Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kommentare und Diskussionen zu den Geschichten, Gedichten etc. #38
John Irenicus
07.01.2017, 17:09
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Puh, zu „Heilung“ von Laidoridas fällt mir vor allem ein Wort ein: Crazy! Mit Blick auf das Ende vielleicht auch noch: Spooky!
Als es die ganze Zeit um das „rüde Prügeln“ ging, musste ich ja erst einmal schmunzeln, weil das eben so witzig betitelt ist. Aber es wurde dann doch sehr schnell klar, dass das so sehr zum Lachen dann auch nicht ist, denn „rüde“ ist es absolut: Kämpfe auf Leben und Tod in einer verrohten Khoriner Gesellschaft, und dann gucken auch noch vor allem Kinder zu? Das ist ja allerhand, dachte ich mir!
Schnell schleichen sich dann auch noch weitere Merkwürdigkeiten ein, von denen eben diese Kinder wohl die größte sind: Auch am Ende ist nicht klar, was es mit diesen Gestalten auf sich hat. Seltsam ist es allemal. Es gab eine kinderlose Zeit, dann sind wieder Kinder da, die Kinder „kommen“ einfach und scheinen auch ganz schön Macht über ihre Eltern zu haben. Sie sind irgendwie alle in grau gewandet und recht schweigsam, und gegen Ende der Geschichte sprechen sie in fremden Zungen. Tja, ich will mich mal nicht so weit aus dem Fenster lehnen, aber so ganz normale Kinder, die geboren werden, wenn Mann und Frau sich sehr lieb haben … sind sie wohl nicht! Für mich hat das die Geschichte jedenfalls ziemlich geprägt, und dass da auch gar nicht weiter drüber gesprochen wird, was es mit denen auf sich hat, passt auch irgendwie zur Atmosphäre der Geschichte. Denn in der Story werden so manche Sachen von den handelnden Charakteren, aber auch von der Erzählung einfach so hingenommen, bei denen man als „normaler Mensch“ doch sehr ins Stutzen gerät. Aber das ist ja auch so ein typisches DGDM-Trademark, meine ich [was mich deshalb auch auf die falsche Fährte beim Raten gelockt hat – Anm. d. K.].
Dazu passt ja generell das Ende der Story, bei dem man so gar nicht weiß, was da nun passiert ist, was diese Totenwache sein soll, was diese Heilung sein soll, warum das jetzt auf einmal passiert. Das grüne Licht war ja vorher schon einmal erwähnt worden, und das hatte ich mir auch direkt als weitere Merkwürdigkeit notiert, wobei ich da dann schon das Gefühl hatte, dass das nochmal wichtig wird. Ich hätte aber eher gedacht, dass das dann etwas ist, was im Kampf zwischen Monty alias der Ratte und Hanna alias Kampfname der nicht genannt wird Bedeutung bekommt, aber da habe ich mich ja mal gewaltig getäuscht! Auf jeden Fall auch sehr seltsam, das Ganze.
Zwischen all diesen Seltsamkeiten und Merkwürdigkeiten, welche die Geschichte wie gesagt etwas spooky machen, spielt sich dann aber doch eine Handlung ab, die man auch ganz locker und leicht und mit Spannung verfolgen kann. Ich sage mal so: Ich hätte nicht gedacht, dass es so interessant sein kann, so einen Kampf seitenlang geschildert zu bekommen. Oder, sagen wir mal anders: Ich hätte das niemals so interessant hinbekommen. Aber das Wichtige am Kampf sind ja nicht einmal die ausgetauschten Brutalitäten, sondern dann doch dieser Rahmen, in dem das stattfindet: Es ist die Selbstverständlichkeit dieser Brutalitäten, welche nicht einmal die sich dann doch so sympathisch findenden Lehrerin und Schüler davon abhält, aufeinander „einzuprügeln“, wie man im Sinne der Geschichte ja verharmlosend sagen müsste. Da fügen die sich einfach so diese verheerenden Verletzungen zu … und dann auch diese Motivation, die Hanna dabei treibt! Diese Auflistung, was sie schon alles versucht und getan hatte, um ihren Eltern irgendwie eine Reaktion von Bedeutung hervorzulocken, das war ja schon spieze, und wie es genau dieser Wunsch ist, der sie dann auch in diese Prügelei treibt, das … ja, wie soll ich sagen: Das findet man so sicherlich in keiner anderen Geschichte. :D Und dazu passt dann ja auch wieder, dass sich Hannas wachsende Skrupel beim Kampf vor allem daraus speisen, enttarnt und entlassen zu werden – was dann ja schließlich doch noch passiert. Aber der eigentliche Kampf, die Verletzungen, das „Rüde“ an der ganzen Sache – das wird von allen geradezu in stiller Einkehr akzeptiert. Und das macht es dann eben doch wieder spooky. Mindestens mal so spooky wie dieses X, welches Monty alias die Ratte da in den Boden zeichnet – da wäre ich an Hannas Stelle ja auch eingeschüchtert gewesen. :scared:
Also, du merkst schon: Die Geschichte lässt mich vor allem etwas ratlos zurück, und das, obwohl ich an keiner Stelle ein wirkliches Verständnisproblem im engeren Sinne gehabt hätte. Meine Ratlosigkeit entspringt wahrscheinlich mal wieder der Frage „Wie kommt man nur auf sowas?“, was dann für mich auch, ebenso mal wieder, den Reiz der Geschichte ausgemacht hat. Im Grunde ist das ja alles vollkommen unvorhersehbar und bewegt sich vollkommen außerhalb des Rahmens „üblicher“ Geschichten. Und dann macht es auch noch Spaß zu lesen! Auch, wenn ich finde, und das muss ich auch ehrlich sagen, dass es dein größter Wurf nun auch nicht war. Vielleicht hätte ich mir einfach mehr Handlung gewünscht, mehr Zeit mit Hanna, die ja trotz ihrer doch sehr seltsamen Persönlichkeit irgendwie sympathisch war. Man könnte auch sagen: Die Geschichte ist einfach zu schnell zu Ende – aber das ist ja auch eine Art Kompliment. :gratz
Eine Lieblingsstelle, die ich für PotM-würdig halte, habe ich übrigens auch:
Dutzende gespannte Blicke richteten sich auf sie, als sie die Menge am Kampfplatz erreichte. Einige Leute klatschten begeistert in die Hände, andere betrunken.
Hehe. :D
Eine kleine Fehlerliste gibt es auch:
Sie hatte nun bereits den Ruf und das Vermögen der Familie ruiniert und im Prinzip alles zunichte gemacht, das frühere Generationen für sie aufgebaut hatten
Kein Fehler, aber ein Vorschlag: In meinen Ohren klingt dort ein „was“ anstatt dem „das“ besser.
Und schließlich, als sich beide hustend und keuchend in gebückter Haltung gegenüberstanden, fuhr Hanna mit der Harpyienklaue über das Gesicht der Ratte, dass sie jaulend in die Hocke ging und das blutende Gesicht, das unter der zerfetzten Maske aufgetaucht war, mit beiden Händen umfasst hielt.
Auch kein Fehler und ebenso nur Stilistik: Diese Wiederholung von „Gesicht“ fand ich beim Lesen nicht so schön.
Zu allem übel stand sie der Ratte nun auch noch ohne Waffe gegenüber
Da würde ich Übel großschreiben.
Tja, wie du siehst, bestand die Fehlerliste eigentlich nur aus einem einzigen Fehler!
Damit bleibt mir nur, mein Fazit noch einmal zu wiederholen: Eine teils rätselhafte, teils auch verstörende Geschichte, die allerdings nicht nur aufgrund ihrer Unvorhersehbarkeit beim Lesen unterhält, auch wenn sie meiner Meinung nach nicht so ganz mit sonstigen Großtaten deinerseits mithalten kann. :gratz
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John Irenicus
07.01.2017, 17:11
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„Andere Zeiten“ von Ajnif (plus eventueller Mithilfe von Lord Regonas) ist ja wirklich eine Geschichte – ohne dafür jetzt zu sehr für MiMo sprechen zu wollen – die herrlich auf ihren Bewichtelten zugeschnitten ist. :D
Dabei hätte ich am Anfang nicht gedacht, dass das ganze noch so chaotisch-fröhlich werden würde. Denn eben jener Anfang ist ja alles andere als fröhlich, sondern ziemlich schwermütig und dramatisch. Ich war mir dann auch nicht einmal sicher, wie gut mir der Anfang gefällt, weil die Ausgangslage, die dadurch geschaffen wird, zwar einerseits recht spannend ist, andererseits aber auch der werte Herr Vater wirklich wie das absolute Tyrannenklischee auftritt. Naja, andererseits: In so einer verstockten Vengarder Welt scheint das wahrscheinlich der Prototyp des Mannes zu sein, und in unserer Echtwelt gibt es solche Personen ja auch noch zuhauf. Ein bisschen zu dramatisch fand ich die Worte vom „Fremden“, der doch die Finger von den Sachen des „verlorenen Sohnes“ lassen möge, dann doch. Das spiegelt wahrscheinlich schon ziemlich gut die Sichtweise des Vaters wider, aber die Worte wirken angesichts der Tatsache, dass er ja doch ziemlich aufgewühlt sein muss, ziemlich kühl kalkuliert. Andererseits: Dass der Herr Vater gerade in größter Wut so reagiert, das wird ja auch gleich miterklärt, von daher wird man da nicht so viel gegen sagen können. Insgesamt also dann doch ein gelungener Beginn!
Wenn ich auch ein paar Zweifel an der Darstellung des Vaters hatte, so ist mir die Darstellung der Mutter noch lieber. Die ist natürlich auch eher so die besorgte Klischeemutter, aber gut. Was mir besonders gefallen hat, ist aber, wie sie zwar keinen Hass auf ihren Sohn aufbringt, aber so ein ganz fies verbrämtes Mitleid, dass er durch seine Neigung ja gestraft sei und was weiß ich nicht alles. Und so gerät das „tröstende Gespräch“ ja eher zu einer langen, in warme Worte gepackte Beleidigung – was Miro dann folgerichtig ja auch so wahrnimmt. Das fand ich dann wirklich gut, weil es diesen Mythos von Homosexualität als „strafende Krankheit“, die ja doch nur geheilt werden müsse, aufgreift. Und es zeigt, dass die Mutter, obwohl wohlgesonnen, ihrem Sohn dann eigentlich genau so fern ist, wie der Vater. Ganz schön deprimierend!
Kurz danach geht es aber zum ersten Mal bergauf – logisch, wenn direkt Homo-Action ins Spiel kommt! §list Jore scheint ja auch ein heißer Feger zu sein. Im Übrigen kann ich Miros Gedanken, es sei ja irgendwie unangenehm, zu denken, Jore hätte ihn für die Nacht bezahlt, nicht nachvollziehen – das hätte mir ja erst recht den Kick gegeben. §list Aber zurück zum Ernst der Geschichte: Im ganzen Geschehen rund um Jore hat es mir gefallen, dass es zwar zunächst einen Höhepunkt (sic) für Miro gibt, dass es am nächsten Morgen dann aber doch eher wieder bergab geht, weil Jore fort ist und sich die Beziehung der beiden zueinander dann ja auch nicht als soooo erfüllend darstellt. Das beugt einer zu frühen „Alles wird gut“-Mentalität vor.
Das ist dann vielleicht so ein bisschen das, was man ab da eigentlich dem ganzen Rest der Geschichte vorwerfen kann: Denn nach und nach entwickelt sich das für Miro ja zu einer absoluten Wohlfühlwelt, wo er ja eigentlich gar keinen Rückschlag mehr erdulden muss. Das macht die Geschichte jetzt zwar auch nicht unangenehm zu lesen, aber mir hatte gerade das Hin und Her des Anfangs recht gut gefallen, was ich dann im Folgenden eher vermisst habe. Selbst das Auftauchen dieser ganzen One-Piece-Bande wird ja – selbst, wenn man diese ganzen Animegestalten nicht kennen würde (und ich kenne sie ja alles andere als gut) – als so offensichtlich harmlos dargestellt, dass der Anflug von Gefahr, den Miro spürt, sich eher weniger auf den Leser überträgt. Mit anderen Worten: Ab dieser Begegnung geht es für Miro eigentlich konstant bergauf, was für MiMo als Bewichtelten sicherlich sehr schmeichelhaft und schön zu lesen war (und man gönnt es Miro ja auch), was dann aber doch so ein bisschen Dynamik und Spannung aus der Geschichte nimmt. So hätte ich mir auf Khorinis zwischen den Orks ruhig noch einen echten Konflikt gewünscht, aber die Orks sind ja so ausgesucht höflich und diplomatisch, dass sie selbst auf preisgegebene Tötungsabsichten noch freundliche Worte finden – da war mit Konflikt ja echt nichts mehr zu machen. :D
Abgesehen von diesem für mich als negativ empfundenen Punkt kann die Geschichte dann aber doch ziemlich punkten. Erst einmal durch die sehr freundlichen Orks selbst – ich glaube, so konsequent sympathisch und als Kulturvolk sind die bisher in keiner Geschichte hier vorgestellt worden! Daran könnte man zwar bemängeln, dass die Orks im Grunde ja nur ihre eigene Kultur eingestampft und durch die der Menschen ersetzt haben, aber gut – da will man ja nicht päpstlicher sein, als der Papst! In einer längeren und nicht so sehr auf den Protagonisten zentrierten Geschichte wäre dieser Umstand – der ja auch angedeutet traurige „Kulturwechsel“ unter den Orks – sicherlich etwas gewesen, worauf man hätte mehr eingehen können.
Aber hier ging es ja um Miro / MiMo, und da ist ja wirklich einiges dabei: One Piece, Mathematikvorlesungen, DSDS samt verulkter Echtweltgestalten, eine Spitze bezüglich des typisch MiMo'schen Anredenwirrwarrs, die Anspielungen auf MiMos Wichtelgeschichte von letztem Jahr … das hat mir schon gut gefallen, und da hatte ich beim Lesen wirklich immer mehr das Gefühl, dass die Geschichte im besten Sinne „liebevoll“ für MiMo verfasst war. Ist dir in der Hinsicht also wirklich gelungen!
Für mich als sozusagen „außenstehender“ Leser war das tausendprozentige Happy-End dann aber wieder eine Art Wermutstropfen, denn wie dort nun tatsächlich „alles wieder gut“ wird, nunja … da hätte ich mir auch so ein bisschen mehr Ambivalenz gewünscht. Vielleicht einen Konflikt zwischen Rückkehr nach Hause zur Mutter oder dem Verweilen in Khorinis, aber das stellt sich ja schnell als kein echter Konflikt heraus, weil ein Hin- und Herpendeln zwischen den beiden „Welten“, wie man ja schon sagen muss, überhaupt kein Problem mehr darstellt. Ich sage mal so: Abgesehen vom Anfang der Geschichte hat Miro ja wirklich mit gar keinen Schwierigkeiten mehr zu kämpfen, weil ihm alles in den Schoß fällt. :p Aber naja, vielleicht ist das ja nur ein gerechter Ausgleich für all das, was vorher eben nicht so gut lief, wer weiß …
Insgesamt also eine im wahrsten Sinne des Wortes „schöne“ Erzählung, die aber gerade wegen ihrer nach und nach alles überstrahlenden Harmonie so ein bisschen die Ecken und Kanten und das Mitreißende vermissen lässt. Böse könnte man auch sagen: Sie wird gegen Ende ein wenig seicht. Andererseits: Unterhalten gefühlt habe ich mich ja doch, und das ist ja wohl das Ausschlaggebende!
Auf ein paar einzelne inhaltliche Stellen will ich zum Schluss auch noch eingehen:
Er half mir aus meiner feuchten Kleidung, seine Hände wanderten dabei immer wieder über meinen viel zu dürren Körper. Jore sagte kein Wort. Das musste er auch nicht, ich wusste nur zu gut, dass ich in seinen Augen viel zu dünn war.
Die Stelle fand ich so ein wenig seltsam, weil ich dort, mit Verlaub, ein wenig aus der Homoerotik herausgerissen wurde. Denn, ich sage mal so: Jores Verhalten in diesem Moment zeigt ja doch eindeutig, dass es ihm da gerade vollkommen egal ist, wie dünn Miro ist. Fand den Einschub an der Stelle deshalb etwas seltsam!
Als ich die warme Mahlzeit vertilgt hatte, wurde mir bewusst, dass ich aufpassen musste wofür ich meine Münzen ausgebe. Ich hatte keine Anstellung. Bis gestern hatte ich eine gehabt, doch ich war mir nur zu sicher, dass meine Mutter nicht hatte an sich halten können und ihrer besten Freundin von meiner Beichte erzählt hatte. Da ich Veronika kannte, wusste ich aber auch, dass meine Offenbarung, bereits in aller Mund war, jedenfalls außerhalb von Vengard.
Ich weiß gar nicht, ob ich diesen Teil der Geschichte kritikwürdig finde, aber ich finde ihn zumindest mal interessant. Denn: Ich hätte nicht gedacht, dass diese doch sehr konservative Familie so eine „Sünde“ dann direkt ausplaudert – da hätte ich ja eher ein krampfhaftes Verheimlichen vermutet. Und das nicht nur aus einer gewissen Scham heraus, sondern eben auch, um Miro in dieser feindlich gesinnten Gesellschaft zu „schützen“. Aber so, wie die Mutter sich hier verhalten hat, war das ja, mit Verlaub, einfach nur dämlich. Ich glaube, ich finde sie mittlerweile noch unsympathischer als den Vater. §ugly
„Wenn ihr unbedingt Abenteuer sucht, könntet ihr vielleicht nach Khorinis fahren“, begann ich vorsichtig und schallt mich im nächsten Moment dafür. Der Schläfer konnte nicht besiegt werden.
Da musste ich kurz stutzen, weil da natürlich die Chronologie, gemessen an der Spielwelt, nicht stimmt: Denn wenn der Untote Drache schon futsch ist, muss es der Schläfer ja erst recht sein – es sei denn natürlich, er ist wiedergekommen. Da das ja nun – wie es vor allem bei Wichtelgeschichten ja eigentlich gute Sitte ist – sowieso eine alternative Realität zur Spielwelt darstellt, ist das zwar nicht so wichtig. Aber: Wenn der Schläfer schon im Vorfeld erwähnt wird, hätte man bei den zivilisierten Orks auf Khorinis da wenigstens noch was draus machen können. Dass sie noch immer an ihn glauben oder aber den Glauben aufgegeben haben oder irgendwie so … so wie jetzt steht diese Stelle hier nämlich etwas in der Luft.
„Es hat hier bereits einen Menschen gegeben?“, ich konnte meine Überraschung wahrlich nicht verbergen.
„Oh ja. Er studierte damals die orkische Geschichte. Aber vielmehr war er an unserer Musik interessiert. Leider konnten wir ihm keinen Wissenschaftlichen Werdegang in der Musik ermöglichen. Da ist er eines Tages von Khorinis verschwunden und bisher nicht zurück gekehrt.
Da hatte ich mich ja gefragt, ob diese Person Jore sein könnte. Aber aufgelöst wurde das ja nicht, oder?
„Einen Moment!“, verkündete eine fröhlich piepsige Stimme, die im letzten Abschnitt des Satzes plötzlich so in einen tiefen Basston überging, dass ich prustend loslachte.
Hm, also … „im letzten Abschnitt des Satzes“ klingt hier ein wenig seltsam, so im Hinblick darauf, dass nur die zwei Worte „Einen Moment“ gesprochen wurden. :p
Ich gebe zu, dass ich zu dieser Zeit gar nicht so interessiert daran war mich zu bewegen. Also, nicht in dieser Form. Rein sexuell war dies natürlich eine ganz andere Sache. Doch das habe ich meiner Mutter nicht sagen können.
Hm, naja – diese Anspielung auf „Bettsport“ fand ich an dieser Stelle jetzt eher nicht so witzig sondern eher gezwungen.
„Mein König. Hiermit ersuche ich Euch, mir zu gewähren, zurück nach Khorinis zu reisen, um dort an der Akademie der Wissenschaften die Mathematik zu beenden.“
„Die Bitte sei Euch gewährt“, hallte Rhobars Stimme durch den Saal.
Mal ganz abgesehen davon, dass „die Mathematik zu beenden“ jetzt eher wie ein fieser Anschlag auf die Wissenschaft klingt, fand ich diese Stelle auch noch aus einem anderen Grund merkwürdig. Ich weiß nicht, ob das so nicht einfach dazu dient, Rhobar in seiner selbstbeweihräuchernden Erhabenheit ein bisschen vorzuführen. Aber wie er Miro diese Bitte gewährt, obwohl es vorher ja überhaupt kein Problem war, auch ohne königliche Erlaubnis mit einem fremden Schiff einfach Khorinis anzusteuern … also, ich sage mal so: Vorher ging es ja auch einfach so, und der König hatte da kein Wort mitzureden. Deswegen weiß ich nicht, ob die Stelle nicht wirklich komisch (im Sinne von Komik) gemeint ist, und Rhobar so ein bisschen als kontrollverliebten Deppen darstellen soll. Aber so ganz kommt das dann eben auch nicht rüber.
So, das wären dann die Einzelstellen gewesen. Die beinhalteten jetzt zwar vor allem Kritik, aber das heißt nicht, dass es nicht auch Stellen gegeben hätte, die ich gut gefunden hätte – der Moment, in dem Raffi zum ersten Mal gegenüber Kasimir seinen Plan, Orks zu töten, offenbart, ist mir zum Beispiel als grandios in Erinnerung geblieben. :D Und auch die ganze DSDS-Szene war herrlich klamaukig, auch wenn sie mir dann nach einiger Zeit etwas zu anstrengend wurde. Ansonsten fand ich die Begegnungen mit all den Orks, sei es dem Professor, Kasimir, der Schneiderin und natürlich Selena selbst, sehr zauberhaft. Wie gesagt: So konsequent sympathisch wurden die Orks wohl noch nie dargestellt.
Zum Abschluss habe ich noch eine Fehlerliste bzw. Liste mit fragwürdigen Stellen (es waren etwas zu viele, und die oftmals nicht stimmige Kommasetzung habe ich dabei sogar schon ausgeklammert):
die der Erinnerung vielleicht mehr Wert gewesen wären.Obwohl
(Da fehlt ein Leerzeichen)
Ich kann nicht sagen, dass meine derzeitige Situation mich sonderlich erfreute.
Den Einstieg in den Abschnitt fand ich dann doch etwas zu umständlich. Diese Formulierung hätte vielleicht für einen sehr umstandskrämerischen Charakter gepasst, aber der ist Miro ja nun einmal gar nicht.
Ich hätte es Morgen dem Bettler am Marktplatz gegeben.
Ich solle mir die Kleidung anziehen, die auf dem Stuhl lagen.
In diesem Moment erschien eine weitere Facette im Türrahmen, die gelockten, schwarzen Haare hatte er sich zu einem Zopf gebunden, eine lange Nase prangte mitten in seinem Gesicht.
„Facette“? Wohl eher sowas wie „Silhouette“, oder?
und so um ein vielfaches Älter wirken.
Ich konnte die Ungläubigkeit in ihren Gesichtern erkennen und bereitete
mich innerlich bereits auf das schlimmste vor.
(„Schlimmste“ groß)
begann ich vorsichtig und schallt mich im nächsten Moment dafür.
(schalt)
„Ich hoffe, es gibt der auch Schätze!“, sagte sie.
Stände waren aufgebaut, laute Stimmen gröhlten durch den Wind zu uns herüber.
(grölten)
Als die Orks unser Schiff erblickten, marschierten drei ein Uniform
Ich konnte ihm in diesem Moment einfach nicht sagen, dass die versprochenen Orks scheinbar nicht mehr das sind, was sie laut unserer Bücher einst gewesen waren.
scheinbar oder anscheinend?
Ich war nur froh, dass die orks diesbezüglich keinerlei Miene verzogen.
von Orks, die mit erhobenem Haupt und Stolzem Gesichtsausdruck posierten.
Seit gut einem Jahrzehnt haben wir sogar eine eigene Talentshow, die muss einfach jeder gesehen haben.
Da war ich mir nicht ganz sicher, ob Kasimir so ein Wort wie „Show“ in den Mund nehmen würde.
Ich nickte stumm und fügte mich innerlich dem, was mein chicksal für
mich vorgesehen hatte.
„Das ist erstaunlich“,meinte sie
(da fehlt wieder ein Leerzeichen)
und stellte mit Erstaunen fest, dass Selane und ich scheinbar die Einzigen waren
scheinbar oder anscheinend?
Ich begab mich zu dem großen Eichenschreibtisch, auf dem Vielzahl an
Pergament lag.
Eigentlich waren es Handtusche für einen großen Ork gewesen
Vor uns tat sich ein riesiger Raum auf, um ein vielfaches größer als der
Mathematiksaal in der Akademie.
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob man „Vielfaches“ hier nicht großschreiben müsste … aber scheint mir ganz so.
Lassen wir doch de ersten Akt hier reinkommen.
Die Zuschauer begannen laut zu gröhlen.
(grölen)
wenn so viele Orks ihre~Hände zusammen klatschen.
Selane erhob und ich tat es ihr gleich.
Jede Ork in undaußerhalb von Khorinis ist interessiert daran
„das ist eine lange Geschichte“, murmelte ich.
Und wer von den Bewohnern Khorinis wäre in der Lage das Verlangen zu stellen
Meine Haare hatte ich mir zur seite weggekämmt.
Ehrfürchtig kam ich vor der massiven Tür zum stehen.
(zum Stehen)
Jemand hatte sich die mühe gemacht ein Inhaltsverzeichnis anzulegen.
Ich war begeistert, als ich Taros Zeichnung des großen Rechens sah,
Da fehlt ein Apostroph für den Genitiv.
Und er mochte auch keinen hehl aus dieser Vorliebe machen.
Mein Vater stand neben mir an der Rehling
Reling ohne h – mit h steht es laut Duden für ein Wort für „Pfifferling“. :D
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John Irenicus
07.01.2017, 17:12
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Ich glaube, das wird der kürzeste Kommentar seit langem, gemessen am Umfang des zu kommentierenden Werkes. Dieser kleine Traktat „Von der Würde des Arbeitens“ nämlich, den Sir Ewek Emelot, vermittelt durch Babo, auf uns losgelassen hat, verdient es eigentlich, durch einen ähnlich gelagerten Text, vielleicht auch durch eine Replik gewürdigt zu werden. Dazu bin ich aber gar nicht in der Lage. Deshalb bleibt es wohl dabei, dass ich sage: „Ja, da ist ja im Prinzip viel Wahres dran.“
Das klingt jetzt so, als sei ich total ernüchtert, aber das ist in Wahrheit gar nicht so: Ich hatte nämlich schon Spaß beim Lesen, und das nicht nur wegen des Inhalts, sondern auch wegen der Form. Jetzt mal ganz abgesehen davon, dass es eh immer eine Freude an sich ist, zu sehen, wenn Ewek in einem Text so voll und ganz aufgegangen ist. :D Hier kommt durch die Empörung Babos ja immer auch ein bisschen Witz rein, genau wie durch die Beschreibung der Zustände in Myrtana. Mein Lieblingswort dabei ist übrigens Entrepreneurskonsulationsunternehmer – vielleicht wird das die kürzeste PotM aller Zeiten?
Im Grunde hat die „Story“ ja auch weniger etwas mit Gothic zu tun, wie bei vielen neueren Texterzeugnissen hier ist die Welt ja nur ein Vehikel. Im Grunde wird ja also nur das abgebildet, was sich bei uns für Verhältnisse finden. Dazu ist mir ergänzend dann nur noch Folgendes eingefallen: Dadurch, dass Leute, die auf Lohnarbeit der belastenderen Art nicht angewiesen sind, diese quasi im „freien Spiel“ mal eben so als Nebenjob oder Ferienarbeit verrichten, wird der Ärger, den die Leute mit solchen Jobs haben, auch so verharmlost, also vor allem in der Wahrnehmung derjenigen, die das mal ebenso nebenbei machen. Klar ist es kein Problem, irgendwo am Band zu stehen, wenn man das mal 6 Wochen macht. Oder meinethalben 6 Monate. Aber mach es halt mal 6 Jahre, 16 Jahre, 30 Jahre und mehr. Das ist dann eben etwas vollkommen anderes, aber manchmal habe ich das Gefühl, soweit denken die #yolo-Studenten, die sowas machen, dann doch nicht. Stattdessen bürgern sich dann so „Ich hab das mal 6 Wochen gemacht, so schlimm war das auch nicht, ansonsten sich halt um eine andere Arbeit kümmern“-Haltungen ein. Das ergibt sich zwar auch alles implizit durch das, was Babo uns da so schreibt, aber da hätte ich es vielleicht auch spannend gefunden, was er explizit so dazu sagt. :gratz
Übrigens: Einen Fehler schnappte ich auf:
Im Ergebnis hat sich and er Praxis seit den Zeiten des alten Orlans nichts geändert.
Ansonsten gibt es, wie gesagt, nicht viel von meiner Seite aus dazu zu sagen. Außer, dass ich das hier, wie schon letztes Jahr dein Gedicht für mich, schon spieze finde, weil es sich von den anderen, doch eher „herkömmlich“ daherkommenden Wichtelstorys, abhebt! :gratz
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John Irenicus
07.01.2017, 17:14
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Die titellose Wichtelgeschichte von DerGroßeDummeMann für Ajnif ist vor allem: Kurz! Weshalb ich auch nicht so viel an Kommentar dazu spendieren kann, leider. Dabei finde ich die Idee, eine Art „Parabel“ (so nennt man das bestimmt nicht, aber weißt ja, was ich meine) auf Ajnifs Werdegang der letzten paar Monate zu schreiben, ziemlich gut. Es bot sich ja auch an, ich denke, fast jeder, der Ajnif zugelost bekommen hätte, hätte entweder mehr oder weniger auf ihre ganz eigene E-Mail-Affäre und dem letzten Endes doch noch glücklichen Ausgang im Risen-Story-Forum angespielt. Ich glaube auch, dass sich dieses Setting rund um Kanzler Ali, Regis' Beamtenkarriere und eben Annas Situation wunderbar zu einer längeren Geschichte geeignet hätte, sodass es schade ist, dass wir hier nur eine Kurzform präsentiert bekommen. Denn wenn schon auf dieser einen Seite Annas Innenleben schon derart intensiv rüberkommt, dann wäre eine längere Erzählung ja geradezu ein brodelnder Vulkan (sic) aus Enttäuschung, Frust und Hass auf diese selbstgerechte Königin geworden! Übrigens: Vielleicht sollte man diese kleine Erzählung auch mal medi zu lesen geben, und schauen, ob sie was merkt …
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John Irenicus
07.01.2017, 17:15
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„ali BOMB“ von MiMo ist die wohl am spektakulärsten betitelte Wichtelgeschichte aus dieser Saison, und schon bei diesem Titel hatte ich ja den ersten Verdacht, dass sie von MiMo stammt.
Dieser Verdacht hat sich dann beim Lesen auch kontinuierlich weiter erhärtet. Typischer MiMo-Schreibstil, typische MiMo-Dialoge, semi-typisches MiMo-Setting (modern), mit Mary eine MiMo-typische Frau (was Ewek wohl dazu zu sagen hat) … bis es gegen Ende, als Alphonse sichtlich übermenschliche Kräfte zeigt, schon so war, dass ich nicht von diesem Umstand auf eine MiMo-Story geschlossen habe, sondern umgekehrt Alphonse als Nichtmensch enttarnt habe, weil ich mir dachte, ja gut, dass MiMo so eine Art Roboter einbringt, das passt ja auch ganz gut zu ihm. :D War, um Missverständnissen vorzubeugen, aber auch alles MiMo-typisch im besten Sinne!
Der Beginn der Geschichte ist ja schonmal ein richtiggehendes Anspielungsfeuerwerk. Schnell wurde dann auch klar, dass diese geballt übernommenen Aktivitäten aus alis Echtleben (oder eben Parallelen dazu) nicht nur der Anspielung wegen erwähnt werden, sondern dass es gerade diese Ballung und die daraus resultierende Zeitknappheit selbst ist, die zum Thema gemacht wird! Da war ich ja direkt begeistert, wie die Geschichte dann gleich im doppelten Sinne auf ali zugeschnitten war.
Was mir ebenso von Anfang an gefällt, ist, wie die Geschichte zu keiner Zeit auf der Stelle tritt. Natürlich werden die ersten Seiten vor allem darauf verwendet, alis anstrengenden Lebenswandel und den noch anstrengenderen Alphonse zu schildern, aber nichts verliert sich in irgendwelchen unnötigen Beschreibungen oder Gedankengängen, welche den Handlungsverlauf verschleppen könnten. Es geht eben immer vorwärts. Daraus resultiert wohl auch die perfekte Länge der Geschichte: Das Thema wird am Anfang vorgestellt, zugespitzt, aufgelöst, und trotzdem wirkt das alles nicht erzählerisch gehetzt oder oberflächlich, sondern immer auf den Punkt. Man könnte auch sagen: Keine Seite zu viel, und trotzdem hat man am Ende das Gefühl, eine irgendwie „große“ Geschichte gelesen zu haben. Da werde ich mit meinem Kaputtredeschreibstil, der sich über die Jahre bei mir eingeschlichen hat, ja wirklich neidisch!
Die Charaktere sind natürlich auch gelungen, um mal den nächsten Aspekt herauszugreifen. Besonders dargestellt wird ja Alphonse. Ganz zu Anfang habe ich da natürlich noch keinen Verdacht geschöpft, sondern tatsächlich nur den akribischen, vielleicht gar nicht wirklich bösen Managertypen vor Augen gehabt. Also, nicht so der koksende Manager, sondern eher so ein Manager Marke „Buchhalter“ – er geht ja auch sehr buchhalterisch mit alis Zeiteinteilung um. Anfangs bringt ali ja sogar noch selbst ein bisschen Verständnis für ihn auf, obwohl er ja offenbar schon länger darunter zu leiden hat – eben, weil er die eigentliche Schuld ja auf seinen Vater schiebt, der die ganze Zeit so ein wenig wie der übermächtige, schattenhafte Strippenzieher im Hintergrund wirkt (als der er ja am Ende auch irgendwo enttarnt wird). Wäre ja fast etwas, was einer Traumdeutung durch JüdeX zugänglich wäre! Aber zurück zu Alphonse: Je länger das Ganze andauert, desto mehr nimmt man dann doch noch ihn persönlich als „den Böse“ wahr – und so geht es ja auch ali. Spätestens, als er dann hinter dem Mofa her rennt, ist er dann auch endgültig der „(Super-)Schurke“. Wie oben angemerkt: Mir war da dann recht schnell klar, dass er wohl ein Roboter oder sowas ist (obwohl er ja, auch das wäre MiMo-typisch gewesen, durchaus Mensch, aber eben mit Superkräften ausgestattet, hätte sein können). Als er da plötzlich so schnell auf dem Gelände aufgetaucht war, hatte ich ja erst an einen Traum alis gedacht, aber je länger das andauerte, desto mehr dachte ich an so Cyborg-Kram. Ich glaube, ab einem gewissen Punkt war es auch gerade der Clou der Erzählung, dass man das als Leser schon wusste, während ali diesbezüglich noch im Dunkeln tappte – weshalb er sich ja auch verfrüht in Sicherheit gewähnt hatte. Das hat die Spannung – zumindest für mich – dann auch noch einmal erhöht, weil man sich ja sicher sein konnte, dass in Sachen Alphonse das letzte Wort noch nicht gesprochen war.
alis Vater – wie gesagt mehr Typ Marke Strippenzieher – gefiel mir dann eigentlich auch ganz gut. Das sowohl in seiner Rolle des nur „Erwähnten“, dann aber auch bei seinem Auftritt am Ende. Alles in allem ja ein ziemlich gruseliger Typ, so der Teufel in Nadelstreifen, der sogar Leibwächter in seinem Büro platziert hat – Mannomann! Dass ihm alis eisernes Auftreten am Ende Respekt abnötigt, ist übrigens auch sehr nachvollziehbar und passt wohl ins Klischee hinein. Einzig, dass das Ganze am Ende dann so schnell ging, mochte mir nicht so gefallen. Im Grunde hat alis Vater seine Meinung über ihn ja geradezu mal eben zwischen zwei Sätzen gewechselt. Damit einher geht auch, dass auch der ganze Rest dann doch sehr gut für ali läuft, plus Entschädigung der Firma und so weiter und so fort. Auch, dass ali sogar das Konzert noch hat bestreiten können und überhaupt alles gut gelaufen ist, war mir dann vielleicht ein wenig zu viel Happy End. Denn im Endeffekt hat ali durch den „Kampf“ mit Alphonse und dem Nachfolge-Bot ja gar keine realen Einbußen hinnehmen müssen. Ganz im Gegenteil: In Sachen Finanzen und in Sachen Freiheit hat ali ja Riesensprünge gemacht, und das sogar, ohne auf nur irgendetwas anderes verzichten zu müssen. Ich finde, das „entwertet“ die vorherigen Probleme ein wenig, weil sie dann in der Rückschau so unangemessen harmlos, weil schnell gelöst, ausschauen. Auch in der Beziehung Vater-Sohn hätte es mir besser gefallen, wenn in alis Leben durch all das wenigstens Etwas richtig Schaden genommen hätte. Nicht, weil ich es ali nicht gönnen würde, dass am Ende alles gut für ihn ausgeht, sondern einfach, damit das alles ein wenig, ja, „ernster“ wirkt, vielleicht auch, damit noch mehr Zorn drinsteckt, der Zorn alis, der mir während der Story schon so gut gefallen hatte. Aber im Grunde ist das Kritik auf hohem Niveau, denn wie gesagt: Insgesamt wirkt alis Vater im erzählerisch besten Sinne rollengerecht.
Mary ist dann wie bereits gesagt die Figur, an der Ewek wohl am meisten etwas auszusetzen hätte. :p Und es stimmt auch: Mary, eine der beiden Frauen, eher so „hirnlos“, natürlich „Groupie“, Lebensinhalt im Grunde nur wohnen und ali, den Mann, anhimmeln. Immerhin: Mit ihrer Mofafahrt, dem Kontakt zu Robin und allerlei weiterer Hilfestellung übernimmt sie, ihrer eindimensionalen Persönlichkeit zum Trotz, wichtige Aktivitäten in der Handlung – ohne sie wäre ali schlicht aufgeschmissen gewesen. Und ich sag mal so: Lustig-verdreht-sympathisch wirkt sie ja doch. Aber: Ein bisschen Abziehbild bleibt sie eben auch. Da gefiel mir Robin fast schon besser, die zwar noch viel mehr als bloße „Funktion“ denn als Person auftritt, dabei aber wenigstens ein bisschen klischeebrüchig angelegt ist. Im Übrigen: Bei ihrer „Enttarnung“ als Frau hätte es vielleicht gepasst, das ali in seinen – in der Story ja angelegten – Selbstzweifeln und mit Bezug auf seine Gender-Hausarbeit darüber nachdenkt, ob es überhaupt okay ist, dass er überrascht ist, dass Robin eine Frau ist – als spielte das eine Rolle! Aber gut, so hätte ich das gemacht und die Handlung durch zähe Gedankenspiralen wieder bis zum Gehtnichtmehr verschleppt, während du als Autor halt einfach weißt, wie man eine Geschichte schreibt, die auch kontinuierlich vorwärts geht. :D
ali als Hauptperson ist natürlich allein schon deshalb wunderbar geraten, weil er einem so sympathischen realen Vorbild nachempfunden ist. ^2^ Aber auch so hast du die Figur gut dargestellt, ich konnte mich jedenfalls gut in ihn und seine Gefühlslage in diesem Geflecht aus mehreren Belastungen, noch dazu unter der Fuchtel vom Vater und Alphonse, hineinversetzen. Dieser Drang nach Freiheit, der Zorn … da wird nicht viel geredet, aber es kommt doch gut herüber. Auch die aufkommende Panik in den wirklich brenzligen Situationen konnte man gut nachempfinden. Lediglich, als ali, wie gesagt, nach dem Abschütteln von Alphonse sofort eher euphorisch wird, konnte ich nicht nachempfinden: Gerade das ganze Geschehen vorher hätte ihn doch misstrauisch machen müssen! Aber gut, nur durch alis vorübergehendes Gefühl der Sicherheit, konträr zu dem Verdacht, den man als Leser so hat, ergibt sich an der Stelle ja auch die spezielle Spannung, sodass die Geschichte diese Reaktion alis wohl einfach erfordert. Wie dem auch sei: Als Leser wünscht man ali eigentlich von Beginn an nur das Beste, und ich habe mir bei all dem stressigen Kram immer auch ein wenig Sorgen um ihn gemacht. Von daher: Gelungene Hauptfigur!
Ja, und die Handlung insgesamt? Wenn das bisher noch nicht rübergekommen sein sollte, hier noch einmal ausdrücklich: Hat mir gut gefallen und mich zu keiner Zeit losgelassen, bei der Geschichte war schnell klar, dass ich sie in einem Rutsch lesen muss (und kann). Und, wie gesagt: Obwohl ja doch relativ viel passiert und man ja einen relativ großen Einblick in alis Leben bekommt, ufert sie nicht total aus, sondern bleibt knackig kurz, ohne dass man das Gefühl hätte, das wichtige Sachen ausgelassen worden wären. Kann ich nur den Hut vor ziehen!
Es dauerte lange, bis sich der Ozeanriese an die Kaimauer geschmiegt hatte
Gibt das nicht fiese Schrammen? :scared:
Auf der Schnellstraße schüttelten sie das Mädchen endgültig ab, sodass er an ihrem Hotel unbehelligt aussteigen und einchecken konnte. Alphonse beorderte ihm Essen aufs Zimmer und wies ihn an, früh schlafen zu gehen. „Und keine Telefonate mehr. Morgen früh musst du um sieben Uhr fertig sein für den Soundcheck im Musicdom“, schärfte Alphonse ihm noch ein.
„Klar“, antwortete ali brav, schloss seine Zimmertür hinter Alphonse, warf sich auf das weiche Himmelbett und rief seine Freundin an.
PotM-würdig! Das zeigt übrigens auch einen, äh, „Humor-Mechanismus“, der in der ersten Hälfte der Story mehrmals vorkam und immer gut funktioniert hat. So diese Art enttäuschte Erwartung, die meist von ali ausging: XY würde ja schon nicht sein, Alphonse würde ja bestimmt XY – und dann kommt es doch genau anders, als man denkt, und die Erzählung bleibt an den Stellen immer schön lakonisch. Das hat mir gut gefallen und gibt der Geschichte auch so ein bisschen ein stilistisches Markenzeichen.
Auch wenn Alphonse‘ Auftritt ihm ziemlich unangenehm war (er wusste nur zu gut, dass es kein Spaß war mit ihm zu diskutieren), so führte er doch immerhin dazu, dass ein halbes Dutzend Kellner hastig herbei eilte und die weniger pflanzlichen Speisen abräumte.
Naja, das hat in Sachen Käse aber nicht ganz so gut geklappt, oder? :p Im Übrigen weiß ich gar nicht, ob „weniger pflanzlich“ in diesem Zusammenhang so ein sinnvoller Ausdruck ist. Es geht ja eigentlich eher um pflanzlich oder nicht pflanzlich, von mehr oder weniger kann und braucht da ja gar nicht die Rede zu sein.
Er war noch nie gut im Klettern gewesen, doch dieser Zaun schien schon länger nicht mehr kritisch beäugt worden zu sein. Noch konnte er sie kontrollieren, doch er spürte wie die Panik immer nachdrücklicher in ihm brodelte.
Diese Stelle halte ich aus zwei Gründen für stilistisch nicht gelungen. Einmal der erste Satz: Da wird gar nicht klar, was die mangelnde Fähigkeit zum Klettern damit zu tun haben soll, dass der Zaun schon länger nicht mehr kritisch beäugt sein soll – bzw. wie letzter Umstand den ersteren quasi unwichtig machen soll, wie es hier ja sprachlich ausgedrückt wird. Später kann man sich zwar zusammenreimen, dass das wohl bedeuten soll, dass der Zaun einfach nicht mehr so gut abschirmt, Lücken aufweist und dass deshalb ein Klettern gar nicht notwendig ist – aber bis das geschildert wurde, konnte ich mit diesem Satz gar nichts anfangen. In diese Verwirrung, und das ist der zweite von den beiden Gründen, warum ich die Stelle nicht so gut finde, stürzte dann auch direkt der zweite Satz, der plötzlich von einem „sie“ spricht, welches dann eine Panik meint, und irgendwie hat das eine dann mit dem anderen nicht zu tun. Ich war, kurz gesagt, an dieser Stelle der Handlung wegen der Formulierungen also etwas verloren.
Das wären dann so die Einzelstellen, zu denen ich was zu sagen habe! Das sah jetzt vielleicht nach mehr Kritik aus, als ich eigentlich anzubringen habe. Viele weitere kleine Stellen fand ich ja richtig super, wie zum Beispiel Marys Mofa, das nicht in die Pötte kommt, oder dieses von Mary eingebrachte, doch sehr grausam klingende Songzitat, generell alis Hausarbeitsthema, die Sache mit dem Handy, die Sache mit dem Laptop, Alphonses Verhalten, die Verweise auf das Forum … da gab es viele kleine Stellen, an denen ich schmunzeln musste. Es lohnt sich nur nicht, die alle hier zu erwähnen.
Viel wichtiger ist ja nämlich der Gesamteindruck! Und der war, wie nun wohl schon hinreichend angedeutet, durchweg positiv. Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen, und mir hat es auch gut gefallen, wie toll sie auf ali zugeschnitten ist. Da konnte ich mich beim Lesen quasi ein bisschen für ihn mitfreuen, sozusagen. :D Alles in allem also: Gelungene, kurze und knackige Geschichte, die du da abgeliefert hast!
Fehlerliste:
Ali hatte keine Zeit mehr
erinnerte Ali seinen Manager.
Ich muss
„Du hast von 20:36Uhr bis 2:45Uhr
„Das habe ich mir gleich gedacht, als ich um 3:04Uhr dein bislang
neuestes Postings
Hm, also zwischen der Zahl und dem „Uhr“ würde ich ja doch ein Leerzeichen setzen, man sagt / schreib ja auch nicht 3Euro oder 4Zentimeter oder so (auch wenn „Uhr“ natürlich kein Maß im eigentlichen Sinne ist). Bei der zweiten Stelle bin ich mir übrigens nicht sicher, ob das „Postings“ Absicht ist. Zu einem buchhalterischen Manager, der das Internet allerhöchstens aus Erzählungen kennt, könnte „Postings“ statt „Posting“ natürlich passen – dann aber wieder ist Alphonse natürlich ein exakt rechnender und sprechender Roboter, und dazu passt das dann wiederum nicht!
dass er anschließend sogar noch eine Stunde im Forum war.
… gewesen war.
doch dieses Mal hatte Ali den dringenden Verdacht
ali wurde heiß und kalt zu kalt.
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John Irenicus
07.01.2017, 17:16
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Ein Kommentar zu „Ein Gedicht für den lieben Laido“ von alibombali! Also zu einem Gedicht, wie der Titel, falls es denn einer ist und nicht nur eine Beschreibung, ja direkt schon verrät! Kommentare zu Gedichten sind für mich ja so eine Sache: Einerseits ist es schön, weil man sich mal kurz fassen kann, andererseits ist es unangenehm, weil es, da irgendwelche formalen Analysen von mir ja ausgeklammert werden (nicht leistbar von mir), dann wieder so kurz gerät, dass es so aussieht, als hätte ich das Gedicht nicht als Ganzes gewürdigt. Weil es bei mir eben normalerweise so läuft: Ich lese es, freue mich, amüsiere mich, aber mehr habe ich dazu dann doch nicht zu sagen! Aber ein paar Anmerkungen außer „Hat mir gut gefallen“ kann ich hier ja doch mal versuchen …
Den Sprechrhythmus am Anfang fand ich direkt ganz eingängig, auch wenn ich beim Gedanken daran, wie Ewek das liest, natürlich auch schmunzeln musste: Was er da wohl zu kritisieren hat, von wegen ungeradem Metrum, chaotische Kadenzen, falsche Silbenzahlen und was weiß ich nicht allem! Dabei muss man sich beim Gedichtelesen doch mal ein bisschen flexibler geben, dann macht es umso mehr Spaß, und es entgeht einem Nichts (Ein Leben gefangen im Vier-Viertel-Takt mit Klatschen auf der Eins und auf der Drei muss furchtbar sein). Natürlich liest sich das am Anfang schon alles ein wenig brüchig, aber naja: Die hier vorgestellte Biographie von Laido ist ja eben auch brüchig, von daher passt ein gewisses Hin- und Her, ein Wechsel zwischen den Rhythmen, doch wunderbar. Ein zu glattes Gedicht hakt sich doch außerdem gar nicht richtig beim Leser fest.
Ein bisschen zu wackelig – und da kann man es dann auch nicht mehr mit Passgenauigkeit zum Inhalt entschuldigen – wurde es dann aber im Mittelteil bei den Sumpfstrophen (ich zitiere einfach mal alle):
Den Sumpf fand er gar fürchterlich
die Häuser hingen wackelig
irgendwo dort in den Bäumen
Laido wollte gern versäumen
zu ihnen hinaufzusteigen
Man musst' ihm erst 'nen Sumpfhai zeigen
Die Bindung an den festen Boden
war alsbald dann aufgehoben
„Cor Kalom lässt nach dir schicken!
Gehe schnell und ohne Rast
Er will dich alsbald erblicken
Er meint, dass du ein Schicksal hast“
Laido war das nicht geheuer
doch es blieb ihm keine Wahl
er machte sich auf die Socken,
Die Unsicherheit war eine Qual
Garstig sah der Guru aus
und dessen Gestus, Habitus
waren Laido fort ein Graus
außerdem redete er Stuss
Was von wegen „Prophezeiung!
Laido, Du bist auserwählt!
G'boren grad am rechten Tage,
Bist der uns in die Freiheit führt!“
Laido geriet nun ins Stammeln,
sich seiner Sünde wohl bewusst
Die Angabe ganz falscher Daten
war warum er in die Minen g'musst
Der Guru aber wollt' nicht hören
Für ihn war der Fall ganz klar
Sumpfkrautträume war'n verlässlich
und Laido des Schläfers Avatar
Da geht es dann teilweise vollends aus irgendwelchen Rhythmen hinaus, wodurch es dann stellenweise doch sehr nach Silberhochzeit-Zweckdichtung klingt. Mir ist aber natürlich aus eigener Erfahrung schon klar, wie schwierig das ist, zumal dir der Inhalt, die eigentliche Geschichte des Ganzen, ja mehr oder weniger vorgegeben war, um auf die Pointe am Ende hinleiten zu können. Da ist es wirklich kniffelig, den verschiedenen Anforderungen gerecht zu werden: Gut klingende Wörter, Passende Silbenzahl, passende Betonungen, und trotzdem noch den Inhalt verständlich rüberbringen. Bei den oben zitierten Strophen jedenfalls kann man schon ein bisschen sehen, dass dir das da nicht so gelungen ist, wie du es gerne gehabt hättest, schätze ich. Mit anderen Worten: Man liest ein bisschen den #struggle heraus! Aber keine Sorge: Es ist weit weg davon, irgendwie peinlich oder grottig schlecht zu sein. Aber den Qualitätsabfall innerhalb des Gedichts, den bemerkt man an den Strophen schon.
Inhaltlich aber gibt es wie gesagt nichts zu meckern, und mit der Pointe liest sich das Gedicht auch klanglich wieder besser. Am schönsten fand ich ja, wie du mit Laidos „ich kann es dir nicht sagen!“ möglichst nah an dem kultigen Originalausspruch „Das kann ich dir nicht sagen, weil …“ geblieben ist. Das hat es für mich einfach nochmal besonders witzig gemacht. :D Dass Laidos kleine, vom Vater induzierte Lüge hier dann nun noch zur Konsequenz hat, dass diese ganzen Prophezeiungsberechnungen vollkommen ins Leere gehen, ist natürlich umso witziger – zumal es ja auch diesen ganzen Prophezeiungshokuspokus so schön entwertet, wenn der dann an solchen Banalitäten scheitert. Schöne Pointe also – und natürlich wunderbar auf Laido und ein prägendes Ereignis hier im Forum zugeschnitten!
Du siehst, ich jedenfalls fühlte mich beim Lesen des Gedichts gut unterhalten – daran konnte dann auch die ein oder andere mehr formale Schwäche nichts ändern. :gratz
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John Irenicus
07.01.2017, 17:17
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Die Zuordnung von „Das schwarze Kabinett“ zu El Toro war es, die mir am meisten Schwierigkeiten bereitete, weil sie doch Einiges durcheinanderwarf (also die Zuordnung, nicht El Toro) [Das hat sich im Nachhinein umso mehr bewahrheitet – Anm. d. K.]. Aber gut, das soll hier ja nicht interessieren, sondern vielmehr, wie mir die Story gefallen hat!
Speziell der Anfang der Story, aber auch so das gesamte Setting haben mich recht schnell an eine Kurzgeschichte aus einem Kurzgeschichtenband von Stephen King erinnert, und zwar die Geschichte „1408“, wo dieser Schriftsteller unbedingt in diesem als verflucht geltenden Hotel übernachten will und es am Ende bitter bereut. Das hatte hier alles durchaus den selben Vibe, auch wenn es hier am Ende für den Protagonisten deutlich weniger glimpflich ausgeht und der Gastgeber, hier Professor Erlinger, weniger ahnungslos zu sein scheint, als er vorgibt – zumindest deutlich skrupelloser. Das hat mir natürlich einerseits gefallen, andererseits habe ich es dann eben auch immer an diesem „1408“ gemessen, was natürlich eine unverschämt hohe Messlatte ist. Zwar hat diese Geschichte da zwar kein besonders tiefes Limbo drunter her gespielt, aber erreicht hat sie diese Latte dann natürlich doch nicht.
Mit diesem Vergleich, hatte ich das Gefühl, wurde ich als Leser der Story auch gar nicht so wirklich gerecht. Zum Glück fühlte ich mich aber trotzdem sehr gut unterhalten, denn die Handlung war schön aufgebaut, weil man von Anfang an natürlich sehr deutlich das Gefühl hatte, dass Gus da einen ziemlichen Fehler begeht. Ich hätte mir ja schon bei Professor Erlingers Erzählungen über Alzahra eingenässt – und schon da kriegt Gus ja einen ordentlichen Kloß im Hals. Man will ihm zurufen, doch einfach seinen unguten Gefühlen nachzugeben und da abzuhauen, man weiß aber auch, dass es bei so einer Story auf das Unausweichliche hinauslaufen muss.
Dass dieses Unausweichliche dann ebenso unausweichlich in der Drachenverwandlung Alzahras bestehen muss … hm, ich weiß ja nicht! Also, das ist eben der Figur geschuldet, die ja auch angemessen und für Drachen- wie Frauenliebhaber inszeniert sein muss. Aber so ein bisschen übertrieben kommt es mir ja schon vor, sich für die bloß Tötung eines einfachen Menschenwürmchens dort unten im Wachsfigurenkabinett direkt in einen Drachen zu verwandeln. Da hätte ich Alzahra ja tatsächlich zugetraut, eher die Klingen zu wetzen. Aber gut, irgendwie musste ihr wahres Wesen, über das sich in dieser Story ja Mythen gerankt hatten, enthüllt werden. Zweiter Kritikpunkt an der Enthüllung ist für mich Alzahras Erklärung, wie sie es geschafft hat, sich gegen ihre Wachsfigur auszutauschen. Das wirkt zwar irgendwo plausibel, für meinen Geschmack aber etwas zu dünn und konstruiert. Weiß auch nicht – im Rahmen dieser doch sehr mysteriengeladenen Geschichte hätte ich mir da irgendwas Geheimnisvolleres gewünscht als irgendwelchen „Feuer, Feuer!“-Kram.
Das soll es mit der Kritik aber auch schon gewesen sein, denn der Rest hat mich auf diesen wenigen Seiten so eingenommen, dass ich es, nachdem ich das Lesen einmal richtig angefangen hatte, nicht gewagt habe, zwischendrin zu unterbrechen. Insbesondere die Rolle des Professor Erlinger gefällt mir, vor allem jetzt nach dem Ende, ziemlich gut. Man hatte ja schon beim Aufstellen seines komischen metallenen Pumpengeräts schon arg das Gefühl, dass er da irgendwas Fieses im Schilde führt – und am Ende hat er ein neues Exponat für seine sehr seltsame Ausstellung gewonnen. Angesichts der von Alzahra präsentierten Geschichte hat er aber wohl weniger mit ihr gemeinsame Sache gemacht, oder? Stattdessen passieren so Sachen wohl öfter dort unten, und der Herr Professor hinterfragt es nicht einfach, sondern nimmt es einfach in Kauf, dass die Leute verschwinden und ein weiteres „Experiment“ geglückt ist. Letzten Endes ist der Erlinger also gruseliger als alles andere an der Story.
Insgesamt lässt sich also sagen: Das war mal wieder ein schön gruseliger Lesespaß! Es gab zwar ein paar Kritikpunkte, und insgesamt ist die Geschichte vielleicht einen Tick zu kurz, um noch drückender, noch zwingender mit ihrer Atmosphäre zu werden, aber wie gesagt – gefesselt hat sie mich ja trotzdem. :gratz
Fehlerliste:
die Nacht in meinem Schwarzen Kabinett zu verbringen.Stellen Sie
niedrigen Wesenheiten huldigte.Die Wachsfiguren
Es tut mir Leid
Ich glaube, leid schreibt man dann klein, oder?
"...ich glaube, hat Auge auf Sie geworfen."
Das könnte hier aber auch kein Fehler, sondern einfach nur der Sprache des Orks geschuldet sein.
das ihr Piedestal umgab und trat darunter hindurch.Sie
Ihre Gewänder raschelten verlockend und unheilvoll,Sie streckte geziert
Eine Inspiration zeigte mir ein Mittel,mich in Sicherheit zu
P.S.:
Sein Gesprächspartner war da ein ganz anderer Fall. Er war ein kleiner, schmaler Mensch mit dünnem, farblosem Haar in einer zu großen Jacke. Er hatte den misstrauischen Blick und die verteidigende Haltung eines Mannes, der Ablehnung gewöhnt war. Der Professor wusste, dass er einen über das Mittelmaß hinaus begabten Menschen vor sich hatte, dessen Mangel an Selbstsicherheit ihn aber zum Versager machte.
Das ist ja wohl die fieseste Personenbeschreibung, die ich je gelesen habe. :D
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John Irenicus
07.01.2017, 17:18
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Dann will ich mich auch mal an „Im Namen der Götter“ von Lord Regonas wagen!
Der erste Abschnitt, betitelt „Die Waffen einer Frau“, der ist ja schon irgendwie unangenehm zu lesen. Oder vielleicht besser formuliert: Schon angenehm zu lesen, weil man sich so unangenehm mit Hanna mitgruseln kann. Zuerst der überaus schmierig dargestellte Nagur … vielleicht ein Tick zu viel Klischee, andererseits passt es ja aber auch so wunderbar zu ihm. Und dann diese Szene bei Coragorn (scheint jemand anderes als Coragon zu sein) … da tut mir Hanna ja fast schon leid. Wobei ich vielleicht kritisieren muss, dass sich beide Dialoge – also sowohl der zwischen Nagur und Hanna als auch zwischen Coragorn und Hanna – etwas hölzern lesen. Da hast du schon Besseres abgeliefert. Vielleicht meine ich das in Sachen Nagur aber auch nur, weil ich diese Pokerrunde-Anspielung nicht so recht verstanden habe (erst Pokern ja, dann Pokern nein – illegales Glücksspiel hätte ja gut gepasst, aber es geht ja wohl um andere Sachen). Bei Coragorn allerdings kann ich das an einem Grund festmachen: Die Überzeugungsarbeit geht mir etwas zu schnell. Ich will jetzt ja nicht behaupten, dass mein Hirn bei „Möpsen“, wie es so schön geschrieben steht, nicht auch sehr sehr schnell abschalten würde. Aber Hanna geht ja nun so auffällig vor und alles wird in so wenigen Sätzen abgehandelt … da hätte mir ein längerer Dialog gut gefallen, eben mit so ein bisschen „Schmiermittel“ zwischen den entscheidenden Sätzen. Im Grunde verabredet sich Hanna ja einfach direkt mit Coragorn, bei dieser geschlossenen Gesellschaft dabei zu sein. So ein bisschen mehr Taktieren, mehr Strategie, einfach mehr Hin und Her hätte ich mir in diesem Gespräch ja schon gewünscht. Abgesehen davon eignet sich der erste Abschnitt aber durchaus als Auftakt, der einen Lust verschafft, weiterzulesen, um herauszufinden, worum es denn eigentlich geht.
Inzwischen hatte er sich ihr bis auf eine Armlänge genähert und gaffte mit gierigen Blick auf ihren drall gefüllten Ausschnitt.
Dabei weiß dank Henriette Reker doch nun jede Frau, dass man mindestens eine Armlänge Abstand halten sollte! §lehrer
Leider trägt der zweite Abschnitt, „Bitterer Nachtisch“, zumindest bei mir nicht so ganz dazu bei, Klarheit in die Sache zu schaffen. Entweder, „Pokerrunden“ wird jetzt konsequent weiter als Codewort verwendet, oder aber es finden dort doch Pokerrunden statt …? Ich werde daraus noch nicht schlau! Im Übrigen finde ich es eher schade, dass man dieses Treffen nicht aus Hannas Perspektive miterleben durfte. Im Grunde durfte man als Leser ja gar nichts von dem miterleben, was Hanna so geplant hat – man ist ja nun schon einen ganzen Schritt weiter, und die Sache ist aufgeflogen, ohne dass erklärt wird, wie Constantino denn darauf gekommen ist. Mir geht das alles wirklich zu schnell, und dass mit „unser ganzes Vorhaben“ dem Leser direkt das nächste Mysterium vor die Füße geworfen wird, naja – meine Sache ist das von der erzählerischen Gestaltung her bisher leider nicht, muss ich ehrlich sagen. Ich fühle mich als Leser jedenfalls um die wirklichen spannenden Stellen gebracht und eher auf eine gewisse Art vom „wirklichen“ Inhalt der Geschichte ausgeschlossen. Wirkt mir alles zu knapp und hastig.
Ein bisschen besser fand ich dann schon den Abschnitt „Zuckerbrot und Peitsche“. Da kommt es immerhin mal zu einem längeren Gespräch – offenbar war nicht der Plan, Hanna umzubringen, sondern ihr vermittelt durch den Wein eine Art Wahrheitsserum einzuflößen? Wobei man auch gut sagen könnte, Alkohol selbst sei, bei guter Dosierung, auch schon eine Art Wahrheitsserum, was? Wie dem auch sei, dieses Gespräch zwischen Coragorn und Hanna wirkt schonmal weniger hölzern als das erste. Dennoch kann ich Hannas Reaktion am Ende nicht so ganz nachvollziehen. Warum kommen ihr denn die Tränen? Das wirkt ja so, als sei sie emotional total angegriffen davon, dass nun rausgekommen ist, dass sie Coragorn nur „benutzt“ hat – obwohl doch vorher keine so enge Beziehung zwischen den beiden bestand. Und obwohl Hanna doch vorher sehr kühl agiert hatte. Das habe ich nicht so ganz verstanden – oder kommen ihr die Tränen, weil sie befürchtet, dass ihr nun doch Schlimmeres blüht, weil ihr Verrat aufgeflogen ist, zumal sie ja nun auch ihre eigenen Auftraggeber bzw. zumindest Mal die Diebesgilde verraten hat? Wer weiß. Im Übrigen: Auch wenn ich den Dialog etwas besser finde, als die Dialoge vorher, so finde ich den Erzähltext selbst auf einmal etwas hölzern geraten. Gerade zum Beispiel der Abschnitt, wie Coragorn sich an Nagur erinnert, liest sich stilistisch einfach nicht so schön. Wenn ich das alles so mit „Segen und Fluch“ vergleiche, was für mich ja so ein bisschen der Maßstab ist – fällt da für mich alles ein bisschen ab, muss ich sagen!
Im Folgekapitel „Das Treffen“ stellte sich mir direkt zu Anfang eine Frage …
Es fand mitten in der Nacht am städtischen Tempel des Adanos statt. Dies war jedoch keinesfalls ungewöhnlich. Viele seiner Kunden bevorzugten unscheinbare Orte.
Ist der Tempel denn wirklich so ein unscheinbarer Ort? Ich finde, das ist ja eher gerade ein an sich erst einmal auffälliger Ort in relativ exponierter Lage. Und wenn der Tempel als unscheinbarer Ort für so ein Treffen gilt … was wäre denn im Vergleich ein nicht so unscheinbarer Ort gewesen? Ich hätte jetzt aus dem Gefühl heraus gesagt, irgendwo in den Gassen des Hafenviertels, das wäre doch noch viel geheimer gewesen. Und dann wird ja auch noch rasch enthüllt, dass es ein Wassermagier ist, der da diesen Auftrag vergibt. Der Wassermagier im eigenen Tempel … soll das etwas unscheinbar sein? Aber nachts mit einer zwielichtigen Gestalt? Naja.
Größte Überraschung bei das „Attentat“: Thorben hat eine Frau, die fast so heißt wie eine Nichte und sich genau so benimmt. Tja, wie das Leben manchmal so spielt! Dafür ist diese Szene aber wieder besser geschrieben – und es wird recht elegant enthüllt, dass Thorben derjenige ist, der hinter den Pokerrunden (wenn es denn welche sind) steckt. Aber ist er wohl auch das Opfer vom geplanten Attentat durch Attila bzw. den Wassermagier? Adanos-Gläubiger ist er ja eigentlich nicht, aber Attila kann bei diesen Anspielungen ja auch einfach nur blöd dahergeredet haben. Wie dem auch sei: Dadurch, dass nun (vermeintlich?) verschiedene Interessengruppen vorgestellt wurden, die sich anscheinend alle irgendwie um diese „Pokerrunden“ drehen, kommt so ein bisschen Spannung auf. Momentan liest sich das ja fast wie eine Jeder gegen Jeden, wobei man gar nicht so recht sagen, wer die Parteien nun sind und welche Motive sie genau verfolgen. Das tut der Geschichte gut, hier macht das Auslassen von Informationen Sinn – auch bezüglich der „geheimen Entwürfe“. Größter Kritikpunkt an diesem Abschnitt: Warum Attila die Zielperson – die sich ja nun doch als Thorben herausstellt – ausgerechnet am hellichten Tag, wo er, wie er selbst meint, auf so regen Publikumsverkehr trifft, umbringen will, das ist mir wirklich schleierhaft. Also, es mag vielleicht einen Grund dafür geben, aber der ist (momentan?) noch überhaupt nicht erkennbar. Stattdessen kommt mir das sehr umständlich und unnötig risikoreich vor.
Ab „Die Pokerrunde“ nimmt die Geschichte dann anscheinend noch einmal Fahrt auf, denn jetzt wird einiges enthüllt! Das Gespräch rund um Hannas Anwesenheit fand ich zwar wieder nicht so ganz gelungen, aber schön finde ich, dass ich jetzt endlich Gewissheit habe, das „Pokerrunde“ doch nur ein Codewort ist für ein ganz anderes konspiratives Treffen: Es scheint der Religion an den Kragen zu gehen, was auch das vom Wassermagier angeordnete Attentat (er weiß offenbar auch mehr, trotz Geheimheit dieser Treffen) erklärt. Das ist schon einmal nicht schlecht und lässt großes erahnen – auch wenn momentan ja noch vollkommen unklar ist, was dieser Plan sein soll und warum die sich gegen die Göttergemeinden stellen wollen. Aber diese Unklarheit erzeugt gerade die Spannung und das Interesse am Weiterlesen.
Indes: Wenn der im nächsten Abschnitt vorgestellte Text „Das Manifest“ sein soll, welches auf ganz Khorinis Verbreitung finden soll, bin ich dann doch etwas enttäuscht. Das ist ja kein Manifest, sondern nur eine Veranstaltungsankündigung mit ein paar „ketzerischen“ Fragen. Werbung eigentlich nur, nicht viel mehr. Also, unter einem „Manifest“ stelle ich mir ja nun etwas ganz anderes vor. Mir scheint das eher, als solle durch solche Diskussionsrunden so ein Manifest erst erarbeitet werden. Das aber wiederum passt eben gerade nicht zu der Aussage vorher, man wolle das Manifest – was ja dann schon fertig sein muss – verteilen. Hm! Lässt mich alles so ein bisschen ratlos zurück. Positiv zu bemerken ist aber, dass durch das nun offene Agieren dieser Gruppierung mehr Feuer in die Sache kommt. Andererseits kann man fragen: Wozu eigentlich diese extreme Heimlichtuerei vorher? Und: Was wurde vorher denn eigentlich so alles besprochen, dass man es in geheimen Sitzungen verabreden muss – vor allem, wenn jetzt eh anscheinend alles preisgegeben werden soll, per öffentlicher Ankündigung, mit Einladung an alle direkt in Coragorns Taverne? Also, es mag vielleicht noch Erklärungen dafür geben, aber so gaaanz schlüssig scheint mir das noch nicht zu sein! Aber ich warte dann einfach mal auf die Fortsetzung …
Mein Fazit bis hierhin fällt jedenfalls, das ist vielleicht schon etwas durchgekommen, trotz meines grundlegenden Interesses an Handlung und Geschichte, dann doch eher mau aus: So richtig toll aufgebaut wirkt die Handlung bis jetzt noch nicht, und ich habe dann doch viele Widersprüchlichkeiten gefühlt, die sich nicht mit einem „Ja das kommt dann noch“ erklären lassen. Häufig agierten mir die Charaktere auch nicht ganz nachvollziehbar, ab und zu ging der Schreibstil in den Keller, die Dialoge wirken auch meist eher hölzern und figurenhaft. Das muss ich dann schon ehrlicherweise sagen. Positiv halte ich aber weiterhin fest, dass hier mehrere Interessengruppen um irgendetwas ringen, wobei die Parteien wie gesagt noch schattenhaft bleiben und man gar nicht genau weiß, wer was will. Das ist bis jetzt die Stärke der Geschichte und der Handlung. Verglichen mit anderen Geschichten von dir hätte ich mir zur Umsetzung dieser Idee dann aber doch einen stärkeren, irgendwie ausgefeilteren, ja einfach besser geschriebenen Auftakt erwartet und gewünscht.
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John Irenicus
07.01.2017, 17:20
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Mit „Raumschiff Star Bug“ von Lord Regonas habe ich mich übrigens auch schon beschäftigt. Ein Urteil kann ich mir da aber wirklich noch nicht erlauben, weil die Geschichte ja erst im absoluten Anfangsstadium steht. Also, na gut, die Schriftart kann ich schon beurteilen: Die ist nämlich zwar passend spacig, aber die Anführungsstriche sehen da ja mal gruselig aus. :scared: Abgesehen davon kann ich noch nicht ganz abschätzen, ob mir die Geschichte auch wirklich gefallen wird, wenn sie denn mal angefangen hat. Sollte das wirklich ein weiterer Versuch eines „Gothic in Space“ mit Anleihen auf die in der Story bereits angespielten Serien sein … nunja, es könnte für mich schwierig werden, so richtig warm damit zu werden! Aber, wie gesagt: Ich warte das erst einmal ab! Die Grundidee, den Mighty Alien Dwarf mal vernünftig einzubinden, wirkt bis jetzt ja ganz interessant. :gratz
Nach dem aktuellsten Post fiel mir aber noch was auf (also, abgesehen von den Rechtschreib- bzw. Tippfehlern, über die ich bei dir ja aber eh nicht mehr spreche :p): Nämlich, dass Lord Hagen ganz generell unheimlich aufgeblasen rüberkommt. Das könnte noch interessant werden. Bisher haben die meisten Charaktere nämlich noch nicht so wirklich Charakter im eigentlichen Sinne entwickelt, sondern sind bloße Figuren im funktionalen Sinne, um die Geschichte voranzutreiben. Lord Hagen und mit Abstrichen Lord Andre sind bisher die einzigen, die Ansätze von Persönlichkeit gezeigt haben (was ja auch gut und gerne reichen kann). Bei Lord Hagen hoffe ich nun, dass sein aufgeblasenes Gehabe noch Bedeutung für die Story bekommt. Gerade jetzt im letzten Post, wie er seine Leute da weckt und da groß das Kommando übernimmt, was er vorher dann einfach mal leichtfertig abgegeben hatte … das könnte zwar durchaus seinem Gewissen geschuldet sein, aber auch so einer gewissen Selbstgerechtigkeit. Nach dem Motto „Mir egal, dass ich vorher nichts davon wissen wollte, jetzt bin ich der Chef!“ Besonders sympathisch wirkt Lord Hagen in der Art und Weise jedenfalls nicht. Und gerade das könnte ja doch noch ziemlich interessant für die Geschichte werden. Vielleicht auch in der Hinsicht, dass Lord Hagen irgendwann bemerkt, dass er ja doch gar nicht der tolle Hecht ist, für den er sich hält … oder irgendwie sowas! Ich bleibe da jedenfalls gespannt – und ganz ehrlich, ein kleines bisschen wünsche ich ihm das Scheitern auch. :D
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John Irenicus
07.01.2017, 17:20
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Ich habe mich jetzt doch mal dazu entschieden, „Im Kerzenschein“ von DGDM zu lesen, also zumindest die Szenen, die jetzt schon im Forum stehen.
Viel habe ich dazu aber gar nicht zu sagen. Den Schreibstil finde ich gar nicht, wie im Vorwort angekündigt, Winterkälte-mäßig. Eher dann den Inhalt, der hat es nämlich mal wieder geschafft, mich milde zu verstören (ich habe aber auch den Fehler gemacht, während des Lesens zu essen, obwohl ich mir vorher sicher war, dass das keine gute Idee sein würde).
So rein inhaltlich, zur, äh, „Handlung“, traue ich mir keinerlei Aussage zu. Das muss ich wohl auch erst einmal verdauen (sic!).
Wollte dir mit diesem Kommentar also vor allem nur verkünden, dass ich jetzt mal in die „Story“ hineingelesen habe. :gratz
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John Irenicus
07.01.2017, 17:21
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Wahnsinn! Über zwei Jahre nach dem Erstpost setzt Riannon, damals noch Angron, seine im Anfangsstadium steckengebliebene Story „The Grim Alwin ~ Fellan must die“ vollkommen unerwartet fort! Offenbar wird 2017 das Jahr der Überraschungen, was?
Da finde ich es ziemlich schade, dass ich auch nach dem neuen Post meinem Kommentar von damals (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1370273-Kommentare-und-Diskussionen-zu-den-Geschichten-Gedichten-etc-36?p=23516658&viewfull=1#post23516658) gar nicht groß etwas hinzuzufügen habe. Die Geschichte ist humorig, flapsig, dialoglastig. Jetzt im zweiten Post fand ich den Dialog mit der überaus flapsigen Sense dabei noch ein wenig gelungener als den Dialog zwischen (nun ehemaliger) Sensenfrau und Alwin im ersten Post. Es wirkt ein Stück weit weniger bemüht (auch wenn der „Mähdrescher“-Kram durchaus an der Schwelle dazu steht), aber es mag auch einfach immer von der persönlichen Tagesstimmung des Lesers abhängig sein, wie er das empfindet. Unterhalten hat es mich jedenfalls allemal, es war zum Schmunzeln, und – das ist ja bei witzigen Sachen besonders wichtig, finde ich – keinesfalls peinlich oder zum Fremdschämen. Der Humor kommt also so rüber wie er soll und zehrt nicht etwa an den Nerven. Wie schon damals bemerkt, Terry Pratchett-Experte (zwischenzeitlich ja auch verstorben, der Herr) bin ich noch immer nicht, sodass ich gewisse Anspielungen möglicherweise nicht verstehe. Aber: Ich kenne mich genug aus, um zu wissen, dass der Humor in dieser Story auf jeden Fall in die gleiche Kerbe schlägt. Absurditäten um Absurditäten!
Also, wie gesagt: Unterhaltsam, leicht und locker flockig zu lesen, schöne Dialogform. Meine einzige Sorge ist: Wie lange kann so eine Geschichte durchhalten, bis sich die humorigen Dialoge und kurzen Erzähltexte totgelaufen haben? Das wird wahrscheinlich die größte Herausforderung sein, wenn du an der Story dranbleibst – aber du solltest die Herausforderung auf jeden Fall annehmen. :gratz
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John Irenicus
07.01.2017, 17:22
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Ein neues Jahr hat begonnen, und es beginnt nicht schlecht, denn Ajnif hat ihrer Story einen weiteren Abschnitt hinzugefügt!
Es geht dabei nun erstmal wieder um die eher unangenehmen Gestalten der Geschichte, die schon rein aufgrund ihres Verhaltens nur den Stempel „böse“ aufgedruckt bekommen können. Dieser Javier ist aber auch scheußlich! Wobei ich in diesem Abschnitt, genauer während des ich zuspitzenden Dialogs mit Eluise, dann doch kurzzeitig den Eindruck eines klischeehaften Abziehbild des „Bösen“ bekommen habe …
„Warum seid Ihr nur so?“, stotterte der Geist.
„Weil ich es kann“, zischte Javier, „weil du eine Aufgabe hattest, der du nicht nachgekommen bist. Wie gut, dass ich ohnehin mit deinem Scheitern gerechnet habe. Du weißt was das bedeutet, Eluise?“
An der Stelle zum Beispiel kam Javier doch sehr bemüht „markig“ und „fies“ daher, und so Sprüche wie „Weil ich es kann“ und „Du hattest eine Aufgabe …“ sind jetzt auch nicht gerade das Originellste, was man einem Bösewicht so andichten kann. Ich habe zwar nichts dagegen, wenn der Schurke auch typisch Schurke ist – aber speziell an der Stelle wirkte Javier eher wie einer, der eben unbedingt den Schurken spielen will, und nicht wie ein echter Schurke. Vielleicht wären an solchen Stellen etwas weniger dickes Auftragen bzw. ein paar interessantere Dialoge geboten. Oder, anders gesagt: An den Stellen, an den Javier gerade nicht gesprochen hat, wirkte er auf mich viel furchteinflößender!
Aber das war jetzt nur ein Vorgreifen, weil es gerade gut zum Thema „böse“ passte. Mir waren natürlich auch vorher noch ein paar Stellen beim Lesen irgendwie aufgefallen!
seine einzelnen Körperregionen verhärteten
§list – wobei das §list bei diesem Javier ja wohl eh angebracht ist. Und da schimpft El Toro bei den Charakteren in meinen Story, sie hätten ihren Geschlechtsverkehr so grob und ohne Wertschätzung! Das mag sogar sein – aber bei denen bleibt wenigsten die Gewalt aus dem Spiel. Javier dagegen scheint ja beständig von sexueller Aggression erfüllt zu sein. Das ist übrigens eine der oben angedeuteten Eigenschaften von ihm, die ihn wirklich ganz genuin unangenehm und fies macht, also wirklich „böse“ wirken lässt.
Übrigens: Gegen kleine ironische Brüche im Charakter Javiers habe ich gar nichts, sie sollten nur eben auch als solche erkennbar und vielleicht ein wenig originell sein – so wie hier:
Javier ließ sich in seine Sitzgelegenheit fallen, spürte die Unebenheiten, die einzelnen Strukturen. Er hatte sich bereits so oft auf seinen Stuhl gesetzt, dass er den Schmerz in seinen Gesäßbacken, die durch den Kamm des Feuerwarans entstanden, nicht mehr wahrzunehmen vermochte.
§ugly
„Weiter“, war alles was er sagte und doch genügte es, um Ilias erneut erblassen zu lassen.
Er setzte die Klinge erneut an und vollzog den nächsten Schnitt, langsam und darauf bedacht seine zittrigen Finger unter Kontrolle zu behalten.
Hier gab es eine nicht so schöne Wortwiederholung von „erneut“, wobei es sich beim Lesen so schlimm jetzt auch nicht anhört. Aber vielleicht willst du das ja trotzdem ausbügeln.
„Wenn du so weiter rasierst, sitze ich hier noch, wenn ich lieber pissen gehen würde als mich von dir rasieren zu lassen!“, Javier war leise, doch der drohende Unterton genügte um Ilias stammeln zu lassen.
Hier würde ich erstens das Komma bei der wörtlichen Rede weglassen.
Mir geht es bei der Stelle aber noch mehr um den Inhalt: Das mit „lieber pissen gehen“ ist natürlich schon irgendwie sehr verschroben, was vielleicht zu Javier passt. Aber formuliert ist es dann doch ein ein wenig zu ungelenk, mit der Doppelung vom Rasieren und überhaupt. Das ist wieder so eine Stelle, in der Javier spürbar was von seiner Gefährlichkeit, weil er spricht, bzw. aufgrund dessen, wie er spricht. Da müsste einfach ein Satz her, der mehr Zug hat und nicht so herumstolpert. Es sei denn natürlich, Javier soll so jemand sein, der kaum einen geraden Satz auf die Reihe bringt und eher lächerlich wirkt – aber das wäre ja schon eine Überraschung, denn der (gelungene!) nonverbale Rest seiner Charakterdarstellung legt ja gerade das Gegenteil nahe.
Abgesehen davon fand ich diese Stelle und das ganze, sehr ruhig erzählte Prozedere davor wirklich klasse: Ich hatte mich nämlich die ganze Zeit gefragt, was das soll und was die da so Komisches machen, mit der Klinge, das wirkte ja alles absolut seltsam – und hier wird dann enthüllt, dass Javier sich rasieren lässt. Toller Aha-Moment!
Beim beginnenden Auftritt Eluises musste ich dann an einen vorangegangenen Kommentar von mir denken. Da hatte ich nämlich, sofern ich das richtig in Erinnerung habe, kritisiert, dass die Begegnung Rob und Kellans mit dieser Geisterfrau irgendwie ziellos daherkommt und viel zu wenig problembehaftet. Nun erscheint diese Begegnung natürlich in einem ganz neuen, unerwarteten Licht – das hat mir sehr gefallen (und lässt mich jetzt natürlich dastehen wie einen begossenen Pudel, aber naja :D).
Abgesehen von der bereits kritisierten Dialogstelle kann Javier im Gespräch mit Eluise dann ja wieder einmal perfekt seine Fiesheit zeigen. Ein bisschen ungereimt kam mir das inhaltlich aber trotzdem vor: Dass Eluise ihr Walther in diesem Käfig präsentiert wird, das scheint sie so ja nicht vorausgesehen zu haben, oder? Im Gespräch unmittelbar davor schien sie ja aber sehr genau zu ahnen, was nun auf sie zukommen würde – war das dann etwas anderes und es kam anders als erwartet für sie? Naja, wie auch immer: Inszeniert (sprich: geschrieben) ist das Ganze mit dem Herunterfahren des Käfigs und Javiers erklärenden Worten dazu natürlich angemessen schurkig.
Auch das Kampfgeschehen danach kann sich sehen lassen, denn es wird an absurden Moves ja nicht gespart: Der Geist fährt in den einen Körper, kurz darauf fährt ein Dämon hinterher und saugt, und es gibt ein Durcheinander, bei dem man sich als Leser angenehm überblickslos fühlt. Angenehm deshalb, weil es ja gerade dazu passt, dass man das, was sich dort bei diesen finsteren Gestalten wie selbstverständlich abspielt, nicht so ganz durchblickt. Das trägt ja gerade zu ihrer Schattenhaftigkeit und Schurkigkeit bei. Lediglich ein paar mehr Worte zu den „am Boden kauernden“ Männern, die ganz zu Anfang erwähnt wurden, hätten mir hier gefallen. Denn beim Kampf wird ja auch auf sie wieder Bezug genommen, aber weiter nichts gesagt, nicht einmal, wie viele es sind, und überhaupt. Dass bei denen ja mal gerne zu mehreren rumgehockt und rumgelegen wird, ob nackt oder angezogen oder teils teils, das weiß man ja, aber hier wurde mir das zu sehr ausgeklammert, wer diese Leute denn eigentlich sind und so weiter. Abgesehen davon aber eine mitreißende Szene.
Und dann schließt der Abschnitt mit dem nächsten übergroßen Gothic-Charakter, den du dir herausgepickt hast: Zuben erscheint! Das sorgt natürlich in sich schon einmal für ehrfurchtsvolles Innehalten – auch wenn man als Leser natürlich noch keine Klarheit darüber hat, was genau das bedeutet und wie es nun weitergeht (zumindest geht mir das so). Gerade das aber hält den Leser ja bei der Stange – und neugierig bin ich allemal geworden! Auch, wenn ich gerade deshalb „befürchte“, dass es im nächsten Post dann erst einmal wieder mit etwas anderem weitergehen wird. :D Aber so sind sie halt, die Geschichten mit mehreren Perspektiven!
Er ließ seinen Blick lüstern über ihre schlanken Beine, den langen Rock, den sie vorne bis knapp unter dem Becken hochgerafft hatte, den üppigen Brüsten und die wallenden roten Haare wandern.
Was mir da spontan einfiel: „Üppige Brüste“ ist in so Geschichten ja auch einfach die etwas akzeptiertere Formulierung für „dicke Titten“, wenn man mal ehrlich ist, ähem …
Insgesamt also eine lesenswerte Fortsetzung, keine Frage. Die kleinen inhaltlichen Stellen habe ich angesprochen, ab und zu saß in den Dialogen dann mal eine Formulierung nicht richtig. Ich denke, wenn du also beim Schreiben in etwas noch mehr Zeit investieren solltest, dann wären das wohl wirklich die Dialoge: Die müssen noch ein Stück „organischer“ und „glaubhafter“, sprich: passender zu den Charakteren werden und einfach wie etwas wirken, was auch wirklich so gesprochen würde. Abgesehen davon (und der Fehlerliste unten) habe ich an diesem Abschnitt aber nichts zu bemängeln. :gratz
Fehlerliste (wieder mal einen Tick zu viele):
Die Wände, nackt und grau, boten den Männern keinen Schutz vor der Kühle.
Immer wieder konnte er das schnäuzen oder bellendes Husten hören
die sich auf Ilias Hals bildeten.
Der Genitiv wurde bei Ilias durchgehend nicht mit Apostroph kenntlich gemacht, solltest du im gesamten Post dann nachholen.
Javier griff nach einem besonders roten Apfel, von der silbernen Platte, die ihm auf dem großen Tisch am nächsten stand, und biss beherzt hinein.
Und dieses Skelett, was ihn begleitet, war so interessiert an meinem Leben.
während du versuchst sie im Sumpf in die irre zu treiben
Neben der Korrektur von „Irre“ sollte man wohl auch ein Komma nach „versuchst“ setzen.
Der Klang seiner Stiefel, glich einem dunklen Trommelschlag.
Stöhnend öffnete sich Ilias Mund so weit er sich nur öffnen konnte und Eluise schoß heulend hinaus.
doch sie war gefangen in dem entstehenden Wirbel und verschwand zusammen mit allem, was der Dämon angesaugt hatte, in dessen Mund.
Der Dämon, dessen Leib durch die Prozedur um ein zwanzigfaches gewachsen war, glitt langsam die Empore hinab und suchte sich einen stillen Ort in der Dunkelheit.
Und doch, wich er einen Schritt von Kenna zurück, als er die Gestalt hinter ihr wahrnahm.
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John Irenicus
07.01.2017, 17:22
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Und auch mit „Geschichten eines Toten“ von Ajnif habe ich mich auseinandergesetzt, und ich muss sagen: Das ist ein ganz großartiger Beginn! Wirklich, ein Auftakt nach Maß! Das nur mal vorweg, bevor ich mich nun mit den Einzelstellen auseinandersetze …
Vereinzelt hatten die Streuner und Bettler auch noch Fisch und Fleisch auf dem Boden liegen lassen
Da habe ich mich gefragt: Warum eigentlich, und warum gerade die Streuner und Bettler, also die, die am wenigsten haben? Ich meine, Fisch und Fleisch! Das müssen realistischerweise in einer Gesellschaft, die nicht auf Massentierhaltung setzt, kostbare Güter sein – für jedermann! Und dann auch noch die Streuner und Bettler! Das scheint mir so ohne Weiteres nicht ganz glaubhaft, dass gerade aus den Gruppen solche Lebensmittel einfach auf der Straße fallengelassen wurden.
Die Nasen der Einwohner hatten sich bereits so sehr an den stets vorhandenen Duft gewöhnt. Niemand rümpfte mehr die Nasen oder unterdrückte den Reiz des Erbrechens.
Hier eine unschöne Wortwiederholung von „die Nasen“.
Ja, jetzt bin ich direkt mit zwei Passagen eingestiegen, die ich für kritikwürdig halte. Das steht aber ganz im Gegensatz zum Gesamteindruck, den ich vom Einstieg in die Geschichte habe: Der ist nämlich sehr, sehr gelungen, mit vielen schönen, detailreichen Beschreibungen, guten Formulierungen, einer tollen Atmosphäre … da gibt es von der Konzeption insgesamt echt nix zu meckern! Ein bisschen schade ist vielleicht nur, dass der Titel der Geschichte schon ein bisschen vorwegnimmt, dass die Menschen aller Wahrscheinlichkeit nach nicht zu einer Hochzeit und auch nicht zu einer Beerdigung, sondern zu einem Spektakel namens Hinrichtung unterwegs sind. Der große Überraschungseffekt bleibt allerdings aus. Indes: Überrascht wurde ich dennoch, und zwar im Kleinen, den ich bin erst gar nicht darauf gekommen, warum die Kinder denn das ganze faule Obst und Gemüse in diese Säcke füllen (obwohl ich eigentlich nur 1 und 1 zusammenzählen hätte müssen, aber naja, so ist das halt mit mir). Dass diese Säcke dann in der nächsten Szene direkt wieder auftauchten und auch mir klar wurde, wozu sie dienten, das war ein schöner Aha-Moment.
Auch sonst geht die Geschichte prima weiter, denn überhaupt fand ich das erzählerisch sehr konstruiert, wie man quasi aus der Vogelperspektive ans Geschehen heranschwebt, erst einmal nur einen Überblick erhält, und dann, nachdem das „Setting“ klar ist, in die Perspektive des Ich-Erzählers schlüpft. Das ist wirklich sehr gut gelungen. Darüber hinaus finde ich, dass man schon nach wenigen Zeilen aus Sicht des Ich-Erzählers eine Beziehung zu diesem aufbauen kann. Wie er sich erst noch über die schlechten Werfer Vengards mokiert, dann aber schon bald wieder alles an Souveränität verliert … ich war jedenfalls sofort auf seiner Seite und konnte direkt mitfühlen. Auch das Herstellen dieser Bindung zwischen Hauptfigur und Leser ist dir also auf Anhieb gelungen. Respekt!
Im Übrigen schaffst du es auch, in wenigen Sätzen eine ganz andere Beziehung zu illustrieren: Nämlich die der Hauptfigur zu seinem Vater. Die wenigen Sätze über die Würde des einen und des anderen machen schnell und angenehm unaufdringlich klar, dass es zwischen den beiden nicht gut steht – und das wird am Ende der Hinrichtungsszene dann ja auch noch einmal wunderbar aufgegriffen.
Auch die sich daran anschließenden „Nichtgedanken“ über die Frage, worüber man in so einem Moment denn noch nachdenken sollte, konnten mich überzeugen. Da wirkte nichts gestelzt oder bemüht verschroben, stattdessen konnte ich das alles, trotz (oder vielleicht gerade wegen) des angenehm eingeflochtenen Witzes des Erzählers, sehr ernst nehmen und gut nachfühlen. Das trifft auch auch die nachfolgende Passage zum Gefühl der Unterlegenheit und der zweifelhaften „Fairness“ des sogenannten „Prozess“ zu.
Sehr befriedigend (nicht im sexuellen Sinne) ist auch die Szene, in der die Hauptfigur den Henker im wahrsten Sinne des Wortes an den Eiern packt. Ich finde, so Szenen stärken dann auch nochmal die Bindung des Lesers zur Hauptfigur. Man will seinen Erfolg, man will geradezu die Revolution der Ereignisse, und auch wenn die Situation klar aussichtslos ist, freut man sich mit der Figur auch über diese kleinen Triumphe. Was ich an der betreffenden Stelle übrigens auch sehr loben muss: Das tolle Detail mit den abgekauten Fingernägeln. Das fand ich irgendwie richtig klasse, weil man daran auch merkt, wie „drin“ du in der Geschichte warst, als du das geschrieben hast. Sowas fällt einem einfach so nämlich nicht ein (oder aber, du warst schon einmal in genau so einer Situation, wo du mit langen Fingernägeln hättest besser … äh, ja. :grinundwe).
Du siehst also, meinem Eindruck nach reihte sich beim Lesen eine gelungene Szene an die nächste, da hast du wirklich eine Serie von Volltreffern gelandet, finde ich. Noch dazu gab es nur wenig Fehler:
Der Henker, hatte sich in einen schwarzen Umhang geworfen.
Die Meute war durch das Spektakel noch aufgeheizter als vorher, sie hoben gelöste Pflastersteine auf und warfen diese gröhlend in meine Richtung.
Immer wieder eine Überraschung, aber: „grölen“ schreibt man ohne h! Wobei es natürlich so viele mit h schreiben, dass man eigentlich sagen müsste, dass man es eben doch mit h schreibt, aber naja … ein bisschen Elitismus gehört bei Rechtschreibung wohl dazu! Der Duden sieht es jedenfalls so, wie hier dargestellt.
Abschließend kann ich dann nur das Fazit wiederholen, was ich schon zu Anfang dieses Kommentars vorweg genommen habe. Der Beginn dieser Story ist dir zweifelsfrei geglückt. Man sagt ja auch: Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne. Allerdings weiß man daher auch aus Erfahrung: Beim Geschichtenschreiben ist es schwierig, diesen Zauber dann auch in den Folgekapiteln zu bewahren. Will sagen: Am Anfang gibt man sich natürlich besonders Mühe, alles ist neu, man formuliert sauber, hat Details, achtet sogar noch mehr auf die Rechtschreibung und Zeichensetzung (scheint zumindest bei dir der Fall zu sein, wenn ich mal vergleiche :p) … und dabei hängt man die Messlatte für sich selbst natürlich auch sehr hoch. Du wirst in den fortlaufenden Posts also umso mehr darauf achten müssen, an diesen rundum gelungenen Beginn anknüpfen zu können. Sowas ist wirklich keine einfache Aufgabe! Aber ich denke, du wirst sie schon meistern. Und dann werden wir vielleicht auch irgendwann herausfinden, ob das hier eine Rob-SpinOff-Story ist, oder nicht (ich meine, hey, zumindest theoretisch könnte das ja sein! Aber ich habe Robs Hintergrundgeschichte aus deiner anderen Story, zumindest so weit, wie er sie verraten hat, auch nicht mehr so sehr im Kopf)! :gratz
So, und nun hat die Geschichte ja auch schon einen zweiten Post bekommen – den ich mir nun ebenfalls durchgelesen habe. Vielleicht wieder das wichtigste vorab: Der Post fällt in Sachen Qualität nicht total gegenüber dem ersten Post ab und kann durchaus mithalten. An der Formulierung jetzt merkt man aber schon, dass ich dann doch ein bisschen was zu kritisieren habe. Aber naja, gehen wir mal Schritt für Schritt vor!
Den Einstieg fand ich, ähnlich wie beim ersten Post, stimmungsmäßig auf jeden Fall wieder richtig gelungen – auch wenn das hier ja eine ganz andere Stimmung und auch ein ganz anderer Stil sind! Dieses (Alb-)Traumartige an den Beschreibungen gefällt mir sehr gut, und dieses Element zieht sich ja auch noch lange weiter durch diesen Abschnitt und ist nicht bloß dem Beginn vorbehalten. Da waren einige wirklich tolle Formulierungen dabei, die ich so oder so ähnlich vielleicht auch mal in Storys von mir, die in diese Richtung gehen, verwenden könnte. Was genau ich dann von dir klaue, werde ich mir dann jedenfalls nochmal im Einzelnen überlegen. :p
Bei der – tragikomischen – Information, dass der Henker unsere Hauptfigur nur halb enthauptet hat, musste ich dann doch erst einmal deine andere Story durchschauen, um herauszufinden, ob das hier vielleicht doch ein Rob-SpinOff ist, aber auf die Schnelle konnte ich da nichts finden, was sich damit deckt. In dieser Geschichte nun wird hinterher ja auch preisgegeben, dass der arme Kerl Tristan heißt (also, arm wegen der sonstigen Umstände, gegen den Namen ist ja nichts einzuwenden), sodass ich mit diesen Überlegungen wohl abschließen kann. Ich bin da jetzt weder froh noch enttäuscht drüber, aber ich war einfach neugierig, deshalb mache ich hier jetzt so eine große Sache daraus. :D
Was mir im Anschluss zum ersten Post dann zwischendrin aufgefallen war:
„An welchen Gott glaubst du?“
Konnte es bei dieser Frage überhaupt eine richtige Antwort geben?
Ich schwieg, weigerte mich diese Frage zu beantworten. In genau diesem Moment glaubte ich nicht. Innos hatte mich verlassen, Beliar würde sich meiner ohnehin annehmen.
„Ein Zweifler, also! Dritte Tür rechts!“
Hier werden als mögliche Götter nur Innos und Beliar genannt – das war, wenn ich mich recht erinnere, auch im ersten Post einmal so. Das kann natürlich daran liegen, dass so ein Gott wie Adanos für Tristan überhaupt nicht in Frage kommt, sodass er nichtmal darüber nachdenkt. Es kann aber auch daran liegen, dass dir vielleicht nicht so ganz bewusst ist, dass alle drei Götter der Gothic-Welt durchaus ihre Anhänger haben, Adanos vielleicht sogar an besonders prominenter Stelle! Es ist auch nicht so wichtig, aber dann zusammen mit der Angabe „Dritte Tür“ wirkt es irgendwie doch so, als „fehlte“ Adanos dort irgendwie. Aber wie gesagt, das ist jetzt nur so etwas am Rande, was mir aufgefallen war und was ich sicherheitshalber mal anmerken wollte.
Seufzend begab ich mich zu der dritten Tür von rechts. Je mehr ich mich ihr näherte, desto mehr graute es mir vor dem was dort hinter lag. Schreie drangen durch die Türen an mein Ohr. Es waren nicht die typischen Schreie, wenn man sich etwas brach oder jemand bei einem Kampf verstarb. Nein, diese Schreie krochen mir in Mark und Bein und ließen mich erzittern.
Klingt so, wie ein typischer „Angstpatient“ von seinem letzten Zahnarztbesuch berichten würde. :D
Eine ältere Dame, die mich mit ihren giftigen Zähnen angrinste und den Fall scheinbar genoss.
„scheinbar“ oder „anscheinend“? (Ja, nochmal ganz ausdrücklich: Die beiden Wörter haben eine doch sehr unterschiedliche Bedeutung!)
Rund um die zuletzt genannte Stelle war mir dann auch noch etwas anderes aufgefallen, was zumindest am Rande der Ungereimtheit daherkommt: Du hast ja zu Beginn dieser Fall-Szene sehr eindringlich die Dunkelheit beschrieben – und dann kann Tristan während des Falls ja plötzlich doch alles problemlos sehen, die Frau mitamt ihren Zähnen, den Snapper … dabei sollte doch gar kein ausreichendes Licht dafür da sein, oder? Nun kann es natürlich sein, dass bereits zu diesem Zeitpunkt dasjenige Licht, welches Tristan später auch ganz bewusst von unten kommen sieht, so weit hochstrahlt, dass er diese Dinge eben sehen kann. Aber naja – so ein bisschen widersprüchlich ist es eben doch; Tristan hätte ja zum Beispiel dann viel früher bewusst bemerken müssen, dass von irgendwoher Licht kommt – aber dieser Eindruck wird ja wiederum auch nicht so richtig abgebildet. Da solltest du also vielleicht nochmal nachjustieren bei den Beschreibungen, damit klar ist, wann und wo Licht ist und wann nicht.
Schönes Detail übrigens: Die Nummer, die nach Tristan aufgerufen wurde und mit einem S begann … das war dann ja wohl der Snapper, was? Kennung M für Mensch, und Kennung S für Snapper. Sehr schön organisiert bei denen. :D
Bis dahin fand ich die Handlung inhaltlich jedenfalls wieder richtig gut. Schwächen schleichen sich dann aber leider ab der Begegnung mit Beliar höchstselbst ein. Das ist alles nichts total Gravierendes, aber es sind meiner Meinung nach eben Schwächen. Also:
„Vater?“, ich versuchte nicht einmal das Zittern meiner Stimme zu verbergen.
Mein Vater lächelte mich an und schritt auf mich zu. „Da bist du ja endlich“, sagte er freudig und nahm mich in den Arm.
Ich stutzte und betrachtete den vor mir stehenden Mann genauer, der ganz sicher eines nicht war, mein Vater! Niemals, zu keiner Lebzeit und ganz sicher auch nicht nach seinem Tod würde er mir diese Freude entgegen bringen.
An dieser Stelle fand ich zunächst einmal die Formulierung „würde er mir diese Freude entgegen bringen“ unpräzise. Man hat da natürlich ein vages Gefühl, dass damit eben der freundliche Empfang gemeint ist usw., aber es bleibt dann doch so ein bisschen schleierhaft, welche Verhaltensweisen es genau sind, die da zu übertrieben wirken, um wirklich von Tristans Vater zu stammen. Die Formulierung als solche ist auch ein bisschen ungelenk. Eingebettet ist diese kleine Schwäche meiner Meinung nach auch in den Umstand, dass über diese Szene einen Tick zu schnell hinweggebügelt wird. Es wäre interessanter gewesen, hätte man vielleicht ein paar Beschreibungen des Vaters bzw. Beliar in Verkleidung bekommen, um zusammen mit Tristan nachfühlen zu können, wie er denn darauf kommt, auf einmal „Vater?“ auszurufen. Tristan nennt zwar als Stichworte die Körperhaltung, die Mimik und die Gestik, bleibt aber dabei sehr unspezifisch – und sagt es eben auch erst hinterher. So, wie es hier ist, verpufft der Eindruck sehr schnell: Kaum wird die Illusion vorgestellt, verschwindet sie auch wieder, und das mit ein paar lapidaren Sätzen. Gut, ich hätte an dieser Stelle wohl zum anderen Extrem geneigt und diese Szene bis zur totalen Lahmarschigkeit aufgeblasen, was jetzt auch nicht empfehlenswert ist. Aber so wie hier ist mir das ein bisschen zu kurz und zu zackig, dafür, dass es ja nun doch eine für Tristan nicht gerade unwesentliche Situation ist, hier zunächst auf seinen vermeintlichen Vater zu treffen und dann die Illusion doch zu durchschauen.
An diesem Teil gab es dann noch eine weitere kleine Unklarheit, die allerdings nur die Formulierungen betrifft:
„War es zu viel?“, wandelte sich die Stimme in einen tiefen Basston. „Entschuldige, ich bin ein wenig eingerostet fürchte ich. Was genau hat mich verraten?“
Ich wusste nicht was mich dazu bewog zu antworten. Vermutlich aber war es alleine der Tatsache geschuldet, dass ich ohnehin nichts mehr zu verlieren hatte.
„Die Körperhaltung, die Mimik und Gestik, die Sprache und mein Vater hätte ganz sicher niemals ein Instrument dieser Art gespielt“, erwiderte ich und warf einen Blick auf die Flöte in der Hand des Mannes.
„Oh, doch soviel“, murmelte der Mann, wandte sich ab und begab sich wieder in den Sessel.
Beliar kann hier natürlich auch „so viel“ sagen, im Sinne von „Ach, doch so vieles daran war falsch / verräterisch“, aber dann müsstest du auch „so viel“ schreiben und nicht „soviel“, meine ich. Vielleicht willst du das „zu viel“ aber ohnehin doppeln, weiß ich jetzt nicht.
Der Rest des Dialogs geht dann aber eigentlich doch ganz passabel weiter. Beliar wirkt in seiner Rolle – etwas (macht-)verspielt, böse, aber irgendwie auch höflich und sympathisch – auch glaubhaft. Und auch das restliche Geschehen ist etwas, was man auf jeden Fall als „typisch Beliar“ bezeichnen würde. Mir ist dann aber ein kurzer Passus dann doch etwas sauer aufgestoßen:
Zwei untote Frauen erschienen im Türrahmen, Beliar winkte sie zu sich.
„Säubert ihn und gebt ihm auch sonst alles was er benötigt!“
Zu mir gebeugt flüsterte er: „Bevor du dankend ablehnst, solltest du wenigstens kosten!“ Er erhob sich mit einem wölfischen Grinsen im Gesicht und verschwand in einem dichten Nebel.
Die beiden Frauen kamen mit einem breiten Lächeln zu mir, nahmen mich zwischen sich und geleiteten mich in einen weiteren Raum um mich dort in eine große Wanne zu befördern.
Nachdem sie mich gereinigt und auch anderweitig beglückt hatten, saß ich in warmen Sachen am Kamin.
Diesen ganzen „Haha sie beglücken ihn“-Kram hätte ich persönlich jetzt nämlich nicht gebraucht. Es bringt die Geschichte nämlich kein Stück weiter – stattdessen ist das ja eher so ein ziemlich billiger Exploit. Gerade, weil das auch in so einem Nebensatz abgefrühstückt wird („und auch anderweitig beglückt hatten“), ohne, dass näher darauf eingegangen wird, wirkt es eben auch so … ja, billig, man muss es so sagen! So ganz nach dem Motto „Jaja, wir wissen doch alle, das gehört bei willigen Dienerinnen eben dazu und jetzt haben wir es halt gesagt und nun weiter im Text ;);)“. Also, ich will dir als Frau ja jetzt nicht vorschreiben, wie du deine Frauenfiguren in der Geschichte darzustellen und einzusetzen hast, aber dass die beiden (zumal untoten – pfui bah!) Frauen dort unten klischeemäßig vor allem dazu da sind, willig und widerspruchslos die Gelüste von dahergelaufenen Männern zu befriedigen, dem dann auch nur ein geradezu automatismenhafter Nebensatz gewidmet wird (noch dazu ohne Reflexion Tristans) und sich darin die Rolle dann auch wieder erschöpft … ja, also, das finde ich dann mindestens mal öde, Dienerinnen hin oder her! Es trägt eben auch nichts weiter dazu bei, dass Verhältnis von Beliar und etwaigen Dienerscharen darzustellen, weil das auch so schon sehr gut rübergekommen war, wer der Boss ist. Da hätte es den Griff in die „Frauen als Belohnung“-Kiste nun wirklich nicht mehr gebraucht. Es kann natürlich durchaus sein, dass man gerade mit so einem Element Beliar (und vielleicht auch den das Angebot widerspruchslos annehmenden Tristan) besonders darstellen will – aber diese Darstellung wird hier eben auch nicht geleistet, weil es eben in die Geschichte einfach nur eingebaut ist, um eingebaut zu sein, habe ich das Gefühl. Daraus ergibt sich dann eben weiter nichts mehr – weshalb ich da auch weniger schmunzeln konnte, sondern eher genervt mit den Augen gerollt habe. Aber naja – musst du ja wissen!
Der oben dargestellte Stimmungsabfall ist auch umso bedauerlich, weil es kurz danach ja wieder wirklich sehr ernst und im besten Sinne „seriös“ weitergeht: Die kurze Episode aus Tristans Erinnerung hat es nämlich wirklich in sich. Bei der Erwähnung, dass Tristans Vater überhaupt erst schuld ist an Tristans Hinrichtung, da habe ich ja schon aufgemerkt. Was dann aber noch nachgeliefert wird, ja, das hat mir dann schon den Atem stocken lassen! Das ist dann wirklich ein angenehmer Kontrapunkt zu der vorher versuchten Frivolität. Es schürt auch sehr angenehm den Hass auf Tristans Vater, was einem als Leser dem guten Tristan selbst dann ein ganzes Stück näher bringt. Das ist wirklich gelungen!
Etwas zwiespältig finde ich dann aber den Schluss des Posts, denn da fühle ich mich Tristan wieder ein wenig fern. Er geht ja doch viel zu schnell auf das Angebot Beliars ein, und ich hatte da schon fast das Gefühl, dir ging es nun eher darum, das Kapitel zügig zu beenden. Dass Tristan vielleicht unüberlegt, eine Spur zu hastig, zu naiv oder gar ganz überlistet auf das Angebot Beliars eingeht – kein Ding, das passt und gibt der Story gehörig Spannung, gerade, wenn man als Leser ahnt, dass Tristan da womöglich einen Fehler macht. Aber: So richtig über das Angebot gesprochen wird ja nicht. Im Grunde erschöpft sich der Dialog ja in: „Also, du kannst mein Henker werden, Jasmin darfst du aber niemals wiedersehen, auch wenn es im Prinzip ginge.“ - „Ja, okay, Hand drauf.“ Das fand ich an der Stelle, wo gerade rund um Jasmin doch auch Einiges in Tristan aufgerüttelt worden sein muss, wirklich zu zügig. Es wird ja nicht einmal genau darüber gesprochen, was es denn bedeutet, den Henker für Beliar zu mimen. Vor- und Nachteile und überhaupt alles bleibt da ja irgendwie im Dunkeln. Dass das von Beliar wahrscheinlich ein Angebot war, was Tristan ohnehin nicht hätte ablehnen können, gut, das kann man sich auch noch denken. Aber so eine Drucksituation wird ja auch gar nicht geschildert. Die einzige Begründung, die Tristan als Erzähler liefert, ist, dass er eine Aufgabe braucht. Das ist angesichts seines Charakters, der bisher vorgestellt wurde, und wie gesagt auch angesichts der vorher angesprochenen, unfassbar emotionalen Erinnerungen an Jasmin, wirklich zu wenig. Mich überzeugt das einfach nicht, und mir wirkt das rasche Einlenken Tristans wie gesagt etwas zurechtgebogen. Und auch hier geht es mir auch nicht darum, dass Tristan seitenlang gedanklich über die Entscheidung hätte reflexieren müssen – so wie ich es wahrscheinlich beschrieben und damit die ganze Story total ausgebremst hätte. Aber knapper als hier geht es doch kaum, und da fehlte es mir persönlich wirklich an „Inhalt“ in der Handlung. Könntest du also vielleicht noch überarbeiten – vor allem eben diese Alibi-Motivation „Ja ich brauche eine Aufgabe und das mit Jasmin ist es jetzt auch erstmal zweitrangig“.
So, das klang jetzt am Ende zwar nach total vernichtender Kritik, aber so ist es ja auch nicht gemeint! Meine Vorabbewertung vom Anfang bleibt bestehen, insgesamt ist auch dieser Post sehr gut lesbar, spannend, interessant, oft auch sehr gut formuliert und führt die Geschichte gut weiter.
Ab und zu gefiel mir die Zeichensetzung nicht so, aber die meiste Zeit ist das tatsächlich Geschmackssache, und da du bei den sogenannten Infinitivgruppen (z.B. „Der Herr der Unterwelt hat nicht ewig Zeit(,), sich deiner anzunehmen!“) das Komma konsequent weglässt, ist das auch so in Ordnung! Als „echte“ Fehler bleiben daher nur die folgenden übrig:
Ich fühlte mich mit einem Mal so winzig, so zusammen gepresst.
zusammengepresst („etwas zusammenpressen“ ist was anderes als etwas „zusammen pressen“ (z.B. bei der gemeinschaftlichen Herstellung von Orangensaft)).
Ich zögerte einen Moment irgendetwas treffendes zu erwidern
Treffendes
Erwartungsvoll, aber auch verängstigt, wagte ich es, einen Blick hinein zu werfen.
So ein Satz sollte dann aber doch Kommas haben!
Ein großer Fluss trennte die kleinen Gebäude von einer großen Burg oder einem Tempel, dem war ich mir nicht ganz so sicher.
Ich weiß gar nicht, ob „dem“ hier grammatikalisch richtig ist … ich hätte da eher sowas wie „dessen“ benutzt, aber da ich mich wegen Fehlergefahr mit „dessen“ absolut zurückhalte, hätte ich es wohl ohnehin ganz anders formuliert und wäre diesem Problem damit elegant (oder auch: feige) ausgewichen :D
„Setz dich doch zu mir“, fuhr er fort und deutet einladend mit seiner Hand auf den anderen Sessel.
Ich zögerte keinen Moment der Einladung nach zu kommen.
nachzukommen
Selbst über den tot hinaus hätte ich niemals ohne eine Aufgabe glücklich werden können.
Das ist von der Anzahl her ja noch im Rahmen! Sodass ich abschließend nur noch sagen kann: Ich bin gespannt auf die Fortsetzung. :gratz
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John Irenicus
07.01.2017, 17:25
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Tja, da hat Van Gorn erneut überraschend an „Terror ist Schlecht“ weitergeschrieben! Und dieser Umstand allein ist schon ein Grund zur Freude – und war wie vor zwei Jahren (so lange ist es schon wieder her) Grund, die Geschichte noch einmal ganz von Beginn zu lesen.
So weit, so gut. Aber: Den neuesten Abschnitt fand ich dann ehrlich gesagt nicht so toll. Die Ereignisse überschlagen sich zwar, aber wirklich etwas Neues wurde der Geschichte dann doch nicht hinzugefügt. Da gibt es den tobenden Mob, da gibt es das beschworene Portal, und Thorwald kämpft mithilfe eines Besens. So richtig durchblickt habe ich da ja nicht, was das nun sollte – es wirkt stellenweise, gerade unter dem Aspekt, dass Thorwald mithilfe eines Besens kämpft, dann doch eher wie ein absurder Traum. So richtig wollte mir das dann auch nicht zur bisherigen Atmosphäre der Geschichte passen. Denn der Abschnitt lässt mich zwar, wie sonst auch, etwas ratlos zurück – aber diesmal eben nicht angenehm ratlos, sondern einfach nur ratlos ratlos.
Vielleicht ist der nächste Post – wann immer er kommen mag – dann ja wieder etwas besser.
Zwei Fehler habe ich gefunden:
Der heftige Schlag des stämmigen Milizsoldaten wehrte der Nordmann ab und brach dem Kerl dabei die Hand.
Wohl eher: „Den heftigen Schlag“.
Zornesadern prangten an seiner geröteter Stirn.
geröteten
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Laidoridas
07.01.2017, 17:30
Wow! Das nenne ich mal eine eindrucksvolle Multipost-Kette! Amazing! §respekt
Da wollte ich natürlich auf gar keinen Fall zwischengrätschen, aber jetzt, nachdem das Spektakel offenbar sein Ende gefunden hat, traue ich mich dann mal, auch was zu posten!
So, John, da ich im Vorfeld ganz optimistisch davon ausgegangen bin, dass du auch in diesem Jahr wieder jeder Wichtelgeschichte außer deiner eigenen einen Kommentar spendierst, womit ich ja, wie ich jetzt sehe, auch richtig lag, dachte ich mir, dass ich dann wie letztes Jahr auch mal wieder versuche, diese Lücke zu schließen – und das diesmal sogar total pünktlich! Das birgt natürlich im Prinzip die Gefahr, dass ich eine Story kommentiere, die dann doch gar nicht von dir stammt, allerdings ist „Kristina und die Antipest“ so offensichtlich und eindeutig von dir geschrieben, dass es schon mit Beliar persönlich zugehen müsste, wenn ich mich da vertan haben sollte (und wie ich jetzt mittlerweile gesehen habe, habe ich das zum Glück auch nicht getan. Das ist ja schon mal beruhigend! :D). Beim ersten Anschauen des Titels hatte ich zwar kurz noch DGDM im Sinn (den du ja auch selber zur Ablenkung glaube ich genannt hattest), aber eigentlich war dann schon nach ein paar Sätzen die Sache ziemlich klar, denn die ganze Erzählweise ist halt einfach ganz typisch für dich, und du hast ja auch gar nicht versucht, dich irgendwie zu verstellen.
Die Geschichte kommt zu Anfang ziemlich flott zur Sache, indem es direkt zu Beginn schon zur zentralen „Katastrophe“, wenn man das so nennen will, kommt, nämlich der Schließung von Sagittas Labor, in dem Krüssi (das hat mich immer besonders gefreut, wenn der Spitzname genannt wurde :D) und ihre Kolleginnen arbeiten. Also noch bevor man überhaupt weiß, wer diese Leute sind, woran sie arbeiten und um was es dabei geht, ist das alles schon wieder Vergangenheit. Ich war mir da beim Lesen und bin mir auch jetzt noch nicht ganz sicher, ob das eine gute Entscheidung ist, oder ob ich eine konventionellere Einführung doch besser gefunden hätte: Also dass man erst einmal mit der normalen Arbeit im Labor konfrontiert wird, die Euphorie über das beinahe schon erreichte Mittel gegen die Schneepest miterlebt und die Alchemistinnen in ihrem natürlichen Arbeitsumfeld und in guter Stimmung kennenlernt. Ich glaube, das hätte dann den plötzlichen Schock der unvermittelten Schließung und die damit verbundenen Emotionen noch besser verständlich gemacht – wobei ich nicht sagen will, dass die so, wie es jetzt ist, nicht gut vermittelt werden, ganz im Gegenteil. Ich fand Krüssis Frust da schon sehr gut nachempfindbar, und es macht sie ja auch gerade sympathisch, dass sie das Geld, das sie dann weiterhin bekommt, nicht zufrieden stellt, sondern es ihr vor allem um die Sache geht. Mir gefällt auch gut, dass Krüssi dadurch nicht gleich als große Weltverbesserin dargestellt oder irgendwie heroisiert wird, sondern es bei ganz natürlichen und verständlichen Emotionen bleibt. Dass es ein tolles Gefühl ist, an etwas zu arbeiten, das anderen Leuten das Leben retten kann, das ist ja ebenso gut nachempfindbar wie die Enttäuschung, wenn das dann auf einmal nicht mehr möglich ist. Zumal es ja abseits aller Selbstlosigkeit auch ein toller persönlicher Erfolg wäre, an so einer wichtigen und nützlichen Erfindung mitgewirkt zu haben. Also, lange Rede, kurzer Sinn: Plötzlicher Einstieg hin oder her, die Sympathie mit Krüssi war bei mir schon von Anfang an auch unabhängig ihres Vorbilds im Forum gegeben. Trotzdem könnte ich mir vorstellen, dass so eine einleitende Passage mit den laufenden Laborarbeiten schön gewesen wäre, gerade auch um Krüssis Kolleginnen besser vorzustellen. Das hat mich nämlich anfangs ein bisschen überfordert, die alle auseinander zu halten, und das hat dann auch erst im weiteren Verlauf der Geschichte so richtig geklappt, wenn sie auch mal einzeln einen Auftritt haben. Der von dir jetzt gewählte Einstieg in die Geschichte hat aber den Vorteil, dass Sagittas Auftritt gegen Ende dadurch noch ein größeres Gewicht erhält, weil von ihr zuvor ja ständig die Rede ist, sodass ich dann schon gespannt darauf war, was die Sagitta in dieser Geschichte denn so für eine ist und wie sie wohl handeln wird, sobald sie auftritt (und dass sie mal auftreten wird, da war ich mir dann doch relativ sicher).
Was ich an den ersten Passagen im Labor kritisieren muss, ist leider das, was MiMo immer so gerne als Redundanzen benörgelt. Von denen gibt es da schon ein paar, finde ich... ich hatte jedenfalls irgendwann das Gefühl, dass sich die Gespräche ziemlich im Kreis drehen und man das alles etwas kompakter hätte fassen können. Ist aber jetzt nicht so ausgeprägt wie am Anfang von „Rotes Wachs“ und betrifft auch nur diesen ersten Teil, danach ist mir das nicht mehr so aufgefallen.
Richtig gut gefallen hat mir der ganze Teil, der danach kommt, und der für mein Empfinden auch der beste der Geschichte ist: Wie Krüssis Leben dann erstmal ganz unspektakulär weitergeht, sie sehr natürlich wirkende und teilweise wirklich witzige Gespräche mit ihrem Freund führt und dann nach und nach immer deutlicher wird, dass da irgendetwas nicht stimmt. Das hat so richtig diesen Effekt ausgelöst, den gute Geschichten ja häufig haben, dass man dann am Ende jedes Abschnitts denkt: „Ach, den einen noch“, weil man einfach wissen will, wie es darin wohl weitergeht. Jedenfalls bist du damit auch mit schuld daran, dass sich mein Tagesrhythmus in den letzten Wochen so schlimm verschoben hat, weil ich an dem Tag eigentlich früher ins Bett gehen wollte, dann aber noch bis halb fünf oder so die Geschichte weitergelesen habe. Das hat mir jedenfalls wirklich gut gefallen, diese Normalität von Krüssis Alltag verbunden mit dem Rätselhaften, was dann immer mehr in Erscheinung tritt.
Und wie so oft bei dir sind gerade die Figuren hier wieder sehr schön gelungen – also zumindest einige davon, auf den unrühmlichen Lars werde ich ja später sicher noch zu sprechen kommen. :o Vor allem finde ich es beachtlich, wie du es geschafft hast, Krüssi von ihrer ganzen Art her tatsächlich so ein bisschen an die echte Xrystal anzulehnen. Ich dachte jedenfalls an mehreren Stellen, dass Xrüssi da bestimmt genauso reagiert hätte wie Krüssi bzw. etwas ähnliches gesagt hätte. Und was sie dann nachher mit dem armen Lars anstellt, könnte ja auch gut und gerne in einer Xrüssi-Story stattfinden. :D Dass du den Eindruck erweckst, dass Krüssi eher ein bisschen fülliger gebaut ist, hat mich dann aber schon überrascht. Ich weiß jetzt gar nicht mehr, ob ich mal ein Foto von ihr gesehen habe, auf der was anderes als ihr Gesicht drauf war, aber selbst wenn sie wirklich dick sein sollte (was ich mir eigentlich kaum vorstellen kann, denn sonst hätte ihr doch sicher kein Korsett und bei entsprechend ausgeprägtem Doppelkinn auch keine Gasmaske gepasst, und außerdem möchte ich Xrüssi nicht verärgern, falls sie das hier mal lesen sollte! §engel), hätte ich mich das glaube ich nicht getraut. §ugly
Wie schon gesagt haben mir vor allem die Gespräche zwischen Krüssi und Thoren (ja, ich habe kapiert, warum der so heißt :cool:) Spaß gemacht. Auch wenn man da manche Sachen inhaltlich so ähnlich natürlich schon mal woanders gelesen hat, muss man das ja erst mal so spritzig rüberbringen wie z.B. hier:
Jetzt zog Thoren die Augenbrauen hoch. „Also, ich weiß immer noch nicht ...“
„Ach komm“, wandte Kristina ein. „Ich weiß noch genau, diesen Sommer, als ich Nawal kurz unseren kleinen Kräutergarten hinterm Haus gezeigt habe. Da konnten deine Augen doch gar nicht groß genug werden.“
„Sind ja auch schöne Kräuter.“
Kristina lachte. „Jaja. Genau das nämlich.“
Das absolute Highlight in der Hinsicht ist aber aus meiner Sicht diese Passage hier, die ich dann auch für die PotM nominieren möchte (ach, die da oben eigentlich am besten gleich auch, die ist ja auch schön):
„Ich bin noch nie vor einer Frau geflohen“, konterte Thoren. „Aber Nawal schien ja eher unter vier Augen mit dir sprechen zu wollen. Deshalb bin ich dann mal lieber gegangen.“
„Ja, war wohl auch so“, meinte Kristina und griff wieder nach ihrem Löffel. Stille garniert mit unregelmäßigem Besteckklirren und gelegentlichem Geschlürfe kehrte ein. Sie wurde bald wieder von Thoren durchbrochen.
„Worüber habt ihr denn geredet?“
Kristina ließ den Löffel wiederum in die Schüssel gleiten. „Das ist ja nicht schlecht“, meinte sie amüsiert. „Erst sagst du, du gehst lieber, damit das Gespräch unter vier Augen stattfindet, und hinterher fragst du alles ab, oder was?“
„Naja“, meinte Thoren. „So funktioniert das halt, oder? Wenn Leute das nicht so machen würden, dann hätte man ja kaum noch Gesprächsthemen.“
Da hat er ja auch irgendwie recht. :D
Das einzige, was ich an den Dialogen bemängeln könnte, ist dass manches dann ab und zu vielleicht doch weniger nach den Figuren in der Geschichte und mehr nach dir selbst klingt:
„Nee, also jetzt sag ich gar nichts mehr“, meinte Thoren schmunzelnd und wandte sich wieder seiner Linsensuppe zu.
„Ist ja gut ... aber weiß ich ja auch nicht, was ich da immer so sagen soll. Agneta habe ich übrigens schonmal erwähnt. Das ist die mit dem kranken Bruder.“
„Ist ja gut ... aber weiß ich ja auch nicht, was ich da immer so sagen soll.“, das war dann wohl so die Stelle, an der auch der letzte Hauch eines Zweifels vergangen war, dass du der Autor dieser Geschichte sein musst. Das könnte genauso auch in irgendeiner PN von dir stehen (und tut es vermutlich auch :D). Aber ich kenne das Problem von mir selber natürlich auch, und besonders schlimm fand ichs jetzt eh nicht, zumal die Unterschiede zwischen den Figuren ja trotzdem sehr gut zur Geltung kommen.
Der Kerl auf der Türschwelle war relativ groß, schlank, hatte dunkle Haare
und ein jungenhaft anmutendes Gesicht, das nicht zu seinem tatsächlichen Alter zu passen schien.
Diese Beschreibung fand ich etwas merkwürdig – und zwar nicht, weil du mich offenbar für relativ groß hältst (und das, obwohl du doch selber nur knapp unter MiMo bist!), denn da wusste ich ja noch nicht, dass es um mich gehen könnte – sondern weil dieser Satz ja impliziert, dass Krüssi weiß, wie alt der Geldbote ist. Aber das tatsächliche Alter kennt sie doch eben gar nicht, wie kann sie dann also beurteilen, ob sein Gesicht dazu passt? Es könnte vielleicht nicht zu seinen runzligen Händen oder seinen grauen Haaren passen oder irgendwas anderem, das auf ein fortgeschrittenes Alter hindeutet, aber von sowas ist da ja nicht die Rede.
Parallel zu den lockeren und trotz aller Frustration ja auch recht heiteren Gesprächen (wie man eben auch im echten Leben versuchen würde, sowas mit Humor zu nehmen) baust du dann ja aber auch immer mehr Spannung und Ungewissheit auf, um was es in der Geschichte denn nun eigentlich gehen wird – ich glaube, dass es auch genau das war, was mich so gefesselt hat. Man weiß ja einfach lange Zeit nicht, worauf die ganze Sache hier hinauslaufen wird: Geht es jetzt darum, Sagitta zu finden oder doch eher um die eventuell verschwundene Agneta? Steckt noch irgendwas Größeres hinter der Schneepest? Was hat es mit diesen Albträumen auf sich (deren Einsatz natürlich nicht wahnsinnig originell ist, die aber toll geschrieben sind und hier schon gut funktionieren)? Und entwickelt sich da was aus dieser erotischen Annäherung zwischen Krüssi und Nawal? Ich fand auch Thorens Verhalten etwas verdächtig, gerade als er dann einmal so passend über Nacht weg muss... da hatte ich schon den Verdacht, dass er irgendwie drinsteckt in dieser Verschwörung, die sich andeutet. Diese Erzählweise gefällt mir auf jeden Fall besser als wenn man wie in „Edifizien und Frantale“ relativ schnell zu Beginn gesagt kriegt, was einen im Rest der Geschichte erwartet und dann auch alles mehr oder weniger genauso kommt wie gesagt.
„Frische Fische!“, erklang ein Ruf zu Kristinas Seite, der sie wieder aus ihren Gedanken zurückholte.
An dieser Stelle habe ich mich ja zum ersten Mal ein bisschen mitbewichtelt gefühlt... an dieser Stelle noch mit positiven Gefühlen. §ugly
Der Markt-Abschnitt hat dann auch gleich den nächsten PotM-Kandidaten zu bieten:
„Knopf-Otto bietet beste Knöpfe – ein Knopf pro Kopf umsonst!“
„Teppiche für Wand, Boden und draußen! Teppiche! Feinste Auslegware!“
„Liebe Leute, nur hier lank – Guidos Gürtel machen schlank!“
„Ton, Blech und Eisen – Töpfe nur zu fairen Preisen!“
„Alle Leute kennen den Preis, aber kaum jemand kennt den Wert!“
„Auf meinen Nägeln habe sogar schon Fakire geschlafen!“
„Halbe Gans oder ganze Gans – ganz und gar Gans beim Gänsefranz!“
„Kaufst du billig, kaufst du zweimal – aber zwei zum Preis von einem!“
„Besser gut gekauft, als schlecht gestohlen!“
„Mildreds Maultaschen für ein deftiges Winteressen! Ein deftiges Winteressen nur mit Mildreds Maultaschen!
„Myrtaner, kauft myrtanische Bananen!“
„Bei Birnen-Benno gibt’s Rabatt – heute muss alles raus!“
Hier nur bitte vor der Hinzufügung zur PotM-Kandidatenliste noch das „habe“ zu „haben“ ändern.
Nachdem Krüssi beim Gespräch mit Jasmin erstmal überhaupt keinen Verdacht zu schöpfen scheint, dass mit Agneta was nicht stimmen könnte, hatte ich mir das schon als Kritikpunkt vorgemerkt, da mir das schon sehr unglaubwürdig schien, dass da nicht allmählich mal der Groschen bei ihr fällt, nachdem man als Leser längst ziemlich sicher ahnt, dass da was faul ist. Aber hier hast du ja sehr geschickt den Leser in die Irre geführt, indem du Krüssis Gedanken bewusst zurückhältst und erst in den darauf folgenden Abschnitten offenbarst, dass sie eben doch Verdacht geschöpft hat und auch schon einen entsprechenden Plan gefasst hat. Ein wenig zu verwirrend fand ich das anfangs vielleicht doch, dass Krüssi da auf einmal beim Alchemisten auftaucht und eine Anstellung bei ihm will, weil es mir so vorkam, als hätte ich irgendwas Entscheidendes nicht mitbekommen. Das war ja schon ein ziemlicher Schnitt in der Geschichte, nachdem man vorher immer sehr nah bei Krüssi und ihren Gedankengängen war. Aber die Verwirrung hat sich dann doch recht bald aufgelöst, und ein nettes auflockerndes Element war dieser kleine Umbruch dann ja schon. Damit beginnt dann jedenfalls der nächste größere Teil der Geschichte, in dem Krüssi allmählich dem Geheimnis hinter Agnetas Verschwinden auf den Grund geht.
In diesem Moment wurde Kristina noch einmal bewusst, dass ihr Plan ein hohes Potenzial hatte, schiefzugehen.
Den Satz baust du jetzt anscheinend in jede Geschichte ein, egal ob für Eddie oder nicht, was? §ugly
„Oh, nein nein“, sagte Kristina rasch. „Da war alles ... in Ordnung.“ Das konnte sie nicht wissen, aber es war auch egal, da sie dieser Gesprächspfad ganz sicher nicht weit bringen würde.
Das liest sich so, als wärst du gedanklich immer noch ein bisschen bei deiner Entscheidungsstory gewesen. :D
„Ja?“, fragte Lars sofort neugierig. Seine braunen Augen wirkten wach. Vielleicht ein wenig zu wach. War er schon misstrauisch geworden? Die milden Züge seines jugendlichen Gesichts ließen jedenfalls nichts dergleichen erahnen. Darauf wollte sich Kristina aber nicht verlassen. Immerhin wusste sie nur zu gut, wie selbst hinter einem ultrasüßen Zwinkern ein ungeheures Maß an Verlogenheit lauern konnte.
Diese Xrüssi-Anspielung hat mir natürlich besonders gut gefallen, musste da sehr lachen. :D
Der Schlüssel glitzerte gülden im Lichtschein, als Kristina ihn ins Türschloss steckte. Sie war überrascht, dass er tatsächlich einwandfrei passte und sie ihn mühelos drehen konnte. Ob sie darüber auch insgeheim enttäuscht war, vermochte sie nicht zu sagen. Es spielte auch keine Rolle.
Das habe ich nicht ganz verstanden. Wieso sollte sie enttäuscht darüber sein? Vielleicht hätte sie es als Erleichterung empfinden können, wenn der Schlüssel nicht gepasst hätte, weil sie dann eine gute Ausrede gehabt hätte, um sich nicht auf den gefährlichen Einbruch in den Hexenturm einzulassen, aber „Enttäuschung“ passt da für mein Empfinden nicht so. Oder wie ist das gemeint?
Nachdem der bedauernswerte Lars von Krüssi genitalgequält wurde (hier war sie dann vielleicht doch ein bisschen zu rabiat, um noch mit der echten Xrüssi vergleichbar zu sein... aber naja, man weiß es ja auch nicht so genau, was Xrüssi privat so treibt!), wird die Geschichte mit Krüssis Teleportation in den Hexenturm kurzzeitig zu einer Art Abenteuergeschichte, in der es darum geht, dass Krüssi mithilfe ihrer selbstgemixten Tränke bestimmte Hindernisse überwindet. Das hat mir auch recht gut gefallen, insbesondere weil die Bedrohlichkeit der Situation gut vermittelt wurde, wie Krüssi da ohne Möglichkeit zur Rückkehr allein auf ihren begrenzten Trankvorrat angewiesen ist, um mit den diversen Gefahren klarzukommen. Es fühlt sich aber auch ein bisschen so an, als wäre man plötzlich in einer ganz anderen Geschichte gelandet, finde ich. Hat mich dann ein klein wenig an die Erzählstruktur von „Edifizien und Frantale“ erinnert, diese Reihung von Aufgaben, die es zu bewältigen gilt.
An einer Stelle bei der Plattformhüpferei (die natürlich sehr an ein Spiel erinnert) habe ich etwas zu bemängeln, nämlich an dieser hier:
Zwischendurch hatte Kristina zwar immer noch Misswürfe, aber alles in allem kam sie gut voran – bis ihr dann kurz vor Schluss schließlich doch noch das Puder ausging und sie selbst nach Gebrauch des Beutels noch nicht alle fehlenden Plattformen zur Überbrückung markiert hatte.
Die Distanz war zwar nicht mehr allzu groß, aber ... Kristina hatte nicht das größte Vertrauen darin, dass ihre kurzen Beine sie wirklich über die klaffende Lücke herübertragen würden. Groß Anlauf für einen Sprung konnte sie ja nicht nehmen. Das war einer dieser Momente, in denen sie sich wünschte, ein wenig größer zu sein, genauer gesagt: länger.
Da all das Lamentieren jedoch nichts half und der Weg zurück noch unmöglicher als der Weg vorwärts schien, hoffte Kristina entgegen ihrer nagenden Zweifel einfach mal darauf, dass sie es schon irgendwie ganz knapp auf die andere Seite schaffen würde – und sprang. Im kurzen Moment, in dem sie in der Luft war, kam noch einmal kräftiger Wind auf, und Kristina packte die Angst, von der Böe einfach wieder zurückgeworfen zu werden, doch nichts dergleichen geschah. Im nächsten Augenblick hatte sie auch schon wieder festen Boden unter den Füßen. Sie hatte es geschafft.
Das fand ich etwas unglaubwürdig, wie Krüssi sich trotz der extremen Gefahr (sie muss ja davon ausgehen, zu sterben, wenn sie im Abgrund landet) so rasch dazu entschließt, einfach mal einen Sprung zu versuchen. „Einfach mal darauf hoffen, dass es klappt“, das würde man wahrscheinlich in einem Computerspiel an der Stelle machen, aber wenn das eigene Leben auf dem Spiel steht... ich glaube, da würden doch die Allermeisten erstmal gar nix mehr machen und einfach starr vor Angst auf der Plattform sitzen bleiben, ob einen das nun weiterbringt oder nicht.
Außerdem gefällt mir auch diese Schilderung nicht so richtig, dass sie da mitten im Sprung von einem Luftzug erfasst wird und dann noch Angst bekommt, aber merkt, dass der Luftzug dann doch nicht so schlimm ist, und DANN im nächsten Moment wieder auf dem Boden aufkommt. Das ist doch sehr weit hergeholt und wirkt so, als würde der Sprung in Superzeitlupe stattfinden.
Aber solcher kleiner Kritikpunkte zum Trotz: Bis hierhin hat mir die Story noch sehr gut gefallen – auch wenn ich diese Passage im Hexenturm vielleicht nicht mehr ganz so fesselnd fand wie die vorherige Entwicklung dahin. Dann aber geht ja mal alles ordentlich den Bach runter, indem du dich plötzlich dazu versteigst, den Geldboten Ridas zu nennen und ihn somit zu einer Spottfigur zu machen, die allein auf meine Erniedrigung abzielt! Und sowas von dir, meinem allerengsten Erzfeind! §cry Naja, ich hatte es ja schon ein bisschen geahnt, als der Typ als Lars vorgestellt wurde... aber dass der auch so ein erbärmlicher Waschlappen sein muss! „Die Leiden des jungen Laidoridas“ konnte ich ja noch locker wegstecken, das war ja alles läppsch, aber das hier hat mich schon richtig getroffen. Da weiß ich ja jetzt, was du wirklich über mich denkst (völlig zu recht natürlich, aber trotzdem)! Insbesondere diese Genitalienquetschungsszene hat mir im Nachhinein dann doch irgendwie zu denken gegeben... ich weiß halt schon, warum ich mich von CTs lieber fernhalte. :scared: So gehässig das alles auch ist, habe ich leider das Gefühl, dass Xrüssi, sollte sie die Geschichte denn mal lesen, das alles tatsächlich gut gefallen würde. Insofern hast du dein Ziel wohl leider erreicht. §ugly
Um aber jetzt mal zum noch ernsthafter gemeinten Teil des Verrisses fortzuschreiten: Tatsächlich finde ich, dass gegen Ende hin die Geschichte deutlich schwächer wird, was vor allem daran liegt, dass manche Sachen dann doch ein wenig merkwürdig oder konstruiert wirken, z.B. eben dass Lars Krüssi erst was von einer Entführung erzählt, sie dann in den Turm reisen lässt, und ihr dann nachkommt, nachdem sie schon ein paar der Prüfungen da gemeistert hat... das scheint mir halt zu offensichtlich ein Verhalten zu sein, das weniger etwas mit Lars' eigenem Denken zu tun hat als mit den Notwendigkeiten der Handlung, wie du sie dir überlegt hast. Das wird auch an diesem Erklärungsmonolog deutlich, finde ich:
„Ich heiße in Wahrheit Ridas, aber das spielt jetzt keine Rolle“, ächzte der junge Mann. „Vergiss einfach, was ich vorher gesagt habe. Ich weiß nicht, warum ich es so gesagt habe. Ich hielt es wohl für eine gute Idee, warum auch immer. Ich wollte nicht ... ich kann mich dem Zirkel doch auch nicht widersetzen! Ich habe Verträge unterschrieben, und abgesehen davon ... aber jetzt ist alles egal! Verdammt noch mal, vielleicht hatte meine Reaktion auch damit zu tun, dass ich Angst um meine Kronjuwelen hatte, raffst du das nicht? Mensch! Was hätte ich denn anderes tun sollen, als schnell das zu behaupten, was du eh schon vermutest? Das war für mich der schnellste Weg raus aus der Sache, ohne zu verraten, was wirklich los ist! Du hättest das an meiner Stelle nicht anders gemacht! Steh’ du mal zwischen allen Stühlen!“
Ich mag mich täuschen, aber da hatte ich den Eindruck, dass sich nicht nur Lars mit den Erklärungsversuchen abgemüht hat, sondern du halt auch. :p
Naja, und das Ende mit der großen Auflösung des Rätsels... ich weiß nicht, so richtig zufriedengestellt hat mich das nicht. Ich fand es leider eher etwas enttäuschend, dass alles auf so eine rein wirtschaftliche Entscheidung dieses Hexenkreisels zurückzuführen ist, der in dieser Geschichte ja viel weniger mit MiMos schrulligem Weltenlenkerinnenzirkel aus seinem Gellert-Universum als mit einer schnöden, fiesen Pharmamafia zu tun hat. So etwas in der Richtung war ja auch zu Anfang schon mal angedeutet worden, insofern kam das auch alles nicht so richtig überraschend für mich. Auch dass die Schneepest von den Hexen selbst verursacht wurde, hatte ich schon ein bisschen vermutet, insofern hat mich das leider nicht so umgehauen. Ich finde es auch etwas schade, dass viele mysteriöse Elemente aus der ersten Hälfte wie die Träume oder die Anbandlung zwischen Krüssi und Nawal nun überhaupt keine Rolle mehr spielen und wohl einfach nur falsche Fährten waren. Bei den Träumen finde ich das noch okay, aber mit Nawal hätte schon noch irgendwas sein müssen, finde ich. Das wurde ja so deutlich gemacht, dass sich da was entwickeln würde, dass es für mich wie ein abgeschnittener Handlungsfaden wirkt, als ob du das auf halber Strecke vergessen hättest oder damit nichts mehr anzufangen wusstest.
Interessant fand ich ja aber, dass es erstmal auf ein sehr vernichtendes Ende hinauszulaufen scheint, bei dem die Schneepest weiterhin wüten darf und die fiesen Kommerzhexen mit allem davon kommen. Übrigens muss ich zugeben, dass mir der Abschluss des Hexenturm-Ausflugs trotz der wieder einmal unangemessen fiesen Behandlung des armen Lars wider Willen ein Lachen entlockt hat:
„Wenn du weiter nichts zu erledigen hast, Kristina, dann würde ich uns jetzt hier rausbringen. Natürlich nur mit Xynthias Einverständnis, versteht sich.“
„Nur zu“, erwiderte diese auf Sagittas Seitenblick hin sofort. „Macht nur, dass ihr wegkommt.“
„Gut“, befand Sagitta. „Halt dich bitte an mir fest, Kristina.“
„Hey, Moment!“, rief Lars und sprang auf. „Und was ist mit mir?“
„Was soll schon mit dir sein?“, fragte Sagitta, während bereits weiße Lichtbögen um sie und Kristina herabschossen. „Ich dachte, du arbeitest hier.“
Und dann waren sie auch schon verschwunden.
Das ist schon eine echt gute Pointe – wäre eigentlich auch eine PotM-Nominierung wert, wenn man dafür nicht den Rest der Geschichte kennen müsste, um die zu verstehen. Auch wenn sie leider auf meine persönlichen Kosten geht, kann ich nicht anders, als dir dafür Respekt zu zollen!
Gut gemacht finde ich dann im Prinzip auch erstmal, wie sich die Geschichte doch noch ins Positive wendet, indem Sagitta eine Möglichkeit findet, ihre Mitarbeiterinnen im Geheimen an der Antipest (irgendwie denke ich bei dem Wort immer an Antipasti) weiterarbeiten lässt. Ein bisschen hat man dadurch aber auch das Gefühl, dass die ganzen Sachen, die Krüssi im Laufe der Geschichte gemacht hat, eigentlich total egal waren, und es aufs Gleiche hinausgelaufen wäre, wenn sie einfach nur abgewartet hätte. Ich habe es mir jetzt zwar mal so zusammengereimt, dass Sagitta absichtlich nicht sofort die Dokumente über die Antipest im Geheimen an ihre Mitarbeiterinnen weitergereicht hat, weil sie geahnt hat, dass es einen Maulwurf gibt und der natürlich nichts von der geheimen Weiterführung des Projekts wissen durfte, aber so richtig befriedigend finde ich das Ende aus der Perspektive gesehen jetzt nicht. Naja, vielleicht kann man es so interpretieren, dass Krüssi durch ihre Aktionen letztendlich auch zur Enttarnung Agnetas (hast du bei der eigentlich an die Blonde von Abba gedacht? :D) beigetragen hat, aber das hätte vielleicht alles noch etwas deutlicher werden können. Übrigens, wenn ich schon gerade beim Meckern bin, fand ich auch Agnetas Erklärung für ihren Verrat nicht so ganz überzeugend. Wenn sie selber an dem Mittel arbeitet, das die Heilung bringen kann und die Fertigstellung des Mittels kurz bevor steht, dann lässt die sich von einem einfachen „Ja, das geht so aber nicht“ von irgendeiner anderen Hexe dazu überzeugen, die ganze Arbeit durch ihren Verrat zunichte zu machen? Obwohl die doch eigentlich selber am Besten einschätzen können müsste, ob das Mittel funktionieren kann oder nicht? Wenn es wirklich nicht funktioniert, was spricht dann aus ihrer Sicht dagegen, die Fertigstellung des Mittels abzuwarten und dann einfach mal zu gucken, ob es klappt? Wenn nicht, dann können sich die Hexen eh nicht beschweren (ist ja dann keine Bedrohung für ihr Geschäftsmodell), und wenn doch, dann, ja, ist ja klar, dann hat sie halt was sie will und ist nicht mehr auf irgendwelche fiesen Aktionen angewiesen. :D Insofern fand ich das etwas konstruiert und nicht so glaubwürdig. Vielleicht hätte dann doch besser eine der anderen Frauen die Verräterin sein sollen, die nicht diese Hintergrundgeschichte mit dem Bruder hat, oder aber das mit dem Bruder hätte eine Lüge sein sollen. Wobei Agneta aber so, wie es jetzt ist, natürlich schon eine interessantere Figur ist und nicht nur die fiese Verräterin, insofern verstehe ich schon, warum du es lieber so gemacht hast, wie du es eben gemacht hast.
Ja, ich glaube, ich bin dann so langsam durch mit meinem Kommentar! Das Fazit kannst du dir ja wahrscheinlich denken: In der ersten Hälfte hat mir die Geschichte wirklich sehr, sehr gut gefallen und mich richtig an den Leser gebannt. Mit dem Eindringen in den Turm und dem damit einhergehenden verringerten Mystery-Faktor nahm die Faszination bei mir dann ein wenig ab, aber die Geschichte blieb nach wie vor sehr unterhaltsam. Die Auflösung des Ganzen hat mich aber leider nicht überzeugt, und das schmälert natürlich auch den Gesamteindruck der Geschichte ehrlicherweise ein gutes Stück, weil die ja nunmal sehr auf der Ungewissheit aufbaut, was denn da eigentlich los ist mit dem Hexenzirkel und Agneta und Nawal (bei der ich übrigens immer an den Narwal, also dieses Vieh mit dem riesigen lanzenartigen Zahn auf der Nase denken musste) und der Schneepest. Ich schreibe das gar nicht gerne, weil du jetzt sicher wieder behauptest, dass du sowas grundsätzlich nicht kannst, aber da hast du ja mit „Rotes Wachs“ schon das Gegenteil bewiesen, das einige wirklich tolle Twists & Turning Points hatte. Diesmal ist dir das aber (zumindest für meinen Geschmack) nicht so gut gelungen – der Spannungsaufbau ist klasse, aber die Auflösung dann leider enttäuschend. Ändert aber nix daran, dass ich mit der Geschichte viel Spaß hatte – und dass ich es ziemlich schade finde, dass Xrystal (behaupte ich jetzt einfach mal, zumindest scheint es so) die Geschichte gar nicht liest, obwohl sie so schön auf sie zugeschnitten ist und damit eine wirklich tolle Wichtelgeschichte abgibt, über die man sich als Bewichtelter eigentlich nur freuen könnte, wenn man sie denn lesen würde. Naja, kann man nix machen, und vielleicht kehrt sie ja bald wieder zu uns zurück und liest die Geschichte – oder hat sie längst im Geheimen gelesen, wer weiß!
Zum Schluss jetzt jedenfalls noch die Liste der Fehler:
„Und Sagitta hat sich dann auch gleich selbst rausgeschmissen, oder wie?“, warf Nawal ein und fuhr sich energisch durch ihre schwarzen Locken, die ebenso wie die Kristinas Haare mit vereinzelten Schneeflocken gespickt waren
ein „die“ zu viel
Ja, ich denke, dass darf ich dir sagen
das
Kristina entnahm seinen Tonfall, dass auch er sich nun etwas beruhigt hatte.
seinem
Man wird doch wohl noch träumen würden.
dürfen
und durch den Schnee draußen stapfte
Keine Ahnung, warum ich mir diese Stelle markiert habe, aber vielleicht findest du ja den Fehler. §ugly Womöglich fand ich die Stelle auch einfach nur besonders toll, in dem Fall kannst du dir dann auch ein passendes überschwängliches Lob dazu ausdenken!
Das Schwierigste, so kam Kristina wieder in den Sinn, als sie bereits von Weitem ihr Zuhause sah, das Schwierigste würde sein, heute Nacht das Haus zu verlassen, ohne Thoren zu wecken ihn und misstrauisch zu machen.
und ihn
„Jawohl“, fingt Kristina seine Begeisterung auf.
fing
Die vermeintlich alternativen Möglichkeiten ging Kristina nun schon seit Stunden immer und immer wieder in ihrem Kopf durch, nur, um jedes Mal aufs Neue – oder aufs Alte – zu erkennen, dass es gar keine wirklichen Alternativen waren.
gingen
Hier finde ich auch die Formulierung nicht so ganz rund: „immer und immer wieder in ihrem Kopf durch“, da würd ich doch lieber einfach „immer und immer wieder durch den Kopf“ schreiben.
Zumal immer noch die Gefahr bestand, das längst alles zu spät war.
dass
Nachdem sie ihrem Mantel angezogen hatte, streifte sie ihre Umhängetasche über die Schulter.
ihren
hatte sie schon eine Person weniger, vor der sich sich wegen ihres nächtlichen Streifzugs rechtfertigen musste.
sie sich
Nicht, dass sie noch jemand einschloss, währens sie drin war.
während
Nachdem sie die offenen Torflügel passiert hatte, drückte sie sie wieder von außen wieder zu
Ein „wieder“ muss weg!
Verfolgen war dabei auch das richtige Stichwort, denn der Zeitpunkt, den Geldboten schon an der Haustür abzufangen und ihn entweder direkt oder indirektzur Rede zu stellen, der war längst vergangen.
ein Leerzeichen fehlt
Es tat gut, nicht Abwarten zu müssen
abwarten
Im Grunde schien dieser Stadteil wie ein kleine Dorf im Dorf zu sein.
