführt, sondern einfach nur gerettet bzw. durch die Entführung bewusst gerettet. Die Zusammenhänge sind glasklar. §lehrer
Das ist eine echt geile Theorie! :D:A
Sollte dies nicht der Wahrheit entsprechen, wäre ich versucht ein HZK 2.0 zu schreiben, wo es genau so kommt. :D
Es ist klar, wie es gemeint ist: Der Himmel verdunkelt sich (sogar) so weit, dass der Scheinwerfer des Motorrads automatisch angeht. So, wie es hier formuliert ist, könnte man auch herauslesen: Erst als der Scheinwerfer des Motorrads angeht, hört der Himmel auf, sich weiter zu verdunkeln. Was natürlich total fernliegend ist, aber das ist wieder so mein Rappel mit Formulierungen, die man falsch verstehen kann... :p
Ja, deshalb finde ich Winterwetter ja auch angenehm. Aber das versteht diese „Sommer, Palmen, Sonnenschein“-Fraktion ja nicht, wie angenehm so ein Wetter sein kann, gerade, wenn man mal Sorgen hat oder es einem sonst nicht so gut geht. :o
Hier habe ich mir an den Rand geschrieben „Jo, endlich“, als hätte ich das die ganze Zeit schon erwartet, obwohl ich es natürlich nicht erwartet habe. :D Aber so, wie Ronny das sagt, klingt es ja auch einfach nur wie die logische Konsequenz, dass sie jetzt endlich mal Nägeln mit Köpfen machen.
Du hast nicht erwartet, dass die mal ins Hauptquartier einbrechen? :D Ich dachte schon, das wäre jedem seit Millionen von Posts klar.
Was das wieder für Sitten beim MGZSO sind, dass sowas schon als Verbrechen gilt. :scared:
Das Ziel, was am Ende dieses Kapitels jedenfalls ausgegeben wird, gefällt mir sehr gut. Nicht nur, weil ich den MGZSO endgültig hassen gelernt habe, sondern auch, weil das Ganze wohl – zumindest plangemäß – heimlich ablaufen soll. Vielleicht geht’s vom Actionfilm jetzt ja bald zum sogenannten „Heist-Movie“ aus, Ronny's Eleven oder so. :p
Aber im Ernst: Das verspricht natürlich, interessant zu werden! Somit ist in diesem Kapitel selbst zwar nicht sonderlich viel passiert, dafür aber werden mal wieder ein paar Weichen neu gestellt. Solide Arbeit, sag ich mal!
Fehlerlisteneintrag (nur einer):
Vielleicht ist es aber auch gar kein Fehler sondern bloß bayrisch. :p
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Das 53. Kapitel war nun übrigens auch das Letzte vom NaNoWriMo. Den Schrei hab ich aber erst danach geschrieben, deshalb kam auch Nummer 53 erst jetzt. Nach dem 54. Kapitel wirds erst mal eine längere Pause geben. Dann will ich nämlich erstmal den nächsten Plot ganz zu Ende schreiben, bevor ich was poste, damit das nicht wieder so zerrissen wird wie die Bakaresh-Story damals.
Danke jedenfalls fürs Lesen und Kommentieren, du fleißiger! Gerade jetzt mit der EM hätte ich ja gedacht, dass ich noch einige Wochen warten muss! :gratz
John Irenicus
16.06.2016, 22:15
Wer die Geschichte bis hierhin gelesen hat und One Piece kennt, hätte übrigens drauf kommen können, dass Edward derjenige ist, der stirbt. Zumindest sind Edward Newgate und Puma D. Ace die wohl prominentesten Todesfälle der Serie. :D
[...]
Ein bisschen habe ich mich da an Game Of Thrones Staffel 1, Episode 9 erinnert gefühlt, woTyrion ja auch einfach ohnmächtig wird, damit man sich das Geld für eine epische Schlacht sparen konnte. :grinundwe
Ich schaue so Schundserien ja nicht, von daher sagt mir das alles nix!
Ich hab mir erstere Version darunter vorgestellt. Und fast stolpern ist es für mich, weil stolpern für mich hinfallen ist. Fast stolpern ist also fast hinfallen, das ja schon möglich ist. Wie stolpern nun tatsächlich definiert ist, weiß ich aber auch nicht.
Ja gut, dann hast du das Wort "stolpern" aber dann doch falsch verwendet, würde ich sagen. Weil ein Stolpern ein Hinfallen ja gerade nicht mit umfasst. Das merkt man ja schon an so Formulierungen wie "der ist dort herumgestolpert" oder "er ist gestolpert und hingefallen", die so ganz gängig sind. §lehrer
Ich kann hier sehr gut mit Dirk sympathisieren. Wenn Wecker nicht stumm gemacht werden, krieg ich auch immer gleich beim Aufstehen schlechte Laune. :D
Ja, muss er sich aber halt nicht so anstellen. Die sind da ja auch nicht im Urlaub, ne.
Ich bin mir sicher, sie hat es nett gemeint. :)
Richtig. "Nett gemeint" heißt ja für gewöhnlicht nichts anderes als... :p
Du hast nicht erwartet, dass die mal ins Hauptquartier einbrechen? :D Ich dachte schon, das wäre jedem seit Millionen von Posts klar.
Ja, was heißt nicht erwartet. Mir war jetzt schon klar, dass das ne absolute Option für nen Höhepunkt in der Story ist. Hätte aber nicht gedacht, dass das jetzt so schnell geht. Vor allem, wo sich Ronny so lange so geziert hat, dem MGZSO entgegenzutreten. Dachte, dieser Kadavergehorsam den auch UNSERE Agenten da so lange an den Tag gelegt haben, würde das einfach noch viel mehr hinauszögern. Ich hätte so eine Initiative eben auch eher von Rafael erwartet. Insofern kam das für mich jetzt also schon unerwartet.
Längere Zugfahrten führen unter Ausbleiben neuerlicher Speedbattles mitunter dazu, dass ich mich wieder der SnB-Abstimmung widmen kann! Die halbe gestrige Zugfahrt lang hat mein Tablet sich dann zwar geweigert und irgendwelche unnötigen Updates konfiguriert, aber irgendwann ging es dann doch mal.
Rotes Wachs
von John Irenicus
Post 2
Einige Motive ziehen sich (bisher) auf erfrischende Weise durch die ganze Story. Die brennenden Augen, das Rauschen in den Ohren, Balduins Unfähigkeit, ein bisschen auch Katharinas Zickereien. Das gefällt mir so irgendwie richtig gut, dass es immer wieder diese Momente gibt, wo die Geschichte zu solchen Standardpassagen zurückkehrt. Dein Trio wirkt jedenfalls zu jedem Zeitpunkt sehr authentisch, was glaube ich vor allem an dem Gekabbel und auch der saloppen Redeweise der drei liegt.
So gibt es auch immer wieder Passagen, die ich wirklich witzig finde, auch wenn es selten mehr ist als Situationskomik. Gerade der ältliche Wachmeister am Anfang gefiel mir in dieser Hinsicht sehr gut. Auf dem wurde ja fast bei jeder Erwähnung in irgendeiner Art und Weise rumgehackt. :D
Dass Marcus' Arbeitgeber Marcus heißt, ist ja auch mal eine ungewöhnliche Entscheidung. Auch wenn solche Konstellationen in Realität vermutlich gar nicht zu selten sind, versucht man sowas in Geschichten ja eigentlich eher zu vermeiden. Ich bin jedenfalls gespannt, ob das nicht doch irgendwann mal störend wird, immer umständlich zwischen denen zu unterscheiden. Bisher wirkte das aber tatsächlich überhaupt nicht umständlich, sondern ausnahmslos sehr organisch, was ich schon echt bewundernswert finde. Ich hab ja manchmal schon Probleme deutlich zu machen, wer gemeint ist, wenn zwei Charaktere nur das gleiche Geschlecht haben. :grinundwe
Das Kapitel ist wirklich unterhaltsam und das möchte ich ihm auch gar nicht absprechen, aber es ist schon auffällig, wie dialoglastig es ist. Und dann sind es im Kern auch noch immer dieselben Personen. Ich hab beim Lesen überlegt, ob es nicht klüger gewesen wäre, die Szene zwischen Katharina und Rudolph zu zeigen, aber letztendlich ist es ja eher eine grundlegende Entscheidung alles aus der Sicht einer Person zu schreiben, in die ich dir dann auch gar nicht reinreden will. So hast du auf jeden Fall den Vorteil, dass total offen ist, was jetzt genau zwischen den beiden gelaufen ist. In dem Zusammenhang fand ich nicht nur interessant, wie Marcus nachher am Hafen so ein bisschen in die Richtung herumgestichelt hat, sondern auch, dass es Marcus bewusst oder unbewusst ja schon ziemlich interessieren zu scheint. Vielleicht ist es nur die Tatsache, dass sie die einzige in Frage kommende Frau ist, aber so ein bisschen scheint Marcus ja schon was für sie zu empfinden. Gerade dieser Satz, dass sie seine einzige echte Kumpelin (also etwas ganz besonderes!) für ihn ist, macht da hellhörig. Wenn, scheint er sich selbst dessen aber wohl eher nicht bewusst zu sein. Ich fände es vermutlich besser, wenn es bei Freundschaft bleibt, sonst würde es wahrscheinlich ein bisschen klischeehaft. Mir wird aber gerade klar, dass du das vielleicht so gestaltet hast, um auf eine etwaige Vorgabe vorbereitet zu sein. Das wiederum ruft mir ins Gedächtnis, dass Marcus mit Rudolph herummachen muss, wenn ich das richtig sehe. §list Da freu ich mich ja schon drauf. Ich glaube mich zu erinnern, dass dein Schwulensex in Rosa Flaggen zumindest anfangs sehr heiß war. :D
Ich habe mich gewundert, dass das Lagerhaus von Marcus da ist, wo es ist. Das kannst du natürlich ruhig so machen, aber ich war halt überrascht, weil es in der Nähe der Kaserne ja auch ein Lagerhaus am Hafen gibt und ich deshalb sofort davon ausgegangen war, dass dieses gemeint ist.
Wie der Richter eingeführt und mit haufenweise Lästerei überschüttet wird, hat mir übrigens auch sehr gut gefallen. Wenn er nur halb so verschroben ist, wie die Gerüchte und Spitznamen vermuten lassen, bin ich sehr gespannt auf seinen Auftritt. §omg
Die Konstellation, die du dir in den ersten beiden Posts aufgebaut hast, finde ich sehr vielversprechend. Da sind einige kantige Charaktere zusammen gekommen, die nur darauf warten, in die vertracktesten Situationen geschmissen werden. Der zweite Post lässt sich flüssig weglesen und unterhält dabei ohne Pause. Die Geschichte wird ihrem Potenzial aber wohl erst dann gerecht werden, wenns dann auch endlich mal ein bisschen mehr gibt, als nur Gespräche. Die Vorarbeit hast du also mit Bravur gemeistert, in den folgenden Posts musst du sie jetzt nur noch ebenso gut ausnutzen. :gratz
John Irenicus
18.06.2016, 16:32
Einige Motive ziehen sich (bisher) auf erfrischende Weise durch die ganze Story. Die brennenden Augen, das Rauschen in den Ohren, Balduins Unfähigkeit, ein bisschen auch Katharinas Zickereien. Das gefällt mir so irgendwie richtig gut, dass es immer wieder diese Momente gibt, wo die Geschichte zu solchen Standardpassagen zurückkehrt. Dein Trio wirkt jedenfalls zu jedem Zeitpunkt sehr authentisch, was glaube ich vor allem an dem Gekabbel und auch der saloppen Redeweise der drei liegt.
Ja, dankeschön! Ist ja schon nicht ganz unwichtig bei so einer Geschichte, in der viel geredet wird (dazu noch gleich), dass einem die Personen dann auch irgendwie sympathisch sind oder sie zumindest glaubhaft wirken.
Dass Marcus' Arbeitgeber Marcus heißt, ist ja auch mal eine ungewöhnliche Entscheidung. Auch wenn solche Konstellationen in Realität vermutlich gar nicht zu selten sind, versucht man sowas in Geschichten ja eigentlich eher zu vermeiden. Ich bin jedenfalls gespannt, ob das nicht doch irgendwann mal störend wird, immer umständlich zwischen denen zu unterscheiden. Bisher wirkte das aber tatsächlich überhaupt nicht umständlich, sondern ausnahmslos sehr organisch, was ich schon echt bewundernswert finde. Ich hab ja manchmal schon Probleme deutlich zu machen, wer gemeint ist, wenn zwei Charaktere nur das gleiche Geschlecht haben. :grinundwe
Also ich hatte da auch so meine Zweifel ob ich das beim Schreiben schon störend finden könnte, aber das ging dann doch eigentlich ganz gut, fand ich. Die Entscheidung, dass so zu machen, habe ich übrigens unter anderem getroffen, gerade weil man das in so Storys dann ja einfach vermeidet. Es war aber Al Bern, der in... "Am Boden", glaube ich, einem Milizionär oder so einfach mal den Namen Gorn gegeben hat (hoffentlich habe ich das alles jetzt richtig wiedergegeben), sodass ich beim Lesen lange dachte, es sei "unser" Gorn. Und da dachte ich, ja gut, ist ja eigentlich logisch, dass Leute sich mal Namen teilen, und habe das dann mal so bei mir durchgedrückt!
Das Kapitel ist wirklich unterhaltsam und das möchte ich ihm auch gar nicht absprechen, aber es ist schon auffällig, wie dialoglastig es ist. Und dann sind es im Kern auch noch immer dieselben Personen.
So viel kann ich dann wohl schonmal spoilern, weil es ja auch eine Vorwarnung ist: Die Story wird noch viiiiel dialoglastiger werden. :p
Ich hab beim Lesen überlegt, ob es nicht klüger gewesen wäre, die Szene zwischen Katharina und Rudolph zu zeigen, aber letztendlich ist es ja eher eine grundlegende Entscheidung alles aus der Sicht einer Person zu schreiben, in die ich dir dann auch gar nicht reinreden will.
Das habe ich mir beim Schreiben auch überlegt, wie auch bei vielen anderen Szenen, vor allem gegen Ende. Letzten Endes war es weniger eine Entscheidung für die Beibehaltung einer Perspektive als vielmehr eine Entscheidung gegen mehr Schreibarbeit - das hätte ich mich bei dem Zwei-Wochen-Turnus dann einfach nicht getraut.
So hast du auf jeden Fall den Vorteil, dass total offen ist, was jetzt genau zwischen den beiden gelaufen ist. In dem Zusammenhang fand ich nicht nur interessant, wie Marcus nachher am Hafen so ein bisschen in die Richtung herumgestichelt hat, sondern auch, dass es Marcus bewusst oder unbewusst ja schon ziemlich interessieren zu scheint. Vielleicht ist es nur die Tatsache, dass sie die einzige in Frage kommende Frau ist, aber so ein bisschen scheint Marcus ja schon was für sie zu empfinden. Gerade dieser Satz, dass sie seine einzige echte Kumpelin (also etwas ganz besonderes!) für ihn ist, macht da hellhörig. Wenn, scheint er sich selbst dessen aber wohl eher nicht bewusst zu sein. Ich fände es vermutlich besser, wenn es bei Freundschaft bleibt, sonst würde es wahrscheinlich ein bisschen klischeehaft. Mir wird aber gerade klar, dass du das vielleicht so gestaltet hast, um auf eine etwaige Vorgabe vorbereitet zu sein.
Ja, also ich hatte mir da eigentlich alles Mögliche offen gehalten, aber letzten Endes ist es dann durch die Vorgabe natürlich doch die Kombination geworden, die ich mir am wenigsten gewünscht hatte. :D
Das wiederum ruft mir ins Gedächtnis, dass Marcus mit Rudolph herummachen muss, wenn ich das richtig sehe. §list Da freu ich mich ja schon drauf. Ich glaube mich zu erinnern, dass dein Schwulensex in Rosa Flaggen zumindest anfangs sehr heiß war. :D
Dazu sage ich jetzt mal nix! Aber ja, der Schwulensex in Rosa Flaggen war schon gut.
Ich habe mich gewundert, dass das Lagerhaus von Marcus da ist, wo es ist. Das kannst du natürlich ruhig so machen, aber ich war halt überrascht, weil es in der Nähe der Kaserne ja auch ein Lagerhaus am Hafen gibt und ich deshalb sofort davon ausgegangen war, dass dieses gemeint ist.
Das Lagerhaus in der Nähe der Kaserne war mir schon zu sehr vorbelastet in Sachen Zwielichtigkeit. Und in Die Nacht des Raben hat man ja auch diesen Lagermeister am Hafen, der da diese Kisten und so bewacht. Da meine Geschichte zumindest gefühlt doch dicke später als so diese Spielereignisse spielt (so genau habe ich das nie eingegrenzt wegen Logikfehlern und so §ugly), war das für mich nur konsequent, dass man aus diesem provisorischen Lager irgendwann ein richtiges gemacht hat, mit einem richtigen Lagerhaus und so - ein paar Kisten offen herumstehen lassen ist ja jetzt nämlich nicht so das Gelbe vom Ei (Witterung; Diebe etc.).
Danke fürs Weiterlesen und den wohlwollenden Kommentar! Ich hoffe für dich, dass du die kommenden Dialogschlachten nicht zu langweilig finden und irgendwie überstehen wirst. §ugly
Sir Ewek Emelot
26.06.2016, 11:43
Liebe El Toro, wie kürzlich besprochen folgt hier nun mein Kommentar zu "Durch einen Spiegel ein dunkles Bild". Dabei ist anzumerken, dass es gar nicht so ist, dass ich zu der "remastered" Edition noch nichts gesagt hätte. Du hattest meinen Kommentar (ebenso wie die von John und Jüdex) wohl nur einfach nicht wahrgenommen. Hier findet er sich: klick (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1244498-Kommentare-und-Diskussionen-zu-den-Geschichten-Gedichten-etc-33/page3?p=20923962&highlight=jenna%20morgan#post20923962)
Das ist aber ein Kommentar nur bis zu der Stelle, die ich bis dahin gelesen hatte. Ich glaube nicht, dass er sehr interessant ist, und um zu vermeiden, dass er gelesen werden muss, um diesen Kommentar hier zu verstehen, will ich lieber nochmal die ganze Geschichte kommentieren (wie ich sie ja auch nochmal vollständig neu gelesen habe). Ein bisschen liegt es auch daran, dass ich selbst keine Lust habe, meinen eigenen Kommentar von damals nochmal zu lesen.
Bevor ich beginne möchte ich kurz begründen, wieso ich noch keinen abschließenden Kommentar zu dieser Geschichte verfasst habe, die ich für die beste hier im Forum halte: Weil ich nichts Gutes dazu sagen kann. Ich meine: Nichts, was ich sagen kann, wäre gut genug, um der Geschichte angemessen zu sein. Ich bin der Meinung, dass es sich um so ziemlich die einzige Geschichte hier handelt, welche ernsthaft analysiert werden kann und vielleicht sogar interpretiert werden muss, damit man einen Sinn in ihr erfassen kann. Die Nutzung von Sprache ist hier in einer Weise essentiell und für den Sinn der Geschichte nicht bloß vermittelnd, sondern konstitutiv, wie es bei keiner andern Geschichte hier der Fall ist. Die vielen rhetorischen Mittel wie Metaphern und Vergleiche (die fast in jedem Satz auftauchen), die durchgänigen Motive und die einheitliche Symbolik, das alles ist hier unmittelbar sinnstiftend. Ich fand es ja immer schon super erzählt, aber ich glaube, dass mir erst jetzt klar wurde, wie wesentlich das alles für die Geschichte ist, nicht nur in dem Sinne, dass es etwas zu der Erzählung bloß hinzufügt.
Nur leider bin ich wirklich nicht gut in Textanalyse. Ich kann also lediglich versuchen, einige Aspekte zu bemerken, von denen ich hoffe, dass sie einigermaßen interessant sind und einigermaßen erklären, wieso die Erzählung so gut ist.
Zunächst zum Unterschied zwischen den beiden Versionen, die hier im Forum gepostet sind: Die alte Version, die noch unvollständig ist, ist mir persönlich aus nostalgischen Gründen sehr lieb. Ich glaube nicht, dass sie besser ist, aber sie hatte mir damals unglaublich gut gefallen. Sie war in der Anlage persönlicher, weil sie durchgängig nur die Geschichte von Morgan und Jenna war, und war im Grunde eine Abenteuergeschichte. Es handelte sich zwar um ein albtraumhaftes Abenteuer, und es ging im Kern vor allem um die Vergangenheit der Protagonisten, welche die aktuelle Handlung überschattete, aber die Handlung war eben doch eine Aneinanderreihung abenteuerlicher Erlebnisse.
Die neuere Version vollendete die Handlung nicht nur, sondern ergänzte sie um eine weitere Erzählebene, welche den Erlebnissen der beiden Protagonisten eine Einbettung in einem größeren Kontext gab, die persönliche Geschichte der beiden ist hierdurch nun Teil von Vorgängen von Weltbedeutung. Das gibt der Erzählung Struktur und weist von Anfang darauf hin, dass die Ereignisse einen höheren Zusammenhang haben. Aber die Geschichte ist dadurch etwas weniger persönlich, was ich ein bisschen schade finde. Das beste Beispiel hierfür ist der Prolog, der eine Episode aus der Entstehung der Welt darstellt. Das hat mit Morgan und Jenna gar nichts zu tun, und dieser Prolog ist in Ton und Wirkung vollkommen anders, als die ganze weitere Erzählung. Es ist der einzige Abschnitt, der unpersönlich ist, und wo die Darstellung nicht von Anfang an durch die Perspektive der Erzählung befangen ist. John hatte in einem seiner Kommentare lobend erwähnt, dass Deine Erzählung durchgängig doppelsinnig sei. Dies ist hier nicht der Fall. Es ist ein Bericht, zwar schön geschrieben, durchaus auch anschaulich, aber im Grunde nüchtern. Ich persönlich mochte den Einstieg durch das erste Morgan-Kapitel lieber: Ein unvermittelter Einstieg direkt in die Handlung, sogleich persönlich auf Morgans Perspektive zugeschnitten. Es war auch spannender, denn der Prolog ist wohl die einzige Passage, wo ein bisschen Langeweile aufkommt, weil es eben auch ein bisschen generisch ist. Hier findet statt, was im modernen Sprachgebrauch "episch" genannt wird, aber das ist ja eigentlich das, was Dich am wenigsten interessiert, denke ich. Es ist auch eine von sehr wenigen Stellen, wo mir ein stilistischer Schnitzer aufgefallen ist:
Der Morgen war nicht mehr fern und im Osten verblassten die ersten Sterne. In die Geräusche der Nacht mischte sich das erste Zwitschern der Vögel. Mit sanften Fingern berührte das erste, rosige Licht den Himmel. Das Samtschwarz verblasste zu dunkelblauer Wasserfarbe. Ein neuer Tag brach an, und das samtige Dunkelviolett des Himmels über dem Wald verwandelte sich in Blau. Das milde Licht des Morgens ließ die Luft wie aus Seide erscheinen. Der Wind trug unzählige Düfte mit sich, Orchideen, Jasmin, Flammenbeeren.
Insgesamt finde ich, dass in diesem Prolog ein bisschen ZU viele Adjektive drin sind, die das Ganze doch etwas ZU blumig wirken lassen. Hier aber stimmt etwas mit der Abfolge der Farbänderung nichts: Von Schwart zu Dunkelblau, dann ist es aber plötzlich "samtig Dunkelviolett", ohne dass es einen Übergang von Dunkelblau hin zu Violett gegeben hätte, und wird dann wieder blau. Du wolltest die allmähliche Farbänderung beim Sonnenaufgang beschreiben, scheinst aber irgendwie durcheinandergekommen zu sein.
Insgesamt war dies der einzige Abschnitt, den ich nicht so mochte. Dennoch denke ich, dass er im Rahmen der neuen Version für die Erzählung unerlässlich ist, und es ist wohl eher mein nostalgisches Gefühl und die Erinnerung an eine der ersten geschichten, die ich hier gelesen habe, die mich den andren Einstieg lieberhaben lassen. Hier wird natürlich schon die Geschichte um Krushak eingeführt, und mit diesem Einstieg im Hinterkopf werden viele kommende Ereignisse mehr Sinn ergeben. Trotz des bemängelten Sonnenaufgangs ergibt dieser Abschnitt also durchaus einen funktionalen Sinn in der Erzählung und sollte nicht mehr fehlen.
Alsdann geht es auch mit Morgan weiter, und ich habe zu diesem Kapitel nicht mehr viel zu sagen, als anderswo schon bemerkt. Die Hitze ist richtig gut beschrieben, die Details sind lebhaft, vor allem das Entweichen der heißen Luft, die Gerüche und Geräusche usw. Eigentlich ist es viel weniger stark als die kommenden Kapitel, die viel mehr durch das Spiel von Einbildung und Wirklichkeit geprägt sind, und insofern es also sich um ein ziemlich simples Kapitel handelt. Aber es ist in dieser Simplizität widerum ein sehr starker Einstieg in eine Horror-Abenteuer-Handlung. Morgan kommt aber vielleicht eine Spur zu gutartig rüber, da er ja sein Motto "selbst schwimmen oder untergehen" hier nicht anwendet, sondern die diversen Viecher schont, statt aggressiver vorzugehen. Zudem wird hier ja gesagt, dass die Orks, sowohl auf dem Festland als auch auf Khorinis, besiegt seien. Später wirkt es in den Rückblenden aber eher so, als sei der Krieg verloren worden (die Abschnitte aus Vengard). Das ist kein direkter Widerspruch, weil ja auch nach dem Fall der Hauptstadt sich das Kriegsglück noch gewendet haben könnte, aber mir kam das gleichwohl etwas komisch vor.
Schade: Das Pferd ist nicht mehr da, das hattest Du doch in der ersten Version sehr wirkungsvoll einsetzen können.
Jüdex' Kritik, dass unklar ist, woher Morgan eigentlich kommt, muss ich mich anschließen: Wie kam er nach Khorinis, wenn nicht über den Hafen der Hafenstadt? Es spielt aber eigentlich keine so große Rolle und ist wohl eher ein Problem für Spiel-Puristen, welche die Geographie der Insel auswendig kennen.
Mit dem ersten Jenna-Kapitel kommt nun "Durch einen Spiegel ein dunkles Bild" erst so richtig in Fahrt, denn hier bricht alles über uns herein, was die Erzählung ausmacht: Das Meer, die Sonnenfinsternis, Ezechiel, das Schwanken Jennas zwischen Realität, Einbildung und Erinnerung, die erzählerische Einheit zwischen den sprachlichen Bildern und dem Inhalt bzw. der Handlung der Geschichte, man könnte hier vielleicht von einer "maritimen Isotopie" sprechen - hier realisiert durch Jennas Schwimmen zur Oberfläche als Metapher für das Erwachen. (Ich möchte anmerken, dass ich das unglaublich eindringlich und anschaulich finde, obwohl ich gar nicht weiß, wie Kupfer schmeckt oder riecht, und dass ich es sehr gelungen finde, obwohl ich glaube, dass Meerwasser salzig und nicht bitter schmeckt.)
Die Motive in diesem Abschnitt sind prägend für die ganze, nachfolgende Erzählung. Alles wird sich um das Meer drehen, auf dem Ezechiel Jenna missbraucht und an dem Morgan Fergus ermordet hat, das in dieser Geschichte immer wieder Sinnbild oder Quelle herannahenden Übels sein wird. (Eigentlich sogar später dann im Inneren der Insel, wenn sich Morgan zum Schluss in einem Meer aus Maispflanzen verirrt.)
Im weiteren Verlauf mischst Du immer wieder die neuen Kapitel in die alten, und hebst damit die geschichte um Jenna und Morgan in die größere Krushak-Geschichte auf. Das gibt der Erzählung zwar Sinn und Struktur, mir ist aber aufgefallen, dass diese Abkehr von einer an der Oberfläche eher simplen Abenteuergeschichte (die erst durch die Doppelsinnigkeit des Geschehens - vermittelt durch die befangene Erzählperspektive -, sowie die erzählebene der Erinnerungen der Protagonisten an Komplexität gewinnt) in einem Falle ein bisschen fatal ausfällt. Der Abschnitt mit den Vampir-Viechern nämlich fällt hierdurch aus der Erzählung heraus, ergibt keinen Sinn mehr. Du hast ansonsten sehr einheitliche Bilder und Motive, eine Einheit von Sprache und Inhalt. Alles Mögliche hat eine symbolische Bedeutung, die sich in die Gesamterzählung einfügt, wie z.B. die von Fischen zerfressenen Finger, die Seepocken, Seetang, Fäulnisgeruch usw., alles Kram, der immer wieder als Leitmotiv vorkommt. Die fledermausartigen Viecher dagegen kommen nur einmal vor, sie sind nicht aus den Spielen, sie werden nicht erklärt, sie verschwinden wieder ins Nirgendwo. Schade ist: Sie sind eklig, gruselig, furchtbar, supertoll ausgedacht und ebenso beschrieben. Aber sie passen nicht in die Erzählung. Sie müssten mit Krushak in Verbindung stehen - aber der nutzt sonst bloß untote Menschen (oder Orks, wie wir aus dem Spiel wissen). Ich mag den Abschnitt, weil er gelungener Horror ist, aber in der Erzählung ist er ein Fremdkörper (und in der Tat wäre weiter nichts verloren, als gut geschriebener Horror, wenn man es wegließe, da es zur Handlung oder zur Geschichte nichts beiträgt).
Was mir noch an Leitmotiven außer Meer, Moder und Fäulnis aufgefallen ist: Einäugigkeit! Wir haben den Wolf am Anfang, später die Katze, und schließlich natürlich Krushak. Irgendwann nach der Lektüre kam mir der Gedanke, dies sei wohl durch Sauron und Herr der Ringe inspiriert, nur dass Du es viel besser machst, weil Krushak eben nicht einfach nur ein feuriges Auge ist, das man eben ab und an mal sieht oder zu sehen meint, wenn Krushak auf einen aufmerksam wird, sondern die Augen und insbesondere die Einäugigkeit wird immer wieder so scheinbar beiläufig eingeworfen, in Zusammehängen, die zunächst harmlos erscheinen, wie etwa den einäugigen Tieren. Dies wird profan erklärt, dadurch dass die Tiere eben in einem Kampf das andere Auge verloren hätten. Aber es ergibt im Kontext, dass Krushak Khorinis ist, einen anderen Sinn. Alles auf Khorinis ist Gefährlich oder zumindest dafür sinnbildlich. Ich möchte nicht unbedingt sagen, dass die Viecher wirklich Diener Krushaks und gefährlich sind. Aber sie künden Gefahr an, oder die Allpräsenz Krushaks und damit, dass man auf der Insel schlicht nirgendwo sicher ist. Es deutet auch an, dass jeder Schritt, den die Protagonisten machen, beobachtet und im Grunde sogar gelenkt ist.
Ich bin mir nicht sicher, könnte mir aber vorstellen, dass dieses Motiv auch schon bei der Sonnenfinsternis-Szene vorhanden ist, wo man durch diese getönte Scheibe schaut, die ja auch eine Art einzelnes Auge darstellen kann (anders, als es bei einer Brille wäre). In jedem Falle haben wir dies bei Daron und eben schließlich bei der Beschreibung Krushaks selbst, am Ende.
Auffällig an der Geschichte, und neben der sprachlichen Exzellenz, ist die ernsthafte Thematik, insbesondere in der Geschichte Jennas. Du warst in Zweifel, ob man das hier posten könne. Ich bin froh, dass Du es getan hast. Es ist natürlich grausam und schmerzhaft, und im Gegensatz zu Morgan keine Geschichte um Schuld, sondern um bloß eingebildete Schuld, also Selbstbeschuldigung und schlechtem Gewissen, was es natürlich nur schlimmer macht. Es ist außerordentlich einfühlsam dargestellt, und in der Tat auch wirklich schockierend. In gewisser Weise ist es ebenso Horror, wie der ganze Kram um Zombies und eklige quasi-Fledermausvampire und ungreifbare, böse Mächte usw., und es ist ja auch, wie am Ende klar wird, absolut damit verschränkt. In diesen Hintergrundgeschichten kommt Morgan eindeutig schlechter weg, er wird durchweg als ziemlicher Scheißkerl dargestellt, der zwar ein gewinnendes Wesen hat, aber im Grunde doch ganz und gar egoistisch ist. Jenna dagegen ist ein tragisches Opfer ihres Onkels. In Bezug auf Morgan bin ich mir indessen nicht sicher, wie viel von Krushak bestimmt ist, und ob der Mord an Fergus nicht eher unter einer Art Besessenheit stattfand, da ja niemals ein Motiv dafür erwähnt wurde. Interessant ist dann, dass am Ende selbst Ezechiel unter Krushaks Anleitung handelte, aber - und das war mir dann doch sehr wichtig! - gleichwohl aus eigenem Willen: Ich fand es zwischenzeitlich sehr bedenklich, als aus Krushaks Sicht Jenna ein Makel von Schuld angedichtet wurde, und umso froher war ich dann über den Einwurf von Cassias Stimme, die da am Ende nochmal ganz eindeutig klarstellt, dass es eben NICHT Jennas Schuld war, sondern GANZ ALLEINE Ezechiels Schuld, und dass selbst Krushaks Mitwirken letztlich nur Anleitung war, aber kein Zwang.
An der Stelle ein paar Spekulationen zu Cassia: Ich hatte ja zunächst drei Dingen erwogen: Erstens, dass es sich tatsächlich um Cassias Geist handle, der eben mit Jenna in Kontakt tritt. Sodann dass es sich um einen Teil von Jennas eigenem Verstand handelt, der durch Cassias Stimme in Erscheinung tritt (eindeutig der rationalere Teil von Jennas Geist). Und schließlich dass es eine Täuschung der Macht sei, die hinter allem steckt, und die Stimme Jenna dahin lenkt, wo diese Macht (die sich als Krushak herausstellt) haben will.
Ich war dann aber, zum Schluss, zu einer weiteren Möglichkeit gekommen: Vielleicht war die Stimme ja die Stimme der drei Götter, oder doch eines von ihnen? Immerhin lenkt Cassia Jenna ja, aber am Schluss wird klar, dass diese Stimme Krushak nicht etwa bloß unbekannt und unverfügbar ist, sondern als sie in seiner Gegenwart in Erscheinung tritt, erfüllt sie ihn sogar mit Panik.
Hier dann auch folgende Beobachtungen: Krushak orchestriert alle Schritte Jennas und Morgans. Es ist etwas, das ich von Anfang geahnt hatte, weil es eben so schecklich fies ist, wie Deine Geschichten immer so schecklich fies mit ihren Protagonisten sind, die allesamt bloß Spielball des Schicksals sind (woher hast Du, als klassische Philologin, das nur?). Und ja: Am Ende hat Krushak seine beiden wichtigsten Werkzeuge dort, wo er sie haben will. Aber es stellt sich dann heraus: Sie waren zugleich ein Werkzeug der drei Götter, die allesamt Krushaks Feinde sind (schön, dass er nicht Beliars Diener ist, und die drei Götter seine gemeinsamen Antagonisten). Denn am Ende ist es das Zusammenwirken von scheinbar wirkungslosen Handlungen der beiden und eben bloßem Zufall, das zu Krushaks vernichtung führt.
Ich denke, dass das Feuer am Ende darum göttlich ist, weil es zufällig entstanden ist, und nicht etwa, weil die Kristallfigur Innos darstellte. Das mag ein kleines, nettes, sinnbildliches Detail sein. Aber unwesentlich. Wesentlich ist, dass der Zufall, durch den das Feuer entstand, und der auch für Krushal gänzlich unvorhersehbar war (für mich indessen nicht, ich dachte es mir recht bald, als klar wurde, dass Jenna dort einen Brand entfachen wollte und nichts andres zur Hand war, als eine Linse in Form der Kristallsplitter), aus einer gewissen Perspektive eben auch als göttliche Fügung verstanden werden kann und hier eben auch ist (wie in einem Gottesturteil). Es wird sogar einige Male gesagt, dass eine bloße Statue oder Darstellung eines Gottes keinen Einfluss auf Krushak hat, was als Hinweis verstanden werden kann, dass nicht dies hier das ist, was das Feuer göttlich und also für Krushak verhängnisvoll macht.
Ich finde, dass hier am Ende deutlich wird, dass die Götter mit Krushal spielten, wie er mit den Menschen. Er fühlte sich als derjenige, der alles einfädelt, und wie er Jenna und Morgan freies Handeln vortäuschte, sie aber eigentlich dorthin brachte, wo er sie haben wollte (indem er sie z.B. aus der Kanalisation jagte, wo es sicher nicht die Absicht war, sie wirklich zu erwischen), so wurde er selbst von den Göttern manipuliert und dahin geführt, sich selbst zu vernichten. Am Ende ahnt er es, aber diese Ahnung kommt zu spät, und am Ende ist er ebenso ohnmächtig wie Jenna und Morgan, genauso hilflos und überraschenderweise ist es für ihn nicht weniger schrecklich. Selbst der Bösewicht erlebt am Schluss einen Moment des Horrors.
Ich möchte glauben, dass Jenna und Morgan zumindest im Jenseits von den Göttern, deren Diener sie ja waren, empfangen und belohnt werden. Und wenn Cassias Stimme wirklich die Stimme der Götter ist, dann wird zumindest Jenna ja eine Art göttliches Gnadenurteil zuteil, oder eher die göttliche Anerkennung ihrer Unschuld.
Ich frage mich übrigens auch, ob nicht einer von Fergus' Auftritten, nämlich im Zwiegespräch Morgan-Fergus' Schädel eher ein göttliches Eingreifen war als eines Krushaks, weil die Aufarbeitung von Morgans Schuld möglicherweise mit dazu beitrug, dass er nun, als es um Jenna ging, seine Einstellung ändern bzw. endlich so etwas wie Liebe entwickeln konnte, und dass dies es für Krushak verhindert hat, ihn zu berechnen und stattdessen ermöglicht hat, dass durch ihn die Götter wirkten (was ja dann zur Vernichtung Krushaks führte).
Interessanterweise übrigens wurde Jenna offenbart, wie es enden würde, so dass die Götter zwar Jenna und Morgan gleichermaßen als Werkzeuge zur Vernichtung Krushaks nutzten, aber eben Jenna mit ihrem Wissen, Morgan dagegen ohne dass er wusste, worauf es hinausliefe (der dachte ja, er könne Krushak mit der scharfen Kante der Figur verletzen).
Ein bisschen Kritik üben muss ich am Mittelteil, nämlich insbesondere an den Kapiteln im Leuchtturm und im Maisfeld bzw. der Hexenhütte: Hier wirkt das Geschehen auf mich, so gut geschrieben es sein mag, etwas ZU beliebig und unzusammenhängend. Das wirkt doch alles sehr konkret, vor allem der Kampf im Turm. Woher also kommt der Gegner? Was genau hält die Tür zu? Die Doppelsinnigkeit weicht hier der bloßen Konfusion, und an den Stellen hättest Du alles Mögliche schreiben können. Ich finde aber, dass jede Erzählung einer gewissen, inneren Logik folgen sollte, gewissen Regeln, die bestimmen, was passieren KANN, und verhindern, dass der Autor eifnach alles reinklatscht, was ihm cool erscheint und worauf er Lust hat. Das kommt hier zu kurz oder zumindest gibt es eine Einbettung dieser Ereignisse, durch welche sie irgendwie zumindest erklärbar werden, wenn auch nicht tatsächlich erklärt.
Der Höhepunkt der Maisfeldszene war dann dagegen absolut brillant, und ebenso brillant das Ende im kloster, wo mir die Auflösung außerordentlich gut gefallen hat. Der Epilog war dann so ein Ausklang, der ok ist, aber nicht wirklich notwendig, und ich hätte es auch schön gefunden, wenn das Feuer gar nicht so groß wäre, sondern Krushak eben durch ein kleines Feuerchen, bloß darum, weil es göttlich ist, vernichtet worden wäre. In der spektakulären Größe passt es aber als runder Schluss auf den ebensolchen Prolog.
Zum Ende der Geschichte hin häufen sich immer mehr Flüchtigkeitsfehler, vielleicht auch, weil Du irgendwann auf Kommentare nicht mehr reagiert hattest, in denen diese bemerkt wurden. Ich werde nicht darauf eingehen, weil John das in seinen Kommentaren schon aufgezählt hat. Lediglich eine Stelle war mir aufgefallen:
Die hypnotische Ruhe fiel, Stück für Stück, von ihr ab und die Angst legte sanft ihre kalte Hand auf Jennas Schläfen, liebkoste sie…und packte zu. In plötzlicher Panik sah sie sich um.
Das Liebkosen passt hier, meiner Meinung nach, nicht. Das ist, abgesehen von der erwähnten Stelle am Prolog, die vielleicht einzige Stelle, wo ich stilistische Kritik üben muss. Ich denke, dass "kitzeln" hier besser passt, weil die Angst ja auch in diesem Stadium schon beunruhigend sein muss, wogegen Liebkosung ja beruhigend ist.
Abgesehen davon könnte man fast jeden Satz hervorheben, um zu zeigen, wie toll Du schreiben kannst. Man müsste jeden dieser tollen Sätze dann mit allen andern Sätzen in Zusammenhang bringen, um zu zeigen, wie toll Du die Art zu formulieren mit der Handlung und allem verflochten hast. So könnte man analysieren, wie Du ein erzählerisches Ganzes aus Sprache und Inhalt erstellst, wie ich oben ja schon angemerkt habe. Aber dazu bin ich kaum in der Lage. Es würde auch zur Fleißarbeit, die nicht nur schwierig anzustellen, sondern wohl auch langweilig zu lesen wäre, daher belasse ich es hier dabei.
Vielmehr ziehe ich das Fazit: Diese Geschichte ist die kunstvollste, beste Erzählung des Forums, sie ergibt ein anspruchsvolles Ganzes, ist unglaublich spannend, unglaublich lebhaft und anschaulich erzählt. Ich fühlte mich oft an den Expressionismus erinnert, aber mehr als an die Dichtung erinnert es mich an expressionistische Bilder. Am ehesten erinnert es mich an "Der Schrei". Und das gut.
Zugleich bin ich froh, dass ich nicht bloß "dies ist gut" und "das ist toll" habe sagen, sondern auch ein paar Kritikpunkte habe finden können. Denn nicht nur wäre das langweilig gewesen, sondern zudem hätte sodann alle Liebe der Bewunderung weichen müssen, die zwar vorhanden, aber eben nicht alles ist. (Man kann trotzdem nur neidisch sein, wie gut Du schreiben kannst, und es ist zwar sehr schmeichelhaft, wenn Du behauptest, ich schriebe besser, aber es ist auch ganz und gar lächerlich. Ich komme nichtmal in die Nähe. Hervorheben lässt sich hier auch die erotische Passage in der Kanalisation: Zwar ist nicht alle Erotik im Forum so schlecht wie mein Versuch in "Venusfalle", und vor allem Jüdex ist hier schon viel besseres gelungen, aber das hier ist so subtil und trotzdem sinnlich; es ist schon beeindruckend, wie Du bloß durch die Beschreibung von Jennas Haare wirklich Erotik darzustellen weißt.) Auch wenn dies meiner Meinung nach noch immer die beste Geschichte ist, so ist sie eben nicht vollkommen, und das ist gut so. (Übrigens fand ich es auch noch nach dem vierten Mal lesen spannend, denn ich habe die ersten Abschnitte sicherlich schon mindesten vier mal gelesen. Und immernoch ist es spannend zu lesen und nicht langweilig.)
Ich finde, dass diese Geschichte viel mehr Aufmerksamkeit verdient, als sie bislang bekommen hat, und vielleicht trage ich mit diesem Kommentar ein wenig dazu bei. Du bist eine großartige Schreiberin, und man muss sich wundern, dass Du noch nichts veröffentlicht hast. Denn so, wie Du schreibst, wärst Du ein Liebling der Kritiker. Meiner jedenfalls bist Du.
Rotes Wachs
von John Irenicus
Post 3 - 4
Wieder schon angekündigt bleibt die Story dialoglastig. Ich kann jedoch abermals versichern, dass der lockere, kumpelige Tonfall die Gespräche zu einer angenehmen Unterhaltung machen. Gerade auch, dass Marcus ununterbrochen Katharina analysiert, ist spätestens in diesem Abschnitt sehr auffällig. Du hast es auf jeden Fall geschafft, aus Katharina eine ganz besondere Person zu machen, deren Geheimnisse man nur zu gerne ergründen würde, es aber nie schafft. Das hängt natürlich direkt damit zusammen, dass Marcus es nicht schafft, sie durchzublicken. Ebenso könnte es auch nur Marcus' Perspektive geschuldet sein, dass Katharina überhaupt so interessant oder geheimnisvoll ist. Da bleibt ein mir sehr gut gefallender Interpretationsspielraum.
Marcus sagte nichts mehr. Er fühlte sich nicht bereit, dieses Thema jetzt auszudiskutieren. Solange die Sache für Katharina halberlei in Ordnung ging, sollte es ihm recht sein.Die einzige Stelle, an der ich in diesem Post unangenehm angeeckt bin: Marcus hat mehrere Male nachgehakt und jetzt, wo die Diskussion eigentlich ohnehin abgeschlossen ist, fällt ihm auf, dass er gar nicht bereit ist das Thema auszudiskutieren, obwohl er das quasi gerade getan hat? Vielleicht ist es auch nur meiner mangelnden Fantasie geschuldet, dass ich nicht weiß, was der da jetzt noch über das bereits Gesagte hinaus diskutieren wollte, aber für mich war eigentlich alles gesagt.
Marcus runzelte auf diese Worte die Stirn. Er wusste zwar, dass Katharina alles andere als ein ernsthaftes Interesse an einer romantischen Beziehung zu Rudolph hatte. Das hatte sie deutlich genug erklärt, und in der Tat, dieser Kerl passte wirklich ganz und gar nicht zu ihr. Nur: Das schloss die Aufnahme gewisser anderer Beziehungen ja nicht zwingend aus. Katharinas Verhalten brachte Marcus in dieser Hinsicht ins Grübeln. Ein bisschen wirkte es schon so, als war Katharina dem Wachmann nicht abgeneigt – auf eine gewisse Art und Weise. Das ließ in Marcus ein Gefühl hochsteigen, was er am ehesten als Verwunderung beschrieben hätte. Andererseits war er auch ehrlich genug, um zuzugeben, dass er selber wohl kaum die nötige Kompetenz besaß, um die Attraktivität dieses Wachmanns einzuschätzen. Wenn er Katharina gefiel, dann würde sie dafür schon einen Grund haben. Sie musste es ja schließlich wissen.Diese Stelle wirkt auf mich so, als wolltest du vorsichtshalber schon mal eine Anbahnung zwischen Katharina und Rudolph andeuten, nur für den Fall, dass das zu einer Vorgabe wird. :D Von solchen Vorarbeiten scheint Balduin als einziger verschont zu bleiben. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass es deine größte Angst war, den unfähigen und wehleidigen Balduin in einer Liebesszene etablieren zu müssen. :D Obwohl natürlich auch MarcusxRudolph gerade durch diesen Post zu einer denkbar schlechten Kombi wurde, weil du ja mehrfach angedeutet hast, dass die beiden sich nicht so leiden können.
Merkwürdig ist natürlich, dass hier diese eindeutige Andeutung einer Zuneigung von Katharina zu Rudolph auftaucht, obwohl du zu diesem Zeitpunkt ja schon gewusst haben müsstest, dass Katharina am Ende stirbt. Es gibt nun also drei Möglichkeiten: Du hast vorausgesehen, dass Katharina wieder aufersteht (unwahrscheinlich). Du hast diesen Absatz schon geschrieben, bevor die dritte Vorgabe draußen war (schon wahrscheinlicher, du hast ja immer sehr früh abgegeben). Oder aber ich habe diese Bemerkungen einfach überinterpretiert (auch nicht unwahrscheinlich).
Dialoglast hin Dialoglast her, sobald der Einbruch dann endlich mal losgeht, ist die Spannung auch da. Die Beschreibungen des im Dunkeln liegenden, fremden Hauses haben mir jedenfalls sehr gut gefallen und eine angenehm angespannte Atmosphäre geschaffen. Hier fühlte ich mich ein bisschen an Traumbrecher erinnert, vielleicht weil diese Szene im Dunklen Theater die Schleichszene schlechthin für mich geworden ist. Beim Versagen des Generalschlüssels entpuppt sich Rudolph dann auch als ein weiterer schön illustrer Charakter, der anhand weniger Formulierungen seine eigene Persönlichkeit erhält. Ein wenig klischeehaft gestrickt, aber das ist ja auch nichts Schlechtes, solange es sich gut einfügt. Und das tut es sich meinem Empfinden nach.
Obwohl ich wusste, dass etwas in der Art passieren musste, war ich von der Feuersäule dann doch ein wenig überrascht. Damit hatte ich jedenfalls nicht gerechnet, finden doch wahrscheinlich die wenigsten Adelsmänner offenes Feuer in ihren teuren Wohnungen schicklich. :D Marcus Bemühungen sie zu löschen habe ich gespannt verfolgt, so richtig getroffen hat mich Katharinas Tod da trotzdem nicht, obwohl ich zuvor ja sehr mit ihr sympathisiert habe. Es ist nun fraglich, ob das einfach nur daran liegt, dass ich wusste, was kommt, oder ob du ihren qualvollen Abgang doch etwas mehr hättest ausschmücken sollen. Ich hab da halt so ein bisschen den Gore-Faktor vermisst. :D Vielleicht wird der Schock auch nicht transportiert, weil ja auch erstmal gar kein Schock geschildert wird. Marcus ist mit Löschen und Fliehen beschäftigt, das Realisieren des plötzlichen Todesfalls setzt aber ja eigentlich erst mit dem letzten Satz ein, der dem Post dann auch einen schön dramatisch angehauchten Schlusspunkt versetzt. Es ist natürlich immer schwer, die Trauer über den Tod eines Charakteres in einer Story einzuflechten (das habe ich selbst bei diesem Wettbewerb ja auch zu spüren bekommen), aber ich erwarte auf jeden Fall, dass da noch eindrucksvolle Gefühle kommen im nächsten Post! §lehrer
Die Vorgabe hast du jedenfalls mit erschreckender Leichtigkeit erfüllt. Ich hatte da solche Probleme mit der Fehlfunktion und dem Ortswechsel, dass ich es irgendwie gar nicht mehr für möglich gehalten habe, dass man die so straight forward lösen kann. :D
Der vierte Post bietet dann auch gleich die niedergeschlagene Stimmung, die ich mir von ihm erwartet hatte. Da sind dir wirklich ein paar richtig stimmige Beschreibungen eingefallen, um die ich dich nur beneiden kann. Herausstellen will ich besondrs diese hier:
Er fühlte sich von einer Krankheit verpestet, die sich nicht amputieren ließ, weil sie voll und ganz mit ihm selbst verwachsen war.
Das beschreibt dieses Gefühl einfach so schaurig zutreffend, dass man sich richtig gut in Marcus hineinversetzen kann!
Auch Rudolphs Wandel ist nur allzu nachvollziehbar geschildert worden. Die Sympathie, die zwischen Marcus und ihm aufflammt, ist auch auf jeden Fall nachvollziehbar. Vor allem, da sie beide Gefühle für Katharina gehegt haben. Vorher ist mir diese tragische Gemeinsamkeit gar nicht aufgefallen, hier spielst du sie dafür umso stärker aus! Dass es dann zu dem Kuss kommt... Nun, es ist nicht richtig glaubwürdig, aber wie sollte man so eine Vorgabe schon besser umsetzen? :grinundwe
Gewundert hat mich Balduins Anwesenheit. Die hat mich wirklich richtig irritiert. Marcus und Rudolph kamen sich näher und näher und ich hab mich die ganze Zeit gefragt, mit welcher Begründung Balduin sie denn gleich wohl alleine lässt. Dann liegt Rudolph in Marcus Armen und Balduin ist immer noch da. Ich war mir deshalb auch irgendwie total sicher, dass es noch gar nicht zu dem Kuss kommen kann, aber dann kommt er doch und Balduin darf einfach zugucken. Strange. §ugly Naja, war ja von keinem der beiden geplant, also haben sie Balduin auch nicht absichtlich zusehen lassen, aber irgendwie verleiht gerade Balduins Anwesenheit der Szene etwas Merkwürdiges. :D
Rudolph fast seinen Entschluss, vollkommen nachvollziehbar, und verschwindet.
Bei dem Gegenstand C hast du dir ja auch so ein richtiges Schweizer Taschenmesser hergenommen: Nicht nur der Allzweckdietrich am einen sondern auch noch die Klinge am anderen Ende, magisch ist das Ding auch, verborgene Fähigkeiten sind also auch noch drin. Ich kann mich da natürlich als letzter beschweren, aber es hätte mich schon gewundert, wenn dein Gegenstand C irgendeiner Vorgabe nicht gewachsen gewesen wäre. :D
Das Buch ist dann ja mal der Knüller! Ich hatte ziemlich schnell raus, dass es in den Passagen um Rosa Flaggen geht, umso spannender war es dann zu verfolgen, was das Buch so über das Geschehen nach Rosa Flaggen erzählt und wie Marcus und Balduin sich das da so kleinschrittig erschließen. Nachdem Laido ja schon nach deinem ersten Post gemutmaßt hat, dass Rotes Wachs ein Prequel zu Rosa Flaggen ist und du bestritten hast, dass die Geschichten etwas miteinander zu tun haben, hielt ich das Thema eigentlich für abgehakt. Jetzt bin ich mir aber schon ziemlich sicher, dass du bereits während deines zweiten Posts diese Verknüpfung geplant hast, denn dann ergibt es auch endlich Sinn, dass du da diesen zweiten Marcus eingeführt hast, ohne dass er bis dahin für die Geschichte oder die Vorgaben wichtig gewesen wäre. Und da hast du ja auch schon erwähnt, dass der alte Marcus dem jungen Marcus das Haus verschafft hat, nun stellt sich total logisch heraus, warum er ihm das Haus vermitteln konnte: Es war sein eigenes! Das ist irgendwie echt alles ziemlich cool. :D
Ich erinnere mich natürlich nicht mehr an alle Details von Rosa Flaggen, darum bin ich mir auch gerade nicht sicher, ob Marcus oder Jaron den Sex mit Basil hatte. Wenn es Jaron war, dann ist es ja schon ziemlich geiles Schicksal, dass nach Jaron nun auch sein Sohn von einer SnB-Vorgabe zu schwulem Techtelmechtel verleitet wurde. §ugly
Obwohl dieser vierte Post nicht weniger dialoglastig war als die bisherigen Posts, hab ich ihn als eine ganze Ecke dynamischer empfunden. Die bedrückte Stimmung am Anfang, dann diese schrittweise Annäherung zwischen Marcus und Rudolph und zu guter letzte das Auffinden des Buchs - neben den Dialogen gab es immer etwas Spannendes zu beobachten. Und überhaupt gefällt mir eben auch die Art und Weise, wie du die beiden Storys nun doch miteinander verflochten hast. :gratz
Ein einziger Fehler:
Lange werde ich aber nicht mehr waren können. Je eher ich mich von der Stadtwache lossagen kann, desto besser.“
Ich bleibe auf alles Weitere gespannt! $§p4
John Irenicus
29.06.2016, 19:37
Rotes Wachs
von John Irenicus
Post 3 - 4
Wieder schon angekündigt bleibt die Story dialoglastig. Ich kann jedoch abermals versichern, dass der lockere, kumpelige Tonfall die Gespräche zu einer angenehmen Unterhaltung machen. Gerade auch, dass Marcus ununterbrochen Katharina analysiert, ist spätestens in diesem Abschnitt sehr auffällig. Du hast es auf jeden Fall geschafft, aus Katharina eine ganz besondere Person zu machen, deren Geheimnisse man nur zu gerne ergründen würde, es aber nie schafft. Das hängt natürlich direkt damit zusammen, dass Marcus es nicht schafft, sie durchzublicken. Ebenso könnte es auch nur Marcus' Perspektive geschuldet sein, dass Katharina überhaupt so interessant oder geheimnisvoll ist. Da bleibt ein mir sehr gut gefallender Interpretationsspielraum.
Erst einmal bin ich froh und will dir danken, dass du dich nicht von dem ganzen Gerede in der Story total gelangweilt fühlst. :D
Finde es auch interessant, dass du die Möglichkeit siehst, dass Katharina eben vor allem in Marcus' Augen so interessant ist. Ist ja jedenfalls nicht ganz fernliegend!
Die einzige Stelle, an der ich in diesem Post unangenehm angeeckt bin: Marcus hat mehrere Male nachgehakt und jetzt, wo die Diskussion eigentlich ohnehin abgeschlossen ist, fällt ihm auf, dass er gar nicht bereit ist das Thema auszudiskutieren, obwohl er das quasi gerade getan hat? Vielleicht ist es auch nur meiner mangelnden Fantasie geschuldet, dass ich nicht weiß, was der da jetzt noch über das bereits Gesagte hinaus diskutieren wollte, aber für mich war eigentlich alles gesagt.
Da hast du dir zielsicher die Stelle herausgepickt, mit der ich auch bis zum Schluss immer irgendwie unzufrieden war. :D Und du hast auch genau das beschrieben, was ich mir irgendwie auch gedacht habe. Ich weiß auch nicht, warum ich das jetzt letzten Endes so stehen lassen habe, aber es hat wohl wirklich damit zu tun, dass ich andeuten wollte, dass es eben doch noch mehr zu sagen gäbe - was immer das dann auch sein würde. Dass das Ganze insgesamt aber doch widersprüchlich wirkt, weil Marcus ja dann doch relativ viel diskutiert, ja... wie gesagt, kann dir in deiner Kritik da dann doch nur recht geben. Ich schaue mal, ob ich da nach dem Wettbewerb einfach was anderes hinschreibe, kann so schwer ja nicht sein.
Diese Stelle wirkt auf mich so, als wolltest du vorsichtshalber schon mal eine Anbahnung zwischen Katharina und Rudolph andeuten, nur für den Fall, dass das zu einer Vorgabe wird. :D
Ja, ich wollte da ja generell alles Mögliche so ein bisschen offen halten. :D
Selbst bei Marcus habe ich so gewisse homosexuelle Tendenzen oder was auch immer offen halten wollen, weil es bei einer Szene vorher so ist, dass er dazwischen geht, gerade als Katharina so Andeutungen macht, dass Balduin ja schwul sein könnte - da reagiert Marcus dann so einen Tick über, und da wollte ich das auch schonmal so ein bisschen anlegen, dass es einen Grund für diese heftige Reaktion geben könnte (einen Grund, den Marcus zu diesem Zeitpunkt womöglich selbst eben noch gar nicht kennt).
Was Katharina angeht, wollte ich sie aber eh generell so darstellen, dass sie da sehr selbstbewusst und zielsicher mit solchen Sachen - bzw. Männern - umgeht und sich die dann auch einfach "nimmt" wenn sie Lust hat, dabei dann aber auch nicht so das Klischee des SEXY VAMP erfüllt sondern durchaus auch Gefühle dabei empfindet. Naja, ob mir das dann 100%ig so gelungen ist, ist auch wieder die Frage, aber so in etwa das habe ich mir bei ihr dann gedacht.
Von solchen Vorarbeiten scheint Balduin als einziger verschont zu bleiben. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass es deine größte Angst war, den unfähigen und wehleidigen Balduin in einer Liebesszene etablieren zu müssen. :D Obwohl natürlich auch MarcusxRudolph gerade durch diesen Post zu einer denkbar schlechten Kombi wurde, weil du ja mehrfach angedeutet hast, dass die beiden sich nicht so leiden können.
Ach, bezüglich Balduin hatte ich da eigentlich gar keine Angst, vor allem, weil ich ihm sowas gegönnt hätte. Ich hatte ja zumindest mal versucht, bei ihm auch so ein gewisses Interesse an Katharina durchscheinen zu lassen, und sei es nur ein voyeuristisches, was ihre Liebschaften angeht. Angst hatte ich da eigentlich nur vor einer Kombination MarcusxBalduin. :scared:
Marcus+Rudolph war dann letzten Endes natürlich schon eine der ungünstigeren Kombinationen, weshalb ich dann ja auch, wie du richtig erkannt hast, etwas tricksen musste. Aber das mussten wir ja schließlich alle. :D
Merkwürdig ist natürlich, dass hier diese eindeutige Andeutung einer Zuneigung von Katharina zu Rudolph auftaucht, obwohl du zu diesem Zeitpunkt ja schon gewusst haben müsstest, dass Katharina am Ende stirbt. Es gibt nun also drei Möglichkeiten: Du hast vorausgesehen, dass Katharina wieder aufersteht (unwahrscheinlich). Du hast diesen Absatz schon geschrieben, bevor die dritte Vorgabe draußen war (schon wahrscheinlicher, du hast ja immer sehr früh abgegeben). Oder aber ich habe diese Bemerkungen einfach überinterpretiert (auch nicht unwahrscheinlich).
Hm, weiß jetzt gar nicht, was du daran so merkwürdig findest. Also, hier war es schon definitiv so, dass dieser Absatz bereits vor der Vorgabe stand (habe meistens, wenn ich Zeit hatte, schon so mindestens eine Szene vorgeschrieben). Aber auch als ich dann gesehen habe, dass Katharina sterben soll, habe ich keine Veranlassung gesehen, das zu ändern. Wieso auch? Nur weil ich weiß, dass sie später stirbt, darf ich ihr keine Zuneigung zu Rudolph gönnen? Das war jetzt überhaupt nicht zweckgebunden, sondern einfach ihrem Charakter geschuldet, siehe oben. Sollte auch dazu dienen, Marcus noch so ein bisschen mehr fuchsig zu machen, dass sie Rudolph irgendwie toll findet. Und es sollte Rudolph vielleicht auch so ein bisschen aufwerten, so als Person. Dass das also schon jemand sein sollte, der nicht einfach nur als Idiot rüberkommt.
Dialoglast hin Dialoglast her, sobald der Einbruch dann endlich mal losgeht, ist die Spannung auch da. Die Beschreibungen des im Dunkeln liegenden, fremden Hauses haben mir jedenfalls sehr gut gefallen und eine angenehm angespannte Atmosphäre geschaffen. Hier fühlte ich mich ein bisschen an Traumbrecher erinnert, vielleicht weil diese Szene im Dunklen Theater die Schleichszene schlechthin für mich geworden ist.
Ohne Witz, an diese Szene musste ich auch sofort denken und habe dann erstmal gedacht, dass Laido das dann wieder kritisieren wird. :D Umso schöner, dass es dir gefallen hat!
Die Vorgabe hast du jedenfalls mit erschreckender Leichtigkeit erfüllt. Ich hatte da solche Probleme mit der Fehlfunktion und dem Ortswechsel, dass ich es irgendwie gar nicht mehr für möglich gehalten habe, dass man die so straight forward lösen kann. :D
Ja, wie schonmal gesagt, ich hatte es mir da ja eh eher einfach gemacht, weil ich allein die Orte alle schon auf engstem Raum hatte. Und dazu hatte ich dann einfach noch ein bisschen Glück.
Der vierte Post bietet dann auch gleich die niedergeschlagene Stimmung, die ich mir von ihm erwartet hatte. Da sind dir wirklich ein paar richtig stimmige Beschreibungen eingefallen, um die ich dich nur beneiden kann. Herausstellen will ich besondrs diese hier:
Das beschreibt dieses Gefühl einfach so schaurig zutreffend, dass man sich richtig gut in Marcus hineinversetzen kann!
Schön, dass dir das zusagt und danke für das Lob. Hatte mir da auch wirklich Mühe gegeben. Ist auch nie so leicht, mit solchen Stimmungsdarstellungen, weil ich bei solchen Gedankensachen - du hattest es ja auch schonmal bemerkt - dann schnell mal zu gewissen Wiederholungen neige.
Gewundert hat mich Balduins Anwesenheit. Die hat mich wirklich richtig irritiert. Marcus und Rudolph kamen sich näher und näher und ich hab mich die ganze Zeit gefragt, mit welcher Begründung Balduin sie denn gleich wohl alleine lässt. Dann liegt Rudolph in Marcus Armen und Balduin ist immer noch da. Ich war mir deshalb auch irgendwie total sicher, dass es noch gar nicht zu dem Kuss kommen kann, aber dann kommt er doch und Balduin darf einfach zugucken. Strange. §ugly Naja, war ja von keinem der beiden geplant, also haben sie Balduin auch nicht absichtlich zusehen lassen, aber irgendwie verleiht gerade Balduins Anwesenheit der Szene etwas Merkwürdiges. :D
Jo, also diese Merkwürdigkeit war ja auch schon ein bisschen gewollt, und wie du schon sagst, das kam ja alles eher plötzlich, von daher gab es für keinen die Gelegenheit, da irgendwie zu gehen oder wen wegzuschicken oder so. :D Und ansonsten ist's jetzt ja auch nur ein Kuss, ist ja nicht so, als würden die da jetzt rumvögeln oder so, und so lange dauert's dann ja auch nicht. Sagen wir mal so: Balduins Anwesenheit fand ich in der Szene dann doch deutlich weniger merkwürdig als den Kuss überhaupt. :D
Bei dem Gegenstand C hast du dir ja auch so ein richtiges Schweizer Taschenmesser hergenommen: Nicht nur der Allzweckdietrich am einen sondern auch noch die Klinge am anderen Ende, magisch ist das Ding auch, verborgene Fähigkeiten sind also auch noch drin. Ich kann mich da natürlich als letzter beschweren, aber es hätte mich schon gewundert, wenn dein Gegenstand C irgendeiner Vorgabe nicht gewachsen gewesen wäre. :D
Ja gut, haste mich überführt, ich gestehe: Natürlich ging es mir auch darum, mir da möglichst viele Möglichkeiten mit offen zu halten. :D
Das Buch ist dann ja mal der Knüller! Ich hatte ziemlich schnell raus, dass es in den Passagen um Rosa Flaggen geht, umso spannender war es dann zu verfolgen, was das Buch so über das Geschehen nach Rosa Flaggen erzählt und wie Marcus und Balduin sich das da so kleinschrittig erschließen.
Puh, da bin ich erleichtert! Für meine Begriffe hatte sich das mit dem Buch ja fast schon ein wenig zu lang hingezogen, aber zu kurz wollte ich es halt auch nicht machen. Ist dann wohl auch wieder Geschmackssache, wie man das findet, dass da Zeilen um Zeilen zitiert werden und die beiden da so ewig vorhocken. Wenn es dir gefallen hat, umso besser! :gratz
Nachdem Laido ja schon nach deinem ersten Post gemutmaßt hat, dass Rotes Wachs ein Prequel zu Rosa Flaggen ist und du bestritten hast, dass die Geschichten etwas miteinander zu tun haben, hielt ich das Thema eigentlich für abgehakt. Jetzt bin ich mir aber schon ziemlich sicher, dass du bereits während deines zweiten Posts diese Verknüpfung geplant hast, denn dann ergibt es auch endlich Sinn, dass du da diesen zweiten Marcus eingeführt hast, ohne dass er bis dahin für die Geschichte oder die Vorgaben wichtig gewesen wäre.
Ich hatte ja auch nur abgestritten, dass die Story ein Prequel zu Rosa Flaggen ist. Und ja, ich hatte sogar noch vor dem zweiten Post diese Verknüpfung geplant - eigentlich fast von Anfang an. :D
Ein einziger Fehler:
Ich bleibe auf alles Weitere gespannt! $§p4
Danke fürs Finden, wird beizeiten korrigiert.
Und Danke natürlich überhaupt wieder Mal fürs Lesen, Dranbleiben und diesen wieder sehr ausführlichen Kommentar und natürlich auch das Lob, lieber MiMo! :gratz
John Irenicus
30.06.2016, 21:47
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Ich bin zwar schon wieder hundemüde, aber ich versuche jetzt trotzdem mal, endlich meine Notizen zu Regonas' "Chroniken des Siegels" in einen Kommentar zu verwandeln!
Ausgelöst durch den erbarmungslosen Stechschritt der Orks, die den Pass des Minentals überquerten. Es gab absolut nichts, was das orkische Heer davon abhielt, den unbewachten Zugang zum Rest der Insel zu passieren.
Da musste ich ein bisschen Grinsen, weil ich sofort an diese klapperige Holztür am Pass denken musste. Die Paladine scheinen ja zu glauben, dass das sehr wohl einen orkischen Sturm oder so aufhalten könnte. :D
Ein Blick zum Firmament verriet ihm, dass es bereits später Nachmittag war.
Da gefällt mir die Wortwahl nicht so. Kann sein, dass man "Firmament" auch einfach ganz normal für "Himmel" benutzen kann. Aber bei dem Wort habe ich unweigerlich einen Sternenhimmel vor Augen - und das passt dann ja nicht zu einem Nachmittag.
Insgesamt finde ich den Auftakt aber ganz gelungen. Gerade Gaan als Charakter, der ja im Spiel nicht so als offensichtlicher Held angelegt ist, aber dann doch Verbindungen zum Ring des Wassers hat, das ist eine gute Wahl. Mir gefällt auch der ruhige Erzählstil und dass du die anstehende Ork-Invasion nicht total überdramatisierst. Die Szene ist ja einfach von der Sicht Gaans geprägt, und der hat ja auch keine Zeit da dramatisches Zeug zu denken, sondern muss handeln. Das kommt gut rüber.
Das einzige, was man kritisieren könnte, ist eben, dass der Pass überhaupt unbewacht ist. Klar, im Spiel ist das auch mehr oder minder so - aber es ist halt auch mehr oder minder unrealistisch. Da hätte ich so in dieser Story hier dann schon so eine Art Erklärung erwartet, warum die Herrschenden von Khorinis so fahrlässig mit so einer wichtigen Stelle umgehen. Es ergibt sich vielleicht daraus, dass, wie auch von den Söldnern, die Gefahr eines orkischen Angriffs einfach unterschätzt wird. Aber wie gesagt, da hätte man ruhig mal ein paar mehr Worte zu verlieren können, finde ich.
Es dämmerte bereits, als Gaan, Bengar und dessen Familie schließlich das Anwesen des Großbauern erreichten. Somit war die Familie des Bauern vorerst in Sicherheit und Gaan konnte seinen ursprünglichen Plan verfolgen. Insbesondere hoffte er dabei auf die Hilfe der Söldner und der Mitglieder vom Ring des Wasser. Allerdings wurden sie bereits am Ende der Hauptstraße zu Onars Anwesen vom Söldner Sentenza aufgehalten.
Finde hier die Wortwahl "Anwesen" nicht so passend, um den Hof bzw. die Höfe Onars zu beschreiben. Du scheinst das ja eher synonym mit "Ländereien" oder so zu verwenden, wobei ich an Anwesen dann doch eher so an Gebäude oder zumindest die unmittelbare Fläche davor denke.
Die Geschichte geht ja relativ geradlinig voran mit der Evakuierung von Bengar & Co. So richtig das erste Thema - jetzt mal abgesehen vom allumspannenden Ork-Angriff - ist dann ja diese Uneinsichtigkeit der Söldner. Das hat mir recht gut gefallen, wie Gaan da quasi erstmal vor die Wand rennt. Ein bisschen fühlt man sich an den Helden zurückerinnert, wie er beispielsweise Lothar vergeblich erklären wollte, dass im Minental Drachen unterwegs sind. Das gibt der ganzen Geschichte hier auch noch einmal zusätzliche Dramatik und Spannung und so einen gewissen "Zug", dass die Bedrohung so nah ist, Gaan es aber einfach nicht schafft, die Leute rasch zu überzeugen und so die Gefahr immer größer wird.
„Wir haben keine Wahl. Die hier lebenden Familien folgen Onar und der würde ganz gewiss nicht seine Höfe verlassen. Deswegen hat er uns angeheuert... um seinen Besitz zu verteidigen.“
Die Stelle fand ich gut, weil sie nochmal eindeutig klar macht, wofür die Söldner eigentlich dort sind und was für ein Scheißjob das eigentlich sein muss, wenn man ihn pflichtgetreu erfüllt. Gerade auch, dass es um die Verteidigung des Besitzes geht - und nicht etwa ums Beschützen der Leute - passt sehr gut und wirft auch das entsprechende Licht auf Onar.
Schön finde ich auch, wie relativ rasch mit Cord das nächste Ring-Mitglied auftaucht, sodass sogleich auch diese Ebene direkt eingebaut wird - und dass auch nicht gerade zufriedenstellend für Gaan, da Cord nun in einem gewissen Interessenkonflikt bzw. einer Pflichtenkollision steckt. Das fand ich ziemlich gut! Im Gespräch der beiden war ich aber kurz etwas irritiert:
„Es heißt, du hättest Sekob und seiner Familie das Leben gerettet.“
Ja gut, mittelbar hat Gaan das zwar vielleicht schon, aber in erster Linie hat er doch Bengar und seiner Familie das Leben gerettet. Denke auch eher - wenn die Formulierung schon "Es heißt, du hättest..." ist - dass sich die Söldner die Rettung von Sekob und so voll und ganz selber ans Revers heften würden und das nicht so auf Gaans Mitteilung, dass da die Orks kommen, zurückführen.
Gut gefällt mir auch, wie du diese Szene zwischen Orlan und Rukhar eingefügt hast. Das gibt dem ganzen nämlich eine weitere Perspektive, die das allgemeine Geschehen auch größer wirken lässt, also eben auch den ganzen Einfluss, den die heranmarschierende Ork-Armee hat. Außerdem tritt mit Orlan ja direkt das nächste Ring-Mitglied auf. Nur an einer Stelle musste ich stutzen:
„Hast du am heute Abend schon etwas getrunken?“, erkundigte sich Rukhar dennoch mit aller nötigen Vorsicht.
„Nein verdammt!“, schrie Rukhar, beruhigte sich aber relativ schnell wieder.
Hier hast du wohl einmal Rukhar und Orlan verwechselt!
Prinzipiell finde ich es auch gut, dass du dann direkt Gaan die Taverne aufsuchen lässt, das bringt die Perspektiven dann wieder zusammen bzw. lässt mehr oder minder das selbe Geschehen aus unterschiedlichen Blickwinkeln erscheinen. Einzig und allein die Wortwahl fand ich in dieser Szene etwas seltsam, weil die Erzählung erst immer lange von "Der Wirt dieser Taverne" und so spricht. Da aber aus der Sicht Gaans geschildert ist, wäre doch direkt die Namensnennung "Orlan" passender. "Der Wirt" klingt da einfach unangemessen fremd.
Gaan selbst redete sich immer wieder ein, alles notwendige versucht zu haben, um dies zu verhindern. Eine Lüge, über die die Historiker eines Tages richten sollten.
Schöne Stelle!
In Anbetracht des Vorsprungs der Orks war es schlicht und ergreifend surreal, die Taverne noch rechtzeitig zu erreichen.
Da hast du das Wort "surreal" falsch verwendet. "Surreal" beschreibt ja eher so eine Art Sinneseindruck oder ein Gefühl eines Geschehens, welches zwar möglicherweise real ist - sich aber wegen gewisser Merkwürdigkeiten aber doch nicht so anfühlt. Du hast hier ja eher sowas wie "unrealistisch" gemeint.
Die nächsten Posts stehen dann ja ganz im Zeichen des orkischen Angriffs auf den Hof, und da hast du dich ja echt nicht lumpen lassen, Atmosphäre, aber vor allem auch Gedanken und Gefühle der Beteiligten, allen voran Torlof, intensiv zu beschreiben. Ich finde ja, es ist mittlerweile doch schwierig, so eine "Kurz vor der Schlacht"-Anspannung irgendwie originell zu beschreiben, und wirklich originell ist das hier auch alles nicht, aber es funktioniert trotzdem. Ebenso wie die rasche Eskalation der Kampfhandlungen. Hat mir schon ganz gut gefallen!
Insgesamt gesehen ist das schon ein ziemlich solider Start. Ab und an sitzt mal zwar ein Dialog nicht so richtig (z.B. zwischen Orlan und Rukhar, da holperte es manchmal), ab und zu eine sonstige Formulierung, ein bisschen zu viele Rechtschreibfehler (die ich dir ja auf deinen eigenen Wunsch nicht mehr ankreide), aber insgesamt wie gesagt sehr solide! Habe mich beim Lesen jedenfalls alles andere als gelangweilt - bis hierhin zumindest. ;)
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Wenn jetzt auch noch das Battle Royal drohend auf mich zukommt, sollte ich mich wohl mal lieber sputen!
Rotes Wachs
von John Irenicus
Post 5
Hätte ich ja nicht erwartet, dass Marcus und Balduin sich so schnell aufmachen, um den alten Marcus zur Rede zu stellen, glaubhaft ist es trotzdem. Der folgende Trialog ist nur so von Spannungen und Gefühlen geprägt, das hat mir wirklich gefallen, wie da vor allem die beiden Markusse so ein bisschen durcheinander sind. Dieses Mal kann man die Gefühle gar nicht so schnell zusammenfassen, dafür ist das, was da hochkocht viel zu komplex. Der alte Markus, der sich verpflichtet fühlt und sich ein Bein ausreißt um Marcus junior zu helfen, aber gleichzeitig in keinerlei Verantwortung für irgendetas stehen will, offenbar aber trotzdem Lust hat, ihnen die Geschichte zu erzählen. Zumindest sagt er das, eigentlich stellt er sich da aber ja dann doch ziemlich bockig an. Vielleicht wusstest du aber auch einfach nicht, was er da noch groß erzählen sollte, wo doch das relevante schon im Buch stand. Zumindest kam mir das so vor, als Markus senior plötzlich so salopp fragte: "Was wollt ihr wissen?" Markus juniors Gefühle sind natürlich sowieso in Aufruhr und Balduin hat wieder seine übliche Sidekickrolle. Ob es Zufall ist, dass die Person Bs bei uns beiden solche typischen Sidekicks geworden sind? Balduin mischt sich zwar ab und zu in das Gespräch ein, so richtig eine Rolle spielen tut er aber nicht. Er ergänzt nur vielleicht mal hie und da Marcus juniors Angriffe, um es Marcus senior bei seinen Antworten nicht zu einfach zu machen. Zumindest kommt mir das so vor. Er ist aber ja, wie in der Geschichte ja auch erwähnt wird, gar nicht so im Zentrum dieser Enthüllung.
Anfangs liest sich dieses Gespräch ein wenig, als wären es nur noch mal die Entdeckungen aus dem Buch, noch mal aufgewärmt. Das hatte ich mir darum auch schon als ernsthaften Kritikpunkt zu erwähnen vorgenommen, aber dann nimmt das Gespräch ja doch noch andere Dimensionen an. Marcus senior hat also die Urkunden an sich genommen und die drei aus der Kaserne rausgeholt. Das finde ich richtig klasse, wie die Enthüllungen des gefundenen Buches hier noch eine Art Nachbeben nach sich ziehen. Jetzt hast du aber auch alles, was in der Geschichte geschieht, zusammengeführt. Warum Marcus junior ein Findelkind ist, warum er ausgerechnet bei Alfred aufgenommen wurde, warum er bei Marcus die Lehrstelle hat, die verschwundenen Urkunden und damit auch Katharinas Tod, der Ausflug zur Miliz - überall hatte Marcus senior seine Finger mit im Spiel. Dieses Gespräch stellt eine richtige Klammer um das bisher geschehene dar und bindet die einzelnen Momente der Story stärker miteinander. Besonders gut gefallen hat mir übrigens auch, dass Alfred nicht nur in puncto Marcus gelogen hat, sondern seiner Familie auch vorgeschwindelt hat, nie an der Front gewesen zu sein. Das macht die Sache gleich noch ein bisschen skandalöser und auch für Balduin bahnbrechend. Da fragt man sich ja schon, wie die Ilse darauf wohl reagieren wird, sollte sie das je erfahren.
Dass da dann auch die ganze Zeit von Schuld und Verantwortung gesprochen wird... Das ist mir vielleicht einen Tick zu breit getreten worden. Ich kann Marcus seniors Sichtweise da nämlich eigentlich ohne Abstriche unterschreiben. Natürlich kann ich verstehen, dass Marcus junior diese Anschuldigungen bringt, aber ein bisschen muss ihm doch auch selbst klar sein, dass das schon ein bisschen dick aufgetragen ist. Zumindest empfand ich das ab dem Punkt so, wo er so etwas sagte wie "Aber du hast Fehler gemacht und willst das nicht mal zugeben, gib es doch endlich mal zu!". Da hatte ich plötzlich ganz arge Assoziationen zu einem Streit zwischen Mann und Frau, aber so ein bisschen frauliche Seiten scheint unser Marcus junior ja eh zu haben. :D
Ich muss übrigens auch noch anmerken, dass es mich hier zum ersten Mal ein bisschen gestört hat, dass die beiden denselben Namen haben. An einigen Stellen hätte ich mir wirklich mal eine unkompliziertere Benennung der Gesprächsteilnehmer gewünscht. Natürlich ist das nichts, was die Szene in irgendeiner Art ruiniert, ich wollte nur angemerkt haben, dass es hier nicht mehr ganz so schön zu lesen war wie bei den kurzen Begegnungen bisher.
Übrigens hat mich diese lange Enthüllungsszene sehr an meinen Dialog zwischen Xardas und Gellert am Beginn des sechsten Posts erinnert. Beide Szenen erfüllen nicht mal einen klitzekleinen Anteil der Vorgabe und lassen die Geschichte in einem ganz neuen Licht erscheinen. Es scheint wohl nötig zu sein, dass man sich irgendwann im Verlauf der Geschichte mal die Zeit nimmt, die Vorgaben links liegen zu lassen und die Geschichte ein Stück weit zu resumieren. :D
oder verhindern wollten, erst dort hineinzugeraten. Der Krieg ist ein Malstrom für so etwas, und nur wer sich freischwimmt, kann sich dafür schützen.Ich denke, das müsste Mahlstrom heißen.
Bei Rudolphs kurzer Szene plagte mich vor allem ein Gedanke: Purer Neid darauf, dass diese Szene sich bei dir so gut eingefügt hat. Hätte ich mir eine Vorgabe in dem Wettbewerb aussuchen dürfen, die ich hätte ignorieren können, es wäre diese hier gewesen. Dabei erklärst du sogar noch sehr ausführlich und glaubhaft, warum er überhaupt eine Chance hat, nicht sofort aufzufliegen. Für meinen Geschmack hast du ein oder zweimal zu oft erwähnt, was für ein Glück er hat. Das war nämlich auch nach fünfmaliger Erwähnung schon gut hängengeblieben. :D
Und dann bleibt die Szene auch noch offen, sodass man gar nicht weiß, wie das da nun geendet hat! Ein fieser Cliffhanger, Herr Irenicus!
Die letzte Szene beginnt sehr schön mysteriös mit dem Licht und dem Schlüssel. Als Huff dann persönlich erscheint, gefällt mir anfangs auch die Aura, die er ausstrahlt sehr. Allerdings verpufft die Wirkung, die das mysteriöse Kerzenlicht und Huffs Erscheinen geschaffenhatten, dann leider ziemlich schnell. Der Dialog hatte irgendwie von beiden Parteien aus kein richtiges Ziel, Huffs Worte ergeben da auch nicht so viel Sinn und wiederholen sich ja auch teils. So zum Beispiel sein ständiges "Solch eine Tat kann nicht ohne Reaktion bleiben. Oder er erzählt zum Beispiel auch zweimal in kürzerster Zeit, dass Gefängnisse ja keine innosgerechte Strafe seien. (Das finde ich übrigens schon an sich relativ komisch. Warum ändert er denn dann nichts an den Strafen? Wie frustrierend muss es denn für ihn sein, die ganze Zeit Menschen zu Strafen zu verurteilen, die er nicht gutheißt? Da hätte der Glauben doch bestimmt zumindest die Chance, etwas daran zu ändern.) Ich hab auch immer noch nicht so richtig verstanden, was er da eigentlich wollte. Verstehe ich das richtig, dass er eigentlich da hin gegangen ist, um Katharina eine Kerze anzuzünden, dabei dann aber auch den Generalschlüssel zurückgelassen hat, um... Ja, wozu? Er hat ihn natürlich benutzt, um sich an Marcus zu rächen, aber das kann ja nicht sein ursprünglicher Plan gewesen sein, wenn er das Haus für das von Katharina hielt. Naja, ich hab gar nicht das Gefühl, das an irgendwelchen Punkten festmachen zu können, der Dialog zwischen Huff und Marcus hat mir jedenfalls nicht so gut gefallen, wie der Rest des Posts.
Ab dem Moment, wo Marcus dann gleich mal die ganze Hand wegbrutzelt, wird es natürlich wieder besser! Da passiert dann noch mal richtig was und es ist auch schön schaurig, dass Huff einfach in den Flammen zurück bleibt. Der Schlüssel müsste aber auch noch in der Ruine zurückgeblieben sein, oder? Den wird ja keiner mitgenommen haben, wenn der so heiß ist, dass er selbst Hände zu Asche zerfällen lässt. Da hattest du dann wohl auch ein bisschen Glück, dass der in den letzten beiden Vorgaben nicht mehr vorkam. :D Gespannt bin ich aber wirklich, was für einen Vorteil Marcus aus seiner Einhändigkeit zieht und wie Katharina überlebt hat. Die nächste Vorgabe müsste dich ja wirklich an den Rand des Wahnsinns getrieben haben. :D Jetzt brauche ich aber erstmal eine Pause. §wink
Rotes Wachs
von John Irenicus
Post 6
Der Beginn dieses Posts gefällt mir richtig gut: Marcus erwacht mit seinem verkrüppelten Arm, weiß nicht so recht, was passiert ist, will sich dem eigentlich auch noch gar nicht stellen, muss es aber irgendwie doch - und taumelt von diesen Gedanken beherrscht dann auch schon in eine Szene, die ihn nur noch überfordert. Wie Marcus senior, Jaron und Jordir da so um den Tisch sitzen und schon eifrig am Pläneschmieden sind, da nimmt die Story endlich mal richtig Fahrt auf. Gerade auch Jordir, Alfred und Ilse tun dieser ganzen Planungsszene sehr gut. Da sind endlich mal ein ganzer Schwung neuer Charaktere zugange, die allesamt mit dem einen oder anderen Kommentar dem Gespräch eine interessante Nuance verpassen. Jordir mit seiner Klostervergangenheit hat mir da besonders gut gefallen, besonders im Hinblick darauf, dass das später ja sogar noch richtig wichtig wird. Das hatte ich zu dem Zeitpunkt in Alfreds Haus gar nicht erwartet, die Vorarbeit war also gar nicht so auffällig, wie sie vielleicht hätte sein können. Damit, dass er Marcus junior verarztet hat, hatte er ja auch einen richtigen Grund, diese Detail aus seiner Vergangenheit zu erzählen. Es tat der Geschichte auf jeden Fall gut, dass der Leser mal eine Zeit lang ausgesetzt hat, währenddessen aber alles weiter lief. Die Männer haben Pläne geschmiedet, wie man sie vorher noch nicht erwartet hatte, Ilse und Balduin haben sich auf eigene Faust ins Hafenviertel aufgemacht. Zuvor war immer nur dort Spannendes, wo auch Marcus junior war. Damit wird an dieser Stelle wirkungsvoll gebrochen. Im Vergleich zu diesem dynamischen Gespräch wirken die bisherigen Gespräche der Story tatsächlich ein wenig entschleunigt. Es ist glaube ich das erste Mal, dass mal nicht nur Vergangenes durchgekaut oder vorhersehbare Sachen beschlossen werden (obwohl ich mir gerade nicht sicher bin, wie sehr die Vorgaben in den Punkt der Vorhersehbarkeit reinspielen. Wahrscheinlich doch eine ganze Ecke. Aber auch wenn ich mir deine Buchstabenzuordnungen nicht angeguckt habe, hat man die als Teilnehmer natürlich sehr schnell durchschaut.). Man merkt auch, dass es aufs Finale zugeht. Es kam mir wie die Ruhe vor dem Sturm vor, wie sie sich da alle beraten und es sich immer mehr als unausweichlich herausstellt, dass dieser Aufstand nötig ist, auch wenn er vielleicht nicht sonderlich erfolgversprechend ist. Die Anspannung kommt rüber, da spielen glaube ich auch sehr viele Sachen zusammen, um diese Anspannung zu erzeugen. Irgendwie war es aber besonders Ilses beherztes Mitmachen, das mich angesprochen hat. Dabei ist es ja erst ihr erster Auftritt. Aber so wie sie bisher immer erwähnt worden ist, hatte ich eher den Eindruck, dass sie so ein Mauerblümchen ist. Dieser Eindruck wurde vielleicht dadurch erweckt, dass Alfred es offenbar für nötig befunden hatte, seiner Frau seine blutige Vergangenheit zu verschweigen. Er scheint seine Frau da aber ein wenig falsch eingeschätzt zu haben, denn das scheint für sie ja zumindest keine so tragische Rolle zu spielen, dass sie ihn jetzt erstmal nicht mehr in ihrer Nähe haben will. Vielleicht will sie aber ja auch gerade deswegen mit Marcus senior zur Kaserne, um auf dem Weg dorthin ein wenig ihr Herz auszuschütten, Fragen zu stellen... Naja, wahrscheinlicher ist wohl, dass du Ilse nicht die ganze Zeit dabei haben wolltes. Genau wie ich den Verdacht habe, dass die beiden Gruppen sich hauptsächlich deswegen trennen, damit die beiden Marci nicht mehr beieinander sind. :p
Was diesem neuen Elan der Geschichte auch sehr gut getan hat, ist diese raffende Erzählweise im Lager von Marcus senior. Das gabs ja so vorher auch noch nicht in der Geschichte. Bisher wurde ja wirklich jedes kleine Detail, jede noch so nebensächliche wörtliche Rede geschildert. Erst im Vergleich mit diesem Post scheint mir aufzufallen, was du an den vorangegangenen hättest besser machen können. :D
Passend dazu will ich auch noch etwas zu folgender Stelle anmerken:
Marcus fühlte im ersten Moment nicht einmal so sehr das Gefühl des Erschrockenseins, sondern das Gefühl der Verwunderung, dass sein Herz diese ganzen Paniksprünge jedes Mal aufs Neue aushielt. Marcus nimmt ja gerne so eine analytische Haltung ein, und das ist ja auch oft sehr interessant, wenn er zum Beispiel mal wieder versuchte, Katharina zu durchschauen. An dieser Stelle halte ich diese analysierende Einstellung aber für wirklich fehl am Platz. Wenn er sich in dem Moment wirklich erschrocken hat, dann wird er da doch auch einfach erschrocken gewesen sein, und nicht schon direkt in diesem Moment sein Herz bewundert haben. Da betrachtet er sich selbst wie ein Außenstehender. Eigentlich sollte mit dieser Formulierung wohl unterstrichen werden, wie erschrocken er gewesen ist, aber gerade das kommt in meinen Augen gerade nicht rüber, dadurch, dass er diese nüchterne Beobachterposition einnimmt. Das wirkt an der Stelle eher wieder so ein wenig schalkhaft, zum Schmunzeln anregend.
Das Niveau des Posts fällt auch nach Verlassen von Balduins Elternhaus nicht ab. Vielleicht fand ich es ein klein wenig dick aufgetragen, wie nützlich Jordirs kurze Novizenkarriere dargestellt wird, aber letztendlich hat er ja nur mal etwas in einem Buch aufgeschnappt und wie Marcus kurz darauf beweist, ist es ja auch gar nicht so kompliziert. Mir ist übrigens erst ziemlich spät aufgefallen, dass dies vor allem dazu dient, die Vorgabe zu erfüllen. Spätestens nach dieser Erkenntnis war ich dann auch vollkommen zufrieden mit dieser Szene. Und um das noch mal betonen: An der Szene selbst hat mich nichts gestört, die fand ich sogar sehr gut geschrieben, gerade auch wie du da die Atmosphäre des verbrannten Hauses einfängst.
Als die da die ganzen Schubladen und Schränke aufgerissen haben, hab ich übrigens irgendwie die ganze Zeit damit gerechnet, dass in einem von diesen Verstecken dann plötzlich Katharina statt Huff sitzt. Obwohl ich natürlich wusste, dass Katharina erst in der Asservatenkammer auftreten darf, das Bild war trotzdem in meinem Kopf.
Der Dialog mit Daron liest sich auch deutlich cooler als der von seinem Amtskollegen ein Post zuvor. Er betet zwar auch reichlich weit hergeholtes Zeug herunter, hat aber deutlich leichter nachvollziehbare Motive. Gleichzeitig hat dieser Dialog nicht so ziemlich inhaltslos gestreckten Mittelteil, wie ich ihn noch bei dem Dialog mit Huff ausgemacht hatte. Und nicht zuletzt ist Katharina ja mal so richtig gruselig. Ich meine, sie macht nichts, außer zu atmen, aber ihr Aussehen, die Beschreibungen... Da ist es mir schon wirklich kalt den Rücken hinuntergelaufen!
Ich muss auch sagen, dass ich diese hastig zusammengestellte Truppe ganz unterhaltsam finde. Irgendwie hat die eine hübsche Gruppendynamik. Dazu kommt auch noch, dass es weiter spannend bleibt, wie viel Hilfe man nun eigentlich aus der Kaserne erwarten kann. Denn darauf baut ja eigentlich der komplette Plan. Und so ist man zwar an der interessanteren Stelle des Geschehens, aber nicht an der entscheidenden. Alfred und Co. sind ganz und gar Marcus seniors Überzeugungskünsten ausgeliefert. Die Vorstellung wie dieser bärbeißige Marcus senior sich da ungehalten mit einem Milizhauptmann zankt und dabei die ganze Verantwortung auf sich spürt, ergibt jedenfalls ein schönes Bild in meinem Kopf.
Ich war ein wenig überrascht, dass die Szene mit Katharinas und Darons Verschwinden nicht endet, aber kurz darauf wurde mir dann auch klar, warum. Es ist ein bisschen komisch, dass die da jetzt unbedingt alle miteinander in der Asservatenkammer warten, wo sich der Streit in der Kaserne doch auch noch stundenlang ohne Ergebnis hinziehen könnte. Hätten die nicht einfach einen zur Kaserne (oder eben den anrückenden Truppen entgegen) schicken können? Oder einen zurücklassen, der dann die ankommenden Truppen über den neuesten Stand der Dinge aufklärt? Dann hätten die anderen in der Zwischenzeit schon mal weiter nach Huff suchen können. Dafür fehlt mir hier wirklich eine schlüssige Erklärung! §nana
Mein Herz erwärmt hat hingegen diese Stelle:
Aber das fand er umso besser: Sollte Rudolph die Bude hier doch abfackeln. Und überhaupt: Wie er sich dort mit vor Konzentration seitlich heraushängender Zunge bemühte, den Feuersteinen einen entscheidenden Funken zu entlocken, das gefiel Marcus irgendwie. Rudolph strengte sich eben wirklich an – und das letzten Endes für ihn. Obwohl er doch überhaupt keine Verpflichtungen gegenüber ihm hatte, nicht in Marcus’ Schuld stand.Genau den richtigen Grad zwischen Schmalz und Belanglosigkeit erwischt. ^2^ Schön jedenfalls, dass du diese unbequeme Vorgabe nicht einfach unter den Teppich fallen lässt, sondern hier noch einmal Bezug zu ihr nimmst. Vielleicht willst du damit aber ja auch andeuten, wie es in Rudolph aussieht, dass der jetzt noch diese unwichtig gewordene Urkunde fertig stellt. Da bahnt sich also doch noch die große Liebe an! §cry Ich möchte festhalten, dass ich dafür bin, dass Balduin der Überlebende ist. Marcus/Rudolph soll nicht allein zurückbleiben, da sollen sie lieber herzzerreißend zusammen umkommen. :(
Fazit:
Der (bisher) deutlich beste Post der Geschichte! :A
Fehlerchen:
Alfred senkte den Blick, setzte ein mildes Lächeln auf. Er war nie derjenige gewesen, der sich in Diskussionen in die Enge trieben ließ, auch diesmal nicht.treiben
Er hätte es ihr vorher niemals zugetraut, überhaupt nur in die Nähe eines brennenden Hauses gehen, um zu schauen, ob dort noch immer ein irrer Magier herumwütete. zu gehen
Falls dort noch welche sein sollte, immerhin hat sie ja schon einmal ausgelöst."hat ausgelöst" klingt doch ziemlich schief, bin mir aber nicht sicher, ob das beabsichtigt ist.
Rudolphs Atem war deutlich hörbar, Marcus ihn außerdem wie kleine Windböen in seinem schweißnassen Nacken.Da fehlt irgendein Wort.
Das magische Feier reinigte ihren Leib und erleuchtete ihre Seele. Die Feier! §troet
Lord Regonas
03.07.2016, 22:19
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Ich bin zwar schon wieder hundemüde, aber ich versuche jetzt trotzdem mal, endlich meine Notizen zu Regonas' "Chroniken des Siegels" in einen Kommentar zu verwandeln!
Das ist sehr nett von dir:gratz
Da musste ich ein bisschen Grinsen, weil ich sofort an diese klapperige Holztür am Pass denken musste. Die Paladine scheinen ja zu glauben, dass das sehr wohl einen orkischen Sturm oder so aufhalten könnte. :D
Mit einem entsprechenden Pilz...:D
Da gefällt mir die Wortwahl nicht so. Kann sein, dass man "Firmament" auch einfach ganz normal für "Himmel" benutzen kann. Aber bei dem Wort habe ich unweigerlich einen Sternenhimmel vor Augen - und das passt dann ja nicht zu einem Nachmittag.
Ja... gut.
Insgesamt finde ich den Auftakt aber ganz gelungen. Gerade Gaan als Charakter, der ja im Spiel nicht so als offensichtlicher Held angelegt ist, aber dann doch Verbindungen zum Ring des Wassers hat, das ist eine gute Wahl. Mir gefällt auch der ruhige Erzählstil und dass du die anstehende Ork-Invasion nicht total überdramatisierst. Die Szene ist ja einfach von der Sicht Gaans geprägt, und der hat ja auch keine Zeit da dramatisches Zeug zu denken, sondern muss handeln. Das kommt gut rüber.
Dankeschön:gratz
Das einzige, was man kritisieren könnte, ist eben, dass der Pass überhaupt unbewacht ist. Klar, im Spiel ist das auch mehr oder minder so - aber es ist halt auch mehr oder minder unrealistisch. Da hätte ich so in dieser Story hier dann schon so eine Art Erklärung erwartet, warum die Herrschenden von Khorinis so fahrlässig mit so einer wichtigen Stelle umgehen. Es ergibt sich vielleicht daraus, dass, wie auch von den Söldnern, die Gefahr eines orkischen Angriffs einfach unterschätzt wird. Aber wie gesagt, da hätte man ruhig mal ein paar mehr Worte zu verlieren können, finde ich.
Im Siegel wurde immer kritisiert, dass es sich eher weniger an die Fakten aus Gothic hält und nun so etwas:rolleyes:
Finde hier die Wortwahl "Anwesen" nicht so passend, um den Hof bzw. die Höfe Onars zu beschreiben. Du scheinst das ja eher synonym mit "Ländereien" oder so zu verwenden, wobei ich an Anwesen dann doch eher so an Gebäude oder zumindest die unmittelbare Fläche davor denke.
Aber Onars Hof ist der das ganze Ding an sich. Ein Hof in Onars Höfen klingt doch dooooooof:o
Die Geschichte geht ja relativ geradlinig voran mit der Evakuierung von Bengar & Co. So richtig das erste Thema - jetzt mal abgesehen vom allumspannenden Ork-Angriff - ist dann ja diese Uneinsichtigkeit der Söldner. Das hat mir recht gut gefallen, wie Gaan da quasi erstmal vor die Wand rennt. Ein bisschen fühlt man sich an den Helden zurückerinnert, wie er beispielsweise Lothar vergeblich erklären wollte, dass im Minental Drachen unterwegs sind. Das gibt der ganzen Geschichte hier auch noch einmal zusätzliche Dramatik und Spannung und so einen gewissen "Zug", dass die Bedrohung so nah ist, Gaan es aber einfach nicht schafft, die Leute rasch zu überzeugen und so die Gefahr immer größer wird.
Dankeschön:gratz
Die Stelle fand ich gut, weil sie nochmal eindeutig klar macht, wofür die Söldner eigentlich dort sind und was für ein Scheißjob das eigentlich sein muss, wenn man ihn pflichtgetreu erfüllt. Gerade auch, dass es um die Verteidigung des Besitzes geht - und nicht etwa ums Beschützen der Leute - passt sehr gut und wirft auch das entsprechende Licht auf Onar.
Dankeschön:)
Schön finde ich auch, wie relativ rasch mit Cord das nächste Ring-Mitglied auftaucht, sodass sogleich auch diese Ebene direkt eingebaut wird - und dass auch nicht gerade zufriedenstellend für Gaan, da Cord nun in einem gewissen Interessenkonflikt bzw. einer Pflichtenkollision steckt. Das fand ich ziemlich gut! Im Gespräch der beiden war ich aber kurz etwas irritiert:
Ja gut, mittelbar hat Gaan das zwar vielleicht schon, aber in erster Linie hat er doch Bengar und seiner Familie das Leben gerettet. Denke auch eher - wenn die Formulierung schon "Es heißt, du hättest..." ist - dass sich die Söldner die Rettung von Sekob und so voll und ganz selber ans Revers heften würden und das nicht so auf Gaans Mitteilung, dass da die Orks kommen, zurückführen.
Bengar war auch gemeint, mein fehler§wink
Gut gefällt mir auch, wie du diese Szene zwischen Orlan und Rukhar eingefügt hast. Das gibt dem ganzen nämlich eine weitere Perspektive, die das allgemeine Geschehen auch größer wirken lässt, also eben auch den ganzen Einfluss, den die heranmarschierende Ork-Armee hat. Außerdem tritt mit Orlan ja direkt das nächste Ring-Mitglied auf. Nur an einer Stelle musste ich stutzen:
Hier hast du wohl einmal Rukhar und Orlan verwechselt!
In der Tat§wink
Prinzipiell finde ich es auch gut, dass du dann direkt Gaan die Taverne aufsuchen lässt, das bringt die Perspektiven dann wieder zusammen bzw. lässt mehr oder minder das selbe Geschehen aus unterschiedlichen Blickwinkeln erscheinen. Einzig und allein die Wortwahl fand ich in dieser Szene etwas seltsam, weil die Erzählung erst immer lange von "Der Wirt dieser Taverne" und so spricht. Da aber aus der Sicht Gaans geschildert ist, wäre doch direkt die Namensnennung "Orlan" passender. "Der Wirt" klingt da einfach unangemessen fremd.
Okay...
Schöne Stelle!
Danke!
Da hast du das Wort "surreal" falsch verwendet. "Surreal" beschreibt ja eher so eine Art Sinneseindruck oder ein Gefühl eines Geschehens, welches zwar möglicherweise real ist - sich aber wegen gewisser Merkwürdigkeiten aber doch nicht so anfühlt. Du hast hier ja eher sowas wie "unrealistisch" gemeint.
Oh, tatsächlich§knuff
Die nächsten Posts stehen dann ja ganz im Zeichen des orkischen Angriffs auf den Hof, und da hast du dich ja echt nicht lumpen lassen, Atmosphäre, aber vor allem auch Gedanken und Gefühle der Beteiligten, allen voran Torlof, intensiv zu beschreiben. Ich finde ja, es ist mittlerweile doch schwierig, so eine "Kurz vor der Schlacht"-Anspannung irgendwie originell zu beschreiben, und wirklich originell ist das hier auch alles nicht, aber es funktioniert trotzdem. Ebenso wie die rasche Eskalation der Kampfhandlungen. Hat mir schon ganz gut gefallen!
Insgesamt gesehen ist das schon ein ziemlich solider Start. Ab und an sitzt mal zwar ein Dialog nicht so richtig (z.B. zwischen Orlan und Rukhar, da holperte es manchmal), ab und zu eine sonstige Formulierung, ein bisschen zu viele Rechtschreibfehler (die ich dir ja auf deinen eigenen Wunsch nicht mehr ankreide), aber insgesamt wie gesagt sehr solide! Habe mich beim Lesen jedenfalls alles andere als gelangweilt - bis hierhin zumindest. ;)
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Vielen Dank für diesen tollen Kommentar§knuff
John Irenicus
04.07.2016, 22:34
Dass da dann auch die ganze Zeit von Schuld und Verantwortung gesprochen wird... Das ist mir vielleicht einen Tick zu breit getreten worden. Ich kann Marcus seniors Sichtweise da nämlich eigentlich ohne Abstriche unterschreiben. Natürlich kann ich verstehen, dass Marcus junior diese Anschuldigungen bringt, aber ein bisschen muss ihm doch auch selbst klar sein, dass das schon ein bisschen dick aufgetragen ist. Zumindest empfand ich das ab dem Punkt so, wo er so etwas sagte wie "Aber du hast Fehler gemacht und willst das nicht mal zugeben, gib es doch endlich mal zu!". Da hatte ich plötzlich ganz arge Assoziationen zu einem Streit zwischen Mann und Frau, aber so ein bisschen frauliche Seiten scheint unser Marcus junior ja eh zu haben. :D
Ja, erneut hast du dir wieder den Aspekt herausgepickt, wo ich auch selber die größten Zweifel hatte. :D Im Grunde war es mir schon Anliegen, so diesen ganzen Schuld-und-Verantwortung-Kram so ein bisschen zum übergeordneten Thema zu machen. Aber hier bin ich wohl auch zu sehr drauf herumgeritten. Dass sich das an dieser Stelle auch ein bisschen im Kreis dreht und diese Nachfragen mehrmals kommen, liegt glaube ich auch irgendwie daran, dass ich große Teile des Gesprächs schon vor der Vorgabe und andere dann erst nach der Vorgabe geschrieben habe. Da musste ich dann Sachen anpassen, aber so der Gesprächsfluss gebot es mir dann irgendwie, zumindest meinte ich das, dass eben so zu schreiben, wie es da nun ist. Ist vielleicht wirklich ein bisschen zu penetrant...
Ich muss übrigens auch noch anmerken, dass es mich hier zum ersten Mal ein bisschen gestört hat, dass die beiden denselben Namen haben. An einigen Stellen hätte ich mir wirklich mal eine unkompliziertere Benennung der Gesprächsteilnehmer gewünscht. Natürlich ist das nichts, was die Szene in irgendeiner Art ruiniert, ich wollte nur angemerkt haben, dass es hier nicht mehr ganz so schön zu lesen war wie bei den kurzen Begegnungen bisher.
Jetzt wo du hier ab und zu Marcus auch mal mit k geschrieben hast, frage ich mich, warum ich das eigentlich nicht so gemacht habe, also den jungen Marcus einfach Markus zu nennen. Das hätte vielleicht einiges angenehmer gemacht. Hm, naja, zu spät. :D
Es scheint wohl nötig zu sein, dass man sich irgendwann im Verlauf der Geschichte mal die Zeit nimmt, die Vorgaben links liegen zu lassen und die Geschichte ein Stück weit zu resumieren. :D
Ja, ich glaube, das ist absolut so.
Ich denke, das müsste Mahlstrom heißen.
Da geht - laut Wikipedia - einiges (unter anderem: "Moskenstraumen" §ugly); und da habe ich mich dann für Malstrom entschieden, weil es mit h irgendwie zu sehr nach Mittagessen oder Mühle klingt, und "mal" da einfach besser passt.
Bei Rudolphs kurzer Szene plagte mich vor allem ein Gedanke: Purer Neid darauf, dass diese Szene sich bei dir so gut eingefügt hat. Hätte ich mir eine Vorgabe in dem Wettbewerb aussuchen dürfen, die ich hätte ignorieren können, es wäre diese hier gewesen. Dabei erklärst du sogar noch sehr ausführlich und glaubhaft, warum er überhaupt eine Chance hat, nicht sofort aufzufliegen. Für meinen Geschmack hast du ein oder zweimal zu oft erwähnt, was für ein Glück er hat. Das war nämlich auch nach fünfmaliger Erwähnung schon gut hängengeblieben. :D
Das sollte einfach so der spezielle Erzählstil in dieser Szene sein. Ist wohl nicht so gut bei dir angekommen, aber kann ich auch gut verstehen. :D Wollte da aber vor allem so einen eher unpersönlichen und vielleicht auch nicht so fließenden Stil, um die Szene einfach abzuheben, weil die Erzählung zwar die Geschehnisse um Rudolph beschreibt, die Erzählung aber nicht wertend aus seiner Sicht ist - wollte also nicht so richtig die Perspektive Rudolphs einnehmen, und da dachte ich, sowas als stilistisches Mittel würde bei helfen. Tja... aber wenn es sich hinterher dann offensichtlich einfach doof liest, ist ja auch nicht viel mit geholfen. §ugly
Die letzte Szene beginnt sehr schön mysteriös mit dem Licht und dem Schlüssel. Als Huff dann persönlich erscheint, gefällt mir anfangs auch die Aura, die er ausstrahlt sehr. Allerdings verpufft die Wirkung, die das mysteriöse Kerzenlicht und Huffs Erscheinen geschaffenhatten, dann leider ziemlich schnell. Der Dialog hatte irgendwie von beiden Parteien aus kein richtiges Ziel, Huffs Worte ergeben da auch nicht so viel Sinn und wiederholen sich ja auch teils.
Ich glaube, dass der Dialog eher ziellos ist, das ist ein ziemlich wichtiger Kritikpunkt und sowas sollte ich mir vielleicht auch für kommende Geschichten einfach merken, um sicherzustellen, dass hinter so Szenen auch einfach genügend "Zug" ist. Das hatte ich hier nämlich schon beim Schreiben ein bisschen gemerkt, dass das alles irgendwie lasch ist. Das lag aber auch daran, dass mir dieser Vorgabenteil echt die meisten Probleme gemacht hat - denn so nach bisheriger Storykonzeption ist dieser Besuch ja wirklich irgendwie total sinnlos, und dementsprechend auch das Gespräch. Deshalb wollte ich Huff einfach möglichst irre darstellen, um eine Erklärung dafür zu haben, warum er sich nicht schlüssig verhält. §ugly
So zum Beispiel sein ständiges "Solch eine Tat kann nicht ohne Reaktion bleiben. Oder er erzählt zum Beispiel auch zweimal in kürzerster Zeit, dass Gefängnisse ja keine innosgerechte Strafe seien. (Das finde ich übrigens schon an sich relativ komisch. Warum ändert er denn dann nichts an den Strafen? Wie frustrierend muss es denn für ihn sein, die ganze Zeit Menschen zu Strafen zu verurteilen, die er nicht gutheißt? Da hätte der Glauben doch bestimmt zumindest die Chance, etwas daran zu ändern.)
Naja gut, ist ja nicht gesagt, dass er Leute ständig zu Gefängnisstrafen verurteilt. Wie man gerade an dieser Szene sieht, nimmt er das ja alles selber als Vollstrecker in die Hand, so, wie er das für richtig hält.
Ich hab auch immer noch nicht so richtig verstanden, was er da eigentlich wollte. Verstehe ich das richtig, dass er eigentlich da hin gegangen ist, um Katharina eine Kerze anzuzünden, dabei dann aber auch den Generalschlüssel zurückgelassen hat, um... Ja, wozu? Er hat ihn natürlich benutzt, um sich an Marcus zu rächen, aber das kann ja nicht sein ursprünglicher Plan gewesen sein, wenn er das Haus für das von Katharina hielt. Naja, ich hab gar nicht das Gefühl, das an irgendwelchen Punkten festmachen zu können, der Dialog zwischen Huff und Marcus hat mir jedenfalls nicht so gut gefallen, wie der Rest des Posts.
Ja, zu diesem Problem siehe zwei weiter oben... §gnah
Gespannt bin ich aber wirklich, was für einen Vorteil Marcus aus seiner Einhändigkeit zieht und wie Katharina überlebt hat. Die nächste Vorgabe müsste dich ja wirklich an den Rand des Wahnsinns getrieben haben. :D
Die nächste Vorgabe fand ich eigentlich schon angenehmer als die fünfte.
Er scheint seine Frau da aber ein wenig falsch eingeschätzt zu haben, denn das scheint für sie ja zumindest keine so tragische Rolle zu spielen, dass sie ihn jetzt erstmal nicht mehr in ihrer Nähe haben will. Vielleicht will sie aber ja auch gerade deswegen mit Marcus senior zur Kaserne, um auf dem Weg dorthin ein wenig ihr Herz auszuschütten, Fragen zu stellen... Naja, wahrscheinlicher ist wohl, dass du Ilse nicht die ganze Zeit dabei haben wolltes. Genau wie ich den Verdacht habe, dass die beiden Gruppen sich hauptsächlich deswegen trennen, damit die beiden Marci nicht mehr beieinander sind. :p
Hatte jetzt weniger was mit den Marcüssen zu tun, sondern einfach mit der Gruppengröße generell. Bei Ilse hatte ich jetzt weniger an sowas wie "Herz ausschütten" gedacht (schon gar nicht beim alten Marcus), sondern ihre Entscheidung einfach als Zeichen, dass sie die erstbeste Chance ergreift, um nicht mit ihrem Mann zusammen sein zu müssen.
Was diesem neuen Elan der Geschichte auch sehr gut getan hat, ist diese raffende Erzählweise im Lager von Marcus senior. Das gabs ja so vorher auch noch nicht in der Geschichte. Bisher wurde ja wirklich jedes kleine Detail, jede noch so nebensächliche wörtliche Rede geschildert. Erst im Vergleich mit diesem Post scheint mir aufzufallen, was du an den vorangegangenen hättest besser machen können. :D
Die erste Notiz, die ich mir überhaupt zu der ganzen Geschichte gemacht hatte, war "Alles möglichst szenisch und gerafft erzählen". Aber beim Schreiben fand ich die meiste wörtliche Rede halt alles andere als nebensächlich, weil ich die Personen zum besseren Kennenlernen halt so viel wie möglich sagen lassen wollte und musste; weil ich das schon von Anfang an so geplant hatte, dass hier keiner auf große Abenteuerfahrt geht oder sowas. Und da brauchte es halt viel wörtliche Rede!
Passend dazu will ich auch noch etwas zu folgender Stelle anmerken:
Marcus nimmt ja gerne so eine analytische Haltung ein, und das ist ja auch oft sehr interessant, wenn er zum Beispiel mal wieder versuchte, Katharina zu durchschauen. An dieser Stelle halte ich diese analysierende Einstellung aber für wirklich fehl am Platz. Wenn er sich in dem Moment wirklich erschrocken hat, dann wird er da doch auch einfach erschrocken gewesen sein, und nicht schon direkt in diesem Moment sein Herz bewundert haben. Da betrachtet er sich selbst wie ein Außenstehender. Eigentlich sollte mit dieser Formulierung wohl unterstrichen werden, wie erschrocken er gewesen ist, aber gerade das kommt in meinen Augen gerade nicht rüber, dadurch, dass er diese nüchterne Beobachterposition einnimmt. Das wirkt an der Stelle eher wieder so ein wenig schalkhaft, zum Schmunzeln anregend.
Danke für den Hinweis. Da sollte ich die Formulierung wirklich ändern.
Es ist ein bisschen komisch, dass die da jetzt unbedingt alle miteinander in der Asservatenkammer warten, wo sich der Streit in der Kaserne doch auch noch stundenlang ohne Ergebnis hinziehen könnte. Hätten die nicht einfach einen zur Kaserne (oder eben den anrückenden Truppen entgegen) schicken können? Oder einen zurücklassen, der dann die ankommenden Truppen über den neuesten Stand der Dinge aufklärt? Dann hätten die anderen in der Zwischenzeit schon mal weiter nach Huff suchen können. Dafür fehlt mir hier wirklich eine schlüssige Erklärung! §nana
Stimmt, so ganz schlüssig ist das nicht. Allein zwecks Vorgabenkram musste ich die Gruppe da aber möglichst zusammenhalten, und deshalb habe ich dann einfach so diese niedergeschmetterte Stimmung reingebracht, die dann möglichst alle so passiv werden lässt. Naja, so ganz glaubwürdig ist das wohl wirklich nicht, haste Recht. §ugly
"hat ausgelöst" klingt doch ziemlich schief, bin mir aber nicht sicher, ob das beabsichtigt ist.
Danke für das Finden der Fehler, werde ich dann natürlich auch nach dem Wettbewerb korrigieren. "Hat ausgelöst" habe ich allerdings schon bewusst so gewählt. Die Formulierung "Der Mechanismus hat ausgelöst" ist ja, soweit ich weiß, doch relativ gebräuchlich, mit der Falle sollte das dann auch gehen. Eine Alternative wäre "wurde ausgelöst" gewesen, das hätte mir aber zu passiv geklungen und zu sehr nach "Ja, ich will jetzt nicht deutlich sagen, dass IHR die ausgelöst habt", und der Eindruck sollte an der Stelle nicht entstehen.
Ganz großen Dank für diese beiden dicken und sehr differenzierten Kommentare, MiMo! :gratz
Rotes Wachs
von John Irenicus
Post 7
Puh... Das war unerwartet krass! Anfangs ist die Stimmung und die Atmosphäre noch so, wie sie schon am Ende des sechsten Posts war. Rudolphs Schuldgefühle und Angst färben den Ton der Geschichte aber gleich zu Beginn schon ein wenig düsterer, was ich erst noch für reinen Selbstzweck hielt. In Wirklichkeit ist es aber die erste Etappe einer Steigerung bis hin zu einem wahrhaft horrorhaften Albtraumszenario! Was mit dieser blinden Angst und Schuld Rudolphs anfängt, wird mit Rudolphs radikalem Tod nur allzu schnell gesteigert. Hier sitzen die Beschreibungen schon richtig gut und haben mich nicht nur ein bisschen schaudern lassen. Gerade Jordirs Gefühle sind hier wirklich greifbar und Huff ist deutlich ernstzunehmender als noch in Marcus' Hütte. Nach dieser Szene dachte ich ja schon, da hättest du einen rausgehauen, aber was danach kommt, das toppt wirklich alles, einschließlich Traumbrecher!
Der Abgrund wurde ja schon von Jordir und Rudolph schon irgendwie als furchterregend wahrgenommen, nun erlebt man aus Marcus' Sicht die andere Perspektive. Marcus' Gedanken und Gefühle knüpfen nahtlos an das Grauen an, das Jordir noch in der Szene zuvor gepackt hat. Auch diese Einsamkeit und das dunkle Unbekannte, dass Marcus' hier umgeben, tragen immens zu dieser Atmosphäre bei. Der Goldhaufen verleiht dem Geschehen dann erst recht einen traumhaften Drive, eigentlich nur durch die Atmosphäre schon hier als Albtraum erkennbar. Besonders gelungen finde ich, dass du gleichzeitig den Schrecken eines Albtraums herüber bringst, aber zu keinem Zeitpunkt auch nur ein bisschen ins Surreale abschweifst. Zu keinem Zeitpunkt fragt man sich, wie das denn nun voreinander pass oder wird von haarsträubenden Ereignissen aus der Wirklichkeit gerissen - da bleibt die Geschichte völlig auf dem Teppich. Marcus' Grauen ist kein Traum, sondern real. Das trieft dieser Szene aus jeder Ritze, wenn du mich fragst. Die Entdeckung Balduins ist ein schaurig-schöner Moment. Sein Tod kommt plötzlich (wohl der Vorgabe geschuldet), weil er auch so überhaupt nicht vorbereitet wurde. Da waren vorher keine Momente, die einen dramatischen Tod vorbereitet hätten. Er ist so vollkommen zufällig und endgültig, wie im echten Leben. Und zugleich so mahlerisch schön: Vor meinen Augen hat sich da mit dem Schwert und dem Goldberg ein richtig faszinierendes Bild ergeben. Marcus' Reaktion sind ein echtes Kaliber an emotionalem Abgrund, keine 08/15-Beschreibung eines vom Tod des Kameraden geschockten Protagonisten. Das allein war wirklich schon riiichtig gut beschrieben. Und die ganze Zeit, fragt man sich, was mit den anderen passiert ist, ob ihre Leichen nur in der Dunkelheit darauf lauern, entdeckt zu werden. Aarons Gerede und dieser eklige Moment, in dem Marcus ihm an den Kopf fasst reihen sich ein in diese rasche Abfolge von absoluten Höhepunkten. Nun fragt man sich erst recht, wo Alfred steckt und hat gleichzeitig Angst vor der Antwort. Die beklemmende Atmosphäre hat mich vollstens erwischt, und das obwohl ich nebenher leider die gedämpfte Popmusik meines Mitbewohners erdulden musste.
Wie Alfred da ebenso geschunden und trotzdem noch am zweitbesten weggekommen in seiner Zelle hockt ist auch wieder ein starkes Bild. Aber nicht nur die Atmosphäre oder die Bilder sind in dieser Phase so ungeheuer eindrücklich, das fängt ja schon bei den Details in den Formulierungen an! Wie Marcus sich plötzlich schuldig fühlt, weil ihm nur die Zehen gebrochen sind, die Leichenkälte Balduins, die wie unsichtbares Wachs an Marcus' Händen klebt.
Marcus’ Beine waren die ersten, die aufstanden, dann war es sein Oberkörper, dann seine Arme, dann seine Schultern und sein Kopf, und zuletzt war es er selbst, der aufstand. Er wusste, dass es ein Trick seines Verstandes sein musste, all das Grauen beiseite zu wischen und einer grimmigen Entschlossenheit weichen zu lassen. Aber wenn es so war, dann wollte er von diesem Trick gerne profitieren.Ebenfalls eine Szene, die sich vor meinem inneren Auge abgespielt hat wie ein gut gemachter Film und wo mich die Beschreibungen wirklich beeindruckt haben! Alle tollen Stellen kann ich da gar nicht aufzählen, darum belasse ich es hier jetzt mal dabei.
Ein Wort vielleicht noch zu meinem Traumbrechervergleich oben: In Traumbrecher hast du mich mit bestimmten Szenen richtig erwischt, und trotzdem war da immer auch Verwirrung mit im Spiel. Hier ist alles ganz real und trotzdem mindestens genauso schaurig. Diese Kombination gefällt mir noch mal eine ganze Ecke besser als Traumbrecher. Und dass sich so eine Szene noch in dieser über weite Teile hinweg sehr beschaulichen Geschichte verbirgt, hätte ich wirklich nicht für möglich gehalten. Gespannt bin ich ja, wie Laido diese Szenen finden wird, hatte er sich bei Traumbrecher doch dem schaurigen Feeling weitestgehend entzogen, wenn ich mich recht entsinne.
Die finale Begegnung mit den Triumviratsmitgliedern fliegt auf den Böen, die noch aus den vorangegangenen Szenen herüberwehen. Obwohl die Beschreibungen hier viel weniger darauf abzuzielen scheinen, steckte mir der Horror noch so in den Knochen, dass ich ihn bis zum Ende der Geschichte nicht mehr losgeworden bin. Mir spukt ja immer noch der schlechte Huff in Markus Hütte im Kopf herum, doch dieser Albtraum wiederholt sich nicht: Dieses Verblendete, alles mit Gott rechtfertigende, richterhafte Predigen, das finde ich ganz große klasse. Damit hast du genau meinen Nerv getroffen. Wie Katharina bekehrt wird und beide mit Magie aufwarten, die sie wohl selbst nicht so ganz verstehen, das Blatt sich langsam wendet, dann aber auch noch der Pater hinterher kommt, mit dem niemand gerechnet hat. Als Alfred auftaucht bricht dann zwar langsam diese verzweifelte Horrorstimmung auf, weil man irgendwie sofort das Gefühl hat, dass sie nun gerettet sind, obwohl sie es ja gar nicht sind. Mit Marcus seniors Erscheinen bricht die Stimmung dann fast gänzlich in sich zusammen, aber eben nur fast! Finde ich sehr gelungen, dass der Pater trotz der versammelten Unterstützung für Marcus noch seelenruhig weiter seine fanatischen Reden hält, man sogar das Gefühl bekommt, dass in seinen hochtrabenden Reden ein wahrer Kern drinstecken könnte. Dass er dann auch noch verschwindet, ohne besiegt zu werden, hinterlässt einen sehr angenehmen, unangenehmen Nachgeschmack. Ein Happy End auf der einen Seite, scheinbar völlig sinnlos geopferte Freunde auf der anderen Seite, eine ausgewogene Mischung, wie es sich für ein Ende von diesem Format gehört. Sehr gutes Fingerspitzengefühl bewiesen!
Das Rätsel mit der Frau, die den Skelettschlüssel an sich genommen hat, wirkt allerdings fast ein bisschen wie ein Fremdkörper, so ans Ende geklatscht. Fand ich klasse, dass aus Alfreds unerwartetem Erscheinen dieses Abschlussrätsel gestrickt wird, aber so ein bisschen störend fand ich es da am Ende schon irgendwie. Über nichts wird nach des Paters Verschwinden geredet, nur darüber, als wäre es plötzlich das wichtigste auf der Welt. Die Kritik mag harscher klingen, als sie gemeint ist. Richtig gestört hat es nicht. Eher so ein Stutzer. Das tut der Geschichte jedenfalls keinen Abbruch mehr.
In dem Goldhaufen nämlich, der gemessen an Marcus’ Körpergröße etwa hüfthoch aufgetürmt war, steckte, neben einigen anderen nebensächlichen Dingen, ein großes, nahezu riesiges Schwert, mit Knauf, Heft und Parierstange im Goldhaufen und der Spitze der Klinge nach oben hin aufgestellt.Da ist glaub ich ein Goldhaufen zu viel.
Während sich Katharina also höchstens darüber sorgen machen musste, dass die magische Energie ihren Leib nicht irgendwann aufzehrte oder die Zauber sie zu direkt trafen, Sorgen
Oder du machst ein "darum sorgen musste" daraus. Das fände ich wohl sogar schöner.
Im Vergleich zu den letzten beiden Posts wirken die vorangegangenen tatsächlich langweilig. Das liegt aber nicht daran, dass die ersten fünf Posts wirklich langweilig waren, sondern daran, dass die Geschichte mit den letzten beiden Posts einfach jeweils einen Quantensprung nach oben vollzieht. Dem Anfang der Geschichte kann man seine lauschige Handlung nicht ankreiden, danach hätte es aber vielleicht schneller zur Sache gehen müssen. Wie du meinen Kommentaren aber ja entnehmen kannst, war die negative Kritik ausschlißelich punktuell und nie global. Rotes Wachs ist eine gute Geschichte mit fantastischem Finale! Da kann ich dann auch nichts für, dass mein letzter Kommentar eine einzige Lobhudelei geworden ist. :p
John Irenicus
09.07.2016, 18:26
Nach dieser Szene dachte ich ja schon, da hättest du einen rausgehauen, aber was danach kommt, das toppt wirklich alles, einschließlich Traumbrecher!
[...]
Besonders gelungen finde ich, dass du gleichzeitig den Schrecken eines Albtraums herüber bringst, aber zu keinem Zeitpunkt auch nur ein bisschen ins Surreale abschweifst.
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Ein Wort vielleicht noch zu meinem Traumbrechervergleich oben: In Traumbrecher hast du mich mit bestimmten Szenen richtig erwischt, und trotzdem war da immer auch Verwirrung mit im Spiel. Hier ist alles ganz real und trotzdem mindestens genauso schaurig. Diese Kombination gefällt mir noch mal eine ganze Ecke besser als Traumbrecher. Und dass sich so eine Szene noch in dieser über weite Teile hinweg sehr beschaulichen Geschichte verbirgt, hätte ich wirklich nicht für möglich gehalten.
Den Vergleich, den zu da ziehst, finde ich ganz interessant. Hätte ich so direkt glaube ich nicht gezogen, aber beim Schreiben war das schon so, dass das so in dieses Übliche abdriftete, was ich an solchen Stellen immer schreibe. Und das wollte ich dann möglichst verhindern, eigentlich. :D Dass du dann aber auch klare Unterschiede zu diesem Traumbrecher-Kram ausmachst, freut mich dann natürlich umso mehr!
Wie mich überhaupt das viele Lob freut, aber mich auch etwas verlegen macht! Und mich überrascht... hätte jetzt eher gedacht, dieses Aufwachen und Rumlaufen unten in dem Gewölbe wäre viel zu langatmig. Aber gut, diese Kritik kann Laido dann ja noch anbringen. §ugly Danke jedenfalls für das viele Lob!
Die finale Begegnung mit den Triumviratsmitgliedern fliegt auf den Böen, die noch aus den vorangegangenen Szenen herüberwehen. Obwohl die Beschreibungen hier viel weniger darauf abzuzielen scheinen, steckte mir der Horror noch so in den Knochen, dass ich ihn bis zum Ende der Geschichte nicht mehr losgeworden bin. Mir spukt ja immer noch der schlechte Huff in Markus Hütte im Kopf herum, doch dieser Albtraum wiederholt sich nicht: Dieses Verblendete, alles mit Gott rechtfertigende, richterhafte Predigen, das finde ich ganz große klasse. Damit hast du genau meinen Nerv getroffen. Wie Katharina bekehrt wird und beide mit Magie aufwarten, die sie wohl selbst nicht so ganz verstehen, das Blatt sich langsam wendet, dann aber auch noch der Pater hinterher kommt, mit dem niemand gerechnet hat.
Gut, dass das bei dir angekommen ist und ich die Scharte des "schlechten Huffs" auswetzen konnte. Ich hatte hier ja eigentlich auch Zweifel, ob das nicht zu viel wird, wenn da jetzt Pfaffe nach Pfaffe auftaucht und die alle ihre Reden schwingen... aber es gab in der Hinsicht irgendwie auch kein zurück mehr. Von daher bin ich froh, dass das bei dir Anklang gefunden hat!
Das Rätsel mit der Frau, die den Skelettschlüssel an sich genommen hat, wirkt allerdings fast ein bisschen wie ein Fremdkörper, so ans Ende geklatscht. Fand ich klasse, dass aus Alfreds unerwartetem Erscheinen dieses Abschlussrätsel gestrickt wird, aber so ein bisschen störend fand ich es da am Ende schon irgendwie. Über nichts wird nach des Paters Verschwinden geredet, nur darüber, als wäre es plötzlich das wichtigste auf der Welt. Die Kritik mag harscher klingen, als sie gemeint ist. Richtig gestört hat es nicht. Eher so ein Stutzer. Das tut der Geschichte jedenfalls keinen Abbruch mehr.
Das wirkt nicht nur wie ein Fremdkörper, es ist ja auch ein Fremdkörper - den ich halt irgendwie versucht habe, halbwegs in die Gesamtgeschichte zu integrieren. Dass das jetzt nicht das supertolle Rätsel ist, ist mir auch klar... aber ich bin immerhin froh, dass du nicht auf die zweite Komponente des "faszinierenden Rätsels" angespielt hast, die ich versehentlich per falscher Formulierung eingebaut am Ende eingebaut habe. §ugly
Da ist glaub ich ein Goldhaufen zu viel.
Sorgen
Oder du machst ein "darum sorgen musste" daraus. Das fände ich wohl sogar schöner.
Hast beide Male vollkommen recht, werde ich dann beizeiten verbessern, danke!
Im Vergleich zu den letzten beiden Posts wirken die vorangegangenen tatsächlich langweilig. Das liegt aber nicht daran, dass die ersten fünf Posts wirklich langweilig waren, sondern daran, dass die Geschichte mit den letzten beiden Posts einfach jeweils einen Quantensprung nach oben vollzieht. Dem Anfang der Geschichte kann man seine lauschige Handlung nicht ankreiden, danach hätte es aber vielleicht schneller zur Sache gehen müssen. Wie du meinen Kommentaren aber ja entnehmen kannst, war die negative Kritik ausschlißelich punktuell und nie global. Rotes Wachs ist eine gute Geschichte mit fantastischem Finale! Da kann ich dann auch nichts für, dass mein letzter Kommentar eine einzige Lobhudelei geworden ist. :p
Ja, dann dankeschön! Bin ich ja froh, dass du dich durch die ganzen Talkrunden in der Geschichte dann doch nicht so sehr quälen musstest und sogar das Finale mochtest. Hätte so ein positives Fazit gar nicht erwartet! :gratz
Vielen lieben Dank jedenfalls fürs Lesen und die vielen ausführlichen Kommentare. :gratz
Laidoridas
22.07.2016, 09:21
So, dann will ich mich mal den Geschichten des „Schreim naoch Buchstohm“-Wettbewerbs widmen, und zwar ganz fair in chronologischer Fertigstellungsreihenfolge. Demnach ist Johns „Rotes Wachs“ als Erstes an der Reihe.
Ich les die Storys jetzt parallel zum Kommentieren nochmal alle komplett am Stück durch, weil ich das Gefühl habe, beim Kreuz- und Querlesen während des Wettbewerbs einige Details nicht ganz so gut behalten zu haben. Da muss man dann ja ständig umdenken von einer Geschichte zur anderen und es fällt ein bisschen schwerer sich ganz drauf einzulassen. Und so ca. jeweils die zweite Hälfte der Storys kenne ich ja eh noch nicht, weil ich dann irgendwann mal den Anschluss verloren habe. Also jetzt nochmal der Reihe nach komplett, und „Rotes Wachs“ macht den Anfang!
Am Beginn des ersten Posts ist mir ja ehrlich gesagt zuerst aufgefallen, dass diese Sache mit dem Rauschen ein klein wenig an den Beginn meiner eigenen „Schreim naoch Buchstohm“-Geschichte erinnert. Ich vermute mal, dass das reiner Zufall ist und du im Rauschen nicht unbedingt ein Geheimrezept für den (Co-)Sieg zu erkennen geglaubt hast, aber naja, wenn es schon vermutlich sonst niemandem auffällt, muss ich es ja zumindest hier mal anmerken. :D
Beim ersten Lesen war den ganzen ersten Abschnitt über dann beständiges Rätselraten darüber angesagt, was Marcus, Katharina und Balduin denn da eigentlich veranstalten und vor allem warum. Mir ging es ganz ähnlich wie MiMo: Ich dachte zuerst an eine Bande von Kleinganoven, die irgendein krummes Ding drehen, aber nach und nach stellte sich dann ja heraus, dass da noch etwas anderes hintersteckt und die Zusammenhänge wurden immer deutlicher. Das ist natürlich eine ziemlich geschickte Erzählstrategie, weil man allein dadurch als Leser von Anfang an interessiert ist und das Rätselraten das Lesen fast schon automatisch unterhaltsam macht. Es darf nur nicht komplett verwirrend werden, aber diese Gefahr besteht hier ja nicht. Beim zweiten Lesen war dieser Effekt natürlich nicht mehr gegeben, aber gut zu lesen war die Szene nach wie vor, und es hat ja auch was für sich, das dann nochmal mit komplettem Verständnis der Hintergründe zu lesen.
Besonders gelungen finde ich hier (und im ganzen ersten Post generell), wie gut die drei Hauptpersonen und ihre Beziehungen zueinander etabliert werden. Ich weiß noch, dass ich beim ersten Lesen am Ende des ersten Posts am liebsten direkt weitergelesen hätte, einfach weil ich mich den Dreien irgendwie so „verbunden“ fühlte. Einzig Balduin ist vielleicht manchmal ein bisschen zu nah an der Karikatur, so penetrant wie er da immer wieder auf seine trockenen Augen hinweist. Dadurch gerät er ein bisschen in Gefahr, zur Witzfigur zu werden. Zum Glück wird ja aber auch ein wenig dagegengesteuert, indem er es zum Beispiel ist, der als einziger weiß, wie man das mit dem Verflüssigen des Wachses eigentlich machen sollte (auch wenn er mit der Info vielleicht ein bisschen früher hätte rausrücken können :D).
Mit dem Auftauchen der Wachmänner spitzt sich die Situation dann gehörig zu (auch wenn das so diesmal ausnahmsweise nicht wörtlich in der Vorgabe gefordert war), wobei trotz der Döseligkeit der Wachleute das Bedrohungspotential, das von den beiden ausgeht, sehr gut spürbar ist. Trotzdem musste ich an der Stelle hier ziemlich lachen:
„Wie gehen wir weiter vor?“, fragte der jüngere Wachmann, dessen bubenhaftes Gesicht im rauchfreien Raum nun klar zum Vorschein kam. Marcus schätzte ihn kaum älter als sich selbst. Er hatte vermutlich gerade seine Ausbildung beendet und war wohl deshalb noch ahnungsloser als sein – so vermutete Marcus – Vorgesetzter.
„Tja, ähm… also, am besten…“, druckste der ältere Wachmann ein wenig herum, nur um dann eine umso entschlossenere und befehlshaberischere Miene aufzulegen. „Erstmal alle festnehmen!“
Im Zweifel immer eine spiezen Idde!
Dass Marcus dann Katharina rät, wegzulaufen, fand ich etwas merkwürdig. Also, ein besonders guter Rat ist das ja nun nicht so wirklich. Bisher wird ihr schließlich nur vorgeworfen, eventuell ein bisschen Rauch produziert zu haben, und da würde sie wohl viel eher in Schwierigkeiten geraten, wenn sie sich jetzt durchs Weglaufen unnötig verdächtig machen würde.
Auch was den zweiten Teil des Posts angeht, kann ich mich MiMos Kritik anschließen: So richtig hundertprozentig stimmig wirkt es nicht, dass dieser „Wir erzählen uns jetzt nochmal alle gegenseitig, was wir eh schon wissen und was außer uns besser niemand wissen sollte“-Dialog ausgerechnet in der Kaserne geführt wird. Und dass dann auch nochmal die ganzen Hintergründe mit der Geburtsurkundenvorzeigepflicht ausgeführt werden, das kommt mir in der Situation ganz besonders merkwürdig vor. Ich meine, es gibt durch den gescheiterten Fälschungsversuch, die Verhaftung und die Furcht, dass die Fälschung auffliegen könnte, so viele ganz neue Gedanken und Emotionen, mit denen sich die Drei beschäftigen könnten, dass es mir ziemlich unwahrscheinlich vorkommt, dass sie dann ausgerechnet über etwas reden, das ihnen schon vorher bekannt war und das sie ja auf jeden Fall schon einmal mehr oder weniger ausführlich besprochen haben müssen, bevor sie mit der ganzen Fälscherei überhaupt angefangen haben. Da ist also schon ziemlich eindeutig herauszulesen, dass es in erster Linie der Leser ist, der diese Informationen bekommen soll. Du scheinst das ja selber auch ein bisschen gemerkt zu haben und hast wohl deshalb am Ende diese paar Sätze eingebaut, in denen Marcus nochmal darüber nachdenkt, wieso er eigentlich darüber nachdenkt, worüber er gerade nachdenkt, aber das ändert dann auch nichts mehr daran, dass das alles nicht so richtig elegant wirkt. Außerdem hatte ich das Gefühl, dass man einige Informationen nochmal auf dem Silbertablett vorgesetzt bekommt, die man sich eigentlich schon ganz gut selbst zusammenreimen konnte. Also, ein bisschen weniger wäre hier aus meiner Sicht mehr gewesen! Der Post wirkt dadurch auch sehr dialoglastig und träger, als er eigentlich sein müsste. Es bremst das Erzähltempo ja ganz schön aus, wenn im Moment der Bedrohung erst einmal ausgiebig die Entwicklungen der letzten Zeit besprochen werden.
Ein Aspekt der Hintergründe kommt mir auch ein wenig unstimmig vor:
„Wer in deren Bürgerverzeichnis auftaucht, der ist halt direkt im Visier“, fuhr Marcus unbeirrt fort. „Die ganzen restlichen Einwohner würden die wohl auch weghaben wollen, aber über die können die halt schlecht Buch führen. Ohne Register kriegen die bei der Stadt ja nichts auf die Kette. Und Im Hafenviertel gelten sowieso eigene Regeln. Deshalb beschränken die sich eben darauf, die Bürgerschaft ’rein’ zu halten. Das wollen die nicht haben. Denn wo kommt man denn dahin, wenn jemand auf einmal Bürger ist, deren Eltern gar keine Bürger waren – da muss ja was nicht stimmen, ne? Bringt mir also gar nichts, wenn ich meinen Status als Bürger aufgebe. Ich stehe in deren Büchern drin und damit hat sich die Sache. Wenn du nur einmal auffällig wirst…“
Wenn es denen darum geht, die Bürgerschaft reinzuhalten, wieso erlauben sie es dann überhaupt, dass jeder mit einer Lehre zum Bürger werden kann? Wäre es dann nicht sinnvoller, einfach diese Regelung abzuschaffen, anstelle den umständlichen Weg über die Entbürgerlichung bei fehlender Geburtsurkunde zu gehen? Diese Regel ist ja eigentlich gerade dazu da, dass Kinder von Nicht-Bürgern Bürger werden können, denn die Bürger-Sprösslinge werden ja sicher automatisch Bürger sein und nicht erst eine Lehre anfangen müssen.
Trotz der relativ vielen Kritik, die ich hier vehementerweise anbringen kann, hat der erste Post aber insgesamt einen guten Eindruck bei mir hinterlassen – wie gesagt in erster Linie wegen der sympathischen und authentischen Hauptfiguren – und mich neugierig auf die Fortsetzung gemacht. Ein bisschen erinnert mich die Figurenkonstellation und die ganz grobe Thematik (Setting, Konflikt mit der Obrigkeit) ja an „Sandro“, was mir aber jetzt beim Schreiben des Kommentars erst aufgefallen ist. Lässt sich natürlich alles nicht 1:1 vergleichen, aber das „Feeling“ ist schon ein bisschen ähnlich, finde ich. Passt auch dazu, dass man die Story zumindest bis hierhin angesichts des hohen Dialoganteils auch problemlos als Hörspieltext hätte schreiben können.
Die brenzlige Situation in der Kaserne löst sich zu Beginn des zweiten Posts dann ziemlich schnell in Wohlgefallen auf, was schon etwas merkwürdig anmutet. Ich weiß nicht, ob du das in einer Geschichte, die ganz allein auf deinen eigenen Ideen beruht, genauso gemacht hättest, denn zunächst mal wirkt dieses Einbuchten und schnelle Freilassen ein bisschen ziellos. Dieser Eindruck wird aber zum Glück dadurch wieder relativiert, dass ja wenig später das Fehlen von Balduins Geburtsurkunde entdeckt wird, was auch die Spannung wieder zurückbringt. Trotzdem kommt mir diese Konstruktion irgendwie nicht so ganz einwandfrei stimmig vor: Wieso wurde die Geburtsurkunde eigentlich konfisziert, und wieso wurde sie dann einfach so in einer Asservatenkammer deponiert, ohne dass sich jemand drum kümmert? Ich meine, wenn jemand von der Miliz die Urkunde mitgenommen hat, dann muss er ja gemerkt haben, dass damit irgendwas nicht stimmt bzw. muss er eigentlich schon einen Verdacht gehabt haben, dass sie als Grundlage für eine Fälschung benutzt wurde. Einen anderen Grund gibt’s wohl kaum, aus dem Haus irgendeine Urkunde einzusacken. Aber die drei Freunde scheinen gar nicht davon auszugehen, dass dieser Fälschungsverdacht im Raum stehen könnte, denn ansonsten müssten sie sich doch noch um ganz andere Sachen Sorgen machen als „nur“ um die Ausweisung von Balduin und Marcus. Und dann würde es ja wohl auch kaum was bringen, die Urkunde einfach aus der Asservatenkammer zu klauen, weil dadurch natürlich nicht gleich der ganze Vorwurf der Urkundenfälschung aus der Welt geschafft ist. Irgendwie scheinen die wohl davon auszugehen, dass die Urkunde einfach mal so von der Miliz mitgenommen wurde, ohne dass sich jemand größere Gedanken darüber gemacht hat, aber das ist doch selbst bei den eher trantütigen Gestalten, die da arbeiten, ziemlich unwahrscheinlich. Vielleicht hab ich auch irgendwas Wichtiges überlesen, aber auch nach dem zweiten Lesen jetzt kommt mir das nicht so ganz stimmig vor.
Diese Passage hier scheint mir im Übrigen nicht zu dem zu passen, was im ersten Post gesagt wurde:
„Und was, wenn ich auch irgendwann der Stadt verwiesen werde?“, wurde nun auch Balduin laut. „Ich habe meine Geburtsurkunde schließlich auch noch nicht vorgelegt!“
„Wir werden die schon wiederfinden. Und selbst wenn nicht, dann bezeugen eben deine Eltern, dass du ihr Sohn bist.“
„Was in der Stadtverwaltung niemand glauben wird, egal, wie offensichtlich es ist“, sagte Marcus, die Hände im Gesicht vergraben und mit gedämpfter Stimme. „Sonst hätten wir all die Probleme ja von vornherein nicht gehabt. Urkunde oder raus, das ist das Motto. Dann können wir ja zusammen losziehen, Balduin. Wir finden sicher einen schönen Hof.“
Im ersten Post hieß es doch noch, dass Balduins Eltern nur deshalb nicht bezeugen können, dass Marcus ihr Sohn ist, weil sie schon vor Langem der Öffentlichkeit bzw. Stadtverwaltung gegenüber klargemacht haben, dass er ihr Adoptivsohn ist und sie im Rathaus deshalb wissen, dass Ilse und Alfred nicht seine Eltern sein können. Aber genauso müssten sie dann ja wissen, dass Balduin ihr leiblicher Sohn ist, bzw. gäbe es dieses ganze Problem bei Balduin einfach nicht.
Ebenfalls etwas merkwürdig, aber das jetzt eher im positiven Sinne, ist die Einführung des Marcus aus „Rosa Flaggen“ als Namensvetter des neuen Marcus. Würde mich ja mal schwer interessieren, ob du das wirklich von Anfang an genau so geplant hattest, oder ob dir erst durch meinen Kommentar nach Post 1 damals aufgefallen ist, dass der Marcus genauso heißt wie der aus „Rosa Flaggen“. Auffällig ist es ja schon, dass der Lagermeister erst im zweiten Post auftritt... aber wahrscheinlich überschätze ich meinen Einfluss auf deine Gedankenwelt da eklatant und das war einfach ganz bewusst als kleine Irreführung geplant, um den Leser zunächst mal denken zu lassen, ein Prequel von „Rosa Flaggen“ vor sich zu haben, nur um ihn dann im zweiten Post zu überraschen. Auf jeden Fall ziemlich cool, dass deine „Schreim naoch Buchstohm“-Geschichten alle so ein bisschen zusammenhängen (und das nicht nur durch die Farben im Namen), wobei ich mir vorstellen könnte, dass der alte Marcus im späteren Verlauf der Geschichte dann keine so große Rolle mehr spielen wird. Aber mal abwarten!
Was die Vorgabe angeht, hatte ich das Gefühl, dass du dich in diesem Post doch ziemlich mit der Umsetzung abgemüht hast. Insbesondere die Erklärung dafür, wieso nun Balduin und Marcus auch noch mit zum Haus des Monsignore sollen, wird ein bisschen umständlich entwickelt und wirkt auch am Ende nicht so ganz überzeugend, nachdem Katharina ja im Mittelteil sehr nachvollziehbar dargelegt hat, wieso es eben nicht sinnvoll wäre, wenn noch jemand anders mit dabei ist. Dass sie selbst dann auf einmal doch wieder Balduin ins Spiel bringt, ist für mich nicht so recht schlüssig und widerspricht eben dem, was sie vorher gesagt hat. Und die Erklärung, dass es Rudolph wegen seiner Blödheit nicht stört, wenn noch jemand dabei ist... naja... das hat ja wenig mit Intelligenz zu tun, mit der Frau des Herzens allein sein zu wollen, sondern eher mit Instinkt, oder? :D
Also, du siehst schon, so richtig begeistert bin ich von diesem zweiten Post nicht. Die Dialoge lesen sich zwar gut und es gibt immer wieder gelungene Einzelpassagen, aber insgesamt geht mir die Planentwicklung zu wenig schlüssig und zu träge vonstatten. Klar, die Vorgabe verlangt ja quasi ein dialoglastiges Kapitel, aber trotzdem hatte ich hier den Eindruck, dass es alles zu sehr totgeredet wird und die Story nicht richtig in Fahrt kommt.
Das tut sie dann aber im nächsten Post, der mir deutlich besser gefällt als der zweite und jetzt mal richtig Spannung aufkommen lässt. Die Frage ist natürlich, wie sich der Post so lesen würde, wenn man nicht schon wüsste, dass Katharina an dessen Ende sterben wird. Vielleicht wäre diese „Unheilsschwangerschaft“ oder wie man das nennen soll nicht so sehr gegeben, aber dafür würde wohl der sehr plötzliche Tod noch schockierender daherkommen als er eh schon ist. Der hat mir auf jeden Fall sehr gut gefallen und erfüllt die Vorgabe des grausigen Todes definitiv mit Bravour! Was vielleicht ein bisschen seltsam wirkt, ist, dass der Generalschlüssel die Haustür noch öffnen konnte, dann aber bei der Tür zur Asservatenkammer versagt, aber gut, wie das bei Schlüsseln halt immer so ist... denkbar ist so ein Verhalten dann ja irgendwie schon, und mit der genauen Funktionsweise von Generalschlüsseln kenn ich mich jetzt eh nicht so gut aus, dass ich mir da ein Urteil anmaßen möchte. Insofern eine sauber gelöste Vorgabe, würde ich mal sagen.
Wobei, jetzt wo ist es schreibe, fällt mir da doch noch was ein! Wie Balduin am Ende nochmal umkehrt und den Skelettschlüssel mitnimmt, das wirkte doch etwas konstruiert und nicht so nachvollziehbar. Auch die Bemerkung, dass Balduin wohl selbst nicht weiß, warum er es getan hat, hilft da nicht viel und provoziert eher die gedankliche Erwiderung: „Na, weil es halt in der Vorgabe steht.“ :D Zugegeben, so ein richtig guter Grund, um den Schlüssel mitzunehmen, fällt mir jetzt auch nicht ein. Aber es wäre wohl schon mal besser gewesen, wenn Balduin den Schlüssel eingesteckt hätte, als er noch direkt neben Katharina stand, weil er dann zumindest nicht nochmal hätte zurücklaufen müssen und das eher als Affekthandlung durchgegangen wäre.
Gewundert hat mich übrigens, dass Katharina im Beisein Rudolphs so offenherzig über Dietriche plaudert und dabei ja ziemlich eindeutig offenbart, dass sie eine Diebin ist. Ich hätte jetzt nicht gedacht, dass Rudolph davon weiß bzw. davon erfahren soll, denn so müsste ihm die ganze Sache doch nochmal deutlich dubioser vorkommen.
Also, ein bisschen was zu meckern habe ich auch hier wieder gefunden, aber es bleibt trotzdem ein positiver Gesamteindruck bei diesem dritten Post bestehen.
Das vierte Kapitel ist wieder deutlich dialoglastiger als das vorherige, was aber in diesem Fall natürlich auch klar an der Vorgabe liegt. Um die abzuarbeiten, waren ja einfach eine ganze Menge Dialoge nötig. Nach Katharinas Tod ist erwartungsgemäß auch die Stimmung ziemlich im Keller, was diesen Teil der Geschichte zu einer sehr lethargischen und depressiven Sache macht – das ist der Situation, in der Marcus und Balduin nun sind, aber natürlich auch angemessen.
Der Kuss zwischen Marcus und Rudolph hingegen passt mal so überhaupt nicht da rein, ist mir wirklich ein Rätsel was du dir dabei gedacht hast! :grinundwe Naja, ich sehe natürlich ein, dass das eine wirklich gehässige Vorgabe war und dass du da auch eine extrem unangenehme Konstellation erwischt hast. Wenn Katharina den Marcus nach Balduins Tod ein bisschen getröstet hätte, dann wäre das wohl noch irgendwie in Ordnung gegangen, aber Marcus und der Stadtwächter... tja. §ugly Mir ging es übrigens auch ähnlich wie MiMo, dass ich es zusätzlich ziemlich befremdlich fand, dass Balduin währenddessen im Raum ist und zuguckt. Das ist schon eine echt bizarre Szene... Ich will jetzt nicht behaupten, dass mir eine bessere Lösung eingefallen wäre, aber so richtig nachempfinden konnte ich die Gefühle von Marcus und Rudolph da nicht. Eher schon konnte ich mir vorstellen, wie verwirrt der arme Balduin da sein muss. Diese Stelle hier war mir dann auch in Sachen Kitsch eine ganze Schippe zu viel:
Rudolph schaute ihn an, mit seinen tiefen, blauen Augen. Sie waren ein bisschen wie kleine, idyllische Seen. Marcus achtete bei seinen nächsten Worten genau darauf, nicht in sie hineinzufallen.
Der bessere Teil des Posts folgt auf jeden Fall im Anschluss, als Marcus und Balduin dem Familiengeheimnis auf die Spur kommen. Natürlich wirkt es konstruiert, wie da ausgerechnet in dieser Situation die alte Truhe mit dem Buch gefunden wird – das Abarbeiten der einzelnen Vorgabenbestandteile ist hier schon sehr deutlich herauszulesen, und erstmal scheint das ja auch alles überhaupt nichts mit all dem zu tun zu haben, was zuvor in der Geschichte passiert ist. Aber so für sich gesehen hat sich das schon spannend gelesen, zumal man immer schön kombinieren konnte, für welche Namen und Begriffe die einzelnen Initialen so stehen. Und die Amigos-Hommage hat mich natürlich auch sehr gefreut. :D
Dass Marcus in seinem Logbuch so viele Abkürzungen benutzt hat, mutet vielleicht ein wenig seltsam an, vor allem an solchen Stellen:
Stationierung auf I. wurde von P. zu H.
Ich nehme mal an, dass P. für Paradies und H. für Hölle stehen soll, oder? Das sind ja eigentlich keine Wörter, die Marcus ständig in seinem Logbuch verwendet haben wird und bei denen er dann ganz genau weiß, wofür die Abkürzungen stehen. Naja, aber vielleicht war das einfach so eine Marotte von ihm... kann man wohl so akzeptieren, denke ich mal.
Mir hat es jedenfalls gut gefallen, dass die „Rosa Flaggen“ jetzt so richtig mit der neuen Geschichte verbunden werden, und dass sich hinter Alfred Jaron verbirgt, ist auch eine handfeste Überraschung. Einzig dass das Ende der „Rosa Flaggen“, bei dem ja die Frauen nicht auf Irdorath geblieben sind, nun so verkehrt wird, dass die Frauen da doch ihre Festung aufgebaut haben, das finde ich nicht ganz so schön. Es passte dir wohl einfach besser in den Kram, aber weil auch (wenn ich nichts übersehen habe) kein Hinweis darauf gegeben wird, wieso sich die Frauen umentschieden haben, wirkt das ein bisschen zu konstruiert auf mich. Das ist wie bei manchen Filmfortsetzungen, in denen sich die Dinge dann plötzlich auch ganz anders entwickelt haben als am Ende des vorherigen Films angedeutet, einfach weil ein wichtiger Schauspieler abgesprungen ist oder die Drehbuchschreiber andere Pläne hatten oder so. Finde ich immer ein bisschen unschön, sowas, auch wenn es hier natürlich nur eine Kleinigkeit ist.
Am Anfang des fünften Kapitels habe ich mich ja wirklich gefragt, was du dir denn dabei wohl gedacht hast: Da wird alles, was man am Ende des vierten Posts schon erfahren hat, im Dialog mit dem älteren Marcus nochmal aufgewärmt und ein weiteres Mal durchgekaut. Das mag vielleicht ganz hilfreich sein für alle, die „Rosa Flaggen“ nicht gelesen haben, aber in dieser Ausführlichkeit kommt es mir dann doch ziemlich redundant vor. Es hat mich auch etwas irritiert, dass jetzt über so viele Seiten hinweg plötzlich nur noch die Familiengeschichte von Marcus und Balduin thematisiert wird und die bisherige eigentliche Handlung darüber völlig in den Hintergrund gerät.
Aber dann kam ja wie aus dem Nichts der große Knall, als Marcus Senior plötzlich mit der Wahrheit über die verschwundenen Urkunden herausrückt. Das hat mich wirklich überrascht und ist eine echt gelungene Wendung, mit der ich nie im Leben gerechnet hätte. Wie oben schon gesagt hatte ich ja eigentlich darauf spekuliert, dass der alte Marcus eine reine Nebenfigur bleiben würde, aber wie sich jetzt herausstellt, hat er ganz im Gegenteil sehr entscheidend in das Geschehen eingegriffen. Damit erklärt sich dann auch, wieso die Urkunden verschwunden waren, ohne dass Marcus, Balduin und Katharina von der Stadtwache als Fälscher verdächtigt wurden (allerdings nicht, wieso Marcus, Balduin und Katharina sich keine Sorgen gemacht haben, als Fälscher verdächtigt zu werden). Und es verleiht der ganzen Geschichte eine gehörige Tragik, denn Katharinas Tod wirkt so noch sinnloser als zuvor. Ich kann Marcus Juniors Wut auf Marcus Senior da übrigens sehr gut verstehen: Dass der ältere Marcus die Urkunden in Sicherheit gebracht hat, ist ja grundsätzlich erstmal sehr vernünftig, aber er hätte doch den Dreien danach zwangsläufig Bescheid geben müssen. Marcus muss doch auch gewusst haben, dass die drei sich Sorgen wegen der Urkunden machen würden und dass es aus ihrer Sicht viel naheliegender war, dass die Stadtwachen sie mitgenommen haben, als dass da irgendjemand anders ins Haus gegangen und sie mitgenommen hat. Nicht nur in der Hinsicht kann ich Marcus' Handeln nicht so einwandfrei nachvollziehen – auch seine Erklärungen für das versteckte Logbuch haben mich nicht besonders überzeugt. Das ist ja auch ein ziemliches Hin und Her, ob Marcus nun wollte, dass der jüngere Marcus die Wahrheit erfährt oder ob er es um jeden Preis verhindern wollte. Ich nehme mal an, dass dir das selber klar war, dass seine Motivation nicht so richtig klar ersichtlich ist, was dann wohl auch hierzu geführt haben wird:
„Das ist widersprüchliches Verhalten!“, platzte es aus Balduin heraus.
Da habe ich Balduin beim Lesen jedenfalls in Gedanken beigepflichtet! Es passt natürlich andererseits ganz gut zu Marcus' Kauzigkeit, dass er solche wenig nachvollziehbaren Entscheidungen trifft. Habe aber trotzdem das Gefühl, dass es nicht nur daran liegt, sondern mehr noch daran, dass er halt so handeln musste, damit deine Geschichte funktioniert. :D
Übrigens, einen kleinen Logikfehler glaube ich noch aufgespürt zu haben: Als Marcus, Balduin und Katharina im zweiten Post aus der Kaserne kommen, da geht ihnen der ältere Marcus ja entgegen. Aber er müsste eigentlich doch in der anderen Richtung unterwegs sein, wenn er gerade erst in der Kaserne war, um sie da rauszuholen, oder? $ausheck
Lobend hevorheben muss ich noch diese Stelle hier, die ich auch zur POTM nominieren möchte:
Marcus sog scharf Luft ein, wollte noch einmal nachsetzen, zur Not nicht mehr nur noch verbal. Dann aber öffnete sein Namenspate mit einem Mal die Augen, als sei er gerade wieder wachgeworden. Seine Miene war ausdruckslos, wie ein faltiges, leeres Blatt Papier mit Bart.
Ich meine natürlich insbesondere den letzten Satz, der ist schon echt spieze!
Was die kurze Szene mit Rudolph angeht, die dann folgt, kann ich mich glaube ich einfach MiMo anschließen. So richtig überzeugt hat mich das mit dem vielen Glück hier auch nicht... ich verstehe schon, warum du das gemacht hast, aber für mein Empfinden funktioniert es an der Stelle irgendwie nicht so richtig gut. Dass Rudolph so ein Glück hat, ist ja letztendlich nur eine etwas faule Erklärung dafür, wieso er überhaupt problemlos bis zum Rathaus kommt. Und dass einem die dann noch so prominent aufgetischt wird, das finde ich halt nicht so gelungen.
In der Szene wird ja auch zum ersten Mal deutlich, dass das Haus des Monsignores tatsächlich zu einem großen Teil abgebrannt ist durch die Feuerfalle. Da musste ich beim Lesen schon ziemlich stutzen. Wer baut denn bitteschön eine Einbruchssicherung in sein Haus ein, die im Falle eines Einbruchs das halbe oder mit ein bisschen Pech auch ganze Haus abfackelt? Okay, der Monsignore ist ja offenbar feuerfest, wie die nächste Szene dann zeigt, aber trotzdem kommt es mir etwas weit hergeholt vor, dass er es billigend mit einplant, sein Haus niederbrennen zu lassen, sobald irgendwer mit einem falschen Schlüssel im Schlüsselloch der Asservatenkammertür rumstochert. Als Feuermagier sollte es ihm doch eigentlich auch möglich sein, eine Falle zu entwickeln, die dann eben nur denjenigen an der Tür in Flammen aufgehen lässt und nicht gleich den ganzen Rest – ist ja schließlich magisches Feuer, da wird sowas doch bestimmt gehen.
Den letzten Abschnitt dieses Posts sehe ich auch etwas zwiespältig. Erstmal das Positive: Die Vorgabe hast du hier wirklich gut und kreativ gelöst. Ich hatte ja eigentlich damit gerechnet, dass der Generalschlüssel dann eher indirekt für die Zerstörung des Hauses benutzt werden würde, also einfach um sich Zugang zu beschaffen, sodass dann von innen irgendwie ein Brand ausgelöst werden kann oder etwas in der Art. Aber das wäre natürlich nicht so richtig überzeugend gewesen, weswegen mich deine Lösung mit dem glühenden Schlüssel sehr positiv überrascht hat. Und auch die ja tatsächlich mehr als schwerwiegende Verletzung Marcus' kam schön extrem und dramatisch daher. Damit einhergehend hat sich dann auch so ein angenehmes „Jetzt geht alles den Bach runter“-Feeling beim Lesen breit gemacht, insofern hat mir diese Passage schon gut gefallen. Nicht so gelungen finde ich die Darstellung des Monsignores, der mir hier einfach eine ganze Nummer zu durchgeknallt rüberkommt. Bisher war er ja einfach nur jemand, der als Teil der derzeit herrschenden Gruppe von Khorinis für ein paar fragwürdige Gesetze verantwortlich ist und der offenbar ein Faible für lebensgefährlichen Diebstahlschutz hat, aber jetzt nicht unbedingt ein wahnsinniger Erzschurke, als der er hier in Erscheinung tritt. Okay, vielleicht war es von der Vorgabe her auch ein bisschen so angelegt, dass er nun diese Rolle einnehmen muss, aber mir kam das doch ein bisschen zu überzogen vor an der Stelle. Zumal das, was er da sagt, jetzt auch nicht so richtig viel Eindruck auf mich gemacht hat, sondern eher wichtigtuerisch wirkt. Ebenso kam mir aber auch Marcus' Erwiderung deutlich zu hochtrabend und selbstbewusst daher:
„Sag endlich was du willst, oder verschwinde von hier. Wir haben unsere Freundin verloren, und du trägst Schuld daran! Du brauchst nicht glauben, wir hätten nur irgendeinen Hauch Respekt vor dir, nur weil du dich Richter nennen darfst und ein Kostüm trägst. Wir werden dich nicht schonen, nur weil du in der Stadt etwas zu sagen hast. Sag was du willst, oder verschwinde. Das hier ist mein Haus. Deinen Segen brauchen wir hier nicht.“
Letztendlich ist es natürlich deine Sache, wie deine Figuren miteinander reden, aber so vom Gefühl her kam mir dieses Gespräch wie gesagt nicht richtig passend vor.
Übrigens habe ich mich genau wie MiMo gefragt, wieso der Monsignore nicht etwas gegen die Gefängnisstrafen unternimmt, wenn er sie sogar mit Beliar in Verbindung bringt. Die Innosleute sind schließlich an der Macht, also hindert sie doch gar nichts daran, das Gefängnis abzuschaffen, wenn sie diese Strafe nicht für sinnvoll halten.
Im sechsten Post geht die Geschichte ganz neue Wege, indem der Fokus jetzt gar nicht mehr so sehr auf Marcus und seinen Freunden liegt, sondern die ganze Angelegenheit zu einer stadtweiten Revolution wird – oder zumindest zu einem Versuch, denn so richtig erfolgversprechend wirkt das ja nicht unbedingt. Dieser Post ist für mich glaube ich zusammen mit dem dritten Post der bisher beste der Geschichte und ich habe hier zumindest bis kurz vor Schluss zur Abwechslung mal nur im Detail ein bisschen was zu meckern. §engel
Also, zunächst mal fand ich es klasse, dass man so Leute wie Alfred/Jaron, Ilse und Jordir nun auch mal live und direkt erlebt, und dass sie auch durchaus wichtige Rollen in der Geschichte spielen. Das hatte ich gar nicht so erwartet, und auch Marcus der Ältere entwickelt sich ja nun zu einem regelrechten Revolutionsführer, der mittlerweile eigentlich fast wichtiger wirkt als der eigentliche Haupt-Marcus. Spannend ist natürlich auch, dass Jaron und der alte Marcus nun gemeinsam in einem Raum sind und miteinander kommunizieren müssen, wobei ich es aber auch passend finde, dass die Spannungen zwischen den beiden nur unterschwellig zu spüren sind. Überhaupt ist das ja ein ganz seltsames Verhältnis, bei dem man gar nicht so genau weiß, ob sie sich nicht im Geheimen doch irgendwie schätzen... so richtiger Hass scheint mir das auch nicht unbedingt zu sein, dafür arbeiten sie hier dann letztlich ja auch zu gut miteinander.
Hinzu kommen dann noch die Enthüllungen rund um Jordir, der vorher eine so kleine Rolle gespielt hat, dass ich im ersten Moment mit dem Namen gar nichts Konkretes anfangen konnte und dachte, dass der mal in irgendeiner anderen Geschichte von dir aufgetaucht wäre. :D Aber das liegt natürlich in allererster Linie an meinem miserablen Gedächtnis, und nach kurzer Suche im Forum ist es mir dann auch gleich wie Schuppen von den Augen gefallen. Jedenfalls ist das mit Jordir und seinen Heilkräften ja eine ganz stimmige Erklärung dafür, wie Marcus seine weggebrutzelte Hand so gut wegstecken konnte. Das ganze Pläneschmieden, das zu Beginn des Kapitels bereits im vollen Gange ist, fand ich auf jeden Fall sehr spannend, und hier ist dann auch endgültig jegliche Trägheit, die ich den früheren Kapiteln gerne mal vorgeworfen habe, vom Tisch. Und sogar ein bisschen Schleichwerbung in eigener Sache lässt du noch ganz locker und lässig mit einfließen:
Das hier ist ja quasi mein Kampf. Mein größter. Bis jetzt.
Sehr geschickt gemacht! :D
Mein erster größerer Kritikpunkt an diesem Post besteht dann in der Trennung der beiden Gruppen, denn die Gründe dafür habe ich nicht verstanden. Wieso soll es Sinn ergeben, dass ein kleines Grüppchen schon ohne jede Unterstützung durch die Miliz oder sonstige richtige Kampfkraft zum Haus des Monsignores geht? Was genau wollen die da eigentlich machen und wieso hoffen sie, im Zweifel gegen den Monsignore, der ja immerhin ein extrem mächtiger Magier ist, wie sich gezeigt hat, bestehen zu können? Das scheint mir alles nur durch die Vorgabe motiviert zu sein, wobei es ja auch problemlos möglich gewesen wäre, gemeinsam als größere Gruppe zusammen mit einem Teil der Miliz zum Haus des Monsignores zu ziehen. Oder es hätte halt ein echter Grund dafür hergemusst, der es wirklich nötig macht, sofort als Kleingruppe dahin zu gehen und irgendwas zu machen – aber den gibt’s ja nicht, außer dieser sehr vagen Begründung, dass man keine Zeit verlieren dürfe. Über die Magie scheinen sich die Revolutionäre übrigens generell nicht so viele Gedanken zu machen... also, ich hätte da an deren Stelle trotz aller Bewaffnung schon große Sorgen, einfach verbrannt zu werden, bevor ich überhaupt dazu komme, mein Schwert zu ziehen. Wirkt schon ein bisschen optimistisch, diese ganze Aktion... und kann auch eigentlich nur schiefgehen. :scared:
Bei der Begegnung mit Rudolph ist mir dann diese Dialogpassage hier ins Auge gesprungen:
„Ich wollte doch nur… Balduin, ich weiß, dass das nicht ganz richtig war, aber ich habe so getan, als wäre ich du. Also, einfach deinen Namen gesagt. Damit ich deine Geburtsurkunde zurückbekommen kann. Aber das hat alles ewig gedauert. Nachdem der Mann am Empfang nach ganz viel Gerede meinte, ich bin wohl nicht da, um ein Fundgesuch zu machen sondern eine neue Urkunde zu beantragen, hat der mir ganz komische Fragen gestellt. Was ich machen würde, wenn mein Vater mich bitten würde, bei der Arbeit zu helfen oder wenn ein heißes Ofenrohr auf meine Mutter fallen würde und sowas. Und was für ein Sternzeichen ich habe. Ich wusste nicht einmal, dass ich so etwas überhaupt habe. Nur so Fragerei. Stundenlang ging das so. Das hat aber alles überhaupt nichts gebracht, und am Ende musste ich gehen. Ich glaube, der hat mich nur verarscht.“
Ist das vielleicht eine Anspielung auf die Charaktererstellung in Morrowind? Da kann man ja auch so Fragen beantworten, anstatt die Charakterklasse selbst zu wählen, und das waren auch so Fragen in diesem Stil. Ich hab das nur schon ewig nicht mehr auf diese Weise gemacht, deswegen weiß ich gar nicht, ob das mit dem Ofenrohr auch dabei war... aber möglich wärs schon. :D
Je näher sie der Asservatenkammer gekommen sind, desto gespannter war ich natürlich darauf, auf welche Weise du Katharina wieder zum Leben erwecken würdest. Ich hatte eigentlich am ehesten mit einer Erklärung gerechnet, dass die Falle zumindest teilweise nur eine Illusion war und Katharina nicht getötet, sondern nur irgendwie gefangen genommen wurde, aber die Lösung, die du gefunden hast, macht schon einiges mehr her: Katharina ist eine fies verschmorte Priesterin des Bösen mit goldener Maske! Sowas gefällt mir natürlich, und einmal mehr überraschst du mich in der Geschichte, weil ich sowas Gruseliges in der ursprünglich mal so bodenständigen Geschichte gar nicht erwartet hatte. Diese Szene hat mir auf jeden Fall sehr, sehr gut gefallen, die Geschichte wird jetzt wirklich immer besser und eindringlicher.
Ein bisschen (schwer konstruktive) Kritik muss trotzdem sein:
Am auffälligsten aber war das Gesicht dieser starren, bleichen Gestalt, das zu mehr als drei Vierteln von einer goldenen Metallplatte verdeckt war, und für welche Marcus kein anderer Begriff einfiel als der einer Totenmaske, denn auf der Goldschicht waren grob die Züge eines leblosen Frauengesichts nachgezeichnet.
Hier habe ich mich beim Lesen gleich gefragt, welche drei Viertel das denn sind, die von der Maske bedeckt sind. Ein richtig konkretes Bild von ihrem Gesicht konnte ich mir da nicht machen, weil man ja nicht weiß, ob nun der Mund unten frei ist oder oben die Augen, bzw. was vom Gesicht eigentlich noch übrig geblieben ist. Grundsätzlich ist es natürlich nicht schlecht, sich auch ein bisschen auf die Fantasie des Lesers zu verlassen, aber hier hättest du ruhig noch ein wenig mehr ins Detail gehen können, finde ich. Da ist man sonst ja dazu gezwungen, sich jetzt für eine Maskenart in Gedanken zu entscheiden, was dann aber das Risiko birgt, dass eine spätere genauere Beschreibung dieser gedanklichen Vorstellung widerspricht, weshalb ich das an der Stelle dann auch gelassen hatte und also kein konkretes Bild vor Augen hatte.
Kurz danach, als Katharina wieder weg ist, ist mir diese Passage hier aufgefallen:
„Da vorne sind ja Siegelstempel“, sagte er, und bewegte sich auf ein hoch angebrachtes Regalbrett zu, in direkter Nähe zum Stuhl, auf dem vor wenigen Augenblicken noch unglaublicherweise Katharina gesessen hatte. Marcus hätte gerne an eine Illusion geglaubt, jetzt, wo sein Blick noch einmal auf den leeren Stuhl fiel. Aber Katharina war eindeutig echt gewesen.
Dass es Marcus lieber wäre, wenn Katharina doch tot wäre, das kann ich gar nicht nachvollziehen. Auch wenn sie gerade auf der falschen Seite zu stehen scheint und einen ziemlich ramponierten Eindruck macht, müsste es ihm das doch trotzdem tausendmal lieber sein als eine tote Katharina. Denn so besteht ja zumindest noch eine kleine Chance, dass er Katharina als Freundin „wiederkriegt“, die bei einer toten Katharina nun so gar nicht gegeben wäre. Ich hätte eher erwartet, dass er erleichtert und aufgeregt ist, dass sie noch lebt und nun alles daran setzt, sie wiederzufinden und mit ihr zu reden. Deswegen fand ich auch diese einsetzende Lethargie danach etwas seltsam. Es gäbe doch eigentlich eine ganze Menge zu bereden, insofern für mich nicht so recht nachzuempfinden, dass dann alle so still und deprimiert sind. Ich nehme mal an, dass auch hier wieder die Vorgabe schuld ist, weil nur in dieser Stimmung das im Grunde ja völlig sinnlose Fertigstellen der Urkunde einigermaßen glaubwürdig ist. Vielleicht könnte aber auch die aufflammende Liebe Rudolphs zu Marcus die Ursache dieser Aktion sein (so wie MiMo es ja glaube ich aufgefasst hat), was mir als Interpretation auch wohl am besten gefällt, weil die Kussszene dadurch nicht so ganz verloren in der Geschichte steht und doch noch ein wichtiger Teil der Handlung wird. Denn hätte Rudolph nicht unbedingt die Urkunde fertigstellen wollen, dann wären sie ja nie diese Falltür heruntergefallen – auch das übrigens eine Wendung, die für mich komplett unerwartet kam, was auch daran lag, dass ich beim Lesen ganz vergessen hatte, dass die Fertigstellung des Gegenstands sich als großer Fehler erweisen sollte. Manchmal hat mein mieses Gedächtnis also auch seine Vorteile – fast so vorteilhaft wie Marcus' magischer Armstummel! Das ist übrigens eine Spezialfähigkeit, die ich mir gut in so einem Ubisoft-mäßigen Spiel vorstellen könnte. Da müsste man vor Türen dann immer eine Taste drücken, um in die Magic-Vision-View zu wechseln, in der dann bei gedrückt gehaltener Tase die magischen Kräfte aus der Falle gesaugt werden können, um sie zu entschärfen. Mal schauen, ob sich wieder einmal eine Spieleschmiede von dir inspirieren lassen wird, wie schon einst beim Blutmagier!
Zusammengefasst: Trotz der hier angebrachten Kritikpunkte war das ein wirklich tolles und mitreißendes Kapitel.
Als am Anfang des siebten Kapitels aus der Perspektive von Jordir und Rudolph erzählt wurde, hatte ich schon die Vermutung, dass vielleicht Rudolph der Überlebende aus der Gruppe Marcus/Balduin/Rudolph sein könnte und fand das gerade weil es so unerwartet wäre auch gar nicht mal so unplausibel. Dieser Verdacht hatte sich dann aber ziemlich schnell erledigt, nachdem Rudolph auf wirklich schockierende Weise aus der Welt geschaffen wurde. Ich hatte beim Auftritt des Monsignores ein bisschen damit gerechnet, dass Rudolph oder Jordir oder beide vielleicht in den Abgrund springen würden, um ihm zu entkommen, aber nicht damit, dass der arme Rudolph von einem Moment auf den anderen zu Klump geschmolzen würde. Da hat der Monsignore auch gleich einiges an positiver Erzschurken-Aura wieder gutgemacht, das er sich durch seinen ersten Auftritt verspielt hatte. Auch wenn er immer noch eher klischeehaftes Fanatikergedöns erzählt, wirkte er hier ernstzunehmender und glaubwürdiger auf mich. Jordir hatte ich nach Rudolphs Tod dann eigentlich auch schon abgeschrieben, und auch hier kam die Rettung durch Marcus Senior überraschend für mich. Also, du merkst schon, der Anfang des finalen Kapitels hat mir echt gut gefallen.
Wie mir das eigentliche Finale, das jetzt folgt, so gefallen haben könnte, darüber wurden hier ja schon die wildesten Spekulationen angestellt – und Achtung, jetzt kommt die spannende Auflösung: Ich halte diese lange Passage in dem unterirdischen Gewölbe für den mit einigem Abstand besten Teil der Geschichte und vielleicht auch in Sachen Spannung für das Beste, was du im Forum bisher präsentiert hast. Hier war ich wirklich voll und ganz gefesselt, und an „Traumbrecher“ hat mich dieses Szenario ja mal so überhaupt nicht erinnert. Man fühlt sich plötzlich wie in einer ganz anderen Welt, fast als wäre Marcus nicht in irgendein Kellergewölbe gefallen, sondern direkt in der Hölle gelandet. Wie Marcus seinen toten Bruder findet, und vor allem wie Balduin da auch liegt auf dem Goldhaufen mit dem durchbohrten Auge, über das er sich zu Anfang der Geschichte noch ständig beschwert hat – was an dieser Stelle so wirkt, als hätte er es in einer ganz anderen Geschichte getan, so wenig hat das hier mit der anfänglichen Stimmung zu tun –, das ist einfach unheimlich beklemmend und enorm intensiv geschildert. Diese Passage hier möchte ich beispielhaft dafür mal zitieren (und auch für die PotM nominieren):
Er schnappte nach Luft, wand sich, warf sich geradezu in diese krampfhaften Wehen hinein, wollte sich am liebsten selbst einmal ganz überstülpen, wollte alle seine Organe herauskotzen, damit sie ihn in Frieden ließen, damit er nichts mehr spüren musste. Doch er spürte alles, vor allem, wie sein Magen tobte, wie er versuchte, nicht mehr vorhandene Reste von längst vergangenen Mahlzeiten abzustoßen, dabei aber nur dickflüssige Fäden aus Speicheln freisetzte und die Rippen schmerzen ließ. Erst jetzt wurde Marcus bewusst, wie ewig lange seine letzte Mahlzeit her war, und es war ein so schrecklich banales Detail, dass er sich selbst zur Strafe gleich in die nächste Wehe des Erbrechens warf, bis schließlich all das Zucken und Drücken und Würgen, die Atemnot und die Beklemmungen, der Schmerz in Bauch, Brust und Magen, bis all das schließlich unwiederbringlich verebbte.
Und als Marcus seine feuchten Augen erneut auf den Goldhaufen vor sich richtete, hatte sich nichts verändert. Gar nichts.
Balduins Tod fand ich auch deshalb so traurig, weil man bei ihm ja im Laufe der Geschichte die größte Entwicklung gespürt hat. Er schien immer selbstbewusster zu werden, hat mehr noch als Marcus in vielen Situationen die Ruhe bewahrt, die richtigen Ideen gehabt und die Dinge in die Hand genommen. Und nun muss er nach dieser Entwicklung wie aus dem Nichts dran glauben, ohne jegliche Abschiedsworte oder wenigstens ein heldenhaftes Opfer... und ich bin auch noch schuld dran! §cry Übrigens ist es ja schon kurios, wie dir diese Vorgabe in die Hände gespielt hat, denn du musstest ja quasi überhaupt nichts mehr tun, um die Tode mit Rudolphs Entscheidung in Verbindung zu bringen. Da hast du wohl mal Glück gehabt, was aber auch nur ein gerechter Ausgleich für so Sachen wie die Rudolph-Marcus-Liebesgeschichte ist.
Was ich so von dir auch nicht erwartet hätte, ist diese ekelhafte Hirngrabschszene, die du dir bei der Begegnung mit Aaron hast einfallen lassen. Das war schon richtig heftig und ja, sowas zieht bei mir dann tatsächlich deutlich mehr als das Albtraumgedöns in „Traumbrecher“, zumindest wenn es so großartig geschrieben ist wie hier! Vor allem kommt das ja auch, nachdem sich Marcus gerade erst halberlei von der Konfrontation mit dem toten Balduin erholt und sich wieder etwas aufgerappelt hat... und dann gleich sowas! Was für mich spätestens ab dieser Stelle auch ganz stark zu der beklemmenden Atmosphäre beigetragen hat, war die Überzeugung, dass die Geschichte nur in einer großen Katastrophe für Marcus und seine Verbündeten endet konnte. Dass es am Ende noch zu einer Art kleinem Happy End kommen würde, damit hätte ich ganz ehrlich niemals gerechnet, so wie Marcus hier von einem Toten zum nächsten stolpert – und erst recht nicht, nachdem Marcus dann auch noch vergeblich nach dem Skelettschlüssel sucht und es völlig aussichtslos erscheint, überhaupt seinen Vater zu befreien, geschweige denn diese Revolution fortzuführen, die längst gescheitert scheint.
Und Marcus läuft dann ja auch dem ersten der Geistlichen direkt in die Arme. Da schien mir dann endgültig alles verloren zu sein, weil ich mir einfach nicht vorstellen konnte, dass Marcus in der direkten Konfrontation mit einem der Magier eine Schnitte haben könnte. Wobei ich natürlich echt gespannt war, welche Rolle Katharina nun im Finale spielen würde, und wie du es so hinbiegen würdest, dass sie dann doch wieder irgendwie auf der Seite von Marcus stehen würde. Das hast du dann aber gut hinbekommen, wenn auch diese Entzauberung, die da offenbar stattfindet, natürlich schon ein wenig plötzlich kommt und auch gar nicht so im Detail erklärt wird. Man kann sich aber ja denken, dass offenbar diese Maske für ihren scheinbaren Gesinnungswandel verantwortlich war und dass sie womöglich schlicht unter einem Kontrollzauber stand (was auch ganz gut dazu passen würde, dass sie nie was gesprochen hat und also keinen eigenen Willen zu erkennen gegeben hat). Das lässt dann auch die Worte der Geistlichen über die Erleuchtung durch Innos gleich in einem ganz anderen Licht erscheinen. Womöglich kommt Katharina dann am Ende doch ein klein wenig zu lässig daher, wenn man bedenkt, wie sehr sie da körperlich entstellt wurde und dass sie gerade erst aus der Fremdkontrolle erwacht ist, aber gut, das kann ja auch einfach ihre Art sein, damit umzugehen. Ich finde es ein bisschen schade, dass man sie nicht noch einmal in einem ruhigeren Gespräch erlebt hat, um ein wenig mehr nachempfinden zu können, wie sie das alles erlebt hat. Da muss man sich das meiste jetzt selber zusammenreimen und -spekulieren.
Auch wenn in den Bosskämpfen gegen die beiden Geistlichen nicht mehr so diese ganz dichte Horrorstimmung von vorher herrscht, bleibt die Spannung auch hier hoch. Im Gespräch mit Daron war mir natürlich klar, dass Marcus hier erstmal nicht sterben kann, weil Marcus und Katharina ja noch auf den Monsignore treffen mussten, aber ab Katharins Bekehrung habe ich dann eigentlich die ganze Zeit damit gerechnet, dass die beiden mir nichts, dir nichts abserviert würden, so sicher war ich mir, dass sie das nicht überleben würden.
Gerade weil das so spannend war, ist mir diese Dialogstelle dann glaube ich doch ein bisschen zu flapsig geraten:
Versuch es also erst gar nicht, mich mit irgendwelchen Predigten zu überzeugen. Das hat lange genug bei anderen funktioniert. Jetzt aber nicht mehr. Die Weltherrschaft der Laberköppe endet genau hier.
Einerseits schon lustig und auch passend, aber wie gesagt, in der Situation schien mir dieses Lustige nicht so richtig angebracht.
Eine große Genugtuung war natürlich der schön rabiate Tod des Monsignores. Von dem hatte ich da auch irgendwie so richtig die Schnauze voll, aber dann schon auf eine gute Art. :D Nicht ganz verstanden habe ich aber, wie sich das nun mit seiner Feuerfestigkeit verhält. Als Marcus' Haus abgebrannt ist, konnte er ja noch ganz entspannt in den Flammen stehen, aber hier heißt es nun, dass selbst ein kleiner Funken schon gefährlich für ihn ist. Vielleicht gibt es da ein System, das ich nicht durchschaut habe (also dass er irgendwie nur gegen bestimmte Arten von Magie oder nur gegen von ihm beschworene immun ist oder so), vielleicht ist dir da aber auch einfach ein Fehler unterlaufen.
Dass der große Unbekannte unter dem Innos-Triumvirat noch auftauchen würde, der ja ein paar dutzende Seiten vorher einmal erwähnt worden war, das hatte ich mir schon ein bisschen gedacht, und als es dann wirklich so kam und dann noch Marcus Senior und die Milizen aufkreuzten, da dachte ich mir nur: „Okay, jetzt wird er irgendeinen irrsinnig mächtigen Zauber ausführen und sie alle einäschern.“ Und tatsächlich zaubert er dann ja auch drauflos, beamt sich aber überraschenderweise nur weg – ohne dass man erfahren hätte, wer dieser mysteriöse Typ überhaupt ist (im Zweifel bestimmt Xardas). Ich bin auf jeden Fall schon sehr auf seinen nächsten Auftritt in deiner vierten Schreim-naoch-Buchstohm-Geschichte gespannt, für den du ihn dir offenbar vorsorglich mal aufgespart hast. :D Finde ich auch gut, dass du dieses Mysterium nicht aufgelöst hast, sondern diesem Pastor seine Aura der Rätselhaftigkeit bis zum Schluss gelassen hast. Auch, weil es dann nochmal zusätzlich dafür sorgt, dass dieses Ende nicht zu sehr als Happy End daherkommt (was aber eigentlich schon nach Balduins und Rudolphs Tod gar nicht mehr möglich war), weil der Sieg gegen die Geistlichen offenbar nur ein vorläufiger ist.
Das von der Vorgabe geforderte Mysterium dagegen macht dann im Vergleich, und hier muss ich jetzt leider mal wieder ins Nörgelige verfallen, nicht so viel her. Dass Katharina die Tochter von Cassia ist, das war doch von Anfang an offensichtlich (und zwar so sehr, dass ich es nicht mal hier im Kommentar erwähnt habe, wie mir gerade auffällt), also taugt ihr Auftritt zwar als Überraschung zum Schluss, aber nun wirklich nicht als Rätsel, über das man noch tagelang nachgrübelt – ist ja einfach sonnenklar, was da los war. Man könnte sich höchstens fragen, was Cassia von den ganzen Ereignissen mitbekommen hat und was genau sie dazu bewegt hat, nun einzugreifen, aber weil es dazu ja überhaupt keine Anhaltspunkte gibt, kann man auch schlecht Vermutungen anstellen. Grübeln werde ich dann wohl eher darüber, wie Marcus auf einmal seinen zweiten Arm zurückbekommen hat – oder ist es etwa der ältere Marcus, von dem da am Schluss die Rede ist? Aber das hieße ja... dass Jaron auch der Vater Marcus des Älteren ist! :eek: Unfassbar – ein epic Brainfuck, wie er im Buche steht! §danke Wobei ich ein bisschen die Befürchtung habe, dass dieses Mysterium nach Abschluss der Umfrage auf ebenso mysteriöse Art und Weise wieder aus der Geschichte verschwinden könnte. :D
Unabhängig von der Vorgabenerfüllungsqualität muss ich sagen, dass ich diese letzten paar Zeilen nach dem Verschwinden des Pastors nicht so gelungen finde. Erstmal wirkt es nicht richtig passend, wie da auf einmal Alfred anfängt, so nacherzählungsmäßig von seiner Rettung zu berichten, weil das zur Stimmung einfach nicht passen will – insbesondere wie er das tut:
Sie zog dann auf einmal ein grünes, schimmerndes Messer, so eines wie… es hatte diesen Dietrich am Griff, und mit dem hat sie dann das Schloss aufbekommen. Sie hat dann nicht mehr viel gesagt, aber das, was sie gesagt hat, ist mir umso mehr in Erinnerung geblieben. Sie sagte: ’Geh und hilf deinem Fleisch und Blut, wie ich es auch hätte tun müssen, aber nicht konnte.’ Sie hat dann aus ihrem Mantel, oder was auch immer sie trug, plötzlich diese Waffe hervorgeholt und mir in die Hand gedrückt. Sie wollte dann direkt loseilen, blieb dann aber noch einmal stehen. Das letzte, was sie dann sagte, war: ’Vorsichtig mit der Axt.’ Und dann war sie auch schon weg.
Das sind ganz klar einige Danns zu viel! Ich kenn das Problem ja auch und baue auch gerne viel zu viele Danns, Jetzts und Jas in Geschichten und Kommentare und sonstwo ein, aber an dieser Stelle hier so kurz vor Schluss und nach dem spannungsgeladenen Finale fand ich es besonders störend, wie das hier so holprig runtererzählt wird. Auch sonst macht es den Eindruck, als müsstest du jetzt aber ganz schnell fertig werden (was ja vermutlich auch so war), denn nun dreht es sich nur noch kurz um das vorlagengemäße mehr oder weniger mysteriöse Ereignis rund um Katharinas Mutter, und dann ist auch schon Schluss. Wenn man bedenkt, wie in der ersten Hälfte der Geschichte alles und jedes wieder und wieder zerredet wurde, dann ist es schon echt merkwürdig, dass ausgerechnet an der Stelle, wo es noch so vieles zu bereden gäbe, auf einmal abgebrochen wird. Nur weil die drei Obergeistlichen erstmal weg vom Fenster sind, heißt das ja nicht, dass damit alles in trockenen Tüchern ist. Wer übernimmt denn jetzt die Herrschaft über die Stadt? Die beiden Marci und ihre Kumpels? Können die sowas überhaupt? Nimmt das die Stadtbevölkerung denn einfach so hin, bzw. gibt es nicht noch viele andere Innos-Leute, die Widerstand leisten dürften? Wie gehen Ilse und Alfred mit der ganzen neuen Situation durch die Enthüllungen und durch Balduins Tod um? Wie kommt Katharina mit ihrer Entstellung und Fremdsteuerung klar? Natürlich hätte man nicht alles davon klären müssen, aber zumindest einen kleinen Ausblick in die Zukunft hätte ich mir schon noch gewünscht. So ist nach dem „Pflichtteil“ direkt Sense, was ich schon etwas ernüchternd finde, und was der dramatischen Entwicklung zum Ende der Geschichte hin einfach nicht gerecht wird. Da kann man wirklich nur hoffen, dass du irgendwann nochmal eine Fortsetzung schreiben wirst, wofür ja aber auch zum Glück einiges spricht, insbesondere natürlich die Flucht des Pastors.
Ja, und damit wäre ich dann beim ultimativen Fazit zu „Rotes Wachs“ angelangt!
In der ersten Hälfte wird die Geschichte ganz stark von Dialogen geprägt, was mich anfangs noch nicht so gestört hat, aber dann doch in der Art und Weise, wie hier Vieles allzu ausführlich durchgekaut wird, teils für eine ziemliche Langatmigkeit gesorgt hat – insbesondere im zweiten Abschnitt des ersten und im zweiten Kapitel ist mir das negativ aufgefallen, und auch im vierten Kapitel und im anfänglichen Marcus-Gespräch des fünften Kapitels hätte eine gerafftere Erzählweise in den ausufernden Dialogpassagen der Geschichte sicher gut getan. Das dritte Kapitel bildet dazwischen eine kurze Spannungsspitze, aber davon abgesehen bestehen zu große Teile der Geschichte darin, dass Marcus, Balduin, Katharina und/oder Rudolph zusammen sitzen oder stehen und reden. Vielleicht habe ich mit meinen Vorgaben auch einen gewissen Anteil daran, dass das so ist – insbesondere die erste, zweite und vierte Vorgabe haben ja wirklich kaum was außer Gesprächen gefordert. Andererseits ist mir dieses Problem z.B. bei Stone oder auch MiMo nicht so aufgefallen; die haben es in ihren ersten Posts besser geschafft, die Labervorgaben in eine dynamischere Handlung einzubetten (bei MiMo kann ich momentan nur die ersten drei Posts beurteilen, aber da findet ja ein wahres Actiongewitter statt, selbst wenn die Vorgabe nur gemütliches Pläneschmieden fordert :D). Vielleicht hast du dich da ein wenig zu sehr auf die Lösung der Vorgaben konzentriert – besonders im zweiten Post kam mir das so vor, dass du durchgehend damit beschäftigt warst, dem Leser und vielleicht dir selbst die Umsetzung der Vorgabe plausibel zu machen und auf Logikfehler abzuklopfen.
Dass die Geschichte in der ersten Hälfte trotz der Längen nicht langweilig wird, liegt vor allem an den sympathischen Figuren, denen ich von Anfang an die Daumen gedrückt habe und deren freundschaftliche Verbindung man wirklich spüren kann. Wie sie miteinander umgehen, das wirkt ziemlich echt und natürlich – mal abgesehen von der bizarren Knutschszene, die du dir in Eigeninitiative aber sicher auch nicht so ausgedacht hättest. :D
So richtig gut wird’s dann in Kapitel 5, als der alte Marcus seine Beteiligung an den Geschehnissen enthüllt und einiges in einem anderen Licht erscheint – das ist so eine Art von Wendung, die man eigentlich nicht von dir kennt und von der du ja immer behauptet hast, dass du sie nicht hinkriegen könntest, und die genau deswegen wahrscheinlich auch so unerwartet für mich kam. Das war wirklich ein toller Moment, in der die Geschichte plötzlich so richtig aufgelebt hat – und in den letzten beiden Kapitel, die ja zum Glück auch die längsten der Geschichte sind, geht es dann endlich so richtig zur Sache und es kochen haufenweise Emotionen und Menschen hoch bzw. weg, dass es sich fast wie eine ganz neue Geschichte anfühlt. Aus dem Blickwinkel heraus finde ich dann sogar die Gemächlichkeit der ersten Kapitel wieder ein Stück weit verzeihlich, weil die letzten beiden Kapitel und insbesondere die Passagen im unterirdischen Gewölbe ja auch gerade aus dem Kontrast zum Anfang der Geschichte ihre Wirkung beziehen.
Die Unvorhersehbarkeit ist wahrscheinlich auch eine der größten Stärken der Geschichte, die glaube ich noch bei keiner anderen deiner Storys so ausgeprägt war. Bei so Geschichten wie „Kochkunst“, „Armer Juan“ oder zuletzt „Edifizien und Frantale“ konnte man das Ende ziemlich früh absehen, was hier völlig anders war – beziehungsweise war das Ende, das ich glaubte, absehen zu können, dann ja doch ein völlig anderes. :D Und die effektivsten Überraschungen waren auch gar nicht diejenigen, die in den Vorgaben gefordert waren, sondern diejenigen, die du dir selber ausgedacht hast: Ganz besonders natürlich die Sache mit dem älteren Marcus, aber auch kleinere Enthüllungen wie Jordirs Vergangenheit oder Katharinas zeitweiser Seitenwechsel haben mir gut gefallen. Gegen Ende hin ist dann wirklich einiges los in der Geschichte, und dieser Eindruck ist es natürlich vor allem, der jetzt nach dem Lesen der Geschichte bei mir hängengeblieben ist – insbesondere das starke Finale (mit Ausnahme der letzten paar Zeilen). Deswegen denke ich, dass das trotz all der Macken, die ich hier aufgezählt habe, vielleicht sogar deine bisher beste Schreim-naoch-Buchstohm-Geschichte ist – die ersten beiden waren zwar durchgängig auf stabilerem Qualitätsniveau, aber dafür konnten die mich nicht so stark begeistern wie „Rotes Wachs“ zum Ende hin.
So, und zum Schluss des Kommentars folgt jetzt noch die Liste sämtlicher Fehler und fehlerähnlichen Stellen, die ich finden konnte.
Wie Brüder waren sie, sagte man, und zu einem guten Stück stimmte es auch, denn seit frühester Kindheit, nicht lange nach der Geburt, hatten sie sich die selben Eltern geteilt – und taten dies im Grunde auch heute noch. Auch, wenn Marcus längst aus ihrem gemeinsamen Zuhause ausgezogen war. Und trotzdem waren er und Balduin in ihrer freien Zeit häufig gemeinsam zu sehen. Das war in einer Hafenstadt, die so klein war, wie Khorinis, aber auch kaum zu vermeiden.
Diese Passage ist nicht so richtig schön formuliert mit dieser Aneinanderreihng von „Auch wenn“, „Und trotzdem“ und „aber“. Es geht irgendwie immer so hin und her und es fiel mir beim ersten Lesen etwas schwer zu verstehen, was eigentlich so richtig die Aussage des Ganzen ist, weil sich die Teilsätze immer gegenseitig ein bisschen widersprechen.
Niemand antworte.
antwortete
Das Hinzukommen des anderen schien ihn etwas zu überfordern.
des Anderen
Hinter ihnen führt eine – zugezogene und vermutlich abgeschlossene – Tür zu den Gefängniszellen.
führte
„Das kann sich aber auch ganz schnell ändern, wenn sie nochmal zurückgehen und dein Haus durchsuchen“, antworte Balduin, und Marcus musste sich im Stillen eingestehen, dass er recht hatte.
antwortete
„Dass dir doch auch Marcus vermittelt hat, oder wie war das?“, hakte Katharina nach.
Das
Da Katharina aber wohl deutlich häufiger in den Konflikt mit dem Gesetz kam oder sich zumindest immer an Rande solcher Konflikte bewegte, war es nur natürlich, dass sie sich da besser auskannte.
am Rande
Wenn der besser ist als unser, dann nehme ich den auch noch mit.
unserer
Marcus hoffte inständig, dass sie Recht behalten würde.
_____
Marcus hoffte inständig, dass er sich bei den Kanonenkugeln nicht verzählt hatte.
