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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : #6 Anfangen ist leicht, beharren eine Kunst



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Moku
14.10.2015, 16:14
Hier (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1440448-5-Die-Gedanken-eines-Menschen-sind-sein-K%C3%B6nigreich) geht´s zu Thread #4.

Hier die wichtigsten Karten:

Thedas:
http://upload.worldofplayers.de/files10/Thedas_Karte.jpg

Ferelden:
http://upload.worldofplayers.de/files10/DeK7CtblDZhLNBSbqstartpunkt.jpg

Flüchtlingslager:
http://upload.worldofplayers.de/files10/Lager_RPG_k.png

Viel Spaß!

numberten
14.10.2015, 18:02
Letzter Post
(http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1440448-5-Die-Gedanken-eines-Menschen-sind-sein-K%C3%B6nigreich/page21?p=24578483&viewfull=1#post24578483)
http://upload.worldofplayers.de/files10/Ritter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Morgana_mini.jpg

Die Reaktion der Magierin war, von einer Arroganz getragen die man sonst eigentlich nur bei Hofe sah. Dort kam man auch gerne mit der Antwort an das die Politik so kompliziert war da sie kein außenstehender verstehen würde. Allerdings kam es durchaus vor das auch wenn man nichts damit zu tun haben wollte, man trotzdem mit hineingezogen wurde. Eine Sorge die durch Nimues Aussage nicht sonderlich zerstreut wurde. Und die Formulierung "Glaubt mir jedoch" verhieß selten etwas gutes. Wie jemand mit Unannehmlichkeiten umging merkte man leider immer erst wenn diese auftraten, weswegen Artur von Natur aus nicht viel auf solche Versprechen gab.
Ihre Eigenschaft jemanden für dumm zu halten wenn er nicht ihrer Meinung war, gefiel Artur zudem auch nicht denn er war sich durchaus bewusst welchen Vorteil eine Heilerin wie Nimue haben konnte und brauchte darin keine Belehrung. Kaum gab man diesen Magiern mal ein wenig Macht und Freiraum und schon führten sie sich auf wie irgendwelche Fürsten. Nun das Ergebnis von dem Denken das man durch seine Magie besser ist konnte man in Tevinter sehen.

Morgana blieb ruhig stehen und verzog keine Miene als die Magierin auf sie zutrat. Ihre Aussage ließ allerdings kurz Besorgnis in ihren Augen aufblitzen. Nicht weil sie Angst vor dieser Frau hatte, sondern weil sie den Verdacht hatte es mit einer Bekloppten zu tun zu haben. Was sie sagte ergab in Morganas Augen überhaupt keinen Sinn und im Stillen fragte sich die Hexe ob die Zirkelmagierin einmal zuviel Lyrium eingeatmet hatte und seitdem einen leichten Dachschaden besaß. Zum Glück hörte die Zauberin schnell auf damit Vergleiche zu ziehen die wohl nur sie verstand und trat wieder zurück.

Ihr nächster Satz zauberte Morgana allerdings auch keine gute Laune auf das Gesicht sondern eher eine Mischung aus Wut und Abneigung. Morgana überlegte kurz dieser arroganten Ziege zu zeigen was sie von ihrer großspurigen Ankündigung sie in den Zirkel schleifen zu können hielt, dann jedoch beruhigte sie sich wieder. Ihr Gesicht nahm wieder friedlichere Züge an und strahlte wieder ihre kühle Distanziertheit aus. Sie glaubte der Magierin. Nicht die Aussage das sie dazu in der Lage war Morgana ohne Hilfe wieder in den Zirkel zu schleifen, aber sie glaubte daran das Nimue es glaubte. Diese bornierte Zirkelmagierin war tatsächlich so arrogant zu glauben das sie Morgana jederzeit ausschalten konnte und deswegen würde sie auch niemanden zur Hilfe holen. Sollte diese Magierjägerin sie doch begleiten, ihre Fähigkeiten waren nützlich und falls sie auf den Gedanken kam Morgana doch in die Quere zu kommen würde sie sehen wie wenig Mühe ihr das bereiten würde. Außerdem war sie immerhin so klug zu bemerken das es nichts brachte sie in den Zirkel zu schleifen.

Irgendetwas war an der Magierin merkwürdig wie Artur fand, denn ihre Worte die sie Morgana sagte ergaben in seinen Augen keinen logischen Zusammenhang und ließen ihn ein wenig an der Intelligenz und vor allem der geistigen Gesundheit seines Gegenüber zweifeln. Ihre Aussage das sie Magierjägerin war und Morgana jederzeit ausschalten konnte waren da schon nachvollziehbarer, aber in seinen Augen auch nicht unbedingt zielführend. Sie konnte durchaus Ärger bedeuten, wobei seine Klinge sich nicht darum scherte ob sein Gegenüber Magierjäger oder Bandit war. Er erwartete eigentlich das Morgana der anderen Frau jetzt an den Hals springen oder sie beschimpfen würde, aber erstaunlicherweise blieb sie ruhig und ziemlich gelassen. Die Frage war nur ob dies ein schlechtes oder ein gutes Zeichen war.

Als die Magierin fast schon herablassend verkündete das Artur auch ablehnen konnte, war Artur sehr geneigt einfach "Stimmt." zu sagen und zu gehen. Sowohl sein Bauchgefühl als auch sein Verstand rieten ihm in diesem Moment dazu. Plötzlich meldete sich allerdings Morgana von der Seite und sprach mit ruhiger Stimme:
"Also gut Ser Artur. Mir ist es gleich ob sie uns begleitet oder nicht. Ich überlasse euch die Entscheidung darüber." Sie nickte ihm kurz zu, drehte sich um und ging wieder zurück zu den Anderen. Artur konnte nicht sagen das er von dieser Aussage nicht überrascht war. Aber Morgana war selten zu durchschauen. Die Magierin sah ihn weiterhin erwartungsvoll an. Trotz Morganas indirekter Zustimmung, war er nicht besonders davon überzeugt diese Nimue mitzunehmen eine gute Idee war. Er hatte die ungefähre Ahnung das sich die beiden Magierinnen nicht besonders gut vertragen würden und er hatte nicht unbedingt Lust auf einen magischen Zickenkrieg. Das war vermutlich schlimmer als die Verderbnis. Außerdem war diese Nimue noch arroganter als es Morgana bisweilen war. Scheinbar war das so eine Begleiterscheinung der Magie. Brauchte er wirklich zwei davon ? Zudem hatte er immer noch das ungute Gefühl in eine Zirkelsache hineingezogen zu werden. Andererseits war es noch ein weiter Weg bis Orzammar und bei dem Talent der Gruppe in Schwierigkeiten zu geraten, würde eine Heilerin sicherlich sehr nützlich sein. Er seufzte innerlich, er würde das was er jetzt sagte wahrscheinlich wieder bereuen. Aber so ein Angebot war einfach zu gut um es nicht wenigstens zu versuchen.
"Also gut ich ihr habt mich überzeugt ich nehme euer Angebot an. Ihr könnt uns begleiten und falls sich doch heraustellen sollte, dass eure Anwesenheit sich als unvorteilhaft für euch oder uns erweisen sollte, nun dann können wir unser Arrangement ja immer noch aufkündigen.", sprach er mit nachdenklicher Stimme. Dann wurde er ein wenig optimistischer.
"Aber eure Fähigkeiten sind beeindruckend und werden uns auf der Weiterreise von Vorteil sein. Also Herzlich Willkommen an Bord. Kümmert euch um eure Erledigungen die ihr vorhin angesprochen habt und stoßt dann zu uns. Wir wollen nicht mehr allzulange hier verbleiben. Ich informiere währenddessen meine Gefährten von unserem Arrangement und dann machen wir uns reisefertig. Bis später.", sprach er jetzt höflich und lächelte freundlich. Dann drehte er sich um und ging zu den Anderen. Diese warteten schon auf ihn und sahen ihn jetzt erwartungsvoll an.
"Nun ich habe eine Abmachung getätigt, die Magierin wird uns nach Orzammar begleiten. Dafür wird sie uns ihre Fähigkeiten zur Verfügung stellen. Falls sich diese Abmachung als Fehler erweisen sollte oder jemand Probleme damit hat, können wir diese Abmachung natürlich aufkündigen. Aber ich denke eine Heilerin wird uns auf unserer Reise von Vorteil sein.", informierte er die anderen über die neuen Begebenheiten. Falls jemand der anderen beiden damit Schwierigkeiten hatte war es wohl besser sich jetzt damit zu befassen.

Shepard Commander
15.10.2015, 12:38
Letzter Post
(http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1440448-5-Die-Gedanken-eines-Menschen-sind-sein-K%C3%B6nigreich/page21?p=24578483&viewfull=1#post24578483)
http://upload.worldofplayers.de/files10/Ritter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Morgana_mini.jpg

Die Reaktion der Magierin war, von einer Arroganz getragen die man sonst eigentlich nur bei Hofe sah. Dort kam man auch gerne mit der Antwort an das die Politik so kompliziert war da sie kein außenstehender verstehen würde. Allerdings kam es durchaus vor das auch wenn man nichts damit zu tun haben wollte, man trotzdem mit hineingezogen wurde. Eine Sorge die durch Nimues Aussage nicht sonderlich zerstreut wurde. Und die Formulierung "Glaubt mir jedoch" verhieß selten etwas gutes. Wie jemand mit Unannehmlichkeiten umging merkte man leider immer erst wenn diese auftraten, weswegen Artur von Natur aus nicht viel auf solche Versprechen gab.
Ihre Eigenschaft jemanden für dumm zu halten wenn er nicht ihrer Meinung war, gefiel Artur zudem auch nicht denn er war sich durchaus bewusst welchen Vorteil eine Heilerin wie Nimue haben konnte und brauchte darin keine Belehrung. Kaum gab man diesen Magiern mal ein wenig Macht und Freiraum und schon führten sie sich auf wie irgendwelche Fürsten. Nun das Ergebnis von dem Denken das man durch seine Magie besser ist konnte man in Tevinter sehen.

Morgana blieb ruhig stehen und verzog keine Miene als die Magierin auf sie zutrat. Ihre Aussage ließ allerdings kurz Besorgnis in ihren Augen aufblitzen. Nicht weil sie Angst vor dieser Frau hatte, sondern weil sie den Verdacht hatte es mit einer Bekloppten zu tun zu haben. Was sie sagte ergab in Morganas Augen überhaupt keinen Sinn und im Stillen fragte sich die Hexe ob die Zirkelmagierin einmal zuviel Lyrium eingeatmet hatte und seitdem einen leichten Dachschaden besaß. Zum Glück hörte die Zauberin schnell auf damit Vergleiche zu ziehen die wohl nur sie verstand und trat wieder zurück.

Ihr nächster Satz zauberte Morgana allerdings auch keine gute Laune auf das Gesicht sondern eher eine Mischung aus Wut und Abneigung. Morgana überlegte kurz dieser arroganten Ziege zu zeigen was sie von ihrer großspurigen Ankündigung sie in den Zirkel schleifen zu können hielt, dann jedoch beruhigte sie sich wieder. Ihr Gesicht nahm wieder friedlichere Züge an und strahlte wieder ihre kühle Distanziertheit aus. Sie glaubte der Magierin. Nicht die Aussage das sie dazu in der Lage war Morgana ohne Hilfe wieder in den Zirkel zu schleifen, aber sie glaubte daran das Nimue es glaubte. Diese bornierte Zirkelmagierin war tatsächlich so arrogant zu glauben das sie Morgana jederzeit ausschalten konnte und deswegen würde sie auch niemanden zur Hilfe holen. Sollte diese Magierjägerin sie doch begleiten, ihre Fähigkeiten waren nützlich und falls sie auf den Gedanken kam Morgana doch in die Quere zu kommen würde sie sehen wie wenig Mühe ihr das bereiten würde. Außerdem war sie immerhin so klug zu bemerken das es nichts brachte sie in den Zirkel zu schleifen.

Irgendetwas war an der Magierin merkwürdig wie Artur fand, denn ihre Worte die sie Morgana sagte ergaben in seinen Augen keinen logischen Zusammenhang und ließen ihn ein wenig an der Intelligenz und vor allem der geistigen Gesundheit seines Gegenüber zweifeln. Ihre Aussage das sie Magierjägerin war und Morgana jederzeit ausschalten konnte waren da schon nachvollziehbarer, aber in seinen Augen auch nicht unbedingt zielführend. Sie konnte durchaus Ärger bedeuten, wobei seine Klinge sich nicht darum scherte ob sein Gegenüber Magierjäger oder Bandit war. Er erwartete eigentlich das Morgana der anderen Frau jetzt an den Hals springen oder sie beschimpfen würde, aber erstaunlicherweise blieb sie ruhig und ziemlich gelassen. Die Frage war nur ob dies ein schlechtes oder ein gutes Zeichen war.

Als die Magierin fast schon herablassend verkündete das Artur auch ablehnen konnte, war Artur sehr geneigt einfach "Stimmt." zu sagen und zu gehen. Sowohl sein Bauchgefühl als auch sein Verstand rieten ihm in diesem Moment dazu. Plötzlich meldete sich allerdings Morgana von der Seite und sprach mit ruhiger Stimme:
"Also gut Ser Artur. Mir ist es gleich ob sie uns begleitet oder nicht. Ich überlasse euch die Entscheidung darüber." Sie nickte ihm kurz zu, drehte sich um und ging wieder zurück zu den Anderen. Artur konnte nicht sagen das er von dieser Aussage nicht überrascht war. Aber Morgana war selten zu durchschauen. Die Magierin sah ihn weiterhin erwartungsvoll an. Trotz Morganas indirekter Zustimmung, war er nicht besonders davon überzeugt diese Nimue mitzunehmen eine gute Idee war. Er hatte die ungefähre Ahnung das sich die beiden Magierinnen nicht besonders gut vertragen würden und er hatte nicht unbedingt Lust auf einen magischen Zickenkrieg. Das war vermutlich schlimmer als die Verderbnis. Außerdem war diese Nimue noch arroganter als es Morgana bisweilen war. Scheinbar war das so eine Begleiterscheinung der Magie. Brauchte er wirklich zwei davon ? Zudem hatte er immer noch das ungute Gefühl in eine Zirkelsache hineingezogen zu werden. Andererseits war es noch ein weiter Weg bis Orzammar und bei dem Talent der Gruppe in Schwierigkeiten zu geraten, würde eine Heilerin sicherlich sehr nützlich sein. Er seufzte innerlich, er würde das was er jetzt sagte wahrscheinlich wieder bereuen. Aber so ein Angebot war einfach zu gut um es nicht wenigstens zu versuchen.
"Also gut ich ihr habt mich überzeugt ich nehme euer Angebot an. Ihr könnt uns begleiten und falls sich doch heraustellen sollte, dass eure Anwesenheit sich als unvorteilhaft für euch oder uns erweisen sollte, nun dann können wir unser Arrangement ja immer noch aufkündigen.", sprach er mit nachdenklicher Stimme. Dann wurde er ein wenig optimistischer.
"Aber eure Fähigkeiten sind beeindruckend und werden uns auf der Weiterreise von Vorteil sein. Also Herzlich Willkommen an Bord. Kümmert euch um eure Erledigungen die ihr vorhin angesprochen habt und stoßt dann zu uns. Wir wollen nicht mehr allzulange hier verbleiben. Ich informiere währenddessen meine Gefährten von unserem Arrangement und dann machen wir uns reisefertig. Bis später.", sprach er jetzt höflich und lächelte freundlich. Dann drehte er sich um und ging zu den Anderen. Diese warteten schon auf ihn und sahen ihn jetzt erwartungsvoll an.
"Nun ich habe eine Abmachung getätigt, die Magierin wird uns nach Orzammar begleiten. Dafür wird sie uns ihre Fähigkeiten zur Verfügung stellen. Falls sich diese Abmachung als Fehler erweisen sollte oder jemand Probleme damit hat, können wir diese Abmachung natürlich aufkündigen. Aber ich denke eine Heilerin wird uns auf unserer Reise von Vorteil sein.", informierte er die anderen über die neuen Begebenheiten. Falls jemand der anderen beiden damit Schwierigkeiten hatte war es wohl besser sich jetzt damit zu befassen.


http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/W4DL88qY39Eg1V9mordred_klein.png & http://upload.worldofplayers.de/files10/nimue_klein.jpg

Mordred war hocherfreut zu hören, dass die hübsche Magierin sich ihrer Gruppe anschließen wollte. Larissa war nett aber auch etwas eigen. Artur und er hatten sich arrangiert und kamen soweit miteinander aus, pflegten aber dennoch keinen freundschaftlichen Umgang und Morgana mied den Antivaner größtenteils. Da wäre frisches Blut in der Gruppe nicht verkehrt, vor allem mit der Aussicht auf jemanden, der ihn vielleicht sogar mögen und mal mit ihm reden würde. Die drei Anderen waren für ihn von vornherein wie eine verschworene Gemeinschaft gewesen, obgleich sie sich ja selbst noch nicht wirklich lange kannte. Und der Tatsache entstiegen, dass sie nun sogar gemeinsam eine kleine Söldnertruppe gegründet hatten, mit Brief und Siegel wohlbemerkt, schloss ihn nur umso mehr aus. Daher freute es ihn von Arturs Entscheidung zu hören.
„Das klingt vielversprechend“, trällerte er seine offenkundige gute Laune heraus und lächelte seine Gefährten an. Larissa hingegen verzog das Gesicht.

Diese Nimue hatte ihnen geholfen, das war unbestreitbar. Und obwohl sie selbst kaum der Heilung bedurfte war sie der Magierin für ihre Hilfe bei Mordred und Artur dankbar die zumindest einige Tage noch unter den Nachwehen des Kampfes hätten leiden müssen. Dass sich die Menschenfrau jetzt allerdings der Gruppe anschließen wollte stand für die Elfe auf einem ganz anderen Blatt, ebenso wie die Entscheidung Arturs und scheinbar Morganas, die davon Kenntnis trug, einfach zu akzeptieren stieß bei ihr sauer auf. Natürlich war Artur repräsentativ für die Gruppe, denn sollte eine junge Frau wie Morgana die Söldnertruppe leiten wären die Aufträge vermutlich rarer und der Gedanke eine Dalish würde Menschen in den Kampf führen war an Absurdität kaum zu übertreffen. Auch sie wäre also ungeeignet als Aushängeschild ihrer Menage a trois und trotzdem störte es sie, dass man ihre Meinung scheinbar nicht einmal eingeholt hatte. Natürlich Artur war der Ansprechpartner und Morgana letztlich die Entscheiderin in allen Dingen. Wenn Morgana „Nein“ sagte würde Artur ihr wohl kaum lange etwas entgegensetzten. Dass man Larissas Zustimmung entweder als selbstverständlich erachtete oder ihre Meinung pauschal als gering bewertete trieb der Elfe jedoch einen tiefen Stachel des Ärgers ins helle Fleisch. Sie verschränkte die Arme und knirschte mit den Zähnen. Zwar deutete Arturs letzter Satz so etwas wie Gesprächsbereitschaft an, doch war ja offenbar bereits alles gesagt und obwohl Larissa letzte Nacht doch wohl bewiesen hatte, dass ihr Anteil an einem Kampf nicht von minderem Wert war als der von Artur, so würde sie wohl kaum mehr mitreden dürfen. Zumal Mordred in Anbetracht der Neuigkeiten in heiteres Grinsen verfallen war.

Wie dickflüssiges Blut tröpfelte das heiße Wachs auf das knochenhelle Papier des Umschlages. Schnell presste Nimue das kleine Siegel, welches den hochaufragenden Turm des Zirkels inmitten des Sees zeigte, auf das Wachs und verschloss so das Schreiben, dass sie kurz nach der Zustimmung des Ritters aufgesetzt hatte. Darin teilte sie dem Obersten Verzauberer ihr Reiseziel und ihr Motiv mit, beschrieb in aller Ausführung ihre voraussichtliche Reiseroute und fügte den Vermerk an, einen eventuellen Befehl zur Rückkehr in den Turm per Eilboten auf der Route reisen zu lassen, oder sie in den Städten Amaranthine, Highever, dem Bannorn Westhügel oder Orzammar selbst, wobei letzteres wenig Sinn hätte, abzufangen. Zudem verwies sie auf die Wichtigkeit ihres Unterfangens und ihre unerschütterliche Loyalität in den Zirkel und seine Regeln. Ein zweites Schreiben wurde diesem beigefügt in dem Nimue das erfolgreiche Brechen des Fluches, sowie den Fluch selbst und ihr Verfahren in extenso beschrieb. Irving sollte wissen, dass ihr Aussenden stets zum Abschluss der Aufgabe führte. Ihr guter Ruf bei den zirkeltreuen Magierin und den Templern und die Art mit der sie von rebellischeren Magiern abgelehnt wurde bildeten das Fundament des in sie gefassten Vertrauens und dieses galt es zu erhalten. Über den trotteligen Ritter und die aufmüpfige Abtrünnige verlor sie hingegen kein Wort. Artur und seine Begleitung würden ihr als einfache Schutztruppe dienen während Morgana eine besondere Art der Aufmerksamkeit verdiente. Es steckte viel Macht in dieser Hexe, die sie bei richtiger Ausbildung und Kanalisierung durchaus positiv nutzen konnte. Ihre Wildheit und die ungerechtfertigte Selbstsicherheit hingegen mussten unterbunden und gezügelt werden, ehe sie bereit wäre zu lernen eine wirklich effiziente Magierin zu sein.
„Übergebt diesen Brief Irving und nur Irving allein“, beschwor sie Jacques, der ihn vorsichtig entgegennahm und tief in den Falten seines Umhangs verstaute. „Natürlich“, kommentierte er die Anweisung in seiner sanften Stimme. Nimues Besänftige hatten inzwischen die Habe in zwei Lager aufgeteilt. Das eine war sehr klein und konzentrierte sich nur auf gut verstaubares und leichtes Gepäck und würde bei der Magierin verweilen während der Großteil auf zwei Maulesel verladen wurde und mit den Besänftigten und einer Eskorte aus sechs Speerträgern noch heute den Rückweg zum Zirkel antreten würde. An Jacques Zuverlässigkeit zweifelte Nimue keine Sekunde und so verstaute sie ihr gewähltes Gepäck in zwei bauchigen Taschen und trug diese dann selbst zu der Gruppe an Söldnern, die sich mittlerweile abmarschbereit machten. Vor allem der antivanische Lord schien allerbester Laune zu sein, während die Hexe skeptisch und die Elfe rassentypisch mies gelaunt drein blickten. Ser Artur, der „freie Ritter“ was letztlich nur die romantische Umschreibung für „gefallener Adliger“ trug seine Rüstung anscheinend mit Vorliebe was entweder auf den bequemen Standard der Panzerung oder seine tiefgreifende Paranoia hindeutete.

„Ich bin bereit, wenn ihr es seid“, verkündete Nimue. „Gibt es noch Platz für meine Taschen?“
Mordred erklärte sich dazu bereit die Sachen der Magierin seinem Gepäck hinzuzufügen. Sein Pferd ignorierte diesen Umstand beharrlich und zeigte kein Anzeichen von Feindseligkeit, anders als Morgana. Nimue lächelte schmal. Derart Bockigkeit bei jungen Magiern kam ihr nicht selten unter, wenn ihnen höhergestellte oder erfahrenere Magier gegenüberstanden. Vorher hatte die Hexe die Gruppe sicherlich mit allerlei magischem Hokuspokus beeindrucken können, nun musste sie sich den wachsamen Augen einer ausgebildeten Arkanierin unterwerfen. Sogar ein Wildfang wie Morgana musste die kontrollierte und sanft fließende Energie spüren, die Nimues Anwesenheit von nun an in der Gruppe verbreiten würde.

numberten
17.10.2015, 12:39
http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/W4DL88qY39Eg1V9mordred_klein.png & http://upload.worldofplayers.de/files10/nimue_klein.jpg

Mordred war hocherfreut zu hören, dass die hübsche Magierin sich ihrer Gruppe anschließen wollte. Larissa war nett aber auch etwas eigen. Artur und er hatten sich arrangiert und kamen soweit miteinander aus, pflegten aber dennoch keinen freundschaftlichen Umgang und Morgana mied den Antivaner größtenteils. Da wäre frisches Blut in der Gruppe nicht verkehrt, vor allem mit der Aussicht auf jemanden, der ihn vielleicht sogar mögen und mal mit ihm reden würde. Die drei Anderen waren für ihn von vornherein wie eine verschworene Gemeinschaft gewesen, obgleich sie sich ja selbst noch nicht wirklich lange kannte. Und der Tatsache entstiegen, dass sie nun sogar gemeinsam eine kleine Söldnertruppe gegründet hatten, mit Brief und Siegel wohlbemerkt, schloss ihn nur umso mehr aus. Daher freute es ihn von Arturs Entscheidung zu hören.
„Das klingt vielversprechend“, trällerte er seine offenkundige gute Laune heraus und lächelte seine Gefährten an. Larissa hingegen verzog das Gesicht.

Diese Nimue hatte ihnen geholfen, das war unbestreitbar. Und obwohl sie selbst kaum der Heilung bedurfte war sie der Magierin für ihre Hilfe bei Mordred und Artur dankbar die zumindest einige Tage noch unter den Nachwehen des Kampfes hätten leiden müssen. Dass sich die Menschenfrau jetzt allerdings der Gruppe anschließen wollte stand für die Elfe auf einem ganz anderen Blatt, ebenso wie die Entscheidung Arturs und scheinbar Morganas, die davon Kenntnis trug, einfach zu akzeptieren stieß bei ihr sauer auf. Natürlich war Artur repräsentativ für die Gruppe, denn sollte eine junge Frau wie Morgana die Söldnertruppe leiten wären die Aufträge vermutlich rarer und der Gedanke eine Dalish würde Menschen in den Kampf führen war an Absurdität kaum zu übertreffen. Auch sie wäre also ungeeignet als Aushängeschild ihrer Menage a trois und trotzdem störte es sie, dass man ihre Meinung scheinbar nicht einmal eingeholt hatte. Natürlich Artur war der Ansprechpartner und Morgana letztlich die Entscheiderin in allen Dingen. Wenn Morgana „Nein“ sagte würde Artur ihr wohl kaum lange etwas entgegensetzten. Dass man Larissas Zustimmung entweder als selbstverständlich erachtete oder ihre Meinung pauschal als gering bewertete trieb der Elfe jedoch einen tiefen Stachel des Ärgers ins helle Fleisch. Sie verschränkte die Arme und knirschte mit den Zähnen. Zwar deutete Arturs letzter Satz so etwas wie Gesprächsbereitschaft an, doch war ja offenbar bereits alles gesagt und obwohl Larissa letzte Nacht doch wohl bewiesen hatte, dass ihr Anteil an einem Kampf nicht von minderem Wert war als der von Artur, so würde sie wohl kaum mehr mitreden dürfen. Zumal Mordred in Anbetracht der Neuigkeiten in heiteres Grinsen verfallen war.

Wie dickflüssiges Blut tröpfelte das heiße Wachs auf das knochenhelle Papier des Umschlages. Schnell presste Nimue das kleine Siegel, welches den hochaufragenden Turm des Zirkels inmitten des Sees zeigte, auf das Wachs und verschloss so das Schreiben, dass sie kurz nach der Zustimmung des Ritters aufgesetzt hatte. Darin teilte sie dem Obersten Verzauberer ihr Reiseziel und ihr Motiv mit, beschrieb in aller Ausführung ihre voraussichtliche Reiseroute und fügte den Vermerk an, einen eventuellen Befehl zur Rückkehr in den Turm per Eilboten auf der Route reisen zu lassen, oder sie in den Städten Amaranthine, Highever, dem Bannorn Westhügel oder Orzammar selbst, wobei letzteres wenig Sinn hätte, abzufangen. Zudem verwies sie auf die Wichtigkeit ihres Unterfangens und ihre unerschütterliche Loyalität in den Zirkel und seine Regeln. Ein zweites Schreiben wurde diesem beigefügt in dem Nimue das erfolgreiche Brechen des Fluches, sowie den Fluch selbst und ihr Verfahren in extenso beschrieb. Irving sollte wissen, dass ihr Aussenden stets zum Abschluss der Aufgabe führte. Ihr guter Ruf bei den zirkeltreuen Magierin und den Templern und die Art mit der sie von rebellischeren Magiern abgelehnt wurde bildeten das Fundament des in sie gefassten Vertrauens und dieses galt es zu erhalten. Über den trotteligen Ritter und die aufmüpfige Abtrünnige verlor sie hingegen kein Wort. Artur und seine Begleitung würden ihr als einfache Schutztruppe dienen während Morgana eine besondere Art der Aufmerksamkeit verdiente. Es steckte viel Macht in dieser Hexe, die sie bei richtiger Ausbildung und Kanalisierung durchaus positiv nutzen konnte. Ihre Wildheit und die ungerechtfertigte Selbstsicherheit hingegen mussten unterbunden und gezügelt werden, ehe sie bereit wäre zu lernen eine wirklich effiziente Magierin zu sein.
„Übergebt diesen Brief Irving und nur Irving allein“, beschwor sie Jacques, der ihn vorsichtig entgegennahm und tief in den Falten seines Umhangs verstaute. „Natürlich“, kommentierte er die Anweisung in seiner sanften Stimme. Nimues Besänftige hatten inzwischen die Habe in zwei Lager aufgeteilt. Das eine war sehr klein und konzentrierte sich nur auf gut verstaubares und leichtes Gepäck und würde bei der Magierin verweilen während der Großteil auf zwei Maulesel verladen wurde und mit den Besänftigten und einer Eskorte aus sechs Speerträgern noch heute den Rückweg zum Zirkel antreten würde. An Jacques Zuverlässigkeit zweifelte Nimue keine Sekunde und so verstaute sie ihr gewähltes Gepäck in zwei bauchigen Taschen und trug diese dann selbst zu der Gruppe an Söldnern, die sich mittlerweile abmarschbereit machten. Vor allem der antivanische Lord schien allerbester Laune zu sein, während die Hexe skeptisch und die Elfe rassentypisch mies gelaunt drein blickten. Ser Artur, der „freie Ritter“ was letztlich nur die romantische Umschreibung für „gefallener Adliger“ trug seine Rüstung anscheinend mit Vorliebe was entweder auf den bequemen Standard der Panzerung oder seine tiefgreifende Paranoia hindeutete.