Stadtteil + kleines
Entweder sie verspielte ihre Gelegenheit, dem nun doch immer düster erscheinenden Geheimnis um ihn und Agneta auf die Spur zu kommen.
düsterer
Das Grinsen aber war das typische Grinsen eines typische Mannes.
typischen
(Mit solchen Sätzen wolltest du doch bestimmt den Verdacht erregen, die Geschichte sei von einer Frau geschrieben worden, oder? :D)
was der Mann mit einen leicht quietschenden, unartikulierten Laut quittierte.
einem
Was heißt, hineingangen?
Ja, das hab ich mich auch gefragt! §troet
hineingegangen
Im Vergleich zu massigen Gestein des Sockels wirkte er ziemlich verloren.
zum
Wäre Kristina nicht allein schon wegen Lars’ Worte mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen, beim Zirkel der Hexen gelandet zu sein, sie hätte es wohl auch so vermutet.
Worten
auf der Suche nach irgendeiner entsprechenden Vorrichtung zum Glockenläut
Glockengeläut (oder gibt’s das Wort „Glockenläut“ auch? Kommt mir jedenfalls falsch vor)
Sie glaubte, genau das richtige Mittel gegen diesen Untoten zu haben, hatte sie doch in einem von Peraturs Schränken während ihrere Arbeit ein Fläschchen gefunden, deren Inhalt man üblicherweise purifizierende Wirkung zuschrieb.
ihrer + dessen
Die Vorstellung, dieses Wesen ab dann aber jederzeit im Rücken zu haben, für den gesamten Rest ihres Streifzugs durch den Turm, brachte sie aber davon ab.
Hier würde ich ein „aber“ streichen, am besten das erste.
Sie versuchte es, mit einer Hand vom Boden aufzuheben
Sie versuchte, es mit...
Dort lag noch immer ihr ausgerissenes Haarbüschel. Nicht auf dem Boden, sondern in der Luft. Dort, wo sie eigentlich in die Tiefen der Schlucht hinab hätte segeln müssen.
Dort, wo es
Sie hörte es Sirren.
sirren
Sie wollten es auf rein magischen Wege probieren, haben sie versprochen.
magischem
„Da soll heißen, dass du lange nicht so viel weißt, wie du glaubst.“
Das
Und wir hätten mir unseren Sälbchen und Pillchen da gestanden.
mit
Laidoridas
07.01.2017, 18:53
Schnell schleichen sich dann auch noch weitere Merkwürdigkeiten ein, von denen eben diese Kinder wohl die größte sind: Auch am Ende ist nicht klar, was es mit diesen Gestalten auf sich hat. Seltsam ist es allemal. Es gab eine kinderlose Zeit, dann sind wieder Kinder da, die Kinder „kommen“ einfach und scheinen auch ganz schön Macht über ihre Eltern zu haben. Sie sind irgendwie alle in grau gewandet und recht schweigsam, und gegen Ende der Geschichte sprechen sie in fremden Zungen. Tja, ich will mich mal nicht so weit aus dem Fenster lehnen, aber so ganz normale Kinder, die geboren werden, wenn Mann und Frau sich sehr lieb haben … sind sie wohl nicht! Für mich hat das die Geschichte jedenfalls ziemlich geprägt, und dass da auch gar nicht weiter drüber gesprochen wird, was es mit denen auf sich hat, passt auch irgendwie zur Atmosphäre der Geschichte. Denn in der Story werden so manche Sachen von den handelnden Charakteren, aber auch von der Erzählung einfach so hingenommen, bei denen man als „normaler Mensch“ doch sehr ins Stutzen gerät. Aber das ist ja auch so ein typisches DGDM-Trademark, meine ich [was mich deshalb auch auf die falsche Fährte beim Raten gelockt hat – Anm. d. K.].
Ich habe jetzt zwar nicht bewusst versucht, einen auf DGDM zu machen, aber hatte am Ende auch das Gefühl, dass man die Geschichte vielleicht mit ein bisschen Glück für eine DGDM-Geschichte halten könnte. Und dann kam ja auch noch dazu, dass DGDM selber keine richtig typische DGDM-Story abgeliefert hat, was natürlich das Beste war, was mir passieren konnte. :D Nur MiMo konnte ich nicht täuschen, der hat mich ja ziemlich schnell durchschaut!
Also, du merkst schon: Die Geschichte lässt mich vor allem etwas ratlos zurück, und das, obwohl ich an keiner Stelle ein wirkliches Verständnisproblem im engeren Sinne gehabt hätte. Meine Ratlosigkeit entspringt wahrscheinlich mal wieder der Frage „Wie kommt man nur auf sowas?“, was dann für mich auch, ebenso mal wieder, den Reiz der Geschichte ausgemacht hat. Im Grunde ist das ja alles vollkommen unvorhersehbar und bewegt sich vollkommen außerhalb des Rahmens „üblicher“ Geschichten. Und dann macht es auch noch Spaß zu lesen! Auch, wenn ich finde, und das muss ich auch ehrlich sagen, dass es dein größter Wurf nun auch nicht war. Vielleicht hätte ich mir einfach mehr Handlung gewünscht, mehr Zeit mit Hanna, die ja trotz ihrer doch sehr seltsamen Persönlichkeit irgendwie sympathisch war. Man könnte auch sagen: Die Geschichte ist einfach zu schnell zu Ende – aber das ist ja auch eine Art Kompliment. :gratz
Ja, ich hatte anfangs auch mal eine deutlich umfangreichere Geschichte im Kopf, bei der El Toro noch Teilnehmerin einer Art Spielshow werden sollte und die ganze Sache mit den Kindern eine deutlich größere Rolle gespielt hätte bzw. auch ganz deutlich gemacht worden wäre, was es damit auf sich hat. Allerdings hatte ich bei dieser Geschichte dann große Skrupel, sie zu schreiben, weil ich befürchtet habe, dass man da einen möglichen persönlichen Angriff auf El Toro hineinlesen kann (das ist mir ja schon bei meiner ersten Wichtelgeschichte für sie passiert, deswegen bin ich da lieber etwas vorsichtig), und weil ich auch nicht so richtig überzeugt von der Handlung war bzw. auch noch gar nicht wusste, wohin das dann am Ende hätte führen sollen. Dann kam mir die Idee "El Toro als Wrestlerin", die mir schon von Anfang an völlig beknackt vorkam, aber da mir irgendwann die Zeit ausgegangen ist und ich ja nun nicht mit leeren Händen dastehen konnte, hab ich halt diese Wrestlerinnenstory versucht (wobei das dann ja in der Story letztendlich auch gar nicht mehr so wahnsinnig viel mit Wrestling zu tun hat) und dann die Hintergründe der ursprünglich geplanten Story noch mit eingebaut (also im Prinzip das "Setting" in groben Zügen übernommen), wobei die dann aber nicht mehr ganz genau erklärt werden, um alles ein bisschen mysteriöser zu machen (was ja zumindest mal geklappt hat :D). Eigentlich hätte ich aber schon gedacht, dass man doch ein bisschen mehr merken könnte, was da los ist, als ich das jetzt aus deinem Kommentar herauslese, aber wahrscheinlich sind die Hinweise dazu dann doch zu rar gesät. Also, ich war jedenfalls ganz und gar nicht zufrieden mit dem Ganzen, und auch wenn ich ein paar Aspekte der Geschichte jetzt schon gelungen finde (vor allem in der ersten Hälfte), hab ich mich ein bisschen geschämt, die Geschichte abzugeben und wollte mir dann gar nicht ausmalen, wie El Toro sich den Kram durchliest und was sie sich dabei denkt. Gerade als sie dann auch noch geschrieben hat, dass sie nachher die Kinder ins Bett bringt und dann gemütlich die Geschichte liest... naja, hatte da halt kein so gutes Gefühl. §ugly Aber es scheint ja nochmal gut gegangen zu sein alles in allem, zumindest wenn ich mal El Toros Reaktion und deinen Kommentar hier als Anhaltspunkt nehme.
Kein Fehler, aber ein Vorschlag: In meinen Ohren klingt dort ein „was“ anstatt dem „das“ besser.
Stimmt!
Auch kein Fehler und ebenso nur Stilistik: Diese Wiederholung von „Gesicht“ fand ich beim Lesen nicht so schön.
Stimmt auch. Weiß zwar gerade nicht, was ich da als Ersatz nehme, aber ich überleg mir mal was...
Da würde ich Übel großschreiben.
Völlig zurecht!
Damit bleibt mir nur, mein Fazit noch einmal zu wiederholen: Eine teils rätselhafte, teils auch verstörende Geschichte, die allerdings nicht nur aufgrund ihrer Unvorhersehbarkeit beim Lesen unterhält, auch wenn sie meiner Meinung nach nicht so ganz mit sonstigen Großtaten deinerseits mithalten kann. :gratz
Ja, ich finde sie auch wie gesagt deutlich schlechter als meine Wichtelgeschichten aus den letzten Jahren. Es klappt halt gerade einfach nicht so recht mit dem Schreiben bei mir, insofern war ich schon froh, dass ich dann überhaupt etwas Fertiges zum Abgeben produziert hatte. Am Liebsten hätte ich aber eigentlich eine schöne Kurzgeschichte geschrieben, die vielleicht so ein bisschen in die Richtung von El Toros jüngsten Kinder-Gruselgeschichten geht, weil ich die wirklich ganz fantastisch finde, aber wenn man dann selber sowas schreiben will, merkt man gleich, wie schwer sowas ist.
Auf jeden Fall vielen Dank fürs Kommentieren, John! Ich hoffe übrigens mal, dass ich dir jetzt gerade nicht wirklich irgendwie die Tour vermasselt habe... ich find es halt nur immer so ungerecht, dass ausgerechnet du beim Wichtelschluss immer als einziger ohne Kommentar ausgehst, deswegen dachte ich, dass ich diesmal rechtzeitig was vorbereite. War wirklich nur nett gemeint und nicht als Torpedierung deiner alljährlichen Massenkommentierungsleistung. :gratz
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„Andere Zeiten“ von Ajnif (plus eventueller Mithilfe von Lord Regonas) ist ja wirklich eine Geschichte – ohne dafür jetzt zu sehr für MiMo sprechen zu wollen – die herrlich auf ihren Bewichtelten zugeschnitten ist. :D
Hiermit erkläre ich, dass sämtliche meiner derzeitigen Schriften einzig aus meiner alleinigen hand stammen. Des Weiteren oute ich mich nun auch offiziell. Ich habe One Piece in meiner Jugend auch viel und gerne gesehen und tatsächlich den einen oder anderen Charakter im Kopf behalten. :D
Dabei hätte ich am Anfang nicht gedacht, dass das ganze noch so chaotisch-fröhlich werden würde. Denn eben jener Anfang ist ja alles andere als fröhlich, sondern ziemlich schwermütig und dramatisch. Ich war mir dann auch nicht einmal sicher, wie gut mir der Anfang gefällt, weil die Ausgangslage, die dadurch geschaffen wird, zwar einerseits recht spannend ist, andererseits aber auch der werte Herr Vater wirklich wie das absolute Tyrannenklischee auftritt. Naja, andererseits: In so einer verstockten Vengarder Welt scheint das wahrscheinlich der Prototyp des Mannes zu sein, und in unserer Echtwelt gibt es solche Personen ja auch noch zuhauf. Ein bisschen zu dramatisch fand ich die Worte vom „Fremden“, der doch die Finger von den Sachen des „verlorenen Sohnes“ lassen möge, dann doch. Das spiegelt wahrscheinlich schon ziemlich gut die Sichtweise des Vaters wider, aber die Worte wirken angesichts der Tatsache, dass er ja doch ziemlich aufgewühlt sein muss, ziemlich kühl kalkuliert. Andererseits: Dass der Herr Vater gerade in größter Wut so reagiert, das wird ja auch gleich miterklärt, von daher wird man da nicht so viel gegen sagen können. Insgesamt also dann doch ein gelungener Beginn!
Wenn ich auch ein paar Zweifel an der Darstellung des Vaters hatte, so ist mir die Darstellung der Mutter noch lieber. Die ist natürlich auch eher so die besorgte Klischeemutter, aber gut. Was mir besonders gefallen hat, ist aber, wie sie zwar keinen Hass auf ihren Sohn aufbringt, aber so ein ganz fies verbrämtes Mitleid, dass er durch seine Neigung ja gestraft sei und was weiß ich nicht alles. Und so gerät das „tröstende Gespräch“ ja eher zu einer langen, in warme Worte gepackte Beleidigung – was Miro dann folgerichtig ja auch so wahrnimmt. Das fand ich dann wirklich gut, weil es diesen Mythos von Homosexualität als „strafende Krankheit“, die ja doch nur geheilt werden müsse, aufgreift. Und es zeigt, dass die Mutter, obwohl wohlgesonnen, ihrem Sohn dann eigentlich genau so fern ist, wie der Vater. Ganz schön deprimierend!
Kurz danach geht es aber zum ersten Mal bergauf – logisch, wenn direkt Homo-Action ins Spiel kommt! §list Jore scheint ja auch ein heißer Feger zu sein. Im Übrigen kann ich Miros Gedanken, es sei ja irgendwie unangenehm, zu denken, Jore hätte ihn für die Nacht bezahlt, nicht nachvollziehen – das hätte mir ja erst recht den Kick gegeben. §list Aber zurück zum Ernst der Geschichte: Im ganzen Geschehen rund um Jore hat es mir gefallen, dass es zwar zunächst einen Höhepunkt (sic) für Miro gibt, dass es am nächsten Morgen dann aber doch eher wieder bergab geht, weil Jore fort ist und sich die Beziehung der beiden zueinander dann ja auch nicht als soooo erfüllend darstellt. Das beugt einer zu frühen „Alles wird gut“-Mentalität vor.
Das ist dann vielleicht so ein bisschen das, was man ab da eigentlich dem ganzen Rest der Geschichte vorwerfen kann: Denn nach und nach entwickelt sich das für Miro ja zu einer absoluten Wohlfühlwelt, wo er ja eigentlich gar keinen Rückschlag mehr erdulden muss. Das macht die Geschichte jetzt zwar auch nicht unangenehm zu lesen, aber mir hatte gerade das Hin und Her des Anfangs recht gut gefallen, was ich dann im Folgenden eher vermisst habe. Selbst das Auftauchen dieser ganzen One-Piece-Bande wird ja – selbst, wenn man diese ganzen Animegestalten nicht kennen würde (und ich kenne sie ja alles andere als gut) – als so offensichtlich harmlos dargestellt, dass der Anflug von Gefahr, den Miro spürt, sich eher weniger auf den Leser überträgt. Mit anderen Worten: Ab dieser Begegnung geht es für Miro eigentlich konstant bergauf, was für MiMo als Bewichtelten sicherlich sehr schmeichelhaft und schön zu lesen war (und man gönnt es Miro ja auch), was dann aber doch so ein bisschen Dynamik und Spannung aus der Geschichte nimmt. So hätte ich mir auf Khorinis zwischen den Orks ruhig noch einen echten Konflikt gewünscht, aber die Orks sind ja so ausgesucht höflich und diplomatisch, dass sie selbst auf preisgegebene Tötungsabsichten noch freundliche Worte finden – da war mit Konflikt ja echt nichts mehr zu machen. :D
Abgesehen von diesem für mich als negativ empfundenen Punkt kann die Geschichte dann aber doch ziemlich punkten. Erst einmal durch die sehr freundlichen Orks selbst – ich glaube, so konsequent sympathisch und als Kulturvolk sind die bisher in keiner Geschichte hier vorgestellt worden! Daran könnte man zwar bemängeln, dass die Orks im Grunde ja nur ihre eigene Kultur eingestampft und durch die der Menschen ersetzt haben, aber gut – da will man ja nicht päpstlicher sein, als der Papst! In einer längeren und nicht so sehr auf den Protagonisten zentrierten Geschichte wäre dieser Umstand – der ja auch angedeutet traurige „Kulturwechsel“ unter den Orks – sicherlich etwas gewesen, worauf man hätte mehr eingehen können.
Aber hier ging es ja um Miro / MiMo, und da ist ja wirklich einiges dabei: One Piece, Mathematikvorlesungen, DSDS samt verulkter Echtweltgestalten, eine Spitze bezüglich des typisch MiMo'schen Anredenwirrwarrs, die Anspielungen auf MiMos Wichtelgeschichte von letztem Jahr … das hat mir schon gut gefallen, und da hatte ich beim Lesen wirklich immer mehr das Gefühl, dass die Geschichte im besten Sinne „liebevoll“ für MiMo verfasst war. Ist dir in der Hinsicht also wirklich gelungen!
Für mich als sozusagen „außenstehender“ Leser war das tausendprozentige Happy-End dann aber wieder eine Art Wermutstropfen, denn wie dort nun tatsächlich „alles wieder gut“ wird, nunja … da hätte ich mir auch so ein bisschen mehr Ambivalenz gewünscht. Vielleicht einen Konflikt zwischen Rückkehr nach Hause zur Mutter oder dem Verweilen in Khorinis, aber das stellt sich ja schnell als kein echter Konflikt heraus, weil ein Hin- und Herpendeln zwischen den beiden „Welten“, wie man ja schon sagen muss, überhaupt kein Problem mehr darstellt. Ich sage mal so: Abgesehen vom Anfang der Geschichte hat Miro ja wirklich mit gar keinen Schwierigkeiten mehr zu kämpfen, weil ihm alles in den Schoß fällt. :p Aber naja, vielleicht ist das ja nur ein gerechter Ausgleich für all das, was vorher eben nicht so gut lief, wer weiß …
Insgesamt also eine im wahrsten Sinne des Wortes „schöne“ Erzählung, die aber gerade wegen ihrer nach und nach alles überstrahlenden Harmonie so ein bisschen die Ecken und Kanten und das Mitreißende vermissen lässt. Böse könnte man auch sagen: Sie wird gegen Ende ein wenig seicht. Andererseits: Unterhalten gefühlt habe ich mich ja doch, und das ist ja wohl das Ausschlaggebende!
Auf ein paar einzelne inhaltliche Stellen will ich zum Schluss auch noch eingehen:
Die Stelle fand ich so ein wenig seltsam, weil ich dort, mit Verlaub, ein wenig aus der Homoerotik herausgerissen wurde. Denn, ich sage mal so: Jores Verhalten in diesem Moment zeigt ja doch eindeutig, dass es ihm da gerade vollkommen egal ist, wie dünn Miro ist. Fand den Einschub an der Stelle deshalb etwas seltsam!
Ich weiß gar nicht, ob ich diesen Teil der Geschichte kritikwürdig finde, aber ich finde ihn zumindest mal interessant. Denn: Ich hätte nicht gedacht, dass diese doch sehr konservative Familie so eine „Sünde“ dann direkt ausplaudert – da hätte ich ja eher ein krampfhaftes Verheimlichen vermutet. Und das nicht nur aus einer gewissen Scham heraus, sondern eben auch, um Miro in dieser feindlich gesinnten Gesellschaft zu „schützen“. Aber so, wie die Mutter sich hier verhalten hat, war das ja, mit Verlaub, einfach nur dämlich. Ich glaube, ich finde sie mittlerweile noch unsympathischer als den Vater. §ugly
Da musste ich kurz stutzen, weil da natürlich die Chronologie, gemessen an der Spielwelt, nicht stimmt: Denn wenn der Untote Drache schon futsch ist, muss es der Schläfer ja erst recht sein – es sei denn natürlich, er ist wiedergekommen. Da das ja nun – wie es vor allem bei Wichtelgeschichten ja eigentlich gute Sitte ist – sowieso eine alternative Realität zur Spielwelt darstellt, ist das zwar nicht so wichtig. Aber: Wenn der Schläfer schon im Vorfeld erwähnt wird, hätte man bei den zivilisierten Orks auf Khorinis da wenigstens noch was draus machen können. Dass sie noch immer an ihn glauben oder aber den Glauben aufgegeben haben oder irgendwie so … so wie jetzt steht diese Stelle hier nämlich etwas in der Luft.
Da hatte ich mich ja gefragt, ob diese Person Jore sein könnte. Aber aufgelöst wurde das ja nicht, oder?
Hm, also … „im letzten Abschnitt des Satzes“ klingt hier ein wenig seltsam, so im Hinblick darauf, dass nur die zwei Worte „Einen Moment“ gesprochen wurden. :p
Hm, naja – diese Anspielung auf „Bettsport“ fand ich an dieser Stelle jetzt eher nicht so witzig sondern eher gezwungen.
Mal ganz abgesehen davon, dass „die Mathematik zu beenden“ jetzt eher wie ein fieser Anschlag auf die Wissenschaft klingt, fand ich diese Stelle auch noch aus einem anderen Grund merkwürdig. Ich weiß nicht, ob das so nicht einfach dazu dient, Rhobar in seiner selbstbeweihräuchernden Erhabenheit ein bisschen vorzuführen. Aber wie er Miro diese Bitte gewährt, obwohl es vorher ja überhaupt kein Problem war, auch ohne königliche Erlaubnis mit einem fremden Schiff einfach Khorinis anzusteuern … also, ich sage mal so: Vorher ging es ja auch einfach so, und der König hatte da kein Wort mitzureden. Deswegen weiß ich nicht, ob die Stelle nicht wirklich komisch (im Sinne von Komik) gemeint ist, und Rhobar so ein bisschen als kontrollverliebten Deppen darstellen soll. Aber so ganz kommt das dann eben auch nicht rüber.
So, das wären dann die Einzelstellen gewesen. Die beinhalteten jetzt zwar vor allem Kritik, aber das heißt nicht, dass es nicht auch Stellen gegeben hätte, die ich gut gefunden hätte – der Moment, in dem Raffi zum ersten Mal gegenüber Kasimir seinen Plan, Orks zu töten, offenbart, ist mir zum Beispiel als grandios in Erinnerung geblieben. :D Und auch die ganze DSDS-Szene war herrlich klamaukig, auch wenn sie mir dann nach einiger Zeit etwas zu anstrengend wurde. Ansonsten fand ich die Begegnungen mit all den Orks, sei es dem Professor, Kasimir, der Schneiderin und natürlich Selena selbst, sehr zauberhaft. Wie gesagt: So konsequent sympathisch wurden die Orks wohl noch nie dargestellt.
Ich muss ganz ehrlich gestehen, dass ich mir im Laufe der Geschichte nicht sicher war wie MiMo das alles auffassen wird. Ich wusste ja nicht wie das Outing damals bei ihm gewesen ist. Tatsächlich sollte die Geschichte nicht ganz so enden, wie es nun der Fall gewesen ist. Ich habe mich nur einfach nicht wohl dabei gefühlt die Geschichte so stehen zu lassen. Raffi und seine Bande sollten einen epischen Kampf erhalten und auch der erste Kontakt zwischen Orks und Menschen nach all dieser Zeit sollte nicht ganz so harmonisch verlaufen. Ich hatte zwar definitv geplant, dass der Vater und Miro sich wieder näher kommen, es sollte trotzdem viel unterkühlter passieren als es nun statt gefunden hat.
Ich wollte aber, dass MiMo sich an der Geschichte erfreut und ich hatte bis MiMo den ersten Post zu der Geschichte machte auch wirklich ein ganz furchtbar flaues Gefühl im Magen, weil ich mir einfach überhaupt gar nicht sicher gewesen bin wie er das alles aufnehmen wird.
Zu meiner Fehler und Kommaproblematik muss ich sagen, dass ich ehrlich gesagt nicht weiß woran es liegt. Man mag es kaum glauben, aber ich war einst wirklich sehr gut in diesen Dingen und ich habe das seltsame Gefühl, dass die Fehler sich allmählich immer mehr einschleichen. Manchmal sitze ich auch bei ganz normalen Posts, die vielleicht einen einzigen Satz beinhalten und überlege minutenlang ob ich das so stehen lassen kann. Das frustriert mich selber und ich hoffe, dass es wieder besser wird, sobald ich mich wieder aktiv meinem Studium widme.
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Ein neues Jahr hat begonnen, und es beginnt nicht schlecht, denn Ajnif hat ihrer Story einen weiteren Abschnitt hinzugefügt!
Es geht dabei nun erstmal wieder um die eher unangenehmen Gestalten der Geschichte, die schon rein aufgrund ihres Verhaltens nur den Stempel „böse“ aufgedruckt bekommen können. Dieser Javier ist aber auch scheußlich! Wobei ich in diesem Abschnitt, genauer während des ich zuspitzenden Dialogs mit Eluise, dann doch kurzzeitig den Eindruck eines klischeehaften Abziehbild des „Bösen“ bekommen habe …
Javier ist in dieser Story derzeit mein absoluter Lieblingscharakter. Er gibt einem so viele Möglichkeiten seine dunkelsten Gedanken aufzuschreiben und ihnen Leben einzuhauchen. Da kommt bestimmt noch einiges mehr.
An der Stelle zum Beispiel kam Javier doch sehr bemüht „markig“ und „fies“ daher, und so Sprüche wie „Weil ich es kann“ und „Du hattest eine Aufgabe …“ sind jetzt auch nicht gerade das Originellste, was man einem Bösewicht so andichten kann. Ich habe zwar nichts dagegen, wenn der Schurke auch typisch Schurke ist – aber speziell an der Stelle wirkte Javier eher wie einer, der eben unbedingt den Schurken spielen will, und nicht wie ein echter Schurke. Vielleicht wären an solchen Stellen etwas weniger dickes Auftragen bzw. ein paar interessantere Dialoge geboten. Oder, anders gesagt: An den Stellen, an den Javier gerade nicht gesprochen hat, wirkte er auf mich viel furchteinflößender!
Da hast du vollkommen Recht! In seinen Aktionen ist er wirklich ein ziemlich fieser Typ. Er sollte einfach weniger den Mund aufmachen, wobei ich schon möchte, dass er auch im reden nicht als billiger Bösewichtabklatsch wirkt. Da muss ich also noch einmal dran arbeiten. Mir hatte sein erstes Erscheinen vom Sprachlichen her auch eher gefallen.
Aber das war jetzt nur ein Vorgreifen, weil es gerade gut zum Thema „böse“ passte. Mir waren natürlich auch vorher noch ein paar Stellen beim Lesen irgendwie aufgefallen!
§list – wobei das §list bei diesem Javier ja wohl eh angebracht ist. Und da schimpft El Toro bei den Charakteren in meinen Story, sie hätten ihren Geschlechtsverkehr so grob und ohne Wertschätzung! Das mag sogar sein – aber bei denen bleibt wenigsten die Gewalt aus dem Spiel. Javier dagegen scheint ja beständig von sexueller Aggression erfüllt zu sein. Das ist übrigens eine der oben angedeuteten Eigenschaften von ihm, die ihn wirklich ganz genuin unangenehm und fies macht, also wirklich „böse“ wirken lässt.
Eine seiner "guten" Eigenschaften wenn man so will. Mir ist es aber auch wichtig, dass man merkt wie sehr es ihn befriedigt, wenn er andere leiden lassen kann.
Übrigens: Gegen kleine ironische Brüche im Charakter Javiers habe ich gar nichts, sie sollten nur eben auch als solche erkennbar und vielleicht ein wenig originell sein – so wie hier:
Hier gab es eine nicht so schöne Wortwiederholung von „erneut“, wobei es sich beim Lesen so schlimm jetzt auch nicht anhört. Aber vielleicht willst du das ja trotzdem ausbügeln.
Hier würde ich erstens das Komma bei der wörtlichen Rede weglassen.
Mir geht es bei der Stelle aber noch mehr um den Inhalt: Das mit „lieber pissen gehen“ ist natürlich schon irgendwie sehr verschroben, was vielleicht zu Javier passt. Aber formuliert ist es dann doch ein ein wenig zu ungelenk, mit der Doppelung vom Rasieren und überhaupt. Das ist wieder so eine Stelle, in der Javier spürbar was von seiner Gefährlichkeit, weil er spricht, bzw. aufgrund dessen, wie er spricht. Da müsste einfach ein Satz her, der mehr Zug hat und nicht so herumstolpert. Es sei denn natürlich, Javier soll so jemand sein, der kaum einen geraden Satz auf die Reihe bringt und eher lächerlich wirkt – aber das wäre ja schon eine Überraschung, denn der (gelungene!) nonverbale Rest seiner Charakterdarstellung legt ja gerade das Gegenteil nahe.
Abgesehen davon fand ich diese Stelle und das ganze, sehr ruhig erzählte Prozedere davor wirklich klasse: Ich hatte mich nämlich die ganze Zeit gefragt, was das soll und was die da so Komisches machen, mit der Klinge, das wirkte ja alles absolut seltsam – und hier wird dann enthüllt, dass Javier sich rasieren lässt. Toller Aha-Moment!
Das ist gut, dass du den Punkt ansprichst. Definitiv soll bei Javier schon alles sehr stimmig sein. Er soll nicht nur ein Fiesling sein was seine Handlungen angeht, sondern auch sprachlich ein ziemlich ausgefuchster.
Beim beginnenden Auftritt Eluises musste ich dann an einen vorangegangenen Kommentar von mir denken. Da hatte ich nämlich, sofern ich das richtig in Erinnerung habe, kritisiert, dass die Begegnung Rob und Kellans mit dieser Geisterfrau irgendwie ziellos daherkommt und viel zu wenig problembehaftet. Nun erscheint diese Begegnung natürlich in einem ganz neuen, unerwarteten Licht – das hat mir sehr gefallen (und lässt mich jetzt natürlich dastehen wie einen begossenen Pudel, aber naja :D).
Abgesehen von der bereits kritisierten Dialogstelle kann Javier im Gespräch mit Eluise dann ja wieder einmal perfekt seine Fiesheit zeigen. Ein bisschen ungereimt kam mir das inhaltlich aber trotzdem vor: Dass Eluise ihr Walther in diesem Käfig präsentiert wird, das scheint sie so ja nicht vorausgesehen zu haben, oder? Im Gespräch unmittelbar davor schien sie ja aber sehr genau zu ahnen, was nun auf sie zukommen würde – war das dann etwas anderes und es kam anders als erwartet für sie? Naja, wie auch immer: Inszeniert (sprich: geschrieben) ist das Ganze mit dem Herunterfahren des Käfigs und Javiers erklärenden Worten dazu natürlich angemessen schurkig.
Vielleicht hat Eluise ja damit gerechnet, dass die Arbeit wie sie ihre gemacht vollkommen ausreichend gewesen ist und Javier ihr den Liebsten aushändigt.
Auch das Kampfgeschehen danach kann sich sehen lassen, denn es wird an absurden Moves ja nicht gespart: Der Geist fährt in den einen Körper, kurz darauf fährt ein Dämon hinterher und saugt, und es gibt ein Durcheinander, bei dem man sich als Leser angenehm überblickslos fühlt. Angenehm deshalb, weil es ja gerade dazu passt, dass man das, was sich dort bei diesen finsteren Gestalten wie selbstverständlich abspielt, nicht so ganz durchblickt. Das trägt ja gerade zu ihrer Schattenhaftigkeit und Schurkigkeit bei. Lediglich ein paar mehr Worte zu den „am Boden kauernden“ Männern, die ganz zu Anfang erwähnt wurden, hätten mir hier gefallen. Denn beim Kampf wird ja auch auf sie wieder Bezug genommen, aber weiter nichts gesagt, nicht einmal, wie viele es sind, und überhaupt. Dass bei denen ja mal gerne zu mehreren rumgehockt und rumgelegen wird, ob nackt oder angezogen oder teils teils, das weiß man ja, aber hier wurde mir das zu sehr ausgeklammert, wer diese Leute denn eigentlich sind und so weiter. Abgesehen davon aber eine mitreißende Szene.
Und dann schließt der Abschnitt mit dem nächsten übergroßen Gothic-Charakter, den du dir herausgepickt hast: Zuben erscheint! Das sorgt natürlich in sich schon einmal für ehrfurchtsvolles Innehalten – auch wenn man als Leser natürlich noch keine Klarheit darüber hat, was genau das bedeutet und wie es nun weitergeht (zumindest geht mir das so). Gerade das aber hält den Leser ja bei der Stange – und neugierig bin ich allemal geworden! Auch, wenn ich gerade deshalb „befürchte“, dass es im nächsten Post dann erst einmal wieder mit etwas anderem weitergehen wird. :D Aber so sind sie halt, die Geschichten mit mehreren Perspektiven!
Zuben... Gar nicht sooooo einfach viele Informationen über ihn zu erhalten. Ich hoffe, dass ich da nicht allzu viel falsch machen werde. Die Informationen des Lords über diesen Charakter beschränkten sich auf die Worte arrogant und paranoid.
Was mir da spontan einfiel: „Üppige Brüste“ ist in so Geschichten ja auch einfach die etwas akzeptiertere Formulierung für „dicke Titten“, wenn man mal ehrlich ist, ähem …Klingt doch auch viel besser als dicke Titten oder Möpse oder was auch immer :D
Insgesamt also eine lesenswerte Fortsetzung, keine Frage. Die kleinen inhaltlichen Stellen habe ich angesprochen, ab und zu saß in den Dialogen dann mal eine Formulierung nicht richtig. Ich denke, wenn du also beim Schreiben in etwas noch mehr Zeit investieren solltest, dann wären das wohl wirklich die Dialoge: Die müssen noch ein Stück „organischer“ und „glaubhafter“, sprich: passender zu den Charakteren werden und einfach wie etwas wirken, was auch wirklich so gesprochen würde. Abgesehen davon (und der Fehlerliste unten) habe ich an diesem Abschnitt aber nichts zu bemängeln. :gratz
Ich finde es im Übrigen toll, dass du die Geschichte immer noch liest und so fleißig kommentierst. Vielen Dank dafür. :gratz
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Und dass du dich auch direkt mit meinem neuen Werk beschäftigt hast, damit hätte ich ja nun wirklich nicht gerechnet!
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Und auch mit „Geschichten eines Toten“ von Ajnif habe ich mich auseinandergesetzt, und ich muss sagen: Das ist ein ganz großartiger Beginn! Wirklich, ein Auftakt nach Maß! Das nur mal vorweg, bevor ich mich nun mit den Einzelstellen auseinandersetze …
Das freut mich ehrlich, danke! :gratz
Da habe ich mich gefragt: Warum eigentlich, und warum gerade die Streuner und Bettler, also die, die am wenigsten haben? Ich meine, Fisch und Fleisch! Das müssen realistischerweise in einer Gesellschaft, die nicht auf Massentierhaltung setzt, kostbare Güter sein – für jedermann! Und dann auch noch die Streuner und Bettler! Das scheint mir so ohne Weiteres nicht ganz glaubhaft, dass gerade aus den Gruppen solche Lebensmittel einfach auf der Straße fallengelassen wurden.
vielleicht ist es nicht ganz so rübergekommen, wie ich es eigentlich bezweckt habe. Das Zeug war halt selbst für eben diese Gesellschaftsschichten zu eklig und verdorben, weshalb weder Bettler noch Streuner sich dem angenommen haben. Was nun aber nicht heißen soll, dass meine Bettler und Streuner sich im Allgemeinen zu fein dafür sind Fisch und Fleisch vom Boden mitzunehmen.
Ja, jetzt bin ich direkt mit zwei Passagen eingestiegen, die ich für kritikwürdig halte. Das steht aber ganz im Gegensatz zum Gesamteindruck, den ich vom Einstieg in die Geschichte habe: Der ist nämlich sehr, sehr gelungen, mit vielen schönen, detailreichen Beschreibungen, guten Formulierungen, einer tollen Atmosphäre … da gibt es von der Konzeption insgesamt echt nix zu meckern! Ein bisschen schade ist vielleicht nur, dass der Titel der Geschichte schon ein bisschen vorwegnimmt, dass die Menschen aller Wahrscheinlichkeit nach nicht zu einer Hochzeit und auch nicht zu einer Beerdigung, sondern zu einem Spektakel namens Hinrichtung unterwegs sind. Der große Überraschungseffekt bleibt allerdings aus. Indes: Überrascht wurde ich dennoch, und zwar im Kleinen, den ich bin erst gar nicht darauf gekommen, warum die Kinder denn das ganze faule Obst und Gemüse in diese Säcke füllen (obwohl ich eigentlich nur 1 und 1 zusammenzählen hätte müssen, aber naja, so ist das halt mit mir). Dass diese Säcke dann in der nächsten Szene direkt wieder auftauchten und auch mir klar wurde, wozu sie dienten, das war ein schöner Aha-Moment.
Auch sonst geht die Geschichte prima weiter, denn überhaupt fand ich das erzählerisch sehr konstruiert, wie man quasi aus der Vogelperspektive ans Geschehen heranschwebt, erst einmal nur einen Überblick erhält, und dann, nachdem das „Setting“ klar ist, in die Perspektive des Ich-Erzählers schlüpft. Das ist wirklich sehr gut gelungen. Darüber hinaus finde ich, dass man schon nach wenigen Zeilen aus Sicht des Ich-Erzählers eine Beziehung zu diesem aufbauen kann. Wie er sich erst noch über die schlechten Werfer Vengards mokiert, dann aber schon bald wieder alles an Souveränität verliert … ich war jedenfalls sofort auf seiner Seite und konnte direkt mitfühlen. Auch das Herstellen dieser Bindung zwischen Hauptfigur und Leser ist dir also auf Anhieb gelungen. Respekt!
Im Übrigen schaffst du es auch, in wenigen Sätzen eine ganz andere Beziehung zu illustrieren: Nämlich die der Hauptfigur zu seinem Vater. Die wenigen Sätze über die Würde des einen und des anderen machen schnell und angenehm unaufdringlich klar, dass es zwischen den beiden nicht gut steht – und das wird am Ende der Hinrichtungsszene dann ja auch noch einmal wunderbar aufgegriffen.
Auch die sich daran anschließenden „Nichtgedanken“ über die Frage, worüber man in so einem Moment denn noch nachdenken sollte, konnten mich überzeugen. Da wirkte nichts gestelzt oder bemüht verschroben, stattdessen konnte ich das alles, trotz (oder vielleicht gerade wegen) des angenehm eingeflochtenen Witzes des Erzählers, sehr ernst nehmen und gut nachfühlen. Das trifft auch auch die nachfolgende Passage zum Gefühl der Unterlegenheit und der zweifelhaften „Fairness“ des sogenannten „Prozess“ zu.
Sehr befriedigend (nicht im sexuellen Sinne) ist auch die Szene, in der die Hauptfigur den Henker im wahrsten Sinne des Wortes an den Eiern packt. Ich finde, so Szenen stärken dann auch nochmal die Bindung des Lesers zur Hauptfigur. Man will seinen Erfolg, man will geradezu die Revolution der Ereignisse, und auch wenn die Situation klar aussichtslos ist, freut man sich mit der Figur auch über diese kleinen Triumphe. Was ich an der betreffenden Stelle übrigens auch sehr loben muss: Das tolle Detail mit den abgekauten Fingernägeln. Das fand ich irgendwie richtig klasse, weil man daran auch merkt, wie „drin“ du in der Geschichte warst, als du das geschrieben hast. Sowas fällt einem einfach so nämlich nicht ein (oder aber, du warst schon einmal in genau so einer Situation, wo du mit langen Fingernägeln hättest besser … äh, ja. :grinundwe).
Ich habe das bisher noch nicht so schlimm erlebt. Wobei ich zugegebenermaßen auch mal an den Nägeln kaue, wenn ich gestreßt oder unausgeglichen bin.
Du siehst also, meinem Eindruck nach reihte sich beim Lesen eine gelungene Szene an die nächste, da hast du wirklich eine Serie von Volltreffern gelandet, finde ich. Noch dazu gab es nur wenig Fehler:
Immer wieder eine Überraschung, aber: „grölen“ schreibt man ohne h! Wobei es natürlich so viele mit h schreiben, dass man eigentlich sagen müsste, dass man es eben doch mit h schreibt, aber naja … ein bisschen Elitismus gehört bei Rechtschreibung wohl dazu! Der Duden sieht es jedenfalls so, wie hier dargestellt.
Abschließend kann ich dann nur das Fazit wiederholen, was ich schon zu Anfang dieses Kommentars vorweg genommen habe. Der Beginn dieser Story ist dir zweifelsfrei geglückt. Man sagt ja auch: Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne. Allerdings weiß man daher auch aus Erfahrung: Beim Geschichtenschreiben ist es schwierig, diesen Zauber dann auch in den Folgekapiteln zu bewahren. Will sagen: Am Anfang gibt man sich natürlich besonders Mühe, alles ist neu, man formuliert sauber, hat Details, achtet sogar noch mehr auf die Rechtschreibung und Zeichensetzung (scheint zumindest bei dir der Fall zu sein, wenn ich mal vergleiche :p) … und dabei hängt man die Messlatte für sich selbst natürlich auch sehr hoch. Du wirst in den fortlaufenden Posts also umso mehr darauf achten müssen, an diesen rundum gelungenen Beginn anknüpfen zu können. Sowas ist wirklich keine einfache Aufgabe! Aber ich denke, du wirst sie schon meistern. Und dann werden wir vielleicht auch irgendwann herausfinden, ob das hier eine Rob-SpinOff-Story ist, oder nicht (ich meine, hey, zumindest theoretisch könnte das ja sein! Aber ich habe Robs Hintergrundgeschichte aus deiner anderen Story, zumindest so weit, wie er sie verraten hat, auch nicht mehr so sehr im Kopf)! :gratz
Ich dafür schon! :D Rob hat Kellan irgendwann einmal erzählt, dass er während des Sexualaktes von seiner Frau erstickt wurde und das nicht durch ein Kissen o.ä.
So, und nun hat die Geschichte ja auch schon einen zweiten Post bekommen – den ich mir nun ebenfalls durchgelesen habe. Vielleicht wieder das wichtigste vorab: Der Post fällt in Sachen Qualität nicht total gegenüber dem ersten Post ab und kann durchaus mithalten. An der Formulierung jetzt merkt man aber schon, dass ich dann doch ein bisschen was zu kritisieren habe. Aber naja, gehen wir mal Schritt für Schritt vor!
Mich hat der Post auch nicht zu hundertprozent überzeugt. Das passiert dann halt, wenn man sich voll und ganz aufs Schreiben konzentrieren will und andere Menschen, die man natürlich dennoch sehr liebt, plötzlich der Meinung sind dass man ihnen mehr Aufmerksamkeit schenken sollte. Gemeint ist natürlich meine Tochter :D. Der Lord würde mich beim Schreiben niemals stören *hust
Den Einstieg fand ich, ähnlich wie beim ersten Post, stimmungsmäßig auf jeden Fall wieder richtig gelungen – auch wenn das hier ja eine ganz andere Stimmung und auch ein ganz anderer Stil sind! Dieses (Alb-)Traumartige an den Beschreibungen gefällt mir sehr gut, und dieses Element zieht sich ja auch noch lange weiter durch diesen Abschnitt und ist nicht bloß dem Beginn vorbehalten. Da waren einige wirklich tolle Formulierungen dabei, die ich so oder so ähnlich vielleicht auch mal in Storys von mir, die in diese Richtung gehen, verwenden könnte. Was genau ich dann von dir klaue, werde ich mir dann jedenfalls nochmal im Einzelnen überlegen. :p
Ich werde verstärkt darauf achten :D
Bei der – tragikomischen – Information, dass der Henker unsere Hauptfigur nur halb enthauptet hat, musste ich dann doch erst einmal deine andere Story durchschauen, um herauszufinden, ob das hier vielleicht doch ein Rob-SpinOff ist, aber auf die Schnelle konnte ich da nichts finden, was sich damit deckt. In dieser Geschichte nun wird hinterher ja auch preisgegeben, dass der arme Kerl Tristan heißt (also, arm wegen der sonstigen Umstände, gegen den Namen ist ja nichts einzuwenden), sodass ich mit diesen Überlegungen wohl abschließen kann. Ich bin da jetzt weder froh noch enttäuscht drüber, aber ich war einfach neugierig, deshalb mache ich hier jetzt so eine große Sache daraus. :D
Defintiv sind Rob und Tristan weder verwandt noch verschwängert und schon gar nicht eine Person.
Was mir im Anschluss zum ersten Post dann zwischendrin aufgefallen war:
Hier werden als mögliche Götter nur Innos und Beliar genannt – das war, wenn ich mich recht erinnere, auch im ersten Post einmal so. Das kann natürlich daran liegen, dass so ein Gott wie Adanos für Tristan überhaupt nicht in Frage kommt, sodass er nichtmal darüber nachdenkt. Es kann aber auch daran liegen, dass dir vielleicht nicht so ganz bewusst ist, dass alle drei Götter der Gothic-Welt durchaus ihre Anhänger haben, Adanos vielleicht sogar an besonders prominenter Stelle! Es ist auch nicht so wichtig, aber dann zusammen mit der Angabe „Dritte Tür“ wirkt es irgendwie doch so, als „fehlte“ Adanos dort irgendwie. Aber wie gesagt, das ist jetzt nur so etwas am Rande, was mir aufgefallen war und was ich sicherheitshalber mal anmerken wollte.
Ich weiß schon dass es Adanos gibt. Allerdings meine ich auch, dass der Lord während dem Spiel meist nur von Innos und Beliar geschwafelt hat. Da dachte ich, das werden wohl so die Hauptgötter sein.
Klingt so, wie ein typischer „Angstpatient“ von seinem letzten Zahnarztbesuch berichten würde. :D
„scheinbar“ oder „anscheinend“? (Ja, nochmal ganz ausdrücklich: Die beiden Wörter haben eine doch sehr unterschiedliche Bedeutung!)
Rund um die zuletzt genannte Stelle war mir dann auch noch etwas anderes aufgefallen, was zumindest am Rande der Ungereimtheit daherkommt: Du hast ja zu Beginn dieser Fall-Szene sehr eindringlich die Dunkelheit beschrieben – und dann kann Tristan während des Falls ja plötzlich doch alles problemlos sehen, die Frau mitamt ihren Zähnen, den Snapper … dabei sollte doch gar kein ausreichendes Licht dafür da sein, oder? Nun kann es natürlich sein, dass bereits zu diesem Zeitpunkt dasjenige Licht, welches Tristan später auch ganz bewusst von unten kommen sieht, so weit hochstrahlt, dass er diese Dinge eben sehen kann. Aber naja – so ein bisschen widersprüchlich ist es eben doch; Tristan hätte ja zum Beispiel dann viel früher bewusst bemerken müssen, dass von irgendwoher Licht kommt – aber dieser Eindruck wird ja wiederum auch nicht so richtig abgebildet. Da solltest du also vielleicht nochmal nachjustieren bei den Beschreibungen, damit klar ist, wann und wo Licht ist und wann nicht.
Mir war bereits klar, dass dir das sofort auffallen wird! :D Diese Stelle werde ich noch einmal bearbeiten.
Schönes Detail übrigens: Die Nummer, die nach Tristan aufgerufen wurde und mit einem S begann … das war dann ja wohl der Snapper, was? Kennung M für Mensch, und Kennung S für Snapper. Sehr schön organisiert bei denen. :D
Genau. Und T für Troll O für Ork usw. Mal gucken ob ich auch noch einen Drachen einführe, seine Nummer dürfte dann ja aber noch nicht so hoch sein.
Bis dahin fand ich die Handlung inhaltlich jedenfalls wieder richtig gut. Schwächen schleichen sich dann aber leider ab der Begegnung mit Beliar höchstselbst ein. Das ist alles nichts total Gravierendes, aber es sind meiner Meinung nach eben Schwächen. Also:
An dieser Stelle fand ich zunächst einmal die Formulierung „würde er mir diese Freude entgegen bringen“ unpräzise. Man hat da natürlich ein vages Gefühl, dass damit eben der freundliche Empfang gemeint ist usw., aber es bleibt dann doch so ein bisschen schleierhaft, welche Verhaltensweisen es genau sind, die da zu übertrieben wirken, um wirklich von Tristans Vater zu stammen. Die Formulierung als solche ist auch ein bisschen ungelenk. Eingebettet ist diese kleine Schwäche meiner Meinung nach auch in den Umstand, dass über diese Szene einen Tick zu schnell hinweggebügelt wird. Es wäre interessanter gewesen, hätte man vielleicht ein paar Beschreibungen des Vaters bzw. Beliar in Verkleidung bekommen, um zusammen mit Tristan nachfühlen zu können, wie er denn darauf kommt, auf einmal „Vater?“ auszurufen. Tristan nennt zwar als Stichworte die Körperhaltung, die Mimik und die Gestik, bleibt aber dabei sehr unspezifisch – und sagt es eben auch erst hinterher. So, wie es hier ist, verpufft der Eindruck sehr schnell: Kaum wird die Illusion vorgestellt, verschwindet sie auch wieder, und das mit ein paar lapidaren Sätzen. Gut, ich hätte an dieser Stelle wohl zum anderen Extrem geneigt und diese Szene bis zur totalen Lahmarschigkeit aufgeblasen, was jetzt auch nicht empfehlenswert ist. Aber so wie hier ist mir das ein bisschen zu kurz und zu zackig, dafür, dass es ja nun doch eine für Tristan nicht gerade unwesentliche Situation ist, hier zunächst auf seinen vermeintlichen Vater zu treffen und dann die Illusion doch zu durchschauen.
Du darfst nicht vergessen, dass Beliar etwas aus der Übung ist. Er hat es einfach nicht mehr so drauf und dachte sich: Gucken wir mal wie meine Illusion so ankommt. Die meisten Toten nimmt er doch gar nicht mehr selber in Empfang. Tristan ist der Erste sein einer gefühlten Ewigkeit.
An diesem Teil gab es dann noch eine weitere kleine Unklarheit, die allerdings nur die Formulierungen betrifft:
Beliar kann hier natürlich auch „so viel“ sagen, im Sinne von „Ach, doch so vieles daran war falsch / verräterisch“, aber dann müsstest du auch „so viel“ schreiben und nicht „soviel“, meine ich. Vielleicht willst du das „zu viel“ aber ohnehin doppeln, weiß ich jetzt nicht.
Der Rest des Dialogs geht dann aber eigentlich doch ganz passabel weiter. Beliar wirkt in seiner Rolle – etwas (macht-)verspielt, böse, aber irgendwie auch höflich und sympathisch – auch glaubhaft. Und auch das restliche Geschehen ist etwas, was man auf jeden Fall als „typisch Beliar“ bezeichnen würde. Mir ist dann aber ein kurzer Passus dann doch etwas sauer aufgestoßen:
Diesen ganzen „Haha sie beglücken ihn“-Kram hätte ich persönlich jetzt nämlich nicht gebraucht. Es bringt die Geschichte nämlich kein Stück weiter – stattdessen ist das ja eher so ein ziemlich billiger Exploit. Gerade, weil das auch in so einem Nebensatz abgefrühstückt wird („und auch anderweitig beglückt hatten“), ohne, dass näher darauf eingegangen wird, wirkt es eben auch so … ja, billig, man muss es so sagen! So ganz nach dem Motto „Jaja, wir wissen doch alle, das gehört bei willigen Dienerinnen eben dazu und jetzt haben wir es halt gesagt und nun weiter im Text ;);)“. Also, ich will dir als Frau ja jetzt nicht vorschreiben, wie du deine Frauenfiguren in der Geschichte darzustellen und einzusetzen hast, aber dass die beiden (zumal untoten – pfui bah!) Frauen dort unten klischeemäßig vor allem dazu da sind, willig und widerspruchslos die Gelüste von dahergelaufenen Männern zu befriedigen, dem dann auch nur ein geradezu automatismenhafter Nebensatz gewidmet wird (noch dazu ohne Reflexion Tristans) und sich darin die Rolle dann auch wieder erschöpft … ja, also, das finde ich dann mindestens mal öde, Dienerinnen hin oder her! Es trägt eben auch nichts weiter dazu bei, dass Verhältnis von Beliar und etwaigen Dienerscharen darzustellen, weil das auch so schon sehr gut rübergekommen war, wer der Boss ist. Da hätte es den Griff in die „Frauen als Belohnung“-Kiste nun wirklich nicht mehr gebraucht. Es kann natürlich durchaus sein, dass man gerade mit so einem Element Beliar (und vielleicht auch den das Angebot widerspruchslos annehmenden Tristan) besonders darstellen will – aber diese Darstellung wird hier eben auch nicht geleistet, weil es eben in die Geschichte einfach nur eingebaut ist, um eingebaut zu sein, habe ich das Gefühl. Daraus ergibt sich dann eben weiter nichts mehr – weshalb ich da auch weniger schmunzeln konnte, sondern eher genervt mit den Augen gerollt habe. Aber naja – musst du ja wissen!
Ja, die Stelle hat mir auch etwas zu Denken gegeben. Ich dachte mir auch dass das zuviel sein wird. Ich hatte es auch zuerst etwas eindeutiger formuliert und dachte mir dann, dass es doch etwas zu plump und auch klischeehaft daherkommt. Deshalb hatte ich es umformuliert, war damit aber auch nicht wirklich zufrieden.
Der oben dargestellte Stimmungsabfall ist auch umso bedauerlich, weil es kurz danach ja wieder wirklich sehr ernst und im besten Sinne „seriös“ weitergeht: Die kurze Episode aus Tristans Erinnerung hat es nämlich wirklich in sich. Bei der Erwähnung, dass Tristans Vater überhaupt erst schuld ist an Tristans Hinrichtung, da habe ich ja schon aufgemerkt. Was dann aber noch nachgeliefert wird, ja, das hat mir dann schon den Atem stocken lassen! Das ist dann wirklich ein angenehmer Kontrapunkt zu der vorher versuchten Frivolität. Es schürt auch sehr angenehm den Hass auf Tristans Vater, was einem als Leser dem guten Tristan selbst dann ein ganzes Stück näher bringt. Das ist wirklich gelungen!
Etwas zwiespältig finde ich dann aber den Schluss des Posts, denn da fühle ich mich Tristan wieder ein wenig fern. Er geht ja doch viel zu schnell auf das Angebot Beliars ein, und ich hatte da schon fast das Gefühl, dir ging es nun eher darum, das Kapitel zügig zu beenden. Dass Tristan vielleicht unüberlegt, eine Spur zu hastig, zu naiv oder gar ganz überlistet auf das Angebot Beliars eingeht – kein Ding, das passt und gibt der Story gehörig Spannung, gerade, wenn man als Leser ahnt, dass Tristan da womöglich einen Fehler macht. Aber: So richtig über das Angebot gesprochen wird ja nicht. Im Grunde erschöpft sich der Dialog ja in: „Also, du kannst mein Henker werden, Jasmin darfst du aber niemals wiedersehen, auch wenn es im Prinzip ginge.“ - „Ja, okay, Hand drauf.“ Das fand ich an der Stelle, wo gerade rund um Jasmin doch auch Einiges in Tristan aufgerüttelt worden sein muss, wirklich zu zügig. Es wird ja nicht einmal genau darüber gesprochen, was es denn bedeutet, den Henker für Beliar zu mimen. Vor- und Nachteile und überhaupt alles bleibt da ja irgendwie im Dunkeln. Dass das von Beliar wahrscheinlich ein Angebot war, was Tristan ohnehin nicht hätte ablehnen können, gut, das kann man sich auch noch denken. Aber so eine Drucksituation wird ja auch gar nicht geschildert. Die einzige Begründung, die Tristan als Erzähler liefert, ist, dass er eine Aufgabe braucht. Das ist angesichts seines Charakters, der bisher vorgestellt wurde, und wie gesagt auch angesichts der vorher angesprochenen, unfassbar emotionalen Erinnerungen an Jasmin, wirklich zu wenig. Mich überzeugt das einfach nicht, und mir wirkt das rasche Einlenken Tristans wie gesagt etwas zurechtgebogen. Und auch hier geht es mir auch nicht darum, dass Tristan seitenlang gedanklich über die Entscheidung hätte reflexieren müssen – so wie ich es wahrscheinlich beschrieben und damit die ganze Story total ausgebremst hätte. Aber knapper als hier geht es doch kaum, und da fehlte es mir persönlich wirklich an „Inhalt“ in der Handlung. Könntest du also vielleicht noch überarbeiten – vor allem eben diese Alibi-Motivation „Ja ich brauche eine Aufgabe und das mit Jasmin ist es jetzt auch erstmal zweitrangig“.
Ich verstehe was du meinst. Das ist halt wirklich mein großes Problem. Ich möchte so viele Dinge behandeln und möchte eigentlich direkt fertig werden wenn ich anfange eine Passage zu schreiben. Dadurch schleichen sich ja meist auch an meinen Enden immer seltsame Dinge ein, die ich so eigentlich gar nicht will. Die Stelle werde ich auf jeden Fall noch einmal überarbeiten.
So, das klang jetzt am Ende zwar nach total vernichtender Kritik, aber so ist es ja auch nicht gemeint! Meine Vorabbewertung vom Anfang bleibt bestehen, insgesamt ist auch dieser Post sehr gut lesbar, spannend, interessant, oft auch sehr gut formuliert und führt die Ges
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Vielen, vielen Dank dass du alles gelesen und kommentiert hast. Ich finde es immer wieder erstaunlich mit wieviel Genauigkeit du unsere Geschichten liest und kommentierst und dir deine ganz eigenen Gedanken darüber machst. Danke dafür. :gratz
John Irenicus
07.01.2017, 19:07
Wow! Das nenne ich mal eine eindrucksvolle Multipost-Kette! Amazing! §respekt
Da wollte ich natürlich auf gar keinen Fall zwischengrätschen, aber jetzt, nachdem das Spektakel offenbar sein Ende gefunden hat, traue ich mich dann mal, auch was zu posten!
Sehr umsichtig und vorausschauend von dir! §respekt
So, John, da ich im Vorfeld ganz optimistisch davon ausgegangen bin, dass du auch in diesem Jahr wieder jeder Wichtelgeschichte außer deiner eigenen einen Kommentar spendierst, womit ich ja, wie ich jetzt sehe, auch richtig lag, dachte ich mir, dass ich dann wie letztes Jahr auch mal wieder versuche, diese Lücke zu schließen – und das diesmal sogar total pünktlich! Das birgt natürlich im Prinzip die Gefahr, dass ich eine Story kommentiere, die dann doch gar nicht von dir stammt, allerdings ist „Kristina und die Antipest“ so offensichtlich und eindeutig von dir geschrieben, dass es schon mit Beliar persönlich zugehen müsste, wenn ich mich da vertan haben sollte (und wie ich jetzt mittlerweile gesehen habe, habe ich das zum Glück auch nicht getan. Das ist ja schon mal beruhigend! :D).
Naja, aber es wäre ja auch nicht schlimm gewesen, wenn dann einfach jemand anderes so einen tollen Kommentar bekommen hätte! :gratz
Die Geschichte kommt zu Anfang ziemlich flott zur Sache, indem es direkt zu Beginn schon zur zentralen „Katastrophe“, wenn man das so nennen will, kommt, nämlich der Schließung von Sagittas Labor, in dem Krüssi (das hat mich immer besonders gefreut, wenn der Spitzname genannt wurde :D) und ihre Kolleginnen arbeiten. Also noch bevor man überhaupt weiß, wer diese Leute sind, woran sie arbeiten und um was es dabei geht, ist das alles schon wieder Vergangenheit. Ich war mir da beim Lesen und bin mir auch jetzt noch nicht ganz sicher, ob das eine gute Entscheidung ist, oder ob ich eine konventionellere Einführung doch besser gefunden hätte: Also dass man erst einmal mit der normalen Arbeit im Labor konfrontiert wird, die Euphorie über das beinahe schon erreichte Mittel gegen die Schneepest miterlebt und die Alchemistinnen in ihrem natürlichen Arbeitsumfeld und in guter Stimmung kennenlernt. Ich glaube, das hätte dann den plötzlichen Schock der unvermittelten Schließung und die damit verbundenen Emotionen noch besser verständlich gemacht – wobei ich nicht sagen will, dass die so, wie es jetzt ist, nicht gut vermittelt werden, ganz im Gegenteil.
Ich wollte damit halt vor allem dem Problem vorbeugen, dass die Geschichte einfach nicht aus dem Arsch kommt (Stichwort Redundanzen!). Und auch dem Problem der Länge ... das gilt auch für manch andere Sachen. Ich war zum Beispiel die ganze Zeit unzufrieden damit, dass über die achsoschlimme "Schneepest" nur geredet wird, man sie aber nie mal erlebt bzw. sie in der Bevölkerung ja irgendwie doch gar nicht so ihren Niederschlag gefunden hat. Aber dann wäre da auch noch eine Szene für draufgegangen, dann noch als Einstieg so eine Arbeitsszene, dann hier noch was und da noch was, dann noch was mit Nawal, dann am Ende noch mehrere Szenen zur Auflösung ... ja, und dann wären es doch wieder 200 Seiten plus geworden, und das wollte ich dieses Mal echt nicht (und hätte es auch bestimmt nicht geschafft). Aber es stimmt schon, dieser Schockeffekt, dass das Labor plötzlich dicht ist, wäre mit entsprechenden Szenen vorher wirklich viel besser rübergekommen. Naja. Ich finde es so eigentlich auch ganz okay, wie du ja auch erwähnst, weil dann so Sagittas Auftritt am Ende ein kleines bisschen wirkungsvoller ist (zumindest theoretisch, ganz so viel macht sie dann ja doch nicht, ähem. :D).
Was ich an den ersten Passagen im Labor kritisieren muss, ist leider das, was MiMo immer so gerne als Redundanzen benörgelt. Von denen gibt es da schon ein paar, finde ich... ich hatte jedenfalls irgendwann das Gefühl, dass sich die Gespräche ziemlich im Kreis drehen und man das alles etwas kompakter hätte fassen können. Ist aber jetzt nicht so ausgeprägt wie am Anfang von „Rotes Wachs“ und betrifft auch nur diesen ersten Teil, danach ist mir das nicht mehr so aufgefallen.
Das entschuldige ich damit, dass es eben in der Natur so einer Gesprächssituation liegt, wo einfach keiner weiß, was man nun noch sagen oder machen soll, aber auch keiner die Stille erträgt, oder so! §lehrer Naja, ich bin immerhin froh, dass das mit der Krankheit namens Redundanzen dann im weiteren Verlauf nicht mehr ganz so schlimm war. :D
Jedenfalls bist du damit auch mit schuld daran, dass sich mein Tagesrhythmus in den letzten Wochen so schlimm verschoben hat, weil ich an dem Tag eigentlich früher ins Bett gehen wollte, dann aber noch bis halb fünf oder so die Geschichte weitergelesen habe.
Tja, hm ... sorry? :grinundwe (und natürlich: Danke! :gratz)
Vor allem finde ich es beachtlich, wie du es geschafft hast, Krüssi von ihrer ganzen Art her tatsächlich so ein bisschen an die echte Xrystal anzulehnen. Ich dachte jedenfalls an mehreren Stellen, dass Xrüssi da bestimmt genauso reagiert hätte wie Krüssi bzw. etwas ähnliches gesagt hätte. Und was sie dann nachher mit dem armen Lars anstellt, könnte ja auch gut und gerne in einer Xrüssi-Story stattfinden. :D
Ja, vielen Dank, das hatte ich auch beides so beabsichtigt (freilich ohne den Anspruch haben zu können, die wirkliche Xrüssi abbilden zu können oder zu wollen!). Scheint ja geklappt zu haben!
Dass du den Eindruck erweckst, dass Krüssi eher ein bisschen fülliger gebaut ist, hat mich dann aber schon überrascht. Ich weiß jetzt gar nicht mehr, ob ich mal ein Foto von ihr gesehen habe, auf der was anderes als ihr Gesicht drauf war, aber selbst wenn sie wirklich dick sein sollte (was ich mir eigentlich kaum vorstellen kann, denn sonst hätte ihr doch sicher kein Korsett und bei entsprechend ausgeprägtem Doppelkinn auch keine Gasmaske gepasst, und außerdem möchte ich Xrüssi nicht verärgern, falls sie das hier mal lesen sollte! §engel), hätte ich mich das glaube ich nicht getraut. §ugly
Da hatte ich jetzt gar nicht so das Problem gesehen - da müsste sich wenn überhaupt Xrüssi mal zu äußern! Im Übrigen ging es ja immer nur um "nicht schlank", das deckt dann ja auch ein ganzes Spektrum ab. Dass Xrüssi offenbar "nicht schlank" ist, hatte ich jetzt so anhand von Fotos (§list) und auch gewisser Threads von ihr damals im TuS abgeleitet, wo sie irgendwie, meine ich, so eine Abnehmchallenge veranstaltet hat oder so. Ansonsten hatte ich da jetzt ohnehin kein schlechtes Gewissen, weil Kristina ja, zumindest meiner Meinung nach, als attraktiv beschrieben wird. Was vielleicht auch daran liegt, dass es für mich kein Malus ist, wenn eine Frau "eher ein bisschen fülliger gebaut" ist (mit anderen Worten: Ich steh halt manchmal auch drauf).
Das einzige, was ich an den Dialogen bemängeln könnte, ist dass manches dann ab und zu vielleicht doch weniger nach den Figuren in der Geschichte und mehr nach dir selbst klingt:
„Ist ja gut ... aber weiß ich ja auch nicht, was ich da immer so sagen soll.“, das war dann wohl so die Stelle, an der auch der letzte Hauch eines Zweifels vergangen war, dass du der Autor dieser Geschichte sein musst. Das könnte genauso auch in irgendeiner PN von dir stehen (und tut es vermutlich auch :D). Aber ich kenne das Problem von mir selber natürlich auch, und besonders schlimm fand ichs jetzt eh nicht, zumal die Unterschiede zwischen den Figuren ja trotzdem sehr gut zur Geltung kommen.
Musste da jetzt schon ziemlich lachen, weil du einfach recht hast. :D Naja, so schlimm finde ich es aber auch nicht, und das wird auch an ganz anderen Stellen mal so passieren, schätze ich. Solange es jetzt nicht zu John-idiomatisch ist (habe ja immerhin auch und gerade in der wörtlichen Rede das "mehr oder minder" vermieden (hoffe ich)!), geht das ja alles klar.
Diese Beschreibung fand ich etwas merkwürdig – und zwar nicht, weil du mich offenbar für relativ groß hältst (und das, obwohl du doch selber nur knapp unter MiMo bist!), denn da wusste ich ja noch nicht, dass es um mich gehen könnte – sondern weil dieser Satz ja impliziert, dass Krüssi weiß, wie alt der Geldbote ist. Aber das tatsächliche Alter kennt sie doch eben gar nicht, wie kann sie dann also beurteilen, ob sein Gesicht dazu passt? Es könnte vielleicht nicht zu seinen runzligen Händen oder seinen grauen Haaren passen oder irgendwas anderem, das auf ein fortgeschrittenes Alter hindeutet, aber von sowas ist da ja nicht die Rede.
Stimmt, das ist wirklich doof formuliert. Es soll halt so sein, dass sein Gesamteindruck, woran auch immer der festzumachen ist, schon auf ein bestimmtes Alter schließen lässt, sein Gesicht da aber eben so aus dem Schnitt fällt. Naja, das hätte ich dann wohl auch so schreiben und nicht mit Wörtern wie "tatsächlich" hantieren sollen. Danke für den Hinweis, da muss ich nochmal drüberschauen!
Ich fand auch Thorens Verhalten etwas verdächtig, gerade als er dann einmal so passend über Nacht weg muss... da hatte ich schon den Verdacht, dass er irgendwie drinsteckt in dieser Verschwörung, die sich andeutet.
Schön, dass das so einen Effekt hatte! Es entsprang ja nämlich eigentlich der reinen Konstruktion der Handlung, Thoren musste halt weg, damit Krüssi freie Bahn hat. :D
Diese Erzählweise gefällt mir auf jeden Fall besser als wenn man wie in „Edifizien und Frantale“ relativ schnell zu Beginn gesagt kriegt, was einen im Rest der Geschichte erwartet und dann auch alles mehr oder weniger genauso kommt wie gesagt.
Ja, darauf hatte ich damit auch so ein bisschen reagieren wollen.
Nachdem Krüssi beim Gespräch mit Jasmin erstmal überhaupt keinen Verdacht zu schöpfen scheint, dass mit Agneta was nicht stimmen könnte, hatte ich mir das schon als Kritikpunkt vorgemerkt, da mir das schon sehr unglaubwürdig schien, dass da nicht allmählich mal der Groschen bei ihr fällt, nachdem man als Leser längst ziemlich sicher ahnt, dass da was faul ist. Aber hier hast du ja sehr geschickt den Leser in die Irre geführt, indem du Krüssis Gedanken bewusst zurückhältst und erst in den darauf folgenden Abschnitten offenbarst, dass sie eben doch Verdacht geschöpft hat und auch schon einen entsprechenden Plan gefasst hat. Ein wenig zu verwirrend fand ich das anfangs vielleicht doch, dass Krüssi da auf einmal beim Alchemisten auftaucht und eine Anstellung bei ihm will, weil es mir so vorkam, als hätte ich irgendwas Entscheidendes nicht mitbekommen. Das war ja schon ein ziemlicher Schnitt in der Geschichte, nachdem man vorher immer sehr nah bei Krüssi und ihren Gedankengängen war. Aber die Verwirrung hat sich dann doch recht bald aufgelöst, und ein nettes auflockerndes Element war dieser kleine Umbruch dann ja schon.
Ja, gut, dass du das ansprichst, da war ich nämlich auch sehr unsicher, wie das wirkt. Aber es war schon so gewollt, dass man da so ein "Hä? Was soll das denn jetzt? Hab ich was verpasst?"-Gefühl bekommt. Die Frage ist dann immer, wie das beim einzelnen leser rüberkommt. Dich hat es ja zum Glück nicht allzu sehr aus der Bahn geworfen! Das war jedenfalls auch so einer meiner versuchten Auswege, irgendwelche redundanten Gedankenselbstgespräche zu vermeiden.
Den Satz baust du jetzt anscheinend in jede Geschichte ein, egal ob für Eddie oder nicht, was? §ugly
Naja, da passte es aber auch wie die Faust aufs Auge, oder? Zumal die ganze Planung Kristinas ... naja, ich war damit unzufrieden, wusste es aber auch nicht besser hinzubiegen. Denn dass sie da, ohne überhaupt zu wissen, was nun mit dem Geldboten und Agneta und so los ist, mal eben bei nem Alchemisten einbricht und auf gut Glück irgendwelche Sachen zusammenmischt, die ihr vielleicht mal helfen könnten, dabei keinem Bescheid sagt, sich bestenfalls alles nur eingebildet hat und schlimmstenfalls selber in die Fänge irgendwelcher Schurken begibt ... tja, also, wenn das kein Plan ist, der das Potenzial hat, schiefzugehen, dann weiß ich auch nicht!
Das liest sich so, als wärst du gedanklich immer noch ein bisschen bei deiner Entscheidungsstory gewesen. :D
Ich weiß es jetzt schon gar nicht mehr genau, aber ich glaube, das war auch als Anspielung darauf gedacht. :D
Diese Xrüssi-Anspielung hat mir natürlich besonders gut gefallen, musste da sehr lachen. :D
Ja, das musste natürlich unbedingt rein, und ehrlich gesagt war ich dann auch ein bisschen stolz auf mich, dass ich dann eine Stelle gefunden hatte, wo sich das sehr gut integrieren ließ. :D
Das habe ich nicht ganz verstanden. Wieso sollte sie enttäuscht darüber sein? Vielleicht hätte sie es als Erleichterung empfinden können, wenn der Schlüssel nicht gepasst hätte, weil sie dann eine gute Ausrede gehabt hätte, um sich nicht auf den gefährlichen Einbruch in den Hexenturm einzulassen, aber „Enttäuschung“ passt da für mein Empfinden nicht so. Oder wie ist das gemeint?
Ist genau so gemeint, wie du gesagt hast, und ist auch genau so formuliert, wie du angedeutet hast: Nicht besonders gut! :p Werde das also noch ändern müssen, danke für den Hinweis! Das Wort "Enttäuschung" passt da wirklich nicht so recht.
Es fühlt sich aber auch ein bisschen so an, als wäre man plötzlich in einer ganz anderen Geschichte gelandet, finde ich. Hat mich dann ein klein wenig an die Erzählstruktur von „Edifizien und Frantale“ erinnert, diese Reihung von Aufgaben, die es zu bewältigen gilt.
Das war auch der Grund, warum ich da jetzt im Thread den Schnitt für den zweiten Post gewählt habe (in einen Post hat es leider nicht gepasst). Mich hat es übrigens beim Schreiben auch an Edifizien und Frantale erinnert ... nunja, die besten Erinnerungen waren das dann auch nicht. §ugly Ehrlich gesagt hatte ich da auch nicht so viele Ideen, was für Herausforderungen im Turm so lauern könnten, und ganz ehrlich, so richtig dolle ist da ja keine von geworden. Am interessantesten fand ich dann noch das Becken am Schluss, aber das ist gerade die Aufgabe, die nicht mehr gelöst wird. Naja, man kann nicht alles haben!
An einer Stelle bei der Plattformhüpferei (die natürlich sehr an ein Spiel erinnert)
Ist natürlich knallhart diesem Spiel aus der Tabaluga-Sendung nachempfunden, wo man sich den richtigen Weg über die Eisschollen hin zum fiesen Arktos hüpfen musste!
Das fand ich etwas unglaubwürdig, wie Krüssi sich trotz der extremen Gefahr (sie muss ja davon ausgehen, zu sterben, wenn sie im Abgrund landet) so rasch dazu entschließt, einfach mal einen Sprung zu versuchen. „Einfach mal darauf hoffen, dass es klappt“, das würde man wahrscheinlich in einem Computerspiel an der Stelle machen, aber wenn das eigene Leben auf dem Spiel steht... ich glaube, da würden doch die Allermeisten erstmal gar nix mehr machen und einfach starr vor Angst auf der Plattform sitzen bleiben, ob einen das nun weiterbringt oder nicht.
Außerdem gefällt mir auch diese Schilderung nicht so richtig, dass sie da mitten im Sprung von einem Luftzug erfasst wird und dann noch Angst bekommt, aber merkt, dass der Luftzug dann doch nicht so schlimm ist, und DANN im nächsten Moment wieder auf dem Boden aufkommt. Das ist doch sehr weit hergeholt und wirkt so, als würde der Sprung in Superzeitlupe stattfinden.
Okay, ich muss da wohl im Ganzen nochmal drüberschauen. Als vorläufige Verteidigung, was den ersten Kritikpunkt angeht: Kristina ist halt einfach mutiger als du. §baeh
So gehässig das alles auch ist, habe ich leider das Gefühl, dass Xrüssi, sollte sie die Geschichte denn mal lesen, das alles tatsächlich gut gefallen würde. Insofern hast du dein Ziel wohl leider erreicht. §ugly
Ja, und das war eben auch die einzige Triebfeder dafür, sonst hätte ich sowas alles natürlich nie geschrieben. §engel
Um aber jetzt mal zum noch ernsthafter gemeinten Teil des Verrisses fortzuschreiten: Tatsächlich finde ich, dass gegen Ende hin die Geschichte deutlich schwächer wird, was vor allem daran liegt, dass manche Sachen dann doch ein wenig merkwürdig oder konstruiert wirken, z.B. eben dass Lars Krüssi erst was von einer Entführung erzählt, sie dann in den Turm reisen lässt, und ihr dann nachkommt, nachdem sie schon ein paar der Prüfungen da gemeistert hat... das scheint mir halt zu offensichtlich ein Verhalten zu sein, das weniger etwas mit Lars' eigenem Denken zu tun hat als mit den Notwendigkeiten der Handlung, wie du sie dir überlegt hast. Das wird auch an diesem Erklärungsmonolog deutlich, finde ich:
Ich mag mich täuschen, aber da hatte ich den Eindruck, dass sich nicht nur Lars mit den Erklärungsversuchen abgemüht hat, sondern du halt auch. :p
Das ist zwar schon so, aber da hatte ich tatsächlich im Vorhinein schon die Rechtfertigung dafür: Dieser Monolog sollte nämlich so ein bisschen auf dich anspielen, nachdem die Lars-Sache herausgekommen war. Da wirktest du auch ein bisschen so, von wegen "Ja, weiß ich auch nicht, was ich mir dabei gedacht habe", und das sollte hier jetzt eben die extremere Version sein und Lars' irgendwie daneben gegangenes Verhalten erklären. Das fühlte sich für mich beim Schreiben also nicht mehr nach reiner Konstruktion an. Vielleicht hätte ich das sogar auch noch anders hinbekommen - das war also tatsächlich bewusst so gemacht. Wie es dann wirkt, das ist natürlich die andere Frage - und ich gebe auch offen zu, dass ich das auch gerne als bloßes Vehikel, um die Handlung so zusammenzunähen, in Kauf genommen habe. Von daher bin ich ja wohl doch mal wieder schuldig im Sinne der Anklage. §gnah
Naja, und das Ende mit der großen Auflösung des Rätsels... ich weiß nicht, so richtig zufriedengestellt hat mich das nicht. Ich fand es leider eher etwas enttäuschend, dass alles auf so eine rein wirtschaftliche Entscheidung dieses Hexenkreisels zurückzuführen ist, der in dieser Geschichte ja viel weniger mit MiMos schrulligem Weltenlenkerinnenzirkel aus seinem Gellert-Universum als mit einer schnöden, fiesen Pharmamafia zu tun hat. So etwas in der Richtung war ja auch zu Anfang schon mal angedeutet worden, insofern kam das auch alles nicht so richtig überraschend für mich. Auch dass die Schneepest von den Hexen selbst verursacht wurde, hatte ich schon ein bisschen vermutet, insofern hat mich das leider nicht so umgehauen. Ich finde es auch etwas schade, dass viele mysteriöse Elemente aus der ersten Hälfte wie die Träume oder die Anbandlung zwischen Krüssi und Nawal nun überhaupt keine Rolle mehr spielen und wohl einfach nur falsche Fährten waren. Bei den Träumen finde ich das noch okay, aber mit Nawal hätte schon noch irgendwas sein müssen, finde ich. Das wurde ja so deutlich gemacht, dass sich da was entwickeln würde, dass es für mich wie ein abgeschnittener Handlungsfaden wirkt, als ob du das auf halber Strecke vergessen hättest oder damit nichts mehr anzufangen wusstest.
Ja, also, ich kann deine Gefühle da gut nachvollziehen, weil ich sie teile. Das ist immer so ein bisschen blöd, wenn ich auf Kritik mit "Ja da hast du recht, das ist mir klar" antworte, weil dann ja immer die unausgesprochene Frage "JA WENN DIR DAS KLAR WAR WARUM HAST DU ES DENN NICHT VON VORNHEREIN BESSER GEMACHT?" im Raume steht, aber nunja ... darauf kann ich dann nur wieder antworten "Habe es halt nicht hinbekommen."
Um den Hexenzirkel weiter in den Vordergrund zu stellen, hätte ich die Geschichte auch einfach größer machen müssen. Außerdem ging es mir auch gerade darum, den möglichst scharf von MiMos erdachten Hexenzirkel abzugrenzen, weil ich da ja so oder so den Kürzeren gezogen hätte und mir da nicht anmaßen wollte, was ähnliches zu schaffen. Aber du hast vollkommen recht und mir ging es auch so: Das ist dann doch ziemlich ernüchternd, wie wenig da am Ende rauskommt bzw. wie banal es dann doch ist.
Was allerdings Krüssi und Nawal angeht, da hätte ich durchaus schon sehr präzise Vorstellungen gehabt, was da noch hätte passieren können (*hüstel*), aber das wollte ich dann auch einfach mal ganz bewusst offen halten. Das hätte dann vor dem von mir favorisierten Endpunkt der Geschichte (der auch wiederum der mir selbst auferlegten Längenbegrenzung geschuldet war) nicht so ganz gepasst.
Interessant fand ich ja aber, dass es erstmal auf ein sehr vernichtendes Ende hinauszulaufen scheint, bei dem die Schneepest weiterhin wüten darf und die fiesen Kommerzhexen mit allem davon kommen. Übrigens muss ich zugeben, dass mir der Abschluss des Hexenturm-Ausflugs trotz der wieder einmal unangemessen fiesen Behandlung des armen Lars wider Willen ein Lachen entlockt hat:
Das ist schon eine echt gute Pointe – wäre eigentlich auch eine PotM-Nominierung wert, wenn man dafür nicht den Rest der Geschichte kennen müsste, um die zu verstehen. Auch wenn sie leider auf meine persönlichen Kosten geht, kann ich nicht anders, als dir dafür Respekt zu zollen!
Diese Stelle hat mir dann wiederum selbst auch ganz gut gefallen, aber eben vor allem, weil das eine schöne Gelegenheit war, Sagitta nochmal etwas mehr Charakter zu geben. :D
Gut gemacht finde ich dann im Prinzip auch erstmal, wie sich die Geschichte doch noch ins Positive wendet, indem Sagitta eine Möglichkeit findet, ihre Mitarbeiterinnen im Geheimen an der Antipest (irgendwie denke ich bei dem Wort immer an Antipasti) weiterarbeiten lässt.
Der Arbeitstitel lautete lange "Zirkel der Hexen", aber nachdem ich gemerkt habe, dass es um den gar nicht so sehr gehen wird und ich mich auch von MiMos grandiosen Hexenzirkelideen abgrenzen wollte, brauchte ich einen anderen, und dann habe ich mal das genommen, weil es so lustig klingt - und ab da musste ich dann auch immer an "Antipasti" denken. :D
Ein bisschen hat man dadurch aber auch das Gefühl, dass die ganzen Sachen, die Krüssi im Laufe der Geschichte gemacht hat, eigentlich total egal waren, und es aufs Gleiche hinausgelaufen wäre, wenn sie einfach nur abgewartet hätte. Ich habe es mir jetzt zwar mal so zusammengereimt, dass Sagitta absichtlich nicht sofort die Dokumente über die Antipest im Geheimen an ihre Mitarbeiterinnen weitergereicht hat, weil sie geahnt hat, dass es einen Maulwurf gibt und der natürlich nichts von der geheimen Weiterführung des Projekts wissen durfte, aber so richtig befriedigend finde ich das Ende aus der Perspektive gesehen jetzt nicht. Naja, vielleicht kann man es so interpretieren, dass Krüssi durch ihre Aktionen letztendlich auch zur Enttarnung Agnetas (hast du bei der eigentlich an die Blonde von Abba gedacht? :D) beigetragen hat, aber das hätte vielleicht alles noch etwas deutlicher werden können.
Das sehe ich auch so, aber diesen Aspekt finde ich auch gar nicht so schlimm, bzw. wollte ich auch das Gefühl erzeugen, dass Krüssis ganzer Plan (der ja, wie gesagt, von vornherein jetzt nicht so dolle war) im Grunde nutzlos ist. Ich wollte halt, dass am Ende Sagittas Auftritt umso größer wird, weil eigentlich nur sie es ist, die das Heft in der Hand ist, und Krüssi einfach der Überblick fehlte, um wirlich etwas zu bewirken.
An die Blonde von Abba habe ich übrigens wirklich gedacht, aber erst, nachdem ich ihr den Namen gegeben hatte. Das fiel mir dann irgendwann auf: "Ach, deshalb haste die wohl so genannt." :D
Übrigens, wenn ich schon gerade beim Meckern bin, fand ich auch Agnetas Erklärung für ihren Verrat nicht so ganz überzeugend. Wenn sie selber an dem Mittel arbeitet, das die Heilung bringen kann und die Fertigstellung des Mittels kurz bevor steht, dann lässt die sich von einem einfachen „Ja, das geht so aber nicht“ von irgendeiner anderen Hexe dazu überzeugen, die ganze Arbeit durch ihren Verrat zunichte zu machen? Obwohl die doch eigentlich selber am Besten einschätzen können müsste, ob das Mittel funktionieren kann oder nicht? Wenn es wirklich nicht funktioniert, was spricht dann aus ihrer Sicht dagegen, die Fertigstellung des Mittels abzuwarten und dann einfach mal zu gucken, ob es klappt? Wenn nicht, dann können sich die Hexen eh nicht beschweren (ist ja dann keine Bedrohung für ihr Geschäftsmodell), und wenn doch, dann, ja, ist ja klar, dann hat sie halt was sie will und ist nicht mehr auf irgendwelche fiesen Aktionen angewiesen. :D Insofern fand ich das etwas konstruiert und nicht so glaubwürdig. Vielleicht hätte dann doch besser eine der anderen Frauen die Verräterin sein sollen, die nicht diese Hintergrundgeschichte mit dem Bruder hat, oder aber das mit dem Bruder hätte eine Lüge sein sollen. Wobei Agneta aber so, wie es jetzt ist, natürlich schon eine interessantere Figur ist und nicht nur die fiese Verräterin, insofern verstehe ich schon, warum du es lieber so gemacht hast, wie du es eben gemacht hast.
Die Kritik kann ich auch gut nachvollziehen. Als Verteidigung könnte ich da nur anbringen, dass das eben Agnetas Persönlichkeit geschuldet ist, dass sie so gehandelt hat, wie sie eben gehandelt hat - wenig lebensklug, wenig berechnend und irgendwie getrieben. Vielleicht, weil sie auch in besonderer Weise vom Zirkel unter Druck gesetzt wurde, oder irgendwie so. Indes: Das hätte in der Geschichte dann auch zum Ausdruck kommen müssen, von daher behältst du recht. Ich war damit auch nicht so ganz zufrieden und habe da auch wieder gemerkt, wie die Erklärungen, die die Geschichte zusammenhalten, immer dünner wurden ...
Das Fazit kannst du dir ja wahrscheinlich denken:
Kurzer Meta-Kommentar: Ich glaube, den Spruch hast du glaube ich auch schon öfter gebracht, und wie so oft habe ich am Ende nicht so recht die Ahnung, wie die Gesamtbewertung nun ausfallen wird. §ugly
In der ersten Hälfte hat mir die Geschichte wirklich sehr, sehr gut gefallen und mich richtig an den Leser gebannt. Mit dem Eindringen in den Turm und dem damit einhergehenden verringerten Mystery-Faktor nahm die Faszination bei mir dann ein wenig ab, aber die Geschichte blieb nach wie vor sehr unterhaltsam. Die Auflösung des Ganzen hat mich aber leider nicht überzeugt, und das schmälert natürlich auch den Gesamteindruck der Geschichte ehrlicherweise ein gutes Stück, weil die ja nunmal sehr auf der Ungewissheit aufbaut, was denn da eigentlich los ist mit dem Hexenzirkel und Agneta und Nawal (bei der ich übrigens immer an den Narwal, also dieses Vieh mit dem riesigen lanzenartigen Zahn auf der Nase denken musste) und der Schneepest. Ich schreibe das gar nicht gerne, weil du jetzt sicher wieder behauptest, dass du sowas grundsätzlich nicht kannst, aber da hast du ja mit „Rotes Wachs“ schon das Gegenteil bewiesen, das einige wirklich tolle Twists & Turning Points hatte. Diesmal ist dir das aber (zumindest für meinen Geschmack) nicht so gut gelungen – der Spannungsaufbau ist klasse, aber die Auflösung dann leider enttäuschend.
Ja, also, da gehe ich mit dir einig, in der Bewertung. Wobe ich ja noch gedacht hätte, dass der gesamte erste Teil viel zu langweilig und dröge ist, aber das scheinst du ja überhaupt nicht so empfunden zu haben! Ist auch immer schwer, einzuschätzen. Freut mich jedenfalls, dass du das so gesehen hast! Was den Rest angeht, nunja. Ich sage mal so: Ich habe das auch gegen Ende bemerkt, dass das sicher nicht meine beste Geschichte wird, aber immerhin habe ich sie nicht als "gescheitert" wahrgenommen, und das war mir nach meinem Kastaroth-Debakel dann schon Erleichterung genug. :D
Ändert aber nix daran, dass ich mit der Geschichte viel Spaß hatte – und dass ich es ziemlich schade finde, dass Xrystal (behaupte ich jetzt einfach mal, zumindest scheint es so) die Geschichte gar nicht liest, obwohl sie so schön auf sie zugeschnitten ist und damit eine wirklich tolle Wichtelgeschichte abgibt, über die man sich als Bewichtelter eigentlich nur freuen könnte, wenn man sie denn lesen würde. Naja, kann man nix machen, und vielleicht kehrt sie ja bald wieder zu uns zurück und liest die Geschichte – oder hat sie längst im Geheimen gelesen, wer weiß!
Dass du Spaß hattest, ist ja die Hauptsache! :gratz
Und ja, finde ich auch schade, dass Xrüssi die wohl nicht lesen wird (vielleicht auch, weil sie allein schon wegen der Länge keinen Bock dazu hat). Denn auch, wenn hier und da Fehler drinstecken und ich ein paar Macken der Story auch billigend in Kauf genommen habe, so hab ich mir ja doch ziemlich Mühe gegeben, mir da was auszudenken, was ihr gefallen könnte!
Zum Schluss jetzt jedenfalls noch die Liste der Fehler:
Vielen Dank für die Liste. Es hält sich für die Verhältnisse des "späten John" ja noch halberlei in Grenzen, da hatte ich Schlimmeres erwarten. Werde ich dann zeitnah korrigieren.
Ja, und abschließend dann noch einmal ein Riesendankeschön für diesen risigen und ausgewogenen Kommentar! Das hat mir ja echt wieder eine Freude gemacht, und ein bisschen hatte ich auch darauf gehofft, dass du mir vielleicht wieder einen Kommentar spendierst. Auch wenn so eine Hoffnung ja immer ein bisschen gefährlich ist, weil sie als Anspruchshaltung wahrgenommen werden könnte. Aber nunja, ist ja auch egal. Vielen Dank jedenfalls, war mal wieder spieze! :gratz
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Wahnsinn! Über zwei Jahre nach dem Erstpost setzt Riannon, damals noch Angron, seine im Anfangsstadium steckengebliebene Story „The Grim Alwin ~ Fellan must die“ vollkommen unerwartet fort! Offenbar wird 2017 das Jahr der Überraschungen, was?
Da finde ich es ziemlich schade, dass ich auch nach dem neuen Post meinem Kommentar von damals (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1370273-Kommentare-und-Diskussionen-zu-den-Geschichten-Gedichten-etc-36?p=23516658&viewfull=1#post23516658) gar nicht groß etwas hinzuzufügen habe. Die Geschichte ist humorig, flapsig, dialoglastig. Jetzt im zweiten Post fand ich den Dialog mit der überaus flapsigen Sense dabei noch ein wenig gelungener als den Dialog zwischen (nun ehemaliger) Sensenfrau und Alwin im ersten Post. Es wirkt ein Stück weit weniger bemüht (auch wenn der „Mähdrescher“-Kram durchaus an der Schwelle dazu steht), aber es mag auch einfach immer von der persönlichen Tagesstimmung des Lesers abhängig sein, wie er das empfindet. Unterhalten hat es mich jedenfalls allemal, es war zum Schmunzeln, und – das ist ja bei witzigen Sachen besonders wichtig, finde ich – keinesfalls peinlich oder zum Fremdschämen. Der Humor kommt also so rüber wie er soll und zehrt nicht etwa an den Nerven. Wie schon damals bemerkt, Terry Pratchett-Experte (zwischenzeitlich ja auch verstorben, der Herr) bin ich noch immer nicht, sodass ich gewisse Anspielungen möglicherweise nicht verstehe. Aber: Ich kenne mich genug aus, um zu wissen, dass der Humor in dieser Story auf jeden Fall in die gleiche Kerbe schlägt. Absurditäten um Absurditäten!
Also, wie gesagt: Unterhaltsam, leicht und locker flockig zu lesen, schöne Dialogform. Meine einzige Sorge ist: Wie lange kann so eine Geschichte durchhalten, bis sich die humorigen Dialoge und kurzen Erzähltexte totgelaufen haben? Das wird wahrscheinlich die größte Herausforderung sein, wenn du an der Story dranbleibst – aber du solltest die Herausforderung auf jeden Fall annehmen. :gratz
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Hui, danke für die Worte, John! Dass ich überhaupt weitergeschrieben habe, ist der Tatsache geschuldet, dass ich mal wieder übers Forum gestolpert bin, mir eingefallen ist, dass da noch irgendwo ein Sensenalwin Staub ansetzt und ich gerade Lust hatte, spontan weiter zu schreiben. Erklärt wohl auch den Mähdrescher. Will von Vornherein auch klarstellen, dass ich kein bzw. nur ein unglaublich grobes, unglaublich umrissenes und unglaublich schleierhaftes Gesamtbild von der Geschichte habe.
Soll natürlich nicht eine endlose Aneinandereihung von Pratchett-Anleihen und "Deine Mudda"-Witzen werden. Mir gefällt eigentlich auch der Gedanke, Alwin als verkörperten Tod auch mit, naja, den Schattenseiten des Sterbens in Kontakt zu bringen. Man kann, wie gewisse Gekreuzigte, den Tod durchaus positiv betrachten, vielleicht gerade für einen persönlich, aber es gibt da ja letztendlich immer noch Menschen, die zurückgelassen werden. Wie reagiert Alwin z.B. auf einen Familienmensch, der aus dem Leben gerissen wurde? Da will ich dann natürlich nicht locker flapsig und mit Humor herangehen, sondern doch eher ernsthaft.
Wenn ich schreibtechnisch soweit komme, versteht sich. Dennoch danke für den Kommentar! :D
Grüße,
Riannon
John Irenicus
07.01.2017, 20:52
Ja, ich hatte anfangs auch mal eine deutlich umfangreichere Geschichte im Kopf, bei der El Toro noch Teilnehmerin einer Art Spielshow werden sollte und die ganze Sache mit den Kindern eine deutlich größere Rolle gespielt hätte bzw. auch ganz deutlich gemacht worden wäre, was es damit auf sich hat. Allerdings hatte ich bei dieser Geschichte dann große Skrupel, sie zu schreiben, weil ich befürchtet habe, dass man da einen möglichen persönlichen Angriff auf El Toro hineinlesen kann (das ist mir ja schon bei meiner ersten Wichtelgeschichte für sie passiert, deswegen bin ich da lieber etwas vorsichtig), und weil ich auch nicht so richtig überzeugt von der Handlung war bzw. auch noch gar nicht wusste, wohin das dann am Ende hätte führen sollen.
Oh Mann, das klingt ja aber mal absolut großartig! Schade, dass daraus nichts geworden ist ... naja, vielleicht ein andernmal? Ich weiß jetzt gerade gar nicht mehr, was denn damals bei deiner Wichtelgeschichte der potentielle persönliche Angriff gewesen sein soll ... aber da hätte ich an deiner Stelle ja eh keine Sorgen gehabt (wie man an meiner Story, die knallhart Xrüssi als fett und dich als, nunja, Lars bezeichnet, ja sieht §ugly). Also, ich denke, El Toro kennt dich gut genug, um zu wissen, dass du alles willst - nur halt nicht sie persönlich angreifen. :gratz
Eigentlich hätte ich aber schon gedacht, dass man doch ein bisschen mehr merken könnte, was da los ist, als ich das jetzt aus deinem Kommentar herauslese, aber wahrscheinlich sind die Hinweise dazu dann doch zu rar gesät.
Naja, ich bin aber auch ein bisschen doof bei sowas, von daher müsstest du dann mal andere Kommentare dazu abwarten!
Also, ich war jedenfalls ganz und gar nicht zufrieden mit dem Ganzen, und auch wenn ich ein paar Aspekte der Geschichte jetzt schon gelungen finde (vor allem in der ersten Hälfte), hab ich mich ein bisschen geschämt, die Geschichte abzugeben und wollte mir dann gar nicht ausmalen, wie El Toro sich den Kram durchliest und was sie sich dabei denkt.
Naja, gemessen an dem, was du eigentlich vorhattest, kann ich das vielleicht ein bisschen verstehen ... aber geglückt ist diese Geschichte, wie sie hier nun ist, mit ein paar Abstrichen ja trotzdem. :gratz
Auf jeden Fall vielen Dank fürs Kommentieren, John! Ich hoffe übrigens mal, dass ich dir jetzt gerade nicht wirklich irgendwie die Tour vermasselt habe... ich find es halt nur immer so ungerecht, dass ausgerechnet du beim Wichtelschluss immer als einziger ohne Kommentar ausgehst, deswegen dachte ich, dass ich diesmal rechtzeitig was vorbereite. War wirklich nur nett gemeint und nicht als Torpedierung deiner alljährlichen Massenkommentierungsleistung. :gratz
Oh, das muss ja jetzt ziemlich erbost von mir rübergekommen sein. :D Das hat mich jetzt eigentlich nicht weiter gejuckt, und ich hatte den Van-Gorn-Kommentar ja jetzt auch verschoben, damit ich ja wiederum dir nicht in deine Idee, quasi die Wichtelkommentare abzurunden, nicht weiter in die Parade fahre! Naja, nun ist die Reihenfolge so, wie sie ist, und das ist ja auch okay! :gratz Und nochmal: Finde es richtig nett von dir, dass du mir dann auch einen Kommentar spendierst, damit ich nicht leer ausgehe. :gratz
Ich muss ganz ehrlich gestehen, dass ich mir im Laufe der Geschichte nicht sicher war wie MiMo das alles auffassen wird. Ich wusste ja nicht wie das Outing damals bei ihm gewesen ist. Tatsächlich sollte die Geschichte nicht ganz so enden, wie es nun der Fall gewesen ist. Ich habe mich nur einfach nicht wohl dabei gefühlt die Geschichte so stehen zu lassen. Raffi und seine Bande sollten einen epischen Kampf erhalten und auch der erste Kontakt zwischen Orks und Menschen nach all dieser Zeit sollte nicht ganz so harmonisch verlaufen. Ich hatte zwar definitv geplant, dass der Vater und Miro sich wieder näher kommen, es sollte trotzdem viel unterkühlter passieren als es nun statt gefunden hat.
Ich wollte aber, dass MiMo sich an der Geschichte erfreut und ich hatte bis MiMo den ersten Post zu der Geschichte machte auch wirklich ein ganz furchtbar flaues Gefühl im Magen, weil ich mir einfach überhaupt gar nicht sicher gewesen bin wie er das alles aufnehmen wird.
Ja, ich kann deine Sorgen da schon verstehen, aber naja, so als Autor wäre ich selbst dann wohl mal wieder schmerzfreier gewesen. :D So, wie du den "eigentlichen" Plan schilderst, wäre das dann ja aber wahrscheinlich auch eine ganz schön lange Geschichte geworden!
Zu meiner Fehler und Kommaproblematik muss ich sagen, dass ich ehrlich gesagt nicht weiß woran es liegt. Man mag es kaum glauben, aber ich war einst wirklich sehr gut in diesen Dingen und ich habe das seltsame Gefühl, dass die Fehler sich allmählich immer mehr einschleichen. Manchmal sitze ich auch bei ganz normalen Posts, die vielleicht einen einzigen Satz beinhalten und überlege minutenlang ob ich das so stehen lassen kann. Das frustriert mich selber und ich hoffe, dass es wieder besser wird, sobald ich mich wieder aktiv meinem Studium widme.
Naja, das kenne ich ja auch ein bisschen. Ich habe, zumindest bilde ich mir das ein, früher beim Schreiben auch nicht so viele Fehler gemacht, und mittlerweile sind es mehr. Und was manche Grammatikfragen angeht, habe ich beim Schreiben mittlerweile auch immer mal wieder einen Knoten im Hirn, bei Sachen, die früher einfacher gewesen wären. Tja, keine Ahnung, muss wohl das Alter sein - da machste nix!
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Vielleicht hat Eluise ja damit gerechnet, dass die Arbeit wie sie ihre gemacht vollkommen ausreichend gewesen ist und Javier ihr den Liebsten aushändigt.
Ah, achso! Dann meint ihr "Das könnt Ihr doch nicht machen" dann wohl einfach, dass Javier es unterlässt, ihr den Liebsten auszuhändigen, was? So macht es natürlich Sinn. Ich hatte an der Stelle nämlich erst gedacht, dass Eluise da schon von einer kommenden Bestrafung ausgeht, und eine solche eben mit "Das" meint.
Zuben... Gar nicht sooooo einfach viele Informationen über ihn zu erhalten. Ich hoffe, dass ich da nicht allzu viel falsch machen werde. Die Informationen des Lords über diesen Charakter beschränkten sich auf die Worte arrogant und paranoid.
Zumindest meiner Meinung nach ist im Spiel aber auch nicht besonders viel über ihn herauszufinden, daran liegt das wohl. :D
Klingt doch auch viel besser als dicke Titten oder Möpse oder was auch immer :D
Naja gut, aber wenn ich jetzt die Wahl hätte zwischen zwei Videos, von denen das eine heißt "Holde Maid mit üppigen Brüsten gibt sich wollüstig hin" und das andere "Geile Milf mit dicken Titten will es hart", dann ... dann würde ich meinen PC natürlich allerschnellstens ausmachen. §engel
Ich finde es im Übrigen toll, dass du die Geschichte immer noch liest und so fleißig kommentierst. Vielen Dank dafür. :gratz
Ja, gerne! :gratz Ich finde es ja wiederum toll, dass du an der Geschichte so dran bleibst, immerhin war das ja nun die Story, mit der du ganz offiziell deine Autorenkarriere hier begonnen hast. :gratz
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vielleicht ist es nicht ganz so rübergekommen, wie ich es eigentlich bezweckt habe. Das Zeug war halt selbst für eben diese Gesellschaftsschichten zu eklig und verdorben, weshalb weder Bettler noch Streuner sich dem angenommen haben. Was nun aber nicht heißen soll, dass meine Bettler und Streuner sich im Allgemeinen zu fein dafür sind Fisch und Fleisch vom Boden mitzunehmen.
Ach, so ist das gemeint! Ja, das hatte ich dann wirklich nicht so mitbekommen.
Ich dafür schon! :D Rob hat Kellan irgendwann einmal erzählt, dass er während des Sexualaktes von seiner Frau erstickt wurde und das nicht durch ein Kissen o.ä.
Achja, richtig, wie konnte ich das vergessen? §danke
Ich weiß schon dass es Adanos gibt. Allerdings meine ich auch, dass der Lord während dem Spiel meist nur von Innos und Beliar geschwafelt hat. Da dachte ich, das werden wohl so die Hauptgötter sein.
Nee, Adanos ist da schon absolut auf Augenhöhe. Vielleicht ist er sogar noch ein bisschen "mehr wert", weil er es ist, der am meisten Einfluss auf die Sphäre der Menschen hat. Ein bloßer Nebengott ist es also absolut nicht!
Ich verstehe was du meinst. Das ist halt wirklich mein großes Problem. Ich möchte so viele Dinge behandeln und möchte eigentlich direkt fertig werden wenn ich anfange eine Passage zu schreiben. Dadurch schleichen sich ja meist auch an meinen Enden immer seltsame Dinge ein, die ich so eigentlich gar nicht will. Die Stelle werde ich auf jeden Fall noch einmal überarbeiten.
Ja, den Wunsch, dass so "in einem Rutsch" zu schreiben, den kann ich absolut verstehen, das geht mir bei solchen Sachen meist nicht anders. Und bei mir klappt es dann meist genau so wenig. Mir tut's dann zwar auch irgendwie weh und lässt mich nicht zur Ruhe kommen, aber wenn ich merke, dass mir Zeit und/oder Konzentration ausgehen, schreib ich mir dann einfach Stichpunkte oder die Passagen, die ich schon habe, als Notizen untendrunter und formulier das wann anders aus. Ist vielleicht die bessere Variante, statt das Ende nur so dahinzuschlampen - wird der Geschichte ja meist auch gar nicht richtig gerecht. $§p4
Vielen, vielen Dank dass du alles gelesen und kommentiert hast. Ich finde es immer wieder erstaunlich mit wieviel Genauigkeit du unsere Geschichten liest und kommentierst und dir deine ganz eigenen Gedanken darüber machst. Danke dafür. :gratz
Gern geschehen. :gratz
Laidoridas
08.01.2017, 12:21
Das war auch der Grund, warum ich da jetzt im Thread den Schnitt für den zweiten Post gewählt habe (in einen Post hat es leider nicht gepasst). Mich hat es übrigens beim Schreiben auch an Edifizien und Frantale erinnert ... nunja, die besten Erinnerungen waren das dann auch nicht. §ugly Ehrlich gesagt hatte ich da auch nicht so viele Ideen, was für Herausforderungen im Turm so lauern könnten, und ganz ehrlich, so richtig dolle ist da ja keine von geworden. Am interessantesten fand ich dann noch das Becken am Schluss, aber das ist gerade die Aufgabe, die nicht mehr gelöst wird. Naja, man kann nicht alles haben!
Das mit den Plattformen fand ich eigentlich ganz nett, oder auch wie das Skelett zum Ausrutschen gebracht wird. Waren jetzt natürlich von den Prüfungen her keine wahnsinnig originellen Sachen, aber halt zumindest ein bisschen anders umgesetzt, so wie ich es jetzt noch nicht woanders gelesen oder gesehen hatte.
Okay, ich muss da wohl im Ganzen nochmal drüberschauen. Als vorläufige Verteidigung, was den ersten Kritikpunkt angeht: Kristina ist halt einfach mutiger als du. §baeh
Das habe ich mir schon beim Schreiben des Kommentars gedacht, dass ich vielleicht lieber nicht von mir selbst auf andere schließen sollte. :D Aber ich glaube, dass das die meisten Menschen selbst dann einige Überwindung kosten würde, über so einen Abgrund zu springen, wenn sie irgendwie gesichert wären. Und so völlig ohne Absicherung... das kann dann ja das letzte sein, was man im Leben macht, ich glaub das macht man nicht mal einfach so. Oder zumindest hätte sich Krüssi dann nachher selber wundern können, dass sie das riskiert hat und dann im Nachhinein ins Schwitzen kommen können oder so. Also irgendwas, das diese extreme Gefährlichkeit des Sprungs besser vermittelt als dieses lockere Drüberhüpfen.
Das ist zwar schon so, aber da hatte ich tatsächlich im Vorhinein schon die Rechtfertigung dafür: Dieser Monolog sollte nämlich so ein bisschen auf dich anspielen, nachdem die Lars-Sache herausgekommen war. Da wirktest du auch ein bisschen so, von wegen "Ja, weiß ich auch nicht, was ich mir dabei gedacht habe", und das sollte hier jetzt eben die extremere Version sein und Lars' irgendwie daneben gegangenes Verhalten erklären. Das fühlte sich für mich beim Schreiben also nicht mehr nach reiner Konstruktion an. Vielleicht hätte ich das sogar auch noch anders hinbekommen - das war also tatsächlich bewusst so gemacht. Wie es dann wirkt, das ist natürlich die andere Frage - und ich gebe auch offen zu, dass ich das auch gerne als bloßes Vehikel, um die Handlung so zusammenzunähen, in Kauf genommen habe. Von daher bin ich ja wohl doch mal wieder schuldig im Sinne der Anklage. §gnah
Ach, daran hatte ich an der Stelle gar nicht gedacht. Naja, okay.
Kurzer Meta-Kommentar: Ich glaube, den Spruch hast du glaube ich auch schon öfter gebracht, und wie so oft habe ich am Ende nicht so recht die Ahnung, wie die Gesamtbewertung nun ausfallen wird. §ugly
Stimmt, das schreibe ich wirklich öfter, weil ich mir wirklich häufig denke, dass ich mir das Fazit eigentlich sparen könnte, weil ich ja die einzelnen Teile der Geschichte schon kommentiert habe und sich die Gesamtwertung dann quasi automatisch daraus ergibt. Aber das ist vielleicht so ähnlich wie auch bei meinen Geschichten, dass ich dann manchmal nicht so gut unterscheiden kann zwischen dem, was ich im Kopf habe und dem, was auch wirklich im Text steht. :D
Ja, also, da gehe ich mit dir einig, in der Bewertung. Wobe ich ja noch gedacht hätte, dass der gesamte erste Teil viel zu langweilig und dröge ist, aber das scheinst du ja überhaupt nicht so empfunden zu haben!
Nee, absolut nicht. Das ist aber bei der ganzen Geschichte so, langweilig wird die nie, auch nicht mal für kurze Passagen oder so. Passiert ja auch immer gerade irgendwas Interessantes.
Oh Mann, das klingt ja aber mal absolut großartig! Schade, dass daraus nichts geworden ist ... naja, vielleicht ein andernmal? Ich weiß jetzt gerade gar nicht mehr, was denn damals bei deiner Wichtelgeschichte der potentielle persönliche Angriff gewesen sein soll ... aber da hätte ich an deiner Stelle ja eh keine Sorgen gehabt (wie man an meiner Story, die knallhart Xrüssi als fett und dich als, nunja, Lars bezeichnet, ja sieht §ugly). Also, ich denke, El Toro kennt dich gut genug, um zu wissen, dass du alles willst - nur halt nicht sie persönlich angreifen. :gratz
Naja, ein tatsächlicher persönlicher Angriff war da natürlich nicht drin (absichtlich würd ich sowas natürlich schon mal gar nicht einbauen), aber Elionoras Verhalten gegen Ende hin, wo sie dann immer unleidlicher wird, wurde da teilweise so gedeutet, dass es eine charakterliche Veränderung der echten El Toro nachzeichnen sollte. Wobei das dann auch als Beweis dafür gesehen wurde, dass Ewek die Geschichte geschrieben haben musste. :D Naja, mich hatte das jedenfalls schon ein bisschen erschrocken, dass man das so herauslesen kann. Das heißt jetzt ja nicht, dass ich total zimperlich mit den Figuren umgehe, die so ein bisschen die Bewichtelten repräsentieren sollen (da dürfte ja jetzt die tatsächlich geschriebene Wichtelstory Beweis genug für sein :D), aber mir kam diese ganze Geschichte, die ich mir da ursprünglich überlegt hatte, als ich sie mal mit etwas mehr Distanz betrachtet habe, schon als eine ziemliche Respektlosigkeit vor, und da hätte ich mich glaube ich nicht wohl bei gefühlt. Außerdem, so toll wie du dir das jetzt vielleicht vorstellst wär das auch sicher nicht geworden. War jetzt mehr sowas aus allen möglichen Ideen Zusammengeschustertes als eine wirklich gut konstruierte Geschichte.
Oh, das muss ja jetzt ziemlich erbost von mir rübergekommen sein. :D Das hat mich jetzt eigentlich nicht weiter gejuckt, und ich hatte den Van-Gorn-Kommentar ja jetzt auch verschoben, damit ich ja wiederum dir nicht in deine Idee, quasi die Wichtelkommentare abzurunden, nicht weiter in die Parade fahre! Naja, nun ist die Reihenfolge so, wie sie ist, und das ist ja auch okay! :gratz Und nochmal: Finde es richtig nett von dir, dass du mir dann auch einen Kommentar spendierst, damit ich nicht leer ausgehe. :gratz
Nee, erbost nicht, aber ich hatte dann halt Sorge, dass du vielleicht seit Tagen oder gar Wochen auf den Moment hinfieberst, das ganze Forum mit deinen Posts vollstopfen zu können und ich dir dann diesen großen Traum mit meinem hineingeschmissenen Post madig gemacht habe. :D
Dass du den Van-Gorn-Kommentar verschoben hast, hatte ich übrigens gar nicht gemerkt, ich glaube da hatte ich meinen Post dann wohl auch schon gelöscht... naja, ist ja auch im Prinzip alles völlig unwichtig, solange der Kram irgendwie im Forum steht.
John Irenicus
08.01.2017, 12:42
Das mit den Plattformen fand ich eigentlich ganz nett, oder auch wie das Skelett zum Ausrutschen gebracht wird. Waren jetzt natürlich von den Prüfungen her keine wahnsinnig originellen Sachen, aber halt zumindest ein bisschen anders umgesetzt, so wie ich es jetzt noch nicht woanders gelesen oder gesehen hatte.
Ja gut, aber ich hab da beim Schreiben halt immer so das Gefühl, dass sich das alles unglaublich statisch und undynamisch liest. Oder anders gesagt: Das Schreiben von so Stellen, die auch nur einen Hauch was mit "Action" zu tun haben, fällt mir immer so schwer. Ich habe dann immer das Gefühl, dass ich die Dramatik und die Hektik von so einem Geschehen gar nicht richtig in Text übersetzt bekomme. Für sowas müsste ich halt Regisseur sein, da ging's dann aber so richtig ab! $§p4
Das habe ich mir schon beim Schreiben des Kommentars gedacht, dass ich vielleicht lieber nicht von mir selbst auf andere schließen sollte. :D Aber ich glaube, dass das die meisten Menschen selbst dann einige Überwindung kosten würde, über so einen Abgrund zu springen, wenn sie irgendwie gesichert wären. Und so völlig ohne Absicherung... das kann dann ja das letzte sein, was man im Leben macht, ich glaub das macht man nicht mal einfach so. Oder zumindest hätte sich Krüssi dann nachher selber wundern können, dass sie das riskiert hat und dann im Nachhinein ins Schwitzen kommen können oder so. Also irgendwas, das diese extreme Gefährlichkeit des Sprungs besser vermittelt als dieses lockere Drüberhüpfen.
Ja gut, sehe ich schon ein. Aber: Ein bisschen dramatischer als bloß ein lockeres Drüberhüpfen ist es ja aber doch schon. :o
Ach, daran hatte ich an der Stelle gar nicht gedacht. Naja, okay.
Überzeugt mich selbst jetzt ja auch nicht so, aber es war so, ehrlich! §ugly
Naja, ein tatsächlicher persönlicher Angriff war da natürlich nicht drin (absichtlich würd ich sowas natürlich schon mal gar nicht einbauen), aber Elionoras Verhalten gegen Ende hin, wo sie dann immer unleidlicher wird, wurde da teilweise so gedeutet, dass es eine charakterliche Veränderung der echten El Toro nachzeichnen sollte. Wobei das dann auch als Beweis dafür gesehen wurde, dass Ewek die Geschichte geschrieben haben musste. :D Naja, mich hatte das jedenfalls schon ein bisschen erschrocken, dass man das so herauslesen kann.
Hm, kann ich mich jetzt gar nicht so dran erinnern. Dieser "Vorwurf" klingt ja irgendwie auch reichlich absurd ... aber naja, ich bin mal lieber still, wer weiß, nachher habe ich das damals selber noch so gedeutet und habe es nur wieder vergessen. §ugly
Nee, erbost nicht, aber ich hatte dann halt Sorge, dass du vielleicht seit Tagen oder gar Wochen auf den Moment hinfieberst, das ganze Forum mit deinen Posts vollstopfen zu können und ich dir dann diesen großen Traum mit meinem hineingeschmissenen Post madig gemacht habe. :D
Ja gut, ich find's natürlich schon geil, das ganze Forum mit meinen Posts vollzustopfen. Aber je mehr Leute dabei mitmachen, desto besser wird es doch! §list
Sir Ewek Emelot
08.01.2017, 16:58
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Ich glaube, das wird der kürzeste Kommentar seit langem, gemessen am Umfang des zu kommentierenden Werkes. Dieser kleine Traktat „Von der Würde des Arbeitens“ nämlich, den Sir Ewek Emelot, vermittelt durch Babo, auf uns losgelassen hat, verdient es eigentlich, durch einen ähnlich gelagerten Text, vielleicht auch durch eine Replik gewürdigt zu werden. Dazu bin ich aber gar nicht in der Lage. Deshalb bleibt es wohl dabei, dass ich sage: „Ja, da ist ja im Prinzip viel Wahres dran.“
Das klingt jetzt so, als sei ich total ernüchtert, aber das ist in Wahrheit gar nicht so: Ich hatte nämlich schon Spaß beim Lesen, und das nicht nur wegen des Inhalts, sondern auch wegen der Form. Jetzt mal ganz abgesehen davon, dass es eh immer eine Freude an sich ist, zu sehen, wenn Ewek in einem Text so voll und ganz aufgegangen ist. :D Hier kommt durch die Empörung Babos ja immer auch ein bisschen Witz rein, genau wie durch die Beschreibung der Zustände in Myrtana. Mein Lieblingswort dabei ist übrigens Entrepreneurskonsulationsunternehmer – vielleicht wird das die kürzeste PotM aller Zeiten?
Im Grunde hat die „Story“ ja auch weniger etwas mit Gothic zu tun, wie bei vielen neueren Texterzeugnissen hier ist die Welt ja nur ein Vehikel. Im Grunde wird ja also nur das abgebildet, was sich bei uns für Verhältnisse finden. Dazu ist mir ergänzend dann nur noch Folgendes eingefallen: Dadurch, dass Leute, die auf Lohnarbeit der belastenderen Art nicht angewiesen sind, diese quasi im „freien Spiel“ mal eben so als Nebenjob oder Ferienarbeit verrichten, wird der Ärger, den die Leute mit solchen Jobs haben, auch so verharmlost, also vor allem in der Wahrnehmung derjenigen, die das mal ebenso nebenbei machen. Klar ist es kein Problem, irgendwo am Band zu stehen, wenn man das mal 6 Wochen macht. Oder meinethalben 6 Monate. Aber mach es halt mal 6 Jahre, 16 Jahre, 30 Jahre und mehr. Das ist dann eben etwas vollkommen anderes, aber manchmal habe ich das Gefühl, soweit denken die #yolo-Studenten, die sowas machen, dann doch nicht. Stattdessen bürgern sich dann so „Ich hab das mal 6 Wochen gemacht, so schlimm war das auch nicht, ansonsten sich halt um eine andere Arbeit kümmern“-Haltungen ein. Das ergibt sich zwar auch alles implizit durch das, was Babo uns da so schreibt, aber da hätte ich es vielleicht auch spannend gefunden, was er explizit so dazu sagt. :gratz
Übrigens: Einen Fehler schnappte ich auf:
Ansonsten gibt es, wie gesagt, nicht viel von meiner Seite aus dazu zu sagen. Außer, dass ich das hier, wie schon letztes Jahr dein Gedicht für mich, schon spieze finde, weil es sich von den anderen, doch eher „herkömmlich“ daherkommenden Wichtelstorys, abhebt! :gratz
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Ich wollte vor allem eine amüsante Lektüre bieten. Ich denke, dass es wohl etwas vom Publikum abhängt, ob das hier amüsant ist, und bin froh, dass es das für Dich ist. (Natürlich hoffentlich vor allem fpr dgdm, aber ich dachte, dass er sowas lustig finden könnte.)
Danke jedenfalls für den Kommentar!:gratz
John Irenicus
08.01.2017, 19:30
Ich wollte vor allem eine amüsante Lektüre bieten. Ich denke, dass es wohl etwas vom Publikum abhängt, ob das hier amüsant ist, und bin froh, dass es das für Dich ist. (Natürlich hoffentlich vor allem fpr dgdm, aber ich dachte, dass er sowas lustig finden könnte.)
Danke jedenfalls für den Kommentar!:gratz
Wird sicher Leute geben, die mit sowas gar nichts anfangen können. Es ist halt Ewek as fuck, und allein das fand ich wie gesagt schon spieze. :D
Hast du das übrigens wirklich, wie der Eintrag in den Metadaten der PDF vermuten lässt, während der Arbeit geschrieben? :D
Sir Ewek Emelot
08.01.2017, 19:43
Wird sicher Leute geben, die mit sowas gar nichts anfangen können. Es ist halt Ewek as fuck, und allein das fand ich wie gesagt schon spieze. :D
Hast du das übrigens wirklich, wie der Eintrag in den Metadaten der PDF vermuten lässt, während der Arbeit geschrieben? :D
Ja, habe ich. Es gab da so Tage, wo kaum was los war, und wo man das daher ganz gut machen konnte. Ich habe auch weite Teile von "EGüdFdfPzu" auf der Arbeit geschrieben. (Sonntage waren dazu meist gut geeignet.)
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„ali BOMB“ von MiMo ist die wohl am spektakulärsten betitelte Wichtelgeschichte aus dieser Saison, und schon bei diesem Titel hatte ich ja den ersten Verdacht, dass sie von MiMo stammt.Ich saß kurz vor Abgabeschluss noch ohne Titel da und dachte mir dann irgendwann: "Ach, auch egal wenn man mich schon am Titel erkennt. Die Story ist eh eindeutig von mir. §ugly
Dieser Verdacht hat sich dann beim Lesen auch kontinuierlich weiter erhärtet. Typischer MiMo-Schreibstil, typische MiMo-Dialoge, semi-typisches MiMo-Setting (modern), mit Mary eine MiMo-typische Frau (was Ewek wohl dazu zu sagen hat) Wäre auch ganz interessant, was Ewek wohl zu Kristina und Co. zu sagen hat. Sobald die keinen Job mehr haben, haben die nichts mehr zu tun als zu putzen, zu kochen, einzukaufen und zu tratschen, was? :p
… bis es gegen Ende, als Alphonse sichtlich übermenschliche Kräfte zeigt, schon so war, dass ich nicht von diesem Umstand auf eine MiMo-Story geschlossen habe, sondern umgekehrt Alphonse als Nichtmensch enttarnt habe, weil ich mir dachte, ja gut, dass MiMo so eine Art Roboter einbringt, das passt ja auch ganz gut zu ihm. :D War, um Missverständnissen vorzubeugen, aber auch alles MiMo-typisch im besten Sinne!
Der Beginn der Geschichte ist ja schonmal ein richtiggehendes Anspielungsfeuerwerk. Schnell wurde dann auch klar, dass diese geballt übernommenen Aktivitäten aus alis Echtleben (oder eben Parallelen dazu) nicht nur der Anspielung wegen erwähnt werden, sondern dass es gerade diese Ballung und die daraus resultierende Zeitknappheit selbst ist, die zum Thema gemacht wird! Da war ich ja direkt begeistert, wie die Geschichte dann gleich im doppelten Sinne auf ali zugeschnitten war.Dieses Ausgangsszenario hatte ich auch schnell hingeschrieben. Dann wusste ich aber nicht mehr weiter, hab die Story wochenlang brachliegen lassen und bin mal wieder mächtig in Zeitnot geraten...
Was mir ebenso von Anfang an gefällt, ist, wie die Geschichte zu keiner Zeit auf der Stelle tritt. Natürlich werden die ersten Seiten vor allem darauf verwendet, alis anstrengenden Lebenswandel und den noch anstrengenderen Alphonse zu schildern, aber nichts verliert sich in irgendwelchen unnötigen Beschreibungen oder Gedankengängen, welche den Handlungsverlauf verschleppen könnten. Es geht eben immer vorwärts. Daraus resultiert wohl auch die perfekte Länge der Geschichte: Das Thema wird am Anfang vorgestellt, zugespitzt, aufgelöst, und trotzdem wirkt das alles nicht erzählerisch gehetzt oder oberflächlich, sondern immer auf den Punkt. Man könnte auch sagen: Keine Seite zu viel, und trotzdem hat man am Ende das Gefühl, eine irgendwie „große“ Geschichte gelesen zu haben. Da werde ich mit meinem Kaputtredeschreibstil, der sich über die Jahre bei mir eingeschlichen hat, ja wirklich neidisch!
Ach, John. Nun tu doch nicht immer so, als würdest du nur noch Driss produzieren. :gratz Dieses Selbstmitleid muss ein Ende haben. :o
Ich weiß gar nicht so genau, wann ich zu meiner eigenen Meinung kommen soll, darum tu ich es jetzt einfach mal hier: Die Geschichte wirkt wahrscheinlich nur deshalb so temporeich erzählt, weil ich als erstes die Eingangsszene, dann den Aufenthalt im Hotel und als nächstes alis Ausbruch aus diesem Trott und den ganzen Rest geschrieben habe. Mir blieb dann auch keine Zeit mehr, diese Szenen ordentlich miteinander zu verknüpfen, weshalb da zwischen nur noch ein paar raffende Zeilen gelandet sind.
Ursprünglich hatte ich ja ganz große Pläne, wo ali mit seinen Groupies in einen regelrechten Kleinkrieg mit seinem Vater und den Managern gerät. Abgesehen von diesem hehren Ziel mangelte es mir aber an Ideen, weshalb daraus nichts geworden ist. Irgendwie ist ali BOMB nur eine furchtbar abgespeckte Variante eines Masterplans. So könnte man das wohl beschreiben. Da war der Appetit wohl mal wieder größer als der Kühlschrank. Oder so ähnlich. Gerade weil ich die Story so gehetzt zu Ende gebracht habe, bin ich auch nicht wirklich zufrieden mit ihr. Darum wundert es mich auch total, dass du so ausschließlich positive Worte für sie gefunden hast. Ich hab eher mit einem Totalverriss gerechnet. :scared: Aber du bist ja nicht mehr von 2009 und wahrscheinlich einfach viel zu nett, um mir knallhart zu sagen, wie furchtbar mein Schreibstil ist. §cry
Die Charaktere sind natürlich auch gelungen, um mal den nächsten Aspekt herauszugreifen. Besonders dargestellt wird ja Alphonse. Ganz zu Anfang habe ich da natürlich noch keinen Verdacht geschöpft, sondern tatsächlich nur den akribischen, vielleicht gar nicht wirklich bösen Managertypen vor Augen gehabt. Also, nicht so der koksende Manager, sondern eher so ein Manager Marke „Buchhalter“ – er geht ja auch sehr buchhalterisch mit alis Zeiteinteilung um. Anfangs bringt ali ja sogar noch selbst ein bisschen Verständnis für ihn auf, obwohl er ja offenbar schon länger darunter zu leiden hat – eben, weil er die eigentliche Schuld ja auf seinen Vater schiebt, der die ganze Zeit so ein wenig wie der übermächtige, schattenhafte Strippenzieher im Hintergrund wirkt (als der er ja am Ende auch irgendwo enttarnt wird). Wäre ja fast etwas, was einer Traumdeutung durch JüdeX zugänglich wäre! Die Vaterrolle ist auch nur eine weitere Hommage an ali bzw. an seine Storys: Geschichten wie "Die Inszenierung", "Propaganda", "Harivald von Donnerbalk" und gefühlt irgendwie auch jede seiner anderen Storys drehen sich im Hintergrund irgendwie immer darum, gegen ein Machtgefüge anzukämpfen, gegen einen Vorgesetzten zu rebellieren. Das scheint ihn ja sehr zu beschäftigen und deshalb wollte ich diesen Aspekt auch in seiner Wichtelstory unterbringen. Vielleicht wird erst vor diesem Hintergrund klar, warum ali am Ende noch unbedingt mit seinem Vater sprechen und diesen in die Knie zwingen muss.
Aber zurück zu Alphonse: Je länger das Ganze andauert, desto mehr nimmt man dann doch noch ihn persönlich als „den Böse“ wahr – und so geht es ja auch ali. Spätestens, als er dann hinter dem Mofa her rennt, ist er dann auch endgültig der „(Super-)Schurke“. Wie oben angemerkt: Mir war da dann recht schnell klar, dass er wohl ein Roboter oder sowas ist (obwohl er ja, auch das wäre MiMo-typisch gewesen, durchaus Mensch, aber eben mit Superkräften ausgestattet, hätte sein können). Als er da plötzlich so schnell auf dem Gelände aufgetaucht war, hatte ich ja erst an einen Traum alis gedacht, aber je länger das andauerte, desto mehr dachte ich an so Cyborg-Kram. Ich glaube, ab einem gewissen Punkt war es auch gerade der Clou der Erzählung, dass man das als Leser schon wusste, während ali diesbezüglich noch im Dunkeln tappte – weshalb er sich ja auch verfrüht in Sicherheit gewähnt hatte. Das hat die Spannung – zumindest für mich – dann auch noch einmal erhöht, weil man sich ja sicher sein konnte, dass in Sachen Alphonse das letzte Wort noch nicht gesprochen war.
Eigentlich ist er ja nur deswegen ein Cyborg und nicht irgendwie ein Magier oder so, damit ich dieses Namenspielchen mit den griechischen Buchstaben treiben konnte (Alpha-NSE, Beta-RND). Da hat ich mir schon ein halbes Dutzend von überlegt, aber leider kam dann ja alles anders...
alis Vater – wie gesagt mehr Typ Marke Strippenzieher – gefiel mir dann eigentlich auch ganz gut. Das sowohl in seiner Rolle des nur „Erwähnten“, dann aber auch bei seinem Auftritt am Ende. Alles in allem ja ein ziemlich gruseliger Typ, so der Teufel in Nadelstreifen, der sogar Leibwächter in seinem Büro platziert hat – Mannomann! Dass ihm alis eisernes Auftreten am Ende Respekt abnötigt, ist übrigens auch sehr nachvollziehbar und passt wohl ins Klischee hinein. Einzig, dass das Ganze am Ende dann so schnell ging, mochte mir nicht so gefallen. Im Grunde hat alis Vater seine Meinung über ihn ja geradezu mal eben zwischen zwei Sätzen gewechselt. Damit einher geht auch, dass auch der ganze Rest dann doch sehr gut für ali läuft, plus Entschädigung der Firma und so weiter und so fort. Auch, dass ali sogar das Konzert noch hat bestreiten können und überhaupt alles gut gelaufen ist, war mir dann vielleicht ein wenig zu viel Happy End. Denn im Endeffekt hat ali durch den „Kampf“ mit Alphonse und dem Nachfolge-Bot ja gar keine realen Einbußen hinnehmen müssen. Ganz im Gegenteil: In Sachen Finanzen und in Sachen Freiheit hat ali ja Riesensprünge gemacht, und das sogar, ohne auf nur irgendetwas anderes verzichten zu müssen. Ich finde, das „entwertet“ die vorherigen Probleme ein wenig, weil sie dann in der Rückschau so unangemessen harmlos, weil schnell gelöst, ausschauen. Auch in der Beziehung Vater-Sohn hätte es mir besser gefallen, wenn in alis Leben durch all das wenigstens Etwas richtig Schaden genommen hätte. Nicht, weil ich es ali nicht gönnen würde, dass am Ende alles gut für ihn ausgeht, sondern einfach, damit das alles ein wenig, ja, „ernster“ wirkt, vielleicht auch, damit noch mehr Zorn drinsteckt, der Zorn alis, der mir während der Story schon so gut gefallen hatte. Aber im Grunde ist das Kritik auf hohem Niveau, denn wie gesagt: Insgesamt wirkt alis Vater im erzählerisch besten Sinne rollengerecht.
Das stimmt wohl alles. Eigentlich hätte dieser Konflikt eben noch viel weiter ausufern sollen. Und so war er eigentlich schon wieder vorbei, bevor sich überhaupt die Fronten geklärt hatten.
Mary ist dann wie bereits gesagt die Figur, an der Ewek wohl am meisten etwas auszusetzen hätte. :p Und es stimmt auch: Mary, eine der beiden Frauen, eher so „hirnlos“, natürlich „Groupie“, Lebensinhalt im Grunde nur wohnen und ali, den Mann, anhimmeln. Immerhin: Mit ihrer Mofafahrt, dem Kontakt zu Robin und allerlei weiterer Hilfestellung übernimmt sie, ihrer eindimensionalen Persönlichkeit zum Trotz, wichtige Aktivitäten in der Handlung – ohne sie wäre ali schlicht aufgeschmissen gewesen. Und ich sag mal so: Lustig-verdreht-sympathisch wirkt sie ja doch. Aber: Ein bisschen Abziehbild bleibt sie eben auch. Da gefiel mir Robin fast schon besser, die zwar noch viel mehr als bloße „Funktion“ denn als Person auftritt, dabei aber wenigstens ein bisschen klischeebrüchig angelegt ist. Im Übrigen: Bei ihrer „Enttarnung“ als Frau hätte es vielleicht gepasst, das ali in seinen – in der Story ja angelegten – Selbstzweifeln und mit Bezug auf seine Gender-Hausarbeit darüber nachdenkt, ob es überhaupt okay ist, dass er überrascht ist, dass Robin eine Frau ist – als spielte das eine Rolle! Aber gut, so hätte ich das gemacht und die Handlung durch zähe Gedankenspiralen wieder bis zum Gehtnichtmehr verschleppt, während du als Autor halt einfach weißt, wie man eine Geschichte schreibt, die auch kontinuierlich vorwärts geht. :D
Papperlapapp! Wenn sich einer von uns dem anderen in puncto schriftstellerischem Können unterzuordnen hat, dann jawohl ich mich dir! :o
ali als Hauptperson ist natürlich allein schon deshalb wunderbar geraten, weil er einem so sympathischen realen Vorbild nachempfunden ist. ^2^ Aber auch so hast du die Figur gut dargestellt, ich konnte mich jedenfalls gut in ihn und seine Gefühlslage in diesem Geflecht aus mehreren Belastungen, noch dazu unter der Fuchtel vom Vater und Alphonse, hineinversetzen. Dieser Drang nach Freiheit, der Zorn … da wird nicht viel geredet, aber es kommt doch gut herüber. Auch die aufkommende Panik in den wirklich brenzligen Situationen konnte man gut nachempfinden. Lediglich, als ali, wie gesagt, nach dem Abschütteln von Alphonse sofort eher euphorisch wird, konnte ich nicht nachempfinden: Gerade das ganze Geschehen vorher hätte ihn doch misstrauisch machen müssen! Aber gut, nur durch alis vorübergehendes Gefühl der Sicherheit, konträr zu dem Verdacht, den man als Leser so hat, ergibt sich an der Stelle ja auch die spezielle Spannung, sodass die Geschichte diese Reaktion alis wohl einfach erfordert. Wie dem auch sei: Als Leser wünscht man ali eigentlich von Beginn an nur das Beste, und ich habe mir bei all dem stressigen Kram immer auch ein wenig Sorgen um ihn gemacht. Von daher: Gelungene Hauptfigur!
Ja, und die Handlung insgesamt? Wenn das bisher noch nicht rübergekommen sein sollte, hier noch einmal ausdrücklich: Hat mir gut gefallen und mich zu keiner Zeit losgelassen, bei der Geschichte war schnell klar, dass ich sie in einem Rutsch lesen muss (und kann). Und, wie gesagt: Obwohl ja doch relativ viel passiert und man ja einen relativ großen Einblick in alis Leben bekommt, ufert sie nicht total aus, sondern bleibt knackig kurz, ohne dass man das Gefühl hätte, das wichtige Sachen ausgelassen worden wären. Kann ich nur den Hut vor ziehen!Genau das ist wohl der Punkt, über den ich mich am meisten wundere. Aber umso mehr freue ich mich natürlich darüber, wenn ich auch so meine Zweifel habe, ob das alle so sehen...
Gibt das nicht fiese Schrammen? :scared:
Schmiegen ist viel zu sanft als dass da was schrammen könnte. :o
PotM-würdig! Das zeigt übrigens auch einen, äh, „Humor-Mechanismus“, der in der ersten Hälfte der Story mehrmals vorkam und immer gut funktioniert hat. So diese Art enttäuschte Erwartung, die meist von ali ausging: XY würde ja schon nicht sein, Alphonse würde ja bestimmt XY – und dann kommt es doch genau anders, als man denkt, und die Erzählung bleibt an den Stellen immer schön lakonisch. Das hat mir gut gefallen und gibt der Geschichte auch so ein bisschen ein stilistisches Markenzeichen.
Das wär dann aber die PotM von mir, über die ich mich am meisten wundern würde. :scared: So langsam kann ich verstehen, wie komisch du es immer findest, wenn ich was von dir nominiere. §ugly
Naja, das hat in Sachen Käse aber nicht ganz so gut geklappt, oder? :p Im Übrigen weiß ich gar nicht, ob „weniger pflanzlich“ in diesem Zusammenhang so ein sinnvoller Ausdruck ist. Es geht ja eigentlich eher um pflanzlich oder nicht pflanzlich, von mehr oder weniger kann und braucht da ja gar nicht die Rede zu sein.
Diese Stelle halte ich aus zwei Gründen für stilistisch nicht gelungen. Einmal der erste Satz: Da wird gar nicht klar, was die mangelnde Fähigkeit zum Klettern damit zu tun haben soll, dass der Zaun schon länger nicht mehr kritisch beäugt sein soll – bzw. wie letzter Umstand den ersteren quasi unwichtig machen soll, wie es hier ja sprachlich ausgedrückt wird. Später kann man sich zwar zusammenreimen, dass das wohl bedeuten soll, dass der Zaun einfach nicht mehr so gut abschirmt, Lücken aufweist und dass deshalb ein Klettern gar nicht notwendig ist – aber bis das geschildert wurde, konnte ich mit diesem Satz gar nichts anfangen. In diese Verwirrung, und das ist der zweite von den beiden Gründen, warum ich die Stelle nicht so gut finde, stürzte dann auch direkt der zweite Satz, der plötzlich von einem „sie“ spricht, welches dann eine Panik meint, und irgendwie hat das eine dann mit dem anderen nicht zu tun. Ich war, kurz gesagt, an dieser Stelle der Handlung wegen der Formulierungen also etwas verloren.
Das wären dann so die Einzelstellen, zu denen ich was zu sagen habe! Das sah jetzt vielleicht nach mehr Kritik aus, als ich eigentlich anzubringen habe. Viele weitere kleine Stellen fand ich ja richtig super, wie zum Beispiel Marys Mofa, das nicht in die Pötte kommt, oder dieses von Mary eingebrachte, doch sehr grausam klingende Songzitat, generell alis Hausarbeitsthema, die Sache mit dem Handy, die Sache mit dem Laptop, Alphonses Verhalten, die Verweise auf das Forum … da gab es viele kleine Stellen, an denen ich schmunzeln musste. Es lohnt sich nur nicht, die alle hier zu erwähnen.
Viel wichtiger ist ja nämlich der Gesamteindruck! Und der war, wie nun wohl schon hinreichend angedeutet, durchweg positiv. Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen, und mir hat es auch gut gefallen, wie toll sie auf ali zugeschnitten ist. Da konnte ich mich beim Lesen quasi ein bisschen für ihn mitfreuen, sozusagen. :D Alles in allem also: Gelungene, kurze und knackige Geschichte, die du da abgeliefert hast!
Fehlerliste:
Hm, also zwischen der Zahl und dem „Uhr“ würde ich ja doch ein Leerzeichen setzen, man sagt / schreib ja auch nicht 3Euro oder 4Zentimeter oder so (auch wenn „Uhr“ natürlich kein Maß im eigentlichen Sinne ist). Bei der zweiten Stelle bin ich mir übrigens nicht sicher, ob das „Postings“ Absicht ist. Zu einem buchhalterischen Manager, der das Internet allerhöchstens aus Erzählungen kennt, könnte „Postings“ statt „Posting“ natürlich passen – dann aber wieder ist Alphonse natürlich ein exakt rechnender und sprechender Roboter, und dazu passt das dann wiederum nicht!
… gewesen war.
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Tja, was soll ich noch sagen? Vielen lieben Dank, dass du neben dem ganzen Lesen mal wieder Zeit fürs Kommentieren gefunden hast. Das kann ich, der immer noch nicht mit der Antipest durch ist, einfach nur bewundern! Danke, danke, danke, John! :gratz
John Irenicus
09.01.2017, 16:59
Ja, habe ich. Es gab da so Tage, wo kaum was los war, und wo man das daher ganz gut machen konnte. Ich habe auch weite Teile von "EGüdFdfPzu" auf der Arbeit geschrieben. (Sonntage waren dazu meist gut geeignet.)
Finde ich gut, dass du die Zeit da auch für Vernünftige Sachen nutzen kannst. $§p4
Wäre auch ganz interessant, was Ewek wohl zu Kristina und Co. zu sagen hat. Sobald die keinen Job mehr haben, haben die nichts mehr zu tun als zu putzen, zu kochen, einzukaufen und zu tratschen, was? :p
Tja, in meiner Geschichte aber wird dieses Rollenbild ja gerade nicht einfach zugrunde gelegt und hingenommen, sondern gleich an mehreren Stellen als gesellschaftlich nachteilig problematisiert! Im Übrigen wird ja auch kurz angedeutet, dass Kristina schreiberisch tätig ist oder war und also sehr wohl andere Beschäftigungsfelder als Haushaltskram kennt. Damit kannste mir hier jetzt also nicht ans Bein pinkeln!
Papperlapapp! Wenn sich einer von uns dem anderen in puncto schriftstellerischem Können unterzuordnen hat, dann jawohl ich mich dir! :o
Wenn du das sagst! Bin mir ja eh unsicher, was ich lieber hätte: Dass ich mich dir unterordne oder du dich mir. ;);) (ACHTUNG: SEXUELLE ANSPIELUNG)
Genau das ist wohl der Punkt, über den ich mich am meisten wundere. Aber umso mehr freue ich mich natürlich darüber, wenn ich auch so meine Zweifel habe, ob das alle so sehen...
Will jetzt nicht behaupten, dass die Story unbedingt dadurch gewonnen hat, dass du so viel weglassen musstest - ich bin mir sicher, auch mit den ganzen anderen Inhalten wäre sie spieze geworden! Aber wenn sie so doch auch funktioniert, ist das doch prima. Und sie tut es. Weiß auch nicht, was man dem so noch entgegenhalten könnte. Müsste man wirklich mal die anderen Fragen - aber die Glanzzeiten des Story-Forums sind ja leider längst vorbei!
Laidoridas
09.01.2017, 17:02
Wäre auch ganz interessant, was Ewek wohl zu Kristina und Co. zu sagen hat. Sobald die keinen Job mehr haben, haben die nichts mehr zu tun als zu putzen, zu kochen, einzukaufen und zu tratschen, was? :p
Naja, Moment! Diese Kritik finde ich jetzt aber etwas unfair. In Johns Geschichte wird das doch sogar thematisiert, dass es für Kristina und ihre Kolleginnen schwer ist, einen Job zu bekommen, und dass der Job bei Sagitta gerade deswegen so wichtig für sie war. Sieht man dann ja auch an der Szene beim Alchemisten (will jetzt nicht ins Detail gehen, falls du an der Stelle noch nicht angekommen bist, aber sollte dann eigentlich klar sein was ich meine). Dass die Frauen in der Geschichte dann wieder in ihre Hausfrauenrolle zurückfallen und wie besonders Kristina damit umgeht, ist ja gerade eine ganz zentrale Problematik in der Geschichte.
Zu deiner Geschichte kann ich ja auch noch kurz was sagen. Also, im Prinzip ist Johns Kommentar jetzt nicht so weit weg von meiner Meinung weg, mir hat die Geschichte auch viel Spaß gemacht und so richtig was gestört hat mich da auch nichts. So wahnsinnig gehetzt wirkt es jetzt nicht auf mich bzw. halt nur in dem Maße, in dem es die Handlung eben verlangt. Ist ja auch einfach eine actiongeladene Geschichte, da stört es schon nicht, wenn es flott voran geht. Wobei ich dann aber schon fand, dass es an der Stelle, an der sich ali gegen seinen Manager wendet, vielleicht ein bisschen zu schnell geht. Der Sinneswandel kommt schon sehr plötzlich, und eigentlich hätte ich auch ganz gerne noch ein wenig länger was von ali in seiner ursprünglichen Rolle gelesen. Also auch mal erleben, wie der ein Konzert gibt oder ein Interview und sowas, das wär ja sicher auch alles ziemlich spaßig und interessant gewesen. Auch mit dem Vater am Ende, das geht natürlich alles sehr zügig. Insofern denke ich schon, dass die Geschichte auch gerne doppelt oder dreimal so lang hätte sein dürfen und man aus der Geschichte noch mehr hätte rausschlagen können. Aber so wie sie jetzt ist, funktioniert sie schon auch gut. Insofern brauchste dich da sicher nicht drüber zu ärgern! :gratz
John Irenicus
09.01.2017, 17:06
(Vielen Dank für diesen Post, Laido, werde dir die vereinbarte Summe dann bald auf dein Gebührenkonto überweisen)
Laidoridas
09.01.2017, 17:13
Ja, also wenn ich geahnt hätte, dass du in der Lage bist, dich auch selber dafür zu rechtfertigen, dann hätte ich die Drecksarbeit aber von Anfang an dir überlassen, Kohle hin oder her!
Lord Regonas
09.01.2017, 21:23
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Dann will ich mich auch mal an „Im Namen der Götter“ von Lord Regonas wagen!
Der erste Abschnitt, betitelt „Die Waffen einer Frau“, der ist ja schon irgendwie unangenehm zu lesen. Oder vielleicht besser formuliert: Schon angenehm zu lesen, weil man sich so unangenehm mit Hanna mitgruseln kann. Zuerst der überaus schmierig dargestellte Nagur … vielleicht ein Tick zu viel Klischee, andererseits passt es ja aber auch so wunderbar zu ihm. Und dann diese Szene bei Coragorn (scheint jemand anderes als Coragon zu sein) … da tut mir Hanna ja fast schon leid. Wobei ich vielleicht kritisieren muss, dass sich beide Dialoge – also sowohl der zwischen Nagur und Hanna als auch zwischen Coragorn und Hanna – etwas hölzern lesen. Da hast du schon Besseres abgeliefert. Vielleicht meine ich das in Sachen Nagur aber auch nur, weil ich diese Pokerrunde-Anspielung nicht so recht verstanden habe (erst Pokern ja, dann Pokern nein – illegales Glücksspiel hätte ja gut gepasst, aber es geht ja wohl um andere Sachen). Bei Coragorn allerdings kann ich das an einem Grund festmachen: Die Überzeugungsarbeit geht mir etwas zu schnell. Ich will jetzt ja nicht behaupten, dass mein Hirn bei „Möpsen“, wie es so schön geschrieben steht, nicht auch sehr sehr schnell abschalten würde. Aber Hanna geht ja nun so auffällig vor und alles wird in so wenigen Sätzen abgehandelt … da hätte mir ein längerer Dialog gut gefallen, eben mit so ein bisschen „Schmiermittel“ zwischen den entscheidenden Sätzen. Im Grunde verabredet sich Hanna ja einfach direkt mit Coragorn, bei dieser geschlossenen Gesellschaft dabei zu sein. So ein bisschen mehr Taktieren, mehr Strategie, einfach mehr Hin und Her hätte ich mir in diesem Gespräch ja schon gewünscht. Abgesehen davon eignet sich der erste Abschnitt aber durchaus als Auftakt, der einen Lust verschafft, weiterzulesen, um herauszufinden, worum es denn eigentlich geht.
Das ist definitv dem Zeitdruck geschuldet. Ich habe noch nicht die richtige Balance gefunden, um qualitativ angemessene Storys wie früher zu schreiben, arbeite jedoch dran. Nichts desto trotz finde ich schon, dass sich Männer im Mittelalter relativ leicht haben um den Finger wickeln lassen.
Dabei weiß dank Henriette Reker doch nun jede Frau, dass man mindestens eine Armlänge Abstand halten sollte! §lehrer
Wer?:dnuhr:
Leider trägt der zweite Abschnitt, „Bitterer Nachtisch“, zumindest bei mir nicht so ganz dazu bei, Klarheit in die Sache zu schaffen. Entweder, „Pokerrunden“ wird jetzt konsequent weiter als Codewort verwendet, oder aber es finden dort doch Pokerrunden statt …? Ich werde daraus noch nicht schlau! Im Übrigen finde ich es eher schade, dass man dieses Treffen nicht aus Hannas Perspektive miterleben durfte. Im Grunde durfte man als Leser ja gar nichts von dem miterleben, was Hanna so geplant hat – man ist ja nun schon einen ganzen Schritt weiter, und die Sache ist aufgeflogen, ohne dass erklärt wird, wie Constantino denn darauf gekommen ist. Mir geht das alles wirklich zu schnell, und dass mit „unser ganzes Vorhaben“ dem Leser direkt das nächste Mysterium vor die Füße geworfen wird, naja – meine Sache ist das von der erzählerischen Gestaltung her bisher leider nicht, muss ich ehrlich sagen. Ich fühle mich als Leser jedenfalls um die wirklichen spannenden Stellen gebracht und eher auf eine gewisse Art vom „wirklichen“ Inhalt der Geschichte ausgeschlossen. Wirkt mir alles zu knapp und hastig.
Der Leser sollte an dieser Stelle durchaus ausgeschlossen werden. Deswegen dieser Abschnitt an dieser Stelle. Schade dass es dich nicht trifft... und um die Ecke bringt:D
Dennoch natürlich auch hier wurde der Faktor Zeit unterschätzt.
Ein bisschen besser fand ich dann schon den Abschnitt „Zuckerbrot und Peitsche“. Da kommt es immerhin mal zu einem längeren Gespräch – offenbar war nicht der Plan, Hanna umzubringen, sondern ihr vermittelt durch den Wein eine Art Wahrheitsserum einzuflößen? Wobei man auch gut sagen könnte, Alkohol selbst sei, bei guter Dosierung, auch schon eine Art Wahrheitsserum, was? Wie dem auch sei, dieses Gespräch zwischen Coragorn und Hanna wirkt schonmal weniger hölzern als das erste. Dennoch kann ich Hannas Reaktion am Ende nicht so ganz nachvollziehen. Warum kommen ihr denn die Tränen? Das wirkt ja so, als sei sie emotional total angegriffen davon, dass nun rausgekommen ist, dass sie Coragorn nur „benutzt“ hat – obwohl doch vorher keine so enge Beziehung zwischen den beiden bestand. Und obwohl Hanna doch vorher sehr kühl agiert hatte. Das habe ich nicht so ganz verstanden – oder kommen ihr die Tränen, weil sie befürchtet, dass ihr nun doch Schlimmeres blüht, weil ihr Verrat aufgeflogen ist, zumal sie ja nun auch ihre eigenen Auftraggeber bzw. zumindest Mal die Diebesgilde verraten hat? Wer weiß. Im Übrigen: Auch wenn ich den Dialog etwas besser finde, als die Dialoge vorher, so finde ich den Erzähltext selbst auf einmal etwas hölzern geraten. Gerade zum Beispiel der Abschnitt, wie Coragorn sich an Nagur erinnert, liest sich stilistisch einfach nicht so schön. Wenn ich das alles so mit „Segen und Fluch“ vergleiche, was für mich ja so ein bisschen der Maßstab ist – fällt da für mich alles ein bisschen ab, muss ich sagen!
Mit der Beziehung der Beiden und den damit verbundenen Tränen hast du recht. Wo keine Bindung, da keine Tränen.