Ist das Absicht, dass die beiden Sätze gleich beginnen? Könnte vielleicht als Stilmittel durchgehen, aber ich finds eher nicht so schön.
Der andere Marcus würde das nämlich merkten, wie er alles merkte, weil er immer noch nachträglich alles auf Fehler nachzählte.
merken
Nachdem Marcus die letzte Kanonenkugel zurück in die Kiste befördert und das Ergebnis – einhundertundsiebenunddreißig Stück – auf der Liste eingetragen hatte, ließ er sich erschöpft auf einer unbenutzen Holzkiste nieder und erlaubte sich eine kurze Pause.
unbenutzten
„Du mich auch“, sagte Katharina und ließ sich geschickt sich auf einem großen Fass nieder, die Beine baumelnd.
ein „sich“ zu viel
Was viele Männer nicht wussten: Auch Frauen schwitzten manchmal.
Kein Fehler, aber das klingt irgendwie so Charlotte-Roche-mäßig. §ugly
Nach einem fast eine halbe Minute andauerndem Austausch von Blicken aber zeigte sich Rudolph erwartungsgemäß einsichtig.
andauernden
Nachdem ich das Haus des Monsignore in Stich gelassen habe und dann auch noch vor den Torwachen weggerannt bin…
im Stich
und er war erstaunt, wie klar er sich selbst hören könnte
konnte
Lange werde ich aber nicht mehr waren können.
warten
Aber weil ich eine Junge war
ein
Der Krieg ist ein Malstrom für so etwas, und nur wer sich freischwimmt, kann sich dafür schützen.
davor
Die Frauen hatten vor ihm jedenfalls nichts zu befürchten
von
Und noch bevor er sich gesetzt hatte, hatte er zwei Blätter Papier auf den Tisch geknallt.
Kann man zwei Blätter Papier so richtig auf den Tisch knallen? Das klappt doch eigentlich nur bei einem Stapel, oder? Bei zwei Blättern dürfte es auf jeden Fall keinen ordentlichen Knall geben, schätze ich mal!
„Verstehst du denn gar nichts?“, setzte er auf den verwirren Blick des Lagermeisters nach.
verwirrten
„Deshalb hast du mit Katharina über den Monsignore gesprochen“, brachte der alte Marcus aus seiner Kehle hervor, fuhr sich mit der Hand erst über das Gesicht und dann hinein in dem Bart, an dem er sich dann selbst festhielt.
in den Bart
Immerhin bin ja ich nicht dein Vater, der dich verleugnet hat.
Ich würde das umformulieren zu: „Immerhin bin ja nicht ich dein Vater, der dich verleugnet hat.“
Marcus’ haut
Haut
Es war eine konzentrierte Geschäftigkeit, bei der die einzelnen Akteure wie kleine Zahnrädchen im Innern eines riesigen Uhrwerks ineinandergegriffen
ineinandergriffen
Schon im nächsten Moment aber glühte alles an ihm und Marcus war zu überrascht, um noch irgendwie darauf zu reagieren zu können
Ein „zu“ zu viel!
Der Verlust seiner rechten Hand schien ihm im diesen Augenblick wie eine bloße Unannehmlichkeit, eine nervige Störung, etwas, was einem den Tag vermieste.
in diesem Augenblick
Der Lagermeister saß auf einem bereitgestellten Stuhl, während Alfred, eine ungewohnte Unruhe ausstrahlend, am Küchentisch in der Mitte des Raumes stand und sich, den langen Körper gebeugt, auf der Tischplatte abstütze
abstützte
Balduin meinte, er sei recht unauffällig und könnte dann mal vorsichtig in der Nähe schauen, wie die Lage aussiehst.
aussieht
Weißt du denn, dass ich… also, das ich und Balduin es nun wissen?
dass
Er war nie derjenige gewesen, der sich in Diskussionen in die Enge trieben ließ, auch diesmal nicht.
treiben
Er hätte es ihr vorher niemals zugetraut, überhaupt nur in die Nähe eines brennenden Hauses gehen
Ein „zu“ zu wenig!
Ilse hatte sich nun vom ihrem Ziehsohn gelöst
von ihrem
Sonntagspaziergangs
Sonntagsspaziergangs
Diese Logik hatte sich dem jungen Marcus zwar nicht erschlossen, zumal in der aufkommenden Unruhe der Hafenstadt, nachdem sich die Gerüchte über nun gleich zwei Brände innerhalb kürzester Zeit herumgesprochen hatten, die Aufmerksamkeit der Bürger nun vor allem Feuer, weniger auf andere Personen gerichtet war.
„auf Feuer“ müsste das heißen, oder?
„Marcus, was ist mit deinem… Hand?“, setzte Rudolph an, als er den Verband am Ende von Marcus’ gekürztem Arm entdeckte.
Ich weiß nicht, ob das Absicht ist mit „deinem Hand“, also ob Rudolph da erst irgendwas anderes sagen will. Aber wenn, dann habe ich keine Ahnung was, also fände ich es in dem Fall auch doof. :D
Marcus musste allerdings bald erkennen, dass es keine gute Idee gewesen war, den Atem anzuhalten – denn als es plötzlich laut klickte, verschlug es ihm den Atem, den er ja gar nicht mehr hatte.
Die Formulierung ist nicht so griffig. Wenn er keinen Atem mehr hat, kann ihm ja auch nichts mehr verschlagen werden, also dürfte es doch eigentlich ganz egal sein, ob er nun den Atem anhält oder nicht!
Rudolphs Atem war deutlich hörbar, Marcus ihn außerdem wie kleine Windböen in seinem schweißnassen Nacken.
Da fehlt „fühlte“ oder irgendwas in der Richtung.
Das magische Feier reinigte ihren Leib und erleuchtete ihre Seele.
Feuer
Ab und ab ergriff jemand noch einmal das Wort
Ab und an
ein Vibrieren, dass sich zu einem Beben auswuchs
das
Der Richter, hob erneut seine Hände und setzte zu weiteren Worten an.
Das Komma sollte weg.
Die Erkenntnis, dass er bei seinem Sturz derart viel Glück gehabt hatte, dass ein paar gebrochenen Zehen und vielleicht auch Rippen, ein paar Schmerzen und Unannehmlichkeiten einem aufgeplatztem Schädel, einem durchbohrten Kopf und sonstwelchen Verletzungen, insgesamt also drei Toten gegenüberstanden, war bitter.
gebrochene Zehen
Es war ein ganz eigenartiger Moment zwischen ihm und seinem Vater, in dem beiden klar war, das alles Gesagte vollkommen bedeutungslos war.
dass
Marcus hatte kaum unter Kontrolle über das, was er sagte.
Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten, den Satz zu reparieren, aber so wie er jetzt ist, sollte er besser nicht bleiben!
Die Anspannung, der Drang, erst dem Mann an die Gurgel zu nehmen
gehen
Richter Monsignore Huff blieb vor dem Altar stehen und beobachtete, wie Katharina in ihrer goldenen Maske und dem mechanischem Gang langsam auf Marcus zu schritt
mechanischen Gang
er entwickelt einen gewaltigen Zug – und fiel dann mit einem Mal hintenüber.
entwickelte
Während sich Katharina also höchstens darüber sorgen machen musste
Sorgen
Marcus spürte, das Teile des Feuergeschosses aus Katharinas Händen
dass
als ein helles Licht, dass die Menschheit führen möge.
das
Was ist es, dass die Menschen dazu treibt, sich beständig gegenseitig umzubringen?
das
John Irenicus
27.07.2016, 22:33
So, dann will ich jetzt endlich mal diesen großartigen Monsterkommentar von Laido beantworten!
Am Beginn des ersten Posts ist mir ja ehrlich gesagt zuerst aufgefallen, dass diese Sache mit dem Rauschen ein klein wenig an den Beginn meiner eigenen „Schreim naoch Buchstohm“-Geschichte erinnert. Ich vermute mal, dass das reiner Zufall ist und du im Rauschen nicht unbedingt ein Geheimrezept für den (Co-)Sieg zu erkennen geglaubt hast, aber naja, wenn es schon vermutlich sonst niemandem auffällt, muss ich es ja zumindest hier mal anmerken. :D
Mir ist's auch nicht aufgefallen, war also Zufall!
Mit dem Auftauchen der Wachmänner spitzt sich die Situation dann gehörig zu (auch wenn das so diesmal ausnahmsweise nicht wörtlich in der Vorgabe gefordert war), wobei trotz der Döseligkeit der Wachleute das Bedrohungspotential, das von den beiden ausgeht, sehr gut spürbar ist. Trotzdem musste ich an der Stelle hier ziemlich lachen:
Im Zweifel immer eine spiezen Idde!
Ist ja auch von ihm (http://starsmedia.ign.com/stars/image/article/873/873741/top-25-final-fantasy-characters-of-all-time-20080513031635695-000.jpg) inspiriert!
Dass Marcus dann Katharina rät, wegzulaufen, fand ich etwas merkwürdig. Also, ein besonders guter Rat ist das ja nun nicht so wirklich. Bisher wird ihr schließlich nur vorgeworfen, eventuell ein bisschen Rauch produziert zu haben, und da würde sie wohl viel eher in Schwierigkeiten geraten, wenn sie sich jetzt durchs Weglaufen unnötig verdächtig machen würde.
Naja, ich find, dass sie wegläuft, während sie gerade abgeführt werden soll, würde sie ja nicht unbedingt noch mehr verdächtig machen. Dass der Rat jetzt nicht besonders gut, schlau und/oder originell ist, das gestehe ich allerdings ein. §ugly
Auch was den zweiten Teil des Posts angeht, kann ich mich MiMos Kritik anschließen: So richtig hundertprozentig stimmig wirkt es nicht, dass dieser „Wir erzählen uns jetzt nochmal alle gegenseitig, was wir eh schon wissen und was außer uns besser niemand wissen sollte“-Dialog ausgerechnet in der Kaserne geführt wird. Und dass dann auch nochmal die ganzen Hintergründe mit der Geburtsurkundenvorzeigepflicht ausgeführt werden, das kommt mir in der Situation ganz besonders merkwürdig vor. Ich meine, es gibt durch den gescheiterten Fälschungsversuch, die Verhaftung und die Furcht, dass die Fälschung auffliegen könnte, so viele ganz neue Gedanken und Emotionen, mit denen sich die Drei beschäftigen könnten, dass es mir ziemlich unwahrscheinlich vorkommt, dass sie dann ausgerechnet über etwas reden, das ihnen schon vorher bekannt war und das sie ja auf jeden Fall schon einmal mehr oder weniger ausführlich besprochen haben müssen, bevor sie mit der ganzen Fälscherei überhaupt angefangen haben. Da ist also schon ziemlich eindeutig herauszulesen, dass es in erster Linie der Leser ist, der diese Informationen bekommen soll. Du scheinst das ja selber auch ein bisschen gemerkt zu haben und hast wohl deshalb am Ende diese paar Sätze eingebaut, in denen Marcus nochmal darüber nachdenkt, wieso er eigentlich darüber nachdenkt, worüber er gerade nachdenkt, aber das ändert dann auch nichts mehr daran, dass das alles nicht so richtig elegant wirkt.
Ja, dafür kann ich mich auch einfach nicht so gut rechtfertigen. :( Außer halt mit dem Grund, den du ja auch bemerkt hast: Dass der Leser weiß, was Sache ist. Dazu passt auch das hier...
Außerdem hatte ich das Gefühl, dass man einige Informationen nochmal auf dem Silbertablett vorgesetzt bekommt, die man sich eigentlich schon ganz gut selbst zusammenreimen konnte. Also, ein bisschen weniger wäre hier aus meiner Sicht mehr gewesen!
... weil ich wohl vor allem mit Gewalt über so die grundlegenden Dinge offen Klarheit schaffen wollte. Vor allem wohl auch für mich selbst, bevor ich mich - siehe unten - zu viel verzettele.
Ein Aspekt der Hintergründe kommt mir auch ein wenig unstimmig vor:
Wenn es denen darum geht, die Bürgerschaft reinzuhalten, wieso erlauben sie es dann überhaupt, dass jeder mit einer Lehre zum Bürger werden kann? Wäre es dann nicht sinnvoller, einfach diese Regelung abzuschaffen, anstelle den umständlichen Weg über die Entbürgerlichung bei fehlender Geburtsurkunde zu gehen? Diese Regel ist ja eigentlich gerade dazu da, dass Kinder von Nicht-Bürgern Bürger werden können, denn die Bürger-Sprösslinge werden ja sicher automatisch Bürger sein und nicht erst eine Lehre anfangen müssen.
Ja, also diese Hintergründe kamen mir selbst auch immer unstimmiger vor, und da hatte ich dann ein ähnliches Problem wie bei meiner Wichtelgeschichte letztens. Habe so mit dem Rest der Story dann versucht, trotz dieses Wahns seitens der Stadt auch so ein bisschen Desorganisiertheit reinzubringen, was dann so fehlgehende Regelungen erklären könnte, aber naja... die Unstimmigkeit einfach in die Geschichte hinein zu verlagern, das ist ja eher so billige Trickserei. :D
Ob die Bürger-Sprösslinge automatisch Bürger sind, weiß ich da gar nicht mal so, aber sinnig wäre es wohl schon. Vielleicht ist man aber auch einfach nur so bis zum "lehrfähigen" Alter so mit unter dem Bürgerstatus seiner Eltern und muss sich dann alsbald um eine Lehre kümmern, um nicht doch kein Bürger zu sein. Aber das ist jetzt alles nur Spekulation außerhalb der Geschichte und hilft nicht so ganz darüber hinweg, dass diese Verfolgungsstrategie seitens der Stadt irgendwie merkwürdig wirkt.
Ein bisschen erinnert mich die Figurenkonstellation und die ganz grobe Thematik (Setting, Konflikt mit der Obrigkeit) ja an „Sandro“, was mir aber jetzt beim Schreiben des Kommentars erst aufgefallen ist. Lässt sich natürlich alles nicht 1:1 vergleichen, aber das „Feeling“ ist schon ein bisschen ähnlich, finde ich. Passt auch dazu, dass man die Story zumindest bis hierhin angesichts des hohen Dialoganteils auch problemlos als Hörspieltext hätte schreiben können.
Hatte beim Schreiben selbst relativ schnell gesehen, dass das voll "sandromäßig" wird und wollte es dann eigentlich auch gar nicht weiter verhindern. :p
Trotzdem kommt mir diese Konstruktion irgendwie nicht so ganz einwandfrei stimmig vor: Wieso wurde die Geburtsurkunde eigentlich konfisziert, und wieso wurde sie dann einfach so in einer Asservatenkammer deponiert, ohne dass sich jemand drum kümmert? Ich meine, wenn jemand von der Miliz die Urkunde mitgenommen hat, dann muss er ja gemerkt haben, dass damit irgendwas nicht stimmt bzw. muss er eigentlich schon einen Verdacht gehabt haben, dass sie als Grundlage für eine Fälschung benutzt wurde. Einen anderen Grund gibt’s wohl kaum, aus dem Haus irgendeine Urkunde einzusacken. Aber die drei Freunde scheinen gar nicht davon auszugehen, dass dieser Fälschungsverdacht im Raum stehen könnte, denn ansonsten müssten sie sich doch noch um ganz andere Sachen Sorgen machen als „nur“ um die Ausweisung von Balduin und Marcus. Und dann würde es ja wohl auch kaum was bringen, die Urkunde einfach aus der Asservatenkammer zu klauen, weil dadurch natürlich nicht gleich der ganze Vorwurf der Urkundenfälschung aus der Welt geschafft ist. Irgendwie scheinen die wohl davon auszugehen, dass die Urkunde einfach mal so von der Miliz mitgenommen wurde, ohne dass sich jemand größere Gedanken darüber gemacht hat, aber das ist doch selbst bei den eher trantütigen Gestalten, die da arbeiten, ziemlich unwahrscheinlich. Vielleicht hab ich auch irgendwas Wichtiges überlesen, aber auch nach dem zweiten Lesen jetzt kommt mir das nicht so ganz stimmig vor.
Ich beurteile den Einwurf jetzt mal auf Basis des Verhaltens der drei Protagonisten: Das ist so ein bisschen ähnlich, wie ich oben gemeint habe: Die nehmen die Wachen usw. halt einfach nicht ernst genug, um da besonders große Sorgen zu haben (was angesichts des Auftritts von Ulfs dann auch nicht so fernliegend ist); weshalb sie es dann schon für realistisch halten, dass die Urkunde zwar mitgenommen wird, dann aber erstmal weiter nichts passiert. Du hast aber wohl schon recht damit, dass deren Reaktion dafür dann immer noch zu milde ist bzw. ihre Pläne für das weitere Vorgehen nicht so besonders zielführend sind. Hm.
Diese Passage hier scheint mir im Übrigen nicht zu dem zu passen, was im ersten Post gesagt wurde:
Im ersten Post hieß es doch noch, dass Balduins Eltern nur deshalb nicht bezeugen können, dass Marcus ihr Sohn ist, weil sie schon vor Langem der Öffentlichkeit bzw. Stadtverwaltung gegenüber klargemacht haben, dass er ihr Adoptivsohn ist und sie im Rathaus deshalb wissen, dass Ilse und Alfred nicht seine Eltern sein können. Aber genauso müssten sie dann ja wissen, dass Balduin ihr leiblicher Sohn ist, bzw. gäbe es dieses ganze Problem bei Balduin einfach nicht.
Könnte ja irgendwie sein, dass die Verwaltung halt einfach trotzdem nochmal die Urkunde sehen will. Ich meine, du wirst es ja auch kennen von diversen Einstellungsunterlagen: Da wollen die ja auch immer die Geburtsurkunde sehen, obwohl es ja wenig zweifelhaft ist, dass man geboren wurde. §ugly
Aber ernsthafter: Da gilt dann auch wieder so ein bisschen das von oben gesagte, dass ich diese ganzen Hintergründe eher so schwammig angelegt habe und gehofft habe, dass da keiner genauer drüber nachdenkt, sodass es schnell mit einem "Die spinnen halt im Rathaus" wegzuwischen ist. Tja... hat wohl nicht so gut geklappt. :grinundwe Sehe diese Schwachstelle in der Konstruktion der Handlung aber ganz genau so.
Ebenfalls etwas merkwürdig, aber das jetzt eher im positiven Sinne, ist die Einführung des Marcus aus „Rosa Flaggen“ als Namensvetter des neuen Marcus. Würde mich ja mal schwer interessieren, ob du das wirklich von Anfang an genau so geplant hattest, oder ob dir erst durch meinen Kommentar nach Post 1 damals aufgefallen ist, dass der Marcus genauso heißt wie der aus „Rosa Flaggen“. Auffällig ist es ja schon, dass der Lagermeister erst im zweiten Post auftritt... aber wahrscheinlich überschätze ich meinen Einfluss auf deine Gedankenwelt da eklatant und das war einfach ganz bewusst als kleine Irreführung geplant, um den Leser zunächst mal denken zu lassen, ein Prequel von „Rosa Flaggen“ vor sich zu haben, nur um ihn dann im zweiten Post zu überraschen.
Hatte das schon vor deinem Kommentar geplant, den zweiten Marcus reinzunehmen. Das hatte auch ein bisschen damit zu tun, dass ich, wie das halt häufig so ist, einfach so lange über dem Namen für den Protagonisten gegrübelt habe. Und "Marcus" ist so ein Name, der häufig passt. Dann dachte ich erst, ja nee, aber den gibt es ja schon in "Rosa Flaggen", aber ein anderer ist mir halt auch nicht eingefallen und dann bin ich da hängengeblieben. Den zweiten Marcus und "echten" Marcus habe ich dann eher deshalb reingebracht, um gerade klarzustellen, dass dieser junge Marcus hier eben nicht der alte Marcus ist... äh, oder irgendwie so. §ugly
Was die Vorgabe angeht, hatte ich das Gefühl, dass du dich in diesem Post doch ziemlich mit der Umsetzung abgemüht hast. Insbesondere die Erklärung dafür, wieso nun Balduin und Marcus auch noch mit zum Haus des Monsignore sollen, wird ein bisschen umständlich entwickelt und wirkt auch am Ende nicht so ganz überzeugend, nachdem Katharina ja im Mittelteil sehr nachvollziehbar dargelegt hat, wieso es eben nicht sinnvoll wäre, wenn noch jemand anders mit dabei ist. Dass sie selbst dann auf einmal doch wieder Balduin ins Spiel bringt, ist für mich nicht so recht schlüssig und widerspricht eben dem, was sie vorher gesagt hat. Und die Erklärung, dass es Rudolph wegen seiner Blödheit nicht stört, wenn noch jemand dabei ist... naja... das hat ja wenig mit Intelligenz zu tun, mit der Frau des Herzens allein sein zu wollen, sondern eher mit Instinkt, oder? :D
Ja, ist wie du sagst: Der Teil der Vorgabe, dass alle da antanzen müssen, hat mir wirklich gar nicht gepasst. Mir ist dann leider auch einfach nichts Besseres eingefallen, um das vernünftig in den von mir angedachten Storyverlauf einzubauen.
Was vielleicht ein bisschen seltsam wirkt, ist, dass der Generalschlüssel die Haustür noch öffnen konnte, dann aber bei der Tür zur Asservatenkammer versagt, aber gut, wie das bei Schlüsseln halt immer so ist... denkbar ist so ein Verhalten dann ja irgendwie schon, und mit der genauen Funktionsweise von Generalschlüsseln kenn ich mich jetzt eh nicht so gut aus, dass ich mir da ein Urteil anmaßen möchte. Insofern eine sauber gelöste Vorgabe, würde ich mal sagen.
Ja, hatte ich mir auch so gedacht. Irgendwann kommt dann halt der Zeitpunkt, zu dem der Schlüssel dann eben gar nicht mehr richtig funktioniert. Hatte mir das ein bisschen so gedacht, dass er durch die Öffnung der Haustür in schon nicht mehr geeignetem Zustand dann endgültig geschrottet wird.
Wobei, jetzt wo ist es schreibe, fällt mir da doch noch was ein! Wie Balduin am Ende nochmal umkehrt und den Skelettschlüssel mitnimmt, das wirkte doch etwas konstruiert und nicht so nachvollziehbar. Auch die Bemerkung, dass Balduin wohl selbst nicht weiß, warum er es getan hat, hilft da nicht viel und provoziert eher die gedankliche Erwiderung: „Na, weil es halt in der Vorgabe steht.“ :D
Schuldig im Sinne der Anklage. §gnah
Gewundert hat mich übrigens, dass Katharina im Beisein Rudolphs so offenherzig über Dietriche plaudert und dabei ja ziemlich eindeutig offenbart, dass sie eine Diebin ist. Ich hätte jetzt nicht gedacht, dass Rudolph davon weiß bzw. davon erfahren soll, denn so müsste ihm die ganze Sache doch nochmal deutlich dubioser vorkommen.
Sie vertraut dann einfach auf Rudolphs generelles langsames Schalten und ihre Reize. :D
Diese Stelle hier war mir dann auch in Sachen Kitsch eine ganze Schippe zu viel:
Ich musste ja die Leidenschaftlichkeit betonen! Naja, ganz ehrlich: Jetzt, wo ich das nochmal lese, frage ich mich wirklich, was ich mir dabei gedacht habe. Das ändere ich dann, wenn ich dran denke, nach Ablauf der Umfrage (also bald :scared:)) auf jeden Fall noch.
Aber so für sich gesehen hat sich das schon spannend gelesen, zumal man immer schön kombinieren konnte, für welche Namen und Begriffe die einzelnen Initialen so stehen. Und die Amigos-Hommage hat mich natürlich auch sehr gefreut. :D
Finde es ja mittlerweile schon ärgerlich, dass ich nicht bereits in "Rosa Flaggen" diese Zeilen verbaut habe. Das wäre dann ja ein tolles Markenzeichen für meine "Schreim naoch Buchstohm"-Geschichten. §ugly
Einzig dass das Ende der „Rosa Flaggen“, bei dem ja die Frauen nicht auf Irdorath geblieben sind, nun so verkehrt wird, dass die Frauen da doch ihre Festung aufgebaut haben, das finde ich nicht ganz so schön. Es passte dir wohl einfach besser in den Kram, aber weil auch (wenn ich nichts übersehen habe) kein Hinweis darauf gegeben wird, wieso sich die Frauen umentschieden haben, wirkt das ein bisschen zu konstruiert auf mich. Das ist wie bei manchen Filmfortsetzungen, in denen sich die Dinge dann plötzlich auch ganz anders entwickelt haben als am Ende des vorherigen Films angedeutet, einfach weil ein wichtiger Schauspieler abgesprungen ist oder die Drehbuchschreiber andere Pläne hatten oder so. Finde ich immer ein bisschen unschön, sowas, auch wenn es hier natürlich nur eine Kleinigkeit ist.
Im Grunde kann ich dir da nur zustimmen. Genau die gleichen Gedanken hatte ich auch. Aber ich wollte das dann halt unbedingt so bzw. brauchte es für diese ganze Konstruktion und musste es dann halt so erzwingen.
Da habe ich Balduin beim Lesen jedenfalls in Gedanken beigepflichtet! Es passt natürlich andererseits ganz gut zu Marcus' Kauzigkeit, dass er solche wenig nachvollziehbaren Entscheidungen trifft. Habe aber trotzdem das Gefühl, dass es nicht nur daran liegt, sondern mehr noch daran, dass er halt so handeln musste, damit deine Geschichte funktioniert. :D
Ja, kann ich ja schlecht verleugnen, dass das eben diesen Grund hatte. :D Allerdings, finde ich, lässt es sich eben ganz gut mit dem Charakter des alten Marcus erklären; und überhaupt hat es mir dann auch Spaß gemacht, ihn einfach "unlogisch" handeln zu lassen. Weil es mich oft etwas irritiert, wenn die Glaubwürdigkeit einer Geschichte damit in Frage gestellt wird, dass die Personen dort "unlogisch" handelten - wo das doch in vielen Fällen viel eher die Realität trifft als ein hundertprozentig korrektes und logisches Handeln. :D
Übrigens, einen kleinen Logikfehler glaube ich noch aufgespürt zu haben: Als Marcus, Balduin und Katharina im zweiten Post aus der Kaserne kommen, da geht ihnen der ältere Marcus ja entgegen. Aber er müsste eigentlich doch in der anderen Richtung unterwegs sein, wenn er gerade erst in der Kaserne war, um sie da rauszuholen, oder? $ausheck
Da habe ich eigentlich schon drauf geachtet, dass es passt:
„Dann mach doch einfach mal die Augen au… da vorne ist Marcus! Vorsicht, granteliger Lagermeister und Ex-Seefahrer auf Kurs!“
Katharina deutete die Treppe herunter, auf deren letzten Stufen ein kleinerer, aber dafür besonders aufrecht gehender Mann in Kriegswams heruntermarschierte. Seine Statur war in der Tat unverwechselbar, auch Marcus hatte seinen Namensvetter und Vorgesetzten sofort erkannt, noch bevor dieser sich zu ihnen umgedreht hatte.
Das mit dem "auf Kurs" ist vielleicht etwas uneindeutig formuliert, aber es ist dann eben schon so, dass Marcus die Treppen heruntergeht und sich dann erst zu ihnen umdreht, ihnen ursprünglich also gar nicht entgegen kommt (WENIGSTENS EINEN VERMEINTLICHEN LOGIKFEHLER ENTKRÄFTET, HA!).
Was die kurze Szene mit Rudolph angeht, die dann folgt, kann ich mich glaube ich einfach MiMo anschließen. So richtig überzeugt hat mich das mit dem vielen Glück hier auch nicht... ich verstehe schon, warum du das gemacht hast, aber für mein Empfinden funktioniert es an der Stelle irgendwie nicht so richtig gut. Dass Rudolph so ein Glück hat, ist ja letztendlich nur eine etwas faule Erklärung dafür, wieso er überhaupt problemlos bis zum Rathaus kommt. Und dass einem die dann noch so prominent aufgetischt wird, das finde ich halt nicht so gelungen.
Hm, na gut, dann muss ich wohl einsehen, dass das einfach nicht funktioniert hat.
In der Szene wird ja auch zum ersten Mal deutlich, dass das Haus des Monsignores tatsächlich zu einem großen Teil abgebrannt ist durch die Feuerfalle. Da musste ich beim Lesen schon ziemlich stutzen. Wer baut denn bitteschön eine Einbruchssicherung in sein Haus ein, die im Falle eines Einbruchs das halbe oder mit ein bisschen Pech auch ganze Haus abfackelt? Okay, der Monsignore ist ja offenbar feuerfest, wie die nächste Szene dann zeigt, aber trotzdem kommt es mir etwas weit hergeholt vor, dass er es billigend mit einplant, sein Haus niederbrennen zu lassen, sobald irgendwer mit einem falschen Schlüssel im Schlüsselloch der Asservatenkammertür rumstochert. Als Feuermagier sollte es ihm doch eigentlich auch möglich sein, eine Falle zu entwickeln, die dann eben nur denjenigen an der Tür in Flammen aufgehen lässt und nicht gleich den ganzen Rest – ist ja schließlich magisches Feuer, da wird sowas doch bestimmt gehen.
Hm... die Ausreden "Weil er irre ist" oder "Die Falle hat halt anders funktioniert, als gedacht", die lässt du wohl nicht gelten, oder? §ugly
Also, zunächst mal fand ich es klasse, dass man so Leute wie Alfred/Jaron, Ilse und Jordir nun auch mal live und direkt erlebt, und dass sie auch durchaus wichtige Rollen in der Geschichte spielen.
Ich fand es allerdings ein bisschen ärgerlich, dass ich es versäumt habe, Alfred und Ilse vorher schonmal in persona (oder in personii oder wie der Plural da wäre) auftreten zu lassen, um diesem Kontrast zum gutbürgerlichen Leben vorher halt so richtig zünden zu lassen. Hier musste ich quasi alles direkt hintereinanderschalten, fand ich dann nicht so gut. Ich hätte gerne auch Ilse eine viel tragendere Rolle gegeben, aber dafür war dann allein schon wegen der vielen Personen einfach nicht mehr so der Platz vorhanden.
Mein erster größerer Kritikpunkt an diesem Post besteht dann in der Trennung der beiden Gruppen, denn die Gründe dafür habe ich nicht verstanden. Wieso soll es Sinn ergeben, dass ein kleines Grüppchen schon ohne jede Unterstützung durch die Miliz oder sonstige richtige Kampfkraft zum Haus des Monsignores geht? Was genau wollen die da eigentlich machen und wieso hoffen sie, im Zweifel gegen den Monsignore, der ja immerhin ein extrem mächtiger Magier ist, wie sich gezeigt hat, bestehen zu können? Das scheint mir alles nur durch die Vorgabe motiviert zu sein, wobei es ja auch problemlos möglich gewesen wäre, gemeinsam als größere Gruppe zusammen mit einem Teil der Miliz zum Haus des Monsignores zu ziehen. Oder es hätte halt ein echter Grund dafür hergemusst, der es wirklich nötig macht, sofort als Kleingruppe dahin zu gehen und irgendwas zu machen – aber den gibt’s ja nicht, außer dieser sehr vagen Begründung, dass man keine Zeit verlieren dürfe. Über die Magie scheinen sich die Revolutionäre übrigens generell nicht so viele Gedanken zu machen... also, ich hätte da an deren Stelle trotz aller Bewaffnung schon große Sorgen, einfach verbrannt zu werden, bevor ich überhaupt dazu komme, mein Schwert zu ziehen. Wirkt schon ein bisschen optimistisch, diese ganze Aktion... und kann auch eigentlich nur schiefgehen. :scared:
Ja, sehe ich wieder mal ähnlich und habe es schon beim Schreiben gemerkt, dass das so eine tolle Idee auch nicht ist. Die Gründe außerhalb der Geschichte waren natürlich erstens, dass nicht zu viele Personen auf einem Haufen sind und zweitens, dass eben am Ende diese "Rettung" kommen kann.
Bei der Begegnung mit Rudolph ist mir dann diese Dialogpassage hier ins Auge gesprungen:
Ist das vielleicht eine Anspielung auf die Charaktererstellung in Morrowind? Da kann man ja auch so Fragen beantworten, anstatt die Charakterklasse selbst zu wählen, und das waren auch so Fragen in diesem Stil. Ich hab das nur schon ewig nicht mehr auf diese Weise gemacht, deswegen weiß ich gar nicht, ob das mit dem Ofenrohr auch dabei war... aber möglich wärs schon. :D
"Vielleicht" ist ja gut... ich dachte, das wäre so offensichtlich, dass es schon wieder unerträglich albern ist. :D Ja, ist natürlich so, und diese Ofenrohr-Frage ist natürlich auch dabei und war mir eigentlich immer mit am prominentesten in Erinnerung geblieben (neben dieser "Fiesling will dir dein Gebäck wegnehmen"-Frage natürlich). Ich mach das eigentlich jedes Mal zum Spaß so um zu schauen was bei rauskommt und wähle mir dann halt doch eine andere Klasse. §ugly
Ein bisschen (schwer konstruktive) Kritik muss trotzdem sein:
Hier habe ich mich beim Lesen gleich gefragt, welche drei Viertel das denn sind, die von der Maske bedeckt sind. Ein richtig konkretes Bild von ihrem Gesicht konnte ich mir da nicht machen, weil man ja nicht weiß, ob nun der Mund unten frei ist oder oben die Augen, bzw. was vom Gesicht eigentlich noch übrig geblieben ist. Grundsätzlich ist es natürlich nicht schlecht, sich auch ein bisschen auf die Fantasie des Lesers zu verlassen, aber hier hättest du ruhig noch ein wenig mehr ins Detail gehen können, finde ich. Da ist man sonst ja dazu gezwungen, sich jetzt für eine Maskenart in Gedanken zu entscheiden, was dann aber das Risiko birgt, dass eine spätere genauere Beschreibung dieser gedanklichen Vorstellung widerspricht, weshalb ich das an der Stelle dann auch gelassen hatte und also kein konkretes Bild vor Augen hatte.
Interessanter Hinweis... vielleicht besser ich da sogar auch noch nach! Jedenfalls für kommende Geschichten (die auch wieder Masken beinhalten könnten!) versuche ich mal, mir das Prinzip zu merken.
Kurz danach, als Katharina wieder weg ist, ist mir diese Passage hier aufgefallen:
Dass es Marcus lieber wäre, wenn Katharina doch tot wäre, das kann ich gar nicht nachvollziehen. Auch wenn sie gerade auf der falschen Seite zu stehen scheint und einen ziemlich ramponierten Eindruck macht, müsste es ihm das doch trotzdem tausendmal lieber sein als eine tote Katharina. Denn so besteht ja zumindest noch eine kleine Chance, dass er Katharina als Freundin „wiederkriegt“, die bei einer toten Katharina nun so gar nicht gegeben wäre. Ich hätte eher erwartet, dass er erleichtert und aufgeregt ist, dass sie noch lebt und nun alles daran setzt, sie wiederzufinden und mit ihr zu reden.
Naja, nachdem alles immer weiter den Bach runtergegangen ist, ist Marcus wohl einfach nicht mehr so optimistisch.
Deswegen fand ich auch diese einsetzende Lethargie danach etwas seltsam. Es gäbe doch eigentlich eine ganze Menge zu bereden, insofern für mich nicht so recht nachzuempfinden, dass dann alle so still und deprimiert sind. Ich nehme mal an, dass auch hier wieder die Vorgabe schuld ist, weil nur in dieser Stimmung das im Grunde ja völlig sinnlose Fertigstellen der Urkunde einigermaßen glaubwürdig ist.
Ja, ist natürlich die Vorgabe schuld - oder besser gesagt ich, dem nichts Besseres eingefallen ist, um die Erfüllung der Vorgabe da noch einzuflechten. :mad:
Manchmal hat mein mieses Gedächtnis also auch seine Vorteile – fast so vorteilhaft wie Marcus' magischer Armstummel! Das ist übrigens eine Spezialfähigkeit, die ich mir gut in so einem Ubisoft-mäßigen Spiel vorstellen könnte. Da müsste man vor Türen dann immer eine Taste drücken, um in die Magic-Vision-View zu wechseln, in der dann bei gedrückt gehaltener Tase die magischen Kräfte aus der Falle gesaugt werden können, um sie zu entschärfen. Mal schauen, ob sich wieder einmal eine Spieleschmiede von dir inspirieren lassen wird, wie schon einst beim Blutmagier!
Sehr gut. §hehe
Wie mir das eigentliche Finale, das jetzt folgt, so gefallen haben könnte, darüber wurden hier ja schon die wildesten Spekulationen angestellt – und Achtung, jetzt kommt die spannende Auflösung: Ich halte diese lange Passage in dem unterirdischen Gewölbe für den mit einigem Abstand besten Teil der Geschichte und vielleicht auch in Sachen Spannung für das Beste, was du im Forum bisher präsentiert hast.
Oha! Also damit hat hier jetzt wohl keiner gerechnet. :D Freut mich jedenfalls, dass dir das im Grundsatz so gut gefallen hat und danke für das Lob. :gratz
Ich finde es ein bisschen schade, dass man sie nicht noch einmal in einem ruhigeren Gespräch erlebt hat, um ein wenig mehr nachempfinden zu können, wie sie das alles erlebt hat. Da muss man sich das meiste jetzt selber zusammenreimen und -spekulieren.
Ja, finde ich auch schade. Aber die Geschichte musste ja auch irgendwann zu Ende gehen...
Gerade weil das so spannend war, ist mir diese Dialogstelle dann glaube ich doch ein bisschen zu flapsig geraten:
Einerseits schon lustig und auch passend, aber wie gesagt, in der Situation schien mir dieses Lustige nicht so richtig angebracht.
Ja gut, lag natürlich daran, dass ich diesen Satz unbedingt in eine Story einbauen wollte, und aus Marcus' Munde schien es mir eben am passendsten. Vielleicht ist es wohl zu lustig, aber gut...
Eine große Genugtuung war natürlich der schön rabiate Tod des Monsignores. Von dem hatte ich da auch irgendwie so richtig die Schnauze voll, aber dann schon auf eine gute Art. :D Nicht ganz verstanden habe ich aber, wie sich das nun mit seiner Feuerfestigkeit verhält. Als Marcus' Haus abgebrannt ist, konnte er ja noch ganz entspannt in den Flammen stehen, aber hier heißt es nun, dass selbst ein kleiner Funken schon gefährlich für ihn ist. Vielleicht gibt es da ein System, das ich nicht durchschaut habe (also dass er irgendwie nur gegen bestimmte Arten von Magie oder nur gegen von ihm beschworene immun ist oder so), vielleicht ist dir da aber auch einfach ein Fehler unterlaufen.
Papperlapapp, Fehler unterlaufen, ich doch nicht! Sieht man in Gothic doch sehr häufig, dass Leute gegen ihre eigene beschworene Magie immun sind: Die stundenlang in den Händen gehaltenen Feuerbälle; der Feuerregen, der alles, nur nicht den Beschwörer selbst verbrennt...
Dass der große Unbekannte unter dem Innos-Triumvirat noch auftauchen würde, der ja ein paar dutzende Seiten vorher einmal erwähnt worden war, das hatte ich mir schon ein bisschen gedacht, und als es dann wirklich so kam und dann noch Marcus Senior und die Milizen aufkreuzten, da dachte ich mir nur: „Okay, jetzt wird er irgendeinen irrsinnig mächtigen Zauber ausführen und sie alle einäschern.“ Und tatsächlich zaubert er dann ja auch drauflos, beamt sich aber überraschenderweise nur weg – ohne dass man erfahren hätte, wer dieser mysteriöse Typ überhaupt ist (im Zweifel bestimmt Xardas).
War jetzt aber schon recht intensiv angedeutet, was für eine Person das sein könnte. Aber vielleicht hätte ich hier auch mal lieber wieder eine Fußnote setzen sollen!
Das von der Vorgabe geforderte Mysterium dagegen macht dann im Vergleich, und hier muss ich jetzt leider mal wieder ins Nörgelige verfallen, nicht so viel her. Dass Katharina die Tochter von Cassia ist, das war doch von Anfang an offensichtlich (und zwar so sehr, dass ich es nicht mal hier im Kommentar erwähnt habe, wie mir gerade auffällt), also taugt ihr Auftritt zwar als Überraschung zum Schluss, aber nun wirklich nicht als Rätsel, über das man noch tagelang nachgrübelt – ist ja einfach sonnenklar, was da los war. Man könnte sich höchstens fragen, was Cassia von den ganzen Ereignissen mitbekommen hat und was genau sie dazu bewegt hat, nun einzugreifen, aber weil es dazu ja überhaupt keine Anhaltspunkte gibt, kann man auch schlecht Vermutungen anstellen. Grübeln werde ich dann wohl eher darüber, wie Marcus auf einmal seinen zweiten Arm zurückbekommen hat – oder ist es etwa der ältere Marcus, von dem da am Schluss die Rede ist? Aber das hieße ja... dass Jaron auch der Vater Marcus des Älteren ist! :eek: Unfassbar – ein epic Brainfuck, wie er im Buche steht! §danke Wobei ich ein bisschen die Befürchtung habe, dass dieses Mysterium nach Abschluss der Umfrage auf ebenso mysteriöse Art und Weise wieder aus der Geschichte verschwinden könnte. :D
Tja, äh, ich sag mal lieber was zu dem Teil mit der (vermeintlichen!) Cassia: Die Identität der Person ist vielleicht nicht das Rätsel, aber dafür, wo sie auf einmal herkommt, woher sie den Skelettschlüssel auf einmal wieder her hat, wo sie vorher die ganze Zeit war und so weiter! Das ist doch Wahnsinn! Naja gut, ich gebe es zu: So richtig überzeugt hat mich dieses "Rätsel" auch nicht, und in Wahrheit ist es auch keines, zumindest nicht im eigentlichen Sinne.
Unabhängig von der Vorgabenerfüllungsqualität muss ich sagen, dass ich diese letzten paar Zeilen nach dem Verschwinden des Pastors nicht so gelungen finde. Erstmal wirkt es nicht richtig passend, wie da auf einmal Alfred anfängt, so nacherzählungsmäßig von seiner Rettung zu berichten, weil das zur Stimmung einfach nicht passen will – insbesondere wie er das tut:
Das sind ganz klar einige Danns zu viel! Ich kenn das Problem ja auch und baue auch gerne viel zu viele Danns, Jetzts und Jas in Geschichten und Kommentare und sonstwo ein, aber an dieser Stelle hier so kurz vor Schluss und nach dem spannungsgeladenen Finale fand ich es besonders störend, wie das hier so holprig runtererzählt wird.
Gut, da muss ich dann wohl nochmal nachbessern.
Auch sonst macht es den Eindruck, als müsstest du jetzt aber ganz schnell fertig werden (was ja vermutlich auch so war), denn nun dreht es sich nur noch kurz um das vorlagengemäße mehr oder weniger mysteriöse Ereignis rund um Katharinas Mutter, und dann ist auch schon Schluss. Wenn man bedenkt, wie in der ersten Hälfte der Geschichte alles und jedes wieder und wieder zerredet wurde, dann ist es schon echt merkwürdig, dass ausgerechnet an der Stelle, wo es noch so vieles zu bereden gäbe, auf einmal abgebrochen wird. Nur weil die drei Obergeistlichen erstmal weg vom Fenster sind, heißt das ja nicht, dass damit alles in trockenen Tüchern ist. Wer übernimmt denn jetzt die Herrschaft über die Stadt? Die beiden Marci und ihre Kumpels? Können die sowas überhaupt? Nimmt das die Stadtbevölkerung denn einfach so hin, bzw. gibt es nicht noch viele andere Innos-Leute, die Widerstand leisten dürften? Wie gehen Ilse und Alfred mit der ganzen neuen Situation durch die Enthüllungen und durch Balduins Tod um? Wie kommt Katharina mit ihrer Entstellung und Fremdsteuerung klar?
Naja nun, zu meiner Verteidigung kann ich vorbringen, dass die Vorgabe ja ausdrücklich verlangte, dass DIE LETZTEN SÄTZE diese Rätsel aufgeben, von daher musste da ja schnell Schluss sein - und angesichts der vielen Fragen, die du dir stellst, gibt's ja offenbar doch genug Dinge zum drüber Nachgrübeln. :p
Vielleicht hast du dich da ein wenig zu sehr auf die Lösung der Vorgaben konzentriert – besonders im zweiten Post kam mir das so vor, dass du durchgehend damit beschäftigt warst, dem Leser und vielleicht dir selbst die Umsetzung der Vorgabe plausibel zu machen und auf Logikfehler abzuklopfen.
Ja, das ist bei mir ja leider häufiger mal das Problem...
So richtig gut wird’s dann in Kapitel 5, als der alte Marcus seine Beteiligung an den Geschehnissen enthüllt und einiges in einem anderen Licht erscheint – das ist so eine Art von Wendung, die man eigentlich nicht von dir kennt und von der du ja immer behauptet hast, dass du sie nicht hinkriegen könntest, und die genau deswegen wahrscheinlich auch so unerwartet für mich kam. Das war wirklich ein toller Moment, in der die Geschichte plötzlich so richtig aufgelebt hat – und in den letzten beiden Kapitel, die ja zum Glück auch die längsten der Geschichte sind, geht es dann endlich so richtig zur Sache und es kochen haufenweise Emotionen und Menschen hoch bzw. weg, dass es sich fast wie eine ganz neue Geschichte anfühlt. Aus dem Blickwinkel heraus finde ich dann sogar die Gemächlichkeit der ersten Kapitel wieder ein Stück weit verzeihlich, weil die letzten beiden Kapitel und insbesondere die Passagen im unterirdischen Gewölbe ja auch gerade aus dem Kontrast zum Anfang der Geschichte ihre Wirkung beziehen.
Ja, so ein klein bisschen war es dann auch so gedacht mit diesem Kontrast, weil ich - zumindest in letzter Zeit - ja lieber so ganz normale Leute als Personen habe, die dann in irgendsowas reinrutschen, was immer schlimmer wird, bis dann dieser "Endgültig Schluss mit lustig"-Moment kommt. Von daher muss das am Anfang auch alles so ein bisschen langsamer vor sich gehen... stimmt natürlich trotzdem, dass die Geschichte mal ein bisschen schneller zu Potte hätte kommen können, aber das ist bei mir ja auch so ein generelles Problem. :D
Die Unvorhersehbarkeit ist wahrscheinlich auch eine der größten Stärken der Geschichte, die glaube ich noch bei keiner anderen deiner Storys so ausgeprägt war. Bei so Geschichten wie „Kochkunst“, „Armer Juan“ oder zuletzt „Edifizien und Frantale“ konnte man das Ende ziemlich früh absehen, was hier völlig anders war – beziehungsweise war das Ende, das ich glaubte, absehen zu können, dann ja doch ein völlig anderes. :D
Ja, gerade nachdem du das bei "Edifizien und Frantale" kritisiert hattest, wollte ich da schon bewusst mal was entgegensetzen.
Deswegen denke ich, dass das trotz all der Macken, die ich hier aufgezählt habe, vielleicht sogar deine bisher beste Schreim-naoch-Buchstohm-Geschichte ist – die ersten beiden waren zwar durchgängig auf stabilerem Qualitätsniveau, aber dafür konnten die mich nicht so stark begeistern wie „Rotes Wachs“ zum Ende hin.
Oh, das hätte ich ja jetzt nach der vielen Kritik gar nicht gedacht, dankeschön! Aber gut, vielleicht sagt das jetzt ja auch weniger was über die Qualität dieser Geschichte als vielmehr über die Qualität der anderen Schreim-naoch-Buchstohm-Geschichten aus. §ugly
So, und zum Schluss des Kommentars folgt jetzt noch die Liste sämtlicher Fehler und fehlerähnlichen Stellen, die ich finden konnte.
Vielen Dank für die ganzen Fehlerhinweise! Sitze da jetzt auch echt auf heißen Kohlen, das alles endlich verbessern zu können.
Und abschließend natürlich nochmal riesigen Dank für diesen ebenso riesigen und auch sehr differenzierten Kommentar samt all der (größtenteils berechtigten) Kritik! Ich habe jetzt nicht auf jede Kritik geantwortet - die Stellen, zu denen ich nichts gesagt habe, habe ich gegenüber MiMo schon beantwortet und da auch keine passende Ausrede gefunden. Von daher bedeutet das an diesen Stellen, dass ich die Kritik einfach zu 100% nachvollziehen kann bzw. keine Ausflüchte parat habe. :D
Vielen Dank also fürs Lesen und kommentieren! :gratz
Laidoridas
28.07.2016, 00:17
Ist ja auch von ihm (http://starsmedia.ign.com/stars/image/article/873/873741/top-25-final-fantasy-characters-of-all-time-20080513031635695-000.jpg) inspiriert!
War mir gar nicht aufgefallen, aber stimmt ja tatsächlich. :D
Da habe ich eigentlich schon drauf geachtet, dass es passt:
Das mit dem "auf Kurs" ist vielleicht etwas uneindeutig formuliert, aber es ist dann eben schon so, dass Marcus die Treppen heruntergeht und sich dann erst zu ihnen umdreht, ihnen ursprünglich also gar nicht entgegen kommt (WENIGSTENS EINEN VERMEINTLICHEN LOGIKFEHLER ENTKRÄFTET, HA!).
Huch, das überrascht mich jetzt aber. Ich hatte mir die Stelle nämlich gleich nach dem Lesen des Kapitels nochmal angeschaut und da hatte ich irgendwie ganz eindeutig den Eindruck gewonnen, dass Marcus auf sie zu geht. Deswegen hab ichs mir beim Schreiben dieser Kommentarpassage dann gar nicht nochmal angesehen, weil ich diesen vermeintlichen Fehler noch so klar im Kopf hatte, dass ich das nicht mehr für nötig hielt... da muss ich mich aber echt mal gehörig verguckt haben, denn das ist ja eigentlich schon wirklich eindeutig, dass Marcus da vor ihnen die Treppe runtergeht und nicht auf sie zukommt. Da zweifel ich ja schon fast ein bisschen an meinem Verstand, weil ich noch gut in Erinnerung habe, wie genau ich mir die Stelle angeschaut habe... uff! Naja, aber ist ja schön, wenn ich dir damit eine Freude machen konnte und du mir hier nicht nur demütig zustimmen musstest. :cool:
Hm... die Ausreden "Weil er irre ist" oder "Die Falle hat halt anders funktioniert, als gedacht", die lässt du wohl nicht gelten, oder? §ugly
Nö. :p
Ich fand es allerdings ein bisschen ärgerlich, dass ich es versäumt habe, Alfred und Ilse vorher schonmal in persona (oder in personii oder wie der Plural da wäre) auftreten zu lassen, um diesem Kontrast zum gutbürgerlichen Leben vorher halt so richtig zünden zu lassen. Hier musste ich quasi alles direkt hintereinanderschalten, fand ich dann nicht so gut. Ich hätte gerne auch Ilse eine viel tragendere Rolle gegeben, aber dafür war dann allein schon wegen der vielen Personen einfach nicht mehr so der Platz vorhanden.
Fand ich aber gar nicht so schlimm, weil ich schon das Gefühl hatte, durch die Gespräche über die beiden einen ganz guten Eindruck von ihnen bekommen zu haben. Mir hat das schon gut so gefallen, dass man so häufig von ihnen hört und sie erst spät auftreten, das macht es dann eben zu etwas Besonderem.
"Vielleicht" ist ja gut... ich dachte, das wäre so offensichtlich, dass es schon wieder unerträglich albern ist. :D Ja, ist natürlich so, und diese Ofenrohr-Frage ist natürlich auch dabei und war mir eigentlich immer mit am prominentesten in Erinnerung geblieben (neben dieser "Fiesling will dir dein Gebäck wegnehmen"-Frage natürlich). Ich mach das eigentlich jedes Mal zum Spaß so um zu schauen was bei rauskommt und wähle mir dann halt doch eine andere Klasse. §ugly
Ich hab das glaube ich wirklich nur beim ersten Spielen mal ausprobiert, und das ist jetzt bestimmt gut und gerne zwölf Jahre her (ächz §gnah). Muss ich beim nächsten Mal dann unbedingt nochmal ausprobieren, wenn die Fragen so spektakulär sind. :D
Oha! Also damit hat hier jetzt wohl keiner gerechnet. :D Freut mich jedenfalls, dass dir das im Grundsatz so gut gefallen hat und danke für das Lob. :gratz
"Im Grundsatz" klingt jetzt so, als hätte ichs dann letztendlich doch wieder scheiße gefunden. §ugly Ich weiß gar nicht, wieso ihr so fest davon ausgegangen seid, dass ich das langweilig finden würde, nur weil ich diese eine Schleichszene in "Traumbrecher" nicht so dolle fand. Das hier ist doch echt mal ein ganz anderes Kaliber!
Papperlapapp, Fehler unterlaufen, ich doch nicht! Sieht man in Gothic doch sehr häufig, dass Leute gegen ihre eigene beschworene Magie immun sind: Die stundenlang in den Händen gehaltenen Feuerbälle; der Feuerregen, der alles, nur nicht den Beschwörer selbst verbrennt...
Hm, naja, gut... lassen wir das mal so gelten!
War jetzt aber schon recht intensiv angedeutet, was für eine Person das sein könnte. Aber vielleicht hätte ich hier auch mal lieber wieder eine Fußnote setzen sollen!
Ohh, jetzt wo du es erwähnst, ist mir wieder eingefallen, dass mir das mit der pulsierenden Halsschlagader gleich so bekannt vorkam! Also ist das Pater Lahache! :eek: Ich hatte ja mal eher ein bisschen vermutet, dass es vielleicht Karrypto sein könnte, weil der sich ja am Ende von "Silberne Schwingen" auch weggebeamt hat und das diese Geschichte dann auch so richtig stark mit der neuen verknüpfen würde. Aber dass Karrypto nun in Wahrheit auch Pater Lahache ist, das glaube ich doch eher weniger. Ist aber schon etwas merkwürdig, dass jetzt eine Figur aus dieser Geschichte in der Geschichte in einer anderen Geschichte auftaucht, da hätte ich nun gar nicht mit gerechnet.
Tja, äh, ich sag mal lieber was zu dem Teil mit der (vermeintlichen!) Cassia: Die Identität der Person ist vielleicht nicht das Rätsel, aber dafür, wo sie auf einmal herkommt, woher sie den Skelettschlüssel auf einmal wieder her hat, wo sie vorher die ganze Zeit war und so weiter! Das ist doch Wahnsinn! Naja gut, ich gebe es zu: So richtig überzeugt hat mich dieses "Rätsel" auch nicht, und in Wahrheit ist es auch keines, zumindest nicht im eigentlichen Sinne.
Kann man dieses Rätsel denn lösen? Ich hatte nicht so den Eindruck, dass Cassias Eingreifen vorher schon mal angedeutet wurde und man da irgendwelche Spuren in der Geschichte finden kann, aber ich kann die natürlich auch gut und gerne übersehen haben.
Naja nun, zu meiner Verteidigung kann ich vorbringen, dass die Vorgabe ja ausdrücklich verlangte, dass DIE LETZTEN SÄTZE diese Rätsel aufgeben, von daher musste da ja schnell Schluss sein - und angesichts der vielen Fragen, die du dir stellst, gibt's ja offenbar doch genug Dinge zum drüber Nachgrübeln. :p
Ja gut, aber die Vorgabe verlangte ja nicht, dass die letzten Sätze der Geschichte so schnell kommen müssen. Du hättest das Rätsel auch irgendwann zwei Wochen später oder so einbringen können. Das wäre sicher sogar besser gewesen, wenn das erst später rausgekommen wäre, weil Jaron dann nicht direkt nach dem Endkampf so unvermittelt damit hätte anfangen müssen. Also, die Ausrede gilt nicht, finde ich!
Und abschließend natürlich nochmal riesigen Dank für diesen ebenso riesigen und auch sehr differenzierten Kommentar samt all der (größtenteils berechtigten) Kritik! Ich habe jetzt nicht auf jede Kritik geantwortet - die Stellen, zu denen ich nichts gesagt habe, habe ich gegenüber MiMo schon beantwortet und da auch keine passende Ausrede gefunden. Von daher bedeutet das an diesen Stellen, dass ich die Kritik einfach zu 100% nachvollziehen kann bzw. keine Ausflüchte parat habe. :D
Ich bin ja echt froh, dass du mir da so oft zugestimmt hast und wir uns hier jetzt keine Schlammschlacht liefern müssen! §knuddel
John Irenicus
28.07.2016, 10:36
Fand ich aber gar nicht so schlimm, weil ich schon das Gefühl hatte, durch die Gespräche über die beiden einen ganz guten Eindruck von ihnen bekommen zu haben. Mir hat das schon gut so gefallen, dass man so häufig von ihnen hört und sie erst spät auftreten, das macht es dann eben zu etwas Besonderem.
Ja, den Effekt habe ich auch bemerkt und den finde ich an sich auch gar nicht so schlecht. Ich finde eben nur, dass er nicht zu den Eltern als Personen passt. Das sind ja jetzt eher nicht so Figuren, die "dann endlich mal auftauchen", wo sie doch eigentlich die ganze Zeit auch in der Stadt sind und so weiter. Aber gut, hast schon recht, jetzt total schlimm ist es nicht.
Ich hab das glaube ich wirklich nur beim ersten Spielen mal ausprobiert, und das ist jetzt bestimmt gut und gerne zwölf Jahre her (ächz §gnah). Muss ich beim nächsten Mal dann unbedingt nochmal ausprobieren, wenn die Fragen so spektakulär sind. :D
Diese Fragen gibt's ja glaube ich in allen TES-Spielen der Hauptreihe (oder zumindest denen, die ich mal gespielt habe, über Skyrim kann ich jetzt natürlich nix sagen) und manche sind auch seit Beginn immer wieder verwendet worden.
"Im Grundsatz" klingt jetzt so, als hätte ichs dann letztendlich doch wieder scheiße gefunden. §ugly Ich weiß gar nicht, wieso ihr so fest davon ausgegangen seid, dass ich das langweilig finden würde, nur weil ich diese eine Schleichszene in "Traumbrecher" nicht so dolle fand. Das hier ist doch echt mal ein ganz anderes Kaliber!
Ich will halt fremdes Lob nicht immer so übertrieben wiedergeben, so nach dem Motto "Ja danke dass du das für die best passage ever written hältst", obwohl es dann doch Kritik im Detail gibt. :D
Ja gut, wir sind wohl halt gerade fest davon ausgegangen, eben WEIL du diese eine Schleichszene in "Traumbrecher" nicht so dolle fandest. Ich hielt die Stellen eben schon für sehr vergleichbar!
Ohh, jetzt wo du es erwähnst, ist mir wieder eingefallen, dass mir das mit der pulsierenden Halsschlagader gleich so bekannt vorkam! Also ist das Pater Lahache! :eek: Ich hatte ja mal eher ein bisschen vermutet, dass es vielleicht Karrypto sein könnte, weil der sich ja am Ende von "Silberne Schwingen" auch weggebeamt hat und das diese Geschichte dann auch so richtig stark mit der neuen verknüpfen würde. Aber dass Karrypto nun in Wahrheit auch Pater Lahache ist, das glaube ich doch eher weniger. Ist aber schon etwas merkwürdig, dass jetzt eine Figur aus dieser Geschichte in der Geschichte in einer anderen Geschichte auftaucht, da hätte ich nun gar nicht mit gerechnet.
Ja, hätte ich auch nicht mit gerechnet, bis ich mir dachte "Ja mach mal". §ugly
Kann man dieses Rätsel denn lösen? Ich hatte nicht so den Eindruck, dass Cassias Eingreifen vorher schon mal angedeutet wurde und man da irgendwelche Spuren in der Geschichte finden kann, aber ich kann die natürlich auch gut und gerne übersehen haben.
Nee, das "Rätsel" kann man nicht lösen, deswegen meinte ich auch, dass es ja kein Rätsel im eigentlich Sinne ist.
Ja gut, aber die Vorgabe verlangte ja nicht, dass die letzten Sätze der Geschichte so schnell kommen müssen. Du hättest das Rätsel auch irgendwann zwei Wochen später oder so einbringen können. Das wäre sicher sogar besser gewesen, wenn das erst später rausgekommen wäre, weil Jaron dann nicht direkt nach dem Endkampf so unvermittelt damit hätte anfangen müssen. Also, die Ausrede gilt nicht, finde ich!
Ja gut, das stimmt natürlich schon, da war ich dann halt wieder von dieser "schnell zu Ende bringen"-Motivation getragen. :grinundwe
Ich bin ja echt froh, dass du mir da so oft zugestimmt hast und wir uns hier jetzt keine Schlammschlacht liefern müssen! §knuddel
Die liefern wir uns dann halt ein andermal! $§p4
Laidoridas
28.07.2016, 12:38
Diese Fragen gibt's ja glaube ich in allen TES-Spielen der Hauptreihe (oder zumindest denen, die ich mal gespielt habe, über Skyrim kann ich jetzt natürlich nix sagen) und manche sind auch seit Beginn immer wieder verwendet worden.
Ich weiß gar nicht, ob ich die Fragen mal in einem anderen Spiel außer Morrowind durchgegangen bin. Wenn, dann wohl nur in Oblivion, und das hab ich ja auch schon ewig nicht mehr gespielt. Bei Skyrim gibts das glaube ich nicht mehr... da soll man ja am Anfang umgebracht werden und es würde etwas merkwürdig wirken, wenn man vorher noch ausgefragt wird. Aber vielleicht täuscht mich da auch meine Erinnerung, hab das ja nur einmal angefangen und dann aus gutem Grund nie wieder angerührt.
Ja gut, wir sind wohl halt gerade fest davon ausgegangen, eben WEIL du diese eine Schleichszene in "Traumbrecher" nicht so dolle fandest. Ich hielt die Stellen eben schon für sehr vergleichbar!
Find ich wirklich überhaupt nicht. Bei "Traumbrecher" stolpert der da so ein bisschen lahmarschig im Dunkeln rum, das ist doch gar nicht vergleichbar mit dem Nerventerror hier in der Story!
Die liefern wir uns dann halt ein andermal! $§p4
Beim nächsten SnB mach ich bestimmt wieder aktiv mit, dann kannst du ja meine Story völlig ungerechtfertigterweise auseinandernehmen und meinen Zorn erregen! $§p4
John Irenicus
28.07.2016, 20:14
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Jetzt komme ich endlich mal dazu, einen kleinen Kommentar zum aktuellsten Kapitel von DeanAckles' "Dark Universe II" zu verfassen!
Mein persönliches Highlight kommt ja direkt zu Anfang:
Zum Glück befanden sich im Zelt zwei Schlafsäcke. Würden Lord Andre und ich zusammen in einem einzigen Schlafsack schlafen, würde es meiner Meinung nach nicht so gemütlich enden.
Das fand ich ja wirklich ziemlich witzig und ebenso witzig formuliert. :D
Insgesamt fand ich aber, dass du in sprachlicher Hinsicht in diesem Kapitel etwas nachgelassen hast, da waren dann doch schon noch ein paar mehr unrunde Formulierungen mehr drin als so schon. Müsstest du dich im nächsten Kapitel wieder mehr anstrengen!
Ansonsten fand ich diese Traumsequenz aber ganz gelungen, da kommt auch irgendwie gruselige Atmosphäre rüber, zumindest am Anfang mit diesem weißen Raum und so, das fand ich schon ziemlich stark gemacht! Ich musste übrigens noch einmal nachschauen, waurm dort ausgerechnet Nagor vorkommt bzw. wo eine Begegnung schonmal stattgefunden hatte, aber dann war ich wieder im Bilde.
Ein bisschen schmunzeln musste ich darüber, dass die von den Göttern höchstselbst zerstörte Waffe einfach mal eben so von einem Schmied repariert werden kann. Da hätten sich die Götter bei der Zerstörung, zumal sie doch so wichtig war, vielleicht etwas mehr Mühe geben sollen, oder? :p Aber gut, immerhin ist dieser Schmied ja kein gewöhnlicher Schmied, sondern ein Engel in der Engelsstadt. Von daher ist die Zerstörung wohl schon so, dass sie nicht von jedermann rückgängig gemacht werden kann, von daher passt's wieder.
Mir hat übrigens die Idee gefallen, dass der Held sterben muss, um in die Stadt der Engel zu gelangen. Zumindest, sofern nicht doch noch eine Alternative gefunden wird. Sowas kommt ja ganz gerne mal in Geschichten dieser Art vor, aber ich finde das dann immer irgendwie spannend.
Auf einmal erlosch das helle Licht, wandelte langsam zum dunklen Hintergrund und wachte sofort auf und fand mich wieder im Zelt mit den Richter.
Das hier ganz am Ende habe ich aber nicht verstanden. Wieso denn mit dem Richter? Ich dachte, der Held ist da zusammen mit Lord André im Zelt? :confused:
Insgesamt eine gar nicht mal so schlechte Fortsetzung, wenn du, wie gesagt, sprachlich nicht so nachgelassen hättest. Die einzelnen Ideen (Traumsequenz mit weißem Raum, Schmied in der Engelsstadt, Tod als Voraussetzung zum Betreten der Stadt) machen dafür aber schon was her und haben mir gut gefallen; zumal durch sie ja auch neue konkrete Ziele ausgegeben werden.
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Das hier ganz am Ende habe ich aber nicht verstanden. Wieso denn mit dem Richter? Ich dachte, der Held ist da zusammen mit Lord André im Zelt? :confused:
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Lord Andre ist doch der Richter (also von der Stadt Khorinis), oder nicht? §kratz
Immerhin danke für deine Kritik. Ja das mit den "unrunden Formulierungen" hast du wahrscheinlich Recht. Denn zu dem Zeitpunkt, wo ich dieses Kapitel geschrieben hatte, war auch da, wo ich für die drei schriftlichen Prüfungen lernen musste und hatte wohl ein paar kleine Fehler bei diesem Kapitel gemacht. Trotzdem danke für deine Kritik. :)
Jünger des Xardas
28.07.2016, 22:11
Lord Andre ist doch der Richter (also von der Stadt Khorinis), oder nicht? §kratz
Der richtige Richter ist zwar der Richter (klar :p), aber du hst nicht Unrecht: Der Richter wurde, wie der Statthalter, vorläufig seines Amtes enthoben und Lord Andre hat solange das Amt des Richters übernommen.
John Irenicus
28.07.2016, 22:28
Okay, kann man dann in der Sache natürlich so gelten lassen! Ist beim Lesen aber trotzdem komisch, wenn da auf einmal "der Richter" steht, wo doch einfach Lord André gemeint ist (selbst wenn er doch irgendwie Richter sein sollte).
John Irenicus
30.07.2016, 10:42
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Jetzt (naja, "jetzt" - mit dem Kommentarverfassen habe ich dann doch etwas länger gebraucht, und das nicht etwa, weil er so lang geworden ist, sondern weil ich nie so recht die Zeit und Lust gefunden habe; das gibt jetzt wieder einen Spaß, meine Notizen dazu zu entziffern) legt Ajnif also doch noch das Kapitel vor, welches sie damals zurückgezogen hatte, weil es hier und da ein wenig Kritik gab. Mal schauen also, was passiert, wenn dieses Kapitel auch wieder kritisiert wird. :D
Kellan bezweifelte dass dieses Tier überhaupt irgendwen sättigen könnte, war es doch viel kleiner als seine Hand. Doch im Falle Robs würde es wohl keine Rolle spielen, ob der Vogel nun den Magen füllen würde oder nicht.
„Na endlich! Ich dachte schon, ich müsste hier sterben!“
„Ihr seid bereits tot“, erwiderte Kellan und kniete sich neben Rob. „Soll ich Euch aufhelfen?“
Solche und andere Stellen finde ich witzig, aber auch gleichzeitig gut für die Geschichte, weil Robs Skelettgestalt, auch wenn verulkt, eben auch ernst genommen bzw. konsequent gehandhabt wird. Dass er trotzdem so etwas wie Hunger verspürt, ist eben einfach auf alte Gewohnheiten oder so zurückzuführen.
Aber zur Hauptsache: Was mir besonders an dieser Szene bzw. dem Kampf gefällt, ist, dass das so eine Art Vielparteienstreit ist. Einerseits die Söldner, die gegen ihren Auftraggeber agieren, dann eben Rob und Kellan und schließlich noch die Vampirhexen... da trifft ja einiges aufeinander, was zwischendrin ein angenehmes Chaos entstehen lässt. Und das, ohne durcheinander zu kommen, wer jetzt eigentlich zu wem gehört (ich glaube, das war in der ursprünglichen Version dieses Kapitels noch ein Problem - aber wer weiß, vielleicht hast du das Kapitel auch gar nicht verändert und willst uns nur testen).
„Schweigt! Ich will es nicht hören! Ich habe jahrelang wegen Euch gelitten!“, erwiderte Braha hysterisch und fuhr sich mit den langen Fingernägeln durch die noch längeren Haare.
Oh làlà. §list
Kellan stand über dem leblosen Körper, seine Hände zitterten, der Kopf fühlte sich an als würde er im nächsten Moment zerbersten.
Hier wäre "sein Kopf" glaube ich die bessere Formulierung, weil sonst irgendwie so eine Art Abgrenzung zu dem "seine Hände" vorher entsteht, als wäre der Kopf dann doch nicht seiner.
„Das muss es nicht“, erwiderte Rob fröhlich, „Irmhild war vielleicht keine Augenweide, aber sie wusste ganz sicher was sie mit ihrer Zunge und ihren Schenkeln alles bewirken konnte. Eine schöne Art zu sterben!“
„Ich dachte sie hat Euch erstickt“, Kellans konnte seine Erstauntheit nicht verbergen.
„Das hat sie ja auch“, lachte Rob, „Aber nicht mit einem Kissen.“
Kellan spürte eine leichte Gefühlsregung in seinem Inneren.
§list §list
Stimmungsmäßig ist das Kapitel jedenfalls eine gute Mischung aus der Spannung am Anfang, den actionreichen und noch spannenderen Kampf (ich konnte da schon gut mitfiebern, weil es oftmals doch recht brenzlig und sehr gefährlich wirkte) und der eher humorigen Seite, für die Rob natürlich wie kein zweiter steht. Dass sein Skelettkörper da im Grunde total zerpflückt wird und er am Ende erstmal wieder zusammengebaut werden muss, das hat schon was!
Lediglich ganz am Ende würde ich Kritik anbringen wollen:
Nach einer Weile erschien eine junge Frau neben ihm, ihr ganzer Leib zitterte trotz Umhang.
Kellan streckte den Arm aus und zog die Frau zu sich herunter. „Drückt Euch fest an mich, dann wird Euch wärmer werden.“
„W-w-w-as?“, stotterte sie, ihre Augen vor Angst geweitet.
„Keine Angst Mädchen, ich tue Euch nichts, ich will nur nicht, dass Ihr mir heute Nacht sterbt.“
Nur widerstrebend drückte sie sich an Kellans Umhang, der ihr fürsorglich den Arm um die Schultern legte.
Das geht mir dann ja doch alles so ein bisschen zu schnell - von beiden Seiten. Also, wenn ich mich in sie hineinversetze... wenn da so ein Kerl, der da gerade rumgekämpft hat, mich sieht und das erste was er sagt, ist "Drückt Euch fest an mich", naja, da würde ich vielleicht doch misstrauisch werden. :D Abgesehen davon hätten davor vielleicht einfach noch ein paar mehr Worte gewechselt werden können. Wer bist du, woher kommst du, bist du verletzt (alles wechselseitig) oder zumindest irgendetwas... dass jetzt allen vielleicht auch nicht so sehr nach Reden zumute ist, vor allem dem Mädel, das kann man natürlich verstehen. Aber das hätte dann natürlich deutlicher thematisieren sollen, finde ich.
Alles in allem aber war das Kapitel gut zu lesen und hat mich eine nun schon länger zurückliegende Zugfahrt, oder zumindest einen Teil davon, gut unterhalten. :gratz
Die Fehlerliste:
Was ist mit seiner Tochter und ihrer Begleiterinnen?
Kellan riss dem am Boden liegenden
„Verdammt, meine Hand!“, brüllte das Skelett im nächsten Momen
Erstaunt betrachtete Kellan die Hexe eine Weile, er hatte nicht damit gerechnet dass Rob so einfach mit ihr fertig werden würde.
Hier würde ich nach dem "gerechnet" noch ein Komma reinschießen.
das wird wohl eine weile dauern
Kellan schwie eine Weile.
Er hatte sich auf den Boden gesetzt und seine Arme ineinander verschränkt, als er hinter sich ein Geräusch, während ein süßlicher Duft in seine Nase stieg.
Da fehlt ein Wort...
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Jünger des Xardas
30.07.2016, 11:30
Okay, kann man dann in der Sache natürlich so gelten lassen! Ist beim Lesen aber trotzdem komisch, wenn da auf einmal "der Richter" steht, wo doch einfach Lord André gemeint ist (selbst wenn er doch irgendwie Richter sein sollte).
Jo, ich hätte auch eher "der Ritter" oder "der Lord" oder so was geschrieben. Aber ich wollte halt trotzdem anmerken, dass Andre zumindest vorübergehend tatsächlich Richter und das somit nicht ganz falsch ist.
John Irenicus
30.07.2016, 13:09
Jaja, ich sag doch auch gar nix mehr dagegen. Vielen Dank für das Peer-Review meines Kommentars. :p
Jünger des Xardas
30.07.2016, 14:12
Jaja, ich sag doch auch gar nix mehr dagegen. Vielen Dank für das Peer-Review meines Kommentars. :p
Das sollte keine Kritik an deinem Kommentar sein :gratz
Ich wollte nur die Chance mal wieder nutzen, mit meinem Gothicwissen zu prahlen :cool: Bzw. wollte ich die Sache ja auch vor allem für Dean selbst klarstellen, weil der jetzt unsicher schien, ob Andre nun Richter ist oder nicht.
John Irenicus
30.07.2016, 16:15
Das sollte keine Kritik an deinem Kommentar sein :gratz
Ich wollte nur die Chance mal wieder nutzen, mit meinem Gothicwissen zu prahlen :cool: Bzw. wollte ich die Sache ja auch vor allem für Dean selbst klarstellen, weil der jetzt unsicher schien, ob Andre nun Richter ist oder nicht.
Habe ich schon verstanden. Ich wollte jetzt aber auch nicht den Eindruck erwecken, dass meine Kommentare stets kritiklos hinzunehmen seien. :gratz
Laidoridas
31.07.2016, 02:14
Ich mache dann mal im Schreim-naoch-Buchstohm-Abstimmungsendspurt mit MiMos „Gellert und die überdimensionale Reifeprüfung“ weiter!
Als ich gesehen habe, dass deine Story eine Fortsetzung von „Gellerts desaströses Götterdebakel“ sein würde, hatte ich ja zunächst mal starke Bedenken, ob die Geschichte dann überhaupt richtig ernstzunehmen sein würde. Die erste, kurze Geschichte mit Gellert war zwar in ihrer Abgedrehtheit sehr unterhaltsam, aber ob das über ein siebenteiliges, längeres Werk hinweg funktionieren würde, da hatte ich schon so meine Zweifel, zumal ich auch das Gefühl hatte, dass du die erste Story selber nicht so richtig ernstgenommen hast. Und es fängt ja auch schon wieder ganz ähnlich an wie damals mit so einem Begriff wie „Quaternionenteleskop“, bei dem man eigentlich auf den ersten Blick sieht, dass der überhaupt keinen Sinn ergibt, mit einer unheimlich riesigen Festung, einem Schicksalsmeer und Amethystdrachen und all sowas. Aber man merkt trotzdem ziemlich schnell, dass da viel mehr Struktur und Substanz hintersteckt als damals beim „Götterdebakel“ und sich die Erzählung hier nicht nur auf die Aneinanderreihung möglichst vieler absurder Einfälle beschränkt. Und natürlich fällt ähnlich wie beim Vergleich vom „Vollzeitmann“ zur „Halbzeitkatastrophe“ wieder die stilistische Weiterentwicklung positiv auf – gerade auch, was die Art und Weise angeht, wie du etwas erzählst und wann du welche Informationen preisgibst, was hier ja sehr wohldosiert nach und nach geschieht. Übrigens gefällt mir schon der erste Abschnitt über die Position der Burg Götterfall sehr gut: Da denkt man erst, es ginge um irgendein großartiges magisches Geheimnis, und dann geht es doch bloß um die Frage, wer in der Familie Xardas die Hosen anhat. Das fasst ja auch schon sehr gelungen die beiden großen Hauptthemen zumindest der ersten Posts, die ich bislang kenne, zusammen: Abgefahrenes magisches Gedöns und Familienprobleme. :D
Auffällig finde ich, dass der erste Post eine fast gegensätzliche Strategie verfolgt wie der erste Post bei John: Während da durch zwei lange Dialoge vor allem die Einführung der Hauptfiguren und die schrittweise Erfüllung der Vorgabe im Vordergrund steht, bricht hier direkt mal brachiale Action vom Zaun, sodass für gemütliche Gespräche gar keine Zeit ist und auch die Vorgabe fast beiläufig erst zum Schluss abgehakt wird. Den Figuren wird dabei nicht ganz so viel Aufmerksamkeit gewidmet, wobei sie natürlich schon allein aufgrund der ungewöhnlichen Konstellation (Möchtegernxardas, Möchtegerndämon und Kleinkind) interessant wirken und gerade Gellert als ziemlicher Unsympath schon jetzt recht gut zur Geltung kommt. Ähnlich wie bei Odo aus Eweks letztjähriger Sommersiegerstory fühle ich mich auch hier wieder ein bisschen an Artemis Fowl erinnert, allerdings an eine noch deutlich unsympathischere und größenwahnsinnigere Variante. Bisher will ich mich mal mit einem Urteil darüber zurückhalten, weil Gellert ja durchaus auch noch eine Entwicklung durchmachen kann. Ich finde es auf jeden Fall durchaus mutig, dass du hier jemanden zur Hauptfigur gemacht hast, von dem man gleich zu Beginn erfährt, dass er seit deren Geburt an seiner Schwester herumexperimentiert – sowas baut natürlich einfach unmittelbar eine gewisse Distanz auf, und es bleibt abzuwarten, ob du es hinkriegen (oder überhaupt versuchen) wirst, im Laufe der Geschichte nochmal irgendwelche Sympathien für Gellert beim Leser aufzubauen. Im ersten Post ist das jetzt zunächst mal alles eher nebensächlich, denn der macht allein durch das hohe Tempo und die vielen originellen Ideen eine Menge Spaß und hat mich als Einstieg definitiv überzeugt!
Ein bisschen könnte man vielleicht die Erfüllung der Vorgabe in Zweifel ziehen, denn ob die kleine Sigrid nun wirklich gemeinsam mit Gellert und Hogs an der Herstellung dieser Rune arbeitet, das ist ja mal mehr als fraglich. Vor allem scheint mir am Ende auch ausschließlich Gellert durch Xardas' Ankunft in Bedrängnis zu geraten – Hogs als dessen Diener vielleicht auch noch, aber dass Sigrid durch ihren Vater irgendwas zu befürchten hat, ist für mich hier nicht herauszulesen. Da scheint mir doch eher ihr großer Bruder derjenige zu sein, der allein für das ganze Chaos verantwortlich gemacht werden wird.
Na gut, im nächsten Post zeigt sich dann, dass auch Sigrid in übelste Bedrängnis geraten ist: Immerhin sind ja ihre Lieblingsmurmeln in Gefahr! Meine persönlichen Erfahrungen mit Zweijährigen lassen mich zwar vermuten, dass Sigrid das Verschwinden ihrer Murmeln nach spätestens fünf Minuten wieder ganz gut verkraftet haben würde, solange irgendwas anderes halbwegs Interessantes in der Nähe ist (und dafür dürfte wohl auf Burg Götterfall gesorgt sein), allerdings scheint sie ja doch ein bisschen anders drauf zu sein als die Zweijährigen, die ich so kenne und die Sache mit den Murmeln durchaus persönlich zu nehmen! Von ihrer ganzen Art her kommt mir Sigrid übrigens auch ziemlich überdreht vor, fast schon besoffen irgendwie. :D Das wird aber wohl Gellert mit seinen ganzen fiesen Tränken schuld sein, nehme ich mal an. Sympathischer geworden ist mir der jedenfalls auch in diesem Kapitel nicht.
Dafür hat sich Hogs jetzt eindeutig die Rolle als großer Sympathieträger der Geschichte ergattert (und das ist auch wirklich gut so, dass es so einen gibt): Vielleicht liegt es daran, dass er als einziger der Beteiligten nicht wahnsinnig viel draufzuhaben scheint und er in seiner Rolle als Underdog unter den Dämonen natürlich das meiste Identifikationspotential hat. Mir tut es irgendwie jetzt schon leid, dass du Hogs im letzten Post unter Garantie abservieren wird... außer vielleicht, du lässt Gellert doch sterben und dann als unheimlich mächtigen Untoten wiederauferstehen, was sicher auch nicht ganz undenkbar wäre. Na gut, da kann ich ja doch noch ein bisschen für Hogs hoffen!
Die Geschichte wird jetzt spürbar komplizierter – prinzipiell gefällt es mir, dass nicht alles bis zur Erschöpfung erklärt wird, sondern man sich als Leser auch manche Details selbst erschließen muss, aber wie das nun genau mit diesen Amethyst- und Kristalldrachen ist, das hab ich nicht völlig verstanden. Eigentlich dachte ich, dass Amethyst- und Kristalldrachen zwei unterschiedliche Arten bzw. Völker von Drachen sind, aber dann wirkt es wiederum so, als sei der König der Amethystdrachen gleichzeitig auch der König der Kristalldrachen. Wobei die Kristalldrachen dann für Xardas kämpfen sollen, wenn der ihren König umgebracht hat – wieso das so ist, kann man jetzt auch nur mutmaßen, aber vielleicht ist das einfach die richtige Art, um sich bei Drachen Respekt zu verschaffen. Die Erklärung, die für mich am meisten Sinn ergibt, ist dann wohl, dass Kristalldrachen eine allgemeinere Überklasse von Drachen ist, in die dann unter anderem auch die Amethystdrachen fallen (das würde ich mir mal so herleiten, weil Amethysten ja auch Kristalle sind). Und einer von denen ist dann eben König nicht nur über die Amethystdrachen, sondern über sämtliche Kristalldrachen insgesamt. Ich geh jetzt einfach mal davon aus, dass das so ist!
Gewundert hat mich ja, dass hier gleich zwei Kandidaten für die Rolle der Person ins Spiel gebracht werden, um die sich Gerüchte ranken: einmal Ixidia, der dann ja auch die offizielle Person E ist, und diese mysteriöse Frau, die ein Avatar Beliars zu sein scheint, und die ich beim ersten Lesen eigentlich viel mehr verdächtigt hatte, die Person E zu sein, weil hier ja sogar ganz wortwörtlich Gerüchte über sie besprochen werden (wobei du glaube ich auch schon mal darauf hingewiesen hattest, dass es dann nicht nur Xardas und Lyrca als unbebuchstabte Personen hätten sein dürfen, die über sie sprechen). Ich bin jedenfalls gespannt, welche Rolle diese Beliaravatarin noch spielen wird – irgendwas wirst du dir ja jedenfalls dabei gedacht haben. Oder du hast eine ähnliche Taktik gewählt wie ich damals bei meiner Geschichte, als ich zu Beginn auch erstmal möglichst viele Ansätze und Themen ins Spiel bringen wollte, um dann später bei Bedarf auf sie zurückgreifen zu können. Weil man ja noch gar nicht weiß, was noch auf einen zukommen wird, kam mir das wie eine gute Idee vor, und vielleicht ist es dir da ähnlich ergangen. So oder so finde ich das auf jeden Fall spannend und hoffe mal, dass diese mysteriöse Person irgendwie nochmal in der Geschichte wichtig werden wird – wenn nicht, wärs aber zumindest mal eine weitere nette Idee in der Geschichte gewesen, von denen es ja wirklich eine ganze Menge gibt. Man spürt deine Begeisterung für dieses Szenario und deinen Spaß daran wirklich an jeder Ecke heraus, und das überträgt sich dann natürlich auch beim Lesen.
Kleine Meckerei am Rande bei der ansonsten sehr gelungenen Lyrca-Gesprächsszene: Dass Lyrca ihren Mann nun auch als „alten Zausel“ bezeichnet, genauso wie das Gellert immer tut, finde ich nicht so gut. Da hättest du dir doch ruhig etwas Neues ausdenken können, außer es soll Absicht sein, dass Mutter und Sohn sich da auf einen „Spitznamen“ geeinigt haben. Apropos Namen: Die sind ja in diesem Post teils außerordentlich kreativ, man denke nur an Thortortronthron (den ich jetzt sogar abgetippt und nicht kopiert habe :D). Ixidia gefällt mir richtig gut als Name, und generell macht das, was man über den erfährt, schon mal neugierig auf alles, was später noch so mit dem los sein wird – die Geschichte über den Meteoriten lässt ja vermuten, dass es sich bei dem um eine Art untoten Sephiroth handeln könnte. :D Der Name Xyz hingegen ist jetzt als Ausschnitt aus dem Alphabet vielleicht nicht so wahnsinnig kreativ, aber man muss ja auch erstmal darauf kommen, sowas überhaupt als Name zu verwenden, und zu dem muskelbepackten Oberdämon passt der durchaus sehr gut. Der hat auch allgemein Eindruck gemacht von der ganzen Art her – da konnte einem der arme Hogs nur Leid tun, dass er diesem Viech gegenübertreten musste. Und du kannst dir natürlich vorstellen, dass ich nach dem ersten Lesen dieses Posts schwer begeistert war angesichts der Aussicht, dass sich zwischen diesem Xyz und Gellert zwei Posts später dann eine Lovestory entwickeln sollte. :D Du bist aber auch echt aufs Ganze gegangen, was den zu erwartenden Romantikaspekt angeht: Eine Beteiligung von Sigrid wäre in jeglicher Konstellation eine Katastrophe gewesen, und irgendeine wirklich günstige Konstellation bei den vier Personen gibt es da im Grunde überhaupt nicht. Am ehesten hätten vielleicht noch die beiden Dämonen zueinander gepasst, aber auch daran kann man nach Xyz' Auftritt hier schon zweifeln. §ugly
Die zweite Vorgabe hast du jedenfalls gut gelöst, finde ich. Ich musste jetzt zwar alles nochmal genau nachvollziehen, ob das wirklich so hinhaut mit der Rolle von Person D, aber im Grunde passt das schon alles so. Sogar Sigrid war ja ein bisschen an der Planung beteiligt, so sehr es eben möglich war. Da gibt’s nicht viel zu meckern, würd ich mal sagen, wie auch am zweiten Post ingesamt.
Der dritte Post könnte auch gut und gerne das Finale der Story sein, so spektakulär kracht es hier an allen Ecken und Enden – und das nach gerade mal einem Drittel der Geschichte. Bin wirklich gespannt, ob du da zum Schluss vielleicht sogar noch einen drauflegen konntest, aber erstmal zu diesem Kapitel jetzt hier!
Was ganz am Anfang auffällt ist natürlich, wie nach der Pause zwischen den Kapiteln ganz fernsehserienmäßig die letzten Sekunden des Cliffhangers nochmal wiederholt werden. So richtig zu was gut ist das eigentlich nicht, weil nicht mal die Perspektive gewechselt wird, aber irgendwie lustig dann ja schon. Der Kampf an sich ist wirklich klasse und kreativ mit den unterschiedlichen Dämonen und der enormen Zerstörung, die da angerichtet wird. Da kann man ja nur hoffen, dass Xardas' Diener die vielen Gebäudeschäden genauso schnell wieder ausgebessert bekommen wie sie ihm früher seine Türme in die Landschaft gesetzt haben! Dass der Kampf durch das gleichzeitig geführte Telepathonat mit Xyz quasi zur Nebensache gerät, macht das Ganze natürlich noch eine Ecke cooler, zumal der Dialog auch ziemlich gewitzt ist:
Xyz klang nun um einiges berechnender. „Druga ist nur einer von zwanzig Dämonenlords, die deinem Vater bis in den Tod folgen würden.“
„Das heißt nicht viel. Das Reich der Toten ist immerhin eure Heimat“, unterbrach Gellert den Fürst kühn.
Mir hat es auch gefallen, dass Xyz nicht so einfach zu überzeugen ist und Gellert tatsächlich mit guten und nachvollziehbaren Argumenten kommen muss, bevor Xyz einwilligt. Das wirkt schon sehr glaubwürdig so, und das Gespräch hat genau die richtige Länge, um diese Wirkung zu erreichen.
Grundsätzlich also ein toller Einstieg in das dritte Kapitel. Eine Passage der Kampfszene ist mir aber in stilistischer Hinsicht negativ aufgefallen, weil sie einfach nur aus einer Aneinanderreihung kurzer und einfallslos formulierter Hauptsätze besteht:
Er positionierte sich zwischen Druga und dem Kugeldämon. Der Kugeldämon sprang wieder auf ihn zu. Gellert wich aus. Die gepanzerte Kugel schoss direkt in Drugas Rachen. Die Lavakugel zerplatzte zwischen den Reißzähnen des Dämonenlords. Druga bäumte sich röhrend vor Schmerz auf. Das Geweih riss die gesamte Decke ein. Noch mehr Stenografien stürzten in das Kellergewölbe. Noch größere Gesteinsbrocken hagelten auf sie herab. Der festgenagelte Schlangendämon wurde unter ihnen begraben.
Das, was da beschrieben wird, ist ja eigentlich sehr cool (also wie es Gellert schafft, die beiden Dämonen gegeneinander auszuspielen), aber durch diese nüchterne Erzählweise an der Stelle geht die Wirkung doch ein bisschen verloren. Ich weiß nicht, ob das vielleicht sogar eine bewusste stilistische Entscheidung war, das hier so zu machen, aber mich hat das jedenfalls nicht so überzeugt. Du kannst ja schließlich viel besser schreiben als so.
Der nächste Abschnitt ist ähnlich actiongeladen und unterhaltsam geraten – macht einfach Spaß zu lesen, wie sich die nach wie vor ziemlich durchgeknallte Sigrid mit Tiamat anlegt (der bei seiner einzigen Dialogzeile hier auch richtig schönen Dämonenschergencharme versprüht :D) und ihren armen Vater mit Schläferschrei und Teleportzauber zur Verzweiflung treibt. Xardas wirkt hier wirklich ein bisschen in die Jahre gekommen.
Zwei Stellen sind mir hier etwas negativ aufgefallen. Einmal diese hier:
Ihm kam der Gedanke, dass ein menschlicher Betrachter nun wohl so etwas wie Mitleid oder Reue von ihm erwartete. Sie ist doch deine Tochter! Sie ist noch so jung! Das würden sie alle sagen. Und er würde im Stillen den Kopf über sie schütteln. Hier stand viel Wichtigeres auf dem Spiel als das Glück dieses Mädchens.
An der Stelle kommt mir die Figurenzeichnung bei Xardas viel zu platt daher, und ich finde es auch einfach unnötig, Xardas soetwas explizit denken zu lassen. Man merkt ja als Leser schon sehr gut, dass Xardas skrupellos gegen seine Tochter vorgeht, auch ohne dass er noch ausdrücklich darüber nachdenken müsste, was andere Leute wohl davon halten könnten. Dass er das überhaupt tut, finde ich nämlich nicht so glaubwürdig. Von mir aus könntest du die paar Sätze gerne ersatzlos streichen, das würde der Story sicher nicht schaden.
Die zweite Stelle ist eigentlich gar kein richtiger Kritikpunkt, sondern mehr eine kleine inhaltliche Fragwürdigkeit:
Die urtriebliche Angst, die jedem Menschen von Geburt an den Lebenswillen zu rauben vermochte, sollte eigentlich alles andere Denken verdrängen.
Die Angst raubt einem Menschen doch nicht den Lebenswillen, sondern ist vielmehr Ausdruck des Lebenswillens, oder? Sie dient ja schließlich dazu, den Menschen am Leben zu halten.
Dass Xardas das telepathische Gespräch plötzlich mithören kann, wirkt erstmal etwas konstruiert und ist auch eigentlich vorerst nur verständlich, wenn man die Vorgabe kennt. Es wird ja im dritten Post nie ausdrücklich gesagt, dass ein Defekt des Kommunikationsrings dafür verantwortlich ist. Ich fände es schon gut, wenn das irgendwann in der Geschichte nochmal richtig geklärt werden würde. Aber vielleicht wird das ja auch so sein, mal schauen. Als Lösung der Vorgabe gibt’s daran jedenfalls nix zu meckern.
Im folgenden Abschnitt muss sich Gellert erstmal wieder ein bisschen als Unsympath profilieren: Dass Sigrid wegen seinem Plan gerade grässlichen Ängsten ausgesetzt war, die ein zweijähriges Kind eigentlich ordentlich traumatisieren müssten, ist ihm anscheinend ziemlich egal, und als er dann von Xardas und seinen Dämonen überrascht wird – ein toller Moment übrigens, auch wenn man als Leser zu dem Zeitpunkt schon etwas damit rechnen konnte – zeigt er auch sehr deutlich, dass er zwar intelligent und mächtig und begabt und so ist, aber nun wirklich nicht besonders reif:
„Hab ich deinen tollen Weltenplan durcheinander gebracht, Paps?“, höhnte Gellert stolz. Die Geschichte hatte er damit schon mal geändert. Doch leider würde die Welt davon nichts mitkriegen.
Hauptsache irgendwas sinnlos ändern wollen und dann auch noch stolz drauf sein, na super... es ist jedenfalls ein Glück, dass Hogs und mit kleinen Abstrichen auch Sigrid deutlich sympathischer daherkommen als er, sodass man im Kampf zwischen Xardas und Gellert dann trotzdem mit Gellerts Seite ein bisschen mitfiebern kann.
Wobei Hogs zumindest kurzzeitig in Gefahr gerät, seinen Status als größter Sympathieträger der Geschichte zu verlieren – Schuld ist natürlich mal wieder Gellert mit seinen Experimenten. Ein bisschen hoffe ich ja darauf, dass dem irgendwann noch dutzende Tentakel und fünfzig Augen wachsen werden, weil Xardas ihm seit seiner Geburt auch irgendein fieses Zeug ins Essen gemischt hat. Würde dem jedenfalls ganz recht geschehen. :o Jedenfalls war ich zunächst schon ein bisschen traurig, dass der nette, schmächtige Hogs nun auf einmal auch so ein roher Koloss ist wie Xyz – aber die Befürchtungen, dass er nun zum abgebrühten Killerdämonen geworden sein könnte, haben sich ja schon ein paar Zeilen später wieder erledigt, nachdem ihn Xyz auf wahnsinnig lässige Weise plattgemacht und ihm mit einem saucoolen Spruch den Rest gegeben hat:
Mit einem Ruck hatte er Hogs das Höllenschwert aus der Hand gerissen. „Ich hab mich getäuscht. Du bist doch noch ein Wurm. Und je größer Würmer sind, desto ekliger werden sie.“
Das fand ich schon wirklich verdammt cool, und ich war auch ziemlich baff, dass Hogs gleich nach seiner von Gellert so großartig angekündigten Verwandlung so mir nichts dir nichts wieder aus dem Weg geräumt wird. Da hast du wirklich gut mit den aufgebauten Erwartungen gespielt. Und glaubwürdiger ist es so ja auch... ich hab zwar natürlich keine großartigen Erfahrungen damit, wie es ist, zu einem Riesendämonen zu mutieren, aber dass man sich an seinen veränderten Körper dann erstmal gewöhnen muss und nicht direkt losfighten kann wie sonstwas, das scheint mir zumindest nachvollziehbar zu sein. Was mich an der Xyz-vs.-Hogs-Szene allerdings schwer irritiert hat: Wo genau findet dieser Kampf denn eigentlich statt? In der Luft oder auf dem Boden?
„Du bist ein jämmerlicher Anfänger!“, grollte Xyz und stieß ein drittes Schwert direkt in den Flügelansatz. Vor Hogs Augen verschwamm alles. Als sein Blick sich kurz wieder klärte, sah er, wie einer seiner schönen großen neuen Flügel schlaff zu Boden glitt, wie das Blatt eines Herbstbaums.
Xyz stand ihm nun mit seinem letzten Schwert von Angesicht zu Angesicht gegenüber. „Mit dem Fliegen wird es jetzt schwer, was? Aber gib dir keine Mühe, extra laufen zu lernen.“ Die letzte Schwertspitze bohrte sich in Hogs‘ rechtes Knie, der Länge nach das Schienbein entlang und trat aus der Fußsohle wieder hervor. „Und das, nehme ich wieder an mich. Ist nämlich mein Bestes.“ Mit einem Ruck hatte er Hogs das Höllenschwert aus der Hand gerissen. „Ich hab mich getäuscht. Du bist doch noch ein Wurm. Und je größer Würmer sind, desto ekliger werden sie.“
Hogs begann zu fallen, immer schneller kam der von Skeletten überwimmelte graue Grund auf ihn zu. Trübe dachte er daran, wie schmerzhaft der Aufprall werden würde. Er musste sich mit Magie in der Luft halten. Doch die Schwerter steckten noch in ihm und lösten ein aggressives Brennen in seinem ganzen Körper aus.
Zunächst heißt es, dass Xyz vor Hogs steht, also dachte ich, dass die auf dem Boden im Stehen gegeneinander kämpfen. Aber dann fällt Hogs auf einmal runter... wie soll das denn gehen? Xyz sagt doch auch selber noch, dass Hogs nicht mehr fliegen kann, also müsste er doch spätestens da schon runtergefallen sein, wenn er in der Luft gewesen sein sollte. Ich glaube, da bist du ein bisschen durcheinander geraten.
Ansonsten habe ich am Kampf gegen die Dämonen aber nichts zu meckern. Die Vielfalt der ganzen Dämonengestalten kommt hier noch besser zu Geltung als beim ersten Dämonenkampf in der Burg – klar, hier sind es ja auch noch deutlich mehr Dämonen, und dann sogar alles Dämonenlords mit den unterschiedlichsten Fähigkeiten. Da spürt man wieder richtig den Spaß, den du beim Ausdenken dieser ganzen Spezialfähigkeiten gehabt haben musst. Am besten hat mir glaube ich Gottromp gefallen, der ganz einfach seine Ohren wegwirft, als Sigrid zu schreien anfängt. :D Übrigens ist diese Fähigkeit ja gar nicht mal so abgedreht, wie sie zunächst erscheinen mag: In meinem derzeitigen Lieblings-ARD-Vorabend-Quiz „Wer weiß denn sowas?“ mit Kai Pflaume, Bernhard Hoecker und Elton habe ich erst kürzlich gelernt, dass es so Unterwasserviecher gibt, die bei Gefahr ihre Gedärme auf den Feind schmeißen und dann warten, bis die wieder nachwachsen. Ist ja im Grunde eine ganz ähnliche Taktik wie bei Gottromp hier!
Sehr schön dann die Wendung, dass Sigrid durch den Schrei des Schläfers unbeabsichtigt das tut, was der Schläfer im Spiel damit auch getan hat, nämlich die Drachen rufen. Das passt hier irgendwie richtig wie die Faust aufs Auge, das ist wirklich toll konstruiert (konstruiert im postiven Sinne!). Nicht ganz sicher bin ich mir, ob die Barrierenzerstörungskraft des Schläferschreis so passt – es war doch eher die Verbannung des Schläfers als sein Schrei, der die Barriere zerstört hat, oder? Aber dazu könnten Koryphäen wie Jüdex sicher mehr sagen als ich.
Spätestens beim majestätischen Auftritt der Amethystdrachen habe ich mich dann wirklich wie mitten im Storyfinale gefühlt. Die angestrebte Wirkung hast du da bei mir definitiv erreicht, die Drachen wirken enorm einschüchternd und überlegen. Und eigentlich wirken sie auch wie die vernünftigsten Leute, denen man bisher in der Geschichte begegnet ist. §ugly Also, das was sie da sagen, das scheint ja schon Hand und Fuß zu haben, und die Aggression geht schließlich auch ziemlich eindeutig von Xardas und seiner Sippschaft aus. Aber ein bisschen zu gruselig und kalt wirken die Drachen dann doch, um ihnen in der großen Schlacht jetzt so richtig die Daumen zu drücken.
In diesem Gespräch mit den Drachen ist mir übrigens bewusst geworden, dass ich Gellerts Plan gar nicht richtig kapiere. Also, mal kurz zusammengefasst, so wie ich das verstanden habe: Xardas hat diesen Regenbogentitanen unter seine Kontrolle gebracht und ihn auf den König der Amethystdrachen gehetzt, wobei er ihn auch irgendwie mit seiner Magie im Kampf unterstützt hat. Durch die von Gellert und Sigrid verursachte Ablenkung konnte er dem Titanen nicht länger beistehen, weshalb der vom Drachenkönig so schwer verwundet wurde, dass er nun im Sterben liegt. So weit, so gut. Und Gellerts Plan ist es jetzt, dahin zu gehen und dem König der Drachen die Macht dieses Titanen anzubieten, der da eh schon sterbend bei den Drachen rumliegt? Wieso sollten die Drachen auf so einen Handel eingehen, der ihnen doch gar nichts bringt? Denn das, was Gellert ihnen geben will, müsste er ihnen ja quasi erstmal wegnehmen, um es ihnen überhaupt anbieten zu können. Kapier ich jetzt wirklich nicht so richtig! Vielleicht hat es irgendwas damit zu tun, dass die Drachen an diese ominöse Macht im Titanen selber nicht rankommen und dafür Gellert brauchen oder so, aber das wird so ja auch nie gesagt.
Zweite Irritation: Die Drachen sind Säugetiere? Ich dachte immer, Drachen legen Eier. §kratz
Egal, auch der große Kampf gegen die Drachen ist wieder ein Actionspektakel sondergleichen, das noch spannender gerät als der Kampf zwischen Xardas und Gellert und in Sigrids Tod einen dramatischen Höhepunkt findet. Das Kriterium der Grausamkeit ist hier auch ganz zweifellos voll und ganz erfüllt – und auch hier bin ich wieder sehr gespannt darauf, wie du die halbe Sigrid dann später wieder zum Leben erwecken wirst. Zumindest hattest du ja schon mal das Glück, dass Gegenstand C nach der Wiederbelebung von Person C nicht mehr auftaucht... das hätte sonst sicher für einige Probleme sorgen können. :D
Zwei kleine Mängel in Sachen Sigridzerteilung:
Gedärme hingen aus dem sauber abgebissenen Oberkörper.
Wenn da Gedärme raushängen, dann kann man doch nicht von einem sauber abgebissenen Oberkörper sprechen, oder? Das ist dann ja gerade eben nicht sauber.
Und das hier...
„Neeein, Sigriiid!“, schrie er wie ein Kind.
...hätte es nun wirklich nicht gebraucht. Das ist doch viel zu klischeehaft. Einfach weg mit dem Satz und gut ist – den Schmerz, den Gellert da empfindet, vermittelst du schon sehr gut, da braucht es so ein Geschreie überhaupt nicht.
Ich habe mir übrigens von Anfang an gedacht, dass Sigrids Tod eigentlich das Beste ist, was dir für die Story passieren konnte: Durch dieses schockierende Erlebnis hattest du jetzt die Chance, Gellert einen echten und glaubwürdigen Charakterwandel durchmachen zu lassen und ihn damit vielleicht doch noch zu jemandem zu machen, mit dem man als Leser auch ein bisschen sympathisieren kann. Der Zeitpunkt in der Geschichte wäre dazu auch perfekt, da Gellert jetzt ja ohnehin schon am Gipfel seiner Megalomanie angelangt ist und die Story eigentlich unmöglich mit noch mehr übergeschnappten Plänen von ihm weitergehen kann, zumal auch der Machtkampf mit Xardas schon eskaliert ist. Das wäre jetzt also wirklich der ideale Zeitpunkt für eine Art von Läuterung, und zunächst sieht es hier ja auch noch danach aus, als würdest du so eine Richtung einschlagen. Gellert rettet Xardas und Anhang und setzt sich selber der Gefahr aus, einen Weg zurück in die Burg Götterfall zu finden (dass Xardas einfach so in Beliars Reich spaziert, ohne darüber nachzudenken, dass ihn ja jemand zurückbeschwören müsste, damit er da jemals wieder rauskommt, wirkt vielleicht ein bisschen zu senil, aber das nur nebenbei). Aber zum Schluss sind seine Gedanken dann ja doch gleich wieder bei der Machtergreifung und seinen Plänen... da scheint seine tote Schwester schon wieder fast vergessen. Beim ersten Lesen war ich darüber richtig enttäuscht, weil mir Gellert damit gleich wieder komplett fremd war, beim zweiten Lesen finde ich es vielleicht sogar ganz glaubwürdig, dass er da nicht von einem Moment auf den anderen umschaltet. Das wäre womöglich auch ein bisschen zu plötzlich gewesen.
Interessant wird auf jeden Fall sein, ob Gellert im nächsten Post tatsächlich an Ort B gehen wird, weil er das ja von den Vorgaben her eigentlich erst im sechsten Post tun sollte. Verboten wäre es natürlich nicht, wenn er Ort B jetzt schon im vierten Post erreichen sollte, aber dieses Hin und Her beim Ortswechsel könnte dich dann womöglich doch vor Probleme stellen bzw. gestellt haben... na mal schauen! Dieser dritte Post war jedenfalls ein ziemlicher Knaller – astreine Action mit einer Menge guter Ideen und großem Unterhaltungswert. Hat auch beim zweiten Lesen wieder richtig Spaß gemacht!
Das vierte Kapitel ist das erste, in dem es mal nicht an allen Ecken und Enden kracht, und diese kleine Pause von der Action kommt nach dem furiosen dritten Kapitel auch genau richtig. Und inhaltlich, also in den Gesprächen, geht es ja trotzdem drunter und drüber, und es kommen – auch, aber nicht nur aufgrund der Vorgaben – eine ganze Menge aufsehenerregende Neuigkeiten ans Licht. Ich war ja wirklich sehr gespannt insbesondere auf diesen vierten Post (und das eigentlich schon, seit ich deine Figurenkonstellation kannte :D), weil ich mir vorstellen konnte, dass dir sowohl die Verwandtschaft von Hogs und Gellert als auch die Knutschszene mit Gellert und Xyz einiges Kopfzerbrechen bereitet haben dürften.
Sehr gelungen finde ich die Entscheidung, dass Gellert erst einmal eine Weile abtaucht und man auch als Leser überhaupt nicht weiß, was er gerade so treibt. Das ist eine schöne Abwechslung und auch genau der richtige Zeitpunkt in der Geschichte, um so eine Gellert-Auszeit einzubauen. Stattdessen werden die buchstabenlosen, aber nichtsdestotrotz ja ziemlich wichtigen Lyrca und Xardas noch näher beleuchtet als zuvor, und tatsächlich erscheinen die beiden (insbesondere Lyrca) am Ende dieses Kapitels in einem neuen Licht.
Die Darstellung der Schicksalshexen finde ich ziemlich klasse: Zwar einerseits schon irgendwie so ein bisschen klischeehaft hexenmäßig, aber dabei auch so durchgeknallt, dass es einfach Spaß macht zu lesen – und der Aspekt, dass es sich bei den Hexen dann eben doch um ziemlich mächtige Leute handelt, geht bei alldem trotzdem nicht verloren. Das hast du echt gut hingekriegt und nach den Dämonen gleich eine weitere Riege skurriller Personen vorgelegt. Einige Namen der Hexen lassen ja gleich aufhorchen: Dass Sagitta „unsere“ Sagitta aus dem Spiel ist, das kann ich mir noch ganz gut vorstellen (auch wenn sie dann von der einfachen Kräuterhexe, die Tränke für ein paar Bauern mixt, hin zur Wächterin über das Schicksal einen ganz schönen Karrieresprung geschafft hätte – aber gut, wär der Sagitta prinzipiell schon zuzutrauen!). Ob sich aber hinter Velaya tatsächlich die eine uns bekannte Velaya verbirgt, das glaube ich eher weniger. Die Hexe wird dann wohl einfach nur den gleichen Namen haben. Dass sowas möglich ist, wissen wir seit Johns Story jetzt ja! Und dann ist mir noch die Junghexe Hermione ins Auge gesprungen, hinter der sich hoffentlich nicht die aus Harry Potter verbirgt, denn das wäre so eine Art von Crossover, die ich echt mal komplett daneben fände. Ich geh mal lieber davon aus, dass das einfach nur der gleiche Name ist – spricht ja auch prinzipiell nix dagegen.
Was mir dann aber wirklich entschieden nicht gefallen hat, sind diese doch ziemlich unpassend wirkenden modernen Einsprengsel hier auf dem Hexenkongress: Dass Chips aus einer Tüte gefuttert werden, fand ich schon reichlich deplatziert, aber die zoomende Kristallkugel war dann endgültig eine ganze Schippe Gegenwärtigkeit zu viel für meinen Geschmack. Bisher schien die Geschichte ja bei aller abgehobenen Übernatürlichkeit immer noch fest im klassischen Fantasygenre verortet zu sein, da passt sowas dann nicht so gut rein.
Als die Hexen sich die Ereignisse der Schlacht anschauen, hast du auch einen inhaltlichen Fehler eingebaut:
Als die Amethystdrachen angriffen, verstummten die Gespräche schlagartig. Niemand wollte mehr auch nur einen Fetzen der Schlacht verpassen. Sogar Urmelines Schmatzen verstummte. Lyrca verkrampfte sich auf ihrem gepolsterten Lehnstuhl, während die Schlacht immer brutaler wurde. Sie sah zu, wie Hogs, den sie kaum noch wieder erkannte, brutal von Xyz niedergestreckt wurde.
Hogs wurde doch niedergestreckt, bevor die Drachen angegriffen haben. Das passt also von der zeitlichen Abfolge her so nicht.
Von diesem kleinen Makel mal abgesehen fand ich es aber spannend, wie die Ereignisse des vorangegangenen Kapitels hier noch einmal aus der Perspektive der Hexen beobachtet wurden – insbesondere natürlich, als Lyrca dann aus der Ferne den Tod ihrer Tochter mit ansehen muss. Die Darstellung ihrer Gefühle, und wie dann die anderen Hexen teils völlig respektlos, teils aber auch mitfühlend reagieren, das hat mir alles richtig gut gefallen. Hier hast du wirklich genau die richtigen Worte gefunden, um Lyrca und die anderen Hexen weder zu sehr zu verweichlichen, noch sie zu völlig gefühlskalten Wesen zu machen, die so weit weg von der gewöhnlichen menschlichen Gefühlswelt sind, dass sie einem dann auch irgendwie egal werden – das ist ja immer die Gefahr bei solchen Figuren, die du hier aber sehr gekonnt umschiffst. Übrigens auch spannend, dass diese Beliaravatarin erneut ins Gespräch gebracht wird... ob die wohl tatsächlich noch eine größere Rolle spielen wird? Auf jeden Fall wirkt das mit diesen Avataren von Innos und Beliar, und dass es dann immer zwei geben muss alles gut durchdacht (weiß grad gar nicht, ob irgendwas davon schon in den Spielen so ähnlich angedeutet wird), und wie die Hexen darüber Spekulationen anstellen, während Lyrca die Wahrheit zunächst für sich behält, das hat mir auch super gefallen.
Überrascht hat mich, dass du die Person E jetzt schon auf eigene Weise wieder ins Spiel gebracht hast, obwohl die in der Vorgabe noch gar nicht aufgekreuzt war – aber ich behaupte einfach mal, ohne die abschließenden drei Kapitel schon gelesen zu haben, dass das sicher nicht die schlechteste Entscheidung war. Dass Ixidia sich erheben und für Ärger sorgen würde, das konnte man eigentlich auch ohne Kenntnis der Vorgaben schon bei seiner ersten Erwähnung vorausahnen, sodass ich es besonders gut finde, dass du diese Wendung hier so beiläufig präsentierst und gerade dadurch eben doch wieder für eine kleine Überraschung sorgst – zu diesem Zeitpunkt und auf diese Art und Weise hatte ich dann eben nicht mit Ixidias Eingreifen gerechnet.
Etwas seltsam finde ich vielleicht das angedeutete Kräfteverhältnis:
„Nur Xardas kam ihm gleich. Das ist seit jeher bekannt“, nickte Hedlinde gewichtig.
„Nicht einmal wir wären gemeinsam in der Lage, etwas gegen Ixidia auszurichten“, sagte Kiki. „Ich gebe es nur ungern zu, aber wir brauchen Hilfe.“
„Ich verstehe, was ihr sagen wollt.“ Lyrca erhob sich von ihrem Sitz. Sie wusste noch nicht, was ihr Eingreifen dieses Mal für Folgen haben würde, doch an dem nächsten Schritt führte kein Weg vorbei. „Wir sollten zum Magnuskreis aufbrechen und meinen Mann aus dem Dämonenreich zurückholen. Er wird sich dann schon um Ixidia kümmern.“
Dass Ixidia ähnlich mächtig ist wie Xardas, ergibt natürlich Sinn, damit er auch einen ordentlichen Gegner abgibt. Aber dass alle Schicksalshexen zusammen es nicht mit Ixidia und damit auch nicht mit Xardas aufnehmen könnten, das kommt mir nicht so stimmig vor. Die Schicksalshexen sollen schließlich auf das Schicksal aufpassen und so, da müssten sie doch mit vereinten Kräften einem menschlichen Schwarzmagier Paroli bieten können, selbst wenn es ein so mächtiger wie Xardas ist.
Xardas ist dann auch gleich das richtige Stichwort, denn mit dem geht’s ja im nächsten Abschnitt weiter. Hier wird das, was ich am Ende des dritten Posts etwas bemängelt hatte, nämlich wie unüberlegt Xardas da einfach mal ins Reich Beliars geht, ein bisschen thematisiert, was letztendlich tatsächlich den Eindruck hinterlässt, dass Xardas mittlerweile nicht bloß körperlich, sondern auch im Kopf nicht mehr ganz der Frischeste ist. Wobei das sicher auch eine leichte Schwäche in der Storykonstruktion ist, dass Xardas sein Schicksal auf einmal so sehr davon abhängig macht, von seinem Sohn gerettet zu werden, der die ganze bisherige Geschichte hindurch versucht hat, ihn aus dem Weg zu räumen. Andererseits schien es ihm wohl die einzige Möglichkeit zu sein, den Drachen überhaupt noch lebend zu entkommen, hm... Ich glaube, was mich wirklich stört, ist eigentlich nur, dass Xardas sich so leichtfertig in diese Lage begeben und die Zusammenhänge erst so spät begriffen hat. Das kommt mir dann doch selbst für bei Berücksichtigung seines Alters ein bisschen zu blöd für so einen hochintelligenten Magier vor.
Auch nicht ganz verstehen kann ich seine Gedankengänge an dieser Stelle:
Er hatte sich im Jenseits lange überlegt, ob er ihn wieder in seinen alten Posten einsetzen sollte. Schließlich hatte er sich beinahe auf die Seite seines Sohnes geschlagen. Doch letzten Endes war es vielleicht genau das, was ihn besonders für den Posten des Heerführers qualifizierte.
Wieso soll ihn das besonders qualifizieren? Kapier ich nicht. :D
Nachdem Xardas zurückbeschworen wurde, kommt es zur ersten großen vorgabengemäßen Enthüllung dieses vierten Kapitels, die zuvor schon ein bisschen angedeutet wurde, als Lyrca über Hogs' Vater nachgesonnen und Xardas über Hogs' Geburtsort nachgegrübelt hat. Ja, und das passt wirklich alles erstaunlich gut zusammen, auch dass Sigrids Leichenhälfte als Gegenstand C zu dieser Erkenntnis führt (wobei ich nicht ganz verstanden habe, wieso Xardas überhaupt damit angefangen hat, in Sigrids Körper rumzuwühlen, aber gut, vielleicht hatte er da einfach so ein Gefühl oder schlicht Langeweile). Am beeindruckendsten finde ich ja aber, dass du mit dem Schrei des Schläfers schon am Anfang des dritten Kapitels auf diesen Twist hingearbeitet hast, ohne es überhaupt zu wissen. Da war sicher auch ein bisschen Glück dabei, dass das so gut gepasst hat, aber du hast da auch wirklich geschickt die einzelnen Teile der Geschichte zu dieser Wendung verknüpft, sodass es jetzt ganz den Eindruck macht, als hättest du das von Anfang an schon so geplant. Und sogar die Bemerkung aus dem ersten Kapitel, dass Lyrca immer betont, dass diese ominösen Magiepunkte für die magischen Kräfte ihrer Tochter verantwortlich seien, erscheint jetzt in einem anderen Licht – wahrscheinlich hat sie sich da einfach irgendwas ausgedacht und ist insgeheim davon ausgegangen, dass Sigrids Schläfergene für ihre Eigenheiten verantwortlich sind. Passt also wirklich verblüffend gut zusammen, das alles! Auf den ersten Blick etwas merkwürdig ist natürlich, dass Sigrid so menschlich aussieht und Hogs so dämonisch. Aber dadurch, dass Sigrid zumindest innerlich auch dämonische Elemente hat (wenigstens das pochende Herz, mit dem du vielleicht unbewusst auch schon auf ihre Wiederbelebung hingearbeitet hast? :D) und Hogs so von seinem Gebaren und der Gefühlswelt her auch von Anfang an deutlich menschlicher wirkt, macht es dann alles in allem schon einen plausiblen Eindruck. Ist ja auch nicht gesagt, dass sich dämonische und menschliche Elemente bei solchen Kreuzungen ganz fließend miteinander vermischen müssen, da gestehe ich dir natürlich auch eine gewisse künstlerische Freiheit zu!
Die Verkündung der Schläfervaterschaft ist gleichzeitig auch die wahrscheinlich lustigste Stelle in der Geschichte bisher, ich habe jedenfalls an dieser hiermit für die POTM nominierten Stelle einen ziemlichen Lachanfall bekommen:
„Du hattest Sex mit dem Schläfer?“, entfuhr es einer der Hexen entgeistert. Das schien selbst in der wunderbaren Welt der Schicksalshexen eine Sensation.
„Und es war sogar ziemlich gut“, trumpfte Lyrca auf.
Die erste Dialogzeile ist wohl ein weiterer Beweis dafür, dass früher oder später jeder denkbare Satz mit Gothicbezug hier im Forum auch mal geschrieben wird. §ugly Am besten finde ich daran aber, wie Lyrca dann mit ihrer Entgegnung auch noch „auftrumpft“, das ist einfach zu herrlich. :D
Nicht so stimmig finde ich diese Passage kurz danach:
Xardas gefiel nicht, wie sich sein Auftritt entwickelte. Inzwischen schien seine Gattin die Zügel in der Hand zu haben, das Publikum mit ihren Enthüllungen zu entgeistern, und nicht er.
Dass Xardas sich Gedanken um irgendeinen „Auftritt“ vor den Hexen macht und sie als Publikum begreift, das er unbedingt beeindrucken möchte, das passt doch nicht so richtig zu ihm. Er scheint ja die Hexen auch gar nicht so für voll zu nehmen, wie gegen Ende des Abschnitts hin deutlich wird, also wieso sollte es ihn so interessieren, welchen Eindruck er bei denen hinterlässt? Xardas ist schließlich ein Schwarzmagier und kein Entertainer!
Ähnlich beknackt kommt mir dann aber auch die Frage „Was willst du eigentlich hier, Xardas?“ von der Gegenseite vor. Die Hexen haben ihn doch selber beschworen. :D
Nachdem Xardas von Ixidia erfahren hat, kommt nun kurz vor Schluss des Kapitels nach geraumer Zeit mal wieder Gellert ins Spiel, und damit ist schlagartig auch die vergleichsweise heitere Stimmung der letzten Abschnitte dahin. Obwohl sich Gellert also die Macht des Titanen geholt hat, hat ihm Sigrids Tod schwer zu schaffen gemacht und offenbar regelrecht körperliche Auswirkungen hevorgerufen – es wirkt fast so, als würde er zum ersten Mal richtige Gefühle erleben und davon überfordert werden. Diese Entwicklung gefällt mir sehr, sehr gut, und jetzt finde ich es umso besser, dass Gellert am Ende des dritten Kapitels noch kurzzeitig seinen Plänen nachgegangen ist, als wäre nichts geschehen – da war er ja schließlich auch noch mitten im Schock, während er den Verlust nun ganz begriffen hat. Das ist alles toll geschrieben, und Gellert ist einem tatsächlich gleich ein bisschen näher, nachdem er jetzt nicht mehr nur seinen im Prinzip ziemlich kindischen Plänen nachhängt.
Ja, und dann kam ja noch die Knutschszene, die wahrscheinlich das größte Potential hatte, die Story zu ruinieren... aber nix da! Die ist ja gar nicht übel geworden! Dieser Kniff, dass Dämonen Macht spüren können und davon quasi erregt werden, der ist hier wirklich Gold wert – und so wie du das geschildert hast mit der Titanen- und Innosmacht, die Gellert aus dem Mund dampft, ist Xyz' Verlangen nach dem Kuss nicht nur nachvollziehbar, sondern regelrecht spürbar. Und Gellert ist so fertig mit den Nerven, dass er sogar mit einem hässlichen Riesendämonen rumknutscht... klingt zwar eigentlich abwegig, aber so hat es sich dann irgendwie gar nicht gelesen. Xyz' Motivation dabei kann ich zwar letztlich dann doch ein Stück besser nachvollziehen als Gellerts, aber das geht schon alles in allem mehr als in Ordnung. Vor allem gefällt mir, dass eine klassische Romanze, die ja völlig unpassend gewesen wäre, vermieden wurde, aber gleichzeitig die geforderte Leidenschaft nicht zu kurz kommt.
Ähnlich wie bei Johns Geschichte habe ich aber auch hier dann wieder eine Stelle gefunden, die mir zu kitschig geraten ist und die für meinen Geschmack leider doch ein Stück in Richtung konventioneller Lovestory geht:
„Xyz…“, hauchte Gellert und sah den Dämonenfürst mit großen Augen an. „Bleib für immer an meiner Seite. Geh nicht weg.“
Das find ich dann doch ordentlich überzogen, dieses Gehauche und das „Bleib für immer an meiner Seite“. Ist das vielleicht sogar ein direktes Zitat aus meinen berüchtigten Milten-Samu-Schmachtereien? Ich habe mich jedenfalls kurz daran erinnert gefühlt, und das ist jetzt sicher nicht als Eigenlob zu verstehen. :D
Aber davon mal abgesehen – beeindruckend gut gelöst, diese knifflige Vorgabe! Damit hätte ich noch zu dem Zeitpunkt, als Xardas Xyz zu Gellert hat, wirklich nicht gerechnet. Mir gefällt diese Idee des Berauschens an der Macht anderer Leute auch unabhängig von der Vorgabenerfüllung sehr gut, weil es nachvollziehbar macht, wieso die Dämonen eigentlich Magiern dienen wollen. Es wurde ja zuvor schon einmal angesprochen, dass die Dämonen immer den mächtigsten Magiern dienen wollen, und nachdem man das hier jetzt aus der Perspektive von Xyz erlebt hat, kann man richtig gut verstehen, wieso eigentlich.
Ein kleiner möglicher Fehler:
„Ich brauche Macht. Bitte, Xyz… Gib mir Macht! Gib mir die Macht, meine Schwester zu retten. Ich will nicht sterben…“
Müsste das hier nicht „rächen“ statt „retten“ heißen? Von Sigrids Wiederauferstehung ist ja bislang nirgendwo die Rede, und das Töten der Amethystdrachen geht dagegen klar in Richtung Rache. Also geh ich da mal von einem Fehler aus und nicht von einem absichtlichen Hinweis auf irgendeinen Wiederbelebungsplan Gellerts, der auch nicht zur Stimmung passen würde.
Zum Schluss kommt dann noch das nächste dicke Ding: Auch Gellert ist gar kein leiblicher Sohn von Xardas, und Lyrca ist wirklich nur mit Xardas zusammen, um ihn für die Schicksalshexen auszuspionieren. Da tut mir Xardas jetzt irgendwie schon ein bisschen leid, und das wirft einiges um, was ich bisher so über die beiden dachte – dass sie sich halt doch irgendwie lieben und so. Naja, von Xardas' Seite aus stimmt das womöglich auch... und dann wird er so an der Nase herumgeführt. Schnief! Dieser letzte Twist des Kapitels wirft natürlich auch die Frage auf, wer denn nun Gellerts leiblicher Vater ist, wenn Xardas nicht mehr in Frage kommt. Der Schläfer wird’s wohl eher nicht sein, aber vermutlich ja jemand ähnlich Magieaffines wie Xardas... oder vielleicht einer der Götter persönlich? Es hieß ja mal, dass Gellert auch Adanos' Kräfte in sich trägt, und auch wenn es dafür bestimmt irgendwann mal eine Erklärung gab, die ich wieder vergessen habe, behaupte ich jetzt einfach mal, dass Adanos Gellerts Vater ist! Wäre zwar schon sehr abgefahren, aber spätestens nach diesem Kapitel muss man der Geschichte sowas ja einfach zutrauen. :D
Ja, und dieses vierte Kapitel kriegt dann auch ein absolut positives Fazit von mir: Die Vorgaben wurden großartig gelöst, die Handlung entwickelt sich in eine spannende Richtung und der Unterhaltungswert ist nach wie vor enorm. Spieze!
So, aber damit ist auch erstmal Schluss mit der Lobhudelei, denn am fünften Kapitel habe ich jetzt zur Abwechslung mal ein bisschen mehr zu bemängeln als sonst! $ausheck
Die Lösung des ersten Teils der Vorgabe gehört aber nicht zu den kritisierenswerten Aspekten des Posts, die gefällt mir schon sehr gut so. Am besten ist natürlich, dass Gellert seinen vermeintlichen Vater durch diesen Hogs-Trick nur noch darin bestärkt, schnellstmöglich zur Burg zu fliegen – das fand ich wirklich klasse, wie eigentlich alles perfekt funktioniert, aber Xardas dann einfach nicht so darauf reagiert, wie sich Gellert das vorgestellt hat. :D Er kann natürlich auch nicht wissen, dass es so einen dringenden Grund für Xardas gibt, in die Burg zu kommen. Etwas wackelig kommt vielleicht diese Sache mit der Stimmenverstellung daher: Es geht ja hier nicht um eine körperliche Stimme (die also durch Veränderungen der Stimmbänder bzw. des Körperbaus beeinflusst werden kann), sondern um eine telepathische Stimme. Und da hab ich mich schon gefragt, wieso sich die durch Hogs' Mutation denn überhaupt verändert haben sollte. Mir fällt da jetzt kein richtiger Grund ein, außer man nimmt irgendwelche magischen Besonderheiten an, die dann aber schon hätten genannt werden sollen. Das ist so die kleine Holprigkeit aus meiner Sicht, die dir bei der Lösung dieser Vorgabe unterlaufen ist, ansonsten aber souverän gemacht.
Was mich am ersten Abschnitt wohl am meisten gestört hat, ist wie sich Xyz hier verhält. Mit seinem Auftreten zu Anfang der Geschichte hat das ja wirklich gar nichts mehr zu tun – er wirkt überhaupt nicht mehr richtig dämonisch und imposant, dabei müsste er sich doch durch den Gellert-Macht-Rausch eigentlich nur noch besser und eben auch selbst mächtiger fühlen als vorher, oder? An einer Stelle wird ja sogar gesagt, dass er Gellert ein bisschen an Hogs erinnert, also war das wohl Absicht von dir... aber so richtig gut finde ich diese Entwicklung jetzt nicht. Das nimmt ihm ein Stück seiner Eigenständigkeit und macht ihn als Figur unnötig schwach, dass er nun zu so einem ergebenen Diener von Gellert geworden ist – im letzten Post sah das ja noch eher nach einem gleichberechtigten Bündnis aus, in dem beide Seiten voneinander profitieren. Jetzt ist es auf einmal wieder so ein klassisches Meister-Diener-Verhältnis, und eigentlich scheint es erstmal gar keinen Unterschied zu machen, ob Gellert da nun mit Xyz oder mit dem mutierten Hogs unterwegs ist. Hat mir wie gesagt nicht so gefallen.
Spannend dagegen ist der Einfall, dass Gellert die Macht des Regenbogentitanen nicht so richtig gut verträgt und immer wieder solche Anfälle hat. Wie er das Meer zerteilt und den zappelnden Leviathan zerbröselt, das ist schon sehr imposant geschildert und lässt einen spüren, mit welchen Kräften Gellert da zurechtkommen muss. Und es verstärkt den Eindruck, dass Gellerts Pläne am Ende wohl doch nicht so ausgefuchst sind, wie er das gerne hätte und es vielleicht auch einen guten Grund dafür gab, wieso Xardas die Macht des Titanen sich nicht selber einverleibt hat.
Zurück auf Burg Götterfall kommt es dann zur ersten Begegnung mit Ixidia, von dem schon so viel die Rede war. Wobei ich im ersten Moment glaubte, das merkwürdige Nicht-Vampir-Mädchen sei dieser weibliche Beliaravatar. Die Beschreibung passt schließlich auch auf die ziemlich gut, und so ein bisschen habe ich den Verdacht, dass sie das auch wirklich sein könnte, und dass diese Beliaravatarin Ixidia quasi ihren Körper zur Verfügung gestellt hat. Bloß hieß es ja zuletzt, dass die auf dem östlichen Archipel sei. Aber wo dieses Mädchen auf einmal herkommt, das ist sowieso etwas fraglich, also könnte die sich im Grunde genauso gut vom Archipel in die Burg teleportiert haben. Ich fände diese Auflösung auch insofern ziemlich interessant, weil das dann hieße, dass sich tatsächlich sämtliche Gerüchte in Kapitel 2 auf Person E bezogen hätten und ich doch recht damit gehabt hätte, dass die Beliaravatarin Person E ist... beziehungsweise wären Ixidia als Geist und die Beliaravatarin als Körper dann gewissermaßen die beiden Hälften gewesen, aus denen sich die Person E nun zusammengesetzt hat. Fände ich ziemlich cool, wenn das wirklich so sein sollte. :D Aber mal abwarten, wird ja sicher noch ordentlich aufgelöst, was da genau los ist mit Ixidia und der Avatarin! Würde aber auch ziemlich gut dazu passen, dass Ixidia unbedingt nochmal Avatar werden will... ja, also komm, das muss doch so sein, wie ich mir das zusammengereimt habe, gar keine Frage. Bloß diese Passage hier passt dann nicht dazu, aber die scheint mir eh nicht so gemeint zu sein, wie sie formuliert ist:
Ixidia war kein Avatar mehr. Auch wenn er seinen Körper zurück hatte, seine Macht war nur ein Bruchteil dessen, was damals von seinen Eltern überwunden worden war.
Seinen eigenen Körper hat er doch gar nicht zurück, oder etwa doch? Es ist ja mehrmals von ihm als Mann die Rede, und das ergibt nur Sinn, wenn er eben ursprünglich mal einen Männerkörper hatte (außer es geht hier um so komplexe Transgenderproblematiken, wovon ich aber mal nicht ausgehe). Übrigens ist „von seinen Eltern“ ein bisschen irreführend, sodass ich im ersten Moment davon ausgegangen war, dass es da um Ixidias Eltern ginge und nicht, wie eigentlich gemeint, um Gellerts Eltern.
An Ixidia als vermutlichem Obermotz der Story hatte ich jedenfalls ziemlich hohe Erwartungen in Sachen abgebrühter, irrsinnig mächtiger Superschurkigkeit, die Ixidia, wie er/sie hier auftritt, aber leider nicht erfüllen konnte. Wie ein Wesen, das mächtiger ist als alle zwölf Schicksalshexen zusammen, kommt die nun wirklich nicht daher. Und das liegt weniger an dem Mädchenkörper, der ja nur die Hülle ist, sondern an Ixidias eher kindischem Gehabe, das ziemlich darauf ausgerichtet zu sein scheint, Gellert zu beeindrucken. Was dann aber ein bisschen albern wirkt, wenn sie gleichzeitig zugibt, die Türschlösser des Studierzimmers nicht knacken zu können, die Gellert in einer einzigen Nacht aufbekommen hat – und das, obwohl Ixidia ewig lange in der Burg rumgegammelt und nun wirklich alle Zeit der Welt hatte, sich um so ein Schlösserrätsel zu kümmern. Wär mir an ihrer Stelle ganz schön peinlich gewesen, es auch noch zuzugeben, dass sie das partout nicht gebacken kriegt und deshalb auf solche umständlichen Schläferschreitricks zurückgreifen muss! Auch sowas wie „Sie funkelte ihn böse an“ erweckt jetzt eher den Eindruck einer zickigen Göre von nebenan als eines der mächtigsten und gefährlichsten Wesen aller Zeiten. Ich hätte mir da eher so ein Auftreten wie das der Amethystdrachen bei deren erstem Anflug gewünscht – eben eines, das kühle, selbstverständliche Überlegenheit zum Ausdruck bringt und nicht so darauf aus ist, unbedingt Eindruck bei Gellert zu schinden. Klar, ich kann dir natürlich bei deinen Figuren nicht reinreden (wär jetzt auch ein bisschen zu spät dafür), aber dass diese(r) Ixidia nun die ultimative Gefahr darstellen soll, das hat mich schon etwas enttäuscht. Die wäre eher für die Rolle als Gellerts neue Stiefschwester geeignet, die ihm mit fiesen Sticheleien irgendwie das Leben schwer macht und in die er sich dann irgendwann verliebt oder so... gab doch auch bei Artemis Fowl mal irgendwas in der Richtung, oder? :D
Was dann natürlich schon was hermacht, ist Ixidias Fähigkeit, Meteoriten zu beschwören, die ja ganz zu Beginn schon mal angesprochen wurde. Jetzt zahlt es sich wirklich aus, dass du zu Anfang so viele Ideen und kleinere Details in die Geschichte eingebracht hast, die du nun nutzen und weiter ausgestalten kannst, denn so wirkt die Story wie aus einem Guss, was für eine Schreim-naoch-Buchstohm-Geschichte keine Selbstverständlichkeit ist. Ob Ixidia wohl eigentlich auch für die Halbzeitkatastrophe verantwortlich ist? :D
Übrigens, bei diesen Worte Ixidias hier...
„Kannst du denn meine hohe Kunst nicht von Scharlatanerie unterscheiden? Feuermagier teleportieren nur einen Stein in die Luft, stecken ihn in Brand und lassen ihn auf ihre Gegner fallen. Und das schimpfen sie dann Meteor! Die wissen doch nicht mal, was der Unterschied zwischen einem Meteor und einem Meteoriten ist!“
...solltest du dich ruhig angesprochen fühlen, denn der Meteorit, den sie als erstes auf die Burg schleudert, ist am Anfang auch mal kurz ein Meteor. :p
Merkwürdiger noch finde ich aber, wie langsam diese Meteoriten offenbar sind... insbesondere der zweite scheint geradezu in Zeitlupe das Studierzimmer zu zersäbeln, so lange wie sich Gellert da noch Gedanken über seine Situation machen kann, während ihm schon die Bücher um die Ohren fliegen. Okay, mit Magie ist natürlich alles möglich, aber dass die Meteoriten so außergewöhnlich langsam sind, wurde ja nie ausdrücklich gesagt, also bin ich erstmal von ganz normalen Meteoriten ausgegangen, bei denen das Plätten eines einzelnen Burgzimmers wohl innerhalb eines Sekundenbruchteils erledigt sein dürfte.
Die Lösung des zweiten Vorgabenteils kommt zum ersten Mal in der Geschichte nicht ganz so elegant daher: Dass Ixidia auf einmal ein weiteres Kind des Schläfers als Diener hat, der bequem per Siegelring zum Schreien aufgefordert werden kann, das ist schon arg konstruiert. Der Schläfer scheint ja überall seine Brut hinterlassen zu haben, und das obwohl er doch angeblich ein Relikt aus der Vergangenheit sein soll. Finde ich ziemlich weit hergeholt – da hätte ich es besser gefunden, wenn Ixidia irgendwie Hogs dazu gebracht hätte, die Barriere kaputtzuschreien, denn der muss das schließlich auch können und hätte dann auch mal wieder einen seit Längerem fälligen Auftritt in der Geschichte gehabt. Auch die Teleportrunen, die Gellert am Ende des Kapitels praktischerweise entgegen fliegen, kommen vielleicht eine Ecke zu deus-ex-machina-mäßig daher, auch wenn mich das beim Lesen nicht so richtig gestört hat, weil Gellerts vorgabengemäß ziemlich unangenehme Verletzung meine Aufmerksamkeit in Anspruch genommen hat. Übrigens ganz schön gewieft, wie du dir hier die Möglichkeit erhalten hast, die Verletzung am Anfang des nächsten Posts durch Gellerts Instantheilung (die ja nach wie vor aktiv zu sein scheint) wieder aus der Welt zu schaffen. :p Dazu wird es zwar wohl nicht kommen, weil Gellert ja noch einen Vorteil aus der Verletzung ziehen soll, aber das wusstest du hier ja noch nicht.
Fazit: Das fünfte Kapitel war trotz nach wie vor hohem Unterhaltungswert für mein Empfinden das bisher schwächste der Geschichte. Auch stilistisch hat mich das streckenweise nicht so überzeugt, da waren zu viele eher unspirierte Aneinanderreihungen von schmucklosen Hauptsätzen dabei. Erstmals hast du dich mit einem Teil der Vorgabe etwas abgemüht, und Ixidias Auftritt war ziemlich enttäuschend. Aber: Es ist immerhin das sensationelle Wort „Joheimnisbeerensträuche“ dabei herumgekommen! §danke
Puh, im sechsten Kapitel gings ja mal wieder drunter und drüber... aber der Reihe nach!
Es fängt an mit einer ziemlich merkwürdigen Traumsequenz, die mich jetzt nicht so überzeugt hat, weil sie inhaltlich weitgehend den Klischees einer solchen merkwürdigen Traumsequenz entspricht und es auf mich eher gewollt als einnehmend gewirkt hat, dass da am Ende der Sätze immer so viel wiederholt wurde, wiederholt wurde. Gelungen war dann aber der Übergang vom Traum zur Realität, weil die ja mit dem schwebenden Xardas-Kopf zunächst mal ähnlich skurril anmutet wie der Traum und Gellert quasi von einem Albtraum in den nächsten zu geraten scheint. Ich finde es ein bisschen schade, dass man vom Kampf zwischen Ixidia und Xardas gar nichts mitbekommen hat, denn Xardas' Enthauptung hätte doch sicher auch einen imposanten und unerwarteten Schockeffekt abgegeben. Klar funktioniert die Story auch ohne diese Szene, aber ich denk mal, dass es schon hauptsächlich Zeitgründe gewesen sein werden, die dich dazu bewogen haben, das auszulassen und nur durch Ixidia und Xardas nacherzählen zu lassen.
Gellert konnte seine schwere Verwundung tatsächlich komplett ausheilen, da hast du dich jetzt in der Tat ein bisschen um die geforderten Konsequenzen der Vorgabe herumgemogelt! Aber weil er einen Vorteil daraus gezogen hat, kann man dir wohl keine richtigen Vorwürfe machen, denn erfüllt ist die Vorgabe zweifellos. Übrigens hätte ich es glaube ich besser gefunden, wenn sich Gellert bewusst in das Manabecken teleportiert hätte, denn so wirkt es schon wie ein allzu großer Zufall, dass er sich da ausgerechnet an die eine Stelle in der ganzen Burg teleportiert hat, an der er nicht nur geheilt, sondern gleichzeitig auch noch vor Ixidia verborgen wurde, und das alles jetzt erst begreift.
Im Dialog mit Xardas wird es nun ziemlich schnell extrem abgefahren – und das sogar im Kontext dieser Geschichte. Xardas ist also Adanos, was ich insofern lustig finde, weil es quasi das genaue Gegenteil meiner Vermutung ist, Gellerts Vater könnte Adanos sein... denn jetzt weiß man über Gellerts Vater eigentlich nur, dass er nicht Adanos ist. §ugly Wie das nun damit zusammen passt, dass Gellert Adanos' Kräfte in sich trägt, das ist mir aber nicht klar... dafür wäre eine Vaterschaft Adanos' doch eigentlich die beste Erklärung gewesen. Und wenn Adanos nun nicht einmal ein Gott ist, wie kann dann überhaupt jemand seine Kräfte in sich tragen? Aber gut, vielleicht interpretiere ich in diese eine Textstelle, die mittlerweile auch schon wieder ewig her ist, zu viel herein und das war eigentlich ganz anders gemeint. Zurück zum Wesentlichen: Ich finde es nach dem Lesen dieser Passage noch bedauernswerter als sowieso schon, dass Jüdex dieses Jahr nicht die Schreim-naoch-Buchstohm-Geschichten kommentiert, denn seine Meinung dazu hätte mich ja nun wirklich mal brennend interessiert. :D Das ist natürlich schon eine sehr weitreichende Enthüllung, bei der sich garantiert so einige Reibepunkte mit der gewohnten Gothic-Historie finden lassen. Du hast dich ja schon selbst bemüht, einige der offensichtlichen herauszuheben und von Xardas erklären zu lassen. Allerdings hat Xardas auf Gellerts Fragen, die auf seine Machtlosigkeit gegenüber den Drachen abzielten, gar keine Antwort gegeben – gut, kann aber natürlich sein, dass Xardas mittlerweile einfach wirklich alt geworden ist und seine Macht schlichtweg nicht mehr vergleichbar ist mit seiner damaligen, als er diese ganzen unfassbaren Sachen wie die Erschaffung von Tag und Nacht erledigt hat. Was ich mich aber bei alldem ein bisschen gefragt habe, ist, welche Rolle diese Enthüllung nun eigentlich für die Geschichte spielt. Vorerst behaupte ich mal: Keine so große, denn Xardas ist jetzt tot und wenn Gellert nicht sein leiblicher Sohn ist, kann er auch keine Adanos-Kräfte von ihm geerbt haben. Okay, Ixidia könnte vielleicht irgendwas geerbt haben, vielleicht bekommt dieser Aspekt durch ihn dann noch eine größere Bedeutung.
Ein Teil von Xardas' Bericht scheint mir übrigens ganz klar widersprüchlich zum zuvor Erzählten zu sein:
Ich nahm telepathisch Kontakt zu mächtigen Hexen auf und gründete unter dem Pseudonym der Göttin den Zirkel der Schicksalshexen.
Also, mal unabhängig davon, dass ich den Verdacht habe, dass der ganze Schicksalshexen-Göttin-Kram irgendwie mit Details aus Götterdämmerung oder Arcania zusammenhängen könnte, die ich nicht kenne und daher nicht richtig einordnen kann, war es doch bei Xardas' Begegnung mit den Schicksalshexen in Post Nr. 4 offensichtlich, dass er die gar nicht richtig kannte. Er hat sich an der Stelle doch noch drüber gewundert, dass die keinen seriöseren Eindruck machen. Wenn er die selber eingesetzt hat, müsste er die wohl auch ein bisschen besser kennen bzw. da generell einen besseren Überblick haben, oder? Ansonsten aber schon ganz witzig, dass die Hexen eine Spionin bei demjenigen eingeschleust haben, für den sie ohne es zu wissen arbeiten. :D
Froh bin ich angesichts all der komplizierten Zusammenhänge, dass ich zumindest mit meiner Interpretation der Beziehung von Ixidia zur Beliaravatarin goldrichtig lag und es tatsächlich so ist, dass der Körper der Avatarin von Ixidia übernommen wurde. :cool: Das gefällt mir auch sehr gut so, wie das eingeleitet wurde, und ich nehme mal an, dass du diesen Verlauf auch von Anfang (oder zumindest Kapitel 2) an so vorgesehen hattest. Wirkt jedenfalls gut durchgeplant und stimmig erzählt.
Ein bisschen weit hergeholt fand ich, wie Gellert am Ende des Gesprächs quasi aus dem Nichts darauf kommt, dass er nicht Xardas' leiblicher Sohn ist. Da wolltest du wohl unbedingt noch, dass das im Gespräch zwischen Xardas und Gellert thematisiert wurde, hattest aber das Problem, dass keiner der beiden was davon wusste und Lyrca auch keinen Grund hatte, auf einmal aufzutauchen und mit der Wahrheit herauszurücken. Aber diese Argumentation von Gellert hat mich dann auch nicht so überzeugt, das wirkte doch eher konfus und vor allem nicht nach einem wirklich einwandfreien Beweis. Außerdem hätte Gellert ja in den Jahren seit Sigrids Geburt schon jederzeit darauf kommen können (da er offenbar von den aus der Vergangenheit herbeizitierten Geliebten seiner Mutter wusste, hätte er ohnehin schon längst in Zweifel ziehen können, dass Sigrid wirklich Xardas' Tochter ist), weshalb es auch nicht so einleuchtend wirkt, dass er den Gedanken ausgerechnet jetzt hat, nachdem er gerade erst aus fünftägiger Bewusstlosigkeit erwacht ist und tausend andere Gedanken rund um die Enthüllungen Xardas' in seinem Kopf herumspuken müssten. Ich fands auch ein bisschen traurig, dass Xardas kurz vor seinem Tod dann noch sowas erfahren muss... als ob es dem armen Kerl jetzt nicht schon mies genug ginge. :(
Nach dem langen (aber keinesfalls zu langen) Dialog ist es mal wieder Zeit für einen ordentlichen Kampf, und der macht wie gewohnt auch wieder einiges her. Besonders klasse fand ich, wie aus Xardas' Körper plötzlich der Krähendämon wird und sich dann auch noch der Assimilationsdämon offenbart – ebenso unerwartet wie super geschrieben und einfach mal wieder eine tolle Idee von dir. In Sachen Dämonenformen scheinen dir die Einfälle da wirklich nicht ausgegangen zu sein. :D Auch die Art und Weise, wie Hogs und Xyz in die Geschichte zurückkehren, finde ich stimmig, weil Xardas ja wie zuvor erklärt der einzige sein müsste, der die „Dämonensignaturen“ der beiden kennt und sie zielsicher beschwören kann. Das war wieder eine von vielen Stellen, an denen durchscheint, wie gut die Geschichte konstruiert ist und dass dann vieles eben einfach schlüssig zusammenpasst, ohne dass es noch mal von dir im Detail erklärt werden oder groß zurechtgebogen werden müsste.
Etwas merkwürdig fand ich allerdings, dass Ixidia dann einfach so im Nebenraum rumsitzt und auch niemand großartig davon überrascht zu sein scheint... das kam ein bisschen wie eine Verkürzung daher, die vielleicht auch einem möglichen Zeitdruck geschuldet sein könnte. Der überraschende und spektakuläre Auftritt der Schläfertochter Shaggai entschädigt dann aber dafür, denn der kam ordentlich imposant und ein bisschen gruselig daher. Auch wenn es mittlerweile wirklich an jeder Ecke ein Schläferkind zu geben scheint. Sie müsste schon das vierte sein, das in der Story erwähnt wurde, wenn ich mich nicht verzählt habe. Übrigens frage ich mich, ob es nicht sinnvoller wäre, den Schläfer bei seinem eigentlichen Namen Krushak zu nennen, weil „Schläfer“ doch nur der Name war, den die Sumpfbruderschaft ihm gegeben hat. Und an der dürften sich Xardas oder Ixidia eigentlich kaum orientieren. Wobei Krushak glaube ich der orkische Name ist, richtig? Gut, da könnte man auch wieder argumentieren, dass der dann nicht zwingend von Menschen benutzt werden muss, aber der Name klingt jetzt zumindest eher so, als könnte er der eigentliche Name des Dämonen sein, während sich die Bezeichnung „Schläfer“ klar auf dessen Rolle in der Kolonie bezieht.
Der beste Teil des Kapitels ist dann auf jeden Fall der Schluss mit dem Ausflug in den Drachenhort und Sigrids Wiederauferstehung. Vorher muss ich sagen, dass ich die Story trotz der gelungenen Szene mit dem Kampf gegen die Dämonen und Xardas' Tod nicht mehr als ganz so mitreißend empfunden habe wie zuvor – diese ganze Geschichte mit Adanos war mir glaube ich einfach eine Nummer zu abgedreht und hat mich da etwas auf Distanz gebracht. Das Ende des Posts ist aber wieder richtig großartig: Erst die bedrückende Atmosphäre in der Drachenhöhle mit den ganzen schwer verwundeten Drachen, und dann das Wiedersehen mit der echten Sigrid, das ja mal total schön geraten ist. Als Gellert sie da in den Arm nimmt und in Tränen ausbricht, und wie Sigrid noch fragt, ob er traurig sei, das fand ich richtig rührend. So einen menschlichen Moment hab ich jetzt auch wirklich gebraucht in der Geschichte, und der ist dir einfach toll gelungen! Irgendwie ist mir das ziemlich nahe gegangen, und ich hab ganz ehrlich und ohne Übertreibung feuchte Augen davon bekommen. Das passiert mir beim Lesen jetzt auch nicht so wahnsinnig oft, also kannste dir was drauf einbilden!
Übrigens finde ich, dass du gar nicht so sehr auf der vermeintlichen Unglaubwürdigkeit der Sigrid-Heilung hättest herumreiten müssen. Das wirkt so, als wärst du mit deiner Erklärung selber nicht zufrieden gewesen und würdest jetzt Kritik abwenden wollen, indem du das quasi zugibst. Aber ich finde das gar nicht nötig. Die Erklärungen mit dem magischen Drachenblut und Sigrids Schläferherkunft sind doch völlig ausreichend und auch nicht abstruser als eine Menge von dem, was in der Geschichte schon wie selbstverständlich passiert ist. Nee, also die Vorgabe fand ich schon gut gelöst, und gestört hat mich da wie gesagt nur die gefühlte Selbstkritik.
Sigrid klingt übrigens manchmal eher nach Steinzeitmensch als nach Kleinkind:
Sigrid warten, sehen Brudi. Dann Sigrid holen Brudi hierher.
Kleinkinder sprechen ja nach, was sie hören, und Xardas, Lyrca und Gellert werden wohl nicht wie Urzeitmenschen miteinander gesprochen haben. :D
Schon skurril übrigens, dass es Sigrid jetzt gleich zweimal gibt, als Mensch und als Zombie. Wobei der Zombie für dich wohl nach wie vor ein Gegenstand ist – klar, du wusstest ja auch nicht, ob Gegenstand C nochmal gebraucht werden würde. Insofern schon eine nachvollziehbare Entscheidung, den Gegenstand zu behalten und ihn nicht zu einer lebendigen Sigrid umzuwandeln (wie ich es eigentlich erwartet hatte).
Ja, und als ob Ixidia plus Schläfertochter nicht genug wären fürs anstehende große Finale, wird dann in den letzten Zeilen des Kapitels nochmal eine ganz neue Dimension der Bedrohung entfesselt. Na, das kann ja was geben... an unerwarteten und radikalen Wendungen mangelt es der Story defintiv nicht!
Nach dem abschließenden siebten Kapitel ist eines mal klar: Meine Sorge, du könntest den Kampf im dritten Post im Finale womöglich nicht mehr überbieten können, war auf jeden Fall unbegründet. Mit diesem wahnwitzigen apokalpytischen Dämonensturm hast du es wirklich geschafft, nochmal einen draufzusetzen. Insbesondere im ersten Teil der Schlacht, als sich Gellert, Sigrid, Hogs und Xyz gegen den unendlichen Strom der Dämonen zur Wehr setzen müssen und die ganze Welt in ihrer Räumlichkeit zusammenzufallen scheint (sehr wirkungsvoll die vom Himmel herabhängenden Dächer von Ishtar – da hatte ich wirklich den Eindruck, dass die Welt komplett vor Hunde geht), kommt dieses verzweifelte Katastrophengefühl sehr gut zur Geltung. Das war wieder ausgesprochen mitreißend, auch die eingeschobene Szene mit dem Zerfall des Hexenkreises und Lyrcas rücksichtsloser Flucht hat mir da hervorragend gefallen. Es schien auch wirklich überhaupt keine Möglichkeit zu geben, das jetzt wieder geradezubiegen, und wenn da nicht der Titel der Geschichte gewesen wäre, der ein Überleben Gellerts nahelegt, hätte ich glaube ich wirklich gedacht, dass es einfach in einer absoluten Katastrophe endet und Beliar mit seinen Dämonen die Herrschaft übernimmt.
Erst durch Xardas' Auftauchen (gute Idee übrigens, ihn da als Geist nochmal einzubauen – an sowas hatte ich gar nicht gedacht, ist aber eigentlich nur logisch) kommt dann nochmal die Hoffnung auf, dass Gellert hier noch was retten könnte. Dass der Zeitreisehelm noch eine so zentrale Rolle einnehmen würde, hätte ich nun wirklich nicht erwartet, und weil ich für solche scheinbar nebensächlichen Details, die dann irgendwann doch auf einmal wichtig werden, ja bekanntermaßen eine Schwäche habe, konnte ich mich natürlich sehr dafür begeistern. :D Ich dachte übrigens zuerst, dass es sich beim Zeitreisehelm um den Gegenstand handeln würde, den Ixidia im Studierzimmer vernichten wollte. Ich meine diese Dialogstelle hier aus Kapitel 5:
Dabei möchte ich doch sichergehen, dass ein gewisser Gegenstand zerstört wird, der mir lästig werden könnte.
Aber der Helm wurde ja eigentlich gar nicht im Studierzimmer, sondern von Ixidia selbst im Kerker aufbewahrt, richtig? Welcher Gegenstand war das denn dann, den Ixidia da zerstören wollte? Hab ich was überlesen oder hast du es vergessen, darauf nochmal einzugehen?
Ein bisschen glaubte ich danach jedenfalls, das Ende der Geschichte schon vorhersehen zu können: Gellert macht alles, was er Schlimmes angerichtet hat, wieder rückgängig, lebt zum Schluss wieder mit Xardas, Lyrca und Geschwistern zusammen und ist ein vernünftigerer Mensch geworden. Das wäre jetzt auch gar nicht mal so ein übles Ende gewesen, aber ich finde es trotzdem gut, dass du dich dann doch für einen komplett anderen Ausgang der Geschichte entschieden hast, der weit weniger (also im Grunde überhaupt nicht) vorhersehbar war und keinen solchen Happy-End-Anstrich hat. Aber dazu später mehr!
Erstmal noch ein paar Stellen, die mir in der Schlacht gegen die Dämonen aufgefallen sind:
Er fühlte sich wie David, der ohne Schleuder gegen Goliath antrat.
So ein Bibel-Bezug hat für meinen Geschmack mitten in einer Gothic-Story nix zu suchen. Das ist ähnlich wie mit Atlantis, das ja in dieser und in der ersten Gellert-Story mal kurz erwähnt wurde und das für mich ebenfalls ein Fremdkörper in der Gothic-Welt ist. Wenn man sowas einbauen will, dann muss man es schon richtig machen im Rahmen eines umfangreichen Crossover-Unterfangens, wie es Ewek mit seinen Griechen-Göttern unternommen hat, aber nicht indem man mal eben so ohne jede Erklärung auf die Bibel verweist.
„Darf ich dich mit Xyz fusionieren, Hogs?“
„Wenn wir dann stark genug sind, um Gellert zu helfen, mach schnell!“, knurrte Sigrids Zwillingsbruder.
An der Stelle hat mich echt überrascht, wie schnell Hogs dieser Fusion zustimmt. Ich meine, er gibt da ja irgendwie seine Identität auf, und dann soll er sich auch noch ausgerechnet Xyz anschließen, der ihn damals so zugerichtet hat... Überhaupt ist die Rivalität zwischen Xyz und Hogs in der zweiten Hälfte der Geschichte völlig ausgeblendet worden. Hogs arbeitet ganz ohne Beschwerden mit Xyz zusammen, und gleichermaßen akzeptiert Xyz auch den von ihm doch eigentlich als erbärmlichen Wurm abgestempelten Hogs als mehr oder weniger gleichberechtigten Co-Diener-Partner. Ich finde, dieser Aspekt hätte ruhig ein bisschen thematisiert werden können und hätte dann auch dazu beigetragen, die beiden Dämonen als Charaktere besser zur Geltung zu bringen. Für die schienst du dich gegen Ende hin dann nämlich nicht mehr so interessiert zu haben wie zu Beginn, habe ich den Eindruck. Die sind mittlerweile mehr so Mittel zum Zweck. (Übrigens ist es am Ende gar nicht so ganz klar, ob Hogs und Xyz wirklich gestorben sind, denn es besteht noch die Hoffnung, dass sie durch das Drachenblut am Leben gehalten werden und entkommen können. Das könnte man dir sicher auch als Verstoß gegen die Vorgabe auslegen, aber so gemein bin ich natürlich nicht. §engel)
Zehn Augenpaare, sechs Arme, acht Flügel. Größer als ein Amethystdrache. Mit Schuppen aus hochwertigem Karneol.
An der Stelle musste ich ein bisschen schmunzeln, weil ich das Gefühl hatte, plötzlich mitten in einer Werbeanzeige für Dämonen der Luxusklasse gelandet zu sein. §ugly
Der Endkampf gegen Ixidia fällt dann leider schon ein wenig gegen den beeindruckenden Beginn dieses Kapitels ab. Ich glaube, dass das vor allem am Zeitdruck gelegen hat, denn du verfällst hier manchmal wieder in diesen eher schmucklosen Stakkato-Stil der aneinandergereihten Hauptsätze und findest gegen Ende hin auch nicht mehr so richtig kreative Ideen für den Kampf. Da wird dann wieder und wieder der Schläferschrei ausgepackt, Gellert beschwört seinen Lichtschädel und Ixidia wirft gelegentlich mit Meteoriten rum. Also, klar, schlecht ist das alles nicht, aber nach den vielen großartigen und einfallsreichen Kampfszenen in der Geschichte wirkt das hier schon eher etwas müde.
Eine Kleinigkeit noch: Shaggai war doch mal als Tochter des Schläfers vorgestellt worden, ist jetzt aber auf einmal männlich geworden.
Diese Passage...
Die blutverschmierte Nase Ixidias erinnerte ihn daran, dass sie ihn schon einmal verwundet hatten. Damals allerdings nur unter Einsatz des Schreis.
...hat mich im ersten Moment ziemlich verwirrt, weil ich erstmal nachgrübeln musste, wann Ixidia denn in der Geschichte mal durch einen Schläferschrei außer Gefecht gesetzt wurde. Aber dann ist mir aufgegangen, dass du wohl die Situation im gleichen Kampf meintest, nur wenige Absätze vorher – da ist das Wort „damals“ dann aber schon schwer irreführend!
Auch die Begegnung mit Gellerts Mutter wird leider eher im Eilverfahren abgefrühstückt, was mich insbesondere bei der Spontanvergiftung durch Gellert schon ziemlich gestört hat. Erstmal wird plötzlich diese Giftphiole hervorgezaubert, die Gellert angeblich die ganze Zeit schon dabei gehabt haben soll (wieso so eine eher unglaubwürdige Konstruktion, anstatt ihn das Zeug einfach irgendwo in der Burg mitnehmen zu lassen?). Und dann bringt Gellert seine Mutter so ratzfatz um, als würde er da nur irgendeinen weiteren Dämonen plätten. Da spürt man den Zeitdruck, den du wohl beim Schreiben gehabt haben musst, wirklich ganz stark, denn anders kann ich mir das kaum erklären, dass eine für Gellert und die Geschichte so wichtige Person wie Lyrca in wenigen Zeilen abgefertigt wird. Das würde auch dazu passen, dass die Formulierungen gegen Ende hin dann wieder etwas schöner werden und das abgehetzte Gefühl nach dem Sieg über Ixidia ein wenig weicht (weil du da dann eben nicht mehr so viele Sachen auf der Liste hattest, die du noch abhaken musstest und wusstest, dass du rechtzeitig fertig werden würdest – so reime ich mir das jetzt jedenfalls mal zurecht :D). Die Art und Weise, wie Ixidia vom Sigrid-Zombie erledigt wird, hat mir übrigens auch gut gefallen, das war eines Oberschurkenabgangs würdig.
Das Ende gerät wieder sehr abgedreht und erinnert mich ein bisschen an „Day of the Tentacle“, wobei ich schätze, dass du das gar nicht gespielt hast, oder? Mir hat das jedenfalls im Großen und Ganzen sehr gut gefallen, weil es ein allzu zeitreisetypisches „Das ist jetzt alles gar nicht passiert“-Ende vermeidet und stattdessen mal eine kreativere Zeitreisenidee präsentiert. Dass Gellert aus der Aktion so stark gealtert hervorgeht, verleiht dem Ende auch eine schöne, tragische Ironie: Jetzt steht Gellert wirklich genau da, wo sein Vater vorher war, so wie er es die ganze Zeit über angestrebt hat.
Ein paar Fragen haben sich für mich da aber schon ergeben: Die Gellerts haben jetzt, wenn ich das richtig verstanden habe, aus diesen Titanen-Lichtschädeln eine riesige Barriere geformt, der die Sphären wieder voneinander trennt, richtig? Aber hält das denn ewig? Schließlich hat Gellert ja die Titanenkräfte auch immer mal wieder aktiviert und deaktiviert, und sie schienen auch von ihm als Person abhängig zu sein. Die Barriere sollte aber eigentlich unabhängig sein von ihm und eigenständig bestehen. Außerdem ging das dann schon ein bisschen sehr einfach, die ganzen Dämonen und Geister wieder zurückzutreiben – auch wenn sie so viele Gellerts sind, müssten sie ja erstmal wissen, wie sowas überhaupt geht und wie sich so eine Raumgefüge wieder reparieren lässt. Aber vielleicht wusste Gellert das auch einfach und ich unterschätze ihn in der Hinsicht.
Ja, und dann ergeben sich natürlich wieder die üblichen Zeitreiseprobleme: Wenn jeder der in die Vergangenheit gereisten Gellerts da zwei Stunden rumsitzen muss, um anschließend selbst in die Vergangenheit zu reisen, wie kann es dann sein, dass die ganzen Gellerts überhaupt die Barriere erschaffen und die Dämonen vertreiben können? Wenn sie das tun, können sie ja nicht gleichzeitig zwei Stunden warten und in die Vergangenheit reisen, sodass sie eigentlich alle bis auf den Ursprungsgellert wieder verschwinden müssten, sobald sie sich daran machen, die Barriere zu erschaffen. Man könnte vielleicht argumentieren, dass der ganze Sphärenreparaturkram keine zwei Stunden dauert und sie dann eben im Anschluss daran in die Vergangenheit reisen. Aber dann wäre ja trotzdem der Lauf der Zeit ein anderer und die Gellerts wären nicht mehr in genau diesem „Status“, wenn sie in der Vergangenheit ankommen – es wären eben Gellerts, die die Barriere schon erschaffen haben. Was vielleicht auch hieße, dass sie in einem ewigen Kreislauf gefangen sind und dazu verdammt, die Barriere bis in alle Ewigkeit zu erschaffen, um sich dann immer wieder in die Vergangenheit zu teleportieren. Aber das kann ja nicht sein, denn am Ende kommt nur ein einziger alter Gellert dabei heraus.
Und apropos zwei Stunden, denn das ist eigentlich der größte logische Knackpunkt an der Sache: Woher nimmt Gellert eigentlich die zwei Stunden gemütlicher Wartezeit, wenn doch seine Burg gerade dabei ist, im Chaos zu versinken und Teil der Beliarsphäre zu werden? Kann er sich überhaupt sicher sein, dass er zwei Stunden Zeit haben wird, bevor Beliar persönlich aufkreuzt und ihm den Garaus macht? Es wirkte vor dem Aufkommen dieses Plans eigentlich nicht so, dass die Burg noch so lange durchhalten würde. Zumindest hätte das mal irgendwie thematisiert werden sollen, finde ich.
Die letzten Zeilen der Geschichte sind dann sehr schön geworden, auch wenn ich glaube, das Rätsel schon gelöst zu haben. Ich würde jedenfalls mal sagen, dass dann wohl der namenlose Held Gellerts Vater ist (bzw. dieser Fortriantes, denn so heißt der Held doch aus irgendwelchen Gründen in den Gellert-Geschichten, richtig?), weil der halt der übliche Weltenretter ist, den man so kennt. Jemand anderes käme da ja eigentlich nicht infrage.
Ähnlich wie bei Johns Story muss ich auch hier sagen, dass ich nichts dagegen gehabt hätte, wenn die Geschichte noch zehn Seiten mehr gehabt hätte. Der Schluss kommt auch hier sehr plötzlich daher, und auch wenn ich das Gefühl habe, dass alle wichtigen Fragen geklärt sind, hätte mir ein ruhiger Epilog zum Abschluss gut gefallen. Man hat jetzt zum Beispiel gar nicht mitbekommen, wie Gellert auf den Tod von Xyz und Hogs reagiert, und was nun seine genauen Pläne für die Zukunft sind (bzw. wieviel Zukunft ihm eigentlich noch bleibt, nachdem er so rapide gealtert ist). Die Idee, dass Sigrid zur Schicksalshexe wird, hätte sicher auch davon profitiert, wenn sie etwas ausführlicher ausgestaltet worden wäre. Letztendlich wird es natürlich auch mal wieder der Zeitdruck gewesen sein, der sowas verhindert hat, und schlecht ist das Ende so, wie es jetzt ist, ja auch nicht. Aber nachdem man so viel Zeit mit den Figuren verbracht hat, finde ich es immer etwas schade, sie dann so abrupt wieder zu verlassen.
So, und damit wäre es dann an der Zeit für das Gesamtfazit: Eine von Anfang bis Ende sehr, sehr unterhaltsame Geschichte mit einer geradezu überschäumenden Ideenvielfalt, die mir eine Menge Spaß gemacht hat! Wenn ich mir die Geschichte so als Ganzes anschaue, dann finde ich die erste Hälfte und insbesondere das dritte und vierte Kapitel (die beiden sind sicherlich die besten der Geschichte) wohl etwas stärker als die zweite Hälfte. In der hatte ich an manchen Teilen schon das Gefühl, dass du unter Zeitdruck standest und nicht mehr aus so einer entspannten Begeisterung heraus geschrieben hast, wie sie zum Beispiel während des großen Kampfes vor dem Hort der Amethystdrachen oder beim Kongress der Schicksalshexen herauszulesen war. Es wiederholen sich dann zuletzt auch manche Elemente wie das Aktivieren und Deaktivieren des Lichttitanen sehr häufig, was ein bisschen repetitiv anmutet. Und ob diese ganze Geschichte mit Xardas und Adanos nicht am Ende doch ein bisschen zu abgedreht war... naja, zumindest muss man aber sagen, dass es im letzten Kapitel durchaus noch eine große Rolle gespielt hat, dass Gellert der Erbe von Adanos ist und dessen Werk bewahren muss. Insofern hatte das schon so seinen Sinn für die Geschichte und hat dem Finale auch erst diese dramatische Wucht verliehen, die es auf jeden Fall hatte.
Am Ende überwiegt ganz eindeutig das Positive und insbesondere der Eindruck, dass in dieser Geschichte vieles so verblüffend gut zusammenpasst und von langer Hand geplant wirkt, dass sich die Vorgaben dahinter nur an ganz wenigen Stellen herauslesen lassen. Mir gefällt es vor allem, dass du die Vorgaben nie zum alles bestimmenden Mittelpunkt der Geschichte gemacht hast, sondern sie geschickt mit deinen eigenen Ideen verbunden hast. Und es gibt so unfassbar viele Ideen in der Geschichte, dass sie fast aus allen Nähten zu platzen scheint – viele der anfänglichen Details habe ich erst nur für ausschmückendes Beiwerk gehalten, und am Ende sind Manapool und Zeitreisehelm dann doch noch wichtig geworden. Obwohl ich die Vorgaben kannte, hat mich die Geschichte an vielen Stellen überrascht und ist eigentlich nie so verlaufen, wie ich das im Voraus vermutet hatte. Und trotz der vielen Wendungen und teilweise komplizierten Zusammenhänge sind mir keine größeren Logikfehler aufgefallen, nur die paar kleineren Sachen, die ich hier im Kommentar erwähnt habe. In der Hinsicht hast du dich ganz enorm verbessert, finde ich, denn früher waren Logikfehler ja bei vielen Geschichten deine Achillesferse. Auch ein weiterer Aspekt, den ich bei früheren Geschichten von dir häufig kritisiert habe, bleibt hier völlig aus, nämlich die allzu klare Trennung von Gut und Böse bei den Figuren. Sowas gibt’s hier überhaupt nicht – einzig Ixidia hat was von einem typischen Erzschurken, wobei der aber genau wie die Amethystdrachen und die Dämonen einfach seine eigenen ganz nachvollziehbaren Motive hat und nicht nur der Bosheit willen böse ist. Auf der anderen Seite stehen teils sehr skrupel- und rücksichtslos agierende Leute wie Lyrca oder auch Gellert, die dann aber auch ihre sympathischen Seiten haben, die Gellert zum Ende hin zunehmend zeigen durfte, ohne dabei an Profil zu verlieren. Das hast du wirklich hervorragend hinbekommen. Achso, und im Vergleich zu deiner ersten Schreim-naoch-Buchstohm-Geschichte (und insbesondere deren Ende) ist das hier natürlich eine ganz andere Dimension der Qualität! „Gellerts überdimensionale Reifeprüfung“ (den Titel mag ich nach dem Finale übrigens deutlich mehr als vorher :D) ist auf jeden Fall eine deiner besten Geschichten, die eigentlich höchstens noch von der „Halbzeitkatastrophe“ Konkurrenz bekommt.
So, und damit du dich von den ganzen Komplimenten wieder ein bisschen erholen kannst, bekommst du jetzt zum Schluss noch die Fehlerliste präsentiert:
Den Instantheilzauber hatte er schon gemeistert, da hatte er seine göttlichen Kräfte noch gar nicht im Griff.
im Griff gehabt
Sein alter Herr musste ja nicht schon von weitem Sehen, dass etwas nicht stimmte.
von Weitem sehen
Nichts war für ihn zu kräftezehrend wie ein Innoszauber.
so kräftezehrend
Dämonen brauchten Hilfe von jemanden aus der Sphäre Adanos, um sie zu betreten.
jemandem
Die Anwesenheit einer so übermächtigen Jungfrau wie Sigrid musste ihn einfach anlocken, da bestand gar kein Zweifel. Kurz flammte Zweifel an seinem Plan auf, doch er redete sich rasch wieder Mut zu.
Zweifel oder nicht Zweifel, das ist hier die Frage. :D
Sigrid war es schon gewohnt, von ihm die verschiedensten Tränke zu bekommen, sodass sie ohne zögern nach dem Reagenzglas griff und den Inhalt hinunterstürzte.
ohne Zögern
Nur ein Serum, dass sie gegenüber Magie schlüpfrig werden lässt.
das
So stand der Feldheer des Dämonenheers breitbeinig vor ihm und starrte mit gefletschten Reißzähnen zu ihm herab.
Feldherr
Es war beinahe offensichtlich, dass sie ihm gar nicht wirklich entkommen wollte. Doch was war dann ihr Ziel? Wollte er sie an einen bestimmten Ort locken?
„Wollte sie ihn an einen bestimmten Ort locken?“ müsste es hier wohl heißen. Was Xardas will, weiß er ja hoffentlich selber. :D
Sigrid nutzt die Chance, rollte sich unter ihnen weg.
nutzte
Sie hielt etwas an ihre Brust gepresst, dass er nicht sofort erkannte.
das
war Gellert sich sicher, dass der Telepoter für sie den schnellsten Weg zum Regenbogentitan darstellte
Teleporter
Das purpurne Leder, das seinen Körper anstatt von stählernen Schuppen bedeckte, wiesen ihn jedoch zweifelsohne als Anhänger seiner Rasse aus.
wies
Er hatte ihre Knochen mit verschiedenen Legierungen überzogen, sodass die Knochen im fahlen Mondlicht bläulich phosphorizierten.
phosphoreszierten
Hogs‘ fletschte die Zähne.
Weg mit dem Apostroph!
Und das, nehme ich wieder an mich.
Weg mit dem Komma!
Die offene Seite hatte er vom Drachen weggedreht, sodass ihn nicht einmal ein Funke erreicht.
erreichte
Hogs, nimm Sie bitte an dich.
sie
Erste Vermutungen über Gellerts göttlichen Kräfte wurden geäußert.
göttliche
„Allmählich wird dieser Kongreiss richtig interessant“, flötete Aiuole.[7quote]
Kongress
[quote]Vornehmlich dunkles Lila und Granitschwarz, aber auch solch merkwürdig unpassenden Farben wie Sonnengelb und Giftgrün trieben umher.
unpassende
Wie von selbst neigte Xyz ganz langsam seinen schuppigen Kopf und küsste den viel kleineren Mund des jungen Magier.
Magiers
Gellert bohrte sich mit einem leuchtenden Finger in seinem Ohr.
Das klingt nicht so schön, lieber „Gellert bohrte mit einem leuchtenden Finger in seinem Ohr herum.“ oder so.
Tiamat hielt ihn fest an seine Brust gepresst, während er mit seinen acht Flügeln sein möglichstes Tat, um sie schnell zurück zum Schicksalsmeer zu bringen.
sein Möglichstes tat
„Meister Xardas!“,grollte eine Stimme durch Xardas‘ Kopf.
Da muss ein Leerzeichen hinters Komma!
Er kannte außer Xyz niemandem, der einen Ring der Telepathie besaß
niemanden
Xardas war überrascht, ob dieser Offenbarung.
Weg mit dem Komma!
Selbst aus dieser Entfernung wirkten die Blitz so dick wie die Leviathane, die unter ihnen lebten.
Blitze
Setz mich am besten im Kräutergärten ab.
Kräutergarten
Allein das zusehen war spannend.
das Zusehen
Es waren Symbol auf den Runen.
Symbole
Es gibt nur eines, dass ich als angemessene Belohnung dafür akzeptiere, dir das Leben zu retten.
das
Obwohl er seinen Vater nie etwas anderes als ernst gesehen hatte.
Obwohl er seinen Vater nie anders als ernst gesehen hatte.
Wieder ein Gefühl in seiner Brust, dass er nicht definieren konnte.
das
Das vertraute Gefühl, dass er stets bei Hogs gespürt hatte.
das
Du hast zwar die Macht Innos in dir, aber er ist leider wieder in den Besitz der Macht Beliars gekommen.
Innos’
Die Krähe krallte sich in den Lichtpanzer und harkte mit seinem Schnabel auf ihn ein.
hackte mit ihrem Schnabel
Hogs hatte seine Pranken um den Hals des Krähendämons geschlossen und drückte fest zu, doch die federbedeckten Schwingen hackten erbarmungslos auf ihn ein.
Müsste das nicht wieder der Schnabel sein, der da hackt? Zumindest gewöhnliche Schwingen sind eher ja nix, womit man hacken kann.
Hogs Arme zitterten unter dem Druck der Wand.
Hogs’
Gellert hörte förmlich wie Xardas ihn scheltete:
schalt
Hogs Schwingen waren wund gescheuert.
Hogs’
In der Blutlache vor der durchbohrten Bauchdecke, hatte sich etwas bewegt.
Weg mit dem Komma!
Andererseits hatte er Sigrid so vielen Experimente unterzogen.
Experimenten
Sie schwebten umher und klagten der Welt ihr leid.
Leid
„Ich wusste schon immer, dass du am Ende der Welt arbeitest, du falsche •••••!“, schrie Urmeline und riss ihren Speer aus der toten Hexe.
Äh, ja, ist das jetzt Absicht, dass das zensiert wurde, oder hat das das Forum das gemacht? :D Wenn es Absicht sein sollte, fände ich das schwer albern und würde vorschlagen, da lieber irgendein Schimpfwort deiner Wahl reinzusetzen. Alles wäre besser als solche Pünktchen!
Nur am Rande nahm er war, dass Xyz und Hogs sich erhoben und in den Kampf eingriffen.
nahm er wahr
Xyz verzog keine Miene, spaltete das Feuer mit Links und setzte zum nächsten Angriff an.
links
Er fühlte nach Innos Kräften in seinem Körper und bündelte sie.
Innos’
Die Dämonen bremste ihre Sturzflüge zeternd ab.
bremsten
Und wenn er zurückt ist, wird er mit seinem Schrei die Kuppel zum Einsturz bringen.
zurück
Doch seine Muskeln waren ebenso gelähmt wie die Hogs.
Hogs’
Sigrid landet ein wenig unsanft auf dem schuttbedeckten Korridor.
Sigrid landet ein wenig unsanft auf dem schuttbedeckten Korridor.
Ihre Torso war so zerfetzt, dass er sie unmöglich retten konnte.
Ihr Torso
Ixidia wurde wahnsinnig über seine Unverständnis.
sein
Für ein paar Stunden, werden jegliche Telekinesezauber von mir abgleiten.
Weg mit dem Komma!
Noch einmal würde Ixidia sich das Schwert nicht so leicht abknüpfen lassen.
abknöpfen
Ixidias prallte gegen den Schädel.
Ixidia
Ixidia war es nicht gewohnt in der Klemme zu stecken und reagierte, wie Gellert es eins getan hatte.
einst
Gellert konterte ihm mit denselben Zaubern.
ihn
Laidoridas
31.07.2016, 20:14
Und zum Schluss widme ich mich jetzt noch des Rhobs Geschichte mit dem schönen Titel „Erz-Men Origins: Diego“! Ja, Rhob, du bist ja der einzige der Teilnehmer mit von anderen vorgegebenen Buchstaben-Zuordnungen, der es bis ganz zum Schluss durchgehalten hat, und wenn man sich so anguckt, was du da von Xrüssi vorgesetzt bekommen hast, ist allein das schon mal ein großes Kompliment wert. :D
Im ersten Post geht es auch direkt los mit einer mehr als absurden Situation, die dich dazu gezwungen hat, einen Grund dafür zu ersinnen, dass Gomez, Diego und der Schläfer höchstpersönlich in Xardas' Turm an einem Ulu-Mulu herumschrauben. Die meiste Zeit geht dann auch gar nicht für die eigentliche Vorgabe drauf, die ja dann in den letzten paar Zeilen abgearbeitet wird, sondern dafür, überhaupt die Voraussetzungen für diese mehr als merkwürdige Konstellation zu schaffen. Wieso Diego und Gomez zusammen in Xardas' Turm festsitzen, wird ganz am Anfang nur sehr kurz erklärt, wobei dieses Szenario mit den plötzlich überall auftauchenden Orks nach dem Fall der Barriere (also quasi die paar Wochen, die man als Held zwischen den Spielen verpasst) schon ganz stimmig ist und auch mal was Neues darstellt, was hier im Forum glaube ich noch gar nicht so oft thematisiert wurde. Es bleiben aber natürlich schon noch eine Menge Fragen offen, z.B. wieso Diego ausgerechnet mit Gomez zusammen unterwegs ist und nicht etwa mit seinen besten Kumpels Milten, Gorn und Lester, oder auch wie die beiden eigentlich in das obere Stockwerk des Turms gekommen sind, das doch glaube ich eigentlich nur per Teleportzauber zugänglich ist. Aber gut, das muss man dann einfach als Ausgangspunkt für die Geschichte so akzeptieren, und weil sich die Story ja selber nicht so ernst nimmt, ist das auch nicht so das Problem. Dass Diego und Gomez das Ulu-Mulu brauchen, ist angesichts der vielen Orks an allen Ecken sogar gut nachvollziehbar.
Wie die beiden da an der Beschwörung des Sumpfhais und später des Schamanen arbeiten, liest sich sehr spaßig, gerade auch durch die ungewöhnliche Partnerschaft von Diego und Gomez, die sich eigentlich gar nicht leiden können und hier gezwungenermaßen zusammenarbeiten müssen. Solche Konstellationen sind ja eigentlich immer ein Garant für spritzige Dialoge, und das ist auch hier absolut der Fall. Klasse fand ich dann ja auch, wie Gomez es tatsächlich ganz problemlos schafft, den Sumpfhai zu beschwören – das hätte ich ihm jetzt ehrlich gesagt auch nicht zugetraut, so wie man ihn aus dem Spiel kennt, wo er sich ja hauptsächlich durch ausgiebiges Rumsitzen auf einem Sessel hervortut. :D
Highlight des ersten Kapitels ist auf jeden Fall die Orkipedia, deren uns bekanntes Pendant sehr schön in die Gothic-Welt übertragen wurde und sogar eine Linkfunktion aufweist! Man könnte sich vielleicht fragen, wieso die Orkipedia nicht auf Orkisch verfasst wurde, aber gut, vielleicht ist das auch so wie bei unserer Wikipedia, dass es das Buch einfach in verschiedenen Sprachen gibt und Xardas da eben die Version auf Myrtanisch liegen hatte. Kann ja sein!
Herrlich jedenfalls, wie die Schamenenbeschwörung den Bach runter geht, inklusive dramatischem „Oh verdammt, GOMEZ, NICHT!“-Ausruf. :D Xardas' Turm muss ja aber mal verdammt stabil gebaut sein, dass er so einen riesigen Schläfer aushält und dass der Schläfer sich da nicht mit ein bisschen Rumgewackel befreien kann, indem er einfach den Turm einreißt. Also, eines ist mal klar: Wenn das Gleiche in MiMos Story passiert wäre, dann wär der Turm jetzt längst hinüber. §ugly
Zum Glück ist das hier ja aber Xardas' Turm, und ich gestehe Xardas jetzt einfach mal zu, dass er die stabilsten und erzdämonensichersten Türme weit und breit bauen kann, die nicht einmal der Schläfer kaputtkriegt.
Die Vorgabenerfüllung zum Schluss ist dann mehr so Anhang, aber nichtsdestotrotz einwandfrei erfüllt. Kann man nix dran rütteln, das passt schon so!
Alles in allem ein natürlich ziemlich absurdes, aber auch sehr witzig erzähltes erstes Kapitel der Geschichte.
Im zweiten Post wird es gleich nochmal eine ganze Nummer abstruser. Da musstest du ja wirklich wild herumfabulieren, um diese ganzen Anforderungen der Vorgabe irgendwie mit der bisherigen Handlung in Einklang zu bringen. Besonders diese Sache mit Cor Kalom, der beschworen wird, nur um Alkohol zu brennen, mit dem die Söldner auf Onars Hof bestochen werden sollen, ist schon extrem hanebüchen, was ja zum Glück aber auch in der Story angesprochen und dann einfach der Extravaganz des Schläfers in die Schuhe geschoben wird. Diese Stelle fand ich auch mit am lustigsten an diesem Post:
„Wie gesagt, das ist alles schon geklärt“, sagte der Schläfer in einem äußerst selbstzufriedenen Tonfall. „Pass auf, das sind ja Söldner, ja, und Söldner trinken Alkohol. Soweit klar? Und Cor Kalom, einer meiner Anhänger, brennt den besten Wacholderschnaps in sämtlichen Dimensionen. Deshalb habe ich einfach meinen Anhängern befohlen, seinen Geist zu beschwören und ihn ins Leben zurückzurufen, damit er ihnen den Schnaps zusammenbraut um damit die Söldner zu bestechen! Wir brauchen jetzt nur noch abzuwarten, bis wir beschworen werden“, schloss er stolz.
Diego brauchte einen Moment, um das zu verarbeiten. Als er schließlich etwas entgegnen wollte, stieß Gomez ihm unsanft in die Rippen. „Verkneif's dir!“, zischte er. „Ihm zu erzählen, wie viele einfachere Wege es gibt, an Alkohol zu kommen, macht ihn nur wütend, und dann nimmt er uns vielleicht doch nicht mit!“
Wobei es fast noch absurder ist, wie da völlig unmotiviert auf einmal das Gespräch auf Liesel zu sprechen kommt. Muss aber gestehen, dass mich dieser dämliche Horst-Witz schon ziemlich zum Lachen gebracht hat. :D
In Sachen Vorgabenerfüllung gibt es diesmal Anlass zur Kritik: Der Ort, an den Diego, Schläfer & Gomez wollen, ist ja gar nicht Onars Hof (= Ort B), sondern eine Krypta hinter Onars Hof. Und es wird sogar in der Geschichte ausdrücklich gesagt, dass die Krypta nicht mehr zum Hof selbst gehört:
So war es unmöglich geworden sich der Krypta zu nähern, die hinter dem Hof auf dem Land des Großbauern stand.
Okay, sie steht auf dem Land des Großbauern, aber du machst hier ja selbst einen Unterschied zwischen diesen Ländereien und dem eigentlichen Hof. Also, so ganz einwandfrei ist das nicht! Ein bisschen so wie damals bei Stones „Durchfall“, als sich das Geschehen auch immer vor dem Schläfertempel abgespielt hat und nicht mittendrin wie eigentlich gefordert. Onars Hof ist da zwar eine etwas vagere Ortsbezeichnung als der Schläfertempel und lässt mit viel gutem Willen noch zu, dass die Krypta dazu gezählt werden kann, aber du hättest dann schon noch deutlicher auf so eine Interpretation hinarbeiten können, finde ich.
Übrigens macht es ja immer mehr den Eindruck, dass Gomez der kompetentere der beiden menschlichen Hauptpersonen zu sein scheint. Diego wirkt eher planlos bisher, dabei steht sein Name doch im Titel!
Die dritte Vorgabe war bestimmt die bisher kniffligste für dich, weil es zwar einerseits nicht klappen sollte, dass Schläfer, Diego und Gomez in die Krypta teleportiert werden, dann aber gleichzeitig der Schläfer dabei sterben und Diego, Gomez und Cor Kalom fliehen sollten. Und dann noch diese Sache mit der Fehlfunktion der Wacholderflasche... aber im Großen und Ganzen hast du das alles ja echt überraschend gut gelöst, zumindest wenn man jetzt mal großzügigerweise die Annahme akzeptiert, dass eine auf Onars Hof geworfene Sprengflasche eine so große Explosion erzeugt, dass sie Xardas' Turm im Minental zum Einsturz bringen kann. Wenn ich das jetzt so schreibe... das ist natürlich schon ziemlich weit hergeholt. §ugly Dass der Gegenstand B nun zerstört wurde, dürfte dich ja übrigens im fünften Post noch vor ziemliche Probleme gestellt haben, da bin ich schon mal schwer gespannt, wie du dich da gerettet hast. Übrigens musste ich bei dem Sprengtrank direkt an Legend of Gothic denken, habe jetzt grade einmal nachgeschaut, und tatsächlich! Die Sprengtränke, mit denen Ork damals immer rumgeschmissen hat, wurden auch aus Trollkirschen gebraut. Sehr schöne Anspielung, und das nach all der Zeit! :)
Dass der Schläfer so schnell stirbt, ist auch wieder sowas, was man mit viel gutem Willen akzeptieren muss. Der ist ja eigentlich nicht viel kleiner als der ganze Turm, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, also sollte ihn so ein Sturz eigentlich nicht gleich umbringen... so fragil wie der hier ist, hätte der Held ihn am Ende von Gothic 1 wohl auch einfach kurz anschubsen können und sich den ganzen Kram mit den Herzen sparen können. :p Aber klar, der Tod musste irgendwie durch die Fehlfunktion von Gegenstand B ausgelöst werden, der sich ganz woanders befand, und unter diesen schwierigen Umständen hast du das schon ganz gut gelöst.
Ein bisschen schnell geht das jetzt aber alles schon. Klar, die nötigen Ereignisse finden alle statt, aber am Anfang der Geschichte war die Erzählweise noch ein bisschen detaillierter, was mir etwas besser gefallen hat. Hier kann man halt auch ohne Blick auf den Foren-Timer drauf kommen, dass der Post um 23:59 Uhr abgeschickt wurde.
Der vierte Post ist jetzt wieder viel sorgfältiger und nicht so hektisch geschrieben wie der dritte, das gefällt mir gleich wieder eine ganze Ecke besser. In diesem Teil der Geschichte gelingt es dir auch bisher am besten, die vielen humorvollen Stellen mit einer halbwegs ernsthaften Handlung zu verknüpfen – und sogar die Figuren werden hier ein bisschen ernster genommen als vorher, wenn Diego und Gomez da über ihre Familie plaudern. Dabei kommt sogar ein waschechter Risen-Bezug ins Spiel, womit nun auch nicht unbedingt zu rechnen war. Diese Verwandtschaftsverhältnisse wirken sogar gar nicht mal so unglaubwürdig: Diego, Gomez, Esteban, das sind alles so spanisch anmutende Namen, die man problemlos in die gleiche Familie einordnen kann. Dass die dann untereinander nicht wussten, dass es sie gibt und Gomez' Mutter nie von ihrer Schwester gesprochen hat, mutet zwar erstmal seltsam an, aber gut, solche Familienverhältnisse gibt’s ja einfach. Und in so einer Fantasywelt, in der die dann auch noch auf verschiedenen Inseln wohnen, ist es wohl erst recht nachvollziehbar, dass da nicht alle Teile der Familie so gut übereinander Bescheid wissen. Passt also schon ziemlich gut, dieser Teil der Vorgabe! Nur wie das alles anfängt, also dass die Beliarstatuette Gomez da irgendwie den Namen seines Bruders in den Mund legt, das wirkt dann schon ziemlich konstruiert. Ich hab auch irgendwie nicht so die Hoffnung, dass mal aufgelöst wird, wieso sie das getan hat, aber ich lasse mich natürlich gerne eines Besseren belehren! Die Statuette an sich mit ihrer hypnotisierenden Wirkung gefällt mir aber gut und könnte sicher auch noch für interessante Momente in der Geschichte sorgen. Problematisch könnte nur sein, dass sie wahrscheinlich keiner der beiden mitnehmen wird, wenn sie wieder aus der Höhle gehen, aber das wirst du ja sicher irgendwie gelöst haben.
Der Knaller des Kapitels ist auf jeden Fall, wie du das Problem mit dem leidenschaftlichen Kuss gelöst hast. Allein schon die Idee dieses bescheuerten Brauchs ist schon herrlich, und dann noch Gomez' grandioser Schlusskommentar:
Gomez konnte sich unterdessen vor Lachen nicht mehr halten. „Das war ja richtig leidenschaftlich!“, grinste er.
§hehe
Die Vorgabe würde ich auf jeden Fall mal als einwandfrei erfüllt ansehen, keine Frage! Super auch mal wieder, wie Gomez natürlich direkt über diesen Wüstenbrauch Bescheid weiß, während Diego nur Bahnhof versteht. :D
Beim letzten Abschnitt musste ich dann auch lachen, wie diese absurde Xrüssi-Vorgabe, dass Cor Kalom nun die Nacht mit einer Hure verbringen sollte, so auf ganz todernste Weise durch diesem Entschluss Kaloms erklärt wird, sich jetzt wieder an den althergebrachten Traditionen seiner Landsmänner zu orientieren, wobei es natürlich am allerwichtigsten ist, unter Beweis zu stellen, dass man kein Eunuch ist. §ugly
Ja, also das Kapitel war große klasse und hat mir super gefallen, auch dank so Begriffen wie „Moleratpriester“ oder der Bezeichnung „Chorknabe“ für Cor Kalom. :D Das war glaube ich der bisher beste Post der Geschichte.
Im fünften Post wirkt Gomez plötzlich gar nicht mehr so souverän wie vorher, sondern eher ein bisschen dämlich, während Diego jetzt auf einmal der mit dem Durchblick ist. Finde ich ein bisschen merkwürdig und nicht so einleuchtend, wieso sich Gomez auf einmal so verhält und mit solchen „Ich bin der Erzbaron!“-Sprüchen ankommt. Bisher hat er doch einen durchaus intelligenten Eindruck gemacht. Gut finde ich aber, dass die Verwandtschaft der beiden nochmal angesprochen wird und zu einer engeren Bindung der beiden beizutragen scheint, sodass sie auch über die Lösung der einen Vorgabe hinaus noch eine Bedeutung für die Geschichte hat.
Der Abschnitt mit Liesel war dann mal voll traurig. :( Mud kann ich jetzt noch viel weniger leiden als vorher, nachdem ich weiß, wie schlimm er die arme Liesel traumatisiert hat. :mad: Kurios fand ich ja, dass Liesel geschlachtet werden sollte, weil sie immer so betröppelt in der Gegend rumliegt... müsste das einem Bauern nicht eigentlich egal sein, welche Laune seine Schafe haben? Hauptsache wollig, würde ich mal sagen. :D
Die Sache mit dem Sprengtrank ist dann schon ein bisschen gepfuscht: Der ursprüngliche Gegenstand B war schließlich explodiert, sodass dieser neue Sprengtrank (der wohl einer von denen ist, die Cor Kalom bei seiner Flucht hat fallen lassen) ein ganz anderer Gegenstand sein muss. So geht’s ja nicht, da hast du es dir zu einfach gemacht! §nana
Der Handlungsstrang mit Kalom liest sich durchaus lustig, eine tolle Stelle ist für mich z. B. die hier:
„Ha, sieh mal einer an, da ist er ja, frischer Kronstöckel!“ Er öffnete den Behälter und spähte hinein. „Nun, ausreichend frischer Kronstöckel“, korrigierte er sich.
Die ganze Geschichte mit dem Verwandlungstrank ist soweit auch gut durchdacht, nur die Begründung dafür, dass es ausgerechnet Gomez' Haare sein müssen, und dass er die dann auch schon zufällig eingesteckt hat, ist da ziemlich wackelig. Ich denk jetzt auch nicht, dass es so wahnsinnig schwer wäre, an die Haare von irgendwem in der Stadt ranzukommen... in irgendeiner Kneipe liegen doch bestimmt ein paar rum. Aber klar, die Vorgabe wollte es ja nunmal so, dass es Gomez sein musste, in den sich Kalom hier verwandelt. Das Ende habe ich dann nicht ganz verstanden, also wieso Kalom sich im Schlussdialog da so wie Gomez selbst verhält. Soll das bedeuten, dass er durch das Trinken des Tranks auch Wesenszüge von Gomez übernommen hat? So ganz klar ist mir das hier noch nicht geworden, aber vielleicht klärt sich das ja im nächsten Post auf.
Am Kompletteinsturz des Turms und der Verletzung Diegos hab ich nix zu meckern. Ok, dass der Turm gleich so dermaßen spektakulär in die Luft fliegt, dass Diego da von einem rumfliegenden Trümmerteil durchbohrt werden kann, ist vielleicht wieder ein bisschen sehr konstruiert, aber naja... ist dann halt so. :D Schade aber, dass es jetzt leider nicht zur von mir so heiß erwarteten Szene gekommen ist, in der Liesel mit einer Wacholderflasche im Maul gegen den Turm klopft und ihn damit zum Einsturz bringt... das wär doch so schön gewesen!
Nach dem sechsten Post weiß ich auch endlich, was der Story-Titel soll! Im ersten Moment hatte ich schon damit gerechnet, dass Diego jetzt Erzblitze verschießen würde oder sonstwelche Superkräfte bekommen hätte, aber bisher scheint sich der Vorteil, den er aus seiner Verletzung gezogen hat, ja noch auf ein hilfreiches Kribbeln zu beschränken. Aber gut, immerhin!
Kaloms letzte Sätze im fünften Kapitel hatten wohl doch nix zu sagen, denn im Puff scheint es wohl zu keinen Komplikationen durch sein Auftreten gekommen zu sein, sodass Kalom nun auf einmal wieder im Minental aufkreuzen kann. Das kommt natürlich schon sehr plötzlich, und wenn man bedenkt, dass Kalom während dem Einsturz des Turms noch in der roten Laterne war und seitdem nicht besonders viel Zeit vergangen zu sein scheint, dann ist das eine alles andere als glaubwürdige Entwicklung. Kalom muss ja schließlich auch erstmal nach den beiden suchen, und allein der Weg zum Pass dürfte schon einige Zeit in Anspruch genommen haben. Außerdem wollte Kalom ja ausdrücklich die ganze Nacht in der Laterne verbringen. Passt also nicht richtig, dieses plötzliche Auftauchen von Kalom.
Gegen Ende hin geht’s dann ziemlich drunter und drüber und aus Gründen, die irgendwie mit der Beliarstatuette und vielleicht auch mit Diegos Erzschulter zu tun haben, landen dann alle in der Krypta hinter Onars Hof und stellen fest, dass der Schläfer noch lebt. Da hast du wirklich Glück gehabt, dass du nie erwähnt hattest, dass der Schläfer da unten in den Trümmern des Turms liegt, sodass diese Teleport-Erklärung jetzt zumindest mal nicht dem bisher Erzählten widerspricht.
Allerdings, naja...
„Xardas hatte seinen Beliarschrein von hier entwendet, die Skulpturen waren noch immer mit diesem magischen Ort verbunden. Der Einsturz bewirkte, dass ich in diese Verbindung hineingeriet, was mich schließlich hierher brachte. Ich dachte, das wäre offensichtlich gewesen!“
Irgendwie nicht so. §ugly Ist auch wieder ein ziemlich großer Zufall, dass dieser Beliarschrein nun genau mit dem Ort verbunden war, zu dem der Schläfer sowieso schon gelangen wollte. Das geht aber noch in Ordnung, bloß das Ende dann... wieso brauchte der Schläfer denn unbedingt Diego und Gomez, um das Ulu-Mulu fertigzustellen? Vielleicht kriegt er das mit seinen eigenen Gliedmaßen nicht so gut hin, aber er hat doch noch andere Diener, die das auch für ihn übernehmen könnten. Er hat ja am Anfang der Geschichte selber gesagt, dass jeder ein Ulu-Mulu herstellen kann, warum also jetzt dieser umständliche Trick, um es unbedingt von Gomez herstellen zu lassen?
Also, der Beginn des Posts mit Diegos Verletzung hat mich noch überzeugt, aber die ganzen Erklärungen am Ende wirken dann leider nicht so stimmig. War natürlich auch schwer, das vorgabengemäß vernünftig hinzukriegen, aber an anderen Stellen der Geschichte hast du ähnliche Aufgaben schon mal besser gemeistert als hier.