„Ich bin bereit, wenn ihr es seid“, verkündete Nimue. „Gibt es noch Platz für meine Taschen?“
Mordred erklärte sich dazu bereit die Sachen der Magierin seinem Gepäck hinzuzufügen. Sein Pferd ignorierte diesen Umstand beharrlich und zeigte kein Anzeichen von Feindseligkeit, anders als Morgana. Nimue lächelte schmal. Derart Bockigkeit bei jungen Magiern kam ihr nicht selten unter, wenn ihnen höhergestellte oder erfahrenere Magier gegenüberstanden. Vorher hatte die Hexe die Gruppe sicherlich mit allerlei magischem Hokuspokus beeindrucken können, nun musste sie sich den wachsamen Augen einer ausgebildeten Arkanierin unterwerfen. Sogar ein Wildfang wie Morgana musste die kontrollierte und sanft fließende Energie spüren, die Nimues Anwesenheit von nun an in der Gruppe verbreiten würde.

http://upload.worldofplayers.de/files10/Ritter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Morgana_mini.jpg

Die Gruppe zeigte sich einverstanden, vor allem Mordred welcher hoch vergnügt schien. Die Tatsache das sie eine weitere gut aussehende Frau begleiten würde schien ihm sehr verlockend. Vielleicht machte er sich Hoffnungen bei der jungen Magierin zu landen, eine Hoffnung die in Arturs Augen trügerisch war. Diese Nimue machte nicht gerade den Eindruck einer besonders lockeren Frau, oder jemanden der auf seine manchmal doch recht schmierigen Anmachen hereinfiel. Aber das würde er wohl für sich selbst herausfinden müssen und im Moment war es nur wichtig das er nichts dagegen hatte. Obwohl Artur sowieso nicht soviel auf seine Meinung in solchen Fällen gab, immerhin war er streng genommen auch nur ein Begleiter der Reisegruppe. Hätte Larissa etwas dagegen gesagt hätte Artur wohl nochmal die Vereinbarung auf den Prüfstand gestellt. Aber die junge Dalish sah zwar äußerst mies gelaunt aus, sagte aber nichts. Da Artur ihr erst am Vorabend gesagt hatte das sie sich ruhig zu Wort melden sollte wenn sie etwas stört und sie ansonsten auch nicht gerade auf den Mund gefallen war, nahm der Ritter an das sie wohl keine Einwände hatte. Weswegen sie schlecht gelaunt war, wusste er zwar nicht, allerdings hatte die Dalish manchmal ihre Phasen und Artur konnte schließlich keine Gedanken lesen. Morgana sah auch nicht begeistert aus, aber sie hatte es ihm ja freigestellt. Artur hoffte inständig das sich die beiden Magierinnen nicht an die Gurgel gehen würden. Jetzt allerdings galt es sich fertig zu machen, damit sie endlich wieder auf die Straße kamen. Sie hatten etwas Geld gemacht und dank der Magierin konnten sie die Reise ohne größere Blessuren fortsetzen.

Der Ritter hatte sich für die Magierin entschieden wie Morgana feststellen musste. Sie war nicht sonderlich überrascht, immerhin hatte sie ihm ja indirekt ihr Einverständis gegeben und eine kostenlose Heilerin war einfach zu nützlich. Trotzdem würde die weitere Reise für sie vermutlich anstrengender werden, denn diese Nimue erschien nicht gerade sehr umgänglich. Larissa schien wieder schlechtgelaunt, aber behielt den Grund für ihre schlechte Laune wieder für sich. Manchmal war ihr Freundin schon ein wenig eigen. Vermutlich würde sie damit irgendwann wieder herausplatzen und jemanden beschimpfen. Mordred hingegen schien guter Dinge, vermutlich hoffte er das diese Nimue mehr als eine kalte Schulter zeigte.

Alle Gruppenmitglieder machten sich jetzt daran ihre Sachen zusammenzusuchen und sich für die weitere Reise zu rüsten. Artur zog seine Rüstung wieder an. Er war froh das er keine Zeichen des Kampfes mehr trug und sich die Rüstung ohne irgendwelche gearteten Schmerzen anziehen konnte. Seine Rüstung hatte den Kampf auch ohne irgendwelchen Schäden überstanden, von ein paar Blutflecken mal abgesehen. Es war wirklich Qualitätsarbeit, aber trotzdem erschien es ihm angebracht sie nach all den Strapazen die sie überstanden hatte, von einem Fachmann ansehen zu lassen. Nun bis Orzammar würde sie wohl noch heil bleiben.

Die Gruppe traf sich abreisefertig und erwartungsvoll am Ausgang des Dorfes, wo Artur gerade dabei war die Belohnung in seinen Satteltaschen zu verstauen. Auch die Magierin kam jetzt dazu mit zwei Taschen beladen. Auf ihre Anfrage hin, erklärte sich Mordred anbiedernd bereit diese in seinen Satteltaschen zu verstauen. Eine freundliche Geste, allerdings waren seine Satteltaschen auch nicht so voll wie die von Artur. Dieser hatte neben seinem Kram, schließlich noch einen Teil von Morganas Habe verpackt. Nur Larissa trug ihre gesamte habe am Leib, wohl als einen Ausdruck ihres Dalish Stolzes. Nachdem dies geschehen war, machte sich die Gruppe wieder auf den Weg Richtung Straße, nachdem sie vorher von dem Bürgermeister und dem versammelten Dorf mit freundlichen Worten und Segenswünschen verabschiedet worden waren. Insgesamt war der Auftrag nicht der schlechteste in Arturs Söldnerlaufbahn gewesen und die Bewohner hatten sich als dankbar und freundlich erwiesen. Seinetwegen konnte es immer so sein, auch wenn er in Zukunft lieber auf Werwölfe verzichten würde.

Khardim
17.10.2015, 14:39
Kilian (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1440448-5-Die-Gedanken-eines-Menschen-sind-sein-K%C3%B6nigreich/page20?p=24574535&viewfull=1#post24574535)

http://upload.worldofplayers.de/files9/Rafael_2.jpgDie Sonne erhob sich grade erst langsam über den felsigen Anhöhen östlich von Westhügel, als Rafael und Kilian bereits wieder im Sattel saßen. Sie waren zügig aufgebrochen und hatten sich nur kurz von Brian verabschiedet. Zu tief steckte ihnen allen noch der Schock der letzten Nacht in den Knochen, um viele Worte oder gar Heiterkeit beim Abschied zuzulassen. Zwar waren sie fern von kopfloser Panik, doch allein der Gedanke, nur knapp einem Anschlag entgangen zu sein reichte aus, um die Stimmung zu drücken. Da die Nachforschungen des Feldwebels keine neuen Erkenntnisse gebracht hatten, gab es auch keinen Grund länger in Westhügel zu verweilen. Rafael war alles andere als unglücklich der Stadt den Rücken zukehren zu können; das Gespräch mit Einauge und der Angriff auf ihn und Kilian waren für ihn eindeutige Zeichen des schlechten Ansehens, welche Magier dort offenbar hatten. Er saß rauchend im Sattel und versuchte die jüngsten Ereignisse in das Gesamtbild einzuflechten während hinter ihnen Westhügel immer kleiner wurde.

Obwohl er sich sicher war, dass der Anschlag vor allem ihm gegolten hatte, konnte er nicht auschließen, dass Brian Recht und der Attentäter vor allem Kilian im Visier hatte. Dieser Zwist schlug in die gleiche Kerbe wie ihre gesamte Suche: Waren die beiden Templer das eigentliche Ziel gewesen oder waren sie nur aus dem Weg geschafft wurden, um an das Phylakterion zu kommen? Magier oder Templer, wer musste wirklich um sein Leben fürchten?
Unzufrieden wälzte Rafael die Fragen in seinem Kopf umher. Es war ihm nicht entgangen, dass sie auf die enge Verbindung zwischen beiden Parteien zurückzuführen waren und die Symbiose von Templern und Magiern quasi unterstrich, doch waren diese Striche mit Blut gezogen worden. Solange sie keine weiteren Informationen hatten war alles ein wenig aussichtsreiches Fischen im Trüben, welches jedoch offensichtlich schon ausgereicht hatte, um ihnen die unliebsame Aufmerksamkeit ihres Gegenspielers einzubringen.
Rafael schnaubte und murmelte eine leise Verwünschung in seinen Bart. Die Angelegenheit war seit letzter Nacht nur komplizierter geworden und allein die Überlegung, dass tatsächlich eine feindlich gesinnte Macht hinter allem stecken konnte warf erneut die Frage auf, gegen wen sie eigentlich ins Feld zogen und welche Hindernisse sich ihnen noch in den Weg stellen würden.
,,Wie genau spüren Templer mithilfe der Phylakterien entflohene Magier auf?", fragte er unvermittelt Kilian, um auf andere Gedanken zu kommen. Der Templer trug die Spuren seines Alptraums noch im Gesicht und auch wenn er sich wie üblich aufrecht im Sattel hielt ließen seine Augenringe keinen Zweifel daran aufkommen, dass er schlecht geschlafen hatte. Selbst wenn er in diesem Zustand gewiss keine Lust auf belanglose Konversation hatte, so diente Rafaels Frage auch nur zweitrangig der Absicht, eine solche zu beginnen. Viel wichtiger war es, dass er verstand, wie die Templer die Phylakterien nutzten, denn genau mit dieser Methode würden sie versuchen, nun das verschwundene Phylakterion Rafaels zu finden. Der Magier sah dies als ihre beste Chance auf Erfolg an und auch wenn es wenig Sinn machen würde, sich vor der Ankunft in Highever daran zu versuchen, so konnte es doch nicht schaden, sich im Vorfeld zu besprechen. Sollten noch irgendwelche Vorbereitungen notwendig sein, so konnten sie eventuell noch auf dem Weg zur Stadt erledigt werden, wobei Rafael jedoch davon ausging, dass Kilian bereits alles Nötige bei sich hatte; der Hauptmann war viel zu pedantisch, um unvorbereitet auf eine Mission zu gehen.

Shepard Commander
17.10.2015, 15:39
http://upload.worldofplayers.de/files10/Ritter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Morgana_mini.jpg

Die Gruppe zeigte sich einverstanden, vor allem Mordred welcher hoch vergnügt schien. Die Tatsache das sie eine weitere gut aussehende Frau begleiten würde schien ihm sehr verlockend. Vielleicht machte er sich Hoffnungen bei der jungen Magierin zu landen, eine Hoffnung die in Arturs Augen trügerisch war. Diese Nimue machte nicht gerade den Eindruck einer besonders lockeren Frau, oder jemanden der auf seine manchmal doch recht schmierigen Anmachen hereinfiel. Aber das würde er wohl für sich selbst herausfinden müssen und im Moment war es nur wichtig das er nichts dagegen hatte. Obwohl Artur sowieso nicht soviel auf seine Meinung in solchen Fällen gab, immerhin war er streng genommen auch nur ein Begleiter der Reisegruppe. Hätte Larissa etwas dagegen gesagt hätte Artur wohl nochmal die Vereinbarung auf den Prüfstand gestellt. Aber die junge Dalish sah zwar äußerst mies gelaunt aus, sagte aber nichts. Da Artur ihr erst am Vorabend gesagt hatte das sie sich ruhig zu Wort melden sollte wenn sie etwas stört und sie ansonsten auch nicht gerade auf den Mund gefallen war, nahm der Ritter an das sie wohl keine Einwände hatte. Weswegen sie schlecht gelaunt war, wusste er zwar nicht, allerdings hatte die Dalish manchmal ihre Phasen und Artur konnte schließlich keine Gedanken lesen. Morgana sah auch nicht begeistert aus, aber sie hatte es ihm ja freigestellt. Artur hoffte inständig das sich die beiden Magierinnen nicht an die Gurgel gehen würden. Jetzt allerdings galt es sich fertig zu machen, damit sie endlich wieder auf die Straße kamen. Sie hatten etwas Geld gemacht und dank der Magierin konnten sie die Reise ohne größere Blessuren fortsetzen.

Der Ritter hatte sich für die Magierin entschieden wie Morgana feststellen musste. Sie war nicht sonderlich überrascht, immerhin hatte sie ihm ja indirekt ihr Einverständis gegeben und eine kostenlose Heilerin war einfach zu nützlich. Trotzdem würde die weitere Reise für sie vermutlich anstrengender werden, denn diese Nimue erschien nicht gerade sehr umgänglich. Larissa schien wieder schlechtgelaunt, aber behielt den Grund für ihre schlechte Laune wieder für sich. Manchmal war ihr Freundin schon ein wenig eigen. Vermutlich würde sie damit irgendwann wieder herausplatzen und jemanden beschimpfen. Mordred hingegen schien guter Dinge, vermutlich hoffte er das diese Nimue mehr als eine kalte Schulter zeigte.

Alle Gruppenmitglieder machten sich jetzt daran ihre Sachen zusammenzusuchen und sich für die weitere Reise zu rüsten. Artur zog seine Rüstung wieder an. Er war froh das er keine Zeichen des Kampfes mehr trug und sich die Rüstung ohne irgendwelche gearteten Schmerzen anziehen konnte. Seine Rüstung hatte den Kampf auch ohne irgendwelchen Schäden überstanden, von ein paar Blutflecken mal abgesehen. Es war wirklich Qualitätsarbeit, aber trotzdem erschien es ihm angebracht sie nach all den Strapazen die sie überstanden hatte, von einem Fachmann ansehen zu lassen. Nun bis Orzammar würde sie wohl noch heil bleiben.

Die Gruppe traf sich abreisefertig und erwartungsvoll am Ausgang des Dorfes, wo Artur gerade dabei war die Belohnung in seinen Satteltaschen zu verstauen. Auch die Magierin kam jetzt dazu mit zwei Taschen beladen. Auf ihre Anfrage hin, erklärte sich Mordred anbiedernd bereit diese in seinen Satteltaschen zu verstauen. Eine freundliche Geste, allerdings waren seine Satteltaschen auch nicht so voll wie die von Artur. Dieser hatte neben seinem Kram, schließlich noch einen Teil von Morganas Habe verpackt. Nur Larissa trug ihre gesamte habe am Leib, wohl als einen Ausdruck ihres Dalish Stolzes. Nachdem dies geschehen war, machte sich die Gruppe wieder auf den Weg Richtung Straße, nachdem sie vorher von dem Bürgermeister und dem versammelten Dorf mit freundlichen Worten und Segenswünschen verabschiedet worden waren. Insgesamt war der Auftrag nicht der schlechteste in Arturs Söldnerlaufbahn gewesen und die Bewohner hatten sich als dankbar und freundlich erwiesen. Seinetwegen konnte es immer so sein, auch wenn er in Zukunft lieber auf Werwölfe verzichten würde.


http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg http://upload.worldofplayers.de/files10/W4DL88qY39Eg1V9mordred_klein.png http://upload.worldofplayers.de/files10/nimue_klein.jpg


Ein neuer Begleiter in der Gruppe bedeutete zwangsläufig eine andere Art der Wanderung. Mordred und Artur ritten zwar, allerdings bildeten sie nun die Nachhut. Larissa eilte wie immer voraus während Morgana etwa zwanzig Meter hinter ihr wanderte, den Zauberstab bei jedem zweiten Schritt auf den Straßenstein klopfend. Nimue ging schräg versetzt hinter ihr, Mordred und Artur ritten auf einer Höhe am Ende. Vermutlich würde sich die Formation im Laufe der Zeit noch ändern, doch vorerst brauchte wohl jeder einen Platz und gleichzeitig Freiraum. Eine merkwürdige Bedrücktheit lag über der Gruppe die vermutlich von Morganas Laune ausging, obgleich auch Larissa die sich abgesondert hatte nicht gerade zur Harmonie beitrug. Mordred ließ sich nichts anmerken, aber auch er machte sich seine Gedanken. Allerdings schob er Larissas ablehnende Laune auf ein Problem, dessen Artur und er sich dem Erbauer sei Dank niemals annehmen mussten. Nimue schwieg während sie wanderte und sie legte ein weitaus geringeres Tempo vor, als die Gruppe es normalerweise an den Tag legte. Larissa war jedoch der einzige Indikator für das eigentlich raschere Vorankommen des Trupps. Hin und wieder blieb die Elfe stehen, wandte sich kurz um und ging dann weiter.

Irgendwie hatte sich Nimue das Reisen mit einer Söldnertruppe immer verwegener vorgestellt. Sie war davon ausgegangen, dass ständig gelacht und getrunken wurde und irgendwie hatte sie auch vermutet, dass die Mädels mit den Kerlen irgendwelche Techtelmechtel am Laufen hatten. Stattdessen schwiegen sich die Vier beharrlich an, was vielleicht aber auch an ihrer Anwesenheit lag. Letztlich war es ihr egal, ob die Truppe sich wie in ihrer Fantasie oder wie jetzt verhalten würde. Früher oder später wäre sie in Orzammar und das war das Einzige, was zählte. Nun ja, nicht direkt das Einzige.

Nimue näherte sich Morgana und sprach sie an. Mordred beobachtete das Ganze zunehmend skeptisch. Eine Abtrünnige und eine Zirkelmagierin. Schon eine von der Sorte wäre gefährlich und er würde lieber darauf verzichten in der Nähe zu sein, sollte es zwischen den beiden zu einem Konflikt kommen. Der Antivaner drängte sein Pferd dichter an Arturs und murmelte leise: „Glaubt Ihr es wird Schwierigkeiten mit den beiden Grazien geben? Eine Abtrünnige und eine Dienerin des Zirkels… irgendwie hab ich da ein ganz mieses Gefühl.“

„Ihr habt doch sicherlich nichts gegen ein wenig Gesellschaft während der Reise, oder?“, eröffnete Nimue freundlich das Gespräch, ließ aber auch eine gewissen Ignoranz durchschimmern, die eine Ablehnung des Angebotes nicht duldete. „Es interessiert mich zugegeben sehr, wie eine Abtrünnige dazu kommt sich mit einer Truppe Söldner einzulassen. Ihr müsst gelernt haben Eure Macht zu kontrollieren. Andernfalls würdet Ihr wohl kaum in die Zivilisation oder in Kontakt mit anderen Menschen treten. Die Macht, die Euch umgibt ist zweifellos von hoher Präsenz und obwohl ich Dunkelheit spüre“, sie schloss die Augen, öffnete sie dann wieder: „Spüre ich auch Potenzial. Ihr habt schon viele mit Eurer Magie getötet, nicht wahr?“

Fawks
17.10.2015, 16:59
vorheriger Post: Wasserspaß (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1440448-5-Die-Gedanken-eines-Menschen-sind-sein-K%C3%B6nigreich/page17?p=24560715&viewfull=1#post24560715) Antwort von Glandis (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1440448-5-Die-Gedanken-eines-Menschen-sind-sein-K%C3%B6nigreich/page20?p=24573418&viewfull=1#post24573418)

http://upload.worldofplayers.de/files9/Aril_Ava.png

Glandis ignorierte die prustenden Aril, die wieder auftauchte - aus ihr unverständlichem Grund.
Sie war ans Ufer gewatet, hockte zusammengekauert an derBöschung und tauchte ihre Faust ins Wasser.

Kritisch beäugte Aril die Prozedur, die Glandis wiederholte. Sie war sich nicht sicher, ob sie sich nähern sollte, da sie nicht wusste, was Glandis da in der Hand hatte. Etwas kaltes, glitisches um sie zu erschrecken?
Wieder zog Glandis ihre Hand durchs Wasser, rieb mit ihrem Hemd an dem Ding herum und heilt es zuletzt in die Sonne.
Aril meinte ein Aufblitzen zu sehen. Die Elfe find das Stück mit einem Finger auf und hielt es der tropfnassen Aril unter die Nase: »Na, was sagst Du dazu?«

Diese blinzelte sich erst einmal die Tropfen aus den Augen, doch ihre Sicht klärte sich nicht. Ungeduldig wischte sie sich mit der Hand darüber.
"Ich erkenne es nicht. Das viele Wasser... ! Sag schon!"

VRanger
18.10.2015, 05:38
vorheriger Post: Beingefühl (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1440448-5-Die-Gedanken-eines-Menschen-sind-sein-K%C3%B6nigreich?p=24573418&viewfull=1#post24573418) ~ Antwort von: Aril (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst?p=24582624&viewfull=1#post24582624)

Glandis | Am Flussbaum • Eine Frage

http://upload.worldofplayers.de/files9/VR_Gladis_1.png „Ich erkenne es nicht. Das viele Wasser ...! Sag schon!“, antworte Aril. Die Dalish schaute etwas ungläubig sie an. Doch dann sah sie, wie die Wassertropfen der Adligen durch das Gesicht rannen. Sie wischte sogar ungeduldig sich mit der Hand über das Gesicht. Aber von so etwas geht ja das Wasser nicht so richtig weg. Es verschleiert eben mehr, als es aufklärt. So sagte Glandis: »Es sieht mir wie ein Ring aus.« Dazu zog sie das Stück von ihrem Finger, nahm es zwischen Daumen und Zeigefinger der rechten Hand und hielt es erneut zu Aril. Dabei sagte sie noch: »Sieht doch hübsch aus oder?« Und weil Aril nicht so richtig mit der Sprache heraus wollte, bohrte sie nach: »Ich kann den doch tragen oder spricht etwas dagegen?«


nächster Post: Deutungen (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst?p=24589278&viewfull=1#post24589278)

numberten
18.10.2015, 14:01
http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg http://upload.worldofplayers.de/files10/W4DL88qY39Eg1V9mordred_klein.png http://upload.worldofplayers.de/files10/nimue_klein.jpg


Ein neuer Begleiter in der Gruppe bedeutete zwangsläufig eine andere Art der Wanderung. Mordred und Artur ritten zwar, allerdings bildeten sie nun die Nachhut. Larissa eilte wie immer voraus während Morgana etwa zwanzig Meter hinter ihr wanderte, den Zauberstab bei jedem zweiten Schritt auf den Straßenstein klopfend. Nimue ging schräg versetzt hinter ihr, Mordred und Artur ritten auf einer Höhe am Ende. Vermutlich würde sich die Formation im Laufe der Zeit noch ändern, doch vorerst brauchte wohl jeder einen Platz und gleichzeitig Freiraum. Eine merkwürdige Bedrücktheit lag über der Gruppe die vermutlich von Morganas Laune ausging, obgleich auch Larissa die sich abgesondert hatte nicht gerade zur Harmonie beitrug. Mordred ließ sich nichts anmerken, aber auch er machte sich seine Gedanken. Allerdings schob er Larissas ablehnende Laune auf ein Problem, dessen Artur und er sich dem Erbauer sei Dank niemals annehmen mussten. Nimue schwieg während sie wanderte und sie legte ein weitaus geringeres Tempo vor, als die Gruppe es normalerweise an den Tag legte. Larissa war jedoch der einzige Indikator für das eigentlich raschere Vorankommen des Trupps. Hin und wieder blieb die Elfe stehen, wandte sich kurz um und ging dann weiter.

Irgendwie hatte sich Nimue das Reisen mit einer Söldnertruppe immer verwegener vorgestellt. Sie war davon ausgegangen, dass ständig gelacht und getrunken wurde und irgendwie hatte sie auch vermutet, dass die Mädels mit den Kerlen irgendwelche Techtelmechtel am Laufen hatten. Stattdessen schwiegen sich die Vier beharrlich an, was vielleicht aber auch an ihrer Anwesenheit lag. Letztlich war es ihr egal, ob die Truppe sich wie in ihrer Fantasie oder wie jetzt verhalten würde. Früher oder später wäre sie in Orzammar und das war das Einzige, was zählte. Nun ja, nicht direkt das Einzige.

Nimue näherte sich Morgana und sprach sie an. Mordred beobachtete das Ganze zunehmend skeptisch. Eine Abtrünnige und eine Zirkelmagierin. Schon eine von der Sorte wäre gefährlich und er würde lieber darauf verzichten in der Nähe zu sein, sollte es zwischen den beiden zu einem Konflikt kommen. Der Antivaner drängte sein Pferd dichter an Arturs und murmelte leise: „Glaubt Ihr es wird Schwierigkeiten mit den beiden Grazien geben? Eine Abtrünnige und eine Dienerin des Zirkels… irgendwie hab ich da ein ganz mieses Gefühl.“

„Ihr habt doch sicherlich nichts gegen ein wenig Gesellschaft während der Reise, oder?“, eröffnete Nimue freundlich das Gespräch, ließ aber auch eine gewissen Ignoranz durchschimmern, die eine Ablehnung des Angebotes nicht duldete. „Es interessiert mich zugegeben sehr, wie eine Abtrünnige dazu kommt sich mit einer Truppe Söldner einzulassen. Ihr müsst gelernt haben Eure Macht zu kontrollieren. Andernfalls würdet Ihr wohl kaum in die Zivilisation oder in Kontakt mit anderen Menschen treten. Die Macht, die Euch umgibt ist zweifellos von hoher Präsenz und obwohl ich Dunkelheit spüre“, sie schloss die Augen, öffnete sie dann wieder: „Spüre ich auch Potenzial. Ihr habt schon viele mit Eurer Magie getötet, nicht wahr?“

http://upload.worldofplayers.de/files10/Ritter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Morgana_mini.jpg

Der Weitermarsch nahm Züge eines Schweigemarsch an. Die Damen liefen jede für sich mit unterschiedlicher Gefühlslage, die sich allerdings bei den meisten eher im negativen Bereich befand. Die Herren ritten als Nachhut, scheinbar besser gelaunt, aber auch nicht gerade sehr kommunikativ. Andererseits als Mordred damals in die Gruppe gekommen war, hatte es anfangs auf der Reise auch nur Schweigen gegeben, also war dies bei näherer Betrachtung wohl so eine Art Gruppenritual zur Begrüßung. Jeder musste sich wohl erstmal mit der neuen Situation abfinden. Artur sah die ganze Angelegenheit mit leichten Bedenken. Er nahm zwar an das sich das nach ein paar Tagen verbessern würde und sie nicht bis Orzammar schweigen herumlaufen würden, aber momentan war die bedrückte Stimmung nicht angenehm. Schließlich jkam jeodch Bewegung in die Sache und ihr neuestes Gruppenmitglied unterbrach die Stille und näherte sich Morgana, wohl um ein Gespräch zu beginnen. Vermutlich berufliche Neugier, denn es war wohl kaum der Tatsache geschuldet, dass die Hexe der Zauberin die ganze Zeit zu lächelte oder ein gesprächsbereites Gesicht machte. Es sei denn Nimue konnte das durch ihren Hinterkopf sehen. Mordred schien das ganze auch nicht so zu behagen,denn jetzt wandte er sich Artur zu.
Seine Bemerkung war so naheliegend wie vermutet und wiederholte den Gedankengang den sich der Ritter seit Nimues Anfrage gestellt hatte. Allerdings hatte der Antivaner vorhin keinerlei Bedenken geäußert. Waum kamen die Leute immer erst mit solchen Fragen wenn es eigentlich schon zu spät war ? Artur lehnte sich leicht zu dem Antivaner und antwortete leise:
"Nun willkommen in meiner Welt, Mordred. Zufälligerweise hatte ich auch schon diesen Gedankengang, denn er ist nun wirklich recht offensichtlich. Allerdings habe ich auch den Vorteil daran gesehen eine Heilerin in der Gruppe zu haben, wo ihr mir sicherlich nach dem heutigen Morgen zustimmt. Was die beiden Damen angeht, so hoffe ich das sie sich wie Erwachsene benehmen und miteinander auskommen. Sollte es zwischen den beiden natürlich eskalieren, werden wir unsere Zusammenarbeit mit der Magierin wohl beenden müssen. Oder ganz schnell das Weite suchen, ich glaube es wäre nicht angenehm dabei zu sein wenn die beiden sich mehr als Worte an den Kopf werfen. Es wundert mich allerdings das ihr erst jetzt damit kommt. Vorhin als ich gefragt hatte, habt ihr keinerlei Bedenken geäußert und schient äußerst guter Dinge. Habt ihr da dieses Konfliktpotential nicht bedacht ?"
Vielleicht hatte der Antivaner sich von der Aussicht eine neue Stute im Stall zu haben auch einfach von den Problemen die Nimue mit brachte blenden lassen.

Morgana war leicht in Gedanken versunken und beobachtete beiläufig die vorbeiziehende Landschaft. Warum hatte sie nochmal ihr Einverständnis gegeben das diese Nimue mitkommt ? Vielleicht war sie ja eine Masochistin und quälte sich gerne. Vermutlich würde diese Nimue ihr ab jetzt dauernd auf die Nerven gehen und ihr sagen das diese und jene Ausführung falsch war und das nur sie die einzige richtige Ausübung der Magie beherrschte. Zuzutrauen wäre es ihr, für einen Hund der an der langen Leine gelassen wurde, war sie erstaunlich arrogant. Vermutlich weil sie den Anderen Hündchen im Zirkel schon Anweisungen geben durfte. Immerhin hatte diese ganze Geschichte den Vorteil das sie diese Nimue besser im Auge hatte und diese nicht zum Zirkel reiten konnte um ihr irgendwelche Templer auf den Hals zu hetzen. Morgana hatte das leichte Gefühl das diese Nimue glaubte sie nach ihren Willen formen zu können. Also ob sie so etwas nötig hätte. Tatsächlich dauerte es nicht lange und Nimue näherte sich ihr von hinten und begann sie anzusprechen. Ihr Verhalten machte dabei deutlich das es ihr ziemlich egal war ob Morgana ein Gespräch führen wollte oder nicht. Ihre Fragen brachten Morgana dabei leicht zum Schmunzeln. Offenbar dachte sie das sich Abtrünnige die ganze Zeit in den Wäldern verstecken mussten, weil sie ansonsten zu wandelnden Bomben wurden. Immerhin gestand sie Morgana zu das diese ihre Magie scheinbar unter Kontrolle hatte und diese über ein großes otenzial verfügte. Komplett borniert war diese Nimue also schonmal nicht. Auch wenn diese Aussage mit der Dunkelheit mal wieder ein wenig merkwürdig war. Wollte sie Morgana mit dieser Show beeindrucken, oder glaubte sie wirklich an den Kram den sie verzapfte. Vielleicht lag es ja daran das sie kurz die Augen geschlossen hatte, denn dann sah man für gewöhnlich tatsächlich Dunkelheit. Morgana beschloss auf diesen Punkt nicht einzugehen und ihr nicht zu raten einfach die Augen aufzumachen.
"Nun ich weiß das ich eine ziemlich enttäuschende Abtrünnige bin, die sich nicht in den Wäldern versteckt und ab und zu versehentlich eine Scheune anzündet, weil sie nicht weiß was sie tut. Deswegen ist es äußerst freundlich von euch das ihr mir Potential und Kontrolle zugesteht, dass fällt euch vermutlich nicht leicht.", antwortete sie mit einem schmalen Grinsen.
"Was eure letzte Frage angeht, so bin ich mir nicht sicher ob es eine Frage oder eine Feststellung sein sollte. Allerdings gehört wohl nicht viel dazu um darauf zu kommen ,dass eine Magierin welche eine Söldnertruppe begleitet schon mal jemanden getötet hat. Wenn man als junge Frau alleine durch die Welt reist, kann man Banditen oft nicht durch freundlich Worte bitten zu verschwinden. Und wilde Tiere hören auch nicht unbedingt auf einen. Also nutze ich die Waffen die mir zur Verfügung stehen. Diese helfen gegen Tiere, Banditen und inzwischen auch Dunkle Brut. Ich denke das beantwortet eure Frage hinreichend.", sagte sie in einem halbwegs höflichen Tonfall. Sollte die Magierin doch ruhig wissen das sie sich nicht einfach so kampflos abschlachten ließ. Das würde sie vielleicht abhalten auf dumme Gedanken zu kommen. Außerdem würde sie es wohl eh noch sehen wenn sie bis Orzammar mitreiste.
"Und was ist mit euch Zirkelmagierin ? Seid ihr auch schon in Verlegenheit geraten jemanden mit euerer Magie umzubringen zu müssen, oder überlasst ihr diesen Teil der Arbeit für gewöhnlich den Templern die euch wohl normalerweise begleiten ?", fragte Morgana jetzt im Gegenzug. Auch wenn es ihr nicht unbedingt gut gefiel so würde sie diese Frau wohl noch eine Weile im Nacken haben. Da konnte es nicht schaden mehr über sie zu erfahren.