Im Folgekapitel „Das Treffen“ stellte sich mir direkt zu Anfang eine Frage …
Ist der Tempel denn wirklich so ein unscheinbarer Ort? Ich finde, das ist ja eher gerade ein an sich erst einmal auffälliger Ort in relativ exponierter Lage. Und wenn der Tempel als unscheinbarer Ort für so ein Treffen gilt … was wäre denn im Vergleich ein nicht so unscheinbarer Ort gewesen? Ich hätte jetzt aus dem Gefühl heraus gesagt, irgendwo in den Gassen des Hafenviertels, das wäre doch noch viel geheimer gewesen. Und dann wird ja auch noch rasch enthüllt, dass es ein Wassermagier ist, der da diesen Auftrag vergibt. Der Wassermagier im eigenen Tempel … soll das etwas unscheinbar sein? Aber nachts mit einer zwielichtigen Gestalt? Naja.
Im Mittelalter? Absolut!
Größte Überraschung bei das „Attentat“: Thorben hat eine Frau, die fast so heißt wie eine Nichte und sich genau so benimmt. Tja, wie das Leben manchmal so spielt! Ähem... nun gut§wink Dafür ist diese Szene aber wieder besser geschrieben – und es wird recht elegant enthüllt, dass Thorben derjenige ist, der hinter den Pokerrunden (wenn es denn welche sind) steckt. Aber ist er wohl auch das Opfer vom geplanten Attentat durch Attila bzw. den Wassermagier? Adanos-Gläubiger ist er ja eigentlich nicht, aber Attila kann bei diesen Anspielungen ja auch einfach nur blöd dahergeredet haben. Wie dem auch sei: Dadurch, dass nun (vermeintlich?) verschiedene Interessengruppen vorgestellt wurden, die sich anscheinend alle irgendwie um diese „Pokerrunden“ drehen, kommt so ein bisschen Spannung auf. Momentan liest sich das ja fast wie eine Jeder gegen Jeden, wobei man gar nicht so recht sagen, wer die Parteien nun sind und welche Motive sie genau verfolgen. Das tut der Geschichte gut, hier macht das Auslassen von Informationen Sinn – auch bezüglich der „geheimen Entwürfe“. Größter Kritikpunkt an diesem Abschnitt: Warum Attila die Zielperson – die sich ja nun doch als Thorben herausstellt – ausgerechnet am hellichten Tag, wo er, wie er selbst meint, auf so regen Publikumsverkehr trifft, umbringen will, das ist mir wirklich schleierhaft. Also, es mag vielleicht einen Grund dafür geben, aber der ist (momentan?) noch überhaupt nicht erkennbar. Stattdessen kommt mir das sehr umständlich und unnötig risikoreich vor.
Der Spannung halber sollte es öffentlich sein. Es war genau die Szene, die mir durch den Kopf ging und eben diese Szene wollte ich umsetzen.
Ab „Die Pokerrunde“ nimmt die Geschichte dann anscheinend noch einmal Fahrt auf, denn jetzt wird einiges enthüllt! Das Gespräch rund um Hannas Anwesenheit fand ich zwar wieder nicht so ganz gelungen, aber schön finde ich, dass ich jetzt endlich Gewissheit habe, das „Pokerrunde“ doch nur ein Codewort ist für ein ganz anderes konspiratives Treffen: Es scheint der Religion an den Kragen zu gehen, was auch das vom Wassermagier angeordnete Attentat (er weiß offenbar auch mehr, trotz Geheimheit dieser Treffen) erklärt. Das ist schon einmal nicht schlecht und lässt großes erahnen – auch wenn momentan ja noch vollkommen unklar ist, was dieser Plan sein soll und warum die sich gegen die Göttergemeinden stellen wollen. Aber diese Unklarheit erzeugt gerade die Spannung und das Interesse am Weiterlesen.
Indes: Wenn der im nächsten Abschnitt vorgestellte Text „Das Manifest“ sein soll, welches auf ganz Khorinis Verbreitung finden soll, bin ich dann doch etwas enttäuscht. Das ist ja kein Manifest, sondern nur eine Veranstaltungsankündigung mit ein paar „ketzerischen“ Fragen. Werbung eigentlich nur, nicht viel mehr. Also, unter einem „Manifest“ stelle ich mir ja nun etwas ganz anderes vor. Mir scheint das eher, als solle durch solche Diskussionsrunden so ein Manifest erst erarbeitet werden. Das aber wiederum passt eben gerade nicht zu der Aussage vorher, man wolle das Manifest – was ja dann schon fertig sein muss – verteilen. Hm! Lässt mich alles so ein bisschen ratlos zurück. Positiv zu bemerken ist aber, dass durch das nun offene Agieren dieser Gruppierung mehr Feuer in die Sache kommt. Andererseits kann man fragen: Wozu eigentlich diese extreme Heimlichtuerei vorher? Und: Was wurde vorher denn eigentlich so alles besprochen, dass man es in geheimen Sitzungen verabreden muss – vor allem, wenn jetzt eh anscheinend alles preisgegeben werden soll, per öffentlicher Ankündigung, mit Einladung an alle direkt in Coragorns Taverne? Also, es mag vielleicht noch Erklärungen dafür geben, aber so gaaanz schlüssig scheint mir das noch nicht zu sein! Aber ich warte dann einfach mal auf die Fortsetzung …
Zeitdruck! Für ein Manifest fehlte mir letzten Endes die Zeit.§cry
Ich arbeite derzeit daran, die richtige Balance zu finden und habe sie inzwischen denke ich gefunden.
Übrigens...: Die Story ist bereits am Ende angekommen und wird never ever fortgesetzt.
Mein Fazit bis hierhin fällt jedenfalls, das ist vielleicht schon etwas durchgekommen, trotz meines grundlegenden Interesses an Handlung und Geschichte, dann doch eher mau aus: So richtig toll aufgebaut wirkt die Handlung bis jetzt noch nicht, und ich habe dann doch viele Widersprüchlichkeiten gefühlt, die sich nicht mit einem „Ja das kommt dann noch“ erklären lassen. Häufig agierten mir die Charaktere auch nicht ganz nachvollziehbar, ab und zu ging der Schreibstil in den Keller, die Dialoge wirken auch meist eher hölzern und figurenhaft. Das muss ich dann schon ehrlicherweise sagen. Positiv halte ich aber weiterhin fest, dass hier mehrere Interessengruppen um irgendetwas ringen, wobei die Parteien wie gesagt noch schattenhaft bleiben und man gar nicht genau weiß, wer was will. Das ist bis jetzt die Stärke der Geschichte und der Handlung. Verglichen mit anderen Geschichten von dir hätte ich mir zur Umsetzung dieser Idee dann aber doch einen stärkeren, irgendwie ausgefeilteren, ja einfach besser geschriebenen Auftakt erwartet und gewünscht.
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Dankeschön bis hier hin.
Lord Regonas
09.01.2017, 21:25
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Mit „Raumschiff Star Bug“ von Lord Regonas habe ich mich übrigens auch schon beschäftigt. Ein Urteil kann ich mir da aber wirklich noch nicht erlauben, weil die Geschichte ja erst im absoluten Anfangsstadium steht. Also, na gut, die Schriftart kann ich schon beurteilen: Die ist nämlich zwar passend spacig, aber die Anführungsstriche sehen da ja mal gruselig aus. :scared: Abgesehen davon kann ich noch nicht ganz abschätzen, ob mir die Geschichte auch wirklich gefallen wird, wenn sie denn mal angefangen hat. Sollte das wirklich ein weiterer Versuch eines „Gothic in Space“ mit Anleihen auf die in der Story bereits angespielten Serien sein … nunja, es könnte für mich schwierig werden, so richtig warm damit zu werden! Aber, wie gesagt: Ich warte das erst einmal ab! Die Grundidee, den Mighty Alien Dwarf mal vernünftig einzubinden, wirkt bis jetzt ja ganz interessant. :gratz
Was ist Gothic in Space?
Nach dem aktuellsten Post fiel mir aber noch was auf (also, abgesehen von den Rechtschreib- bzw. Tippfehlern, über die ich bei dir ja aber eh nicht mehr spreche :p): Nämlich, dass Lord Hagen ganz generell unheimlich aufgeblasen rüberkommt. Das könnte noch interessant werden. Bisher haben die meisten Charaktere nämlich noch nicht so wirklich Charakter im eigentlichen Sinne entwickelt, sondern sind bloße Figuren im funktionalen Sinne, um die Geschichte voranzutreiben. Lord Hagen und mit Abstrichen Lord Andre sind bisher die einzigen, die Ansätze von Persönlichkeit gezeigt haben (was ja auch gut und gerne reichen kann). Bei Lord Hagen hoffe ich nun, dass sein aufgeblasenes Gehabe noch Bedeutung für die Story bekommt. Gerade jetzt im letzten Post, wie er seine Leute da weckt und da groß das Kommando übernimmt, was er vorher dann einfach mal leichtfertig abgegeben hatte … das könnte zwar durchaus seinem Gewissen geschuldet sein, aber auch so einer gewissen Selbstgerechtigkeit. Nach dem Motto „Mir egal, dass ich vorher nichts davon wissen wollte, jetzt bin ich der Chef!“ Besonders sympathisch wirkt Lord Hagen in der Art und Weise jedenfalls nicht. Und gerade das könnte ja doch noch ziemlich interessant für die Geschichte werden. Vielleicht auch in der Hinsicht, dass Lord Hagen irgendwann bemerkt, dass er ja doch gar nicht der tolle Hecht ist, für den er sich hält … oder irgendwie sowas! Ich bleibe da jedenfalls gespannt – und ganz ehrlich, ein kleines bisschen wünsche ich ihm das Scheitern auch. :D
Hagen... und das verrate ich dir nicht:p
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Dankeschön:gratz
Wenn das Telefon klingelt, melde ich mich gewohnheitsmäßig mit „Hier El Toro, enttäuscht Mütter zuverlässig seit 30 Jahren“. Dass das neben meiner beachtlichen Reproduktionsfreude natürlich ein ganz großes Lebensthema für mich ist, liegt auf der Hand: Perfekt als Grundthema einer Wichtelgeschichte für Mutters größte Enttäuschung! :gratz
Laidoridas – aka Beliar – möchte ich für das schöne Wichtelgeschenk danken! Im Gegensatz zum letzten Mal habe ich da keinen persönlichen Angriff drin gesehen. :o Wrestlerin ist ein ehrenwerter Beruf, und ich bin gewiss eine ehrenwerte Frau! Ich kann mir schon vorstellen, mich beruflich nochmal in diese Richtung weiterzuentwickeln.
Im Gegenteil, ich habe mich, wie bereits angedeutet, über die schönen Details wie die versilberte Harpyienklaue gefreut (ich würde, wie eine Märchenprinzessin, natürlich denjenigen Recken zum Gemahle nehmen, der mir eine silberne Harpyienklaue bringt – nur, falls reckenseits Interesse bestünde. Wie würde sich meine Mutter da aufregen!). Zu den vielen stimmungs- und wirkungsvollen Gruselelementen (die Masken! das in den Sand geschriebene X, wie es übrigens einst auch Jesus tat! die stummen, ausdruckslosen Gesichter der Kinder!) hat sich John bereits in einer Weise geäußert, dass ich da außer weiterem Lob eigentlich nichts mehr hinzufügen kann. Ebenso hübsch finde ich das „rüde Prügeln“, weil es so schön in klanglicher Analogie zu „happy slapping“ steht – wer wäre da nicht begeistert?
Beim ersten Lesen war ich nicht sicher, ob „ Die Heilung“ aus Laidoridas' Feder stammt oder aus der DGDMs. Stilistisch war es mehr Laido, vom Grade der geheimnisvollen und gruseligen Abgedrehtheit wäre auch DGDM möglich gewesen. Das grüne Leuchten aber hat mich irgendwie an „First it giveth“ erinnert – die Geschichte, mit der mich Laidoridas ganz und gar und auf ewig in seinen Bann gezogen hat, so dass ich immer noch jedes Jahr (natürlich am falschen Tag :o) immer noch an seinen Geburtstag denke und ihm im Herzen alles nur erdenklich Gute wünsche. Ich weiß gar nicht mehr, ob da überhaupt ein grünes Leuchten vorkam, aber es war irgendwie so das Gefühl, das sich durch die Story gezogen hat, und das Gefühl hatte ich da auch wieder. Diese einfach gegebene und hingenommene Unerklärlichkeit beziehungsweise Erklärungslosigkeit! Das kann eben nur ein Gott (erstaunlich übrigens, dass sich Laioridas daran erinnert, dass ich ihn bei der letzten Bewichtelung ebenfalls mit Beliar verglichen habe).
Eine weitere Parallele zu Hanna, sieht man von dem inbrünstig zelebrierten und mittlerweile postpubertär-peinlichen Rebellentum gegen Mutti mal ab, besteht übrigens tatsächlich darin, dass auch meine Kinder irgendwie aus dem Nichts erschienen sind, ohne dass ich mir irgendeiner Schuld bewusst bin – wie aus meinem wirklichen Leben gegriffen!
Am besten ist jedoch, dass es sich die „Die Heilung“ um eine wirklich bezaubernde Liebesgeschichte handelt, mit dem romantischsten Unterpfand der Liebe, das man sich vorstellen kann: einem Unterkiefer. Dafür möchte ich dir ganz besonders danken. Ich bin nämlich gar nicht so die brutale Horrortante, als die ich manchmal dastehe, sondern ein ganz arg liebesbedürftiger und romantischer Mensch. :o
Abschließend bleibt nur mehr zu sagen: Ich habe für nächste Woche einen Termin bei Iceman Tattoos, um mir besagte Rune auf die Handfläche tätowieren zu lassen. Mal sehen, was meine Mutter dazu sagt. §ugly
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Die Zuordnung von „Das schwarze Kabinett“ zu El Toro war es, die mir am meisten Schwierigkeiten bereitete, weil sie doch Einiges durcheinanderwarf (also die Zuordnung, nicht El Toro) [Das hat sich im Nachhinein umso mehr bewahrheitet – Anm. d. K.]. Aber gut, das soll hier ja nicht interessieren, sondern vielmehr, wie mir die Story gefallen hat!
Speziell der Anfang der Story, aber auch so das gesamte Setting haben mich recht schnell an eine Kurzgeschichte aus einem Kurzgeschichtenband von Stephen King erinnert, und zwar die Geschichte „1408“, wo dieser Schriftsteller unbedingt in diesem als verflucht geltenden Hotel übernachten will und es am Ende bitter bereut. Das hatte hier alles durchaus den selben Vibe, auch wenn es hier am Ende für den Protagonisten deutlich weniger glimpflich ausgeht und der Gastgeber, hier Professor Erlinger, weniger ahnungslos zu sein scheint, als er vorgibt – zumindest deutlich skrupelloser. Das hat mir natürlich einerseits gefallen, andererseits habe ich es dann eben auch immer an diesem „1408“ gemessen, was natürlich eine unverschämt hohe Messlatte ist. Zwar hat diese Geschichte da zwar kein besonders tiefes Limbo drunter her gespielt, aber erreicht hat sie diese Latte dann natürlich doch nicht.
Mit diesem Vergleich, hatte ich das Gefühl, wurde ich als Leser der Story auch gar nicht so wirklich gerecht. Zum Glück fühlte ich mich aber trotzdem sehr gut unterhalten, denn die Handlung war schön aufgebaut, weil man von Anfang an natürlich sehr deutlich das Gefühl hatte, dass Gus da einen ziemlichen Fehler begeht. Ich hätte mir ja schon bei Professor Erlingers Erzählungen über Alzahra eingenässt – und schon da kriegt Gus ja einen ordentlichen Kloß im Hals. Man will ihm zurufen, doch einfach seinen unguten Gefühlen nachzugeben und da abzuhauen, man weiß aber auch, dass es bei so einer Story auf das Unausweichliche hinauslaufen muss.
Dass dieses Unausweichliche dann ebenso unausweichlich in der Drachenverwandlung Alzahras bestehen muss … hm, ich weiß ja nicht! Also, das ist eben der Figur geschuldet, die ja auch angemessen und für Drachen- wie Frauenliebhaber inszeniert sein muss. Aber so ein bisschen übertrieben kommt es mir ja schon vor, sich für die bloß Tötung eines einfachen Menschenwürmchens dort unten im Wachsfigurenkabinett direkt in einen Drachen zu verwandeln. Da hätte ich Alzahra ja tatsächlich zugetraut, eher die Klingen zu wetzen. Aber gut, irgendwie musste ihr wahres Wesen, über das sich in dieser Story ja Mythen gerankt hatten, enthüllt werden. Zweiter Kritikpunkt an der Enthüllung ist für mich Alzahras Erklärung, wie sie es geschafft hat, sich gegen ihre Wachsfigur auszutauschen. Das wirkt zwar irgendwo plausibel, für meinen Geschmack aber etwas zu dünn und konstruiert. Weiß auch nicht – im Rahmen dieser doch sehr mysteriengeladenen Geschichte hätte ich mir da irgendwas Geheimnisvolleres gewünscht als irgendwelchen „Feuer, Feuer!“-Kram.
Das soll es mit der Kritik aber auch schon gewesen sein, denn der Rest hat mich auf diesen wenigen Seiten so eingenommen, dass ich es, nachdem ich das Lesen einmal richtig angefangen hatte, nicht gewagt habe, zwischendrin zu unterbrechen. Insbesondere die Rolle des Professor Erlinger gefällt mir, vor allem jetzt nach dem Ende, ziemlich gut. Man hatte ja schon beim Aufstellen seines komischen metallenen Pumpengeräts schon arg das Gefühl, dass er da irgendwas Fieses im Schilde führt – und am Ende hat er ein neues Exponat für seine sehr seltsame Ausstellung gewonnen. Angesichts der von Alzahra präsentierten Geschichte hat er aber wohl weniger mit ihr gemeinsame Sache gemacht, oder? Stattdessen passieren so Sachen wohl öfter dort unten, und der Herr Professor hinterfragt es nicht einfach, sondern nimmt es einfach in Kauf, dass die Leute verschwinden und ein weiteres „Experiment“ geglückt ist. Letzten Endes ist der Erlinger also gruseliger als alles andere an der Story.
Insgesamt lässt sich also sagen: Das war mal wieder ein schön gruseliger Lesespaß! Es gab zwar ein paar Kritikpunkte, und insgesamt ist die Geschichte vielleicht einen Tick zu kurz, um noch drückender, noch zwingender mit ihrer Atmosphäre zu werden, aber wie gesagt – gefesselt hat sie mich ja trotzdem. :gratz
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Erstmal danke dafür. Zu den inhaltlichen Punkten will ich gar nichts sagen, sondern darauf hinweisen, dass man die Erlinger-Storys (ich hatte schon mal eine in der KUL) im Zusammenhang lesen sollte. Alzahra sollte als Hirngespinst angelegt sein, ebenso der Feueralarm, den es gar nicht gab, sondern den Erlinger nur Gus gegenüber erwähnt usw... Danke fürs Lesen! :gratz
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Die etwas unangenehm betitelte Wichtelgeschichte „John Irenicus“ von El Toro Ist doch ein Spiezentitel! Toler Name! :o hat es geschafft, mich einen ganzen Abend lang sprichwörtlich in Atem zu halten – und das, obwohl ich doch recht müde war und mit diversen gesundheitlichen Zipperlein zu kämpfen hatte. Die Gründe dafür kann man in ein paar Sätzen, aber auch in extrem vielen Sätzen schildern – ich will hier mal einen Mittelweg dazwischen versuchen. Die Kurzversion gibt’s trotzdem mal vorab: Die Geschichte ist wirklich von Anfang bis Ende spannend, ist stilistisch wunderschön und teils auch trickreich (und wenn es auch nur die kleinen Tricks sind, die Hauptfigur immer dann mit vollem Namen „Professor Carl Creifelds“ zu bezeichnen, wenn es darum geht, hervorzuheben, dass das gerade alles andere als rollengerecht-professoral ist, was er tut) und inhaltlich mit dem gewohnten Grusel und mitreißenden „Mystery“-Anklängen ausstaffiert. Also, um es noch einmal kürzer zu sagen: Die Geschichte ist einfach ganz große Klasse und es hat mich sehr gefreut, sowas Spiezenmäßiges lesen zu dürfen. :gratz
So, und jetzt noch die ausführlichere Schilderung meiner Eindrücke – aaaaalso:
Den Anfang der Geschichte fand ich beim Lesen gleich aus mehreren Gründen bemerkenswert (= gut), was wohl auch der Grund war, dass ich mich am Abend nicht mehr von der Geschichte lösen konnte. Zum einen ist da natürlich der erste Satz, der wieder einmal so ein ganz klassischer erster Satz ist, der einen gerade dazu bringt, sofort weiterzulesen. Da geht es ja ziemlich gut auf den Punkt gebracht los, sodass jegliche Anflüge von Behäbigkeit der Geschichte – trotz eines Professors in der Hauptrolle und vieler Gedanken und Beschreibungen – direkt verhindert werden. Das gilt dann übrigens auch für alle folgenden Sätze in dieser Anfangsszene, denn mit jedem kommt ein weiteres Detail hinzu, was nicht nur Carl Creifelds (im Folgenden: CC) und die ihn umgebende Welt ein wenig mehr illustriert, sondern der Handlung direkt auch wieder ein wenig mehr Zug verleiht. Man könnte auch sagen: Es ist zwar ein irgendwo langsames Aufbauen, aber eben keines, wo man sich ganz grundlegend fragen müsste, was das alles eigentlich soll – denn Carls (im Genitiv kann ich CC jetzt natürlich nicht so schön verwenden!) Ziel wird ja direkt zu Anfang an ausgegeben, mögen die Einzelheiten des Wer, Wann und Warum noch unklar sein (das sind sie für CC ja zunächst auch noch selbst). Man hat als Leser also direkt so einen Fixpunkt oder Fluchtpunkt (oder welchen metaphorischen Punkt man jetzt nennen muss), an dem man sich orientieren kann – oder einen Leitstern, wie CC vielleicht sagen würde. Dadurch hat man direkt von der ersten Zeile an den Eindruck, dass sich die Handlung kontinuierlich weiter zuspitzt – ohne aber, dass sie in Hektik ausarten würde. Als Kurznotiz hatte ich mir beim Lesen deshalb aufgeschrieben: Sehr stimmungsvoller, aber gleichzeitig sehr zielstrebig eingeleitet. Sehe ich auch jetzt noch so!Danke. :gratz Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich mir auch wirklich für etwas Mühe gegeben.
Einige der handelnden Personen werden ja auch direkt frühzeitig vorgestellt, wobei ich zu diesem J. Irenicus erst einmal nichts sage (an Typen mit Pferdeschwanz und / oder langen Haaren mangelt es in dieser Story ja eh nicht)Alles nur Nebelwerfer und Rauchbomben, um es irgendwie noch geheimnisvoller wirken zu lassen, ob nicht einer von ihnen vielleicht John Irenicus sein könnte.. Viel interessanter fand ich da natürlich Melanie, die ja nicht aus Zufall Melanie heißt. Aber Dreh- und Angelpunkt ist eben Carl Creifelds, und ich musste schon sehr schmunzeln, als der direkt im ersten Satz auftaucht, weil ich mich vor Lesen der Geschichte natürlich gefragt hat, wo in der Handlung wohl die Bezüge zu mir versteckt sein werden. Tja, das war dann ja relativ schnell geklärt, und von „versteckt“ konnte dann ja auch kaum noch die Rede sein. §ugly Ich war dann zugegebenermaßen allerdings froh, dass die Geschichte trotz der berühmten Hauptperson jetzt nicht vor Rechtsgelaber übergequollen ist, sondern dass das immer nur so am Rande eingestreut wurde.Da tät' ich mich auch einfach zu wenig auskennen.
Im Übrigen habe ich die Idee, gerade einen Juristen als Hauptperson zu nehmen, auch als wunderbares Vehikel gesehen, um eben die Hauptperson noch mehr zur Geltung zu bringen. Denn, und das wird quasi schon im ersten Abschnitt klar und wird dann immer nur noch weiter vertieft: Carl Creifelds (also, der in der Story, aber der echte war das bestimmt auch) ist ja nun wirklich die Selbstgerechtigkeit in Person. Das wird natürlich später am allerdeutlichsten, als der, äh, Übergang seiner Beziehung von Lucia zu Melanie und seine entsprechenden Gedanken zu Lucia geschildert werden. Es ist aber auch so in sehr vielen Details klar. Und das ist so ein Persönlichkeitszug, den man natürlich Akademikern, zumal Professoren per se sehr gut zuschreiben kann, aber Juristen dann natürlich noch einmal umso mehr. Zusätzlich dazu wird ja auch immer der Wunsch Carl Creifelds klar, so richtig „Machtmensch“ oder „Bestimmer“ zu sein. Und ja, er ist es in seiner Position auch irgendwie, aber dann eben auch irgendwie doch nicht. Das Intermezzo mit dem Hund namens Lee war da ja auch ein ganz hervorragendes Beispiel für (und eben nur eines von mehreren Beispielen): Wenn die Dinge nicht so sind und laufen, wie CC es will, dann ist er beleidigt (weshalb er offenbar auch Gehorsam von Wesen ihm gegenüber mit Begabung gleichsetzt) – vielleicht, weil es ihm vor Augen führt, dass er der so tolle Hecht, für den er sich hält, eben nicht ist, sondern im Grunde doch nur ein professorales Würstchen. Das hat dann wirklich sehr gut gepasst und trägt dazu bei, dass man Carl Creifelds Weg durch die Geschichte sehr interessiert verfolgt, ihm aber nie so richtig volle, echte Sympathie entgegenbringen kann. Auch am Ende hält sich das Mitleid mit ihm in engen Grenzen – es überwiegt ja ohnehin eher der allgemeine Grusel. Er soll schon eine am Ende bemitleidenswerte und auch tragische Figur sein. Mir war er zum Abschluss der Gescichte sogar etwas sympatisch geworden - ich hab' halt auch Verständnis für alles und jeden.
A propos „Weg durch die Geschichte“: Es ist ja kein Zufall, dass man von Anfang an das Gefühl hat, dass das, was CC da so plant und sich ausdenkt, einfach nur ganz schlimm schief gehen muss - Teil seiner persönlichen Tragik, ja - und sowieso alles anders ist, als man denkt. CC steigert sich da ja doch in sehr laienhaft geführte Ermittlungen hinein, von deren Ergebnissen man als Leser zwar auch lange nicht sicher sein kann, dass sie alle falsch sind, wo man aber doch sehr schnell spürt, dass sich CC seine Realität da doch mit sehr dünnem Faden zurechtstrickt. Ich finde, es wurde sehr deutlich, dass CC einfach alles, was er erfährt, knallhart seiner Ausgangshypothese unterordnet, ohne das weiter zu hinterfragen. Das ist natürlich ein Effekt, dem jeder Mensch irgendwo unterliegt, aber bei CC wurde es hier, bei ihm in seiner Mischung aus Selbstgerechtigkeit und Selbstmitleid, dann doch besonders offenbar – und ich glaube, das sollte auch offenbar werden. Als Leser habe ich im Grunde deshalb während der ganzen Geschichte darauf gewartet, wann Carl Creifelds Pläne endgültig den Bach heruntergehen. Das hat der Geschichte aber nichts an Spannung genommen, sondern ihr im Gegenteil noch einmal einiges an Spannung hinzugefügt – das vielleicht auch, weil man es CC in seiner Art auch einfach gewünscht hat, am Ende der Geschichte zumindest mal der Depp zu sein. So ging es mir jedenfalls (was dann auch immer ein bisschen heikel war, weil ich natürlich immer auch geschaut habe, welche Eigenschaften und Eigenarten von CC vielleicht auch meine Person abbilden sollen oder zumindest könnten). Nein, die Hauptfigur war nicht im geringsten an dich angelehnt - höchstens so als Anti-John. Mir ist bei vielen Wichtelgeschicten aufgefallen, dass man einiges darin als persönlichen Angriff empfinden kann, seien es das Thema Übergewicht oder das persönliche Lebensversagen kleiner Männer, jedenfalls wollte ich nicht ein John-Abbild schaffen, das dich auf irgendwelche plakativen Eigenschaften reduziert. Außerdem, so meine persönliche Storywettbewerbsstatistik, sind Wichtelgeschichten besonders dann erfolgreich, wenn sie nicht so sehr an eine reale Person und /oder an die Weihnachtszeit gebunden sind - ich will mir ja alle Türen offenhalten, wenn du verstehst...:o
So gesehen, und das wurde auch spätestens mit dem Lesen dieser schaurigen Irrelevanzen II klar, befindet sich CC die ganze Geschichte über in einer Abwärtsspirale. Sei es der Mordplan, seien es die vielen manipulativen Briefe an Melanie, seien es die ständigen Gedanken an Melanies vermeintlichen außerehelichem Liebesleben (die so hartnäckig sind, dass ich mir manchmal die Frage stellte, ob CC nicht vielleicht auch ... also, äh, der Begriff cuckold kam mir schon kurzzeitig in den Sinn das musste ich mir googeln, aber das passt irgendwie. Ja, ich denke, in gewisser Weise erregen ihn diese Phantasien.), seien es die Episoden aus seiner Vergangenheit, sei es das Geschehen in der Kneipe oder eben der letztliche Anschlag auf den vermeintlichen John Irenicus, was dann ja im wahrsten Sinne des Wortes den endgültigen Zusammenbruch von CC markiert. Das habe ich CC dann, wie oben schon gesagt, zwar einerseits gegönnt. Andererseits war das aber auch gerade der Punkt, an dem sich der unterschwellige Horror Zugang in die Geschichte verschafft. Nicht zu Unrecht hat man ja schnell das Gefühl, dass bei CC etwas ganz Grundlegendes nicht in Ordnung ist, und ich habe mir dann schon die Frage gestellt, ob CC sich über die sich doch gerade noch so im Rahmen der Eifersucht befindliche Fremdgeh-Paranoia auch weitere Sachen einfach nur einbildet. Kurz: Ob sein Eifersuchtswahn bezüglich gewisser Sachen nicht tatsächlich auch Wahnvorstellungen sind. Denn, in der Tat: Wie die von CC auch selbst erkannten Mechaniken immer ineinandergriffen wie ein Uhrwerk, das war schon gruselig. Denn einerseits sprach es dafür, dass sich vieles einfach nur in Carl Creifelds Kopf abspiele. Aber andererseits war es dann immer so ein bisschen der, äh, „Hauch von Schicksal“, der sich durch die Geschichte zog und CC zu einer Art tragischen Spielfigur machte. Das war so ein bisschen der spannende Zwiespalt, in dem ich mich beim Lesen befand, nämlich die Frage: Ist das jetzt Carl Creifelds Wahn und deshalb gruselig, oder passiert das alles tatsächlich wirklich, was es ebenso gruselig macht? Wenn ich schon keinen n die Realität angelehnten John Irenicus in der Geschichte vorkommen lasse, so wollte ich wenigstens einem seiner Werke huldigen. Das hat mich an deinen Irrelevanzen stets fasziniert, dass nie so ganz klar war, was nun Realität war und was nicht.
Dieser Zwiespalt rankt sich dann eben vor allem um dieses Werk namens Irrelevanzen II. Erst einmal, jetzt mal frei von dem, was insbesondere am Ende dieser Geschichte geschieht, fand ich diese Beschreibungen rund um diese kurzen Doppelgänger-Treffen ja mal so unfassbar gruselig, dass ich mich wirklich geärgert habe, diese Irrelevanzen II nicht selbst geschrieben zu haben! Das habe ich aus so einem Film mit Liam Neeson, von dem ich nicht mehr weiß, wie er heit, aber immerhin noch, dass er in Berlin spielt und er dort plötzlich doppelt vorkommt. Abgesehen davon vom Grusel des Inhalts selbst wird natürlich auch sehr schnell klar, dass dieses Buch für die Handlung selbst große Bedeutung hat, bis die Parallelen so groß werden, dass man sich mehr und mehr fragt, ob dieses Buch nicht im Grunde genau diese Geschichte rund um CC ist. Das schlägt ganz am Ende natürlich nochmal so richtig durch, aber das stelle ich mal zurück. Denn auch während der laufenden Handlung hatte ich beim Lesen immer diese zwei Gedanken: Entweder, CC dreht schon durch und bildet sich nur ein, was in diesem Buch steht und sich so sehr mit seiner eigenen Geschichte in Verbindung bringen lässt. Oder aber, das steht wirklich alles so im Buch, was entweder ein gruseliger Zufall, oder aber eine nicht minder gruselige Verschwörung gegen CC ist. Ein bisschen fragt man sich dann auch, ob das, was im Buch steht, von CC inspiriert ist, oder ob das Buch selbst nicht CC in seinem Vorgehen lenkt. Oder ob das eine das andere bedingt. Oder, oder, oder – jedenfalls hat man schnell das Gefühl, dass es aus Sicht von CC eigentlich keine so gute Idee ist, weiter im Buch zu lesen, aber er scheint sich ja gar nicht lösen zu können. Besonders gut fand ich dabei, wie CC zwar auf die immer größer werdenen Parallelen zu seinem eigenen Handeln schon immer irgendwie reagiert hat, sich dabei aber anscheinend nie so ganz auf den Gedanken eingelassen hat, der sich da aufdrängte. Es gab eben nie die Szene, wo quasi mal „reiner Tisch“ gemacht wurde, wo CC mal ganz ausdrücklich denkt: Verdammt noch Mal, alles, was in diesem Buch steht, betrifft ja quasi auch mich, und das ist doch irgendwie gruselig! Stattdessen ordnet er wieder alle seine Eindrücke der Ausgangshypothese unter und vermutet allenfalls ein fieses Spiel von John Irenicus', und fängt überdies noch irgendwelche Rechnungen an, wie lange er nun wohl schon mit Melanie verkehren muss. Man hat da das Gefühl, dass CC den Blick fürs Wesentliche verloren hat – was ja sehr gut einhergeht mit dieser allgemeinen Abwärtsspirale, in der er sich befindet. Fand ich auf jedenfalls sehr klasse und waren für mich immer die gruseligsten Momente, wenn CC in dem Buch weitergelesen hat.
So, und jetzt noch zum Ende: Da wird es dann ja richtig kompliziert, und ein bisschen fühle ich mich da auch karikiert, wo mir doch jüngst erst vorgeworfen wurde, diese Pendeln zwischen Realität, Traum, und Wahn, das sei bei mir ja doch schon ein bisschen ausgelutscht. Man muss aber auch sagen: So grandios, wie sich hier nun im Krankenzimmer im Grunde das abspielt, was CC schon gelesen (oder doch nur: fantasiert?) hat … das hätte ich nicht hinbekommen. Diese ganzen schaurigen Merkwürdigkeiten, das Verhalten der Personen … da lief es mir wirklich den Rücken herunter. Und man versteht schon, dass CC wohl wirklich einfach wahnsinnig (geworden) ist, und ich bin auch sehr bereit, die ganz banale Erklärung als objektiv wahr zugrunde zu legen, also die, dass J. tatsächlich nur die Jeanne war, die bei ihrem Onkel Irenicus mit dem tollen Wasserzeichen wohnt, woraus sich dann die ganzen Missverständnisse ergeben haben. Denn, und das kam einem am Anfang ja auch schon seltsam vor: So schnell, wie CC die Möglichkeit, dass J. einfach nur eine Freundin von Melanie sein könnte (von wegen, es wäre ja ausgeschlossen, dass es da eine gäbe, die er nicht kennt), da hatte man ja früh das Gefühl, dass CC die Weichen seiner „Ermittlungen“ viel zu schnell viel zu falsch gestellt hat. Man kann hier natürlich auch immer weiter grübeln, was nun stimmt und was nicht, aber für mich ist am Ende die entscheidende Frage eher: Wann war was? Oder, um es genauer zu sagen: Wann ist CC eigentlich endgültig verrückt geworden, seit wann glaubt er, noch seinen Posten in er Juristischen Fakultät zu haben, obwohl er ihn nicht mehr hat? Ist damit nur die Phase gemeint, in der er jetzt verletzt im Krankenhaus liegt, oder … ist da vielleicht noch viel mehr Einbildung von CC im Spiel? Man weiß es nicht, man weiß auch nicht einmal, ob das, was Professor Nefarius Pankratz da tut, wirklich wahr ist, man weiß auch nicht, wo es herkommt, man kann nur staunen und rätseln, wie auch am Ende alles wieder toll und mechanisch wie ein Uhrwerk ineinandergreift, und nun tatsächlich genau das passiert, was man zwischendrin schon einmal erzählt bekommen hat. Aber, ob Wahrheit oder Illusion … etc. pp.! Jonathan Frakes hätte daran seine schiere Freude gehabt, mich hingegen überfordert das alles etwas. Denn natürlich beschleicht mich hier, wie immer bei so etwas, das Gefühl, dass man als intelligenter und aufmerksamer Leser noch viel mehr durch diese Geschichte durchblicken könnte, das man mit dem richtigen Ansatz und der hinreichenden Portion Köpfchen alles entschlüsseln könnte. Aber ich kenne ja meinen Ausweg: Nicht nachdenken, sondern einfach genießen! Und genießen konnte ich Schauer, Grusel, Horror und Mystery da wirklich sehr gut.
Ich könnte jetzt noch über viele Einzelaspekte sprechen, zum Beispiel wieder über den Anfang, wo CC sich seinen Mordplan mit seiner selbst auferlegten Sprachregelung ja sehr „sauber“ erscheinen lässt, was ebenfalls eine Ausprägung seines selbstgerechten Weltbildes ist. Oder aber ich könnte noch hier an dieser Stelle öffentlich herumrätseln über die Szene in der Taverne, wo die wunderschöne Innos-Schwester sich gleich drei Männer wohin auch immer mitnimmt um mit ihnen was auch immer zu machen (sorry, aber ein gewisser sexueller Subtext bestand da eben schon Das ist mein eigener Kurzauftritt in meiner Geschichte. ^2^). Oder aber ich könnte hervorheben, dass mir so Manches ebenso gruselig gut recherchiert vorkommt, weil ich zum Beispiel auch häufiger schon mit Studenten über (die ja mittlerweiel quasi belegte) geschlechts- und herkunftsspezifische Diskriminierung bei Jura-Prüfungen gesprochen habe (was in mir wieder das ungute Gefühl heranwachsen lässt, dass ich eigentlich dieser furchtbare CC bin und weniger der nette Onkel Irenicus im Rollstuhl mit dem schönen Papier natürlich burlywoodfarben ). Oder aber ich könnte auf noch andere Anspielungen, zum Beispiel auf meine jetzt eher suboptimal geratene Kastaroth-Geschichte MIR hat sie gefallen., eingehen. Oder ich könnte weitere Spekulationen über dieses Lee-Intermezzo anstellen, und über diesen langhaarigen Kerl in Schwarz, bei dem ich mich schon fragen musste „BIN DAS ICH?!“ oder wahlweise „IST DAS JOHN IRENICUS?!“ Oder, oder, oder. Zu vielem hätte ich dann aber auch weiter nichts Bedeutsames zu sagen, außer, dass es mir gefallen hat. Es besteht im Übrigen ja auch gar kein Anlass, diese Geschichte nun in ihre Einzelteile zu zerpflücken. Ich mag sie nämlich vor allem als Ganzes. :gratz
Fehlerliste:
Danke, korrigiert!
Abschließend kann ich im Grunde nur das Lob wiederholen, was ich eingangs schon erwähnt habe. Weil ich faul bin, verweise ich einfach nach oben. Und zitiere das, was ich mir in meinem Notizbuch beim Lesen ganz an den Schluss gekritzelt habe: „Verschachtelt bis zum Gehtnichtmehr. Grandiose Story“ Ja, ich denke, das kann man so stehen lassen. Deshalb bleibt mir nur noch zu sagen: Danke, danke, danke, ein großes, dickes Dankeschön für diese Geschichte! :gratz
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Ich danke dir fürs Lesen und freue mich wie ein Schnitzel, falls du diesen antiquierten Ausdruck kennst, dass ich dir eine Freude machen und dich auf eine falsche Fährte locken konnte - ha!
Lieber DGDM,
ich danke dir für meine Wichtelgeschichte und möchte natürlich auch ein paar Worte dazu sagen. Ich finde es sehr schön, dass du dabei einen Abkömmling meines Namen gewählt hast, obwohl ich hier noch nie erwähnt habe wie ich heiße. :D
Die Situation trifft es ja total auf den Punkt. Mit meinem beschriebenen Königreich kann ich tatsächlich nicht besonders viel anfangen, es ist derzeit recht trist und einsam. Wie gut, dass du in die Geschichte einen Vulkan eingebaut hast, der mir in meiner Einsamkeit dann doch etwas Wärme geschenkt hast. Die Entscheidung meiner Mutter finde ich tatsächlich nicht besonders nachvollziehbar aber vielleicht ist mein kleines Königreich ja auch die Möglichkeit über mich hinauszuwachsen und zu zeigen was in mir steckt, sobald die Einwohnerzahl aus mehr als nur mir besteht.
Ich finde es auch sehr schön wie du das besagte Ablenkungsmanöver mit eingebaut hast. :)
Der letzte Satz gibt mir einen Funken Hoffnung irgendwann aus dem Exil heraus zu können.
Bei dem schönen Happy End wäre das natürlich wirklich eine sehr schöne Sache. Die Frage ist nur, wie lässt sich das Ende auf meine derzeitige Situation übertragen?
Mir hat es in jedem Fall sehr gefallen die Geschichte zu lesen.
Danke :gratz
Laidoridas
10.01.2017, 22:57
Laidoridas – aka Beliar – möchte ich für das schöne Wichtelgeschenk danken! Im Gegensatz zum letzten Mal habe ich da keinen persönlichen Angriff drin gesehen. :o
Aber du hast doch schon in der letzten Wichtelgeschichte keinen persönlichen Angriff gesehen, hast du mir damals versichert! Wer weiß, welche jetzt noch verheimlichten Gefühle zu der diesjährigen Geschichte du in drei Jahren dann offenbarst! :scared:
Das grüne Leuchten aber hat mich irgendwie an „First it giveth“ erinnert – die Geschichte, mit der mich Laidoridas ganz und gar und auf ewig in seinen Bann gezogen hat, so dass ich immer noch jedes Jahr (natürlich am falschen Tag :o) immer noch an seinen Geburtstag denke und ihm im Herzen alles nur erdenklich Gute wünsche.
Ach du meine Güte, ausgerechnet die Geschichte ist dafür verantwortlich? Ja gut, dann weiß ich jetzt ja wenigstens, für was die gut ist. :D
Ich weiß gar nicht mehr, ob da überhaupt ein grünes Leuchten vorkam, aber es war irgendwie so das Gefühl, das sich durch die Story gezogen hat, und das Gefühl hatte ich da auch wieder. Diese einfach gegebene und hingenommene Unerklärlichkeit beziehungsweise Erklärungslosigkeit!
Das ist dann bestimmt auch ein Grund dafür, dass es an DGDM erinnert hat, denn genau sowas gibt es bei seinen Geschichten ja auch sehr häufig.
Das kann eben nur ein Gott (erstaunlich übrigens, dass sich Laioridas daran erinnert, dass ich ihn bei der letzten Bewichtelung ebenfalls mit Beliar verglichen habe).
Na sicher, sowas merk ich mir. $ausheck Mich hat auch schon mal jemand in der Bahn gefragt, ob ich der Satan sei, insofern scheint da wohl was auch was dran zu sein!
Abschließend bleibt nur mehr zu sagen: Ich habe für nächste Woche einen Termin bei Iceman Tattoos, um mir besagte Rune auf die Handfläche tätowieren zu lassen. Mal sehen, was meine Mutter dazu sagt. §ugly
Wenn das nicht am Ende sogar noch stimmt... :scared:
Ja, herzlichen Dank für deine Rückmeldung! Finde ich natürlich schön, dass du an der Geschichte so viele positive Seiten entdeckt hast. :gratz In den nächsten zwei Jahren musst du dann aber auch auf jeden Fall wieder beim Wichteln mitmachen, damit du auch mal jemand anderen abbekommst als immer mich. :D
John Irenicus
11.01.2017, 18:07
Das ist definitv dem Zeitdruck geschuldet. Ich habe noch nicht die richtige Balance gefunden, um qualitativ angemessene Storys wie früher zu schreiben, arbeite jedoch dran. Nichts desto trotz finde ich schon, dass sich Männer im Mittelalter relativ leicht haben um den Finger wickeln lassen.
Hm, weiß ich nicht, inwiefern man das sagen kann, dass sich "Männer im Mittelalter" so leicht um den Finger haben wickeln lassen. Da wird es damals wie heute genug Männer und Menschen generell geben, die sich leichter betuppen lassen als andere. Das Argument fände ich höchstens noch sinnvoll, wenn es um irgendwelchen Gotteskram geht oder so, aber das zwischen den beiden ist ja einfach nur etwas Zwischenmenschliches. Ich halte es ja auch nicht für total unglaubwürdig, dass Coragorn leicht zu überlisten ist - ist ja dein gutes Recht, ihn als so eine Persönlichkeit darzustellen und passt ja sicher auch gut! Nur war mir da einfach zu wenig Darstellung generell dabei, in dieser Szene. Denn selbst wenn Coragorn jemand sein sollte, der sich leicht um den Finger wickeln lässt, so findet das ja auch nicht wirklich Ausdruck in den Schilderungen, finde ich. Es geht halt einfach generell sehr - und meiner Meinung nach eben zu - schnell, ohne dass da etwas Besonderes wäre. Das fand ich eben schade.
Wer?:dnuhr:
Die hier! (http://bilder.bild.de/fotos-skaliert/koelns-oberbuergermeisterin-henriette-reker-steht-wegen-ihrer-umstrittenen-verhaltensregel-fuer-junge-f-44046876/1,w=993,q=high,c=0.bild.jpg)
Im Mittelalter? Absolut!
Also, ich will da ja jetzt nicht endlos drauf rumhacken, aber hier verstehe ich dieses pauschale "Mittelalter"-Argument ja noch weniger als oben ... und dabei gestehe ich dir ja sogar schon zu, die Gothic-Welt einfach mit dem Mittelalter gleichzusetzen!
Übrigens...: Die Story ist bereits am Ende angekommen und wird never ever fortgesetzt.
Oh. :(
Was ist Gothic in Space?
Das war jetzt einfach mein Sammelbegriff für alle Storys hier, die irgendwas mit so spacigen Dingen zu tun haben ... wobei mir da jetzt spontan auch nur "Space-Gothic (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/132921-Story-Space-Gothic)" von Chip einfallen würde. :D Aber deine Story verfolgt bisher ja einen ganz anderen, eigenen Ansatz.
Erstmal danke dafür. Zu den inhaltlichen Punkten will ich gar nichts sagen, sondern darauf hinweisen, dass man die Erlinger-Storys (ich hatte schon mal eine in der KUL) im Zusammenhang lesen sollte. Alzahra sollte als Hirngespinst angelegt sein, ebenso der Feueralarm, den es gar nicht gab, sondern den Erlinger nur Gus gegenüber erwähnt usw... Danke fürs Lesen! :gratz
Ja gut, das mit der Illusion und so habe ich natürlich nicht gerafft, aber ich bin ja auch so ein Nixblicker! Wobei ich mich da Frage, warum Erlinger eigentlich diesen Feueralarm erwähnt hat ... nur, damit die Alzahra-Illusion darauf aufbauen kann? Hm! An die andere Erlinger-Story konnte ich mich übrigens gar nicht mehr erinnern, muss ich dann wohl nochmal lesen. :gratz
Danke. :gratz Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich mir auch wirklich für etwas Mühe gegeben.
Das glaube ich dir nicht (dass du dir Mühe gegeben hast, das allemale, aber nicht, dass du es noch nie zuvor getan hättest!)! :o
Er soll schon eine am Ende bemitleidenswerte und auch tragische Figur sein. Mir war er zum Abschluss der Gescichte sogar etwas sympatisch geworden - ich hab' halt auch Verständnis für alles und jeden.
Du hast eben ein großes Herz! :gratz Irgendwie bemitleidenswert und tragisch fand ich ihn ja auch, aber gleichzeitig als Person irgendwie ekelig - das Mitleid bezog sich dann bei mir wohl wirklich eher auf den Umstand, dass er mit sich selbst und seiner Persönlichkeit leben muss. :D "Böse" oder so fand ich ihn allerdings tatsächlich nicht. Eher so "auf die schiefe Bahn geraten".
das musste ich mir googeln
Ach komm.
Das habe ich aus so einem Film mit Liam Neeson, von dem ich nicht mehr weiß, wie er heit, aber immerhin noch, dass er in Berlin spielt und er dort plötzlich doppelt vorkommt.
Knallharte Recherche hat ergeben, dass das wohl "Unknown" bzw. "Unknown Identity" gewesen sein muss. Muss ich mir dann vielleicht mal anschauen (mag Liam Neeson ja eh)!
Ich danke dir fürs Lesen und freue mich wie ein Schnitzel, falls du diesen antiquierten Ausdruck kennst, dass ich dir eine Freude machen und dich auf eine falsche Fährte locken konnte - ha!
Ich hoffe doch wenigstens wie ein veganes Schnitzel! :o Aber ja, hast mit deiner Story schon nen ziemlichen Treffer gelandet. :gratz
John Irenicus
11.01.2017, 21:12
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Riannon hat die Pausen zwischen seinen Posts in "The Grim Alwin ~ Fellan must die" ja mal wirklich drastisch verkürzt, indem er direkt schon das nächste Kapitel veröffentlicht hat. :eek:
Ich musste ja erst einmal schlucken, weil ich dachte: Oh nein, jetzt ist Post-Gothic-3-Wissen gefragt, welches ich doch kaum habe! Dann aber habe ich schnell gemerkt, dass ich zumindest für dieses Kapitel genug von "Arcania" weiß - bei der doch sehr abfällige Beschreibung des Arcania-Helden habe ich selbigen dann auch sofort erkannt. Und wie diese von Schicksal und Zeit geschickte "Vision" und die nachfolgenden Kommentare dann im Grunde auch nur dazu dienten, den Plot von Arcania ordentlich abzuwerten - nunja, sagen wir mal so: Ich hatte da durchaus meinen Spaß. :D
Ach Alwin, hast du Kinder? Nein, stimmt, du bist tot.
Aber er könnte doch trotzdem Kinder haben! Diese Sense ist wirklich ganz schön flapsig. :o
Wenngleich die Bauern bei der Wahl der Namen ihrer Tiere meist etwas einfallslos gewesen waren.
Dabei sind Horst und Liesel doch wirklich klasse Namen. :D
Du bist tot, Hirte. Find dich damit ab. Du kommst nun ins Jenseits, und glaub mir, da wird ... es nicht mehr ganz so wehtun. Du wirst Ruhe haben. Und wie meine Sense schon sagte, wird auch deine Geliebte irgendwann dort sein. Nur Geduld, alles kommt mit der Zeit. Ja, nun, äh ... dann ... mal ab mit dir!
Herrlich, wie er da mit seinen anfangs doch ganz gut gewählten Worten eine beträchtliche Fallhöhe aufbaut, und dann am Schluss alles wieder zerstört. :D
Abgesehen davon habe ich nicht viel zu sagen. Außer: Schreib ruhig weiter! Die kurzen Kapitel lesen sich ja wirklich schnell und unterhaltsam weg. Zumindest bis jetzt. :gratz
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Lord Regonas
14.01.2017, 20:26
Der Hass des Brun von Stonecutter und Dark_Bauer
Letzter Beitrag von Bauer:
Zitat:
Diegon
Wer ist Diegon?
Zitat:
diese Laute ertönten mehrfach ob der Klingenschwinge des Diegon
Dieser Satz ist äußerst merkwürzig.
Zitat:
Als das Tier erschlagen vor ihm lag, da wusste er, wehmütig und ehrfürchtig, dass die Schlachtung erfolgreich war.
Welch tiefgreifende Weisheit.
Zitat:
Der Boden, hier wie dort, war dunkel und geschwängert mit dem Blut Unzähliger und nun auch noch mit dem des Scavengers
Welch tiefgreifende Bedeutung hat den in Anbetracht eines Krieges der Scavenger?
Zitat:
Geändert von MiMo (27.12.2016 um 19:21 Uhr) Grund: Sig aus!
Du lernst es wohl nie.
Inhaltlich ist es Quatsch. Mehr fällt mir hier an dieser Stelle und auch in drölfzig Jahren wohl nicht dazu ein. Ich verstehe weder Sinn noch Zweck dieses Geschreibsel und will es ehrlich gesagt auch gar nicht. Es amüsiert mich schlicht ergreifend, vom Bauer zu lesen...
Warum ist eigentlich Stadt der Finsternis von Cyco gelöscht?
Da fällt mir ein...
Freibeutersfreuden von Cyco wurde auch gelöscht...:dnuhr:
Lord Regonas
14.01.2017, 20:27
Nachtschwärmer von MisterMeister:
Post 1:
Vampire... warum müssen immer alle verdammte Liebesgeschichten über Vampire verfassen? Ach was soll`s...
Es ist ganz im Gegenteil keine Liebesgeschichte und das ist auch gut so. Sehr eindrucksvoll beschreibst du den Überfall auf den Unbekannten. Eine Szenerie, die durchaus zu gefallen weiß. Auch der Morgen danach geht gut los. Da wird dann erst mal der Melwin direkt um die Ecke gebracht und eine Weile geschlafen. Nun gut, ist vielleicht etwas übertrieben, doch das schadet nicht. Mir gefällt es. Ach und um es in deinen Worten wiederzugeben...
Zitat:
bester boi ;))))))
So ist es :)
Lord Regonas
14.01.2017, 20:28
Nachtschwärmer von MisterMeister:
Post 2:
Es geht sehr amüsant in die zweite Runde, was mir sehr gefällt.
Zitat:
Magie, Fliegen, Sonstiges
Vor allem solche Passagen mag ich besonders gern.
Zitat:
Setz deinen müden Arsch da hin
Doch auch die Dialoge wissen durchaus zu gefallen.
Zitat:
DAS HEIßT VERDAMMT NOCHMAL 'HOCH VEREHERTER MEISTER'! PRÄG DIR DAS GEFÄLLIGST EIN, ODER ICH WERDE DIR EINEN TASHI DURCH DEIN MÜDES HIRN JAGEN!
Natürlich ist auch dieser Dialog durchaus sehr gelungen und amüsant, doch missfällt mir dennoch die anscheinend klemmende Feststelltaste. Darüber hinaus... was ist ein Tashi?
Zitat:
Wenn ihr erlaubt zu fragen, was ist ein 'Tashi'?"
Meine Rede!
Zitat:
Schieße einfach so viele Tashis darauf, wie du kannst!"
Vor allem solche in Augen des Meisters einfachen Worte bringen mich immer wieder zum Schmunzeln.
Inhaltlich hat dieser Beitrag zwar nichts mit Vampiren zu tun, doch hängt das ganz gewiss alles miteinander zusammen. Darüber hinaus ist das aber auch nicht allzu schlimm. Dein recht lockerer Schreibstil und die durchaus amüsante Art darin, haben mich schon längst um den Finger gewickelt.
Lord Regonas
14.01.2017, 20:29
Nachtschwärmer von MisterMeister:
Post 3:
Zitat:
Mit viel Bravur wirst du eingehen in die Geschichten und... ähm... Naja jedenfalls bist du gut.
Mir sagt dein Humor durchaus sehr zu.
Ganz nebenbei bemerke ich das ich vollkommen falsch lag. Bei dem Protagonisten handelt es sich nicht um einen neuen Magier, sondern immer noch um den Vampir, der wohl auch Magie wirken kann und soll. Das macht das ganze gleich viel interessanter. Einziger Fakt der betrüblich ist...: Der Beitrag ist recht kurz.
Post 4:
Zitat:
"Gow el Emia'j... Ups."
Ein Tisch flog durch das Zimmer, krachte gegen die Wand und zerbarst in tausend Stücke.
Einfach nur herrliche Passagen.
Zitat:
Mit hochrotem Kopf funkelte Igal mich an.
"DU IDIOT! AM LIEBSTEN WÜRDE ICH DIR DEN HALS UMDREHEN!"
Vor allem ist der angehende Magier ja auch immer wieder völlig arrogant und der Meinung, alles zu können. Da passt so etwas dann schon sehr gut. Dennoch mag ich es immer noch nicht, wenn die Feststelltaste klemmt.
Zitat:
Nudio war mein erstes beschworenes Wesen, ein Feuergoblin.
Auch die von dir kreierten Namen sind einfach nur ein Brüller.
Jedenfalls neigt sich dann auch dieser Beitrag dem Ende zu und die Story wird dann nimmer fortgesetzt. Dies ist durchaus betrüblich, da es sich locker lesen lassen hat und äußerst amüsant war. Darüber hinaus hätte ich gerne noch erfahren, was denn nun aus den viel zu arroganten Vampir... Magier... Lehrling wird.
Lord Regonas
16.01.2017, 18:43
Warum sind eigentlich alle Storys von Cyco gelöscht (so auch Orcsturm)? Nun gut... kommen wir zum eigentlichem Spektakel:
Das Tagebuch des Helden von Mister Meister:
Zitat:
"Hibba Hibba!"
"Hullo habba hebbet!"
"Halk!"
"Uruk Muruk Duruk Shuruk!"
"Habba nabba?"
"Ullu Dullu!"
"Api Napi!"
Das allein zeigt mir bereits wieder, dass die Story ein amüsanter Leckerbissen wird. Natürlich ist die Story recht kurz, doch ich bin gespannt, was du dort alles an Blödsinn untergebracht hast.
Zitat:
Hätten die Orks, die sich gerade so angeregt unterhielten, lesen können und somit gewusst, dass dieses Buch das Tagebuch des Helden war, der ihre ganze Existennz zerstörte, hätten sie warscheinlich einen Dämonen beschworen, der dieses Buch zerstörte
Weil es natürlich keinen einfacheren Weg gibbet, es zu zerstören... ach ja.
Zitat:
tagebuch
Schreibt man groß.
Zitat:
ICH
Sehr unschön.
Zitat:
...sie wollen Beliar essen...
Das die Drachen nun wirklich dieses Ziel verfolgen, glaube ich eher weniger, macht die ganze Sache aber dennoch amüsant.
Zitat:
wete
Wieder ein Fehler.
Zitat:
100 GM
Das kann man durchaus komplett ausschreiben.
Zitat:
paladin
Schreibt man groß.
Zitat:
regeln
Das auch.
Zitat:
daaan
Ich bin ja nun kein Fan von solchen Sachen.
Leider muss ich sagen, dass ich das Gefühl habe, dass du dir hier nicht besonders viel Mühe gegeben hast. Der Humor sticht nicht so brillant hervor wie bei deinen anderen Werken. Auch existieren viele Fehler und es wirkt wie eine Story, die aus reiner Langeweile entstanden ist.
Next please...
Lord Regonas
16.01.2017, 18:44
Was auch immer das darstellen soll, ich werde jetzt...
Concours de l'histoire la plus mauvaise - Les histoires
...kommentieren (zumindest das ein oder andere...).
Post 1 von Stonecutter:
Erwähnte ich bereits, dass mein France recht schlecht ist?
Jedenfalls geht es um schlechte Geschichten, was durchaus eine interessante, als auch amüsante Sache werden könnte. Insofern bin ich gespannt, was da so alles auf mich zukommt.
Post 2 von MisterMeister:
Jede Menge Bilder ersetzen Worte, was an sich ja schon einmal keine schlechte Idee ist. Sie machen die Story jedenfalls nicht schlecht. Das tun dann wohl eher folgendes:
Zitat:
Das hotel war das hotel von Hanna und das hotel von Hanna war das größte Hotel in ganz Myrthana
Tatsächlich empfinde ich dies jedoch als sehr amüsant.
Zitat:
Dann ging er in das zimmer und legte sich schlafen. Am nächsten Morgen stand er auf und ging ins Hafenviertel. Dann ging er vor die Stadt, und tötete 200.000 Drachen. Danach ging er zu Lobarts Hof und flirtete mit Lobarts Tochter. Lobart rannte ihm nach, doch der Mega-Held nahm seinen Bogen und schoss auf Lobart. Dann ging der Mega-Held ins Minental und tötete dort alle Monster. Dann machte er sich auf den Weg nach Khorinis und segelte nach irdorath. Da tötete er den untoten Drachen.
Dies ist dann wohl auch schon der Kern der Story, der durchaus miserabel ist, aber dennoch ein Lächeln über meine Lippen zaubert. Von daher denke ich nicht, dass es die schlechteste Story wird.
Lord Regonas
16.01.2017, 18:45
Concours de l'histoire la plus mauvaise - Les histoires
Post 3 von König Rhobar II:
Zitat:
Einmal im Myrthana Lande,
gab’s nen kleinen Dieb vom Rande.
Wegen seiner klein’ Verbrechen,
schickte man ihn in die Zechen.
Angekommen auf der Insel,
warfen sie den Einfaltspinsel,
durch die Barriere aus Magie,
mitten in die Kolonie.
Das ist keinesfalls schlecht, sondern viel mehr genial! Dies trifft im Übrigen auf das ganze Gedicht zu. Natürlich ist der Inhalt Murks, doch das Handwerk und die Darstellung ist ja wohl mal absolut porno! Definitiv wird dass hier nicht die schlechteste Story in dieser Sammlung. Des weiteren muss ich ganz klar sagen, dass ich dich für diese Gabe echt beneide.
Post 5 von John Irenicus:
Zitat:
Es war einmal ein Novize, der hieß Mud und der wollte alle Schafe im Umkreis poppen.
Als wenn man eine Story vorgesetzt bekommt, die so anfängt, weiß man im voraus bereits, dass sie Schwachsinn ist. Die Tatsache, dass sie von dir stammt, stimmt mich dazu gleich noch viel heiterer, weil es qualitativ hochwertiger Schwachsinn werden wird.
Zitat:
Irgendwann ging er in Treibsand und wurde verschluckt. Es war dunkel und Mud fing wieder an zu weinen.
Gerade auch solche Passagen machen den ganzen Text höchst amüsant. Die Sätze sind derbe schlecht und an Banalität kaum zu toppen, doch ins sich auch genial.
Zitat:
Mud kotzte die ganzen Berge voll und irgendwann war er leer.
Betrachte man dies einmal objektiv, dann stimmt dies sogar.
Zitat:
Ende
Gott sei Dank.
Die Story ist schlecht, dass kann man nicht mehr schön reden. Doch ist sie definitiv bisher nicht die schlechteste. Sie hat mich immer wieder amüsiert und dadurch erhält sie auch nicht die Krone des Wettbewerbs.
John Irenicus
16.01.2017, 18:53
Das war eine bittere Niederlage damals, ja. Gebe dir und den anderen damals aber auch nach wie vor recht, dass meine Story leider nicht die schlechteste war. So ehrlich muss man sein!
Lord Regonas
19.01.2017, 17:56
Das war eine bittere Niederlage damals, ja. Gebe dir und den anderen damals aber auch nach wie vor recht, dass meine Story leider nicht die schlechteste war. So ehrlich muss man sein!
Andere wären ja froh darüber:p
Flammenmeer von MisterMeister:
Zitat:
"NEEEIIIN!"
So etwas finde ich gar nicht schön.
Zitat:
200
Kann man ausschreiben.
Vom Inhalt bin ich mal absolut enttäuscht. Die Handlung an sich ist ja recht interessant und man hätte auch wirklich etwas daraus machen können, doch das tust du net wirklich. Ernsthaftigkeit fehlt und auch die Umsetzung ist viel zu kurz geraten.
Drachenjäger von Izaya:
Ein wesentlicher Teil in der Gothic Handlung, der mir persönlich immer fehlte, war das neue Lager zwischen Gothic I-II. Dies hast du nun scheinbar aufgegriffen und umso gespannter gehe ich an die Sache ran. Hoch sind meine Erwartungen und ich hoffe, sie werden net enttäuscht.
Zitat:
scheiß
Das kann man auch anders.
Im nächsten Moment werden meine Hoffnung dann leider zunichte gemacht. Die Story handelt bereits weit nachdem das neue Lager zugefroren ist. Doch nun ja... sehen wir weiter.
Zitat:
Scheißhöhle
Das kann man auch anders.
Die Handlung ist mittlerweile trotz der anfänglichen Enttäuschung meiner Hoffnung dennoch interessant. Mich interessiert es sehr, was aus den Drachenjägern wird. Allein der Umstand klingt ja bereits spannend.
Aus dem soliden Aufbau, der ja bereits spannend startete, kommst du nicht ohnehin, Witz & Lächerlichkeit mit einzubringen...:
Zitat:
Was das für arme Trottel sind, die hier mit mir unterwegs sind und wer ich überhaupt bin? Dafür hab ich ne witzige Geschichte für dich. Wir hatten nen Typen namens Bodo dabei. Bodo, der Bauer. Er war von Onars Hof und hatte auf schnelles Geld gehofft, um sich in der Stadt nen faulen Lenz zu machen. Huren bumsen, nie mehr schuften hatte er auf dem Weg zum Pass gesungen, Biff hatte sofort eingestimmt. Nun, der Unterschied zwischen Bodo und Biff lag einfach darin, dass Bodo ein naiver Bauer war, Biff hingegen einfach nur ein Bandit. Wahrscheinlich auch aus der Kolonie, allerdings war sein Name wahrscheinlich nur ein Alias.
Ich finde diese Passage aber eher unpassend in einer anfänglich spannend aufgebauten Story. Für die Darstellung von Biff passt das dann aber irgendwie doch wieder. Es spiegelt den bösen Charakter von Biff wieder und erklärt die Rückblende. Fraglich ist dann halt nur, ob man das nicht hätte anders schreiben können.
Zitat:
Scheiße
Das geht auch anders.
Solide aber ich werde imo nicht mit warm.
Lord Regonas
19.01.2017, 17:56
Im Kerzenschein von DerGroßeDummeMann:
Vorbemerkung:
Was ich da lesen muss, ist erschreckend. Eine Story vor der Story? Eine Story zur Übung? Eine Story, die nie endet und aus Langeweile heraus entsteht?
Ob das was wird oder nicht, ich bin skeptisch. Natürlich kann es nun sein, dass es das totale Meisterwerk wird, doch Skepsis ist dennoch da.
Doch es hilft ja nun alles nicht und so fange ich dann wohl einfach mal an.
Beginn der Geschichte:
Es geht um Valentino, der volle Ladung im Matsch landet, weil er sich mal wieder besoffen hat. Klischee lässt an dieser Stelle grüßen. Dennoch gefällt es dem Leser durchaus, gerade Valentino im Matsch zu sehen.
Im nächsten Augenblick läuft er dann durch den Wald und landet kurzer Hand von der Stadt aus bei der Kräuterhexe. Was dort geschieht, ist mir sehr zuwider und verstört mich doch recht sehr. Allein die Vorstellung ist mal echt ekelhaft. Doch kommt diese Szenerie nicht an Winterkälte heran. Auch wirken einzelne Szenen viel zu oberflächlich behandelt und viel schnell abgearbeitet. Das schadet der Story doch schon sehr. Etwas mehr Feinschliff und man könnte durchaus etwas daraus machen.
Lord Regonas
19.01.2017, 17:57
Im Kerzenschein von DerGroßeDummeMann:
Post 3:
Zitat:
Er wusste nicht einmal, warum sie ihm Angst machten, eigentlich machten Frauen ihm keine Angst, er fürchtete sich nicht vor Frauen, jedenfalls nicht vor Frauen im allgemeinen, doch mit einem Mal trat eine Frau zwischen die anderen Frauen, die ihm Angst machte, und nun wusste er, warum er sich vor den Frauen gefürchtet hatte, denn er hatte Angst gehabt, sie unter den Frauen zu finden, und er hatte sie unter den Frauen gefunden und was er befürchtet hatte war eingetreten und die Frau ließ ihn von seinem Stuhle aufstehen und ihr in eine dunkle Kammer folgen, wo sie eine einsame, trübselige Kerze entzündete, die den Raum kaum zu erhellen vermochte und nichts tat als grässliche Schatten zu werfen und ihre Gesichtszüge schemenhaft halb erleuchtete, halb in Schatten verbarg, ihren Anblick mithin noch grauenvoller machte als er bei richtigem Licht war, und ihre schönen dunklen Hände packten ihn und entkleideten ihn und dann ließ sie ihn im Raum stehen und beobachtete ihn und wenn er sich regte dann kniff sie ihn und fauchte ihn böse an und er getraute sich nicht zu schreien, denn er konnte es sich nicht erlauben, und sie betrachtete ihn weiter und mit einem Mal schien ihm die Kerze ein gleißend helles Licht, dessen Zweck es war seinen Körper in den winzigsten Feinheiten auszuleuchten, aufdass sie ihn begutachten könne, und von der Kerze beleuchtet und von ihr beobachtet ertrug er es nicht mehr und ließ alle Vernunft fallen und er vergaß wie mächtig sie war und er gehorchte nicht und er riskierte ihren Zorn, der aber erst verzögert über ihn hereinbrach, als er nämlich schon den Raum verlassen hatte, den sie nicht abgeschlossen hatte, weil sie solche Mittel nicht nötig hatte, da kam sie hinter ihm her und packte ihn und trieb ihn vor sich her in den Schankraum, wo sie aller Welt seinen nackten Körper zeigte und ihnen etwas erzählte, was ich hier ungenannt lassen möchte, und die Leute sahen ihn und die Leute hörten sie und der Abscheu zeigte sich in ihren Gesichtern und dann ging sie einfach fort und überließ mich den Leuten, die mich beäugten und sie warfen mich schließlich hinaus und ich stolperte aus der Taverne und fiel schmerzvoll in den Matsch und ich wagte nicht, mich umzudrehen, also lief ich davon, ohne Plan und ohne Richtung.
Also ich glaube ja mal, dass dies der längste Satz ist, den ich hier im Forum je gelesen habe. Interessant wäre es ja mal zu wissen, ob das so alles seine Richtigkeit hat. Ich für meinen Teil kann Valentinos Angst nicht nachempfinden. Frauen müssen erobert werden und je mehr sie sich wehren, nun ja... Insgesamt ein guter, wenn auch verwirrender Abschnitt, der auch ein ganz neues Licht auf den vorherigen Post wirft. Nach wie vor, muss ich aber auch sagen, dass ich dat Ganze nur minimal bedingt verstehe. Doch erging es mir ja in Winterkälte ähnlich.
Lord Regonas
19.01.2017, 17:58
Im Kerzenschein von DerGroßeDummeMann:
Post 4:
Zitat:
Valentino erwachte und sah Sagitta schlafen. Vorsichtig schlich er sich zum Höhleneingang und sah, dass es nicht mehr regnete. Doch als er hinausging umwehte ein kalter, böser Wind seinen Körper und er ging zurück zu Sagittas Heim und nahm sich, weil er seine Sachen nicht fand, eine Decke, die er um seinen Körper wickelte und er ging wieder hinaus, um an einen besseren Ort zu gelangen.
Noch immer finde ich deinen Satzbau ziemlich merkwürzig. Das hat natürlich nichts mehr der Handlung zu tun, aber dennoch bewirkt das einen eigenartigen Beigeschmack.
Zitat:
Und wie war der Tag licht!
Solche Sätze zum Beispiel. Das klingt mal total doof. Irgendwie konnte ich nichts damit anfangen und musste ihn direkt drei mal hintereinander lösen. Das hält auf.
Inhaltlich wird es immer wieder abstrus und völlig verwirrend, doch hast du auch deine ganz klaren Momente. Ich weiß nicht, ob du diesen Effekt bewirken wolltest. Viel passiert jedenfalls nicht, wobei ich gern wüsste, ob überhaupt eine total tolle Auflösung des ganzen kommt.
Post 5:
Zitat:
Die Frau besuchte ihn kein zweites Mal und auch sonst kam niemand in Valentinos Zelle. Er musste hungern und verhungerte in seiner Zelle, doch niemals sehnte er sich nach Essen, immer sehnte er sich nach ihr. Als er schließlich starb, da wollte seine Seele nicht eingehen in Beliars Reich, und so streifte sie durch die Lande, auf der Suche nach ihr. Aber wo er auch suchte, er sah sie nicht, er sah nur sich, wie er wieder und wieder in den Matsch fiel.
Innos sei Dank, hat die Story einen solchen Abschluss. Hier haben wir einen der ganz klaren Momente, denn tatsächlich auch ich nachvollziehen kann. Denn vor allem im letzten Post wird es noch einmal vollkommen verstörend für den Leser (zumindest für mich). Ich hab keine Ahnung, was die Frau so an sich hatte und hätte an Valentinos Stelle wohl auch nicht so empfunden (Logik und so...). Deswegen wäre es toll, wenn du mich diesbezüglich ein wenig aufklären könntest.
Insgesamt... verwirrend!
John Irenicus
19.01.2017, 19:06
Frauen müssen erobert werden und je mehr sie sich wehren, nun ja...
So etwas finde ich gar nicht schön.
Laidoridas
19.01.2017, 19:34
So etwas finde ich gar nicht schön.
Muss ja auch sagen, dass mir diese Masche mit dem Engelsfigürchen noch deutlich sympathischer war!
Lord Regonas
19.01.2017, 19:47
So etwas finde ich gar nicht schön.
Das war auf die Story bezogen§enton Außerdem, wenn ich so eine Frau hätte... mal ganz ehrlich§pl
Zitat von Laidoridas:
Muss ja auch sagen, dass mir diese Masche mit dem Engelsfigürchen noch deutlich sympathischer war!
Beweise?:o
John Irenicus
19.01.2017, 19:56
Beweise?:o
Beweisstück A: Der Lord-Simulator 2016!
John Irenicus
21.01.2017, 19:52
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Wahnsinn! Gut dreieinhalb Jahre nach dem letzten Kapitel von "Die Herrschaft von König Rhobar III." haut MiMo eine Fortsetzung raus! Nun zahlt es sich endlich aus, dass ich die vergangenen dreieinhalb Jahre mein Wissen sowohl bezüglich Gothic 3 als auch bezüglich der bisher abgelaufenen Handlung dieser Geschichte stetig aktualisiert und wiederholt habe, sodass ich jetzt genau weiß, worum es noch einmal ging!
Mit anderen Worten: Nach der langen Zeit habe ich natürlich vollkommen den Faden verloren, worum es in der Story gerade geht, wer wo ist, wer was macht, wer gegen wen, was die Pläne sind usw. usf. Ein bisschen Rekapitulation enthält dieses Kapitel zwar, sodass ich wenigstens ein bisschen wieder was nebenbei aufschnappen konnte. Fürs große Ganze hat es bei mir da aber natürlich nicht gereicht. Weil ich jetzt aber noch keinen Nerv und keine Zeit hatte, die Geschichte nochmal ganz von Anfang an zu lesen, das Kapitel aber trotzdem nicht Ewigkeiten unkommentiert stehen lassen will, gibt's hier doch ein paar Zeilen. Denn das Kapitel lässt sich ja auch eher isoliert ganz gut lesen. :gratz
Erst einmal musste ich schmunzeln, dass Reddock hier als so gut versteckt beschrieben wird. Das war im Spiel ja deutlich anders. :D Finde ich aber natürlich nur gut so, dass das hier auf ein anständiges Niveau gehoben wird - alles andere würde ja auch keine sinnige Handlung ergeben (hat man bei Gothic 3 ja gesehen).
Mason und die Kühe sagen mir zum Glück auch noch was, wenn wohl eher wegen gewisser anderer Storys hier im Forum und weniger direkt auf dem Spiel. Da war ich beim Lesen ja etwas zwiegespalten, wie witzig ich sein ständiges Kühe-Gerede eigentlich so finde. So ein bisschen gezwungen ist es ja doch. Andererseits: Mason ist vom Spiel nun einmal als irre vorgegeben, und eine Gothic 3-Story, die was auf sich hält, muss sowas dann ja auch einfach berücksichtigen. Im Übrigen hast du ja schön Maß gehalten und den Leser wie auch die Personen in der Story vor zu ausuferndem Kuhkram bewahrt. :D
Abgesehen davon passiert in dem Kapitel ja nicht so viel. Ich glaube, das ist auch generell so ein Problem, wenn man viel verschiedene Personen an vielen verschiedenen Orten herumscheucht, in so einer Story: Ständig muss irgendwer irgendwo ankommen und Bericht erstatten, kann mich jedenfalls noch erinnern, dass solche "Übergangskapitel" in dieser Story an der Tagesordnung waren. Das hier ist wieder so eins. Dementsprechend (und natürlich, weil ich wie gesagt keine Ahnung mehr habe, was allgemein so abgeht) hat es mich auch nicht vom Hocker gehauen, wenn auch nicht gelangweilt. Es lies sich gut lesen - mehr aber auch nicht. :gratz
Fehler habe ich übrigens keine gefunden!
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DerGroßeDummeMann
21.01.2017, 19:56
Lieber DGDM,
ich danke dir für meine Wichtelgeschichte und möchte natürlich auch ein paar Worte dazu sagen. Ich finde es sehr schön, dass du dabei einen Abkömmling meines Namen gewählt hast, obwohl ich hier noch nie erwähnt habe wie ich heiße. :D
Naja, ich habe mir gedacht, dass ich einen Namen wähle, der so ähnlich ist wie Ajnif, da kam mir dann zuerst Anja in den Sinn, das habe ich dann aber recht bald durch Anna ausgetauscht, da mir der Name irgendwie passender schien.
Die Situation trifft es ja total auf den Punkt. Mit meinem beschriebenen Königreich kann ich tatsächlich nicht besonders viel anfangen, es ist derzeit recht trist und einsam. Wie gut, dass du in die Geschichte einen Vulkan eingebaut hast, der mir in meiner Einsamkeit dann doch etwas Wärme geschenkt hast. Die Entscheidung meiner Mutter finde ich tatsächlich nicht besonders nachvollziehbar aber vielleicht ist mein kleines Königreich ja auch die Möglichkeit über mich hinauszuwachsen und zu zeigen was in mir steckt, sobald die Einwohnerzahl aus mehr als nur mir besteht.
Ich finde es auch sehr schön wie du das besagte Ablenkungsmanöver mit eingebaut hast. :)
Der letzte Satz gibt mir einen Funken Hoffnung irgendwann aus dem Exil heraus zu können.
Ja den Vulkan habe ich eingebaut, weil du ja Moderatorin vom Risen-Story-Forum bist und es dort diesen Vulkan gibt, der wohl das markanteste geografische Merkmal der Insel ist, auf der das spielt. Da habe ich die Vulkaninsel einfach mal als Sinnbild für das Risen-Story-Forum genommen.
Bei dem schönen Happy End wäre das natürlich wirklich eine sehr schöne Sache. Die Frage ist nur, wie lässt sich das Ende auf meine derzeitige Situation übertragen?
Ja, das habe ich gemacht, um die Geschichte ein wenig weihnachtlicher zu machen als beim letzten Mal.
Mir hat es in jedem Fall sehr gefallen die Geschichte zu lesen.
Danke :gratz
Puh, das freut mich, dass die Geschichte noch einigermaßen bei dir weggekommen ist, denn eigentlich ist das gar nicht die richtige Wichtelgeschichte, sondern nur eine Backupgeschichte, die ich kurz vor der Abgabefrist noch schnell geschrieben habe, weil ich merkte, dass das mit der eigentlichen Geschichte so schnell nichts mehr wird. Da habe ich dann schnell diese Geschichte noch geschrieben, damit du auf jeden Fall eine Geschichte bekommst.
Eigentlich hatte ich vor, die richtige Geschichte noch vor Ende der Weihnachtsferien zu geben, aber in den Weihnachtsferien hatte ich dann, wie ich festgestellen musste, doch anderes zu tun. Tja, wie du siehst ist die Geschichte immer noch nicht fertig und momentan muss ich auch noch meine Masterarbeit schreiben. :(
Das ist ja auch ein bisschen der Grund, warum ich mich hier so länger nicht gemeldet habe, weil ich ein bisschen erhofft hatte, vorher noch die Geschichte fertig zu kriegen (habe mich aber einfach nicht dazu motivieren können :(). Naja, du kriegst sie hoffentlich so bald wie möglich zu lesen und hoffentlich wird sie dir gefallen, aber ich kann leider nicht versprechen, dass "so bald wie möglich" besonders bald ist. Ich gehe eher vom Gegenteil aus.
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Wahnsinn! Gut dreieinhalb Jahre nach dem letzten Kapitel von "Die Herrschaft von König Rhobar III." haut MiMo eine Fortsetzung raus! Nun zahlt es sich endlich aus, dass ich die vergangenen dreieinhalb Jahre mein Wissen sowohl bezüglich Gothic 3 als auch bezüglich der bisher abgelaufenen Handlung dieser Geschichte stetig aktualisiert und wiederholt habe, sodass ich jetzt genau weiß, worum es noch einmal ging!
Ich habe tatsächlich zumindest die letzten anderthalb Jahre damit verbracht, das bisher Geschehene stichpunktartig und nach Erzählstrang sortiert zusammenzufassen. Und lass mich dir eins sagen: So viel ist das gar nicht. Ich hab mich noch an ein paar prägnante Handlungsabschnitte und Szenen erinnert und dachte, da wäre noch total viel, dass ich vergessen habe, aber wie sich dann herausgestellt hat, ist die Story einfach nur viel weniger umfangreich als der Postcounter vermuten lässt: :D
Meine G3-Kenntnisse sind in den vergangenen Jahren allerdings auch nur stetig geringer geworden. Es ist dringend Zeit, dass JüdeX dagegen an arbeitet. :o
Mit anderen Worten: Nach der langen Zeit habe ich natürlich vollkommen den Faden verloren, worum es in der Story gerade geht, wer wo ist, wer was macht, wer gegen wen, was die Pläne sind usw. usf. Ein bisschen Rekapitulation enthält dieses Kapitel zwar, sodass ich wenigstens ein bisschen wieder was nebenbei aufschnappen konnte. Fürs große Ganze hat es bei mir da aber natürlich nicht gereicht. Weil ich jetzt aber noch keinen Nerv und keine Zeit hatte, die Geschichte nochmal ganz von Anfang an zu lesen, das Kapitel aber trotzdem nicht Ewigkeiten unkommentiert stehen lassen will, gibt's hier doch ein paar Zeilen. Denn das Kapitel lässt sich ja auch eher isoliert ganz gut lesen. :gratzIch hab natürlich nichts anderes erwartet, also, dass du nach der langen Zeit keinen Überblick mehr hast, meine ich. Dass du das Kapitel trotzdem liest und kommentierst, darum habe ich tatsächlich gebangt. §ugly
Ich denke aber auch, dass man die weitere Handlung weitestgehend problemlos versteht, auch wenn man den bisherigen Verlauf nicht mehr im Kopf hat. Mir ist beim Lesen auch schon aufgefallen, dass ich bei der Story einen sehr auktorialen Erzähler habe raushängen lassen, der gerne mal Informationen raushaut, die eigentlich nur im Dialog mit dem Leser Sinn ergeben.
Ich steh ja sonst auch immer für Fragen zur Verfügung. :gratz
Erst einmal musste ich schmunzeln, dass Reddock hier als so gut versteckt beschrieben wird. Das war im Spiel ja deutlich anders. :D Finde ich aber natürlich nur gut so, dass das hier auf ein anständiges Niveau gehoben wird - alles andere würde ja auch keine sinnige Handlung ergeben (hat man bei Gothic 3 ja gesehen).
Doof ist natürlich, dass ich das erst jetzt geschrieben habe, und nicht als Hengley zum ersten Mal dort ankam. §ugly
Aber wenn ich die Story schon fortsetze, dann will ich natürlich auch versuchen, ihr Niveau deutlich zu heben. Handlungstechnisch geht das nun natürlich nicht von einem auf den anderen Tag, aber hier war mir halt wirklich wichtig, dass es überhaupt authentisch wirkt, dass Reddock nicht schon längst von den Orks gefunden worden ist.
Mason und die Kühe sagen mir zum Glück auch noch was, wenn wohl eher wegen gewisser anderer Storys hier im Forum und weniger direkt auf dem Spiel. Da war ich beim Lesen ja etwas zwiegespalten, wie witzig ich sein ständiges Kühe-Gerede eigentlich so finde. So ein bisschen gezwungen ist es ja doch. Andererseits: Mason ist vom Spiel nun einmal als irre vorgegeben, und eine Gothic 3-Story, die was auf sich hält, muss sowas dann ja auch einfach berücksichtigen. Im Übrigen hast du ja schön Maß gehalten und den Leser wie auch die Personen in der Story vor zu ausuferndem Kuhkram bewahrt. :DIch fand das jetzt auch nicht so witzig, dachte aber, dass ich so das ansonsten ziemlich trockene Kapitel wenigstens ein bisschen auflockern kann.
Abgesehen davon passiert in dem Kapitel ja nicht so viel. Ich glaube, das ist auch generell so ein Problem, wenn man viel verschiedene Personen an vielen verschiedenen Orten herumscheucht, in so einer Story: Ständig muss irgendwer irgendwo ankommen und Bericht erstatten, kann mich jedenfalls noch erinnern, dass solche "Übergangskapitel" in dieser Story an der Tagesordnung waren. Das hier ist wieder so eins. Dementsprechend (und natürlich, weil ich wie gesagt keine Ahnung mehr habe, was allgemein so abgeht) hat es mich auch nicht vom Hocker gehauen, wenn auch nicht gelangweilt. Es lies sich gut lesen - mehr aber auch nicht. :gratz
Ja, da kann ich dir nur recht geben. Mich hat das Kapitel auch nicht vom Hocker gehauen. Trotzdem glaube ich, dass in der Story noch Potenzial steckt, und zu guter letzt, hab ich auch gerade einfach voll Lust auf "so eine" Story, und da nehme ich natürlich lieber die schon bestehende Basis als alles noch mal von Grund auf neu zu errichten.
Apropros von Grund auf neu errichten: Mit diesem Kapitel und auch den nächsten werde ich das tatsächlich so machen (müssen). Denn wie ich beim Blick in die Datei gesehen habe, schlummerten da seit 2013 tatsächlich noch drei unveröffentlichte Kapitel. §ugly Da ich die ursprüngliche Variante aber noch furchtbarer fand, hab ich die dann nicht benutzt.
Fürs Studium und zum Unterhaltungszweck:
„Wir sind da!“, rief Hengley, als die Böschung zu ihrer Linken sich lichtete und Reddock in Sicht kam.
Sein lauter Ruf wurde von Gelford gehört, der an einer hinab führenden Treppe Wache stand. Er wandte den Kopf und erblickte die kleine Gruppe. Für einen kurzen Augenblick schien er seine Waffe ziehen zu wollen, doch schon hatte er Miltens Feuermagierrobe und Thordirs Paladinrüstung gesehen und Hengley und Daryl wiedererkannt. Von Mason und seinen drei Kumpanen nahm er vorerst keine Notiz.
„Ich grüße Euch, Feuermagier“, wandte Gelford sich zuerst an Milten. „Was verschafft uns die Ehre? Der Besuch von Feuermagiern ist in letzter Zeit häufig geworden, hier in Reddock.“
„Genau dies ist der Grund für unser Kommen“, antwortete Milten höflich. „Wir haben eine Botschaft für Dargoth. Ich hoffe sein Zustand hat sich gebessert?“
„Oh ja“, erwiderte Gelford. Er winkte einem Rebellen, seine Wache zu übernehmen und stieg dann die Stufen hinab. „Kommt mit, ich bringe euch zu ihm.“
Milten, Hengley, Daryl und Thordir folgten ihm auf dem Fuße. Mason und die anderen folgten mit ein wenig Abstand. Sie sahen sich ehrfürchtig um. Es musste eine ganze Weile her sein, dass sie ein großes Rebellenlager betreten hatten, dachte Hengley. Außerdem stellte er fest, dass sich seit ihrem letzten Besuch in Reddock nichts verändert zu haben schien. Ein gutes Zeichen.
Doch nachdem sie das Emde des an der Innenseite der Höhle entlang verlaufenden Wegs hinab zum Grund des Stollens erreicht hatten, blieben sie verdutzt stehen. Immer noch standen hier viele Holzbänke um einige Feuer herum, die die Höhle wenigstens ein bisschen wärmten. Und auf einer dieser morschen Bänke saßen gleich drei miteinander tuschelnder Feuermagier.
„Darf ich vorstellen?“, erhob Gelford seine Stimme. „Sebastian, Feuermagier von Reddock. Dargoth, Flüchtling aus Nordmar und frisch genesen. Und – Pyran, ein weiterer Flüchtiger aus dem Kloster von Nordmar und erst vor wenigen Tagen von unseren Jägern im Wald aufgelesen worden.“
Hengley und Daryl warfen sich triumphierende Blicke zu. Sie hatten den vierten Feuermagier gefunden!
Es folgte eine ausschweifende Begrüßung aller. Gelford bot ihnen Wasser und Brot an, während Sebastian Bänke herbei hievte, damit sie alle um ein Feuer passten. Dargoth wirkte immer noch ein wenig fahl, schien sich jedoch tatsächlich soweit erholt zu haben. Javier, der Anführer von Reddock, stieß kurze Zeit später zu ihnen. So saßen schon bald vier Feuermagier, zwei Paladine und sieben Rebellen mit Brot und Wasser versorgt dicht gedrängt ums Feuer. Besonders Mason und seine Männer konzentrierten sich ganz auf das ihnen angebotene Essen. Miltens Vorräte hatten nicht ansatzweise gereicht, um sie alle satt zu machen.
„Dann erzählt mal“, begann Javier das Gespräch. „Was verschlägt euch hierher? Und wieso dieses Mal so zahlreich?“
„Begonnen haben wir unsere Reise zu viert“, erzählte Milten knapp, aber informativ. „Mason und die anderen drei sind in der Nähe von Montera zu uns gestoßen. Sie waren auf verlorenem Posten sozusagen und wir konnten sie dazu überreden sich uns anzuschließen. Sie brauchen Obdach und hoffen dieses in Reddock zu bekommen.“ Weder Mason noch einer der anderen folgte dem Gespräch aufmerksam. Sie hatten sich bereits das nächste Stück Käse aus einem Sack gefischt.
„Verstärkung können wir immer gebrauchen. Sie sind herzlich willkommen“, nickte Javier.
„Wir haben außerdem eine Nachricht für Dargoth – und auch für Pyran, obwohl wir nicht dachten, dass wir ihn hier antreffen“, fuhr Milten fort. Die beiden Feuermagier sahen ihren Ordensbruder gespannt an. „Altus und Aidan geht es gut. Sie waren vor kurzem in Nemora und sind in Begleitung von Nomaden in die Wüste aufgebrochen.“
„Innos sei Dank! Hast du das gehört, Pyran? Altus und Aidan sind wohlauf!“, rief Dargoth erleichtert aus. „Das ist gut.“
„Was will er in der Wüste?“, hakte Pyran nach, der ebenfalls sehr erleichtert wirkte.
„Er plant mit den Wassermagiern zusammen zu arbeiten. Sein Ziel ist es, Xardas aufzuhalten, auch wenn er glaube ich noch nicht die geringste Vorstellung hat, wie er das anstellen will.“
„Kein Wunder“, unterbrach Dargoth kopfschüttelnd. „Sein Auftritt im Kloster war ungeheuerlich! Niemand von uns hätte damit gerechnet, dass der Deserteur solche Kräfte hat!“
„Sich mit den Wassermagiern zu verbünden ist klug“, fand Pyran.
„Der Punkt ist“, setzte Hengley die Erzählung fort. „Dass er sich mit euch beiden bei Al Shedim treffen möchte.“
„Sehr gut“, nickte Pyran.
„Oh, da wär ich mir nicht so sicher, Pyran!“, widersprach Dargoth ihm mit einem Zeigefinger schlackernd. „Wir müssen einmal quer durch die Wüste. Das ist kein Zuckerschlecken!“
„Rhobar hat da ebenfalls ein Problem gesehen“, nahm Hengley den Faden wieder auf. „Deshalb soll ich Dargoth in die Wüste begleiten. Ursprünglich, damit er die Reise nicht allein antreten muss, doch ich nehme an, dass wir nun zu dritt sein werden.“
„Aber natürlich!“, bekräftigte Pyran dies.
„Kennst du dich denn in der Wüste aus?“, wollte Gelford wissen. „Ein Führer, der sich dort genauso wenig auskennt wie die zu führenden selbst ist keine große Hilfe.“
Hengley wurde flau zumute. „Nein, ich war noch nie in Varant. Aber ich bin mir sicher, dass wir in der Nähe von Bakaresh Nomaden finden können. Rhobar hat mir von einer Sippe erzählt, die dort bei einer Oase lebt.“
„Lasst uns schon morgen aufbrechen“, konstatierte Dargoth plötzlich. Alle Blicke wandten sich ihm zu. Selbst der von Mason. „Ich will so schnell wie möglich zu Altus. Wer weiß, wann Xardas seinen nächsten Schritt macht.“
Fehler habe ich übrigens keine gefunden!
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Na, dann will ich doch mal hoffen, dass du auch keine übersehen hast! :gratz
Vielen lieben Dank für den Kommentar, John! §knuff
Lord Regonas
24.01.2017, 20:33
MisterMeister mit Ein neues Leben:
Prolog:
Der Prolog ist recht kurz geraten, verrät jedoch, worum es in der Story gehen wird. Man könnte also sagen, er erfüllt trotz seiner geringen Länge seinen Zweck. Was ich von der Handlung halten soll, weiß ich noch nicht so recht. Ich bin jedenfalls kein Fan von so etwas.
Kapitel 1 - Der Alltag:
Zitat:
orks
Schreibt man groß.
Zitat:
stahl
Das auch.
Zitat:
28
Kann man ausschreiben.
Zitat:
carl
Schreibt man groß.
Inhaltlich erfährt der Leser zumindest, dass die Story viele Jahre nach der Handlung von G2 spielt. Das Alrik dabei ein Verkäufer wird, empfinde ich nebenbei bemerkt als eher unpassend. Dennoch lässt du viele Details mit einfließen, die das ganze doch sehr schön abrunden. Zudem interessiert es mich doch sehr, wie sich die Story in Hinblick auf den Prolog einwickelt.
John Irenicus
24.01.2017, 21:20
Hinweis: Ich habe diesen Post gerade aus Versehen in Regonas' Thread zu seiner Moe-Story gepostet. §ugly Habe ihn aber schon wieder gelöscht und setze ihn hier nun neu. :gratz
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Wie es so Lord Regonas' Art ist, hat er mal wieder nahezu zeitgleich Fortsetzungen zu mehreren Geschichten rausgehauen. Meist hat das bei mir ja den Effekt, dass ich gar nicht weiß, welche ich wann zuerst lesen soll, und deshalb gar nicht weiterlese – weshalb ich in der ein oder anderen Story schon länger nicht mehr auf dem neuesten Stand bin. Zumindest bei den Vieren hier will ich das aber nun anlässlich der neuen Posts beheben!
Beginnen will ich dabei mit ein paar Worten zum neuen Post meiner aktuellen Lord-Regonas-Lieblingsstory: „Segen und Fluch“. Viel sagen kann ich allerdings wirklich nicht, denn im Grunde ist der kurze Post ja ein einzig großer Cliffhanger: Man ist fast so gespannt wie Fenia, was nun mit ihr passieren wird – insbesondere vor dem Hintergrund ihrer Träume, die vermuten ließen, dass Salandril während ihrer Hypnose Sachen mit ihr angestellt hat, die einem die Fußnägel hochrollen lassen. Das funktioniert gut, aber an dieser Stelle hätte ich dann doch gerne direkt weitergelesen. Naja! Das kurze Vorgespräch über den anderen Patienten, bei dem Fenia mehr oder minder in ein Fettnäpfchen tritt, fand ich übrigens ganz gelungen. Es war vielleicht ein bisschen vorhersehbar, dass sowas kommen würde, aber wie Salandril dann ganz lakonisch antwortet, das hat auf alle Fälle was.
Dann hast du ja auch deiner neuesten Story, „Raumschiff Star Bug“, eine kurze Fortsetzung spendiert. Meine anfängliche Skepsis gegenüber diesem Werk beginnt ja mehr und mehr zu weichen (auch wenn du dich ruhig ein wenig mehr um bessere Rechtschreibung und Kommasetzung bemühen könntest, aber naja, das alte Thema …). Mir gefällt es im Prinzip jedenfalls ganz gut, wie sich die Situation weiter und weiter zuspitzt, und es wird ja auch sehr nachvollziehbar beschrieben, wie die Paladine Respekt vor diesem Sturm bzw. dieser Sturmflut haben. Schön fand ich in diesem Zusammenhang auch die Stelle am Ende, bei der das Gespräch im Rauschen der Fluten untergeht – das verschafft einem als Leser einen ganz „authentischen“ Eindruck dieser Flut. Ein bisschen schmunzeln musste ich allerdings bei dieser Beschreibung:
Das Hafenviertel lag aufgrund seiner Küstennähe geographisch gesehen weitaus niedriger als das Handwerksviertel.
Dafür, dass das schon relativ selbstverständlich ist, dass das Hafenviertel in Küstennähe liegt und wohl deshalb auch eher niedrig ist, wird das hier ganz schön gestelzt ausgedrückt. Zumal: Das Handwerksviertel liegt ja auch „in Küstennähe“ (wie ja ganz Khorinis als Hafenstadt), und trotzdem gibt es dort Unterschiede.
Abgesehen davon fand ich diese Fortsetzung aber ganz in Ordnung (wenn sie mich auch nicht vollkommen weggeblasen hat – aber das hat dafür ja die Sturmflut mit dem Hafenviertel getan. :p)!
„Die Chroniken des Siegels“ war ja auch eine vielversprechende neue Story von dir, die so neu ja nun auch nicht mehr ist. Vielversprechend bleibt sie aber dennoch: Auch hier ist die Fortsetzung denkbar kurz, aber doch ganz gefällig. Ich mag es jedenfalls, wie das Geschehen wieder auf Gaan zentriert wird – und wie du klotzt und nicht kleckerst, was diese Vernichtungswut der Armee aus Orks, Echsenmenschen und Wargen und wasweißichnichtallem angeht. Und dabei geht es ja gerade einmal erst los. Das spitzt sich alles sehr schön zu, und wie gesagt, aus Gaans Perspektive, der ja nun alles andere als der Kämpfer schlechthin ist, liest sich das wirklich gut. Es kommt ja auch eine gewisse Hilflosigkeit rüber, die angesichts seiner Lage wirklich auch gut nachvollziehbar ist. Beeindruckend finde ich an ihm in diesem Zusammenhang dann auch, mit welchem Pflichtgefühl er an die Sache herangeht. Seine eigene Sicherheit scheint er ja nur so weit zu schützen, wie es nötig ist, um eben seine anderen Aufgaben – Warnung der anderen – noch ausführen zu können. Treffend für diese Art von Persönlichkeit fand ich dann auch folgende Sätze:
Erneut beschlich ihn sein schlechtes Gewissen, obwohl er nichts unversucht gelassen hatte, die Söldner zur Evakuierung von Onars Höfen zu drängen. Doch in Anbetracht der nun definitiv unvermeidbaren Ereignisse, blieb ihm der Gedanke an Bengar und dessen Familie stets im Nacken.
Das macht mir Gaan ja schon sympathisch, wie er sich für Dinge verantwortlich fühlt, für die er ja gar nichts kann. Ein bisschen tut er mir deshalb auch leid – tauschen möchte ich mit ihm jedenfalls nicht.
Von daher: Eine kurze, aber ganz gute Fortsetzung!
„Sein Name ist Moe“ ist dann die Geschichte, bei der ich schon seit längerer Zeit den Anschluss verloren habe. Das mag daran liegen, dass ich die Geschichte auch nie soooo für gelungen befunden habe – wobei dagegen spricht, dass ich die Stelle, an der ich aufgehört hatte (die vorgeschlagene Fleischwanzenverwandlung) noch gut in Erinnerung hatte. Vielleicht habe ich die Geschichte auch schleifen lassen, weil ihr Gegenstück, die von Stone geschriebene Story, auch irgendwann brach lag. Vielleicht aber liegt es auch daran, dass ich als bekennender Mö-Anhänger Angst hatte, dass mich der Titel der Geschichte zu sehr indoktriniert! Wie dem auch sei: Jetzt habe ich dann doch einmal weitergelesen. Und ich fand es doch ziemlich spannend und ganz ordentlich geschrieben! Der Aufbau des Ganzen gefällt mir jedenfalls recht gut, und so von der „Notlage“, in der Moe steckt, kannst du der Story von Stone sicher das Wasser reichen – und bei dir ist die Fleischwanzeninvasion ja nun wesentlich origineller als Stones Zombies. Mir hat das auch gut gefallen, wie du die Geräusche der Wanzen, ihre Bewegungen und natürlich auch ihr Ableben immer wieder beschrieben hast, damit man sich wirklich im Geschehen fühlt. Inhaltlich fand ich die Idee, dass die Wanzen selbst dann, wenn sie getötet werden, noch eine Gefahr sind – wie in Fellan durch dessen Konsum des Fleischwanzenragouts oder die zur großen Fleischwanze mutierte Mischung aus zerdrückten Wanzen und alchemistischen Flüssigkeiten. Allerdings: So ganz konsequent scheint mir das in der Story nicht gehandhabt zu werden. Immerhin bleibt Moe ja – aus einem in sich ganz nachvollziehbaren Plan – ja auch mit den zerplatzten Innereien der Fleischwanzen beschmiert. Genau so eine Matsche war es ja aber, die Fellan vorher als Fleischwanzenragout konsumiert hatte – und die hatte sich dann ja offenbar auch wieder zu neuen Wanzen zusammengesetzt wurde, die sich aus Fellans Inneren heraus durch ihn durch fressen konnte. Müsste das beim beschmierten Moe nicht nun auch von außen passieren – und tendenziell mit allen anderen auf herkömmliche Weise vernichteten Wanzen auch? Da fehlt mir noch so ein wenig die Schlüssigkeit. Indes: Die kann ja auch gerade noch hergestellt werden. Denn die Geschichte verharrt nun genau in dem Moment, in dem Moe darauf hofft, dass sein Täuschungsmanöver aufgeht. Wer weiß, ob sich aus den Innereien nun nicht gerade in dieser Situation neue, lebendige Wanzen formieren, die ihn, ebenso wie Fellan, zu Leibe rücken. Spannend bleibt es in jedem Fall, und es ist schon so, dass du das, was man am typischen „B-Movie“ so mag, ziemlich gut in eine Geschichte überträgst. Nur ab und zu könntest du – siehe auch schon zu den anderen Storys – noch ein wenig mehr auf Sauberkeit in den Formulierungen wie auch Rechtschreibung und Zeichensetzung achten. Ich denke, das würde der Story dann noch besser gerecht. Denn: Sie ist absurd, hanebüchen, irgendwie „exploit“, „gory“ und was sonst noch alles – aber ernstzunehmen ist sie ja eben doch! :gratz
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John Irenicus
25.01.2017, 18:15
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Und schon steht das nächste Kapitel von MiMos "Die Herrschaft von König Rhobar III." ins Haus! Wobei ich beim Kapiteltitel direkt anmerken muss, dass die Nummerierung falsch notiert ist. Das müsste ja Kapitel Nr. 89 sein, was man in römischen Zahlen als LXXXIX ausdrücken würde. IXC kann es gar nicht geben, weil man nie mehr als ein Symbol zum "Abziehen" vor ein anderes stellen darf - und es zusammengerechnet ja eh 100-9 bedeuten würde, was 91 und nicht 89 ergibt.
Inhaltlich weiß mich das Kapitel dann aber durchaus zu überzeugen, auch wenn ich natürlich immer noch so ein bisschen im Nebelhaften bin, was die Zusammenhänge in der Story angeht. Aber ich denke, es wird wohl so sein, wie du sagst, nämlich, dass ich die folgenden Kapitel wohl auch ganz gut so lesen kann. Wer weiß: Möglicherweise kann man in dieser Story ja an einem beliebigen Punkt einsteigen und sie von dort an trotzdem nach und nach verstehen. Denn so gesehen herrscht in dieser Geschichte ja eine große Kontinuität - zumindest habe ich keine großen Zeitsprünge, zu rasche Szenenwechsel oder zu implizite Erzählpassagen in Erinnerung. Und so nimmt Thorus ja auch hier auf Vergangenes Bezug, woraufhin ich mir irgendwie schon irgendwelche Sachen zusammenreimen kann.
„Die Frage ist doch, ob ihr es euch leisten könnt, mir nicht zu glauben, wenn ich die Wahrheit sage.“
Schönes Zitat!
Thorus tat wie ihm geheißen. Die beiden Wachen würdigte er keines weiteren Blickes. Solche Krieger strafte man am besten mit Ignoranz.
... was ja nun nicht mehr so wirklich klappt, nachdem Thorus ellenlang mit ihnen diskutiert hat, oder? :p
Die Art und Weise des Kapitels gefällt mir ganz gut. Es wird ja eigentlich nur gedacht und geredet, aber insbesondere letzteres sorgt - ja auch innerhalb der Geschichte - für Spannung. Nämlich Spannung zwischen den verschiedenen Personen. Spannung zwischen dem Verräter und Deserteur Thorus (siehste, ich muss für sowas nicht einmal wissen, was genau da nochmal war - reicht ja, dass es erwähnt wird, um in etwa ein Bild von seinem momentanen "Standing" in Trelis zu haben) und den Wachen, Spannung zwischen ihm und dem Anführer Vak, aber auch Spannung zwischen Vak und seinem Schamanen Kamak. Ich mochte die Dialoge auch sehr, denn sie waren nicht zu platt, aber auch nicht von so großen Reden oder Monologen getragen, die ja auch nicht wirklich zu Thorus und Vak passen würden. Mir hat das auch generell gefallen, wie es so in Sachen "Machtgefälle" ein stetiges Hin und Her zwischen Thorus und den anderen Personen gibt. Er hat sein (vermeintliches? Das weiß ich natürlich nicht mehr) Wissen über Nemora, was ihn irgendwie wichtig macht, dann aber haftet ihm eben sein schlechte Ruf an, dann aber kann er sein vorgebliches Wissen doch wieder ausspielen, dann wiederum schaltet Vak auf stur ... ich finde, obwohl "nur" gesprochen wird, passiert da eben doch Einiges. Deshalb war in diesem Kapitel nun auch deutlich mehr "Zug" als im vorherigen, wo zwar auch nur geredet wurde, dort ja aber in fast schon formvollendeter Harmonie. Das ist hier ja nun wirklich komplett anders - und so gesehen ergänzen sich dieses und das vorherige Kapitel ja auch ganz gut. :gratz
Diesmal habe ich Fehler gefunden:
Er hatte sich darauf gefasst gemacht, dass er von ihnen aufgehalten wurden
Sein Umgang mit den Orks war ohnehin immer rauh gewesen.
(mit "h" ist es alte Rechtschreibung)
doch jeder von ihnen wusste, dass sie etwas geschafft hatten dass den Kriegsverlauf nachhaltig ändern würde.
(, das den Kriegsverlauf)
„Dass du dich hier noch einmal Blicken lässt!“
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Lord Regonas
25.01.2017, 19:09
Hinweis: Ich habe diesen Post gerade aus Versehen in Regonas' Thread zu seiner Moe-Story gepostet. §ugly Habe ihn aber schon wieder gelöscht und setze ihn hier nun neu. :gratz
Gemeldet!:o
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Wie es so Lord Regonas' Art ist, hat er mal wieder nahezu zeitgleich Fortsetzungen zu mehreren Geschichten rausgehauen. Meist hat das bei mir ja den Effekt, dass ich gar nicht weiß, welche ich wann zuerst lesen soll, und deshalb gar nicht weiterlese – weshalb ich in der ein oder anderen Story schon länger nicht mehr auf dem neuesten Stand bin. Zumindest bei den Vieren hier will ich das aber nun anlässlich der neuen Posts beheben!
Beginnen will ich dabei mit ein paar Worten zum neuen Post meiner aktuellen Lord-Regonas-Lieblingsstory: „Segen und Fluch“. Viel sagen kann ich allerdings wirklich nicht, denn im Grunde ist der kurze Post ja ein einzig großer Cliffhanger: Man ist fast so gespannt wie Fenia, was nun mit ihr passieren wird – insbesondere vor dem Hintergrund ihrer Träume, die vermuten ließen, dass Salandril während ihrer Hypnose Sachen mit ihr angestellt hat, die einem die Fußnägel hochrollen lassen. Das funktioniert gut, aber an dieser Stelle hätte ich dann doch gerne direkt weitergelesen. Naja! Das kurze Vorgespräch über den anderen Patienten, bei dem Fenia mehr oder minder in ein Fettnäpfchen tritt, fand ich übrigens ganz gelungen. Es war vielleicht ein bisschen vorhersehbar, dass sowas kommen würde, aber wie Salandril dann ganz lakonisch antwortet, das hat auf alle Fälle was.
Da hab ich dann tatsächlich auch nicht viel drauf zu antworten... dankeschön:gratz
Dann hast du ja auch deiner neuesten Story, „Raumschiff Star Bug“, eine kurze Fortsetzung spendiert. Meine anfängliche Skepsis gegenüber diesem Werk beginnt ja mehr und mehr zu weichen (auch wenn du dich ruhig ein wenig mehr um bessere Rechtschreibung und Kommasetzung bemühen könntest, aber naja, das alte Thema …). Mir gefällt es im Prinzip jedenfalls ganz gut, wie sich die Situation weiter und weiter zuspitzt, und es wird ja auch sehr nachvollziehbar beschrieben, wie die Paladine Respekt vor diesem Sturm bzw. dieser Sturmflut haben. Schön fand ich in diesem Zusammenhang auch die Stelle am Ende, bei der das Gespräch im Rauschen der Fluten untergeht – das verschafft einem als Leser einen ganz „authentischen“ Eindruck dieser Flut. Ein bisschen schmunzeln musste ich allerdings bei dieser Beschreibung:
Dafür, dass das schon relativ selbstverständlich ist, dass das Hafenviertel in Küstennähe liegt und wohl deshalb auch eher niedrig ist, wird das hier ganz schön gestelzt ausgedrückt. Zumal: Das Handwerksviertel liegt ja auch „in Küstennähe“ (wie ja ganz Khorinis als Hafenstadt), und trotzdem gibt es dort Unterschiede.
Abgesehen davon fand ich diese Fortsetzung aber ganz in Ordnung (wenn sie mich auch nicht vollkommen weggeblasen hat – aber das hat dafür ja die Sturmflut mit dem Hafenviertel getan. :p)!
Würde mein Office gründlicher arbeiten, würde es die ganzen fehler gar nicht geben:p
Bei dem Höhenunterschied wusste ich nicht, wie ich das sonstz hätte formulieren sollen. Mir fiel an der Stelle einfach nichts besseres ein:dnuhr:Aber dennoch auch hier ein Dankeschön:gratz
„Die Chroniken des Siegels“ war ja auch eine vielversprechende neue Story von dir, die so neu ja nun auch nicht mehr ist. Vielversprechend bleibt sie aber dennoch: Auch hier ist die Fortsetzung denkbar kurz, aber doch ganz gefällig. Ich mag es jedenfalls, wie das Geschehen wieder auf Gaan zentriert wird – und wie du klotzt und nicht kleckerst, was diese Vernichtungswut der Armee aus Orks, Echsenmenschen und Wargen und wasweißichnichtallem angeht. Und dabei geht es ja gerade einmal erst los. Das spitzt sich alles sehr schön zu, und wie gesagt, aus Gaans Perspektive, der ja nun alles andere als der Kämpfer schlechthin ist, liest sich das wirklich gut. Es kommt ja auch eine gewisse Hilflosigkeit rüber, die angesichts seiner Lage wirklich auch gut nachvollziehbar ist. Beeindruckend finde ich an ihm in diesem Zusammenhang dann auch, mit welchem Pflichtgefühl er an die Sache herangeht. Seine eigene Sicherheit scheint er ja nur so weit zu schützen, wie es nötig ist, um eben seine anderen Aufgaben – Warnung der anderen – noch ausführen zu können. Treffend für diese Art von Persönlichkeit fand ich dann auch folgende Sätze:
Das macht mir Gaan ja schon sympathisch, wie er sich für Dinge verantwortlich fühlt, für die er ja gar nichts kann. Ein bisschen tut er mir deshalb auch leid – tauschen möchte ich mit ihm jedenfalls nicht.
Von daher: Eine kurze, aber ganz gute Fortsetzung!
Ich war anfangs skeptisch, ob er sich als Hauptcharakter eignet. Im Spiel erfährt man ja nicht wirklich viel von ihm. Da kommt er eher gelangweilt rüber. Dennoch bin ich froh, das er wenigstens einigermaßen gelungen zu sein scheint.
„Sein Name ist Moe“ ist dann die Geschichte, bei der ich schon seit längerer Zeit den Anschluss verloren habe. Das mag daran liegen, dass ich die Geschichte auch nie soooo für gelungen befunden habe – wobei dagegen spricht, dass ich die Stelle, an der ich aufgehört hatte (die vorgeschlagene Fleischwanzenverwandlung) noch gut in Erinnerung hatte. Vielleicht habe ich die Geschichte auch schleifen lassen, weil ihr Gegenstück, die von Stone geschriebene Story, auch irgendwann brach lag. Vielleicht aber liegt es auch daran, dass ich als bekennender Mö-Anhänger Angst hatte, dass mich der Titel der Geschichte zu sehr indoktriniert! Wie dem auch sei: Jetzt habe ich dann doch einmal weitergelesen. Und ich fand es doch ziemlich spannend und ganz ordentlich geschrieben! Der Aufbau des Ganzen gefällt mir jedenfalls recht gut, und so von der „Notlage“, in der Moe steckt, kannst du der Story von Stone sicher das Wasser reichen – und bei dir ist die Fleischwanzeninvasion ja nun wesentlich origineller als Stones Zombies. Mir hat das auch gut gefallen, wie du die Geräusche der Wanzen, ihre Bewegungen und natürlich auch ihr Ableben immer wieder beschrieben hast, damit man sich wirklich im Geschehen fühlt. Inhaltlich fand ich die Idee, dass die Wanzen selbst dann, wenn sie getötet werden, noch eine Gefahr sind – wie in Fellan durch dessen Konsum des Fleischwanzenragouts oder die zur großen Fleischwanze mutierte Mischung aus zerdrückten Wanzen und alchemistischen Flüssigkeiten. Allerdings: So ganz konsequent scheint mir das in der Story nicht gehandhabt zu werden. Immerhin bleibt Moe ja – aus einem in sich ganz nachvollziehbaren Plan – ja auch mit den zerplatzten Innereien der Fleischwanzen beschmiert. Genau so eine Matsche war es ja aber, die Fellan vorher als Fleischwanzenragout konsumiert hatte – und die hatte sich dann ja offenbar auch wieder zu neuen Wanzen zusammengesetzt wurde, die sich aus Fellans Inneren heraus durch ihn durch fressen konnte. Müsste das beim beschmierten Moe nicht nun auch von außen passieren – und tendenziell mit allen anderen auf herkömmliche Weise vernichteten Wanzen auch? Da fehlt mir noch so ein wenig die Schlüssigkeit. Indes: Die kann ja auch gerade noch hergestellt werden. Denn die Geschichte verharrt nun genau in dem Moment, in dem Moe darauf hofft, dass sein Täuschungsmanöver aufgeht. Wer weiß, ob sich aus den Innereien nun nicht gerade in dieser Situation neue, lebendige Wanzen formieren, die ihn, ebenso wie Fellan, zu Leibe rücken. Spannend bleibt es in jedem Fall, und es ist schon so, dass du das, was man am typischen „B-Movie“ so mag, ziemlich gut in eine Geschichte überträgst. Nur ab und zu könntest du – siehe auch schon zu den anderen Storys – noch ein wenig mehr auf Sauberkeit in den Formulierungen wie auch Rechtschreibung und Zeichensetzung achten. Ich denke, das würde der Story dann noch besser gerecht. Denn: Sie ist absurd, hanebüchen, irgendwie „exploit“, „gory“ und was sonst noch alles – aber ernstzunehmen ist sie ja eben doch! :gratz
Hier muss ich sagen, dass mir The Walking Death den Arsch gerettet hat. Ich war lange ratlos, es weiter gehen solle. Erst die TV-Serie gab mir endlich wieder neuen Stoff und neue Ideen.
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Vielen Dank John:gratz:gratz:gratz
John Irenicus
25.01.2017, 19:26
Ich war anfangs skeptisch, ob er sich als Hauptcharakter eignet. Im Spiel erfährt man ja nicht wirklich viel von ihm. Da kommt er eher gelangweilt rüber. Dennoch bin ich froh, das er wenigstens einigermaßen gelungen zu sein scheint.
Ich kann deine Gedanken da ziemlich gut nachvollziehen. Im Spiel ist er ja wirklich mehr so Typ "desinteressiert". Und trotzdem erfährt man ja, dass er im Ring des Wassers ist, und das macht man ja auch nicht einfach so ohne Grund. Von daher war in seinem Charakter auch im Spiel schon irgendetwas angelegt, was in ihm schlummerte. Nur wurde das im Spiel nie richtig zur Entfaltung gebracht (wie überhaupt der ganze Kram rund um den Ring des Wassers im Spiel rückblickend gesehen ziemlich dürftig und enttäuschend war). Und hier in deiner Geschichte findet das aber statt, dass man so ein bisschen den "wahren Gaan" hinter dieser "gelangweilter Jäger"-Fassade sieht. Ich glaube, gerade deshalb gefällt der mir in deiner Story als Hauptcharakter so gut. Und dabei ist es ja auch kein totaler Bruch mit dem Bild, was man aus dem Spiel von ihm hat: Er wirkt hier in Anbetracht der Situation ja auch eher "zurückhaltend", in dem Sinne, dass er seine Emotionen nicht feuerflammend nach außen trägt. Aber Gedanken macht er sich schon und hat eine Haltung zu den Dingen und will auch helfen oder "Gutes" tun - und das passt ja eben auch wieder zu seiner im Spiel präsentierten Mitgliedschaft im Ring des Wassers. Kurz gesagt finde ich also wirklich, dass du Gaan bisher recht gut getroffen hast. :gratz
Lord Regonas
25.01.2017, 19:50
Ich kann deine Gedanken da ziemlich gut nachvollziehen. Im Spiel ist er ja wirklich mehr so Typ "desinteressiert". Und trotzdem erfährt man ja, dass er im Ring des Wassers ist, und das macht man ja auch nicht einfach so ohne Grund. Von daher war in seinem Charakter auch im Spiel schon irgendetwas angelegt, was in ihm schlummerte. Nur wurde das im Spiel nie richtig zur Entfaltung gebracht (wie überhaupt der ganze Kram rund um den Ring des Wassers im Spiel rückblickend gesehen ziemlich dürftig und enttäuschend war). Und hier in deiner Geschichte findet das aber statt, dass man so ein bisschen den "wahren Gaan" hinter dieser "gelangweilter Jäger"-Fassade sieht. Ich glaube, gerade deshalb gefällt der mir in deiner Story als Hauptcharakter so gut. Und dabei ist es ja auch kein totaler Bruch mit dem Bild, was man aus dem Spiel von ihm hat: Er wirkt hier in Anbetracht der Situation ja auch eher "zurückhaltend", in dem Sinne, dass er seine Emotionen nicht feuerflammend nach außen trägt. Aber Gedanken macht er sich schon und hat eine Haltung zu den Dingen und will auch helfen oder "Gutes" tun - und das passt ja eben auch wieder zu seiner im Spiel präsentierten Mitgliedschaft im Ring des Wassers. Kurz gesagt finde ich also wirklich, dass du Gaan bisher recht gut getroffen hast. :gratz
Dankeschön§knutsch
MisterMeister mit Ein neues Leben:
Kapitel 2 - Schlägerein und Liebeskummer:
Zitat:
14
Kann man ausschreiben.
Zitat:
Nils
Ein eher unpassender Name, der nicht in das Setting von Gothic passt.
Zitat:
nicht.Nachdem
Da fehlt ein Absatz.
Darüber hinaus passiert nicht wirklich viel in diesem Abschnitt. Ich halte es eher für einen Lückenbüßer, um noch ein wenig über die Geschehnisse von Khorinis zu plaudern. Sehen wir einfach weiter...
Kapitel 3 - Ein Dieb im Schuppen:
Zitat:
taverne
Schreibt man groß.
Tatsächlich weiß ich nicht, was ich von diesem Kapitel halten soll. Ein Dieb ist ein Dieb, das ist mir durchaus klar. Dies ist allerdings noch lange kein Grund für einen erwachsenen Menschen, ein Kind dermaßen zusammenzuschlagen. Auch als Autor so etwas dazustellen halte ich für überaus fragwürdig. Ich mag deine Geschichten, verstehe mich nicht falsch. Doch dies geht mir entschieden zu weit.
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Und schon steht das nächste Kapitel von MiMos "Die Herrschaft von König Rhobar III." ins Haus! Wobei ich beim Kapiteltitel direkt anmerken muss, dass die Nummerierung falsch notiert ist. Das müsste ja Kapitel Nr. 89 sein, was man in römischen Zahlen als LXXXIX ausdrücken würde. IXC kann es gar nicht geben, weil man nie mehr als ein Symbol zum "Abziehen" vor ein anderes stellen darf - und es zusammengerechnet ja eh 100-9 bedeuten würde, was 91 und nicht 89 ergibt.
Hm. Ich hatte mir das halt so gedacht, dass man immer Minus rechnet, wenn eine kleinere Zahl links von einer größeren steht. Ergo 100-10-1 = 89. Vier X in der Zahl zu haben sah so komisch aus, weil vorher ja auch sonst nie ein Buchstabe vierfach in einer Zahl vorkam. Aber ich glaub dir das jetzt einfach mal. :)
Inhaltlich weiß mich das Kapitel dann aber durchaus zu überzeugen, auch wenn ich natürlich immer noch so ein bisschen im Nebelhaften bin, was die Zusammenhänge in der Story angeht. Aber ich denke, es wird wohl so sein, wie du sagst, nämlich, dass ich die folgenden Kapitel wohl auch ganz gut so lesen kann. Wer weiß: Möglicherweise kann man in dieser Story ja an einem beliebigen Punkt einsteigen und sie von dort an trotzdem nach und nach verstehen. Denn so gesehen herrscht in dieser Geschichte ja eine große Kontinuität - zumindest habe ich keine großen Zeitsprünge, zu rasche Szenenwechsel oder zu implizite Erzählpassagen in Erinnerung. Es gab schon so 2-3 Stellen in der Geschichte, wo ich mich sehr auf einen Strang konzentriert hatte, weil da gerade eine große Schlacht war. Da sollte man vielleicht nicht unbedingt mittendrin einsteigen, sonst dürftest du aber recht haben. Obwohl du ja nun auch nicht mit 0 Wissen da rein gehst. Du wirst dich ja schon an die generelle Lage erinnern, dass der namenlose Held jetzt Rhobar ist und die Rebellen anführt etc.
Und so nimmt Thorus ja auch hier auf Vergangenes Bezug, woraufhin ich mir irgendwie schon irgendwelche Sachen zusammenreimen kann. Was Thorus angeht, so hat der halt das Ziel sich an Rhobar III. zu rächen und diesen zu töten, was Vak aber nicht billigen wollte, weshalb Thorus sich eines Nachts heimlich mit drei Orks aus Trelis davongestohlen hat. Danach ist er Rhobar und Co einmal in den Wäldern vor Geldern und anschließend noch einmal bei Silden in die Quere gekommen, mit dem Ergebnis, dass zwei von Thorus' Orks getötet wurden. Thorus hat sich aber gleich Ersatz in Form der vier Orks der Sildener Arena rangeschafft. Dann ist er Rhobars Spur zurück nach Geldern gefolgt, wo gerade die Sklaven entkommen waren. Thorus hat richtig geschlussfolgert, dass die Sklaven sich nach Nemora durchschlagen werden und ist diesen gefolgt, sodass er Nemora tatsächlich entdeckt hat. Im nächsten Kapitel wird man dann sehen, was aus Lares geworden ist, der mitbekommen hatte, dass Thorus den Sklaven folgen will, und eigentlich vor Thorus in Nemora sein wollte.
Schönes Zitat!
Ich konnte es mir nicht verkneifen. :p Ist bestimmt auch nicht wortwörtlich geworden, da ich es nicht nachgeschlagen habe, aber das macht es dann ja nur authentischer.
... was ja nun nicht mehr so wirklich klappt, nachdem Thorus ellenlang mit ihnen diskutiert hat, oder? :p
Naja, beim Reingehen hat er sie ja schon ignoriert. Das war eher so gemeint im Vergleich dazu, ihnen noch irgendeinen gehässigen Spruch an den Kopf zu werfen.
Die Art und Weise des Kapitels gefällt mir ganz gut. Es wird ja eigentlich nur gedacht und geredet, aber insbesondere letzteres sorgt - ja auch innerhalb der Geschichte - für Spannung. Nämlich Spannung zwischen den verschiedenen Personen. Spannung zwischen dem Verräter und Deserteur Thorus (siehste, ich muss für sowas nicht einmal wissen, was genau da nochmal war - reicht ja, dass es erwähnt wird, um in etwa ein Bild von seinem momentanen "Standing" in Trelis zu haben) und den Wachen, Spannung zwischen ihm und dem Anführer Vak, aber auch Spannung zwischen Vak und seinem Schamanen Kamak. Ich mochte die Dialoge auch sehr, denn sie waren nicht zu platt, aber auch nicht von so großen Reden oder Monologen getragen, die ja auch nicht wirklich zu Thorus und Vak passen würden. Mir hat das auch generell gefallen, wie es so in Sachen "Machtgefälle" ein stetiges Hin und Her zwischen Thorus und den anderen Personen gibt. Er hat sein (vermeintliches? Das weiß ich natürlich nicht mehr) Wissen über Nemora, was ihn irgendwie wichtig macht, dann aber haftet ihm eben sein schlechte Ruf an, dann aber kann er sein vorgebliches Wissen doch wieder ausspielen, dann wiederum schaltet Vak auf stur ... ich finde, obwohl "nur" gesprochen wird, passiert da eben doch Einiges. Deshalb war in diesem Kapitel nun auch deutlich mehr "Zug" als im vorherigen, wo zwar auch nur geredet wurde, dort ja aber in fast schon formvollendeter Harmonie. Das ist hier ja nun wirklich komplett anders - und so gesehen ergänzen sich dieses und das vorherige Kapitel ja auch ganz gut. :gratz
Das freut mich sehr, dass du das so siehst! Ich hatte beim Korrekturlesen ein bisschen das Gefühl, dass ich gerade gegen Ende in den typischen DiHevoKRho-Erzählstil gerutscht bin, da ich ja zum Beispiel Vaks Zimmer oder auch sein Äußeres gar nicht beschrieben habe. Da bestand das Kapitel dann wirklich nur noch aus der wörtlichen Rede.
Diesmal habe ich Fehler gefunden:
(mit "h" ist es alte Rechtschreibung)
Oh je, und dabei hab ich die doch nie gelernt. Und du hast mir das auch schon so oft gesagt! §danke
(, das den Kriegsverlauf)
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Vielen Dank für die warmen Worte und das Finden der Fehler und das Lesen ja sowieso, lieber John! :gratz
Lord Regonas
26.01.2017, 20:15
MisterMeister mit Ein neues Leben:
Kapitel 4 - Verhandlung und Belohnung:
Zitat:
hate
Falsch.
Zitat:
pparieren
Wieder ein Fehler.
Warum auch immer, wird die Geschichte immer suspekter. Die Verhandlung ist alles andere als glaubwürdig. Welches Richtertum kommt zu einem solchen Urteil? Viel ehe hätte unser Protagonist ja wohl eine Strafe verdient. Ich würde diesbezüglich immer noch gerne deine Beweggründe nachvollziehen können, doch vielleicht löst sich das ja noch auf.
Kapitel 5 - Runen und ein neuer Glaube:
Zitat:
ver
Fehler.
Zitat:
EOLH
Bei aller Liebe zu selbst erstellten Runden, ist das doch sehr unschön geschrieben. Darüber hinaus löst sich ja mal gar nichts wirklich auf. Es bleibt nach wie vor Suspekt und der bittere Beigeschmack lässt sich auch nicht ignorieren. Dies ist definitiv mit einer der Storys von dir, die mir nicht gefallen haben. Das liegt weniger am Schreibstil, als an der übertriebenen Handlung.
John Irenicus
26.01.2017, 21:11
Hm. Ich hatte mir das halt so gedacht, dass man immer Minus rechnet, wenn eine kleinere Zahl links von einer größeren steht. Ergo 100-10-1 = 89. Vier X in der Zahl zu haben sah so komisch aus, weil vorher ja auch sonst nie ein Buchstabe vierfach in einer Zahl vorkam. Aber ich glaub dir das jetzt einfach mal. :)
Ja, aber da darf man immer nur eine Rechenoperation anstellen, und das auch nicht schrittweise. Und was die vier gleichen Zeichen angeht, ist das schon okay - sie dürfen eben nur nicht viermal unmittelbar hintereinander vorkommen, da ist dreimal das Limit. Ganz schön pfiffig, die alten Römer!
Es gab schon so 2-3 Stellen in der Geschichte, wo ich mich sehr auf einen Strang konzentriert hatte, weil da gerade eine große Schlacht war. Da sollte man vielleicht nicht unbedingt mittendrin einsteigen, sonst dürftest du aber recht haben. Obwohl du ja nun auch nicht mit 0 Wissen da rein gehst. Du wirst dich ja schon an die generelle Lage erinnern, dass der namenlose Held jetzt Rhobar ist und die Rebellen anführt etc.
Ja gut, das weiß ich dann tatsächlich wirklich noch. :D
Was Thorus angeht, so hat der halt das Ziel sich an Rhobar III. zu rächen und diesen zu töten, was Vak aber nicht billigen wollte, weshalb Thorus sich eines Nachts heimlich mit drei Orks aus Trelis davongestohlen hat. Danach ist er Rhobar und Co einmal in den Wäldern vor Geldern und anschließend noch einmal bei Silden in die Quere gekommen, mit dem Ergebnis, dass zwei von Thorus' Orks getötet wurden. Thorus hat sich aber gleich Ersatz in Form der vier Orks der Sildener Arena rangeschafft. Dann ist er Rhobars Spur zurück nach Geldern gefolgt, wo gerade die Sklaven entkommen waren. Thorus hat richtig geschlussfolgert, dass die Sklaven sich nach Nemora durchschlagen werden und ist diesen gefolgt, sodass er Nemora tatsächlich entdeckt hat. Im nächsten Kapitel wird man dann sehen, was aus Lares geworden ist, der mitbekommen hatte, dass Thorus den Sklaven folgen will, und eigentlich vor Thorus in Nemora sein wollte.
Ok!
John Irenicus
29.01.2017, 21:12
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Und schon steht uns das nächste Kapitel von MiMos „Die Herrschaft von König Rhobar III.“ ins Haus!
Mittlerweile kommt mir das ja vor, wie eine Schau der ganzen bisher aufgetretenen Charaktere, damit man überall auf dem neuesten Stand ist. Ist mir recht! Die Szene mit Diego und dem Assassinen ist jedenfalls ganz rund geraten, wenn auch nicht so besonders originell. Diego sitzt da erst so Marke Streicher herum, dann kommt Quadir ebenfalls wie so ein Kerl Marke Streicher herein, zwischendrin gibt es den unvermeidlichen „Wirt macht mit Lappen die Humpen noch schmutziger“-Moment (den ich auch schon mindestens einmal in einer meiner Storys drin hatte, wie viele andere Leute auch :D) … auch das Gespräch zwischen den Söldnern, selbst wenn es Hinweise liefert, die Diego später direkt in seinem eigenen Verhandlungsgespräch verwenden kann, ist ja jetzt eher so Tavernenstandard. Hier werden also schon die gängigen Klischees abgerufen, und bis auf die verwendeten Namen könnte diese Szene dann auch wirklich in allen möglichen Storys vorkommen – sie weist nicht so viel DHvKR-Spezifisches auf. Aber das würde ich jetzt auch nicht so überkritisch sehen, denn so ganz allgemein funktioniert die Szene ja. Nur im Besonderen hapert es dann ein wenig, denn: Was Diego sich von diesem Verhandlungsgespräch versprochen hat, das habe ich mich dann doch gefragt. Bis auf „Ja, später wird es genug Gold für uns beide geben, also mach mal bitte mit“ sowie der Warnung, dass die Beziehungen zwischen Orks und Assassinen sich bald drastisch verschlechtern könnten, hat Diego ja jetzt nicht so viel zu bieten. Da war Quadirs Reaktion doch eigentlich von vornherein absehbar – zumal für so einen gerissenen Typen wie Diego! Da hat es mich also schon ein wenig gewundert, dass Diego sich da ohne Not eher einen Feind denn einen Freund gemacht hat …
Eine kleine stilistische Anmerkung bezüglich des Beginns der Szene habe ich auch noch, auch wenn ich nicht weiß, ob ich es wirklich Kritik im eigentlichen nennen will, aber …
Durch die schmutzigen Butzenscheiben gelangte kaum Licht herein und die wenigen Kerzen, die eher willkürlich verteilt schienen, waren nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein.
… so ein bisschen schief kommt mir das sprachliche Bild mit dem Tropfen auf den heißen Stein in diesem Zusammenhang dann doch vor. Die Kerzen, die die Düsternis erhellen sollen, sind bloß ein Tropfen auf den heißen Stein … ich weiß nicht, irgendwie passt diese Metapher an dieser Stelle nicht so gut, finde ich. Bzw. habe ich da eh das Gefühl, dass du ohne Not auf diese auch eher ausgelutschte Wendung zurückgreifst, wo es doch möglicherweise mehr Wirkung gehabt hätte, einfach auf Sachebene zu beschreiben, wie sich das Licht der wenigen Kerzen auswirkt (oder eben nicht auswirkt).
Ja, das zu der Diego-Szene! Das klingt jetzt insgesamt vielleicht so, als hätte ich die total drissig gefunden, aber das stimmt dann auch wieder nicht. Sie ließ sich gut lesen und ist wie gesagt auch rund – aber für spürbare Mängel habe ich die oben angesprochenen Punkte eben trotzdem gehalten.
Die Lares-Szene gefiel mir auf Anhieb ein wenig besser, was wohl in erster Linie daran liegt, dass sie dann deutlich DHvKR-spezifischer vorkam, um sie mal auf dieser Ebene mit der Diego-Szene zu vergleichen. Auch kam mir hier das geführte „Überredungsgespräch“ deutlich stimmiger vor – und das, obwohl ich so gut wie gar nichts mehr darüber weiß, was zwischen Torn und Rhob III. so vorgefallen ist! Nun gut, ich bilde mir ein, mich noch daran erinnern zu können, dass es einen Bruch zwischen den beiden gab, möglicherweise wegen gewisser Skrupellosigkeiten unseres Rhob III.? Ich meine mich nämlich auch erinnern zu können, dass ich das damals sehr gut nachvollziehbar fand, wie man mit dem, was Rhob III. So abzieht, gar nicht so einverstanden sein kann. Aber naja, vielleicht fantasiere ich mir hier jetzt gerade beim Versuch, wieder in die Geschichte hineinzufinden, auch bloß was zusammen … ist ja aber auch gar nicht so wichtig! Wichtig ist wie gesagt, dass mir das Gespräch hier deutlich „sinnvoller“ vorkommt, wenn ich das mal so sagen darf. Und für mich als wiedereinsteigenden Leser war es natürlich auch wichtig und schön, dass Lares hier direkt an die Sache um Thorus und Nemora anknüpft. Dadurch lag auch deutlich mehr an Spannung in der Luft, als in der Diego-Szene – was bei letzterer freilich auch dadurch begründet sein kann, dass ich persönlich über die Hintergründe von Diegos Einsatz überhaupt keine Ahnung mehr hatte, weshalb mir die Szene auch so ein bisschen ins Leere ging. Hier wie gesagt ist das aber anders, von daher kann man das Prädikat „gelungen“ vergeben! Daran ändern auch die zwei kleinen Fehler nichts, die ich in diesem Abschnitt gefunden habe:
„Was ist passiert?!“, kräc hzte er merkwürdig schwach.
Er hat mich und Tausende Gefangenen einst aus der Barriere des Minentals gerettet
Das Fazit zu diesem Kapitel kannst du dir ja wahrscheinlich schon denken (Sorry Laido, dass ich mir deine Catchphrase hier jetzt mal ausleihen muss): Die erste Szene mit Diego eher so lala, wenn auch funktionierend, die zweite Szene mit Lares deutlich überzeugender!
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Und schon steht uns das nächste Kapitel von MiMos „Die Herrschaft von König Rhobar III.“ ins Haus!
Mittlerweile kommt mir das ja vor, wie eine Schau der ganzen bisher aufgetretenen Charaktere, damit man überall auf dem neuesten Stand ist. Ist mir recht! Wahrscheinlich ist die ganze Story nichts anderes als eine ewig währende Erinnerung daran, welche Charaktere alle so im Auge zu behalten sind. §gnah
Ich habe jedenfalls nicht extra diesen Eindruck erweckt. Wichtig ist mir eigentlich nur, dass das alles immer schön gleichzeitig wirkt, und darum versuche ich eigentlich immer alle Stränge gleich zu gewichten, solange das nicht zu Chronologiefehlern führt.
Als ich mich in die Geschichte eingelesen hatte, war ich eigentlich überrascht gewesen, wie wenige Stränge da noch offen sind. Jetzt versteh ich eigentlich gar nicht mehr, wie ich zu diesem Eindruck kommen konnte. :D So schnell wird sich jedenalls noch niemand einen zweiten Auftritt im Jahr 2017 gönnen.
Die Szene mit Diego und dem Assassinen ist jedenfalls ganz rund geraten, wenn auch nicht so besonders originell. Diego sitzt da erst so Marke Streicher herum, dann kommt Quadir ebenfalls wie so ein Kerl Marke Streicher herein, zwischendrin gibt es den unvermeidlichen „Wirt macht mit Lappen die Humpen noch schmutziger“-Moment (den ich auch schon mindestens einmal in einer meiner Storys drin hatte, wie viele andere Leute auch :D) … auch das Gespräch zwischen den Söldnern, selbst wenn es Hinweise liefert, die Diego später direkt in seinem eigenen Verhandlungsgespräch verwenden kann, Da hake ich mal gleich mitten im Satz ein, denn so war das eigentlich gar nicht gemeint: Diego sollte dieses Wissen, dass es zwischen den Assassinen und den Orks kriselt, durchaus schon vor Beginn der Szene aufgeschnappt haben. Diego stelle ich mir eigentlich immer wie den stillen Beobachter vor, der solange alle Informationen in sich aufsaugt, die er kriegen kann, bis halt mal eine dabei ist, die er für einträglich hält. Nur weil ein paar besoffene Söldner was von Vorfällen am Pass labern, wird ja unser umsichtiger Diego nicht gleich einen nahenden Krieg herbeireden...
Allerdings fandest du das ja anscheinend gerade positiv, was jetzt natürlich ein bisschen doof für mich ist. §ugly Naja, so wichtig ist dieses Ganze schmückende Beiwerk auch eigentlich gar nicht. Wirst schon sehen, was das sollte. 2020 oder so. :cool:
ist ja jetzt eher so Tavernenstandard. Hier werden also schon die gängigen Klischees abgerufen, und bis auf die verwendeten Namen könnte diese Szene dann auch wirklich in allen möglichen Storys vorkommen – sie weist nicht so viel DHvKR-Spezifisches auf. Gibt es überhaupt etwas DiHevoKRho-Spezifisches? §cry (DHvKR kann man doch gar nicht aussprechen! :o)
Aber das würde ich jetzt auch nicht so überkritisch sehen, denn so ganz allgemein funktioniert die Szene ja. Nur im Besonderen hapert es dann ein wenig, denn: Was Diego sich von diesem Verhandlungsgespräch versprochen hat, das habe ich mich dann doch gefragt. Bis auf „Ja, später wird es genug Gold für uns beide geben, also mach mal bitte mit“ sowie der Warnung, dass die Beziehungen zwischen Orks und Assassinen sich bald drastisch verschlechtern könnten, hat Diego ja jetzt nicht so viel zu bieten. Da war Quadirs Reaktion doch eigentlich von vornherein absehbar – zumal für so einen gerissenen Typen wie Diego! Da hat es mich also schon ein wenig gewundert, dass Diego sich da ohne Not eher einen Feind denn einen Freund gemacht hat …Vielleicht sah Diego sich aber ja in gerade solch einer Not! (Und son bisschen was mit Bauchgefühl hatte ich ja auch noch erwähnt... §ugly)
Du hast aber natürlich recht. Diegos Argumente kamen mir beim Schreiben auch schon schwächlich vor. Da war ich nur froh, dass auch gar nicht geplant war, dass Quadir darauf einsteigt. :grinundwe Vielleicht sollte ich mir die Szenen doch ein wenig detaillierter überlegen als nur "Diego versucht Quadir zu rekrutieren und scheitert.". §gnah
Eine kleine stilistische Anmerkung bezüglich des Beginns der Szene habe ich auch noch, auch wenn ich nicht weiß, ob ich es wirklich Kritik im eigentlichen nennen will, aber …
… so ein bisschen schief kommt mir das sprachliche Bild mit dem Tropfen auf den heißen Stein in diesem Zusammenhang dann doch vor. Die Kerzen, die die Düsternis erhellen sollen, sind bloß ein Tropfen auf den heißen Stein … ich weiß nicht, irgendwie passt diese Metapher an dieser Stelle nicht so gut, finde ich. Bzw. habe ich da eh das Gefühl, dass du ohne Not auf diese auch eher ausgelutschte Wendung zurückgreifst, wo es doch möglicherweise mehr Wirkung gehabt hätte, einfach auf Sachebene zu beschreiben, wie sich das Licht der wenigen Kerzen auswirkt (oder eben nicht auswirkt).Da denke ich auf jeden Fall drüber nach. Jetzt, wo du es sagst, gefällt mir das auch nicht mehr... :(
Ja, das zu der Diego-Szene! Das klingt jetzt insgesamt vielleicht so, als hätte ich die total drissig gefunden, aber das stimmt dann auch wieder nicht. Sie ließ sich gut lesen und ist wie gesagt auch rund – aber für spürbare Mängel habe ich die oben angesprochenen Punkte eben trotzdem gehalten.
Na immerhin! :gratz
Die Lares-Szene gefiel mir auf Anhieb ein wenig besser, was wohl in erster Linie daran liegt, dass sie dann deutlich DHvKR-spezifischer vorkam, um sie mal auf dieser Ebene mit der Diego-Szene zu vergleichen. Auch kam mir hier das geführte „Überredungsgespräch“ deutlich stimmiger vor – und das, obwohl ich so gut wie gar nichts mehr darüber weiß, was zwischen Torn und Rhob III. so vorgefallen ist! Ich versteh das mal als Aufforderung: Rhob und Torn waren sich eh nicht so einig, wie sinnvoll der Krieg ist, den Rhob da noch führt. Torn warf ihm in diesem Zusammenhang vor, eher auf Rache als auf Frieden aus zu sein. Trotzdem kam er auf Rhobs Bitte hin nach Nemora, um den schwer verletzten Treslott wieder gesund zu pflegen. In Torns Abwesenheit haben dann aber ein paar Orks Torns Lager gefunden und alle seine Waldläufer getötet, weshalb er nicht viel Positives damit verbindet, Rhob zu helfen. Seitdem ist Torn selbst als einsamer Rächer im Wald von Geldern unterwegs, tötet Orks und hilft den Menschen, denen er so begegnet. Ich glaube, ich habe Torns gewandelte Einstellung gegenüber Rache nie ordentlich dargestellt, aber angesichts des Schocks, den er erlitten haben muss, als er al seine Freunde tot vorfand, ist dieser Sinneswandel hoffentlich trotzdem nachvollziehbar.
Nun gut, ich bilde mir ein, mich noch daran erinnern zu können, dass es einen Bruch zwischen den beiden gab, möglicherweise wegen gewisser Skrupellosigkeiten unseres Rhob III.? Ich meine mich nämlich auch erinnern zu können, dass ich das damals sehr gut nachvollziehbar fand, wie man mit dem, was Rhob III. So abzieht, gar nicht so einverstanden sein kann. Aber naja, vielleicht fantasiere ich mir hier jetzt gerade beim Versuch, wieder in die Geschichte hineinzufinden, auch bloß was zusammen … ist ja aber auch gar nicht so wichtig! Wichtig ist wie gesagt, dass mir das Gespräch hier deutlich „sinnvoller“ vorkommt, wenn ich das mal so sagen darf. Und für mich als wiedereinsteigenden Leser war es natürlich auch wichtig und schön, dass Lares hier direkt an die Sache um Thorus und Nemora anknüpft. Dadurch lag auch deutlich mehr an Spannung in der Luft, als in der Diego-Szene – was bei letzterer freilich auch dadurch begründet sein kann, dass ich persönlich über die Hintergründe von Diegos Einsatz überhaupt keine Ahnung mehr hatte, weshalb mir die Szene auch so ein bisschen ins Leere ging. Der Lares-Szene haftete vielleicht auch einfach deshalb mehr Spannung inne, weil sie ja schon so mitten aus einem Storybogen stammt, während bei Diego gerade erst der Samen für einen neuen gesäht wurde.
Diego hat übrigens wirklich einfach nur das Ziel, sein liebgewonnenes Khorinis zurückzuerobern. Und weil Rhob meint, dafür keine Männer übrig zu haben, tingelt Diego durch ganz Myrtana von Stadt zu Stadt, händeringend auf der Suche nach Leuten, die mit ihm nach Khorinis segeln und dort die Orkbesatzung brechen.
Hier wie gesagt ist das aber anders, von daher kann man das Prädikat „gelungen“ vergeben! Daran ändern auch die zwei kleinen Fehler nichts, die ich in diesem Abschnitt gefunden habe:
Das Fazit zu diesem Kapitel kannst du dir ja wahrscheinlich schon denken (Sorry Laido, dass ich mir deine Catchphrase hier jetzt mal ausleihen muss): Die erste Szene mit Diego eher so lala, wenn auch funktionierend, die zweite Szene mit Lares deutlich überzeugender!
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Vielen Dank fürs Vermitteln deines Leseeindrucks, John! :gratz
John Irenicus
20.03.2017, 21:13
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Söldi präsentiert also sein Debüt, und das dann auch noch todesmutig im Rahmen von Schreim naoch Buchstohm 4! An seinem Wettbewerbsbeitrag ist dabei schon einiges ganz richtig, einiges andere aber auch noch deutlich verbesserungswürdig. Schade jedenfalls, dass die Story so früh aus dem Wettbewerb ausgeschieden ist - aber ich hoffe, sie wird trotzdem noch fortgesetzt! :gratz
Als ich vor dem ersten Post die Buchstabenzuordnungen gelesen habe, und gesehen habe, dass Person A Takeshi heißt, hätte ich ja fast schon drauf gewettet, dass Ort A dann Takeshi's Castle ist, aber naja, man kann nicht alleshaben. :D
Aber gut, das nur nebenbei! Bevor ich jetzt auf Einzeldetails zum ersten Post eingehe, ein paar grundlegende Sachen, die mir so an Stil usw. aufgefallen sind, und zwar mehr oder minder übergreifend bei allen Posts dieser Story:
Erstens sind die Zeitformen der Verben bzw. die Erzählzeit als solches, insbesondere, aber nicht nur im Beginn des Posts, ziemlich durcheinander. Es schwankt stellenweise sogar im selben Satz zwischen Vergangenheitsform und Gegenwartsform. Deshalb hatte ich auch am Anfang gewisse Probleme, herauszufinden, was wann passsiert, weil ich zunächst dachte, die Gegenwartsform sei eben die „Haupterzählzeit“, und alles, was in der Vergangenheitsform steht, sei eben vor der Gegenwart der Erzählung passiert. Aber das scheint ja nicht ganz so zu sein. Oder doch? Kann man ja so machen. Solltest du auf jeden Fall nochmal drüberschauen und dich für eine Grundform entscheiden, von der du dann nur in besonderen Fällen abweichst!
Zweitens ist die Erzählperspektive manchmal nicht ganz konsequent durchgehalten. Sicher, es ist eine Er-Erzählung, aber es schwankt dann aus nicht nachvollziehbaren Gründen zwischen dem (und jetzt musste ich meine Deutschunterricht-Kenntnisse auffrischen) sogenannten auktorialen Erzählstil und einem personalen Erzählstil. Es überwiegt hier ja der personale Erzählstil, also das Erzählen direkt aus Perspektive Takeshis als Hauptperson, wobei man eben auch dessen Gedanken und Gefühle sozusagen aus „erster Hand“ mitgeliefert bekommt. Manchmal aber brichst du mit dem Erzählstil, indem du plötzlich doch einen Blick von außen einbaust. Und das nicht bezüglich anderer Charaktere – da ist das ja genau richtig und konsequent – sondern eben auf Takeshi selbst, obwohl es sonst ja immer seine Perspektive ist. Beispiel: „Takeshi, der diese Lurker offensichtlich nicht als Herausforderung sieht“. Da drückt das „offensichtlich“ ja eine gewisse Distanz und den Blick von außen aus, der in der sonstigen Erzählweise ja aber gerade nicht nötig ist, weil man ja alles andere sowieso schon aus Sicht Takeshis wahrgenommen hatte. Das ist dann eben so ein bisschen brüchig, was die Erzählperspektive angeht. Solltest du also auch konsequenter handhaben!
Drittens, und das ist der am wenigsten wichtige Punkt, ist die Interpunktion bei der wörtlichen Rede nicht ganz konsequent „richtig“ gemacht:
„Freut mich.“, erwiderte Alina
Hier ist der Punkt überflüssig – bei dieser Art von Konstruktion mit Komma und anschließendem Verb schließt der Teil der wörtlichen Rede nur dann mit einem eigenen Satzzeichen ab, wenn es gerade kein Punkt ist (Ausrufezeichen und Fragezeichen bleiben also bestehen, nicht jedoch der einzelne Punkt). Dementsprechend ist es so, wie du es beispielsweise hier gemacht hast …
„Würde ich ja gern, dafür müsstest du aber aufhören dich so cool an die Tür anzulehnen. Nach einer Zeit wird das lächerlich“, sagte sie
… genau richtig.