Ganz am Anfang des siebten und letzten Posts wird indirekt die Frage aufgeworfen, die ich mir auch zu Beginn der Geschichte gestellt hatte, nämlich wieso der Schläfer Xardas' Turm nicht zerstört hat, als er da festsaß. Jetzt kann er sowas ja plötzlich, wie er anhand der Krypta beweist:
Die Erde bebte und die Wände der Krypta begannen zu bröckeln, als der Schläfer all seine Kraft aufbrachte und schließlich mit einem gewaltigen Krachen das Gewölbe der Gruft durchbrach um sich zum ersten mal seit Tagen wieder zu voller Größe zu erheben. Er stieß einen ohrenbetäubenden Schrei aus; ob nun um der Welt mitzuteilen, dass er wieder da war, oder aus Unmut über ein eingeschlafenes Bein, vermochte Diego nicht zu sagen.
Doch er und Gomez hatten dringlichere Probleme, als die körperliche Verfassung eines Erzdämons. Kalom sah nun den Zeitpunkt gekommen, seine Drohung wahr zu machen. Während die beiden von der spektakulären Flucht des Schläfers abgelenkt waren und sich fragten, warum er das nicht schon viel früher gemacht hatte, zückte Kalom sein Schwert und bereitete sich auf den Angriff vor.
Dass du das Problem selber erkannt und benannt hast, machts dann auch nur ein gaaanz kleines Bisschen besser. :p Eine gute Lösung wäre übrigens Folgende gewesen: Der Schläfer hat in Xardas' Turm gespürt, dass dort explosive magische Substanzen gelagert werden und deshalb bewusst die Zerstörung des Turms nicht riskiert, weil er Angst hatte, sich dadurch selbst in die Luft zu jagen. Das wär doch mal eine schlüssige Erklärung gewesen!
Nach dieser kleinen Schwäche geht’s dann aber spektakulär weiter mit einem fetzigen Finalfight gegen Kalom, der sich durch den geschickten Einsatz des Verwandlungstranks einen Vorteil verschafft. Dieser Kniff, dass die ihm zugefügten Verletzungen auch den echten Gomez betreffen, ist auf jeden Fall echt gelungen, genauso wie die Wendung, dass das Ganze auch andersrum funktioniert und Gomez durch sein Opfer den Kampf entscheiden kann. Fand ich auch toll, wie Diego dann noch darüber nachdenkt, dass sich Gomez da so selbstlos für seinen Vetter geopfert hat und dass ihm Familie wohl ziemlich wichtig war. Das hat mir gut gefallen und ich fand auch diese Ernsthaftigkeit gar nicht schlecht, die nun unerwarteterweise Einzug in die Geschichte erhalten hat. Ein bisschen klang das ja schon vorher zwischendurch immer mal wieder an, und es tut der Story auf jeden Fall gut, dass sie nicht nur aus bekloppten Wendungen besteht, sondern auch mal hier und da ein paar ernsthaftere Töne anschlägt.
An der Vorgabenerfüllung habe ich aber ein bisschen was zu bemängeln: So eindeutig finde ich das nämlich nicht, dass Kalom und Gomez aufgrund Kaloms Abstecher in die rote Laterne gestorben sind. Klar wäre der Kampf anders verlaufen, wenn Kalom nicht den Verwandlungstrank dabei gehabt hätte, aber es ist jetzt auch nicht so, dass man sagen würde: „Mensch, hätte er doch nicht diese Entscheidung getroffen, dann wären jetzt beide noch am Leben!“ Den Kampf hätte es ja sicher so oder so gegeben.
Die zweite Hälfte des großen Finales ist dann schon deutlich abgefahrener als die erste, und hier hat es mit der Ernsthaftigkeit auch gleich wieder ein Ende, wenn Liesel da als Worms-Superschaf durch die Gegend fliegt und Bauern mit Laserstrahlen zum Explodieren bringt. :D Liesel gibt natürlich ganz klar einen hervorragenden Endgegner ab, insbesondere wenn das dann zu Sätzen wie diesen hier führt:
Überall rannten Söldner herum, versuchten das Schaf mit Bögen und Armbrüsten zu erschießen, wurden jedoch nach und nach niedergemäht.
Grandios! §danke
Ich habe mich nur gefragt, woher Liesel auf einmal diese Erzbrockenverwundung hat. Da fehlt ja einfach eine Szene, die das erklären würde. Klar, kann natürlich irgendwie bei den ganzen Explosionen passiert sein, aber dass auf Onars Hof solches superreines Erz rumliegt, wie das sonst nur Xardas bei sich lagert, ist auch nicht gerade selbstverständlich. Da wäre eine Erklärung schon ganz schön gewesen.
Zum Schluss wird’s dann titelgemäß noch so richtig comicfilmmäßig, wenn Xardas in seiner Rolle als wahlweise Patrick Stewart oder Samuel L. Jackson auftritt und Diego in sein Team einlädt. :D Und die letzten Zeilen... also, ich konnte mich echt nicht halten vor Lachen, als ich das gesehen habe. Das ist so dermaßen dämlich, wenn man sich vorstellt, dass der Schläfer sowas als seine letzten Worte zu Diego gesagt hat... aber eben eine astreine Umsetzung der Vorgabe! §ugly Ich werde zweifellos noch tagelang über dieses faszinierende Rätsel nachgrübeln!
Und nun zum Gesamtfazit: Diese Story ist mit Sicherheit diejenige unter den diesjährigen Schreim-naoch-Buchstohm-Geschichten mit den absurdesten und konstruiertesten Wendungen, aber gleichzeitig auch ganz klar die lustigste. Es gab ja wirklich ständig kleinere Witze zwischendurch, und an vielen Stellen, von denen ich hier längst nicht alle zitiert habe, musste ich auch echt lachen. Das hast du definitiv nicht verlernt seit alten „Einzig wahre Geschichte“-Tagen!
Schön finde ich dann aber auch, dass durch die Verwandtschaftsbeziehung von Gomez und Diego auch immer mal wieder eine ernsthaftere Seite der Geschichte zutage tritt und die beiden Hauptfiguren dadurch ein bisschen mehr Profil bekommen. Diese Vorgabe, die auf Anhieb erstmal ziemlich unpassend für die Geschichte wirkte, hat der Story also letztendlich wirklich gut getan, find ich. Überhaupt hast du viele knifflige Vorgaben gut umsetzen können, z. B. auch den gefürchteten Kuss. An manchen Stellen hats dann aber schon etwas gehakt, was z. B. die Sache mit Onars Hof und der Krypta angeht oder auch die Auswirkungen der Entscheidung von Person D am Schluss. Du hattest es aber natürlich auch viel schwerer als John und MiMo, weil du dir die Buchstabenzuordnungen nicht selber aussuchen konntest. Ansonsten hättest du vor manchen Problemen ja gar nicht erst gestanden und dir z. B. einfach die Krypta anstatt Onars Hof als Ort B aussuchen können. Oder, wahrscheinlicher, was komplett anderes. :D
Die größten Probleme der Story sind wohl die vielen logischen Ungereimtheiten und Unglaubwürdigkeiten, die nur deshalb nicht so schwer ins Gewicht fallen, weil sich die Story ja selber nicht so richtig ernst nimmt und du aus vielen dieser Abstrusitäten dann auch wieder einen guten Witz gemacht hast. Aber über alles kann man dann doch nicht so einfach hinwegsehen, und manche Sachen hätte man sicher schon auch noch schlüssiger präsentieren können. Gestört hat mich etwa, wie Kalom da plötzlich im Minental auftaucht, und dass Liesel ganz ohne Erklärung zum Erzschaf wird. Das sind eben so Probleme, die mit den Vorgaben nicht viel zu tun haben und die du hättest vermeiden können. Zwischendrin, vor allem im dritten Kapitel, ging es manchmal auch etwas zu gerafft voran, da hätte mir eine detailliertere Erzählweise besser gefallen. Das war aber eigentlich auch nur im dritten Kapitel wirklich ein Problem, später hast du dann zum Glück wieder zur entspannteren Erzählweise der ersten Kapitel zurückgefunden.
Alles in allem ist das eine sehr lustige und unterhaltsame Geschichte geworden – und nicht zuletzt auch mal wieder eine fertiggestellte von dir! Wann gabs sowas denn zuletzt mal? Das dürften dann wohl die „Konsequenzen“ von 2010 gewesen sein, oder? :D
Hier noch die Liste der gefundenen Fehler:
Was auch immer der Neue getan hatte, es hat die Orks verdammt wütend gemacht, und nun breiteten sie sich im ganzen Tal aus.
es hatte die Orks
nach einem letzten Prüfenden Blick
prüfenden
Das kann nicht dein ernst sein!
Ernst
Du willst allen ernstes einen Ork Schamanen heraufbeschwören?
Ork-Schamanen oder Orkschamenen, hauptsache kein Leerzeichen dazwischen. :scared:
Die unzähligen weiteren Stellen, an denen das grausige Leerzeichen zwischen „Ork“ und „Schamane“ steht, zitiere ich hier jetzt mal lieber nicht!
Entsetzt starrte Diego, auf das, was er da sah.
Das erste Komma sollte weg.
die Turmspitze geriet gefährlich ins wanken
Wanken
aber ich habe nie gesehen, wie er was... Entschworen hat.
entschworen
„Vermutlich irgendwo neben dem Sumpfhai“, gestand Gomez und sah zu dem ungeduldigen Gewirr von Beinen hinüber, dass den Raum blockierte.
das
Die Turmspitze geriet wieder ins wanken
Wanken
Und mit meinen getreuen Anhängern wird es ein leichtes sein zu entkommen.
Leichtes
Gomez grinsen verblasste
Grinsen
Das Gespräch kam zum erliegen
Erliegen
Die versoffenen Taugenichts, die Onar als Söldner angeheuert hatte, würden begeistert sein
Taugenichtse
Niemand darf diesen Hof betreten, du solltest also schnell wieder verschwinden!.
Weg mit dem Punkt!
Mit diesen Worten holte er eine Flasche hervor und entsetzen bereitete sich auf seinem Gesicht aus.
Entsetzen
Mit einem mal wurde sein Kopf von starken Schmerzen durchbohrt
Mal
Doch das beunruhigende Knirschen, dass sie durch das Gemäuer zog, hörte leider nicht auf.
das sich
Ein Schrei, der noch lange in den Köpfen der ehemaligen Sektenanhängern widerhallen sollte.
Sektenanhänger
Vorsichtig kletterten sie über Trümmer und bahnten sich einen weg nach unten.
Weg
„Jetzt pack doch endlich das Ding weg!“, versuchte Diego es gefühlt zum hundertsten mal.
Mal
Und wenn man bedachte, wo er sie gefunden hatte, war es auch nicht verwunderlich, wenn ein Fluch auf ihr gelegen hätte.
wäre es auch nicht verwunderlich gewesen
Diego wagte es nicht, die Skulptur zu berühren, darum nahm er einen Stein und versuchte damit Gomez die Hölzerne Figur aus den Händen zu schlagen. Beim zweiten versuch glitt sie dem wie versteinerten Erzbaron aus den Händen und blieb neben dem Lagerfeuer liegen.
hölzerne & Versuch
Er schien wieder ganz der alte zu sein.
Alte
„Diego hatte genug.
Hier kann das Anführungszeichen weg.
dass sein Erscheinen nur ein Unfall war, hat ihn nicht Interessiert!
interessiert
Zu allem Überfluss hatte Bennets Esse das Dach von Theklas Küche in Brand gesteckt, die zum Zeitpunkt der Explosion brechend voll war.
gewesen war
Sein blick schweifte über das Regal zu etwas, das aussah wie ein menschlicher Schädel.
Blick
„Ist er“, sagte Kalom trocken. Ich hatte dir neue alchemistische Erkenntnisse versprochen. Genügt das als Bezahlung?“
Hier kannste das Anführungszeichen von vorhin unterbringen!
Wie abgemacht verließ Ignaz die Hütte und lies Kalom arbeiten.
ließ
Das war das einzige orkische Wort, dass er kannte.
das
Diego und Gomez nutzen die Verwirrung und flohen
nutzten
Er bemerkte nicht mal, wie er zu Boden ging und erst als er versuchte Aufzustehen, wurde ihm klar, dass ein scharfes Trümmerstück aus Metall sich direkt durch seine rechte Schulter gebohrt hatte und ihn regelrecht am Boden festnagelte.
aufzustehen
Was ist mit ihr?“, fragte er mit einem Kopfrucken zu einer jungen Dame, die auf einigen Kissten neben einer Wasserpfeife saß.
Entweder Kisten oder Kissen, aber Kissen passen wohl besser zum Ambiente der roten Laterne. :D
Wären nicht die Blutflecken auf seiner Rüstung und das blanke Metall in seiner Schulter, vom dem aus sich die für magisches Erz typischen bläulichen Adern ausbreiteten, würde man nicht glauben, dass er je verletzt war.
Wären nicht... gewesen / dass er je verletzt gewesen war
Resignierend Griff Gomez in seine Tasche und holte ein kleines Stoffbündel hervor.
griff
Hat dir denn nicht gereicht, was letztes mal passiert ist?
Mal
Diego brach ab, als das Erz in seiner Schulter ihn erneut ein seltsames kribbeln spüren ließ.
Kribbeln
Ich war nie der Vorzeigeassassine, aber auf's anschleichen habe ich mich schon immer verstanden.
Anschleichen
Wieder durchfuhr Diego ein Kribbeln, und als er Kalom mit der Skulptur sah, blitze plötzlich das Bild eines Bauernhofs vor seinem geistigen Auge auf.
blitzte
um sich zum ersten mal seit Tagen wieder zu voller Größe zu erheben
Mal
Das würde ich an einer Stelle nochmal überdenken.
deiner
Geschickt stieß er das Schwert zu Seite
zur
„Verdammt, jetzt Schlag doch zu!“, rief Gomez, unfähig selber in den Kampf einzugreifen.
schlag
„Das ist der Plan!“, kommentierte Kalom und Schlug Diegos Schwert zur Seite.
schlug
Das zittern ließ nach und seine Hände lösten sich vom Dolch.
Zittern
Er öffnete die Augen, die nun ebenfalls in blauem Licht erstrahlen und sprang.
erstrahlten
Er überließ Kru-Shak das angreifen
Angreifen
Liesels letzter Angriff war offenbar stärker als er gedacht hatte.
stärker gewesen
Der Schläfer war zusammengesackt und schien kaum noch zu Atmen.
atmen
„Diego...“, erklang ein murmeln aus dem inzwischen so vertrauten Gewirr aus Beinen.
Murmeln
Nicht zuletzt auch über diese letzten Worte, die der Schläfer an ihn richtete.
gerichtet hatte
Erz-Men Origins: Diego
von König Rhobar II
Diego, Gomez und der Schläfer. Na das ist dann wohl das mit Abstand abgefahrenste Trio, das in den diesjährigen SnB-Wettbewerb geschickt wurde! :D Es ist jedenfalls höchst interessant, zu verfolgen, wie die beiden Schicksalsgefährten Gomez und Diego da so mehr ahnungslos als wohlüberlegt zur Tat schreiten. Besonders Gomez scheint dabei allerdings eher eine Karikatur seiner selbst zu sein. Von seiner Arroganz merkt man zwar hie und da noch ein klein wenig, wenn er sich über Diegos Schattenstatus lustig macht und gar nicht in Betracht zieht, dass er mit den Beschwörungen etwas falsch machen könnte. Aber besonders das aggressive und unberechenbare geht ihm hier doch komplett abhanden. Na gut, das ist beim Schläfer dann ja gewissermaßen auch so. Der hat zwar noch das Ziel, die beiden brutal zu töten, sein Tonfall klingt dann aber ja doch eher nach einem angenehmen Plausch. Geradezu höflich wird der böse Erzdämon an manchen Stellen!
Man sieht also schon im ersten Post, dass man es mit einer typischen Rhobar-Story zu tun hat, in der es eher darum geht, auch ja keinen Lacher zu verpassen, als die Charaktere ernst zu nehmen. Und dafür hat er dieses Mal auch eine denkwürdig geniale Grundsituation geschaffen: Der Schläfer hilflos in einen Raum gezwängt und auf Gomez und Diego angewiesen, die selbst eigentlich nur zusammenarbeiten, um an ihr gemeinsames Ziel zu kommen.
Ich hab mich übrigens gefragt, wie die beiden überhaupt in den Turm gekommen sind. Wenn ich mich an Gothic I richtig erinnere (und da bewege ich mich ja auf sehr dünnem Eis! :grinundwe), dann musste man doch mit so einem Dämon sprechen, der einen dann teleportiert hat, weil es in die Bibliothek gar keine Leiter gab, oder? Andererseits gibt es in Gothic 2 dann ja im selben Turm auch plötzlich eine Treppe, von daher alles halb so schlimm.
Man muss die Logik, die einem die Story vorgibt, halt einfach akzeptieren (denn sonst wäre es ja schon furchtbar unlogisch, dass Gomez den Schläfer beschwören kann), dann hat man zumindest mit dem ersten Post schon mal ein sehr unterhaltsames Häppchen vor sich. Besonders die Orkipedia hat mir wirklich gut gefallen. Dass so ein Buch in der Gothicwelt existiert ist ja durchaus möglich, und trotzdem sind die Parallelen zur Wikipedia verblüffend. Toll fand ich auch, wie sie an die Zutaten für das Ulu-Mulu gelangt sind. Dass man da selbst Xardas Kamindeko gebrauchen kann, war mindestens einen Schmunzler wert. :D
Was die Vorgabe angeht, hast du sie voll und ganz erfüllt, da sollte es keinen Zweifel dran geben.
Den Beginn des zweiten Posts sehe ich ein wenig zwiespältig. Einerseits ist es ein gelungen witziger Moment, als der Schläfer sich aufregt, dass die beiden das Ulu-Mulu nicht selbst gebaut haben. Andererseits widersprichst du damit deinem ersten Post. Das ist wohl noch irgendwie im Rahmen des glaubwürdigen, weil die Info nur aus der Orkipedia stammte (und den Gag spielst du ja auch bravos aus! :D), aber so ganz lupenreine SnB-Wettbewerbstaktik ist das ja nun nicht, wenn man dann einfach sagt: „Ach, das war übrigens doch ein bisschen anders“, nur weil es einem dann besser in den Kram passt, um die Vorgabe zu erfüllen. ;)
Der Post verliert sich auch sonst ein bisschen in undurchsichtigen Begründungen. Dass der Schläfer auch Gomez und Diego mit in die Krypta nehmen will, erfordert natürlich eine Erklärung, die wird aber einfach geheimnistuerisch vertagt, das finde ich noch ganz in Ordnung so. Warum nun aber ausgerechnet Cor Kalom beschworen werden soll und die sich nicht einfach in einer Nacht und Nebel-Aktion da reinschleichen können oder so, vor allem da die Krypta ja auch eher im Wald als auf Onars Hof liegt… Und dann plötzlich dieses Gespräch über Liesel, das so vollkommen aus dem Nichts kommt und dann auch noch so unerwartet viel Raum einnimmt. Besonders der Part über Liesel ist wieder sehr unterhaltsam, aber zusammenhangslos wirkt der zweite Post trotzdem.
Der letzte Absatz aus der Sicht von Cor Kalom scheint auch nur dazu zu dienen, eine neue Perspektive anzureißen, denn eigentlich wird in ihm nur noch mal die Situation auf Onars Hof und der Plan des Schläfers zusammengefasst.
Die Vorgabe wurde wahrscheinlich wieder in vollem Umfang erfüllt. Ich bin nur nicht ganz sicher, wer Person E ist. Theoretisch kämen wohl Onar, Liesel und der Typ aus dem Alten Lager in Frage. Da Letzterer nicht mit Namen genannt wurde, würde ich den aber gleich wieder ausschließen. Und über Onar wurde ja eigentlich nur ein einziges Gerücht verbreitet, nämlich dass er Söldner anheuert. Vielleicht zählt aber auch, dass alle Schafe bei ihm Liesel oder Horst heißen. Über Liesel gab es ja so gesehen auch nur das Gerücht, dass der Typ aus dem Alten Lager auf sie stand und sie angeblich sehr viele Namensbasen (sagt man das so? Namensvetterinnen kann es ja jedenfalls nicht heißen. :D) hat. Obwohl Letzteres ja eher ein Gerücht über die anderen als über Liesel selbst ist. Wobei Liesel aber ja gar kein genau Bestimmtes Individuum ist, sondern eine breite Auswahl lässt. Es ist also alles ziemlich schwer zu handhaben mit der Liesel, was dir aber ja auch wieder ein paar gute Gags ermöglicht hat. :D Ich geh jedenfalls mal davon aus, dass Liesel deine Person E ist, weil es erklären würde, warum plötzlich aus heiterem Himmel über sie geredet wurde. Du hast dir deine Vorgaben ja von Xrüssi vorgeben lassen, wenn ich das richtig verstanden habe.
Die Kürze des dritten Posts überrascht mich ja allein schon deshalb, weil das bei mir ein richtig langer Brocken geworden ist. :D Ich finde es jedenfalls faszinierend, in welcher Kürze du die Vorgaben abgearbeitet hast. Ich sah bei mir oft gar keine andere Möglichkeit als da vorher noch mit vielen Tausend Wörtern drauf hinzuarbeiten. Es bleibt halt nur die Frage, wie gut sie in der Kürze immer umgesetzt worden sind. Mal schauen!
Die Szene mit Cor Kalom ist durchweg gelungen. Es wirkt glaubhaft, dass ihm ein solcher Fehler unterlaufen ist und dass er so fatale Folgen hat. Unglaubhaft wirkt höchstens, dass auf Onars Hof niemand verletzt worden ist. ;)
Dass Xardas Turm unter dem Schläfer nachgibt, hat man ja bei dem ganzen Gewackel und all den Rissen kommen sehen. Hier kam dir diese Vorarbeit dann richtig gelegen. Dass der Schläfer bei so einem Sturz gleich stirbt… Nun ja, man merkt, dass du keine Zeit hattest, dir da was glaubwürdigeres zu überlegen. Der Schläfer fällt da ja höchstens das Dreifache seiner Körpergröße und die Trümmer… Naja, ich denke, dir ist selbst klar, dass das nicht unbedingt das Glaubwürdigste ist. :D
Dass Gomez da plötzlich auch noch diese Statuette mitnimmt, wirkt wieder ähnlich konstruiert wie der Lieseldialog.
Am meisten zu bemängeln habe ich an der Szene in Xardas Turm aber wohl, dass sie so gar nicht zu dem Rest der Geschichte zu passen scheint. Da geht dieser heitere, lockere Tonfall komplett verloren, Trauer oder Dramatik sind aber auch nicht eingezogen. Da passiert halt einfach was.
Schwer zu retten sind jetzt nach meiner Einschätzung auch folgende zwei Dinge: Einerseits wird es schwer den Kalom-Handlungsstrang noch eine Bedeutung zukommen zu lassen. Du sagst ja, dass der Todesschrei in den Gedanken der Anhänger zu hören war, also wird Kalom jetzt wohl nicht mehr Gomez und Diego beschwören wollen, da hättest du Kalom vielleicht besser im Unwissen lassen sollen. Und zum anderen wird man nun wohl auch nie erfahren, warum der Schläfer Gomez und Diego mitnehmen wollte. Andererseits… Der steht ja später wieder auf! Da hast du aber auch Glück im Unglück gehabt. So unglaubwürdig es ist, dass der Schläfer mal eben so stirbt, umso glaubwürdiger ist es dann wohl, dass er wieder aufersteht. :D
Fazit also: Kalom-Abschnitt :A, Ulumulu-Trio-Abschnitt :B.
Dass du bei dem vierten Post nicht so unter Zeitdruck standest wie bei dem zweiten und dritten, merkt man sofort. Die Szene wirkt viel ruhiger und den Entwicklungen wird der nötige Raum gelassen, dass man sie als Leser auch gut verdauen kann. Wie langsam sich da diese Verwandtschaftsbeziehung offenbart hat mir wirklich gefallen. Ein Kritikpunkt ist vielleicht, dass Gomez gar nichts dazu sagt, warum er eigentlich Esteban gesagt hat, nachdem ihm die Statuette aus der Hand geschlagen wurde. Da hätte die Wirkung der Statuette ein bisschen mehr charakterisiert werden müssen, damit das nicht wieder so konstruiert wirkt. Sonst hab ich an dieser eher ruhigen Szene aber nichts auszusetzen.
Was mich an der Szene aber mit Abstand am meisten erschüttert: Warum zum Teufel verbrennst du denn deinen Gegenstand C?! :scared: Die hätte doch auch einfach auf den Boden fallen können und die Vorgabe wäre trotzdem erfüllt gewesen! Da bin ich ja jedenfalls mal sehr gespannt, wie die Statuette jetzt noch Verwendung finden soll, um zum wiederbelebten Schläfer zu führen.
Die Art und Weise auf die dann auf den Anfang zurückgekommen wird, an dem ja die Wache im Mittelpunkt stand, finde ich dann sogar sehr gelungen. Da offenbart sich dann plötzlich, warum überhaupt Wache geschoben werden musste. Im Nachhinein könnte man die ersten Sätze des Posts vielleicht sogar als Andeutung lesen. :D
Dass Cor Kalom nun Jagd auf Gomez und Diego macht, weil er diese für die Mörder seines Führers hält, bringt die beiden Stränge äußerst elegant wieder zusammen. Ich hatte ja meine Zweifel geäußert, dass das nun noch so einfach möglich ist, das ist dir aber wider meinen Erwartungen umstandslos gelungen. Wie es dann zu diesem Kuss kommt, ist gar nicht so störend, wie es hätte sein können. Einzig und allein Gomez‘ Kommentar, wie leidenschaftlich der Kuss ausgesehen hat, wirkt da dann doch arg konstruiert, was mich an dieser Stelle aber einfach nur zum Lachen gebracht hat, weil er da so herrlich platt betont, dass der Kuss auf jeden Fall der Vorgabe Genüge getan hat. :D
Schwammig bleiben die Beweggründe von Cor Kalom. Dass er sich auf seine Wurzeln berufen will, erklärt vielleicht dieses komische Todeskusssache (Ist die eine Anspielung auf ein anderes Spiel oder einen Film? Wirkt irgendwie so, als sollte das einem bekannt vorkommen. Mir kam dabei aber nur der Kuss des Judas in den Sinn.), aber eine Erklärung dafür, dass er zurück zu seinen Wurzeln will, die fehlt mir hier. So finde ich Kaloms Handeln jedenfalls nicht wirklich nachvollziehbar. Vor allem, dass er Gomez und Diego nicht einfach direkt umbringt. Und dass er jetzt plötzlich eine Frau erobern will, kommt auch ziemlich aus dem Nichts.
Die Vorgabe wurde aber wieder einmal erfüllt, das kann man nicht anders sagen.
Der fünfte Post ist vielleicht der rundeste bisher! Gemessen daran, was du in diesem Post für Unmöglichkeiten vollbringen musstest, hast du deine Aufgabe sogar verdammt gut gemacht.
Na gut, dass Cor Kalom zu einer Verwandlung greift, das war gar nicht so abwegig. Soweit hat dir die Vorgabe noch gut in die Hände gespielt. Du hast dir aber eben auch die Zeit genommen, mehr zu tun, als nur diese Vorgabe abzuhandeln. Der Grund, aus dem er sich verwandeln will, ist nur allzu logisch, und tatsächlich mal überhaupt nicht aus der Luft gegriffen. Und dann nimmst du dir dieses Mal sogar die Zeit, ausführlich zu erklären, wie Kalom an die Zutaten und Gerätschaften herankommst, schmückst das Ganze mit einem gelungenen Gespräch mit Ignaz, in dem auch das eine oder andere lustige Detail wie die unfähigen Myrtana-Alchemisten und die fünfäugigen Opfer von Ignaz‘ Experimenten. In diesem Post spürt man zum ersten Mal seit dem zweiten Post wieder, dass diese Story Klamauk ist, und das meine ich positiv.
Die Vorgabe, die Liesel betraf, war dann gleich aus mehreren Gründen problematisch. Zum einen war Liesel meilenweit von Xardas Turm entfernt, zum anderen dein Gegenstand B eigentlich schon ziemlich zerstört und Xardas Turm ja sowieso. Aber gut, von dem Turm ist ja nur eine Hälfte schon vollends eingekracht, die andere war ja nur kurz davor. Das ging also noch. Dass eine Flasche die Explosionen überlebt hat und zufällig auf der Schafswiese zum Liegen kam, kann man auch noch glauben. Wie cool Liesel es dann aber schafft, Xardas Turm noch gänzlich einstürzen zu lassen und Diego zu verletzen, da war ich echt beeindruckt! :D Und wieder war hier nichts großartig aus der Luft gegriffen, du hast dich an dem orientiert, was schon gegeben war. Letztes Mal hatte die Explosion ja auch schon ein Beben ausgelöst und sogar den Schläfer umgebracht. :D Da ist das Beben dieses Mal ja nur eine logische Konsequenz.
Und dass Diego und Gomez nun tatsächlich mal von Orks gefangen genommen wurden, finde ich ebenfalls gut, nicht nur des schlagfertigen Dialogs wegen. Zuvor hat man die Bedrohung durch die Orks nie so richtig ernst genommen, weil sie einfach noch nie aufgetreten waren. Nun ist das wenigstens ein bisschen anders, auch wenn die Orks nicht sonderlich bedrohlich wirkten.
Jeweils super, dieser fünfte Post! :A
Der sechste Post wirkt wieder ein wenig gehetzter als der fünfte, klappert die einzelnen Punkte der anspruchsvollen Vorgabe aber sehr solide ab. Bei dem Vorteil, der aus der Wunde entsteht, haben wir uns ja tatsächlich alle drei auf irgendwelche ominösen magischen Erscheinungen retten müssen. :D
Dass diese Puppe dann plötzlich auch noch so krasse Magie offenbart, ist vielleicht ein bisschen zu viel, aber so gelingt es dir immerhin, alles sauber voreinander zu schieben.
Es klärt sich nun sogar scheinbar, wozu der Schläfer Gomez und Diego brauchte. Dass er selbst auch ein Ulumulu gebrauchen könnte, darauf war ich gar nicht gekommen, obwohl das ja nur allzu logisch ist. Nicht ganz stichhaltig finde ich die Sache aber trotzdem: Wenn er eh davon ausgegangen ist, dass seine Diener ihn in die Krypta beschwören, dann hätten doch auch seine Diener ihm das Ulumulu fertig bauen können, und nicht Gomez und Diego. Obwohl… vielleicht wäre dann das fast fertige Ulumulu nicht mitteleportiert worden.
Du siehst schon, ich kann keinen handfesten Vorwurf gegen dieses Kapitel vorbringen, obwohl das wohl vor allem daran liegt, dass du dir das alles mit noch nie dagewesener Magie zurechtgebogen hast. Dagegen darf ich aber wohl nur wenig sagen… :grinundwe
Als ich mir gerade noch einmal die siebte Vorgabe durchgelesen habe, hab ich nachträglich noch richtig Mitleid mit dir bekommen. Wie soll denn jetzt Caloms Entscheidung solche Auswirkungen haben? Auweia, da bin ich ja mal gespannt. Kein Wunder, dass du so kurz vorm Ziel noch das Handtuch werfen wolltest!
Aber was soll ich sagen! Es war grandios, der mit Abstand beste Post der Story! Wie du diese Gestaltwandleridee nutzt, um zwei Charaktere auf einen Streich auszuschalten war echt beeindruckend. Ich dachte, es läuft darauf hinaus, dass Diego so lange in die Enge getrieben wird, bis er keine andere Wahl hat, als Kalom zu töten, aber so war es wirklich noch eine ganze Ecke cooler! Auch wenn (und das ist mein einziger Kritikpunkt an dem Post) es nicht gerade glaubwürdig wirkt, dass Gomez sich selbst für Diego opfert. Andererseits bringst du diesen Gedanken ja selbst und würdigst Gomez‘ Opfer dafür ja auch noch mal besonders.
Und dann kommt Liesel. Und es ist einfach nur geil! Da hab ich wirklich nichts anderes mehr dran auszusetzen. Wie dieser eine Klumpen Erz Liesel zu so einer überpowerten Vernichtungsmaschine macht, die selbst den Schläfer mal eben so plättet – und sie dabei auch noch anfängt wie ein Pokemon ihren Namen zu sagen – einfach episch.
Natürlich ist das alles total abgedreht, aber das passt ja nur zu gut zu der Story. Hier nutzt du endlich das ganze Potenzial, das man hat, wenn man sich nicht ganz so streng an die Logik halten muss. Der Kampf gegen Liesel bietet auch einen netten Kontrast zu dem Kampf gegen Kalom, das sind zwei ganz unterschiedliche Stimmungen, die da eingefangen werden.
Und diese Stelle ist wahrscheinlich der beste Wortwitz ever, auch wenn ich mir gar nicht sicher bin, dass er beabsichtigt ist:
Überall rannten Söldner herum, versuchten das Schaf mit Bögen und Armbrüsten zu erschießen, wurden jedoch nach und nach niedergemäht.Ich bin mir nicht sicher, ob dieser Witz von jedem verstanden wurde, vielleicht solltest du das rot markierte noch kursiv setzen, damit es deutlicher wird. Finde ich jedenfalls richtig gut, wie unerwartet dieser Wortwitz noch daher kommt, wo man eigentlich nur noch auf das Ende wartet.
Auch dieser Hauch von X-Men-Crossover steht dem Ende der Geschichte wirklich erstaunlich gut, das hatte ich gar nicht für möglich gehalten!
Also mein Gesamtfazit: Eine immer sehr unterhaltsame und sehr durchwachsene Geschichte! Die Posts 1, 5 und 7 sorgen dafür, dass es auch absolut geniale Momente in der Geschichte gibt, während der Rest teils sehr unter Hektik und Logikschwächen zu leiden hat.
Ich würde mich jedenfalls freuen, wenn du mit mehr Ruhe und frei von Vorgaben, diese X-Men-Sache weiter ausbauen würdest. :D
Laidoridas
31.07.2016, 20:47
Und diese Stelle ist wahrscheinlich der beste Wortwitz ever, auch wenn ich mir gar nicht sicher bin, dass er beabsichtigt ist:
Ich bin mir nicht sicher, ob dieser Witz von jedem verstanden wurde, vielleicht solltest du das rot markierte noch kursiv setzen, damit es deutlicher wird.
Auf gar keinen Fall, das würde doch die ganze lässige Coolness dieses sagenhaften Wortwitzes kaputt machen, wenn er einem so mit dem Holzhammer präsentiert werden würde! Und klar ist das Absicht - das ist Rhobar, der die Story geschrieben hat, der baut sowas doch nicht ausversehen ein. :D
(mal wieder gesplittet wegen zu vieler Smileys. :rolleyes:)
Ich mache dann mal im Schreim-naoch-Buchstohm-Abstimmungsendspurt mit MiMos „Gellert und die überdimensionale Reifeprüfung“ weiter!
Darauf habe ich mein Leben lang gewartet! In Windeseile habe ich den Kommentar gestern morgen im Bus auf dem Weg zum Familiengeburtstag auf dem Handy durchgelesen. Und wahrscheinlich haben mich die Mitfahrenden für mindestens halb verrückt gehalten, wie ich mich da teils kaum noch zusammenreißen konnte, um nicht laut loszulachen. §ugly
Als ich gesehen habe, dass deine Story eine Fortsetzung von „Gellerts desaströses Götterdebakel“ sein würde, hatte ich ja zunächst mal starke Bedenken, ob die Geschichte dann überhaupt richtig ernstzunehmen sein würde. Die erste, kurze Geschichte mit Gellert war zwar in ihrer Abgedrehtheit sehr unterhaltsam, aber ob das über ein siebenteiliges, längeres Werk hinweg funktionieren würde, da hatte ich schon so meine Zweifel, zumal ich auch das Gefühl hatte, dass du die erste Story selber nicht so richtig ernstgenommen hast. Da trügt dich dein Gefühl überhaupt nicht! :p Ich hatte allerdings schon immer Lust, eine etwas Ernstere Gellertstory zu schreiben, wollte das dann aber nie in Angriff nehmen, weil mich Halbzeitkatastrophe ja schon sehr gut auslastet und die darunter nicht leiden sollte (und umgekehrt). Da kam mir dieser Wettbewerb nur allzu recht, und ich bereue es auch nicht, die zweite Gellertstory unter der Knute von Vorgaben geschrieben zu haben. Hat ja alles mehr oder weniger gepasst.
Und es fängt ja auch schon wieder ganz ähnlich an wie damals mit so einem Begriff wie „Quaternionenteleskop“, bei dem man eigentlich auf den ersten Blick sieht, dass der überhaupt keinen Sinn ergibt, mit einer unheimlich riesigen Festung, einem Schicksalsmeer und Amethystdrachen und all sowas.Das klingt jetzt so, als wüsstest du, was Quaternionen sind. Oder wieso ergibt das keinen Sinn? :D Vielleicht hast du ja für deine "Berechenbarkeit" damals mal eben auf die Schnelle Mathematik studiert, bei dir weiß man ja nie. :D
Aber man merkt trotzdem ziemlich schnell, dass da viel mehr Struktur und Substanz hintersteckt als damals beim „Götterdebakel“ und sich die Erzählung hier nicht nur auf die Aneinanderreihung möglichst vieler absurder Einfälle beschränkt. Und natürlich fällt ähnlich wie beim Vergleich vom „Vollzeitmann“ zur „Halbzeitkatastrophe“ wieder die stilistische Weiterentwicklung positiv auf – gerade auch, was die Art und Weise angeht, wie du etwas erzählst und wann du welche Informationen preisgibst, was hier ja sehr wohldosiert nach und nach geschieht. Übrigens gefällt mir schon der erste Abschnitt über die Position der Burg Götterfall sehr gut: Da denkt man erst, es ginge um irgendein großartiges magisches Geheimnis, und dann geht es doch bloß um die Frage, wer in der Familie Xardas die Hosen anhat. Das fasst ja auch schon sehr gelungen die beiden großen Hauptthemen zumindest der ersten Posts, die ich bislang kenne, zusammen: Abgefahrenes magisches Gedöns und Familienprobleme. :D
Auffällig finde ich, dass der erste Post eine fast gegensätzliche Strategie verfolgt wie der erste Post bei John: Während da durch zwei lange Dialoge vor allem die Einführung der Hauptfiguren und die schrittweise Erfüllung der Vorgabe im Vordergrund steht, bricht hier direkt mal brachiale Action vom Zaun, sodass für gemütliche Gespräche gar keine Zeit ist und auch die Vorgabe fast beiläufig erst zum Schluss abgehakt wird. Den Figuren wird dabei nicht ganz so viel Aufmerksamkeit gewidmet, wobei sie natürlich schon allein aufgrund der ungewöhnlichen Konstellation (Möchtegernxardas, Möchtegerndämon und Kleinkind) interessant wirken und gerade Gellert als ziemlicher Unsympath schon jetzt recht gut zur Geltung kommt. Ähnlich wie bei Odo aus Eweks letztjähriger Sommersiegerstory fühle ich mich auch hier wieder ein bisschen an Artemis Fowl erinnert, allerdings an eine noch deutlich unsympathischere und größenwahnsinnigere Variante. Bisher will ich mich mal mit einem Urteil darüber zurückhalten, weil Gellert ja durchaus auch noch eine Entwicklung durchmachen kann. Ich finde es auf jeden Fall durchaus mutig, dass du hier jemanden zur Hauptfigur gemacht hast, von dem man gleich zu Beginn erfährt, dass er seit deren Geburt an seiner Schwester herumexperimentiert – sowas baut natürlich einfach unmittelbar eine gewisse Distanz auf, und es bleibt abzuwarten, ob du es hinkriegen (oder überhaupt versuchen) wirst, im Laufe der Geschichte nochmal irgendwelche Sympathien für Gellert beim Leser aufzubauen. John fand Gellert ja auch schon voll unsympathisch, und so wie ihr ihn (goldrichtig) beschreibt, kann ich das sogar verstehen, aber ich hatte nie das Ziel, ihn als Unsympathen darzustellen. :D Ich fand das eigentlich ziemlich cool, wie rebellisch und verbissen er an seinen Zielen leidet, und selbst gar nicht so richtig bemerkt, wie kindisch diese Ziele noch sind. Warum mir dieses Experimentieren an Sigrid so egal war dabei, das weiß ich auch nicht. §ugly
Im ersten Post ist das jetzt zunächst mal alles eher nebensächlich, denn der macht allein durch das hohe Tempo und die vielen originellen Ideen eine Menge Spaß und hat mich als Einstieg definitiv überzeugt!
Ein bisschen könnte man vielleicht die Erfüllung der Vorgabe in Zweifel ziehen, denn ob die kleine Sigrid nun wirklich gemeinsam mit Gellert und Hogs an der Herstellung dieser Rune arbeitet, das ist ja mal mehr als fraglich. Vor allem scheint mir am Ende auch ausschließlich Gellert durch Xardas' Ankunft in Bedrängnis zu geraten – Hogs als dessen Diener vielleicht auch noch, aber dass Sigrid durch ihren Vater irgendwas zu befürchten hat, ist für mich hier nicht herauszulesen. Da scheint mir doch eher ihr großer Bruder derjenige zu sein, der allein für das ganze Chaos verantwortlich gemacht werden wird.Wobei ja Sigrid die Barriere kaputt gemacht und damit Xardas dazu bewegt hat, sofort zurückzukommen. Kann die Kritik ansonsten aber nachvollziehen! :gratz
Na gut, im nächsten Post zeigt sich dann, dass auch Sigrid in übelste Bedrängnis geraten ist: Immerhin sind ja ihre Lieblingsmurmeln in Gefahr! Meine persönlichen Erfahrungen mit Zweijährigen lassen mich zwar vermuten, dass Sigrid das Verschwinden ihrer Murmeln nach spätestens fünf Minuten wieder ganz gut verkraftet haben würde, solange irgendwas anderes halbwegs Interessantes in der Nähe ist (und dafür dürfte wohl auf Burg Götterfall gesorgt sein), allerdings scheint sie ja doch ein bisschen anders drauf zu sein als die Zweijährigen, die ich so kenne und die Sache mit den Murmeln durchaus persönlich zu nehmen! Von ihrer ganzen Art her kommt mir Sigrid übrigens auch ziemlich überdreht vor, fast schon besoffen irgendwie. :D Das wird aber wohl Gellert mit seinen ganzen fiesen Tränken schuld sein, nehme ich mal an. Sympathischer geworden ist mir der jedenfalls auch in diesem Kapitel nicht.Diese Murmeln sollten halt schon Sigrids absolutes Lieblingsspielzeug sein, und das verkraften Kinder meiner Erfahrung nach nicht so schnell. Xardas hat sich ja auch ganz bewusst kein Spielzeug ausgesucht, dass Sigrid egal ist. Und auch wenn es für Außenstehende banal ist, für Kinder bricht in so einem Moment eine Welt zusammen. Unzufrieden bin ich ein bisschen damit, dass Sigrid sofort versteht, was es bedeutet, die Murmeln ins Meer zu werfen. So ein naives Kleinkind könnte ja auch etwas erwidern wie "Und wann holst du sie da dann wieder raus?".
Ich hatte mir Burg Götterfall übrigens als einen sehr trostlosen Ort für ein heranwachsendes Kind vorgestellt. Ich glaube zumindest nicht, dass Xardas und Lyrca fürsorglich sind und die einzigen anderen Bewohner sind ja Gellert, Dämonen und Skelette. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass da irgendwo ein Raum voll mit anderen Spielzeugen rumsteht. So eine Murmel hab ich mir da schon allein deswegen ausgesucht, weil sie halt überhaupt nichts Besonderes ist und es darum umso auffällliger sein muss, dass Sigrid so viel an ihr liegt (weil sie eben nicht viel anderes hat). Ich hab auch kurz überlegt, ob Sigrid davon noch einen viel größeren Knacks davongetragen haben soll, ob sie nicht richtig apathisch sein sollte. Woher sie genau so schnell sprechen gelernt hat, wie ein normales Kind, weiß ich zum Beispiel auch gar nicht. Da kommen mir vielleicht die Schläfergene zugute, von denen ich hier aber natürlich noch nichts geahnt habe.
Und betrunken wollte ich sie trotz der Experimente nicht darstellen. :D
Dafür hat sich Hogs jetzt eindeutig die Rolle als großer Sympathieträger der Geschichte ergattert (und das ist auch wirklich gut so, dass es so einen gibt): Vielleicht liegt es daran, dass er als einziger der Beteiligten nicht wahnsinnig viel draufzuhaben scheint und er in seiner Rolle als Underdog unter den Dämonen natürlich das meiste Identifikationspotential hat. Mir tut es irgendwie jetzt schon leid, dass du Hogs im letzten Post unter Garantie abservieren wird... außer vielleicht, du lässt Gellert doch sterben und dann als unheimlich mächtigen Untoten wiederauferstehen, was sicher auch nicht ganz undenkbar wäre. Na gut, da kann ich ja doch noch ein bisschen für Hogs hoffen!Hm, jetzt ist es natürlich noch doofer, dass Hogs bis zu seinem Tod so viel weniger sympathisch geworden ist. Ich hatte jedenfalls nicht den Eindruck, dass es dir da noch großartig Leid getan hat. §gnah
Die Geschichte wird jetzt spürbar komplizierter – prinzipiell gefällt es mir, dass nicht alles bis zur Erschöpfung erklärt wird, sondern man sich als Leser auch manche Details selbst erschließen muss, aber wie das nun genau mit diesen Amethyst- und Kristalldrachen ist, das hab ich nicht völlig verstanden. Eigentlich dachte ich, dass Amethyst- und Kristalldrachen zwei unterschiedliche Arten bzw. Völker von Drachen sind, aber dann wirkt es wiederum so, als sei der König der Amethystdrachen gleichzeitig auch der König der Kristalldrachen. Wobei die Kristalldrachen dann für Xardas kämpfen sollen, wenn der ihren König umgebracht hat – wieso das so ist, kann man jetzt auch nur mutmaßen, aber vielleicht ist das einfach die richtige Art, um sich bei Drachen Respekt zu verschaffen. Die Erklärung, die für mich am meisten Sinn ergibt, ist dann wohl, dass Kristalldrachen eine allgemeinere Überklasse von Drachen ist, in die dann unter anderem auch die Amethystdrachen fallen (das würde ich mir mal so herleiten, weil Amethysten ja auch Kristalle sind). Und einer von denen ist dann eben König nicht nur über die Amethystdrachen, sondern über sämtliche Kristalldrachen insgesamt. Ich geh jetzt einfach mal davon aus, dass das so ist!Oh, dass das zur Verwirrung führt, hatte ich nicht erwartet. Amethsyt- und Kristalldrachen sind einfach dasselbe. Ich wollte einfach nicht ständig nur Amethystdrache schreiben. Es gibt also keine Smaragddrachen oder so, die ebenfalls dem König der Kristalldrachen untertan sind.
Gewundert hat mich ja, dass hier gleich zwei Kandidaten für die Rolle der Person ins Spiel gebracht werden, um die sich Gerüchte ranken: einmal Ixidia, der dann ja auch die offizielle Person E ist, und diese mysteriöse Frau, die ein Avatar Beliars zu sein scheint, und die ich beim ersten Lesen eigentlich viel mehr verdächtigt hatte, die Person E zu sein, weil hier ja sogar ganz wortwörtlich Gerüchte über sie besprochen werden (wobei du glaube ich auch schon mal darauf hingewiesen hattest, dass es dann nicht nur Xardas und Lyrca als unbebuchstabte Personen hätten sein dürfen, die über sie sprechen). Zu dem Thema hast du meinen Einwand ja schon selbst wiederholt. :p Lustigerweise wäre es am Ende natürlich eh fast auf dasselbe hinausgelaufen. :D
Ich bin jedenfalls gespannt, welche Rolle diese Beliaravatarin noch spielen wird – irgendwas wirst du dir ja jedenfalls dabei gedacht haben. Sie sollte halt der Oberbösewicht sein.
Oder du hast eine ähnliche Taktik gewählt wie ich damals bei meiner Geschichte, als ich zu Beginn auch erstmal möglichst viele Ansätze und Themen ins Spiel bringen wollte, um dann später bei Bedarf auf sie zurückgreifen zu können. Weil man ja noch gar nicht weiß, was noch auf einen zukommen wird, kam mir das wie eine gute Idee vor, und vielleicht ist es dir da ähnlich ergangen. So oder so finde ich das auf jeden Fall spannend und hoffe mal, dass diese mysteriöse Person irgendwie nochmal in der Geschichte wichtig werden wird – wenn nicht, wärs aber zumindest mal eine weitere nette Idee in der Geschichte gewesen, von denen es ja wirklich eine ganze Menge gibt. Man spürt deine Begeisterung für dieses Szenario und deinen Spaß daran wirklich an jeder Ecke heraus, und das überträgt sich dann natürlich auch beim Lesen.Das hatte tatsächlich nichts damit zu tun, dass ich möglichst viele Stränge anreißen wollte, sondern damit, dass ich halt wirklich alles, was mir so durch den Kopf schoss, auch irgendwie integrieren wollte. Schade finde ich zum Beispiel, dass der Beschwörungstempel Beliars in Burg Götterfall keinen größeren Auftritt mehr bekommen hat.
Kleine Meckerei am Rande bei der ansonsten sehr gelungenen Lyrca-Gesprächsszene: Dass Lyrca ihren Mann nun auch als „alten Zausel“ bezeichnet, genauso wie das Gellert immer tut, finde ich nicht so gut. Da hättest du dir doch ruhig etwas Neues ausdenken können, außer es soll Absicht sein, dass Mutter und Sohn sich da auf einen „Spitznamen“ geeinigt haben. Da habe ich mich tatsächlich im Spitznamen vergriffen. Die sind ja schon im Götterdebakel festgelegt worden und daher weiß man natürlich auch, dass Xardas für Lyrca ein "oller Taugenichts" ist!
Apropos Namen: Die sind ja in diesem Post teils außerordentlich kreativ, man denke nur an Thortortronthron (den ich jetzt sogar abgetippt und nicht kopiert habe :D). Ixidia gefällt mir richtig gut als Name, und generell macht das, was man über den erfährt, schon mal neugierig auf alles, was später noch so mit dem los sein wird – die Geschichte über den Meteoriten lässt ja vermuten, dass es sich bei dem um eine Art untoten Sephiroth handeln könnte. :D Bis auf den Meteoriten stammt die Geschichte übrigens ebenfalls aus dem Götterdebakel. Bevor ich mit der Reifeprüfung angefangen habe, hab ich mir wirklich jedes noch so kleine Detail aus dem Götterdebakel notiert, und vieles hab ich dann auch wieder aufgegriffen. Die Beliaravatarin stammt zum Beispiel vom östlichen Archipel, weil Xardas laut Götterdebakel dafür gesorgt hat, dass es dort wieder Mammuts gibt. Leider gab es dann keinen Schauplatz auf dem östlichen Archipel und die Mammuts mussten unerwähnt bleiben. §cry
Der Name Xyz hingegen ist jetzt als Ausschnitt aus dem Alphabet vielleicht nicht so wahnsinnig kreativ, aber man muss ja auch erstmal darauf kommen, sowas überhaupt als Name zu verwenden, und zu dem muskelbepackten Oberdämon passt der durchaus sehr gut.Ich hoffe aber, dass du ihn in Gedanken nicht "X Y Z" ausgesprochen hast. Ich hab das schon immer "Ksyss" oder so ähnlich ausgesprochen. Alles andere hätte ich auch doof gefunden. $§p4
Der hat auch allgemein Eindruck gemacht von der ganzen Art her – da konnte einem der arme Hogs nur Leid tun, dass er diesem Viech gegenübertreten musste. Und du kannst dir natürlich vorstellen, dass ich nach dem ersten Lesen dieses Posts schwer begeistert war angesichts der Aussicht, dass sich zwischen diesem Xyz und Gellert zwei Posts später dann eine Lovestory entwickeln sollte. :D Du bist aber auch echt aufs Ganze gegangen, was den zu erwartenden Romantikaspekt angeht: Eine Beteiligung von Sigrid wäre in jeglicher Konstellation eine Katastrophe gewesen, und irgendeine wirklich günstige Konstellation bei den vier Personen gibt es da im Grunde überhaupt nicht. Am ehesten hätten vielleicht noch die beiden Dämonen zueinander gepasst, aber auch daran kann man nach Xyz' Auftritt hier schon zweifeln. §ugly^Ja, da hab ich während der ersten beiden Posts irgendwie gar nicht dran gedacht, dass sowas ja bestimmt wieder vorkommt. Als mir das dann wieder eingefallen ist, ist mir auch erstmal ganz schön das Herz in die Hose gerutscht. Aber letzten Endes war es wohl ganz gut, dass ich da keine Rücksicht drauf genommen hab.
Die zweite Vorgabe hast du jedenfalls gut gelöst, finde ich. Ich musste jetzt zwar alles nochmal genau nachvollziehen, ob das wirklich so hinhaut mit der Rolle von Person D, aber im Grunde passt das schon alles so. Sogar Sigrid war ja ein bisschen an der Planung beteiligt, so sehr es eben möglich war. Da gibt’s nicht viel zu meckern, würd ich mal sagen, wie auch am zweiten Post ingesamt.
Der dritte Post könnte auch gut und gerne das Finale der Story sein, so spektakulär kracht es hier an allen Ecken und Enden – und das nach gerade mal einem Drittel der Geschichte. Bin wirklich gespannt, ob du da zum Schluss vielleicht sogar noch einen drauflegen konntest, aber erstmal zu diesem Kapitel jetzt hier!Da hab ich mir zu dem Zeitpunkt auch echt Sorgen drum gemacht! Vor allem weil das tatsächlich so ungefähr das Finale war, dass ich mir für die Story vorgestellt hatte. Zumindest hatte ich Hogs Verwandlung erst ganz zum Schluss einbringen wollen. Das wäre dann bestimmt auch ein viel coolerer Moment gewesen, wenn man sechs Posts lang zugesehen hätte, wie Hogs immer wieder erniedrigt wird, er dann im Finale aber doch noch superstark wird und alles niedermäht. Während dieses Kampfes kam es mir dann aber so vor, als hätte Gellert keinen Grund mehr, diesen Trumpf in der Hinterhand zu behalten, weshalb die Verwandlung dann hier schon kam. Und dass Xardas seine eigene Tochter umbringt wollte ich ja auch nicht, darum mussten die Amethystdrachen noch her.
Was ganz am Anfang auffällt ist natürlich, wie nach der Pause zwischen den Kapiteln ganz fernsehserienmäßig die letzten Sekunden des Cliffhangers nochmal wiederholt werden. So richtig zu was gut ist das eigentlich nicht, weil nicht mal die Perspektive gewechselt wird, aber irgendwie lustig dann ja schon. Ich war im Nachhinein einfach total unzufrieden, wie hastig ich Drugas Auftritt am Ende des zweiten Posts hingeschmiert hatte, weil das in meinem Kopf einfach eine richtig eindrucksvolle Szene war. Deshalb hatte ich das Bedürfnis, das noch ein wenig weiter auszuführen, durfte aber auch nichts mehr am zweiten Posts ändern. Sonst hätte ich natürlich eher den zweiten Post geändert, anstatt diese Wiederholung einzubauen.
Der Kampf an sich ist wirklich klasse und kreativ mit den unterschiedlichen Dämonen und der enormen Zerstörung, die da angerichtet wird. Da kann man ja nur hoffen, dass Xardas' Diener die vielen Gebäudeschäden genauso schnell wieder ausgebessert bekommen wie sie ihm früher seine Türme in die Landschaft gesetzt haben! Dass der Kampf durch das gleichzeitig geführte Telepathonat mit Xyz quasi zur Nebensache gerät, macht das Ganze natürlich noch eine Ecke cooler, zumal der Dialog auch ziemlich gewitzt ist:
Mir hat es auch gefallen, dass Xyz nicht so einfach zu überzeugen ist und Gellert tatsächlich mit guten und nachvollziehbaren Argumenten kommen muss, bevor Xyz einwilligt. Das wirkt schon sehr glaubwürdig so, und das Gespräch hat genau die richtige Länge, um diese Wirkung zu erreichen.
Grundsätzlich also ein toller Einstieg in das dritte Kapitel. Eine Passage der Kampfszene ist mir aber in stilistischer Hinsicht negativ aufgefallen, weil sie einfach nur aus einer Aneinanderreihung kurzer und einfallslos formulierter Hauptsätze besteht:
Das, was da beschrieben wird, ist ja eigentlich sehr cool (also wie es Gellert schafft, die beiden Dämonen gegeneinander auszuspielen), aber durch diese nüchterne Erzählweise an der Stelle geht die Wirkung doch ein bisschen verloren. Ich weiß nicht, ob das vielleicht sogar eine bewusste stilistische Entscheidung war, das hier so zu machen, aber mich hat das jedenfalls nicht so überzeugt. Du kannst ja schließlich viel besser schreiben als so.Eine bewusste stilistische Entscheidung war das definitiv nicht. :D
Der nächste Abschnitt ist ähnlich actiongeladen und unterhaltsam geraten – macht einfach Spaß zu lesen, wie sich die nach wie vor ziemlich durchgeknallte Sigrid mit Tiamat anlegt (der bei seiner einzigen Dialogzeile hier auch richtig schönen Dämonenschergencharme versprüht :D) und ihren armen Vater mit Schläferschrei und Teleportzauber zur Verzweiflung treibt. Xardas wirkt hier wirklich ein bisschen in die Jahre gekommen.
Zwei Stellen sind mir hier etwas negativ aufgefallen. Einmal diese hier:
An der Stelle kommt mir die Figurenzeichnung bei Xardas viel zu platt daher, und ich finde es auch einfach unnötig, Xardas soetwas explizit denken zu lassen. Man merkt ja als Leser schon sehr gut, dass Xardas skrupellos gegen seine Tochter vorgeht, auch ohne dass er noch ausdrücklich darüber nachdenken müsste, was andere Leute wohl davon halten könnten. Dass er das überhaupt tut, finde ich nämlich nicht so glaubwürdig. Von mir aus könntest du die paar Sätze gerne ersatzlos streichen, das würde der Story sicher nicht schaden.Es war der verzweifelte Versuch, Xardas ein bisschen weniger unmenschlich darzustellen. :(
Die zweite Stelle ist eigentlich gar kein richtiger Kritikpunkt, sondern mehr eine kleine inhaltliche Fragwürdigkeit:
Die Angst raubt einem Menschen doch nicht den Lebenswillen, sondern ist vielmehr Ausdruck des Lebenswillens, oder? Sie dient ja schließlich dazu, den Menschen am Leben zu halten.Ohje, das wird haarig. Du hast damit bestimmt recht und ich weiß auch noch nicht, ob ich das so stehen lasse (das Korrigieren der Story scheint sich für mich ja auf Januar 2017 zu verschieben...), aber es müsste doch auch rübergekommen sein, was ich gemeint habe, oder? Also, dass Menschen so viel Angst haben, dass sie lieber sterben wollen als ihr weiter ausgesetzt zu sein? Obwohl... Man bräuchte ja keine Angst mehr zu haben, wenn man den Tod akzeptiert hat. Ja, doch, ich glaube, ich verstehe immer besser, was du meinst. :D
Dass Xardas das telepathische Gespräch plötzlich mithören kann, wirkt erstmal etwas konstruiert und ist auch eigentlich vorerst nur verständlich, wenn man die Vorgabe kennt. Es wird ja im dritten Post nie ausdrücklich gesagt, dass ein Defekt des Kommunikationsrings dafür verantwortlich ist. Ich fände es schon gut, wenn das irgendwann in der Geschichte nochmal richtig geklärt werden würde. Aber vielleicht wird das ja auch so sein, mal schauen. Hm, dass es sich um eine Fehlfunktion des Rings handelt, hielt ich eigentlich für deutlich, da Xyz Gellert später ja extra noch einmal versichert, dass es nicht von ihm beabsichtigt war. Über eine Begründung habe ich mir tatsächlich Gedanken gemacht, aber selbst wenn ich mir eine hundert Prozent zufriedenstellende Erklärung überlegt hätte, hätte ich gar nicht gewusst, wo ich die hätte unterbringen sollen. Vor allem da durch Sigrids Tod ja dann alle ganz andere Sachen im Kopf haben.
Überlegt hatte ich mir jedenfalls, dass durch Sigrids Teleport eine magische Verbindung zwischen dem Aufenthaltsort von Xardas und dem Aufenthaltsort von Hogs und Xyz entsteht, bei der dann sozusagen der Funke überspringt und Xardas plötzlich auch mit in der Telepathie drinsteckt. Das Timing war an dieser Stelle jedenfalls ganz bewusst so gewählt! So supertoll ist die Erklärung aber halt auch nicht, und ich hätte auch nie gewusst, wie irgendjemand innerhalb der Story auf sowas hätte kommen so
Als Lösung der Vorgabe gibt’s daran jedenfalls nix zu meckern.
Im folgenden Abschnitt muss sich Gellert erstmal wieder ein bisschen als Unsympath profilieren: Dass Sigrid wegen seinem Plan gerade grässlichen Ängsten ausgesetzt war, die ein zweijähriges Kind eigentlich ordentlich traumatisieren müssten, ist ihm anscheinend ziemlich egal Gellert ist halt immer nur mit seinen Zielen beschäftigt, ja.
, und als er dann von Xardas und seinen Dämonen überrascht wird – ein toller Moment übrigens, auch wenn man als Leser zu dem Zeitpunkt schon etwas damit rechnen konnte – zeigt er auch sehr deutlich, dass er zwar intelligent und mächtig und begabt und so ist, aber nun wirklich nicht besonders reif:
Hat ja auch so seinen Grund, dass dies im Titel vorkommt! :p
Hauptsache irgendwas sinnlos ändern wollen und dann auch noch stolz drauf sein, na super... es ist jedenfalls ein Glück, dass Hogs und mit kleinen Abstrichen auch Sigrid deutlich sympathischer daherkommen als er, sodass man im Kampf zwischen Xardas und Gellert dann trotzdem mit Gellerts Seite ein bisschen mitfiebern kann.
Wobei Hogs zumindest kurzzeitig in Gefahr gerät, seinen Status als größter Sympathieträger der Geschichte zu verlieren – Schuld ist natürlich mal wieder Gellert mit seinen Experimenten. Ein bisschen hoffe ich ja darauf, dass dem irgendwann noch dutzende Tentakel und fünfzig Augen wachsen werden, weil Xardas ihm seit seiner Geburt auch irgendein fieses Zeug ins Essen gemischt hat. Würde dem jedenfalls ganz recht geschehen. :o Jedenfalls war ich zunächst schon ein bisschen traurig, dass der nette, schmächtige Hogs nun auf einmal auch so ein roher Koloss ist wie Xyz – aber die Befürchtungen, dass er nun zum abgebrühten Killerdämonen geworden sein könnte, haben sich ja schon ein paar Zeilen später wieder erledigt, nachdem ihn Xyz auf wahnsinnig lässige Weise plattgemacht und ihm mit einem saucoolen Spruch den Rest gegeben hat:
Das fand ich schon wirklich verdammt cool, und ich war auch ziemlich baff, dass Hogs gleich nach seiner von Gellert so großartig angekündigten Verwandlung so mir nichts dir nichts wieder aus dem Weg geräumt wird. Da hast du wirklich gut mit den aufgebauten Erwartungen gespielt. Und glaubwürdiger ist es so ja auch... ich hab zwar natürlich keine großartigen Erfahrungen damit, wie es ist, zu einem Riesendämonen zu mutieren, aber dass man sich an seinen veränderten Körper dann erstmal gewöhnen muss und nicht direkt losfighten kann wie sonstwas, das scheint mir zumindest nachvollziehbar zu sein. Was mich an der Xyz-vs.-Hogs-Szene allerdings schwer irritiert hat: Wo genau findet dieser Kampf denn eigentlich statt? In der Luft oder auf dem Boden?
Zunächst heißt es, dass Xyz vor Hogs steht, also dachte ich, dass die auf dem Boden im Stehen gegeneinander kämpfen. Aber dann fällt Hogs auf einmal runter... wie soll das denn gehen? Xyz sagt doch auch selber noch, dass Hogs nicht mehr fliegen kann, also müsste er doch spätestens da schon runtergefallen sein, wenn er in der Luft gewesen sein sollte. Ich glaube, da bist du ein bisschen durcheinander geraten.Angedacht war, dass der Kampf in der Luft stattfindet, allein schon damit die nicht auch noch von ganzen Skeletten abgelenkt werden. Muss ich wohl nochmal drüer.
Ansonsten habe ich am Kampf gegen die Dämonen aber nichts zu meckern. Die Vielfalt der ganzen Dämonengestalten kommt hier noch besser zu Geltung als beim ersten Dämonenkampf in der Burg – klar, hier sind es ja auch noch deutlich mehr Dämonen, und dann sogar alles Dämonenlords mit den unterschiedlichsten Fähigkeiten. Da spürt man wieder richtig den Spaß, den du beim Ausdenken dieser ganzen Spezialfähigkeiten gehabt haben musst. Am besten hat mir glaube ich Gottromp gefallen, der ganz einfach seine Ohren wegwirft, als Sigrid zu schreien anfängt. :D Übrigens ist diese Fähigkeit ja gar nicht mal so abgedreht, wie sie zunächst erscheinen mag: In meinem derzeitigen Lieblings-ARD-Vorabend-Quiz „Wer weiß denn sowas?“ mit Kai Pflaume, Bernhard Hoecker und Elton habe ich erst kürzlich gelernt, dass es so Unterwasserviecher gibt, die bei Gefahr ihre Gedärme auf den Feind schmeißen und dann warten, bis die wieder nachwachsen. Ist ja im Grunde eine ganz ähnliche Taktik wie bei Gottromp hier!Oha, das wusste ich nicht! John fand Gottromp übrigens auch am besten.
Sehr schön dann die Wendung, dass Sigrid durch den Schrei des Schläfers unbeabsichtigt das tut, was der Schläfer im Spiel damit auch getan hat, nämlich die Drachen rufen. Das passt hier irgendwie richtig wie die Faust aufs Auge, das ist wirklich toll konstruiert (konstruiert im postiven Sinne!). Nicht ganz sicher bin ich mir, ob die Barrierenzerstörungskraft des Schläferschreis so passt – es war doch eher die Verbannung des Schläfers als sein Schrei, der die Barriere zerstört hat, oder? Aber dazu könnten Koryphäen wie Jüdex sicher mehr sagen als ich.Da wäre ich mal gespannt drauf! Ich hatte das nämlich wirklich immer so verstanden, dass die Barriere von dem Schrei zersplittert ist, so wie ja auch manche Sängerinnen so hoch kommen, dass Gläser platzen. :grinundwe
Spätestens beim majestätischen Auftritt der Amethystdrachen habe ich mich dann wirklich wie mitten im Storyfinale gefühlt. Die angestrebte Wirkung hast du da bei mir definitiv erreicht, die Drachen wirken enorm einschüchternd und überlegen. Und eigentlich wirken sie auch wie die vernünftigsten Leute, denen man bisher in der Geschichte begegnet ist. §ugly Also, das was sie da sagen, das scheint ja schon Hand und Fuß zu haben, und die Aggression geht schließlich auch ziemlich eindeutig von Xardas und seiner Sippschaft aus. Da wäre ich mir gar nicht sooo sicher. Der Konflikt schwelt ja schon seit längerem und zumindest am Ende vom Götterdebakel sind es die Amethystdrachen, die Burg Götterfall angreifen! (Ich sag ja, ich hab das Götterdebakel ausgeschlachtet so gut es ging. :p)
Aber ein bisschen zu gruselig und kalt wirken die Drachen dann doch, um ihnen in der großen Schlacht jetzt so richtig die Daumen zu drücken.
In diesem Gespräch mit den Drachen ist mir übrigens bewusst geworden, dass ich Gellerts Plan gar nicht richtig kapiere. Also, mal kurz zusammengefasst, so wie ich das verstanden habe: Xardas hat diesen Regenbogentitanen unter seine Kontrolle gebracht und ihn auf den König der Amethystdrachen gehetzt, wobei er ihn auch irgendwie mit seiner Magie im Kampf unterstützt hat. Durch die von Gellert und Sigrid verursachte Ablenkung konnte er dem Titanen nicht länger beistehen, weshalb der vom Drachenkönig so schwer verwundet wurde, dass er nun im Sterben liegt. So weit, so gut. Und Gellerts Plan ist es jetzt, dahin zu gehen und dem König der Drachen die Macht dieses Titanen anzubieten, der da eh schon sterbend bei den Drachen rumliegt? Wieso sollten die Drachen auf so einen Handel eingehen, der ihnen doch gar nichts bringt? Denn das, was Gellert ihnen geben will, müsste er ihnen ja quasi erstmal wegnehmen, um es ihnen überhaupt anbieten zu können. Kapier ich jetzt wirklich nicht so richtig! Vielleicht hat es irgendwas damit zu tun, dass die Drachen an diese ominöse Macht im Titanen selber nicht rankommen und dafür Gellert brauchen oder so, aber das wird so ja auch nie gesagt.
Zweite Irritation: Die Drachen sind Säugetiere? Ich dachte immer, Drachen legen Eier. §kratzDie Drachen können die Kraft des Titanen halt nicht nutzen. Gellert schnappt ihnen die Kraft weg und hofft dann, mit ihnen verhandeln zu können, indem er ihnen die Macht zumindest teilweise überträgt, unter der Voraussetzung, dass sie dafür seinen Vater bekämpfen, was ja ohnehin ihr Ziel ist.
Egal, auch der große Kampf gegen die Drachen ist wieder ein Actionspektakel sondergleichen, das noch spannender gerät als der Kampf zwischen Xardas und Gellert und in Sigrids Tod einen dramatischen Höhepunkt findet. Das Kriterium der Grausamkeit ist hier auch ganz zweifellos voll und ganz erfüllt – und auch hier bin ich wieder sehr gespannt darauf, wie du die halbe Sigrid dann später wieder zum Leben erwecken wirst. Zumindest hattest du ja schon mal das Glück, dass Gegenstand C nach der Wiederbelebung von Person C nicht mehr auftaucht... das hätte sonst sicher für einige Probleme sorgen können. :DWie du bemerkt habe dürftest, wäre es nicht das geringste Problem gewesen. :cool:
Zwei kleine Mängel in Sachen Sigridzerteilung:
Wenn da Gedärme raushängen, dann kann man doch nicht von einem sauber abgebissenen Oberkörper sprechen, oder? Das ist dann ja gerade eben nicht sauber.
Und das hier...
...hätte es nun wirklich nicht gebraucht. Das ist doch viel zu klischeehaft. Einfach weg mit dem Satz und gut ist – den Schmerz, den Gellert da empfindet, vermittelst du schon sehr gut, da braucht es so ein Geschreie überhaupt nicht.Oho, letzteres klingt nach einem großen Lob. Dankeschön. :gratz
Ich habe mir übrigens von Anfang an gedacht, dass Sigrids Tod eigentlich das Beste ist, was dir für die Story passieren konnte: Durch dieses schockierende Erlebnis hattest du jetzt die Chance, Gellert einen echten und glaubwürdigen Charakterwandel durchmachen zu lassen und ihn damit vielleicht doch noch zu jemandem zu machen, mit dem man als Leser auch ein bisschen sympathisieren kann. Der Zeitpunkt in der Geschichte wäre dazu auch perfekt, da Gellert jetzt ja ohnehin schon am Gipfel seiner Megalomanie angelangt ist und die Story eigentlich unmöglich mit noch mehr übergeschnappten Plänen von ihm weitergehen kann, zumal auch der Machtkampf mit Xardas schon eskaliert ist. Der ursprüngliche Plan war tatsächlich mit jedem Post noch einen draufzusetzen, bis dann alles in einem fetten Finale gipfelt. Deshalb war ich nach dem dritten Post auch ziemlich hilflos in der Schwebe, weil ich eigentlich schon fast alles umgesetzt hatte, was ich umsetzen wollte, weil es ja eben schon richtig gekracht hatte. Da musste ich mir jedenfalls ganz schön Gedanken über eine Neuorientierung der Geschichte machen.
Das wäre jetzt also wirklich der ideale Zeitpunkt für eine Art von Läuterung, und zunächst sieht es hier ja auch noch danach aus, als würdest du so eine Richtung einschlagen. Gellert rettet Xardas und Anhang und setzt sich selber der Gefahr aus, einen Weg zurück in die Burg Götterfall zu finden (dass Xardas einfach so in Beliars Reich spaziert, ohne darüber nachzudenken, dass ihn ja jemand zurückbeschwören müsste, damit er da jemals wieder rauskommt, wirkt vielleicht ein bisschen zu senil, aber das nur nebenbei). Aber zum Schluss sind seine Gedanken dann ja doch gleich wieder bei der Machtergreifung und seinen Plänen... da scheint seine tote Schwester schon wieder fast vergessen. Beim ersten Lesen war ich darüber richtig enttäuscht, weil mir Gellert damit gleich wieder komplett fremd war, beim zweiten Lesen finde ich es vielleicht sogar ganz glaubwürdig, dass er da nicht von einem Moment auf den anderen umschaltet. Das wäre womöglich auch ein bisschen zu plötzlich gewesen.
Interessant wird auf jeden Fall sein, ob Gellert im nächsten Post tatsächlich an Ort B gehen wird, weil er das ja von den Vorgaben her eigentlich erst im sechsten Post tun sollte. Verboten wäre es natürlich nicht, wenn er Ort B jetzt schon im vierten Post erreichen sollte, aber dieses Hin und Her beim Ortswechsel könnte dich dann womöglich doch vor Probleme stellen bzw. gestellt haben... na mal schauen! Dieser dritte Post war jedenfalls ein ziemlicher Knaller – astreine Action mit einer Menge guter Ideen und großem Unterhaltungswert. Hat auch beim zweiten Lesen wieder richtig Spaß gemacht!
Das vierte Kapitel ist das erste, in dem es mal nicht an allen Ecken und Enden kracht, und diese kleine Pause von der Action kommt nach dem furiosen dritten Kapitel auch genau richtig. Und inhaltlich, also in den Gesprächen, geht es ja trotzdem drunter und drüber, und es kommen – auch, aber nicht nur aufgrund der Vorgaben – eine ganze Menge aufsehenerregende Neuigkeiten ans Licht. Ich war ja wirklich sehr gespannt insbesondere auf diesen vierten Post (und das eigentlich schon, seit ich deine Figurenkonstellation kannte :D), weil ich mir vorstellen konnte, dass dir sowohl die Verwandtschaft von Hogs und Gellert als auch die Knutschszene mit Gellert und Xyz einiges Kopfzerbrechen bereitet haben dürften.Ach.. Das habe ich doch... FAST... *hust* aus dem Ärmel geschüttelt.
Nein, doch, ich war hochverzweifelt. §ugly
Sehr gelungen finde ich die Entscheidung, dass Gellert erst einmal eine Weile abtaucht und man auch als Leser überhaupt nicht weiß, was er gerade so treibt. Das ist eine schöne Abwechslung und auch genau der richtige Zeitpunkt in der Geschichte, um so eine Gellert-Auszeit einzubauen. Stattdessen werden die buchstabenlosen, aber nichtsdestotrotz ja ziemlich wichtigen Lyrca und Xardas noch näher beleuchtet als zuvor, und tatsächlich erscheinen die beiden (insbesondere Lyrca) am Ende dieses Kapitels in einem neuen Licht.
Die Darstellung der Schicksalshexen finde ich ziemlich klasse: Zwar einerseits schon irgendwie so ein bisschen klischeehaft hexenmäßig, aber dabei auch so durchgeknallt, dass es einfach Spaß macht zu lesen – und der Aspekt, dass es sich bei den Hexen dann eben doch um ziemlich mächtige Leute handelt, geht bei alldem trotzdem nicht verloren. Das hast du echt gut hingekriegt und nach den Dämonen gleich eine weitere Riege skurriller Personen vorgelegt. Einige Namen der Hexen lassen ja gleich aufhorchen: Dass Sagitta „unsere“ Sagitta aus dem Spiel ist, das kann ich mir noch ganz gut vorstellen (auch wenn sie dann von der einfachen Kräuterhexe, die Tränke für ein paar Bauern mixt, hin zur Wächterin über das Schicksal einen ganz schönen Karrieresprung geschafft hätte – aber gut, wär der Sagitta prinzipiell schon zuzutrauen!). Ob sich aber hinter Velaya tatsächlich die eine uns bekannte Velaya verbirgt, das glaube ich eher weniger. Die Hexe wird dann wohl einfach nur den gleichen Namen haben. Dass sowas möglich ist, wissen wir seit Johns Story jetzt ja! Und dann ist mir noch die Junghexe Hermione ins Auge gesprungen, hinter der sich hoffentlich nicht die aus Harry Potter verbirgt, denn das wäre so eine Art von Crossover, die ich echt mal komplett daneben fände. Ich geh mal lieber davon aus, dass das einfach nur der gleiche Name ist – spricht ja auch prinzipiell nix dagegen.Außer vielleicht Sagitta sollte niemand von irgendwoher bekannt sein. Sagitta als eine Schicksalshexe zu etablieren, fand ich eigentlich ganz reizvoll, weil sie genau wie Lyrca in ArcaniA ja so zurückgezogen im Wald lebt und nur mit wenigen Dorfbewohnern Kontakt pflegt. Da gibts schon Parallelen, finde ich. Vielleicht hatte Sagitta einfach nur keinen Grund, sich dem Namenlosen zu offenbaren. Letztendlich hab ich es aber ja lieber doch offen gelassen.
Was mir dann aber wirklich entschieden nicht gefallen hat, sind diese doch ziemlich unpassend wirkenden modernen Einsprengsel hier auf dem Hexenkongress: Dass Chips aus einer Tüte gefuttert werden, fand ich schon reichlich deplatziert, aber die zoomende Kristallkugel war dann endgültig eine ganze Schippe Gegenwärtigkeit zu viel für meinen Geschmack. Bisher schien die Geschichte ja bei aller abgehobenen Übernatürlichkeit immer noch fest im klassischen Fantasygenre verortet zu sein, da passt sowas dann nicht so gut rein.Das Zoomen finde ich voll okay. Dass die Hexen irgendwie das Bild in der Kugel bestimmen können zumindest. Oder störst du dich nur an dem Wort? Dann ließe sich das natürlich auch einfach durch vergrößern ersetzen.
Zur Verteidigung der Krabbenchips hab ich nichts vorzutragen. Urmeline sollte halt richtig verrückt und wie eine Außenseiterin unter den Hexen wirken, dafür fand ich die ganz gut. Sie ist ja nachher auch diejenige, die das Morden während des Weltuntergangs anfängt.
Als die Hexen sich die Ereignisse der Schlacht anschauen, hast du auch einen inhaltlichen Fehler eingebaut:
Hogs wurde doch niedergestreckt, bevor die Drachen angegriffen haben. Das passt also von der zeitlichen Abfolge her so nicht.Oha. Mist. :igitt:
Von diesem kleinen Makel mal abgesehen fand ich es aber spannend, wie die Ereignisse des vorangegangenen Kapitels hier noch einmal aus der Perspektive der Hexen beobachtet wurden – insbesondere natürlich, als Lyrca dann aus der Ferne den Tod ihrer Tochter mit ansehen muss. Die Darstellung ihrer Gefühle, und wie dann die anderen Hexen teils völlig respektlos, teils aber auch mitfühlend reagieren, das hat mir alles richtig gut gefallen. Hier hast du wirklich genau die richtigen Worte gefunden, um Lyrca und die anderen Hexen weder zu sehr zu verweichlichen, noch sie zu völlig gefühlskalten Wesen zu machen, die so weit weg von der gewöhnlichen menschlichen Gefühlswelt sind, dass sie einem dann auch irgendwie egal werden – das ist ja immer die Gefahr bei solchen Figuren, die du hier aber sehr gekonnt umschiffst. Übrigens auch spannend, dass diese Beliaravatarin erneut ins Gespräch gebracht wird... ob die wohl tatsächlich noch eine größere Rolle spielen wird? Auf jeden Fall wirkt das mit diesen Avataren von Innos und Beliar, und dass es dann immer zwei geben muss alles gut durchdacht (weiß grad gar nicht, ob irgendwas davon schon in den Spielen so ähnlich angedeutet wird Wenn nicht in den Spielen, dann zumindest im Götterdebakel. ;)
), und wie die Hexen darüber Spekulationen anstellen, während Lyrca die Wahrheit zunächst für sich behält, das hat mir auch super gefallen.
Überrascht hat mich, dass du die Person E jetzt schon auf eigene Weise wieder ins Spiel gebracht hast, obwohl die in der Vorgabe noch gar nicht aufgekreuzt war – aber ich behaupte einfach mal, ohne die abschließenden drei Kapitel schon gelesen zu haben, dass das sicher nicht die schlechteste Entscheidung war. Das war sie wirklich nicht! :D Mein Gedanke dabei war, dass ich so langsam in Zeitnot geriet. Die Story schritt langsam aufs Ende zu und mit Ixidia und der Avatarin waren noch zwei große Bösewichte offen, die unbedingt erledigt werden sollten. Deshalb hab ich die im nächsten Post ja auch zu
Dass Ixidia sich erheben und für Ärger sorgen würde, das konnte man eigentlich auch ohne Kenntnis der Vorgaben schon bei seiner ersten Erwähnung vorausahnen, sodass ich es besonders gut finde, dass du diese Wendung hier so beiläufig präsentierst und gerade dadurch eben doch wieder für eine kleine Überraschung sorgst – zu diesem Zeitpunkt und auf diese Art und Weise hatte ich dann eben nicht mit Ixidias Eingreifen gerechnet.
Etwas seltsam finde ich vielleicht das angedeutete Kräfteverhältnis:
Dass Ixidia ähnlich mächtig ist wie Xardas, ergibt natürlich Sinn, damit er auch einen ordentlichen Gegner abgibt. Aber dass alle Schicksalshexen zusammen es nicht mit Ixidia und damit auch nicht mit Xardas aufnehmen könnten, das kommt mir nicht so stimmig vor. Die Schicksalshexen sollen schließlich auf das Schicksal aufpassen und so, da müssten sie doch mit vereinten Kräften einem menschlichen Schwarzmagier Paroli bieten können, selbst wenn es ein so mächtiger wie Xardas ist.Ach nö, der Kräfteskala sollte nach oben hin keine Grenze gesetzt sein (wie das in einem Kampf dann auch ordentlich dargestellt wird, wäre eine andere Sache gewesen). Und dass Xardas sich als Adanos herausstellt, sollte diese Unglaubwürdigkeit dann ja auch komplett beseitigen.
Xardas ist dann auch gleich das richtige Stichwort, denn mit dem geht’s ja im nächsten Abschnitt weiter. Hier wird das, was ich am Ende des dritten Posts etwas bemängelt hatte, nämlich wie unüberlegt Xardas da einfach mal ins Reich Beliars geht, ein bisschen thematisiert, was letztendlich tatsächlich den Eindruck hinterlässt, dass Xardas mittlerweile nicht bloß körperlich, sondern auch im Kopf nicht mehr ganz der Frischeste ist. Wobei das sicher auch eine leichte Schwäche in der Storykonstruktion ist, dass Xardas sein Schicksal auf einmal so sehr davon abhängig macht, von seinem Sohn gerettet zu werden, der die ganze bisherige Geschichte hindurch versucht hat, ihn aus dem Weg zu räumen. Andererseits schien es ihm wohl die einzige Möglichkeit zu sein, den Drachen überhaupt noch lebend zu entkommen, hm... Ich glaube, was mich wirklich stört, ist eigentlich nur, dass Xardas sich so leichtfertig in diese Lage begeben und die Zusammenhänge erst so spät begriffen hat. Das kommt mir dann doch selbst für bei Berücksichtigung seines Alters ein bisschen zu blöd für so einen hochintelligenten Magier vor.
Auch nicht ganz verstehen kann ich seine Gedankengänge an dieser Stelle:
Wieso soll ihn das besonders qualifizieren? Kapier ich nicht. :DInsgeheim will Xardas die ganze Zeit nichts anderes, als dass Gellert eines Tages seinen Platz einnimmt (wie sich im sechsten Post ja auch zeigt). Und dann ist es doch ganz gut, wenn sein Dämonenfeldherr offensichtlich nichts dagegen hat, Gellert zu dienen. An der Stelle konnte man das als Leser natürlich noch nicht wissen, das war aber schon so von langer Hand geplant. ;)
Nachdem Xardas zurückbeschworen wurde, kommt es zur ersten großen vorgabengemäßen Enthüllung dieses vierten Kapitels, die zuvor schon ein bisschen angedeutet wurde, als Lyrca über Hogs' Vater nachgesonnen und Xardas über Hogs' Geburtsort nachgegrübelt hat. Ja, und das passt wirklich alles erstaunlich gut zusammen, auch dass Sigrids Leichenhälfte als Gegenstand C zu dieser Erkenntnis führt (wobei ich nicht ganz verstanden habe, wieso Xardas überhaupt damit angefangen hat, in Sigrids Körper rumzuwühlen, aber gut, vielleicht hatte er da einfach so ein Gefühl oder schlicht Langeweile). Am beeindruckendsten finde ich ja aber, dass du mit dem Schrei des Schläfers schon am Anfang des dritten Kapitels auf diesen Twist hingearbeitet hast, ohne es überhaupt zu wissen.Und darauf, dass es der Schrei des Schläfers ist, hab ich mit der Barrierenzerstörung sogar schon im ersten Kapitel hingearbeitet. :p
Da war sicher auch ein bisschen Glück dabei, dass das so gut gepasst hat, aber du hast da auch wirklich geschickt die einzelnen Teile der Geschichte zu dieser Wendung verknüpft, sodass es jetzt ganz den Eindruck macht, als hättest du das von Anfang an schon so geplant. Und sogar die Bemerkung aus dem ersten Kapitel, dass Lyrca immer betont, dass diese ominösen Magiepunkte für die magischen Kräfte ihrer Tochter verantwortlich seien, erscheint jetzt in einem anderen Licht – wahrscheinlich hat sie sich da einfach irgendwas ausgedacht und ist insgeheim davon ausgegangen, dass Sigrids Schläfergene für ihre Eigenheiten verantwortlich sind. Passt also wirklich verblüffend gut zusammen, das alles! Auf den ersten Blick etwas merkwürdig ist natürlich, dass Sigrid so menschlich aussieht und Hogs so dämonisch. Aber dadurch, dass Sigrid zumindest innerlich auch dämonische Elemente hat (wenigstens das pochende Herz, mit dem du vielleicht unbewusst auch schon auf ihre Wiederbelebung hingearbeitet hast? :D) und Hogs so von seinem Gebaren und der Gefühlswelt her auch von Anfang an deutlich menschlicher wirkt, macht es dann alles in allem schon einen plausiblen Eindruck. Ist ja auch nicht gesagt, dass sich dämonische und menschliche Elemente bei solchen Kreuzungen ganz fließend miteinander vermischen müssen, da gestehe ich dir natürlich auch eine gewisse künstlerische Freiheit zu!Ich hab mir halt vorgestellt, dass das wie mit Geschlechtern ist. Wenn Mensch und Dämon miteinander schlafen, kommt dabei entweder ein Mensch oder Dämon heraus. Das eigentliche große Glück bei dieser Vorgabe war, dass ich mir ja frei aussuchen konnte, ob Hogs nun mit Gellert oder mit Sigrid verwandt ist. Das fand ich schon ziemlich cool!
Die Verkündung der Schläfervaterschaft ist gleichzeitig auch die wahrscheinlich lustigste Stelle in der Geschichte bisher, ich habe jedenfalls an dieser hiermit für die POTM nominierten Stelle einen ziemlichen Lachanfall bekommen:
Die erste Dialogzeile ist wohl ein weiterer Beweis dafür, dass früher oder später jeder denkbare Satz mit Gothicbezug hier im Forum auch mal geschrieben wird. §ugly Am besten finde ich daran aber, wie Lyrca dann mit ihrer Entgegnung auch noch „auftrumpft“, das ist einfach zu herrlich. :D
Nicht so stimmig finde ich diese Passage kurz danach:
Dass Xardas sich Gedanken um irgendeinen „Auftritt“ vor den Hexen macht und sie als Publikum begreift, das er unbedingt beeindrucken möchte, das passt doch nicht so richtig zu ihm. Er scheint ja die Hexen auch gar nicht so für voll zu nehmen, wie gegen Ende des Abschnitts hin deutlich wird, also wieso sollte es ihn so interessieren, welchen Eindruck er bei denen hinterlässt? Xardas ist schließlich ein Schwarzmagier und kein Entertainer!Da hab ich halt mit dem Problem zu kämpfen gehabt, dass Xardas eigentlich gar keinen Grund hat, den Schicksalshexen von der ganzen Sache zu erzählen. Ich meine, was soll das denn? Deshalb hab ich so ein bisschen versucht, in die Richtung zu argumentieren, dass er sich von den Hexen Zustimmung und Entrüstung erhofft hat. Das lässt ihn aber auch einfach nur trotzig wirken. Vielleicht ist das die Stelle der Story, an der die Vorgaben am meisten durchschimmern.
Ähnlich beknackt kommt mir dann aber auch die Frage „Was willst du eigentlich hier, Xardas?“ von der Gegenseite vor. Die Hexen haben ihn doch selber beschworen. :DNaja, die Frage hab ich mir halt selbst gestellt! :p
Nachdem Xardas von Ixidia erfahren hat, kommt nun kurz vor Schluss des Kapitels nach geraumer Zeit mal wieder Gellert ins Spiel, und damit ist schlagartig auch die vergleichsweise heitere Stimmung der letzten Abschnitte dahin. Obwohl sich Gellert also die Macht des Titanen geholt hat, hat ihm Sigrids Tod schwer zu schaffen gemacht und offenbar regelrecht körperliche Auswirkungen hevorgerufen – es wirkt fast so, als würde er zum ersten Mal richtige Gefühle erleben und davon überfordert werden. Diese Entwicklung gefällt mir sehr, sehr gut, und jetzt finde ich es umso besser, dass Gellert am Ende des dritten Kapitels noch kurzzeitig seinen Plänen nachgegangen ist, als wäre nichts geschehen – da war er ja schließlich auch noch mitten im Schock, während er den Verlust nun ganz begriffen hat. Das ist alles toll geschrieben, und Gellert ist einem tatsächlich gleich ein bisschen näher, nachdem er jetzt nicht mehr nur seinen im Prinzip ziemlich kindischen Plänen nachhängt.
Ja, und dann kam ja noch die Knutschszene, die wahrscheinlich das größte Potential hatte, die Story zu ruinieren... aber nix da! Die ist ja gar nicht übel geworden! Dieser Kniff, dass Dämonen Macht spüren können und davon quasi erregt werden, der ist hier wirklich Gold wert – und so wie du das geschildert hast mit der Titanen- und Innosmacht, die Gellert aus dem Mund dampft, ist Xyz' Verlangen nach dem Kuss nicht nur nachvollziehbar, sondern regelrecht spürbar. Und Gellert ist so fertig mit den Nerven, dass er sogar mit einem hässlichen Riesendämonen rumknutscht... klingt zwar eigentlich abwegig, aber so hat es sich dann irgendwie gar nicht gelesen. Xyz' Motivation dabei kann ich zwar letztlich dann doch ein Stück besser nachvollziehen als Gellerts, aber das geht schon alles in allem mehr als in Ordnung. Vor allem gefällt mir, dass eine klassische Romanze, die ja völlig unpassend gewesen wäre, vermieden wurde, aber gleichzeitig die geforderte Leidenschaft nicht zu kurz kommt.
Ähnlich wie bei Johns Geschichte habe ich aber auch hier dann wieder eine Stelle gefunden, die mir zu kitschig geraten ist und die für meinen Geschmack leider doch ein Stück in Richtung konventioneller Lovestory geht:
Das find ich dann doch ordentlich überzogen, dieses Gehauche und das „Bleib für immer an meiner Seite“. Ist das vielleicht sogar ein direktes Zitat aus meinen berüchtigten Milten-Samu-Schmachtereien? Ich habe mich jedenfalls kurz daran erinnert gefühlt, und das ist jetzt sicher nicht als Eigenlob zu verstehen. :DIch musste mich ja entscheiden, aus wessen Sicht ich den Kuss schildere. Und die Wahl ist mir ziemlich schwer gefallen! Da ich es aber für schwieriger hielt, Xyz' Motivation rüberzubringen, hab ich seine Perspektive gewählt. Das hat es dann aber umso schwieriger gemacht, Gellerts Beweggrund zu erläutern. Aus dieser Not ist ein bisschen dieser schmalzige Satz entstanden, mit dem Gellert aber keinesfalls eine romantische Beziehung verlangen wollte. Er sehnt sich in diesem Moment der kompletten Überforderung einfach nach emotionaler Nähe, nach jemandem, der ihn vor den Schmerzen beschützt. Darum ist es ja auch so schlimm für ihn, als Xyz ihm im nächsten Post wieder entrissen wird. Er baut sozusagen sein emotionales Ich auf dem Fundament von Xyz' Gegenwart auf, fühlt sich geborgen, solange der Dämon in der Nähe ist. Und darum soll er auch nicht mehr von seiner Seite weichen. Natürlich ist er sich diesen Gründen nicht vollständig bewusst, aber er fühlt eben, dass die Gegenwart eines anderen Lebewesens ihm in dieser Situation gut tut und es ist das erste, das gegen seine emotionalen Schmerzen hilft. Klar will er dieses Heilmittel nicht mehr gehen lassen, auch wenn er es nicht versteht. Der Trick war sozusagen, dass beide unbedingt die Nähe des Anderen wollen, aber aus ganz unterschiedlichen Gründen.
All diese Ausführungen ändern aber natürlich nichts daran, dass das in der Geschichte nicht so richtig rüberkommt. John hat sich da auch einige Male das Hirn drüber zermatert, was da nun genau zwischen Xyz und Gellert ist.
Aber davon mal abgesehen – beeindruckend gut gelöst, diese knifflige Vorgabe! Damit hätte ich noch zu dem Zeitpunkt, als Xardas Xyz zu Gellert hat, wirklich nicht gerechnet. Mir gefällt diese Idee des Berauschens an der Macht anderer Leute auch unabhängig von der Vorgabenerfüllung sehr gut, weil es nachvollziehbar macht, wieso die Dämonen eigentlich Magiern dienen wollen. Es wurde ja zuvor schon einmal angesprochen, dass die Dämonen immer den mächtigsten Magiern dienen wollen, und nachdem man das hier jetzt aus der Perspektive von Xyz erlebt hat, kann man richtig gut verstehen, wieso eigentlich.
Ein kleiner möglicher Fehler:
Müsste das hier nicht „rächen“ statt „retten“ heißen? Von Sigrids Wiederauferstehung ist ja bislang nirgendwo die Rede, und das Töten der Amethystdrachen geht dagegen klar in Richtung Rache. Also geh ich da mal von einem Fehler aus und nicht von einem absichtlichen Hinweis auf irgendeinen Wiederbelebungsplan Gellerts, der auch nicht zur Stimmung passen würde.Das stimmt wohl.
Zum Schluss kommt dann noch das nächste dicke Ding: Auch Gellert ist gar kein leiblicher Sohn von Xardas, und Lyrca ist wirklich nur mit Xardas zusammen, um ihn für die Schicksalshexen auszuspionieren. Da tut mir Xardas jetzt irgendwie schon ein bisschen leid, und das wirft einiges um, was ich bisher so über die beiden dachte – dass sie sich halt doch irgendwie lieben und so. Naja, von Xardas' Seite aus stimmt das womöglich auch... und dann wird er so an der Nase herumgeführt. Schnief! Der eigentliche Clou ist ja, dass Xardas offensichtlich auf Lyrca steht und sie deshalb in den Schicksalshexenorden aufgenommen und sie dann zu sich selbst als Spionin geschickt hat. Das kommt natürlich erst viel später raus, aber ohne mich selbst loben zu wollen, gefällt es mir, wie hier nicht nur einmal die Tatsachen verdreht werden. :grinundwe
Dieser letzte Twist des Kapitels wirft natürlich auch die Frage auf, wer denn nun Gellerts leiblicher Vater ist, wenn Xardas nicht mehr in Frage kommt. Der Schläfer wird’s wohl eher nicht sein, aber vermutlich ja jemand ähnlich Magieaffines wie Xardas... oder vielleicht einer der Götter persönlich? Es hieß ja mal, dass Gellert auch Adanos' Kräfte in sich trägt, und auch wenn es dafür bestimmt irgendwann mal eine Erklärung gab, die ich wieder vergessen habe, behaupte ich jetzt einfach mal, dass Adanos Gellerts Vater ist! Wäre zwar schon sehr abgefahren, aber spätestens nach diesem Kapitel muss man der Geschichte sowas ja einfach zutrauen. :D Du kannst dir vorstellen, wie herrlich ich diese Spekulationen angesichts des sechsten Posts fand!
Ich meine, dass ich diese letzte Szene vor allem deswegen noch reingebracht habe, damit auch unwiderrufbar klar ist, dass Hogs und Gellert verwandt sind. Denn wer weiß, vielleicht ist Gellert ja auch gar nicht von Lyrca, wenn Sigrid schon nicht von Xardas ist. Dann kann man ja anfangen, an allem zu zweifeln, und dem wollte ich hier entgegen wirken.
Und sowieso passte mir diese ganze Impotenzstory rund um Xardas aus dem Götterdebakel ja grandios! Die Frage, ob Xardas wirklich impotent ist, bleibt am Ende vom Götterdebakel ja offen. Am Anfang der Reifeprüfung scheint dann schnell die Auflösung zu kommen, dass Xardas nicht impotent ist, hier wird es noch einmal gewendet! Natürlich alles schon vor Jahren so geplant... hust! §ugly
Ja, und dieses vierte Kapitel kriegt dann auch ein absolut positives Fazit von mir: Die Vorgaben wurden großartig gelöst, die Handlung entwickelt sich in eine spannende Richtung und der Unterhaltungswert ist nach wie vor enorm. Spieze!
So, aber damit ist auch erstmal Schluss mit der Lobhudelei, denn am fünften Kapitel habe ich jetzt zur Abwechslung mal ein bisschen mehr zu bemängeln als sonst! $ausheck
Die Lösung des ersten Teils der Vorgabe gehört aber nicht zu den kritisierenswerten Aspekten des Posts, die gefällt mir schon sehr gut so. Am besten ist natürlich, dass Gellert seinen vermeintlichen Vater durch diesen Hogs-Trick nur noch darin bestärkt, schnellstmöglich zur Burg zu fliegen – das fand ich wirklich klasse, wie eigentlich alles perfekt funktioniert, aber Xardas dann einfach nicht so darauf reagiert, wie sich Gellert das vorgestellt hat. :D Er kann natürlich auch nicht wissen, dass es so einen dringenden Grund für Xardas gibt, in die Burg zu kommen. Etwas wackelig kommt vielleicht diese Sache mit der Stimmenverstellung daher: Es geht ja hier nicht um eine körperliche Stimme (die also durch Veränderungen der Stimmbänder bzw. des Körperbaus beeinflusst werden kann), sondern um eine telepathische Stimme. Hm, ich kenne eigentlich keinen Fall, in dem eine telepathische Stimme anders klingt als die reale Stimme, die sind ja höchstens ein bisschen verzerrt. Davon ist natürlich nichts für die Gothicwelt bindend, aber deshalb fand ich das halt okay so. :D Ich verstehe deinen Einwand aber durchaus!
Und da hab ich mich schon gefragt, wieso sich die durch Hogs' Mutation denn überhaupt verändert haben sollte. Mir fällt da jetzt kein richtiger Grund ein, außer man nimmt irgendwelche magischen Besonderheiten an, die dann aber schon hätten genannt werden sollen. Das ist so die kleine Holprigkeit aus meiner Sicht, die dir bei der Lösung dieser Vorgabe unterlaufen ist, ansonsten aber souverän gemacht.
Was mich am ersten Abschnitt wohl am meisten gestört hat, ist wie sich Xyz hier verhält. Mit seinem Auftreten zu Anfang der Geschichte hat das ja wirklich gar nichts mehr zu tun – er wirkt überhaupt nicht mehr richtig dämonisch und imposant, dabei müsste er sich doch durch den Gellert-Macht-Rausch eigentlich nur noch besser und eben auch selbst mächtiger fühlen als vorher, oder? An einer Stelle wird ja sogar gesagt, dass er Gellert ein bisschen an Hogs erinnert, also war das wohl Absicht von dir... aber so richtig gut finde ich diese Entwicklung jetzt nicht. Das nimmt ihm ein Stück seiner Eigenständigkeit und macht ihn als Figur unnötig schwach, dass er nun zu so einem ergebenen Diener von Gellert geworden ist – im letzten Post sah das ja noch eher nach einem gleichberechtigten Bündnis aus, in dem beide Seiten voneinander profitieren. Tatsächlich? Ich hatte eher den Eindruck einer totalen Abhängigkeit. Xyz will die Macht wie eine Droge und Gellert strömt sie aus.
Jetzt ist es auf einmal wieder so ein klassisches Meister-Diener-Verhältnis, und eigentlich scheint es erstmal gar keinen Unterschied zu machen, ob Gellert da nun mit Xyz oder mit dem mutierten Hogs unterwegs ist. Hat mir wie gesagt nicht so gefallen.Die Rolle von Xyz und Hogs insgesamt hat mir in den letzten drei Posts auch nicht mehr so gut gefallen. So rchtig wusste ich nichts mehr mit denen anzufangen. Obwohl sie ja wie du später richtig sagst, ihren persönlichen Zwist noch austragen müssten... Das war wirklich keine Glanzleistung.
Spannend dagegen ist der Einfall, dass Gellert die Macht des Regenbogentitanen nicht so richtig gut verträgt und immer wieder solche Anfälle hat. Wie er das Meer zerteilt und den zappelnden Leviathan zerbröselt, das ist schon sehr imposant geschildert und lässt einen spüren, mit welchen Kräften Gellert da zurechtkommen muss. Und es verstärkt den Eindruck, dass Gellerts Pläne am Ende wohl doch nicht so ausgefuchst sind, wie er das gerne hätte und es vielleicht auch einen guten Grund dafür gab, wieso Xardas die Macht des Titanen sich nicht selber einverleibt hat.
Zurück auf Burg Götterfall kommt es dann zur ersten Begegnung mit Ixidia, von dem schon so viel die Rede war. Wobei ich im ersten Moment glaubte, das merkwürdige Nicht-Vampir-Mädchen sei dieser weibliche Beliaravatar. Die Beschreibung passt schließlich auch auf die ziemlich gut, und so ein bisschen habe ich den Verdacht, dass sie das auch wirklich sein könnte, und dass diese Beliaravatarin Ixidia quasi ihren Körper zur Verfügung gestellt hat. Bloß hieß es ja zuletzt, dass die auf dem östlichen Archipel sei. Aber wo dieses Mädchen auf einmal herkommt, das ist sowieso etwas fraglich, also könnte die sich im Grunde genauso gut vom Archipel in die Burg teleportiert haben. Dass sie nach Götterfall kommt, hielt ich nur für logisch. Xardas und Co. warten ja eigentlich die ganze Zeit nur darauf, dass der Avatar Beliars Gellert angreift, um den Götterkampf aufs Neue auszufechten. Nur ist sie dabei halt Ixidia in die Arme gelaufen, der schwupps Besitz von ihr ergriffen hat. Ich hoffe, das ist im Verlauf der Geschichte noch deutlich geworden.
Ich fände diese Auflösung auch insofern ziemlich interessant, weil das dann hieße, dass sich tatsächlich sämtliche Gerüchte in Kapitel 2 auf Person E bezogen hätten und ich doch recht damit gehabt hätte, dass die Beliaravatarin Person E ist... beziehungsweise wären Ixidia als Geist und die Beliaravatarin als Körper dann gewissermaßen die beiden Hälften gewesen, aus denen sich die Person E nun zusammengesetzt hat. Fände ich ziemlich cool, wenn das wirklich so sein sollte. :D Aber mal abwarten, wird ja sicher noch ordentlich aufgelöst, was da genau los ist mit Ixidia und der Avatarin! Würde aber auch ziemlich gut dazu passen, dass Ixidia unbedingt nochmal Avatar werden will... ja, also komm, das muss doch so sein, wie ich mir das zusammengereimt habe, gar keine Frage. Bloß diese Passage hier passt dann nicht dazu, aber die scheint mir eh nicht so gemeint zu sein, wie sie formuliert ist:
Seinen eigenen Körper hat er doch gar nicht zurück, oder etwa doch? Es ist ja mehrmals von ihm als Mann die Rede, und das ergibt nur Sinn, wenn er eben ursprünglich mal einen Männerkörper hatte (außer es geht hier um so komplexe Transgenderproblematiken, wovon ich aber mal nicht ausgehe). Übrigens ist „von seinen Eltern“ ein bisschen irreführend, sodass ich im ersten Moment davon ausgegangen war, dass es da um Ixidias Eltern ginge und nicht, wie eigentlich gemeint, um Gellerts Eltern.Keine Widerworte! :gratz
An Ixidia als vermutlichem Obermotz der Story hatte ich jedenfalls ziemlich hohe Erwartungen in Sachen abgebrühter, irrsinnig mächtiger Superschurkigkeit, die Ixidia, wie er/sie hier auftritt, aber leider nicht erfüllen konnte. Wie ein Wesen, das mächtiger ist als alle zwölf Schicksalshexen zusammen, kommt die nun wirklich nicht daher. Und das liegt weniger an dem Mädchenkörper, der ja nur die Hülle ist, sondern an Ixidias eher kindischem Gehabe, das ziemlich darauf ausgerichtet zu sein scheint, Gellert zu beeindrucken. Was dann aber ein bisschen albern wirkt, wenn sie gleichzeitig zugibt, die Türschlösser des Studierzimmers nicht knacken zu können, die Gellert in einer einzigen Nacht aufbekommen hat – und das, obwohl Ixidia ewig lange in der Burg rumgegammelt und nun wirklich alle Zeit der Welt hatte, sich um so ein Schlösserrätsel zu kümmern. Wär mir an ihrer Stelle ganz schön peinlich gewesen, es auch noch zuzugeben, dass sie das partout nicht gebacken kriegt und deshalb auf solche umständlichen Schläferschreitricks zurückgreifen muss! Die Vorgabe war halt doof. :o
Auch sowas wie „Sie funkelte ihn böse an“ erweckt jetzt eher den Eindruck einer zickigen Göre von nebenan als eines der mächtigsten und gefährlichsten Wesen aller Zeiten. Ich hätte mir da eher so ein Auftreten wie das der Amethystdrachen bei deren erstem Anflug gewünscht – eben eines, das kühle, selbstverständliche Überlegenheit zum Ausdruck bringt und nicht so darauf aus ist, unbedingt Eindruck bei Gellert zu schinden. Klar, ich kann dir natürlich bei deinen Figuren nicht reinreden (wär jetzt auch ein bisschen zu spät dafür), aber dass diese(r) Ixidia nun die ultimative Gefahr darstellen soll, das hat mich schon etwas enttäuscht. Die wäre eher für die Rolle als Gellerts neue Stiefschwester geeignet, die ihm mit fiesen Sticheleien irgendwie das Leben schwer macht und in die er sich dann irgendwann verliebt oder so... gab doch auch bei Artemis Fowl mal irgendwas in der Richtung, oder? :D
Was dann natürlich schon was hermacht, ist Ixidias Fähigkeit, Meteoriten zu beschwören, die ja ganz zu Beginn schon mal angesprochen wurde. Jetzt zahlt es sich wirklich aus, dass du zu Anfang so viele Ideen und kleinere Details in die Geschichte eingebracht hast, die du nun nutzen und weiter ausgestalten kannst, denn so wirkt die Story wie aus einem Guss, was für eine Schreim-naoch-Buchstohm-Geschichte keine Selbstverständlichkeit ist. Ob Ixidia wohl eigentlich auch für die Halbzeitkatastrophe verantwortlich ist? :DIch hab befürchtet, dass versucht wird, Hinweise auf HZK zu sammeln! :D
Übrigens, bei diesen Worte Ixidias hier...
...solltest du dich ruhig angesprochen fühlen, denn der Meteorit, den sie als erstes auf die Burg schleudert, ist am Anfang auch mal kurz ein Meteor. :pTja, daher kenne ich dieses Problem ja auch so gut, dass ich es gleich in meine Story einbauen wollte. :p
Merkwürdiger noch finde ich aber, wie langsam diese Meteoriten offenbar sind... insbesondere der zweite scheint geradezu in Zeitlupe das Studierzimmer zu zersäbeln, so lange wie sich Gellert da noch Gedanken über seine Situation machen kann, während ihm schon die Bücher um die Ohren fliegen. Okay, mit Magie ist natürlich alles möglich, aber dass die Meteoriten so außergewöhnlich langsam sind, wurde ja nie ausdrücklich gesagt, also bin ich erstmal von ganz normalen Meteoriten ausgegangen, bei denen das Plätten eines einzelnen Burgzimmers wohl innerhalb eines Sekundenbruchteils erledigt sein dürfte.Wenn du vorhin schon den untoten-Sephiroth-Vergleich gebracht hast, kann ich ja auch den Vergleich zum FF7-Meteoriten nehmen. Der fällt ja schließlich unendlich lang. :p
Nein, so leicht will ich mich da natürlich nicht rausreden. Ich hatte aber schon gehofft, dass das so im Stil von gestreckter Erzählzeit okay geht. Der Moment wäre ja nicht halb so dramatisch gewesen, wenn er nach einem Sekundenbruchteil schon vorbeigewesen wäre.
Die Lösung des zweiten Vorgabenteils kommt zum ersten Mal in der Geschichte nicht ganz so elegant daher: Dass Ixidia auf einmal ein weiteres Kind des Schläfers als Diener hat, der bequem per Siegelring zum Schreien aufgefordert werden kann, das ist schon arg konstruiert. Der Schläfer scheint ja überall seine Brut hinterlassen zu haben, und das obwohl er doch angeblich ein Relikt aus der Vergangenheit sein soll. Finde ich ziemlich weit hergeholt – da hätte ich es besser gefunden, wenn Ixidia irgendwie Hogs dazu gebracht hätte, die Barriere kaputtzuschreien, denn der muss das schließlich auch können und hätte dann auch mal wieder einen seit Längerem fälligen Auftritt in der Geschichte gehabt. Auch die Teleportrunen, die Gellert am Ende des Kapitels praktischerweise entgegen fliegen, kommen vielleicht eine Ecke zu deus-ex-machina-mäßig daher, auch wenn mich das beim Lesen nicht so richtig gestört hat, weil Gellerts vorgabengemäß ziemlich unangenehme Verletzung meine Aufmerksamkeit in Anspruch genommen hat. Übrigens ganz schön gewieft, wie du dir hier die Möglichkeit erhalten hast, die Verletzung am Anfang des nächsten Posts durch Gellerts Instantheilung (die ja nach wie vor aktiv zu sein scheint) wieder aus der Welt zu schaffen. :p Dazu wird es zwar wohl nicht kommen, weil Gellert ja noch einen Vorteil aus der Verletzung ziehen soll, aber das wusstest du hier ja noch nicht.Es war ja erstmal schwierig, Gellert überhaupt eine ernstzunehmende Verletzung zuzufügen. So mit Titanenschädel und Instantheilung ist der ja nicht gerade schnell ernstzunehmend verletzt. :D
Für die gewöhnliche Instantheilung wäre das aber auch zu viel gewesen, darum ist er ja ins Manabad gekommen. Dass er dadurch auch vor Ixidia verborgen ist, das ist eher eine notdürftige Begründung dafür, dass Ixidia ihn in Ruhe auskurieren ließ. :grinundwe
Fazit: Das fünfte Kapitel war trotz nach wie vor hohem Unterhaltungswert für mein Empfinden das bisher schwächste der Geschichte. Auch stilistisch hat mich das streckenweise nicht so überzeugt, da waren zu viele eher unspirierte Aneinanderreihungen von schmucklosen Hauptsätzen dabei. Erstmals hast du dich mit einem Teil der Vorgabe etwas abgemüht, und Ixidias Auftritt war ziemlich enttäuschend. Aber: Es ist immerhin das sensationelle Wort „Joheimnisbeerensträuche“ dabei herumgekommen! §danke
Puh, im sechsten Kapitel gings ja mal wieder drunter und drüber... aber der Reihe nach!
Es fängt an mit einer ziemlich merkwürdigen Traumsequenz, die mich jetzt nicht so überzeugt hat, weil sie inhaltlich weitgehend den Klischees einer solchen merkwürdigen Traumsequenz entspricht und es auf mich eher gewollt als einnehmend gewirkt hat, dass da am Ende der Sätze immer so viel wiederholt wurde, wiederholt wurde. Gelungen war dann aber der Übergang vom Traum zur Realität, weil die ja mit dem schwebenden Xardas-Kopf zunächst mal ähnlich skurril anmutet wie der Traum und Gellert quasi von einem Albtraum in den nächsten zu geraten scheint. Ich wusste nicht, wie ich die Aufwachszene sonst interessant gestalten sollte. Darum gabs hier einen kleinen Traum.
Ich finde es ein bisschen schade, dass man vom Kampf zwischen Ixidia und Xardas gar nichts mitbekommen hat, denn Xardas' Enthauptung hätte doch sicher auch einen imposanten und unerwarteten Schockeffekt abgegeben. Hätte ich noch irgendwelche coolen Ideen für den Kampf und einen Post mehr vor mir gehabt, hätte es den Kampf bestimmt gegeben. So aber nicht!
Klar funktioniert die Story auch ohne diese Szene, aber ich denk mal, dass es schon hauptsächlich Zeitgründe gewesen sein werden, die dich dazu bewogen haben, das auszulassen und nur durch Ixidia und Xardas nacherzählen zu lassen.
Gellert konnte seine schwere Verwundung tatsächlich komplett ausheilen, da hast du dich jetzt in der Tat ein bisschen um die geforderten Konsequenzen der Vorgabe herumgemogelt! Aber weil er einen Vorteil daraus gezogen hat, kann man dir wohl keine richtigen Vorwürfe machen, denn erfüllt ist die Vorgabe zweifellos. Übrigens hätte ich es glaube ich besser gefunden, wenn sich Gellert bewusst in das Manabecken teleportiert hätte, denn so wirkt es schon wie ein allzu großer Zufall, dass er sich da ausgerechnet an die eine Stelle in der ganzen Burg teleportiert hat, an der er nicht nur geheilt, sondern gleichzeitig auch noch vor Ixidia verborgen wurde, und das alles jetzt erst begreift.
Im Dialog mit Xardas wird es nun ziemlich schnell extrem abgefahren – und das sogar im Kontext dieser Geschichte. Das wollte ich hören! Ich habe auch gezögert, ob das nicht zu krass ist, aber letztendlich musste die Geschichte doch mal wieder einen richtigen Überraschungsmoment haben.
Xardas ist also Adanos, was ich insofern lustig finde, weil es quasi das genaue Gegenteil meiner Vermutung ist, Gellerts Vater könnte Adanos sein... denn jetzt weiß man über Gellerts Vater eigentlich nur, dass er nicht Adanos ist. §ugly Wie das nun damit zusammen passt, dass Gellert Adanos' Kräfte in sich trägt, das ist mir aber nicht klar... dafür wäre eine Vaterschaft Adanos' doch eigentlich die beste Erklärung gewesen. Ich bin mir gerade nicht so sicher, an welcher Stelle ich geschrieben habe, dass Gellert auch Adanos' Kraft in sich trägt. Das dürfte dann sehr wahrscheinlich ein Überbleibsel einer verworfenen Idee sein. Oder es lässt sich irgendwie mit dem tradierten Adanos erklären... So alle Menschen sind die Kinder Adanos oder so.
Und wenn Adanos nun nicht einmal ein Gott ist, wie kann dann überhaupt jemand seine Kräfte in sich tragen? Das ist dann halt einfach nicht so. Xardas erzählt ja schon, dass zu der Figur Adanos viel dazugedichtet wurde, was gar nicht so ist. Ohne offensichtliche Gegenbeweise können sich solche Überlieferungen aber natürlich halten. Ich bin auch ganz zuversichtlich, dass ich damit die meisten von JüdeXens Einwänden entkräften könnte, sollte er die Geschichte mal lesen. :D
Übrigens bin ich froh, dass dir genau wie John der große Fehler dabei gar nicht aufgefallen ist: Anfangs hätte die Story auch ohne das Götterdebakel funktioniert, aber spätestens durch das Aufgreifen der Impotenzsache ist sie ja unwiderruflich in den Reifeprüfung-Kanon aufgenommen worden. Im Götterdebakel begegnet Gellert am Ende aber ja allen drei Göttern. Es gibt also doch einen göttlichen Adanos in Gellerts Welt. Was ich zu dem Zeitpunkt leider nicht Bedacht hatte.
Aber gut, vielleicht interpretiere ich in diese eine Textstelle, die mittlerweile auch schon wieder ewig her ist, zu viel herein und das war eigentlich ganz anders gemeint. Zurück zum Wesentlichen: Ich finde es nach dem Lesen dieser Passage noch bedauernswerter als sowieso schon, dass Jüdex dieses Jahr nicht die Schreim-naoch-Buchstohm-Geschichten kommentiert, denn seine Meinung dazu hätte mich ja nun wirklich mal brennend interessiert. :D Das ist natürlich schon eine sehr weitreichende Enthüllung, bei der sich garantiert so einige Reibepunkte mit der gewohnten Gothic-Historie finden lassen. Du hast dich ja schon selbst bemüht, einige der offensichtlichen herauszuheben und von Xardas erklären zu lassen. Allerdings hat Xardas auf Gellerts Fragen, die auf seine Machtlosigkeit gegenüber den Drachen abzielten, gar keine Antwort gegeben Hat er nicht gesagt, dass er alt wird? §kratz Weiß ich gerade auch nicht mehr genau, kann gut sein, dass mir das entschlüpft ist.
– gut, kann aber natürlich sein, dass Xardas mittlerweile einfach wirklich alt geworden ist und seine Macht schlichtweg nicht mehr vergleichbar ist mit seiner damaligen, als er diese ganzen unfassbaren Sachen wie die Erschaffung von Tag und Nacht erledigt hat. Was ich mich aber bei alldem ein bisschen gefragt habe, ist, welche Rolle diese Enthüllung nun eigentlich für die Geschichte spielt. Vorerst behaupte ich mal: Keine so große, denn Xardas ist jetzt tot und wenn Gellert nicht sein leiblicher Sohn ist, kann er auch keine Adanos-Kräfte von ihm geerbt haben. Okay, Ixidia könnte vielleicht irgendwas geerbt haben, vielleicht bekommt dieser Aspekt durch ihn dann noch eine größere Bedeutung.
Ein Teil von Xardas' Bericht scheint mir übrigens ganz klar widersprüchlich zum zuvor Erzählten zu sein:
Also, mal unabhängig davon, dass ich den Verdacht habe, dass der ganze Schicksalshexen-Göttin-Kram irgendwie mit Details aus Götterdämmerung oder Arcania zusammenhängen könnte, die ich nicht kenne und daher nicht richtig einordnen kann, war es doch bei Xardas' Begegnung mit den Schicksalshexen in Post Nr. 4 offensichtlich, dass er die gar nicht richtig kannte. Er hat sich an der Stelle doch noch drüber gewundert, dass die keinen seriöseren Eindruck machen. Wenn er die selber eingesetzt hat, müsste er die wohl auch ein bisschen besser kennen bzw. da generell einen besseren Überblick haben, oder? Ansonsten aber schon ganz witzig, dass die Hexen eine Spionin bei demjenigen eingeschleust haben, für den sie ohne es zu wissen arbeiten. :DJa, die Szenen passen nicht so perfekt zueinander, weil Xardas sich als Schicksalsgöttin in dem Moment sicher ein wenig anders verhalten hatte. Dass er sie nicht so gut kennt, obwohl er ihnen ab und zu Aufträge zukommen lässt, finde ich aber eigentlich nicht so schlimm. Man weiß ja auch gar nicht, wie er die Hexen ausfällt. Vielleicht stand er ja auch mal auf jede von ihnen. Das würde zumindest erklären, warum es nur Frauen sind. §list
Froh bin ich angesichts all der komplizierten Zusammenhänge, dass ich zumindest mit meiner Interpretation der Beziehung von Ixidia zur Beliaravatarin goldrichtig lag und es tatsächlich so ist, dass der Körper der Avatarin von Ixidia übernommen wurde. :cool: Das gefällt mir auch sehr gut so, wie das eingeleitet wurde, und ich nehme mal an, dass du diesen Verlauf auch von Anfang (oder zumindest Kapitel 2) an so vorgesehen hattest. Wirkt jedenfalls gut durchgeplant und stimmig erzählt.Das war wirklich erst seit Post 5 geplant.
Ein bisschen weit hergeholt fand ich, wie Gellert am Ende des Gesprächs quasi aus dem Nichts darauf kommt, dass er nicht Xardas' leiblicher Sohn ist. Da wolltest du wohl unbedingt noch, dass das im Gespräch zwischen Xardas und Gellert thematisiert wurde, hattest aber das Problem, dass keiner der beiden was davon wusste und Lyrca auch keinen Grund hatte, auf einmal aufzutauchen und mit der Wahrheit herauszurücken. Aber diese Argumentation von Gellert hat mich dann auch nicht so überzeugt, das wirkte doch eher konfus und vor allem nicht nach einem wirklich einwandfreien Beweis. Außerdem hätte Gellert ja in den Jahren seit Sigrids Geburt schon jederzeit darauf kommen können (da er offenbar von den aus der Vergangenheit herbeizitierten Geliebten seiner Mutter wusste, hätte er ohnehin schon längst in Zweifel ziehen können, dass Sigrid wirklich Xardas' Tochter ist), weshalb es auch nicht so einleuchtend wirkt, dass er den Gedanken ausgerechnet jetzt hat, nachdem er gerade erst aus fünftägiger Bewusstlosigkeit erwacht ist und tausend andere Gedanken rund um die Enthüllungen Xardas' in seinem Kopf herumspuken müssten. Ich fands auch ein bisschen traurig, dass Xardas kurz vor seinem Tod dann noch sowas erfahren muss... als ob es dem armen Kerl jetzt nicht schon mies genug ginge. :(Gellert kommt doch darauf, weil er erfährt, dass Xardas nicht Lyrcas Vater ist. Und für ihn ergibt es eben nur Sinn, dass Lyrca Xardas ein Kind untergejubelt hat, wenn er selbst auch nicht Xardas' Sohn ist, sonst hätte sie ja gar nicht zu solchen Mitteln greifen müssen. Das finde ich schon sehr stichhaltig, und vorher hätte Gellert da nicht drauf kommen können, weil er Sigrid für seine Vollblutschwester gehalten hat. Das erklärt eben auch das Timing dieser Feststellung...
Nach dem langen (aber keinesfalls zu langen) Dialog ist es mal wieder Zeit für einen ordentlichen Kampf, und der macht wie gewohnt auch wieder einiges her. Besonders klasse fand ich, wie aus Xardas' Körper plötzlich der Krähendämon wird und sich dann auch noch der Assimilationsdämon offenbart – ebenso unerwartet wie super geschrieben und einfach mal wieder eine tolle Idee von dir. In Sachen Dämonenformen scheinen dir die Einfälle da wirklich nicht ausgegangen zu sein. :D Auch die Art und Weise, wie Hogs und Xyz in die Geschichte zurückkehren, finde ich stimmig, weil Xardas ja wie zuvor erklärt der einzige sein müsste, der die „Dämonensignaturen“ der beiden kennt und sie zielsicher beschwören kann. Das war wieder eine von vielen Stellen, an denen durchscheint, wie gut die Geschichte konstruiert ist und dass dann vieles eben einfach schlüssig zusammenpasst, ohne dass es noch mal von dir im Detail erklärt werden oder groß zurechtgebogen werden müsste.
Etwas merkwürdig fand ich allerdings, dass Ixidia dann einfach so im Nebenraum rumsitzt und auch niemand großartig davon überrascht zu sein scheint... Gellert hat doch das Manabad verlassen und wurde deshalb von Ixidia verfolgt. Dann hat Ixidia abgewartet, ob seine Dämon die Arbeit für ihn erledigen und ihm danach aufgelauert. :dnuhr:
das kam ein bisschen wie eine Verkürzung daher, die vielleicht auch einem möglichen Zeitdruck geschuldet sein könnte. Unter Zeitdruck stand ich am Ende des sechsten Posts auf jeden Fall.
Der überraschende und spektakuläre Auftritt der Schläfertochter Shaggai entschädigt dann aber dafür, denn der kam ordentlich imposant und ein bisschen gruselig daher. Auch wenn es mittlerweile wirklich an jeder Ecke ein Schläferkind zu geben scheint. Sie müsste schon das vierte sein, das in der Story erwähnt wurde, wenn ich mich nicht verzählt habe. Neee, Shaggai ist schon dieselbe wie das Kind, dass in Post 5 die Barriere von dem Studierzimmer erledigt hat. Direkt nachdem Ixidia wieder einen Körper erlangt hat, wäre es ja komisch, wenn dann gleich sein oberster Diener bei ihm wäre. Aber den hat er dann schnellstmöglich zu sich kommen lassen und in den fünf Tagen, die Gellert bewusstlos war, ist Shaggai irgendwann auch in Götterfall eingetroffen.
Übrigens frage ich mich, ob es nicht sinnvoller wäre, den Schläfer bei seinem eigentlichen Namen Krushak zu nennen, weil „Schläfer“ doch nur der Name war, den die Sumpfbruderschaft ihm gegeben hat. Und an der dürften sich Xardas oder Ixidia eigentlich kaum orientieren. Wobei Krushak glaube ich der orkische Name ist, richtig? Gut, da könnte man auch wieder argumentieren, dass der dann nicht zwingend von Menschen benutzt werden muss, aber der Name klingt jetzt zumindest eher so, als könnte er der eigentliche Name des Dämonen sein, während sich die Bezeichnung „Schläfer“ klar auf dessen Rolle in der Kolonie bezieht.Da wäre es wahrscheinlich besser gewesen, sich einen ganz neuen Namen zu überlegen, sozusagen den ursprünglichen, stimmt...
Der beste Teil des Kapitels ist dann auf jeden Fall der Schluss mit dem Ausflug in den Drachenhort und Sigrids Wiederauferstehung. Vorher muss ich sagen, dass ich die Story trotz der gelungenen Szene mit dem Kampf gegen die Dämonen und Xardas' Tod nicht mehr als ganz so mitreißend empfunden habe wie zuvor – diese ganze Geschichte mit Adanos war mir glaube ich einfach eine Nummer zu abgedreht und hat mich da etwas auf Distanz gebracht. Das Ende des Posts ist aber wieder richtig großartig: Erst die bedrückende Atmosphäre in der Drachenhöhle mit den ganzen schwer verwundeten Drachen, und dann das Wiedersehen mit der echten Sigrid, das ja mal total schön geraten ist. Als Gellert sie da in den Arm nimmt und in Tränen ausbricht, und wie Sigrid noch fragt, ob er traurig sei, das fand ich richtig rührend. So einen menschlichen Moment hab ich jetzt auch wirklich gebraucht in der Geschichte, und der ist dir einfach toll gelungen! Irgendwie ist mir das ziemlich nahe gegangen, und ich hab ganz ehrlich und ohne Übertreibung feuchte Augen davon bekommen. Das passiert mir beim Lesen jetzt auch nicht so wahnsinnig oft, also kannste dir was drauf einbilden!Vielen Dank für dieses große Lob, Laido! §knuff
Übrigens finde ich, dass du gar nicht so sehr auf der vermeintlichen Unglaubwürdigkeit der Sigrid-Heilung hättest herumreiten müssen. Das wirkt so, als wärst du mit deiner Erklärung selber nicht zufrieden gewesen und würdest jetzt Kritik abwenden wollen, indem du das quasi zugibst. Aber ich finde das gar nicht nötig. Die Erklärungen mit dem magischen Drachenblut und Sigrids Schläferherkunft sind doch völlig ausreichend und auch nicht abstruser als eine Menge von dem, was in der Geschichte schon wie selbstverständlich passiert ist. Nee, also die Vorgabe fand ich schon gut gelöst, und gestört hat mich da wie gesagt nur die gefühlte Selbstkritik.Ich fand es sogar SEHR unglaubwürdig. §ugly
Umso besser, dass du diesen Eindruck nicht hattest. :gratz
Sigrid klingt übrigens manchmal eher nach Steinzeitmensch als nach Kleinkind:
Kleinkinder sprechen ja nach, was sie hören, und Xardas, Lyrca und Gellert werden wohl nicht wie Urzeitmenschen miteinander gesprochen haben. :D
Schon skurril übrigens, dass es Sigrid jetzt gleich zweimal gibt, als Mensch und als Zombie. Wobei der Zombie für dich wohl nach wie vor ein Gegenstand ist – klar, du wusstest ja auch nicht, ob Gegenstand C nochmal gebraucht werden würde. Insofern schon eine nachvollziehbare Entscheidung, den Gegenstand zu behalten und ihn nicht zu einer lebendigen Sigrid umzuwandeln (wie ich es eigentlich erwartet hatte).
Ja, und als ob Ixidia plus Schläfertochter nicht genug wären fürs anstehende große Finale, wird dann in den letzten Zeilen des Kapitels nochmal eine ganz neue Dimension der Bedrohung entfesselt. Na, das kann ja was geben... an unerwarteten und radikalen Wendungen mangelt es der Story defintiv nicht!Bei dieser Wendung hab ich ähnlich lange mit mir gehadert wie bei der Xardas=Adanos-Sache. Ich hab mich auch erst dann wirklich getraut, die zu bringen, als ich mir hundertprozentig sicher war, dass ich das im siebten Post noch wieder alles hinbiegen kann. Zu dem Zeitpunkt hab ich mir also schwitzend überlegt, wie ich den Zeitreisehelm sinnvoll einsetzen konnte.
Nach dem abschließenden siebten Kapitel ist eines mal klar: Meine Sorge, du könntest den Kampf im dritten Post im Finale womöglich nicht mehr überbieten können, war auf jeden Fall unbegründet. Mit diesem wahnwitzigen apokalpytischen Dämonensturm hast du es wirklich geschafft, nochmal einen draufzusetzen. Insbesondere im ersten Teil der Schlacht, als sich Gellert, Sigrid, Hogs und Xyz gegen den unendlichen Strom der Dämonen zur Wehr setzen müssen und die ganze Welt in ihrer Räumlichkeit zusammenzufallen scheint (sehr wirkungsvoll die vom Himmel herabhängenden Dächer von Ishtar – da hatte ich wirklich den Eindruck, dass die Welt komplett vor Hunde geht), kommt dieses verzweifelte Katastrophengefühl sehr gut zur Geltung. Das war wieder ausgesprochen mitreißend, auch die eingeschobene Szene mit dem Zerfall des Hexenkreises und Lyrcas rücksichtsloser Flucht hat mir da hervorragend gefallen. Es schien auch wirklich überhaupt keine Möglichkeit zu geben, das jetzt wieder geradezubiegen, und wenn da nicht der Titel der Geschichte gewesen wäre, der ein Überleben Gellerts nahelegt, hätte ich glaube ich wirklich gedacht, dass es einfach in einer absoluten Katastrophe endet und Beliar mit seinen Dämonen die Herrschaft übernimmt.Was heißt hier Überleben nahelegen? Noch nie durch eine Prüfung durchgefallen? :p
Erst durch Xardas' Auftauchen (gute Idee übrigens, ihn da als Geist nochmal einzubauen – an sowas hatte ich gar nicht gedacht, ist aber eigentlich nur logisch) kommt dann nochmal die Hoffnung auf, dass Gellert hier noch was retten könnte. Dass der Zeitreisehelm noch eine so zentrale Rolle einnehmen würde, hätte ich nun wirklich nicht erwartet, und weil ich für solche scheinbar nebensächlichen Details, die dann irgendwann doch auf einmal wichtig werden, ja bekanntermaßen eine Schwäche habe, konnte ich mich natürlich sehr dafür begeistern. :D Ich fand es auch cool, dass das Götterdebakel und die Reifeprüfung im entscheidenden Moment beide mit dem Zeitreisehelm kommen. Das macht die beiden Geschichten ein ganzes Stück ähnlicher, was ich wirklich nicht gedacht hätte. Ich hab aber auch nicht erwartet, dass ich den Zeitreisehelm tatsächlich noch mal benutze, obwohl ich ihn immer im Hinterkopf behalten hab, für den Fall, dass eine Vorgabe mal so richtig zerstörerisch einschlägt. :D
Ich dachte übrigens zuerst, dass es sich beim Zeitreisehelm um den Gegenstand handeln würde, den Ixidia im Studierzimmer vernichten wollte. Ich meine diese Dialogstelle hier aus Kapitel 5:
Aber der Helm wurde ja eigentlich gar nicht im Studierzimmer, sondern von Ixidia selbst im Kerker aufbewahrt, richtig? Welcher Gegenstand war das denn dann, den Ixidia da zerstören wollte? Hab ich was überlesen oder hast du es vergessen, darauf nochmal einzugehen?Da hab ich wohl vergessen, noch mal drauf einzugehen. Im sechsten Post sagt Ixidia ja auch, dass er den Zeitreisehelm an einen anderen Ort gebracht hat. Wenn er ihn zerstören wollte, hätte er ihn dafür ja nicht ins Studierzimmer bringen müssen. Vermutlich hatte ich eher an irgendeine Art Artefakt gedacht, dass da in Xardas Studierzimmer liegt und irgendwie eine Supergeheimwaffe gegen Ixidia ist. Hab ih aber wie gesagt einfach vergessen, dass ich so einen Gedanken mal hatte.
Ein bisschen glaubte ich danach jedenfalls, das Ende der Geschichte schon vorhersehen zu können: Gellert macht alles, was er Schlimmes angerichtet hat, wieder rückgängig, lebt zum Schluss wieder mit Xardas, Lyrca und Geschwistern zusammen und ist ein vernünftigerer Mensch geworden. Das wäre jetzt auch gar nicht mal so ein übles Ende gewesen, aber ich finde es trotzdem gut, dass du dich dann doch für einen komplett anderen Ausgang der Geschichte entschieden hast, der weit weniger (also im Grunde überhaupt nicht) vorhersehbar war und keinen solchen Happy-End-Anstrich hat. Aber dazu später mehr!
Erstmal noch ein paar Stellen, die mir in der Schlacht gegen die Dämonen aufgefallen sind:
So ein Bibel-Bezug hat für meinen Geschmack mitten in einer Gothic-Story nix zu suchen. Das ist ähnlich wie mit Atlantis, das ja in dieser und in der ersten Gellert-Story mal kurz erwähnt wurde und das für mich ebenfalls ein Fremdkörper in der Gothic-Welt ist. Wenn man sowas einbauen will, dann muss man es schon richtig machen im Rahmen eines umfangreichen Crossover-Unterfangens, wie es Ewek mit seinen Griechen-Göttern unternommen hat, aber nicht indem man mal eben so ohne jede Erklärung auf die Bibel verweist.
An der Stelle hat mich echt überrascht, wie schnell Hogs dieser Fusion zustimmt. Ich meine, er gibt da ja irgendwie seine Identität auf, und dann soll er sich auch noch ausgerechnet Xyz anschließen, der ihn damals so zugerichtet hat... Überhaupt ist die Rivalität zwischen Xyz und Hogs in der zweiten Hälfte der Geschichte völlig ausgeblendet worden. Hogs arbeitet ganz ohne Beschwerden mit Xyz zusammen, und gleichermaßen akzeptiert Xyz auch den von ihm doch eigentlich als erbärmlichen Wurm abgestempelten Hogs als mehr oder weniger gleichberechtigten Co-Diener-Partner. Ich finde, dieser Aspekt hätte ruhig ein bisschen thematisiert werden können und hätte dann auch dazu beigetragen, die beiden Dämonen als Charaktere besser zur Geltung zu bringen. Für die schienst du dich gegen Ende hin dann nämlich nicht mehr so interessiert zu haben wie zu Beginn, habe ich den Eindruck. Die sind mittlerweile mehr so Mittel zum Zweck. (Übrigens ist es am Ende gar nicht so ganz klar, ob Hogs und Xyz wirklich gestorben sind, denn es besteht noch die Hoffnung, dass sie durch das Drachenblut am Leben gehalten werden und entkommen können. Das könnte man dir sicher auch als Verstoß gegen die Vorgabe auslegen, aber so gemein bin ich natürlich nicht. §engel)
An der Stelle musste ich ein bisschen schmunzeln, weil ich das Gefühl hatte, plötzlich mitten in einer Werbeanzeige für Dämonen der Luxusklasse gelandet zu sein. §ugly§xlol
Der Endkampf gegen Ixidia fällt dann leider schon ein wenig gegen den beeindruckenden Beginn dieses Kapitels ab. Ich glaube, dass das vor allem am Zeitdruck gelegen hat, denn du verfällst hier manchmal wieder in diesen eher schmucklosen Stakkato-Stil der aneinandergereihten Hauptsätze und findest gegen Ende hin auch nicht mehr so richtig kreative Ideen für den Kampf. Da wird dann wieder und wieder der Schläferschrei ausgepackt, Gellert beschwört seinen Lichtschädel und Ixidia wirft gelegentlich mit Meteoriten rum. Also, klar, schlecht ist das alles nicht, aber nach den vielen großartigen und einfallsreichen Kampfszenen in der Geschichte wirkt das hier schon eher etwas müde.Es war wohl vor allem die Kreativlosigkeit. Gegen Ende hatte ich da echt nicht mehr so viel auf Lager, da war ich echt froh, den Zeitreisehelm noch in Petto zu haben.
Eine Kleinigkeit noch: Shaggai war doch mal als Tochter des Schläfers vorgestellt worden, ist jetzt aber auf einmal männlich geworden.
Diese Passage...
...hat mich im ersten Moment ziemlich verwirrt, weil ich erstmal nachgrübeln musste, wann Ixidia denn in der Geschichte mal durch einen Schläferschrei außer Gefecht gesetzt wurde. Aber dann ist mir aufgegangen, dass du wohl die Situation im gleichen Kampf meintest, nur wenige Absätze vorher – da ist das Wort „damals“ dann aber schon schwer irreführend!
Auch die Begegnung mit Gellerts Mutter wird leider eher im Eilverfahren abgefrühstückt, was mich insbesondere bei der Spontanvergiftung durch Gellert schon ziemlich gestört hat. Erstmal wird plötzlich diese Giftphiole hervorgezaubert, die Gellert angeblich die ganze Zeit schon dabei gehabt haben soll (wieso so eine eher unglaubwürdige Konstruktion, anstatt ihn das Zeug einfach irgendwo in der Burg mitnehmen zu lassen?). Und dann bringt Gellert seine Mutter so ratzfatz um, als würde er da nur irgendeinen weiteren Dämonen plätten. Da spürt man den Zeitdruck, den du wohl beim Schreiben gehabt haben musst, wirklich ganz stark, denn anders kann ich mir das kaum erklären, dass eine für Gellert und die Geschichte so wichtige Person wie Lyrca in wenigen Zeilen abgefertigt wird. Das würde auch dazu passen, dass die Formulierungen gegen Ende hin dann wieder etwas schöner werden und das abgehetzte Gefühl nach dem Sieg über Ixidia ein wenig weicht (weil du da dann eben nicht mehr so viele Sachen auf der Liste hattest, die du noch abhaken musstest und wusstest, dass du rechtzeitig fertig werden würdest – so reime ich mir das jetzt jedenfalls mal zurecht :D). Die Art und Weise, wie Ixidia vom Sigrid-Zombie erledigt wird, hat mir übrigens auch gut gefallen, das war eines Oberschurkenabgangs würdig.
Das Ende gerät wieder sehr abgedreht und erinnert mich ein bisschen an „Day of the Tentacle“, wobei ich schätze, dass du das gar nicht gespielt hast, oder? Richtig, hab ich nicht gespielt.
Mir hat das jedenfalls im Großen und Ganzen sehr gut gefallen, weil es ein allzu zeitreisetypisches „Das ist jetzt alles gar nicht passiert“-Ende vermeidet und stattdessen mal eine kreativere Zeitreisenidee präsentiert. Dass Gellert aus der Aktion so stark gealtert hervorgeht, verleiht dem Ende auch eine schöne, tragische Ironie: Jetzt steht Gellert wirklich genau da, wo sein Vater vorher war, so wie er es die ganze Zeit über angestrebt hat.
Ein paar Fragen haben sich für mich da aber schon ergeben: Die Gellerts haben jetzt, wenn ich das richtig verstanden habe, aus diesen Titanen-Lichtschädeln eine riesige Barriere geformt, der die Sphären wieder voneinander trennt, richtig? Aber hält das denn ewig? Schließlich hat Gellert ja die Titanenkräfte auch immer mal wieder aktiviert und deaktiviert, und sie schienen auch von ihm als Person abhängig zu sein. Die Barriere sollte aber eigentlich unabhängig sein von ihm und eigenständig bestehen. Wie genau sie die Sphäre wieder aufgebaut haben, habe ich bewusst offen gelassen. Mit unendlich vielen Gellerts wird man ja sonst was für irre Zauber raushauen können, da dachte ich dann, wäre klar, dass sie das irgendwie hinkriegen. Vor allem da Gellert ja auch die Möglichkeit hat, zwischendurch mal in einer anderen Zeit auszuruhen und sich Gedanken zu machen. Er darf halt nur nicht sterben oder den Zeitreisehelm kaputt machen.
Außerdem ging das dann schon ein bisschen sehr einfach, die ganzen Dämonen und Geister wieder zurückzutreiben – auch wenn sie so viele Gellerts sind, müssten sie ja erstmal wissen, wie sowas überhaupt geht und wie sich so eine Raumgefüge wieder reparieren lässt. Aber vielleicht wusste Gellert das auch einfach und ich unterschätze ihn in der Hinsicht.Wie eben schon angedeutet, steht ihm ja frei, auch erstmal irgendwohin zu reisen und zehn Jahre an dem Problem zu forschen, ehe er das nächste Mal nach Burg Götterfall zurückkehrt. Und genau genommen sind es eben nicht nur richtig viele Gellerts, sondern wirklich unendlich viele. Und die können dann bestimmt alles mögliche.
Ja, und dann ergeben sich natürlich wieder die üblichen Zeitreiseprobleme: Wenn jeder der in die Vergangenheit gereisten Gellerts da zwei Stunden rumsitzen muss, um anschließend selbst in die Vergangenheit zu reisen, wie kann es dann sein, dass die ganzen Gellerts überhaupt die Barriere erschaffen und die Dämonen vertreiben können? Ne, die bringen in den zwei Stunden alles wieder ins Lot und teleportieren sich dann wieder zwei Stunden zurück. Nur so kommt es ja überhaupt zu dieser Endlosschleife. Ob sie da nun warten oder die Sphäre in Ordnung bringen, ist ja irrelevant, solange sie an den Ausgangspunkt zurückkehren.
Wenn sie das tun, können sie ja nicht gleichzeitig zwei Stunden warten und in die Vergangenheit reisen, sodass sie eigentlich alle bis auf den Ursprungsgellert wieder verschwinden müssten, sobald sie sich daran machen, die Barriere zu erschaffen.Darum verschwinden sie ja alle, sobald die Sphäre wieder heil ist, sprich die zwei Stunden um sind. Von Ursprungsgellert zu sprechen halte ich übrigens für problematisch, weil das ja schon alles derselbe ist. Er kopiert sich ja nicht, er erlebt nur ein und die selbe Zeit unendlich oft. Und gerade der "ursprüngliche" Gellert muss ja verschwinden. Übrig bleiben tut am Ende der sozusagen "letzte" Gellert, der halt beschlossen hat, nicht noch mal in die Vergangenheit zu reisen, weil seiner Meinung nach schon genug Gellerts da sind.
Man könnte vielleicht argumentieren, dass der ganze Sphärenreparaturkram keine zwei Stunden dauert und sie dann eben im Anschluss daran in die Vergangenheit reisen. Aber dann wäre ja trotzdem der Lauf der Zeit ein anderer und die Gellerts wären nicht mehr in genau diesem „Status“, wenn sie in der Vergangenheit ankommen – es wären eben Gellerts, die die Barriere schon erschaffen haben. So war es gedacht. Gellert erschafft die Barriere, reist in die Vergangenheit, erschafft die Barriere, reist in die Vergangenheit... und begegnet sich dabei unendlich oft selbst.
Was vielleicht auch hieße, dass sie in einem ewigen Kreislauf gefangen sind und dazu verdammt, die Barriere bis in alle Ewigkeit zu erschaffen, um sich dann immer wieder in die Vergangenheit zu teleportieren. Aber das kann ja nicht sein, denn am Ende kommt nur ein einziger alter Gellert dabei heraus.Ja, weil dieser "letzte Gellert", von dem ich eben sprach, bereits "Anzahl Gellerts"x2 Stunden lang an der Barriere gebaut hat, ist der dann natürlich auch entsprechend alt. Da ist irgendwann einen letzten Gellert gegeben hat, waren es streng genommen auch doch nicht unendlich viele Gellerts, aber eben schon beliebig viele, so dass man schon von Unendlichkeit sprechen kann, meinem Empfinden nach. Wäre interessant, was DGDM dazu sagt.
Und apropos zwei Stunden, denn das ist eigentlich der größte logische Knackpunkt an der Sache: Woher nimmt Gellert eigentlich die zwei Stunden gemütlicher Wartezeit, wenn doch seine Burg gerade dabei ist, im Chaos zu versinken und Teil der Beliarsphäre zu werden? Kann er sich überhaupt sicher sein, dass er zwei Stunden Zeit haben wird, bevor Beliar persönlich aufkreuzt und ihm den Garaus macht? Es wirkte vor dem Aufkommen dieses Plans eigentlich nicht so, dass die Burg noch so lange durchhalten würde. Zumindest hätte das mal irgendwie thematisiert werden sollen, finde ich.Das ist seine Intuition und der einzige Kritikpunkt, der mir an diesem Finale wirklich Bauchschmerzen bereitet. :grinundwe
Die letzten Zeilen der Geschichte sind dann sehr schön geworden, auch wenn ich glaube, das Rätsel schon gelöst zu haben. Ich würde jedenfalls mal sagen, dass dann wohl der namenlose Held Gellerts Vater ist (bzw. dieser Fortriantes, denn so heißt der Held doch aus irgendwelchen Gründen in den Gellert-Geschichten, richtig?), weil der halt der übliche Weltenretter ist, den man so kennt. Jemand anderes käme da ja eigentlich nicht infrage.Nein, das ist falsch. John war sehr viel näher dran. :p
Ähnlich wie bei Johns Story muss ich auch hier sagen, dass ich nichts dagegen gehabt hätte, wenn die Geschichte noch zehn Seiten mehr gehabt hätte. Der Schluss kommt auch hier sehr plötzlich daher, und auch wenn ich das Gefühl habe, dass alle wichtigen Fragen geklärt sind, hätte mir ein ruhiger Epilog zum Abschluss gut gefallen. Man hat jetzt zum Beispiel gar nicht mitbekommen, wie Gellert auf den Tod von Xyz und Hogs reagiert, und was nun seine genauen Pläne für die Zukunft sind (bzw. wieviel Zukunft ihm eigentlich noch bleibt, nachdem er so rapide gealtert ist). Die Frage, wie alt Gellert werden kann, hängt glaube ich eng mit der Lösung des Rätsels zusammen, weil man dann erstmal darüber diskutieren müsste, was für Regeln dann überhaupt noch für Gellert gelten. :D
Die Idee, dass Sigrid zur Schicksalshexe wird, hätte sicher auch davon profitiert, wenn sie etwas ausführlicher ausgestaltet worden wäre. Letztendlich wird es natürlich auch mal wieder der Zeitdruck gewesen sein, der sowas verhindert hat, und schlecht ist das Ende so, wie es jetzt ist, ja auch nicht. Aber nachdem man so viel Zeit mit den Figuren verbracht hat, finde ich es immer etwas schade, sie dann so abrupt wieder zu verlassen.Ich fand es auch sehr, sehr schade, meine Figuren zu verlassen, dieses Mal wahrscheinlich auch noch für immer. Denn nach dieser Story kann ich da wohl nur schwer noch irgendwas nachsetzen.
Allerdings wollte ich das Ende auch schön offen lassen, anstatt da jetzt so ganz klipp und klar vorzuschreiben, wie es nun genau weitergeht. Da sollte doch lieber jeder seine Fantasie freien Lauf lassen. Insbesondere ich wollte das glaube ich nicht so in Stein meißeln und lieber noch ein bisschen nachgrübeln, was nun alles aus ihnen geworden sein könnte.
So, und damit wäre es dann an der Zeit für das Gesamtfazit: Eine von Anfang bis Ende sehr, sehr unterhaltsame Geschichte mit einer geradezu überschäumenden Ideenvielfalt, die mir eine Menge Spaß gemacht hat! Wenn ich mir die Geschichte so als Ganzes anschaue, dann finde ich die erste Hälfte und insbesondere das dritte und vierte Kapitel (die beiden sind sicherlich die besten der Geschichte) wohl etwas stärker als die zweite Hälfte. In der hatte ich an manchen Teilen schon das Gefühl, dass du unter Zeitdruck standest und nicht mehr aus so einer entspannten Begeisterung heraus geschrieben hast, wie sie zum Beispiel während des großen Kampfes vor dem Hort der Amethystdrachen oder beim Kongress der Schicksalshexen herauszulesen war. Es wiederholen sich dann zuletzt auch manche Elemente wie das Aktivieren und Deaktivieren des Lichttitanen sehr häufig, was ein bisschen repetitiv anmutet. Und ob diese ganze Geschichte mit Xardas und Adanos nicht am Ende doch ein bisschen zu abgedreht war... naja, zumindest muss man aber sagen, dass es im letzten Kapitel durchaus noch eine große Rolle gespielt hat, dass Gellert der Erbe von Adanos ist und dessen Werk bewahren muss. Insofern hatte das schon so seinen Sinn für die Geschichte und hat dem Finale auch erst diese dramatische Wucht verliehen, die es auf jeden Fall hatte.
Am Ende überwiegt ganz eindeutig das Positive und insbesondere der Eindruck, dass in dieser Geschichte vieles so verblüffend gut zusammenpasst und von langer Hand geplant wirkt, dass sich die Vorgaben dahinter nur an ganz wenigen Stellen herauslesen lassen. Mir gefällt es vor allem, dass du die Vorgaben nie zum alles bestimmenden Mittelpunkt der Geschichte gemacht hast, sondern sie geschickt mit deinen eigenen Ideen verbunden hast. Und es gibt so unfassbar viele Ideen in der Geschichte, dass sie fast aus allen Nähten zu platzen scheint – viele der anfänglichen Details habe ich erst nur für ausschmückendes Beiwerk gehalten, und am Ende sind Manapool und Zeitreisehelm dann doch noch wichtig geworden. Obwohl ich die Vorgaben kannte, hat mich die Geschichte an vielen Stellen überrascht und ist eigentlich nie so verlaufen, wie ich das im Voraus vermutet hatte. Und trotz der vielen Wendungen und teilweise komplizierten Zusammenhänge sind mir keine größeren Logikfehler aufgefallen, nur die paar kleineren Sachen, die ich hier im Kommentar erwähnt habe. In der Hinsicht hast du dich ganz enorm verbessert, finde ich, denn früher waren Logikfehler ja bei vielen Geschichten deine Achillesferse. Auch ein weiterer Aspekt, den ich bei früheren Geschichten von dir häufig kritisiert habe, bleibt hier völlig aus, nämlich die allzu klare Trennung von Gut und Böse bei den Figuren. Sowas gibt’s hier überhaupt nicht – einzig Ixidia hat was von einem typischen Erzschurken, wobei der aber genau wie die Amethystdrachen und die Dämonen einfach seine eigenen ganz nachvollziehbaren Motive hat und nicht nur der Bosheit willen böse ist. Auf der anderen Seite stehen teils sehr skrupel- und rücksichtslos agierende Leute wie Lyrca oder auch Gellert, die dann aber auch ihre sympathischen Seiten haben, die Gellert zum Ende hin zunehmend zeigen durfte, ohne dabei an Profil zu verlieren. Das hast du wirklich hervorragend hinbekommen. Achso, und im Vergleich zu deiner ersten Schreim-naoch-Buchstohm-Geschichte (und insbesondere deren Ende) ist das hier natürlich eine ganz andere Dimension der Qualität! „Gellerts überdimensionale Reifeprüfung“ (den Titel mag ich nach dem Finale übrigens deutlich mehr als vorher :D) ist auf jeden Fall eine deiner besten Geschichten, die eigentlich höchstens noch von der „Halbzeitkatastrophe“ Konkurrenz bekommt.
Während der letzten drei Posts war ich schon wieder voll im Semesterstress, weshalb ich da wirklich nicht richtig den Kopf frei bekommen habe für die Geschichte. Die ersten Posts konnte ich ja noch ganz in Ruhe tagsüber schreiben, während ich ganz allein zuhause war und sonst keine anderen Verpflichtungen hatte. Das war wirklich entspannter.
So, und damit du dich von den ganzen Komplimenten wieder ein bisschen erholen kannst, bekommst du jetzt zum Schluss noch die Fehlerliste präsentiert:
Oha, danke dafür! :eek:
Äh, ja, ist das jetzt Absicht, dass das zensiert wurde, oder hat das das Forum das gemacht? :D Wenn es Absicht sein sollte, fände ich das schwer albern und würde vorschlagen, da lieber irgendein Schimpfwort deiner Wahl reinzusetzen. Alles wäre besser als solche Pünktchen!Nein, war es nicht. Ich hab auch erst durch Johns Kommentar erfahren, dass das Forum Fot-ze zensiert hat. :grinundwe
Tja, was soll ich sagen, ich bin immer noch total platt von diesem langen, guten Kommentar und all dem Lob. Bei solch ausufernden Kommentaren, ist es immer so, als würde ich die Geschichten noch einmal im Zeitraffer miterleben und das ist immer richtig schön, besonders wenn dann wirklich auch noch so viel Lob dabei rum kommt.
Vielen, vielen Dank, Laido! :gratz
Laidoridas
02.08.2016, 00:30
Das klingt jetzt so, als wüsstest du, was Quaternionen sind. Oder wieso ergibt das keinen Sinn? :D Vielleicht hast du ja für deine "Berechenbarkeit" damals mal eben auf die Schnelle Mathematik studiert, bei dir weiß man ja nie. :D
Ich weiß zufällig wirklich so ungefähr, was Quaternionen sind, weil die in der 3D-Programmierung als Alternative zu Euler-Winkeln verwendet werden, um den berüchtigten Gimbal Lock zu vermeiden! Das heißt jetzt zwar nicht, dass ich Quaternionen auch nur ansatzweise verstehen würde, aber dass die irgendwas mit Teleskopen zu haben, kam mir jetzt halt unwahrscheinlich vor. :D
John fand Gellert ja auch schon voll unsympathisch, und so wie ihr ihn (goldrichtig) beschreibt, kann ich das sogar verstehen, aber ich hatte nie das Ziel, ihn als Unsympathen darzustellen. :D Ich fand das eigentlich ziemlich cool, wie rebellisch und verbissen er an seinen Zielen leidet, und selbst gar nicht so richtig bemerkt, wie kindisch diese Ziele noch sind. Warum mir dieses Experimentieren an Sigrid so egal war dabei, das weiß ich auch nicht. §ugly
Wahrscheinlich weil du kaltherziger Kinderhasser keine so herzige Nichte in Sigrids Alter hast wie ich (und John bestimmt heimlich auch :D). Da gehen einem die ganzen Grausamkeiten, die Sigrid hier angetan werden, dann halt doch nochmal ein bisschen näher! :o
Hm, jetzt ist es natürlich noch doofer, dass Hogs bis zu seinem Tod so viel weniger sympathisch geworden ist. Ich hatte jedenfalls nicht den Eindruck, dass es dir da noch großartig Leid getan hat. §gnah
Da hast du recht, nach der Verwandlung tauchte er ja auch erstmal kaum noch auf, und am Ende kam er dann mehr so wie ein Standard-Diener-Dämon rüber bzw. später dann einfach als Teil von Xyz. Man hat dann einfach zu wenig mitbekommen, was da so in ihm vorgegangen ist. Ich habs ja schon weiter unten geschrieben, dass in Sachen Hogs und vor allem der Beziehung Hogs/Xyz noch einiges mehr drin gewesen wäre. Gerade wenn man bedenkt, wie ihre erste Begegnung in der Geschichte verläuft und dass sie dann am Ende quasi zu einer einzigen Person verschmelzen, hätte es da ja eine Menge Potential gegeben. Und dass es einfach gar nicht mehr thematisiert wurde, dass Hogs in der Schlacht so dermaßen von Xyz zugrunde gerichtet wurde und Hogs auf einmal doch ziemlich souverän agiert, das find ich auch nicht so gut.
Aber dass mir Hogs Tod nicht so leid tun konnte, liegt ja auch daran, dass er gar nicht richtig geschildert wurde und das mehr so als Cliffhanger rüberkommt. Ohne Kenntnis der Vorgaben hätte ich wohl auch eher damit gerechnet, dass die beiden das überlebt haben.
Ich hoffe aber, dass du ihn in Gedanken nicht "X Y Z" ausgesprochen hast. Ich hab das schon immer "Ksyss" oder so ähnlich ausgesprochen. Alles andere hätte ich auch doof gefunden. $§p4
Keine Sorge, ich ja auch. Habe den in Gedanken immer Ksyks ausgesprochen!
John fand Gottromp übrigens auch am besten.
Ich hab Johns Kommentar ja erst gelesen, nachdem ich meinen schon geschrieben hatte (er hatte seinen ja auch in einem Stück gepostet und da hatte ich während dem Lesen der Story natürlich Angst vor Spoilern), und da musste ich auch grinsen, als ich gesehen habe, dass er genau die gleiche Stelle zitiert hat und Gottromp auch so gut fand. Zeigt aber auch nur, dass Gottromp halt wirklich der Kultigste unter den Dämonen ist. :D
Da wäre ich mal gespannt drauf! Ich hatte das nämlich wirklich immer so verstanden, dass die Barriere von dem Schrei zersplittert ist, so wie ja auch manche Sängerinnen so hoch kommen, dass Gläser platzen. :grinundwe
Wäre eigentlich auch eine ganz lustige Erklärung, aber es hieß ja in Gothic 1, dass der Schläfer der Grund dafür ist, dass die Barriere so groß geworden ist und dass er sie jetzt aufrecht erhält. Zumindest habe ich das so in Erinnerung. Ansonsten müssten diese finalen Quests von Gothic 1 ja von Xardas auch ganz anders hergeleitet werden, so nach dem Motto: "Mensch, ich kenn da so ein Vieh, wenn du das killst, dann quiekt es so laut, dass die Barriere kaputt geht. Such das doch mal!" §ugly
Außer vielleicht Sagitta sollte niemand von irgendwoher bekannt sein. Sagitta als eine Schicksalshexe zu etablieren, fand ich eigentlich ganz reizvoll, weil sie genau wie Lyrca in ArcaniA ja so zurückgezogen im Wald lebt und nur mit wenigen Dorfbewohnern Kontakt pflegt.
Oh nein, was haben die denn in Arcania mit der armen Sagitta angestellt? :scared:
Da gibts schon Parallelen, finde ich. Vielleicht hatte Sagitta einfach nur keinen Grund, sich dem Namenlosen zu offenbaren. Letztendlich hab ich es aber ja lieber doch offen gelassen.Das Zoomen finde ich voll okay. Dass die Hexen irgendwie das Bild in der Kugel bestimmen können zumindest. Oder störst du dich nur an dem Wort? Dann ließe sich das natürlich auch einfach durch vergrößern ersetzen.
Genau, es geht einfach um das Wort. Dass die Kristallkugel sowas kann ist ja voll in Ordnung, aber beim Zoomen denk ich eben an moderne Videokameras usw., deswegen fand ich das hier so störend.
Zur Verteidigung der Krabbenchips hab ich nichts vorzutragen. Urmeline sollte halt richtig verrückt und wie eine Außenseiterin unter den Hexen wirken, dafür fand ich die ganz gut. Sie ist ja nachher auch diejenige, die das Morden während des Weltuntergangs anfängt.
Mich stört daran, dass es so wirkt, als hätte die sich eine Tüte Chips im Supermarkt gekauft. Es wäre halt schöner, wenn du dafür eine Bezeichnung finden könntest, die einem zwar vielleicht verrät, dass es sich um Chips handelt, die aber nicht gleich das ganze Fantasy-Ambiente torpediert.
Das war sie wirklich nicht! :D Mein Gedanke dabei war, dass ich so langsam in Zeitnot geriet. Die Story schritt langsam aufs Ende zu und mit Ixidia und der Avatarin waren noch zwei große Bösewichte offen, die unbedingt erledigt werden sollten. Deshalb hab ich die im nächsten Post ja auch zu
An der Stelle hat dich beim Tippen bestimmt einer von Ixidias Meteoriten geplättet, und nachdem die Instantheilung im Manapool dich wieder repariert hatte, hast du ganz vergessen, den Satz fortzusetzen, den Satz fortzusetzen!
Ach nö, der Kräfteskala sollte nach oben hin keine Grenze gesetzt sein (wie das in einem Kampf dann auch ordentlich dargestellt wird, wäre eine andere Sache gewesen). Und dass Xardas sich als Adanos herausstellt, sollte diese Unglaubwürdigkeit dann ja auch komplett beseitigen.
Ok, da hast du auch wieder recht. Ich war nicht davon ausgegangen, dass Xardas so viel mächtiger ist als die Hexen, aber das stellt sich am Ende dann ja in der Tat so dar.
Insgeheim will Xardas die ganze Zeit nichts anderes, als dass Gellert eines Tages seinen Platz einnimmt (wie sich im sechsten Post ja auch zeigt). Und dann ist es doch ganz gut, wenn sein Dämonenfeldherr offensichtlich nichts dagegen hat, Gellert zu dienen. An der Stelle konnte man das als Leser natürlich noch nicht wissen, das war aber schon so von langer Hand geplant. ;)
Achsoo, die Stelle wirkt halt so, als sollte man Xardas' Gedanken da nachvollziehen können, deswegen hatte mich das so irritiert.
Und darauf, dass es der Schrei des Schläfers ist, hab ich mit der Barrierenzerstörung sogar schon im ersten Kapitel hingearbeitet. :p
Stimmt, ist mir beim Lesen von Johns Kommentar auch aufgefallen, dass das sogar schon im allerersten Kapitel vorbereitet wird. Das ist schon echt verdammt cool... also von mir natürlich, dass ich die Vorgaben instinktiv so gewählt habe, dass sie so perfekt zu deiner Story passten! :cool:
Ich hab mir halt vorgestellt, dass das wie mit Geschlechtern ist. Wenn Mensch und Dämon miteinander schlafen, kommt dabei entweder ein Mensch oder Dämon heraus. Das eigentliche große Glück bei dieser Vorgabe war, dass ich mir ja frei aussuchen konnte, ob Hogs nun mit Gellert oder mit Sigrid verwandt ist. Das fand ich schon ziemlich cool!
Hm, wieso konntest du dir das aussuchen? Es war doch gerade die Vorgabe, dass Gellert und Hogs verwandt sein sollten. Oder meinst du, dass du dir aussuchen konntest, welches der beiden Verwandtschaftsverhältnisse enthüllt wurde, weil sich dadurch automatisch das andere ergab? Dann hast du natürlich recht. Dass der Gegenstand C so gut passte, da hast du echt ziemliches Glück gehabt. Ich hab das ja eigentlich für einen der schwierigsten Teile der Vorgaben gehalten, dass man erst irgendeinen Gegenstand einführen soll und der dann auf einmal so ein Verwandtschaftsverhältnis erklären soll. Man merkt ja auch an Johns und Rhobars Story, wie schwer das sein kann, weil die sich ja dann eher mit Umwegen behelfen mussten. Da hattest du es schon echt leichter. Aber ich finde das auch gut und in gewisser Weise gerecht, dass du für deinen Mut, so einen riskanten Gegenstand als Gegenstand C zu nehmen, dann so belohnt wurdest. Das hätte ja auch echt nach hinten losgehen können mit der Sigridhälfte als Gegenstand C. :D
Ich musste mich ja entscheiden, aus wessen Sicht ich den Kuss schildere. Und die Wahl ist mir ziemlich schwer gefallen! Da ich es aber für schwieriger hielt, Xyz' Motivation rüberzubringen, hab ich seine Perspektive gewählt. Das hat es dann aber umso schwieriger gemacht, Gellerts Beweggrund zu erläutern. Aus dieser Not ist ein bisschen dieser schmalzige Satz entstanden, mit dem Gellert aber keinesfalls eine romantische Beziehung verlangen wollte. Er sehnt sich in diesem Moment der kompletten Überforderung einfach nach emotionaler Nähe, nach jemandem, der ihn vor den Schmerzen beschützt. Darum ist es ja auch so schlimm für ihn, als Xyz ihm im nächsten Post wieder entrissen wird. Er baut sozusagen sein emotionales Ich auf dem Fundament von Xyz' Gegenwart auf, fühlt sich geborgen, solange der Dämon in der Nähe ist. Und darum soll er auch nicht mehr von seiner Seite weichen. Natürlich ist er sich diesen Gründen nicht vollständig bewusst, aber er fühlt eben, dass die Gegenwart eines anderen Lebewesens ihm in dieser Situation gut tut und es ist das erste, das gegen seine emotionalen Schmerzen hilft. Klar will er dieses Heilmittel nicht mehr gehen lassen, auch wenn er es nicht versteht. Der Trick war sozusagen, dass beide unbedingt die Nähe des Anderen wollen, aber aus ganz unterschiedlichen Gründen.
All diese Ausführungen ändern aber natürlich nichts daran, dass das in der Geschichte nicht so richtig rüberkommt. John hat sich da auch einige Male das Hirn drüber zermatert, was da nun genau zwischen Xyz und Gellert ist.
Also, für mich ist das eigentlich schon so rübergekommen, wie du das jetzt geschildert hast. Aber eben erst im Laufe der Geschichte und nicht erst in diesem einen Satz, der für mich dann einfach zu plötzlich kam und mich in der Formulierung zu sehr an klassisches Liebesgeschmalze erinnert hat. Vielleicht sollte Gellert in der Situation auch einfach weniger sagen und es einfach geschehen lassen. Wie er darüber fühlt, kommt dann ja später, wenn wieder aus seiner Perspektive erzählt wird, schon ziemlich gut heraus.
Der eigentliche Clou ist ja, dass Xardas offensichtlich auf Lyrca steht und sie deshalb in den Schicksalshexenorden aufgenommen und sie dann zu sich selbst als Spionin geschickt hat. Das kommt natürlich erst viel später raus, aber ohne mich selbst loben zu wollen, gefällt es mir, wie hier nicht nur einmal die Tatsachen verdreht werden. :grinundwe
Ach stimmt, weil er ja selber diese Göttin ist. §ugly
Tatsächlich? Ich hatte eher den Eindruck einer totalen Abhängigkeit. Xyz will die Macht wie eine Droge und Gellert strömt sie aus.
Naja, aber du hast doch selbst gesagt, dass Gellert eben andersrum auch Xyz braucht. Und vor allem diese Stelle hier liest sich eben schon wie eine gleichberechtigte Partnerschaft:
Sie waren eine Einheit, ein Wesen mit zwei Körpern. Und gemeinsam würden sie alles schaffen.
Dass sie nach Götterfall kommt, hielt ich nur für logisch. Xardas und Co. warten ja eigentlich die ganze Zeit nur darauf, dass der Avatar Beliars Gellert angreift, um den Götterkampf aufs Neue auszufechten. Nur ist sie dabei halt Ixidia in die Arme gelaufen, der schwupps Besitz von ihr ergriffen hat. Ich hoffe, das ist im Verlauf der Geschichte noch deutlich geworden.
Ja, das war am Ende schon alles stimmig so. Das waren jetzt eben meine Gedanken nach dem Kapitel 5, aber später wurde das alles ja zufriedenstellend geklärt. Ich hab sowas aber dann absichtlich nicht mehr nachträglich rauseditiert, weil ich mir dachte, dass du es bestimmt auch interessant findest, was ich dann so im Laufe der Story über einzelne Sachen gedacht habe.
Ich bin mir gerade nicht so sicher, an welcher Stelle ich geschrieben habe, dass Gellert auch Adanos' Kraft in sich trägt. Das dürfte dann sehr wahrscheinlich ein Überbleibsel einer verworfenen Idee sein. Oder es lässt sich irgendwie mit dem tradierten Adanos erklären...
Ich meinte diese Stelle hier:
Es bestand allerdings auch die Chance, dass sein Sohn während seiner ambitionierten Unternehmungen starb. Doch daran wollte er gar nicht denken. Sein Sohn war nicht nur ein Avatar Innos‘ sondern ebenso mit der Kraft Adanos‘ durchdrungen. Und die Mächte Beliars hatte er ihm höchstpersönlich eingepaukt. Die einzigen, die Gellert sich durch Fleiß hatte antrainieren müssen.
Aber jetzt merke ich, dass die ja aus der Perspektive von Xardas verfasst ist und Xardas natürlich davon ausgeht, dass Gellert sein Sohn ist... insofern passt das alles ja sehr gut! Irgendwie hatte ich im Kopf, dass das mit der Kraft Adanos' in den Gedanken Gellerts erwähnt worden wäre, aber da hab ich mich wohl vertan.
Übrigens bin ich froh, dass dir genau wie John der große Fehler dabei gar nicht aufgefallen ist: Anfangs hätte die Story auch ohne das Götterdebakel funktioniert, aber spätestens durch das Aufgreifen der Impotenzsache ist sie ja unwiderruflich in den Reifeprüfung-Kanon aufgenommen worden. Im Götterdebakel begegnet Gellert am Ende aber ja allen drei Göttern. Es gibt also doch einen göttlichen Adanos in Gellerts Welt. Was ich zu dem Zeitpunkt leider nicht Bedacht hatte.
Ich glaube, ich hätte die erste Story doch vorher nochmal schnell lesen sollen. Ich dachte eigentlich, dass ich die noch gut genug in Erinnerung hätte, aber wenn ich die ganzen Details lese, die du hier aufzählst, dann war das wohl doch nicht so. Ich hatte aber ehrlich gesagt auch nicht damit gerechnet, dass die Geschichte inhaltlich und dann auch noch so im Detail so eine große Rolle spielen würde.
Hat er nicht gesagt, dass er alt wird? §kratz Weiß ich gerade auch nicht mehr genau, kann gut sein, dass mir das entschlüpft ist.
Nee, er geht da nur auf die Sache mit der Barriere in der Kolonie ein, aber nicht mehr auf die ersten Fragen von Gellert.
Gellert kommt doch darauf, weil er erfährt, dass Xardas nicht Lyrcas Vater ist. Und für ihn ergibt es eben nur Sinn, dass Lyrca Xardas ein Kind untergejubelt hat, wenn er selbst auch nicht Xardas' Sohn ist, sonst hätte sie ja gar nicht zu solchen Mitteln greifen müssen. Das finde ich schon sehr stichhaltig, und vorher hätte Gellert da nicht drauf kommen können, weil er Sigrid für seine Vollblutschwester gehalten hat. Das erklärt eben auch das Timing dieser Feststellung...
Er weiß doch aber vorher schon von den ganzen Liebhabern seiner Mutter, deswegen hätte er sich eigentlich gar nicht so sicher sein können, dass Sigrid wirklich Xardas' Tochter ist. Vielleicht war mir das aber auch alles einfach nur zu kompliziert an der Stelle, das kann auch gut sein. :D
Neee, Shaggai ist schon dieselbe wie das Kind, dass in Post 5 die Barriere von dem Studierzimmer erledigt hat. Direkt nachdem Ixidia wieder einen Körper erlangt hat, wäre es ja komisch, wenn dann gleich sein oberster Diener bei ihm wäre. Aber den hat er dann schnellstmöglich zu sich kommen lassen und in den fünf Tagen, die Gellert bewusstlos war, ist Shaggai irgendwann auch in Götterfall eingetroffen.
Aber im fünften Post ist von einem männlichen Diener die Rede, während Shaggai eben als Tochter des Schläfers vorgestellt wird. Deswegen dachte ich, dass das nicht die gleiche Person sein könnte. Wobei Shaggai dann später ja auch auf einmal wieder männlich wird, insofern hätte ich spätestens dann drauf kommen können. :p
Ich fand es auch cool, dass das Götterdebakel und die Reifeprüfung im entscheidenden Moment beide mit dem Zeitreisehelm kommen. Das macht die beiden Geschichten ein ganzes Stück ähnlicher, was ich wirklich nicht gedacht hätte. Ich hab aber auch nicht erwartet, dass ich den Zeitreisehelm tatsächlich noch mal benutze, obwohl ich ihn immer im Hinterkopf behalten hab, für den Fall, dass eine Vorgabe mal so richtig zerstörerisch einschlägt. :D
Ich glaube, das war auch gerade das Gute daran: Wenn der jetzt in dieser Geschichte zum ersten Mal aufgetaucht wäre, dann hätte ich garantiert sofort gedacht: "Ach klar, damit reist er dann später auf jeden Fall noch in die Vergangeheit, um irgendwelche Fehler wiedergutzumachen." Aber dadurch, dass der Helm halt mehr so als kleines Andenken an die Vorgängerstory eingeführt wurde, hatte ich den überhaupt nicht verdächtigt, hier nochmal eine echte Rolle zu spielen. Und der Helm wurde ja vor dem Finale glaube ich auch nur zweimal in der Story erwähnt. Das war echt genau richtig so, damit man als Leser dann weiß, dass er da ist, aber sich trotzdem keine großartigen Gedanken drüber macht. :D
Das ist seine Intuition und der einzige Kritikpunkt, der mir an diesem Finale wirklich Bauchschmerzen bereitet. :grinundwe
Die anderen Kritikpunkte sind auch nicht als wirklich echte Kritik gemeint sondern mehr so als die übliche Zeitreisenlogikdiskussion. Allerdings hast du mich mit deinen Antworten jetzt schon ein bisschen überzeugt, muss ich zugeben. :D Aber sowieso ist das ja deutlich logischer und viel weniger offensichtlich unsinnig als der Zeitreisekram, der z.B. im neuesten Terminatorfilm oder auch in der Flash-Serie gebracht wird. Da haben die Zeitreisen so völlig hanebüchene und eindeutig unlogische Konsequenzen, dass es einem sofort ins Auge springt. Von sowas bist du ja wirklich weit entfernt! Und wie gesagt, das Ende hat ja ein bisschen was von Day of the Tentacle, und dort wird es glaube ich nicht mal so richtig gut erklärt wie bei dir und hat trotzdem keinen gestört. :D Mal ganz davon abgesehen, dass ich froh sein könnte, wenn die Zeitreise in meiner eigenen SnB-Geschichte so schlüssig wäre wie die hier. §ugly
Nein, das ist falsch. John war sehr viel näher dran. :p
Ja, ich habs ja mittlerweile auch in deiner Antwort auf Johns Kommentar gelesen, dass...
Gellert sein eigener Vater sein soll.
DAS wiederum wäre dann aber wirklich wieder Zeitreisegedöns der abwegigen Sorte. Gellert käme damit ja quasi aus dem Nichts, denn damit Gellert in die Vergangenheit reisen und mit seiner Mutter schlafen kann (JÜDEX! LIES DIESE STORY!), muss er ja erstmal geboren werden. Und das wird er ja nicht, wenn er nicht mit seiner Mutter schläft, wozu er aber schon geboren sein müsste. In so einem Endloskreis der Selbstzeugung kann Gellert unmöglich geboren werden, da seine Existenz Voraussetzung für seine Geburt wäre. Und das ist halt einfach unlogisch!
Ich fand es auch sehr, sehr schade, meine Figuren zu verlassen, dieses Mal wahrscheinlich auch noch für immer. Denn nach dieser Story kann ich da wohl nur schwer noch irgendwas nachsetzen.
Och naja, Gellert ist vielleicht ein bisschen zu rüstig für Nachwuchs, aber er könnte ja zusammen mit Zombie-Xyzhogs ein paar vernachlässigte Schläfersprösslinge adoptieren, um die sich dann die nächste Story dreht! :)
Nein, war es nicht. Ich hab auch erst durch Johns Kommentar erfahren, dass das Forum Fot-ze zensiert hat. :grinundwe
Du kannst es vielleicht zumindest in der PDF noch ändern, da kann uns das Forum ja nicht dazwischenfunken und wir können herumfluchen wie wir lustig sind! :G
Puh, jetzt hab ich ja selber wieder anderthalb Stunden gebraucht, um auf deinen Kommentar zu meinem Kommentar zu antworten... ich glaub, in Zukunft poste ich bei sowas dann doch lieber die Kommentare zu den Posts einzeln, das erschlägt einen dann nicht gleich so. :D
Ich weiß zufällig wirklich so ungefähr, was Quaternionen sind, weil die in der 3D-Programmierung als Alternative zu Euler-Winkeln verwendet werden, um den berüchtigten Gimbal Lock zu vermeiden! Das heißt jetzt zwar nicht, dass ich Quaternionen auch nur ansatzweise verstehen würde, aber dass die irgendwas mit Teleskopen zu haben, kam mir jetzt halt unwahrscheinlich vor. :D
In unserer Welt haben sie das natürlich nicht, aber so abwegig fand ich die Idee gar nicht. Und jetzt sagst du auch noch, dass man damit 3D-Sachen zaubern kann... Wer weiß, wie son schnödes Sternbild aussieht, wenn man es mit Quaternionen dargestellt bekommt? §omg
Naja, gut. In erster Linie sollte es natürlih abgefahren klingen. Und zu der Zeit hatten wir gerade die Vorbesprechung zum Bachelorseminar, wo ich halt zum ersten Mal von Quaternionen gehört habe. :D
Wahrscheinlich weil du kaltherziger Kinderhasser keine so herzige Nichte in Sigrids Alter hast wie ich (und John bestimmt heimlich auch :D). Da gehen einem die ganzen Grausamkeiten, die Sigrid hier angetan werden, dann halt doch nochmal ein bisschen näher! :o
Nein, sondern eine vierzehn Jahre jüngere Schwester, der ich mit sehr viel Liebe beim Aufwachsen geholfen habe. :p
Edit: Mir fällt gerade noch auf, dass das ja sogar fast derselbe Abstand ist wie bei Gellert und Sigrid. §ugly
Aber dass mir Hogs Tod nicht so leid tun konnte, liegt ja auch daran, dass er gar nicht richtig geschildert wurde und das mehr so als Cliffhanger rüberkommt. Ohne Kenntnis der Vorgaben hätte ich wohl auch eher damit gerechnet, dass die beiden das überlebt haben.
Das ist natürlich gar nicht mal so gut. Einerseits, weil man mir dann unterstellen könnte, ich hätte die Vorgabe nicht richtig eingehalten, und andererseits, weil ja schon rüberkommen soll, dass die sich da geopfert haben.
Wäre eigentlich auch eine ganz lustige Erklärung, aber es hieß ja in Gothic 1, dass der Schläfer der Grund dafür ist, dass die Barriere so groß geworden ist und dass er sie jetzt aufrecht erhält. Zumindest habe ich das so in Erinnerung. Ansonsten müssten diese finalen Quests von Gothic 1 ja von Xardas auch ganz anders hergeleitet werden, so nach dem Motto: "Mensch, ich kenn da so ein Vieh, wenn du das killst, dann quiekt es so laut, dass die Barriere kaputt geht. Such das doch mal!" §ugly
Ja, Mist. Ich dachte erst, du kommst jetzt mit irgendeinem Dialog, den ich Gothic1-nur-zwei-Mal-Spieler längst vergessen hatte, aber die Argumentation ist unabhängig von tieferer Gothic1-Kenntnis überzeugend. §gnah
Obwohl Xardas doch eigentlich eher gesagt hat, dass der Schläfer erledigt werden muss, weil sein Erwachsen so eine große Gefahr für das Minental darstellt, oder? Er hat den Helden (wenn ich mich richtig erinnere! :scared:) doch nicht mit dem Ziel da reingeschickt, die Barriere per Schläferverbannung zu zerstören, sondern um den Schläfer aufzuhalten. So gesehen wäre die Zerstörung durch den Schrei ein positiver Nebeneffekt gewesen. So hab ich mir das eigentlich immer zusammengereimt.
Oh nein, was haben die denn in Arcania mit der armen Sagitta angestellt? :scared:
Gar nichts. Das "in ArcaniA" bezieht sich natürlich auf Lyrca. Lyrca lebt in ArcaniA tief in einem Wald verborgen, so wie Sagitta in Gothic2. Und beide scheinen ähnlich mit den Dorfbewohnern zu handeln, von ihnen aber gleichzeitig gefürchtet zu werden.
Hm, wieso konntest du dir das aussuchen? Es war doch gerade die Vorgabe, dass Gellert und Hogs verwandt sein sollten. Oder meinst du, dass du dir aussuchen konntest, welches der beiden Verwandtschaftsverhältnisse enthüllt wurde, weil sich dadurch automatisch das andere ergab? Das meinte ich. Wenn Hogs mit Sigrid verwandt ist, ist er ja auch automatisch mit Gellert verwandt, weil die beiden ja (Halb-)Geschwister sind. Ich hätte ja alternativ sogar zeigen können, dass Hogs mit Lyrca oder Xardas verwandt ist (dann hätte Xardas natürlich Vater bleiben müssen), es gab viele Möglichkeiten! :p
Ja, das war am Ende schon alles stimmig so. Das waren jetzt eben meine Gedanken nach dem Kapitel 5, aber später wurde das alles ja zufriedenstellend geklärt. Ich hab sowas aber dann absichtlich nicht mehr nachträglich rauseditiert, weil ich mir dachte, dass du es bestimmt auch interessant findest, was ich dann so im Laufe der Story über einzelne Sachen gedacht habe.Dass du das nicht nachträglich editiert hast, fand ich natürlich super so. Ich war nur nicht so sicher, auf welche Spekulation du dich bezogen hast, als du später schriebst "Ach, ich hatte also tatsächlich recht!", da hatte ich nämlich ein bisschen Angst, dass du diese "Avatarin kam nach Götterfall, um sich Ixidia als Gefäß anzubieten"-Idee meintest.
Ich meinte diese Stelle hier:
Aber jetzt merke ich, dass die ja aus der Perspektive von Xardas verfasst ist und Xardas natürlich davon ausgeht, dass Gellert sein Sohn ist... insofern passt das alles ja sehr gut! Irgendwie hatte ich im Kopf, dass das mit der Kraft Adanos' in den Gedanken Gellerts erwähnt worden wäre, aber da hab ich mich wohl vertan.Da bin ich ja froh, dass das doch passt. :D Obwohl das wahrscheinlich eher Zufall ist. Vor dem sechsten Post hatte ich nämlich eigentlich nicht endgültig entschieden, dass Xardas Adanos ist. Oder anscheinend doch und dann hab ichs wieder vergessen, sonst gäbe es ja nicht die von dir zitierte Stelle. §ugly
Ich glaube, ich hätte die erste Story doch vorher nochmal schnell lesen sollen. Ich dachte eigentlich, dass ich die noch gut genug in Erinnerung hätte, aber wenn ich die ganzen Details lese, die du hier aufzählst, dann war das wohl doch nicht so. Ich hatte aber ehrlich gesagt auch nicht damit gerechnet, dass die Geschichte inhaltlich und dann auch noch so im Detail so eine große Rolle spielen würde.Ich hatte auch eigentlich nicht vor, Vorwissen aus der Story vorauszusetzen. Und das einzige, was in der Reifeprüfung nicht mehr vollständig erklärt wurde, ist die Sache, wie es überhaupt dazu kam, dass Xardas dachte, er sei impotent. Sonst hab ich eigentlich nur die am Rande erwähnten Details über die Welt rübergerettet. Und die Reifeprüfung beginnt halt dort, wo das Götterdebakel aufhört: Beim Krieg gegen die Amethystdrachen.
Aber im fünften Post ist von einem männlichen Diener die Rede, während Shaggai eben als Tochter des Schläfers vorgestellt wird. Deswegen dachte ich, dass das nicht die gleiche Person sein könnte. Wobei Shaggai dann später ja auch auf einmal wieder männlich wird, insofern hätte ich spätestens dann drauf kommen können. :p
Ach so... Ja, mit Shaggais Geschlecht sollte ich mich wohl noch eingehender befassen. :D
Die anderen Kritikpunkte sind auch nicht als wirklich echte Kritik gemeint sondern mehr so als die übliche Zeitreisenlogikdiskussion. Vor so etwas hatte ich auch Angst, weshalb ich den Helm wirklich nur im Notfall benutzen wollte. Vor gaaanz langer Zeit hab ich auch mal überlegt, Zeitreisen in Halbzeitkatastrophe einzubauen, aber das hab ich dann ziemlich schnell wieder verworfen, weil ich mir ziemlich sicher war, dass ich mich da nur verzetteln kann. Im Götterdebakel war das nur so unproblematisch, weil die Story eh nicht ernst war. Darum sollte das Götterdebakel wahrscheinlich auch nicht komplett als kanonisch angesehen werden, auch wenn ich da jetzt so viel von wiederverwendet habe. Im Götterdebakel kann Xardas ja zum Beispiel auch ohne Helm einfach durch die Zeit reisen.
Ja, ich habs ja mittlerweile auch in deiner Antwort auf Johns Kommentar gelesen, dass...
Gellert sein eigener Vater sein soll.
DAS wiederum wäre dann aber wirklich wieder Zeitreisegedöns der abwegigen Sorte. Gellert käme damit ja quasi aus dem Nichts, denn damit Gellert in die Vergangenheit reisen und mit seiner Mutter schlafen kann (JÜDEX! LIES DIESE STORY!), muss er ja erstmal geboren werden. Und das wird er ja nicht, wenn er nicht mit seiner Mutter schläft, wozu er aber schon geboren sein müsste. In so einem Endloskreis der Selbstzeugung kann Gellert unmöglich geboren werden, da seine Existenz Voraussetzung für seine Geburt wäre. Und das ist halt einfach unlogisch!
Aber es ist so das einzige, was wirklich zu Gellert passt, finde ich. :D Dass der vom Helden abstammen könnte, hatte ich auch in Erwägung gezogen, aber dazu waren die Gemeinsamkeiten meiner Meinung nach einfach zu gering. Irgendwie muss sich Gellerts Macht ja auch erklären lassen, wenn er schon nicht von Adanos abstammt. Und dass er seine Kraft von sich selbst vererbt bekommen hat, den Gedanken mochte ich dann wieder sehr. Denn dann gibt es für die Macht ja sogar einen Grund: Zu dem Zeitpunkt, zu dem er sich selbst zeugt, hatte er ja schon die Macht von Innos und vom Regenbogentitan, war also schon ein übermächtiges, magisches Wesen. Dass da dann auch ein übermächtiges magisches Kind bei rauskommt, wenn auch ohne Avatareigenschaft, erscheint mir die beste Erklärung.
Und es gibt ja auch Hühner, obwohl es dafür erstmal ein Ei gegeben haben muss, für das es wiederum ein Huhn gegeben haben muss. :o
Och naja, Gellert ist vielleicht ein bisschen zu rüstig für Nachwuchs, aber er könnte ja zusammen mit Zombie-Xyzhogs ein paar vernachlässigte Schläfersprösslinge adoptieren, um die sich dann die nächste Story dreht! :)
Gellert kann während seiner Verunendlichfachung ja auch alle möglichen Abstecher gemacht haben. §list
Du kannst es vielleicht zumindest in der PDF noch ändern, da kann uns das Forum ja nicht dazwischenfunken und wir können herumfluchen wie wir lustig sind! :G
Ich werde im Forum auch noch irgendwas einsetzen, das nicht zensiert wird. Muss ich halt ein bisschen kreativ werden.
Puh, jetzt hab ich ja selber wieder anderthalb Stunden gebraucht, um auf deinen Kommentar zu meinem Kommentar zu antworten... ich glaub, in Zukunft poste ich bei sowas dann doch lieber die Kommentare zu den Posts einzeln, das erschlägt einen dann nicht gleich so. :D
Ich hab jetzt gut eine halbe Stunde gebraucht. :D
Natürlich darfst du deinen Kommentar gerne aufsplitten (dann freu ich mich siebenmal anstatt einmal ganz doll!), Hauptsache ist nur, dass Länge, Qualität und Lesevergnügen so bleiben. §knuff
Laidoridas
02.08.2016, 09:36
Nein, sondern eine vierzehn Jahre jüngere Schwester, der ich mit sehr viel Liebe beim Aufwachsen geholfen habe. :p
Oha, dann wurde dein Vater damals auch so übel getreten? :eek: Unterbewusst scheinen sich da ja aber doch so einige Aggressionen gegen deine Schwester aufgestaut zu haben, wenn man sich anguckt, was du mit Sigrid so angestellt hast! :scared:
Hat deine Schwester mit zwei Jahren denn wirklich so geredet wie Sigrid hier? "Brudi Mumel"? "MiMo müssen Schwesti knuddeln"? :D
Ja, Mist. Ich dachte erst, du kommst jetzt mit irgendeinem Dialog, den ich Gothic1-nur-zwei-Mal-Spieler längst vergessen hatte, aber die Argumentation ist unabhängig von tieferer Gothic1-Kenntnis überzeugend. §gnah
Obwohl Xardas doch eigentlich eher gesagt hat, dass der Schläfer erledigt werden muss, weil sein Erwachsen so eine große Gefahr für das Minental darstellt, oder? Er hat den Helden (wenn ich mich richtig erinnere! :scared:) doch nicht mit dem Ziel da reingeschickt, die Barriere per Schläferverbannung zu zerstören, sondern um den Schläfer aufzuhalten. So gesehen wäre die Zerstörung durch den Schrei ein positiver Nebeneffekt gewesen. So hab ich mir das eigentlich immer zusammengereimt.
Nee, also es ist schon so, dass man zu Xardas geht in der Hoffnung, ihn dazu zu überreden, bei der Erzhaufen-Sprengung behilflich zu sein (die Feuermagier sind zu dem Zeitpunkt ja gerade weg vom Fenster, deswegen brauchen die Wassermagier Ersatz). Xardas sagt einem dann aber, dass das mit dem Erzhaufen nicht funktionieren wird und erzählt einem stattdessen eben vom Schläfer. Bzw. zwischendurch schickt er einen glaube ich auch noch zu Ur-Shak und setzt dann später erst die Erklärungen zum Schläfer fort, da bin ich mir jetzt nicht mehr ganz sicher. Aber der Schläfer wird von ihm auf jeden Fall im Zusammenhang mit der Flucht aus der Kolonie ins Gespräch gebracht, und nicht nur weil er allgemein eine große Bedrohung darstellt.
Dass du das nicht nachträglich editiert hast, fand ich natürlich super so. Ich war nur nicht so sicher, auf welche Spekulation du dich bezogen hast, als du später schriebst "Ach, ich hatte also tatsächlich recht!", da hatte ich nämlich ein bisschen Angst, dass du diese "Avatarin kam nach Götterfall, um sich Ixidia als Gefäß anzubieten"-Idee meintest.
Achso, nee, stimmt, das Detail hatte ich zuerst doch falsch vermutet. War dann natürlich schon gut verständlich, wie es am Ende gemeint war.
Da bin ich ja froh, dass das doch passt. :D Obwohl das wahrscheinlich eher Zufall ist. Vor dem sechsten Post hatte ich nämlich eigentlich nicht endgültig entschieden, dass Xardas Adanos ist. Oder anscheinend doch und dann hab ichs wieder vergessen, sonst gäbe es ja nicht die von dir zitierte Stelle. §ugly
Ja, die scheint ja schon ganz eindeutig darauf hinzudeuten. :D Anders wär die eigentlich gar nicht verständlich.
Aber es ist so das einzige, was wirklich zu Gellert passt, finde ich. :D Dass der vom Helden abstammen könnte, hatte ich auch in Erwägung gezogen, aber dazu waren die Gemeinsamkeiten meiner Meinung nach einfach zu gering. Irgendwie muss sich Gellerts Macht ja auch erklären lassen, wenn er schon nicht von Adanos abstammt. Und dass er seine Kraft von sich selbst vererbt bekommen hat, den Gedanken mochte ich dann wieder sehr. Denn dann gibt es für die Macht ja sogar einen Grund: Zu dem Zeitpunkt, zu dem er sich selbst zeugt, hatte er ja schon die Macht von Innos und vom Regenbogentitan, war also schon ein übermächtiges, magisches Wesen. Dass da dann auch ein übermächtiges magisches Kind bei rauskommt, wenn auch ohne Avatareigenschaft, erscheint mir die beste Erklärung.
Und es gibt ja auch Hühner, obwohl es dafür erstmal ein Ei gegeben haben muss, für das es wiederum ein Huhn gegeben haben muss. :o
Naja, komm, das mit den Hühnern und Eiern lässt sich durch die Evolution und so bestimmt besser erklären als durch Zeitreisen. :p Das klingt ja auch nicht schlecht, was du das sagst, aber es ist halt nach wie vor völlig unlogisch. :grinundwe Übrigens, was ich mich da auch frage... wieso sollte Gellert eigentlich mit seiner eigenen Mutter schlafen? Seine Mutter ist vielleicht bekloppt genug, um sowas gut zu finden (zumal sie Gellert, wenn er dann schon älter ist, vielleicht auch nicht erkennt), aber warum sollte Gellert da ein Interesse dran haben? Das scheint mir jetzt eher nicht so zu ihm zu passen.
Naja, komm, das mit den Hühnern und Eiern lässt sich durch die Evolution und so bestimmt besser erklären als durch Zeitreisen. :p Das klingt ja auch nicht schlecht, was du das sagst, aber es ist halt nach wie vor völlig unlogisch. :grinundwe Übrigens, was ich mich da auch frage... wieso sollte Gellert eigentlich mit seiner eigenen Mutter schlafen? Seine Mutter ist vielleicht bekloppt genug, um sowas gut zu finden (zumal sie Gellert, wenn er dann schon älter ist, vielleicht auch nicht erkennt), aber warum sollte Gellert da ein Interesse dran haben? Das scheint mir jetzt eher nicht so zu ihm zu passen.
Naja, Gellert weiß ja, dass er muss, wenn er selbst existieren will. :D
Laidoridas
02.08.2016, 09:57
Naja, Gellert weiß ja, dass er muss, wenn er selbst existieren will. :D
So genau kann er das doch gar nicht wissen, oder? Ich dachte jetzt, dass er das am Ende vor allem deshalb so sicher kapiert, weil er sich daran erinnert, während der Zeitreise dann mal mit seiner Mutter im Bett gewesen zu sein. Wenn er das nicht weiß, hat er doch eigentlich gar keinen Anhaltspunkt dafür, dass er selbst sein Vater sein könnte. Und was mir auch grade auffällt: Woher weiß Lyrca eigentlich, dass der Zukunftsgellert die Welt gerettet hat? Das konnte zu dem Zeitpunkt, an dem sie ihn getroffen hat, ja nicht mal der Zukunftsgellert wissen, weil der da ja nur den Plan hatte, die Welt zu retten, aber noch nicht wissen konnte, ob er auch aufgehen würde! Har har, ich nehme diese Lösung des Rätsels jetzt so lange auseinander, bis du mir zustimmst, dass der namenlose Held Gellerts Vater ist! :G
Kommentar zu Erz-Men Origins: Diego von König Rhobar II
Die Story beginnt kurz nach dem Fall der Barriere, woraufhin die Orks in das Minental einfallen. Durch die stete Begeisterung des Lords, mir Szenen aus seinen Spielen zu erzählen weiß ich auch, dass der namenlose Held für den Fall der Barriere verantwortlich war. Gut für viele, aber halt nicht für alle, wenn man bedenkt dass nun die Orks auf Khorinis einfallen.
Gomez und Diego sind im ersten Teil der Story gemeinsam in Xardas` Turm gefangen und versuchen ein Ulu-Mulu heraufzubeschwören, einem Symbol der Freundschaft.Allerdings ist das Herstellen eines Ulu-Mulus nicht ganz so einfach und stellt die beiden Männer, die sich eigentlich überhaupt nicht leiden können, vor eine ziemlich große Herausforderung. Gomez will also einen Ork Schamanen heraufbeschwören, wovon Diego absolut nicht begeistert ist, letzten Endes aber einknickt. An dieser Stelle zeigt sich dann aber direkt wie wichtig es ist, wenn man gründlich liest bevor man irgendwen beschwört, denn statt des gewünschten Ork-Schamanen, haben sie nun den Schläfer zu sich geholt.
Diese Stelle hier. nicht...“
„Also, wisst ihr....“, mischte sich eine gereizte, aber irgendwie dumpf klingende Stimme ein, die aus dem Gewirr von riesigen, minecrawlerartigen Beinen im Beschwörungsraum zu kommen schien. „Normalerweise würde ich euch jetzt die Herzen entreißen und euch zu meinen untoten Sklaven machen. Aber... ich kann mich einfach nicht bewegen!“
Diego und Gomez blickten sich an. „Dann... dann werden wir nicht sterben?“
Es ertönte ein wütendes Zischen aus dem Gewirr. „Ich fürchte nicht! Wenn ihr aber so freundlich wäret mich hier raus zu lassen, verspreche ich euch einen schnellen Tod, wie klingt das?“ , finde ich im ersten Absatz mitunter am Besten, einfach weil die gesamte Situation so herrlich komisch ist.
Nach einigem Hin und Her, in denen Gomez und Diego dem Schläfer davon überzeugen, dass er sie noch benötigt, um sich aus dem Turm wieder befreien zu können, arbeiten die drei gemeinsam an dem Ulu-Mulu, nur um am Ende festzustellen, dass der Sumpfhai scheinbar unter dem Schläfer begraben ist.
Ein toller erster Absatz, der alleine wegen der Einführung des Schläfers Lust auf mehr macht!