Shepard Commander
18.10.2015, 16:49
http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1440448-5-Die-Gedanken-eines-Menschen-sind-sein-K%C3%B6nigreich/page20?p=24574535&viewfull=1#post24574535Kilian

http://upload.worldofplayers.de/files9/Rafael_2.jpgDie Sonne erhob sich grade erst langsam über den felsigen Anhöhen östlich von Westhügel, als Rafael und Kilian bereits wieder im Sattel saßen. Sie waren zügig aufgebrochen und hatten sich nur kurz von Brian verabschiedet. Zu tief steckte ihnen allen noch der Schock der letzten Nacht in den Knochen, um viele Worte oder gar Heiterkeit beim Abschied zuzulassen. Zwar waren sie fern von kopfloser Panik, doch allein der Gedanke, nur knapp einem Anschlag entgangen zu sein reichte aus, um die Stimmung zu drücken. Da die Nachforschungen des Feldwebels keine neuen Erkenntnisse gebracht hatten, gab es auch keinen Grund länger in Westhügel zu verweilen. Rafael war alles andere als unglücklich der Stadt den Rücken zukehren zu können; das Gespräch mit Einauge und der Angriff auf ihn und Kilian waren für ihn eindeutige Zeichen des schlechten Ansehens, welche Magier dort offenbar hatten. Er saß rauchend im Sattel und versuchte die jüngsten Ereignisse in das Gesamtbild einzuflechten während hinter ihnen Westhügel immer kleiner wurde.

Obwohl er sich sicher war, dass der Anschlag vor allem ihm gegolten hatte, konnte er nicht auschließen, dass Brian Recht und der Attentäter vor allem Kilian im Visier hatte. Dieser Zwist schlug in die gleiche Kerbe wie ihre gesamte Suche: Waren die beiden Templer das eigentliche Ziel gewesen oder waren sie nur aus dem Weg geschafft wurden, um an das Phylakterion zu kommen? Magier oder Templer, wer musste wirklich um sein Leben fürchten?
Unzufrieden wälzte Rafael die Fragen in seinem Kopf umher. Es war ihm nicht entgangen, dass sie auf die enge Verbindung zwischen beiden Parteien zurückzuführen waren und die Symbiose von Templern und Magiern quasi unterstrich, doch waren diese Striche mit Blut gezogen worden. Solange sie keine weiteren Informationen hatten war alles ein wenig aussichtsreiches Fischen im Trüben, welches jedoch offensichtlich schon ausgereicht hatte, um ihnen die unliebsame Aufmerksamkeit ihres Gegenspielers einzubringen.
Rafael schnaubte und murmelte eine leise Verwünschung in seinen Bart. Die Angelegenheit war seit letzter Nacht nur komplizierter geworden und allein die Überlegung, dass tatsächlich eine feindlich gesinnte Macht hinter allem stecken konnte warf erneut die Frage auf, gegen wen sie eigentlich ins Feld zogen und welche Hindernisse sich ihnen noch in den Weg stellen würden.
,,Wie genau spüren Templer mithilfe der Phylakterien entflohene Magier auf?", fragte er unvermittelt Kilian, um auf andere Gedanken zu kommen. Der Templer trug die Spuren seines Alptraums noch im Gesicht und auch wenn er sich wie üblich aufrecht im Sattel hielt ließen seine Augenringe keinen Zweifel daran aufkommen, dass er schlecht geschlafen hatte. Selbst wenn er in diesem Zustand gewiss keine Lust auf belanglose Konversation hatte, so diente Rafaels Frage auch nur zweitrangig der Absicht, eine solche zu beginnen. Viel wichtiger war es, dass er verstand, wie die Templer die Phylakterien nutzten, denn genau mit dieser Methode würden sie versuchen, nun das verschwundene Phylakterion Rafaels zu finden. Der Magier sah dies als ihre beste Chance auf Erfolg an und auch wenn es wenig Sinn machen würde, sich vor der Ankunft in Highever daran zu versuchen, so konnte es doch nicht schaden, sich im Vorfeld zu besprechen. Sollten noch irgendwelche Vorbereitungen notwendig sein, so konnten sie eventuell noch auf dem Weg zur Stadt erledigt werden, wobei Rafael jedoch davon ausging, dass Kilian bereits alles Nötige bei sich hatte; der Hauptmann war viel zu pedantisch, um unvorbereitet auf eine Mission zu gehen.

http://upload.worldofplayers.de/files9/aGJXRNlZ0LYa3soe9Kiliansmall.jpg

Scheißtag! Kilian saß mies gelaunt im Sattel, bemüht Haltung zu wahren und wollte doch am liebsten zusammengesunken in der kleinen Bibliothek im Zirkel sitzen, fern jeder Gesellschaft. Nicht einmal der Gedanke an Saskia konnte ihn von seiner Einsamkeitssuche abbringen und sogar ihr würde er fernbleiben, selbst wenn er die Chance hätte es zu ändern. Der Traum und der schlechte Morgen hatten ihm die Suppe dieses Tages kräftig versalzen und die Tatsache, dass er sich nun nur noch tiefer in den Norden begab wertete ihn nicht gerade auf. Kaum ein paar Tage Ruhe war ihm vergönnt worden und schon wieder ritt er mit diesem Tunichtgut Marlov, der nun auch noch anfing eine Frage zu stellen von denen er vermutlich ebenso gut wie Kilian selbst wusste, dass es dem Templer untersagt war ihm die Antwort zu gewähren. Der Hauptmann atmete seine schlechte Laune in grummelnden Lauten aus während er so tat als würde er über die Antwort nachdenken. Sie ritten nun schon eine ganze Weile, was allerdings wegen des bedrückend grauen Himmels, der keine Aussicht auf Besserung versprach, kaum merkliche Veränderungen der Lichtverhältnisse nach sich zog. So ein Tag war prädestiniert für eine Tasse warmen Kräutertees und einen dicken Wälzer über die Länder Rivain oder Antiva, wo die Sonne goldene Strände und saphirblaue Meere beschien. Doch anstatt zu lesen oder sonstige Ruhe zu finden musste sich Kilian nun die Frage auf der Zunge zergehen lassen und er wusste, dass Rafael in seiner verbohrten Art eine Antwort erwarten würde. Einem jungen Magieschüler oder einem der Bücherfanatiker im Zirkel konnte man mit bedeutungsschwerem Schweigen beikommen, Rafael jedoch nicht. Vermutlich würde der Magier dieses sogar als Provokation werten und einen Angriff auf Kilian starten, den er unweigerlich verlieren würde. Und danach wären die anstehenden Reisetage eine Tortur.

Kilian seufzte laut und blies einen Strom mit schlechter Laune angereicherter Luft aus seinem bärtigen Gesicht während er sich Rafael zuwandte, der Pfeife schmauchend auf Grunts Rücken schaukelte. Ross und Reiter hatten sich wohl auf eine stille Koexistenz geeinigt, sodass Rafael nun mehr Zeit blieb den Templer zu behelligen. Eine Schande, dass Cedric nicht hier war. Der Junge mochte zwar zuweilen etwas ungestüm sein, doch hatte er Rafael immer hervorragend ablenken und ihm prahlerische Erzählungen entlocken können, welche Kilian die Chance gaben möglichst pflichtbewusst nicht mehr und nicht weniger zu tun, als nötig war.
„Diese Geheimnis, mein Herr Marlov, gehört zu Einem der Vielen deren Preisgabe lediglich gegenüber Mitgliedern des Ordens freistehen. Verzeiht mir also, wenn ich Euch darum nichts Genaueres darüber mitteilen werde. Falls es Euch allerdings um unsere Suche geht, so werden wir es auf dieselbe Art tun, wie man alles Verlorene sucht, denn man kann zwar einen Magier mit seinem Phylakterion aufspüren, allerdings kein Phylakterion mit dem dazugehörigen Magier.“
Der Hauptmann zuckte vielsagend mit den Schultern. Damit war das Thema für ihn auch schon wieder beendet. Kilian kramte in einem der Jutesäcke die er über den Sattel gelegt hatte und zog einen Laib Brot hervor. Es war eines dieser brauen Brote, die man vornehmlich in den ländlicheren Gegenden backte. Vermengt mit Kräutern und sehr köstlich. Er riss das Brot in zwei etwa gleichgroße Stücke und warf Rafael eines davon zu. Dieser fing es auf und nickte dem Hauptmann kurz zu, beschäftigte sich aber vorerst mit seiner Pfeife die sicherlich nicht weniger Kräuter enthielt als das gesamte Backerzeugnis. Kilian biss ab, kaute ordentlich und sprach dann: „Wir werden die Grenze zum Arltum Highever heute Nachmittag erreichen, solange das Wetter hält und es keinen Regen gibt. Die namensgebende Stadt erreichen wir noch heute Nacht, so der Erbauer will.“
Nachdem er ein weiteres Stück Brot verspeist hatte redete er weiter, eher um Rafael bei Laune zu halten als ihm wichtige Informationen zu geben: „Die Familie Cousland verwaltet die Ländereien von Highever. Ich hatte noch nie mit ihnen zu tun, aber soweit ich weiß ist der Arl ein edler Mann. Ich bin mir sicher, dass er uns unterstützen wird. Da Euer Phylakterion in Highever anlandete sollten wir uns so schnell wie möglich im Hafen umhören. Und bitte, fangt keinen Ärger mit den Seeleuten an. Mein Bedarf an Prügeleien ist vorerst gedeckt.“

***





http://upload.worldofplayers.de/files10/Ritter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Morgana_mini.jpg

Der Weitermarsch nahm Züge eines Schweigemarsch an. Die Damen liefen jede für sich mit unterschiedlicher Gefühlslage, die sich allerdings bei den meisten eher im negativen Bereich befand. Die Herren ritten als Nachhut, scheinbar besser gelaunt, aber auch nicht gerade sehr kommunikativ. Andererseits als Mordred damals in die Gruppe gekommen war, hatte es anfangs auf der Reise auch nur Schweigen gegeben, also war dies bei näherer Betrachtung wohl so eine Art Gruppenritual zur Begrüßung. Jeder musste sich wohl erstmal mit der neuen Situation abfinden. Artur sah die ganze Angelegenheit mit leichten Bedenken. Er nahm zwar an das sich das nach ein paar Tagen verbessern würde und sie nicht bis Orzammar schweigen herumlaufen würden, aber momentan war die bedrückte Stimmung nicht angenehm. Schließlich jkam jeodch Bewegung in die Sache und ihr neuestes Gruppenmitglied unterbrach die Stille und näherte sich Morgana, wohl um ein Gespräch zu beginnen. Vermutlich berufliche Neugier, denn es war wohl kaum der Tatsache geschuldet, dass die Hexe der Zauberin die ganze Zeit zu lächelte oder ein gesprächsbereites Gesicht machte. Es sei denn Nimue konnte das durch ihren Hinterkopf sehen. Mordred schien das ganze auch nicht so zu behagen,denn jetzt wandte er sich Artur zu.
Seine Bemerkung war so naheliegend wie vermutet und wiederholte den Gedankengang den sich der Ritter seit Nimues Anfrage gestellt hatte. Allerdings hatte der Antivaner vorhin keinerlei Bedenken geäußert. Waum kamen die Leute immer erst mit solchen Fragen wenn es eigentlich schon zu spät war ? Artur lehnte sich leicht zu dem Antivaner und antwortete leise:
"Nun willkommen in meiner Welt, Mordred. Zufälligerweise hatte ich auch schon diesen Gedankengang, denn er ist nun wirklich recht offensichtlich. Allerdings habe ich auch den Vorteil daran gesehen eine Heilerin in der Gruppe zu haben, wo ihr mir sicherlich nach dem heutigen Morgen zustimmt. Was die beiden Damen angeht, so hoffe ich das sie sich wie Erwachsene benehmen und miteinander auskommen. Sollte es zwischen den beiden natürlich eskalieren, werden wir unsere Zusammenarbeit mit der Magierin wohl beenden müssen. Oder ganz schnell das Weite suchen, ich glaube es wäre nicht angenehm dabei zu sein wenn die beiden sich mehr als Worte an den Kopf werfen. Es wundert mich allerdings das ihr erst jetzt damit kommt. Vorhin als ich gefragt hatte, habt ihr keinerlei Bedenken geäußert und schient äußerst guter Dinge. Habt ihr da dieses Konfliktpotential nicht bedacht ?"
Vielleicht hatte der Antivaner sich von der Aussicht eine neue Stute im Stall zu haben auch einfach von den Problemen die Nimue mit brachte blenden lassen.

Morgana war leicht in Gedanken versunken und beobachtete beiläufig die vorbeiziehende Landschaft. Warum hatte sie nochmal ihr Einverständnis gegeben das diese Nimue mitkommt ? Vielleicht war sie ja eine Masochistin und quälte sich gerne. Vermutlich würde diese Nimue ihr ab jetzt dauernd auf die Nerven gehen und ihr sagen das diese und jene Ausführung falsch war und das nur sie die einzige richtige Ausübung der Magie beherrschte. Zuzutrauen wäre es ihr, für einen Hund der an der langen Leine gelassen wurde, war sie erstaunlich arrogant. Vermutlich weil sie den Anderen Hündchen im Zirkel schon Anweisungen geben durfte. Immerhin hatte diese ganze Geschichte den Vorteil das sie diese Nimue besser im Auge hatte und diese nicht zum Zirkel reiten konnte um ihr irgendwelche Templer auf den Hals zu hetzen. Morgana hatte das leichte Gefühl das diese Nimue glaubte sie nach ihren Willen formen zu können. Also ob sie so etwas nötig hätte. Tatsächlich dauerte es nicht lange und Nimue näherte sich ihr von hinten und begann sie anzusprechen. Ihr Verhalten machte dabei deutlich das es ihr ziemlich egal war ob Morgana ein Gespräch führen wollte oder nicht. Ihre Fragen brachten Morgana dabei leicht zum Schmunzeln. Offenbar dachte sie das sich Abtrünnige die ganze Zeit in den Wäldern verstecken mussten, weil sie ansonsten zu wandelnden Bomben wurden. Immerhin gestand sie Morgana zu das diese ihre Magie scheinbar unter Kontrolle hatte und diese über ein großes otenzial verfügte. Komplett borniert war diese Nimue also schonmal nicht. Auch wenn diese Aussage mit der Dunkelheit mal wieder ein wenig merkwürdig war. Wollte sie Morgana mit dieser Show beeindrucken, oder glaubte sie wirklich an den Kram den sie verzapfte. Vielleicht lag es ja daran das sie kurz die Augen geschlossen hatte, denn dann sah man für gewöhnlich tatsächlich Dunkelheit. Morgana beschloss auf diesen Punkt nicht einzugehen und ihr nicht zu raten einfach die Augen aufzumachen.
"Nun ich weiß das ich eine ziemlich enttäuschende Abtrünnige bin, die sich nicht in den Wäldern versteckt und ab und zu versehentlich eine Scheune anzündet, weil sie nicht weiß was sie tut. Deswegen ist es äußerst freundlich von euch das ihr mir Potential und Kontrolle zugesteht, dass fällt euch vermutlich nicht leicht.", antwortete sie mit einem schmalen Grinsen.
"Was eure letzte Frage angeht, so bin ich mir nicht sicher ob es eine Frage oder eine Feststellung sein sollte. Allerdings gehört wohl nicht viel dazu um darauf zu kommen ,dass eine Magierin welche eine Söldnertruppe begleitet schon mal jemanden getötet hat. Wenn man als junge Frau alleine durch die Welt reist, kann man Banditen oft nicht durch freundlich Worte bitten zu verschwinden. Und wilde Tiere hören auch nicht unbedingt auf einen. Also nutze ich die Waffen die mir zur Verfügung stehen. Diese helfen gegen Tiere, Banditen und inzwischen auch Dunkle Brut. Ich denke das beantwortet eure Frage hinreichend.", sagte sie in einem halbwegs höflichen Tonfall. Sollte die Magierin doch ruhig wissen das sie sich nicht einfach so kampflos abschlachten ließ. Das würde sie vielleicht abhalten auf dumme Gedanken zu kommen. Außerdem würde sie es wohl eh noch sehen wenn sie bis Orzammar mitreiste.
"Und was ist mit euch Zirkelmagierin ? Seid ihr auch schon in Verlegenheit geraten jemanden mit euerer Magie umzubringen zu müssen, oder überlasst ihr diesen Teil der Arbeit für gewöhnlich den Templern die euch wohl normalerweise begleiten ?", fragte Morgana jetzt im Gegenzug. Auch wenn es ihr nicht unbedingt gut gefiel so würde sie diese Frau wohl noch eine Weile im Nacken haben. Da konnte es nicht schaden mehr über sie zu erfahren.

http://upload.worldofplayers.de/files10/W4DL88qY39Eg1V9mordred_klein.png & http://upload.worldofplayers.de/files10/nimue_klein.jpg
Mordred lachte kurz und halbherzig auf.
„Das Konfliktpotenzial… Ihr sagt das so leicht aber auch ich habe gesehen und gespürt wozu die Magierin fähig ist. Ich verdanke Morgana mein Leben und werde diese Schuld und mein Versprechen ihr gegenüber aufrecht erhalten, aber ich denke wie ich denke und das ist, dass eine Heilerin wertvoller ist als eine Magierin die sich nur auf das Zerstören versteht und zudem noch vogelfrei ist, wenn man nach den Gesetzen der Kirche des Südens geht. Es wäre dumm Nimue nicht mitzunehmen.“
Er neigte sich in seinem Sattel nach Vorne was diesem ein gemütliches ledernes Knatschen abnötigte. „Zudem erschien es heute Morgen nicht so, als hättet Ihr nach dem Einverständnis der Gruppe gefragt sondern dieser viel eher mitgeteilt, dass Ihr es so beschlossen habt, wenn Ihr Eure eigenen Worte nochmals Revue passieren lasst“, tadelte der Antivaner unaufdringlich.

Morganas Neugierde war erfrischend ehrlich. Sie schien nicht gerne um den heißen Brei herumzureden, eine Eigenschaft die Nimue sowohl schätze als auch respektierte. Trotzdem war die Kleine von einer besserwisserischen Art die ihr einfach nicht zugestand und sie kleidete ihre Frage in unverhohlene Abfälligkeit.
„Nun, für gewöhnlich übernehmen das Kämpfen und Töten tatsächlich die Templer, sollte es denn zwingend notwendig sein“, erklärte Nimue ruhig. „Dafür sind sie ja schließlich auch da, was allerdings nicht heißt, dass ich dazu nicht in der Lage wäre oder es nicht selbst tue, wenn man mich dazu zwingt. Ich empfinde Gewalt lediglich als…“
Nimue schaute zu Morgana herüber und suchte das passende Wort, was sie mit Fingerschnipsen untermalte. „… lästig.“
Sie belächelte die Hexe. Morgana hielt sich vermutlich für die mächtigste Magierin weit und breit nur weil sie einmal einem Banditen die Haare versenkt hatte oder einen armen Dorftrottel mit ihrer Steinfaust gegen einen Baum geschleudert und so das Genick gebrochen hatte. Wie süß.
„Nebenbei: Ihr denkt falsch. Ihr seid keinesfalls eine Enttäuschung für mich, ganz im Gegenteil. Ihr seid eine Chance. Das Geschenk, welches Euch gemacht worden ist; Ihr solltet es nicht einfach so wegwerfen. Ihr seid… ein rohes, unbearbeitetes Stück Holz von einem sehr wertvollen und seltenen Baum. Allerdings müsst Ihr noch lernen, noch zurecht geschnitzt werden, Hexe. Denkt Ihr, weil Ihr außerhalb des Turmes aufgewachsen seid in dem der Zirkel residiert wäret Ihr besser auf die Welt vorbereitet? Ihr wäret dumm und naiv, wenn dem so wäre. Wie viele Abtrünnige habt Ihr eigentlich bereits die Kontrolle über ihren Geist verlieren sehen? Wie oft habt Ihr unzureichend ausgebildete Magier gesehen, die sich vor Euren Augen in Abscheulichkeiten verwandelten?“
Nimue sah die Hexe durchdringend an, musterte ihre sanften Gesichtszüge in denen die Wildheit einer jungen Frau tobte. „Ich schätze nicht viele, sogar eher noch nie. Ansonsten würdet Ihr nicht so arrogant über Euren Gebrauch der Magie reden. Ihr könnt Sie nicht beherrschen. Ihr könnt sie lediglich lenken. Wenn Ihr möchtet, können wir uns bei unserer nächsten Rast darüber unterhalten. Es würde mich freuen.“
Damit nickte sie der Hexe zu und überließ sie wieder der Einsamkeit. Morgana hatte so viel Energie in sich und so viel Macht, die nur richtig kanalisiert werden musste. Eine egoistische Nutzung dieser Macht würde viel Leid verursachen, doch wenn sie lernte sie richtig zu beherrschen…
Es wäre ein langer Weg, sowohl der, der vor ihnen in Form steinernen Pflasters verlief als auch der, den Morgana zu beschreiten hatte, sollte sie sich entschließen mit Nimue zu reden.

Fawks
18.10.2015, 18:28
vorheriger Post: Ein Fund (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst?p=24582624&viewfull=1#post24582624) ~ Antwort von: Glandis (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst?p=24583293&viewfull=1#post24583293)

http://upload.worldofplayers.de/files9/Aril_Ava.png Glandis erwiderte, nachdem sie die Lage erfasst hatte: »Es sieht mir wie ein Ring aus.« Mit diesen Worten zog sie das Geschmeide vom Finger und hielt es zwischen Daumen und ZEigenfinger unter Arils Nase.
Kritisch musterte die Adilge das Stück, nahm es vorsichtig in die Hand und betrachtete es von allen Seiten.
Es war ein schlichter Ring, mit abgerundeten Kanten in einem etwas angelaufenen Silber.
Erst als sie Den Ring direkt vor ihre Augen führte erkannte sie etwas wie Runen darauf. Eingeritzt, wie es schien.

Arils Blick verfinsterte sich. Sie hatte jede Menge Märchen von Zauberringen gehört, die ihren Träger unterwerfen würden. Ringe, die von Magiern und Abtrünnigen angefertigt wurden, mit dem Ziel ihren Träger zu stärken. Konnte das so etwas sein? Oder gab sie wieder zuviel auf die Geschichten ihrer Vergangenheit?

»Sieht doch hübsch aus oder? Ich kann den doch tragen oder spricht etwas dagegen?« sprach Glandis sie, anscheinend etwas ungeduldig an. Aril schreckte aus ihren Gedanken hoch.
"Oh, ähm, ja er ist sehr hübsch! Ob du ihn tragen kannst... nun, ich weiß nicht. Kennst du irgendwelche verstärkten Ringe, gibt es so etwas bei den Elfen? Ich habe noch nie einen gesehen, aber Geschichten davon gibt es einige. Da du ihn aber schon aufgehoben und einmal anprobiert hast und immer noch nicht in ein Wildschwein verwandelt wurdest, denke ich, dass du ihn schon behalten kannst!" Aril grinste die Elfe an. "Wenn dir Hauer aus dem Mund wachsen, sage ich dir Bescheid!"

Aril deutete auf den Ring und sagte wieder ernst zur Dalish: "Erkennst du die Runen darauf?"

numberten
18.10.2015, 20:03
http://upload.worldofplayers.de/files10/W4DL88qY39Eg1V9mordred_klein.png & http://upload.worldofplayers.de/files10/nimue_klein.jpg
Mordred lachte kurz und halbherzig auf.
„Das Konfliktpotenzial… Ihr sagt das so leicht aber auch ich habe gesehen und gespürt wozu die Magierin fähig ist. Ich verdanke Morgana mein Leben und werde diese Schuld und mein Versprechen ihr gegenüber aufrecht erhalten, aber ich denke wie ich denke und das ist, dass eine Heilerin wertvoller ist als eine Magierin die sich nur auf das Zerstören versteht und zudem noch vogelfrei ist, wenn man nach den Gesetzen der Kirche des Südens geht. Es wäre dumm Nimue nicht mitzunehmen.“
Er neigte sich in seinem Sattel nach Vorne was diesem ein gemütliches ledernes Knatschen abnötigte. „Zudem erschien es heute Morgen nicht so, als hättet Ihr nach dem Einverständnis der Gruppe gefragt sondern dieser viel eher mitgeteilt, dass Ihr es so beschlossen habt, wenn Ihr Eure eigenen Worte nochmals Revue passieren lasst“, tadelte der Antivaner unaufdringlich.

Morganas Neugierde war erfrischend ehrlich. Sie schien nicht gerne um den heißen Brei herumzureden, eine Eigenschaft die Nimue sowohl schätze als auch respektierte. Trotzdem war die Kleine von einer besserwisserischen Art die ihr einfach nicht zugestand und sie kleidete ihre Frage in unverhohlene Abfälligkeit.
„Nun, für gewöhnlich übernehmen das Kämpfen und Töten tatsächlich die Templer, sollte es denn zwingend notwendig sein“, erklärte Nimue ruhig. „Dafür sind sie ja schließlich auch da, was allerdings nicht heißt, dass ich dazu nicht in der Lage wäre oder es nicht selbst tue, wenn man mich dazu zwingt. Ich empfinde Gewalt lediglich als…“
Nimue schaute zu Morgana herüber und suchte das passende Wort, was sie mit Fingerschnipsen untermalte. „… lästig.“
Sie belächelte die Hexe. Morgana hielt sich vermutlich für die mächtigste Magierin weit und breit nur weil sie einmal einem Banditen die Haare versenkt hatte oder einen armen Dorftrottel mit ihrer Steinfaust gegen einen Baum geschleudert und so das Genick gebrochen hatte. Wie süß.
„Nebenbei: Ihr denkt falsch. Ihr seid keinesfalls eine Enttäuschung für mich, ganz im Gegenteil. Ihr seid eine Chance. Das Geschenk, welches Euch gemacht worden ist; Ihr solltet es nicht einfach so wegwerfen. Ihr seid… ein rohes, unbearbeitetes Stück Holz von einem sehr wertvollen und seltenen Baum. Allerdings müsst Ihr noch lernen, noch zurecht geschnitzt werden, Hexe. Denkt Ihr, weil Ihr außerhalb des Turmes aufgewachsen seid in dem der Zirkel residiert wäret Ihr besser auf die Welt vorbereitet? Ihr wäret dumm und naiv, wenn dem so wäre. Wie viele Abtrünnige habt Ihr eigentlich bereits die Kontrolle über ihren Geist verlieren sehen? Wie oft habt Ihr unzureichend ausgebildete Magier gesehen, die sich vor Euren Augen in Abscheulichkeiten verwandelten?“
Nimue sah die Hexe durchdringend an, musterte ihre sanften Gesichtszüge in denen die Wildheit einer jungen Frau tobte. „Ich schätze nicht viele, sogar eher noch nie. Ansonsten würdet Ihr nicht so arrogant über Euren Gebrauch der Magie reden. Ihr könnt Sie nicht beherrschen. Ihr könnt sie lediglich lenken. Wenn Ihr möchtet, können wir uns bei unserer nächsten Rast darüber unterhalten. Es würde mich freuen.“
Damit nickte sie der Hexe zu und überließ sie wieder der Einsamkeit. Morgana hatte so viel Energie in sich und so viel Macht, die nur richtig kanalisiert werden musste. Eine egoistische Nutzung dieser Macht würde viel Leid verursachen, doch wenn sie lernte sie richtig zu beherrschen…
Es wäre ein langer Weg, sowohl der, der vor ihnen in Form steinernen Pflasters verlief als auch der, den Morgana zu beschreiten hatte, sollte sie sich entschließen mit Nimue zu reden.

http://upload.worldofplayers.de/files10/Ritter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Morgana_mini.jpg

"Ich weiß was ich gesagt habe und man kann im allgemeinen auch mit mir reden, ob ihr es glaubt oder nicht. Allerdings konnte ich in eurem 'Das klingt vielversprechend.' nun wirklich nicht viel Widerspruch erkennen. Aber lassen wir das, jetzt sind wir erstmal zu fünft und werden sehen was daraus wird. Und seht ihr erstes Gespräch haben sie hinter sich gebracht ohne sich an die Gurgel zu gehen. Es besteht also Hoffnung.", bemerkte Artur, während Nimue sich gerade von Morgana löste und beide Frauen wieder alleine ihres Weges gingen. Das keine Feuerbälle herumflogen wertete Artur mal als gutes Zeichen. Er dachte kurz über Mordreds Begründung nach. Natürlich war eine Heilerin sehr nützlich, dass setzte allerdings auch voraus das es hinterher noch etwas zu heilen gab. Nun er war ja nicht in dieser Höhle gewesen und hatte gesehen wie Morgana dieses Inferno entfesselt hatte und anschließend den Oger eingefroren hatte. Artur bezweifelte das diese Nimue ihn und Larissa hätte heilen können nachdem sie ein Oger zu Brei geschlagen hatte. Und vermutlich hätte sie auch nicht Mordreds Kopf wieder an die Schultern zaubern können. In der Schlacht brauchte man die Zerstörung und nach der Schlacht die Heilung. Es fiel ihm schwer einzuschätzen welches denn nun wichtiger war, aber er hoffte das sich die beiden Magierinnen aneinander gewöhnen würden. Dann konnte er in Zukunft auf beide Aspekte der Magie zählen.

Nimue machte in der Tat den Eindruck von jemanden der sich nicht gerne die Hände schmutzig machte, auf jedenfall war dies eine der Beobachtungen die Morgana beim Gespräch mit der Zauberin zog. Wenn man sie ansah konnte man sich die Frage stellen ob sie wohl je schon mal eine Nacht unter dem freien Himmel in der Wildnis verbracht hatte. Sie sah auf jedenfall nicht so aus, auch wenn man ehrlicherweise der äußerst gepflegten Morgana dies auch nicht im Gesicht ablesen konnte. Sie weckte mit ihrer Arroganz allerdings auch das Bedürfnis in Morgana sie zu schlagen. Am besten mit einem Stück unbearbeiteten Holz, dann würde sie sehen wie effektiv das eine Nase brach. Und dann noch dieser Kommentar das sie ihr Talent wegwerfen würde. Sie, die sie seit ihrem sechsten Lebensjahr bestrebt war stets ihr magisches Talent zu verbessern und ihre magische Macht zu mehren. Und das hatte sie auch getan unter Anleitung und hartem Training, ohne irgendwelchen Einschränkungen die ihr von einem Orden gesetzt worden waren. Sollte es sie beeindrucken das diese Magierin gesehen hatte wie die willensschwachen und die unbegabten vor ihren Augen gescheitert waren ? Was machte das für einen Unterschied, die Lehre das man sich vor Dämonen in Acht nehmen musste blieb die selbe. Was für eine Arroganz. Morgana wusste was sie tat und sie wusste auch das sie nur einen Teil des Wissens das man über die Magie haben konnte besass. Dies war schließlich der Grund warum sie ständig bemüht war ihr Wissen zu erweitern. Es war auch dieser Wissensdrang der jetzt die Hexe daran hinderte der Zauberin etwas unfeines hinterherzurufen, als diese wieder verschwand. Es war ganz eindeutig das diese Nimue sie unterschätzte. Sie hielt sie für eine weitere unausgebildete Abtrünnige, etwas besser als gewöhnlich und nicht komplett ohne Training, aber trotzdem nicht mit einer ausgebildeten Zirkelmagierin in ihrem Alter zu vergleichen. Morgana lächelte leicht, das sie nicht mit Zirkelmagierinnen in ihrem Alter zu vergleichen war stimmte sogar. Sie hatte nicht vor irgendwelche Zaubertricks vorzuführen um Nimue zu beeindrucken, dass hatte sie nicht nötig. Sie wusste was sie konnte und wenn diese Nimue sie unterschätzen wollte, dann sollte sie doch. Das sie von anderen unterschätzt oder für harmlos gehalten wurde, war ihr schon zahlreiche Male zum Vorteil gereicht. So viele hatten sie schon für harmlos oder als leichte Beute angesehen. Die bleichen Knochen dieser Idioten verotteten jetzt im Brecilianwald und woanders, sofern es Knochen gab. Morgana ließ ungern Beweise für die Templer oder andere zurück. Die Zirkelmagierin würde dann bemerken was Morgana konnte, wenn diese es für nötig hielt ihre Kräfte einzusetzen. Oder vielleicht wenn sie nett fragte, aber Morgana zweifelte an dieser Option. Sie beschloß das Angebot der Magierin anzunehmen, ein Gespräch würde sie wohl überstehen. Immerhin beherrschte diese Nimue eindeutig Bereiche der Magie in denen Morgana nicht bewandert war. Eine Gelegenheit die sie genauso gut nutzen konnte. Sollte sich diese Nimue weiterhin so oberlehrerhaft und unfassbar besserwisserisch verhalten, konnte sie ihr ja immer noch sagen, dass sie sich ins Knie ficken sollte. Morgana war keine ihrer kleinen Adeptinnen aus dem Zirkel.