Da könntest du also auch noch einmal drüberschauen. Ich habe in der Hinsicht aber nicht besonders viele problematische Stellen gefunden, nur ein paar.
So, das schonmal vorab so die gewichtigsten Kritikpunkte am Text selbst, um die du dich kümmern solltest, damit man das Ganze noch besser lesen kann und man nicht immer mal wieder beim Lesen stockt. Aber zu einzelnen Stellen und natürlich auch der Handlung, habe ich auch noch ein bisschen was zu sagen!
Der Anfang gefällt mir von der Handlung schon einmal recht gut. Man hat einerseits eine doch eher fiese Ausgangslage für Takeshi, andererseits herrscht auch ein bisschen angenehme Aufbruchsstimmung, die Takeshi ja selber gut vermittelt. Angesichts des beschriebene Grauens in seiner Heimat wirkt er vielleicht etwas zu unbeschwert, aber gut – vielleicht ist das einfach nur seine Art, mit diesen Dingen umzugehen. Dass eine Flucht „gut tut“, wie beschrieben, ist aber wirklich etwas, womit ich jetzt nicht so gerechnet hätte. :p Aber gut, bei Takeshi mag das ja so sein.
Seit seiner Flucht sind zwei Wochen vergangen –zwei Wochen, die er auf einem Handelsschiff verbrachte, dass förmlich bereit dazu ist, samt der Mannschaft unterzugehen.
Noch ist das Myrtanische Meer jedoch ruhig, auf dem sie schon seit zwei Wochen verweilen
Die Information mit den zwei Wochen hast du da im zweiten Absatz ja direkt wieder drin, das ist zu wiederholend.
Gut gefallen hat mir auch der Dialog mit Matsumoto. Ich finde, das bekommst du schon recht natürlich hin. Auch die Figur des Matsumoto wird durch den Dialog recht schnell belebt und dem Leser begreifbar gemacht. Haut also absolut hin! Lediglich an einer Stelle war ich kurz verwirrt:
Mit entsetztem Gesicht und ausstoßendem Seufzer, machte er sich los auf die Arbeit.
„Wenn Fūjin auf unserer Seite bleibt, sollten wir die Küste Myrtanas noch am Morgen erreichen können. Dann werden sich unsere Wege trennen –nachdem wir halten, werden wir wahrscheinlich doch noch nach Khorinis fahren.Der Kapitän hat nämlich noch ein paar wichtige Dinge dort zu erledigen. So wie ich dich kenne, solltest du aber alleine dort klar kommen – bist ja immerhin der einzige Söldner der zugleich auch ein Einzelgänger ist, den ich kenne.“
„Solang mich irgendjemand wieder abholt, sollte ich keine Probleme haben“,erwiderte er.
Nachdem das Formale geklärt war, machten sich beide mit einem weiten Lächeln auf den Weg, ihrer Arbeit nachzugehen.
Da wusste ich nämlich für einen Moment lang nicht, wer mit wem spricht. Denn erst wird gesagt, dass sich Takeshi los auf die Arbeit macht. Deshalb war ich davon ausgegangen, dass er jetzt auch tatsächlich „weg“ ist, bzw. nicht mehr bei Matsumoto. Und dann gibt es ja quasi doch noch ein Nachgespräch zwischen den beiden (was ich erst nicht als solches erkannt hatte, sondern dachte, da sei jetzt ein neuer Gesprächspartner aufgetaucht), und dann wird nochmal geschildert, wie sich Takeshi auf den Weg macht, seiner Arbeit nachzugehen. Das hat dann wie gesagt etwas Verwirrung bei mir gestiftet.
Der Anbruch des nächsten Tages wird dann ja ausdrücklich geschildert, wobei ich da schon ein wenig schmunzeln musste:
Mit dem Aufgang der Sonne brach auch schon der nächste Morgen an.
„Ach was, sag bloß!“, war in etwa das, was ich mir dabei gedacht hatte, „Womit denn auch sonst?“ :p Finde den Satz so also ein bisschen trivial. Gut, es hätte natürlich auch so ein Morgen sein können, bei dem man die Sonne gar nicht so richtig zu Gesicht bekommt, aber aufgehen muss sie ja nunmal, sonst ist es ja nicht wirklich ein Morgen.
„Wie soll man bei dem Lärm denn bitte nicht aufgebracht sein. Jedenfalls kannst du aufhören mich zu halten, dass wirkt ja extrem homoerotisch.“
Auch wenn Takeshi den Anschein erweckte, dass ihn die homoerotische Geste seines Freundes nicht berührte, war er dennoch glücklich darüber,dass sein Freund in diesem Moment da war. Nicht umsonst glitt ihm eine Träne die Wangen runter.
Hier musste ich auch erst ein wenig schmunzeln, aber naja, ein bisschen over the top und irgendwie nervig fand ich das dann doch schon, dass sowas gleich „homoerotisch“ sein soll (das Wort klingt in dem Setting auch viel zu gestelzt), und dann direkt noch die Träne hinterher. Weiß nicht, halte ich für übertrieben und hat mich auch ein bisschen aus der Geschichte rausgerissen an dieser Stelle!
Takeshi, der aber zu cool fürs Zurückwinken war, paddelte in Gelassenheit weiter durch die letzten hundert Meter des Myrtanischen Meeres, bis er schlussendlich die Küste erreichte.
Mit Wörtern wie „cool“ ist das bei so einem Setting ja immer so eine Sache, weil sie ja eindeutig einem kulturellen Hintergrund entstammen, der in dieser Welt gerade nicht angelegt ist. Finde ich aber auch nicht so sehr schlimm, aber vielleicht findest du ja eine bessere Umschreibung, die sich nicht eines so „modernen“ Wortes bedient.
Ansonsten verläuft der Abschied vom Schiff ja relativ vorhersehbar. Einzig nicht so ganz durchblickt habe ich, woher Matsumoto denn jetzt wusste, dass da jemand auf Takeshi wartet … gab's da eine Brieftaube, oder wie? Da hätte ich mir schon mehr Erklärungen gewünscht, woher Matsumoto dieses Wissen hat. Wirkt an der Stelle schon sehr konstruiert, um Takeshi direkt eine Anlaufstelle zu geben.
Der Kampf mit den Lurkern ist dann so eine durchschnittliche Actionszene, die, wie ich finde, ganz in Ordnung geht. Der Kampf stellt ja vor allem auch Takeshi so in seinem „Wesen“ ein bisschen weiter vor. Vor allem aber das Ende des Kampfes ist ja recht aussagekräftig: Wie Takeshi diesen Lurker da einfach so herzlos liegen lässt, das ist ja schon fies. :( Scheint mir ein recht ambivalenter Charakter zu sein, der Takeshi!
Das Gespräch mit Alina zeigt Takeshi dann ja aber direkt wieder von seiner zarten Seite, und süß ist es ja irgendwie schon. §herz Allerdings fand ich dann diesen „homoerotisch“-Quatsch noch viel nerviger. Nicht nur, dass du diesen „Witz“ kurz zuvor längst gebracht hattest, auch verstehe ich weder, wie zwischen Mann und Frau etwas „homoerotisch“ sein kann, noch, was an einem weinenden Mann dran sein soll, dass es die Stimmung „homoerotisch“ werden lässt. §dnuhr Ist an der Stelle also eher dämlich und zieht die ansonsten ganz nette Szene dann doch recht runter.
Außerdem hatte sie befürchtet, dass sie das Amulett auf dem Weg verlieren könnte, deswegen hat sie es in der Banditenhöhle versteckt. Dort will sie dich auch treffen, das Amulett wird sie beim Treffen dann an sich führen.“
Also, irgendwie klingt das aber doch viel riskanter, dass Amulett wieder in der Banditenhöhle zu verstecken, anstatt es einfach mit sich zu führen. Da brauchen doch nur irgendwelche anderen Leute oder gar wieder Banditen zurückkehren und es finden, oder ein Tier in der Höhle macht sich damit aus dem Staub … klingt für mich jetzt nicht so ganz nachvollziehbar. Eher ein bisschen schusselig von Cecile – von der man nun ansonsten aber eher Sachen gehört hat, die ganz und gar nicht schusselig wirken!
Nachdem sie das Formale abgeschlossen haben, machten sie sich auch auf den Weg nach Montera.
Hm, weiß ich nicht so recht, wie ich diese Formulierung deuten soll, aber „nachdem sie das Formale abgeschlossen haben“, das klingt irgendwie so nach … §list
2 Laiben Brot und 3 Äpfel sollten für den Anfang reichen
„Kann man ausschreiben!“, wie unser guter Freund Lord Regonas hier (zurecht) sagen würde.
Sie folgten dafür die Pfade, von Ardea angefangen, bis nach Reddock und weiter, und schließlich um die Hügel in der Nähe von Montera rund um.
Da finde ich die Formulierung etwas seltsam, mit diesem nachgesetzten „rund um“ …
Auf einem Platz weiter nördlich von Reddock entdeckten sie zwei junge Männer mit einem umgekippten Karren.Basierend auf deren Gesichtsausdrücke sahen sie aus wie Händler, die vor kurzem erst bestohlen wurden. Hier entschieden sie sich Halt zu machen, um zu fragen was passiert ist.
Abgesehen von der etwas unrunden Formulierung („Basieren auf deren Gesichtsausdrücke“) find ich die Stelle recht witzig, weil ich mir wirklich vorstellen kann, dass man das so Händlern am Gesicht ablesen kann, dass die gerade bestohlen wurden. :D
Zu schnell, denn er konnte nicht einmal den ganzen Aufschrei von Alina hören, was er sich aber sicherlich sehnlichst gewünscht hätte. Nicht, weil er sich sicher ist, dass er deswegen dann genügend Zeit hätte um zu reagieren, sondern eher, weil Alinas Stimme selbst bei einem Aufschrei so herzhaft sanft ist, dass der ganze Schmerz den er für den kurzen Zeitraum am Kopf spüren würde, einfach verblassen würde.
Abgesehen davon, dass hier auch einiges mit den Zeitformen der Verben durcheinander geht und auch alles so ein bisschen verquast mit hätte, wäre, wenn und würde ist, finde ich diesen Teil generell ein bisschen … „too wordy“, wie DGDM wohl sagen würde! Da wird einfach viel aus der Innenansicht Takeshis beschrieben, aber auch so ein bisschen „das Kleingedruckte“ mitgeschildert, was in dem Moment ja doch gar nicht so interessant ist. Mit anderen Worten habe ich da nicht so ganz verstanden, was mir als Leser eigentlich gesagt werden soll.
Rein inhaltlich fand ich das aber schon ganz gut, dass Takeshi da in diese Falle getappt ist. Das kam auch relativ unerwartet. Finde auch, dass du damit den Vorgabenteil, der von der „Verpflichtung“ spricht, richtig gut eingeleitet bzw. erfüllt hast. Das gliedert sich gut in die Handlung ein! Lediglich die Gedanken zur „Prinzessin in Not“, naja … mag ja sein, dass Takeshi so denkt, weil es eben Takeshi ist, aber selbst dafür halte ich dieses mehrmalige Herumreiten nach dem beliebten trope „Damsel in Distress“ für ein bisschen zu aufdringlich. Auf kürzestem Raum ist ja dreimal von der „Prinzessin in Not“ die Rede!
Aber, wie gesagt, insgesamt fand ich vor allem, wie du die Vorgabe erfüllt hast, sehr ansprechend. Gut gelöst, könnte man sagen! Auch so geht das von der Handlung wirklich in Ordnung, mir hat es beim Lesen jedenfalls Spaß gemacht. Zahlreiche Kritikpunkte gab es, wie du nun gelesen hast, aber trotzdem – von denen die drei eingangs genannten die wichtigsten sind. Ansonsten aber kann man mit Fug und Recht behaupten, dass du einen – mit Abstrichen – soliden Einstieg für diese Geschichte geschaffen hast, der den Leser auch mitnehmen kann. Zumindest mir ging das so! Die hier angesprochenen Schwächen solltest du dann aber auf jeden Fall im Auge behalten und ausbügeln – ebenso wie die gelegentlichen Fehler, siehe die Liste weiter unten.
Ansonsten an dieser Stelle dann nochmal offiziell Gratulation zu deinem Story-Forum-Debüt! §troet
Rechtschreib- und sonstige Fehler, abgesehen von den eingangs angesprochenen Sachen und den teilweise verschwunden gegangenen Leerzeichen, die ich nicht alle auflisten will:
Es war ein furchtbarer Moment für Takeshi, fliehen wollte er vor dem Grauen, der zur Zeit in seiner Heimat sein Unwesen treibt.
das zur Zeit
die er auf einem Handelsschiff verbrachte, dass förmlich bereit dazu ist, samt der Mannschaft unterzugehen.
dementsprechend sorgt sich die Mannschaft, wie lang diese Ruhe noch einhalten wird
eher: anhalten
Für seinen Kindheitsfreund Matsumoto, der Schiffskoch der Mannschaft, freudenreich ihn so gelassen wie immer zu sehen.
Da fehlt doch irgendwie was im Satz. §kratz
Dennoch will er dich nicht beim Faulenzen beobachten, deswegen sollst bei den Reparaturarbeiten helfen.“
Und hier auch … es sei denn, Matsumoto verschluckt das „du“ in einer Art Dialekt, das kann natürlich auch sein.
Tätig war er als Söldner, hat jeden Auftrag angenommen, der ihn Geld brachte
ihm
Noch erschöpft von gestriger Arbeit, machte sich Takeshi mit kläglichen Gesicht bereit, seine Kajüte zu verlassen.
Das erste Komma sollte man wohl weglassen. Und du könntest vielleicht „von der gestrigen Arbeit“ formulieren, weil „von gestriger“ Arbeit so schlimm nach Amtssdeutsch klingt. :p
sagte Matsumoto mit einem Gesichtsausdruck, das voll von Sorge und Bedenken war.
der
Bevor sich unsere Wege trennen möchte ich dir nur sagen, dass dich eine bestimmte Person in Myrtana erwartet.
trennen, möchte
Sein Katana, den er schon vor langer Zeit den Namen „soyokaze“ gab
dem er schon vor langer Zeit den Namen „soyokaze“ gegeben hatte
„Ich bin nur hier, weil ich dir was von Cecile ausrichten soll“
Da fehlt der Punkt nach „soll“.
während sie ein leises kichern ausstieß.
Takeshi entschied sich dafür, auf Alina zu hören, auch wenn er ihr süßes kichern gern länger hören würde.
Kichern
Cecile hat es in einer Banditenhöhle nördlich von Silden gefunden, oder besser gesagt, sie hat es den Banditen, die sich dort verkrochen haben, wieder entnommen.
wohl eher: weggenommen. „entnommen“ klingt danach, als hätten die das Amulett verschluckt gehabt, und Cecile hätte es denen quasi aus den Eingeweiden, ja, entnommen. :scared:
Alina,die seinen Vorschlag mit einem kurzen und leisen lachen abnickte
Lachen
Wenn wir unsere Ware nicht wiederbekommen, sind wie geliefert
wir
Es war aber schon zu spät, ein Bandit hat Takeshi mit nem Knüppel am Kopf erwischt.
einem … Umgangssprache würde ich jetzt mal lieber nicht im Erzähltext unterbringen. :p
Sicher war er sich aber nicht. Damit begann jedoch seine zweite Reise, die er zwar nicht eingeplant hat, aber die weitaus wichtig für ihn erscheint.
wichtiger
Der zweite Post ist dann ja, wie du selbst schon angemerkt hast, recht kurz geraten. Und ja, man merkt ihm durchaus auch eine gewisse Hast beim Schreiben an. Das direkt schon zu Beginn, an dem du dich offensichtlich aus Zeitgründen des eigentlich doch sehr spannenden Nebenstrangs um Alinas (nun nur vermeintliche) Entführung in ein paar Sätzen entledigen musstest. Eigentlich ist das sogar ein sehr schöner Plottwist, weil Takeshis zweifelhafte Gedanken um die Rettung einer Prinzessin nun wirklich wunderbar als bloße Hirngespinste entlarvt werden, und herauskommt, dass Alina sich sehr wohl sehr gut selbst helfen kann. Das gefällt mir, auch angesichts meiner Kritik bezüglich des Ende des ersten Posts, an sich natürlich sehr gut. Nur merkt man der Sache eben an, dass sie eben durch den äußeren Faktor Zeit getrieben ist – denn so eine wirkliche Erklärung, wie Takeshi sich denn so irren konnte, was nun mit den Banditen ist und wie das nun überhaupt alles zusammenkommt, gibt es ja leider nicht. Schade, dass du da nicht mehr Zeit und Muße hattest, das alles noch ein wenig weiter auszuführen!
Ein wenig hat man die Hast auch bei den Formulierungen gemerkt, so zum Beispiel bei dieser:
Da Alina mit den nötigen Einkäufen schon früher fertig war, als geplant, machten sie sich bereit, endlich nach Silden zu reisen. So verließen sie also ihren derzeitigen Standort, bereit, endlich die letzten Schritte ihrer Reise zu wagen.
Satz 2 sagt ja im Grunde nur nochmal genau das, was Satz 1 schon gesagt hat – teils auch mit den gleichen Worten. Klingt so arg redundant.
An dieser Stelle gab es übrigens wieder so eine Art Perspektivwechsel:
„Ich kann es kaum erwarten, mein Amulett endlich wieder bei mir zutragen.“, antwortete Takeshi.
Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, sah er nicht wirklich so aus als würde er sich freuen. Wenn, dann war es höchstens Freude gemischt mit Bedenken. Alina jedenfalls konnte nicht wirklich sehen, wie Takeshi sich momentan fühlte.
Wobei, ein richtiger Perspektivwechsel ist es ja eigentlich nicht. So gesehen ist es kein Bruch – es wird einfach nur nicht so ganz verraten, wie Takeshi sich fühlt. Das ist ja legitim, weil auch bei dieser Erzählform nicht immer das gesamte Innenleben des Charakters offengelegt werden muss, sondern ruhig auch nur mal angedeutet werden kann. So gesehen eigentlich sogar eine gute Stelle. Nur die beiden mittleren Sätze sind etwas ungünstig formuliert, weil ich da beim Lesen den Faden verlieren, ob jetzt nun Außenansicht, Innenansicht oder irgendetwas dazwischen betreffend Takeshi geschildert wird. Denn bei der Beschreibung des Gesichtsausdruck, zumal mit der Formulirung „nach zu urteilen“ wird dann eben doch so ein bisschen Außenperspektive auf Takeshi eingenommen, die nicht so ganz zum Rest des Stils passt. Man müsste das also anders formulieren, um zwar trotzdem Takeshis Gesichtsausdruck zu beschreiben, aber nicht so, dass ein plötzlich auftauchender Erzähler von außen den bewertet. Würde ich sagen. Ach, was weiß ich denn!
Das Auftauchen von Takeshis Bruder, der heißt, wie eine weitere fernöstliche Waffe, ist natürlich ein toller Plottwist! Inhaltlich finde ich die Schilderungen wie auch den Dialog zum Verhältnis der beiden und zum Rest der Familie wie auch Takeshis Stellung innerhalb des Familienbundes ziemlich interessant. Das gibt ihm als Charakter noch ein Stück weit mehr Tiefe und auch „Drama“. Nicht so gut gefallen hat mir aber die Art und Weise, wie es erzählt wird. Der Dialog wird ja dann auf einmal um einen Textblock unterbrochen, bei dem dann erst einmal lange ein weiterer Teil von Takeshis Hintergrundgeschichte erzählt wird. Quasi so, als würde das Geschehen kurz stehenbleiben, damit der Leser mit den nötigen Hintergrundinfos versorgt werden kann. Das kann man natürlich machen und ist ein Stilmittel, was irgendwie filmhaft anmutet. Trotzdem fand ich das in der Situation aber ein bisschen unelegant. Da hättest du die Informationen besser aufteilen sollen: Ein Teil elegant eingeflochten in den Dialog, verpackt als Vorwürfe oder Unterstellungen, wechselseitig eingebracht von den Brüdern, andere Teile dann tatsächlich als reine Erzählpassagen oder Gedanken und Erinnerungen Takeshis. Wie man das dann genau macht, ist wirklich Geschmackssache. So wie hier aber liest es sich wirklich wie eine eingeschobene Kurzbiographie, und das ist nicht wirklich mein Fall. Aber gut – auch hier wird die Zeitknappheit beim Schreiben wieder eine Rolle gespielt haben.
Dass es dann zum Kampf kommt und dann auch noch zu einem waschechten Cliffhanger am Ende des Posts, nun gut: Es ist nicht originell, aber es funktioniert und sorgt für die nötige Spannung. Insgesamt kann man also sagen, dass der Post an das Niveau des ersten Posts nicht heranreichen kann, mit der Bruderbegegnung aber trotzdem einen kleinen Teil an interessanter und spannender Handlung aufweist. Von daher geht das schon in Ordnung, sage ich mal – ich habe auch diesen Post gerne gelesen und musste mich zu keiner Zeit quälen, das ist doch auch schonmal was! :D
Fehler im zweiten Post:
Sie befand sich in der Nähe Takeshis und hatte sogar seinen Katana dabei.
„Sein Katana“, Katana wird im Deutschen als Neutrum behandelt. Ich war sogar überrascht, dass ich bei der Überprüfung „Katana“ nicht einmal im Online-Duden gefunden habe, ich hätte gedacht, von diesen ganzen fernöstlichen Waffen ist das noch einer der gebräuchlichsten Begriffe. Nicht einmal in meinem Fremdwort-Duden konnte ich einen Eintrag finden. Das hätte ich nun nicht gedacht. :eek:
Das ist aber eine andere Geschichte, jetzt gibt es wichtigeres zu tun – Montera wartet auf uns.“
Wichtigeres
Es war kein langer Schlaf, dennoch genügend, damit beide erholt genug sind,um weiterzulaufen.
Fehlendes Leerzeichen vor „um“.
„Ich kann es kaum erwarten, mein Amulett endlich wieder bei mir zutragen.“, antwortete Takeshi.
zu tragen
Hier bin ich wohl richtig“
Da fehlt der Punkt nach „richtig“.
als Söldner durch die Welt zu reisen, für ihn gibt es nichts schöneres.
Schöneres
„Ich bin nicht wirklich gekommen um mit dir Frieden zu schließen und ich zurück zur Familie zu bringen.
Das zweite „ich“ sollte wohl mal ein „dich“ werden.
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John Irenicus
20.03.2017, 21:17
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Der diesjährige Wettbewerbsbeitrag von DGDM im Rahmen des (vierten) Schreim naoch Buchstohm fällt ja deutlich aus der Reihe, was auch vom Autor selbst ja in geradezu demütigen und entschuldigenden Worten im Vorwort thematisert wird (dessen erster Satz übrigens irgendwie lückenhaft wirkt). Dabei sind so zurückhaltende Worte ja gar nicht nötig, wie ich finde!
Denn jedenfalls der erste Post hat mich schon ziemlich überzeugt und vor allem ziemlich gut unterhalten. Bis auf wenige Ausnahmen lesen sich die Verse auch sehr gut, du hast einen guten Mittelweg zwischen „Form“ und gleichzeitiger Vermeidung von „Reim' dich oder ich fress' dich“ drauf, und im Gegensatz zu manch anderen Dichtungen (also meinen), finde ich das auch gar nicht umständlich zu lesen. Es kam bei mir also nie der Gedanke auf „Ach Mensch, das hätte ich jetzt doch lieber als richtige Geschichte gelesen.“ Ganz im Gegenteil finde ich, dass die Handlung gerade durch diese Versform wunderbar transportiert wird. Im Ansatz ist die Sache also schonmal geglückt!
Bei der ersten „Strophe“ (darf man das bei sowas eigentlich so nennen?), in der Ohnegram so in ersten Ansätzen vorgestellt wird, dachte ich übrigens erst, dass sei so eine Art Ebenezer Scrooge und der Name dementsprechend ironisch gedacht. Er wird mir allerdings sehr schnell immer sympathischer, was vor allem auch an der zweiten Strophe liegt, die mit Fidelio direkt eine weitere sympathische Person einführt. Naja, und wenn ich das so lese … Fidelio ist ja vermutlich einfach ein Twink, und wenn jemand wie Ohnegram Twinks mag, dann finde ich den grundsätzlich auch erstmal sympathisch!
Danach kommt dann eine kurze Stelle, die ich etwas holperig zu lesen fand:
„Wie man mir kürzlich zugetragen
Ist Euer Alter in der Stadt zu Gast.
Man sagt, er will Euch etwas fragen“,
Fidelio spricht's, die Stimme voller Hast
Aber danach wiederum, danach wird es richtig gut, weil ich finde, dass Ohnegrams Gram (!) über diesen Tagebuchfund wirklich toll rübergebracht wird, wie überhaupt die Brisanz des Ganzen:
Er sagt, er trage bei sich einen Gegenstand
Der einem gift'gen Dolche gleich
– Wenn er den Leuten wird bekannt –
Zum bittren Ende dir gereicht.“
Ich finde, das liest sich einfach richtig gut – und vermittelt eben auch gut den Inhalt, die eigentliche Handlung. Da habe ich bei manchen Dichtungen ja manchmal auch Schwierigkeiten, vor lauter Versen der Handlung zu folgen, aber das klappt hier auch ganz wunderbar.
Vielleicht lässt er uns ew'ge Freunde werden,
An deren Treue Schwert und Lanz' zerbricht,
Muss ich leider als Phallussymbole deuten. §lehrer
Bei der teils doch sehr geschliffenen Sprache in der wörtlichen Rede gefällt mir eine Stelle wie diese zwischendurch übrigens auch ganz gut:
„Ich danke dir für dein Vertrauen
Und heiß es Schand, dass ich's noch nicht erwiedern kann
So führe mich zu meinem Vater dann
Damit ich ihm dann ohne Gram
Sein Maul blitzblank polieren kann“
Bei den Strophen bezüglich „Schimmelkäse“ habe ich ja erst ganz harmlos gelacht, von wegen „Haha, der muss dann da so ekeligen Käse essen“, aber je mehr ich Sahneschnitten und „Der olle Schimmelkäse selbst“ gegenüberstelle und dann noch das Gebimse der letzten Strophe mit hereinziehe, desto mehr habe ich das Gefühl, dass die damals im Forum kursierende unangenehme Dessert-Metapher nun einen noch unangenehmeren Dinner-Vergleich als Konkurrenz bekommen hat. :scared:
Insgesamt ist das jedenfalls, wie gesagt, ein toller Beginn, der zumindest mir richtig Lust auf Mehr gemacht hat (und wo ich jetzt schon wieder ein schlechtes Gewissen habe, dieses tolle Projekt mit für dich möglicherweise ungünstigen Vorgaben zu versauen. §gnah).
Fehler im ersten Post:
So spührt er doch – er kann sich's nicht verwehren –
Was Bruderliebe einst beschehrt.
(Es sei denn natürlich, die h sind da so als Kunstgriff eingefügt.)
Ich sage es vorab: Den zweiten Post finde ich mindestens ebenso gelungen wie den ersten! Erstaunlich, wie du da das Niveau halten kannst – auch wenn man (weiterhin) einen Geschmack fürs Zotige mitbringen muss, um die Geschichte zu mögen, schätze ich. :D
Das geht ja schon beim Beginn los, denn dass du ausgerechnet „Lüster“ als altmodischen Begriff für so einen Leuchter gewählt hast, kann doch kein Zufall sein – die Stimmung wird dadurch ja direkt gesetzt. Und nachdem kurz danach auch noch gereimt wird, dass „gar mancher wird heut unten liegen“, tja, da ist dann endgültig alles klar! Unsicher bin ich mir nur, ob mir das mit dem „Happy Ending“ so gut gefällt. Also, ein Happy Ending würde mir natürlich jederzeit gut gefallen, aber du fällst an der Stelle mit der Sprache natürlich ziemlich heraus. Das kann man natürlich als gelungenen Stilbruch bewerten, der dem Ganzen noch ein gehöriges Maß an Flapsigkeit hinzufügt. Ich bin da also ein bisschen zwiegespalten. Letzten Endes glaube ich, dass ein Alternativbegriff, der jetzt nicht total englisch klingt, aber trotzdem so ein bisschen, nunja, zotig, hier besser gepasst hätte.
Neben dem ganzen S E X K R A M fand ich in diesem Post aber auch vor allem die kleinen, feinen, unscheinbaren Reime sehr schön. PotM-verdächtig ist für mich zum Beispiel diese Strophe hier:
„Gewiss, mein Herr wie könnt ich's wagen
Die Deine Bitte auszuschlagen.“
Ihr fährt die Röte ins Gesicht
Doch unterm Puder sieht man's nicht.
Das ist doch einfach im besten Sinne nett und ist dabei sogar nicht nur Selbstzweck, sondern illustriert das Geschehen auch sehr schön.
Auch folgende Strophe …
„Ach junger Mann, die honigsüßen Worte,
Die spar dir für die Jungfraun auf
Sie sind wie die Geburtstagstorte
So süß, man möchte kotzen drauf.
Ich weiß genau, es ist mein Geld
Das dich in seinem Banne hält
Damit wir hier nicht labern bis wir sterben:
Ich will mir deinen Liebesdienst erwerben.“
… fand ich doch äußerst gelungen, selbst wenn am Ende der Rhythmus etwas flöten geht. Aber gerade das passt ja sehr gut zu diesem „Unwirschen“, zum Wunsch der Dame, diese Förmlichkeiten doch jetzt endlich beiseite zu lassen und zur Sache zu kommen. Sehr gut!
Ob alt, ob jung ist mir egal
Ob vaginal, anal, oral
Dein Aussehn stört mich nicht so sehr
Ich möchte nur Geschlechtsverkehr
Wahre Worte!
(Über den Zehennagelpilz decke ich an dieser Stelle dann mal den Mantel des Schweigens)
Was mir auch gut gefallen hat, dass du dich wirklich sehr (und erfolgreich) bemühst, nicht nur unverbunden vor dich hin zu dichten, bis die Handlung „zufällig“ mal fortschreitet, sondern dass dir auch viel Kontinuität dabei gelingt. So zum Beispiel war ich angenehm überrascht, wie erst vom verschütteten Bier und den entstehenden Pfützen erzählt wird, und dann zwei Strophen weiter nochmal darauf Bezug genommen wird, wie dem Ohnegram die Suppe bis zum Arm spritzt. Das ist gut so und bewahrt die einzelnen Strophen vor Beliebigkeit.
Ein kurzer Bruch im Reimstil erfolgt dann ja bei der Erzählung Dogars. Ich finde das aber vielleicht auch gar nicht so schlecht, weil der da ja auch so herrlich abledert, was besonders gut rüberkommt, da es nun nicht in blumige Zeilen verpackt ist. Finde ich also auch eigentlich sehr gut so. Du hast da schon so ein Gespür, was in dieser, äh, „Ballade“ (?) geht, und was nicht!
Die einzige Stelle, wo es mir beim Lesen wirklich zu holperig war, war diese hier:
Ohngram bewahrt die Contenance
Und lässt dem Mann noch ne Chance
Sich doch noch einmal zu berappeln
Sonst lässt er ihn am Balken zappeln
Das liest sich dann nicht mehr so flott, und der Contenance-Chance-Reim wirkt auch eher lustlos, finde ich (ein bisschen ähnlich ist es später auch bei „Ochs-weggeboxt“, aber da musste ich eher lachen).
Der Rest liest sich dann wieder sehr fein, und überhaupt finde ich sehr klasse, wie geschickt da Ohnegrams zwielichtige Vergangenheit angedeutet wird. Nach wie vor also eine tolle Geschichte in toller dichterischer Erzählform. Ich bin schon gespannt auf den nächsten Post - ich hoffe mal, der kommt dann trotz des Wettbewerbsausscheidens! :gratz
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Lord Regonas
26.03.2017, 00:02
Wieso waren früher die Titel der Geburtstagswünsche so viel cooler als Heute?
Zitat:
Raketen, Sekt und 19jährige...
Unpaarhufer im Partystall...
Nuhdelkuchen...
Das ist ja mit Heute gar nicht mehr zu vergleichen!
Muds Plauderecke von MisterMeister:
Zitat:
Wichtig: Diese Story hat den Sinn, lustig zu sein, aber ich habe das Gefühl, dass sie das keineswegs ist.
Kommentare erwünscht!(Natürlich in den Kommentarthread)
Ich mag Einleitungen, doch diese empfinde ich als störend. Nicht nur die Anzahl an Fehlern in der Zeichensetzung, sondern auch die Vorbereitung darauf, gezwungen witzig zu sein missfällt mir.
Jedenfalls stellst du die PE in einen Zusammenhang mit Gothic, was überraschenderweise durchaus funktioniert. Nicht zuletzt aufgrund folgender Sätze...
...Zitat:
"All the Users von the PE are voll komisch!"
Oder auch folgend...
Zitat:
"If I will sehen MisterMeister, Ich will drehen his Hals on left, weil he is dauernd speaking stupid Müll!"
Das weiß durchaus zu gefallen und amüsiert mich vollkommen ungezwungen. Jedenfalls weiß man natürlich worum es eigentlich geht und ich muss sagen, dass du sie überaus positiv darstellst. Entsprechende Person hat ja nun einmal durchaus nicht nur positive Seiten und so hätte ich es um Längen besser gefunden, wenn du die negativen Seiten mit selbigen Humor beschrieben hättest.
Insgesamt in Ordnung.
John Irenicus
26.03.2017, 16:04
Wieso waren früher die Titel der Geburtstagswünsche so viel cooler als Heute?
Das ist ja mit Heute gar nicht mehr zu vergleichen!
Vielen Dank, mach's doch besser.
John Irenicus
02.04.2017, 14:34
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Lord Regonas hat ja mal wieder einige seiner Storys fortgesetzt. Diesem Anlass widmet sich der folgende Mehrfach-Kommentar.
„Sein Name ist Moe“ ist von den Storys dann meines Erachtens im wenigsten Sinne „fortgesetzt“. Es läuft ja lediglich die Szene weiter, in der Moe droht, Wanzenfutter zu werden. Erst ja, dann doch nicht, dann doch wieder … das ist zwar schon recht dramatisch, aber ich finde, da hättest du ruhig mehr spendieren dürfen als so ein paar Schnipsel, die sich schon seit mehreren Posts immer nur um die gleiche Situation drehen! Immerhin bekommt Moe ja nun am Ende des zweiten neuen Posts wieder etwas Gesellschaft (droht dann aber wiederum in Wanzen zu versinken, wie es scheint). Naja, ich bin mal gespannt, wann das mal wieder etwas mehr zu Potte kommt!
Er war ein Mann der Taten, der im äußersten Notfall auch gerne seine Fäuste sprechen lies, doch auf diesen Garant konnte er sich nun nicht verlassen.
Das würde sich in der Mehrzahl, „diese Garanten“, doch noch viel cooler anhören!
Beim ersten der beiden neuen Posts von „Segen und Fluch“ ist das ähnlich, auch, wenn das hier natürlich alles viel intensiver und auch ernsthafter erzählt ist. Im Grunde werden nur noch einmal Fenias „Erinnerungen“, von denen weder sie selbst noch der Leser bisher sagen kann, ob es wirklich welche sind, im Gespräch mit Salandril hervorgerufen. Das allein macht die Atmosphäre aber natürlich auch direkt wieder bedrückend, und das Ende dieses Posts, mit dem Zusammenbruch Fenias mitten auf der Straße, könnte dramatischer kaum sein. Es passiert also doch richtig was! Richtig spannend finde ich dann aber erst den zweiten der beiden neuen Posts, denn hier formuliert Fenia die Vorwürfe zum ersten Mal ausdrücklich. Das bringt natürlich noch eine ganz neue Zugwirkung in die Handlung hinein. So sensibel und damit auch mitreißend das Thema allerdings ist: So ein bisschen zu „klischeehaft“ fand ich diese Szene zwischen Fenia und Halvor dann eben doch. Also, Fenias Aufgelöstheit und Halvors Wünsche in allen Ehren, aber so, wie das beschrieben wird, liest sich das eher wie zelebrierte Rollenverteilung (der „Beschützerinstinkt“ wird ja ausdrücklich erwähnt). Was an sich nicht schlimm ist, nur finde ich es schade, dass es da eben bei stehen bleibt und die Schilderung auch eher oberflächlich bleibt. Da gibt es gar keine Zwischentöne, keine Momente, die jetzt wirklich spezifisch für DIESE Situation zwischen Fenia und Halvor stehen und nicht auch in jeder anderen Geschichte genau so stattfinden könnten. Da hätte ich mir mehr geschilderte Verzweiflung gewünscht, einfach, um Fenias Situation auch einfach mehr zu „würdigen“, wenn man so will. Für sie ist es ja eben gerade nicht eine Szene wie jede andere Szene dieser Art – aber leider liest sich das ein bisschen so. Das hättest du also ruhig ein bisschen ausführlicher schildern können – aber vielleicht kommt das ja noch.
„Raumschiff Star Bug“ ist wohl diejenige deiner aktuellen Storys, mit der ich bisher am wenigsten warm geworden bin – daran ändert auch die neu gewählte und noch unleserlichere Schriftart nicht viel. :p Dafür geht es in dieser Geschichte aber immer ordentlich voran, und dieses Chaos, das die einströmenden Wassermassen in Khorinis verursachen, ist schon ganz gut beschrieben. Das zeigt sich für mich vor allem im zweiten der beiden neuen Posts, bei dem auch so ein bisschen durcheinandergeredet und -geschrien wird und sich dann auf einmal „lästige“ Nebensächlichkeiten – Alwin hat Watte in den Ohren §ugly – viel drängenderen Belangen in den Weg stellen, wie das in so Katastrophensituationen wohl einfach ist, bei dem jeder Mensch auch seine ganz eigenen Ziele verfolgt. Unter dem Aspekt finde ich die Fortsetzung auch recht gelungen, auch, wenn sowohl die Arbeit der Paladine als auch dadurch die Geschichte selbst so eine gewisse Zielsetzung vermissen lässt. Andererseits passt das wohl gerade ganz gut in die Situation: Erstmal muss jeder sehen, dass er sich und andere in Sicherheit bringt. Das hat allerdings auch zur Folge, dass von der Raumschiff-Thematik erstmal nicht mehr so viel zu sehen ist – bin gespannt, wie das dann wieder zusammenkomen soll / wird.
Meine Lieblingsgeschichte von deinen aktuellen Storys ist weiterhin ganz klar „Chroniken des Siegels“, und das neue Kapitel zeigt dann auch wieder, warum. Hier geht es nämlich schon seit einigen Posts „ordentlich zur Sache“, und Gaan als Hauptperson gefällt mir auch nach wie vor gut. Aber auch die Charaktere, denen er begegnet, bringst du in der Eile der Handlung ganz gut zur Entfaltung. Akil zum Beispiel zeigt sich ja – wahrscheinlich etwas anders nuanciert als im Spiel – als äußerst unsolidarisch und im Grundsatz ja auch menschenfeindlich, wenn er Tagelöhner und Knechte, gerade auch wegen ihrer schlechten Bezahlung, als verzicht- und opferbar klassifiziert. Schon happig, im Rahmen dieser Situation, in denen sich jeder selbst der nächste ist (Ausnahme: Gaan, was ihn nochmal als Charakter und auch Menschen hervorhebt!), aber irgendwo auch verständlich. Nichtsdestotrotz bekommt man direkt ein ambivalentes Verhältnis zu Akil, der eher in Stammesdenken (ICH UND MEINE FAMILIE) verhaftet zu sein scheint – ein Zug, der aber wiederum wohl bei sehr vielen Menschen in solchen Extremsituationen zum Vorschein kommen wird. Fand ich so jedenfalls sehr interessant zu verfolgen, und die Dramatik, mit der sich das Geschehen weiterentwickelt, tut ihr Übriges: Dass Akil dann noch Opfer der Bolzen wird und auch noch seine Frau Kati getroffen wird, das unterstreicht die Ernsthaftigkeit dieser Situation dann nochmal deutlich. Finde ich schön, dass hier die meisten Sachen eben nicht glimpflich ausgehen (sonst wäre so eine orkische Invasion ja auch eher lachhaft). Das ist also alles ganz schön schonungslos, und das macht die Szene dann auch mitreißend. Und umso mehr ist man beeindruckt von Gaan, der all diesen Gefahren ja doch sehr selbstlos trotzt und sein Bestes gibt, zu retten, wer noch zu retten ist. Von daher eine wieder solide Fortsetzung (wenn auch ohne besondere Überraschungen) und nur kleineren Formulierungsschwächen, wie zum Beispiel dieser hier:
Und obwohl sein erster Pfeil einen der orkischen Elitekrieger an der Schulter verwundete, musste Gaan dennoch sehr schnell realisieren, wie aussichtslos sein Unterfangen war.
Das ist zwar schon so ein „Deutschlehrerkritik“, aber „realisieren“ in dieser „falschen“ Bedeutung sieht an der Stelle einfach nicht schön aus.
Und dann hast du ja noch eine neue Story angefangen! Natürlich kann man sich als außenstehender Leser fragen, ob das so „nötig“ ist, wo du doch so viel anderes angefangenes Zeug herumliegen hast, aber letztlich kann (und wird) hier ja jeder machen, was er will. So fantasy-trashig „Das Erbe der Druiden“ auch betitelt ist, so bodenständig beginnt es: Mit einem Auftrag aus dem zweiten Teil der Spielereihe, die uns alle so nachhaltig begeistert hat. Und dann mit einem kleinen Zusatz, im wahrsten Sinne des Wortes, denn ein Herr Miguel hat als Fleischwanze das Gespräch belauscht. Ich finde, der Ansatz ist so der ganz klassische Ansatz, wie er früher sehr häufig gewählt wurde, um hier eine Story zu verfassen: Man nehme eine Szene aus dem Spiel, erzähle sie ordentlich nach und füge dann eine kleine Besonderheit ein, die zu einem alternativen Verlauf des Spielgeschehens führt. Und wenn man sich den Titel dieser neu begonnenen Story anschaut, ist wohl in Planung, dass da so einiges ganz anders verlaufen wird, als wir es aus dem Spiel kennen. Man darf gespannt sein … bisher lässt sich aber natürlich noch keine Prognose darüber abgeben, wie sehr mir die Story gefallen wird – es ist ja gerade mal ein kleiner Anfang gemacht.
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Söldner Zu Befehl!
04.04.2017, 20:53
Als ich vor dem ersten Post die Buchstabenzuordnungen gelesen habe, und gesehen habe, dass Person A Takeshi heißt, hätte ich ja fast schon drauf gewettet, dass Ort A dann Takeshi's Castle ist, aber naja, man kann nicht alleshaben. :D
Daran habe ich gar nicht gedacht! Wäre auf jeden Fall ne tollte Idee gewesen. :D
Erstens sind die Zeitformen der Verben bzw. die Erzählzeit als solches, insbesondere, aber nicht nur im Beginn des Posts, ziemlich durcheinander. Es schwankt stellenweise sogar im selben Satz zwischen Vergangenheitsform und Gegenwartsform. Deshalb hatte ich auch am Anfang gewisse Probleme, herauszufinden, was wann passsiert, weil ich zunächst dachte, die Gegenwartsform sei eben die „Haupterzählzeit“, und alles, was in der Vergangenheitsform steht, sei eben vor der Gegenwart der Erzählung passiert. Aber das scheint ja nicht ganz so zu sein. Oder doch? Kann man ja so machen. Solltest du auf jeden Fall nochmal drüberschauen und dich für eine Grundform entscheiden, von der du dann nur in besonderen Fällen abweichst!
Darauf werde ich in Zukunft besser aufpassen beim Korrekturlesen. Vielen Dank für die Kritik!
Zweitens ist die Erzählperspektive manchmal nicht ganz konsequent durchgehalten. Sicher, es ist eine Er-Erzählung, aber es schwankt dann aus nicht nachvollziehbaren Gründen zwischen dem (und jetzt musste ich meine Deutschunterricht-Kenntnisse auffrischen) sogenannten auktorialen Erzählstil und einem personalen Erzählstil. Es überwiegt hier ja der personale Erzählstil, also das Erzählen direkt aus Perspektive Takeshis als Hauptperson, wobei man eben auch dessen Gedanken und Gefühle sozusagen aus „erster Hand“ mitgeliefert bekommt. Manchmal aber brichst du mit dem Erzählstil, indem du plötzlich doch einen Blick von außen einbaust. Und das nicht bezüglich anderer Charaktere – da ist das ja genau richtig und konsequent – sondern eben auf Takeshi selbst, obwohl es sonst ja immer seine Perspektive ist. Beispiel: „Takeshi, der diese Lurker offensichtlich nicht als Herausforderung sieht“. Da drückt das „offensichtlich“ ja eine gewisse Distanz und den Blick von außen aus, der in der sonstigen Erzählweise ja aber gerade nicht nötig ist, weil man ja alles andere sowieso schon aus Sicht Takeshis wahrgenommen hatte. Das ist dann eben so ein bisschen brüchig, was die Erzählperspektive angeht. Solltest du also auch konsequenter handhaben!
Anders als bei den Kommafehlern und den Zeitformfehlern, ist mir das noch nicht aufgefallen. Ich werde in Zukunft versuchen, auch darauf besser aufzupassen. Auch für diese Kritik bin ich dir dankbar!
Drittens, und das ist der am wenigsten wichtige Punkt, ist die Interpunktion bei der wörtlichen Rede nicht ganz konsequent „richtig“ gemacht:
Das sollte noch am einfachsten zu beheben sein. Die Begründung dafür war perfekt formuliert. Vielen Dank!
Der Anfang gefällt mir von der Handlung schon einmal recht gut. Man hat einerseits eine doch eher fiese Ausgangslage für Takeshi, andererseits herrscht auch ein bisschen angenehme Aufbruchsstimmung, die Takeshi ja selber gut vermittelt. Angesichts des beschriebene Grauens in seiner Heimat wirkt er vielleicht etwas zu unbeschwert, aber gut – vielleicht ist das einfach nur seine Art, mit diesen Dingen umzugehen. Dass eine Flucht „gut tut“, wie beschrieben, ist aber wirklich etwas, womit ich jetzt nicht so gerechnet hätte. :p Aber gut, bei Takeshi mag das ja so sein.
Hab da noch gedacht, dass es vielleicht besser wäre, wenn es oberflächlich nur den Anschein erwecken würde, dass es Takeshi nicht bedrückt, so dass dann am Ende noch Raum dafür ist zu zeigen, dass es ihn vielleicht doch bedrückt. Hab mich am Ende dann doch nicht dafür entschieden (aus welchen Grund auch immer).
Gut gefallen hat mir auch der Dialog mit Matsumoto. Ich finde, das bekommst du schon recht natürlich hin. Auch die Figur des Matsumoto wird durch den Dialog recht schnell belebt und dem Leser begreifbar gemacht. Haut also absolut hin!
Mit solch positivem Feedback hatte ich nicht gerechnet. Vielleicht mache ich mich ja doch zu stark runter. :dnuhr:
Da wusste ich nämlich für einen Moment lang nicht, wer mit wem spricht. Denn erst wird gesagt, dass sich Takeshi los auf die Arbeit macht. Deshalb war ich davon ausgegangen, dass er jetzt auch tatsächlich „weg“ ist, bzw. nicht mehr bei Matsumoto. Und dann gibt es ja quasi doch noch ein Nachgespräch zwischen den beiden (was ich erst nicht als solches erkannt hatte, sondern dachte, da sei jetzt ein neuer Gesprächspartner aufgetaucht), und dann wird nochmal geschildert, wie sich Takeshi auf den Weg macht, seiner Arbeit nachzugehen. Das hat dann wie gesagt etwas Verwirrung bei mir gestiftet.
Hätte ich besser formulieren sollen. Auf dem Weg zur Arbeit, sollte Takeshi kurz von Matsumoto gestoppt werden, damit es kurz zu einem Nachgespräch kommt. Wird ausgebessert, wenn ich mich dafür entscheide, die Geschichte doch weiterzuschreiben.
Der Anbruch des nächsten Tages wird dann ja ausdrücklich geschildert, wobei ich da schon ein wenig schmunzeln musste:
Mit dem Aufgang der Sonne brach auch schon der nächste Morgen an.
„Ach was, sag bloß!“, war in etwa das, was ich mir dabei gedacht hatte, „Womit denn auch sonst?“ :p
Also bei mir bricht der nächste Morgen mit lautem Gebrüll an. :o
Hier musste ich auch erst ein wenig schmunzeln, aber naja, ein bisschen over the top und irgendwie nervig fand ich das dann doch schon, dass sowas gleich „homoerotisch“ sein soll (das Wort klingt in dem Setting auch viel zu gestelzt), und dann direkt noch die Träne hinterher. Weiß nicht, halte ich für übertrieben und hat mich auch ein bisschen aus der Geschichte rausgerissen an dieser Stelle!
Dachte mir schon, dass das ein zu erzwungener Gag war. Werde beim nächsten Mal versuchen, die Stellen angemessener zu beschreiben.
Mit Wörtern wie „cool“ ist das bei so einem Setting ja immer so eine Sache, weil sie ja eindeutig einem kulturellen Hintergrund entstammen, der in dieser Welt gerade nicht angelegt ist. Finde ich aber auch nicht so sehr schlimm, aber vielleicht findest du ja eine bessere Umschreibung, die sich nicht eines so „modernen“ Wortes bedient.
Kann die Begründung völlig verstehen. Werde mich beim nächsten Mal stärker in die Welt hineinversetzen.
Ansonsten verläuft der Abschied vom Schiff ja relativ vorhersehbar. Einzig nicht so ganz durchblickt habe ich, woher Matsumoto denn jetzt wusste, dass da jemand auf Takeshi wartet … gab's da eine Brieftaube, oder wie? Da hätte ich mir schon mehr Erklärungen gewünscht, woher Matsumoto dieses Wissen hat. Wirkt an der Stelle schon sehr konstruiert, um Takeshi direkt eine Anlaufstelle zu geben.
Damit habe ich mich auch eine Zeit lang beschäftigt. Da mir keine gute Idee einfiel, dachte ich mir einfach, dass ich es irgendwann mal später erkläre. Ist dann jedenfalls nicht mehr passiert. :dnuhr:
Werde die ersten beiden Parts der Geschichte dann wahrscheinlich neu schreiben, so dass ich solche Dinge dann noch ausbessern kann.
Der Kampf mit den Lurkern ist dann so eine durchschnittliche Actionszene, die, wie ich finde, ganz in Ordnung geht. Der Kampf stellt ja vor allem auch Takeshi so in seinem „Wesen“ ein bisschen weiter vor. Vor allem aber das Ende des Kampfes ist ja recht aussagekräftig: Wie Takeshi diesen Lurker da einfach so herzlos liegen lässt, das ist ja schon fies. :( Scheint mir ein recht ambivalenter Charakter zu sein, der Takeshi!
Eignet sich doch sehr für einen Comeback des Lurkers. Wer weiß, vielleicht wird er noch eine wichtige Rolle in der Story spielen. :p
Wär ziemlich witzig gewesen, wenn der Lurker Person D gewesen wäre. Da er aber schon in der Story vorkam, konnte ich das dann streichen. :p
Das Gespräch mit Alina zeigt Takeshi dann ja aber direkt wieder von seiner zarten Seite, und süß ist es ja irgendwie schon. §herz
Und wieder ein Punkt der mir zeigt, dass ich doch nicht so schlecht schreibe. Freut mich jedenfalls, ein Herzchen von dir dafür zu bekommen. :gratz
Allerdings fand ich dann diesen „homoerotisch“-Quatsch noch viel nerviger. Nicht nur, dass du diesen „Witz“ kurz zuvor längst gebracht hattest, auch verstehe ich weder, wie zwischen Mann und Frau etwas „homoerotisch“ sein kann, noch, was an einem weinenden Mann dran sein soll, dass es die Stimmung „homoerotisch“ werden lässt.
Auch das kann ich wiederum gut nachvollziehen. Werde in Zukunft versuchen "ernster" zu schreiben.
Also, irgendwie klingt das aber doch viel riskanter, dass Amulett wieder in der Banditenhöhle zu verstecken, anstatt es einfach mit sich zu führen. Da brauchen doch nur irgendwelche anderen Leute oder gar wieder Banditen zurückkehren und es finden, oder ein Tier in der Höhle macht sich damit aus dem Staub … klingt für mich jetzt nicht so ganz nachvollziehbar. Eher ein bisschen schusselig von Cecile – von der man nun ansonsten aber eher Sachen gehört hat, die ganz und gar nicht schusselig wirken!
So eine Höhle bietet ganz gute Versteckplätze! :o
Hm, weiß ich nicht so recht, wie ich diese Formulierung deuten soll, aber „nachdem sie das Formale abgeschlossen haben“, das klingt irgendwie so nach … §list
Wenn du mich noch weiter so zum Lachen bringst, dann könnte ich mich ernsthaft noch in dich verlieben. §knuff
Rein inhaltlich fand ich das aber schon ganz gut, dass Takeshi da in diese Falle getappt ist. Das kam auch relativ unerwartet. Finde auch, dass du damit den Vorgabenteil, der von der „Verpflichtung“ spricht, richtig gut eingeleitet bzw. erfüllt hast. Das gliedert sich gut in die Handlung ein!
Hab dafür auch etwas länger grübeln müssen. Bin froh, dass ich doch noch auf diese Idee gekommen bin.
Lediglich die Gedanken zur „Prinzessin in Not“, naja … mag ja sein, dass Takeshi so denkt, weil es eben Takeshi ist, aber selbst dafür halte ich dieses mehrmalige Herumreiten nach dem beliebten trope „Damsel in Distress“ für ein bisschen zu aufdringlich. Auf kürzestem Raum ist ja dreimal von der „Prinzessin in Not“ die Rede!
War für mich auch bloß erzwungenes "herumgewitzle". Werde ich beim Neuschreiben der Geschichte wahrscheinlich umschreiben, da ich finde, dass es selbst für Takeshi ein wenig übertrieben war.
Ansonsten aber kann man mit Fug und Recht behaupten, dass du einen – mit Abstrichen – soliden Einstieg für diese Geschichte geschaffen hast, der den Leser auch mitnehmen kann. Zumindest mir ging das so! Die hier angesprochenen Schwächen solltest du dann aber auf jeden Fall im Auge behalten und ausbügeln – ebenso wie die gelegentlichen Fehler, siehe die Liste weiter unten.
Vielen Dank für die netten Worte, haben mich auf jeden Fall etwas aufgemuntert. Vielleicht sogar zum Weiterschreiben motiviert. Die Fehler werden noch ausgebessert und natürlich versuche ich in Zukunft diese Fehler komplett auszulassen.
Ansonsten an dieser Stelle dann nochmal offiziell Gratulation zu deinem Story-Forum-Debüt! §troet
Danke! $§p4
Das direkt schon zu Beginn, an dem du dich offensichtlich aus Zeitgründen des eigentlich doch sehr spannenden Nebenstrangs um Alinas (nun nur vermeintliche) Entführung in ein paar Sätzen entledigen musstest. Eigentlich ist das sogar ein sehr schöner Plottwist, weil Takeshis zweifelhafte Gedanken um die Rettung einer Prinzessin nun wirklich wunderbar als bloße Hirngespinste entlarvt werden, und herauskommt, dass Alina sich sehr wohl sehr gut selbst helfen kann. Das gefällt mir, auch angesichts meiner Kritik bezüglich des Ende des ersten Posts, an sich natürlich sehr gut. Nur merkt man der Sache eben an, dass sie eben durch den äußeren Faktor Zeit getrieben ist – denn so eine wirkliche Erklärung, wie Takeshi sich denn so irren konnte, was nun mit den Banditen ist und wie das nun überhaupt alles zusammenkommt, gibt es ja leider nicht. Schade, dass du da nicht mehr Zeit und Muße hattest, das alles noch ein wenig weiter auszuführen!
Ich denke genauso über den Plottwist. Werde den beim Neuschreiben der Geschichte definitiv drin lassen, jedoch werde ich diesen dann stärker darstellen.
Das Auftauchen von Takeshis Bruder, der heißt, wie eine weitere fernöstliche Waffe, ist natürlich ein toller Plottwist!
Sind komischerweise die ersten fernöstlichen – um genau zu sein japanischen – Namen, die mir einfallen. Haben jedenfalls beide für mich gepasst.
Der Dialog wird ja dann auf einmal um einen Textblock unterbrochen, bei dem dann erst einmal lange ein weiterer Teil von Takeshis Hintergrundgeschichte erzählt wird. Quasi so, als würde das Geschehen kurz stehenbleiben, damit der Leser mit den nötigen Hintergrundinfos versorgt werden kann. Das kann man natürlich machen und ist ein Stilmittel, was irgendwie filmhaft anmutet. Trotzdem fand ich das in der Situation aber ein bisschen unelegant. Da hättest du die Informationen besser aufteilen sollen: Ein Teil elegant eingeflochten in den Dialog, verpackt als Vorwürfe oder Unterstellungen, wechselseitig eingebracht von den Brüdern, andere Teile dann tatsächlich als reine Erzählpassagen oder Gedanken und Erinnerungen Takeshis.
Dafür bin ich dir ziemlich dankbar. Glaube nämlich, dass mir dieser Kritikpunkt von dir noch stark dabei helfen wird, mir gute Strukturen zu überlegen. Guter Einwand! :A
Dass es dann zum Kampf kommt und dann auch noch zu einem waschechten Cliffhanger am Ende des Posts, nun gut: Es ist nicht originell, aber es funktioniert und sorgt für die nötige Spannung. Insgesamt kann man also sagen, dass der Post an das Niveau des ersten Posts nicht heranreichen kann, mit der Bruderbegegnung aber trotzdem einen kleinen Teil an interessanter und spannender Handlung aufweist. Von daher geht das schon in Ordnung, sage ich mal – ich habe auch diesen Post gerne gelesen und musste mich zu keiner Zeit quälen, das ist doch auch schonmal was! :D
Vor allem der zweite Post lässt sich noch stark ausbessern – deine Einwände werden mir dabei sicherlich helfen. Freut mich aber, dass selbst dieser dir gefallen hat.
Bin zwar nicht auf jeden einzelnen Punkt eingegangen, kann dir aber mit Sicherheit versichern, dass ich aus jedem was mit genommen habe (aus einigen mehr als aus anderen). Bin also ziemlich zufrieden mit deinem Kommentar zu meiner ersten Story. Auf der einen Seite hast du mir dadurch auf einer sprachlich-inhaltlichen Eben geholfen, auf der anderen hast du mir zwischendurch ziemlich schöne Lacher verpasst. Bin für beides dankbar!
John Irenicus
04.04.2017, 21:12
Mit solch positivem Feedback hatte ich nicht gerechnet. Vielleicht mache ich mich ja doch zu stark runter. :dnuhr:
Wahrscheinlich. Habe ich früher auch so gemacht. :D (Also, es gibt Leute, die behaupten, das sei jetzt immer noch so, aber das stimmt nicht)
Hätte ich besser formulieren sollen. Auf dem Weg zur Arbeit, sollte Takeshi kurz von Matsumoto gestoppt werden, damit es kurz zu einem Nachgespräch kommt. Wird ausgebessert, wenn ich mich dafür entscheide, die Geschichte doch weiterzuschreiben.
Ja, konnte ich mir natürlich zusammenreimen, aber erstmal war bei mir Verwirrung angesagt.
Also bei mir bricht der nächste Morgen mit lautem Gebrüll an. :o
Achso! Na dann will ich nichts gesagt haben!
Damit habe ich mich auch eine Zeit lang beschäftigt. Da mir keine gute Idee einfiel, dachte ich mir einfach, dass ich es irgendwann mal später erkläre. Ist dann jedenfalls nicht mehr passiert. :dnuhr:
Ja gut, kann man natürlich auch durchaus später erklären. Aber die Frage stellt sich dann ja doch sofort. :p
Wenn du mich noch weiter so zum Lachen bringst, dann könnte ich mich ernsthaft noch in dich verlieben. §knuff
§engel
Jünger des Xardas
04.04.2017, 22:08
Nur ein kurzer Einwurf zum Thema cool: Ich versuche zwar auch eher, auf solche Begriffe in meinen Storys zu verzichten (zumal die ja doch eher im Adligen- und Gelehrtenmilieu spielen), aber ich finde, man kann durchaus streiten, ob die bei Gothic nicht doch passen. PB hat nie mit solchen Anglizismen und modernen Wörtern gespart. In den Spielen wird auch von Junkies, high sein, dealen, Killern und was weiß ich noch gesprochen. Muss man da natürlich auch nciht gut finden bzw. nicht in eine Story übernehmen, das bleibt einem selbst überlassen, aber ich finde, dass es zum generellen Stil von Gothic nicht passen würde, kann man kaum behaupten.
Lord Regonas
09.04.2017, 19:56
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Lord Regonas hat ja mal wieder einige seiner Storys fortgesetzt. Diesem Anlass widmet sich der folgende Mehrfach-Kommentar.
„Sein Name ist Moe“ ist von den Storys dann meines Erachtens im wenigsten Sinne „fortgesetzt“. Es läuft ja lediglich die Szene weiter, in der Moe droht, Wanzenfutter zu werden. Erst ja, dann doch nicht, dann doch wieder … das ist zwar schon recht dramatisch, aber ich finde, da hättest du ruhig mehr spendieren dürfen als so ein paar Schnipsel, die sich schon seit mehreren Posts immer nur um die gleiche Situation drehen! Immerhin bekommt Moe ja nun am Ende des zweiten neuen Posts wieder etwas Gesellschaft (droht dann aber wiederum in Wanzen zu versinken, wie es scheint). Naja, ich bin mal gespannt, wann das mal wieder etwas mehr zu Potte kommt!
Also da spielt sich nun doch schon einiges mehr ab. Immerhin hat er ja inzwischen das haus verlassen:o
Das würde sich in der Mehrzahl, „diese Garanten“, doch noch viel cooler anhören!
Beim ersten der beiden neuen Posts von „Segen und Fluch“ ist das ähnlich, auch, wenn das hier natürlich alles viel intensiver und auch ernsthafter erzählt ist. Im Grunde werden nur noch einmal Fenias „Erinnerungen“, von denen weder sie selbst noch der Leser bisher sagen kann, ob es wirklich welche sind, im Gespräch mit Salandril hervorgerufen. Das allein macht die Atmosphäre aber natürlich auch direkt wieder bedrückend, und das Ende dieses Posts, mit dem Zusammenbruch Fenias mitten auf der Straße, könnte dramatischer kaum sein. Es passiert also doch richtig was! Richtig spannend finde ich dann aber erst den zweiten der beiden neuen Posts, denn hier formuliert Fenia die Vorwürfe zum ersten Mal ausdrücklich. Das bringt natürlich noch eine ganz neue Zugwirkung in die Handlung hinein. So sensibel und damit auch mitreißend das Thema allerdings ist: So ein bisschen zu „klischeehaft“ fand ich diese Szene zwischen Fenia und Halvor dann eben doch. Also, Fenias Aufgelöstheit und Halvors Wünsche in allen Ehren, aber so, wie das beschrieben wird, liest sich das eher wie zelebrierte Rollenverteilung (der „Beschützerinstinkt“ wird ja ausdrücklich erwähnt). Was an sich nicht schlimm ist, nur finde ich es schade, dass es da eben bei stehen bleibt und die Schilderung auch eher oberflächlich bleibt. Da gibt es gar keine Zwischentöne, keine Momente, die jetzt wirklich spezifisch für DIESE Situation zwischen Fenia und Halvor stehen und nicht auch in jeder anderen Geschichte genau so stattfinden könnten. Da hätte ich mir mehr geschilderte Verzweiflung gewünscht, einfach, um Fenias Situation auch einfach mehr zu „würdigen“, wenn man so will. Für sie ist es ja eben gerade nicht eine Szene wie jede andere Szene dieser Art – aber leider liest sich das ein bisschen so. Das hättest du also ruhig ein bisschen ausführlicher schildern können – aber vielleicht kommt das ja noch.
Da fehlt mir vielleicht einfach die Erfahrung:dnuhr:
Ich wurde noch nie... obwohl von einer Frau zum Sex gezwungen...§danke Jedenfalls stellt dich da vielleicht der nächste Beitrag zufrieden.
„Raumschiff Star Bug“ ist wohl diejenige deiner aktuellen Storys, mit der ich bisher am wenigsten warm geworden bin – daran ändert auch die neu gewählte und noch unleserlichere Schriftart nicht viel. :p Dafür geht es in dieser Geschichte aber immer ordentlich voran, und dieses Chaos, das die einströmenden Wassermassen in Khorinis verursachen, ist schon ganz gut beschrieben. Das zeigt sich für mich vor allem im zweiten der beiden neuen Posts, bei dem auch so ein bisschen durcheinandergeredet und -geschrien wird und sich dann auf einmal „lästige“ Nebensächlichkeiten – Alwin hat Watte in den Ohren §ugly (Das musste einfach sein!) – viel drängenderen Belangen in den Weg stellen, wie das in so Katastrophensituationen wohl einfach ist, bei dem jeder Mensch auch seine ganz eigenen Ziele verfolgt. Unter dem Aspekt finde ich die Fortsetzung auch recht gelungen, auch, wenn sowohl die Arbeit der Paladine als auch dadurch die Geschichte selbst so eine gewisse Zielsetzung vermissen lässt. Andererseits passt das wohl gerade ganz gut in die Situation: Erstmal muss jeder sehen, dass er sich und andere in Sicherheit bringt. Das hat allerdings auch zur Folge, dass von der Raumschiff-Thematik erstmal nicht mehr so viel zu sehen ist – bin gespannt, wie das dann wieder zusammenkomen soll / wird.
Ich finde ja sehr wohl, dass gerade auch diese Rettungsaktionen im Star Trek Universum immer sehr gut eingefügt wurden, auch wenn sie nur Nebensache waren. Sie wurden dennoch immer pflichtgemäß abgearbeitet.
Meine Lieblingsgeschichte von deinen aktuellen Storys ist weiterhin ganz klar „Chroniken des Siegels“, und das neue Kapitel zeigt dann auch wieder, warum. Hier geht es nämlich schon seit einigen Posts „ordentlich zur Sache“, und Gaan als Hauptperson gefällt mir auch nach wie vor gut. Aber auch die Charaktere, denen er begegnet, bringst du in der Eile der Handlung ganz gut zur Entfaltung. Akil zum Beispiel zeigt sich ja – wahrscheinlich etwas anders nuanciert als im Spiel – als äußerst unsolidarisch und im Grundsatz ja auch menschenfeindlich, wenn er Tagelöhner und Knechte, gerade auch wegen ihrer schlechten Bezahlung, als verzicht- und opferbar klassifiziert. Schon happig, im Rahmen dieser Situation, in denen sich jeder selbst der nächste ist (Ausnahme: Gaan, was ihn nochmal als Charakter und auch Menschen hervorhebt!), aber irgendwo auch verständlich. Nichtsdestotrotz bekommt man direkt ein ambivalentes Verhältnis zu Akil, der eher in Stammesdenken (ICH UND MEINE FAMILIE) verhaftet zu sein scheint – ein Zug, der aber wiederum wohl bei sehr vielen Menschen in solchen Extremsituationen zum Vorschein kommen wird. Fand ich so jedenfalls sehr interessant zu verfolgen, und die Dramatik, mit der sich das Geschehen weiterentwickelt, tut ihr Übriges: Dass Akil dann noch Opfer der Bolzen wird und auch noch seine Frau Kati getroffen wird, das unterstreicht die Ernsthaftigkeit dieser Situation dann nochmal deutlich. Finde ich schön, dass hier die meisten Sachen eben nicht glimpflich ausgehen (sonst wäre so eine orkische Invasion ja auch eher lachhaft). Das ist also alles ganz schön schonungslos, und das macht die Szene dann auch mitreißend. Und umso mehr ist man beeindruckt von Gaan, der all diesen Gefahren ja doch sehr selbstlos trotzt und sein Bestes gibt, zu retten, wer noch zu retten ist. Von daher eine wieder solide Fortsetzung (wenn auch ohne besondere Überraschungen) und nur kleineren Formulierungsschwächen, wie zum Beispiel dieser hier:
Die Story ist auch der bisher schwerste Brocken. Die Dinge, die ich mir vorgestellt habe, sind oftmals nicht ganz so einfach umzusetzen, deswegen freut es mich umso mehr, dass dies dennoch halbwegs gelingt.
Das ist zwar schon so ein „Deutschlehrerkritik“, aber „realisieren“ in dieser „falschen“ Bedeutung sieht an der Stelle einfach nicht schön aus.
Und dann hast du ja noch eine neue Story angefangen! Natürlich kann man sich als außenstehender Leser fragen, ob das so „nötig“ ist, wo du doch so viel anderes angefangenes Zeug herumliegen hast, aber letztlich kann (und wird) hier ja jeder machen, was er will. So fantasy-trashig „Das Erbe der Druiden“ auch betitelt ist, so bodenständig beginnt es: Mit einem Auftrag aus dem zweiten Teil der Spielereihe, die uns alle so nachhaltig begeistert hat. Und dann mit einem kleinen Zusatz, im wahrsten Sinne des Wortes, denn ein Herr Miguel hat als Fleischwanze das Gespräch belauscht. Ich finde, der Ansatz ist so der ganz klassische Ansatz, wie er früher sehr häufig gewählt wurde, um hier eine Story zu verfassen: Man nehme eine Szene aus dem Spiel, erzähle sie ordentlich nach und füge dann eine kleine Besonderheit ein, die zu einem alternativen Verlauf des Spielgeschehens führt. Und wenn man sich den Titel dieser neu begonnenen Story anschaut, ist wohl in Planung, dass da so einiges ganz anders verlaufen wird, als wir es aus dem Spiel kennen. Man darf gespannt sein … bisher lässt sich aber natürlich noch keine Prognose darüber abgeben, wie sehr mir die Story gefallen wird – es ist ja gerade mal ein kleiner Anfang gemacht. Die Story ist aus der Pflicht entstanden, doch dazu später mehr...
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Vielen Dank John:gratz
John Irenicus
21.04.2017, 19:03
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Ich habe mir jetzt das erste Kapitel aus „Land und Freiheit“ von Justice alias ••••• durchgelesen!
Erst einmal zum Inhaltlichen: Ich mag die gedrückte Stimmung – und ich mag es, dass sie nicht durch Regen, sondern durch fehlenden Regen eingeleitet wird. Wenn man die Geschichte schon mit dem Wetter anfängt, dann ist es wohl wirklich gut, nicht so reißerisch mit schlimmen Regenwetter, wie man es schon in eine Million anderer Geschichten gelesen hat, anzufangen. Nicht, dass das jetzt ein super origineller Einfall gewesen wäre, aber ich finde es halt trotzdem stimmig. Man kann sich ja auch direkt die Frage stellen, warum das eigentlich so schlimm ist, dass gerade jetzt kein Regen ist – und schon ist man mit einem Fuß in der Geschichte drin.
Noch gedrückter wird es dann natürlich bei den ersten Innenansichten von Seb. Den erkennt man ja schon sehr schnell als eher konfliktbeladenen Charakter, und allein die paar Sätze zum Graben lassen ihn direkt als irgendwie verzweifelt erscheinen. Dazu gibt’s dann noch so ein paar Bruchstücke als Information, ein paar Schuldgefühle … tja, wenn einer die Stimmung runterbringen kann, dann wohl du, was? :cool: Aber wie gesagt, das ist dann schon ein durchaus atmosphärischer Beginn, und das wichtigste: Seb wirkt direkt interessant – auch, weil er jetzt vielleicht auch gar nicht mal unbedingt der liebe nette Kerl ist, der unerhörterweise vom Schicksal gebeutelt ist, sondern, weil er anscheinend auch wirklich eigene Fehler gemacht hat, mit denen er klar kommen muss. Klar, das ist hier alles – wie es sich gehört – nur angedeutet, aber das sind so die Gedanken und Hypothesen, die man beim Lesen über ihn bekommt, finde ich, und das macht dann neugierig.
Generell hat man bei Vorstellung dieses „Settings“ und dieser ominösen, nicht näher bestimmten Gruppe das Gefühl, dass da einiges im Argen liegt und einiges schief gegangen ist (begraben wird ja offenbar diese Zahra?), und das auch die Stimmung innerhalb der Gruppe nicht die beste ist. Will sagen: Konfliktpotential gibt’s offenbar schon einmal genug, und sei es, dass Seb einfach im Konflikt mit sich selbst steht.
Ansonsten bleibt alles natürlich noch sehr rätselhaft, und als Leser kann man sich da – angenehmerweise – keinen Reim drauf machen (Höhle des Adels, hä?!; Expedition, hö? Und was machen die da alle überhaupt?!). Das sorgt dann auch dafür, dass man nicht direkt mit zu vielen (klaren) Informationen überflutet wird (die vielen Namen waren da ja schon genug) und man sich eher auf die Stimmung einlassen kann, würde ich mal sagen. Man hat auch das Gefühl, noch überhaupt nichts zu wissen, und das sorgt ja auch einfach für eine gewisse Grundspannung beim Lesen. Kurz gesagt: Ich finden den Anfang erzähltechnisch gelungen.
Stilistisch habe ich bezüglich eines bestimmten Aspekts aber etwas zu mäkeln, es geht um Darstellung der Gedanken Sebs:
Nein, du darfst keine Schwäche zeigen, dachte sich dieser. Du darfst jetzt keine einzige Träne vergießen!
Diese Stelle hat mir stilistisch nicht so gut gefallen. Prinzipiell ist nichts dagegen einzuwenden, Gedanken der Hauptfigur (wenn Seb denn mal die Hauptfigur ist – jedenfalls die Figur, aus deren Perspektive wir die Szene erleben) im Wortlaut einzubringen. Das kann sehr wirkungsvoll sein – insbesondere, wenn es auf den genauen Wortlaut der Gedanken ankommt. Hier finde ich aber, dass es das nicht gebraucht hätte. Die Gedanken sind in der Form, also dem Wortlaut, ja dann doch eher banal (das klingt jetzt böser, als es gemeint ist). Sie wirken deshalb auf diese Weise etwas seltsam und grundlos gegenüber den anderen Gedanken, die von Seb schon geschildert wurden – so ja durch den ganzen ersten Absatz durch – hervorgehoben. Ich meine also, das hätte sich besser eingefügt, wenn du diese Gedanken hier genauso in dieser personalen Erzählform beschrieben hättest, wie du es auch schon im ersten Absatz (und nach oben genannter Stelle) sehr stimmungsvoll getan hast. Also, klar, letzten Endes ist es deine Entscheidung, wie du was machst, aber für mich war der Einsatz von „wörtlichen Gedanken“ hier an dieser Stelle eher unatmosphärisch. Es wirkt so fast schon ein wenig prätentios, weil der Wortlaut und das Kursive den Eindruck etwas sehr Besonderen vermitteln, obwohl es von der Formulierung her ein Allerweltsgedanke ist – mag er inhaltlich auch noch so wichtig für Seb sein.
Zu obiger Stelle passt dann auch ein wenig die folgende …
Wie sie wohl auf die Nachricht von Zahras Tod reagieren werden?
… weil hier Gedanken nun als Frage formuliert werden. Das kann man natürlich so machen – auch ohne sie als tatsächlichen Wortlaut des Denkenden darzustellen. Nur müsste man hier dann glaube ich die Erzählzeit anpassen: „Wie sie […] werden“ ist ja eine Fragestellung in Gegenwartsform, die wie direkt aus dem Kopf Sebs in der gegenwärtigen Situation entnommen klingt und aus dieser Gegenwart in die Zukunft schaut. Besser wäre an der Stelle glaube ich eine Umformulierung, um die grundsätzliche Erzählzeit in der Vergangenheitsform einzuhalten, obwohl von dort in die Zukunft geschaut wird. Ich behelfe mir an dieser Stelle immer mit einer Formulierung à la „Er fragte sich, wie sie wohl auf die Nachricht von Zahras Tod reagieren würden“, aber das klingt zugegebenermaßen auch sehr bescheiden (wegen meiner ganzen „würde“-Formulierungen bin ich hier auch schon berechtigterweise gerügt worden). Aber man kann das sicher auch noch anders umformulieren. Die andere Möglichkeit wäre natürlich, diese Stelle tatsächlich einfach kursiv zu machen – wie oben bei der anderen Stelle, nur dass es hier dann schon eher seine Berechtigung hätte, darzustellen wie Seb dieser Gedanke wörtlich in den Kopf schießt. Wobei ich das glaube ich auch an der Stelle nicht so machen würde – ich würde wie oben vorgeschlagen also einfach umformulieren, damit die Erzählzeit passt, ohne dass ich die Gedanken wörtlich zitiere.
Und um diese Gedanken-Diskussion dann noch abzurunden:
Er dürfte Seb in die Kniekehle getreten haben. Der Junge hatte schon immer kräftige Beine, dachte sich Seb und setzte sich ein falsches Lächeln auf.
Hier fand ich das mit den „kursiven Gedanken“ genau richtig (wenn man sowas denn überhaupt machen will). Erstens kommt es genau auf den Moment an, sodass man auch den „momentanen“ Wortlaut von Sebs Gedanken passend darstellen kann. Und zweitens passt das auch, weil sich Seb in dem Moment ja auch sein falsches Lächeln aufsetzt und damit ja auch irgendwo „kommuniziert“. Da passt es meiner Meinung nach also gut, dass man die Gedanken auch unmittelbar kommuniziert bekommt.
Ich habe das jetzt alles nicht auseinandergedröselt, weil ich meine, da die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben. Ich will damit einfach nur darauf hinweisen, dass man sich, wenn man schon zusätzlich zu den sonstigen geschilderten Innenansichten aus der Hauptfigur noch wörtliche Gedanken darstellt, man so ein bisschen ein „Konzept“ oder eine Linie haben muss, wann man was macht. Sonst kann das schnell unrund oder fahrig wirken, wenn ohne eine solche Leitlinie mal auf dem einen Kanal, mal auf dem anderen Kanal Gedanken gefunkt werden.
Abgesehen davon finde ich den Schreibstil aber gut und der Stimmung auch sehr dienlich: Eher knapp gehalten, fast ein wenig „maulfaul“, was dann irgendwie auch direkt den Eindruck Sebs prägt: Bei dem hatte ich auch wegen des Erzählstils ja direkt das Gefühl, dass der normalerweise nicht viel redet. Generell ist dieses erste Kapitel ja sehr „schweigsam“. Ich habe das an anderer Stelle ja schon gelesen, dass pauschal „mehr Dialoge“ gefordert wurden, aber das ist natürlich Schwachsinn. Du hast da ganz recht: Das würde nicht zur Stimmung passen, die in diesem ersten Kapitel erst einmal aufgebaut werden muss. Überhaupt: So, wie die Situation da aussieht, hat da auch schlicht keiner Lust darauf, irgendwie viel zu reden. Irgendwelche mehr oder weniger inhaltsleeren Dialogzeilen wären da also fehl am Platze gewesen, von daher hast du das also schon gut so gemacht.
Einen Fehler habe ich dann noch gefunden:
Er atmete laut, seine Brust hob und sank sich.
Da muss es es wohl „senkte“ sich heißen, weil „sank“ von „sinken“ kommt und es hier ja ums „sich senken“ geht. Allerdings: Ich gehe ja auch nur vom BRD-Deutsch aus, von daher will ich mich da mal nicht festlegen, ob das nicht anderswo auch anders geht.
Fazit: Der Einstieg in die Geschichte gefällt mir insgesamt gut. Setting und Atmosphäre sprechen mich an. Neugierig bin ich auch – ich will also auf jeden Fall wissen, was da überhaupt los ist. Man merkt dem Kapitel auch an, dass du dir viel Mühe gegeben hast, es wirkt eben schon sehr „sorgfältig“ geschrieben. Üblicherweise wird es dann die Herausforderung sein, dass in den kommenden Kapiteln so beizubehalten (oder sogar noch zu verbessern). Auch darauf bin ich gespannt. Schreib also weiter. :gratz
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Danke erst mal für die unerwartet ausführlich Kritik. :gratz
Zu deinen Kritikpunkten zum Stil. Ja, du hast recht. Das waren auch genau die Stellen, bei denen ich mir ziemlich unsicher war, wie sie rüberkommen würden. Zum Ersten: Das bezog sich auf den ersten Absatz. Ich war mir nicht sicher, ob man wirklich verstehen kann, wieso sich Seb den Regen herbeisehnt (Tränen verbergen). Deswegen hab ich das so eingefügt. Irgendwie um einen "Aha!"-Effekt beim Leser auszulösen. Aber es stimmt schon. Es passt irgendwie nicht ganz.
Zum Zweiten. Heh. Ich hatte zuerst wirklich "würden" geschrieben, aber es später umgeändert, weil "würden" ja irgendwie suggeriert, dass die drei Abenteurer gar nicht mehr zurückkommen werden. Aber Seb ist sich halt sicher, dass sie es doch schaffen ("Wie sie wohl reagieren würden, wenn sie denn zurückkämen?"). Deswegen hab ich's in "werden" umgeändert. Aber ja, ich sollte das wohl umformulieren...
Zu sank/senkte: Ja, du hast recht. Da ist mir ein Fehler passiert. Danke!
John Irenicus
22.04.2017, 11:03
Zu deinen Kritikpunkten zum Stil. Ja, du hast recht. Das waren auch genau die Stellen, bei denen ich mir ziemlich unsicher war, wie sie rüberkommen würden. Zum Ersten: Das bezog sich auf den ersten Absatz. Ich war mir nicht sicher, ob man wirklich verstehen kann, wieso sich Seb den Regen herbeisehnt (Tränen verbergen). Deswegen hab ich das so eingefügt. Irgendwie um einen "Aha!"-Effekt beim Leser auszulösen. Aber es stimmt schon. Es passt irgendwie nicht ganz.
Achso! Ja gut, unabhängig von der gewählten Form ist dieser Aha-Effekt beim Lesen bei mir nicht eingetreten. Hatte das gar nicht in Verbindung gebracht, sondern wenn überhaupt den Regen irgendwie aufs Graben bezogen (nasse Erde = besser als trockene Erde; oder Abkühlung bei der Arbeit?), aber weil das auch nicht so plausibel wirkte, habe ich dann einfach weiter gar nichts dazu gedacht und höchstens darauf spekuliert, dass das mit dem Regen vielleicht nochmal wichtig wird in kommenden Kapiteln. §ugly Jetzt, wo ich es weiß, passt es natürlich, aber da hätte ich das trotzdem nicht mit "wörtlichen Gedanken" gemacht sondern halt irgendwie anders.
Zum Zweiten. Heh. Ich hatte zuerst wirklich "würden" geschrieben, aber es später umgeändert, weil "würden" ja irgendwie suggeriert, dass die drei Abenteurer gar nicht mehr zurückkommen werden. Aber Seb ist sich halt sicher, dass sie es doch schaffen ("Wie sie wohl reagieren würden, wenn sie denn zurückkämen?"). Deswegen hab ich's in "werden" umgeändert. Aber ja, ich sollte das wohl umformulieren...
Ja, das Problem sehe ich natürlich auch immer, dass dann irgendwelche abstrusen "Futur"-Formen dann eben genauso wie irgendwelche Konjunktiv-Formen klingen und was weiß ich. Ich glaube aber, hier wäre das gar nicht so stark suggeriert, dass die drei gar nicht mehr zurückkommen werden, weil im Satz davor ja ganz klar gesagt wird, dass Seb der festen Überzeugung ist, dass sie auf jeden Fall wieder zurückkommen werden. Da dürfte es inhaltlich dann keine Missverständnisse geben, selbst wenn man das etwas doppeldeutige "würden" verwendet. Aber an sich ist's natürlich trotzdem gut, so eine "würde"-Formulierung zu vermeiden, wenn es nur irgendwie geht.
John Irenicus
01.05.2017, 21:05
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Wie man es von JüdeX kennt, wagt er sich, selbst unter den erschwerten Bedingungen eines Schreim naoch Buchstohm 4, mit seinem Wettbewerbsbeitrag direkt an den nächsten großen Historienroman. Wollen wir mal hoffen, dass die Geschichte Lees nicht wegen eines wirren Buchstabensalats von Grund auf neu geschrieben werden muss. :scared:
Der erste Post ist, so könnte man fast sagen, typisch jüdexisch (fast) frei von Makeln. Das einzige, was man insgesamt kritisieren könnte, ist, dass Lee etwas zu heldenhaft, edel und toll dargestellt wird – aber gerade diese doch sehr einseitig gute Darstellung (im Rahmen von dem, wie ein General eben „gut“ sein kann) kann, wenn sie Knicke bekommt, im Nachhinein noch sehr wirkungsvoll werden, von daher will ich da mal nichts weiter kritisieren. Denn: Auch andere Charaktere aus deinen Storys, die zunächst als die absoluten Sympathieträger und menschliche Größen eingeführt wurden, haben dann früher oder später gewisse Ambivalenzen gezeigt, das mal offensichtlicher (Will), mal subtiler (Barthos). Ich lasse mich dann mal überraschen, wie das mit Lee wird! Bis jetzt allerdings ist er natürlich die ganz klar sympathische Person. Da kann man seine Untergebenen, die sich mit den teils naiven Fragen und dieser redundanten Rezitation des „Retter-Mythos“ ähnlich wie Kinder aufführen, natürlich nur beglückwünschen! Dieses Einstiegsgespräch fand ich übrigens schon recht gelungen (was ein „Bandwirker“ ist, musste ich aber nachschauen), wie gesagt, mit der kleinen Kritik, dass mir Lees Edelmut etwas zu dick aufgetragen rüberkommt. Mit anderen Worten: Ich hätte ihn mir vielleicht ein wenig schnodderiger vorgestellt. Aber gut: Deine Geschichte – dein Lee!
Der Übergang zur nächsten Szene ist auch flüssig wie Wasser – oder vielleicht sollte man sagen, wie Urin, denn diese Geruchsmischung, mit der das Lager charakerisiert wird, ist wahrscheinlich wirkungsvoller als tausend bildhafte Beschreibungen von Zelten und dergleichen.
Sie marschierten an einem der Küchenzelte vorbei, aus dem das Gewirr vieler Stimmen drang, und für eine kurze Zeit mischte sich der Duft einer deftigen Gemüsebrühe unter den Geruch, der über dem Lager hing – den charakteristischen Geruch jedes Heerlagers, jene ganz eigene Mischung aus Schweiß, Pferd, altem Leder und Urin, die Lee nun schon sein halbes Leben begleitete und die er kaum noch wahrnahm.
Das ist dir wirklich gut gelungen, schade, dass die Stelle so an sich wahrscheinlich keine Chance zur PotM hätte. Andererseits, ich werde die trotzdem einfach mal aufnehmen!
Ebenfalls jüdextypisch kommen schnell viele Namen, Titel und Ortschaften ins Spiel, aber ich will mal hoffen, dass ich den Überblick behalten kann (und dass ich nicht ständig Sachen wie „Jabot“ und „Batist“ nachschlagen muss – wobei das eigentlich ja doch ganz interessant ist). Das Gespräch mit diesen „Granden“ war mir einen Tick zu vorhersehbar, wie die natürlich kein Verständnis dafür aufbringen, dass sich ein General so mit seinen Truppen „abgibt“, wohingegen Lee das ganz rational verteidigt usw. – naja! Es wirkt jetzt nicht schlecht und gehört wohl auch einfach zum Charakter von Lee, aber so oder so ähnlich hat man das ja auch schon gefühlt tausendmal gelesen, so ehrlich will ich sein. Großer Respekt aber, dass Lee offenbar direkt eine zweite Mahlzeit zu sich nimmt – da hätte ich ja zu sehr Angst um meinen Magen, ich weiß, wovon ich rede. :scared:
Der Teil des Gesprächs, der sich allein darum dreht, dass Lee doch bitte seine Truppen verlassen möge, um dem König einen Besuch abzustatten, gefällt mir uneingeschränkt gut. Das ist im schönen Sinne „anstrengend“, wie man mit Lee zusammen die ignoranten Argumente dieser, äh, nunja, Ignoranten über sich ergehen lassen muss! Das las sich alles wirklich gut und ließ auch diesen (politischen) Druck rüberkommen, der auf einem General wie Lee nun einmal unweigerlich ausgeübt wird. Umso wirkungsvoller dann natürlich, wie mit der Erwähnung Königin Seraphias Lees Entscheidung fällt, obwohl so vieles dagegen spricht, das Feld zu verlassen. Das kann sich alles wirklich sehen lassen, und die Gespräche entwickeln so eine Dynamik, die fast dem Hin und Her einer Actionszene gleichkommt … also, so vom Prinzip her, meine ich!
Ein bisschen „Ausgleich“ vom Gelaber der anderen Säcke bekommt Lee (und dadurch auch der Leser) dann durch das abschließende Gespräch mit Herzog Wendmar, der deutlich patenter und auch kompetenter daherkommt. Allerdings, und das finde ich gerade gut daran: Ein Kumpeltyp ist er trotzdem nicht, und irgendwie dubios kommt mir dieser schneidige Herr eben auch vor. So vermeidest du ganz gut bloße Schwarz-Weiß-Malerei, finde ich.
Tja, und das Ende des ersten Posts … das ist natürlich ersichtlich vorgabengetrieben! :D Es passt sich aber doch sehr schön ins vorher Gesagte ein, nämlich, dass Lee eben Bedenken hat, seine Truppen einfach zu verlassen. Und dass die Orks eben gerade nicht locker handhabbar sind. Das ist dann wohl der beste Beweis – der zudem direkt noch ein wenig Spannung in die Sache hineinbringt.
Insgesamt also ein guter Beginn mit nur wenigen Ansätzen zur Kritik, die ich weiter oben angesprochen habe und die ja eher auch Geschmacksfragen sind. Ich bin jedenfalls sehr gespannt, wie sich die weiteren Vorgaben auf diese Geschichte und damit ja auch Lees Lebensweg auswirken werden!
Fehler im ersten Post:
Mehrere Männer standen vor dem Eingang wache.
Mein gedruckter Duden legt nahe, dass „Wache“ hier groß geschrieben werden muss – man steht sozusagen die Wache.
Bei Hofe betrachtet man den Einfall der Orsk als ein unbedeutendes Ärgernis, das bald vorüber sein wird.
Der zweite Post bewegt sich dann – wohl auch durch die Vorgabe geschuldet – vollends in die Gefilde von ruhigen Beschreibungen und Dialogen. Auch die Zahl der erwähnten Personen explodiert ja geradezu. Das ist hierbei aber gar nicht schlimm, denn die meisten Personen sind ja tatsächlich als schmückendes Beiwerk mit noch schmückenderen Namen zu verstehen, die dieses ganze „höfliche“ (im Wortsinne) Gehabe illustrieren sollen (Geheimrat Kälthe stelle ich mir übrigens einfach wie so einen Goethe vor). Das klappt auch sehr gut, und später im Post kann man sich dann außerdem umso mehr mit Lee identifizieren, als er innerlich preisgibt, dass er sich bei derlei Bällen und Empfängen nie wohlgefühlt hat, und dass das eben auch etwas mit seiner bürgerlichen Herkunft zu tun hat. Das kann ich gut nachvollziehen: Bei so akademischen Veranstaltungen zum Beispiel fühle ich mich auch immer wie ein Fremdkörper. §cry
Dass der junge Barthos (ohne einen Barthos funktionieren JüdeX-Geschichten auch einfach nicht) Lees leiblicher Sohn ist, das habe übrigens selbst ich Nixchecker schnell gerafft, und zwar in dem toll beschriebenen Moment, in dem Lee nach etwas im Gesicht des Prinzen sucht. Da hast du dem Leser auf wirklich elegante Weise einen tollen Hinweis gegeben. Hätte ich so gut wahrscheinlich niemals hingekriegt.
Weniger elegant fand ich diese Stelle:
Wie sollte er sich ihm gegenüber verhalten? Was sollte er ihm sagen? Wenn er wenigstens nicht allein mit ihm wäre (Lee dachte in jenem Moment nicht an die vielen anderen hundert Seelen, die sich ebenfalls im Palast aufhielten und die Barthos gewiss fast rund um die Uhr umschwärmten), wenn Seraphia ebenfalls hier wäre... Doch sie war es nicht, und wenn der Krieg ihnen eins gelehrt hatte, dann, dass es müßig war, über „hätte“ und „wäre“ nachzudenken: Eine Niederlage, die mit tausend Soldaten mehr ein Sieg gewesen wäre, blieb eine Niederlage.
Und das halt auch wegen des Klammereinschubs. Ich weiß nicht, das macht diese Stelle einfach so zerfahren. Was natürlich irgendwo auch passt, weil Lees Gedanken da eben auch so zerfahren sind. Aber die Klammeranmerkung ist ja wie der Kommentar eines Erzählers außerhalb der Perspektive Lees, der jetzt auf einmal auftaucht, vollkommen unvermittelt, und ohne das noch einmal zu tun. Das gefällt mir nicht, weil es ohne Not stilbrüchig ist. Auch inhaltlich finde ich diese Anmerkung ja doch irgendwie überflüssig, wie „allein“ gemeint ist, ergibt sich ja ganz zwanglos aus dem Zusammenhang und dann ja auch direkt aus dem Nachsatz mit Seraphia. Also, keine Ahnung, was du dir da gedacht hast. Du machst ja Sachen!
Die ohnehin oberflächliche und bedeutungslose Konversation, in die man ihn dann und wann verwickelte, vergaß er sofort umgehend wieder; er gab bloß mechanisch Höflichkeiten von sich, wann immer man von ihm erwartete, etwas zu sagen, und schien damit eine durchaus passable Figur zu machen.
Und wir wissen doch alle, warum er gerade mit diesem Verhalten eine durchaus passable Figur macht: Es wird das Verhalten der meisten Gäste auf dieser und jeglichen anderen Veranstaltungen dieser Art sein. Und ich denke, genau das soll mit dieser Stelle auch ausgedrückt werden, so ein bisschen hintersinnig. Gefällt mir!
Herzstück dieses Kapitels ist dann aber natürlich nicht Lees Herumgammeln auf dem Empfang, sondern das Vier-Augen-Gespräch mit Barthos. Ich muss schon sagen: Dafür, dass die Geschichte dabei ja doch sehr in Richtung Melodram mit vorhersehbarsten Vorwüfen à la „Du warst nie für mich da!“ abdriftet, ließ es sich doch immer noch sehr gut lesen. Ja, es ist wahr: Ich hätte mir an dieser Stelle auch nichts anderes gewünscht, denn so, wie es sich liest, ist es ja schon irgendwie mitreißend. Wie gesagt, selbst wenn dieser Konflikt wenig originell erscheint. Ich denke, am meisten hat mir zugesagt, wie Lee nun vollends seine menschliche Seite zeigt. Er ist da nun gar nicht mehr General, sondern nur noch Vater. Und wie Barthos die Annäherungsversuche schroff zurückweist, das hat mich dann vermittelt durch Lee auch schon ziemlich getroffen. Das zeigt schon alles sehr gut Wirkung. Natürlich bin ich da tendenziell auch ein wenig auf Lees Seite. Aber es ist ja schon zusätzlich noch spannend, zu überlegen, wie viel recht Barthos mit seinen „Anschuldigungen“ hat. Denn tatsächlich wirkte es die meiste Zeit wirklich so, dass es Lee vor allem um Seraphia, wenige aber um Barthos ging. Ob man Lee daraus einen Strick drehen kann, das ist natürlich die andere Frage. Aber so wird Barthos' Position in diesem Familienkonflikt natürlich auch nochmal nachvollziehbarer, und Lee steht nicht mehr ganz so mit hunderprozentig weißer Weste da. Von daher: Trotz einiger Klischeebeladenheit eine gelungene Szene zum Schluss.
Bemängeln kann man an diesem Post damit höchstens, dass er sehr wenig tatsächliche Handlung bietet. Es gibt auch gar keinen richtigen Stoß in eine neue Richtung, keinen neuen Konflikt – zwischen Barthos und Lee wird eher ein alter Konflikt noch einmal wiederbelebt. Und der von Barthos beschriebene Größenwahn des Königs, nun ja: Das ist sicher ein neues Problem, aber einerseits eines, was so fern sowieso nie lag, und zweitens eines, was noch nicht so konkret bevorsteht. „Dringender“ erscheint mir dabei eher die Frage, was Herzog Wendmar eigentlich bei Barthos gemacht hat, wo er sich doch selbst eingeladen hatte, um über „die Zukunft zu sprechen“ … das klingt ja mal wieder dubios! Das ist für mich also viel eher das Spannungsmoment bei der Sache, weniger die ganz großen Themen rund um Rhobar. Insgesamt aber tritt das Geschehen dann ja ein wenig auf der Stelle. Indes: Groß vorwerfen werde ich dir das ganz sicher nicht, denn die Vorgabe war ja nun auch alles andere als auf große Dynamik ausgelegt (auch wenn MiMo es sicher wieder schaffen wird, da jede Menge Action hineinzuzaubern). Und zweitens halte ich mich beim SnB-Schreiben ja auch immer sehr mit meinen Posts zurück, was das Antreiben der Handlung geht, denn man weiß ja nie, was in der nächsten Vorgabe verlangt werden könnte. :D
Insgesamt also ein gut lesbarer Post, der mich zwar nicht vom Hocker gehauen hat und mir vielleicht ein bisschen weniger atmosphärisch dicht vorkommt, als der erste Post, dabei die Geschichte aber solide weiterführt. Und Fehler habe ich in diesem Post auch keine gefunden!
Ich sage es vorab: Der dritte Post dieser Story gefällt mir bisher am besten. Deshalb habe ich zu ihm wahrscheinlich auch gar nicht so viel zu sagen, für mich stimmte da fast alles. Witzigerweise habe ich den einzigen wirklichen Kritikpunkt direkt am Anfang gefunden:
Lee fühlte sich unwohl bei Hofe. So war es immer gewesen. Er zog die Gegenwart seiner Männer und die Gespräche am Lagerfeuer der Gegenwart all dieser Schranzen und ihrer oberflächlichen Konversation, er zog seine Rüstung einem steifen Wams vor, ja ihm wäre sogar der Geruch nach Pferden und Latrinen lieber gewesen als die Parfüms der Höflinge. Und zu allem Überfluss fühlte er sich auch noch einsam, war nicht einmal Seraphia hier bei ihm.
Bis auf den letzten Satz, der nochmal so die aktuelle Grundstimmung Lees aufzeigt, sind das ja doch ein bisschen banale Feststellungen, die sich alle bereits sehr zwanglos und auch viel eindringlicher aus dem Vorpost ergeben haben. Ich verstehe schon, dass dieser Post so eine Einleitung benötigt, aber da kam es mir wirklich so vor, dass man einfach nur das erzählt bekommt, was man eh schon weiß und was auch keiner Wiederholung oder weiteren Kommentierung bedarf.
Das war es dann aber auch schon mit der Kritik, denn die dann folgende Szene mit Vatras fand ich richtig, richtig stark. Gut, du scheust jetzt natürlich auch mal wieder nicht davor, Vatras klischeehaft als den lieben weisen Mann darzustellen (der aber durchaus Machtbewusstsein zu haben scheint). Aber ich finde das Gespräch richtig gut gelungen, sowohl das Wechselspiel zwischen den beiden Charakteren, wie auch den Inhalt und noch dazu, wie du da sehr zwanglos den wegen der Vorgabe benötigten Gegenstand A, das Gebetbuch, integrierst. Das hat wirklich richtig gut geklappt – dann natürlich auch gerade im Hinblick darauf, was Lee in diesem offenbar nur vordergründig als Gebetbuch existenten Ding so findet. Das wirkt wirklich richtig gut eingefädelt, ist spannend, ein bisschen geheimnisvoll, und man kann da auch sehr gut mit Lee mitfühlen, wie er da so langsam aber sicher irgendwie in etwas hineingezogen wird, vielleicht nicht zwischen die Fronten, aber jedenfalls doch auf ein Parkett, auf dem er sich viel weniger sicher zu bewegen weiß, als auf und vor dem Schlachtfeld. Man könnte auch sagen: Lee büßt dadurch auch ein gutes Stück an Souveränität ein, weil er, der sonst den anderen als Orientierungspunkt gilt, sich nun selbst erst einmal ein wenig orientieren muss. Finde ich sehr schön so!
Vatras fuhr fort: „Doch der König hört weniger und weniger auf seine Berater. Mein Wort oder das meiner Brüder galt kaum noch etwas in den letzten Jahren. Selbst Lordkanzler Xardas wurde immer seltener um Rat gefragt. Und sogar seine Gemahlin oder der Kronprinz vermögen dieser Tage kaum, Einfluss auf König Rhobar zu nehmen. Er scheint nur noch den eigenen fixen Ideen zu folgen. Oder jenen sein Ohr zu schenken, die ihn in diesen Ideen bestärken.“
Und mit jeder neuen Staatschef-Wahl in unserer Welt werden wir ein weiteres Beispiel erleben, dessen Blaupause die im Zitat beschrieben Verhaltensweisen sein werden. §danke
Er wünscht kein fahrendes Volk in seinem Reich.
Und auch das ist für uns ja nichts Unbekanntes … #grünegonnagrün
Ausdrücklich loben will ich im Zusammenhang mit dem Gebetbuch auch diese Stelle:
Auf den ersten Blick schien es ein gewöhnliches Gebetbuch zu sein. Lee blätterte durch die Seiten und besah sich die Abbildungen, die immer wieder zwischen den Text eingestreut waren. Holzschnitte mit religiösen Motiven. Engel und Heilige. Nichts, was ihm irgendwie außergewöhnlich oder von Belang erschienen wäre. Doch dann stieß er auf eine Seite mit einem anderen Bild, das sich von den übrigen abhob. Ein liegender Mensch. Weniger detailreich als die übrigen Figuren. Dafür umgeben von verschiedenen Schriftzeichen. Die Seite wirkte wie nachträglich in das Buch eingefügt und nur lose gebunden. Fast, als sollte sie herausgetrennt werden. Und sie bestand aus Pergament, nicht aus Papier. Er blättert langsam herum. Nur, um auf der nächsten Seite auf das Bild eines Eiszapfens und einiger Schneeflocken zu stoßen. Und wieder Schriftzeichen. Lee beherrschte kein altes Varantisch, aber das hier sah für ihn dennoch genau wie solches aus. Unter den fremden Buchstaben standen die in Myrtana gebräuchlichen. Sie schienen dieselben Worte wiederzugeben. Lee fuhr sie mit dem Finger nach und entzifferte sie murmelnd. Und im nächsten Moment zuckte er zurück, als ein langer, spitzer Eiszapfen aus der Seite hervorbrach und beinahe seine Hand durchbohrte. Das Geschoss sauste gegen die Decke, wo es klirrend zerstob und Eissplitter und Schneeflöckchen auf ihn herabregnen ließ. Lee konnte sich bloß noch schützend die Hände über den Kopf reißen.
Als er sich von dem Schock erholt hatte, blickte er wieder auf das Buch. Das Pergament mit der Zeichnung des Eiszapfens war verschwunden.
Finde ich richtig gut beschrieben (zumal ich auch erst im letzten Moment auf den Trichter gekommen bin, dass das wohl eine Spruchrolle sein muss) und deshalb auch PotM-würdig.
Archipeladel.
Da brauchte ich ja mindestens einen zweiten Anlauf: „Archi-Peladel? Was für'n Ding??“ :D
Was mir bei Seraphias Eintragungen in das Gebetbuch (ich werde es mal weiter konsequent so nennen, auch wenn es ja gar nicht mehr in seiner Eigenschaft als Gebetbuch wichtig ist) aufgefallen ist: Sie spricht da ja sehr offen, und man würde heute sagen, „unverschlüsselt“ über ganz viele Dinge, die auf gar keinen Fall jemand mitbekommen darf, weil sonst heftigste Gefahr droht. Das erscheint mir schon ein bisschen riskant, zumal dieses Schloss um das Gebetbuch ja wohl keine wirkliche Sicherheit gegen Kenntnisnahme anderer darstellt. Aber gut, Gefahr und Risiko werden dann ja eh am Ende des Posts gebannt, indem die ganze Kladde dann zerstört wird. §ugly
„Eine ungewöhnliche Lektüre auf so einem Ausflug allerdings. Ein Gebetbuch, wenn ich richtig sah? Mich dünkt, es handle sich um ein erbauliches Werk für fromme Frauenzimmer.“
„Frömmigkeit ist auch beim Manne eine Tugend.“ Lee stieg auf sein Pferd und griff nach den Zügeln. Er wollte dieses Gespräch gerne schnellstmöglich beenden.
Ja, das kam schon von der wörtlichen Rede her sehr gut rüber, dass Lee das Gespräch möglichst sofort beenden will. :D
Überhaupt ist Algas, dem du womöglich ohne die Vorgabe gar keine so große Rolle eingeräumt hättest (meine Spekulation), ganz vortrefflich dargestellt: Der wird ja von Absatz zu Absatz widerlicher – und damit meine ich nicht etwa sein Doppelkinn. Meine Herrn, das kommt auch nicht so oft vor, dass sich inmitten von so einer generell eher unsympathischen Hofgesellschaft dann jemand noch so sehr nach unten abheben kann. :D
Deswegen dachte ich am Ende ja sogar kurz …
Er ließ fallen, was er in Händen hielt, und drehte sich um. „Ein Messer!“, rief er. „Gebt mir ein Messer. Oder gleich einen Hirschfänger, wenn ihr einen habt.“
… dass das Algas gilt. §ugly
Ja, also wie schon eingangs bemerkt: Ich finde, der Post kann sich richtig sehen lassen. Mir passt da im Grunde alles dran (bis auf den Beginn). Die Gespräche sind alle gut gelungen, die Charaktere ebenso, als kleines Schmankerl tobst du dich dann mal wieder richtig bei den Namen aus … und auch der Inhalt an sich und die Art und Weise, wie du die Vorgabe erfüllst, stößt bei mir auf Gefallen. Hat mir richtig Spaß gemacht, das Lesen!
Fehler im dritten Post (Anzahl: 1):
„Das... Verzieht, aber ich kann das nicht einfach so entscheiden.
Was mir am Beginn des vierten Posts besonders gefällt, ist, wie er einen Kontrast schafft zur Stimmung des Vorposts. Während sich Lee dort nämlich einerseits noch den dummen Adelsbeschäftigungen fügen musste und sich sehr allein dabei fühlte, geht es nun mit Wiglaf ja derart kumpelhaft zur Sache, dass es überzeichneter kaum sein kann. :D Naja, ich gönne es Lee jedenfalls, und Wiglaf ist ja nun auch wirklich sehr sympathisch dargestellt.
Ebenso freue ich mich natürlich für Lee, dass es jetzt zum Treffen mit Seraphia kommt. Den Weg dahin hast du dann ja auch sehr ausführlich und lang beschrieben, und zusammen mit Lees Medaillon kommt da auch so eine gewisse Spannung auf. Hätte ich nicht wegen der Vorgabe gewusst, dass es auf jeden Fall ein Treffen mit Seraphia alias Person C kommen würde, ich hätte die ganze Zeit so meine Zweifel gehabt, ob das wirklich was wird. Was mir besonders gefiel: Der Regen. Über den und seine Intensität wird sich ja immer mal wieder ausgelassen, und zusammen mit Wiglafs kaputtem Bein schafft das so eine gewisse Ungemütlichkeit der kleinen Reise, die mir sehr gut passt.
Lee war froh, dass es in diesem Wald bloß Keiler, Füchse und Hirsche gab. Die Männer des Königs achteten darauf, dass kein Schattenläufer, ja nicht einmal ein Ripper sich hier ansiedelte. Die Höflinge wollten hier schließlich jagen, nicht selbst zu Gejagten werden.
Typisch Jäger, diese Feiglinge! :o
Schön war sie. So schön wie damals, als er sie zuerst gesehen hatte. Einige blonde Locken fielen unter ihrer Kapuze hervor und rahmten ihr Gesicht ein. Tropfen fielen auf ihre Stirn und rannen ihr Gesicht hinab. Sie hatte die Vierzig bereits überschritten und man sah es ihr an: Falten waren um ihre Augen getreten und schmückten ihre Mundwinkel, die dort früher nicht gewesen waren. Doch das tat ihrer Schönheit keinen Abbruch. Nein, in diesem Moment schien es ihm sogar, dass sie schöner war als je.
Mit anderen Worten: Sie ist eine Milf – wie hätte es auch anders sein sollen? Naja, um ehrlich zu sein, ich stelle mir da schon eher so eine „königliche Anmut“ vor, und ich denke, so ist es wohl auch eher gemeint. Aber letzten Endes ist sie wohl doch eine Milf. Oder eher: Qilf!
Seraphia warf die Hände über den Kopf. „Innos bewahre das Reich vor König Rhobar III.! Der Junge ist keine Dutzend Lenzen alt und führt sich auf, als wäre er der wiedergeborene Akascha. Jeder, der bei Verstand ist, sollte beten, dass nie der Tag kommt, wo dieser verzogene Rotzlöffel den Thron besteigt.“ Lees Gesicht musste seine Überraschung verraten haben, Seraphia so über ihr jüngstes Kind sprechen zu hören, denn sie fügte hinzu: „Er ist mein Sohn und ich liebe ihn über alles. Darum darf ich so etwas sagen. Ich würde durch Beliars Reich für Rhobar gehen, aber was er bräuchte, wären ein paar hinter die Löffel, nicht eine Krone auf dem Kopf.“
Ich finde das sehr nachvollziehbar: Ich mag auch viele Leute sehr gerne, von denen ich zugleich aber niemals wollen würde, dass sie in bedeutsamen Maße Macht bekommen. §ugly
Lord Hagen ist ein loyaler Befehlsempfänger. Falls er in seinem Leben je einen eigenen Gedanken gehabt haben sollte, hat er das gewiss umgehend seinem Beichtvater offenbart und um Vergebung gebetet.
PotM-verdächtig. :D
Du solltest lieber wieder reiten. Man hat vielleicht gesehen, wie ihr die Stadt zusammen verlassen habt, man sollte euch auch zusammen zurückkehren sehen. Auch wenn es mir leidtut, dich wieder in den Regen hinausschicken zu müssen.“
Lee winkte ab. „Halb so wild. Und ich glaube übrigens, er hat schon wieder abgenommen.“
Ich dachte übrigens erst, Lees Sätze würden sich auf Wiglaf beziehen und war dann schwer irritiert – und musste lachen, als ich meinen Irrtum erkannte. §hehe
Ich hoffe nur, du gehst mit ihr etwas umsichtiger um als mit dem Gebetbuch, das ich dir anvertraut habe...“
Das ist wohl auch die in die Geschichte eingebaute Hoffnung des Autors, dass es keine weitere entsprechende Vorgabe gibt. :p
Insgesamt ließ sich auch dieser Post wieder richtig gut lesen, das muss man sagen. Trotz der Länge wieder ein kurzweiliges Vergnügen. Zwei Kritikpunkte habe ich allerdings doch.
Der erste, und daran bin ich vielleicht ein wenig selbst schuld: Der „Nacktmoment“ ist nicht so schön in die Geschichte integriert. Dieser „Raus aus den nassen Klamotten“-Kram ist da ja doch sehr vordergründig geraten. Klar: Natürlich entnimmt man daraus auch den Wunsch Seraphias, Lee einfach mal wieder nackt zu sehen, das heißt, der Vorwand findet irgendwie auch innerhalb der Geschichte als Vorwand statt. Aber irgendwie sieht das doch sehr deutlich nach Vorgabenerfüllung aus, und im Dialog zwischen Lee und Seraphia habe ich an der Stelle auch fast schon darauf gewartet, dass sie ihm sagt: „Nun mach schon! Sonst ist die Vorgabe doch nicht erfüllt!“ :p
Der zweite Kritikpunkt: Es wird sehr viel und ausschweifend geredet. Klar, das gehört zu so einer Politränkeschmiedegeschichte, wie du sie ja häufig schreibst, irgendwie dazu. Und es wäre gelogen, würde ich sagen, ich hätte mich dabei gelangweilt. Nur: Insbesondere, als sich Seraphia über Rhobar II. ausließ, war ich doch irgendwie ein bisschen ungeduldig. Dass der König ein Problem und Sicherheitsrisiko für das Reich darstellt, dass er auch charakterlich schlichtweg kaum erträglich (geworden) ist, das hatte man ja alles schon erfahren, und trotzdem kreist die Geschichte mit dem Gespräch dann immer weiter um das Thema, bis es dann endlich – und das nach etwas zu langer Zeit – zum Punkt kommt, dass Seraphia ihren Lee in den Ring des Wassers einlädt. Mir hat das Gerede rund um Rhobar II. die Handlung einfach ein bisschen zu sehr verzögert. Klar, wahrscheinlich brauchte Seraphia auch einfach mal wieder einen Moment, um mit Lee über so etwas zu reden und musste auch ihrem Ansinnen, Lee zum Ring zu holen, dadurch Nachdruck verleihen. Aber besonders viel hat es die Geschichte selbst, für den Leser, ja auch nicht weitergebracht.
Trotz dieser Kritikpunkte bleibt es aber dabei, dass ich auch diesen Post sehr gerne gelesen habe und eben auch sehr kurzweilig fand, da kannste dir sicher sein!
Fehler:
gab es dort nicht bloß billigen Fuseln
Sein Freund sollte endlich sein Bein schonen, satt im Dunkeln durchs Unterholz zu humpeln.
doch ein heftiges Niese, das ihm plötzlich entfuhr,
Was mir beim Lesen des fünften Posts direkt zu Beginn gut gefallen hat, ist, wie erstmal so ein wenig das Setting gewechselt wurde. Weg vom blaublütig-sauerstoffarmen Adel, hin zu echten Conquistadores, deren Sympathien sich Lee offenbar sichern will. In der Sache geht es natürlich wieder um das Gleiche: Jene Ränkeschmiedereien, in die ja Lee nun auch immer mehr hineingerät. Diese Parallelität zum Kartenspiel, Stichwort Dame, Bube und König, die hat mir natürlich auch sehr gut gefallen. Es hat mir auch gut gefallen, wie die Spieler diese Parallelität auch selber sein, weil sich die Gespräche über Krieg und Bündnisse und eben die Spielzüge so vermischen. Das hat es sicherlich auch lange nicht das erste Mal in einer Geschichte gegeben, aber es liest sich eben trotzdem recht originell und bleibt als Szene hängen.
Die sich an diese doch sehr lebhafte Eingangsszene anschließende Aufarbeitung des Gesprächs mit Seraphia fand ich dagegen wieder etwas zu dröge. Wenn es direkt um Lord Dominique und Lees Vorbehalte gegen ihn geht und Seraphias Ideen mit Lees Ideen unmittelbar aufeinanderstoßen – das sind die guten Stellen in diesem Dialog in der Rückschau, da wirkt es auch sehr lebhaft. Der „theoretische Unterbau“, also das „Wer mit wem gegen wen und warum“, dass dort so ausgebreitet wird, der lies sich für mich aber dann eher schleppend. Mir ist schon klar, dass das in so eine Geschichte eben hineingehört und dass du auch selbst sichtlich Spaß daran hast, dir den Kram auszudenken (bzw. bereits einmal erdachten Kram sinnvoll weiterzuführen), aber speziell in dieser Story kamen diese Passagen schon so oft – da hätte mir etwas mehr Schmissigkeit in dieser Hinsicht, vielleicht auch lieber weniger als mehr, besser gefallen.
Indes, wie oben angedeutet: Diese Gespräche gefallen mir immer dann doch gut, wenn die Gesprächspartner zusätzlich noch eine sehr persönliche Note einbringen. Das ist wie gesagt stellenweise beim Gespräch zwischen Lee und Seraphia der Fall. Fast durchgehend der Fall ist es dann beim Gespräch zwischen Lee und Barthos. Auch hier geht es um Politik, auch hier geht es um Strategien – aber es geht eben auch um Lee und Barthos persönlich. Und dabei steht nicht einmal ein kitschig-gebrochenes Vater-Sohn-Verhältnis im Vordergrund, sondern … ja, eine Rivalität, Gegnerschaft ganz eigener Art. Und: Lees Fehler stehen im Vordergrund. Es wird wieder ganz deutlich gezeigt, dass auch Lee nicht alles gelingt und dass er womöglich auch nicht immer den vollen Durchblick hat, vielleicht auch in so mancher Hinsicht hinter Barthos zurücksteht. Und das gibt dem Ganzen dann die nötige Würze, und deshalb ist in diesem Gespräch die Balance zwischen „Polit-Talk“ und anderen Redeanteilen gut getroffen.
Am allerbesten gefällt mir diesmal aber ja die Erfüllung der Vorgabe: Wie hier die Prinzessin von Breybing als Druckmittel eingesetzt wird, das ist ja nun wirklich sehr originell und trickreich. Ein bisschen absurd ist es vielleicht auch, aber es fügt sich ja einfach in dieses übliche Machtgeschacher ein. Ich fand das jedenfalls witzig und irgendwie fuchsig zugleich, hat mir so sehr gefallen!
Deshalb finde ich das Kapitel dann auch wohl insgesamt ganz gelungen, weil es mich vor allem nach hinten raus dann nochmal sehr amüsiert auch. Auch den Beginn mit der Kartenrunde mochte ich ja sehr, nur im Mittelteil, eben bei der Rekapitulation des Gesprächs mit Seraphia, da fühlte ich mich eher nicht mitgerissen und hatte auch das Gefühl, dass die Geschichte da sehr auf der Stelle tritt. Das ist vielleicht auch so der übergeordnete Kritikpunkt, den ich ausmachen würde: So riiiichtig viel passiert ja die meiste Zeit dann doch nicht, und auch in diesem Kapitel ist an Handlung ja eher weniger auszumachen. Ich kann mir natürlich gut vorstellen, dass das eben auch an den Vorgaben liegt und ich da dementsprechend auch selbst ein bisschen dran schuld bin – aber erwähnen wollte ich es dann doch!
Insgesamt aber wie gesagt als Fortsetzung absolut gut lesbar, nur im Mittelteil dann eben nicht so „zwingend“. :gratz
Fehler:
Lee war unnachgiebig geblieben und er glaubte weiterhin, dass es hier nicht er, sondern Serphia war, die sich blenden ließ.
Wenn herauskommt, dass Ihr für diese Magie verantwortlich wart, wenn herauskommt, dass Meister Vartas mit dieser Angelegenheit zu tun hat oder Mutter...“
„Sei du pragmatisch.“
„Das werde sein.“ Barthos‘ Stimme war hart geworden.
Da fehlt ja wahrscheinlich noch ein „ich“.
Tja, und bei dieser Story kann man es wohl wirklich mir und meiner Vorgabe anlasten, dass sie den Wettbewerb nicht überstanden hat. :( Naja, immerhin kann ich so jetzt für mich in Anspruch nehmen, schon einmal einen historischen Roman an seiner Fertigstellung gehindert zu haben – kann ja auch nicht jeder von sich sagen! Allerdings hoffe ich dann noch eher (und vermute es auch mal so ein bisschen), dass du die Story trotz Ausscheidens aus dem Wettbewerb weiterschreiben wirst – nur dann eben nach deinem eigenen Plan und nicht anhand externer Vorgaben, die dir eh nur alles vermasseln. :p
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John Irenicus
01.05.2017, 21:07
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Normalerweise sind es bei Geschichten von Laido immer die Einstiegsszenen, die mich einschüchtern. In seinem Wettbewerbsbeitrag zu Schreim naoch Buchstohm 4 ist es hingegen bereits das Symbol vor der Einstiegsszene, welches, wie in so einer schlimmen IQ-Test-Aufgabe, vor jeden Abschnitt ein entsprechendes Pendant findet. What kind of sorcery is this? :scared:
Der erste Post beginnt dann meiner Meinung nach auch schon ziemlich mitreißend, oder besser gesagt: einnehmend. „Direkt wieder so ein Profi-Anfang“, habe ich mir notiert, und das meine ich auch tatsächlich so und im besten Sinne. Gleich der erste Satz mit den Glasmachern, was da für Fragen aufploppen. Da fragt man sich schon, wie jahrhundertelang bei Geschichten sowas wie „Es war einmal“ als Maß aller Dinge gelten konnte, was den Beginn angeht! Auch der Rest der Szene ist natürlich denkbar mysteriös und denkbar spannend, aber wegen der Kugel, die im Mittelpunkt steht, dann doch gegenständlich genug, um mich nicht in die von mir so gefürchtete Anfangsverwirrung zu stürzen.
In dem Sinne war ich dann sogar ein wenig überrascht, als sich die nächste Szene thematisch wirklich direkt anschloss. Da hatte ich ja eher vermutet, dass es jetzt erst einmal heißt „And now for something completely different“, aber da habe ich mich ja wohl getäuscht! Rätselhaft bleibt es im Folgenden aber dennoch, wobei für mich so das zentrale Rätsel das um Klarissa bzw. ihren Zustand ist. Bei Elias' Nachfrage, ob sie was zu trinken bekommen hat, hatte ich mir übrigens als Hypothese direkt schon „Klarissa ist tot“ notiert, weil ihr Verhalten dann doch wirklich äußerst passiv ist, und dann noch dieser „wohlige Schauer“, als Elias vorher über ihre „kühle Haut“ fährt, wo es mir fast schon scheint, Elias wollte sich den Schauer vor allem „wohlig“ reden, als dass er ihn wirklich fühlte … hm, hm! Also, dass da irgendetwas im Busch ist, das wird ja nach und nach immer klarer. So ganz einordnen kann ich nur noch nicht das Blinzeln Klarissas, welches natürlich doch eher ein Lebenszeichen ist, aber auch gut die Einbildung Elias' sein kann. Da die Reaktion dieses Käptns später aber auch nicht so ist, als säße da eine Tote im Stuhl, könnte es wohl auch eher sein, dass Klarissa in einer Art komatösen Zustand liegt oder sich sonst wegen einer Krankheit kaum noch bewegen kann (ALS, Locked-In-Syndrom etc.). Auf jeden Fall sehr spannend und auch ein wenig gruselig, vor allem, wie Elias immer so auf sie einredet.
Auf der „bloßen“ Handlungsebene geht es stattdessen ja sehr handfest zur Sache. Auch hier werden immer mal wieder so kleine Andeutungen gemacht und gewisse Rätsel aufgegeben, diese aber auch schnell wieder geklärt („Die Hauer? Welche Hauer denn? … achso, Quarzhauer!“). Auch wird sehr schön so in die Ausgangslage eingeführt. Daran gefällt mir aber auch besonders, das nicht etwa ein bloß statischer Zustand geschildert wird, sondern dass man als Leser quasi zu einem Zeitpunkt dazustößt, wo gerade viel Veränderung im Gange ist: So zum Beispiel die Ankündigung von Kapitän Hennes, keine Fahrten mehr zu machen. Das hält die Geschichte in Bewegung, und trotzdem bekommt man als Leser viel vom Setting erklärt. Eine gute Mischung!
Eine gute Mischung ist wohl auch die der Charaktere, zumindest, wenn man sich den Kontrast zwischen den Figuren Elias und Kapitän Hennes so ansieht. Bei letzterem hatte ich ja erst so die Befürchtung, dass sein polteriges Auftreten inklusive konsequenter Verwendung von Genuschel und Umgangssprache ein bisschen anstrengend werden könnte, vielleicht sogar irgendwann peinlich – aber das ist wirklich gar nicht passiert. Trotz doch recht eindeutigen „Rollenverhaltens“ von Hennes kommt mir dieser als sehr „echt“ wirkende Person rüber. Aber auch bei Elias kommt ja immer mehr Charakter durch, vor allem das Ende des Gesprächs mit Hennes ist da echt gut gelungen:
„Ihr könnt also noch ’ne Nacht drüber schlafen. Und das solltet Ihr auch machen. Also schlafen, mein ich. Seht ziemlich übermüdet aus, Meister. Zu viel über’n Büchern gebrütet, nehm ich an?“
„Möglich“, sagte Elias, der nun vollends jede Lust auf eine Fortsetzung des Gesprächs verloren hatte. „Wir sprechen uns, Kapitän.“
„So sieht’s aus. Gute Nacht, Meister.“ Er drückte dem Magier mit einem bedauernden Lächeln, das Elias nun wirklich nicht mehr ertragen konnte, den Arm, und drehte sich im Türrahmen noch einmal um. „Schlaft gut, Fräulein Klarissa. War nett, Euch mal wieder geseh’n zu haben.“
Noch eine ganze Weile, nachdem der Kapitän das Haus verlassen hatte, stand Elias wie verirrt im Raum herum und hörte dem Kaminfeuer beim Prasseln zu. Er war ohnehin schon seit dem frühen Morgen aufgewühlt gewesen, aber zu der Aufregung um das, was gerade in der Werkstatt geschehen mochte, hatte sich nun ein weiterer Quell der Unruhe gesellt, der ihm deutlich unangenehmer war. Plötzlich kam ihm Ruben wieder in den Sinn, und damit die Frage, wie er als Feuermagier wohl zu ihrer Unternehmung auf Irdorath stand. In seinen Briefen hatte er den Eindruck erwecken wollen, noch ganz der Alte zu sein, aber war das wirklich möglich nach all den Jahren, die er in der Gesellschaft der selbst ernannten Gottesdiener verbracht hatte? War er nicht längst einer von ihnen geworden? Die Veränderung war seinen Briefen durchaus anzumerken gewesen. Trotzdem stieß Elias den Gedanken, dass Ruben etwas mit den Hetzreden der Innospriester zu tun haben konnte, entschieden von sich. Er mochte ein Anderer geworden sein, ein Fremder vielleicht, aber mit Sicherheit kein Verräter.
Habe jetzt direkt mal diesen ganzen Block zitieren müssen, weil er zusätzlich zu Elias' Charakterdarstellung auch exemplarisch dafür steht, wie flüssig sich die Geschichte liest: Man spürt auf eine gute Art und Weise, wie sich das Geschehen so von Thema zu Thema hangelt und so letzten Endes ja auch ein bisschen die Vorgabenerfüllung vorbereitet wird. Aber es wirkt dabei eben nicht konstruiert, sondern einfach sehr natürlich. Finde ich schon klasse, was du da direkt zu Anfang alles so für „Pflöcke“ einschlägst, was so das Kernthema der Geschichte angeht. Hoffe natürlich umso mehr, dass ich dir mit den Vorgaben nicht alles kaputtmache. §ugly
Nachdem es dann zur Begegnung zwischen Elias und Miriam kommt, der diesen ganzen mysteriösen Zauber um die Kugel, die ja offenbar irgendwelche heftigen Erkenntnisse über die Welt verschaffen kann, wieder aufgreift, passiert dann doch erst einmal das, was früher oder später passieren muss: Ein Schauplatzwechsel! Und ja offenbar auch ein Zeitsprung! Nichtsdestotrotz bleibt die Geschichte weiterhin eng zusammen, denn von Ruben hat man ja schon einiges gehört – und bekommt direkt weitere Informationen über ihn:
Mit dem Gürtel fingen die Probleme immer an.
Davon kann Harivald sicher ein Liedchen singen!
Aber auch für mich persönlich bietet Ruben direkt viel Raum zur Identifikation:
Ein etwas wehmütiges Gefühl überkam ihn, als er an seinen alten Lehrmeister dachte, aber es wurde bald wieder vom Gefühl des Schmerzes verdrängt, das von seiner linken Schulter ausging. Die Umhängetasche war so schwer befüllt mit all den Büchern, die er aus der Bibliothek mitgenommen hatte, dass sich andere Leute bestimmt Sorgen gemacht hätten, sie könnte womöglich aus allen Nähten platzen – aber Ruben kannte ja seine Tasche, die hielt das schon aus. Bloß bei seiner Schulter war er sich da nicht so sicher. Aber er hatte es ja bald geschafft. Nur noch um die nächste Ecke, und...
Ich hatte mir vor ein paar Jahren nämlich auch mal richtig fies die Schulter lädiert, als ich meinen größeren Laptop mitgenommen hatte, in einer Umhängetasche. Gefühlt nur einen Tag ein bisschen getragen und daraufhin zwei Wochen Schmerzen. Autsch. §gnah
Dass Elias so schnell wieder auf den Plan tritt und auf Ruben trifft, war für mich schon eine ziemlich große Überraschung. Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Auch war ich mir bei der Begegnung schnell gar nicht mehr sicher, was Elias eigentlich vorhat – er wirkt da doch sehr seltsam und schon ein wenig anders, als man ihn vorher erlebt hat. Indes: Das ist gerade die absolute Stärke der Erzählung, finde ich, denn es zeigt, dass die Figuren hier konsequent durchgehalten werden: Natürlich wirkt Elias hier sehr anders als vorher, denn hier hat man ja nur die Außenansicht aus Rubens Perspektive vor sich, während man ihn vorher in der Innenansicht erlebt hat. Dass man diesen Unterschied so deutlich wahrnimmt, finde ich ja schon ziemlich gelungen, wie es überhaupt eine spannende Sache ist, hier aus verschiedenen Blickwinkeln auf die Handlung zu schauen. Gerade weil es eben Blickwinkel von Personen sind, die jetzt nicht unbedingt miteinander kooperieren werden, wie es scheint …
Der dann entstehende Dialog über die Kugel und ihre Kräfte bleibt dann ja immer noch sehr schleierhaft. Ich hatte ja von Anfang an so das Gefühl, dass sei nun so ein Artefakt, bei dem man ähnlich wie in Indiana Jones 4 oder mit dem Indigo-Kind bei Fahrenheit so „DAS WAHRE WESEN DER WELT“ oder so etwas in der Art erkennen könnte. Später wird Ruben ja konkreter – aber das ja nur in einer Drucksituation, weshalb ich nicht weiß, wie viel an diesem Zukunftssehgedöns dran ist. Aber gut, dazu später noch. Für jetzt bleibt festzuhalten: Es liegt irgendwie noch im Dunkeln, was diese Kugel wirklich kann – das sehen ja auch die an ihrer Herstellung Beteiligten selbst so, wie es scheint.
„Mir ist natürlich klar, dass du deine eigenen Verpflichtungen hast.
Da komme ich natürlich nicht umhin, das irgendwie als „Buzzword“ zu empfinden – auch wenn sich die wahren Verpflichtungen ja später als ganz andere herausstellen.
Wenig später erkenne ich dann, dass Ruben mich ebenso gelinkt hat, wie er es mit Elias getan hat. Ich habe ihm diese ganze „Versunkenes Kloster von Gamuth“-Geschichte im Grundsatz nämlich auch voll abgekauft. Viel Zeit, zu überlegen, was Ruben eigentlich für einer ist, in wessen Lager er so steht und was er wirklich vorhat, hat man dann – für die Erzählung sehr günstig – allerdings auch nicht, denn: Es folgt die beste Szene im ganzen ersten Post.
Ja, also, ich kann mir vorstellen, dass du bei diesem ganzen klischeebeladenen Kram um diesen Krawallo-Grobian-Verbrecher namens Pete so deine Zweifel hattest, ob dass der Geschichte wirklich gut tut, oder ob das doch einfach alles viel zu albern und originell oder was weiß ich nicht alles ist. Ich jedenfalls musste mir ja auch erst einmal überlegen, ob ich so Inhalte, bei denen Namen wie „Flossen-Joe“ fallen, wirklich uneingeschränkt gut finden kann. Aber: Je länger die Szene ging, desto besser gefiel mir das alles, und desto mehr konnte ich meine anfängliche Skepsis ablegen. Klischee hin oder her: Pete ist ein so starker Charakter, gerade auch im Wechselspiel mit dem intellektuell überlegenen Ruben, dass die Szene einfach nur großartig ist. Obwohl die Konfrontation zwischen den beiden so lange dauert, hat es mich nicht einen Moment gelangweilt.
Zur anderen Schnalle kam er nicht, denn zum zweiten Mal an diesem Abend wurde Ruben von lautem Klopfen aufgeschreckt. Aber diesmal war es anders – nicht so zaghaft und unentschlossen wie Elias’ Klopfen. Es war das Klopfen eines Mannes, der am Liebsten mit der Faust durchs Holz geschlagen hätte.
Allein der Einstieg in die Begegnung ist ja schon PotM-würdig, wie ich finde!
Drei Männer in schwarzen Lederrüstungen drängten in den Raum
Wobei ich hier dann immer noch skeptisch bin, nicht etwa des bloßen Klischees wegen (natürlich alle in schwarz, und dann auch noch Lederrüstungen), sondern auch, weil ich mich frage, ob es sich so eine Verbrecherbande überhaupt leisten kann, so auffällig zu sein. Nicht nur, weil man sie leichter identifizieren kann, wenn man nach ihnen sucht. Sondern auch ganz generell, dass sie sich offensichtlich als Gruppe präsentieren. Da lenkt man ja erst recht die Aufmerksamkeit auf sich. Aber gut, wer weiß, vielleicht hat selbst die Ordnungsmacht vor ihnen Angst oder kooperiert mit ihnen oder was weiß ich, sodass sie alle machen können, was sie wollen, und sich gerade deswegen gerne auch nach außen hin als Übermacht präsentieren! Nichtsdestotrotz: So ein paar Fragen warf dieses Auftreten bei mir eben auf.
Der Atem des vernarbten Glatzkopfes hätte ihn würgen lassen, wenn das nicht schon dessen Hand übernommen hätte.
Ich will jetzt nicht alles zur PotM hochleben lassen, aber naja – die Formulierung ist ja nunmal auch wirklich gelungen! :gratz
„Ach, und das soll ich dir kleinem Scheißkerl jetzt glauben, was?“ Nicht zum ersten Mal fiel Ruben auf, dass rhetorische Vielseitigkeit und ein reiches Vokabular nicht gerade zu Petes Stärken zählten – aber es hatte schon Situationen gegeben, in denen es ihm mehr Freude bereitet hatte, sich darüber im Stillen zu amüsieren.
Ich glaube, es sind solche Stellen, in denen Ruben die Szene auch ein bisschen als absurd kommentiert, was diese Szene dann doch wieder glaubhaft und nicht zu übertrieben erscheinen lässt. Man kann das natürlich als billigen erzählerischen Trick abtun (Nach dem Motto: Das, was in der Handlung selbst als klischeehaft erkannt wird, geht wieder in Ordnung). Ich finde allerdings sehr aufrichtig, dass es so funktioniert. Denn: Pete lebt sich ja vielleicht auch selbst in so eine Rolle hinein, und sowas gibt es ja nunmal zweifellos im echten Leben. Und das vielleicht gerade auch so bei „hauptberuflichen Verbrechern“, die ja möglicherweise ein besonders festes und enges Rollenbild brauchen, damit sie das alles überhaupt so durchziehen können. Von daher: Vielleicht schon so ein bisschen erzählerischer Trick, aber einer im guten und vor allem sehr unterhaltsamen Sinne, Ruben hier immer mal wieder innerlich Stellung beziehen zu lassen!
Das Gespräch geht dann ja eine Zeit lang hin und her, und was mir besonders gut gefällt: Immer, wenn Ruben eine scheinbar passende Idee hat, die Situation etwas zu entspannen, sucht Pete – der übrigens auch rein äußerlich als denkbar fies beschrieben wird – nach dem nächsten Anknüpfungspunkt, um wieder total auszurasten und auch jegliche Erklärungen abzuschneiden, die Ruben liefern könnte. Die Situation wirkt dann nicht mehr nur noch bedrohlich für Ruben, sondern tatsächlich auch auf witzige Weise anstrengend.
Und dann kommt das Thema ja noch einmal auf die Fähigkeiten der Kugel – mit ihr und anderen Exemplaren soll man laut Ruben also in die Zukunft schauen können. Und so ganz geht ja noch immer nicht hervor, ob Ruben damit nun die Wahrheit gesagt hat oder nicht. Die Vermutung liegt nahe, dass an den Fähigkeiten der Kugel noch was ganz anderes dran ist.
Gegen Ende eskaliert die Situation dann ja noch einmal völlig, und hätte ich nicht genau gewusst, dass du Ruben allein schon der Vorgaben wegen unmöglich einfach so sterben lassen oder schwerverletzt zurücklassen wirst, ich hätte wohl auch geglaubt, es sei nun sein Ende. Stattdessen: Eine taktisch motivierte Vergiftung durch Pete! Das ist natürlich jetzt ein ganz schönes Damoklesschwert, welches über Ruben schwebt und die Geschichte natürlich nochmal interessanter macht. Ich musste da übrigens sofort an diesen einen Moment an Baldur's Gate denken, wo man ja auch in diesem einen Viertel in Baldurs Tor vergiftet wird. Als ich die Stelle damals zum ersten Mal gespielt habe, fand ich das auch richtig heftig und war ja schon ein wenig panisch, herauszufinden, wie ich mich jetzt nun wieder heilen soll. Deshalb gefällt mir diese Stelle hier dann auch so gut, sowas ist einfach spannend. Natürlich erwähne ich vorsichtshalber mal, dass das alles nur ein Bluff von Pete gewesen sein könnte – nur, damit ich hinterher im Fall der Fälle sagen kann, ich hätte es ja doch geahnt! :cool:
So sehr Pete jedenfalls den armen Ruben, speziell gegen Ende, unter Druck setzt – ein bisschen habe ich bei den letzten Sätzen das Gefühl, dass Ruben einen Plan hat, um Pete ordentlich eins auszuwischen. Wollen wir nur hoffen, dass ihm dabei nichts in die Quere kommt – zum Beispiel ungelegene Vorgaben. §ugly Es bleibt aber natürlich unklar, welche Chancen Ruben da hat, wie überhaupt ja noch unklar ist, wie es wirklich um ihn bestellt ist. Seine Magierkarriere ist ja anscheinend, wenn überhaupt, bloße Vergangenheit, und seinen Lebensunterhalt verdient er sich mit Tarnen und Täuschen, Hehlen und Stehlen und so weiter. Und was genau ihn damals von Elias, Miriam & Co. getrennt hat, bleibt ja auch noch ein bisschen im Dunkeln. Aber umso besser: Man kann ja auch nicht alles gleich in den Anfang der Geschichte stecken! Und furios ist der Beginn ja dennoch, nicht nur wegen der Szene mit Pete. Zudem zwar mit einigen offenen Fragen und natürlich der ultimativen Mystery-Kugel, dabei vielleicht aber doch ein bisschen „handfester“, als vielleicht bei anderen Storys von dir, wo ich am Anfang dann schon immer das Gefühl habe, gar nichts zu verstehen. Das ist jetzt hier ein bisschen anders und vielleicht auch mal schön.
Gefallen hat mir dieser umfangreiche Beginn auf alle Fälle. Kaum zu glauben, dass das hier bloß der erste Post war! §eek
Fehler im ersten Post:
Sie meint, Ruben hätte ein Recht – aber, ein dRecht?
dachte Ruben, als er aus der selbst zu dieser späten Stunde noch überaus belebten Marktstraße in eine kleinere Gasse einbog, deren Name er nicht kannte
Habe da gerade wieder so einen Grammatik-Blackout, aber müsste es nicht „Namen“ heißen?
Auch der zweite Post ist dann ja sehr umfangreich geraten. Die Ereignisse überschlagen sich hier aber nicht so sehr, und tatsächlich lernt man das Setting fast schon „in Ruhe“ noch ein wenig mehr kennen, und sogar das Rätsel um Klarissas Zustand wird – mehr oder minder – aufgelöst oder zumindest erklärt, was die Ursache dieses Zustands ist. Auch wird hier nun unmissverständlich klar, dass die Kugel – zumindest nach Rubens tatsächlicher Meinung – dazu dient, in die Zukunft zu schauen. Auch wenn der erste Post also alles andere als unzugänglich war, so ist dieser Post eben noch ein bisschen zugänglicher, und trotz der ein oder anderen Überraschung fühlt man sich als Leser in dieser Geschichte schon direkt ein bisschen wie zu Hause. Und das schon ab dem zweiten Post – nicht schlecht!
„Das hast du dir immer noch nicht abgewöhnt, was?“ Eigentlich hatte er sich auf das Oberdeck begeben, um ein wenig ungestört zu sein, aber dieser Plan war offenbar nicht aufgegangen.
„Was meinst du?“
„Dich an mich heranzuschleichen.“
Auch im oben genannten Zusammenhang hat mir diese Stelle dann direkt gut gefallen, weil sie sozusagen ein bisschen der „Beweis“ für den Leser ist, dass Elias und Ruben eine „echte“ gemeinsame Vergangenheit haben und miteinander verbunden sind. Sowas belebt das einfach ein wenig und macht direkt mehr her als irgendwelche „Ja damals“-Andeutungen, wo aber nie so richtig ein Einblick gegeben wird, wie das damals denn so war.
„Aber, äh, für Quadrate hast du dich früher noch nicht so interessiert.“
▦?
Er fürchtete zwar, dass Miriam nicht ganz glücklich mit der zweiten Bedingung sein würde, denn mit Geheimniskrämerei kam sie nur dann gut zurecht, wenn sie von ihr selbst betrieben wurde.
Das ist wohl ein Zug, den Miriam mit sehr vielen Menschen gemein hat. :D
Was mir an diesem Post so allgemein besonders gut gefällt, ist der rote Faden, der sich abseits der tatsächlichen Handlung hindurchzieht: Das „Rollenspiel“ Rubens, ein Feuermagier zu sein, obwohl er doch gar keiner ist. Hier kommt der Wechsel zwischen den Perspektiven dann besonders schön zum Tragen, weil du ihn ja auch sehr konsequent ausspielst. Bei Elias' Perspektive hatte ich mir dann auch mehrmals sehr intellektuell das Stichwort „Kognitive Dissonanz“ am Rand notiert. Ich finde, Elias Gedankengänge sind da wirklich ein absolutes Paradebeispiel dafür. Er biegt sich ja alles, was seine Vorstellung, Ruben sei ein Feuermagier, total erschüttern müsste, immer irgendwie zurecht. Am deutlichsten und am schönsten ist das an dieser Stelle:
Aber über den genauen Umfang der Ausbildung, die Ruben genossen hatte, konnte er sich noch immer kein richtiges Bild machen. Er hatte in den Tagen, die sie gemeinsam auf See verbracht hatten, den Eindruck gewonnen, dass Ruben nicht besonders gerne über sein Leben als Feuermagier sprach. Wenn er ihn auf seine Forschungen ansprach, dann gab er bloß ausweichende Antworten, und obwohl er ihm bereitwillig mehr über das versunkene Kloster erzählt hatte, dem er gemeinsam mit Meister Talamon nachspürte, hatte Elias stets das Gefühl, dass die Dinge, die ihm Ruben erzählte, weit in der Unterzahl waren gegenüber denjenigen, die er ihm verschwieg. Vermutlich war das nicht einmal etwas, das ihm zum Vorwurf gemacht werden konnte. Es war ja bekannt, dass die Magier aus dem Kreis des Feuers gerne unter sich blieben, und dass nicht viel nach außen getragen wurde von all dem, was sich innerhalb dieses Kreises abspielte. Sein alter Freund, so sehr er sich auch bemühte, Gegenteiliges zu vermitteln, stellte in dieser Hinsicht offenbar keine Ausnahme dar.
Das ist wirklich großartig, wie die Überlegungen da erst mit sehr handfesten Zweifeln beginnen, bis sie nach und nach von Elias umgedeutet werden und am Ende des Gedankengangs auf einmal ganz im Gegenteil als Bestätigung des Umstands herangezogen werden, dass Ruben doch ein Feuermagier, ja sogar ein ganz typischer, ist. Richtig klasse und toll zu lesen, und das nicht nur auf einer humorigen Ebene. Später mit dem Lichtzauber im dunklen Tempel kommt dieser Mechanismus ja erneut sehr deutlich zum Tragen, aber hier an dieser Stelle fand ich das eindeutig am gelungensten. Insgesamt fügt das jedenfalls der Geschichte eine tolle Facette hinzu.
Derjenige, der gesprochen hatte, war ein verschwitzter Mann mittleren Alters namens Steffen oder Stefan
Das fand ich auch ganz „authentisch“, wie Elias den Namen nicht so recht mitbekommen hat. Das ist wieder so ein kleines Detail, dass die Geschichte und vor allem auch den Charakter Elias ein wenig lebendiger macht.
Dann hatte er die Kugel im Kopf.
Wenn das mal kein foreshadowing ist! :eek:
So, und bevor der Kommentar hier endgültig in Einzeilern zu Einzelstellen zerfasert, will ich dann noch einmal loben, wie das Geschehen aus Rubens Perspektive geschildert ist. Denn es ist ja dann doch ein witziges Verhältnis: Während Elias jeden Zweifel, der ihm an Ruben aufkommt, geradezu mit gedanklicher Gewalt selbst lupenrein ausräumt, ist Ruben wiederum, fast unnötig, möchte man meinen, damit beschäftigt, die Fassade möglichst toll aufrecht zu erhalten. Das beginnt geradezu geruhsam mit der Suche nach einem „Runenstein“ und kulminiert dann natürlich bei dem ganzen Handlungsstrang mit dem Feuer (ganz Adventure-mäßig eingeleitet mit: „Wie kriegst du jetzt ein Feuer in den Kamin?“ :D). Letzteren fand ich auch wirklich unglaublich spannend, muss ich ganz ehrlich sagen. Ich konnte mich da schon sehr gut in Ruben hineinversetzen. Vielleicht liegt es daran, dass das so dieses schlimme „Ich kann das nicht, obwohl ich es eigentlich können sollte, und jeden Moment wird es auffliegen“-Gefühl ist, was der ein oder andere (ich jedenfalls) kennen mag. Und hier geht es dann ja sogar noch um weitaus mehr, als bloß um drohenden Gesichtsverlust – für Ruben steht am Ende ja sogar sein Leben auf dem Spiel. Fand ich auf jeden Fall absolut gelungen, vom plötzlichen Einfall, dass von Ruben ja implizit erwartet wird, dass er sich das Feuer einfach herzaubert, über die Suche bis hin zur Entdeckung von Klarissa. Das ist wirklich klasse, was Ruben da für eine so banale Sache an Aufwand betreiben muss. Und ein bisschen witzig wird das auch wieder dadurch, dass man schon so das Gefühl hat: Selbst wenn Ruben ganz offen nach „konventionellem“ Feuer gefragt und Elias das mitbekommen hätte, letzterer hätte sich sicher wieder irgendeine Erklärung dafür zurechtgelegt, warum der Feuermagier Ruben gerade nicht zaubern will. :D
Bei all den Dingen, die Ruben da regeln muss, hatte ich zwischenzeitlich sogar wirklich schon verdrängt, dass er ja von Pete vergiftet wurde. Deshalb fand ich auch schon, dass das noch einmal ausdrücklich erwähnt wurde, weil Ruben während der Überfahrt vorher ja fast schon ein wenig unbeschwert wirkte (was konsequent ist, da aus der Sicht von Elias geschildert). Erst im Nachgang, als Ruben sich – dann aus seiner Perspektive – den Schal um seinen Hals nach Begutachtung der Wunde wieder zuzieht, habe ich dann auch würdigen können, wie genau die selbe Handlung auf dem Schiff so schön beiläufig beschrieben wurde. Das ist für mich ein weiteres Beispiel, wie konsequent und eben auch gekonnt du zwischen den Perspektiven unterscheidest, bis in kleinste Formulierungen hinein. Bin da schon ein wenig beeindruckt, muss ich sagen!
„Miriam hat gesagt, dass du fürs Erste in ihrem Bett schlafen kannst.“ Elias näherte sich der Tür des mittleren der drei Häuser, und als er Rubens Blick bemerkte, fügte er hinzu: „Sie selbst übernachtet sowieso ständig in der Werkstatt. Ihr Bett ist also frei, du verstehst?“
„Ja“, sagte Ruben. „Verstehe.“
„Für Gabi 311 … für die Jungen 311 …“
Was mir bei Miriam und der Kugel und Rubens Planungen, die Kugel zu erhalten, wieder einfällt: Obwohl er sich bezüglich Pete ja jede Menge Gedanken macht, wie das mit der Zukunftsseherei dann wohl aussehen wird, macht er sich bezüglich sich selbst da ja keine Gedanken. Oder mit anderen Worten: Er scheint ja irgendwie (noch) nicht bewusst einzukalkulieren, dass Miriam, sollte sie in die Kugel starren, ja sehen könnte, dass er die Kugel klauen will. Aber gut, das mit der Zukunftsseherei ist ja so eine vertrackte Sache … denn sobald sie sieht, dass jemand die Kugel klauen will, ist sie ja davor gewarnt, sodass die Zukunft vermutlich gar nicht mehr so aussehen wird, dass die Kugel geklaut wird … ächz.
Naja, da trifft es sich dann jedenfalls gut, dass es Schlag auf Schlag kommt und Miriam nun – wohl auch so ein BISSCHEN wegen der Wettbewerbsvorgabe §engel – verschollen ist, und das sogar schon länger. Das Gespräch zwischen vor allem Ruben und dem etwas bräsigen Nachtwächter hat mir dann auch ganz gut gefallen:
„Aber ihr habt doch nachgeschaut, oder?“ Ruben wusste nicht, ob es an der allzu disziplinierten Sprechweise des Nachtwächters lag oder an der sich verstetigenden Erkenntnis, dass gerade alles ganz gehörig den Bach herunterging, aber er spürte plötzlich einen ordentlichen Zorn in sich aufsteigen. „Ihr habt doch den Tempel durchsucht, oder etwa nicht?“
Ich glaube, der Hinweis mit dem Zorn ist hier gar nicht mal so nötig, denn ich jedenfalls habe das auch schon die ganze Zeit vorher aus Rubens Worten und Gedanken herauslesen können, das hat mir sehr gut gefallen, wie dieser Eindruck ganz von selbst entstand.
