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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : SSD - Samsung 850 Evo oder Pro?



Wanderwisser
02.03.2016, 20:58
Hallo,

eigentlich wollte ich mir erst in ca. einem Jahr eine SSD holen, bzw. dann gleich ein komplett neues System eben auch mit einer SSD. Jetzt juckt es mich allerdings doch in den Fingern und ich würde mir gerne jetzt schon eine SSD holen, is ja immerhin noch ein Jahr.

Jetzt schwanke ich allerdings zwischen der 850 Evo mit 500GB und der 850 Pro mit 256GB. Grundsätzlich würden mit die 256GB reichen, ich möchte halt das Betriebssystem drauf tun, sowie meine Programme und 1 bis 2 Spiele. Allerdings kostet die Evo mit 500GB halt nur ca. 20 bis 30 Euro mehr. Und da könnte ich schon fast meine komplette Spielesammlung drauf tun. Die 850 Pro mit 512GB ist mir dann doch zu teuer.

Mir geht es hauptsächlich um die Langlebigkeit, da ich die SSD dann auch im neuen PC als Haupt SSD verwenden möchte. Geschwindigkeit ist erst mal nicht so wichtig.

Was würdet ihr mir raten zu tun?

Morrich
02.03.2016, 21:23
Ganz klar die Evo. Die Pro ist zwar hier und da etwas fixer, aber das merkt man in der Praxis als Ottonormaluser schlicht nicht.

Lain
03.03.2016, 06:35
Ganz klar die Evo. Die Pro ist zwar hier und da etwas fixer, aber das merkt man in der Praxis als Ottonormaluser schlicht nicht.

Hatte die Evo nicht TLC? Wenn es eher um die Langlebigkeit geht, müsste die Pro von der Speicherarchitektur her doch die bessere Wahl sein (so rein der Theorie nach und ungeachtet des P/L Verhältnisses) - oder fällt der kleine Unterschied zwischen den beiden Architekturen in der Realität nicht wirklich ins Gewicht? Hab' bisher nach Möglichkeit MLC für die Systemplatte vorgezogen, aber andererseits bisher auch noch nicht wirklich was von negativen Erfahrungen mit TLC mitbekommen und inzwischen gibt es SSDs ja doch schon seit ein paar Jährchen... §kratz

Morrich
03.03.2016, 08:05
Ja, TLC ist zwar potentiell weniger langlebing, aber im Privatgebrauch wird sich das nicht wirklich bemerkbar machen. In der Regel beschreibt und löscht man als Privatnutzer ein solches Laufwerk ja nicht ständig. Erst recht nicht, wenn es auch als Systemplatte dienen soll.

Diese Problematik mit MLC vs. TLC, maximalen Schreibzyklen usw. ist für die meisten Nutzer überhaupt nicht relevant, weil sie schlicht die Laufwerke nicht stark beanspruchen.

HWLuxx hatten letztes Jahr mal einen Langzeittest mehrere SSDs über mehrere Monate gemacht. Ergebnis war, dass eine heutige Marken SSD (hochgerechnet) mehrere Jahre im Einsatz sein kann, bevor überhaupt erstmal erste Verschleißerscheinungen in Form von defekten Speicherzellen usw. auftreten.
Und nach dieser Zeit sind die Geräte rein technisch eh schon wieder so veraltet, dass der Nutzer sie eh irgendwann gegen was neueres, besseres ersetzt.

Wanderwisser
03.03.2016, 21:53
Okay. danke für die Antworten :)

Also meint ihr, das die Evo mit TLC Speicher auch lange genug leben sollte. Jeden falls theoretisch, praktisch kann ja alles kaputt gehen^^

Dann wirds wohl die 850 Evo mit 500GB, wenn nicht noch komplett andere Meinungen kommen §wink

foobar
03.03.2016, 22:10
Nur der Vollständigkeit halber: Der TLC-Speicher ist im Schreibzugriff auch langsamer. So liegt die 850 Evo mit ca. 321 MB/s deutlich unter der 850 Pro, die noch MLC-Flash hat und knappe 500 MB/s liefert (gemessen wurde jeweils das 250 GB Modell, i.d.R. werden SSDs mit zunehmender Größe schneller).