Die Gruppe reiste noch eine ganze Weile auf der Straße, wobei nichts außergewöhnliches passierte von ein paar Passanten mal abgesehen, die ihren Weg kreuzten. Zwischendurch kamen sie wieder auf einen schlechteren Weg der durch zahlreiche Schlaglöcher gezeichnet war. Auch war ihre neue Begleiterin scheinbar nicht sehr häufig auf Wanderschaft, war sie doch von den drei Damen welche zu Fuß unterwegs waren eindeutig die langsamste. Immerhin jammerte sie nicht und fiel nicht merklich zurück, so das es keine gewaltige Geschwindigkeitseinbuße war. Spannend war allerdings die Frage ob das auch in Zukunft so bleiben würde, wenn die Gruppe täglich marschierte. Ihre Steifel sahen zwar recht hübsch aus,aber Artur zweifelte ein wenig an ihrer Zweckmäßigkeit für eine solche Strecke.
Die Gasthausdichte auf dieser Route war nicht besonders hoch, aber vielleicht hatten sie ja auch durch ihren späten Start einfach nicht die übliche Distanz bewältigen können. So würde es wohl wieder einmal ein Feldquartier auf hartem Grund werden müssen.

Am späten Nachmittag fanden sie schließlich einen geeigneten Lagerplatz, an einem Waldsaum ein wenig Abseits der Straße war eine kleine Schneise hineingeschlagen, in welcher man halbwegs vor fremden Blicken geschützt lagern konnte. Zwischen dem Platz und der Straße bildete eine kleine Baumkette einen Sichtschutz vor anderen Reisenden. Außerdem war der Boden mit zahlreichen Gräsern und Moos bewachsen, was nicht nur den Pferden Nahrung bieten würde sondern auch eine halbwegs bequeme Unterlage bieten würde. Hinter ein paar Hecken beim Lagerplatz war zudem ein kleiner Weiher verborgen, welcher frisches Wasser und Waschgelegenheiten bot.
Es war zu bezweifeln das die Gruppe in nächster Zeit etwas besseres finden würde, also beschlossen sie den heutigen Marsch zu beenden und schon vor Anbruch der Dämmerung das Lager aufzuschlagen. An die zahlreichen Hände konnten auch viele Aufgaben verteilt werden so das die Aufbauarbeiten schnell erledigt waren. Während Artur und Larissa dabei waren sich um das Abendessen zu kümmern und Mordred die Ausrüstung zusammenlegte und die Pferde weiden ließ, trat Morgana an Nimue heran.
"Nun ich bin nicht zu vermessen, eine Gelegenheit verstreichen zu lassen wenn sie sich bietet. Also ihr wolltet euch mit mir über Magie unterhalten ? Nun ich denke jetzt hätten wir ein wenig Zeit dazu.", sprach sie in einem höflichen, aber dennoch kühlen Tonfall.
Sie war sich noch nicht ganz sicher ob diese Unterhaltung sich für sie lohnen würde, aber sie war bereit dieser Nimue eine Chance zu geben.

Shepard Commander
18.10.2015, 21:10
http://upload.worldofplayers.de/files10/Ritter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Morgana_mini.jpg

"Ich weiß was ich gesagt habe und man kann im allgemeinen auch mit mir reden, ob ihr es glaubt oder nicht. Allerdings konnte ich in eurem 'Das klingt vielversprechend.' nun wirklich nicht viel Widerspruch erkennen. Aber lassen wir das, jetzt sind wir erstmal zu fünft und werden sehen was daraus wird. Und seht ihr erstes Gespräch haben sie hinter sich gebracht ohne sich an die Gurgel zu gehen. Es besteht also Hoffnung.", bemerkte Artur, während Nimue sich gerade von Morgana löste und beide Frauen wieder alleine ihres Weges gingen. Das keine Feuerbälle herumflogen wertete Artur mal als gutes Zeichen. Er dachte kurz über Mordreds Begründung nach. Natürlich war eine Heilerin sehr nützlich, dass setzte allerdings auch voraus das es hinterher noch etwas zu heilen gab. Nun er war ja nicht in dieser Höhle gewesen und hatte gesehen wie Morgana dieses Inferno entfesselt hatte und anschließend den Oger eingefroren hatte. Artur bezweifelte das diese Nimue ihn und Larissa hätte heilen können nachdem sie ein Oger zu Brei geschlagen hatte. Und vermutlich hätte sie auch nicht Mordreds Kopf wieder an die Schultern zaubern können. In der Schlacht brauchte man die Zerstörung und nach der Schlacht die Heilung. Es fiel ihm schwer einzuschätzen welches denn nun wichtiger war, aber er hoffte das sich die beiden Magierinnen aneinander gewöhnen würden. Dann konnte er in Zukunft auf beide Aspekte der Magie zählen.

Nimue machte in der Tat den Eindruck von jemanden der sich nicht gerne die Hände schmutzig machte, auf jedenfall war dies eine der Beobachtungen die Morgana beim Gespräch mit der Zauberin zog. Wenn man sie ansah konnte man sich die Frage stellen ob sie wohl je schon mal eine Nacht unter dem freien Himmel in der Wildnis verbracht hatte. Sie sah auf jedenfall nicht so aus, auch wenn man ehrlicherweise der äußerst gepflegten Morgana dies auch nicht im Gesicht ablesen konnte. Sie weckte mit ihrer Arroganz allerdings auch das Bedürfnis in Morgana sie zu schlagen. Am besten mit einem Stück unbearbeiteten Holz, dann würde sie sehen wie effektiv das eine Nase brach. Und dann noch dieser Kommentar das sie ihr Talent wegwerfen würde. Sie, die sie seit ihrem sechsten Lebensjahr bestrebt war stets ihr magisches Talent zu verbessern und ihre magische Macht zu mehren. Und das hatte sie auch getan unter Anleitung und hartem Training, ohne irgendwelchen Einschränkungen die ihr von einem Orden gesetzt worden waren. Sollte es sie beeindrucken das diese Magierin gesehen hatte wie die willensschwachen und die unbegabten vor ihren Augen gescheitert waren ? Was machte das für einen Unterschied, die Lehre das man sich vor Dämonen in Acht nehmen musste blieb die selbe. Was für eine Arroganz. Morgana wusste was sie tat und sie wusste auch das sie nur einen Teil des Wissens das man über die Magie haben konnte besass. Dies war schließlich der Grund warum sie ständig bemüht war ihr Wissen zu erweitern. Es war auch dieser Wissensdrang der jetzt die Hexe daran hinderte der Zauberin etwas unfeines hinterherzurufen, als diese wieder verschwand. Es war ganz eindeutig das diese Nimue sie unterschätzte. Sie hielt sie für eine weitere unausgebildete Abtrünnige, etwas besser als gewöhnlich und nicht komplett ohne Training, aber trotzdem nicht mit einer ausgebildeten Zirkelmagierin in ihrem Alter zu vergleichen. Morgana lächelte leicht, das sie nicht mit Zirkelmagierinnen in ihrem Alter zu vergleichen war stimmte sogar. Sie hatte nicht vor irgendwelche Zaubertricks vorzuführen um Nimue zu beeindrucken, dass hatte sie nicht nötig. Sie wusste was sie konnte und wenn diese Nimue sie unterschätzen wollte, dann sollte sie doch. Das sie von anderen unterschätzt oder für harmlos gehalten wurde, war ihr schon zahlreiche Male zum Vorteil gereicht. So viele hatten sie schon für harmlos oder als leichte Beute angesehen. Die bleichen Knochen dieser Idioten verotteten jetzt im Brecilianwald und woanders, sofern es Knochen gab. Morgana ließ ungern Beweise für die Templer oder andere zurück. Die Zirkelmagierin würde dann bemerken was Morgana konnte, wenn diese es für nötig hielt ihre Kräfte einzusetzen. Oder vielleicht wenn sie nett fragte, aber Morgana zweifelte an dieser Option. Sie beschloß das Angebot der Magierin anzunehmen, ein Gespräch würde sie wohl überstehen. Immerhin beherrschte diese Nimue eindeutig Bereiche der Magie in denen Morgana nicht bewandert war. Eine Gelegenheit die sie genauso gut nutzen konnte. Sollte sich diese Nimue weiterhin so oberlehrerhaft und unfassbar besserwisserisch verhalten, konnte sie ihr ja immer noch sagen, dass sie sich ins Knie ficken sollte. Morgana war keine ihrer kleinen Adeptinnen aus dem Zirkel.

Die Gruppe reiste noch eine ganze Weile auf der Straße, wobei nichts außergewöhnliches passierte von ein paar Passanten mal abgesehen, die ihren Weg kreuzten. Zwischendurch kamen sie wieder auf einen schlechteren Weg der durch zahlreiche Schlaglöcher gezeichnet war. Auch war ihre neue Begleiterin scheinbar nicht sehr häufig auf Wanderschaft, war sie doch von den drei Damen welche zu Fuß unterwegs waren eindeutig die langsamste. Immerhin jammerte sie nicht und fiel nicht merklich zurück, so das es keine gewaltige Geschwindigkeitseinbuße war. Spannend war allerdings die Frage ob das auch in Zukunft so bleiben würde, wenn die Gruppe täglich marschierte. Ihre Steifel sahen zwar recht hübsch aus,aber Artur zweifelte ein wenig an ihrer Zweckmäßigkeit für eine solche Strecke.
Die Gasthausdichte auf dieser Route war nicht besonders hoch, aber vielleicht hatten sie ja auch durch ihren späten Start einfach nicht die übliche Distanz bewältigen können. So würde es wohl wieder einmal ein Feldquartier auf hartem Grund werden müssen.

Am späten Nachmittag fanden sie schließlich einen geeigneten Lagerplatz, an einem Waldsaum ein wenig Abseits der Straße war eine kleine Schneise hineingeschlagen, in welcher man halbwegs vor fremden Blicken geschützt lagern konnte. Zwischen dem Platz und der Straße bildete eine kleine Baumkette einen Sichtschutz vor anderen Reisenden. Außerdem war der Boden mit zahlreichen Gräsern und Moos bewachsen, was nicht nur den Pferden Nahrung bieten würde sondern auch eine halbwegs bequeme Unterlage bieten würde. Hinter ein paar Hecken beim Lagerplatz war zudem ein kleiner Weiher verborgen, welcher frisches Wasser und Waschgelegenheiten bot.
Es war zu bezweifeln das die Gruppe in nächster Zeit etwas besseres finden würde, also beschlossen sie den heutigen Marsch zu beenden und schon vor Anbruch der Dämmerung das Lager aufzuschlagen. An die zahlreichen Hände konnten auch viele Aufgaben verteilt werden so das die Aufbauarbeiten schnell erledigt waren. Während Artur und Larissa dabei waren sich um das Abendessen zu kümmern und Mordred die Ausrüstung zusammenlegte und die Pferde weiden ließ, trat Morgana an Nimue heran.
"Nun ich bin nicht zu vermessen, eine Gelegenheit verstreichen zu lassen wenn sie sich bietet. Also ihr wolltet euch mit mir über Magie unterhalten ? Nun ich denke jetzt hätten wir ein wenig Zeit dazu.", sprach sie in einem höflichen, aber dennoch kühlen Tonfall.
Sie war sich noch nicht ganz sicher ob diese Unterhaltung sich für sie lohnen würde, aber sie war bereit dieser Nimue eine Chance zu geben.


http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/nimue_klein.jpg

Natürlich kam die Hexe an. Es hätte Nimue auch gewundert wenn nicht. Erfahren und irgendwie kontrolliert oder auch nicht, sie war nur eine Aspirantin auf dem Pfad der Magie, hatte bei der Wissbegier allerdings gute Chancen. Ihr Auftreten war ebenso unterkühlt wie von dieser unvernünftigen Selbstsicherheit gestützt.

„Und wieder denkt Ihr falsch, meine Liebe“, sagte Nimue sachlich und deutete mit einer einladenden Handbewegung auf die ausgebreitete Decke vor ihr. Wiederwillig setzte sich Morgana. Es musste sie viel eigene Überzeugung gekostet haben nicht gleich beleidigt abzurauschen oder gar ausfallend zu werden, was Nimue wohlwollend zur Kenntnis nahm. Anscheinend hatte sie doch mehr Disziplin als vermutet. Die Magierin lächelte kalt und fixierte Morganas Augen voller jugendlichen Feuers.
„Nicht ich will mich mit Euch über Magie unterhalten, ich gebe Euch die Chance sich von mir etwas über Magie anzuhören“, erklärte sie und schien Morgana an den Rand der Aggression zu leiten. „Ihr seid ungewöhnlich stark und gut kontrolliert für eine Abtrünnige. Entweder habt Ihr irgendwo gelernt euch zusammenzureißen oder Ihr seid ein Naturtalent. Ich tippe eher auf Ersteres“, fuhr Nimue erniedrigend fort. „Doch für Euer Alter fließt die arkane Energie ungewöhnlich wild in Euch, ein Umstand den manche Magier in Tevinter zwar fördern, der in den wirklichen Zirkeln jedoch nicht erwünscht wird, da der Verschleiß an Macht dadurch kontinuierlich hoch ist. Auch dieser Umstand weist auf Eure Stärke hin. Allerdings behindert Euch Eure ignorante Denkungsart und Eure Fehleinschätzung Magie zu beherrschen, ist es nicht so? Wie ich schon erwähnte: Magie kann man nicht beherrschen, man kann sie lediglich nutzen. Wie der Seefahrer das Meer nicht zügeln kann, so können wir die Magie nicht zügeln. Doch wir Magier können lernen mit ihr und von ihr zu leben und zu wirken. Ihr verfügt über die Gabe und ihr verfügt über ausreichend Willensstärke um die magischen Schulen zu meistern, andernfalls wäret ihr längst einem Dämon anheimgefallen.“

Nimue, die im Schneidersitz saß und eine gerade Haltung eingenommen hatte, hob nun ihre Hand. Um sie herum begann es silbrig zu glimmen. „Das ist wahre Kontrolle arkaner Energie. Es sieht nebensächlich aus, doch wenn man die Magie nicht gerade in einen Zauber wie Eure Steinfaust oder einen Feuerball konzentriert ist sie zumeist frei im Fluss.“
Nimue wedelte mit der Hand in der Luft herum. Um die Finger bildeten sich unfassbar kleine, silbriges Sterne, die der Hand gleich Motten dem Licht nachjagten. „Ich wirke gerade keinen Zauber, ich bündelte nur Magie hier. Ich kann sie nicht meinem Willen unterwerfen, ich kann sie nur dazu bewegen meinen Wünschen Folge zu leisten. Versteht Ihr? Sie ist wie ein… lebendiges Wesen.“
Nimues Pupillen weiteten sich während ihr Geist irgendwo zwischen dem Nichts und dieser Welt wandelte. Das Schwarz ihrer Augen verdrängte beinahe die Farbe ihrer Iris und doch sah sie Morgana nun wieder an. „Es ist pure Magie. Sie umgibt uns, sie durchdringt uns. Akzeptiert sie als Teil von Euch und versucht nicht, sie als Werkzeug zu betrachten!“
Der Schimmer um ihre Hand verschwand während die Pupillen wieder auf eine normale Größe schrumpften. Nimue lächelte nun halb. „Welche Zauber könnt Ihr wirken? Gibt es eine Schule, auf die Ihr Euch spezialisiert habt? Wisst Ihr überhaupt, welche Schulen es gibt?“ Nimue griff hinter sich und kramte in ihren Sachen. Sie zog ein Buch hervor. Es war alt und einige Seiten fielen schon aus dem Einband heraus. „>>Die fünf Zeichen<<“, erklärte Nimue. „Hier!“ Sie warf Morgana das Buch zu. „Keine Sorge, es ist keine Lektüre für Schüler, sondern für Fortgeschrittene, wenn auch noch in der Ausbildung. Vielleicht hilft es Euch.“
Die Magierin legte die Handflächen auf die Knie, sog tief die Abendluft durch ihre Nase ein und schloss entspannend die Augen.
„Hmm. Es ist schon einige Zeit her, dass ich unter freiem Sternenhimmel schlief.“ Sie öffnete die braunen Augen und schaute in das dunkelblaue Himmelszelt an dem nun Stern für Stern die Nacht zu leuchten begann. Um sie herum waren die Geräusche der Natur, sowie das Wiehern der Pferde und Mordred der Sachen sortierte und ein Zelt aufstellte, dass Nimue im Gepäck hatte.
„Habt Ihr Fragen?“, fragte Nimue, als sie wieder hinab schaute.

*

„Tut mir leid, Artur“, entschuldigte sich Larissa, als sie mit leeren Händen zu dem Ritter zurück kam. Die beiden waren in den Wald gegangen. Larissa um zu jagen, Artur um die Beute nach Hause zu bringen. Fünf Mäuler zu stopfen erforderte noch mehr Tiere zu schießen und der heutige Abend stellte sich als Pleite heraus. Nicht einmal ein Katteker oder ein Wildkaninchen hatten sie gesehen und die Vögel, die sie beobachteten lohnte nicht als Beute. „Ich glaube wir müssen heute Abend Obst essen und vielleicht etwas von den Vorräten, die Mordred aus dem Dorf mitgenommen hat“, sagte Larissa niedergeschlagen. Sie seufzte, zuckte die Schultern und legte ihren Bogen auf den Rücken.
„Ist es nicht merkwürdig?“, sagte sie während die beiden Erfolglosen durch den Wald streiften. „Seit wir zwei uns in diesem Dorf nahe des Waldes getroffen haben, wie hieß es noch gleich… Quarkenburg?“
Sie schaute Artur nachdenklich an, fuhr dann aber fort: „Ist schon soooo viel passiert und ständig stolpern wir über neue Leute. Ich glaube ich kann froh sein, dass ich mich Euch damals angeschlossen habe. Ansonsten wäre ich vermutlich immer noch dort, oder besser gesagt von der Dunklen Brut erledigt worden. Das Dorf war ja kaputt.“
Larissa schaute sinnierend in den Himmel und murmelte: „Seltsam wie das Schicksal manchmal mit uns spielt, oder? Ich wäre vermutlich tot wäre ich dort geblieben oder bei meinem Clan…“
Sie seufzte schwer. Dann lächelte sie plötzlich. „Aber man kann Vergangenes nicht ändern und das würde ich auch gar nicht wollen. Außer vielleicht die Zeit in der Zelle“, Larissa schüttelte sich angewidert. „Kommt gehen wir zurück zum Lager!“

numberten
19.10.2015, 13:08
http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/nimue_klein.jpg

Natürlich kam die Hexe an. Es hätte Nimue auch gewundert wenn nicht. Erfahren und irgendwie kontrolliert oder auch nicht, sie war nur eine Aspirantin auf dem Pfad der Magie, hatte bei der Wissbegier allerdings gute Chancen. Ihr Auftreten war ebenso unterkühlt wie von dieser unvernünftigen Selbstsicherheit gestützt.

„Und wieder denkt Ihr falsch, meine Liebe“, sagte Nimue sachlich und deutete mit einer einladenden Handbewegung auf die ausgebreitete Decke vor ihr. Wiederwillig setzte sich Morgana. Es musste sie viel eigene Überzeugung gekostet haben nicht gleich beleidigt abzurauschen oder gar ausfallend zu werden, was Nimue wohlwollend zur Kenntnis nahm. Anscheinend hatte sie doch mehr Disziplin als vermutet. Die Magierin lächelte kalt und fixierte Morganas Augen voller jugendlichen Feuers.
„Nicht ich will mich mit Euch über Magie unterhalten, ich gebe Euch die Chance sich von mir etwas über Magie anzuhören“, erklärte sie und schien Morgana an den Rand der Aggression zu leiten. „Ihr seid ungewöhnlich stark und gut kontrolliert für eine Abtrünnige. Entweder habt Ihr irgendwo gelernt euch zusammenzureißen oder Ihr seid ein Naturtalent. Ich tippe eher auf Ersteres“, fuhr Nimue erniedrigend fort. „Doch für Euer Alter fließt die arkane Energie ungewöhnlich wild in Euch, ein Umstand den manche Magier in Tevinter zwar fördern, der in den wirklichen Zirkeln jedoch nicht erwünscht wird, da der Verschleiß an Macht dadurch kontinuierlich hoch ist. Auch dieser Umstand weist auf Eure Stärke hin. Allerdings behindert Euch Eure ignorante Denkungsart und Eure Fehleinschätzung Magie zu beherrschen, ist es nicht so? Wie ich schon erwähnte: Magie kann man nicht beherrschen, man kann sie lediglich nutzen. Wie der Seefahrer das Meer nicht zügeln kann, so können wir die Magie nicht zügeln. Doch wir Magier können lernen mit ihr und von ihr zu leben und zu wirken. Ihr verfügt über die Gabe und ihr verfügt über ausreichend Willensstärke um die magischen Schulen zu meistern, andernfalls wäret ihr längst einem Dämon anheimgefallen.“

Nimue, die im Schneidersitz saß und eine gerade Haltung eingenommen hatte, hob nun ihre Hand. Um sie herum begann es silbrig zu glimmen. „Das ist wahre Kontrolle arkaner Energie. Es sieht nebensächlich aus, doch wenn man die Magie nicht gerade in einen Zauber wie Eure Steinfaust oder einen Feuerball konzentriert ist sie zumeist frei im Fluss.“
Nimue wedelte mit der Hand in der Luft herum. Um die Finger bildeten sich unfassbar kleine, silbriges Sterne, die der Hand gleich Motten dem Licht nachjagten. „Ich wirke gerade keinen Zauber, ich bündelte nur Magie hier. Ich kann sie nicht meinem Willen unterwerfen, ich kann sie nur dazu bewegen meinen Wünschen Folge zu leisten. Versteht Ihr? Sie ist wie ein… lebendiges Wesen.“
Nimues Pupillen weiteten sich während ihr Geist irgendwo zwischen dem Nichts und dieser Welt wandelte. Das Schwarz ihrer Augen verdrängte beinahe die Farbe ihrer Iris und doch sah sie Morgana nun wieder an. „Es ist pure Magie. Sie umgibt uns, sie durchdringt uns. Akzeptiert sie als Teil von Euch und versucht nicht, sie als Werkzeug zu betrachten!“
Der Schimmer um ihre Hand verschwand während die Pupillen wieder auf eine normale Größe schrumpften. Nimue lächelte nun halb. „Welche Zauber könnt Ihr wirken? Gibt es eine Schule, auf die Ihr Euch spezialisiert habt? Wisst Ihr überhaupt, welche Schulen es gibt?“ Nimue griff hinter sich und kramte in ihren Sachen. Sie zog ein Buch hervor. Es war alt und einige Seiten fielen schon aus dem Einband heraus. „>>Die fünf Zeichen<<“, erklärte Nimue. „Hier!“ Sie warf Morgana das Buch zu. „Keine Sorge, es ist keine Lektüre für Schüler, sondern für Fortgeschrittene, wenn auch noch in der Ausbildung. Vielleicht hilft es Euch.“
Die Magierin legte die Handflächen auf die Knie, sog tief die Abendluft durch ihre Nase ein und schloss entspannend die Augen.
„Hmm. Es ist schon einige Zeit her, dass ich unter freiem Sternenhimmel schlief.“ Sie öffnete die braunen Augen und schaute in das dunkelblaue Himmelszelt an dem nun Stern für Stern die Nacht zu leuchten begann. Um sie herum waren die Geräusche der Natur, sowie das Wiehern der Pferde und Mordred der Sachen sortierte und ein Zelt aufstellte, dass Nimue im Gepäck hatte.
„Habt Ihr Fragen?“, fragte Nimue, als sie wieder hinab schaute.

*

„Tut mir leid, Artur“, entschuldigte sich Larissa, als sie mit leeren Händen zu dem Ritter zurück kam. Die beiden waren in den Wald gegangen. Larissa um zu jagen, Artur um die Beute nach Hause zu bringen. Fünf Mäuler zu stopfen erforderte noch mehr Tiere zu schießen und der heutige Abend stellte sich als Pleite heraus. Nicht einmal ein Katteker oder ein Wildkaninchen hatten sie gesehen und die Vögel, die sie beobachteten lohnte nicht als Beute. „Ich glaube wir müssen heute Abend Obst essen und vielleicht etwas von den Vorräten, die Mordred aus dem Dorf mitgenommen hat“, sagte Larissa niedergeschlagen. Sie seufzte, zuckte die Schultern und legte ihren Bogen auf den Rücken.
„Ist es nicht merkwürdig?“, sagte sie während die beiden Erfolglosen durch den Wald streiften. „Seit wir zwei uns in diesem Dorf nahe des Waldes getroffen haben, wie hieß es noch gleich… Quarkenburg?“
Sie schaute Artur nachdenklich an, fuhr dann aber fort: „Ist schon soooo viel passiert und ständig stolpern wir über neue Leute. Ich glaube ich kann froh sein, dass ich mich Euch damals angeschlossen habe. Ansonsten wäre ich vermutlich immer noch dort, oder besser gesagt von der Dunklen Brut erledigt worden. Das Dorf war ja kaputt.“
Larissa schaute sinnierend in den Himmel und murmelte: „Seltsam wie das Schicksal manchmal mit uns spielt, oder? Ich wäre vermutlich tot wäre ich dort geblieben oder bei meinem Clan…“
Sie seufzte schwer. Dann lächelte sie plötzlich. „Aber man kann Vergangenes nicht ändern und das würde ich auch gar nicht wollen. Außer vielleicht die Zeit in der Zelle“, Larissa schüttelte sich angewidert. „Kommt gehen wir zurück zum Lager!“

http://upload.worldofplayers.de/files10/Ritter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Morgana_mini.jpg

Das Gespräch mit der Magierin war eine Herausforderung für Morgana. Nicht in magischer Sicht, sondern eher weil ihre Selbstbeherrschung auf eine harte Probe gestellt wurde. Sie hatte schon damit gerechnet das die Magierin mit ihr reden würde, als ob sie gerade zum ersten Mal eine Scheune angezündet hatte und sie wurde in dieser Hinsicht enttäuscht. Das ganze Gespräch, oder eher der Vortrag, strotzte vor Arroganz und dem Überlegenheitsgefühl der Zauberin gegenüber der jungen Hexe. Morgana widerstand allerdings dem Drang einfach wieder zu gehen. Sollte Nimue doch reden und sich in ihrem seligen Kokon der Arroganz wohlfühlen.
So setzte sich die Hexe zu der Magierin auf die Decke und blieb sogar dort sitzen als die Magierin zu verstehen gab, dass dies wohl eine Art Monolog werden würde. Die Beleidigung ignorierte Morgana auch, denn immerhin war sie auch der Meinung, dass selbst die begabtesten Magier nicht ohne eine Ausbildung gut werden konnten. Gewaltiges Potential konnte war ohne zielgerichtete Verwendung nutzlos und verpuffte größtenteils. Auch wenn Nimue scheinbar annahm das Morgana dies nicht wusste und lieber nochmal darüber referierte. Irgendwie war es auch lustig, dass sie über Verschleiß redete, hatte Morgana doch von Anfang an lernen müssen möglichst keine Energie zu verschwenden. Schließlich hatte sie nie Lyrium zur Verfügung gehabt wie die Magier im Zirkel und musste mit dem auskommen was ihr Körper ihr gab. Und ihr Blut, aber das war eine Sache für den äußersten Notfall und sollte nicht unüberlegt eingesetzt werden. Das was Morgana mit Magiebeherrschung titulierte nannte Nimue nutzen. Für Morgana zwei Wörter die das gleiche meinten. Man musste lernen die magischen Ströme zu lenken, zu kanalisieren und sie so formen das sie für einen nutzbar wurden.
Man spürte sie, wie sie durch den eigenen Körper floss und darauf wartete benutzt zu werden.