Im düsteren Tempel kommt dann ja so ein bisschen Abenteurer- und fast schon Indiana-Jones-Stimmung auf. Erinnert mich alles auch angenehm an dieses Lego-Hörspiel von damals! (https://www.youtube.com/watch?v=ipqazeTJoto) Generell finde ich bei vielen Dialogstellen (zum Beispiel, als Ruben und Elias die Öltropfen entdecken), dass sich das auch richtig richtig gut in einem Hörspiel machen würde. :D
Dafür, dass du meine Theater-Schleichpassage in „Traumbrecher“ so öde fandest, wird hier aber auch ganz schön viel im Dunkeln rumgeschlichen! Fairerweise muss man sagen, dass bei dir dann auch ordentlich was passiert, und hier zweitens ja auch immer mal wieder diese Schlucht erwähnt wird, die sich als Riss quer durchs Gewölbe zieht, und vor allem das fand ich dann irgendwie besonders spannend. Generell hast du die Umgebung sehr schön geschildert, da fühlt man sich beim Lesen wirklich wie selbst in diesem Tempel.
Für den Kenner der dem Post zugrundeliegenden Vorgabe verliert die Verfolgungsjagd nach der Person mit der Lampe natürlich so ein bisschen an Spannung. Oder besser gesagt: Die Auflösung, dass es nicht Miriam ist, wie aber vor allem Ruben ja fest glaubt (sehr schön der Unterschied zwischen ihm und Elias, konsequent ausgerichtet an ihren unterschiedelichen Erwartungshaltungen: Ruben spricht immer von einer „sie“, Elias aber von einem „er“), ist dann nicht so überraschend. Spannend war die Verfolgung an sich aber trotzdem – eben gerade auch wegen all der Unwägbarkeiten in diesem dunklen Gemäuer.
Teresa ist dann ja schon ein ziemlich dubioser Charakter, selbst wenn sie am Ende anbietet, zu offenbaren, was sie da unten eigentlich sucht (könnte genau so gut eine Falle sein). Dennoch wird der Eindruck vermittelt, dass die Anschuldigungen von Elias und vor allem Ruben so ein bisschen zu hart sind (das mag ich aber auch denken, weil ich die in der Zukunft liegende Vorgabe betreffend Ereignis A schon ein wenig mitdenke). Auf jeden Fall so ein bisschen der X-Faktor hier, man weiß ja nun gar nicht, wie Teresa an der kommenden Handlung noch mitwirken wird (also, wie gesagt, es sei denn, man kennt wie ich schon alle kommenden Vorgaben, aber abseits davon gibt es ja auch noch Raum).
Ihre langen, spröden Haare waren vor Jahren einmal strahlend blond gewesen, aber nun waren sie verblichen wie ein alter Brief, der zu lange auf dem Fenstersims gelegen hatte.
Tolle Beschreibung!
„Du bist also nicht wegen uns hier.“
Ihm entging der überraschte Ausdruck in Rubens und Teresas Blicken nicht, als sie ihm fast gleichzeitig die Köpfe zudrehten. Offenbar hatte keiner der beiden mehr damit gerechnet, dass er an dem Gespräch noch einmal teilnehmen wollte.
Treffende Formulierung!
Tja, und dann endet der Post mit einem ordentlichen Cliffhanger! Nicht nur deshalb bin ich sehr gespannt, wie es weitergeht. Das Fazit zu diesem Post kannst du dir ja vermutlich schon denken: Ich finde, du hast die Geschichte mehr als solide weitergeführt, und vor allem die zwei Perspektiven Elias und Ruben richtig gut ausgespielt, da kann man wirklich noch was von lernen! Und mich hat es mal wieder beeindruckt, wie wenig dich die Vorgaben – zumindest nach außen hin – beim Schreiben zu beeinträchtigen scheinen. Der Fortgang der Handlung wirkte nämlich schon sehr natürlich und nicht etwa gezwungen. Weiter so!
Fehler im zweiten Post, ich fand nur einen:
Ruben zählte abgesehen von dem Lagerhaus, das sie gerade passierten, und dem Leuchtturm, der an einer Klippe zu seiner Linken stand, sechzehn weitere Häuser in unterschiedlichen Größen, die auf dem Plateau errichtet waren. Das Größte davon hatte man
Der Beginn des dritten Posts gefällt mir gut, weil er, wie überhaupt der Post insgesamt, nochmal sehr auf die Belastungen abstellt, denen der vergiftete Ruben ausgesetzt ist. Insbesondere eben beim Beginn klappt das gut: Es gibt da diesen Moment der Ruhe, und sowas ist dann ja gerade immer besonders gut, um sich der unangenehmen Dinge und etwaigen Damoklesschwerter zu erinnern, denen man ausgesetzt ist. Da kann ich sehr gut mit Ruben mitfühlen! Schön finde ich aber auch, dass Ruben jetzt nicht der total depressiv-tragische Charakter wird, sondern dass da immer wieder mal so ein bisschen der „Hallodri“ durchkommt, was für Humor sorgt. Solche Stellen zum Beispiel wirken da aus Rubens Perspektive ja irgendwie selbstironisch …
Ruben hatte schon viele seltsame Figürchen gesehen – und meistens im gleichen Atemzug eingesteckt
… und ich finde, gerade von sowas lebt Ruben als Charakter eben auch.
Diese Figuren auf Teresas Schiff sind für mich das „neue große Rätsel“ in dieser Story. Das ist ja nun wirklich mysteriös. Ein bisschen fühle ich mich da auch an diverse Stellen aus Baldur's Gate (1+2) erinnert, weil da ja auch gerne mal versteinerte Menschen und / oder Steinfiguren aufgeboten wurden, und das hat immer irgendwie zur Atmosphäre beigetragen. Das ist hier auch so – und es trägt natürlich auch gewaltig zur Dubiosität Teresas bei. Im Laufe des Posts habe ich mich dann auch gefragt, ob diese Figuren wohl irgendwas mit Ereignis A zu tun haben, aber es ist dann vielleicht doch irgendwas anderes. Nur was, das erfährt man eben nicht, und ich finde, das verhindert sehr gut, dass man als Leser, der man ja sowieso gegenüber den Charakteren gewisse Wissensvorsprünge hat (z.B. Wissen über Rubens tatsächlichen „Beruf“), glaubt, das Geschehen durchschaut zu haben.
Wie du Teresas Kleidung nochmal so detailliert beschreibst, hat mir auch gut gefallen. Das ist generell sowas, was ich in deinen letzten größeren Geschichten immer gern gelesen habe: So bestimmte Merkwürdigkeiten, wo man gar nicht weiß, ob da jetzt groß was dahintersteckt oder eben nicht. Und manchmal tut es das – oder dann eben auch nicht. Wer weiß also, ob Teresas so eigentümliche Kleidung nochmal Bedeutung hat, ob sie etwas verbirgt oder sonstwie einen besonderen Grund hat.
Bei Rubens Gedanken dazu, wie Teresa das denn mit dem, äh, Austreten dann so macht, musste ich vor allem deshalb schmunzeln, weil ich gestern erst in der Zeitung die Top-Nachricht gelesen habe, dass Papst Franziskus himself doch sagenhafterweise bei einem Ausflug ein herumstehendes Chemieklo benutzt hat! Und naja, da habe ich mich auch gefragt, wie problemlos das denn so geht, so eingepackt wie der in seinem Gewand immer ist. §ugly
Bei der Eskalation des Streits mit Teresa – das hatte schon was, wie Elias da auf einmal megaentschlossen und fast schon Terminatormäßig die Windfaust wüten lässt – habe ich mich natürlich gefragt, ob das wohl auch so bzw. so schnell passiert wäre, wenn die Vorgabe nicht gewesen wäre. Naja, kann ich nur spekulieren.
Was dann folgt, ist eine Szene, die den bis dato eigentlich auch noch recht „okay“ wirkenden Elias, aber teils auch Ruben in ein ganz anderes Licht rückt. Teresa mag noch so unsympathisch dargestellt sein, aber diese Folterszene ging mir dann natürlich schon ziemlich nahe, und ein bisschen hat mir das auch „Angst“ vor Elias gemacht. Du hast das Ganze übrigens wirklich „schön“ beschrieben, also so, dass es nicht zu sehr „exploit“-mäßig daherkommt (das hätte ich nicht gemocht), aber eben trotzdem so, dass es schon schockierend und irgendwie ekelig ist (auch abseits des Umstands, dass das Insekten sind). Auch eingeleitet hast du das ganze, wie Jobst diese Geräusche hört und Elias dann von Tempelmotten faselt. Ja, einige Absätze später versteht man dann auch, was es mit diesen seltsamen Geräuschen und den „Tempelmotten“ auf sich hat …
Teresa jedenfalls wird dadurch aber auch immer dubioser, und zusammen mit dem doch sehr skrupellosen Verhalten Elias' ist mir auch nochmal ganz deutlich der Gedanke gekommen, in was für einer blöden Konstellation sich Ruben da befindet. Er, der Nichtmagier, ist ja irgendwie deutlich unterlegen und hat im Ernstfall kaum Möglichkeiten, so richtig einzugreifen. So sind seine Versuche, Elias von weiteren Folterungen abzuhalten, ja auch eher zaghaft. Aber man kann es vor dem Hintergrund, dass er eben einfach nicht „mächtig“ ist, auch ein bisschen nachvollziehen. Wirklich eine schwierige Situation für ihn – was es für den Leser natürlich nochmal spannender macht.
Was mir gut gefällt, ist, wieviel Respekt Elias und Ruben vor der Kugel haben – vor allem erster. Bei so manchem Zögern und Zaudern hatte ich vor allem das Gefühl, Elias hat eher Angst davor, beim Zukunftsschauen etwas zu sehen, was ihm nicht behagt. Und das ist ja auch durchaus nachvollziehbar: Ich würde es mir auch mehr als nur zweimal überlegen, ob ich in so eine Kugel hineinschaue, und ich denke mal, ich würde es letzten Endes auch lieber bleiben lassen.
Die Vision, die beide dann haben, ist ja fast schon unspektakulär und lässt mich auch eher ratlos zurück. Ich könnte mir aber vorstellen, dass diese Szene, je weiter die Geschichte fortschreitet und je mehr man über die Kräfte der Kugel erfährt, noch so einen ganz anderen Dreh bekommt. Wer weiß! Was mir an Rubens gedanklichem Kommentar zu den gezeigten Bildern gut gefällt: Er ist ja relativ erleichtert, dass die Kugel gerade nicht gezeigt hat, wie er sie, also die Kugel, stiehlt. Er zieht da aber nicht ausdrücklich in Erwägung, dass der Grund dafür nicht bloßer Zufall oder Glück, sondern gerade Unglück sein könnte. Denn wie am Ende des Posts dann ja auch für ihn klar werden kann: Die Kugel hat den Diebstahl sowieso nicht zeigen können, weil es ausgeschlossen war, dass er sich ereignet!
Was mir in der zweiten Hälfte dieses Posts auch richtig gut gefallen hat: Wie Varyans Charakter auf einmal an Konturen gewinnt. In der Gesprächsszene mit ihm wird er ja doch recht detailliert beschrieben, und das, was er zu sagen hat, ist ja auch alles andere als bedeutungslos. Ich finde diese Figur jedenfalls ziemlich interessant und hoffe (und ahne) mal, dass der noch größere Bedeutung bekommen wird. Sollte das nicht geschehen, so ist es dann aber ein sehr schön ausgearbeiteter Nebencharakter, was sich ja nicht minder sehen lassen kann! So oder so hast du bei seiner Darstellung also, wie ich finde, alles richtig gemacht.
In den Reiseplanungen darauf kommt dann auch wieder dieses irgendwie „gefährliche Moment“ in Elias' Charakter zum Vorschein. Wie er darauf pocht, dass Klarissa mitkommen soll und deshalb auch Matilda, und dabei mal so überhaupt gar kein freundliches Wort für Matilda findet und ihm auch vollkommen egal ist, wie andere das finden … so eine gewisse Manie steckt da ja schon drin, finde ich. Da frage ich mich auch, wie Klarissa so über all das denkt (wenn sie denn denkt, was ich aber schon glaube). Generell habe ich da jedenfalls erneut den Eindruck gewonnen, dass mit Elias, vor allem, wenn er seinen Willen nicht so recht bekommt, überhaupt nicht gut Kirschenessen ist. Wie er dann am Abschluss der besagten Szene auch dieses „Wir werden alle beisammen bleiben.“ sagt … da lief es mir schon ein bisschen den Rücken herunter. Schön, dass auch so ein Charakter, der einem ja von Anfang an doch recht bekannt ist, im Handlungsverlauf dann noch weiter „wächst“.
Die Zerstörung der Kugel selbst, gut, ich glaube, die hätte auch ohne Kenntnis der Vorgabe in der Luft gelegen, und so ein bisschen unspektakulär kam mir das trotz der ganzen Zerstörung drumherum ja doch vor. Es verblasst auch ein wenig hinter dem neuerlichen Auftreten Teresas, die sich damit nun auch endgültig als „Machtgröße“ in dieser Personenkonstellation etabliert. Auch mir ist ist ja absolut nicht zu spaßen, und umso mehr habe ich das Gefühl, dass Ruben dazwischen irgendwann ganz schön aufgerieben werden könnte.
Was mir auch aufgefallen ist: Teresa beschreibt den Hügel auf der Insel ausdrücklich als „Platz aus weißem Quarz“. Ob diese Beschaffenheit ein Zufall ist? Sie stellt sich ja geradezu als Gegenstück zu dem Schwarzglas aus Irdorath dar … bin gespannt, was es damit noch so auf sich haben wird!
Tja, und das Fazit zu diesem Post kannst du dir ja sicherlich bereits denken: Anlass zur Kritik gab es eigentlich nicht. Deshalb kann ich auch nicht mehr sagen, als: Gut fortgesetzt, weiter so (auch wenn du dieses „weiter so!“ natürlich erst lesen wirst, wenn es gar kein „weiter“ mehr geben wird, aber naja)!
Der Beginn des vierten Posts gefällt mir schon deshalb, weil man nun endlich mal einen langen Abschnitt aus der Sicht Miriams zu lesen bekommt – jetzt mal ganz unabhängig davon, dass man sich wie die anderen Protagonisten der Story schon länger fragt, was mit ihr los ist und wo sie überhaupt ist. Sie fehlte da ja einfach noch, um dieses Dreieck aus Elias, Ruben und eben ihr zu komplettieren (die Szene ganz zu Anfang der Geschichte mal außen vor, das war ja nur ganz kurz und eher entrückt).
Tja, und inhaltlich geht es dann auch mal wieder richtig mysterymäßig zur Sache, wie man das von dir so gewohnt ist! Der ganze erste lange Abschnitt mit Laurin kann sich jedenfalls richtig sehen lassen. Das Aufwachen in dem weißen Raum (wieder der Gegensatz zum Schwarzglas), wie großartig du Miriams Empfindungen schilderst … beispielhaft dafür fand ich zum Beispiel die Beschreibung des Klaviers aus ihrer Sicht, als ein unbekanntes, sehr seltsam aussehendes Musikinstrument. Das hat bei mir dann schon ein bisschen gedauert, bis ich bemerkt habe, dass das ja ein Klavier ist, und das spricht ja für die Beschreibungen. Da hast du ihre Perspektive direkt sehr konsequent umgesetzt, wie du das ja überhaupt bei den drei Charakteren sehr konsequent handhabst.
Abgesehen davon, dass Laurin ein gut gebräunter Mann mit schwitzigem Oberkörper ist, gefällt mir auch gut, wie du ihn so ein bisschen als den typischen mysteriös-kryptisch daherredenden „Ich habe auf dich gewartet, ich muss dir Einiges zeigen, deine Ankunft war vorherbestimmt, bla“-Kerl darstellst, der auf kaum eine Frage eine vernünftige Antwort geben kann – und genau diesen Umstand dann später im Gespräch mit Bernhard thematisierst. Natürlich: Leute wie er sind einfach nicht geeignet dafür, Neulinge in dieser Umgebung in Empfang zu nehmen. Das eher mysteriöse Gerede, die Geheimniskrämerei, das Alleinlassen Miriams – das ist nicht etwa Ausdruck eines Selbstverständnisses dieses „Kultes“, sondern wohl eher der persönlichen Schwäche Laurins. Das finde ich ziemlich gut, und das, obwohl mir Laurin auch rein unter den oben beschriebenen Klischees schon ganz gut gefallen hast. Aber wie du diese Typik (ja, das klingt intelligent) dann durch Bernhard dann in Frage stellst, das macht das Ganze irgendwie noch besser. Ganz insgesamt halte ich das für eine gute Idee, die auch einiges an Witz und Humor hat, aber dann doch ohne ausdrücklich parodistische Züge aufzuweisen. Es ist vielleicht eher ein wenig ironisch gebrochen. Dafür sorgt Laurin ja aber auch schon selbst, zum Beispiel, indem er sich beim Klavierspielen und gleichzeitig reden verspielt und die sehr nachvollziehbare Begründung dazu gleich selbst liefert. Auch diesen Teil des „Settings“ entzaubert die Geschichte dann direkt selbst, das fand ich schon gut. Das hatte ja etwas von einer typischen Filmszene – bei der es dann der Bösewicht gewesen wäre, der seinen teuflischen Plan parallel zum kultivierten Klavierspiel verrät – und dann wird das so ein bisschen auf den Boden der Realität zurückgeholt.
Ein Sommerkleid, bloß ohne die Farben. Als Kind hatte sie so etwas tragen wollen, noch ohne sich eine rechte Vorstellung davon machen zu können. Sie hatte es nur aus Büchern gekannt, aber das Wort Sommerkleid hatte ihr immer gut gefallen.
Ja, ich könnte bis heute nicht sagen, was ein „Sommerkleid“ ist.
Insbesondere ein Gedanke ließ sie nicht los: Konnte es ein Zufall sein, dass so vieles an diesem rätselhaften Ort aus Glas gefertigt war?
Hm, ja gut … kann sowas denn überhaupt „Zufall“ sein? Es wird ja nichts in dem Sinne „zufällig“ aus Glas gefertigt, dass es einfach so passiert, ohne dass es jemand eben so bestimmt hätte. Die Frage ist ja vielmehr danach, ob das einen besonderen Zweck verfolgt – aber „Zufall“ als Gegenbegriff scheint mir da nicht ganz perfekt zu passen!
„Natürlich“, erwiderte er. „Alles, was Ihr dort seht, dient der Teleportation von Lebewesen. Wir haben sichergestellt, dass es für jede uns bekannte Form des magischen Reisens einen Zielpunkt gibt in diesem Raum. Damit die Leute zu uns finden, Ihr versteht?“
Das ist ja wirklich sehr praktisch gedacht! :D Rund um den Teleporter-Kram meinte ich übrigens auch, so ein bisschen Planescape:Torment-Rhetorik herauszuhören, auch wenn der Satz „Alles kann ein Schlüssel sein“ jetzt so explizit nicht fiel. Aber so diese Art, mit der sich die Leute mehr oder weniger ungewollt im Turm wiederfinden, erinnert mich natürlich schon ein bisschen daran. Auch, wie Laurin das mit Miriams Teleportation über die Metallscheibe erklärt, passt gut dazu.
Schön finde ich auch, wie enthüllt wird, was Miriam bei ihrem ersten Blick in die Kugel eigentlich gesehen hat. Denn nicht nur löst es dieses Geheimnis selbst, auch erklärt es, was zwischen Teresa und Miriam so abgelaufen ist und warum Miriam überhaupt im Tempel unterwegs war. Gleichwohl bleibt Teresas Rolle immer noch recht mysteriös, und sie bleibt, wie ich finde, auch so ein bisschen der FAKTOR X im Gesamtgefüge.
Sein Blick wurde ihr plötzlich unangenehm, und sie schaute zur Seite. Jenseits der Glaswand drückte sich ein blassgelber, schwammiger Fisch an die Scheibe, ganz so als wollte er das Wasser hinter sich lassen und in die Welt des Trockenen vordringen. Über ihm bildeten drei Quallen eine Dreiecksformation, blähten sich mit zitternden Nesseln immer wieder im Takt einer unhörbaren Musik auf. Miriam blieb einen Moment zu lange hängen an diesem Bild, denn in der nächsten Sekunde sah sie noch etwas anderes in der dunklen See. Ein länglicher Schatten, der ganz langsam hinabsank...
An der Stelle musste ich ja ein bisschen an diesen Kraken aus „Die Berechenbarkeit“ denken, das hatte so ein ähnliches FEELING hier. :D
Ich finde, man wird auch schnell mit Miriam warm, die man bis dato ja noch gar nicht richtig kannte und dementsprechend einschätzen konnte. Spätestens, als sie dann von Laurin alleine gelassen wird und durch das Treppenhaus irrt und dann auch noch beinahe in eine ganz fremde Welt gerät („Passt besser auf, dass Ihr nicht in etwas hinein stolpert“, gell) und überhaupt auf einmal alles nur noch bedrohlich wirkt, da kann man dann doch sehr mit ihr mitfühlen und sich in sie hineinversetzen. Das gibt es dann quasi noch als Zubrot dazu, dass das, was da um Miriam geschieht, aus sich heraus schon irre spannend ist!
Bernhard, der in seiner Art ja sehr geradeaus ist, ist dann ja schon ein ziemlicher Gegenentwurf zu Laurin, wirkt aber gleichwohl deutlich vertrauenswürdiger. Beim Lesen kommt auch so ein bisschen Miriams Irritiertheit darüber durch, und das gefiel mir dann auch ganz gut. Bernhard wirkt jedenfalls angenehm harmlos – aber wer weiß, ob man da nicht noch anderes mit dem erleben wird (Spekulation zur Absicherung, damit ich behaupten kann, ich hätte es ja schon kommen sehen – eigentlich erwarte ich gar nix Besonderes mehr mit dem).
Zwar wurde ihr zunehmend übel von dem unangenehmen Geruch nach ranzigem Alkohol, den der Bärtige verströmte, aber wenigstens schien ihr dieser Mann Antworten zu geben, mit denen sie auch etwas anfangen konnte.
Hm … kann Alkohol denn überhaupt „ranzig“ werden?
Der ihren einzigen Lebensinhalt hervorgebracht hatte, seit dem Tag, an dem Ruben in Merdarions Haus – in ihrem gemeinsamen Haus – das alte Tagebuch entdeckt hatte
Zu blöd dass die Formulierung „in ihrem gemeinsamen Haus“, so kursiv es auch gedruckt sein mag, jedwede Personenkonstellation zulässt – Ruben + Miriam + Merdarion, Ruben + Miriam, Ruben + Merdarion, Merdarion + Miriam – und deshalb eher Verwirrspiel als Aufklärung angesagt ist. :p
Wie dem auch sei, die Szene endet jedenfalls sehr, sehr stark mit einem Kniff, den ich auch zu Anfang bzw. generell durch die Geschichte hindurch immer mal wieder gesehen habe: Der Leser wird in ein komplett neues Setting eingeführt, aber das zu einem Zeitpunkt, indem direkt auch etwas Bedeutsames passiert, was die Verhältnisse doch wesentlich verändert. Hier ist es die überraschende Übergabe des Monokels von Sigurd an Miriam. Das sorgt dafür, dass direkt wieder Zug in der Sache ist. Man bekommt nicht ein bloß statisches Setting vor Augen geführt, sondern bekommt direkt eine Entwicklung mit. Das hat mir dann auch wieder sehr gut gefallen und markiert natürlich auch ein tolles Ende dieses Abschnitts!
Während es bei Miriam also zumindest vordergründig ganz gut läuft, stehen Rubens Erlebnisse unter einem ganz anderen Zeichen. Der steht ja nun wirklich vollkommen unter dem Eindruck des Gifts, und ja, auch das ist ein typisches Laido-Merkmal, dass schonungslos mit jeder Menge ekelhaftem Schleim hantiert wird, bis es einem schon beim Lesen schlecht wird. Mir tut Ruben auch wirklich richtig, richtig leid – durch das ganze Kapitel hinweg eigentlich. Da leide ich schon richtig mit, und es kommt schon sehr deutlich rüber, dass das mit der Krankheit eben nichts ist, was sich auf alle Fälle noch problemlos hinauszögern lässt, sondern dass es wirklich kurz vor knapp ist. Zudem spitzt sich für Ruben auch alles an allen Ecken und Enden mehr zu: Täuschen, Tarnen und Lügen – all das wird für ihn immer schwieriger. Er muss so tun, als sei er ein kerngesunder Feuermagier, obwohl er eigentlich ein vergifteter Dieb ist. Mannomann – in seiner Haut möchte ich jedenfalls nicht stecken!
„Da ist noch etwas, Meister Ruben. Ich vermisse seit einigen Tagen das Puderschälchen für Fräulein Klarissa. Ich... habe vermutet, dass Meister Elias es mit in den Lagerraum genommen und hier vergessen haben könnte, aber er... er sagt...“
„Verstehe schon“, brummte Ruben. „Er sagt natürlich, dass es eine Unverschämtheit ist, ihm so etwas zu unterstellen und so weiter und so fort.“
Matilda schwieg ein etwas unbehagliches Schweigen.
„Soll ich einmal nachsehen, ob es hier irgendwo steht?“, bot Ruben an, um sie zu erlösen. „Es kann ja eigentlich nicht verschwunden sein, oder? Wenn es nicht gerade jemand über Bord geworfen hat.“
„Das wäre sehr freundlich von Euch, Meister Ruben“, sagte Matilda. „Meister Elias vermisst die natürliche Rosigkeit ihrer Wangen.“
Mit diesem Schlussatz beinahe schon PotM-würdig, finde ich – aber um das super zu finden, muss man ja leider wissen, wer Klarissa ist und wie es um sie und potentielle „natürliche Rosigkeit“ bei ihr so bestellt ist. :D
Ruben schlenderte zur Reling hinüber und prüfte zum zehnten oder elften Mal an diesem Morgen, ob in seinem Gesicht etwas Verdächtiges zu bemerken war. Aber in den Wellen, die auf den Strand niedergingen, war kaum etwas zu erkennen. Es war längst zu einer seiner liebsten Beschäftigungen an Bord des kleinen Segelschiffs geworden, sich leidenschaftlich darüber zu ärgern, dass er Miriams Handspiegel nicht eingesteckt und auf das Schiff geschmuggelt hatte.
Ich glaube, so wie er sich (nachvollziehbarerweise) verrückt macht, ist das gerade gut, dass er nicht auch noch den Spiegel zur Hand hat.
Großer Twist dann natürlich am Ende dieser Szene, ein so simpler wie effektiver Trick: Das, was Ruben in der Kugel noch als sicheres Zeichen zu sehen glaubte, dass er geheilt würde, war bloß der Spiegelung des Geschehens geschuldet. „Sheeesh“, schrieb ich mir als Ausdruck des Erstaunens an den Rand. Ich mag die Stelle sehr, weil sie wie gesagt so simpel ist, kein großer Verschwörungskram, kein Deuteln in Prophezeiungen, keine bedeutungsschwangere Erklärung, warum das, was Ruben als vermeintliche Zukunft sah, doch nicht Zukunft geworden sei. Sondern: Einfach eine Spiegelung, die falsche Seite seines Oberkörpers. Ich habe bis dahin sehr mit Ruben gelitten, und jetzt fühle ich mit ihm auch große Fassungslosigkeit und Enttäuschung. Da hatte man mit dem Anstieg schon das Gefühl, jetzt muss er nur noch mal die letzten Kräfte bündeln und dann würde irgendwie schon alles gut werden – und nun verlängert sich das Martyrium nur noch. Uff. Starkes Ende für diese Szene!
Die Wiedervereinigung mit Miriam läuft dann erst einmal erstaunlich „smooth“, wie ich finde. Miriam scheint ja geradezu in sich zu ruhen (wirkt aber auch ein wenig gehirngewaschen), und alles wirkt sehr positiv – was einen umso bittereren Kontrast für Ruben darstellt, für den ja mehr und mehr die Zeit abläuft und dem es ja auch umso schwerer fällt, die Tarnung aufrecht zu erhalten.
„Stimmt es, dass dieser Ort der unsichtbare Turm ist?“
„Natürlich ist er es“, bestätigte Miriam. „Ihr habt doch selbst gesehen, wie unsichtbar er von außen ist.
Für eine PotM vielleicht doch zu wenig, weil wir Schlagfertigkeiten dieser Art schon so oft hatten – aber witzig auf alle Fälle! :D
Auf den letzten Seiten, als sei alles nur Vorarbeit dafür gewesen, bewegt sich das Geschehen dann ja auch so langsam auf die Erfüllung der Vorgabe zu. Man kann da natürlich kritisch hinterfragen, ob Ruben vielleicht auch deshalb keinen reinen Tisch macht, weil er eine Motivation braucht, um an das Monokel zu gelangen. Jetzt, wo die zu klauende Kugel eh zerstört ist und es mit seinem Gesundheitszustand Spitz auf Knopf steht, könnte er sich ja schon einfach offenbaren und offen nach Hilfe suchen an diesem Ort. Natürlich: Bei Ruben ist es so gelaufen, dass er sich bis zum „Point of no Return“ in seinen Lügen verstrickt hat und diesen Weg jetzt weitergehen will. Aber mehr und mehr werden die Gründe dafür, nicht wenigstens einfach zuzugeben, dass er krank und vergiftet ist, weniger überzeugend. Das drückt für mich übrigens gar nicht mal so sehr die Qualität der Erzählung, aber es ist mir eben so aufgefallen. Selbst Ruben müsste ja von Zukunftsseherei und Hinweisen die Schnauze voll haben, wo doch seine zuletzt aus diesem Kram geborenen Hoffnungen gestorben sind – da würde ich mir vom Monokel ja auch nicht so viel versprechen. Da schiene es mir auch aus seiner Sicht mittlerweile doch der bessere Weg, seinen Gesundheitszustand (das Drumherum kann er ja noch immer zurechtlügen) zu offenbaren – wo er angesichts des Monokels in Miriams Händen ja ohnehin die ganze Zeit Gefahr laufen muss, dass er so oder so enttarnt wird, wohl noch mehr als vorher durch die Kugel. Kurz gesagt: Die Argumente, warum Ruben eben doch noch alles geheim hält, die sind zwar durchaus dar, aber eben doch gefühlt sehr bewusst in den Vordergrund gestellt.
„Es tut mir leid.“ Miriam löste das Monokel aus ihrem Gesicht und verbarg es erneut unter ihrem Kleid.
Hm, wieso denn „erneut“? Scheint mir da nicht so richtig zu passen.
Als es bei Ruben dann wieder so richtig losgeht mit der Schleimkotzerei, und er dann noch sehr, ja, sehr „schicksalhaft“ feststellt, dass er jetzt wohl gerade richtig am Sterben ist … also, ich weiß nicht, ob das vor allem an meiner Stimmung während des Lesens lag, aber das hat mich dann schon irgendwie so richtig mitgenommen, noch mehr als der ganze vorherige Kram, die Symptome usw. Das war dann schon irgendwie noch einmal eine ganz andere Qualität, und selbst das eine Schreim-naoch-Buchstohm-Geschichte ist, bei der du einen Buchstabencharakter wahrscheinlich nicht so einfach sterben lässt … ich hatte da auf jeden Fall das sehr reale Gefühl, dass es jeden Moment mit Ruben zuende sein kann. Das hast du wirklich ganz toll hingekriegt!
Dadurch kommt es dann auch endgültig zum Pflichtteil der Vorgabe, um den du dir schon so Sorgen gemacht hast. Tja gut, ob man das noch als „beim Versuch“ gelten lassen kann, das Nacktwerden? So riiiiichtig ist es ja nicht beim Versuch, aber da es immerhin im engen zeitlichen Zusammenhang dazu steht und auch nicht die Rede davon sein kann, dass Ruben seinen Gewahrsam am Monokel schon endgültig gesichert hätte, geht das wohl in Ordnung! Jedenfalls: Inhaltlich lässt sich das Ganze dann nochmal sehr spannend lesen, wie „Die Vögel“ ((C) Alfred Hitchcock) da nun direkt mal zeigen, was die so machen, wenn jemand sich nicht so benimmt, wie er sollte. Das wird für Ruben ja dann alles immer schlimmer, und ich hätte mir kaum vorstellen können, dass er noch mehr fertiggemacht werden kann als er durch seine Vergiftung schon ist, aber er steckt ja nochmal richtig heftig ein.
Die übrigen hatten nun von seinen Beinen abgelassen, vergruben ihre Schnäbel im schwarzen Fleisch des Halses
An der Stelle hatte ich ja aber sogar kurz den Gedanken, dass sie ihn vielleicht „heilen“ wollen, also die Krankheit quasi herausoperieren wollen. Aber dafür ist das Ganze dann wohl doch etwas zu rabiat.
Und dann endet der Post mit einem heftigen Cliffhanger, wie ich ihn so heftig schon lange nicht mehr gelesen habe! Ruben ist jetzt quasi wirklich „am Ende“, aber natürlich hoffe und erwarte ich auch ein wenig, dass es für ihn nach dieser ganzen Sache wieder irgendwie bergauf gehen kann. Auch wenn er sich das mit dem Monokel wohl endgültig abschminken kann. Es darf ja eben auch nur einer das Monokel tragen – und er ist es nicht.
Tja, und das Fazit für diesen Post kannst du dir ja wahrscheinlich schon denken! Ich könnte noch so viel mehr zu diesem Kapitel der Geschichte, also diesem Post, sagen, aber was soll ich da alles an Einzelheiten noch aufzählen? Ich würde ja nie fertig werden. Es ist ja quasi ein ganz, ganz neues Setting, welches du mit dem unsichtbaren Turm in diese Geschichte integriert hast. Es fühlt sich auch sehr danach an, dass die Geschichte jetzt eine andere geworden ist – und trotzdem sind die Bezüge zum vorherigen Geschehen nicht gekappt. Das finde ich einfach richtig toll und beeindruckend und was weiß ich nicht alles, und ich finde es wirklich schade, dass es kaum möglich (und ertragreich) ist, hier jede einzelne Stelle und Szene zu loben (habe mich aber auch bemüht, ganz kleine Kritikpunkte zu finden, ehrlich!). Das ist dir einfach wirklich gelungen, und wenn überhaupt, dann schwächelt der Post lediglich daran, dass die Vorgabe nicht so gaaaanz lupenrein erfüllt ist (aber auch nicht nichterfüllt). Abgesehen davon überzeugt dieser Post aber wieder auf ganzer Linie, und wirkt nicht nur lang, sondern tatsächlich auch erzählerisch groß. Wahnsinn!
Und, vermutlich, weil ich so gefesselt beim Lesen war, konnte ich auch keinen Fehler entdecken.
Das fünfte Kapitel ist das Kapitel der Enthüllungen. Zumindest habe ich es beim Lesen schon früh für mich so genannt, und tatsächlich sollte sich das Abschnitt für Abschnitt mehr bewahrheiten.
Am meisten gilt das natürlich für den ersten langen Abschnitt aus der Vergangenheit Teresas. Dass die Person Teresa ist, war natürlich auch schon vor der ersten Namensnennung klar – jemand anderes. aus dessen Perspektive nun zum ersten Mal erzählt wird, kam ja kaum in Betracht. Wie dem auch sei: Dieser Vergangenheitspart liest sich jedenfalls einfach nur großartig. Allein das Setting auf diesem Eissee, diese Verfolgung durch den Wiedergänger (was mich auch ein bisschen an diese eine Quest aus Baldur's Gate erinnert, wo einem ein Kerl so einen Dolch in die Hand drückt, wegen dem er von einem Wiedergänger verfolgt wird), dann die plötzlich durch das Eis brechende Pyramide … ich finde, das passt von der Stimmung her einfach gut. Zudem sind es genau so Erlebnisse, wie man sie Teresa so zutrauen würde. Sie wirkte bisher ja von allen Charakteren am „mystischsten“, und wie das so eine Pyramide plötzlich durch das Eis stößt – nunja, mystischer geht’s ja wohl kaum!
Mit der Hand strich sie im Gehen über die Steinwand zu ihrer Rechten und entsann sich des Ratschlags, den sie von einer alten Geschichte über das längst verfallene Labyrinth von Al Ayen in Erinnerung behalten hatte: Immer an der rechten Seite halten. Immer rechts abbiegen.
Den Ratschlag habe ich auch schon oft gehört. Gibt's da eigentlich mathematische/architektonische/psychologische Gründe für, warum man das so machen sollte? Habe ich mir jedenfalls fest eingeprägt, seit ich den Tipp damals mal in der Mickey Maus gelesen hatte!
Was ich mich allerdings gefragt habe: Bei all der Schwärze, Finsternis und Dunkelheit: Warum sorgt Teresa nicht für Licht? Zum Beispiel mit einer mitgebrachten Fackel oder einem Lichtzauber? Und wenn sie beides nicht parat hat – warum eigentlich nicht, wenn ihr doch schon vorher klar gewesen sein müsste, dass das bei so einer Reise nützlich sein könnte?
Insgesamt aber ein toller Gang durch das Innere der Pyramide, welcher aber auch nicht zu lang gezogen ist (wir alle wissen ja, wie langweilig so in die Länge gezogene „Im Dunkeln tappen“-Szenen sein können), weil dann ja alsbald dieser Vigor auf den Plan tritt. Und er hat rote Bänder. Und spätestens ab dem Zeitpunkt hatte ich das Gefühl, dass endlich mal alle möglichen Fragen rund um Teresa und ihre Motive geklärt werden.
Und man wird dann ja auch nicht enttäuscht: Zu Teresa wird ja nun ordentlich Hintergrundinfo geliefert, sodass man sich nun in etwa einen Reim darauf machen kann, was ihr Ziele eigentlich so sind. Selbst so kleine Details wie Merdarions ja vorher eher nebulös geblieben Rolle bezüglich der ganzen Protagonisten kommen vor (wobei mich die Sache mit Merdarion, jetzt, wo ich von Final Fantasy VIII Plan habe, natürlich auch ein bisschen an Edeas Waisenhaus erinnert). Noch dazu werden aber neue Rätsel aufgegeben, von denen Vigor selbst wohl das größte ist: Wie er da Teresa mit diesen mysteriösen Fragen aushorcht, das ist wirklich richtig spannend, und ich konnte da beim Lesen auch richtig mit Teresa mitfühlen, die dieser vermeintliche „philosophische Wissenstest“ ja dann doch irgendwie einschüchterte. Da hätte ich jedenfalls auch jede Menge Druck gespürt, nicht zu wissen, was der andere hören will, immer mit dem Gedanken, es mit einer unbedachten Antwort vermasseln zu können, und dann auch noch ohne richtig zu wissen, warum. Man kann natürlich kritisieren, dass das Stellen nebulöser Fragen durch noch nebulösere Charaktere jetzt auch nicht das originellste Element einer solchen Erzählung ist. Für mich zählt aber nur, dass es in dieser Szene gut funktioniert hat. I was hooked!
Als sie geendet hatte, war sie sich plötzlich gar nicht mehr so sicher, ob ihre Erzählung wirklich etwas mit Ungerechtigkeit zu tun hatte. War es am Ende nicht bloß ein ganz normaler Handel gewesen?
Die Stelle fand ich ja auch richtig gut (wie überhaupt die Geschichte mit der großen Ungerechtigkeit – was wir von Lutero zu halten haben, das wissen wir ja eh längst aus diversen Storys!), weil das ja selber teils philosophische Gedanken Teresas sind. Im Herzen ist sie wohl eine brennende Kritikerin des Kapitalismus!
Mit am meisten habe ich mich natürlich gefragt, ob und welche Auswirkungen es gegenüber Vigor wohl hat, dass Teresa ihren Gedanken „Ich würde die Tür nicht öffnen“, der sich ja vermutlich irgendwie auf diese Sache mit Klarissa (und den anderen Leuten) damals bezieht, dann doch nicht ausspricht – und ob Vigor wohl gemerkt hat, dass da etwas im Busch ist. Ich könnte mir aber auch gut vorstellen, dass diese spezielle Frage schlicht offen bleibt.
Als dann das schwarze Erz ins Spiel kam, musste ich natürlich ein wenig schmunzeln, denn wenn ich mich recht erinnere, hat das ja auch in „Efeu“ eine entscheidende Rolle gespielt – und noch dazu die gleichen Fähigkeiten aufgewiesen. Scheint es dir ja sehr angetan zu haben, dieses schwarze Erz! Auch hier jedenfalls klang das alles wieder gefährlich machtvoll. Und so, wie man als Leser Teresa bisher kennengelernt hat, kann man Vigor wohl nur dazu beglückwünschen, ihr gegenüber so skeptisch zu sein. Andererseits: Teresa wirkt hier nun doch viel weniger als „die Böse“ als vorher, weil ihre Motive zum ersten Mal halbwegs offengelegt werden. Das hat mir dann schon gut gefallen so. Dennoch: Ihr die Macht des schwarzen Erzes zu verschaffen, das kommt mir trotzdem wie keine gute Idee vor. Wobei man das über Vigor und etwaige andere Mitglieder seines Kultes wohl auch sagen könnte: So ganz „sauber“ wirkt das, was Vigor da erzählt, ja nun auch nicht.
Besonders gefreut hat es mich auch, dass im „Gegenwart“-Part der Teresa-Perspektive dann auch mal das Rätsel um ihre seltsame Art Bekleidung gelöst wird. Und darauf werden dann ja auch gar nicht mal so wenig Worte verwendet, so oft, wie es um „das Band“ *donnergrollen* geht. :D Ich dachte ja übrigens erst, diese Bandbekleidung sei darin begründet, dass Teresa im kurzen Kampf mit dem Wiedergänger dann doch schwerere und bleibende Verletzungen erlitten hatte, aber das wurde dann ja auch immer unplausibler.
Schön finde ich auch, wie über diese Leute aus Trelis geredet wird. Nicht nur, dass man eine Erklärung bekommt, was mit diesen erstarrten Menschen eigentlich los ist. Auch wird ja die Frage aufgeworfen, ob es überhaupt „richtig“ ist, sie wieder in den Fluss der Zeit zurückzuholen, obwohl sie das ja wahrscheinlich gar nicht wollen. Ich finde, das zeigt auch so ein bisschen die „Spannung“ zwischen Teresa und Vigor – und vielleicht auch so ein wenig gegenseitiges Misstrauen.
Was mir als Frage am Ende dieser Szene noch übrig bleibt, ist, wie das mit der ja längst verschütt gegangenen Kugel so aussieht. Also, Vigor zeigt sich ja irgendwie doch sehr desinteressiert, und da bleibt ja doch im Unklaren, wieso. Vielleicht, weil er die Kräfte der Kugel bzw. des schwarzen Glases unterschätzt. Vielleicht, weil die Kräfte im Vergleich zu dem, was er mit dem schwarzen Erz so machen kann, wirklich zu vernachlässigen sind. Oder vielleicht auch, weil er ohnehin schon mehr als Teresa weiß, und für ihn das alles nichts Neues ist? Da gibt es jede Menge Möglichkeiten. Irgendwie „verdächtig“ oder zumindest seltsam wirkte das Ganze jedenfalls schon!
Insgesamt finde ich den Teresa-Part jedenfalls gelungen, und es würde ja, wie gesagt, dann doch eine Menge enthüllt. Teresa wurde auch ein wenig entmystifiziert, aber auf eine sehr angenehme Weise. An die Stelle ihrer Geheimnisse sind jetzt ja auch irgendwie die Geheimnisse rund um Vigor getreten, und überhaupt wirkt das alles doch sehr „groß“. Gerade auch, weil man es jetzt irgendwie auch mit zwei sehr mächtigen „Kulten“ zu tun hat, bei denen man gar nicht weiß, in welchem Verhältnis die so zueinander stehen, auch kräftemäßig. Im Gegensatz zu dieser Gruppierung rund um Vigor wirken die Leute im unsichtbaren Turm, zumindest anhand dessen, was man so gesehen hat, fast schon ein wenig … ja, hilflos, wie sie da alle immer so um dieses Monokel herumturnen, während bei Leuten wie Vigor schwarzes Erz in der Brust vibriert! Hat also auf jeden Fall jede Menge neue Spannung in die Geschichte hineingebracht, dieser Abschnitt aus Teresas Perspektive.
Endgültig klar war mir, dass das hier ein Kapitel der Enthüllungen ist, als es dann mit Miriam weiterging – und ihr prompt gesagt wird, dass ihr Kumpel Ruben erstens kein Feuermagier und zweitens auch noch tödlich vergiftet ist. Gut, das war zwar vorhersehbar, dass das nun herauskommen wird, aber es wirkt nichtsdestotrotz spektakulär, wie ein großes Standbein der bisherigen Erzählung – eben Rubens Tarnen und Täuschen – nun effektvoll hinwegbricht. Zusammen mit dem Teresa-Part hat man daher schon so das Gefühl, dass die Geschichte jetzt einfach auf der nächsten „Entwicklungsstufe“ angekommen ist, dass sie jetzt also vielleicht auch ein wenig von anderer Art sein wird – denn sie war ja wie gesagt schon sehr geprägt von Rubens Versteckspielchen. Zugleich zeigt sich auch, dass Miriams „Standing“ innerhalb ihrer Gemeinschaft, so schnell sie es bekommen hat, nun auch sehr zu wackeln droht. Auch bei ihr droht sich also ein Umbruch einzustellen. Das ist dann, neben „Enthüllung“, wohl auch so ein bisschen das Stichwort für dieses Kapitel: Umbruch! Ich finde das jedenfalls alles recht spannend.
Dass Teresa wiederum so schnell auf den Plan tritt und das Geschehen während der Magierversammlung dort erst einmal in eine ganz andere Richtung drängt, bei der Miriams Monokel fast vergessen scheint … tja, damit hatte ich wohl nicht gerechnet! Andererseits wolltest du wohl aber auch angesichts der Tatsache, dass dem SnB ja auch nicht mehr so viele Posts bleiben, auf jeden Fall zu potte kommen, könnte ich mir denken.
Die Szene ist jedenfalls auch recht gelungen. Zum einen zeigt es doch wieder sehr deutlich, dass diese Gruppierung rund um Vigor dann wohl doch von ganz anderem Kaliber als diese Magiergesellschaft dort ist. Teresa hat ja doch nur einen Bruchteil der Kräfte des schwarzen Erzes, sorgt aber trotzdem für großes Hallo.
„Offenbar wisst Ihr nicht, mit wem Ihr sprecht.“ Teresa beugte sich vor, und kaum hatte sie die Hand auf den Tisch gelegt, da war er plötzlich verschwunden – und im gleichen Moment wieder aufgetaucht, vier Schritte höher, direkt unter der Decke. Bevor die Magier begriffen, was geschah, fiel ihnen der massive Tisch wieder entgegen und kam donnernd auf dem Boden auf. Ein deutlich sichtbarer Riss zog sich über die Oberfläche der Tischplatte.
Teresa trat einen Schritt zurück und schaute in die teils betont unbeeindruckten, teils offen entsetzten Blicke der Magier, von denen einige von ihren Stühlen aufgesprungen waren. Über mehreren Händen waren Feuerbälle und Eiskristalle erschienen, die drohend auf Teresa gerichtet waren. Der Magier mit dem Schnauzbart, der sich bis vor wenigen Sekunden noch auf der Tischplatte aufgelehnt hatte, war zu Boden gefallen und krabbelte sichtlich beeindruckt wieder unter dem Tisch hervor.
Das ist eine schöne Mischung an dieser Stelle. Auf der einen Seite die knallharte Machtdemonstration – auf der anderen Seite der unterschwellige Witz, wie der Magier mit dem Schnauzbart, ja nun schon irgendwie etwas lächerlich gemacht, darauf reagieren muss. :D
Am Ende gibt es dann ja doch noch einen Blick ins Monokel, und ich muss schon sagen: In Anbetracht der Vorgabe 6 musste ich da ja schon vermuten, dass du selbst so ein Monokel besitzt, mit dem du in die Zukunft schauen kannst! Die getötete Teresa – passt ja wie die Faust aufs Auge! Angesichts deiner Reaktion nach Veröffentlichung von Vorgabe 6 hast du da aber vielleicht dann doch was ganz anderes vorgehabt, wer weiß … aber zumindest unter diesem Aspekt sollte das ja kein so großes Problem sein, die Geschichte weiterzuführen und die Vorgabe sinnvoll zu erfüllen!
Das Fazit für dieses Kapitel kannst du dir ja wahrscheinlich schon denken: Ich fand es ziemlich spannend, weil es die Geschichte ja fast schon „neu erfindet“, wenn man so will. Vieles ist enthüllt, vieles ist im Umbruch, und mit Vigor kommt da ja auch ein ganz, ganz neuer Machtfaktor ins Spiel. Es war so auch ein ganz neues Gefühl beim Lesen, und wohl auch wegen des schwarzen Erzes fühlte ich mich auch von der Stimmung her ein wenig an „Efeu“ erinnert. Wer weiß, vielleicht ist das hier ja jetzt die große Crossover-Story! So oder so: Natürlich wieder eine klasse Fortsetzung – bei der ich zudem wieder einmal keinen Fehler finden konnte. :gratz
Bei deiner Story finde ich es natürlich auch schade, dass sie aus dem Wettbewerb raus ist. Ich war auch ein wenig verwundert, dass du dann doch so unzufrieden mit ihr bist, weil sie mich ja die meiste Zeit schon ziemlich in den Bann gezogen hat. Gut, an manchen Stellen konnte ich mir schon vorstellen, dass du beim Schreiben da schon ziemlichen struggle hattest, aber das Ergebnis konnte sich doch trotzdem immer sehen lassen! Insbesondere jetzt mit dem fünften Post, wo die Geschichte noch einmal eine ganz andere Entwicklung genommen hat, ist es schade, dass da erst einmal Feierabend ist. Insbesondere finde ich es schade, dass ich jetzt nicht meinen Abschlussgag raushauen kann, der eigentlich nur bei Fertigstellung der Story so richtig gezündet hätte. §ugly Ich lasse ihn aber mal im Spoiler da! :gratz
Tja, und das Fazit für diese Geschichte kannst du dir ja wahrscheinlich schon denken: Laido- was hast du gemacht?! Ich sage , du hast ein Stueck deutsche Fanficgeschichte geschaffen! Kompromisslos, atemlos, viril, phantastisch für das schmale Geld....andere verschwenden das Budget für drei hoppelige Charaktere, die ne Urkunde fälschen, oder eine Statuette auf einer tropischen Insel zocken...du bringst Non Stop Action in diese 7 Posts, in denen sonst meistens dummes Zeug gelabert wird( Du kennst einen Wachmann bei der Kaserne? ).... Ich, John Irenicus, feier dich jetzt mal richtig derbe ab!!! Weil.... ich als Filmemacher/Schauspieler/Produzent/Writer/Cutter/Composer.... viel mehr Ahnung.... ich habe viiiieel mehr Ahnung von der Craft( Materie)....KUNST.... als die meisten von diesen Trotteln, die darüber schreiben!!!!.... Wenn sie ehrlich wären, würden sie zugeben, dass du was aussergewöhnliches geschaffen hast!! Das kriegen sie aber nicht hin, weil sie schwach und klein sind! Deswegen sage ich, als einer der es besser weiß, weil ich vom Fach bin: Mit allen Schwaechen, die diese Story hatte
, ist sie die bahnbrechendste ihrer Art!!! Ich bin unendlich stolz auf dich und was wir gemeinsam erreicht haben!!Du bist der Größte!!!! Deine Arbeit ist unglaublich stark!!!!Ich bin meeega stolz auf dich!!!!ps: Deutschland bleibt das Land der Neider....und am Rande bemerkt... der sechste Post ist NiCHT wegen mir nicht ausgestrahlt worden, sondern wegen dem NDR..!!!!!"
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John Irenicus
01.05.2017, 21:08
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Von MiMo gibt es zu Schreim naoch Buchstohm 4 also vorsichtshalber doch keine weitere Gellert-Geschichte (naja, wer weiß – könnte ja noch eine werden!). Stattdessen knüpft er mit seinem Wettbewerbsbeitrag an „Eiskreis“ an. Ich habe mir die Geschichte deshalb auch nochmal durchgelesen, wobei sie kürzer war, als ich in Erinnerung hatte. Naja, wie auch immer!
Bei der Einleitung, also noch vor dem ersten richtigen „Kapitel“, habe ich mir dann erst einmal ein „Uff“ an den Rand geschrieben:
Das Leben ist facettenreich und voller Verzweigungen, so wie die Struktur eines Schneekristalls.
Das fand ich dann doch ein bisschen zu bemüht „tiefsinnig“, auch wenn die Analogie gar nicht so schlecht sein mag. Aber es liest sich halt … ja, ein bisschen „too much“, sag ich mal. Ist aber nicht böse gemeint. :gratz
So, und als es dann richtig losgeht mit der Geschichte, ist es mit der Kritik auch schon größtenteils vorbei. Denn wer, wenn nicht du, schafft es, aus einer auf lahmer Laberei ausgelegte Vorgabe direkt ein Actionfest zum Einstand zu feiern? „Hier werden ja direkt wieder große Brötchen gebacken“, notierte ich mir dazu. Ja, ich denke, das kann man so stehen lassen! Große Beschreibungen, brenzlige Situationen … und vor allem auch eine schöne Rätselhaftigkeit, gerade auch was Merdarions Rolle angeht. Weder wird direkt klar, was er da eigentlich genau macht, noch, wie die Wassermagier nun genau dazu stehen, also ob Merdarion vielleicht sogar irgendwie abtrünnig geworden ist oder so. Schöne Einstiegszene! Auch die folgende Szene mit Navius, den ich da natürlich noch nicht (wieder-)erkannt habe, reiht sich gut in diese Rätselhaftigkeit ein. Auf jeden Fall also schonmal ein spannender Beginn!
Je klarer das Geschehen dann wird, desto spannender wird es aber auch. Du verstehst dich da schon gut darauf, die Situation immer weiter zuzuspitzen. Kritikpunkt sind bei mir aber nur die Dialoge rund um die Situation, aber auch rund um Garox' Auftritt. Ich liste die Stellen mal auf:
„Der Eiskreis!“, entfuhr es Myxir erschüttert.
Das fand ich an der Stelle einen etwas blöden Ausruf, wo es doch die ganze Zeit schon um den Eiskreis und das Geschehen drumherum geht und die Aufmerksamkeit doch eh auf Merdarion und den Eiskreis gerichtet ist. Dem Ausruf „Der Eiskreis!“ hätte ich als Magierkollege wohl sowas wie „Ja klar der Eiskreis, was denn sonst!“ entgegnet. :p Aber vielleicht passt es ja auch einfach zur gewissen Hilflosigkeit Myxirs. Trotzdem las sich das etwas ulkig für mich.
Also lasst mich in Ruhe auf den Mann warten, der die finale Stufe meines Plans in Gang setzen wird.“
„Eine Stufe in Gang setzen“ klingt auch etwas schief, finde ich. Aber gut, ist ja eben auch wörtliche Rede, da kann sowas ja schonmal vorkommen.
„Es reicht!“, rief Saturas und breitete seine Arme aus. Während in seiner Linken Eiskristalle zu tanzen begannen, wurde die Rechte in ein purpurnes Licht getaucht. „Wir Wassermagier sind ein friedfertiges Volk, doch du wirst uns noch einige Fragen beantworten müssen. Du hast nicht nur einem unserer Brüder übel mitgespielt, sondern auch einen heiligen Ort entweiht!“
Das fand ich auch etwas komisch, weil Saturas von „friedfertig“ und „Noch Fragen beantworten müssen“ spricht, sich dabei aber direkt zum Kampf bereit macht – was ich auch konsequent finde, die Situation ist ja ganz eindeutig so, dass da niemand auch nur irgendwelche Fragen beantworten wird. Das klingt deshalb so ein bisschen hilflos-ermahnend von Saturas, ich weiß nicht, ob das wirklich so zu der Stelle passt.
Der eskalierende Konflikt ist dann jedenfalls ein schönes Hin und Her, das hat mir gut gefallen. Bei dem Auftauchen der Zombies hatte ich mir übrigens notiert „Das ist ja wie bei 'Dead Snow'“, habe dann aber auch gesehen, dass in „Eiskreis“ diese Zombiebeschwörung schon genau so vorkommt.
Es war so surreal und trotzdem vertraut. „Shiva?“, flüsterte er und hasste sich selbst für den sehnsüchtigen Klang seiner Stimme. „Der neunte Megalith? Hat Rhademes etwas damit zu tun?“
Das ist natürlich auch schonmal cool, um eine gewisse Größe der (Hintergrund-)Story anzudeuten und dem Leser noch so ein paar Rätsel mitzugeben, die ihn bei der Stange halten. Aber so ein bisschen zu viel „Namedropping“ war mir das schon, das wirkte mir einen Tick zu viel gewollt, so ein „Insider“-Gespräch darzustellen, bei dem der Leser gar nicht mitkommt. Wegen sowas habe ich übrigens Punkpferds Geschichten damals irgendwann nicht mehr verstanden, obwohl die immer richtig gut waren. §ugly
Ein bisschen Kritik im Detail war jetzt also zwar dabei, aber im Großen und Ganzen halte ich das für einen gelungenen Beginn! Auch, wie du die Vorgabe erfüllt hast, hat mir gut gefallen – gerade diese Verpflichtung, die Navius dann am Ende noch zu erfüllen hat, das hat sich ja recht gut eingefügt in den Rest der Handlung.
Von daher bin ich schonmal sehr gespannt, wie es weitergehen wird, denn auch wenn ich die Vorgaben zwar nun schon kenne, so hast du dich von so einem Korsett ja bisher immer gut befreien können und eine formidable Geschichte vorgelegt! Ja, das macht jetzt vielleicht Druck, aber ich erwarte Großes! §omg
Fehler im ersten Post:
Grüner Takarigua, das war sein Liebster.
Würde ich hier klein schreiben, weil es ja für „sein liebster Tee“ steht und nicht ganz Absolut für „seinen Liebsten“. Aber würde ich erstmal auf ein abschließendes Wort von Laido dazu warten, der ist ja der Rechtschreib-Babo hier!
Und zugleich sah er sich einer unbekannten Gefahr konfrontiert.
Geht das von der Grammatik her wirklich so? Ich hätte da noch ein „mit“ eingebaut oder so …
seit er die Hunderten Zombies eingefroren hatte.
Hier frage ich mich auch: Kann man wie „dutzenden“ auch einfach „hunderten“ schreiben? Klingt irgendwie komisch.
Der zweite Post dieser Story macht Abschnitt für Abschnitt ja schon eine ganz schöne Entwicklung durch. So ist der erste Abschnitt, trotz bedrohlichen Auftretens seitens Garox, ja doch eher vergnüglich, ganz am Anfang ja sogar eher albern geraten – so hatte ich mich bei diesem Kuschelgeständnis Owens schon gefragt, wie ich das wohl finde und ob das der Geschichte wirklich zuträglich ist. Schon bei den Piraten aber wird es recht ernst, da man Greg, der erst noch recht typisch auftritt („Greg wirkte recht zufrieden mit seiner kleinen Ansprache“, wirklich gut getroffen :D), am Ende ja schon irgendwie eingeschüchtert oder zumindest nicht mehr bedingungslos widerspruchsbereit erlebt. So ein bisschen was von „Schluss mit lustig“ hatte das auch dort schon – und das setzt sich dann Abschnitt für Abschnitt weiter fort.
Auch im zweiten Abschnitt rund um Navius und die Wassermagier ist längst nicht mehr alles eitel Sonnenschein. Schön finde ich, wie die Wassermagier im Vergleich zu Navius fast schon wie teils hilflose Randfiguren wirken, das hebt den Schneemagier noch einmal schön heraus. Auch schön finde ich, wie er trotz seiner ja noch immer bestehenden Übermacht im Vergleich zu anderen Magiern immer wieder und wieder spüren muss, wie seine Kräfte schwinden, und wie er sich mit Stechen in der Brust und tatsächlich auch Ängsten um sein Befinden weiter vorwärts kämpft. Er pflügt also nicht einfach so durch die Welt und ihre Probleme durch. Stattdessen hat man bei den Schilderungen immer das Gefühl, dass das für ihn die ganze Zeit eine durchaus knappe Sache ist. Das trägt natürlich erheblich zur Spannung bei. Was mir auch sehr gut gefällt: Navius wirkt bei all dem nicht wirklich sympathisch, und er ist weit davon entfernt, der liebe nette Onkel zu sein. Er setzt eben klar Prioritäten und drückt ja auch recht deutlich aus, dass er keine Zeit hat, sowas wie das Kindermädchen für die Wassermagier zu sein. Finde ich auch sehr gut so.
Die Szene zwischen Riordian und Nefarius fand ich dann auch spannend, weil etwas über die Foki enthüllt wird, aber insgesamt halte ich sie nicht so für gelungen. Das mag auch sein, weil sie – den Anspruch, die Geschichte um viele Schauplätze zu erweitern, in allen Ehren – die Handlung natürlich so ein bisschen zerpflückt. Zumal es zwischen den beiden ja äußerst geruhsam zugeht – ich fand Nefarius' Verhalten schon ein bisschen sehr seltsam, wie er auf diese Entführungsgeschichte zunächst gar nicht zu reagieren scheint. Also, gut, er soll eben als so der typische in seine Studien vertiefte Magier dargestellt werden, aber naja … auch Riordians Gegenreaktion kommt mir angesichts der Dringlichkeit der ganzen Sache ein wenig schwach vor, ich an seiner Stelle hätte Nefarius ja am Kragen gefasst und ordentlich durchgeschüttelt. Hinzu gesellen sich in dieser Szene auch ein paar schwache, etwas unbeholfen daherkommende Formulierungen:
Doch erleichtert konnte er feststellen, dass wer auch immer Haran Ho zu Grabe getragen hatte, das Ende des Tals offenbar für eine vortreffliche Lage des Grabs gehalten hatte.
Hier kann ich nicht einmal genau sagen, was mich an dem Satz stört, vielleicht einfach nur, dass er mir so umständlich vorkommt. Das Ende des Tals für eine vortreffliche Lage des Grabs halten ... ja, ach, ich weiß auch nicht!
„Jetzt haben wir aber genug von deiner Entdeckung geschwärmt.
Vielleicht soll sich das so ein wenig in diese Genervtheit Riordians über Nefarius' Verhalten einreihen, dass er mit ihm eher so ermahnend, wie mit einem Kind („Jetzt ist aber wirklich gut“) sprechen muss. Aber ich weiß nicht, von der Stimmung her schien mir das gar nicht so angemessen zu sein, und Riordian wirkt da auch so hilflos und fast ein wenig … ja, nicht so recht engagiert, was meiner Meinung nach auch nicht passt. Da hätte ich auch ein wenig mehr Dringlichkeit erwartet im Tonfall und Gebaren Riordians, dass Nefarius sich doch jetzt mal endlich mit den Wesentlichen Dingen beschäftigen möge.
„Was ist mit Vatras? Ist Merdarion ihm den ollen Eigenbrötler etwa gleichgültig?“
Ich glaube, hier ist einfach nur der zweite Satz verunglückt.
Insgesamt hat mit diese Riordian-Nefarius-Szene also nicht so sehr gefallen, auch wenn sie jetzt nicht irgendwie schlecht war oder so. Viel mitreißender fand ich dann auch direkt die nächste Szene, in der ein gewisser Phil auftaucht, bei dem mir erst bei der Erwähnung einer gewissen Phinea klar wurde, dass hier weiteres Personal aus „Eiskreis“ re-rekrutiert wurde. Finde ich gut!. Vor allem aber gebührt dir ein großes Lob bei der Darstellung dieser Assassinenbande namens „Fangzähne“. Sassun Alvarez spricht von seiner Gruppierung ja als die „einzigen noch wahren Assassinen an der Nordküste von Varant“, und bei den vorangegangenen Beschreibungen (das mit der Frau fand ich schon heftig) glaube ich ihm das auch aufs Wort. Man muss ja ehrlich sein: Die Assassinen, wie sie in Gothic 3 dargestellt werden, wirken doch nahezu allesamt wie nette Kerle. Vielleicht ein bisschen gefährlich, vielleicht ein bisschen dubios, aber doch sehr sauber, vielleicht ohne Skrupel, aber dabei doch sehr fair, effizient, geräuschlos, unemotional, sachlich. Hier hingegen wird ja eine sehr brutale, menschenverachtende, teils auch gewaltverliebte Seite präsentiert, die zu einer Gruppierung, der es vor allem um Macht und Morden geht, vielleicht auch ein wenig mehr passt als der nette Herr mit Akzent vor dem Zelt, der dich „Sohn der Neugier“ nennt. Das hat mir jedenfalls richtig gut gefallen, und passt sich auch wieder ein bisschen in den roten Faden dieses Posts ein: „Schluss mit lustig.“ Genau dieses Schluss mit lustig gilt dann ja offenbar auch für Phil, und ich beneide ihn kein bisschen darum, dass er da aus welchen Nöten oder Zwängen auch immer hineingeraten ist. Für mich die stärkste Szene dieses Posts, hier passt im Grunde alles. Wie und ob sich das Ganze in den Gesamtzusammenhang der Geschichte eingliedert – mit der Klaue Beliars werden ja durchaus keine kleinen Brötchen mehr gebacken – bleibt dann noch abzuwarten. Ich bin gespannt!
Das Geschehen unmittelbar um Navius, der „Hauptteil“ der Geschichte, wie man ja sagen kann, geht dann im nächsten Abschnitt weiter und startet auch direkt mit einem tollen Bild: Ja, Jesus mag über das Wasser gelaufen sein, aber bei Navius gefriert das Wasser dann auch noch bei jedem Schritt! Das fand ich schon ziemlich klasse, mir das vorzustellen, wie ich auch generell die ganze Art und Weise, wie er sich Zugang zum Tempelgewölbe unter oder im Meer oder wie auch immer verschafft, richtig toll finde. Das ist dann so „Fantasy“ von seiner besten Seite, finde ich.
Der erste Teil der Auseinandersetzung zwischen Gorax und Navius erscheint mir aber fast schon ein wenig lahm, oder sagen wir: Nicht ganz so mitreißend. Als Leser hat man ja noch nicht so den ganzen Durchblick darüber, was Shivas Auftauchen oder Nichtauftauchen denn eigentlich für Folgen hat oder haben könnte, aber genau das ist es ja, worüber die beiden da streiten. Wobei ich folgenden Satz dann schon recht witzig finde:
„Ich möchte nicht ungeduldig erscheinen, aber ohne den Tempel zu betreten, wirst du nicht herausfinden, ob Shiva sich darin befindet.“
Da dachte ich mir auch schon: Möglicherweise entscheidet sich auch erst, ob sich Shiva im Tempel befindet oder nicht, in dem Zeitpunkt oder gerade dadurch, dass man nachschaut, und vorher überlagern sich die beiden Zustande der Anwesenheit und Nichtanwesenheit! Was des einen Schrödingers tote und lebende Katze, ist des anderen Navius' anwesende und abwesende Shiva …
Das Auftauchen Horetius ist dann direkt das nächste große Rätsel, welches ja auch bis zum Ende des Posts nicht so ganz gelöst wird. Wer mag das genau sein, was will er, und überhaupt? Fragen über Fragen. Aber insgesamt gefiel mir das schon recht gut, weil das Eis (sic) für Navius immer dünner zu werden wird. Dass das alles ausgerechnet dann passieren muss, wenn er nicht mehr im Vollbesitz seiner Kräfte ist und sie stetig schwinden, denkt man sich! Der einstig sehr mächtige Schneemagier wirkt da ja nun auch so ein bisschen wie ein Spielball anderer Mächte, und ich habe auch so ein bisschen das Gefühl, dass Navius das auch so persönlich irgendwie wurmt. Jedenfalls erzeugt das Spannung, und tatsächlich wirkt der Schneemagier trotz seiner Macht ziemlich unterlegen. Ein bisschen der Gegenentwurf zu Gellert, sage ich mal. :D
Der Plan Horetius', die Fokussteine zu vereinen, ließ mich übrigens kurzzeitig an Dragonball denken, zumal ja auch nicht genau gesagt wird, was dann eigentlich so passiert, wenn er sie hat. Generell: Was eigentlich noch so passiert, das ist am Ende der ganzen Szene rätselhafter als zuvor, und selbst das erneute Aufgreifen von Rhademes, der offenbar im Tempel ist, verschattet die Ereignisse mehr, als dass es sie aufklärt. Als Leser spürt man: Das alles scheint von sehr großer Bedeutung zu sein, man weiß nur noch nicht, welche. Und man spürt: Alle Anwesenden scheinen sehr genau zu wissen, was das alles für Konsequenzen hat. Ein klein wenig fühle ich mich als Leser also ausgeschlossen aus diesem Kreis der Wissenden, und ob man tatsächlich noch zwischen „gut“ und „böse“ oder „sympathisch“ und „unsympathisch“ unterscheiden kann, ist – gerade auch durch das Auftreten Horetius – auch sehr fraglich. Selbst Gorax wirkt ja jetzt nicht total böse, selbst, wenn er es wohl sein mag. Mir gefällt das so aber gar nicht schlecht, weil ich natürlich umso neugieriger bin, was da eigentlich genau los ist. Ein wenig gerate ich aber auch ins Schwimmen, wenn ich Spekulationen anstellen will, was wohl als nächstes kommt und wer mit wem und wer gegen wen … im Grunde weiß ich noch gar nicht, worum es so insgesamt eigentlich geht, worum da denn gekämpft und gestritten wird. Umso gespannter bin ich, wie sich das Geschehen weiterentwickeln wird (und wie sehr dir meine Vorgaben die Pläne noch durchkreuzen werden. :D)!
Fehler im zweiten Post:
aber da hat der nur angefangen rumzugröhlen.
rumzugrölen
erinnerte Navius sich an ein weiteres Detail des eben gehörten.
Gehörten
hob er seine Hand und klopfte an das verblichene Holt.
Bist du dir im Klaren, welch großes Risiko du dingehst?“
Der dritte Post beginnt überraschend! Mit dem Wechsel der Erzählperspektive, noch dazu in einem Rückblick, war an dieser Stelle nicht zu rechnen. Ich war auch erst skeptisch, ob mir das so gefällt, gerade wenn das so im „Junge, ich erzähl dir mal was“-Stil losgeht, bei dem einem inhaltlich eher abgedroschene Weisheiten serviert werden. Zumal ich auch überlegte: Wer ist das wohl, der da erzählt? Es lag natürlich nahe, auf Navius zu tippen, wo er doch eben die Hauptperson der Geschichte ist, aber in dem Moment konnte ich mir da natürlich noch nicht so sicher sein. Einige Absätze später wurde es dann aber natürlich immer klarer. Unabhängig davon fand ich deine Entscheidung zu diesem erzählerischen Einschub dann auch immer besser, ebenso wie mir das inhaltlich dann auch richtig gut gefiel. Zuletzt gab es für mich dann auch nur eine mögliche Bewertung, nämlich, dass dieser ausführliche Rückblick (falls man das denn so nennen möchte) eine richtig gute Entscheidung zu einem guten Zeitpunkt in der Geschichte war, noch dazu gut erzählt. Mir hat das jedenfalls gefallen, dass jetzt wenigstens ansatzweise – wenn auch nicht komplett – die Hintergründe zu Navius und eben auch diesem Rhademes, der nicht der Rhademes ist, dargelegt werden. Und eine ansprechendere Form hätte man dafür auch nicht finden können. Von daher ist dieser Rückblicks- oder besser gesagt Vergangenheitsteil auch mein Lieblingsteil an diesem Post.
Es gab in unserem Dorf einen Mann, der eines Tages völlig entkräftet im Wald gefunden worden war. Die Dorfälteste, beinahe blind und ganz allein in dem großen Haus, das ihr hinterblieben war, nahm ihn bei sich auf und brachte ihn mit ihren Kräutereien wieder auf die Beine. Er erholte sich rasch, doch egal wie viel Zeit auch verstrich: Er arbeitete nicht auf den Feldern, fischte nicht in dem Fluss, trieb kein Vieh, fällte keinen Baum. Er buk kein Brot und mahlte kein Mehl, hobelte keine Möbel, verarbeitete kein Leder. Rhad beteiligte sich in dem Dorf, das ihn so selbstverständlich aufgenommen hatte, an keiner Arbeit.
Scheint ein tolerantes Dorf zu sein – in Deutschland wäre Rhad ja allein schon wegen des Verdachts, er würde nicht LEISTEN, Opfer eines Brandanschlags oder einer Abschiebung geworden (oder beides in der genannten Reihenfolge).
Ganz abgesehen davon: Richtig toll, wie mysteriös und spannend du diese Person einführst und den jungen Navius Spekulationen und schließlich eine Verfolgung anstellen lässt. Und schön, wie verschroben (Astrologie-Eso-Spinner bzw „Wahn oder Weisheit“), im Umgang aber doch gleichzeitig normal und freundlich du Rhad darstellst. Schließlich: Gelungen, wie du schilderst, wie sich die beiden ganz natürlich anfreunden, sodass Navius mit ihm sogar einfach so in den Norden zieht. Das fand ich alles schon ziemlich gut gemacht.
Doch ich wollte ihn nicht allein gehen lassen, wo er doch so wenig Erfahrung mit der wirklichen Welt hatte. Wer seine Tage im Bett oder auf einem Felsen sitzend verbrachte, konnte nicht wissen, wie man ein Feuer machte, Hasen fing oder auch nur einen Fisch angelte.
Bei der Bemerkung musste ich schon schmunzeln, weil da doch direkt klar war, dass sich das natürlich vollkommen anders herausstellen muss. :D
Ich schob mich in die schmale Höhle. Die Luft war wärmer als draußen. Mein Blick schärfte sich wieder. Meine Lebensgeister schienen neu zu erwachen.
Plötzlich stand ich neben Rhad in einer kreisrunden Höhle.
Das finde ich nicht so gut formuliert, mit dem doppelten „Höhle“. Hätte das zweite dann vielleicht „Höhlenteil“ oder einem „kreisrunden Teil der Höhle“ oder so genannt, sonst wirkt es so wie „von der Höhle in die Höhle“, aber das spielt sich doch wohl in ein und demselben Höhlensystem ab. Und das „Plötzlich“ mag mir da auch nicht so passen, als wäre Navius da irgendwie teleportiert worden oder so. Kann ich mir nicht so vorstellen, was da „plötzlich“ passiert sein soll – naja gut, vielleicht in Bezug darauf, dass Navius' Sinne vorher nicht alles vollständig aufgenommen haben, was passiert ist. Kann man dann wohl doch gelten lassen, das „plötzlich“.
An der Wand entlang standen bläulich schimmernde Lebewesen. Ich konnte durch sie hindurch die behauenen Felswände sehen. Der Blick ihrer pupillenlosen Augen ruhte auf uns.
Das fand ich sehr unpräzise formuliert, „Lebewesen“. Das kann ja alles sein: Affen, Vögel, Flechten, Amöben … oder aber humanoide Gestalten. Das wirkt nicht so ganz klar, was auch daran liegen mag, dass Navius selbst nicht so genau erkennen kann, was das für Lebewesen sind, aber das hätte dann vielleicht auch in ein, zwei Sätzen illustriert werden können, was genau er da sieht.
Die Gestalt einer gänzlich nackten Frau trat vor. Ihre Augen waren tiefblau und pupillenlos, ihr Gesicht und ihr Körper von makelloser Schönheit. „Habt keine Angst“, sagte sie mit einer wohltuenden, warmen Stimme.
Da hätte ich in der Tat keine Angst. §list
In der Folge zeigt sich übrigens, was du mir voraus hast: Hätte ich die Entscheidung, ob Navius sich in den Dienst von Adanos stellen will, inklusive des Rückschlags für Rhademes, mit vielen Worten und voller Redundanzen auf etwa 5 Seiten ausgebreitet, wird bei dir die Entscheidung einfach getroffen. Das vollzieht sich hier ähnlich problemlos wie Navius' Entscheidung, überhaupt die Reise mit Rhad anzutreten. Das kann man natürlich trotzdem kritisieren, wie Navius da irgendwie kaum abzuwägen scheint (was aber auch Folge einer Art göttlicher Berufung sein kann). Andererseits ist das im Rahmen dieses Rückblicks, der ja nur einen Teil der Geschichte insgesamt stellt, wohl doch genau die richtige Art und Weise, das gerafft zu halten und nicht zu sehr aufzublähen. Fand ich im Ergebnis also sehr gut so.
Sehr schön fand ich auch …
Alle Viere von mir gestreckt lag ich auf dem Boden und atmete heftig. Mein Mantel lag neben mir, aber ich war nicht nackt. Ich war in einen schneeweißen Umhang gekleidet. Dies war der Moment, in dem ich aufhörte zu existieren. Und Navius der Schneemagier geboren wurde.
„Der Kreis hat dich akzeptiert. Nun ist es an dir, ihn neu zu errichten“, sagte Shiva.
Navius fühlte sich komisch. Er wollte sie fragen, was das alles zu bedeuten hatte. Doch dann verschwanden die Geister und Dunkelheit brach über die Höhle herein.
… diesen doch sehr folgerichtigen Wechsel der Erzählperspektive von Ich zu Er. In der Tat scheint der Ich-Navius von einem Er-Navius, eben Navius dem Schneemagier, abgelöst worden zu sein. Schöner erzählerischer Kniff!
Und kurz danach endet dann auch schon dieser lange Einschub aus der Vergangenheit, und natürlich hat man als Leser dann doch sehr deutlich das Gefühl, dass das Rhad über die Jahre ganz schön nahe gegangen sein wird. Überhaupt finde ich das rückblickend doch sehr „ironisch“, wie Rhad sich mühelos durch das Eisland gekämpft hatte, während Navius sich da abmühen musste und dann schon meinte, dass Rhad eben durch die Sterne zu Größerem bestimmt sei. Tja, offenbar war es Navius selbst, der zu Größerem bestimmt war.
Das Geschehen im „Jetzt“ gefällt mir dann, wie schon angedeutet, nicht mehr ganz so gut wie der Rückblick. Insbesondere das sich anschließende Gespräch zwischen Horetius und Rhademes erscheint mir dann so … hochtrabend, sowohl in den Formulierungen als auch im Inhalt. Also, hochtrabend im Sinne von gestelzt. Das war so Anime-„Wir reden erstmal dramatische Sachen bevor wir uns kloppen“-mäßig. Viel mehr als Phrasen – wenn auch mit bedeutsamen Hintergrund – waren das für mich dann eben doch nicht.
Ansonsten bleibt Vieles, trotz der Informationen aus der Rückblende, dann doch noch nebulös, denn was mit Shiva nun ist und überhaupt, ja, so ganz durchblicke ich das ja immer noch nicht. Fast so, wie Navius später nicht durchblickt, warum Horetius denn die Waagschalen zurückgelassen hat – wobei ich da ja die vordergründige Antwort natürlich sehr gut kenne. §ugly Man merkt da also sehr schon, auch wie Gorax Navius folgt, dass die Handlung an der Stelle dann eher auf die Erfüllung der Vorgaben ausgerichtet ist – wobei ich Garox' Motivation dann durchaus noch nachvollziehbar und irgendwie interessant finde.
Ja, und dann war ich erneut überrascht! Nachdem mich der Rückblendenteil des Posts ja sozusagen ein wenig „entführt“ hatte und sich alles wieder sehr zentral um Navius und Co. drehte, hatte ich diesen Strang rund um Phil ja gar nicht mehr auf dem Schirm! Den fand ich ja auch sehr gut entwickelt, und ich finde, den entwickelst du hier dann wiederum auch gut weiter. Es gibt da ja auch einen ganz kleinen Rückblick, der zeigt, wie Phil überhaupt an diese schlimme Assassinenbande geraten ist, und es wird verraten, dass er im Prinzip eine Art V-Mann für Vatras ist. Das ist natürlich eine tolle Idee und eine spannende Sache – auch wenn es dann leider meine Vorstellung kaputt macht, dass Phil schlicht und ergreifend aus eigenem Antrieb wirklich schlimm in einen kriminellen Lebenswandel abgerutscht ist. Aber wie gesagt, die hier präsentierte Variante gefällt mir auch sehr gut.
Vatras seufzte schwer. Der dreibeinige Hocker quietschte, als er sein Gewicht verlagerte, sich näher zu dem Jungen beugte, der ihm auf einem ganz ähnlichen Hocker gegenüber saß. Phil sah nur auf seine Füße. „Warum hast du das getan? Das Brot war das einzige, was der Mann diese Woche für seine Familie aufbringen konnte.“
Phil sagte nichts. Er fühlte sich elend. Nicht nur, dass sein Magen knurrte, der alte Wassermagier hatte das schlechte Gewissen geweckt, dass er eigentlich zu beherrschen gelernt hatte.
„Du hattest Hunger, nicht wahr?“
Diesen Einstieg hier fand ich dann aber eher ein wenig albern, gerade wegen dieser selbst für den immer sehr „onkelig“ daherkommenden Vatras doch sehr blöden Nachfragen. Warum wohl klaut man Brot? „Du hattest Hunger, nicht wahr“? Sherlock Vatras mal wieder ganz vorne mit dabei. §ugly Naja, will das nicht zu sehr kritisieren, denn dieser Einstieg wandelt sich dann ja (zwar auch ein bisschen vorhersehbar, aber doch sehr schön) zu einem guten Gespräch, in dem sich Vatras ja geradezu als kriminologisch geschulter Sozialreformer (oder sozialwissenschaftlich geschulter Kriminologe) herausstellt, der in Diebstählen deutlich mehr sieht als die bloße BÖSE UNTAT, die BESTRAFT werden muss. Das hat mir natürlich gut gefallen. Was ich aber auch gut finde: Eben diese Bitte von Vatras, dass Phil sich da in schlimmste Kriminalitätskreise begeben solle, macht ihn ja auch ein bisschen fragwürdig. Das ist ja geradezu dubios, dieser Auftrag! Das enthebt Vatras dann auch ein bisschen dieser oft zelebrierten Art als nettem Onkel. Zumal es für Phil dann ja wirklich übel ausgeht – das ist auch noch ein schöner Twist, vor allem auch, weil das im Post vorher auch schon so ein kleeeines bisschen angedeutet war: Dass Sassun das Neumitglied Phil direkt in so große Vorhaben wie mit der Klaue Beliars einbindet, hatte mich ja auch schon ein bisschen gewundert. Tja, jetzt erfährt Phil zu spät, was seine wirkliche Aufgabe in diesem Kreis (nebenbei: bizarr anmutender, da teils dreiäugiger und vielarmiger) Krimineller ist … stark erzählt!
Die sich anschließende Szene rund um die Wassermagier scheint mir dazu eher wie eine Art Pflichtübung, damit bei denen auch noch weitererzählt wird. Denn: Viel bewegt sich da ja nicht. Schön finde ich aber, wie Saturas dargestellt wird: Der leidet ja nun richtig unter Gehirnbrand, und ich finde, das ist doch auch so dargestellt, dass es nicht nur lächerlich wirkt, sondern dass man darüber eben auch ein bisschen erschrocken ist. Geht insgesamt also in Ordnung, von besonderer Bedeutung war diese Szene für mich beim Lesen jedoch nicht.
Er warf einen unruhigen Blick in den dunklen Teil der Höhle. Keiner von ihnen wusste, ob sie ihren Rastplatz mit einem Säbelzahntiger teilten.
Warum haben sie nicht nachgesehen?
Die letzte Szene mit Navius und Garox ist dann ja auch eher Auswuchs der Vorgabe, das wirkte mir eher so „abgehandelt“ und auch ein bisschen planlos, was die beiden da veranstalten. Finde ich schade, weil dieser doch sehr szenenreiche Post einen schöneren Schlusspunkt verdient hätte, aber gut, in sowas wie „Schlusspunkten“ sollte man bei so einer Geschichte, zumal von Vorgaben abhängig, vielleicht auch einfach nicht denken.
Insgesamt eine solide Fortsetzung, bei der mir insbesondere der Beginn des Posts sehr gut gefallen hat. Die restlichen Szenen fand ich mal so mal so, schlecht war keine, nur die Eindrücke, die sie bei mir hinterlassen haben, waren eben mal schwächer, mal stärker. Meine zweitliebste Szene bzw. das zweitliebste „Szenenpaket“ ist wahrscheinlich das rund um Phil, wohingegen mir das Geplänkel rund um Navius, Garox, Horetius und Rhademes (und auch Shiva, und, und, und) nicht so gut gefallen hat.
Fehler im dritten Post:
Ich konnte mir auch nicht im entferntesten vorstellen, was für einen Grund es dafür geben konnte.
Keine Ahnung, ob man da laut den Laido'schen Regeln „im Entferntesten“ schreiben muss …
Vielleicht hatten die Sterne ihn wirklich zu größerem bestimmt, dachte ich zähneklappernd.
… aber hier dann doch sehr sicher „zu Größerem“.
Rhademes‘ entwand Garox den Fokusstein.
Mit seinem Klingenstab wehrte er die leuchtende Hand von Rhademes‘ ab
Da hast du zweimal überflüssig apostrophiert.
Der vierte Post widmet sich dann ja erst einmal wieder Greg und seinen Mannen und der Auseinandersetzung mit niemand geringerem als dem legendären Blackbeard! :eek: Ob und in welchem Gesamtzusammenhang diese Szene steht, das bleibt natürlich auch noch abzuwarten – jetzt mal abgesehen davon, dass mit Merdarion fröhlich weiter Menschenhandel betrieben wird, was ja an sich schon recht gewichtig ist. Aber da scheint ja wohl mehr hinterzustecken. Bis jetzt aber hat sich der ganze Piratenkram eher bloß parallel zu dem Rest der Handlung abgespielt (was sich ja auch nicht unbedingt ändern muss).
Worüber ich mir noch nicht ganz sicher bin in der Bewertung, ist die Darstellung der Piraten in dieser Szene. Das ist ja schon ein bisschen „comichaft“ bzw. nimmt schon Anleihen an diese Risen-Piraterie. Das sind schon so die typisch harten Kerle, die auch gerne Wortgefechte betreiben, was? :D Mit anderen Worten: Viel Klischee ist da schon bei, und es wirkt eben alles sehr spielerisch-harmlos im Vergleich zu dem, was sonst so in der Geschichte geschieht. Deswegen weiß ich eben nicht so ganz, was ich von der Szene halten soll (das meine ich wirklich genau so, weder in einem positiven noch in einem negativen Sinne). Die Komik, dass solche Begegnungen zwischen den beiden Piratencrews schon häufiger stattgefunden hat, sagt mir aber schon zu.
Bones überflog die Piraten auf dem anderen Schiff.
Da tauchte vor meinen Augen unweigerlich das Bild auf, wie Bones beide Arme nach vorne in die Höhe reckt, hochspringt, und dann abhebt … weiß also nicht, ob „überflog“ an der Stelle die beste Formulierung ist. :D
Greg hingegen stieg scheinbar furchtlos auf die Planke.
Hier stellt sich die altbekannte Frage, ob wirklich „scheinbar“ oder doch nur „anscheinend“. §lehrer
Blackbeard sog die Luft ein. Der Zigarrenstummel glomm auf.
Das fand ich als Bild irgendwie schön. Sehr simpel, aber so mit dem Aufglimmen des Zigarrenstummels auch sehr vielsagend.
Es juckt mir in den Fingern, du alter Haudegen. Lass uns endlich wieder die Säbel kreuzen.“
Ähm … §list?
„Und nu aber gau Segel setzen, Männer!“
Dieses „gau“ ist wohl irgendeine Art Slang?
Und er lachte so brüllend, dass ihm die Zigarre aus dem Mund fiel.
… was in so Comics und Zeichentrickserien ja nie passiert: Da schwebt die Zigarre in solchen Momenten ja für gewöhnlich bereitwillig am Rande des Mundwinkels herum, egal wie viel der Raucher lacht und spricht. Fand diesen Moment deshalb also recht witzig. :D
Was den Ausgang der Szene angeht, scheinen ja irgendwie beide Seiten zufrieden zu sein – wobei Blackbeards Verhalten schon sehr eindeutig darauf hindeutet, dass er den besseren Schnitt bei diesem Handel macht und Greg womöglich auch in welcher Art auch immer hintergeht. Das fand ich doch recht auffällig, weshalb es mich schon gewundert hat, dass Greg nicht irgendwie misstrauisch geworden ist. Er handelt vielmehr fahrlässig finde ich, weil er den Kartenteil, den er bekommt, ja nicht einmal genau mustert. Aber gut, vielleicht ist der ja echt, der zugehörige Schatz aber längst gehoben oder eh nie existent gewesen oder was weiß ich, sodass mit dem Kartenteil an sich gar nichts falsch ist. Aber wie dem auch sei, Greg scheint über solche Möglichkeiten ja gar nicht so sehr nachzudenken. Keine Ahnung, ob ihm das ähnlich sieht und passend ist, oder nicht. Es fiel mir jedenfalls auf.
Danach geht es dann ja wieder mit den „großen Themen“ in der Geschichte weiter, wobei Rhademes dann endgültig den Größenwahn ausbrechen lässt, was? Ein bisschen habe ich mich an der Stelle aber auch gefragt, warum. Ob es wohl schon immer in ihm angelegt war, oder tatsächlich nur die Reaktion auf die Enttäuschung von damals war? Er hätte sich ja nun auch genau so gut zum Schneemagier machen können, ohne so heftig auf Varant einzuwirken. Was aus dem netten Rhad nur geworden ist … :(
Dunkelheit umhüllte Horetius. Ein monotones Brummen setzte ein, das seinen ganzen Körper erschütterte. Ein Pfeifen ertönte und wurde immer lauter und lauter. Als das Pfeifen seinen Höhepunkt erreichte, verstummte das Brummen und die Welt tauchte wieder aus der Dunkelheit auf. Horetius wurde förmlich auf die gesprungenen Steinfliesen gekippt, landete jedoch leichtfüßig auf seinen Sohlen. Er erinnerte sich noch gut, wie er sich bei seiner ersten Teleportation eine blutige Nase geholt hatte.
Schöne Beschreibung, irgendwie auch sehr praktisch veranlagt. :D
Bei der Szene zwischen Horetius und Shiva insgesamt musste ich aber wieder merken, dass mich dieser ganze Megalith-Kram noch immer nicht so richtig gepackt hat. Im späteren Verlauf werden so die „Rollenverteilungen“ zwischen diesen Wächtergestalten und Adanos, aber auch dem erwählten Schneemagier, zwar ein wenig klarer. Aber trotzdem wirkt dieses ganze Konstrukt einerseits ein bisschen oberflächlich (was soll das eigentlich alles, also wofür braucht Adanos so etwas?), andererseits aber auch ein bisschen verkopft, wie das Fantasykram manchmal so an sich hat. So richtig mitfiebern bei der Frage, ob Shiva jetzt nun eingreifen will oder nicht, konnte ich jedenfalls nicht, weil ich mir da auch gar kein richtiges Bild machen konnte, wie so ein Eingreifen eigentlich aussehen würde und was Shivas Motivationslage bei der ganzen Sache ist oder wäre.
Bei dem Abschnitt mit Vatras hingegen bin ich wieder voll dabei. Das Geschehen rund um Phil, zu dem ja eben auch die Perspektive Vatras' gehört, hat mich bisher ja am stärksten mitgerissen, und das ändert sich hier auch nicht, ganz im Gegenteil. Schön finde ich, wie Vatras aufgrund seiner doch recht skrupellosen Entscheidung, Phil bei den Fangzähnen einzuschleusen, nun doch Zweifel und Schuldgefühle bekommt. Das spricht erstens für ihn und macht ihn auch generell als Charakter ein wenig glaubhafter. Oft neigt man ja dazu, die Vatrasse dieser Welt als so in jeder Hinsicht weise und entschlossene Personen darzustellen. Hier hat Vatras aber einfach einen Fehler gemacht und hadert nun. Finde ich gut so! Umso schärfer trifft es ihn dann ja auch, weil Phinea bei ihm Zuflucht sucht, und Vatras jetzt nun tatsächlich „den Salat hat“, wie man verharmlosend formulieren könnte. Auch gut finde ich an der Szene, dass sie viele Berührungspunkte zu den anderen Geschehnissen aufweist: Einerseits die Schaffung des Eiskreises in Varant durch Rhademes, andererseits dann die Kontaktaufnahme zu den anderen Wassermagiern am Ende der Szene. Dadurch werden die verschiedenen Handlungsstränge nun mehr miteinander verflochten, was angesichts ihrer Vielzahl der Geschichte auch sehr gut tut, würde ich sagen.
Im Anschluss an die Vatras-Szene geht es dann ja direkt mit Phil selbst weiter, und ehrlich gesagt war ich da schon ein wenig überrascht, dass das überhaupt noch der Fall ist. Gegen Ende der letzten Phil-Szene hatte ich nämlich schon den Eindruck, dass das das Letzte war, was man von ihm gesehen hat. Stattdessen wird nun sein Leben dann doch noch verlängert, nun gut. Auch hier bleibt allerdings dieser Klauenbeschwörungskram, ähnlich wie der ganze Magiekram rund um die Megalithen, einerseits ein wenig oberflächlich (man versteht nicht so ganz, was da eigentlich hätte passieren sollen), andererseits aber auch ein wenig verkopft. Ningals Erklärungen jedenfalls wirken nicht sonderlich erhellend – andererseits spiegelt das aber wohl auch genau die Situation wieder, von daher ist's ganz passend.
Noch ehe man in Varant entschied, was mit der Klaue passieren sollte, überfielen die Jharkendar die Wüste,
Hm, „die Jharkendar“ klingt für die in Jharkendar lebenden Leute aber auch irgendwie seltsam, finde ich.
Das verwirrende Gefühl von Hoffnung wirbelte die Angst auf, die sich um seine Seele gelegt hatte, vermischte sich mit ihr und rieselte auf ihn hinab. Zurück blieb ein verwirrendes Gefühl, das er nicht zu beschreiben vermochte.
Ich weiß nicht, ob die Dopplung von „verwirrende[s] Gefühl“ sogar ein absichtlich Stilmittel sein soll, aber ich finde sie so oder so nicht wohlklingend an dieser Stelle.
Bei der Szene rund um die Wassermagier und Milten war ich auch erst im Zwiespalt, wie ich Saturas' fortschreitendes Unsinnsgerede so finden soll, weil es ja doch recht penetrant präsentiert wird, aber letzten Endes finde ich, dass gerade dadurch die Szene erst gut wird – nur ein, zwei Kommentare Saturas' wären ja auch einfach zu wenig gewesen und wären in der Darstellung seinem geistigen Zustand auch nicht gerecht geworden. Und außerdem sind seine Einwürfe einfach witzig. :D Ansonsten finde ich diese Lagebesprechung im Prinzip ganz spannend, nur zwei Stellen fielen mir irgendwie auf:
„Und dabei war ich immer davon ausgegangen, dass sie ursprünglich für das Teleportersystem in Jharkendar angefertigt worden sind“, warf Riordian ein. „Aber wenn es noch mehr von ihnen gibt, kann das nicht ihr eigentlicher Verwendungszweck gewesen sein. Sonst hätte es keinen Sinn gemacht, mehr Foki herzustellen als es Plattformen gab.“
„Im alten Minental gab es auch Plattformen und Sockel, die mit den Foki interagiert haben“, erinnerte Cronos.
„Die Plattformen dort wurden aber nicht wieder aktiviert, wenn man einen Fokus auf den dazugehörigen Sockel gestellt hat“, wandte Nefarius ein. „Für diese Teleporter kann der sechste Fokus also nicht angefertigt worden sein.“
So ganz zwingend finde ich diese Erklärung ja irgendwie nicht. Vielleicht sind ja auch einfach die Sockel entfernt worden oder da funktionierte es anders mit den Foki oder wasweißich, also so ganz ausgeschlossen ist es allein durch diese Erklärung ja nicht, dass der sechste Fokus nicht doch fü diese Teleporter angefertigt wurde. Oder?
„Ich habe im Minental auch mal einen Fokusstein gesehen“, mischte sich plötzlich Milten wieder in das Gespräch ein. „Darum war ich sehr überrascht, als ich einen in der Artefaktkammer des Klosters von Nordmar fand.“ Und er holte ein blau schimmerndes Prisma aus Erz mit filigraner goldener Fassung aus einem Beutel an seiner Hüfte. „Er lag ganz hinten in der Ecke und war ziemlich verstaubt. Ich glaubte nicht, dass ihn jemand vermissen würde und habe ihn mitgenommen, um bei der nächsten Gelegenheit einen von euch danach zu fragen.“
Und hier wirkt es dann doch einen Tick konstruiert, dass Milten natürlich auch direkt einen Fokusstein griffbereit dabei hat. Aber gut, irgendwie plausibel ist die Erklärung ja schon, dass er so einen Fokus mitnimmt.
Abgesehen davon fand ich Milten in diesem Abschnitt sehr schön dargestellt. Wie er mit sich, seinem bisherigen Lebensentwurf und etwaigen neuen Lebensentwürfen ringt, das hat ihn einerseits sehr „echt“ und andererseits zugleich sehr sympathisch gemacht, finde ich. Aber wir alle lieben ja Milten. §gratz
Die nächsten Abschnitte widmen sich dann wieder direkt dem Geschehen rund um den Eiskreis, mit wechselnden Perspektiven. Der Kampf zwischen Rhademes und Horetius hat für mich dann, mit Gerede, Gehiebe und vor allem Geteleportierte dann schon ein bisschen was von einem typischen Kampf, wie man ihn seinerzeit bei „Dragonball Z“ sehen konnte, finde ich. :D
Rhademes breitete seine Arme aus und ein Dutzend Lanzen aus Eis erschienen vor seinem Körper.
Ist jetzt von der Grammatik her nicht so schön, das Dutzend als Singulaformulierung mit einem Verb in Pluralform zu verbinden. Oder hat man das so zu machen?
Wie dem auch sei: Ein bisschen „verschlossen“ bleibt mir der Konflikt aber weiterhin, so richtig mit komme ich beim Eingreifen „Yhwachs“, der sich aus seiner Rolle als bloß schweig- wie duldsamer Megalith anscheinend befreit, auch nicht so recht. Ich habe immer so das Gefühl, mir fehlt da der große theoretische Hintergrund, um zu verstehen, wie das eigentlich einzuordnen ist und was das für Konsequenzen hat, dass sich da jetzt einer der großen Steine, wie ich sie liebevoll in Gedanken immer nenne, gegen den „amtierenden“ Schneemagier wendet. Dass das so nicht gewollt ist, von Adanos oder wem auch immer, das könnte ich mir ja denken, aber irgendwie ist es ja vielleicht auch anders und überhaupt … so ein bisschen fehlt mir da nach wie vor die Orientierung, muss ich sagen! Indes: Die Szene lässt sich auch so gut lesen und ist unterhaltsam, und vordergründig versteht man ja einwandfrei, was da abgeht.
Am besten gefällt mir dieses Geschacher um den Eiskreis nach wie vor, wenn es aus der Perspektive von Navius erzählt wird.
All sein Denken kreiste um Shiva und Rhademes. Beide hatte er vor so langer Zeit verloren. Er dachte nicht darüber nach, was passieren würde, wenn er Al Shedim erreicht hatte. Es schien einfach alles gut zu werden, wenn er nur Shiva erreichte. Sie würde mit ihren Kräften Rhademes Einhalt gebieten und ihn wieder als den rechtmäßigen Schneemagier einsetzen.
Hier zum Beispiel zeigt sich wieder so ein wenig „Tiefe“ bei Navius, die bei anderen Charakteren in der Form (auch aus gutem Grund) nicht erreicht wird. In dieser Passage stecken, so glaube ich, ja ganz viele Motive Navius'. Vordergründig, klar, fühlt er sich „dem Guten“ oder meinethalben auch „dem Gleichgewicht“ verpflichtet, und will darauf hinwirken, dass Rhademes gestoppt wird. Direkt im selben Satz dann aber „und ihn wieder als den rechtmäßigen Schneemagier“ einsetzen – und da habe ich schon das Gefühl, dass Navius ein gewisses Machtbewusstsein und korrespondierende Wünsche hat und er sich vor allem sehr, sehr daran gewöhnt hat, die ganzen letzten Jahrhunderte in der Stellung des Schneemagiers gewesen zu sein. Dass Rhademes gestoppt wird und der ursprüngliche Zustand wiederhergestellt wird, das ist dann erkennbar ein Wunsch, den Navius nicht uneigennützig hegt. Hinzu kommt noch, dass ihn mit Shiva ja offenbar auch noch ganz andere Dinge verbinden – diese gewisse Nähe der beiden zueinander, die kommt später dann ja auch nochmal zum Ausdruck. Alles in allem wirkt Navius hier jedenfalls im besten Sinne wie ein Charakter, und nicht wie eine bloße Figur. Toll!
Der Gedanke, dass Shiva so nah war, ließ sein Herz schneller schlagen. Ich komme…
§list (s.o.)
Rhademes stand auf einer schmalen Säule aus Eis, die er mitten in dem Ruinenfeld erschaffen hatte, um das Treiben auf dem Tempeldach im Blick zu behalten. Scheinbar reglos verfolgte er die Transmutation.
Auch hier wieder: Scheinbar oder anscheinend? Und ist es bei sowas wie „reglos“ überhaupt angebracht, von einem Schein zu sprechen, zumindest aus der Perspektive? Entweder man sieht es, oder man sieht es nicht. Oder bezieht sich „reglos“ hier auch auf etwaige bzw. gerade fehlende „innere Regungen“?
Der Rest des Posts bewegt sich dann vor allem auf die Erfüllung der Vorgabe hin. Ich weiß nicht, wie sehr oder wie wenig dir diese Szene zwischen Navius und Shiva am Schluss in den Kram gepasst hat, aber unabhängig davon liest sie sich auf jeden Fall richtig gut, finde ich. Gerade wie das mit der Träne beschrieben wird, das hat richtig was! Da konnte ich mir das meiste auch richtig schön bildlich bzw. als Filmszene vorstellen (also jetzt nicht nur die nackte Shiva, höhöhö).
Der Blick der Megalithin trübte sich, als sie das Leid in seinen Augen las.
Hm … „Megalith(in)“ dann auch noch zu gendern, das finde ich ja schon irgendwie gewagt. §ugly
dann endlich war sein Hals frei und er schrie aus vollem Halse.
Da ist die Wiederholung von „Hals[e]“ aber nicht so schön.
Insgesamt finde ich, dass insbesondere das Ende den Navius-Strang dann nochmal richtig gut gemacht hat, und ein bisschen habe ich auch mehr hineingefunden in diese Eiskreisthematik, rund um Adanos, Megalithen und so weiter. Ich denke, als Abschluss des Posts passte das dann schon alles richtig gut. Ansonsten hatte ich in diesem Post immer wieder Szenen, die mich eher kalt ließen, wenn sie auch nicht schlecht waren. Das war diesmal also ein bisschen gemischt, in der Gesamtbilanz aber – wie sollte es auch anders sein – eine solide Fortsetzung, aber „solide“ ohne das manchmal mitschwingende „unaufregend“, weil insbesondere das Geschehen um Phil und Vatras mich wieder ziemlich gefesselt hat.
Ansonsten ist mir noch ein Zeichensetzungsfehler von ganz am Anfang aufgefallen:
Endlich war das andere Schiff, die ausgeweidete Jungfrau nahe genug.
Da würde ich noch ein Komma reinschießen.
Im fünften Kapitel ist der Strang um Phil, Phinea und Vatras (quasi mein Lieblingsstrang), nur am Anfang kurz fortgeführt – und trotzdem finde ich dieses Kapitel ziemlich gut. Das liegt vor allem an den Geschehnissen bzw. der Erzählung rund um die neu eingeführte Cecilia – aber dazu dann vielleicht später mehr!
Was die bereits erwähnte Vatras-Szene angeht, so habe ich mir darunter lediglich notiert: „Mit Vatras will ich nicht tauschen“, und das trifft meinen Eindruck beim Lesen wohl immer noch sehr auf den Punkt. Letzten Endes passiert in der Szene aber auch nicht viel gravierend Neues, also so auf dieser „emotionalen“ Ebene. Vatras muss sich eben weiterhin der Einsicht stellen, dass er, gelinde gesagt, „verkackt“ hat – und immer frage ich mich, ob ich deswegen eigentlich wirklich „Mitleid“ mit ihm haben darf, wenn er doch ein so vorhersehbar risikorreiches Wagnis eingegangen ist mit diesem Auftrag an Phil.
Die Beschreibungen rund um Navius' neue Kräfte und sein neues Erleben haben mir gut gefallen. Ein bisschen „verkopft“ kamen mir aber wieder die Überlegungen bezüglich der Übertragung der Samen „aller Megalithen auf neun andere Lebewesen“ samt Ratsgründung vor. Das war mir dann wieder zu … ja, weiß auch nicht. Rückblickend gesehen dient das wohl aber auch dazu, Horetius noch mehr Motivation für sein späteres Handeln zu geben, schätze ich. Von daher geht das wohl in Ordnung. Aber hier setzt sich eben trotzdem das fort, was ich vorher auch immer so gespürt habe beim Lesen: Dass ich diesen ganzen Kram mit dem Megalithen und was das eigentlich alles soll und wer mit wem und warum nie so ganz durchblickt habe und er mich auch eher kalt lässt. Haha, kalt lässt! WEGEN DEM EIS, VERSTEHST DU??! §ugly
Er spürte die Wächterkräfte in ihm brodeln, ein unbändiges Verlangen, das nach Freiheit gierte.
Die Stelle fand ich wieder interessant, weil man aus ihr erneut ein Machtbewusstsein Navius' ablesen kann. Das scheint mir wieder einmal nicht so ganz der rechte Ratgeber zu sein, die Kräfte nur zu benutzen, weil sie benutzt werden soll. Die Charakterdarstellung von Navius gefällt mir also weiterhin gut!
staute sich an und wurde zu einem Druck, den er keine Sekunde länger halten konnte
Wer kennt es nicht? §list
Neben der Sache mit Cecilia – dazu so gleich – profitiert dieses Kapitel von dem langen Einblick in Horetius' (und damit auch gleichzeitig zu einem Teil Navius') Vergangenheit. Das hat mir wirklich gut gefallen, jetzt auch mal diese ganze Geschichte rund um die Flut aus Horetius' Sicht zu sehen, weil nun auch klarer wird, was eigentlich seine Rolle in dem ganzen Gefüge ist. Den Zeitpunkt hast du auch recht gut gewählt, finde ich, will sagen: Das hätte auch gar nicht früher gemusst (gleichwohl gekonnt). Es ist jedenfalls spannend, interessant und trägt zum Verständnis der gesamten Geschichte bei (und zeigt, was für ein unsympathischer Gott Adanos ist).
Abgesehen von dem Blick in Horetius' Vergangenheit gefällt mir außerdem richtig gut …
Und als all diese Erinnerungen in Horetius aufstiegen, erkannte er das nagende Gefühl, das ihn bei dem Anblick des geschlagenen Rhademes plagte. Die Macht hätte nicht dem Schneemagier gehören dürfen. Er selbst hätte die Macht von Shiva empfangen sollen und zu einem gottgleichen Wesen werden müssen.
… dass auch Horetius offenbar von einem ziemlichen „Machtinstinkt“ gesteuert ist, der womöglich bloß vordergründig von diesem Gedanken von Gerechtigkeit und Gleichgewicht geprägt ist. Das zeigt mir Auch Horetius ist nicht etwa „der Gute“, sondern ein ebenso ambivalenter Charakter wie Navius selbst oder auch zum Beispiel Rhademes – was irgendwie passt, da man so eine Ambivalenz ja auch irgendwie als „Gleichgewicht“ auffassen kann. Gefällt mir jedenfalls sehr gut so, wie Horetius nun rüberkommt, auch im späteren Streitgespräch mit Navius!
Tja, und in dem soeben erwähnten Gespräch wird dann ja auch die ganze Geschichte rund um Cecilia ausgepackt, und man kommt nicht umhin, Horetius jedes Wort zu glauben, inklusive seiner Einschätzungen darüber, wie Navius dazu eigentlich so steht. Das ist wirklich ein interessanter neuer Aspekt, nicht nur für den Charakter Navius', aber natürlich vor allem dafür – und deshalb finde ich dieses Kapitel eben auch gerade zum Ende hin sehr stark.
„Ich erlöste sie aus ihrem Zauberschlaf und sie erzählte mir einige interessante Dinge.“ Horetius beobachtete das versteinerte Gesicht des Schneemagiers genau. „Die Schneemagierin wird nicht mit dem Eiskreis verbunden. Sie erhält ihre ganz eigenen Fähigkeiten, auf andere Art und Weise. Und im Gegensatz zum Schneemagier altert sie weiterhin. Doch du hast eine Schwäche für sie und ihre Schönheit entwickelt, weshalb du sie in einen Schlaf versetzt hast, der den Alterungsprozess aufhält. Sie wacht nur auf, wenn du sie weckst. Damit sie dir Gesellschaft leisten kann, wann immer du dich nach ihr sehnst. Jedes Mal lässt sie sich danach bereitwillig wieder in ihren komatösen Zustand versetzen, weil auch sie Gefühle für dich hat. Sie flehte mich sogar an, sie weiterschlafen zu lassen, damit sie nicht verstirbt, ehe du sie das nächste Mal aufsuchst. Aber weißt du, was ich glaube? Du hast sie mit der Zeit immer seltener besucht und schließlich einfach vergessen. Wahrscheinlich schläft sie auch heute noch in ihrer Höhle tief unter den Bergen von Nordmar und wartet darauf, von dir geweckt zu werden. Aber du hast das Interesse an ihr verloren. Die Wollust hat nicht ausgeschlagen, weil du ihrer überdrüssig geworden bist. Heute ist sie dir egal, weshalb du sie einfach weiterschlafen lässt. So ist es ja schließlich für alle am einfachsten, nicht wahr?“
Ich finde diese Stelle da auch am besten, finde ich richtig, richtig klasse, weil da so viel drinsteckt: Informationen, Hintergründe, auch eine tolle und interessante Enthüllung und Konzeption, dass es auch eine Schneemagierin mit ganz eigenen Fähigkeiten gibt, wie nun aber dieses Dasein als Schneemagierin von Navius geradezu ausgelöscht wurde, aus Motiven (wenn es denn stimmt), die einem ja fast schon den Atem verschlagen lassen. Das hat schon sowas von einem „Paukenschlag“, diese Stelle, und ich finde, da passt auch echt jeder Satz. Chapeau!
Ich bin mir sicher, sie wird mir mit Freuden dabei helfen, dir den Wächtersamen abzujagen.
Klassischer Fall von Samenraub, was? :D
Wie dem auch sei: Gerade wegen des starken Schlusses habe ich auch von Kapitel insgesamt den Eindruck gewonnen, dass es dir gelungen ist, mag es auch etwas „langsam“ losgegangen sein. Auf jeden Fall eine würdige Fortsetzung! :gratz
Fehler:
Alles, was seine Konezntration beeinträchtigen konnte
Vereinzelt flogen nach lilafarbene und weiße Schneeflocken in der Luft, doch den Großteil konnte Navius tief im Inneren des Eisbergs erkennen.
Wahrscheinlich eher „noch“ statt „nach“, oder?
Schade jedenfalls, dass du wegen widriger Umstände aus dem Wettbewerb geflogen ist. Die Story hat zwar auch so ihre Parts, die mich nicht ganz überzeugen, aber alles in allem war die Story definitiv im engeren Kreis meiner Favoriten. Gerade jetzt, wo der fünfte Post so stark geendet hatte, hätte ich mir umso mehr eine Fortsetzung gewünscht. Naja, ich gehe jetzt einfach mal dreisterweise davon aus, dass die auch noch kommen wird – nur eben außerhalb des Wettbewerbs. :gratz
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Laidoridas
07.05.2017, 16:37
Rätselhaft bleibt es im Folgenden aber dennoch, wobei für mich so das zentrale Rätsel das um Klarissa bzw. ihren Zustand ist. Bei Elias' Nachfrage, ob sie was zu trinken bekommen hat, hatte ich mir übrigens als Hypothese direkt schon „Klarissa ist tot“ notiert, weil ihr Verhalten dann doch wirklich äußerst passiv ist, und dann noch dieser „wohlige Schauer“, als Elias vorher über ihre „kühle Haut“ fährt, wo es mir fast schon scheint, Elias wollte sich den Schauer vor allem „wohlig“ reden, als dass er ihn wirklich fühlte … hm, hm! Also, dass da irgendetwas im Busch ist, das wird ja nach und nach immer klarer. So ganz einordnen kann ich nur noch nicht das Blinzeln Klarissas, welches natürlich doch eher ein Lebenszeichen ist, aber auch gut die Einbildung Elias' sein kann. Da die Reaktion dieses Käptns später aber auch nicht so ist, als säße da eine Tote im Stuhl, könnte es wohl auch eher sein, dass Klarissa in einer Art komatösen Zustand liegt oder sich sonst wegen einer Krankheit kaum noch bewegen kann (ALS, Locked-In-Syndrom etc.). Auf jeden Fall sehr spannend und auch ein wenig gruselig, vor allem, wie Elias immer so auf sie einredet.
Dass man sie für tot halten könnte, daran hatte ich jetzt wegen dem Blinzeln gar nicht so gedacht. Aber ich hatte das Gefühl, dass man sie vielleicht für eine bloße Einbildung von Elias halten könnte, weswegen ich es dann auch wichtig fand, dass noch jemand anderes auf sie reagiert.
Eine gute Mischung ist wohl auch die der Charaktere, zumindest, wenn man sich den Kontrast zwischen den Figuren Elias und Kapitän Hennes so ansieht. Bei letzterem hatte ich ja erst so die Befürchtung, dass sein polteriges Auftreten inklusive konsequenter Verwendung von Genuschel und Umgangssprache ein bisschen anstrengend werden könnte, vielleicht sogar irgendwann peinlich – aber das ist wirklich gar nicht passiert. Trotz doch recht eindeutigen „Rollenverhaltens“ von Hennes kommt mir dieser als sehr „echt“ wirkende Person rüber.
Da hatte ich natürlich auch so meine Bedenken. :D Aber weil ich das Gefühl habe, dass die Figuren in meinen Geschichten häufig zu ähnlich sprechen, wollte ich da mal ein bisschen gegensteuern. Ich tu mich mit sowas aber generell immer ziemlich schwer.
Ich hatte mir vor ein paar Jahren nämlich auch mal richtig fies die Schulter lädiert, als ich meinen größeren Laptop mitgenommen hatte, in einer Umhängetasche. Gefühlt nur einen Tag ein bisschen getragen und daraufhin zwei Wochen Schmerzen. Autsch. §gnah
Ja, das Laptopschleppen hat mich tatsächlich auch zu diesem Detail inspiriert. :D
Dass Elias so schnell wieder auf den Plan tritt und auf Ruben trifft, war für mich schon eine ziemlich große Überraschung. Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Auch war ich mir bei der Begegnung schnell gar nicht mehr sicher, was Elias eigentlich vorhat – er wirkt da doch sehr seltsam und schon ein wenig anders, als man ihn vorher erlebt hat. Indes: Das ist gerade die absolute Stärke der Erzählung, finde ich, denn es zeigt, dass die Figuren hier konsequent durchgehalten werden: Natürlich wirkt Elias hier sehr anders als vorher, denn hier hat man ja nur die Außenansicht aus Rubens Perspektive vor sich, während man ihn vorher in der Innenansicht erlebt hat. Dass man diesen Unterschied so deutlich wahrnimmt, finde ich ja schon ziemlich gelungen, wie es überhaupt eine spannende Sache ist, hier aus verschiedenen Blickwinkeln auf die Handlung zu schauen. Gerade weil es eben Blickwinkel von Personen sind, die jetzt nicht unbedingt miteinander kooperieren werden, wie es scheint …
Das war für mich auch eine ziemliche Herausforderung, diese Perspektivwechsel immer wieder gut hinzubekommen. Da habe ich dann auch teils ziemlich lange herumüberlegt, wie diese oder jene Figur die Szene jetzt wahrnehmen sollte, und freu mich natürlich darüber, dass das offenbar gut geklappt hat.
Ja, also, ich kann mir vorstellen, dass du bei diesem ganzen klischeebeladenen Kram um diesen Krawallo-Grobian-Verbrecher namens Pete so deine Zweifel hattest, ob dass der Geschichte wirklich gut tut, oder ob das doch einfach alles viel zu albern und originell oder was weiß ich nicht alles ist.
Also, die Befürchtung, dass die Szene zu originell sein könnte, hatte ich jetzt zwar nun wirklich nicht, aber ansonsten liegst du mit deiner Vermutung goldrichtig. Du kennst mich halt wirklich ziemlich gut. :D
Ich jedenfalls musste mir ja auch erst einmal überlegen, ob ich so Inhalte, bei denen Namen wie „Flossen-Joe“ fallen, wirklich uneingeschränkt gut finden kann. Aber: Je länger die Szene ging, desto besser gefiel mir das alles, und desto mehr konnte ich meine anfängliche Skepsis ablegen. Klischee hin oder her: Pete ist ein so starker Charakter, gerade auch im Wechselspiel mit dem intellektuell überlegenen Ruben, dass die Szene einfach nur großartig ist. Obwohl die Konfrontation zwischen den beiden so lange dauert, hat es mich nicht einen Moment gelangweilt.
Mir ging es beim Korrekturlesen dann tatsächlich ähnlich. Im ersten Moment hatte ich dieses schreckliche "Oh nein, das ist alles so scheiße, das kannst du doch unmöglich so lassen"-Gefühl, aber nach und nach kamen dann diese Stellen, die du auch zum Teil zitiert hast und die ich dann selber auch gelungen fand, und dann war ich doch ganz zufrieden damit. Ich hatte dann aber schon die ganze Zeit im Hinterkopf, dass diese Szene auch ganz schön schlecht ankommen könnte und vielleicht die Geschichte zu sehr ins Alberne abgleiten lässt, was dann gar nicht zur restlichen Stimmung passt. Andererseits hatte ich jetzt zum Ende hin das Gefühl, dass die Geschichte sogar eher mehr von solchen Szenen gebraucht hätte. Im vierten Post habe ich dann auch versucht, diese bleierne Schwere ein bisschen zu durchbrechen, und der Post gefällt mir selber dann auch mit Abstand am besten.
Wobei ich hier dann immer noch skeptisch bin, nicht etwa des bloßen Klischees wegen (natürlich alle in schwarz, und dann auch noch Lederrüstungen), sondern auch, weil ich mich frage, ob es sich so eine Verbrecherbande überhaupt leisten kann, so auffällig zu sein. Nicht nur, weil man sie leichter identifizieren kann, wenn man nach ihnen sucht. Sondern auch ganz generell, dass sie sich offensichtlich als Gruppe präsentieren. Da lenkt man ja erst recht die Aufmerksamkeit auf sich. Aber gut, wer weiß, vielleicht hat selbst die Ordnungsmacht vor ihnen Angst oder kooperiert mit ihnen oder was weiß ich, sodass sie alle machen können, was sie wollen, und sich gerade deswegen gerne auch nach außen hin als Übermacht präsentieren! Nichtsdestotrotz: So ein paar Fragen warf dieses Auftreten bei mir eben auf.
Das war wirklich so gedacht, dass sie da in dem Teil von Vengard eben so mit das Sagen haben und die sich gar nicht großartig verstecken.
Ich glaube, es sind solche Stellen, in denen Ruben die Szene auch ein bisschen als absurd kommentiert, was diese Szene dann doch wieder glaubhaft und nicht zu übertrieben erscheinen lässt. Man kann das natürlich als billigen erzählerischen Trick abtun (Nach dem Motto: Das, was in der Handlung selbst als klischeehaft erkannt wird, geht wieder in Ordnung). Ich finde allerdings sehr aufrichtig, dass es so funktioniert. Denn: Pete lebt sich ja vielleicht auch selbst in so eine Rolle hinein, und sowas gibt es ja nunmal zweifellos im echten Leben. Und das vielleicht gerade auch so bei „hauptberuflichen Verbrechern“, die ja möglicherweise ein besonders festes und enges Rollenbild brauchen, damit sie das alles überhaupt so durchziehen können. Von daher: Vielleicht schon so ein bisschen erzählerischer Trick, aber einer im guten und vor allem sehr unterhaltsamen Sinne, Ruben hier immer mal wieder innerlich Stellung beziehen zu lassen!
Ja, ist schon ein Trick, da hast du recht. War mit der Stelle auch nicht ganz so zufrieden, habe sie aber gleichzeitig für notwendig gehalten, aus dem gleichen Grund, den du auch genannt hast.
Gegen Ende eskaliert die Situation dann ja noch einmal völlig, und hätte ich nicht genau gewusst, dass du Ruben allein schon der Vorgaben wegen unmöglich einfach so sterben lassen oder schwerverletzt zurücklassen wirst, ich hätte wohl auch geglaubt, es sei nun sein Ende. Stattdessen: Eine taktisch motivierte Vergiftung durch Pete! Das ist natürlich jetzt ein ganz schönes Damoklesschwert, welches über Ruben schwebt und die Geschichte natürlich nochmal interessanter macht. Ich musste da übrigens sofort an diesen einen Moment an Baldur's Gate denken, wo man ja auch in diesem einen Viertel in Baldurs Tor vergiftet wird. Als ich die Stelle damals zum ersten Mal gespielt habe, fand ich das auch richtig heftig und war ja schon ein wenig panisch, herauszufinden, wie ich mich jetzt nun wieder heilen soll. Deshalb gefällt mir diese Stelle hier dann auch so gut, sowas ist einfach spannend. Natürlich erwähne ich vorsichtshalber mal, dass das alles nur ein Bluff von Pete gewesen sein könnte – nur, damit ich hinterher im Fall der Fälle sagen kann, ich hätte es ja doch geahnt! :cool:
Das mit dem Bluff hatte ich natürlich auch ein bisschen in Erwägung gezogen, aber mich dann ziemlich schnell dagegen entschieden, weil das einfach kein richtig guter Überraschungseffekt gewesen wäre. Sowas hat man ja einfach schon viel zu oft gelesen/gesehen, und es hätte Ruben auch als etwas zu doof erscheinen lassen, wenn er Pete das einfach abgekauft hätte, ohne dass er wirklich etwas von den Effekten des Gifts zu spüren bekommt.
Zudem zwar mit einigen offenen Fragen und natürlich der ultimativen Mystery-Kugel, dabei vielleicht aber doch ein bisschen „handfester“, als vielleicht bei anderen Storys von dir, wo ich am Anfang dann schon immer das Gefühl habe, gar nichts zu verstehen. Das ist jetzt hier ein bisschen anders und vielleicht auch mal schön.
Das hatte ich mir übrigens auch fest vorgenommen, vor dem Wettbewerb, mal nichts Verrätseltes zu schreiben, sondern eine ganz bodenständige Geschichte. So voll und ganz bodenständig ist es dann zwar wohl nicht geworden, aber zumindest die Richtung stimmt ja offenbar.
Habe da gerade wieder so einen Grammatik-Blackout, aber müsste es nicht „Namen“ heißen?
Ja, müsste es, stimmt.
Auch im oben genannten Zusammenhang hat mir diese Stelle dann direkt gut gefallen, weil sie sozusagen ein bisschen der „Beweis“ für den Leser ist, dass Elias und Ruben eine „echte“ gemeinsame Vergangenheit haben und miteinander verbunden sind. Sowas belebt das einfach ein wenig und macht direkt mehr her als irgendwelche „Ja damals“-Andeutungen, wo aber nie so richtig ein Einblick gegeben wird, wie das damals denn so war.
Ich habe aber das Gefühl, dass es von solchen Momenten zu wenige gibt. Das war so einer der Aspekte, mit denen ich nicht so zufrieden war.
Das beginnt geradezu geruhsam mit der Suche nach einem „Runenstein“ und kulminiert dann natürlich bei dem ganzen Handlungsstrang mit dem Feuer (ganz Adventure-mäßig eingeleitet mit: „Wie kriegst du jetzt ein Feuer in den Kamin?“ :D). Letzteren fand ich auch wirklich unglaublich spannend, muss ich ganz ehrlich sagen. Ich konnte mich da schon sehr gut in Ruben hineinversetzen. Vielleicht liegt es daran, dass das so dieses schlimme „Ich kann das nicht, obwohl ich es eigentlich können sollte, und jeden Moment wird es auffliegen“-Gefühl ist, was der ein oder andere (ich jedenfalls) kennen mag. Und hier geht es dann ja sogar noch um weitaus mehr, als bloß um drohenden Gesichtsverlust – für Ruben steht am Ende ja sogar sein Leben auf dem Spiel. Fand ich auf jeden Fall absolut gelungen, vom plötzlichen Einfall, dass von Ruben ja implizit erwartet wird, dass er sich das Feuer einfach herzaubert, über die Suche bis hin zur Entdeckung von Klarissa. Das ist wirklich klasse, was Ruben da für eine so banale Sache an Aufwand betreiben muss.
Super, dass die Szene so gut bei dir angekommen ist, die mag ich selber auch gerne.
Was mir bei Miriam und der Kugel und Rubens Planungen, die Kugel zu erhalten, wieder einfällt: Obwohl er sich bezüglich Pete ja jede Menge Gedanken macht, wie das mit der Zukunftsseherei dann wohl aussehen wird, macht er sich bezüglich sich selbst da ja keine Gedanken. Oder mit anderen Worten: Er scheint ja irgendwie (noch) nicht bewusst einzukalkulieren, dass Miriam, sollte sie in die Kugel starren, ja sehen könnte, dass er die Kugel klauen will. Aber gut, das mit der Zukunftsseherei ist ja so eine vertrackte Sache … denn sobald sie sieht, dass jemand die Kugel klauen will, ist sie ja davor gewarnt, sodass die Zukunft vermutlich gar nicht mehr so aussehen wird, dass die Kugel geklaut wird … ächz.
Elias hat ja gesagt, dass Miriam die Kugel erst wieder benutzen will, wenn sie alle zusammen sind. Die Herausforderung wäre dann eben gewesen, die Kugel zu klauen, bevor sie dann zusammen hineinschauen, aber zumindest vorher konnte sich Ruben dann ja einigermaßen sicher sein, dass er nicht dadurch enttarnt wird.
Ich glaube, der Hinweis mit dem Zorn ist hier gar nicht mal so nötig, denn ich jedenfalls habe das auch schon die ganze Zeit vorher aus Rubens Worten und Gedanken herauslesen können, das hat mir sehr gut gefallen, wie dieser Eindruck ganz von selbst entstand.
Ja, stimmt, da hast du recht. Sollte wohl einfach weg, der Satz.
Dafür, dass du meine Theater-Schleichpassage in „Traumbrecher“ so öde fandest, wird hier aber auch ganz schön viel im Dunkeln rumgeschlichen!
Dieses Tempelgelatsche ist auch nicht gerade meine Lieblingsszene in der Geschichte. :p Das war ziemlich anstrengend zu schreiben, da hab ich mich echt schwer getan. Gerade der Aspekt, den du auch genannt hast...
Für den Kenner der dem Post zugrundeliegenden Vorgabe verliert die Verfolgungsjagd nach der Person mit der Lampe natürlich so ein bisschen an Spannung. Oder besser gesagt: Die Auflösung, dass es nicht Miriam ist, wie aber vor allem Ruben ja fest glaubt (sehr schön der Unterschied zwischen ihm und Elias, konsequent ausgerichtet an ihren unterschiedelichen Erwartungshaltungen: Ruben spricht immer von einer „sie“, Elias aber von einem „er“), ist dann nicht so überraschend.
.... hat mich da ziemlich gestört. Da dachte ich mir dann beim Schreiben schon die ganze Zeit: "Ja komm, weiß doch jetzt eh längst jeder, was da Sache ist", aber so ganz rabiat zusammenkürzen wollte ich den Abschnitt dann natürlich auch nicht. Außerdem fand ich es schon auch wichtig, dass der Tempel ein bisschen "Page Time" bekommt, weil der ja schon so das Spannendste an Irdorath ist.
Bei der Eskalation des Streits mit Teresa – das hatte schon was, wie Elias da auf einmal megaentschlossen und fast schon Terminatormäßig die Windfaust wüten lässt – habe ich mich natürlich gefragt, ob das wohl auch so bzw. so schnell passiert wäre, wenn die Vorgabe nicht gewesen wäre. Naja, kann ich nur spekulieren.
Ohne die Vorgaben wäre so einiges nicht passiert, behaupte ich mal. :D
Was mir in der zweiten Hälfte dieses Posts auch richtig gut gefallen hat: Wie Varyans Charakter auf einmal an Konturen gewinnt. In der Gesprächsszene mit ihm wird er ja doch recht detailliert beschrieben, und das, was er zu sagen hat, ist ja auch alles andere als bedeutungslos. Ich finde diese Figur jedenfalls ziemlich interessant und hoffe (und ahne) mal, dass der noch größere Bedeutung bekommen wird. Sollte das nicht geschehen, so ist es dann aber ein sehr schön ausgearbeiteter Nebencharakter, was sich ja nicht minder sehen lassen kann! So oder so hast du bei seiner Darstellung also, wie ich finde, alles richtig gemacht.
Das wurde ja im Laufe der Geschichte immer schwieriger, den Nebenfiguren noch irgendwas Eigenes zu verleihen. Ich glaube, es gab auch noch nie eine Geschichte von mir, in der ständig so viele neue Leute aufgetaucht sind. Und dann braucht ja auch jeder immer noch irgendeinen Namen! :scared:
Der Beginn des vierten Posts gefällt mir schon deshalb, weil man nun endlich mal einen langen Abschnitt aus der Sicht Miriams zu lesen bekommt – jetzt mal ganz unabhängig davon, dass man sich wie die anderen Protagonisten der Story schon länger fragt, was mit ihr los ist und wo sie überhaupt ist. Sie fehlte da ja einfach noch, um dieses Dreieck aus Elias, Ruben und eben ihr zu komplettieren (die Szene ganz zu Anfang der Geschichte mal außen vor, das war ja nur ganz kurz und eher entrückt).
Ja, da hab ich mich ja auch sehr gefreut. :) Übrigens hatte ich genau die gleiche Einstiegsszene schon für den Anfang des dritten Posts geplant, weil ich unbedingt mal Miriam wieder ins Spiel bringen wollte, aber aus Zeitgründen habe ich es dann im dritten Post doch sein gelassen und mich auf den "Pflichtteil" beschränkt, was ich im Nachhinein aber auch besser finde. So ist der Irdorathteil abgeschlossen, bevor es zum Turm geht, und je länger man nur mit Elias und Ruben verbringt, desto erfrischender wirkt dann ja wahrscheinlich der Perspektivwechsel zu Miriam.
beispielhaft dafür fand ich zum Beispiel die Beschreibung des Klaviers aus ihrer Sicht, als ein unbekanntes, sehr seltsam aussehendes Musikinstrument. Das hat bei mir dann schon ein bisschen gedauert, bis ich bemerkt habe, dass das ja ein Klavier ist, und das spricht ja für die Beschreibungen.
Schon mal gut zu wissen, dass man das anhand der Beschreibungen überhaupt erkennen konnte, dass es ein Klavier sein soll. Da war ich ja doch ein bisschen im Zweifel. :D
Ja, ich könnte bis heute nicht sagen, was ein „Sommerkleid“ ist.
Mir ist das Wort auch nur geläufig, weil meine Nichte mal ein Kleid anhatte, das sie selber immer "Sommerkleid" genannt hat. Und so eine kleine Nichtenreferenz musste ich in der Story dann natürlich doch noch unterbringen!
Hm, ja gut … kann sowas denn überhaupt „Zufall“ sein? Es wird ja nichts in dem Sinne „zufällig“ aus Glas gefertigt, dass es einfach so passiert, ohne dass es jemand eben so bestimmt hätte. Die Frage ist ja vielmehr danach, ob das einen besonderen Zweck verfolgt – aber „Zufall“ als Gegenbegriff scheint mir da nicht ganz perfekt zu passen!
Ihr kommt an der Stelle der Gedanke, dass sie sich an dem Ort befinden könnte, an dem auch die Kugel "erfunden" wurde. Deshalb die Frage, ob das Zufall sein kann - also ob es wirklich Zufall sein kann, dass an diesem Ort auch so viel mit Glas herumhantiert wird. An der Stelle hab ich aber auch ziemlich viel rumgebastelt und häufiger die Formulierung geändert, vielleicht passt das wirklich nicht so perfekt bzw. man weiß beim Lesen einfach nicht, was gemeint ist.
Das ist ja wirklich sehr praktisch gedacht! :D Rund um den Teleporter-Kram meinte ich übrigens auch, so ein bisschen Planescape:Torment-Rhetorik herauszuhören, auch wenn der Satz „Alles kann ein Schlüssel sein“ jetzt so explizit nicht fiel. Aber so diese Art, mit der sich die Leute mehr oder weniger ungewollt im Turm wiederfinden, erinnert mich natürlich schon ein bisschen daran. Auch, wie Laurin das mit Miriams Teleportation über die Metallscheibe erklärt, passt gut dazu.
Ja, ist sicherlich ein wenig davon inspiriert, das kann schon sein. Allerdings ist so Teleportgedöns ja generell mein SnB-Rezept für den Umgang mit ständigen Ortswechseln. :D
An der Stelle musste ich ja ein bisschen an diesen Kraken aus „Die Berechenbarkeit“ denken, das hatte so ein ähnliches FEELING hier. :D
Musste ich beim Schreiben natürlich auch dran denken. :D
Hm … kann Alkohol denn überhaupt „ranzig“ werden?
Tja, bestimmt, oder? Keine Ahnung, ich kenne mich doch mit sowas nicht aus! :p Aber ich kann das ja vielleicht mal in "miefig" oder so ändern, denn miefen kann Alkohol ja wohl.
Großer Twist dann natürlich am Ende dieser Szene, ein so simpler wie effektiver Trick: Das, was Ruben in der Kugel noch als sicheres Zeichen zu sehen glaubte, dass er geheilt würde, war bloß der Spiegelung des Geschehens geschuldet. „Sheeesh“, schrieb ich mir als Ausdruck des Erstaunens an den Rand. Ich mag die Stelle sehr, weil sie wie gesagt so simpel ist, kein großer Verschwörungskram, kein Deuteln in Prophezeiungen, keine bedeutungsschwangere Erklärung, warum das, was Ruben als vermeintliche Zukunft sah, doch nicht Zukunft geworden sei. Sondern: Einfach eine Spiegelung, die falsche Seite seines Oberkörpers. Ich habe bis dahin sehr mit Ruben gelitten, und jetzt fühle ich mit ihm auch große Fassungslosigkeit und Enttäuschung. Da hatte man mit dem Anstieg schon das Gefühl, jetzt muss er nur noch mal die letzten Kräfte bündeln und dann würde irgendwie schon alles gut werden – und nun verlängert sich das Martyrium nur noch. Uff. Starkes Ende für diese Szene!
Das ist wahrscheinlich der Teil deines Kommentars, der mich am meisten überrascht hat, weil ich mir bei der Szene nun wirklich ganz sicher war, dass sie bei allen Lesern nur ein müdes Gähnen hervorbringen würde. Ich war überzeugt davon, dass man den Twist meilenweit kommen sehen würde, gerade weil ich dann auch noch so häufig die Seite des Halses erwähnt habe und dann Elias auch nur an einer Seite den Schal runterzieht... das schien mir alles so wahnsinnig offensichtlich zu sein. Aber vielleicht ist das auch einfach der Effekt davon, wenn man selber ständig immer wieder darüber nachdenkt, dann kann man sich gar nicht mehr vorstellen, dass das jemanden überraschen könnte.
Man kann da natürlich kritisch hinterfragen, ob Ruben vielleicht auch deshalb keinen reinen Tisch macht, weil er eine Motivation braucht, um an das Monokel zu gelangen. Jetzt, wo die zu klauende Kugel eh zerstört ist und es mit seinem Gesundheitszustand Spitz auf Knopf steht, könnte er sich ja schon einfach offenbaren und offen nach Hilfe suchen an diesem Ort. Natürlich: Bei Ruben ist es so gelaufen, dass er sich bis zum „Point of no Return“ in seinen Lügen verstrickt hat und diesen Weg jetzt weitergehen will. Aber mehr und mehr werden die Gründe dafür, nicht wenigstens einfach zuzugeben, dass er krank und vergiftet ist, weniger überzeugend. Das drückt für mich übrigens gar nicht mal so sehr die Qualität der Erzählung, aber es ist mir eben so aufgefallen. Selbst Ruben müsste ja von Zukunftsseherei und Hinweisen die Schnauze voll haben, wo doch seine zuletzt aus diesem Kram geborenen Hoffnungen gestorben sind – da würde ich mir vom Monokel ja auch nicht so viel versprechen. Da schiene es mir auch aus seiner Sicht mittlerweile doch der bessere Weg, seinen Gesundheitszustand (das Drumherum kann er ja noch immer zurechtlügen) zu offenbaren – wo er angesichts des Monokels in Miriams Händen ja ohnehin die ganze Zeit Gefahr laufen muss, dass er so oder so enttarnt wird, wohl noch mehr als vorher durch die Kugel. Kurz gesagt: Die Argumente, warum Ruben eben doch noch alles geheim hält, die sind zwar durchaus dar, aber eben doch gefühlt sehr bewusst in den Vordergrund gestellt.
Ja, da hast du den Nagel auf den Kopf getroffen, und das ist auf jeden Fall einer der Aspekte, die mir selber überhaupt nicht gefallen an der Geschichte. Ruben ist doch gerade so begabt darin, sich auf unterschiedliche Situationen einzustellen und sich immer eine neue passende Lüge auszudenken, also wäre es wirklich viel naheliegender für ihn gewesen, Miriam und Elias von der Vergiftung zu erzählen und Hilfe von den ganzen Magiern im unsichtbaren Turm zu suchen. Da sind ja wirklich haufenweise Leute an einem Ort, bei denen die Chance bei jedem einzelnen doch wirklich hoch ist, dass er ihm irgendwie helfen kann. Er hätte ja auch wie du schon sagst gar nicht seine Feuermagier-Geschichte aufgeben und mit der ganzen Wahrheit herausrücken müssen. Klar hätte gerade Elias da Verdacht schöpfen können, dass Ruben die Vergiftung so lange vor ihm geheim gehalten hat, aber eine passende Ausrede hätte sich Ruben ja sicher ausdenken können. Wäre auf jeden Fall allemal besser gewesen als sich an dieses ominöse Monokel zu klammern... aber gut, die Vorgabe wollte es ja nunmal so. Und als Gegenstand B nun irgendein plötzlich aufgetauchtes Gegengift zu nehmen, das Ruben dann unbedingt haben will, das war mir dann auch viel zu plump. Generell bin ich aber nicht richtig zufrieden damit, dass Ruben die naheliegendsten Heilungsmöglichkeiten direkt mal kategorisch ausschließt. Also, er denkt ja zum Beispiel gar nicht richtig darüber nach, zu einem Priester zu gehen, weil die ihm eh nicht helfen könnten - aber woher will er das denn überhaupt wissen? Er weiß doch über das Gift nur das, was Pete ihm erzählt hat, und der ist ja nun wirklich nicht so vertrauenswürdig. Wenn es eine Gelegenheit gegeben hätte, dass Ruben mal bei einem Heiler oder Priester vorbeischauen kann, dann hätte ich die ja auch genutzt, aber im ersten Post war dafür kein Platz und auf Irdorath hätte so jemand auch nicht gepasst (bzw. hätte Ruben dann ja seine Vergiftung gleich offenbaren müssen). Ich wüsste also immer noch nicht so richtig, wie ich das konkret hätte besser machen können, aber so richtig überzeugt von dem Ergebnis bin ich jedenfalls nicht. Seine Denkweise ist da leider schon sehr von den Vorgaben bestimmt.
Hm, wieso denn „erneut“? Scheint mir da nicht so richtig zu passen.
Weil sie es am Anfang doch rausgeholt hat, und jetzt eben wieder verbirgt.
Dadurch kommt es dann auch endgültig zum Pflichtteil der Vorgabe, um den du dir schon so Sorgen gemacht hast. Tja gut, ob man das noch als „beim Versuch“ gelten lassen kann, das Nacktwerden? So riiiiichtig ist es ja nicht beim Versuch, aber da es immerhin im engen zeitlichen Zusammenhang dazu steht und auch nicht die Rede davon sein kann, dass Ruben seinen Gewahrsam am Monokel schon endgültig gesichert hätte, geht das wohl in Ordnung!
Ich hab mich ja schon kurz nach dem Posten gefragt, wieso ich die Vögel nicht einfach schon zu ihm reingeschickt habe, während er noch an der Kette rumfummelt. Die hätten ja auch gut und gerne alarmiert worden sein können, sobald er das Monokel zum ersten Mal berührt. Dann wäre es wirklich mitten während des Versuchs gewesen... keine Ahnung, wieso ich da nicht vorher drauf gekommen bin. Ich hab so lange rumüberlegt, aber diese naheliegende Variante ist mir irgendwie nie eingefallen.
Den Ratschlag habe ich auch schon oft gehört. Gibt's da eigentlich mathematische/architektonische/psychologische Gründe für, warum man das so machen sollte? Habe ich mir jedenfalls fest eingeprägt, seit ich den Tipp damals mal in der Mickey Maus gelesen hatte!
Ich glaube, dass man einfach sämtliche Gänge mitbekommt, wenn man immer an einer Seite entlang geht. Das heißt, man geht dann auf jeden Fall das ganze Labyrinth ab. Aber wieso das unbedingt die rechte und nicht die linke Seite sein muss, weiß ich jetzt auch nicht. Kann ja vielleicht mal ein Mathematiker hier beantworten! §wink
Was ich mich allerdings gefragt habe: Bei all der Schwärze, Finsternis und Dunkelheit: Warum sorgt Teresa nicht für Licht? Zum Beispiel mit einer mitgebrachten Fackel oder einem Lichtzauber? Und wenn sie beides nicht parat hat – warum eigentlich nicht, wenn ihr doch schon vorher klar gewesen sein müsste, dass das bei so einer Reise nützlich sein könnte?
Ha! Daran hab ich aber gedacht! Da gibt es nämlich einen Gedankengang von Teresa, in dem genau diese Frage beantwortet wird:
Das große Loch klaffte erwartungsvoll in der Wand, dahinter nichts als Dunkelheit. Sie hatte diese Dunkelheit erwartet und Fackeln mit auf die Reise genommen, aber die lagen nun viel zu weit entfernt in ihrem Rucksack, und sie wagte es nicht, die Pyramide auch nur für ein paar Minuten zurückzulassen. Zu groß war die Angst, dass das immense Bauwerk wieder hinabsinken würde in das Wasser, wenn sie nicht handelte.
Und man wird dann ja auch nicht enttäuscht: Zu Teresa wird ja nun ordentlich Hintergrundinfo geliefert, sodass man sich nun in etwa einen Reim darauf machen kann, was ihr Ziele eigentlich so sind. Selbst so kleine Details wie Merdarions ja vorher eher nebulös geblieben Rolle bezüglich der ganzen Protagonisten kommen vor (wobei mich die Sache mit Merdarion, jetzt, wo ich von Final Fantasy VIII Plan habe, natürlich auch ein bisschen an Edeas Waisenhaus erinnert).
Hat mich natürlich auch daran erinnert, und wahrscheinlich ist das auch ein bisschen von da inspiriert.
Dass Teresa wiederum so schnell auf den Plan tritt und das Geschehen während der Magierversammlung dort erst einmal in eine ganz andere Richtung drängt, bei der Miriams Monokel fast vergessen scheint … tja, damit hatte ich wohl nicht gerechnet! Andererseits wolltest du wohl aber auch angesichts der Tatsache, dass dem SnB ja auch nicht mehr so viele Posts bleiben, auf jeden Fall zu potte kommen, könnte ich mir denken.
Naja, ich wollte vor allem die Vorgabe lösen, und dafür musste Teresa ja nunmal in den Turm. :p Klar, ich hätte vorher noch ein paar weitere Szenen mit Miriam usw. im Turm anfügen können, bevor Teresa dort auftaucht, aber so richtig nötig fand ich das jetzt nicht. Die Geschichte ist auch so schon ziemlich lang, und ich versuche dann immer, nur Szenen einzubauen, die auch wirklich eine Bedeutung für die Geschichte haben.
Am Ende gibt es dann ja doch noch einen Blick ins Monokel, und ich muss schon sagen: In Anbetracht der Vorgabe 6 musste ich da ja schon vermuten, dass du selbst so ein Monokel besitzt, mit dem du in die Zukunft schauen kannst! Die getötete Teresa – passt ja wie die Faust aufs Auge! Angesichts deiner Reaktion nach Veröffentlichung von Vorgabe 6 hast du da aber vielleicht dann doch was ganz anderes vorgehabt, wer weiß … aber zumindest unter diesem Aspekt sollte das ja kein so großes Problem sein, die Geschichte weiterzuführen und die Vorgabe sinnvoll zu erfüllen!
Von dem Aspekt der Vorgabe war ich natürlich schon ziemlich begeistert. :D Dass Person D sterben würde, das hatte ich aber auch wirklich irgendwie im Gespür, und an der Stelle passte diese Monokelszene auch sehr gut in die Geschichte hinein, weshalb ich mich das einfach mal getraut habe. Das war dann aber auch wirklich der einzige Teil der sechsten Vorgabe, der mir irgendwie in den Kram gepasst hat.
Bei deiner Story finde ich es natürlich auch schade, dass sie aus dem Wettbewerb raus ist. Ich war auch ein wenig verwundert, dass du dann doch so unzufrieden mit ihr bist, weil sie mich ja die meiste Zeit schon ziemlich in den Bann gezogen hat. Gut, an manchen Stellen konnte ich mir schon vorstellen, dass du beim Schreiben da schon ziemlichen struggle hattest, aber das Ergebnis konnte sich doch trotzdem immer sehen lassen! Insbesondere jetzt mit dem fünften Post, wo die Geschichte noch einmal eine ganz andere Entwicklung genommen hat, ist es schade, dass da erst einmal Feierabend ist.
Ich habe ja jetzt schon ein paar Aspekte genannt, mit denen ich unzufrieden bin, und dazu kommen dann noch ein paar, die ich jetzt nicht nennen möchte, weil ich dann was über den geplanten weiteren Verlauf verraten müsste. Und das will ich dann doch lieber nicht, solange ich mir nicht ganz sicher bin, dass ich den Rest nicht doch noch schreiben werde. Wenn dann müsste ich das wohl ziemlich bald machen, weil ich sonst eh wieder alles vergessen habe, aber naja, momentan bin ich da eher nicht so optimistisch. Ohne deinen Kommentar hätte ich es aber sicher nicht mal in Betracht gezogen, die Geschichte noch fortzusetzen, denn der hat mir ja jetzt erst die ganzen positiven Sachen wieder vor Augen geführt, die ich selber auch an der Geschichte mag. Und nachdem ich wirklich bei jedem einzelnen Post mal eine Phase hatte, in der ich felsenfest davon überzeugt war, diesmal nix gebacken zu bekommen, und es dann fünfmal doch immer wieder irgendwie geklappt hat, ist es natürlich jetzt umso frustrierender, dass ich dann kurz vor Schluss doch noch ausgestiegen bin und die Geschichte wahrscheinlich unvollendet bleibt. Da hatte ich früher ein besseres Durchhaltevermögen.