Im zweiten Post wird nahtlos an die erste Situation angeknüpft und Gomez und Diego setzen den Schläfer darüber in Kenntnis, dass sie das Ulu-Mulu nicht fertigstellen können, da er auf dem Hai sitzt. Die ganze Szene ist einfach nur urkomisch, da Diego und Gomez ihr Halbwissen lediglich aus Orkpedia besitzen und dieses natürlich ebenso fehlerhaft ist, wie Wikipedia, und das Beschwörungsbuch sich ebenfalls unter dem Schläfer befindet. Ich hätte das Buch in der Situation aber wohl auch vor Schreck fallen gelassen. Was ich mich in der ganzen Situation aber doch schon frage ist: Wenn der Schläfer so mächtig ist, wieso zerbirst er dann nicht einfach den Turm und flieht? Da muss ich mich wohl doch noch etwas schlau lesen. Die drei beschließen aufgrund der misslichen Lage weiterhin zusammen zu arbeiten und planen ihre Flucht aus dem Turm, indem der Schläfer seinen Anhängern eine Vision zukommen lässt, damit die ihn sowie Gomez und Diego zu sich beschwören. Klingt kompliziert und ich an Diegos und Gomez Stelle würde mich a fragen, ob der Schläfer das alles überhaupt Ernst meint und nicht einfach ohne sie abhaut.
Gut, dass es Cor Kalom und seinen selbstgebrannten Wachholderschnaps gibt. Wenn der Schnaps wirklich so gut ist, würde ich ihn natürlich auch heraufbeschwören, statt irgendeinen x-beliebigen Schnaps zu nehmen. :D Ja, und dann ist da noch Liesel und dieses Bild in meienm Kopf, das ich die nächsten Tage sicher nicht mehr vergessen werde!
Kalom wird ebenfalls eingeführt, der fieberhaft daran arbeitet alles für die Beschwörung vorzubereiten.
Der nächste Post beginnt mit Kalom, der allerdings einige Probleme bei seinem Wachholderschnaps hat :D. Können Untote in Gothic denn Schmerzen spüren? Also Visionen sind sicher total unangenehm, da kann ich total nachvollziehen wenn das schmerzt. Aber ist das auch so bei Untoten?
Das Erdbeben im nächsten Teil des Posts, hat das etwa etwas mit der Explosion zu tun? :o Ich muss mir die Größenverhältnisse bei Gothic ganz dringend mal ansehen. Ich habe ja richtig mit dem Schläfer mitgelitten als er in die Tiefe stürzte und begraben wurde. Gomez findet zum Abschluss noch eine Seltsame Skulptur und nimmt sie spontan mit. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die noch einmal eine Rolle spielen könnte.
Im nächsten Post scheint Gomez gar nicht die Finger von der Skulptur lassen zu können was Diego verständlicherweise etwas nervt. Das hat ja ein wenig etwas von Herr der Ringe :D.
Gomez wird vollkommen in den Bann der Beliarskulptur gezogen, aus dem Diego ihn durch einen beherzten Schlag auf die Skulptur befreit.
Der Teil mit Esteban und die Familienkonstellation verwirrte mich zugegebenermaßen kurz.
Kalom findet die beiden in ihrem Versteck und ist der festen Überzeugung, dass sie für den Tod des Schläfers verantwortlich sind. Warum Kalom nun aber einfach geht, verstehe ich nicht so ganz.
Und jetzt will dieser Untote tatsächlich eine Frau verführen?? Diese Bilder im Kopf sind wahrlich grausiger als die von Liesel und ihrem Verehrer.
Im nächsten Post hält Gomez weiter an dem Plan fest das Ulu-Mulu zu beschwören. Die Begründung finde ich von ihm nicht gut durchdacht aber wenn Gomez alles beendet was er beginnt, ist dem wohl so.
Mud ist Liesels Verehrer??? Ich wusste zwar dass er aufdringlich ist, aber an Schafen vergeht er sich ebenfalls? Ist ja widerlich :D. Aber, dass die arme Liesel direkt wieder hopps gehen soll, obwohl sie die Explosion überlebt hat, finde ich schon echt gemein. Vielleicht gibt es a noch ein Happy End für sie.
Kalom besucht Ignaz um einige Zutaten zu erlangen und will sich verwandeln, hoffentlich um als heißer Mann in die rote Laterne zurückzukehren, damit würde er den Frauen einige schreckliche Momente ersparen.
Am Ende des Posts scheint sich meine Hoffnung zu bewahrheiten. Ob Kalom nun hübsch ist als Erzbaron, ist aber nur nebensächlich, aber gierig scheint er zu werden. Zu einem Dreier sagt aber wohl niemand so schnell nein :D
Diego und Gomez sind nur mit Glück den Orks entkommen, wobei Diego sich leider verletzt hat. So ein Metallfragment in der Schulter ist ja auch keine schöne Sache, aber irgendetwas besonderes muss es ja damit auf sich haben und irgendwie scheint das alles mit der Beliarskulptur zu tun zu haben, die Gomez mit sich herum schleppt. Kalom findet die beiden erneut wieder und entdeckt die Beliarskulptur und der Schläfer kehrt zurück, der erst einmal erzürnt darüber ist, dass Kalom seine Vision absolut missverstanden hat. Sie stellen das Ulu-Mulu endlich fertig, nur um im nächsten Moment festzustellen, dass der Schläfer es für seine eigenen Zwecke missbrauchen will. Gomez und Diego haben wahrlich absolut kein Glück.
Im nächsten Post stellen Diego und Gomez sich die Frage, dich ich mich zu Beginn bereits gestellt hatte. Wieso hat der Schläfer sich nicht bereits viel eher von alleine befreit? Kalom verwandelt sich erneut in Gomez und demonstriert, dass er und der wahre Gomez dadurch miteinander verbunden sind. Es kommt zum Kampf zwischen Kalom und Diego, der Kalom aber gar nicht richtig bekämpfen kann ohne Gomez dabei zu verletzen. Dieser verletzt sich schleißlich selbst um den Kampf zu entscheiden. Diego flieht daraufhin und trifft auf Liesel. Ab der Stelle komme ich nicht mehr so ganz mit. Das ist ziemlich verrückt wie Liesel lichtstrahlen aus den Augen schießt, noch verrückter ist, dass der allmächtige Schläfer nicht alleine gegen Liesel ankommt und Diego kann plötzlich fliegen? :o
Der Schläfer findet leider sein Ende im Kampf gegen Liesel und trifft auf Xardas. Das Rätsel am Ende finde ich sehr toll und ich glaube ich weiß die Lösung :p
Alles in allem hat mich die Geschichte wirklich gut unterhalten und obwohl ich weiß, dass der Schläfer eigentlich nicht gut ist, habe ich doch gewisse Sympathien für ihn, ich mag ihn einfach.
Kommen wir nun zu MiMo und Gellert und die überdimensionale Reifeprüfung.
Ich beginne diesen Kommentar direkt mit einer Frage: Was zur Hölle ist ein Quaternionenteleskop? :D
Wir befinden uns in einer Burg namens Götterfall, wo du erst einmal schön beschreibst wieso die Burg genau dort steht, wo sie nun einmal steht. Gellert wird direkt eingeführt und irgendwie beschleicht mich das Gefühl, dass es zu dieser Story noch irgendeine Vorgeschichte geben muss, die ich einfach nicht kenne. Xardas hat ein Kind? :o Das kommt mir dann wiederum doch aus irgendeiner anderen Geschichte bekannt vor. Und mir Gellert lernen wir Sigrid kennen, wobei ich mich wirklich darüber wundere, dass Gellert sich über ein unordentliches Studierzimmer aufregt, wo er einfach mal ein Fenster zerdeppert. Die Fähigkeit von Sigrid finde ich im Übrigen total genial. Ich möchte mich manchmal auch einfach gerne etwas verstecken können und erst zwei Wochen später in einem Nachttopf wiederentdeckt werden! Sigrid scheint offenbar mitten in der Pubertät oder der Trotzphase zu stecken und hält ihren Bruder ganz schön auf Trab. Die Suche und die anschließende Verfolgungsjagd hast du wirklich sehr eindrucksvoll beschrieben. Ich muss dich wegen der vielen kleinen Details ohnehin loben. Es macht ein schönes und stimmiges Bild.
Soviel Mühe Gellert sich jedenfalls gegeben hat seinen Plan erfolgreich zu beenden, er scheitert an seinem Vater.
Im zweiten Post krachen Vater und Sohn erst einmal gehörig aneinander. Hier hast du eindrucksvoll beschrieben wieviel Macht Xardas eigentlich hat. Er baut eine Barriere auf und kann sogar spüren wenn sie zerbricht. Einfach nur herrlich die Stelle, wo Xardas wie ein ganz normaler Vater mit ganz normalen Problemen erscheint :D. Da er Sigrid mit ihren Murmeln drohen kann, scheint sie sich tatsächlich erst in der Trotzphase zu befinden. Gellert verschwindet mit Schwester und Hogs in sein Zimmer und hält derweil immer noch an seinem Plan fest und schafft es sogar, dass Sigrid ihm dabei hilft.
Xardas Gedankenwelt wird etwas beschrieben, was ich auch besonders schön finde, ich kenne ja nicht besonders viel von ihm. Wofür braucht Xardas bloß soviel Platz in Götterfall? :o Ist die Burg nicht etwas überdimensional groß? Kein Wunder dass er so eine ganze Armee an Untoten und Dämonen mobilisieren muss um seinen Sohn zu finden. Per Rabe hält Xardas ein kurzes Gespräch mit seiner gattin. Das ist wirklich mal so etwas von Real Life. Kaum ist Mutti nicht Zuhause, tanzen die mäuse auf dem Tisch :D.
Hogs trifft auf Xyz, den ich überhaupt nicht nett finde. Ich meine, Hogs leidet anscheinend schon genug unter Gellert, da muss irgendwer doch mal nett zu ihm sein.
Gellert durchforstet die Bücher seines Vaters und wird dabei von Dämonen gefunden. Ich bin sehr gespannt wie es im nächsten Post weitergeht.
Mir gefällt ganz gut, dass du das Ende des letzten Posts noch einmal aufgegriffen hast.
Gellert hat schwer mit den Dämonen zu kämpfen und scheint anfangs auch in Multitasking nicht ganz der beste zu sein, als Xyz sich bei ihm meldet.. :D Während die beiden miteinander diskutieren, kämpft Gellert sogar noch gegen seine Verfolger. Gellert muss seinen Vater ja wenig leiden, wenn ihr ihn tatsächlich ganz verdrängen will. Und er scheint es auch erfolgreich zu schaffen die Dämonen auf seine Seite zu ziehen.
Xardas ist auf der Jagd nach seiner Tochter. Das erinnert mich total an meine eigene :D Dann bekommt er sie auch irgendwann, nachdem er bereits festgestellt hat, dass irgendetwas nicht mit seiner Tochter stimmt. Sie hat den Schrei des Schläfers? :o Bedeutet das, sie ist die Inkarnation des Schläfers? Schnell weiterlesen...
Ja, Xardas hat Recht. Ich hätte erwartet, dass er sie in den Arm nimmt und tröstet. Mensch, sie ist doch erst zwei! Und dann verschwindet Sigrid einfach wieder.
Ich habe mich a an der Stelle wo Gellert mit Xyz redet bereits gefragt ob Xardas das nicht mitbekommt, hier wird meine Frage dann auch schnell beantwortet. Aber das ist a irgendwie meistens so. Bauen Kinder Blödsinn, kommen Eltern dennoch irgendwie dahinter :D
Gellert macht sich berechtigterweise Sorgen um seine Schwester. Ich finde es ja auch vollkommen verantwortungslos von ihm ihr solch eine Bürde aufzuhalsen. Aber naja, sie ist ja schon anders als andere zweijährige.
Xardas erwartet Gellert und Sigrid dann zusammen mit Xyz, der augenscheinlich doch weiter für ihn und nicht für seinen Sohn arbeitet oder auch nicht, wenn man dem Glauben schenken darf, was er Gellert erzählt. Gellert segnet Sigrid und auch Hogs, der plötzlich überdurchschnittlich an Größe zunimmt.
Der nächste Teil beschreibt den Kampf den du wirklich schön beschrieben hast, schließlich beschreibst du ihn immer wieder aus einer anderen Sichtweise, was mir wirklich gut gefällt. Xardas fängt seine Tochter und will sie mit einem Schlafzauber erledigen, doch Sigrids Schrei befreit sie erneut aus der misslichen Lage.
Im nächsten Post kommen die Drachen. Ich finde Drachen super, immer, also auch hier. Xardas versucht Gellert auf seine seine Seite zu ziehen und sie einigen sich auf einen Waffenstillstand, nur um gemeinsam gegen die zwölf Drachen zu kämpfen. Und wieder beschreibst du die ganze Szene total eindrucksvoll. Ich muss ehrlich sagen, mein Herz hat geblutet als ich mir vorgestellt habe, dass Sigrids komplette untere Hälfte fehlt :( und das Sigrid dann auch noch stirbt, ist wirkluch schrecklich.
Gellert öffnet ein Portal, durch dass alle fliehen sollen, nur er kann nicht mit, da er ein Avatar Innos ist. Aber ehrlich, ich hätte erwartet, dass er mehr um seine Schwester trauert und seinen plan mal ruhen lässt.
Im nächsten Post sind wir bei Lycra und ihrem Hexenkongress. Echt genial wie die Hexen sich da zusammen setzen und in ihrer Kristallkugel die Reality Soap in der es um das verkorkste Verhältnis zwischen Gellert und Xardas geht, ansehen :D
Aber mal ganz ehrlich, was ist das bitte für eine Mutter?! Ich bin eine Schicksalshexe und deswegen ist mir das alles total egal, rede ich mir jedenfalls ein. Das geht a mal gar nicht :o
Xardas traut seinem Sohn nicht und bereut in die Sphäre gegangen zu sein. Ich muss sagen, ich hätte wohl genau die gleichen Gedanken. Die Hexen holen Xardas aus der Sphäre zu sich , wo er auch wieder auf Xyz trifft, der eine Hälfte von Sigrid bei sich trägt. Aber Sigrid scheint a gar nicht Sigrid zu sein :o. Sigrid hatte das Herz eines Dämonen, ist ein Kind des Schläfers. Das wird ja immer besser! Und Hogs ist Sigrids Buder? Du haust hier wirklich einen Knaller nach dem anderen raus.
Gellert hat sich tief unter die Berge zurückgezogen und ich finde ihn immernoch unsymphatisch. Wie kann seine Schwester ihm so egal sein, oder redet er es sich womöglich nur ein? Und obwohl er sich so weit weg versteckt hat, findet Xyz ihn. Gellert zeigt Gefühle, ich habe ja fast Hoffnung, dass er doch sehr um den Verlust seiner Schwester trauert.
Xyz und Gellert küssen sich?!
Xyz und Gellert begeben sich auf Drachenjagd und töten einen nach dem anderen und erfahren so, dass die Drachen Burg Götterfall angreifen.
Ich hätte ja nicht gedacht, dass Xardas so einfach darauf hereinfällt, wenn Xyz sich als Hogs ausgibt, doch es scheint ja recht gut zu klappen. Aber wie abgebrüht die ganze Familie einfach ist. Statt zu trauern, will Xardas Sigrids Körper auch noch erforschen.
Xyz und Gellert gehen nicht nach Khorinis, sondern kehren nach Götterfall zurück, wo Gellert ohne Xyz in die Burg gehen will. Xyz verschwindet in einer schwarzen Rauchwolke und lässt Gellert alleine zurück. Haben Dämonen also nur eine beschränkte Daseinsfrist in der Menschenwelt?
Auf der Such nach dem Obekt was Xyz fallen gelassen hat, trifft Gellert auf ein unbekanntes Mädchen, das sich schließlich als Ixidia herausstellt, die Gellert erzählt, wer der wahre Vater von Sigrid ist und der ihn durch die Kraft der Schläferkinder auf den Boden zwingt. Gellert schafft es dennoch sich an einen anderen ort zu teleportieren.
Gellert trifft auf seinen Vater, jedenfalls auf dessen Kopf, der ihm viel aus der Vergangenheit erzählt und ihm versucht glaubhaft zu machen, dass er Adanos ist und Ixidia, sein Sohn, all seine Fähigkeiten weiter gegeben hat. Und dann offenbart Gellert ihm, dass er nicht Xardas Sohn sein kann, weil er ihm in einer seiner Zeitreisen eingeredet hat, dass er zeugungsunfähig ist und seine Mutter stets mit anderen Männern geschlafen hat. Gellert nimmt den Kopf von Xardas an sich und begibt sich mit ihm in den Keller wo sie auf Xardas scheinbaren Körper treffen, der sich aber ganz schnell in eine Nacktschnecke verwandelt. Xyz und Hogs tauchen wieder auf und helfen Gellert in seiner misslichen Lage.
Ixidia taucht im Kerker auf und alles scheint sich für einen finalen Kampf vorzubereiten. Shaggai wird von Gellerts Gegner heraufbeschworen und zwingt ihn und die beiden Dämonen an seiner Seite in die Knie. Sigrid kehrt als Zombie zurück und rettet Gellert und die beiden Dämonen aus Götterfall und führt sie direkt zu den Amethystdrachen, bzw in dessen Hort, nur um dort auf Sigrid zu treffen Dass das Blut des Drachen eine heilende Wirkung hat und Sigrids obere Hälfte nachgewachsen ist, würde ich an Gellerts Stelle wohl auch sehr skeptisch sehen.
Im letzten Post kommt es dann zum allerletzten Kampf. Gellert steht einer ganzen Armee von Dämonen gegenüber, die sich alle in die Dimension der Menschen zwängen.
Auf dem Blocksberg geraten die hexen in Panik, weil die Sphäre geöffnet ist, nur Lyrcia scheint scheint das ganze etwas gelassener zu sehen.
Gellert steht dem König der Drachen gegenüber und Xyz stürzt sich für ihn in den Feuerstrom. Ich finde das alles wirklich wahnsinnig eindrucksvoll beschrieben. Xardas taucht auf und versucht zu retten was zu retten ist. Xyz fusioniert sich mit Hogs, das ist ja fast wie in Transformers :D. Sigrid und Gellert kehren nach Götterfall zurück um Shaggai und Ixidia zu bekämpfen.
Xyz und Hogs fliegen in den Schlund des Drachenkönigs um ihn von innen heraus zu besiehen, in der Hoffnung, dass sie genauso wie Sigrid überleben werden.
Lyrcia eilt ihren Kindern zur Hilfe und beichtet Gellert in der schlimmsten Stunde sogar noch, dass Xardas nicht sein Vater ist. Am Ende ist es Zombie-Sigrid., die Ixidia den endgültigen Garaus macht
Gellert reist in die Vergangenheit und bringt alles wieder ins Lot, aber nur genau zwei Stunden in die Vergangenheit.
Ich finde deine Geschichte wirklich gelungen. Zum Ende hin sogar besser als am Anfang. Du hast Anfangs mit sovielen Begriffen um dich geworfen, die für mich absolut kein Begriff gewesen sind. Und doch war es toll die Geschichte zu lesen. Ich möchte auch noch einmal betonen, dass ich deine Geschichte nicht weniger schlecht finde als die anderen. Du weißt selber wie schwer es ist sich für Geschichten zu entscheiden, wenn es ausschließlich nur gute Geschichten sind und da sind es dann halt oft die Kleinigkeiten die einfach alles entscheiden.
Kommen wir zu John Irenicus Rotes Wachs.
Marcus, Balduin und Katharina werden im ersten Post direkt eingeführt. Katharina dupliziert ein Schreiben für das Rathaus, das bei genauerem hinsehen offensichtlich eine Fälschung ist. Balduin scheint mir die Rolle des ewigen Redners einzunehmen, den man ab einem gewissen Punkt einfach gepflegt ignoriert. Warum sie ein Dokument fälschen, bleibt bisher ungeklärt. Ich fühle ja etwas mit Katharina, als Marcus das Duplikat kurzerhand mit dem Wachs versaut :D
Passend zu der Räucheraktion gesellt sich jemand aus der Stadtwache zu den Dreien. Finde ich ja sehr löblich wie aufmerksam diese scheinbar ist. Den Wachmann werden die Drei dann auch nicht so schnell los, ziemlich penetrant scheint er zu sein und von Privatsphäre hält er wohl ebenso wenig. Aber haben die denn keine geschlossenen Türen, dass es der Stadtwache so leicht fällt in irgendwelche Häuser vorzudringen? Leider findet er auch das gefälschte Dokument und fordert die drei auf sich zu erklären. Ein zweiter Wachmann kommt dazu und die drei werden in Gewahrsam genommen. Einerseits bin ich ja wirklich erstaunt über die Stadtwachenpräsenz. Ist das im Spiel auch so? Andererseits tun mir die drei einfach nur leid, obwohl ich durchaus weiß, dass sie da nicht ganz legal gearbeitet haben.
Was mir im Übrigen gut gefällt, sind die Einblicke in Marcus` Gefühls-und Gedankenwelt. Wenn du zum Beispiel davon schreibst, dass er das Meer rauschen hört, aber ein ganz anderes als das, was vor seiner eigenen Haustür liegt, oder wie er die Kaserne wahrnimmt, nachdem er ein erwachsener Mann ist. Und die Wachmänner klingen tatsächlich ebenso unfreundlich, wie der Polizist, mit dem ich vor nicht allzu langer Zeit eine ziemlich unfreundliche Unterhaltung hatte.
Braucht Marcus die Geburtsurkunde also für eine neue Wohnung? Für ihn ist das natürlich ziemlich unschön, wo er ja gar nicht weiß woher er kommt und Balduins Eltern ihn damals aufgenommen haben. Die Unterhaltung von den dreien finde ich auch sehr schön. Einfach weil sie heute halt auch noch aktuell ist. Solche Geschichten finde ich immer gut, weil man noch einmal auf die Dinge aufmerksam gemacht wird, die generell gerade vielleicht falsch laufen.
Balduin scheint mir ein richtiger Nöhler zu sein :D Irgendwie hört er sich einfach wahnsinnig gerne selber reden, vor allem über sich als Person. Du hast in der Geschichte wirklich drei unterschiedliche Charaktere geschaffen, die auf ihre Art und Weise besonders sind. Auch Ulf ist ein wahrlich interessanter Charakter, vor allem weil ich mir besonders gut vorstellen kann wie er vor den Dreien steht und seinen Text monoton wiedergibt. Die Drei können gehen und treffen draußen auf Marcus, der ebenso wie alle anderen auf dem armen Baludin rumhackt. Wie gemein das einfach nur ist :(
Bei Marucs Zuhause angekommen, finden die Drei die Geburtsurkunde nicht. Ich weiß leider nur zu gut wie schrecklich es ist, wenn man Dinge einfach nicht mehr findet, passiert mir gut jeden Tag.
Marcus Gedankengänge über Katharina kann ich auch voll nachvollziehen, mir würde es gedanklich wohl nicht anders gehen, wenn ich jemanden vor mir hätte dem scheinbar alles in den Schoß fällt. Katharina fasst direkt den Plan die Urkunden wiederzubeschaffen, die sich ihrer Meinung nach in der Aservatenkammer befinden, die sich bei Monsignore Huff befinden soll. Gibt es diese Person tatsächlich so im Spiel? Der Name ist jedenfalls genial :D Das Katharina bei der Stadtwache jemanden hat, der auf sie steht, kann natürlich von Vorteil für die ganze Sache sein, ich habe da momentan aber so meine Zweifel.
Den Einstieg von der Lagerszene finde ich ziemlich gut. Mir ging es damals nicht anders, wenn wir Inventur im Lager gemacht haben und so kann ich die Logik der Arbeiterschaft durchaus nachvollziehen. Katharina kommt dazu und nutzt die Gelegenheit um Marcus in ihren ganzen Plan einzuweihen. Balduin soll mit ihr kommen, weil es glaubhafter ist, wenn er seine Geburtsurkunde dringend wieder benötigt. Marcus will Balduin aber nicht mit den beiden anderen alleine lassen und beschließt sie ebenfalls zu begleiten.
Der nächste Post beginnt wo die drei sich auf den Weg zu Monsignore Huff begeben und sie denken tatsächlich darüber nach, dass Kathaina Rudolph verführen soll falls der Plan scheitert. Bei einer Person wie Katharina sich bisher gezeigt hat, würde es mich nicht einmal wundern, wenn sie tatsächlich auch zu solchen Mitteln greift um zu bekommen was sie haben will. Vor dem Haus im oberen Viertel treffen sie auf Rudolph, der scheinbar tatsächlich ziemliche Gefühle für Katharine entwickelt hat, während sie ihm ohne jede Art von Emotion begegnet. Sie begeben sich in das Innere des Hauses, was prunkvoller wohl kaum sein kann, wenn man bedenkt in welchen Verhältnissen Marcus lebt.
Das hier: „Ich… ich krieg ihn nicht rein!“, ächzte Rudolph nervös. Ist ja mal so eine gemeine Sache! :D Nur weil er „groß“ ist, bekommt er jetzt also direkt Probleme beim „Einführen“.
Katharina kann Rudolph jedenfalls davon überzeugen, ihr den Schlüssel auszuhändigen und ich weiß ehrlich gesagt nicht, was dieser Mann an dieser Frau findet. Die Erklärung warum der Schlüssel nun verbogen ist, finde ich im Übrigen auch echt genial. Wie heiß der Hintern von Rudolph einfach sein muss, um damit einen Schlüssel so sehr zu erwärmen um ihn zu verbiegen! :D :D
Katharina holt dann kurzerhand ein Erbstück ihrer Mutter hervor, einen Skelettschlüssel nämlich,
was leider irgendwie auch ihr Verhängnis werden soll. Ich muss ehrlich sagen, ich weine dieser Frau keine Träne nach. Wobei sie als Charakter wirklich total toll gewesen ist. Aber du hattest ja ohnehin keine andere Wahl als sie sterben zu lassen.Ich bin im übrigen sehr gespannt ob du irgendwo noch einmal erklären wirst, ob es einen besonderen Grund hat, dass Marcus in gewissen Situationen dieses Meeresrauschen hört.
Deinen nächsten Post beginnst du im Haus von Marcus. Die Trauer über den Verlust von Katharina scheint Allgegenwärtig zu sein, die drückende Stimmung hast du wirklich gut beschrieben. Rudolph begibt sich ebenfalls zu Marcus und beharrt darauf, dass nur er den beiden Männern die Urkunden besorgen kann. Er scheint wahrlich viele Gefühle für Katharina zu haben.
Durch Zufall entdecken Balduin und Marcus eine Truhe unter den Dielen, man kann also nicht immer davon reden dass Balduin in allem unfähig ist. Mit Hilfe des Skelettschlüssels schaffen sie es die Truhe zu öffnen in der sie ein Buch finden, welches zum Einen als Inventarauflistung dient, zum Anderen ein Logbuch ist, dass Marcus und Balduin darüber aufklärt, dass die Halbbrüder sind. Harter Tobak für die beiden Männer und ich bin sehr gespannt wie es mit ihnen weiter geht.
Im nächsten Post machen sie sich auf den Weg zum Lagermeister, der bereits beim Anblick der beiden Männer erahnt, dass sie das Logbuch gefunden haben und bestätigt, dass Alfred bzw Jaron der Vater beider ist. Durch den alten Marcus erfährt der junge ebenfalls den Namen seiner Mutter, die laut Marcus dem alten ein Beliarsweib ist. Die beiden Männer erfahren durch den Lagermeister viel über ihre Eltern und wenn ich ehrlich bin, würde ich mich an ihrer Stelle seltsam verarscht fühlen. Und dann holt der alte Marcus die gefälschte Geburtsurkunde heraus.
Ab dieser Stelle ist mir gerade leider ein Teil meiner Kommentare abhande gekommen, deswegen fasse ich ihn kurz und knapp zusammen, damit ihr seht, dass ich die Story gelesen habe. Sobald ich mich von meinem morgigen Eingriff erholt habe, bearbeite ich die letzte Sätze der Vollständigkeit halber.
Rudolph gibt sich tatsächlich als Balduin aus, um dessen Geburtsurkunde zu erlangen. Kennt denn niemand in Khorinis den wahren Balduin, dass Rudolph sich so einfach als Balduin ausgeben kann?
Im nächsten Post stattet Mr. Huff Balduin und Marcus einen Besuch ab, woraufhin letzten Endes Marcus sein Haus abbrennt.
Marcus trifft auf Alfred bzw. Jaron, aber sie haben scheinbar gar nicht so wirklich zeit sich auszusprechen. Alfred bespricht mit den anderen, was für einen Kampf sie gegen die Stadtführung haben.
Und auch in dem nächsten Post geht es um die Vorbereitungen für den bevorstehenden Kampf. Indem sie eine Zeugenaussage vorgaukeln, schaffen sie es ins obere Viertel hoch und Rudolph gesteht Balduin, dass er sich für ihn ausgegeben hat.
Das Katharina dann doch wieder am Ende auftaucht, freut mich ja irgendwie für die anderen protagonisten, selbst wenn ich immernoch nicht sonderlich mag.
Um noch einmal zu begründen warum ich mich für Johns Geschichte entschieden habe: Mir gefallen alle drei Storys sehr gut, aber immer nur unentschieden geht halt einfach nicht. Die Gefühlswelt von Marcus, in die John uns eintauchen lässt, ist einfach toll und auch die kleinen vielen Details mit denen er seine Geschichte schmückt, die gar nicht dazu nötig wären um die Geschichte voranzutreiben, aber einfach da sind und man sich im nachhinein denkt, dass eben diese kleinen Details auch toll zu Lesen gewesen sind.
Ich hoffe das reicht euch so erst einmal. Morgen werde ich das Ganze dann noch einmal editieren, usw. Aber jetzt bin ich einfach zu kaputt vom heutigen Tag, Morgen wird zwar auch nicht sonderlich schön, aber mit irgendetwas muss ich mich ja aufmuntern :D
John Irenicus
11.08.2016, 18:52
Balduin scheint mir die Rolle des ewigen Redners einzunehmen, den man ab einem gewissen Punkt einfach gepflegt ignoriert.
Ja, ein bisschen so hatte ich mir das auch gedacht, wobei er dann ja gar nicht mal so viel redet, aber das, was er redet, zumindest im großen Anfangsteil der Story, irgendwie immer so Kram ist, der nicht weiterführt oder nervt. Wobei ich das auch eher so ein bisschen so aus seiner Gefühlslage heraus sehen wollte: Er hat da ja seine Augenprobleme und so weiter und beklagt sich immer, dass es ihm schlecht geht (ein richtiger Nöhler eben, wie du weiter unten treffend sagst :D) - aber es hört halt auch keiner so richtig zu oder nimmt es ernst. Und das kann ja auch sehr nervig sein.
Passend zu der Räucheraktion gesellt sich jemand aus der Stadtwache zu den Dreien. Finde ich ja sehr löblich wie aufmerksam diese scheinbar ist. Den Wachmann werden die Drei dann auch nicht so schnell los, ziemlich penetrant scheint er zu sein und von Privatsphäre hält er wohl ebenso wenig. Aber haben die denn keine geschlossenen Türen, dass es der Stadtwache so leicht fällt in irgendwelche Häuser vorzudringen? Leider findet er auch das gefälschte Dokument und fordert die drei auf sich zu erklären. Ein zweiter Wachmann kommt dazu und die drei werden in Gewahrsam genommen. Einerseits bin ich ja wirklich erstaunt über die Stadtwachenpräsenz. Ist das im Spiel auch so?
Also, im Spiel ist die Stadtwachenpräsenz allein schon aus spielmechanischen Gründen wirklich nur punktuell vorhanden, von daher ist das hier in der Story schon recht aufgerüstet - auch wenn die Wachen dann hier im Detail so aufmerksam ja auch nicht sind. :D
Geschlossene Türen sind im Spiel übrigens auch höchst selten, gerade und vor allem Häuser haben sowas witzigerweise nicht. §ugly Hätte man hier natürlich einbauen können, andererseits ist es ja auch nicht zwingend, dass die Tür dann wirklich abgeschlossen ist (wobei das natürlich klüger von den Dreien gewesen wäre). So oder so wäre aber auch das ja vermutlich kein endgültiges Hindernis für die Wache gewesen.
Und die Wachmänner klingen tatsächlich ebenso unfreundlich, wie der Polizist, mit dem ich vor nicht allzu langer Zeit eine ziemlich unfreundliche Unterhaltung hatte.
Das ist eben etwas, was sich durch alle Epochen, Welten und Geschichten zieht: Staatliche Ordnungsmacht ist einfach ein Graus!
Auch Ulf ist ein wahrlich interessanter Charakter, vor allem weil ich mir besonders gut vorstellen kann wie er vor den Dreien steht und seinen Text monoton wiedergibt.
Der Wachmann der ihnen diesen Sermon da vorlabert ist aber gar nicht Ulf, sondern jemand anderes (namensloses)! §lehrer Allerdings finde ich das insofern gut, dass du das so wahrgenommen hast, als es eben die Austauschbarkeit dieser Wachleute sehr schön unterstreicht. :D
Die Drei können gehen und treffen draußen auf Marcus, der ebenso wie alle anderen auf dem armen Baludin rumhackt. Wie gemein das einfach nur ist :(
Gibt halt einfach Leute, die kriegen ihr Leben lang von allen Seiten immer nur Shit ab. :(
Katharina fasst direkt den Plan die Urkunden wiederzubeschaffen, die sich ihrer Meinung nach in der Aservatenkammer befinden, die sich bei Monsignore Huff befinden soll. Gibt es diese Person tatsächlich so im Spiel? Der Name ist jedenfalls genial :D
Nee, diese Person gibt es so nicht im Spiel, worüber ich allein wegen des Namens auch ein bisschen froh bin. :D Den Name habe ich übrigens an Monsignore Ansgar Puff angelehnt, der irgendwie Weihbischof im Rheinland ist oder so, und als ich den Namen mal vor Jahren in der Zeitung gelesen habe, fand ich den so witzig, dass ich den nie mehr vergessen habe...
Den Einstieg von der Lagerszene finde ich ziemlich gut. Mir ging es damals nicht anders, wenn wir Inventur im Lager gemacht haben und so kann ich die Logik der Arbeiterschaft durchaus nachvollziehen.
Inventur muss wirklich der nervigste Scheißdreck sein, oder? :D
Das hier: „Ich… ich krieg ihn nicht rein!“, ächzte Rudolph nervös. Ist ja mal so eine gemeine Sache! :D Nur weil er „groß“ ist, bekommt er jetzt also direkt Probleme beim „Einführen“.
Ja, sowas ist halt immer irgendwie ärgerlich!
Wie heiß der Hintern von Rudolph einfach sein muss, um damit einen Schlüssel so sehr zu erwärmen um ihn zu verbiegen! :D :D
Die Sonne hat ja auch mitgeholfen! Aber ja, manche Männer haben so heiße Hintern. §list
Katharina holt dann kurzerhand ein Erbstück ihrer Mutter hervor, einen Skelettschlüssel nämlich, was leider irgendwie auch ihr Verhängnis werden soll. Ich muss ehrlich sagen, ich weine dieser Frau keine Träne nach. Wobei sie als Charakter wirklich total toll gewesen ist.
Weiß gar nicht, warum du die als Person so unsympathisch findest. Ich war ja eigentlich während des Schreibens direkt in sie verliebt. §herz
Durch Zufall entdecken Balduin und Marcus eine Truhe unter den Dielen, man kann also nicht immer davon reden dass Balduin in allem unfähig ist.
Ja, das war mir dann auch wichtig, so im Verlauf der Geschichte zu zeigen, dass Balduin halt auch was zu der Sache beitragen kann und eher unterschätzt wird wegen seiner Art.
Rudolph gibt sich tatsächlich als Balduin aus, um dessen Geburtsurkunde zu erlangen. Kennt denn niemand in Khorinis den wahren Balduin, dass Rudolph sich so einfach als Balduin ausgeben kann?
Ja, das ist natürlich eine berechtigte Frage, zumal das Khorinis im Spiel ja auch eine deutlich überschaubare Einwohnerzahl hat. Man kann das aber gut damit erklären, dass die im Rathaus halt eh so ihr eigenes Süppchen kochen und da dann so eine gewisse Anonymität herrscht, weshalb man sich einfach mal als jemand anderes ausgeben kann. Zumal Balduin ja auch keine allgemein bekannte Persönlichkeit ist, sondern halt einfach nur so ein Typ.
Um noch einmal zu begründen warum ich mich für Johns Geschichte entschieden habe: Mir gefallen alle drei Storys sehr gut, aber immer nur unentschieden geht halt einfach nicht. Die Gefühlswelt von Marcus, in die John uns eintauchen lässt, ist einfach toll und auch die kleinen vielen Details mit denen er seine Geschichte schmückt, die gar nicht dazu nötig wären um die Geschichte voranzutreiben, aber einfach da sind und man sich im nachhinein denkt, dass eben diese kleinen Details auch toll zu Lesen gewesen sind.
Ja liebe Ajnif, dann noch einmal vielen Dank fürs Lesen, Abstimmen und Kommentieren! Freut mich natürlich, dass dir meine Geschichte gefallen hat und dass ich es bei dir auch gerade mit der Darstellung von Marcus' Gefühlswelt herausreißen konnte (welche die Geschichte ja zuweilen leider auch etwas ausgebremst hat). Danke sehr! :gratz
Lord Regonas
02.09.2016, 20:00
Mutmassungen über Diego von Candidee
Post 1:
Einige Wiederholungen:
Zitat:
Er war ein guter Mann... Diego war immer ein guter Gewesen...
Fehler:
Zitat:
ausgezerrt
Zitat:
seins
Zitat:
Stollenarbeit
Darüber hinaus muss ich sagen, dass mich der erste Post nicht überzeugt. Es will einfach keine Spannung aufkommen, da ich den Schreibstil als eher gelangweilt empfinde. Selbst die Höhlenszenen wirken nur mit dem allernötigsten inszeniert.
Post 2:
Merkwürdiger Satz:
Zitat:
Aber ob er es wirklich war, und ob es wahr ist, dass er es wahr?
Auch im zweiten Post wird es nicht wirklich besser. Mich stört der plötzliche Szenenwechsel, denn die erste Szene ist ja nicht einmal vollkommen ausgearbeitet worden. Dies setzt sich dann im zweiten Post auch fort.
Fehler:
Zitat:
Oklay
Zitat:
Gardistenhaus
Leider nicht meins...
Lord Regonas
02.09.2016, 20:02
Gorns Geschichte von Hafti
Zitat:
Gorn dachte eines Tages, die Orks werden immer mehr zum Problem man sollte sie alle töten, also ging er zu Gomez hin und sagte ihm das und Gomez, der oberste Erzbaron stimmte zu und sagte Gorn er muss eine Armee zusammenstellen und die Orks alle töten, aber Gorn wusste das alte Lager hat nicht genug Kämpfer und er musste die anderen Lager um Hilfe bitten, aber
Warum gibt es denn da keinen Punkt?:eek:
Zitat:
Gomez wusste das nicht und Gorn sagte es nicht, weil er wusste Gomez würde nie etwas mit dem neuen Lager machen wollen,
Ein durchaus sehr merkwürdiger Satz.:igitt:
Zitat:
deshalb ging Gorn direkt danach alleine zum neuen Lager hin und sagte zu Lee was er geplant hatte mit Gomez, nämlich alle Orks zu töten und dass er schon eine Armee mit Kämpfern vom neuen Lager hat, aber mehr Leute braucht, weshalb er zum neuen Lager ging und Lee um Hilfe fragte,
Das ist nicht dein Ernst?§motz
Also all zu Ernst nehmen soll man die Story wohl nicht. Der Inhalt ist Murks und auch die Schreibweise ist Murks.
Ein paar Fehler:
Zitat:
Kifferei
Zitat:
erstmal
Belustigend aber dennoch...
Lord Regonas
02.09.2016, 20:03
Der Hass des Brun von Stone und dem Bauern
Warum habe ich bloß das Gefühl, dass ich die Story weniger mögen werde?
Post 1 von Bauer:
Zitat:
Ob der Prfäfix wirklich richtig steht, seht ihr wenn die Macht des Mods angeht!
Der war echt mal gut.
Zum Inhalt:
Der ist wie üblich absoluter Schwachsinn aber besser als das Letzte, was ich von dir gelesen habe. Auch die Umsetzung kann sich dieses Mal deutlich besser sehen lassen.
Fehler:
Zitat:
Prfäfix
Zitat:
Mods
Zitat:
Brun
Zitat:
Diegoniter
Zitat:
Diegon
Zitat:
1öde
Das Wort gibt es nicht.
Post 2 von Stone:
Stone setzt den Schwachsinn weiterhin fort, tut dies jedoch weitaus besser als Bauer. Die Idee mit der Nebenquest finde ich gut. Sie unterstreicht noch einmal die mangelnde Ernsthaftigkeit der Geschichte.
Zitat:
Diegon
Was habt ihr bloß alle mit diesem Typen?
Ich bin jetzt weder am Lachen noch am Schmunzeln, dennoch belustigt...
Lord Regonas
09.09.2016, 18:48
Eigentlich hatte ich vor von DerGroßeDummeMann etwas zu kommentieren, doch irgendwie...
Zitat:
1234
Dies kommt bei nahezu allen seines Story`s vor. Kann man die nicht irgendwie wieder reaktivieren, sodass ich als Leser auf meine Kosten komme?:dnuhr:
Mondnacht von Cherrie Pie:
Post 1:
Sanfte und konstruktive Kritik für deine erste Story...
Zitat:
is
Dies ist ein Fehler!
Darüber hinaus freue ich mich auf diese Story und werde sie mir in den kommenden Tagen und Wochen zur Gemüte führen.
Lord Regonas
09.09.2016, 18:49
Mondnacht von Cherrie Pie:
Post 2:
Es geht um Dexter und etwas was ihn ziemlich nervös macht.
Zitat:
Doch jetzt stand er vor einer neuen Herausforderung, und es war ihm peinlich, wie er angesichts dieser Begegnung zitterte
Das trifft es wohl am ehesten und ist zudem auch sehr amüsant zu lesen.
Zitat:
Einen Jungen, der auch mal erwachsen sein wollte, und sich deshalb einen Bart angeklebt hatte
Dann kommen auch solche Sätze hinzu, die mich sehr zum Schmunzeln gebracht haben.
Zitat:
Aussetziger
Das ist falsch.
Zitat:
All das brachte ihm jetzt nichts. Was er benötigte, war Menschlichkeit. Es ging jetzt nicht darum, Held, Bandit, Aussetziger zu sein, Macht zu haben. Es ging darum, Mensch zu sein. Gefühle zu zeigen.
Du verstehst dich darin, Spannung aufzubauen und etwas in die Länge zu ziehen, dass muss ich dir definitiv lassen. Dem Leser interessiert die ganze Zeit eigentlich nur, was es ist, was Diego so nervös macht. Du jedoch, ziehst und ziehst wie an einem Kaugummi. Erst gegen Ende offenbart sich, was Diego so beschäftigt und ich hätte tatsächlich drauf kommen können. Schließlich lässt sich wohl so ziemlich jeder Mann von so etwas aus der Fassung bringen.
Insgesamt ist der zweite Post durchaus als positiv zu bewerten. Es war anhaltend spannend und amüsant zugleich.
Cherry Pie
11.09.2016, 11:20
Mondnacht von Cherrie Pie:
Post 2:
Es geht um Dexter und etwas was ihn ziemlich nervös macht.
Das trifft es wohl am ehesten und ist zudem auch sehr amüsant zu lesen.
Dann kommen auch solche Sätze hinzu, die mich sehr zum Schmunzeln gebracht haben.
Das ist falsch.
Du verstehst dich darin, Spannung aufzubauen und etwas in die Länge zu ziehen, dass muss ich dir definitiv lassen. Dem Leser interessiert die ganze Zeit eigentlich nur, was es ist, was Diego so nervös macht. Du jedoch, ziehst und ziehst wie an einem Kaugummi. Erst gegen Ende offenbart sich, was Diego so beschäftigt und ich hätte tatsächlich drauf kommen können. Schließlich lässt sich wohl so ziemlich jeder Mann von so etwas aus der Fassung bringen.
Insgesamt ist der zweite Post durchaus als positiv zu bewerten. Es war anhaltend spannend und amüsant zugleich.
Hey... vielen Dank fürs Lesen und das Lob! ^^ Hätte ja nicht gedacht, dass jemand diesen alten Schinken noch liest. *gg*
Die Stelle mit dem Aussätzigen habe ich jetzt auch ganz herausgenommen... war irgendwie sowieso das falsche Wort... -.- Danke jedenfalls für den Hinweis ^^
lg Cherry Pie
John Irenicus
15.09.2016, 20:08
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Gelesen habe ich es schon länger, den Kommentar zu den neuen Abschnitten von Eweks "Neue Zeiten, alte Sitten" habe ich aber lange vor mir hergeschoben. Vielleicht, weil ich nicht so ganz weiß, was ich so isoliert, wie sie sind, zu ihnen sagen soll? Ich versuche es trotzdem!
Der kurze Abschnitt "Kriegsmüdigkeit" ist wahrscheinlich wirklich besser im Zusammenhang mit den beiden geplanten Folgeabschnitten zu bewerten. Deshalb kann ich nur dazu sagen, dass ich diese Atmosphäre, bei der alle Beteiligten "Also SO macht Krieg keinen Spaß" zu denken scheinen, schon ziemlich ulkig finde. Der Passus über die Deutung der Visionen tut sein Übriges, um so das übliche Kriegsgehabe irgendwie auch sich heraus ins Absurde zu ziehen. Fand das schon ganz witzig. Ich habe in dem Abschnitt einen Fehler gefunden:
und im Übrigen nach dem Nächtelangen, reglosen Harren
Dieses unterschwellige Gefühl, dass sich alle Leute gegenseitig nicht so ganz ernst nehmen bzw. sich ihren Teil denken, habe ich dann auch bei Saturas' Brief an Sabatha bekommen, da dann umso mehr. Meine Einzelnotizen kann ich ja leider nicht mehr entziffern, aber wichtiger sind (mir) eh die grundlegenden Gedanken, die ich so zum Brief habe. Erst einmal hast du es gut geschafft, Saturas recht unterschwellig von seiner "sympathischen" Seite zu zeigen - im Grunde freut der sich ja einen großen Teil des Briefes nur über Flüchtlinge als billige Arbeitskräfte und gibt dem ganzen so einen schwach-humanitären Anstrich. Und er gefällt sich ja selbst sehr gut bei seinen ausufernden Schilderungen, welche Sabatha ja kaum allen Ernstes in der Breite interessieren können. Man könnte auch fast meinen, genau dessen sei sich Saturas auch selbst bewusst (wenn er nicht schon zu sehr betrunken von sich selbst ist), dass Sabatha das möglicherweise eh alles gar nicht so genau liest. Man weiß es nicht. Oder aber die Freude ergibt sich gerade daraus, dass sich beide gegenseitig vollsalbadern und sich jeweils ihren Teil dabei denken.
Als Leser von Saturas' Brief habe ich mich jedenfalls ziemlich amüsiert, weil das ja schon so eine Art Selbstoffenbarung ist. Der von sich und vermeintlich seinem Schaffen selbst begeisterte hohe Herr, der Amt und Würden so richtig auskostet und dabei dann doch irgendwie beschränkt daherkommt. Und ein bisschen doof und irgendwie ätzend. Aber ohne, dass man ihn direkt hassen würde. Weil er dann ja doch irgendwie so "normal" wirkt, finde ich. Normal in dem Sinne, dass er jetzt ja auch nicht total überzeichnet vorkommt, weil Leute mit dieser Denkweise und Art und Weise der Wahrnehmung gibt es in echt ja auch genug.
Mehr habe ich dazu erstmal nicht zu sagen!
Fehlerliste:
ob dieser Liaison eines wunbaren Wiederaufbaus!
(Je nach Saturas' Marotten kann "wunbaren" natürlich auch gewollt sein)
von Arkaden und neu Instand gesetzten Prachtbauten umgeben
Der Duden meint: Entweder in Stand oder instand.
die einst das alte Jharkedar unterhielt
diesen Teil Jahrkendars zu erkunden!
stehe ich doch nun auf den Stufen eines der alten Bauwerke der Jharkedar und blicke auf die Reisfelder herab
Wobei ich mich bei der Häufung schon frage, ob es nicht vielleicht Absicht ist!
die wohl sehr Bald der Erschließung
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John Irenicus
17.09.2016, 10:10
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Ich habe jetzt anlässlich des Wettbewerbs nochmal "Propaganda" von alibombali gelesen. Und weil ich einige Sachen anders sehe als damals in meinem ursprünglichen Kommentar (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1370273-Kommentare-und-Diskussionen-zu-den-Geschichten-Gedichten-etc-36?p=23340362&viewfull=1#post23340362), gibt es jetzt noch einen zweiten Kommentar!
Habe ich damals nämlich den Erzählstil, also die Idee, das Geschehen dann mit den Kommentaren des Erzählers anzureichern, noch über den grünen Klee gelobt, hatte ich jetzt beim erneuten Lesen da doch einen etwas anderen Eindruck von. Gerade so zum Beginn der Geschichte kam mir das dann doch eher bemüht vor, so ein bisschen zu sehr auf "harte-Männer-Getue". Auch wenn man das dann natürlich auf einer Meta-Ebene (dieser Begriff muss in jedem Kommentar fallen und möglichst falsch verwende werden) als weiteres erzählerisches Element begreifen muss: Vielleicht soll der Erzähler ja auch wiederum gerade etwas unsympathisch in seinem Gerede dargestellt werden. Und trotzdem: Mir fiel es diesmal ein bisschen schwer, damit warm zu werden. Das wurde aber so ab der Mitte dieser kurzen Geschichte irgendwie besser. Vielleicht, weil der Erzähler da auch so ein bisschen spannendere Sachen zu sagen hatte als "Gespannt und auf das Schlimmste vorbereitet wie die Zünder der Musketen, hab ich in dem Moment gedacht." - zumal ich den Vergleich auch eher schief finde. :p
So gesehen fand ich diese Einschübe und damit auch die Geschichte selbst eigentlich mit jedem Absatz immer besser, und am Ende passte es dann eben doch wieder gut. Ich habe bei den "Erzählerkommentaren" dann nur ab und an noch etwas zu mäkeln gefunden:
Aber sie wurden alle verbannt auf irgendeine abgeriegelte Insel der Inquisition.
"Insel der Inquisition" klingt ein wenig schief oder ungenau, finde ich. Man könnte so fast den Eindruck bekommen, es gäbe so eine Insel, auf der Inqusition eben inselhaft isoliert herumhockt, inmitten einer Welt, in der sie keine Rolle spielt. Dabei ist es ja wenn schon eher andersherum. Eine Formulierung wie "Insel unter Herrschaft der Inquisition" oder sowas klänge da schon besser.
Und der Junge übrigens! Der Junge, der da die Muskete abgefeuert hat – so als Zeichen der kräftigen wehrhaften Jugend, in die man seine Hoffnung setzen sollte blabla... –
Was ein Glück, dass die Kraken riesig sind, hab ich mir gedacht, aye, das hab ich.
Diese Erzählebene ist zwar schon erkennbar so ausgestaltet, dass eine mündliche Überlieferung abgebildet werden soll, was sich so an sich auch nicht mit der ansonsten eher geschliffenen Sprache, wie man sie im Mündlichen sonst meist eher nicht hätte (schon gar nicht bei so einem Kerl), erst einmal nicht beißt - wenn man so etwas schriftlich abbildet, muss es ja schon ordentlich aussehen. Bei den oben beiden genannten Stellen halte ich die Grenze dann aber doch irgendwie für überschritten. Das mag auch daran liegen, dass sowas wie "blabla" und "aye" eher was ist, was man aus so einer doch sehr ernsten Erzählung aussparen würde. Zumal gerade "aye" ja auch so das in Wort gegossene Abziehbild von so vierzehnjährigen in Piratenkostümen ist, die irgendwie so einen auf coolen Kerl machen wollen - und in die Kategorie ist der Erzähler ja nun ganz bestimmt nicht zu stecken. Die Stellen warfen mich deshalb ein wenig raus.
Abgesehen davon habe ich nur noch eine Stelle zu bemängeln ...
Feuertitanen, sagte man uns, die angeführt von Titanenlords sich gegenseitig bekämpften.
... weil da die Formulierung etwas ungelenk daherkommt.
Sonst ist die Geschichte stilistisch einwandfrei, und zusammen mit dem Inhalt hatte ich auch ein paar "Lieblingsstellen":
„Hört, ihr Bewohner von Faranga! Auf ausdrückliche Anordnung des ehrenwerten Inquisitors Ernesto ergeht folgender Erlass: Da die Insel und die heilige Flamme als sicher gelten und die Truppen des Verbrechers Esteban ausreichend dezimiert sind, wird fortan nur noch eine Minimalbesatzung an Inquisitionsstreitkräften zurückbleiben. Die auf Faranga eingezogenen Rekruten werden in den großen Ausbildungszentren der heiligen Inquisition auf Caldera den fortgeschrittenen Umgang mit den Musketen erlernen. Außerdem sei jeder wehrhafte Mann dazu angehalten, sich in den nächsten drei Tagen freiwillig unseren Streitkräften anzuschließen und seinen Beitrag im Kampf gegen die Titanenlords und ihre...“
Ja... Das war dann der Moment, wo ich es für angebracht hielt, mit dem Leben abzuschließen.
Sehr schön lakonisch. :D
Jeden Abend wurde der Sonnenuntergang untermalt von den Feuern, die bei uns auf Erden loderten.
Einfaches, aber schönes Bild!
Ich habe die Inquisition auch nicht gemocht, ich hasste sie sogar. Sie hat mich gegen meinen Willen rekrutiert und von meiner liebsten Magdalena getrennt, die dann einen anderen geheiratet hat. Anfangs habe ich die Piraten also schon etwas beneidet und gewisse Sympathie für sie gehegt. Aber als sie dann das erste Mal mit Mara im Bunde mein Schiff angriffen und ich meine Freunde neben mir durch ihre Kugeln sterben sah, habe ich nur noch Verachtung empfunden und ihnen wo ich sie nur sah die Seele aus dem Leib geschossen. Spätestens da hatte die Inquisition mich endgültig für sich gewonnen.
Daran merkt man wieder, dass es viel mehr verbindet, etwas gemeinsam zu hassen, als etwas gemeinsam zu mögen. Damit hast du schön so einen typischen Mechanismus von Propaganda eingebaut, ohne zu sehr darauf herumzureiten. Ähnlich in der folgenden Stelle:
Als dann die Meldung eintraf, ein tapferer Conquistador hätte Mara und ihrer Krake den Garaus gemacht, haben wir neue Hoffnung geschöpft. Ich habe auch gar nicht lange darüber nachgegrübelt, ob die Meldung so stimmte, oder ob sie durch Propaganda der Inquisition ausgeschmückt worden war. Ich wollte es einfach glauben, weil mein Pessimismus mich fertig gemacht hat.
Das passt nämlich auch gut dazu und ist gleich so ein zweiter Mechanismus.
Magdalena erzählte mir, dass ihr Mann vor zwei Jahren ebenfalls eingezogen und bereits auf der Überfahrt in eines der Ausbildungslager der Inquisition von Maras Ungeheuern ins Meer gestürzt worden war. Wir redeten den ganzen Tag und in der Nacht kam, was kommen musste.
Doesn't matter, had sex. ;)
Und natürlich - wie damals - auch das Ende:
Mein trauriger Blick fiel auf meine Muskete und verharrte dort eine Weile. Es gibt ja Leute die sagen, in Zeiten der Not oder des Krieges würden wir Menschen die größten Errungenschaften und Neuerungen hervorbringen und schließlich gestärkt aus der ganzen Scheiße hervorgehen. Mit den Musketen können wir uns nur gegenseitig erschießen. Einem Ursegor, Ishmael oder einer Mara können sie jedoch nichts anhaben.
Sehr schön! Wobei ich es glaube ich noch besser fände, wenn der mittlere Teil noch wegfällt. Einerseits, weil er dann doch viel zu belehrend und pseudo-staatstragend daherkommt, was gerade auch zum Erzähler, zumindest meiner Meinung nach, nicht so passt. Andererseits, weil die inhaltliche Anbindung zu diesem Musketenkram am Anfang und am Ende dieser Passage ohnehin nicht so stark ist. Mir gefiele es also besser, würde die Stelle auf den ersten und die letzten zwei Sätze eingestampft. Das hätte dann eine schön lakonische Erkenntnis zur Folge, die sowohl zur Geschichte, als auch zum Erzähler viel besser passt. Aber ist jetzt natürlich auch nur meine Einschätzung und ich komme mir zugegebenermaßen immer blöd vor, wenn ich anderen Autoren sage, wie sie was besser gemacht hätten. :D
Insgesamt hat mir die Geschichte also trotz der diesmaligen Startschwierigkeiten wieder gut gefallen - auch wenn sie jetzt nicht so übermäßig super ist, dass ich nach dem Lesen noch lange darüber hätte nachdenken müssen. Dafür ist sie dann vielleicht auch doch etwas zu wenig "originell", wenn man denn Originalität so als Wert an sich, was eine Story angeht, verstehen will. Die große Überraschung ist es ja jedenfalls nicht, dass der Erzähler zum Schluss gekommen ist, dass die Inquisition so die übliche Propaganda veranstaltet und dass dort eben doch nicht alles Gold ist, was glänzt. Umso schöner ist es, dass sich die Geschichte - wie gesagt, bis auf am Ende ein bisschen - mit so moralischen oder gar didaktischen ("JA SEHT IHR, SO IST DAS MIT DER PROPAGANDA IMMER WIEDER DAS GLEICHE ALSO PASST AUF EUCH KÖNNTE ES AUCH TREFFEN) Tendenzen sehr stark zurückhält. Und das ist dann wohl auch ein bisschen auf die Erzählweise zurückzuführen, dass eben ein mehr oder minder normaler Kerl das Geschehen als Erzähler kommentiert. Von daher: Simpel, aber irgendwie doch pfiffig und halt genau richtig konstruiert, diese Geschichte! Nur der große Aha-Effekt, den ich insbesondere bei Kurzgeschichten habe, der bleibt leider aus. Dennoch: Auch das nochmalige Lesen hat mir wieder Spaß gemacht. :gratz
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John Irenicus
17.09.2016, 10:38
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Auch zu "Vaterliebe" von Lord Regonas habe ich einen kurzen Kommentar. Die Story hattest du ja schon vor dem Posten samt Titel angekündigt, und ganz ehrlich: Da hatte ich befürchtet, dass würde so eine Art in Geschichte verpackte seitenlange kitschige Liebeserklärung oder so. Nicht damit gerechnet hatte sich, dass sich unter diesem Titel eine so tragische Geschichte verbergen würde!
Statt Kitsch gibt es nämlich vor allem Spannung, bzw. Angespanntheit. Und die ist - die gelegentlichen ortografischen Fehler mal beiseite - sehr eindringlich beschrieben. Die Flucht durch den nächtlichen Wald hast du wirklich gut in Szene gesetzt, bzw. weniger die Flucht, als noch vielmehr dieses angespannte Ausharren. Dabei hast du meiner Meinung nach auch eine gute Balance zwischen Beschreibungen der Umwelt und den - im Grunde ja wichtigeren - Beschreibungen des Innenlebens des Protagonisten gefunden. Man konnte dessen Gefühle jedenfalls sehr gut nachfühlen und hatte zu gleichen Maßen Mitleid mit ihm selbst und eben seiner Tochter.
Einen kleinen Spannungs- bzw. Handlungsbogen hast du dabei ja auch eingebaut: Während sich die Geschichte erst einmal dahin entwickelt, dass zumindest akut nichts vor den Orks zu befürchten ist und man fast schon Hoffnung hat, dass das alles noch einmal gut ausgeht, dreht sich das ganze kurz vor Schluss noch einmal. Dass es dann nicht die Orks sind, die das Ganze wieder kippen lassen, sondern schlicht die Auswirkungen menschlicher Erschöpfung und zum größten Teil eben auch der Zufall, das ist nur genau die richtige Entscheidung. Ein besonderer Aspekt, der einen noch mehr mitfühlen lässt, ist dabei, dass sich der Protagonist ja eindeutig selbst die Schuld daran gibt, dass seine Tochter sich mit dem Pilz vergiftet hat. Und das eben, obwohl er ja, zumal in dieser Situation, nichts dafür konnte. Das macht dann wohl auch die Tragik aus.
Im Übrigen: Das Ende der Geschichte ist ja insoweit offen, dass es - trotz der sehr düster gezeichneten Situation - noch einen Funken Hoffnung gibt. Denn immerhin verliert die Tochter erst einmal nur ihr Bewusstsein - und dass sie sich übergeben hat, lässt auch hoffen, dass sich ihr Körper des giftigen Pilzes oder zumindest seiner größten Teile dann doch noch halbwegs entledigt hat. Auch wenn das alles irgendwie nur eine schwache Hoffnung ist und genau auf das Gegenteil hingedeutet wird.
Alles in allem also eine atmosphärisch dann schon sehr starke Geschichte. Das ist im Übrigen auch eine Kurzgeschichte, wie sie so aus dem "Story-Forum von damals", sag ich mal, stammen könnte. Und das meine ich im positivsten aller Sinne: Beschränkt auf ein, zwei eindringliche Szenen, den Fokus auf Stimmung und Atmosphäre gelegt und nichts irgendwie vernebelt oder auf Mystery getrimmt, sondern einfach sehr klar geschrieben.
Hat mir gut gefallen!
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John Irenicus
18.09.2016, 15:31
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Zu einer interaktiven Geschichte, wie MiMo sie mit "Lord Andre im Auge des Sturms: Kaleidoskop des Schicksals von Khorinis" vorgelegt hat, ist ein normaler Kommentar wohl eher nicht möglich, deshalb gibt es nur eine Art Protokoll. Dieses stecke ich dann auch mal sicherheitshalber vollständig in einen Spoiler, denn bei so einer Story kommt es ja noch mehr darauf an, dass niemand, der sie noch lesen / spielen will, Inhalte im Voraus kennt!
Der erste Weg:
Start → Cedric → Hagens Gemächer → Sumpfkrautkonsum → Gold → Schreibtisch → Nachtschränkchen → Schreibtisch → Dame → doesn't matter, had sex → Gärtner → Sack Gold → Larius → Girion → Zuris → Entschädigung → Beschwerde? → Kopfschütteln → Kein Zuris-Wert → Hagen ist verschwunden → Beschwerde? → Kopfschütteln → Zuris-Wert: 1 → Würfelwurf (1) + Ruf der Paladine (3) = 4 => Positiv → Sofort zur Höhle → Wissen über Talamon: Nein → Sympathie-der-Druidin-Wert: 0 => Ja → Ende [Zeitverschwendung: 4; Ruf der Paladine: 3; Ausgaben der Miliz: 1500; Zuris: 1]
Der zweite Weg:
Start → Frau → Erzähl mal → Ich werde es versuchen → Salandril → Was hat Lord Hagen dazu gesagt? → Funktionsweise? → Getestet? → Probe? → Vielen Dank → Gib sie mir → Cedric → Hagens Gemächer → Sumpfkrautkonsum → Gold → Truhe → Rathaus → Girion → Zuris → Entschädigung → Hagen ist verschwunden → Beschwerde? → Kopfschütteln → Zuris-Wert: 1 → Würfelwurf (4) + Ruf der Paladine (3) = 7 => Positiv → Sofort zur Höhle → Wissen über Talamon: Ja → Sprengtränke → Rune → Münzwurf: Kopf → Zeitverschwendung: 0 => 3 oder größer: Nein → Ende [Sympathie der Druidin: 2; Salandril: 6; Zuris: 1; Ausgaben der Miliz: 1000; Ruf der Paladine: 3; Rune der Druidin; 5x Sprengtränke; Wissen über Talamon]
Die Anmerkungen:
"Innos wird mir die Kraft geben, Lord Hagen zu finden. An eine Pause ist zuvor nicht zu denken", antwortete Cedric und unterdrückte ein Gähnen.
Sehr schön. :D
Das Wasser perlte von dem schwarzen Leder seiner Rüstung. Der Nieselregen traf ihn ungeschützt und doch hielt er seinen Posten.
Aber er ist doch geschützt – eben durch das schwarze Leder seiner Rüstung! In der direkten Abfolge wirkt das fast wie ein Widerspruch, bzw. ist das Wort „ungeschützt“ unpräzise verwendet.
Wenn er nicht mal diese wenige Zeit zum Schlafen genutzt hätte, wäre Hagen längst so etwas wie ein Wunder gewesen.
„längst so etwas wie ein Wunder“ klingt irgendwie... seltsam. Gerade so mit dem „längst“.
Und alle Briefe waren elegant verschnörkelt mit Cecil Rhodes unterschrieben.
Da konnte ich ja erstmal nicht mehr – gerade auch, weil die Vorstellung so gut passen würde, dass Lord Hagen, hätte es ihn wirklich gegeben, sich mit so einem Kolonialistenarschloch wie Cecil Rhodes gut verstanden hätte. §ugly Andererseits hat mich das dann aber auch rausgerissen (zumal Cecil Rhodes hier auch noch der Name einer Frau ist), weil, naja... das ist in etwa so, als träte im nächsten Post Andres Tante namens Neville Chamberlain auf. Weiß ich nicht, ob das so eine tolle Entscheidung ist, in so einer Geschichte vollkommen unvermittelt den Namen so eines berühmten Politikers einzubauen, und dann auch noch in so einem Zusammenhang... naja, wirst dir schon irgendwas dabei gedacht haben! Ist mir dann aber ehrlich gesagt zu bescheuert.
"Wusste doch, dass nicht mal der ehrenwerte Lord Hagen den Kodex so strikt einhält, wie er es von uns verlangt", bemerkte Cedric ein wenig naserümpfend. "Wer ist deine? Meine ist die großbusige Hotelbesitzerin gegenüber von der Kaserne." Ein schelmisches Lächeln verzerrte Cedrics Mundwinkel. "Wenn ich jetzt bei der sein könnte..."
Andre starrte ihn pikiert an. "Lord Hagen wird vermisst! Reiß dich mal zusammen."
Cedrics Mundwinkel erschlafften. "War ja klar, dass du dir mal wieder keinen Spaß gönnst. Würdest du, wärst du längst viel lockerer."
Die Stelle fand ich ein wenig seltsam, weil Cedric am Anfang der Geschichte ja selber gar keine lustigen Sprüche dulden wollte. Aber gut, vielleicht stand er da noch ein wenig unter dem Eindruck eines gewissen Schocks und hier schon nicht mehr. Wirkt aber schon sehr plötzlich, wie Andre nun Cedric zur Ernsthaftigkeit ermahnt und nicht wie vorher andersrum.
"Dein Bote ist zweimal überfallen worden? Ich würde Euch gerne für Eure Verluste entschädigen." WEITER [Nur einmal möglich!]
Der Hinweis „Nur einmal möglich!“ kommt nur an einer Stelle, obwohl man das im Gespräch mit Zuris auch an anderer Stelle wiederholt angeboten bekommt.
"Ein Glück, dass ich noch rechtzeitig auftauchte, um euch zu warnen", sagte Talamon. Er war umsichtig am Rand der Höhle entlang zu ihnen gekommen.
Da musste ich ja schon lachen, wie unvermittelt und selbstverständlich der da auf einmal auftaucht – hätten die beiden ja auch mal ruhig misstrauisch werden können, jetzt mal ganz unabhängig von „Wissen über Talamon“. §ugly
Die Fehler:
Er schien den heiteren Schwenk nicht gutzuheißen.
„Schwenk“ wirkt hier wie eine Mischung aus „Schwank“ (was so gut ja nicht passen würde bei einem bloßen Spruch) und eben einem Schwenk hin zum Heiteren ... aber so finde ich es dann nicht so schön und etwas unklar formuliert.
um dem Kommandaten der Paladine seine Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen.
Wämser, Hemden, Hosen, nichts besonderes.
.Vater trifft sich morgen Abend mit einigen Geschäftspartner zum Dinner.
Wobei der Fehler, weil im Brief geschehen, natürlich auch Absicht sein kann.
"Statten wir Larius einen Besuch ab", entschied Andre Seit er seiner Aufgaben entbunden ist
Ihr müsst wissen, dass euer nicht bei allen Bürgern angesehen ist.
Die Höhlengang endete, doch der Weg ging weiter:
Überall um ihn herum waren Zeichen gemalt, die sich scheinbar an seiner SItzposition orientierten.
wird es die Insel zerfetzen wie ein ausgewachsener Schattebnläufer einen neugeborenen Grasland-Scavenger!"
beide realisierten sie nicht, wie schnell es plötzlich zu Ende gegangen war.
„realisierten“...
Und im Übrigen mal wieder Anredenwirrwarr... :p
Das Fazit:
Das hat richtig Spaß gemacht, und ich bin echt froh, dass diese Wettbewerbskategorie einen sehr angenehmen Ausgleich zu meiner eingesandten verschriftlichen Langeweile bekommen hat. §ugly
Das System mit den Werten und dem Inventar gefiel mir auch sehr gut (auch wenn es textlich immer irgendwie umständlicher ist als programmiermäßig, das auch gerade, was so „Gesprächsschleifen“ angeht). An so Werte hatte ich mich bei meiner eigenen Geschichte von vornherein nicht rangetraut. Ursprünglich hatte ich so ein Inventarsystem aber auch geplant, welches dann im Grunde meine ganze Geschichte hätte tragen sollen. Dann gingen mir aber Zeit und vor allem die Ideen aus. Und letztere hattest du dafür ja umso mehr, von daher finde ich das jetzt richtig klasse, so eine Story lesen zu dürfen, wenn ich es schon nicht geschafft habe, so eine zu schreiben!
Viel von den Hintergründen dieses ganzen Beliarkults bleibt ja im Dunkeln (höhö), aber das ist nur okay, vor allem, um zu vermeiden, dass die Geschichte so langatmig wird. Auch gerade bei den Posts nach hinten raus, die ja wohl auch aufgrund deines Zeitdrucks so kurz geworden sind, war das nicht schlimm sondern vielleicht eher gut: So blieb die Spannung die ganze Zeit hoch, und ich habe vor allem gegen Ende immer hastiger geklickt und musste mich schon zurückhalten, bei der ganzen Anspannung nicht die Texte zu überfliegen. :D
Beim Begehen des zweiten Wegs wurde mir auch schnell klar, dass ich beim ersten Weg unbewusst den wohl schwierigsten Weg gewählt hatte, weil man beim Start direkt mit Cedric ja sofort die anderen beiden Gesprächsoptionen abschneidet – und die Sympathie der Druidin hätte mir ja vielleicht noch gut helfen können. :D Auch geärgert (aber im Positiven) habe ich mich, dass ich in Hagens Gemächern ausgerechnet die Truhe ausgelassen habe – das Wissen über Talamon hätte mir dann ja noch den Arsch gerettet, auch wenn ich unter anderem durch Fickerei dann ja zu viel Zeitverschwendung eingesammelt habe (fand die Sexszene übrigens geil, auch wenn ich mich etwas dafür schäme). Ich wusste jedenfalls irgendwie schon, warum ich die beim zweiten Durchgang vielleicht auch mal ausprobieren sollte. Hatte da auch fast schon mit gerechnet, dass man da wohl das Wissen über Talamon herbekommt.
Fand das beim ersten Weg aber richtig klasse, wie mir da so vorgeführt wurde, was ich alles nicht gemacht und gefunden habe und was die Story noch bietet. Das hat den Wiederspielwert enorm erhöht, und auch jetzt nach dem zweiten Mal habe ich Lust auf einen weiteren Durchgang (den dann aber zu einem späteren Zeitpunkt). Ich finde, allein das zeigt ja schon, dass du mit der Story alles (oder zumindest das Wesentliche) richtig gemacht hast.
Fand das auch gut, dass du Würfelwurf und Münzwurf integriert, dabei aber nicht überreizt hast. Ich hatte überlegt, das in meiner Story auch einzubauen, dachte mir aber, für nur ein oder zwei Stellen ist mir das irgendwie zu systembrüchig. Bei dir sind es jetzt ja auch nur ein paar entscheidende Stellen, aber das war schon ziemlich gut (zumal ich beim Münzwurf am Ende des zweiten Durchgangs ja auch Glück hatte :D).
Irgendwelche großen Fehler oder tote Stränge oder so sind mir nicht aufgefallen. Naja, vielleicht könnte man noch erwähnen, dass man im Gespräch mit Salandril anscheinend die Möglichkeit hat, in so eine Schleife hineinzugeraten und den Salandril-Wert immer weiter zu steigern. Da ich aber eh (noch) nicht weiß, wozu der gut sein könnte, weiß ich jetzt nicht, wie schlimm das ist.
Deshalb Fazit: Klasse Story und sicherlich etwas, was man auch mal Leuten außerhalb des Story-Forums (natürlich: WoP-Leuten außerhalb des Story-Forums) präsentieren kann, um unser Forum von einer tollen, spannenden und interessanten Seite zu präsentieren. :gratz
P.S.: Der Titel der Story ist dann aber vielleicht doch ein ganz klein wenig übertrieben. :p
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John Irenicus
18.09.2016, 16:14
Ich bin ja zuerst im Einbruchsstrang gelandet und der war, nunja ... anders, als ich mir das vorgestellt hatte. Sämtliche Ermittlungen zu irgendwelchen Mordfällen fallen da ja weg, weil man sich ständig auf der Flucht befindet, und dann hat mat mit einem Mal, ohne je auf der Suche danach gewesen zu sein, das Geheimnis von Haus Kastelroth gelüftet. Ich meine, das ist dann ja wirklich nur so ein Geheimgang in den man sich da flüchtet und auf einmal sagen die gleichen Leute, die vorher noch mit aller Macht versucht haben, einen umzubringen "He, du hast das Geheimnis gefunden, war alles nur ein Spiel". Definitiv nicht das glaubwürdigste Ende. Aber das scheint ja sowieso eher auf den anderen Handlungsstrang zugeschnitten zu sein. Das Ende, bei dem man dann alle tötet finde ich dann aber auch nicht so richtig doll, aber es passt dann schon ein wenig besser als das andere.
Ja, erstens ist es schon auf den "ruhigen" Strang zugeschnitten; zweitens war es aber auch so geplant, dass dieser Einbruchsstrang irgendwann wieder in den ruhigen mündet (und das nicht erst am Schluss). Also so, dass sich die Sache wieder etwas beruhigt, aber auch so, dass dann gewisse Geschehnisse halt auch nicht mehr nachgeholt werden können. Ursprünglich hatte ich geplant, dass der Protagonist 3 Tage in diesem Haus verbringt - ja, da habe ich mich wohl verkalkuliert. §ugly Der Einbruchsstrang wäre dann an in der Nacht zwischen Tag 1 und Tag 2 wieder mit dem normalen Strang verschmolzen. Naja. So war es dann nur so eine Notlösung, damit es überhaupt mal an einer Stelle eine echte Entscheidungsmöglichkeit gibt, wo es dann aber auch noch einmal weitergeht.
Der andere Handlungsstrang war da schon ein wenig interessanter, weil man da tatsächlich irgendwie ermittelt und leute ausfragt, bis man dann halt wieder durch Zufall (oder weil man in allen anderen Fällen sterben würde) das Geheimnis von Schloss Kastelroth lüftet. Und diese Stelle muss ich sagen gefällt mir ja auch nicht besonders gut. Ich wüsste jedenfalls keinen Grund, warum man in dieser Situation ins Empfangszimmer rennen sollte außer halt, weil man in jedem anderen Zimmer stirbt.
Ja, gefällt mir auch alles andere als gut so, und ich teile da deine Kritik genau so. Das war dann halt einfach nur so, weil ich die Geschichte wenigstens zu Ende bringen wollte. Das hätte eigentlich so sein sollen, dass man immer mehr Sachen über die Zimmer und die Leute erfährt und je nach geschickter Dialogführung irgendwann mehr oder minder verraten bekommt, dass man was im Emfpangszimmer machen muss. So einen "Wissenswert" wie bei MiMo hätte ich dann nicht eingebaut, das wäre dann wirklich sowas gewesen, was man als Leser einfach selber wissen muss und entsprechend auswählt oder niemals da hinkommt. Naja, was alles hätte werden sollen, ne... stimme dir jedenfalls zu, dass es keinen vernünftigen Grund gibt, da das Empfangszimmer aufzusuchen. Ist ja im wahrsten Sinne des Wortes das Fernliegendste.
Und das ist ja irgendwie das Hauptproblem der Geschichte, dass einem da Entscheidungen vorgegaukelt werden, aber man ständig stirbt, wenn man nicht die vorgesehene Entscheidung trifft. Dadurch wird man eigentlich doch sehr stark durch die Geschichte geführt. Da wäre es wirklich besser gewesen, wenn eine falsche Entscheidung einen erstmal in eine nachteilige Lage bringt als einen immer gleich umzubringen.
Ja, stimme ich dir auch zu. Ich habe halt sehr früh gemerkt, dass ich innerhalb der mir zur Verfügung stehenden Zeit so vielen Strängen einfach nicht mehr Herr werde. Und ich dachte mir dann: Dann muss ich halt ganz viele so schnell wie möglich kappen, damit ich mich so auf das Grundgerüst konzentrieren kann. Und wollte es dann wenigstens so machen, wie in einem Sierra-Adventure, wo man für jeden falsch angeklickten Pixel stirbt. Leider sind die Todesarten dann aber auch eher eintönig...
Also wie gesagt, der Anfang des Detektiv-Handlungsstrangs hat mir eigentlich ganz gut gefallen, auch wenn die Posts darin ein bisschen wordy waren (ganz im Gegensatz zu den kurzen, knackigen Posts, die MiMo so abgeliefert hat) und da hätte es mir wirklich gut gefallen, wenn du das konsequent bis zum Ende durchgezogen hättest (und den eher schwachen Einbruchshandlungsstrang weggelassen hättest), also dass man nach irgendwelchen Indizien und Beweisen sucht, Leute befragt etc. Am Ende hätte das dann ja in einer Konfrontotationszene mit allen Bewohnern enden können, in der man dann durch geschickt gewählte Worte den Mörder entlarvt oder auch nicht und dann auch eventuell durch irgendwelche falsche Fährten, die der echte Mörder gelegt hat, einen eigentlich Unschuldigen als Mörder "entlarvt". Also man hätte in diese Richtung schon viele spannende Sachen machen können, die du leider nicht gemacht hast.
Kann ich auch nur zustimmen... "habe ich leider nicht gemacht" trifft eh auf so viele Sachen zu. Also, selbst wenn ich es so gemacht hätte, wäre ja immer noch die Frage gewesen, ob es dann toll oder spannend geworden wäre; aber immerhin wäre es halt was geworden!
Ich hatte mir da auch mehr so ein Inventarsystem wie bei MiMo vorgestellt, dann aber noch viel wichtiger als bei ihm, sodass davon mehr oder minder die ganze Story getragen wird. Deshalb ja auch die Sache mit dem Koffer, den ich dann ja auch irgendwann - eben gleichsam mit der Idee - über Bord werfen musste. Und dadurch war dann mit "Ermitteln" dann halt auch irgendwo Sense, bzw. mit echter Erkundung des Hauses. Das ist ja im Grunde nur zielloses Rumgequatsche und Rumgewandere, so wie es jetzt ist... habs halt einfach nicht hinbekommen!
Bei Melanie hast du leider Potential verschenkt. Deren Rolle beschränkt sich ja eigentlich fast nur darauf, heiß zu sein und einen im Handtuch durchs Haus zu jagen (wodurch sie auch der einzige Charakter ist, der mir im Einbruchsstrang besser gefällt als im Detektivstrang). Also im Grunde ist sie eher so eine Art eine Fanservice, was natürlich superschade ist, weil es mit der sicher auch ein paar klasse Dialoge hätte geben können und nicht nur diesen einen "Willst du ficken?"-Dialog. Die hätte einem vielleicht auch bei der Detektivarbeit ganz gut weiterhelfen können, hätte es Detektivarbeit gegeben. Da gefällt mir die "Schwester" des Grafen ja ehrlich gesagt auch nicht viel besser, die in der Geschichte ja praktisch gar keine Rolle spielt. Also insgesamt sind dir die Frauenrollen hier nicht besonders gut gelungen.
Ja, daran krankt dann eben wieder alles: "Hätte es Detektivarbeit gegeben." Das ist so der Knackpunkt, sage ich mal. :D
Für die Melanie-Stelle habe ich mich auch geschämt. Aber zu dem Zeitpunkt hatte ich schon gemerkt, dass ich die Geschichte mit meinen Möglichkeiten eh nicht so zum Funktionieren bringe, wie sie soll, und die Geschichte halt deshalb schon zu hassen bekommen. Und dann dachte ich mir bei der Szene so: Naja, dann hab wenigstens ich etwas Spaß dran. §ugly Das Geficke bei MiMo war natürlich tausendmal besser.
Tja, eigentlich wollte ab diesem Absatz nur noch loben, aber das hat dann doch nicht so geklappt. §ugly
Ist schon okay. §ugly Wäre jetzt auch eher beleidigt gewesen, wenn du dir, nur um des Lobes Willen, irgendwas aus den Fingern saugst oder zu nachsichtig bist. Weil, ganz ehrlich, ich halte diese Geschichte jetzt im Hinblick auf das, was sie eigentlich hätte werden sollen, für die gescheitertste aller meiner Storys. Wäre mir jetzt auch eher verarscht vorgekommen, wäre sie in deinem Kommentar gut weggekommen. §ugly
Aber ich denke mal es verwundert dich jetzt nicht mehr, dass ich dir meine Stimme nicht gebe.
Ja, wundert mich ganz sicher nicht. :D Danke jedenfalls trotzdem, dass du die Geschichte gelesen und so einen ausführlichen Kommentar abgegeben hast. Und danke, dass du nicht sauer bist, dass du mit ihr deine Zeit verschwenden musstest. §ugly
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Zu einer interaktiven Geschichte, wie MiMo sie mit "Lord Andre im Auge des Sturms: Kaleidoskop des Schicksals von Khorinis" vorgelegt hat, ist ein normaler Kommentar wohl eher nicht möglich, deshalb gibt es nur eine Art Protokoll. Dieses stecke ich dann auch mal sicherheitshalber vollständig in einen Spoiler, denn bei so einer Story kommt es ja noch mehr darauf an, dass niemand, der sie noch lesen / spielen will, Inhalte im Voraus kennt!Darum hab ich ja auch jeden Storypost in einen Spoiler gesteckt. Ich wollte halt verhindern, dass man beim Drüberfliegeln schon so Sachen aufschnappt, wie zum Beispiel, wo man das Wissen über Talamon herbekommt.
Der erste Weg:
Start → Cedric → Hagens Gemächer → Sumpfkrautkonsum → Gold → Schreibtisch → Nachtschränkchen → Schreibtisch → Dame → doesn't matter, had sex → Gärtner → Sack Gold → Larius → Girion → Zuris → Entschädigung → Beschwerde? → Kopfschütteln → Kein Zuris-Wert → Hagen ist verschwunden → Beschwerde? → Kopfschütteln → Zuris-Wert: 1 → Würfelwurf (1) + Ruf der Paladine (3) = 4 => Positiv → Sofort zur Höhle → Wissen über Talamon: Nein → Sympathie-der-Druidin-Wert: 0 => Ja → Ende [Zeitverschwendung: 4; Ruf der Paladine: 3; Ausgaben der Miliz: 1500; Zuris: 1]
Oh, das freut mich ja riesig, dass du mir deinen Weg so detalliert schickst. :D Fand ich jetzt jedenfalls wahnsinnig interessant, das nachzuvollziehen!
Und gleich mein erster Gedank war natürlich: Verdammt, er hat Cedric als ersten genommen. Da überspringt man dann gleich das erste Fünftel der Story und besonders das Verpassen der Druidin finde ich dann ja schon sehr schade. Umso schöner, dass du dann nicht auch noch direkt ins Rathaus gegangen, sondern erstmal zu Hagens Haus gegangen bist. :D Schade finde ich dann wieder, dass du auf Anhieb einen Weg ins Haus gefunden hast (es gibt mehrere, solltest du beim nächsten Mal vielleicht noch ein bisschen rumprobieren! :)). Im Haus selbst bist du dann aber wunderbar drauf reingefallen. :D Ich habe ja gehofft, dass jemand der erst den Schreibtisch und dann das Nachtschränkchen anguckt, von dem "Zeitverschwendung +1" beim Nachtschränkchen davon abgeschreckt wird auch noch die Truhe zu öffnen. Vor allem da man am Schreibtisch ja schon was gefunden hat und dann wahrscheinlich eher davon ausgeht, dass in der Truhe auch nur Zeitverschwendung versteckt ist. :D
Schade, dass deine Zeitverschwendung dann völlig egal ist, weil du weder das Wissen über Talamon noch die Sympathie der Druidin hast. Vielleicht hätte ich das noch irgendwie anders verknüpfen sollen. Ich war im Nachhinein übrigens ganz schön überrascht, was für komische Beziehungen die Werte miteinander eingegangen sind. Entweder braucht man das Wissen über Talamon oder die Sympathie der Druidin, um im Finale was erreichen zu können. Das klingt ja schon mal total weit hergeholt. §ugly
Der zweite Weg:
Start → Frau → Erzähl mal → Ich werde es versuchen → Salandril → Was hat Lord Hagen dazu gesagt? → Funktionsweise? → Getestet? → Probe? → Vielen Dank → Gib sie mir → Cedric → Hagens Gemächer → Sumpfkrautkonsum → Gold → Truhe → Rathaus → Girion → Zuris → Entschädigung → Hagen ist verschwunden → Beschwerde? → Kopfschütteln → Zuris-Wert: 1 → Würfelwurf (4) + Ruf der Paladine (3) = 7 => Positiv → Sofort zur Höhle → Wissen über Talamon: Ja → Sprengtränke → Rune → Münzwurf: Kopf → Zeitverschwendung: 0 => 3 oder größer: Nein → Ende [Sympathie der Druidin: 2; Salandril: 6; Zuris: 1; Ausgaben der Miliz: 1000; Ruf der Paladine: 3; Rune der Druidin; 5x Sprengtränke; Wissen über Talamon]
Ich bin sehr unzufrieden, dass man bei der Würfelszene anscheinend so locker durchflutscht. Da muss ich unbedingt noch dafür sagen, dass da vieeel mehr negativ werden. Darum finde ich auch nicht, dass es keine toten Stränge gibt. Hier ist in meinen Augen ganz offensichtlich einer, wenn auch nur ein kurzer.
Dass du beide Male keine Verstärkung suchen gegangen bist, bevor du zur Höhle aufgebrochen bist... Da könntest du bei einem dritten Durchgang jedenfalls noch einige neue Posts finden.
Ich musste gerade erstmal nachgucken, was der Kopf-Münzwurf am Ende macht. Aber herzlichen Glückwunsch, du hast ja gleich im zweiten Anlauf das bestmögliche Ende erreicht! Ich kann dir aber sagen, dass das nicht passiert wäre, wenn du Zahl geworfen hättest, denn dann hätte dir ein Gegenstand gefehlt. :D
Die Anmerkungen:
Da konnte ich ja erstmal nicht mehr – gerade auch, weil die Vorstellung so gut passen würde, dass Lord Hagen, hätte es ihn wirklich gegeben, sich mit so einem Kolonialistenarschloch wie Cecil Rhodes gut verstanden hätte. §ugly Andererseits hat mich das dann aber auch rausgerissen (zumal Cecil Rhodes hier auch noch der Name einer Frau ist), weil, naja... das ist in etwa so, als träte im nächsten Post Andres Tante namens Neville Chamberlain auf. Weiß ich nicht, ob das so eine tolle Entscheidung ist, in so einer Geschichte vollkommen unvermittelt den Namen so eines berühmten Politikers einzubauen, und dann auch noch in so einem Zusammenhang... naja, wirst dir schon irgendwas dabei gedacht haben! Ist mir dann aber ehrlich gesagt zu bescheuert.Haben wir ja schon drüber gequatscht. Wusste ich nicht. Asche auf mein Haupt!
Die Stelle fand ich ein wenig seltsam, weil Cedric am Anfang der Geschichte ja selber gar keine lustigen Sprüche dulden wollte. Aber gut, vielleicht stand er da noch ein wenig unter dem Eindruck eines gewissen Schocks und hier schon nicht mehr. Wirkt aber schon sehr plötzlich, wie Andre nun Cedric zur Ernsthaftigkeit ermahnt und nicht wie vorher andersrum.
Cedric habe ich wegen seiner schweren Müdigkeit immer ein wenig als launisch und wechselhaft, teilweise sogar als aggressiv darzustellen versucht. Ziel des Ganzen war es natürlich, einen interessanteren Sidekick aus ihm zu machen, aber das war vielleicht einfach nicht machbar. Ich glaube, ich habe erst während dieser Story wirklich begriffen, was ich eigentlich an dem unmutierten Hogs hatte.
Da musste ich ja schon lachen, wie unvermittelt und selbstverständlich der da auf einmal auftaucht – hätten die beiden ja auch mal ruhig misstrauisch werden können, jetzt mal ganz unabhängig von „Wissen über Talamon“. §ugly
Tja... Im Finale hätte ich sowieso gerne noch viel mehr Pfade gehabt. So ist es ja eigentlich nur noch eine Quittung für die ersten vier Fünftel des Spiels. "Ach, du hast das, dies und jenes und nur den Wert? Dann bekommst du das Ende hier!"
Die Fehler:
„Schwenk“ wirkt hier wie eine Mischung aus „Schwank“ (was so gut ja nicht passen würde bei einem bloßen Spruch) und eben einem Schwenk hin zum Heiteren ... aber so finde ich es dann nicht so schön und etwas unklar formuliert.
Wobei der Fehler, weil im Brief geschehen, natürlich auch Absicht sein kann.
Auf solche Ausflüchte will ich mich nicht stützen. ^2^
„realisierten“...
Und im Übrigen mal wieder Anredenwirrwarr... :p
[SPOILER]
Das Fazit:
Das hat richtig Spaß gemacht, und ich bin echt froh, dass diese Wettbewerbskategorie einen sehr angenehmen Ausgleich zu meiner eingesandten verschriftlichen Langeweile bekommen hat. §ugly
Das System mit den Werten und dem Inventar gefiel mir auch sehr gut (auch wenn es textlich immer irgendwie umständlicher ist als programmiermäßig, das auch gerade, was so „Gesprächsschleifen“ angeht). An so Werte hatte ich mich bei meiner eigenen Geschichte von vornherein nicht rangetraut. Ursprünglich hatte ich so ein Inventarsystem aber auch geplant, welches dann im Grunde meine ganze Geschichte hätte tragen sollen. Dann gingen mir aber Zeit und vor allem die Ideen aus. Und letztere hattest du dafür ja umso mehr, von daher finde ich das jetzt richtig klasse, so eine Story lesen zu dürfen, wenn ich es schon nicht geschafft habe, so eine zu schreiben!
Viel von den Hintergründen dieses ganzen Beliarkults bleibt ja im Dunkeln (höhö), aber das ist nur okay, vor allem, um zu vermeiden, dass die Geschichte so langatmig wird. Auch gerade bei den Posts nach hinten raus, die ja wohl auch aufgrund deines Zeitdrucks so kurz geworden sind, war das nicht schlimm sondern vielleicht eher gut: So blieb die Spannung die ganze Zeit hoch, und ich habe vor allem gegen Ende immer hastiger geklickt und musste mich schon zurückhalten, bei der ganzen Anspannung nicht die Texte zu überfliegen. :D
Ach John, das ist doch schon Schönrederei. ^2^
Beim Begehen des zweiten Wegs wurde mir auch schnell klar, dass ich beim ersten Weg unbewusst den wohl schwierigsten Weg gewählt hatte, Ich hab auf jeden Fall versucht, die Spieler zu bestrafen, die sich mit dem kürzestmöglichen Weg durchzumogeln versuchen. Darum gehts halt am Ende oft nicht oder schlechter weiter, wenn man einen Teilstrang komplett ausgespart hat.
weil man beim Start direkt mit Cedric ja sofort die anderen beiden Gesprächsoptionen abschneidet – und die Sympathie der Druidin hätte mir ja vielleicht noch gut helfen können. :D Naja... Das perfekte Ende hättest du auch damit nicht erreichen können. :D
Auch geärgert (aber im Positiven) habe ich mich, dass ich in Hagens Gemächern ausgerechnet die Truhe ausgelassen habe – das Wissen über Talamon hätte mir dann ja noch den Arsch gerettet, auch wenn ich unter anderem durch Fickerei dann ja zu viel Zeitverschwendung eingesammelt habe (fand die Sexszene übrigens geil, auch wenn ich mich etwas dafür schäme). Komisch, dass die Sexszene, von der ich dachte, dass sie niemand findet, von allen gefunden wird, und die andere scheinbar gar nicht. :grinundwe
Ich wusste jedenfalls irgendwie schon, warum ich die beim zweiten Durchgang vielleicht auch mal ausprobieren sollte. Hatte da auch fast schon mit gerechnet, dass man da wohl das Wissen über Talamon herbekommt.
Fand das beim ersten Weg aber richtig klasse, wie mir da so vorgeführt wurde, was ich alles nicht gemacht und gefunden habe und was die Story noch bietet. Das hat den Wiederspielwert enorm erhöht, und auch jetzt nach dem zweiten Mal habe ich Lust auf einen weiteren Durchgang (den dann aber zu einem späteren Zeitpunkt). Ich finde, allein das zeigt ja schon, dass du mit der Story alles (oder zumindest das Wesentliche) richtig gemacht hast.
Fand das auch gut, dass du Würfelwurf und Münzwurf integriert, dabei aber nicht überreizt hast. Ich hatte überlegt, das in meiner Story auch einzubauen, dachte mir aber, für nur ein oder zwei Stellen ist mir das irgendwie zu systembrüchig. Bei dir sind es jetzt ja auch nur ein paar entscheidende Stellen, aber das war schon ziemlich gut (zumal ich beim Münzwurf am Ende des zweiten Durchgangs ja auch Glück hatte :D).
Naja, mir fallen aber auch auf Anhieb drei Münzwürfe ein, die du nicht gefunden hast. :D
Irgendwelche großen Fehler oder tote Stränge oder so sind mir nicht aufgefallen. Naja, vielleicht könnte man noch erwähnen, dass man im Gespräch mit Salandril anscheinend die Möglichkeit hat, in so eine Schleife hineinzugeraten und den Salandril-Wert immer weiter zu steigern. Da ich aber eh (noch) nicht weiß, wozu der gut sein könnte, weiß ich jetzt nicht, wie schlimm das ist. Die Schleifen im Salandrildialog sind mir sogar besonders wichtig! Das hängt mit der Bedeutung des Salandrilwertes zusammen.
Deshalb Fazit: Klasse Story und sicherlich etwas, was man auch mal Leuten außerhalb des Story-Forums (natürlich: WoP-Leuten außerhalb des Story-Forums) präsentieren kann, um unser Forum von einer tollen, spannenden und interessanten Seite zu präsentieren. :gratz
Oha, so ein positives Feedback! Es freut mich wahnsinnig zu hören, dass dir das Lesen Spaß gemacht hat und du jetzt sogar noch Lust auf einen dritten Durchgang hast. Das übertrifft vollkommen meine Erwartungen! :gratz
Danke für das ausführliche Feedback und für deine Pfade, nicht allerdings für deine Stimme. Denn dafür soll ich mich ja nicht bedanken. :p
P.S.: Der Titel der Story ist dann aber vielleicht doch ein ganz klein wenig übertrieben. :p
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Ich glaube, gerade deswegen hab ich ihn mit der Zeit ins Herz geschlossen. Ihm hängt ein angenehmer Hauch von Trash an, der den unbefangenen Spaß unterstreicht, den man mit der Story haben soll. :grinundwe
DerGroßeDummeMann
18.09.2016, 18:11
Ja, gefällt mir auch alles andere als gut so, und ich teile da deine Kritik genau so. Das war dann halt einfach nur so, weil ich die Geschichte wenigstens zu Ende bringen wollte. Das hätte eigentlich so sein sollen, dass man immer mehr Sachen über die Zimmer und die Leute erfährt und je nach geschickter Dialogführung irgendwann mehr oder minder verraten bekommt, dass man was im Emfpangszimmer machen muss. So einen "Wissenswert" wie bei MiMo hätte ich dann nicht eingebaut, das wäre dann wirklich sowas gewesen, was man als Leser einfach selber wissen muss und entsprechend auswählt oder niemals da hinkommt. Naja, was alles hätte werden sollen, ne... stimme dir jedenfalls zu, dass es keinen vernünftigen Grund gibt, da das Empfangszimmer aufzusuchen. Ist ja im wahrsten Sinne des Wortes das Fernliegendste.
Ja, das habe ich mir auch gedacht, dass dir da vielleicht die Zeit ausgegangen ist. Ist aber auch, vor allem bei deinem relativ detaillierten Schreibstil, schon sehr mühsam, die ganzen Sachen zu schreiben. Ich hatte bei meiner Geschichte ja schon nach acht Posts oder so aufgegeben (und weil ich das Konzept dann auf einmal doch gar nicht so gut fand).
Ja, wundert mich ganz sicher nicht. :D Danke jedenfalls trotzdem, dass du die Geschichte gelesen und so einen ausführlichen Kommentar abgegeben hast. Und danke, dass du nicht sauer bist, dass du mit ihr deine Zeit verschwenden musstest. §ugly
Also als Zeitverschwendung habe ich das jetzt nicht gesehen.
Komisch, dass die Sexszene, von der ich dachte, dass sie niemand findet, von allen gefunden wird, und die andere scheinbar gar nicht. :grinundwe
Naja, bei der Druidin ist es halt so, dass es erstmal wie eine ziemlich schlechte Idee aussieht, die Druidin einfach so zu begrabschen. Im echten Leben fiele das in die Kategorie "das macht man nicht" und in der Geschichte rechnet man da erstmal mit einer deftigen Bestrafung, erst recht, weil die Druidin ja eigentlich was Dringendes vorhat. Das ist ja schon ziemlich creepy in dieser Situation eine wildfremde Frau auf diese Art und Weise anzufassen. Da sträubt sich einiges bei mir und ich an ihrer Stelle hätte das auf keinen Fall begrüßt, wenn mich da so ein Wildfremder ohne Vorwarnung anfässt. Ich hab die Szene auch nur gefunden, weil ich beim zweiten Durchgang einfach alles ausprobiert habe, was ich beim ersten nicht entdeckt habe. In einem ernsthaften Durchgang hätte ich das nie gemacht.
Die andere ist ja eigentlich kaum zu übersehen. Ist ja eigentlich ein ziemlich sinnvoller Move bei der Geliebten nachzufragen, ob sie etwas über das Verschwinden von Hagen weiß. Und auf seinem Schreibtisch nachzugucken ist ja jetzt auch nicht so weit hergeholt. Und wenn die einen dann schon so freundlich begrüßt, dann sind die Hemmungen natürlich auch geringer, als die Hemmung, die Druidin zu begrabschen.
Naja, bei der Druidin ist es halt so, dass es erstmal wie eine ziemlich schlechte Idee aussieht, die Druidin einfach so zu begrabschen. Im echten Leben fiele das in die Kategorie "das macht man nicht" und in der Geschichte rechnet man da erstmal mit einer deftigen Bestrafung, erst recht, weil die Druidin ja eigentlich was Dringendes vorhat. Das ist ja schon ziemlich creepy in dieser Situation eine wildfremde Frau auf diese Art und Weise anzufassen. Da sträubt sich einiges bei mir und ich an ihrer Stelle hätte das auf keinen Fall begrüßt, wenn mich da so ein Wildfremder ohne Vorwarnung anfässt. Ich hab die Szene auch nur gefunden, weil ich beim zweiten Durchgang einfach alles ausprobiert habe, was ich beim ersten nicht entdeckt habe. In einem ernsthaften Durchgang hätte ich das nie gemacht.
Die andere ist ja eigentlich kaum zu übersehen. Ist ja eigentlich ein ziemlich sinnvoller Move bei der Geliebten nachzufragen, ob sie etwas über das Verschwinden von Hagen weiß. Und auf seinem Schreibtisch nachzugucken ist ja jetzt auch nicht so weit hergeholt. Und wenn die einen dann schon so freundlich begrüßt, dann sind die Hemmungen natürlich auch geringer, als die Hemmung, die Druidin zu begrabschen.
John soll sich bitte zweimal überlegen, ob er diesen Spoiler lesen möchte. So wegen seines irgendwann mal geplanten dritten Durchgangs. §winkJa gut, aber so wie die Druidin rumläuft und wie sich da gleich so nah an Andre ranstellt... Damit wollte ich schon son bisschen die Scheu nehmen und den Eindruck erwecken, dass sie das auch will. Man weiß ja auch gar nicht, ob sie nun nur eine Hochstaplerin und in Wahrheit Prostituierte ist, oder nicht. :D Und ich hab halt einfach darauf gebaut, dass einfach alle denken "Boa, kommt da etwa eine Sexszene?!!" und das dann allein schon deshalb machen. :D
Zu der anderen Sexszenen kann man ja sogar auch kommen, indem man den Gärtner besticht. Ursprünglich sollte das der einzig mögliche Weg sein und der Schreibtisch nur eine Zeitverschwendung. Dann wollte ich aber, dass die Szene von möglichst vielen gefunden wird und fand zwei von drei Möglichkeiten in Hagens Haus als Zeitverschwendungen abzutun dann auch nicht sooo toll. Das hat jetzt scheinbar dazu geführt, dass man sie kaum noch übersehen kann, was ich aber ja prinzipiell auch gut finde. :D
John Irenicus
18.09.2016, 18:58
John soll sich bitte zweimal überlegen, ob er diesen Spoiler lesen möchte. So wegen seines irgendwann mal geplanten dritten Durchgangs. §winkJa gut, aber so wie die Druidin rumläuft und wie sich da gleich so nah an Andre ranstellt... Damit wollte ich schon son bisschen die Scheu nehmen und den Eindruck erwecken, dass sie das auch will. Man weiß ja auch gar nicht, ob sie nun nur eine Hochstaplerin und in Wahrheit Prostituierte ist, oder nicht. :D Und ich hab halt einfach darauf gebaut, dass einfach alle denken "Boa, kommt da etwa eine Sexszene?!!" und das dann allein schon deshalb machen. :D
Zu der anderen Sexszenen kann man ja sogar auch kommen, indem man den Gärtner besticht. Ursprünglich sollte das der einzig mögliche Weg sein und der Schreibtisch nur eine Zeitverschwendung. Dann wollte ich aber, dass die Szene von möglichst vielen gefunden wird und fand zwei von drei Möglichkeiten in Hagens Haus als Zeitverschwendungen abzutun dann auch nicht sooo toll. Das hat jetzt scheinbar dazu geführt, dass man sie kaum noch übersehen kann, was ich aber ja prinzipiell auch gut finde. :D
Also, nachdem ich jetzt keine weitere "anreizende" Situation entdeckt habe, war mir irgendwie eh schon klar, dass dann wohl mit der Druidin was laufen kann. DGDM hat das ja schon gut erklärt, warum man die Szene für gewöhnlich nicht beim ersten Durchgang finden wird: Da einfach rumzugrabschen ist ja jetzt nix, was man so macht, auch nicht in so einer Story. §ugly
Finde die Szene (also bei Erfolg des Münzwurfs) aber dann auch ziemlich beschissen - und deine Begründung, warum einem das nahegelegt werden könnte, das da was laufen kann, auch. Ich meine, selbst wenn man davon ausgeht, dass das eine Hochstaplerin ist oder eine Prostitutierte... selbst bei letzterem funktioniert das meinem bescheidenen Erfahrungsschatz nach so, dass Prostituierte nicht Lust haben, sich einfach so begrabschen zu lassen - sondern halt nur gegen Geld. Auch "so wie die Druidin" rumläuft finde ich jetzt erstens Mal schon hart an der Grenze als Begründungsversuch (!) und zweitens ja auch in sich nicht stimmig: Immerhin ist sie ja eine Druidin nach tagelanger Reise. Da kann man ja schon überrascht sein, dass sie überhaupt noch Kleidung trägt bei den Abenteuern... aber gut, weiß man zu dem Zeitpunkt ja noch nicht!
So an sich finde ich es jetzt aber schon irgendwie dämlich, dass die Szenen so verlaufen können, dass Andre / man selbst dann fürs vollkommen unaufgeforderte Rumgrabschen dann auch noch belohnt werden kann... hätte die Story an dieser Stelle nun wirklich nicht nötig gehabt!
Mit welcher Geschichte fange ich denn mal an...? Natürlich mit derjenigen, der ich am wenigsten widerstehen kann!
Das Geheimnis von Haus Kastaroth
von John Irenicus
Runde 1:
Ich bin brüllend aus dem Schrank gesprungen, habe die Ratte sofort beseitigen wollen... Und ja, so schnell kanns vorbei sein. §ugly
Runde 2:
Dann zieh ich mir wohl vorher doch lieber was an. Ronald erzähle ich gar nichts. Den Fall nehme ich an. Und aufgebrochen wird selbstverständlich sofort.
Runde 3:
Dann warte ich wohl lieber noch einen Tag mit meinem Aufbruch. Na toll. Entweder ich plaudere dem Postboten alles aus oder ich sterbe? §ugly Dabei legt der Brief doch gerade nahe, dass man das nicht machen soll! §cry
Runde 4:
Ich erzähle meinem besten Kumpel Postboten alles, was ich nicht erzählen sollte. Den Auftrag nehme ich natürlich wieder an. Und jetzt soll ich wissen, ob ich einen Tag warten soll, nachdem im anderen Strang beides zum Tod geführt hat? Das ist ja fies! :D Ich breche mal lieber sofort auf. Nachts kommt ja eh nur wieder die doofe Ratte bestimmt! :o Ich habe einen Termin mit Lord Kastaroth (und hoffe, dass meine Verschwiegenheit nicht wieder so elendig bestraft wird! §cry). Ich lauf mal lieber ein bisschen im Garten herum, folge dem Gärtner anstatt die Leiter zu nehmen... Na gut, immerhin weiß ich jetzt, wer der Mörder ist! Das dürfte mich bei zukünftigen Entscheidungen doch vor einigen Fehlentscheidungen behüten, hoffe ich mal.
Runde 5:
Also doch die Leiter hinauf. Nur wenn ich schleiche, habe ich eine Chance nicht entdeckt zu werden... Herrgott. Es ist ein Wunder, dass der Protagonist bis zum heutigen Tag überlebt hat, so vielfältig er sich ausversehen umzubringen weiß!
Runde 6:
Ich war ja schon immer eher der Renner, ähem. Ich bin neugierig auf den Raum gegenüber.
Runde 7:
Seufz, der Korridor ist ja auch ganz nett. :( Der Schrank erinnert mich doch sehr an den Anfang der Geschichte, also nehme ich mal den. Ich warte mal lieber im Schrank. Anders als bei dem Monster hat der Typ in dem Zimmer ja noch Verbündete auf dem Flur, denen ich selbst bei erfolgreicher Kleiderwurftaktik direkt in die Arme laufen müsste. Ich habe so die Vermutung, dass alles, was mit endgültiger Flucht von dem Anwesen zu tun hat, mit meinem Tod endet, also entscheide ich mich mal lieber für den Raum zu meiner Rechten. Ich bin mal so mutig, mich zu stellen. Ist ja nicht der Gärtner und irgendwann muss das Gerenne ja mal ein Ende haben! So einfach ist das...!
Runde 8:
...offenbar nicht. §gnah Dann vielleicht schleichen?
Runde 9:
Na, dann renn ich doch mal wieder! Hab ich doch gleich gesagt! §ugly Räume finde ich ja immer spannend, da weiß man ja nie, was drin sein wird! So wie ich den Protagonisten kenne, ist das erste, was er ohne Fackel macht, die Treppe runterzufallen und sich das Genick zu brechen. Also nehm ich die mal lieber mit, obwohl ich es eigentlich für unklug halte. Zur Rede stellen halte ich angesichts meiner wenig bedrohlichen Statur für dumm, also nehme ich mal das Schwert, obwohl ich auch das nicht für besonders hilfreich halte. Irgendwie habe ich den Verdacht, dass beides mit meinem Tod endet. Aber bis wohin muss ich denn dann ganz zurück, um einen anderen Abzweig zu nehmen? :scared:
Hm. Nun bin ich also tot, da steht aber ausnahmsweise mal "Ende". Soll das heißen, dass das jetzt das bestmögliche Ende gewesen ist? :eek:
Nachdem ich auch noch den letzten Post gelesen habe, bin ich viel eher der Meinung, dass er das angestrebte Ende darstellt. Darum verwirrt mich das "Ende" im 81. Post jetzt nur noch umso mehr. Bei all den anderen Enden, an denen ich gestorben bin, stand das ja nicht. Was macht Post 81 denn zu so einem besonderen Ende? :confused:
So oft wie Rifas das Werwolfkostüm erwähnt hat, muss das ja eigentlich auch irgendwo mal vorgekommen sein... Nun, auf der dritten Seite hab ich ziemlich viel nicht mitbekommen, schade eigentlich, dass ich ausgerechnet solch eine Szene verpasst habe. :D
Als ich dem Postboten gar nichts erzählt habe, hat sich sehr gut gezeigt, warum ich meine Posts in Spoiler gepackt habe. Dass Post 9 keine weiteren Auswahlmöglichkeiten beinhaltet, hab ich ja schon aus dem Augenwinkel gesehen. Von da an hab ich mir also wirklich Mühe gegeben, nicht zu weit zu scrollen, aber so richtig gut ist die Methode ja auch nicht. Ich hätte den Fall aber so oder so angenommen.
Insgesamt hat mich die Geschichte durchaus unterhalten, zu meiner Lieblingsgeschichte wird sie trotz ihrer Interaktivität aber nicht. Das liegt meiner Einschätzung nach vor allem an zwei Dingen: Erstens wird hier eigentlich nur vorgegaukelt, dass man die Geschichte beeinflussen kann. Ich hatte eher das Gefühl in einem Quiz zu sein als eine interaktive Geschichte zu spielen. Entweder ich wähle das Richtige oder ich bin tot. Ich bin neun Mal gestorben, hab aber bestimmt nicht mal die Hälfte der potenziellen Tode gefunden. Ich würde also mal schätzen, dass ungefähr 20 der 82 Posts Tode sind und das ist ja schon eine ziemlich krasse Quote. Es gibt nur einen möglichen Verlauf und sobald man von dem abweicht, ist man tot. Das ist ziemlich schade und schmälert die Freude am Entscheiden, denke ich.
Und der zweite große Makel ist, dass der Großteil der Geschichte einfach eine einzige große Hetzjagd ist. Wie lange läuft man durchs Haus und muss sich für Wegabzweigungen, Türen und Treppen entscheiden? Da hatte man dann oft auch gar keinen Anhaltspunkt, was richtig ist, konnte nur raten anstatt zu schätzen. Da hätte es mir denke ich besser gefallen, wenn nicht jeder gleich auf mich losgegangen wäre, sondern auch mal jemand mit mir geredet hätte. Irgendwann diese Hetzjagd ein Ende gehabt und ein ruhigerer Teil angebrochen wäre.
Ansonsten ist mir noch aufgefallen, dass du häufig viel zu viel über die Entscheidungen geschrieben hast. Vor der Entscheidung meist mindestens fünf Zeilen, was das alles für Folgen haben könnte, nach der Entscheidung oft auch noch eine Rekapitulation, was mir meine Entscheidung denn nun gebracht hat. Das würde ich wirklich fast ausnahmslos weglassen. Zusammen mit dem eh schon sehr gedankenlastigen Erzählstil hat das nämlich für gewisse Längen gesorgt. Ich habe mich von der Geschichte in diesem Punkt sehr an eine andere Geschichte von dir erinnert gefühlt, die ich nicht so gut fand. Ich glaube, das war die, die zu Rhobars Jubiläum geschrieben hast. Jedenfalls auch eine, wo du für meinen Geschmack viel zu viel in den Gedanken des Protagonisten hängen geblieben bist. Rotes Wachs hat da in den ersten Post auch mit zu kämpfen gehabt. Beschreib doch lieber mal kurz und knackig was passiert, als immer gleich über jede Entwicklung des Geschehens fünf Minuten zu reflektieren. :gratz
Ein letzter Kritikpunkt ist inhaltlicher Natur: Die Auflösung in Post 82 passt ja mal überhaupt nicht dazu, dass die ihn alle zigmal umbringen. Das ergibt wirklich keinen Sinn. Wenn man Post 82 erreicht ist man zwar nie von ihnen umgebracht worden, weshalb man das dann schon so hinstellen kann, aber wir wissen ja, dass sie mich umgebracht hätten, wenn ich mich anders entschieden hätte. Die Entscheidungen sollen zwar die Geschichte beeinflussen, sollten dabei aber ja nicht die Realität verändern. Es kann ja nicht davon abhängen, ob ich nun den Korridor oder die Tür nehme, ob ich von einer Horde Vampire gejagt oder von Freunden veräppelt werde.
Ich bin froh, dass wenigstens einer eine interaktive Story geschrieben hat und es hat mir auch wahnsinnig Spaß gemacht, nun mal selbst so etwas zu lesen. Ich kannte das ja bisher nur aus LTBs. :D
Also bedanke ich mich fürs Schreiben und für die angenehme Unterhaltung. Gräme dich nicht zu sehr über die Kritikpunkte, mein Kommentar klingt wahrscheinlich mal wieder viel niederschmetternder als er gemeint war. §wink
Zwei Fehler hab ich aufgegabelt:
„Achja, genau, der kam aus Siegin, richtig“, sagt Ronald. „Man kann es wegen des Stempels kaum lesen, aber ja, der kam ursprünglich aus Siegen.
Der dicke Teppich dämpft Deine Schritte war, doch bleiben sie hörbar,
John Irenicus
19.09.2016, 13:27
Runde 3:
Dann warte ich wohl lieber noch einen Tag mit meinem Aufbruch. Na toll. Entweder ich plaudere dem Postboten alles aus oder ich sterbe? §ugly Dabei legt der Brief doch gerade nahe, dass man das nicht machen soll! §cry
Im Brief stand ja nur was vom Vertrauen, nicht vom Verschweigen! §lehrer §ugly
Runde 5:
Also doch die Leiter hinauf. Nur wenn ich schleiche, habe ich eine Chance nicht entdeckt zu werden... Herrgott. Es ist ein Wunder, dass der Protagonist bis zum heutigen Tag überlebt hat, so vielfältig er sich ausversehen umzubringen weiß!
Fand das beim Schreiben dann ja auch irgendwann nur noch albern. Aber naja, ich dachte mir, dann hat die Story wenigstens eine Besonderheit. §ugly
Hm. Nun bin ich also tot, da steht aber ausnahmsweise mal "Ende". Soll das heißen, dass das jetzt das bestmögliche Ende gewesen ist? :eek:
Nachdem ich auch noch den letzten Post gelesen habe, bin ich viel eher der Meinung, dass er das angestrebte Ende darstellt. Darum verwirrt mich das "Ende" im 81. Post jetzt nur noch umso mehr. Bei all den anderen Enden, an denen ich gestorben bin, stand das ja nicht. Was macht Post 81 denn zu so einem besonderen Ende? :confused:
Also, das ist auf jeden Fall schon so gewollt! Es ist eben ein mögliches definitives Ende (also eines, welches auch mit einer wie auch immer gerarteten Auflösung abschließt und nicht vorher stecken bleibt), und weil es danach für den Protagonisten im Gegensatz zum letzten Post halt auch nie mehr weitergehen wird, steht da halt ein Ende drunter! Besonders viel steckt da jetzt aber auch nicht hinter, wie ja auch im Allgemeinen in dieser Story weniger drinsteckt, als von mir ursprünglich geplant. §ugly
Als ich dem Postboten gar nichts erzählt habe, hat sich sehr gut gezeigt, warum ich meine Posts in Spoiler gepackt habe. Dass Post 9 keine weiteren Auswahlmöglichkeiten beinhaltet, hab ich ja schon aus dem Augenwinkel gesehen. Von da an hab ich mir also wirklich Mühe gegeben, nicht zu weit zu scrollen, aber so richtig gut ist die Methode ja auch nicht. Ich hätte den Fall aber so oder so angenommen.
Ich habe auch erst überlegt, ob ich das so machen soll, dachte mir aber dann, dass man das in so einer Buchfassung ja auch nicht hätte und wollte es so lassen. Und nachdem ich so gegen Ende des ersten Drittels der Geschichte eh der Aufassung war, dass das alles doch nicht so pralle wird und es ohnehin nicht so viel zu verbergen gibt, hielt ich es dann eh für überflüssig. :D
Insgesamt hat mich die Geschichte durchaus unterhalten, zu meiner Lieblingsgeschichte wird sie trotz ihrer Interaktivität aber nicht. Das liegt meiner Einschätzung nach vor allem an zwei Dingen: Erstens wird hier eigentlich nur vorgegaukelt, dass man die Geschichte beeinflussen kann. Ich hatte eher das Gefühl in einem Quiz zu sein als eine interaktive Geschichte zu spielen. Entweder ich wähle das Richtige oder ich bin tot. Ich bin neun Mal gestorben, hab aber bestimmt nicht mal die Hälfte der potenziellen Tode gefunden. Ich würde also mal schätzen, dass ungefähr 20 der 82 Posts Tode sind und das ist ja schon eine ziemlich krasse Quote. Es gibt nur einen möglichen Verlauf und sobald man von dem abweicht, ist man tot. Das ist ziemlich schade und schmälert die Freude am Entscheiden, denke ich.
Gut dass du das nochmal ansprichst, weil ich zum Punkt "Interaktivität vorgaukeln", den auch DGDM genannt hatte, jetzt noch nicht so explizit Stellung genommen habe. Deshalb: Ja, genau diese Worte waren es, die mir beim Schreiben in Zeitnot in den Kopf geschossen sind: "Im Grunde geht es jetzt nur noch, dass ich dem Leser vorgaukele, Entscheidungsfreiheit zu haben." Von daher war das dann eben der bewusste Ersatz für die Entscheidungsgeschichte, die ich eigentlich hätte schreiben wollen, aber nie hinbekommen hätte. Nichtsdestotrotz gibt es aber trotzdem zumindest eine Stelle, an der es eine echte Entscheidung gibt (vielleicht sogar zwei), und die einen tatsächlich sehr unterschiedlichen Verlauf nach sich zieht. Das bedeutet nicht, dass ich darauf dann jetzt total stolz bin, aber es bedeutet halt, dass es immerhin mehr als nur einen möglichen Verlauf gibt. Immerhin!
Und der zweite große Makel ist, dass der Großteil der Geschichte einfach eine einzige große Hetzjagd ist. Wie lange läuft man durchs Haus und muss sich für Wegabzweigungen, Türen und Treppen entscheiden? Da hatte man dann oft auch gar keinen Anhaltspunkt, was richtig ist, konnte nur raten anstatt zu schätzen. Da hätte es mir denke ich besser gefallen, wenn nicht jeder gleich auf mich losgegangen wäre, sondern auch mal jemand mit mir geredet hätte. Irgendwann diese Hetzjagd ein Ende gehabt und ein ruhigerer Teil angebrochen wäre.
Siehe oben!
Zusätzlich dazu: Es war auch zunächst geplant, dass diese Hetzjagd irgendwann ein Ende hat. Ursprünglich hatte ich geplant, dass es drei Tage in diesem Haus gibt (statt nicht einmal einen ganzen) und der dritte Tag so ein wenig der "Auflösungstag" ist, bei dem man abhängig von den in den ersten beiden Tagen unternommenen Aktionen gewisse Informationen und vor allem Gegenstände einsetzen kann, die man bis dahin erhalten hat (oder auch nicht). Die Hetzjagd wäre dann gegen Ende des ersten Tages irgendwie zu Ende gegangen (bzw. hätte man sie zu Ende bringen können). Aber naja. Daraus ist dann ja alles nichts geworden und ich habe mich schon recht früh gefragt, wie ich je auf die Idee kommen konnte, dass ich das alles innerhalb eines Monats so hinbekomme (davon, ob das auch alles gut geworden wäre, mal ganz abgesehen).
Ansonsten ist mir noch aufgefallen, dass du häufig viel zu viel über die Entscheidungen geschrieben hast. Vor der Entscheidung meist mindestens fünf Zeilen, was das alles für Folgen haben könnte, nach der Entscheidung oft auch noch eine Rekapitulation, was mir meine Entscheidung denn nun gebracht hat. Das würde ich wirklich fast ausnahmslos weglassen. Zusammen mit dem eh schon sehr gedankenlastigen Erzählstil hat das nämlich für gewisse Längen gesorgt.
Da hast du vollkommen recht. Das habe ich dann auch versucht, gegen Ende auszudünnen. Unabhängig von den Entscheidungen habe ich mich auch darüber geärgert, dass ich insbesondere am Anfang viel zu viele Gedanken "eingegeben" habe, womit man ja grundsätzlich immer die Gedanken des eigentlichen Lesers verfehlt. Da hatte das aber noch den Grund, dass ich die "Figur" noch irgendwie ein bisschen vorstellen wollte (konnte/wollte mich ja auf keinen feststehenden Gothic-Charakter einlassen), was aber im Grunde auch überflüssig war.
Ich habe mich von der Geschichte in diesem Punkt sehr an eine andere Geschichte von dir erinnert gefühlt, die ich nicht so gut fand. Ich glaube, das war die, die zu Rhobars Jubiläum geschrieben hast. Jedenfalls auch eine, wo du für meinen Geschmack viel zu viel in den Gedanken des Protagonisten hängen geblieben bist. Rotes Wachs hat da in den ersten Post auch mit zu kämpfen gehabt. Beschreib doch lieber mal kurz und knackig was passiert, als immer gleich über jede Entwicklung des Geschehens fünf Minuten zu reflektieren. :gratz
Ich versuche das im Grunde bei jeder Geschichte aufs Neue (und ja, ich habe das sogar bei Rotes Wachs versucht), aber jedes Mal scheitere ich daran. Über jede Entwicklung des Geschehens fünf Minuten zu reflektieren, das ist dann wohl einfach zu sehr Ausdruck meiner eigenen Persönlichkeit, als dass ich das je wieder aus meinen Storys herausbekäme. Naja, vielleicht irgendwann doch wieder. :gratz
Ein letzter Kritikpunkt ist inhaltlicher Natur: Die Auflösung in Post 82 passt ja mal überhaupt nicht dazu, dass die ihn alle zigmal umbringen. Das ergibt wirklich keinen Sinn. Wenn man Post 82 erreicht ist man zwar nie von ihnen umgebracht worden, weshalb man das dann schon so hinstellen kann, aber wir wissen ja, dass sie mich umgebracht hätten, wenn ich mich anders entschieden hätte. Die Entscheidungen sollen zwar die Geschichte beeinflussen, sollten dabei aber ja nicht die Realität verändern. Es kann ja nicht davon abhängen, ob ich nun den Korridor oder die Tür nehme, ob ich von einer Horde Vampire gejagt oder von Freunden veräppelt werde.
Ob das jetzt gutes Storywriting darstellt, darüber will ich mich jetzt mal lieber nicht auslassen, aber zur Sinnhaftigkeit dann doch noch: Ich habe schon darauf geachtet, dass das alles eine einzige Realität ergibt und nicht etwa Dinge umgedeutet werden, die eigentlich feststehen müssten. Natürlich musste ich dazu ein bisschen tricksen. Die "Enden", in denen der Protagonist von den Leuten "umgebracht" wird, zeichnen sich aber alle dadurch aus, dass sie so den letzten lebensbeendenden Akt gerade nicht beschreiben, sondern davor stehenbleiben oder ausblenden oder wie auch immer. Mit dem Wissen am Ende, dass das ja alles nur ein Spiel von "Freunden" ist, kann man sich dann denken, dass das Spiel in den jeweiligen Szenen eben dann aufgehört hätte und niemand wirklich geplant hatte, den armen Kerl umzubringen. Oder anders gesagt: Dargestellt wird eben immer aus der Perspektive des Protagonisten. Und für ihn sieht es halt wirklich so aus, als wollte der Gärtner ihn in den Brunnen schmeißen oder ihn jemand mit einer Kohleschaufel erschlagen.
Die Stellen hingegen, in denen der Protagonist wirklich stirbt (abgesehen von Post 81 jetzt mal), werden dann auch eindeutiger so beschrieben und sind dann auf seine Ungeschicktheit oder sonstige Unglücke zurückzuführen, die von den anderen Personen alle nicht gewollt sind, bei so einem bescheuerten "Spiel" aber irgendwie unweigerlich passieren müssen. Das ist dann halt immer so als die Tragik des schiefgegangenen Streichs gedacht. §ugly
Ich bin froh, dass wenigstens einer eine interaktive Story geschrieben hat und es hat mir auch wahnsinnig Spaß gemacht, nun mal selbst so etwas zu lesen. Ich kannte das ja bisher nur aus LTBs. :D
Naja, im Grunde aber tut es mir dann doch ziemlich leid, dass ich dir nicht mal ein ansatzweise ebenbürtiges Lesererlebnis geboten habe, wie du es uns mit deiner Geschichte bieten konntest. So gesehen bist du dann ja doch der einzige, der jetzt wirklich was Gutes in Kategorie 4 abgeliefert hat. §gnah
Zwei Fehler hab ich aufgegabelt:
Vielen Dank, werde ich verbessern! Und vielen Dank natürlich auch fürs Lesen und Kommentieren und ganz allgemein, dass du dich durch die Geschichte geackert hast (Zeitverschwendung +3!? :p).
alibombali
20.09.2016, 19:06
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Ich habe jetzt anlässlich des Wettbewerbs nochmal "Propaganda" von alibombali gelesen. Und weil ich einige Sachen anders sehe als damals in meinem ursprünglichen Kommentar (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1370273-Kommentare-und-Diskussionen-zu-den-Geschichten-Gedichten-etc-36?p=23340362&viewfull=1#post23340362), gibt es jetzt noch einen zweiten Kommentar!
Cool. :)
Habe ich damals nämlich den Erzählstil, also die Idee, das Geschehen dann mit den Kommentaren des Erzählers anzureichern, noch über den grünen Klee gelobt, hatte ich jetzt beim erneuten Lesen da doch einen etwas anderen Eindruck von. Gerade so zum Beginn der Geschichte kam mir das dann doch eher bemüht vor, so ein bisschen zu sehr auf "harte-Männer-Getue". Auch wenn man das dann natürlich auf einer Meta-Ebene (dieser Begriff muss in jedem Kommentar fallen und möglichst falsch verwende werden) als weiteres erzählerisches Element begreifen muss: Vielleicht soll der Erzähler ja auch wiederum gerade etwas unsympathisch in seinem Gerede dargestellt werden. Ich hab grad mal überlegt und im Falle dieser Geschichte hab ich überhaupt nicht darüber nachgedacht, ob der jetzt unsympathisch oder sympathisch wirken soll. Und trotzdem: Mir fiel es diesmal ein bisschen schwer, damit warm zu werden. Das wurde aber so ab der Mitte dieser kurzen Geschichte irgendwie besser. Vielleicht, weil der Erzähler da auch so ein bisschen spannendere Sachen zu sagen hatte als "Gespannt und auf das Schlimmste vorbereitet wie die Zünder der Musketen, hab ich in dem Moment gedacht." - zumal ich den Vergleich auch eher schief finde. :p
So gesehen fand ich diese Einschübe und damit auch die Geschichte selbst eigentlich mit jedem Absatz immer besser, und am Ende passte es dann eben doch wieder gut. Ich habe bei den "Erzählerkommentaren" dann nur ab und an noch etwas zu mäkeln gefunden:
"Insel der Inquisition" klingt ein wenig schief oder ungenau, finde ich. Man könnte so fast den Eindruck bekommen, es gäbe so eine Insel, auf der Inqusition eben inselhaft isoliert herumhockt, inmitten einer Welt, in der sie keine Rolle spielt. Dabei ist es ja wenn schon eher andersherum. Eine Formulierung wie "Insel unter Herrschaft der Inquisition" oder sowas klänge da schon besser.
Diese Erzählebene ist zwar schon erkennbar so ausgestaltet, dass eine mündliche Überlieferung abgebildet werden soll, was sich so an sich auch nicht mit der ansonsten eher geschliffenen Sprache, wie man sie im Mündlichen sonst meist eher nicht hätte (schon gar nicht bei so einem Kerl), erst einmal nicht beißt - wenn man so etwas schriftlich abbildet, muss es ja schon ordentlich aussehen. Ich finde, es muss nicht einmal nur mündlich sein! Er kann das ja auch aufgeschrieben haben und seine Notizen werden dann mit den Vor-Ort-Szenen untermalt oder so. Ist aber auch wieder so eine Sache, wo ich nicht groß drüber nachgedacht habe. Bei den oben beiden genannten Stellen halte ich die Grenze dann aber doch irgendwie für überschritten. Das mag auch daran liegen, dass sowas wie "blabla" und "aye" eher was ist, was man aus so einer doch sehr ernsten Erzählung aussparen würde. Zumal gerade "aye" ja auch so das in Wort gegossene Abziehbild von so vierzehnjährigen in Piratenkostümen ist, die irgendwie so einen auf coolen Kerl machen wollen Ja, stimmt schon. :D - und in die Kategorie ist der Erzähler ja nun ganz bestimmt nicht zu stecken. Die Stellen warfen mich deshalb ein wenig raus.
Abgesehen davon habe ich nur noch eine Stelle zu bemängeln ...
... weil da die Formulierung etwas ungelenk daherkommt.
Sonst ist die Geschichte stilistisch einwandfrei, und zusammen mit dem Inhalt hatte ich auch ein paar "Lieblingsstellen":
Sehr schön lakonisch. :D
Einfaches, aber schönes Bild!
Daran merkt man wieder, dass es viel mehr verbindet, etwas gemeinsam zu hassen, als etwas gemeinsam zu mögen. Damit hast du schön so einen typischen Mechanismus von Propaganda eingebaut, ohne zu sehr darauf herumzureiten. Ähnlich in der folgenden Stelle:
Das passt nämlich auch gut dazu und ist gleich so ein zweiter Mechanismus.
Doesn't matter, had sex. ;)
Und natürlich - wie damals - auch das Ende:
Sehr schön! Wobei ich es glaube ich noch besser fände, wenn der mittlere Teil noch wegfällt. Einerseits, weil er dann doch viel zu belehrend und pseudo-staatstragend daherkommt, was gerade auch zum Erzähler, zumindest meiner Meinung nach, nicht so passt. Andererseits, weil die inhaltliche Anbindung zu diesem Musketenkram am Anfang und am Ende dieser Passage ohnehin nicht so stark ist. Mir gefiele es also besser, würde die Stelle auf den ersten und die letzten zwei Sätze eingestampft. Joa, belehrend finde ich das jetzt eigentlich nicht. Dann finde ich den letzten Satz viel belehrender. Und es war mir als Stilmittel wichtig, diese Wiederholung des Anfangs drin zu haben! Das hätte dann eine schön lakonische Erkenntnis zur Folge, die sowohl zur Geschichte, als auch zum Erzähler viel besser passt. Aber ist jetzt natürlich auch nur meine Einschätzung und ich komme mir zugegebenermaßen immer blöd vor, wenn ich anderen Autoren sage, wie sie was besser gemacht hätten. :D
Insgesamt hat mir die Geschichte also trotz der diesmaligen Startschwierigkeiten wieder gut gefallen - auch wenn sie jetzt nicht so übermäßig super ist, dass ich nach dem Lesen noch lange darüber hätte nachdenken müssen. Dafür ist sie dann vielleicht auch doch etwas zu wenig "originell" Ja, das stimmt schon., wenn man denn Originalität so als Wert an sich, was eine Story angeht, verstehen will. Die große Überraschung ist es ja jedenfalls nicht, dass der Erzähler zum Schluss gekommen ist, dass die Inquisition so die übliche Propaganda veranstaltet und dass dort eben doch nicht alles Gold ist, was glänzt. Umso schöner ist es, dass sich die Geschichte - wie gesagt, bis auf am Ende ein bisschen - mit so moralischen oder gar didaktischen ("JA SEHT IHR, SO IST DAS MIT DER PROPAGANDA IMMER WIEDER DAS GLEICHE ALSO PASST AUF EUCH KÖNNTE ES AUCH TREFFEN Das wäre ja auch richtig schrecklich :D) Tendenzen sehr stark zurückhält. Und das ist dann wohl auch ein bisschen auf die Erzählweise zurückzuführen, dass eben ein mehr oder minder normaler Kerl das Geschehen als Erzähler kommentiert. Von daher: Simpel, aber irgendwie doch pfiffig und halt genau richtig konstruiert, diese Geschichte! Nur der große Aha-Effekt, den ich insbesondere bei Kurzgeschichten habe, der bleibt leider aus. Dennoch: Auch das nochmalige Lesen hat mir wieder Spaß gemacht. :gratz
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Danke, dass du es nochmal kommentiert hast! Mit so vergleichsweise viel zu meckern hätte ich nach dem letzten Kommentar aber natürlich nicht gerechnet. :p
Mir kam die Geschichte früher auch ziemlich rund vor, aber die meisten Stellen, die du so genannt hast, verdienen die Kritik in meinen Augen auch.
John Irenicus
21.09.2016, 17:40
Ich finde, es muss nicht einmal nur mündlich sein! Er kann das ja auch aufgeschrieben haben und seine Notizen werden dann mit den Vor-Ort-Szenen untermalt oder so. Ist aber auch wieder so eine Sache, wo ich nicht groß drüber nachgedacht habe.
Wegen so weiterer eingestreuter Sachen wie "Naja" habe ich mir das schon eher mündlich vorgestellt, der Erzähler tritt ja auch sehr stark als Person in Erscheinung. Ein bisschen habe ich mir das auch wie so eine Art Voice-Over über die jeweiligen Szenen vorgestellt. Stimmt aber natürlich, dass das jetzt nicht zwingend mündlich sein muss. Ich finde nur, dass es eben sehr nahe liegt.
John möchte ich zunächst einmal sagen, dass seine Voraussage, dass ich diese Kategorie zu Null gewinnen würde, mich doch ein wenig ratlos zurückgelassen hat. Bist du davon ausgegangen, dass ich gar nicht abstimme oder dass ich meine Stimme mir selbst gebe? §ugly
Mir ist das die letzten Tage auch aufgefallen, aber ich hatte gehofft, dass da jetzt einfach keiner weiter drauf eingehen wird. §ugly
Laidoridas
24.09.2016, 12:42
Eine Welt, in der Gothic-Speedbattlen Volkssport Nr. 1 ist, in der die Speedbattle-Finalisten absolute Weltstars sind, in der eine höchst verlässliche Jury bei jeder Partie eine ausreichende Anzahl von Stimmen abgibt und bei der es dank straffem und vorbildlich eingehaltenem Zeitplan nie zu irgendwelchen Verschleppungen kommt - in so einer Welt würde ich ja auch gerne leben! Auch wenn ich dann angesichts der dramatisch verschärften Konkurrenzsituation wohl niemals mehr im Finale landen würde, erst recht nicht wenn ich die Texte dann auch noch von Hand schreiben müsste und nicht zwischendurch bei Mondgesaenge nachgucken könnte... aber das würde ich dann wohl auch noch in Kauf nehmen. Leider lebe ich nicht in so einer Welt, wie MiMo sie in "Mit Feder und Tinte" beschreibt. Wobei ich finde, dass gar nicht so richtig klar zu erkennen ist, welche Welt das eigentlich ist. Einerseits scheint es eine deutlich moderne Version von Khorinis zu sein als gewohnt, mit Ausdrücken wie "Meeting", "Flyer" und "Interview" und mit Lotterien und Praktikantinnen usw., andererseits funktioniert aber offenbar alles ohne moderne Technik und es gibt wohl nicht einmal Druckereien. Weil dann auch noch der Original-Daron erwähnt wird, habe ich einfach mal für mich beschlossen, dass das einfach ein Paralleluniversum ist, in dem die Dinge eben so sind, wie sie sich hier darstellen. Mir persönlich hätte es glaube ich besser gefallen, wenn die Thematik der Schreibduelle dann auch einfach konsequent in die Original-Gothicwelt eingebaut worden wäre, also ohne die moderne Sprache und so, aber das ist vielleicht auch Geschmackssache.
Die Beschreibung des Schreibduellsports mit dem ganzen Drumherum und den vielen Details (Schönschreibstenographie :D) ist für mich das absolute Highlight der Story. Das Speedbattle-Konzept hast du wirklich sehr liebevoll und gut überlegt in eine Variante ohne Computereinsatz umgemünzt, und mir ist beim Lesen der Geschichte dann auch erst klar geworden, wie angenehm das eigentlich ist, sowas übers Internet mit Unterstützung des Speedbattle-o-maten anzugehen, anstatt da mit Feder und Tinte dran zu sitzen (übrigens finde ich den Titel der Geschichte sehr gelungen, weil er ja so den Kernpunkt der Geschichte benennt: Die Story ist ja quasi die Antwort auf die Frage, wie das Speedbattlen so wäre, wenn man es mit Feder und Tinte statt PC durchführen würde). Besonders an der Stelle, als kurz thematisiert wurde, dass einige Autoren sich während des Schreibens die Wörterzahl am Rand notieren und andere die einfach im Kopf behalten (!), hatte ich ja ziemlichen Respekt vor den Teilnehmern dieses Schreibturniers. Das ist ja schon eine enorme Leistung, und da konnte ich dann auch verstehen, dass diese eine Debütantin vorher mal mit 244 Wörtern ausgeschieden ist. Da dachte ich zunächst noch, dass das doch enorm unwahrscheinlich ist, mit so einem Wörterüberschuss rauszufliegen und den nicht zu bemerken, aber da hatte ich tatsächlich noch im Rahmen unserer gewohnten Speedbattleumstände gedacht. Wie ätzend das Wörterzählen unter Zeitdruck ist, weiß ich ja noch von diversen Schulklausuren, insofern bin ich wirklich froh, dass das bei uns hier nicht notwendig ist! Ob 200 Wörter unter solchen Umständen überhaupt in 15 Minuten zu schaffen sind, kann ich mir eigentlich kaum denken, aber ich kann natürlich verstehen, dass du gerne die originalen Speedbattle-Regeln beibehalten wolltest. Und echte Champions kriegen sowas vielleicht dann auch wirklich hin, wer weiß.
Die Figuren in der Geschichte haben mir durch die Bank gut gefallen, und zwar aus dem Grund, den auch John schon in seinem Kommentar hat anklingen lassen. Niemand ist ganz eindimensional auf die Rolle eines Schurken oder Helden ausgelegt (wie es ja früher bei deinen Geschichten eigentlich immer so war), und auch jemand wie Sucineri, der erstmal als klarer Antagonist eingeführt wird, setzt sich später noch für Nora ein und beweist sich als fairer Sportsmann. Diese Stelle war aber auch die einzige, an der mal so richtig der echte John in Sucineri zu erkennen war, denn ansonsten erinnert da ja abseits der groben Optik und der Hingezogenheit zu flotten Mädels eher wenig an das Vorbild. Der echte John hätte die zwanzig Interviewfragen doch schon nach spätestens zwei Tagen als 200-Seiten-PDF zurückgeschickt und würde auch garantiert nicht zulassen, dass eine Meinung, die er gar nicht vertritt, für ein bisschen Geld unter seinem Namen veröffentlicht wird. Allerdings heißt die Figur ja auch nicht Irenicus sondern Sucineri, also ist das wohl eher Johns böser Zwilling aus einer Paralleldimension, mit dem man es hier zu tun hat!
Eine weniger präsente Figur in der Geschichte ist Tymon, der wohl in Nora verschossen ist und ihr das mit einem netten Wichtelgeschenk verklickern möchte. Was ich nicht ganz kapiert habe, ist, woher sie ihn eigentlich kennt. Es scheint ja eher so, als wäre er einfach ein Arbeitskollege von ihr, aber da er schon vor einem Jahr bei einer Wichtelaktion von ihr mitgemacht hat, hieße das ja, dass Nora schon mindestens ein Jahr lang Praktikantin bei der Schreibturnierbehörde ist. Weiß zwar nicht, wie lange ein Praktikum auf Khorinis so für gewöhnlich geht, aber mir kommt das schon ziemlich lang vor! Die letzte Szene mit ihm war aber jedenfalls wirklich herzig. :)
Dass das große Finale der Geschichte dann aus einem in voller Länge wiedergegebenen Speedbattle besteht, gehört auch zu den besten Ideen der Geschichte, finde ich. Ich hatte ja am Anfang damit gerechnet, dass nur die ersten paar Beiträge und dann vielleicht noch einer am Schluss wörtlich zitiert werden würden, aber dass du das dann so konsequent durchgezogen hast, find ich wirklich gut. Zumal das auch durch Noras Gedanken und Sucineris Reaktionen zwischendurch bis zum Ende spannend blieb. Was das Speedbattle an sich angeht, wäre da inhaltlich aber mehr drin gewesen, finde ich. Für Speedbattle-Verhältnisse ist die Geschichte, die Nora und Sucineri da schreiben, ja sehr zahm und kommt auch mit relativ wenigen Wendungen aus. Sowas ist im realen Speedbattle-Betrieb die absolute Ausnahme, und ich finde, hier hättest du ruhig mal mit den üblichen Magie-Exzessen und absurden Twists aufwarten können, die normalerweise so ziemlich jedes Speedbattle zu bieten hat. Zumindest von Sucineri als Speedbattle-Profi hätte ich da mehr Initiative erwartet, allerdings muss man ja sagen, dass er tatsächlich völlig zu recht verloren hat. Ich hätte jedenfalls auch für Nora gestimmt. Sie hatte zwar noch weniger Wendungen drin als Sucerini, aber dafür wirkten ihre Posts viel harmonischer. Sucerinis Versuche, die Geschichte in andere Richtungen zu leiten, wirken dagegen ja eher hilflos, vor allem wenn dann am Ende der Vater plötzlich stirbt, der bisher überhaupt keine richtige Rolle gespielt hat. Und das Selbstmord-Ende war nun auch nicht grade das Gelbe vom Ei, das Nora darin zu erkennen glaubt! Ich schließe mich da eher der Meinung der Jury an, die ja zum Glück erkannt hat, dass Sucineri da mit eher plumpen Mitteln gearbeitet hat.
Schön wäre natürlich gewesen, wenn man die Posts auch anhand des Schreibstils irgendwie hätte auseinander halten können, also dass sich Sucineris Beiträge deutlich anders Lesen als die von Nora. Das ist aber leider nicht so, und vor allem als Sucineri dann auch noch einen Bauer Tierlieb einbaut (was John nun wirklich nie im Leben machen würde, außer in einem dir gewidmeten Nymphenburg-Kapitel), war dann doch vor allem der MiMo-Stil deutlich herauszulesen. Ist aber natürlich auch schwer, sowas wirklich gut hinzukriegen, und ich glaube auch nicht, dass ich das selber wirklich überzeugend geschafft hätte. Vielleicht hätten Sucineris Beiträge aber wenigstens durch ein paar eingestreute direkte John-Zitate aus John-Storys ein bisschen mehr John-Flair bekommen können, denn das habe ich dann schon ein wenig vermisst.
Ich hatte mich ja während dem Lesen gefragt, wie das Ganze denn wohl aufgelöst werden könnte. Eigentlich schien es relativ offensichtlich zu sein, dass Nora das Duell gewinnen würde, weswegen so ein Ausgang schon ziemlich vorhersehbar gewesen wäre. Andererseits wäre ein Sieg Sucineris jetzt auch kein besonders befriedigender Schlusspunkt gewesen. Deine Lösung finde ich deswegen optimal: Nora gewinnt zwar erstmal das Duell, wird dann aber (aus nachvollziehbaren Gründen) disqualifiziert. Das ist wirklich das perfekte Ende für dieses Finale, um sowohl ein langweiliges Happy End als auch eine irgendwie dann ja eher witzlose Niederlage Noras zu vermeiden. Mir hat nur am Ende ein bisschen eine Aussicht darauf gefehlt, was Nora jetzt für sich aus dieser Erfahrung mitgenommen hat. Ich hatte ja ein wenig drauf gehofft, dass sie Ohnebohns Angebot ausschlägt und beim nächsten Turnier dann ganz ordnungsgemäß antreten will - immerhin muss sie doch eigentlich erkannt haben, dass sie das Zeug hat, durchaus auch auf ganz normalem Wege bis ins Finale zu kommen. Zumindest hätte nochmal thematisiert werden können, dass es diese Entscheidung zwischen dem Job und der künstlerischen Verwirklichung überhaupt gibt, denn das ist ja nun schon ein interessanter Konflikt, der sich da ergeben hat, der aber in der Geschichte leider gar nicht mehr angesprochen wird.
Noch ein paar Anmerkungen zu einzelnen Stellen:
Sie verkniff sich den Kommentar, dass er sich den Vergleich mit einem Wirbelwind aus dem Finale des letzten Schreibduellturniers entliehen hatte. Eine Passage, die von den Juroren hochgelobt worden war.
Das finde ich schon sehr weit hergeholt, dass so ein völlig üblicher und schon zum geflügelten Wort gewordener Vergleich von der Jury so hochgelobt wird. Das würde hier doch niemand irgendwie kommentieren, wenn in einem Speedbattle jemand "wie ein Wirbelwind" schreiben würde. Im Gegenteil stelle ich mir das als ziemlich absurdes Szenario vor, wenn dann in den Kommentaren alle völlig aus dem Häuschen wären deswegen. §ugly
Knapp drei spannungsgeladene Stunden und zwei phänomenale Geschichten später bestätigte sich ihre Vermutung. Das Publikum war vollkommen ausgerastet, als der Barde die Lesung beendet hatte.
Die allgemeine Qualität der Speedbattle-Geschichten scheint ja in Khorinis deutlich höher zu sein als hierzulande. :D
„Käse, Käse, guter Käse, stinkt garantiert!“
Sehr schöne Stelle! :D Und auch ein weiteres eindeutiges MiMo-Indiz, das für mich von Anfang an keinen Zweifel an deiner Autorschaft gelassen hat!
John hatte ja in seinem Kommentar lobend erwähnt, dass sich die Geschehnisse so natürlich anfühlen, weil sie wie eher zufällige Ereignisse nebeneinander stehen und nicht alle miteinander verknüpft sind. Ich muss aber sagen, dass mir genau dieser Aspekt an der Geschichte nicht so gut gefällt. Gerade das Interview mit Sucineri steht schon sehr für sich und hat für den Rest der Geschichte dann kaum noch eine Bedeutung, außer dass Nora hier eben ihrem späteren Kontrahenten schon mal begegnet ist. Ich hatte eigentlich schon erwartet, dass das mehr oder weniger gefälschte Interview nochmal Konsequenzen haben würde, aber darauf wird dann gar nicht mehr eingegangen. Genauso kommt auch der Rollentausch mit Catalina völlig aus dem Nichts und wird nicht irgendwie aus dem bisherigen Geschehen hergeleitet. Das ist für mich glaube ich auch so die größte (und eigentlich einzige größere) Unstimmigkeit der Geschichte, dass die Kristalldame Nora irgendwie kennt oder aussucht und diesen sehr umständlichen und wenig nachvollziehbaren Weg wählt, um mit dem Konflikt zwischen Händeschüttelverpflichtung und Finalteilnahme umzugehen. Grundsätzlich finde ich die Idee super, dass Nora da plötzlich ins Finale geschmissen wird und unvorbereitet auf einen der größten Speedbattle-Veteranen überhaupt trifft, aber das hätte schon besser eingeleitet werden können. Da hätte es einfach bessere Möglichkeiten als dieses Händeschütteln gegeben, um das zu erklären, und wenn sich die Kristalldame und Nora vorher schon mal über den Weg gelaufen wären, dann wäre es auch nachvollziehbarer gewesen, dass die Kristalldame Nora plötzlich dieses Angebot macht. So ganz perfekt durchdacht ist die Geschichte meiner Meinung nach also nicht, vor allem wenn ich sie mit der neuen Gellert-Story vergleiche, bei der alles stimmiger ineinander gegriffen hat und besser geplant wirkte, obwohl du da ja eigentlich viel schlechter planen konntest. :D
Allzu schlimm ist das dann aber auch wieder nicht, denn am Ende bleibt vor allem der Eindruck einer sehr sympathischen und unterhaltsamen Geschichte, die einfach Spaß macht. Und als Wichtelgeschichte ist die Story in jedem Fall erstklassig und ganz klar eine der besten Wichtelgeschichten aus dem letzten Jahr. Alles ist sehr liebevoll auf Xrüssi abgestimmt, und ihren großen Errungenschaften für das Story-Forum hast du mit der Geschichte ein würdiges Denkmal gesetzt. Da finde ich es ja schon sehr schade, dass sie glaube ich nie was dazu gesagt hat, oder? An der Story kanns jedenfalls nicht liegen, denn da kann man sich als Bewichtelter wirklich nur freuen, wenn man so eine Geschichte bekommt.
Laidoridas
25.09.2016, 13:36
Das neue Kapitel von "Laidoridas und die unangenehme Dessert-Metapher" ist so ein klassisches Übergangskapitel, würde ich mal sagen. Nach den ganzen spektakulären Wendungen, Enthüllungen und Rätseln in den letzten Kapiteln geht es jetzt erstmal wieder ruhiger zu und man erfährt eigentlich nicht viel Neues. Stattdessen wird die ganze Situation und insbesondere natürlich das Problem, dass sich Laido nicht an die entscheidenden Momente der Tatnacht erinnern kann, nochmal zusammengefasst, und Laido versucht sich in seiner neuen Situation als Gefangener zurechtzufinden. Jacobs Kommentar gleich zu Anfang hier...
„Schonmal überlegt, Schriftsteller zu werden? Das war ja quasi druckreif!“
...verstehe ich übrigens in erster Linie auch mal als Seitenhieb auf das uralte "Monument", bei dem das ja ähnlich absurd war, wie da am Lagerfeuer diese ganze Geschichte heruntergebetet wurde. Bärd hat sich u. a. genau darüber ja damals auch mal sehr ausschweifend aufgeregt. :D
Ja, wie gesagt, anschließend folgt dann so eine kleine Rekapitulation des Bisherigen, was ich auch ganz gut finde und auch nicht zu sehr in die Länge gezogen wird. Dafür wird dann aber die nicht enden wollende Diskussion mit dem Wachmann geradezu zelebriert, und hier war mir das dann doch irgendwann ein bisschen zu viel. Man weiß ja schon von Anfang an, dass Jacob da jetzt nun wird gehen müssen, und dass sich die Geschichte dann dermaßen lange an diesem eigentlich doch sehr nebensächlichen Thema festbeißt, finde ich nicht so gelungen. Das bremst die Geschichte auf eine eher unnötige Weise aus, und so richtig zu was geführt hat das alles nun eher nicht. Ist das denn eigentlich in echten Gefängnissen auch so, dass die Anwälte da nur so zeitlich befristet ihre Mandanten besuchen dürfen? Oder widerspricht das in der Realität diesem später erwähnten §22? Den wirst du dir ja wohl sicher nicht ausgedacht haben, nehme ich mal an.
Über diese Stelle hier habe ich ein wenig nachgegrübelt:
„Herr Leidel, ich werde Sie zurück zu Ihrer Zelle begleiten.“
„Würde den Weg ja eh nicht alleine finden.“
Soll das eine ironische oder eine ernsthafte Bemerkung von Laido sein? Ich würde den Weg ja vermutlich tatsächlich nicht alleine finden, weil ich mich in halbwegs verwinkelten Gebäuden ja ständig verlaufe, insofern... :D
Im zweiten Abschnitt wird es titelgemäß dann wirklich mal unangenehm für mich, so von der ganzen Thematik her. Ich muss auch sagen, dass ich nicht damit gerechnet hatte, dass du das in die Geschichte einbauen würdest und es ein etwas merkwürdiges Gefühl war, das zu lesen. Hat mich aber immerhin daran erinnert, dass es mal eine Zeit gab, in der ich vielleicht noch verwirrter war als heutzutage. Regelrecht gemein finde ich übrigens diese Bemerkung hier:
Der ganze Wust an Papier besaß in etwa die Seitenstärke dieser einen Masterarbeit, die er nie fertiggeschrieben hatte.
Sehr motivierend, vielen Dank auch! §cry
Aber zumindest stichelst du kurz danach dann ja auch mal ein wenig gegen dich selber:
Bei dem ganzen amtsschimmeligen Geschwafel beneidete Laido Jacob wirklich um nichts – abgesehen von seiner momentanen Freiheit natürlich. Aber man musste wohl schon ein ganz spezieller Mensch sein, um solchen Kram irgendwie gut finden oder überhaupt ertragen zu können.
Wobei man das wohl genauso gut als Selbstbeweihräucherung lesen könnte, fällt mir gerade auf... §ugly Wahre Worte jedenfalls!
Als gegen Ende im Traum plötzlich ein Daniel auftauchte, war ich ja im ersten Moment ganz verwirrt und habe überlegt, ob das nun ein Alter Ego von Laido sein sollte (wegen meiner Rolle als Ich/Daniel aus "Liesel und ich") oder ob da plötzlich aus irgendeinem Grund Frank aufgetaucht ist. Dann ist mir aber zum Glück doch noch der vage Verdacht gekommen, dass in der Geschichte schon mal ein Daniel erwähnt worden sein könnte, der sich dann auch schnell bestätigt hat. Nach einem Dreivierteljahr hab ich solche Details dann halt schon wieder vergessen! Wobei ich mich jetzt ja frage, ob dieser Daniel nicht vielleicht tatsächlich wegen dem Liesel-Hörspiel so heißt und auch irgendwie eine andere Identität von Laido sein könnte... aber vielleicht ist es auch bloß Zufall, dass du den so genannt hast.
Das Ende mit dem Tofu ist eine gelungene Pointe, und das ist ja auch wirklich ein Problem für mich, dass in Restaurants und so bei vegetarischen Gerichten dann häufig der doofe Tofu ausgepackt wird. Insofern hätte ich in Story-Laidos Position auch niemals einfach so das vegetarische Essen bestellt und auch nochmal nachgefragt, ob da kein Käse drauf ist, weil der ja meistens auch noch mit draufgeschmissen wird, obwohl er häufig gar nicht vegetarisch ist. §lehrer
Wie es jetzt weitergehen könnte in der Geschichte, ist mir nach diesem Kapitel auch nicht klarer als vorher. Ob es nun tatsächlich um Laidos Prozess usw. gehen wird? Eigentlich kann ich mir bei dieser Geschichte kaum vorstellen, dass du das so geradlinig weitererzählst, aber bisher sieht es ja zumindest danach aus.
Dieses Kapitel hier hat mir jedenfalls gut gefallen, auch wenn es jetzt sicher kein Highlightkapitel der Geschichte war. Im ersten Abschnitt ging mir das wie gesagt ein bisschen zu lange mit diesem Hin und Her zwischen Anwalt und Wärter, und generell sind Tempo und Spannung erstmal deutlich gedrosselt im Vergleich zu den vorherigen Kapiteln. Ist an der Stelle in der Geschichte aber natürlich auch verständlich und insofern nicht weiter kritisierenswert.
Zwei Fehlerchen:
Er war offenbar wieder zur Vernunft bekommen.
gekommen
die bese Zeit seines Lebens
Besenzeit beste Zeit
John Irenicus
25.09.2016, 15:34
Jacobs Kommentar gleich zu Anfang hier...
...verstehe ich übrigens in erster Linie auch mal als Seitenhieb auf das uralte "Monument", bei dem das ja ähnlich absurd war, wie da am Lagerfeuer diese ganze Geschichte heruntergebetet wurde. Bärd hat sich u. a. genau darüber ja damals auch mal sehr ausschweifend aufgeregt. :D
Ist gar nicht so sehr als Seitenhieb gemeint. Es spielt natürlich schon darauf an, aber das ist ja nichts, was nur in "Monument" so wäre. Man steht ja immer vor diesem gewissen Zwiespalt, wenn man so etwas in eine Geschichte einbaut: Einerseits soll es irgendwie mündliche Erzählung und damit wörtliche Rede abbilden, andererseits soll es ja aber auch als Geschichte in der Geschichte fungieren und muss deshalb auch vernünftig zu lesen sein. Mir fiel das erst auf, nachdem ich den Erzählungsteil geschrieben hatte, dass ich ja nun auch sowas drin habe, wo das so ein bisschen seltsam ist. Deshalb wollte ich das Jacob so kommentieren lassen. War also eher so eine allgemeine Bemerkung, wo "Monument" dann nur mehr oder minder zufällig ebenfalls drunterfällt!
Dafür wird dann aber die nicht enden wollende Diskussion mit dem Wachmann geradezu zelebriert, und hier war mir das dann doch irgendwann ein bisschen zu viel. Man weiß ja schon von Anfang an, dass Jacob da jetzt nun wird gehen müssen, und dass sich die Geschichte dann dermaßen lange an diesem eigentlich doch sehr nebensächlichen Thema festbeißt, finde ich nicht so gelungen. Das bremst die Geschichte auf eine eher unnötige Weise aus, und so richtig zu was geführt hat das alles nun eher nicht.
Mir kam das auch beim Korrekturlesen dann länger als gedacht vor (diesen Teil hatte ich schon vor ein paar Monaten fertig), aber ich habe es dann mal so gelassen, weil ich mir dachte, dass man das witzig finden könnte. Habe den Unterhaltungswert dann wohl doch ein wenig überschätzt an dieser Stelle. :D
Ist das denn eigentlich in echten Gefängnissen auch so, dass die Anwälte da nur so zeitlich befristet ihre Mandanten besuchen dürfen? Oder widerspricht das in der Realität diesem später erwähnten §22? Den wirst du dir ja wohl sicher nicht ausgedacht haben, nehme ich mal an.
Ja, das ist schon so, einfach weil das keine Anstalt zulassen würde / könnte, dass jemand da megalang mit seinem Anstalt spricht. Ich weiß jetzt nicht, wie das bei Untersuchungsgefangenen ist, da könnte das durchaus noch großzügiger gestaltet sein, weil die ja noch nicht als schuldig verurteilt wurden.
Über diese Stelle hier habe ich ein wenig nachgegrübelt:
Soll das eine ironische oder eine ernsthafte Bemerkung von Laido sein? Ich würde den Weg ja vermutlich tatsächlich nicht alleine finden, weil ich mich in halbwegs verwinkelten Gebäuden ja ständig verlaufe, insofern... :D
Stimmt, das klingt irgendwie wirklich so direkt zwischen ironisch und ernsthaft. Aber ich glaube, ich finde das auch gut so, weil der Laido in der Story nach dem ganzen Stress ja vielleicht auch gar nicht mehr so weiß, wie er was meint. Und ich selbst würde den Weg ja vermutlich auch nicht alleine finden. :D
Regelrecht gemein finde ich übrigens diese Bemerkung hier:
Sehr motivierend, vielen Dank auch! §cry
Ach was, der Laido in der Story ist ja sowieso eher ein Laido in einer Paralleldimension, und genau so wenig wie du als echter Laido bei deiner Masterarbeit scheitern wirst, wirst du dein Osterhasen-Lied auch nicht in irgendwelchen hinterletzten Sälen spielen müssen, sondern irgendwann auf großer Stadiontournee präsentieren! §knuff
Aber zumindest stichelst du kurz danach dann ja auch mal ein wenig gegen dich selber:
Wobei man das wohl genauso gut als Selbstbeweihräucherung lesen könnte, fällt mir gerade auf... §ugly
Ja, es geht eben in beide Richtungen und ist damit im Ergebnis neutral, und so war es auch gemeint. Da kann sich dann jeder seinen Teil zu denken. :p
Dann ist mir aber zum Glück doch noch der vage Verdacht gekommen, dass in der Geschichte schon mal ein Daniel erwähnt worden sein könnte, der sich dann auch schnell bestätigt hat. Nach einem Dreivierteljahr hab ich solche Details dann halt schon wieder vergessen!
Das macht nichts, ich musste mich beim Schreiben dann ja auch noch einmal vergewissern, ob ich den denn auch wirklich Daniel genannt hatte (was möglicherweise der These widerspricht, dass ich den Namen bewusst und aus einem bestimmten Grund gewählt habe ... möglicherweise $ausheck).
Insofern hätte ich in Story-Laidos Position auch niemals einfach so das vegetarische Essen bestellt und auch nochmal nachgefragt, ob da kein Käse drauf ist, weil der ja meistens auch noch mit draufgeschmissen wird, obwohl er häufig gar nicht vegetarisch ist. §lehrer
Aber hättest du das auch in dieser schlimmen Situation als frisch gebackener Gefangener getan, noch dazu kurz nach dem Aufwachen aus dem Halbschlaf und in der Drucksituation, der netten Frau nicht unnötig Umstände machen zu müssen? §lehrer
Wie es jetzt weitergehen könnte in der Geschichte, ist mir nach diesem Kapitel auch nicht klarer als vorher. Ob es nun tatsächlich um Laidos Prozess usw. gehen wird? Eigentlich kann ich mir bei dieser Geschichte kaum vorstellen, dass du das so geradlinig weitererzählst, aber bisher sieht es ja zumindest danach aus.
Dazu sage ich jetzt natürlich mal nix!
Dieses Kapitel hier hat mir jedenfalls gut gefallen, auch wenn es jetzt sicher kein Highlightkapitel der Geschichte war. Im ersten Abschnitt ging mir das wie gesagt ein bisschen zu lange mit diesem Hin und Her zwischen Anwalt und Wärter, und generell sind Tempo und Spannung erstmal deutlich gedrosselt im Vergleich zu den vorherigen Kapiteln. Ist an der Stelle in der Geschichte aber natürlich auch verständlich und insofern nicht weiter kritisierenswert.
Ja, "Übergangskapitel" wie du schon sagtest, passt vielleicht auch ganz gut. Wollte der Story ja auch einfach noch ein Kapitel hinzufügen, wo ich sie schon angemeldet habe. Das heißt jetzt zwar nicht, dass ich den Teil einfach mal nur um was zu haben geschrieben hätte, aber sonst wäre das Kapitel vielleicht länger geworden und ein bisschen ausgewogener. Werde mich dann bemühen, im nächsten Post ordentlich was Neues passieren zu lassen. Aber naja, wer weiß, wie das bei mir wieder so wird... :p
Vielen Dank jedenfalls fürs Lesen (ja gut, mussteste für den Wettbewerb jetzt ja quasi eh) und für den ausführlichen Kommentar! Danke auch fürs Finden der Fehler, habe ich jetzt beide korrigiert. :gratz
Laidoridas
25.09.2016, 19:02
Mir kam das auch beim Korrekturlesen dann länger als gedacht vor (diesen Teil hatte ich schon vor ein paar Monaten fertig), aber ich habe es dann mal so gelassen, weil ich mir dachte, dass man das witzig finden könnte. Habe den Unterhaltungswert dann wohl doch ein wenig überschätzt an dieser Stelle. :D
Dazu hätte es nochmal doppelt so lang sein müssen, dann wäre es bestimmt irgendwann witzig geworden. :D
Aber hättest du das auch in dieser schlimmen Situation als frisch gebackener Gefangener getan, noch dazu kurz nach dem Aufwachen aus dem Halbschlaf und in der Drucksituation, der netten Frau nicht unnötig Umstände machen zu müssen? §lehrer
Ja. :cool:
Vielen Dank jedenfalls fürs Lesen (ja gut, mussteste für den Wettbewerb jetzt ja quasi eh) und für den ausführlichen Kommentar! Danke auch fürs Finden der Fehler, habe ich jetzt beide korrigiert. :gratz
Naja, das hätte ich aber auch ohne Wettbewerb gelesen, das ist ja wohl klar. :gratz
Eine Welt, in der Gothic-Speedbattlen Volkssport Nr. 1 ist, in der die Speedbattle-Finalisten absolute Weltstars sind, in der eine höchst verlässliche Jury bei jeder Partie eine ausreichende Anzahl von Stimmen abgibt und bei der es dank straffem und vorbildlich eingehaltenem Zeitplan nie zu irgendwelchen Verschleppungen kommt - in so einer Welt würde ich ja auch gerne leben! Auch wenn ich dann angesichts der dramatisch verschärften Konkurrenzsituation wohl niemals mehr im Finale landen würde, erst recht nicht wenn ich die Texte dann auch noch von Hand schreiben müsste und nicht zwischendurch bei Mondgesaenge nachgucken könnte... aber das würde ich dann wohl auch noch in Kauf nehmen. Darüber, dass man zum Schreiben von 200 Wörtern länger brauchen dürfte als zum Tippen, hab ich mir vielleicht gar keine Gedanken gemacht. §ugly Naja, dazu gibt es dann ja die Schönschreibstenographen, damit das hingeklatschte Werk dann auch lesbar wird. :D
Leider lebe ich nicht in so einer Welt, wie MiMo sie in "Mit Feder und Tinte" beschreibt. Wobei ich finde, dass gar nicht so richtig klar zu erkennen ist, welche Welt das eigentlich ist. Einerseits scheint es eine deutlich moderne Version von Khorinis zu sein als gewohnt, mit Ausdrücken wie "Meeting", "Flyer" und "Interview" und mit Lotterien und Praktikantinnen usw., andererseits funktioniert aber offenbar alles ohne moderne Technik und es gibt wohl nicht einmal Druckereien. Weil dann auch noch der Original-Daron erwähnt wird, habe ich einfach mal für mich beschlossen, dass das einfach ein Paralleluniversum ist, in dem die Dinge eben so sind, wie sie sich hier darstellen. Mir persönlich hätte es glaube ich besser gefallen, wenn die Thematik der Schreibduelle dann auch einfach konsequent in die Original-Gothicwelt eingebaut worden wäre, also ohne die moderne Sprache und so, aber das ist vielleicht auch Geschmackssache.Ich achte beim Schreiben einfach nicht so arg darauf, welche Wörter aus der Moderne kommen und welche schon damals benutzt wurden, da muss man sich bei mir nichts bei denken. Gerade auch, dass "Lotterie" für die Gothicwelt zu modern ist, hätte ich zum Beispiel gar nicht gedacht. Die Anglizismen hätte ich natürlich schon als solche erkannt, aber wie gesagt, da hab ich mir irgendwie noch keine Aufmerksamkeit für antraniniert.
Das soll nämlich eigentlich schon die originale Gothicwelt sein, nur eben mit Schreibduellen. Oder um es schöner auszudrücken: Die originale Gothicwelt wie sie wäre, wenn Xrüssi dort gelebt hätte. ^2^
Die Beschreibung des Schreibduellsports mit dem ganzen Drumherum und den vielen Details (Schönschreibstenographie :D) ist für mich das absolute Highlight der Story. Das Speedbattle-Konzept hast du wirklich sehr liebevoll und gut überlegt in eine Variante ohne Computereinsatz umgemünzt, und mir ist beim Lesen der Geschichte dann auch erst klar geworden, wie angenehm das eigentlich ist, sowas übers Internet mit Unterstützung des Speedbattle-o-maten anzugehen, anstatt da mit Feder und Tinte dran zu sitzen (übrigens finde ich den Titel der Geschichte sehr gelungen, weil er ja so den Kernpunkt der Geschichte benennt: Die Story ist ja quasi die Antwort auf die Frage, wie das Speedbattlen so wäre, wenn man es mit Feder und Tinte statt PC durchführen würde). Ich hatte mir bei dem Titel eigentlich nur gedacht, dass man gewöhnliche Duelle mit Schild und Schwert, und Schreibduelle eben mit Feder und Tinte ausfechtet. Freut mich aber, wenn man bei diesem in Eile zusammengekleisterten Titel noch andere Deutungsebenen finden kann!
Besonders an der Stelle, als kurz thematisiert wurde, dass einige Autoren sich während des Schreibens die Wörterzahl am Rand notieren und andere die einfach im Kopf behalten (!), hatte ich ja ziemlichen Respekt vor den Teilnehmern dieses Schreibturniers. Das ist ja schon eine enorme Leistung, und da konnte ich dann auch verstehen, dass diese eine Debütantin vorher mal mit 244 Wörtern ausgeschieden ist. Da dachte ich zunächst noch, dass das doch enorm unwahrscheinlich ist, mit so einem Wörterüberschuss rauszufliegen und den nicht zu bemerken, aber da hatte ich tatsächlich noch im Rahmen unserer gewohnten Speedbattleumstände gedacht. Wie ätzend das Wörterzählen unter Zeitdruck ist, weiß ich ja noch von diversen Schulklausuren, insofern bin ich wirklich froh, dass das bei uns hier nicht notwendig ist! Ob 200 Wörter unter solchen Umständen überhaupt in 15 Minuten zu schaffen sind, kann ich mir eigentlich kaum denken, aber ich kann natürlich verstehen, dass du gerne die originalen Speedbattle-Regeln beibehalten wolltest. Und echte Champions kriegen sowas vielleicht dann auch wirklich hin, wer weiß.
Die Figuren in der Geschichte haben mir durch die Bank gut gefallen, und zwar aus dem Grund, den auch John schon in seinem Kommentar hat anklingen lassen. Niemand ist ganz eindimensional auf die Rolle eines Schurken oder Helden ausgelegt (wie es ja früher bei deinen Geschichten eigentlich immer so war), und auch jemand wie Sucineri, der erstmal als klarer Antagonist eingeführt wird, setzt sich später noch für Nora ein und beweist sich als fairer Sportsmann. Diese Stelle war aber auch die einzige, an der mal so richtig der echte John in Sucineri zu erkennen war, denn ansonsten erinnert da ja abseits der groben Optik und der Hingezogenheit zu flotten Mädels eher wenig an das Vorbild. Der echte John hätte die zwanzig Interviewfragen doch schon nach spätestens zwei Tagen als 200-Seiten-PDF zurückgeschickt und würde auch garantiert nicht zulassen, dass eine Meinung, die er gar nicht vertritt, für ein bisschen Geld unter seinem Namen veröffentlicht wird. Allerdings heißt die Figur ja auch nicht Irenicus sondern Sucineri, also ist das wohl eher Johns böser Zwilling aus einer Paralleldimension, mit dem man es hier zu tun hat!Ob Zwilling oder nicht, Sucineri ist auf jeden Fall als Karikatur und nicht als Abbild unseres Johns zu verstehen, das ist ja hoffentlich klar. Sonst würde sich das ja so lesen, als hätte ich in der Geschichte handfest Frust ablassen wollen. :scared:
Eine weniger präsente Figur in der Geschichte ist Tymon, der wohl in Nora verschossen ist und ihr das mit einem netten Wichtelgeschenk verklickern möchte. Was ich nicht ganz kapiert habe, ist, woher sie ihn eigentlich kennt. Es scheint ja eher so, als wäre er einfach ein Arbeitskollege von ihr, aber da er schon vor einem Jahr bei einer Wichtelaktion von ihr mitgemacht hat, hieße das ja, dass Nora schon mindestens ein Jahr lang Praktikantin bei der Schreibturnierbehörde ist. Weiß zwar nicht, wie lange ein Praktikum auf Khorinis so für gewöhnlich geht, aber mir kommt das schon ziemlich lang vor!Es gibt doch durchaus so Jahrespraktika, oder? In solchen Branchen, wo man an richtige Jobs nur mit Berufserfahrung rankommt. Ich glaube, Werbeagenturen sind da so ein Fall, und das ist ja gar nicht sooo unähnlich zu Noras Gewerbe. Dass Nora dann schon über ein Jahr da sein müsste, hab ich wahrscheinlich wieder einfach nicht bedacht. Man muss dazu halt auch sagen, dass ich die Story (u.a. wegen des NaNo!) fast an einem Tag geschrieben habe. So getresst wie damals war ich wohl nicht mal während des letzten SnB. $§p4
Die letzte Szene mit ihm war aber jedenfalls wirklich herzig. :)
Ich meine mich zu erinnern, dass sie bei John damals nicht so gut angekommen ist. Darum und weil ich die auch ziemlich schön finde, freut mich dieser kleine Satz wohl in diesem ganzen Kommentar am meisten. ^2^
Dass das große Finale der Geschichte dann aus einem in voller Länge wiedergegebenen Speedbattle besteht, gehört auch zu den besten Ideen der Geschichte, finde ich. Ich hatte ja am Anfang damit gerechnet, dass nur die ersten paar Beiträge und dann vielleicht noch einer am Schluss wörtlich zitiert werden würden, aber dass du das dann so konsequent durchgezogen hast, find ich wirklich gut. Zumal das auch durch Noras Gedanken und Sucineris Reaktionen zwischendurch bis zum Ende spannend blieb. Was das Speedbattle an sich angeht, wäre da inhaltlich aber mehr drin gewesen, finde ich. Für Speedbattle-Verhältnisse ist die Geschichte, die Nora und Sucineri da schreiben, ja sehr zahm und kommt auch mit relativ wenigen Wendungen aus. Sowas ist im realen Speedbattle-Betrieb die absolute Ausnahme, und ich finde, hier hättest du ruhig mal mit den üblichen Magie-Exzessen und absurden Twists aufwarten können, die normalerweise so ziemlich jedes Speedbattle zu bieten hat. Zumindest von Sucineri als Speedbattle-Profi hätte ich da mehr Initiative erwartet, allerdings muss man ja sagen, dass er tatsächlich völlig zu recht verloren hat. Ich hätte jedenfalls auch für Nora gestimmt. Sie hatte zwar noch weniger Wendungen drin als Sucerini, aber dafür wirkten ihre Posts viel harmonischer. Sucerinis Versuche, die Geschichte in andere Richtungen zu leiten, wirken dagegen ja eher hilflos, vor allem wenn dann am Ende der Vater plötzlich stirbt, der bisher überhaupt keine richtige Rolle gespielt hat. Und das Selbstmord-Ende war nun auch nicht grade das Gelbe vom Ei, das Nora darin zu erkennen glaubt! Ich schließe mich da eher der Meinung der Jury an, die ja zum Glück erkannt hat, dass Sucineri da mit eher plumpen Mitteln gearbeitet hat. Der Battletext ist für mich auch das am wenigsten zufrieden stellende Stück der Story. Das liegt aber daran, damit habe ich mich inzwischen schon lange abgefunden, dass ich einfach nicht so gut bin. Wie soll ich denn ein Speedbattle auf Finalniveau verfassen, wenn ich selbst kein guter Speedduellant bin? :D
Absurde Magiewendungen und son Zeug hab ich damals glaub ich ganz bewusst rausgehalten, weil ich gerade so etwas nicht als Zeichen für Professionalität sondern für das genaue Gegenteil halte. Darum hätte ich solche an den Haaren herbeigezogenen Twists bei Sucineri unglaubwürdig gefunden. Und Nora sollte ja besser sein als er, durfte sich da also auch nicht zu sehr verrennen. Heute finde ich aber auch, dass ich das Speedbattle ganz anders hätte angehen sollen. Am besten wäre es vermutlich gewesen, wenn das in einem Feuerwerk aus Absurdität gegipfelt wäre, sie sich in jedem Post wieder mit Abstrusität überboten hätten. Aber dafür ist es ja nun auch zu spät.
Schön wäre natürlich gewesen, wenn man die Posts auch anhand des Schreibstils irgendwie hätte auseinander halten können, also dass sich Sucineris Beiträge deutlich anders Lesen als die von Nora. Das ist aber leider nicht so, und vor allem als Sucineri dann auch noch einen Bauer Tierlieb einbaut (was John nun wirklich nie im Leben machen würde, außer in einem dir gewidmeten Nymphenburg-Kapitel), war dann doch vor allem der MiMo-Stil deutlich herauszulesen. Ist aber natürlich auch schwer, sowas wirklich gut hinzukriegen, und ich glaube auch nicht, dass ich das selber wirklich überzeugend geschafft hätte. Vielleicht hätten Sucineris Beiträge aber wenigstens durch ein paar eingestreute direkte John-Zitate aus John-Storys ein bisschen mehr John-Flair bekommen können, denn das habe ich dann schon ein wenig vermisst.Das habe ich wirklich nicht drauf. Da erkenne ich meine Grenzen voll und ganz an! Darum bin ich ja auch so beeindruckt, wie John das immer in seiner Nymphenburg so brilliant hinkriegt.Oder du ja auch bei Raifuseba no rekishi (osä).
Ich hatte mich ja während dem Lesen gefragt, wie das Ganze denn wohl aufgelöst werden könnte. Eigentlich schien es relativ offensichtlich zu sein, dass Nora das Duell gewinnen würde, weswegen so ein Ausgang schon ziemlich vorhersehbar gewesen wäre. Andererseits wäre ein Sieg Sucineris jetzt auch kein besonders befriedigender Schlusspunkt gewesen. Deine Lösung finde ich deswegen optimal: Nora gewinnt zwar erstmal das Duell, wird dann aber (aus nachvollziehbaren Gründen) disqualifiziert. Das ist wirklich das perfekte Ende für dieses Finale, um sowohl ein langweiliges Happy End als auch eine irgendwie dann ja eher witzlose Niederlage Noras zu vermeiden. Mir hat nur am Ende ein bisschen eine Aussicht darauf gefehlt, was Nora jetzt für sich aus dieser Erfahrung mitgenommen hat. Ich hatte ja ein wenig drauf gehofft, dass sie Ohnebohns Angebot ausschlägt und beim nächsten Turnier dann ganz ordnungsgemäß antreten will - immerhin muss sie doch eigentlich erkannt haben, dass sie das Zeug hat, durchaus auch auf ganz normalem Wege bis ins Finale zu kommen. Zumindest hätte nochmal thematisiert werden können, dass es diese Entscheidung zwischen dem Job und der künstlerischen Verwirklichung überhaupt gibt, denn das ist ja nun schon ein interessanter Konflikt, der sich da ergeben hat, der aber in der Geschichte leider gar nicht mehr angesprochen wird.Stimmt, das wäre wirklich noch gut gewesen, um die Geschichte rund abzuschließen. Dass Nora auch auf gewöhnlichem Wege ins Finale kommen könnte, hatte ich so glaub ich nicht im Sinn. Das sollte schon wie eine einmalige Gelegenheit für sie aussehen. Sucineri hat sich ja letzten Endes auch dadurch, dass sie eine attraktive Frau ist, zu diesen doch eher plumpen Wendungen verleiten lassen. Gegen eine Frau oder einen abgebrühteren Mann hätte Nora wahrscheinlich den kürzeren gezogen. Womit ich natürlich nur ihre momentane Verfassung meine. Großes Potenzial schlummert bestimmt in ihr. Und darum hätte sie ja dann natürlich auch nachvollziehbar ihre Schreibverbundkarriere an den Nagel hängen und eine Duellantenkarriere beginnen können.
Was ich eigentlich sagen will: Dass Nora sich da am Ende hinstellt und sagt "Och, ich bin ja so gut, dass ich so ein Turnier gewinnen kann!", das hätte ich überzogen gefunden. Prinzipiell hast du aber recht.
Noch ein paar Anmerkungen zu einzelnen Stellen:
Das finde ich schon sehr weit hergeholt, dass so ein völlig üblicher und schon zum geflügelten Wort gewordener Vergleich von der Jury so hochgelobt wird. Das würde hier doch niemand irgendwie kommentieren, wenn in einem Speedbattle jemand "wie ein Wirbelwind" schreiben würde. Im Gegenteil stelle ich mir das als ziemlich absurdes Szenario vor, wenn dann in den Kommentaren alle völlig aus dem Häuschen wären deswegen. §ugly
Naja, wenn Katy Perry sich einen roten Zylinder aufsetzt, dann sind da auch in Tausend Zeitschriften Fotos von zu sehen und die Fachwelt zerreißt sich das Maul darüber, obwohl rote Zylinder schon lange ein alter Hut sind. (§ugly) Damit wollte ich halt betonen, dass die Schreibduelle wirklich schon diese Prominenz erreicht haben, wo aus jedem Lüftchen ein Drama gemacht wird.
Die allgemeine Qualität der Speedbattle-Geschichten scheint ja in Khorinis deutlich höher zu sein als hierzulande. :D
Da kann ich quasi wieder dasselbe zu schreiben: Wenn Katy Perry auf der Bühne steht und "Hello!" ruft, brüllt und tobt die Menge ja auch. :grinundwe
Sehr schöne Stelle! :D Und auch ein weiteres eindeutiges MiMo-Indiz, das für mich von Anfang an keinen Zweifel an deiner Autorschaft gelassen hat!Dieses Jahr wird alles anders. Ich werde eine bierernste Geschichte schreiben, verlasst euch drauf! :o
John hatte ja in seinem Kommentar lobend erwähnt, dass sich die Geschehnisse so natürlich anfühlen, weil sie wie eher zufällige Ereignisse nebeneinander stehen und nicht alle miteinander verknüpft sind. Ich muss aber sagen, dass mir genau dieser Aspekt an der Geschichte nicht so gut gefällt. Gerade das Interview mit Sucineri steht schon sehr für sich und hat für den Rest der Geschichte dann kaum noch eine Bedeutung, außer dass Nora hier eben ihrem späteren Kontrahenten schon mal begegnet ist. Ich hatte eigentlich schon erwartet, dass das mehr oder weniger gefälschte Interview nochmal Konsequenzen haben würde, aber darauf wird dann gar nicht mehr eingegangen. Genauso kommt auch der Rollentausch mit Catalina völlig aus dem Nichts und wird nicht irgendwie aus dem bisherigen Geschehen hergeleitet. Das ist für mich glaube ich auch so die größte (und eigentlich einzige größere) Unstimmigkeit der Geschichte, dass die Kristalldame Nora irgendwie kennt oder aussucht und diesen sehr umständlichen und wenig nachvollziehbaren Weg wählt, um mit dem Konflikt zwischen Händeschüttelverpflichtung und Finalteilnahme umzugehen. Grundsätzlich finde ich die Idee super, dass Nora da plötzlich ins Finale geschmissen wird und unvorbereitet auf einen der größten Speedbattle-Veteranen überhaupt trifft, aber das hätte schon besser eingeleitet werden können. Da hätte es einfach bessere Möglichkeiten als dieses Händeschütteln gegeben, um das zu erklären, und wenn sich die Kristalldame und Nora vorher schon mal über den Weg gelaufen wären, dann wäre es auch nachvollziehbarer gewesen, dass die Kristalldame Nora plötzlich dieses Angebot macht. So ganz perfekt durchdacht ist die Geschichte meiner Meinung nach also nicht, vor allem wenn ich sie mit der neuen Gellert-Story vergleiche, bei der alles stimmiger ineinander gegriffen hat und besser geplant wirkte, obwohl du da ja eigentlich viel schlechter planen konntest. :DDie Gellertgeschichte war vermutlich sogar deutlich besser durchgeplant als Mit Feder und Tinte, Vorgaben hin oder her. §ugly
Ich muss ja jetzt auch mal sagen, dass es mich ja jedes Mal freut, wenn du jede nur erdenkliche Gelegenheit nutzt, um Werbung für die Reifeprüfung zu machen. :D Ob Ewek mir nun ein Logikbuch schenkt, Eddie über Dämonenstorys nachgrübelt oder ich eine ganz andere Geschichte zum Wettbewerb anmelde, immer kommst du um die Ecke betonst noch mal, dass dir die Gellertstory gefallen hat. Das finde ich großartig. :gratz
Und ich finde es auch gut, dass ich zu diesem Aspekt jetzt eine zweite Meinung habe. Von daher hat sich meine Teilnahme mit Feder und Tinte von jetzt an schon voll gelohnt. Mir war diese Aussage von John, dass die Geschichte ihren Reiz gerade dadurch gewinnt, dass alles wie zufällig abläuft, nämlich auch irgendwie sehr gut in Erinnerung geblieben.
Allzu schlimm ist das dann aber auch wieder nicht, denn am Ende bleibt vor allem der Eindruck einer sehr sympathischen und unterhaltsamen Geschichte, die einfach Spaß macht. Und als Wichtelgeschichte ist die Story in jedem Fall erstklassig und ganz klar eine der besten Wichtelgeschichten aus dem letzten Jahr. Alles ist sehr liebevoll auf Xrüssi abgestimmt, und ihren großen Errungenschaften für das Story-Forum hast du mit der Geschichte ein würdiges Denkmal gesetzt. Da finde ich es ja schon sehr schade, dass sie glaube ich nie was dazu gesagt hat, oder? An der Story kanns jedenfalls nicht liegen, denn da kann man sich als Bewichtelter wirklich nur freuen, wenn man so eine Geschichte bekommt.
Auch mit diesen abschließenden Worten machst du mir noch mal eine sehr große Freude, Laido! Es ist richtig, Xrüssi hat nie auch nur einen Smiley zu der Geschichte geschrieben. Und ich hatte beim Schreiben schon die ganze Zeit Angst, dass ihr das überhaupt nicht gefallen könnte, weil ich ja gegen ihren damals ziemlich eindrucksvoll kundgetanen Willen (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/853421-M-Story-Das-einzig-wahre-Storyforum?p=13461426&viewfull=1#post13461426) gehandelt habe. :( Vielleicht taucht sie ja wie jedes Jahr pünktlich zum NaNo wieder hier auf und sagt doch noch was dazu...
Vielen, vielen Dank für diesen konstruktiven, lobenden und interessanten Kommentar, Laido! Dass ich deine Stimme ergattere, hätte ich echt nicht erwartet! §ugly
John Irenicus
26.09.2016, 15:30
Ich meine mich zu erinnern, dass sie bei John damals nicht so gut angekommen ist. Darum und weil ich die auch ziemlich schön finde, freut mich dieser kleine Satz wohl in diesem ganzen Kommentar am meisten. ^2^
Das stimmt so nicht so ganz!
Ein bisschen dünn daher kommt allerdings Tymon, wie ich finde. Dafür, dass es am Ende noch diese sehr witzige und auch ein bisschen anrührende Wichtelszene gibt, hat man vorher halt nicht so viel von ihm bemerkt. Andererseits macht das am Ende ja auch so ein bisschen den Clou aus: Tymon wirkte die ganze Zeit über einfach wie der unverbindlich freundliche Arbeitskollege, bis man dann bei seiner Nervosität bei Übergabe des Geschenks schon sehr deutlich Lunte riecht – um dann am Ende seinen wahren „Plan“ enthüllt zu bekommen. Schon süß, wie er das Wichteln zum Vorwand nehmen wollte, Nora etwas zu schenken, dabei aber leider nicht mitbekommen hat, dass das zur Tarnung nicht geeignet ist, weil Nora ja gar nicht mitmacht. Dass das dann alles eher so ein bisschen plötzlich kommt, trägt, wie gesagt, dann ja doch zum Ende bei. Da ist die Überraschung, auch für Nora als Person selbst, ja dann doch noch ein bisschen größer, weil Tymon vorher mehr oder minder unauffällig agiert hatte. Von daher ist die zurückhaltende Charakterisierung Tymons gut begründbar und hat auch einen Nutzen.
Ich war da nur ein bisschen hin und hergerissen, aber dabei ging es gar nicht um die Herzigkeit der Szene als solcher, die fand ich nämlich wirklich so oder so gut und tue das auch immer noch. Ich wusste nur nicht, wie ich es finden soll, dass ansonsten nicht so viel mit Tymon los war während der Geschichte. Letzten Endes fand und finde ich aber gerade deshalb diesen Überraschungsmoment, dass er dann auf einmal mit sowas um die Ecke kommt, ganz gut.
Und ich finde es auch gut, dass ich zu diesem Aspekt jetzt eine zweite Meinung habe. Von daher hat sich meine Teilnahme mit Feder und Tinte von jetzt an schon voll gelohnt. Mir war diese Aussage von John, dass die Geschichte ihren Reiz gerade dadurch gewinnt, dass alles wie zufällig abläuft, nämlich auch irgendwie sehr gut in Erinnerung geblieben.
Jo, und ich bleibe auch dabei, dass ich das an der Geschichte besonders gut finde!
Das stimmt so nicht so ganz!
Ich war da nur ein bisschen hin und hergerissen, aber dabei ging es gar nicht um die Herzigkeit der Szene als solcher, die fand ich nämlich wirklich so oder so gut und tue das auch immer noch. Ich wusste nur nicht, wie ich es finden soll, dass ansonsten nicht so viel mit Tymon los war während der Geschichte. Letzten Endes fand und finde ich aber gerade deshalb diesen Überraschungsmoment, dass er dann auf einmal mit sowas um die Ecke kommt, ganz gut.
Hätte ich wohl doch besser noch mal nachgucken sollen! §danke
Jo, und ich bleibe auch dabei, dass ich das an der Geschichte besonders gut finde!
Das ist ja auch gut so, dass du jetzt nicht einfach unter Laidos Meinung einknickst. :D
Vaterliebe
von Lord Regonas
In seiner neuesten Geschichte besticht Regonas durch horrende Angst und rührende Fürsorge. Ähnlich wie bei Saw II sind mir hier am Anfang wieder die schaurig-schönen Beschreibungen aufgefallen, die scheinen dir echt gut zu liegen! Die Gefühle des Vaters sind zu jedem Zeitpunkt nachvollziehbar und die Tragik der ganzen Situation, dass er auch einfach schon früher hätte fliehen können, das alles hätte vermeiden können, wird wirklich brutal wiedergegeben. Besonders fies kommt das Ende der Geschichte dadurch daher, dass der Tochter ja erst in dem Moment etwas zustößt, in dem man eigentlich schon dachte, dass sie in Sicherheit ist. Und dabei ist es auch noch so bestechend logisch, dass ein halb verhungertes Kind sich einfach das erstbeste essbar aussehende in den Mund stopft, das es findet. Letztendlich ist es nur ein Zufall, der die Situation in dem Tod der Kleinen eskalieren lässt, da verbleibt man wirklich mit einem sehr unangenehmen Gefühl im Bauch. Wären sie nicht auf der Flucht gewesen, hätte die Kleine nicht solch einen Hunger ausgestanden und hätte dann vielleicht auch gar nicht den Pilz gegessen, sie wären ja nicht mal im Wald gewesen. Der Vater wird sich von seinen Vorwürfen also nicht freimachen können, obwohl es nicht der Ork war, der seiner Tochter den Rest gegeben hat.
Die Stimmung der Geschichte hat mich übrigens an "Die letzten Glühwürmchen" erinnert, und das ist als extremes Lob zu verstehen. Jener Film ist nämlich die wohl beste Tragödie, die ich je gesehen habe und ist jedem ans Herz zu legen, der beim abendlichen Filmegucken mal ein Tränchen rausdrücken möchte.
Der Vergleich mit solchen Großkalibern lässt es schon erahnen: Vaterliebe hat mir sehr gut gefallen. Sie bleibt sehr kurz und schlicht, aber für eine kurze, schlichte Geschichte ist sie wirklich sehr, sehr gut.
Und apropros Vergleich: Wie sehr Regonas hier wohl autobiographisch geworden ist?
Zu guter letzt ist die Story sogar nahezu fehlerfrei! Ich will niemanden kränken, aber ich vermute fast, dass Ajnif da ihre Finger im Spiel hatte. :p
Denn er realisierte in diesem Moment, dass er hätte all dies hätte verhindern können. Hier ist trotzdem ein "hätte" zu viel. ;)
John Irenicus
26.09.2016, 16:19
Also ich habe bei "Vaterliebe" schon einige Fehler gefunden, sie aber nicht erwähnt, weil Regonas ja mal vor Jahren meinte, ich bräuchte ihm seine Rechtschreibfehler nicht aufzeigen, ihm wäre das ja eh egal. Tja, und wenn der Lord befiehlt, dann gehorche ich, so einfach ist das! |-)
Also ich habe bei "Vaterliebe" schon einige Fehler gefunden, sie aber nicht erwähnt, weil Regonas ja mal vor Jahren meinte, ich bräuchte ihm seine Rechtschreibfehler nicht aufzeigen, ihm wäre das ja eh egal. Tja, und wenn der Lord befiehlt, dann gehorche ich, so einfach ist das! |-)
Ach, so ist das! Na dann bin ich ja mal froh, gar nicht mehr gefunden zu haben. :p
Laidoridas
26.09.2016, 19:02
Es gibt doch durchaus so Jahrespraktika, oder? In solchen Branchen, wo man an richtige Jobs nur mit Berufserfahrung rankommt. Ich glaube, Werbeagenturen sind da so ein Fall, und das ist ja gar nicht sooo unähnlich zu Noras Gewerbe. Dass Nora dann schon über ein Jahr da sein müsste, hab ich wahrscheinlich wieder einfach nicht bedacht. Man muss dazu halt auch sagen, dass ich die Story (u.a. wegen des NaNo!) fast an einem Tag geschrieben habe. So getresst wie damals war ich wohl nicht mal während des letzten SnB. $§p4
Das hätte ich jetzt aber nicht gedacht, denn irgendwie hektisch zusammengeschustert wirkt die Story ja wiederum nicht.
Nora hat dann wahrscheinlich wirklich ein Jahrespraktikum dort und arbeitet länger als ein Jahr, weil sie natürlich zum NaNo pausieren musste und den Monat dann später nachholen muss. :D
Am besten wäre es vermutlich gewesen, wenn das in einem Feuerwerk aus Absurdität gegipfelt wäre, sie sich in jedem Post wieder mit Abstrusität überboten hätten. Aber dafür ist es ja nun auch zu spät.
Das hängt auch davon ab, wie weit man da ins Parodistische gehen will. Ich hätte das wahrscheinlich wirklich so gemacht, allein schon aus der Überlegung heraus, dass die Alternative dann ja darin besteht, eine ernsthaft hochklassige Speedbattle-Geschichte zu schreiben, und das ist ja eben nicht so einfach. Andererseits ist es bei uns im Forum jetzt auch nicht so, dass die Finalbattles immer wahnsinnig großartig sind. Da muss man sich ja nur mal das erste WM-Finale zwischen John und mir anschauen, das war ja nun auch nicht unbedingt so finalwürdig. :D
Das habe ich wirklich nicht drauf. Da erkenne ich meine Grenzen voll und ganz an! Darum bin ich ja auch so beeindruckt, wie John das immer in seiner Nymphenburg so brilliant hinkriegt.Oder du ja auch bei Raifuseba no rekishi (osä).
Naja, das war ja nur ein bisschen an deinen Stil angelehnt. John hat das schon wirklich enorm gut drauf, das find ich auch immer wieder beeindruckend.
Stimmt, das wäre wirklich noch gut gewesen, um die Geschichte rund abzuschließen. Dass Nora auch auf gewöhnlichem Wege ins Finale kommen könnte, hatte ich so glaub ich nicht im Sinn. Das sollte schon wie eine einmalige Gelegenheit für sie aussehen. Sucineri hat sich ja letzten Endes auch dadurch, dass sie eine attraktive Frau ist, zu diesen doch eher plumpen Wendungen verleiten lassen. Gegen eine Frau oder einen abgebrühteren Mann hätte Nora wahrscheinlich den kürzeren gezogen. Womit ich natürlich nur ihre momentane Verfassung meine. Großes Potenzial schlummert bestimmt in ihr. Und darum hätte sie ja dann natürlich auch nachvollziehbar ihre Schreibverbundkarriere an den Nagel hängen und eine Duellantenkarriere beginnen können.
Was ich eigentlich sagen will: Dass Nora sich da am Ende hinstellt und sagt "Och, ich bin ja so gut, dass ich so ein Turnier gewinnen kann!", das hätte ich überzogen gefunden. Prinzipiell hast du aber recht.
Sie hätte sich auch gar nicht zwingend dafür entscheiden müssen, das hätte auch ruhig offenbleiben können. Aber so die Möglichkeit nochmal aufzuzeigen und Nora ein bisschen drüber nachgrübeln lassen, das hätte ich eben schön gefunden.
Dieses Jahr wird alles anders. Ich werde eine bierernste Geschichte schreiben, verlasst euch drauf! :o
Hast du doch schon mal mit "Verunreinigtes Licht" gemacht, war trotzdem nicht schwer zu erkennen. :p
Mir gehts ja aber ganz genauso. Ich kann auch schreiben was ich will, es wird sofort erkannt. Aber ich habe auch nicht so richtig Lust drauf, mich irgendwie zu verstellen, deswegen muss ich das wohl so akzeptieren!
Ich muss ja jetzt auch mal sagen, dass es mich ja jedes Mal freut, wenn du jede nur erdenkliche Gelegenheit nutzt, um Werbung für die Reifeprüfung zu machen. :D Ob Ewek mir nun ein Logikbuch schenkt, Eddie über Dämonenstorys nachgrübelt oder ich eine ganz andere Geschichte zum Wettbewerb anmelde, immer kommst du um die Ecke betonst noch mal, dass dir die Gellertstory gefallen hat. Das finde ich großartig. :gratz
Die Geschichte hat mir halt auch echt gut gefallen und ist ja nun auch das aktuellste Vergleichsmaterial von dir. :)
Auch mit diesen abschließenden Worten machst du mir noch mal eine sehr große Freude, Laido! Es ist richtig, Xrüssi hat nie auch nur einen Smiley zu der Geschichte geschrieben. Und ich hatte beim Schreiben schon die ganze Zeit Angst, dass ihr das überhaupt nicht gefallen könnte, weil ich ja gegen ihren damals ziemlich eindrucksvoll kundgetanen Willen (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/853421-M-Story-Das-einzig-wahre-Storyforum?p=13461426&viewfull=1#post13461426) gehandelt habe. :( Vielleicht taucht sie ja wie jedes Jahr pünktlich zum NaNo wieder hier auf und sagt doch noch was dazu...
Da hast du dich aber ganz schön was getraut! Ich hoffe mal, der Fluch wirkt nicht auch bei Comics, ansonsten bin ich wohl auch geliefert. :scared:
Winterkälte
von DerGroßeDummeMann
Wieder eine sehr düstere und gruselige Story, dieses Mal auf Käfer als das Objekt der Angst spezialisiert. Ich hatte irgendwie gedacht, dass die Story für Laido ist, weil ich mich noch daran erinnern kann, dass er sich mal in der Taverne über eine riesige Motte beklagt hat, die es zu ihm ins Zimmer geschafft hatte. Inwiefern die Story auf ali zugeschnitten ist, erkenne ich gar nicht, aber das muss ja auch gar nicht sein.