Im normalen Betrieb sollte das allerdings nicht großartig auffallen. Normalerweise wird bedeutend mehr gelesen als geschrieben. Und die 321 MB/s sind, verglichen mit manch anderer SSD, immer noch ein akzeptabler Wert. Schneller als herkömmliche Festplatten ist es allemal.

Was die Lebensdauer angeht: Samsung gibt auf die Evo 5 Jahre Garantie, auf die Pro 10 Jahre. So ganz trauen die Koreaner dem neuen Flash also wohl selber nicht, aber wieder muss man sagen, dass die Garantiedauer immer noch im Mittelfeld des Marktüblichen liegt.

Man kann also durchaus zur Evo greifen.

Kretztech
03.03.2016, 23:05
Nur der Vollständigkeit halber: Der TLC-Speicher ist im Schreibzugriff auch langsamer. So liegt die 850 Evo mit ca. 321 MB/s deutlich unter der 850 Pro, die noch MLC-Flash hat und knappe 500 MB/s liefert (gemessen wurde jeweils das 250 GB Modell, i.d.R. werden SSDs mit zunehmender Größe schneller).

Ich habe sowohl die 250GB, 500GB als auch die 512GB Pro im Einsatz. Die Schreibgeschwindigkeit liegt bei der 250GB bei 490MB/s und bei der 500GB bei 500MB/s. Die Schreibgeschwindigkeit der 512GB Pro ist mit 510MB/s nur marginal schneller.
Ist also völlig egal (zumindest für den Otto-Normal-Nutzer). ;)

foobar
03.03.2016, 23:09
Ich habe sowohl die 250GB, 500GB als auch die 512GB Pro im Einsatz. Die Schreibgeschwindigkeit liegt bei der 250GB bei 490MB/s und bei der 500GB bei 500MB/s.

Eine SSD hat nie nur eine Geschwindigkeit. Es hängt davon ab, wie genau du misst (Blockgröße, Füllstand der SSD, Anzahl Threads, etc.)

Kretztech
03.03.2016, 23:15
Eine SSD hat nie nur eine Geschwindigkeit. Es hängt davon ab, wie genau du misst (Blockgröße, Füllstand der SSD, Anzahl Threads, etc.)

Die Testbedingungen waren nahezu identisch. Außerdem sind das Durchschnittswerte.
Das es im Alltag zu gewissen Schwankungen kommt, sollte natürlich auch klar sein.

foobar
03.03.2016, 23:22
Hier der Vollständigkeit halber nochmal die Messwerte aus c't 03/16, S. 96:

850 Evo: 321 MB/s Schreiben, 550 MB/s Lesen bei 128 KB Blockgröße und voller SSD; 517 MB/s Schreiben, 550 MB/s Lesen bei 4 KB Blockgröße und voller SSD
850 Pro: 498 MB/s Schreiben, 559 MB/s Lesen bei 128 KB Blockgröße und voller SSD; 514 MB/s Schreiben, 560 MB/s Lesen bei 4 KB Blockgröße und voller SSD

Jeweils gemessen mit IOmeter.

Morrich
04.03.2016, 12:10
Ich kenn mich mit SSDs zugegebenermaßen nicht so sonderlich gut aus, aber kommt es gerade bei denen nicht eh mehr auf die IOPS an, als auf die sequenziellen Schreib- und Leseraten?

foobar
04.03.2016, 12:15
Ich kenn mich mit SSDs zugegebenermaßen nicht so sonderlich gut aus, aber kommt es gerade bei denen nicht eh mehr auf die IOPS an, als auf die sequenziellen Schreib- und Leseraten?