Vielen Dank auf jeden Fall für deinen tollen Kommentar, John! :gratz Das ist ja auch wirklich der größte Trost dabei, dass du den fertig gestellten Teil der Geschichte dann zumindest gelesen hast und er dir auch gefallen hat. Und der Abschlussgag ist (auch wenn ich ihn mir ja leider nicht verdient habe) natürlich auch spektakulär! §danke
Jünger des Xardas
11.05.2017, 19:48
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Wie man es von JüdeX kennt, wagt er sich, selbst unter den erschwerten Bedingungen eines Schreim naoch Buchstohm 4, mit seinem Wettbewerbsbeitrag direkt an den nächsten großen Historienroman. Wollen wir mal hoffen, dass die Geschichte Lees nicht wegen eines wirren Buchstabensalats von Grund auf neu geschrieben werden muss. :scared: Der Gag ist ja, dass ich die ganze Zeit ziemliche Angst hatte, dass mir die Vorgaben alles kaputtmachen würden, aber dabei eigentlich nur an einen möglichen Tod Lees (womöglich auch noch durch Seraphia) oder an eine mögliche Romanze zwischen Seraphia und Barthos gedacht hatte - jetzt haben mir die Vorgaben die Story kaputtgemacht, aber nicht annährend so wie vorhergesehen :D
Der erste Post ist, so könnte man fast sagen, typisch jüdexisch (fast) frei von Makeln. Das einzige, was man insgesamt kritisieren könnte, ist, dass Lee etwas zu heldenhaft, edel und toll dargestellt wird – aber gerade diese doch sehr einseitig gute Darstellung (im Rahmen von dem, wie ein General eben „gut“ sein kann) kann, wenn sie Knicke bekommt, im Nachhinein noch sehr wirkungsvoll werden, von daher will ich da mal nichts weiter kritisieren. Denn: Auch andere Charaktere aus deinen Storys, die zunächst als die absoluten Sympathieträger und menschliche Größen eingeführt wurden, haben dann früher oder später gewisse Ambivalenzen gezeigt, das mal offensichtlicher (Will), mal subtiler (Barthos Ist es bei dem nicht eher umgekehrt? Der ist doch gerade zu Anfang ein kleines Ekel und bessert sich dann mit der Zeit etwas.). Ich lasse mich dann mal überraschen, wie das mit Lee wird! Bis jetzt allerdings ist er natürlich die ganz klar sympathische Person. Da kann man seine Untergebenen, die sich mit den teils naiven Fragen und dieser redundanten Rezitation des „Retter-Mythos“ ähnlich wie Kinder aufführen Na ja, sie sollten weniger wie Kinder, sondern eben wie einfache, nicht allzu gebildete und ziemlich abergläubische bzw. von heilsgeschichtlicher Propaganda (die ganze Ham-und-Maham-Sache ist ja von Gog und Magog abgekupfert) beeinflusste Kerle wirken - aber gut, mancher mag jetzt sagen, das sei ja gerade der Punkt..., natürlich nur beglückwünschen! Dieses Einstiegsgespräch fand ich übrigens schon recht gelungen (was ein „Bandwirker“ ist, musste ich aber nachschauen Ich gebe zu: Wenn nicht zufällig der Vater Fichtes, des größten aller Philosophen, einer gewesen wäre, wüsste ich wohl auch bis heute nicht, was das ist.), wie gesagt, mit der kleinen Kritik, dass mir Lees Edelmut etwas zu dick aufgetragen rüberkommt. Mit anderen Worten: Ich hätte ihn mir vielleicht ein wenig schnodderiger vorgestellt. Aber gut: Deine Geschichte – dein Lee! Hm, ich knüpfe ja direkt an Für den König! an und finde eigentlich auch, dass ich es ganz gut geschafft habe, den dortigen Charakter Lees wieder einzufangen. Insofern müsste die Kritik die Story ja eigentlich auch schon getroffen haben. Klar ist das alles mit dem General, der seinen Männern ein zweiter Vater ist usw., reichlich klischeebeladen. Aber ich finde eigentlich, was Lees gute Eigenschaften angeht, knüpfe ich da nur an das an, was schon durch die Spiele mehr oder weniger vorgegeben ist: Er ist ein verdammt guter General und ihm liegt viel an seinen Männern, bei denen er in der Folge wiederum sehr beliebt ist. Was die weniger guten Eigenschaften angeht, hast du ja eins schon angedeutet: Er ist halt General. Und Soldaten sind, wie schon der klügste Kopf der Weimarer Republik bemerkte, Mörder. Und Lee ist ja, sowohl in dieser Story als auch schon in Für den König!, außerhalb des Schlachtfelds, wo er natürlich selbst die Befehle gibt, oft recht passiv, schlittert halt so in die Dinge rein und macht halt mit bei dem, was man ihm so aufträgt, wobei "man" damals Dominique war und jetzt halt Seraphia ist. So "edel" er sein mag und so unzufrieden er stellenweise mit dem König und seinen Befehlen sein mag - er hat in über zwanzig Jahren nie widersprochen. Und wenn Rhobar befehlen würde, morgen ab 5:45 Uhr nach Polen einzumarschieren, dann würde Lee wahrscheinlich auch das machen, und sei es mit Bauchschmerzen. Und ansonsten werden im Verlaufe der Geschichte auch noch andere Probleme von ihm deutlich, denke ich, die teilweise auch schon in Für den König! aufgetaucht sind: Außerhalb seines natürlichen Habitats ist er recht unbeholfen, sowohl was zwischenmenschliche Beziehungen als auch was die Subtilität angeht, die vielleicht für so ein Intriegenspiel vonnöten ist. Er hat keine allzu gute Menschenkenntnis und fällt leicht auf die Fassade der Leute rein (Seraphia deutet ja an, dass er sowohl Herzog Wendmar als auch Prinzessin Innora völlig falsch einschätzt). Und er ist reichlich stur und beharrt derart auf seinen Befindlichkeiten und alten Traumata (seine kategorische Ablehnung alles Politischen, die ihn hindert, sein ja eigentlich vorhandenes strategisches Geschick auf diesen Bereich zu übertragen, sein blinder Hass auf Dominique...), dass er sich damit selbst den Blick verstellt. Aber gut, das sind natürlich Punkte, die erst nach und nach sichtbar werden. Aber wie gesagt, hier in der Anfangsszene ist eben zumindest schonmal die Sache, dass er General ist und gegen das sinnlose Gekriege nicht groß protestiert.
Der Übergang zur nächsten Szene ist auch flüssig wie Wasser – oder vielleicht sollte man sagen, wie Urin, denn diese Geruchsmischung, mit der das Lager charakerisiert wird, ist wahrscheinlich wirkungsvoller als tausend bildhafte Beschreibungen von Zelten und dergleichen.
Das ist dir wirklich gut gelungen, schade, dass die Stelle so an sich wahrscheinlich keine Chance zur PotM hätte. Andererseits, ich werde die trotzdem einfach mal aufnehmen!
Ebenfalls jüdextypisch kommen schnell viele Namen, Titel und Ortschaften ins Spiel, aber ich will mal hoffen, dass ich den Überblick behalten kann (und dass ich nicht ständig Sachen wie „Jabot“ und „Batist“ nachschlagen muss – wobei das eigentlich ja doch ganz interessant ist). Bei der Story hatte ich stellenweise auch ziemlich Sorge, ob ich die Leser nicht überfordere, zumal für die viele der Orte (außer Montera kommt ja kaum was davon im Spiel vor) erstmal wirklich nur Namen sind, während ich mir da ja wenigstens immer was und auch eine konkrete Position auf der Landkarte drunter vorstellen kann. Dann gibt's ja manche Namen wie Barthos und Rhobar auch noch mehrmals und andere wieder haben verschiedene Namen (ich war z.B. immer unsicher, ob für den Leser früh genug klar ist, dass Lord Dominique und Fürst von Trelis ein und dieselbe Person sind, oder ob das nicht bloß Verwirrung stiftet). Keine Ahnung, vielleicht bin ich ja mittlerweile einfach A Song of Ice and Fire-geschädigt. Aber letztlich fand ich, dass das bei diesem Szenario einfach dazugehört und alles andere eher aufgesetzt gewirkt hätte. Zumindest mich stört das dann eher, wenn so ein Reich gefühlt zwei Fürsten hat. Beim zweiten Witcher z.B. fand ich das ziemlich affig, dass die einzigen beiden temerischen Adligen, deren Namen man je erfährt, gerade die sind, die jetzt um die Krone streiten, als gäbe es nur diesen Baron und diesen Grafen. Das Gespräch mit diesen „Granden“ war mir einen Tick zu vorhersehbar, wie die natürlich kein Verständnis dafür aufbringen, dass sich ein General so mit seinen Truppen „abgibt“, wohingegen Lee das ganz rational verteidigt usw. – naja! Es wirkt jetzt nicht schlecht und gehört wohl auch einfach zum Charakter von Lee, aber so oder so ähnlich hat man das ja auch schon gefühlt tausendmal gelesen, so ehrlich will ich sein. Ja, das stimmt sicherlich. Wobei das hier nicht allein der Charakterisierung Lees und seiner Stilisierung zum Helden dienende Klischees sein sollten. Das ist schon ein essentielles Element des Konflikts: Lee ist ja auch gerade deshalb ein Ärgernis, nicht zuletzt dem König selbst, weil die Soldaten ihm gegenüber eben loyaler sind als dem König. Deswegen ist das ja ein Thema, auf das Algas z.B. auch auf dem Jagdausflug nochmal zurückkommt. Lee ist eben durch sein Verhalten gegenüber den Soldaten auch ein wichtiger Machtfaktor und in einer guten Position für einen Putsch - auch wenn ihm selbst das gar nicht so bewusst sein mag. Großer Respekt aber, dass Lee offenbar direkt eine zweite Mahlzeit zu sich nimmt – da hätte ich ja zu sehr Angst um meinen Magen, ich weiß, wovon ich rede. :scared: Och, ich finde, das geht scho, solange man sich beim ersten Mal nicht gänzlich vollgestopft hat. Ich verdaue zwar auch lieber erst, aber im Zweifel... :dnuhr:
Der Teil des Gesprächs, der sich allein darum dreht, dass Lee doch bitte seine Truppen verlassen möge, um dem König einen Besuch abzustatten, gefällt mir uneingeschränkt gut. Das ist im schönen Sinne „anstrengend“, wie man mit Lee zusammen die ignoranten Argumente dieser, äh, nunja, Ignoranten über sich ergehen lassen muss! Das las sich alles wirklich gut und ließ auch diesen (politischen) Druck rüberkommen, der auf einem General wie Lee nun einmal unweigerlich ausgeübt wird. Umso wirkungsvoller dann natürlich, wie mit der Erwähnung Königin Seraphias Lees Entscheidung fällt, obwohl so vieles dagegen spricht, das Feld zu verlassen. Das kann sich alles wirklich sehen lassen, und die Gespräche entwickeln so eine Dynamik, die fast dem Hin und Her einer Actionszene gleichkommt … also, so vom Prinzip her, meine ich!
Ein bisschen „Ausgleich“ vom Gelaber der anderen Säcke bekommt Lee (und dadurch auch der Leser) dann durch das abschließende Gespräch mit Herzog Wendmar, der deutlich patenter und auch kompetenter daherkommt. Allerdings, und das finde ich gerade gut daran: Ein Kumpeltyp ist er trotzdem nicht, und irgendwie dubios kommt mir dieser schneidige Herr eben auch vor. So vermeidest du ganz gut bloße Schwarz-Weiß-Malerei, finde ich. Finde ich ja schön, dass das gleich im ersten Post so rüberkommt. Die wollte ich nämlich unbedingt vermeiden, hatte aber persönlich das Gefühl, dass Wendmar zunächst doch zu sehr wie der gute Cop neben den beiden bösen rüberkommt. Auch deshalb lasse ich Seraphia ja später Zweifel an ihm äußern.
Tja, und das Ende des ersten Posts … das ist natürlich ersichtlich vorgabengetrieben! :D Es passt sich aber doch sehr schön ins vorher Gesagte ein, nämlich, dass Lee eben Bedenken hat, seine Truppen einfach zu verlassen. Und dass die Orks eben gerade nicht locker handhabbar sind. Das ist dann wohl der beste Beweis – der zudem direkt noch ein wenig Spannung in die Sache hineinbringt. Blöd halt, dass das im nächsten Post gleich wieder vom Tisch ist. Ich hatte ja erwartet, Person A würde da jetzt irgendwie länger aufgehalten und diese Verpflichtungen würden noch irgendwie eine Rolle spielen, sonst hätte ich das sicher anders geschrieben. Und da bin ich wohl nicht allein. Söldi musste ja die Entführungssache auch wieder ganz schnell auflösen. Da hast du uns mit der Vorgabe schon ziemlich aufs Glatteis geführt!
Insgesamt also ein guter Beginn mit nur wenigen Ansätzen zur Kritik, die ich weiter oben angesprochen habe und die ja eher auch Geschmacksfragen sind. Ich bin jedenfalls sehr gespannt, wie sich die weiteren Vorgaben auf diese Geschichte und damit ja auch Lees Lebensweg auswirken werden!
Fehler im ersten Post:
Mein gedruckter Duden legt nahe, dass „Wache“ hier groß geschrieben werden muss – man steht sozusagen die Wache.
Der zweite Post bewegt sich dann – wohl auch durch die Vorgabe geschuldet – vollends in die Gefilde von ruhigen Beschreibungen und Dialogen. Auch die Zahl der erwähnten Personen explodiert ja geradezu. Das ist hierbei aber gar nicht schlimm, denn die meisten Personen sind ja tatsächlich als schmückendes Beiwerk mit noch schmückenderen Namen zu verstehen, die dieses ganze „höfliche“ (im Wortsinne) Gehabe illustrieren sollen (Geheimrat Kälthe stelle ich mir übrigens einfach wie so einen Goethe vor Was du auch gerne tun darfst! Bei dem habe ich nämlich tatsächlich an Goethe gedacht, bis hin zu seinem Namen und natürlich dem Gesprächsthema, bei dem ich Goethes Farbenlehre im Kopf hatte. Überhaupt stelle ich mir das Herzogtum Andalien als so eine Art Sachsen und Teuten als Weimar/Jena vor, und in Wendmars Mutter steckt sicher auch ein bisschen Anna Amalia.). Das klappt auch sehr gut, und später im Post kann man sich dann außerdem umso mehr mit Lee identifizieren, als er innerlich preisgibt, dass er sich bei derlei Bällen und Empfängen nie wohlgefühlt hat, und dass das eben auch etwas mit seiner bürgerlichen Herkunft zu tun hat. Das kann ich gut nachvollziehen: Bei so akademischen Veranstaltungen zum Beispiel fühle ich mich auch immer wie ein Fremdkörper. §cry Kann ich verstehen. Aber ich habe da eine recht simple, aber effektive Lösung: Ich gehe nicht hin.
Dass der junge Barthos (ohne einen Barthos funktionieren JüdeX-Geschichten auch einfach nicht Wo kein Xardas ist, muss wenigstens ein Barthos sein!) Lees leiblicher Sohn ist, das habe übrigens selbst ich Nixchecker schnell gerafft, und zwar in dem toll beschriebenen Moment, in dem Lee nach etwas im Gesicht des Prinzen sucht. Da hast du dem Leser auf wirklich elegante Weise einen tollen Hinweis gegeben. Hätte ich so gut wahrscheinlich niemals hingekriegt.
Weniger elegant fand ich diese Stelle:
Und das halt auch wegen des Klammereinschubs. Ich weiß nicht, das macht diese Stelle einfach so zerfahren. Was natürlich irgendwo auch passt, weil Lees Gedanken da eben auch so zerfahren sind. Aber die Klammeranmerkung ist ja wie der Kommentar eines Erzählers außerhalb der Perspektive Lees, der jetzt auf einmal auftaucht, vollkommen unvermittelt, und ohne das noch einmal zu tun. Das gefällt mir nicht, weil es ohne Not stilbrüchig ist. Auch inhaltlich finde ich diese Anmerkung ja doch irgendwie überflüssig, wie „allein“ gemeint ist, ergibt sich ja ganz zwanglos aus dem Zusammenhang und dann ja auch direkt aus dem Nachsatz mit Seraphia. Also, keine Ahnung, was du dir da gedacht hast. Du machst ja Sachen! Ich bin ja meist auch erklärter Gegner von Klammern in Storys. Da erschien es mir aber irgendwie passend. Ich habe ja generall in den ersten Posts dieser Story ein bisschen mit Einschüben experimentiert, wie ich sie sonst nicht mache, wenn auch in den übrigen Fällen mit Gedankenstrichen. Ist hier aber wohl wirklich nicht ganz glücklich, auch wenn ich die Anmerkung inhaltlich nicht für ganz überflüssig halte. Klar, es ergibt sich auch so, aber ich wollte schon noch einmal herausstreichen, dass es da eine Diskrepanz zwischen der Realität und Lees Erleben gibt, dass sie natürlich alles andere als allein sind, aber er die anderen Menschen dort auf dieser Ebene gar nicht wahrnimmt. Aber stimmt, ich sollte da nochmal rüber, auch weil es natürlich „ihn“ und nicht „ihnen“ heißen muss.
Und wir wissen doch alle, warum er gerade mit diesem Verhalten eine durchaus passable Figur macht: Es wird das Verhalten der meisten Gäste auf dieser und jeglichen anderen Veranstaltungen dieser Art sein. Und ich denke, genau das soll mit dieser Stelle auch ausgedrückt werden, so ein bisschen hintersinnig. Gefällt mir! Und wehe, man hat sich nicht ausreichend selbst dressiert, um die von der Etikette erwarteten Formeln abzuspulen!
Herzstück dieses Kapitels ist dann aber natürlich nicht Lees Herumgammeln auf dem Empfang, sondern das Vier-Augen-Gespräch mit Barthos. Ich muss schon sagen: Dafür, dass die Geschichte dabei ja doch sehr in Richtung Melodram mit vorhersehbarsten Vorwüfen à la „Du warst nie für mich da!“ abdriftet, ließ es sich doch immer noch sehr gut lesen. Ja, es ist wahr: Ich hätte mir an dieser Stelle auch nichts anderes gewünscht, denn so, wie es sich liest, ist es ja schon irgendwie mitreißend. Wie gesagt, selbst wenn dieser Konflikt wenig originell erscheint. Ich denke, am meisten hat mir zugesagt, wie Lee nun vollends seine menschliche Seite zeigt. Er ist da nun gar nicht mehr General, sondern nur noch Vater. Und wie Barthos die Annäherungsversuche schroff zurückweist, das hat mich dann vermittelt durch Lee auch schon ziemlich getroffen. Das zeigt schon alles sehr gut Wirkung. Natürlich bin ich da tendenziell auch ein wenig auf Lees Seite. Aber es ist ja schon zusätzlich noch spannend, zu überlegen, wie viel recht Barthos mit seinen „Anschuldigungen“ hat. Denn tatsächlich wirkte es die meiste Zeit wirklich so, dass es Lee vor allem um Seraphia, wenige aber um Barthos ging. Ob man Lee daraus einen Strick drehen kann, das ist natürlich die andere Frage. Aber so wird Barthos' Position in diesem Familienkonflikt natürlich auch nochmal nachvollziehbarer, und Lee steht nicht mehr ganz so mit hunderprozentig weißer Weste da. Von daher: Trotz einiger Klischeebeladenheit eine gelungene Szene zum Schluss. Ich würde sagen, wer da jetzt “Recht” hat, ist gar nicht so wichtig bzw. auch gar nicht bestimmbar. Klar gibt Barthos auch ein wenig den jammernden Teenager und klar kann man Lee auch verstehen: Verliebt hat er sich nunmal in Seraphia. Barthos war ein Unfall. Und er war nie in der Position, ihm gegenüber wirklich in die Vaterrolle reinzuwachsen oder irgendeine nähere Bindung zu ihm aufzubauen. Aber es war schon auch so gedacht, dass Barthos einen wunden Punkt treffen sollte. Lee versteckt sich halt schon auch ein wenig hinter den Umständen und missbraucht die, um sich ruhigen Gewissens nicht um Nähe zu Barthos bemühen zu müssen, denn die Seraphias hat er ja trotz der Gefahren durchaus gesucht, wie Barthos bemerkt.
Bemängeln kann man an diesem Post damit höchstens, dass er sehr wenig tatsächliche Handlung bietet. Es gibt auch gar keinen richtigen Stoß in eine neue Richtung, keinen neuen Konflikt – zwischen Barthos und Lee wird eher ein alter Konflikt noch einmal wiederbelebt. Und der von Barthos beschriebene Größenwahn des Königs, nun ja: Das ist sicher ein neues Problem, aber einerseits eines, was so fern sowieso nie lag, und zweitens eines, was noch nicht so konkret bevorsteht. „Dringender“ erscheint mir dabei eher die Frage, was Herzog Wendmar eigentlich bei Barthos gemacht hat, wo er sich doch selbst eingeladen hatte, um über „die Zukunft zu sprechen“ … das klingt ja mal wieder dubios! Das ist für mich also viel eher das Spannungsmoment bei der Sache, weniger die ganz großen Themen rund um Rhobar. Insgesamt aber tritt das Geschehen dann ja ein wenig auf der Stelle. Indes: Groß vorwerfen werde ich dir das ganz sicher nicht, denn die Vorgabe war ja nun auch alles andere als auf große Dynamik ausgelegt (auch wenn MiMo es sicher wieder schaffen wird, da jede Menge Action hineinzuzaubern). Und zweitens halte ich mich beim SnB-Schreiben ja auch immer sehr mit meinen Posts zurück, was das Antreiben der Handlung geht, denn man weiß ja nie, was in der nächsten Vorgabe verlangt werden könnte. :D Ja, das hat sicher mit dem Wettbewerb zu tun. Da habe ich mich halt schon immer bemüht, vorsichtig zu sein, um mir nichts zu verbauen. Aber ich will das auch nicht allein auf diesen schieben, denn in meinen beiden vergangenen Wettbewerbsstorys war das ja nicht so, gerade in Einigkeit ist nun wirklich jede Menge passiert. Ich glaube, ein bisschen spielte hier auch das gewählte Thema eine Rolle: Klar, meine beiden früheren Wettbewerbsstorys hatten auch historisch Themen und in dem Sinne halbwegs vorgegebene Enden, aber sie standen doch nicht so klar fest wie hier. Dazu kommt, dass ich eine Geschichte aus Lees Perspektive schreibe, in der er aber eben gar nicht wirklich der Akteur, sondern letzten Endes das Opfer ist. Was passiert, passiert hinter den Kulissen und geht weniger von Lee als von den Verschwörern aus – aus deren Sicht wäre die Story vielleicht deutlich dynamischer. Eigentlich sind mir Lee und die Königin im Laufe der Story sogar eher schon zu aktiv geworden. Ich habe zumindest irgendwann amüsiert festgestellt, dass ja jetzt eigentlich Lee der Intrigant und tatsächlich ein Verräter am König ist, dessen Beseitigung nun aus loyalistischer Perspektive durchaus gerechtfertigt erscheint. Ich weiß nicht, ich habe mir da wohl mit der Wahl der Handlung nicht unbedingt einen Gefallen getan, aber es ist definitiv auch meiner zu großen Vorsicht geschuldet. Und der Tatsache, dass ich mich diesmal zu wenig auf die Vorgaben eingelassen und stattdessen zu sehr an meinem ürsprünglichen Plan festgehalten habe (mehr dazu unten). Aber ich habe das auf jeden Fall selbst bemerkt. Dabei finde ich das hier beim zweiten Post noch gar nicht unbedingt so wild. Aber spätestens danach stört es mich dann doch: Es ist ja eigentlich nach wie vor rein gar nichts passiert in der Story, vielleicht mal abgesehen von der Zerstörung des Gebetbuchs, die ja aber auch wieder folgenlos blieb und niemanden kümmert, von ein bisschen Schelte für Lee und etwas Hoftratsch abgesehen. Es bleibt bei Andeutungen, Drohungen, Möglichkeiten... Lee könnte sich dem Ring des Wassers anschließen, hat es aber noch nicht getan, Seraphia ist in Gefahr, ihr passiert aber noch nichts, Barthos droht, Caroberta zu heiraten und Lee zu entfernen, aber mehr halt auch nicht, Wendmar und Seraphia und Barthos und Vatras und wer weiß wer noch wollen was im Reich verändern, es tut sich aber noch nichts. Ich hatte gehofft, etwas Dynamik reinzubringen damit, dass Lee jetzt aktiv Leute anspricht und Verbündete sucht, aber daraus wurde ja auch nicht so wirklich was. Das ist auch ein Grund, weshalb ich zuletzt mit der Story eher unzufrieden war und jetzt abgebrochen habe (lustigerweise gerade bei der Vorgabe, die mich gezwungen hätte, jetzt doch endlich mal was Handfestes passieren zu lassen).
Insgesamt also ein gut lesbarer Post, der mich zwar nicht vom Hocker gehauen hat und mir vielleicht ein bisschen weniger atmosphärisch dicht vorkommt, als der erste Post, dabei die Geschichte aber solide weiterführt. Und Fehler habe ich in diesem Post auch keine gefunden!
Ich sage es vorab: Der dritte Post dieser Story gefällt mir bisher am besten. Deshalb habe ich zu ihm wahrscheinlich auch gar nicht so viel zu sagen, für mich stimmte da fast alles. Witzigerweise habe ich den einzigen wirklichen Kritikpunkt direkt am Anfang gefunden:
Bis auf den letzten Satz, der nochmal so die aktuelle Grundstimmung Lees aufzeigt, sind das ja doch ein bisschen banale Feststellungen, die sich alle bereits sehr zwanglos und auch viel eindringlicher aus dem Vorpost ergeben haben. Ich verstehe schon, dass dieser Post so eine Einleitung benötigt, aber da kam es mir wirklich so vor, dass man einfach nur das erzählt bekommt, was man eh schon weiß und was auch keiner Wiederholung oder weiteren Kommentierung bedarf. Hm, mag stimmen, aber wie du schon sagst: Irgendeine Einleitung war halt nötig. Und außerdem finde ich diese vielleicht sogar etwas nervige Wiederholung gar nicht so verkehrt, denn genau das fängt doch ein, wie auch Lee sich fühlt: Jeden Tag kommen neue Adlige an, jeden Abend gibt es einen neuen Empfang und immer und immer wieder ist es dasselbe und es tut sich nichts.
Das war es dann aber auch schon mit der Kritik, denn die dann folgende Szene mit Vatras fand ich richtig, richtig stark. Gut, du scheust jetzt natürlich auch mal wieder nicht davor, Vatras klischeehaft als den lieben weisen Mann darzustellen (der aber durchaus Machtbewusstsein zu haben scheint). Aber ich finde das Gespräch richtig gut gelungen, sowohl das Wechselspiel zwischen den beiden Charakteren, wie auch den Inhalt und noch dazu, wie du da sehr zwanglos den wegen der Vorgabe benötigten Gegenstand A, das Gebetbuch, integrierst. Das hat wirklich richtig gut geklappt – dann natürlich auch gerade im Hinblick darauf, was Lee in diesem offenbar nur vordergründig als Gebetbuch existenten Ding so findet. Das wirkt wirklich richtig gut eingefädelt, ist spannend, ein bisschen geheimnisvoll, und man kann da auch sehr gut mit Lee mitfühlen, wie er da so langsam aber sicher irgendwie in etwas hineingezogen wird, vielleicht nicht zwischen die Fronten, aber jedenfalls doch auf ein Parkett, auf dem er sich viel weniger sicher zu bewegen weiß, als auf und vor dem Schlachtfeld. Man könnte auch sagen: Lee büßt dadurch auch ein gutes Stück an Souveränität ein, weil er, der sonst den anderen als Orientierungspunkt gilt, sich nun selbst erst einmal ein wenig orientieren muss. Finde ich sehr schön so! An der Vorgabe hatte ich auch ziemlich zu knabbern, aber ich bin jetzt auch sehr zufrieden damit, wie ich das gelöst habe. Nach meinem Empfinden meine gelungenste Problemlösung in der Story, was umso lustiger ist, als es ja gar nicht direkter Teil der Vorgabe ist, sondern deren eigentliche Erfüllung nur vorbereitet. Neben dem von dir Genannten gefiel mir an der Idee, an dieser Stelle Vatras einzubringen auch, dass es nochmal ein wenig erklärt, wieso Lee dann so verbunden mit denen ist, dass er sich in der Kolonie rasch mit ihnen zusammentut, um ein eigenes Lager zu gründen.
Und mit jeder neuen Staatschef-Wahl in unserer Welt werden wir ein weiteres Beispiel erleben, dessen Blaupause die im Zitat beschrieben Verhaltensweisen sein werden. §danke Ach, ich glaube, die demokratische Realität ist noch viel schlimmer.
Und auch das ist für uns ja nichts Unbekanntes … #grünegonnagrün
Ausdrücklich loben will ich im Zusammenhang mit dem Gebetbuch auch diese Stelle:
Finde ich richtig gut beschrieben (zumal ich auch erst im letzten Moment auf den Trichter gekommen bin, dass das wohl eine Spruchrolle sein muss) und deshalb auch PotM-würdig.
Da brauchte ich ja mindestens einen zweiten Anlauf: „Archi-Peladel? Was für'n Ding??“ :D
Was mir bei Seraphias Eintragungen in das Gebetbuch (ich werde es mal weiter konsequent so nennen, auch wenn es ja gar nicht mehr in seiner Eigenschaft als Gebetbuch wichtig ist) aufgefallen ist: Sie spricht da ja sehr offen, und man würde heute sagen, „unverschlüsselt“ über ganz viele Dinge, die auf gar keinen Fall jemand mitbekommen darf, weil sonst heftigste Gefahr droht. Das erscheint mir schon ein bisschen riskant, zumal dieses Schloss um das Gebetbuch ja wohl keine wirkliche Sicherheit gegen Kenntnisnahme anderer darstellt. Aber gut, Gefahr und Risiko werden dann ja eh am Ende des Posts gebannt, indem die ganze Kladde dann zerstört wird. §ugly Ja, das dachte ich mir beim Schreiben auch. So ganz nachvollziehbar ist das nicht. Das Risiko hat ja auch nicht wirklich einen es aufwiegenden Nutzen, denn in erster Linie sind das ja Notizen für Seraphia selbst, gar nicht für wen anders. Aber einerseits wollte ich Lee und dem Leser ein paar Dinge offenbaren, die ich eigentlich für ein Gespräch mit Seraphia geplant hatte, von dem ich ja aber gar nicht wusste, ob und wann die Vorgaben es erlauben würden. Und andererseits musste ich halt irgendwas aus dem Gebetbuch machen und auch einen Grund schaffen, weshalb Seraphia es durch Vatras an Lee geben sollte.
Ja, das kam schon von der wörtlichen Rede her sehr gut rüber, dass Lee das Gespräch möglichst sofort beenden will. :D
Überhaupt ist Algas, dem du womöglich ohne die Vorgabe gar keine so große Rolle eingeräumt hättest (meine Spekulation) Es ist schon viel Zufall dabei. Ich hatte anfangs sehr lange rumüberlegt, ob ich ihn oder lieber Theodemir oder Wendmar zu Person B machen sollte; anfangs hatte ich sogar auch erwogen, statt dieser drei (oder mit ihnen) Wiglaf oder Barthos als Person B zu Lee zu schicken. Aber es ist jetzt auch nicht allein den Vorgaben bzw. meiner halb zufälligen Wahl, wie ich die ausgefüllt habe, geschuldet, dass Algas nun eine doch größere Rolle hat. Tatsächlich hatte ich ihn schon lange als zentralen Akteur in Lees Prozess eingeplant und sein Name kommt auch bereits im unfertigen Gothic 3-Manuskript vor. , ganz vortrefflich dargestellt: Der wird ja von Absatz zu Absatz widerlicher – und damit meine ich nicht etwa sein Doppelkinn. Meine Herrn, das kommt auch nicht so oft vor, dass sich inmitten von so einer generell eher unsympathischen Hofgesellschaft dann jemand noch so sehr nach unten abheben kann. :D
Deswegen dachte ich am Ende ja sogar kurz …
… dass das Algas gilt. §ugly Schön wär’s! :D
Ja, also wie schon eingangs bemerkt: Ich finde, der Post kann sich richtig sehen lassen. Mir passt da im Grunde alles dran (bis auf den Beginn). Die Gespräche sind alle gut gelungen, die Charaktere ebenso, als kleines Schmankerl tobst du dich dann mal wieder richtig bei den Namen aus … und auch der Inhalt an sich und die Art und Weise, wie du die Vorgabe erfüllst, stößt bei mir auf Gefallen. Hat mir richtig Spaß gemacht, das Lesen!
Fehler im dritten Post (Anzahl: 1):
Was mir am Beginn des vierten Posts besonders gefällt, ist, wie er einen Kontrast schafft zur Stimmung des Vorposts. Während sich Lee dort nämlich einerseits noch den dummen Adelsbeschäftigungen fügen musste und sich sehr allein dabei fühlte, geht es nun mit Wiglaf ja derart kumpelhaft zur Sache, dass es überzeichneter kaum sein kann. :D Naja, ich gönne es Lee jedenfalls, und Wiglaf ist ja nun auch wirklich sehr sympathisch dargestellt.
Ebenso freue ich mich natürlich für Lee, dass es jetzt zum Treffen mit Seraphia kommt. Den Weg dahin hast du dann ja auch sehr ausführlich und lang beschrieben, und zusammen mit Lees Medaillon kommt da auch so eine gewisse Spannung auf. Hätte ich nicht wegen der Vorgabe gewusst, dass es auf jeden Fall ein Treffen mit Seraphia alias Person C kommen würde, ich hätte die ganze Zeit so meine Zweifel gehabt, ob das wirklich was wird. Was mir besonders gefiel: Der Regen. Über den und seine Intensität wird sich ja immer mal wieder ausgelassen, und zusammen mit Wiglafs kaputtem Bein schafft das so eine gewisse Ungemütlichkeit der kleinen Reise, die mir sehr gut passt. Ja, das hat sich auch, wie manche gute Idee, beim Schreiben erst so wirklich entwickelt. Erst war da nur Seraphias Bemerkung über die Sonnenuntergänge an der Ven, die Wiglaf wiedergibt, und die Idee, dann eben gerade keinen Sonnenuntergang, sondern einen grauen Himmel als Kontrast zu haben. Und daraus wurde dann der Regen, den ich auch nur so stark habe werden lassen, weil mir die Idee kam, dass ich so die Vorgabe erfüllen könnte, was aber ursprünglich gar nicht mein Vorhaben gewesen war.
Typisch Jäger, diese Feiglinge! :o In dem Fall halt vor allem so Zivilisations-Sportjäger. So einen echten Kerl wie Diego kann man sich als Jäger ja noch gefallen lassen. schnitzt diese bogenscheisse aus holz etc. da steckt was hinter. Und der traut sich auch, auf Schattenläuferjagd zu gehen, wobei man selber schnell zum Gejagten wird. Mit einem ganzen Rudel Hunde einen armen Fuchs zu Tode hetzen oder so was, das würde der doch nie machen.
Mit anderen Worten: Sie ist eine Milf – wie hätte es auch anders sein sollen? Naja, um ehrlich zu sein, ich stelle mir da schon eher so eine „königliche Anmut“ vor, und ich denke, so ist es wohl auch eher gemeint. Aber letzten Endes ist sie wohl doch eine Milf. Oder eher: Qilf! Ja, „königliche Anmut” trifft es gut. Aber andererseits – Qilf finde ich auch nicht schlecht...
http://www.visualnews.com/wp-content/uploads/2013/12/Young-Queen-Elizabeth.jpg
§list
Ich finde das sehr nachvollziehbar: Ich mag auch viele Leute sehr gerne, von denen ich zugleich aber niemals wollen würde, dass sie in bedeutsamen Maße Macht bekommen. §ugly Gut, hier geht’s aber eigentlich noch um mehr: Es gibt einige Leute, die ich wirklich mag und auch für tolle Menschen halte, aber die ich trotzdem nicht in bedeutenden Machtpositionen sehen wollen würde, weil ich zwar davon ausgehe, dass sie es gut meinen, aber nicht unbedingt, dass sie es gut machen würden (mich selbst z.B.).
Aber hier geht es eher darum, dass man jemanden lieben und trotzdem für ein ziemliches Arschloch halten kann.
PotM-verdächtig. :D
Ich dachte übrigens erst, Lees Sätze würden sich auf Wiglaf beziehen und war dann schwer irritiert – und musste lachen, als ich meinen Irrtum erkannte. §hehe Wenn man gerade erst so eine beschwerliche Reise durch ganz Nordmar hinter sich hat – ja, da kann man schon mal ein paar Pfund abspecken!
Das ist wohl auch die in die Geschichte eingebaute Hoffnung des Autors, dass es keine weitere entsprechende Vorgabe gibt. :p Definitiv! Aber eben nicht nur, weil das wieder schwer umzusetzen gewesen wäre, sondern vor allem, weil ich da Angst hatte, Lee am Ende als kompletten Vollidioten darstellen zu müssen, der ständig wichtige und verfängliche Dinge herumliegen lässt. Wie gesagt, schon das erste Mal finde ich da mindestens grenzwertig, auch wenn mir jetzt nicht einfallen würde, wie ich das besser hätte lesen sollen.
Insgesamt ließ sich auch dieser Post wieder richtig gut lesen, das muss man sagen. Trotz der Länge wieder ein kurzweiliges Vergnügen. Zwei Kritikpunkte habe ich allerdings doch.
Der erste, und daran bin ich vielleicht ein wenig selbst schuld: Der „Nacktmoment“ ist nicht so schön in die Geschichte integriert. Dieser „Raus aus den nassen Klamotten“-Kram ist da ja doch sehr vordergründig geraten. Klar: Natürlich entnimmt man daraus auch den Wunsch Seraphias, Lee einfach mal wieder nackt zu sehen, das heißt, der Vorwand findet irgendwie auch innerhalb der Geschichte als Vorwand statt. Aber irgendwie sieht das doch sehr deutlich nach Vorgabenerfüllung aus, und im Dialog zwischen Lee und Seraphia habe ich an der Stelle auch fast schon darauf gewartet, dass sie ihm sagt: „Nun mach schon! Sonst ist die Vorgabe doch nicht erfüllt!“ :p Das sollte jetzt nicht wie ein billiger Vorwand seitens Seraphia rüberkommen. Ich denke nicht, dass das ihrer Persönlichkeit entspräche. Dass da unterschwellige Sehnsüchte mit reinspielen mögen, sicherlich, aber die Sorge, dass Lee sich da eine Lungenentzündung oder so holt (die in der Zeit ja was Ernstes ist), ist schon ehrlich.
Aber du hast natürlich ganz recht. Ich hätte das nie so geschrieben, wäre da nicht deine Vorgabe gewesen. Ja, was soll ich sagen? Die war ja nun wirklich auch bloß dafür da, uns das Leben schwer zu machen, und hatte auch bei dir schon nichts mit der übrigen Handlung zu tun http://upload.worldofplayers.de/files10/rote_zunge.gif Ich war froh, dass mir überhaupt etwas eingefallen ist, was halbwegs nachvollziehbar und nicht komplett erzwungen wirkt. Das Simpelste wäre natürlich gewesen, die beiden einfach miteinander schlafen zu lassen, aber das hätte einfach nicht zu dieser Szene bzw. generell nicht zu ihrer beider Beziehung und ihrer Charakterentwicklung in FdK! gepasst. Da sagt Seraphia ja ziemlich klipp und klar, dass sie keine heimliche Affäre will, und Lee lernt über die Zeit, das zu akzeptieren.
Der zweite Kritikpunkt: Es wird sehr viel und ausschweifend geredet. Klar, das gehört zu so einer Politränkeschmiedegeschichte, wie du sie ja häufig schreibst, irgendwie dazu. Und es wäre gelogen, würde ich sagen, ich hätte mich dabei gelangweilt. Nur: Insbesondere, als sich Seraphia über Rhobar II. ausließ, war ich doch irgendwie ein bisschen ungeduldig. Dass der König ein Problem und Sicherheitsrisiko für das Reich darstellt, dass er auch charakterlich schlichtweg kaum erträglich (geworden) ist, das hatte man ja alles schon erfahren, und trotzdem kreist die Geschichte mit dem Gespräch dann immer weiter um das Thema, bis es dann endlich – und das nach etwas zu langer Zeit – zum Punkt kommt, dass Seraphia ihren Lee in den Ring des Wassers einlädt. Mir hat das Gerede rund um Rhobar II. die Handlung einfach ein bisschen zu sehr verzögert. Klar, wahrscheinlich brauchte Seraphia auch einfach mal wieder einen Moment, um mit Lee über so etwas zu reden und musste auch ihrem Ansinnen, Lee zum Ring zu holen, dadurch Nachdruck verleihen. Aber besonders viel hat es die Geschichte selbst, für den Leser, ja auch nicht weitergebracht. Hm ja, das ist wohl meinem eigenen Mangel an Flexibilität geschuldet. Ich hatte schon beim Schreiben des ersten Posts eine Szene im Kopf, wie Lee Seraphia in Vengard trifft und sie ihm dann all die Dinge offenbart, die dort schieflaufen, von denen man zuvor nur andeutungsweise durch Wendmar erfahren hätte. Und dann hätte sich daraus eben die Handlung entsponnen. Da haben mir aber die Vorgaben einen Strich durch die Rechnung gemacht. Und das gehört ja irgendwie zu dieser Art Wettbewerb dazu, deshalb will ich da dir gar keinen Vorwurf machen, sondern eher mir, weil ich diesmal einfach viel zu fixiert auf meine ursprüngliche Idee war, was man bei SnB nicht sein sollte. Deshalb dümpelte die Handlung bis zu Seraphias Erscheinen ziemlich vor sich hin. Und deshalb beharrte ich auf Seraphias großer Enthüllungsrede, obwohl ich vieles, was sie hatte sagen sollen, bereits Barthos und Vatras in den Mund gelegt hatte. Das ist auch mit einer der Gründe, warum ich mit der Story nicht mehr recht zufrieden war und dann die Flinte ins Korn geworfen habe, als noch die unpassende Vorgabe dazu kam. Das habe ich die letzten Male einfach noch besser hinbekommen, vielleicht auch weil ich nicht so viel vorausgeplant hatte.
Trotz dieser Kritikpunkte bleibt es aber dabei, dass ich auch diesen Post sehr gerne gelesen habe und eben auch sehr kurzweilig fand, da kannste dir sicher sein!
Fehler:
Was mir beim Lesen des fünften Posts direkt zu Beginn gut gefallen hat, ist, wie erstmal so ein wenig das Setting gewechselt wurde. Weg vom blaublütig-sauerstoffarmen Adel, hin zu echten Conquistadores, deren Sympathien sich Lee offenbar sichern will. Ist natürlich alles ein wilder Stilmix: Wendmar gibt einen aufgeklärten Absolutisten um 1800, Algas ist mit seiner frühbarocken Mode ein Jahrhundert früher anzusiedeln und die Jungs und Mädels aus der Westmark tragen noch spanische Mode der Spätrenaissance. Aber die Westmark als Spanienverschnitt hatte ich ja schon früher etabliert und spanischen Adel kann ich mir, gleich in welcher Epoche, kaum anders vorstellen. Zumal ich auch leicht den Bogen zu Risen schlagen wollte. Denn Funfact: Ich denke nicht, dass das irgendwem auffällt, aber Ferdinand II., mit dem Lee hier redet, ist just derjenige Herzog, der nach dem Zusammenbruch des Reiches im Orkkrieg Puccios Expedition auf den Spuren Arboreos in die Neue Welt schicken wird. In der Sache geht es natürlich wieder um das Gleiche: Jene Ränkeschmiedereien, in die ja Lee nun auch immer mehr hineingerät. Diese Parallelität zum Kartenspiel, Stichwort Dame, Bube und König, die hat mir natürlich auch sehr gut gefallen. Es hat mir auch gut gefallen, wie die Spieler diese Parallelität auch selber sein, weil sich die Gespräche über Krieg und Bündnisse und eben die Spielzüge so vermischen. Das hat es sicherlich auch lange nicht das erste Mal in einer Geschichte gegeben, aber es liest sich eben trotzdem recht originell und bleibt als Szene hängen.
Die sich an diese doch sehr lebhafte Eingangsszene anschließende Aufarbeitung des Gesprächs mit Seraphia fand ich dagegen wieder etwas zu dröge. Wenn es direkt um Lord Dominique und Lees Vorbehalte gegen ihn geht und Seraphias Ideen mit Lees Ideen unmittelbar aufeinanderstoßen – das sind die guten Stellen in diesem Dialog in der Rückschau, da wirkt es auch sehr lebhaft. Der „theoretische Unterbau“, also das „Wer mit wem gegen wen und warum“, dass dort so ausgebreitet wird, der lies sich für mich aber dann eher schleppend. Mir ist schon klar, dass das in so eine Geschichte eben hineingehört und dass du auch selbst sichtlich Spaß daran hast, dir den Kram auszudenken (bzw. bereits einmal erdachten Kram sinnvoll weiterzuführen Vor allem auch das. Figuren wie Barthos und Wendmar existieren in meinem Kopf schon seit Jahren und ich habe auch ziemlich genaue Pläne, was mit ihnen in meiner Gothic 3-Nacherzählung und einer Anschlussstory, die die Brücke zu Risen schlägt, passieren soll. Aber da in den Sternen steht, wann ich die Geschichten je schreibe, war ich ganz froh, die hier schon einmal unterbringen zu können.), aber speziell in dieser Story kamen diese Passagen schon so oft – da hätte mir etwas mehr Schmissigkeit in dieser Hinsicht, vielleicht auch lieber weniger als mehr, besser gefallen. Aus dem Grund hatte ich den Part im vorigen Kapitel bereits weggelassen, was wohl auch gut war, denn das Gespräch da war dir ja so schon zu lang, und eben jetzt als Rückblick ergänzt. Aber interessant, mir schien der Teil hier am gelungensten, während ich mit der Kartenpartie nicht wirklich zufrieden bin.
Indes, wie oben angedeutet: Diese Gespräche gefallen mir immer dann doch gut, wenn die Gesprächspartner zusätzlich noch eine sehr persönliche Note einbringen. Das ist wie gesagt stellenweise beim Gespräch zwischen Lee und Seraphia der Fall. Fast durchgehend der Fall ist es dann beim Gespräch zwischen Lee und Barthos. Auch hier geht es um Politik, auch hier geht es um Strategien – aber es geht eben auch um Lee und Barthos persönlich. Und dabei steht nicht einmal ein kitschig-gebrochenes Vater-Sohn-Verhältnis im Vordergrund, sondern … ja, eine Rivalität, Gegnerschaft ganz eigener Art. Ja, das sollte auch auf keinen Fall auf diese Vater-Sohn-Schiene reduziert bleiben. Ich denke, da spielt mehr rein. Rivalität passt da schon ganz gut. Beide haben in dieser Situation wohl ähnliche Ziele, ber unterschiedliche Vorstellungen, wie die am besten zu erreichen sind. Sicher spielen da auch Barthos’ Gefühle, von Lee im Stich gelassen worden zu sein, mit rein und vielleicht geht es auch um eine gewisse Konkurrenz um Seraphia und darum, wer sie am besten unterstützen und beschützen kann (Freud hätte seine Freude...), aber Barthos hat eben durchaus auch nachvollziehbaren Grund, zu glauben, dass er es einfach besser kann als Lee und dass Lee ein Verbündeter ist, auf den man lieber verzichtet, weil er es vielleicht gut meint, aber dabei, solange er versucht, selbst zu agieren, mehr Schaden anrichtet, als zu helfen. Und: Lees Fehler stehen im Vordergrund. Es wird wieder ganz deutlich gezeigt, dass auch Lee nicht alles gelingt und dass er womöglich auch nicht immer den vollen Durchblick hat, vielleicht auch in so mancher Hinsicht hinter Barthos zurücksteht. Eben. Lee mag ein vortrefflicher General sein, aber auf dem politischen Pakett ist er doch eher unbeholfen – nicht unbedingt, weil er es sein müsste, denn ich denke, sein strategisches Geschick könnte er auch hier einsetzen, wenn er nur wollte, aber weil er sich durch seine vergangenen Erfahrungen so gegen alles Politische verschließt, dass es ihm unmöglich wird, seine Talente hier anzuwenden. Allerdings sollte es auch nicht so wirken, als wäre Barthos nun der unfehlbare Meisterpolitiker. Er hat sicher gewisse Vorteile, weil er in dieser Sphäre groß geworden und in den vorliegenden Konflikt nicht gerade eben erst hineingeschlittert ist und auch weil er nicht von einem früheren Trauma ausgebremst wird und jetzt vor Realpolitik zurückschreckt, aber ich würde behaupten, dass er bei seinem Aufwachsen eben auch einen Schuss prinzliche Arroganz mitgenommen hat und etwas zu selbstsicher ist, was die eigenen Pläne angeht. Und das gibt dem Ganzen dann die nötige Würze, und deshalb ist in diesem Gespräch die Balance zwischen „Polit-Talk“ und anderen Redeanteilen gut getroffen.
Am allerbesten gefällt mir diesmal aber ja die Erfüllung der Vorgabe: Wie hier die Prinzessin von Breybing als Druckmittel eingesetzt wird, das ist ja nun wirklich sehr originell und trickreich. Ein bisschen absurd ist es vielleicht auch, aber es fügt sich ja einfach in dieses übliche Machtgeschacher ein. Ich fand das jedenfalls witzig und irgendwie fuchsig zugleich, hat mir so sehr gefallen! Das freut mich! Ich war eher unzufrieden. Nicht unbedingt mit der Grundidee, aber auf jeden Fall mit der Umsetzung. Es ist ja eben auch der bisher kürzeste und zugleich am spätesten veröffentlichte Post und ich denke, man merkt schon, dass ich da zu kämpfen hatte und irgendwie raus war. Caroberta tritt ja nun nicht einmal selbst auf und ist wirklich nur Objekt zum Vorantreiben der Handlung bzw. Erfüllen der Vorgabe, nicht eigenständige Figur. Auch deshalb bin ich dann vor der nächsten Vorgabe zurückgeschreckt, wo sie ja eine zentrale Rolle gespielt hätte und ich sie in einem einzigen Post ordentlich hätte einführen und zur Geltung bringen müssen.
Deshalb finde ich das Kapitel dann auch wohl insgesamt ganz gelungen, weil es mich vor allem nach hinten raus dann nochmal sehr amüsiert auch. Auch den Beginn mit der Kartenrunde mochte ich ja sehr, nur im Mittelteil, eben bei der Rekapitulation des Gesprächs mit Seraphia, da fühlte ich mich eher nicht mitgerissen und hatte auch das Gefühl, dass die Geschichte da sehr auf der Stelle tritt. Das ist vielleicht auch so der übergeordnete Kritikpunkt, den ich ausmachen würde: So riiiichtig viel passiert ja die meiste Zeit dann doch nicht, und auch in diesem Kapitel ist an Handlung ja eher weniger auszumachen. Ich kann mir natürlich gut vorstellen, dass das eben auch an den Vorgaben liegt und ich da dementsprechend auch selbst ein bisschen dran schuld bin – aber erwähnen wollte ich es dann doch! Ja, wie gesagt, sehe ich ganz genauso und würde ich keineswegs nur auf die Vorgaben, sondern auch auf das von mir gewählte Szenario und letztlich einfach mich selbst schieben. Deshalb wäre es mir wohl auch ohne diese unpassende Vorgabe schwer gefallen, die Geschichte noch im Rahmen des Wettbewerbs zum Abschluss zu bringen. Die hat nur den Ausschlag gegeben.
Insgesamt aber wie gesagt als Fortsetzung absolut gut lesbar, nur im Mittelteil dann eben nicht so „zwingend“. :gratz
Fehler:
Da fehlt ja wahrscheinlich noch ein „ich“.
Tja, und bei dieser Story kann man es wohl wirklich mir und meiner Vorgabe anlasten, dass sie den Wettbewerb nicht überstanden hat. :( Naja, immerhin kann ich so jetzt für mich in Anspruch nehmen, schon einmal einen historischen Roman an seiner Fertigstellung gehindert zu haben – kann ja auch nicht jeder von sich sagen! Na wie gesagt, du warst es nicht allein. Aber die hat die Sache für mich endgültig beendet, ja. Klar, irgendwie hätte ich das alles noch drehen können. Ich hätte behaupten können, dass Barthos jetzt doch gar nicht Lees Sohn ist und das Ereignis, dass ihm seine wahre Herkunft offenbart wurde, somit nie stattgefunden hat. Aber mal abgesehen davon, dass ich da noch irgendwie hätte erklären müssen, woher Caroberta von der ganzen Sache weiß, wäre das wirklich nur noch ganz erzwungene Vorgabenerfüllung gewesen, denn in der Geschichte ist absolut klar, dass Barthos tatsächlich Lees Sohn ist, das geht ja schon bei seinem Aussehen los. Außerdem wollte ich ihn auch nicht um die Ecke bringen, ich brauche ihn ja eigentlich noch für die Ereignisse in Gothic 3 und danach. Allerdings hoffe ich dann noch eher (und vermute es auch mal so ein bisschen), dass du die Story trotz Ausscheidens aus dem Wettbewerb weiterschreiben wirst – nur dann eben nach deinem eigenen Plan und nicht anhand externer Vorgaben, die dir eh nur alles vermasseln. :p Das will ich schon gerne. Was draus wird, werden wir sehen! Aber ich bin doch froh, durch den Wettbewerb und deine Vorgaben überhaupt mal einen Anstoss für diese Story gehabt zu haben, denn ich wollte schon ewig gerne mal über Lees Verurteilung schreiben, hatte aber nie eine wirklich zündende Idee, wie ich das gut darstellen könnte.
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Mensch, jetzt hat das Antworten viel länger gedauert, als ursprünglich beabsichtigt (und weil ich Dödel aus irgendwelchen schwachsinnigen Gründen alles in der einmal vorgenommenen Reihenfolge erledigen muss, bin ihc deswegen auch noch gar nicht dazu gekommen, auf meinen Jubiläumsthread zu antworten), ich hatte einfach anderes zu tun die letzten Tage. Umso herzlicher möchte ich dir jetzt für den lieben Kommentar danken :gratz Das erinnert mich doch, dass ich solche dieser Tage viel zu selten bekomme – was natürlich einzig an mir liegt, der ich nichts zum Kommentieren liefere.
John Irenicus
11.05.2017, 20:19
Andererseits hatte ich jetzt zum Ende hin das Gefühl, dass die Geschichte sogar eher mehr von solchen Szenen gebraucht hätte. Im vierten Post habe ich dann auch versucht, diese bleierne Schwere ein bisschen zu durchbrechen, und der Post gefällt mir selber dann auch mit Abstand am besten.
Ach, das weiß ich gar nicht mehr, ob es das zwingend mehr gebraucht hätte. Ist schön, wenn es sowas gibt, aber ich find Geschichten ja auch oft gut, wenn es ab einem bestimmten Punkt dann auf einmal wirklich gar nix mehr zu lachen gibt.
Elias hat ja gesagt, dass Miriam die Kugel erst wieder benutzen will, wenn sie alle zusammen sind. Die Herausforderung wäre dann eben gewesen, die Kugel zu klauen, bevor sie dann zusammen hineinschauen, aber zumindest vorher konnte sich Ruben dann ja einigermaßen sicher sein, dass er nicht dadurch enttarnt wird.
Okay, das hatte ich gar nicht mehr so im Kopf. Wobei ich mich diesbezüglich an Rubens Stelle trotzdem nicht wirklich sicher gefühlt hätte, denn wer garantiert mir, dass Miriam, fasziniert von der Kugel, nicht doch nochmal vorher alleine hineinschaut? :scared:
Tja, bestimmt, oder? Keine Ahnung, ich kenne mich doch mit sowas nicht aus! :p Aber ich kann das ja vielleicht mal in "miefig" oder so ändern, denn miefen kann Alkohol ja wohl.
Jedenfalls bei höherprozentigen Sachen kenne ich das eigentlich nur so, dass die irgendwann einfach nur noch rein nach Alkohol und nix anderem mehr riechen ... und als "miefig" würde ich das dann auch nicht bezeichnen.
Das ist wahrscheinlich der Teil deines Kommentars, der mich am meisten überrascht hat, weil ich mir bei der Szene nun wirklich ganz sicher war, dass sie bei allen Lesern nur ein müdes Gähnen hervorbringen würde. Ich war überzeugt davon, dass man den Twist meilenweit kommen sehen würde, gerade weil ich dann auch noch so häufig die Seite des Halses erwähnt habe und dann Elias auch nur an einer Seite den Schal runterzieht... das schien mir alles so wahnsinnig offensichtlich zu sein. Aber vielleicht ist das auch einfach der Effekt davon, wenn man selber ständig immer wieder darüber nachdenkt, dann kann man sich gar nicht mehr vorstellen, dass das jemanden überraschen könnte.
Gut, ich bin aber halt auch einfach nicht so der Typ Leser, der die Sachen vorher schon durchschaut. Musst du jetzt auch mit berücksichtigen. :D
Weil sie es am Anfang doch rausgeholt hat, und jetzt eben wieder verbirgt.
Ja gut, aber bei "erneut" denke ich ja daran, dass die betreffende Handlung noch ein weiteres Mal ausgeführt wird. Aber sie hat es ja nicht zweimal in der Szene verborgen, sondern einmal war es verborgen (Zustand) und sie hat es lediglich herausgeholt, und dann hat sie es (in dieser Szene) das erste Mal aktiv verborgen. Bei "erneut" denke ich an ein wiederholen, was in der Szene ja aber gar nicht stattgefunden hat. Eine Formulierung mit "wieder" klänge da doch besser, weil sich das eher als "wieder zurück in den Ursprungszustand" lesen lässt.
Ha! Daran hab ich aber gedacht! Da gibt es nämlich einen Gedankengang von Teresa, in dem genau diese Frage beantwortet wird:
Ah, okay! Ich habe mir sogar fast schon gedacht, dass es doch irgendeine Erklärung dafür im Text geben muss und da beim Lesen dann auch nochmal oberflächlich nach gesucht, aber das war mir dann entgangen.
John Irenicus
11.05.2017, 20:40
Hm, ich knüpfe ja direkt an Für den König! an und finde eigentlich auch, dass ich es ganz gut geschafft habe, den dortigen Charakter Lees wieder einzufangen. Insofern müsste die Kritik die Story ja eigentlich auch schon getroffen haben.
Ja nun - da habe ich das meiste ja eh schon wieder von vergessen, von daher ... §ugly
Ja, das hat sicher mit dem Wettbewerb zu tun. Da habe ich mich halt schon immer bemüht, vorsichtig zu sein, um mir nichts zu verbauen. Aber ich will das auch nicht allein auf diesen schieben, denn in meinen beiden vergangenen Wettbewerbsstorys war das ja nicht so, gerade in Einigkeit ist nun wirklich jede Menge passiert.
Ja, den Vergleich zu "Einigkeit" habe ich nämlich auch immer wieder mal gezogen, um zu überprüfen, ob das jetzt auf einmal so neue Eindrücke sind, die ich beim Lesen deiner Geschichten generell habe, oder ob es bei der vorherigen SnB-Story eben doch anders war. Und da kam ich eben auch zu dem Schluss, dass bei "Einigkeit" halt wirklich viel passiert ist.
Ja, „königliche Anmut” trifft es gut. Aber andererseits – Qilf finde ich auch nicht schlecht...
Ich dachte da eher an ...
https://www.welt.de/img/politik/mobile101832527/4282501647-ci102l-w1024/Rania-02-2007-mit-Kopftuch-BM-Berlin-Jeddah-jpg.jpg
§list
Zumal ich auch leicht den Bogen zu Risen schlagen wollte. Denn Funfact: Ich denke nicht, dass das irgendwem auffällt, aber Ferdinand II., mit dem Lee hier redet, ist just derjenige Herzog, der nach dem Zusammenbruch des Reiches im Orkkrieg Puccios Expedition auf den Spuren Arboreos in die Neue Welt schicken wird.
Also bitte, JüdeX: DAS habe ich nun wirklich sofort gemerkt!
Laidoridas
12.05.2017, 00:03
Ach, das weiß ich gar nicht mehr, ob es das zwingend mehr gebraucht hätte. Ist schön, wenn es sowas gibt, aber ich find Geschichten ja auch oft gut, wenn es ab einem bestimmten Punkt dann auf einmal wirklich gar nix mehr zu lachen gibt.
Geschichten können aber auch ermüdend und irgendwie albern werden, wenn sie selbst sich zu ernst nehmen, und ich hatte hier manchmal das Gefühl, dass der Punkt erreicht ist. Aber naja, ist auch schwer das so richtig einzuschätzen, weil ich dann auch immer meine eigene Stimmung beim Schreiben mit im Sinn habe und die sich dann vielleicht stark von der unterscheidet, die der eigentliche Text transportiert.
Jedenfalls bei höherprozentigen Sachen kenne ich das eigentlich nur so, dass die irgendwann einfach nur noch rein nach Alkohol und nix anderem mehr riechen ... und als "miefig" würde ich das dann auch nicht bezeichnen.
Dann sag mal bitte ein passendes Wort. Konstruktive Kritik bitte! Alternativ könnte Bernhard natürlich auch nach Wasser vom Aldi stinken, damit kenne ich mich wenigstens aus. :p
Ja gut, aber bei "erneut" denke ich ja daran, dass die betreffende Handlung noch ein weiteres Mal ausgeführt wird. Aber sie hat es ja nicht zweimal in der Szene verborgen, sondern einmal war es verborgen (Zustand) und sie hat es lediglich herausgeholt, und dann hat sie es (in dieser Szene) das erste Mal aktiv verborgen. Bei "erneut" denke ich an ein wiederholen, was in der Szene ja aber gar nicht stattgefunden hat. Eine Formulierung mit "wieder" klänge da doch besser, weil sich das eher als "wieder zurück in den Ursprungszustand" lesen lässt.
Ok ok, womöglich hast du recht. Dann werde ich das wohl ändern!
John Irenicus
12.05.2017, 09:52
Dann sag mal bitte ein passendes Wort. Konstruktive Kritik bitte! Alternativ könnte Bernhard natürlich auch nach Wasser vom Aldi stinken, damit kenne ich mich wenigstens aus. :p
Es kommt eben ganz darauf an, was für eine Art "Alkohol" gemeint ist. Also, ich nehme mal an, es geht da nicht um die bloße Substanz Alkohol, sondern eben um alkoholische Getränke als Ursache! Von daher könnte man einmal auf einen Biergeruch abstellen, wobei man das Bier bzw. den Geruch (da müsste man die Stelle eventuell nochmal umformulieren) dann schon als ranzig, abgestanden oder miefig bezeichnen könnte. Geht es dagegen um Spirituosen in Richtung Schnaps, dann könnte man eher schon von einem "Alkoholgeruch" reden, und dann vielleicht einfach vom "unangenehmen Geruch nach hochprozentigem Alkohol" oder so. Oder es ist "der stechende Geruch nach Schnaps" oder "der unangenehme Geruch nach vergorenem Wacholderlikör" oder was auch auch immer. Ich glaube, das Problem liegt vor allem darin, dass du da zu unbestimmt gewesen bist, nach was für einer Art "Alkohol" es überhaupt riechen soll - weshalb "ranzig" da so ohne weiteres nicht passt.
John Irenicus
14.05.2017, 11:50
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Vor einiger Zeit hat Lord Regonas ja wieder ein Quartett an Story-Fortsetzungen rauszuhauen. Jetzt habe ich nun mal die Muße, mir diese Fortsetzungen zu Gemüte zu führen.
Als erstes wäre da „Sein Name ist Moe“. Auch wenn der neue Post wie gewohnt eher kurz ist, hat er mich doch besser unterhalten als der vorherige. Das liegt an der recht witzigen Charakterdarstellung und generell dem Charakter der Szene, die ja eher wie ein lustiger „Schwank“ daherkommt. Ein bisschen konnte ich mich in Moe auch hineinversetzen – die beiden Alchemisten im Zwiegespräch hätten mich da wohl auch ziemlich angenervt! Wobei sie auch damit recht haben, dass diese Pheromon-Idee so neu für die Geschichte ja auch nicht ist – sie haben sie jetzt lediglich bestätigt und mehr oder minder wissenschaftlich untermauert. Ich bin auch tatsächlich gespannt, wie es jetzt weitergehen soll – Moes Einwand zum Schluss ist ja auch nicht ganz von der Hand zu weisen. Wenn Khorinis schon nicht verloren ist, dann hat es zum jetzigen Zeitpunkt ja jedenfalls einige Einbußen hinnehmen müssen, die einfach nicht mehr rückgängig zu machen sind. Aber man wird sehen, wie es nun weitergeht!
Und wo wir schon mit dem Thema „Fleischwanzen“ eingestiegen sind, können wir auch gleich damit weitermachen – denn bei „Das Erbe der Druiden“ kam ja bisher schon wenigstens Mal eine Verwandlung in dieses Tierchen vor. Und tatsächlich spielt im zweiten Post der noch in den Startlöchern stehenden Story dann auch noch einer der Alchemisten, nämlich Ignaz, eine Rolle! Wer weiß, ob es da nicht vielleicht sogar noch weitere Überschneidungen geben wird … aber das ist jetzt ja noch nicht so wirklich prognostizierbar, wie überhaupt noch nicht recht vorhersehbar ist, wohin sich diese ja doch recht bedeutungsschwanger betitelte Geschichte entwickeln wird. Ebenso bedeutungsschwanger sind dann ja auch die Erklärungen bezüglich der Fähigkeiten der Druiden, und wie sich die Menschen verändert haben. Hm! Bleibt ja alles noch sehr vage. Aber immerhin ist mit den unterschiedlichen Auffassungen von Miguel einerseits und Ignaz andererseits Konfliktpotential gegeben – und das hilft ja oft dabei, Geschichten ganz allgemein ein wenig auf Trab zu bringen!
Ich hatte es im vorherigen Kommentar ja glaube ich schon angedeutet, dass bei dem ganzen Geschehen in „Raumschiff Star Bug“ jetzt auch mal wieder der anfangs doch recht bedeutsam eingeführte Mighty Alien Dwarf mal wieder auftauchen müsse – tja, und schon erscheint er wieder, mit einem Auftritt, der an Spektakel nur wenig zu wünschen übrig lässt! Tatsächlich bekommt dadurch die in den Vorposts doch sehr ernste Geschichte nun wieder einen absurd-komischen Dreh. Indes bin ich damit ganz zufrieden, weil die Sache mit dem uns allen ja gut bekannten Marvin der Geschichte nun etwas Eigenes (zurück-)gibt und auch ihrem Titel ein wenig Rechnung trägt. Ich glaube auch, so eine Story wäre in dieser Art damals zu 2005er und 2006er-Zeiten hier im Forum der Renner gewesen, einfach wegen des „Muts“ und der „kindlichen Spielerei“ dabei, so eine Fanfiction-Story zu verfassen. Aber gut, noch weiß ich ja nicht, wie es so weitergeht. Es sieht ja durchaus danach aus, dass das nicht nur ein „Haha Cheats Marvin“-Ulk wird, sondern dass das tatsächlich dann doch sehr metaphorisch umgesetzt werden wird. Ich bin jedenfalls gespannt, wie „Marvin“ in dieser Story nun dargestellt sein und auftreten wird. Und ich gehe davon aus, dass die Story trotz dieses Manövers, den Cheatmodus von Gothic (wie gesagt: halbwegs metaphorisch), ihren ernsthaften Anstrich bewahren wird. So oder so: Man darf wie gesagt gespannt sein!
Am ernsthaftesten der vier fortgesetzten Geschichten ist ganz klar weiterhin „Segen und Fluch“, natürlich allein schon wegen der Thematik. Auch deshalb finde ich es allerdings schade, dass du dieser Story von den Vieren die wenigsten neuen Worte spendierst. Deshalb passiert inhaltlich auch nicht viel Neues. Positiv hervorzuheben ist aber, dass nun auch von Seiten Halvors das Maß an Emotion herüberkommt, was ich im Vorpost ja noch vermisst hatte. Das geschieht hier zwar auch noch etwas plakativ, ist so aber auf jeden Fall nachfühlbar. Interessant finde ich dann vor allem den letzten Satz des kurzen Posts, denn er deutet zumindest an, dass die Geschichte einen Dreh in Richtung „Selbstjustiz“ nehmen könnte, und das würde die ganze Thematik ja noch einmal interessanter machen. Auf jeden Fall eine spannende Sache, weshalb du beim nächsten Mal auch gerne eine etwas längere Fortsetzung liefern darfst!
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John Irenicus
21.05.2017, 19:23
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Rein vom Wettbewerbsgeschehen her hat Ajnif den Schreim naoch Buchstohm 4 wohl eindeutig am spektakulärsten begonnen: Eine solche last-second-Anmeldung hat die Welt noch nicht gesehen (also, jetzt schon)! Aber auch abgesehen vom Sensationsgehalt selbst ist dieser Wettbewerbsbeitrag eine Freude, denn der Anfang der Geschichte kann sich schon sehen lassen!
Ich würde sogar so weit gehen, deinen ersten Post als den atmosphärisch wohl gelungensten aller Erstposts in diesem Wettbewerb zu bezeichnen – und das, obwohl ich zum Zeitpunkt, in dem ich diese Zeilen tippe, Laidos Beitrag noch gar nicht gelesen habe! Es ging ja schon wieder mal bedrückend los mit den Schilderungen von Enge, Dunkelheit, irgendwelchen Brüdern und nackten Leibern, und da hatte ich direkt an diese, sagen wir mal „düstere Gesellschaft“ aus deiner anderen, namenlosen Story gedacht. Aber dann geht es ja doch um etwas ganz anderes (und dass die Einstiegsszene einfach nur das Geschehen aus Sicht einer der Maden ist, habe ich auch erst jetzt beim zweiten Lesen so richtig kapiert). Der Übergang zwischen den Szenen ist dir jedenfalls gut gelangen.
Das dann beginnende, eigentliche Geschehen ist dann aber auch nicht minder bedrückend. Übrigens habe ich sehr schnell, als ich begriffen hatte, dass es da um eine Art Feldlazarett geht und dann den Namen „Florentine“ nochmal las, an Florence Nightingale gedacht. Ich vermute auch mal, das ist kein Zufall, oder?
Wie auch immer, die Atmosphäre gelingt dir wie gesagt sehr gut, das hat mich schon ziemlich beeindruckt, wie eindringlich du das tatsächliche Geschehen einerseits, also die Amputation, aber auch Florentines Gefühle dazu und auch ihre allgemeine Erschöpfung schilderst. Ja, ich denke, „eindringlich“ ist da schon das passende Wort. Du reizt diese Szene ja wirklich auch sehr lange aus und machst damit alles richtig, gehst nicht einfach darüber hinweg, sondern lässt den Leser als Beobachter (Beobachter wider Willen, könnte man schon fast sagen), zwar nicht minutiös, aber doch in einer sehr detaillierten Weise am Geschehen teilhaben. Die Knochensäge und das Kauterisieren, welches ich erst googlen musste, tun da ihr Übriges. Wirklich gelungener Einstieg also!
Aber auch das ganze Drumherum wirkt auf den Leser, man fühlt sich tatsächlich so, als stünde man da auch irgendwo im Urinmatsch und würde die handelnden Personen – allesamt übrigens sehr glaubhaft dargestellt, inklusive gelungener Dialoge – aus nächster Nähe beobachten. Das ist alles schon sehr stimmig, muss man sagen!
Florentine holte tief Luft, drehte sich um und folgte dem ausgetretenen Weg durch das Lager.
Sie versuchte stets diesen Weg zu vermeiden, so wie die meisten anderen Frauen im Lager. Sie konnte auch nicht verstehen wieso der General niemanden für ihre Begleitung abgestellt hatte.
Naja, weil die Begleitung sie wahrscheinlich auch nur begafft und begeifert hätte, oder?
Insgesamt finde ich es jedenfalls fast schon schade (wie bei so vielen anderen Storys hier), dass du dich ausgerechnet nach meinen Vorgaben richten musst. Nicht, dass du sie hier schlecht erfüllt hättest oder das Treffen mit Balir langweilig wäre, keineswegs! Aber ich hoffe halt nur, dass ich dir die Möglichkeiten, diese Geschichte so toll weiterzuschreiben, nicht verbaue. :D
Fehler im ersten Post (von denen es übrigens gar nicht so viele gab wie du kurz nach Abgabe prophezeit hattest):
„Hier!“, dröhnte Glenns Stimme durch den Allgegenwärtigen Lärm zu ihr.
Ein Splitter hatte sich in sein Auge verirrt, war nur ganz knapp am Aufapfel entlang gerutscht.
zusammen zu setzen
zusammenzusetzen
„Nun, erst einmal sind wir noch eine ganze weile hier, würde ich sagen“
Glenn nickte verständnisvoll, schob sich die Hände in die ausgebeulten Hosentasche und wandte sich zum Krankenzelt.
gröhlenden Männern
grölenden
Mit klopfendem herzen erreichte sie das Zelt des Generals
Im zweiten Post verlagert sich das Geschehen nun sehr deutlich. Das, was im ersten Post an Feldlazarett-Atmosphäre noch aufgebaut war, entlädt sich nur noch im ersten Abschnitt – dafür aber erneut sehr intensiv, denn Florentines Trauer und Fassungslosigkeit kommen schon gut rüber. So gut, dass man am Ende dieses Posts, als Sagitta enthüllt, in der Sache mit dem Orküberfall drinzustecken, ebenso schockiert ist wie Florentine selbst. Von daher hast du das Ursprungssetting also nochmal gut ausgereizt.
Der Aufbruch zu Kasims Haus bringt dann ein wenig frischen Wind in das Ganze, und fast scheinen die Schrecken des Schlachtfelds bzw. Lazaretts schon vergessen – zumindest wirkt das so. Man muss ja auch sagen, dass Balir und Florentine schon ganz komfortabel reisen, geschützt von so einer ganzen Kolonne. Und Florentine auf dem schwarzen Wallach namens Thorus, ähem …
Der Auftritt Sagittas macht die Ruhe dann aber auch schnell wieder zunichte. Mir gefällt das, wie bei ihrem Auftritt zwar deutlich, aber doch erst sehr langsam klar wird, dass die Wiedersehensfreude nicht auf beiden Seiten gleich groß ist, um es mal vorsichtig zu formulieren. Das gefällt mir sehr gut, wie das aufgezogen wird, zumal Sagitta so von der ersten Sekunde an eine sehr bedrohliche Aura bekommt. Nicht zu Unrecht, wie man dann erfährt, bei den Geschichten aus der Vergangenheit über Kasim und Sagitta. Dass Sagitta sich dann auch noch voll und ganz Beliar verschrieben hat (wäre im Spiel vermutlich eher nicht so), macht die ganze Sache ja noch einmal brisanter, ebenso wie die Geschichten über das Ritual von damals und überhaupt … das ist ja mal wirklich ein „Familiendrama“, das seinen Namen verdient hat! Und Florentine tut mir da schon recht leid, denn was man von ihrem Leben, ob nun aktuell oder vergangen, bisher mitbekommen hat, ist ja im Grunde alles nur negativ. Oder auch mit anderen Worten: Es kommt knüppeldicke – so ja nun auch am Ende dieses Posts.
Und so kann ich nur sagen: Die Handlung ist als solche nur ein Stück weit vorangekommen, und so viel Neues ist nicht passiert, aber das, was passiert ist, hat es wirklich in sich und weiß mitzureißen. Auch finde ich sehr schön, dass das alles sehr natürlich wirkt und nicht so sehr von der Vorgabe getrieben. Alles in allem also eine gelungene Fortsetzung!
Fehler im zweiten Post:
Nach den ersten Bewegungen ihres Patienten, fuhr Florentine mit der Naht fort.
Komma weg.
ihre Ohren begannen zu Piepen
piepen
unfähig an etwas zusammen hängendes zu denken
etwas Zusammenhängendes
und sie ihren Gedanken nachhingen ließ.
nachhängen
Als sie um die letzte Biegung bogen verspürte Florentine den Wunsch zu fliehen.
Komma nach bogen (optional zusätzlich nach Wunsch).
„Wo ist Kasim?“, fuhr Balir fort?
„Tod, vermute ich?
Als Adjektiv, „Tot“, wäre es vermutlich passender.
Es war ein leichtes das passende Schreiben von Kasim zu fälschen.
ein Leichtes
„Florentine steig von deinem Pferd und folge mir!“
Irgendein Satzzeichen nach „Florentine“ wäre gut.
„Was wollt ihr?“, presste Florentine zwischen ihren Zähnen hervor.
Was wollt Ihr?
Forentine konnte sich nur allzu gut an den schicksalshaften Tag erinnern.
die schweigend in sich zusammen sackte
zusammensackte
Dem dritten Post merkt man dann aber doch sehr an, dass er von der Vorgabe in Kombination mit Zeitknappheit getrieben wurde. Die Erzählung wirkt schon etwas gehetzt und deshalb nicht mehr so schön wie in den beiden Posts davor. Die Bedrohung durch Sagitta, die vorher aufgebaut wurde, wird relativ schnell abgehandelt. Balirs Rettungsaktion kommt plötzlich. Und seine Erklärungen finde ich auch eher konfus:
„Was ist passiert?“, erkundigte Florentine sich.
„Als die Schatten dich bei Kasims Haus umringten, habe ich bereits gewusst, dass Sagitta etwas Böses im Schilde führte. Mit einem Mal wart ihr allesamt verschwunden. Wir haben das gesamte Gelände abgesucht, doch von dir gab es keinerlei Spur und auch nicht von dieser Hexe.
Es hat mich Tage gedauert bis ich auf die Idee kam an unserem eigenen Haus zu suchen und noch einmal Tage hat es gedauert diesen Ort zu erreichen. Sobald wir in einiger Entfernung zum Haus sind, werden wir eine kleine Rast machen, damit du dich umziehen kannst. Durch deine dünnen Leinen kann man hindurch sehen. Dazu kommt, dass wir noch eine lange Reise vor uns haben. Ich habe Großvaters Amulett gefunden!“
Das klingt alles nicht so plausibel, etwas unbeholfen und so richtig habe ich das dann auch nicht verstanden.
Es passiert also schon einiges im Post, aber eben so gerafft und auf so engem Raum, dass ich nicht mehr so richtig Anteil haben kann beim Lesen. Auch die Zerstörung dieses Innos-Amuletts (etwa das Auge Innos? :eek:) wirkt dementsprechend ziemlich hineingezwungen und liest sich nach „mal eben so abgehandelt“ mit ein bisschen Slapstick. Es ist nicht total schlecht, aber auf ganzer Linie überzeugend ist es eben auch nicht!
Wobei ich den ersten Teil des Posts bis vor der oben zitierten Stelle dann schon noch um einiges besser fand als den zweiten Teil des Posts, denn dort hast du ja doch noch dichte Atmosphäre gewoben, sodass man mit Florentine mitfühlen konnte. Auch wurde Sagitta ja als noch gefährlicher und skrupelloser dargestellt, als vorher schon, und dieses Moment der Gefahr überträgt sich beim Lesen auch sehr gut. Da hatte ich inhaltlich lediglich an einer Stelle etwas zu bemängeln:
„Würden wir nicht auf dem Boden liegen, würdet ihr es nicht wagen so mit uns umzugehen!“, brüllte ein Mann, der ihr Gegenüber saß.
Den Satz finde ich irgendwie, auch aus Sicht des Mannes, überflüssig. Ich meine, ja, sicher, das ist ja gerade das Prinzip, das man mit den Wehrlosen so umgeht. Diese Feststellung wirkt also etwas kraftlos, und ich glaube – je nachdem, wie lange man da schon gefangen ist – würde man doch vielleicht andere Worte wählen als so eine Beschreibung des Selbstverständlichen. Aber gut, ist sicher auch Geschmackssache. Und es zieht den Teil des Posts ja auch nicht irgendwie herunter. Mir war es nur aufgefallen!
Insgesamt liefert diese dritte Post aber wie gesagt dann doch einen eher durchwachsenen Eindruck, und ich hoffe, dass der vierte Post dann qualitativ wieder mehr an die ersten beiden Posts anknüpfen wird! :gratz
Fehler im dritten Post:
Ein kratziges Klirren ließ Florentine zusammenfahren, nur um im nächsten Moment von einem schmerzhaften Druck an den Handgelenken zurück gehalten zu werden.
zurückgehalten
Florentine versuchte ihre Hände zusammen führen
zusammenzuführen
Florentine vermutete dass Sagitta sie so brechen und empfänglich für Beliar machen wollte.
vermutete,
Alleine die Nachricht, dass ihre Mutter verantwortlich für Glenns Tod gewesen war, hatte Florentine zusammen brechen lassen.
zusammenbrechen (habe zwar auch schon mit Leuten zusammen gebrochen, aber das sieht … anders aus. :p)
Florentine überlegte wo man sie hingebracht haben konnte, doch ihr wollte beim besten Willen nicht einfallen wo dieser Ort sich befand.
Der Satz könnte noch ein paar Kommas vertragen, vielleicht hinter „überlegte“ und „einfallen“
Auch dem vierten Post merkt man eine gewisse Eile beim Schreiben an. Diesmal speist sich der Eindruck aber lediglich aus der Menge an Rechtschreibfehlern – inhaltlich kann das Geschehen, wenn auch teils etwas gehetzt, durchaus überzeugen!
Das liegt einerseits daran, dass die Beschreibungen innerhalb des Tempels stimmungsvoll geraten sind, andererseits, dass Kasim, der sich als Beliar höchstselbst outet, ganz angenehm an ausgewalzten Klischeesprüchen vorbeischippert, oder jedenfalls die Klischees mit einer gewissen Frische ausfüllt. Mir jedenfalls hat diese Enthüllung gut gefallen, und sie kam auch unerwartet. Auch gut fand ich, wie du den Nacktheitsteil der Vorgabe erstens sehr gut mit Kasims Enthüllung verbindest und zweitens weder mit harmlosem Klamauk, noch mit einer simplen Sexszene erfüllst. Ich fand die Szene jedenfalls ziemlich gelungen und auch angenehm grausig – naja, um ehrlich zu sein, eher unangenehm grausig! Aber eben gut beschrieben und wie gesagt auch nicht ganz so simpel und auch kein totaler exploit von sexueller Gewalt oder so. Finde, du hast damit schon den richtigen Ton getroffen! Und wie das dann auch noch abbricht, wo Florentine sich gerade überwunden hat … ganz schön fies und einem Beliar sehr angemessen.
Allenfalls die Anbindung zu Gegenstand B und generell dessen Gestalt – ein altes Buch, was möglicherweise irgendwie helfen an – sind da nicht ganz so gut gelungen, das kam mir dann schon ein wenig ideenlos und eben bloß wegen der Vorgabe hineingezwungen vor.
Ansonsten könnte man noch kritisieren, dass die Geschichte von der Handlung her nicht so viel weitergekommen ist und sich eben in die Abhandlung der Vorgabe erschöpft, wenn man mal von der schönen Einstiegsszene mit dem unerfahrenen Soldaten als kleinem Bonus absieht. Aber gut, du hattest ja wohl auch mal wieder nicht besonders viel Zeit, da ist das klar.
Insgesamt aber wie gesagt dann doch eine solide Fortsetzung, lediglich die Masse an Fehlern stört natürlich:
„
Ich erwarte dich“,
Mit einem Blick zu Balirs Schlafstätte stellte sie ernüchternd fest, dass er noch den Weg zum Schlafen noch nicht gefunden hatte.
Eine feinde Gänsehaut überzog ihre nackten Füße und Waden.
Floentine blickte auf das schlichte Kleid, dass sie sorgsam zusammen gefaltet hatte.
(zwei Fehler, einer davon „zusammen gefaltet“ → „zusammengefaltet“)
Trotz de brisanten Lage,
Ein junger Mann in einer scheinbar unbenutzten Rüstung starrte sie verängstigt an.
scheinbar oder anscheinend?
Als er bei ihren gesattelten Pferden halt macht, wurde sie stutzig.
Dieser Ort hatte etwas angsteinflößendes an sich.
etwas Angsteinflößendes
Wobei sich diese Fehler alle in der ersten Hälfte des Posts befinden und mir deshalb so gehäuft vorkamen – in der zweiten Hälfte des Posts habe ich dann keinen mehr gesehen. :gratz
In Anbetracht des Zeitdrucks, unter dem der fünfte Post wohl (wieder mal) entstanden ist und unter Berücksichtigung der Tatsache, dass du da noch einige dramatische Last-minute-Änderungen vornehmen musstest, ist die Fortsetzung der Geschichte doch ganz solide geworden, finde ich. Im besten Sinne.
Zwar finde ich die Geschichte immer noch so ein wenig ziellos, man hat noch immer nicht so richtig das Gefühl, dass es da so eine richtige „Backstory“ gibt, die so eine umfassende Bedeutung für diese ganzen Einzelereignisse hat – aber das liegt vermutlich auch in der Natur der Sache einer solchen von Einzelvorgaben getriebenen Story, da passiert das leicht mal. Trotzdem halte ich die in diesem Post stattfindenden Ereignisse für gelungen präsentiert: Florentines Rückkehr aus dem Tempel, bei der sie – möglicherweise von Beliar induziert – Gefühle des Alleinseins verspürt, dass sie auch denen, die sie angeblich lieben, nicht trauen kann. Flucht und Rettung auf dem Pferd. Dann der mehrmalige Blick ins Buch, dass so richtig wie eine „Bible Black“, ein verbotenes Buch, wirkt. Dann die erneute Begegnung mit Kasim/Beliar, welche sich zusammen mit dem Hin und Her auch bei den Seiten des Buches in ein ziemliches Geflecht aus Psychoterror einfügt – das Leiden Florentines kann man da jedenfalls gut nachfühlen. Und selbst die doch recht plötzliche Auseinandersetzung mit dem Matrosen, der sich dann – Gott sei dank :D – noch als Sagitta entpuppt, selbst diese Szene lässt sich wirklich ganz gut an.
Insgesamt ist das, wie angedeutet, natürlich doch alles mit recht dünnen Erzählsträngen und Überleitungen verbunden: Man hat beim Lesen schon eher das Gefühl von einem „Jetzt passiert mal das, und auf einmal wieder jenes“, und auch wenn es sich flüssig liest, so fließt die Erzählung selbst nicht so ganz. Andererseits muss das gar nichts Schlechtes sein, denn dass das Geschehen selbst nicht so richtig einen Fuß auf den Boden bekommt, das spiegelt ja wahrscheinlich sogar recht gut Florentines eigenes Erleben wider: Sie kommt ja auch nicht einen Moment wirklich zur Ruhe, und das war ja im Prinzip von Anfang an der Geschichte so. So gesehen passt dieser gelegentliche Zick-Zack der Erzählung auch ganz gut.
Sie verstand nicht warum, doch aus irgendeinem Grund entschied sie sich dazu das leere Buch mit sich zu nehmen, als sie ihre Röcke raffte und versuchte sich durch den Sand so schnell wie möglich vom Tempel zu entfernen.
Das ist ja doch ein bisschen tiefgestapelt, weil ich schon der Meinung bin, dass Florentine da sehr wohl Gründe für ausmachen kann, warum sie das Buch mitnimmt. Die Hoffnung, die am Buch hängt, das Geheimnisvolle, die Tatsache, dass sie es ja auch noch gar nicht so richtig untersucht hat, leere Seiten hin oder her … es ist ja nicht so, dass das Buch sich schon komplett und endgültig als nutzlos herausgestellt hätte. Von daher ist es ja nur klar, dass sie es mitnimmt – das Gegenteil wäre begründungsbedürftig gewesen! Das zeigt sich ja übrigens auch sehr schön ganz am Ende bei der Auseinandersetzung mit dem Matrosen: „Niemals“, sagt Florentine da ja eindeutig dazu, als der Matrose das Buch herausverlangt. Sie wird von Anfang an irgendwie an dem Buch gehangen haben und das auch gefühlt, wenn auch nicht auf „intellektueller Ebene“ verstanden haben.
„Mein Meister hat gesagt ihr tragt etwas bei Euch, was er dringend für sich haben möchte.“
Florentine spürte wie Hitze in ihr Gesicht stieg. Sie wollte aufspringen, doch der Matrose machte einen Satz nach vorne und drückte ihr im nächsten Moment einen Dolch an den Hals.
„Gib mir das Buch, Miststück!“, raunte er.
„Niemals!“, keuchte Florentine und versuchte ihn von ihr wegzudrücken, was nur zur Folge hatte, dass er seinen Dolch noch fester an ihren Hals drückte.
„Zuben wäre gar nicht froh darüber, wenn ich ohne dieses Buch wiederkehren würde. Er würde dafür sorgen, dass du und dein kleiner Bruder nie wieder glücklich werden. Ich kann Euch versprechen, dass Ihr qualvoll verenden würdet, wenn Ihr mir dieses Buch nicht aushändigt!“
Florentine wusste nicht ob sie lachen oder schreien sollte. Sie hatte in den vergangenen Wochen soviel erlebt. Das alles erschien ihr nur noch absurd.
Sie spürte wie ihre Kehle bebte und ihr Brustkorb sich hob und senkte, als sie den Mann lachend ansah.
Verwirrt sah der Matrose sie an. „Jetzt hör auf zu lachen, Miststück!“, schrie er und drückte ihr den Dolch so tief an die Kehle, dass ihr das Lachen im Hals stecken blieb und sie versuchte nach Luft zu ringen.
In diesem ganzen Abschnitt solltest du auf jeden Fall noch Klarheit in die Anrede reinbringen. Die wechselt nämlich ohne nachvollziehbaren Grund von „Ihr“ und „Euch“ nach „Du“ und „Dein“ und wieder zurück …
Das ist dann auch schon alles, was ich dazu zu sagen habe! Wie gesagt eine solide Fortsetzung, trotz der etwas dünnen Zusammenhänge zwischen den einzelnen Handlungsabschnitten und einer doch noch eher fehlenden „Grundidee“ hinter allem (zumindest keine, die sichtbar wäre). Vom Schreiberischen her bist du bei deinen anderen Projekten natürlich dann doch noch eine gute Spur besser, weil du dir bei denen ja auch Zeit lassen kannst, wie du willst. Ich hoffe mal, du ärgerst dich nicht permanent, dass du bei dieser Story hier nun immer so ein bisschen unter deinen Möglichkeiten bleibst, weil der ständige Zeitdruck da ist – und natürlich eventuell unpassende Vorgaben meinerseits. :p
Fehler:
In den letzten Wochen hatte sie soviel ertragen müssen.
so viel
Doch jede Seite, die sie aufschlug, glich der vorherigen.
Sie erkannte am Klang, als ein Schwert aus der Scheide gezogen wurde.
An diesem Satz stimmt etwas nicht. Vermutlich sollte das „als“ eigentlich ein „dass“ sein?
Sie entledigte sich ihrem Umhang
Sie entledigte sich ihres Umhangs (Genitiv).
„Als ich damals auf Khorinis war habe ich von einem feuermagier mit diesem Namen gehört.
Ein großes Handelsschiff lag im Hafen, es sollte nach mit der Mittagssonne in See stechen.
Wahrscheinlich „nach“ anstatt „noch“, ne?
Ich sage es mal so: So richtig kann auch der sechste Post nicht dazu beitragen, die dünne und erst dadurch verworrene Hintergrundgeschichte der ganzen Handlung zu klären, und die Pflicht zur Vorgabenerfüllung tut dabei ihr Übriges. :D Dennoch hat mir der Post recht gut gefallen, wenn mir auch die Zuspitzung des Ganzen am Schluss etwas zu konfus war.
Das verräterische Knarren des Holzes verriet ihr, dass sich jemand ihrer Kammer näherte.
Soso, dass verräterische Knarren verrät also was … ist vielleicht etwas ungeschickt formuliert. :p
„Ihre Schwester leidet unter Erschöpfung.
Und hier müsste es ja eher „Eure“ heißen.
Was mir gut an der Einstiegsszene gefällt wie auch eigentlich beim ganzen restlichen Geschehen, ist, wie „fertig“ Florentine einfach ist. „Erschöpfung“ ist da ja kaum ein Ausdruck, und ständig pendelt sie hin und her zwischen Schlaf und Wachheit, und kann doch in beides nicht so richtig eingreifen. Das war schon alles gut nachfühlbar.
Die Rolle Zubens bleibt aber von Anfang bis Ende nebulös, sage ich mal. Das muss natürlich nichts Schlechtes sein, zumal es ja auch zu Florentines Lage passt – sie steht ja selbst vor einigen Rätseln. Indes habe ich aber auch eher das Gefühl, dass du selbst nicht (mehr) so wusstest, wo du mit Zuben, aber auch Kasim/Beliar, auch in Beziehung auf Sagitta eigentlich hinwillst (Erwählte Beliars dies das, und keiner blickt mehr durch), und dass es dir auch in Anbetracht der Vorgaben immer schwerer fiel, das Verhältnis und die Ziele der einzelnen Personen zueinander gut darzustellen. Das meine ich eben mit konfus. Wobei ich da trotzdem wiederum loben muss, dass auch Florentine selbst diese Verwirrung spürt, und das macht es dann doch wieder ganz gut lesbar.
Sie benötigte nicht lange um zu wissen, dass sie sich immer noch in dem Raum befand, in den Zuben sie scheinbar gebracht hatte.
Scheinbar oder anscheinend? - Die altbekannte Frage!
Eine wütende Frauenstimme drang an ihre Ohren. Sie klang beinahe wie die Stimme ihrer Mutter. Florentines Herz machte einen Satz, ihre Schritte wurden schneller. Sie musste Sagitta sehen! Sie konnte nicht einmal beschrieben wieso sie in diesem Moment das Verlangen dazu hatte, doch sie musste einfach wissen wie es ihr ging.
Da war ich ja erst ein wenig skeptisch, wie glaubwürdig das ist, weil ich an Florentines Stelle, so dachte ich, ja eher Angst vor Sagitta gehabt hätte. So gegen Ende des Posts kam mir das dann aber doch wieder ganz nachvollziehbar vor, denn das Florentine allen Terror Sagittas zum Trotz noch den Wunsch hatte, eben ihre Mutter wiederzubekommen, das war doch sehr plausibel – und generell eine tolle Idee zur Darstellung Florentines Gefühlswelt! (Fehler übrigens bei „beschrieben“ → „beschreiben“).
Wo war Beliar jetzt?
„Wo ist dein Gott jetzt?!“ :D
Das Ende des Posts finde ich dann wie gesagt etwas konfus, aber auch stark zugleich. Klar, Beliars Auftauchen ist etwas plötzlich, aber Zubens Worte davor, dass Florentine viele Trugbilder im Kopf hat und ihr halbes Leben auf einer Lüge basiert, das passt einfach sehr gut rein in diese verworrene Situation (auch wenn sie dadurch nicht entwirrt wird). Und von allen Seiten scheint man an Florentine zu ziehen und zu zerren – da will ich wirklich nicht mit ihr tauschen!
Mein Fazit für diesen Post daher: Gut geschrieben, gut zu lesen, handlungsmäßig leider weiterhin einen Tick zu verworren und unklar, in Sachen Gefühlsdarstellung Florentines aber ganz weit vorne!
Fehler:
Florentine hatte ein schlichtes, leichtes, dunkles Kleid an, das auf eine interessante Weise am schimmern war.
am Schimmern
Schon lange nicht mehr, hatte sie ihre Füße so sauber und ohne jede Art von Staub gesehen.
Da müsste wohl das Komma weg.
Das gefangen nehmen?
Wäre hier dann ja eher substantiviert „Das Gefangennehmen“.
wusste nicht mehr wem sie noch überhaupt irgend etwas glauben sollte.
„irgendetwas“ vielleicht eher zusammenschreiben, aber naja, sieht auch so okay aus!
Den siebten Post, das sage ich gleich vorab, finde ich in Sachen Handlung dann die meiste Zeit wieder deutlich schlüssiger als den sechsten, und ganz generell ist der letzte Post wohl eines der stärksten Kapitel der Story, mag es auch so seine Schwächen haben. Dazu nun im Einzelnen!
Die Eingangsszene mit der Sanduhr hat mir gut gefallen. Mich hat das auch sehr an Prince of Persia erinnert, (https://www.youtube.com/watch?v=pwcxAvC6Jz0) wo der böse Jaffar der Prinzessin das Ultimatum stellt und ihr die Sanduhr dahinklatscht, und die Prinzessin eben nichts anderes machen kann, als dem Sand beim Davonrinnen zuzuschauen. Hatte hier durchaus eine ähnliche Stimmung, auch, weil Zuben sehr gut in diese Rolle passt.
Sie wollte endlich wissen wie es ihrem Bruder ging und ob Beliar es tatsächlich schaffen würde die Schlacht zugunsten der Menschen entscheiden zu lassen.
Das finde ich ein bisschen seltsam und umständlich formuliert, „schaffen würde, die Schlacht zugunsten der Menschen entscheiden zu lassen“ … so komisch passiv, als gäbe es da irgendein Gremium, bei dem sich Beliar einsetzen muss, damit es für ihn dann die Schlacht entscheidet, oder irgendwie so.
Florentine zitterte und schlang ihre Arme um ihren Brustkorb. Sie hatte nicht bedacht wie viel kälter es in Myrtana war. Ohne ein Wort ging Zuben an ihr vorbei. Florentine knirschte mit den Zähnen. Hatte Beliar ihm nicht gesagt, dass er sich um sie kümmern sollte?
Sie weiß auch nicht, was sie will, was? :p Ein bisschen kann ich mir auch denken, wie Zuben beim Teleport gedacht hat: „Na gut, wenn du es unbedingt so willst – da hastes!“
Die Szene mit Maggie fand ich ziemlich gut, gerade auch, wie so ihr seltsames Verhalten geschildert wird, aber auch das Verständnis Florentines dafür, dass sie sich ihre Sachen gekrallt hat. Ich hatte da, zusammen mit der Reaktion der drei Soldaten später, auch so ein bisschen das Gefühl, dass irgendetwas mit Florentine selbst sein muss, was man ihr ansieht, dass die Leute so komisch auf sie reagieren. Aber das ist dann ja anscheinend doch gar nicht der Fall, zumindest wird das nicht so richtig geklärt. Oder aber auch die Soldaten reagieren wegen der Sache mit Glenn, die später enthüllt wird, auf diese Weise. Wobei ich sagen muss: Dass mit Glenn und dem Tod vortäuschen und so, das habe ich einfach nicht gerafft, was das sollte. Habe ich da wohl schon Details vom Anfang der Geschichte vergessen? Wie dem auch sei: Trotzdem ist diese Ankunftsszene von Florentine im Lager von vorne bis hinten stimmungsvoll geraten!
Immer wieder wirkte Maggie fahrig, als wollte sie Florentine so schnell wie möglich wieder aus dem Zelt herausbekommen.
Florentine schenkte dem merkwürdigen Verhalten ihrer Freundin nur wenig Beachtung.
Hier habe ich allerdings etwas zu kritisieren: Die beiden Sätze direkt hintereinander stehen im leichten Widerspruch zueinander. Das Geschehen ist ja nun einmal aus Florentines Perspektive geschildert, und wenn dort „Immer wieder wirkte Maggie fahrig“ steht, dann ist das ja genau Florentines Eindruck, ebenso wie die Mutmaßung kurz danach. Das klingt dann eher anders als wie im Satz danach behauptet, von wegen Florentine schenkte diesem Verhalten nur wenig Beachtung. Sie scheint dem Verhalten ja nun doch mehr oder weniger Beachtung zu schenken – mag sie auch nicht weiter darauf reagieren. Das sollte man also vielleicht präziser formulieren, wie Florentine nun zu diesem Verhalten steht bzw. wie sie es wahrnimmt. Weil irgendwie beachten tut sie es ja doch, und so wenig dann ja auch nicht, wenn sie schon mutmaßt, woran das liegen könnte.
Den Beginn des nächsten Abschnitts …
Nass klebte die Haarsträhne auf seiner Stirn, während die Spitze leicht über seinem Auge hing. Regen sammelte sich in seinem vollen Haar, bis die Strähne vollends gefüllt war und ein weiterer Tropfen sich von der Spitze löste, über seine Wange glitt, um von seinem Kiefer abzuperlen.
… finde ich etwas sehr umständlich geschrieben. Ich habe da beim Lesen auch das Gefühl, dass mir alles doppelt und dreifach erzählt wird und es einfach nicht zum Punkt kommt (dazu passt, dass im nächsten Moment dann auch nochmal erwähnt wird, dass Balirs Haare nass sind). An sich inhaltlich ein ganz guter Einstieg, aber wie gesagt leider nicht so gut formuliert. Das fließt einfach nicht richtig beim Lesen!
Mit Gideon führst du ja – falls ich ihn nicht schon wieder vergessen habe – noch schnell einen neuen Charakter ein, der allerdings auch mehr so schmückendes Beiwerk ist. Dennoch: Der hat von seiner Art her gut hereingepasst. Nicht besonders unfreundlich, aber doch eher distanziert und befehlshaberisch dabei, noch dazu, wie später im Gespräch mit Florentine angedeutet, in dem seinem Stande gemäßen Chauvinismus gefangen. Gideon wirkt daher ein kleines bisschen ambivalent, jedenfalls sehr echt. Einzig eine Stelle ließ mich stutzen …
Wieviele Männer haben wir Hauptmann?“, erkundigte Gideon sich in einem gewohnt scharfen Tonfall.
… denn wenn Gideon, wie er später beiläufig sagt, wirklich schon seit Wochen dabei ist, dann sollte er doch mittlerweile wissen, wie viele Männer zur Verfügung stehen, oder? Es sei denn, er ist total ignorant gegenüber solchen Informationen, aber so wirkt er ja gerade nicht. Deshalb finde ich die Frage an dieser Stelle ein bisschen unglaubwürdig.
(im Übrigen würde ich „Wie viele“ schreiben und nach dem „wir“ ein Komma setzen)
Der vorgegebene Tod Balirs durch Herausverlangen des Buches hat mir übrigens gut gefallen, also, die gesamte Szene. Okay: So richtig klar werden die Motitvationen von Kasim/Beliar und Balir hier nicht, aber im Prinzip steckt da schon ordentlich Spannung drin. Gegen Ende hätte ich mir den eigentlichen Todesakt, wie Balir da quasi in den Schatten versinkt, noch eindringlicher gewünscht, also einfach mehr beschrieben, was da jetzt genau passiert und warum eigentlich. Im Kern aber wie gesagt eine gute Szene – und auch schön, dass es jetzt nicht Beliar direkt ist, der Balir für sein Herausgabeverlangen bestraft, sondern dass es eben mehr oder minder unmittelbar der Wunsch, das Buch zu erlangen, selbst ist, der für Balir zum Tode führt. Solche Konstruktionen hatte ich mir beim Erstellen der Vorgabe auch vorgestellt, dass der Person es eben schlicht und ergreifend zum Verhängnis wird, den Gegenstand zu wollen.
„Ich denke, es wird an der Zeit, dass wir uns aussprechen.
Wackelig formuliert, korrekt wäre ja entweder „es ist an der Zeit“ oder „es wird Zeit“. Gut, da es wörtliche Rede ist, kann das natürlich sein, dass Kasim/Beliar das eben genau so sagen soll – aber wirklich einen Grund dafür gibt es ja auch nicht.
„Was hast du mit ihr getan?“, knurrte Balir,
Hier im Grunde das gleiche Problem. „Mit ihr getan“ klingt ja eher danach, als hätten sie etwas zusammen unternommen. Gemeint ist ja wohl „Was hast du mit ihr gemacht?“ oder „Was hast du ihr getan?“ Auch hier kann man sagen: In Balirs Gemütszustand ist so ein Versprecher nicht so unwahrscheinlich, aber einen besonderen Grund, das so einzubauen, gibt es auch hier nicht, würde ich mal behaupten!
Ein Schaudern überkam Balir, als er sah, dass die Finger und auch Balirs Brustbein ohne jeden Schaden zu sein schienen.
Gemeint ist hier doch wohl Kasims Brustbein.
„Was verheimlichst du mir?“, rief Balir aufgebracht.
Die Fragestellung finde ich etwas seltsam. Normalerweise fragt man sowas ja in einer Situation, in der man durchaus viel erzählt bekommt, dabei aber das Gefühl hat, dass ein entscheidendes Detail dabei verschwiegen wird. Die Situation ist hier ja nun aber eine andere: Im Grunde erzählt Kasim ja überhaupt nichts, es ist alles voller Rätsel und Balir weiß schlicht überhaupt nichts. Deshalb könnte er sich die Antwort auf die Frage „Was verheimlichst du mir?“ gut selbst geben, nämlich: „Alles – du hast mir nämlich noch überhaupt gar nichts gesagt!“
Die Szene zwischen Fake-Balir alias Kasim alias Beliar und Florentine fand ich vom Ansatz her ganz gelungen – ich fand es nur schade, dass Florentine ihn so schnell enttarnen konnte, sodass diese Verkleidung im Grunde ja total nutz- und wirkungslos war. Besonders gefallen hat mir dagegen, wie Florentine die Macht Beliars in Frage stellt, und das ja durchaus berechtigterweise. Auch in dieser Szene liegt also ordentlich Spannung – wenn auch ihr Ausklang dann eher „verpufft“, weil die Auseinandersetzung jetzt keine unmittelbaren Konsequenzen nach sich zieht.
Ihr Bruder hatte sich in den vergangenen Wochen sehr geändert.
„Verändert“ würde da besser klingen, aber „geändert“ geht natürlich auch – wobei das meiner Meinung nach eben sehr aktiv klingt. Ich ändere mich (gewollt), aber ich verändere mich (ungewollt/passiv).
„Wo ist Balir?“, fragte sie erstickt, während ihr Herz unnachgiebig gegen ihren Brustkorb zu schlagen schien und einen Rhythmus angenommen hatte, der in keinster Weise gesund war.
Da kommt doch so richtig die Wahrnehmung einer Krankenschwester durch – sehr schön! :D
„Es würde dich umbringen!“, versuchte Beliar es ein weiteres Mal, milder dieses Mal.
Das finde ich nicht so schön formuliert mit dem gedoppelten „dieses Mal“, ich hätte als zweites einfach „diesmal milder“ geschrieben. Aber ist nur ein Vorschlag.
Zuben war es, der sie im nächsten Moment auffing, ihren erschöpften Körper hochhob und sie mit sich nahm.
„Wie üblich“, könnte man mittlerweile fast sagen. :D
Im Anschluss kommt dann ja noch die Szene mit Florentine und Maggie und dem wohl doch nicht toten Glenn. Das habe ich wie gesagt nicht so richtig verstanden – was dazu passt, dass die Szene zum restlichen Zusammenhang irgendwie unverbunden ist. Wobei ich den Schlusssatz der Szene wiederum ziemlich gut finde dann:
„Wage es nicht! Ich entscheide wo mein Weg mich hinbringt. Und wenn ich von riesigen Orks niedergetrampelt werden will, ist das so. Vielleicht solltest du mitkommen, Glenn. Dann kannst du dir direkt abschauen wie man es richtig macht!“
Heftiger Diss! :D
Sie hielt das Sumpfkraut an die Fackel, beobachtete wie die feinen Fasern langsam zu glühen begannen, führte den Stängel an ihren Mund und nahm einen kräftigen Zug. Zubens Augen weiteten sich, sie konnte Entsetzen in ihnen sehen.
Die Reaktion Zubens finde ich unpassend – da, wo er herkommt, kiffen doch bestimmt alle um ihm herum, da wird das für ihn doch nichts Außergewöhnliches mehr sein. :D
Der große „Showdown“ am Ende geht dann ja leider ein bisschen in der Schlacht unter, und so richtig viel passiert um Florentine herum auch nicht mehr. Gut, im Grunde ist es konsequent: Sie ist nunmal keine Kämpferin (also im soldatischen Sinne), und selbst als Kämpfer hat man in so einem Kampfgeschehen ja gute Chancen, binnen weniger Sekunden schon die Lichter ausgeknipst zu bekommen. So ähnlich passiert es hier ja auch. Dennoch: Die Beteiligung der anderen beiden von der Vorgabe geforderten Personen wirkt dann auch sehr hineingezwungen, und ganz generell war ich damit beim Lesen nicht so zufrieden, muss ich sagen.
Ein schreckliches Piepen setzte ihren Ohren zu.
Hm, „Piepen“ klingt in diesem Zusammenhang irgendwie so harmlos. Oder halt nach Wecker – was dann zugegebenermaßen nicht mehr so harmlos ist. :scared:
Den Nachgang zu Florentines Untergang in der Schlacht, also das eigentliche Ende der Geschichte, fand ich von der Stimmung her dann aber ziemlich gelungen. Es wird ja sehr deutlich, dass Florentine mehr verloren hat als nur ihr rechtes Bein, und das war bei ihrer Gemütslage, mit der sie in die Schlacht gestürmt ist, ja auch abzusehen. Offenbar ist von ihr auch geistig nicht mehr so viel übrig. Herrje … da hast du die Vorgabe jedenfalls ziemlich gut erfüllt, die Geschichte endet sehr bedrückend!
Fehler im siebten Post (leider einige):
Sie war nicht dafür geschaffen sich in Geduld zu üben., geschweige denn darin, nichts zu tun als eben zu Warten.
Punkt nach „üben“ weg und „warten“ klein
„Sich um mich zu kümmern ist nicht gleich bedeutend mit tatenlos zu warten“, argumentierte Florentine.
gleichbedeutend
„Maggie?“, entfuhr es ihr und sie stürzte sich schluchzend in die Arme ihrer alten Weggefährten.
Weggefährtin
Doch es war ihr nur Recht.
recht
„Einfach dem Moderweg folgen“, nuschelte der Mann links von ihm durch die große Zahnlücke, die ihm zwei fehlende obere Schneidezähne beschert hatte.
hatten
Balirfuhr sich mit der rechten Hand durch die nassen Haare.
Balir fuhr
Niemand würde dieser Macht entgegen treten ohne dabei sein Leben zu lassen.
„entgegentreten“ wäre da wohl besser
So viele hatte er in den vergangenen Tagen verloren und sie viele mehr in den letzte Jahren.
Da müsste wohl „so viele mehr“ stehen statt „sie viele mehr“, oder?
„Als ich sie zuletzt gesehen habe, lag sie in demselben Raum, in dem du sie zurück gelassen hast“,
zurückgelassen
Wir haben gerade Befehl gegeben, dass Frauen, Kinder und die Schwachen und Kranken von der Front fliehen soll!en“
Kein Kommentar :D
Sie waren ihnen zahlenmäßig um ein vielfaches überlegen.Auf dem Weg
„Vielfaches“ groß und Leerzeichen nach dem Punkt
Ja, und dann ist es wohl Zeit für ein Gesamtfazit! In einen Satz gepackt würde das wohl „Grundsätzliche spannende Story mit Schwächen in der Handlung, aber einer sympathischen Hauptfigur“ lauten. Will sagen: Auch weil am Ende doch noch so viele Fragen offen geblieben sind, speziell was die Motive einzelner Figuren angeht (Zuben, Sagitta, Kasim – Glenn, Maggie …), fügt sich die Handlung leider nicht so zu einem großen Ganzen. Man könnte am Ende also nicht wirklich sagen, worum es in der Geschichte eigentlich geht, also so ganz übergeordnet. Das ist soooo schlimm allerdings auch nicht, denn so wirkt Florentine umso mehr wie ein Spielball fremder Mächte und fremder Interessen – und das ist dann so der Punkt, an dem man wirklich mit ihr mitfühlen kann und weswegen man als Leser auch so richtig auf ihrer Seite ist. Sie will immer gut, sie ist auch sehr stark als Person, aber bei allem, was sie erdulden muss und was über sie hineinbricht, steht sie doch von Anfang bis Ende chancenlos da – und das zeigt die Geschichte auch wirklich schonungslos. Das wiederum ist die Stärke dieser Story, dass Florentine weder Heldin noch Anti-Heldin, sondern einfach eine ganz normale Person ist, die nur daran scheitern kann, sich gegen all das, was um sie herum passiert, zu behaupten. Sie ist es nicht, die irgendwen groß rettet, irgendwas schafft oder jetzt etwas Weltbewegendes tut – wenn man von ihrer Krankenschwestertätigkeit mal absieht, natürlich. Das fand ich sehr erfrischend. Mit Göttern, Schlachten und dergleichen wurde in dieser Geschichte zwar auch am großen Rad gedreht, aber Florentine dreht es nicht selbst, sondern gerät dabei eher unter die Räder. Das ist ein tolle Perspektive, und die ermöglicht es mir auch so, die teils doch von nur sehr dünnen oder konfusen und unklaren Handlungssträngen verknüpften Szenen dennoch als umspannende, befriedigende Handlung zu empfinden.
Dennoch bleibt festzuhalten, dass man der Story die dauerhafte Eile, in der sie entstanden ist, natürlich anmerkt, und das eben nicht nur an Fehlern und Formulierungen, sondern eben schlicht an ihrem Inhalt selbst. Auch wirkte das Geschehen nicht selten hilflos durch die Vorgaben getrieben – manchmal aber auch waren die Vorgaben sehr schön gelöst. Das hält sich so die Waage, würde ich mal sagen.
Insgesamt bleibt es also dabei: Die Handlung an sich, die innere „Logik“ und „Stringenz“ der Geschichte, die sind nicht immer das Gelbe von Ei – aber Florentine ist so eine gelungener Charakter (an sie wird man sich auch noch lange erinnern, schätze ich, wenn man an diese Geschichte hier denkt), dass man die Geschichte trotzdem sehr gut lesen konnte. Auch wenn die Geschichte mich also nicht durchgehend vom Hocker gehauen hat, so hatte sie doch denkwürdige Szenen und Momente zu bieten und hat mich vor allem zu keinem Zeitpunkt gelangweilt. Ich weiß – großes Lob hätte man jetzt anders formuliert. Nichtsdestotrotz ist meine Anerkennung dahingehend nicht nur wohlwollend, sondern auch sehr ehrlich gemeint. Und wem ich in diesem Wettbewerb meine Stimme gebe, tja, darüber ist das letzte Wort noch ganz sicher nicht gesprochen …
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John Irenicus
21.05.2017, 19:23
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Und da hat El Toro ihn wieder ausgepackt, den lieben Onkel Ezechiel! Das Unterfangen, eine doch so „wichtige“, jedenfalls aber geradezu legendäre Geschichte dieses Forums mal von einer anderen Seite zu erzählen, ist ja an sich schon ganz schön gewagt. Aber dann noch im Rahmen dieses Wettbewerbs, bei dem Spielball irgendwelcher abstrusen Vorgaben ist … oha! Ich bin auf diesen Wettbewerbsbeitrag und seine Entwicklung jedenfalls sehr gespannt.
Was eine „Ahle“ ist, das wusste ich natürlich zunächst nicht, und auch, dass sich geronnenes Rattenblut nur schwer entfernen lässt, gehörte bisher nicht zu meinem Erfahrungswissen. Ansonsten aber fängt mich das Setting direkt auf, denn wenn ich etwas mit Grillenzirpen verbinde, dann schlimme Nachmittagshitze (und Morgenhitze und Abendhitze und Mittagshitze und Nachthitze), weshalb ich das eigentlich schöne Geräusch gar nicht genießen kann. Dementsprechend habe ich jedenfalls direkt die passende Stimmung vor Augen und das passende Gefühl beim Lesen. Für so viele Adjektive, wie einem da am Anfang entgegenprasseln, hättest du mich übrigens früher sicher mal gescholten! Mir jedenfalls gefällt es so sehr gut.
die ehrbaren Matronen von Khorinis liebten die edlen Stoffe und feinen Schmuckstücke, die die Kaufleute von den südlichen Inseln mit sich brachten - die weniger ehrbaren liebten die glutäugigen Kaufleute selbst -
Daran ist nichts unehrenhaft. :o
Cassia fuhr zusammen. Sie unterdrückte den Impuls, den Blumenstrauß hinter ihrem Rücken zu verstecken. Es war Hanna, die hinter ihr aus dem Boden gewachsen zu sein schien wie einer dieser unheimlichen Pilze, die sich manchmal über Nacht auf der Wiese beim Steinkreis aus der Erde hoben, als würde sie jemand – oder etwas – mit aller Kraft nach oben drücken.
Das ist eine tolle Beschreibung, finde ich auch recht originell. Und sie ist nicht nur bildhaft, sondern auch ein wenig gruselig (was man schon daran sieht, dass deine Texte, wenn sie gruselig werden, gleichzeitig auch kursiv werden :p). Aber dieser unterschwellige Grusel zieht sich ohnehin durch den gesamten ersten Post, was sicher auch daran liegt, dass schon im Vorwort all die schlimmen Ereignisse aus „Durch einen Spiegel ein dunkles Bild“ erwähnt wurden. Aber ich glaube, auch ohne dieses Vorwissen kommt man als Leser schnell darauf, dass von irgendwoher ganz großes Unheil droht. Solche Formulierungen wie diese tragen dazu bei.
Das Zirpen der Zikaden dröhnte in ihren Ohren. Dann runzelte Hanna ihre glatte, milchweiße Stirn und sagte: „Ich muss dich sprechen – aber nicht hier auf der Straße. Komm mit!“ In ihrer sanften Stimme schwang ein besorgter Unterton mit, der so beunruhigend war wie das Summen eines großen Insekts in einem dunklen Zimmer.
Hier bin ich mir nicht ganz sicher, ob ich die Stelle für stilistisch gelungen halte. Mit „Zirpen der Zikaden“ und „Summen eines großen Insekts“ werden ja zwei Bilder oder besser gesagt Geräusche, die sich sehr ähnlich sind, für zwei unterschiedliche Sachen verwendet (die zwar miteinander zusammenhängen mögen, aber naja). Also, es ist irgendwie wie eine Doppelung, ohne, dass es toll zusammenwirken würde. Finde ich zumindest!
Cassia musste sich beherrschen, ihr Glas nicht ebenso gierig mit einem Zug herunterzustürzen – das wäre ihr sehr undamenhaft vorgekommen, besonders in Tateinheit mit ihren ungepflegten Fingernägeln.
Das ist wohl ein kleiner Hinweis auf die lästigen Zwänge als Frau, was? Vom Spiel ausgegangen hätte ich Cassia auch eher so eingeschätzt, dass ihr so eine Kategorie wie „Damenhaftigkeit“ egal ist – vor allem, wenn es darum geht, wie schnell man trinkt. Aber naja, die Cassia hier ist ja auch ein bisschen mehr als die bloße Figur aus dem Spiel, was uns alle so sehr begeistert! Andere Vita, andere Macken.
Als Cassia sich spät am Abend auf dem Lager umherwälzte, dass sie sich mit Attila teilte
Oh lala. §list
Jedoch war es in Cassias Familie gute Tradition gewesen, Probleme dort zu belassen, wo sie hingehörten: Unter den dicksten Teppich, der zu finden war. Dann rückte man noch ein paar Schränke und Kommoden darauf und hoffte, dass das hässliche Etwas, das sich darunter verbarg, einfach irgendwann absterben würde. Ezechiel und ihre Mutter hatten nach Jennas Weggang nicht mehr miteinander gesprochen, und was Cassias Mutter Recht war, war Cassia selbst nur billig gewesen. Aber das Ding unter dem Tepich war immer noch am Leben, und es war wütend.
Ähnlich wie diese „Pilz-Stelle“ weiter oben: Toll formuliert (außer den Rechtschreibfehler bei „und was Cassias Mutter recht war“ sowie „Teppich“ am Schluss), der Atmosphäre sehr zuträglich, PotM-würdig.
Auch inhaltlich kann sich das alles sehen lassen, vor allem, je weiter sich das Geschehen zum kommenden Treffen mit Ezechiel verschiebt. Dass du da auf jeden Fall die Vorgabenerfüllung reinzwingen musstest, sieht man dem Text am Ende dann aber doch an, finde ich. Die „Verpflichtungen“ werden ja sogar ausdrücklich erwähnt, um sie irgendwie da hineinzubekommen – sowas habe ich in vergangenen Wettbewerben ja auch mal gemacht. :D Dass der Gegenstand dann ein Goldzahn Ezechiels ist, das finde ich aber ganz pfiffig, das ist auch auf jeden Fall was, was ich als Gegenstand ansehen würde (im Gegensatz zu einem natürlichen Zahn, der auch noch im Mund steckt).
Alles in allem ein gelungener Einstieg, wobei ich sehr gespannt (und auch ein bisschen sorgenvoll) bin, wie sich diese Story anhand der Vorgaben wohl noch entwickeln wird.
Fehler im ersten Post (abseits der weiter oben bereits genannten):
Cassia spürte wie so oft fassungslose Verärgerung in sich aufsteigen, wenn sie daran dachte, wie schlecht die Straßen der Stadt gepflegt wurde
Hanna zog die Tür mit dem hübschen, handgemalten Tonschild „Privat“ - das auf Cassia immer sehr verheiungsvoll wirkte - hinter sich zu und bedeutete ihr, sich zu setzen.
(§list)
Ich glaube, der zweite Post hat mir sogar noch ein bisschen besser gefallen, als der erste. Ob das daran liegt, dass ich mich im ersten Teil so schön über Männer im Allgemeinen und damit auch ein bisschen über mich selbst ekeln kann, oder doch mehr daran, dass im zweiten Teil Daron mit den Hakenarmen seinen Auftritt bekommt … - das weiß ich nicht! Vermutlich ist es eine Mischung aus beiden, gespickt mit vielerlei denkwürdigen Stellen.
Es fängt ja aber auch schon beim Titel an, dessen Formulierung dann auch später bei Daron nochmal auftaucht: Ein Geräusch, wie wenn einer versucht, kein Geräusch zu machen. Jawohl! Das gibt es, und es ist wirklich schnörkellos formuliert. Und wenn dann sogar ein Kapitel so heißt, ja, dann ist man doch direkt neugierig und will weiterlesen.
Ja, und dann kommt es zu der erwähnten „Erkenntnis“ (bzw. Auffrischung derselben), dass Männer einfach ekelig sind und ich mich zuweilen schäme, einer zu sein. Hohoho, Olivia und Lyrella mit ihrer Fingerfertigkeit, verstehste was ich mein, hoho. Zwei Mädchen für ein Wochenende freistellen, hoho, ja, hohoho. Ja, das ist das #wahrewesendermänner, und ich schäme mich beim Lesen, dass ich vermutlich auch gerne mal zwei Freudenmädchen fürs Wochenende freigestellt bekommen würde. Naja, so ist das wohl. Immerhin schaffe ich es noch, mich von Attila zu distanzieren, der mit seinem „Zuckerpüppchen“-Gerede dann wirklich eher zum Würgen ist – da tut es mir ja schon ziemlich leid, dass ich im ersten Post, als erwähnt wurde, dass er und Cassia „das Lager teilen“, so eine schlüpfrige Bemerkung gemacht habe!
Attila schien anzuschwellen wie der Kamm eines gereizten Hahns, als er erwiderte: „Ob ich mir das zutraue? Süße, ich bin zum Führen geboren. Du kannst dich ganz auf mich verlassen. Du lehnst dich einfach zurück und lässt Papa Attila machen, ja?“
Ich glaube, mehr Phallus-Symbolik geht einfach nicht mehr. Das ist ja geradezu ein Phallus-Sieg! (https://www.youtube.com/watch?v=8gVfuxcBa9E)
Jedenfalls hast du mir ja mal vorgeworfen oder zumindest nahegelegt, in meinen Geschichten spiegele sich latenter Frauenhass wider. Vielleicht ist (oder war) das auch so, aber dann kann ich hier natürlich auch latenten Männerhass diagnostizieren. Der entscheidende Unterschied: Vermutlich ist er berechtigt.
Richtig spannend wird das Kapitel dann, als Cassia sich die Nacht von Attila wegschleicht, um Ort A und Person C, also den Aussiedlerhof, wo Onkel Ezechiel weilen soll, aufzusuchen. Direkt bei der Einstiegsbeschreibung der Szene hast du ja geklotzt und nicht gekleckert:
Cassia blickte hinauf zur unendlichen Weite des Firmaments. Das Silber der Mondrinde hatte sich in ein fahles Weiß verwandelt, das die Berge mit kalter Leichenblässe überzog, und die Sterne funkelten hart und schonungslos. Es schien ihr, als könnte sie durch kleine Löcher, die ein böser Gott mit einer weißglühenden Nadel in den Himmelssamt gestochen hatte, das kalte Licht sehen, das alle sterblichen Wesen am Ende ihres Weges erwartete. Der gewaltige Felsen, auf dem das Kloster in den schwarzen Himmel ragte, war bereits in Sichtweite.
Besonders gut natürlich wegen „Die Sterne funkelten hart und schonungslos“ - das ist doch mal eine Sternhimmelbeschreibung, die man noch nicht tausendmal gelesen hat!
Allerdings fand ich diesen Nachklapp hinterher dann doch ein wenig „over the top“:
Cassia sah hoch zu den kalten Sternen. Nichts erfüllte sie mit größerer Bewunderung als das bestirnte Firmament über ihr und der Erfindungsreichtum des menschlichen Geistes, wenn es um Folterwerkzeug ging.
Es mag vielleicht sogar zu Cassia passen, aber das las sich dann doch so ein wenig klischeehaft nach „Psychopathencharakter“, also so, wie man einen „Psychopathen“ (immer in Anführungsstrichen, da nur medial-literarisch verbrämtes Abziehbild eines solchen) in so einer Geschichte eben möglichst effektvoll auftreten lassen würde. Ohne ihm was zu wollen: Aber das wäre jetzt eher so eine Stelle, die ich bei Tob94 in einer Geschichte vermutet hätte – zumindest eben in dieser Formulierung, die so einen Charakter Marke „eloquent, intelligent und gebildet – aber doch ganz viel Lust auf elaboriert ausgeführte Gewalt“ nahelegt. Ist mir also einen Tick zu sehr Holzhammer, will ich sagen! Inhaltlich ist es aber natürlich trotzdem eine gute Stelle, weil man noch einmal „aufmerkt“ und vielleicht auch wirklich ein wenig schockiert ist.
Im Eingangsbereich war es dunkel, nur ein schwacher Lichtschein fiel aus irgendeinem der Zimmer auf die Holzdielen. Cassia rümpfte die Nase. Es roch nach Staub, gekochtem Kohl und altem Mann.
Es ist mir schon in anderen Geschichten in diesem Wettbewerb aufgefallen, und ich bin neidisch, dass ich es selbst nicht so gut kann: Das Beschreiben mittels Gerüchen ist einfach richtig wirkungsvoll und vermittelt viel eher das Wesentliche am Ort, als protokollarisches „Und da ein Schrank (natürlich Eichenholz), hier die Kommode, weil das Wort so gut klingt ja und vier Wände und ein Dach hat es auch noch.“ Und wenn man dann noch sowas wie gekochten Kohl und alter Mann als Vergleichsgerüche heranzieht, ja … da muss man sich beim Lesen ja wirklich schon fast die Nase zuhalten, oder sie zumindest zusammen mit Cassia rümpfen. Finde ich sehr gelungen!
Auch von der Erzählstruktur gefällt mir der kleine, simple Kniff, beim Spannungsaufbau bis zu „Guten Abend, mein lieber Onkel“, dann erst einmal noch die Zeit zurückzudrehen und aus anderer Perspektive, aus Sicht des Begrüßten, zu schreiben. Obwohl oder vielleicht gerade weil wohl auch ohne Kenntnis der Vorgabe, dass dort eine andere Person wartet, als gedacht, irgendwie in der Luft gelegen hätte, dass dort gar nicht der Onkel sitzt, ist das gerade so spannend.
Und dann: Daron mit den Hakenarmen – und direkt eine weitere PotM-verdächtige Stelle:
Daron seufzte. Er hatte vielleicht keine Hände mehr, aber als Präses der Kirche der Heiligen Flamme hatte er tausend Augen und tausend Ohren – und einem davon war zugetragen worden, dass ein gewisser alter Mann aus Gründen, die vor seinem demütigen Diener Daron zu verbergen Innos gefiel, das Gerücht verbreitete, ein Dämon, der in irgendeinem Zusammenhang mit der heiligen Mutter Kirche stünde, wolle über die Menschheit kommen wie ein riesenhafter Wolf über eine Herde wehrloser Schafe. Das war nach Daron Einschätzung völlig zutreffend, und deshalb musste er nun alles daransetzen, dass dieser Mann verstummte.
Lediglich bei der markierten Passage entstand bei mir ein Knoten im Kopf, den ich noch immer nicht richtig aufzulösen weiß. Überkreuzstellungen und alle sonstigen Spielchen mit Syntax hin oder her – aber da verstehe ich irgendwie immer noch nichts, auch nach fünfmaligen Lesen nicht. §ugly
Was dann jedenfalls weiter folgt, ist ein Hin und Her an Hass und Unbarmherzigkeit. Daron hasst den Dämonen in sich, generell alle „Schäfchen“ und vielleicht auch alles und jeden, sicher auch Ezechiel. Man selbst hasst Ezechiel auch, weshalb man es gar nicht so schlimm wird, dass er im Klosterkeller vielleicht gefoltert wird. Cassia hasst nun auch Ezechiel, aber sie hasst auch Daron, beide aus gutem Grunde, aber Daron hasst Cassia zurück, wie er überhaupt alle wenig Frommen hasst:
Die Frau starrte ihn an. Sie kam ihm vage bekannt vor; ohne Frage war sie eine Bewohnerin der Hafenstadt, aber vermutlich keine besonders ehrbare. Soweit er das beurteilen konnte, erschien sie nicht zur Heiligen Messe.
Da hat Daron sie wohl eiskalt #überführt!
Am Ende der Szene hasst Cassia jedenfalls dann nochmal so richtig, und vielleicht wäre diese Stelle dann noch überraschender und noch schockierender gewesen, wenn ihre Gedanken und die Faszination bezüglich der Folterinstrumente nicht vorher schon so ausdrücklich geschildert worden wären. Naja, wie dem auch sei: Ein Schauer fährt mir am Ende des Kapitels trotzdem über den Rücken. Aber: Man hasst Daron ja auch irgendwie, und man hasst die Innoskirche und das, was man Cassia angetan hat – und vielleicht hasst man auch sich selbst, dass man sich fast ein wenig darauf freut, dass Daron nun sein Fett wegbekommt, so gruselig und grausig das auch ist.
Alles in allem also viel Hass, und trotzdem oder gerade deswegen habe ich für dieses Kapitel jede Menge Liebe übrig: Das war spannend, intensiv, mit wirklich glanzvollen Formulierungen, aber ohne, dass man in opulenten Wortschwallen ertrinken müsste. Ich finde, du hast da einfach ganz genau das richtige Maß getroffen und mit diesem Post mal wieder gezeigt, warum du vollkommen zurecht als eine der Top-Autorinnen hier giltst! :gratz
Fehler im zweiten Post:
dessen verdrehter Geist nur in - zugegebenermaßen unheimlicher – Koinzidenz die Wahrheit verkündete.
Der erste Gedankenstrich ist nur ein kurzes Strichchen, was kein wirklicher Fehler ist, aber eine typographische Ungenauigkeit, die pedantische Gemüter beunruhigen könnte. :gratz
Wir müssen sein leiden noch genauer untersuchen, aber ich fürchte…“
Der dritte Post ist teils ja fast noch ein wenig gruseliger als der zweite geraten. Oder, besser formuliert, um Missverständnissen vorzubeugen: Die Atmosphäre, die erzeugt wird, ist teils noch gruseliger.
Das fängt beim Beginn an (wie die meisten Sachen beim Beginn anfangen), bei der Hannas Gefühlswelt (falls man das so banal denn „Gefühle“ nennen kann) am Morgen beschrieben wird, wie sie gefangen ist zwischen Traum und Wachheit und vor allem beklemmende Gefühle hat. Ich fand das sehr gut beschrieben: Jeder, der es mal regelmäßig mit Gefühlen wie schlimmer Angst, sei es nun „normal“ oder „krankhaft“, zu tun hatte, wird diese Beschreibungen sehr gut nachfühlen können! Der beschriebene Traum, der ja teils auch „Vision“ ist, trägt dann das seinige dazu bei. Lediglich, dass der Dämon so klischeehaft Hörner (auch noch kursiv) haben muss, ließ mich so ein bisschen zwiespältig denken. Aber immerhin wird das ja später nochmal aufgegriffen. Insgesamt jedenfalls ein starker Beginn!
Ein bisschen ins Schwächeln gerät die Handlung meiner Meinung nach in dem Mittelteil, indem Hanna sich dazu aufrafft, Cassia zu folgen. Ich weiß nicht, diese Überlegungen bezüglich Fallenstellerei, bei der dann auf einmal auch Schurken „wie Ortega“ eine Rolle spielen … hat mich nicht so ganz überzeugt und wirkt dann doch sehr vorgabengetrieben, damit Hanna auch ja die Verfolgung aufnimmt. Stilistisch gab es da außerdem eine kleine Wiederholung zu bemängeln:
Die Geräusche um sie herum machten ihr Angst, sie konnte die Welt um sich herum nur schemenhaft erkennen.
Spätestens bei der Begegnung mit Cassia bin ich dann aber auch wieder voll in der Geschichte drin und auch voll des Grusels: Die am Ende des Vorposts angedeuteten psychopathischen, man könnte hier auch sagen, „irren“ Züge Cassias kommen ja voll zur Entfaltung. Ich kann mich da auch gut in Hanna hineinversetzen, wie sie gar nicht weiß, wie sie nun gefahrlos mit Cassia umgehen kann. Wirklich eine starke Szene, die vor allem davon lebt, dass Cassias „Anfall“ – so wie wir es eben aus Filmen mit erkannt Geisteskranken so kennen – an- und abschwillt, und man (sprich: Hanna) in ständiger Unsicherheit ist, ob sie sich denn jetzt nun mal wieder beruhigt hat, oder nicht.
Was mich freut ist auch, wie sinnig sich die Vorgabe ins Geschehen einfügt. Gut, dass sich der Goldzahn ganz am Ende im Wege wundersamer Bühnenmagie in die Winde verstreut, das wäre wohl ohne den Vorgabenzwang nie so geschehen. Aber wie der Goldzahn Ezechiels auftaucht, also einfach als Überbleibsel seines womöglich nicht so ganz freiwilligen Abgangs aus der Hütte, das fügt sich natürlich ganz gut in die Handlung ein!
„Das kannst du nicht wissen!“, rief Hanna. „Wenn aber wirklich ein Dämon in Daron steckt, dann sollten wir zusehen, dass wir Land gewinnen und so viele Meilen wie möglich zwischen uns und Khorinis bringen!“
Jawohl, ganz mein Reden! Während Hanna hier den Plan äußert, den wohl so ziemlich jeder „normale“ Mensch in so einer Situation in sich tragen würde, deckt Cassia eher so diese Entscheidungen ab, die man treffen würde, wäre das ganze Geschehen einfach nur ein Rollenspiel voller Helden.
Beim folgenden „Halte dich an Tatsachen“-Monolog im inneren Hannas bin ich ein wenig im Zwiespalt, wie gut mir das gefällt. Es ist natürlich ganz nett zu lesen, wie Hanna das Geschehen reflektiert und ordnen will, aber weder werden da große Geheimnisse gelüftet, noch bekommt man etwas Weiteres über Hanna selbst mit. Ja, gut – sie hält sich eben an die Tatsachen. Aber so für mich als Leser war nicht so ganz klar, was mir dieser Absatz denn jetzt so „bringen“ soll. Ist jetzt aber auch nicht so, dass das irgendwas von der dichten Atmosphäre verwehen würde. Es ist vielmehr so, dass ich irgendwie indifferent gegenüber diesen Sätzen bin – und das trifft auf dem gesamten Rest der Geschichte nicht zu, weil sonst ja doch alles sehr mitreißend ist.
Der Rest des Posts ist dann, wie oben schon angedeutet, eher von der Vorgabe getrieben, wobei das Aufsuchen des Klosters der Teil ist, der sich auch so sehr zwanglos in die Story eingliedert. Auch die begleitenden Beschreibungen, der Umgang zwischen Hanna und Cassia, die Nacht und die Wärme, aber auch die Feuchtigkeit, all das „Begleitwerk“, das macht die Szene schön erlebbar, aber auch irgendwie fieberhaft, finde ich. Ja, fieberhaft – das passt sowieso auf viele Teile der Geschichte, und das macht sie ja auch so gut. Diesen dritten Post halte ich jedenfalls auch wieder für sehr gelungen! :gratz
Fehler im dritten Post:
das kleine, fensterlose Verließ am Ende ihres Bewusstseins
Hanna machte ein paar taumelnde Schritte auf das Bauernhaus zu, als eine zweite Gestalt aus der Türöffnung kam, ebenfalls taumelnd und mit zerzaustem Haar so dass Hanna einen Moment lang dachte, sie würde in einen Spiegel sehen.
Da könnte man vielleicht noch ein Komma nach „Haar“ reinschießen.
Hanna hoffte auf eine Art innerer Stimme
Ich bekomme im Laufe der letzten Jahre bei Grammatikfragen immer größere Knoten im Kopf. Ich hätte hier „eine Art innere Stimme“ geschrieben. Was ist nun richtig?
Im vierten Post wird dann wieder das volle Grauen ausgepackt. Mich schauderte es ja schon, als ausdrücklich vom geschwärzten Glas geredet wurde, mit dem die Sonnenfinsternis zu betrachten sei. Das hat natürlich starke Erinnerungen an „Durch einen Spiegel ein dunkles Bild“ wachgerufen, und schnell habe ich gemerkt, dass du die Rückblickszenen von damals hier recycled hast, um die Erinnerungen Ezechiels darzustellen. Puh! Das fand ich ja schon damals immer gruselig zu lesen, und ich merke, dass ich diese Szenen heutzutage auch nicht viel besser vertrage. Das hat immer noch Schockwirkung.
Neu ist (glaube ich), dass nun Ezechiel quasi Stellung zu dem Ganzen bezieht. Und es trägt zum Grusel bei, dass man in ihm gar nicht mehr einfach nur „das Böse“ sehen kann. Er selbst ist in seiner Zelle ja auch gefangen zwischen irgendwie „lustvoller Erinnerung“, aber auch Grausen über sich selbst, Reue, und anscheinend auch einer gewissen Angst davor, das, was er mit Jenna gemacht hat, noch immer irgendwie, „schön“, zu finden. Genau so, wie sein Innenleben auch damals bei der Tat vielfältig ist: Verschwommenes Begehren, innere Stimmen, die Suche nach Rechtfertigung seines Tuns, auch die Suche nach einer Entschuldigung, das Abgeben von Verantwortung … herrje. All das macht das alles schwer zu fassen, und das erhöht den Gruselfaktor nur umso mehr. Der ekelige Onkel Ezechiel, der vielleicht gar nicht anders konnte, als der ekelige Onkel Ezechiel zu sein – oder der sich einfach nur eingeredet hat, nichts dafür zu können. Puh! Hast du auf jeden Fall gut zusammengestellt, die Szenen und den Wechsel zwischen Erinnerung und Gegenwart.
Den Auftritt Cassias fand ich übrigens auch gelungen, wie generell alles an ihrer Begegnung mit Ezechiel gut beschrieben ist, sowohl die Dialoge, als auch das Innenleben Ezechiels, mit dem man sogar irgendwie wieder Mitleid bekommt, auch wenn man spürt, dass er sich die Dinge auch zurechtlügen kann.
Jedes Mal, wenn das geschah, habe ich es gespürt; es war wie ein dumpfer Schmerz in meinem Kopf, pochend und irgendwie eitrig, wie ein faulender Zahn.
Passt natürlich sehr schön zu Ezechiels Goldzahn, dieses Bild.
Wie du diesen Nacktkram der Vorgabe erfüllst, gefällt mir übrigens auch ganz gut, denn tatsächlich hatte ich auch an sowas gedacht, als ich die Vorgabe schrieb: Eine Art „Notwendigkeit“, sich der Klamotten zu entledigen, ohne, dass es darum geht, dass sich die Beteiligten gleich gegenseitig bespringen. Und man gönnt es Ezechiel am Ende der Szene natürlich auch sehr, dass Cassia ihn da einfach sitzen lässt.
Insgesamt wieder ein guter, und vor allem wegen der Übernahme der Szenen aus „Durch einen Spiegel ein dunkles Bild“ sehr intensiver Post. Ich hoffe immer mehr, dass dir kommende Vorgaben die Geschichte nicht noch total zerschießen, ich hätte da schon ein schlechtes Gewissen. §ugly
Fehler habe ich nur einen gefunden:
„… jetzt steckst du[/] hier fest, was?“
Wobei der kaputte Kursiv-Code ja eh in jeder deiner Geschichten irgendwo auftauchen muss, von daher ist das wohl gar kein Fehler, sondern eher ein Stilmittel oder eine Art Signatur. :gratz
Der fünfte Post (der sogar zweieinhalb Kapitel enthält) steht dann endgültig im Zeichen von Krushak – zumindest ist Kapitel 5 ganz aus seiner Sicht geschrieben, wenn man mal von dem Blick „von außen“, der zu Anfang in Darons Studierzimmer gegeben wird, absieht.
Dieser Anfang hat es ja übrigens auch sehr in sich, und ich finde, von der Stimmung her ist das auch der stärkste Teil dieses Posts. Da hast du mal wieder voll deine Skills in Sachen „ich lasse alles so unheimlich und schlimm wie möglich wirken“ voll ausgepackt, und es hat mich wirklich gegruselt bei der Schilderung Darons und dem Dämon in seiner Brust. Das gefällt mir bei der Art „Horror“, die du in deinen Geschichten pflegst, glaube ich eh am meisten: Er ist immer sehr gegenständlich, stofflich, körperlich. Der Dämon ist hier nicht eine abstrakte Idee oder ein Lüftchen, welches in Daron gefahren ist, nein, er lässt dessen Brust tatsächlich wölben und später noch viel mehr. Ich glaube, das sind so Bilder, die man mittlerweile eher so „B-Movies“ zuordnen würde, denn der „intelligente“ Dämon von heute, der muss ja immer komplizierte Metapher aus Schuld, Wahn und Wut sein und maximal ein übernatürliches, unkörperliches Etwas. Aber hier, hier gibt es dann eben doch die volle Breitseite, was zum Anschauen und Anfassen und etwas, das wirklich real und gefährlich wirkt. Und platt wirkt es deshalb ja noch lange nicht (schon gar nicht Darons Brust, höhö).
Indes: So ein bisschen zu karikaturenhaft (gebildete Leute sagen wahrscheinlich: karikaturesk) kommt mir unser alter Freund Krushak hier dann doch vor. Seine Gedanken(-gänge) sind ja stellenweise fast (wie) die eines zornigen Kindes, seine Todes- und Zerstörungswünsche die eines klischeehaften Bösen, wie es auch in Form eines Oberschurken oder sonstwem auftreten könnte. Andererseits muss man sagen: Es passt eben auch wieder zu dem Ansatz, einen Dämon mal eben auch mal wirklich Dämon zu sein lassen. Nicht die hinterlistige Schlange, die zur Not auch mal in Gestalt eines Mannes im Nadelstreifenanzug daherkommt, sondern das belebte Grauen, ein Gemisch aus Wut, Hass und Zorn. Krushak wirkt gar nicht mal soooo sehr kalkulierend, sondern vielmehr ungezügelt, und ich finde, das steht ihm dann doch gut zu Gesicht. Das sage ich jetzt auch nicht, weil ich irgendwie einen Kritikpunkt auf Biegen und Brechen ins Positive umdeuten will. Das sind einfach so die zwei Seiten, welche die Darstellung Krushaks für mich beim Lesen hat.
Das Zwischenspiel (das layoutmäßig unschön an der letzten Zeile des Kapitels 5 klebt) fand ich dann auch ganz gut, wobei mir Hannas Gedanken dann doch eher ziellos vorkamen (aber das liegt vielleicht auch einfach in der Natur der Sache begründet). Gut fand ich daher vor allem das Ende: Hannas Gedanken, ob man sich einfach die Augen zuhalten kann, damit einem der Dämon nicht sieht, die sind ja schon so typisch kindliche Gedanken – aber irgendwie sind sie auch so nachvollziehbar, also zumindest der Wunsch, der dahintersteht. Man kennt das ja vielleicht in manchen Situationen im Leben, in denen man sich einfach nur die Bettdecke über den Kopf ziehen will, damit einen keiner findet. In Anbetracht der Tatsache, was Hanna alles so für Befürchtungen hat, würde ich mir da dann wohl auch so Gedanken machen wie sie. Hat mir also gut gefallen – allein schon wegen dem weichen Sand des Nichtwissens. Klingt sehr, äh, poetisch, aber hat sich in diesen Zusammenhang doch sehr zwanglos und passend eingefügt, diese Formulierung. :gratz
Nicht mehr ganz so gut gefällt mir dann das Kapitel 6. Klar, auch hier gibt es wieder denkwürdige Bilder und Szenen, von denen mir das Arrangement am Innosschrein am besten gefällt. Sowas machst du nämlich auch häufiger, meine ich: „Vielversprechende“ Inhalte aus dem Spiel aufgreifen und dann aber auch wirklich so richtig erweitern, irgendwie „realer“ machen und besser in den Zusammenhang einer echten Welt einbetten. Deshalb fand ich das mit dem Blumenstrauß und den Spruchband, mal ganz abgesehen von der großartigen „Mein Gott ist stark“-Aufschrift (§hehe) richtig gut, und auch, wie du klarstellst, dass die bereitgelegten Äpfel in der Hitze sehr schnell gar nicht mehr so appetitlich sein müssen, hat mir gut gefallen. Im Übrigen weckt das auch so ein gewisses Gefühl von Hoffnungslosigkeit und zeigt auch irgendwie sowas wie eine „nichtfunktionierende Beziehung“ zwischen dem lieben Herrgott Innos und seinen Gläubigen.
Auch wie du wieder den dämonisierten Daron darstellst, in seiner groteks missgebildeten Form, hat mir gefallen und knüpft an die ganz allgemeine Darstellung des Dämons an, die ich oben schon gelobt habe. Aber, und jetzt kommt's: So rein von der Handlung her fand ich dieses Kapitel dann einfach nicht mehr so plausibel, nicht mehr so zwingend. Gerade das Ende mit dem Auftritt Ignazias wirkt dann doch sehr vorgabengetrieben, wobei auch schon Darons/Krushaks plötzliches Auftauchen sehr von der Pflicht getrieben zu sein scheint, die Handlung wettbewerbsgemäß auszugestalten. Denn: So richtig, was das soll, das kommt da ja noch nicht rüber. Gut: Man kann sich denken, dass Krushak seine helle Freude daran hat, sich der Äbtissin zu bemächtigen, um längst vergangene (und halbwegs verdrängte?) Demütigungen erneut über Cassia hereinprasseln zu lassen. Aber dennoch sieht man dieser Konstellation doch an, dass sie so in dieser Geschichte wohl nie stattgefunden hätte, hätte es eben nicht wegen der Vorgabe sein müssen (im Grunde kann ich mir also selbst die Schuld geben).
Deswegen fand ich die Handlung im Kapitel 6 nicht so hundertprozentig überzeugend. Sehr wahrscheinlich ist es zudem auch dem Zeitdruck geschuldet, dass es hier so einen kleinen – meiner Meinung nach – Qualitätsabfall gibt. Gleichwohl: Anstrengen, quälen oder langweilen musste ich mich beim Lesen dennoch nicht, und wie gesagt hat auch Kapitel 6 ja sehr schöne Momente zu bieten. Nur fehlte mir im Vergleich zu den Kapitel davor ein wenig die Intensität des Ganzen. Ja, ich denke, so kann man das sagen. Es hat mich halt einfach nicht wie üblich umgehauen – es war stattdessen „nur“ gut.
Aber, trotz kleinerer Kritikpunkte auf hohem Niveau natürlich eine Fortsetzung, die ich sehr gerne gelesen habe und bei der ich mich auch wirklich so richtig gefreut habe, dass sie so unverhofft doch noch gekommen ist. Bitte weitermachen und bis zum Ende durchhalten, wenn's irgendwie geht (was in diesem Kommentar ein blöder Hinweis ist, denn du liest ihn ja erst, wenn du gerade nicht mehr weitermachst, aber nun gut). :gratz
Fehler:
dass er sie selbst so lange ins Feuer gehalten hatte, bis sie zu rauchenden, schwarzen Stümpfen verkohlt waren, um einen Dämon zu bezwinge,
und er hatte damit gerechnet, dass sich ihm dies offenbare würde
Wobei das auch keine Fehler sein könnten, sondern einfach dein Bemühen, uns in homöopathischen Dosen die entzückende schwäbische Mundart näherzubringen (kotz kotz).
War es nicht erstaunlich, dass die Menschen sogar dann noch ihr sicheres Ende zu verleugnen versuchten, wenn sie ihm bereits in Auge geblickt hatten?
Die Menschen ändern sich nicht so leicht, auch wenn so viel Liebe in sie hineinsteckt!
(Natürlich kein Fehler, wenn die gute Frau – hust hust – eben tatsächlich irgendwas beim Sprechen verschlucken soll)
Post Nr. 6 ist dann ja mal unerwartet umfangreich geworden, aber ich denke mal, es war dann wohl vor allem die Vorgabe, die dich zu viel Schreiberei gezwungen hat. Naja, umso besser!
Bei Kapitel 7, „Schwester Ratte“, ist der Name dann ja auch recht rasch Programm. Wie sie Ezechiel hilft, ihm Weisungen gibt und durch das Gemäuer leitet, wirkt sie ja direkt auffällig menschlich oder jedenfalls nicht wie eine Ratte, da offenbar auch zu komplexeren Planungen fähig. Da hatte ich ja mehrere Theorien. Die erste war, dass Ezechiel sich das konkrete Verhalten der Ratte mehr oder minder einbildet, jedenfalls aber überinterpretiert. Die zweite war, dass die Ratte gar keine Ratte ist, sich also jemand in sie verwandelt hat, um so Ezechiel zur Hilfe zu kommen. Mir schien beides ganz plausibel. Eine dritte Theorie hatte ich allerdings auch, und die speiste sich daraus, dass du sagtest: „Denn in Johns Vorgabe stand ja nix davon, dass der Abschnitt irgendwie gut sein müsste oder so.“ Da dachte ich beim Lesen dann: Hm, vielleicht ist das mit der Ratte einfach nur ganz platt konstruiert, damit Ezechiel weiß, wo er hin muss, und weiter wird da nichts erklärt. Das ist dann wohl, dachte ich mir, die Stelle, die nicht so gut ist. Aber so richtig dran geglaubt habe ich auch nicht, viel mehr hatte ich deine Bemerkung dann als typisches El Toro'sches Understatement abgetan – und tatsächlich wird ja, erzählerisch schön, ganz am Ende der neuen Kapitelreihe auch offenbart, was denn Auslöser für das Verhalten der Ratte ist. Das fand ich dann schon ziemlich gut, auch wenn ich jetzt nicht gedacht hätte, dass jemand wie Krushak sich einer Ratte als Wirtskörper bedient, um in der Gestalt dann Ezechiel zu lotsen. Vielleicht ist es ja das, was dich gestört hat. Fuchsig finde ich es dennoch!
Am besten hat mir jedenfalls gefallen, wie die Krushak-Ratte in die Auseinandersetzung zwischen Ezechiel und dem Novizen eingreift, wobei man ja auch immer nicht so richtig weiß, was der Novize da mit dem Messer wollte. Eine andere Frage fand ich bezüglich des Novizenbesuchs aber fast noch einen Tick interessanter:
Er hatte weder Cassias Behändigkeit noch ihre Geistesgegenwart besessen, als sein Wärter mit einem kärglichen Frühstück – eine Hand voll getrockneter Datteln, ein Becher saurer Ziegenmilch – seine Zelle betrat.
Ich weiß nicht, ob ich Datteln, sei es auch nur eine Handvoll, als Bestandteil eines „kärglichen Frühstücks“ gelten lassen würde. Ich meine, das sind doch immerhin Importwaren aus Varant, die erst einmal aufwendig beschafft werden müssen (so stelle ich mir das jedenfalls vor)! Das hat mich jedenfalls schon ein wenig gewundert. Aber vielleicht wolltest du auch einfach das „Wasser und Brot“-Klischee umschiffen.
Abgesehen davon lebte dieses Kapitel von seiner klaustrophobischen Atmosphäre, und generell einfach der Angst Ezechiels, in den Gängen entdeckt zu werden. Beim Lesen habe ich ein bisschen das gespürt, was mir beim Spielen der Thief-Spiele immer so viel Spaß gemacht hat. Dieses ständige Lauern darauf, dass man eben doch nicht alleine im Gewölbe ist und sich irgendwann jemand von hinten an einen heranschleicht, der gerade mehr zufällig dort seine Runden dreht. Das hat mir gut gefallen!