Die Geschichte ist jedenfalls voll mit Momenten, die mir eine Gänsehaut versetzt haben. Die Beschreibungen waren tatsächlich so intensiv, dass die Kälte, die Käferbisse, das Geraschel der Käfer richtig nachfühlbar war. Einzig und allein unter dem Geruch konnte ich mir nichts vorstellen. Ich bin sowieso jemand, der so gut wie nie etwas riecht, aber gerade bei Käfern hab ich eigentlich noch nie einen Geruch wahrgenommen (Und wahrscheinlich sollte ich glücklich darüber sein! :scared:). Das war natürlich ein bisschen schade, weil ja gerade der Geruch dieser Käfer eine ganz zentrale Bedeutung hatte.
Sehr gelungen hast du dich aber nicht auf dem Käfergrusel ausgeruht sondern noch allerhand andere Elemente damit verwoben. Die Ungewissheit, was eigentlich mit Elsa passiert ist, und die Elternteile, die nacheinander versuchen sie umzubringen, haben sich da schön zu einem Gesamtbild eingefügt. Ich fand auch die Mordmethode der Mutter irgendwie sehr schön. So eine simple und doch wirkungsvolle Idee. Hätte sie ihre Tochter gefesselt, wäre ihr Plan wahrscheinlich sogar aufgegangen. Warum sie das nicht getan hat, habe ich auch gar nicht richtig nachvollziehen können. Man weiß zwar nicht wie alt die Tochter ist, aber man müsste ihr doch schon zutrauen können, ihre Mutter zu überwältigen und dann einfach wieder alle Fenster zu schließen und Feuer zu machen.
Schade finde ich, dass über den Hintergrund so viel im Unklaren bleibt. Mich hätte nämlich noch brennend interessiert, wie viel und vor allem woher die Eltern eigentlich von diesen gefährlichen Käfern wussten und warum sie dann eigentlich mitten in diesem Wald gewohnt haben. Dafür muss es doch Gründe gegeben haben! Zu viel zu erklären ist für so eine Horrorstimmung natürlich nicht zuträglich, aber ganz am Ende hätte ich diese Informationen trotzdem gerne gehabt.
Ich weiß noch, dass ich dir diese intensiven Beschreibungen gar nicht zugetraut und deshalb Xrystal zur Urheberin der Geschichte auserkoren hatte. Jetzt, wo ich sie noch mal gelesen habe, muss ich natürlich zugeben, dass man anhand des Lesbensexes schon hätte drauf kommen können. Das kann man im Nachhinein aber natürlich immer leicht sagen. Auf jeden Fall hast du mich mit dieser Geschichte positiv überrascht!
Sie erschrak, als ihr klar wurde, dass sie sich in ebenjenen Gemächern befand, aus denen sie vor kurzem erst erst geflohen war,
Du bist über sie hergefallen und als sie sich gegen deine abartigen Gelüste zur Wehr setze hast du sie getötet und mit ihrer Leiche Schande getrieben.“
„Er hat dich doch vorhin doch nicht gestört.“
Irgendwann bin ich dann ganz verzweifelt hierher zurükgekehrt und habe dich in deinem Bett liegen gesehen.
Tausende kleine schwarze Käfer wuselten auf dem Körper herum und bedeckten ihn ganz. Alexandra unterdrückte ihren Ekel und nährte sich, um sich die Sache genauer anzusehen.
Der Arm war ganz und gar zerfleischt und und in den Wunden krochen die Käfer herum und fraßen sich tiefer in den Körper hinein.
DerGroßeDummeMann
27.09.2016, 11:43
Wieder eine sehr düstere und gruselige Story, dieses Mal auf Käfer als das Objekt der Angst spezialisiert. Ich hatte irgendwie gedacht, dass die Story für Laido ist, weil ich mich noch daran erinnern kann, dass er sich mal in der Taverne über eine riesige Motte beklagt hat, die es zu ihm ins Zimmer geschafft hatte. Inwiefern die Story auf ali zugeschnitten ist, erkenne ich gar nicht, aber das muss ja auch gar nicht sein.
Ursprünglich hatte ich eine Story geplant, die auf ali zugeschnitten war und eher so war, wie meine sonstigen Geschichten hier, aber da habe ich nach einer Seite oder so aufgegeben, weil ich einfach keinen Weg sah, diese Geschichte weiterzuschreiben. Weil ich gerade dabei war, so eine Gruselgeschichte zu schreiben (die jetzt immer noch nicht fertig ist §gnah), habe ich daraus einfach die Grundstimmung übernommen und einfach mal drauflos geschrieben.
Am Ende war dann wirklich gar nichts auf ali abgestimmt, aber das war mir dann doch lieber, als gar nichts abzuliefern. Das war eben die Geschichte, die ich zu dieser Zeit schreiben konnte, auch wenn ich gerne eine nettere geschrieben hätte.
Die Geschichte ist jedenfalls voll mit Momenten, die mir eine Gänsehaut versetzt haben. Die Beschreibungen waren tatsächlich so intensiv, dass die Kälte, die Käferbisse, das Geraschel der Käfer richtig nachfühlbar war. Einzig und allein unter dem Geruch konnte ich mir nichts vorstellen. Ich bin sowieso jemand, der so gut wie nie etwas riecht, aber gerade bei Käfern hab ich eigentlich noch nie einen Geruch wahrgenommen (Und wahrscheinlich sollte ich glücklich darüber sein! :scared:). Das war natürlich ein bisschen schade, weil ja gerade der Geruch dieser Käfer eine ganz zentrale Bedeutung hatte.
Manche Käfer geben so einen beißenden Geruchsstoff von sich, wenn sie sich bedroht fühlen, wahrscheinlich um ihre Feinde einzuschüchtern oder so. Das riecht dann schon sehr unangenehm und geht auch ein paar Stunden nicht von der Hand ab. Davon war auch die Idee von diesem Geruchsstoff inspiriert.
Schade finde ich, dass über den Hintergrund so viel im Unklaren bleibt. Mich hätte nämlich noch brennend interessiert, wie viel und vor allem woher die Eltern eigentlich von diesen gefährlichen Käfern wussten und warum sie dann eigentlich mitten in diesem Wald gewohnt haben. Dafür muss es doch Gründe gegeben haben! Zu viel zu erklären ist für so eine Horrorstimmung natürlich nicht zuträglich, aber ganz am Ende hätte ich diese Informationen trotzdem gerne gehabt.
Ja, das ist halt so die Sache, wie man solche Erklärungen möglichst smooth in die Story mit einbaut. Und da habe ich einfach keine gute Möglichkeit gesehen. So Erklärdialoge hat mir John ja sowieso in den Kommentaren zu meinen anderen Geschichten auch immer ziemlich kritisiert, weil die halt langweilig geschrieben haben. Deshalb habe ich mir das im Laufe der Zeit abgewöhnt.
Jetzt, wo ich sie noch mal gelesen habe, muss ich natürlich zugeben, dass man anhand des Lesbensexes schon hätte drauf kommen können.
Hab ich das echt schon so oft gemacht? Ich kann mich spontan nur an die eine Kussszene bei Prinzessin Lena erinnern.
Vielen Dank jedenfalls für deinen wohlmeinenden Kommentar. :gratz
Hab ich das echt schon so oft gemacht? Ich kann mich spontan nur an die eine Kussszene bei Prinzessin Lena erinnern.
Mir fällt auch kein zweites Mal ein, aber Prinzessin Lena ist für mich nun mal die DGDM-Story. Vielleicht einfach nur, weil sie die längste ist. Wenn ich an deine Geschichten denken muss, fällt mir die auf jeden Fall immer als erstes ein. :D
Stille Nacht
von Eddie
Das wahrscheinlich einzige Mal, dass ein echtes Weihnachtslied fast unverändert in einer Story angestimmt wurde. :D
Eddie verlässt sich auf ein für ihn typsiches Szenario: Mann, der Sex mit einer Frau hatte, verfällt in teils schwermüige Gedanken über sein Leben. Dieses Mal ist es Valentino und das auch noch während des heiligen Abendes! Die Besinnlichkeit kommt wirklich rüber und man bekommt richtig das Gefühl, dass Heiligabend etwas Besonderes ist. Dass an diesem Abend sogar Valentino sentimental wird und über eine Veränderung seines Lebenswandels nachdenkt... Von dem Ende war ich damals ein wenig enttäuscht, weil Valentino dann doch wieder nur der unverbesserliche Sünder ist und sich gleich nach der nächsten Frau umguckt, als ich die Geschichte gerade noch mal gelesen habe, kam mir aber ein ganz anderer Gedanke: In so einer Stimmung wie er da gerade ist, könnte es ja sogar sein, dass er sich mit der Frau ein wenig ernsthafter unterhält und sie nicht nur versucht in die Kiste zu bekommen, sich vielleicht endlich mal das Ziel setzt, dauerhaft mit einer Frau zusammen zu sein, weil er ihr seine sentimentale Seite schon längst gezeigt hat und nicht mehr fürchten muss, dass sie sie entdeckt. Ist natürlich fraglich, ob eine Frau mit Valentino in der Stadt leben will, in der er gefühlt jede Frau schon verführt hat, aber ich möchte mir diese romantische Lesart mal lieber nicht schon selbst ausreden. :D Ich weiß jedenfalls nicht, ob es beabsichtigt ist, dass das Ende so offen und ambivalent lesbar ist, da hättest du jedenfalls ruhig noch eine halbe Zeile deutlicher werden können.
Ajnif wolltest du damit ja vielleicht zeigen, dass selbst die rüpelhaftesten Männer auch ihre weichen Seiten haben, für den Fall, dass sie das beim Zusammenleben mit Regonas mal vergessen sollte. :grinundwe
Was unterm Strich jedenfalls bleibt, ist eine wahrhaft weihnachtliche Geschichte, die einem ein schönes Gefühl hinterlässt. :)
Propaganda
von alibombali
ali bleibt seiner Lieblingskategorie treu. Ob meine Stimme auch ali treu bleibt, muss sich erst noch zeigen!
Die Story erzählt relativ gemächlich die Erfahrungen eines unfreiwilligen Rekruten in der Inquisitionsarmee. Irgendwie hat es mir gefallen, dass sie im Risenuniversum angesiedelt war. So nette Erinnerungen sind mit den Namen und Orten verbunden und so lange ist es her, dass ich mich mal mit ihnen beschäftigt habe.
Die gedrückte Stimmung kommt rüber, der tragische Schluss rundet die Geschichte hübsch ab. Würde die Geschichte nicht "Propaganda" heißen, hätte ich glaube ich gar nicht erkannt, dass es in dieser Geschichte um Propaganda gehen soll, so dezent ist das Thema in den Rest eingeflochten. Treffend bleibt der Titel aber trotzdem, da hast du schon sehr gut Maß gehalten.
Viel mehr fällt mir ehrlich gesagt auch gar nicht zu sagen ein. Die Geschichte vermittelt eine Stimmung und das tut sie auch gut, ist aber an keiner Stelle mitreißend oder überraschend. Der tragische Schluss hinterlässt auch nicht mehr als einen bitteren Nachgeschmack. Ich würde sagen, es fehlt der Geschichte an markanten Stellen, an die man sich auch Tage später noch erinnert und für die man die Geschichte wirklich mögen kann.
So finde ich die Story halt einfach nur gut, und nicht mehr, wie ich es sonst meistens bei deinen Geschichten tue. Aber ich hab auch einfach nicht so viel für schwermütige Literatur über wie für andere Genres. :gratz
Laidoridas und die unangenehme Dessert-Metapher
von John Irenicus
Post 1 - 6
Seit Jahren schon weiß ich um die Existenz dieser Geschichte mit dem verheißungsvollen Titel und doch habe ich nie auch nur angefangen sie zu lesen. Nun habe ich endlich einen Schubser bekommen und die Geschichte angefangen zu lesen, die im Verlauf der Jahre wohl die wildesten Erwartungen in mir geschürt hat. Aber wie das mit Erwartungen immer so ist, treffen sie dann ja doch meistens nicht zu. Ich hatte mir eine flotte Handlung mit allerlei Absurditäten vorgestellt, aber es beginnt ganz im Gegenteil sehr beschaulich und mit viel Liebe zum Moment. Der ganze erste Post beschreibt ja nichts weiter als dieses Stehen im Regen und Laidos Eindrücke nach dem ominösem Erwachen. Die Beschreibungen haben wirklich gut funktioniert. Ich hatte genau vor Augen welche Art von grünem Gitterzaun du meinst und konnte quasi schon fühlen, wie meine eigenen Klamotten an mir zu kleben begannen! Der etwas unheimlich beschriebene Wald hinter dem Zaun wird hier erstmal nur deskriptiv behandelt. Ich muss ja sagen, dass ich solche Waldstücke irgendwie immer wahnsinnig interessant finde. Da geht ja sonst wahrscheinlich nie jemand rein und in mir steigt bei solch einem Anblick dann immer der Wunsch auf, einfach mal über de Abgrenzung zu gehen und mir den genauer anzugucken. Nun, Laido scheint da anderer Meinung zu sein, aber vielleicht kommt dieser Wunsch ja noch, wenn er wieder Zeit hat, sich über andere Sachen Gedanken zu machen als sich selbst. Herrlich fand ich ja die ersten Worte des hier noch namenlosen Protagonisten: "So'n Driss!" :D Da musste ich wirklich in mich hineinschmunzeln, weil es einfach nicht laidotypischer gegangen wär! Doch dann kamen Schock und Zweifel über mich, als ich mich wieder an das Datum des Posts erinnerte: Hat Laido sich diesen markanten Spruch vielleicht gar nicht selbst ausgesucht, sondern hat ihn von John auf den Leib geschrieben bekommen? Hat Laid einfach den ersten Satz seiner Inkarnation für sich übernommen und von da an regelmäßig verwendet? Was war zuerst da, das Huhn oder das Ei? Ich, der erst viel später dazustieß, kann mir diese Frage nicht beantworten.
So real sich die Szene auch anfühlt, so echt einem der Rastplatz, die Autobahn, der Zaun und der Wald vorkommen, so surreal fühlt es sich auch an, dass Laido da mutterseelenallein ist und nicht mal parkende Autos auf einem so großen Rastplatz zu finden sind - und das obwohl die Autobahn scheinbar gut befahren ist! Das war für mich dann so das kleine Detail, dass die ganze folgende Stimmung prägte. Die Frage, warum Laido da eigentlich so allein ist, wurde bislang ja noch nicht weiter vertieft, ist aber trotzdem immer dadurh spürbar, dass auch in dem Hotel, ihm alle ständig an den Kopf werfen, dass er der einzige Gast ist. Und das ist ja auch mal ein Umstand, der nichts mit der Amnesie zu tun hat und trotzdem unangenehm ist. Denn sonst ist ja eigentlich alles bestmöglich. Lauter freundliche und hilfsbereite Leute, die ihn nicht bedrängen und denen Geld (erstmal zumindest) egal ist.
Auch im Hotel rufen deine Beschreibungen immer sofort Bilder wach. Der flirrende Fernseher, die braunen Holztöne, der Thresen, der obligatorische grüne Teppich... Da hast du irgendwie immer genau die richtigen Details rausgepickt, dass man sofort so ein typisches, etwas altmodisches Hotel vor Augen hat. :D Mich macht nur der Gedanke ein bisschen traurig, dass ich wahrscheinlich nicht mal die Hälfte aller Anspielungen verstehe. Gerade die Auswahl der Fernsehsendungen, die einem von Gerd da so an die Backe gelabert werden, steht bei mir im Verdacht etwas mit damaligen Tavernen- oder PN-Gesprächen zu tun zu haben. Vielleicht ist sogar die verschwundene Fernbedienung ein Erlebnis, das dem originalen Laido mal so widerfahren ist! Oder doch eher die trockenen Spinatspätzle? Ich werde es hoffentlich bald von dir erzählt bekommen!
Lustig fand ich ja, dass das Geschehen beim Spinatspätzleessen sowieso schon wie eine ewig lange Tortur erscheint, in der Laido einfach nur mühselig versucht den Berg Spätzle zu bewältigen, und dann sitzt er da auch noch geschlagene fünf Jahre. §ugly Einen besseren Zeitpunkt für so eine Fortsetzungspause hätte es wohl nur schwer geben können. :D
Ich bin jedenfalls mal gespannt, ob es noch weitere merkwürdige Gothicanspielungen geben wird, die an Laidos Erinnerungsblockaden rütteln. Vielleicht sind sie ja letzten Ende der Schlüssel, um seine Amnesie zu lösen! Gothic ist eben so sehr der Mittelpunkt von Laidos Leben, dass er das nicht vergessen haben kann, wie? :D
Bei der Namensidskussion mit Melanie musste ich übrigens ziemlich schmunzeln: Melanie ist meines Erachtens nach ein total furchtbarer Name. Den hab ich sofort mit einer ganz zickigen Betonung im Ohr. Vielleicht liegt es auch an einer Melanie aus meiner Grundschulklasse, die ich nicht mochte (Hallo, Melanie, du blöde Kuh!). Während Astrid hingegen ungelogen im Moment ganz oben auf meinem Zettel steht und dementsprechend wohl der Name für meine nächste weibliche Hauptrolle wird. Dass das für mich so komplett andersrum ist wie in deiner Geschichte von Melanie dargestellt! :D
Euphorisiert haben mich natürlich auch die beiden Erwähnungen des Desserts. Dass in der Karte einfach nur "Dessert" steht, ist ja höchst ungewöhnlich und weckt im Zusammenspiel mit dem Titel der Geschichte die drängende Frage, was man denn nun bekommt, wenn man das Dessert bestellt. Wenn es nur eine Metapher ist, dann könnte es ja für alles Mögliche stehen. "Hallo, ich hätte gerne das Dessert!" "Dann folgen Sie mir unauffällig!" Und man wird in die streng geheime Superagentenbasis von irgendeinem weltweiten Nationenverband geführt. Oder so ähnlich.
Das Dessertangebot von Melanie war mit dieser Erwartungshaltung dann auch so schön zweideutig! "Willst du ein Dessert? Ich hab da oben was auf meinem Zimmer, wenn du mit hochkommst, kannst du es vernaschen." §list Aber man wird wohl nie erfahren, ob sie das tatsächlich so gemeint hat. §gnah Es wirkte aber schon wie so eine typische Disko-Anmache. "Lass uns mal an die frische Luft und ein bisschen laufen" ist ja auch nur eine andere Form zu sagen "Ich will dir im nächstbesten Gebüsch einen blasen". Aber vielleicht ist das auch nur in der kranken Welt der Ausgestoßenen so. :(
Und dann taucht der gruselige Theo auf und ich dachte ja schon sonst etwas. Ein Mörder, der da nur auf seinem Zimmer auf ihn gewartet hat und sein grausiges Werk zu Ende bringen will, weil Laido beim ersten Versuch leider nur sein Gedächtnis verloren hat, das war noch mein harmlosester Gedanke in diesem Moment! Aber Theo scheint dann ja doch nur ganz harmlos. Obwohl er ja so eine Andeutung über den Wald macht, die mir die Nackenhaare zu Berge stehen ließ! Wahrscheinlich verschlägt es Laido da doch noch recht bald hin und dann geht der ganze Horror erst los! Vielleicht ist Laido ja auch gar nicht mit einem Auto auf die Raststätte gekommen, sondern ist aus dem Wald entkommen und das Gift irgendeines gruseligen Riesenkäfers hat ihm nun das Hirn vernebelt!! Na gut, falsche Story. Es war ja noch nicht winterkalt. :p
John Irenicus
29.09.2016, 17:05
Ich hatte mir eine flotte Handlung mit allerlei Absurditäten vorgestellt, aber es beginnt ganz im Gegenteil sehr beschaulich und mit viel Liebe zum Moment. Der ganze erste Post beschreibt ja nichts weiter als dieses Stehen im Regen und Laidos Eindrücke nach dem ominösem Erwachen. Die Beschreibungen haben wirklich gut funktioniert. Ich hatte genau vor Augen welche Art von grünem Gitterzaun du meinst und konnte quasi schon fühlen, wie meine eigenen Klamotten an mir zu kleben begannen!
Seit du regelmäßig (zurecht) kritisierst, dass meine Erzählweise gerne mal zu sehr auf der Stelle tritt, habe ich eigentlich jedesmal ein bisschen Angst, wenn du eine Story von mir liest. §ugly
Umso erstaunter bin ich, dass du den Einstieg in die Geschichte offenbar ganz gut findest. Aber das ist ja umso besser. Ich würde das heute vielleicht ein bisschen anders machen, aber im Grundsatz bin auch eigentlich auch noch sehr zufrieden mit dem Beginn, und das heißt ja schon was bei einem Post aus dem Jahre 2009.
Der etwas unheimlich beschriebene Wald hinter dem Zaun wird hier erstmal nur deskriptiv behandelt. Ich muss ja sagen, dass ich solche Waldstücke irgendwie immer wahnsinnig interessant finde. Da geht ja sonst wahrscheinlich nie jemand rein und in mir steigt bei solch einem Anblick dann immer der Wunsch auf, einfach mal über de Abgrenzung zu gehen und mir den genauer anzugucken. Nun, Laido scheint da anderer Meinung zu sein, aber vielleicht kommt dieser Wunsch ja noch, wenn er wieder Zeit hat, sich über andere Sachen Gedanken zu machen als sich selbst.
Ja, das ist auch genau das, worum es mir dabei ging. Also, genau die Gedanken habe ich auch, dass den Bereich dann ja irgendwie niemand betritt und dass man da doch mal gucken gehen könnte, über den Zaun. Also, ich denke das immer zumindest so lange, bis ich dann sehe, dass da irgendwo jemand seinen Sperrmüll abgeladen hat. Aber ansonsten ist es bei mir auch genau so, wie du das jetzt schilderst, und genau das wollte ich da in der Story auch rüberbringen. Scheint ja geglückt zu sein!
Ich habe übrigens so meine ganz eigene Theorie, warum dich diese Park- und Rastplatzbeschreibungen so ansprechen, aber die behalte ich vorerst mal für mich!
Herrlich fand ich ja die ersten Worte des hier noch namenlosen Protagonisten: "So'n Driss!" :D Da musste ich wirklich in mich hineinschmunzeln, weil es einfach nicht laidotypischer gegangen wär! Doch dann kamen Schock und Zweifel über mich, als ich mich wieder an das Datum des Posts erinnerte: Hat Laido sich diesen markanten Spruch vielleicht gar nicht selbst ausgesucht, sondern hat ihn von John auf den Leib geschrieben bekommen? Hat Laid einfach den ersten Satz seiner Inkarnation für sich übernommen und von da an regelmäßig verwendet? Was war zuerst da, das Huhn oder das Ei? Ich, der erst viel später dazustieß, kann mir diese Frage nicht beantworten.
Kurz und schmerzlos: Natürlich wurde hier die Geschichte von der Realität inspiriert und nicht andersherum.
Die andere Frage kann ich dir auch beantworten: Zuerst da war natürlich das Ei, das Dinosaurierei nämlich.
Mich macht nur der Gedanke ein bisschen traurig, dass ich wahrscheinlich nicht mal die Hälfte aller Anspielungen verstehe. Gerade die Auswahl der Fernsehsendungen, die einem von Gerd da so an die Backe gelabert werden, steht bei mir im Verdacht etwas mit damaligen Tavernen- oder PN-Gesprächen zu tun zu haben. Vielleicht ist sogar die verschwundene Fernbedienung ein Erlebnis, das dem originalen Laido mal so widerfahren ist! Oder doch eher die trockenen Spinatspätzle? Ich werde es hoffentlich bald von dir erzählt bekommen!
Also, die Auswahl der Fernsehsendungen sind jetzt natürlich nicht zufällig. Das meiste andere aber schon. So genau kenne ich Laidos Leben ja jetzt auch nicht, dass ich jedes Detail minutiös auf ihn zuschneiden könnte. Und ich glaube, selbst wenn ich das Wissen dazu hätte, würde ich es wohl gerade deshalb nicht machen. Wäre ja irgendwie gruselig sonst. :D
Lustig fand ich ja, dass das Geschehen beim Spinatspätzleessen sowieso schon wie eine ewig lange Tortur erscheint, in der Laido einfach nur mühselig versucht den Berg Spätzle zu bewältigen, und dann sitzt er da auch noch geschlagene fünf Jahre. §ugly Einen besseren Zeitpunkt für so eine Fortsetzungspause hätte es wohl nur schwer geben können. :D
Ja, das finde ich beim Drüberschauen über die Posts auch immer wieder witzig, gerade auch, weil es nach der langen Pause dann ja doch wieder eher regelmäßig weitergeht. Das verstärkt dann noch den Eindruck, dass es bei den Spinatspätzle offenbar doch erst einmal sehr viel zu verdauen gab, bis es endlich weitergehen konnte. :D
Bei der Namensidskussion mit Melanie musste ich übrigens ziemlich schmunzeln: Melanie ist meines Erachtens nach ein total furchtbarer Name. Den hab ich sofort mit einer ganz zickigen Betonung im Ohr. Vielleicht liegt es auch an einer Melanie aus meiner Grundschulklasse, die ich nicht mochte (Hallo, Melanie, du blöde Kuh!). Während Astrid hingegen ungelogen im Moment ganz oben auf meinem Zettel steht und dementsprechend wohl der Name für meine nächste weibliche Hauptrolle wird. Dass das für mich so komplett andersrum ist wie in deiner Geschichte von Melanie dargestellt! :D
Ich hatte auch eine Melanie in meiner Grundschulklasse, die ich nicht so mehr mochte, aber einfach nur, weil ich die so langweilig fand. Sonst kenne ich glaube ich keine weiteren Melanien. Astrid ist übrigens ein ganz furchtbarer Name.
Es wirkte aber schon wie so eine typische Disko-Anmache. "Lass uns mal an die frische Luft und ein bisschen laufen" ist ja auch nur eine andere Form zu sagen "Ich will dir im nächstbesten Gebüsch einen blasen". Aber vielleicht ist das auch nur in der kranken Welt der Ausgestoßenen so. :(
Also mir ist sowas noch nie passiert, aber dazu fehlen mir wohl auch die Voraussetzungen. Vielleicht liegt das wirklich an der kranken Welt der Ausgestoßenen. In einer Welt, in der man sich ja sogar direkt mit Blowjobs begrüßt (habe ich in der taz gelernt), ist ja quasi alles möglich!
Und dann taucht der gruselige Theo auf und ich dachte ja schon sonst etwas. Ein Mörder, der da nur auf seinem Zimmer auf ihn gewartet hat und sein grausiges Werk zu Ende bringen will, weil Laido beim ersten Versuch leider nur sein Gedächtnis verloren hat, das war noch mein harmlosester Gedanke in diesem Moment! Aber Theo scheint dann ja doch nur ganz harmlos. Obwohl er ja so eine Andeutung über den Wald macht, die mir die Nackenhaare zu Berge stehen ließ! Wahrscheinlich verschlägt es Laido da doch noch recht bald hin und dann geht der ganze Horror erst los! Vielleicht ist Laido ja auch gar nicht mit einem Auto auf die Raststätte gekommen, sondern ist aus dem Wald entkommen und das Gift irgendeines gruseligen Riesenkäfers hat ihm nun das Hirn vernebelt!! Na gut, falsche Story. Es war ja noch nicht winterkalt. :p
Zu den ganzen Spekulationen sag ich mal nix! Aber freut mich natürlich, dass du so schön darüber spekulieren kannst, was das alles soll.
Genauso wie es mich überhaupt freut, dass du die Story jetzt angefangen hast zu lesen und dann gleich so einen positiven und interessiert erscheinenden Kommentar raushaust! Hätte ich in der Form ja gar nicht so mit gerechnet! Aber nach "Das Geheimnis von Haus Kastaroth" konnte es auch wohl erstmal nur aufwärts gehen, da wäre ich an deiner Stelle jetzt auch ziemlich erleichtert gewesen, nicht nochmal sowas lesen zu müssen. :p
Danke jedenfalls für deinen ausführlichen Kommentar bis hierhin! :gratz
Laidoridas
30.09.2016, 01:41
Der Kommentar zu Johns Entscheidungsstory "Das Geheimnis von Haus Kastaroth" stellt mich jetzt vor mehrere Probleme: Zunächst einmal ist da die Frage, wie ich so eine Geschichte eigentlich kommentieren soll, weil man hier ja nicht einfach von Anfang bis Ende die Handlung Revue passieren lassen und dabei dann seine Eindrücke und Meinungen schildern kann. Also werde ich wohl gleich einfach mal drauf losschreiben, was mir so alles dazu einfällt, und hoffen, dass es nicht zu konfus gerät. Ich hatte auch anfangs kurz überlegt, den Kommentar quasi parallel zum Lesen zu schreiben, also nach jedem Durchgang was dazu zu schreiben, aber da hatte ich dann doch nicht so die Lust drauf, weil ich lieber erstmal unbeschwert und ohne viele Unterbrechungen drauflos lesen wollte. Ich habe aber zumindest jeweils notiert, welche PDF-Seiten ich bei den Entscheidungen der Reihe nach angesteuert habe, sodass ich dir jetzt meine Routen durch die Geschichte präsentieren kann (und hoffen kann, dass es dich auch interessiert :D). Vorher aber noch kurz die Warnung an alle anderen, dass ab jetzt gespoilert wird ohne Ende! Unter gar keinen Umständen weiterlesen, wenn man die Geschichte noch nicht gelesen hat! Ist ja eigentlich eh immer so bei Kommentaren, aber gerade bei dieser Geschichte nimmt es glaube ich wirklich eine Menge Spannung, wenn man schon weiß, was am Ende passiert.
Also hier jetzt erstmal meine Pfade durch die Geschichte:
2 → 4 → 8 → 16
2 → 6 → 8 → 18 → 22 → 33
2 → 4 → 8 → 18 → 22 → 30
2 → 4 → 12
2 → 4 → 8 → 18 → 20
2 → 4 → 8 → 14 → 21 → 23 → 40 → 46 → 48 → 72 → 88
23 → 42 → 54 → 74 → 76 → 78 → 82
23 → 45
23 → 38 → 48 → 85
23 → 42 → 59 → 84 → 90 → 118 → 130 → 157 → 163 → 190 → 198
23 → 38 → 48 → 72 → 89 → 98
23 → 40 → 46 → 48 → 72 → 89 → 96 → 101 → 106 → 126 → 178
23 → 42 → 65 → 84 → 93 → 109 → 123
23 → 42 → 54 → 84 → 93 → 109 → 125
84 → 93 → 111 → 113 → 151 → 163 → 192 → 204 → 213
204 → 208
Insgesamt waren es also 16 Durchgänge, wobei du ja schon siehst, dass ich nicht jedes Mal ganz von vorne anfangen habe. Anfangs hatte ich mir das noch vorgenommen, weil ich es bei solchen Entscheidungsgeschichten immer etwas blöd finde, sich dann nach einem Tod direkt die Alternativen zu der letzten Entscheidung durchzulesen. Das nimmt irgendwie so die Immersion raus und fühlt sich etwas nach Pfuschen an. Allerdings habe ich dann natürlich nicht alles nochmal im Detail gelesen, sondern das schon Bekannte nur nochmal kurz überflogen, und nach der Ankunft am Anwesen der Kastaroths habe ich die Passage mit der ersten Begegnung mit dem Hausdiener dann als Ausgangspunkt für die weiteren Durchgänge genommen. Am Schluss habe ich dann auch einmal direkt an der Stelle eingesetzt, an der man sich zwischen den ganzen Zielen im Haus entscheiden muss, weil ich erwartet hatte, hier etwas länger hängenzubleiben, bin dann aber wider Erwarten tatsächlich beim ersten Versuch (bzw. beim zweiten, denn ich war ja etwas vorher schon einmal da gewesen und war dann in der Küche geendet) bis ganz zum Schluss gekommen. Die ganzen anderen Möglichkeiten habe ich mir daher noch gar nicht angesehen und deswegen wohl auch ein bisschen die direkten Werwolfauftritte verpasst, aber zumindest das alternative Ende ganz zum Schluss wollte ich mir jetzt vor dem Schreiben des Kommentars dann noch mal zu Gemüte führen, weil ich schon vermutet hatte, dass das ziemlich tragisch enden könnte, Theo mit dem Schwert anzugreifen – und da hatte ich dann ja auch nicht ganz unrecht. §ugly Aber dazu später!
Das zweite Problem bei dem Kommentar ist eines, das ich glaube ich noch nie hatte beim Kommentieren. Nachdem du mich ja darauf vorbereitet hast, dass die Geschichte schwer langweilig und überhaupt ganz schlimm werden wird, traue ich mich jetzt gar nicht, einen positiven Kommentar dazu zu schreiben, weil ich Angst habe, du könntest denken, ich wollte dich nur aufmuntern oder rumschleimen oder deinem Sonderstatus hier im Forum huldigen oder was weiß ich. :D Deshalb versichere ich dir noch einmal mit vollem, heiligem Ernst, dass ich ganz ehrlich zu dir bin, wenn ich jetzt zu Protokoll gebe, dass mich die Story echt durchweg ganz prächtig unterhalten hat. Ich habe ja in einigen deiner Geschichten aus jüngerer Vergangenheit mal diverse Langatmigkeiten kritisert, sei es bei den sich teils ziemlich hinziehenden Höhlenwanderungen aus den Edifizien und Frantalen oder den ausdauernden Dialogeskapaden aus dem roten Wachs oder natürlich auch bei dem Herumgeeier in der völligen Dunkelheit eines stillgelegten Theaters im Traumbrecher. Aber in dieser Geschichte hier fand ich wirklich mal überhaupt nichts langweilig, ganz im Gegenteil. Natürlich ist nicht ständig wahnwitzige Action geboten, aber das ist in so einer Detektivgeschichte doch auch überhaupt nicht notwendig. Wichtig ist ja, dass man als Leser mit dem Detektiv miträtseln kann, was da wohl los ist, wer Dreck am Stecken hat usw. und dass einen die Atmosphäre gefangen nimmt, und all das klappt hier für mein Empfinden ganz hervorragend. Ich habe ja den Großteil der Geschichte jetzt am vergangenen Sonntag gelesen und war dann wirklich gegen Mitternacht hin total gebannt von der Geschichte, weil das einfach richtig spannend war mit den verschiedenen Bewohnern im Haus und auch, wie man dann den gleichen Raum von unterschiedlichen Handlungssträngen aus erreichen konnte usw. Gerade als ich es dann mal richtig weit in die Geschichte hineingeschafft hatte und die Nacht hereinbrach, kam da richtige handfeste Spannung bei mir auf, weil die Situation, in der sich der Protagonist da gerade befindet, ja wirklich extrem unheimlich ist. Also, in so einem Haus bei den ganzen dubiosen Leuten in völliger Finsternis zu übernachten, und dann auch noch mit der Aussicht, da eventuell mit so einer unzuverlässigen Lichtquelle nach einem Klo suchen zu müssen... :scared: Dann kam auch noch dieses merkwürdige Vieh daher, und die ganzen Entscheidungsmöglichkeiten, wo man überall hinkann... ja, also das fand ich alles richtig, richtig klasse. Ich fands dann auch schade, dass ich leider so früh ins Bett musste und mich nach dem nächsten Tod zum Aufhören zwingen musste. An den nächsten Tagen war ich abends nach der Arbeit immer so müde, dass ich dann auch bis heute nicht mehr weitergelesen habe. Aber wenn ich die Zeit gehabt hätte, dann hätte ich das Teil jedenfalls garantiert in einem Rutsch durchgelesen – bzw. was man hier "durchlesen" nennen kann, also bis zu einem der beiden endgültigen Enden. Deswegen versteh ich auch gar nicht, wieso im Zusammenhang mit der Geschichte ständig irgendwie von Quälerei und sowas die Rede ist. Klar, wenn man keine Detektivgeschichten mag, dann kann man die Story vielleicht langweilig finden. Es ist halt eine im Großen und Ganzen ziemlich klassische Detektivgeschichte mit einem für solche Geschichten üblichen Setting. Aber wenn man sowas mag, dann kriegt man hier doch wirklich eine sehr stimmungsvolle und mit viel Liebe zum Detail geschriebene Geschichte geboten. Und gerade Letzteres hatte ich jetzt gar nicht so erwartet – das ist nämlich etwas, an dem es meinem eigenen Versuch meiner Einschätzung nach sehr gemangelt hat. Du hast dir aber für viele Szenen viel Zeit genommen und erzählst so ruhig und im besten Sinne entspannt, dass man gar nicht den Eindruck bekommt, dass du dir beim Schreiben vielleicht genervt gewünscht hast, jetzt doch endlich mal mit allen Alternativen dieser Entscheidung fertig zu sein und mit was anderem weitermachen zu können. :D Vielleicht ist es das auch, was man langatmig finden kann? Also z.B. sowas wie die Erläuterungen über die Vergangenheit der Kastaroth-Dynastie? Ich habs jedenfalls nicht so empfunden und finde, dass du bei solchen Beschreibungen und auch gedanklichen Überlegungen (die bei dir ja durchaus manchmal etwas zu sehr ausarten können) so gut wie immer die richtige Dosis gefunden hast. Allein schon dadurch, dass ich mich ständig gefragt habe, was von alldem wohl noch wichtig für die Auflösung des Mordfalls werden könnte, konnte da aber bei mir schon keine Langeweile aufkommen. In solchen Geschichten ist das doch auch gerade immer das Interessante, eine Menge Informationen zu bekommen und dann darüber nachzudenken, welche davon die Wichtigen sein könnten. Und davon abgesehen haben mir kleine Details wie die Ratte, die ja auch später nochmal erwähnt wird, gut gefallen, weil sie der Geschichte einfach Lebendigkeit verleihen.
So, ja, jetzt bin ich hier wirklich von Hölzchen auf Stöckchen gekommen wie befürchtet, und ich fang jetzt nochmal ganz von vorne an. Am Anfang steht ja im Prinzip so ein etwas längerer Prolog, in dem es darum geht, erst einmal zum Anwesen der Kastaroths zu kommen, und wie schon in der Taverne erwähnt habe ich hier wirklich jeden möglichen Pfad ausgekostet, bevor ich es endlich mal geschafft habe. Diese Einstiegsszene mit dem Traum ist jetzt vielleicht nicht ganz so originell, aber durchaus stimmungsvoll, vor allem auch im Nachhinein, wenn man weiß, dass sie später bei der Verfolgungsjagd noch einmal aufgegriffen wird. Im Gespräch mit Ronald habe ich dann zuerst versucht, ihm eine Lügengeschichte aufzutischen, weil ich mir dachte, dass man ihm auf gar keinen Fall die Wahrheit erzählen darf (und wie sich später herausgestellt hat, steckte er ja tatsächlich in der Sache mit drin, also hatte ich da im Prinzip schon den richtigen Riecher! :cool:) und gleichzeitig vermutet hatte, dass er bei einem Abblocken der Frage auch irgendwie unwirsch reagieren würde. Aber es hat sich dann ja ziemlich schnell gezeigt, dass das mit dem Lügen keine so gute Idee war. Diesen Abschnitt fand ich echt herrlich, wie das Gespräch immer unangenehmer wird und Ronald immer wieder beharrlich weiter nachbohrt. :D Dass ich dabei aber gleich sterben würde, das hatte ich nun nicht erwartet. Ist ja auch ein bisschen kurios, wie der Held da bei dem kleinen Streit plötzlich sein Leben verliert! An der Stelle wusste ich natürlich noch nicht, dass sein größtes Talent darin zu bestehen scheint, wirklich jede zur Verfügung stehende Möglichkeit auszunutzen, sich auf akrobatische Weise selbst versehentlich das Leben zu nehmen. §ugly Sobald ich das begriffen hatte, hab ich dann irgendwann wenn möglich immer einen großen Bogen um alle Entscheidungen gemacht, die was mit Waffen oder generell Action zu tun hatten – da habe ich mir dann schon gedacht, dass man da bestimmt wieder ausrutscht und sich das Genick bricht oder sich mit dem Schwert versehentlich selbst aufspießt oder was du dir da alles an Varianten ausgedacht hast. :D
Jedenfalls hab ich dann ziemlich schnell gemerkt, dass es anscheinend nur einen einzigen "richtigen" Pfad in der Geschichte gibt, was meiner anfänglichen Faszination erst einmal einen kleinen Dämpfer verpasst hat. Das hat sich dann einfach ein wenig zu sehr nach Trial&Error angefühlt und die Immersion ging ein wenig flöten, weil ich halt immer wieder von Alternativhandlung zu Alternativhandlung gesprungen bin. Sobald ich bei dem Anwesen angekommen war, hat sich dieses Gefühl dann aber wieder gelegt, einfach weil es da so dermaßen viele verschiedene Pfade durch die Geschichte gibt, dass ich nicht so sehr das Gefühl hatte, jetzt stur alles der Reihe nach durchprobieren zu müssen, sondern immer wieder aufs Neue verschiedene Wege einschlagen konnte. Ich war dann vor allem sehr beeindruckt, als ich eigentlich nur sichergehen wollte, dass man nach dem Leitereinbruch auch beim Rennen nicht weiterkommt und dann plötzlich in einem ganz schön umfangreichen Handlungsstrang gelandet bin (von dem ich auch jetzt noch längst nicht alles gesehen habe, wobei ich mal ganz stark vermute, dass man hier dann letztendlich nicht weiterkommen kann). Das hat der Geschichte so ein wenig ein Gefühl der Unberechenbarkeit verliehen, und das fand ich dann wieder ziemlich faszinierend. Dass du auch die Wege, die nicht zum Erfolg führen, teilweise so breit ausgestaltet und mit weiteren Entscheidungsmöglichkeiten versehen hast, ist auf jeden Fall eine echte Stärke der Geschichte, denn dadurch fällt es ein bisschen weniger ins Gewicht, dass man im Prinzip ja nur zu erraten versucht, welchen Weg zu jetzt als den richtigen vorgesehen hast. Wenn nach jeder falschen Entscheidung direkt Schluss wäre, hätte man wieder diesen Trial&Error-Effekt aus dem Prolog, aber so hat man auch bei den "falschen" Wegen das Gefühl, einen irgendwie wichtigen Teil der Geschichte gelesen zu haben.
Am besten gefallen hat mir dann aber doch das eigentliche Herzstück der Geschichte, nämlich der Handlungspfad im Anwesen, bei dem man Gespräche mit den Bewohnern führt und versucht herauszufinden, was da eigentlich los ist. Irgendwie wirken sie alle ein bisschen verdächtig, und ich hatte ziemlich früh den Verdacht, dass womöglich alle unter einer Decke stecken – was ja in gewisser Weise dann auch wirklich stimmte. Dass man hier immer wieder entscheiden konnte, welche Fragen man stellt und wen man verdächtigt, fand ich auch klasse. Auch wenn sich bei weiteren Durchgängen dann immer mehr gezeigt hat, dass die Wahlmöglichkeiten da keine echte Rolle für den Verlauf spielen (was ja auch schwierig bzw. aufwändig umzusetzen gewesen wäre), haben diese Dialogoptionen dazu beigetragen, dass man sich ein bisschen wie ein richtiger Detektiv fühlen konnte. Dieses Gefühl hast du da wirklich klasse transportiert, finde ich. Übrigens hat mir die Hauptperson wirklich gut gefallen (und das meine ich jetzt nicht in dem Sinne, dass sie ja irgendwie auch ich selber war!). Der Detektiv wirkt mit seinen Nöten auf natürliche Weise sympathisch und war mir mit seinen Bedenken und Überlegungen immer ziemlich nahe. Das war für so eine Geschichte, bei dem man ja mit der Hauptfigur gewisserweise verschmelzen soll, natürlich auch eine gute Sache.
Erwähenswert ist natürlich auch die Sache mit Melanie! §list Bevor ich dazu komme, muss ich aber noch schnell die Frage einwerfen, ob es wohl Zufall ist, dass hier zwei Personen Melanie und Theo heißen – genauso wie in der Dessert-Metapher! Ich möchte mich mal nicht auf irgendwelche verwegenen Theorien versteigen, aber so ein bisschen liegt der Gedanke, dass das vielleicht eben doch kein Zufall ist, auch wegen dem, was in der Dessert-Metapher so passiert (will jetzt nicht ins Detail gehen, weil MiMo bestimmt diesen Kommentar hier liest) ja schon auch nahe... andererseits waren das vielleicht auch einfach nur die ersten Namen, die dir so eingefallen sind und du hast die eigentlich provisorisch gedachten Namen dann am Ende einfach stehen gelassen, weil du dich dann schon so sehr an sie gewöhnt hattest. So geht mir das jedenfalls öfters mal.
An der Stelle, als einen Melanie so offensiv in ihr Zimmer locken will, war mir ja eigentlich sofort klar, dass das nur eine Sackgasse sein kann. Ich konnte mir aber die mögliche heiße Sexszene mit ihr natürlich nicht entgehen lassen und habe dann trotzdem die Option gewählt, mit ihr mitzugehen. War dann ehrlich gesagt schon überrascht, dass man nicht direkt von der abgestochen wurde und es tatsächlich zumindest zwischen den Absätzen zur Sache ging. :D Wobei sich dann ja doch herausgestellt hat, dass dieser Pfad kein so guter war... zumindest schien es zunächst einmal so! Meiner Meinung nach ist nämlich der Weg, zweimal hintereinander mit Melanie in die Kiste zu steigen, eigentlich der mit Abstand lohnendste der Geschichte – aber dazu später noch mehr!
Bei Melanies unverblümter Aufforderung zum gemeinsamen Knuddeln musste ich ja schon ziemlich schmunzeln. Sehr direkt und irgendwie typisch John. :D So als Figur ist mir Melanie ja aber bis zum Schluss ein Rätsel geblieben. Wenn sie nur geschauspielert hat, dann ist sie für ihren Job ja viel weiter gegangen als eigentlich nötig. Also müsste sie doch wirklich scharf auf den Helden gewesen sein, wenn sie da gleich bei der ersten Begegnung sowas anzettelt. Dass das jetzt auch zum Plan gehörte... naja, ich weiß ja nicht, ob ich da an ihrer Stelle so begeistert gewesen wäre, wenn mein Cousin so eine Rolle in seinem Plan für mich vorgesehen hätte, zumal sie da ja noch gar nicht wusste, was dieser Detektiv eigentlich für einer ist. Das hätte ja auch ein schmieriger, fieser Fatzke sein können! Also gehe ich eigentlich mal davon aus, dass das so eine spontane Sache von ihr war. Dann allerdings verstehe ich nicht, wieso sie am Ende so ablehnend auf die dezente Brustglotzerei des Helden reagiert. Das wirkt ja so, als fände sie ihn doch nicht so dolle! Und man kann diesen Pfad ja auch erreichen, ohne ihre Avancen abgelehnt zu haben (indem man ihr nämlich per Küchenbesuch nie begegnet ist), also kann es eigentlich auch nicht daran liegen, dass sie deswegen noch eingeschnappt ist. Sehr mysteriös, diese Melanie!
Zwischendrin ist die Stimmung bei mir dann einmal noch ein wenig abgerutscht, und zwar als der Gärtner in einem der Enden als der Mörder entlarvt wurde. Vorher hatte ich ja mal so eine Stelle erwischt, an der man von dem Mann mit der Maske in den Sarkophag gesperrt wird, und da fand ich es klasse, dass du die Identität des Mannes nicht enthüllt hast. Dass man nun klar gesagt bekommt, dass der Gärtner, wenn er vielleicht schon nicht DER Mörder ist, dann doch wenigstens mit ihm unter einer Decke steckt, das fand ich nicht so toll, einfach weil man an der Stelle wichtiges Wissen geliefert bekommt, das man dann beim nächsten Durchlauf eigentlich gar nicht haben sollte, und ich das Gefühl hatte, einen Teil des Geheimnisses auf die falsche Art und Weise gelöst zu haben. Jetzt, da ich das Ende kenne, finde ich das zwar natürlich nicht mehr so schlimm, aber beim Lesen hat mich das schon etwas gestört. Da hatte ich einfach das Gefühl, dass du zu viel vorweg genommen hast.
Ein bisschen schade fand ich es dann auch, dass gleich nach den ersten Gesprächen, als man so richtig drin ist in den Ermittlungen, auch schon allmählich das Finale eingeleitet wird. Ich habe jetzt zwar angesichts der diversen alternativen Routen, die ich auch noch gelesen habe, zwar nicht das Gefühl, dass es allzu hastig dem Ende entgegen ging, aber da wäre natürlich noch viel Potential für mehr gewesen, auch wenn das sicher nicht so einfach in dieser Art von Geschichte umzusetzen gewesen wäre. Du musstest ja so schon penibel darauf achten, dass in späteren Abschnitten keine Informationen vorausgesetzt werden, die man vorher nur in einem der alternativen Pfade erhalten konnte usw. Das wäre ja mit zunehmender Dauer immer schwieriger geworden. Ich kann mir aber vorstellen, dass dieser Aspekt für dich ein Grund dafür ist, warum du mit der Geschichte nicht so zufrieden bist. Am Ende deutest du ja auch einmal an, dass du noch mehr geplant hattest, aber dann nicht mehr umsetzen konntest. Kann ich natürlich auch verstehen, dass das doof ist, aber ich finde, dass die Geschichte so, wie sie jetzt ist, auch sehr gut funktioniert. Es geht dann eben alles ein bisschen schnell dem Ende entgegen, aber das ist ja jetzt auch kein absoluter Beinbruch.
Die Auflösung sehe ich dann aber ein bisschen zwiespältig. Ich war schon sehr gespannt, was hinter dem Mysterium denn nun stecken könnte, und da war es dann doch ein wenig ernüchternd, dass alles nur ein großes Schauspiel war. So ganz überraschend kam das für mich auch nicht, denn dass Lord Kastaroth noch lebte, da war ich mir eigentlich relativ sicher (warum sonst hättest du seine Leiche nicht auftauchen lassen sollen?) und die Variante, dass es ihm nur darum geht, des Helden Fähigkeiten zu testen und alles für ihn inszeniert ist, hatte ich zwischenzeitlich auch mal im Kopf. Insofern jetzt kein Ende, das mich total aus den Socken gehauen hat, allerdings auch kein völlig schlechtes. Denn was ich daran dann wiederum faszinierend finde, ist die Art und Weise, wie du das mit den vermeintlichen Toden des Protagonisten gelöst hast, von denen ja nur diejenigen tatsächlich tödlich sind, die sich der tollpatschige Detektiv selber zugefügt hat. Immer wenn einer der Hausbewohner ihm den Garaus zu machen droht, wird ja kurz vor der Durchführung schon abgebrochen bzw. der Held denkt sich nur, dass er aus dem Kühlraum nie mehr rauskommen wird usw. An all diesen Stellen kann man sich ja nun dazudenken, dass er dann eben nicht stirbt, sondern vielmehr die Wahrheit über die ganze Aktion erfährt und gesagt bekommt, dass er es vergeigt hat und doch kein so toller Detektiv ist. Und hinter alle Stellen, an denen er unglücklich zu Tode kommt, kann man sich eine echte Tragödie voller Selbstvorwürfe und Fassungslosigkeit darüber, dass das eigentlich lustig gedachte Experiment so katastrophal geendet ist, vorstellen. :D So, und genau deswegen finde ich auch das Ende, bei der man zweimal die Melanie knuddelt und danach im Sarkophag wieder aufwacht, am besten. Denn im Anschluss daran passiert ja auch nix Schlimmeres, als dass man eben gesagt bekommt, den Fall nicht gelöst zu haben. Dafür aber hat man eben eine Menge Spaß mit der Melanie gehabt – und genau das ist es ja, was der Held im "richtigen" Ende eigentlich haben will und nicht kriegt. Und wenn die Melanie ihn jetzt wirklich ernsthaft gut finden sollte und nicht nur ihrer Rolle wegen, dann wird sie ja jetzt vielleicht noch die große Liebe seines Lebens! Das wäre doch mal romantisch... gesucht hat er einen Mörder, und gefunden die ganz große Liebe! §herz Also ein besseres Ende kanns doch gar nicht geben!
Ob das, was ich jetzt gerade das "richtige" Ende genannt habe, wirklich von dir so als "richtiges" Ende vorgesehen ist, da habe ich ja aber übrigens noch meine Zweifel. Denn das einzige Ende, unter dem "Ende" steht, und das sogar noch von Kringeln umrahmt, ist ja gar nicht das allerletzte Ende, sondern das vorletzte, alternative Ende, bei dem der Protagonist die ganze verkappte Schaustellersippe nacheinander dahinmeuchelt. Insofern bin ich auch ganz froh, das gerade zuletzt auch noch gelesen zu haben, denn dieses radikale Blutbad, was du da veranstaltest, ist ja nun noch eine ganz neue Note in der Geschichte. So ganz durchgestiegen bin ich aber nun nicht dabei, was das mit den roten Augen zu bedeuten hatte. Die spitzen Eckzähne Lord Kastaroths wurden ja auch im anderen Ende erwähnt, und da musste ich auch schon kurz stutzen, habe mir aber nicht so viel dabei gedacht. Von roten Augen war da ja aber gar nicht die Rede, insofern finde ich es etwas merkwürdig, dass die in der alternativen Variante dann auf einmal alle rote Augen haben. Vermutlich soll das einfach verdeutlichen, dass der Detektiv selbst im Blutrausch ist und völlig durchdreht? Auch wenn es vielleicht das offizielle Ende sein mag, mein Lieblingsende ist das nicht. Das ist auf jeden Fall das mit der Melanie! :)
Achso, was mit dieser Frage nach dem Mörder am Ende des anderen Endes (du weißt schon was ich meine §ugly) gemeint ist, das hab ich ja nicht so richtig verstanden. Ich mein, es gab doch gar keinen Toten, also war auch niemand der Mörder, oder? Was soll dann diese Frage? Soll der Detektiv da noch einmal geprüft werden? Oder soll das ein Hinweis auf das andere mögliche Ende sein – ein Hinweis darauf, dass in Wahrheit im Detektiv selbst ein Mörder steckt? Das scheint ja so ein bisschen der Clou an diesem Ende zu sein, und vielleicht ist das auch der Grund, warum das für dich das offizielle Ende ist. Aber wieso dann die Frage im anderen Ende, in dem der Held ja gar nichts Schlimmes gemacht hat? So ganz klar geworden ist mir das alles nicht... aber egal. Ich bleibe ja eh bei dem Ende mit der Melanie! ^2^
So, an dieser Stelle werfe ich dann mal noch ein paar von mir markierte Passagen ein, die mir irgendwie aufgefallen sind und zu denen ich etwas zu sagen habe:
„Da vorne muss es sein“, sagt er und weist mit dem Finger in eine Richtung, die Du als Norden identifizierst.
Der Detektiv hat ja einen beneidenswerten Orientierungssinn! Also ich könnte sowas nicht, irgendeine beliebige Richtung in einer mir unbekannten Gegend so sicher als Norden identifizieren. :D
Titel wie Die Sonnwendfeier, Die Flucht des Visionisten oder Fellans harter Tag
Finde ich sehr schön, dass du den anderen bis dahin veröffentlichten Entscheidungsstorys hier ein wenig Tribut gezollt hast. :)
Die Dame von Trautenstein klimpert ein paarmal ungläubig mit den Wimpern. Du bist fast geneigt, dies als Zeichen ihrer Unsicherheit zu werten. Doch als sie wieder ihre Stimme erhebt, wirkt sie so gefasst wie zuvor.
„Selbst wenn Ihr wirklich so einen Brief bekommen hättet… woher wollt Ihr wissen, dass er wirklich von meinem Liebsten stammt? Genau so gut könnte sich jemand einen üblen Scherz erlaubt haben.“
Das ist wieder so eine Stelle, über die ich ein wenig nachgegrübelt habe. Während dem Lesen glaubte ich zunächst an einen Fehler, dass die Dame hier von ihrem "Liebsten" redet, obwohl der Lord ja ihr Bruder ist. Wobei ich dann auch überlegt habe, ob sie ihren Bruder vielleicht einfach so gerne mag, dass sie ihn so nennt... aber irgendwie schien das dann auch nicht so recht zu passen. Jetzt, nachdem ich das Ende kenne, bleiben eigentlich nur zwei Möglichkeiten: Entweder du hast dich vertan und versehentlich die echte Identität der Dame preisgegeben, oder aber du hast absichtlich einen Versprecher der Dame eingebaut, bei dem sie kurzzeitig aus der Rolle fällt und ihren Ehemann als ihren Liebsten bezeichnet, weil sie ihn halt immer so nennt und in dem Augenblick vergisst, dass sie ihren angeblichen Bruder ja nicht so nennen sollte. Ich neige dazu, zu deinen Gunsten die letztere Variante anzunehmen und finde das dann tatsächlich auch ziemlich cool so!
In diesem Zusammenhang bemerkst Du auch zum ersten Mal ganz bewusst, dass Du irgendwo Deinen Koffer hast stehen lassen. Hattest Du ihn beim Erklettern des Balkons noch dabei? Du weißt es nicht, aber die Antwort auf diese Frage spielt auch keine Rolle mehr.
Ich bin mir ja ziemlich sicher, dass du an der Stelle beim Schreiben selber erst gemerkt hast, dass du den Koffer seit Ewigkeiten nicht mehr erwähnt hast. :p
Du hast einen Augenblick lang das Gefühl, Du müsstest Dich nun bewusst entscheiden, für oder gegen dieses Mahl, welches ja genau so gut vom Mörder Lord Kastaroths eingeschleust sein könnte, um Dich zu stoppen. Dann aber obsiegt der innere Hunger in Dir, nicht nur derjenige nach Nahrungsaufnahme, sondern auch der nach einer Mahlzeit, die endlich mal nicht nur aus zusammengekratzten Resten von Fleischwanzenragout besteht.
Hier musste ich auch echt lachen, weil es mir natürlich genauso gegangen war. Ich habe schon während der ersten Erwähnung des Essens gegrübelt, ob ich das denn nun essen will oder nicht, weil ich mit dieser Entscheidungsmöglichkeit wirklich felsenfest gerechnet hatte. :D Da hast du wirklich schön mit den Erwartungen gespielt, die man an so eine Geschichte hat. (Vielleicht hattest du auch bloß keine Lust, diese Entscheidungsmöglichkeit umzusetzen, aber das tut ja nichts zur Sache!)
Wir hatten sogar noch viel mehr für Euch geplant, aber letzten Endes hat uns einfach die Zeit dafür gefehlt. Wir haben den Zeitaufwand bei der ganzen Sache dann doch etwas unterschätzt.
Das ist die Stelle, die ich oben schon einmal kurz angesprochen habe. Da gehe ich mal ganz stark davon aus, dass dir das ganz genauso ging. :D Wobei du ja eigentlich dann noch zwei Wochen gehabt hättest, die Geschichte noch etwas auszubauen! Aber kann schon verstehen, dass du dann auch mal froh warst, damit durch zu sein und nicht nochmal alles umkrempeln wolltest.
Ich muss das Ganze wirklich erst einmal sacken lassen. Aber eins kann ich schon sagen: Irgendwie spektakulär war das schon, auch wenn es sich für mich gefühlt vor allem hingezogen hat. Etwas zu sehr vielleicht sogar. Und so richtig ermitteln konnte ich ja auch nicht. Einige Sachen kommen mir noch so seltsam vor, da müsstet ihr mir mal erklären, wie ihr das gemacht habt. Wie gewisse Sachen zusammenpassen, meine ich. Ach, ich weiß auch nicht. Ich bin verwirrt.
Und auch hier glaube ich so eine gewisse Selbstkritik herauszulesen! Dass sich alles irgendwie hinzieht, kann ich dann allerdings nicht bestätigen, wie gesagt hätte das alles vielmehr gerne noch länger sein dürfen. Und auch aus der Sicht des Detektivs finde ich diese Aussage nicht so passend, denn es ging doch alles im Gegenteil ziemlich schnell, wie er ja auch an anderer Stelle erwähnt. Dass man nicht so richtig ermitteln konnte... hm, naja, klar hatten die Fragen, die man stellt, jetzt wie gesagt keine richtigen Auswirkungen. Allerdings konnte man ja zumindest aus der Bemerkung des vermeintlichen Sohnes, dass Lord Kastaroth zuletzt ungewöhnlicherweise so viel Zeit im Empfangszimmer verbracht hat, einen Hinweis auf den Ort entnehmen, an dem sich der geheime Eingang nach unten befindet. Das ist ja schon so ein bisschen Detektivarbeit, die einem da ermöglicht wird. Klar wäre da noch mehr gegangen, aber so ganz schlecht, wie du es hier darstellst, ist es dann ja nun auch wieder nicht. Und zumindest mit deinem System, bei dem es wirklich nur auf die Entscheidungen ankommt und keine Zahlenwerte oder ähnliches im Spiel sind, ist es auch wirklich schwierig, solche echten Ermittlungsarbeiten zu simulieren. Das hast du schon deutlich besser hinbekommen, als ich es mir am Anfang vorgestellt hatte, insofern war ich da eher positiv überrascht (gut, das war auch kein Wunder bei der Erwartungshaltung, die du bei mir aufgebaut hast – war am Ende bestimmt doch reine Taktik :p).
So, jetzt hoffe ich mal, dass ich auch alles, was ich im Kommentar sagen wollte, tatsächlich gesagt habe. Ist ja wie gesagt alles etwas unstrukturiert geraten, deswegen bin ich mir da gerade nicht so sicher. Aber wenn mir noch was Wichtiges einfällt, sage ich das dann einfach später nochmal.
Das Fazit fällt jedenfalls so positiv aus, dass ich selber schon ein bisschen verwundert darüber nachgegrübelt habe, was es denn sein könnte, das man an dieser Geschichte so schlimm finden kann. Inhaltlich sehe ich jedenfalls so gut wie gar keine Schwächen, nur die Auflösung des Ganzen ist da wie gesagt nicht so ganz überwältigend geraten. Ich würde es jetzt aber auch nicht als Schwäche bezeichnen, denn wie du einen da mit den vermeintlichen Toden die ganze Zeit an der Nase herumführst (ich habe da auch wirklich keinen Verdacht geschöpft), das finde ich dann wiederum klasse, und es macht eben auch Spaß sich vorzustellen, was nach der Stelle, an der du jeweils abbrichst, dann noch so alles passiert sein könnte. Das ist ja doch immer eine ganz andere Situation als man es sich vorher beim ersten Lesen so gedacht hat.
Das meiner Meinung nach einzige etwas größere Problem liegt für mein Empfinden nicht so sehr in der Geschichte an sich, sondern am "Spielsystem" oder wie man es nennen will. Ich hab es ja oben schon mal geschrieben, im Grunde sucht man die ganze Zeit immer nach dem Weg, den du als den richtigen festgelegt hast, weil alle anderen Wege früher oder (zum Glück sehr häufig auch) später in einer Sackgasse enden. Zwar ist es ja doch irgendwie so, dass man meistens mit der ehrlichen Variante und gesundem Menschenverstand am weitesten kommt und man keine wirklich abstrusen Entscheidungen treffen muss, um weiterzukommen, aber es ist dann eben doch gefühlt weniger ein Erleben mehrerer gleichwertiger alternativer Geschichtenvarianten als eine Suche nach der einen richtigen Variante. Durch die vielen Tode muss man dann häufig wieder von vorne anfangen, und das ist glaube ich das, was mich am meisten gestört hat: Dass man dadurch dann immer wieder aus der Geschichte herausgerissen wird. Deswegen war ich auch am meisten gefesselt von der Geschichte, als ich mal so einen richtigen "Run" hatte und zum ersten Mal mit den ganzen Bewohnern ins Gespräch gekommen bin, die Ermittlungen aufnehmen konnte, dann die Nacht in dem Gästezimmer verbingen und überlegen musste, wohin ich jetzt in dem stockdunklen Haus gehe. Das war wie gesagt richtig packend und spannend. Danach habe ich ja ein paar Tage gezwungenermaßen nicht weitergelesen und bin dann heute erstmal nicht mehr ganz so gut reingekommen, weil ich natürlich nicht alle bekannten Abschnitte nochmal komplett lesen wollte, dann immer so ein bisschen überflogen und hier und da dann doch nochmal Abschnitte ganz gelesen habe usw. Also, da war dann nicht mehr so dieses Gefühl gegeben, eine durchgehende, aber von mir mitbestimmte Geschichte zu lesen. Das hat sich dann erst beim letzten langen Durchgang bis hin zum Finale wieder eingestellt. Ich weiß jetzt nicht, ob man das wirklich kritisieren kann, aber es ist eben so eine Eigenart dieser Art von Geschichte, wenn man häufig an ein Ende gelangt und wieder von vorn (oder von wo man dann eben wieder einsteigen will) anfangen muss. Das ist auf jeden Fall eine der größten Herausforderungen bei solchen Geschichten, damit irgendwie umzugehen, finde ich. Man kann nicht ewig lange Alternativrouten für jede mögliche Entscheidung erdenken, weil das einfach enorm aufwändig ist (und da hast du ja schon teils einigen Aufwand betrieben), aber andererseits möchte man auch nicht, dass der Leser ständig neu anfangen muss und kein richtig flüssiges Leseerlebnis hat. Knifflige Sache! Bin jedenfalls mal gespannt, wie MiMo damit umgegangen ist und ob er dir in diesem Punkt vielleicht voraus ist.
Insgesamt muss ich aber sagen, dass die Geschichte jetzt erstmal ohne Kenntnis deines vermutlich größten Konkurrenzwerks ein absoluter Kandidat für meine Stimme ist. Das hat einfach richtig Spaß gemacht und bietet auch jetzt im Nachhinein noch eine Menge Stoff zum Nachgrübeln, wie ich jetzt beim Schreiben des Kommentars gemerkt habe. Sicher hätte das Ganze gerne noch länger sein können, und ein richtig ausgefuchstes Mysterium im ursprünglich erwarteten Sinne hätte ich auch schön gefunden – aber ob ich mit einer anderen Entscheidungsstory so viel Spaß haben werde, das muss sich jetzt erst noch zeigen. Ich finde, du kannst ruhig ein bisschen stolz auf die Geschichte sein, denn eine solche Geschichte auf so in sich schlüssige Weise zu fabrizieren und das auch noch mit einem durchweg gelungenen und gar nicht angenervt wirkenden Schreibstil, das muss man erstmal hinkriegen. Nicht bloß angesichts meines eigenen Desasters kann ich das auch nicht nachvollziehen, dass du das so schlecht redest. Du musst da ja vorher ein absolutes Wahnsinns-Mammutprojekt in Gedanken aufgezogen haben, wenn du vom letztendlichen Ergebnis jetzt so enttäuscht bist. Oder MiMo und DGDM haben die Geschichte in ihren Kommentaren fies verrissen, aber das muss ich mir dann erstmal nochmal anschauen!
Um den Kommentar aber doch noch mit der erwünschten kritischen Häme zu beschließen, kriegst du jetzt noch die Fehler aufgetischt. Denn davon gabs diesmal tatsächlich gar nicht mal so wenige!
Schwer, noch gut geschliffen, alles in allem viel aber weniger wertvoll, als es den Anschein macht.
viel & aber tauschen
Bevor Du bei jeder Person nachdenken musst, ob sie vertrauenswürdig oder nicht, hältst Du es lieber direkt so, wie Lord Folken Kastaroth es vorgesehen hat.
Ein "ist" fehlt.
Du weißt nicht genau, ob Du ausrutscht oder ob Du stolperst
ausrutschst
„Ich glaube, dass sage ich dir lieber erst, wenn die Sache durch ist“
das
In Deiner Hütte fällt Dir – bald wahrscheinlich sogar im wahrsten Sinne des Wortes – die Hütte auf den Kopf
Müsste es nicht "das Dach auf den Kopf" heißen? Oder gibt es auch den Spruch "Mir fällt die Hütte auf den Kopf"? Kommt mir jedenfalls fremd vor.
Nur ein kleiner Fensterspalt gewährt Dir Blick nach draußen auf Schnee, Waldstücke und Felsgruppen, welche die Route Eurer Fahrt ein ums andere Mal bestimmten.
"einen" fehlt.
Gesteuert von den Gedanken eines Schlaftrunkenen setzt Du Dich auf und nestelst an Deinem Nachttischen direkt neben Deinem Bett herum
Nachttischchen
Du hoffst, dass die Kutsche sähnlich widerstandsfähig ist.
Also so widerstandsfähig wie Sahne? Na ich weiß ja nicht, ob ich mir das als Kutschenpassagier unbedingt wünschen würde!
„Kenn’ ich nich’, erwidert der Kutscher ungerührt.
Da fehlt noch ein Anführungszeichen.
Du überlegst, ob der Hausdiener tatsächlich ahnungslos ist oder sein Unwissen nur vortäuschst.
vortäuscht
Von Informationen bezüglich einer angeblichen Mordttat ganz zu schweigen.
Mordtat
Doch unter den gegeben Umständen…
gegebenen
Iason lässt den Kopf hängen und scheint intensiv eine besonders interessante am Stelle am Treppenabsatz zu beobachten
Ein "am" muss weg.
und dass obwohl dieser riesige Kerl durchaus tiefe Stapfen hinterlassen haben muss.
das
Roter Teppich klettert auf den weißen Marmorstufen hoch und lädt Dich ein, ins Obergeschoss auf eine kleine Galerie zu gehen.
Ist das wirklich absichtlich so formuliert? Liest sich ein wenig so, als wäre da plötzlich ein Indianerhäuptling namens Roter Teppich aufgetaucht. :D
Der Hausdiener scheint nun, da er Dich endlich standesgemäß empfangen kann, richtiggehend aufzublühen.
Müsste sich "standesgemäß" nicht eigentlich auf den zu empfangenden Gast beziehen? Der Held ist ja aber nun niemand eines hohen Standes. Vielleicht kann man das Wort aber auch so verstehen, dass der Hausdiener ihn gemäß des Standes der Kastaroths empfängt, hm...
Das mulmige Gefühl, dass Du dabei hast, wischst Du einfach beiseite
das
um Zugang zum Anwesen zu gelangen
erlangen
Du kannst dieses Verhalten dabei nicht einmal als ulkige Marotte antun
abtun
Beim Gedanken an einen Riecher bleibt Dein umherschweifender Blick an einem der hier aufgehangen Bilder hängen.
aufgehangenen
Andererseits weißt Du natürlich nicht sicher, wie sich der Hausherr zu kleiden pflegte und ob er tatsächlich nötige Maß an Selbstverliebtheit aufwies
Ein "das" fehlt.
Du weißt zwar sehr wohl, dass Du nicht überreagieren solltest und das ein solches Unterfangen in den Augen des Hausverwalters wohl ziemlich unhöflich daherkäme
dass
Irgendetwas sagt Dir, dass Du nun lieber keinen Lärm mehr machen solltest – dass die Person, die nun den Raum, in dem Du und Dein Gefängnis sich befinden, gekommen ist, das getab hat, um Dich zu befreien, erscheint Dir höchst unwahrscheinlich.
getan
Ein Graues, fahles Gesicht
graues
Trotzdem lässt Dich der Anblick dieser blassroten Kleckse nicht los – was auch daran liegt, dass Dein Blick nun weiter die Wand gegenüber heraufklettern
heraufklettert
Als Du die Treppe betrittst, merkst Du, wie der rote Teppich angenehm Deine Schritte dämpft, und Du gibst Dich für einen Moment der Fantasie hin, selbst der Hausherr zu sein, der in die Höhen seines Anwesen schreitet.
Anwesens
Aber ich habe einen Brief von Lord Folken Kastaroth höchstselbst bekommen, indem er seine Vorahnung geschildert hat, ermordet zu werden.
in dem
Du bleibst stehen, bist aus der Puste, musste überlegen, was Du als nächstes tust.
musst
mehrere Male meinst Du zu spüren, wie sich die Person im Raum doch noch die beiden Schranktüren greifst
greift
Bei näherem Hinhören nämlich ist es wohl das Fenster, dass von der Person im Zimmer geöffnet wurde.
das
Du hast nun offenbar schon eine ganze Weile in dem Anwesen verbracht – in der Du, wenn Du ehrlich bist, so viel Entscheidendes noch nicht hast herausfinden können.
in dem
Der kleine Ausbruch der Dame, der Dir nun schon zweiten Mal innerhalb kürzester Zeit ihr wankelmütiges Temperament offenbart, bringt Dich nicht so leicht aus der Ruhe.
Ein "zum" fehlt.
Wenn ich allerdings gewusst hätte, wie heruntergekommen das Haus, dass unser ehrenwerter Vater Murnau – Innos habe ihn selig – mit seiner Hände Arbeit stets verantwortungsvoll instand hielt, mittlerweile ist, dann hätte ich mir das wahrscheinlich nochmal ganz anders überlegt!
das
Andererseits tun sich in Dir vage Befürchtungen auf, dass Du, wenn Du in der Nacht blitzschnell das Zimmer verlassen könntest, schlaftrunken und in Eile wichtige Sekunden an der Tür zu verlieren drohst, wenn Du sie erst aufschließen musst.
"verlassen müsstest" müsste es hier doch heißen, oder?
Zum ersten Mal wird Dir bei dem Gedanken daran, dass Du in diesem Zimmer übernachten sollt, so richtig mulmig.
sollst
Es sind all diese Dinge, all diese gegenläufigen Interessen und Pläne, die sich in Deinem Kopf hin und her drehen, rund um die Fakten herum, die Du über dieses Haus und seine Bewohner in Erfahrungen bringen konntest.
Erfahrung
Du bist allein, eingeschlossen zwischen totem Tier und in bitterer Kälte – und vielleicht mit Lord Folken Kastaroth, der möglicherweise, sein Körper entstellt bis zur Unkenntlichkeit, selbst an einer dieser Fleischerhaken hängt und vor sich hin rottet.
an einem
Letzten Endes kannst Du Dir aber auch hier den entscheiden Ruck geben und Deine Schritte die Treppe herunter lenken.
entscheidenden
Du siehst nicht viel, kannst aber erkennen, dass hinter der Wand ein ein steinerner Raum, vielleicht ein steinerner Gang liegt.
Ein "ein" muss weg!
Du klopfst ein paarmal gegen die Wand, erst mit mit den Fingern, dann mit der geschlossenen Faust.
Und ein "mit" gleich mit!
Links von Dir entdeckst Du die Lichtquelle, dessen Strahlen Du vorher schon bemerkt hast.
deren
Im Grunde ist eine lange, sehr grob in Fels gehauene Treppe, deren Ende von hier oben nicht absehbar ist.
Da fehlt irgendwas, ich glaube ein "er" (wegen dem Gang, der vorher erwähnt wurde und der hier glaube ich gemeint ist).
Nicht nur irgendjemand.Es ist ein großer, muskulöser Kerl, der trotz der feuchten Kälte in diesen Gewölben oberkörperfrei auftritt.
Und hier fehlt... ein Leerzeichen! §lehrer
Sie macht einen kleinen Knicks vor Dir und lächelt mir gekräuselten Mundwinkeln in sich hinein.
mit
„Auch… auch Schauspielunterricht?“, fragst Du verwirrt, mehr, um Deine Kinnlade am herunterklappen zu hindern.
Herunterklappen
„Aber den“, sagt er nun mit etwas gedämpften Tonfall, „den könntet Ihr vielleicht sogar selbst erkennen.“
gedämpftem
Bevor ich meine Gedanken zu Laidos Kommentar hinter einem Spoiler verstecke, will ich unbedingt betonen, dass nur John selbst seine Story furchtbar findet. :D Die Kommentare von DGDM und mir sind zwar längst nicht so positiv ausgefallen wie der von dir, Laido, aber schlimm fanden wir die Story auch nicht.
Anfangs war ich ja schon ein bisschen erschüttert, wie hemmungslos du die Story abfeierst, aber während deines Kommentars konnte ich das dann irgendwann verstehen. Ich hatte nämlich keinen Sex, durfte kein Buffet genießen, habe kein Bett angeboten bekommen und allerschlimmstens: Abgesehen von dem Postboten und dem Hausdiener am Tor des Anwesens, hatte ich auch keine Dialoge. Okay, außer man zählt "Bleib stehen!"-artiges Hinterhergerufe dazu. Ich habe es "geschafft" zu dem Ende der Story zu kommen, indem ich die ganze Zeit nur durch das Haus gerannt bin, auf der Flucht vor den diversen Bewohnern. Da hatte ich dann auch keine coolen Dialogzeilen als Auswahlmöglichkeit, sondern wurde meistens nur gefragt, ob ich den Flur weiter, links in den Raum oder rechts die Treppe herunter gehen will. Und da hatte man da auch keine Anhaltspunkte, welche dieser zwei dieser Möglichkeiten mit dem Tod enden, sondern musste wirklich schlichtweg raten. Gerade auch, weil ich diesen weniger hektischen Alternativstrang verpasst hatte, hatte ich am Ende erst recht das Gefühl, es mit einer reinen Trial&Error-Geschichte zu tun zu haben, weshalb ich mich dann auch nicht mehr aufgerafft habe, zu ergründen, was ich da auf der dritten Seite alles verpasst habe. Für mich enthielt die Geschichte darum überhaupt kein detektivisches Ermitteln, sondern eben nur Rumgerenne und bei Tod die andere Abzweigung wählen. Längere Runs, während derer ich nicht gestorben bin, hatte ich auch gar ncht. :D Vor diesem Hintergrund kann man dann vielleicht verstehen, warum ich an der Story deutlich weniger Spaß hatte als du. Vielleicht hätte John diesen Pfad einfach irgendwann komplett dichtmachen sollen, so als größten aller Irrwege, anstatt auch ihn zum Ziel führen zu lassen, damit man diese ganzen coolen Szenen, von denen du geschrieben hast, auch findet. Aber ich hab diese Szenen jetzt natürlich immer noch nicht gelesen und kann nur mutmaßen, ob sie bei mir dieselbe Euphorie ausgelöst hätten. Ich vermute aber mal schon. :D
Ich bin jedenfalls froh, dass ich John meine Stimme gegeben habe, denn wenn nicht, würde ich mir jetzt ja richtig Vorwürfe machen, mich nicht eingehend genug mit der Story befasst zu haben! :scared:
Laidoridas
30.09.2016, 09:29
Anfangs war ich ja schon ein bisschen erschüttert, wie hemmungslos du die Story abfeierst, aber während deines Kommentars konnte ich das dann irgendwann verstehen. Ich hatte nämlich keinen Sex, durfte kein Buffet genießen, habe kein Bett angeboten bekommen und allerschlimmstens: Abgesehen von dem Postboten und dem Hausdiener am Tor des Anwesens, hatte ich auch keine Dialoge. Okay, außer man zählt "Bleib stehen!"-artiges Hinterhergerufe dazu. Ich habe es "geschafft" zu dem Ende der Story zu kommen, indem ich die ganze Zeit nur durch das Haus gerannt bin, auf der Flucht vor den diversen Bewohnern. Da hatte ich dann auch keine coolen Dialogzeilen als Auswahlmöglichkeit, sondern wurde meistens nur gefragt, ob ich den Flur weiter, links in den Raum oder rechts die Treppe herunter gehen will. Und da hatte man da auch keine Anhaltspunkte, welche dieser zwei dieser Möglichkeiten mit dem Tod enden, sondern musste wirklich schlichtweg raten. Gerade auch, weil ich diesen weniger hektischen Alternativstrang verpasst hatte, hatte ich am Ende erst recht das Gefühl, es mit einer reinen Trial&Error-Geschichte zu tun zu haben, weshalb ich mich dann auch nicht mehr aufgerafft habe, zu ergründen, was ich da auf der dritten Seite alles verpasst habe. Für mich enthielt die Geschichte darum überhaupt kein detektivisches Ermitteln, sondern eben nur Rumgerenne und bei Tod die andere Abzweigung wählen. Längere Runs, während derer ich nicht gestorben bin, hatte ich auch gar ncht. :D Vor diesem Hintergrund kann man dann vielleicht verstehen, warum ich an der Story deutlich weniger Spaß hatte als du. Vielleicht hätte John diesen Pfad einfach irgendwann komplett dichtmachen sollen, so als größten aller Irrwege, anstatt auch ihn zum Ziel führen zu lassen, damit man diese ganzen coolen Szenen, von denen du geschrieben hast, auch findet. Aber ich hab diese Szenen jetzt natürlich immer noch nicht gelesen und kann nur mutmaßen, ob sie bei mir dieselbe Euphorie ausgelöst hätten. Ich vermute aber mal schon. :D
Ich bin jedenfalls froh, dass ich John meine Stimme gegeben habe, denn wenn nicht, würde ich mir jetzt ja richtig Vorwürfe machen, mich nicht eingehend genug mit der Story befasst zu haben! :scared:
Das haut mich jetzt aber echt von den Socken. :D Wie gesagt war ich mir eigentlich ziemlich schnell sicher, dass der Einbruch eine große Sackgasse ist, weil ich mir halt einfach nicht vorstellen konnte, dass man hier irgendwie noch eine Chance hat, dem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Es ist da ja auch irgendwann nur noch die Rede davon, dass man versuchen will, wieder aus dem Haus zu fliehen, weswegen ich dann dachte, dass das bestmögliche Ergebnis wohl ein Ende ist, bei dem man wieder unverrichteter Dinge abreist, aber zumindest noch am Leben ist. Ich fand es halt klasse, dass es diesen Strang in dieser Ausführlichkeit gibt, weil ich damit überhaupt nicht gerechnet hatte und weil es der Geschichte noch mehr Freiheit verleiht, aber viel spannender fand ich den Ermittlungsstrang, weswegen ich dann auch ziemlich schnell wieder dahin gewechselt bin. Wenn du den jetzt echt gar nicht gesehen hast, kann ich schon verstehen, dass du nicht so begeistert von der Geschichte warst, denn dann hast du ja echt nicht so richtig viel vom Detekivflair mitbekommen. Habe ja oben auch geschrieben, dass das für mich der beste Teil der Geschichte war. Solltest du dir auf jeden Fall nochmal anschauen, denn da entgeht dir sonst ja echt eine ganze Menge (wobei es natürlich jetzt weniger spannend ist, wenn du das Ende schon kennst).
Ich werd auf jeden Fall auch nochmal versuchen, vom Einbruch aus irgendwie zum Ende zu gelangen... ich kann mir grade gar nicht vorstellen wie das gehen soll, weil mir die Szenen am Ende so auf die vorherigen Begegnungen und Gespräche zugeschnitten scheinen, aber anscheinend geht es ja irgendwie.
Seit du regelmäßig (zurecht) kritisierst, dass meine Erzählweise gerne mal zu sehr auf der Stelle tritt, habe ich eigentlich jedesmal ein bisschen Angst, wenn du eine Story von mir liest. §ugly
Umso erstaunter bin ich, dass du den Einstieg in die Geschichte offenbar ganz gut findest. Aber das ist ja umso besser. Ich würde das heute vielleicht ein bisschen anders machen, aber im Grundsatz bin auch eigentlich auch noch sehr zufrieden mit dem Beginn, und das heißt ja schon was bei einem Post aus dem Jahre 2009.
Ich hab ganz vergessen zu erwähnen, dass ich es echt erstaunlich, dass der Unterschied zwischen den 2009er Posts und den 2015er Posts gar nicht spürbar ist. Das klingt jetzt vielleicht ein bisschen fies, weil das ja bedeuten würde, dass du dich in dieser langen Zeit nicht merkbar verbessert hast, andersherum heißt das aber ja auch, dass du schon damals so gut warst. Und ich fand deine Geschichten ja auch von Anfang an super, also seit 2010. So gesehen wundert mich das dann also doch weniger.
Ich habe übrigens so meine ganz eigene Theorie, warum dich diese Park- und Rastplatzbeschreibungen so ansprechen, aber die behalte ich vorerst mal für mich!
Ich weiß gar nicht, was du meinst. :grinundwe
Also mir ist sowas noch nie passiert, aber dazu fehlen mir wohl auch die Voraussetzungen. Vielleicht liegt das wirklich an der kranken Welt der Ausgestoßenen. In einer Welt, in der man sich ja sogar direkt mit Blowjobs begrüßt (habe ich in der taz gelernt), ist ja quasi alles möglich!Und ich dachte, die taz verbreite nur Lügen! :eek:
Laidoridas und die unangenehme Dessert-Metapher
von John Irenicus
Post 7 - 9
Es ist ja eigentlich kaum auszuhalten, nach Post 9 eine Pause einzulegen, wo sich doch endlich, nach über sechs Jahren, die Identität des Desserts zu enthüllen scheint, aber ich zieh das jetzt durch!
Während des siebten Posts begann ich mich allmählich zu fragen, was denn eigentlich so das Ziel dieser Geschichte sein soll. Denn Laido scheint mir bisher ziemlich ziellos durch die Geschichte zu dümpeln. Das dominierende Thema sind einzig und allein Laidos Gedanken und verzwickten Situationen, so richtig in Gefahr gerät er dabei aber auch nie. Spannung kommt da also nicht so richtig auf und der einzige Sinn dahinter scheint zu sein, mit den umständlichen Gedanken und der kuriosen Gesamtsituation zu belustigen. Da gäbe es ja auch nichts dran auszusetzen, wenn es trotzdem wenigstens ein bisschen Handlung gäbe. So unterstelle ich der Geschichte zumindest bis hierhin ein herumdümpeln, obwohl es dieses Mal nicht zu diesen Gedankenschleifen kommt, die ich noch im ersten Post von Rotes Wachs bemängelt habe. Die Gedanken sind hier schon irgendwie zielgerichtet und kommen immer voran, nur eben so langsam, dass Laido selbst eher weniger vorankommt. §ugly Ich hoffe, man kann verstehen, welchen großen Unterschied ich hier zwischen Rotes Wachs, Post 1 und dem vorliegenden siebten Post sehe.
Interessant fand ich den Exkurs zu den Hosentaschen: Während du das nämlich so darstellst, als wäre es selbstverständlich, dass mein sein Portemonnaie in eine vordere Hosentasche steckt, halte ich das genau andersrum. Portemonnaies sind so riesig, dass die vorderen Hosentaschen doch viel zu klein sind, damit die da ordentlich reinpassen. Selbst wenn man sie da reinzwängt, hat man dann doch so eine fette Beule auf dem Oberschenkel, was ich erstens total unangenehm und zweitens auch absolut unästhetisch finde. Viel bequemer finde ich es da (zumindest im Stehen/Herumlaufen), wenn ich das Portemonnaie in der Gesäßtasche hat. Und das kann dann sogar auch ganz sexy aussehen, finde ich! Ich weiß aber von mir näher bekannten, früh ins Bett gehenden Personen, dass die Meinungen über die Sexyness eines Gesäßtaschenportemonnaies durchaus unterschiedlich sind. Mich würde nun ja interessieren, wie Laido selbst das sieht. Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, dass das mal in der Taverne diskutiert wurde, weshalb ich jetzt mal nicht davon ausgehe, dass du hier nur raten konntest, wie Laido das handhabt.
Am Ende des siebten Posts dachte ich übrigens schon, dass jetzt endlich Schluss ist mit dem allmählich doch sehr ausgereizten Hotelflaire und Laido da echt knallhart entführt worden ist, was für die Story ja mal ein gewaltiger Satz nach vorn gewesen wäre! Da war ich dann schon ein bisschen enttäucht. Gleich darüber hinweggetröstet wurde ich allerdings mit der Szene auf der Toilette! Diese Beschreibungen, diese Gedanken! Großartig! Und dann dann auch noch dieses Gekritzel an der Wand mit dem Philosophieren über die Urheber von solchem Gekritzel, das war einfach nur deep und wird hiermit für die PotM nominiert!:
Laido hatte nicht vor, sich besonders lange bei dieser Sache aufzuhalten. Von diversen Verwandten kannte er den Toilettenbesuch geradezu als Leidenschaft, die bis hin zu einer Dreiviertelstunde zelebriert werden konnte, aber für ihn war das immer ein Mysterium geblieben. Etwas zu lesen hatte er allerdings trotzdem, wie ihm nun bei einem genaueren Seitenblick an die Wand auffiel. Auf der platten Tapete über den Wandkacheln hatten sich nämlich mehrere Personen mit Sprüchen und kleinen Bildnissen verewigt. Das irritierte Laido zunächst, weil er so etwas nur von öffentlichen Toiletten oder Kneipenspelunken kannte, wobei er letzteres mehr erahnte als kannte, weil er sich für gewöhnlich nicht in Kneipen herumtrieb. Dann allerdings erinnerte er sich wieder, wo er sich eigentlich gerade befand: Nicht in einem gewöhnlichen Hotel, sondern auf einem Rastplatz an der Autobahn. Und dort kamen allerhand Leute vorbei: Reisende aller Art, LKW-Fahrer. Vor allem LKW-Fahrer. Laido wollte ihnen nichts Böses, aber LKW-Fahrer schätzte er am ehesten als Urheber solcher Klosprüche ein. Ganz rational gesehen war das für sie ja auch am sinnvollsten, denn man konnte als Fernfahrer schließlich damit rechnen, immer mal wieder die selben Routen zu befahren und somit auch die selben Toiletten zu besuchen. So fühlte man sich dann, wenn man eh schon nie zu Hause war, wenigstens beim Scheißen wie zu Hause. Und wenn mal ein paar neue Sprüche vom Kollegen dazugekommen waren, dann freute man sich vielleicht. So oder so ähnlich musste das wohl funktionieren. An Zufälligkeit glaubte Laido bei so etwas jedenfalls nicht, denn niemand hatte zufällig einen passenden Edding dabei, wenn er aufs Klo ging. Das tat man wenn schon mit festem Vorsatz.
Gewundert habe ich mich nur, dass Laido die Klobrille gar nicht mit Toilettenpapier auslegt, wenn er sich doch so vor ihr ekelt. Das hört man doch ständig, dass Leute sowas machen, wenn sie sich auf ekligen Toiletten setzen müssen und hätte hier ziemlich gut ins Bild gepasst, meines Erachtens nach.
Ein bisschen gestutzt habe ich auch, als Laido so ohne Weiteres weiß, was ein Molerat ist. Bei der Fleischplatte nach Gorn-Art konnte er mit dem Namen doch offensichtlich nichts anfangen, es erinnerte ihn lediglich an irgendetwas. Und nun erinnert er sich plötzlich doch an die Spielwelt?
Der etwas gruselige Ton bleibt der Geschichte mit der Schlüsselsache jedenfalls erhalten. Dass alle Schlüssel zu allen Türen passen, hat mich auch deutlich mehr gegruselt als der schlafende Theo im komischen Aufzug. Was nicht heißen soll, dass ich Laidos Reaktion nicht nachvollziehen kann. Sie hat sich nur nicht so sehr auf mich übertragen, wie das unangenehme Gefühl bei den Schlüsseln.
Mir ist übrigens gerade eingefallen, dass Gerd in Post 3 doch drei Leute aufgezählt hat, die außer Laido im Hotel sind. Melanie war da ja auch noch nicht mitgezählt (obwohl das ein bisschen komisch ist. Auch wenn sie, wie sie in Post 6 sagt, gerade erst gekommen ist, müsste sie dann ja in dem kurzen Zeitraum gekommen sein, in dem Laido in den Speisesaal geht und ihm die Spätzle serviert werden. Wie wir wissen waren das einige Jahre, aber das soll hier ja nicht als Argument zählen! Und dass Melanie dann, so wenige Minuten nach ihrer Ankunft gleich auf einen Gast stürzt... Das dürfte schon noch mal thematisiert werden, finde ich!). Und als ich mir die besagte Stelle jetzt noch mal angucke, sehe ich, dass Gerd seine Frau da mit aufzählt! Aber sagt Melanie nicht, dass sie nach langer Krankheit gestorben ist? Fänd ich ja gar nicht so schlecht, wenn Gerd noch so den Trott drin hat, zu denken, dass seine Frau da ist, aber mir scheint es eher, dass dir da was durch die Lappen gegangen ist.
Und dann die große Überraschung, gleich zu Beginn von Post 9: Ohne auf dem Bett liegend darüber zu grübeln, ohne dass man ausführlich geschildert bekommt, wie er abschließt und den Flur entlang geht, teleportiert Laido sich geradezu auf die Treppe! :eek:Das hat mir wirklich gut gefallen, dass da wirklich mal ein Teil der Handlung als so unwichtig erachtet wurde, dass er übersprungen wurde. Das ist für diese Geschichte ja ein absolutes Novum und bringt einen bislang ungeahnten Schwung heran. Und bumms, begegnet er auch noch Melanie, die ihn zum ESC-Gucken einlädt. So viel ist ja in den ersten vier Storyposts nicht passiert! :D Okay, vielleicht übertreibe ich, aber die Stelle hat mich wirklich überrascht. Nicht dass du den ESC ins Spiel bringst, sondern wirklich, wie da jetzt plötzlich frischer Wind in die Story fährt. Melanie kann ich zwar aufgrund ihres Namens immer noch nicht wirklich sympathisch finden (da hat sie mir als blutrünstige Verfolgerin in der Kastaroth-Story deutlich besser gepasst! §ugly), aber ich würde Laido die Sexszene gönnen. Ist ja auch kein heißer Feger in der Nähe, den man ihr vorziehen könnte. :p
Die Beschreibungen des ESCs sind dir jedenfalls sehr gut gelungen. Mitsamt des Bühnenbilds, der albernen Verkleidung und besonders der Schnack des Urbans. Besonders Lachen musste ich bei dieser Stelle:
Und vorsichtshalber noch ein Hinweis: Auch wenn die aufgebaute Waldkulisse hier sehr dunkel aussieht, so handelt es sich nicht etwa um den Schwarzwald!Das ist einfach so furchtbar schlecht und trotzdem kann man sich das so gut vorstellen, dass die beim ESC oder auch im Fernsehen allgemein sowas sagen. §ugly
Ich dachte übrigens erst, als ich schon von weiter oben die Gesangspassage gesehen habe, dass Gerd angeheitert anfängt rumzudröhnen. Das hätte irgendwie auch gut zu ihm gepasst, aber ich bin mal froh, dass Laido das erspart geblieben ist. :D
Bei der Erwähnung der billigen Pappmachekulisse, der schlechten Soundqualität und den Kostümen, bin ich auch irgendwie ins Grübeln gekommen, in welchem Jahr die Story eigentlich spielt. Ich war irgendwie von selbst davon ausgegangen, dass das keine Rolle spielt, oder es eben in 2009 spielt, wo du die Story ja gestartet hast. Aber zusammen mit diesem doch sehr schäbigen Gesamteindruck des ESCs (heutzutage würden die doch was anderes als Pappmache nehmen, oder?) und dann auch noch den zahlreichen Röhrenbildschirmen zusammen mit den von mir schon im letzten Kommentar als altmodisch bezeichneten Holzverkleidungen, könnte man auf den Gedanken kommen, dass das ganze ein Stückchen in der Vergangenheit spielt. Ich hab dann überlegt, ob die Geschichte vielleicht damit endet, dass Laido seine Erinnerungern wiedererlangt fortan wieder unter richtigem Namen lebt und sich dann hier im Forum anmeldet, und dabei das erstbeste Pseudonym nimmt, dass ihm einfällt. :D Da Laido aber vor über zehn Jahren ins Forum gekommen ist, müsste er damals ja... 15 oder so gewesen sein, während der Laido ind er Story schon mit dem Gymnasium fertig ist. Also kommt das wohl nicht hin und die Story spielt einfach in dem Jahr, in dem der echte Laido so alt war wie der Story-Laido und es hat doch keine Bedeutung. Trotzdem wollte ich dir meine querschießenden Gedanken zu dem Thema nicht vorenthalten. :D
Ja, die Geschichte unterhält weiterhin, die drei gerade gelesenen Posts haben sich konstant gesteigert. Dann will ich doch mal hoffen, dass es so weitergeht! Gut tun würde der Geschichte meiner Meinung nach ein roter Faden, eine wenigstens dezent voranschreitende Handlung. Irgendwelche Anhaltspunkte, denen er nachgehen kann. So ist Laido am Ende der Posts meist in fast derselben Lage wie am Anfang des jeweiligen Posts.
Aber wie gesagt, bisher sehr unterhaltsam, gerade auch durch solche geistreichen Passagen wie die Stuhlganggedanken!
aber es blieb ihm beinahe im Halse stecken, als er sich bewusst wurde, das sein letzter Satz dann doch gar nicht mehr so begeistert geklungen haben musste.
Neben dem überdimensionieren Uhu stand der Sänger des Duos,
John Irenicus
30.09.2016, 13:33
Vorher auch hier noch kurz die Warnung an alle anderen, dass ab jetzt gespoilert wird ohne Ende! Unter gar keinen Umständen weiterlesen, wenn man die Geschichte noch nicht gelesen hat! Aber eigentlich ist es mir auch egal, weil ich meine eigene Story ja eh nicht mag!
Also hier jetzt erstmal meine Pfade durch die Geschichte:
2 → 4 → 8 → 16
2 → 6 → 8 → 18 → 22 → 33
2 → 4 → 8 → 18 → 22 → 30
2 → 4 → 12
2 → 4 → 8 → 18 → 20
2 → 4 → 8 → 14 → 21 → 23 → 40 → 46 → 48 → 72 → 88
23 → 42 → 54 → 74 → 76 → 78 → 82
23 → 45
23 → 38 → 48 → 85
23 → 42 → 59 → 84 → 90 → 118 → 130 → 157 → 163 → 190 → 198
23 → 38 → 48 → 72 → 89 → 98
23 → 40 → 46 → 48 → 72 → 89 → 96 → 101 → 106 → 126 → 178
23 → 42 → 65 → 84 → 93 → 109 → 123
23 → 42 → 54 → 84 → 93 → 109 → 125
84 → 93 → 111 → 113 → 151 → 163 → 192 → 204 → 213
204 → 208
Ja, finde ich auf jeden Fall interessant und, jetzt kann ich es ja auch verraten, ziemlich cool dass du den Einbruchsstrang dann doch nicht weiter verfolgt hast. :D
Witzig auch der Anfang bei dir, das war ja ähnlich wie bei MiMo; und das ist wohl so die Phase der Geschichte, mit der ich richtig zufrieden bin, weil das ganze Getöse um die Ratte und erstmal zum Haus zu kommen so ein bisschen die Gnadenlosigkeit der Geschichte zeigt und vielleicht auch positiv nervig ist. :D
Insgesamt waren es also 16 Durchgänge, wobei du ja schon siehst, dass ich nicht jedes Mal ganz von vorne anfangen habe. Anfangs hatte ich mir das noch vorgenommen, weil ich es bei solchen Entscheidungsgeschichten immer etwas blöd finde, sich dann nach einem Tod direkt die Alternativen zu der letzten Entscheidung durchzulesen. Das nimmt irgendwie so die Immersion raus und fühlt sich etwas nach Pfuschen an. Allerdings habe ich dann natürlich nicht alles nochmal im Detail gelesen, sondern das schon Bekannte nur nochmal kurz überflogen, und nach der Ankunft am Anwesen der Kastaroths habe ich die Passage mit der ersten Begegnung mit dem Hausdiener dann als Ausgangspunkt für die weiteren Durchgänge genommen.
Finde ich sehr nachvollziehbar so, genau so hätte ich das bei der Story auch gemacht (MiMos Story dagegen hat da deutlich mehr Wiederlesewert bzw. sind die Posts da so portioniert, dass man die auch ruhig nochmal ganz lesen kann).
Das zweite Problem bei dem Kommentar ist eines, das ich glaube ich noch nie hatte beim Kommentieren. Nachdem du mich ja darauf vorbereitet hast, dass die Geschichte schwer langweilig und überhaupt ganz schlimm werden wird, traue ich mich jetzt gar nicht, einen positiven Kommentar dazu zu schreiben, weil ich Angst habe, du könntest denken, ich wollte dich nur aufmuntern oder rumschleimen oder deinem Sonderstatus hier im Forum huldigen oder was weiß ich. :D Deshalb versichere ich dir noch einmal mit vollem, heiligem Ernst, dass ich ganz ehrlich zu dir bin, wenn ich jetzt zu Protokoll gebe, dass mich die Story echt durchweg ganz prächtig unterhalten hat. Ich habe ja in einigen deiner Geschichten aus jüngerer Vergangenheit mal diverse Langatmigkeiten kritisert, sei es bei den sich teils ziemlich hinziehenden Höhlenwanderungen aus den Edifizien und Frantalen oder den ausdauernden Dialogeskapaden aus dem roten Wachs oder natürlich auch bei dem Herumgeeier in der völligen Dunkelheit eines stillgelegten Theaters im Traumbrecher. Aber in dieser Geschichte hier fand ich wirklich mal überhaupt nichts langweilig, ganz im Gegenteil. Natürlich ist nicht ständig wahnwitzige Action geboten, aber das ist in so einer Detektivgeschichte doch auch überhaupt nicht notwendig. Wichtig ist ja, dass man als Leser mit dem Detektiv miträtseln kann, was da wohl los ist, wer Dreck am Stecken hat usw. und dass einen die Atmosphäre gefangen nimmt, und all das klappt hier für mein Empfinden ganz hervorragend. Ich habe ja den Großteil der Geschichte jetzt am vergangenen Sonntag gelesen und war dann wirklich gegen Mitternacht hin total gebannt von der Geschichte, weil das einfach richtig spannend war mit den verschiedenen Bewohnern im Haus und auch, wie man dann den gleichen Raum von unterschiedlichen Handlungssträngen aus erreichen konnte usw. Gerade als ich es dann mal richtig weit in die Geschichte hineingeschafft hatte und die Nacht hereinbrach, kam da richtige handfeste Spannung bei mir auf, weil die Situation, in der sich der Protagonist da gerade befindet, ja wirklich extrem unheimlich ist. Also, in so einem Haus bei den ganzen dubiosen Leuten in völliger Finsternis zu übernachten, und dann auch noch mit der Aussicht, da eventuell mit so einer unzuverlässigen Lichtquelle nach einem Klo suchen zu müssen... :scared: Dann kam auch noch dieses merkwürdige Vieh daher, und die ganzen Entscheidungsmöglichkeiten, wo man überall hinkann... ja, also das fand ich alles richtig, richtig klasse. Ich fands dann auch schade, dass ich leider so früh ins Bett musste und mich nach dem nächsten Tod zum Aufhören zwingen musste. An den nächsten Tagen war ich abends nach der Arbeit immer so müde, dass ich dann auch bis heute nicht mehr weitergelesen habe. Aber wenn ich die Zeit gehabt hätte, dann hätte ich das Teil jedenfalls garantiert in einem Rutsch durchgelesen – bzw. was man hier "durchlesen" nennen kann, also bis zu einem der beiden endgültigen Enden. Deswegen versteh ich auch gar nicht, wieso im Zusammenhang mit der Geschichte ständig irgendwie von Quälerei und sowas die Rede ist. Klar, wenn man keine Detektivgeschichten mag, dann kann man die Story vielleicht langweilig finden. Es ist halt eine im Großen und Ganzen ziemlich klassische Detektivgeschichte mit einem für solche Geschichten üblichen Setting. Aber wenn man sowas mag, dann kriegt man hier doch wirklich eine sehr stimmungsvolle und mit viel Liebe zum Detail geschriebene Geschichte geboten. Und gerade Letzteres hatte ich jetzt gar nicht so erwartet – das ist nämlich etwas, an dem es meinem eigenen Versuch meiner Einschätzung nach sehr gemangelt hat. Du hast dir aber für viele Szenen viel Zeit genommen und erzählst so ruhig und im besten Sinne entspannt, dass man gar nicht den Eindruck bekommt, dass du dir beim Schreiben vielleicht genervt gewünscht hast, jetzt doch endlich mal mit allen Alternativen dieser Entscheidung fertig zu sein und mit was anderem weitermachen zu können. :D Vielleicht ist es das auch, was man langatmig finden kann? Also z.B. sowas wie die Erläuterungen über die Vergangenheit der Kastaroth-Dynastie? Ich habs jedenfalls nicht so empfunden und finde, dass du bei solchen Beschreibungen und auch gedanklichen Überlegungen (die bei dir ja durchaus manchmal etwas zu sehr ausarten können) so gut wie immer die richtige Dosis gefunden hast. Allein schon dadurch, dass ich mich ständig gefragt habe, was von alldem wohl noch wichtig für die Auflösung des Mordfalls werden könnte, konnte da aber bei mir schon keine Langeweile aufkommen. In solchen Geschichten ist das doch auch gerade immer das Interessante, eine Menge Informationen zu bekommen und dann darüber nachzudenken, welche davon die Wichtigen sein könnten. Und davon abgesehen haben mir kleine Details wie die Ratte, die ja auch später nochmal erwähnt wird, gut gefallen, weil sie der Geschichte einfach Lebendigkeit verleihen.
Ich habe den Abschnitt deines Kommentars jetzt einfach mal als Ganzes zitieren müssen, weil mich das jetzt schon überrascht. Ich hab da jetzt mehrere Gedanken zu!
Einmal finde ich das natürlich im Zusammenspiel mit MiMos Kommentar unten, dass er über deine Lobkaskade erst ein bisschen erschüttert war, ziemlich witzig. Kann ich mir nämlich so richtig vorstellen, dass er sich echt gefragt haben muss, worüber du da eigentlich bitte redest. :D
Dann finde ich es natürlich richtig klasse, dass du dich so gut unterhalten gefühlt hast, die Geschichte gut und keinesfalls langweilig fandest. Also, das sage ich jetzt mal ganz ausdrücklich, dass ich mich darüber freue, weil hier ja der Eindruck entstanden sein könnte, ich würde jetzt keine andere Bewertung der Story akzeptieren oder wollte kein Lob annehmen oder sowas. Das ist natürlich nicht so, ganz im Gegenteil: Ich bin ja umso froher, dass die Geschichte bei dir angekommen ist und auch bei MiMo und DGDM nicht so schlecht weggekommen ist, wie ich befürchtet hatte. Ich hatte ja so in den Wochen nach Abgabe immer mal so kurze Momente, wo ich schon richtig bitter darüber gelacht habe, wenn ich mir euch vorgestellt habe, wie ihr da so über der Geschichte hockt, euch verzweifelt mit den Händen übers Gesicht fahrt und denkt: "Oh Mann, ist das eine langweilige Scheiße, das gibt's doch gar nicht!" War ja jetzt offenbar nicht so, und das erleichertert mich natürlich ein wenig, aber es überrascht mich halt auch.
Ich halte die Geschichte nämlich nach wie vor für defekt. Sie funktioniert einfach nicht richtig. Und damit meine ich jetzt auch nicht, dass jeder Post eine Ausgeburt der Langeweile wäre, oder so. Dass es vor allem der Ärger und die von dir beschriebenen Nickeligkeiten beim Schreiben sind, wo man immer wieder von Strang zu Strang springen muss, die einem so ein bisschen den Blick dafür nehmen, was an der eigenen Geschichte jetzt noch gut oder schlecht ist, das hatte ich schon einkalkuliert. Und ich hatte ja trotzdem bei einzelnen Szenen so das Gefühl, dass die doch ganz gut gelungen sind (mir hat zum Beispiel die Stelle beim Schreiben Spaß gemacht, wo der Protagonist in dieser Hauschronik herumliest - oder aber auch das ein bisschen in die gleiche Ecke abzielende Gespräch über Lord Kastaroth mit Iason bzw. Lord Kastaroth selbst). Aber so der eigentliche "Sinn" der Geschichte, eben so eine Entscheidungsgeschichte zu sein, den habe ich halt nicht so als erreicht gesehen. Weil, und das hat vor allem DGDM ja schon herausgestellt, sie eher mit der Illusion tatsächlicher Entscheidungsfreiheit arbeitet - was ich mir dann zwar schon ganz gerne zur Methode gemacht habe, wo dann aber auch nicht so richtig was Dolles bei herauskam, vor allem was so den Weg zum Ende angeht.
Deshalb bin ich jedenfalls erstaunt, dass bei dir da jetzt total Detektivatmosphäre aufgekommen ist und so weiter. Tja ... wie gesagt, will ich mich ja nicht drüber beschweren und bin da auch sehr froh drüber, aber baff bin ich halt auch. §ugly
Diesen Abschnitt fand ich echt herrlich, wie das Gespräch immer unangenehmer wird und Ronald immer wieder beharrlich weiter nachbohrt. :D Dass ich dabei aber gleich sterben würde, das hatte ich nun nicht erwartet. Ist ja auch ein bisschen kurios, wie der Held da bei dem kleinen Streit plötzlich sein Leben verliert! An der Stelle wusste ich natürlich noch nicht, dass sein größtes Talent darin zu bestehen scheint, wirklich jede zur Verfügung stehende Möglichkeit auszunutzen, sich auf akrobatische Weise selbst versehentlich das Leben zu nehmen. §ugly Sobald ich das begriffen hatte, hab ich dann irgendwann wenn möglich immer einen großen Bogen um alle Entscheidungen gemacht, die was mit Waffen oder generell Action zu tun hatten – da habe ich mir dann schon gedacht, dass man da bestimmt wieder ausrutscht und sich das Genick bricht oder sich mit dem Schwert versehentlich selbst aufspießt oder was du dir da alles an Varianten ausgedacht hast. :D
Das mit diesen ganzen Toden war ja wie gesagt einerseits, um die "Stränge" möglichst schnell zum Ende zu bekommen, andererseits dann so ein bisschen von King's Quest VII inspieriert, wo die beiden Hauptdarstellerin auch bei jeder möglichen und unmöglichen Gelegenheit zu Tode kommen. Da dachte ich mir, das einfach so zum "Markenzeichen" dieser Geschichte zu machen, damit es dann doch noch spaßig ist. Mir gingen dann aber auch relativ schnell die Ideen aus.
Jedenfalls hab ich dann ziemlich schnell gemerkt, dass es anscheinend nur einen einzigen "richtigen" Pfad in der Geschichte gibt, was meiner anfänglichen Faszination erst einmal einen kleinen Dämpfer verpasst hat. Das hat sich dann einfach ein wenig zu sehr nach Trial&Error angefühlt und die Immersion ging ein wenig flöten, weil ich halt immer wieder von Alternativhandlung zu Alternativhandlung gesprungen bin.
DGDM hat da so ein bisschen von einem "Quiz" gesprochen, und das trifft es wohl ganz gut, was diese Stellen angeht, wo es wirklich nur darum geht, die richtige Option zu finden.
Erwähenswert ist natürlich auch die Sache mit Melanie! §list Bevor ich dazu komme, muss ich aber noch schnell die Frage einwerfen, ob es wohl Zufall ist, dass hier zwei Personen Melanie und Theo heißen – genauso wie in der Dessert-Metapher! Ich möchte mich mal nicht auf irgendwelche verwegenen Theorien versteigen, aber so ein bisschen liegt der Gedanke, dass das vielleicht eben doch kein Zufall ist, auch wegen dem, was in der Dessert-Metapher so passiert (will jetzt nicht ins Detail gehen, weil MiMo bestimmt diesen Kommentar hier liest) ja schon auch nahe... andererseits waren das vielleicht auch einfach nur die ersten Namen, die dir so eingefallen sind und du hast die eigentlich provisorisch gedachten Namen dann am Ende einfach stehen gelassen, weil du dich dann schon so sehr an sie gewöhnt hattest. So geht mir das jedenfalls öfters mal.
Ja, letzteres stimmt. Ich hatte halt überlegt, wie ich das Dienstmädchen so am besten nenne ("Julia" wollte ich halt mal nicht nehmen), habe dann "Melanie" als provisorischen Namen eingefügt, aber erst dann gemerkt, dass die bei LuduDM ja auch so heißt, musste dann aber einsehen, dass ich keinen anderen passenden Namen mehr für sie finde. Und als dann mit dem Gärtner so ein breiterer älterer Typ auftauchte, dachte ich mir auch schnell "Komm, du willst ihn Theo nennen, dann mach halt, ist ja jetzt eh egal."
Bei Melanies unverblümter Aufforderung zum gemeinsamen Knuddeln musste ich ja schon ziemlich schmunzeln. Sehr direkt und irgendwie typisch John. :D So als Figur ist mir Melanie ja aber bis zum Schluss ein Rätsel geblieben. Wenn sie nur geschauspielert hat, dann ist sie für ihren Job ja viel weiter gegangen als eigentlich nötig. Also müsste sie doch wirklich scharf auf den Helden gewesen sein, wenn sie da gleich bei der ersten Begegnung sowas anzettelt. Dass das jetzt auch zum Plan gehörte... naja, ich weiß ja nicht, ob ich da an ihrer Stelle so begeistert gewesen wäre, wenn mein Cousin so eine Rolle in seinem Plan für mich vorgesehen hätte, zumal sie da ja noch gar nicht wusste, was dieser Detektiv eigentlich für einer ist. Das hätte ja auch ein schmieriger, fieser Fatzke sein können! Also gehe ich eigentlich mal davon aus, dass das so eine spontane Sache von ihr war. Dann allerdings verstehe ich nicht, wieso sie am Ende so ablehnend auf die dezente Brustglotzerei des Helden reagiert. Das wirkt ja so, als fände sie ihn doch nicht so dolle! Und man kann diesen Pfad ja auch erreichen, ohne ihre Avancen abgelehnt zu haben (indem man ihr nämlich per Küchenbesuch nie begegnet ist), also kann es eigentlich auch nicht daran liegen, dass sie deswegen noch eingeschnappt ist. Sehr mysteriös, diese Melanie!
Also, für die "Sexszene" (und so die Direktheit von Melanies Aufforderung) habe ich mich ja schon geschämt, während ich sie geschrieben habe, weil es ja doch eher dämlich ist. Aber ich war zu dem Zeitpunkt eigentlich schon so angepisst von der Story, dass ich mir dachte "Ja komm, jetzt willste wenigstens auch einmal Spaß beim Schreiben haben." §ugly
Der Schluss, bei dem Melanie dann so ablehnend reagiert, ist dann quasi so etwas wie der Ablassbrief für die Szenen davor: Da wollte ich dann klarstellen, dass Melanie jetzt nicht so die Frau als Dekoration oder Belohnung am Ende der Geschichte sein soll. Und inhaltlich lässt sich der Unterschied in ihrem Verhalten ja dadurch erklären, dass sie eben selbst entscheiden will, wann und wie sie sich dem Kerl nähert und nicht "ausgesucht" werden möchte.
Zwischendrin ist die Stimmung bei mir dann einmal noch ein wenig abgerutscht, und zwar als der Gärtner in einem der Enden als der Mörder entlarvt wurde. Vorher hatte ich ja mal so eine Stelle erwischt, an der man von dem Mann mit der Maske in den Sarkophag gesperrt wird, und da fand ich es klasse, dass du die Identität des Mannes nicht enthüllt hast. Dass man nun klar gesagt bekommt, dass der Gärtner, wenn er vielleicht schon nicht DER Mörder ist, dann doch wenigstens mit ihm unter einer Decke steckt, das fand ich nicht so toll, einfach weil man an der Stelle wichtiges Wissen geliefert bekommt, das man dann beim nächsten Durchlauf eigentlich gar nicht haben sollte, und ich das Gefühl hatte, einen Teil des Geheimnisses auf die falsche Art und Weise gelöst zu haben. Jetzt, da ich das Ende kenne, finde ich das zwar natürlich nicht mehr so schlimm, aber beim Lesen hat mich das schon etwas gestört. Da hatte ich einfach das Gefühl, dass du zu viel vorweg genommen hast.
Da war ich mir auch etwas unsicher, aber letzten Endes habe ich gehofft, dass da noch so ein bisschen Restzweifel beim Lesen bestehen, gerade weil es auch der Gärtner ist, und dass man irgendwie spekuliert, dass der dann wohl mit drin hängt, aber so eine ganz ganz ganz untergeordnete Rolle hat und gar nicht so sehr der Schurke ist, nach dem man sucht.
Ein bisschen schade fand ich es dann auch, dass gleich nach den ersten Gesprächen, als man so richtig drin ist in den Ermittlungen, auch schon allmählich das Finale eingeleitet wird. Ich habe jetzt zwar angesichts der diversen alternativen Routen, die ich auch noch gelesen habe, zwar nicht das Gefühl, dass es allzu hastig dem Ende entgegen ging, aber da wäre natürlich noch viel Potential für mehr gewesen, auch wenn das sicher nicht so einfach in dieser Art von Geschichte umzusetzen gewesen wäre. Du musstest ja so schon penibel darauf achten, dass in späteren Abschnitten keine Informationen vorausgesetzt werden, die man vorher nur in einem der alternativen Pfade erhalten konnte usw. Das wäre ja mit zunehmender Dauer immer schwieriger geworden.
Ja, das war dann wirklich irgendwann ein großes Problem. Ansonsten hätte ich das ganze Geschehen gerne noch viel länger gemacht (geplant waren drei Tage im Haus Kastaroth), aber ja gut, ich habe ja allein zeitlich nicht einmal einen richtigen hinbekommen, von daher... :D
Ich kann mir aber vorstellen, dass dieser Aspekt für dich ein Grund dafür ist, warum du mit der Geschichte nicht so zufrieden bist. Am Ende deutest du ja auch einmal an, dass du noch mehr geplant hattest, aber dann nicht mehr umsetzen konntest. Kann ich natürlich auch verstehen, dass das doof ist, aber ich finde, dass die Geschichte so, wie sie jetzt ist, auch sehr gut funktioniert. Es geht dann eben alles ein bisschen schnell dem Ende entgegen, aber das ist ja jetzt auch kein absoluter Beinbruch.
Ich ärgere mich da aber auch weniger über die Geschwindigkeit als solche, sondern wirklich über das "Wie" - denn im Grunde hat die ganze Fragerei vorneweg überhaupt nichts mit dem zu tun, was man am Ende dann entdeckt und wie man bzw. der Detektiv es entdeckt. Da klafft für mich einfach so eine Lücke in der Geschichte.
Die Auflösung sehe ich dann aber ein bisschen zwiespältig. Ich war schon sehr gespannt, was hinter dem Mysterium denn nun stecken könnte, und da war es dann doch ein wenig ernüchternd, dass alles nur ein großes Schauspiel war. So ganz überraschend kam das für mich auch nicht, denn dass Lord Kastaroth noch lebte, da war ich mir eigentlich relativ sicher (warum sonst hättest du seine Leiche nicht auftauchen lassen sollen?) und die Variante, dass es ihm nur darum geht, des Helden Fähigkeiten zu testen und alles für ihn inszeniert ist, hatte ich zwischenzeitlich auch mal im Kopf. Insofern jetzt kein Ende, das mich total aus den Socken gehauen hat, allerdings auch kein völlig schlechtes.
Ja, stimmt wohl schon, dass es nicht besonders überraschend kam. Also, ich hatte eh schon das Gefühl, dass man ab dem Brief mit Inhalt "Ich bin schon tot" eigentlich schon voraussahnen kann, dass es dann wohl doch nicht so sein wird.
Denn was ich daran dann wiederum faszinierend finde, ist die Art und Weise, wie du das mit den vermeintlichen Toden des Protagonisten gelöst hast, von denen ja nur diejenigen tatsächlich tödlich sind, die sich der tollpatschige Detektiv selber zugefügt hat. Immer wenn einer der Hausbewohner ihm den Garaus zu machen droht, wird ja kurz vor der Durchführung schon abgebrochen bzw. der Held denkt sich nur, dass er aus dem Kühlraum nie mehr rauskommen wird usw. An all diesen Stellen kann man sich ja nun dazudenken, dass er dann eben nicht stirbt, sondern vielmehr die Wahrheit über die ganze Aktion erfährt und gesagt bekommt, dass er es vergeigt hat und doch kein so toller Detektiv ist. Und hinter alle Stellen, an denen er unglücklich zu Tode kommt, kann man sich eine echte Tragödie voller Selbstvorwürfe und Fassungslosigkeit darüber, dass das eigentlich lustig gedachte Experiment so katastrophal geendet ist, vorstellen. :D
Schön, dass dir das so aufgefallen ist! Gerade so die Vorstellung, dass das lustig gedachte Spiel dann so horrormäßig endet, hat mich ab und zu beim Schreiben mal schmunzeln lassen. Wenn man sich das mal vorstellt, wie die versammelte Mannschaft dann mittendrin mitbekommt, dass ihr Versuchskaninchen vollkommen unvorhergesehen dabei draufgegangen ist. §ugly
So, und genau deswegen finde ich auch das Ende, bei der man zweimal die Melanie knuddelt und danach im Sarkophag wieder aufwacht, am besten. Denn im Anschluss daran passiert ja auch nix Schlimmeres, als dass man eben gesagt bekommt, den Fall nicht gelöst zu haben. Dafür aber hat man eben eine Menge Spaß mit der Melanie gehabt – und genau das ist es ja, was der Held im "richtigen" Ende eigentlich haben will und nicht kriegt. Und wenn die Melanie ihn jetzt wirklich ernsthaft gut finden sollte und nicht nur ihrer Rolle wegen, dann wird sie ja jetzt vielleicht noch die große Liebe seines Lebens! Das wäre doch mal romantisch... gesucht hat er einen Mörder, und gefunden die ganz große Liebe! §herz Also ein besseres Ende kanns doch gar nicht geben!
Also, so privat für mich in echt wäre ich mit so einem Gang der Geschehnisse auch sehr zufrieden, stimmt schon. :D
Ob das, was ich jetzt gerade das "richtige" Ende genannt habe, wirklich von dir so als "richtiges" Ende vorgesehen ist, da habe ich ja aber übrigens noch meine Zweifel. Denn das einzige Ende, unter dem "Ende" steht, und das sogar noch von Kringeln umrahmt, ist ja gar nicht das allerletzte Ende, sondern das vorletzte, alternative Ende, bei dem der Protagonist die ganze verkappte Schaustellersippe nacheinander dahinmeuchelt. Insofern bin ich auch ganz froh, das gerade zuletzt auch noch gelesen zu haben, denn dieses radikale Blutbad, was du da veranstaltest, ist ja nun noch eine ganz neue Note in der Geschichte. So ganz durchgestiegen bin ich aber nun nicht dabei, was das mit den roten Augen zu bedeuten hatte. Die spitzen Eckzähne Lord Kastaroths wurden ja auch im anderen Ende erwähnt, und da musste ich auch schon kurz stutzen, habe mir aber nicht so viel dabei gedacht. Von roten Augen war da ja aber gar nicht die Rede, insofern finde ich es etwas merkwürdig, dass die in der alternativen Variante dann auf einmal alle rote Augen haben. Vermutlich soll das einfach verdeutlichen, dass der Detektiv selbst im Blutrausch ist und völlig durchdreht? Auch wenn es vielleicht das offizielle Ende sein mag, mein Lieblingsende ist das nicht.
Dazu sage ich mal nicht mehr, als ich schon auf die anderen Kommentare gesagt habe!
Achso, was mit dieser Frage nach dem Mörder am Ende des anderen Endes (du weißt schon was ich meine §ugly) gemeint ist, das hab ich ja nicht so richtig verstanden. Ich mein, es gab doch gar keinen Toten, also war auch niemand der Mörder, oder? Was soll dann diese Frage? Soll der Detektiv da noch einmal geprüft werden? Oder soll das ein Hinweis auf das andere mögliche Ende sein – ein Hinweis darauf, dass in Wahrheit im Detektiv selbst ein Mörder steckt? Das scheint ja so ein bisschen der Clou an diesem Ende zu sein, und vielleicht ist das auch der Grund, warum das für dich das offizielle Ende ist. Aber wieso dann die Frage im anderen Ende, in dem der Held ja gar nichts Schlimmes gemacht hat? So ganz klar geworden ist mir das alles nicht... aber egal.
Ja, also mit dieser Frage... die ist dann eben einerseits an den Detektiv gerichtet, andererseits dann eben auch direkt an den Leser - und das fand ich dann so mit meinem Eindruck, dass die ganze "Ermittelei" vorher ja eh nicht so richtig vorhanden war, irgendwie schon hochnotpeinlich, weil man ja viel zu wenig gesehen und gehört hat, um wirklich jemanden fest zu verdächtigen. Tja... §ugly
Der Detektiv hat ja einen beneidenswerten Orientierungssinn! Also ich könnte sowas nicht, irgendeine beliebige Richtung in einer mir unbekannten Gegend so sicher als Norden identifizieren. :D
Ich denke mir immer, in einer Welt ohne GPS oder sonstwie schnell verfügbare Karten, da können die Leute das einfach!
Das ist wieder so eine Stelle, über die ich ein wenig nachgegrübelt habe. Während dem Lesen glaubte ich zunächst an einen Fehler, dass die Dame hier von ihrem "Liebsten" redet, obwohl der Lord ja ihr Bruder ist. Wobei ich dann auch überlegt habe, ob sie ihren Bruder vielleicht einfach so gerne mag, dass sie ihn so nennt... aber irgendwie schien das dann auch nicht so recht zu passen. Jetzt, nachdem ich das Ende kenne, bleiben eigentlich nur zwei Möglichkeiten: Entweder du hast dich vertan und versehentlich die echte Identität der Dame preisgegeben, oder aber du hast absichtlich einen Versprecher der Dame eingebaut, bei dem sie kurzzeitig aus der Rolle fällt und ihren Ehemann als ihren Liebsten bezeichnet, weil sie ihn halt immer so nennt und in dem Augenblick vergisst, dass sie ihren angeblichen Bruder ja nicht so nennen sollte. Ich neige dazu, zu deinen Gunsten die letztere Variante anzunehmen und finde das dann tatsächlich auch ziemlich cool so!
Selbst wenn das jetzt ein echter Fehler gewesen wäre, wäre das natürlich die ideale Möglichkeit, ihn jetzt damit zu vertuschen, aber: Ist tatsächlich so, wie du meinst, das war ein absichtlich eingebauter Versprecher der alten Dame. Nett, dass dir das aufgefallen ist!
Ich bin mir ja ziemlich sicher, dass du an der Stelle beim Schreiben selber erst gemerkt hast, dass du den Koffer seit Ewigkeiten nicht mehr erwähnt hast. :p
Ja. Ich war mir auch ziemlich sicher, dass, wenn ich das so schreibe, der Grund für diese Stelle wiederum auch sofort auffällt, aber genau das war dann eben auch das Ziel. §ugly
Hier musste ich auch echt lachen, weil es mir natürlich genauso gegangen war. Ich habe schon während der ersten Erwähnung des Essens gegrübelt, ob ich das denn nun essen will oder nicht, weil ich mit dieser Entscheidungsmöglichkeit wirklich felsenfest gerechnet hatte. :D Da hast du wirklich schön mit den Erwartungen gespielt, die man an so eine Geschichte hat. (Vielleicht hattest du auch bloß keine Lust, diese Entscheidungsmöglichkeit umzusetzen, aber das tut ja nichts zur Sache!)
Ja, beides ist da richtig!
Das ist die Stelle, die ich oben schon einmal kurz angesprochen habe. Da gehe ich mal ganz stark davon aus, dass dir das ganz genauso ging. :D Wobei du ja eigentlich dann noch zwei Wochen gehabt hättest, die Geschichte noch etwas auszubauen! Aber kann schon verstehen, dass du dann auch mal froh warst, damit durch zu sein und nicht nochmal alles umkrempeln wolltest.
Ja, mir ging es wirklich ganz genau so. :D Und die zusätzlichen Wochen hin oder her: Ich hatte wirklich so dermaßen die Schnauze voll von der Story, da wäre einfach nichts mehr geganen. Und selbst wenn ich mich noch einmal hätte aufraffen können, weiß ich auch gar nicht, ob ich die Story noch groß hätte verbessern können, hätte das vielleicht einfach nicht geschafft.
Und auch hier glaube ich so eine gewisse Selbstkritik herauszulesen! Dass sich alles irgendwie hinzieht, kann ich dann allerdings nicht bestätigen, wie gesagt hätte das alles vielmehr gerne noch länger sein dürfen. Und auch aus der Sicht des Detektivs finde ich diese Aussage nicht so passend, denn es ging doch alles im Gegenteil ziemlich schnell, wie er ja auch an anderer Stelle erwähnt.
Ja gut, den Satz des Detektivs sollte ich dann vielleicht wirklich noch mal ändern. Das war natürlich so als Selbstkritik gedacht bzw. so als Frustabbau, und da musste das dann auch einfach raus. Rückblickend gesehen muss das da natürlich nicht so sein, werde da also zumindest das mit dem "hinziehen" auf jeden Fall ändern.
Das hast du schon deutlich besser hinbekommen, als ich es mir am Anfang vorgestellt hatte, insofern war ich da eher positiv überrascht (gut, das war auch kein Wunder bei der Erwartungshaltung, die du bei mir aufgebaut hast – war am Ende bestimmt doch reine Taktik :p).
Nee, Taktik war das ganz bestimmt nicht, ich habe ja genau so meine ehrliche Meinung zu der Geschichte gesagt. Mir ging es wie gesagt auch nie darum, die Geschichte schlecht zu reden, sondern das ganze einfach so ins richtige Licht zu rücken, in dem ich deutlich mache, dass ich mit der Story nicht zufrieden bin. Einfach, damit kein Leser in die Situation kommt, sich zu fragen, wie er mir denn jetzt verklickern kann, dass die Story, die ich augenscheinlich für so ein tolles Werk halte, doch nicht so der Knaller ist.
Ich weiß jetzt nicht, ob man das wirklich kritisieren kann, aber es ist eben so eine Eigenart dieser Art von Geschichte, wenn man häufig an ein Ende gelangt und wieder von vorn (oder von wo man dann eben wieder einsteigen will) anfangen muss. Das ist auf jeden Fall eine der größten Herausforderungen bei solchen Geschichten, damit irgendwie umzugehen, finde ich. Man kann nicht ewig lange Alternativrouten für jede mögliche Entscheidung erdenken, weil das einfach enorm aufwändig ist (und da hast du ja schon teils einigen Aufwand betrieben), aber andererseits möchte man auch nicht, dass der Leser ständig neu anfangen muss und kein richtig flüssiges Leseerlebnis hat. Knifflige Sache! Bin jedenfalls mal gespannt, wie MiMo damit umgegangen ist und ob er dir in diesem Punkt vielleicht voraus ist.
Also MiMo hat das schon deutlich besser gelös, wirste sehen!
Ich finde, du kannst ruhig ein bisschen stolz auf die Geschichte sein, denn eine solche Geschichte auf so in sich schlüssige Weise zu fabrizieren und das auch noch mit einem durchweg gelungenen und gar nicht angenervt wirkenden Schreibstil, das muss man erstmal hinkriegen. Nicht bloß angesichts meines eigenen Desasters kann ich das auch nicht nachvollziehen, dass du das so schlecht redest.
Ich danke dir für deine warmen Worte! Aber stolz sein, das werde ich bei der Geschichte dann wohl doch nie können. §ugly Das wird wohl auch daran liegen, dass ich mich beim Schreiben eben quasi durchgehend geärgert habe und die Story für mich jetzt eher so mit negativen Gefühlen belegt ist! Das ist ein bisschen wie bei meinem Lieblingsalbum von Helloween (Pink Bubbles Go Ape): Ich finde das Album ja von vorne bis hinten klasse, aber wenn die Band darauf zu sprechen gebracht wird, kommt denen eigentlich immer sofort das kalte Kotzen. Die begründen es dann aber auch damit, dass der Entstehungsprozess und so die Umstände drumherum einfach ätzend waren. Ist vielleicht bei mir so ein bisschen der selbe Effekt!
Du musst da ja vorher ein absolutes Wahnsinns-Mammutprojekt in Gedanken aufgezogen haben, wenn du vom letztendlichen Ergebnis jetzt so enttäuscht bist.
Ja.
Um den Kommentar aber doch noch mit der erwünschten kritischen Häme zu beschließen, kriegst du jetzt noch die Fehler aufgetischt. Denn davon gabs diesmal tatsächlich gar nicht mal so wenige!
... aber immer noch weniger, als ich befürchtet habe. :D Ich war ja am Ende so genervt, dass ich nicht mal mehr Lust hatte aufs Korrekturlesen, aber so wie ich mich und meine Fehlerquote so in den letzten Jahren kenne, habe ich das mal doch lieber nicht gemacht. Und siehe da... pro Seite so 5-10 Fehler oder so. Wenn ich DAS so abgegeben hätte, hohoho. §ugly
Danke jedenfalls fürs Finden der Fehler, werde ich dann beizeiten alles korrigieren - dann auch die Sache mit den Seitenzahlen.
Und abschließend dann mal ein Riesendankeschön fürs Lesen, diesem Wahnsinns-Mammutprojekt von Kommentar und dann auch für die vielen positiven Worte. Bin wie schon mehrfach gesagt immer noch ganz baff, dass die Geschichte so gut bei dir angekommen ist (und auch sonst bei DGDM und MiMo viel wohlwollender aufgenommen wurde, als gedacht). Aber das hinterfrage ich dann jetzt auch einfach mal nicht mehr, sondern nehme es einfach so hin. Dankeschön! :gratz
Lord Regonas
30.09.2016, 19:05
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Auch zu "Vaterliebe" von Lord Regonas habe ich einen kurzen Kommentar. Die Story hattest du ja schon vor dem Posten samt Titel angekündigt, und ganz ehrlich: Da hatte ich befürchtet, dass würde so eine Art in Geschichte verpackte seitenlange kitschige Liebeserklärung oder so. Nicht damit gerechnet hatte sich, dass sich unter diesem Titel eine so tragische Geschichte verbergen würde!
Eben genau darauf hatte ich spekuliert:)
Statt Kitsch gibt es nämlich vor allem Spannung, bzw. Angespanntheit. Und die ist - die gelegentlichen ortografischen Fehler mal beiseite - sehr eindringlich beschrieben. Die Flucht durch den nächtlichen Wald hast du wirklich gut in Szene gesetzt, bzw. weniger die Flucht, als noch vielmehr dieses angespannte Ausharren. Dabei hast du meiner Meinung nach auch eine gute Balance zwischen Beschreibungen der Umwelt und den - im Grunde ja wichtigeren - Beschreibungen des Innenlebens des Protagonisten gefunden. Man konnte dessen Gefühle jedenfalls sehr gut nachfühlen und hatte zu gleichen Maßen Mitleid mit ihm selbst und eben seiner Tochter.
Was sind ortografische Fehler?
Einen kleinen Spannungs- bzw. Handlungsbogen hast du dabei ja auch eingebaut: Während sich die Geschichte erst einmal dahin entwickelt, dass zumindest akut nichts vor den Orks zu befürchten ist und man fast schon Hoffnung hat, dass das alles noch einmal gut ausgeht, dreht sich das ganze kurz vor Schluss noch einmal. Dass es dann nicht die Orks sind, die das Ganze wieder kippen lassen, sondern schlicht die Auswirkungen menschlicher Erschöpfung und zum größten Teil eben auch der Zufall, das ist nur genau die richtige Entscheidung. Ein besonderer Aspekt, der einen noch mehr mitfühlen lässt, ist dabei, dass sich der Protagonist ja eindeutig selbst die Schuld daran gibt, dass seine Tochter sich mit dem Pilz vergiftet hat. Und das eben, obwohl er ja, zumal in dieser Situation, nichts dafür konnte. Das macht dann wohl auch die Tragik aus.
So ist das als Vater:(
Im Übrigen: Das Ende der Geschichte ist ja insoweit offen, dass es - trotz der sehr düster gezeichneten Situation - noch einen Funken Hoffnung gibt. Denn immerhin verliert die Tochter erst einmal nur ihr Bewusstsein - und dass sie sich übergeben hat, lässt auch hoffen, dass sich ihr Körper des giftigen Pilzes oder zumindest seiner größten Teile dann doch noch halbwegs entledigt hat. Auch wenn das alles irgendwie nur eine schwache Hoffnung ist und genau auf das Gegenteil hingedeutet wird.
Eine Kurzgeschichte halt:dnuhr:
Alles in allem also eine atmosphärisch dann schon sehr starke Geschichte. Das ist im Übrigen auch eine Kurzgeschichte, wie sie so aus dem "Story-Forum von damals", sag ich mal, stammen könnte. Und das meine ich im positivsten aller Sinne: Beschränkt auf ein, zwei eindringliche Szenen, den Fokus auf Stimmung und Atmosphäre gelegt und nichts irgendwie vernebelt oder auf Mystery getrimmt, sondern einfach sehr klar geschrieben.
Hat mir gut gefallen!
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Dankeschön :gratz
Lord Regonas
30.09.2016, 19:08
von Lord Regonas[/CENTER]
In seiner neuesten Geschichte besticht Regonas durch horrende Angst und rührende Fürsorge. Ähnlich wie bei Saw II sind mir hier am Anfang wieder die schaurig-schönen Beschreibungen aufgefallen, die scheinen dir echt gut zu liegen! Dankeschön:gratz
Die Gefühle des Vaters sind zu jedem Zeitpunkt nachvollziehbar und die Tragik der ganzen Situation, dass er auch einfach schon früher hätte fliehen können, das alles hätte vermeiden können, wird wirklich brutal wiedergegeben. Besonders fies kommt das Ende der Geschichte dadurch daher, dass der Tochter ja erst in dem Moment etwas zustößt, in dem man eigentlich schon dachte, dass sie in Sicherheit ist. Und dabei ist es auch noch so bestechend logisch, dass ein halb verhungertes Kind sich einfach das erstbeste essbar aussehende in den Mund stopft, das es findet. Letztendlich ist es nur ein Zufall, der die Situation in dem Tod der Kleinen eskalieren lässt, da verbleibt man wirklich mit einem sehr unangenehmen Gefühl im Bauch. Wären sie nicht auf der Flucht gewesen, hätte die Kleine nicht solch einen Hunger ausgestanden und hätte dann vielleicht auch gar nicht den Pilz gegessen, sie wären ja nicht mal im Wald gewesen. Der Vater wird sich von seinen Vorwürfen also nicht freimachen können, obwohl es nicht der Ork war, der seiner Tochter den Rest gegeben hat.
Die Stimmung der Geschichte hat mich übrigens an "Die letzten Glühwürmchen" erinnert, und das ist als extremes Lob zu verstehen. Jener Film ist nämlich die wohl beste Tragödie, die ich je gesehen habe und ist jedem ans Herz zu legen, der beim abendlichen Filmegucken mal ein Tränchen rausdrücken möchte. Vielen Dank§knuff
Der Vergleich mit solchen Großkalibern lässt es schon erahnen: Vaterliebe hat mir sehr gut gefallen. Sie bleibt sehr kurz und schlicht, aber für eine kurze, schlichte Geschichte ist sie wirklich sehr, sehr gut.
Und apropros Vergleich: Wie sehr Regonas hier wohl autobiographisch geworden ist?
Zu guter letzt ist die Story sogar nahezu fehlerfrei! Ich will niemanden kränken, aber ich vermute fast, dass Ajnif da ihre Finger im Spiel hatte. :p
Hier ist trotzdem ein "hätte" zu viel. ;)
Ajnif hatt lediglich zur Korrektur gegengelsen, darüber hinaus ist die Story jedoch Selfmade.
Dankeschön:gratz
Lord Regonas
30.09.2016, 19:10
Mondnacht von Cherrie Pie:
Post 3:
Lord Andre und Andre... :D
Ich habe es im ersten Moment nicht verstanden, muss ich ehrlich gestehen, musste aber dann im Nachhinein Schmunzeln. Allerdings wird leider nicht erklärt, warum das Verbrechertum von Andres Standpunkt aus, ruhig verweilen durften... schade.
Spannend wird es dennoch, den als Leser fragt man sich natürlich, warum er des Nachts seine Rüstung ablegt und was er vor hat. Was gibt es für einen Paladin den schon wichtigeres als sein Dienst?
Vor allem des Nachts?
Sein Inneres hast du im Übrigen recht gut und authentisch beschrieben. Es ist wirklich interessant mal einen Einblick in das Gefühlsleben eines so hohen Paladins zu bekommen. Auch hier spannst du den Leser übrigens wieder maßlos auf die Folter. Natürlich zögerst du die Frage, was er nun vor hat, wieder einmal bis zum Ende hinaus. Dies machst du aber nach wie vor echt gut, wodurch es nicht nervt.
Zum Ende hin wird es dann aber recht schnell aufgelöst und der Leser ahnt schon, worauf das Ganze hinausläuft. Doch auch das ist nicht schlimm. Denn gerade von Lord Andre hätte man etwas derartiges nicht gedacht. Ich hätte damit zumindest nicht gerechnet.
Am Ende drehst du dann noch einmal richtig auf. Beschreibungen, wie ich sie selten genießen durfte. Dies rührt vor allem daher, weil du ohne große Umschweife ein Gefühl beschreibst. Du findest genau die richtigen Worte.
Daumen hoch :)
John Irenicus
30.09.2016, 22:04
Interessant fand ich den Exkurs zu den Hosentaschen: Während du das nämlich so darstellst, als wäre es selbstverständlich, dass mein sein Portemonnaie in eine vordere Hosentasche steckt, halte ich das genau andersrum. Portemonnaies sind so riesig, dass die vorderen Hosentaschen doch viel zu klein sind, damit die da ordentlich reinpassen. Selbst wenn man sie da reinzwängt, hat man dann doch so eine fette Beule auf dem Oberschenkel, was ich erstens total unangenehm und zweitens auch absolut unästhetisch finde. Viel bequemer finde ich es da (zumindest im Stehen/Herumlaufen), wenn ich das Portemonnaie in der Gesäßtasche hat. Und das kann dann sogar auch ganz sexy aussehen, finde ich! Ich weiß aber von mir näher bekannten, früh ins Bett gehenden Personen, dass die Meinungen über die Sexyness eines Gesäßtaschenportemonnaies durchaus unterschiedlich sind.
1. gehöre ich nicht der Bevölkerungsschicht mit den dicken Portemonnaies an, weshalb ich das Platzproblem nicht kenne.
2. ziehe ich - zumindest seit ein paar Jahren - Hosen von einem Schnitt an, die es ermöglichen, auch vorne etwas in die Taschen zu tun - auch deswegen kenne ich dieses Platzproblem nicht.
3. finde ich fette Beulen in Schrittgegend meist sehr ästhetisch.
4. finde ich Portemonnaies in der Gesäßtasche
a) unbequem und
b) unästhetisch, was wohl daran liegt, dass mein Vater das seit jeher so gehandhabt hat, ferner glaube ich
c), und da seien wir mal ehrlich, dass du das nur sexy findest, weil du wahrscheinlich auf Typen mit dicker Geldbörse, also viel Kohle stehst, und das daher kommt. :p
Ansonsten habe ich mit der Szene auch überhaupt keine bevorzugte Position für ein Portemonnaie zum Ausdruck bringen wollen, sondern musste halt nur irgendeine auswählen, damit der Satz funktioniert. :p
Am Ende des siebten Posts dachte ich übrigens schon, dass jetzt endlich Schluss ist mit dem allmählich doch sehr ausgereizten Hotelflaire und Laido da echt knallhart entführt worden ist, was für die Story ja mal ein gewaltiger Satz nach vorn gewesen wäre! Da war ich dann schon ein bisschen enttäucht. Gleich darüber hinweggetröstet wurde ich allerdings mit der Szene auf der Toilette! Diese Beschreibungen, diese Gedanken! Großartig! Und dann dann auch noch dieses Gekritzel an der Wand mit dem Philosophieren über die Urheber von solchem Gekritzel, das war einfach nur deep und wird hiermit für die PotM nominiert!:
Ich weiß ja nicht, mit deinen Nominierungen von von mir geschriebenen Passagen bin ich irgendwie nie so ganz glücklich; aber ich werde es dann mal aufnehmen. :D
Gewundert habe ich mich nur, dass Laido die Klobrille gar nicht mit Toilettenpapier auslegt, wenn er sich doch so vor ihr ekelt. Das hört man doch ständig, dass Leute sowas machen, wenn sie sich auf ekligen Toiletten setzen müssen und hätte hier ziemlich gut ins Bild gepasst, meines Erachtens nach.
Ja, das passt absolut und das werde ich dann wohl auch noch nachträglich so einfügen. Danke!
Ein bisschen gestutzt habe ich auch, als Laido so ohne Weiteres weiß, was ein Molerat ist. Bei der Fleischplatte nach Gorn-Art konnte er mit dem Namen doch offensichtlich nichts anfangen, es erinnerte ihn lediglich an irgendetwas. Und nun erinnert er sich plötzlich doch an die Spielwelt?
Stimmt, das passt nicht so richtig zusammen. Ich würde es dann aber einfach mal damit wegerklären, dass er im ersten Moment mit dieser Gorn-Platte so überrascht war, dass ihm das Spiel nicht so richtig in den Sinn kam oder irgendwie so. Hm. Haste aber schon recht.
Mir ist übrigens gerade eingefallen, dass Gerd in Post 3 doch drei Leute aufgezählt hat, die außer Laido im Hotel sind. Melanie war da ja auch noch nicht mitgezählt (obwohl das ein bisschen komisch ist. Auch wenn sie, wie sie in Post 6 sagt, gerade erst gekommen ist, müsste sie dann ja in dem kurzen Zeitraum gekommen sein, in dem Laido in den Speisesaal geht und ihm die Spätzle serviert werden. Wie wir wissen waren das einige Jahre, aber das soll hier ja nicht als Argument zählen! Und dass Melanie dann, so wenige Minuten nach ihrer Ankunft gleich auf einen Gast stürzt... Das dürfte schon noch mal thematisiert werden, finde ich!). Und als ich mir die besagte Stelle jetzt noch mal angucke, sehe ich, dass Gerd seine Frau da mit aufzählt! Aber sagt Melanie nicht, dass sie nach langer Krankheit gestorben ist? Fänd ich ja gar nicht so schlecht, wenn Gerd noch so den Trott drin hat, zu denken, dass seine Frau da ist, aber mir scheint es eher, dass dir da was durch die Lappen gegangen ist.
Letzteres stimmt schon, dass ich das andeuten wollte. Ansonsten finde ich das schon okay, dass die Zählerei da etwas durcheinander geht. Auch wenn das so, wie es in Post 3 steht, dann wohl tatsächlich ein Fehler von mir ist (will nicht ausschließen, dass ich mir da in der Form doch etwas gedacht habe, aber ich würde es heute wohl anders machen). Hast du aber auch ziemlich gut bemerkt, Respekt! Mir wäre das wohl nie mehr aufgefallen. :eek:
Und dann die große Überraschung, gleich zu Beginn von Post 9: Ohne auf dem Bett liegend darüber zu grübeln, ohne dass man ausführlich geschildert bekommt, wie er abschließt und den Flur entlang geht, teleportiert Laido sich geradezu auf die Treppe! :eek:Das hat mir wirklich gut gefallen, dass da wirklich mal ein Teil der Handlung als so unwichtig erachtet wurde, dass er übersprungen wurde. Das ist für diese Geschichte ja ein absolutes Novum und bringt einen bislang ungeahnten Schwung heran. Und bumms, begegnet er auch noch Melanie, die ihn zum ESC-Gucken einlädt. So viel ist ja in den ersten vier Storyposts nicht passiert! :D Okay, vielleicht übertreibe ich, aber die Stelle hat mich wirklich überrascht. Nicht dass du den ESC ins Spiel bringst, sondern wirklich, wie da jetzt plötzlich frischer Wind in die Story fährt.
Ich spüre da ein wenig Spott. :o
Aber du hast schon recht, das hatte die Geschichte an dieser Stelle auch einfach nötig, damit sie mal aus dem Quark kommt. Ewek hatte ja auch mal zurecht darauf hingewiesen, dass die Story dringend mal ein bisschen mehr zu Potte kommen muss.
Die Beschreibungen des ESCs sind dir jedenfalls sehr gut gelungen. Mitsamt des Bühnenbilds, der albernen Verkleidung und besonders der Schnack des Urbans. Besonders Lachen musste ich bei dieser Stelle:
Das ist einfach so furchtbar schlecht und trotzdem kann man sich das so gut vorstellen, dass die beim ESC oder auch im Fernsehen allgemein sowas sagen. §ugly
Ja, das habe ich mir halt auch gedacht, dass sowas gesagt würde und vielleicht auch schon wurde. War da ja auch ein bisschen stolz, ehrlich gesagt, dass mir so ein dämlicher Spruch eingefallen ist. §ugly Laido hat aber schon ganz zurecht herausgestellt, dass Peter Urban das bei einem DEUTSCHEN Beitrag nie so sagen würde, eher bei einem aus einem anderen Land, um zu dissen.
Ich dachte übrigens erst, als ich schon von weiter oben die Gesangspassage gesehen habe, dass Gerd angeheitert anfängt rumzudröhnen. Das hätte irgendwie auch gut zu ihm gepasst, aber ich bin mal froh, dass Laido das erspart geblieben ist. :D
§hehe
Bei der Erwähnung der billigen Pappmachekulisse, der schlechten Soundqualität und den Kostümen, bin ich auch irgendwie ins Grübeln gekommen, in welchem Jahr die Story eigentlich spielt. Ich war irgendwie von selbst davon ausgegangen, dass das keine Rolle spielt, oder es eben in 2009 spielt, wo du die Story ja gestartet hast. Aber zusammen mit diesem doch sehr schäbigen Gesamteindruck des ESCs (heutzutage würden die doch was anderes als Pappmache nehmen, oder?) und dann auch noch den zahlreichen Röhrenbildschirmen zusammen mit den von mir schon im letzten Kommentar als altmodisch bezeichneten Holzverkleidungen, könnte man auf den Gedanken kommen, dass das ganze ein Stückchen in der Vergangenheit spielt. Ich hab dann überlegt, ob die Geschichte vielleicht damit endet, dass Laido seine Erinnerungern wiedererlangt fortan wieder unter richtigem Namen lebt und sich dann hier im Forum anmeldet, und dabei das erstbeste Pseudonym nimmt, dass ihm einfällt. :D Da Laido aber vor über zehn Jahren ins Forum gekommen ist, müsste er damals ja... 15 oder so gewesen sein, während der Laido ind er Story schon mit dem Gymnasium fertig ist. Also kommt das wohl nicht hin und die Story spielt einfach in dem Jahr, in dem der echte Laido so alt war wie der Story-Laido und es hat doch keine Bedeutung. Trotzdem wollte ich dir meine querschießenden Gedanken zu dem Thema nicht vorenthalten. :D
Ja, im Endeffekt ist das alles ohne Bedeutung. :D
So die ESC-Kulisse könnte ich mir aber auch gut heutzutage noch vorstellen, das bleibt ja jedem Künstler selbst überlassen, wie schlecht er das inszeniert. Und gerade auch weil das Lied an sich, was da läuft, eher nicht so pralle ist, passt das ja ganz gut - ein von vorne bis hinten schlechter Auftritt.
Ansonsten ist das Hotel so altmodisch, weil es halt einfach seit den 70er Jahren nie richtig durchrenoviert wurde oder so, das ist ja jetzt nichts Ungewöhnliches. Was die Röhrenbildschirme angeht, ist das aber auch so ein bisschen mir selbst geschuldet. Ich habe ja noch nie einen Flachbildfernseher besessen und gucke und zocke noch immer auf alten Röhren; und an meinem PC hängt auch erst seit zwei Jahren ein kleiner flacher Bildschirm, davor war es halt auch immer die selbe Röhre und was anderes wollte ich dann auch in der Story nicht haben.
Ja, die Geschichte unterhält weiterhin, die drei gerade gelesenen Posts haben sich konstant gesteigert. Dann will ich doch mal hoffen, dass es so weitergeht! Gut tun würde der Geschichte meiner Meinung nach ein roter Faden, eine wenigstens dezent voranschreitende Handlung. Irgendwelche Anhaltspunkte, denen er nachgehen kann. So ist Laido am Ende der Posts meist in fast derselben Lage wie am Anfang des jeweiligen Posts.
Wird es alles geben, wenn du weiterliest, versprochen! :)
Aber wie gesagt, bisher sehr unterhaltsam, gerade auch durch solche geistreichen Passagen wie die Stuhlganggedanken!
Tja, wenn ich halt was produzieren kann, dann eben Stuhlgang!
Danke jedenfalls fürs Lesen und diesen weiteren, sehr ausführlichen Kommentar. :gratz Die Fehler werde ich dann auch gleich verbessern. Dankeschön!
Was sind ortografische Fehler?
Rechtschreibfehler! Zum Beispiel so, wie ich einem beim Wort "orthografisch" gemacht habe... §ugly
Cherry Pie
30.09.2016, 22:25
Mondnacht von Cherrie Pie:
Post 3:
Lord Andre und Andre... :D
Ich habe es im ersten Moment nicht verstanden, muss ich ehrlich gestehen, musste aber dann im Nachhinein Schmunzeln. Allerdings wird leider nicht erklärt, warum das Verbrechertum von Andres Standpunkt aus, ruhig verweilen durften... schade.
Spannend wird es dennoch, den als Leser fragt man sich natürlich, warum er des Nachts seine Rüstung ablegt und was er vor hat. Was gibt es für einen Paladin den schon wichtigeres als sein Dienst?
Vor allem des Nachts?
Sein Inneres hast du im Übrigen recht gut und authentisch beschrieben. Es ist wirklich interessant mal einen Einblick in das Gefühlsleben eines so hohen Paladins zu bekommen. Auch hier spannst du den Leser übrigens wieder maßlos auf die Folter. Natürlich zögerst du die Frage, was er nun vor hat, wieder einmal bis zum Ende hinaus. Dies machst du aber nach wie vor echt gut, wodurch es nicht nervt.
Zum Ende hin wird es dann aber recht schnell aufgelöst und der Leser ahnt schon, worauf das Ganze hinausläuft. Doch auch das ist nicht schlimm. Denn gerade von Lord Andre hätte man etwas derartiges nicht gedacht. Ich hätte damit zumindest nicht gerechnet.
Am Ende drehst du dann noch einmal richtig auf. Beschreibungen, wie ich sie selten genießen durfte. Dies rührt vor allem daher, weil du ohne große Umschweife ein Gefühl beschreibst. Du findest genau die richtigen Worte.
Daumen hoch :)
Freut mich sehr, dass du die Geschichte weitergelesen hast und dass das mit Andre und Lord Andre wohl ganz gut bei dir angekommen ist... war mir da ja irgendwie unsicher, ob das so eine gute Idee ist. ^^ Danke jedenfalls für den Kommentar und das Lob. *gg*
Laidoridas
01.10.2016, 01:10
Einmal finde ich das natürlich im Zusammenspiel mit MiMos Kommentar unten, dass er über deine Lobkaskade erst ein bisschen erschüttert war, ziemlich witzig. Kann ich mir nämlich so richtig vorstellen, dass er sich echt gefragt haben muss, worüber da da eigentlich bitte redest. :D
Ich habe ja jetzt gerade auch MiMos Kommentar mal gelesen (DGDMs noch nicht, weil ich da fürchte, evtl. was von MiMos Story verraten zu bekommen) und hab auch gemerkt, dass ich seine Meinung da auch ziemlich gut nachvollziehen kann. Ich hab das heute im Zug auch nochmal so gelesen, dass ich das Ende auch mal von der Seite des Wegrennstrangs erreicht habe, und wenn ich wirklich nur das gelesen hätte so wie MiMo, dann wäre ich sicher auch längst nicht so angetan gewesen von der Geschichte. Irgendwie wirkt das dann ja ziemlich lasch, wenn man mit der Erwartung einer Detektivgeschichte an die Geschichte herangeht und dann die ganze Zeit nur am Flüchten ist, bevor man rein zufällig in einem offenen Geheimgang landet und plötzlich die Wahrheit aufgetischt bekommt, ehe man sich überhaupt richtig Gedanken über den Mordfall machen konnte. Jetzt so als Alternativroute finde ich das zwar wirklich klasse (hatte wie gesagt nicht damit gerechnet, dass man auf die Weise zum Ziel gelangen kann), aber wenn man diesen Weg als erstes erwischt, dann ist das natürlich ziemlich ernüchternd und unbefriedigend. Insofern bin ich echt froh, dass ich das entgegen meiner eigentlichen Instinkte einfach mal probiert habe, dem Diener den Brief zu zeigen - war ja eigentlich mehr so aus der Neugier heraus, was dann passiert, als in der Hoffnung, dass mich das tatsächlich weiterbringt.
Jedenfalls kann ich mir auch gut vorstellen, wie verwirrt MiMo gewesen sein muss, dass ich da so viel von Detektivflair und so erzählt habe. :D Irgendwie finde ich es ja gerade klasse, dass zwei Leute die Geschichte lesen und erst beim Lesen des Kommentars des anderen merken, dass sie jeweils eine ganz andere Geschichte gelesen haben und da noch was ganz anderes drin steckt. Genau das ist ja auch das was die Entwickler von so Entscheidungs-Adventurespielen immer ankündigen und was dann letztendlich doch selten mal so richtig klappt. Hier hats geklappt, bloß ist leider einer der Stränge deutlich spannender und das sowohl inhaltlich als auch von der Spielmechanik her, weil man bei den Ermittlungen eben nicht ständig in einer Sackgasse landet, sondern sich mal richtig auf die Geschichte einlassen kann. Wenn du das mit den drei Tagen umgesetzt hättest, wäre das sicher ideal gewesen, so ist es dann halt ein bisschen Glückssache, ob man die interessante oder die eher weniger interessante Version der Geschichte erwischt.
Ich halte die Geschichte nämlich nach wie vor für defekt. Sie funktioniert einfach nicht richtig. Und damit meine ich jetzt auch nicht, dass jeder Post eine Ausgeburt der Langeweile wäre, oder so. Dass es vor allem der Ärger und die von dir beschriebenen Nickeligkeiten beim Schreiben sind, wo man immer wieder von Strang zu Strang springen muss, die einem so ein bisschen den Blick dafür nehmen, was an der eigenen Geschichte jetzt noch gut oder schlecht ist, das hatte ich schon einkalkuliert. Und ich hatte ja trotzdem bei einzelnen Szenen so das Gefühl, dass die doch ganz gut gelungen sind (mir hat zum Beispiel die Stelle beim Schreiben Spaß gemacht, wo der Protagonist in dieser Hauschronik herumliest - oder aber auch das ein bisschen in die gleiche Ecke abzielende Gespräch über Lord Kastaroth mit Iason bzw. Lord Kastaroth selbst). Aber so der eigentliche "Sinn" der Geschichte, eben so eine Entscheidungsgeschichte zu sein, den habe ich halt nicht so als erreicht gesehen. Weil, und das hat vor allem DGDM ja schon herausgestellt, sie eher mit der Illusion tatsächlicher Entscheidungsfreiheit arbeitet - was ich mir dann zwar schon ganz gerne zur Methode gemacht habe, wo dann aber auch nicht so richtig was Dolles bei herauskam, vor allem was so den Weg zum Ende angeht.
Deshalb bin ich jedenfalls erstaunt, dass bei dir da jetzt total Detektivatmosphäre aufgekommen ist und so weiter. Tja ... wie gesagt, will ich mich ja nicht drüber beschweren und bin da auch sehr froh drüber, aber baff bin ich halt auch. §ugly
Naja, wenn du dir nochmal den Pfad anschaust, den ich da beim ersten Eintritt in den Ermittlungsstrang genommen habe, dann kannst du das vielleicht besser nachvollziehen, wieso da Detektivatmosphäre bei mir aufkommen konnte. Man wird ja in diesem Teil wirklich vor eine Menge Entscheidungen gestellt, wobei hier dann irgendwann deutlich wurde, dass die eben nicht ständig zum Tod führen, weil es viel um Dialogoptionen geht und wen man trifft usw. Und ich hatte eben schon den Eindruck, dass es einem von Vorteil sein kann, bestimmte Informationen zu erhalten, weswegen ich auch immer ein bisschen am Überlegen war, was ich da fragen soll. Ja, und dann kam eben diese nächtliche Szene, die ich so rein inhaltlich schon spannend fand, und bei der man dann ja relativ direkt dazu aufgefordert wurde, jetzt doch mal ein bisschen zu kombinieren und zu dem Ort im Haus zu gehen, an dem man was irgendwie Nützliches finden oder machen kann. Das fand ich halt direkt klasse, und als ich mich dann aus Gründen, die ich jetzt selber wieder vergessen habe, für die Küche entschieden habe, gab es da ja auch nochmal zwei Optionen, sodass ich den Eindruck hatte, dass man wirklich irgendwie kombinieren muss, um nicht durch einfaches stures Rumprobieren den richtigen Ort suchen zu müssen. Und letztendlich habe ich dann ja auch später den Empfangsraum gewählt, weil ich diese Info, dass Lord Kastaroth da immer saß, noch im Kopf hatte. Klar ist das jetzt kein wahnsinnig tiefgründiges Kombinieren und letztendlich viel mehr Schein als Sein, aber dieses Detektivflair und das Gefühl, da aufpassen und kombinieren zu müssen, war für mich eben definitiv da beim Lesen.
Das mit diesen ganzen Toden war ja wie gesagt einerseits, um die "Stränge" möglichst schnell zum Ende zu bekommen, andererseits dann so ein bisschen von King's Quest VII inspieriert, wo die beiden Hauptdarstellerin auch bei jeder möglichen und unmöglichen Gelegenheit zu Tode kommen. Da dachte ich mir, das einfach so zum "Markenzeichen" dieser Geschichte zu machen, damit es dann doch noch spaßig ist. Mir gingen dann aber auch relativ schnell die Ideen aus.
Stimmt, in King's Quest VII ist man wirklich elend häufig gestorben. Das fand ich als Kind auch immer total gruselig, weil ich das auch aus den LucasArts-Adventures gar nicht gewohnt war, zu sterben. Selbst in Maniac Mansion wurde man ja meistens nur eingesperrt und musste sich anstrengen, um wirklich zu sterben. Und in King's Quest VII gabs doch im Kapitel 2 glaube ich diesen Boogieman (?), der immer zufällig ankam und einen umbringen wollte und man dann immer schnell weglaufen musste, wenn der kam... sowas hab ich ja immer gehasst. :scared:
Da war ich mir auch etwas unsicher, aber letzten Endes habe ich gehofft, dass da noch so ein bisschen Restzweifel beim Lesen bestehen, gerade weil es auch der Gärtner ist, und dass man irgendwie spekuliert, dass der dann wohl mit drin hängt, aber so eine ganz ganz ganz untergeordnete Rolle hat und gar nicht so sehr der Schurke ist, nach dem man sucht.
Sowas in der Richtung hab ich mir dann auch gedacht, aber mir wärs halt doch lieber gewesen, wenn Theo da wieder eine Maske angehabt hätte. Wäre dann halt noch mysteriöser gewesen!
Ja, das war dann wirklich irgendwann ein großes Problem. Ansonsten hätte ich das ganze Geschehen gerne noch viel länger gemacht (geplant waren drei Tage im Haus Kastaroth), aber ja gut, ich habe ja allein zeitlich nicht einmal einen richtigen hinbekommen, von daher... :D
Ja, das wäre echt großartig gewesen. Aber ja, du kannst dir ja sicher denken, dass ich das mit den Zeitproblemen und so sehr sehr gut nachempfinden kann. :D Ich hab das auch komplett unterschätzt, wie lange ich da für einzelne Passagen brauchen würde und habe dann teils Stunden mit einer einzigen Szene und den Entscheidungen in deren Umfeld verbracht, obwohl ich zu der Zeit schon eigentlich viel weiter sein wollte...
Ich ärgere mich da aber auch weniger über die Geschwindigkeit als solche, sondern wirklich über das "Wie" - denn im Grunde hat die ganze Fragerei vorneweg überhaupt nichts mit dem zu tun, was man am Ende dann entdeckt und wie man bzw. der Detektiv es entdeckt. Da klafft für mich einfach so eine Lücke in der Geschichte.
Für die Entscheidungen ist im Prinzip nur dieser eine Hinweis, dass Lord Kastaroth immer im Empfangszimmer saß, von Bedeutung, das stimmt. So ein paar Hinweise auf die Auflösung gabs ja aber schon, also das mit dem "Liebsten" im Gespräch mit der Gemahlin oder auch die Informationen von ganz am Anfang über die alten Kumpels des Helden. Aber ich hab ja auch schon gesagt, dass mir ein echtes Geheimnis, auf das man dann wirklich durch die Befragungen hätte kommen können, auch besser gefallen hätte. Finde aber eben auch, dass die Geschichte so wie sie jetzt ist, durchaus gut funktioniert und das Ende nicht völlig daneben wirkt.
Ja, also mit dieser Frage... die ist dann eben einerseits an den Detektiv gerichtet, andererseits dann eben auch direkt an den Leser - und das fand ich dann so mit meinem Eindruck, dass die ganze "Ermittelei" vorher ja eh nicht so richtig vorhanden war, irgendwie schon hochnotpeinlich, weil man ja viel zu wenig gesehen und gehört hat, um wirklich jemanden fest zu verdächtigen. Tja... §ugly
Ja, aber es ist doch eben gar keiner gestorben. Soll man dann erraten, wen die sich als Mörder so überlegt hatten? Gibt es denn da irgendeinen, den du dir jetzt auch überlegt hattest? Also kann man da drauf kommen?
Ja gut, den Satz des Detektivs sollte ich dann vielleicht wirklich noch mal ändern. Das war natürlich so als Selbstkritik gedacht bzw. so als Frustabbau, und da musste das dann auch einfach raus. Rückblickend gesehen muss das da natürlich nicht so sein, werde da also zumindest das mit dem "hinziehen" auf jeden Fall ändern.
Fände ich auch gut. Es zieht sich einfach nichts hin in der Geschichte, finde ich zumindest. Habe ja auch MiMos Kommentar jetzt gelesen, dass ihm das mit den Gedanken und Überlegungen des Detektivs zu viel war. Das geht mir in anderen Geschichten von dir ja wie gesagt auch häufiger so, aber in dieser habe ich das nicht so empfunden. Fand das eigentlich immer angemessen. Aber aus Sicht des Detektivs passt es eben mal sowieso gar nicht, deswegen sollte es wirklich besser raus.
Ich kann eigentlich deine Kritikpunkte und auch die von MiMo sonst alle gut verstehen und kann da auch gar nicht großartig widersprechen. Aber das Wichtigste für mich ist halt das Gefühl beim Lesen, und das war eben durchweg ein sehr gutes. Irgendwie ist das ganz ähnlich wie in Heavy Rain: Da kann man auch während dem Spielen die ganze Zeit schön mitkombinieren und überlegen, wer der Mörder sein könnte und so. Am Ende stellt sich dann heraus, dass die Auflösung nicht ganz so ausgefuchst ist wie erhofft und dass die Entscheidungen die meiste Zeit über längst nicht so entscheidend sind wie ursprünglich gedacht. Aber das ändert ja nichts dran, dass man während dem Spielen eine Menge Spaß gehabt hat. So ähnlich empfinde ich das eben auch bei deiner Geschichte.
Hab übrigens beim nochmaligen Lesen des Endes (das ja wirklich auch genauso gut zu dem Fluchtweg passt) noch zwei neue Fehler gefunden:
Komm Dir das allein schon merkwürdig vor, so musst Du einen kurzen Schreckensschrei unterdrücken, als Du erkennst, dass sein Haupt von einer schwarzen Kapuze bedeckt ist, wie sie sonst nur Henker tragen.
Kommt
„Ein wirkliches tolles Spiel“, grummelst Du.
wirklich
Laidoridas
01.10.2016, 10:21
Interessant fand ich den Exkurs zu den Hosentaschen: Während du das nämlich so darstellst, als wäre es selbstverständlich, dass mein sein Portemonnaie in eine vordere Hosentasche steckt, halte ich das genau andersrum. Portemonnaies sind so riesig, dass die vorderen Hosentaschen doch viel zu klein sind, damit die da ordentlich reinpassen. Selbst wenn man sie da reinzwängt, hat man dann doch so eine fette Beule auf dem Oberschenkel, was ich erstens total unangenehm und zweitens auch absolut unästhetisch finde. Viel bequemer finde ich es da (zumindest im Stehen/Herumlaufen), wenn ich das Portemonnaie in der Gesäßtasche hat. Und das kann dann sogar auch ganz sexy aussehen, finde ich! Ich weiß aber von mir näher bekannten, früh ins Bett gehenden Personen, dass die Meinungen über die Sexyness eines Gesäßtaschenportemonnaies durchaus unterschiedlich sind. Mich würde nun ja interessieren, wie Laido selbst das sieht. Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, dass das mal in der Taverne diskutiert wurde, weshalb ich jetzt mal nicht davon ausgehe, dass du hier nur raten konntest, wie Laido das handhabt.
Ich mache das genauso wie der Story-Laido und packe das Portemonnaie immer in die vordere Tasche. Einfach aus dem Grund, dass es doch superunbequem ist, sich dann da draufzusetzen, wenn man das in einer hinteren Tasche hat. Du hast ja jetzt auch ganz bewusst nur das Stehen und Herumlaufen in die Reihe der bequemen Positionen aufgenommen, weil dir das wohl selber auch so geht. Ich sitz halt deutlich länger am Tag als dass ich stehe oder herumlaufe, deswegen kommt es gar nicht infrage, das nach hinten zu stecken. Und außerdem habe ich auch vorne das Gefühl, dass ich da fiesen Taschendieben besser eine reinhauen kann, wenn die versuchen, nach meinem Portemonnaie zu grabschen. $§p4
b) unästhetisch, was wohl daran liegt, dass mein Vater das seit jeher so gehandhabt hat, ferner glaube ich
Macht mein Vater auch immer so. Ist wahrscheinlich so eine Generationenfrage, und MiMo gehört dann eben noch zum alten Eisen!
So die ESC-Kulisse könnte ich mir aber auch gut heutzutage noch vorstellen, das bleibt ja jedem Künstler selbst überlassen, wie schlecht er das inszeniert.
Wir hatten doch erst in diesem Jahr einen Auftritt mit Pappmaché-Wald. Deine Story war in dem Punkt also geradezu prophetisch! :D
John Irenicus
01.10.2016, 10:31
Irgendwie finde ich es ja gerade klasse, dass zwei Leute die Geschichte lesen und erst beim Lesen des Kommentars des anderen merken, dass sie jeweils eine ganz andere Geschichte gelesen haben und da noch was ganz anderes drin steckt. Genau das ist ja auch das was die Entwickler von so Entscheidungs-Adventurespielen immer ankündigen und was dann letztendlich doch selten mal so richtig klappt. Hier hats geklappt, bloß ist leider einer der Stränge deutlich spannender und das sowohl inhaltlich als auch von der Spielmechanik her, weil man bei den Ermittlungen eben nicht ständig in einer Sackgasse landet, sondern sich mal richtig auf die Geschichte einlassen kann. Wenn du das mit den drei Tagen umgesetzt hättest, wäre das sicher ideal gewesen, so ist es dann halt ein bisschen Glückssache, ob man die interessante oder die eher weniger interessante Version der Geschichte erwischt.
Ich denke, das fasst das Problem ganz gut zusammen.
Stimmt, in King's Quest VII ist man wirklich elend häufig gestorben. Das fand ich als Kind auch immer total gruselig, weil ich das auch aus den LucasArts-Adventures gar nicht gewohnt war, zu sterben. Selbst in Maniac Mansion wurde man ja meistens nur eingesperrt und musste sich anstrengen, um wirklich zu sterben. Und in King's Quest VII gabs doch im Kapitel 2 glaube ich diesen Boogieman (?), der immer zufällig ankam und einen umbringen wollte und man dann immer schnell weglaufen musste, wenn der kam... sowas hab ich ja immer gehasst. :scared:
Wobei ich das bei Maniac Mansion auch schon gruselig genug fand, wenn man dann immer in diesem Keller da gelandet ist. :D
Das müsste Kapitel 4 gewesen sein, mit dem Boogeyman, und ja, das war wirklich gruselig, wie überhaupt alles in diesem "Ooga Booga" sehr gruselig war, aber irgendwie auch sehr schön :D
Sowas in der Richtung hab ich mir dann auch gedacht, aber mir wärs halt doch lieber gewesen, wenn Theo da wieder eine Maske angehabt hätte. Wäre dann halt noch mysteriöser gewesen!
Aber irgendwie auch sehr auffällig, wenn da einer mit Maske übers Anwesen spaziert!
Ja, aber es ist doch eben gar keiner gestorben. Soll man dann erraten, wen die sich als Mörder so überlegt hatten? Gibt es denn da irgendeinen, den du dir jetzt auch überlegt hattest? Also kann man da drauf kommen?
Vielleicht ist ja doch jemand gestorben! *mystery*
Nee, da gibt es niemanden, den ich mir auch überlegt hätte und dementsprechend kann man da auch nicht drauf kommen. In einer größer angelegten Story wäre das dann so der Moment gewesen, wo sich der Leser nochmal überlegt hätte, auf wen er getippt hätte, aber hier hat man ja über die einzelnen Leute und Motive viel zu wenig Informationen erhalten.
Ich kann eigentlich deine Kritikpunkte und auch die von MiMo sonst alle gut verstehen und kann da auch gar nicht großartig widersprechen. Aber das Wichtigste für mich ist halt das Gefühl beim Lesen, und das war eben durchweg ein sehr gutes. Irgendwie ist das ganz ähnlich wie in Heavy Rain: Da kann man auch während dem Spielen die ganze Zeit schön mitkombinieren und überlegen, wer der Mörder sein könnte und so. Am Ende stellt sich dann heraus, dass die Auflösung nicht ganz so ausgefuchst ist wie erhofft und dass die Entscheidungen die meiste Zeit über längst nicht so entscheidend sind wie ursprünglich gedacht. Aber das ändert ja nichts dran, dass man während dem Spielen eine Menge Spaß gehabt hat. So ähnlich empfinde ich das eben auch bei deiner Geschichte.
So ein bisschen ähnlich ist es auch, und bei Heavy Rain hat man eben wirklich eindrucksvoll gemerkt, dass so die Simulation des Entscheidungsdrucks echt gut funktionieren kann und sogar auf einer Meta-Ebene (!) nach der entsprechenden Erkenntnis für einen weiteren Aha-Effekt sorgt, dass sozusagen auch das Spiel mit einem gespielt hat. Aber bei Heavy Rain war das eben halt deutlich dramatischer alles, das ist dann halt der wesentliche Unterschied. :D
Hab übrigens beim nochmaligen Lesen des Endes (das ja wirklich auch genauso gut zu dem Fluchtweg passt) noch zwei neue Fehler gefunden:
Kommt
wirklich
Ok, danke!
Macht mein Vater auch immer so. Ist wahrscheinlich so eine Generationenfrage, und MiMo gehört dann eben noch zum alten Eisen!
Ja, aber siehe oben, das ist doch NAIV! Da wird einem das ja direkt geklaut. :o
Wir hatten doch erst in diesem Jahr einen Auftritt mit Pappmaché-Wald. Deine Story war in dem Punkt also geradezu prophetisch! :D
Oha! Das hatte ich ja gar nicht mitbekommen (oder schon wieder vergessen).
Laidoridas
01.10.2016, 10:43
Wobei ich das bei Maniac Mansion auch schon gruselig genug fand, wenn man dann immer in diesem Keller da gelandet ist. :D
Ja, natürlich. Die Stelle ganz am Anfang in der Küche, als man von Edna verfolgt wird, war ja auch damals als Kind die allergruseligste Spielsituation überhaupt. :D Aber das war ja noch lange bevor ich dann nachher King's Quest VII gespielt habe.
Das müsste Kapitel 4 gewesen sein, mit dem Boogeyman, und ja, das war wirklich gruselig, wie überhaupt alles in diesem "Ooga Booga" sehr gruselig war, aber irgendwie auch sehr schön :D
Stimmt, in Kapitel 2 war man mit der Jungen noch in dieser Unterwelt bei den ganzen Dämonen oder was das war, ne? Und in Kapitel 4 dann diese trostlose Gegend da. Das Spiel müsste ich auch nochmal spielen, das war schon echt klasse.
John Irenicus
01.10.2016, 10:50
Ja, natürlich. Die Stelle ganz am Anfang in der Küche, als man von Edna verfolgt wird, war ja auch damals als Kind die allergruseligste Spielsituation überhaupt. :D Aber das war ja noch lange bevor ich dann nachher King's Quest VII gespielt habe.
Habe das ja erst vor ein paar Jahren gespielt, so richtig als ERWACHSENER, und habe mich da trotzdem gegruselt. Wer weiß, wie ich da als Kind reagiert hätte. :D
Stimmt, in Kapitel 2 war man mit der Jungen noch in dieser Unterwelt bei den ganzen Dämonen oder was das war, ne? Und in Kapitel 4 dann diese trostlose Gegend da. Das Spiel müsste ich auch nochmal spielen, das war schon echt klasse.
Ja, bei diesen Trollen ist das dann und Kapitel 4 eben diese Friedhofswelt.
Ist schon nicht schlecht das Spiel und lässt sich auch gut durchspielen, habe ich ja erst dieses Jahr noch gemacht (bin damals als Kind nie wirklich weit gekommen). Das mit den Toden fand ich da dann auch deshalb gut, weil die Spielfigur nach dem Ableben dann noch so nen mehr oder minder witzigen Kommentar dazu abgegeben hat. Bis hin zu einer Stelle, wo man an so ein offenes Grab rangehen kann, was ja gerade in so einem Spiel, wo man bei jedem falschen Klick sterben kann, so ziemlich das wahnsinnigste ist, was man machen kann. Und da war der Todeskommentar dann auch nur "Ich verstehe einfach nicht, wie ich sowas Dummes machen konnte", oder so. Hat an diesen Stellen also durchaus Unterhaltungswert!
John Irenicus
01.10.2016, 20:48
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So, jetzt finde ich mal Zeit und Lust, ein paar Worte zum neuen Kapitel von MiMos "Halbzeitkatastrophe" zu sagen. Das tut auch Not, denn immerhin ist das ja, inhaltlich gesehen, nicht einfach irgendein Kapitel! Leider merke ich gerade, dass ich meine ganzen Notizen nicht mehr lesen kann (das kam so unerwartet nicht), sodass ich einfach mal schauen muss, was mir jetzt so zu den einzelnen Stellen einfällt, die ich markiert habe.
Ich glaube, die erste Notiz, die ich mir an den Rand bzw. zwischen Kapiteltitel und erstem Absatz geschrieben habe, lautet "Direkt Gedanke an Abuyin", und es war tatsächlich so, dass ich sofort an Abuyin gedacht und auch gehofft habe, dass das nun seine Szene ist - und dann wurde es ja sogar "sein" Kapitel. Fand ich dann natürlich direkt auf Anhieb spannend.
„Oh, ach ja! Ich bin Innostian. Und dein Name ist?“
Den Namen Innostian kann ich ja gar nicht leiden und konnte es auch schon in Gothic 3 nicht, weil er ja so das Pendant zu Christian zu sein scheint, und, nunja... war mir dann jedenfalls gleich mal unsympathisch, der Kerl! Finde dann jedenfalls schön, dass Abuyin da ähnlich irritiert wegen dieses Namens.
Und auch ganz generell, finde ich, hast du es von der ersten Sekunde an geschafft, diese gewisse Seltsamkeit herüberzubringen, die Innostian, der Umgebung und später auch Lela anhaftet. Also, ich hatte da die ganze Zeit das Gefühl, dass Abuyin sich von allen lieber fernhalten sollte. Mit ihrer glatten Freundlichkeit haben die ja direkt so einen Klischeesekteneindruck vermittelt, von wegen, alle seien natürlich freiwillig hier und alles sei so toll und selbst das beschissenste Leben ist hier toll geworden - an sowas merkt man ja dann immer, dass die nur Leute an sich ziehen, die anscheinend ja doch irgendwie kaum eine andere Wahl haben. :D Hat mir so auf jeden Fall sehr gut gefallen und war eine gute Mischung aus Spannung, aber auch irgendwie ein bisschen Grusel.
Besonders gefallen hat mir dabei das Problem, in das du früh eingeführt hast: Einerseits muss Abuyin gewisse Dinge in Erfahrung bringen, einfach, um sich überhaupt mal zu orientieren und sich seiner Möglichkeiten gewahr zu werden. Andererseits aber darf er ja nicht zu viel wissen, da er sonst nicht mehr gehen gelassen wird. Das hat bei mir beim Lesen immer so eine Art Grundspannung erzeugt, sodass ich mir bei jedem Wortwechsel dachte, dass das jetzt das Tröpfchen ist, welches das Fass zum Überlaufen bringt und Abuyin zwingt, doch dort bleiben zu müssen. Gerade, als der Gesprächspartner von Innostian zu Lela wechselte, habe ich da feuchte Hände bekommen, zumal ich auch immer das Gefühl hatte, dass Abuyin schon weit mehr unter dem Einfluss dieser gewissen "Werbereien" um ihn steht, als er es selbst wahrhaben will - selbst wenn er zunächst auch selber so eine gewisse Bedrohung spürt. Ich wollte ihm da jedenfalls mehrmals zurufen, dass er doch nun bitte auf Distanz insbesondere zu Lela gehen möge. Daran fand ich übrigens auch gut, dass nicht so ganz klar ist, ob Lela jetzt tatsächlich gezielt versucht, Abuyin in ihre Gemeinschaft zu ziehen, oder ob sie doch gar nichts Böses dabei denkt. Ich denke mal, letzteres - wobei sie dann ja sicher mehr oder minder "gezielt" eingesetzt wurde, damit sie Abuyin ein bisschen was vorschwärmt. Allein, wie sie ihn ständig mit Namen anspricht, das hatte schon sowas gefährlich Anbiederndes! So eine gewisse Gefahr war da jedenfalls allgegenwärtig, fand ich, und schon früh verdichtete sich die Befürchtung, dass Abuyin da Schritt für Schritt in eine Art Falle hineintappt.
Lelas Lebensgeschichte, die sie dann effektvoll erzählt, war mir etwas "too much", wie der Engländer sagen würde. Das kann man jetzt aber auch aus mehreren Blickwinkeln sehen. Zum einen kann ich ihre Story ganz für sich betrachten. Dann finde ich es wirklich zu viel, weil das ja im Grunde nur eine Aneinanderreihung aller möglichen Klischees ist, die so zu einem beschissenen Leben einer jungen Frau dazugehören. Zum anderen kann man jetzt natürlich aber doch wieder denken, dass sie das gerade so erzählt und darstellt, damit sie ordentlich auf die Tränendrüse drücken und dabei zeigen kann, wie toll es bei denen in der Gemeinschaft doch ist. Dann aber wiederum könnte man immer noch bemängeln, dass das Vorgehen in der Weise dann vielleicht doch zu platt und durchsichtig ist. Fand ich dann also so oder so nicht ganz so gelungen, wenn auch nicht total misslungen.
Zum ersten Mal seit er in dieser unbekannten Welt aufgewacht war, hatte er das Gefühl, mit einem Menschen zu reden. Und es fühlte sich wirklich so an wie in einer anderen Welt. Rafael und die anderen, der Absturz. Das schien alles so unendlich weit weg zu sein.
Hier bin ich jetzt auch eher geneigt, zu glauben, dass diese übertriebenen Gedanken Abuyins vor allem daher rühren, dass er eben schon so sehr eingelullt ist. Denn bei so gefühlt einer halben Stunde Wachzustand von "zum ersten Mal seit er in dieser unbekannten Welt aufgewacht war" und lediglich Innostian als Vergleichsperson zu Lela ist das schon ganz schön hochgegriffen. Aber, wie gesagt, kannst du ja bewusst so gemacht haben, um darzustellen, dass Abuyins Wahrnehmung bereits ziemlich getrübt ist. Fiel mir jedenfalls auf, diese Stelle.
Was Lela dann so über dieses Gemeinschaftssystem erzählt und wie die Meister so sind und wie jeder in seinem eigenen Tempo mitarbeitet und lernt, das hat mich dann schon so unangenehm an Waldorf-Pädagogik erinnert, spätestens da hätten bei mir an Abuyins Stelle alle Alarmglocken geläutet! Aber auch hier merkt man wieder sehr schön, wie das, was Lela sagt, alles so ein bisschen auf Abuyin zugeschnitten zu sein scheint, auf seine Ängste, Nöte, Sorgen und Schwächen. Die Gemeinschaft muss sich aus seiner Sicht ja wirklich so darstellen, als würde sie ganz passgenau die Lücken füllen, die er in sich spürt. Will ihm da also auch keinen Vorwurf machen, dass er da gar nicht mehr anders konnte, als sich benebeln zu lassen!
Ihre Kutten waren im Gegensatz zu scheinbar allen anderen Roben in diesem Kloster bestickt.
Scheinbar oder anscheinend? :p
Gut, was am Ende passiert, war natürlich vorauszusehen: Selbstverständlich sind es Jesper und Attila, die auftauchen, und die sich als Meister dieser Gemeinschaft entpuppen. Äh - nein, vorhersehbar war es natürlich nicht und dementsprechend groß natürlich meine Überraschung. Natürlich habe ich aber längst den Überblick verloren, was die (ehemaligen) Karmesinroten angeht. Cassia hat sich ja mehr oder minder ausgeklinkt, wenn ich nochmal die nebulösen Erinnerungen an ihr Gerede wachrufe, und ich habe nochmal nachgesehen und erfahren, dass Attila sich vermutlich auch eher so ausgeklinkt hat. Ob man dann davon ausgehen kann, dass Jesper und Attila da im Auftrage Cassias handeln? Keine Ahnung!
Ist mir aber auch ganz egal, viel wichtiger finde ich nämlich, dass sämtliche Gefühle von Gefahr, die man vorher so haben konnte, dass die sich nicht nur bewahrheitet haben, sondern noch übertroffen wurden. Auch merkt man hier sehr deutlich, wie eingelullt Abuyin bereits ist. Und in der Folge könnten Attila und Jesper mit ihm ein ziemlich gefährliches Werkzeug gegen Rafael & Co. in der Hand haben ... oh weh!
Alles in allem also ein schönes, quasi in sich geschlossenes Kapitel (gehe davon aus, dass man jetzt eher erstmal nix mehr aus Perspektive von Abuyin erzählt bekommt), welches die lange offen geblieben Frage nach Abuyins Verbleib klärt und daraus direkt einen neuen Spannungsbogen kreiert. Kann man nicht meckern, ist dir gelungen!
Fehler:
Denn wenn nicht… Er sah zum Tausendsten Mal einen Meteoriten sein Cafe zerquetschen und schloss die Augen.
... und über das große "Er" ließe sich natürlich auch streiten - aber das geht schon, finde ich. Neuer Satz halt.
Insgesamt zwölf Säulen säumten links und rechts einen fackelbeschienen Pfad, der vor einer riesigen, verwitterten Statue endete. Noch nie hatte er etwas so imposantes gesehen.
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Lord Regonas
02.10.2016, 23:38
Minestory von Dead Frank:
Post 1:
Zitat:
5
Kann man ausschreiben :o
Zitat:
100
Das auch :o
Zum Inhalt:
Ich verstehe nicht ein einziges Wort von dem was du da geschrieben hast. Ich vermute mal, du hast diese Story aus purer Langeweile verfasst und hoffe aber dennoch, dass sie was wird.
Lord Regonas
03.10.2016, 23:02
Minestory von Dead Frank:
Post 2:
Alter Verwalter...!
Ich hätte ja jetzt mit allem gerechnet, aber nicht mit einem Gedicht von solch einer Qualität. Inhaltlich geht es um einen Mord und dessen Verlauf. Der Mörder wird geschnappt und man erfährt wieso, weshalb und warum. Darüber hinaus wird er dann auch noch vor Gericht gestellt und anschließend in die Minenkolonie geworfen. Dies wird dann auch dem Original entsprechend wunderbar beschrieben und doch recht lustig dargestellt. Doch es geht darüber hinaus noch weiter. Über die Taufe, bis hin zu Diego und dem anfänglichen Gespräch in Gothic I.
Das einfach unglaubliche ist halt, dass du das alles in Form eines wirklich guten Gedichtes machst.
Daumen Hoch :)
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So, jetzt finde ich mal Zeit und Lust, ein paar Worte zum neuen Kapitel von MiMos "Halbzeitkatastrophe" zu sagen. Das tut auch Not, denn immerhin ist das ja, inhaltlich gesehen, nicht einfach irgendein Kapitel! Leider merke ich gerade, dass ich meine ganzen Notizen nicht mehr lesen kann (das kam so unerwartet nicht), sodass ich einfach mal schauen muss, was mir jetzt so zu den einzelnen Stellen einfällt, die ich markiert habe.
Ich glaube, die erste Notiz, die ich mir an den Rand bzw. zwischen Kapiteltitel und erstem Absatz geschrieben habe, lautet "Direkt Gedanke an Abuyin", und es war tatsächlich so, dass ich sofort an Abuyin gedacht und auch gehofft habe, dass das nun seine Szene ist - und dann wurde es ja sogar "sein" Kapitel. Fand ich dann natürlich direkt auf Anhieb spannend.
Es freut mich ja immer, dass du so ein Interesse an ihm hast. Wo er mir selbst doch immer recht langweilig vorkommt. Aber vielleicht ist es einfach interessant, der einzige Normale in einer Story voller Möchtegernsuperhelden, Agenten und Zicken zu sein. :D
Den Namen Innostian kann ich ja gar nicht leiden und konnte es auch schon in Gothic 3 nicht, weil er ja so das Pendant zu Christian zu sein scheint, und, nunja... war mir dann jedenfalls gleich mal unsympathisch, der Kerl! Finde dann jedenfalls schön, dass Abuyin da ähnlich irritiert wegen dieses Namens.
Ich find den Namen auch furchtbar. Fand ich aber ganz nützlich, um die Klosterbewohner gleich auf Anhieb suspekt wirken zu lassen. Und natürlich musste ich mir ja auch wieder irgendeinen Pool von Gothicnamen hernehmen, mit dem ich die Figuren da benennen kann. Dass das nicht sein Geburtsname ist, wie man später feststellt, macht es zumindest für mich aber deutlich erträglicher einen Innostian in der Geschichte zu haben.
Und auch ganz generell, finde ich, hast du es von der ersten Sekunde an geschafft, diese gewisse Seltsamkeit herüberzubringen, die Innostian, der Umgebung und später auch Lela anhaftet. Also, ich hatte da die ganze Zeit das Gefühl, dass Abuyin sich von allen lieber fernhalten sollte. Mit ihrer glatten Freundlichkeit haben die ja direkt so einen Klischeesekteneindruck vermittelt, von wegen, alle seien natürlich freiwillig hier und alles sei so toll und selbst das beschissenste Leben ist hier toll geworden - an sowas merkt man ja dann immer, dass die nur Leute an sich ziehen, die anscheinend ja doch irgendwie kaum eine andere Wahl haben. :D Hat mir so auf jeden Fall sehr gut gefallen und war eine gute Mischung aus Spannung, aber auch irgendwie ein bisschen Grusel.
Besonders gefallen hat mir dabei das Problem, in das du früh eingeführt hast: Einerseits muss Abuyin gewisse Dinge in Erfahrung bringen, einfach, um sich überhaupt mal zu orientieren und sich seiner Möglichkeiten gewahr zu werden. Andererseits aber darf er ja nicht zu viel wissen, da er sonst nicht mehr gehen gelassen wird. Das hat bei mir beim Lesen immer so eine Art Grundspannung erzeugt, sodass ich mir bei jedem Wortwechsel dachte, dass das jetzt das Tröpfchen ist, welches das Fass zum Überlaufen bringt und Abuyin zwingt, doch dort bleiben zu müssen. Gerade, als der Gesprächspartner von Innostian zu Lela wechselte, habe ich da feuchte Hände bekommen, zumal ich auch immer das Gefühl hatte, dass Abuyin schon weit mehr unter dem Einfluss dieser gewissen "Werbereien" um ihn steht, als er es selbst wahrhaben will - selbst wenn er zunächst auch selber so eine gewisse Bedrohung spürt. Ich wollte ihm da jedenfalls mehrmals zurufen, dass er doch nun bitte auf Distanz insbesondere zu Lela gehen möge. Daran fand ich übrigens auch gut, dass nicht so ganz klar ist, ob Lela jetzt tatsächlich gezielt versucht, Abuyin in ihre Gemeinschaft zu ziehen, oder ob sie doch gar nichts Böses dabei denkt. Ich denke mal, letzteres - wobei sie dann ja sicher mehr oder minder "gezielt" eingesetzt wurde, damit sie Abuyin ein bisschen was vorschwärmt. Allein, wie sie ihn ständig mit Namen anspricht, das hatte schon sowas gefährlich Anbiederndes! So eine gewisse Gefahr war da jedenfalls allgegenwärtig, fand ich, und schon früh verdichtete sich die Befürchtung, dass Abuyin da Schritt für Schritt in eine Art Falle hineintappt.
Ich scheine die gewünschten Gedanken hervorgerufen zu haben. :D
Der Wechsel von Innostian zu Lela sollte aber eigentlich für ein Aufatmen sorgen. Dass Abuyin halt von diesem komischen unsympathischen Kauz weg ist, der anscheinend selbst nicht zu wissen scheint, was er sagen soll. Und stattdessen dann die sympathische schöne Frau. Dass das bei dir die Alarmglocken nur noch schriller klingeln ließ, find ich aber auch wieder gut. :D
Lelas Lebensgeschichte, die sie dann effektvoll erzählt, war mir etwas "too much", wie der Engländer sagen würde. Das kann man jetzt aber auch aus mehreren Blickwinkeln sehen. Zum einen kann ich ihre Story ganz für sich betrachten. Dann finde ich es wirklich zu viel, weil das ja im Grunde nur eine Aneinanderreihung aller möglichen Klischees ist, die so zu einem beschissenen Leben einer jungen Frau dazugehören. Zum anderen kann man jetzt natürlich aber doch wieder denken, dass sie das gerade so erzählt und darstellt, damit sie ordentlich auf die Tränendrüse drücken und dabei zeigen kann, wie toll es bei denen in der Gemeinschaft doch ist. Dann aber wiederum könnte man immer noch bemängeln, dass das Vorgehen in der Weise dann vielleicht doch zu platt und durchsichtig ist. Fand ich dann also so oder so nicht ganz so gelungen, wenn auch nicht total misslungen.Da hast du recht. Ich war gar nicht darauf vorbereitet, Lelas Lebengeschichte zu beschreiben, das kam beim Schreiben ganz spontan. Und dann hab ich halt einfach das erstbeste eingetippt, das mir so in den Sinn kam. Hätte ich vielleicht nicht tun sollen. Vor allem, da mir irgendwie die ganze Zeit im Hinterkopf rumspukt, dass ich in VZM/HZK schon mal eine nette Frau hatte, die früher ein beschissenes Huren-Dasein fristen musste. Mir ist aber bis heute nicht eingefallen, wer das gewesen sein sollte. :confused:
Hier bin ich jetzt auch eher geneigt, zu glauben, dass diese übertriebenen Gedanken Abuyins vor allem daher rühren, dass er eben schon so sehr eingelullt ist. Denn bei so gefühlt einer halben Stunde Wachzustand von "zum ersten Mal seit er in dieser unbekannten Welt aufgewacht war" und lediglich Innostian als Vergleichsperson zu Lela ist das schon ganz schön hochgegriffen. Aber, wie gesagt, kannst du ja bewusst so gemacht haben, um darzustellen, dass Abuyins Wahrnehmung bereits ziemlich getrübt ist. Fiel mir jedenfalls auf, diese Stelle.
Vielleicht ist die Formulierung tatsächlich zu krass. Ich wollte eigentlich nur den großen Unterschied zwischen Innostian und Lela betonen. Der ja wichtig ist, um zu verstehen, warum Abuyin seine anfängliche Skepsis immer mehr über Bord wirft.
Was Lela dann so über dieses Gemeinschaftssystem erzählt und wie die Meister so sind und wie jeder in seinem eigenen Tempo mitarbeitet und lernt, das hat mich dann schon so unangenehm an Waldorf-Pädagogik erinnert, spätestens da hätten bei mir an Abuyins Stelle alle Alarmglocken geläutet! Aber auch hier merkt man wieder sehr schön, wie das, was Lela sagt, alles so ein bisschen auf Abuyin zugeschnitten zu sein scheint, auf seine Ängste, Nöte, Sorgen und Schwächen. Die Gemeinschaft muss sich aus seiner Sicht ja wirklich so darstellen, als würde sie ganz passgenau die Lücken füllen, die er in sich spürt. Will ihm da also auch keinen Vorwurf machen, dass er da gar nicht mehr anders konnte, als sich benebeln zu lassen!
Jetzt, wo du es schreibst, weiß ich gar nicht, wie ich dabei nicht an Waldorf denken konnte. §ugly
Freut mich jedenfalls, wenn Abuyins Entscheidung nachvollziehbar ist. Das war natürlich meine größte Sorge bei diesem Kapitel.
Scheinbar oder anscheinend? :p
Gut, was am Ende passiert, war natürlich vorauszusehen: Selbstverständlich sind es Jesper und Attila, die auftauchen, und die sich als Meister dieser Gemeinschaft entpuppen. Äh - nein, vorhersehbar war es natürlich nicht und dementsprechend groß natürlich meine Überraschung. Natürlich habe ich aber längst den Überblick verloren, was die (ehemaligen) Karmesinroten angeht. Cassia hat sich ja mehr oder minder ausgeklinkt, wenn ich nochmal die nebulösen Erinnerungen an ihr Gerede wachrufe, und ich habe nochmal nachgesehen und erfahren, dass Attila sich vermutlich auch eher so ausgeklinkt hat. Ob man dann davon ausgehen kann, dass Jesper und Attila da im Auftrage Cassias handeln? Keine Ahnung!
Cassia hatte sich im Sumpf von Westmyrtana mit Zombie-Sumpfhaien sone Art Wegelagerer-Leben aufgebaut, bis der MGZSO ihr auf die Schliche kam, ja.
Attila und Jesper sieht man in diesem Kapitel seit VZM zum ersten Mal.
Ramirez ist nach Golgahöll verbannt worden, nachdem er diese Räuberbande in Al Shedim angeführt hatte.
Nagur macht irgendwas Nebulöses und versuchte bereits zwei Mal Lucci anzuwerben, wobei man auch Squardo schon als Boten erleben durfte.
Vielleicht hab ich noch jemanden vergessen, aber das sind jedenfalls die wichtigsten Karmesinroten, die in HZK bisher aufgetaucht sind. Die höherrangigen sind damit ja auch schon abgefrühstückt.