Immerhin wurde der Vortrag dann doch ein wenig interessant für Morgana. Nicht wegen der Erklärung der Magie diesen Vortrag hatte Morgana in ähnlicher Form schon damals von Rhiannon erhalten. Das war wohl eine Sache die jeder Anfänger von seinem Lehrer erläutert bekam. Und ein erneutes Zeichen für wie unwissend die Zirkelmagierin die junge Abtrünnige hielt. Interessanter war das Morganas Theorie bestätigt wurde das sich die Magie bei jedem Magier unterschiedlich ausprägte. Sie hatte wie von Nimue richtig bemerkt bisher nicht viele andere Magier gesehen, weswegen sie bisher nur von sich und Rhiannon ausgehen konnte. Das silbrige Leuchten um Nimues Hand bestätigte diese Theorie allerdings. Bei Rhiannon war es ein goldener Schimmer gewesen, während es bei Morgana ein kaltes dunkles Blau war. Morgana fragte sich ob sich die Magie dies aussuchte oder es mit der Person selbst zusammenhing. Letztendlich war die Magie jedoch eine eigenständiges Wesen, dass tat was es wollte auch wenn es bereit war manchen Menschen seine Macht zu schenken. Woran das genau lag war allerdings eines der großen Mysterien, genauso waum Zwerge keine Magie wirken konnten. Es gab Theorien, aber keine Gewissheit. Nachdem Nimue sie gefragt hatte welche Zaubersprüche sie beherrschte, was immerhin zeigte das sie Morgana nicht für komplett ungebildet hielt, warf sie Morgana ein Buch zu welches sie dabei hatte. Natürlich nicht ohne vorher zu implizieren das sie Morgana zutraute die Schulen der Magie nicht zu kennen. Diese Spitze konnte sie sich natürlich nicht verkneifen. Morgana ging aber zunächst nicht darauf ein und betrachtete stattdessen neugierig das Buch. Auch wenn es nur für Fortgeschrittene gedacht war konnte sie vermutlich trotzdem etwas Wissen herausziehen was sie nicht kannte. Damit war dieses Gespräch immerhin nicht komplett für die Katz gewesen. Obwohl wenn man Nimues Formwandlerfähigkeiten im Hinterkopf behielt vermutlich schon. Diese warf den Kopf zurück und schaute in den Himmel, welcher sich langsam verdüsterte, während Morgana ein wenig in dem Buch blätterte. Es war alt,aber recht gut erhalten. Sie würde es lesen und den wichtigen Teil in ihre Unterlagen übertragen, so wie immer. Nur würde sie diesmal nicht anschließend verbrennen müssen um keine Spuren zu hinterlassen.
Die Magierin hatte jetzt ihre Sternenguckerei beendet und wandte sich wieder der Hexe zu. Diese klappte das Buch sanft zu.
Sie hatte um ehrlich zu sein keine Fragen, aber da die Magierin ja so überraschend nett gewesen war zu fragen welche Zaubersprüche sie konnte beschloss Morgana ein wenig darauf einzugehen. Allerdings nicht auf alle , denn so wie sie Nimue einschätzte hätte diese nur leicht gelächelt aber ihr im Stillen doch nicht geglaubt. Und Morgana würde ihr jetzt garantiert nicht ein Inferno beschwören.
"Nein keine Fragen, vielleicht wenn ich in eurem Buch gelesen habe. Aber da ihr so nett gefragt habt, werde ich euch gerne die Frage beantworten auf welche Schulen ich mich spezialisiert habe. Dann wirkt dieses Gespräch auch nicht allzu einseitig. Um eure erste Frage zu beantworten ich kenne die Schulen der Magie. Nun spezialisiert habe ich mich auf die urtümliche Schule mit ihren vier Zweigen.", antwortete die Hexe höflich und blieb neben der Magierin hocken und hielt die rechte Hand senkrecht neben sich zur Faust geballt.
"Feuer. Stein. Blitz. Frost. Na ja, ihr wisst ja als ausgebildete Zirkelmagierin alles darüber also muss ich nicht darauf näher eingehen."
Bei jedem erwähnten Zweig der urtümlichen Schule hatte Morgane einen Finger ihrer rechten Faus gehoben, welche leicht bläulich schimmerte. Zuerst den kleinen Finger welcher bei Nennung des Wortes von flackernden blauen Flammen umspielt wurde. Dann den Ringfinger welcher sich in Stein verwandelte. Anschließend der Mittelfinger an dem violette Blitze zuckten und zuletzt den Zeigefinger welcher von einer kühlen Aura umgeben wurde. Schließlich hatte sie die flache Hand neben sich an der nebeneinander die vier Naturgewalten sich präsentierten. Natürlich war dies nur im kleinen Maßstab möglich, denn es war beinahe unmöglich zwei Zauber unterschiedlicher Zweige gleichzeitig zu wirken. Hinterher ja, aber auch das erforderte schon einige Übung. Einen Inferno und einen Sturmzauber hintereinander zu entfesseln wie damals in der Höhle war sehr kompliziert und erforderte sehr viel Übung. Jetzt im Moment leitete Morgana allerdings nur die Magie welche durch sie strömte durch vier verschiedene kleine Kanäle, die kaum Kraft benötigten. Mit dem Ende ihres Satzes, ließ sie auch wieder die Hand normal werden und das blaue Schimmern verschwand. Auch die Hand nahm sie wieder runter und legte sie auf den Oberschenkel.
"Neben der Urtümlichen habe ich mich auch gleichermaßen mit der Schule der Veränderung beschäftigt. Nicht nur das sie sehr nützlich ist, sie wird ja auch gerne die Hexenschule genannt und da muss man den Erwartungen ja gerecht werden.", erklärte sie mit einem leichten Schmunzeln. Tatsächlich hatte sie die Schule der Veränderung als erstes gelernt, denn sie war von Rhiannon bevorzugt worden. Zudem konnte man bei ihr nicht versehentlich den Wald anzünden. Die urtümliche Schule hatte sie immerhin auch aus eigenem Antrieb gelernt weil sie die Kräfte der Natur faszinierend fand. Und Rhiannon war nach einiger Zeit der Übung auch einverstanden gewesen. Der Begriff Hexenmagie war für die Schule der Veränderung in Morganas Augen auch äußerst passend, umfasste sie doch Lähmungszauber, Schlafzauber, Flüche, Todesmagie und die Fähigkeit Albträume zu verursachen. Sie war auch ein wenig subtiler als die urtümliche Schule, die ja ein wenig effektvoller und zerstörerischer war als die anderen Schulen.
"In den Schulen des Geistes und der Hervorrufung habe ich bisher nicht soviel Erfahrung. Aber ich bin ja wie ihr schon sagtet noch jung und ungeschliffen, also ist das wohl nicht so überraschend. Außerdem bin ich ja keine Geistmagierin wie ihr oder kann mich in eine Katze verwandeln.", ergänzte sie die Zusammenfassung ihres magischen Wissens. Von der Blutmagie sagte sie natürlich nichts, denn das wäre wohl das letzte was man jemanden wie Nimue erzählen sollte. Sie erhob sich langsam und stand auf.
"Ich denke wir werden das Gespräch an anderer Stelle fortsetzen können. Ich danke euch für das Buch, dass ist ein netter Zug von euch.", sagte Morgana und zum ersten Mal seit sie sich mit Nimue unterhalten hatte klang ihre Stimme warm und freundlich. Aber Morgana wusste es zu schätzen wenn sie neues Wissen bekam, auch wenn diese Nimue dies wohl nur aus beruflicher Neugier und der Tatsache das sie Morgana für eine potenzielle Bombe hielt tat. Mit einem freundlichen Nicken verabschiedete sich die Hexe und brachte das Buch zu ihren Sachen. Diese Nimue war eine arrogante und besserwisserische Ziege, aber Umständen würde ihre Anwesenheit Morgana nicht nur Ungemach bereiten. Sie legte das Buch ab und schaute zu den Hecken hinter denen der Weiher silbrig glänzend vor ihr lag. Sie beschloß nach dem Essen eine Runde in dem Weiher zu baden, die Gelegenheit war einfach zu günstig.

*

Je größer die Gruppe desto geringer der Jagderfolg, so schien die goldene Regel des heutigen Abends zu lauten. Larissa hatte an diesem Abend kein Glück mit der Pirsch und so würde sie diesen Abend wohl auf Wild verzichten müssen. Artur sah das nicht allzu schlimm. Sie hatten noch genügend Vorräte aus Denerim und auch aus Blumenbach waren sie nicht ohne Proviant fortgezogen. Man konnte nicht jeden Abend ein unvorsichtiges Tier verspeisen. Immerhin schien Larissas schlechte Laune vom Mittag durch die Anstrengungen der Pirsch verschwunden, was in Arturs Augen auch schonmal viel Wert war. Und die Tatsache das aus Richtung des Lagers auch keine gewaltige Rauchsäulen zu sehen war, ließ vermuten das die beiden Damen dort sich auch nicht gegenseitig beharkten.
Während die beiden durch den Wald streiften, sinnierte Larissa ein wenig über die vergangenen Reise nach.
Tatsächlich kam es Artur schon ewig vor das er die Dalish in diesem kleinem Kaff getroffen hatte, wobei es doch in Wirklichkeit noch nichtmal einen Monat her war. Vermutlich kam es ihm nur so vor weil er in den wenigen Wochen wo sich die Gruppe schon kannte mehr passiert war als in manchen Monaten seines Lebens. Zuerst Larissa, dann zwei Tage später Morgana und kurz nach der Höhle dann auch noch Mordred. Und jetzt noch diese Nimue. Larissa hatte recht sie begegneten vielen Leuten. Nicht das er vorher niemanden begegnet war, aber fast keiner von denen war so gewesen wie die Leute die ihn jetzt begleiteten. Aber er bereute es nicht sich mit ihnen eingelassen zu haben. Ohne Larissa wäre er vermutlich lange in diesem Wald herumgestolpert und ohne Morgana in dieser Höhle gestorben. Mordred war zwar manchmal nervig, aber nützlich und er hatte sich inzwischen mit ihm arrangiert. Diese Nimue konnte er noch nicht einordnen, aber das würde wohl noch mit der Zeit kommen. Er wandte sich der Dalish zu während sie zurückkehrten.
"Das ist eine gesunde Einstellung Larissa. Glaubt mir es bringt nichts über die Vergangenheit zu klagen. Ich bin nach Ferelden zu kommen um etwas neues zu sehen und hier Geld zu verdienen und ich muss sagen ich bereue es nicht. Immerhin habe ich Leute getroffen die ich respektiere und schätze und das ist viel Wert. Und jetzt verdienen wir halt zusammen Geld uns sehen Neues.
Es war eine gute Entscheidung euch damals mitzunehmen und es freut mich das ihr genauso denkt. Aber ihr habt Recht wir sollten zurückkehren und unsere Vorratsbeutel plündern.", sagte er im wohlwollenden Tonfall.

*
Nachdem die beiden ohne nennenswerte Beute zurückgekehrt war, machte die Gruppe das beste daraus und machte aus Dörrfleisch, gerösteten Brot, den Resten aus Blumenbach und verschiedenen Obstsorten ein gelungenes Abendessen von dem jeder satt werden würde. Die Vorratsbeutel waren zudem noch nicht überansrprucht worden, sodass sie bis nach Amaranthine nicht hungern würden müssen. Nach dem Essen erhob sich Morgana und beschloss sich noch ein wenig zu erfrischen bevor sie ins Bett ging. Es war noch früh am Abend und der Weiher schimmerte silbrig im Sternenlicht. Morgana zog sich hinter einer der Hecken aus, hauptsächlich weil diese so günstig gelegen waren. Hätte es keine Freifläche gegeben wäre sie vermutlich einfach in Unterwäsche zum Weiher geschlendert. So streifte sie allerdings im Schutze der Hecken ihre Unterwäsche ab und ließ ihren nackten Körper langsam ins Wasser gleiten. Das Wasser war ziemlich kalt aber auch erfrischend. Morgana stellte ihren Körper einfach vor vollendete Tatsachen und tauchte ins kalte Wasser wo sie ein paar Züge schwomm. Das fahle Licht der Sterne spiegelte sich auf ihrer nassen Haut, während sie durch den Weiher schwomm. Schwimmen war eine erfrischende Abwechslung zu dem ewigen herumgelatsche und leider hatten sie auf ihrer Reise viel zu selten Gelegenheit dazu.

Shepard Commander
19.10.2015, 15:04
http://upload.worldofplayers.de/files10/Ritter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Morgana_mini.jpg

Das Gespräch mit der Magierin war eine Herausforderung für Morgana. Nicht in magischer Sicht, sondern eher weil ihre Selbstbeherrschung auf eine harte Probe gestellt wurde. Sie hatte schon damit gerechnet das die Magierin mit ihr reden würde, als ob sie gerade zum ersten Mal eine Scheune angezündet hatte und sie wurde in dieser Hinsicht enttäuscht. Das ganze Gespräch, oder eher der Vortrag, strotzte vor Arroganz und dem Überlegenheitsgefühl der Zauberin gegenüber der jungen Hexe. Morgana widerstand allerdings dem Drang einfach wieder zu gehen. Sollte Nimue doch reden und sich in ihrem seligen Kokon der Arroganz wohlfühlen.
So setzte sich die Hexe zu der Magierin auf die Decke und blieb sogar dort sitzen als die Magierin zu verstehen gab, dass dies wohl eine Art Monolog werden würde. Die Beleidigung ignorierte Morgana auch, denn immerhin war sie auch der Meinung, dass selbst die begabtesten Magier nicht ohne eine Ausbildung gut werden konnten. Gewaltiges Potential konnte war ohne zielgerichtete Verwendung nutzlos und verpuffte größtenteils. Auch wenn Nimue scheinbar annahm das Morgana dies nicht wusste und lieber nochmal darüber referierte. Irgendwie war es auch lustig, dass sie über Verschleiß redete, hatte Morgana doch von Anfang an lernen müssen möglichst keine Energie zu verschwenden. Schließlich hatte sie nie Lyrium zur Verfügung gehabt wie die Magier im Zirkel und musste mit dem auskommen was ihr Körper ihr gab. Und ihr Blut, aber das war eine Sache für den äußersten Notfall und sollte nicht unüberlegt eingesetzt werden. Das was Morgana mit Magiebeherrschung titulierte nannte Nimue nutzen. Für Morgana zwei Wörter die das gleiche meinten. Man musste lernen die magischen Ströme zu lenken, zu kanalisieren und sie so formen das sie für einen nutzbar wurden.
Man spürte sie, wie sie durch den eigenen Körper floss und darauf wartete benutzt zu werden.

Immerhin wurde der Vortrag dann doch ein wenig interessant für Morgana. Nicht wegen der Erklärung der Magie diesen Vortrag hatte Morgana in ähnlicher Form schon damals von Rhiannon erhalten. Das war wohl eine Sache die jeder Anfänger von seinem Lehrer erläutert bekam. Und ein erneutes Zeichen für wie unwissend die Zirkelmagierin die junge Abtrünnige hielt. Interessanter war das Morganas Theorie bestätigt wurde das sich die Magie bei jedem Magier unterschiedlich ausprägte. Sie hatte wie von Nimue richtig bemerkt bisher nicht viele andere Magier gesehen, weswegen sie bisher nur von sich und Rhiannon ausgehen konnte. Das silbrige Leuchten um Nimues Hand bestätigte diese Theorie allerdings. Bei Rhiannon war es ein goldener Schimmer gewesen, während es bei Morgana ein kaltes dunkles Blau war. Morgana fragte sich ob sich die Magie dies aussuchte oder es mit der Person selbst zusammenhing. Letztendlich war die Magie jedoch eine eigenständiges Wesen, dass tat was es wollte auch wenn es bereit war manchen Menschen seine Macht zu schenken. Woran das genau lag war allerdings eines der großen Mysterien, genauso waum Zwerge keine Magie wirken konnten. Es gab Theorien, aber keine Gewissheit. Nachdem Nimue sie gefragt hatte welche Zaubersprüche sie beherrschte, was immerhin zeigte das sie Morgana nicht für komplett ungebildet hielt, warf sie Morgana ein Buch zu welches sie dabei hatte. Natürlich nicht ohne vorher zu implizieren das sie Morgana zutraute die Schulen der Magie nicht zu kennen. Diese Spitze konnte sie sich natürlich nicht verkneifen. Morgana ging aber zunächst nicht darauf ein und betrachtete stattdessen neugierig das Buch. Auch wenn es nur für Fortgeschrittene gedacht war konnte sie vermutlich trotzdem etwas Wissen herausziehen was sie nicht kannte. Damit war dieses Gespräch immerhin nicht komplett für die Katz gewesen. Obwohl wenn man Nimues Formwandlerfähigkeiten im Hinterkopf behielt vermutlich schon. Diese warf den Kopf zurück und schaute in den Himmel, welcher sich langsam verdüsterte, während Morgana ein wenig in dem Buch blätterte. Es war alt,aber recht gut erhalten. Sie würde es lesen und den wichtigen Teil in ihre Unterlagen übertragen, so wie immer. Nur würde sie diesmal nicht anschließend verbrennen müssen um keine Spuren zu hinterlassen.
Die Magierin hatte jetzt ihre Sternenguckerei beendet und wandte sich wieder der Hexe zu. Diese klappte das Buch sanft zu.
Sie hatte um ehrlich zu sein keine Fragen, aber da die Magierin ja so überraschend nett gewesen war zu fragen welche Zaubersprüche sie konnte beschloss Morgana ein wenig darauf einzugehen. Allerdings nicht auf alle , denn so wie sie Nimue einschätzte hätte diese nur leicht gelächelt aber ihr im Stillen doch nicht geglaubt. Und Morgana würde ihr jetzt garantiert nicht ein Inferno beschwören.
"Nein keine Fragen, vielleicht wenn ich in eurem Buch gelesen habe. Aber da ihr so nett gefragt habt, werde ich euch gerne die Frage beantworten auf welche Schulen ich mich spezialisiert habe. Dann wirkt dieses Gespräch auch nicht allzu einseitig. Um eure erste Frage zu beantworten ich kenne die Schulen der Magie. Nun spezialisiert habe ich mich auf die urtümliche Schule mit ihren vier Zweigen.", antwortete die Hexe höflich und blieb neben der Magierin hocken und hielt die rechte Hand senkrecht neben sich zur Faust geballt.
"Feuer. Stein. Blitz. Frost. Na ja, ihr wisst ja als ausgebildete Zirkelmagierin alles darüber also muss ich nicht darauf näher eingehen."
Bei jedem erwähnten Zweig der urtümlichen Schule hatte Morgane einen Finger ihrer rechten Faus gehoben, welche leicht bläulich schimmerte. Zuerst den kleinen Finger welcher bei Nennung des Wortes von flackernden blauen Flammen umspielt wurde. Dann den Ringfinger welcher sich in Stein verwandelte. Anschließend der Mittelfinger an dem violette Blitze zuckten und zuletzt den Zeigefinger welcher von einer kühlen Aura umgeben wurde. Schließlich hatte sie die flache Hand neben sich an der nebeneinander die vier Naturgewalten sich präsentierten. Natürlich war dies nur im kleinen Maßstab möglich, denn es war beinahe unmöglich zwei Zauber unterschiedlicher Zweige gleichzeitig zu wirken. Hinterher ja, aber auch das erforderte schon einige Übung. Einen Inferno und einen Sturmzauber hintereinander zu entfesseln wie damals in der Höhle war sehr kompliziert und erforderte sehr viel Übung. Jetzt im Moment leitete Morgana allerdings nur die Magie welche durch sie strömte durch vier verschiedene kleine Kanäle, die kaum Kraft benötigten. Mit dem Ende ihres Satzes, ließ sie auch wieder die Hand normal werden und das blaue Schimmern verschwand. Auch die Hand nahm sie wieder runter und legte sie auf den Oberschenkel.
"Neben der Urtümlichen habe ich mich auch gleichermaßen mit der Schule der Veränderung beschäftigt. Nicht nur das sie sehr nützlich ist, sie wird ja auch gerne die Hexenschule genannt und da muss man den Erwartungen ja gerecht werden.", erklärte sie mit einem leichten Schmunzeln. Tatsächlich hatte sie die Schule der Veränderung als erstes gelernt, denn sie war von Rhiannon bevorzugt worden. Zudem konnte man bei ihr nicht versehentlich den Wald anzünden. Die urtümliche Schule hatte sie immerhin auch aus eigenem Antrieb gelernt weil sie die Kräfte der Natur faszinierend fand. Und Rhiannon war nach einiger Zeit der Übung auch einverstanden gewesen. Der Begriff Hexenmagie war für die Schule der Veränderung in Morganas Augen auch äußerst passend, umfasste sie doch Lähmungszauber, Schlafzauber, Flüche, Todesmagie und die Fähigkeit Albträume zu verursachen. Sie war auch ein wenig subtiler als die urtümliche Schule, die ja ein wenig effektvoller und zerstörerischer war als die anderen Schulen.
"In den Schulen des Geistes und der Hervorrufung habe ich bisher nicht soviel Erfahrung. Aber ich bin ja wie ihr schon sagtet noch jung und ungeschliffen, also ist das wohl nicht so überraschend. Außerdem bin ich ja keine Geistmagierin wie ihr oder kann mich in eine Katze verwandeln.", ergänzte sie die Zusammenfassung ihres magischen Wissens. Von der Blutmagie sagte sie natürlich nichts, denn das wäre wohl das letzte was man jemanden wie Nimue erzählen sollte. Sie erhob sich langsam und stand auf.
"Ich denke wir werden das Gespräch an anderer Stelle fortsetzen können. Ich danke euch für das Buch, dass ist ein netter Zug von euch.", sagte Morgana und zum ersten Mal seit sie sich mit Nimue unterhalten hatte klang ihre Stimme warm und freundlich. Aber Morgana wusste es zu schätzen wenn sie neues Wissen bekam, auch wenn diese Nimue dies wohl nur aus beruflicher Neugier und der Tatsache das sie Morgana für eine potenzielle Bombe hielt tat. Mit einem freundlichen Nicken verabschiedete sich die Hexe und brachte das Buch zu ihren Sachen. Diese Nimue war eine arrogante und besserwisserische Ziege, aber Umständen würde ihre Anwesenheit Morgana nicht nur Ungemach bereiten. Sie legte das Buch ab und schaute zu den Hecken hinter denen der Weiher silbrig glänzend vor ihr lag. Sie beschloß nach dem Essen eine Runde in dem Weiher zu baden, die Gelegenheit war einfach zu günstig.

*

Je größer die Gruppe desto geringer der Jagderfolg, so schien die goldene Regel des heutigen Abends zu lauten. Larissa hatte an diesem Abend kein Glück mit der Pirsch und so würde sie diesen Abend wohl auf Wild verzichten müssen. Artur sah das nicht allzu schlimm. Sie hatten noch genügend Vorräte aus Denerim und auch aus Blumenbach waren sie nicht ohne Proviant fortgezogen. Man konnte nicht jeden Abend ein unvorsichtiges Tier verspeisen. Immerhin schien Larissas schlechte Laune vom Mittag durch die Anstrengungen der Pirsch verschwunden, was in Arturs Augen auch schonmal viel Wert war. Und die Tatsache das aus Richtung des Lagers auch keine gewaltige Rauchsäulen zu sehen war, ließ vermuten das die beiden Damen dort sich auch nicht gegenseitig beharkten.
Während die beiden durch den Wald streiften, sinnierte Larissa ein wenig über die vergangenen Reise nach.
Tatsächlich kam es Artur schon ewig vor das er die Dalish in diesem kleinem Kaff getroffen hatte, wobei es doch in Wirklichkeit noch nichtmal einen Monat her war. Vermutlich kam es ihm nur so vor weil er in den wenigen Wochen wo sich die Gruppe schon kannte mehr passiert war als in manchen Monaten seines Lebens. Zuerst Larissa, dann zwei Tage später Morgana und kurz nach der Höhle dann auch noch Mordred. Und jetzt noch diese Nimue. Larissa hatte recht sie begegneten vielen Leuten. Nicht das er vorher niemanden begegnet war, aber fast keiner von denen war so gewesen wie die Leute die ihn jetzt begleiteten. Aber er bereute es nicht sich mit ihnen eingelassen zu haben. Ohne Larissa wäre er vermutlich lange in diesem Wald herumgestolpert und ohne Morgana in dieser Höhle gestorben. Mordred war zwar manchmal nervig, aber nützlich und er hatte sich inzwischen mit ihm arrangiert. Diese Nimue konnte er noch nicht einordnen, aber das würde wohl noch mit der Zeit kommen. Er wandte sich der Dalish zu während sie zurückkehrten.
"Das ist eine gesunde Einstellung Larissa. Glaubt mir es bringt nichts über die Vergangenheit zu klagen. Ich bin nach Ferelden zu kommen um etwas neues zu sehen und hier Geld zu verdienen und ich muss sagen ich bereue es nicht. Immerhin habe ich Leute getroffen die ich respektiere und schätze und das ist viel Wert. Und jetzt verdienen wir halt zusammen Geld uns sehen Neues.
Es war eine gute Entscheidung euch damals mitzunehmen und es freut mich das ihr genauso denkt. Aber ihr habt Recht wir sollten zurückkehren und unsere Vorratsbeutel plündern.", sagte er im wohlwollenden Tonfall.

*
Nachdem die beiden ohne nennenswerte Beute zurückgekehrt war, machte die Gruppe das beste daraus und machte aus Dörrfleisch, gerösteten Brot, den Resten aus Blumenbach und verschiedenen Obstsorten ein gelungenes Abendessen von dem jeder satt werden würde. Die Vorratsbeutel waren zudem noch nicht überansrprucht worden, sodass sie bis nach Amaranthine nicht hungern würden müssen. Nach dem Essen erhob sich Morgana und beschloss sich noch ein wenig zu erfrischen bevor sie ins Bett ging. Es war noch früh am Abend und der Weiher schimmerte silbrig im Sternenlicht. Morgana zog sich hinter einer der Hecken aus, hauptsächlich weil diese so günstig gelegen waren. Hätte es keine Freifläche gegeben wäre sie vermutlich einfach in Unterwäsche zum Weiher geschlendert. So streifte sie allerdings im Schutze der Hecken ihre Unterwäsche ab und ließ ihren nackten Körper langsam ins Wasser gleiten. Das Wasser war ziemlich kalt aber auch erfrischend. Morgana stellte ihren Körper einfach vor vollendete Tatsachen und tauchte ins kalte Wasser wo sie ein paar Züge schwomm. Das fahle Licht der Sterne spiegelte sich auf ihrer nassen Haut, während sie durch den Weiher schwomm. Schwimmen war eine erfrischende Abwechslung zu dem ewigen herumgelatsche und leider hatten sie auf ihrer Reise viel zu selten Gelegenheit dazu.


http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/W4DL88qY39Eg1V9mordred_klein.png & http://upload.worldofplayers.de/files10/nimue_klein.jpg

Morgana verschwand mit Buch und Dank auf den Lippen und ließ Nimue allein zurück. Die Magierin lächelte eisern in sich hinein. Der erste Schritt zur Erziehung der Hexe war getan und mit ihrer Ambition wäre es vielleicht tatsächlich möglich, sie ein wenig zu zähmen und vielleicht sogar zu einer strebsamen Schülerin heranzuziehen. Natürlich musste sie noch viel lernen, unter anderem den Versuch zu unterlassen, eine ausgebildete Magierin mit ihren kleinen Taschenspielertricks zu beeindrucken die vielleicht bei einem geistig zurückgebliebenem Farmer Eindruck schindeten.

Während Morgana hinter den Büschen verschwand kamen Larissa und Artur zurück ins Lager. Allerdings ohne sichtbaren Jagderfolg wie sich dann auch im Gespräch mit Mordred herausstellte. Dieser wischte Larissas Entschuldigung mit einem warmen und aufmunternden Lächeln beiseite und versicherte ihr, dass es keinen Grund gab sich zu entschuldigen. Keiner der Anwesenden müsse heute Abend hungern und man könne ja nicht immer Glück bei der Jagd haben, zumal ihr Rastplatz nicht allzu fern der von den Reisenden benutzten Hauptstraße lag und die Tiere sich vermutlich hüteten, dieser zu nahe zu kommen. Larissa ließ sich so erweichen und legte ihre Sachen ab. Die Pferde grasten munter unweit der kleinen Lichtung wo Mordred und die Elfe nun trockenes Holz zusammensuchten während vom Weiher her das platschende Geräusch einer bandenden Hexe zu vernehmen war. Sowohl Mordred als auch Larissa wiederstanden dem Drang sich zu dem Gebüsch zu schleichen um einen heimlichen Blick auf Morganas nackten Körper zu erhaschen, stattdessen begnügte sich die Elfe damit der neuen Magierin zuzurufen: „Frau Seren! Helft Ihr uns mit dem Feuer?“
Nimue erhob sich langsam und schlenderte gemächlich zu den beiden Blondschöpfen herüber, die das Holz mittlerweile zu einem ansehnlichen Haufen gestapelt hatten. „Soll ich tragen? Oder das Feuer entzünden?“
„Könnt Ihr das denn?“, fragte Larissa neugierig und erinnerte sich an das Verbrennen der Leichenteile. Nimue lachte kurz auf. „Nichts leichter als das“, sagte sie, fixierte die Scheite und Äste und schnippte einmal scharf mit den Fingern. Sofort brach ein kleines, rasch um sich greifendes Feuer in der Mitte der Hölzer los und verströmte wohlige Wärme.
„Nun, das ging schnell…“, kommentierte Mordred und klopfte sich den Schmutz von den Händen. Er hätte es Nimue am liebsten gleich getan und sich vor der Arbeit gedrückt, doch nun wo die Magierin bewies, dass die Gruppe nie wieder Feuerstein und Zunder benötigen würde, solange sie anwesend war fiel ihm leider kein Grund mehr ein, warum er sich zukünftig vor dem Holzschleppen aussparen könnte.

„Geht es Eurem Arm gut?“, erkundigte sich Nimue als Larissa sich zu den Nahrungsvorräten ausgemacht hatte und Mordred und sie allein waren. Der Antivaner nickte. „So gut wie neu, Mylady.“
„Sehr schön.“ Mordred beäugte die Magierin neugierig. „Verzeiht, dass ich frage aber wieso genau seid Ihr mitgekommen? Ihr wolltet vermutlich kaum dem Söldnertum frönen, oder?“
Nimue schaute den Mordred mit einem nichts- und doch allessagenden Gesichtsausdruck an. „Wieso denn nicht? Dieser Tage scheint man damit ja gut Geld zu verdienen.“
Mordred schaute verwirrt drein, bis die Magierin die Situation auflösend anfing zu grinsen. „Das war ein Scherz, Herr.“
„Herr?“ Nun war es an Mordred zu lächeln und vergaß seine vorangegangene Frage. „Wieso denn jetzt plötzlich Herr?“
„Verzeiht. Ich verfiel in alte Gewohnheiten, Schwertmeister. Ihr seid ein Lord, oder? Ein Ritter wie der Ser aus Nevarra? Ich bin genaugenommen nur eine Bürgerliche und was man einmal lernt…“
Zum Glück war es dunkel und Nimue sah nicht wie Mordred errötete. „
„Ich… ich bin kein Ritter, aber ein Lord. Aber Ihr, Mylady, müsst mich nicht als Herr betiteln.“
„Das hatte ich auch nicht weiter vor“, sagte Nimue scharf und ließ Mordred noch stärker erröten. „Wie gesagt, es war ein Versehen. Aber es ist nett von Euch, mir dies trotzdem anzubieten.“
„Natürlich… ähm… entschuldigt mich“, sagte Mordred und wandte sich perplex ab. Diese Nimue war ebenso verschroben wie der Rest dieser Gruppe, dachte er kopfschüttelnd. Auf dem Weg zum Vorratslager stoppte der Antivaner kurz. Hinter dem Gebüsch war das Geräusch der schwimmenden Morgana zu vernehmen und Mordred konnte dem Drang nicht wiederstehen einmal durch die Zweige zu luschern und den hellen, fast im dunklen Wasser verborgenen Körper der Hexe anzuschauen. Herrje, es wurde Zeit für ihn mal wieder Geld in der Tasche und den Fuß in der Tür eines guten Bordells zu haben…

Während die Elfe sich um das Essen kümmerte und Morgana badete beschloss Nimue sich noch etwas mit dem Ritter zu unterhalten. Dieser hatte sich in seiner vollen Pracht im hohen Gras niedergelassen, nahe ihrem Zelt welches das Einzige der Gruppe war. Zelten brachten immer gleich ein wenig Gemütlichkeit in ein Lager und so konnte Nimue es dem Ritter nicht verübeln, der die Sättel der Pferde zu dem aufgestellten Schlafplatz geschleppt hatte und nun dort saß, den Helm abgesetzt und die Waffen abgeschnallt. In dieser Rüstung durch den Wald zu stapfen musste wirklich anstrengend sein und Nimue fragte sich, wieso jemand so viel Ärger auf sich nahm. Allerdings fragte sie sich das schon ihr ganzes, von Templern umgegebenes Leben, wenn sie die gefühllosen Panzerungen betrachtete. Es mutete zudem merkwürdig an, dass obwohl die Gruppe anscheinend den Großteil ihrer Zeit auf der Straße verbrachte keine weiteren Zelte gekauft und benutzt wurden. Bei der Elfe verständlich, waren Dalish doch wettergeprüfte und abgehärtete Wanderer aber Mordred und Morgana schienen nicht derart regen-und kältefest zu sein und Arturs Rüstung musste bei anhaltendem Regen doch Rost ansetzten. Nimue verwarf den Gedanken und trat an Artur heran.