Auch das Ende des Kapitels fand ich gut, nämlich tatsächlich vor allem wegen der letzten Sätze:
Wenn die Ratte das von ihm erwartete, würde er es tun. Sie schien zu wissen, was richtig war. Dann nahm er eines der Gewänder vom Haken und streifte es über. Er sah die Ratte fragend an und erwartete ihre Befehle.
„Das sind ja nun wirklich Zeichen eines gebrochenen Mannes“, dachte ich da beim ersten Lesen, und fand das dementsprechend auch richtig gut. Jetzt, wo ich das Ende des Posts kenne, habe ich aber auch das Gefühl, dass da auch der direkte Einfluss Krushaks greift. Ich kann natürlich auch nur spekulieren, warum der Dämon nicht direkt (wieder) Besitz von Ezechiel ergreift – vermutlich, weil Ezechiel das dann eben merken würde und er es nicht merken soll. Von daher ist der Umweg über die Ratte wohl ganz geschickt. Aber tatsächlich habe ich hier das Gefühl, dass Krushak da auch schon selbst wieder so ein bisschen auf Ezechiel übergegriffen hat, gerade auch mit dieser Wortwahl „Befehle“. Oder aber es ist doch so, dass Krushak das schon gar nicht mehr machen muss, weil Ezechiel eben so gebrochen ist und er dementsprechend ganz von selbst „Befehlen“ einer Ratte folgt. Wie auch immer: Für mich nach wie vor ein gelungener Schlusspunkt des siebten Kapitels!
Der Beginn des achten Kapitels ist ziemlich filmisch, finde ich, und würde ich mich mit Filmen auskennen, würde ich wahrscheinlich direkt drei Stück davon zitieren können, in denen genau so eine „Da stürzt etwas vom Himmel“-Szene vorkommt. Das hat mir jedenfalls gut gefallen, und du hast da zwar weniger in die Trickkiste als vielmehr die „Ruhe vor dem Sturm-“Klischeekiste gegriffen, aber mich hat es schon sehr gefangen genommen, diese Stimmung – und darauf kommt es ja schließlich an! Das Einzige, was mich ein bisschen stört, ist, dass zumindest ich bis zum Ende nicht so ganz verstanden habe, was das überhaupt für ein Stein ist, woher er kommt, warum er kommt, was seine Verbindung zu Krushak ist, warum er ihn teils bannen kann oder ihn irgendwie anzieht, und überhaupt … ist mir dann doch eine Spur zu rätselhaft und erscheint mir nicht so richtig auserzählt, würde ich mal sagen!
Bei dem nachfolgenden Absatz, in dem Daron in Gedanken mit Krushak spricht und sich fragt, was eigentlich los ist, glaube ich, bemerkt zu haben, dass die Formulierungen nicht so richtig saßen. Die waren nicht so „zwingend“ wie sonst. Allerdings bin ich aufgrund deiner schon zitierten Bemerkung zu diesem Post ja ohnehin mit der Hypothese ans Lesen gegangen, dass sich irgendwo in der Story ein ziemlicher Qualitätsabfall ereignen muss (den ich dann auch mit der Lupe suchen musste). Vielleicht ist das ja hier.
Der Eindruck bessert sich aber auch rasch wieder, denn je weiter sich das Geschehen zu Darons Zerstörung hin zuspitzt, desto intensiver wird es auch und desto „zwingender“ ist es auch wieder beschrieben. Erneut gilt: In Darons Haut möchte ich jedenfalls nicht stecken! Gleichwohl: Ein bisschen arg konfus kam mir das Geschehen schon vor, gerade auch Ignatias Worte, und insgesamt hat die Szene rund um Darons Ableben dann schon was von einer Szene aus „X-Factor – Das Unfassbare!“ Das habe ich zwar gerne geschaut, aber naja!
Kapitel 9, dass das Geschehen dann aus Cassias Perspektive weiterführt, weist diese Kritikpunkte jedenfalls nicht so sehr auf, finde ich. Hier sind die Beschreibungen ein Stück klarer, was auch zur Folge hat, dass hier deutlich mehr der Gore regiert. Das passt wieder zu meinem Eindruck, dass du deine Leser eben nicht zu sehr schonen willst und tatsächlich auf sämtlichen Ebenen versuchst, das Erlebte als so unangenehm wie möglich zu schildern. Mal sind es dazu dann die düsteren Vergleiche, mal aber auch die schiere Gewalt, so wie eben hier. Ja, doch, das gefällt mir ganz gut so!
Gespannt war ich natürlich, wie du den Vorgabenteil bezüglich Ereignis A lösen würdest. Tja, und als es dann so weit war, habe ich mir einfach nur „oha!“ an den Rand des Textes geschrieben. :D Das ist natürlich schon ein ganz schönes Brett, dass dieser ganze Innosschwestern-Kram, der ganze Kloster-Quatsch einzig und allein errichtet wurde, um diesen Dämon zu beobachten. Tja, ob man so einen Aufwand jetzt für „realistisch“ hält und wer und warum damit eigentlich getäuscht werden sollte, das bleibt natürlich so ein bisschen offen. Aber ich finde das alles so grandios spektakulär, dass ich da ehrlich gesagt gar nicht so sehr drüber nachdenken, sondern es schlicht gut finden möchte. :D Äußerst vorgabengetrieben wirkt dann aber der Teil, dass die Schwestern (aus nachvollziehbaren Gründen) Jenna aufnehmen wollten – dann aber einfach mal Cassia genommen haben (= nicht mehr nachvollziehbar). Das helle Lachen Ignatias kann da genau so gut als das helle Lachen der Autorin gedeutet werden, ausgestoßen aus Verzweiflung darüber, einfach keine bessere Erklärung innerhalb der Story gefunden zu haben, warum das eben so passiert sein muss. :p
Mit Kapitel 10 setzt sich der Perspektivwechselreigen dann fort, und generell hat mir dieser Umstand wohl am besten gefallen in diesem Post, dass jede Perspektive mal zum Zuge kommt und sich der Kreis dann ganz am Ende wieder schließt. Inhaltlich aber fand ich Kapitel 10 dann nicht ganz so umwerfend. Meine zwiespältigen Gefühle bezüglich der Dämonengedanken habe ich in diesem Kommentar ja glaube ich schonmal thematisiert, und hier gilt im Prinzip das Gleiche. Ich finde auch, bis auf die Sache mit der Ratte bringt dieser Abschnitt nicht viel Neues zur Geschichte, weil Krushak die wirklich rätselhaften Dinge (Der Stein, die Statuette, usw. usf.) auch nicht wirklich aufklärt sondern bloß mit weiteren rätselhaften Andeutungen bedenkt. Naja.
In Kapitel 11 ist es dann ja anscheinend eine Art Zwieperspektive, teils aus Sicht Ezechiels, teils aus Sicht Krushaks. Das hat nicht schlecht funktioniert (meint: gut funktioniert). Am allerbesten finde ich da dann aber den letzten Teil des Kapitels, bei dem Ratten-Krushak mit Ezechiel „spricht“. Das fand ich nämlich irgendwie richtig gruselig und grausam, weil es wieder so in diese „gebrochener Mann“-Kerbe bezüglich Ezechiel einschlägt. Das wirkt einfach wie ein ganz mieses Spiel mit dem (ja auch selber irgendwie miesen) Ezechiel. Dieses Ausnutzen seiner Ängste, diese Versprechungen, diese scheinbaren Beruhigungen … brr! Wieder einmal guter Horror, typisch Marke El Toro! Selbiger spiegelt sich übrigens in diesem Kapitel auch wieder in einem so typischen Vergleich wider:
Er ertastete einen großen, schweren Leuchter aus Gold, und ein Kribbeln lief durch seine Finger, wanderte seinen Arm hinauf, floss in sein Herz und tanzte dort einen hektischen, vergnügten Tanz. Ezechiel musste dabei an die Beine der Männer denken, die am Galgen zappelten, bevor sie starben.
Wobei ich da allerdings schon das Gefühl hatte, dass du diesen Galgen-Vergleich einfach nur mal loswerden / einbringen wolltest, denn vom Kribbeln im Arm über Hineinfließen ins Herz bis zum Zappeltanz gehängter Männer ist es ja doch schon ein ziemlich weiter Weg.
Insgesamt fand ich diesen Post mit seiner Vielzahl an Kapiteln dann doch ziemlich gelungen – ich habe ihn jedenfalls gerne gelesen, und gerade die verschiedenen Perspektiven und dieser Bogen, der vom ersten Kapitel hin zum letzten Kapitel geschlagen wird, haben mich überzeugt. Klar – ich habe jetzt auch den ein oder anderen Kritikpunkt angebracht, aber die berührten ja mehr Einzelstellen und Einzelideen und nicht das Lesevergnügen als Ganzes. Zudem muss ich erneut erwähnen, dass ich aufgrund deines Understatements vorab natürlich auch auf der Suche nach Kritikpunkten war. Von daher … also, ich jedenfalls fand diesen Post gut, da kannste sagen, wasse willst! :gratz
Fehler:
Die Ratte saß auf den groben Steinfließen der Zelle und sah ihn aufmerksam an.
Du plötzlich schien es Ezechiel, als würden sich ihre Lefzen zu einem Lächeln verziehen.
Innos möge meiner Seele gnädig sein[/i], dachte Daron.
Schon wieder El Toros signature move, dachte John.
„Daron war kein schlechter Mann, und es tut mir ein wenig Leid um ihn, aber es war noch eines der letzten losen Fädchen in dieser unangenehmen Geschichte.“
„Es tut mir leid“ – die Formulierung, die ich wohl mit Abstand am häufigsten im Duden nachgeschlagen habe (gerade auch wieder).
Die Dinge wurden an den Rändern unscharf, er [i]durfte[i] nicht unaufmerksam sein.
Der letzte Post, das große Finale, das Endstück, dass sich hoffentlich nahtlos in den restlichen „Durch einen Spiegel …“-Kosmos einfügen wird! Oder irgendwie so – ist dir jedenfalls geglückt, wahrscheinlich. Zumindest sind mir da keine größeren Unstimmigkeiten zur „Muttergeschichte“ aufgefallen, was aber auch daran liegen kann, dass ich wieder einmal so ziemlich alle Details jener Story vergessen habe. Aber naja, für mich wirkte das alles dann schon stimmig!
Geradezu chronologisch frühstückt Kapitel 12 dann erst einmal den ersten Teil der Vorgabe ab. Das mal vorab: Ist auf jeden Fall gut gelungen, das Kapitel. Ich frage mich natürlich, ob das überhaupt so stattgefunden hätte, wenn es nicht die Vorgabe gegeben hätte, und ob Hanna überhaupt nochmal so aufgetreten wäre. Ich vermute mal eher nicht, weil das Kapitel, soweit ich das sehe, ja auch keine allzu große Bedeutung für den Gesamtzusammenhang der Geschichte hat. Aber ich glaube, gerade deshalb gefällt es mir auch so, weil es ein bisschen in sich geschlossen ist. Und überhaupt hast du hier im Forum ja auch schon mehrmals betont, dass nicht alles in Geschichten einem Zweck dienen muss!
Die Einstiegsszene in dieses Kapitel mit den Traumbildern, die Hanna nochmal quälen, ist jedenfalls schon ganz stimmungsvoll – und es war ja zu erwarten, dass wir hier leider keine heiße Lesben-Action geliefert bekommen … ächz! §gnah
Es war weit und breit keine Spur von einem Händler zu sehen, nur ein Stapel staubigbrauner, vertrockneter Kokosnüsse, die wie Schrumpfköpfe aussahen.
Erneut ein klassischer Vergleich Marke „El Toro“!
Niemand zu Hause, dachte Cassia und schämte sich der Erleichterung, die sie bei diesem Gedanken empfand.
Manchmal ist es in der Geschichte ja schwer zu durchschauen, wer gerade was macht – aber hier würde ich doch mal drauf tippen, dass Hanna gemeint ist und nicht Cassia! Im Übrigen aber eine sehr nachvollziehbare Schilderung …
Dass die Begegnung mit Ezechiel natürlich nicht ausbleiben wird, war klar, nicht nur wegen der Vorgabe. Und wir herrlich gruselig sie ist! Erst einmal presst du noch einmal aus diesem „Der Dämon haust in der Brust“-Umstand den letzten Rest an Horror heraus. Aber noch besser finde ich, wie mit dem Tee und dem Kuchen eine so unangenehm freundliche Stimmung im gruseligen Rest geschaffen wird. Sowas packt mich ja immer wieder in solchen Storys: Wenn auf einmal etwas schön ist, obwohl es das gar nicht sein dürfte. Das macht die Szene einfach noch bizarrer.
Irgendetwas stimmte hier nicht.
Seit Ewek mal so über Wolfgang Hohlbein abgelästert hat, schrillen bei dem Satz immer meine Alarmglocken. §ugly
„Natürlich“, erwiderte Ezechiel und goss Tee in die Tassen. Er sah dunkel und trüb aus.
Geschickt, wie sich der zweite Satz sowohl auf Ezechiel als auch auf den Tee beziehen könnte!
Hanna war sich nicht sicher, ob sie ihn trinken wollte … und auf einmal war sie sich nicht einmal mehr sicher, ob sie überhaupt hier sein wollte.
Den Satz fand ich dagegen so gelungen nicht, weil er doch so ein wenig aus der „Standardphrasenkiste“ kommt – was man meiner Meinung nach daran merkt, dass er doch gar nicht wirklich zutrifft. Hanna ist doch eigentlich schon vor Betreten der Hütte klar geworden, dass sie überhaupt nicht hier sein will.
Die Lücke klaffte wie der Eingang zu einer anderen, dunklen Welt, der Welt der Dämonen vielleicht.
Und hier bin ich mir nicht sicher, ob das mit der Welt der Dämonen dann nicht doch ein Tick zu viel ist.
Die Vision, die Hanna beim Berühren der Statue bekommt, ist dann aber wieder angemessen horrorhaft geschildert – in solchen Momenten kann es mir dann ja kaum genug sein. Besonders schön fand ich diese Formulierung:
Dann hörte sie einen unvorstellbaren Lärm. Es war, als käme ein applaudierendes Publikum auf sie zugestürmt, und dann war es direkt über ihr.
Was für ein toller Vergleich! Und so passend seltsam!
Was im weiteren Verlauf des Geschehens dann, soweit ich mich erinnere, neu ist: Ezechiel bzw. der Dämon in ihm beginnt, die Umwelt zu manipulieren. Erst verschwindet der Knauf der Tür, sodass sie zur blanken Wand wird (wirklich unangenehm – allein deshalb will ich ja nie im Knast landen), und dann wird die ohnehin schon eher aus Verzweiflung gewählte Waffe voller Hohn zum wabbeligen Fisch. Das Geschehen wirkt dann schon ziemlich albtraumhaft, und wer weiß – vielleicht sind das auch nur Illusionen, die der Dämon Hanna einpflanzt. Für sie macht es ja keinen Unterschied.
Und wie Hanna dann in noch größerer Verzweiflung aus dem Fenster will, zwischendrin hängen bleibt und sich dann selbst mit einer Glasscherbe umbringt … tja. „Krasse Szene“ habe ich mir daneben geschrieben, und ich schätze, das trifft es wohl auch sehr gut. Mit dem Tod Hannas wird das Geschehen jedenfalls gut abgeschlossen. Einziger Makel: So wirklich klar ist ihre Motivation dabei, die Innos-Statue herauszuverlangen, gerade angesichts dieser brenzligen Lage in der sie gegenüber Ezechiel steckt, ja nicht. Da spürt man dann schon sehr deutlich den Einfluss der Vorgabe. Aber ansonsten, wie bereits bemerkt, ein mitreißendes Kapitel!
Das Zwischenspiel danach gefiel mir auch ganz gut, eine tolle Szene mit der vom Dämon beherrschten Ratte als Unglücksbote, die schlicht und ergreifend den Boden für das kommende 13. Kapitel bereitet. Ein bisschen Schmunzeln musste ich natürlich bei diesem gewissen Tombolapreis – wer weiß, ob es nicht wirklich DER Stab des ewigen Wanderers ist, der da als Restposten liegen geblieben ist!
In den frühen Morgenstunden würde dem ernüchternden Hauch von verschüttetem Bier weichen müssen.
Bei dem Satz ist aber irgendwie etwas kaputtgegangen.
Kapitel 13 ist dann ja im Grunde das, was Khorinis in einem ersten Schritt in das verwandelt, was wir bei „Durch einen Spiegel ein dunkles Bild“ vorfinden. So ganz ist mir zwar nicht klar, warum Krushak das gerade jetzt bzw. dann macht und nicht schon vorher getan hat, aber gut, das Feuerblütenfest scheint sich ja allein wegen der großen Menschenansammlung für so etwas gut zu eignen. Ansonsten könnte man vielleicht bemängeln, dass das alles schon so ein bisschen klischeemäßig ist, ein böser Hauch, der den Fluch auslöst … aber das haben wir ja schon festgestellt, dass manches, wenn man es aus Krushaks Sicht erlebt, irgendwie sehr prätentiös-böse herüberkommt. :D Da man als Leser von „Durch einen Spiegel ein dunkles Bild“ wie gesagt aber weiß, wozu das alles führen wird, findet man das natürlich alles andere als albern.
Das Zwischenspiel rund um Jake, Manoy, Sam und Miranda kam mir direkt bekannt vor, und das kurze Laufenlassen der Suchfunktion des Forums bestätigte meine Vermutung, dass man die Szene – zumindest dem Grunde nach – bereits aus „Durch einen Spiegel ein dunkles Bild“ kennt. Da aber nur der Originalthread von damals und nicht die „remastered“-Version bei der SuFu ausgespuckt wird, gehe ich davon aus, dass die Szene dort gar nicht mehr vorkommt?
Wie dem auch sei, hier kommt sie jedenfalls nun in erweiterter Fassung zurück, und sie ist auf ihre ganz eigene Art und Weise sehr, sehr gruselig und auch grausam. Ich weiß nicht, wie alt die vier Leute da sind, aber sie wirken sehr jung, und auch wenn sie wohl nicht mehr so ganz Kinder sind, musste ich bei ihrem „Spiel“, dem skrupellosen Verbrennungsritual und ihrem Selbstverständnis ein wenig an „Lord of the Flies“ denken – nur, dass sich das Geschehen hier natürlich viel intensiver liest (was ein weiterer Beleg dafür ist, dass du den Literaturnobelpreis verdient hast). Was ich mich aber (wahrscheinlich damals wie heute) frage: Wie verhält sich das denn, mit dieser „Krushak“-Spinnerei? Die haben den ja nun sicher nicht versehentlich zum ersten Mal beschworen, denn Khorinis ist zu diesem Zeitpunkt ja bereits verflucht. Ist das wirklich nur ein makaberer Zufall, oder haben die alle (und nicht nur Manoy) bereits den Fluch oder eine Vorform davon, sodass man auf „Krushak“ kam? Spannende Frage!
Was mir bei Kapitel 14 neben dem vordergründigen, für sich schon interessanten Geschehen erneut aufgefallen ist: Wie sehr Mutter Ignatia tatsächlich der Prototyp der „bösen (Stief-)Mutter“ ist, wie sie in der Literatur eben nicht selten vorkommt. Bei ihr schimmert ja auch immer so ein bisschen emotionale Erpressung durch, als hätte Cassia ihr etwas zu verdanken, und das besondere Gewaltverhältnis zwischen den beiden will Ignatia auch jetzt noch, zur Not mittels Rohrstock, aufrecht erhalten. Nun aber kann Cassia ihr aber ja etwas entgegensetzen, und passenderweise, wahrscheinlich nicht zufällig, findet Ignatia wenig später ihr Ende. Und man muss ja schon sagen: Man gönnt es ihr. Wie sie hilflos die „Macht der heiligen Flamme“ beschwören will, wie sie, wie sie es wahrscheinlich ihr ganzes Leben lang gewohnt war, Befehlsgewalt ausüben will – und dann einfach keine Schnitte hat, den kürzeren zieht, in den Sack hauen muss. Hach! Und er weiß, ob Cassia zwischen all dem Schrecken nicht auch ein wenig Genugtuung fühlt …
Ein bisschen seltsam ist es dann natürlich schon, dass Ezechiel Cassia einfach gehen lässt – auch daran wird ja die Vorgabe ein bisschen schuld sein, könnte ich mir denken. So oder so finde ich aber, dass das alles doch sehr schnell und abrupt kommt, und auch daran wird wohl auch der Wettbewerb schuld sein bzw. eben die knappe Zeit – da hätte man sicher noch einiges mehr erzählen können. Andererseits: So ist dem Kapitel 15, dessen Geschehen Cassia eine gewisse Verlorenheit beschert, ein guter Boden bereitet. Es wirkt so doch einfach grausamer, denn ich sag mal so: In DIESEM Khorinis ist es doch nur besser, tot zu sein, und zwar RICHTIG tot – so wie Hanna zum Beispiel. Nun ist nicht einmal das der guten Cassia gegönnt. Man könnte natürlich auch argumentieren, dass der Verlust des Augenlichts angesichts der schrecklichen Ereignisse auch so schlimm nicht ist, aber naja, das wäre schon sehr dahingebogen: Wenn schon alles den Bach runter geht, ist es mir wohl auch egal, ob ich es sehen muss oder nicht, denn zu spüren bekomme ich es ja so oder so. Von daher würde ich schon sagen: Der Verlust Cassias Augenlichts, und damit im Grunde auch der Verlust ihrer Schwester, sorgt vorgabengemäß schon für eine ziemlich bedrückende Stimmung. Generell, wie sie und Attila da auf der Diebesinsel stehen … das strahlt Hoffnungslosigkeit und Hilflosigkeit ohne Ende aus.
Cassia trat aus der Höhle, die ihr hier, auf der Diebesinsel, als Lager für nicht allzu leicht verkäufliche Beutestücke und Versteck für Zeiten diente, in denen die Milizen gereizt waren wie wütende Wespen, um noch einmal die Aussicht auf die im blauen Mittag schwebende Hafenstadt zu betrachten.
Diesen ersten Satz fand ich, insbesondere als Einstieg in die Szene, aber zu lang und auch zu verschachtelt. Liest sich einfach nicht gut!
Tja … und dann ist der siebte Post jedenfalls zu Ende – und der Rest ist Geschichte, könnte man sagen.
Ein letztes Mal die Fehlerliste:
Sie hatte allerdings Attila und sie anderen angewiesen
„Es tut mir Leid“, sagte Hanna.
Und Hanna wusste, dass er Recht hatte.
In so Fällen würde ich immer für ein kleines „recht“ plädieren.
„Krushak hat mich nicht beschützen können”, sagte Manoy. "Oder wollen."
Da sind auf einmal zwei unformatierte Gänsefüßchen hineingerutscht.
Ich werde damit Vorlieb nehmen müssen
Ich glaube, „vorlieb“ schreibt man da klein – aber mach doch, was du willst, sieht groß eh besser aus.
Mit einer fließenden Bewegung zückte sie ihre Stock
Und jetzt muss natürlich noch ein Fazit für die gesamte Geschichte gekommen! Das fällt mir ja gar nicht so leicht, muss ich sagen. Also, natürlich habe ich die Story gerne gelesen, natürlich fand ich sie spannend, natürlich hat mich das Grauen wieder einmal voll gepackt.
Die Stärken dieser Story liegen, wohl noch mehr als in „Durch einen Spiegel ein dunkles Bild“, in der Atmosphäre. In dem Wahnsinn, der Horror, und ja, häufiger auch mal im „Gore“. Davon gibt es auf Khorinis anscheinend schon vor Entfesselung des Fluchs schon mehr als genug, Krushak sei Dank.
Wenn man sich dann mal die Handlung anschaut, vor allem auch mal so ein bisschen losgelöst von dem Hintergrundwissen, dass man als Leser aus „Durch einen Spiegel ein dunkles Bild“ haben mag, kann die glaube ich nicht so ganz mithalten. Ja, klar – vieles ist Vorgaben und Zeitknappheit geschuldet, und ja, klar: Die Handlung ist interessant, sie ist spannend, es passiert ordentlich etwas und alles hängt auch irgendwie miteinander zusammen. Nur wage ich zu behaupten: Wenn man eben nicht schon vorher die Thematik der Geschichte kennt, eben durch das Lesen der „Mutterstory“, dann kommt man sich schon ein bisschen verloren in der Handlung vor. Das tut man vermutlich auch so schon. Denn ist es schwer zu durchschauen, was eigentlich genau passiert, wo das alles hinführt, wie was mit was zusammenhängt. Oftmals schien mir da „rätselhafte Stimmung“ vor „Erklärung“ zu gehen – was natürlich auch den Reiz der Geschichte ausmacht, keine Frage. Aber gerade was zum Beispiel diesen großen Stein angeht, oder die Innos-Statue, um die sich so viel dreht … sogar Krushak selbst ließ ja durchblicken, dass er eigentlich gar nicht weiß, warum er so hinter dem Ding her ist. Da merkte man schon, dass du bisweilen Mühe gehabt haben musst, die Vorgaben in dein mehr oder minder vorgegebenes Setting und auch eine mehr oder minder vorgegebene Rahmenhandlung zu pressen. Deshalb wirkt das ab und zu ein bisschen konfus, auch die Motivation der einzelnen Charaktere wirkt manchmal sehr fragwürdig (sie wirken im Grunde alle irgendwie irre – wobei das dann ja sogar zutrifft, schätze ich mal). Neudeutsch könnte man sagen: Die Handlung ist nicht immer ganz stringent.
Das ist dann allerdings auch Kritik auf hohem Niveau, aber ich bin zumindest mal froh, dass ich mal welche anbringen konnte! Als zusätzliche Perspektive auf die Ereignisse (bzw. vor die Ereignisse) aus „Durch einen Spiegel ein dunkles Bild“ funktioniert diese Story hier gnadenlos gut. Als „Stand alone“-Geschichte dagegen fehlt es ihr dann manchmal doch ein bisschen an der Griffigkeit. Das ist das, was ich meine, falls man überhaupt versteht, was ich damit sagen will!
Indes bleibt mein Gesamteindruck positiv, und zwar aus den bereits geschilderten Gründen: Aller Kritik zum Trotz ein spannendes Geschehen, teils ja mit richtig Action, viele starke Charaktere (auch wenn deren Motivation manchmal im Dunkeln bleibt), natürlich der liebe Onkel Ezechiel, aber auch die Mutter Ignatia, und dazu dann eben der ganze Horror, der sehr „verdichtete“ Schreibstil, viele im positiven Sinne schauderhafte Vergleiche bei den Formulierungen und, nochmals, auch eine gute Portion „Gore“. Generell kann man sagen: In dieser Geschichte stellst du „das Böse“ in all seinen Formen an allen möglichen Plätzen da. Und so platt das auch klingt: Gelesen hat es sich – gewisse Auswüchse bei Krushak mal ausgeklammert – gar nicht klischeehaft, sondern tatsächlich sehr einnehmend. Ich glaube, die Story hat mir sogar letzte Nacht einen Albtraum beschert, und das ist zum Abschluss dieses Kommentars wohl das beste Kompliment, was ich so spontan gerade machen kann, ohne mich erneut in Geschwafel zu verlieren! :gratz
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Lord Regonas
22.05.2017, 20:39
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Vor einiger Zeit hat Lord Regonas ja wieder ein Quartett an Story-Fortsetzungen rauszuhauen. Jetzt habe ich nun mal die Muße, mir diese Fortsetzungen zu Gemüte zu führen.
Als erstes wäre da „Sein Name ist Moe“. Auch wenn der neue Post wie gewohnt eher kurz ist, hat er mich doch besser unterhalten als der vorherige. Das liegt an der recht witzigen Charakterdarstellung und generell dem Charakter der Szene, die ja eher wie ein lustiger „Schwank“ daherkommt. Ein bisschen konnte ich mich in Moe auch hineinversetzen – die beiden Alchemisten im Zwiegespräch hätten mich da wohl auch ziemlich angenervt! Wobei sie auch damit recht haben, dass diese Pheromon-Idee so neu für die Geschichte ja auch nicht ist – sie haben sie jetzt lediglich bestätigt und mehr oder minder wissenschaftlich untermauert. Ich bin auch tatsächlich gespannt, wie es jetzt weitergehen soll – Moes Einwand zum Schluss ist ja auch nicht ganz von der Hand zu weisen. Wenn Khorinis schon nicht verloren ist, dann hat es zum jetzigen Zeitpunkt ja jedenfalls einige Einbußen hinnehmen müssen, die einfach nicht mehr rückgängig zu machen sind. Aber man wird sehen, wie es nun weitergeht!
Das ist eine durchaus berechtigte Frage Frau Präsi... äh John und ich bin mir sicher, dass wir beide baldigst darauf eine Antwort erhalten werden. Zumindest, wenn mir dazu etwas eingefallen ist§zweifel
Und wo wir schon mit dem Thema „Fleischwanzen“ eingestiegen sind, können wir auch gleich damit weitermachen – denn bei „Das Erbe der Druiden“ kam ja bisher schon wenigstens Mal eine Verwandlung in dieses Tierchen vor. Und tatsächlich spielt im zweiten Post der noch in den Startlöchern stehenden Story dann auch noch einer der Alchemisten, nämlich Ignaz, eine Rolle! Wer weiß, ob es da nicht vielleicht sogar noch weitere Überschneidungen geben wird … aber das ist jetzt ja noch nicht so wirklich prognostizierbar, wie überhaupt noch nicht recht vorhersehbar ist, wohin sich diese ja doch recht bedeutungsschwanger betitelte Geschichte entwickeln wird. Ebenso bedeutungsschwanger sind dann ja auch die Erklärungen bezüglich der Fähigkeiten der Druiden, und wie sich die Menschen verändert haben. Hm! Bleibt ja alles noch sehr vage. Aber immerhin ist mit den unterschiedlichen Auffassungen von Miguel einerseits und Ignaz andererseits Konfliktpotential gegeben – und das hilft ja oft dabei, Geschichten ganz allgemein ein wenig auf Trab zu bringen!
Wenn ich vielleicht anmerken darf, ist diese Story ja noch in den... ach hattest du ja geschrieben§wall Ich hoffe doch sehr, die Kritiker mit der weiteren Entwicklung überzeugen zu können.
Ich hatte es im vorherigen Kommentar ja glaube ich schon angedeutet, dass bei dem ganzen Geschehen in „Raumschiff Star Bug“ jetzt auch mal wieder der anfangs doch recht bedeutsam eingeführte Mighty Alien Dwarf mal wieder auftauchen müsse – tja, und schon erscheint er wieder, mit einem Auftritt, der an Spektakel nur wenig zu wünschen übrig lässt! Tatsächlich bekommt dadurch die in den Vorposts doch sehr ernste Geschichte nun wieder einen absurd-komischen Dreh. Indes bin ich damit ganz zufrieden, weil die Sache mit dem uns allen ja gut bekannten Marvin der Geschichte nun etwas Eigenes (zurück-)gibt und auch ihrem Titel ein wenig Rechnung trägt. Ich glaube auch, so eine Story wäre in dieser Art damals zu 2005er und 2006er-Zeiten hier im Forum der Renner gewesen, einfach wegen des „Muts“ und der „kindlichen Spielerei“ dabei, so eine Fanfiction-Story zu verfassen. Aber gut, noch weiß ich ja nicht, wie es so weitergeht. Es sieht ja durchaus danach aus, dass das nicht nur ein „Haha Cheats Marvin“-Ulk wird, sondern dass das tatsächlich dann doch sehr metaphorisch umgesetzt werden wird. Ich bin jedenfalls gespannt, wie „Marvin“ in dieser Story nun dargestellt sein und auftreten wird. Und ich gehe davon aus, dass die Story trotz dieses Manövers, den Cheatmodus von Gothic (wie gesagt: halbwegs metaphorisch), ihren ernsthaften Anstrich bewahren wird. So oder so: Man darf wie gesagt gespannt sein!
Erstmal habe ich nicht vor, zu cheaten §hhmpf Das halte ich dann doch für viel zu einfach. Zudem wäre da auch recht viel Potenzial verloren, wenn ich einen solchen Weg einschlagen würde.
Am ernsthaftesten der vier fortgesetzten Geschichten ist ganz klar weiterhin „Segen und Fluch“, natürlich allein schon wegen der Thematik. Auch deshalb finde ich es allerdings schade, dass du dieser Story von den Vieren die wenigsten neuen Worte spendierst. Deshalb passiert inhaltlich auch nicht viel Neues. Positiv hervorzuheben ist aber, dass nun auch von Seiten Halvors das Maß an Emotion herüberkommt, was ich im Vorpost ja noch vermisst hatte. Das geschieht hier zwar auch noch etwas plakativ, ist so aber auf jeden Fall nachfühlbar. Interessant finde ich dann vor allem den letzten Satz des kurzen Posts, denn er deutet zumindest an, dass die Geschichte einen Dreh in Richtung „Selbstjustiz“ nehmen könnte, und das würde die ganze Thematik ja noch einmal interessanter machen. Auf jeden Fall eine spannende Sache, weshalb du beim nächsten Mal auch gerne eine etwas längere Fortsetzung liefern darfst!
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Vielen Dank John :)
John, ich habe zur Kenntnis genommen, dass es einen Kommentar von dir zu meiner Geschichte gibt, bin aber noch gerade damit beschäftigt, ajnifs Geschichte zu lesen und muss dich also in die Warteschleife einreihen. Aber ich bedanke mich schon mal fürs Lesen; wenn du dich da durchgequält hast, bist du schon mein Held!:gratz
Es wird Zeit, der lieben Ajnif ein paar Worte zu widmen! :gratz
Wettbewerbsbeitrag
von Ajnif
Der erste Post hat mir durch die Bank weg sehr gut gefallen! Die bedrückende Atmosphäre des Lazaretts im Feldlagers mit all seinem Verdruss und Ekligkeiten wird in wenigen, zündenden Worten erzeugt. Ich empfand beim Lesen zu gleichen Teilen Abscheu gegen die ganze Situation und Bewunderung für Florentine, dass sie das durchsteht. Ich war da wirklich einfach nur erleichtert, dass ich auf meinem bequemen Sofa liege und nicht in einem stinkigen Feldbett mein Bein amputiert kriege. :scared: Florentine macht hier auch direkt den Eindruck einer charakterstarken Frau, die nicht bei den kleinsten Widrigkeiten klein beigibt, sondern sich durchbeißt, und dabei auch höchst nützlich ist und eine wichtige Stütze für das Lager zu sein scheint. Sie hebt sich ja auch direkt gegen ihre Kollegin Maggie ab, die diese Situation ganz offensichtlich nicht so gut verkraftet. Der Einstieg in das Szenario, in die Rolle von Florentine, halte ich da wirklich für sehr gelungen. Und auch an dem Rest des Posts gibt es nichts auszusetzen: Ich finde es sogar sehr gut, dass Glenn nicht direkt ihr Mann ist, der sie in der Pflichterfüllung seiner Ehe stützt und sie sich wie selbstverständlich bei ihm tröstet. Es war viel erfrischender, dass die beiden dem Anschein nach nur sehr gute Freunde sind, aber vielleicht noch mehr im Busch ist. Diese Behutsamkeit war wohl schöner als jedes "Und da ist ihr Mann, für den sie sein Ein und Alles ist - genauso umgekehrt"-Szenario hätte sein können. Bei dem Auftauchen des Bruders und den damit verbundenen Enthüllungen finde ich zwar keinen Anlass mehr zu gesondertem Lob, aber insgesamt gibt das alles wirklich einen guten Anfang her: Mysteriöse Andeutungen um einen vielleicht nur scheinbar verstorbenen Onkel und ein ebenso mysteriöses Amulett, da hat man doch was, worüber man grübeln kann. Und am Ende dann auch noch der unerwartete Paukenschlag: Ein Angriff der Orks auf das Lazarett. Das ist vielleicht die einzige Stelle, die ich nicht ganz so rund finde an dem Post: Haben die denn keine Späher aufgestellt, die so eine Orkgruppe rechtzeitig ankündigen? Das war mir da ein bisschen zu leicht, wie die Orks da einfach so ins Lager einfallen können. Aber gut, vielleicht haben sie einfach alle Späher ausgeschaltet. Und dass der Angriff ausgerechnet das Lazarett trifft, da gibt Sagitta ja sogar noch ein Geständnis ab. Also alles halb so wild, und man bleibt am Ende schön mit der Frage zurück, was denn nun aus Glenn geworden ist.
Da ich ja nun das Ende der Geschichte schon kenne, habe ich mir die erste Szene des zweiten Posts noch einmal genau auf den Aspekt hin angeschaut, ob Glenn wirklich noch leben konnte. Da haben bei mir ja alle Alarmglocken geklingelt, dass das vollkommen an den Haaren herbeigezogen ist. Aber tatsächlich, es spricht nichts dagegen. Jetzt, wo ich die Szene nochmal überflogen habe, frage ich mich sogar, wie ich da nicht gleich drauf gekommen bin, dass Glenn noch leben könnte. Da war ich wohl ein bisschen blauäugig. :D Ich hätte es aber schon gut gefunden, wenn dann wenigstens noch kurz aufgelöst wird, warum Otis so eine Fiesheit unterstützt hat. Der muss ja entweder was echt Tolles dafür bekommen haben, oder aber Florentine komplett hassen. Im Übrigen konnte ja auch gar keiner ahnen, dass Florentine danach das Lager verlässt und Glenn und Maggie ganz offen zusammen in einem Zelt pennen können, ohne dass sie das mitkriegt. Hm, naja, genug davon.
Ich kann mir nicht helfen, aber irgendwie hatte ich in der Geschichte öfter das Gefühl, dass Balir etwas von Florentine will. Natürlich ist Glenn gestorben und Florentine darum kreuzunglücklich, aber sich dann gleich mit ihr in ein Bett zu legen und mit ihr im Arm zu schlafen? Also ich würde das wohl nicht mal unter diesen Umständen mit meinen Schwestern machen. :scared: Und im späteren Verlauf kommen dann halt noch solche Sachen, dass er seinen Arm um sie schlingt, sie vor sich aufs Pferd setzt und sie fest an sich drückt, um sie zu wärmen. Oder dass der Kommandant Balir fragt, ob er Florentine noch einmal sehen konnte (was halt irgendwie so klingt als wäre Flo seine Frau...). Aber nun gut, vielleicht interpretiere ich da ja zu viel hinein. Vielleicht wolltest du aber auch einfach eine mögliche Romanze zwischen A und B vorbereiten. Die zwischen A und C hast du schon selbst reingebracht, da wäre dir ja höchstens B und C noch unpassend gekommen.
Es folgt die Reise zu Kasims altem Haus, wo statt diesem Sagitta auf sie wartet. Die scheint dir ähnlich wie Zuben ja sehr ans Herz gewachsen zu sein. :D Sagitta wird hier gleich als richtig übermächtig dargestellt, mit dieser Schattenkontrolle. Komisch nur, dass die später nie wieder erwähnt wird. Ansonsten feuerst du hier ja aus allen Rohren, was eine Rabenmutter so ausmachen kann. Vielleicht war es sogar ein bisschen too much, aber das ist Geschmacksfrage. Behaupte ich mal.
Dreckige, morbide Szenen, das ist Ajnifs Steckenpferd. Da macht die Kerkerszene keine Ausnahme. Ich war allerdings ein bisschen irritiert, dass der so voll ist. Was macht Sagitta denn mit denen? Da klafft wieder eine kleine Lücke in der Geschichte. Auch dass Flo erst so vehement will, dass Balir alle rausholt, und dann nie wieder ein Wort über die anderen Insassen verloren wird...
Hier übrigens auch wieder so eine BalirxFlo-Szene: Durch dein Nachthemd kann man hindurchsehen... Sorgen des großen Bruders oder anzügliche Bemerkung des lüsternen Sündlings? Ich weiß selbst gar nicht, warum mir bei ihm immer gleich sowas durch den Kopf spukt.
Ich würde sagen, dass man dem dritten Post am meisten anmerkt, dass er in Hektik geschrieben worden ist. Da sind ein paar Formulierungen nicht so schön, wie man es sonst von dir gewohnt ist. Und irgendwie geht auch alles sehr schnell. Hier hast du das Amulett. Es kann Sagitta retten! Och nö, kaputt... Obwohl ich nicht behaupten kann, diese Szene besser hinbekommen zu haben. §gnah
Am Übergang von Post 3 zu Post 4 fand ich besonders verwirrend, dass Florentine vom einen auf den anderen Moment dazu übergeht, Sagitta besiegen statt retten zu wollen. Kaum ist das Amulett kaputt, auf das sie ihre Hoffnungen gesetzt hatte, geht sie einfach so dazu über, es gar nicht weiter in Erwägung zu ziehen.
Der eigentliche Mittelpunkt des Posts ist aber natürlich das Aufeinandertreffen von Flo und Kasim, und da gehts dann ja auch verbal und körperlich gleich richtig zur Sache. Ich hatte ein bisschen das Gefühl, dass dir diese an Vergewaltigung grenzende Szene Spaß bereitet hat. Die Beschreibungen wirken jedenfalls richtig genussvoll, da kommt der Ajnifsche Ekel wieder einmal richtig zum Tragen.
Die Enthüllung, dass Kasim Beliar ist... Ja, das war eine schöne Überraschung. Obwohl mich das ja ziemlich an meinen Wettbewerbsbeitrag vom letzten Jahr erinnert hat. :grinundwe
In den Posts 5 und 6 ist dann irgendwie so endgültig Schluss mit der anfangs noch so starken Florentine. Sie erwacht mal hier, mal da aus ihren Deliria, wird von Sagitta, Zuben und Kasim heimgesucht und kriegt mal diese, mal jene Informationen zugeworfen. Die Geschichte leidet glaube ich vor allem daran, dass der rote Faden so oft gekappt wird. Erst soll Sagitta mit dem Amulett gerettet werden, dann geht das Amulett kaputt. Erst will sie das Buch zu Xardas bringen, um es zu entziffern, dann taucht Beliar auf und zeigt ihr einfach, wie es zu lesen ist. Sagitta soll irgendwie bezwungen werden, und dann wird ihr urplötzlich und ohne Spannungsbogen von Zuben das Genick gebrochen. Zuben ist dabei auch irgendwie der einzige, der eine klare Linie hat: Beliar dienen. Sagitta hatte irgendwas mit Flo vor, hat einen Keller voller Gefangener, will das Buch haben... Warum erfährt man nie so richtig. Okay, sie will die Erwählte Beliars werden, aber was hilft ihr da das Buch? Ein bisschen konkreter hätte das schon sein dürfen. :gratz Und Kasim... Er kann sich Florentine doch eh nehmen, wann er will, und im Tempel schien ihm ja auch noch völlig egal zu sein, ob sie das möchte. Dann aber beschließt er plötzlich, für sie den Krieg zu entscheiden. Ob irgendwie erklärt wurde, warum er ihr erst nicht erzählt, wie das Buch zu lesen ist, und dann doch, weiß ich gerade gar nicht mehr. Aber warum hat er ihr das Buch überhaupt überlassen? Und in all diesen Mühlsteinen der Willkürlichkeit befindet sich Florentine und kann eigentlich nur tatenlos zusehen. Das finde ich wirklich schade, nachdem sie anfangs so entschlossen und taff wirkte. Taff wirkte auch Sagitta, aber die lässt sich wirklich merkwürdig leicht von Zuben töten. Wenigstens einen Ansatz von Gegenwehr hätte es da doch geben müssen, wo sie doch als so mächtige Magierin und Schattenlenkerin eingeführt worden war!
Für den letzten Post hast du dir dann aber mal deutlich mehr Zeit gegeben, würde ich mal sagen! Der wirkt deutlich strukturierter und runder als die letzten Posts. Florentine ist in diesem Post zwar diese typische "Jetzt ist eh alles egal, ich mach jetzt einfach!"-Märtyrerin, gefällt mir in dieser Rolle aber schon deutlich besser als die passive Florentine aus den vorangegangenen Posts. Obwohl mir gerade dieser Besuch auf dem Schlachtfeld doch arg sinnlos. Was wollte sie denn damit erreichen, dass sie unbewaffnet da hin geht? Ich hatte vermutet, dass sie so dafür sorgen will, dass Zuben die Orks niedermäht, schließlich hatte sie ja schon ganz gut dressiert. :D Und wenn Zuben dem Befehl Folge geleistet hätte, Florentine zu beschützen, hätte er das wohl auch tun müssen. Aber genau wie Sagitta benutzt er in diesem entscheidenden Moment aus unerfindlichen Gründen keine Magie. Ich glaube, der Lord sollte dir mal eine Nachhilfestunde in Gothicmagie geben. Damit wir irgendwann auch mal epische Bad-Ass-Magier bei dir erleben können. :D
Das Gespräch zwischen Balir und Kasim ist vielleicht die Stelle der Geschichte, wo man die Vorgaben am meisten herausliest. Balir stellt sich da ja schon ziemlich taub. Und ich bin mir auch nicht so sicher, dass es Balir das Leben kostet, dass er nach dem Buch verlangt hat. Obwohl man da schon sehr knickerig sein müsste, um dir das anzukreiden. Und sonst hast du die Vorgaben ja wirklich einwandfrei erfüllt, würde ich sagen.
Was bleibt unterm Strich? Ein sehr guter, vielversprechender Anfang, und ein Ende, das fast ohne Abstriche gemundet hat. Und dazwischen? Ein wildes Durcheinander, würde ich es nennen - nicht nur im negativen Sinne! Es war eine turbulente Geschichte, mit einigen Szenen, die wohl noch lange im Gedächtnis bleiben. Besonders die Todesszene von Sagitta hat sich irgendwie vor meinem inneren Auge eingebrannt, wahrscheinlich wegen der intensiven Beschreibung des überdehnten Halses. Aber wie das in einem Durcheinander so ist, findet man auch nicht alles wieder, was man vermisst. Der SnB entschuldigt dann aber natürlich auch noch so einigen Makel. Wir haben wohl alle mal wieder ganz schön an den Vorgaben zu knabbern gehabt, aber du hast es immerhin trotz Motte bis zum Ende durchgezogen. Allein dafür noch mal meinen aufrichtigen Glückwunsch! :gratz
Mehr dann bis nächste Woche im Abstimmungsthread. ;)
John Irenicus
07.06.2017, 21:25
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Es gibt ja schon seit einiger Zeit wieder ein paar Fortsetzungen aus Lord Regonas' Œuvre. Wieder mit etwas Verzögerung habe ich Zeit gefunden, sie zu lesen.
Immerhin: „Segen und Fluch“ geht Stück für Stück weiter, und mit den neuestem Stück gewinnt die Handlung ja sowohl an Schub als auch ein wenig an neuer Richtung. Zwar ist es schon ein wenig seltsam, dass bei der Kaserne hinterm Pult ein waschechter Paladin herumsteht, nur um für irgendwelchen pillepalle-Kram der einfachen Bürger als Verwaltungskraft da zu sein (selbst Andre im Spiel war ja so gesehen nur „Ritter“, und auch das war schon wenig plausibel) – aber das, was am Ende dabei herauskommt, kann sich sehen lassen. Erst fand ich das ja auch ein wenig gewagt, dass der Paladin nach ein paar Worten schon von selbst auf Salandril kommt (weil Halvor, ein bisschen wutbürgermäßig, bei all dem Geschimpfe ja auch irgendwie nicht auf den Punkt kommt, wen und was er meint), aber mit dem letzten Satz gewinnt das ja alles wieder an Bedeutung: Offenbar hat der Herr Paladin den Herrn Salandril schon länger auf dem Kieker. Da darf man jetzt natürlich gespannt sein, weswegen. Wegen ähnlicher Sachen, wegen anderer Sachen, vielleicht sogar auch wegen etwas Privatem? Und wer weiß: Vielleicht entwickelt sich der Paladin ja nun sogar noch zu einer weiteren Hauptfigur! Es ist also offen, was hieraus nun wird, aber jedenfalls recht vielversprechend.
Was mir beim aktuellen Post von „Das Erbe der Druiden“ dann direkt aufgefallen ist, ist eine gewisse Parallelität zum aktuellen Post von „Segen und Fluch“. Während dort nämlich das Hafenviertel bei Abendeinbruch beschrieben wird, machst du hier genau das gleiche mit so ziemlich genau den gleichen Mitteln – nur für die Morgendämmerung. Das war natürlich irgendwie schön zu lesen, auch wenn es jetzt nichts der Geschichte selbst Innewohnendes ist. Abgesehen davon passiert in dem Post auch nicht so viel, außer, dass man erfährt, wie Miguel wohl ein ambivalentes Verhältnis zur Miliz hat. Wie im Vorpost beschrieben hält er nichts von ihr, gleichwohl ist er auch ein bisschen auf sie angewiesen. Und man erfährt, woher Miguel so genau weiß, dass die Miliz korrupt ist. :D Abgesehen davon fand ich den Post, was auch seiner Kürze geschuldet ist, aber ein bisschen zu ereignislos. Und mit seinen Fähigkeiten hätte Miguel die paar Infos, die er von Ruga bekommen hat, ja wirklich locker selber in Erfahrung bringen können. Bin daher nicht so wirklich begeistert von dieser Fortsetzung!
Die dritte Geschichte im Bunde der Fortgesetzten ist dann „Raumschiff Star Bug“. Für den dortigen aktuellen Post trifft das, was ich weiter oben zum aktuellen Post von „Das Erbe der Druiden“ gesagt habe, leider noch mehr zu: Hier passiert ja nun wirklich gar nichts Neues, und mit Verlaub, diese Diskussion der beiden Lords über einen zivilen Katastrophenschutz fand ich dann auch ziemlich überflüssig und auch ein wenig dämlich. Wie hätte dieser zivile Katastrophenschutz denn ausgesehen, der in der Lage gewesen wäre, ein eh schon geflutetes Hafenviertel zu sichern? Gut, diese Diskussion trägt dazu bei, Lord Hagen als Charakter noch ein wenig mehr zu formen, in seiner Uneinsichtigkeit und herrischen Art, aber mehr kann man aus diesem Post nun wirklich nicht ziehen. Da hätte durchaus mehr Handlung im Spiel sein dürfen!
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Lord Regonas
07.06.2017, 22:15
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Es gibt ja schon seit einiger Zeit wieder ein paar Fortsetzungen aus Lord Regonas' Œuvre. Wieder mit etwas Verzögerung habe ich Zeit gefunden, sie zu lesen.
Immerhin: „Segen und Fluch“ geht Stück für Stück weiter, und mit den neuestem Stück gewinnt die Handlung ja sowohl an Schub als auch ein wenig an neuer Richtung. Zwar ist es schon ein wenig seltsam, dass bei der Kaserne hinterm Pult ein waschechter Paladin herumsteht, nur um für irgendwelchen pillepalle-Kram der einfachen Bürger als Verwaltungskraft da zu sein (selbst Andre im Spiel war ja so gesehen nur „Ritter“, und auch das war schon wenig plausibel) – aber das, was am Ende dabei herauskommt, kann sich sehen lassen. Erst fand ich das ja auch ein wenig gewagt, dass der Paladin nach ein paar Worten schon von selbst auf Salandril kommt (weil Halvor, ein bisschen wutbürgermäßig, bei all dem Geschimpfe ja auch irgendwie nicht auf den Punkt kommt, wen und was er meint), aber mit dem letzten Satz gewinnt das ja alles wieder an Bedeutung: Offenbar hat der Herr Paladin den Herrn Salandril schon länger auf dem Kieker. Da darf man jetzt natürlich gespannt sein, weswegen. Wegen ähnlicher Sachen, wegen anderer Sachen, vielleicht sogar auch wegen etwas Privatem? Und wer weiß: Vielleicht entwickelt sich der Paladin ja nun sogar noch zu einer weiteren Hauptfigur! Es ist also offen, was hieraus nun wird, aber jedenfalls recht vielversprechend.
Ich fand einen Paladin einfach imposanter für die Angelegenheit. darüber hinaus ist er ja eigentlich auch ein Paladin.
Was mir beim aktuellen Post von „Das Erbe der Druiden“ dann direkt aufgefallen ist, ist eine gewisse Parallelität zum aktuellen Post von „Segen und Fluch“. Während dort nämlich das Hafenviertel bei Abendeinbruch beschrieben wird, machst du hier genau das gleiche mit so ziemlich genau den gleichen Mitteln – nur für die Morgendämmerung. Das war natürlich irgendwie schön zu lesen, auch wenn es jetzt nichts der Geschichte selbst Innewohnendes ist. Abgesehen davon passiert in dem Post auch nicht so viel, außer, dass man erfährt, wie Miguel wohl ein ambivalentes Verhältnis zur Miliz hat. Wie im Vorpost beschrieben hält er nichts von ihr, gleichwohl ist er auch ein bisschen auf sie angewiesen. Und man erfährt, woher Miguel so genau weiß, dass die Miliz korrupt ist. :D Abgesehen davon fand ich den Post, was auch seiner Kürze geschuldet ist, aber ein bisschen zu ereignislos. Und mit seinen Fähigkeiten hätte Miguel die paar Infos, die er von Ruga bekommen hat, ja wirklich locker selber in Erfahrung bringen können. Bin daher nicht so wirklich begeistert von dieser Fortsetzung!
Was bitte erwartest du denn binnen so kurzer Zeit? Die Story ist doch gerade erst im Aufbau:dnuhr:
Die dritte Geschichte im Bunde der Fortgesetzten ist dann „Raumschiff Star Bug“. Für den dortigen aktuellen Post trifft das, was ich weiter oben zum aktuellen Post von „Das Erbe der Druiden“ gesagt habe, leider noch mehr zu: Hier passiert ja nun wirklich gar nichts Neues, und mit Verlaub, diese Diskussion der beiden Lords über einen zivilen Katastrophenschutz fand ich dann auch ziemlich überflüssig und auch ein wenig dämlich. Wie hätte dieser zivile Katastrophenschutz denn ausgesehen, der in der Lage gewesen wäre, ein eh schon geflutetes Hafenviertel zu sichern? Gut, diese Diskussion trägt dazu bei, Lord Hagen als Charakter noch ein wenig mehr zu formen, in seiner Uneinsichtigkeit und herrischen Art, aber mehr kann man aus diesem Post nun wirklich nicht ziehen. Da hätte durchaus mehr Handlung im Spiel sein dürfen!
Das mag durchaus stimmen. Die Diskussion sollte tatsächlich auch nur dem Char von Hagen dienen.
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Trotzdem Dankeschön :)
Ich habe in meinem neuen Appartement immer noch kein Internet und das Ende der Abstimmungsphase des vierten SnB steht kurz bevor. Aus der Not gebären aber ja bekanntlich die erstaunlichsten Dinge! Ladies and Gentleman, hier ist er: Der wahrscheinlich erste am Handy geschriebene Kommentar aller Zeiten! §troet
Wettbewerbsbeitrag
von El Toro
Das Vorwort, das El Toro ihrem Beitrag vorangestellt hat, ließ mich erstmal schlucken. Ob ich viel von der Story verstehen kann, wenn sie doch auf dem so sagenumwobenen Epos fußt, das ich bislang nicht gelesen habe? Mir fehlte es an der Ritterlichkeit eines Lqidoridas und so ließ ich es einfach mal drauf ankommen. Im Großen und Ganzen hatte ich auch das Gefühl, weitestgehend alles verstanden zu haben. Nur was damals bei der Sonnenwende genau passiert oder nicht passiert ist und was es nun genau mit der ominösen Jenna auf sich hat, entzog sich an einigen Stellen meiner Erkenntnis.
Interessant finde ich ja, dass El Toro ganz genau wie Ajnif eine taffe Frau als Protagonistin für ihre Geschichte wählt. Gleich im ersten Post zeigt sich, dass Cassia nicht nur eine knallharte Diebin und Hehlerin ist, sondern auch, dass sie über Ekel erhaben scheint. Denn so sehr sie sich auch über die Suchaktion der Perlenkette in der Kloake aufregt, sie nimmt das doch wirklich großartig hin. Wenn ich mir vorstelle, wie ich und die meisten anderen Menschen reagiert hätten, wenn sie in so eine stinkige Brühe hinabsteigen müssen...
Ebenfalls gleich im ersten Post angelegt ist das Feuerblütenfest, das in der Geschichte noch mehrmals erwähnt werden wird, aber deutlich weniger präsent war als ich es zunächst vermutet hatte. Da haben dich die Vorgaben vielleicht ein bisschen von abgelenkt. :D
Mit Hanna tritt dann noch deine Person Bei auf den Plan. Sie wirkt deutlich zarter besaitet als Cassia, auch wenn sie später ja noch zeigt, dass man sie nicht unterschätzen sollte. Aber gerade in solchen Momenten, wo sie tröstend nach Cassias Hand greift, ist sie einfach ganz und gar eine gute Freundin. Und dass Cassia überhaupt eine solche Bindung besitzt, lässt sie gleich in einem ganz anderen Blick erscheinen. Sie wirkt allein durch Hanna viel tiefgründiger und komplexer, wirft die stereotype Räuberbraut ab und enthüllt ihr noch interessanteres, wahres Ich.
Aufgemerkt hab ich auch bei der Szene, wo Cassia die Blumen vor Hanna zu verstecken versuchte. Irgendwie hatte das für mich homoerotische Anklänge. Sonst passiert sowas ja eher den jungen Männern, die dann plötzlich doch den Mut verlieren, ihrer Herzensdame die Blumen auch zu überreichen. Es bleibt jedenfalls merkwürdig offen, warum Cassia die Blumen überhaupt vor Hanna versteckt, aber im rein positiven Sinne. ;)
Dem Namen Ezechiel hingegen haftet von Anfang an nichts Positives an. Das klingt wirklich richtig unheilvoll, wie Cassia mit den Infos geizt und in düstere Gedanken versinkt, sobald Hanna den Namen erwähnt hat. Wiederum eine komische Parallele zu Ajnifs Wettbewerbsbeitrag: bei euch beiden ist Person C der Onkel der Person A. :D
Der zweite Post gibt sich als erstes sehr erfolgreich Mühe, Attila als äußerst widerwärtigen Gesellen einzuführen. Den fand ich wirklich unangenehm und an Cassias Stelle hätte ich lieber auf dem Boden als mit ihm in einem Bett geschlafen. Aber irgendwas scheint sie ja doch noch an ihm zu finden. Cassia selbst kommt in der darauffolgenden Szene ja auch ziemlich fies rüber: Das Instrument, dass sie extra für Onkel Ezechiel einpackt und mit dem sie ihn quälen will... Es nährt den Schrecken, dass du nur grob umrissen hast, was das für ein Instrument sein soll. :scared:
Daron hat mir von Anfang an richtig gut gefallen. Der Konflikt mit dem Dämon, der von ihm Besitz zu ergreifen sucht, die Konsequenz daraus, sich die Hände zu verbrennen, und das nach außen gewahrte Gesicht eines Würdenträgers der Kirche... Das ist mal eine wirklich interessante Figur. Auch wirklich gut, wie da im entscheidenden Moment die Perspektive wechselt und man so einen viel tieferen Einblick in Darons Welt erhält.
Cassia schafft es am Ende noch mal richtig kaltblütig zu sein: Ohne jedes Zögern will sie nun einfach Daron mit ihrem Instrument beglücken! Da muss wohl was zwischen den beiden Vorgefallen sein, aber krass fand ich diese Entscheidung auf jeden Fall.
Nachdem man in den ersten beiden Posts schon in die Rolle von Cassia und Daron schlüpfen durfte, erlebt man nun auch Hannas Gefühlswelt hautnah. Das gefällt mir ziemlich gut, weil es dir wirklich gelingt, einem die Charaktere durch ihre Perspektive näher zu bringen. Und die Albträume sind ja auch ziemlich einprägsam geschildert! Und wenn einem diese Albträume zum Gruseln noch nicht gereicht haben, dann setzt Cassia mit ihrem Wahn ja auch noch einen obendrauf! Das wirkt wirklich ganz schön schräg, wie Cassia und Hanna sich da gegenseitig die abstrusesten Dinge erzählen, sich aber sofort jedes Wort glauben. Da schwingt auch wieder die gute Freundschaft zwischen den beiden mit, so dass mir trotz des ganzen Grusels doch ziemlich warm ums Herz wurde. ^2^
Dass der Zahn so plötzlich zu Sand zerfällt fand ich nicht schlecht, aber ich glaube, es ist nie richtig erklärt worden, warum das passiert ist. Das wär dann wohl sowas wie mein erster handfester Kritikpunkt an der Geschichte! Aber vielleicht hab ich ja auch irgendwas an der Hanna offenbarten Rolle am Ende der Geschichte nicht so ganz verstanden...
Der vierte Post steht ganz im Zeichen des Rückblicks von Ezechiel und Jenna. Und der hat es wirklich, wirklich in sich! Das Verlangen des Onkels wirkt so real und so dringend, dass man Ezechiel schon die Daumen drückt und mit ihm mitfiebert. Bis einem dann auffällt, was man da eigentlich tut und erschüttert von sich selbst ist! Zumindest erging es mir so. Ich vermute auch mal, dass Ezechiel die Zugetanheit seiner Nichte überinterpretiert... Zumindest kann ich mir nicht vorstellen, dass dieses unschuldige Kind wirklich schon so verdorben ist, ihrem Onkel solche Dienste leisten zu wollen... :(
Trotz allem hab ich während der Gegenwartsszenen einiges Mitleid mit dem geplagten Onkel. Er wirkt an mancher Stelle so verzweifelt und leidet unter der Stimme in seinem Kopf... Dass der Schläfer Einzug in die Geschichte hält, fand ich übrigens spitze! er ist und bleibt einfach das spannendste Geschöpf der Gothicwelt. <3
Cassia beeindruckt in diesem Post vor allem durch ihre Kletterkünste. Vom See aus zum Kloster hochklettern... Da kann der Namenlose sich aber noch einiges bei angucken! :D Auch gut gelöst: Die plötzliche Nacktheit. :grinundwe
Der fünfte Post beschert uns dann sogar die Perspektive des Schläfers. Hier wird auch endlich ein bisschen Klarheit in das Geschehen gebracht. Der Schläfer scheint zumindest nicht nur eine Übermacht, sondern als einziger auch einen Überblick über die Handlung zu haben. :D
Die Geschichte hat zwar schon einige gruselige Figuren eingeführt, aber Mutter Ignatia war mir irgendwie die schlimmste von allen. Diese gestrenge, lieblose Ziehmutter war einfach einschüchternd... :scared: Fies finde ich ja auch, wie sie Cassia mit einem Rohrstock fertig macht, als wäre sie immer noch ein ungehorsames Kind. Das symbolisiert regelrecht, was für ein Machtgefälle Mutter Ignatia zwischen sich und Cassia sieht.
Darons Brust muss aber auch ein widerwärtiger Anblick sein. Ich finde, wir sollten eine Kickstarterkampagne starten, um all diese Schrecken auf großer Leinwand zum Leben zu erwecken. Dead Frank hilft uns bestimmt und synchronisieren können wir das ganze auch selbst. :p
Im sechsten Post kracht es dann richtig! Mutter Ignatia entpuppt sich als allwissende Bad-Ass und schlägt dem übermächtigen Schläfer scheinbar mühelos ein Schnippchen. Das war schon irgendwie verdammt cool! Und als würde sie das noch nicht cool genug machen, schlägt sie im Anschluss sogar versöhnliche Töne gegenüber Cassia an. Es passt aber nur zu gut, dass Cassia diese Versöhnung ablehnt. Und es tut Ignatia als Charakter denke ich auch ganz gut, dass sie nicht mit allem durchkommt, was sie erreichen will. Da denkt man, es könne gar nicht mehr krasser werden, aber dann entpuppt sich Mutter Ignatias Überlegenheit als furchtbar trügerisch. Der Schläfer setzt zum Gegenschlag an und übernimmt die Ratte. Hier ist wieder eine von diesen Stellen der Geschichte, die nicht chronologisch erzählt würden. Das könnte furchtbar unübersichtlich und doof sein, aber irgendwie schaffst du es immer, das mit so coolen Aha-Effekten zu verknüpfen, dass man dir das sofort verzeiht. Ich zumindest finde das erzählerisch einfach toll gemacht! :gratz Da war ich wirklich baff, dass der Schläfer in der Ratte steckt. So etwas hatte ich überhaupt nicht erwartet. Ich dachte, der olle Ezechiel dreht einfach ein bisschen am Rad. :D
Insgesamt jedenfalls ein richtig cooler Post!
Der siebte Post. Hanna sucht Ezechiel auf. Was harmlos beginnt, entwickelt sich schnell zur vielleicht spannendsten Szene der Geschichte. Man fiebert richtig mit, ob Hanna noch erkennt, wen sie vor sich hat, und fragt sich verzweifelt, was sie dann noch wird tun können. Und obwohl Hanna so machtlos gegenüber dem allmächtigen Schläfer ist, scheint sie am Ende doch die Gewinnerin zu sein. Sie entscheidet, wie die Begegnung ausgeht, auch wenn sie sich dafür selbst umbringt, verweigert dem Schläfer so seinen Willen und stellt ihm nicht zuletzt auch noch die Fälle, die ihm am Ende zum Verhängnis wird. So ganz verstanden hab ich das Ende nicht, wie dieser Fluch funktioniert und warum der Schläfer Cassia wegschickt anstatt sie zu töten. Aber diese verwirrende Note passt irgendwie ganz gut zu diesem brachialen Ende. Cassia wird in diesen letzten Posts zu einer merkwürdig passiven Zuschauerin, kann nichts tun als erst dem Untergang ihrer Stadt und dann dem Sterben des Schläfers beizuwohnen. Allmählich frage ich mich, ob diese Passivität der Person A irgendwie durch die Vorgaben impliziert würde. Bei Ajnif hab ich das ja auch schon angemerkt und meine eigene Person A ist auch eher Spielball größerer Ereignisse geworden. §kratz
Ganz am Ende noch eine Anmerkung zu dem wunderbaren, bilderreichen Schreibstil, der die Geschichte aus der Masse aller Geschichten der Welt hervorhebt: Ich hatte wirklich nicht gedacht, dass du dieses wundervolle Niveau durchhalten würdest. Du hast ja auch das eine oder andere Mal über Zeitnot geklagt, aber das merkt man der Geschichte überhaupt nicht an. Wenn ICH unter Zeitdruck schreibe, dann sieht das jedenfalls ganz anders aus. :scared: Dafür gebührt dir mein ganz besonderer Respekt. :gratz
Laidoridas
11.06.2017, 17:33
So, eigentlich wollte ich ja alles direkt in den Abstimmungsthread schreiben, aber nachdem die Kommentare nun doch noch etwas länger geworden sind als gedacht, landen sie eben doch hier.
Zuerst: Ajnif!
Ajnifs Geschichte punktet gleich mit ihrem Einstieg, der mich wirklich von den ersten Sätzen an in den Bann gezogen hat. Das Ganze hat die Anmutung einer bizarren Horrorphantasie, und vor meinem inneren Auge hatte ich irgendwelche merkwürdigen Mensch-Tier-Mischwesen, die in einem dunklen Loch zusammengekarrt wurden und sich da hilflos herumwälzen... ziemlich beklemmend, und vor allem direkt spannend und interessant. Auch die spätere Auflösung, dass es sich um Maden handelt, die sich durch einen Verband beißen, hat mir sehr gut gefallen - das ist dann nochmal ein schöner Aha-Effekt, wenn man kapiert, um was es geht. Ein bisschen fragwürdig ist vielleicht, ob die Beschreibungen dann tatsächlich so gut zur Wahrnehmung einer Made passen, denn ob die wirklich auf eine solche menschliche Weise sehen und riechen können, glaube ich nun eher nicht. Wenn überhaupt, dann würde eine Made den Verwesungsgeruch wahrscheinlich auch nicht als stechend wahrnehmen, sondern eher als irgendwie lecker oder so. Und warum die Made hungrig ist, obwohl sie doch mitten im Essen lebt und ständig futtern kann, wie sie lustig ist, passt da auch nicht so ganz ins Bild. Aber abgesehen von diesen Kleinigkeiten ist das ein wirklich starker Einstieg, zumal die eigentliche Handlung aus der Perspektive Florentines ebenso stark daran anschließt. Ich hatte ja vorher nur einen kurzen Blick auf den ersten Post geworfen und angesichts des Namens Florentine eine Art Adels-Intrigen-Geschichte erwartet, aber obwohl Florentine tatsächlich adelig ist, könnte die Geschichte davon zunächst mal kaum weiter entfernt sein. Stattdessen wird aus dem vermeintlichen Horror des Einstiegs jetzt der tatsächliche Horror eines improvisierten Schlachtfeldlazaretts, und wie man es von Ajnif auch nicht anders erwarten konnte, spart sie nicht mit unverblümten und eindringlichen Beschreibungen fieser Verletzungen, Fäkalien und allem was sonst noch so dazu gehört. Florentines Verzweiflung ist angesichts ihrer Situation gut nachempfindbar, und ich habe mich da schon auch ein bisschen gefragt, wieso sie als Adelige überhaupt in dieser Rolle gelandet ist. Es scheint ja fast so, als wäre sie zwangsverpflichtet worden, da ihre Abreise offenbar als Fahnenflucht gelten würde. Geklärt wird das ja bis zum Ende nicht, wenn ich jetzt nichts überlesen habe.
Gegen Ende des ersten Posts hin wird es dann leider etwas schwächer, insbesondere dieser Dialog hier ist nicht besonders glaubwürdig und kann auch stellvertretend stehen für einige ähnliche Dialoge im späteren Verlauf:
„Wie freue ich mich dich zu sehen“, hauchte sie.
„Ich mich auch“, erwiderte er wahrheitsgetreu und warf ihr von oben herab das schönste Lächeln zu, das er nur zu bieten hatte.
„Florentine wir haben nicht viel Zeit“, fuhr er fort, „unser Onkel ist nach Hause zurück gekehrt.“
Erstaunt weitete sie ihre Augen. „Bist du dir sicher?“, flüsterte sie.
Balir nickte, seine Augen verengten sich dabei.
„Aber wir dachten doch alle, er sei bei diesem schrecklichen Brand ums Leben gekommen.“
Hier wirken Florentine und Balir wie Figuren auf einer Bühne, die ihren Text aufsagen, was schon bei der etwas steifen Begrüßung anfängt. Und ganz besonders den letzten Satz würde doch keiner so sagen. Das ist einfach zu offensichtlich als Erklärung für den Leser gedacht und wirkt damit sehr künstlich. Ich finde aber auch, dass schon dieses "Unser Onkel ist nach Hause zurück gekehrt" unpassend ist, denn die wesentliche Information ist doch vielmehr, dass der Onkel überhaupt noch lebt. Und diese Information ist ja umso brisanter, da Florentine jahrelang von ihrem Onkel gefangengehalten und dabei mutmaßlich misshandelt wurde. Diese Dramatik scheint mir hier einfach nicht drinzustecken, auch nicht so richtig in Florentines Reaktion, für die das doch eine absolute Horrorbotschaft sein muss. Ohnehin kommt mir die Hintergrundgeschichte leider nicht ganz einwandfrei schlüssig vor. Im zweiten Post wird dann ja davon berichtet, dass Balir seine Schwester aus dem Haus des Onkels gerettet hat, nachdem ihre Mutter sie zuvor an den Onkel "verkauft" hatte. Etwas später heißt es dann wiedeurm, dass Balir Florentine aus dem Beliartempel gerettet habe, nachdem ihre Mutter sie bei diesem Ritual verwenden wollte. Aber in welchem zeitlichen Zusammenhang stehen diese Ereignisse denn? Hat Balir sie etwa nach der Rettung aus dem Tempel wieder in die Obhut der Mutter gegeben? Es bleibt ja eigentlich fast kein anderer Schluss übrig, aber das wirkt schon sehr merkwürdig und unverständlich. Später wird es dann noch verwirrender, denn offenbar war Balir damals noch sehr jung und die beiden Geschwister sind durch Zufall in den Tempel gestolpert. Aber wenn Balir so jung war, dann kann er doch nicht ganz alleine die ganzen Beliaranhänger da getötet haben? Ich hatte auch eigentlich angenommen, dass er dabei noch Soldaten bei sich gehabt hatte, aber das wäre dann ja auch nicht möglich gewesen. Insofern alles etwas verworren und für mich bis zum Ende nicht richtig verständlich, was da wie in welcher Reihenfolge abgelaufen ist.
Sagitta als die zunächst mal größte Antagonistin der Geschichte ist dann auch gleich so richtig, richtig fies. Da musste ich ja schon auflachen, als offenbart wurde, dass sie für den Orkangriff verantwortlich ist, der dem Freund (oder Geliebten?) ihrer Tochter das Leben gekostet hat. Fand ich dann aber nicht schlecht, dass sie gleich so richtig fiese Sachen macht - auch wenn ich sie im Folgenden dann als Person nie so richtig ernstnehmen konnte, sie blieb eben einfach die Fleisch gewordene Niedertracht. Dass sie früher mal eine ganz Nette war und dann nur durch den Tod ihres Mannes so durchgedreht ist, das fällt mir dementsprechend auch etwas schwer zu glauben, aber man muss es wohl einfach so hinnehmen, weil es ja die einzige gebotene Erklärung bleibt. Mit der Sagitta aus dem Spiel hat diese Sagitta ja übrigens weniger etwas zu tun. Anfangs dachte ich noch, dass hier vielleicht ihre Vorgeschichte erzählt wird und sie sich dann später auf Khorinis niederlässt, nachdem sie von ihrer Beliarobsession abgekommen ist, aber da hat dann natürlich allein schon die vorletzte Vorgabe einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ein bisschen kurios mutet es übrigens auch an, dass hier ein Beliartempel einfach so in der Gegend rumsteht und der auch offenbar allgemein bekannt ist. Da hab ich mich schon gefragt, wieso der noch nicht vom Innos-Orden überrannt wurde, zumal er jetzt auch nicht den Eindruck macht, besonders gut geschützt zu sein.
Die Handlung, die sich nun im Folgenden entspinnt, kann dann meiner Meinung nach leider nicht mehr mit dem tollen Start in die Geschichte mithalten. Das liegt für mich nicht zuletzt auch daran, dass die Protagonistin sich völlig passiv verhält. Weite Teile der Geschichte laufen ja so ab: Florentine wacht in irgendeinem Raum auf, irgendein Mann unterhält sich mit ihr und sagt ihr was sie als nächstes tun soll oder was er mit ihr vorhat. Dann schläft sie wieder ein, und erwacht im nächsten Abschnitt wieder irgendwoanders, und jemand anderes redet mit ihr. Zwischendurch wird sie dann auch noch ständig von den Jungens gerettet, meistens von ihrem Bruder, aber dann gegen Ende auch mal von Zuben oder Beliar. Erst ganz zum Schluss macht sie ja überhaupt mal irgendwas aus eigener Initiative, und das ist dann (dank Sumpfkrauteinfluss) etwas völlig Dämliches, das sie, wenn ich das richtig verstanden habe, ein Bein kostet und sie auf jeden Fall in einem körperlich und vielleicht auch geistig versehrten Zustand zurücklässt. Ich glaube, dass das vor allem auch daran liegt, dass die Geschichte sich sehr stark auf die Abarbeitung der Vorgaben verlässt. Insbesondere Zubens Rolle bleibt dabei ziemlich im Dunkeln - ich habe bis zum Ende nicht richtig kapiert, was der eigentlich will, und sein Auftreten wirkt auch ziemlich aus dem Hut gezaubert. Zwischendurch war Florentine dann offenbar auch mal in Mora Sul, wie gegen Ende mal erwähnt wird, aber wann das gewesen sein soll - keine Ahnung. :D Obwohl die Geschichte also durchweg unterhaltsam ist, was auch Ajnifs flotter Erzählweise zu verdanken ist, ist sie mir im Hauptteil leider zu wirr und konstruiert, um so richtig mitreißend zu sein - und wie gesagt, die mir anfangs noch so sympathische Florentine hat sich mir in ihrer späteren Lethargie und Passivität dann auch ziemlich entfremdet.
Das letzte Kapitel aber hat mir in der ersten Hälfte erst mal wieder richtig gut gefallen. Ich hatte den Eindruck, dass Ajnif sich hier mehr Zeit zum Schreiben genommen und wieder mehr Wert auf Atmosphäre und Details gelegt hat, was der Geschichte direkt zugute gekommen ist. Leider dreht Florentine dann ja ab dem Sumpfkrautkonsum völlig am Rad, was auch den ohnehin schwer merkwürdigen Glenn-Twist ziemlich versaut. Sie freut sich ja offenbar gar nicht darüber, dass ihr Freund/Geliebter auf einmal wieder am Leben ist. Und wie das sein kann, dass der noch lebt, obwohl sie doch an seiner Leiche gesessen hat, scheint sie sich ja auch gar nicht ernsthaft zu fragen. Geschweige denn wieso Glenn überhaupt seinen Tod vorgetäuscht haben sollte. Mir fällt dazu jetzt wirklich kein Grund ein. Wollte er was mit dieser Maggie anfangen? Aber Florentine wollte doch eh verschwinden, und inwiefern hilft ihm sein vorgetäuschter Tod dabei dann überhaupt? Hab ich wirklich gar nicht kapiert, muss ich sagen... wirklich schade, weil mir so ein Twist eigentlich gut gefallen hätte. Aber in dieser Form hat er mich leider nur irritiert und wirkt auch wie ein Fremdkörper in der Geschichte.
Auch das Ende habe ich dann nicht ganz einwandfrei verstanden, was ich aber in diesem Fall nicht so schlimm finde. Gruselig und bedrückend ist das allemal, und man ahnt ja schon, dass sie jetzt irgendwie in Beliars Fänge geraten ist... Und insbesondere der letzte Satz ist einfach richtig gut gelungen. Das ist ja immer was wert, wenn eine Geschichte mit einem eindrucksvollen letzten Satz endet, und das ist hier mal ganz klar der Fall!
Noch ein Wort zu den Vorgaben: Die wurden eigentlich alle gut gelöst, bloß ganz am Ende kommen dann ein paar kleine Unstimmigkeiten hinein. Dieses Auslösen der entscheidenden Schlacht blieb mir etwas zu vage, zumal auch nie geklärt wurde, wie die jetzt eigentlich ausgelöst wurde. Und im letzten Post passt Balirs Verhalten nicht ganz zu dem "Herausverlangen des Gegenstands", weil er ja nichts verlangt, sondern sich den Gegenstand einfach schnappt. Aber im Großen und Ganzen passt das schon alles, auch wenn die Umsetzung der Vorgaben dann häufig etwas selbstzweckhaft bleibt und z.B. das Amulett für die Geschichte völlig überflüssig bleibt. Auch wenn die Vorgabe diese frühe Zerstörung gefordert hat, hätte man da schon noch versuchen können, dem Amulett trotzdem eine Bedeutung für die Geschichte zu geben, vielleicht dann eben auch in zerstörter Form. So fragt man sich als Leser schon, was das jetzt eigentlich sollte mit dem Amulett. Zwischendrin spricht Florentine ja auch selber mal an, dass sie die Handlungen der ganzen Personen nicht versteht, und da dachte ich mir dann insgeheim: "Naja, Florentine, die machen das halt wegen der Vorgaben!" :D Auch wenn da schon noch die eine oder andere ganz brauchbare Erklärung geliefert wurde, fühlen sich die meisten Figuren in der Geschichte leider schon mehr wie Marionetten der Vorgaben an als wie echte Personen, die richtige Ziele und Wünsche haben. Trotzdem: Gelöst sind die Vorgaben, und das sicher sauberer als in den meisten bisher geschriebenen SnB-Geschichten, was ja auch schon mal eine Leistung für sich ist.
Laidoridas
11.06.2017, 17:52
Und jetzt: El Toro!
El Toro hat alles auf eine Karte gesetzt und ist mit ihrem Wettbewerbsbeitrag in bester Jüdex-Tradition voll auf Risiko gegangen! Bei so einer Vorgeschichte kann ja alles mögliche schiefgehen, wenn die falschen Personen sterben. Insbesondere Cassias Tod wäre wohl ein ziemliches Problem gewesen, aber da haben es die Vorgaben dann ja gut mit El Toro gemeint - und für den Verlust am Ende musste sie sich nicht einmal etwas Besonderes ausdenken, weil der sich schon von ganz allein aus der Handlung ergeben hat.
Aber erstmal wieder zurück zum Anfang: Es geht deutlich beschaulicher los als es bei „Durch einen Spiegel ein dunkles Bild“ der Fall war, und auch weniger auslandend und ambitioniert. Das bleibt auch die gesamte Geschichte lang so. Während die Kernhandlung in "Durch einen Spiegel" noch von einer Vielzahl von Kapiteln begleitet wird, die einzelne Szenen aus der Perspektive ganz anderer Personen und teils auch aus lange vergangenen Zeiten beschreiben und so ein Gefühl für ein großes, zunächst noch sehr mysteriös bleibendes Unheil entsteht, das auf Khorinis nun seinen Ausbruch erfährt, konzentriert sich die neue Geschichte bis kurz vor Schluss nur auf das, was Cassia, Hanna und Ezechiel kurz vor dem Ausbruch der Katastrophe erleben. Dementsprechend geht es zu Beginn erst einmal bloß um ein paar Alltagsprobleme einer Diebin, und wie man es von Horror- oder Katastrophenerzählungen her kennt, ahnt noch niemand etwas von dem drohenden Unheil, auch wenn es in Gestalt der zum Tode verdammten Blumen schon sehr früh einmal angedeutet wird. Auch stilistisch ist die Geschichte etwas anders gestrickt als "Durch einen Spiegel": Weniger bildhaft, und ein ingesamt, ich würde mal sagen, entspannterer Schreibstil. Im "Spiegel" war das alles von einer ständig sehr hohen (gerade emotionalen) Intensität, die manchmal sehr eindrucksvoll war (insbesondere das Zusammentreffen von Jenna und Morgan in der Kanalisation ist mir da als ganz großartige Szene in Erinnerung geblieben), mir manchmal aber auch etwas zu viel wurde, sodass ich es gerade anfangs ganz angenehm fand, dass es in der Wettbewerbsgeschichte nun mit einer etwas weniger bildreichen Sprache weitergeht. Ich vermute mal, dass da auch der Zeitdruck eine Rolle gespielt haben mag, denn tatsächlich gibt es ja eine ganz schöne Menge an Zitaten aus der ersten Geschichte, die auch meistens stark herausstechen und - muss ich so hart und schonungslos konstatieren! - auch im Großen und Ganzen die stilistisch besten Passagen der Geschichte sind. Mir ist der Unterschied auch nochmal deutlich geworden, als kurz vor Schluss die Strandszene aus dem "Spiegel" (die ja dort inzwischen fehlt, wie festgestellt habe) ein Revival gefeiert hat. Da ist die Atmosphäre schon eine andere - das Grauen ist weniger direkt und greifbar als in der übrigen Wettbewerbsgeschichte, entfaltet gerade dadurch aber eine umso stärkere Wirkung. Deshalb finde ich auch, dass diese Szene eigentlich zurück in die ursprüngliche Geschichte sollte, weil sie in die neue nicht so richtig gut hineinpassen will. Es ist ja auch das erste Mal, dass plötzlich eine Szene aus der Perspektive ganz neuer und unbekannter Leute erzählt wird, und während das im "Spiegel" ständig vorkommt und deshalb stimmig wirkt, wirkt es hier nicht so ganz rund auf mich. Ähnlich geht es mir übrigens auch bei den letzten Sätzen der Geschichte, die toll sind, aber eben für mich in den "Spiegel" gehören und nicht in diese neue Geschichte. Die hat einfach trotz der vielen Zitate einen anderen Stil, eine ganz andere Atmosphäre - da finde ich es schwierig, das gegen Ende so zu mischen und den Eindruck zu erwecken, als sollte doch alles aus einem Guss sein.
Um nochmal auf die erste Geschichte zurückzukommen: Dort fand ich es schon etwas schade, dass das ganze Mysterium kurz vor Schluss mit einer Szene aus der Sicht Krushaks mehr oder weniger vollständig aufgeklärt wurde. Man weiß dann, was die Bedeutung der Sonnenfinsternis für seine Pläne war, was er mit Jenna und Morgan vorhat und hat auch eine ganz gute Vorstellung davon, wie er z.B. Jennas Erinnerung an Ezechiel gegen sie einsetzt usw. Das hat die Stimmung des Unwirklichen und Ungreifbaren, das so perfekt mit dieser flirrenden Hitze des heißen Tages harmoniert, mit der die Geschichte beginnt, für mich dann ein wenig zunichte gemacht. Mag natürlich so eine persönliche Präferenz von mir sein, aber ich mag es immer ganz gerne, wenn solche Geheimnisse nicht vollständig geklärt werden und man sich als Leser dann ein paar Sachen auch selber zusammenreimen muss. Die Wettbewerbsgeschichte geht diesen Weg jetzt noch konsequenter weiter und erklärt wirklich so ziemlich alles. Sogar, was es mit dem Mord Morgans an seinem Freund auf sich hat, wird geklärt, und hier fand ich es schon ein wenig enttäuschend, dass da einfach bloß der Schläfer für verantwortlich war - auch wenn es natürlich gut in seine Pläne passt, dass er das für ihn nützliche Schuldgefühl selbst erzeugt hat. Besser hat mir die weitere Beleuchtung Ezechiels gefallen, bei dem nach wie vor schwieriger einzuschätzen ist, ob die Einflüsterungen des Schläfers da überhaupt vonnöten gewesen wären - ich denke mal eher nicht. Trotzdem wird er weder ganz eindimensional als fieses Monster gezeichnet (Wolfsgrinsen hin oder her), noch wird seine Tat irgendwie entschuldigt oder relativiert. Da hat El Toro wirklich (ebenso wie schon in den entsprechenden Passagen im "Spiegel") beachtliches Fingerspitzengefühl bewiesen, denn so ein Thema kann man auch gehörig in den Sand setzen, gerade im Kontext einer Horrorgeschichte. Ein bisschen skeptisch war ich anfangs, ob ich es wirklich so toll fand, dass sich Ezechiel nun tatsächlich auf Khorinis befindet (und nicht bloß in Jennas Vorstellung), weil mir das wie ein etwas zu konstruierter Zufall vorkam, aber im Verlauf der Geschichte hat mich das dann gar nicht mehr gestört.
Schwierig fand ich aber insbesondere am Anfang zu verstehen, was es eigentlich ist, das Cassia so wütend auf Ezechiel macht. Dass sie ihn nicht gut leiden kann, ist zwar schon im ersten Kapitel deutlich geworden, aber sind diese ja eher vagen Vermutungen, dass er etwas mit Jennas Verschwinden zu tun haben könnte, wirklich Grund genug dafür, um gleich beim ersten Wiedersehen Folterpläne zu spinnen? Dass sie sich von ihm im Stich gelassen fühlt und diese Vermutungen bezüglich Jennas Weggang hat, das reicht zwar vielleicht aus, um sich gekränkt und verletzt zu fühlen, aber doch nicht, um ihn foltern zu wollen oder ihn in Gedanken einen "alten Bastard" zu nennen. Wenn man die vorherige Geschichte gelesen hat, kommt einem das zwar nicht ganz so abwegig vor, aber das hat Cassia ja nicht getan und scheint auch keinerlei Verdacht in die Richtung zu haben, dass sich Ezechiel an Jenna vergangen haben könnte. Vielleicht spielt da sogar eher Eifersucht eine Rolle, weil Jenna und Ezechiel aus ihrer Sicht so ein inniges Verhältnis hatten, bei dem sie sich womöglich ausgeschlossen gefühlt hat? Trotzdem wäre da ja noch einiges nötig, um Ezechiel dann gleich quälen zu wollen... Gegen Ende hin tritt dann immer mehr die damalige Unterbringung in der Klosteranstalt in den Vordergrund, und offenbar ist es wohl wirklich in erster Linie das, was Cassia so wütend macht auf Ezechiel. Ist mir wie gesagt etwas wenig für solche Foltergeschichten, aber gut, vielleicht ist Cassia als abgebrühte Profiverbrecherin da foltermäßig einfach ein bisschen schneller bei der Schraubzwinge als unsereins! Überhaupt scheint Cassia ja eine große Folterfreundin zu sein, und die gefolterte Person spielt dabei womöglich gar keine so große Rolle – wenn Ezechiel nicht da ist, dann muss eben Daron herhalten, weil der sie damals ins Waisenhaus gesteckt hat. Etwas skurril übrigens, wie Hanna ihre Freundin verständnisvoll tröstet, nachdem die ihr gerade davon erzählt hat, wie sie einen alten Mann gefoltert hat, weil der Kerl, den sie eigentlich foltern wollte, gerade nicht zur Stelle war. Aber gut, so sind die Leute in der Diebesgilde wohl gestrickt. :D
Spätestens als Cassia ihrer Freundin von ihrer Begegnung mit Daron erzählt, fällt dann zum ersten Mal so richtig auf, dass mit der ganzen Schläferbedrohungsgeschichte diesmal viel direkter umgegangen wird als im "Spiegel". Hier wird gar nicht mehr lange drum herum geredet: Ein Dämon will die Welt der Menschen unterwerfen. Wenn man die Vorgängergeschichte kennt, ist das einerseits ganz angenehm, weil die Geheimniskrämerei für einen selbst ja sowieso ins Leere laufen würde, andererseits bleibt dabei der unheimliche Mystery-Faktor schon ein wenig auf der Strecke. Ich kann mir vorstellen, dass mich das noch mehr stören würde, wenn ich die erste Geschichte nicht kennen würde, denn so ein kleines bisschen plump kam mir das hier schon vor, wie einem die Dämonenbedrohung (wenngleich vorher schon angedeutet) plötzlich mit einem lapidaren Satz von Cassia vorgesetzt wird. In der ersten Geschichte hätte ich mir so einen Dialog gar nicht vorstellen können - was nicht bedeuten soll, dass er ganz furchtbar wäre, aber im Vergleich hat mir die subtilere Herangehensweise im "Spiegel" schon besser gefallen. Überhaupt bleibt in der neuen Geschichte alles (zumindest wenn man die erste kennt) größtenteils sehr nachvollziehbar und unmittelbar. Beim Lesen des "Spiegels" wusste ich bis kurz vor Schluss gar nicht richtig, was da überhaupt los ist, aber gerade diese Ungewissheit und das allgegenwärtige Gefühl eines großen Grauens, das sich schon vor langer Zeit angebahnt hat, hat die Geschichte so fasznierend gemacht (ich fand die übrigens wirklich toll, kann ich ja nebenbei nochmal so sagen! Der ausführliche Kommentar dazu kommt dann, äh, später. :grinundwe) Hier weiß man zur Mitte der Geschichte hin ziemlich genau, was der Schläfer plant. Trotzdem hat die Geschichte gerade gegen Ende hin ihre eigene Spannung entwickelt, die hier aber nicht aus der Ungewissheit entsteht (im Gegenteil, man weiß ja schon, wie es am Ende ausgehen wird), sondern eher aus der Frage heraus, auf welche Weise diese Ereignisse am Ende denn eintreten werden. Gelungen fand ich hier besonders den Eingriff Ignatias, die auch zwischendurch eine Zeit lang die undurchschaubarste Person war. Anfangs wirkte sie noch wie eine weitere von Krushak beherrschte Person (was mir nicht so richtig stimmig vorkam, weswegen ich mir da schon entsprechende Kritik vorgenommen hatte... aber die nehme ich natürlich prompt wieder zurück!), dann entpuppte sie sich aber ganz im Gegenteil als dessen Widersacherin, die ihn sogar für kurze Zeit aufhalten konnte. Dieser sechste Post ist für mich glaube ich auch der beste in der Geschichte, weil das alles so toll arrangiert ist und gleich mehrere Überraschungen aufbietet: Einmal die Wendung mit Ignatia (die zwar von der Vorgabe gefordert war, aber in dieser Form trotzdem überraschend für mich kam, weil ich davon ausgegangen war, dass Krushak sie beherrscht und seine alte Hülle umbringen lässt oder so), und besser noch die mit der Ratte. Das war ein klasse Moment, als klar wurde, dass Ezechiel von der Ratte seinem Unheil entgegen geführt wird - super gemacht, wie hier mit der zeitlichen Abfolge der Kapitel gespielt wird, um einen als Leser ein bisschen in die Irre zu führen. Nicht ganz verstanden habe ich aber, wieso Krushak auf einmal einfach so in die Ratte hineinfahren kann, ohne dass die den Stein auf dem Altar berührt. Gibts da Unterschiede zwischen Menschen und Tieren? Es scheint wohl so, und es fiel mir jetzt auch nicht schwer, das hinzunehmen, aber eine kleine Unschönheit ist es dann vielleicht schon.
Das Ende wiederum würde ich dann im Rahmen der Geschichte mal eher so als "ganz okay" brandmarken, denn insbesondere Hannas Ende kam mir schon ein bisschen vorgabenbedingt erzwungen vor. Vor allem habe ich gar nicht verstanden, wieso Krushak ihr eigentlich die Statue zeigt. Das ist doch völlig dämlich, wenn er ahnt, dass die ihm gefährlich werden könnte, oder? Ich habe ja ohnehin nicht ganz begriffen, wieso er sie nicht einfach zerstört, aber habe mir das einfach mal so erklärt, dass er das vielleicht nicht kann, weil es ein Abbild von Innos ist oder so... kann ja irgendwie sein! Aber die Statue dann Hanna zeigen, das hat doch gar keinen Zweck, außer Hanna auf deren Existenz aufmerksam zu machen, damit sie den Gegenstand zur Erfüllung der Vorgabe einfordern kann. Also nicht ganz so elegant gelöst an der Stelle. Die Verfluchung der khoriner Bevölkerung durch den hübsch funkelnden Rattenatem fand ich dann zwar prinzipiell schön, auch wie die Szene eingeleitet wurde mit der Belustigung des Publikums durch die Ratte auf Larius' Schulter. Bloß habe ich mich dann auch gleich gefragt, was Krushak die ganze Zeit davon abgehalten hat, den Fluch auszulösen. Die Nummer mit der Ratte hätte er doch jederzeit abziehen können. Genauso unklar ist übrigens auch, wieso Ignatia so lange damit gewartet hat, Daron den Geraus zu machen. Alles ein bisschen wackelig, aber andererseits sind es jetzt auch keine handfesten Logikfehler. Und wenn ich mich schon darüber beklagt habe, dass zu viel erklärt wird, dann muss ich mit diesen Erklärungslücken wohl einfach leben!
In Sachen Vorgabenerfüllung ist El Toros Geschichte etwas schwieriger zu berurteilen als Ajnifs Geschichte. Positiv ist auf jeden Fall zu vermerken, dass El Toro sich ingesamt etwas weniger den Vorgaben unterwirft und viele Vorgaben eleganter in ihre Geschichte einbaut - wenn auch nicht alle. Wie Hanna am Anfang Cassia hinterhergeht, das fand ich auch ein klein wenig konstruiert, gerade auch wie sie sich da aus heiterem Himmel Sorgen um einen Hinterhalt macht, obwohl es gar keinen (neuen) Hinweis darauf gibt. Das hätte man in einer normalen Geschichte sicher nicht so gemacht. Trotzdem: Insgesamt kann man hier schon ganz gut mal vergessen, dass die Geschichte nach Vorgaben geschrieben wurde, was sicherlich auch damit zusammenhängt, dass El Toro neben der Vorgabenerfüllung darauf achten musste, dass die Geschichte stimmig an den "Spiegel" anknüpft und ihre Handlung dementsprechend nicht nur auf die Vorgabenabarbeitung beschränkt hat. Ein bisschen gepfuscht allerdings hat sie dann schon, finde ich: Denn genau genommen sind Person C und D in einem großen Teil der Vorgaben gar nicht wirklich Ezechiel und Daron, sondern eben Krushak, der sich ihre Körper gekrallt hat. Da kann man jetzt schon wieder wunderbar drüber diskutieren, ob dann wirklich noch von zwei unterschiedlichen Personen C und D die Rede sein kann - und ohne diesen Trick wären viele Vorgaben sicherlich auch deutlich schwieriger umzusetzen gewesen. Davon unabhängig fand ich auch diese "Während dem Versuch wird Person A nackt"-Vorgabe nicht ganz einwandfrei gelöst, denn Cassia wird ja noch deutlich vor dem Versuch, den Gegenstand zu erlangen, nackt - ist also quasi genau umgekehrt wie bei mir, wo John kritisiert hatte, dass die Nacktheit erst nach dem Versuch eintritt. Tja, alles nicht so einfach mit diesen Vorgaben!
Ein kleiner Kommentar zu El Toros Story.
Bereits den Einstieg in deine Geschichte finde ich richtig gelungen. Mir gefällt es, wenn man viele Kleinigkeiten mit einbringt, wie das Perlencollier oder den kleinen Blumenstrauß, dass du die Tür beschreibst, durch die man in Hannas priates zimmer gelangt, einfügt. So macht es das ganze viel lebendiger für den Leser.
In den ersten Dialogzeilen mit Hanna wird deutlich, dass Cassia mehr für diese empfindet, oder ich bilde es mir nur ein, weil ich mir solche Dinge gerne einbilde :D. Ich finde, das wird später auch noch einmal bei Attila deutlich, mit dem sie sich ja das Bett teilt, dabei aber eigentlich eher an Hanna denkt. Und während sie mit eher positiven Geühlen an diese denkt, ist es bei ihm ja eher das Gegenteil.
Wie groß ist denn der Altersunterschied zwischen Cassia und Hanna? Ich frage deswegen, weil sie im ersten Kapitel ja andeutet, dass Jenna vielleicht keine Lust mehr gehabt hat sich um Cassia zu kümmern. Wird in der Vorgängergeschichte erklärt was wirklich mit Jenna geschehen ist? Menschen mit Goldzähnen mag ich ja gar nicht leiden. Das ist optisch so ein NoGo für mich, weswegen ich direkt eine Antipathie zu Ezechiel entwickelt habe.
Die zweite Vorgabe hast du meiner Meinung nach auch recht gut gelöst. Daron konnte ich von Anfang an nicht ausstehen, obwohl ich mich wegen seiner fehlenden Hände ja direkt gefragt habe, wie er mit der damit verbundenen Abhängigkeit zurecht kommt. Und wieso hat der Dämon sich ausgerechnet ihn ausgesucht, gerade weil er scheinbar sehr schwach ist?
Hanna scheint im dritten Post eine seltsame Macht entwickelt zu haben, auf die später aber gar nicht mehr eingegangen wird oder habe ich da irgend etwas überlesen?
Die kleinen Zwischensequenzen von Jenna und Ezechiel finde ich bedrückend aber zeitgleich auch wirklich gut beschrieben. Manchmal sitze ivh vor meinen Storys und überlege, ob ich solche Elemente nicht auch mit hinein nehmen könnte, verwerfe die Gedanken dann aber immer, weil es so eine große Schwelle ist, die man dann übertritt.
Das Gespräch zwischen Ezechiel und Cassia ist dann auch sehr interessant. Nachdem ich die Stelle mit Darons Tod und dem Dämon, der plötzlich in dem Stein gefangen war, gelesen hatte, kam bei mir die Frage auf, ob Krushnak vielleicht nur deswegen in der Lage war einen teil seines Ichs in eine Ratte zu befördern, weil er immer wieder in Kotakt zu Ezechiel gestanden hatte, denn Ignatia hatte ja sehr zuversichtlich geklungen als sie Cassia erklärt, dass der Dämon nun im Stein gefangen sei.
In der Passage, in der Daron quasi mit Krushak alleine ist, habe ich mich gewundert, wieso er sich Ezechiel nicht sofort entledigt hat, wenn er geahnt hat, dass er etwas gegen ihn hat. Aber das ist wohl den strengen Vorgaben geschuldet, dass du diesen Schritt nicht gewählt hast :D.
Spricht es eigentlich für Ezechiels Intelligenz, dass er auf die Anweisungen einer Ratte hört?
Es muss für einen Orden aber auch sehr bedrückend sein, wenn man bereits seit Jahren weiß, dass ein Dämon unter ihnen weilt.
Und dann nutzt Krushak die Gelegenheit und begibt sich in Ezechiels Körper und die arme Hanna wird ihr Opfer, indem sie den Freitod wählt, um Khorinis zu schützen.
Dann hält der Nebel des Grauens Einzug in Khorinis und das Volk wird zu willenlosen Marionetten. Ich musste da an einen Film denken, den ich mal gesehen habe. Mir will gerade aber nicht einfallen wie er hieß.
Das Ende von Khorinis hast du auch sehr eindrucksvoll beschrieben. Ich gehe mal davon aus, dass der Dämon mitsamt allen Menschen, die vom Fluch betroffen waren gestorben ist. Sicher kann man sich bei diesen Dämonen ja nie sein, ob sie nun wirklich das Zeitliche gesegnet haben :D
Ich finde es gut, dass du die Story zu Ende geschrieben hast und ich bewundere dich dafür, dass du trotz deiner beruflichen Pflichten und deinen Kindern die Zeit dazu gefunden hast deine Geschichte zu schreiben. Für mich war es wirklich schwierig die nötige Zeit zu finden, neben der Arbeit, dem Studium, der Motte und all dem Ganzen drum herum und das obwohl ich wirklich sehr gerne schreibe.
Den Wettbewerb hast du darüber hinaus aber völlig zu Recht gewonnen und ich würde mich auch nie dazu anmaßen mich mit dir zu vergleichen. Aber ich werde habe mir fest vorgenommen detaillierter und vielleicht auch provokanter zu schreiben, so wie es eigentlich auch immer mein Wunsch ist, wenn die Zeit es dann auch mal zulässt.
Du hättest eigentlich auch einen viel längeren Post verdient, ich schaffe es derzeit nur wirklich nicht so zu schreiben.
John Irenicus
15.06.2017, 20:20
(Ich wollte mit dem Kommentar hier eigentlich warten, bis JüdeX so den "ersten Zugriff" auf die ihm gewidmete Geschichte gemacht hat, also auch was dazu gesagt hat, aber vielleicht wird er das ja erstmal nicht tun oder hat es sogar schon gemacht, ohne dass ich es gesehen habe - wie auch immer, jedenfalls soll mein Kommentar dann jetzt doch kommen!)
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El Toros „Zwei Arten von Toten“ ist ja wirklich eine tolle kleine Kurzgeschichte, und liest sich wie aus der Zeit des Story-Forums stammend, in der Kurzgeschichten noch wirklich kurz waren, vielleicht ein, zwei Szenen, und nicht sich um die 10.000-Wörter-Marke herum abspielende Mini-Epen. Finde ich gut so!
Bemerkenswert finde ich, wie trotz der „full mode El Toro gore“-Beschreibungen von Lobart am Anfang zu keiner Zeit der Eindruck aufkommt, dass das nun irgendwie bedrohlich sei. Irgendwie ekelig, ja – aber die Art der Beschreibungen und der Formulierungen erwecken direkt eine Art Wohlwollen mit dem untoten Bauern. Das mag vor allem an dem ersten Satz liegen, der mit der Wendung „um mich zu besuchen“, aber auch dem „Sogar“ am Anfang ausgesucht harmlos in die Schilderungen einleitet. Klar, „er kommt mich besuchen“ könnte natürlich auch so leicht ironisch-horrormäßig gemeint sein, aber zusammen mit den anderen Formulierungen klingt es dann doch sehr milde, sehr ruhig und tatsächlich wie ein freundlicher Besuch, kaum wie eine Heimsuchung. Das finde ich schon ziemlich gut gelungen, wie man da direkt eingestimmt wird.
Ebenso bemerkenswert natürlich, wie dann kurz vor Ende die #bombe platzt und heraus kommt, dass auch die Erzählerin selbst tot ist. Indes: Ein bisschen vorhersehbar war es schon, und zwar auf Grund des Titels der Geschichte in Kombination mit dem einige Zeilen vor der Offenbarung geschriebenen „Es gibt - oder gab - zwei Arten von Menschen“ – da zieht man als Leser wohl ganz automatisch den Schluss, dass es jetzt dem Titel der Story getreu also zwei Arten von Toten geben muss, und wenn Lobart der eine Tote ist, dann … aber nichtsdestotrotz hat das noch immer als Wendung in der Erzählung sehr gut funktioniert. Und du setzt ja noch einen drauf, indem du dann in den letzten Zeilen nochmal richtig die Romantik-, Kitsch- und Tränenkelle schwingst. Aber ganz ernsthaft: Ich finde, das Ende, das hat schon was! Es passt vor allem auch alles so gut und zwanglos zusammen, es wirkt eben gerade nicht dahinkonstruiert, um dem Leser noch einen möglichst großen emotionalen Happen zum Schluss vorzusetzen. Stattdessen ist es … ja, so logisch, dass die beiden auch im Tod von ganz verschiedener Art sind, und dementsprechend berechtigt ist dann auch die Hoffnung der Erzählerin, dass sie auch im Tod diesen Abstand zueinander überbrücken können, den sie analog auch in ihrem Leben überbrückt haben. Hach!
Deshalb kann man mit Fug und Recht behaupten: Zwei A4-Seiten Gothicstory, die schnell und einfach zu lesen sind, aber eben doch volle Wirkung entfalten und wohl nur die wenigsten kalt lassen werden. Wie eben eingangs schon gesagt: Von der Methode her eine geradezu klassische Story-Forum-Kurzgeschichte, nur noch dazu eben im Gewand des typischen El-Toro-Settings – was könnte sich der geehrte JüdeX mehr wünschen? Außer vielleicht, dass er hoffentlich nicht auch irgendwann mal den Lobart macht (also den toten Lobart, der lebende Lobart hat sich, ausweislich der Hafenkneipenszene, ja wohl Zeit seines Lebens immer ordentlich gegönnt). Denn, und das ist vielleicht noch eine weitere Ebene der Geschichte: Für den menschlichen, lebenden Leser liest sich das alles herzergreifend schön und romantisch – für die Beteiligten selbst jedoch ist das wohl alles andere als eine Freude. Für die Erzählerin nicht, weil sie es vor Sehnsucht zerreißt, für Lobart nicht, weil er schlicht gar nix mehr mitbekommt. Und so zeigt es sich, so mal ganz objektiv besehen, dann doch mit sehr bitterer Note: Die schönste Freude baut doch immer auf das Leid der anderen!
Damit das da oben jetzt aber nicht der Schlusssatz ist, noch einmal ganz ausdrücklich und ernsthaft: Eine wirklich tolle, kleine Geschichte, geschrieben ohne auch nur ein überflüssiges Wort, stimmungsvoll, und eines jüdexschen Jubiläums mit Sicherheit sehr würdig! :gratz
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John Irenicus
15.06.2017, 22:46
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Also, zu Oblomows lange erwartetem neuen Kapitel zu „Müll“ habe ich vor allem zu sagen, dass es mich sehr verwirrt, mich irgendwie irritiert und auch ein bisschen verstört – aber das ist auch nicht das erste Mal, dass es mir beim Lesen dieser Story so geht!
Einerseits liegt das natürlich daran, dass das hier ein Kargal-Kapitel ist, und die sind ja sowieso immer die weirdesten. Diesmal ist das Erleben auch oft sehr außerkörperlich geschildert oder jedenfalls so, als habe Kargal sich nicht so ganz unter Kontrolle bzw. würde erst zeitverzögert merken, was er eigentlich so sagt und macht. Da scheint es ja schon so eine Art Abspaltungsprozess von sich selbst oder von irgendwas gegeben zu haben, den Kargal ja auch selbst irgendwie andeutet: Nach außen hin macht er mit, bis … was auch immer passiert. Das Gericht kommt und er der Richter ist. Tja, hm – da kommt natürlich auch Grund Nr. 2 ins Spiel, warum mir das Kapitel einige Rätsel aufgibt: Bei den langen Pausen zwischen den Abschnitten habe ich das Meiste natürlich wieder vergessen, und es ist wiederum auch nicht das erste Mal, dass ich nochmal schauen muss, was vorher eigentlich war. §ugly
Dafür kann ich mich aber über das Stilistische auslassen: Bis auf dieses doch sehr seltsame „Der Augenblick einer halben Sekunde war ein Pfeiler“ am Anfang, was dann doch eher so wie Stilistik-Onanie (oder Onanie-Stilistik) aussieht, war das vom Schreiberischen her doch alles wieder sehr der bedrückenden und vor allem im Hinblick auf Kargal entrückten Stimmung zuträglich. Tatsächlich werden ja auch vor allem Worte auf Kargals Gedankenwelt und seine Eindrücke verwendet, während das vordergründige Geschehen … nunja, eben vordergründig bleibt. Allzu viel rein äußerliche Handlung gibt es ja auch nicht, im Grunde geht es nur sehr gestreckt um die kurze Begrüßung bis hin zum Anschmeißen des Baggers.
Aber Respekt für Kargal, dass er den Bagger so töfte bedienen kann.
Fehler:
Schon jetzt hielt er Wacht auf auf halber Tiefe des Abgrunds.
War dies die selbe Person, die ihn auf der Insel begrüßt hatte.
Bitte keine Fragezeichendiskriminierung!
Konnte ein einzelnes Gespräch derartiges verursachen?
Derartiges würde ich hier mal groß machen …
Mit einem Mal hatte er weniger Probleme damit zu versuchen einen Bagger zum funktionieren zu bringen
… genau wie hier zum Funktionieren …
neutral halten. es verbot sich
und hier das Es.
Aber war die Ausfahrrichtung nicht entgegen dessen gewesen, was er ursprünglich gedacht hatte und dachte er nicht inzwischen anders.
Und hier wäre wiederum ein Fragezeichen passend. Andererseits verliert sich der Satz so schön, wenn er mit Fragestruktur beginnt und dann einfach wie liegengelassen mit einem Punkt endet; hat in dem Zusammenhang natürlich auch was.
Irenicus Ende.
(Und bald lese ich die Story auch mal wieder von Anfang an im Zusammenhang, damit ich wieder mehr raffe. §ugly)
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Also, zu Oblomows lange erwartetem neuen Kapitel zu „Müll“ habe ich vor allem zu sagen, dass es mich sehr verwirrt, mich irgendwie irritiert und auch ein bisschen verstört – aber das ist auch nicht das erste Mal, dass es mir beim Lesen dieser Story so geht!
Muss auch sagen, dass ich den ursprünglich geplanten Kapitelstart etwa unterschlagen habe, nachdem ich dann dachte, dass das in gewisser Weise auch so mit dem Schatten auf den Bergen des letzten Kapitels funktionieren könnte..
Einerseits liegt das natürlich daran, dass das hier ein Kargal-Kapitel ist, und die sind ja sowieso immer die weirdesten. Diesmal ist das Erleben auch oft sehr außerkörperlich geschildert oder jedenfalls so, als habe Kargal sich nicht so ganz unter Kontrolle bzw. würde erst zeitverzögert merken, was er eigentlich so sagt und macht. Da scheint es ja schon so eine Art Abspaltungsprozess von sich selbst oder von irgendwas gegeben zu haben, den Kargal ja auch selbst irgendwie andeutet: Nach außen hin macht er mit, bis … was auch immer passiert. Das Gericht kommt und er der Richter ist. Tja, hm – da kommt natürlich auch Grund Nr. 2 ins Spiel, warum mir das Kapitel einige Rätsel aufgibt: Bei den langen Pausen zwischen den Abschnitten habe ich das Meiste natürlich wieder vergessen, und es ist wiederum auch nicht das erste Mal, dass ich nochmal schauen muss, was vorher eigentlich war. §ugly
Dafür kann ich mich aber über das Stilistische auslassen: Bis auf dieses doch sehr seltsame „Der Augenblick einer halben Sekunde war ein Pfeiler“ am Anfang, was dann doch eher so wie Stilistik-Onanie (oder Onanie-Stilistik) aussieht, war das vom Schreiberischen her doch alles wieder sehr der bedrückenden und vor allem im Hinblick auf Kargal entrückten Stimmung zuträglich. Tatsächlich werden ja auch vor allem Worte auf Kargals Gedankenwelt und seine Eindrücke verwendet, während das vordergründige Geschehen … nunja, eben vordergründig bleibt. Allzu viel rein äußerliche Handlung gibt es ja auch nicht, im Grunde geht es nur sehr gestreckt um die kurze Begrüßung bis hin zum Anschmeißen des Baggers.
Aber Respekt für Kargal, dass er den Bagger so töfte bedienen kann.
Naja, so lala:p
Fehler:
falls du da Wache stehen haben willst: http://www.duden.de/rechtschreibung/Wacht
Bitte keine Fragezeichendiskriminierung!
Derartiges würde ich hier mal groß machen …
… genau wie hier zum Funktionieren …
und hier das Es.
Und hier wäre wiederum ein Fragezeichen passend. Andererseits verliert sich der Satz so schön, wenn er mit Fragestruktur beginnt und dann einfach wie liegengelassen mit einem Punkt endet; hat in dem Zusammenhang natürlich auch was.
Irenicus Ende.
(Und bald lese ich die Story auch mal wieder von Anfang an im Zusammenhang, damit ich wieder mehr raffe. §ugly)
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Vielen Dank für den Kommentar, John, ich bin mir aber dieses Mal tatsächlich nicht sicher ob ich doch noch etwas ändern muss, aber das lag jetzt so lange rum mit so vielen Ideen die in abgelegten Blöcken wieder verstorben sind und nie abgetippt wurden, dass ich das zumindest vorerst einmal abschließen musste :/
John Irenicus
16.06.2017, 09:48
Nee, ich will da nicht "Wache" stehen haben. Ich dachte nur, dass ein "auf" statt zwei vielleicht auch genügt!
Nee, ich will da nicht "Wache" stehen haben. Ich dachte nur, dass ein "auf" statt zwei vielleicht auch genügt!
uh, wenn mans bei direktem draufschauen nicht sieht§pl
Dafür gibts dann wohl Korrekturlesende...
John Irenicus
18.06.2017, 20:53
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Von den Wettbewerbspflichten befreit hat Ajnif nun ihren „Geschichten eines Toten“ eine Fortsetzung spendiert. Die habe ich nun gelesen!
Den Beginn finde ich dann allerdings leider direkt mal nicht so gut gelungen:
Laut scheppernden die Glocken der Eingangstür. Die größten in jedemfall, während die kleinen verzweifelt versuchten die angerosteten Kugeln, hin und her zu schwingen und andere wiederum nur einen Ton von sich gaben, weil sie durch den Schwung der Tür und der damit verbundenen kräftigen Bewegung am Seil gegen andere Glocken krachten. All diese Glocken wirkten so fehl am Platz, besonders die goldig schimmernden, als sich ein kleiner Raum vor mir auftat. Bei dieser Begrüßung hätte ich mit etwas opulenterem gerechnet.
Und das nicht nur, weil er vor Fehlern strotzt (siehe Markierungen), sondern auch ganz generell – wobei das dann auch an mir liegen kann. Mir war das einfach zu gestelzt und umständlichen beschrieben, ein wenig „übergenau“ ohne Sinn und Zweck, wo es doch einfach nur um Glocken geht. Gut, es ist deine Entscheidung als Autorin, wo du da den Fokus legst, aber dann hättest du es vielleicht eleganter formulieren können, was da nun genau passiert!
Abgesehen davon find ich das Zusammentreffen mit diesem Alten, bzw. wie das vorher aufgebaut wird, ganz gut gelungen. Ich kann mich da jedenfalls gut in den Protagonisten hineinversetzen, wobei ich, während ich da im Dunkeln tappe, wohl eher nicht so locker gewesen wäre (sehr schön übrigens die Verwendung des Wortes „totenstill“ in diesem Zusammenhang :D).
Viel zu klischeehaft war allerdings folgender Moment:
Der Alte nestelte mit seinen Fingern an einem glänzenden Horn, das in seinem linken Ohr steckte und drehte es so, dass die Öffnung in meine Richtung zeigte.
Unbehaglich kratzte ich mir die Arme, während ich darüber nachdachte den Ort direkt wieder zu verlassen. Der Alte schien meine Gedanken zu erahnen, richtete seinen Stock auf mich und zog mich mit dessen Bogen näher an sich heran.
„So kann ich dich besser hören“, sagte er, während sich die Andeutung eines Lächelns um seine Lippen bildete. „Was kann ich für dich tun?“
„Vielleicht noch etwas langsamer reden“, murmelte ich trocken.
Der Alte zog seine Augenbrauen hoch, während sein Auge mich so eindringlich musterte, dass ich es beinahe mit der Angst bekam. Hatte er mich etwa gehört?
„Beliar schickt mich, Ihr sollt mir meine Ausrüstung geben“, brüllte ich stattdessen so laut ich konnte.
Der Alte taumelte zurück und blinzelte kurz. „Brauchst deswegen ja nicht so zu schreien“, erwiderte er, stützte sich auf seinem Stock ab und wandte sich murrend um.
Ja, also ich kann das ganz offen sagen, weil ich diesen „Gag“ auch in einer meiner Storys untergebracht habe, weil das halt ein „Witz“ aus den tiefsten Tiefen der Mottenkiste ist. Ich weiß noch sehr gut, wie DGDM diese eine meine Story, die schon zum damaligen Zeitpunkt sehr alt war (ich war 14 oder 15 oder so, als ich das geschrieben hatte), gelesen hatte und über diese Stelle gestolpert war und sie mir entsprechend vorgehalten hatte. Ja, und ich habe mich geschämt (meine Stelle war aber auch noch einen Tick schlimmer, muss ich zugeben). §ugly DGDM hatte natürlich recht: Dieser „Du brauchst doch nicht so zu schreien“-Moment bei Schwerhörigen, das ist so ungefähr der älteste Witz der Welt und war wahrscheinlich schon in der Steinzeit nicht mehr lustig. Deshalb hat es mich an dieser Stelle auch eher gegruselt als amüsiert.
Wie gesagt: Abgesehen davon fand ich die Darstellung des Alten aber ganz okay, gerade auch das mit der leeren Augenhöhle … das ist natürlich auch ein Klischee, aber das wirkt hier meines Erachtens nicht ganz so bemüht. Ich fühlte mich auch angenehm an MediEvil (Playstation) erinnert.
Wir gingen gemächlich durch den Gang, wobei ich glaube, dass selbst gemächlich eine noch zu schnelle Beschreibung der Gangart des Alten war.
Es ist natürlich klar, was gemeint ist, aber etwas unpräzise ist die Formulierung schon: Das „schnell“ bezieht sich rein sprachlich ja auch die Beschreibung, aber es geht ja nicht um das Tempo der Beschreibung.
Eine dicke Dreckschicht hinderte mich daran irgendetwas zu erkennen. Interessiert fuhr ich mit den Fingerspitzen über die Schicht, in die ich so tief eindringen konnte, dass ich angewidert die Nase rümpfte, als der Dreck vor meinen Fingern hergeschoben wurde, bis meine Finger stoppten. Ich wollte meine Finger zurückziehen, doch sie reagierten nicht, bis ein kräftiger Ruck durch meinen Arm ging und ich näher zum Rahmen gezerrt wurde, wodurch mein Kopf gegen die Dreckschicht schlug.
Ich glaube, das liegt auch ein bisschen an mir, aber ähnlich wie die Glockenszene fand ich auch diese Beschreibung hier zu umständlich. Gerade auch dieses „als der Dreck vor meinen Fingern hergeschoben wurde“, da weiß ich so gar nix mit dieser Passiv-Formulierung anzufangen.
Inhaltlich ist das mit den Gemälden und den Schildern aber ganz okay, ein kleiner, harmloser Schreck wie aus einer Geisterbahn vielleicht, aber in diesem Zusammenhang eben nicht wirklich bedrohlich. Es wird ja auch direkt durch Humor aufgelöst …
Ich spürte wie meine Schläfe zu zucken begann. Der Alte und ich würden ganz eindeutig keine Freunde werden.
… und die lakonische Art und Weise gefiel mir da auch!
Oder sollte ich endlich erfahren warum es Beliar so wichtig gewesen war, mich in diesen Laden zu begeben?
Diese Formulierung dagegen gefällt mir nicht – sie ist wohl auch einfach falsch, weil Beliar den Protagonist ja nicht in den Laden begibt bzw. begeben will, sondern es Beliar wichtig gewesen war, „dass ich mich in diesen Laden begebe“.
Ich war so begeistert von der Schönheit der Klinge, dass ich gar nicht mitbekam wie schnell und begeistert er mit einem Mal sprach.
Da finde ich die Wiederholung von „begeistert“ nicht so schön.
„Was für ein Henker willst du sein, Junge? Du nimmst die Axt natürlich auch!“, donnerte der Alte, während sein Auge aufgebracht funkelte.
Hatte ich ihn etwa erzürnt?
An dieser Stelle finde ich den erzählerischen Kommentar aus Sicht des Protagonisten überflüssig. „Hatte ich ihn etwa erzürnt?“ ist angesichts der doch sehr eindeutigen Reaktion des Alten (die sogar mit einem aufgebrachten Funkeln garniert wird) ja schon eine ziemlich blöde Frage – und deshalb würde ich sie auch aus dem Erzähltext streichen, weil sie den Eindruck eher verwässert, indem sie unnötigerweise noch etwas miterklärt, was man als Leser sowieso schon verstanden hat und was auch dem Protagonisten offensichtlich klar ist.
Was diesen ganzen Komplex mit den Waffen angeht … das war zwar schon alles ganz gefällig geschrieben und auch die Reaktionen des Alten waren ganz ulkig. Aber insgesamt fand ich das ganze dann doch ein wenig ziellos und auch ein bisschen beliebig: Ich hätte mir diese Stelle in engerem Zusammenhang mit dem Gesamtgeschehen gewünscht. Denn so wie das hätte diese Waffenauswahl ja in allen möglichen Storys vonstatten gehen können. Mir hat hier dieses spezifische Totenreichelement oder wie auch immer man es nennen will, eben der Rahmen, den du dieser Story mit dem vorherigen Post gegeben hast, gefehlt.
Das ist dann wohl auch das, was mir insgesamt an diesem Post nicht so gut gefällt. Es ist eine ganz nette Anekdote innerhalb der Story, mit ein paar Witzen und durchaus unterhaltsamen Stellen, aber es fehlt einfach so der Bezug zum großen Ganzen. Zumindest meiner Meinung nach! Und damit meine ich nicht, dass hier direkt wieder ganz große Fässer aufgemacht hätten müssen. Aber ein paar Fragen des Protagonisten bezüglich Beliar oder sonstwem, seinen Aufgaben oder irgendwas, vielleicht ein kurzes Randgespräch, was noch einmal die Gesamtsituation erklärt oder vermittelt, was dass da eigentlich für eine Umgebung ist, wie die Dinge funktionieren oder was auch immer … wie gesagt, mir fehlt da einfach die Anbindung an die spezifische Atmosphäre, wie du sie im zweiten Post hergestellt hast. Dort war ja alles irgendwie sehr rätselhaft, zauberhaft und fast schon mit einem „Nightmare before Christmas“-Charme (wollte gerade fast schon „Nightmare on Elm Street“ schreiben §ugly) behaftet. Das kommt hier in diesem neuen Post nun aber allenfalls punktuell zum Vorschein, und insgesamt könnte das, wie angedeutet, auch einfach eine ganz andere Geschichte sein. Da hat mir also wirklich etwas gefehlt.
Deshalb und wegen einiger unsauberer Formulierungen und einer Handvoll Fehler bin ich mit diesem Post ehrlich gesagt nicht so zufrieden, und das solltest du auch nicht sein, finde ich – kannste nämlich besser! Es ist jetzt zwar nicht so, dass ich beim Lesen Qualen erlitten oder mich gelangweilt hätte – ich habe mich durchaus unterhalten gefühlt. Aber gleichzeitig war ich eben auch enttäuscht, weil ich nach dem Beginn mit den beiden ersten Posts doch mehr erwartet hatte.
Liste der Fehler abseits der bereits genannten:
Ich kratzte mir am Kinn, der Beliar sei Dank wieder am rechten Platz war
mich am fortlaufen aber auch am umdrehen hinderte
Fortlaufen und Umdrehen groß
„Ihr meint den Knauf“, korrigierte der Alte mich, dessen Hörhorn, beinahe an meinen Lippen zu hängen schien,während er nach der Scheide griff und das Schwert langsam heraus zog.
Zeichensetzungsfehler: Komma nach „Hörhorn“ weg, damit der Satz nicht so stolpert, und zwischen dem Komma nach schien und vor während noch ein Leerzeichen reinschießen. :gratz
Die Axt war durchaus sehr schön, doch in diesem Moment tendierte ich eher zu dem handlicheren Schwert, das man vermutlich auch etwas einfach unter einem Umhang verbergen konnte.
Das sollte wahrscheinlich „etwas einfacher“ heißen, oder?
Wenn er wüsste, dass ich in meinem Leben nicht eine einzige Waffe besessen hatte, wäre er wohl vollends verrückt geworden.
Hier passt die Erzählzeit nicht: „Wenn er gewusst hätte“ ist die richtige Form (wenn mich nicht alles täuscht).
Der Alte wickelte ein Dokument auf, dass sich über die gesamte Bodenlänge zu ergießen schien.
das
„und die Decke solltest du vorher vielleicht einmal Lüften
lüften
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Danke, Mimo, danke Laido, danke John, danke ainif, für die Kommentare der letzten zwei Wochen! Ich habe sie jetzt endlich gelesen und mich gefreut, dass ihr euch die Mühe gemacht habt, euch durch die Geschichten zu quälen! Ich hoffe, bald antworten zu können!:gratz
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Von MiMo gibt es zu Schreim naoch Buchstohm 4 also vorsichtshalber doch keine weitere Gellert-Geschichte (naja, wer weiß – könnte ja noch eine werden!). Stattdessen knüpft er mit seinem Wettbewerbsbeitrag an „Eiskreis“ an. Ich habe mir die Geschichte deshalb auch nochmal durchgelesen, wobei sie kürzer war, als ich in Erinnerung hatte. Naja, wie auch immer!Da war ich allerdings auch überrascht! Nachdem ich sie mir noch mal durchgelesen hatte, und dann noch mal in den Wettbewerbsthread aus dem Jahr geguckt habe, was für positive Kritik die Story damals bekommen hat... Da war ich wirklich ein bisschen überrascht. Ich hab die Geschichte jedenfalls nicht fortgesetzt, weil ich die Geschichte so gut fand, sondern weil ich die Figur des Schneemagiers so interessant fand, und mir genau wie bei Gellert in den letzten Jahren immer mal wieder durch den Kopf gegangen ist, wie viel mehr man daraus nicht hätte machen können. Obendrein hatte ich schon seit Jahren einen fertigen Plot für Eiskreis II auf der hohen Kante, an dem sich diese Wettbewerbsgeschichte nun aber schon ab dem zweiten Post kaum noch hält. Damals waren weder Megalithen noch Horetius vorgesehen, und beiden haben sich vorgabengestützt einen großen Platz in der Geschichte erstritten. §ugly
Bei der Einleitung, also noch vor dem ersten richtigen „Kapitel“, habe ich mir dann erst einmal ein „Uff“ an den Rand geschrieben:
Das fand ich dann doch ein bisschen zu bemüht „tiefsinnig“, auch wenn die Analogie gar nicht so schlecht sein mag. Aber es liest sich halt … ja, ein bisschen „too much“, sag ich mal. Ist aber nicht böse gemeint. :gratz
Ich wollte unbedingt so ein kleines Vorwort, besser habe ich es aber nicht hinbekommen. §cry
So, und als es dann richtig losgeht mit der Geschichte, ist es mit der Kritik auch schon größtenteils vorbei. Denn wer, wenn nicht du, schafft es, aus einer auf lahmer Laberei ausgelegte Vorgabe direkt ein Actionfest zum Einstand zu feiern? „Hier werden ja direkt wieder große Brötchen gebacken“, notierte ich mir dazu. Ja, ich denke, das kann man so stehen lassen! Große Beschreibungen, brenzlige Situationen … und vor allem auch eine schöne Rätselhaftigkeit, gerade auch was Merdarions Rolle angeht. Weder wird direkt klar, was er da eigentlich genau macht, noch, wie die Wassermagier nun genau dazu stehen, also ob Merdarion vielleicht sogar irgendwie abtrünnig geworden ist oder so. Schöne Einstiegszene! Auch die folgende Szene mit Navius, den ich da natürlich noch nicht (wieder-)erkannt habe, reiht sich gut in diese Rätselhaftigkeit ein. Auf jeden Fall also schonmal ein spannender Beginn!
Je klarer das Geschehen dann wird, desto spannender wird es aber auch. Du verstehst dich da schon gut darauf, die Situation immer weiter zuzuspitzen. Kritikpunkt sind bei mir aber nur die Dialoge rund um die Situation, aber auch rund um Garox' Auftritt. Ich liste die Stellen mal auf:
Das fand ich an der Stelle einen etwas blöden Ausruf, wo es doch die ganze Zeit schon um den Eiskreis und das Geschehen drumherum geht und die Aufmerksamkeit doch eh auf Merdarion und den Eiskreis gerichtet ist. Dem Ausruf „Der Eiskreis!“ hätte ich als Magierkollege wohl sowas wie „Ja klar der Eiskreis, was denn sonst!“ entgegnet. :p Aber vielleicht passt es ja auch einfach zur gewissen Hilflosigkeit Myxirs. Trotzdem las sich das etwas ulkig für mich.
Hm, da scheine ich dann nicht richtig rüber gebracht zu haben, was ich gemeint habe. Denn natürlich ist das ein ganz besorgter, panischer "Oh nein, der Eiskreis!!!"-Ausruf, da dieser ja direkt vor dem Ausruf mehrmals beunruhigend knackt. Nur dass ich eben so ein grenzpeinliches "Oh nein" lieber vermeide als es hinzuschreiben. :D Muss ich mal sehen, wie ich das noch besser hervorheben kann.
„Eine Stufe in Gang setzen“ klingt auch etwas schief, finde ich. Aber gut, ist ja eben auch wörtliche Rede, da kann sowas ja schonmal vorkommen.
Das fand ich auch etwas komisch, weil Saturas von „friedfertig“ und „Noch Fragen beantworten müssen“ spricht, sich dabei aber direkt zum Kampf bereit macht – was ich auch konsequent finde, die Situation ist ja ganz eindeutig so, dass da niemand auch nur irgendwelche Fragen beantworten wird. Das klingt deshalb so ein bisschen hilflos-ermahnend von Saturas, ich weiß nicht, ob das wirklich so zu der Stelle passt.
Naja, zumindest von dem "friedfertig" nimmt er mit dem "doch" ja sofort wieder Abstand, betont sozusagen, dass er nun nicht mehr friedfertig handeln wird. Aber das Fragen beantworten klingt dann wirklich ziemlich gestelzt.
Der eskalierende Konflikt ist dann jedenfalls ein schönes Hin und Her, das hat mir gut gefallen. Bei dem Auftauchen der Zombies hatte ich mir übrigens notiert „Das ist ja wie bei 'Dead Snow'“, habe dann aber auch gesehen, dass in „Eiskreis“ diese Zombiebeschwörung schon genau so vorkommt.
Dead Snow kenne ich natürlich mal wieder gar nicht. :grinundwe
Das ist natürlich auch schonmal cool, um eine gewisse Größe der (Hintergrund-)Story anzudeuten und dem Leser noch so ein paar Rätsel mitzugeben, die ihn bei der Stange halten. Aber so ein bisschen zu viel „Namedropping“ war mir das schon, das wirkte mir einen Tick zu viel gewollt, so ein „Insider“-Gespräch darzustellen, bei dem der Leser gar nicht mitkommt. Wegen sowas habe ich übrigens Punkpferds Geschichten damals irgendwann nicht mehr verstanden, obwohl die immer richtig gut waren. §ugly
Für die Stelle hab ich mir ja hinterher sowas von in den Arsch gebissen. Da brauchte ich plötzlich eine Person D, die am Tempel der Meere Navius erwartet. Rhademes wäre super gewesen! Nur wegen dieser Stelle musste ich mir Horetius aus den Fingern saugen. Das hätte die Geschichte dann auch weniger überfrachtet... Grmpf.
Ein bisschen Kritik im Detail war jetzt also zwar dabei, aber im Großen und Ganzen halte ich das für einen gelungenen Beginn! Auch, wie du die Vorgabe erfüllt hast, hat mir gut gefallen – gerade diese Verpflichtung, die Navius dann am Ende noch zu erfüllen hat, das hat sich ja recht gut eingefügt in den Rest der Handlung.
Von daher bin ich schonmal sehr gespannt, wie es weitergehen wird, denn auch wenn ich die Vorgaben zwar nun schon kenne, so hast du dich von so einem Korsett ja bisher immer gut befreien können und eine formidable Geschichte vorgelegt! Ja, das macht jetzt vielleicht Druck, aber ich erwarte Großes! §omg
Fehler im ersten Post:
Würde ich hier klein schreiben, weil es ja für „sein liebster Tee“ steht und nicht ganz Absolut für „seinen Liebsten“. Aber würde ich erstmal auf ein abschließendes Wort von Laido dazu warten, der ist ja der Rechtschreib-Babo hier!
Geht das von der Grammatik her wirklich so? Ich hätte da noch ein „mit“ eingebaut oder so …
Hier frage ich mich auch: Kann man wie „dutzenden“ auch einfach „hunderten“ schreiben? Klingt irgendwie komisch.
Der zweite Post dieser Story macht Abschnitt für Abschnitt ja schon eine ganz schöne Entwicklung durch. So ist der erste Abschnitt, trotz bedrohlichen Auftretens seitens Garox, ja doch eher vergnüglich, ganz am Anfang ja sogar eher albern geraten – so hatte ich mich bei diesem Kuschelgeständnis Owens schon gefragt, wie ich das wohl finde und ob das der Geschichte wirklich zuträglich ist. Schon bei den Piraten aber wird es recht ernst, da man Greg, der erst noch recht typisch auftritt („Greg wirkte recht zufrieden mit seiner kleinen Ansprache“, wirklich gut getroffen :D), am Ende ja schon irgendwie eingeschüchtert oder zumindest nicht mehr bedingungslos widerspruchsbereit erlebt. So ein bisschen was von „Schluss mit lustig“ hatte das auch dort schon – und das setzt sich dann Abschnitt für Abschnitt weiter fort.
Auch im zweiten Abschnitt rund um Navius und die Wassermagier ist längst nicht mehr alles eitel Sonnenschein. Schön finde ich, wie die Wassermagier im Vergleich zu Navius fast schon wie teils hilflose Randfiguren wirken, das hebt den Schneemagier noch einmal schön heraus. Auch schön finde ich, wie er trotz seiner ja noch immer bestehenden Übermacht im Vergleich zu anderen Magiern immer wieder und wieder spüren muss, wie seine Kräfte schwinden, und wie er sich mit Stechen in der Brust und tatsächlich auch Ängsten um sein Befinden weiter vorwärts kämpft. Er pflügt also nicht einfach so durch die Welt und ihre Probleme durch. Stattdessen hat man bei den Schilderungen immer das Gefühl, dass das für ihn die ganze Zeit eine durchaus knappe Sache ist. Das trägt natürlich erheblich zur Spannung bei. Was mir auch sehr gut gefällt: Navius wirkt bei all dem nicht wirklich sympathisch, und er ist weit davon entfernt, der liebe nette Onkel zu sein. Er setzt eben klar Prioritäten und drückt ja auch recht deutlich aus, dass er keine Zeit hat, sowas wie das Kindermädchen für die Wassermagier zu sein. Finde ich auch sehr gut so.Ich glaube, mit Gellert habe ich meine Schwäche für Antihelden entdeckt. Ich hab jedenfalls ganz bewusst versucht, Szenen einzubauen, in denen Navius aneckt, obwohl er in der Kurzgeschichte von damals natürlich eher wie der perfekte Weihnachtsmann rüberkommt. Genauso klar war für mich, dass Navius erstmal ein ordentliches Handycap bekommen muss, damit er im Verlauf der Story überhaupt eine Entwicklung durchmachen kann. Damals hatte ich aber auch noch nicht geahnt, dass Navius zu einem Megalithen mutiert, sonst hätte ich das vielleicht weglassen. Rückblickend betrachtet bin ich aber froh, dass es bezüglich Navius' Kräften so gelaufen ist wie es gelaufen ist.
Die Szene zwischen Riordian und Nefarius fand ich dann auch spannend, weil etwas über die Foki enthüllt wird, aber insgesamt halte ich sie nicht so für gelungen. Das mag auch sein, weil sie – den Anspruch, die Geschichte um viele Schauplätze zu erweitern, in allen Ehren – die Handlung natürlich so ein bisschen zerpflückt. Zumal es zwischen den beiden ja äußerst geruhsam zugeht – ich fand Nefarius' Verhalten schon ein bisschen sehr seltsam, wie er auf diese Entführungsgeschichte zunächst gar nicht zu reagieren scheint. Also, gut, er soll eben als so der typische in seine Studien vertiefte Magier dargestellt werden, aber naja … auch Riordians Gegenreaktion kommt mir angesichts der Dringlichkeit der ganzen Sache ein wenig schwach vor, ich an seiner Stelle hätte Nefarius ja am Kragen gefasst und ordentlich durchgeschüttelt. Ja, die Szene ist auch nicht die dollste. Ich wollte allerdings weniger einen Handlungsort hinzufügen, als die beiden Charaktere. Gefühlt verbringe ich ja ohnehin die Hälfte der Geschichte damit, alle Charaktere fürs Finale in Stellung zu bringen. §ugly Da hatte ich auch zum ersten Mal verstanden, wie George RR Martin sich bei seinen Büchern fühlen muss, wo die Stränge ja ähnlich lange total unabhängig voneinander ablaufen, bis sie dann nach Äonen doch endlich mal zusammen laufen.
Hinzu gesellen sich in dieser Szene auch ein paar schwache, etwas unbeholfen daherkommende Formulierungen:
Hier kann ich nicht einmal genau sagen, was mich an dem Satz stört, vielleicht einfach nur, dass er mir so umständlich vorkommt. Das Ende des Tals für eine vortreffliche Lage des Grabs halten ... ja, ach, ich weiß auch nicht!
Vielleicht soll sich das so ein wenig in diese Genervtheit Riordians über Nefarius' Verhalten einreihen, dass er mit ihm eher so ermahnend, wie mit einem Kind („Jetzt ist aber wirklich gut“) sprechen muss. Aber ich weiß nicht, von der Stimmung her schien mir das gar nicht so angemessen zu sein, und Riordian wirkt da auch so hilflos und fast ein wenig … ja, nicht so recht engagiert, was meiner Meinung nach auch nicht passt. Da hätte ich auch ein wenig mehr Dringlichkeit erwartet im Tonfall und Gebaren Riordians, dass Nefarius sich doch jetzt mal endlich mit den Wesentlichen Dingen beschäftigen möge.
Ich glaube, hier ist einfach nur der zweite Satz verunglückt.
Insgesamt hat mit diese Riordian-Nefarius-Szene also nicht so sehr gefallen, auch wenn sie jetzt nicht irgendwie schlecht war oder so. Viel mitreißender fand ich dann auch direkt die nächste Szene, in der ein gewisser Phil auftaucht, bei dem mir erst bei der Erwähnung einer gewissen Phinea klar wurde, dass hier weiteres Personal aus „Eiskreis“ re-rekrutiert wurde. Finde ich gut!. Vor allem aber gebührt dir ein großes Lob bei der Darstellung dieser Assassinenbande namens „Fangzähne“. Sassun Alvarez spricht von seiner Gruppierung ja als die „einzigen noch wahren Assassinen an der Nordküste von Varant“, und bei den vorangegangenen Beschreibungen (das mit der Frau fand ich schon heftig) glaube ich ihm das auch aufs Wort. Man muss ja ehrlich sein: Die Assassinen, wie sie in Gothic 3 dargestellt werden, wirken doch nahezu allesamt wie nette Kerle. Vielleicht ein bisschen gefährlich, vielleicht ein bisschen dubios, aber doch sehr sauber, vielleicht ohne Skrupel, aber dabei doch sehr fair, effizient, geräuschlos, unemotional, sachlich. Hier hingegen wird ja eine sehr brutale, menschenverachtende, teils auch gewaltverliebte Seite präsentiert, die zu einer Gruppierung, der es vor allem um Macht und Morden geht, vielleicht auch ein wenig mehr passt als der nette Herr mit Akzent vor dem Zelt, der dich „Sohn der Neugier“ nennt. Das hat mir jedenfalls richtig gut gefallen, und passt sich auch wieder ein bisschen in den roten Faden dieses Posts ein: „Schluss mit lustig.“ Genau dieses Schluss mit lustig gilt dann ja offenbar auch für Phil, und ich beneide ihn kein bisschen darum, dass er da aus welchen Nöten oder Zwängen auch immer hineingeraten ist. Für mich die stärkste Szene dieses Posts, hier passt im Grunde alles. Wie und ob sich das Ganze in den Gesamtzusammenhang der Geschichte eingliedert – mit der Klaue Beliars werden ja durchaus keine kleinen Brötchen mehr gebacken – bleibt dann noch abzuwarten. Ich bin gespannt!Hier möchte ich nur anmerken, dass ich den Namen "Sassun" mal in irgendeiner Ersti-Vorlesung auf einem Abipulli gesehen habe und mir direkt dachte "Mann, der wär doch voll gut für einen Assassinen!". Den Namen fand ich einfach auf Anhieb richtig gut. :D
Das Geschehen unmittelbar um Navius, der „Hauptteil“ der Geschichte, wie man ja sagen kann, geht dann im nächsten Abschnitt weiter und startet auch direkt mit einem tollen Bild: Ja, Jesus mag über das Wasser gelaufen sein, aber bei Navius gefriert das Wasser dann auch noch bei jedem Schritt! Beim Schreiben kam mir auch irgendwann Jesus in den Sinn, abgekupfert hab ich das aber ja in Wirklichkeit von der Eiskönigin. ^2^
Das fand ich schon ziemlich klasse, mir das vorzustellen, wie ich auch generell die ganze Art und Weise, wie er sich Zugang zum Tempelgewölbe unter oder im Meer oder wie auch immer verschafft, richtig toll finde. Das ist dann so „Fantasy“ von seiner besten Seite, finde ich.
Der erste Teil der Auseinandersetzung zwischen Gorax und Navius erscheint mir aber fast schon ein wenig lahm, oder sagen wir: Nicht ganz so mitreißend. Als Leser hat man ja noch nicht so den ganzen Durchblick darüber, was Shivas Auftauchen oder Nichtauftauchen denn eigentlich für Folgen hat oder haben könnte, aber genau das ist es ja, worüber die beiden da streiten. Wobei ich folgenden Satz dann schon recht witzig finde:
Da dachte ich mir auch schon: Möglicherweise entscheidet sich auch erst, ob sich Shiva im Tempel befindet oder nicht, in dem Zeitpunkt oder gerade dadurch, dass man nachschaut, und vorher überlagern sich die beiden Zustande der Anwesenheit und Nichtanwesenheit! Was des einen Schrödingers tote und lebende Katze, ist des anderen Navius' anwesende und abwesende Shiva …
Das Auftauchen Horetius ist dann direkt das nächste große Rätsel, welches ja auch bis zum Ende des Posts nicht so ganz gelöst wird. Wer mag das genau sein, was will er, und überhaupt? Fragen über Fragen. Aber insgesamt gefiel mir das schon recht gut, weil das Eis (sic) für Navius immer dünner zu werden wird. Dass das alles ausgerechnet dann passieren muss, wenn er nicht mehr im Vollbesitz seiner Kräfte ist und sie stetig schwinden, denkt man sich! Der einstig sehr mächtige Schneemagier wirkt da ja nun auch so ein bisschen wie ein Spielball anderer Mächte, und ich habe auch so ein bisschen das Gefühl, dass Navius das auch so persönlich irgendwie wurmt. Jedenfalls erzeugt das Spannung, und tatsächlich wirkt der Schneemagier trotz seiner Macht ziemlich unterlegen. Ein bisschen der Gegenentwurf zu Gellert, sage ich mal. :D
Der Plan Horetius', die Fokussteine zu vereinen, ließ mich übrigens kurzzeitig an Dragonball denken, zumal ja auch nicht genau gesagt wird, was dann eigentlich so passiert, wenn er sie hat. Generell: Was eigentlich noch so passiert, das ist am Ende der ganzen Szene rätselhafter als zuvor, und selbst das erneute Aufgreifen von Rhademes, der offenbar im Tempel ist, verschattet die Ereignisse mehr, als dass es sie aufklärt. Als Leser spürt man: Das alles scheint von sehr großer Bedeutung zu sein, man weiß nur noch nicht, welche. Und man spürt: Alle Anwesenden scheinen sehr genau zu wissen, was das alles für Konsequenzen hat. Ein klein wenig fühle ich mich als Leser also ausgeschlossen aus diesem Kreis der Wissenden, und ob man tatsächlich noch zwischen „gut“ und „böse“ oder „sympathisch“ und „unsympathisch“ unterscheiden kann, ist – gerade auch durch das Auftreten Horetius – auch sehr fraglich. Selbst Gorax wirkt ja jetzt nicht total böse, selbst, wenn er es wohl sein mag. Mir gefällt das so aber gar nicht schlecht, weil ich natürlich umso neugieriger bin, was da eigentlich genau los ist. Ein wenig gerate ich aber auch ins Schwimmen, wenn ich Spekulationen anstellen will, was wohl als nächstes kommt und wer mit wem und wer gegen wen … im Grunde weiß ich noch gar nicht, worum es so insgesamt eigentlich geht, worum da denn gekämpft und gestritten wird. Umso gespannter bin ich, wie sich das Geschehen weiterentwickeln wird (und wie sehr dir meine Vorgaben die Pläne noch durchkreuzen werden. :D)!
Mit der zweiten Vorgabe hattest du mir ja schon gehörig die Tour vermasselt. Nicht nur dass eine noch nicht erwähnte Person am Tempel der Meere sein sollte, Navius musste auch noch gleich hin da! Ich hätte liebend gerne die ganze Story mit dem Weg zum Tempel verbracht (und unterwegs dann alles langsam aufgebaut, eingeführt, erklärt...), um dann dort das große Finale einzuläuten, das haben deine Vorgaben dann aber nach Al Shedim verschoben. Und trotz muss Navius in den letzten beiden Posts noch mal zurück zum Tempel der Meere. Du hast meine Finale wirklich rigoros zerrissen. :D Ich spiele auch schon mit dem Gedanken, zusätzlich zu dem Wettbewerbsbeitrag noch ein Eiskreis II in seiner ursprünglich geplanten Fassung zu schreiben. Mich würde nämlich interessieren, welche von beiden Versionen am Ende die bessere wird. :D Allerdings war der ursprüngliche Entwurf für 24 Posts ausgelegt... halt so als Adventskalender... Hatte ich damals noch Pläne. §ugly
Fehler im zweiten Post:
rumzugrölen
Gehörten
Der dritte Post beginnt überraschend! Mit dem Wechsel der Erzählperspektive, noch dazu in einem Rückblick, war an dieser Stelle nicht zu rechnen. Ich war auch erst skeptisch, ob mir das so gefällt, gerade wenn das so im „Junge, ich erzähl dir mal was“-Stil losgeht, bei dem einem inhaltlich eher abgedroschene Weisheiten serviert werden. Zumal ich auch überlegte: Wer ist das wohl, der da erzählt? Es lag natürlich nahe, auf Navius zu tippen, wo er doch eben die Hauptperson der Geschichte ist, aber in dem Moment konnte ich mir da natürlich noch nicht so sicher sein. Einige Absätze später wurde es dann aber natürlich immer klarer. Unabhängig davon fand ich deine Entscheidung zu diesem erzählerischen Einschub dann auch immer besser, ebenso wie mir das inhaltlich dann auch richtig gut gefiel. Zuletzt gab es für mich dann auch nur eine mögliche Bewertung, nämlich, dass dieser ausführliche Rückblick (falls man das denn so nennen möchte) eine richtig gute Entscheidung zu einem guten Zeitpunkt in der Geschichte war, noch dazu gut erzählt. Mir hat das jedenfalls gefallen, dass jetzt wenigstens ansatzweise – wenn auch nicht komplett – die Hintergründe zu Navius und eben auch diesem Rhademes, der nicht der Rhademes ist, dargelegt werden. Und eine ansprechendere Form hätte man dafür auch nicht finden können. Von daher ist dieser Rückblicks- oder besser gesagt Vergangenheitsteil auch mein Lieblingsteil an diesem Post.
Scheint ein tolerantes Dorf zu sein – in Deutschland wäre Rhad ja allein schon wegen des Verdachts, er würde nicht LEISTEN, Opfer eines Brandanschlags oder einer Abschiebung geworden (oder beides in der genannten Reihenfolge).
Ganz abgesehen davon: Richtig toll, wie mysteriös und spannend du diese Person einführst und den jungen Navius Spekulationen und schließlich eine Verfolgung anstellen lässt. Und schön, wie verschroben (Astrologie-Eso-Spinner bzw „Wahn oder Weisheit“), im Umgang aber doch gleichzeitig normal und freundlich du Rhad darstellst. Schließlich: Gelungen, wie du schilderst, wie sich die beiden ganz natürlich anfreunden, sodass Navius mit ihm sogar einfach so in den Norden zieht. Das fand ich alles schon ziemlich gut gemacht.
Bei der Bemerkung musste ich schon schmunzeln, weil da doch direkt klar war, dass sich das natürlich vollkommen anders herausstellen muss. :D
Das finde ich nicht so gut formuliert, mit dem doppelten „Höhle“. Hätte das zweite dann vielleicht „Höhlenteil“ oder einem „kreisrunden Teil der Höhle“ oder so genannt, sonst wirkt es so wie „von der Höhle in die Höhle“, aber das spielt sich doch wohl in ein und demselben Höhlensystem ab. Und das „Plötzlich“ mag mir da auch nicht so passen, als wäre Navius da irgendwie teleportiert worden oder so. Kann ich mir nicht so vorstellen, was da „plötzlich“ passiert sein soll – naja gut, vielleicht in Bezug darauf, dass Navius' Sinne vorher nicht alles vollständig aufgenommen haben, was passiert ist. Kann man dann wohl doch gelten lassen, das „plötzlich“.