Ist mir aber auch ganz egal, viel wichtiger finde ich nämlich, dass sämtliche Gefühle von Gefahr, die man vorher so haben konnte, dass die sich nicht nur bewahrheitet haben, sondern noch übertroffen wurden. Auch merkt man hier sehr deutlich, wie eingelullt Abuyin bereits ist. Und in der Folge könnten Attila und Jesper mit ihm ein ziemlich gefährliches Werkzeug gegen Rafael & Co. in der Hand haben ... oh weh!
Alles in allem also ein schönes, quasi in sich geschlossenes Kapitel (gehe davon aus, dass man jetzt eher erstmal nix mehr aus Perspektive von Abuyin erzählt bekommt), welches die lange offen geblieben Frage nach Abuyins Verbleib klärt und daraus direkt einen neuen Spannungsbogen kreiert. Kann man nicht meckern, ist dir gelungen!
Fehler:
... und über das große "Er" ließe sich natürlich auch streiten - aber das geht schon, finde ich. Neuer Satz halt.
Ich halte das eigentlich immer so, dass ... einen Satz beendet.
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Vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren! :gratz Das waren ja wieder eine Menge ausführliche Gedanken zu einem gar nicht mal soo langen Kapitel. Freut mich auf jeden Fall, wie intensiv du dich mit diesem neuen Handlungsstrang auseinander gesetzt hast. §knuff
Mit diesem Kapitel ist der dritte Abschnitt von Halbzeitkatastrophe nun auch beendet. Mal sehen, wann ich genug vorgearbeitet habe, um den vierten Abschnitt einzuläuten. Bisher hab ich aber nur ein halbes Kapitel. §gnah
John Irenicus
05.10.2016, 09:54
Es freut mich ja immer, dass du so ein Interesse an ihm hast. Wo er mir selbst doch immer recht langweilig vorkommt. Aber vielleicht ist es einfach interessant, der einzige Normale in einer Story voller Möchtegernsuperhelden, Agenten und Zicken zu sein. :D
Ja, das wird es wahrscheinlich sein. Ist halt so einer der wenigen, der wirklich ganz normal auf das Geschehen um ihn herum reagiert (und dabei als eher hilfloser Kerl ja auch irgendwie stets besonders hart getroffen wird, während die ganzen Superhelden oder wahlweise Superschurken um ihn rum so ihr Ding machen und er darin aufgerieben wird).
Der Wechsel von Innostian zu Lela sollte aber eigentlich für ein Aufatmen sorgen. Dass Abuyin halt von diesem komischen unsympathischen Kauz weg ist, der anscheinend selbst nicht zu wissen scheint, was er sagen soll. Und stattdessen dann die sympathische schöne Frau. Dass das bei dir die Alarmglocken nur noch schriller klingeln ließ, find ich aber auch wieder gut. :D
Ich an Abuyins Stelle wäre halt misstrauisch, wenn eine sympathische schöne Frau dann auch noch so nett zu mir ist. :o
Cassia hatte sich im Sumpf von Westmyrtana mit Zombie-Sumpfhaien sone Art Wegelagerer-Leben aufgebaut, bis der MGZSO ihr auf die Schliche kam, ja.
Attila und Jesper sieht man in diesem Kapitel seit VZM zum ersten Mal.
Ramirez ist nach Golgahöll verbannt worden, nachdem er diese Räuberbande in Al Shedim angeführt hatte.
Nagur macht irgendwas Nebulöses und versuchte bereits zwei Mal Lucci anzuwerben, wobei man auch Squardo schon als Boten erleben durfte.
§thx
Laidoridas
05.10.2016, 09:56
Und auch mit dem zweiten Großwerk unter den Entscheidungsstorys, nämlich MiMos spektakulär betiteltem "Lord Andre im Auge des Sturms: Kaleidoskop des Schicksals von Khorinis", habe ich nun genug Zeit verbracht, um meine Eindrücke in einem Kommentar zu schildern. Auch diesmal gilt natürlich (insbesondere da MiMo seine Story ja sogar glaube ich mag): Ab jetzt wird ganz viel rumgespoilert! Bitte zunächst die Story lesen und dann erst den Kommentar!
Schon lange bevor du die Story fertig gestellt hattest, war ich ja dank des verheißungsvollen Vorworts ziemlich gespannt darauf: Zahlenwerte, Würfeln, Münzwurf... klingt ja alles schon mal ziemlich spaßig! Und da ich ja wie gesagt selber versucht habe, eine spielmechanisch ähnliche Geschichte zu schreiben, war ich auch besonders froh drum, sowas dann auch mal in fertig erleben zu können. :D Rätsel aufgegeben hat mir allerdings dieser Satz hier:
Außerdem brauchst du einen sechsseitigen Würfel und eine Münze (oder ein anderes Modell einer symmetrischen eindimensionalen Irrfahrt).
Modell einer symmetrischen eindimensionalen Irrfahrt? :confused: Vielleicht ist da dein innerer Mathematiker mit dir durchgegangen! Ich nehme aber mal an, dass sich das als "Was anderes mit zwei Seiten" übersetzen lässt? :D
Was natürlich ziemlich schnell auffällt, ist dass man hier anders als bei John nicht ständig an ein Ende gelangt, sondern immer einen kompletten Durchlauf erlebt, bei dem sich ungünstige Entscheidungen erst ganz am Ende auswirken. Das hat für den Kommentar den Vorteil, dass ich ein bisschen strukturierter vorgehen kann und jetzt einfach mal mit der Kommentierung des ersten Durchlaufs anfange. Hier sind schon mal der Entscheidungspfad und die Notizen, die ich mir gemacht habe:
Runde 1
1 → 3 → 6 → 13 → 2 → 26 → 39 → 37 → 48 → 45 → 50 → 49 → 54 → 55 → 25 → 35 → 56 → 59 → 57 → 61 → 63 → 58 → 57 → 61 → 62 → (1 gewürfelt) → 65 → 68 → 75 → 81 → 85 → 83 → (Zahl geworfen) → 86 → 89 → 77
Sympathie der Druidin: 2
Zeitverschwendung: 3
Ausgaben der Miliz: 1000
Ruf der Paladine: 3
Zuris: 1
Inventar:
Rune der Druidin
Am Anfang war ich erstmal ziemlich beeindruckt von dem offensichtlichen Wiederlesenswert der Geschichte, denn nach der ersten Entscheidung, wen man als Lord Hagen anhören möchte (ich habe mich für die Druidin entschieden), eröffnen sich gleich eine ganze Reihe weiterer Optionen. Allerdings hat sich dann ja schon gezeigt, dass man direkt danach gleich noch ein Gespräch führen kann (hier habe ich mich für Cedric entschieden), und nachdem die Geschichte dann auf dem Gespräch mit Cedric weiter aufgebaut hat, war mir auch klar, dass man mit der richtigen Reihenfolge alle Gespräche in einem Durchgang führen kann. Also an dieser Stelle doch nicht ganz so viele Entscheidungsmöglichkeiten wie es im ersten Moment aussieht, aber natürlich trotzdem ganz nett, dass man die Reihenfolge selber wählen kann.
Das Gespräch mit der Druidin beginnt dann ja ziemlich niedlich, wenn sie einem von den ganzen Tieren erzählt, die mit ihr gesprochen und sie durch die Gegend kutschiert haben. Insbesondere die Vorstellung, von einem Molerat ganz aufgeregt gewarnt zu werden, ist ja eine wirklich drollige. :D Aber dann wird ja auch gleich ein ganz schönes Fass aufgemacht mit einer Riesenbedrohung für die ganze Insel, die nur Lord Andre abwenden kann. Da hab ich mich natürlich gleich gefragt, was denn gewesen wäre, wenn ich die Druidin gar nicht angesprochen hätte, aber es hat sich ja später gezeigt, dass man auch noch auf anderem Wege auf dem "Pflichtpfad" dahinter kommt. Bei der Wahl der Entgegnung auf die Worte der Druidin hab ich mir übrigens gedacht, dass sie bestimmt sauer ist, wenn Andre erst am nächsten Tag mit der Suche anfängt, und deshalb lieber die zweite Option genommen. Und dann war genau das diejenige, an der sie sich wegen dem "versuchen" gestört hat... na toll. :D
Salandril habe ich in diesem ersten Durchgang links liegen gelassen und mich dann wie gesagt Cedric gewidmet, sodass die Hauptstory um das Verschwinden Lord Hagens eingeleitet wurde. Dass es nun im Großteil der Geschichte um die Suche nach dem verschwundenen Hagen geht, hat mich ja schon etwas überrascht, weil das auch wieder etwas von detektivischen Ermittlungen hat und Johns Geschichte thematisch somit gar nicht mal so unähnlich ist. Vor allem aber hatte ich mich angesichts des Titels auf ein infernalisches Actiongewitter eingestellt, sodass der größtenteils recht ruhige Fortgang der Geschichte schon ein bisschen unerwartet für mich kam – was jetzt aber nicht heißt, dass ich das schlecht gefunden hätte. Gerade durch die vielen Möglichkeiten, die man da hat, und dass man auch irgendwann diese Zeitverschwendungs-Meldungen bekommt, die einem zu verstehen geben, dass man besser nicht zu lange an den falschen Stellen suchen sollte, hat das ganz schnell seinen Reiz entfaltet.
Mir kam es erstmal am sinnvollsten vor, in Hagens Haus nach Spuren zu suchen und bin dann also auf den störrischen Wambo gestoßen. Diesen Konflikt fand ich aber doch reichlich merkwürdig, muss ich sagen. Lord Andre ist immerhin Wambos direkter Vorgesetzter, wieso also kommt Wambo dann auf die Idee, sich einfach so dessen Befehl zu widersetzen? Das Argument, dass er den Befehl hat, Hagens Haus zu bewachen, ist doch völlig unsinnig, weil er diesen Befehl ja von Andre selbst oder halt irgendwem anderen, der Andre untergeben ist, bekommen haben muss. Immerhin ist der ja der Anführer der Miliz und nicht Hagen. Und Andre ist ja nun auch sowieso als einer der obersten Paladine mehr als vertrauenswürdig, also fand ich es da etwas konstruiert, dass Wambo den einfach nicht reinlassen will. Ich glaube, an der Stelle hätte ich es als Hindernis besser gefunden, wenn die Tür zugeschlossen gewesen wäre und man irgendwie einen Weg hinein hätte finden müssen oder etwas in der Art, denn dieses Verhalten von Wambo kam mir wie gesagt einfach nicht stimmig vor. Man könnte das vielleicht höchstens dadurch erklären, dass er durch das Sumpfkraut so zugedröhnt ist, dass er nicht mehr klar denken kann, aber so richtig zufriedenstellend finde ich die Erklärung jetzt auch nicht, denn dazu wirkt er irgendwie zu klar und lässt sich ja auch durch Andres Argumente schließlich davon überzeugen, ihn und Cedric durchzulassen.
In Hagens Haus habe ich zunächst sinnloserweise die Schublade und daraufhin den Schreibtisch untersucht, woraufhin ich gleich mal in die wohl absurdeste Nebenhandlung der Geschichte hineingeschlittert bin. Ich war ja durch das Tavernengespräch zwischen dir, John und DGDM schon darauf vorbereitet, dass es in der Geschichte eine Frau namens Cecil Rhodes geben würde, aber als der Name dann plötzlich als Urheber dieser Liebesbriefe an Lord Hagen genannt wurde, habe ich trotzdem einen ganz schönen Lachanfall bekommen angesichts der Vorstellung, dass Lord Hagen da mit dem Cecil Rhodes solche Briefe geschrieben hat. §ugly Aber gut, Cecil geht ja als Frauenname prinzipiell noch geradeso durch, würd ich mal sagen, und Nachnamen teilen sich ja grundsätzlich immer mehrere Menschen, also hab ich mich dann einfach mal drauf eingelassen.
Leider fällt dieser ganze kleine Handlungsstrang um Cecil durch mehrere Unglaubwürdigkeiten auf, die mir da schon sehr ins Auge gesprungen sind. Cedric fällt z.B. gleich nach der Sichtung der Liebesbriefe ziemlich aus der Rolle:
"Wusste doch, dass nicht mal der ehrenwerte Lord Hagen den Kodex so strikt einhält, wie er es von uns verlangt", bemerkte Cedric ein wenig naserümpfend. "Wer ist deine? Meine ist die großbusige Hotelbesitzerin gegenüber von der Kaserne." Ein schelmisches Lächeln verzerrte Cedrics Mundwinkel. "Wenn ich jetzt bei der sein könnte..."
Dass Cedric hier auf einmal so völlig ohne Not bei einem ranghöheren Paladin damit hausieren geht, eine Geliebte zu haben, obwohl das Angehörigen des Ordens eigentlich verboten ist, finde ich schon so für sich gesehen sehr unwahrscheinlich. Zu Cedric passt das aber mal so gar nicht, weil der sich doch im Rest der Geschichte immer als pflichtbewusster Hardliner-Paladin gibt und sich ja schon über kleinere Zugeständnisse an die Bevölkerung beschwert (wenn man z.B. bei Matteo einkaufen geht), weil der Auftrag des Ordens ihm offenbar wichtiger ist als alles andere. Kann natürlich sein, dass das nur Fassade ist, aber die würde er dann doch nicht auf einmal selber so einschlagen, und das auch noch ganz grundlos. Ich glaube, an der Stelle war dir die Launigkeit der Szene einfach wichtiger als eine schlüssige Charakterzeichnung Cedrics, und das finde ich hier wie gesagt nicht so gelungen.
Noch merkwürdiger ist dann aber Cecils Verhalten, nachdem die Paladine bei ihr angeklopft haben:
Gerade beim Wort Schönheitsschlaf öffnete sich die Tür und ein nackte, sehr junge Frau öffnete ihnen die Tür. Ihr vorerst strahlendes Lächeln wich einer belustigten Miene. "Ich hab mich schon gewundert, warum mein Lord sich nicht wie sonst durchs Fenster schwingt."
Andre und Cedric glotzten ihre schamlos präsentierten Rundungen an.
Ihr Grinsen wurde noch frecher. "Hat er euch den Tipp gegeben? Dass ich auf Ritter stehe? Ihr seid doch auch Paladine, oder? Oh, wie aufregend! Wie in meinen Büchern!"
"Wir sind hier, um dir Fragen über Lord Hagen zu stellen", sagte Andre mit möglichst ernster Stimme. Sie hatten offensichtlich Cecil vor sich.
"Soll ich sagen, wie groß sein..."
"Nein!", entfuhr es Andre und Cedric zugleich und lauter als gewollt.
Cecil lachte herzhaft. "Ihr braucht euch in dieser Hinsicht bestimmt nicht hinter ihm zu verstecken, wisst ihr?"
In einem ihrer Briefe schreibt sie ja noch: "...hoffe, dass Euer Orden noch nichts davon mitbekommen hat. Es würde mich schmerzen, wenn Eure Besuche wegen so etwas aufhören müssten..." Jetzt klopfen zwei Paladine an ihrer Tür, nachdem Lord Hagen unerwarteterweise nicht bei ihr aufgetaucht ist, und sie kommt nicht etwa auf den Gedanken, dass der Orden von der Affäre Wind bekommen hat, sondern ist stattdessen ganz begeistert und lädt die beiden auf ihr Zimmer ein? Mal ganz davon abgesehen, dass Lord Hagen ja immer durchs Fenster bei ihr einsteigen musste, damit ihre Familie nichts davon mitbekommt, was ihr jetzt aber anscheinend auch völlig egal ist, wenn sie da einfach so zur Tür läuft und lustig mit den nächtlichen Besuchern plaudert. Ich dachte zuerst, dass vielleicht gerade niemand aus der Familie zuhause ist, aber der Vater taucht dann ja später noch auf, also scheint sie wohl wirklich von einem plötzlichen Anflug von Unvorsichtigkeit gepackt geworden zu sein. Naja, kurz gesagt: Diese Cecil wirkt nicht wie eine ernstzunehmende Figur, sondern einfach wie eine möglichst offenherzige Ausrede für eine Sexszene. In das geschilderte Khorinis und in die Geschichte passt die aber nicht wirklich gut rein. Trotzdem konnte ich mir natürlich die Gelegenheit auf eine Sexszene nicht entgehen lassen (denn die gehören ja meistens zu den denkwürdigsten, aber auch gerne mal peinlichsten Passagen einer Geschichte, und die will man dann ja nicht verpassen! :D) und obwohl ich schon ahnte, dass sich diese Entscheidung nicht gerade günstig auf das Endresultat dieses ersten Durchgangs auswirken würde, hab ich die Paladine dann mal einfach zu ihr nach oben geschickt. Und ja, äh, denkwürdig wars dann ja schon irgendwie. Dürfte auf jeden Fall die erste Geschichte hier sein, in der endlich mal detailliert die drängende Frage geklärt wurde, wie es bei den Paladinen eigentlich untenrum so aussieht – im Spiel war da ja leider immer die Unterhose im Weg. Im Gegensatz zu John hast du hier auf jeden Fall keine halben Sachen gemacht und uns sogar darüber informiert, welcher Paladin am Ende wohin... naja! Räusper! Hüstel! Dass diese Szene nicht unterhaltsam war, kann man ihr nun nicht vorwerfen, aber ob sie der Stimmung der Geschichte wirklich so gut getan hat? Ich weiß ja nicht. Ich konnte mich schon gleich zu Anfang kaum noch halten vor Lachen, als es hieß:
Das Mädchen führte sie nach oben in ihr Zimmer. Ein großes Himmelbett stand in der Mitte des Raums. Dahinter das Fenster, durch das man den dicht gewachsenen Efeu sehen konnte.
Andre und Cedric tropften ein wenig auf den Läufer.
§ugly
Ein bisschen zeigt sich durch die Szene natürlich das generelle Problem bei Entscheidungsstorys: Eigentlich müsste sich diese Episode jetzt ja ganz schön massiv auf die Beziehung zwischen Andre und Cedric auswirken, denn dass die nun einfach so tun können, als wäre nichts gewesen, ist ja doch eher unwahrscheinlich. In so einer Geschichte ist es aber natürlich schwierig, das in den folgenden Posts zu berücksichtigen. Du hättest höchstens einen Wert dafür notieren lassen können, sodass das später nochmal Auswirkungen haben kann, aber es ginge dabei ja auch weniger um gravierende, einschneidende Auswirkungen, als eher um so subtile Details in den Gesprächen oder in der Körpersprache der beiden Paladine, wofür man fast schon einen kompletten, riesigen Alternativhandlungsstrang anlegen müsste. So wie es jetzt ist, wirkt sich das alles dann eben nur in Form einer doppelten Zeitverschwendung aus, aber das soll jetzt auch keine großartige Kritik sein, sondern ist ja angesichts des nötigen Aufwands, um darauf angemessen Rücksicht zu nehmen, nur verständlich.
Nach dieser Cecil-Episode ging es dann wieder ans Eingemachte, was die Kernhandlung der Geschichte betrifft. Nach der Ankunft im Rathaus bin ich nun auch direkt auf die richtige Spur gekommen und habe aus einem Gefühl heraus Girion angesprochen, sodass ich kurz darauf bei Zuris gelandet bin. Das Gespräch mit Zuris finde ich ein bisschen merkwürdig von der Spielmechanik her, weil man hier ja dazu gezwungen wird, Dialogoptionen zu wiederholen, wenn man Zuris nicht als erstes erzählt, dass Hagen verschwunden ist. Ich weiß auch nicht so ganz, wieso du das auf diese Weise gemacht hast, denn so richtig nötig finde ich diese etwas umständliche Zahlenwert-Abfragerei in diesem Gespräch jetzt nicht. Übrigens fehlt da auch in irgendeinem Post der Hinweis darauf, dass man die Verlustentschädigungsoption nur einmal wählen kann.
Als ich gesehen habe, dass ich schon weit in den hinteren Bereich der Geschichte vorgedrungen war, hab ich mich natürlich gefragt, wann dann eigentlich mal die ganze Action losgeht – bisher ist ja von einem Sturm, egal ob im wörtlichen oder übertragenen Sinne, noch nicht so viel zu sehen, in dessen Auge sich Andre da befinden könnte! Und die Geschichte der Druidin hatte ich natürlich auch noch im Hinterkopf, die bisher noch gar nichts mit dem Rest der Geschichte zu tun hatte. Aber tatsächlich wird ja nun im Gespräch mit Daron alles miteinander verknüpft, und nachdem Andre und Cedric zu der Höhle geschickt wurden, beginnt auch gleich die Action. Jetzt werden auch die ganzen Werte abgefragt, die sich vorher angesammelt haben, und ich habe gemerkt, wieviel ich dann doch verpasst habe: Sprengtrank, Wissen über Talamon, Amulett der Morgenröte... das war natürlich ziemlich cool zu sehen, was da alles noch in der Geschichte steckt, und gleichzeitig war mir damit auch ziemlich klar, dass ich es wohl in diesem Durchgang nicht zu einem wirklich zufriedenstellenden Ende schaffen würde, schließlich hatte ich ja außer der Druidinnenrune nix dabei. Immerhin war ich schon mal ganz froh, dass Talamon die Paladine nicht gleich umgebracht hat und ich zumindest am Anfang im Umgang mit der Druidin offenbar einiges richtig gemacht hatte, sodass die dann zur Rettung einschreiten konnte. Man kann sich natürlich fragen, wieso ihr die Fleischwanzen nicht schon viel früher von dem Versteck der Schwarzmagier berichtet haben, das ja schon länger existiert haben muss, sondern erst, wenn sich gerade die Paladine hinein verirrt haben, aber gut... die Geschichte will es eben so! :D
Im finalen Fight gegen Talamon hab ich dann wohl so ziemlich alles falsch gemacht, was man falsch machen kann. Ich hatte zwar schon meine Zweifel daran, dass die Rune was bringt (immerhin war die Druidin doch selber gerade erst persönlich vor Ort und hätte direkt helfen können, wenn sie der Meinung gewesen wäre, dass sie da was machen kann), aber wenn ich die Rune schon dabei hatte, dann musste ich sie natürlich auch einsetzen. War dann aber eine ziemliche Fehlentscheidung! Ob der Münzwurf nun gut oder schlecht für mich gelaufen ist, weiß ich gar nicht so genau (vielleicht können an der Stelle auch sowohl Cedric als auch Andre sterben?), aber jedenfalls war Cedric dann mangels Amulett dahingeschieden, und dank des Cecil-Abstechers hatte ich auch zu viel Zeit verschwendet, um Hagen noch retten zu können. Ein ziemlich desaströses Ende also, auch wenn zumindest Talamon ebenfalls dran glauben musste.
Übrigens musste ich an dieser Stelle etwas grübeln:
Andre ließ nicht locker. Es war zu einfach gewesen. Viel zu einfach. Der Gedanke gab ihm neue Kraft und er drehte das Schwert in Talamons Brust.
"Es war zu einfach gewesen" klingt doch so, als sei das nur eine Finte gewesen und Talamon in Wahrheit noch am Leben, oder dass er sich bewusst geopfert hat aus irgendwelchen Grunden, also dass es jedenfalls Teil des Plans der Schwarzmagier gewesen ist, dass Andre Talamon tötet. Wieso gibt dieser Gedanke Andre dann aber neue Kraft? Das müsste ihn doch eher verunsichern. Aber anscheinend war das so ja eh nicht gemeint, denn von so einer Finte ist gar keine Rede mehr in der Folge. Vielleicht also einfach eine etwas unglückliche Formulierung?
Für mich hat da am Ende jetzt aber schon noch ordentlich was gefehlt. Talamon wird nicht das einzige Mitglied dieser Schwarzmagiervereinigung gewesen sein, und die Energiespeicher sind ja auch noch aktiv. Und auch wenn Hagen und Cedric tot sind, kann Andre da doch jetzt nicht einfach Trübsal blasen und sich in sein Schicksal ergeben, sondern muss dann eben alleine weiterkämpfen, um Khorinis zu retten. Dass man anscheinend nur weiterkommt, wenn man zumindest Hagen rettet (oder wirklich alle beide?) finde ich da nicht so schlüssig. Zumal das Ende ja auch für eine Niederlage sehr kurz geraten ist. Und was nun eigentlich genau der Plan der Schwarzmagier war, um den vorher noch so herumspekuliert wurde, darüber wurde jetzt ja nun auch leider kein Wort mehr verloren. Aber gut, dachte ich mir, womöglich wird das ja erst aufgeklärt, wenn ich ein gutes Ende erwische. Also gleich nochmal probiert und mit Runde 2 gestartet!
In Runde 2 wollte ich mich dann wirklich ganz darauf konzentrieren, alles richtig zu machen und ein positives Ende zu erreichen. Und wie du siehst, hat das auch ganz hervorragend geklappt:
Runde 2
1 → 4 → 19 → 18 → 3 → 6 → 12 → 2 → 24 → 29 → 25 → 35 → 56 → 59 → 58 → 57 → 61 → 62 → (6 gewürfelt) → 65 → 68 → 75 → 81 → 85 → 82 → 84 → (Zahl geworfen) → 87 → 90
Ausgaben der Miliz: 2400
Sympathie der Druidin: 6
Ruf der Paladine: 4
Zuris: 1
Inventar:
5 Sprengtränke
Rune der Druidin
Amulett der Morgenröte
Wie ich alle Gespräche mitbekomme, wusste ich nach dem ersten Durchgang ja schon, und beim Gespräch mit Salandril war mir natürlich direkt klar, dass ich auf jeden Fall einen dieser Sprengtränke bekommen musste, um ihn später gegen den Magier einzusetzen. Es war ja aber zum Glück kein großes Problem, Salandril zum Rausrücken der Probe-Tränke zu bringen. Ich hatte zwar so meine Zweifel, ob es eine gute Idee ist, die Milizen mit den Tränken auszustatten, weil ich ein bisschen geahnt habe, dass die sich dann in einer entscheidenden Szene noch versehentlich selber in die Luft sprengen werden (weil mal einer stolpert oder so), aber da mir beim ersten Durchgang keine Szene aufgefallen ist, die für sowas infrage käme, hab ichs dann einfach mal riskiert und den Deal mit Salandril gemacht. Sowieso habe ich die Miliz in diesem Durchgang schwer in Unkosten gestürzt, was aber ja gar keine Auswirkungen zu haben scheint. Vielleicht nur, wenn es irgendwie zu einem Konflikt mit den Bürgern kommt? Gegen Ende wird ja der Ruf der Paladine einmal abgefragt, und ich vermute mal, dass es zu einem Aufstand kommt, wenn man da ein zu niedriges Ergebnis hat. Vielleicht sind die Finanzen dann noch von Bedeutung... oder du wolltest einem als Leser einfach das Gefühl geben, nicht endlos mit Geld um sich werfen zu können, sondern an den entsprechenden Stellen ein bisschen abwägen zu müssen. Ich bin aber jedenfalls immer einfach mal aufs Ganze gegangen und hab gönnerhaft gekauft und geschenkt, was das Zeug hält!
Salandril wirkt übrigens ziemlich durchgeknallt:
"Dieser unscheinbare Trank ist die Zukunft aller myrtanischen Kriegsführung", rief Salandril mit einem geheimnisvollen Lächeln. "Gerne würde ich Euch die Wirkung des Tranks selbst vorstellen, doch leider würde Euch das gar nicht gefallen - und mir nicht bekommen! Denn dieses kleine Fläschchen muss lediglich auf den Boden geworfen werden..." Er ließ die Flasche fallen, fing sie aber einen halben Meter tiefer gleich wieder auf. Stolz belächelte er sein gelungenes Kunststück. "...damit es explodiert wie das fehlgeschlagene Experiment eines Stümpers." Er ließ eine Pause, damit seine Worte ihre volle Wirkung entfalten konnten.
Ziemlich haarsträubende Verkaufsstrategie, den potentiellen Kunden und sich selbst um ein Haar in die Luft zu sprengen! Und die Wirkung des eigenen Produkts mit dem "fehlgeschlagenen Experiment eines Stümpers" zu vergleichen, find ich jetzt rhetorisch auch nicht unbedingt soo überzeugend. :D Aber dass Salandril hier deutlich wahnsinniger wirkt als im Spiel, ist ja auch ganz gut so, damit man noch ein bisschen mehr Hemmungen hat, die Sprengtränke zu kaufen. Die wirken ja auf Anhieb erstmal so praktisch, dass man die eigentlich unbedingt haben will.
Weil ich ja diesmal auf jeden Fall gewinnen wollte, habe ich eigentlich überlegt, dann sofort den Weg einzuschlagen, von dem ich schon wusste, dass er mich zur Höhle führen würde. Mit Sprengtrank und ohne Zeitverschwendung war ich ganz optimistisch, den Endkampf diesmal zu schaffen. Allerdings war die Verlockung, noch etwas mehr von der Geschichte mitzubekommen, dann doch zu groß und ich habe den Abstecher zu Matteo gemacht. Und wider Erwarten hat sich das tatsächlich als gar nicht mal so schlechte Idee erwiesen, denn hier bekam ich ja überraschenderweise das Amulett der Morgenröte, das im ersten Durchgang vielleicht Cedrics Leben hätte retten können! Insofern auch witzig, dass Cedric hier so sauer ist, dass man Geld dafür ausgibt... da kann er ja noch nicht wissen, wie sehr ihm das Teil vielleicht mal helfen wird. Wobei ich da jetzt auch nur von meinen Mutmaßungen ausgehe, denn letztendlich bin ich bisher nie dazu gekommen, das Amulett auch mal einzusetzen. Vielleicht bringt es ja auch gar nichts, zuzutrauen wäre es dir... ich glaube, bisher hab ich das ja wirklich noch nie erlebt, dass ein Gegenstand mal was gebracht hätte. Womöglich ist das sogar Teil des Konzepts? :D
Nach dem Besuch bei Matteo habe ich dann aber keine Experimente mehr gemacht, sondern mich wieder auf den bekannten Girion-Zuris-Pfad begeben. In der Höhle ist mir erst eingefallen, dass ich ein bisschen zusätzliches Ausprobieren ruhig noch hätte riskieren können, um vielleicht das Wissen um Talamon zu erlangen, denn das fehlte mir ja auch diesmal wieder... Aber dank der Sympathie der Druidin war das ja auch nicht besonders schlimm. Ganz begeistert war ich natürlich, diesmal einen Sprengtrank einsetzen zu können, aber naja, die Tränke haben sich dann ja leider als ähnlich nützlich erwiesen wie die Rune. Dafür schien der Kampf allerdings trotzdem dank Nicht-Einsatz der Rune etwas glimpflicher zu verlaufen (oder es war reines Münzwurfglück) und Cedric wurde diesmal nicht verletzt. Also auch für das Amulett kein nützlicher Einsatz! Wenigstens das Vermeiden jeglicher Zeitverschwendung hatte sich aber gelohnt, denn Hagen lebte diesmal noch, und es ging in der Handlung dementsprechend auch noch ein bisschen weiter. Wobei aber so richtig viel erklärt nun auch nicht wurde. Also, was die Schwarzmagier da eigentlich vorhatten, das habe ich jetzt immer noch nicht kapiert. Ich weiß nicht, ob man die Infos an anderen Stellen bekommen kann, aber da ich ja offenbar das bestmögliche Ende erwischt habe, habe ich so ein bisschen den Verdacht, dass dieses Ende auch die meisten Informationen enthält und dir da zum Schluss einfach die Zeit ausgegangen ist. Nachdem vorher immer von mehreren Schwarzmagiern die Rede war, scheint Talamon ja jetzt auch irgendwie der einzige gewesen zu sein, der da wirklich Dreck am Stecken hatte, und der diese Gruppe von Novizen, die am Ende noch auftaucht, offenbar im Alleingang unterjocht hat. Vom Gefühl her wirkt das schon so, dass du da ursprünglich mal mehr vorgesehen hattest, aber das Finale dann abkürzen musstest, um noch rechtzeitig fertig zu werden.
Einen dritten Durchgang habe ich dann auch noch in Angriff genommen, und diesmal wollte ich mich bemühen, ein möglichst katastrophales Ende zu erzielen. Vor allem hat mich interessiert, was bei einem zu niedrigen Ruf der Paladine passiert, also ob es da zu einem Aufstand kommt oder so.
Runde 3
1 → 3 → 5 → (Kopf geworfen) → 8 → 7 → 4 → 16 → 15 → 17 → 20 → 23 → 2 → 26 → 39 → 36 → 40 → (Kopf geworfen) → 44 → (Zahl geworfen) → 41 → 45 → 51 → 25 → 31 → 53 → 54 → 25 → 32 → 34 → 33 → 35 → 56 → 58 → 57 → 61 → 62 → (6 gewürfelt) → 65 → 69 → 70 → 71 → 72 → 74 → 80 → 81 → 60
Sympathie der Druidin: 0
Salandril: 6
Ruf der Miliz: -3
Ruf der Paladine: -4
Ausgaben der Miliz: 500
Zeitverschwendung: 3
Zuris: 1
Wissen über Talamon
Mein Versuch gleich zu Anfang, die Druidin durch dreistes Begrabschen zu vergraulen, ging aber mal ordentlich schief, um nicht zu sagen: In die Hose. §troet Denn Münze sei dank gab es statt einer sickigen Druidin unerwarteterweise gleich die nächste Sexszene, durch die dann auch noch meine Sympathiewerte in die Höhe schossen. Das ging ja mal gut los! :D Zum Glück konnte ich die Sympathien der Druidin durch eine rücksichtslose Abfuhr nach der Begattung gleich wieder erfolgreich vernichten. Meine Sympathien für Andre sind dabei zwar auch in den Keller gesunken, aber gut, das konnte mir ja nur recht sein, nachdem ich ihn diesmal scheitern sehen wollte!
Auch Salandrils Sprengtränke habe ich abgelehnt, wobei ich da ja gar nicht so richtig wusste, wie man hier das größte Katastrophenpotential rausschlagen kann. Wie gesagt scheint mir die Bewaffnung der Milizen mit den Tränken auch nicht so ganz ohne Risiko zu sein... aber gut, ich habe die Sprengtränke jedenfalls abgelehnt und es kurz darauf schon bereut, als ich mit der neuen Option konfrontiert wurde, Wambo damit zu bewerfen. Den wollte ich diesmal auf die rabiate Weise aus dem Weg räumen, und ein Sprengtrank wäre da natürlich perfekt gewesen. Aber auch mit Schwert konnte ich ja zumindest den Ruf der Paladine schon mal ins Negative treiben. Vorher im Gespräch mit Salandril habe ich dagegen den Ruf der Miliz gesenkt, wobei ich ziemliche Zweifel habe, ob der Unterschied hier so gewollt ist. Wenn ja, dann kann ich jedenfalls nicht so richtig nachvollziehen, wieso Andres Handlungen an dieser Stelle der Miliz negativ zur Last gelegt werden und an anderer Stelle den Paladinen. Jedenfalls hab ichs aber mal so wörtlich genommen wie es da steht und es als zwei unterschiedliche Werte aufgeschrieben.
Im Folgenden hab ich dann die ganzen Optionen ausprobiert, die ich im Haus und im Rathaus noch hatte, und dabei nicht nur den Ruf der Paladine noch ein bisschen ruiniert und Zeit verschwendet, sondern quasi versehentlich auch noch Wissen über Talamon erlangt! Auch wenn das jetzt nicht zur Katastrophenabsicht passte, fand ich es natürlich trotzdem gut, dann mal zu gucken, wie sich das später so auswirkt.
Den erhofften Aufstand gegen die Paladine konnte ich trotz eines Rufes von -4 nicht auslösen... denn ausgerechnet in der Situation würfel ich natürlich eine 6! §cry Jetzt hab ich mich im Nachhinein aber wieder an die -3 beim Ruf der Miliz erinnert und frage mich, ob ich es wohl nur deinem Fehler zu verdanken habe, dass ich den schönen Aufstand nicht zu lesen bekommen habe. Der Ruf der Miliz wurde ja sonst wirklich noch nirgendwo abgefragt, und wenn ich den bei drei Durchgängen nur an einer Stelle zu Gesicht bekomme, dann hab ich schon ein bisschen die Vermutung, dass da eigentlich "Ruf der Paladine" stehen sollte. Naja egal, hilft ja alles nix, ich musste dann also ohne Aufstand weitermachen und habe aber zumindest mal versucht, Verstärkung zu holen. Eigentlich dachte ich, dass das nur zur Zeitverschwendung beitragen würde, und war dann ganz überrascht, dass man plötzlich einen Golem zur Seite gestellt bekam. Das war ja tatsächlich ziemlich nützlich und cool! Und noch besser war dann natürlich, dass der wider Erwarten auch noch zur Katastrophe beigetragen hat, indem er von Talamon gegen die Paladine aufgehetzt wurde. Sehr schöne Idee! Und so langsam habe ich wirklich den Eindruck, dass es zum Konzept der Geschichte gehört, dass alles, was einem zunächst nützlich erscheint, einem letztendlich dann nur schadet oder zumindest nichts bringt. Gut, wobei die Sympathie der Druidin ja wirklich von Vorteil ist, wie ich dann auch gleich gemerkt habe, als die Paladine mangels Auftauchen der Druidin leider nicht gerettet wurden und ich somit verloren hatte. Was ja auch mein Ziel war, insofern kann ich mich da wohl nicht wirklich beklagen. :D Allerdings hätte ich schon lieber diesen vermuteten Aufstand gesehen... also, sobald du gesagt hast, wie das nun genau ist mit dem Ruf der Paladine und dem Ruf der Miliz, werde ich dann nochmal einen Anlauf starten und hoffen, dass ich es dann mal schaffe, die Bevölkerung zum Aufstand zu bewegen!
Ja, und nun zum Fazit: Es ist wirklich interessant, wie komplett unterschiedlich deine und Johns Story ausgefallen sind, obwohl sie beide Entscheidungsstorys sind und auch noch inhaltliche Ähnlichkeiten aufweisen (in beiden Fällen geht es darum, Ermittlungsarbeit zu leisten und einem Geheimnis auf die Spur zu kommen). Deine Story hat ihre Stärken ganz klar in der spaßigen Spielmechanik mit vielen Entscheidungen, Werten und gelegentlichen Glücksproben. Es fühlt sich hier auch tatsächlich mehr danach an, eine durchgehende Geschichte zu lesen als bei John, weil man nicht mittendrin sterben kann und mit falschen Entscheidungen bis zum Ende des Durchgangs leben muss. Trotzdem habe ich beim zweiten und dritten Durchgang dann einiges nur überflogen, da ja gerade am Anfang ziemlich lange Einleitungsposts stehen, die ich dann natürlich schon kannte. Das ist ja aber völlig normal bei so einer Art von Geschichte und finde ich auch nicht schlimm oder störend. Der Schwierigkeitsgrad hätte noch höher sein können, finde ich, denn schon beim zweiten Durchgang hatte ich ja keine großen Probleme, die Geschichte mit dem bestmöglichen Ende abzuschließen. Und dass man sich anstrengen muss, um diese wie auch immer geartete Unmutsreaktion der Bevökerung zu provozieren (und es bei mir dann trotzdem nicht geklappt hat :D), finde ich auch nicht so ideal, denn das sollte ja eigentlich eher umgekehrt sein. Es ist meiner Meinung nach zu einfach, den Ruf der Paladine aufzupolieren, während man schon absichtlich sehr rabiate oder unfreundliche Entscheidungen treffen muss (Ausnahme ist hier wohl der Besuch bei Harad), um den Ruf in den Keller zu treiben. Und zum Schluss ist es auch eigentlich nur von Bedeutung, dass man vorher nicht zu viel Zeit verschwendet hat (und vielleicht noch, dass man das Amulett dabei hat, falls man den Münzwurf vergeigt), um das bestmögliche Ergebnis zu bekommen. Da hättest du ruhig noch ein bisschen mehr Hürden aufstellen können, sodass man sich auch bei zunehmender Kenntnis der Geschichte noch ein bisschen anstrengen muss, um dann wirklich das optimale Ergebnis herauszuholen. Das ändert aber nichts daran, dass die Spielmechanik an sich gut funktioniert und Spaß macht.
Von der Handlung bin ich jetzt nicht soo angetan, denn das ist ja im Grunde schon eine relativ herkömmliche "Bedrohung durch Schwarzmagier"-Geschichte, wie es sie von den Grundzügen her schon öfters im Forum gab. Wobei ich auch sagen muss, dass ich bei einem solchen Titel und dir als Autor auch noch eine ganze Menge mehr Action und Katastrophenfeeling erwartet hatte – jedenfalls nicht eine Geschichte, bei der es die meiste Zeit über nur um die Suche nach Hagen geht und dann zum Schluss noch ein kurzer Kampf gegen einen einzelnen Magier stattfindet. Vielleicht hattest du da aber auch ursprünglich noch mehr vorgesehen und musstest den späteren Teil der Geschichte wegen Zeitdruck ein bisschen zusammenstampfen.
Jedenfalls finde ich, dass die Geschichte insgesamt sehr der Spielmechanik untergeordnet ist. Prinzipiell finde ich das auch nicht schlimm, zumal die Geschichte ja auch unterhaltsam ist, aber zwei Aspekte stören mich dann doch ziemlich: Einmal, dass man die Auflösung des Ganzen gleich zu Anfang schon von der Druidin präsentiert bekommt (bzw. präsentiert bekommen kann, aber diese Option werden wohl viele wählen, nehme ich mal an), denn das nimmt ja doch viel vorweg und sorgt dafür, dass die Auflösung des Rätsels um Hagens Verbleib natürlich nicht mehr überrascht, sondern nur den Gedanken hervorruft, dass es jetzt also mit dieser Magiergeschichte losgeht, von der so lange nicht mehr die Rede war. Die Entscheidung, das schon gleich zu Anfang offenzulegen, finde ich insofern nicht so glücklich. Den zweiten Aspekt habe ich oben schon angesprochen, nämlich dass man kaum etwas über die Schwarzmagier erfährt. Also weder wer das ist (außer Talamon), d. h. ob da noch mehr Magier mitmischen (wobei es danach ja dann nicht aussieht beim bestmöglichen Ende), noch was die eigentlich wollen. Wieso ist Talamon überhaupt übergelaufen, was will er mit der ganzen Energie? Vorher wurden ja mal Andeutungen gemacht, dass es nicht "nur" um die Sprengung von Khorinis gehen kann, weil das dazu viel zu viel Energie wäre, und da hab ich jetzt natürlich schon auf eine entsprechende Auflösung gewartet. Vielleicht gibts die auch wirklich in einem weiteren Pfad der Geschichte, aber das bestmögliche Ende habe ich ja nun zumindest erreicht, und da haben mir solche Infos dann schon gefehlt. So wirken die Schwarzmagier mehr nach einer generischen Standardbedrohung, die halt irgendwas Fieses macht, ohne dass es einen interessieren müsste, was genau. Klar muss so eine Geschichte nicht wahnsinnig tiefgründig sein, aber das ist mir dann doch ein bisschen wenig. Zumal ja im Titel auch von einem „Kaleidoskop des Schicksals von Khorinis“ die Rede ist, und da erwarte ich dann natürlich, dass ich am Ende auch jeweils erfahre, welches Schicksal Khorinis denn nun jeweils erlitten hat. Aber was nun genau Schlimmes passiert, wenn Andre und Cedric versagen, bzw. welches schlimme Schicksal sie im günstigen Fall abgewendet haben, das erfährt man ja gar nicht.
Also kurz gesagt: Inhaltlich solide und durchgehend unterhaltsam, aber jetzt auch nicht besonders außergewöhnlich, spielmechanisch dagegen auf jeden Fall mehr als gelungen und sehr spaßig. Das entfaltet schon sehr schnell einen gehörigen Suchteffekt, allein schon weil man einfach wissen will, welcher der Werte denn jetzt an welcher Stelle von Bedeutung ist. Und was passiert, wenn man Wambo mit einem Sprengtrank bewirft, muss ich auch auf jeden Fall noch rauskriegen. Ich tippe mal auf „Ruf der Paladine -10“. :D
Zum Schluss gibts jetzt noch die Fehler – zumindest in dieser Disziplin bist du John schon mal mindestens ebenbürtig! :p
nach denen der einst renommierte Händler Canthar doch nicht der Täter des Verbrechens war, dessen man ihm bezichtigt hatte.
ihn
Stattdessen war er das Opfer, und die ehemalige Klägerin, die Täterin.
Zumindest das zweite Komma sollte weg, am besten gleich beide.
"Was gibt es, zu berichten?"
Und auch hier weg mit dem Komma!
Ihm fiel auf, dass ihre brünette, leicht gelockte Haarpracht, ungewöhnlich lang war.
Und noch ein Komma, das weg sollte, nämlich das letzte.
wie ein ausgewachsener Schattebnläufer einen neugeborenen Grasland-Scavenger
Schattenläufer.
Musste übrigens an der Stelle ein bisschen schmunzeln, dass der Vergleich der Druidin offenbar nur mit einem Grasland-Scavenger und nicht etwa mit einem ganz gewöhnlichen Scavenger funktioniert. :D
Die Druidin schritt wieder zu ihm herüber und stützt sich auf seinem Schreibtisch ab
stützte
Das Grauen, das aus Cedrics grauen Augen sprach, jagte ihm einen Schauer über den Rücken.
Kein Fehler, aber „Grauen“ und „grauen Augen“ hintereinander liest sich nicht so gut, fast so als sollte es ein Wortspiel sein.
Willst du dich nicht auch lieber aus Ohr hauen?
aufs
Cedric hatte nicht Unrecht, ihre Lage war zu ernst, um Späße zu reißen.
Entweder „Witze zu reißen“ oder „Späße zu treiben“.
"Wenn ihr ihn für Tod erklärt habt, könnt ihr meinetwegen rein", sagte Wambo unbeeindruckt.
tot
"Und was soll mich das stören?", entgegnete Wambo mit einem schiefen Grinsen.
daran
Der Wind tropfte ihm trostlos aus den nassen Haaren, während er unablässig auf seinen gebeugten Rücken klatschte.
Das müsste doch der Regen sein und nicht der Wind, oder? Liest sich so jedenfalls merkwürdig.
Cedric nickte knapp und folgte ihm eine dezent knarzende Treppe im nächsten Zimmer hinauf.
ins
Und Innos Diener verschwand aus der Welt.
Innos mit Apostroph!
Gerade beim Wort Schönheitsschlaf öffnete sich die Tür und ein nackte, sehr junge Frau öffnete ihnen die Tür.
eine
Vater trifft sich morgen Abend mit einigen Geschäftspartner zum Dinner.
Geschäftspartnern
Ihr entfuhr ein bewunderndes Seufzen, ehe sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf die beiden leibhaften Ritter vor ihr richtete.
leibhaftigen
"Denk dir etwas aus, dass das Klimpern erklärt!", hauchte Andre, während er sich seinen klimpernden Gürtel umschnallte.
Zweimal „das“
Dann sprang er und zu seiner Verwunderung hielt der Efeu sein Gesicht tatsächlich.
Je nachdem wie er da aufkommt am Efeu, kann das natürlich auch Absicht sein, aber ich denk mal, dass „Gewicht“ gemeint war. :D
Leise klettern sie den Efeu hinab.
kletterten
Als Zuris misstrauischer Blick auf die Paladinwappen fiel, öffnete er die Tür gleich weiter.
Zuris mit Apostroph!
"Es geht um den Besuch, den sie vor kurzem von Lord Ha..."
Hier gehts mal wieder um das Problem mit der Anrede... da geht es leider teilweise drunter und drüber in der Geschichte. An der Stelle müsste eigentlich ein „Ihr“ stehen und kein (auch noch klein geschriebenes! :o) „Sie“.
Plötzlich bildete er sich ein, dass in dem Haus nach Schwefel roch.
dass es
Er bot ihnen keine Sitzgelegeheiten an
Sitzgelegenheiten
Zuris schüttelte enernviert mit dem Kopf.
enerviert
Und deswegen stört ihr mich zu so unfeiner Stunde?
Ihr
Ich meine... Ihr müsst wissen, dass euer nicht bei allen Bürgern angesehen ist.
Da fehlt was, und „euer“ muss groß geschrieben werden.
Daron schüttelte traurig den Kopf. Die Nachrichten wurden mir von Vögeln gebracht, die tot umfielen, wann immer ich ihnen ihre Nachrichten abnahm. Ich konnte nichts für die kleinen Kreaturen tun. Es wäre nicht auszudenken, was passieren würde, wenn dieser Geheimbund einen auch nur ähnlich auslaugenden Kontrollzauber auf uns Menschen wirken könnte."
Da fehlt das Anführungszeichen am Anfang der wörtlichen Rede.
Die Höhlengang endete, doch der Weg ging weiter
Der Höhlengang
Und mit ausgebreiteten Armen hing ein Mann an dem Kreuz, dessen dunkles Wams mit dem goldgerahmten Wappen auf der Brust, ihn als Kommandanten der Paladine auszeichnete.
Zweites Komma weg!
Überall um ihn herum waren Zeichen gemalt, die sich scheinbar an seiner SItzposition orientierten.
Sitzposition
Er blinzelze in das kalte Fackellicht und konnte kaum glauben, was er da vor sich sah.
blinzelte
Doch dann spürte er, wie sich seine Fessln lockerten.
Fesseln
Talamon stand schwarzer Robe vor dem Tunnel, der tiefer in die Höhle hinabführte.
in schwarzer Robe
Mit einem hastigen Griff an seinen Waffengürtel, entdeckte Andre, dass Talamon ihnen wundersamerweise nichts abgenommen hatte.
Erstes Komma weg!
Er wollte irgendetwas sagen, dass Talamon demütigte.
das
"Es ist mir eine persönliche Freude, ausgerechnet Ihnen meine neueste Entdeckung vorzustellen", tönte Salandril
Euch
Ich freue mich sehr über Eure ausführlichen... Beschreibungen... eures Angebots
Eures
Andre hielt keine großen Stücke auf seine Menschenkenntnis, doch dass Salandril ein gewaltiges Theater veranstaltete, um von seinem Trank zu überzeugen, war nicht zu übersehen.
um ihn von seinem Trank zu überzeugen
Dann könnt Ihr Euch in Ruhe von Ihrer risikofreien Aufbewahrung überzeugen, und auch ein paar Tests durchführen, wenn Euch danach ist.
Jetzt zur Abwechslung mal andersrum: „ihrer“ statt „Ihrer“.
"Ich bin froh, mich nicht in Euch getäuscht zu haben, Lord Andre." Sie griff mit einer Hand unter ihre Felle.
Andre rutschte ein wenig nervös auf seinem Stuhl vor. Er beobachtete, wie die Druidin einen flachen Stein hervor holte und ihm lächelnd reichte. "Das hier möchte ich dir gerne geben!"
[…] "Die Rune wird es dir ermöglichen, mit mir zu sprechen. Ich freue mich schon auf den Tag, an dem du sie benutzt." Dann wandte sie sich ab und erreichte mit federnden Schritten die Tür. Als sie sich noch ein letztes Mal umwandte, lächelte sie nicht mehr. Ihre Stirn war von Sorgen umwölkt. "Denkt an meine Warnung, Lord Andre. Die Lage ist ernst. Aber denkt immer dran: Nur Ihr könnt sie bewältigen!"
Hier wechselt die Druidin zwischen Ihr und du, das sollte besser immer nur Ihr sein.
Die Wand hinter dem Thresen war mit einigen kostbar wirkenden Büchern bestückte, gleich daneben hing ein riesiges Schattenläuferfell.
Tresen
"Ich hatte nicht erwartet, dass Ihr mich so spät aufsucht, Lord Hagen", begann Matteo und stützte sich auf seinen Thresen
Tresen
Ein Brot ist kaum noch bezahlen.
zu bezahlen
Ihr beschlagt einfach meine beste Waren!
beschlagnahmt
Das würde euch nicht bekommen. Auf so etwas warten die Bürger doch nur. Ein Fehltritt von euch und in Khorinis tobt ein Bürgerkrieg wie ihn die Insel noch nicht gesehen hat.
2x Euch
Es macht sich besonders auf einem Gewand aus Seide
Da fehlt was, wahrscheinlich „besonders gut“.
Andre wog den den ersten Sprengtrank kurz in seiner Hand
Ein „den“ muss weg.
Würden die Kutten sie angreifen? Allein hatten Cedric und er keine Chance gegen sie. Selbst wenn die Kutten unbewaffnet waren.
Ich würde hier lieber „Kuttenträger“ statt „Kutten“ schreiben, klingt sonst ein bisschen merkwürdig.
Ich arbeite derzeit noch an dem Schreiben, dass ich nach Geldern senden werde, um mich in den Hohen Rat der Alchemisten berufen zu lassen.
das
"Nun denn. Und was hat Sir Ingmar zu ihren Sprengtränken gesagt?"
Euren
Innerhalb der Stadt würden Ihre Männer es gewiss nicht gern sehen, wenn ich mit den Sprengtränken um mich werfe, und außerhalb der Stadtmauern ist es dieser Tage für einen einfachen Alchemisten wie mich, viel zu gefährlich.
Eure + zweites Komma weg
"Ich kann Ihnen allerdings versichern, dass ich den Effekt mit erheblich kleineren Dosierungen in meinem Labor beobachten konnte und meine Berechnungen keinen Zweifel an dem Radius der in den Sprengtränken enthaltenen Konzentration aufkommen lassen."
Euch
Ich habe kein Interesse an Ihren Sprengtränken.
Euren
Sie betraten das Viertel und bogen an der großen Statue auf dem Rathausplatz nach Links ab.
links
Andre war mit der etwas Brutalen vorgehensweise nicht unbedingt zufrieden, aber sie hatte ihren Zweck erfüllt.
brutalen Vorgehensweise
Der Regen prasselte laut auf die Blätter des Busches, an dem sich der hagere Gärner gerade zu schaffen machte.
Gärtner
virgula fronesiaa
Ist das zweite A am Ende Absicht? Sieht jedenfalls nicht so original-lateinisch aus. Wobei es in Khorinis ja eh kein Latein gibt, insofern irgendwie auch wieder egal...
Ihre Pflege ist eine hoch komplexe Angelegenheit und Ihr seht vor euch das wohl einzige Exemplar der ganzen Insel!
Euch
Andre konnste sich etwas Schöneres vorstellen, dass Ingmar zu verärgern, doch er war sich sicher, dass er ihnen weiterhelfen konnte.
konnte + „als“ statt „dass“
Flackernde Schatten macht aus den teuren Ölgemälden und schmuckvollen Möbelornamenten grauenvolle Fratzen und monströse Umrisse.
machten
Vielleicht ist er ausnahmsweise mal persönlich bei Harad vorbei gelaufen, um sich von den Fortschritten der Waffenprofuktion zu überzeugen.
Waffenproduktion
Andre wollte gerade die Hoffnung aufmachen, dass sie den Schlaf des Schmieds mit ihrem beständigen Pochen an dessen Haustür zu stören vermochten, als die Tür plötzlich aufgerissen wurde und ein schnaubender Harad sich vor ihnen aufbäumte, in der Rechten eine riesige Axt.
„aufgeben“ statt „aufmachen“
Andre hatte es kurzzeitig die Sprache verschlagen, weshalb Cedric das Wort Ergriff
ergriff
"Euren feinen Lord hab ich noch nie aus der Nähe zu Gesicht bekommen. Und nun sagt mir bitte nicht, dass das alles ist, weswegen ihr mich aus dem Schlaf donnert! Wisst ihr eigentlich, wie viele Schwerter ich morgen wieder für Euresgleichen schmieden muss? Und wisst ihr auch, wie unangenehm die Boten Eures feinen Lords werden, wenn ich mein Soll nicht erfülle?"
3x Ihr
"Statten wir Larius einen Besuch ab", entschied Andre Seit er seiner Aufgaben entbunden ist, hat er doch eine Menge Zeit, um müßig aus dem Fenster zu gucken."
Und hier fehlt ein Punkt und ein Anführungszeichen.
Girion stand auf einer Holzkiste und kommandierte seine Leute mit schweißüberströmten Gesicht und heiserer Stimme.
schweißüberströmtem
Vier Männer in Kutten kamen zu ihnen hoch, Schnitten ihnen mit Dolchen die Pulsadern auf und malten mit ihrem Blut weiter an ihren Mustern.
schnitten
Laidoridas und die unangenehme Dessert-Metapher
von John Irenicus
Post 10 - 14
Zunächst einmal hat mich der Beginn des zehnten Posts enttäuscht. Anstatt des mit Spannung erwarteten Desserts nur eine gewohnte Laido-Aufwach-Szene. Das mutet zwar gleich wieder ziemlich mysteriös an, konnte in dem Moment aber noch nicht über die ausgefallene Dessertenthüllung hinwegtäuschen. Diese Trauer kehrte sich aber gleich ins Gegenteil um, als Laido den ersten Klebezettel gefunden hat: Die Enthüllung ist gar nicht ausgefallen, du hast nur beschlossen, die Spannung noch ein wenig länger in schwindelerregende Höhen zu treiben! Mit dieser unterschwelligen Spannung hat mir der Beginn von Laidos Odyssee dann auch ganz gut gefallen. Besonders diese kleinen Entdeckungen, dass die Küche so erstaunlich klein ist für das von Melanie bereitete Festmahl, die Leere und die Spinatspätzle im Kühlschrank... Ich frage mich aber ja ernsthaft, was Gerd getan hätte, wenn Laido etwas anderes bestellt hätte als Spinatspätzle oder die Sachen, die Melanie aufgetischt hat. In dem Moment fand ich diesen fast leeren Kühlschrank glaube ich beunruhigender als alles andere was bisher so passiert war. Jetzt im Nachhinein ergibt es natürlich Sinn, da sich die ersten zehn Posts ja als ein Traum entpuppt zu haben scheinen. Irgendwie ahne ich aber ja schon, dass irgendwann ein Post kommt, der einem Glauben machen will, dass der ganze Knastabschnitt ein Traum war und das dann vielleicht immer so hin und her geht. Aber vielleicht geht da mal wieder meine Fantasie mit mir durch!
Nun aber zurück zur Chronologie: Nachdem Laido die Küche hinter sich lässt, fräst sich so langsam wieder dieses Gedankenlastige seinen Weg in die Geschichte. Die Umgebung bleibt schaurig, gerade auch dieses von oben herunter rieselnde in der Dunkelheit war richtig fies, aber hier liegen die coolen Momente nicht mehr so dicht gestreut wie in der Küche. Die Entdeckung der Kühltruhe und die Verknüpfung mit dem gezeigten Bild auf dem Monitor im Speisesaal, das war wieder ein ziemlich cooler Moment. Gerade auch, weil die Beschreibung der Kühltruhe auf dem Fernseher ja so angelegt war, dass man gerade dachte, dass es sich dabei nicht um eine Kühltruhe handelt, hat die Entdeckung, dass es doch eine ist, dann so richtig gut gemacht. Du solltest dir aber mal angucken, wie lang der Abschnitt von der Entdeckung der Kühltruhe bis zu ihrer Öffnung ist. Für meinen Geschmack war das nämlich wieder deutlich zu viel Gedenke, da ging mir dann sogar die Dessertspannung flöten, die bis da hin noch wacker durchgehalten hatte.
Meinem Meinung zu diesem Abschnitt vor dem Öffnen der Kühltruhe lässt sich auch ganz gut mit einem Satz aus eben diesem Abschnitt zusammenfassen:
Letzten Endes musste Laido sich eingestehen, dass all das Überlegen, Hadern und Zögern zu keinem Ergebnis führte.
Das hätte glatt aus einem von mir zu diesem Kapitel geschriebenen Kommentar kommen können! :D Komisch nur, dass das Hadern mit dieser Feststellung noch kein Ende hat, sondern gleich noch ein wenig weiter gezögert wird. Im Übrigen hat Laido da ja plötzlich auch solche Gedanken, wie dass das ja nicht so ganz legal ist, einfach in anderer Leute Kühltruhen zu gucken. Das fand ich ein bisschen merkwürdig, denn beim Kühlschrank in der Küche hatte er solche Gedanken überhaupt nicht, sondern meinte ganz im Gegenteil, dass da ja nichts dabei ist. Was eine Kühltruhe dann so viel heikler macht als einen Kühlschrank verstehe ich nicht so ganz. Mal abgesehen von der Kamera und dem gruseligen Keller und so.
Lustig fand ich auch, dass Laido sich vorgestellt hat, wie Melanie da in der Kühltruhe auf ihn wartet. Denn ohne Witz: Während Laido sich seine Tausend Gedanken macht, hab ich nämlich auch schon überlegt, wie sie das angestellt haben könnte, dass ihr ein Aufenthalt in der Kühltruhe nicht schadet. Als Laido die Truhe öffnet, war ich schon fest der Überzeugung, dass die Truhe defekt ist oder das Transformatorgeräusch von einem anderen Gerät kommt und die Kühltruhe aus ist. Da waren die Nebelschwaden, die der Truhe entstiegen, schon ein kleines Wunder für mich.
Als dann der tote Theo darin liegt, überschlagen sich die Ereignisse und Melanie entblößt gelbe Katzenaugen. Das hatte dann auch so viel Surreales, dass ich an eine Traumsequenz gedacht, aber doch nicht wirklich geglaubt habe. Ich hab halt einfach gedacht, dass die Story jetzt endlich aus dem Quark kommt, und das dann eben mit einem richtig krassen Opening. Fand ich jedenfalls super, wie Laido da den finstren Keller entlang flieht, den Schlüssel nicht findet, um die Tür zu verschließen, weiter zum Telefon rennt (lässig mit Wählscheibe!). Und da war ich dann schon ganz gespannt, wie Laido die Polizei denn überhaupt zu sich lotsen will. Er weiß ja gar nicht, wo er ist, nicht mal an welcher Autobahn. Das hätte bestimmt einen grandiosen Schockmoment abgegeben, wenn Laido plötzlich klar wird, dass er die Polizei zwar gerade an der Strippe hat, sie ihm aber gar nicht helfen können. Und ehe ihm eine Lösung einfällt, wäre ihm dann Melanie auf die Pelle gerückt, sodass er vom Telefon weg fliehen muss. Naja, sollte nicht sein.
Melanie gefällt mir in ihrer neuen Rolle übrigens suuuper! Endlich passt der Name wie die Faust aufs Auge! DAS ist eine Melanie, wie ich sie mir vorstelle! §omg
Als Laido dem Neuankömmling in die Arme läuft, war ich mir fast sicher, dass Melanie selbst die Polizei gerufen hat, bevor sie die Leitungen gekappt hat, um es jetzt so aussehen zu lassen, als sei Laido der Mörder. Denn wenn sie Gerd auch umgelegt hat oder Gerd ihr Komplize ist, braucht sie sich ja nur noch aus dem Staub zu machen und außer Laido wird jeder behaupten, dass nie eine Melanie dagewesen ist. Du regst mich aber auch immer wieder zu solch ausgefeilten Zukunftsvisionen an und dann kommt es doch wieder ganz anders.
Großartig übrigens, wie du immer wieder die genialsten Gothiczitate ganz und gar stimmig in der Geschichte unterbringst. "Mich interessiert nicht, wer du bist. Ich bin Diego." war an dieser Stelle einfach eine so herrlich unerwartete und doch vollkommen passende Anbtwort, einfach großartig! :D Laido wirft sich total verzweifelt dem Typen in die Arme und der wirft ihm erstmal sowas Abweisendes an den Kopf. Das war einfach gut, kann ich gar nicht oft genug betonen!
Im zehnten Post habe ich auch den einzigen Fehler für heute gefunden:
Laido kam sich nun zwar einerseits ziemlich pfiffig vor, die Temperatur zu kontrolliert haben, andererseits wusste er ja gar nicht, wie schnell es abgekühlt war,kontrolliert zu haben
Gleich gefallen hat mir, wie im elften Post diese Herbstblattszene vom Anfang noch einmal aufgegriffen wird. Das unterstreicht schön, dass die Geschichte nun quasi noch einmal von vorn losgeht. Wer weiß, es könnte der Plan der Geschichte sein, Laido immer wieder in allen möglichen unangenehmen Situationen auf diesem Rastplatz aufwachen zu lassen.
Kurz und knackig gefiel mir der Post nicht nur aufgrund seiner ganzen Enthüllungen, sondern vor allem wegen des jungen Polizisten, der ja mal total unnötig aggressiv und herablassend ist. Wie der da die ganze Zeit aus sicherem Abstand neunmalkluge Kommentare von sich gibt, das hat mich ja beim Lesen schon ganz aggro gemacht. Von so einem will ich jedenfalls nie aufgegriffen werden. Ich will sowieso nie von der Polizei aufgegriffen werden, aber von so einem auf keinen Fall. :scared: Die Vorstellung finde ich beinahe noch gruseliger als die Kellerszene!
Interessant finde ich auch, dass sich das Hotelszenario mit der Leiche nun zwar als Traum zu entpuppen scheint, Laido aber trotzdm für einen Mörder gehalten wird. Da hab ich mir extra so schön zurechtgelegt, wie Melanie Laido als Mörder dastehen lassen könnte, und dann wird er ganz ohne Melanies zutun als solcher festgenommen.
Ich fände es übrigens ziemlich schade, wenn die ganzen Hotelposts nun wirklich einfach nur Traum gewesen wäre. Ich hoffe jedenfalls, dass dem Geschehen dort noch mehr Bedeutung zukommen wird.
Als Laido nun seinem Verteidiger begegnet hatte ich von Anfang an irgendwie das Gefühl, dass du dich jetzt so ein bisschen selbst in die Story eingeschlichen hast. Der Laido-Martini-Dialog wirkt für mich irgendwie einfach, als würdest du selbst da mit Laido reden und irgendwie versuchen, ihn da rauszuhauen. Was du ja nun mal auch im echten Leben tun würdest, wenn du als Rechtsanwalt arbeiten und Laido in solch einer Tinte stecken würdest. Gefiel mir darum sehr gut, dieser Rahmen.
Dass du dieses ganze Strafverfahren so detailliert und wahrscheinlich auch sehr realitätsnah schildern kannst, das ist natürlich eine ganz große Stärke des nun eingeleuteten Abschnittes. Das macht richtig Spaß zu lesen, wie sich da mit dem einen oder anderen Paragraphen auseinander gesetzt, die ein oder andere Kritik beiläufig erwähnt wird. Auf mich hat das alles ab einem gewissen Punkt irgendwie nur noch so gewirkt, als wären all diese Instanzen und Paragraphen nur dazu gemacht, um Laido zu ärgern. Da kann ich richtig verstehen, wie Laido da alles andere als wohl ist.
Ich kann ihn da auch nur allzu gut verstehen, dass er Martinis Plänen da nicht so ganz traut. Die klingen auf der einen Seite zwar sehr routiniert, auf der anderen Seite aber eben auch einfach nur abenteuerlich. Allein schon, dass Laido nun eventuell eine Amnesie vorspielen soll, wo er doch wirklich eine hat. §ugly
Die Geschichte scheint hier aber auch ein bisschen aus ihrem eigenen Rahmen zu fallen. Denn plötzlich erinnert Laido sich sehr wohl an das, was er nach seinem Studium getan hat, nämlich an ein Germanistikstudium. Im Hotel konnte er das aber ja noch nicht und bei seinem Erwachen im letzten Post schien die Amnesie ja unverändert zu wirken. Es ist auch einfach nur merkwürdig, dass nun selbst sein Kumpel aus dem Studium ihn mit Laido anspricht, obwohl inzwischen doch bekannt ist, wie er richtig heißt. Und bei der Aufnahme ins Gefängnis muss es doch auch noch ordentliche Schwierigkeiten gegeben haben, da Laido sich ja gar nicht an seine Anschrift und sowas erinnert. Da er auch keinen Angehörigen wusste, bei dem er sich melden sollte, scheint die Amnesie aber ja auch noch da zu sein. Das verwirrt mich jedenfalls alles ungemein. Und selbst wenn die Amnesie nun einfach abgeklungen ist oder auch nur in dem Hoteltraum existierte, dann muss das doch mal irgendwo ein bisschen gesagt werden, finde ich.
Ich hab mich jedenfalls die ganze Zeit gefragt, warum Laido denn nie was zu der wiederholten Aufforderung sagt, die Sache aus seiner Sicht zu schildern. Auch wenn ich mir halt ziemlich sicher war, dass er nur sagen würde, dass er sich nicht erinnert.
Umso überraschter war ich ja, dass er sich dann anscheinend doch erinnert - und das sogar ziemlich detailliert.
In Post 13 hat es mir vor allem Spaß gemacht, all die kleinen Details zu bemerken, die schon in dem Hoteltraum vorgekommen sind. Da war ja echt einiges, vom leeren Kühlschrank über den Boden bis hin zu den Personen. Es war einfach interessant zu beobachten, wie Laidos Gehirn all diese Details aufgenommen und zu einem wirren Albtraum verflochten hat. In diesem Zusammenhang finde ich es noch schwer zu deuten, wieso Theo in Laidos Zimmer war, als er dieses zum ersten Mal betrat. Warum Theo wie tot irgendwo rumlag, das kann man ja nun verstehen. Aber was hat Laidos Gehirn sich bei dieser Szene gedacht? Wenn du dir schon so früh über diesen Werdegang der Story im Klaren warst, wird das wohl noch eine Schlüsselszene werden, schätze ich mal. Ich hab aber vielmehr die Befürchtung, dass du 2009 zu dieser Geschichte noch gar nichts geplant hattest, sonst wäre die Handlung ja nicht so lange so planlos dahergekommen. Fänd ich jedenfalls gut, wenn diese eben erwähnte Szene noch mal irgendwann einen Aha-Moment auslösen würde!
Melanie wirkt in diesem Post übrigens sympathischer denn je. Bei ihrer Geschichte konnte ich aber nicht umhin, an meine jüngst geschaffene Lela zu denken. 0815-Schicksal hin oder her, ich hatte hier Mitleid mit Melanie, trotz ihres Namens. Das war glaub ich so das erste Mal, dass ich über den Namen hinweggekommen bin.
Als dann aber diese Drogen- und später auch noch die Fickszene kam, da passte der Name Melanie wieder ziemlich gut! Da passte er sogar noch eine ganze Ecke besser als bei ihrer Katzenaugenvariante im Hotelkeller. Auch Theo wirkte nicht erst bei diesen beiden Szenen so richtig unsympathisch.
Und noch ein zweites Mal hab ich mich an HZK erinnert gefühlt. Vielleicht paranoid von mir, vielleicht weißt du aber auch schon wovon ich rede: Gespannt habe ich darauf gewartet, dass man erfährt, ob Laido nun schuldig oder unschuldig ist, und dann bleibt gerade dieser Part natürlich ausgespart. Und obwohl ich mir bei Laido (genau wie du dir bei Frank) ziemlich sicher bin, dass Laido unschuldig ist, bleibt ein unangenehmer Restzweifel. Interessant fände ich übrigens eine Untersuchung des Tofus aus dem Jokus. Vielleicht waren da ja auch irgendwelche Drogen drin. Aber das wird man dann ja erfahren, Laidos Drogentest ist ja schon in der Mache. Und wenn Laido unter irgendwelchen krassen Drogen stand, ist ja auch schon gar nicht mehr auszuschließen, dass er irgendwas gemacht hat. Naja, in erster Linie sollte er wohl versuchen, Melanie ausfindig zu machen. Wäre das eine Entscheidungsstory, hätte ich mich wohl dafür entschieden. :p
Hat der Name Jokus eigentlich irgendeine tiefere Bedeutung? §kratz Google sagt, das ist ein Kulturzentrum in Gießen.
Im letzten Post weiß besonders das Geplänkel zwischen Martini und dem Wachtmann gut zu unterhalten! Aber auf dem Niveau ist die Story nun ja ohnehin angekommen.
Schockiert hat mich dann aber eigentlich ziemlich schnell ein Satz, der wohl gar nicht die Funktion haben sollte, zu schockieren:
Herr Leidel muss wieder in seine Zelle. Sie waren so schnell da, er hat sie ja kaum von innen gesehen.
Ein cooler Spruch im rechten Moment, auch auf Kosten der Richtigkeit, das kann man ja durchwinken. Aber auch der ganze restliche Post gibt zu verstehen, dass du einen der ersten Absätze aus Post 12 anscheinend (nicht scheinbar!) nicht mehr in so guter Erinnerung hast:
Es waren ein paar Tage vergangen, in denen Laido gehofft hatte, dass sich alles wieder beruhigen und irgendwie aufklären würde. Dem war aber nicht so gewesen. Nach weiteren Gesprächsversuchen der Polizisten auf dem Rastplatz, bei denen Laido eher minder denn mehr klare Antworten gegeben hatte, war er zunächst auf eine Polizeiwache unweit des Kölner Flughafens gebracht worden. Dort war es zwar immerhin trocken und warm gewesen und die Beamten hatten Güte gezeigt, indem sie Laido mit etwas zu essen und etwas zu trinken versorgt hatten. Weniger gnädig war aber die darauf folgende Entscheidung gewesen, Laido – zu diesem Zeitpunkt wieder einigermaßen klar im Kopf – dem Haftrichter vorzuführen, der gegen Laido kurzum Haftbefehl erlassen und somit Untersuchungshaft angeordnet hatte. Seitdem saß Laido im Knast, und seine Lage hatte sich zusehends verschlechtert, vor allem seine Gemütslage. Belehrungen über Belehrungen über seine Rechte hatte er sich anhören müssen, die er entweder interessiert zur Kenntnis genommen, oder aber gleich wieder abgeblockt hatte.
Laido ist nämlich keineswegs gerade erst in U-Haft angekommen, sondern schon ein paar Tage dort. Und hat auch diese ganzen Rechtsbelehrungen schon hinter sich!
Damit will ich dich aber auf keinen Fall dazu treiben, den vierzehnten Post an den zwölften Post anzupassen. Ich rate dir zum Umgekehrten, nämlich den Absatz in Post 12 irgendwie abzuändern, sodass es passt. Denn die Szenen in Post 14, die sollten der Geschichte auf jeden Fall erhalten bleiben. Ich finde es richtig interessant, mal diese ganzen Details, die mit einer Verhaftung einhergehen, mitzubekommen. In einschlägigen Serien/Filmen/Büchern wird das ja nie so genau geschildert wie hier. Und es ist ja nicht nur von sich aus interessant, es wird ja auch immer mal wieder mit zynischen Bemerkungen garniert und Laidos Art zu denken, ist ja auch schon für sich sehr unterhaltsam. Nur eben, dass sie die Szenen jetzt endlich nicht mehr allein tragen muss, sondern endlich nur noch das schmückende Beiwerk einer interessanten Handlung ist.
Du hast es ja schon angekündigt, dass die Story einen roten Faden bekommt, und du hast nicht zu viel versprochen. Die neueren Posts waren richtig fesseln, auf jeden Fall eine ganze Schippe spannender als die im Hotel, obwohl die ja auch schon nicht langweilig waren. Dieser Knastlebenkurs mit all den juristischen Details steht der Geschichte jedenfalls verdammt gut, auf dem Kurs sollte sie meiner Meinung nach unbedingt bleiben. :gratz
Edit:
Ach, hab ich ja noch ganz vergessen: Ich dachte immer, dass es nur so eine Art Running-Gag wäre, dass Laido Germanistik studiert, weil das halt irgendwie immer jeder sofort denkt, er aber in Wirklichkeit irgendwas mit Informatik studiert. Die Story hat mich jetzt aber nachhaltig irritiert und ich weiß wieder gar nicht, was ich denken soll. Könnte natürlich sein, dass der Laido in deiner Story nur Germanistik studiert, um diesen Gag weiter voranzutreiben, aber wer weiß das schon! :scared:
Lord Regonas
05.10.2016, 23:00
Wettbewerbsbeitrag von Ajnif:
Zitat:
Geändert von Ajnif (08.03.2016 um 23:38 Uhr)
Warum?
Nun der Anfang deiner Story ist nun sagen wir mal inhaltlich durchwachsen. Diese Diskriminierung der Männer ist echt unterste Kanone. Als ob alle Männer gleich wären und tatsächlich so denken würden, wie du es hier beschreibst. Du, die du bereits zehn mal in einer Nacht gekommen bist. Also wirklich...
Zitat:
Lass uns also direkt losgehen, vielleicht
Hier ist etwas faul.
Die Idee der beiden Weiber ist dann tatsächlich gar nicht mal so doof. So viel Einfallsreichtum hätte ich einer Frau tatsächlich auch zugetraut. Sao Diskriminierend wie du, bin ich nämlich nicht. Dass ein Dildo jedoch und darauf wird es ja wohl hinauslaufen, die Lösung aller Probleme ist, wage ich zu bezweifeln.
Sie setzen ihren Plan dann tatsächlich in die Tat um und angeln sich einen Lehrling der Feuermagier. Durchaus amüsant dargestellt, wenn auch recht ungeschickt gelöst. Einen Oger hätte ich zum Beispiel nun nicht als Heilmittel aller Dinge eingesetzt. Da hätte ich doch schon diverse andere Ideen gehabt, aber nun ja. Jedem das seine, nicht wahr?
John Irenicus
06.10.2016, 19:59
Jetzt im Nachhinein ergibt es natürlich Sinn, da sich die ersten zehn Posts ja als ein Traum entpuppt zu haben scheinen. Irgendwie ahne ich aber ja schon, dass irgendwann ein Post kommt, der einem Glauben machen will, dass der ganze Knastabschnitt ein Traum war und das dann vielleicht immer so hin und her geht. Aber vielleicht geht da mal wieder meine Fantasie mit mir durch!
Ich nehme solche Anregungen natürlich immer dankbar auf. :p
Du solltest dir aber mal angucken, wie lang der Abschnitt von der Entdeckung der Kühltruhe bis zu ihrer Öffnung ist. Für meinen Geschmack war das nämlich wieder deutlich zu viel Gedenke, da ging mir dann sogar die Dessertspannung flöten, die bis da hin noch wacker durchgehalten hatte.
Ich schaue es mir dann vielleicht nochmal an, ja! :gratz
Das fand ich ein bisschen merkwürdig, denn beim Kühlschrank in der Küche hatte er solche Gedanken überhaupt nicht, sondern meinte ganz im Gegenteil, dass da ja nichts dabei ist. Was eine Kühltruhe dann so viel heikler macht als einen Kühlschrank verstehe ich nicht so ganz. Mal abgesehen von der Kamera und dem gruseligen Keller und so.
Ja, und Kamera und gruseligen Keller finde ich eben gerade ausschlaggebend, da kann mich einfach mal von absehen. :D
Du regst mich aber auch immer wieder zu solch ausgefeilten Zukunftsvisionen an und dann kommt es doch wieder ganz anders.
Ja, also wenn ich mir da deine ganzen Spekulationen durchlese, ist es ja im Grunde richtig schade, dass ich die Geschichte schreibe und nicht du, denn du hättest das ja offenbar mal mindestens ebenbürtig hinbekommen mit den ganzen spiezen Idden. :D
Großartig übrigens, wie du immer wieder die genialsten Gothiczitate ganz und gar stimmig in der Geschichte unterbringst. "Mich interessiert nicht, wer du bist. Ich bin Diego." war an dieser Stelle einfach eine so herrlich unerwartete und doch vollkommen passende Anbtwort, einfach großartig! :D Laido wirft sich total verzweifelt dem Typen in die Arme und der wirft ihm erstmal sowas Abweisendes an den Kopf. Das war einfach gut, kann ich gar nicht oft genug betonen!
Find ich ja ulkig, dass du das gerade so gut ist. Die andere Sichtweise ist ja, dass ich bloß möglichst plump noch ein bisschen mehr Gothic-Bezug herstellen wollte. :p
Im zehnten Post habe ich auch den einzigen Fehler für heute gefunden:
kontrolliert zu haben
Dankeschön, wird korrigiert!
Gleich gefallen hat mir, wie im elften Post diese Herbstblattszene vom Anfang noch einmal aufgegriffen wird. Das unterstreicht schön, dass die Geschichte nun quasi noch einmal von vorn losgeht. Wer weiß, es könnte der Plan der Geschichte sein, Laido immer wieder in allen möglichen unangenehmen Situationen auf diesem Rastplatz aufwachen zu lassen.
Könnte sein! $ausheck
Kurz und knackig gefiel mir der Post nicht nur aufgrund seiner ganzen Enthüllungen, sondern vor allem wegen des jungen Polizisten, der ja mal total unnötig aggressiv und herablassend ist. Wie der da die ganze Zeit aus sicherem Abstand neunmalkluge Kommentare von sich gibt, das hat mich ja beim Lesen schon ganz aggro gemacht. Von so einem will ich jedenfalls nie aufgegriffen werden. Ich will sowieso nie von der Polizei aufgegriffen werden, aber von so einem auf keinen Fall. :scared: Die Vorstellung finde ich beinahe noch gruseliger als die Kellerszene!
Den Polizisten habe ich dabei sogar einem realen Vorbild nachgebildet!
Ich fände es übrigens ziemlich schade, wenn die ganzen Hotelposts nun wirklich einfach nur Traum gewesen wäre. Ich hoffe jedenfalls, dass dem Geschehen dort noch mehr Bedeutung zukommen wird.
Ganz sicher was und wie ist es noch nicht, aber ich halte mir das auf jeden Fall offen, dass das Geschehen nochmal irgendwie dahin zurückkehrt, in welcher Form auch immer.
Als Laido nun seinem Verteidiger begegnet hatte ich von Anfang an irgendwie das Gefühl, dass du dich jetzt so ein bisschen selbst in die Story eingeschlichen hast. Der Laido-Martini-Dialog wirkt für mich irgendwie einfach, als würdest du selbst da mit Laido reden und irgendwie versuchen, ihn da rauszuhauen. Was du ja nun mal auch im echten Leben tun würdest, wenn du als Rechtsanwalt arbeiten und Laido in solch einer Tinte stecken würdest. Gefiel mir darum sehr gut, dieser Rahmen.
Ich finde das jetzt eher so ein bisschen zwiespältig, gerade weil man das jetzt mit mir persönlich in Verbindung bringt, sodass ich da so bei jedem Satz zweimal überlegen muss, wie ich das formuliere. Aber da die Geschichte nunmal so weiterlaufen sollte, wie sie es eben jetzt tut, kam ich um diesen Anwaltskram halt einfach nicht vorbei!
Dass du dieses ganze Strafverfahren so detailliert und wahrscheinlich auch sehr realitätsnah schildern kannst, das ist natürlich eine ganz große Stärke des nun eingeleuteten Abschnittes. Das macht richtig Spaß zu lesen, wie sich da mit dem einen oder anderen Paragraphen auseinander gesetzt, die ein oder andere Kritik beiläufig erwähnt wird. Auf mich hat das alles ab einem gewissen Punkt irgendwie nur noch so gewirkt, als wären all diese Instanzen und Paragraphen nur dazu gemacht, um Laido zu ärgern. Da kann ich richtig verstehen, wie Laido da alles andere als wohl ist.
Ich weiß jetzt gar nicht, ob das wirklich so realitätsnäh ist, weil es jetzt in Teilen schon so ein bisschen ein Zerrbild dieser Straf- und Strafvollzugsbürokratie ist, aber halt eben eines, was man dann in der Wirklichkeit doch wohl gerne mal so oder so ähnlich vorfindet ...
Die Geschichte scheint hier aber auch ein bisschen aus ihrem eigenen Rahmen zu fallen. Denn plötzlich erinnert Laido sich sehr wohl an das, was er nach seinem Studium getan hat, nämlich an ein Germanistikstudium. Im Hotel konnte er das aber ja noch nicht und bei seinem Erwachen im letzten Post schien die Amnesie ja unverändert zu wirken. Es ist auch einfach nur merkwürdig, dass nun selbst sein Kumpel aus dem Studium ihn mit Laido anspricht, obwohl inzwischen doch bekannt ist, wie er richtig heißt. Und bei der Aufnahme ins Gefängnis muss es doch auch noch ordentliche Schwierigkeiten gegeben haben, da Laido sich ja gar nicht an seine Anschrift und sowas erinnert. Da er auch keinen Angehörigen wusste, bei dem er sich melden sollte, scheint die Amnesie aber ja auch noch da zu sein. Das verwirrt mich jedenfalls alles ungemein. Und selbst wenn die Amnesie nun einfach abgeklungen ist oder auch nur in dem Hoteltraum existierte, dann muss das doch mal irgendwo ein bisschen gesagt werden, finde ich.
Ja gut, ich wollte das halt darstellen, dass diese Amnesie, was Laidos Vergangenheit angeht, einfach Teil dieses Albtraums (?) ist, er da also quasi mehr so in "Jetzt" rumschwebt und irgendwie von seinem realen Ich und der entsprechenden Vergangenheit abgeschnitten ist. Dachte eigentlich, das käme schon so rüber, dass der Kram, an den er sich im Hoteltraum nicht erinnern kann, eben tatsächlich durch den Traum bedingt ist. Ansonsten will ich halt keine Angehörigen auftauchen lassen, weil ich eben Laido nicht groß Angehörige andichten will. Ich meine übrigens, dass das so geschrieben war, dass er sie nicht etwa vergessen hat, sondern sie bewusst nicht verständigen wolle.
In diesem Zusammenhang finde ich es noch schwer zu deuten, wieso Theo in Laidos Zimmer war, als er dieses zum ersten Mal betrat. Warum Theo wie tot irgendwo rumlag, das kann man ja nun verstehen. Aber was hat Laidos Gehirn sich bei dieser Szene gedacht? Wenn du dir schon so früh über diesen Werdegang der Story im Klaren warst, wird das wohl noch eine Schlüsselszene werden, schätze ich mal. Ich hab aber vielmehr die Befürchtung, dass du 2009 zu dieser Geschichte noch gar nichts geplant hattest, sonst wäre die Handlung ja nicht so lange so planlos dahergekommen. Fänd ich jedenfalls gut, wenn diese eben erwähnte Szene noch mal irgendwann einen Aha-Moment auslösen würde!
Muss ich dich enttäuschen, weil auch diese Zimmerszene, in der Theo ja zum Wald schaut, neben dem Gruselfaktor des Waldes auch einfach andeuten sollte, dass es der echte Theo ist, der Laido dieses dumme Wald-Lied aufdrängt.
Und noch ein zweites Mal hab ich mich an HZK erinnert gefühlt. Vielleicht paranoid von mir, vielleicht weißt du aber auch schon wovon ich rede: Gespannt habe ich darauf gewartet, dass man erfährt, ob Laido nun schuldig oder unschuldig ist, und dann bleibt gerade dieser Part natürlich ausgespart. Und obwohl ich mir bei Laido (genau wie du dir bei Frank) ziemlich sicher bin, dass Laido unschuldig ist, bleibt ein unangenehmer Restzweifel. Interessant fände ich übrigens eine Untersuchung des Tofus aus dem Jokus. Vielleicht waren da ja auch irgendwelche Drogen drin. Aber das wird man dann ja erfahren, Laidos Drogentest ist ja schon in der Mache. Und wenn Laido unter irgendwelchen krassen Drogen stand, ist ja auch schon gar nicht mehr auszuschließen, dass er irgendwas gemacht hat. Naja, in erster Linie sollte er wohl versuchen, Melanie ausfindig zu machen. Wäre das eine Entscheidungsstory, hätte ich mich wohl dafür entschieden. :p
Zu so Spekulationen sag ich natürlich mal wieder nix, außer natürlich, dass ich mich über sie freue. :D
Hat der Name Jokus eigentlich irgendeine tiefere Bedeutung? §kratz Google sagt, das ist ein Kulturzentrum in Gießen.
Nee, eine tiefere Bedeutung hat der nicht. Kannst also aufhören, danach zu googlen. :D
Im letzten Post weiß besonders das Geplänkel zwischen Martini und dem Wachtmann gut zu unterhalten!
Man könnte es aber auch für zu langwierig halten!
Schockiert hat mich dann aber eigentlich ziemlich schnell ein Satz, der wohl gar nicht die Funktion haben sollte, zu schockieren:
Ein cooler Spruch im rechten Moment, auch auf Kosten der Richtigkeit, das kann man ja durchwinken. Aber auch der ganze restliche Post gibt zu verstehen, dass du einen der ersten Absätze aus Post 12 anscheinend (nicht scheinbar!) nicht mehr in so guter Erinnerung hast:
Laido ist nämlich keineswegs gerade erst in U-Haft angekommen, sondern schon ein paar Tage dort. Und hat auch diese ganzen Rechtsbelehrungen schon hinter sich!
Damit will ich dich aber auf keinen Fall dazu treiben, den vierzehnten Post an den zwölften Post anzupassen. Ich rate dir zum Umgekehrten, nämlich den Absatz in Post 12 irgendwie abzuändern, sodass es passt. Denn die Szenen in Post 14, die sollten der Geschichte auf jeden Fall erhalten bleiben.
Ja gut, da hast du natürlich vollkommen recht, das muss ich ändern und werde es dann genau auf die Weise tun, wie von dir vorgeschlagen. Ich hatte beim Schreiben selbst auch so den Verdacht, dass ich da so mit den Zeitspannen vielleicht schon vorher was anderes geschrieben haben könnte, aber naja, dann habe ich es beim Drüberlesen nicht gefunden und war zu faul, es genauer zu tun. Ganz schön unprofessionell, was? Mit den Rechtsbelehrungen habe ich aber wohl so oder so die Belehrungen gemeint, die auf seine Rechte im Strafverfahren selbst (also z.B. Haftprüfung mit Antrag, aus der U-Haft entlassen zu werden) abzielen, aber nicht auf die im Strafvollzug. Von daher widersprich sich das in diesem Punkt nicht (werde es dann aber noch klarer formulieren). Beim Rest aber natürlich schon.
Du hast es ja schon angekündigt, dass die Story einen roten Faden bekommt, und du hast nicht zu viel versprochen. Die neueren Posts waren richtig fesseln, auf jeden Fall eine ganze Schippe spannender als die im Hotel, obwohl die ja auch schon nicht langweilig waren. Dieser Knastlebenkurs mit all den juristischen Details steht der Geschichte jedenfalls verdammt gut, auf dem Kurs sollte sie meiner Meinung nach unbedingt bleiben. :gratz
Danke für das Lob! Und ob es so bleibt, tja, äh ... mal sehen. :grinundwe
Vielen Dank jedenfalls für diesen sehr ausführlichen Kommentar und das Finden der Fehler (auch die inhaltlichen)! Hat mich sehr gefreut. :gratz
Und auch mit dem zweiten Großwerk unter den Entscheidungsstorys, nämlich MiMos spektakulär betiteltem "Lord Andre im Auge des Sturms: Kaleidoskop des Schicksals von Khorinis", habe ich nun genug Zeit verbracht, um meine Eindrücke in einem Kommentar zu schildern. Auch diesmal gilt natürlich (insbesondere da MiMo seine Story ja sogar glaube ich mag): Ab jetzt wird ganz viel rumgespoilert! Bitte zunächst die Story lesen und dann erst den Kommentar!
Schon lange bevor du die Story fertig gestellt hattest, war ich ja dank des verheißungsvollen Vorworts ziemlich gespannt darauf: Zahlenwerte, Würfeln, Münzwurf... klingt ja alles schon mal ziemlich spaßig! Und da ich ja wie gesagt selber versucht habe, eine spielmechanisch ähnliche Geschichte zu schreiben, war ich auch besonders froh drum, sowas dann auch mal in fertig erleben zu können. :D Rätsel aufgegeben hat mir allerdings dieser Satz hier:
Modell einer symmetrischen eindimensionalen Irrfahrt? :confused: Vielleicht ist da dein innerer Mathematiker mit dir durchgegangen! Ich nehme aber mal an, dass sich das als "Was anderes mit zwei Seiten" übersetzen lässt? :D
Das war eher so als Easteregg für DGDM und MiMe gedacht, ja. :D "Was anderes mit zwei Seiten" trifft es noch nicht ganz, dann wäre es lediglich eine eindimensionale Irrfahrt. Damit die dann aber auch noch symmetrisch ist, müssen die beiden möglichen Ereignisse auch gleich wahrscheinlich sein! §lehrer
Was natürlich ziemlich schnell auffällt, ist dass man hier anders als bei John nicht ständig an ein Ende gelangt, sondern immer einen kompletten Durchlauf erlebt, bei dem sich ungünstige Entscheidungen erst ganz am Ende auswirken. Das hat für den Kommentar den Vorteil, dass ich ein bisschen strukturierter vorgehen kann und jetzt einfach mal mit der Kommentierung des ersten Durchlaufs anfange. Hier sind schon mal der Entscheidungspfad und die Notizen, die ich mir gemacht habe:
Find ich ja sehr schmeichelhaft, dass du denkst, dass man bei mir unterwegs nicht sterben kann. $ausheck
Runde 1
1 → 3 → 6 → 13 → 2 → 26 → 39 → 37 → 48 → 45 → 50 → 49 → 54 → 55 → 25 → 35 → 56 → 59 → 57 → 61 → 63 → 58 → 57 → 61 → 62 → (1 gewürfelt) → 65 → 68 → 75 → 81 → 85 → 83 → (Zahl geworfen) → 86 → 89 → 77
Sympathie der Druidin: 2
Zeitverschwendung: 3
Ausgaben der Miliz: 1000
Ruf der Paladine: 3
Zuris: 1
Inventar:
Rune der Druidin
Gefällt mir, dass du von den Enden, an denen Andre überlebt, gleich mal das schlechteste erwischt hast. :D John hatte da mehr Glück.
Am Anfang war ich erstmal ziemlich beeindruckt von dem offensichtlichen Wiederlesenswert der Geschichte, denn nach der ersten Entscheidung, wen man als Lord Hagen anhören möchte (ich habe mich für die Druidin entschieden), eröffnen sich gleich eine ganze Reihe weiterer Optionen. Allerdings hat sich dann ja schon gezeigt, dass man direkt danach gleich noch ein Gespräch führen kann (hier habe ich mich für Cedric entschieden), und nachdem die Geschichte dann auf dem Gespräch mit Cedric weiter aufgebaut hat, war mir auch klar, dass man mit der richtigen Reihenfolge alle Gespräche in einem Durchgang führen kann. Also an dieser Stelle doch nicht ganz so viele Entscheidungsmöglichkeiten wie es im ersten Moment aussieht, aber natürlich trotzdem ganz nett, dass man die Reihenfolge selber wählen kann.Es stimmt schon, dass die Story nur richtig funktioniert, wenn man sie zum ersten Mal liest. Beim ersten Mal weiß man ja nicht, welcher der drei Wege weiter führt. Du hast Salandril dann ja auch knallhart verpasst, weil du nicht weiter Bescheid wusstest. Und mir ging es eigentlich auch hauptsächlich darum, das erste Lesen so spaßig wie möglich zu machen. Das zweite Lesen ist ja per se schon viel weniger spannend.
Das Gespräch mit der Druidin beginnt dann ja ziemlich niedlich, wenn sie einem von den ganzen Tieren erzählt, die mit ihr gesprochen und sie durch die Gegend kutschiert haben. Insbesondere die Vorstellung, von einem Molerat ganz aufgeregt gewarnt zu werden, ist ja eine wirklich drollige. :D Aber dann wird ja auch gleich ein ganz schönes Fass aufgemacht mit einer Riesenbedrohung für die ganze Insel, die nur Lord Andre abwenden kann. Da hab ich mich natürlich gleich gefragt, was denn gewesen wäre, wenn ich die Druidin gar nicht angesprochen hätte, aber es hat sich ja später gezeigt, dass man auch noch auf anderem Wege auf dem "Pflichtpfad" dahinter kommt. Bei der Wahl der Entgegnung auf die Worte der Druidin hab ich mir übrigens gedacht, dass sie bestimmt sauer ist, wenn Andre erst am nächsten Tag mit der Suche anfängt, und deshalb lieber die zweite Option genommen. Und dann war genau das diejenige, an der sie sich wegen dem "versuchen" gestört hat... na toll. :DNa sowas! Ich hab dabei eigentlich nur gedacht, dass der Leser sich vielleicht scheut, ein verbindliches Versprechen abzugeben. Hier sollte er dann für solch ein zögerndes Herangehen bestraft werden. Deine Lesart macht die Sache natürlich ziemlich vertrackt. :D
Salandril habe ich in diesem ersten Durchgang links liegen gelassen und mich dann wie gesagt Cedric gewidmet, sodass die Hauptstory um das Verschwinden Lord Hagens eingeleitet wurde. Dass es nun im Großteil der Geschichte um die Suche nach dem verschwundenen Hagen geht, hat mich ja schon etwas überrascht, weil das auch wieder etwas von detektivischen Ermittlungen hat und Johns Geschichte thematisch somit gar nicht mal so unähnlich ist. Vor allem aber hatte ich mich angesichts des Titels auf ein infernalisches Actiongewitter eingestellt, sodass der größtenteils recht ruhige Fortgang der Geschichte schon ein bisschen unerwartet für mich kam – was jetzt aber nicht heißt, dass ich das schlecht gefunden hätte. Im Auge des Sturms herrscht Ruhe! §lehrer
Naja, klar kann man sich darüber streiten, ob der Titel so super passt. Ich halte es für einen trashigen Titel für eine trashige Geschichte, und bin glücklich, dass wenigstens der Titel was her macht.
Gerade durch die vielen Möglichkeiten, die man da hat, und dass man auch irgendwann diese Zeitverschwendungs-Meldungen bekommt, die einem zu verstehen geben, dass man besser nicht zu lange an den falschen Stellen suchen sollte, hat das ganz schnell seinen Reiz entfaltet.
Mir kam es erstmal am sinnvollsten vor, in Hagens Haus nach Spuren zu suchen und bin dann also auf den störrischen Wambo gestoßen. Diesen Konflikt fand ich aber doch reichlich merkwürdig, muss ich sagen. Lord Andre ist immerhin Wambos direkter Vorgesetzter, wieso also kommt Wambo dann auf die Idee, sich einfach so dessen Befehl zu widersetzen? Das Argument, dass er den Befehl hat, Hagens Haus zu bewachen, ist doch völlig unsinnig, weil er diesen Befehl ja von Andre selbst oder halt irgendwem anderen, der Andre untergeben ist, bekommen haben muss. Immerhin ist der ja der Anführer der Miliz und nicht Hagen. Und Andre ist ja nun auch sowieso als einer der obersten Paladine mehr als vertrauenswürdig, also fand ich es da etwas konstruiert, dass Wambo den einfach nicht reinlassen will. Ich glaube, an der Stelle hätte ich es als Hindernis besser gefunden, wenn die Tür zugeschlossen gewesen wäre und man irgendwie einen Weg hinein hätte finden müssen oder etwas in der Art, denn dieses Verhalten von Wambo kam mir wie gesagt einfach nicht stimmig vor. Man könnte das vielleicht höchstens dadurch erklären, dass er durch das Sumpfkraut so zugedröhnt ist, dass er nicht mehr klar denken kann, aber so richtig zufriedenstellend finde ich die Erklärung jetzt auch nicht, denn dazu wirkt er irgendwie zu klar und lässt sich ja auch durch Andres Argumente schließlich davon überzeugen, ihn und Cedric durchzulassen.Naja, Wambo hat seine Befehle halt von Hagen bekommen und der hat ausdrücklich betont, dass wirklich niemand reindarf. Und Andre steht in der Hierarchie der Paladine ja unter Lord Hagen. Es ist vielleicht nicht vollends überzeugend, aber das Wambo sich in einem Dilemma befindet, kann man finde ich nicht abstreiten.
In Hagens Haus habe ich zunächst sinnloserweise die Schublade und daraufhin den Schreibtisch untersucht, woraufhin ich gleich mal in die wohl absurdeste Nebenhandlung der Geschichte hineingeschlittert bin. Ich war ja durch das Tavernengespräch zwischen dir, John und DGDM schon darauf vorbereitet, dass es in der Geschichte eine Frau namens Cecil Rhodes geben würde, aber als der Name dann plötzlich als Urheber dieser Liebesbriefe an Lord Hagen genannt wurde, habe ich trotzdem einen ganz schönen Lachanfall bekommen angesichts der Vorstellung, dass Lord Hagen da mit dem Cecil Rhodes solche Briefe geschrieben hat. §ugly Aber gut, Cecil geht ja als Frauenname prinzipiell noch geradeso durch, würd ich mal sagen, und Nachnamen teilen sich ja grundsätzlich immer mehrere Menschen, also hab ich mich dann einfach mal drauf eingelassen.
Leider fällt dieser ganze kleine Handlungsstrang um Cecil durch mehrere Unglaubwürdigkeiten auf, die mir da schon sehr ins Auge gesprungen sind. Cedric fällt z.B. gleich nach der Sichtung der Liebesbriefe ziemlich aus der Rolle:
Dass Cedric hier auf einmal so völlig ohne Not bei einem ranghöheren Paladin damit hausieren geht, eine Geliebte zu haben, obwohl das Angehörigen des Ordens eigentlich verboten ist, finde ich schon so für sich gesehen sehr unwahrscheinlich. Zu Cedric passt das aber mal so gar nicht, weil der sich doch im Rest der Geschichte immer als pflichtbewusster Hardliner-Paladin gibt und sich ja schon über kleinere Zugeständnisse an die Bevölkerung beschwert (wenn man z.B. bei Matteo einkaufen geht), weil der Auftrag des Ordens ihm offenbar wichtiger ist als alles andere. Kann natürlich sein, dass das nur Fassade ist, aber die würde er dann doch nicht auf einmal selber so einschlagen, und das auch noch ganz grundlos. Ich glaube, an der Stelle war dir die Launigkeit der Szene einfach wichtiger als eine schlüssige Charakterzeichnung Cedrics, und das finde ich hier wie gesagt nicht so gelungen.Mir war gar nicht so bewusst, dass ich Cedric derart verbohrt dargestellt habe. Ich hatte eher das Ziel ihn müde, gereizt, labil erscheinen zu lassen.
Noch merkwürdiger ist dann aber Cecils Verhalten, nachdem die Paladine bei ihr angeklopft haben:
In einem ihrer Briefe schreibt sie ja noch: "...hoffe, dass Euer Orden noch nichts davon mitbekommen hat. Es würde mich schmerzen, wenn Eure Besuche wegen so etwas aufhören müssten..." Jetzt klopfen zwei Paladine an ihrer Tür, nachdem Lord Hagen unerwarteterweise nicht bei ihr aufgetaucht ist, und sie kommt nicht etwa auf den Gedanken, dass der Orden von der Affäre Wind bekommen hat, sondern ist stattdessen ganz begeistert und lädt die beiden auf ihr Zimmer ein? Mal ganz davon abgesehen, dass Lord Hagen ja immer durchs Fenster bei ihr einsteigen musste, damit ihre Familie nichts davon mitbekommt, was ihr jetzt aber anscheinend auch völlig egal ist, wenn sie da einfach so zur Tür läuft und lustig mit den nächtlichen Besuchern plaudert. Ich dachte zuerst, dass vielleicht gerade niemand aus der Familie zuhause ist, aber der Vater taucht dann ja später noch auf, also scheint sie wohl wirklich von einem plötzlichen Anflug von Unvorsichtigkeit gepackt geworden zu sein. Naja, kurz gesagt: Diese Cecil wirkt nicht wie eine ernstzunehmende Figur, sondern einfach wie eine möglichst offenherzige Ausrede für eine Sexszene. In das geschilderte Khorinis und in die Geschichte passt die aber nicht wirklich gut rein. Cecil sagt doch gleich zu Anfang, dass sie Glück haben, weil ihre Eltern gerade an diesem Abend außer Haus sind. Nur kommen die dann halt zurück, ehe Andre und Cedric wieder verschwinden konnten. Und begeistert ist sie halt, weil jetzt noch mehr tapfere Ritter bei ihr antanzen. Die sollte schon arg naiv sein und besonders von Rittern eine hoffnungsvoll romantische Auffassung haben. Aber ich kann so viel reden, wie ich will, letzten Endes bleibt sie doch nur ein einziges Easteregg, das natürlich nicht zuuu ernst genommen werden sollte.
Trotzdem konnte ich mir natürlich die Gelegenheit auf eine Sexszene nicht entgehen lassen (denn die gehören ja meistens zu den denkwürdigsten, aber auch gerne mal peinlichsten Passagen einer Geschichte, und die will man dann ja nicht verpassen! :D) und obwohl ich schon ahnte, dass sich diese Entscheidung nicht gerade günstig auf das Endresultat dieses ersten Durchgangs auswirken würde, hab ich die Paladine dann mal einfach zu ihr nach oben geschickt. Und ja, äh, denkwürdig wars dann ja schon irgendwie. Dürfte auf jeden Fall die erste Geschichte hier sein, in der endlich mal detailliert die drängende Frage geklärt wurde, wie es bei den Paladinen eigentlich untenrum so aussieht – im Spiel war da ja leider immer die Unterhose im Weg. Im Gegensatz zu John hast du hier auf jeden Fall keine halben Sachen gemacht und uns sogar darüber informiert, welcher Paladin am Ende wohin... naja! Räusper! Hüstel! Dass diese Szene nicht unterhaltsam war, kann man ihr nun nicht vorwerfen, aber ob sie der Stimmung der Geschichte wirklich so gut getan hat? Ich weiß ja nicht. Ich konnte mich schon gleich zu Anfang kaum noch halten vor Lachen, als es hieß:
§uglyAllein schon, dass du so viel zu diesen zwei Posts schreibt, sagt mir doch schon, dass es gut war, solch einen Nebenstrang einzubauen. Post 55 ist nach drei Kommentaren wahrscheinlich der am meisten diskutierteste der Geschichte. :D
Ein bisschen zeigt sich durch die Szene natürlich das generelle Problem bei Entscheidungsstorys: Eigentlich müsste sich diese Episode jetzt ja ganz schön massiv auf die Beziehung zwischen Andre und Cedric auswirken, denn dass die nun einfach so tun können, als wäre nichts gewesen, ist ja doch eher unwahrscheinlich. In so einer Geschichte ist es aber natürlich schwierig, das in den folgenden Posts zu berücksichtigen. Du hättest höchstens einen Wert dafür notieren lassen können, sodass das später nochmal Auswirkungen haben kann, aber es ginge dabei ja auch weniger um gravierende, einschneidende Auswirkungen, als eher um so subtile Details in den Gesprächen oder in der Körpersprache der beiden Paladine, wofür man fast schon einen kompletten, riesigen Alternativhandlungsstrang anlegen müsste. So wie es jetzt ist, wirkt sich das alles dann eben nur in Form einer doppelten Zeitverschwendung aus, aber das soll jetzt auch keine großartige Kritik sein, sondern ist ja angesichts des nötigen Aufwands, um darauf angemessen Rücksicht zu nehmen, nur verständlich.
Hm, vielleicht hätte ich an einem Ende, an dem Andre und Cedric allein überleben, anknüpfen können, dass sie gar nicht zurück in die Stadt gehen, sondern von da an ein zweisames Leben in den Wäldern führen. §herz
Nach dieser Cecil-Episode ging es dann wieder ans Eingemachte, was die Kernhandlung der Geschichte betrifft. Nach der Ankunft im Rathaus bin ich nun auch direkt auf die richtige Spur gekommen und habe aus einem Gefühl heraus Girion angesprochen, sodass ich kurz darauf bei Zuris gelandet bin. Das Gespräch mit Zuris finde ich ein bisschen merkwürdig von der Spielmechanik her, weil man hier ja dazu gezwungen wird, Dialogoptionen zu wiederholen, wenn man Zuris nicht als erstes erzählt, dass Hagen verschwunden ist. Ich weiß auch nicht so ganz, wieso du das auf diese Weise gemacht hast, denn so richtig nötig finde ich diese etwas umständliche Zahlenwert-Abfragerei in diesem Gespräch jetzt nicht. Naja, die Idee war, dass Zuris und Daron sich ja auf keinen Fall jedem dahergelaufenen Paladin anvertrauen wollen, weil es ja um die Sicherheit der Stadt und so weiter geht. Erst wenn man ihnen erzählt hat, dass Hagen verschwunden ist (was man ja auch möglichst wenigen erzählen soll), soll Daron auf die Nachfragen antworten. Umgesetzt ist das nicht so astrein, da stimme ich dir zu. Wusste ich in der Hektik aber auch nicht mehr viel besser umzusetzen. Da kommen wir nämlich in die Bereiche der Geschichte, die arg mit der heißen Nadel gestrickt wurden.
Übrigens fehlt da auch in irgendeinem Post der Hinweis darauf, dass man die Verlustentschädigungsoption nur einmal wählen kann.
Als ich gesehen habe, dass ich schon weit in den hinteren Bereich der Geschichte vorgedrungen war, hab ich mich natürlich gefragt, wann dann eigentlich mal die ganze Action losgeht – bisher ist ja von einem Sturm, egal ob im wörtlichen oder übertragenen Sinne, noch nicht so viel zu sehen, in dessen Auge sich Andre da befinden könnte! Ich finde schon, da sich da unheilvolles zusammenbraut, von dem Andre aber eben noch gar nicht so viel mitbekommt, weil er im windstillen Auge des Sturms ist. §lehrer
Und die Geschichte der Druidin hatte ich natürlich auch noch im Hinterkopf, die bisher noch gar nichts mit dem Rest der Geschichte zu tun hatte. Aber tatsächlich wird ja nun im Gespräch mit Daron alles miteinander verknüpft, und nachdem Andre und Cedric zu der Höhle geschickt wurden, beginnt auch gleich die Action. Jetzt werden auch die ganzen Werte abgefragt, die sich vorher angesammelt haben, und ich habe gemerkt, wieviel ich dann doch verpasst habe: Sprengtrank, Wissen über Talamon, Amulett der Morgenröte... das war natürlich ziemlich cool zu sehen, was da alles noch in der Geschichte steckt, und gleichzeitig war mir damit auch ziemlich klar, dass ich es wohl in diesem Durchgang nicht zu einem wirklich zufriedenstellenden Ende schaffen würde, schließlich hatte ich ja außer der Druidinnenrune nix dabei. Immerhin war ich schon mal ganz froh, dass Talamon die Paladine nicht gleich umgebracht hat und ich zumindest am Anfang im Umgang mit der Druidin offenbar einiges richtig gemacht hatte, sodass die dann zur Rettung einschreiten konnte. Man kann sich natürlich fragen, wieso ihr die Fleischwanzen nicht schon viel früher von dem Versteck der Schwarzmagier berichtet haben, das ja schon länger existiert haben muss, sondern erst, wenn sich gerade die Paladine hinein verirrt haben, aber gut... die Geschichte will es eben so! :DVorher war es das Risiko eben nicht wert, nun steht aber das Leben der Paladine auf dem Spiel! Könnte man argumentieren...
Im finalen Fight gegen Talamon hab ich dann wohl so ziemlich alles falsch gemacht, was man falsch machen kann. Ich hatte zwar schon meine Zweifel daran, dass die Rune was bringt (immerhin war die Druidin doch selber gerade erst persönlich vor Ort und hätte direkt helfen können, wenn sie der Meinung gewesen wäre, dass sie da was machen kann), aber wenn ich die Rune schon dabei hatte, dann musste ich sie natürlich auch einsetzen. War dann aber eine ziemliche Fehlentscheidung! Ob der Münzwurf nun gut oder schlecht für mich gelaufen ist, weiß ich gar nicht so genau (vielleicht können an der Stelle auch sowohl Cedric als auch Andre sterben?), aber jedenfalls war Cedric dann mangels Amulett dahingeschieden, und dank des Cecil-Abstechers hatte ich auch zu viel Zeit verschwendet, um Hagen noch retten zu können. Ein ziemlich desaströses Ende also, auch wenn zumindest Talamon ebenfalls dran glauben musste.
Übrigens musste ich an dieser Stelle etwas grübeln:
"Es war zu einfach gewesen" klingt doch so, als sei das nur eine Finte gewesen und Talamon in Wahrheit noch am Leben, oder dass er sich bewusst geopfert hat aus irgendwelchen Grunden, also dass es jedenfalls Teil des Plans der Schwarzmagier gewesen ist, dass Andre Talamon tötet. Wieso gibt dieser Gedanke Andre dann aber neue Kraft? Das müsste ihn doch eher verunsichern. Aber anscheinend war das so ja eh nicht gemeint, denn von so einer Finte ist gar keine Rede mehr in der Folge. Vielleicht also einfach eine etwas unglückliche Formulierung?
Das ist eher so als Selbstkritik zu verstehen. Da tritt Talamon als der Superoberbösewicht der Story auf, der die ganze Stadt in die Luft jagen kann, und dann kann Andre ihn einfach besiegen, indem er auf ihn zurennt und ihm die Brust durchbohrt. Da fehlten mir einfach die spontanen Ideen, um das noch größer aufzubauschen. Und Andre hätte halt auch nicht erwartet, dass sein Kamikazeangriff da einfach so gelingt.
Für mich hat da am Ende jetzt aber schon noch ordentlich was gefehlt. Talamon wird nicht das einzige Mitglied dieser Schwarzmagiervereinigung gewesen sein, und die Energiespeicher sind ja auch noch aktiv. Es gab keine weiteren Schwarzmagier. Nur Talamon, der mit ein paar Novizen aus dem Kloster desertiert ist. Das sollte eigentlich auch aus der Szene, in der man das Wissen über Talamon erhält, hervorgehen. Was Daron dazu sagt, weiß ich jetzt nicht mehr so genau, aber der ist ja auch nie weiter mit denen in Kontakt gekommen als dass er da jetzt irgendwelche Genauigkeiten wissen könnte.
Und auch wenn Hagen und Cedric tot sind, kann Andre da doch jetzt nicht einfach Trübsal blasen und sich in sein Schicksal ergeben, sondern muss dann eben alleine weiterkämpfen, um Khorinis zu retten. Dass man anscheinend nur weiterkommt, wenn man zumindest Hagen rettet (oder wirklich alle beide?) finde ich da nicht so schlüssig. Zumal das Ende ja auch für eine Niederlage sehr kurz geraten ist. Und was nun eigentlich genau der Plan der Schwarzmagier war, um den vorher noch so herumspekuliert wurde, darüber wurde jetzt ja nun auch leider kein Wort mehr verloren.Hm, dann muss ich vielleicht noch deutlicher reinschreiben, dass mit dem Tod von Talamon die Gefahr gebannt ist. Er war ja wie gesagt der einzige Schwarzmagier.
Aber gut, dachte ich mir, womöglich wird das ja erst aufgeklärt, wenn ich ein gutes Ende erwische. Also gleich nochmal probiert und mit Runde 2 gestartet!
In Runde 2 wollte ich mich dann wirklich ganz darauf konzentrieren, alles richtig zu machen und ein positives Ende zu erreichen. Und wie du siehst, hat das auch ganz hervorragend geklappt:
Runde 2
1 → 4 → 19 → 18 → 3 → 6 → 12 → 2 → 24 → 29 → 25 → 35 → 56 → 59 → 58 → 57 → 61 → 62 → (6 gewürfelt) → 65 → 68 → 75 → 81 → 85 → 82 → 84 → (Zahl geworfen) → 87 → 90
Ausgaben der Miliz: 2400
Sympathie der Druidin: 6
Ruf der Paladine: 4
Zuris: 1
Inventar:
5 Sprengtränke
Rune der Druidin
Amulett der Morgenröte
Wie ich alle Gespräche mitbekomme, wusste ich nach dem ersten Durchgang ja schon, und beim Gespräch mit Salandril war mir natürlich direkt klar, dass ich auf jeden Fall einen dieser Sprengtränke bekommen musste, um ihn später gegen den Magier einzusetzen. Es war ja aber zum Glück kein großes Problem, Salandril zum Rausrücken der Probe-Tränke zu bringen. Ich hatte zwar so meine Zweifel, ob es eine gute Idee ist, die Milizen mit den Tränken auszustatten, weil ich ein bisschen geahnt habe, dass die sich dann in einer entscheidenden Szene noch versehentlich selber in die Luft sprengen werden (weil mal einer stolpert oder so), aber da mir beim ersten Durchgang keine Szene aufgefallen ist, die für sowas infrage käme, hab ichs dann einfach mal riskiert und den Deal mit Salandril gemacht. Ich hätte es auch richtig cool gefunden, wenn irgendein Milizsoldat damit noch so richtige Scheiße macht, sodass man seine Entscheidung dann bereuen muss. Aber leider ist mir dazu dann keine Gelegenheit aufgefallen. Dass man ein ungutes Gefühl dabei hat, reicht aber ja auch schon, um die Entscheidung zumindest beim ersten Lesen unangenehm zu machen. Und das ist ja die Hauptsache.
Sowieso habe ich die Miliz in diesem Durchgang schwer in Unkosten gestürzt, was aber ja gar keine Auswirkungen zu haben scheint. Vielleicht nur, wenn es irgendwie zu einem Konflikt mit den Bürgern kommt? Gegen Ende wird ja der Ruf der Paladine einmal abgefragt, und ich vermute mal, dass es zu einem Aufstand kommt, wenn man da ein zu niedriges Ergebnis hat. Vielleicht sind die Finanzen dann noch von Bedeutung... oder du wolltest einem als Leser einfach das Gefühl geben, nicht endlos mit Geld um sich werfen zu können, sondern an den entsprechenden Stellen ein bisschen abwägen zu müssen. Ich bin aber jedenfalls immer einfach mal aufs Ganze gegangen und hab gönnerhaft gekauft und geschenkt, was das Zeug hält!Hättest du eine Stelle gefunden, an der die Kosten der Miliz eine Rolle spielen, wäre dir das nicht gut ergangen. So viel kann ich wohl sagen. :D
Salandril wirkt übrigens ziemlich durchgeknallt:
Ziemlich haarsträubende Verkaufsstrategie, den potentiellen Kunden und sich selbst um ein Haar in die Luft zu sprengen! Und die Wirkung des eigenen Produkts mit dem "fehlgeschlagenen Experiment eines Stümpers" zu vergleichen, find ich jetzt rhetorisch auch nicht unbedingt soo überzeugend. :D Aber dass Salandril hier deutlich wahnsinnig er wirkt als im Spiel, ist ja auch ganz gut so, damit man noch ein bisschen mehr Hemmungen hat, die Sprengtränke zu kaufen. Die wirken ja auf Anhieb erstmal so praktisch, dass man die eigentlich unbedingt haben will.
Genau das war natürlich das Ziel. Den Leser da in eine Zwickmühle zu bringen, ihm das Gefühl eines Risikos zu geben...
Weil ich ja diesmal auf jeden Fall gewinnen wollte, habe ich eigentlich überlegt, dann sofort den Weg einzuschlagen, von dem ich schon wusste, dass er mich zur Höhle führen würde. Mit Sprengtrank und ohne Zeitverschwendung war ich ganz optimistisch, den Endkampf diesmal zu schaffen. Allerdings war die Verlockung, noch etwas mehr von der Geschichte mitzubekommen, dann doch zu groß und ich habe den Abstecher zu Matteo gemacht. Und wider Erwarten hat sich das tatsächlich als gar nicht mal so schlechte Idee erwiesen, denn hier bekam ich ja überraschenderweise das Amulett der Morgenröte, das im ersten Durchgang vielleicht Cedrics Leben hätte retten können! Insofern auch witzig, dass Cedric hier so sauer ist, dass man Geld dafür ausgibt... da kann er ja noch nicht wissen, wie sehr ihm das Teil vielleicht mal helfen wird.Oha, das ist mir ja noch gar nicht aufgefallen! :D
Wobei ich da jetzt auch nur von meinen Mutmaßungen ausgehe, denn letztendlich bin ich bisher nie dazu gekommen, das Amulett auch mal einzusetzen. Vielleicht bringt es ja auch gar nichts, zuzutrauen wäre es dir... ich glaube, bisher hab ich das ja wirklich noch nie erlebt, dass ein Gegenstand mal was gebracht hätte. Womöglich ist das sogar Teil des Konzepts? :D
Es ist durchaus Teil des Konzepts, dass nicht alles das vorteilhaft wirkt, auch vorteilhaft ist. Aber dass die meisten Gegenstände nichts nützen... das kann ich eigentlich so nicht unterschreiben. Meistens sollte es eigentlich eine Gelegenheit geben, in der der Gegenstand auch nützlich ist. Manche Gegenständen sind aber auch in der einen Situation nützlich und in der anderen schadbringend!
Nach dem Besuch bei Matteo habe ich dann aber keine Experimente mehr gemacht, sondern mich wieder auf den bekannten Girion-Zuris-Pfad begeben. In der Höhle ist mir erst eingefallen, dass ich ein bisschen zusätzliches Ausprobieren ruhig noch hätte riskieren können, um vielleicht das Wissen um Talamon zu erlangen, denn das fehlte mir ja auch diesmal wieder... Aber dank der Sympathie der Druidin war das ja auch nicht besonders schlimm. Ganz begeistert war ich natürlich, diesmal einen Sprengtrank einsetzen zu können, aber naja, die Tränke haben sich dann ja leider als ähnlich nützlich erwiesen wie die Rune. Dafür schien der Kampf allerdings trotzdem dank Nicht-Einsatz der Rune etwas glimpflicher zu verlaufen (oder es war reines Münzwurfglück) und Cedric wurde diesmal nicht verletzt. Also auch für das Amulett kein nützlicher Einsatz! Wenigstens das Vermeiden jeglicher Zeitverschwendung hatte sich aber gelohnt, denn Hagen lebte diesmal noch, und es ging in der Handlung dementsprechend auch noch ein bisschen weiter. Wobei aber so richtig viel erklärt nun auch nicht wurde. Also, was die Schwarzmagier da eigentlich vorhatten, das habe ich jetzt immer noch nicht kapiert. Ich weiß nicht, ob man die Infos an anderen Stellen bekommen kann, aber da ich ja offenbar das bestmögliche Ende erwischt habe, habe ich so ein bisschen den Verdacht, dass dieses Ende auch die meisten Informationen enthält und dir da zum Schluss einfach die Zeit ausgegangen ist. Nachdem vorher immer von mehreren Schwarzmagiern die Rede war, scheint Talamon ja jetzt auch irgendwie der einzige gewesen zu sein, der da wirklich Dreck am Stecken hatte, und der diese Gruppe von Novizen, die am Ende noch auftaucht, offenbar im Alleingang unterjocht hat. Vom Gefühl her wirkt das schon so, dass du da ursprünglich mal mehr vorgesehen hattest, aber das Finale dann abkürzen musstest, um noch rechtzeitig fertig zu werden.Viel mehr hatte ich da nicht vor, aber ich hatte natürlich schon ein rundes Ende, das alle Fragen beantwortet, schreiben wollen. Dass Talamons Plan und die Hintergründe jetzt so im Dunkeln geblieben sind, ist natürlich nicht so geplant gewesen. Aber andersherum hatte ich die halt auch noch nicht detailliert geplant, als ich so in Zeitnot geraten bin.
Einen dritten Durchgang habe ich dann auch noch in Angriff genommen, und diesmal wollte ich mich bemühen, ein möglichst katastrophales Ende zu erzielen. Vor allem hat mich interessiert, was bei einem zu niedrigen Ruf der Paladine passiert, also ob es da zu einem Aufstand kommt oder so.
Runde 3
1 → 3 → 5 → (Kopf geworfen) → 8 → 7 → 4 → 16 → 15 → 17 → 20 → 23 → 2 → 26 → 39 → 36 → 40 → (Kopf geworfen) → 44 → (Zahl geworfen) → 41 → 45 → 51 → 25 → 31 → 53 → 54 → 25 → 32 → 34 → 33 → 35 → 56 → 58 → 57 → 61 → 62 → (6 gewürfelt) → 65 → 69 → 70 → 71 → 72 → 74 → 80 → 81 → 60
Sympathie der Druidin: 0
Salandril: 6
Ruf der Miliz: -3
Ruf der Paladine: -4
Ausgaben der Miliz: 500
Zeitverschwendung: 3
Zuris: 1
Wissen über Talamon
Mein Versuch gleich zu Anfang, die Druidin durch dreistes Begrabschen zu vergraulen, ging aber mal ordentlich schief, um nicht zu sagen: In die Hose. §troet Denn Münze sei dank gab es statt einer sickigen Druidin unerwarteterweise gleich die nächste Sexszene, durch die dann auch noch meine Sympathiewerte in die Höhe schossen. Das ging ja mal gut los! :D Zum Glück konnte ich die Sympathien der Druidin durch eine rücksichtslose Abfuhr nach der Begattung gleich wieder erfolgreich vernichten. Meine Sympathien für Andre sind dabei zwar auch in den Keller gesunken, aber gut, das konnte mir ja nur recht sein, nachdem ich ihn diesmal scheitern sehen wollte!Schön, dass du dich über diese zweite Sexszene erfreuen konntest. :gratz
Auch Salandrils Sprengtränke habe ich abgelehnt, wobei ich da ja gar nicht so richtig wusste, wie man hier das größte Katastrophenpotential rausschlagen kann. Das kommt hier tatsächlich voll drauf an, wie du fortfährst! An der Stelle ist da noch nichts vorprogrammiert, die Mischung machts! :D
Wie gesagt scheint mir die Bewaffnung der Milizen mit den Tränken auch nicht so ganz ohne Risiko zu sein... aber gut, ich habe die Sprengtränke jedenfalls abgelehnt und es kurz darauf schon bereut, als ich mit der neuen Option konfrontiert wurde, Wambo damit zu bewerfen. Den wollte ich diesmal auf die rabiate Weise aus dem Weg räumen, und ein Sprengtrank wäre da natürlich perfekt gewesen. Aber auch mit Schwert konnte ich ja zumindest den Ruf der Paladine schon mal ins Negative treiben. Vorher im Gespräch mit Salandril habe ich dagegen den Ruf der Miliz gesenkt, wobei ich ziemliche Zweifel habe, ob der Unterschied hier so gewollt ist. Wenn ja, dann kann ich jedenfalls nicht so richtig nachvollziehen, wieso Andres Handlungen an dieser Stelle der Miliz negativ zur Last gelegt werden und an anderer Stelle den Paladinen. Jedenfalls hab ichs aber mal so wörtlich genommen wie es da steht und es als zwei unterschiedliche Werte aufgeschrieben.Das sollte derselbe Ruf sein, das ist der wohl ärgerlichste Fehler. Natürlich auch doof, dass nur deshalb dein Würfelwert nicht ins Negative gerutscht ist. Ohne meinen Fehler hättest du deinen Aufstand erlebt. §gnah
Im Folgenden hab ich dann die ganzen Optionen ausprobiert, die ich im Haus und im Rathaus noch hatte, und dabei nicht nur den Ruf der Paladine noch ein bisschen ruiniert und Zeit verschwendet, sondern quasi versehentlich auch noch Wissen über Talamon erlangt! Auch wenn das jetzt nicht zur Katastrophenabsicht passte, fand ich es natürlich trotzdem gut, dann mal zu gucken, wie sich das später so auswirkt.
Den erhofften Aufstand gegen die Paladine konnte ich trotz eines Rufes von -4 nicht auslösen... denn ausgerechnet in der Situation würfel ich natürlich eine 6! §cry Jetzt hab ich mich im Nachhinein aber wieder an die -3 beim Ruf der Miliz erinnert und frage mich, ob ich es wohl nur deinem Fehler zu verdanken habe, dass ich den schönen Aufstand nicht zu lesen bekommen habe. Der Ruf der Miliz wurde ja sonst wirklich noch nirgendwo abgefragt, und wenn ich den bei drei Durchgängen nur an einer Stelle zu Gesicht bekomme, dann hab ich schon ein bisschen die Vermutung, dass da eigentlich "Ruf der Paladine" stehen sollte. Naja egal, hilft ja alles nix, ich musste dann also ohne Aufstand weitermachen und habe aber zumindest mal versucht, Verstärkung zu holen. Eigentlich dachte ich, dass das nur zur Zeitverschwendung beitragen würde, und war dann ganz überrascht, dass man plötzlich einen Golem zur Seite gestellt bekam. Das war ja tatsächlich ziemlich nützlich und cool! Und noch besser war dann natürlich, dass der wider Erwarten auch noch zur Katastrophe beigetragen hat, indem er von Talamon gegen die Paladine aufgehetzt wurde. Sehr schöne Idee! Und so langsam habe ich wirklich den Eindruck, dass es zum Konzept der Geschichte gehört, dass alles, was einem zunächst nützlich erscheint, einem letztendlich dann nur schadet oder zumindest nichts bringt. Ich würde mal schätzen, dass der Golem der einzige Gegenstand ist, der sich nur nachteilig auswirkt.
Gut, wobei die Sympathie der Druidin ja wirklich von Vorteil ist, wie ich dann auch gleich gemerkt habe, als die Paladine mangels Auftauchen der Druidin leider nicht gerettet wurden und ich somit verloren hatte. Was ja auch mein Ziel war, insofern kann ich mich da wohl nicht wirklich beklagen. :D Allerdings hätte ich schon lieber diesen vermuteten Aufstand gesehen... also, sobald du gesagt hast, wie das nun genau ist mit dem Ruf der Paladine und dem Ruf der Miliz, werde ich dann nochmal einen Anlauf starten und hoffen, dass ich es dann mal schaffe, die Bevölkerung zum Aufstand zu bewegen!
Ja, und nun zum Fazit: Es ist wirklich interessant, wie komplett unterschiedlich deine und Johns Story ausgefallen sind, obwohl sie beide Entscheidungsstorys sind und auch noch inhaltliche Ähnlichkeiten aufweisen (in beiden Fällen geht es darum, Ermittlungsarbeit zu leisten und einem Geheimnis auf die Spur zu kommen). Deine Story hat ihre Stärken ganz klar in der spaßigen Spielmechanik mit vielen Entscheidungen, Werten und gelegentlichen Glücksproben. Es fühlt sich hier auch tatsächlich mehr danach an, eine durchgehende Geschichte zu lesen als bei John, weil man nicht mittendrin sterben kann und mit falschen Entscheidungen bis zum Ende des Durchgangs leben muss. Trotzdem habe ich beim zweiten und dritten Durchgang dann einiges nur überflogen, da ja gerade am Anfang ziemlich lange Einleitungsposts stehen, die ich dann natürlich schon kannte. Das ist ja aber völlig normal bei so einer Art von Geschichte und finde ich auch nicht schlimm oder störend. Der Schwierigkeitsgrad hätte noch höher sein können, finde ich, denn schon beim zweiten Durchgang hatte ich ja keine großen Probleme, die Geschichte mit dem bestmöglichen Ende abzuschließen. Ach, ich bin schon zufrieden, dass es niemand auf Anhieb gechafft hat, das beste Ende zu erreichen. :D Um das Schwierigkeitsniveau noch viel höher zu legen, hätte ich wohl deutlich mehr rumexperimentieren müssen, was für Werte man wohl so erreicht. Das war für mich aber eben auch echt schwierig einzuschätzen, weil ich natürlich wusste, wenn ich das mache, gibts Minuspunkte für die Paladine usw. Das konnte ich dann beim Ausprobieren ja auch nicht ausschalten und Zeit hatte ich dafür sowieso nicht mehr. Es ist jedenfalls nicht beabsichtigt, dass der Aufstand so schwer zu erreichen ist. Vielleicht verdoppel ich einfach alle Minuspunkte für die Paladine, damit der Wert besser zu dem Größenverhältnis des Würfelwerts passt.
Und dass man sich anstrengen muss, um diese wie auch immer geartete Unmutsreaktion der Bevökerung zu provozieren (und es bei mir dann trotzdem nicht geklappt hat :D), finde ich auch nicht so ideal, denn das sollte ja eigentlich eher umgekehrt sein. Es ist meiner Meinung nach zu einfach, den Ruf der Paladine aufzupolieren, während man schon absichtlich sehr rabiate oder unfreundliche Entscheidungen treffen muss (Ausnahme ist hier wohl der Besuch bei Harad), um den Ruf in den Keller zu treiben. Und zum Schluss ist es auch eigentlich nur von Bedeutung, dass man vorher nicht zu viel Zeit verschwendet hat (und vielleicht noch, dass man das Amulett dabei hat, falls man den Münzwurf vergeigt), um das bestmögliche Ergebnis zu bekommen. Da hättest du ruhig noch ein bisschen mehr Hürden aufstellen können, sodass man sich auch bei zunehmender Kenntnis der Geschichte noch ein bisschen anstrengen muss, um dann wirklich das optimale Ergebnis herauszuholen. Das ändert aber nichts daran, dass die Spielmechanik an sich gut funktioniert und Spaß macht.Um das bestmögliche Ende zu erreichen, reicht es bei Weitem nicht, wenig Zeit verschwendet zu haben. Man braucht auch noch andere Dinge, die dann aber häufig nur in Kombination zum besten Ende führen. Wenn man zum Beispiel so gespielt hat, dass man in Gefangenheit gerät (das kann man unter manchen Voraussetzungen gar nicht verhindern, wie du ja glaub ich auch am eigenen Leib erfahren hast), braucht man eben die Sympathie der Druidin. Wenn man aber so spielt, dass man gar nicht erst in Gefangenschaft gerät (also mindestens das Wisen über Talamon hat), dann braucht man die Sympathie der Druidin nicht. Und Sprengtränke, Golem und Amulett der Morgenröte spielen da halt auch noch mit rein, aber das will ich dir noch gar nicht genauer errklären, das kannst du ja lieber noch mal selbst herausfinden. :p
Von der Handlung bin ich jetzt nicht soo angetan, denn das ist ja im Grunde schon eine relativ herkömmliche "Bedrohung durch Schwarzmagier"-Geschichte, wie es sie von den Grundzügen her schon öfters im Forum gab. Wobei ich auch sagen muss, dass ich bei einem solchen Titel und dir als Autor auch noch eine ganze Menge mehr Action und Katastrophenfeeling erwartet hatte – jedenfalls nicht eine Geschichte, bei der es die meiste Zeit über nur um die Suche nach Hagen geht und dann zum Schluss noch ein kurzer Kampf gegen einen einzelnen Magier stattfindet. Vielleicht hattest du da aber auch ursprünglich noch mehr vorgesehen und musstest den späteren Teil der Geschichte wegen Zeitdruck ein bisschen zusammenstampfen. Mir war es wichtiger, eine spaßige Entscheidungsstory zu schreiben als eine fesselnde Handlung, das ist richtig. Wie man in dieser Art von Geschichte Action gut einbetten kann, das weiß ich gar nicht so genau. Ich hab mich bemüht, an jeder Stelle, an der Andre eine Entscheidung treffen mussen, dem Leser die Entscheidung zu überlassen. In einem Kampf muss Andre aber ja quasi jede Sekunde eine Entscheidung treffen, das schien mir sehr schwer umzusetzen. Im Schwertkampf gegen Wambo hat man ja auch schon gesehen, dass das selbst bei einem sehr kurzen Kampf eine Menge Posts frisst.
Jedenfalls finde ich, dass die Geschichte insgesamt sehr der Spielmechanik untergeordnet ist. Prinzipiell finde ich das auch nicht schlimm, zumal die Geschichte ja auch unterhaltsam ist, aber zwei Aspekte stören mich dann doch ziemlich: Einmal, dass man die Auflösung des Ganzen gleich zu Anfang schon von der Druidin präsentiert bekommt (bzw. präsentiert bekommen kann, aber diese Option werden wohl viele wählen, nehme ich mal an), denn das nimmt ja doch viel vorweg und sorgt dafür, dass die Auflösung des Rätsels um Hagens Verbleib natürlich nicht mehr überrascht, sondern nur den Gedanken hervorruft, dass es jetzt also mit dieser Magiergeschichte losgeht, von der so lange nicht mehr die Rede war. Die Entscheidung, das schon gleich zu Anfang offenzulegen, finde ich insofern nicht so glücklich. Und an welcher Stelle erfährst du, dass die Druidin wirklich eine Druidin ist? Die palavert ne Menge wirres Zeug daher, wie ein Horskop. Man kann jetzt sagen, dass es so gekommen ist, wie sie prophezeit hat, sie ist aber ja überhaupt nicht ins Detail gegangen. Und ob ihre Rune funktioniert ist auch immer noch fraglich. Zur rechten Zeit in die Höhle kann sie ja auch gekommen sein, indem sie den beiden Paladinen einfach gefolgt ist. Es gibt jedenfalls keinen stichhaltigen Beweis, dass die Druidin keine Aufschneiderin ist. Gerade auch am Anfang hätte ich jetzt nicht gedacht, dass man sie für voll nimmt, obwohl sie doch eine so merkwürdige Erscheinung ist. Ihre Geschichte wirkt ja mit Absicht so weit hergeholt.
Den zweiten Aspekt habe ich oben schon angesprochen, nämlich dass man kaum etwas über die Schwarzmagier erfährt. Also weder wer das ist (außer Talamon), d. h. ob da noch mehr Magier mitmischen (wobei es danach ja dann nicht aussieht beim bestmöglichen Ende), noch was die eigentlich wollen. Wieso ist Talamon überhaupt übergelaufen, was will er mit der ganzen Energie? Vorher wurden ja mal Andeutungen gemacht, dass es nicht "nur" um die Sprengung von Khorinis gehen kann, weil das dazu viel zu viel Energie wäre, und da hab ich jetzt natürlich schon auf eine entsprechende Auflösung gewartet. Vielleicht gibts die auch wirklich in einem weiteren Pfad der Geschichte, aber das bestmögliche Ende habe ich ja nun zumindest erreicht, und da haben mir solche Infos dann schon gefehlt. So wirken die Schwarzmagier mehr nach einer generischen Standardbedrohung, die halt irgendwas Fieses macht, ohne dass es einen interessieren müsste, was genau. Klar muss so eine Geschichte nicht wahnsinnig tiefgründig sein, aber das ist mir dann doch ein bisschen wenig. Zumal ja im Titel auch von einem „Kaleidoskop des Schicksals von Khorinis“ die Rede ist, und da erwarte ich dann natürlich, dass ich am Ende auch jeweils erfahre, welches Schicksal Khorinis denn nun jeweils erlitten hat. Aber was nun genau Schlimmes passiert, wenn Andre und Cedric versagen, bzw. welches schlimme Schicksal sie im günstigen Fall abgewendet haben, das erfährt man ja gar nicht.Das Kaleidoskop ist die Geschichte selbst. Wie in einem Kaleidoskop fächert sich die Geschichte in ganz viele Facetten auf, die letztendlich zu unterschiedlichen Schicksalen von Khorinis führen. Zumindest hatte ich mir das so als reißerischen Untertitel gedacht.
Also kurz gesagt: Inhaltlich solide und durchgehend unterhaltsam, aber jetzt auch nicht besonders außergewöhnlich, spielmechanisch dagegen auf jeden Fall mehr als gelungen und sehr spaßig. Das entfaltet schon sehr schnell einen gehörigen Suchteffekt, allein schon weil man einfach wissen will, welcher der Werte denn jetzt an welcher Stelle von Bedeutung ist. Und was passiert, wenn man Wambo mit einem Sprengtrank bewirft, muss ich auch auf jeden Fall noch rauskriegen. Ich tippe mal auf „Ruf der Paladine -10“. :D
Zum Schluss gibts jetzt noch die Fehler – zumindest in dieser Disziplin bist du John schon mal mindestens ebenbürtig! :p
Jaaa, ich hab nicht mehr Korrektur gelesen, ich gebs ja zu. §cry
Vielen Dank für den ausführlichen Kommentar, das detaillierte Feedback und die vielen, vielen Fehler! :gratz Bestimmt werde ich eines Tages wieder Lust bekommen, eine Interaktive Story zu schreiben und lese dann vorher noch mal alle Kommentare, um zu wissen, was ich nächstes Mal besser machen muss. ^2^
John Irenicus
06.10.2016, 20:58
Das war eher so als Easteregg für DGDM und MiMe gedacht, ja. :D "Was anderes mit zwei Seiten" trifft es noch nicht ganz, dann wäre es lediglich eine eindimensionale Irrfahrt. Damit die dann aber auch noch symmetrisch ist, müssen die beiden möglichen Ereignisse auch gleich wahrscheinlich sein! §lehrer
Das ist bei einem Münzwurf aber doch gar nicht gewährleistet.
Stille Nacht von Eddie
Wie versprochen, nehme ich mir dieses Jahr doch etwas Zeit zum Kommentieren (Hat ja auch nur den Vorteil, dass ich das mit dem Kommentieren dann auch irgendwann einmal kann).
Ich muss ehrlich sagen, dass mich bereits der erste Satz in deiner Story kurz einen Moment geschockt hat :D. Die Geschichte hast du damals ja für mich geschrieben und ich fühlte mich kurzweilig selber angesprochen, bis ich dann den Mut hatte weiterzulesen.
Die Idee, die hinter der Geschichte steckt, finde ich wirklich gut. Das jemand wie Valentino, der an einem normalen Tag nichts anderes zu tun hat, als andere Menschen zu erniedrigen, Frauen zu beleidigen usw. auch einmal im Jahr einen Tag hat, wo er einmal ganz anders sein kann, finde ich wirklich gut. Denn ich denke, dass dem oft so ist. Menschen die nach außen einfach nur, den Macho oder den gemeinen Kerl raus hängen lassen, brauchen auch einfach mal Zeit für Ruhe und innere Einkehr.
Das er sein Image trotzdem versucht aufrecht zu erhalten, ist wohl auch nur allzu verständlich. Man würde ihn ja in einem völlig anderem Licht sehen, wenn man wüsste, was er am Weihnachtsabend für ein Ritual hat. Und das Valentino dabei sogar Gefühl zeigt, macht ihn einfach nur menschlich.
In jedem Fall eine gelungene Kurzgeschichte, einfach, weil das was du geschrieben hast so in das alltägliche Leben von fielen passt. Wie viele Menschen es gibt, die sich verstellen, die in solchen Momenten dann einfach in sich kehren, aber darauf achten, dass das von ihnen gehegte Image dadurch nicht zerstört wird.
In jedem Fall ein großes Danke für diese Wichtelgeschichte :gratz
Lord Regonas
07.10.2016, 23:03
Stille Nacht von Eddie:
Zitat:
Als Wichtelgeschenk für Ajnif.
Bin Eifersüchtig und das wird sich negativ auf den Kommentar auswirken!
Zitat:
500
Kann man ausschreiben!
Ich kann Valentino im Übrigen voll und ganz verstehen. So viel Geld für eine Frau auszugeben ist eine bodenlose Unverschämtheit. Da kann er es sich eigentlich auch einfacher machen und sich eine Freundin suchen. Die muss er nicht bezahlen und hat jeden Tag Spaß. Also Spaß beiseite...
Inhaltlich erst einmal vollkommen in Ordnung und durchaus amüsant.
Dass er dann angeblich gegenüber der Standwache dermaßen viel Macht haben soll, kommt mir etwas übertrieben vor. Sie hätten ihm eine gehörige Tracht Prügel verpassen sollen und so wäre es wohl auch im realen leben passiert. Doch ich nehme an, es ist der Story dienlich, also drücke ich einmal ein Auge zu.
Zitat:
Ruh-uh
Bitte was?
Die Kirche, die es in Wahrheit gar nicht gibt, hast du klasse darstellt. Die Beschreibungen können sich echt sehen lassen und gefallen mir sehr gut. Dass du da dann einfach so eine Kirche in die Stadt mit einbaust, ist dann auch noch gerade so verträglich. Natürlich drängt sich dem Leser an dieser Stelle nur eine Frage auf. Was er da nämlich zu suchen hat. Das verleiht dem ganzen noch eine nicht geringe Portion Spannung. Soweit so gut.
Als du dann die oben gestellte Frage beantwortest, bin ich ein wenig überrascht. Die Story bekommt eine nur all zu ernste Wendung und die gefällt mir. Es ist schön, mal einen Blick in Valentinos Innerstes zu bekommen und zu sehen, was für ein Mensch er ist. Außerdem hat es mich schon immer interessiert, was für ein Mensch hinter solchen Taten in Wirklichkeit steckt.
Zitat:
5
Kann man ausschreiben!
Das Ende wirkt dann leider doch enttäuschend. Hätte ich gerade da ein spektakuläres Ende erwartet mit einem Sinneswandel oder einen Pfaffen, der ihn erleuchtet und dann so etwas. Er macht einfach so weiter wie bisher. Auch hättest du das Ende offen lassen können, um die Spekulationen des Lesers anzuregen. Mit seiner letzten Entscheidung machst du das leider ein wenig kaputt.
Solide!
Propaganda von alibombali
Ich mag diese Mischung aus Gedanken und Geschehen, die du in deiner Kurzgeschichte nutzt. Die Überlegungen und Gedankengänge des Soldaten sind auch absolut nachvollziehbar.
Es scheint auch wirklich wie im wahren Leben zu sein. Die Inquisition bekommt eine neue Waffe, die auch direkt vorgeführt werden muss, die aber eigentlich gar nicht richtig ausgetüftelt ist. Man muss sie dennoch nutzen, schließlich hat man mit der Waffe ja geprahlt.
Ich finde auch die Gedanken, die der Soldat im Bezug auf die Kraken hat, komplett verständlich. Ich hätte mich vermutlich auf keines dieser Schiffe getraut. Aber wenn nun die Frage ist ob du nun desertierst und daraufhin stirbst oder die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist, dass du von einem Kraken getötet wirst, würde ich mich wohl vermutlich doch für den Tod auf dem Meer entscheiden, weil ich dadurch vielleicht doch eine Chance bekomme.
Dass der Soldat einen solchen Angriff durch den Kraken erlebt und das obwohl ihnen vorher gesagt wurde, dass Mara und ihre Krake getötet wurde, ist natürlich bitter, zeigt aber einfach, dass eben solche Nachrichten auch zu Propagangazwecken missbraucht werden. Man muss ja versuchen, sich selber in einem besseren Licht dastehen zu lassen. Am Ende desertiert der junge Soldat dann doch und man muss einfach sagen, dass es in diesem Fall wohl die einzig richtige Entscheidung gewesen ist. Mich hat die Geschichte auf jeden Fall gut unterhalten.
Winterkälte von DerGroßeDummeMann
Vorweg, hätte ich mir deine Kurzgeschichte als Film ansehen müssen, hätte ich des Nachts vermutlich nicht geschlafen.
Im geschriebenen Wort jedoch, sieht das Ganze glücklicherweise anders aus, sodass ich auch im Stande bin diese wirklich beeindruckende Geschichte zu lesen und zu kommentieren.
Und was ich lese, gefällt mir wirklich gut.
Vielleicht ist bereits aufgefallen, dass ich ohnehin nicht der Freund von Happy Ends und zu viel Kitsch bin, du triffst mit deinen Beschreibungen also komplett meinen Geschmack.
Die Geschichte an sich könnte schlimmer nicht sein. Bei den Beschreibungen der Beulen, musste ich direkt an Beulenpest denken. Beim besten Willen hätte ich zu diesem Zeitpunkt nicht mit dem gerechnet was dort kommt. Aber das ist auch das Schöne an deiner Geschichte, man rechnet anfangs nicht mit der Tragweite des Ganzen.
Die Mutter zu Beginn ganz fürsorglich, entpuppt sich im Laufe der Geschichte wohl als üble Mitwisserin. Man erfährt nicht, ob die Mutter die Taten des Vaters gutheißt, doch alleine die ausgesprochene Drohung, dass dieser ganz andere mittel nutzen würde um die Wahrheit aus ihr heraus zu bekommen, reichen völlig um zu ahnen, dass sie etwas weiß.
Und auch der Raum in dem das ganze Grauen dann stattfindet, ist doch nur ein Beleg dafür, dass man eben weiß, was man diesem Kind antut, es aber nicht wahrhaben will. Denn was man nicht sieht, ist einfach nicht da. In der Dunkelheit kann der Vater das gepeinigte Gesicht des Mädchens nicht sehen, das Gesicht seines eigenen Kindes, welches er so unsittlich anfasst, dass man keine Sympathie mit ihm ergreifen kann. Vielmehr ist einfach nur verständlich wieso die Tochter den Vater auf so brutale Art und Weise umbringt. Ich gönne ihr diesen Moment der Stärke, selbst wenn dieser nicht mit rechten Dingen zugeht.
Die allgegenwärtigen Käfer sind mir tatsächlich ein ziemlicher Graus. Ich mag Käfer eigentlich, doch diese finde ich einfach nur widerlich. Das liegt aber an deinen Beschreibungen, die wirklich gut sind.
Zeitweise springst du von einer Szene in die nächste, was die komplette Geschichte aber einfach noch besser macht. Immer wieder frage ich mich, was denn nun Realität oder einfach nur böser Traum ist.
Wie schlimm muss es für Alexandra sein, ihre treue Magd in einem Käfergang zu finden?
Die Mutter, die dann offen eingesteht, dass sie ihre Tochter ertränken wollte, aber lieber den gemeinsamen Tod durch Kälte wählt, weil man ohne den Vater nicht leben kann, zeigt ein gewisses Abhängigkeitsverhältnis.
Und dann tauchen die Käfer wieder auf, bei denen die Mutter sich sicher ist, dass Alexandra sie nach Hause geführt hat. Und dies scheint auch der Wahrheit zu entsprechen, denn wenn Alexandra die Königin zertreten hat, kann es vermutlich nur auf ihrem Fluchtversuch passiert sein.
Plötzlich erscheint Elsa wieder, doch der Käfergeruch ist allgegenwärtig ist lässt Alexandra stutzig werden. Zu Recht, wie nur einige wenige Augenblicke später klar wird. Außer der äußeren Hülle und dem Knochengerüst ist an Elsa nichts mehr wie es mal war, sie ist gefüllt mit Käfern, die erst durch den plötzlichen Wurf in den Kamin herauskriechen und einen quälenden Tod erleiden. Und auch Alexandras Mutter wird von der Tochter in die Flammen geworfen. Der wieder auferstandene Vater fleht Alexandra an sich in ihrem Zimmer aufzuhalten, sie würde in der Kälte sonst sterben und sie sei es dem Käfervolk schuldig ihre Larven auszutragen, hatte sie die Königin doch zertreten. Doch Alexandra nimmt ihre ganze Kraft zusammen, schleppt sich in die Kälte und stirbt einen eisigen Tod, reißt die Käfer somit mit in den Tod, denn ohne ihre Königin, sind sie nicht lebensfähig.
Deine Geschichte ist so tragisch und schaurig. Sie beinhaltet ein solch ernstes Thema. Ich habe richtig mit Alexandra mitgelitten, die zu Recht diesen Fluchtversuch gewagt hat, aus ihrem Leben aber nicht ausbrechen konnte, woraufhin einfach alles eskalieren musste.
Vaterliebe von Lord Regonas
Da der Lord meine Geschichten seit Neuestem auch kommentiert, kann ich natürlich nicht anders und muss es ihm gleichtun.
Ich weiß noch, wie der Lord mich während des Entstehungsprozesses darum bat mir die Geschichte durchzulesen.
Ich habe die Geschichte gelesen und mich hat es persönlich unwahrscheinlich getroffen. Immer wieder hatte der Lord mir vorher gesagt, dass er eine Geschichte über einen Vater und seine Tochter schreiben würde, ich würde nicht erraten können worum es gehen würde.
Innerlich konnte ich es tatsächlich bereits von Beginn an. Mutterlos, einzig der Vater der bleibt, kämpfen der Vater und die Tochter sich durch die Nacht.
Selbst wenn ich darüber schreibe, zieht es sich in meiner Brust zusammen. Ich muss dabei immer wieder an unsere eigene Tochter denken, die ihn mit ihrer verletzlichen Art sicher dazu veranlasst hat, diese Geschichte zu schreiben.
Die Geschichte ist ein Zeugnis dafür, wie Eltern über sich hinauswachsen können, wenn sie sich um das Wohl ihres eigenen Kindes sorgen. Und das hat der Lord in dieser sehr kurzen Geschichte umso eindrücklicher beschrieben. Die Szene mit dem Pilz war übrigens jene, die mich dazu veranlasste absolut nichts an seiner Geschichte umzuschreiben. Mich nahm die Szene so mit, dass ich mich weigerte länger an seinem Computer sitzen zu bleiben und ohne ein weiteres Wort den Raum verlassen musste.
Und trotzdem ist es eine gute Geschichte. Vielleicht gerade weil man mitleiden kann. Weil auch Außenstehende sehen können wie es ist, wenn man sich sorgt.
DerGroßeDummeMann
08.10.2016, 11:17
Vielen Dank fürs Lesen und für deinen Kommentar (und für deine Stimme). Es freut mich, dass die Geschichte so viel positive Resonanz erfährt. :gratz
Und dann tauchen die Käfer wieder auf, bei denen die Mutter sich sicher ist, dass Alexandra sie nach Hause geführt hat. Und dies scheint auch der Wahrheit zu entsprechen, denn wenn Alexandra die Königin zertreten hat, kann es vermutlich nur auf ihrem Fluchtversuch passiert sein.
Die Königin ist der Käfer, also der Käfer, der schon ganz am Anfang auftritt. Alexandra zertritt sie, als sie ihre Mutter von den Käfern angeknabbert im Bad vorfindet.
Lord Regonas
08.10.2016, 11:32
Vaterliebe von Lord Regonas
Da der Lord meine Geschichten seit Neuestem auch kommentiert, kann ich natürlich nicht anders und muss es ihm gleichtun.
Ich weiß noch, wie der Lord mich während des Entstehungsprozesses darum bat mir die Geschichte durchzulesen.
Ich habe die Geschichte gelesen und mich hat es persönlich unwahrscheinlich getroffen. Immer wieder hatte der Lord mir vorher gesagt, dass er eine Geschichte über einen Vater und seine Tochter schreiben würde, ich würde nicht erraten können worum es gehen würde.
Innerlich konnte ich es tatsächlich bereits von Beginn an. Mutterlos, einzig der Vater der bleibt, kämpfen der Vater und die Tochter sich durch die Nacht.
Selbst wenn ich darüber schreibe, zieht es sich in meiner Brust zusammen. Ich muss dabei immer wieder an unsere eigene Tochter denken, die ihn mit ihrer verletzlichen Art sicher dazu veranlasst hat, diese Geschichte zu schreiben.
Die Geschichte ist ein Zeugnis dafür, wie Eltern über sich hinauswachsen können, wenn sie sich um das Wohl ihres eigenen Kindes sorgen. Und das hat der Lord in dieser sehr kurzen Geschichte umso eindrücklicher beschrieben. Die Szene mit dem Pilz war übrigens jene, die mich dazu veranlasste absolut nichts an seiner Geschichte umzuschreiben. Mich nahm die Szene so mit, dass ich mich weigerte länger an seinem Computer sitzen zu bleiben und ohne ein weiteres Wort den Raum verlassen musste.
Und trotzdem ist es eine gute Geschichte. Vielleicht gerade weil man mitleiden kann. Weil auch Außenstehende sehen können wie es ist, wenn man sich sorgt.
Danke:gratz
Lord Regonas
08.10.2016, 23:23
Propaganda von Alibombali:
Erst einmal muss ich sagen, dass die Geschichte nichts mit Gothic zu tun hat. Ob ich das als Punkt bewerte, bzw. in die Bewertung mit einfließen lasse, entscheide ich spontan.
Darüber hinaus geht es um die Erforschung neuer Technologien zu Kriegszeiten. In diesem Fall geht es dabei um die Muskete. Eine Technologie, die im zweiten Teil von Risen eingeführt wurde und ich denke mal, zu diesem Zeitpunkt spielt dann auch deine Geschichte. Ich behaupte hier nun schon einmal, dass der Inquisition diese Technologie jedoch auch schon während des ersten teils bekannt gewesen sein dürfte. Aber das sind natürlich nur reine Spekulationen. Beschränken wir uns aufs Wesentliche.
Zitat:
blabla
So etwas ist nicht schön.
Du treibst es schließlich soweit, dass die Muskete die Magie ablöst, was durchaus nachvollziehbar ist, doch meiner Meinung nach viel zu oberflächlich abgehandelt wurde. Vielleicht ist das so von dir gewollt, doch auf mich erweckt das den Eindruck, zu viel in einen kurzen Text packen zu wollen und es dann nur anzuschneiden, um es drin zu haben.
Zitat:
13
Kann man ausschreiben.
Zitat:
Auf zehn Metern konntest du noch zielen, danach gabs größere Abweichungen in der Flugbahn der Kugel. Die haben in ihrer Not einfach das erste halbwegs funktionierende Modell in Masse produziert. Was ein Glück, dass die Kraken riesig sind, hab ich mir gedacht, aye, das hab ich.
Hin und wieder kommen Momente auf, die mir überaus gut gefallen. Hier zum Beispiel war ich herzhaft am Lachen. Darüber hinaus erfährt man im weiteren Verlauf etwas über den Erzähler. Leider wirkt auch dass viel zu oberflächlich für meinen Geschmack. Das liegt zum Einen daran, dass es sich bei den Protagonisten um einen x-beliebigen Typen in irgendeiner Garnison handelt und zum Anderen daran, dass man ihn schlicht und ergreifend nicht kennt. Man hat kein Gesicht vor Augen, wie bei einem typischen Gothic-Char.
Zitat:
„SEEUNGEHEUER! ALLE MANN AN DECK! MUSKETIERE UND HARPUNIERE AUF EURE POSTEN!“
So etwas erachte ich als unschön.
Zitat:
„DIE LADERÄUME FÜLLEN SICH MIT WASSER“, brüllte einer der Offiziere, als eine Delegation von einem der Schwesternschiffe sich auf einem Boot näherte, „WIR MÜSSEN IN DEN HAFEN EINLAUFEN!“
Dito.
Was dann kommt, hat mich ein wenig überrascht, wobei ich nicht sagen kann, ob in Guten oder im Bösen. Der Protagonist beschließt nicht weiter in den Krieg zu ziehen und flüchtet stattdessen. Zu allem Überfluss verliert die Inquisition dann auch noch die entscheidende Schlacht gegen den Titanenlord.
Kommen wir zur Zusammenfassung:
Mein Hauptproblem ist, dass es sich bei den Protagonisten um einen x-beliebigen (Noname)Typen aus Risen handelt. Bei Eddie weiß man sofort, um wen es geht, ohne dass er groß was tut. Valentino... alleine dieser Name sorgt für den Leser schon um so manchen Eindruck. Das fehlt leider bei dir. Das Gesicht zum Protagonisten. Die Hintergrundgeschichte zum Protagonisten.
Ob das unter Gothic ebenso verlaufen wäre, kann ich mir nicht ausmalen, doch wäre es sicherlich vom Vorteil gewesen. Da du diesen Vorteil eben nicht genutzt hast, werde ich diese Tatsache (Es ist Risen, nicht Gothic) nicht in die Bewertung mit einfließen lassen.
Sir Ewek Emelot
09.10.2016, 08:36
"Propaganda" von ali ist, wie üblich, eine Kurzgeschichte, die einen politischen oder sozialkritischen Ausgangspunkt hat. Man merkt ali eben doch an, dass das Konzept von "l'art pour l'art" nichts für ihn ist. Das halte ich denn auch für die größte Schwäche der Geschichte, denn mit dem Titel "Propaganda" ist das vielleicht doch etwas zu explizit und lässt eine gewisse Subtilität vermissen, welche politische Kunst haben sollte, um nicht allzu grob zu wirken. Denn immerhin ist das ja doch noch als ästhetisches und künstlerisches Werk gedacht. Auf der andern Seite wird vielleicht erst durch diesen Titel das Ende, wo erwähnt wird, dass einige Inquisitionsleute überleben durften, um die Kunde der Niederlage zu verbreiten, zu einer Art Pointe, indem hier dann sozusagen Propaganda der Gegenseite stattfindet. Wobei ich das dann auch wieder unplausibel finde: Die Titatenlord kümmern sich wohl nicht darum, ob die Menschen Angst haben. Sie zertrampeln die einfach. (Wenn wir Ameisen zertreten, ist uns auch egal, ob da ein paar überleben und fürchterliche Geschichten erzählen können, weil die Ameisen an sich uns nicht kümmern. Die Titanenlords bekämpfen schließlich einander, die Menschen sind nur zufällig im Weg.)
Der größte Fehler der Geschichte ist aber natürlich: Die dreio Salven, die am Anfang aus der Muskete abgefeuert wurden. Wie soll man sich das vorstellen? Der Rekrut nimmt das Dinge, schießt einmal, und dann setzt er ab, legt es mit dem Schaft auf den Boden, stopft oben pulve rein, pfropft mit einem stab das Pulver fest, friemelt eine Lugel hervor, tut die da rein, stopft nochmal mit dem Stäbchen, legt erneut an und schießt wieder. Dann wieder von vorn. Wow! Er gibt drei Schüsse in 10 Minuten ab! Da wird die Menge aber beeindruckt sein!
Oder ist das hier gar nicht der Fall, und er kann mit der Muskete einfach so oft schießen, wie er will? Das wäre dann keine Muskete, sondern ein weit modernerer Karabiner (oder wie man die Dinger nennt", jedenfalls ein zumindest halbautomatisches Gewehr. Da passt jedenfalls irgendwas nicht zusammen!
Ansonsten finde ich die Geschichte ein bisschen zu rudimentär. Sprachlich ist es gelungen, und durch den Wechsel zwischen Icherzählung und Drittepersonenerzählung wird es nicht langweilig. Anfang und Schluss bilden einen guten Rahmen (haben aber mit dem Thema der Geschichte bzw. dem Titel leider nicht viel zu tun), der Charakter bleibt allzu blass, und da hätte man die Icherzählung viel stärker nutzen müssen, um durch Stil und Sprechweise den Charakter in aller Kürze der Geschichte doch irgendwie mit Persönlichkeit zu füllen.
Mein Problem hier ist: Es ist einfach zu kurz, wirkt dadurch gehetzt. Man hätte, denke ich, viel mehr draus machen können. So würde ich sagen, dass das wohl die schwächste Kurzgeschichte von ali ist, die ich seit Jahren gelesen habe. Das bedeutet nicht, dass sie schlecht sei. Aber eben doch deutlich schlechter, als was man sonst gewohnt ist.
Sir Ewek Emelot
09.10.2016, 09:04
Der Beginn von "Vaterliebe" von Lord Regonas ließ mich zuallererst an Goethe denken: "Wer reitet so spät durch Nacht und Wind...", und die Aussicht auf eine Prosaversion des Erlkönigs weckte Interesse in mir. Ich weiß nicht, ob die Ähnlichkeiten hier nur Zufall sind, oder ob Lord Regonas sich dessen bewusst ist, aber durch diese Intertextualität wird diese Kurzgeschichte doch ein bisschen besser, finde ich.
Freilich entfernt sich die Handlung dann doch etwas von der "Vorlage", wenn man das so nennen will, und es sieht eine Weile gar nicht unbedingt danach aus, dass es zu einem ähnlichen Ende kommt. Tut es dann aber doch, und auch wenn der Verlauf nicht ganz identisch ist, so haben wir mit dem Ende schließlich doch eine Rekonstruktion des Gedichts in einer kurzen Prosaerzählung. Die Übertragung in eine Situation der Gothic-Welt ist gelungen. Sprachlich ist die Geschichte so gut, dass ich phasenweise dachte, dass sie von Ajnif sei. Entweder sie hat tüchtig geholfen, oder Regonas ist wirklich deutlich besser geworden im Vergleich zu früher. Die Handlung ist simpel, aber effektiv. Der Titel gefällt mit indes nicht so sehr, ich finde, dass man sich da was besseres hätte ausdenken können. Und meinen persönlichen Geschmack treffen solche hoffnungslosen Situationen auch eher nicht, ich habs lieber gemütlich oder, wenn schon, dann tragisch, und Tragik bedeutet, dass der Held in einer Art Dilemma sein muss, in das er sich durch eigenes Verschulden gebracht hat. Selbstverschuldet mag das hier sein, weil der Vater ja die Gelegenheit zur Flucht hat verstreichen lassen. Aber es ist ja keine wirklich tragische Situation, sondern nur eine Situation ohne Handlungsmöglichkeit.
Ich muss insgesamt sagen: Ich bin von Lord Regonas Geschichte angenehm überrascht, sie ist gut.
Sir Ewek Emelot
09.10.2016, 09:19
Was ich mit "Stille Nacht" von Eddie anfangen soll, weiß ich nicht genau. Die Geschichte ist gut erzählt, aber ich sehe nicht ganz, was sie mir sagen will. Dass Valentino doch gar kein so schlimmer Mensch sondern im Innern gut ist, obwohl er sich zu allen, vor allem Frauen, wie ein Ekel benimmt, da er ja immerhin von Musik total gerührt wird? Das macht ihn musikalisch, aber das ist ja leider keine moralische Qualität. Valentino bleibt eben doch ein absolutes Ekel, daran ändert ein bisschen rührselige Weihnachtsstimmung auch nichts. Es ist ja nicht so, dass er Reue empfindet. Es wird zwar von "emotionalem Ballast" gesprochen, aber ohne dass dabei dargelegt würde, was das genau meint. Von Mitgefühl und schlechtem Gewissen wird da jedenfalls nichts gesagt.
Wir erhalten also keine sonderlich neue Perspektive auf Valentino: Seine Rührung durch die Musik ist nicht weniger egozentrisch als alles andre an ihm. Ich würde daher nicht einmal sagen, dass hier eine temporäre Besserung vorliegt. Daher wirkt die Handlung der Geschichte auf mich recht witzlos, und für den Wettbewerb kommt sie weder an alis noch an Regonas' Geschichte heran.
Dann bleibt jetzt noch dgdm übrig...
Sir Ewek Emelot
09.10.2016, 09:55
"Winterkälte" von DerGroßeDummeMann ist eine Geschichte, wie ich sie auch El Toro zutrauen würde, und das ist ein enorm großes Kompliment. Die Handlung steuert auf eine Katastrophe zu, ist gespickt von enorm detailierten Beschreibungen eindringlichen Ekels, der Atmosphäre haftet eine hoffnungslose Schwere an, die Ereignisse sind auf handlungstechnischer wie auch auf menschlicher Ebene schrecklich, es gibt ein beständiges Verwirrpiel zwischen dem, was Realität sein könnte, und dem, was Traum oder Einbildung ist, in das Hauptfigur und Leser gleichermaßen gefangen sind.
Interessant ist, wie minimalistisch die Sprache dabei ist. Sowohl der erste Satz als auch der letzte sind ganz simple Hauptsätze, jeweils mit nur 5 Wörtern. Es ist interessant, zu sehen, wie eine doch sehr einfache Sprache (etwa verglichen mit meinen eigenen, gestelzten Formulierungen), so ungeheuer wirkungsvoll sein kann. Aber es lässt eben das, was ausgedrückt wird, in den Vordergrund treten: Die schauerlichen Bilder, die Gerüche und überhaupt die ganzen anschaulichen Eindrücke sind hier umso deutlicher, da ja die Sprache als Mittler davon ganz und gar nicht ablenkt.
Ich finde, wie man vielleicht merkt, die Geschichte sehr gelungen.
Sir Ewek Emelot
09.10.2016, 11:16
"Die Berechenbarkeit" von Laido ist vielleicht die beste Geschichte, die er bislang geschrieben hat.
Die Handlung ist wendungsreich, die Atmosphäre kippt von der gut getroffenen Studenten-Stimmung hin zum Thriller, ist aber durch die Traum- bzw. Hypnosesequenzen gut vorbereitet. Sprachlich ist es präzise und treffend, mit einigen witzigen Pointen. Die Art, wie Mathematik hier behandelt wird, finde ich ungemein Kreativ. Besonderstreffend sind diese Streitereien zwischen den Fächern, und wie hier die Attitüde der MINT-Studenten gegen "weiche" Wissenschaften dargestellt werden. Auch diese psychologischen oder soziologischen Studien kennt man ja: Bei uns bekam man als Belohnung dann oft einen Schokoriegel oder sowas, und die Betroffenen wirkten immer verzweifelt auf der Suche nach Propanden. Dass man das hier in so eine Verschwörungsgeschichte verarbeitet ist einfach nur genial!
Genial ist auch das subtile Versträuen von Details, die im Nachhinein Hinweise auf das spätere Geschehen sind. Hier wird ja praktisches jedes Detail aufgegriffen. Ich kann mir kaum vorstellen, wie anstrengend das ist, das alles in so kurzer Zeit so kunstfertig ausgearbeitet zu haben, wo man ja dutzende an kleinen Dingen im Kopf behalten muss, um schließlich die ganzen verstreuten Perlen wieder eine nach der andern einzusammeln. Der Oktopus und die Anzahl der Arme, die Vitrine mit den Gegenständen, an der die Warteschlange entlang geht, die Traumsequenzen, die Fußspuren im Schnee, die zuerst so beiläufig und unwichtig anmutenden Bemerkungen einiger Profs... alles erhält im Laufe der Geschichte eine zusätzliche, wichtigere Bedeutung.
So schwenkt die Stimmung der Geschichte langsam von einer heiteren Erzählung eines Studentenschwanks hin zu einem Thriller, der mit dem Verstand des Protagonisten wirklich üble Spiele treibt - und den Leser sehr gekonnt mit hineinzieht und wirklich fesselt. Laido schafft es dabei aber immer, trotzdem eine gewisse Heiterkeit zu erhalten. Er kann ernsthafte Dinge schreiben, die sehr düster sind, aber irgendwie bleibt da stets ein Augenzwinkern, was wohl vor allem durch die ungeheuere Menschlichkeit und Bodenständigkeit seiner Figuren zustandekommt, die eben trotz allem niemals aufhören, nachvollziehbar zu sein: Es gibt immer gewisse Gesten, Sprechweisen, Handlungen, welche in gewisser Weise alltäglich sind, und dadurch einen Kontrast zu den Teils sehr abgehobenen Handlungen und Themen ergeben, was zwar oftmals Komik erzeugt, aber eben teilweise auch dafür sorgt, dass die Figuren niemals ganz flach wirken, oder auf eine bestimmte Funktion in der Handlung reduziert sind. Das ist bei Laido grundsätzlich der Fall, nicht nur in dieser Geschichte.
Die Handlung jedenfalls ist kunstvoll konstruiert und steigert sich bis hin zu einem sehr verwirrenden Höhepunkt. Langsam entsteht ein Gefühl von Bedrohung, und sogar die Personen, welche dem Protagonisten am nächsten stehen, sind letztlich in der Verschwörung verwickelt - oder war es doch alles bloß Einbildung und Paranoia? Das Ende ist zweideutig und kann entweder bedeuten, dass die Schwester Recht hat und Lina bloß Einbildung war, oder aber der Protagonist ist dem Bann durch die Psychologen am Ende erlegen. Die Matrikelnummer am Ende könnte ja sowas wie das Ergebnis der Gleichung sein, die ihn definiert, weswegen hier so darauf eingegangen wird, dass die Zahl sich nicht daraus ergeben könne, der wievielte Student er an der Uni sei. In jedem Falle kommt die Zweideutigkeit teils auch durch die Icherzählung zustande: Wir erleben alles aus Sicht des Protagonisten, es gibt keinen objektiven Blick auf das Geschehen. Das macht der Erzählung ein Stück weit gemein gegenüber dem Leser.
Bemerkenswert fand ich übrigens, dass mir die Beziehung zwichen den beiden Geschwistern irgendwie immer einen gewissen... erotischen Unterton hatte? Oder sehe das nur ich so?
Ich finde die Geschichte alles in allem unglaublich originell, enorm spannend und typisch für Laido sehr gut geschrieben. Ich denke, mich hat sie noch mehr beeindruckt, als die meisten andern seiner Geschichten. Es beschämt mich immer, wenn ich zu so großartigen Geschichten nur so mickrige Kommentare gebe, die nur so Fetzen von Dingen aufgreifen, zu denen ich was zu sagen kann, und dem Ganzen gar nicht gerecht werden. (Wenn mir noch mehr einfält, dann lege ich vielleicht auch nochwas nach. Ich will aber natürlich vor allem die Stimmabgabe vorbereiten.)
Sir Ewek Emelot
09.10.2016, 14:14
"Mit Feder und Tinte" von MiMo ist sehr viel einfacher als Laidos Beitrag, eine Geschichte, die recht simpel und geradlinig ist, aber eben auch dadurch unterhaltsam, witzig und durchaus spannend - wenn auch auf ganz andere Weise.
Und diese einfache, seichte aber doch gelungene Unterhaltung ist etwas, das mir eigentlich sehr liegt und das ich in diesem Falle, anders als es sonst oft bei MiMo der Fall war, für sehr gelungen halte. Meistens ist es ja irgendwie so, dass mich manche Dinge an MiMos Geschichten stören, z.B. Widersprüche oder allzu abgefahrene Wendungen oder irgendwie sowas wie (mindestens) unterschwellige, wenn auch unbeabsichtigte Sexismen - oft Dinge, die gar nicht sooo schwer wiegen, aber die Geschichten davon abhalten, für mich mit denen von Laido oder John oder oft auch z.B. ali ganz mitzuhalten. Hier dagegen ist das nicht so. Ich finde, dass das die vielleicht "rundeste" Geschichte von MiMo ist, die ich bislang gelesen habe. In jedem Falle ist es diejenige, die mir am wenigsten negative Punkte gibt, und es ist, was viel wichtiger ist, wohl diejenige Geschichte von MiMo, die zu lesen mir am meisten Spaß gemacht hat. Die Geschichte ist wirklich auf Lesevergnügen ausgelegt, und hat so eine unschuldige, naive, aber heitere Art an sich, die ich vielleicht noch am ehesten mit der Irrlichtgeschichte von Eddie vergleichen kann, die aber ja dann ein eher schlechtes Ende hatte. Das ist hier nicht der Fall: Das Ende schließt die Geschichte angenehm und angemessen ab.
Ich finde, dass man der Geschichte anmerkt, wie weit sich MiMo weiterentwickelt hat, in den Jahren hier im Forum. Die Geschichte ist schnell, direkt und wendungsreich, aber ohne dabei auf Actionszenen zurückgreifen zu müssen. Die Grundidee ist irgendwie originell, und in der Ausführung durchaus so gelungen, dass man über keine Unstimmigkeiten stolpert. Auch wenn es sie vielleicht geben: Darauf achtet man hier nicht so (weswegen ich auch keine nennen werde). Stattdessen gesticht die Geschichte mit einem Charme, der mögliche Ungereimtheiten überdecken würde, und zu weiten Teilen auf den irgendwie sympathischen und nett gezeichneten Figuren basiert. Was mir hieran gegenüber andern MiMo-Geschichten gefällt: Die Erzählung ist in gewisser Weise ruhiger, nicht so over the top, und damit für mich wesentlich angenehmer. Ich weiß das ungemein zu schätzen.
Interessant ist auch ein gewisser selbstreferenzieller Punkt: Die kleine Wichtelstory in der Wichtelstory, deren Pointe darin besteht, dass Nora eben irgendwie genau das Problem hat, das wir alle, die wir beim Wichteln mitmachen, irgendwie haben: Nämlich dieser elendige Zeitmangel! Das kommt hier schon irgendwie sehr versöhnlich und persönlich rübert. Ich jedenfalls habe mich davon angesprochen gefühlt, und es scheint mir ein freundliches: "Mach Dir nichts draus, das geht uns allen so!" zu sein, und es vermittelt gerade im Vergleich zu den riesigen Geschichten wie denen von John und Laido auf ganz praktische Weise eine gewisse, weihnachtlich-versöhnliche, besinnlich-entspannte Freundlichkeit.
Sprachlich ist MiMo lange schon sehr sicher, und hier haben wir denn auch einen recht heiteren, anschaulichen Erzählstil, der insbesondere die Figuren gut zur Geltung bringt, was wohl teilweise auch an den lustigen Namen liegt. Aber der irgendwie cholerische, überkorrekte Ohnebohn, die etwas tolpatschige Nora, der eklige Lucineri... alles lebhafte Figuren, teilweise etwas überzeichnet, aber eben innerhalb der Geschichte doch charmant - und trotz überzeichnung hinreichend bodenständig (weil die Situation nicht so abgefahren ist), dass sie für den Leser zugänglich sind.
Ich glaube, dass ich diese Geschichte lieber bei den Kurzgeschichten gesehen hätte. Sie ist ja nicht so lang. Sie ist jedenfalls ziemlich gut. Gegen Laidos enorm starke Geschichte diese Jahr jedoch...
John Irenicus
09.10.2016, 14:41
Ewek on fire! §omg
Finde es auf jeden Fall gut, dass mit DGDM und dir noch zwei andere Leute Laidos Story so in den Himmel loben ... ich komme mir sonst immer wie so ein ganz schlimmer Fanboy vor. :D
Und ich finde, du hast das mit MiMos Story im Abstimmungsthread noch einmal sehr schön auf den Punkt gebracht. MiMo hat in der Story tatsächlich alles richtig gemacht und nichts falsch, und trotzdem reicht es nicht. Dieses irgendwie "bittere" Gefühl hatte ich dann beim Abstimmen auch. Es fühlt sich dann irgendwie falsch an, "gegen" so eine Story zu stimmen. Aber es ist dann eben wiederum genau wie du sagst, Laidos Story ist da einfach nicht zu schlagen.
Sir Ewek Emelot
09.10.2016, 15:05
Ewek on fire! §omg
Finde es auf jeden Fall gut, dass mit DGDM und dir noch zwei andere Leute Laidos Story so in den Himmel loben ... ich komme mir sonst immer wie so ein ganz schlimmer Fanboy vor. :D
Und ich finde, du hast das mit MiMos Story im Abstimmungsthread noch einmal sehr schön auf den Punkt gebracht. MiMo hat in der Story tatsächlich alles richtig gemacht und nichts falsch, und trotzdem reicht es nicht. Dieses irgendwie "bittere" Gefühl hatte ich dann beim Abstimmen auch. Es fühlt sich dann irgendwie falsch an, "gegen" so eine Story zu stimmen. Aber es ist dann eben wiederum genau wie du sagst, Laidos Story ist da einfach nicht zu schlagen.
Das sollte man gleich für nächstes Jahr in Kategorie 4 in Betracht ziehen: "Charmanteste Geschichte" oder "beste Geschichte, die auf liebenswerte Weise unterhaltsam ist" oder vielleicht auch "beste Wohlfühlgeschichte" sowas. Denn in dem Falle hätte MiMo meine Stimme gegen alle andern Teilnehmer diesen Jahres bekommen, und es wäre interessant zu sehen, wie sich das gegen die wirklich gemütlichen Geschichten von z.B. Dir oder ali ausnimmt.
Sir Ewek Emelot
09.10.2016, 15:10
Was ich noch hinzufügen möchte: Ich finde, dass MiMos Geschichte nicht wirklich mit derjenigen von Laido konkurriert. Sie scheint für sich selbst auf ganz anderer Ebene, unterliegt also in dieser kategorie, ohne durch Laidos Geschichte eigentlich überschattet zu sein, weil sie eigene Qualitäten hat, aber eben leider keine solchen, durch welche sie in dieser Kategorie gegen Laido gewinnen könnte. (Ich komme mir etwas komisch vor, Laido die Stimme zu geben, aber eigentlich die ganze Zeit MiMos Geschichte zu loben. Beides ist indessen absolut ehrlich gemeint.)
Laidoridas
09.10.2016, 17:39
Naja, Wambo hat seine Befehle halt von Hagen bekommen und der hat ausdrücklich betont, dass wirklich niemand reindarf. Und Andre steht in der Hierarchie der Paladine ja unter Lord Hagen. Es ist vielleicht nicht vollends überzeugend, aber das Wambo sich in einem Dilemma befindet, kann man finde ich nicht abstreiten.
Sein direkter Chef ist aber doch Andre. Und Hagen und Andre sind doch quasi ein Team, da würde man eigentlich gar nicht auf den Gedanken kommen, dass einer den anderen nicht ins Haus lassen will. Find ich jetzt jedenfalls.
Cecil sagt doch gleich zu Anfang, dass sie Glück haben, weil ihre Eltern gerade an diesem Abend außer Haus sind. Nur kommen die dann halt zurück, ehe Andre und Cedric wieder verschwinden konnten.
Ok, kann ich so gelten lassen!
Und begeistert ist sie halt, weil jetzt noch mehr tapfere Ritter bei ihr antanzen. Die sollte schon arg naiv sein und besonders von Rittern eine hoffnungsvoll romantische Auffassung haben.
Das hingegen nicht, denn wie gesagt macht sie sich ja offensichtlich große Sorgen darum, dass der Orden Wind von ihrer Affäre mit Hagen bekommen könnte. Naivität hin oder her, aber diese Sorge ist ja auf jeden Fall da. Und wenn sie dann bei plötzlichem Besuch zweier Paladine gar nicht an sowas denkt, sondern vor Begeisterung ausflippt, kann man das schon nicht mehr mit Naivität erklären. Das ist mir dann einfach zu überzogen.
Aber ich kann so viel reden, wie ich will, letzten Endes bleibt sie doch nur ein einziges Easteregg, das natürlich nicht zuuu ernst genommen werden sollte. Allein schon, dass du so viel zu diesen zwei Posts schreibt, sagt mir doch schon, dass es gut war, solch einen Nebenstrang einzubauen. Post 55 ist nach drei Kommentaren wahrscheinlich der am meisten diskutierteste der Geschichte. :D
Naja, als Eastergg würde ich das nun nicht gerade bezeichnen. Scheint ja wirklich einer der Posts zu sein, den wirklich jeder gelesen hat, und über den man auch fast zwingend stolpern muss. Aber klar, für Diskussionen hast du damit natürlich gesorgt. :D
Naja, die Idee war, dass Zuris und Daron sich ja auf keinen Fall jedem dahergelaufenen Paladin anvertrauen wollen, weil es ja um die Sicherheit der Stadt und so weiter geht. Erst wenn man ihnen erzählt hat, dass Hagen verschwunden ist (was man ja auch möglichst wenigen erzählen soll), soll Daron auf die Nachfragen antworten. Umgesetzt ist das nicht so astrein, da stimme ich dir zu. Wusste ich in der Hektik aber auch nicht mehr viel besser umzusetzen. Da kommen wir nämlich in die Bereiche der Geschichte, die arg mit der heißen Nadel gestrickt wurden.
Das Problem ist glaube ich, dass man den Dialog ja zwingend erfolgreich beenden muss. Wenn es eine Möglichkeit gäbe, den Dialog zu verlassen, ohne die Hagen-ist-verschwunden-Option zu wählen, und dann also die Daron-Enthüllung zu verpassen, dann wäre das schon sinnvoller. (Dafür hätte die Story dann natürlich in dem Fall noch irgendwie anders weitergehen müssen.) So wie es jetzt ist, hätte ich da glaube ich lieber ganz auf Entscheidungen verzichtet, oder Cedric plaudert das dann aus, wenn man die Option nicht wählt... ist halt etwas merkwürdig, dass man zwar Entscheidungen angeboten bekommt, sich dann aber letztlich doch nicht frei entscheiden kann, weil das System einen zu einer bestimmten Wahl nötigt. Aber klar, das mit dem Zeitdruck kann ich natürlich sehr gut nachempfinden.
Ich finde schon, da sich da unheilvolles zusammenbraut, von dem Andre aber eben noch gar nicht so viel mitbekommt, weil er im windstillen Auge des Sturms ist. §lehrer
Najaaa, aber es gibt ja noch gar keinen Sturm. Der könnte ja höchstens noch entstehen, wenn Talamon irgendwas mit diesen Energien anstellt, die er da sammelt. Was auch immer dann passieren könnte, vielleicht ist das dann ja was Stürmisches!
Vorher war es das Risiko eben nicht wert, nun steht aber das Leben der Paladine auf dem Spiel! Könnte man argumentieren...
Ich meine ja eher, dass die Druidin dann Hagen direkt von der Höhle hätte erzählen können. So wahnsinnig viel Zeit liegt ja nun nicht zwischen dem anfänglichen Gespräch und dem Ausflug in die Höhle, und da wirkt es eben etwas konstruiert, dass die Fleischwanzen nun ausgerechnet während dieser Zeit die Höhle finden und der Druidin davon berichten.
Das ist eher so als Selbstkritik zu verstehen. Da tritt Talamon als der Superoberbösewicht der Story auf, der die ganze Stadt in die Luft jagen kann, und dann kann Andre ihn einfach besiegen, indem er auf ihn zurennt und ihm die Brust durchbohrt. Da fehlten mir einfach die spontanen Ideen, um das noch größer aufzubauschen.
Ja, aber das müsste Andre dann doch trotzdem irritieren. Weil er sich ja nicht denken kann: "Ach, da hätte sich MiMo aber ruhig noch mehr einfallen lassen können", sondern er ja davon ausgehen muss, dass da vielleicht irgendwas faul ist und er in eine Falle tappt. :D
Und Andre hätte halt auch nicht erwartet, dass sein Kamikazeangriff da einfach so gelingt. Es gab keine weiteren Schwarzmagier. Nur Talamon, der mit ein paar Novizen aus dem Kloster desertiert ist. Das sollte eigentlich auch aus der Szene, in der man das Wissen über Talamon erhält, hervorgehen. Was Daron dazu sagt, weiß ich jetzt nicht mehr so genau, aber der ist ja auch nie weiter mit denen in Kontakt gekommen als dass er da jetzt irgendwelche Genauigkeiten wissen könnte.
Hm, habe ich jetzt aus der Wissen-über-Talamon-Szene nicht so entnommen. Ich dachte eben, der ist dann einfach zu den Schwarzmagiern hinzugestoßen.
Es ist durchaus Teil des Konzepts, dass nicht alles das vorteilhaft wirkt, auch vorteilhaft ist. Aber dass die meisten Gegenstände nichts nützen... das kann ich eigentlich so nicht unterschreiben. Meistens sollte es eigentlich eine Gelegenheit geben, in der der Gegenstand auch nützlich ist. Manche Gegenständen sind aber auch in der einen Situation nützlich und in der anderen schadbringend!
Dann habe ich wohl einfach zufällig nur die ungünstigen Auswirkungen gefunden. Finde ich eigentlich auch gut so, dass der Einsatz von Gegenständen nicht immer automatisch die beste Alternative ist.
Das sollte derselbe Ruf sein, das ist der wohl ärgerlichste Fehler. Natürlich auch doof, dass nur deshalb dein Würfelwert nicht ins Negative gerutscht ist. Ohne meinen Fehler hättest du deinen Aufstand erlebt. §gnah
Ich hatte es ja schon befürchtet... :( Egal, ich werd eh nochmal einen Durchlauf starten und es dann hoffentlich hinbekommen!
Und an welcher Stelle erfährst du, dass die Druidin wirklich eine Druidin ist? Die palavert ne Menge wirres Zeug daher, wie ein Horskop. Man kann jetzt sagen, dass es so gekommen ist, wie sie prophezeit hat, sie ist aber ja überhaupt nicht ins Detail gegangen. Und ob ihre Rune funktioniert ist auch immer noch fraglich. Zur rechten Zeit in die Höhle kann sie ja auch gekommen sein, indem sie den beiden Paladinen einfach gefolgt ist. Es gibt jedenfalls keinen stichhaltigen Beweis, dass die Druidin keine Aufschneiderin ist. Gerade auch am Anfang hätte ich jetzt nicht gedacht, dass man sie für voll nimmt, obwohl sie doch eine so merkwürdige Erscheinung ist. Ihre Geschichte wirkt ja mit Absicht so weit hergeholt.
Hm, für mich war es eigentlich relativ offensichtlich, dass die eine seriöse Druidin ist. Gerade weil die so abgerissen aussieht und so, das passt doch ganz gut zu so weisen Leuten. Und ihre Geschichte scheint letztendlich doch auch zu stimmen, sie hatte ja recht mit den dunklen Machenschaften und so.
Das Kaleidoskop ist die Geschichte selbst. Wie in einem Kaleidoskop fächert sich die Geschichte in ganz viele Facetten auf, die letztendlich zu unterschiedlichen Schicksalen von Khorinis führen. Zumindest hatte ich mir das so als reißerischen Untertitel gedacht.
Ja klar, so hatte ich das ja auch verstanden. Meine Kritik zielt ja gerade darauf ab, dass man von diesen unterschiedlichen Schicksalen aber nichts mitbekommt. Man erfährt ja nicht, was passiert, wenn man versagt. Nur beim bestmöglichen Ende kann man sich halt denken, dass dann wohl nichts Schlimmes passieren wird. Aber ansonsten bleibt alles im Unklaren.
Laidoridas
09.10.2016, 18:52
Auch diese psychologischen oder soziologischen Studien kennt man ja: Bei uns bekam man als Belohnung dann oft einen Schokoriegel oder sowas, und die Betroffenen wirkten immer verzweifelt auf der Suche nach Propanden.
Ich kenne das vor allem mit Ritter-Sport-Tafeln als Belohnung. :D Hat mich aber leider auch nie dazu bewegen können, mich mal darauf einzulassen, ansonsten hätte ich da vielleicht noch mehr Inspiration für die Geschichte draus ziehen können.
Genial ist auch das subtile Versträuen von Details, die im Nachhinein Hinweise auf das spätere Geschehen sind. Hier wird ja praktisches jedes Detail aufgegriffen. Ich kann mir kaum vorstellen, wie anstrengend das ist, das alles in so kurzer Zeit so kunstfertig ausgearbeitet zu haben, wo man ja dutzende an kleinen Dingen im Kopf behalten muss, um schließlich die ganzen verstreuten Perlen wieder eine nach der andern einzusammeln. Der Oktopus und die Anzahl der Arme, die Vitrine mit den Gegenständen, an der die Warteschlange entlang geht, die Traumsequenzen, die Fußspuren im Schnee, die zuerst so beiläufig und unwichtig anmutenden Bemerkungen einiger Profs... alles erhält im Laufe der Geschichte eine zusätzliche, wichtigere Bedeutung.
Das war diesmal tatsächlich ziemlich anstrengend und ich hab da wirklich lange Zeit mit dem Konstruieren und Planen der Handlung verbracht. Ich glaube, das ist auch der Grund, warum es mich etwas überrascht, dass die Geschichte so dermaßen gut ankommt, weil sie für mich schon eine ganz schön schwere Geburt war. Ich bin zwar schon zufrieden mit ihr, hatte aber den Verdacht, dass sie doch zu konstruiert sein könnte, und dass ihr vielleicht ein bisschen die Leichtigkeit anderer Geschichten wie dem Lord-Report oder meiner MiMo-Wichtelgeschichte fehlt. Ich würde ja eigentlich auch mal gerne eine Geschichte schreiben, bei der dieses typische "Was anfangs mal nebenbei erwähnt wird, ist später dann auf einmal ganz wichtig"-Schema nicht angewendet wird, aber irgendwie kann ich das einfach nicht anders. Wenn ich versuche, mir eine möglichst interessante Handlung zu überlegen, dann kommt halt immer sowas dabei raus.
So schwenkt die Stimmung der Geschichte langsam von einer heiteren Erzählung eines Studentenschwanks hin zu einem Thriller, der mit dem Verstand des Protagonisten wirklich üble Spiele treibt - und den Leser sehr gekonnt mit hineinzieht und wirklich fesselt. Laido schafft es dabei aber immer, trotzdem eine gewisse Heiterkeit zu erhalten. Er kann ernsthafte Dinge schreiben, die sehr düster sind, aber irgendwie bleibt da stets ein Augenzwinkern, was wohl vor allem durch die ungeheuere Menschlichkeit und Bodenständigkeit seiner Figuren zustandekommt, die eben trotz allem niemals aufhören, nachvollziehbar zu sein: Es gibt immer gewisse Gesten, Sprechweisen, Handlungen, welche in gewisser Weise alltäglich sind, und dadurch einen Kontrast zu den Teils sehr abgehobenen Handlungen und Themen ergeben, was zwar oftmals Komik erzeugt, aber eben teilweise auch dafür sorgt, dass die Figuren niemals ganz flach wirken, oder auf eine bestimmte Funktion in der Handlung reduziert sind. Das ist bei Laido grundsätzlich der Fall, nicht nur in dieser Geschichte.
Das finde ich wirklich toll, dass das so auf dich gewirkt hat, weil mir das auch gerade in so einer Art von Geschichte ziemlich wichtig ist. Wenn alles nur noch abgehoben und merkwürdig ist, dann macht so eine Geschichte auch keinen Spaß mehr, finde ich.
Bemerkenswert fand ich übrigens, dass mir die Beziehung zwichen den beiden Geschwistern irgendwie immer einen gewissen... erotischen Unterton hatte? Oder sehe das nur ich so?
Dazu schweige ich mich mal lieber aus! :D
Ich finde die Geschichte alles in allem unglaublich originell, enorm spannend und typisch für Laido sehr gut geschrieben. Ich denke, mich hat sie noch mehr beeindruckt, als die meisten andern seiner Geschichten. Es beschämt mich immer, wenn ich zu so großartigen Geschichten nur so mickrige Kommentare gebe, die nur so Fetzen von Dingen aufgreifen, zu denen ich was zu sagen kann, und dem Ganzen gar nicht gerecht werden. (Wenn mir noch mehr einfält, dann lege ich vielleicht auch nochwas nach. Ich will aber natürlich vor allem die Stimmabgabe vorbereiten.)
Ja, und ich wiederum weiß immer nie so richtig, was ich auf so positive Kommentare dann entgegnen soll. :D Freut mich natürlich riesig, dass die Geschichte bei dir und auch bei John & DGDM (bei Letzterem natürlich nochmal ganz besonders) so gut ankommt. Vielen Dank für die ganzen lobenden Worte und überhaupt fürs Lesen und Kommentieren! :gratz
Sir Ewek Emelot
09.10.2016, 19:11
Dazu schweige ich mich mal lieber aus! :D
Hat das irgendeine Bewandnis? Mich interssiert, ob das andere Leser auch so gesehen haben, oder ob das irgendwie mein von unbändigen und perversen Trieben gesteuerter, sexbesessener Verstand ist, der mich das so hat empfinden lassen.
Laidoridas
09.10.2016, 19:18
Hat das irgendeine Bewandnis? Mich interssiert, ob das andere Leser auch so gesehen haben, oder ob das irgendwie mein von unbändigen und perversen Trieben gesteuerter, sexbesessener Verstand ist, der mich das so hat empfinden lassen.
Ich möchte dazu deshalb nichts sagen, weil ich finde, dass irgendwelche eindeutigen Antworten der Sorte "Ja, das ist so gewollt" oder "Nein, das bildest du dir nur ein" der Geschichte nur schaden können. Dazu lese ich natürlich sehr gerne Mutmaßungen, aber selber sag ich da lieber nix zu!
Übrigens ist mir gerade beim Drübergucken aufgefallen, dass diese "Gönn dir einen Kaffee"-Dialogstellen ja heutzutage total an diesen grausigen "Gönn dir"-Jugendslang erinnern. Wenn ich das vor einem Jahr geahnt hätte, dann hätte ich das sicher anders formuliert! §gnah
Sir Ewek Emelot
09.10.2016, 19:22
Ich möchte dazu deshalb nichts sagen, weil ich finde, dass irgendwelche eindeutigen Antworten der Sorte "Ja, das ist so gewollt" oder "Nein, das bildest du dir nur ein" der Geschichte nur schaden können. Dazu lese ich natürlich sehr gerne Mutmaßungen, aber selber sag ich da lieber nix zu!
Ich wollte ja auch weniger Deine Aussage dazu, als eher die Meinung anderer Leser.
Übrigens ist mir gerade beim Drübergucken aufgefallen, dass diese "Gönn dir einen Kaffee"-Dialogstellen ja heutzutage total an diesen grausigen "Gönn dir"-Jugendslang erinnern. Wenn ich das vor einem Jahr geahnt hätte, dann hätte ich das sicher anders formuliert! §gnah
Du hast Dir halt gegönnt, ist doch in Ordnung.:gratz
John Irenicus
09.10.2016, 19:30
Nee Ewek, also das musst du jetzt alleine ausbaden!
Ich kann Ewek da sehr gut verstehen. Ich hab auch immer nur darauf gewartet, dass die beiden Geschwister miteinander schlafen und hab mich gefragt, was Laido sich dabei gedacht hat. §ugly
John Irenicus
09.10.2016, 20:37
Mir ist nur aufgefallen, dass die Schwester auffallend "bestimmend" bis dominant mit ihrem Bruder umgeht, was dann ja auch in der Einstiegsszene Ausdruck findet. Und als die beiden dann über diese seltsame Szene sprechen, hatte ich schon das Gefühl, dass zumindest auf Seiten der Schwester da irgendwie was "lauert" und sie so gewisse Gedanken dazu hat, die sie wiederum nicht zugeben will (was ja wieder so ein Machtgefälle darstellt, weil der Protagonist ihr ja eben doch in gewisser Weise offengelegt wird, andersrum aber eben alles geheim bleibt). Für einen erotischen Unterton habe ich das aber nicht gehalten.
Wir könnten die Story nach Ende des Wettbewerbs ja mal im Rahmen der Diskussionsrunde ausführlich auseinander nehmen! §omg
Lord Regonas
09.10.2016, 23:18
Der Beginn von "Vaterliebe" von Lord Regonas ließ mich zuallererst an Goethe denken: "Wer reitet so spät durch Nacht und Wind...", und die Aussicht auf eine Prosaversion des Erlkönigs weckte Interesse in mir. Ich weiß nicht, ob die Ähnlichkeiten hier nur Zufall sind, oder ob Lord Regonas sich dessen bewusst ist, aber durch diese Intertextualität wird diese Kurzgeschichte doch ein bisschen besser, finde ich.
Freilich entfernt sich die Handlung dann doch etwas von der "Vorlage", wenn man das so nennen will, und es sieht eine Weile gar nicht unbedingt danach aus, dass es zu einem ähnlichen Ende kommt. Tut es dann aber doch, und auch wenn der Verlauf nicht ganz identisch ist, so haben wir mit dem Ende schließlich doch eine Rekonstruktion des Gedichts in einer kurzen Prosaerzählung. Die Übertragung in eine Situation der Gothic-Welt ist gelungen. Sprachlich ist die Geschichte so gut, dass ich phasenweise dachte, dass sie von Ajnif sei. Entweder sie hat tüchtig geholfen, oder Regonas ist wirklich deutlich besser geworden im Vergleich zu früher. Die Handlung ist simpel, aber effektiv. Der Titel gefällt mit indes nicht so sehr, ich finde, dass man sich da was besseres hätte ausdenken können. Und meinen persönlichen Geschmack treffen solche hoffnungslosen Situationen auch eher nicht, ich habs lieber gemütlich oder, wenn schon, dann tragisch, und Tragik bedeutet, dass der Held in einer Art Dilemma sein muss, in das er sich durch eigenes Verschulden gebracht hat. Selbstverschuldet mag das hier sein, weil der Vater ja die Gelegenheit zur Flucht hat verstreichen lassen. Aber es ist ja keine wirklich tragische Situation, sondern nur eine Situation ohne Handlungsmöglichkeit.