„Guten Abend, Ritter. Darf ich?“
Der Mann nickte und so ging sie in die Hocke um auf Augenhöhe zu bleiben.
„Geht es Eurem Körper gut?“, fragte sie fürsorglich nach. „Immerhin habt Ihr gestern ja einiges einstecken müssen.“
Der Ritter bejahte, ob aus Ehrlichkeit oder Stolz blieb jedoch frei. Allerdings bezweifelte Nimue, dass ihre Magie fehl gegangen war. Dafür war sie einfach zu erfahren und zu gut, wie sie selbstzufrieden immer wieder feststellte.
„Ihr und Eure Gruppe, was für Aufträge nehmt Ihr normalerweise an? Neben meiner magischen Heilung bin ich recht geschickt im Umgang mit Kräutern und dem brauen von Heiltränken. Solltet Ihr also nicht täglich in Gefechte mit Werwölfen, Riesen, Ghulen oder anderen derartigen Geschöpfen geraten würde ich vielleicht eher solche vorbereiten.“

Annalena
20.10.2015, 08:29
Ivy (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1440448-5-Die-Gedanken-eines-Menschen-sind-sein-K%C3%B6nigreich/page20?p=24576048&viewfull=1#post24576048)

Arian & Abys (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1440448-5-Die-Gedanken-eines-Menschen-sind-sein-K%C3%B6nigreich/page20?p=24576318&viewfull=1#post24576318)

http://upload.worldofplayers.de/files9/Char_Angeline.png
Angeline spürte die Umarmung von Ivy und hörte ihre beruhigenden Worte. Sie konnte nicht anders als die Umarmung zu erwidern. Anscheinend war sie doch noch nicht über das hinweg, was am Abend zuvor passiert war. Ihre Tränen versiegten und sie atmete ein paar Mal tief durch bis sie sich wieder gefasst hatte. Den Vorschlag von Ivy sich auszuruhen nahm sie dankbar an. „Ein bisschen Ruhe kann nicht schaden. Danke Ivy und… es tut mir leid, was passiert ist.“

Der Kopf der dunkelhaarigen Frau schnellte nach oben als der Ritter oder Möchtegern-Ritter sagte, dass er die beiden Frauen begleiten wollte. Das Elfenmädchen, dass nicht wie vom ihm befohlen beim Wagen gewartet hatte, war sofort zur Stelle und versuchte ihre Hand in um des Mannes zu schließen. Den Blickaustausch zwischen den Beiden konnte Angeline allerdings nicht deuten. Dafür war sie zu weit weg.

Der Mann humpelte vorsichtig zu ihr, anscheinend war die Verletzung echt, und wollte ihr aufhelfen.

„Lasst mich Euch helfen, Mylady“

Misstrauisch beäugte sie ihn bevor sie ihre Hand in die seine legte und er sie scheinbar mühelos hochzog. „Danke mein Herr“, sagte sie mit ihrer freundlichsten Stimme. Sie bückte sich um ihren Dolch aufzuheben und zog ihren Rock nach oben um ihn in die Halterung an ihrem Oberschenkel zu stecken. „Einen Mann, der mir nicht sofort an den Arsch fasst oder mir eindeutige Angebote macht sieht man heutzutage selten. Die Taverne ist nicht weit entfernt und wir können uns dort unterhalten, falls Ihr das wünscht.“ Ihr Lächeln wurde unschuldiger. „Ich glaube es ist noch etwas von dem Ratteneintopf übrig, den ich gestern gekocht habe.“ Ein lautes Fiepen war von ihrer rechten Schulter zu hören und sie tätschelte Tabsy beruhigend den Kopf. „Keine Sorge Tabsy, es waren keine Verwandten von dir.“

Sie drehte sich um und ihr Lächeln verflog. Es war ihre Schuld, dass Ivy ihr Geheimnis vor diesen Fremden preisgeben musste, doch der Möchtegern-Ritter und seine Elfe würden nicht lange genug leben um sie bei den Templern anzuschwärzen… dafür würde sie schon sorgen. Sie zauberte ihr Lächeln wieder auf ihr Gesicht bevor sie sich zu den anderen umdrehte. „Folgt mir bitte. Ihr und Eure hübsche Begleitung sind herzlich willkommen in der Taverne. Essen und Getränke gehen auf mich, eine kleine Entschuldigung meinerseits für die Unannehmlichkeiten.“ Dann lief sie los um die Taverne zu betreten.

numberten
20.10.2015, 12:55
http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/W4DL88qY39Eg1V9mordred_klein.png & http://upload.worldofplayers.de/files10/nimue_klein.jpg

Morgana verschwand mit Buch und Dank auf den Lippen und ließ Nimue allein zurück. Die Magierin lächelte eisern in sich hinein. Der erste Schritt zur Erziehung der Hexe war getan und mit ihrer Ambition wäre es vielleicht tatsächlich möglich, sie ein wenig zu zähmen und vielleicht sogar zu einer strebsamen Schülerin heranzuziehen. Natürlich musste sie noch viel lernen, unter anderem den Versuch zu unterlassen, eine ausgebildete Magierin mit ihren kleinen Taschenspielertricks zu beeindrucken die vielleicht bei einem geistig zurückgebliebenem Farmer Eindruck schindeten.

Während Morgana hinter den Büschen verschwand kamen Larissa und Artur zurück ins Lager. Allerdings ohne sichtbaren Jagderfolg wie sich dann auch im Gespräch mit Mordred herausstellte. Dieser wischte Larissas Entschuldigung mit einem warmen und aufmunternden Lächeln beiseite und versicherte ihr, dass es keinen Grund gab sich zu entschuldigen. Keiner der Anwesenden müsse heute Abend hungern und man könne ja nicht immer Glück bei der Jagd haben, zumal ihr Rastplatz nicht allzu fern der von den Reisenden benutzten Hauptstraße lag und die Tiere sich vermutlich hüteten, dieser zu nahe zu kommen. Larissa ließ sich so erweichen und legte ihre Sachen ab. Die Pferde grasten munter unweit der kleinen Lichtung wo Mordred und die Elfe nun trockenes Holz zusammensuchten während vom Weiher her das platschende Geräusch einer bandenden Hexe zu vernehmen war. Sowohl Mordred als auch Larissa wiederstanden dem Drang sich zu dem Gebüsch zu schleichen um einen heimlichen Blick auf Morganas nackten Körper zu erhaschen, stattdessen begnügte sich die Elfe damit der neuen Magierin zuzurufen: „Frau Seren! Helft Ihr uns mit dem Feuer?“
Nimue erhob sich langsam und schlenderte gemächlich zu den beiden Blondschöpfen herüber, die das Holz mittlerweile zu einem ansehnlichen Haufen gestapelt hatten. „Soll ich tragen? Oder das Feuer entzünden?“
„Könnt Ihr das denn?“, fragte Larissa neugierig und erinnerte sich an das Verbrennen der Leichenteile. Nimue lachte kurz auf. „Nichts leichter als das“, sagte sie, fixierte die Scheite und Äste und schnippte einmal scharf mit den Fingern. Sofort brach ein kleines, rasch um sich greifendes Feuer in der Mitte der Hölzer los und verströmte wohlige Wärme.
„Nun, das ging schnell…“, kommentierte Mordred und klopfte sich den Schmutz von den Händen. Er hätte es Nimue am liebsten gleich getan und sich vor der Arbeit gedrückt, doch nun wo die Magierin bewies, dass die Gruppe nie wieder Feuerstein und Zunder benötigen würde, solange sie anwesend war fiel ihm leider kein Grund mehr ein, warum er sich zukünftig vor dem Holzschleppen aussparen könnte.

„Geht es Eurem Arm gut?“, erkundigte sich Nimue als Larissa sich zu den Nahrungsvorräten ausgemacht hatte und Mordred und sie allein waren. Der Antivaner nickte. „So gut wie neu, Mylady.“
„Sehr schön.“ Mordred beäugte die Magierin neugierig. „Verzeiht, dass ich frage aber wieso genau seid Ihr mitgekommen? Ihr wolltet vermutlich kaum dem Söldnertum frönen, oder?“
Nimue schaute den Mordred mit einem nichts- und doch allessagenden Gesichtsausdruck an. „Wieso denn nicht? Dieser Tage scheint man damit ja gut Geld zu verdienen.“
Mordred schaute verwirrt drein, bis die Magierin die Situation auflösend anfing zu grinsen. „Das war ein Scherz, Herr.“
„Herr?“ Nun war es an Mordred zu lächeln und vergaß seine vorangegangene Frage. „Wieso denn jetzt plötzlich Herr?“
„Verzeiht. Ich verfiel in alte Gewohnheiten, Schwertmeister. Ihr seid ein Lord, oder? Ein Ritter wie der Ser aus Nevarra? Ich bin genaugenommen nur eine Bürgerliche und was man einmal lernt…“
Zum Glück war es dunkel und Nimue sah nicht wie Mordred errötete. „
„Ich… ich bin kein Ritter, aber ein Lord. Aber Ihr, Mylady, müsst mich nicht als Herr betiteln.“
„Das hatte ich auch nicht weiter vor“, sagte Nimue scharf und ließ Mordred noch stärker erröten. „Wie gesagt, es war ein Versehen. Aber es ist nett von Euch, mir dies trotzdem anzubieten.“
„Natürlich… ähm… entschuldigt mich“, sagte Mordred und wandte sich perplex ab. Diese Nimue war ebenso verschroben wie der Rest dieser Gruppe, dachte er kopfschüttelnd. Auf dem Weg zum Vorratslager stoppte der Antivaner kurz. Hinter dem Gebüsch war das Geräusch der schwimmenden Morgana zu vernehmen und Mordred konnte dem Drang nicht wiederstehen einmal durch die Zweige zu luschern und den hellen, fast im dunklen Wasser verborgenen Körper der Hexe anzuschauen. Herrje, es wurde Zeit für ihn mal wieder Geld in der Tasche und den Fuß in der Tür eines guten Bordells zu haben…

Während die Elfe sich um das Essen kümmerte und Morgana badete beschloss Nimue sich noch etwas mit dem Ritter zu unterhalten. Dieser hatte sich in seiner vollen Pracht im hohen Gras niedergelassen, nahe ihrem Zelt welches das Einzige der Gruppe war. Zelten brachten immer gleich ein wenig Gemütlichkeit in ein Lager und so konnte Nimue es dem Ritter nicht verübeln, der die Sättel der Pferde zu dem aufgestellten Schlafplatz geschleppt hatte und nun dort saß, den Helm abgesetzt und die Waffen abgeschnallt. In dieser Rüstung durch den Wald zu stapfen musste wirklich anstrengend sein und Nimue fragte sich, wieso jemand so viel Ärger auf sich nahm. Allerdings fragte sie sich das schon ihr ganzes, von Templern umgegebenes Leben, wenn sie die gefühllosen Panzerungen betrachtete. Es mutete zudem merkwürdig an, dass obwohl die Gruppe anscheinend den Großteil ihrer Zeit auf der Straße verbrachte keine weiteren Zelte gekauft und benutzt wurden. Bei der Elfe verständlich, waren Dalish doch wettergeprüfte und abgehärtete Wanderer aber Mordred und Morgana schienen nicht derart regen-und kältefest zu sein und Arturs Rüstung musste bei anhaltendem Regen doch Rost ansetzten. Nimue verwarf den Gedanken und trat an Artur heran.

„Guten Abend, Ritter. Darf ich?“
Der Mann nickte und so ging sie in die Hocke um auf Augenhöhe zu bleiben.
„Geht es Eurem Körper gut?“, fragte sie fürsorglich nach. „Immerhin habt Ihr gestern ja einiges einstecken müssen.“
Der Ritter bejahte, ob aus Ehrlichkeit oder Stolz blieb jedoch frei. Allerdings bezweifelte Nimue, dass ihre Magie fehl gegangen war. Dafür war sie einfach zu erfahren und zu gut, wie sie selbstzufrieden immer wieder feststellte.
„Ihr und Eure Gruppe, was für Aufträge nehmt Ihr normalerweise an? Neben meiner magischen Heilung bin ich recht geschickt im Umgang mit Kräutern und dem brauen von Heiltränken. Solltet Ihr also nicht täglich in Gefechte mit Werwölfen, Riesen, Ghulen oder anderen derartigen Geschöpfen geraten würde ich vielleicht eher solche vorbereiten.“

http://upload.worldofplayers.de/files10/Ritter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Morgana_mini.jpg

Morgana zog ihre Bahnen durch das klare, aber kalte Wasser und dachte ein wenig über die vergangenen Wochen nach. Soviel war passiert seit sie sich entschlossen hatte, den Wald endgültig zu verlassen und sich in Richtung Zivilisation zu begeben. Insgesamt war das alles mehr als gut gelaufen. Sie hatte Larissa und Artur getroffen und beide hatten sich als vertrauenswürdige Begleiter herausgestellt, die Elfe sogar als gute Freundin erwiesen. Sie war zwar oft ein wenig verklemmt oder eigen, aber ansonsten jemand mit dem man gerne Zeit verbrachte. Und es war wirklich ein angenehmes Gefühl nach vier Jahren wieder jemanden zu haben, dem man vertrauen konnte. Der Ritter war zwar manchmal etwas etwas frech ihr gegenüber, aber ansonsten auch jemand auf dem man zählen konnte. Bei dem Antivaner war sie sich noch immer nicht ganz sicher was sie von ihm halten sollte, aber immerhin schien er sich an sein Wort zu halten. Und wenn er seine Selbstdarstellung ein wenig zurückfuhr, konnte man sich auch ganz gut mit ihm unterhalten.
Und dann war da natürlich noch ihre neueste Gefährtin. Morgana gab zu das sie nützlich war und gut in dem was sie tat, aber vom Charakter her war sie schwer zu ertragen. Das sie in Morgana scheinbar eine Art wenig geschulte Magieanfängerin sah und sich selbst als Krone der Schöpfung tat dazu natürlich ihr übriges.
Morgana schwamm gerade auf ihren Rücken, wobei ihr nackter Körper immer auf der Wasseroberfläche auf und ab bewegte, als sie plötzlich ein leichtes Rascheln in den Büschen vernahm. Schlagartig hörte sie auf zu schwimmen und stellte sich senkrecht ins Wasser, mit den Armen für Auftrieb sorgend. Sie beobachtete die Richtung aus der das Geräusch gekommen war und schaute misstrauisch in die langsam angebrochene Dunkelheit. Trotz ihrer guten Nachtsicht, konnte sie nichts erkennen, weswegen sie beschloß zum Ufer zu schwimmen. Auch wenn sie vor allem ihren männlichen Gefährten zu traute sie beim baden zu beobachten, so waren sie vermutlich nicht so pubertär das hinter einer Hecke zu machen wie ein Jugendlicher. Vielleicht war es auch nur irgendso ein kleiner Nager gewesen der durch das Dickicht gekrochen war. Was es auch war, jetzt war es weg und falls sie jemand nackt gesehen hatte, dann war es halt so. Sie schämte sich ja schließlich nicht für ihren Körper, auch wenn es in ihren Augen ein wenig erbärmlich wäre zu spannen.

Morgana fand aber das sie genug geschwommen hatte und stieg aus dem Wasser, wo sie sich mit einer Decke abtrocknete die sie sich mitgenommen hatte. Schließlich konnte sie ja nicht warten bis sie trocken war und sie hatte keine Lust dafür Magie einzusetzen. Nachdem sie das erledigt hatte zog sie ihre Klamotten wieder an, wobei sie frische Socken anzog und die alten in dem Weiher wusch. Es war wichtig nicht immer in den gleichen Socken herumzulaufen und jetzt hatte sie Gelegenheit diese zu waschen. das bad war erfrischend gewesen und zu dem eine gute Gelegenheit diesen Wolfsgestank loszuwerden, der ihr seit dem Scharmützel mit dem Werwolf in den Haaren lag. Zufrieden trat sie durch die Hecke zurück zum Lager wo sie sich zu ihrer Tasche begab um die noch feuchten Haare zu kämmen.

*
Artur hatte es sich gerade ein wenig bequem gemacht und sich bei den Satteln ins hohe Gras gesetzt, als diese Nimue zu ihm kam, wohl um sich mit ihm zu unterhalten. Verständlich, denn warum sollte er auch mal eine ruhige Minute haben, dass wäre nun wirklich eine absolut absurde Vorstellung. Aber wozu war er denn ein höflicher Rittersmann und so ließ er es zu das sie sich bei ihm niederhockte.
Die Frage ob es seinem Körper gutging konnte Artur ehrlich bejahen, auch wenn er vermutete das es nur eine Frage aus Höflichkeit war. Die Magierin machte nicht den Eindruck, als ob sie die Wirkung ihrer Fähigkeiten ernsthaft in Frage stellen würde. Wohl auch so eine Eigenschaft von Zauberinnen. Dann fragte sie welche Aufträge die Gruppe annahm und bot an Heiltränke zu brauen, was Artur ein leichtes schmunzeln abrung. Noch eine Kräuterkundige, damit waren es jetzt schon drei in dieser Reisegesellschaft. Unter Umständen sollten sie nicht ihre Waffen für Geld anbieten, sondern von Dorf zu Dorf reisen um Tränke und Tinkturen zu verkaufen. Andererseits schadete eine weitere Person die sich mit Kräutern auskannte wohl nicht, solange es nicht zu einer Art Gelehrtenstreit kam.
"Oh eine Kräuterkundige, mit Mordred und Morgana seid ihr damit die dritte in dieser Gruppe. Ich will nicht abstreiten das Tränke nützlich sein können, egal gegen wen man kämpft. Wir werden sicherlich Verwendung dafür finden. Aber am besten sprecht ihr euch dann noch mit den anderen beiden ab, nicht das die auf die gleiche Idee kommen. Unter Umständen kann man sich dann gegenseitig mit Zutaten aushelfen.", antwortete er nachdenklich.
"Was die Aufträge angeht, so hoffe ich eigentlich in Zukunft auf Begegnungen mit Werwölfen zu verzichten. Soviele gibt es davon ja nicht. Vermutlich werden wie uns mehr mit Banditen und Abschaum herumschlagen müssen. Es ist allerdings immer schwierig abzuschätzen was es an Arbeit für einen gibt. Mein letzter Auftrag war zum Beispiel das Verschwinden von Dörflern zu untersuchen und zum Schluss stand ich mit meinen beiden Begleiterinnen in einer Höhle unter der Erde und habe Dunkle Brut bekämpft. Die könnte allerdings auch hier zum Problem werden, denn auch wenn die Verderbnis noch im Süden ist, so können wir es auf unserem Weg mit größeren Stoßtrupps zu tun bekommen. Also das Feld für potenzielle Aufträge ist breitgestreut. Woran wir nicht teilnehmen werden sind aber irgendwelche Schlachten die von den Lords untereinander ausgefochten werden. ich habe keine Lust in diesen Bürgerkrieg hineingezogen zu werden. Und da ihr der Kirche untersteht und diese neutral ist, habt ihr sicherlich auch keine Interesse daran.", erklärte Artur die etwas schwer einzuschätzende Auftragslage. Tatsächlich war es unmöglich genau zu sagen was auf sie zu kommen würde. Aber das es auf der Reise zu weiteren Gefechten kommen würde, bezweifelte er nicht.

*
Schließlich wurde es Zeit schlafen zu gehen und die Wachen einzuteilen, denn immerhin wollten sie morgen bei Sonnenaufgang weiterziehen. Auch wenn sie jetzt zu fünft waren teilte Artur Nimue diese Nacht in irgendeine Wache ein. Erstens war es schwierig mit fünf Leuten zu planen und außerdem war die Magierin neu. Allerdings beschloß er das nicht zur Gewohnheit werden zu lassen, denn sie war zwar nicht Mitglied der Söldnertruppe, aber trotzdem reiste sie mit der Gruppe so wie Mordred auch. Und wer mit reiste musste auch Wachaufgaben übernehmen immerhin hatte sie die Gruppe nicht als Leibwache angeheuert, sondern darum gebeten sie zu begleiten. Aber jetzt ließ Artur sie erstmal die Nacht über in ihrem Zelt verschwinden, während er und Morgana die erste Wache übernahmen. Mordred und Larissa verschwanden zu ihren Lagern um die zeit bis zu ihrer Wache mit Schlaf zu füllen und so saen schon kurz daruf die Hexe und der Ritter alleine am Lagerfeuer. Morgana hatte ihre Unterlagen,sowie Feder und Tinte herausgeholt, während auf ihren Schoß das Buch lag, welches ihr Nimue vorhin gegeben hatte. Eifrig las sie sich duch die Zeilen. Sie war eine schnelle Leserin und konnte sich sehr gut Dinge merken. Außerdem hatte sie im Laufe der Jahre ein Gespür dafür entwickelt die wichtigen Sachen herauszufiltern. Vor allem Bücher aus dem Zirkel ergingen sich oft in Abschweifungen in Religion, Geschichte oder unwichtige Kleinigkeiten. Manchmal ganz interessant zu lesen, aber nicht essentiell genug um in ihre eigenen Unterlagen übenommen zu werden. Ein in schwarzes Leder gebundenes Buch in das Morgana alle ihre Forschungsergebnisse, Berichte über Elfenruinen und magische Sprüche und Ereignisse aufschrieb die sie auf ihrer Reise gelernt, gelesen oder gesehen hatte. Ergänzt wurde das Buch mit eigenhändigen Zeichnungen von, Fingerstellungen, Skizzen der Ruinen oder Abschriften alter Elfeninschriften. Morgana sorgte immer dafür das es während der Reise in Tierhaut eingeschlagen war und nicht feucht wurde. Neben dem Buch hatte sie natürlich noch lose Pergamente und Aufzeichnungen in denen sie oft auf während des Marsches las.
Artur sah zu wie die Hexe in dem alten Buch las und zwischendurch manchmal etwas in ein anderes Buch oder ein Stück Pergament schrieb. Scheinbar war der Inhalt sehr interessant für sie, also wohl entweder magisch oder elfisch. Beides nicht unbedingt Themen in denen er sich gut auskannte. Vielleicht sollte er sich auch mal wieder ein Buch zulegen, wobei die Wache eigentlich nicht zum lesen da war. Andererseits war die Bedrohungslage im Moment nun wirklich niedrig, sodass er keinen Grund sah die Hexe aufzufordern das Buch wegzulegen. Die Antwort von ihr konnte er sich eh vorstellen. Trotzdem war ihm irgendwie ein wenig langweilig.
"Ich war überrascht das ihr euch doch so schnell bereit erklärt habt diese Nimue mitzunehmen. Das ist recht untypisch für euch.", sprach er um die Stille zu vertreiben und ein wenig seine Langweile zu vertreiben. Morgana sah nicht auf antwortete aber, während sie las.
"Ich wusste gar nicht das wir uns schon so lange kennen das ihr wisst was typisch bei mir ist Artur, aber wenn ihr meint."
"Ich wundere mich nur das ihr dieser Nimue so schnell vertraut, solange kenne ich euch schon um zu wissen das sowas ungewöhnlich bei euch ist.", setzte Artur beharrlich nach. Morgana lachte kurz und sah dann mit einem schmalen Grinsen auf.
"Scheinbar noch nicht lange genug wenn ihr denkt das ich ihr vertraue. Ich dulde sie, weil ich so wie ihr ihre Nützlichkeit für die Reise sehe. Außerdem bietet sie die Möglichkeit für mich an neues magisches Wissen zu kommen. Aber ich vertraue ihr nur so weit wie ich sie werfen kann und ich bin nicht sehr kräftig. Sie ist eine zirkeltreue Magierin und sie wird uns nur solange helfen wie wir ihr von Nutzen sind. Also vermutlich bis sie in Orzammar ankommt. In einer Auseinandersetzung mit Templern würde sie sich sofort auf deren Seite stellen anders als ihr, Larissa oder sogar Mordred sofern er sein Versprechen ernst nimmt.", antwortete Morgana ruhig.
"Nun wollen wir hoffen das es nicht dazu kommt. Und solange ihr auch denkt das sie hilfreich ist, sehe ich keine Probleme."
"Nun sie ist eine arrogante Ziege, die denkt das sie alles besser kann, aber man muss ihr zugestehen das sie weiß was sie tut.", antwortete Morgana schlicht während sie wieder in ihren Unterlagen vertieft war. Artur kannte eine Person auf die diese Punkte eigentlich auch sehr oft zutrafen, beschloß aber das es klüger war dies nicht zu anmerken. Stattdessen beschloß er das Thema zu wechseln, denn im Moment gab es da nicht soviel zu sagen. Morgana kritzelte derweil etwas auf Pergament.
"Ahja. Schön zu hören das ihr so hervorragend mit ihr auskommt. Wie geht eigentlich euer Unterricht mit Larissa voran ?" Da letzte Mal hatte er gesehen das sie schon verständlich schreiben konnte und die Unterschrift auf dem Vertrag unterstrich das.
"Gut finde ich. Larissa ist sehr motiviert und wir kommen deshalb gut voran. Auch wenn wir natürlich im Wald nicht so gut üben können, weswegen es immer wieder zu Unterbrechungen kommt. Ich denke ich werde mir da was für die Weiterreise einfallen lassen müssen.", antwortete Morgana besser gelaunt und blickte wieder vom Buch auf. Das Thema lag ihr eindeutig mehr, wobei sie nichts persönliches aus dem Unterricht preisgeben würde. Aber Artur über den Fortschritt zu informieren war ja nichts vertrauliches, immerhin wusste er ja das sie Larissa lesen und schreiben beibrachte. Außerdem war sie stolz auf die Leistungen der Elfe und auch ihre Eigenen.
"Aber fragt sie doch am besten demnächst selbst, sie freut sich eigentlich wenn sie zeigen kann was sie gelernt hat."
"Wohl keine schlechte Idee. Und wahrscheinlich erreichen wir morgen eine Taverne da könnt ihr wahrscheinlich mit dem Unterricht fortfahren.", sagte Artur wohlwollend. Morgana nickte zustimmend dann machte sie sich wieder an die Lektüre, während Artur sich den Sternenhimmel ansah. Schließlich endete ihre Wache und nachdem sie die beiden Anderen geweckt hatten, wünschten sie sich gegenseitig eine gute Nacht und legten sich an ihren Lagerplätzen schlafen.

Shepard Commander
20.10.2015, 19:20
http://upload.worldofplayers.de/files10/Ritter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Morgana_mini.jpg

Morgana zog ihre Bahnen durch das klare, aber kalte Wasser und dachte ein wenig über die vergangenen Wochen nach. Soviel war passiert seit sie sich entschlossen hatte, den Wald endgültig zu verlassen und sich in Richtung Zivilisation zu begeben. Insgesamt war das alles mehr als gut gelaufen. Sie hatte Larissa und Artur getroffen und beide hatten sich als vertrauenswürdige Begleiter herausgestellt, die Elfe sogar als gute Freundin erwiesen. Sie war zwar oft ein wenig verklemmt oder eigen, aber ansonsten jemand mit dem man gerne Zeit verbrachte. Und es war wirklich ein angenehmes Gefühl nach vier Jahren wieder jemanden zu haben, dem man vertrauen konnte. Der Ritter war zwar manchmal etwas etwas frech ihr gegenüber, aber ansonsten auch jemand auf dem man zählen konnte. Bei dem Antivaner war sie sich noch immer nicht ganz sicher was sie von ihm halten sollte, aber immerhin schien er sich an sein Wort zu halten. Und wenn er seine Selbstdarstellung ein wenig zurückfuhr, konnte man sich auch ganz gut mit ihm unterhalten.
Und dann war da natürlich noch ihre neueste Gefährtin. Morgana gab zu das sie nützlich war und gut in dem was sie tat, aber vom Charakter her war sie schwer zu ertragen. Das sie in Morgana scheinbar eine Art wenig geschulte Magieanfängerin sah und sich selbst als Krone der Schöpfung tat dazu natürlich ihr übriges.
Morgana schwamm gerade auf ihren Rücken, wobei ihr nackter Körper immer auf der Wasseroberfläche auf und ab bewegte, als sie plötzlich ein leichtes Rascheln in den Büschen vernahm. Schlagartig hörte sie auf zu schwimmen und stellte sich senkrecht ins Wasser, mit den Armen für Auftrieb sorgend. Sie beobachtete die Richtung aus der das Geräusch gekommen war und schaute misstrauisch in die langsam angebrochene Dunkelheit. Trotz ihrer guten Nachtsicht, konnte sie nichts erkennen, weswegen sie beschloß zum Ufer zu schwimmen. Auch wenn sie vor allem ihren männlichen Gefährten zu traute sie beim baden zu beobachten, so waren sie vermutlich nicht so pubertär das hinter einer Hecke zu machen wie ein Jugendlicher. Vielleicht war es auch nur irgendso ein kleiner Nager gewesen der durch das Dickicht gekrochen war. Was es auch war, jetzt war es weg und falls sie jemand nackt gesehen hatte, dann war es halt so. Sie schämte sich ja schließlich nicht für ihren Körper, auch wenn es in ihren Augen ein wenig erbärmlich wäre zu spannen.

Morgana fand aber das sie genug geschwommen hatte und stieg aus dem Wasser, wo sie sich mit einer Decke abtrocknete die sie sich mitgenommen hatte. Schließlich konnte sie ja nicht warten bis sie trocken war und sie hatte keine Lust dafür Magie einzusetzen. Nachdem sie das erledigt hatte zog sie ihre Klamotten wieder an, wobei sie frische Socken anzog und die alten in dem Weiher wusch. Es war wichtig nicht immer in den gleichen Socken herumzulaufen und jetzt hatte sie Gelegenheit diese zu waschen. das bad war erfrischend gewesen und zu dem eine gute Gelegenheit diesen Wolfsgestank loszuwerden, der ihr seit dem Scharmützel mit dem Werwolf in den Haaren lag. Zufrieden trat sie durch die Hecke zurück zum Lager wo sie sich zu ihrer Tasche begab um die noch feuchten Haare zu kämmen.