Das hängt von der Nutzung ab. Die IOPS sind vor allem im Serverbetrieb eine wichtige Kenngröße, wenn hunderte oder tausende verschiedene Anfragen gleichzeitig eintreffen. Für Heimanwender ist die Zahl mehr oder weniger bedeutungslos, da man es nicht so oft hat, dass eine drei- bis vierstellige Zahl von Threads/Prozessen parallel auf den Datenträger zugreifen wollen. Den Unterschied zwischen 10.000 IOPS und 80.000 IOPS merkst du als Otto Normaluser nicht.

Wanderwisser
05.03.2016, 19:18
Das hängt von der Nutzung ab. Die IOPS sind vor allem im Serverbetrieb eine wichtige Kenngröße, wenn hunderte oder tausende verschiedene Anfragen gleichzeitig eintreffen. Für Heimanwender ist die Zahl mehr oder weniger bedeutungslos, da man es nicht so oft hat, dass eine drei- bis vierstellige Zahl von Threads/Prozessen parallel auf den Datenträger zugreifen wollen. Den Unterschied zwischen 10.000 IOPS und 80.000 IOPS merkst du als Otto Normaluser nicht.

Ich dachte, gerade die IOPS machen den Unterschied zu einer normalen HDD oder? Aber ja, wahrscheinlich merkt man den unterschied irgendwann einfach nicht mehr.

Da mir die letzte Geschwindigkeit nicht so wichtig ist (und ich momentan auch nur Sata 2 hab und das deswegen eh nicht ausnutzen kann^^) wirds wohl die Evo. Die 500GB sind halt schon schön und die Pro in der Größe ist einfach zu teuer, meiner Meinung nach.

Danke für eure Hilfe :)

foobar
05.03.2016, 19:28
Ich dachte, gerade die IOPS machen den Unterschied zu einer normalen HDD oder? Aber ja, wahrscheinlich merkt man den unterschied irgendwann einfach nicht mehr.

Genau genommen sind es vor allem die entfallenden Seek-Zeiten bei zufälligen Zugriffen, wie beispielsweise beim Start des Systems selbst oder größeren Anwendungen. Eine herkömmliche HDD mit rotierenden Scheiben hat halt das Problem, dass sie zuerst den Lesekopf in die richtige Spur bewegen und dann warten muss, bis der gewünschte Sektor unter dem Kopf vorbei kommt. Bei SSDs entfällt das.

Das wirkt sich dann auch auf die IOPS aus, die bei einer aktuellen HDD irgendwo zwischen 100 und 400 liegen. SSDs dagegen kommen auf Werte von über 10.000. Den Unterschied merkt man. Aber ob eine SSD nun 10.000 Anfragen pro Sekunde abarbeiten kann oder 80.000 Anfragen pro Sekunde - was macht das für einen Unterschied, wenn du eh im regulären Desktopbetrieb eh nie soviele gleichzeitige Zugriffsanfragen hast?

Die Evo hat beim Schreiben knapp 50.000 IOPS, beim Lesen etwas über 85.000. Bei der Pro sind es 64.000 (Lesen) und 83.000 (Schreiben). Die Unterschiede merkst du nicht.

Wanderwisser
05.03.2016, 21:26
Genau genommen sind es vor allem die entfallenden Seek-Zeiten bei zufälligen Zugriffen, wie beispielsweise beim Start des Systems selbst oder größeren Anwendungen. Eine herkömmliche HDD mit rotierenden Scheiben hat halt das Problem, dass sie zuerst den Lesekopf in die richtige Spur bewegen und dann warten muss, bis der gewünschte Sektor unter dem Kopf vorbei kommt. Bei SSDs entfällt das.



Okay, interessant, danke :) Wenn man sich mit dem Thema noch nicht so viel beschäftigt hat, gibts da echt einiges zu wissen.