Ich muss insgesamt sagen: Ich bin von Lord Regonas Geschichte angenehm überrascht, sie ist gut.
Ach ja...
Das ist soweit ich das in Erinnerung habe der erste Kommentar deinerseits, bei dem ich nicht völlig am Boden zerstört bin§knuff
Insofern bedanke ich mich für diesen tollen Kommentar:gratz
Lord Regonas
09.10.2016, 23:19
Winterkälte von DerGroßeDummeMann:
Die Geschichte beginnt recht suspekt, ohne das der Leser erfährt, wo sich die Protagonistin befindet oder wann das ganze spielt. Gothic-Bezug?
Die Beschreibungen sind auf den Punkt und können sich durchaus sehen lassen, mein Kompliment. Von der Handlung her erfährt man im ersten Absatz auch schon ein wenig, was für Spannung sogrt, also alles richtig gemacht bisher.
Zitat:
Voller Ekel wollte sie den Käfer zwischen ihren Fingern zerquetschen, doch der harte Chitinpanzer bereitete ihr dabei ungeahnte Schwierigkeiten und je stärker sie drückte, desto stärker wurde auch der betäubende Duft, der von dem Käfer ausging. Er wurde schließlich so stark, das sie das Bewusstsein verlor und in sich zusammensackte.
Eine sehr amüsante Stelle, die mir gefallen und mich sofort an Ajnif erinnert hat. Ihr würde ich (Ich hoffe sie liest dies hier nicht) eine solche Situation auch zutrauen. :)
Absatz zwei spielt dann in eine Traumwelt in der du eindrucksvoll ihre Gefühlswelt beschreibst. Als wirkungsvolles Werkzeug setzt du hierzu die Kälte ein. Ein Klischee, das ich selbst auch schon oft genug verwendet habe, wodurch ich dir da natürlich keinen Vorwurf mache.
Nächster Absatz, Szenenwechsel. Der Leser erfährt, dass es sich nun wohl um Mutter und Tochter handelt. Das bringt gleich neue Spannung mit sich. So fragt man sich als Leser natürlich, ob die Mutter mit dem Zustand der Tochter etwas zu tun hat. Wenn dem so wäre, wäre das echt ein hartes Stück. Doch ich verfalle Spekulationen...
Zitat:
Die Mutter beugte sich vor, hob das Bein der Tochter an und besah die Wade genauer. „Hmm. Ich sehe nichts“, sagte die Mutter.
Natürlich sah sie nichts! Der Käfer war ja auf die der Mutter abgewandte Seite des Beines gekrabbelt. Die Mutter konnte ihn gar nicht sehen.
Ein durchaus geschicktes und sehr gut formuliertes Spielchen ;)
Es ergibt sich wie bereits erahnt, was durchaus eine traurige Angelegenheit ist. Die Taktik der Tochter ist hingegen durchaus sinnvoll. Habe ich selbige als Kind auch des Öfteren angewandt. Was dann allerdings in die Mutter gefahren ist, kann ich mir nicht erklären. Es erschließt sich mir leider auch nicht aus dem Absatz. Was für ein Grund hatte ihr plötzlich umschlagendes Benehmen?
Im Zimmer des Grauens angekommen beschreibst du sehr eindrucksvoll ihre Gefühlswelt. Etwas was dir doch sehr liegt,m mein Kompliment. Was allerdings an dem Papi so schlimm sein soll... ich werde es wohl in Kürze lesen, auch wenn ich nicht unbedingt scharf drauf bin. Nach wie vor ist übrigens noch der Gothic-Bezug ein Thema. Diesen Bezug gibt es nach wie vor nicht und ich hatte es bei Ali schon einmal erwähnt... wenn ein solcher Bezug fehlt, entscheide ich spontan, ob ich ihn in die Bewertung mit einfließen lasse. So dann im Anschluss auch hier, falls entsprechender Bezug tatsächlich fehlen sollte.
Vater und Tochter treffen aufeinander. Was dann folgt ist für mich absolut nicht nachvollziehbar, vor allem als Vater. Seine Tochter so zu behandeln und ihr derartiges anzutun ist schlicht und ergreifend krank. Da fehlen mir die Worte. Was dann kommt hat er in der Tat auch verdient und so müsste man es tatsächlich auch in der heutigen Gesellschaft mit solchen Menschen machen. Doch das Gesetz und die Selbstjustiz... ich schweife ab. Alles in allem hast du auch in diesem Absatz klasse Handwerkskunst bewiesen, mein Kompliment :)
Es kommen ihr dann (leider) Selbstzweifel, die allerdings meiner Meinung nach völlig unangebracht sind. Sie hat weniger getan, als er verdient hat. Nichts desto trotz muss es in einer solchen Geschichte natürlich einen inneren Konflikt geben, deswegen nachvollziehbar.
Szenenwechsel, Traum. Etwas verwirrend ist das alles ja schon und mich würde auch interessieren, was es damit auf sich hat. Vermutlich hängt alles miteinander zusammen und vermutlich erfühlt sie das Gesicht ihres Vaters unter dem Schnee, doch nun ja. Auch hier lässt du wieder einmal in einem kurzen Absatz außerordentlich gute Beschreibungen einfließen.
Ein abgedrehter Vater und eine völlig durchgeknallte Mutter. Eine schrecklich nette Familie also. Das nun auch noch die eigene Mutter die Tochter erfrieren lassen will grenzt schon an Wahnsinn. Aber ich denke darauf zielt die Story eigentlich auch ab. Mit Liebe hat das nichts mehr zu tun. Allerdings frage ich mich mittlerweile, wie man auf solch einen kranken Scheiß kommt. Was mich auch interessieren würde... warum kann man so etwas dermaßen gut beschreiben?
Szenenwechsel, Traum. Tja und nun ist es amtlich. Die Magd ist tot. War eigentlich abzusehen, doch ich kam tatsächlich vor kurzem erst drauf. Und zwar genau gesagt nach dem Badewannengespräch. In sofern eine kleine gelungene Überraschung.
Dann kommt wieder ein Szenenwechsel. Die Tochter und die Magd landen tatsächlich im Bett und so hatte ich das in etwa auch erwartet. Die Beschreibungen sind wieder mal sehr detailliert, auch hierfür wieder mein Kompliment. Einzige Sache die wie immer stört, sind diese mistigen Käfer. Schade drum,. Denn so gibt es vorerst keinen Soft-Porno. :(
Was ich dann allerdings nicht verstehen kann, ist warum die Tochter immer noch so fürsorglich gegenüber des Hausdrachen ist. Bei dem, was ihr die eigenen Eltern angetan haben, hätte ich die doch elendig... lassen. Das macht das ganze ein wenig unglaubwürdig. Zumal ich mir in einer solchen Situation mehr Hass gewünscht hätte... wenn wir hier schon bei einer bösen Geschichte sind, dann aber richtig.
Kommen wir zum Ende...:
Das ist in Worte schwer zu fassen. Es reicht von Kurios, bis hin zu übertrieben aber auch aus der Sicht eines Horrorliebhabers geil. Die Wendung kommt für meinen Geschmack dennoch viel zu schnell und viel zu plump daher, als dass sie mich vollends überzeugt. Hast es so schön und langsam aufgebaut, dass das Ende doch etwas erzwungen und zu schnell herbeigeführt wirkt.
Alles in allem muss ich nun entscheiden... dazu später mehr.
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Eine sehr amüsante Stelle, die mir gefallen und mich sofort an Ajnif erinnert hat. Ihr würde ich (Ich hoffe sie liest dies hier nicht) eine solche Situation auch zutrauen. :)
Willst du etwa gerade behaupten, dass ich nicht in der Lage wäre einen Käfer zu zerquetschen?? :eek:
Lord Regonas
10.10.2016, 20:55
Willst du etwa gerade behaupten, dass ich nicht in der Lage wäre einen Käfer zu zerquetschen?? :eek:
Du bist ja nicht einmal in der Lage, richtig zu zitieren:o
Du bist ja nicht einmal in der Lage, richtig zu zitieren:o
Ich darf das! Ich war schließlich den ganzen Tag malochen und habe erst seit einer Stunde frei. :o
Stille Nacht von Eddie
Wie versprochen, nehme ich mir dieses Jahr doch etwas Zeit zum Kommentieren (Hat ja auch nur den Vorteil, dass ich das mit dem Kommentieren dann auch irgendwann einmal kann).
Soviel gibts da eigentlich nicht zu können. Ich zum Beispiel schreib da einfach nur auf, was ich mir so zu der Geschichte denke, was mir gut und nicht so gut gefallen hat, gebe hier und da noch ein paar Verbesserungsvorschläge, wenn ich denn was zu verbessern habe, und mache gelegentlich einen auf Rechtschreibnazi. Also, wenn ich denn mal was kommentiere.
Ich muss ehrlich sagen, dass mich bereits der erste Satz in deiner Story kurz einen Moment geschockt hat :D. Die Geschichte hast du damals ja für mich geschrieben und ich fühlte mich kurzweilig selber angesprochen, bis ich dann den Mut hatte weiterzulesen.
Oh.:eek:
Das wollte ich damit natürlich nicht erreichen. Ich dachte mir halt, da es in vielen von deinen Geschichten recht anzügliche Szenen gab, starte ich auch mal mit etwas, das in so eine Richtung geht. Ich wollte eben, da der Rest der "Geschichte" ja eher ziemlich unaufgeregt ist, zumindest am Anfang so ein kleines Knallerelement einbauen. Gut, da bin ich wahrscheinlich etwas übers Ziel hinaus geschossen.:D
Aber das du trotzdem den Mut hattest weiterzulesen, freut mich dann natürlich umso mehr.:gratz
Die Idee, die hinter der Geschichte steckt, finde ich wirklich gut.
Das beruhigt mich ungemein.:)
Ich war mir wirklich nicht sicher, ob dir so etwas überhaupt gefallen könnte, weil ja im Prinzip fast alles, was du hier bisher so veröffentlicht hast, in eine total andere Richtung ging. Aber aus Mangel an Zeit und Alternativideen und Kreativität konnte ich dann leider nur noch das hier abliefern...
Das jemand wie Valentino, der an einem normalen Tag nichts anderes zu tun hat, als andere Menschen zu erniedrigen, Frauen zu beleidigen usw. auch einmal im Jahr einen Tag hat, wo er einmal ganz anders sein kann, finde ich wirklich gut. Denn ich denke, dass dem oft so ist. Menschen die nach außen einfach nur, den Macho oder den gemeinen Kerl raus hängen lassen, brauchen auch einfach mal Zeit für Ruhe und innere Einkehr.
Gut, das im Speziellen, ja. Aber es ging hier dann auch einfach darum, dass es Menschen gibt, die sich nach außen hin nicht so geben, wie sie vielleicht wirklich sind, oder sein wollen. Ob das jetzt wirklich oft so ist, weiß ich nicht. Kann aber durchaus gut sein. Valentino hab ich halt deshalb gewählt, weil man mit ihm da einen sehr deutlichen Kontrast aufbauen kann. So vom Macho zum unzufriedenen, Liebe und Besinnlichkeit suchenden ... äh ... nicht mehr Macho.
Das er sein Image trotzdem versucht aufrecht zu erhalten, ist wohl auch nur allzu verständlich.
Also, wenn ich meine eigene Geschichte da richtig verstehe (es gab in der Vergangenheit durchaus schon Fälle, wo das nicht immer ganz klar war:D), dann versucht er das gar nicht bewusst. Er verfällt da halt einfach wieder in dieses alltägliche Muster, dass er sich über die ganzen Jahre hinweg angewöhnt hat. Menschen sind halt Gewohnheitstiere und was man sich einmal in beinahe minutiöser Kleinarbeit über einen längeren Zeitraum angewöhnt hat, das wird man dann auch nichtmehr so schnell los. Zumindest nicht durch einmal in die Kirche gehen.:D
Man würde ihn ja in einem völlig anderem Licht sehen, wenn man wüsste, was er am Weihnachtsabend für ein Ritual hat. Und das Valentino dabei sogar Gefühl zeigt, macht ihn einfach nur menschlich.
Das war mir an der Stelle auch wichtig. Er sollte halt nicht mehr nur dieser oberflächliche Machotyp sein, für den ihn jeder hält. Ich war mir da aber nicht sicher, ob ich es nicht vielleicht ein bisschen übertrieben habe mit den Gefühlen. Scheint sich ja aber noch grade so ausgegangen zu sein.:D
In jedem Fall eine gelungene Kurzgeschichte, einfach, weil das was du geschrieben hast so in das alltägliche Leben von fielen passt. Wie viele Menschen es gibt, die sich verstellen, die in solchen Momenten dann einfach in sich kehren, aber darauf achten, dass das von ihnen gehegte Image dadurch nicht zerstört wird.
In jedem Fall ein großes Danke für diese Wichtelgeschichte :gratz
Wie gesagt, ich freue mich wirklich sehr, dass sie dir gefallen hat. Vor allem, weil ich im Grunde überhaupt nicht einschätzen konnte, wie du das jetzt aufnimmst. Auch mit dem Kirchenthema war ich mir sehr unschlüssig, ob das jetzt passt, oder nicht. Aber letztlich hatte ich halt aus Mangel an Alternativszenarien kaum eine Wahl.
Vielen Dank für den netten Kommentar.:gratz
Unabhängig, was die anderen da jetzt so schreiben (bei Ewek hab ich schonmal reingelunzt und das sah nicht so prickelnd aus...) wird das definitiv der wichtigste Kommentar zu dieser Geschichte sein.:)
Stille Nacht von Eddie:
Bin Eifersüchtig und das wird sich negativ auf den Kommentar auswirken!
Tja gut, damit muss ich jetzt wohl umgehen können.
Kann man ausschreiben!
Nur bis zur 12!
Ich kann Valentino im Übrigen voll und ganz verstehen. So viel Geld für eine Frau auszugeben ist eine bodenlose Unverschämtheit. Da kann er es sich eigentlich auch einfacher machen und sich eine Freundin suchen. Die muss er nicht bezahlen und hat jeden Tag Spaß. Also Spaß beiseite...
Inhaltlich erst einmal vollkommen in Ordnung und durchaus amüsant.
:)
Dass er dann angeblich gegenüber der Standwache dermaßen viel Macht haben soll, kommt mir etwas übertrieben vor. Sie hätten ihm eine gehörige Tracht Prügel verpassen sollen und so wäre es wohl auch im realen leben passiert. Doch ich nehme an, es ist der Story dienlich, also drücke ich einmal ein Auge zu.
Gut, da geb ich dir Recht.
Bitte was?
Ja, ich wusste jetzt leider auch nicht, wie ich den Gesang an der Stelle besser umsetzten soll. Einfach nur "Ruh" war halt auch irgendwie unpassend. Das das aber wörtliche Rede ist, hab ich ja im Prinzip nen Freifahrtschein.:D
Die Kirche, die es in Wahrheit gar nicht gibt, hast du klasse darstellt.
Danke. Ich hab mir da jetzt einfach mal die Freiheit genommen und ne Kirche erfunden. Ist ja eh unlogisch, dass es in so einer wichtigen Stadt wie Khorinis keine Gotteshäuser der drei wichtigsten Glaubensrichtungen des Königreichs gibt. Gut, es gibt den Adanos-Gebetsplatz, aber das ist im Winter ja auch doof.:D
Die Beschreibungen können sich echt sehen lassen und gefallen mir sehr gut. Dass du da dann einfach so eine Kirche in die Stadt mit einbaust, ist dann auch noch gerade so verträglich. Natürlich drängt sich dem Leser an dieser Stelle nur eine Frage auf. Was er da nämlich zu suchen hat. Das verleiht dem ganzen noch eine nicht geringe Portion Spannung. Soweit so gut.
Immerhin. Dass das Ganze jetzt wirklich ein bisschen spannend ist, hätte ich nicht erwartet.:)
Als du dann die oben gestellte Frage beantwortest, bin ich ein wenig überrascht. Die Story bekommt eine nur all zu ernste Wendung und die gefällt mir. Es ist schön, mal einen Blick in Valentinos Innerstes zu bekommen und zu sehen, was für ein Mensch er ist. Außerdem hat es mich schon immer interessiert, was für ein Mensch hinter solchen Taten in Wirklichkeit steckt.
Ob das halt wirklich so ist, darüber kann man ja diskutieren. Es ist halt eine mögliche Darstellung für Valentinos Gefühlswelt. Dass irgendwas mit ihm nicht stimmt, ist ja eigentlich klar. Die Frage ist halt, was das dann ist.
Kann man ausschreiben!
Ausnahmsweise.
Das Ende wirkt dann leider doch enttäuschend. Hätte ich gerade da ein spektakuläres Ende erwartet mit einem Sinneswandel oder einen Pfaffen, der ihn erleuchtet und dann so etwas.
Naja, das wäre dann wieder allzu kitschig. Und das hätte auch gar nicht gepasst, weil Valentino eigentlich gar nicht in der Position ist, irgendetwas an seinem Verhalten zu verändern. Er sucht zwar nach Möglichkeiten, aber er kriegt es halt nicht auf die Reihe. Denn, wie du schon selbst erkannt hast:
Er macht einfach so weiter wie bisher.
Manchmal (vielleicht sogar öfter als man denken mag) ist das halt einfach so. Auch wenn es vielleicht nicht ganz so zu der sinnlichen und hoffnungsvollen Weihnachtsatmosphäre passt.
Auch hättest du das Ende offen lassen können, um die Spekulationen des Lesers anzuregen. Mit seiner letzten Entscheidung machst du das leider ein wenig kaputt.
Das hätte ich machen können, wenn ich wollte, dass das ganze eventuell gut für Valentino ausgeht. Das war aber nicht das Ziel. Ich wollte halt wirklich explizit darstellen, dass man, obwohl man vielleicht einen Antrieb dazu hat, irgendetwas zu verändern, es manchmal nicht schafft, das auch umzusetzen, weil man in seinen Angewohnheiten und Marotten festhängt.
Solide!
Danke für den Kommentar und das Auffinden der ausgeschriebenen Zahlen.:)
Ich finde, dass man dem Kommentar deine Eifersucht gar nicht angesehen hat.:gratz
Stille Nacht
von Eddie
Das wahrscheinlich einzige Mal, dass ein echtes Weihnachtslied fast unverändert in einer Story angestimmt wurde. :D
Das ist durchaus möglich. Zumindest fällt mir spontan grade auch keine andere Story ein.:D
Eddie verlässt sich auf ein für ihn typsiches Szenario: Mann, der Sex mit einer Frau hatte, verfällt in teils schwermüige Gedanken über sein Leben.
Ist das tatsächlich ein typisches Szenario für mich?:D
Es gab sowas ähnliches ja bei DBL, aber ob ich das sonst mal irgendwann nochmal verwendet hab, weiß ich grade nicht.:D
Dieses Mal ist es Valentino und das auch noch während des heiligen Abendes! Die Besinnlichkeit kommt wirklich rüber und man bekommt richtig das Gefühl, dass Heiligabend etwas Besonderes ist. Dass an diesem Abend sogar Valentino sentimental wird und über eine Veränderung seines Lebenswandels nachdenkt... Von dem Ende war ich damals ein wenig enttäuscht, weil Valentino dann doch wieder nur der unverbesserliche Sünder ist und sich gleich nach der nächsten Frau umguckt, als ich die Geschichte gerade noch mal gelesen habe, kam mir aber ein ganz anderer Gedanke: In so einer Stimmung wie er da gerade ist, könnte es ja sogar sein, dass er sich mit der Frau ein wenig ernsthafter unterhält und sie nicht nur versucht in die Kiste zu bekommen, sich vielleicht endlich mal das Ziel setzt, dauerhaft mit einer Frau zusammen zu sein, weil er ihr seine sentimentale Seite schon längst gezeigt hat und nicht mehr fürchten muss, dass sie sie entdeckt. Ist natürlich fraglich, ob eine Frau mit Valentino in der Stadt leben will, in der er gefühlt jede Frau schon verführt hat, aber ich möchte mir diese romantische Lesart mal lieber nicht schon selbst ausreden. :D Ich weiß jedenfalls nicht, ob es beabsichtigt ist, dass das Ende so offen und ambivalent lesbar ist, da hättest du jedenfalls ruhig noch eine halbe Zeile deutlicher werden können.
Der Kommentar von Coragon, dass er die Brünette da hinten zum ersten Mal gesehen hat, sollte darauf hinweisen, dass Valentino sich halt einfach wieder irgendeine sucht. Vielleicht hätte man das aber auch deutlicher ausführen können. Ich dachte halt, dass es so genügt.
Aber dein Gedankenansatz gefällt mir auch. Dafür hätte man das Ende aber anders gestalten müssen. Viel offener eigentlich, sodass beim Leser dann wirklich auch explizit die Vermutung entsteht, dass Valentino sich eventuell tatsächlich ändern könnte. Beabsichtigt war das also nicht, und ich werde das jetzt auch nichtmehr mit reinnehmen. Das wollte ich ja damit auch nicht erreichen, wie ich oben bei den Kommentaren ausgeführt hatte.
Ajnif wolltest du damit ja vielleicht zeigen, dass selbst die rüpelhaftesten Männer auch ihre weichen Seiten haben, für den Fall, dass sie das beim Zusammenleben mit Regonas mal vergessen sollte. :grinundwe
Ehm...ja, genau das wollte ich damit bezwecken.:D
Nein, im Ernst. Ich hab das ja bei Ajnifs Kommentar schon geschrieben: Es geht ja gar nicht so sehr um das rüpelhafte, sondern grundsätzlich darum, dass es halt Menschen gibt, die sich verstellen und dann halt auch nicht mehr aus ihrer Haut können. Ich hätte mir genauso gut Cassia greifen können, die heimlich mit ihren Puppen ein Kaffeekränzchen veranstaltet. Das ist mir damals nur leider nicht eingefallen.:D
Was unterm Strich jedenfalls bleibt, ist eine wahrhaft weihnachtliche Geschichte, die einem ein schönes Gefühl hinterlässt. :)
Das ist natürlich schön, dass du das so siehst.:gratz
Das ist jetzt auch so eine Reaktion, mit der ich gar nicht unbedingt gerechnet hätte.:D
Auch dir vielen herzlichen Dank für den Kommentar.:gratz
Was ich mit "Stille Nacht" von Eddie anfangen soll, weiß ich nicht genau. Die Geschichte ist gut erzählt, aber ich sehe nicht ganz, was sie mir sagen will. Dass Valentino doch gar kein so schlimmer Mensch sondern im Innern gut ist, obwohl er sich zu allen, vor allem Frauen, wie ein Ekel benimmt, da er ja immerhin von Musik total gerührt wird?
Das macht ihn musikalisch, aber das ist ja leider keine moralische Qualität.
Naja, es ging jetzt nun wirklich nicht darum, ihn als musikalischen Menschen darzstellen. Also hab ich meinen Job mal genau nicht erfüllt.
Valentino bleibt eben doch ein absolutes Ekel, daran ändert ein bisschen rührselige Weihnachtsstimmung auch nichts. Es ist ja nicht so, dass er Reue empfindet. Es wird zwar von "emotionalem Ballast" gesprochen, aber ohne dass dabei dargelegt würde, was das genau meint.
Gut, das hätte ich tatsächlich noch näher ausführen können.
Von Mitgefühl und schlechtem Gewissen wird da jedenfalls nichts gesagt.
Wir erhalten also keine sonderlich neue Perspektive auf Valentino: Seine Rührung durch die Musik ist nicht weniger egozentrisch als alles andre an ihm.
Ich verstehe leider nicht so richtig, wieso Rührung durch Musik egozentrisch ist.:(
Ich würde daher nicht einmal sagen, dass hier eine temporäre Besserung vorliegt.
Daher wirkt die Handlung der Geschichte auf mich recht witzlos, und für den Wettbewerb kommt sie weder an alis noch an Regonas' Geschichte heran.
Gut, damit muss ich dann wohl leben. Es ist schade, dass ich bei dir damit nicht die Wirkung erzielen konnte, die ich bezwecken wollte. Nämlich leider fast alles, von dem du gesagt hast, dass du es in der Geschichte nicht siehst. Aber ich denke zumindest, das ich halbwegs verstanden habe, warum ich das nicht konnte. Vielleicht kriege ich es ja das nächste Mal besser hin.:)
Trotzdem danke für die Kritik, auch wenn ich jetzt ein bisschen enttäuscht bin, dass die Freude über die vorherigen drei Kommentare ein bisschen abeflaut ist.
Kommentare zu willkürlich ausgewähhlten Artikel aus der Goth'schen Zeitung von Lord Regonas
Lehren der Götter Band I
1. Was hat das in einer Zeitung zu suchen?:dnuhr:
Und möget er nicht verstehen, verzweifelt nicht an den Worten der Priester, ihr Tun ist gerecht und Weise.
möget ihr nicht verstehen
weise
auf dass du es weiter geben kannst
weitergeben
Zum Inhalt:
Was ist das für eine Zeitung, wenn sie die Lehren aller Götter verbreitet? Wo ist das denn möglich?
Und noch viel seltsamer: Was sind denn das für Lehren? Warum ist Adanos so ein kapitalistischer Schmock und warum kümmert es Beliar, ob man gegen Innos' Lehre verstößt?
Insgesamt: K1 guter Priestertext den ich empfehle. Etwaige Theorien werden auch nicht mit ihrem theologischen Unterbau präsentiert, also etwas ärmlicher Text und erst recht ein ärmlicher Band.
Lehren der Götter Band II
Bisschen besser, aber immer noch etwas kurz. Und immer noch etwas stumpf. Und auch nicht so mit Bildungssprech versehen und hochtrabend, wie du es wohl vermitteln willst.
Insgesamt nicht die besten Werke deiner Karriere:o
Oblomow Ende.
Lord Regonas
12.10.2016, 21:34
Kommentare zu willkürlich ausgewähhlten Artikel aus der Goth'schen Zeitung von Lord Regonas
Lehren der Götter Band I
1. Was hat das in einer Zeitung zu suchen?:dnuhr:
Dies sind Schriften, die man so in der Gothic-Reihe Ingame finden kann und ich denke, dass sie hier ins Forum gehören. Wenn dazu ein seperater Thread eröffnet werden soll, dann kann ich das gerne machen, doch müsste dann ein Mod die entsprechenden Post`s kopieren.
Zum Inhalt:
Was ist das für eine Zeitung, wenn sie die Lehren aller Götter verbreitet? Wo ist das denn möglich?
In der Goth`schen:p
Und noch viel seltsamer: Was sind denn das für Lehren? Warum ist Adanos so ein kapitalistischer Schmock und warum kümmert es Beliar, ob man gegen Innos' Lehre verstößt?
Weil es so in den Büchern Ingame steht, also stell dat net in Frage:o
Insgesamt: K1 guter Priestertext den ich empfehle. Etwaige Theorien werden auch nicht mit ihrem theologischen Unterbau präsentiert, also etwas ärmlicher Text und erst recht ein ärmlicher Band.
Lehren der Götter Band II
Bisschen besser, aber immer noch etwas kurz. Und immer noch etwas stumpf. Und auch nicht so mit Bildungssprech versehen und hochtrabend, wie du es wohl vermitteln willst.
Insgesamt nicht die besten Werke deiner Karriere:o
Sind ja auch nicht meine Werke. Ich bin nur der "Publisher"
Oblomow Ende.
Da muss wohl eine Entscheidung her. Umfrage?
Da hast du mich jetzt aber drangekriegt, müsste wohl mal wieder Gothic spielen, allerdings find ichs auch jetzt etwas unpassend Schriftstücke aus Gothic reinzusetzen, das Forum ist ja explizit für Fanfiction da un wenn ich da nen post von jemandem lese gehe ich auch davon aus, dass der sein eigenes Werk ist.
Für das was du denkst ist halt der Almanach da, wo das aber auch enthalten ist, wie ich feststellen konnte: http://almanach.worldofgothic.de/wiki/Lehren_der_G%C3%B6tter
Aber ganz davon abgesehen: Das müsste kein Mod verschieben, man könnte als User auch einfach die Posts löschen und in einem neuen Thread neu reinposten.
Lord Regonas
13.10.2016, 01:01
Da hast du mich jetzt aber drangekriegt, müsste wohl mal wieder Gothic spielen, allerdings find ichs auch jetzt etwas unpassend Schriftstücke aus Gothic reinzusetzen, das Forum ist ja explizit für Fanfiction da un wenn ich da nen post von jemandem lese gehe ich auch davon aus, dass der sein eigenes Werk ist.
Für das was du denkst ist halt der Almanach da, wo das aber auch enthalten ist, wie ich feststellen konnte: http://almanach.worldofgothic.de/wiki/Lehren_der_G%C3%B6tter
Oha, das wusste selbst ich nicht§wall
Aber ganz davon abgesehen: Das müsste kein Mod verschieben, man könnte als User auch einfach die Posts löschen und in einem neuen Thread neu reinposten.
Stimmt:gratz
Sir Ewek Emelot
13.10.2016, 05:48
Lord Regonas könnte das ja zum Anlass nehmen, ein Interview mit einem führenden Mitglied der Beliarkirche zu veröffentlichen, der mit diesen Zitaten, nach denen die Götter ja immerhin nicht untereinander befeindet sind, theologisch begründet, wieso man die Suchenden in der khorinischen Bevölkerung akzeptieren sollte, statt sie zu diskriminieren.
Lord Regonas
13.10.2016, 20:06
Lord Regonas könnte das ja zum Anlass nehmen, ein Interview mit einem führenden Mitglied der Beliarkirche zu veröffentlichen, der mit diesen Zitaten, nach denen die Götter ja immerhin nicht untereinander befeindet sind, theologisch begründet, wieso man die Suchenden in der khorinischen Bevölkerung akzeptieren sollte, statt sie zu diskriminieren.
Ich glaube dies wäre kein sonderlich interessantes Thema für eine Story:rolleyes:
Oblomow mit seinen Geschichten vom Nichts:
Frühlingsbeginn:
Eine wunderbare Geschichte, die mir wirklich sehr gefallen hat. Ich hatte ja erwartet, dass sie sich ausschließlich mit dem Thema des Frühlings beschäftigt, doch dass du Onar dort so geschickt und vor allem auch noch passend einsetzt ist genial.
Absolut großartig.
Das alte Spiel:
Eine Geschichte, die ich nicht ganz verstehe. Handelt sie doch von der Nachkriegszeit auf Khorinis und beschreibt das Leben Borkas. Warum er jedoch das Weib ablehnt, will sich mir nicht ganz eröffnen. Gerade in einer solchen Situation sollte man doch nehmen was man kriegt. Nichts desto trotz hast du es geschafft, mit dieser kurzen Textlänge eine unglaubliche große Situation darzustellen. Das allein beeindruckt mich und vielleicht magst du mich ja aufklären, warum er sie abgelehnt hat.
Sir Ewek Emelot
13.10.2016, 23:07
Ich glaube dies wäre kein sonderlich interessantes Thema für eine Story:rolleyes:
Es wäre jedenfalls sehr viel interessanter, als Texte aus dem Spiel eins zu eins zu kopieren.
Lord Regonas
13.10.2016, 23:52
Es wäre jedenfalls sehr viel interessanter, als Texte aus dem Spiel eins zu eins zu kopieren.
Worauf begründest du deine Behauptung?:dnuhr:
Sir Ewek Emelot
14.10.2016, 00:43
Worauf begründest du deine Behauptung?:dnuhr:
Wieso hast Du eigentlich so eine feindselige Haltung mir gegenüber und stellst Dich hier jetzt so blöd? Es ist ziemlich offensichtlich, dass so ziemlich alles interessanter wäre, als Texte aus dem Spiel, die wir alle kennen, eins zu eins zu kopieren. Ich kann nämlich auch fragen: Worauf gründest Du die Behauptung, dass das interessant wäre? Immerhin beinhaltet das bloße Kopieren nicht einmal irgendeine kreative Eigenleistung. Ich habe lediglich eine Möglichkeit aufgezeigt, wie Du um diese bloßen Zitate herum einen Kontext schaffen kannst, durch den sie sinnvoller Weise in einer Zeitung auftauchen könnten und zugleich auch aus einer anderen Perspektive behandelt werden könnten, als das im Spiel selbst stattfindet. Es wäre also ein kreativer Umgang mit den Zitaten. Wieso Du das so direkt ablehnst, übrigens auch ohne Begründung, finde ich völlig unverständlich. Wenn Du Dich aber unbedingt blöd stellen und auf sinnlose Konfrontation machen willst, kann ich es auch so sagen: Wie diese Texte so für sich eins zu eins aus den Spielen übernommen wurden, haben sie gar keine Daseinsberechtigung. Es ist absolut sinnlos. Es ist absolut unkreativ. Du hättest Dir die Posts ebensogut sparen können, und dabei wäre rein gar nichts für das Forum verloren. Es war reine Zeitverschwendung, und eine ebensolche ist es, diese Posts zu lesen. Wir kennen diese Texte schließlich schon. Hier wird nichts zu ihnen hinzugefügt.
Lord Regonas
14.10.2016, 01:22
Wieso hast Du eigentlich so eine feindselige Haltung mir gegenüber und stellst Dich hier jetzt so blöd? Diese feindselige Haltung dir gegenüber ist ganz allein dein Empfinden und entspricht nicht der Tatsache. Es ist ziemlich offensichtlich, dass so ziemlich alles interessanter wäre, als Texte aus dem Spiel, die wir alle kennen, eins zu eins zu kopieren. Ich kann nämlich auch fragen: Worauf gründest Du die Behauptung, dass das interessant wäre? Das habe ich nie behauptet. Immerhin beinhaltet das bloße Kopieren nicht einmal irgendeine kreative Eigenleistung. Ich habe lediglich eine Möglichkeit aufgezeigt, wie Du um diese bloßen Zitate herum einen Kontext schaffen kannst, durch den sie sinnvoller Weise in einer Zeitung auftauchen könnten und zugleich auch aus einer anderen Perspektive behandelt werden könnten, als das im Spiel selbst stattfindet. Nun anstatt dies vorzuschlagen könntest du das auch selbst in die Hand nehmen, wenn es dich danach begehrt. Es wäre also ein kreativer Umgang mit den Zitaten. Was ich auch gar nicht abstreite, doch für mich ist es definitiv uninteressant. Wieso Du das so direkt ablehnst, übrigens auch ohne Begründung, finde ich völlig unverständlich. Wenn Du Dich aber unbedingt blöd stellen und auf sinnlose Konfrontation machen willst, kann ich es auch so sagen: Wie diese Texte so für sich eins zu eins aus den Spielen übernommen wurden, haben sie gar keine Daseinsberechtigung. Weil du das vorschreibst? Es ist absolut sinnlos. Es ist absolut unkreativ. Du hättest Dir die Posts ebensogut sparen können, und dabei wäre rein gar nichts für das Forum verloren. Es war reine Zeitverschwendung, und eine ebensolche ist es, diese Posts zu lesen. Wir kennen diese Texte schließlich schon. Hier wird nichts zu ihnen hinzugefügt. Nun es ist beachtlich, dass du all die Texte noch kennst, doch ich bin mir sicher, dass sie der Großteil bereits wieder vergessen hat, auch wenn sie im Almanach hinterlegt sind.
Die Frage ist doch, warum du diese feindselige Haltung mir gegenüber hast? Nach Oblomows Post habe ich diese Dinge längst eingesehen und gelöscht. Dennoch bist du weiterhin auf Angriff getrimmt.
Sir Ewek Emelot
14.10.2016, 08:52
Die Frage ist doch, warum du diese feindselige Haltung mir gegenüber hast? Nach Oblomows Post habe ich diese Dinge längst eingesehen und gelöscht. Dennoch bist du weiterhin auf Angriff getrimmt.
Ich bin immerhin respektvoll genug, kohärente, zusammenhängende Posts zu erwidern, die Deine Äußerung ernst zu nehmen versuchen, was aber bei einer Äußerung wie
Worauf begründest du deine Behauptung?:dnuhr:
in diesem Zusammenhang sehr schwierig ist. (Meine erste gedanklich Reaktion darauf war: "Will der mich eigentlich verarschen?") Wenn Du dann im Anschluss schreibst, dass Du doch angeblich gar nicht behauptet hättest, eins zu eins Kopien seien interessant, dann folgt daraus für mich, dass eine Unterhaltung mit Dir schlicht zu nichts führen kann. Immerhin hast Du ja in dem Zitat oben abgewiesen, dass mein Vorschlag ein interessanterer Umgang mit den kopierten Texten ist, als Du es angestellt hattest, was im umkehrschluss sehr wohl behauptet, dass Dein Umgang mit den Texten interessant ist. Im Übrigen kann man auch jedem Menschen, der etwas postet, unterstellen, dass er dasjenige, was er postet, für irgendwie interessant hält, weil er es postet. Sonst täte er es nicht.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was Du mit Deiner von vorne herein ablehnenden Art mir gegenüber ausdrücken wolltest, insbesondere wenn man auch z.B. den Gebrauch des :rolleyes: in Betracht zieht. Ich sehe nicht, wie ich anders denn als Feindseligkeit begreifen soll.
Lord Regonas
14.10.2016, 09:25
Ich bin immerhin respektvoll genug, kohärente, zusammenhängende Posts zu erwidern, die Deine Äußerung ernst zu nehmen versuchen, was aber bei einer Äußerung wie in diesem Zusammenhang sehr schwierig ist. Das mag ich in dem Moment nicht so aufgefasst haben. (Meine erste gedanklich Reaktion darauf war: "Will der mich eigentlich verarschen?") Wenn Du dann im Anschluss schreibst, dass Du doch angeblich gar nicht behauptet hättest, eins zu eins Kopien seien interessant, dann folgt daraus für mich, dass eine Unterhaltung mit Dir schlicht zu nichts führen kann. Immerhin hast Du ja in dem Zitat oben abgewiesen, dass mein Vorschlag ein interessanterer Umgang mit den kopierten Texten ist, als Du es angestellt hattest, was im umkehrschluss sehr wohl behauptet, dass Dein Umgang mit den Texten interessant ist. Noch einmal: Das von dir vorgeschlagene Thema ist für mich absolut uninteressant. Nicht, weil ich damit impliziere, dass andere Dinge interessanter wären. Es ist ein Thema das mich ganz persönlich einfach nicht interessiert. Im Übrigen kann man auch jedem Menschen, der etwas postet, unterstellen, dass er dasjenige, was er postet, für irgendwie interessant hält, weil er es postet. Sonst täte er es nicht. Ja aber du weisst doch wie das mit diesen Unterstellungen immer ist...
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was Du mit Deiner von vorne herein ablehnenden Art mir gegenüber ausdrücken wolltest, insbesondere wenn man auch z.B. den Gebrauch des :rolleyes: in Betracht zieht. Ich sehe nicht, wie ich anders denn als Feindseligkeit begreifen soll.
Dieses Symbol mag vieles ausdrücken, doch keine Feindseligkeit.
Sir Ewek Emelot
14.10.2016, 09:59
Noch einmal: Das von dir vorgeschlagene Thema ist für mich absolut uninteressant. Nicht, weil ich damit impliziere, dass andere Dinge interessanter wären. Es ist ein Thema das mich ganz persönlich einfach nicht interessiert.
Es besteht ein Unterschied zwischen: "Mich interessiert das Thema nicht" und "das ist ein uninteressantes Thema:rolleyes:"
Das Emoticon drückt aus, dass es wohl ziemlich dumm von mir war, das überhaupt vorzuschlagen und dass meine Äußerung nervig sei. Ist schon irgendwie feindselig, wenn man bedenkt, dass es da gar keine Provokation meinerseits gegeben hat.
John Irenicus
14.10.2016, 10:10
Ich finde, Ewek sollte so ein Interview mit einem führenden Mitglied der Beliarkirche schreiben.
Lord Regonas
14.10.2016, 10:32
Es besteht ein Unterschied zwischen: "Mich interessiert das Thema nicht" und "das ist ein uninteressantes Thema:rolleyes:"
Da mein Satz mit einem...
Zitat:
Ich glaube...
..begann ist das vollkommen irrelevant. Es ist meine Meinung dazu, die ich vor ein paar Tagen vertreten habe, derzeit vertrete und wahrscheinlich auch noch in siebzig Jahren auf dem Sterbebett vertreten werde.
Das Emoticon drückt aus, dass es wohl ziemlich dumm von mir war, das überhaupt vorzuschlagen und dass meine Äußerung nervig sei. Ist schon irgendwie feindselig, wenn man bedenkt, dass es da gar keine Provokation meinerseits gegeben hat.
Nun das Emotico sagt so einiges aus. Darunter zum Beispiel auch, dass man kein Interesse an etwas hat.
Zitat von John Irenicus:
Ich finde, Ewek sollte so ein Interview mit einem führenden Mitglied der Beliarkirche schreiben.
Mein Reden.
John Irenicus
14.10.2016, 10:43
Mein Reden.
Da muss ich jetzt aber dazu sagen, dass ich mir deinen abkanzelnden Tonfall Ewek gegenüber bei diesem Vorschlag gerade nicht zu eigen machen wollte. :o
Sir Ewek Emelot
14.10.2016, 11:03
Nun das Emotico sagt so einiges aus. Darunter zum Beispiel auch, dass man kein Interesse an etwas hat.
Mein Reden.
Ey, wenn Du weiter mit Spitzfindigkeiten kommen willst, das kann ich auch: Das "ich glaube" bezieht sich hier auf eine allgemeine Aussage, nämlich dass mein Vorschlag nicht interessant sei. Es bezieht sich nicht auf eine subjektive Aussage, wie etwas dass es für Dich nicht interessant sei. Dass Du das, was Du sagst, glaubst, kann man sowieso annehmen, es ist damit eine Redundanz und bestenfalls ein stilistisches Mittel, ändert aber nichts an der Proposition und damit auch nichts an der Behauptung: Wonach was ich vorgeschlagen habe eben uninteressant sei. Die Reaktion dann auf meine Entgegnung ist demgegenüber sehr wohl äquivalent zu der Behauptung, dass das bloße Kopieren von Texten aus dem Spiel interessanter sei, als mein Vorschlag zu einer kreativen Einbettung dieser Texte, womit Deine späteren Äußerungen widersprüchlich sind.
Was ich bemerkenswert finde, ist, dass mein eigentlich konstruktiver Vorschlag, wie Du eben diese Texte schon irgendwie eins zu eins übernehmen kannst, aber dann darum herum einen Kontext schaffen kannst, durch den es zum einen interessant wird und zum andern auch Sinn im Zeitungs-Thread ergibt, von Dir einfach so abgewatscht wird, als hätte ich da eine bloß provokative Dummheit von mir gegeben. Und das ist dann auch der Grund, wieso ich darauf etwas angepisst reagiere.
Da muss ich jetzt aber dazu sagen, dass ich mir deinen abkanzelnden Tonfall Ewek gegenüber bei diesem Vorschlag gerade nicht zu eigen machen wollte. :o
Ich habe das auch nicht so aufgefasst.
Lord Regonas
14.10.2016, 11:20
Ey, wenn Du weiter mit Spitzfindigkeiten kommen willst, das kann ich auch: Das "ich glaube" bezieht sich hier auf eine allgemeine Aussage, nämlich dass mein Vorschlag nicht interessant sei. Es bezieht sich nicht auf eine subjektive Aussage, wie etwas dass es für Dich nicht interessant sei. Dass Du das, was Du sagst, glaubst, kann man sowieso annehmen, es ist damit eine Redundanz und bestenfalls ein stilistisches Mittel, ändert aber nichts an der Proposition und damit auch nichts an der Behauptung: Wonach was ich vorgeschlagen habe eben uninteressant sei. Die Reaktion dann auf meine Entgegnung ist demgegenüber sehr wohl äquivalent zu der Behauptung, dass das bloße Kopieren von Texten aus dem Spiel interessanter sei, als mein Vorschlag zu einer kreativen Einbettung dieser Texte, womit Deine späteren Äußerungen widersprüchlich sind. Willst du mir jetzt erzählen worauf sich meine eigenen Worte beziehen?
Was ich bemerkenswert finde, ist, dass mein eigentlich konstruktiver Vorschlag, wie Du eben diese Texte schon irgendwie eins zu eins übernehmen kannst, aber dann darum herum einen Kontext schaffen kannst, durch den es zum einen interessant wird und zum andern auch Sinn im Zeitungs-Thread ergibt, von Dir einfach so abgewatscht wird, als hätte ich da eine bloß provokative Dummheit von mir gegeben. Und das ist dann auch der Grund, wieso ich darauf etwas angepisst reagiere.
Noch einmal: Weil ich nach Nach Oblomows Post diese Dinge längst eingesehen und gelöscht habe.
Ich habe entsprechende Einträge gelöscht, somit erübrigt sich jegliche Diskussion über eine eventuelle Überarbeitung des Inhalts für mich.
Also ganz stupide. Was willst du noch von mir?
Jünger des Xardas
15.10.2016, 14:07
Ich finde, ihr solltet euch einfach lieb haben :gratz
Ewek, mir gefällt dein Vorschlag ziemlich gut. Aber es ist ja auch nur das: Ein Vorschlag. Wenn Regonas darauf keine Lust hat, ist das halt so und dann muss er das ja auch nicht machen. Ich finde wie John, dass du doch selbst einen entsprechenden Post verfassen könntest. Die Goth'sche Zeitung ist ja nicht umsonst eine M-Story. Und ich denke, dieses Thema liegt dir auch viel mehr und entspricht eher deinem Stil (und insofern war der Vorschlag dann auch tatsächlich eher sinnlos, denn das ist doch mal echt ein Thema, das vor allem auf dich selbst zugeschnitten ist, während man sich bei so einem Vorschlag, sofern er ernst gemeint sein soll, doch eher fragen sollte, was wohl für den anderen eine passende Idee wäre; ich schlage ja auch einem Vegetarier kein Rezept für irgendein Fleischgericht vor). Und auch wenn Regonas seine Antwort anders hätte formulieren können und ich seine Reaktion auch nicht ganz glücklich finde, lese ich da jetzt keine spezielle Feindseligkeit dir gegenüber raus. Diese Art des Antwortens ist doch ganz einfach sein üblicher Stil. Wenn schon wäre er dann jedem hier gegenüber feindselig, was ich eigentlich nciht unterstellen würde :D
Ich glaube dies wäre kein sonderlich interessantes Thema für eine Story:rolleyes:
Oblomow mit seinen Geschichten vom Nichts:
Frühlingsbeginn:
Eine wunderbare Geschichte, die mir wirklich sehr gefallen hat. Ich hatte ja erwartet, dass sie sich ausschließlich mit dem Thema des Frühlings beschäftigt, doch dass du Onar dort so geschickt und vor allem auch noch passend einsetzt ist genial.
Absolut großartig.
Das alte Spiel:
Eine Geschichte, die ich nicht ganz verstehe. Handelt sie doch von der Nachkriegszeit auf Khorinis und beschreibt das Leben Borkas. Warum er jedoch das Weib ablehnt, will sich mir nicht ganz eröffnen. Gerade in einer solchen Situation sollte man doch nehmen was man kriegt. Nichts desto trotz hast du es geschafft, mit dieser kurzen Textlänge eine unglaubliche große Situation darzustellen. Das allein beeindruckt mich und vielleicht magst du mich ja aufklären, warum er sie abgelehnt hat.
Danke für den Kommentar:gratz
Allerdings liegst du beim alten Spiel daneben. Die Person, um die es geht, wird im Gegensatz zu Borka im Text nicht namentlich erwähnt:p
Aber warum er sie abgelehnt hat: So ein paar quasi ingame Gedanken waren so etwas wie Züge von Dominanz, nachdem ich vor einiger Zeit mal was zu SM-Fetischen von Managern gehört habe, die sich dann fesseln lassen etc.. und ich stellte mir mal vor, dass es für leichtere Züge dafür vor dem Krieg vermutlich eher Kunden gab als nun, wo alle buckeln müssen. Ob das jetzt rauszulesen ist, ist allerdings auch nicht wirklich so relevant: Zeigen wollte ich eigentlich nur eine 'Normalisierung' zumindest dieses Gewerbes (er kann ablehnen) und etwas der Ekelhaftigkeit des Handels mit Menschen herausstellen mit der aufgetretenen Denkweise.
Zur aufgekommenen Diskusussion halte ich es wie JüdeX, chillt maln bisschen.
John Irenicus
20.10.2016, 11:39
Aus den beiden übrigen Geschichten habe ich vor allem eines gelernt: Man kann mit jeder Frau beliebig Sex haben, sofern sie ein bestimmtes Alter bzw. Verfallsdatum nicht überschritten hat, ob sie nun (scheinbar!) Hausmädchen oder Druidin ist oder wie ein britischer Unternehmer heißt: Sie sind alle gleichermaßen fickbar, man kann sie trumpmäßig begrapschen und sie freuen sich darüber, und meistens beläuft sich ihre Funktion in der Geschichte auch darauf. Ich sollte mehr wie die Mädchen in den Geschichten sein, dann hätte ich wohl mehr Erfolg. Aber he, bin ich nicht sogar genau so? Cecil Rhodes kommt mir wie 'ne Karikatur von mir vor, als sie sagt: "Oh, Paladine, wie in meinen Büchern!" oder so. :(
Ich habe mich doch schon ein bisschen für das Hausmädchen entschuldigt und es tut mir leid. Will aber trotzdem in Anspruch nehmen, dass Melanie wenigstens sehr pro-aktiv vorgeht und nicht ausgesucht wird, sondern aussucht. Dass das jetzt natürlich trotzdem bzw. erst recht purer Männerfantasie entsprungen ist, den Schuh habe ich mir schon längst angezogen. §cry
(Im Übrigen gibt es bei sowas kein Verfallsdatum. :gratz)
und ich werde den Eindruck nicht los, dass auch eine gewisse Portion Graf von Sulden in dieser Story steckt. Es ist alles drin, von unheimlich-mysteriös über frivol bis hin zu einer (scheinbar!) "Alles war nur inszeniert"-mäßigen Auflösung (werden da nicht ganz am Ende spitze Eckzähne entblößt? :eek:) Die Auflösung a la Sulden gefällt mir natürlich am besten!
Habe das beim Schreiben natürlich auch gemerkt, dass die Gefahr besteht, dass das Ganze nun so ein "Graf von Sulden" in schlecht wird, und habe deshalb versucht, die Einflüsse zu begrenzen. Aber es ging nicht ganz! Dafür bin ich einfach ein zu großer Fan von Sulden. $§p4
Dass für mich nur diese beiden Geschichten als Sieger in Frage kommen, liegt auf der Hand! Vielfältiger und interaktiver und khorinischer ist MiMos Geschichte, überraschender und atmoshärisch packender ist Johns. Ich werde das jetzt mal auswürfeln.§ugly
Hoffentlich gibt das keine Irrfahrt. :scared:
Vielen lieben Dank dafür, liebe El Toro, dass du dich trotz deiner knappen Zeit und bestimmt viel wichtigeren und auch angenehmeren anstehenden Aufgaben durch diese Story gekämpft und dann auch noch einen (mit Blick auf den Wettbewerb übrigens mehr als ausreichenden) Kommentar verfasst hast. Das ist wirklich großartig! :gratz
Edit: Achja, ganz vergessen ...
Küken scheint ja schon lange dabei zu sein, aber ich kann mich nicht erinnern, unter diesem Namen mal gelesen zu haben. Vielleicht könnte mich wer aufklären, welche Stammkraft sich dahinter verbirgt?:gratz
Das ist der Mann, der einzelne Augenbrauen so schön hochziehen kann wie kein Zweiter, und selbst für dich im Grunde unerreichbar ist. :gratz
Hoffentlich gibt das keine Irrfahrt. :scared:
Sogar eine dreidimensionale symmetrische! Sofern sie unendlich oft würfelt...
Aus den beiden übrigen Geschichten habe ich vor allem eines gelernt: Man kann mit jeder Frau beliebig Sex haben, sofern sie ein bestimmtes Alter bzw. Verfallsdatum nicht überschritten hat, ob sie nun (scheinbar!) Hausmädchen oder Druidin ist oder wie ein britischer Unternehmer heißt: Sie sind alle gleichermaßen fickbar, man kann sie trumpmäßig begrapschen und sie freuen sich darüber, und meistens beläuft sich ihre Funktion in der Geschichte auch darauf. Ich sollte mehr wie die Mädchen in den Geschichten sein, dann hätte ich wohl mehr Erfolg. Aber he, bin ich nicht sogar genau so? Cecil Rhodes kommt mir wie 'ne Karikatur von mir vor, als sie sagt: "Oh, Paladine, wie in meinen Büchern!" oder so. :(
Ach wo. Die beiden Aktszenen bei mir sind nun wirklich mit einem Augenzwinkern zu verstehen. Ich dachte halt, dass die Leser überrascht sind und sich freuen, wenn sie ganz unerwartet solche Szenen finden. Bei der Druidin ist auch nicht umsonst der Münzwurf vorgeschaltet. Da braucht man halt vor allem Glück, damit so eine plumpe Anmache funktioniert! Ungünstig ist wohl wirklich, dass alle in der Geschichte aufgetretenen Frauen auch gefickt wurden, aber das ist nun mal das übliche Person bei Gothic als Grundlage. Außer den beiden Frauen hab ich ja nur Charaktere genommen, die es auch in den Spielen gab.
Freier ist der Leser in MiMos "Lord Andre im Auge des Sturms: Kaleidoskop des Schicksals von Khorinis", was ein bisschen gigantomanisch anmutet, aber gerade deshalb irgendwie ein spiezen Titel ist.Es freut mich gerade ganz besonders, dass dir der Titel gefällt! :D Ich bin mit dem nämlich auch ganz zufrieden, bislang hab ich aber nur skeptisches Feedback bekommen. :gratz
Ein bisschen Angst hatte ich vor der Umständlichkeit, Notizen machen zu müssen oder sogar alle möglichen Kämpfe auswürfeln zu müssen, aber die a) wer's interaktiv will, der muss auch mal was leisten und b) hielt sich der Aufwand ja dann doch in Grenzen. Mein Inventar belief sich beim ersten Mal auf eine Rune der Druidin:gratz Das sollte selbstverständlich nicht in Arbeit ausarten. Sondern halt nur an solchen Stellen benutzt werden, an denen es dann auch nötig war, um mir einen riesigen alternativen und fast komplett kopierten Auswahlbaum zu ersparen.
Ich habe, wie auch bei John, nicht alle Möglichkeiten durchgespielt, sondern in einem zweiten Durchgang die anderen Wege eher quergelesen, aber vom Storyaufbau sind sie sich, so mein Eindruck, eher ähnlich, als das bei John der Fall war. Man weiß im Grunde von Beginn an, was Sache ist ("Khorinis soll von Schwarzmagiern in die Luft gesprengt werden!") und verbringt eine Menge (unterhaltsamer) Zeit, mit Leuten zu quatschen, sie zu suchen oder zu vögeln. Obwohl die Geschichte vielfältige Möglichkeiten bietet, ist sie atmosphärisch viel geschlossener als Johns. Die Figuren sind gut gezeichnet, und ich habe mich so"in Khorinis" gefühlt wie schon lange nicht mehr!
Dass für mich nur diese beiden Geschichten als Sieger in Frage kommen, liegt auf der Hand! Vielfältiger und interaktiver und khorinischer ist MiMos Geschichte, überraschender und atmoshärisch packender ist Johns. Ich werde das jetzt mal auswürfeln.§ugly
Für die warmen Worte bedanke ich mich schon mal recht herzlich! :gratz
Jetzt weiß ich ja gar nicht, worauf ich gespannter bin: Die Moderatorenwahl oder dein Würfelergebnis! :scared:
John Irenicus
20.10.2016, 19:41
Am Ende ist's halt auch einfach bloß locker room talk, da muss man doch auch Verständnis für haben! Wenn hier die Männer im Forum so unter sich sind. Du kannst sowas verhindern, El Toro, indem du uns hier regelmäßig oder am besten noch dauerhaft auf die Finger schaust. :gratz
Am Ende ist's halt auch einfach bloß locker room talk, da muss man doch auch Verständnis für haben! Wenn hier die Männer im Forum so unter sich sind. Du kannst sowas verhindern, El Toro, indem du uns hier regelmäßig oder am besten noch dauerhaft auf die Finger schaust. :gratz
Ich dachte, ihr wärt hier mittlerweile so ein Storyforum unterm Regenbogen voller, ähm, fröhlicher Stutzer und so. Interessant, dass sich eure Männerfatasien trotzdem um willige Mädels drehen.:p
Vielen lieben Dank dafür, liebe El Toro, dass du dich trotz deiner knappen Zeit und bestimmt viel wichtigeren und auch angenehmeren anstehenden Aufgaben durch diese Story gekämpft und dann auch noch einen (mit Blick auf den Wettbewerb übrigens mehr als ausreichenden) Kommentar verfasst hast. Das ist wirklich großartig! :gratz
Esgibt nach wie vor nichts Angenehmeres und Wichtigeres in meinem Leben, nur einfach eine Menge dringendere Dinge.
Sir Ewek Emelot
23.10.2016, 16:15
Es folgt ein Kommentar zu "Laidoridas und die unangenehme Dessert-Metapher" von John Irenicus.
Ich habe ja die ersten Kapitel schon kommentiert. Neu ist das ab dem Moment, wo Melanie in die Küche geht, um Dessert zu holen. Das neue Kapitel beginnt, wie fast alle, sehr verwirrend, weil sich die Situation so seltsam verändert hat. Es folgt dann ein Abstieg in den Gruselkeller, der sehr klimaktisch aufgebaut ist, sich also in seiner Gruseligkeit immer weiter steigert. Hierbei bleibt die Sprache irgendwie so schnodderig, bodenständig, normal, wogegen das, was da erzählt wird, immer bizarrer wird. Irgendwie war mir relativ schnell klar, dass Melanie nicht ganz normal ist, war aber nicht sicher, worauf es hinauslaufen würde. Dass sie sich als irgendwie monströs herausstellen würde, hatte ich in Erwägung. Dass sie aber eine Leiche präsentieren würde, kam überraschend. Es war aber schon irgendwie durch dieses komische Bild von dem Kellerraum ein wenig vorbereitet. Solche Kellerräume sind ja irgendwie dafür bekannt, besonders wenn sie von einer Kamera in einem schlechten Bild auf einen Bildschirm übertragen werden, dass sie von "psychopathischen" Mördern oder Entführern oder was auch immer genutzt werden.
Ich habe dann aber doch irgendwie wieder damit gerechnet, dass Melanie die Situation erklären würde. Wie sie da so mit den Löffeln kam hatte ich durchaus kurz gedacht, dass es sich vielleicht nicht um den echten Theo handelte, sondern dass das eine makabere Eistorte oder sowas sei.
Dann kippt die Situation aber wieder komplett, und es wird nicht direkt erklärt, sondern durch die Dialoge stellt dem Leser langsam heraus, dass die Hotelepisode wohl nur eine Art Traum war. Aber, wer hätte das gedacht: Ein echter Theo ist ermordet worden, und Laido steht im Verdacht. Laido stellt sich als ebenjener ESC-Sänger heraus, über den sich Melanie und Laido gemeinsam lustig gemacht hatten.
Die Parallelen der folgenden Abschnitte zum "Prozess" von Kafka werden von Laido selbst scharfsinnig festgestellt. Tatsächlich habe ich an einigen Stellen gestutzt. Jacobs Ausführungen wirken auf mich nicht so, als seien sie in unserm rechtssystem zutreffend, zumindest teilweise, und überhaupt ist die Situation mit der Wache da ja unerhört! Teils habe ich überlegt, ob John da nicht seine Empörung über reale Verhältnisse, die er aus seinem Studium kennen wird, verarbeitet hat (und zumindest in der Darstellung des Mordtatbestandes ist das wohl auch so). Aber es kommt ja dann später, in den Informationsbroschüren, schon heraus, dass die Abläufe in der Anstalt nicht rechtens sind. Dass Jacob trotzdem mitmacht, fand ich dann aber schon sehr komisch. Und seine ganze Strategie wirkt nicht nur unausgegoren: Laidos Sorge, dass es alles schlimmer macht, wirkt absolut berechtigt. Ehrlich gesagt: Ich könnte Laido wohl besser beraten und vertreten, als es Jacob da tut. Es so darstellen zu wollen, dass ein Mord mit 17 Messerstichen nur eine unbeabsichtige Körperverletzung mit Todesfolge sei... also wenn man schon einräumt, dass eine absichtliche Tätlichkeit vorlag, dann käme das in den Umständen einem Geständnis gleich, denn man kann nicht sagen, dass 17 Messerstiche nur durch Unglück zum Tot führten (anders als etwa ein einzelner Schlag oder sowas).
Beim Icherzählungsteil bilde ich mir ein bisschen ein, dass sich John von mir habe inspirieren lassen, jedenfalls was dessen Einbettung in die Erzählung mit Erzählsituation angeht. Da aber der übergeordnete Erzähler ohnehin schon einen sehr legeren Stil hat, war hier nicht so wirklich Raum, durch einen Kontrast im Stil die Figur des Laido als Icherzähler weiter auszuführen. Nicht, dass die Erzählung und Erzählweise nicht gepasst hätte, aber man hätte hier wohl mehr damit arbeiten können, um uns Laido als Figur näher zu bringen.
Mich jedenfalls hat die Wendung mit dem Koks und Melanies komisches Verhalten auch sehr überrascht. Aber: Es ist im Grunde genau das, was im Hotel passiert. Also so auf einer bildlichen Ebene. Es werden viele Elemente aufgegriffen: Die Amnesie, die beiden Autoritäten Gerd und Theo (Hotelbesitzer bzw. Vermieter und Arbeitgeber), die liebenswürdige Melanie, die leuchtenden Augen (glänzend von den Drogen bzw. leuchtend weil sie irgendwie eine Art Monster ist), die Küche und die PVC-Böden, die ekligen Spinatspätzle... und wie im Hotel wird nicht aufgeklärt, was mit Theo eigentlich passiert. Durch die Hotelpassage aber wird impliziert, dass Melanie die Mörderin ist, und, wenn beide Realitäten parallel aufgebaut sind, wird dadurch ausgeschlossen, dass Laido schuldig ist. Denn obgleich das in der Gefängnisrealität nicht ganz klar ist (Laido könnte lügen oder er könnte den Mord begangen haben in der Zeit, an die er sich nicht mehr erinnert), so ist dies in der Hotelrealität schon klar.
Auf den letzten Abschnitt kann ich nicht mehr so eingehen, weil er etwas in der Luft hängt. Es ist führt noch zu nichts und scheint mir eher einfach eine Beschäftigung mit Abläufen im Knast zu sein. Gut geschrieben, aber so weit in der Erzählung noch nicht sehr bedeutsam.
Ich habe bewusst von zwei Realitäten gesprochen, weil meines Erachtens nicht klar, ob das Hotel wirklich nur Traum war. Stellt sich so dar, aber es gibt Hinweise, dass die Gefängnisrealität auch nicht ganz plausibel ist, nämlich die rechtlichen Ungereimtheiten in dieser Anstalt. Oder überhaupt der ganze rechtliche Vorgang, der nicht wirklich sinnvoll erscheint. Das einzige, was dagegen sprechen mag: Laido hat da volle Erinnerung an sein ganzes Leben. Dennoch: Es wirkt trotzdem alles etwas surreal, und vielleicht auch etwas kafkaesk, wie ja die Erzählung selbst anspricht. Es ist auch unklar, wie sich Gothic dahineinmengt: Es kamen immer wieder kleine Details vor, die der Spielwelt entnommen sind. Vor allem in der Hotelrealität (Diego am Ende besonders prominent), was nun hindeuten mag, dass es doch bloß Traum war, und Laido halt Gothic kennt, weswegen er Elemente daraus in seinen Träumen hat. In der Gefängnisrealität kommt es subtiler alleine dadurch vor, dass Laido eben ein Gefangener ist. Hier werden die Elemente subtiler eingebaut.
Gut gelingen John die Übergänge, besonders gut zu sehen beim Übergang von einem Gefühl, als durchschreite man eine unsichtbare Barriere hin zu einer Szene, die eindeutig in der Spielwelt stattfindet. Das wird so nonchalant und ohne Erklärung vorgenommen. Aber das haben wir auch z.B. bei Übergang vom Hotel zum Gefängnis. John erklärt nicht groß, sondern er erzählt einfach, und dem Leser erschließen sich die Übergänge von alleine.
Es gibt etwas, das die ganze Erzählung durchzieht: Die Farbe beige! Das ist etwas, das immer wieder vorkommt und der Erzählung einen Ton und eine Atmosphäre verleiht, schwankend zwischen einer urigen Gemütlichkeit und morbiden Tristesse. Es passt aber sehr gut zusammen mit diesem Erzählstil, der sich um Schönheit gar keine Gedanken macht, erst recht nicht um Eleganz, aber umso mehr um Charakter und darum, so eine irgendwie altmodische, kleinbürgerliche Bodenständigkeit an den Tag zu legen. (Da passt die Schlagerthematik auch rein.) Es wirkt dadurch sehr natürlich erzählt und liest sich überaus flüssig.
Ich bin jedenfalls sehr gespannt, wie sich das im Weiteren ausnehmen wird. Viel dazu sagen kann man aber eigentlich noch immer nicht, denn worauf das hinauslaufen soll ist nicht klarer als seit dem zuletzt von mir kommentierten Abschnitt. Gut geschrieben und spannend ist es allemal! Und die Figuren wirken ebenfalls allesamt überaus natürlich und glaubhaft. Auch, wenn gerade Melanie natürlich in beiden Fällen sehr plötzliche Wendungen durchläuft, was aber neugierig darauf macht, was es am Ende mit ihr für eine Bewandnis hat. (Sexy ist sie jedenfalls schon irgendwie.)
(Der Abschnitt über Melanies Mutter übrigens schlägt bei mir durch persönliche Erfahrung an.)
John Irenicus
23.10.2016, 17:41
Es war aber schon irgendwie durch dieses komische Bild von dem Kellerraum ein wenig vorbereitet. Solche Kellerräume sind ja irgendwie dafür bekannt, besonders wenn sie von einer Kamera in einem schlechten Bild auf einen Bildschirm übertragen werden, dass sie von "psychopathischen" Mördern oder Entführern oder was auch immer genutzt werden.
Ja, das ist irgendwie wirklich so, ne? :D
Mein konkretes Vorbild war dabei eine Folge von X-Factor - Das Unfassbare (!!!!), wo jemand irgendwie bei Gewitter fernsieht, dann das Bild ausfällt, dann wieder angeht und dann plötzlich gezeigt wird, wie jemand im Keller da irgendwie an einer Wand herummauert. Fand ich bei aller Erheiterung über diese Geschichten in der Sendung dann doch schon ein wenig gruselig!
Ich habe dann aber doch irgendwie wieder damit gerechnet, dass Melanie die Situation erklären würde. Wie sie da so mit den Löffeln kam hatte ich durchaus kurz gedacht, dass es sich vielleicht nicht um den echten Theo handelte, sondern dass das eine makabere Eistorte oder sowas sei.
Nette Idee! Ich glaube aber, ich an Laidos Stelle hätte Melanie dann im Vergleich auch nicht viel weniger gruselig gefunden. §ugly
Tatsächlich habe ich an einigen Stellen gestutzt. Jacobs Ausführungen wirken auf mich nicht so, als seien sie in unserm rechtssystem zutreffend, zumindest teilweise, und überhaupt ist die Situation mit der Wache da ja unerhört! Teils habe ich überlegt, ob John da nicht seine Empörung über reale Verhältnisse, die er aus seinem Studium kennen wird, verarbeitet hat (und zumindest in der Darstellung des Mordtatbestandes ist das wohl auch so). Aber es kommt ja dann später, in den Informationsbroschüren, schon heraus, dass die Abläufe in der Anstalt nicht rechtens sind. Dass Jacob trotzdem mitmacht, fand ich dann aber schon sehr komisch. Und seine ganze Strategie wirkt nicht nur unausgegoren: Laidos Sorge, dass es alles schlimmer macht, wirkt absolut berechtigt. Ehrlich gesagt: Ich könnte Laido wohl besser beraten und vertreten, als es Jacob da tut. Es so darstellen zu wollen, dass ein Mord mit 17 Messerstichen nur eine unbeabsichtige Körperverletzung mit Todesfolge sei... also wenn man schon einräumt, dass eine absichtliche Tätlichkeit vorlag, dann käme das in den Umständen einem Geständnis gleich, denn man kann nicht sagen, dass 17 Messerstiche nur durch Unglück zum Tot führten (anders als etwa ein einzelner Schlag oder sowas).
Ist schon so, dass ich das jetzt auch alles nicht so darstellen wollte, wie in der Realität (habe Jacob deshalb zur Sicherheit auch irgendwas von "neueren Entwicklungen" erzählen lassen). Hatte bei sowas auch länger überlegt, ob ich da wirklich Lust drauf habe, weil es insbesondere bei mir dann ja immer an der wirklichen Rechtslage gemessen wird - und dann müsste ich für mein Freizeitvergnügen dann auch noch die ganze Zeit in Gesetze schauen; nein danke! §ugly Aber dass Jacob da jetzt nicht ganz so auf der Höhe ist, das hast du schon sehr gut erkannt. :D
Beim Icherzählungsteil bilde ich mir ein bisschen ein, dass sich John von mir habe inspirieren lassen, jedenfalls was dessen Einbettung in die Erzählung mit Erzählsituation angeht. Da aber der übergeordnete Erzähler ohnehin schon einen sehr legeren Stil hat, war hier nicht so wirklich Raum, durch einen Kontrast im Stil die Figur des Laido als Icherzähler weiter auszuführen. Nicht, dass die Erzählung und Erzählweise nicht gepasst hätte, aber man hätte hier wohl mehr damit arbeiten können, um uns Laido als Figur näher zu bringen.
Da habe ich gar nicht so sehr an dich gedacht, was diese Einbettung angeht. Das war mehr so eine pragmatische (!) Entscheidung, weil es eben sehr auf Laidos persönliche Wahrnehmung ankommen sollte. Dass Laido dabei eigentlich kaum als Person hervortritt, stimmt aber natürlich auch. Ich hätte mir das auch nicht zugetraut, da deutlicher irgendwelche Eigenarten der Figur hervortreten zu lassen. Mal ganz abgesehen davon, dass ich eh immer schauen muss, dass ich dem echten Laido so nicht implizit Worte und / oder Einstellungen in den Mund lege. :p
Es gibt etwas, das die ganze Erzählung durchzieht: Die Farbe beige! Das ist etwas, das immer wieder vorkommt und der Erzählung einen Ton und eine Atmosphäre verleiht, schwankend zwischen einer urigen Gemütlichkeit und morbiden Tristesse. Es passt aber sehr gut zusammen mit diesem Erzählstil, der sich um Schönheit gar keine Gedanken macht, erst recht nicht um Eleganz, aber umso mehr um Charakter und darum, so eine irgendwie altmodische, kleinbürgerliche Bodenständigkeit an den Tag zu legen. (Da passt die Schlagerthematik auch rein.) Es wirkt dadurch sehr natürlich erzählt und liest sich überaus flüssig.
Ja, das hast du gut erkannt und auch besser analysiert, als ich es je hätte tun können!
Vielen lieben Dank für diesen richtig ausführlichen Kommentar! Finde das bei dir und anderen immer wieder schmeichelhaft, wie viele Gedanken sich da zu der Story gemacht werden. Auch wenn es bei mir den Druck erhöht, die Geschichte wirklich so sophisticated gestalten zu müssen, wie es offenbar manchmal von ihr erwartet wird. :D
Danke fürs Lesen jedenfalls, lieber Ewek. :gratz
John Irenicus
23.10.2016, 18:42
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Jetzt kommt ein kurzer Kommentar zu Oblomows „Müll“. Kapitel 34 hatte ich ja schon recht lange ausgedruckt immer mal wieder in der Bahn dabei, aber immer wieder hatten andere Sachen Vorrang und ich fühlte mich vor allem nicht ausgeschlafen genug, das Kapitel zu lesen. Aber jetzt hat es ja doch endlich mal geklappt!
Ich zitiere jetzt direkt mal einige Zeilen vom Anfang:
Auf halber Höhe des Hügels angekommen musste Djuren sich zurückhalten, um sich des aufgekommenen Schweißes in seinem Gesicht nicht über ein Darüberstreifen des Armes zu entledigen. Keine drei Schritte war er gegangen, als er auch schon ausrutschte und Halt suchend mit beiden Armen in den Berg von Müll einsank. Keine Minute, nein, keine Sekunde länger als nötig würde er auf dieser Insel bleiben. Direkt hinter dem Gipfel musste die alte Lagerhalle liegen, die er auf seiner Karte ausgemacht hatte. Er hoffte inständig, dass es dort eine Waschmöglichkeit gab. Seine braun und schwarz verschmierten Hände, wollte er sich ungern wegen Feuerzeug und Zigarette in die Taschen stecken. Kurz schien wieder ein schwarzer Fleck über die sonnenüberfluteten Hügel zu huschen. Djuren rieb sich die Augen und ärgerte sich sogleich wieder maßlos darüber. Die Aufmerksamkeit aber hielt er aufrecht. Es konnte nur ein Spuk sein, aber in der letzten Nacht hatte er gelernt, dass das die Dinge nicht harmloser machte. Er griff aus Vorsicht nach seinem Halfter. Hier gab es keine Freunde, außer ihm selbst. Illusion oder nicht, er würde sich im Zweifel nicht zurückhalten. Die Halle, weiter würde er nicht gehen. Die auf seiner Karte eingezeichneten Baracken lagen wild verstreut im Inland. Für irgendwelche vergessenen Hütten den Tag über durch den Müll zu waten konnte nicht von ihm verlangt werden.
Das fand ich nämlich alles ein bisschen umständlich zu lesen, entweder, weil du substantiviert geschrieben hast, oder eben an der ganz unten markierten Stelle wegen wenig flüssiger Satzkonstruktionen. Also, ich fand das jetzt gar nicht schlecht oder so, aber es ist mir eben aufgefallen, und ich mache es auch dafür verantwortlich, dass ich ein bisschen schwer ins Kapitel hineinkam, so vom Lesefluss her - nach dem ersten Absatz nämlich gefällt mir das vom Schreiberischen her dann auch deutlich besser. Es kann natürlich auch durchaus gewollt oder zumindest günstig sein, dass das so umstandskrämerisch geschrieben ist, weil es vielleicht so innere Barrieren oder Hindernisse bei Djuren, der ja vielleicht nicht nur buchstäblich, sondern auch sprichwörtlich vorm Abgrund steht, verdeutlichen soll. Bei dir weiß man ja schließlich nie! Aber wollte ich nur mal anmerken, dass mir der Stil an der Stelle ab und zu ein wenig quer kam.
Ich war übrigens angenehm überrascht, wie schnell es mit Djuren dann zur Sache ging und ihm direkt, wie es so schön beschrieben werden, die Arme weggetreten werden. Hätte gedacht, dass das jetzt noch viel weiter langsam aufgebaut wird (weil ich das wohl so gemacht werde), aber so ist es natürlich viel besser.
Es war das Gesicht eines alten Mannes in das er sah.
Bei so Nachsätzen wie eben hier "in das er sah" denke ich mir manchmal, dass du sie auch weglassen könntest, weil der Satz dadurch noch knapper, nicht aber inhaltsleerer wird. Und so dieses "Knappe", das kommt ja auch zuweilen in der Story vor, manchmal wird es ja doch zumindest nach außen hin "minimalistisch", und das zum Beispiel wäre so eine Stelle, an der der Satz durch Knappheit eben noch gewinnen würde!
Der Müllmann wirkte gereizt. Djuren atmete tief durch. „Leider nicht enttäuschend, was sich Polizist nennen darf. Zu keinem klaren Wort fähig, aber sich trotzdem für den Größten halten. Hat sich aber leider auch damals schon abgezeichnet.“
"Leider nicht enttäuschend"? Achso, jetzt verstehe ich erst: Es ist nicht enttäuschend, weil es sich eh schon abgezeichnet hatte, dass Djuren seiner Meinung nach ein Lappen ist und Polizisten ganz generell? Bin da beim Lesen aber echt drüber gestolpert.
Er sah den Müllmännern hinterher, wie sie den Hügel erklommen: Schneller, eleganter, fehlerfreier als er es je gekonnt hätte.
Man kann ja eigentlich sehr froh sein, wenn man das - mangels Übung - nicht so gut kann, was? :D
Sein Finger ließ das kleine Metallrädchen an seinem Feuerzeug schnappen und die erste Zigarette des Tages brannte. Er war wieder im Geschäft.
Die Stelle liest sich so natürlich PotM-würdig.
Insbesondere im letzten Abschnitt, finde ich, wurde dann nochmal schön Djurens Dreckssackigkeit herausgekehrt. Was der da so denkt, von wegen Abschaum usw. - klassischer Polizist.
Was ich mich inhaltlich frage, ist, wie Djuren jetzt eigentlich weiter vorgehen wird und was er in seinem Funkspruch so erzählen will. Im Grunde ist es ja genau so, wie Djuren selbst die ganze Zeit immer gesagt hat: Das ist ein absoluter Scheißjob, und besonders toll haben seine Ermittlungen auf der Insel ja erwartungsgemäß auch nicht begonnen. Man könnte auch sagen: Mal wieder alles Müll!
Noch ein paar Fehler oder Stellen, die ich für Fehler halte:
Dass sein Restanstand ihm nicht das Leben kosten würde, war inzwischen das letzte Ziel, an das er sich klammerte.
in hastiger Tritt auf von ihrem Etikett zusammengehaltene Scherben, verhinderte dieses Malheur jedoch im letzten Moment.
Den neu aufgetauchten Klos in seinem Hals konnte er nicht überwinden.
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Sir Ewek Emelot
25.10.2016, 16:31
Ich habe jetzt eine Version von "Das Geheimnis von Haus Kastaroth“ von John Irenicus zuendegelesen/-gespielt, und will mich nun dazu äußern. Dazu sei zunächst gesagt, dass ich geplant hatte, nur einen Weg kontinuierlich zu gehen und nicht zu „mogeln“ indem unangenehme Wendungen rückgängig mache. Darum habe ich auch die andern Versionen lediglich nachträglich überflogen, um erkennen zu können, wie das Thema „Entscheidungsgeschichte“ strukturell und mechanisch umgesetzt ist. Der von mir gewählte Weg war: Dem Hausdiener die Wahrheit sagen, den Mann am Ende ansprechen.
Ich muss sagen: Diesmal hat mich John schon etwas enttäuscht, denn wenn man bedenkt, dass es lediglich zwei Entscheidungen gibt, die Einfluss auf das Ergebnis und wesentlichen Einfluss auf den Verlauf haben, so sieht man, dass es mit dem Thema „Entscheidungsgeschichte“ nicht so weit her ist. Alle anderen Entscheidungen sind nämlich unwichtig, weil sie entweder nur kleine Schmucktextstellen einfügen, oder aber in Sackgassen enden. Das eigentliche Problem der Handlung besteht meines Erachtens darin, dass John es nicht geschafft hat, die Interaktivität sinnvoll umzusetzen.
Meiner Meinung nach hätte dies wie ein klassisches Adventure gestaltet sein sollen: Man kann Entscheidungen treffen, vielleicht Rätsel lösen, und darüber gestaltet man die Reise mit. Die Erzählung ist Interaktiv, weil der Leser durch seine Entscheidungen den Handlungsverlauf, die Erzählung, mitbestimmt. Dabei kann es natürlich sein, dass manche Wege weniger gut als andere sind. Aber alle diese Wege sollten doch, wenn man ihnen denn folgt, eine befriedigende Erzählung darstellen, also echte Alternativen füreinander sein. „Befriedigende Erzählung“ meint hiermit, dass sie eben allesamt wirklich, jede für sich, eine Geschichte ist, die dramaturgisch und erzählerisch alles hat, was es für eine Erzählung braucht. Keine der Alternativen sollte also ein plumpes „game over“ sein.
John dagegen baut immer wieder Sackgassen ein. „Game over“, immer wieder. Das Problem daran: Statt dem Leser durch dessen Entscheidungen die Möglichkeit zu geben, die Erzählung mitzugestalten, stellen diese Sackgassen allesamt bloße Was-Wäre-Wenns dar, die aber nicht die „echte“ Handlung sind. Man schaut es sich kurz an, und dann geht man an die Stelle zurück, wo man falsch abgebogen ist, und macht mit der richtigen Handlung weiter. Das führt zu Redundanzen, und diese sind dann auch die Quelle der Längen, welche John am Ende seiner eigenen Geschichte zuschreibt.
Aber eins kann ich schon sagen: Irgendwie spektakulär war das schon, auch wenn es sich für mich gefühlt vor allem hingezogen hat.
Diese Einschätzung ist ganz richtig und liegt daran, dass statt den Leser von Entscheidung zu Entscheidung zu tragen, die Struktur der Erzählung den Leser zwingt, immer wieder zurückzugehen und neu zu entscheiden, um diesmal den richtigen Weg zu gehen. Irgendwann, muss ich sagen, hatte ich schon gar keine Lust mehr, Posts zu lesen, an deren Ende keine weitere Entscheidung anstand, weil ich keine Lust hatte, noch einen weiteren, sinnlosen und nicht wirklich als Ende einer Erzählung passenden Tod zu lesen.
In einigen Fällen ist mir auch unklar, warum das so gemacht wurde, zum Beispiel an der Stelle, wo man in der Nacht zu den Frauenzimmern nachschauen könnte. Das wäre der plausible Weg: Es gab einen Frauenschrei, also schaue ich mal, wie es den Frauen geht. Logisch. Hier aber wird das mit game over bestraft, ich muss neu laden und einen weniger plausiblen Weg gehen – ohne Grund: Denn man hätte mich die Frauenzimmer untersuchen lassen und mich erst dann ins Erdgeschoss leiten können.
Ich habe im Nachhinein feststellen können, dass der Verlauf ein ganz anderer gewesen wäre, wenn ich dem Diener bzw. Lord nicht die Wahrheit gesagt hätte. Es hätte viel Actionreicher werden können. Aber das ist halt nur eine Entscheidung, die etwas Wesentliches ändert. Dadurch hätte ich die Hausbewohner nicht kennengelernt. Dadurch, dass ich auf der Galerie erst nach links ging, habe ich auch die Lady verpasst. Am Ende aber spielt das keine Rolle mehr: Die Figuren treten alle nochmal auf und enthüllen ihre wahre Identität, als habe man sie kennengelernt. Das ist nicht gut.
Da also kein ordentliches Konzept für eine Entscheidungsgeschichte vorlag, muss ich leider sagen, dass der interaktive Aspekt aus meiner Sicht völlig gescheitert ist.
Ich denke, dass John die Handlung besser gestaltet hätte, wenn er eine normale Erzählung hätte schreiben können, und die Geschichte wird auch dort gut, wo sie einfach nur, ganz normal, erzählt. Zwar gibt es da auch ein paar Längen, aber John erzählt einfach gut, präzise Sprache, vor allem sehr gute Figuren. Die Handlung um das schauerliche Schloss ist spannend. Am Ende die Auflösung eher blöde, finde ich. Wobei man die ja auch verpassen kann, und dann wird es ganz böse, aber immerhin ist das Ende als Ende einer Erzählung stimmig.
Dennoch auch hier einige Kritikpunkte:
Ich denke nicht, dass die so viele Fackeln benutzen sollten. Die sind unpraktisch! Da benutzt man Lampen oder Kerzen.
Der Herd in der Küche ist immer warm. Wird ja täglich mindestens einmal benutzt.
Das Esszimmer sollte nicht über die Küche zu betreten sein: Die Herrschaften und deren Gäste gehen doch nicht durch die Küche, wenn sie was essen wollen!
Das alles sind kleine, unbedeutende Dinge. Aber auch die Figuren haben kleinere Ungereimtheiten:
Der Verwalter weiß weniger gut Bescheid, ob der Herr verreist, als die Schwester? Da hätte der Detektiv aber aufhorchen müssen! Denn so ein Verwalter als quasi Sekretär ist in solche Entscheidungen wohl eingebunden!
Melanies Anmache beim ersten Treffen: Selbst El Toro und ich haben beim ersten Mal abgewartet, bis wir gekocht, gegessen, Abendkonservation betrieben und abendliche Bettgeschichte vorgelesen haben, bevor es zum Sex kam. Und wir wollten es beide von Anfang an. Melanies Verhalten ist ganz lächerlich unplausibel und unnatürlich und wird hier meiner Meinung nach für eine sehr grobschlächtige Effekthascherei benutzt. Übrigens ein sofortiger Gedanke von mir, als ich nächtens in ihrem Zimmer gestorben bin: Wieso wurde die Sexszene nicht dahin verlegt? Man findet eine (gespielt) verängstigte Melanie, und die hängt sich einem gleich an den Hals, man hat Sex, und dann geht’s weiter. (Eine Begleitung auf den letzten Abschnitten hätte interessant sein können und wäre seitens der Regie klug gewesen, um zu verhindern, dass es zu einem Blutbad kommt.)
Einige von diesen Dingen kann man als Fehler der Theatergruppe wegerklären, aber zumindest Melanies Verhalten nicht.
Ansonsten finde ich, dass die Atmosphäre in dem Haus sehr schön vermittelt wird. Die Figuren wirken allesamt sehr schön gezeichnet, besonders der Verwalter. Die Hauptfigur offenbart sich schnell als tollpatschiger Pechvogel und kommt sympathisch rüber, und bot mir als sexversessener Totalversager in Beruf, bei Frauen und überhaupt allem auch eine gute Identifikationsfläche.
Ob man das Geheimnis am Ende gelüftet hat, ist ja dann doch irgendwie fraglich, denn es wird ja mit spitzen Zähnen und roten Augen irgendwie angedeutet, dass der Herr Graf doch noch etwas mehr verbirgt, aber das kann auch nur in der unheimlichen Höhle so wirken und gar nichts bedeuten. Leicht genug zu töten wäre er ja wohl.
Insgesamt ist mein Fazit gemischt: Der Spielmechanische Teil ist meiner Meinung nach völlig misslungen. Allenfalls die kurze Zeit der Entstehung kann man John zugutehalten, immerhin hat das andere Topschreiber des Forums – ja, ich spreche von Johns Erzfeind Laido! – davon abgehalten, hier überhaupt etwas abzugeben. Die Erzählung ist gewohnt gut geschrieben, aber irgendwie auch etwas halbherzig geraten, und man merkt John an, dass er da nicht ganz bei der Sache war und es sich doch abringen musste. Dadurch kommen dann wohl so Stellen zustande wie Sex mit Melanie, was dann in lächerlichen Tod mündet. Also insgesamt nicht ganz überzeugend, aber doch an den Stellen, wo es ans Erzählen geht, durchaus angenehm zu lesen, zuweilen sogar richtig spannend, denn ich muss sagen: Ich wollte schon wissen, was da in dem Hause vor sich geht!
Wie sich das bei der Stimmangabe ausnimmt, kann ich noch nicht sagen: Wenn ich es überhaupt schaffe, alles zu lesen bzw. durchzuspielen, kann es auch immer noch sein, dass die andern Beiträge auch nicht besser sind. Gemessen an Johns Standards aber finde ich, dass das eine Enttäuschung und vielleicht die schlechteste Geschichte war, ich die von John je gelesen habe - darum immer noch ganz unterhaltsam und gut geschrieben, also nicht per se schlecht, aber eben doch bei weitem hinter allem, was uns John sonst geschrieben hat.
John Irenicus
25.10.2016, 18:17
Ja Ewek, also erst einmal vielen Dank für diesen Kommentar, auf den ich ja quasi seit der Veröffentlichung der Geschichte gewartet habe und der jetzt bei mir glücklicherweise nochmal einige kognitive Dissonanzen ausbügelt!
Auf die meist Kritik brauche ich da auch gar nicht mit Antikritik zu reagieren, weil ich das ja ähnlich sehe und diese Schwächen ja schon beim Schreiben gemerkt habe. Die sind aus einer Mischung aus Zeitproblem und Ideenproblem. Ursprünglich hatte ich ja geplant, den Aufenthalt in Haus Kastaroth auf drei Tage auszudehnen, wobei es dann auch sowas wie ein Item-System gegeben hätte, und wo die Entscheidungen der Vortage dann jeweils auf die Folgetage dann so richtig Einfluss gehabt hätten. Tja - das hat dann ja haarscharf nicht geklappt!
Das führte dann auch dazu, dass ich die Entscheidungsfreiheit dann eher faken musste, indem ich jeden anderen "Strang" möglichst früh wieder durch (Pseudo-)Tod gekappt habe. Das war für mich dann die Möglichkeit, wenigstens zum Ende zu kommen. Sehe das aber jedenfalls genau wie du, dass der interaktive Aspekt gescheitert ist, so hat es sich für mich beim Schreiben dann auch angefühlt. Finde es unter diesem Gesichtspunkt auch nachvollziehbar, dass das die schlechteste Geschichte ist, die du je von mir gelesen hast (weil beispielsweise "Thorus' Geschichte" ja bereits vor deiner Registrierung hier schon wieder gelöscht war. §ugly).
Vielen Dank jedenfalls, dass du dich durch die vielen Seiten gekämpft hast! :gratz
Sir Ewek Emelot
25.10.2016, 18:36
"Saw II" von Lord Regonas ist kurz und nicht nicht schlecht beschrieben, aber viel an Erzählung gibt es nicht: Die "kontrahenten" werden nicht charakterisiert, die Situation wird nicht erklärt, es ist eine Zusammenstellung von Grausamkeiten, denen ohne Kontext kein Sinn und keine Bedeutung gegeben werden. Ich habe mal einen Artikel zu den "Saw"-Filmen gelesen und anhand dessen entschieden, dass ich die Filme nicht gucken will, weil es mich nicht interessiert, zu sehen, wie Menschen sinnlos leiden. Brutalität und Grausamkeit können wirkungsvolle, erzählerische Mittel sein, aber viele moderne Horrorfilme- und Geschichten scheinen sie zum Selbstzweck zu erheben. ("Final Destination" ist da ein anderes Beispiel, wo die Brutalität nichtmal von einem Menschen ausgeht, also gar kein Konflikt da wäre, der das irgendwie sinnvoll einbinden würde.)
Aus diesen Gründen kann ich auch dieser Geschichte hier nicht viel abgewinnen. Dass die Beschreibungen recht gelungen sind und durchaus athmosphäre erzeugen würden, kämen sie einer ordentlichen Gruselgeschichte vor, kann da nicht viel herausreißen.
Ich könnte mir vorstellen, dass all diese Dinge damals nicht wichtig waren, weil es ja eher eine Art Spiel war, wo Laido und Harivald gegeneinander ums Überleben ringen. Das Problem daran: Es war nicht viel Möglichkeit, zum Taktieren. Dennoch mag das als Konzept für eine Interaktive Geschichte schon gut sein, wobei ich als Leser davon ja leider nichts mehr habe.
Es wohl jedenfalls inhaltlich zu dürftig, um mit den andern Geschichten mithalten zu können.
Ja Ewek, also erst einmal vielen Dank für diesen Kommentar, auf den ich ja quasi seit der Veröffentlichung der Geschichte gewartet habe und der jetzt bei mir glücklicherweise nochmal einige kognitive Dissonanzen ausbügelt!
Auf die meist Kritik brauche ich da auch gar nicht mit Antikritik zu reagieren, weil ich das ja ähnlich sehe und diese Schwächen ja schon beim Schreiben gemerkt habe. Die sind aus einer Mischung aus Zeitproblem und Ideenproblem. Ursprünglich hatte ich ja geplant, den Aufenthalt in Haus Kastaroth auf drei Tage auszudehnen, wobei es dann auch sowas wie ein Item-System gegeben hätte, und wo die Entscheidungen der Vortage dann jeweils auf die Folgetage dann so richtig Einfluss gehabt hätten. Tja - das hat dann ja haarscharf nicht geklappt!
Das führte dann auch dazu, dass ich die Entscheidungsfreiheit dann eher faken musste, indem ich jeden anderen "Strang" möglichst früh wieder durch (Pseudo-)Tod gekappt habe. Das war für mich dann die Möglichkeit, wenigstens zum Ende zu kommen. Sehe das aber jedenfalls genau wie du, dass der interaktive Aspekt gescheitert ist, so hat es sich für mich beim Schreiben dann auch angefühlt. Finde es unter diesem Gesichtspunkt auch nachvollziehbar, dass das die schlechteste Geschichte ist, die du je von mir gelesen hast (weil beispielsweise "Thorus' Geschichte" ja bereits vor deiner Registrierung hier schon wieder gelöscht war. §ugly).
Vielen Dank jedenfalls, dass du dich durch die vielen Seiten gekämpft hast! :gratz
Trotzdem wäre Deine Geschichte bislang mein Favorit in der Kategorie. Mal schauen, ob ich MiMos Geschichte noch rechtzeitig durchlesen kann.
John Irenicus
25.10.2016, 18:52
Trotzdem wäre Deine Geschichte bislang mein Favorit in der Kategorie. Mal schauen, ob ich MiMos Geschichte noch rechtzeitig durchlesen kann.
Solltest du wirklich machen!
DerGroßeDummeMann
25.10.2016, 23:01
Habe gerade nochmal die ersten beiden Posts von Die Berechenbarkeit gelesen. Und wenn die Geschichte hier aufhören würde bliebe mir nichts anderes übrig, als nach alter Kommentarthreadmanier zu schreiben: "Klasse Geschichte, mach weiter so. :D"
Da die Geschichte aber nicht nach zwei Posts endet, bleibt mir nichts anderes übrig, als weiter zu lesen, weil diese Geschichte einfach zu gut ist, und mir außer dem bereits gesagten nichts Gehaltvolles einfiele, was ich nicht schon dazu gesagt hätte.
P.S.: Über die Sache mit Dr. Enuch musste ich mal wieder herzlich lachen. Ich hatte ja schon ganz vergessen worauf das anspielt. §danke
DerGroßeDummeMann
26.10.2016, 01:10
…„Winterkälte“ vom GDM. Diese Geschichte unterscheidet sich deutlich von den anderen Beiträgen, allein dadurch dass hier überhaupt nichts schnörkellos oder geradlinig ist. Ganz im Gegenteil! Ich weiß noch, wie ich beim ersten Lesen mehrmals ziemlich von den Socken war, als eine dieser unglaublichen Wendungen eingetreten ist – am meisten sicherlich, als Alexandra auf einmal Elsa ins Feuer schmeißt, was für mich so aus dem Nichts kam, dass es wirklich surreal angemutet hat. Besonders gut ist aber, dass solche Wendungen aber nicht nur des Effekts wegen eingebracht werden, sondern schließlich auch durchaus sinnig erscheinen, wenn man langsam merkt, was da eigentlich los ist mit den Käfern.
Ja, die Stelle, wo Elsa ins Feuer geworfen wird, war auch so eine der Stellen, wo ich mich gefragt habe, wie der Leser das dann aufnimmt. Einerseits sollte das natürlich einen Sinn ergeben und nicht einfach aus dem Nichts kommen, andererseits hätte an dieser Stelle jede Erklärung den Fluss der Geschichte gestört, und außerdem hat mir diese Plötzlichkeit auch sehr gut gefallen, die Idee ist mir beim Schreiben ja auch ganz plötzlich gekommen, auch wenn ich dann natürlich auch ein wenig daraufhin geschrieben habe.
Deshalb ist es dort nur bei Andeutungen geblieben und ich hatte die Befürchtung, dass es einigen vielleicht zu wenig ist, aber man muss halt Kompromiise machen.
Bei dem Film "Toni Erdmann" (den ich hier mal wärmstens empfehle, falls du ihn noch nicht gesehen hast) gibt es ja eine Stelle, wo halt urplötzlich etwas vollkommen Absurdes passiert (was ich hier natürlich nicht spoilern will). Da basiert halt ein großer Teil der Wirkung darauf, dass man das gar nicht kommen sieht und das halt auf einmal da ist. Da konnte ich mich im Kino auch kaum auf dem Stuhl halten vor Lachen, und ich denke jede Form der Erklärung innerhalb des Films hätte den Spaß daran zerstört. Ich denke, das ist auch so der Teil des Films, der nicht nur mir am meisten in Erinnerung bleibt.
Dieser Teil gegen Ende ist auch mein Lieblingsabschnitt der Geschichte, insbesondere als die Käfer in Gestalt von Alexandras Vater sie dazu aufforden, wieder ins Bett zu gehen und mit Elsa zu schmusen. :D
Ja, die Stelle hat mir ja auch beim Schreiben unglaublich viel Spaß gemacht, so wie alles, was ab dem Moment passiert, an dem Alexandra ins Feuer geworfen wird. Ganz im Gegensatz dazu stehen das Gespräch mit der Mutter und die Szene in dem dunklen Raum mit dem Vater, die ich beim Überarbeiten nochmal ganz neu geschrieben habe, weil sie mir beim Schreiben überhaupt nicht gefallen haben.
Ansonsten natürlich, danke für deine Stimme.
ich verweise an dieser Stelle noch mal auf Die Berechenbarkeit, die jeder, der es noch nicht getan, UNBEDINGT lesen sollte
Ja, das kann man nicht oft genug sagen. Mir fällt jetzt spontan kaum eine zweite Geschichte im Story-Forum ein, die mich so gefesselt hätte.
Ich muss sagen, dass "Winterkälte" so ziemlich das Grässlichste ist, was ich je gelesen habe; Käfer-Horror kann ich ja noch ganz gut ab (ich schreibe ja selbst gerne über Insekten, die aus irgendwelchen Körperöffnungen hinaus- oder in welche hineinkriechen ^2^), aber was DGDM im Begleitprogramm auffährt, ist schon hard stuff, würde ich sagen.
Sprachlich unprätentiös und brillant erzählt, offenbart sich der wahre Horror in der Vaterfigur - ich musste beim Lesen wirklich durchatmen, um es ertragen zu können - und berührt oder überschreitet Grenzen, jedoch nicht durch irgendeine sinnlose Aneinanderreihung von Ekel- oder Gewaltszenen (die ja unbestritten dominierend und... echt effektvoll sind), sondern durch das subtile Geflecht von Beziehungen und durch das Wechselspiel von Hass, Beherrschung und Liebe. Am Ende steht die selbstgewählte Befreiung Alexandras aus diesem Horrorspiel, das auch schon ohne die Käfer die reine Hölle gewesen sein muss. Für diese Auslotung der Frage, wie viel der Leser wohl ertragen kann, gibt es natürlich meine Stimme.:gratz
Der einzige Grund, warum ich mich das getraut habe die Vaterszene so zu veröffentlichen, ist, dass es in "Durch einen Spiegel ein dunkles Bild" ja schon eine Szene mit ganz ähnlicher Thematik gab, auch wenn die Szene bei dir ja nicht ganz so intensiv war (du hast einem diese Szene ja eher gedehnt und zerstückelt präsentiert, wenn ich mich recht erinnere, ich habe sie in einem Rutsch durchgeschrieben) - es gibt ja auch eine (sehr kurze) Kurzgeschichte von mir, die lediglich im Posteingang von John Irenicus existiert, weil ich aufgrund von Ekelszenen weit jenseits der Grenze des guten Geschmacks von ihrer Veröffentlichung absah. Die waren dann aber wirklich vollkommen ohne Sinn und Zweck und das ist die Vaterszene, so grauenvoll sie auch ist, ja nicht. Die war ja auch beim Schreiben kaum zu ertragen und ich habe dafür glaube ich auch mindestens zwei Stunden und ein oder zwei Pausen gebraucht.
Das war dann auch die Szene, bei der ich am Unsichersten bin, ob sie mir gelungen ist, weil ich halt gar nicht einschätzen konnte, wie der Leser darauf reagiert, und ich selber ja eh bei allem, was ich schreibe, in Scham versinke, wenn ich es mir einen Tag später noch einmal durchlese.
Ich glaube, ich hätte gerne eine Geschichte geschrieben, in der diese Szene nicht vorkommt, aber ich hatte zur entscheidenden Zeit, die Deadline für die Abgabe der Wichtelstorys schon überschritten und musste sie fertig kriegen. Und ohne die Szene hätte ich die ganze Geschichte ja noch einmal neu schreiben müssen.
Schön jedenfalls, dass die Geschichte auch bei dir gut angekommen ist. Dass die Abstimmung so ein eindeutiges Bild ergibt, damit hätte ich nicht gerechnet, aber das lag vielleicht auch daran, dass ali dieses Jahr zu beschäftigt war um wieder so einen Knaller abzuliefern wie in den letzten paar Jahren.
Sir Ewek Emelot
26.10.2016, 11:19
Solltest du wirklich machen!
Ich habe drei Posts daraus gelesen und bin schon jetzt der Meinung, dass es meine Stimme verdient.§ugly
Laidoridas
26.10.2016, 11:42
Ja, die Stelle, wo Elsa ins Feuer geworfen wird, war auch so eine der Stellen, wo ich mich gefragt habe, wie der Leser das dann aufnimmt. Einerseits sollte das natürlich einen Sinn ergeben und nicht einfach aus dem Nichts kommen, andererseits hätte an dieser Stelle jede Erklärung den Fluss der Geschichte gestört, und außerdem hat mir diese Plötzlichkeit auch sehr gut gefallen, die Idee ist mir beim Schreiben ja auch ganz plötzlich gekommen, auch wenn ich dann natürlich auch ein wenig daraufhin geschrieben habe.
Deshalb ist es dort nur bei Andeutungen geblieben und ich hatte die Befürchtung, dass es einigen vielleicht zu wenig ist, aber man muss halt Kompromiise machen.
Bei dem Film "Toni Erdmann" (den ich hier mal wärmstens empfehle, falls du ihn noch nicht gesehen hast) gibt es ja eine Stelle, wo halt urplötzlich etwas vollkommen Absurdes passiert (was ich hier natürlich nicht spoilern will). Da basiert halt ein großer Teil der Wirkung darauf, dass man das gar nicht kommen sieht und das halt auf einmal da ist. Da konnte ich mich im Kino auch kaum auf dem Stuhl halten vor Lachen, und ich denke jede Form der Erklärung innerhalb des Films hätte den Spaß daran zerstört. Ich denke, das ist auch so der Teil des Films, der nicht nur mir am meisten in Erinnerung bleibt.
Nein, habe ich noch nicht gesehen, aber sollte ich wohl mal, nachdem Frank den ja auch schon empfohlen hatte. Ich finde die Erklärung bei dir jedenfalls völlig ausreichend. Zu viele Erklärungen schaden in so einer Geschichte auch nur. Die Kunst ist es ja gerade, gerade so viel zu erklären, dass der Leser genug Anhaltspunkte hat, um sich den Rest selber zusammenzuspinnen und nicht einfach nur komplett verwirrt ist (in dem Fall ist einem die Geschichte dann ja meistens auch eher egal, was natürlich blöd wäre). Und da hast du schon einen guten Weg gefunden meiner Meinung nach.
Ich habe drei Posts daraus gelesen und bin schon jetzt der Meinung, dass es meine Stimme verdient.§ugly
Das ist ja unerhört! Um ein Haar hätte ein notorischer Frauengrabscher das höchste Amt im Story-Forum bekleidet! :mad:
Sir Ewek Emelot
26.10.2016, 12:30
Das ist ja unerhört! Um ein Haar hätte ein notorischer Frauengrabscher das höchste Amt im Story-Forum bekleidet! :mad:
Wiebitte? (Ich habe in meinem Leben lediglich eine einzige Frau begrapscht, und zwar nach ausdrücklicher und positiv beantworteter Frage um Erlaubnis - das aber dann durchaus relativ notorisch.)
Wiebitte? (Ich habe in meinem Leben lediglich eine einzige Frau begrapscht, und zwar nach ausdrücklicher und positiv beantworteter Frage um Erlaubnis
Sir Ewek hat die Frage natürlich in Hexametern vorgetragen und zir Sicherheit termingerecht und schriftlich in doppelter Ausführung eingereicht. :o
Sir Ewek Emelot
26.10.2016, 13:14
Sir Ewek hat die Frage natürlich in Hexametern vorgetragen und zir Sicherheit termingerecht und schriftlich in doppelter Ausführung eingereicht. :o
Grapschen Dir an Deinen Po, möcht' ich mit Deiner Erlaubnis.
Sir Ewek Emelot
26.10.2016, 13:36
„Lord Andre im Auge des Sturms: Kaleidoskop des Schicksals von Khorinis“ von MiMo war überraschend kurz für so viele Seiten. Aber das ist gut: Es zeigt nämlich, wieviel ich verpasst habe, und dass ich wirklich einen ganz anderen Weg hätte gehen können.
Ich war sofort eingenommen von der Geschichte, als ich mir „Sympathie der Druidin +4“ notieren sollte und mir klar wurde, dass da eine richtige Spielmechanik zugrundeliegen würde (übrigens habe ich die Druidin nicht angegrapscht, aber aus Neugierde nachgeschaut, was dann passiert wäre – mit Glück hätte ich +5 Sympathie kriegen können, hm).
Es hat wirklich Spaß gemacht, alle diese Entscheidungen zu treffen, die auch zu nachvollziehbaren Ergebnissen führten. Ich habe hin und wieder andere Wege angeschaut, um eben auszumachen, was dann anders wäre, aber nie weit und ohne meine ersten Entscheidungen zu revidieren.
Dadurch habe ich: Zuerst mit der Druidin, dann mit Cedric geredet. Wir gingen zuerst zu Hagens Haus, wo ich Wambo wegen des Sumpfkrauts bedrohte und Einlass fand. Ich verschwendete etwas Zeit, aber fand alle Hinweise. Danach Besuch bei der jungen Dame, unverrichteter Dinge zum Rathaus. (Aber ich habe doch immerhin überflogen, was hätte passieren können.) Dort alle Personen befragt und also etwas Zeit verschwendet, dann zu Zuris. Dort habe ich ihn informiert, bekam den Weg zur Höhle beschrieben, wo ich ohne Verstärkung hinging, versuchte, die Rune der Druidin zu nutzen und dann Glück hatte, dass Cedric Talamon gleich köpfte. Ideales Ende.
Was ich an der Sache besonders gut fand, wie gesagt: Es war durchaus abzusehen, was für Folgen Entscheidungen haben können. Mit gesundem Menschenverstand und etwas Glück kam ich gut durch die Handlung, nicht wie bei John, wo nachvollziehbare Entscheidungen zu unsinnigen Todesarten führten. Ein bisschen was scheint mir entgangen zu sein, weil die Druidin nie mehr auftauchte, was schade war. Ein anderer Weg hätte ihre Rolle vielleicht nochmal wichtiger gemacht.
In jedem Falle aber: Ich hatte echt das Gefühl, ein Puzzle zu lösen. Hier war das Ermitteln richtig gut gelungen!
Die Texte waren auch allesamt sehr gut geschrieben und, ehrlich gesagt, weniger langatmig als Johns Texte. Insgesamt jedenfalls eine wirklich tolle Lese- und Spielerfahrung!
Einziges Manko: Der Sex! Der war richtig schlecht implementiert. So casual sex ist an sich eine nette Sache, und ich finde, dass man insgesamt weniger prüde mit sowas umgehen sollte. Hier aber war es einfach zu simpel und plump. Das passiert so einfach nicht, und wirkt ebenso billig, wie es mit kontextloser Gewalt der Fall wäre. Da aber John hier dasselbe unterläuft, und die andern beiden Beiträge deutlich schwächer sind, wird meine Stimme wohl an diese Geschichte gehen, und zwar sehr eindeutig!
Das ist ja unerhört! Um ein Haar hätte ein notorischer Frauengrabscher das höchste Amt im Story-Forum bekleidet! :mad:
Also bitte. Da kann man gar nicht innerhalb von drei Posts hinkommen. Post 1, Post mit der Ankunft der Druidin, Münzwurf. Er hätte schon vier Posts gelesen, wenn er deswegen so überzeugt gewesen wäre. :o
„Lord Andre im Auge des Sturms: Kaleidoskop des Schicksals von Khorinis“ von MiMo war überraschend kurz für so viele Seiten. Aber das ist gut: Es zeigt nämlich, wieviel ich verpasst habe, und dass ich wirklich einen ganz anderen Weg hätte gehen können.
Ich war sofort eingenommen von der Geschichte, als ich mir „Sympathie der Druidin +4“ notieren sollte und mir klar wurde, dass da eine richtige Spielmechanik zugrundeliegen würde (übrigens habe ich die Druidin nicht angegrapscht, aber aus Neugierde nachgeschaut, was dann passiert wäre – mit Glück hätte ich +5 Sympathie kriegen können, hm).
Es hat wirklich Spaß gemacht, alle diese Entscheidungen zu treffen, die auch zu nachvollziehbaren Ergebnissen führten. Ich habe hin und wieder andere Wege angeschaut, um eben auszumachen, was dann anders wäre, aber nie weit und ohne meine ersten Entscheidungen zu revidieren.
Dadurch habe ich: Zuerst mit der Druidin, dann mit Cedric geredet. Wir gingen zuerst zu Hagens Haus, wo ich Wambo wegen des Sumpfkrauts bedrohte und Einlass fand. Ich verschwendete etwas Zeit, aber fand alle Hinweise. Danach Besuch bei der jungen Dame, unverrichteter Dinge zum Rathaus. (Aber ich habe doch immerhin überflogen, was hätte passieren können.) Dort alle Personen befragt und also etwas Zeit verschwendet, dann zu Zuris. Dort habe ich ihn informiert, bekam den Weg zur Höhle beschrieben, wo ich ohne Verstärkung hinging, versuchte, die Rune der Druidin zu nutzen und dann Glück hatte, dass Cedric Talamon gleich köpfte. Ideales Ende.
Was ich an der Sache besonders gut fand, wie gesagt: Es war durchaus abzusehen, was für Folgen Entscheidungen haben können. Mit gesundem Menschenverstand und etwas Glück kam ich gut durch die Handlung, nicht wie bei John, wo nachvollziehbare Entscheidungen zu unsinnigen Todesarten führten. Ein bisschen was scheint mir entgangen zu sein, weil die Druidin nie mehr auftauchte, was schade war. Ein anderer Weg hätte ihre Rolle vielleicht nochmal wichtiger gemacht.
In jedem Falle aber: Ich hatte echt das Gefühl, ein Puzzle zu lösen. Hier war das Ermitteln richtig gut gelungen!
Die Texte waren auch allesamt sehr gut geschrieben und, ehrlich gesagt, weniger langatmig als Johns Texte. Insgesamt jedenfalls eine wirklich tolle Lese- und Spielerfahrung!
Einziges Manko: Der Sex! Der war richtig schlecht implementiert. So casual sex ist an sich eine nette Sache, und ich finde, dass man insgesamt weniger prüde mit sowas umgehen sollte. Hier aber war es einfach zu simpel und plump. Das passiert so einfach nicht, und wirkt ebenso billig, wie es mit kontextloser Gewalt der Fall wäre. Da aber John hier dasselbe unterläuft, und die andern beiden Beiträge deutlich schwächer sind, wird meine Stimme wohl an diese Geschichte gehen, und zwar sehr eindeutig!
Freut mich, dass dir das Prinzip so gut gefallen hat! :gratz Mir hat dieses Spielprinzip nämlich auch eine Menge Spaß gemacht, obwohl ich das unangenehme Gefühl habe, dass ich das Potenzial noch nicht einmal ansatzweise ausgeschöpft habe. In der knappen Zeit habe ich aber leider kein ausgereifteres Projekt zustande bekommen. Wie in der Taverne schon geschrieben, habe ich aber wirklich Lust, mir mit richtig viel Zeit mal eine richtig ausgeklügelte und vollkommen zufriedenstellende interaktive Story zu spinnen. Aber wie für so vieles im Leben fehlt mir dafür im Moment vor allem die Zeit.
Die Sexszenen... Ja, sie sind wohl bei niemandem so wirklich gut angekommen. Ich hab sie mir eher als Eastereggs gedacht, bei denen dann alle ganz aus dem Häuschen sind, wenn sie sowas finden, auch wenn mir schon klar war, dass das reichlich an den Haaren herbeigezogen ist. Vielleicht hätte es nicht ganz so pikierend gewirkt, wenn die restliche Story weniger ernst und etwas alberner gewesen wäre.
Ich sollte vielleicht auch noch anmerken, dass du nicht zu viel von dem erwarten solltest, was du verpasst hast. Also dass du die Druidin nicht wieder gesehen hast... ist nicht nur deinen Entscheidungen geschuldet, sagen wir es mal so. §ugly
Bedanken soll man sich ja nicht für Stimmen (habe ich von John gelernt!), also betone ich an dieser Stelle einfach, dass es mich riesig gefreut hat, dass ich deine Stimme bekommen habe und John nun wieder eine Nasenspitze voraus bin! $ausheck
Und vielen Dank natürlich für den Kommentar und den Bericht, welchen Weg du gewählt hast! :gratz
Sir Ewek Emelot
26.10.2016, 15:33
Also bitte. Da kann man gar nicht innerhalb von drei Posts hinkommen. Post 1, Post mit der Ankunft der Druidin, Münzwurf. Er hätte schon vier Posts gelesen, wenn er deswegen so überzeugt gewesen wäre. :o
Freut mich, dass dir das Prinzip so gut gefallen hat! :gratz Mir hat dieses Spielprinzip nämlich auch eine Menge Spaß gemacht, obwohl ich das unangenehme Gefühl habe, dass ich das Potenzial noch nicht einmal ansatzweise ausgeschöpft habe. In der knappen Zeit habe ich aber leider kein ausgereifteres Projekt zustande bekommen. Wie in der Taverne schon geschrieben, habe ich aber wirklich Lust, mir mit richtig viel Zeit mal eine richtig ausgeklügelte und vollkommen zufriedenstellende interaktive Story zu spinnen. Aber wie für so vieles im Leben fehlt mir dafür im Moment vor allem die Zeit.
Die Sexszenen... Ja, sie sind wohl bei niemandem so wirklich gut angekommen. Ich hab sie mir eher als Eastereggs gedacht, bei denen dann alle ganz aus dem Häuschen sind, wenn sie sowas finden, auch wenn mir schon klar war, dass das reichlich an den Haaren herbeigezogen ist. Vielleicht hätte es nicht ganz so pikierend gewirkt, wenn die restliche Story weniger ernst und etwas alberner gewesen wäre.
Ich sollte vielleicht auch noch anmerken, dass du nicht zu viel von dem erwarten solltest, was du verpasst hast. Also dass du die Druidin nicht wieder gesehen hast... ist nicht nur deinen Entscheidungen geschuldet, sagen wir es mal so. §ugly
Bedanken soll man sich ja nicht für Stimmen (habe ich von John gelernt!), also betone ich an dieser Stelle einfach, dass es mich riesig gefreut hat, dass ich deine Stimme bekommen habe und John nun wieder eine Nasenspitze voraus bin! $ausheck
Und vielen Dank natürlich für den Kommentar und den Bericht, welchen Weg du gewählt hast! :gratz
Ich glaube, dass das erste Mal ist, dass ich Dir meine Stimme gegeben habe, und es war wirklich das beste, was ich bislang von Dir gelesen habe, glaube ich. Also ist die Stimme wirklich verdient.
Ich glaube, dass das erste Mal ist, dass ich Dir meine Stimme gegeben habe, und es war wirklich das beste, was ich bislang von Dir gelesen habe, glaube ich. Also ist die Stimme wirklich verdient.
Ich halte "Lord Andre im Auge des Sturms" bei Weitem nicht für meine beste Story. :scared: Aber ich sehe natürlich das große Lob in dieser Äußerung! :gratz
Gerade auch weil du dich in der Taverne über mangelnden Lesestoff beklagst, wage ich es mal, dich daran zu erinnern, dass Laido dir in meinem Geburtstagsthread "Gellert und die überdimensionale Reifeprüfung" ans Herz gelegt hatte. Die finde ich beispielsweise deutlich besser als meine interaktive Story. Wenn ich das als der Autor beider Geschichten überhaupt so sagen darf.
Neue Zeiten, alte Sitten
von Sir Ewek Emelot
Immer wieder habe ich diesen Kommentar vor mir aufgeschoben, weil ich glaubte, dass mir nicht viel zu sagen einfallen würde. In der Zwischenzeit habe ich dann immer weiter gelesen und irgendwann entschieden, dass ich hier ausnahmsweise mal nur einen Gesamtkommentar verfasse. Alles andere wäre zeitlich wahrscheinlich auch schiefgegangen.
Bevor ich zu lesen begonnen habe, waren meine Erwartungen dadurch geprägt, dass John des Öfteren betont hat, dass er "Neue Zeiten, alte Sitten" für so etwas wie eine Aneinanderreihung von Kurzgeschichten hält. Ich habe also eine Kurzgeschichtensammlung von Ewek erwartet (und mich da auch ziemlich drauf gefreut, denn Eweks Kurzgeschichten sind für gewöhnlich sehr gut und hier wären es dann ja auch gleich sehr viele gewesen!), dann aber doch etwas anderes bekommen. Ich kann Johns Urteil nämlich nicht wirklich teilen. :D Auch wenn es keinen richtigen roten Faden gibt, der einen durch die Geschichte führt, so gibt es doch schon einen festen Rahmen. Es geht um die Umwälzungen, die auf der Insel Khorinis geschehen, nachdem Biblur an die Öffentlichkeit getreten ist. Dies wird zwar aus immer neuen Perspektiven beschrieben und oft haben Posts in sich abgeschlossene Handlungsbögen, aber es gibt auch einen Fortschritt, der über den einzelnen Abschnitten steht. Man erlebt, wie Khorinis sich verändert, und bekommt das durch mehr oder weniger ausführliche Einblicke in einzelne Szenen erzählt. Ich finde auch gar nicht, dass die einzelnen Posts sich wie Kurzgeschichten lesen, denn dazu fehlt ihnen so etwas wie eine Pointe, finde ich. Es kommt ja nur selten vor, dass am Ende der Posts etwas wirklich Überraschendes passiert, meistens wird einfach nur ganz grundsolide etwas geschildert. Dazu oft auch noch aus der Rückschau.
Und da will ich dann auch schon einhaken, um zu erklären zu versuchen, warum mich die Geschichte nicht vom Hocker gerissen hat. Die Posts können einzeln betrachtet nicht in dem Maße überzeugen, wie es eine Kurzgeschichte von Ewek getan hätte, da sie einfach nicht als solche geschrieben sind. Dafür zielen sie zu wenig auf einen bestimmten Überraschungsmoment, eine Pointe hin. Natürlich gibt es Posts bei denen das doch so ist, so ja zum Beispiel der erste, wo sich für Andre alles überraschend wendet, als die Goblins die Orks einfach so wieder wegschicken. Es gibt aber auch zu wenig, was die Posts zusammenhält, als dass man dadurch zum unbedingten Weiterlesen motiviert wird. Ich war nie wirklich gespannt, wie es weitergeht, weil am Ende der Posts meistens alles in Butter und nach Plan gelaufen ist. Ähnlich einer Folge Pokemon, an deren Ende Team Rocket mal wieder in die Flucht geschlagen wurde. Es läuft ja auch lange Zeit einfach alles reibungslos glatt. Probleme werden erkannt und sofort in den nächsten Absätzen gelöst. So zum Beispiel im Falle von Onar. Nur die Orks im Minental, die bleiben endlich mal ein hartnäckigeres Problem für Andre und seine neuen Freunde aus Biblur. Ich will mir nicht den Hut aufsetzen, dass man mich nur Kämpfen und Action fesseln kann, sondern sagen, dass das nun mal das einzige Problem ist, das Biblur und seine Vebündeten nicht einfach erledigen und abhaken. Es ist nach den ersten paar Posts auch keine Überraschung mehr, wenn die Goblins mal wieder ein Problem auf überraschend elegante Weise lösen. Irgendwann ist man sich schon hundertprozentig sicher, dass die Goblins gleich eh wieder eine tolle Lösung aus dem Hut zaubern, die alles gut werden lässt. Ich hatte ja ein bisschen gehofft, dass Greg und/oder Thorus endlich mal Biblur eins auswischen, aber das ist ja leider auch verhindert worden. Was nicht heißen soll, dass ich diesen Post besonders schlecht fand, ganz im Gegenteil: Ich fand ihn besonders gut, weil ich da zum ersten Mal seit langer Zeit ernsthaft damit gerechnet habe, dass Biblur eins ausgewischt wird.
Ich finde es auch schade, dass Greg nun so vom Erdboden verschluckt ist. Natürlich ist es logisch und ich will nichts weniger als eine an den Haaren herbeigezogene Rehabilitation Gregs, aber war einer der interessantesten Charaktere, die die Story zu bieten hatte. Er hatte einfach Ecken und Kanten, hatte Hintergedanken, zwei Gesichter, war mit Leidenschaft bei der Sache. Mit ihm hab ich tatsächlich mitgefiebert, ob das mit seinem Schiffsbau da was wird oder nicht.
Neben den ernsthaften Problem scheint es mir den anderen Person an Charakter und Leidenschaft zu mangeln. Oft verhalten sie sich einfach ganz normal. Sabatha verhält sich wie eine Königin, Saturas wie ein Wassermagier, Andre wie ein Paladin… Verglichen mit Odo oder Pallas sind sie richtig blass. Was hätte ich mich gefreut, wenn es wieder solche komplexen, interessanten Charaktere geben würde, wie in der Geschichte über den Fehler, die falsche Person zu unterschätzen?
An einer Stelle hatte ich sogar das Gefühl, dass Andre sich ziemlich unkonsequent entwickelt. Anfangs ist er Jannaleik gegenüber so distanziert und kühl. Dann hatte ich bei den Verhandlungen mit Maria das Gefühl, dass die beiden trotzdem noch zu einem richtigen Dreamteam geworden sind, so gut, wie sie da zusammenspielen, um die Bauersfrau rumzukriegen. Da hatte ich auch nicht den Eindruck, dass es da unterschwellig noch irgendwelche Abneigungen gibt. Und dann stößt Andre Jannaleik mit einem Mal völlig vor den Kopf, indem er ihn quasi aus der Stadt wirft. Andre fragt sich da ja schon selbst, ob er so ein nachtragender Mensch ist. Diese Frage finde ich sehr berechtigt, denn ich konnte diese Aktion nicht mehr wirklich nachvollziehen. Es ist ja sogar zu seinem Nachteil, Jannaleik gegen sich aufzubringen und das muss ihm doch auch bewusst sein. Eine richtig kindliche Trotzreaktion würde ich das nennen!
Ich muss auch sagen, dass mir diese Briefe von allen Abschnitten am wenigsten gefallen. Letztendlich sind es ja nichts anderes als ellenlange Monologe teils auch noch vollkommen unbekannter Charaktere. Monologe sind generell schon mal weniger interessant als Dialoge, weil einfach diese menschliche Note, Aktion und Reaktion, abhanden kommt. Und zweitens kommt in den Briefen besonders zum Tragen, was auch vielen anderen Stellen nicht gut tut: Auch die interessantesten Entwicklungen sind nur noch halb so interessant, wenn man sie nur zusammenfassend in der Rückschau erzählt bekommt. Ich lese ja auch keine Zusammenfassungen von Büchern, sondern eben halt die Bücher selbst. Natürlich gibt es durchaus Entwicklungen, die du ruhig raffend und in der Retrospektive erzählen darfst, aber einen ganzen langen Post lang nichts anderes kommt bei mir nicht so gut an. Und drittens beginnen die Briefe an und von Sabatha ja auch gerne erstmal mit irgendwelchen ausschweifenden Huldigungen und Dankesreden. Es mag daran liegen, dass ich die Geschichte nun quasi in einem Rutsch gelesen habe, aber unterhalten hat mich sowas schnell nicht mehr.
Ich fasse zusammen: Keine packende Storyline und nur selten mitreißende Charaktere. Nach oben hin ist der Gütegrad dieser Story also schon mal begrenzt. Aber wie sieht es mit der unteren Schranke aus? Existiert sie, oder wird dies ein Totalverriss, wie ich ihn noch nie geschrieben habe? Nein, wird er natürlich nicht. :gratz
Man kann der Story nämlich auch so manches zugutehalten: Dein Schreibstil ist schließlich wie immer tadellos, sodass sich selbst wenig spannende Szenen lesen ließen, ohne dass sich mich auch nur anstzweise gelangweilt hätten. Die Idee, dass ein Goblinstaat, der versteckt in den Bergen gelebt hat, Khorinis annektiert, ist ungewöhnlich originell, so etwas habe ich weder hier noch sonst irgendwo schon einmal gelesen. Und du beweist in den Auswirkungen dieser Annektion ja auch eine unbändige Kreativität! Ständig beschreibst du neue Umstände, die sich aus dieser ungewöhnlichen Situation ergeben und lässt dich da auch nicht durch ein kleines Personenfeld einschränken. Bei dir dominiert die Handlung die Charaktere und nicht andersrum: Wenn neue Personen gebraucht werden, dann werden sie eben einfach eingeführt. |-)
Manche Dialoge fand ich wirklich richtig klasse. So finde ich es immer sehr interessant, wenn es um die theoretische Magie geht oder die Goblins ein wenig von ihrem Jharkendarwissen ausplaudern. Auch, wie Andre und Jannaleik Maria überredet haben, war ein echtes Highlight für mich. Da haben die beiden mal richtig lebendig und beinahe so leidenschaftlich gewirkt, wie der gute Greg. Und drittens natürlich auch die Verhandlungen mit Ur-Shak. Da war es wirklich gut, dass Ur-Shak nicht einfach so nachgegeben hat, wie alle anderen Widersacher der Goblins. Früher oder später wird er es wohl noch tun, aber man weiß ja nicht wann und unter welchen Umständen.
Den Grenzkampf, indem der neuartige Golem zum ersten Mal im Kampf eingesetzt wurde, gefiel mir hingegen nicht so gut. Irgendwie haben da ja alle Krieger die ganze Zeit nur dem Golem zugeguckt, anstatt sich richtig zu bekämpfen. Es wäre ja für die Orks kein Problem gewesen, die Paladine anzugreifen, während einige andere mit dem Golem beschäftigt sind. Das war mir entschieden zu statisch und so kam auch da keine richtige Action auf.
Alles in allem ist „Neue Zeiten, alte Sitten“ also eine Geschichte, die hinter Eweks Können zurückbleibt, und von der ich mir daher ein wenig zu viel erhofft hatte. Wären die Charaktere interessanter und die Probleme problematischer, hätte Ewek eine deutlich bessere Story vorzuweisen gehabt. An Originalität oder raffiniertem Schreibstil mangelt es der Geschichte jedoch überhaupt nicht, sodass sie ein sehr unterhaltsames Vergnügen bleibt. Und das möchte ich wirklich noch einmal ausdrücklich betonen: Die Story ist ziemlich gut! Es mag der Eindruck erscheinen, dass ich sie doch schlecht finde, weil ich hier so viel Kritik geäußert habe, aber dem ist wirklich nicht so. Ich hab mich wohl von meinen enttäuschten Erwartungen leiten lassen und händeringend danach gesucht, was dieser Story fehlt, meinen Erwartungen gerecht zu werden, weshalb der Kommentar wahrscheinlich niederschmetternder ausgefallen ist, als er sich lesen sollte. :gratz
Leider sind mir ein paar Fehler wieder entglitten, nachdem ich sie mir unter den Nagel gerissen hatte, weil ich so leichtsinnig war, sie im direkt im Browser zu sammeln. Also nicht wundern, wenn da plötzlich ein paar Kapitel übersprungen werden. (Das soll aber auch nicht heißen, dass ich in jedem Post Fehler gefunden hätte. Davon bist du noch weit entfernt. :gratz)
Oder besser: Der ehemaligen Botschaft, denn nun war ja ganz Khorinis Biblur.
Andre knallte die Mappe mit dem Vertrag schwungvoll auf Garaus Schreibtisch,
“Soll das hier einer Magier sein?”, fragte Andre.
Auf der eine Seite erstarren meine alten Finger vor untertäniger Ehrfurcht, mir beinahe ihren Dienst versagend,
Rathan von Hellich beendete mir einem Räuspern seinen Vortrag und rutschte unbehaglich auf seinem Stuhl hin und her.
Die stimme des Goblins überschlug sich beinahe vor Panik.
Saturas war aufgestanden ging und nun einige Schritte auf den am Boden liegenden Piratenkapitän zu.
Wer es missachtete, indem man er den Träger angriff, oder es gar für einen eigenen, heimtückischen Schlag gegen Nichtsahnende nutzte, brachte die allergrößte Schande über sich selbst und den Klan - und zwar über mehrere Generationen.
oder einige Tage in der Hafenstadt Khorinis, um den Horiont zu erweitern und den Geist nicht im Alltagstrott des Internatslebens erschlaffen zu lassen.
Laidoridas
26.10.2016, 18:03
Ich halte "Lord Andre im Auge des Sturms" bei Weitem nicht für meine beste Story. :scared: Aber ich sehe natürlich das große Lob in dieser Äußerung! :gratz
Gerade auch weil du dich in der Taverne über mangelnden Lesestoff beklagst, wage ich es mal, dich daran zu erinnern, dass Laido dir in meinem Geburtstagsthread "Gellert und die überdimensionale Reifeprüfung" ans Herz gelegt hatte. Die finde ich beispielsweise deutlich besser als meine interaktive Story. Wenn ich das als der Autor beider Geschichten überhaupt so sagen darf.
Ja, die ist in der Tat deutlich besser. Und das wär dann auch wirklich die Geschichte, die ich als deine bisher beste bezeichnen würde. Also, wenn Ewek die in Sachen Handlung ja mehr als dünne Entscheidungsstory schon erzählerisch richtig gut findet, dann muss ihn der Gellert ja völlig von den Socken hauen!
John Irenicus
26.10.2016, 18:30
Bevor ich zu lesen begonnen habe, waren meine Erwartungen dadurch geprägt, dass John des Öfteren betont hat, dass er "Neue Zeiten, alte Sitten" für so etwas wie eine Aneinanderreihung von Kurzgeschichten hält. Ich habe also eine Kurzgeschichtensammlung von Ewek erwartet (und mich da auch ziemlich drauf gefreut, denn Eweks Kurzgeschichten sind für gewöhnlich sehr gut und hier wären es dann ja auch gleich sehr viele gewesen!), dann aber doch etwas anderes bekommen. Ich kann Johns Urteil nämlich nicht wirklich teilen. :D Auch wenn es keinen richtigen roten Faden gibt, der einen durch die Geschichte führt, so gibt es doch schon einen festen Rahmen.
Naja, für eine Aneinanderreihung von Kurzgeschichten habe ich das aber nicht gehalten (ganz am Anfang vielleicht noch), sondern eben für eine episodische Erzählung, bei der das große Ganze erst nach und nach zusammenwächst. Also wenn überhaupt dann eine Aneinanderreihung von Episoden, die dann aber mehr und mehr miteinander verflochten sind! §lehrer
Laidoridas
26.10.2016, 18:36
Naja, für eine Aneinanderreihung von Kurzgeschichten habe ich das aber nicht gehalten (ganz am Anfang vielleicht noch), sondern eben für eine episodische Erzählung, bei der das große Ganze erst nach und nach zusammenwächst. Also wenn überhaupt dann eine Aneinanderreihung von Episoden, die dann aber mehr und mehr miteinander verflochten sind! §lehrer
Würde ich so jetzt aber auch nicht sehen. Im Grunde ist es ja eine zusammenhängende, chronologisch erzählte Geschichte über Andres neue Rolle als Gouverneur, wobei dann in jedem zweiten Post (die blauen Posts) eine davon unabhängige Episode erzählt wird. Also für mich wächst da nix nach und nach zusammen. Ohne die blauen Posts wärs ja eine ganz normal erzählte Geschichte, und die blauen Posts ergänzen die Geschichte dann eben mit Episoden aus anderen Blickwinkeln und evtl. zu anderen Zeitpunkten. §lehrer
John Irenicus
26.10.2016, 18:39
Würde ich so jetzt aber auch nicht sehen. Im Grunde ist es ja eine zusammenhängende, chronologisch erzählte Geschichte über Andres neue Rolle als Gouverneur, wobei dann in jedem zweiten Post (die blauen Posts) eine davon unabhängige Episode erzählt wird. Also für mich wächst da nix nach und nach zusammen. Ohne die blauen Posts wärs ja eine ganz normal erzählte Geschichte, und die blauen Posts ergänzen die Geschichte dann eben mit Episoden aus anderen Blickwinkeln und evtl. zu anderen Zeitpunkten. §lehrer
Aber episodenhaft und chronologisch-zusammenhängend schließen sich ja nicht gegenseitig aus. §lehrer
Würde ich so jetzt aber auch nicht sehen. Im Grunde ist es ja eine zusammenhängende, chronologisch erzählte Geschichte über Andres neue Rolle als Gouverneur, wobei dann in jedem zweiten Post (die blauen Posts) eine davon unabhängige Episode erzählt wird. Also für mich wächst da nix nach und nach zusammen. Ohne die blauen Posts wärs ja eine ganz normal erzählte Geschichte, und die blauen Posts ergänzen die Geschichte dann eben mit Episoden aus anderen Blickwinkeln und evtl. zu anderen Zeitpunkten. §lehrer
Ich hab ja auch schon versucht, die grau geschriebenen Posts mit einem Merkmal von den blau geschriebenen zu unterscheiden, aber so richtig zu einem Ergebnis gekommen bin ich nämlich nicht. In Post 25 spielt Andre nämlich keine Rolle, obwohl der grau ist.
Und ganz chronologisch ist sie ja auch nicht erzählt. Obwohl es durchaus sein kann, dass die nicht chronologischen Posts wirklich alles Blaue waren. Dann lässt sich das vielleicht wirklich ungefähr so beschreiben.
Sir Ewek Emelot
26.10.2016, 18:52
Neue Zeiten, alte Sitten
von Sir Ewek Emelot
Immer wieder habe ich diesen Kommentar vor mir aufgeschoben, weil ich glaubte, dass mir nicht viel zu sagen einfallen würde. In der Zwischenzeit habe ich dann immer weiter gelesen und irgendwann entschieden, dass ich hier ausnahmsweise mal nur einen Gesamtkommentar verfasse. Alles andere wäre zeitlich wahrscheinlich auch schiefgegangen.
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Ich hatte es zunächst als lose Sammlung von Erzählungen geplant, die eben meine Idee von Biblur und der Art, wie dieses auf Myrtana und den Rest der Welt wirkt, episodisch darstellen, auch weil ich mir zu dem Zeitpunkt nicht zugetraut habe, eine lange, durchgängige Erzählung zu schreiben. Es wurde dann doch eher eine Serie mit übergeordneter Handlung. Insofern ist Dein Vergleich mit diesem Anime gar nicht so falsch. Mein Plan bestand später dann darin, dass dann auch nochmal nachzubearbeiten und alles etwas stärker auf eine kontinuierliche Erzählung hin zu raffen.
Was die Figuren angeht: Die Stellen sich meiner Meinung nach durch die Dialoge dar, und da gefällt mir persönlich z.B. Sabatha eigentlich doch sehr gut. Was Greg angeht: Der ist ja nicht aus der Welt, sondern erstmal nur außer Gefecht.
Was Du nicht magst, die Briefe: Da wird ein bestimmtes höfisches Geschranze und akademisches Gehabe auf die Schippe genommen, und wie in "Das Reich ist Saturiert" ist das wohl etwas, das man nicht unbedingt lustig findet, man sich nicht mit neuzeitlicher Geschichte und der Wissenschaft ebenjener Epoche beschäftigt hat. Gerade die langwierigen Anreden gegenüber Sabatha sind da ja so wichtig!
Im Übrigen soll es, wenn ich mal weiterschreibe, als Sprungbrett für kommende Erzählungen dienen. Ich möchte hier einen gewissen Status quo etablieren, von dem aus ich dann plane, eine etwas längere, durchaus dramatischere (und actionreichere) Erzählung zu schreiben. Es ist halt wirklich unvollendet.
Danke jedenfalls fürs Lesen.:gratz
Was die blauen von den andern Posts unterscheidet erfordert meiner Meinung nach nicht allzu viel Analyse: Die grauen sind chronologisch fortlaufend und die "Gegenwart", die blauen dagegen stellen vergangene Ereignisse dar, welche die grauen thematisch ergänzen - in der Regel. Die Struktur sollte schließlich aber auch nochmal revisoniert werden.
Die Berechenbarkeit von Laidoridas
Ich hatte die Story damals bereits gelesen, als noch gar nicht bekannt war wer sie geschrieben hatte. Ich erinnere mich noch genau daran, dass ich sie innerhalb eines Abends förmlich verschlungen habe obwohl ich sicher niemals wahre Freundschaft mit dem dort aufgegriffenen Thema knüpfen werde.
Ich erinnere mich auch allzu genau an die vielen Studenten, die bei uns in der Uni haufenweise nach möglichen Probanden für ihre Experimente gesucht haben und dass ich regelmäßig in einem kleinen Kämmerchen, vor einem Computer saß, um Aufgaben zu lösen, mit denen sie meine Wahrnehmung und Auffassungsgabe testen wollten.
Gerade wegen meiner eigenen Erfahrungen, konnte ich komplett nachvollziehen wieso der Protagonist anfänglich keinerlei Lust verspürt seine Schwester diesbezüglich zu unterstützen. Das Verhältnis der beiden wirkte auf mich allerdings recht seltsam, teilweise hatte ich das Gefühl, dass er regelrecht von ihr um den Finger gewickelt wird, so wie ich das bei dem Lord zum Beispiel mache. Das war mir doch etwas suspekt.
Als er dann nur mit Lina in einem Seminarraum sitzt, fühlte ich mich an eines meiner Praxisseminare erinnert, wo bei reger Teilnahme ganze acht Studenten anwesend waren. Ich fand es ganz grausig, weil das Seminar immer so spät stattfand und ich aufgrund der geringen Teilnehmerzahl jedes Mal dabei erwischt wurde, wenn ich meinen Kopf nur ganz kurz auf meinen Büchern abgelegt und die Augen für den Moment geschlossen habe.
Der Protagonist entscheidet sich dann ja doch seine Schwester zu unterstützen, vermutlich liegt das aber wohl eher daran, wie er von Prof. Grottendinck niedergemacht wurde. Mir wäre das auch unwahrscheinlich peinlich. Und ich meine, ich hatte auch mal so eine Situation, wo ich einem Kommilitonen lediglich etwas erklärte, der Dozent einfach nur das Tuscheln mitbekam und mich vor versammelter Mannschaft direkt darum bat doch einfach leise zu sein oder das Seminar zu verlassen. (Einer der schlimmsten Momente in meinem Studentendasein, davon erholt man sich so schnell nicht mehr!)
Und dann gibt es den ersten magischen Moment zwischen dem Protagonisten und Lina, als sie ihm einen Oktopus zeigt. Man kann auf die Uni glatt neidisch werden wenn sie ihren eigenen Unterwassertunnel hat. Sie bittet ihn jedenfalls um eine Zahl, was ihn etwas verwirrt, er nennt sie ihr doch. Dass die Zahl wichtig ist, merke ich erst beim Weiterlesen, als der Oktopus beim nächsten Besuch ganz plötzlich 32 Tentakel hat. Das alles ist ganz schön merkwürdig und wird nicht besser als Lina ihm von einer Magie der Mathematik erzählt.
Etwas erstaunt war ich dann ja, als die Bekannten des Protagonisten, Freunde kann man sie wohl kaum nennen, plötzlich darüber reden Lina um die Ecke zu bringen.
Und beim nächsten Zusammentreffen mit Lina scheint ja tatsächlich etwas mit ihr passiert zu sein. Ich finde es übrigens gruselig, dass sich der Satz, „Du musst hungrig sein. Geh etwas essen.“, sich immer wieder zu wiederholen scheint. Lina jedenfalls scheint nur noch ein Schatten ihrer Selbst zu sein und brabbelt scheinbar nur noch wirres Zeug vor sich her.
Die Schwester des Protagonisten stellt in der dritten Sitzung die These auf, dass er Lina lediglich erfunden hat, was auf die gesamte Geschichte plötzlich ein ganz neues Bild wirft. Sie spricht davon, dass er sich in einem symbolischen Akt von ihr trennen soll. Da dachte ich ja tatsächlich, dass das ganze einfach ein Spiel ist und jeder gegen ihn agiert, Lina vielleicht doch lebt, man ihm aber etwas anderes weismachen möchte.
Bei einem erneuten Zusammentreffen mit Niels und Co, erklären diese ihm, dass sie Lineare Algebra und nicht seine Lina abschließen möchten. Langsam wird die ganze Geschichte immer seltsamer und zieht mich deswegen vermutlich auch immer mehr in ihren Bann. Und scheinbar hat der Protagonist sich Lina tatsächlich nur vorgestellt, denn plötzlich ist sie allgegenwärtig, bis der Erstsemester ihm einen Großteil der Talon-Reihe aufsagt und er diese aufschreibt. Ich habe natürlich keine Ahnung ob es diese Reihe tatsächlich gibt oder nicht :D.
Der Protagonist bricht mitten in der Nacht in die Vitrine der Uni ein, um die Talonreihe, auf dem größten Rechenrahmen einzustellen, wodurch sich eine verborgene Tür öffnet. Er trifft auf den Neffen des Rektors und dann wird alles einfach nur noch verrückter. In Wahrheit nämlich, gibt es für jeden Menschen eine Variable, die beliebig geändert werden kann. Lina wusste das, legte eine Kopie für sich an, die dann zum leben erweckte und auf die der Protagonist gestoßen ist. Weil der Protagonist die Kopie durch Null geteilt hat, erscheinen plötzlich zig Linas, wo die Szene plötzlich einbricht und er sich wieder bei seiner Schwester befindet.
Das Ende lässt mich dann etwas verwirrt zurück. Ich weiß nämlich nun nicht, ob dies alles Teil der Hypnose oder vielleicht doch Teil des wahren Lebens war und von seiner Schwester nur vertuscht wird, weil sie mit den Magiern der Mathematik zusammenarbeitet. Trotzdem oder gerade deswegen finde ich die Geschichte wirklich gut und das obwohl du mich nun nicht zu einem Freund der Mathematik machen konntest, sondern eher vielmehr, weil mein zeitweise nicht weiß was wahr und was nicht wahr ist, beziehungsweise habe ich ja bereits zugegeben, dass ich selbst nach Beendigung der Geschichte nicht sicher bin, ob es nun alles Teil der Hypnose war oder nicht.
Mit Feder und Tinte von MiMo
Nora lebt ja so ein wenig das Leben, das ich mir selber auch gut vorstellen könnte, vielleicht nicht ganz so wie sie es anfangs führt, aber in einer Redaktion zu arbeiten, stelle ich mir durchaus ziemlich spannend vor.
Anfänglich scheint sie ja wirklich arm dran zu sein, da kann man sich für Nora einfach nur freuen, dass ihr Arbeitskollege scheinbar in der Jahreslotterie gewonnen und gekündigt hat, sodass die einfache Praktikantin endlich die Chance hat, alle von ihrem Können zu überzeugen.
Herr Ohneblom ist der wohl „netteste“ Chef, den man sich nur wünschen kann.
Bei Tymon dachte ich mir direkt: Mensch, der will doch sicher etwas von ihr. Wenn Männer etwas von Frauen wollen, reden sie immer so blöde Sachen daher. Mal sehen, ob ich mit dieser Vermutung Recht behalte.
Bei Herrn Sucineri musste ich direkt an John denken, ich weiß auch nicht, woran das liegen mag :D.
Nora kommt durch diesen Herrn jedenfalls zu ihrem ersten wichtigen Interview, wofür sie auch direkt Lob von ihrem Chef erntet.
Die nächste Begegnung zwischen Tymon und Nora verhärtet meine Vermutung nur, dass er insgeheim etwas von ihr will.
Und dann beginnt auch schon das Schreibduell. Ziemlich cool, dass du das Speedbattle in deine Geschichte integriert hast und auch, dass du den eingeführten NaNoWriMo erwähnst. Man merkt einfach, dass du dir beim Schreiben damals viel Mühe gegeben hast, auch Zusammenhänge zwischen der Geschichte und Lady Xrystal herzustellen.
Die Szene mit der ehemaligen Mitschülerin, die dann zu viele Wörter geschrieben hat, erinnerte mich unwillkürlich an das Battle zwischen Laido und mir, wo ich nicht daran dachte, dass man nach 15 Minuten ausgeloggt wird und wirklich gebangt habe, dass der Post nicht mehr gewertet wird. Ich wollte so einfach nicht verlieren und Laido wollte so ganz sicher auch nicht gewinnen.
Und dann trifft Nora auf Catalina bzw. die Kristalldame, welche die junge Frau glatt darum bittet in dem Turnier für sie einzuspringen, weil sie sich dazu bereit erklärt hat an der Siegerehrung teilzunehmen.
Das Turnier verspricht in jedem Fall interessant zu werden, denn Nora tritt gegen niemanden anderes an als Sucineri. Während des Turnier beschreibst du immer wieder die Gedanken von Nora, toll ist auch, dass du dir dafür eigens noch ein Battle ausgedacht hast.
Schlimm finde ich das Ende, das Sucineri beschreibt. Solche Szenen finde ich immer schlimm, weil ich einfach als Mutter dabei bin und mich immer wieder frage, wie man so einen Schlussstrich unter sein Leben ziehen kann. Aber das ist ja nur meine persönliche Meinung.
Nora gewinnt das Turnier nur knapp, ist berauscht von all den Gefühlen und wirkt Sekunden später aus dem Glück gerissen, als man ihre Identität erfährt und ihr Chef nüchtern feststellt, dass Mitarbeitern die Teilnahme untersagt ist. Einfach nur traurig. Und auch zum Ende hin bin ich der festen Überzeugung, dass Tymon etwas von Nora will! :D Mir hat deine Geschichte in jedem Fall sehr gut gefallen. Man konnte sie einfach runter lesen, weil sie einfach geschrieben ist und dient somit ausgezeichnet für Schlafwachen in Kinderkrippen, wo man eh nichts anderes zu tun hat, als auf die Atmungen der Kinder zu lauschen und mit dem Handy zu spielen.
Mit Feder und Tinte von MiMo
Nora lebt ja so ein wenig das Leben, das ich mir selber auch gut vorstellen könnte, vielleicht nicht ganz so wie sie es anfangs führt, aber in einer Redaktion zu arbeiten, stelle ich mir durchaus ziemlich spannend vor.
Anfänglich scheint sie ja wirklich arm dran zu sein, da kann man sich für Nora einfach nur freuen, dass ihr Arbeitskollege scheinbar in der Jahreslotterie gewonnen und gekündigt hat, sodass die einfache Praktikantin endlich die Chance hat, alle von ihrem Können zu überzeugen.
Herr Ohneblom ist der wohl „netteste“ Chef, den man sich nur wünschen kann. Oha, das ist wohl das bislang größte Lob, das der Ohnebohn bekommen hat. Ich hoffe, dass er zumindest anfangs ein wenig ambivalenter herüberkommt als du ihn hier charakterisierst. :D
Bei Tymon dachte ich mir direkt: Mensch, der will doch sicher etwas von ihr. Wenn Männer etwas von Frauen wollen, reden sie immer so blöde Sachen daher. Mal sehen, ob ich mit dieser Vermutung Recht behalte. Gut, dass du mich drauf hinweist! Jetzt habe ich endlich mal eine Beispielstelle, an der ich zeigen kann, wie ich simple Klischees nutze, um schnell Dinge zu verdeutlichen, denen ich nicht mehr Raum gönnen will! :gratz
Bei Herrn Sucineri musste ich direkt an John denken, ich weiß auch nicht, woran das liegen mag :D.
Nora kommt durch diesen Herrn jedenfalls zu ihrem ersten wichtigen Interview, wofür sie auch direkt Lob von ihrem Chef erntet.
Die nächste Begegnung zwischen Tymon und Nora verhärtet meine Vermutung nur, dass er insgeheim etwas von ihr will.
Und dann beginnt auch schon das Schreibduell. Ziemlich cool, dass du das Speedbattle in deine Geschichte integriert hast und auch, dass du den eingeführten NaNoWriMo erwähnst. Man merkt einfach, dass du dir beim Schreiben damals viel Mühe gegeben hast, auch Zusammenhänge zwischen der Geschichte und Lady Xrystal herzustellen.
Die Szene mit der ehemaligen Mitschülerin, die dann zu viele Wörter geschrieben hat, erinnerte mich unwillkürlich an das Battle zwischen Laido und mir, wo ich nicht daran dachte, dass man nach 15 Minuten ausgeloggt wird und wirklich gebangt habe, dass der Post nicht mehr gewertet wird. Ich wollte so einfach nicht verlieren und Laido wollte so ganz sicher auch nicht gewinnen. Ein großes Ziel der Story war auf jeden Fall, die Gefühlswelt eines Speedbattleduellanten darzustellen. Und da gehört die ständige Angst, wegen eines technischen Fehlers auszuscheiden, natürlich unweigerlich dazu. :D Wäre die Geschichte länger gewesen, hätte ich bestimmt Nora selbst sowas erleiden lassen.
Und dann trifft Nora auf Catalina bzw. die Kristalldame, welche die junge Frau glatt darum bittet in dem Turnier für sie einzuspringen, weil sie sich dazu bereit erklärt hat an der Siegerehrung teilzunehmen.
Das Turnier verspricht in jedem Fall interessant zu werden, denn Nora tritt gegen niemanden anderes an als Sucineri. Während des Turnier beschreibst du immer wieder die Gedanken von Nora, toll ist auch, dass du dir dafür eigens noch ein Battle ausgedacht hast.
Schlimm finde ich das Ende, das Sucineri beschreibt. Solche Szenen finde ich immer schlimm, weil ich einfach als Mutter dabei bin und mich immer wieder frage, wie man so einen Schlussstrich unter sein Leben ziehen kann. Aber das ist ja nur meine persönliche Meinung. Ich toleriere Suizide auch unter keinen Umständen. Nur falls da Zweifel aufgekommen sein sollten. :)
Nora gewinnt das Turnier nur knapp, ist berauscht von all den Gefühlen und wirkt Sekunden später aus dem Glück gerissen, als man ihre Identität erfährt und ihr Chef nüchtern feststellt, dass Mitarbeitern die Teilnahme untersagt ist. Einfach nur traurig. Und auch zum Ende hin bin ich der festen Überzeugung, dass Tymon etwas von Nora will! :D Mir hat deine Geschichte in jedem Fall sehr gut gefallen. Man konnte sie einfach runter lesen, weil sie einfach geschrieben ist und dient somit ausgezeichnet für Schlafwachen in Kinderkrippen, wo man eh nichts anderes zu tun hat, als auf die Atmungen der Kinder zu lauschen und mit dem Handy zu spielen.
Vielen Dank für diese warmen Worte, liebe Ajnif! §wink
Laidoridas
27.10.2016, 11:18
Jetzt habe ich es zwar geschafft, Eweks Geschichte noch bis zum Wettbewerbsschluss zuende zu lesen, aber für einen etwas längeren Kommentar reichts leider nicht mehr. Einmal natürlich aus zeitlichen Gründen, andererseits aber auch weil MiMo mir zumindest die Kritikpunkte alle schon in seinem eigenen Kommentar weggenommen hat. Gäbe es den Dito-Smilie noch, könnte ich den wohl einfach unter MiMos Kommentar setzen, denn im Großen und Ganzen hab ich das beim Lesen sehr ähnlich empfunden, bloß gefühlt wohl insgesamt etwas positiver.
Zu den größten Stärken der Geschichte gehören für mich auf jeden Fall die ganzen Details über die Biblur-Goblins, ihre Geschichte, Vorstellungen, Ideen usw., und wie die sich dann wiederum darauf auswirken, wie sich Khorinis unter der Herrschaft der Goblins verändert. Also neben den ganzen politischen Umwälzungen sind mir da vor allem die Minecrawlertunnel quer unter der Insel durch mit Reisestopp bei Onars bzw. Marias Hof in Erinnerung geblieben. :D Man merkt auch ziemlich, dass die Geschichte vor allem geschrieben wurde, um dieses Szenario in aller Ausführlichkeit auszugestalten und mit Leben zu füllen, und ich finde, dass sie auch in allererster Linie dadurch ihren Reiz bezieht. Was die Handlung angeht, ging es mir auch so wie MiMo: Die läuft eben so vor sich her, aber so spannend wie in deiner letztjährigen Siegerstory oder auch im "Graf von Sulden" geht es hier nun lange nicht zu. Das ist im Prinzip auch gar nicht schlimm, bloß hätte es dann doch zumindest ein paar etwas ernsthaftere Konflikte oder Probleme geben dürfen. Die Goblins machen auch einfach keine entscheidenden Fehler, scheinen immer überlegen zu sein, und selbst wenns dann mal ein bisschen haariger wird wie später mit dem Golem, hatte ich nie das Gefühl, dass jetzt wirklich mal was schiefgehen könnte. Ich dachte mir bei allen Problemen halt immer direkt: "Jaja, die Goblins machen das schon" und so war es dann ja auch. :D Um irgendwie emotional gepackt zu werden, habe ich mich wohl auch ein bisschen zu distanziert gefühlt von den Figuren, vor allem gegen Ende hin, wenn es mehr und mehr um Kriegshandlungen und -taktik geht. Ich hätte mir da glaube ich ein paar mehr von solchen Stellen hier gewünscht:
Andre verstand. Nach der unerwarteten Wendung auf der myrtanischen See war Andre dem Goblin böse gewesen. Er hatte ihm dieses offensichtlich abgekartete Spiel übel genommen, man hätte ihn vorher einweihen müssen! Doch nun, da er wusste, dass Garnau sich bald wieder anderen Dingen zuwenden und ihn, Andre, in all dem Mief von Amtsstuben und Regentschaft alleinlassen würde, überkam ihn eine sonderbare Traurigkeit. Letztlich hatte er Garnau irgendwie lieb gewonnen, und nun würde dieser einfach ersetzt. Andre hätte sich gern für den kleinen Historiker gefreut, doch brachte er keinen Glückwunsch über die Lippen.
Die fand ich echt rührend und zeigt ja auch schon ein bisschen, dass Andre die Goblins trotz seiner anfangs eher abwertenden Haltung dann doch durchaus als Personen akzeptieren und sogar ins Herz schließen kann. :) Später ist mir dann aber nicht immer so ganz klar geworden, wie Andre nun eigentlich genau tickt. Die von MiMo schon angesprochene Passage, in der er Jannaleik eins auswischt, fand ich beim Lesen ebenfalls merkwürdig, weil der zugrunde liegende Konflikt bei mir gar nicht richtig angekommen war. Andres Skepsis angesichts seiner neuen Herren verfliegt ja auch sehr schnell, und nach ein paar Posts könnte man fast schon vergessen, dass er kein Goblin ist, so sehr hat er da schon deren Weltbild angenommen. Dass er sich damit arrangieren kann, jetzt für eine andere Majestät zu arbeiten, das kann ich ja gut nachvollziehen, aber dass er dann auch die demokratischen Ideen der Goblins gleich so annimmt und dafür wirbt, das ging mir doch ein wenig schnell. Ähnlich habe ich das auch bei Saturas empfunden, der die ganze Geschichte hindurch wie ein goblinischer Gelehrter daherkommt - okay, es wird in den Briefen über Saturas' wissenschaftliche Tätigkeit zu Anfang der Geschichte (übrigens der mit Abstand langweiligste Teil der Geschichte :grinundwe) zumindest mal angesprochen, dass er den Goblin-Duktus so schnell angenommen hat, aber mit dem Saturas aus den Spielen hatte der dann gefühlt eben nicht mehr so viel zu tun. Dort redet er ja deutlich weniger gelehrtenhaft daher, sondern lässt meistens eher den etwas aggressiven Miesepeter raushängen. Greg hingegen hat mir auch sehr gut gefallen. Man konnte sich zwar schon denken, dass das mit seinen Plänen nix geben würde, aber der ganze Handlungsstrang um ihn und seine Schiffe gehört für mich auch zu den besten und unterhaltsamsten Teilen der Geschichte. Da ist dir mit dem scheinbaren Mord an Thorus auch ein schöner Überraschungseffekt gelungen - und ausnahmsweise waren es mal nicht die Goblins, die sich als die Überlegenen erweisen, sondern mit Saturas und Thorus zwei Menschen. Achso, und Sabatha ist natürlich auch klasse - die taucht nur leider ziemlich selten auf in der Geschichte!
Das allerbeste Kapitel ist für mich dann aber glaube ich das erste. Hier kann man tatsächlich noch glauben, eine Kurzgeschichtensammlung vor sich zu haben, weil die kleine Geschichte um den verzweifelten Andre und die Rettung durch Goblin-Diplomatie in sich rund und stimmig ist, eine tolle Pointe hat und auch gut und gerne für sich stehen könnte. Was ich natürlich gleich kommen gesehen habe, ist dass die Goblins die Sache schon irgendwie ins Lot bringen würden, insofern war das jetzt keine große Überraschung. Die Art und Weise, wie sie das hinkriegen, aber hingegen schon, und insbesondere der kleine Haken, den das Ganze für Andre bzw. die myrtanische Krone hat. :D Besonders gut haben mir auch die Namen der Schiffe gefallen - da bin ich ja nun wirklich nicht der erste, der das sagt, aber die sind halt einfach super! Deswegen ist das hier auch schon die erste Passage, die ich für die POTM nominieren möchte:
Andre seufzte. Im Grunde sollte er sich wohl nicht beschweren. Immerhin hatte Biblur, auf Vermittlung der Wassermagier, die noch immer in diesem neu entdeckten Tal namens “Jharkendar” kampierten und dort den ersten Kontakt mit Biblur hergestellt hatten, die erbotene Hilfe geschickt: Drei Kriegsschiffe, inklusive des Kommandoschiffs “Wuschelschaf der Meere”, auf dem sich Andre gerade befand. “Wuschelschaf der Meere!” Andre hatte seinen Ohren nicht trauen wollen, als man ihm den Namen des Schiffes übersetzt hatte. Der Admiral aber hatte gemeint, dass es sich um einen edlen und ehrenvollen Namen handle, der einem königlichen Kriegsschiff und dem Flaggschiff von Biblur angemessen sei.
Nun, im Grunde wollte Andre dem gar nicht widersprechen, wenngleich seine Gründe wohl in eine etwas andere Richtung gingen, als der Admiral womöglich ahnte. Einerlei: Die Höflichkeit gebot ohnehin, darüber besser zu schweigen.
Die anderen beiden Schiffe, die auf die furchteinflößenden Namen “Bunter Schmetterling” und “Schnuffel” getauft waren, waren exakt baugleich.
Und wenn ich schon dabei bin und da der Kommentar hier eh schon völlig unstrukturiert ist, veranstalte ich an dieser Stelle einfach mal eine kleine POTM-Nominierungsrunde und haue meine anderen POTM-Vorschläge raus:
"Pah!", Greg donnerte die Faust auf den Tisch, "ich hatte Euch gleich gesagt, dass dem Banditenpack nicht zu trauen ist, aber Ihr wolltet ja nicht auf mich hören. Das habt Ihr jetzt davon! Aber keine Sorge, Admiral Greg hat schon einen Plan, wie wir diese Amateure in ihre fetten Ärsche treten. Also, es ist so: Diese Banditen haben keine Ahnung, wie man ein Schiff führt. MEINE Männer dagegen schon. Wir bringen den Klimbim, den dieser Thorus gefordert hat, zum Schiff. Aber nicht nur das. Sondern ich und meine Männer geben außerdem vor, dass wir uns den Arschgeigen in Wirklichkeit anschließen wollen. Dieser Trottel wird sich die... bescheidene Expertise von mir und meinen Leuten ganz sich nicht entgehen lassen. Dann lassen sie uns aufs Schiff, wo wir sie überraschend überwältigen können. Die Prinzlein kommen frei, das Schiff bleibt bei mir... äh, ich meine bei uns, und die Tunichtgute werden ordnungsgemäß aufgeschlitzt, aufgeknüpft oder kielgeholt. Am Ende sind alle glücklich, und wer nicht glücklich ist, ist tot, und damit wenigstens nicht unglücklich."
(Hier nur noch "sich" nach "sicher" korrigieren.)
Ob der Abgeschiedenheit und damit einhergehenden Unbequemlichkeit des Postens waren die Schamanen übereingekommen, sich gegenseitig abzuwechseln – nun, bis auf den obersten Schamanen Ur-Shak, verstand sich. Der nämlich war sich für die profaneren Pflichten des Schamanentums augenscheinlich zu schade.
Ul-Gramok jedenfalls hatte damit gerechnet, dass er die Tage bis zu seiner Ablösung in Meditation und Kontemplation, das heißt in dem ärgerlichen Nachsinnen über Ur-Shaks völlig unvermittelten und ungerechten Aufstieg, verbringen würde.
Und nun das!
Und dann noch zwei aus einem weiteren Highlight-Kapitel, nämlich dem mit Velaya und den Bergstamm-Goblins! Die Sprache und die ganze Art der Goblins hast du da echt herrlich hinbekommen, von denen darf auch gerne in zukünftigen Kapiteln noch mehr kommen. Könnte auch gutes Material für eine Buddy-Story mit einem feinen Biblur-Goblin und einem ranzigen Bergstamm-Goblin sein, die gemeinsam irgendein Abenteuer bestreiten müssen!
„Da seida ja endlich!“, quiekte einer der Goblins, den Velaya als Gobsnob identifizierte. Bald schon traten die beiden anderen Anführer der Goblins hinzu, um die Ehrengäste in Empfang zu nehmen, ihnen Scavengerkeulen und Becher mit besagtem Schnaps in die Hände zu drücken, einander zuzuprosten und sich gegenseitig zu den erfolgreichen Vertragsabschlüssen zu beglückwünschen.
Der Kontrast, den diese Goblins gegenüber Jannaleik aufwiesen, hätte größer kaum sein können: Der distinguierte, ruhige, überaus höfliche und penibel ordentliche Jannaleik aus Biblur auf der einen Seite, und die in grobe Felle gekleideten, temperamentvollen und unförmlichen Goblins aus den khoriner Bergen auf der anderen Seite.
„Schmegged Euch?“, fragte Presdnik, einer der beiden anderen Anführer, und klopfte Jannaleik kumpelhaft auf die Schulter.
„Vortrefflich!“, erwiderte der und knabberte geziert an dem Knochen herum, „mein Kompliment an die Küche!“
„Was Küche? Im Feuer jebraten ham wa dat! Nix mit Küche oda so.“
„Dann mein Kompliment an das Feuer! Zum Wohl!“
„Woher kennt Ihr eigentlich die Sprache der Menschen?“, fragte Jannaleik einen der drei Häuptlinge.
„Wa kriegn halt so einijes mit. Schlau simma, ham überall unsre Augen und Ohren.“
„Oho? Da müsst Ihr ein gutes Spionagenetzwerk haben!“
„Spionagewetznerk? Was redstn da? Wa hocken halt im Jebüsch, wenn de Menschens vorbeikommen. Da hörn wa alles mit.“
Sehr schön fand ich übrigens auch das Gespräch über die Kanone in einem der ersten Kapitel. :D Etwas später hat es mich aber etwas verwirrt, dass dann auf einmal von "Geschützbatterien" die Rede war, was ja auch wieder nach Kanonen klingt. Also ich meine diese Stelle hier:
Wenn ihn nicht alles täuschte, würde dies den Seeschlachten der Zukunft ein völlig neues Gesicht verleihen: Anstelle von Ramm- und Enterkämpfen würde man sich mit schweren Geschützbatterien beschießen.
Das klingt ja so, als wären Kanonen dann eben doch bekannt. Unter "Geschützbatterien" stell ich mir jetzt jedenfalls keinen Kampf mit Pfeil und Bogen und eigentlich auch keine Harpunen oder sowas in der Richtung vor, oder wie war das gemeint?
Die Entwicklung gegen Ende der Geschichte hin fand ich nicht ganz so interessant wie zu Beginn, weil es jetzt wieder auf einen Krieg zwischen Menschen und Orks hinausläuft, nur dass hier eben noch die Goblins mitmischen. Aber da man sich ja eh denken kann, welche Seite am Ende gewinnen wird, ist die ganze Sache dann nicht so richtig spannend und wirkt vom Szenario her auch nicht mehr so frisch wie zuvor. So Kämpfe zwischen Paladinen und Orks im Minental, das hat man ja öfters in den klassischen Geschichten hier im Forum. Wobei das zurzeit vorvorletzte Kapitel über den Verbleib von Hagens Truppe dann aber schon intensiv war und mir da insbesondere Hagens Paladin-Gewissensbisse am Ende gut gefallen haben. Der Andre-Handlungsstrang hat mir aber jedenfalls gegen Anfang besser gefallen, als es noch mehr um die Etablierung der neuen Gesellschaft unter den Goblins ging und nicht so sehr um den Konflikt mit den Minental-Orks. Ich habe so ein bisschen den Verdacht, dass er dir vielleicht genauso geht und das neueste Kapitel nicht zufällig "Kriegsmüdigkeit" heißt. :D Würde jedenfalls ja auch erklären, warum es jetzt schon seit einer Weile nicht mehr so recht voran geht mit der Geschichte.
Puh, das ist jetzt bestimmt einer der lausigsten Kommentare, die ich seit Langem geschrieben habe. Tschuldigung, das hat die Geschichte eigentlich nicht verdient! §cry Aber wenn ich ihn auf später verschoben hätte, dann hätte ich am Ende wahrscheinlich nie was geschrieben (so ist es ja auch leider schon der "Höchsten Tugend", den "Irrelevanzen" und dem "Armen Juan" ergangen), und so hast du jetzt wenigstens ein paar mehr oder minder zusammenhanglose Gedanken zu der Geschichte bekommen. Ich glaube, ich hätte mir auch mehr Stellen markieren sollen als nur die POTM-Kandidaten, denn es gab wirklich viele, viele Stellen, die mir sehr gut gefallen haben, die witzig und/oder originell waren und die ich hier eigentlich noch gerne gewürdigt hätte.
Kurzes Fazit noch zum Schluss: Eine Geschichte, die von ihrer großartigen und originellen Grundidee und den vielen teils witzigen Details in der Ausgestaltung dieser Idee lebt, aber weniger von der Handlung oder (mit ein paar Ausnahmen) von den Figuren. Was du jetzt schon als Nachfolgegeschichte zu "Neue Zeiten, alte Sitten" angekündigt hast, klingt jedenfalls vielversprechend und nach genau der richtigen Mischung aus dem originellen Szenario und einer mitreißenden Handlung, wie man sie aus anderen Geschichten von dir kennt.
DerGroßeDummeMann
27.10.2016, 17:22
Meine Stimme geht aber an „Winterkälte“ von DerGroßeDummeMann. Die Geschichte ist total bedrückend u nd durch das ständige Aufwachen in einer genau so schlimmen Realität wird sie auch so aussichtslos. Ich will gar nicht behaupten, dass ich sie verstanden hätte, sofern hinter den verstörenden Details und diesem Familiendrama noch ein tieferer Sinn steckt. Aber die Stilmittel sind einfach hervorragend gewählt. Käfer als Horrorelement sind nicht total abgedroschen, funktionieren aber sehr gut (auch bei Stephen King schon zu sehen) und dann ein nicht prinzipiell übler Geruch, der aber in seinem Kontext grausig wird. Das ist schon sehr gut gewählt! Und die Eltern insbesondere der Vater sind auch so Figuren, die Ekel und Furcht hervorrufen. Die Magd blieb mir wiederum ein Rätsel. Man erlebt sie ja auch nicht in lebendigem Zustand, sondern nur mit Käferfüllung... aber man weiß ja auch die ganze Zeit nicht, ob Alexandra doch noch träumt. Die Geschichte vermittelt jedenfalls eine perfekt eingefangene schreckliche Stimmung und bekommt dafür meine Stimme. Ich frage mich allerdings auch schon länger, was sie für einen Bezug zu mir hat. §ugly
Gar keinen. §ugly
Außer vielleicht, dass die Hauptperson Alexandra heißt, aber das hat auch nicht mit dir zu tun sondern kommt daher, dass mir einfach kein besserer Name eingefallen ist. Ich hatte ja ursprünglich eine Geschichte geplant, die mehr zu dir passt, allerdings ist mir dann recht bald aufgefallen, dass daraus nicht wird, weil ich halt lauter Ideen für Anspielungen auf dich hatte, aber keine richtige Idee für die eigentliche Handlung.
Ja, und dann habe ich mich einfach hingesetzt und einfach mal drauflosgeschrieben, ohne jetzt eine richtige Idee zu haben, was dabei rauskommen soll, und dann ist halt Winterkälte herausgekommen. Ist vielleicht nicht die ideale Wichtelgeschichte, aber eine bessere ist mir halt nicht eingefallen. §gnah
Danke jedenfalls für deine Stimme.
DerGroßeDummeMann
28.10.2016, 00:35
Ich habe eine heute eine ziemlich verstörende Kurzgeschichte über einen jungen gelesen, der zur Linderung seiner Seelenqual irgendwelche weirden und potentiell lebensgefährlichen Rituale durchzieht. Die war schon ein ziemlich harter Brocken und an manchen Stellen musste ich eine halbminütige Pause einlegen, damit ich das ertragen konnte. Nein, die Rede ist nicht von El Toros Geschichte "Das Große und Schreckliche Molerat", die ich heute ebenfalls gelesen habe sondern 朱岳s (ausgesprochen "Dschu Yüe") 《个人悲剧》, was man vielleicht mit "Tragödie eines Individuums" übersetzen könnte.
Dass ich heute zufällig zwei Geschichten mit derart ähnlicher Thematik (das Dunkel der kindlichen Seele) gelesen habe, muss wohl ein Wink des Himmels sein, und folgsam wie ich bin verfasse ich hier mal eine Art vergleichenden Kommentar, in der Hoffnung meine Seele dadurch der Erlösung ein Stückchen näher zu bringen, außerdem entgehe ich somit vorerst dem Schicksal 朱岳s Geschichte zuende lesen zu müssen.
Zunächst einmal danke ich der Autorin, dass ihre Geschichte, obgleich sie auch in menschliche Abgründe blicken lässt, dies auf eine denkbar putzige, ja im Vergleich zu der anderen Geschichte fast kindgerechte Art und Weise tut, und der Hauptcharakter auf äh ... Spielereien mit stählernen Nadeln verzichtet.
Die Geschichte hat ja auch eine Art Happy End. Wer freut sich nicht, unbeaufsichtigt von der strengen Erzieherin Kuchen zu mampfen? Aber eines hat Constantino wohl nicht bedacht: Wer macht ihm denn den Kuchen, wenn die Tante nicht mehr ist? Da hat die Tante ihn vielleicht auch schlecht erzogen, dass dieser simple Gedankengang es nicht in seine Hirnwindungen geschafft hat, denn guter Kuchen genügt wohl allemal um die restlichen Nachteile der Tante wettzumachen. Das wird Constantino eines Tages noch schmerzlich bewusst werden. Insofern kann man sagen, dass das Ende der Geschichte einen bitteren Beigeschmack hat.
Ja, das beschreibt eigentlich die ganze Geschichte: putzige Kinderspäßchen (die eigentlich ernst gemeint sind) mit bitterem Beigeschmack.
Das deutet ja der Titel ja auch ein bisschen an. So sind Molerats zwar durchaus gefährliche Biester, aber im allgemeinen doch weit entfernt davon, groß und schrecklich zu sein (obwohl sie das in den Augen eines selber nicht gerade großen und schrecklichen Jungen natürlich sind). Vor allem hier im Story-Forum haben Molerats ja ein eher putziges Image, was natürlich nicht zuletzt durch die berühmte Molerat-Passage aus Edwin der Fall ist, die sich spätestens seit ihrer Ernennung zur PotM ins kollektive Gedächtnis hier eingebrannt hat.
Andererseits ist es ja eben dieses Molerat, das der Geschichte das Bittere, das Dunkle gibt, denn so sehr man es auch verlacht, ist es doch letztendlich das Werkzeug, das Constantinos Rachefantasien in die Tat umsetzt, oder wie Constantino es wohl ausdrücken würde: die erhabene Gottheit, die barmherzig das Flehen ihres unwürdigen Dieners erhört.
Da verblasst natürlich der Titel "Tragödie eines Individuums", da man Tragödien von Individuen ja bereits in reichlicher Zahl gelesen, von großen und schrecklichen Molerats aber bisher recht wenig gehört hat.
Der Einstieg in die Geschichte ist dir jedenfalls schon großartig gelungen. Diese Bemerkung, dass Tante Betty 3 Fünftel seiner Welt ausmacht hat mich jedenfalls zum Schmunzeln gebracht. Da ist auch erst gar nicht so klar, ob damit ihre Wichtigkeit oder ihre Fettleibigkeit zum Audruck gebracht werden soll. Nach ein bisschen Nachdenken, kommt man aber darauf, dass natürlich beides gemeint ist.
In der "Tragödie" dagegen findet man an dieser Stelle nur mittelmäßig interessante Bemerkungen über den Hauptcharakter, seine Beziehung zum Erzähler und deren gemeinsame Vorliebe für die Spinozasche Philosophie.
Wie für Kinder üblich werden dann auch erstmal ein paar fragwürdige Entscheidungen getroffen. Ich jedenfalls würde im Leben nicht eine hölzerne Kiste gegen etwas Silber und eine tote Taube (igitt) tauschen. In meiner doch nicht ganz unvorhandenen Lebenserfahrung weiß ich inzwischen dass Stauraum wertvoller ist als Gold und Silber, denn wo soll man denn den ganzen Krempel hintun, den man sich von Gold und Silber kauft, wenn man keine Kiste hat. Vor allem Bücherregale haben ja die Eigenschaft, einfach nicht leerer zu werden und meine Mutter geriet neulich auch mal wieder ein wenig in Not, weil sie nicht wusste, wo sie die ganzen Teedosen hinstellen soll, die seit neuester Zeit zentraler Bestandteil unseres Lebens sind.
Naja, aber genug davon, kommen wir zum eigentlich wichtigen Teil, dem Moleratkult, den Constantino im Schuppen errichtet hat. Ja, wie man sich als Kind halt mit heiligem Ernst Dingen widmen kann, die eigentlich totaler Blödsinn sind. Hier treten auch endlich die Gemeinsamkeiten mit der "Tragödie" zutage, in der so ein Bilderbuch vorkommt, in dem es um einen Fischer geht, der einen Fisch mit stählernen Gräten fängt und aufisst, wobei er eine der stählernen Gräten verschluckt, die danach jahrelang Unheil in seinem Körper anrichtet, bis er sie eines Tages mitsamt seines gesamten Blutes auspisst. (Ja so sind sie, die alten Kinderbücher §ugly) Ja und weil es ein Bilderbuch ist, ist am Ende nochmal ein Bild des vollkommen ausgebluteten Fischers.
Ja und wie Kinder halt so sind, nimmt der Hauptcharakter (der auf den Namen NC hört) dieses Buch sehr ernst und wie Kinder halt so sind, kann er nicht anders, als das Buch wieder und wieder (um genau zu sein eintausendundeinmal) zu lesen, obwohl es ihm eine Heidenangst bereitet. Das war in meiner Kindheit ja auch nicht anders. Ich kann mich jedenfalls noch gut erinnern, wie ich nicht anders konnte als Peter Paul Rubens' Haupt der Medusa (https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Rubens_Medusa.jpeg) wieder und wieder anzugucken, obwohl es mir jedesmal eine Heidenangst einjagte. Für mich als Kind ging von dem Bild ja eine reale Gefahr aus und ich hatte Angst, beim Anblick desselben zu Stein zu erstarren, ganz als stünde, die leibhaftige Medusa vor meinen Augen. Ich habe mich deshalb nie getraut, das Bild länger als ein paar Augenblicke zu betrachten, dafür aber umso öfter.
Genauso geht es ja auch NC, nur dass der es sich zur Lebensaufgabe macht, dieses Buch eintausendundeinmal zu lesen (dies ist sein Ritual). An seinem neunten Geburtstag liest er das Buch endlich zum eintausendersten Mal und schmeißt es in einen Topf kochenden Wassers, damit er nicht auf die Idee kommt, es nochmal so oft zu lesen. Das er das Buch ausgerechnet auf diese Weise zerstört ist kein Zufall, schmeißt doch der Fischer im Buch den Fisch (der übrigens auch sprechen kann und über magische Kräfte verfügt) ebenfalls in einen Topf kochenden Wassers. Und wie der Fisch den Fischer verflucht, während er sich im Wasser windet, ist die Vernichtung des Buches für NC nur der Beginn des Unheils. Das Buch ist zwar zerstört, aber die Geschichte hat er nicht vergessen und so spielt er mithilfe einer stählernen Nadel das Buch Tag für Tag rituell nach (Gott sei Dank, ohne die Nadel wirklich zu schlucken) und entwickelt mit der Zeit immer mehr Marotten, die ihm helfen sollen mit seinen Ängsten klarzukommen, diese letztendlich aber nur vertiefen.
Bei beiden Constantino und NC dient das Ritual ja als so eine Art Flucht aus der wirklichen Welt. Der eine flüchtet sich vor Doofheit der Welt, repräsentiert durch Tante Betty (dass die Welt zu drei Fünfteln doof ist, dürfte ja auch im echten Leben so etwa passen, oder? §kratz), der andere flüchtet sich vor seinen Ängsten (tatsächlich fürchtet er sich auch vor ganz realen Dingen, wie Kreidestaub, der an den Händen klebt, nicht nur vor stählernen Fischgräten) nunja in seine Ängste.
Was die beiden machen ist ja kein Spiel, sondern wie bereits gesagt ihr heiliger Ernst, vielleicht weil sie einfach nichts anderes haben, dem sie sich ernsthaft widmen können.
Die Tante jedenfalls, versucht dann typischerweise ihre Doofheit als Vernunft zu kaschieren, weil doofe Leute sind ja erst so doof, weil sie sich für vernünftig halten, sonst wüssten sie ja wie doof sie sind.
Wenn ich mir dann aber Constantinos unbeholfene Poesie angucke wird mir dann auch wieder bewusst, dass das, was man als Kind so denkt natürlich trotzdem Mist ist (vor allem wenn es zu gruseligen Spielchen mit Nähnadeln führt), aber immerhin schmiedet er ja keine Pläne um Tante Betty loszuwerden (wenn vielleicht auch nur, weil er sich für unfähig hält) sondern vertraut da ganz seiner Gottheit. Das zeigt ja nochmal, dass er es mit seinem Kult wirklich ernst meint.
NC beginnt dann ja auch irgendwann die Welt seiner Fantasie mit der echten Welt zu vermischen, in dem er etwa wild mit seiner Nadel herumpiekst, wenn der Lehrer in der Schule sich die kreidestaubverschmierten Hände reibt. Ja, das ist halt potentiell das Nervigste an Kindern, wenn sie meinen, andere Menschen müssten an ihren Fantasien teilhaben. Andererseits ist der einzige, den NC damit zugrunde richtet, er selbst, während Constantino ja seine Tante zugrunde richtet.
Naja, es ist jetzt langsam auch ein bisschen spät und es besteht keine Gefahr, dass ich die Stahlnadelgeschichte heute noch weiterlese. Insofern ist mein Ziel erreicht und kann ins Bett gehen. Zum Ende deiner Geschichte habe ich mich ja schon ganz am Anfang geäußert, also habe ich hier jetzt auch nicht das Gefühl irgendetwas vergessen zu haben.
Insgesamt kann man aber sagen, dass deine Geschichte, obwohl sie aufdeckt, dass in Kindern auch manchmal ein kleiner Teufel steckt, die nunja ... nettere der beiden Geschichten ist. Allein schon deshalb, weil kein Blut gepisst wird, aber auch weil sie durchgehend in einem verniedlichenden Stil geschrieben ist, der trotz des dunklen Unterton der Geschichte, die Kindlichkeit und Putzigkeit des ganzen sehr gekonnt darstellt, während in der anderen das blanke Grauen herrscht. Ein bisschen erinnert mich dein Stil da auch an ali, weil du überall gekonnt witzige Formulierungen mit einbaust und jeder Satz ein Genuss zu lesen ist. Das ist ja auch ganz anders als "Tote Harpyie" oder "Durch einen Spiegel ein dunkles Bild", weil man dort durch die beklemmende Stimmung die Schönheit der Sätze gar nicht so recht genießen kann.
Letzten Endes danke dir für diesen Beweis, dass El Toro auch (vergleichsweise) leichte Kost kann.
Ja, tut mir Leid falls das ein bisschen doof für dich ist, wenn ich in einem Großteil des Kommentars gar nicht über deine Geschichte rede, sondern über eine, die damit eigentlich gar nichts zu tun hat, aber hätte ich die Stahlnadelgeschichte nicht gelesen, hätte ich zu deiner, die ich schon vorher gelesen hatte wahrscheinlich gar keinen Kommentar geschrieben. Naja, mir hat das Schreiben Spaß gemacht. §ugly
Gute Nacht dann jedenfalls, oder guten Morgen oder guten wann-immer-du-das-liest.
John Irenicus
28.10.2016, 13:21
Wie sieht es mit Johns "Laidoridas und die unangenehme Dessertmetapher" aus? Selbst Opfer dieser unangenehmen Metapher seit dem Jahre 2009, kann ich also nachfühlen, was der in diesem Wettbewerb offenbar allgegenwärtige Laidoridas in dieser Geschichte durchmachen muss!
Wie hat mir die Story gefallen? Hm, ich muss ehrlich sagen, ich finde sie für ein schlichtes Gemüt wie mich zu verwirrend - und außerdem ist es ein für John eigentlich schon lange überholtes Stilmittel, das Geschehene plötzlich in die Traum- oder Illusionsebene zu verschieben! :o Auch die Schlagerthematik... naja, ich weiß nicht.
Technisch natürlich ist das Ganze sehr gut gemacht, es ist an den richtigen Stellen unheimlich und beklemmend, an den richtigen Stellen bizarr und auf morbide Weise komisch, so dass die Geschichte das Versprechen, das sie im Titel gegeben hat (Laidoridas) durchaus hält.
Aber vielleicht ist das auch mein Problem mit der Story: Der neue Laidoridas (wenn John schon den modernen Ewek geprägt hat) zeigt sich ja in "Wracks", "El Toro" oder "Die Berechenbarkeit", glaube ich, weniger bizarr, übertrieben absurd (oder laidoesk), wie es noch der Fall war, als LudDm entstanden ist. In diesem Zusammenhang hat mich besonders der Abstieg in den Keller begeistert, der ja irgendwie eine Katabasis in einen bizarren Orkus darstellt, an dessen Boden das Grauen wartet...
Auch hier muss die Frage lauten: Will ich wissen, wie es mit Laidoridas und seinem Stück Tofu weitergeht; ob die Gefängnissituation, die auch schon wieder ins Irreale kippt, tatsächlich Realität ist usw. usf.? In Johns Geschichte gibt es sicherlich noch einige ungelöste Fragen!
Auch hier fällt mir die Entscheidung schwer. Da muss ich nochmal drüber schlafen.
Hier noch ein kurzes Dankeschön fürs Lesen und den Kommentar, El Toro, auch wenn ich nicht alles verstanden habe (Katabasis? Orkus? :confused:)! Da muss ich dann wohl auch nochmal drüber schlafen.
Zum Thema Traum- bzw. Illusionsbene: Ja, ist irgendwie schon ein alter Hut. Hatte da auch ein bisschen so ein schlechtes Gewissen, als ich das eingebaut habe, aber ich habe mich zumindest bemüht, dass eben nicht einfach so "HAHA ALLES NUR GETRÄUMT :D:D"-mäßig einzubauen!
Danke jedenfalls nochmal. :gratz
John Irenicus
29.10.2016, 21:18
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Lange habe ich nicht den richtigen Moment dafür gefunden, die beiden neuen Abschnitte in Ajnifs Story zu lesen, aber vorhin war es dann doch soweit (neben einem ersten kleinen Abschnitt, den ich im Zug gelesen hatte). Vorab kann ich schonmal sagen, dass es sich dann schön in einem Rutsch lesen ließ, wobei ich aber ab und an ein bisschen über die Zeichensetzung gestolpert bin. Aber dazu später mehr, zunächst mal zum Inhalt!
Den Anfang des ersten der beiden neuen Kapitel finde ich jedenfalls schonmal gelungen, weil du diese unangenehme Atmosphäre beim "Aussetzer" vor dem Spiegel gut rüberbringst. Überhaupt ist das alles sehr düster geraten, und die folgende Begegnung mit dem Wesen im Keller ist ja echt geeignet, Kindheitsängste ("Da unten haust etwas!") aufzugreifen und bis ins Unerträgliche zu übersteigern. Hat mir ziemlich gut gefallen, auch wie die Protagonistin darauf reagiert, oder überhaupt alle Beteiligten. Was diese Szene dann im größeren Zusammenhang nun für eine Bedeutung hat, kann ich noch nicht abschätzen. Das ist mir aber auch egal, weil sie schlicht gut funktioniert, auch ganz für sich!
Am Treppenabsatz konnte sie Xardas stehen sehen, der sie unverhohlen aus seinen Augen ansah.
Finde die Formulierung nicht ganz so knackig. Aus seinen Augen ansah - ja, woraus denn auch sonst?
Die Szene draußen, in der die Protagonistin zunächst allein ist, dann aber durch Xardas vermittelt diese Erinnerungsflashbacks bekommt, ist auch gut beschrieben. Ich glaube, diese Stellen kannst du wirklich gut beschreiben, ich fand das jedenfalls ziemlich einnehmend. Auch, wie du so die Übergänge gestaltest - insbesondere hier, mit diesen Säulen, die da empor fahren, und wie sich ganz langsam dieses Setting rund um unsere Heldin aufbaut, fand ich richtig klasse.
Schweigend näherte Xardas sich ihr, sein Blick unverwandt auf das ihre gerichtet.
Da passt die Wendung "auf das ihre" aber nicht.
Das anschließende Gespräch mit Kyle und Xardas ist dann auch ganz okay. Da hast du Xardas' auch aus dem Spiel bekannte geheimniskrämerische Art gut abgebildet. Ich kann mich auch gut in die Protagonistin hineinversetzen, wie beschissen das sein muss, dass der Kerl einfach nicht mit der Sprache rausrückt.
„Wir müssen uns beeilen. Ein Sturm zieht auf. Ziehen wir jetzt nicht los, ist es fraglich wann wir die Reise antreten können.“, erwiderte Kyle, während sein Blick sich gen Boden wandte, darauf bedacht, dass die Stute einem Weg folgte, dem man unter der Schneemasse nicht ausmachen konnte.
Sie glaubte Kyle nicht, trotz der tief hängenden Wolken, hielt sie einen Sturm für recht unwahrscheinlich. Es war kaum ein Lüftchen am Himmel.
Jetzt mal ganz abgesehen davon, dass das mit dem Sturm ja anscheinend eh ein bloß vorgeschobenes Argument ist - es ist auch kein gutes. Wenn ich den Sturm schon aufziehen sehe, dann sollte ich doch erst recht nicht losreisen, weil ich dann doch mit großer Wahrscheinlichkeit hineingeraten wäre, oder? Selbst wenn das hier also nur ein Vorwand ist - gerade deswegen hätte ich Kyle da doch eine bessere Lügengeschichte zugetraut.
Der Beginn des Folgeposts ist dann mal wieder ein schöner und sehr direkter Kontrast zu den vorherigen Szenen, geht ja mal wieder sehr frivol mit Rob los. :p Das funktioniert natürlich recht gut, dass du mit diesen beiden Handlungssträngen dann auch eine gewisse Bandbreite an Stimmungen abdecken kannst. Finde es auch einfach klug, dass du das konsequent ausspielst.
„Ihr Mann hat versucht mich zu enthaupten“, ignorierte Rob Kellans Einwand, „ist aber gescheitert. Am Ende war es seine eigene Frau, welche die Axt im Hals stecken hatte. Schade um sie, aber besser sie als mein zarter Hals. Er hätte nicht versuchen sollen sich zu rächen, während ich noch auf ihr lag.“
Wie das Leben halt so spielt, ne? :D
Er wollte die junge Frau wenigstens bis zum nächsten Ort geleiten, wo sie sich von ihr verabschieden würden.
Warum nur habe ich das Gefühl, dass das so glatt nicht ablaufen wird? :p
„Wir wollen uns auf den Weg machen. Wenn Ihr soweit seid?!“
Warum denn so eine geschriene Frage an dieser Stelle?!
Mir ist im Übrigen natürlich nicht entgangen, dass das Mädel ganz schön still ist, und ich habe mich gefragt, ob sie nicht vielleicht mehr sagen müsste. Jetzt beim genaueren Überlegen finde ich aber, dass das genau richtig ist so. Es fängt ihren Schock und ihre Verängstigung halt einfach am besten ein. Ihre fortlaufende Verängstigung, wohlgemerkt - wenn man da ja mit so einem lebenden Toten unterwegs sein muss. Ich glaube, ich wäre da auch einfach nur eingeschüchtert und würde nichts sagen. Von daher ein absolut glaubhaftes Verhalten.
„Dann sucht ihn gefälligst! Die Tiere fühlen sich bei Eurem Anblick nicht wohl!“
„Ach, und wie es dem Skelett bei dem Anblick eben dieser Tiere geht, interessiert natürlich niemanden!“, erwiderte Rob und verschwand auf der Lichtung.
Die Stelle kommt mir bekannt vor, war dann wahrscheinlich in der Version des Kapitels, dass du dann zurückgezogen hast, enthalten, oder? Nicht, dass du es jetzt doch doppelt in der Story hast ... aber natürlich sehr witzig! :D
Die Begegnung mit der Geisterfrau kam dann auch eher unerwartet, weil sie ja auch erstmal ganz unverknüpft zu dem restlichen Geschehen daherkommt. Aber auch das fand ich wieder ganz gut, zumal diese Geistergestalt auch im besten Sinne "klassisch" inszeniert ist: Die Frau hat einen Grund, noch umherzugeistern, es gibt Liebe, und es gibt Tragik - aber alles, ohne zu sehr auf die Tränendrüse zu drücken. Das einzige, was ich bemängeln könnte, ist, dass die "Auflösung" des Ganzen dann doch zu früh kommt. Da merkte man diesem Auftritt schon an, dass er eher so als Vehikel für die Haupthandlung diente. An sich fand ich das dann aber von der Fantasylogik her gut, dass die Geisterfrau natürlich in etwa weiß, wer tot ist und wer noch lebt und da generell so ein bisschen "Weitblick" hat. Kam mir nur alles zu schnell, wie gesagt. Fällt aber auch nicht so sehr ins Gewicht!
Trüb mein Herz, oh weh das Leid,
der Leib durchbohrt, so rot mein Kleid.
Die Sehnsucht schreit nach dir mein Mann,
der mich Nacht um Nacht nicht finden kann.
Oh weh meine Gier nach dir nicht gebrochen,
doch meine Peiniger mich haben im Sumpf erstochen.
So wandere ich hier Nachtaus Nachtein,
kann ohne meinen Liebsten einfach nicht sein.
So ein bisschen "Reim dich oder ich fress dich" ist dieses kleine Gedicht natürlich schon; aber bei den Sachen, die ich mir in meinen frühen Geschichten so geleistet habe, sollte ich da wohl eher ruhig sein. :p Es geht schon in Ordnung, ist aber auch nicht megatoll. Eher so eine Zweckdichtung.
„Mir ist das Ganze nicht geheuer“, murmelte Rob, „Der letzte Geist, dem ich begegnete, hat damals versucht mich zu enthaupten. Ein Glück, dass ich damals bereits Tod gewesen bin, sonst hätte er es vermutlich geschafft.“
Das fand ich ein wenig schwach, dass hier nur wieder so eine Standard-Enthauptungsstory kommt. Das hatte man ja ganz am Anfang des Kapitels schon, ist also etwas unkreativ. Würde der Stelle besser zu Gesicht stehen, wenn die Anekdote von Rob entweder mit was anderem als Tod durch Enthauptung zu tun hat, oder aber wenn Kellan diese Absurdität anspricht, dass Rob offenbar Zeit seines Lebens immer Gefahr lief, enthauptet zu werden. So wie hier wirkt es dann aber nur nach Schema F.
Insgesamt aber finde ich, dass du die Geschichte mit diesen beiden Kapiteln gut weitergeführt hast. Die Story hat auch ein wenig Schub nach vorne bekommen, auch wenn mir am Ende des letzten Posts dann doch so ein bisschen eine Neuausrichtung bzw. ein konkretes Ziel fehlt. Da hätte die Geisterfrau dann ruhig doch mal etwas Konkreter werden können, dass hätte der Story dann wohl noch mehr Schub gegeben. Aber sei's drum, insgesamt ist die Fortsetzung wohl im besten Sinne solide und wartet dabei vor allem durch einen tollen Umgang mit Stimmungen und Atmosphäre auf! :gratz
Die - zu lange - Fehlerliste (du solltest wirklich sorgfältiger Korrektur lesen, auch wenn es nervt):
Unter dem dunklen Hemd, trug sie weitere Schichten aus guter Schurwolle.
Sie trug zwei Hosen, eine die sie vor der Kälte und die Andere die sie vor der Nässe und dem Wind schützen sollte.
Das rhythmische Geräusch von tropfen, die in eine Pfütze fielen, erklang in ihren Ohren.
doch außer dem tiefen Schnee und den Bäumen, konnte sie nichts erkennen.
„Was wollt Ihr von mir?“, fragte sie mit ernstem Ton,, versuchte ihre Unsicherheit zu verbergen.
Kalte hellgraue Steine, die fein säuberlich aneinandergereiht waren, bildeten sich unter ihren Füßen
Er kniete sich hin und deutete ihr mit seinem Finger, zu ihm zu kommen.
Seit sie aufgewacht war, ließ man sie ihm Ungewissen.
Wie kannst du nur glauben, dass dieses wundervolle Geschöpf, so viel Dunkelheit in sich tragen soll?
„Wir sollten so lange weiter reiten, wie es uns möglich ist.“, erwiderte Kellan
Von diesen Stellen mit dem überflüssigen Punkt hattest du auch wieder ein paar drin.
„Erkennst du mich denn nicht? Ich bin es, Eluise.“, ein lautes Schluchzen war zu hören.
Und sowas gab es auch mehrmals. Da könntest du durchaus den Punkt lassen, das Komma dafür weg und danach dann einfach wieder groß beginnen.
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Jetzt komm ich doch mal dazu, diesen Kommentar zu beantworten. Die direkt angekreideten Fehler habe ich schon einmal verbessert, beim Rest bin ich leider nach wie vor am Überlegen, was besser ist...
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Jetzt kommt ein kurzer Kommentar zu Oblomows „Müll“. Kapitel 34 hatte ich ja schon recht lange ausgedruckt immer mal wieder in der Bahn dabei, aber immer wieder hatten andere Sachen Vorrang und ich fühlte mich vor allem nicht ausgeschlafen genug, das Kapitel zu lesen. Aber jetzt hat es ja doch endlich mal geklappt!
Ich zitiere jetzt direkt mal einige Zeilen vom Anfang:
Das fand ich nämlich alles ein bisschen umständlich zu lesen, entweder, weil du substantiviert geschrieben hast, oder eben an der ganz unten markierten Stelle wegen wenig flüssiger Satzkonstruktionen. Also, ich fand das jetzt gar nicht schlecht oder so, aber es ist mir eben aufgefallen, und ich mache es auch dafür verantwortlich, dass ich ein bisschen schwer ins Kapitel hineinkam, so vom Lesefluss her - nach dem ersten Absatz nämlich gefällt mir das vom Schreiberischen her dann auch deutlich besser. Es kann natürlich auch durchaus gewollt oder zumindest günstig sein, dass das so umstandskrämerisch geschrieben ist, weil es vielleicht so innere Barrieren oder Hindernisse bei Djuren, der ja vielleicht nicht nur buchstäblich, sondern auch sprichwörtlich vorm Abgrund steht, verdeutlichen soll. Bei dir weiß man ja schließlich nie! Aber wollte ich nur mal anmerken, dass mir der Stil an der Stelle ab und zu ein wenig quer kam.
Bei dem Darüberstreifen ist tatsächlich auch noch ein Kopfsprung mit dem doppelten über im Spiel. Ansonsten, wie würdest du die Stelle denn im Gesamtbild des Kapitels bewerten?
Ich war übrigens angenehm überrascht, wie schnell es mit Djuren dann zur Sache ging und ihm direkt, wie es so schön beschrieben werden, die Arme weggetreten werden. Hätte gedacht, dass das jetzt noch viel weiter langsam aufgebaut wird (weil ich das wohl so gemacht werde), aber so ist es natürlich viel besser.
Bei so Nachsätzen wie eben hier "in das er sah" denke ich mir manchmal, dass du sie auch weglassen könntest, weil der Satz dadurch noch knapper, nicht aber inhaltsleerer wird. Und so dieses "Knappe", das kommt ja auch zuweilen in der Story vor, manchmal wird es ja doch zumindest nach außen hin "minimalistisch", und das zum Beispiel wäre so eine Stelle, an der der Satz durch Knappheit eben noch gewinnen würde!
Es soll ja auch etwas Gegensatz zu Kargals erstem Eindruck von Kyle sein, deswegen habe ich diesen erneuten Djurenbezug drin. Wie würdest du das denn vor dem Hintergrund bewerten?
"Leider nicht enttäuschend"? Achso, jetzt verstehe ich erst: Es ist nicht enttäuschend, weil es sich eh schon abgezeichnet hatte, dass Djuren seiner Meinung nach ein Lappen ist und Polizisten ganz generell? Bin da beim Lesen aber echt drüber gestolpert.