*
Artur hatte es sich gerade ein wenig bequem gemacht und sich bei den Satteln ins hohe Gras gesetzt, als diese Nimue zu ihm kam, wohl um sich mit ihm zu unterhalten. Verständlich, denn warum sollte er auch mal eine ruhige Minute haben, dass wäre nun wirklich eine absolut absurde Vorstellung. Aber wozu war er denn ein höflicher Rittersmann und so ließ er es zu das sie sich bei ihm niederhockte.
Die Frage ob es seinem Körper gutging konnte Artur ehrlich bejahen, auch wenn er vermutete das es nur eine Frage aus Höflichkeit war. Die Magierin machte nicht den Eindruck, als ob sie die Wirkung ihrer Fähigkeiten ernsthaft in Frage stellen würde. Wohl auch so eine Eigenschaft von Zauberinnen. Dann fragte sie welche Aufträge die Gruppe annahm und bot an Heiltränke zu brauen, was Artur ein leichtes schmunzeln abrung. Noch eine Kräuterkundige, damit waren es jetzt schon drei in dieser Reisegesellschaft. Unter Umständen sollten sie nicht ihre Waffen für Geld anbieten, sondern von Dorf zu Dorf reisen um Tränke und Tinkturen zu verkaufen. Andererseits schadete eine weitere Person die sich mit Kräutern auskannte wohl nicht, solange es nicht zu einer Art Gelehrtenstreit kam.
"Oh eine Kräuterkundige, mit Mordred und Morgana seid ihr damit die dritte in dieser Gruppe. Ich will nicht abstreiten das Tränke nützlich sein können, egal gegen wen man kämpft. Wir werden sicherlich Verwendung dafür finden. Aber am besten sprecht ihr euch dann noch mit den anderen beiden ab, nicht das die auf die gleiche Idee kommen. Unter Umständen kann man sich dann gegenseitig mit Zutaten aushelfen.", antwortete er nachdenklich.
"Was die Aufträge angeht, so hoffe ich eigentlich in Zukunft auf Begegnungen mit Werwölfen zu verzichten. Soviele gibt es davon ja nicht. Vermutlich werden wie uns mehr mit Banditen und Abschaum herumschlagen müssen. Es ist allerdings immer schwierig abzuschätzen was es an Arbeit für einen gibt. Mein letzter Auftrag war zum Beispiel das Verschwinden von Dörflern zu untersuchen und zum Schluss stand ich mit meinen beiden Begleiterinnen in einer Höhle unter der Erde und habe Dunkle Brut bekämpft. Die könnte allerdings auch hier zum Problem werden, denn auch wenn die Verderbnis noch im Süden ist, so können wir es auf unserem Weg mit größeren Stoßtrupps zu tun bekommen. Also das Feld für potenzielle Aufträge ist breitgestreut. Woran wir nicht teilnehmen werden sind aber irgendwelche Schlachten die von den Lords untereinander ausgefochten werden. ich habe keine Lust in diesen Bürgerkrieg hineingezogen zu werden. Und da ihr der Kirche untersteht und diese neutral ist, habt ihr sicherlich auch keine Interesse daran.", erklärte Artur die etwas schwer einzuschätzende Auftragslage. Tatsächlich war es unmöglich genau zu sagen was auf sie zu kommen würde. Aber das es auf der Reise zu weiteren Gefechten kommen würde, bezweifelte er nicht.

*
Schließlich wurde es Zeit schlafen zu gehen und die Wachen einzuteilen, denn immerhin wollten sie morgen bei Sonnenaufgang weiterziehen. Auch wenn sie jetzt zu fünft waren teilte Artur Nimue diese Nacht in irgendeine Wache ein. Erstens war es schwierig mit fünf Leuten zu planen und außerdem war die Magierin neu. Allerdings beschloß er das nicht zur Gewohnheit werden zu lassen, denn sie war zwar nicht Mitglied der Söldnertruppe, aber trotzdem reiste sie mit der Gruppe so wie Mordred auch. Und wer mit reiste musste auch Wachaufgaben übernehmen immerhin hatte sie die Gruppe nicht als Leibwache angeheuert, sondern darum gebeten sie zu begleiten. Aber jetzt ließ Artur sie erstmal die Nacht über in ihrem Zelt verschwinden, während er und Morgana die erste Wache übernahmen. Mordred und Larissa verschwanden zu ihren Lagern um die zeit bis zu ihrer Wache mit Schlaf zu füllen und so saen schon kurz daruf die Hexe und der Ritter alleine am Lagerfeuer. Morgana hatte ihre Unterlagen,sowie Feder und Tinte herausgeholt, während auf ihren Schoß das Buch lag, welches ihr Nimue vorhin gegeben hatte. Eifrig las sie sich duch die Zeilen. Sie war eine schnelle Leserin und konnte sich sehr gut Dinge merken. Außerdem hatte sie im Laufe der Jahre ein Gespür dafür entwickelt die wichtigen Sachen herauszufiltern. Vor allem Bücher aus dem Zirkel ergingen sich oft in Abschweifungen in Religion, Geschichte oder unwichtige Kleinigkeiten. Manchmal ganz interessant zu lesen, aber nicht essentiell genug um in ihre eigenen Unterlagen übenommen zu werden. Ein in schwarzes Leder gebundenes Buch in das Morgana alle ihre Forschungsergebnisse, Berichte über Elfenruinen und magische Sprüche und Ereignisse aufschrieb die sie auf ihrer Reise gelernt, gelesen oder gesehen hatte. Ergänzt wurde das Buch mit eigenhändigen Zeichnungen von, Fingerstellungen, Skizzen der Ruinen oder Abschriften alter Elfeninschriften. Morgana sorgte immer dafür das es während der Reise in Tierhaut eingeschlagen war und nicht feucht wurde. Neben dem Buch hatte sie natürlich noch lose Pergamente und Aufzeichnungen in denen sie oft auf während des Marsches las.
Artur sah zu wie die Hexe in dem alten Buch las und zwischendurch manchmal etwas in ein anderes Buch oder ein Stück Pergament schrieb. Scheinbar war der Inhalt sehr interessant für sie, also wohl entweder magisch oder elfisch. Beides nicht unbedingt Themen in denen er sich gut auskannte. Vielleicht sollte er sich auch mal wieder ein Buch zulegen, wobei die Wache eigentlich nicht zum lesen da war. Andererseits war die Bedrohungslage im Moment nun wirklich niedrig, sodass er keinen Grund sah die Hexe aufzufordern das Buch wegzulegen. Die Antwort von ihr konnte er sich eh vorstellen. Trotzdem war ihm irgendwie ein wenig langweilig.
"Ich war überrascht das ihr euch doch so schnell bereit erklärt habt diese Nimue mitzunehmen. Das ist recht untypisch für euch.", sprach er um die Stille zu vertreiben und ein wenig seine Langweile zu vertreiben. Morgana sah nicht auf antwortete aber, während sie las.
"Ich wusste gar nicht das wir uns schon so lange kennen das ihr wisst was typisch bei mir ist Artur, aber wenn ihr meint."
"Ich wundere mich nur das ihr dieser Nimue so schnell vertraut, solange kenne ich euch schon um zu wissen das sowas ungewöhnlich bei euch ist.", setzte Artur beharrlich nach. Morgana lachte kurz und sah dann mit einem schmalen Grinsen auf.
"Scheinbar noch nicht lange genug wenn ihr denkt das ich ihr vertraue. Ich dulde sie, weil ich so wie ihr ihre Nützlichkeit für die Reise sehe. Außerdem bietet sie die Möglichkeit für mich an neues magisches Wissen zu kommen. Aber ich vertraue ihr nur so weit wie ich sie werfen kann und ich bin nicht sehr kräftig. Sie ist eine zirkeltreue Magierin und sie wird uns nur solange helfen wie wir ihr von Nutzen sind. Also vermutlich bis sie in Orzammar ankommt. In einer Auseinandersetzung mit Templern würde sie sich sofort auf deren Seite stellen anders als ihr, Larissa oder sogar Mordred sofern er sein Versprechen ernst nimmt.", antwortete Morgana ruhig.
"Nun wollen wir hoffen das es nicht dazu kommt. Und solange ihr auch denkt das sie hilfreich ist, sehe ich keine Probleme."
"Nun sie ist eine arrogante Ziege, die denkt das sie alles besser kann, aber man muss ihr zugestehen das sie weiß was sie tut.", antwortete Morgana schlicht während sie wieder in ihren Unterlagen vertieft war. Artur kannte eine Person auf die diese Punkte eigentlich auch sehr oft zutrafen, beschloß aber das es klüger war dies nicht zu anmerken. Stattdessen beschloß er das Thema zu wechseln, denn im Moment gab es da nicht soviel zu sagen. Morgana kritzelte derweil etwas auf Pergament.
"Ahja. Schön zu hören das ihr so hervorragend mit ihr auskommt. Wie geht eigentlich euer Unterricht mit Larissa voran ?" Da letzte Mal hatte er gesehen das sie schon verständlich schreiben konnte und die Unterschrift auf dem Vertrag unterstrich das.
"Gut finde ich. Larissa ist sehr motiviert und wir kommen deshalb gut voran. Auch wenn wir natürlich im Wald nicht so gut üben können, weswegen es immer wieder zu Unterbrechungen kommt. Ich denke ich werde mir da was für die Weiterreise einfallen lassen müssen.", antwortete Morgana besser gelaunt und blickte wieder vom Buch auf. Das Thema lag ihr eindeutig mehr, wobei sie nichts persönliches aus dem Unterricht preisgeben würde. Aber Artur über den Fortschritt zu informieren war ja nichts vertrauliches, immerhin wusste er ja das sie Larissa lesen und schreiben beibrachte. Außerdem war sie stolz auf die Leistungen der Elfe und auch ihre Eigenen.
"Aber fragt sie doch am besten demnächst selbst, sie freut sich eigentlich wenn sie zeigen kann was sie gelernt hat."
"Wohl keine schlechte Idee. Und wahrscheinlich erreichen wir morgen eine Taverne da könnt ihr wahrscheinlich mit dem Unterricht fortfahren.", sagte Artur wohlwollend. Morgana nickte zustimmend dann machte sie sich wieder an die Lektüre, während Artur sich den Sternenhimmel ansah. Schließlich endete ihre Wache und nachdem sie die beiden Anderen geweckt hatten, wünschten sie sich gegenseitig eine gute Nacht und legten sich an ihren Lagerplätzen schlafen.


http://upload.worldofplayers.de/files10/nimue_klein.jpg

Reizvoll wie Morganas üppige Brüste sanft die Oberfläche des Wassers wölbten, es schließlich durchbrachen und in silbrigen Perlen die Rundungen hinab lief. Mordred beobachtete die Hexe kurz durch die leicht hinab gebogenen Zweige des Gebüsches, dann entschied er, dass sein Verhalten sowohl unangebracht für einen Edelmann als auch eher einem fereldrischen Bauernjungen als einem Antivaner gleichkam. Der Ast schnellte zurück, als Mordred ihn losließ und er sich abwandte, was ein vernehmliches Rascheln der Blätter zufolge hatte. Doch Mordred hatte der nackten Schönheit schon den Rücken gekehrt und war Richtung Lagerplatz gestapft. Neben ihrer allgemein eher ablehnenden Haltung dem Schwertkämpfer gegenüber war ihr Interesse doch ohnehin deutlich auf Artur ausgerichtet und somit blieb sie für ihn nur… eine Gefährtin und seine Lebensretterin.

*

Artur nahm Nimues Angebot anscheinend sehr wohlwollend zur Kenntnis, denn er teilte sie diese Nacht nicht zur Wache ein. Die Magierin freute sich über die Gelegenheit eine Nacht durchschlafen zu können. Die Letzte hatte sie zum Großteil in Katzengestalt verbracht und ein paar zusammengerollte Stunden auf dem kaputten Bett des ehemaligen Werwolfes verbracht, oder auf Larissas Oberschenkeln und obwohl die Elfe sehr zärtlich kraulte hielten sie und der Umstand, dass ein gefräßiges Monster umhergeschlichen waren die Magierin den Großteil der Nacht wach.

Die Antwort des Ritters, dass neben ihr auch Morgana und der Antivaner die Kräuterkunde beherrschten hatte sie leicht lächelnd zur Kenntnis genommen. Jeder Idiot der über seine Wirkung Bescheid wusste konnte Spritzwegerich zerkauen und auf einen Bienenstich drücken, oder bei Bauchschmerzen aus Elfenwurzel einen Tee kochen. Das machte jemanden jedoch noch lange nicht zum Kräuterkundigen. Allerdings überraschte es Nimue kaum, dass Morgana angab, oder vorgab, in der Kräuterkunde bewandert zu sein. Was eine richtige Hexe sein will… Zudem waren primitive Wundumschläge oder Salben wirklich das Milieu der meisten „Hexen“ von denen die wenigsten Magie wirken konnten. Derlei Panscherei beeindruckte Nimue nicht einmal peripher und wenn der Ritter schlau war, würde er sich an sie halten. Was den Antivaner anging; er machte einen durchaus weltmännischen und gebildeten Eindruck und ihm wäre durchaus zuzutrauen, dass er in einem höfischen Studium den ein oder anderen effektiven Kräutertrunk oder eine effektive Zusammenmischung exotischer Ingredienzen aufgenommen hatte. Doch Adlige taten sich meist daran gütig überteuerte Zutaten von fahrenden Händlern zu kaufen und dann Möchtegern-Alchemisten bei deren theatralischer Zusammenmischung zu beobachten und hielten sich schon für wahre Wissende, wenn sie mit einer versilberten Klinge Schnittlauch zerhackten. Mitnichten würde sie also auf die alte Kniffe der Abtrünnigen, die ohnehin kaum mehr als Hausmittel sein würden oder die effekthascherischen Formeln des Antivaners zurückgreifen oder sich mit diesen „abstimmen“, was letztlich nur dazu führen würde, dass diese versuchen würden Nimues Rezepte zu imitieren und ohnehin kläglich daran scheitern würden. Der Rest von Arturs Aussage machte allerdings wiederum mehr Sinn und Nimue stimmte dem Ritter darin zu, dass sie sich lieber auf Fehden des Adels heraushalten sollten. Zwar schlugen sich oftmals Söldnerheere für fremde Herren, doch wäre sie als Magierin dann kaum besser als die Abtrünnige, die sie begleitete. „Die Magie soll den Menschen dienen und ihn niemals beherrschen“, hieß es von der Prophetin und obwohl Nimue dieser Auffassung eher skeptisch gegenüber stand, so kannte sie ihren Platz als Magierin des Zirkels und loyale Dienerin des Königreichs, obgleich Cailan gefallen war. „Eine Schande“, dachte Nimue. „Er war so ein hübscher Kerl.“

*

Wandelnde Schatten zogen an Nimue vorbei. Brennende Augen in schwarzen Höhlen starrten sie an, doch wichen ihr die niederen Geschöpfe aus. Sie war an einer Stelle im Nichts herausgekommen, die sie noch nie besucht hatte. Es war ohne Frage die eine Gegend in der ein Dämon herrschte. Abgestorbenes, schwarzes Gehölz wandte sich krankhaft aus dem nackten Sandstein, der die Oberfläche ausmachte. In einem Anflug von Ironie oder aber schlechtem Geschmack hatte der Herrscher seinen schattigen Dienern befohlen lilafarbene Teppiche zu verstreuten. Sie lagen ungeordnet kreuz und quer und folgten keiner Struktur außer reiner Anarchie während sie farblich an die Rüstkleider der Templer erinnerten. Hier und da erschien es Nimue sogar, dass das Zeichen der Sonne oder des Schwertes der Gnade angedeutet worden war. Also hatten die Dämonen entweder die alten Zeichen in ihrer Furcht entfernt oder aber sogar versucht diese Nachzuahmen und selbst auf die Teppiche zu stricken. Der Magierin war es egal während sie mit langem Schritt abwechselnd über die Stoffe und den Stein schritt. Um sie herum tauchten nun Möbel auf, klein als wären sie für Kinder gemacht worden und dann wieder so groß, dass kein ausgewachsener Mann, nicht einmal von Arturs Statur darauf Platz nehmen konnte ohne sie vorher mit einer Leiter zu besteigen. Betten verschiedenster Machart traten am steil hinabstürzenden Abgrund zutage, der die seitlichen Grenzen des Areals darstellte. In ihnen tollten nun die Schattenwesen umher, wandelten ihre nebulösen Körper in menschenähnliche Strukturen, männlich und weiblich und vollführten stumm und tonlos obszöne Gesten miteinander.

„Ein Dämon der Wollust also“, knurrte Nimue selbsterkennend. Sie hatte auf ein Gespräch mit Olimpia gehofft, nachdem diese ihr letztes Treffen mit der sinnlosen Protokollierung des Soldaten vergeudet hatte. Der Geist mochte ewig leben, Nimue jedoch nicht! Und obwohl ihr Geist nach dem Tod für immer in das Nichts einkehren mochte, so wollte sie ihr Wissen doch aber lieber in der Welt der Lebenden nutzen.
„Olimpia!“, rief Nimue, obwohl sie kaum Hoffnung hatte den intelligenten Geist in dieser Nacht zu treffen.
„Olimpia ist gerade beschäftigt“, säuselte da eine honigsüße Stimme hinter ihr, doch schon der krächzende, hohle Unterton verriet den Sprecher als Dämon. Nimue schaute zur Seite und erblickte den Dämon der Wollust, der dieses Gebiet regierte. Er hatte die Haare zu einer Krone gezwirbelt aus denen heraus die langen Hörner lugten. Nimue ignorierte den Dämon und ging voran. Irgendwo wäre vermutlich ein Portal das sie wegbringen würde. „Schatz, mein geliebter Schatz, höre doch auf mich. Olimpia schickt mich um dich solange zu unterhalten“, fuhr der Dämon fort und schwebte nun neben Nimue, landete sanft und begann damit in ihrem Tempo schrittzuhalten. „Sie will, dass ich dich verwöhne und bade und alles tu, was du willst!“ Dabei leckte sich der Dämon die lilanen Lippen und bildete einen Kussmund. „Alles! Und ich gehorche Olimpia und ich gehorche dir, Herrin!“
Damit huschte sie vor Nimues Füße und warf sich vor ihr zu Boden. „Befiehl mir, dich zu verwöhnen!“
Nimue schnaubte verächtlich, trat dann geringschätzig um die Dämonin herum und folgte dem sich vor ihr windenden Pfad und tatsächlich, rechts am Ende schimmerte der durchdringende lila-schwarze Wirbel, der ein Portal visualisierte. Hinter Nimue erhob sich die Dämonin, fauchte zwei kopulierende Schatten an, wobei sich ihr eigentlich recht ansehnliches Antlitz sich in ein Satyrgesicht verwandelte, dann eilte sie der Magierin nach und versuchte diese mit einschmeichelnder Stimme zum Verweilen zu bewegen. Ihre krallenähnlichen Hände umrundeten Nimues Körper, vor allem bei ihren Brüsten und ihrem Hintern, ohne es jedoch zu berühren. Dämonen der Wollust wollten so stark sein, doch wenn man sie nicht ließ konnte sie einen nicht einmal berühren.
„Na schön!“, fauchte der Dämon. „Wenn du schon nicht mit mir Zärtlichkeiten austauschen…“ Nimue lachte so laut auf, dass der Dämon einen Moment still blieb und dann fragte: „Warum lachst du?“
„Ich habe Dämonen wie dich die pochenden Herzen schwacher Männer herausreißen sehen. Du kennst das Wort Zärtlichkeit, aber dessen Bedeutung bleibt dir verborgen.“
„Immerhin redest du jetzt mit mir“, sagte der Dämon siegesgewiss.
„Ja. Und unser Gespräch endet hier“, bestimmte Nimue und wandte sich dem Portal zu, dass nun in greifbare Nähe gekommen war. Ein paar Schritt noch, dann wäre sie woanders. Der Dämon blieb auf der Straße hinter Nimue stehen.

„Dann willst du also auch nichts über Morgana wissen?!“,rief er Nimue nach. Die Magierin stoppte mitten im Gang und wandte den Kopf zu dem nun breit lächelnden Dämon um. „Ooooh. Doch interessiert?“
„Was weißt du über sie?“
Der Dämon schnalzte mit der Zunge und wedelte mit erhobenem Zeigefinger. „Also so schon gar nicht, meine Liebe!“
„Spricht, Dämon!“, fauchte Nimue aufbrausend, was diesem jedoch nur ein noch zufriedeneres Grinsen entlockte. „Jetzt willst du mich befehlen, Herrin? Du hattest deine Chance, Herrin!“, bespöttelte sie den verliehenen Titel. „Und wenn du mit mir einen Handel…“
Die Dämonin zuckte zusammen und hob plötzlich vom Boden ab. Ihr Körper schoss zwei Meter in die Höhe wo er verharrte und sich scheinbar nicht bewegen konnte. Das hübsche Dämonengesicht veränderte sich zu einem Ausdruck echten Entsetzens, als sie Nimue als Urheber der plötzlichen Indisposition identifizierte, die ihre Rechte ausgestreckt hielt, die Finger auf den Dämon zeigend. Arme und Beine des Dämons zuckten zur Seite, versteiften sich und bildeten so ein körpereigenes X. „Sag mir, was ich wissen will, Dämon dann gehen wir unserer Wege!“, bot Nimue an.
„Aaaah, fffic…..“
„Werde jetzt nicht unhöflich! Sprich oder ich hol mir deine Zunge und nehme sie mit in meine Welt!“
Das Dämonengesicht verzerrte sich vor Schmerz, als die Gliedmaßen unnatürlich gedehnt wurden. „Warte! Ich rede ja. Morgana! Morgana ist meine Sklavin!“
„Lügner“, sagte Nimue trocken. „Zweiter Versuch!“
„Doch! Doch es stimmt! Sie gehört mir!“, wiederholte die Dämonin und spie den letzten Teil förmlich aus um ihren Besitzanspruch zu unterfüttern. Nimue drehte die Hand nur ein winziges bisschen und schon schrie die Dämonin hell auf, was die Schatten, die mit dem Liebesspiel aufgehört und sich auf allen Vieren angepirscht hatten, zurückschrecken ließ.
„Alles was ich tun muss ist daran denken. Dann würde ich dich einfach zerreißen, Dämon“, erklärte Nimue ihr sachlich. „Mein! Name! Ist! Sartanaaa!“, brüllte der Dämon nun jedoch, sammelte bei jedem diesem Worte Energie und ließ diese nun ein einem Schwall arkanen Drucks explodieren. Nimue spürte, dass sie die Kontrolle über den Dämon aus den Händen verloren hatte. Einen Moment schwebte Sartana in der Luft, dann verschwand sie in einer schwarzen Rauchwolke, während sich die Schattengestalten mit Klauen und Zähnen auf Nimue warfen um ihrer Herrin Zeit zur Flucht zu geben. Nimue wischte die Schatten mit glühenden Händen beiseite noch ehe sie sie erreichen konnten. Diese halb-Mensch, halb-hundeartigen Schattenwesen jauelten getroffen, als Nimue sie über den Rand des Abgrundes ins Vergessen schleuderte. Einem schickte sie einen arkanen Bolzen hinterher. Er durchschlug das Wesen das zu Staub zerfiel während das Geschoss verpuffte. Nimue knurrte, schaute sich nochmals um und schritt dann durch das Portal. Verfluchte Dämonen, drangen im Schlaf in das Unterbewusstsein ein und stahlen die Gedanken um einen zu täuschen.

Morgana und eine Dämonin in einem Pakt, lächerlich!

numberten
20.10.2015, 20:46
http://upload.worldofplayers.de/files10/nimue_klein.jpg

Reizvoll wie Morganas üppige Brüste sanft die Oberfläche des Wassers wölbten, es schließlich durchbrachen und in silbrigen Perlen die Rundungen hinab lief. Mordred beobachtete die Hexe kurz durch die leicht hinab gebogenen Zweige des Gebüsches, dann entschied er, dass sein Verhalten sowohl unangebracht für einen Edelmann als auch eher einem fereldrischen Bauernjungen als einem Antivaner gleichkam. Der Ast schnellte zurück, als Mordred ihn losließ und er sich abwandte, was ein vernehmliches Rascheln der Blätter zufolge hatte. Doch Mordred hatte der nackten Schönheit schon den Rücken gekehrt und war Richtung Lagerplatz gestapft. Neben ihrer allgemein eher ablehnenden Haltung dem Schwertkämpfer gegenüber war ihr Interesse doch ohnehin deutlich auf Artur ausgerichtet und somit blieb sie für ihn nur… eine Gefährtin und seine Lebensretterin.

*

Artur nahm Nimues Angebot anscheinend sehr wohlwollend zur Kenntnis, denn er teilte sie diese Nacht nicht zur Wache ein. Die Magierin freute sich über die Gelegenheit eine Nacht durchschlafen zu können. Die Letzte hatte sie zum Großteil in Katzengestalt verbracht und ein paar zusammengerollte Stunden auf dem kaputten Bett des ehemaligen Werwolfes verbracht, oder auf Larissas Oberschenkeln und obwohl die Elfe sehr zärtlich kraulte hielten sie und der Umstand, dass ein gefräßiges Monster umhergeschlichen waren die Magierin den Großteil der Nacht wach.

Die Antwort des Ritters, dass neben ihr auch Morgana und der Antivaner die Kräuterkunde beherrschten hatte sie leicht lächelnd zur Kenntnis genommen. Jeder Idiot der über seine Wirkung Bescheid wusste konnte Spritzwegerich zerkauen und auf einen Bienenstich drücken, oder bei Bauchschmerzen aus Elfenwurzel einen Tee kochen. Das machte jemanden jedoch noch lange nicht zum Kräuterkundigen. Allerdings überraschte es Nimue kaum, dass Morgana angab, oder vorgab, in der Kräuterkunde bewandert zu sein. Was eine richtige Hexe sein will… Zudem waren primitive Wundumschläge oder Salben wirklich das Milieu der meisten „Hexen“ von denen die wenigsten Magie wirken konnten. Derlei Panscherei beeindruckte Nimue nicht einmal peripher und wenn der Ritter schlau war, würde er sich an sie halten. Was den Antivaner anging; er machte einen durchaus weltmännischen und gebildeten Eindruck und ihm wäre durchaus zuzutrauen, dass er in einem höfischen Studium den ein oder anderen effektiven Kräutertrunk oder eine effektive Zusammenmischung exotischer Ingredienzen aufgenommen hatte. Doch Adlige taten sich meist daran gütig überteuerte Zutaten von fahrenden Händlern zu kaufen und dann Möchtegern-Alchemisten bei deren theatralischer Zusammenmischung zu beobachten und hielten sich schon für wahre Wissende, wenn sie mit einer versilberten Klinge Schnittlauch zerhackten. Mitnichten würde sie also auf die alte Kniffe der Abtrünnigen, die ohnehin kaum mehr als Hausmittel sein würden oder die effekthascherischen Formeln des Antivaners zurückgreifen oder sich mit diesen „abstimmen“, was letztlich nur dazu führen würde, dass diese versuchen würden Nimues Rezepte zu imitieren und ohnehin kläglich daran scheitern würden. Der Rest von Arturs Aussage machte allerdings wiederum mehr Sinn und Nimue stimmte dem Ritter darin zu, dass sie sich lieber auf Fehden des Adels heraushalten sollten. Zwar schlugen sich oftmals Söldnerheere für fremde Herren, doch wäre sie als Magierin dann kaum besser als die Abtrünnige, die sie begleitete. „Die Magie soll den Menschen dienen und ihn niemals beherrschen“, hieß es von der Prophetin und obwohl Nimue dieser Auffassung eher skeptisch gegenüber stand, so kannte sie ihren Platz als Magierin des Zirkels und loyale Dienerin des Königreichs, obgleich Cailan gefallen war. „Eine Schande“, dachte Nimue. „Er war so ein hübscher Kerl.“

*

Wandelnde Schatten zogen an Nimue vorbei. Brennende Augen in schwarzen Höhlen starrten sie an, doch wichen ihr die niederen Geschöpfe aus. Sie war an einer Stelle im Nichts herausgekommen, die sie noch nie besucht hatte. Es war ohne Frage die eine Gegend in der ein Dämon herrschte. Abgestorbenes, schwarzes Gehölz wandte sich krankhaft aus dem nackten Sandstein, der die Oberfläche ausmachte. In einem Anflug von Ironie oder aber schlechtem Geschmack hatte der Herrscher seinen schattigen Dienern befohlen lilafarbene Teppiche zu verstreuten. Sie lagen ungeordnet kreuz und quer und folgten keiner Struktur außer reiner Anarchie während sie farblich an die Rüstkleider der Templer erinnerten. Hier und da erschien es Nimue sogar, dass das Zeichen der Sonne oder des Schwertes der Gnade angedeutet worden war. Also hatten die Dämonen entweder die alten Zeichen in ihrer Furcht entfernt oder aber sogar versucht diese Nachzuahmen und selbst auf die Teppiche zu stricken. Der Magierin war es egal während sie mit langem Schritt abwechselnd über die Stoffe und den Stein schritt. Um sie herum tauchten nun Möbel auf, klein als wären sie für Kinder gemacht worden und dann wieder so groß, dass kein ausgewachsener Mann, nicht einmal von Arturs Statur darauf Platz nehmen konnte ohne sie vorher mit einer Leiter zu besteigen. Betten verschiedenster Machart traten am steil hinabstürzenden Abgrund zutage, der die seitlichen Grenzen des Areals darstellte. In ihnen tollten nun die Schattenwesen umher, wandelten ihre nebulösen Körper in menschenähnliche Strukturen, männlich und weiblich und vollführten stumm und tonlos obszöne Gesten miteinander.

„Ein Dämon der Wollust also“, knurrte Nimue selbsterkennend. Sie hatte auf ein Gespräch mit Olimpia gehofft, nachdem diese ihr letztes Treffen mit der sinnlosen Protokollierung des Soldaten vergeudet hatte. Der Geist mochte ewig leben, Nimue jedoch nicht! Und obwohl ihr Geist nach dem Tod für immer in das Nichts einkehren mochte, so wollte sie ihr Wissen doch aber lieber in der Welt der Lebenden nutzen.
„Olimpia!“, rief Nimue, obwohl sie kaum Hoffnung hatte den intelligenten Geist in dieser Nacht zu treffen.
„Olimpia ist gerade beschäftigt“, säuselte da eine honigsüße Stimme hinter ihr, doch schon der krächzende, hohle Unterton verriet den Sprecher als Dämon. Nimue schaute zur Seite und erblickte den Dämon der Wollust, der dieses Gebiet regierte. Er hatte die Haare zu einer Krone gezwirbelt aus denen heraus die langen Hörner lugten. Nimue ignorierte den Dämon und ging voran. Irgendwo wäre vermutlich ein Portal das sie wegbringen würde. „Schatz, mein geliebter Schatz, höre doch auf mich. Olimpia schickt mich um dich solange zu unterhalten“, fuhr der Dämon fort und schwebte nun neben Nimue, landete sanft und begann damit in ihrem Tempo schrittzuhalten. „Sie will, dass ich dich verwöhne und bade und alles tu, was du willst!“ Dabei leckte sich der Dämon die lilanen Lippen und bildete einen Kussmund. „Alles! Und ich gehorche Olimpia und ich gehorche dir, Herrin!“
Damit huschte sie vor Nimues Füße und warf sich vor ihr zu Boden. „Befiehl mir, dich zu verwöhnen!“
Nimue schnaubte verächtlich, trat dann geringschätzig um die Dämonin herum und folgte dem sich vor ihr windenden Pfad und tatsächlich, rechts am Ende schimmerte der durchdringende lila-schwarze Wirbel, der ein Portal visualisierte. Hinter Nimue erhob sich die Dämonin, fauchte zwei kopulierende Schatten an, wobei sich ihr eigentlich recht ansehnliches Antlitz sich in ein Satyrgesicht verwandelte, dann eilte sie der Magierin nach und versuchte diese mit einschmeichelnder Stimme zum Verweilen zu bewegen. Ihre krallenähnlichen Hände umrundeten Nimues Körper, vor allem bei ihren Brüsten und ihrem Hintern, ohne es jedoch zu berühren. Dämonen der Wollust wollten so stark sein, doch wenn man sie nicht ließ konnte sie einen nicht einmal berühren.
„Na schön!“, fauchte der Dämon. „Wenn du schon nicht mit mir Zärtlichkeiten austauschen…“ Nimue lachte so laut auf, dass der Dämon einen Moment still blieb und dann fragte: „Warum lachst du?“
„Ich habe Dämonen wie dich die pochenden Herzen schwacher Männer herausreißen sehen. Du kennst das Wort Zärtlichkeit, aber dessen Bedeutung bleibt dir verborgen.“
„Immerhin redest du jetzt mit mir“, sagte der Dämon siegesgewiss.
„Ja. Und unser Gespräch endet hier“, bestimmte Nimue und wandte sich dem Portal zu, dass nun in greifbare Nähe gekommen war. Ein paar Schritt noch, dann wäre sie woanders. Der Dämon blieb auf der Straße hinter Nimue stehen.