Das fand ich sehr unpräzise formuliert, „Lebewesen“. Das kann ja alles sein: Affen, Vögel, Flechten, Amöben … oder aber humanoide Gestalten. Das wirkt nicht so ganz klar, was auch daran liegen mag, dass Navius selbst nicht so genau erkennen kann, was das für Lebewesen sind, aber das hätte dann vielleicht auch in ein, zwei Sätzen illustriert werden können, was genau er da sieht.
Da hätte ich in der Tat keine Angst. §list
Ich bin mir sicher, dass du und die meisten anderen Männern in dieser Situation Angst gehabt hätten, selbst wenn ich sich einfach nur um eine menschliche Frau gehandelt hätte. Zumindest ich hätte mich furchtbar gewunden. :scared:
In der Folge zeigt sich übrigens, was du mir voraus hast: Hätte ich die Entscheidung, ob Navius sich in den Dienst von Adanos stellen will, inklusive des Rückschlags für Rhademes, mit vielen Worten und voller Redundanzen auf etwa 5 Seiten ausgebreitet, wird bei dir die Entscheidung einfach getroffen. Das vollzieht sich hier ähnlich problemlos wie Navius' Entscheidung, überhaupt die Reise mit Rhad anzutreten. Das kann man natürlich trotzdem kritisieren, wie Navius da irgendwie kaum abzuwägen scheint (was aber auch Folge einer Art göttlicher Berufung sein kann). Andererseits ist das im Rahmen dieses Rückblicks, der ja nur einen Teil der Geschichte insgesamt stellt, wohl doch genau die richtige Art und Weise, das gerafft zu halten und nicht zu sehr aufzublähen. Fand ich im Ergebnis also sehr gut so.
Sehr schön fand ich auch …
… diesen doch sehr folgerichtigen Wechsel der Erzählperspektive von Ich zu Er. In der Tat scheint der Ich-Navius von einem Er-Navius, eben Navius dem Schneemagier, abgelöst worden zu sein. Schöner erzählerischer Kniff!
Und kurz danach endet dann auch schon dieser lange Einschub aus der Vergangenheit, und natürlich hat man als Leser dann doch sehr deutlich das Gefühl, dass das Rhad über die Jahre ganz schön nahe gegangen sein wird. Überhaupt finde ich das rückblickend doch sehr „ironisch“, wie Rhad sich mühelos durch das Eisland gekämpft hatte, während Navius sich da abmühen musste und dann schon meinte, dass Rhad eben durch die Sterne zu Größerem bestimmt sei. Tja, offenbar war es Navius selbst, der zu Größerem bestimmt war.
Das Geschehen im „Jetzt“ gefällt mir dann, wie schon angedeutet, nicht mehr ganz so gut wie der Rückblick. Insbesondere das sich anschließende Gespräch zwischen Horetius und Rhademes erscheint mir dann so … hochtrabend, sowohl in den Formulierungen als auch im Inhalt. Also, hochtrabend im Sinne von gestelzt. Das war so Anime-„Wir reden erstmal dramatische Sachen bevor wir uns kloppen“-mäßig. Viel mehr als Phrasen – wenn auch mit bedeutsamen Hintergrund – waren das für mich dann eben doch nicht.
Ansonsten bleibt Vieles, trotz der Informationen aus der Rückblende, dann doch noch nebulös, denn was mit Shiva nun ist und überhaupt, ja, so ganz durchblicke ich das ja immer noch nicht. Fast so, wie Navius später nicht durchblickt, warum Horetius denn die Waagschalen zurückgelassen hat – wobei ich da ja die vordergründige Antwort natürlich sehr gut kenne. §ugly Man merkt da also sehr schon, auch wie Gorax Navius folgt, dass die Handlung an der Stelle dann eher auf die Erfüllung der Vorgaben ausgerichtet ist – wobei ich Garox' Motivation dann durchaus noch nachvollziehbar und irgendwie interessant finde.
Ja, und dann war ich erneut überrascht! Nachdem mich der Rückblendenteil des Posts ja sozusagen ein wenig „entführt“ hatte und sich alles wieder sehr zentral um Navius und Co. drehte, hatte ich diesen Strang rund um Phil ja gar nicht mehr auf dem Schirm! Den fand ich ja auch sehr gut entwickelt, und ich finde, den entwickelst du hier dann wiederum auch gut weiter. Es gibt da ja auch einen ganz kleinen Rückblick, der zeigt, wie Phil überhaupt an diese schlimme Assassinenbande geraten ist, und es wird verraten, dass er im Prinzip eine Art V-Mann für Vatras ist. Das ist natürlich eine tolle Idee und eine spannende Sache – auch wenn es dann leider meine Vorstellung kaputt macht, dass Phil schlicht und ergreifend aus eigenem Antrieb wirklich schlimm in einen kriminellen Lebenswandel abgerutscht ist. Aber wie gesagt, die hier präsentierte Variante gefällt mir auch sehr gut.Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich noch nicht mal mit dem Rückblick fertig war und das Fristende nur noch wenige Tage hin war. Das gerafft zu erzählen war also nicht so ganz eine inhaltlich begründete Erscheinung. §ugly Vieeel mehr hätte ich dazu aber auch sonst nicht erzählt, da bin ich mir relativ sicher.
Diesen Einstieg hier fand ich dann aber eher ein wenig albern, gerade wegen dieser selbst für den immer sehr „onkelig“ daherkommenden Vatras doch sehr blöden Nachfragen. Warum wohl klaut man Brot? „Du hattest Hunger, nicht wahr“? Sherlock Vatras mal wieder ganz vorne mit dabei. §ugly Naja, will das nicht zu sehr kritisieren, denn dieser Einstieg wandelt sich dann ja (zwar auch ein bisschen vorhersehbar, aber doch sehr schön) zu einem guten Gespräch, in dem sich Vatras ja geradezu als kriminologisch geschulter Sozialreformer (oder sozialwissenschaftlich geschulter Kriminologe) herausstellt, der in Diebstählen deutlich mehr sieht als die bloße BÖSE UNTAT, die BESTRAFT werden muss. Das hat mir natürlich gut gefallen. Was ich aber auch gut finde: Eben diese Bitte von Vatras, dass Phil sich da in schlimmste Kriminalitätskreise begeben solle, macht ihn ja auch ein bisschen fragwürdig. Das ist ja geradezu dubios, dieser Auftrag! Das enthebt Vatras dann auch ein bisschen dieser oft zelebrierten Art als nettem Onkel. Zumal es für Phil dann ja wirklich übel ausgeht – das ist auch noch ein schöner Twist, vor allem auch, weil das im Post vorher auch schon so ein kleeeines bisschen angedeutet war: Dass Sassun das Neumitglied Phil direkt in so große Vorhaben wie mit der Klaue Beliars einbindet, hatte mich ja auch schon ein bisschen gewundert. Tja, jetzt erfährt Phil zu spät, was seine wirkliche Aufgabe in diesem Kreis (nebenbei: bizarr anmutender, da teils dreiäugiger und vielarmiger) Krimineller ist … stark erzählt!
Die sich anschließende Szene rund um die Wassermagier scheint mir dazu eher wie eine Art Pflichtübung, damit bei denen auch noch weitererzählt wird. Denn: Viel bewegt sich da ja nicht. Schön finde ich aber, wie Saturas dargestellt wird: Der leidet ja nun richtig unter Gehirnbrand, und ich finde, das ist doch auch so dargestellt, dass es nicht nur lächerlich wirkt, sondern dass man darüber eben auch ein bisschen erschrocken ist. Geht insgesamt also in Ordnung, von besonderer Bedeutung war diese Szene für mich beim Lesen jedoch nicht.
Warum haben sie nicht nachgesehen?
Weil so eine Höhle in Nordmar auch mal seeehr groß sein kann. Man denke an die, in der Rafael und Co. Velaya finden. Natürlich gab es die auch damal schon. :o Hust. :grinundwe
Die letzte Szene mit Navius und Garox ist dann ja auch eher Auswuchs der Vorgabe, das wirkte mir eher so „abgehandelt“ und auch ein bisschen planlos, was die beiden da veranstalten. Finde ich schade, weil dieser doch sehr szenenreiche Post einen schöneren Schlusspunkt verdient hätte, aber gut, in sowas wie „Schlusspunkten“ sollte man bei so einer Geschichte, zumal von Vorgaben abhängig, vielleicht auch einfach nicht denken.
Insgesamt eine solide Fortsetzung, bei der mir insbesondere der Beginn des Posts sehr gut gefallen hat. Die restlichen Szenen fand ich mal so mal so, schlecht war keine, nur die Eindrücke, die sie bei mir hinterlassen haben, waren eben mal schwächer, mal stärker. Meine zweitliebste Szene bzw. das zweitliebste „Szenenpaket“ ist wahrscheinlich das rund um Phil, wohingegen mir das Geplänkel rund um Navius, Garox, Horetius und Rhademes (und auch Shiva, und, und, und) nicht so gut gefallen hat.
Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass ich Phil und Co. ähnlich wie die Wassermagier ganz frei von den Vorgaben schreiben konnte. Eigentlich hatte ich ja gehofft, dass die zweite Vorgabe sich irgendwie anbietet, um Phil oder die Piraten mit Buchstaben zu beglücken, aber das ging dann ja so gar nicht und noch länger wollte ich mit den Strängen dann auch nicht warten.
Fehler im dritten Post:
Keine Ahnung, ob man da laut den Laido'schen Regeln „im Entferntesten“ schreiben muss …
… aber hier dann doch sehr sicher „zu Größerem“.
Da hast du zweimal überflüssig apostrophiert.
Der vierte Post widmet sich dann ja erst einmal wieder Greg und seinen Mannen und der Auseinandersetzung mit niemand geringerem als dem legendären Blackbeard! :eek: Ob und in welchem Gesamtzusammenhang diese Szene steht, das bleibt natürlich auch noch abzuwarten – jetzt mal abgesehen davon, dass mit Merdarion fröhlich weiter Menschenhandel betrieben wird, was ja an sich schon recht gewichtig ist. Aber da scheint ja wohl mehr hinterzustecken. Bis jetzt aber hat sich der ganze Piratenkram eher bloß parallel zu dem Rest der Handlung abgespielt (was sich ja auch nicht unbedingt ändern muss).
Worüber ich mir noch nicht ganz sicher bin in der Bewertung, ist die Darstellung der Piraten in dieser Szene. Das ist ja schon ein bisschen „comichaft“ bzw. nimmt schon Anleihen an diese Risen-Piraterie. Das sind schon so die typisch harten Kerle, die auch gerne Wortgefechte betreiben, was? :D Mit anderen Worten: Viel Klischee ist da schon bei, und es wirkt eben alles sehr spielerisch-harmlos im Vergleich zu dem, was sonst so in der Geschichte geschieht. Deswegen weiß ich eben nicht so ganz, was ich von der Szene halten soll (das meine ich wirklich genau so, weder in einem positiven noch in einem negativen Sinne). Die Komik, dass solche Begegnungen zwischen den beiden Piratencrews schon häufiger stattgefunden hat, sagt mir aber schon zu.
Ob ich mich über dieses Feedback nun freuen oder ärgern soll weiß ich auch gar nicht so richtig. Einerseits natürlich schön, dass diese PB-Piratenstimmung rübergekommen ist, aber so ganz verharmlosen wollte ich diese Begegnung ja nu auch nicht. Nun ja, die müssen dann wohl einfach noch ihren "Jetzt wirds ernst"-Moment bekommen.
Da tauchte vor meinen Augen unweigerlich das Bild auf, wie Bones beide Arme nach vorne in die Höhe reckt, hochspringt, und dann abhebt … weiß also nicht, ob „überflog“ an der Stelle die beste Formulierung ist. :D
Du bist auch päpstlicher als der Papst. §cry
Hier stellt sich die altbekannte Frage, ob wirklich „scheinbar“ oder doch nur „anscheinend“. §lehrer
Das fand ich als Bild irgendwie schön. Sehr simpel, aber so mit dem Aufglimmen des Zigarrenstummels auch sehr vielsagend.
Ähm … §list?
Dieses „gau“ ist wohl irgendeine Art Slang?
Wenn Plattdeutsch für dich Slang ist. :scared:
… was in so Comics und Zeichentrickserien ja nie passiert: Da schwebt die Zigarre in solchen Momenten ja für gewöhnlich bereitwillig am Rande des Mundwinkels herum, egal wie viel der Raucher lacht und spricht. Fand diesen Moment deshalb also recht witzig. :D
Was den Ausgang der Szene angeht, scheinen ja irgendwie beide Seiten zufrieden zu sein – wobei Blackbeards Verhalten schon sehr eindeutig darauf hindeutet, dass er den besseren Schnitt bei diesem Handel macht und Greg womöglich auch in welcher Art auch immer hintergeht. Das fand ich doch recht auffällig, weshalb es mich schon gewundert hat, dass Greg nicht irgendwie misstrauisch geworden ist. Er handelt vielmehr fahrlässig finde ich, weil er den Kartenteil, den er bekommt, ja nicht einmal genau mustert. Aber gut, vielleicht ist der ja echt, der zugehörige Schatz aber längst gehoben oder eh nie existent gewesen oder was weiß ich, sodass mit dem Kartenteil an sich gar nichts falsch ist. Aber wie dem auch sei, Greg scheint über solche Möglichkeiten ja gar nicht so sehr nachzudenken. Keine Ahnung, ob ihm das ähnlich sieht und passend ist, oder nicht. Es fiel mir jedenfalls auf.
Danach geht es dann ja wieder mit den „großen Themen“ in der Geschichte weiter, wobei Rhademes dann endgültig den Größenwahn ausbrechen lässt, was? Ein bisschen habe ich mich an der Stelle aber auch gefragt, warum. Ob es wohl schon immer in ihm angelegt war, oder tatsächlich nur die Reaktion auf die Enttäuschung von damals war? Er hätte sich ja nun auch genau so gut zum Schneemagier machen können, ohne so heftig auf Varant einzuwirken. Was aus dem netten Rhad nur geworden ist … :(
Schöne Beschreibung, irgendwie auch sehr praktisch veranlagt. :D
Bei der Szene zwischen Horetius und Shiva insgesamt musste ich aber wieder merken, dass mich dieser ganze Megalith-Kram noch immer nicht so richtig gepackt hat. Im späteren Verlauf werden so die „Rollenverteilungen“ zwischen diesen Wächtergestalten und Adanos, aber auch dem erwählten Schneemagier, zwar ein wenig klarer. Aber trotzdem wirkt dieses ganze Konstrukt einerseits ein bisschen oberflächlich (was soll das eigentlich alles, also wofür braucht Adanos so etwas?), andererseits aber auch ein bisschen verkopft, wie das Fantasykram manchmal so an sich hat. So richtig mitfiebern bei der Frage, ob Shiva jetzt nun eingreifen will oder nicht, konnte ich jedenfalls nicht, weil ich mir da auch gar kein richtiges Bild machen konnte, wie so ein Eingreifen eigentlich aussehen würde und was Shivas Motivationslage bei der ganzen Sache ist oder wäre.
Bei dem Abschnitt mit Vatras hingegen bin ich wieder voll dabei. Das Geschehen rund um Phil, zu dem ja eben auch die Perspektive Vatras' gehört, hat mich bisher ja am stärksten mitgerissen, und das ändert sich hier auch nicht, ganz im Gegenteil. Schön finde ich, wie Vatras aufgrund seiner doch recht skrupellosen Entscheidung, Phil bei den Fangzähnen einzuschleusen, nun doch Zweifel und Schuldgefühle bekommt. Das spricht erstens für ihn und macht ihn auch generell als Charakter ein wenig glaubhafter. Oft neigt man ja dazu, die Vatrasse dieser Welt als so in jeder Hinsicht weise und entschlossene Personen darzustellen. Hier hat Vatras aber einfach einen Fehler gemacht und hadert nun. Finde ich gut so! Umso schärfer trifft es ihn dann ja auch, weil Phinea bei ihm Zuflucht sucht, und Vatras jetzt nun tatsächlich „den Salat hat“, wie man verharmlosend formulieren könnte. Auch gut finde ich an der Szene, dass sie viele Berührungspunkte zu den anderen Geschehnissen aufweist: Einerseits die Schaffung des Eiskreises in Varant durch Rhademes, andererseits dann die Kontaktaufnahme zu den anderen Wassermagiern am Ende der Szene. Dadurch werden die verschiedenen Handlungsstränge nun mehr miteinander verflochten, was angesichts ihrer Vielzahl der Geschichte auch sehr gut tut, würde ich sagen.
Im Anschluss an die Vatras-Szene geht es dann ja direkt mit Phil selbst weiter, und ehrlich gesagt war ich da schon ein wenig überrascht, dass das überhaupt noch der Fall ist. Gegen Ende der letzten Phil-Szene hatte ich nämlich schon den Eindruck, dass das das Letzte war, was man von ihm gesehen hat. Stattdessen wird nun sein Leben dann doch noch verlängert, nun gut. Auch hier bleibt allerdings dieser Klauenbeschwörungskram, ähnlich wie der ganze Magiekram rund um die Megalithen, einerseits ein wenig oberflächlich (man versteht nicht so ganz, was da eigentlich hätte passieren sollen), andererseits aber auch ein wenig verkopft. Ningals Erklärungen jedenfalls wirken nicht sonderlich erhellend – andererseits spiegelt das aber wohl auch genau die Situation wieder, von daher ist's ganz passend.
Hm, „die Jharkendar“ klingt für die in Jharkendar lebenden Leute aber auch irgendwie seltsam, finde ich.
Ich weiß nicht, ob die Dopplung von „verwirrende[s] Gefühl“ sogar ein absichtlich Stilmittel sein soll, aber ich finde sie so oder so nicht wohlklingend an dieser Stelle.
Bei der Szene rund um die Wassermagier und Milten war ich auch erst im Zwiespalt, wie ich Saturas' fortschreitendes Unsinnsgerede so finden soll, weil es ja doch recht penetrant präsentiert wird, aber letzten Endes finde ich, dass gerade dadurch die Szene erst gut wird – nur ein, zwei Kommentare Saturas' wären ja auch einfach zu wenig gewesen und wären in der Darstellung seinem geistigen Zustand auch nicht gerecht geworden. Und außerdem sind seine Einwürfe einfach witzig. :D Ansonsten finde ich diese Lagebesprechung im Prinzip ganz spannend, nur zwei Stellen fielen mir irgendwie auf:
So ganz zwingend finde ich diese Erklärung ja irgendwie nicht. Vielleicht sind ja auch einfach die Sockel entfernt worden oder da funktionierte es anders mit den Foki oder wasweißich, also so ganz ausgeschlossen ist es allein durch diese Erklärung ja nicht, dass der sechste Fokus nicht doch fü diese Teleporter angefertigt wurde. Oder?
Und hier wirkt es dann doch einen Tick konstruiert, dass Milten natürlich auch direkt einen Fokusstein griffbereit dabei hat. Aber gut, irgendwie plausibel ist die Erklärung ja schon, dass er so einen Fokus mitnimmt.
Ja, irgendwie musste der neunte Fokus halt noch ins Spiel gebracht werden. Hätte ich da geahnt, dass ich alle Zeit der Welt haben würde, um die Geschichte zu Ende zu bringen, hätte ich den neunten wohl lieber erst suchen lassen, wenn die anderen acht schon vereint sind und dann sozusagen alles an diesem einen Suchtrupp hängt. Aber die Gelegenheit ist jetzt wohl verstrichen. Und dass sie dann genug für ihr Teleportationsritual haben, das ist mir erst aufgefallen, als ich die Szene zu schreiben begonnen hatte. Kam mir dann natürlich super zu Pass, weil ich darauf verzichten konnte, dass die Wasser noch zu Fuß von Nordmar nach Varant latschen müssen. :D
Abgesehen davon fand ich Milten in diesem Abschnitt sehr schön dargestellt. Wie er mit sich, seinem bisherigen Lebensentwurf und etwaigen neuen Lebensentwürfen ringt, das hat ihn einerseits sehr „echt“ und andererseits zugleich sehr sympathisch gemacht, finde ich. Aber wir alle lieben ja Milten. §gratz
Oh ja. ^2^
Die nächsten Abschnitte widmen sich dann wieder direkt dem Geschehen rund um den Eiskreis, mit wechselnden Perspektiven. Der Kampf zwischen Rhademes und Horetius hat für mich dann, mit Gerede, Gehiebe und vor allem Geteleportierte dann schon ein bisschen was von einem typischen Kampf, wie man ihn seinerzeit bei „Dragonball Z“ sehen konnte, finde ich. :D
Was ich im Übrigen nicht als Kompliment anerkenne. Ich fand die Kämpfe in Dragonball Z immer furchtbar einfallslos. Dieses stumpfe Geprügel... Rhademes und Horetius laufen da aber ja auch erst warm, da ist so ein Vergleich vollkommen okay. :A
Ist jetzt von der Grammatik her nicht so schön, das Dutzend als Singulaformulierung mit einem Verb in Pluralform zu verbinden. Oder hat man das so zu machen?
Wie dem auch sei: Ein bisschen „verschlossen“ bleibt mir der Konflikt aber weiterhin, so richtig mit komme ich beim Eingreifen „Yhwachs“, der sich aus seiner Rolle als bloß schweig- wie duldsamer Megalith anscheinend befreit, auch nicht so recht. Ich habe immer so das Gefühl, mir fehlt da der große theoretische Hintergrund, um zu verstehen, wie das eigentlich einzuordnen ist und was das für Konsequenzen hat, dass sich da jetzt einer der großen Steine, wie ich sie liebevoll in Gedanken immer nenne, gegen den „amtierenden“ Schneemagier wendet. Dass das so nicht gewollt ist, von Adanos oder wem auch immer, das könnte ich mir ja denken, aber irgendwie ist es ja vielleicht auch anders und überhaupt … so ein bisschen fehlt mir da nach wie vor die Orientierung, muss ich sagen! Indes: Die Szene lässt sich auch so gut lesen und ist unterhaltsam, und vordergründig versteht man ja einwandfrei, was da abgeht.
Ich hatte mit den Vorgaben und Nebensträngen einfach zu viel zu tun. Ich kann völlig verstehen, dass die Erklärungen im Navius-Strang zu kurz gekommen sind. Für die Geschichte war es bestimmt besser, dass ich ausgestiegen bin, auch wenn ich das dann wahrscheinlich schon eher hätte tun sollen. :D
Am besten gefällt mir dieses Geschacher um den Eiskreis nach wie vor, wenn es aus der Perspektive von Navius erzählt wird.
Hier zum Beispiel zeigt sich wieder so ein wenig „Tiefe“ bei Navius, die bei anderen Charakteren in der Form (auch aus gutem Grund) nicht erreicht wird. In dieser Passage stecken, so glaube ich, ja ganz viele Motive Navius'. Vordergründig, klar, fühlt er sich „dem Guten“ oder meinethalben auch „dem Gleichgewicht“ verpflichtet, und will darauf hinwirken, dass Rhademes gestoppt wird. Direkt im selben Satz dann aber „und ihn wieder als den rechtmäßigen Schneemagier“ einsetzen – und da habe ich schon das Gefühl, dass Navius ein gewisses Machtbewusstsein und korrespondierende Wünsche hat und er sich vor allem sehr, sehr daran gewöhnt hat, die ganzen letzten Jahrhunderte in der Stellung des Schneemagiers gewesen zu sein. Dass Rhademes gestoppt wird und der ursprüngliche Zustand wiederhergestellt wird, das ist dann erkennbar ein Wunsch, den Navius nicht uneigennützig hegt. Hinzu kommt noch, dass ihn mit Shiva ja offenbar auch noch ganz andere Dinge verbinden – diese gewisse Nähe der beiden zueinander, die kommt später dann ja auch nochmal zum Ausdruck. Alles in allem wirkt Navius hier jedenfalls im besten Sinne wie ein Charakter, und nicht wie eine bloße Figur. Toll!
§list (s.o.)
Auch hier wieder: Scheinbar oder anscheinend? Und ist es bei sowas wie „reglos“ überhaupt angebracht, von einem Schein zu sprechen, zumindest aus der Perspektive? Entweder man sieht es, oder man sieht es nicht. Oder bezieht sich „reglos“ hier auch auf etwaige bzw. gerade fehlende „innere Regungen“?
Der Rest des Posts bewegt sich dann vor allem auf die Erfüllung der Vorgabe hin. Ich weiß nicht, wie sehr oder wie wenig dir diese Szene zwischen Navius und Shiva am Schluss in den Kram gepasst hat, aber unabhängig davon liest sie sich auf jeden Fall richtig gut, finde ich. Ich wusste bis zu guter letzt nicht, wie ich das deichseln sollte. Wenn Navius irgendeinen Gegenstand von Shiva haben wollte, dann hätte er das jawohl schon längst mal erzählt. Vor allem ist Navius ja auch Tausende Jahre ohne diesen Gegenstand ausgekommen, also kann er ihn ja gar nicht so nötig haben. Dann hab ich Horetius den Fokus Shiva übergeben lassen, damit die den dann am Ende Navius geben kann. Bis mir dann irgendwann aufgefallen ist, dass der ja nicht zum Gegenstand B taugt, weil der vorher schon erwähnt worden war. Es war zum Haareraufen! Die entscheidende Idee kam dann eigentlich, als ich über das Nacktwerden nachgedacht habe, weil das natürlich suuuuper damit zusammen passte, dass Navius gerade seine Eismagierkräfte verliert und mit ihnen dann folgerichtig auch die Robe verschwinden muss. Und dann lag es halt nur noch an Shiva, Navius irgendwie das Leben zu retten.
Mich hat auf jeden Fall auch überrascht, wie gut sich diese Szene am Ende doch noch eingefügt hat. So einen Einfall hätte ich gebrauchen können, als Gorax die Waagschalen kaputt gemacht hat... §gnah
Gerade wie das mit der Träne beschrieben wird, das hat richtig was! Da konnte ich mir das meiste auch richtig schön bildlich bzw. als Filmszene vorstellen (also jetzt nicht nur die nackte Shiva, höhöhö).
Hm … „Megalith(in)“ dann auch noch zu gendern, das finde ich ja schon irgendwie gewagt. §ugly
Da ist die Wiederholung von „Hals[e]“ aber nicht so schön.
Insgesamt finde ich, dass insbesondere das Ende den Navius-Strang dann nochmal richtig gut gemacht hat, und ein bisschen habe ich auch mehr hineingefunden in diese Eiskreisthematik, rund um Adanos, Megalithen und so weiter. Ich denke, als Abschluss des Posts passte das dann schon alles richtig gut. Ansonsten hatte ich in diesem Post immer wieder Szenen, die mich eher kalt ließen, wenn sie auch nicht schlecht waren. Das war diesmal also ein bisschen gemischt, in der Gesamtbilanz aber – wie sollte es auch anders sein – eine solide Fortsetzung, aber „solide“ ohne das manchmal mitschwingende „unaufregend“, weil insbesondere das Geschehen um Phil und Vatras mich wieder ziemlich gefesselt hat.
Ansonsten ist mir noch ein Zeichensetzungsfehler von ganz am Anfang aufgefallen:
Da würde ich noch ein Komma reinschießen.
Im fünften Kapitel ist der Strang um Phil, Phinea und Vatras (quasi mein Lieblingsstrang), nur am Anfang kurz fortgeführt – und trotzdem finde ich dieses Kapitel ziemlich gut. Das liegt vor allem an den Geschehnissen bzw. der Erzählung rund um die neu eingeführte Cecilia – aber dazu dann vielleicht später mehr!
Was die bereits erwähnte Vatras-Szene angeht, so habe ich mir darunter lediglich notiert: „Mit Vatras will ich nicht tauschen“, und das trifft meinen Eindruck beim Lesen wohl immer noch sehr auf den Punkt. Letzten Endes passiert in der Szene aber auch nicht viel gravierend Neues, also so auf dieser „emotionalen“ Ebene. Vatras muss sich eben weiterhin der Einsicht stellen, dass er, gelinde gesagt, „verkackt“ hat – und immer frage ich mich, ob ich deswegen eigentlich wirklich „Mitleid“ mit ihm haben darf, wenn er doch ein so vorhersehbar risikorreiches Wagnis eingegangen ist mit diesem Auftrag an Phil.
Die Beschreibungen rund um Navius' neue Kräfte und sein neues Erleben haben mir gut gefallen. Ein bisschen „verkopft“ kamen mir aber wieder die Überlegungen bezüglich der Übertragung der Samen „aller Megalithen auf neun andere Lebewesen“ samt Ratsgründung vor. Das war mir dann wieder zu … ja, weiß auch nicht. Rückblickend gesehen dient das wohl aber auch dazu, Horetius noch mehr Motivation für sein späteres Handeln zu geben, schätze ich. Von daher geht das wohl in Ordnung. Aber hier setzt sich eben trotzdem das fort, was ich vorher auch immer so gespürt habe beim Lesen: Dass ich diesen ganzen Kram mit dem Megalithen und was das eigentlich alles soll und wer mit wem und warum nie so ganz durchblickt habe und er mich auch eher kalt lässt. Haha, kalt lässt! WEGEN DEM EIS, VERSTEHST DU??! §ugly
Die Stelle fand ich wieder interessant, weil man aus ihr erneut ein Machtbewusstsein Navius' ablesen kann. Das scheint mir wieder einmal nicht so ganz der rechte Ratgeber zu sein, die Kräfte nur zu benutzen, weil sie benutzt werden soll. Die Charakterdarstellung von Navius gefällt mir also weiterhin gut!
Wer kennt es nicht? §list
Neben der Sache mit Cecilia – dazu so gleich – profitiert dieses Kapitel von dem langen Einblick in Horetius' (und damit auch gleichzeitig zu einem Teil Navius') Vergangenheit. Das hat mir wirklich gut gefallen, jetzt auch mal diese ganze Geschichte rund um die Flut aus Horetius' Sicht zu sehen, weil nun auch klarer wird, was eigentlich seine Rolle in dem ganzen Gefüge ist. Den Zeitpunkt hast du auch recht gut gewählt, finde ich, will sagen: Das hätte auch gar nicht früher gemusst (gleichwohl gekonnt). Es ist jedenfalls spannend, interessant und trägt zum Verständnis der gesamten Geschichte bei (und zeigt, was für ein unsympathischer Gott Adanos ist).
Abgesehen von dem Blick in Horetius' Vergangenheit gefällt mir außerdem richtig gut …
… dass auch Horetius offenbar von einem ziemlichen „Machtinstinkt“ gesteuert ist, der womöglich bloß vordergründig von diesem Gedanken von Gerechtigkeit und Gleichgewicht geprägt ist. Das zeigt mir Auch Horetius ist nicht etwa „der Gute“, sondern ein ebenso ambivalenter Charakter wie Navius selbst oder auch zum Beispiel Rhademes – was irgendwie passt, da man so eine Ambivalenz ja auch irgendwie als „Gleichgewicht“ auffassen kann. Gefällt mir jedenfalls sehr gut so, wie Horetius nun rüberkommt, auch im späteren Streitgespräch mit Navius!
Tja, und in dem soeben erwähnten Gespräch wird dann ja auch die ganze Geschichte rund um Cecilia ausgepackt, und man kommt nicht umhin, Horetius jedes Wort zu glauben, inklusive seiner Einschätzungen darüber, wie Navius dazu eigentlich so steht. Das ist wirklich ein interessanter neuer Aspekt, nicht nur für den Charakter Navius', aber natürlich vor allem dafür – und deshalb finde ich dieses Kapitel eben auch gerade zum Ende hin sehr stark.
Ich finde diese Stelle da auch am besten, finde ich richtig, richtig klasse, weil da so viel drinsteckt: Informationen, Hintergründe, auch eine tolle und interessante Enthüllung und Konzeption, dass es auch eine Schneemagierin mit ganz eigenen Fähigkeiten gibt, wie nun aber dieses Dasein als Schneemagierin von Navius geradezu ausgelöscht wurde, aus Motiven (wenn es denn stimmt), die einem ja fast schon den Atem verschlagen lassen. Das hat schon sowas von einem „Paukenschlag“, diese Stelle, und ich finde, da passt auch echt jeder Satz. Chapeau!
Klassischer Fall von Samenraub, was? :D
Wie dem auch sei: Gerade wegen des starken Schlusses habe ich auch von Kapitel insgesamt den Eindruck gewonnen, dass es dir gelungen ist, mag es auch etwas „langsam“ losgegangen sein. Auf jeden Fall eine würdige Fortsetzung! :gratz
Fehler:
Wahrscheinlich eher „noch“ statt „nach“, oder?
Schade jedenfalls, dass du wegen widriger Umstände aus dem Wettbewerb geflogen ist. Die Story hat zwar auch so ihre Parts, die mich nicht ganz überzeugen, aber alles in allem war die Story definitiv im engeren Kreis meiner Favoriten. Gerade jetzt, wo der fünfte Post so stark geendet hatte, hätte ich mir umso mehr eine Fortsetzung gewünscht. Naja, ich gehe jetzt einfach mal dreisterweise davon aus, dass die auch noch kommen wird – nur eben außerhalb des Wettbewerbs. :gratz
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Natürlich habe ich auf jeden Fall vor, diese Geschichte noch zu Ende zu bringen. Und um wieder reinzukommen, hatte ich jetzt ja deinen Kommentar. Das hab ich mir seit seinem Erscheinen gedacht, dass ich mit der Antwort warte, bis ich wieder den Kopf frei hab für die Geschichte, und dann auch gleich wieder richtig drin bin, um dann hoffentlich mit Volldampf weiterzumachen. Mal gucken, wie es jetzt weiter geht. :)
Ich danke dir auf jeden Fall für diesen wundervollen Kommentar! Kritik an den verdienten Stellen, knallhart entblößte Schwächen, und andernorts Lob, bei dem ich schon beinah eine Gänsehaut bekommen habe. Da kann ich ja gar nicht anders, als neue Motivation zu schöpfen! $§p4 Vielen, vielen Dank! :gratz
Lord Regonas
30.06.2017, 19:26
Qualitative Storys braucht das Land!
Die Gang: Diego, Lee und Lester von Breaker:
Zitat:
Grade durch den Eingang des Minentals spazierend, werden sie von einer Horde wilder und hungrigen Drachensnapper attackiert!
Wenn eine Story mit diesen Worten beginnt, dann kann sie nur Ultra-HD sein. Dann muss sie ein absolutes Hammerbrett sein... nicht.
Zitat:
Sie stehen Rücken zu Rücken und verteidigen sich mit ihren Waffen.
Auch der zweite Satz macht es nicht wirklich better.
Zitat:
Eines der Biester holt zum Sprung aus, bleib aber nicht lange in der Luft
Haste verstanden? Bleib nicht lang in der Luft... Biester.
Zitat:
3
Kann man ausschreiben.
Zitat:
BEBEN
Sehr unschön.
Zitat:
grußlicher Form
Bitte was?
Zitat:
Gleich war es so weit.....vielleicht war es ein Feuerdämon, vielleicht auch ein Drache. Sie wussten es nicht, befürchteten aber schlimmes.
....und es kam hervor. Eine Gestalt war zu erkennen und ein schreckliches, "kindisches" Rufen war zu hören.
ES...WAR.....................MUD ;-) mit einer großen Fackel in der Hand und wollte die 3 retten.....loool
Was soll ich dazu noch sagen?
Lord Regonas
30.06.2017, 19:28
Mein little Abenteuer auf der Reise zum Sumpflager... von nicilein:
Zitat:
aaaaaaalso, das war im gothic 1 spiel;
Wenn ich dir jetzt sage, dass du „sag bloß“ sagen sollst, dann sagst du mit Sicherheit „bloß“.
Zitat:
ich war gerade so langsam an die gegend gewöhnt und hatte mich noch nicht an ein lager angeschlossen. ich war mir zwar ziemlich sicher das ich das alte lager auswählen würde, wollte aber zuerst noch das sumpflager austesten bevor ich mich festlege. nur hatte ich KEINE ahnung wo das lager war, wie gesagt: ich kannte mich noch nicht sehr gut aus, und hatte mich vor lauter angst vor den ungeheuern auch nicht sehr weit weg vom alten lager getraut.
Sagt die Groß- und Kleinschreibung etwas?
Darüber hinaus ist das qualitativ vollkommener Schmand. Den kompletten Inhalt hätte man auch wesentlich besser verpacken können. So wirkt es einfach nur stümperhaft.
Ach ja...
Zitat:
KEINE
Sehr unschön.
Zitat:
Heilungszeugs
Bitte was?
Zitat:
Killerbinen
Lüge! Es gibt solche Viecher net in G1!
Zitat:
ich drehte mich um und sah voller schreck drei von den (sorry, ich hab das einser schon so ewig durch, ich hab manche namen von den viechern vergessen) großen, hundeähnlichen dingern (keine warge) auf mich zurennen!!
Kein Ding, kleiner. Die Qualität deiner Story nimmt jedoch dennoch nicht zu. Eher im Gegenteil.
Zitat:
!!!
Eins reicht vollkommen.
Zitat:
40
Kann man ausschreiben.
Zitat:
ich lebte noch!!!!!!!
Sag bloß...
Zitat:
ich folgte einfach den wegen!! ^^
Na dann...
Deine Story ist jedenfalls ein absolutes Highlight... nicht.
Lord Regonas
30.06.2017, 19:29
Mein Freund, der Hammer von Laidoridas:
Kapitel 1:
Zitat:
"Wir haben ein Problem, Bruce."
So gelungen der Einstieg in deine Story auch ist, missfällt mir der Name doch recht sehr. Fellan hingegen mag ich sehr. So auch die Art und Weise, wie du über ihn geschrieben hast. Das ganze war schon recht beeindruckend. Eine Prise Heiterkeit war auch dabei, was das ganze abgerundet hat. Recht amüsant möchte ich sagen...
Schließlich taucht Bruce, dessen Name ich noch immer nicht mag vor Fellans Hütte auf. Was er plant, erfährt der Leser nicht. Man erfährt lediglich, dass er Fellan offensichtlich versteht und ihm helfen will. Du hast Bruce trotz seines Namen sehr gut getroffen. Seine Person hat mir gefallen.
Zu guter Letzt noch mein persönliches Highlight...
...Zitat:
Da tauchte urplötzlich ein wildfremder Mann auf, hörte ihm interessiert zu und wollte ihn dann aus der Stadt locken...klang doch eigentlich ganz vernünftig.
Daumen hoch!
Lord Regonas
30.06.2017, 19:29
Der Zorn der Toten von Stonecutter:
Kapitel 1 - Eintritt ins Kloster:
Der Einstieg in die Story ist dir gelungen. Du schaffst sofort eine idyllische Atmosphäre und lässt detaillierte Beschreibungen hinzukommen. Gerade auch die Szene mit dem See hat mir gut gefallen. Was es allerdings mit dem Protagonisten auf sich hat, ist mir suspekt. Er kennt alle Gepflogenheiten und ist bestens vorbereitet.
Die Aufnahme an sich ist ebenfalls gelungen. Ich habe G2 zwar noch nie als Magier durchgespielt, doch könnte ich es mir genau so vorstellen. Nebenbei erfährt man auch noch etwas über den Protagonisten. So hat er bereits einen Banditen auf dem Gewissen, was sich sicherlich noch auf die Handlung auswirken wird.
Im inneren des Klosters geht es ähnlich weiter. Schritt für Schritt arbeitest du nahezu perfekt alle Anlaufstellen ab. An genau den richtigen Stellen lässt du Beschreibungen hinzukommen und selbst Kleinigkeiten, wie das Schaf finden noch Platz.
Daumen hoch!
Lord Regonas
30.06.2017, 19:37
Gothic als Gedicht. von Snakeshit:
Zitat:
Der Psycho Baal, Gorn, Lester, Diego und Milten.
Die waren es die mit einem die Gegner killten.
Auch hier sind die Reime mal so etwas von mies.
Zitat:
und auf ging s zur nächsten guten Tat.
Da ist etwas verloren gegangen...
Zitat:
Hätte man s gedacht.?
Auch hier ist etwas verloren gegangen. Zudem stimmt etwas mit der Zeichensetzung nicht.
Mein Gothic Gedicht von gamehero:
Zitat:
mein freund und ich haben in den sommerferien ein gedicht geschrieben und ich hab mir gedacht ich konnte dieses mal in den pc eintippen und im internet präsentieren sagt mir eure meinung
Sagt die Groß- und kleinschreibung etwas?
Wirklich gut ist das gedicht ja nicht. Die Reime passen nicht immer aufeinander und die Zeilen unterscheiden sich auch oftmals von der Länge. Inhaltlich muss ich jedoch sagen, stimme ich mit euch vollkommen überein. Qualitativ nicht so, doch inhaltlich erste Sahne.
Wie Mud in die Barrire kam von Band verspricht ein wahrer Kassenschlager zu werden...:
Zitat:
Vater:Mud hol jetzt endlich das Gemüse von Bauer Akil ich muss was verkaufen sonst sind wir sehr arm und das ist deine schuld ja also los jetzt
Die Qualität des Dialoges ist der pure Wahnsinn. Zudem fehlt die wörtliche Rede. Ach und wie wäre es mit... ach was schreib ich eigentlich. Anstatt weitere Buchstaben über diesen Murks zu verlieren, lass ich einfach mal folgendes Zitat zur allgemeinen Erheiterung und zum besseren Verständnis stehen...
...Zitat:
AM nächsten tag ging Mud in Richtung Minental dort angekommen sah er nicht die Magische Barrire und ging hinein genau in diesem Moment Kam Bullit an und schlug im ins gesicht daraufhin zog mud sein schwert und ging auf bullit los als diego das sah dachte er nur das bullit draufgeht Diego hoffte das Mud gewinnt das passierte auch und Bullit floh ins alte Lager wo er traurig da saß und nicht wusste wie er sich rächen konnte. zurück zu mud
Zitat:
aLTE LAGER UND
Sehr unschön.
Fakt ist, ich bin zwiegespalten. Der Mist war auf für dich peinliche Weise amüsant und dennoch absoluter Bullshit.
Lord Regonas
30.06.2017, 19:39
Mein Freund, der Hammer von Laidoridas:
Kapitel 2:
Tatsächlich zieht Fellan mitten in der Nacht mit Bruce los. Die Atmosphäre gestaltest du dort recht spannend und beklemmend, was durchaus zu gefallen weiß. An Fellans Stelle hätte ich ja bereits zu diesem Zeitpunkt ernsthafte Zweifel. Tatsächlich versucht sich dann Fellan irgendwie aus der Situation zu retten, was ihm aber natürlich nicht gelingt.
Zitat:
Was hast du denn so Wichtiges vergessen?"
Fellan blickte sich hektisch um und kramte in seinem Gedächtnis nach irgendeinem Gegenstand, den er hätte vergessen können. Leider fiel ihm nur ein einziger ein, und den trug er gerade bei sich.
"Meinen Hammer."
"Ah...wenn du deinen Hammer in der Stadt vergessen hast, was hältst du dann gerade in der Hand?"
Fellan zögerte und lächelte unsicher.
"Ähm...meinen Hammer...glaube ich."
"Großartig, dann können wir jetzt weitergehen, oder?", fragte Bruce geduldig.
Gerade auch diese Szene hast du wirklich sehr eindrucksvoll dargestellt. Hat mir sehr gut gefallen.
Im Wald drinne rein treffen sie dann auf einen alten Bekannten, mit dem selbst ich nimmer gerechnet hatte... Lefty. Ausgerechnet Lefty.
Zitat:
Er glaubte, die Wörter "Klinge" und "aufspießen" herauszuhören, war sich aber nicht ganz sicher. Wahrscheinlich hatten die Händler auch Waffen in ihrem Warenangebot und unterhielten sich gerade über die Eigenschaften ihrer Schwerter.
Eine sehr geschickt dargetsellte und sehr amüsante Passage.
Jedenfalls wird dann Fellan erst einmal präsentiert und allen Leuten vorgestellt. Schnell wird dabei klar, dass die Jungens alles andere als Nett und Lieb sind. Es sind immerhin die übelsten Typen aus Gothic 1.
Zitat:
"...dann hätten wir hier noch Shrike, der einzige, der bei uns immer im Freien übernachten muss..."
"Wieso das denn?", hakte Fellan nach.
"Wir haben festgestellt, dass er mit Wohnungen nicht besonders gut umgehen kann",
Auch dieser Dialog ist ein wahrer Augenschmauß. Wie sich das ganze dann entwickelt ist absolut grandios. Fellan bringt die Schurken in die Stadt und verkauft sie dabei als eigene Leibgarde. Besser gehts nicht.
Zitat
Bruce zögerte kurz, dann erwiderte er: "Ja, natürlich...aber stell dir den Lauf der Zeit einmal im Zeitraffer vor, mein lieber Fellan. Dann herrscht da bestimmt reger Schiffsverkehr."
Fellans Verwirrung war nur noch gewachsen.
"Äh...geht das wirklich?"
"Was geht wirklich?"
"Das mit dem Zeitraffer meine ich."
"Natürlich nicht, das war nur ein Vergleich, um dir klar zu machen, dass alles mit rechten Dingen zugeht, verstehst du?" Auf Bruces Gesicht erschien ein leicht genervtes Lächeln.
Fellan war erleichtert. Es ging also alles mit rechten Dingen zu, dann war doch eigentlich alles in bester Ordnung.
Auch wieder ein sehr amüsanter Dialog, der erwähnt werden musste.
Insgesamt und nach wie vor einfach nur klasse!
Lord Regonas
30.06.2017, 19:39
Der Zorn der Toten von Stonecutter:
Kapitel 2 – Aufbruch:
Vorbei ist die anfängliche Euphorie, der Alltag hat unseren Protagonisten eingeholt. Jede Menge Hausarbeiten und Botengänge muss er machen, ohne dabei jedoch wirklich etwas zu erleben. Das dies nicht lange so bleibt ist logisch und wir durch den ersten Absatz noch einmal in Szene gesetzt. Kann man so machen, muss man aber auch nicht.
Tatsächlich erhält er dann bereits seinen ersten richtigen Auftrag, der immerhin etwas mit dem Pass zum Minental zu tun hat. Das verspricht Spannung. Die Inszenierung hätte durchaus etwas umfangreicher sein dürfen, doch besser als gar keine. Relativ schnell und ohne Umwege begibt sich Gandur dann auf die Reise. Schade hierbei ist, dass du den Weg bis zum Pass recht oberflächlich beschreibst. Wettereinflüsse kommen auch nicht zur Geltung. Gerade auch, weil sich deine Story zeitlich mit Gothic 1 deckt, hätte ich schon gern mehr über die Umgebung gewusst.
Spannend wird es dann noch mal zum Schluss, als Gandur von Wölfen aus dem Schlaf gerissen wird. Der Kampf ist zwar etwas holprig, doch immerhin passiert etwas. Immerhin ist er auf dem Pass zum Minental. Da kann man von Glück reden, wenn es nur bei Wölfen bleibt.
Nicht ganz so stark wie Kapitel 1, aber auch nicht schlecht.
Laidoridas
02.07.2017, 21:35
Danke für deine Kommentare, Lord! Was du immer so für alte Kamellen ausgräbst... in jedem Detail kann ich mich deiner Begeisterung da ja nicht mehr ganz anschließen. :D Aber freut mich natürlich, dass es dir gefällt. :gratz Wegen dem Namen Bruce musst du dich aber bei Piranha Bytes beschweren, denn Bruce ist ja eine Original-Figur aus Gothic 1! §lehrer
Lord Regonas
02.07.2017, 21:38
Star Wars von Fraggy:
Zitat:
"Star war's!"
"Ja garnich!"
"Jawohl"
"Ja tausendmalgarnich!
"Jatausendmillionenmalwohl!"
"RUHE!"
Ist das die Story?
Ein toller Dialog.
Zitat von Laidoridas:
Was immer das darstellen soll, es ist entweder eine viel zu kurze Story ohne jeden Gothicbezug (dann müsste aber eigentlich "Story" im Titel stehen) oder reiner Spam. In beiden Fällen in der Thread geschlossen; wenn du Witze machen willst, kannst du das in der Taverne tun.
Also ich fand es gar nicht mal so schlecht.
Mein Freund, der Hammer von Laidoridas:
Kapitel 3:
Zitat:
Andere, etwas weitsichtigere Leute hatten ihr Testament nicht machen lassen, denn der einzig realistische Eintrag wäre gewesen: "Ich vermache mein ganzes Vermögen den Orks" und das würden besagte Orks wohl auch ohne Testament verstehen.
Wenn ein Kapitel mit einer solchen Passage beginnt, dann kann es ja eigentlich nur gut werden. Tolle Passage, sehr amüsant, hat mir gefallen. Das Szenario des Untergangs stellst du jedenfalls auf eine sehr abstruse Weise da. Es ist schon ein wenig Galgenhumor vorhanden. Gefällt mir gut.
Da passt es dann auch, dass Lord Andre als neuer Stadtherr offensichtlich den Verstand verloren hat. Vielleicht ist es auch einfach nur eine Spur zu viel des Übermutes.
Zitat:
Außerdem war ihm bisher nicht ein einziges Verbrechen gemeldet worden, was er für sehr erstaunlich hielt. War die Stadt ohne die Milizen etwa sicherer?
Vielleicht betrachte ich das aber auch einfach von dem falschen Standpunkt aus. Auch seine Handlungen und Ansichten hast du auf sehr amüsante Weise beschrieben und weiß wieder einmal mehr sehr zu gefallen.
Und die von Lord Andre ausgesandte Miliz? Die diskutiert wie wild miteinander über den Sinn und nicht-Sinn (oder doch Unsinn?) des Befehls vom Andre. Mitten in der Nacht nach Banditen zu suchen ist auch mir vollkommen suspekt und macht wohl tatsächlich wenig Sinn. Dennoch sind auch die Diskussionen der Milizen sehr amüsant zu lesen.
Daumen hoch!
Lord Regonas
02.07.2017, 21:39
Der Zorn der Toten von Stonecutter:
Kapitel 3 - Der Pass:
Die noch im vorherigen Kapitel vermisste Spannung ist im neuem Kapitel bereits allgegenwärtig. Der Kampf gegen eine Horde Skelette. Die Situation ist zunächst sehr spannend geschrieben und auch der erste Kampf kann sich durchaus sehen lassen. Vorhersehbar, aber dennoch gut.
Die Flucht auf dem Baum ist zumindest in solch einer Situation nur logisch. Alleine gegen elf Skelette war im Spiel bereits heavy. Als er dann nach eine geeigneten Spruchrolle sucht, um sie zu vernichten, muss er natürlich den Lichtzauber erwischen. Vorhersehbar aber dennoch witzig. Er beschließt jedenfalls keine weiteren Zauber zu verschwenden und bis zum nächsten Tag zu warten.
Am nächsten Morgen testet er dann endlich den letzten Zauber. In Anbetracht der Alternative eine wahrlich gute Idee. Natürlich hat Gandur in den Moment Glück, dass es sich bei dem Zauber um eine Spruchrolle für Eis handelt, auch wenn das mal wieder vorhersehbar war. Was folgt ist nur logisch. Die Skelette werden niedergemetzelt und einer bleibt übrig. Das war klar. In einem recht gut dargestellten Kampf verliert Gandur allmählich und wird im letzten Moment von Daron gerettet. Nun auch das war vorhersehbar. Schließlich liegt er nicht bei den Leichen, kann nicht in die Barriere und ist auch nicht zum Kloster zurückgekehrt. Nach einem kurzen Gespräch wird dann das geschehene erklärt und der weitere Weg besprochen.
Vieles war hier vorhersehbar aber dennoch gut beschrieben. Insofern ein solides Kapitel.
Lord Regonas
04.07.2017, 16:39
Mein Freund, der Hammer von Laidoridas:
Kapitel 4:
Zitat:
"Du hast das anschließende Zerfleischen, Grausam-verstümmeln und Seine-Überreste-den-Schafen-zum-Fraß-vorwerfen vergessen"
Das du immer zu beginn eines neuen Kapitels solche Bomben werfen musst! Ein absolut grandioser Dialog!
Darüber hinaus plant die Gruppe den Tod von Alwin und will dazu diverse Türme mit Waffen plündern. Während ich natürlich den tieferen Sinn dahinter erkenne, glaubt Fellan nach wie vor, man würde ihm nur helfen wollen.
Es folgt ein Szenenwechsel zu den Paladinen, die ja irgendwas mit den Türmen machen sollen. Was dieses „Irgendwas“ ist, weiß wohl keiner so genau. Aber dennoch ist es ganz amüsant zu sehen, wie sich alles zuspitzt. Auch hier kommst du übrigens nicht ohne sehr Amüsante Passagen aus. Dieses Mal bezieht es sich auf Taktiken beim Schach...:
Zitat:
Scavenger-Eröffnung
Zitat:
Nordmarverteidigung
Zitat:
Schattenläuferskeletteröffnung
Zitat:
Fangheuschreckengambit
Einfach nur wunderbar
Dann folgt ein erneuter Szenenwechsel. Die Milizen, die alle Banditen töten sollten kommen zurück und erstatten Bericht. Zugedröhnt wie der Paladin in dem Moment ist glaubt er natürlich alles, was ihm, erzählt wird und so lädt er seine Jungens schließlich zum Bier ein. Das sich damit wohl alle Gruppen, die hier erwähnt wurden, im Stadtzentrum aufhalten ist ein abstrus schöner Gedanke und wurde von dir geschickt eingefädelt. Ich bin jedenfalls echt gespannt.
Daumen hoch!
Lord Regonas
04.07.2017, 16:40
Der Zorn der Toten von Stonecutter:
Kapitel 4 - Seltsame Ereignisse:
Es erfolgt ein Szenenwechsel, bei dem Daron und Gandur wieder zurück im Kloster sind und berichten. Allerdings missfällt mir beides doch sehr. Schade ist, dass du den Weg zurück so grob übersprungen hast. Das wirkt, als ob du keine Lust dazu gehabt hättest.
Nächster Punkt: Der Bericht an die Führung des Klosters. Auch hier hättest du durchaus ein wenig mehr Beschreibungen und Spannung einfließen lassen können. Er bekommt ja nur seinen Bericht abgeliefert und schickt dann alle Novizen raus. Mehr passiert im ersten Abschnitt einfach nicht, was sehr schade ist.
Zweiter Abschnitt:
Zitat:
5
Kann man ausschreiben, muss man auch!
Zitat:
50
Und das erst Recht!
Am nächsten Morgen treten die beiden wieder bei der Führung des Klosters an und werden in ein dunkles Geheimnis eingeweiht. Skelette machen die Insel unsicher. Skelette aller Art. Goblin-, Ork-, große und kleine Skelette. Was ich mich dabei frage: Warum keine richtigen Orks?
Zitat:
Gandur klappte der Kiefer auf
Also das hätte ich gerne bildlich gesehen.
Darüber hinaus scheint das alles mit der Barriere zusammenzuhängen. Eine durchaus interessante Idee, wenn sie denn auch dementsprechend umgesetzt wird.
Bin gespannt.
Lord Regonas
05.07.2017, 18:42
Mein Freund, der Hammer von Laidoridas:
Kapitel 5:
Es folgt ein kurzer Szenenwechsel ins Minental. Wie und warum Hagen dort ist und stirbt, erfährt man allerdings nicht. Doch denke ich, dass das durchaus noch seine Relevanz haben wird, aufgrund dessen bin ich einfach mal gespannt.
Von den Banditen erfährt man unterdessen, dass sie wie zu erwarten, Fellan umbringen wollen und nichts Gutes im Schilde führen. Das war zwar von Anfang an klar, doch es ist doch schön, wenn so etwas auch noch mal bestätigt wird. Ich bin jedenfalls sehr gespannt, wie sich das noch entwickeln wird. Im nächsten Moment regnet es dann einen Feuerball und es scheint fast so, als hätte Innos die Herausforderung aus Kapitel 4 angenommen und nun etwas gegen das Vorhaben der Bandidos.
Zitat:
"Wir können ihm schlecht unter die Nase binden, dass ihm seine neue Stellung als Kommandant der Paladine zu Kopf gestiegen ist und er nur noch Schwachsinn von sich gibt, oder?"
"Wir könnten schon..."
"Werden wir aber nicht"
Wieder einmal eine sehr amüsante Stelle, die einfach erwähnt werden musste. Gefällt mir wirklich sehr gut.
Jedenfalls kommt die Gruppe ohne größere Probleme in die Stadt. Dass dort nichts los ist, spielt den Banditen durchaus zu, wenn da nicht noch die Paladine wären. Das ist immer noch eine Situation auf die ich mich sehr freue.
Szenenwechsel zu Gaan: Die Orks sind da und das ist gut so. Letzten Endes muss ja irgendwer das Chaos in Khorinis wieder bereinigen, welches Banditen und Paladine anrichten werden.
Nach wie vor: Daumen hoch!
Lord Regonas
05.07.2017, 18:43
Der Zorn der Toten von Stonecutter:
Kapitel 5 – Balorn:
Die Szenerie in der Stadtkneipe kann sich sehen lassen. Sehr eindrucksvoll hast du dort ein Gefühl der Unbeschwertheit übermittelt und das mit erstaunlich einfachen Mitteln. Gerade auch der Tumult mit den Kindern gefällt mir sehr. Dann taucht der Kontakt von Gandur auf und berichtet von etwas seltsamen, dass er gesehen haben will. Das klingt doch schon einmal spannend.
Zweiter Abschnitt:
Erneuter Szenenwechsel. Gandur sieht sich den Wald und die darin enthaltene Höhle an, von der Sein Kontakt berichtet hatte. Dort soll es wohl ein Skelett geben. Viele Beschreibungen lässt du dort einfließen und erzeugst eine spannende Atmosphäre. Durchaus gelungen.
Zitat:
durchsGesicht
Da ist etwas falsch.
Der Kampf gegen das Skelett ist dir gelungen. Er ist nicht zu übertrieben dargestellt und das Skelett mit seiner Übermacht kommt auch gut rüber. Einziger Kritikpunkt ist folgendes...:
...Zitat:
"Hallo?", schrie Gandur in die Nacht hinaus. "Balorn? Balorn, wo bist du?"
Gerade erst dem Skelett entkommen, in dem er es abgehängt hat, passiert dann so etwas. Wenn ich jemanden gerade so abgehängt habe, schreie ich danach doch nicht durch die Gegend;)
Daumen hoch!
Lord Regonas
09.07.2017, 19:26
Mein Freund, der Hammer von Laidoridas:
Kapitel VI:
Zitat:
"Wir können mit Stolz verkünden, dass wir unsere Aufgabe im Namen Innos´ erfolgreich vollendet haben."
Lord Andre zuckte zusammen und versuchte fieberhaft, den Sumpfkrautstängel in seiner Hand irgendwie vor den drei Paladinen zu verbergen, die sich völlig überraschend vor ihm manifestiert hatten.
"Ähhmm...das ist sehr erfreulich, ja."
Ein erneutes Mal eröffnest du ein Kapitel mit einem grandiosen Dialog. Die Art und Weise, wie du Lord Hagen darstellst, gelingt dir richtig gut und gefällt mir.
Zitat:
Zu seinem Problem mit dem Sumpfkraut kam noch ein weiteres...der Kommandant der Paladine
konnte sich einfach nicht daran erinnern, welche Aufgabe er seinen Untergebenen gestellt hatte.
Eben diese Momente bringen den leser immer wieder zum Schmunzeln. Es kommt dann schließlich, wie es kommen muss. Allesamt machen sich auf zum Hafenviertel. Das dermaßen viele Gruppen aufeinandertreffen werden, erweckt in mir ein Gefühl der Vorfreude
Szenenwechsel:
Akils Hof wird von den Orks überrannt. Erinnerte mich ein wenig an die Chroniken des Siegels. Auch hier verzichtest du nicht auf amüsante Passagen...
...Zitat:
unter anderen Umständen hätte sie wohl umgehend beim Richter von Khorinis eine Schmerzensgeldklage eingereicht. Leider war der Richter selber ein Verbrecher und die Orks waren auch nicht gerade als gesetzesfürchtige Kreaturen bekannt, also wurde daraus wohl nichts.
Grandios!
Zitat:
NIEMAND BEKOMMT MEINEN HAMMER!
Nicht schön !
Zitat:
IHR WERDET IHN NICHT KRIEGEN!
Das auch nicht!
Das Fellan dann kurzer Hand doch noch den verstand verliert, ist wohl die abschließende Krönung. Seine Paranoia ist ebenfalls eines der Beispiele dafür, wie gut du die einzelnen Charaktere darstellst. Wobei es natürlich letzten Endes nur eine Frage der Zeit war, bis Fellan einknicken würde.
Zitat:
"Orks! Lord Andre, Heerscharen von Orks befinden sich vor den Stadttoren!"
Völlig außer Atem rannte der Torwächter in Andres Besprechungsraum.
"Lord Andre?"
Die wahrscheinlich Beste Stelle in der ganzen bisherigen Story. Der Leser weiß natürlich, wo sich jedermann aufhält und das macht es eben umso amüsanter
Zitat:
Die Insel Khorinis befand sich in einem bemitleidenswerten Zustand.
Das Minental war in der Hand der orkischen Streitkräfte, ein großer Teil des Waldes von Khorinis war niedergebrannt und die Armee der Orks stand direkt vor den Stadtoren.
Hunderte von gut ausgebildeten und bis an die Zähne bewaffneten Elitesoldaten hatten sich vor der Hafenstadt versammelt, um die Insel ein für alle Mal in eine Bastion der Grünpelze zu verwandeln.
Ein groß gewachsener Ork trat nach vorne ans Nordtor und rammte einen Pfahl in den Boden, an dem etwas aufgespießt war.
Er war zwar bereits ein wenig verwest und an einigen Stellen hatten sich Maden und andere Insekten niedergelassen, trotzdem konnte man im abgetrennten Kopf noch immer die Gesichtszüge von Lord Hagen erkennen.
Die Orks warteten einige Zeit, scheinbar waren sie enttäuscht, dass abgesehen von den panisch davonlaufenden Torwächtern niemand auf ihren Auftritt reagierte.
Dann stürmten sie durch die Tore und eroberten Khorinis.
Ein kleiner Dämpfer zum Ende hin. Wenn das der ganze Angriff war, was ich nicht hoffe, dann war er enttäuschend. Aber natürlich habe ich noch eine ganze Menge Kapitel vor mir, also hoffe ich doch einfach mal...
Fakt ist, der Aufbau bis zum Zeitpunkt „X“ ist dir absolut gelungen. Die Charaktere sind ebenfalls erste Sahne und dementsprechend wäre ein solch oberflächlich behandelter Angriff halt nicht annähernd gerecht.
Lord Regonas
09.07.2017, 19:28
Der Zorn der Toten von Stonecutter:
Kapitel 6 - Der Lord der Toten:
Abschnitt 1:
Zitat:
du! das
Fehler!
Zitat:
Er ist wie vom Erdboden verschluckt, sagst du! das ist nun wahrlich nicht die Aufgabe der Diener Innos', die Bevölkerung verschwinden zu lassen. Wie sollen wir ihn nur wieder finden?
Darüber hinaus finde ich den Satz ein wenig unglücklich formuliert. Er wirkt Hölzern und ungelenk. Zudem missfällt mir auch die Tatsache, dass du wieder einmal einen Zeitsprung und Szenenwechsel gemacht hast. So hätte ich gerne noch gelesen, wie er vollkommen fertig aus dem Wald geflohen ist. So war er eben noch total fertig im Wald und ist im next moment im Kloster und lässt sich anschreien.
Immerhin erfährt man im Nachgang, das Gandur seinen Kontakt nicht wiederfinden konnte. Dass klärt das ganze schon ein wenig auf, doch anderes herum hätte es mir besser gefallen.
Gegen Ende des ersten Abschnittes nimmt die Story dann noch einmal Fahrt auf. Die Führung des Klosters selbst kümmert sich um ein Skelett. Das mag in Anbetracht der scheinbaren Übermacht des Gegners wahrlich auch sinnvoll zu sein. Spannend ist es allemal.
Abschnitt 2:
Die Gruppe macht sich schließlich auf den Weg. Die abschließende Rede von Pyrokar war dabei ganz Solide. Hier und da hätte es durchaus noch etwas an Reaktionen, seitens der anderen People geben dürfen, doch bedenkt man das Alter der Story...
Zitat:
Zusammen machten sie eine imposante Erscheinung, acht Diener Innos' unter Führung des Hohen Rates, die in einer Reihe Richtung Taverne wanderte. Selbst die Tiere schienen diese von den Magiern ausgehende Macht zu spüren; eine Horde Scavenger nahm vor ihnen Reißaus, ein Rudel Wölfe hielt sich knurrend in einem kleinem Waldstück versteckt.
Diese Passage fand ich doch recht amüsant
Allein die bloße Vorstellung ist bereits witzig. Ob gewollt oder nicht, die Passage ist dir absolut gelungen.
Zitat:
Orlan kam sofort zu ihnen gerannt und wollte ihnen schon einen Tisch anbieten. "Wollen denn die werten Herren Magier etwas zu trinken haben", fragte er. "Ich könnte Ihnen auch etwas zu essen geben, heute habe ich zartes, saftiges Moleratfleisch-"
"Nein danke", unterbrach ihn Pyrokar barsch. "Wir sind lediglich in Innos' Auftrag unterwegs, unser Weg führt uns nur zufällig hier vorbei."
"Ah ja, ich verstehe, für diese Mission benötigen die werten Herren Magier doch sicherlich einige nützliche Gegenstände? Ich kann zur Zeit folgendes anbieten"
"Wir gehen weiter", rief Pyrokar den anderen zu.
Es wird im übrigen nicht besser, es bleibt bei den höchst amüsanten Passagen. Also wenn du hier Spannung beabsichtigt hast, kommt sie in mir nicht auf. Dafür bin ich viel zu sehr am Schmunzeln über die bloße Vorstellung :D
Zitat:
Sofort darauf geriet alles in Aufruhr Chaos
Hier ist etwas falsch!
Der alles entscheidende Kampf kann sich dann leider nicht sehen lassen. Er wirkt sehr hektisch und überhastet verfasst. Mir fehlt dort persönlich der rote Faden, oder auch die Ordnung in der Unordnung. Das mag dem Alter der Story geschuldet sein, schön ist es dennoch nicht.
Abschnitt 3:
Szenenwechsel:
Über Orlan erfährt der Rest des Klosters, dass der hohe Rat Unterstützung braucht. Was ich mich dabei die ganze Zeit frage: Warum? Das sind doch Magier und mit solchen Sachen haben Magier doch gar nichts zu tun! Einfach ein paar Paladine dahin schicken und gut ist. Warum kämpfen ausgerechnet die Magier?
In der Taverne angekommen, wird dann doch keine Verstärkung mehr gebraucht. Es handelt sich wohl viel mehr um Versorgung und erste Hilfe. Die Idee hinter dem Totenlord und dem Skelett a la Schattenläufer ist eine durchaus interessante Sache, wenn sie denn entsprechend Ausgearbeitet ist. In deinem Fall wird der Hauptkampf viel zu schnell und oberflächlich abgearbeitet. Das ist schade, weil die Idee dahinter wie gesagt gar nicht mal so schlecht ist.
Lord Regonas
10.07.2017, 18:51
Eine tragische Geschichte von Razer??
Zitat:
1
Kann man ausschreiben.
Zitat:
2
Das auch.
Zitat:
13
Das auch.
Zitat:
150
Das auch.
Zitat:
23.000
Und das auf jeden Fall.
Zitat:
Kapitel.1
Was sucht der Punkt da?
Zitat:
.Seine
Dito?
Zitat:
Haupstadt!Der
Da wurde etwas vergessen.
Zitat:
Königs,Rohbar.2.Als aber der 1.Orkkrieg
Du bist auf Kriegsfuß mit dem Leerzeichen, oder?
Zitat:
Allerdings waren in Faring zuviele Paladine und Soldaten in Faring
Doppelt gemoppelt.
Zitat:
die Orks zurcktrieben.Allerdings nicht für immer.Sie kamen zurück und schafften es wieder nicht.Da schickte der Vater die Chance seine Familie zuretten und schickte sie mit einem Flüchtlingstransporter nach Khorinis und jetzt waren sie da
Darüber hinaus hast du einen sehr merkwürdigen Satzbau.
Zitat:
Sie packten ihre Taschen mit ihren sachen drin.Dann
Siehe hier.
Zitat:
DAnn
Fehler.
Nun ja. Da die Qualität schon unterste Kanone ist, lässt der Rest der Story natürlich auch zu wünschen übrig.
Lord Regonas
10.07.2017, 18:52
An Egg Carol von YoTcA:
Hier haben wir nun ein Gedicht, wie es mir nur selten untergekommen ist. Vom ersten Moment an, gefallen mir die Zeilen und dass passiert echt selten. Handlungstechnisch ist die Story ebenfalls einfach nur toll. Gerade auch, weil das Ei halt gerettetet wird und du doch schon einiges an Gefühl vermittelt hast. Zudem wird durch die Handlung auch das Osterfest erklärt, wobei etwaige Abweichen durch den Gothic-Bezug erklärt werden könnten.
Daumen hoch!
Die Höhle von Lycias:
Kapitel 1:
Zitat:
6
Kann man ausschreiben.
Die Story ist doch arg kurz, um genaueres darüber schreiben zu können. Darüber hinaus zweifele ich hiermit offiziell den Gothic-Bezug an. Die Städtenamen sind mir unbekannt und auch die Protagonisten sagen mir nichts.
Laidoridas
10.07.2017, 21:20
Akils Hof wird von den Orks überrannt. Erinnerte mich ein wenig an die Chroniken des Siegels.
Meine Story gabs aber vorher, muss ich an dieser Stelle klarstellen! Nur bei mir gibt es die Original-Akils-Hof-Ork-Überrennung zu lesen! §lehrer
Ein kleiner Dämpfer zum Ende hin. Wenn das der ganze Angriff war, was ich nicht hoffe, dann war er enttäuschend. Aber natürlich habe ich noch eine ganze Menge Kapitel vor mir, also hoffe ich doch einfach mal...
Es ist doch nur noch ein Kapitel, also so viel kommt da nicht mehr. Auch wenn das letzte Kapitel glaube ich das längste ist.
Fakt ist, der Aufbau bis zum Zeitpunkt „X“ ist dir absolut gelungen. Die Charaktere sind ebenfalls erste Sahne und dementsprechend wäre ein solch oberflächlich behandelter Angriff halt nicht annähernd gerecht.
Damals war es ja so, dass die meisten Geschichten in erster Linie aus viel Gekämpfe und Geprügel bestanden, weshalb ich das dann ganz bewusst so gemacht habe, dass der Angriff an sich nicht geschildert wird. Da wollte ich mich dann ein bisschen von abheben (und hatte auch sowieso keine Lust drauf, so ausgiebig eine Schlacht zu schildern), und ich find das auch glaube ich nach wie vor ganz gut so. Wobei ich ehrlich gesagt nur noch das jetzt folgende siebte Kapitel noch einigermaßen gut in Erinnerung habe und keine Ahnung mehr habe, was in den ersten sechs Kapiteln eigentlich nochmal genau passiert ist. :D
Ich danke dir jedenfalls nach wie vor für deine Kommentare! :gratz
Lord Regonas
11.07.2017, 20:40
Mysterium der Schattenkrieger von Chicken el Diabolo:
Zitat:
ER
Sehr unschön.
Zitat:
Ein Bild von ihnen muss sich jeder Leser selbst bestimmen. Das Böse liegt im Auge des Betrachters.
Ein denkwürdige Passage.
Darüber hinaus ist dieses Werk keine schlechte Idee. Vor allem, wenn das Gedicht eine solche Qualität aufweist. Einziger Kritikpunkt: Es wurde nimmer weitergeführt.
Schlacht um Nordmar von luke
Zitat:
1
Kann man ausschreiben.
Zitat:
Mitleren
Fehler.
Zitat:
erreicht.Zu spät:draußen
Schon wieder einer, der mit der Leertatse Probleme hat...
Zitat:
ACHTUNG!!
Sehr unschön und zudem reicht auch nur ein „!“.
Zitat:
to be continue.....
I hope not...
Zitat:
Geändert von Stonecutter (12.05.2007 um 13:45 Uhr) Grund: Sig aus ;)
Und dann auch noch ein Sig-Sünder.
Also so wird das nix. Viel zu oberflächlich und mit viel zu vielen Fehlern wurde deine Geschichte behandelt. Da müsste noch ordentlich dran gedreht werden, um etwas Brauchbares daraus zu machen.
Lord Regonas
11.07.2017, 20:45
Mein Freund, der Hammer von Laidoridas:
Kapitel VII:
Meine Vermutung vom letzten Mal bestätigt sich leider. Die entscheidende Schlacht um Khorinis ist gelaufen und wurde dabei nur all zu oberflächlich behandelt. Das ist sehr schade. Gerade bei dem sorgfältigen Aufbau bisher.
Zitat:
Leider schob sich vor genau diesen gerade ein äußerst hässlicher Orkkopf, der zum strahlenden Sonnenschein nicht so recht zu passen schien.
Immerhin erfreuen mich nach wie vor die tollen Dialoge
Zitat:
Dolmetscherork
Eine sehr amüsante Bezeichnung
Darüber hinaus ist die Stadt ja nun zerstört und man zerrt Lord Andre zum finalen Kampf her. Das klingt alles doch recht spannend und ist zudem auch klasse initialisiert. Vor allem die Phasen, in denen Andre kein Wort versteht (als er zum Kampf aufgefordert wird) sind sehr unterhaltsam.
Auch Alwins Situation kann sich durchaus sehen lassen, so scheint es zumindest. Für ihn gibt es wohl kaum spürbare Veränderungen, außer vielleicht, dass er bald sterben wird. Es ist halt klar, dass er als Bossgegner noch am Leben bleiben muss. Insofern ist die Situation gelöst, wenn auch nicht sehr originell.
Der Kampf zwischen Lord Andre und dem Ork geht ganz gut voran. Gut... hier und da hätten es gern etwas mehr Beschreibungen sein gedurft, doch er lässt sich gut verfolgen und ist zudem auch im Ansatz spannend. Wobei ich eigentlich mit einer überraschenden Wendung gerechnet hatte. Dass er nun jedoch seinen Arm verliert...
Zitat:
Erst muss ich mitten in der Nacht Bier für Andre und seine Milizen liefern und dann wird die Stadt auch noch von einer orkischen Streitmacht erobert...was kommt jetzt noch?
Er erfuhr es im nächsten Augenblick.
Jetzt kamen Schafe.
Ein weiteres Highlight deiner Story! Selten habe ich nach einem Text dermaßen gelacht, wie jetzt gerade eben!
Zurück zum Kampf von Lord Andre. Der folgende Abschnitt gefällt mir sehr gut. Hier kommen die oben noch fehlenden Details und Beschreibungen und das vermittelt der Situation auch gleich ein anderes Bild. Dann kommt auch endlich die lang erwartete überraschende Wendung und alles wird gut!
Eine Frage habe ich dann aber doch...
...Zitat:
Andre ergriff die Streitaxt seines Gegners. Für einen kurzen, flüchtigen Augenblick spürte er ihr gewaltiges Gewicht, dann sprang er auf, wirbelte herum und schlug Gosh´dhan mit einem einzigen Axthieb den Kopf ab.
Wie bringt er all das mit nur einen Arm zustande?
Zitat:
Einer von ihnen war der Wirt des Freibierstandes, der noch nicht wusste, dass ihn in wenigen Minuten eine versehentlich abgeschossene Katapultkugel der Orks treffen und ihn auf das halb zerstörte Dach von Coragons vernichteter Taverne schleudern würde, wo er dann von einem zufällig vorbei fliegenden mutierten Riesenkranich gefunden, ins Minental gebracht und dort in einer Festung voller Harpyien abgesetzt werden würde, die gerade von einer kleineren Orktruppe zerstört wurde, wodurch ein geheimer Eingang freigesetzt wurde, der in eine uralte Dunkelpilzkonservierungskammer führte, in die der Wirt fallen und aufgrund einer schwerwiegenden Pilzallergie grausam zugrunde gehen würde.
Was ist denn mit dir nicht in Ordnung?
Jedenfalls bin ich dann vom Ende noch einmal richtig überrascht!
Zitat:
Er bückte sich und nahm dem Toten etwas aus der Hand.
"So, das wäre erledigt. Wir können wieder verschwinden."
Sie hatten es die ganze Zeit doch auf den Hammer abgesehen!
Insgesamt eine tolle Geschichte!
John Irenicus
11.07.2017, 21:13
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Da Regonas wieder mal so fleißig am Kommentieren ist, spendiere ich ihm auch wieder ein paar Worte zu seinen Storys. :gratz
Bei der Fortsetzung zu "Raumschiff Star Bug" sind mir ein paar Ungereimtheiten aufgefallen.
Zunächst fand ich es bemerkenswert, dass ein alter Mann da wie selbstverständlich seine Brille verliert. Brillen hat man im Gothic-Universum ja nun nicht von Haus aus, und ganz generell würde ich meinen, dass so eine Sehhilfe in diesem Setting etwas sehr Besonderes ist - dass das hier dann einfach so in einem Nebensatz wie selbstverständlich erwähnt wird, nunja!
Ferner fand ich die Inszenierung Hagens in diesem Post schon ziemlich effekheischerisch, gerade auch mit so einem klischeehaften Blitz ... da schien es mir wirklich mehr ums Bild als um den Inhalt zu gehen, aber das Bild ist eben schon tausendmal woanders gesehen.
Was den wirklichen Inhalt dieses Posts angeht, habe ich aber auch so meine Zweifel: Dass man bei einem Sturm, der so derart über Khorinis wütet, einfach mal eben so ins Auge wandern, halte ich doch für ziemlich unglaubwürdig. Die Beschreibungen darüber, dass der Marsch etwas anstrengend ist, hin oder her: Das ist doch mal so gar kein nennenswertes Hindernis, was die Truppe davon abhält, und das beißt sich doch mit den sonstigen Auswirkungen des Sturms: Normal hätten die doch hin und hergeschleudert werden müssen! Da fehlt es mir nun wirklich an der passenden Erklärung, wieso das einfach so gehen sollte.
Letzter Kritikpunkt, auch wenn ich bei dir über Rechtschreibfehler ja nicht rede: Wassermaßen könntest du nun wirklich in Wassermassen korrigieren!
Alles in allem muss ich sagen, dass ich das für keine gute Fortsetzung halte. Weder passiert inhaltlich besonders viel Neues, noch ist das, was inhaltlich passiert, wirklich stimmig. Schade!
Bei "Das Erbe der Druiden" geht in der Kürze der Fortsetzung auch nicht so viel voran. Immerhin kommt es zu einem direkten Treffen von Miguel und dem Namenlosen. Dabei war ich angesichts der Reaktion des Namenlosen aber ein bisschen irritiert. Erst erschrickt er und umklammert das Päckchen wie ein Junge, dem der Lolli geklaut werden soll - und dann ist er auf einmal eher erbitterten Gemüts und zieht seinen Knüppel. Das schien mir doch ein recht rascher Sinneswandel zu sein.
Als Stelle für weitere (spitzfindige) Kritik konnte ich außerdem noch einen Satz direkt von Anfang des Posts ausmachen:
Miguel hatte sich in der Zwischenzeit auf dem Marktplatz aufgehalten und als Interessent der angebotenen Waren ausgegeben. Dabei ahnte keiner der Händler, dass er nichts kaufen würde.
Tja, also ich weiß nicht - so als Händler, zumal als Markthändler, rechnet man doch schon ein wenig damit, dass Leute, die gucken, nichts kaufen, oder? Je nach Stand ist das ja auch viel eher wahrscheinlich, als dass jemand tatsächlich etwas kauft. Es bleibt jetzt natürlich unklar, wie aktiv sich Miguel als Interessent der Waren ausgegeben hat - aber die naheliegende Variante ist ja, dass er sich überhaupt nicht "aktiv" als jemand ausgegeben hat, sondern sich der Tarnung gemäß rein äußerlich einfach wie ein üblicher Marktbesucher verhalten hat. Und ein üblicher Marktbesucher, das müssen auch die Händler wissen, kauft eben manchmal auch einfach gar nichts. Deswegen fand ich den Satz ein bisschen komisch.
Für weitere Kritik ist die Fortsetzung dann deutlich zu kurz. Aber immerhin ist die Geschichte halbwegs stringent fortgeführt - das hatte mir beim neuen Post zu "Raumschiff Star Bug" ja eher gefehlt.
Die mit Abstand beste von den drei Fortsetzungen ist - wenig überraschend - die zu "Segen und Fluch". Der mit dem letzten Post in die Story geratene neue Schwung wird hier aufrecht erhalten, und gegenüber Salandril werden gleich die ganz großen Vorwürfe ausgepackt. Besonders gut gefällt mir dabei, wie man vorher ja doch den Eindruck gewinnen musste, dass Salandril ein ganz toller Mediziner ist und vielen Leuten ganz toll hilft - und dann wird dieser Eindruck dadurch, dass fünf seiner Patienten gestorben sind, konterkariert. So richtig richtig gut daran fand ich dann aber, wie der Herr Paladin erzählt, dass es nicht gelungen war, einen ursächlichen Zusammenhang zwischen Fehlverhalten Salandrils und Tod der Patienten nachzuweisen. Das ist wirklich schön mitgedacht und eine sehr spannende Komponente, zumal auch sehr schön begründet. Solche Nachweisschwierigkeiten hat man in der Realität ja auch. Ein bisschen übers Ziel hinausgeschossen fand ich dann nur die Aussage, dass Halvor und seine Frau alles seien, was man nun benötige, um Salandril das Handwerk zu legen. Denn: So wirklich viel gegen ihn in der Hand hat man nun ja noch nicht, weil es ja letzten Endes nur Fenias Eindrücke sind, die es zu erzählen gibt. Das ist zwar schon gewichtig, könnte aber immer noch Schwierigkeiten geben, wenn es darum geht, die Vorwürfe zu beweisen. Das fand ich angesichts der Beweisschwierigkeiten, die der Paladin zuvor schon erlebt hat, jetzt also dann doch etwas zu optimistisch, so aus seiner Warte.
Das ist dann aber auch der einzige inhaltliche Kritikpunkt, den ich anbringen kann. Ansonsten hat mir diese - wenn auch wieder sehr kurze - Fortsetzung gut gefallen!
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Laidoridas
11.07.2017, 23:28
Meine Vermutung vom letzten Mal bestätigt sich leider. Die entscheidende Schlacht um Khorinis ist gelaufen und wurde dabei nur all zu oberflächlich behandelt. Das ist sehr schade. Gerade bei dem sorgfältigen Aufbau bisher.
Naja, das klingt jetzt so, als ob ich das Ende irgendwie dahin geschludert hätte, aber das war ja wie gesagt eine bewusste Auslassung. Kann man natürlich trotzdem doof finden, aber ich glaub eigentlich nach wie vor nicht, dass die Geschichte besser geworden wäre, wenn ich da jetzt lang und breit irgendwelches Gekloppe beschrieben hätte. Also zu der Entscheidung stehe ich voll und ganz, auch auf die Gefahr hin, dass ich es komplett anders sehen würde, wenn ich meine Erinnerung an die Geschichte nochmal auffrischen würde. :D
Auch Alwins Situation kann sich durchaus sehen lassen, so scheint es zumindest. Für ihn gibt es wohl kaum spürbare Veränderungen, außer vielleicht, dass er bald sterben wird. Es ist halt klar, dass er als Bossgegner noch am Leben bleiben muss. Insofern ist die Situation gelöst, wenn auch nicht sehr originell.
Alwin war da der Bossgegner? Also, nicht dass es mich wundern würde, dass ich mir so einen Schlachter als Oberschurken ausgesucht habe, aber da kann ich mich gerade mal so gar nicht dran erinnern. §ugly Das Finale war ja dann quasi dieser Zweikampf zwischen Andre und irgendeinem Ork, so viel weiß ich noch, aber ich glaub dir das einfach mal, dass Alwin dann wohl auch irgendwie eine Antagonistenrolle gehabt haben wird!
Wie bringt er all das mit nur einen Arm zustande?
Ist ja nur eine Waffe, also reicht auch ein Arm. $§p4
Was ist denn mit dir nicht in Ordnung?
Das Präsens verbitte ich mir an der Stelle aber! Das hab ich vor zwölf Jahren geschrieben, mittlerweile wurden sämtliche Zellen meines Körpers fast zweimal ausgetauscht. :o Finde ich aber tatsächlich immer noch ganz lustig, die Stelle, auch wenn mir das mit dem mutierten Riesenkranich heutzutage wahrscheinlich zu albern wäre.
Insgesamt eine tolle Geschichte!
Ja, das ist doch ein erfreuliches Fazit. Danke dir fürs Lesen und für deine Kommentare! :gratz Daran könnten sich andere Leute, die mir genau sowas einst als Jubiläumsgeschenk versprochen haben, ja durchaus mal ein Beispiel nehmen. :p
John Irenicus
14.07.2017, 22:37
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El Toro hat sich tatsächlich mal wieder um ihre Khorinis Urban Legends gekümmert - und dann auch noch mit einem Titel, wie ihn eine Geschichte kaum schöner tragen könnte: "Ulu-Mulu".
So viel weiß ich zu der Story allerdings gar nicht zu sagen, weil sie eben einfach sehr rund ist (mindestens so rund wie Zuagg'shas Hinterteil) und kaum Anlass zu Kritik bietet. Im Grunde geht es ja einfach nur um eine Frau, die sich wünschen würde, schon beim bloßen Anblick eines Herrenfahrrades schwanger zu werden, es aber nicht kann, am Ende dann aber irgendwie doch. Und das Ganze dann eben sehr einnehmend geschrieben!
Der ganze Ork-Faktor in der Geschichte hat mir einerseits gut gefallen, andererseits hat er für mich auch etwas Zweifelhaftes. Zunächst die positiven Aspekte: Es geht mal nicht um orkische Kriegskunst. Es geht mal nicht um männliche Orks. Es geht mal nicht nur darum, die Orksperson möglichst albern reden zu lassen. Stattdessen geht es darum, mal zu sehen, dass die Orks gegenüber den Menschen tatsächlich auch gewisses privilegiertes Wissen besitzen, welches sich nicht nur auf "Morras kloppen" beschränkt. Das ist für mich dann aber so ein bisschen die Krux an der Sache: Dass es dann ausgerechnet die "Fruchtbarkeit" ist, schlimmes und exotisiertes Klischee, dass über (Natur-)Völker jeder Art ausgebreitet wird. Aber gut: Warum sollten die Orks davon denn wohl auch verschont bleiben, wo sie doch sonst Zielscheibe jeglicher Klischees sind? Und außerdem: Für die Idee der Geschichte, für die Handlung, ja, dafür musste es ja nun einmal um "Fruchtbarkeit" gehen.
Inhaltlich ist das wie gesagt schon alles ziemlich rund, wenn ich auch ein paar Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Geschichte anmelden möchte:
- Erstens frage ich mich, wie man - allein schon aus Platzgründen - so schnell und dann auch noch gut erkennbar die Umrisse von Schattenläufer, Feuerwaran & Co. auf eine Rübe ritzen kann, und dann auch noch mit dem bloßen Nagel, mag er auch orkisch sein
- Zweitens frage ich mich, wie Zuagg'sha, das ja doch eher "untergebene" Orkmädchen, so einen mächtigen Ulu-Mulu-Zauber, gerade auch angesichts der raren Zutaten, besorgen und verschenken kann
(- Drittens war mir dieser "Ur-Shak hat den größten"-Spruch dann doch einen Tick zu albern - das nur am Rande. :p)
ABER, und jetzt kommt eben das Aber (nicht zu verwechseln mit: Jetzt kommt der Abe, denn das hat ja erwiesenermaßen nichts gebracht): Gerade diese Zweifel an der Glaubwürdigkeit lassen aus einer Kurzgeschichte oder Anekdote oder wasauchimmer eine echte Urban (oder eben Rural) Legend werden! Es sind ja gerade die Zweifel, diese Fascination of Disbelief (oder so), die den Lesespaß nähren. Zweifel nach dem Motto: "Das ist ganz sicher nicht so passiert, aber ich will halt, dass die Geschichte so passiert ist, und deswegen glaube ich trotzdem daran". Finde ich also wirklich sehr gut so.
Von daher liest sich das ganze - nochmals - sehr rund und geradezu harmonisch. Das ist vielleicht auch etwas, was diese Story von den anderen der Urbal Legends unterscheidet: Erstens bleibt der große Twist oder die große Überraschung aus (alles verläuft ja doch recht linear und vorhersehbar); zweitens ist hier auch gar nicht dieser unter- (oder manchmal auch über-)schwellige Grusel feststellbar, der den Storys von dir sonst zu eigen ist. Zumindest ist das so, wenn man nicht schon das Phänomen "Kinderkriegen" an sich für irgendwie gruselig hält (was man ja durchaus tun könnte). Statt Grusel überwiegt hier ja eher das Zotenhaft-Frivole. Oder aber ich habe das kleine gruselige Detail, welches alles wieder total zum Kippen bringt, schlicht überlesen. :p Gut, die offene Mystery-Frage am Ende ist natürlich: Wird die Nonne von den Barmherzigen Schwestern Innos' (die ja sowieso nur eine Tarnorganisation sind, wie wir mittlerweile wissen) nun auch schwanger werden? Und wenn ja, was hätten wir dann daraus zu schließen: Dass es die unbefleckte Befängnis doch gibt, oder dass es schlicht keine absolute Unbeflecktheit gibt, selbst im Mädcheninternat nicht? Tja!
Alles in allem war das wie gesagt schön zu lesen. Eine ordentliche Portion Grusel hätte ich mir aber irgendwie doch gern gewünscht - aber das hätte in diese Geschichte hier wohl einfach nicht gepasst. Und wenn ich es mir recht überlege: In Anbetracht der Uhrzeit gerade hätte mich der Grusel dann wohl auch nur gestört. :gratz
P.S.: Gratulation zu 1909 Beiträgen - besser als bspw. 1899 ist das doch allemal.
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El Toro hat sich tatsächlich mal wieder um ihre Khorinis Urban Legends gekümmert - und dann auch noch mit einem Titel, wie ihn eine Geschichte kaum schöner tragen könnte: "Ulu-Mulu".
Der Begriff hat mir von dem Moment an gefallen, als er zum ersten Mal Ur-Shaks Maul oder Mund verlassen hat, so rau und rund und exotisch.
So viel weiß ich zu der Story allerdings gar nicht zu sagen, weil sie eben einfach sehr rund ist (mindestens so rund wie Zuagg'shas Hinterteil) und kaum Anlass zu Kritik bietet. Im Grunde geht es ja einfach nur um eine Frau, die sich wünschen würde, schon beim bloßen Anblick eines Herrenfahrrades schwanger zu werden, es aber nicht kann, am Ende dann aber irgendwie doch. Und das Ganze dann eben sehr einnehmend geschrieben!
Der ganze Ork-Faktor in der Geschichte hat mir einerseits gut gefallen, andererseits hat er für mich auch etwas Zweifelhaftes. Zunächst die positiven Aspekte: Es geht mal nicht um orkische Kriegskunst. Es geht mal nicht um männliche Orks. Es geht mal nicht nur darum, die Orksperson möglichst albern reden zu lassen. Stattdessen geht es darum, mal zu sehen, dass die Orks gegenüber den Menschen tatsächlich auch gewisses privilegiertes Wissen besitzen, welches sich nicht nur auf "Morras kloppen" beschränkt. Das ist für mich dann aber so ein bisschen die Krux an der Sache: Dass es dann ausgerechnet die "Fruchtbarkeit" ist, schlimmes und exotisiertes Klischee, dass über (Natur-)Völker jeder Art ausgebreitet wird. Aber gut: Warum sollten die Orks davon denn wohl auch verschont bleiben, wo sie doch sonst Zielscheibe jeglicher Klischees sind? Und außerdem: Für die Idee der Geschichte, für die Handlung, ja, dafür musste es ja nun einmal um "Fruchtbarkeit" gehen.
Bei Naturvölkern, sofern sie in Stämmen organisiert sind, muss die Fruchtbarkeit einfach ein hohes Gut sein. Die können ja nicht einfach mal so hartzen oder so, sondern müssen sich auf zahlreiche und loyale Nachkommen verlassen können. Das wäre nicht einmal abwertend gemeint. Aber in erster Linie ist es in diesem Fall eher die Macht zur Kontrolle der eigenen Familienplanung, die die Orks im Gegensatz zu ihren zivilisierten Besatzern haben, die das vermeintlich unterlegene Volk über das herrschende erhöht.
Inhaltlich ist das wie gesagt schon alles ziemlich rund, wenn ich auch ein paar Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Geschichte anmelden möchte:
- Erstens frage ich mich, wie man - allein schon aus Platzgründen - so schnell und dann auch noch gut erkennbar die Umrisse von Schattenläufer, Feuerwaran & Co. auf eine Rübe ritzen kann, und dann auch noch mit dem bloßen Nagel, mag er auch orkisch sein
Orkmagie eben. §medi
Zuerst habe ich sie mit einem Stift herumhantieren lassen, aber das wirkte dann so künstlich, da habe ich mir eben eine Riesenrübe und einen nadelspitzen Orkfingernagel imaginiert.
- Zweitens frage ich mich, wie Zuagg'sha, das ja doch eher "untergebene" Orkmädchen, so einen mächtigen Ulu-Mulu-Zauber, gerade auch angesichts der raren Zutaten, besorgen und verschenken kann
Vielleicht war es nur das abgelegte Ulu-Mulu der Schwester - vielleicht aber auch diese Art von unerklärlicher (oder nur dem Stockholm-Syndrom erklärbarer) Loyalität, die Untergebene und Sklaven oft gegenüber ihren eigentlichen Unterdrückern an den Tag legen, siehe "Königsliebe" oder auch die Sklaverei in Westafrika, wo die Sklaven des Königs einen speziellen Titel tragen durften und bis zum Tod loyal waren oder auch die "Unbefleckten" in Game of Thrones, die Sklaven in "Vom Winde verweht" etc.pp. Merkwürdig, kommt aber immer wieder vor.
(- Drittens war mir dieser "Ur-Shak hat den größten"-Spruch dann doch einen Tick zu albern - das nur am Rande. :p)Also, ich fand den natürlich super. ^2^
ABER, und jetzt kommt eben das Aber (nicht zu verwechseln mit: Jetzt kommt der Abe, denn das hat ja erwiesenermaßen nichts gebracht): Gerade diese Zweifel an der Glaubwürdigkeit lassen aus einer Kurzgeschichte oder Anekdote oder wasauchimmer eine echte Urban (oder eben Rural) Legend werden! Es sind ja gerade die Zweifel, diese Fascination of Disbelief (oder so), die den Lesespaß nähren. Zweifel nach dem Motto: "Das ist ganz sicher nicht so passiert, aber ich will halt, dass die Geschichte so passiert ist, und deswegen glaube ich trotzdem daran". Finde ich also wirklich sehr gut so.
Von daher liest sich das ganze - nochmals - sehr rund und geradezu harmonisch. Das ist vielleicht auch etwas, was diese Story von den anderen der Urbal Legends unterscheidet: Erstens bleibt der große Twist oder die große Überraschung aus (alles verläuft ja doch recht linear und vorhersehbar); zweitens ist hier auch gar nicht dieser unter- (oder manchmal auch über-)schwellige Grusel feststellbar, der den Storys von dir sonst zu eigen ist. Zumindest ist das so, wenn man nicht schon das Phänomen "Kinderkriegen" an sich für irgendwie gruselig hält (was man ja durchaus tun könnte). Statt Grusel überwiegt hier ja eher das Zotenhaft-Frivole. Oder aber ich habe das kleine gruselige Detail, welches alles wieder total zum Kippen bringt, schlicht überlesen. :p
Das einzige, wovor man sich dann bald gruseln darf, ist der Zustand der Mädchen im Pensionat der Barmherzigen Schwestern Innos'. :o
Gut, die offene Mystery-Frage am Ende ist natürlich: Wird die Nonne von den Barmherzigen Schwestern Innos' (die ja sowieso nur eine Tarnorganisation sind, wie wir mittlerweile wissen) nun auch schwanger werden? Und wenn ja, was hätten wir dann daraus zu schließen: Dass es die unbefleckte Befängnis doch gibt, oder dass es schlicht keine absolute Unbeflecktheit gibt, selbst im Mädcheninternat nicht? Tja!
Unbefleckte Empfängnis ist da unnötig, wo doch genug Magier, Novizen oder zumindest ein Hausmeister anwesend sind. :o
Alles in allem war das wie gesagt schön zu lesen. Eine ordentliche Portion Grusel hätte ich mir aber irgendwie doch gern gewünscht - aber das hätte in diese Geschichte hier wohl einfach nicht gepasst. Und wenn ich es mir recht überlege: In Anbetracht der Uhrzeit gerade hätte mich der Grusel dann wohl auch nur gestört. :gratz
Der nächste Gruselbraten ist ja schon in der Röhre. Ich hatte nur eine Geschichte aus Deutsch-Südwest über dieses Fruchtbarskeitstotem gelesen, mit dem eine schwarze Sklavin eine ganze Gemeinde angeblich unschuldiger Mädchen in eine Bande fruchtbarer Wildkaninchen verwandelt haben soll - den Schluss habe ich ausgespart, den darf man sich getrost selber vorstellen. Passt ja auch zu der Uhrzeit . §list
P.S.: Gratulation zu 1909 Beiträgen - besser als bspw. 1899 ist das doch allemal.
Normalerweise wär' das natürlich ein Affront, eine bodenlose Frechheit, ein Bubenstück, mir das so zu sagen, aaaber... du kannst es dir ja denken... vor nicht mal zwei Wochen habe ich einen Typen kennengelernt, einen richtig guten Typen, wie man ihn wirklich nur einmal im Leben trifft, der mir so den Kopf verdreht hat, dass mir immer noch schwindelig ist - Verzeihung, ich schweife ab -; einen Typen jedenfalls, der ein Shirt mit so einer dezenten "09" drauf trug, und seitdem sehe ich das ganze in einem völlig anderen Licht. Wenn "09" so sexy sein kann, kann ist es auch für mich keine Schande.:gratz
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:gratz
John Irenicus
17.07.2017, 20:10
Der Begriff hat mir von dem Moment an gefallen, als er zum ersten Mal Ur-Shaks Maul oder Mund verlassen hat, so rau und rund und exotisch.
Und dann ist die Entstehungsgeschichte dieses Namens auch noch so schön. ^2^
Bei Naturvölkern, sofern sie in Stämmen organisiert sind, muss die Fruchtbarkeit einfach ein hohes Gut sein. Die können ja nicht einfach mal so hartzen oder so, sondern müssen sich auf zahlreiche und loyale Nachkommen verlassen können. Das wäre nicht einmal abwertend gemeint. Aber in erster Linie ist es in diesem Fall eher die Macht zur Kontrolle der eigenen Familienplanung, die die Orks im Gegensatz zu ihren zivilisierten Besatzern haben, die das vermeintlich unterlegene Volk über das herrschende erhöht.
Zum ersten: Da hast du wohl recht. Indes: Zahlreich und loyal geht ja nicht immer zwingend einher (ich verzichte an dieser Stelle jetzt mal auf einen "Wirst du auch noch merken"-Spruch, sonst ... äh ... ups! §ugly).
Zum zweiten: Die Macht der (Geburten-)Kontrolle beschränkt sich dann ja aber anscheinend auf nur eine Richtung und nicht auf die andere, die ja so im Allgemeinen als die größere kulturelle / menschliche Errungenschaft angesehen wird (wenn man jetzt nicht gerade Katholik ist, jedenfalls).
Unbefleckte Empfängnis ist da unnötig, wo doch genug Magier, Novizen oder zumindest ein Hausmeister anwesend sind. :o
Lucky mage gets a sweet surprise after study - verstehe. :o
Normalerweise wär' das natürlich ein Affront, eine bodenlose Frechheit, ein Bubenstück, mir das so zu sagen, aaaber... du kannst es dir ja denken... vor nicht mal zwei Wochen habe ich einen Typen kennengelernt, einen richtig guten Typen, wie man ihn wirklich nur einmal im Leben trifft, der mir so den Kopf verdreht hat, dass mir immer noch schwindelig ist - Verzeihung, ich schweife ab -; einen Typen jedenfalls, der ein Shirt mit so einer dezenten "09" drauf trug, und seitdem sehe ich das ganze in einem völlig anderen Licht. Wenn "09" so sexy sein kann, kann ist es auch für mich keine Schande.:gratz
Ach, das ist ja ein Ding! Du hast aber auch immer ein Glück mit den Typen! Könntest mir den ja irgendwann mal vorstellen, vielleicht wär der ja auch was für mich. :gratz
Ach, das ist ja ein Ding! Du hast aber auch immer ein Glück mit den Typen! Könntest mir den ja irgendwann mal vorstellen, vielleicht wär der ja auch was für mich. :gratz
Das war ein Hammer-Ding, und ich hatte wirklich Glück, so jemandem zu begegnen. Natürlich ist es mir wie immer nicht gelungen, dem 09er-Mann verständlich zu machen,für was für einen Spiezen Typen ich ihn halte; wie immer habe ich ihn nur kuhäugig angestarrt und toll gefunden, ohne dass das jetzt irgendwelche Folgen gehabt hätte, aber ja: Da ihn dir vorstellen heißt, ihn wiederzusehen, sollten wir das unbedingt machen, dass ich euch mal an einem Ort zusammenbringe. §list
John Irenicus
21.07.2017, 22:21
Achja, und was mir gerade noch auffällt: Im neuen Vorwort zu den Urban Legends befindet sich ein Tippfehler. :gratz
Lord Regonas
25.07.2017, 21:34
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Da Regonas wieder mal so fleißig am Kommentieren ist, spendiere ich ihm auch wieder ein paar Worte zu seinen Storys. :gratz
Vielen Dank :gratz
Bei der Fortsetzung zu "Raumschiff Star Bug" sind mir ein paar Ungereimtheiten aufgefallen.
Oje :(
Zunächst fand ich es bemerkenswert, dass ein alter Mann da wie selbstverständlich seine Brille verliert. Brillen hat man im Gothic-Universum ja nun nicht von Haus aus, und ganz generell würde ich meinen, dass so eine Sehhilfe in diesem Setting etwas sehr Besonderes ist - dass das hier dann einfach so in einem Nebensatz wie selbstverständlich erwähnt wird, nunja!
Ich fand gerade dies ja als klasse Detail:dnuhr:
Ferner fand ich die Inszenierung Hagens in diesem Post schon ziemlich effekheischerisch, gerade auch mit so einem klischeehaften Blitz ... da schien es mir wirklich mehr ums Bild als um den Inhalt zu gehen, aber das Bild ist eben schon tausendmal woanders gesehen.
effekheischerisch... ja eben:D
Was den wirklichen Inhalt dieses Posts angeht, habe ich aber auch so meine Zweifel: Dass man bei einem Sturm, der so derart über Khorinis wütet, einfach mal eben so ins Auge wandern, halte ich doch für ziemlich unglaubwürdig. Die Beschreibungen darüber, dass der Marsch etwas anstrengend ist, hin oder her: Das ist doch mal so gar kein nennenswertes Hindernis, was die Truppe davon abhält, und das beißt sich doch mit den sonstigen Auswirkungen des Sturms: Normal hätten die doch hin und hergeschleudert werden müssen! Da fehlt es mir nun wirklich an der passenden Erklärung, wieso das einfach so gehen sollte.
Punkt für dich;)
Letzter Kritikpunkt, auch wenn ich bei dir über Rechtschreibfehler ja nicht rede: Wassermaßen könntest du nun wirklich in Wassermassen korrigieren!
Das aktuelle Sprachpaket von Office ist neu und vollkommen doof, da gebe ich dir absolut recht.
Alles in allem muss ich sagen, dass ich das für keine gute Fortsetzung halte. Weder passiert inhaltlich besonders viel Neues, noch ist das, was inhaltlich passiert, wirklich stimmig. Schade!
Da die letzten Beiden Beiträge anscheinend nicht so dolle waren, werde ich sie in Kürze zusammenführen und noch einmal ausarbeiten.
Bei "Das Erbe der Druiden" geht in der Kürze der Fortsetzung auch nicht so viel voran. Immerhin kommt es zu einem direkten Treffen von Miguel und dem Namenlosen. Dabei war ich angesichts der Reaktion des Namenlosen aber ein bisschen irritiert. Erst erschrickt er und umklammert das Päckchen wie ein Junge, dem der Lolli geklaut werden soll - und dann ist er auf einmal eher erbitterten Gemüts und zieht seinen Knüppel. Das schien mir doch ein recht rascher Sinneswandel zu sein.
Punkt für dich;)
Als Stelle für weitere (spitzfindige) Kritik konnte ich außerdem noch einen Satz direkt von Anfang des Posts ausmachen:
Tja, also ich weiß nicht - so als Händler, zumal als Markthändler, rechnet man doch schon ein wenig damit, dass Leute, die gucken, nichts kaufen, oder? Je nach Stand ist das ja auch viel eher wahrscheinlich, als dass jemand tatsächlich etwas kauft. Es bleibt jetzt natürlich unklar, wie aktiv sich Miguel als Interessent der Waren ausgegeben hat - aber die naheliegende Variante ist ja, dass er sich überhaupt nicht "aktiv" als jemand ausgegeben hat, sondern sich der Tarnung gemäß rein äußerlich einfach wie ein üblicher Marktbesucher verhalten hat. Und ein üblicher Marktbesucher, das müssen auch die Händler wissen, kauft eben manchmal auch einfach gar nichts. Deswegen fand ich den Satz ein bisschen komisch.
Komisch in Sinne von "witzig"? Also wenn schon spitzfindig, dann bitte richtig! :p
Für weitere Kritik ist die Fortsetzung dann deutlich zu kurz. Aber immerhin ist die Geschichte halbwegs stringent fortgeführt - das hatte mir beim neuen Post zu "Raumschiff Star Bug" ja eher gefehlt.
Die mit Abstand beste von den drei Fortsetzungen ist - wenig überraschend - die zu "Segen und Fluch". Der mit dem letzten Post in die Story geratene neue Schwung wird hier aufrecht erhalten, und gegenüber Salandril werden gleich die ganz großen Vorwürfe ausgepackt. Besonders gut gefällt mir dabei, wie man vorher ja doch den Eindruck gewinnen musste, dass Salandril ein ganz toller Mediziner ist und vielen Leuten ganz toll hilft - und dann wird dieser Eindruck dadurch, dass fünf seiner Patienten gestorben sind, konterkariert. So richtig richtig gut daran fand ich dann aber, wie der Herr Paladin erzählt, dass es nicht gelungen war, einen ursächlichen Zusammenhang zwischen Fehlverhalten Salandrils und Tod der Patienten nachzuweisen. Das ist wirklich schön mitgedacht und eine sehr spannende Komponente, zumal auch sehr schön begründet. Solche Nachweisschwierigkeiten hat man in der Realität ja auch. Ein bisschen übers Ziel hinausgeschossen fand ich dann nur die Aussage, dass Halvor und seine Frau alles seien, was man nun benötige, um Salandril das Handwerk zu legen. Denn: So wirklich viel gegen ihn in der Hand hat man nun ja noch nicht, weil es ja letzten Endes nur Fenias Eindrücke sind, die es zu erzählen gibt. Das ist zwar schon gewichtig, könnte aber immer noch Schwierigkeiten geben, wenn es darum geht, die Vorwürfe zu beweisen. Das fand ich angesichts der Beweisschwierigkeiten, die der Paladin zuvor schon erlebt hat, jetzt also dann doch etwas zu optimistisch, so aus seiner Warte.
Das ist dann aber auch der einzige inhaltliche Kritikpunkt, den ich anbringen kann. Ansonsten hat mir diese - wenn auch wieder sehr kurze - Fortsetzung gut gefallen!
Abwarten und Tee trinken.
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Vielen Dank John.
Lord Regonas
25.07.2017, 21:36
Des Waldes Herz von Cyco wurde gelöscht, also...
...nehme ich mir Gedanken? Von Lord Folgen vor:
Zitat:
HASS
Sehr unschön.
Zitat:
ALLES
Das auch.
Zitat:
NICHTS
Das auch.
Zitat:
HASSE
Das auch.
Zitat:
MUSS
Das auch.
So recht verstehe ich deine Story nicht. Der Protagonist scheint jedenfalls nicht sehr glücklich mit seinem Leben zu sein. Anders kann ich mir diesen Ausdruck von Hass nicht erklären. Inhaltlich passiert dann auch nimmer viel, also ich bin mehr verwirrt als alles andere...
...komisch.
Totes Leben von Cyco wurde gelöscht also nehme ich mir nun...
...die Schatten von Schatten der Nacht vor:
Zitat:
5
Kann man ausschreiben.
Zitat:
In der tiefe der nacht liefen 5 gestalten durch den Buchenwald. Sie hiesen die Schatten eine misteriöse gruppe die in der mitte der nacht Suchende sucht und töted.
Was soll ich dazu sagen? Wie töted man jemanden? Was soll solch ein Unfug?
Zitat:
Sie waren in schwarzen kleidern und mantel umhült, kein flecken von haut war noch sicht bar. Auf ihren rücken trugen sie schwerter die aus schwartzen erz geschmiedet sind,sie hiesen Zo'rac die 5 schwerter der furcht. Die 5 gestalten hatten vor zwei tagen immer öfter und öfter gehört das sich in der mitte des buchenwaldes zehn Suchende versteckten. Also war es mal wieder zeit.
Die Qualität nimmt aber auch nimmer zu. Eher im Gegenteil.
Zitat:
Kruppe
Äh...?
Ich spare mir einfach mal jeden weiteren Kommentar, weil ich ein wenig entsetzt bin. Warum beschwert sich der John bloß immer so dermaßen über mich?
Lord Regonas
25.07.2017, 21:37
Der Zorn der Toten von Stonecutter:
Kapitel 7 - Suche:
Es folgt ein Zeitsprung, über den ich wenig zufrieden bin. Oberflächlich wird darin beschrieben, dass ein neuer Angriff mit der Miliz koordiniert wurde, der Lord der Toten jedoch geflohen ist. Dennoch hätte ich halt schon ganz gern solch eine Aktion im Detail miterlebt. Das Gandur in der ganzen zeit noch immer seine Strafe absitzen muss, halte ich auch für übertrieben.
Zitat:
"Ursprünglich hatten wir beschlossen, dass du deine Strafe über einen längeren Zeitraum erhältst. Aber nun haben wir uns geeinigt, dass du andere Aufgaben erhältst."
Da macht dann auch solch ein Satz keinen Sinn. Drei Wochen sind bereits eine lange zeit für eine Strafe!
Das folgende Gespräch mit der Führung des Klosters verläuft hingegen spannend. Auch mich interessiert es als Leser natürlich, was es mit den Untoten auf sich hat. Dann wird auch noch Xardas erwähnt und ab da gibt es wohl kein Halten mehr. Ist er doch immerhin in der Barriere gefangen.
Zitat:
"Ursprünglich hatten wir beschlossen, dass du deine Strafe über einen längeren Zeitraum erhältst. Aber nun haben wir uns geeinigt, dass du andere Aufgaben erhältst."
Solch ein Satz passt nicht zu Pyrokar.
Gandurs neue Aufgabe klingt jedenfalls spannend. Allerdings halte ich es gewagt, ausgerechnet ihn auf den Totenlord anzusetzen. Einen Novizen. Immerhin konnten alle mächtigen Magier den Totenlord nicht aufhalten... ergibt keinen Sinn.
Abschnitt 2:
Es folgt ein erneuter Zeitsprung, in dem oberflächlich Gandurs Reise beschrieben wird. Die vielen Gefahren, die darin erwähnt werden, sind eher belanglos, da sie viel zu oberflächlich beschrieben werden. Auch empfinde ich es als uninteressant zu wissen, wie viele Spruchrollen er verbraten hat, wenn ich denn nicht einmal ihren Einsatz mitbekomme.
Immerhin können sich die folgenden Beschreibungen der Landschaft sehen lassen. Auch wenn die Handlung zu diesem Zeitpunkt sehr vorhersehbar ist. Der Auftritt des schwarzen Trolls ist dir gelungen. Auch hier haben mir die detaillierten Beschreibungen sehr gut gefallen.
Abschnitt 3:
Der Kampf gegen den Troll kann sich durchaus sehen lassen. Er ist nicht unbedingt übertrieben dargestellt und zeigt auch noch einmal, dass Gandur eben nur ein Novize ist. Allerdings...
Zitat:
Er schlug nach Gandur und erwischte ihn gerade noch
...gefällt mir dieser Satz nicht wirklich.
Zitat:
warf e sich
Fehler.
Zitat:
Der schwarze Troll schien abgehängt worden zu sein
Ein auch eher unglückliche Satzstellung.
Das der Troll dann so plötzlich wieder verschwindet, wie er aufgetaucht ist, klingt etwas unglaubwürdig. Immerhin findet er jedoch anscheinend den Lord der Toten in der Höhle der Gläubigen.
Abschnitt 4:
Zitat:
drehte e sich
Fehler.
Der Kampf, den Gandur warum auch immer anfängt ist dann recht schnell und unspektakulär gelaufen. Es kommt dann letzten Ende nicht so, wie es eigentlich kommen müsste. Anstatt ihn zu töten, nehmen die Skelette Gandur gefangen... warum auch immer.
Insgesamt solide!
Lord Regonas
07.08.2017, 21:02
Bloody Mud-Day von Eddie:
Irgendwer ist irre! Man erfährt zwar nicht, um wen es in dem Gespräch der Buddler geht, doch als Einstieg in die Geschichte hätte ein solches Gespräch nicht passender sein können. Die übliche amüsante Art deinerseits tut ihr übriges.
In einem Rückblick wird von Mud`s Kindheit berichtet. Dies ist durchaus ein schwieriges Thema, da es häufig in Lächerlichkeit ausartet. Auch bei dir gefällt mir dieser Ausblick aus Mud`s Kindheit nicht. Es impliziert ja, dass er einst ein normales Kind gewesen ist, was ich mir nun mal absolut nicht vorstellen kann. Der von dir gezeigte Charakter passt einfach nicht zu Mud.
Szenenwechsel:
Mud (?) ist dem Tode Nahe und man erfährt so einiges in diesem Moment. So suggerierst du hier, dass es wohl einen Menschen gibt, der für Mud`s verhalten verantwortlich ist. An sich eine schöne Idee, die man bestimmt auch interessant ausarbeiten hätte können. Dazu müsste der von dir gezeigte Charakter aber auch zu Mud aus dem Spiel passen.
Zitat:
Sein Gegenüber, Kyle, schreckte plötzlich auf, als er aus seinem wunderbaren Traum voller nackter Frauen gerissen wurde.
Immerhin gibt es immer wieder amüsante Passagen wie diese.
Was Kyle und Graham letzten Endes für ein Problem haben, ist im ersten Moment nicht ersichtlich. Ich vermute aber mal, dass sie durchaus mit dem Ableben Mud`s zu tun haben. Die Gespräche der beiden sind jedenfalls amüsant nachzulesen.
Dennoch habe ich immer wieder Probleme, dem roten Faden zu Folgen. Dies ist vermutlich sogar so gewollt. Dennoch macht auch dieser ofte Szenenwechsel die Geschichte sehr undurchsichtig und der Leser kann ihr nur schwer folgen. Auch am Ende des mittleren Abschnittes ist es für mich nur schwer nachzuvollziehen, welcher Sinn sich mir ergibt. Ich habe mir die mittlere Passage nun zwei mal durchgelesen und verstehe nur Bahnhof. Ein zusammenhängender Sinn will sich mir einfach nicht erschließen.
Der letzte Abschnitt:
Zitat:
„NEIN!!! DAS WILL ICH NICHT!!! DIE MÖGEN MICH ALLE NICHT!!!“
Das sieht nicht schön aus.
Es folgt eine erneute Rückblende zu Mud`s Kindheit, die mich aber nach wie vor nicht überzeugen kann. Es wirkt leider nicht ernst genug und wird den Hang zur Lächerlichkeit einfach nicht los. Somit fällt das Thema jedoch auch in die Schublade „Schon wieder eine miese Mud-Geschichte“, so Leid es mir tut.
Nachwort:
Ich verstehe die Story tatsächlich nicht. Vor allem der mittlere Teil ist etwas unschlüssig.
Insgesamt... naja.
Lord Regonas
07.08.2017, 21:04
Bevor die Welt sich weitergedreht hat... von Lord Folken:
Zitat:
„WAS FÄLLT DIR EIN, EINFACH HIER UM DICH ZU SCHLAGEN UND TRETEN?“
Sehr unschön!
Zitat:
„Äääh...“
Bitte was?
Zitat:
„... dort
?
Darüber hinaus existieren gravierende Zeitfehler in deiner Story.
Zum Inhalt:
Es geht um das „Ich“ eines Mannes, der sein „Ich“ von außerhalb seines Körpers beobachten kann... warum auch immer. Immerhin können sich die meisten Beschreibungen durchaus sehen lassen. Die sind dir an vielen Stellen gelungen.
Auch das Konzept der Story kann sich sehen lassen. Als Leser ist man in den ersten Momenten mehr als nur verwirrt und versteht die Welt nicht mehr. Mit der Auflösung am Ende schaffst du dann jedoch Klarheit und das sorgt für den Aha-Effekt.
Daumen hoch!
Die Sonne von Laidoridas:
Das Abuyin nichts als Ärger macht ist inzwischen bekannt, doch nun fängt er auch noch mit Todesdrohungen an! Eine absolute Frechheit und ein gelungener Einstieg in eine Geschichte. Sieben Tage sind dabei mal echt nicht viel Zeit, wobei ich heilfroh bin, dass du die Zahl ausgeschrieben hast.
Dass der Protagonist dabei versucht, die Todesanzeige zu verharmlosen, wirkt sehr amüsant. Der Leser erhält den Eindruck, als würde er selber nicht daran glauben, dass er die sieben Tage überlebt. Meine Meinung dazu: Tut er auch nicht!
Das Treffen aller Meister des Stadt läuft recht belanglos. Man erfährt dies und das über die einzelnen Charaktere, aber sonst... viel interessanter ist die Szenerie danach. Der Protagonist wird von irgend etwas rotes angegriffen, wenn auch nicht getötet. Sehr ominös, aber das macht es gleich viel spannender. Zudem hast du das auch noch recht gut dargestellt.
Im Gespräch mit seinem Lehrling zeigt sich, dass der Protagonist recht vorsichtig ist und keine Wagnisse eingeht. Was das allerdings mit seinem Tod zu tun haben soll...
Immerhin versucht er sich bei Abuyin Gewissheit zu holen und stellt die Prophezeiung auf die Probe. Dennoch bleibt es dabei und Abuyin kündigt den Tod des Protagonisten an. Eine scheinbar aussichtslose Situation.
Übrigens gefällt mir die von dir geschaffene düstere Atmosphäre äußerst gut. Dunkle Wolken, rote Sonnen und hinzukommend das rote Licht. Das ist alles schon sehr eindrucksvoll. Was allerdings etwas verstörend ist... ich verstehe bis zum Ende der Story nicht, warum er nun nach seven days gestorben ist und was das alles mit der Sonne zu tun haben soll.
Lord Regonas
07.08.2017, 21:06
Der Zorn der Toten von Stonecutter:
Kapitel 8 – Gefangen
Zitat:
Es schien ihm, als sei ihm eine Horde Schattenläufer darüber her gelaufen
Wie kann er dieses denn beurteilen?
Gandur ist wie es zu erwarten war gefangen genommen worden. Damit hatte ich zumindest nicht gerechnet. Es stellt sich heraus, dass auch sein alter Freund gefangen wurde, was ja eigentlich eher untypisch ist. Was auch immer die Skelette wollen, hoffe ich doch sehr, dass es einigermaßen Sinn ergibt und die Gefangenschaft rechtfertigt.
Die darauf folgenden Erkenntnisse sind durchaus interessant und spannend. Es lässt sich eine an sich tolle Geschichte mit gewaltigen Spektakel erahnen, wenn da nicht... wenn da nicht die Dialoge wären. Die gefallen mir nicht. Mag am Alter der Story liegen, doch die Dialoge entsprechen nicht meinen heutigen Anforderungen und mildern Spannung und Spektakel.
Die Beschreibungen können sich hingegen sehen lassen. Vor allem Gandurs Alptraum hat mir sehr gut gefallen. Auch die Gefangenschaft an sich hast du sehr gut dargestellt. Allerdings frage ich mich, wenn er dort tagelang gefangen liegt, wie er das mit seinen Geschäften erledigt? Eine wahnwitzige Frage, doch was muss, das muss... also?
Zitat:
Siie
Fehler.
Die Truppe wird schließlich von Daron, der zu dem Zeitpunkt auch noch als Novize durchgeht, gerettet. Da stört mich dann doch der Fakt, das Gandur als Novize versagt hat und Daron es dann richtet. Da frage ich mich doch, wie hat er das gemacht? Das ist dann doch etwas suspekt.
Höhen und Tiefen aber bisher überwiegt das Positive!
Greife nach den Sternen, auch wenn du dazu auf einen Kaktus steigen musst von Bärd und Laido:
#1 von Laido:
Zitat:
Jede Geschichte muss irgendwo beginnen.
Diese Geschichte beginnt mit einem Kaktus.
Sehr einfallsreich.
Zitat:
Zugegeben, wirklich interessant waren all diese Fragen jetzt nicht gerade.
Aber irgendwie muss eine Geschichte nunmal beginnen.
Und deswegen all die sinnlosen Fragen? -> Der Beginn ist mir dann doch sehr suspekt und ich hoffe, dass sich das nicht im weiteren Verlauf der Story fortsetzt.
Zitat:
Da der Leser an dieser Stelle nicht mit unzähligen Fakten über Kakteen gelangweilt werden soll, kehren wir nun zur eigentlichen Geschichte zurück, die genaugenommen noch gar nicht begonnen hat.
Also erst diese ganzen Fragen über den beginn der Story und dann allerlei Murks über Kacktussen... wat soll so etwas?
Zitat:
der Kaktus steckt in einer Nase. Eine Tatsache, die zunächst einmal befremdlich erscheinen dürfte, sich bei näherer Betrachtung aber als gar nicht so ungewöhnlich entpuppt - es gibt Menschen, die sich ganz andere Dinge in ganz andere Regionen ihres Körpers stecken.
Die erste Passage, die mir einen Lacher entlockte, wenn der Witz auch nicht sonderlich originell ist.
Zitat:
Ein in der Nase platzierter Kaktus ist daher vergleichsweise harmlos, wenn auch denkbar unpraktisch.
Diese Behauptung kann ich absolut nicht nachvollziehen.
Zitat:
Jetzt ist es jedenfalls zu spät.
Definitiv ist es das.
Ich werde nicht schlau aus diesem ersten Beitrag. Was soll das Ganze?
John Irenicus
07.08.2017, 21:51
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Ich gebe es zu: Ich war so neugierig darauf, was Weyland mit „Diebesleben“ so abgeliefert hat, dass ich alles andere mehr oder weniger sofort stehen und liegen gelassen habe, um in den Prolog dieser Geschichte hineinzuschauen! Und vorweg: Das war sicherlich keine schlechte Entscheidung von mir!
Ich glaube, so als „erste Geschichte“, die man im Story-Forum so hinterlässt, ist die „Lebensgeschichte“ (vollständig oder teilweise) eines bekannten Gothic-Charakters so ein bisschen die Standardvariante, was? :D Ich jedenfalls habe es damals bei meinem Einstieg hier ins Story-Forum quasi auch so gemacht (wenn auch lange nicht so qualitativ wie du jetzt), und neben mir gab es da sicher noch einige andere. Mir gefällt das auch immer noch sehr, sich da einen Charakter herauszupicken und mithilfe von Andeutungen im Spiel ausführliche Hintergründe darzustellen. Das ist ja Fanfiction im besten Sinne, würde ich mal sagen, ganz ohne negative „Meine Lieblingscharaktere haben Sex miteinander“-Beiklänge (nicht, dass das hier im Forum verbreitet wäre, aber beim Begriff „Fanfiction“ denkt man ja schon irgendwie an sowas §ugly)! Und da du ja schon RPG-erfahren bist, ist das ja sicherlich auch sehr passend, dass vor allem eine feste Figur im Mittelpunkt der Geschichte steht. Von daher sicherlich eine gute Wahl, sich Fingers herauszugreifen. Wobei man auch sagen muss: Mit so großen Personen kommt auch große Verantwortung! §lehrer Aber bereits nach den ersten Sätzen war ich da schon recht optimistisch, dass du das schon vernünftig hinbekommen wirst!
Den Einstieg in die Geschichte und in den Prolog zu selbiger finde ich nämlich schon deshalb gut, weil er auf kleinem Raum extrem viel bietet und daher nicht einmal ansatzweise in die Verlegenheit einer „Es war einmal ...“-Langeweile kommt. Das ist erzählerisch schon genau richtig gemacht, um den Leser direkt zu fesseln: Sofort ist von einem Verrat die Rede, jemand spricht, dann gibt es einen kurzen Rückblick, man erfährt, wie Fingers einst Cassia aufgegriffen hat, und kaum verspürt man da gewisse rührselige Gefühle, werden die auch direkt wieder dadurch gebrochen, dass man kapiert, was eigentlich los ist, dass Cassia sich mit allen anderen gegen Fingers wendet. Das ist ja schon so ein gehöriges Hin und Her gleich in den ersten Zeilen dieser Geschichte. Das gefällt mir wirklich gut so.
Dass Fingers dann doch so ein deutliches Stück älter ist oder offenbar sein muss, als Cassia, das hätte ich nicht gedacht. Ich finde aber, das geht schon so in Ordnung, da im Spiel ja auch nichts Gegenteiliges behauptet oder auch nur nahegelegt wird. Altersunterschiede sind bei den Spielfiguren ja eh meist sehr vage in Stimme und Aussehen ausgedrückt - ganz so viel gibt die Grafik der Gothic-Spiele ja nun auch nicht her, wenn es nicht gerade graue Haare sind oder so. :D
In einem Anflug von Altruismus gibst du sie weg!
Das klingt doch sehr gestelzt. Ich traue Cassia zwar durchaus so ein "bildungssprachliches Niveau" zu, aber weniger in der gesprochenen Sprache und noch weniger in dieser konkreten Situation, wo Phrasen wie "Halt die Schnauze" eben deutlich angemessener sind. Mich irritiert dann außerdem der Gegensatz dazu, ein wenig später:
Das ist Verrat. Egoistischer noch dazu.
Na was denn nun? :D Außerdem verstehe ich da auch gar nicht, worauf sich das bezieht, "egoistischer Verrat", bzw. was das genau bedeuten sollte und was demgegenüber ein nicht egoistischer, meinethalben also altruistischer Verrat sein sollte (vielleicht wäre letzteres sowas wie Whistleblowing, aber naja).
So ganz verstehe ich deshalb auch nicht, was Fingers eigentlich gemacht haben soll und warum – aber diese Fragen werden ja wohl höchstwahrscheinlich im Laufe der Geschichte geklärt werden, sodass dies hier nur als eine Art „Teaser“ zu verstehen ist. Gute Idee! Indes: Ein wenig „präzise“, aber auch „natürlicher“ hätte das Gespräch hier schon geführt werden können.
Wahrscheinlich fühlte er sich weniger schuldig, als er ihm das Seil nicht allzu fest anlegte, jedoch immer noch stramm genug, damit er seine flinken Finger nutzen konnte.
Diese Beobachtung aus Fingers' Sicht ist schön geschildert, wie ich finde. Nicht nur, wie Fingers das wahrnimmt und wie er dazu steht, sondern auch, wie das wohl tatsächlich auch Ramirez' Innenleben widerspiegelt. Das Seil nicht allzu fest anlegen, der verzweifelte Versuch, irgendwie doch noch in Rechnung zu stellen, dass man ja mal zusammengearbeitet hat und sich eigentlich Treue schuldet. Das ist wirklich ein toller Moment!
Generell finde ich den ganzen ersten Part des Prologs schon ziemlich gelungen. Dass du RPG-Erfahrung hast, merkt man dir an. Sprich: Das, was du schreibst, lässt sich schon ganz gut lesen. Vielleicht könnte man das ein oder andere Detail in den Formulierungen anders machen, aber solche Spitzfindigkeiten hebe ich mir vielleicht für später auf! Hier habe ich nur noch ein paar grundsätzliche Gedanken zum Aufbau des Prologs, denn ich bin mir nicht sicher, wie gut ich das finde, dass es vom sehr szenischen Erzählen des ersten Abschnitts dann übergeht in ein eher „zusammenfassendes Erzählen“. Da wird mir schon sehr viel an Informationen vorweggenommen, die man zwar als Gothic-Spieler sowieso kennt, die aber innerhalb dieser Story durchaus eigenen erzählerischen Wert gehabt hätten. Gut, der Fokus der Geschichte als solcher soll ja (möglicherweise? Dazu sogleich noch) wohl gar nicht so sehr auf Fingers' Weg in die Barriere liegen, sodass die Bekanntschaft zu Diego etc. als gegeben vorausgesetzt wird. Aber das hätte man dann gar nicht so ausdrücklich wie in einem „Protokoll“ erwähnen müssen – es hätte ja vielleicht auch eine Szene gereicht, in der Diego einfach auftaucht und dann so angedeutet wird, wie die beiden damals zusammengefunden haben. Jedenfalls wäre das cool gewesen, wenn, und das ist die zweite Frage, die ich mir stelle, jetzt nicht nun tatsächlich Fingers en detail seinem Gegenüber (welches ja gut der namenlose Held sein kann) erklärt, wie das alles abgelaufen ist. Dann hätte es diesen zusammenfassenden Vorspann aber auch nicht gebraucht. Wie gesagt: Ich bin mir da unsicher und es hängt auch vom Fortgang und insbesondere der erzählerischen Art und Weise des Fortgangs der Story ab, wie ich den letzten Abschnitt dieses Prologs finde.
Was Fingers' aus dem Prolog ausleitende und wahrscheinlich in die „eigentliche“ Geschichte einleitende Worte angeht … ich glaube, die sind mit schon so ein bisschen zu sehr märchenonkelhaft, so mit „Ich, der gute alte Fingers“ und so. Da hättest du vielleicht weniger dick auftragen können, zumal mir Fingers aus dem Spiel viel weniger pathetisch, eher geheimnistuerisch und vielleicht auch ein wenig schalkhaft, in Erinnerung geblieben ist (wobei diese Erinnerung auch täuschen kann). Aber das ist nur eine kleine Kritik am Rande.
„Echte“ Fehler habe ich nur zwei gefunden:
Als die Schatten gegründet worden, los getreten durch einen Jungspund namens Diego, war der Dieb ihnen beigetreten
Entweder „gegründet wurden“ oder „gegründet worden waren“ … außerdem wäre „losgetreten“ wohl die richtige Schreibweise!
Ja, und was jetzt so eine Gesamtbewertung angeht, da muss man natürlich zurückhaltend sein, wo es doch erst einmal nur den Prolog zu lesen gab. Wie die Geschichte wird, das kann wohl noch keiner prognostizieren (allerhöchstens du selbst). Du hast aber, wie gesagt, auf jeden Fall schon einmal gezeigt, dass du des (literarischen) Schreibens durchaus mächtig bist. Hier las sich das meiste echt flüssig und interessant, und auch vom erzählerischen Aufbau her konnte jedenfalls der erste Part des Prologs überzeugen. Du hast also schon so ein bisschen die Nase dafür, wie man richtig entscheidet, was man wie ausführlich erzählt, würde ich mal sagen! Im Detail besteht da – hoffentlich, sicherlich – noch Luft nach oben, aber das wird sich dann im Laufe der Geschichte zeigen. Und daraus lässt sich schon entnehmen, dass ich mal schwer hoffe, dass du die Story fortsetzen wirst! Der Anfang ist jedenfalls gemacht, und er ist durchaus gefällig und solide. Von daher: Weiter so! :gratz
Achja, und noch einmal: Willkommen im Forum! §wink
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@ John Irenicus:
Hui, ich habe absolut nicht damit gerechnet, so früh schon Feedback zu erhalten. Froh bin ich vor allem darüber, dass du Fehler aufzeigst.
Das ist ja Fanfiction im besten Sinne, würde ich mal sagen, ganz ohne negative „Meine Lieblingscharaktere haben Sex miteinander“-Beiklänge (nicht, dass das hier im Forum verbreitet wäre, aber beim Begriff „Fanfiction“ denkt man ja schon irgendwie an sowas §ugly)!
Das will ich sowas von vermeiden! Wobei, eine detailliert geschilderte sexuelle Entdeckungsreise von Rübe und Ur-Shak wäre sicherlich lesenswert. Wenn's mit Diebesleben nichts wird, ist das auf jeden Fall das nächste, klare Ziel. :D
Dass Fingers dann doch so ein deutliches Stück älter ist oder offenbar sein muss, als Cassia, das hätte ich nicht gedacht. Ich finde aber, das geht schon so in Ordnung, da im Spiel ja auch nichts Gegenteiliges behauptet oder auch nur nahegelegt wird. Altersunterschiede sind bei den Spielfiguren ja eh meist sehr vage in Stimme und Aussehen ausgedrückt - ganz so viel gibt die Grafik der Gothic-Spiele ja nun auch nicht her, wenn es nicht gerade graue Haare sind oder so.
Ich bin da ehrlich gesagt nur von der äußeren Erscheinung in G1 und der super gesicherten Truhe in der Kanalisation von Khorinis in G2 ausgegangen. Für mich wirkt er relativ grauhaarig, vielleicht graublond oder so. Sein Auftreten im Alten Lager hat etwas Erfahrenes, jedoch verbunden mit einer gewissen, wie du schon erwähnt hast, Schalkhaftigkeit. Das in Verbindung mit dem Geschenk, was er in der Diebesgilde hinterlassen hat, hat mir schon in den Tagen, da ich noch oft und gerne Gothic 1 u. 2 gespielt habe, ein wenig den Gedanken gegeben, dass er ein angegrautes Schlitzohr ist. Aber das ist letztendlich wohl eine persönliche Betrachtung. Für mich ist er halt der ältere Kerl. Und da Cassia noch ein junges, unerfahrenes Ding ist, ist für sie wohl jeder Ältere ein Opa. :p
Das klingt doch sehr gestelzt. Ich traue Cassia zwar durchaus so ein "bildungssprachliches Niveau" zu, aber weniger in der gesprochenen Sprache und noch weniger in dieser konkreten Situation, wo Phrasen wie "Halt die Schnauze" eben deutlich angemessener sind.
Da hast du Recht. Ein Hin und Her zwischen gehobener und vulgärer Sprache passt nicht ganz. Das ändere ich um!
Na was denn nun? :D Außerdem verstehe ich da auch gar nicht, worauf sich das bezieht, "egoistischer Verrat", bzw. was das genau bedeuten sollte und was demgegenüber ein nicht egoistischer, meinethalben also altruistischer Verrat sein sollte (vielleicht wäre letzteres sowas wie Whistleblowing, aber naja).
Vielleicht hätte ich das anders schreiben sollen. Das es Verrat ist und eigennützig noch dazu. Wird ebenso angepasst! :)
Hier habe ich nur noch ein paar grundsätzliche Gedanken zum Aufbau des Prologs, denn ich bin mir nicht sicher, wie gut ich das finde, dass es vom sehr szenischen Erzählen des ersten Abschnitts dann übergeht in ein eher „zusammenfassendes Erzählen“.
Da war ich selber noch am Überlegen, wie ich es anstelle. Für den Moment fand ich ein kurzes Umreißen der Zeit, die Fingers in der Kolonie verbrachte, angebracht. Ich werde mich aber noch einmal hinsetzen und schauen, ob man das ganze nicht etwas besser rüberbringen kann. Es stimmt wohl, eine 'blasse' Erzählungen der Geschehnisse, die quasi im Off stattfinden, wirkt nicht immer so gut.
Was Fingers' aus dem Prolog ausleitende und wahrscheinlich in die „eigentliche“ Geschichte einleitende Worte angeht … ich glaube, die sind mit schon so ein bisschen zu sehr märchenonkelhaft, so mit „Ich, der gute alte Fingers“ und so. Da hättest du vielleicht weniger dick auftragen können, zumal mir Fingers aus dem Spiel viel weniger pathetisch, eher geheimnistuerisch und vielleicht auch ein wenig schalkhaft, in Erinnerung geblieben ist (wobei diese Erinnerung auch täuschen kann). Aber das ist nur eine kleine Kritik am Rande.
Huch, das sollte gar nicht pathetisch oder märchenerzählerisch wirken. Meine Absicht war es eigentlich, dass Fingers das Ganze spöttisch von sich gibt, weniger dramatisch. Ich muss mal schauen, inwieweit ich das Umschreibe und besser kenntlich mache, damit er die linkische Art behält, die er ansatzweise im Spiel rüber bringt.
Der Anfang ist jedenfalls gemacht, und er ist durchaus gefällig und solide. Von daher: Weiter so!
Und gerade am Anfang bin ich für jegliche Hinweise, Tipps und Kritiken offen! Deswegen danke ich dir auch für das ausführliche, allen voran hilfreiche Feedback! Werde mich natürlich bemühen, die Geschichte fortzuführen, ganz so, wie es meine Freizeit zulässt. Werde hier auch Bescheid geben, wenn die Fehler ausgebessert und die holprigen Stellen, sagen wir, planiert sind. :D
edit: Habe die Fehler mal ausgebessert. Werde mir noch was zur Zusammenfassung einfallen lassen! :p
John Irenicus
07.08.2017, 23:20
Das will ich sowas von vermeiden! Wobei, eine detailliert geschilderte sexuelle Entdeckungsreise von Rübe und Ur-Shak wäre sicherlich lesenswert. Wenn's mit Diebesleben nichts wird, ist das auf jeden Fall das nächste, klare Ziel. :D
Ja, ist ja immer von Vorteil, einen genialen Plan in der Hinterhand zu haben. :D
Da war ich selber noch am Überlegen, wie ich es anstelle. Für den Moment fand ich ein kurzes Umreißen der Zeit, die Fingers in der Kolonie verbrachte, angebracht. Ich werde mich aber noch einmal hinsetzen und schauen, ob man das ganze nicht etwas besser rüberbringen kann. Es stimmt wohl, eine 'blasse' Erzählungen der Geschehnisse, die quasi im Off stattfinden, wirkt nicht immer so gut.
Ja, wie gesagt, es hängt eben auch davon ab, wie die Geschichte nun weitergeht und was alles noch ausführlich erzählt werden wird. So "Off-Erzählungen" (der Begriff passt da ziemlich gut) können ja auch passen. Eben je nachdem. An der Stelle schienen mir aber eher noch Sachen unnötigerweise vorweg genommen zu werden. Aber, wie gesagt, das kann ich natürlich nicht wissen, weil ich ja erst den Beginn der Story kenne und nicht weiß, was da noch kommt.
Huch, das sollte gar nicht pathetisch oder märchenerzählerisch wirken. Meine Absicht war es eigentlich, dass Fingers das Ganze spöttisch von sich gibt, weniger dramatisch. Ich muss mal schauen, inwieweit ich das Umschreibe und besser kenntlich mache, damit er die linkische Art behält, die er ansatzweise im Spiel rüber bringt.
Hm, vielleicht habe ich das auch einfach nur komplett missverstanden - sowas soll ja auch schonmal vorgekommen sein. §ugly
Ich fand übrigens auch die Idee, wie Fingers seinen ehemaligen Mitstreitern diese "unknackbare" Truhe hinterlässt, auch ziemlich gut, weil es eine nette Erklärung dafür ist, warum es die Truhe gibt (im Spiel deuten die Diebe ja selbst schon an, dass es mit der Truhe etwas Besonderes auf sich hat und sie eine Art Test ist, wenn ich das richtig erinnere).
John Irenicus
07.08.2017, 23:21
Und anlässlich ihres Jubiläums noch zwei kurze Hinweise an El Toro:
Beim erneuten (schnellen) Lesen deiner Urban Legends habe ich bei „Zimmer frei“ spontan einen Fehler entdeckt:
Tiago dankte ihm, nahm sein Gepäck und machte sich auf, die Viertelmeile zur „Fröhlichen Mastsau zu gehen.
Außerdem noch ein kleiner Vertipper aus „Die Anwort des Kosmos“ in dem „Khorinis, I love you!“-Gemeinschaftsprojekt:
Der zweite Brief kommt von Pater Fleddelig, einem alten Weggefährten, der ihm die Tür zur wahren Erkenntnis von Adanos’ ewigem Gleichgewicht geöffnet hat. Nun ist er sein Biograph, und Fleddig bittet in respektvoll kleiner Handschrift um einen Gesprächstermin, bei dem es um Saturas’ Zeit in Biblur gehen soll.
:gratz
DerGroßeDummeMann
08.08.2017, 10:10
Man kann Weyland nur beglückwünschen, dass er erst im vergleichsweise hohen Alter von 26 hierher gefunden hat. Als ich hier ankam war ich ein pubertierender 16-jähriger und dementsprechend lesen sich auch meine Geschichten von damals (man siehe etwa meinen Wettbewerbsbeitrag in Kategorie 4). Du schreibst da schon deutlich besser. Weiterhin merkt man dir an, dass du bereits vorher Schreiberfahrung gesammelt hast, handwerklich gibt es an Diebesleben nämlich erstmal nicht viel zu bemängeln. Was mir dann doch ein wenig negativ auffällt, ist das hier:
"Halt die Schnauze!", spie sie aus, "Du hast kein Recht von Niedertracht zu sprechen. Du nicht! Du hattest sie beisammen, alle Blutkelche! Und was tust du? In einem Anflug von Langeweile gibst du sie weg! Wir hätten reich werden können! Aber du, Fingers, hast nur gelacht und das alles als Spiel betrachtet. Als hättest du schauen wollen, wo die Grenze deiner Fähigkeiten liegt. Du hast das Wohl unserer Gemeinschaft gering geschätzt. Das ist Verrat, nicht mehr, nicht weniger. Und deswegen wird es Zeit für dich, die Gilde zu verlassen. Wir haben mit dem Hauptmann der Miliz gesprochen. Du wirst festgenommen, offiziell bei einem Diebstahl, inoffiziell liefern wir dich einfach aus und gewähren unseren Aktivitäten für eine gewisse Zeit eine gewisse Unantastbarkeit seitens der Miliz. Schön, nicht wahr? Niemand wird sterben."
Da hätte ich mir dann doch einen etwas anderen Tonfall von Cassia gewünscht. "Du hast das Wohl unserer Gemeinschaft gering geschätzt", klingt eher nach der Neujahrsansprache von Angela Merkel als nach dem frechen Straßenmädchen, das Cassia nun einmal ist. Da würde ich schon eher denken, dass sie redet, wie ihr der Schnabel gewachsen ist. Wie ihr der Schnabel gewachsen ist, ist natürlich deine Sache, als Leser denke ich mir aber: Wahrscheinlich nicht so.
Die darauf folgende kurze Zusammenfassung, was dann in der Kolonie passiert, ist dann eher unspektakulär, aber natürlich hilfreich für die Fraktion im Forum, die Gothic nie gespielt hat (die gibt es tatsächlich). Dieser Abschnitt wirkt dann auch ein wenig lieblos, wie eine Pflichtaufgabe. Das hättest du glaube ich besser machen können, wenn du den Abschnitt ein wenig mehr mit deinen eigenen Ideen ausgeschmückt hättest.
Für den Monolog von Fingers gilt dann das Gleiche, wie für den Monolog von Cassia oben. Das passt einfach nicht zum Gauer, der Fingers nun einmal ist.
Inhaltlich ist dieser Post äußerst solide. Es wird einigermaßen schlüssig erzählt, wie Fingers in die Barriere gelangt. So Machtkämpfe in der Diebesgilde machen ja irgendwie Sinn. Was meiner Meinung nach nicht ganz so viel Sinn macht, ist, warum die Miliz für die Auslieferung eines Einzelnen bei allen anderen ein Auge zudrückt. Normalerweise läuft es ja umgekehrt: Ein Kronzeuge wird bevorzugt behandelt, damit man die Bande ausmerzen kann. Da hätte es irgendwie mehr Sinn gemacht (und es wäre spannender gewesen), Fingers in eine Falle zu locken, in der er von der Miliz auf frischer Tat ertappt wird.
Alles in allem aber ein grundsolides Debut. Da ist man gespannt, was noch daraus wird! Denn in der Regel wird man im Laufe der Zeit besser und nicht schlechter beim Schreiben.
Habe jetzt noch kurz den Kommentar von John Irenicus überflogen und anscheinend hast du als Reaktion auf seinen Kommentar in Cassias Monolog das Wort Altruismus durch durch Langeweile ersetzt, was die Sache nicht unbedingt besser macht. Was soll das denn genau heißen, dass Fingers die Kelche aus "Langeweile" weggegeben hat? Da fande ich die ursprüngliche Variante etwas schlüssiger. Ist ja jetzt auch nicht so, als würde das Austauschen den Monolog jetzt so viel weniger gestelzt machen.
Ich glaube es ist allgemein nicht so gut, irgendwelche Beiträge als Reaktion auf Kommentare zu editieren (wenn es sich nicht um offensichtliche Fehler handelt), weil dann immer die Gefahr der des kaputteditierens besteht und die Änderung eines einzelnen Satzes meistens gar nicht so viel am Gesamteindruck ändert.
Dann bin ich ja mal gespannt, was der zweite Post bringst, falls du dich entscheidest, ihn wieder zu posten. :gratz
Kommentare für Weyland sind ja gerade voll im Trend! Da will ich natürlich nicht hinterher hinken. ;)
Diebesleben
von Weyland
Post 1
Schon der erste Absatz (der ja noch gar nicht wirklich zur Geschichte gehört) stößt bei mir auf absolute Zustimmung: Hauptsache man hat Spaß! §ice
Ausgerechnet eine Gothic I-Story... Da muss ich mir dann wohl Mühe geben, all meine verstaubten Erinnerungen aus den verrosteten Fächern zu kramen. :D Sollte meine Kritik dir jedenfalls mal irgendwann ungerecht vorkommen, weil du dich einfach nur ans Spiel gehalten hast, weis mich einfach darauf hin. Den ersten Teil hab ich höchstens zwei Mal und schon vor viel zu langer Zeit gespielt. :grinundwe
Anlass zur Kritik gibt dieser erste Post aber sowieso überhaupt nicht (und da bin ich mir sogar sehr sicher, da es ja bislang hauptsächlich um Gothic II-Wissen ging. §ugly). Du startest sehr direkt in eine Situation, die für die ersten Absätze ja schon erstaunlich komplex ist. In Diebesleben gibt es keine langatmige Es war einmal...-Einführung, sondern geht gleich zur Sache! Kurz hatte ich die Befürchtung, dass es darum unübersichtlich wird, aber das hast du wirklich gut hinbekommen! Fingers wird also von Cassia an die Miliz ausgeliefert, obwohl er diese trotz ihres Raubversuchs von der Straße aufgelesen und bei sich aufgenommen hat. Das ist ja ganz schön harter Tobak und genügt auch vollkommen, um deine Leser (oder insbesondere mich) gleich zu fesseln. Man kann Fingers Entsetzen da wirklich nachvollziehen, dass er ausgerechnet von Cassia verraten wird, die ihm doch eigentlich dankbar für alles sein müsste. Gleichzeitig fragt man sich auch, was denn bei Cassia falsch im Kopf ist, dass sie so eine Tour durchzieht. Und je länger sie redet, desto mehr kommt man zu dem ernüchternden Schluss: Die Frau ist einfach kaltherzig, verrät ihren Retter und Gönner allein für ein bisschen Unantastbarkeit und mehr Macht innerhalb der Diebesgilde.
Ich bin mir noch nicht ganz sicher, welchen Abschnitt von Fingers Leben diese Story nun behandeln soll: Die Zeit, unmittelbar nachdem er in die Barriere geworfen wurde, oder die vor Cassias Verrat. Es hätte gewiss seinen Reiz, diese kaltblütige Cassia bei ihrer Zusammenarbeit mit Fingers zu beobachten, während man als unbeteiligter Leser schon weiß, dass sie ihn eines Tages verraten wird. Ein Vorschlag für eine Kategorie des Wettbewerbs war dieses Jahr übrigens "Beste Story, deren Ende bereits am Anfang verraten wird". Da hätte deine Geschichte vielleicht ganz gut hineingepasst. :D
So oder so mag ich deine Art zu erzählen, jetzt schon. Auch wie Fingers in die Barriere geworfen wird beschreibst du in wenigen, aber alles andere als fahrig wirkenden Sätzen. Du scheinst einfach sehr gut zu wissen, was du erwähnen musst und was nicht, um den richtigen Eindruck hervorzurufen.
Von Fingers selbst habe ich bisher den Eindruck, dass er sich nicht von viel aus der Ruhe bringen lässt und einfach nimmt, was auf ihn zukommt. Dass er Cassia zum Abschied einfach von seiner Truhe erzählt, anstatt sie zu verfluchen oder so, das war schon ziemlich lässig. :D Und als er am Ende dem namenlosen Helden seine Geschichte zu erzählen beginnt, hat man fast ein bisschen das Gefühl, dass er auf seinen Werdegang ein bisschen stolz ist. Sonst würde er seine Geschichte ja eher verschweigen.
Mit meinen übermenschlichen Fähigkeiten hab ich auch schon kurz einen Blick auf den zweiten Post geworfen. Ich weiß zwar nicht, warum du ihn gelöscht hast, aber du wirst schon deine Gründe gehabt haben. Mehr sag ich dann dazu, wenn er wieder ganz offiziell da ist. :)
Auf jeden Fall möchte ich dich hiermit auch noch ganz herzlich bei uns willkommen heißen! §wink Hoffentlich bleibt dieser viel versprechende Anfang nicht lange so kurz! :tanz:
Moderative Anmerkung: Wer einen neuen Kommentar verfassen will, sollte einen neuen Thread eröffnen. Den hier könnte man ja zum angenehmeren Beantworten noch kurz auflassen. :gratz
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