Man kann ja eigentlich sehr froh sein, wenn man das - mangels Übung - nicht so gut kann, was? :D
Kann man so auch sehen:p
Die Stelle liest sich so natürlich PotM-würdig.
Insbesondere im letzten Abschnitt, finde ich, wurde dann nochmal schön Djurens Dreckssackigkeit herausgekehrt. Was der da so denkt, von wegen Abschaum usw. - klassischer Polizist.
Was ich mich inhaltlich frage, ist, wie Djuren jetzt eigentlich weiter vorgehen wird und was er in seinem Funkspruch so erzählen will. Im Grunde ist es ja genau so, wie Djuren selbst die ganze Zeit immer gesagt hat: Das ist ein absoluter Scheißjob, und besonders toll haben seine Ermittlungen auf der Insel ja erwartungsgemäß auch nicht begonnen. Man könnte auch sagen: Mal wieder alles Müll!
Noch ein paar Fehler oder Stellen, die ich für Fehler halte:
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Ansonsten vielen lieben Dank für das erneute Kommentieren, John.:gratz Ich kann dir jetzt leider nicht in Aussicht stellen, dass Djuren sehr bald wieder dran ist, jetzt wird erst einmal wieder Kargal dran sein.
Lord Regonas
29.10.2016, 23:30
Minestory von Dead Frank:
2. Akt
Es geht unter Berücksichtigung einer sagenhaften Kunst des Reimes sehr unterhaltsam witer.
Zitat:
„Ein Molerat!“, lallt der Held darauf,
und krempelt gleich die Ärmel auf.
Eben solche Zeilen erheitern mein Gemüt auf eine Weise, wie ich es selten erlebt habe. Das Problem ist hinzukommend, dass diese Qualität anhält. Auf eben diese witzige Art & Weise führst du aber auch zugleich die Handlung voran.
Zitat:
Diego hielt sich sehr zurück,
er überliess dem Held das Glück,
wünschte ihm noch gut Geling,
gegen rosaroten Finsterling.
Auch diese Zeilen möchte ich positiv hervorheben, weil auch sie mich wieder zum Lachen brachten. Natürlich könnte man meinen, dass es totaler Blödsinn ist, was du hier schreibst, doch dieser Blödsinn ist für meinen Geschmack einfach nur genial.
Zitat:
Doch wie gesagt, es nützte nicht,
die Wache sah in sein Gesicht,
grummelte und nahm hervor,
ein kleines, dunkelrotes Rohr.
Nach einem Test stand für sie fest,
dass man sie nicht hineingehn lässt,
was sie da hatten war es wohl;
Zu wenig Blut im Alkohol.
Auch die Erwähnung einer Alkoholkontrolle übertrifft alle meine Erwartungen. So etwas mit Gothic in einer solchen Situation in Verbindung zu bringen ist phänomenal. Übrigens glaube ich auch nicht, dass dieses Werk aus reiner Langeweile heraus entstanden ist. Da steckt definitiv mehr dahinter.
Daumen hoch.
Lord Regonas
29.10.2016, 23:30
Minestory von Dead Frank:
3. Akt
Der dritte Akt spielt im inneren des alten Lagers und knüpft nahtlos an die Qualität der vorangegangenen Post`s an.
Zitat:
So standen sie im Aussenring,
wo Diego zu erzähl’n anfing,
und all die Regel ihm diktierte,
uns’rem Held, der’s nicht kapierte.
Auch der Witz an der ganzen Sache bleibt erhalten, was ich dir definitiv zu Gute halte. Manchmal hat man es ja, dass die Qualität mit voranschreiten der Story abnimmt, doch ist dies hier nicht der Fall.
Zitat:
Doch momentan muss ich noch schuften,
nach Minendienst und auch Schweiss duften,
Interessant ist natürlich auch, woher Diego augenscheinlich seine Motivation bekommt.
Zitat:
„Du bist der Thorus, der bewacht,
dieses Tor, ob Tag, ob Nacht?
Das muss dir aber auch mal stinken,
willst du vielleicht was zu trinken?“
Für mich der absolute Höhepunkt der Story! Jedenfalls nähert sich die Story dann auch leider dem Ende. Sie wurde nämlich leider, leider nie fortgesetzt. Dies ist echt betrüblich, da sie durchaus eine Qualität für sich beherbergt.
Lord Regonas
29.10.2016, 23:31
Mondnacht von Cherrie Pie:
Post 4:
Erneuter Szenenwechsel und allmählich bekomme ich den Verdacht, dass die einzelnen Abschnitte nicht miteinander zusammenhängen. Viel mehr könnte es sich um einzelne Geschichten von ein und demselben Thema handeln. Dies gibt natürlich keinen Punkteabzug, denn die bisherige Qualität ist anhaltend.
Zitat:
Es gab sie.
Dies ist zumindest ein sehr bedeutendes Indiz für meinen verdacht, doch allerdings...
Zitat:
Für gewöhnlich waren die Novizen von ihrer Arbeit des Tages viel zu erschöpft
...glaube ich hier dem Autoren nicht ganz, dass Marvin dennoch aufgrund seiner Aufregung wachgehalten wird.
Sehr beeindruckend ist es, was durch sein Ungehorsam alles gefährdet ist. Für das alte leid riskiert er ja eine ganze Menge. Dies hast du übrigens ebenso beeindruckend dargestellt, mein Kompliment. Ebenfalls beeindruckend beschrieben hast du seinen innerlichen Zwiespalt. Man fiebert richtig mit ihm, Es ist das alte klassische Gefecht zwischen Herz und Kopf... Herz oder Kopf, sollte es wohl heißen. Ein Klischee, dass mir gefällt und wohl auch immer funktioniert.
Tatsächlich ist es dann auch so wie meistens im Leben. Das Herz gewinnt und man schmeißt all die Logischen Dinge spontan über Bord. Kurzum: Man wird verrückt. Dies passiert dann auch mit dem Protagonisten und es gelingt ihm tatsächlich die Flucht aus dem Kloster. Gut finde ich dabei, dass du ihn behutsam hast vorgehen lassen. Er hätte ja auch einen auf Terminator machen können, was jedoch unpassend gewesen wäre.
Gefällt mir :)
Lord Regonas
29.10.2016, 23:33
Mondnacht von Cherrie Pie:
Zitat:
Zur fröhlichen Mastsau
Ein toller Name, der mich direkt zum Lachen gebracht hat.
Dieses Mal geht es um Valentino, den du nicht besser hättest beschreiben können. Du hast seinen Charakter wahrlich auf den Punkt gebracht. Ein richtiges kleines Arschloch eben. Arrogant bis zum geht never more. Hervorragende Arbeit.
Zitat:
Fünnef Minuten
Ich mag solche Wortspiele. :)
Zitat:
ZWEIHUNNERT GOLLSTÜCKE
Auch dies ist aufgrund des Alkoholkonsums durchaus eine amüsante Aussprache. Allerdings missfällt mir die klemmende Taste, mit der alle Buchstaben groß geschrieben werden. So etwas sieht nicht sonderlich hübsch aus und schickt sich nicht für eine Lady. Darüber hinaus ist das Gespräch ein voller Genuss. Nahezu schon grandios für mein Empfinden. Das die Kellnerin dann nach Valentinos Befehl tatsächlich antanzt hat auch mich überrascht. Eine Frau lässt sich so etwas wohl kaum bieten. Ulbrichts Reaktion darauf ist allerdings umso amüsanter und absolut perfekt beschrieben. Etwas Schadenfreude konnte ich mir nicht verkneifen.
Was dann passiert habe ich dann doch kommen sehen. Es war fast schon klar, dass dort eine andere Frau auftauchen musste, die Valentino in den Bann ziehen würde. Sonst hätte die Geschichte mit dem Mond ja auch gar keinen Sinn gemacht. Dennoch überzeugst du in diesem Beitrag allein schon mit einem grandios dargestellten Valentino und klasse Dialogen.
Gefällt mir :)
Lord Regonas
29.10.2016, 23:34
Mondnacht von Cherrie Pie:
Post 6:
Die Handlung spielt nun bei Sagitta und man erfährt ein paar Dinge über sie und ihre Ansichten über den Kreislauf des Lebens. Das erinnert mich an ein Video, dass ich mal bei Youtube gesehen hatte. Da ging es auch um einen ewigen Kreis. Doch bin ich mir fast schon sicher, dass das nichts mit deiner Handlung zu tun hat. Wie dem auch sei. Du hast hier wirklich beeindruckend viele Details untergebracht, die zum Beispiel eine Schublade schon fast ertastbar für den Leser machen. Das ist dir durchaus gut gelungen.
Diese ominöse Schublade hat es ihr jedenfalls angetan. Nun ja... viel mehr deren Inhalt. Damit kommen wir dann auch schon zum Kern der Geschichte, denn auch sie bereut offensichtlich, das leben in Einsamkeit und sehnt sich nach der Liebe aus ihrer Vergangenheit. Die kindliche Spielerei mit der Schublade ist für mich hingegen das wahre Meisterwerk. Absolut grandios beschrieben.
Das man etwas über die verflossene Liebe erfährt ist die Spitze auf diesen tollen Eisberg. Wobei die Geschichte wohl kitschiger kaum sein könnte. Etwas überzogen für meinen Geschmack, doch insgesamt ein tolles Gericht. Und natürlich muss es am Ende auch wieder ein Happy End in der Form geben, dass ihr verlorene Lover wieder auftaucht. Habe ich eigentlich je erwähnt, dass ich nur in bestimmten Fällen Happy Ending`s mag? Ich schweife ab...
Ich hätte mir hier dieses Mal tatsächlich gewünscht, dass er nicht auftaucht. Dass hätte es etwas spannender hinterlassen. Der Leser hätte Raum für Interpretationen und seine Fantasie gehabt. Mit dem Ende wurde ich dieser Dinger leider beraubt.
Post 7:
Auch hier übertriffst du dich einmal mehr mit wundervollen Beschreibungen und einer tollen Atmosphäre. Man erfährt zwar zu beginn nicht, um wen es sich handelt, doch ist das auch gar nicht von Nöten.
Wenig später scheint es sich dann um den namenlosen Helden zu handeln, der die Rolle des Protagonisten eingenommen hat. Du beschreibst hier eine Seite an ihm, die im Spiel nie vorkommt und dennoch aber gut passt. Es macht den Helden menschlicher. Was dann überhaupt nicht ins Konzept passt, ist die Tatsache, dass du ihn als „Schwul“ abstempelst. Es geht dabei gar nicht mal so sehr um seine sexuelle Ausrichtung sondern um Dragomir. Warum ausgerechnet Dragomir?
Ich mochte Dragomir noch nie und somit ist dies ein eher nicht zufrieden stellender Abschluss.
Cherry Pie
30.10.2016, 09:31
Sehr beeindruckend ist es, was durch sein Ungehorsam alles gefährdet ist. Für das alte leid riskiert er ja eine ganze Menge. Dies hast du übrigens ebenso beeindruckend dargestellt, mein Kompliment. Ebenfalls beeindruckend beschrieben hast du seinen innerlichen Zwiespalt. Man fiebert richtig mit ihm, Es ist das alte klassische Gefecht zwischen Herz und Kopf... Herz oder Kopf, sollte es wohl heißen. Ein Klischee, dass mir gefällt und wohl auch immer funktioniert.
Ja ... das ist wirklich ein absolutes Klischee ... aber wie du schon sagst, es funktioniert! ^^ Also, wenn es funktioniert ... aber wenn es für dich funktioniert, dann ist es ja schonmal klasse, denn genau sowas will die Geschichte ja erreichen. *gg*
Tatsächlich ist es dann auch so wie meistens im Leben. Das Herz gewinnt und man schmeißt all die Logischen Dinge spontan über Bord. Kurzum: Man wird verrückt. Dies passiert dann auch mit dem Protagonisten und es gelingt ihm tatsächlich die Flucht aus dem Kloster. Gut finde ich dabei, dass du ihn behutsam hast vorgehen lassen. Er hätte ja auch einen auf Terminator machen können, was jedoch unpassend gewesen wäre.
Ja, da gebe ich dir recht ... sowas hätte wohl nicht nur die Klostermauern, sondern auch die ganze Atmosphäre zerstört! *lach*
Ein toller Name, der mich direkt zum Lachen gebracht hat.
Mich auch, aber ich habe ihn natürlich nicht selbst erfunden ... die Kneipe von Coragon heißt wirklich so! ^^
Dieses Mal geht es um Valentino, den du nicht besser hättest beschreiben können. Du hast seinen Charakter wahrlich auf den Punkt gebracht. Ein richtiges kleines Arschloch eben. Arrogant bis zum geht never more. Hervorragende Arbeit.
Danke! Auch wenn mir Valentino fast leid tut, dass er immer für sowas herhalten muss ... aber auch nur fast. *gg*
Auch dies ist aufgrund des Alkoholkonsums durchaus eine amüsante Aussprache. Allerdings missfällt mir die klemmende Taste, mit der alle Buchstaben groß geschrieben werden. So etwas sieht nicht sonderlich hübsch aus und schickt sich nicht für eine Lady.
Gerade weil es so unschicklich ist, muss das meiner Meinung nach aber da hinein ... es geht ja schließlich um Valentinos (Un-)Schicklichkeit und nicht um meine ... *gg*
Darüber hinaus ist das Gespräch ein voller Genuss. Nahezu schon grandios für mein Empfinden. Das die Kellnerin dann nach Valentinos Befehl tatsächlich antanzt hat auch mich überrascht. Eine Frau lässt sich so etwas wohl kaum bieten. Ulbrichts Reaktion darauf ist allerdings umso amüsanter und absolut perfekt beschrieben. Etwas Schadenfreude konnte ich mir nicht verkneifen.
Was dann passiert habe ich dann doch kommen sehen. Es war fast schon klar, dass dort eine andere Frau auftauchen musste, die Valentino in den Bann ziehen würde. Sonst hätte die Geschichte mit dem Mond ja auch gar keinen Sinn gemacht. Dennoch überzeugst du in diesem Beitrag allein schon mit einem grandios dargestellten Valentino und klasse Dialogen.
Gefällt mir :)
Da bin ich ja richtig geschmeichelt, dass dir das so gefällt! Dabei weiß ich nicht einmal, ob ich das in allen Details noch genau so schreiben würde ... aber ich stehe nach wie vor noch hinter der Geschichte, deshalb freut es mich, dass dir auch diese Szene - mit ein paar Abstrichen - so gefallen hat! :gratz
Die Handlung spielt nun bei Sagitta und man erfährt ein paar Dinge über sie und ihre Ansichten über den Kreislauf des Lebens. Das erinnert mich an ein Video, dass ich mal bei Youtube gesehen hatte. Da ging es auch um einen ewigen Kreis. Doch bin ich mir fast schon sicher, dass das nichts mit deiner Handlung zu tun hat.
Also, beim ewigen Kreis denke ich ja eher an König der Löwen. xD Aber den gibt es ja bestimmt auch auf YouTube. ^^
Wie dem auch sei. Du hast hier wirklich beeindruckend viele Details untergebracht, die zum Beispiel eine Schublade schon fast ertastbar für den Leser machen. Das ist dir durchaus gut gelungen.
Diese ominöse Schublade hat es ihr jedenfalls angetan. Nun ja... viel mehr deren Inhalt. Damit kommen wir dann auch schon zum Kern der Geschichte, denn auch sie bereut offensichtlich, das leben in Einsamkeit und sehnt sich nach der Liebe aus ihrer Vergangenheit. Die kindliche Spielerei mit der Schublade ist für mich hingegen das wahre Meisterwerk. Absolut grandios beschrieben.
Dankeschön, so viel Lob macht mich ganz verlegen ... aber zum Glück gibt es weiter unten ja noch Kritik. *gg*
Das man etwas über die verflossene Liebe erfährt ist die Spitze auf diesen tollen Eisberg. Wobei die Geschichte wohl kitschiger kaum sein könnte. Etwas überzogen für meinen Geschmack, doch insgesamt ein tolles Gericht. Und natürlich muss es am Ende auch wieder ein Happy End in der Form geben, dass ihr verlorene Lover wieder auftaucht. Habe ich eigentlich je erwähnt, dass ich nur in bestimmten Fällen Happy Ending`s mag? Ich schweife ab...
Ich hätte mir hier dieses Mal tatsächlich gewünscht, dass er nicht auftaucht. Dass hätte es etwas spannender hinterlassen. Der Leser hätte Raum für Interpretationen und seine Fantasie gehabt. Mit dem Ende wurde ich dieser Dinger leider beraubt.
Also, ich glaube, du hast vor allem recht mit der Tatsache, dass das selbst im Rahmen dieser Geschichte eine Spur zu kitschig ist ... denke ich. Wahrscheinlich musstet du schon einen Eimer unter deinen Bildschirm stellen, damit der den ganzen triefenden Schmalz auffängt, was? ^^
Wenig später scheint es sich dann um den namenlosen Helden zu handeln, der die Rolle des Protagonisten eingenommen hat. Du beschreibst hier eine Seite an ihm, die im Spiel nie vorkommt und dennoch aber gut passt. Es macht den Helden menschlicher. Was dann überhaupt nicht ins Konzept passt, ist die Tatsache, dass du ihn als „Schwul“ abstempelst. Es geht dabei gar nicht mal so sehr um seine sexuelle Ausrichtung sondern um Dragomir. Warum ausgerechnet Dragomir?
Ich mochte Dragomir noch nie und somit ist dies ein eher nicht zufrieden stellender Abschluss.
Hm, also erstmal habe ich ihn gar nicht als schwul abgestempelt sondern ... ich weiß nicht, einfach als schwul dargestellt. Und warum ausgerechnet Dragomir, hm, also aus Perspektive des Helden ist es ja eher zufällig. Da kann man nur antworten: Warum nicht? Solange die beiden sich mögen. ^^
Warum ich jetzt persönlich Dragomir dafür ausgewählt habe? Vielleicht gerade weil man den in solchen Sachen, also generell zwischenmenschlichen Beziehungen, nicht so auf der Rechnung hat. Ich mochte ihn im Spiel auch nie, aber das war so ein bisschen meine Chance, da über meinen eigenen Schatten zu springen und ihm auch ein bisschen mehr Menschlichkeit zu verleihen! Muss aber natürlich nicht bei jedem ankommen ... dass es dir dann nicht so gefällt, ist natürlich schade, akzeptiere ich aber auch. ^^
Abschließend möchte ich mich auf jeden Fall noch ganz groß bei dir bedanken, dass du dir diese ganze alte Geschichte ganz durchgelesen und dann auch noch so ausführlich kommentiert hast. Und trotz zeitweiliger Kritik hast du ja auch mit dem Lob nicht gespart ... da bekomme ich ja fast Lust, eine Fortsetzung zu schreiben ... nein, Spaß. *gg*
Danke jedenfalls nochmal! :gratz
John Irenicus
30.10.2016, 09:57
Bei dem Darüberstreifen ist tatsächlich auch noch ein Kopfsprung mit dem doppelten über im Spiel. Ansonsten, wie würdest du die Stelle denn im Gesamtbild des Kapitels bewerten?
Meinst du jetzt inhaltlich oder stilistisch? In letzter Hinsicht habe ich da nämlich nix hinzuzufügen. Mir fällt da aber auch inhaltlich nicht viel weiter ein, außer, dass Djuren sich da natürlich gewisse Hoffnungen macht, den ganzen Kram möglichst schnell erledigen zu können, aber von echter Hoffnung kann man da ja nicht sprechen. Im Grunde scheint er ja eh zu ahnen, dass das alles eine ganz große Scheiße sein wird, und besonders souverän fühlt er sich da ja auch nicht, von daher ist das ja wohl auch aus seiner Sicht kein Wunder, dass er, unten angekommen, dann wie der letzte Pissmann dasteht. Also, ist jetzt weder FORESHADOWING noch irgendwie eine große Überraschung, wie es dann kommt. Sehe dann also keine größere übergeordnete Bedeutung in der Stelle, jetzt abgesehen halt von ihrer dienenden Funktion, das kommende Geschehen vorzubereiten. Aber wer weiß, was für tiefgründige Symbolik ich mal wieder übersehen habe. §omg
Es soll ja auch etwas Gegensatz zu Kargals erstem Eindruck von Kyle sein, deswegen habe ich diesen erneuten Djurenbezug drin. Wie würdest du das denn vor dem Hintergrund bewerten?
Verstehe da nicht ganz, was du meinst. Also, dass der Eindruck Djurens von Kyle ein ganz anderer ist als aus Sicht von Kargal, das ist ja eh klar, und im Übrigen unterscheiden sich die Erzählperspektiven bzw. so der Stil, in der das jeweils geschildert wird, ohnehin. Das ist ja bei Kargal viel weiter so nach innen gerichtet (mittlerweile sowieso) als bei Djuren. Aber was das jetzt im Zusammenhang mit den mir angesprochenen Formulierungen bedeuten soll ... also, würde ich jetzt auch vor dem von dir angesprochenen Hintergrund nicht anders bewerten, weil ich einfach nicht weiß, was der spezielle Punkt damit zu tun haben soll!
Meinst du jetzt inhaltlich oder stilistisch? In letzter Hinsicht habe ich da nämlich nix hinzuzufügen. Mir fällt da aber auch inhaltlich nicht viel weiter ein, außer, dass Djuren sich da natürlich gewisse Hoffnungen macht, den ganzen Kram möglichst schnell erledigen zu können, aber von echter Hoffnung kann man da ja nicht sprechen. Im Grunde scheint er ja eh zu ahnen, dass das alles eine ganz große Scheiße sein wird, und besonders souverän fühlt er sich da ja auch nicht, von daher ist das ja wohl auch aus seiner Sicht kein Wunder, dass er, unten angekommen, dann wie der letzte Pissmann dasteht. Also, ist jetzt weder FORESHADOWING noch irgendwie eine große Überraschung, wie es dann kommt. Sehe dann also keine größere übergeordnete Bedeutung in der Stelle, jetzt abgesehen halt von ihrer dienenden Funktion, das kommende Geschehen vorzubereiten. Aber wer weiß, was für tiefgründige Symbolik ich mal wieder übersehen habe. §omg
Verstehe da nicht ganz, was du meinst. Also, dass der Eindruck Djurens von Kyle ein ganz anderer ist als aus Sicht von Kargal, das ist ja eh klar, und im Übrigen unterscheiden sich die Erzählperspektiven bzw. so der Stil, in der das jeweils geschildert wird, ohnehin. Das ist ja bei Kargal viel weiter so nach innen gerichtet (mittlerweile sowieso) als bei Djuren. Aber was das jetzt im Zusammenhang mit den mir angesprochenen Formulierungen bedeuten soll ... also, würde ich jetzt auch vor dem von dir angesprochenen Hintergrund nicht anders bewerten, weil ich einfach nicht weiß, was der spezielle Punkt damit zu tun haben soll!
So viel Bedeutung und Foreshadowing ist da wirklich nicht. Mir ging es tatsächlich eher darum nun einen Blocker in Djurens geradlinige Gedankenwelt zu etablieren, der sich aber immer noch nicht auf Gefühle bezieht und frage mich nach wie vor, ob dafür die ungelenken Formulierungen tauglich sind oder nicht...
Beim Darüberspringen gilt das grundsätzlich auch, nur war der stilistische Kniff eigentlich das, was mich an der Stelle mehr überzeugte sie aus dem Entwurf in den Text zu übernehmen.
Hm, ist jetzt schwer zu sagen, aber ich will tatsächlich nicht nur eine Andersartigkeit sondern einen
auf ziemlich viele Ebenen grundlegenden Gegenspieler etablieren
Ich weiß vor allem nicht, ob es nach einer Änderung klar genug ist, dass an jener Stelle das entscheidende nicht sein soll, ob Kyle das Gesicht eines alten Mannes hat, sondern, dass Djuren das Gesicht eines alten Mannes sieht.
John Irenicus
30.10.2016, 11:21
So viel Bedeutung und Foreshadowing ist da wirklich nicht. Mir ging es tatsächlich eher darum nun einen Blocker in Djurens geradlinige Gedankenwelt zu etablieren, der sich aber immer noch nicht auf Gefühle bezieht und frage mich nach wie vor, ob dafür die ungelenken Formulierungen tauglich sind oder nicht...
Ja gut, also unter dem Aspekt "Blocker" passt das, wie angedeutet, natürlich gut. Es ist halt immer nur die Frage, ob es dann wirklich auch so rüberkommt und nicht einfach nur merkwürdig wirkt.
Hm, ist jetzt schwer zu sagen, aber ich will tatsächlich nicht nur eine Andersartigkeit sondern einen
auf ziemlich viele Ebenen grundlegenden Gegenspieler etablieren
Ich weiß vor allem nicht, ob es nach einer Änderung klar genug ist, dass an jener Stelle das entscheidende nicht sein soll, ob Kyle das Gesicht eines alten Mannes hat, sondern, dass Djuren das Gesicht eines alten Mannes sieht.
Ah, okay, jetzt habe ich aber verstanden, was du meinst! Damit kann ich jetzt was anfangen. Prinzipiell ist die Idee gut. Finde dann nur die Ausführung nicht so gelungen, weil die Formulierung "in das er sah" für mich dann doch zu objektiv klingt. Da ist objektiv das Gesicht eines alten Mannes - und in das sieht Djuren halt. Es ist vielleicht seltsam, aber wenn du das "in" aus der Formulierung einfach streichen würdest - "das er sah" - dann wäre da vielmehr die Wahrnehmung Djurens beschrieben, ohne aber dass es wiederum zu deutlich wäre. Aber die Formulierung wäre dann "er"-bezogener, mehr auf das "er" konzentriert - und damit inhaltlich eben mit mehr Djurenbezug. Das ist jetzt natürlich nur so ein Vorschlag, ich hoffe, ich konnte jetzt überhaupt verständlich machen, was ich meine. §ugly
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Hatte ja fast schon damit gerechnet, dass MiMo mit "Lose Enden" einach direkt mal ein neues Großprojekt angefangen hat. Aber nachdem ich jetzt Zeit hatte, mir das durchzulesen, sieht das natürlich ganz anders aus!
Ich fange einfach mal mit den Einzelstellen an und sage dann zum Schluss was zur Story insgesamt.
Den großen, runden Mond, der auf sie herabsah und keine Träne vergoss.
Das war für meinen Geschmack etwas überdramatisch, oder besser gesagt: Überpersonifziert. Dass der Mond von oben herabschaut, ja gut, das ist ja ein relativ gewöhnliches Bild und im Zusammenhang auch ganz schön. Beim Tränenvergießen war ich aus dem Bild aber dann doch wieder herausgerissen, weil es mir dann so übertrieben vorkam, dass ich mir nur dachte "Natürlich vergießt der Mond keine Träne, kann er ja auch gar nicht." Hat für mich dann also nicht mehr funktioniert - vielleicht ist so diese volle Breitseite (gerade dann ja auch noch sowas mit Tränen) direkt im ersten Absatz der Story einfach zu viel für mich gewesen. Weiß nicht, wie andere das so sehen, aber mir hätte da eine Spur weniger Schmalz doch besser gefallen, vermute ich!
Ihr Anführer hatte auch immer so eine Antwort gewusst.
Da hätte ich "so" und "immer" umgedreht, weil die Formulierung dann besser ausdrückt, was wohl gemeint ist. Oder man formuliert es gleich ein wenig präziser und nicht nur mit dem bloß schwammigen "so".
Obwohl die Trauer über den Abschied damals ihr noch heute die Kehle zugeschnürt hatte und sie gerne noch einmal mit ihnen die Humpen erhoben hätte.
Hier habe ich einen Knoten im Hirn bekommen, hinsichtlich Zeitform bzw. Erzählzeit! "[...] noch heute die Kehle zugeschnürt hatte" - da beißt sich doch das Plusquamperfekt mit dem "heute", welches ja eindeutig auf die (erzählerische) Gegenwart Bezug nimmt.
Sie stellte sich vor, wie Flammen aus den Bäumen unter ihr schlugen und die Imagination vermischte sich mit ihren Erinnerungen.
Ich glaube, Grund für diese Formulierung ist, dass du nach "stellte sich vor" nicht direkt nochmal "die Vorstellung" drinhaben wolltest, oder? Also, wäre eigentlich gar nicht so schlimm für den Satz gewesen, finde ich. "Imagination" dagegen klingt einfach arg gestelzt, irgendwie auch eher abweisend und technisch, was ja eigentlich gar nicht zu der Stelle passt, die einen ja doch eher mehr in die Szene hineinziehen sollte.
Wie selbstverständlich, ohne dass es einer von ihnen infrage stellte. Was geschehen war, als sie sich endlich dieser Frage gestellt waren, verblasste umso mehr, je angestrengter sie sich zu erinnern suchte.
Da finde ich die Formulierung auch nicht so gelungen (und in Form von "sich gestellt waren" auch falsch). Das ist auch so ein bisschen unpräzise. Das meine ich wiederum nicht inhaltlich, mir ist schon klar, dass die Geschichte und auch diese Stelle gerade dadurch funktioniert, dass die Erzählung fragmentarisch und rätselhaft bleibt. Aber sprachlich geht "dieser Frage" ein bisschen ins Leere, finde ich, weil man es nicht so ohne Weiteres auf "infrage stellte" beziehen kann, letzteres kann ja auch ganz pauschal geschehen, ohne eine tatsächliche Frage zu beinhalten, oder anders gesagt kann es ein ganzes Bündel an Fragen enthalten (Was soll das, warum, weshalb, warum wir, muss das sein etc.), da gibt es dann diese eine Frage nicht.
Ihr Herz begann plötzlich aufgeregt zu klopfen. Das unschuldige Mädchenherz begann nun doch noch zu kämpfen. Viel zu spät hatte es realisiert, dass es aufs Ende zuging. Viel zu spät pumpte sie das Blut mit neuem Lebensmut durch den Körper.
[...]
Sie wollte doch noch nicht sterben. Sie wusste noch so wenig, wollte mehr erfahren über die Welt, in der sie gelebt hatte.
Man weiß ja aus Befragungen, dass das ein nicht unüblicher Gedanke bei Suizidenten ist, dieses "Hm, ja, hätte ja jetzt eigentlich doch nicht sein müssen" - sehr schön aufgegriffen!
Und mit dem Schmerz kam auch die schmerzhafteste Erinnerung. An Meteoriten. Sie waren zahlreich über das Land gekommen. Wie Hagelkörner hatten sie sich über die Städte ergossen und wie es ihre Art war, nichts als Zerstörung hinterlassen.
Der Vergleich mit den Hagelkörnern greift mir etwas zu kurz. In Zahl und Frequenz würde das wohl gut passen, aber das ist ja eher unabhängig davon mit dem "zahlreich" abgedeckt. Stattdessen bezieht sich der Vergleich, so, wie es hier geschrieben ist, ja eher auf die Zerstörung - "wie es ihre Art war". Aber das passt ja dann irgendwie doch nicht so ganz, weil man so die üblichen Autolackschäden und meinethalben auch von besonders großen Hagelkörnern erschlagene Personen nicht mit so einem Meteoritenhagel vergleichen kann. Das verharmlost das ja eher. Du müsstest dann vielleicht noch einmal klarstellen, unter welchem Gesichtspunkt denn die Meteoriten wie Hagelkörner herunterkommen.
Doch das makellose Mädchen in ihrem weißen Kleid bemerkte nicht mehr, wie sich das weiße Kleid mit sündhaftem Rot vollsog.
Beim "sündhaften" Rot musste ich auch kurz stocken. Wobei ich erst einmal sagen muss, dass das vom Sprachrhythmus ganz gut passt - makelloses Mädchen, weißen Kleid, weißen Kleid, sündhaftem Rot - das passt natürlich, dass das auch so ein Adjektiv vorgeschaltet bekommt. In der Hinsicht funktioniert das also ganz gut (es sei denn man heißt El Toro und hasst Adjektivfluten - bei anderen Autoren). Aber ob "sündhaft" gerade das beste Wort ist? Ich weiß natürlich nicht, wie bewusst du es dir ausgesucht hast! Natürlich kann man das so interpretieren, dass es so ganz allgemein sündhaft ist, wie die "Mutter aller Geschichten" dort ihr Ende findet. Aber so im Zusammenhang mit einem - wenn dann wohl auch eher metaphorischen - Suizid finde ich das Wort "sündhaft" immer problematisch, weil die Vorstellung vom Freitod als Sünde ja krass kirchlich geprägt ist. Aber gut, vielleicht habe ich dann in der Hinsicht auch einfach ideologische Probleme mit der Verwendung so eines Wortes in diesem Zusammenhang - rein vom Sprachrythmus her klingt es ja wie gesagt sehr gut. :D
So, und jetzt insgesamt zur Geschichte! Der Titel "Lose Enden" hätte ja schon einen gewissen Verdacht in mir wecken können, aber ich musste sogar noch bis über die Dschungelstelle (Bei der ich mir dachte: Ist das jetzt Sabaody 2.0, oder was?) hinausgehen, bis ich bemerkt habe, dass die Story eigentlich genau das hält, was der Titel verspricht. Oder besser gesagt: Simuliert, worauf der Titel anspielt. Ich habe dann nämlich irgendwann doch gedacht, dass hier zum einen auf mehrere deiner Geschichten Bezug genommen wird und zum anderen eben die Vorstellung verarbeitet wird, wie es ist, wenn diese Geschichten dann irgendwann brachliegen (könnten! (!!)), nicht mehr weitergeführt werden und dann auf welche Art und Weise auch immer sterben. Das trägt natürlich einige Dramatik in sich! Die Idee, dass sich solche Storys dann mehr oder minder (sic) selbst begraben, die beschreibt so die reale Dynamik bei nicht mehr weitergeführten Storys dann ja auch ganz gut, würde ich mal sagen. :D Ich stelle mir das bei von mir nicht mehr weitergeführten Storys dabei aber auch so vor, dass die in ihr spielenden Figuren quasi alleingelassen werden und darauf warten, dass es endlich weitergeht, weil sie ja sonst für immer gefangen sind - was mir dann auch oft ein schlechtes Gewissen bereitet.
Ich habe natürlich lange nicht alle Anspielungen auf deine Storys verstanden, auch wenn ich die meisten wohl gelesen haben werde, aber wie das immer so ist, vergesse ich ja alles Gelesene schon wieder nach ein paar Tagen. Dass ich dem Dschungelkram Sabaody zuordne, das habe ich ja schon gesagt. Und mit den Meteoriten, Mensch, da gab es auch sicher mal eine Story von dir, wo die vorkamen ... mir liegt es auf der Zunge, aber ich komm einfach nicht drauf (;))! Beim Abschnitt über Diebstahle an den ehrbaren Bürgern auf dm Marktplatz denke ich an "Ehre und Eifer einer Entflohenen". Die Erwähnung von Scavenger, Snapper, Blutfliege, Goblin, Molerat usw. verbinde ich spontan mit "Troggos Geschichte" - obwohl es da doch irgendwie um einen Echsenmenschen ging, oder wie war das? :D Bei den Novizen im Stabkampf kann man natürlich an die "Klosterverschwörung" denken.
Aber du siehst, die richtig konkreten Bezüge fallen mir schwer, aber das ist ja vielleicht auch ganz gut so, denn die Enden wären ja nicht lose, wenn man sie alle verknüpfen könnte. Trotzdem habe ich bei sowas immer das Gefühl, dass man enttäuscht von mir ist, wenn ich sowas nicht alles sofort raffe. Nunja. :D
Insgesamt halte ich das aber für eine schöne Idee, auch wenn es mir natürlich ein bisschen Angst macht, der Gedanke, dass du deine Storys nicht mehr für beendbar halten könntest. :scared: Aber gut, es ist eine Geschichte, eine Fantasie - das tröstet mich! :gratz
Ich fand die Geschichte - wenn man sie denn überhaupt so nennen will - auch ganz gut zu lesen. Selbst wenn die vielen Einzelstellen weiter oben, an denen ich Kritik geübt habe, vielleicht einen anderen Eindruck erwecken. Aber gerade deshalb habe ich mich ja an jeder Kleinigkeit festgebissen, weil es im Großen und Ganzen eben schön zu lesen ist und einen durchaus mitreißt. Wollen wir nur hoffen, dass du das Thema "unbeendete Geschichten" auf diesem Wege in dieser Story bannen konntest, auf dass es dir in der Realität nicht mehr (so häufig) begegnen wird. :gratz
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Ja gut, also unter dem Aspekt "Blocker" passt das, wie angedeutet, natürlich gut. Es ist halt immer nur die Frage, ob es dann wirklich auch so rüberkommt und nicht einfach nur merkwürdig wirkt.
Ah, okay, jetzt habe ich aber verstanden, was du meinst! Damit kann ich jetzt was anfangen. Prinzipiell ist die Idee gut. Finde dann nur die Ausführung nicht so gelungen, weil die Formulierung "in das er sah" für mich dann doch zu objektiv klingt. Da ist objektiv das Gesicht eines alten Mannes - und in das sieht Djuren halt. Es ist vielleicht seltsam, aber wenn du das "in" aus der Formulierung einfach streichen würdest - "das er sah" - dann wäre da vielmehr die Wahrnehmung Djurens beschrieben, ohne aber dass es wiederum zu deutlich wäre. Aber die Formulierung wäre dann "er"-bezogener, mehr auf das "er" konzentriert - und damit inhaltlich eben mit mehr Djurenbezug. Das ist jetzt natürlich nur so ein Vorschlag, ich hoffe, ich konnte jetzt überhaupt verständlich machen, was ich meine. §ugly
Weswegen ich da ja eine rückblickende Einschätzung wollte :/
Spiezen Idde, vielen Dank John§knuff
Ich habe eine heute eine ziemlich verstörende Kurzgeschichte über einen jungen gelesen, der zur Linderung seiner Seelenqual irgendwelche weirden und potentiell lebensgefährlichen Rituale durchzieht. Die war schon ein ziemlich harter Brocken und an manchen Stellen musste ich eine halbminütige Pause einlegen, damit ich das ertragen konnte. Nein, die Rede ist nicht von El Toros Geschichte "Das Große und Schreckliche Molerat", die ich heute ebenfalls gelesen habe sondern 朱岳s (ausgesprochen "Dschu Yüe") 《个人悲剧》, was man vielleicht mit "Tragödie eines Individuums" übersetzen könnte. Und so etwas kannst du vermutlich in der Originalspreche lesen. Gibt es davon eine Übersetzung in irgendeine europäische Sprache? Ich bin von deinen folgenden Beschreibungen jedenfalls elektrisiert!
Dass ich heute zufällig zwei Geschichten mit derart ähnlicher Thematik (das Dunkel der kindlichen Seele) gelesen habe, muss wohl ein Wink des Himmels sein, und folgsam wie ich bin verfasse ich hier mal eine Art vergleichenden Kommentar, in der Hoffnung meine Seele dadurch der Erlösung ein Stückchen näher zu bringen, außerdem entgehe ich somit vorerst dem Schicksal 朱岳s Geschichte zuende lesen zu müssen.Ich hoffe, deine Seele hat Frieden gefunden.:gratz
Zunächst einmal danke ich der Autorin, dass ihre Geschichte, obgleich sie auch in menschliche Abgründe blicken lässt, dies auf eine denkbar putzige, ja im Vergleich zu der anderen Geschichte fast kindgerechte Art und Weise tut, und der Hauptcharakter auf äh ... Spielereien mit stählernen Nadeln verzichtet.
Die Geschichte hat ja auch eine Art Happy End. Wer freut sich nicht, unbeaufsichtigt von der strengen Erzieherin Kuchen zu mampfen? Aber eines hat Constantino wohl nicht bedacht: Wer macht ihm denn den Kuchen, wenn die Tante nicht mehr ist? Da hat die Tante ihn vielleicht auch schlecht erzogen, dass dieser simple Gedankengang es nicht in seine Hirnwindungen geschafft hat, denn guter Kuchen genügt wohl allemal um die restlichen Nachteile der Tante wettzumachen. Ich denke, es ist eher der feierliche Leichenschmaus, den sich Constantino vorab genehmigt. Selbst wenn er jemals wieder so einen Kuchen bekommt - er wird nie wieder so schmecken wie dieser eine, spezielle Kuchen.
Das wird Constantino eines Tages noch schmerzlich bewusst werden. Insofern kann man sagen, dass das Ende der Geschichte einen bitteren Beigeschmack hat.
Ja, das beschreibt eigentlich die ganze Geschichte: putzige Kinderspäßchen (die eigentlich ernst gemeint sind) mit bitterem Beigeschmack.
Das deutet ja der Titel ja auch ein bisschen an. So sind Molerats zwar durchaus gefährliche Biester, aber im allgemeinen doch weit entfernt davon, groß und schrecklich zu sein (obwohl sie das in den Augen eines selber nicht gerade großen und schrecklichen Jungen natürlich sind)Also, ICH bin ja sogar schon in Gothic I von Molerats zuschanden gebissen worden. §ugly Bin allerdings auch gametechnisch eine Flasche. . Vor allem hier im Story-Forum haben Molerats ja ein eher putziges Image, was natürlich nicht zuletzt durch die berühmte Molerat-Passage aus Edwin der Fall ist, die sich spätestens seit ihrer Ernennung zur PotM ins kollektive Gedächtnis hier eingebrannt hat.
Andererseits ist es ja eben dieses Molerat, das der Geschichte das Bittere, das Dunkle gibt, denn so sehr man es auch verlacht, ist es doch letztendlich das Werkzeug, das Constantinos Rachefantasien in die Tat umsetzt, oder wie Constantino es wohl ausdrücken würde: die erhabene Gottheit, die barmherzig das Flehen ihres unwürdigen Dieners erhört.
Da verblasst natürlich der Titel "Tragödie eines Individuums", da man Tragödien von Individuen ja bereits in reichlicher Zahl gelesen, von großen und schrecklichen Molerats aber bisher recht wenig gehört hat.
Der Einstieg in die Geschichte ist dir jedenfalls schon großartig gelungen. Diese Bemerkung, dass Tante Betty 3 Fünftel seiner Welt ausmacht hat mich jedenfalls zum Schmunzeln gebracht. Da ist auch erst gar nicht so klar, ob damit ihre Wichtigkeit oder ihre Fettleibigkeit zum Audruck gebracht werden soll. Nach ein bisschen Nachdenken, kommt man aber darauf, dass natürlich beides gemeint ist.
In der "Tragödie" dagegen findet man an dieser Stelle nur mittelmäßig interessante Bemerkungen über den Hauptcharakter, seine Beziehung zum Erzähler und deren gemeinsame Vorliebe für die Spinozasche Philosophie.
Wie für Kinder üblich werden dann auch erstmal ein paar fragwürdige Entscheidungen getroffen. Ich jedenfalls würde im Leben nicht eine hölzerne Kiste gegen etwas Silber und eine tote Taube (igitt) tauschen.Mein größter Schatz war über lange Zeit der skelettrierte Unterkiefer einer Ratte. :o In meiner doch nicht ganz unvorhandenen Lebenserfahrung weiß ich inzwischen dass Stauraum wertvoller ist als Gold und Silber, denn wo soll man denn den ganzen Krempel hintun, den man sich von Gold und Silber kauft, wenn man keine Kiste hat. Vor allem Bücherregale haben ja die Eigenschaft, einfach nicht leerer zu werden und meine Mutter geriet neulich auch mal wieder ein wenig in Not, weil sie nicht wusste, wo sie die ganzen Teedosen hinstellen soll, die seit neuester Zeit zentraler Bestandteil unseres Lebens sind.Schön, wenn man eine Leidenschaft teilt!:gratz
Naja, aber genug davon, kommen wir zum eigentlich wichtigen Teil, dem Moleratkult, den Constantino im Schuppen errichtet hat. Ja, wie man sich als Kind halt mit heiligem Ernst Dingen widmen kann, die eigentlich totaler Blödsinn sind. Hier treten auch endlich die Gemeinsamkeiten mit der "Tragödie" zutage, in der so ein Bilderbuch vorkommt, in dem es um einen Fischer geht, der einen Fisch mit stählernen Gräten fängt und aufisst, wobei er eine der stählernen Gräten verschluckt, die danach jahrelang Unheil in seinem Körper anrichtet, bis er sie eines Tages mitsamt seines gesamten Blutes auspisst. (Ja so sind sie, die alten Kinderbücher §ugly) Ja und weil es ein Bilderbuch ist, ist am Ende nochmal ein Bild des vollkommen ausgebluteten Fischers.Das ist so ziemlich das Schlimmste, was ich je gehört habe! Ich MUSS diese Geschichte lesen - liest du sie mir mal vor?§list Das erinnert mich an einen Roman von John Irving, den ich so zu Abiturzeiten etwa gelesen habe (also am dritten oder vierten Schöpfungstag). In dem Roman ging es um die Tochter eines Autors, der ein Kinderbuch verfasst hatte, das hieß "Ein Geräusch, wie wenn einer versucht, kein Geräusch zu machen." In diesem Kinderbuch ging bes um eine nackte, riesige beinlose Maus, die ihren dunklen, verschorften Rumpf zwischen den Wänden hindurchschiebt und eben dieses oben genannte Geräusch verursacht. Bis zu deinem Kommentar war dies so ziemlich die gräßlichste Vorstellung, die ich von einem Kinderbuch haben konnte. Diese wurde allerdings gerade von deiner Beschreibung abgelöst.:gratz
Ja und wie Kinder halt so sind, nimmt der Hauptcharakter (der auf den Namen NC hört) dieses Buch sehr ernst und wie Kinder halt so sind, kann er nicht anders, als das Buch wieder und wieder (um genau zu sein eintausendundeinmal) zu lesen, obwohl es ihm eine Heidenangst bereitet. Das war in meiner Kindheit ja auch nicht anders. Ich kann mich jedenfalls noch gut erinnern, wie ich nicht anders konnte als Peter Paul Rubens' Haupt der Medusa (https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Rubens_Medusa.jpeg) wieder und wieder anzugucken, obwohl es mir jedesmal eine Heidenangst einjagte. Für mich als Kind ging von dem Bild ja eine reale Gefahr aus und ich hatte Angst, beim Anblick desselben zu Stein zu erstarren, ganz als stünde, die leibhaftige Medusa vor meinen Augen. Ich habe mich deshalb nie getraut, das Bild länger als ein paar Augenblicke zu betrachten, dafür aber umso öfter.Ich hatte panische Angst vor Tennisbällen, weil ich fest davon überzeugt war, dass sie mit giftigem Gas gefüllt sind. Und starr vor Schreck habe ich beobachtet, wie die Straßenbahn über ein Pfennigstück fuhr und es zerquetschte, wobei ich überzeugt war, dass sie dabei entgleisen würde. Obwohl der vernunftbegabte Teil meines Gehirns wusste, dass es nicht passieren würde, war ich mir in heiligem Ernst sicher, dass doch genau das passieren könnte.
Genauso geht es ja auch NC, nur dass der es sich zur Lebensaufgabe macht, dieses Buch eintausendundeinmal zu lesen (dies ist sein Ritual). An seinem neunten Geburtstag liest er das Buch endlich zum eintausendersten Mal und schmeißt es in einen Topf kochenden Wassers, damit er nicht auf die Idee kommt, es nochmal so oft zu lesen. Das er das Buch ausgerechnet auf diese Weise zerstört ist kein Zufall, schmeißt doch der Fischer im Buch den Fisch (der übrigens auch sprechen kann und über magische Kräfte verfügt) ebenfalls in einen Topf kochenden Wassers. Und wie der Fisch den Fischer verflucht, während er sich im Wasser windet, ist die Vernichtung des Buches für NC nur der Beginn des Unheils. Das Buch ist zwar zerstört, aber die Geschichte hat er nicht vergessen und so spielt er mithilfe einer stählernen Nadel das Buch Tag für Tag rituell nach (Gott sei Dank, ohne die Nadel wirklich zu schlucken) und entwickelt mit der Zeit immer mehr Marotten, die ihm helfen sollen mit seinen Ängsten klarzukommen, diese letztendlich aber nur vertiefen. Unglaublich! GIB! MIR! DIESE! GESCHICHTE!
Bei beiden Constantino und NC dient das Ritual ja als so eine Art Flucht aus der wirklichen Welt. Der eine flüchtet sich vor Doofheit der Welt, repräsentiert durch Tante Betty (dass die Welt zu drei Fünfteln doof ist, dürfte ja auch im echten Leben so etwa passen, oder? §kratz), der andere flüchtet sich vor seinen Ängsten (tatsächlich fürchtet er sich auch vor ganz realen Dingen, wie Kreidestaub, der an den Händen klebt, nicht nur vor stählernen Fischgräten) nunja in seine Ängste.
Was die beiden machen ist ja kein Spiel, sondern wie bereits gesagt ihr heiliger Ernst, vielleicht weil sie einfach nichts anderes haben, dem sie sich ernsthaft widmen können.
Die Tante jedenfalls, versucht dann typischerweise ihre Doofheit als Vernunft zu kaschieren, weil doofe Leute sind ja erst so doof, weil sie sich für vernünftig halten, sonst wüssten sie ja wie doof sie sind.
Wenn ich mir dann aber Constantinos unbeholfene Poesie angucke wird mir dann auch wieder bewusst, dass das, was man als Kind so denkt natürlich trotzdem Mist ist (vor allem wenn es zu gruseligen Spielchen mit Nähnadeln führt), aber immerhin schmiedet er ja keine Pläne um Tante Betty loszuwerden (wenn vielleicht auch nur, weil er sich für unfähig hält) sondern vertraut da ganz seiner Gottheit. Das zeigt ja nochmal, dass er es mit seinem Kult wirklich ernst meint.
NC beginnt dann ja auch irgendwann die Welt seiner Fantasie mit der echten Welt zu vermischen, in dem er etwa wild mit seiner Nadel herumpiekst, wenn der Lehrer in der Schule sich die kreidestaubverschmierten Hände reibt. Ja, das ist halt potentiell das Nervigste an Kindern, wenn sie meinen, andere Menschen müssten an ihren Fantasien teilhaben. Andererseits ist der einzige, den NC damit zugrunde richtet, er selbst, während Constantino ja seine Tante zugrunde richtet.
Naja, es ist jetzt langsam auch ein bisschen spät und es besteht keine Gefahr, dass ich die Stahlnadelgeschichte heute noch weiterlese. Insofern ist mein Ziel erreicht und kann ins Bett gehen. Zum Ende deiner Geschichte habe ich mich ja schon ganz am Anfang geäußert, also habe ich hier jetzt auch nicht das Gefühl irgendetwas vergessen zu haben.
Insgesamt kann man aber sagen, dass deine Geschichte, obwohl sie aufdeckt, dass in Kindern auch manchmal ein kleiner Teufel steckt, die nunja ... nettere der beiden Geschichten ist. Klassische Altersmilde.:oAllein schon deshalb, weil kein Blut gepisst wird, aber auch weil sie durchgehend in einem verniedlichenden Stil geschrieben ist, der trotz des dunklen Unterton der Geschichte, die Kindlichkeit und Putzigkeit des ganzen sehr gekonnt darstellt, während in der anderen das blanke Grauen herrscht. Ein bisschen erinnert mich dein Stil da auch an ali, weil du überall gekonnt witzige Formulierungen mit einbaust und jeder Satz ein Genuss zu lesen ist. Das ist ja auch ganz anders als "Tote Harpyie" oder "Durch einen Spiegel ein dunkles Bild", weil man dort durch die beklemmende Stimmung die Schönheit der Sätze gar nicht so recht genießen kann.
Letzten Endes danke dir für diesen Beweis, dass El Toro auch (vergleichsweise) leichte Kost kann.Wenn tödlicher Hass auf Verwandte leichte Kost sein darf. §ugly
Ja, tut mir Leid falls das ein bisschen doof für dich ist, wenn ich in einem Großteil des Kommentars gar nicht über deine Geschichte rede, sondern über eine, die damit eigentlich gar nichts zu tun hat, aber hätte ich die Stahlnadelgeschichte nicht gelesen, hätte ich zu deiner, die ich schon vorher gelesen hatte wahrscheinlich gar keinen Kommentar geschrieben. Naja, mir hat das Schreiben Spaß gemacht. Ich finde diesen Vergleich großartig und höchst schmeichelhaft!:gratz
Gute Nacht dann jedenfalls, oder guten Morgen oder guten wann-immer-du-das-liest.
Lieber DGDM, wie immer ist die Lektüre deines Kommentares sehr (so würden es Amerikaner formulieren) inspirierend, weil es mich irgendwie weiterbringt in meinen Überlegungen. Wenn du so groß bist wie dumm, dann bist du nicht nur klein im Ewek'schen Sinne (und das ist schon ziemlich klein), sondern eher wie die kleinste Babuschkapuppe, die man nur sieht, wenn man mit Lupe vor ihr kniet.
John Irenicus
30.10.2016, 18:35
Weswegen ich da ja eine rückblickende Einschätzung wollte :/
Ja rückblickend macht es natürlich Sinn - wenn man weiß, was dargestellt werden soll. So bewusst erschließt sich sowas beim Lesen ja nicht. Also - mir zumindest nicht. :p
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Ich hatte mir vorgenommen, jetzt auch noch was zum neuen Eintrag in den "Geschichten von nichts" zu sagen, aber da ist mir erst einmal megaerstaunlich aufgefallen, dass es diesen Thread schon seit 2012 gibt. Ich weiß nicht, warum, aber ich hätte den auf 2015 oder maximal 2014 datiert. Verrückt! Generell auch die Abstände zwischen den Posts, das hätte ich nie im Leben so eingeschätzt. Tja, merkt man mal wieder, wie "gut" ich sowas einschätzen kann!
Inhaltlich habe ich zum neuen Abschnitt - wie üblich - gar nicht so viel zu sagen, außer dass ich dachte: "Hm, mit Stuten meint er ja eher nicht Pferde ... aber das ist vielleicht der Witz, dass es am Ende doch Pferde sind!" Tja, ähem. Kam dann ja doch irgendwie anders. :D
Abgesehen davon teile ich natürlich die Einschätzung, dass tatsächlich Männer die conditio sine qua non für solchen Kram und ganz allgemein alles Schlechte dieser Welt sind, weshalb ich mich regelmäßig für mich und mein eigenes Geschlecht schäme. §gnah
Irenicus Ende.
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Hatte ja fast schon damit gerechnet, dass MiMo mit "Lose Enden" einach direkt mal ein neues Großprojekt angefangen hat. Aber nachdem ich jetzt Zeit hatte, mir das durchzulesen, sieht das natürlich ganz anders aus!Ich muss sagen, ich bin sehr überrascht. Ich hatte eigentlich gedacht, dass du die Geschichte (wegen ihrer Kürze) sehr zeitnah gelesen hättest, und dich dann einfach dagegen entschieden hast, sie zu kommentieren. Da hatte ich auch vollstes Verständnis für, weil sie ja schon ziemlich speziell ist und gar nicht das Ziel hat, zu unterhalten; vielleicht also zu speziell für einen Kommentar ist und besser unkommentiert bleibt. Dass du ihr nun doch einen Kommentar widmest, freut mich darum umso mehr!
Zumal du übrigens der unangefochtene Verursacher dieser Story bist! Dieser Post (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1475495-OT-Taverne-zum-hungrigen-Schattenl%C3%A4ufer-143-%C2%96-Iltis-has-left-the-building/page6?p=25106347&viewfull=1#post25106347) hat mich damals nämlich ziemlich erschüttert. Es ist das eine darüber zu reden, dass das Forum leerer wird und langsam ausstirbt. Es ist aber etwas völlig anderes, so weit zu gehen, dass es ja gar keinen Sinn macht, Storys für das Forum zu schreiben. Denn das ist ja das endgültige Todesurteil für das Forum, wenn niemand mehr hier Storys schreibt, weil es einfach logisch nicht mehr richtig erscheint, Zeit und Mühe in dieses Forum zu investieren. Und während ich mir so meine Gedanken gemacht habe, ob es denn wirklich schon so weit ist, wurde mir klar, wie furchtbar ein wirklich totes SF für mich ganz persönlich wäre. Für mich ist immer selbstverständlich klar gewesen, dass ich alle meine Storys irgendwann mal fortsetzen und zu dem ihnen angedachten Ende bringe (Dass das irrealistisch ist, ist mir auch erst an diesem Abend richtig bewusst geworden). Aber selbst wenn ich meine Geschichten zu Ende schreibe, würde sie ja wirklich gar keiner lesen, wenn es dieses Forum nicht mehr gibt. Dann hätte es also wirklich keinen Sinn mehr, meine Geschichten fortzusetzen, selbst wenn ich Lust drauf hätte. Denn so viel Spaß ich auch am Schreiben habe: Diesen Spaß habe ich nur, wenn ich am Ende nicht definitiv der einzige bin, der das liest.
Und vor diesem Hintergrund muss man auch diese Story interpretieren: Lasst das Forum nicht sterben, kümmert euch darum, damit all die Geschichten, die ich (stellvertretend für jeden User hier) noch erzählen möchte, nicht ohne Ende bleiben.
Ich fange einfach mal mit den Einzelstellen an und sage dann zum Schluss was zur Story insgesamt.
Das war für meinen Geschmack etwas überdramatisch, oder besser gesagt: Überpersonifziert. Dass der Mond von oben herabschaut, ja gut, das ist ja ein relativ gewöhnliches Bild und im Zusammenhang auch ganz schön. Beim Tränenvergießen war ich aus dem Bild aber dann doch wieder herausgerissen, weil es mir dann so übertrieben vorkam, dass ich mir nur dachte "Natürlich vergießt der Mond keine Träne, kann er ja auch gar nicht." Hat für mich dann also nicht mehr funktioniert - vielleicht ist so diese volle Breitseite (gerade dann ja auch noch sowas mit Tränen) direkt im ersten Absatz der Story einfach zu viel für mich gewesen. Weiß nicht, wie andere das so sehen, aber mir hätte da eine Spur weniger Schmalz doch besser gefallen, vermute ich!
Die Stelle möchte ich gerne so lassen, auch wenn ich deine Kritik verstehe und deine Meinung natürlich respektiere. Aber gerade dass der Mond ja wirklich nicht weint, macht in meinen Augen den Reiz dieser Formulierung aus. "Der Mond weinte über ihr Leid." hätte ich auch furchtbar übertrieben und kitschig gefunden, weil das ja eindeutig eine Metapher gewesen wäre. In diesem Fall habe ich aber eher das Gefühl, dass die Erzählerin (also im Prinzip die sich in den Tod stürzende Frau) so sehr in ihrem Selbstmitleid versunken ist, dass sie sogar dem Mond (stellvertretend für alle Menschen, die ihr am Herzen lagen) übel nimmt, dass er nicht um sie weint. Ich finde, dass dieser Realitätsverlust in ihrem Denken gerade die Verzweiflung betont, in der sie sich befindet.
Zu guter Letzt wollte ich die Geschichte aber auch gerne sehr überdramatisch haben. Oder anders gesagt: Den Tod des Forums kann man in meinen Augen gar nicht überdramatisieren.
Da hätte ich "so" und "immer" umgedreht, weil die Formulierung dann besser ausdrückt, was wohl gemeint ist. Oder man formuliert es gleich ein wenig präziser und nicht nur mit dem bloß schwammigen "so".
Das stimmt!
Hier habe ich einen Knoten im Hirn bekommen, hinsichtlich Zeitform bzw. Erzählzeit! "[...] noch heute die Kehle zugeschnürt hatte" - da beißt sich doch das Plusquamperfekt mit dem "heute", welches ja eindeutig auf die (erzählerische) Gegenwart Bezug nimmt.
Ich glaube, Grund für diese Formulierung ist, dass du nach "stellte sich vor" nicht direkt nochmal "die Vorstellung" drinhaben wolltest, oder? Also, wäre eigentlich gar nicht so schlimm für den Satz gewesen, finde ich. "Imagination" dagegen klingt einfach arg gestelzt, irgendwie auch eher abweisend und technisch, was ja eigentlich gar nicht zu der Stelle passt, die einen ja doch eher mehr in die Szene hineinziehen sollte.
Da finde ich die Formulierung auch nicht so gelungen (und in Form von "sich gestellt waren" auch falsch). Das ist auch so ein bisschen unpräzise. Das meine ich wiederum nicht inhaltlich, mir ist schon klar, dass die Geschichte und auch diese Stelle gerade dadurch funktioniert, dass die Erzählung fragmentarisch und rätselhaft bleibt. Aber sprachlich geht "dieser Frage" ein bisschen ins Leere, finde ich, weil man es nicht so ohne Weiteres auf "infrage stellte" beziehen kann, letzteres kann ja auch ganz pauschal geschehen, ohne eine tatsächliche Frage zu beinhalten, oder anders gesagt kann es ein ganzes Bündel an Fragen enthalten (Was soll das, warum, weshalb, warum wir, muss das sein etc.), da gibt es dann diese eine Frage nicht.
Da stimme ich dir im Großen und Ganzen zu. Imagination habe ich aber ohne jeden Hintergedanken benutzt, so weit ich mich erinnere.
Man weiß ja aus Befragungen, dass das ein nicht unüblicher Gedanke bei Suizidenten ist, dieses "Hm, ja, hätte ja jetzt eigentlich doch nicht sein müssen" - sehr schön aufgegriffen!
Ich hab mich zwar nicht mit Befragungen beschäftigt, aber es kommt mir nur logisch vor, dass Selbstmorde zu einem gewissen Grad immer Kurzschlussreaktionen sind. Da muss es doch immer wieder Momente des Zweifelns geben, in denen man zumindest kurz innehält und sich noch mal fragt, ob man das wirklich durchziehen will.
Und außerdem will ich das Forum ja nicht so darstellen, dass es selbst sterben will. Das SF ist in meiner Vorstellung eine Kämpfernatur, zu dem Zeitpunkt der Geschichte allerdings eine gebrochene Kämpfernatur, die sich in ihrer Einsamkeit verloren hat.
Der Vergleich mit den Hagelkörnern greift mir etwas zu kurz. In Zahl und Frequenz würde das wohl gut passen, aber das ist ja eher unabhängig davon mit dem "zahlreich" abgedeckt. Stattdessen bezieht sich der Vergleich, so, wie es hier geschrieben ist, ja eher auf die Zerstörung - "wie es ihre Art war". Aber das passt ja dann irgendwie doch nicht so ganz, weil man so die üblichen Autolackschäden und meinethalben auch von besonders großen Hagelkörnern erschlagene Personen nicht mit so einem Meteoritenhagel vergleichen kann. Das verharmlost das ja eher. Du müsstest dann vielleicht noch einmal klarstellen, unter welchem Gesichtspunkt denn die Meteoriten wie Hagelkörner herunterkommen.
Da hast du Recht... §kratz
Beim "sündhaften" Rot musste ich auch kurz stocken. Wobei ich erst einmal sagen muss, dass das vom Sprachrhythmus ganz gut passt - makelloses Mädchen, weißen Kleid, weißen Kleid, sündhaftem Rot - das passt natürlich, dass das auch so ein Adjektiv vorgeschaltet bekommt. In der Hinsicht funktioniert das also ganz gut (es sei denn man heißt El Toro und hasst Adjektivfluten - bei anderen Autoren). Aber ob "sündhaft" gerade das beste Wort ist? Ich weiß natürlich nicht, wie bewusst du es dir ausgesucht hast! Natürlich kann man das so interpretieren, dass es so ganz allgemein sündhaft ist, wie die "Mutter aller Geschichten" dort ihr Ende findet. Aber so im Zusammenhang mit einem - wenn dann wohl auch eher metaphorischen - Suizid finde ich das Wort "sündhaft" immer problematisch, weil die Vorstellung vom Freitod als Sünde ja krass kirchlich geprägt ist. Aber gut, vielleicht habe ich dann in der Hinsicht auch einfach ideologische Probleme mit der Verwendung so eines Wortes in diesem Zusammenhang - rein vom Sprachrythmus her klingt es ja wie gesagt sehr gut. :D
Naja, "Sünde" an sich ist ja schon kirchlich geprägt. :D
Ich kenn das nur so, dass man so einen knallroten Lippstift auch als "sündhaft rot" beschreibt, im Sinne von "verführerisch". Deshalb hab ich mir bei der Zusammenstellung "sündhaftes Rot" halt sofort ein knallrot vorgestellt, dass im Kontrast zu dem Weiß so richhtig schön leuchtet. Ich hab da aber wohl wirklich nicht drüber nachgedacht, ob das allgemeintauglich ist.
So, und jetzt insgesamt zur Geschichte! Der Titel "Lose Enden" hätte ja schon einen gewissen Verdacht in mir wecken können, aber ich musste sogar noch bis über die Dschungelstelle (Bei der ich mir dachte: Ist das jetzt Sabaody 2.0, oder was?) hinausgehen, bis ich bemerkt habe, dass die Story eigentlich genau das hält, was der Titel verspricht. Oder besser gesagt: Simuliert, worauf der Titel anspielt. Ich habe dann nämlich irgendwann doch gedacht, dass hier zum einen auf mehrere deiner Geschichten Bezug genommen wird und zum anderen eben die Vorstellung verarbeitet wird, wie es ist, wenn diese Geschichten dann irgendwann brachliegen (könnten! (!!)), nicht mehr weitergeführt werden und dann auf welche Art und Weise auch immer sterben. Das trägt natürlich einige Dramatik in sich! Die Idee, dass sich solche Storys dann mehr oder minder (sic) selbst begraben, die beschreibt so die reale Dynamik bei nicht mehr weitergeführten Storys dann ja auch ganz gut, würde ich mal sagen. :D
Das trifft wie oben angedeutet nicht ganz die Aussage, die ich erreichen wollte. Es geht nicht direkt (aber indirekt) darum, dass Geschichten verkümmern, wenn sie brachliegen. Es geht eher darum, dass mit dem Tod des Forums keine Chance mehr bestünde, dass die Geschichten zu Ende erzählt werden. (Oder um im Kontext der Geschichte zu bleiben: Dass die Frau (das Forum) ihre Kinder (die Geschichten) nicht weiter heranwachsen sieht, weil sie sich ob der Vernachlässigung der Väter (den SF-Usern) das Leben nimmt. Und das ist ja etwas endgültiges, dass nicht mehr dadurch wett gemacht werden kann, dass man sich dann doch mal wieder mit Herzblut an eine alte Story setzt (oder eben einer der Väter der suizidalen Frau Aufmerksamkeit schenkt, damit sie eine Storyfortsetzung gebären kann), denn dann ist das Forum/die Frau ja schon tot und nicht mehr da. Nicht mehr in der Lage, die Storyfortsetzungen zu präsentieren/zu gebären.
Der Aufruf ist also weniger, seine Storys nicht zu vernachlässigen, sondern das Forum nicht zu vernachlässigen. Unsere Storys können wir jahrelang vernachlässigen und dann trotzdem eines Tages weiterschreiben. Das Forum können wir nicht jahrelang vernachlässigen und es dann einfach wieder nutzen.
Diese Story ist also ein riesiger erhobener, mahnender Zeigefinger!
Ich stelle mir das bei von mir nicht mehr weitergeführten Storys dabei aber auch so vor, dass die in ihr spielenden Figuren quasi alleingelassen werden und darauf warten, dass es endlich weitergeht, weil sie ja sonst für immer gefangen sind - was mir dann auch oft ein schlechtes Gewissen bereitet.
Diese Vorstellung kann ich sehr gut nachvollziehen. :D Manche Charaktere wachsen einem ja richtig ans Herz, weil man das Gefühl hat, total viel Zeit mit ihnen verbracht zu haben.
Ich habe natürlich lange nicht alle Anspielungen auf deine Storys verstanden, auch wenn ich die meisten wohl gelesen haben werde, aber wie das immer so ist, vergesse ich ja alles Gelesene schon wieder nach ein paar Tagen. Dass ich dem Dschungelkram Sabaody zuordne, das habe ich ja schon gesagt. Und mit den Meteoriten, Mensch, da gab es auch sicher mal eine Story von dir, wo die vorkamen ... mir liegt es auf der Zunge, aber ich komm einfach nicht drauf (;))! Beim Abschnitt über Diebstahle an den ehrbaren Bürgern auf dm Marktplatz denke ich an "Ehre und Eifer einer Entflohenen". Die Erwähnung von Scavenger, Snapper, Blutfliege, Goblin, Molerat usw. verbinde ich spontan mit "Troggos Geschichte" - obwohl es da doch irgendwie um einen Echsenmenschen ging, oder wie war das? :D Bei den Novizen im Stabkampf kann man natürlich an die "Klosterverschwörung" denken.
Das ist alles soweit richtig, bis auf die Stelle, die du der Klosterverschwörung zugeordnet hast. Die bezieht sich auf eine Klostergeschichte, die ich mal angefangen habe, dann aber bemerkt habe, dass das ein Rieeesending wird, das ich unmöglich parallel zu Vollzeitmann/Halbzeitkatastrophe stemmen kann. Im Moment vertröste ich ja auch alle anderen Geschichten auf "nach dem Ende von HZK". Vorher hat diese Geschichte für mich oberste Priorität und anders als früher finde ich es nicht mehr so gut, an mehreren Geschichten gleichzeitig zu schreiben, weshalb daraus jetzt eher ein Hintereinander abarbeiten geworden ist.
Das Problem dieser Strategie ist natürlich, dass ich weniger Geschichten neu anfangen darf als ich beende, wenn das irgendwann zu einem Erfolg führen soll. Aber das ist ja eigentlich immer so, wenn man irgendwann mal alle beendet haben will.
Der zweite Abschnitt bezog sich natürlich auf "Luteros Ultimatum". Die vierte Stelle bezieht sich wiederum auf eine Geschichte, die ich noch nicht angefangen, aber schon ziemlich detailliert durchgeplant habe, und eine bereits abgeschlossene Geschichte von mir fortsetzen wird. Seit dem Erfolg von Gellert hab ich die so ein bisscehn für den nächsten SnB eingeplant. :D
Die sechste Stelle ist natürlich "Die Herrschaft von König Rhobar III." (eine Story, bei der es mir regelmäßig wirklich in den Fingern juckt, sie fortzusetzen, das Reinarbeiten aber unfassbar schwer fällt).
Aber du siehst, die richtig konkreten Bezüge fallen mir schwer, aber das ist ja vielleicht auch ganz gut so, denn die Enden wären ja nicht lose, wenn man sie alle verknüpfen könnte. Trotzdem habe ich bei sowas immer das Gefühl, dass man enttäuscht von mir ist, wenn ich sowas nicht alles sofort raffe. Nunja. :D
Du hast mich ganz bestimmt nicht enttäuscht. :gratz
Ich hab das ja auch mit Absicht möglichst nebulös gehalten, weil es ja eigentlich nur darum gehen soll, dass eine Vielzahl von Geschichten nicht zu Ende gehen würde, wenn diese Frau sich umbringt. Dass ich da nun nur meine Geschichten für genommen habe, ist mir ein bisschen unangenehm. Besser wäre es vermutlich gewesen, wenn ich solche Sachen wie "Das Sternbild", "Fahnenflucht", "Gossip Anderthalb", "Die Bedrohung", "Rhobar der Erste" und so genommen hätte. Aber das war mir ehrlich gesagt einfach zu aufwendig. Ich hab die Geschichte ja auch wirklich an einem Stück durchgeschrieben. Am nächsten Morgen noch einmal durchgelesen und dann direkt gepostet. Ohne viel Planen oder nachträglichem Überarbeiten.
Insgesamt halte ich das aber für eine schöne Idee, auch wenn es mir natürlich ein bisschen Angst macht, der Gedanke, dass du deine Storys nicht mehr für beendbar halten könntest. :scared: Aber gut, es ist eine Geschichte, eine Fantasie - das tröstet mich! :gratz
Wie gesagt: Ich bin da unverständlich optimistisch, hatte an diesem Abend aber einfach Angst, dass das Forum nicht mehr mitmacht! §lehrer
Ich fand die Geschichte - wenn man sie denn überhaupt so nennen will - auch ganz gut zu lesen. Selbst wenn die vielen Einzelstellen weiter oben, an denen ich Kritik geübt habe, vielleicht einen anderen Eindruck erwecken. Aber gerade deshalb habe ich mich ja an jeder Kleinigkeit festgebissen, weil es im Großen und Ganzen eben schön zu lesen ist und einen durchaus mitreißt. Wollen wir nur hoffen, dass du das Thema "unbeendete Geschichten" auf diesem Wege in dieser Story bannen konntest, auf dass es dir in der Realität nicht mehr (so häufig) begegnen wird. :gratz
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Dass du am Ende trotz des relativ abwertenden Einstiegs in den Kommentar letzten Endes doch so positiv bewertest, das freut mich nun noch einmal ganz dolle. Vielen Dank fürs Lesen, Kommentieren und Loben! :gratz
Du hast mir auf jeden Fall auch einen guten Anhaltspunkt gegeben, wie die Geschichte wirkt, im Gegensatz zu dem, wie sie wirken sollte. :D Die Diskrepanz sollte wohl aus meinen Antworten herauszulesen sein. Vielleicht erscheint es dir im Nachhinein aber ja doch ganz schlüssig, was ich mir dabei gedacht habe. Vielleicht muss man auch einfach nur wissen, von was diese Kurzgeschichte ausgelöst worden ist.
DerGroßeDummeMann
30.10.2016, 20:18
Und so etwas kannst du vermutlich in der Originalspreche lesen. Gibt es davon eine Übersetzung in irgendeine europäische Sprache? Ich bin von deinen folgenden Beschreibungen jedenfalls elektrisiert!
Davon gibt es so weit ich weiß, keine Übersetzung. Ich hatte ja, weil ich dachte, dass ich einen Teil davon mit in den Kommentar schreibe einen kürzeren Abschnitt übersetzt. Eventuell übersetze ich auch noch den Rest, aber da müsste man mal gucken, ob da was draus wird. §ugly
Also, ICH bin ja sogar schon in Gothic I von Molerats zuschanden gebissen worden. §ugly Bin allerdings auch gametechnisch eine Flasche.
Ja, ich auch. Trotzdem würde ich Molerats nicht als groß und schrecklich bezeichnen. Orks die in einer Gewitternacht im tiefen Wald lauern sind groß und schrecklich (so bin ich damals in Gothic 2 zumindest das erste Mal auf einen Ork getroffen).
Mein größter Schatz war über lange Zeit der skelettrierte Unterkiefer einer Ratte. :o
:scared:
Das ist so ziemlich das Schlimmste, was ich je gehört habe! Ich MUSS diese Geschichte lesen - liest du sie mir mal vor?§list
Aber gerne doch. :gratz
Ich hatte panische Angst vor Tennisbällen, weil ich fest davon überzeugt war, dass sie mit giftigem Gas gefüllt sind. Und starr vor Schreck habe ich beobachtet, wie die Straßenbahn über ein Pfennigstück fuhr und es zerquetschte, wobei ich überzeugt war, dass sie dabei entgleisen würde. Obwohl der vernunftbegabte Teil meines Gehirns wusste, dass es nicht passieren würde, war ich mir in heiligem Ernst sicher, dass doch genau das passieren könnte.
Ja, bei mir waren es wirklich eher Bilder, als reale Objekte, die mir Angst gemacht haben. Etwa das oben verlinkte Bild oder auch so ein Poster von so einer goldenen Götterstatue, das im Gästezimmer meiner Oma hing. Da hatte ich immer Angst, dass das Bild lebendig wird. Und natürlich Orte, die hinter irgendwelchen Türen verborgen sind, die ich nicht öffnen kann. Da hatte ich immer Angst, dass die Tür plötzlich aufspringt, und irgendetwas Fieses rauskommt.
Wenn tödlicher Hass auf Verwandte leichte Kost sein darf. §ugly
Ja, also leichte Kost für El Toro-Verhältnisse. Tote Harpyie Durch einen Spiegel ein dunkles Bild waren ja doch noch ein gutes Stück schlimmer und denen hat ja auch gleichzeitig diese kindlich-niedliche (oder vielleicht auch eher scheinbar niedliche) Komponente gefehlt.
Lieber DGDM, wie immer ist die Lektüre deines Kommentares sehr (so würden es Amerikaner formulieren) inspirierend, weil es mich irgendwie weiterbringt in meinen Überlegungen. Wenn du so groß bist wie dumm, dann bist du nicht nur klein im Ewek'schen Sinne (und das ist schon ziemlich klein), sondern eher wie die kleinste Babuschkapuppe, die man nur sieht, wenn man mit Lupe vor ihr kniet.
Ja, also als ich meine Körpergröße mal in der Taverne gepostet habe, hat man meine Männlichkeit angezweifelt.
Deine Kommentare lese ich übrigens auch außerordentlich gerne. :gratz
John Irenicus
30.10.2016, 20:51
Ich muss sagen, ich bin sehr überrascht. Ich hatte eigentlich gedacht, dass du die Geschichte (wegen ihrer Kürze) sehr zeitnah gelesen hättest, und dich dann einfach dagegen entschieden hast, sie zu kommentieren. Da hatte ich auch vollstes Verständnis für, weil sie ja schon ziemlich speziell ist und gar nicht das Ziel hat, zu unterhalten; vielleicht also zu speziell für einen Kommentar ist und besser unkommentiert bleibt. Dass du ihr nun doch einen Kommentar widmest, freut mich darum umso mehr!
Ich hatte in den letzten Wochen einfach nicht so viel Zeit zum Lesen (hoffentlich befeuere ich jetzt nicht wieder direkt neue Ängste §ugly), daher kam das!
Zumal du übrigens der unangefochtene Verursacher dieser Story bist! Dieser Post (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1475495-OT-Taverne-zum-hungrigen-Schattenl%C3%A4ufer-143-%C2%96-Iltis-has-left-the-building/page6?p=25106347&viewfull=1#post25106347) hat mich damals nämlich ziemlich erschüttert. Es ist das eine darüber zu reden, dass das Forum leerer wird und langsam ausstirbt. Es ist aber etwas völlig anderes, so weit zu gehen, dass es ja gar keinen Sinn macht, Storys für das Forum zu schreiben. Denn das ist ja das endgültige Todesurteil für das Forum, wenn niemand mehr hier Storys schreibt, weil es einfach logisch nicht mehr richtig erscheint, Zeit und Mühe in dieses Forum zu investieren. Und während ich mir so meine Gedanken gemacht habe, ob es denn wirklich schon so weit ist, wurde mir klar, wie furchtbar ein wirklich totes SF für mich ganz persönlich wäre. Für mich ist immer selbstverständlich klar gewesen, dass ich alle meine Storys irgendwann mal fortsetzen und zu dem ihnen angedachten Ende bringe (Dass das irrealistisch ist, ist mir auch erst an diesem Abend richtig bewusst geworden). Aber selbst wenn ich meine Geschichten zu Ende schreibe, würde sie ja wirklich gar keiner lesen, wenn es dieses Forum nicht mehr gibt. Dann hätte es also wirklich keinen Sinn mehr, meine Geschichten fortzusetzen, selbst wenn ich Lust drauf hätte. Denn so viel Spaß ich auch am Schreiben habe: Diesen Spaß habe ich nur, wenn ich am Ende nicht definitiv der einzige bin, der das liest.
Oha! Naja, über solche Sachen habe ich mir im Laufe meiner langen Story-Forum-Karriere (muss mich hier jetzt einfach mal als Urgestein inszenieren :cool:) natürlich auch schon häufiger nachgedacht, aber letzten Endes hat mich das nie so sehr getroffen, weil ich dann ja doch immer davon ausgehe, dass es schon weitergehen wird. Trotz - auch aktuell - all der Untergangsfantasien, die so mancher haben mag. :D Wobei es bei mir natürlich auch schon so ist, dass ich bei Storys, wo ich weiß, dass ich sie hier nicht posten werde, deutlich weniger Motivation habe, sie dann weiterzuschreiben.
Wenn ich mal so unter dem Aspekt übers Story-Forum nachdenke, gehen meine Überlegungen aber eh meist so in die Richtung, dass es schon ziemlich seltsam ist, dass es sowas hier gibt und das auch schon seit Jahren. §ugly
Die Stelle möchte ich gerne so lassen, auch wenn ich deine Kritik verstehe und deine Meinung natürlich respektiere. Aber gerade dass der Mond ja wirklich nicht weint, macht in meinen Augen den Reiz dieser Formulierung aus. "Der Mond weinte über ihr Leid." hätte ich auch furchtbar übertrieben und kitschig gefunden, weil das ja eindeutig eine Metapher gewesen wäre. In diesem Fall habe ich aber eher das Gefühl, dass die Erzählerin (also im Prinzip die sich in den Tod stürzende Frau) so sehr in ihrem Selbstmitleid versunken ist, dass sie sogar dem Mond (stellvertretend für alle Menschen, die ihr am Herzen lagen) übel nimmt, dass er nicht um sie weint. Ich finde, dass dieser Realitätsverlust in ihrem Denken gerade die Verzweiflung betont, in der sie sich befindet.
Ja gut, unter dem Gesichtspunkt passt es dann natürlich schon besser. Auch wenn der Leseeindruck ein anderer ist. :p Ging jetzt auch gar nicht darum, dass du das jetzt unbedingt ändern musst; bei solchen Stellen geht's mir dann eher darum, einfach mal abzuklopfen, ob der Autor weiß, wie das klingt und was damit unter Umständen ausgedrückt wird. Mir fällt als Empfänger solcher Kritik nämlich meist erst dann auf, was ich mit der Stelle eigentlich will oder wollen könnte ... aber du scheinst dir deine Gedanken ja bereits im Vorfeld gemacht zu haben!
Ich hab mich zwar nicht mit Befragungen beschäftigt, aber es kommt mir nur logisch vor, dass Selbstmorde zu einem gewissen Grad immer Kurzschlussreaktionen sind. Da muss es doch immer wieder Momente des Zweifelns geben, in denen man zumindest kurz innehält und sich noch mal fragt, ob man das wirklich durchziehen will.
Ach, ob das Kurzschlussreaktionen sind, das kann ich gar nicht beurteilen. Wird da mehrere Typen geben. Man kann das ja alles auch von langer Hand planen, sich immer wieder selbst Fragen stellen und Antworten geben, so ganz rational und im Vollbesitz geistiger Kräfte und Zurechenbarkeit, und sich dabei trotzdem irren, was so die eigene Motivation angeht.
Naja, "Sünde" an sich ist ja schon kirchlich geprägt. :D
Ich kenn das nur so, dass man so einen knallroten Lippstift auch als "sündhaft rot" beschreibt, im Sinne von "verführerisch". Deshalb hab ich mir bei der Zusammenstellung "sündhaftes Rot" halt sofort ein knallrot vorgestellt, dass im Kontrast zu dem Weiß so richhtig schön leuchtet. Ich hab da aber wohl wirklich nicht drüber nachgedacht, ob das allgemeintauglich ist.
Hm, ja, also was das Wort "Sünde" angeht, hast du natürlich recht. Aber bei Verführung denke ich ja noch weniger an Sünde. §list
Das trifft wie oben angedeutet nicht ganz die Aussage, die ich erreichen wollte. Es geht nicht direkt (aber indirekt) darum, dass Geschichten verkümmern, wenn sie brachliegen. Es geht eher darum, dass mit dem Tod des Forums keine Chance mehr bestünde, dass die Geschichten zu Ende erzählt werden. (Oder um im Kontext der Geschichte zu bleiben: Dass die Frau (das Forum) ihre Kinder (die Geschichten) nicht weiter heranwachsen sieht, weil sie sich ob der Vernachlässigung der Väter (den SF-Usern) das Leben nimmt. Und das ist ja etwas endgültiges, dass nicht mehr dadurch wett gemacht werden kann, dass man sich dann doch mal wieder mit Herzblut an eine alte Story setzt (oder eben einer der Väter der suizidalen Frau Aufmerksamkeit schenkt, damit sie eine Storyfortsetzung gebären kann), denn dann ist das Forum/die Frau ja schon tot und nicht mehr da. Nicht mehr in der Lage, die Storyfortsetzungen zu präsentieren/zu gebären.
Der Aufruf ist also weniger, seine Storys nicht zu vernachlässigen, sondern das Forum nicht zu vernachlässigen. Unsere Storys können wir jahrelang vernachlässigen und dann trotzdem eines Tages weiterschreiben. Das Forum können wir nicht jahrelang vernachlässigen und es dann einfach wieder nutzen.
Ja, habe ich natürlich nicht verstanden, jetzt aber schon. Habe mich schon gefagt, was das mit den vielen Vätern wohl auf sich hat, habe das dann aber einfach mal ignoriert. Kam mir dann ja auch wieder sehr sündhaft vor, diese eine Mutter - viele Väter-Konstellation. §lehrer
Funktioniert mit diesem Wissen natürlich noch viel besser bzw. überhaupt erst richtig, diese Idee!
Besser wäre es vermutlich gewesen, wenn ich solche Sachen wie "Das Sternbild", "Fahnenflucht", "Gossip Anderthalb", "Die Bedrohung", "Rhobar der Erste" und so genommen hätte.
Hm, also wenn "Das Sternbild" dann dabei gewesen wäre, das währe mir dann aber zu viel mahnender Zeigefinger gewesen, da hätte ich mich nur unter Druck gesetzt oder noch schlimmer angeschuldigt gefühlt; ist in der Hinsicht also schon ganz okay so. §ugly
Du hast mir auf jeden Fall auch einen guten Anhaltspunkt gegeben, wie die Geschichte wirkt, im Gegensatz zu dem, wie sie wirken sollte. :D Die Diskrepanz sollte wohl aus meinen Antworten herauszulesen sein. Vielleicht erscheint es dir im Nachhinein aber ja doch ganz schlüssig, was ich mir dabei gedacht habe. Vielleicht muss man auch einfach nur wissen, von was diese Kurzgeschichte ausgelöst worden ist.
Ja, schlüssig finde ich es jetzt im Nachhinein auf alle Fälle!
Wobei es bei mir natürlich auch schon so ist, dass ich bei Storys, wo ich weiß, dass ich sie hier nicht posten werde, deutlich weniger Motivation habe, sie dann weiterzuschreiben.
In meinem Postfach ist immer Platz für dich! :gratz
Hm, also wenn "Das Sternbild" dann dabei gewesen wäre, das währe mir dann aber zu viel mahnender Zeigefinger gewesen, da hätte ich mich nur unter Druck gesetzt oder noch schlimmer angeschuldigt gefühlt; ist in der Hinsicht also schon ganz okay so. §ugly
Dann ist ja gut. §ugly
Ja, schlüssig finde ich es jetzt im Nachhinein auf alle Fälle!
Das ist ja immerhin etwas! :D Jetzt muss ich mich natürlich fragen, ob ich das zu undeutlich gemacht habe, dass das erst im Nachhinein der Fall war. Und nein, das liegt bestimmt nicht (nur) an dir, bevor du das jetzt gleich behauptest. :p
Ehe ich die Geschichte noch mal grundlegend überarbeiten würde, warte ich aber mindestens noch einen anderen Kommentar ab. Und den wirds ja wahrscheinlich nicht geben. :scared:
Ja rückblickend macht es natürlich Sinn - wenn man weiß, was dargestellt werden soll. So bewusst erschließt sich sowas beim Lesen ja nicht. Also - mir zumindest nicht. :p
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Ich hatte mir vorgenommen, jetzt auch noch was zum neuen Eintrag in den "Geschichten von nichts" zu sagen, aber da ist mir erst einmal megaerstaunlich aufgefallen, dass es diesen Thread schon seit 2012 gibt. Ich weiß nicht, warum, aber ich hätte den auf 2015 oder maximal 2014 datiert. Verrückt! Generell auch die Abstände zwischen den Posts, das hätte ich nie im Leben so eingeschätzt. Tja, merkt man mal wieder, wie "gut" ich sowas einschätzen kann!
Inhaltlich habe ich zum neuen Abschnitt - wie üblich - gar nicht so viel zu sagen, außer dass ich dachte: "Hm, mit Stuten meint er ja eher nicht Pferde ... aber das ist vielleicht der Witz, dass es am Ende doch Pferde sind!" Tja, ähem. Kam dann ja doch irgendwie anders. :D
Abgesehen davon teile ich natürlich die Einschätzung, dass tatsächlich Männer die conditio sine qua non für solchen Kram und ganz allgemein alles Schlechte dieser Welt sind, weshalb ich mich regelmäßig für mich und mein eigenes Geschlecht schäme. §gnah
Irenicus Ende.
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Deswegen brauche ich ja die Beschreibung des Gefühlserlebnisses mehr als die trockene Analyse. Werde mal noch überlegen ob ich es so lasse...
Und jetzt auch noch vielen Dank für diesen Kommentar. Ich bin nebenbei auch etwas schockiert wie alt diese kleine Reihe jetzt schon wieder ist. Ich hoffe mal, dass es ein kleiner atmosphärischer Lesegenuss war, so wie ich das herauslese.
John Irenicus
02.11.2016, 17:54
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Gestern hatte ich ja aus bekannten Gründen nicht so recht die Zeit dazu, deshalb gibt es den Kommentar zu "Das Große und Schreckliche Molerat" von El Toro erst heute.
Ich glaube, El Toro, du magst Kommentare ja irgendwie, wenn sie dann immer auch leicht ironic sind, weil das wohl auch so ein bisschen Bildungsbürgertum ist, so eine Distanz zu den Sachen zu schaffen, die man nicht mag, denn das, was man in warmen Worten feiert, kann ja jederzeit von einem noch angesehenerem Intellektuellen als Unfug entlarvt werden, und dann stünde man ja ganz schön doof da, wenn man nicht vorher schon so ein bisschen "Jaja, ganz nett, aber dann ja doch nicht profund genug für mich" angedeutet hat. Will ich dann hiermit tun, aber vorher will ich dann auch einfach mal geradeheraus sagen, dass ich die kleine Erzählung schon ziemlich gut fand (wenn ich sie auch nicht so zu deinen Top-Titeln zählen würde).
Constantino war zehn Jahre alt, und Styrax, der angesehnste Heiler der Stadt, hatte mit ernster Miene und tiefem Bedauern, das so echt war wie eine Drei-Gold-Münze, verkündet, dass er höchstens noch fünf weitere zu leben hätte.
Ich finde, das ist ja so ein klassischer "erster Satz", und ich wünschte, ich könnte diese ersten Sätze auch so schreiben. Überhaupt, der gesamte Absatz zum Einstieg ist ja schon gelungen, mit zwei Fünfteln vs. - Obacht! - drei Fünfteln, wobei letztere dann ja doch den zwei Fünfteln am Ende irgendwie unterliegen. Das ist alles so schön ... merkwürdig; und weil ich, wenn ich groß bin, mal echter Literaturkritiker sein möchte, habe ich mir als Stichwort "domestizierte Merkwürdigkeiten" an den Rand geschrieben, auch wenn ich nicht mehr weiß, was das überhaupt heißen soll und was nicht domestizierte Merkwürdigkeiten wären, aber wollte ich dir jetzt auch nicht vorenthalten! Finde den Einstieg als Ganzes jedenfalls schon ziemlich gelungen, ab da will man doch auch einfach unbedingt weiterlesen!
Das setzt sich dann im weiteren Verlauf ja auch fort, und irgendwie ist man schnell auf Constantinos Seite, auch und gerade wegen seiner sehr eigenen Wahrnehmung der Dinge, aber eben auch, weil die fiese Tante dann ja direkt so als sozusagen Schurkin eingeführt wird, und da kann man ja nur auf der Seite des Neffen sein. Ein bisschen ist sowas auch das Harry-Potter-Prinzip, oder? Wehe dem Kind, dass bei anderen Verwandten als den Eltern aufwachsen muss ...
Was mir an der Geschichte auch gut gefällt, ist, wie schnell du zum Punkt kommst. Wobei "schnell" ja auch das falsche Wort ist, denn eigentlich geht ja doch alles sehr langsam vonstatten. Aber du erzählst halt einfach das, was du erzählen willst und bauschst nicht jede Einzelszene nochmal total auf, indem alle Charaktere alles was sie tun dann noch einmal mit sich selbst in Gedanken ausdiskutieren - soll ja Leute geben, die sowas machen. Und so ist es hier ja so, dass man zwar Einblicke in Constantinos eigene Welt bekommt, dabei aber doch eben wirklich nur bloßer Zuschauer oder Mitleser der Gedanken ist, denn so richtig rein in seinen Kosmos kommt man ja auch nicht. Dafür ist der wohl auch einfach zu verschroben (würde mir ja im Traum nicht einfallen, so nen hässlichen Scavenger im Schuppen zu halten, von einem Molerat mal ganz zu schweigen). Halte ich aber auch für einen sehr schönen Aspekt der Story, dass man da mehr von außen beobachtet, was so passiert. Das führt auch alles dazu, dass die Dinge mit einer großen Selbstverständlichkeit geschildert werden. Hier wird auch nicht so viel erklärt, von wegen Warum und Weshalb. Gefällt mir so!
Will jetzt ansonsten einfach nur noch über zwei Aspekte reden, von denen mir der zweite jetzt gerade auch schon wieder entfallen ist, aber ich hoffe mal, dass mir das während des Schreibens jetzt noch einfallen wird. §ugly Also, immer wieder im Mittelpunkt steht ja so die - angeblich - so schlechte Gesundheit Constantinos. Da werden einem ja schon am Anfang Zweifel eingestreut, ob das denn wirklich so der Wahrheit entspricht. Und dann die Tante, die irgendwie alles, was ihr nicht passt, dann mit gesundheitlichen Bedenken rechtfertigt. Das hat jetzt weniger was mit der Geschichte zu tun, aber sowas kennt man ja eben auch aus dem echten Leben. Da habe ich bei manchen Kindern auch das Gefühl, dass sie kränker geredet werden, als sie sind. Das hat dann auch nix damit zu tun, dass ich anzweifle, dass man als Kind gesundheitliche Probleme ohne Ende haben kann, sei es schwerer, oder nur nerviger Natur (rückblickend gesehen hatte ich von letzterer Art nämlich auch immer recht viel, wenn ich da an meine armen Ohren denke). Gibt ja dann diese Leute, meist so holzfällerartige Kerle, die dann einen davon faseln, das Kind müsse doch nur mal RICHTIG ABGEHÄRTET werden, und sowas ist ja auch Quatsch. Aber ich kann mich gut daran erinnern, wie ich mal regelmäßig bei einem Schulfreund zu Besuch war, und da hatte ihn die Mutter auch gerne mal mit so "Medizin" irgendwie verhätschelt. "Hier, denk an deine Medizin", und schon war das nächste Glas mit irgendeiner Brühe hingestellt. Da hatte ich dann einfach mal den Gedanken "Was, wenn diese vermeintliche Medizin nicht die Heilung, sondern mit die Ursache seiner Gebrechen ist?" Ja, sowas fiel mir dazu jetzt alles nur ein, weil Constantinos angebliche Gesundheitsprobleme so in der Gesamtheit ja doch sehr dubios wirken und wirklich mehr nur wie ein Instrument, das Tantchen sich zunutze machen kann.
Tja, hm, das zweite ist mir immer noch nicht so recht eingefallen, aber gut, viel zu sagen habe ich wohl so oder so nicht mehr. Also, ganz unter die Geschichte habe ich mir das Wort "Genugtuung" geschrieben, weil man dann ganz am Ende dann ja doch sehr eins ist mit der Gefühlswelt Constantinos (ich zumindest). Man kann natürlich auch immer fragen, war die Tante denn wirklich so schlimm und tatsächlich "die Böse" usw. usf.; aber naja, diesen anderen Blickwinkel gibt die Geschichte dann ja nun auch nicht her, sodass ich mich am Ende dann einfach ganz hemmungslos über ihren Tod mitgefreut habe. §ugly
Glaube, das ist dann auch ausschlaggebend, warum ich die Geschichte so mag. Die zigtausend Metageschichten, die in ihr versteckt sind, habe ich natürlich alle nicht gefunden, deshalb habe ich die Erzählung einfach so gelesen, wie sie war. Und da war sie gut unterhaltend und vielleicht mal ein bisschen weniger verstörend als das, was du sonst so in diese Richtung schreibst. Vielleicht fand ich sie ja auch deshalb ein wenig unspektakulärer als sonst? Jedenfalls aber war ich dann doch froh, dass "Kids' Version" nicht bedeutet, dass jetzt so kuschelige Kindergeschichten erzählt werden. :D Nach deinem Einleitungspost habe ich natürlich übrigens sofort an "Der Umzug" denken müssen, ist nur konsequent, dass du das jetzt auch noch hineingepostet hast. Die Story ist natürlich auch deutlich mehr creepy als diese hier, aber das ergänzt sich dann ja vielleicht auch ganz gut.
Jo, mehr habe ich dazu auch nicht zu sagen! Haste gut gemacht, sortiert sich bei deinen Storys so im Durchschnitt ein (was absolut gemessen ja alles andere als wenig ist) und hat mir gut die Zeit vertrieben. Habe natürlich auch mal wieder den Schreibstil an einigen Stellen bewundert, das war dann wieder so richtig schön professionell, aber nicht im langweiligen Sinne professionell, sondern einfach ... ja, "lesenswert" ist da wohl das richtige Wort für! Ich hatte beim Lesen jetzt jedenfalls nicht das Gefühl, irgendwas "Überflüssiges" zu lesen, was es so schon tausendmal gab, und fand auch die ein oder andere Formulierung schön erfrischend.
Habe das Lesen also nicht bereut! Bin gespannt, ob und wie die nächsten Abschnitte in der Kids' Version der Khorinis Urban Legends aussehen werden. Aber fühl dich mal nicht unter Druck gesetzt! :p
P.S.: Achso, jetzt beim Lesen von DGDMs Kommentar ist mir doch wieder eingefallen, was ich noch sagen wollte: Fand den Titel dann schon irgendwie unpassend, um ein Großes und Schreckliches Molerat ging es so gesehen ja gar nicht (das war ja auch eher so Vehikel für das, was Constantino so dämonisch Krushak nennt, da ist das Tier ja quasi austauschbar). Aber wirst dir schon was dabei gedacht haben, diese Story so zu nennen!
Eine kleine Fehlerliste gibt es auch:
und an jedem dieser Tag hielt Constantino sein Ritual im Schuppen ab.
und das unergründliche , dunkle Meer
(das Komma hat nix zum Festhalten)
mit einem ganzen Bündel vernünfiger Gründe
„Ich bin mir sicher, dass du dort ein Meerschweichnchen hältst
und starrte Tante Betty mit unverholenem Hass an.
Ab und zu waren bei dir die Gedankenstriche dann auch mal unerwartet zu kurz geraten, aber das ist ja im Grunde auch mehr ne bloße Gestaltungsfrage, es sei denn, man ist so ein Typographie-Freak oder ganz generell ein Ameisentätowierer.
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Ja, also als ich meine Körpergröße mal in der Taverne gepostet habe, hat man meine Männlichkeit angezweifelt.
Deine Kommentare lese ich übrigens auch außerordentlich gerne. :gratz
Also, DAS würde mich jetzt aber wirklich interessieren. :) Wie kommst du mit der "Tragödie eines Individuums" voran? Lass mich eines Tages daran teilhaben, die ich keiner asiatischen Sprache kundig bin, außer vielleicht des Althebräischen! :gratz
Gestern hatte ich ja aus bekannten Gründen nicht so recht die Zeit dazu, deshalb gibt es den Kommentar zu "Das Große und Schreckliche Molerat" von El Toro erst heute.Du hast ja auch schwer geleistet vorgestern!
Ich glaube, El Toro, du magst Kommentare ja irgendwie, wenn sie dann immer auch leicht ironic sind, weil das wohl auch so ein bisschen Bildungsbürgertum ist, so eine Distanz zu den Sachen zu schaffen, die man nicht mag, denn das, was man in warmen Worten feiert, kann ja jederzeit von einem noch angesehenerem Intellektuellen als Unfug entlarvt werden, und dann stünde man ja ganz schön doof da, wenn man nicht vorher schon so ein bisschen "Jaja, ganz nett, aber dann ja doch nicht profund genug für mich" angedeutet hat. Ähm ,ahja, klar, ironic ist gut. Aber John, ich wüsste nicht, wie es dir jemals gelingen sollte, ganz schön doof dazustehen, weil du gar nicht zu peinlichem Wotgeklingel neigst, sondern in schlichten Worten den Pfeil der Wahrheit von der Sehne schnellen lässt. Will ich dann hiermit tun, aber vorher will ich dann auch einfach mal geradeheraus sagen, dass ich die kleine Erzählung schon ziemlich gut fand (wenn ich sie auch nicht so zu deinen Top-Titeln zählen würde). Danke.:gratz
Constantino war zehn Jahre alt, und Styrax, der angesehnste Heiler der Stadt, hatte mit ernster Miene und tiefem Bedauern, das so echt war wie eine Drei-Gold-Münze, verkündet, dass er höchstens noch fünf weitere zu leben hätte.
Ich finde, das ist ja so ein klassischer "erster Satz", und ich wünschte, ich könnte diese ersten Sätze auch so schreiben. Überhaupt, der gesamte Absatz zum Einstieg ist ja schon gelungen, mit zwei Fünfteln vs. - Obacht! - drei Fünfteln, wobei letztere dann ja doch den zwei Fünfteln am Ende irgendwie unterliegen. Das ist alles so schön ... merkwürdig; und weil ich, wenn ich groß bin, mal echter Literaturkritiker sein möchte, habe ich mir als Stichwort "domestizierte Merkwürdigkeiten" an den Rand geschrieben (du bist hier der Oberintellektuelle), auch wenn ich nicht mehr weiß, was das überhaupt heißen soll und was nicht domestizierte Merkwürdigkeiten wären, aber wollte ich dir jetzt auch nicht vorenthalten! Finde den Einstieg als Ganzes jedenfalls schon ziemlich gelungen, ab da will man doch auch einfach unbedingt weiterlesen!
Das setzt sich dann im weiteren Verlauf ja auch fort, und irgendwie ist man schnell auf Constantinos Seite, auch und gerade wegen seiner sehr eigenen Wahrnehmung der Dinge, aber eben auch, weil die fiese Tante dann ja direkt so als sozusagen Schurkin eingeführt wird, und da kann man ja nur auf der Seite des Neffen sein. Ein bisschen ist sowas auch das Harry-Potter-Prinzip, oder? Wehe dem Kind, dass bei anderen Verwandten als den Eltern aufwachsen muss ...Elternersatzleute sind, glaube ich, in jeder literarischen Form immer übel beleumundet. Seit es die Stiefmutter mitsamt dem matschköpfigen und schwachen Vater nicht mehr so richtig gibt und Onkel und Tante an diese Stelle getreten sind, ist es sogar noch übler für all die literarischen Kinder geworden.
Was mir an der Geschichte auch gut gefällt, ist, wie schnell du zum Punkt kommst. Wobei "schnell" ja auch das falsche Wort ist, denn eigentlich geht ja doch alles sehr langsam vonstatten. Aber du erzählst halt einfach das, was du erzählen willst und bauschst nicht jede Einzelszene nochmal total auf, indem alle Charaktere alles was sie tun dann noch einmal mit sich selbst in Gedanken ausdiskutieren - soll ja Leute geben, die sowas machen.Ich habe zum Behufe sinnvoller Bewertungen im Storywettbewerb den Wikipediaartikel zum Thema Kurzgeschichten gelesen und weiß dadurch, dass das 'n No Go ist. :o Und so ist es hier ja so, dass man zwar Einblicke in Constantinos eigene Welt bekommt, dabei aber doch eben wirklich nur bloßer Zuschauer oder Mitleser der Gedanken ist, denn so richtig rein in seinen Kosmos kommt man ja auch nicht. Dafür ist der wohl auch einfach zu verschroben (würde mir ja im Traum nicht einfallen, so nen hässlichen Scavenger im Schuppen zu halten, von einem Molerat mal ganz zu schweigen). Halte ich aber auch für einen sehr schönen Aspekt der Story, dass man da mehr von außen beobachtet, was so passiert. Das führt auch alles dazu, dass die Dinge mit einer großen Selbstverständlichkeit geschildert werden. Hier wird auch nicht so viel erklärt, von wegen Warum und Weshalb. Gefällt mir so!
Will jetzt ansonsten einfach nur noch über zwei Aspekte reden, von denen mir der zweite jetzt gerade auch schon wieder entfallen ist, aber ich hoffe mal, dass mir das während des Schreibens jetzt noch einfallen wird. Also, immer wieder im Mittelpunkt steht ja so die - angeblich - so schlechte Gesundheit Constantinos. Da werden einem ja schon am Anfang Zweifel eingestreut, ob das denn wirklich so der Wahrheit entspricht. Und dann die Tante, die irgendwie alles, was ihr nicht passt, dann mit gesundheitlichen Bedenken rechtfertigt. Das hat jetzt weniger was mit der Geschichte zu tun, (...) Naja, ein bisschen schon, denke ich. Es ist ein künstliches Klein-und Schwachhalten einer anderen Person, teils, um sich besser über sie erhöhen zu können und Gemeinheiten gegen sie so aussehen zu lassen, als wären sie zu ihrem eigenen Schutz, teils eine Art Münchhausen-by-proxy (kenn' ich ausm Tatort §ugly), um selbst mehr Aufmerksamkeit zu bekommen und die eigene Aufopferung für das kranke Kind zu zelebrieren.
Da habe ich bei manchen Kindern auch das Gefühl, dass sie kränker geredet werden, als sie sind. Das hat dann auch nix damit zu tun, dass ich anzweifle, dass man als Kind gesundheitliche Probleme ohne Ende haben kann, sei es schwerer, oder nur nerviger Natur (rückblickend gesehen hatte ich von letzterer Art nämlich auch immer recht viel, wenn ich da an meine armen Ohren denke). Gibt ja dann diese Leute, meist so holzfällerartige Kerle, die dann einen davon faseln, das Kind müsse doch nur mal RICHTIG ABGEHÄRTET werden, und sowas ist ja auch Quatsch. Ich tauche ja meine Kinder von Oktober bis März jeden Tag in die Regentonne, damit das nicht so langhaarige Weichlinge werden!Aber ich kann mich gut daran erinnern, wie ich mal regelmäßig bei einem Schulfreund zu Besuch war, und da hatte ihn die Mutter auch gerne mal mit so "Medizin" irgendwie verhätschelt. "Hier, denk an deine Medizin", und schon war das nächste Glas mit irgendeiner Brühe hingestellt. Da hatte ich dann einfach mal den Gedanken "Was, wenn diese vermeintliche Medizin nicht die Heilung, sondern mit die Ursache seiner Gebrechen ist?" Ja, sowas fiel mir dazu jetzt alles nur ein, weil Constantinos angebliche Gesundheitsprobleme so in der Gesamtheit ja doch sehr dubios wirken und wirklich mehr nur wie ein Instrument, das Tantchen sich zunutze machen kann.
Tja, hm, das zweite ist mir immer noch nicht so recht eingefallen, aber gut, viel zu sagen habe ich wohl so oder so nicht mehr. Also, ganz unter die Geschichte habe ich mir das Wort "Genugtuung" geschrieben, weil man dann ganz am Ende dann ja doch sehr eins ist mit der Gefühlswelt Constantinos (ich zumindest). Man kann natürlich auch immer fragen, war die Tante denn wirklich so schlimm und tatsächlich "die Böse" usw. usf.; aber naja, diesen anderen Blickwinkel gibt die Geschichte dann ja nun auch nicht her, sodass ich mich am Ende dann einfach ganz hemmungslos über ihren Tod mitgefreut habe.
Glaube, das ist dann auch ausschlaggebend, warum ich die Geschichte so mag. Die zigtausend Metageschichten, die in ihr versteckt sind, habe ich natürlich alle nicht gefunden, deshalb habe ich die Erzählung einfach so gelesen, wie sie war. Also, ich glaube, Harry Potter stellt tatsächlich 50 Prozent der Metaerzählungen dar.:gratz Und da war sie gut unterhaltend und vielleicht mal ein bisschen weniger verstörend als das, was du sonst so in diese Richtung schreibst. Vielleicht fand ich sie ja auch deshalb ein wenig unspektakulärer als sonst? Jedenfalls aber war ich dann doch froh, dass "Kids' Version" nicht bedeutet, dass jetzt so kuschelige Kindergeschichten erzählt werden. Nach deinem Einleitungspost habe ich natürlich übrigens sofort an "Der Umzug" denken müssen, ist nur konsequent, dass du das jetzt auch noch hineingepostet hast. Die Story ist natürlich auch deutlich mehr creepy als diese hier, aber das ergänzt sich dann ja vielleicht auch ganz gut. An dieser Stelle danke für deinen Kommentar letztes Jahr.:gratz
Jo, mehr habe ich dazu auch nicht zu sagen! Haste gut gemacht, sortiert sich bei deinen Storys so im Durchschnitt ein (was absolut gemessen ja alles andere als wenig ist) und hat mir gut die Zeit vertrieben. Habe natürlich auch mal wieder den Schreibstil an einigen Stellen bewundert, das war dann wieder so richtig schön professionell, aber nicht im langweiligen Sinne professionell, sondern einfach ... ja, "lesenswert" ist da wohl das richtige Wort für! Ich hatte beim Lesen jetzt jedenfalls nicht das Gefühl, irgendwas "Überflüssiges" zu lesen, was es so schon tausendmal gab, und fand auch die ein oder andere Formulierung schön erfrischend.
Habe das Lesen also nicht bereut! Bin gespannt, ob und wie die nächsten Abschnitte in der Kids' Version der Khorinis Urban Legends aussehen werden. Aber fühl dich mal nicht unter Druck gesetzt!
P.S.: Achso, jetzt beim Lesen von DGDMs Kommentar ist mir doch wieder eingefallen, was ich noch sagen wollte: Fand den Titel dann schon irgendwie unpassend, um ein Großes und Schreckliches Molerat ging es so gesehen ja gar nicht (das war ja auch eher so Vehikel für das, was Constantino so dämonisch Krushak nennt, da ist das Tier ja quasi austauschbar). Aber wirst dir schon was dabei gedacht haben, diese Story so zu nennen!
Das habe ich bei der Antwort an DGDM auch vergessen. Das "groß und schrecklich" soll sich an den Zauberer von Oz anlehnen, der als eben groß und schrecklich gefeiert wird, obwohl er im Grunde auch nur ein nacktes Molerat ist, also ein kleiner, mickriger Mann, der mit Tricks wie kultischer Überhöhung arbeitet, um den anderen Menschen seine Macht zu suggerieren, die er aber erst durch eben diese Überhöhung hat - denn er ist nur ein Trickser.
Danke, John, du Guter! Ich weiß schon, warum ich hier immer wieder auftauche. :gratz
Ein paar Worte zu der Fingerübung, wie DGDM seine kurze Erzählung "Im Kerzenschein" bescheiden einleitet. Dass hier Phobos und Eleos Pate standen, hatte ich schon vermutet, dass es noch weiter geht, naja, damit hätte ich wohl rechnen sollen, wenn einer Stahlnadelgeschichten zur Guten Nacht liest. :p
Aufgrund langer Fehlzeiten hier habe ich bewusst (leider!) nur drei Geschichten von DGDM gelesen, Sie und Er, Undead und Winterkälte, die ja alle irgendwie im Zombiebereich operieren, und dass Im Kerzenschein kein reguläres Candle-Light-Dinner beschreibt, liegt da schon irgendwie auf der Hand. Und doch kommen die klassischen Elemente eines solchen vor: eine Frau, ein Mann, Kerzenlicht, brennende Leidenschaft, das quälende Gefühl von Liebe und Sehnsucht ... und natürlich, nunja, das Verspeisen. Bevor ich weiter in die Geschichte eintauche, schicke ich ein Stoßgebet zum Himmel, das mir aber eh nix mehr nützen wird:
"Es freue sich,
Wer da atmet im rosichten Licht!
Da unten aber ist’s fürchterlich,
Und der Mensch versuche die Götter nicht,
Und begehre nimmer und nimmer zu schauen,
Was sie gnädig bedecken mit Nacht und Grauen."
Denn DGDM reißt hier dem Tabu den Schleier herunter, dass er sensible Leser wieder einmal kräftig durchatmen muss. Neulich habe ich einen Artikel über Achim Meiwes gelesen, besser bekannt als der "Kannibale von Rothenburg", und nach der Lektüre erschien es mir völlig plausibel, dass das Verspeisen eine Akt tiefer Liebe ist, sein muss, eine Bindung, die tiefer und enger nicht sein könnte. Nicht wie Doktor Lecter, der ja jeden und alles anspringt, was sich nicht bei drei auf den nächsten Baum gerettet hat, sondern eine fleischgewordene (haha!) Metapher für die größmögliche Nähe und Innigkeit, die Menschen zueinander haben können. Kennt man ja auch aus dem Völkerkundemuseum. §ugly
Auch in DGDMs Geschichte steht Valentinos Sehnsucht nach so einer Bindung im Mittelpunkt, und so schmerzlich und verätzed er diese Innigkeit erlebt, so sehr braucht er sie, um sich letztlich frei zu fühlen. Auch wenn sich DGDM über das Gesamtbild seiner Geschichte nicht mehr so sicher war, denke ich, dass das zumindest ein bedeutender Aspekt davon ist.
Eigentlich stehe ich nicht auf den willkürlich wirkenden Perspektivenwechsel zwischen Ich- und Er-Erzählung, aber in diesem Fall trägt er zur verwirrenden Wirkung der Erzählung bei. Unendlich lange Parataxen und immer wiederkehrende Elemente (dunkel, zum Beispiel, oder Licht) lassen die Geschichte wie ein Lied erscheinen, etws Lyrisches, ein bisschen wie das Schöpfungslied, nur sozusagen als Anti-Schöpfungslied, weil die Liebe der göttlichen Figur zerstörerisch und nicht schöpferisch ist. Das Verzehrt- und Verdautwerden ist ja wohl die radikalste Dekonstruktion, die mir je untergekommen ist!:o
Wie sehr diese Story jetzt eine stilistische Weiterentwicklung von Winterkälte ist, kann ich nicht beurteilen. Aber das Überlagern von Realitätsebenen über einer Grundlinie des Grauens, das ist mal wieder extrem eindrücklich gelungen, und mich überfällt tatsächlich das Grauen, vor allem, weil ja immer diese Liebesebene dabei ist, die das Geschehen besonders schmerzhaft und berührend macht. Spiezen Leistung!
John Irenicus
03.11.2016, 22:20
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Lord Regonas hat ja vor kurzem mal wieder "Segen und Fluch" fortgesetzt, und auch hier war ich überrascht, dass die Story tatsächlich vor über 6 Jahren begonnen wurde. Sie wurde dann ja nur spärlich und unter größeren zeitlichen Pausen geschrieben, auch deshalb habe ich sie mir jetzt nochmal von Anfang an zu Gemüte geführt, um nochmal alles auf dem Schirm zu haben. Ich konnte beim Lesen dann auch gut die Gefühle nachvollziehen, die ich schon damals bei den einzelnen Posts habe. Man kann an der Geschichte auch sehen, dass du nicht erst seit "Vaterliebe" weißt, wie du den Leser so mit dann doch sehr anpackenden Gefühlen fesseln kannst.
Den Einstieg in die Geschichte (also nach dem Arthrose-Erklärpost) find ich dann nämlich schon heftig, da geht es ja sofort richtig los mit dem Leid Fenias. Prägnanter kann man eine Ausgangssituation wohl nicht erläutern! Was mich an dem Post nur gestört hat, war der eher plötzliche Perspektivwechsel von Fenia hin zu Halvor, aber weil ja auch später - meist in separaten Posts - mal aus der einen, mal aus der anderen Perspektive erzählt wird, ist das nicht so schlimm.
Find dann auch Halvors Perspektive danach, wie er sich selbst ganz offen eingesteht, durch die Arbeit dem Leid seiner Frau zu entfliehen, sehr interessant. Ihm selbst scheint es ja auch so, dass dieses Gefühl irgendwie "unanständig" ist, aber es ist ja doch sehr nachvollziehbar und zutiefst menschlich und angenehm weit weg von so einem typischen "immer fürsorglicher und liebender Ehepartner ohne eigene Bedürfnisse"-Kitsch, der manchen Leuten ja Rollenbilder aufbürdet, die ein Mensch kaum ausfüllen kann. Seine Flucht davor ist also ein toller Aspekt. Auch seine Reaktion gegenüber Salandrils Diener ist nachvollziehbar und gut beschrieben. Eher weniger nachvollziehbar fand ich dann die Ausführungen zu Halvors Geschäftsmodell in Sachen Fische; auch fand ich das an der Stelle eher langweilig und irgendwie unbedeutend, so im Vergleich zum "eigentlichen Thema" der Geschichte (auch wenn die Probleme beim Fischhandel natürlich im Laufe der Story einen gewissen eigenen Handlungsstrang bilden).
Salandrils erster Auftritt ist dann auch recht gelungen. Ich schon recht beeindruckend, wenn natürlich auch dubios, wie er da rüberkommt (beides verstärkt sich im Laufe der Story ja noch). Er wirkt aber auch seltsam sympathisch, wie er selber die "typische Arroganz" des oberen Viertels und damit auch sich selbst erkennt. Wobei ich das dann aber doch einen ganz kleinen Tick zu selbstreflexiv fand, aber gut, wenn er halt so ist, dann ist er so, dein Salandril! Auch nach dieser ersten "Druckpunktbehandlung", so drastisch sie auch gewesen sein mag, kam er mir doch sehr nett und verbindlich rüber, auch wenn da natürlich irgendwie immer was in seiner Person lauerte.
Was mir dann auch gut gefällt, ist, wie relativ direkt das ständige Auf und Ab von wohl den meisten chronischen Krankheiten geschildert wird, und auch die Gefühle des Betroffenen, die damit einhergehen. Noch besser fand ich ja aber, wie von Halvor selbst herausgestellt wird, dass Fenia durch die nur kurze Wirkungsdauer dieser ersten Art der Behandlung in ein persönliches Abhängigkeitsverhältnis zu Salandril zu geraten droht. Da merkt man dann schon wieder so diesen Hauch von irrem Therapeuten-Guru, der seine Patienten möglicherweise doch irgendwie nur total ausbeuten will. Wobei man hier aber auch immer das Gefühl hat, möglicherweise gezielt in die Irre gefühlt zu werden. Salandril bleibt als Person und auch in seiner Kompetenz als Arzt eben ambivalent, und das macht eben auch den Großteil der Spannung in dieser Story aus.
Richtig dubios wird es dann aber dann doch noch recht schnell, als diese Hypnose da ins Spiel kommt, und nicht erst seit diesem Bamberger Gynäkologenfall, der zuletzt durch die Medien gegeistert ist, hat man da natürlich direkt ein ungutes Gefühl; zumal das ganze ja auch einen immer mehr esoterischen Einschlag bekommt, was Salandril da so als Behandlungsmethoden aus dem Hut zaubert. Und dennoch: Selbst mit diesem doch sehr eindeutigen Traum, den Fenia da dann hat, so ganz will ich dann aufgrund der Ambivalenz Salandrils dann eben doch nicht glauben, dass er mit der hypnotisierten/narkotisierten Fenia das gemacht hat, was einem hier nahegelegt werden soll. Vielleicht nur eine Erinnerung geweckt, die gar nichts mit ihm selbst zu tun hat? In der Einleitung zur Geschichte wurde die Möglichkeit eines "Traumas" (das offenbar tatsächlich psychisch und nicht physisch gemeint ist) ja ausdrücklich erwähnt. Hm! Auf jeden Fall irgendwie ziemlich unangenehm, das zu lesen, aber das ist natürlich nicht negativ in Bezug auf die Erzählung gemeint, sondern belegt gerade ihre Wirksamkeit, was so das Spiel auch mit den Gefühlen des Lesers angeht.
Beim aktuellen Post habe ich so ein bisschen das Gefühl, dass um Fenia herum ein bisschen Theater gespielt wird, um ihr Misstrauen zu beseitigen. Dass gerade an dem Tag jemand da sein soll, der mit einer besonders schweren Krankheit bei Salandril (vermutlich erfolgreich) Hilfe sucht, und wie dann auch noch der Diener in so hohen Tönen von seinem Arbeitgeber spricht - wirkt mir irgendwie schon sehr nach offensiven Kundenbindungsgesprächen. :D Jedenfalls aber wird die Ambivalenz des Charakters Salandril so weiter aufrecht erhalten, und das tut der Geschichte wirklich gut. Da macht es irgendwie auch richtig Spaß, immer nur so häppchenweise weiter durch die Geschichte geführt zu werden, weil der Spannungsbogen wegen der immer noch ungeklärten Frage "Ist Salandril jetzt der Gute oder der Böse oder doch Beides?" so niemals abreißt!
Inhaltlich überzeugt mich die Story also nach wie vor, muss ich schon sagen! Auch stilistisch ist sie die meiste Zeit solide, wobei aber insbesondere bei den älteren Posts ein paar Wackler drin waren, die sich dann aber mehr und mehr verflüchtigt haben.
Fazit: Gerne weiter so! :gratz
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DerGroßeDummeMann
03.11.2016, 23:14
Also, DAS würde mich jetzt aber wirklich interessieren. :)
Ja, ob jemand Mann ist oder nicht ist nach dem neusten Stand der Wissenschaft ja gar keine so einfache Frage mehr. §lehrer
Ich habe die Frage lange mit mir ausdiskutiert und bin schließlich zu dem Schluss gekommen, dass ich tatsächlich ein Mann bin (ja, das klingt natürlich bekloppt, aber so war es halt, wie soll ich das denn sonst auch wissen, wenn ich es nicht gründlich ausdiskutiere? :p), auch wenn ich das nicht wirklich als definierende Eigenschaft meiner selbst ansehe, was natürlich ein bisschen im Widerspruch dazu steht, dass ich in meinem Nickname explizit auf mein Geschlecht Hinweise (aber um dies auszubügeln gibt es ja DieKleineKlugeFrau :gratz), weshalb ich das heutzutage wohl nicht mehr machen würde.
Wie kommst du mit der "Tragödie eines Individuums" voran? Lass mich eines Tages daran teilhaben, die ich keiner asiatischen Sprache kundig bin, außer vielleicht des Althebräischen! :gratz
Ich denk mal das mache ich mal am Wochenende fertig oder so. Dann kann ichs dir gerne schicken. :gratz
Achja, die Sprache ist Chinesisch, da du dich ja immer darum herumdrückst die Sprache beim Namen nennen zu müssen. Im Grunde ist Chinesisch in Schriftform gar nicht so schwer zu erkennen, weil es halt außer Japanisch sonst keine Sprache mehr gibt, die die chinesische Schrift im großen Umfang nutzt. Und Japanisch kann man von Chinesisch ganz gut unterscheiden, weil das Japanische zusätzlich noch so an den zusätzlichen Zeichen (die im Grunde aber auch nur handschriftliche Varianten chinesischer Zeichen sind) die das Japanische noch so hat und die deutlich anders aussehen.
Das ist Chinesisch: 漢字為上古時代的華夏族人所發明創製並作改進
Das ist Japanisch: 現代でも使われている文字の中で最古の文字体系である (Die grünen sind Chinesische Schriftzeichen und auch das Einzige, was ich davon lesen kann).
Ein paar Worte zu der Fingerübung, wie DGDM seine kurze Erzählung "Im Kerzenschein" bescheiden einleitet. Dass hier Phobos und Eleos Pate standen Wenn man deine Kommentare so liest, fühlt man sich immer ein bisschen dumm, weil es mindestens ein Wort gibt, das man nicht kennt. §gnah
In diesem Fall ist es Eleos. Phobos kenne ich, weil der mal in einem Physiktest drankam. :cool:
, hatte ich schon vermutet, dass es noch weiter geht, naja, damit hätte ich wohl rechnen sollen, wenn einer Stahlnadelgeschichten zur Guten Nacht liest. :p Die habe ich um 18 Uhr oder so gelesen und das einzige, was ich über den Autor wusste, war, dass er "surreale" und "absurde" Geschichten schreibt. Da war ich schon sehr erschrocken, als so etwas dabei rauskam.
Aufgrund langer Fehlzeiten hier habe ich bewusst (leider!) nur drei Geschichten von DGDM gelesen, Sie und Er, Undead und Winterkälte, die ja alle irgendwie im Zombiebereich operieren, und dass Im Kerzenschein kein reguläres Candle-Light-Dinner beschreibt, liegt da schon irgendwie auf der Hand. Und doch kommen die klassischen Elemente eines solchen vor: eine Frau, ein Mann, Kerzenlicht, brennende Leidenschaft, das quälende Gefühl von Liebe und Sehnsucht ... und natürlich, nunja, das Verspeisen. Bevor ich weiter in die Geschichte eintauche, schicke ich ein Stoßgebet zum Himmel, das mir aber eh nix mehr nützen wird:
"Es freue sich,
Wer da atmet im rosichten Licht!
Da unten aber ist’s fürchterlich,
Und der Mensch versuche die Götter nicht,
Und begehre nimmer und nimmer zu schauen,
Was sie gnädig bedecken mit Nacht und Grauen."
Denn DGDM reißt hier dem Tabu den Schleier herunter, dass er sensible Leser wieder einmal kräftig durchatmen muss. Neulich habe ich einen Artikel über Achim Meiwes gelesen, besser bekannt als der "Kannibale von Rothenburg", und nach der Lektüre erschien es mir völlig plausibel, dass das Verspeisen eine Akt tiefer Liebe ist, sein muss, eine Bindung, die tiefer und enger nicht sein könnte. Nicht wie Doktor Lecter, der ja jeden und alles anspringt, was sich nicht bei drei auf den nächsten Baum gerettet hat, sondern eine fleischgewordene (haha!) Metapher für die größmögliche Nähe und Innigkeit, die Menschen zueinander haben können. Kennt man ja auch aus dem Völkerkundemuseum. §ugly
Auch in DGDMs Geschichte steht Valentinos Sehnsucht nach so einer Bindung im Mittelpunkt, und so schmerzlich und verätzed er diese Innigkeit erlebt, so sehr braucht er sie, um sich letztlich frei zu fühlen. Auch wenn sich DGDM über das Gesamtbild seiner Geschichte nicht mehr so sicher war, denke ich, dass das zumindest ein bedeutender Aspekt davon ist. Hmmm, so etwa stimmt das schon, auch wenn hier ein bedeutender Aspekt fehlt (was aber auch nicht weiter verwunderlich ist, da die Texstelle(n), in denen dieser zutage tritt, noch nicht geschrieben sind.
Eigentlich stehe ich nicht auf den willkürlich wirkenden Perspektivenwechsel zwischen Ich- und Er-Erzählung, aber in diesem Fall trägt er zur verwirrenden Wirkung der Erzählung bei. Eigentlich ist mir das auch nur aus Versehen passiert, aber irgendwann dachte ich, ich lass das jetzt so und hab das dann auch an einigen Stellen absichtlich eingebaut. Ist auch keine Sache die mir sonderlich gefällt. Aber überall ich durch er zu ersetzen und die Verbformen zu korrigieren ist auch keine Sache, die mir sonderlich gefällt. Unendlich lange Parataxen und immer wiederkehrende Elemente (dunkel, zum Beispiel, oder Licht) lassen die Geschichte wie ein Lied erscheinen, etws Lyrisches, ein bisschen wie das Schöpfungslied, nur sozusagen als Anti-Schöpfungslied, weil die Liebe der göttlichen Figur zerstörerisch und nicht schöpferisch ist. Das Verzehrt- und Verdautwerden ist ja wohl die radikalste Dekonstruktion, die mir je untergekommen ist!:o
Wie sehr diese Story jetzt eine stilistische Weiterentwicklung von Winterkälte ist, kann ich nicht beurteilen. Naja, sie ist ja eher die stilistische Vorform von Winterkälte. Als das Wichteln kam, habe ich die Arbeit an ihr unterbrochen, um Winterkälte zu schreiben und habe dann am Anfang so ein bisschen die Grundstimmung und den Stil von "Im Kerzenschein" mitgenommen. Aber das Überlagern von Realitätsebenen über einer Grundlinie des Grauens, das ist mal wieder extrem eindrücklich gelungen, und mich überfällt tatsächlich das Grauen, vor allem, weil ja immer diese Liebesebene dabei ist, die das Geschehen besonders schmerzhaft und berührend macht. Spiezen Leistung! Puh, das erleichtert mich, dass du das findest. Als ich es vor dem Posten nochmal gelesen habe, las es sich für meine Augen wie totaler Käse und überhaupt nicht eindrücklich. Aber das Gleiche war ja auch bei Winterkälte der Fall, was dann aber sehr gut ankam, weshalb ich die Geschichte erstmal gepostet habe, bevor ich sie noch vor lauter Scham lösche.
Vielen Dank jeden Falls für deinen Kommentar, der mich jetzt auch gleich zum weiterschreiben motiviert hat. :gratz
So, um mal zumindest auch mal nen Kommentar zu verfassen und Aktivität vorzutäuschen, kommentiere ich mal das neuste Werk von Falox, nämlich die Story 'Drachenjäger'.
Und nein, ich mach das nicht, weil ich wieder in alte Gewohnheitsmuster verfallen will, ähnlich den Kritiken zu Blutmond oder wie die Story hieß, sondern eigentlich tatsächlich, weil der Prolog der Story sehr kurz ist. Und kurze Einleitungen, auch wenn sie sehr seltsam wirken, wenn nur ein Post bisher verfasst wurde, finde ich dennoch sympathisch. :gratz
Nein wirklich, ich bin einfach nur faul! :p
Jedenfalls, auch wenn ich schon paar offensichtlichere Grammatik-Fehler auflisten kann,
Weit und breit ist kein Mensch mehr zu sehen, nur einige erfrorene Soldaten in weiter in Entfernung.
Aber Sie hatten schnell bemerken müssen, wie schnell das Lebenslicht eines Menschen erlöschen kann.
(wird klein geschrieben)
Die Flammen waren so heiß und trotzdem blau, wie sie meine Lippen wohl auch sind,
(der Satz ergibt nicht wirklich Sinn - irgendwas ab der rotmarkierten Stelle funktioniert hier nicht so ganz)
Nun, der Unterschied zwischen Bodo und Biff und mir bestand darin, dass wir beide geübte Kämpfer waren.
(Welche beiden? Bodo und Biff? Biff und der Erzähler? Bodo und der Erzähler? §kratz)
finde ich die Thematik der Story doch recht interessant, ebenso wie ich die Perspektive gewagt, aber dennoch ansprechend finde.
Der Prolog von "Drachenjäger" (wie ich diesen Post einfach mal nenne, da er nicht genauer definiert wurde) gibt die Erzählung eines dem Leser unbekannten Söldneranführers aus seiner eigenen Perspektive wieder (vermutlich Silvio, aber ich weiß nicht wie genau du es hier mit dem Kanon von Gothic 2 hältst - in anderen Geschichten von dir war ja auch manchmal vieles anders als im Orginalspiel),
was zwar verdammt schwierig ist aus meiner Sicht, aber dennoch stimmig ist und durchaus ein interessanter Ansatz um eine Story zu vermitteln, bei welcher höchstwahrscheinlich die Gefühle sowie die Anspannung der gesamten Drachenjägergruppe bei ihrer Jagd im Vordergrund steht. Besonders schön finde ich hierbei, verglichen mit damaligen Machwerken, dass du dich tatsächlich auch mit der eigentlichen Gefühlsebene des Erzählers beschäftigst und auch nicht nur ihn in rauer Manier fluchen lässt,
sondern ebenso beschreiben lässt, was er in diesen vergangenen Momenten gefühlt hat.
Von daher, schon mal ein Plus, dass hier tatsächlich auch Emotionen und Gefühle wie Kälte, Hunger wie Wut metaphorisch angerissen werden.
Allerdings möchte ich hier anmerken, dass nicht jede Metapher aus meiner Sicht Sinn macht. Zum Beispiel die Beschreibung des Blaus wie blau denn nun das Gesicht von Biff war, nachdem er sich mit dem Erzähler anlegte erinnerte mich irgendwie an diesen einen Sketch aus Loriot. §ugly
Von daher, Details sind super, aber gerade bei einer Erzählung ist es dann wichtig, dass die Charaktere glaubwürdig klingen und die Geschichte so erzählen, wie sie vielleicht ein normaler Mensch erzählen würde.
Denn wenn es einen Hauptkritikpunkt gibt, den ich gerne ansprechen würde, dann wäre es, dass nach meinem Empfinden die Erzählerperspektive am Anfang noch sehr glaubwürdig klingt und dem Leser das Gefühl eines Intros gibt, wo der Erzähler erklärt, wie und warum es zu dieser Geschichte gekommen ist,
allerdings später immer mehr in eine Erzählung abdriftet, welche aus einer neutralen Perspektive erklärt wird.
Dies wird insbesonders im Abschnitt deutlich, wo der Erzähler über Bodo's und Biff's Vergangenheit redet, da hier plötzlich der Kampf 1:1 nacherzählt wird, als wäre der Erzähler gerade direkt vor Ort um das Geschehen von außen zu kommentieren. Gerade bei einer Geschichte, die mehr eine Ballade ist als eine reguläre Fantasygeschichte aus der dritten Person herauserzählt, ist das dann doch befremdlich,
wenn man als Leser irgendwie das Gefühl hat,dass der Erzähler von "Back-in-my-days-lad"-Modus in den Erzählstil eines Natur-Dokumentatoren verfällt, welcher die Ereignisse nur beobachtet und halt seinen Senf dazu zugibt. :D
Absatztechnisch würde ich auch empfehlen mehr davon einzubauen. Die Einleitung in einem ganzen, kompakten Textblock zu lesen ist doch relativ anstrengend.
Zudem gab es aus meiner Sicht auch kleinere Logikfehler, die sich mir persönlich als Leser nicht ganz erschlossen haben, dies mag jedoch nur meine persönliche Einschätzung sein:
Während sich die Snapper über ihre ungeahnte Beute freuten, gingen er und ein paar andere auf die unaufmerksamen Tiere los und hackten sie in Stücke wie Alwin seine Schafe.
Gut, Snapper sind halt Tiere und als solche daher (meistens) dem menschlichen Verstand sowie seinem Einfallsvermögen eher überlegen - selbst dann bezweifel ich aber, dass jedes normaldenkende Wildtier sich eher auf Aas stürzt und die weitere Bedrohung durch andere Menschen einfach so ignoriert. Ich halte es doch für sehr unwahrscheinlich, dass die Fresssucht raptorenähnlicher Dinosaurierwesen in einer Fantasywelt so weit geht, dass sie die weiterhin gegebene menschliche Bedrohung in ihrer Präsenz einfach aufgrund ihrer Verfressenheit ignorieren. Der Jagdtrieb ist da bei Raubtieren eigentlich immer ausgeprägter und das sollte wohl auch der Fall in der Gothicwelt sein. :dnuhr:
War bestimmt ein dreckiger Mörder. Wobei, was heißt bestimmt, der Typ war ein dreckiger Mörder. ... Bei genauerem Hinsehen hatte der gute Bauer Bodo ein Stück Holz im Bauch stecken. Als Ursache war schnell ein dreckiger Mörder namens Biff zu erkennen, der grade grinsend die Armbrust wegsteckte und die Axt zückte.
Wirklich viel Sinn macht der erste Satz nicht im Anbetracht der späteren Szene, da der Erzähler ja weiß, dass Biff gemordet hat und dies im Folgesatz bestätigt. Da wäre eine Formulierung wie "Jedenfalls ist er ein dreckiger Mörder, so viel ist sicher" auch im Kontext der Zeitform wesentlich eleganter gewesen. Das 'war' würde nur dann Sinn machen, wenn Biff ein geläuterter Mensch ist, der früher mal Morde beging, aber sie jetzt nicht mehr begeht. Oder falls er schon tot ist.
Und da er ja scheinbar immer noch am Lagerfeuer mit dem Erzähler sitzt und die Geschehnisse in der Story vermutlich vor kurzer Zeit stattfanden
und es auch nicht wirklich so klingt als hätte er diese Gewohnheit abgelegt,
ist er ja theoretisch immer noch ein Mörder, oder?
Ich sage ja schließlich auch nicht, dass Anders Breivik ein Mörder war, nur weil er jetzt seit mehreren Jahren hinter Gitter sitzt und niemanden mehr ermorden kann, sondern sage immer noch, dass er einer ist.
Generell aber stellt sich mir dann auch die Frage wo genau der Erzähler diese Geschichte erzählt, wenn nicht am Lagerfeuer, wo diese Drachenjäger gerade sind.
Erzählt er dann gerade auch im Beisein seines Kollegen Biffs, dass er ihm nicht mehr vertrauen kann sowie dass er ein dreckiger Mörder ist? Klar, es ist die Gothicwelt, da geht es etwas rauer zu, aber irgendwie ist mir das aus erzählerischer Sicht zu viel reiner Wein, der da eingeschenkt wird. Macht für mich nur bedingt Sinn.
Ansonsten gibt es vermutlich noch ein paar weitere Mängel oder Fehler, die ich jetzt vermutlich übersehen habe, sonst aber freue ich mich auf den nächsten Teil der Geschichte. Evtl. werd ich da dann nicht all zu sehr ins Detail gehen, bin aber gespannt wie es weiter gehen wird.
Auch wenn es jetzt viel Kritik ist, glaube ich schon, dass du das Storyforum vielleicht um eine weitere, spannende Geschichte bereichern kannst, selbst wenn sie die ein oder anderen Mängel hat. :gratz
So, um mal zumindest auch mal nen Kommentar zu verfassen und Aktivität vorzutäuschen, kommentiere ich mal das neuste Werk von Falox, nämlich die Story 'Drachenjäger'.
Und nein, ich mach das nicht, weil ich wieder in alte Gewohnheitsmuster verfallen will, ähnlich den Kritiken zu Blutmond oder wie die Story hieß, sondern eigentlich tatsächlich, weil der Prolog der Story sehr kurz ist. Und kurze Einleitungen, auch wenn sie sehr seltsam wirken, wenn nur ein Post bisher verfasst wurde, finde ich dennoch sympathisch. :gratz
Nein wirklich, ich bin einfach nur faul! :p
Jedenfalls, auch wenn ich schon paar offensichtlichere Grammatik-Fehler auflisten kann,
(wird klein geschrieben)
(der Satz ergibt nicht wirklich Sinn - irgendwas ab der rotmarkierten Stelle funktioniert hier nicht so ganz)
(Welche beiden? Bodo und Biff? Biff und der Erzähler? Bodo und der Erzähler? §kratz)
finde ich die Thematik der Story doch recht interessant, ebenso wie ich die Perspektive gewagt, aber dennoch ansprechend finde.
Der Prolog von "Drachenjäger" (wie ich diesen Post einfach mal nenne, da er nicht genauer definiert wurde) gibt die Erzählung eines dem Leser unbekannten Söldneranführers aus seiner eigenen Perspektive wieder (vermutlich Silvio, aber ich weiß nicht wie genau du es hier mit dem Kanon von Gothic 2 hältst - in anderen Geschichten von dir war ja auch manchmal vieles anders als im Orginalspiel),
was zwar verdammt schwierig ist aus meiner Sicht, aber dennoch stimmig ist und durchaus ein interessanter Ansatz um eine Story zu vermitteln, bei welcher höchstwahrscheinlich die Gefühle sowie die Anspannung der gesamten Drachenjägergruppe bei ihrer Jagd im Vordergrund steht. Besonders schön finde ich hierbei, verglichen mit damaligen Machwerken, dass du dich tatsächlich auch mit der eigentlichen Gefühlsebene des Erzählers beschäftigst und auch nicht nur ihn in rauer Manier fluchen lässt,
sondern ebenso beschreiben lässt, was er in diesen vergangenen Momenten gefühlt hat.
Von daher, schon mal ein Plus, dass hier tatsächlich auch Emotionen und Gefühle wie Kälte, Hunger wie Wut metaphorisch angerissen werden.
Allerdings möchte ich hier anmerken, dass nicht jede Metapher aus meiner Sicht Sinn macht. Zum Beispiel die Beschreibung des Blaus wie blau denn nun das Gesicht von Biff war, nachdem er sich mit dem Erzähler anlegte erinnerte mich irgendwie an diesen einen Sketch aus Loriot. §ugly
Von daher, Details sind super, aber gerade bei einer Erzählung ist es dann wichtig, dass die Charaktere glaubwürdig klingen und die Geschichte so erzählen, wie sie vielleicht ein normaler Mensch erzählen würde.
Denn wenn es einen Hauptkritikpunkt gibt, den ich gerne ansprechen würde, dann wäre es, dass nach meinem Empfinden die Erzählerperspektive am Anfang noch sehr glaubwürdig klingt und dem Leser das Gefühl eines Intros gibt, wo der Erzähler erklärt, wie und warum es zu dieser Geschichte gekommen ist,
allerdings später immer mehr in eine Erzählung abdriftet, welche aus einer neutralen Perspektive erklärt wird.
Dies wird insbesonders im Abschnitt deutlich, wo der Erzähler über Bodo's und Biff's Vergangenheit redet, da hier plötzlich der Kampf 1:1 nacherzählt wird, als wäre der Erzähler gerade direkt vor Ort um das Geschehen von außen zu kommentieren. Gerade bei einer Geschichte, die mehr eine Ballade ist als eine reguläre Fantasygeschichte aus der dritten Person herauserzählt, ist das dann doch befremdlich,
wenn man als Leser irgendwie das Gefühl hat,dass der Erzähler von "Back-in-my-days-lad"-Modus in den Erzählstil eines Natur-Dokumentatoren verfällt, welcher die Ereignisse nur beobachtet und halt seinen Senf dazu zugibt. :D
Absatztechnisch würde ich auch empfehlen mehr davon einzubauen. Die Einleitung in einem ganzen, kompakten Textblock zu lesen ist doch relativ anstrengend.
Zudem gab es aus meiner Sicht auch kleinere Logikfehler, die sich mir persönlich als Leser nicht ganz erschlossen haben, dies mag jedoch nur meine persönliche Einschätzung sein:
Gut, Snapper sind halt Tiere und als solche daher (meistens) dem menschlichen Verstand sowie seinem Einfallsvermögen eher überlegen - selbst dann bezweifel ich aber, dass jedes normaldenkende Wildtier sich eher auf Aas stürzt und die weitere Bedrohung durch andere Menschen einfach so ignoriert. Ich halte es doch für sehr unwahrscheinlich, dass die Fresssucht raptorenähnlicher Dinosaurierwesen in einer Fantasywelt so weit geht, dass sie die weiterhin gegebene menschliche Bedrohung in ihrer Präsenz einfach aufgrund ihrer Verfressenheit ignorieren. Der Jagdtrieb ist da bei Raubtieren eigentlich immer ausgeprägter und das sollte wohl auch der Fall in der Gothicwelt sein. :dnuhr:
Wirklich viel Sinn macht der erste Satz nicht im Anbetracht der späteren Szene, da der Erzähler ja weiß, dass Biff gemordet hat und dies im Folgesatz bestätigt. Da wäre eine Formulierung wie "Jedenfalls ist er ein dreckiger Mörder, so viel ist sicher" auch im Kontext der Zeitform wesentlich eleganter gewesen. Das 'war' würde nur dann Sinn machen, wenn Biff ein geläuterter Mensch ist, der früher mal Morde beging, aber sie jetzt nicht mehr begeht. Oder falls er schon tot ist.
Und da er ja scheinbar immer noch am Lagerfeuer mit dem Erzähler sitzt und die Geschehnisse in der Story vermutlich vor kurzer Zeit stattfanden
und es auch nicht wirklich so klingt als hätte er diese Gewohnheit abgelegt,
ist er ja theoretisch immer noch ein Mörder, oder?
Ich sage ja schließlich auch nicht, dass Anders Breivik ein Mörder war, nur weil er jetzt seit mehreren Jahren hinter Gitter sitzt und niemanden mehr ermorden kann, sondern sage immer noch, dass er einer ist.
Generell aber stellt sich mir dann auch die Frage wo genau der Erzähler diese Geschichte erzählt, wenn nicht am Lagerfeuer, wo diese Drachenjäger gerade sind.
Erzählt er dann gerade auch im Beisein seines Kollegen Biffs, dass er ihm nicht mehr vertrauen kann sowie dass er ein dreckiger Mörder ist? Klar, es ist die Gothicwelt, da geht es etwas rauer zu, aber irgendwie ist mir das aus erzählerischer Sicht zu viel reiner Wein, der da eingeschenkt wird. Macht für mich nur bedingt Sinn.
Ansonsten gibt es vermutlich noch ein paar weitere Mängel oder Fehler, die ich jetzt vermutlich übersehen habe, sonst aber freue ich mich auf den nächsten Teil der Geschichte. Evtl. werd ich da dann nicht all zu sehr ins Detail gehen, bin aber gespannt wie es weiter gehen wird.
Auch wenn es jetzt viel Kritik ist, glaube ich schon, dass du das Storyforum vielleicht um eine weitere, spannende Geschichte bereichern kannst, selbst wenn sie die ein oder anderen Mängel hat. :gratz
Ehrlich gesagt weiß ich gerade nicht, wer du bist. Tut mir leid, falls das sehr seltsam sein sollte. :(
Ursprünglich hab ich das ganze nur während des Matheunterrichts geschrieben, um meinem Ausbilder zu ertragen,aber mir sind noch einige Sachen dazu eingefallen, weshalb ich es doch veröffentlicht hab. Die Fehler schieb ich mal darauf (und bestimmt nicht auf meine Unaufmerksamkeit :p)
Was die Logiksachen angeht: Ich hab bei manchen Sachen nicht alles durchgedacht, das merkt man vor allem bei den Vergleichen. Nur das mit den Snappern war schon so gedacht, die KI im Spiel agiert da ähnlich, außerdem war es grade nur ein Mittel zum Zweck, um den lieben Biff (neu) einzuführen. Und nein, der Protagonist ist nicht dieser Trottel Sylvio, der würde mit der Aktion von Biff absolut konform gehen. Aber es ist jemand, dem wir kennen. :)
Und auf jedem Fall vielen Dank für die Resonanz, ich hab mich wirklich drüber gefreut! §knuff
Lord Regonas
01.12.2016, 19:25
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Lord Regonas hat ja vor kurzem mal wieder "Segen und Flucht" fortgesetzt, und auch hier war ich überrascht, dass die Story tatsächlich vor über 6 Jahren begonnen wurde. Sie wurde dann ja nur spärlich und unter größeren zeitlichen Pausen geschrieben, auch deshalb habe ich sie mir jetzt nochmal von Anfang an zu Gemüte geführt, um nochmal alles auf dem Schirm zu haben. Ich konnte beim Lesen dann auch gut die Gefühle nachvollziehen, die ich schon damals bei den einzelnen Posts habe. Man kann an der Geschichte auch sehen, dass du nicht erst seit "Vaterliebe" weißt, wie du den Leser so mit dann doch sehr anpackenden Gefühlen fesseln kannst.
Dankeschön:gratz Ich habe die Story tatsächlich auch noch mal aktualisiert und angepasst. Von daher trifft es sich gut, dass du neu angefangen hast.
Den Einstieg in die Geschichte (also nach dem Arthrose-Erklärpost) find ich dann nämlich schon heftig, da geht es ja sofort richtig los mit dem Leid Fenias. Prägnanter kann man eine Ausgangssituation wohl nicht erläutern! Was mich an dem Post nur gestört hat, war der eher plötzliche Perspektivwechsel von Fenia hin zu Halvor, aber weil ja auch später - meist in separaten Posts - mal aus der einen, mal aus der anderen Perspektive erzählt wird, ist das nicht so schlimm.
Find dann auch Halvors Perspektive danach, wie er sich selbst ganz offen eingesteht, durch die Arbeit dem Leid seiner Frau zu entfliehen, sehr interessant. Ihm selbst scheint es ja auch so, dass dieses Gefühl irgendwie "unanständig" ist, aber es ist ja doch sehr nachvollziehbar und zutiefst menschlich und angenehm weit weg von so einem typischen "immer fürsorglicher und liebender Ehepartner ohne eigene Bedürfnisse"-Kitsch, der manchen Leuten ja Rollenbilder aufbürdet, die ein Mensch kaum ausfüllen kann. Seine Flucht davor ist also ein toller Aspekt. Auch seine Reaktion gegenüber Salandrils Diener ist nachvollziehbar und gut beschrieben. Eher weniger nachvollziehbar fand ich dann die Ausführungen zu Halvors Geschäftsmodell in Sachen Fische; auch fand ich das an der Stelle eher langweilig und irgendwie unbedeutend, so im Vergleich zum "eigentlichen Thema" der Geschichte (auch wenn die Probleme beim Fischhandel natürlich im Laufe der Story einen gewissen eigenen Handlungsstrang bilden).
Wir brauchen halt einen Füllpost:dnuhr:
Salandrils erster Auftritt ist dann auch recht gelungen. Ich schon recht beeindruckend, wenn natürlich auch dubios, wie er da rüberkommt (beides verstärkt sich im Laufe der Story ja noch). Er wirkt aber auch seltsam sympathisch, wie er selber die "typische Arroganz" des oberen Viertels und damit auch sich selbst erkennt. Wobei ich das dann aber doch einen ganz kleinen Tick zu selbstreflexiv fand, aber gut, wenn er halt so ist, dann ist er so, dein Salandril! Auch nach dieser ersten "Druckpunktbehandlung", so drastisch sie auch gewesen sein mag, kam er mir doch sehr nett und verbindlich rüber, auch wenn da natürlich irgendwie immer was in seiner Person lauerte.
Inspiriert wurde ich von "In einer kleinen Stadt" von Stephen King und dessen dortigen Bösewicht. (Hieß er nicht "Gaunt" oder so ähnlich?
Was mir dann auch gut gefällt, ist, wie relativ direkt das ständige Auf und Ab von wohl den meisten chronischen Krankheiten geschildert wird, und auch die Gefühle des Betroffenen, die damit einhergehen. Noch besser fand ich ja aber, wie von Halvor selbst herausgestellt wird, dass Fenia durch die nur kurze Wirkungsdauer dieser ersten Art der Behandlung in ein persönliches Abhängigkeitsverhältnis zu Salandril zu geraten droht. Da merkt man dann schon wieder so diesen Hauch von irrem Therapeuten-Guru, der seine Patienten möglicherweise doch irgendwie nur total ausbeuten will. Wobei man hier aber auch immer das Gefühl hat, möglicherweise gezielt in die Irre gefühlt zu werden. Salandril bleibt als Person und auch in seiner Kompetenz als Arzt eben ambivalent, und das macht eben auch den Großteil der Spannung in dieser Story aus.
Dankeschön:gratz
Richtig dubios wird es dann aber dann doch noch recht schnell, als diese Hypnose da ins Spiel kommt, und nicht erst seit diesem Bamberger Gynäkologenfall, der zuletzt durch die Medien gegeistert ist, hat man da natürlich direkt ein ungutes Gefühl; zumal das ganze ja auch einen immer mehr esoterischen Einschlag bekommt, was Salandril da so als Behandlungsmethoden aus dem Hut zaubert. Und dennoch: Selbst mit diesem doch sehr eindeutigen Traum, den Fenia da dann hat, so ganz will ich dann aufgrund der Ambivalenz Salandrils dann eben doch nicht glauben, dass er mit der hypnotisierten/narkotisierten Fenia das gemacht hat, was einem hier nahegelegt werden soll. Vielleicht nur eine Erinnerung geweckt, die gar nichts mit ihm selbst zu tun hat? In der Einleitung zur Geschichte wurde die Möglichkeit eines "Traumas" (das offenbar tatsächlich psychisch und nicht physisch gemeint ist) ja ausdrücklich erwähnt. Hm! Auf jeden Fall irgendwie ziemlich unangenehm, das zu lesen, aber das ist natürlich nicht negativ in Bezug auf die Erzählung gemeint, sondern belegt gerade ihre Wirksamkeit, was so das Spiel auch mit den Gefühlen des Lesers angeht. Lauter Fragen, auf die ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht eingehen möchte...
Beim aktuellen Post habe ich so ein bisschen das Gefühl, dass um Fenia herum ein bisschen Theater gespielt wird, um ihr Misstrauen zu beseitigen. Dass gerade an dem Tag jemand da sein soll, der mit einer besonders schweren Krankheit bei Salandril (vermutlich erfolgreich) Hilfe sucht, und wie dann auch noch der Diener in so hohen Tönen von seinem Arbeitgeber spricht - wirkt mir irgendwie schon sehr nach offensiven Kundenbindungsgesprächen. :D Jedenfalls aber wird die Ambivalenz des Charakters Salandril so weiter aufrecht erhalten, und das tut der Geschichte wirklich gut. Da macht es irgendwie auch richtig Spaß, immer nur so häppchenweise weiter durch die Geschichte geführt zu werden, weil der Spannungsbogen wegen der immer noch ungeklärten Frage "Ist Salandril jetzt der Gute oder der Böse oder doch Beides?" so niemals abreißt!
Inhaltlich überzeugt mich die Story also nach wie vor, muss ich schon sagen! Auch stilistisch ist sie die meiste Zeit solide, wobei aber insbesondere bei den älteren Posts ein paar Wackler drin waren, die sich dann aber mehr und mehr verflüchtigt haben.
Fazit: Gerne weiter so! :gratz
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Dankeschön John.
Tatsächlich werde ich sowohl an dieser, als auch an allen anderen Storys jetzt wieder regelmäßig schreiben.
Kommentar zu Im Namen der Götter von Lord Regonas
1. Post
Früh, blieb
glaube Komme weg
bei den unerwarteten Kommentar
dem
lies vor Schreck ihren
ließ
Der Wirt Coragorn lädt seit
Heißt der nicht Coragon?
und verschwindest dann wieder in das Loch zurück,
kehrst dann wieder in das Loch zurück oder verschwindest dann wieder in das Loch
statt.“, antwortete
aussiehst.“, stichelte
Punkt weg
und das du daran teilnimmst.“
dass
an ihrem verspielten Augen
ihren
Ellenbogen
Ellenbögen
und hielt ihr fordernd beide Hände entgegen, die sie ihm natürlich bereitwillig gab.
Sie gab ihm seine Hände?
einem verlegenem Schmunzeln
verlegenen
Es viel ihm sichtlich schwer
fiel
und gab ihn einen
ihm
Tja, was gibts jetzt dazu zu sagen, gar nicht so uninterressant, gar nicht so schlecht geschrieben, auch wenn mir nicht so klar wie Hanna ist, was Coragon in seiner Taverne abzieht. Sumpfkraut dealen? Ich bin zumindest daran interessiert, mehr davon zu erfahren.
Das Format verwirrt mich tatsächlich etwas. Das ganze ist sehr dialoglastig und sowas wie
Ortswechsel: Coragorns Taverne, nächster Tag...
lässt es rein oberflächlich so wirken, als handle es sich um ein Drama, was allerdings nicht der Fall ist, denn du erklärst deine Szenarien ja wie in einer klassischen Geschichte, ergänzt das gesagte anstatt in Klammern einfach nur danebenzusetzen, wie diese wörtliche Rede nun auszusprechen sei. Insofern wirkt es auf mich eher als ein etwas gekünstelter Weg Details des Geschehens zu übergehen. Ich würde wohl einfach auf sowas wie die Ortsbeschreibung verzichten und das den Leser selber herausfinden lassen, anstatt so zu tun, als habe ich einen Trick angewandt um Dinge nicht erzählen zu müssen. Dass nur in einzelnen Szenen erzählt wird finde ich auch durchaus angenehm, so nebenbei.
Was mir auch noch etwas aufgestoßen ist, ist die etwas unbeholfen wirkende Art, wie du sexuelle Spannungen einbaust. Das wirkt an manchen Stellen, wenn das erotisch wirken soll etwas plump und teilweise auch etwas schnell abgehandelt. Insbesondere, da es dann doch kein Drama ist, glaube ich, dass man da durchaus mehr rausholen könnte.
Eine andere Stelle, bei der du dafür dann übertrieben hast ist das ranschmeißen von Nagur, da ergibt sich ein inkonsistentes Bild, da, auch vom Geruch Nagurs zu urteilen, er nicht der Edeltaschendieb ist. Insofern ist die gehobene Sprache, die du ihm da in den Mund legst aus meiner Sicht auch nicht angebracht. Kannst du aber gerne als Inspiration dafür nehmen, was ich an nicht wörtlicher Rede bei Coragon vllt. erwartet hätte.
Und noch etwas: Der Flirt mit Coragon findet aus meiner Sicht viel zu unvermittelt. An der Stelle hätte man erstmal wirklich sowas wie Smalltalk einbauen, die Gedanken Hannas, Coragons oder ihr bisheriges Verhältnis schildern können.
Jetzt war da sehr viel Kritik im Spiel und das täuscht vielleicht etwas über meine Auffassung über meine Ansichten zum betrachteten Abschnitt, denn den fand ich trotz allem mitreißend und gut zu lesen. Weitere Kommentare werden baldmöglichst folgen.
Oblomow Ende.
Lord Regonas
10.12.2016, 20:01
Kommentar zu Im Namen der Götter von Lord Regonas
Tja, was gibts jetzt dazu zu sagen, gar nicht so uninterressant, gar nicht so schlecht geschrieben, auch wenn mir nicht so klar wie Hanna ist, was Coragon in seiner Taverne abzieht. Sumpfkraut dealen? Ich bin zumindest daran interessiert, mehr davon zu erfahren.
Sumpfkraut dealen ist gut:D
Das Format verwirrt mich tatsächlich etwas. Das ganze ist sehr dialoglastig und sowas wie
lässt es rein oberflächlich so wirken, als handle es sich um ein Drama, was allerdings nicht der Fall ist, denn du erklärst deine Szenarien ja wie in einer klassischen Geschichte, ergänzt das gesagte anstatt in Klammern einfach nur danebenzusetzen, wie diese wörtliche Rede nun auszusprechen sei. Insofern wirkt es auf mich eher als ein etwas gekünstelter Weg Details des Geschehens zu übergehen. Ich würde wohl einfach auf sowas wie die Ortsbeschreibung verzichten und das den Leser selber herausfinden lassen, anstatt so zu tun, als habe ich einen Trick angewandt um Dinge nicht erzählen zu müssen. Dass nur in einzelnen Szenen erzählt wird finde ich auch durchaus angenehm, so nebenbei.
Der Hintergrund war tatsächlich der sprunghafte Szenenwechsel, der ja nun immer wieder an einem anderen Ort spielt. Denn diese ganzen Zwischenwege von A nach B, hatte ich nicht vor zu schreibenDoch werde ich es mir merken. :)
Was mir auch noch etwas aufgestoßen ist, ist die etwas unbeholfen wirkende Art, wie du sexuelle Spannungen einbaust. Das wirkt an manchen Stellen, wenn das erotisch wirken soll etwas plump und teilweise auch etwas schnell abgehandelt. Insbesondere, da es dann doch kein Drama ist, glaube ich, dass man da durchaus mehr rausholen könnte.
Es soll plump wirken. Zumindest an dieser Stelle mit Nagur ist das absolut so beabsichtigt. Er soll halt total der Holzfäller und nicht nette Typ sein.
Eine andere Stelle, bei der du dafür dann übertrieben hast ist das ranschmeißen von Nagur, da ergibt sich ein inkonsistentes Bild, da, auch vom Geruch Nagurs zu urteilen, er nicht der Edeltaschendieb ist. Insofern ist die gehobene Sprache, die du ihm da in den Mund legst aus meiner Sicht auch nicht angebracht. Kannst du aber gerne als Inspiration dafür nehmen, was ich an nicht wörtlicher Rede bei Coragon vllt. erwartet hätte.
Ja verdammt! Diese blöde Sprache muss ich echt ablegen. Das gewöhne ich mir leider Gottes auf der Arbeit an:rolleyes:
Und noch etwas: Der Flirt mit Coragon findet aus meiner Sicht viel zu unvermittelt. An der Stelle hätte man erstmal wirklich sowas wie Smalltalk einbauen, die Gedanken Hannas, Coragons oder ihr bisheriges Verhältnis schildern können.
Auch das stimmt.
Jetzt war da sehr viel Kritik im Spiel und das täuscht vielleicht etwas über meine Auffassung über meine Ansichten zum betrachteten Abschnitt, denn den fand ich trotz allem mitreißend und gut zu lesen. Weitere Kommentare werden baldmöglichst folgen.
Kein Problem:)
Oblomow Ende.
Vielen Dank:gratz
Und weiter gehts mit Im namen der Götter von Lord Regonas
Dabei war der Alchemist bereits zuvor als geladener Gast bei der Pokerrunde anwesend.
gewesen.
irgendeinen Vorwand
irgendeinem
„So tief sind wir jetzt also schon gesunken.“, erwiderte
gesunken", erwiderte
Ansonsen bin ich mit der Formulierung in Satz zwei nicht wirklich zufrieden, jedenfalls in der Hinsich nicht, dass Satz drei kein Teil von ihm ist. Bin mir aber nicht sicher, ob das auch objektiv begründbar ist.
Die Wahl der Szene finde ich ziemlich gut, weil sie eine andere Perspektive gibt und den Leser selbst auch im Unklaren über den Abend lässt, obwohl Entscheidendes passiert. Die Grundatmosphäre dieser Szene halte ich auch für gelungen, auch wenns mich teilweise von der Detailiertheit noch entfernt an Spaghettiwestern erinnert.
Und obwohl sich eine gute Spannung bis zum letzten Satz vo Constantino aubaut gibt es auch hier Ecken und Kanten, etwa wenn Constantino in meinen Augen völlig überflüssig erwähnt, dass die Runde geschlossen war, obwohl dies keine Neueigkeit für einen der beiden ist, wenn der Name von ihm/ihr nicht umschrieben, sondern einfach in wörtlicher Rede nicht ausgesprochen wird, wenn der Erzähler etwas von Pokerabend erzählt, obwohl bereits publik gemacht wurde, dass dort kein Poker gespielt wird. Alles so Kleinigkeiten, die bisher noch nicht so sehr das gute Leseerlebnis stören, aber doch etwas negaiv darauf einwirken. Vielleicht schaust dus dir ja nochmal an.
Oblomow Ende.
Lord Regonas
16.12.2016, 18:00
Und weiter gehts mit Im namen der Götter von Lord Regonas
Ansonsen bin ich mit der Formulierung in Satz zwei nicht wirklich zufrieden, jedenfalls in der Hinsich nicht, dass Satz drei kein Teil von ihm ist. Bin mir aber nicht sicher, ob das auch objektiv begründbar ist.
Da hast du wahrscheinlich recht.
Die Wahl der Szene finde ich ziemlich gut, weil sie eine andere Perspektive gibt und den Leser selbst auch im Unklaren über den Abend lässt, obwohl Entscheidendes passiert. Die Grundatmosphäre dieser Szene halte ich auch für gelungen, auch wenns mich teilweise von der Detailiertheit noch entfernt an Spaghettiwestern erinnert.
Was sind Spaghettiwestern?
Und obwohl sich eine gute Spannung bis zum letzten Satz vo Constantino aubaut gibt es auch hier Ecken und Kanten, etwa wenn Constantino in meinen Augen völlig überflüssig erwähnt, dass die Runde geschlossen war, obwohl dies keine Neueigkeit für einen der beiden ist, wenn der Name von ihm/ihr nicht umschrieben, sondern einfach in wörtlicher Rede nicht ausgesprochen wird, wenn der Erzähler etwas von Pokerabend erzählt, obwohl bereits publik gemacht wurde, dass dort kein Poker gespielt wird. Alles so Kleinigkeiten, die bisher noch nicht so sehr das gute Leseerlebnis stören, aber doch etwas negaiv darauf einwirken. Vielleicht schaust dus dir ja nochmal an.
In der Kill Bill Reihe (einer meiner Lieblingsfilme) wurde der Name auch mitten im Satz zensiert. Ich finde das tatsächlich in gewisser Weise "cool". Auch habe ich einfach nur versucht, nicht schon zu viel zu verrraten. Vielleicht hätte mir aber auch das noch besser gelingen können...
Oblomow Ende.
Dankeschön:gratz
Lord Regonas
16.12.2016, 18:01
Gilberts Tagebücher von John Irenicus:
Post 1:
Ich habe mich entschlossen, diese Story zu kommentieren. Gilbert war schon immer ein Charakter, den ich mit am Liebsten mochte. Einfach weil er völlig allein und abgeschieden in einer Höhle lebte. Fernab von jeglichen Trubel... ein Einsiedler halt. :)
Des weiteren ist es ja offensichtlich deine erste Geschichte und hat somit schon so etwas wie „Kult“. Von daher freue ich mich auf die Dinge, die da kommen und erinnere gern noch einmal an folgendes:
All dies ist schon einmal geschehen und all dies geschieht irgendwann wieder. §$wt
Lord Regonas
16.12.2016, 18:02
Gilberts Tagebücher von John Irenicus:
Post 2:
Zitat:
10
Kann man ausschreiben:o
Am Anfang beschreibst du sehr passend in kurzen Sätzen, wie sich das Leben in der Kolonie abspielt. Rau und unfair. Man könnte auch sagen, dass man sich direkt wie Zuhause fühlt. Auch Gilberts Problematik dürfte wohl so ziemlich jeden bekannt vorkommen. Wer hat denn auch schon Schutzgeld gezahlt?
Jedenfalls eine bis dahin ganz ordentliche Performance. :gratz
Dann taucht Bloodwyn auf und sofort wird die Story unsympathisch. Dies liegt jedoch an der tollen Beschreibung des Gardisten. Auch ihn hast du absolut treffend beschrieben, so abstoßend das auch ist. Auch der Verrat durch Herek und die die dazugehörige Begründung ist durchaus schlüssig.
Also weiterhin den Daumen hoch. :gratz
Das Hau den Gilbert ist mir persönlich dann ein wenig zu oberflächlich abgewickelt worden. Da hätte es durchaus mehr sein dürfen. Bloodwyn ist zwar kein Samurai, aber eben ein echter Gardist. Der lässt es nicht einfach nur krachen, sondern legt mehr Wert auf Sadismus. So wie in der darauf folgenden Szene übriges. Man hat Gilbert natürlich sein Erz abgenommen und fordert dennoch erneutes Schutzgeld. Das ist Sadismus pur... das ist Bloodwyn.
Was dann folgt missfällt mir dann auch wieder. Es passt nicht zu Bloodwyn, Gilbert in eine Hütte zu sperren und nur zu verprügeln. Dass hätte auf den Rest der Anhänger des alten Lagers keine Wirkung, bzw. nicht die richtige Wirkung. Doch hast du dich für diesen way entschieden und ich akzeptiere das.
Weitaus besser gelingt dir dann die Flucht aus der Hütte. Ich hatte mich tatsächlich gefragt, wie Gilbert dort wieder herauskommen soll. Dass der Schlüssel vergessen wird ist plump. Die Art, wie er sich den allerdings besorgt ist genial.
Insgesamt in Ordnung! ;)
Lord Regonas
16.12.2016, 18:03
Gilberts Tagebücher von John Irenicus:
Post 3 & 4:
Leider ist der diesmalige Beitrag recht kurz ausgefallen. Aufgrund des namenlosen Helden hätte man dort gerade etwas mehr draus machen können. Klar gibbet es Ingame nicht viel, was man verwenden hätte können, aber dennoch. Bei Gilberts Gedanken hättest du dich ruhig ein wenig mehr auslassen dürfen.
See you on the next train...:o
Die Barriere fällt schließlich und das hast du sogar sehr ansehnlich beschrieben. Hat mir sehr gut gefallen. Was mir minder gefällt, ist der enorme Zeitsprung. Da hättest du doch wenigstens ein wenig Fülle mit einbringen können. Der Charakter ist dermaßen offen gestaltbar, dass man ordentlich seine Fantasie hätte spielen lassen können. (HUHU ...hätte lassen können...). :D
Die Flucht ist dir dann recht ordentlich gelungen, wobei ich mich frage, wie er das alles so von seinem einsamen Berg aus sehen kann. Ist ja doch recht detailliert. Auch hättest du hier natürlich noch weitaus mehr einbringen können. Doch das von dir beschriebene reicht natürlich auch vollkommen aus. ;)
Das Wiedersehen mit Bloodwyn ist mir dann ein wenig zu dürftig ausgefallen. Da hätte es durchaus ein spannender Zweikampf sein können. Der hätte mir definitiv besser gefallen. :o
Auch die anschließende Flucht stellt mich nur bedingt zufrieden. Da hätte man mehr herausholen können. Sie wirkt ein wenig hektisch und auch sehr unübersichtlich. Ich verlor teilweise tatsächlich die Orientierung. Das offene Ende ist dann auch noch so eine Sache, doch dazu später mehr...
Lord Regonas
16.12.2016, 18:04
Gilberts Tagebücher von John Irenicus:
Epilog:
Ich finde es ein wenig schade, dass das Ende dann doch ein wenig offen bleibt. Ich hätte mir zumindest gewünscht, dass der Leser erfährt, was mit Gilbert passiert ist. Da wäre dann wohl auch ein tragischer Tod in Ordnung gewesen. Aber nun ja... iwie ist es dann doch ganz schön. :gratz
Das Nachwort:
Das Nachwort habe ich dann aber doch als frech empfunden. Es war eine Zumutung, die Story in der Farbe zu lesen und ohne sie zu markieren, ging da gar nichts. Aber nun ja... dir sei vorerst verziehen, da es deine erste Story war.
John Irenicus
21.12.2016, 21:28
Gilberts Tagebücher von John Irenicus:
Post 1:
Ich habe mich entschlossen, diese Story zu kommentieren. Gilbert war schon immer ein Charakter, den ich mit am Liebsten mochte. Einfach weil er völlig allein und abgeschieden in einer Höhle lebte. Fernab von jeglichen Trubel... ein Einsiedler halt. :)
Das ist ja eigentlich eher ungünstig für mich, denn wenn es um einen deiner Lieblingscharaktere geht, dann kann ich es dir ja kaum recht machen. :p
Kann man ausschreiben:o
Da hatte Gilbert aber keine Zeit zu. :o
Dann taucht Bloodwyn auf und sofort wird die Story unsympathisch. Dies liegt jedoch an der tollen Beschreibung des Gardisten. Auch ihn hast du absolut treffend beschrieben, so abstoßend das auch ist. Auch der Verrat durch Herek und die die dazugehörige Begründung ist durchaus schlüssig.
Also weiterhin den Daumen hoch. :gratz
Hm, also, dass die Story unsympathisch wird, klingt jetzt ja eher nicht so gut, aber da es dafür trotzdem noch einen Daumen hoch von dir gibt, gehe ich mal davon aus, dass es insgesamt schon in Ordnung ging. :D
Das Hau den Gilbert ist mir persönlich dann ein wenig zu oberflächlich abgewickelt worden. Da hätte es durchaus mehr sein dürfen.
Da hast du recht, die Story glänzt ja ganz allgemein nicht gerade mit einem hohen Detailgrad. Naja, so war das damals halt bei mir!
Was dann folgt missfällt mir dann auch wieder. Es passt nicht zu Bloodwyn, Gilbert in eine Hütte zu sperren und nur zu verprügeln. Dass hätte auf den Rest der Anhänger des alten Lagers keine Wirkung, bzw. nicht die richtige Wirkung. Doch hast du dich für diesen way entschieden und ich akzeptiere das.
Gnädig! Weiß jetzt auch nicht mehr, warum ich mich dafür entschieden hab ... wahrscheinlich, um eben diese Ausbruchsszene aus der Hütte zu haben.
Weitaus besser gelingt dir dann die Flucht aus der Hütte. Ich hatte mich tatsächlich gefragt, wie Gilbert dort wieder herauskommen soll. Dass der Schlüssel vergessen wird ist plump. Die Art, wie er sich den allerdings besorgt ist genial.
Diese Vorgehensweise habe ich da so eingebaut, weil die mal in einer Englischlektüre, die wir in der 6. Klasse lesen mussten ("The Locked Room"), beschrieben wurde - und im Unterricht wurden wir dann, damit wir das Sprachliche lernen, bis zum Erbrechen abgefragt, wie der Kerl das denn nun nochmal gemacht hat. Das ist dann wohl irgendwie hängengebleiben. :D
Gilberts Tagebücher von John Irenicus:
Post 3 & 4:
Leider ist der diesmalige Beitrag recht kurz ausgefallen. Aufgrund des namenlosen Helden hätte man dort gerade etwas mehr draus machen können. Klar gibbet es Ingame nicht viel, was man verwenden hätte können, aber dennoch. Bei Gilberts Gedanken hättest du dich ruhig ein wenig mehr auslassen dürfen.
Ja, und heute wirft man mir vor, dass ich alle Charaktere über alles viel zu viel reflektieren lasse! Da sieht man mal, was ich für eine Entwicklung durchgemacht habe ... von einem Extrem ins andere. :D
Was mir minder gefällt, ist der enorme Zeitsprung. Da hättest du doch wenigstens ein wenig Fülle mit einbringen können. Der Charakter ist dermaßen offen gestaltbar, dass man ordentlich seine Fantasie hätte spielen lassen können. (HUHU ...hätte lassen können...). :D
Die Flucht ist dir dann recht ordentlich gelungen, wobei ich mich frage, wie er das alles so von seinem einsamen Berg aus sehen kann. Ist ja doch recht detailliert. Auch hättest du hier natürlich noch weitaus mehr einbringen können. Doch das von dir beschriebene reicht natürlich auch vollkommen aus. ;)
Das Wiedersehen mit Bloodwyn ist mir dann ein wenig zu dürftig ausgefallen. Da hätte es durchaus ein spannender Zweikampf sein können. Der hätte mir definitiv besser gefallen. :o
Auch die anschließende Flucht stellt mich nur bedingt zufrieden. Da hätte man mehr herausholen können. Sie wirkt ein wenig hektisch und auch sehr unübersichtlich. Ich verlor teilweise tatsächlich die Orientierung. Das offene Ende ist dann auch noch so eine Sache, doch dazu später mehr...
Ja, also so richtig toll viele Ideen hatte ich damals wohl wirklich nicht, das fällt mir jetzt auch wieder auf. Die Story war damals auch weniger von Ideen getrieben, als einfach von dem Wunsch, IRGENDWAS zu schreiben, glaube ich. Und die paar Ideen musste ich mir dann halt irgendwie zusammenklauben.
Gilberts Tagebücher von John Irenicus:
Epilog:
Ich finde es ein wenig schade, dass das Ende dann doch ein wenig offen bleibt. Ich hätte mir zumindest gewünscht, dass der Leser erfährt, was mit Gilbert passiert ist. Da wäre dann wohl auch ein tragischer Tod in Ordnung gewesen. Aber nun ja... iwie ist es dann doch ganz schön. :gratz
Immerhin! :gratz
Das Nachwort:
Das Nachwort habe ich dann aber doch als frech empfunden. Es war eine Zumutung, die Story in der Farbe zu lesen und ohne sie zu markieren, ging da gar nichts. Aber nun ja... dir sei vorerst verziehen, da es deine erste Story war.
Wobei das mit der Schriftfarbe in den nachfolgenden Storys ja auch nicht besser wurde ... eher im Gegenteil. §ugly
Ja, dann mal vielen Dank fürs Lesen, Regonas, und für dein doch sehr gnädiges Urteil! Ist schon erstaunlich, dass die Story immer noch gelesen wird. Das war schon was, damals ... der letzte Teil der Story kam ja übrigens erst lange nach den ersten Posts dazu.
John Irenicus
07.01.2017, 17:07
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Die etwas unangenehm betitelte Wichtelgeschichte „John Irenicus“ von El Toro hat es geschafft, mich einen ganzen Abend lang sprichwörtlich in Atem zu halten – und das, obwohl ich doch recht müde war und mit diversen gesundheitlichen Zipperlein zu kämpfen hatte. Die Gründe dafür kann man in ein paar Sätzen, aber auch in extrem vielen Sätzen schildern – ich will hier mal einen Mittelweg dazwischen versuchen. Die Kurzversion gibt’s trotzdem mal vorab: Die Geschichte ist wirklich von Anfang bis Ende spannend, ist stilistisch wunderschön und teils auch trickreich (und wenn es auch nur die kleinen Tricks sind, die Hauptfigur immer dann mit vollem Namen „Professor Carl Creifelds“ zu bezeichnen, wenn es darum geht, hervorzuheben, dass das gerade alles andere als rollengerecht-professoral ist, was er tut) und inhaltlich mit dem gewohnten Grusel und mitreißenden „Mystery“-Anklängen ausstaffiert. Also, um es noch einmal kürzer zu sagen: Die Geschichte ist einfach ganz große Klasse und es hat mich sehr gefreut, sowas Spiezenmäßiges lesen zu dürfen. :gratz
So, und jetzt noch die ausführlichere Schilderung meiner Eindrücke – aaaaalso:
Den Anfang der Geschichte fand ich beim Lesen gleich aus mehreren Gründen bemerkenswert (= gut), was wohl auch der Grund war, dass ich mich am Abend nicht mehr von der Geschichte lösen konnte. Zum einen ist da natürlich der erste Satz, der wieder einmal so ein ganz klassischer erster Satz ist, der einen gerade dazu bringt, sofort weiterzulesen. Da geht es ja ziemlich gut auf den Punkt gebracht los, sodass jegliche Anflüge von Behäbigkeit der Geschichte – trotz eines Professors in der Hauptrolle und vieler Gedanken und Beschreibungen – direkt verhindert werden. Das gilt dann übrigens auch für alle folgenden Sätze in dieser Anfangsszene, denn mit jedem kommt ein weiteres Detail hinzu, was nicht nur Carl Creifelds (im Folgenden: CC) und die ihn umgebende Welt ein wenig mehr illustriert, sondern der Handlung direkt auch wieder ein wenig mehr Zug verleiht. Man könnte auch sagen: Es ist zwar ein irgendwo langsames Aufbauen, aber eben keines, wo man sich ganz grundlegend fragen müsste, was das alles eigentlich soll – denn Carls (im Genitiv kann ich CC jetzt natürlich nicht so schön verwenden!) Ziel wird ja direkt zu Anfang an ausgegeben, mögen die Einzelheiten des Wer, Wann und Warum noch unklar sein (das sind sie für CC ja zunächst auch noch selbst). Man hat als Leser also direkt so einen Fixpunkt oder Fluchtpunkt (oder welchen metaphorischen Punkt man jetzt nennen muss), an dem man sich orientieren kann – oder einen Leitstern, wie CC vielleicht sagen würde. Dadurch hat man direkt von der ersten Zeile an den Eindruck, dass sich die Handlung kontinuierlich weiter zuspitzt – ohne aber, dass sie in Hektik ausarten würde. Als Kurznotiz hatte ich mir beim Lesen deshalb aufgeschrieben: Sehr stimmungsvoller, aber gleichzeitig sehr zielstrebig eingeleitet. Sehe ich auch jetzt noch so!
Einige der handelnden Personen werden ja auch direkt frühzeitig vorgestellt, wobei ich zu diesem J. Irenicus erst einmal nichts sage (an Typen mit Pferdeschwanz und / oder langen Haaren mangelt es in dieser Story ja eh nicht). Viel interessanter fand ich da natürlich Melanie, die ja nicht aus Zufall Melanie heißt. Aber Dreh- und Angelpunkt ist eben Carl Creifelds, und ich musste schon sehr schmunzeln, als der direkt im ersten Satz auftaucht, weil ich mich vor Lesen der Geschichte natürlich gefragt hat, wo in der Handlung wohl die Bezüge zu mir versteckt sein werden. Tja, das war dann ja relativ schnell geklärt, und von „versteckt“ konnte dann ja auch kaum noch die Rede sein. §ugly Ich war dann zugegebenermaßen allerdings froh, dass die Geschichte trotz der berühmten Hauptperson jetzt nicht vor Rechtsgelaber übergequollen ist, sondern dass das immer nur so am Rande eingestreut wurde.
Im Übrigen habe ich die Idee, gerade einen Juristen als Hauptperson zu nehmen, auch als wunderbares Vehikel gesehen, um eben die Hauptperson noch mehr zur Geltung zu bringen. Denn, und das wird quasi schon im ersten Abschnitt klar und wird dann immer nur noch weiter vertieft: Carl Creifelds (also, der in der Story, aber der echte war das bestimmt auch) ist ja nun wirklich die Selbstgerechtigkeit in Person. Das wird natürlich später am allerdeutlichsten, als der, äh, Übergang seiner Beziehung von Lucia zu Melanie und seine entsprechenden Gedanken zu Lucia geschildert werden. Es ist aber auch so in sehr vielen Details klar. Und das ist so ein Persönlichkeitszug, den man natürlich Akademikern, zumal Professoren per se sehr gut zuschreiben kann, aber Juristen dann natürlich noch einmal umso mehr. Zusätzlich dazu wird ja auch immer der Wunsch Carl Creifelds klar, so richtig „Machtmensch“ oder „Bestimmer“ zu sein. Und ja, er ist es in seiner Position auch irgendwie, aber dann eben auch irgendwie doch nicht. Das Intermezzo mit dem Hund namens Lee war da ja auch ein ganz hervorragendes Beispiel für (und eben nur eines von mehreren Beispielen): Wenn die Dinge nicht so sind und laufen, wie CC es will, dann ist er beleidigt (weshalb er offenbar auch Gehorsam von Wesen ihm gegenüber mit Begabung gleichsetzt) – vielleicht, weil es ihm vor Augen führt, dass er der so tolle Hecht, für den er sich hält, eben nicht ist, sondern im Grunde doch nur ein professorales Würstchen. Das hat dann wirklich sehr gut gepasst und trägt dazu bei, dass man Carl Creifelds Weg durch die Geschichte sehr interessiert verfolgt, ihm aber nie so richtig volle, echte Sympathie entgegenbringen kann. Auch am Ende hält sich das Mitleid mit ihm in engen Grenzen – es überwiegt ja ohnehin eher der allgemeine Grusel.
A propos „Weg durch die Geschichte“: Es ist ja kein Zufall, dass man von Anfang an das Gefühl hat, dass das, was CC da so plant und sich ausdenkt, einfach nur ganz schlimm schief gehen muss und sowieso alles anders ist, als man denkt. CC steigert sich da ja doch in sehr laienhaft geführte Ermittlungen hinein, von deren Ergebnissen man als Leser zwar auch lange nicht sicher sein kann, dass sie alle falsch sind, wo man aber doch sehr schnell spürt, dass sich CC seine Realität da doch mit sehr dünnem Faden zurechtstrickt. Ich finde, es wurde sehr deutlich, dass CC einfach alles, was er erfährt, knallhart seiner Ausgangshypothese unterordnet, ohne das weiter zu hinterfragen. Das ist natürlich ein Effekt, dem jeder Mensch irgendwo unterliegt, aber bei CC wurde es hier, bei ihm in seiner Mischung aus Selbstgerechtigkeit und Selbstmitleid, dann doch besonders offenbar – und ich glaube, das sollte auch offenbar werden. Als Leser habe ich im Grunde deshalb während der ganzen Geschichte darauf gewartet, wann Carl Creifelds Pläne endgültig den Bach heruntergehen. Das hat der Geschichte aber nichts an Spannung genommen, sondern ihr im Gegenteil noch einmal einiges an Spannung hinzugefügt – das vielleicht auch, weil man es CC in seiner Art auch einfach gewünscht hat, am Ende der Geschichte zumindest mal der Depp zu sein. So ging es mir jedenfalls (was dann auch immer ein bisschen heikel war, weil ich natürlich immer auch geschaut habe, welche Eigenschaften und Eigenarten von CC vielleicht auch meine Person abbilden sollen oder zumindest könnten).
So gesehen, und das wurde auch spätestens mit dem Lesen dieser schaurigen Irrelevanzen II klar, befindet sich CC die ganze Geschichte über in einer Abwärtsspirale. Sei es der Mordplan, seien es die vielen manipulativen Briefe an Melanie, seien es die ständigen Gedanken an Melanies vermeintlichen außerehelichem Liebesleben (die so hartnäckig sind, dass ich mir manchmal die Frage stellte, ob CC nicht vielleicht auch ... also, äh, der Begriff cuckold kam mir schon kurzzeitig in den Sinn), seien es die Episoden aus seiner Vergangenheit, sei es das Geschehen in der Kneipe oder eben der letztliche Anschlag auf den vermeintlichen John Irenicus, was dann ja im wahrsten Sinne des Wortes den endgültigen Zusammenbruch von CC markiert. Das habe ich CC dann, wie oben schon gesagt, zwar einerseits gegönnt. Andererseits war das aber auch gerade der Punkt, an dem sich der unterschwellige Horror Zugang in die Geschichte verschafft. Nicht zu Unrecht hat man ja schnell das Gefühl, dass bei CC etwas ganz Grundlegendes nicht in Ordnung ist, und ich habe mir dann schon die Frage gestellt, ob CC sich über die sich doch gerade noch so im Rahmen der Eifersucht befindliche Fremdgeh-Paranoia auch weitere Sachen einfach nur einbildet. Kurz: Ob sein Eifersuchtswahn bezüglich gewisser Sachen nicht tatsächlich auch Wahnvorstellungen sind. Denn, in der Tat: Wie die von CC auch selbst erkannten Mechaniken immer ineinandergriffen wie ein Uhrwerk, das war schon gruselig. Denn einerseits sprach es dafür, dass sich vieles einfach nur in Carl Creifelds Kopf abspiele. Aber andererseits war es dann immer so ein bisschen der, äh, „Hauch von Schicksal“, der sich durch die Geschichte zog und CC zu einer Art tragischen Spielfigur machte. Das war so ein bisschen der spannende Zwiespalt, in dem ich mich beim Lesen befand, nämlich die Frage: Ist das jetzt Carl Creifelds Wahn und deshalb gruselig, oder passiert das alles tatsächlich wirklich, was es ebenso gruselig macht?
Dieser Zwiespalt rankt sich dann eben vor allem um dieses Werk namens Irrelevanzen II. Erst einmal, jetzt mal frei von dem, was insbesondere am Ende dieser Geschichte geschieht, fand ich diese Beschreibungen rund um diese kurzen Doppelgänger-Treffen ja mal so unfassbar gruselig, dass ich mich wirklich geärgert habe, diese Irrelevanzen II nicht selbst geschrieben zu haben! Abgesehen davon vom Grusel des Inhalts selbst wird natürlich auch sehr schnell klar, dass dieses Buch für die Handlung selbst große Bedeutung hat, bis die Parallelen so groß werden, dass man sich mehr und mehr fragt, ob dieses Buch nicht im Grunde genau diese Geschichte rund um CC ist. Das schlägt ganz am Ende natürlich nochmal so richtig durch, aber das stelle ich mal zurück. Denn auch während der laufenden Handlung hatte ich beim Lesen immer diese zwei Gedanken: Entweder, CC dreht schon durch und bildet sich nur ein, was in diesem Buch steht und sich so sehr mit seiner eigenen Geschichte in Verbindung bringen lässt. Oder aber, das steht wirklich alles so im Buch, was entweder ein gruseliger Zufall, oder aber eine nicht minder gruselige Verschwörung gegen CC ist. Ein bisschen fragt man sich dann auch, ob das, was im Buch steht, von CC inspiriert ist, oder ob das Buch selbst nicht CC in seinem Vorgehen lenkt. Oder ob das eine das andere bedingt. Oder, oder, oder – jedenfalls hat man schnell das Gefühl, dass es aus Sicht von CC eigentlich keine so gute Idee ist, weiter im Buch zu lesen, aber er scheint sich ja gar nicht lösen zu können. Besonders gut fand ich dabei, wie CC zwar auf die immer größer werdenen Parallelen zu seinem eigenen Handeln schon immer irgendwie reagiert hat, sich dabei aber anscheinend nie so ganz auf den Gedanken eingelassen hat, der sich da aufdrängte. Es gab eben nie die Szene, wo quasi mal „reiner Tisch“ gemacht wurde, wo CC mal ganz ausdrücklich denkt: Verdammt noch Mal, alles, was in diesem Buch steht, betrifft ja quasi auch mich, und das ist doch irgendwie gruselig! Stattdessen ordnet er wieder alle seine Eindrücke der Ausgangshypothese unter und vermutet allenfalls ein fieses Spiel von John Irenicus', und fängt überdies noch irgendwelche Rechnungen an, wie lange er nun wohl schon mit Melanie verkehren muss. Man hat da das Gefühl, dass CC den Blick fürs Wesentliche verloren hat – was ja sehr gut einhergeht mit dieser allgemeinen Abwärtsspirale, in der er sich befindet. Fand ich auf jedenfalls sehr klasse und waren für mich immer die gruseligsten Momente, wenn CC in dem Buch weitergelesen hat.
So, und jetzt noch zum Ende: Da wird es dann ja richtig kompliziert, und ein bisschen fühle ich mich da auch karikiert, wo mir doch jüngst erst vorgeworfen wurde, diese Pendeln zwischen Realität, Traum, und Wahn, das sei bei mir ja doch schon ein bisschen ausgelutscht. Man muss aber auch sagen: So grandios, wie sich hier nun im Krankenzimmer im Grunde das abspielt, was CC schon gelesen (oder doch nur: fantasiert?) hat … das hätte ich nicht hinbekommen. Diese ganzen schaurigen Merkwürdigkeiten, das Verhalten der Personen … da lief es mir wirklich den Rücken herunter. Und man versteht schon, dass CC wohl wirklich einfach wahnsinnig (geworden) ist, und ich bin auch sehr bereit, die ganz banale Erklärung als objektiv wahr zugrunde zu legen, also die, dass J. tatsächlich nur die Jeanne war, die bei ihrem Onkel Irenicus mit dem tollen Wasserzeichen wohnt, woraus sich dann die ganzen Missverständnisse ergeben haben. Denn, und das kam einem am Anfang ja auch schon seltsam vor: So schnell, wie CC die Möglichkeit, dass J. einfach nur eine Freundin von Melanie sein könnte (von wegen, es wäre ja ausgeschlossen, dass es da eine gäbe, die er nicht kennt), da hatte man ja früh das Gefühl, dass CC die Weichen seiner „Ermittlungen“ viel zu schnell viel zu falsch gestellt hat. Man kann hier natürlich auch immer weiter grübeln, was nun stimmt und was nicht, aber für mich ist am Ende die entscheidende Frage eher: Wann war was? Oder, um es genauer zu sagen: Wann ist CC eigentlich endgültig verrückt geworden, seit wann glaubt er, noch seinen Posten in er Juristischen Fakultät zu haben, obwohl er ihn nicht mehr hat? Ist damit nur die Phase gemeint, in der er jetzt verletzt im Krankenhaus liegt, oder … ist da vielleicht noch viel mehr Einbildung von CC im Spiel? Man weiß es nicht, man weiß auch nicht einmal, ob das, was Professor Nefarius Pankratz da tut, wirklich wahr ist, man weiß auch nicht, wo es herkommt, man kann nur staunen und rätseln, wie auch am Ende alles wieder toll und mechanisch wie ein Uhrwerk ineinandergreift, und nun tatsächlich genau das passiert, was man zwischendrin schon einmal erzählt bekommen hat. Aber, ob Wahrheit oder Illusion … etc. pp.! Jonathan Frakes hätte daran seine schiere Freude gehabt, mich hingegen überfordert das alles etwas. Denn natürlich beschleicht mich hier, wie immer bei so etwas, das Gefühl, dass man als intelligenter und aufmerksamer Leser noch viel mehr durch diese Geschichte durchblicken könnte, das man mit dem richtigen Ansatz und der hinreichenden Portion Köpfchen alles entschlüsseln könnte. Aber ich kenne ja meinen Ausweg: Nicht nachdenken, sondern einfach genießen! Und genießen konnte ich Schauer, Grusel, Horror und Mystery da wirklich sehr gut.
Ich könnte jetzt noch über viele Einzelaspekte sprechen, zum Beispiel wieder über den Anfang, wo CC sich seinen Mordplan mit seiner selbst auferlegten Sprachregelung ja sehr „sauber“ erscheinen lässt, was ebenfalls eine Ausprägung seines selbstgerechten Weltbildes ist. Oder aber ich könnte noch hier an dieser Stelle öffentlich herumrätseln über die Szene in der Taverne, wo die wunderschöne Innos-Schwester sich gleich drei Männer wohin auch immer mitnimmt um mit ihnen was auch immer zu machen (sorry, aber ein gewisser sexueller Subtext bestand da eben schon). Oder aber ich könnte hervorheben, dass mir so Manches ebenso gruselig gut recherchiert vorkommt, weil ich zum Beispiel auch häufiger schon mit Studenten über (die ja mittlerweiel quasi belegte) geschlechts- und herkunftsspezifische Diskriminierung bei Jura-Prüfungen gesprochen habe (was in mir wieder das ungute Gefühl heranwachsen lässt, dass ich eigentlich dieser furchtbare CC bin und weniger der nette Onkel Irenicus im Rollstuhl mit dem schönen Papier). Oder aber ich könnte auf noch andere Anspielungen, zum Beispiel auf meine jetzt eher suboptimal geratene Kastaroth-Geschichte, eingehen. Oder ich könnte weitere Spekulationen über dieses Lee-Intermezzo anstellen, und über diesen langhaarigen Kerl in Schwarz, bei dem ich mich schon fragen musste „BIN DAS ICH?!“ oder wahlweise „IST DAS JOHN IRENICUS?!“ Oder, oder, oder. Zu vielem hätte ich dann aber auch weiter nichts Bedeutsames zu sagen, außer, dass es mir gefallen hat. Es besteht im Übrigen ja auch gar kein Anlass, diese Geschichte nun in ihre Einzelteile zu zerpflücken. Ich mag sie nämlich vor allem als Ganzes. :gratz
Eine Einzelstelle will ich aber noch positiv hervorheben, weil ich sie für PotM-würdig halte:
In Professor Carl Creifelds Leben gab es zwei unumstößliche Regeln. Die erste lautete, dass man niemals versuchen sollte, Rüben anzubauen, wenn man nicht reichlich Scavengermist zur Verfügung hatte. Die zweite sagte, man solle immer darauf achten, zwischen Entschluss und
Ausführung ausgiebig zu ruhen. Carl war klar, dass er sich in seinem speziellen Falle eher an die zweite Regel zu halten hatte.
Wunderbar – und auch sehr besonders, weil es eine der wenigen Stellen ist, die einfach nur harmlos lustig daherkommt und CC eher verschroben daherkommen lässt und nicht unbedingt wahnhaft oder gar widerwärtig.
Und natürlich kommen jetzt noch weitere Einzelstellen, aber die betreffen dann nichts Inhaltliches mehr, sondern eher Fehler und sonstiges. Bevor die Liste kommt noch ein Hinweis: Ab und zu ist – vor allem bei Sonderzeichen ! – ein Gedankenstrich etwas zu kurz geraten, weil sich Textverarbeitungsprogramme dann meist weigern, das Minus automatisch ins richtige Zeichen zu korrigieren. Das ist jetzt eher so eine Baustelle für Ameisentätowierer, aber ich wollte es nur mal angemerkt haben. Lässt sich aber zumindest mit der „Automatisch Suchen und Ersetzen“-Funktion von z.B. Open-Office aber schnell im einem Rutsch korrigieren, schätze ich. So, aber hier nun die Fehlerliste:
Noch unklar war allerdings, [i]wie[/].
der in einem äußerst informellen,aber nichtsdestoweniger
Auf Seite fünfundfünfzig taucht der Eindringling zum dritten Male auf, und zwar auf in Zelle 6 der Nervenheilanstalt
Carl war genau bis zur Mitte des Buches gekommen – Seite einhundertvierungfünfzig.
Dennoch bekam er noch Leberpastete und die berühmten Westfelder Gurken, und während er noch so dasaß, sein Frühstück genoss und gleichzeitig den Stadtplan studierte, den er sich an der Rezeption besorgt hatte, überkam ihn plötzlich das Gefühl beobachtet zu werden.
Nach „Gefühl“ müsste man ein Komma setzen, oder?
So ein Schweinehund,, dachte Carl, so ein verfluchter Schweinehund, und dann überfielen ihn die Bilder zweier nackter Körper
Er hob seinen Blick zu den hohen, stummen Rechtecken der Fenster in der ockerfarbenen Hausfassade und versuchte, sich dem erneuten Bienenschwarm von Gedanken und Bildern zu widersetzen, der ihn überfiel. Natürlich konnte er dort oben nichts sehen. Es war früher Nachmittag, in der Wohnung brannte noch kein Licht, aber plötzlich spürte er, wie ihn ein heftiges Schwindelgefühl überfiel.
Das ist die einzige Stelle, wo ich auch wirklich stilistisch eine Anmerkung machen kann: Da fand ich nämlich die Wortwiederholung von „überfiel“ unschön.
Oder war er eine größere Strafe, dem Tod zu begegnen, ohne zu wissen, warum?
Auch auf die Gefahr hin, hier ein etwaiges gewitztes sprachliches Mittel total zu entzaubern: Statt „er“ hätte ich hier ein „es“ vermutet.
als gelte es, nicht einen Augenblick dieses erste Frühlingstages zu versäumen.
dass sie den sonnigsten Tag in sich aufsaugen, einhüllen konnte wie .. ja, wie eine Wolkenbank
Weiß nicht, ob die nur zwei Punkte gewollt sind, weil das hinterher nochmal vorkam, aber naja.
Sie legte sich die Tau über die gesamte Oberfläche seines Verstandes und breitete sich in der seichten Schale der Erinnerung aus.
„Aber.. nun, es ist alles gut gelaufen.
So, das wäre dann die Liste! Tja, vielleicht ist das sogar ein wenig unhöflich, bei einer persönlich gewidmeten Geschichte dann noch Fehler vorzuhalten, zumal bei einer Geschichte, die man so gut niemals hätte selbst schreiben können, aber so läuft das halt hier!
Abschließend kann ich im Grunde nur das Lob wiederholen, was ich eingangs schon erwähnt habe. Weil ich faul bin, verweise ich einfach nach oben. Und zitiere das, was ich mir in meinem Notizbuch beim Lesen ganz an den Schluss gekritzelt habe: „Verschachtelt bis zum Gehtnichtmehr. Grandiose Story“ Ja, ich denke, das kann man so stehen lassen. Deshalb bleibt mir nur noch zu sagen: Danke, danke, danke, ein großes, dickes Dankeschön für diese Geschichte! :gratz
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