„Dann willst du also auch nichts über Morgana wissen?!“,rief er Nimue nach. Die Magierin stoppte mitten im Gang und wandte den Kopf zu dem nun breit lächelnden Dämon um. „Ooooh. Doch interessiert?“
„Was weißt du über sie?“
Der Dämon schnalzte mit der Zunge und wedelte mit erhobenem Zeigefinger. „Also so schon gar nicht, meine Liebe!“
„Spricht, Dämon!“, fauchte Nimue aufbrausend, was diesem jedoch nur ein noch zufriedeneres Grinsen entlockte. „Jetzt willst du mich befehlen, Herrin? Du hattest deine Chance, Herrin!“, bespöttelte sie den verliehenen Titel. „Und wenn du mit mir einen Handel…“
Die Dämonin zuckte zusammen und hob plötzlich vom Boden ab. Ihr Körper schoss zwei Meter in die Höhe wo er verharrte und sich scheinbar nicht bewegen konnte. Das hübsche Dämonengesicht veränderte sich zu einem Ausdruck echten Entsetzens, als sie Nimue als Urheber der plötzlichen Indisposition identifizierte, die ihre Rechte ausgestreckt hielt, die Finger auf den Dämon zeigend. Arme und Beine des Dämons zuckten zur Seite, versteiften sich und bildeten so ein körpereigenes X. „Sag mir, was ich wissen will, Dämon dann gehen wir unserer Wege!“, bot Nimue an.
„Aaaah, fffic…..“
„Werde jetzt nicht unhöflich! Sprich oder ich hol mir deine Zunge und nehme sie mit in meine Welt!“
Das Dämonengesicht verzerrte sich vor Schmerz, als die Gliedmaßen unnatürlich gedehnt wurden. „Warte! Ich rede ja. Morgana! Morgana ist meine Sklavin!“
„Lügner“, sagte Nimue trocken. „Zweiter Versuch!“
„Doch! Doch es stimmt! Sie gehört mir!“, wiederholte die Dämonin und spie den letzten Teil förmlich aus um ihren Besitzanspruch zu unterfüttern. Nimue drehte die Hand nur ein winziges bisschen und schon schrie die Dämonin hell auf, was die Schatten, die mit dem Liebesspiel aufgehört und sich auf allen Vieren angepirscht hatten, zurückschrecken ließ.
„Alles was ich tun muss ist daran denken. Dann würde ich dich einfach zerreißen, Dämon“, erklärte Nimue ihr sachlich. „Mein! Name! Ist! Sartanaaa!“, brüllte der Dämon nun jedoch, sammelte bei jedem diesem Worte Energie und ließ diese nun ein einem Schwall arkanen Drucks explodieren. Nimue spürte, dass sie die Kontrolle über den Dämon aus den Händen verloren hatte. Einen Moment schwebte Sartana in der Luft, dann verschwand sie in einer schwarzen Rauchwolke, während sich die Schattengestalten mit Klauen und Zähnen auf Nimue warfen um ihrer Herrin Zeit zur Flucht zu geben. Nimue wischte die Schatten mit glühenden Händen beiseite noch ehe sie sie erreichen konnten. Diese halb-Mensch, halb-hundeartigen Schattenwesen jauelten getroffen, als Nimue sie über den Rand des Abgrundes ins Vergessen schleuderte. Einem schickte sie einen arkanen Bolzen hinterher. Er durchschlug das Wesen das zu Staub zerfiel während das Geschoss verpuffte. Nimue knurrte, schaute sich nochmals um und schritt dann durch das Portal. Verfluchte Dämonen, drangen im Schlaf in das Unterbewusstsein ein und stahlen die Gedanken um einen zu täuschen.

Morgana und eine Dämonin in einem Pakt, lächerlich!

http://upload.worldofplayers.de/files10/Ritter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Morgana_mini.jpg

Der Morgen brach heran und Morgana wurde sowohl von den ankommenden Sonnenstrahlen, als auch von Larissa geweckt welche sie sanft anstubste und ihren Namen sprach. Es gab schlimmere Arten geweckt zu werden und zudem hatte Morgana hervorragend geschlafen. Sartana hatte sie nicht belästigt, als ob sie woanders gewesen wäre. Vielleicht hatte sie ihre Ankündigungen wahrgemacht und Nimue genervt. Zuzutrauen wäre es ihr, vermutlich würde sie sogar versuchen die beiden Magierinnen gegeneinander aufzuhetzen. Allerdings machte sich Morgana da keine allzugroße Sorgen, denn selbst wenn sie mit der Zauberin reden würde, so wusste diese doch genauso wie Morgana das Dämonen notorische Lügner waren. Wenn die Zirkelmagierin den Worten von Sartana Glauben schenken würde, müsste sich Morgana wohl tatsächlich Sorgen um ihren Geisteszustand machen. Morgana würde sich auf jedenfall nicht beschweren das sie ungestört schlafen konnte. Sie beschloss keine Zeit mehr zu verlieren und aufzustehen.
Sie begann zu packen, wobei es gewohnheitsmäßig nicht viel zu packen gab. Ihre Unterlagen und Nimues Buch hatte sie schon gestern eingepackt bevor sie schlafen gegangen war. Es war niemals klug wichtige Unterlagen irgendwo liegen zu lassen. Sie schnappte sich erstmal ihre Bürste und begann sich ihre Haare zu kämmen, während sie zum Feuer trat und den beiden Anderen einen guten Morgen wünschte. Artur begann irgendwo im Hintergrund sich lautstark zu erheben, während Nimue noch nicht aus ihrem Zelt gekommen war.

Artur fühlte sich sehr erholt als er aufstand wäre aber am liebsten noch liegen geblieben nachdem Mordred ihn geweckt hatte. Aber heute wollten sie doch auch noch irgenwo hinkommen und wer wusste schon, falls alles gut lief konnten sie unter Umständen Amaranthine sogar noch am heutigen Tag erreichen. Auch wenn die Chancen dafür eher gering waren. Und außerdem wann lief denn bitte mal alles gut ? Artur warf diesen durch Erfahrungen bestätigten, aber sehr pessimistischen Gedankengang und erhob sich stattdessen von seinem Lager. Nachdem er seine Rüstung wieder ordentlich angelegt hatte, trat er zu den Anderen.

Nachdem Nimue auch aus ihrem Zelt gekommen war und die Gruppe ein kleines Frühstück und die Morgenhygiene am Weiher erledigt hatten, machte sich die Gruppe daran das Lager abzubrechen und sich wieder auf die Straße zu begeben. Die Sonne strahlte heute hell und kein Wölkchen war am Himmel zu sehen. Wenn es bis zum Mittag so blieb, dann würde es wohl ein warmer Tag werden. Am Wegesrand wiegten sich die goldenen Ähren im Wind, der den Mitgliedern der Gruppe sanft ins Gesicht blies. Morgana genoss die leichte Brise und die Sonne die warm auf ihr Gesicht schien. Vielleicht würde das einfach mal ein gemütlicher Reisetag ohne Umstände und dafür mit warmen Wetter werden.

Die Gruppe zog noch eine kurze Zeit auf der reparaturbedürftigen Straße entlang, als diese schließlich eine Abzweigung erreichte mit der man wieder auf der moderneren Straße landen würde. Jetzt da die Gruppe immer näher an Amranthine herankam, machte die neue Straße keinen Schlenker mehr sondern führte direkt auf die Hafenstadt zu, welche immer noch weit entfernt da lag. Eine Tagesreise war es wohl mindestens noch, aber jetzt mit dem Ziel wieder vor Augen und einer guten Straße würden sie wohl gut vorankommen. Folgerichtig bog die Gruppe links ab und verließ diese beschädigte Route zugunsten der gepflegten Straße.

numberten
20.10.2015, 22:21
http://upload.worldofplayers.de/files10/Mealla_mini.jpg

Die Straße zog in Windeseile an der Reiterin vorbei, die ihr Pferd über die Pflastersteine trieb. Der Wind wäre ihr wohl durch die braunen Haare gerauscht, wenn sie diese nicht zu einem langen Zopf geflochten hätte, welcher wie eine dunkelbraune Schlange auf ihrem Rücken leicht gegen die graue Rüstung auf und ab schlug. Eine gute Schützin brauchte ein freies Sichtfeld, das war schon immer Meallas Devise gewesen und zudem war es wirklich nicht sehr praktisch beim Galopp wenn einem auf einmal eine braune Strähne ins Gesicht flog. Unter Umständen konnte diese Einstellung allerdings auch daher kommen, dass damals als sie ausgebildet worden war, ihr der Ausbilder als sie mit einer Strähne im Gesicht aufgetaucht war eine extrem assymmetrische Frisur geschnitten hatte. So eine wo man sich besser die Haare abschnitt, anstatt zu warten bis es wieder auf gleiche Höhe gewachsen war. Mealla war sich nicht sicher woher es genau kam, aber vermutlich hatte die Vorliebe in ihrer Freizeit manchmal die Haare lang und offen zu tragen etwas damit zu tun. Auf jedenfall fühlte es sich immer besonders gut an.

Die Straße war für dieses doch recht zurückgebliebene Land im erstaunlich guten Zustand. Natürlich keine Vergleich zu den imperialen Hochwegen in Tevinter, aber trotzdem sehr gut instand gehalten. Sie hatte vor zwei Tagen den Auftrag bekommen einen Brief nach Amaranthine zu bringen, da der dortige Lord Arl Howe zurzeit in Denerim residierte und deswegen seinen Unterlingen von dort aus Befehle zusandte. Mealla nahm nicht an das es besonders wichtige Briefe waren, denn die hätte man einer Fremden im Bürgerkrieg nicht anvertraut, aber man bezahlte gutes Geld und sie las eh nie fremde Post. Außerdem interessierte sie die Politik dieses Landes ausnehmend wenig, solange man sie für ihre Arbeit bezahlte. Sie war die letzten eineinhalb Tage durchgeritten, hatte sich letzte Nacht ein wenig Schlaf gegönnt und war heute Morgen in aller Frühe sofort ohne Umschweife losgeritten. In diesem Tempo würde sie Amaranthine wohl noch heute erreichen, es sei denn irgendwelchen Händler blockierten mal wieder die Straße. Die meisten machten zwar Platz wenn man böse guckte und ein wenig die Peitsche knallen ließ, aber trotzdem kostete so etwas Zeit. Und je schneller man war, desto besser war die Bezahlung. Mealla griff während sie immer noch im Galopp war unter den Sattel und holte einen kleinen Beutel raus in dem sie Fleisch aufbewahrte. Nicht umbedingt das beste Fleisch, aber zwischen Sattel und Pferderücken wurde es mürbe.
"Zeit für Frühstück.",dachte die Elfe während sie auf dem Fleisch herumkaute und es langsam runterschluckte. Es war weder lecker noch gut, aber es stopfte den Magen und ließ einen länger auf dem Pferd reiten. Der Speer war in einer Halterung an der rechten Seite des Sattels befestigt während der Eibenbogen an der linken hing. Ihren wahren Schatz den Kompositbogen, trug sie wie gewöhnlich am Körper, wo sie jederzeit herankommen konnte. Sie erwartete keinen Ärger, aber eine schneller Bereitschaft zum Kampf war etwas was ihr sehr früh beigebracht worden war. Zwischendurch würde sie wohl das Pferd einmal tränken müssen, aber ansonsten rechnete sie keine Verzögerungen mehr ein. Wegen ihr musste es überhaupt keine Pause geben, denn nach jahrelangem reiten waren ihre Pobacken hart wie Stahl geworden. Auf jedenfall wenn es darauf ankam. Natürlich kannte sie auch zahlreiche Tricks um während des Ritts das Gesäß zu entlasten, aber ein gutes Sitzfleisch war trotzdem vorteilhaft für eine Frau die fast ständig im Sattel war.
"Vorwärts du faules Stück.", sprach sie zu dem Pferd und übte mit ihren Dornensporen einen sanften Druck aus. Auch wenn sie keine Probleme damit hatte ein Pferd zu schinden, so wusste sie doch nur zu gut das man die Tiere nicht über Gebühr beanspruchen durfte und im Normalfall pfleglich zu ihnen sein musste. Sonst hielten sie nicht lange durch und Mealla hatte festgestellt das Pferde nicht billig waren. Das Pferd reagierte allerdings auf das Signal der Reiterin und beschleunigte sein Tempo.

*

Nach einem längeren Ritt kam Mealla schließlich an eine kleine Herberge. Auch wenn sie nicht besonders erschöpft war, so war es doch das Pferd und so beschloss sie dem Tier eine kurze Rast zu gönnen. Mit einem bestimmten Ruck an den Zügeln brachte sie das Pferd zum stehen und schwang sich vom Sattel. Langsam führte sie das Pferd zu der Tränke wo es gierig anfing zu saufen.
"Brav Nummer neun, trink nicht zu viel gleich geht es weiter und wehe du machst schlapp.", schalt sie das Pferd während sie ihm sanft den Hals tätschelte. Die Tiere brauchten machnmal so eine dämliche Streicheleinheit, also gab Mealla sie ihnen. Während sich das Pferd erfrischte beschloß sie auch ein wenig zu trinken. Also ließ sie das Pferd stehen und ging in Richtung Eingangstür. Sie beschloß ihren Speer am Sattel zu lassen, darin würde er ihr eh nicht soviel bringen. Für den Notfall hatte sie ja noch ihr Messer, auch wenn sie damit nicht so gut war wie mit dem Speer und dem Bogen.

Sie öffnete die Türe und betrat den Schankraum. Innendrinnen war mehr los als sie es für diese Zeit des Tages erwartet hatte. An den Tischen saßen ein paar Reisende mit unterschiedlichen Wohlstand. Und an einem großen Tisch saßen ein großer, muskulöser und ein etwas kleinerer, sehniger Mann. Beide wurden von der Schankmaid äußerst zügig bedient, wobei diese einen leicht ängstlichen Blick hatte. Vielleicht lag es ja auch daran das der große eine ziemlich große Axt hatte und der kleine zwei Kurzschwerter neben sich liegen hatte. Beide musterten die Elfin äußerst missmutig, während diese beide ignorierend, zur Theke ging und sich einen Apfelsaft bestellte. Für Wein war der falsche Zeitpunkt und auf Wasser hatte sie wenig Lust. Der Wirt, der ebenfalls nervös schien brachte es ihr sofort. Mealla wollte gerade nach dem Becher greifen, als sie eine Hand auf ihrer Schulter spürte und eine hässlich klingende Stimme sprach:
"Hey Spitzohr !", tönte es feindselig. Mealla drehte sich den beiden zu. Der kleine hatte nur eines seiner Kurzschwerter mitgenommen.
"Du gefällst ihm nicht.", sagte der kleinere Mann und zeigte auf den großen muskulösen Mann, dessen Gesicht Mealla ein wenig an ein Schwein erinnerte. Allerdings einem dem schon mehrmal die Nase gebrochen wurde. Außerdem hatte er nur eine durchgehende Braue.
"Dem Erbauer sei Dank.", antwortete Mealla kühl und drehte sich wieder zur Theke, als sie wieder an der Schulter berührt wurde.
"Und mir gefällst du auch nicht. Pass bloß auf Schlampe. Wir sind Banditen. Auf mir ist in zwölf verschiedenen Städten ein Kopfgeld ausgesetzt.", drohte ihr der kleine Mann der sie ein wenig an eine Ratte erinnerte. Jetzt wurde sie allerdings hellhörig.
"Wirklich in zwölf Städten, so seht ihr irgendwie nicht aus.", antwortete sie. Vermutlich gaben diese beiden Affen nur mit irgendwelchen Verbrechen an um die Taverne zu terrorisieren. Und damit waren sie ihre Zeit nicht wert. Der Dicke bleckte seine Zähne.
"Das wirst du gleich herausfinden wenn du nicht die Taverne verlässt Klingenohr. Ich bin Gus der Ausweider und das ist Brick der Schlächter. Und wir können Elfen in unseren Tavernen nicht sonderlich leiden.", drohte er jetzt und machte einen Schritt auf sie zu.
"Nun wenn ihr so darauf beharrt muss wohl ein Kopfgeld auf euch ausgesetzt sein." Der Dicke nickte zur Antwort bedrohlich.
"Das ändert natürlich einiges.",sagte Mealla und zog mit einer ruckartigen Bewegung ihr Messer aus der Scheide, welches durch die Kehle von Gus dem Ausweider fuhr und einen karmesinroten Spritzer verusachte. Zuckend krachte der Bandit zu Boden und bevor der Dicke reagieren konnte hatte Mealla eine Ausweichrolle nach links durchgeführt und so Abstand zu ihm geschaffen. Dieser zog gerade seine Axt hervor, als Mealla schon ihren Bogen vom Rücken zog und einen einfachen Pfeil auflegte. Brick rannte auf sie zu aber er kam nur einen Schritt weit, bevor ihm ein Pfeil durch sein Auge fuhr. Wie ein Stein krachte er zu Boden, wobei die Axt zu Boden schlitterte. Mealla steckte den Bogen weg und trat auf ihn zu. Dort angekommen zog sie den Pfeil aus der Augenhöhle und steckte ihn zurück in den Köcher. Hoffentlich war auf diese Trottel wirklich ein Kopfgeld ausgesetzt. Sie verschwendete ungern ihre Zeit.
Mealla kniete sich hin und begann mit ihrem Messer den Kopf des Dicken abzutrennen, bevor sie anschließend zum Leichnam des anderen ging und dort ebenso verfuhr. Anschließend wischte sie das Blut an deren Kleidung ab und begab sich wieder zur Theke.
"Entschuldigt mein Herr, ihr habt nicht zufällig einen Sack für mich übrig, oder ?", fragte sie freundlich und mit einem Lächeln, den immer noch recht fassungslosen Wirt. In ihre linken Hand unterhalb der Theke hielt sie die Köpfe fest von denen das Blut auf den Boden tropfte.

Shepard Commander
20.10.2015, 23:02
http://upload.worldofplayers.de/files10/Ritter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Morgana_mini.jpg

Der Morgen brach heran und Morgana wurde sowohl von den ankommenden Sonnenstrahlen, als auch von Larissa geweckt welche sie sanft anstubste und ihren Namen sprach. Es gab schlimmere Arten geweckt zu werden und zudem hatte Morgana hervorragend geschlafen. Sartana hatte sie nicht belästigt, als ob sie woanders gewesen wäre. Vielleicht hatte sie ihre Ankündigungen wahrgemacht und Nimue genervt. Zuzutrauen wäre es ihr, vermutlich würde sie sogar versuchen die beiden Magierinnen gegeneinander aufzuhetzen. Allerdings machte sich Morgana da keine allzugroße Sorgen, denn selbst wenn sie mit der Zauberin reden würde, so wusste diese doch genauso wie Morgana das Dämonen notorische Lügner waren. Wenn die Zirkelmagierin den Worten von Sartana Glauben schenken würde, müsste sich Morgana wohl tatsächlich Sorgen um ihren Geisteszustand machen. Morgana würde sich auf jedenfall nicht beschweren das sie ungestört schlafen konnte. Sie beschloss keine Zeit mehr zu verlieren und aufzustehen.
Sie begann zu packen, wobei es gewohnheitsmäßig nicht viel zu packen gab. Ihre Unterlagen und Nimues Buch hatte sie schon gestern eingepackt bevor sie schlafen gegangen war. Es war niemals klug wichtige Unterlagen irgendwo liegen zu lassen. Sie schnappte sich erstmal ihre Bürste und begann sich ihre Haare zu kämmen, während sie zum Feuer trat und den beiden Anderen einen guten Morgen wünschte. Artur begann irgendwo im Hintergrund sich lautstark zu erheben, während Nimue noch nicht aus ihrem Zelt gekommen war.

Artur fühlte sich sehr erholt als er aufstand wäre aber am liebsten noch liegen geblieben nachdem Mordred ihn geweckt hatte. Aber heute wollten sie doch auch noch irgenwo hinkommen und wer wusste schon, falls alles gut lief konnten sie unter Umständen Amaranthine sogar noch am heutigen Tag erreichen. Auch wenn die Chancen dafür eher gering waren. Und außerdem wann lief denn bitte mal alles gut ? Artur warf diesen durch Erfahrungen bestätigten, aber sehr pessimistischen Gedankengang und erhob sich stattdessen von seinem Lager. Nachdem er seine Rüstung wieder ordentlich angelegt hatte, trat er zu den Anderen.

Nachdem Nimue auch aus ihrem Zelt gekommen war und die Gruppe ein kleines Frühstück und die Morgenhygiene am Weiher erledigt hatten, machte sich die Gruppe daran das Lager abzubrechen und sich wieder auf die Straße zu begeben. Die Sonne strahlte heute hell und kein Wölkchen war am Himmel zu sehen. Wenn es bis zum Mittag so blieb, dann würde es wohl ein warmer Tag werden. Am Wegesrand wiegten sich die goldenen Ähren im Wind, der den Mitgliedern der Gruppe sanft ins Gesicht blies. Morgana genoss die leichte Brise und die Sonne die warm auf ihr Gesicht schien. Vielleicht würde das einfach mal ein gemütlicher Reisetag ohne Umstände und dafür mit warmen Wetter werden.

Die Gruppe zog noch eine kurze Zeit auf der reparaturbedürftigen Straße entlang, als diese schließlich eine Abzweigung erreichte mit der man wieder auf der moderneren Straße landen würde. Jetzt da die Gruppe immer näher an Amranthine herankam, machte die neue Straße keinen Schlenker mehr sondern führte direkt auf die Hafenstadt zu, welche immer noch weit entfernt da lag. Eine Tagesreise war es wohl mindestens noch, aber jetzt mit dem Ziel wieder vor Augen und einer guten Straße würden sie wohl gut vorankommen. Folgerichtig bog die Gruppe links ab und verließ diese beschädigte Route zugunsten der gepflegten Straße.


http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/W4DL88qY39Eg1V9mordred_klein.png & http://upload.worldofplayers.de/files10/nimue_klein.jpg

Der Morgen begann ungewöhnlich gut. Sowohl Larissa als auch Mordred starteten zwar mit der typischen unterschwelligen Müdigkeit der Wachablösung, doch das kühle Nass des Weihers und ein kräftiges Frühstück aus gebratenem Speck und hartem Brot brachte sie wieder zurück ins Leben. Auch Nimue wirkte munter, was angesichts einer wachfreien Nacht auch nicht anders zu erwarten gewesen war. Ein knautischiges oder missgelauntes Gesicht wäre für die beiden Blondschöpfe, die des Nachts die Augen offen gehalten hatten auch ein wirkliches Ärgernis und eine Missachtung ihres Opfers gewesen. So jedoch traten alle fünf eine geruhsame Reise an.
Neben der Stimmung wurde auch die Straße immer besser, je mehr des warmen Sonnenlichtes die kleine Gruppe empfing. Mordred war so gut Laune, dass er ein Lied aus seiner Heimat sang und Larissa, die davon angesteckt wurde begann nun ebenfalls eine Melodie zu trällern und in ihrer eigentümlichen Sprache zu singen. So wanderten die beiden nebenbeinander her, wobei Mordred natürlich auf dem Rücken seines Pferdes saß und beide versuchten den jeweils anderen mit seinem eigenen Gesang zu überstimmen. Mordreds Lied war schnell und rhythmisch und erinnerte an ein Volks- oder gar Marschlied, während Larissas Song zwar einprägsam und von unfassbarer Schönheit, dafür aber langsam und mit vielen langgezogenen Wörtern durchsetzt war. Nimue beobachtete die Szenerie belustigt. Im Gegensatz zu dem gestrigen Marsch der in einzelkämpferischer Manie schweigsam zurückgelegt worden war, war die Stimmung heute dem Wetter entsprechend heiter und warm. Ihr nächtliches Abenteuer mit Sartana hatte die Magierin schon längst dem Vergessen anheim fallen lassen. Würde sie sich jeden unwichtigen Plausch mit selbstsüchtigen Dämonen im Gedächtnis halten, so würde sie schon seit Ewigkeiten nichts anderes mehr denken.

Schon bald erreichten sie eine der besser ausgebauten Straßen Fereldens und setzten so ihren Weg gen Amaranthine fort. Wenn Nimue ehrlich zu sich selbst war, so hoffte sie, dass man den Söldnern nur wenig Arbeit anbieten würde. Eine zwecklose Hoffnung dieser Tage zweifellos und doch wollte die Magierin so wenig Schlachten und Kämpfe und so viele Wegstunden und Meilen wie Möglich auf den Weg nach Orzammar bestreiten. Kämpfen war, wie sie Morgana schon gesagt hatte, eine lästige und freudlose Angelegenheit, der sie sich zudem fast nie widmete. Ihre Interessen lagen gänzlich woanders. Allerdings stellte Nimue mit zunehmender Begehbarkeit der Straße fest, dass ihr Plan aufging. Artur in seiner schwarzen Rüstung, hoch zu seinem schwarzen Ross und mit dem ehrfurchtgebietenden Schild am Sattel ließ die meisten der Menschen vor ihm zurückweichen. Die wenigsten Banditen würde wohl den Kampf suchen. Viel eher würde der Kampf sie in Arturs schwarzer Gestalt finden…

„Und Ihr schleppt das Schwert jetzt bis nach Orzammar um es reparieren zu lassen?“, fragte Mordred heiser. Die beiden Sänger hatten sich die Kehlen wundgeschmettert wobei schwer abzusehen war, wer gewonnen hatte. Mordred hatte eine wirklich gute Stimme, allerdings verlor er mit zunehmender Lautstärke immer mehr an Tonqualität und Larissa wurde im Verlaufe des Duells immer weniger textsicher, was jeden außer vielleicht Morgana nicht aufgefallen wäre, hätte sie sich nicht ständig selbst unterbrochen um neu anzusetzen. Nun sprachen die Zwei munter miteinander.
„Das ist der Plan“, antwortete Larissa nicht minder heiser und lächelte. „Und dann? Drachen töten? Könige enthaupten? Arlathen wieder zu altem Glanz führen?“, witzelte Mordred. Larissa tat so, als denke sie über die Vorschlage nach, dann lachte sie herzlich und schüttelte den Kopf. „Nein eigentlich weiß ich es nicht. Ich habe dann wohl einfach ein heiles Schwert…“
„Aber könnt Ihr denn auch damit umgehen?“, fragte Mordred nun ernster nach. „Kann doch nicht so schwer sein… oder?“ Larissa klang etwas verunsichert und schaute zu dem Antivaner hoch. „Man hält das Ding und haut drauf los. So wie Artur.“
Mordred lachte hämisch und senkte die Stimme. Der Ritter war weit genug weg und sein Helm würde das Gespräch kaum hindurch lassen. Trotzdem, zur Sicherheit schwang sich Mordred aus dem Sattel und schritt neben der Elfe her, das Pferd am Zügel.
„Nun, Ser Artur ist sicher ein begnadeter Totschläger und in seiner Rüstung sehr effektiv, aber…“
Er sah die Dalish an. „Wollt Ihr Euch neben Eurem Schwert gleich eine Rüstung und einhundert Kilo Muskelmasse zulegen? Andernfalls ist die Technik des Ritters nämlich kaum zu gebrauchen. Wie Ihr als Laie richtig bemerkt habt ist Artur gut im Dinge tothauen. Dafür kann man ein Schwert verwenden, wenn man elegant dabei aussehen will. Der normale Krieger, und auch Artur, verwendet aber gewöhnlich Waffen wie den Streitkolben, die Axt, den Morgenstern wenn er etwas geschickter ist oder auch einfache Knüppel mit Zacken. Ein Schwert ist eine elegante Waffe, nicht so plump und zerstörerisch wie ein Streitkolben. Eine zivilisierte Waffe.“
Er zog sein Schwert aus der Scheide. Es blitze im Sonnenlicht und obwohl es schon viele Kämpfe gesehen hatte, wirkte es fast wie neu. „Bester Blaustahl, fast unzerstörbar. Hier, haltet es“, sagte er und drehte Larissa anbietend den Griff hin. Ehrfürchtig ergriff die Elfe diesen, hob die Klinge und bewunderten ihren matten Schein und wie sich das Licht auf ihr brach. Sie fuhr mit der Hand an der Schneide entlang. „Au!“, machte die Elfe, als sie sich schnitt. „Sie ist natürlich scharf“, lachte Mordred während sie ihren Finger ableckte. Larissa trat einen Schritt von Mordred und seinem Pferd weg und schwenkte die Klinge ungeschickt und in x-förmiger Bewegung durch die Luft. Sie sauste auf und nieder, tat aber auch nicht viel anderes. „Ihr lasst zu, dass die Klinge Eure Bewegung kontrolliert“, belehrte sie Mordred. „Das darf nicht sein. Leute wie ich müssen durch unsere Präzision und Schnelligkeit glänzen. In einem Kampf gegen Artur dürfte ich mir keinen Fehler erlauben. Und ihr, meine Liebe, dürft das auch nicht, solltet Ihr Euer Schwert je gegen einen geübten Kämpfer erheben.“

Larissa gab dem Antivaner die Waffe zurück. Mit einem metallischen Ratschen schob dieser sie in die Scheide zurück und lächelte die Elfe gegen die Sonne an, sodass er ein Auge zukniff und so nur noch schelmischer wirkte. „Könnt Ihr mir beibringen mit dem Schwert zu kämpfen?“
„Endlich stellt Ihr die richtige Frage. Die Antwort ist: vielleicht. Ich kann es zumindest versuchen. Warten wir bis zur nächsten Rast ab, dann sucht Ihr uns zwei ungefähr gleichlange Äste und wir schnitzen uns ein paar Übungswaffen, einverstanden?“
Larissa nickte enthusiastisch. Der Tag wurde immer besser!

VRanger
21.10.2015, 16:21
vorheriger Post: Eine Frage (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst?p=24583293&viewfull=1#post24583293) ~ Antwort von: Aril (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst?p=24584222&viewfull=1#post24584222)

Glandis | Am Flussbaum • Deutungen

http://upload.worldofplayers.de/files9/VR_Gladis_1.png „ Erkennst du die Runen darauf?“, fragte Aril. Die Dalish schaute etwas unsicher. Doch wenn Aril es sagte. Also nahm sie den Ring und drehte sich in die Nachmittagssonne. Tatsächlich, es gab Zeichen darauf. Sie begann beim Betrachten laut ihre Studien zu erzählen: »Mmmh, es könnten welche sein? Doch es könnte auch etwas sein, was abgeschliffen wurde. So etwas wie eine Ranke … so in der Art.« Dann drehte sie den Ring weiter. Doch er war sehr dünn und an den Rändern auch abgewetzt. Ebenso war im Innenbereich des Ringes kein Zeichen auszumachen. So überlegte sie weiter: »Nun, die Kerbe hier könnte man auch als senkrechten Strich mit zwei nach oben abgehenden Ästen sehen. Dann wäre es etwas wie eine Rune. Doch es ist viel zu uneben. Man erkennt weitere Zeichen nicht.«

Mit diesen Worten steckte sie den Ring auf den Finger und sagte zu Aril mit einem gewissen Leuchten in den Augen: »Du hast recht, hatte ihn ja schon am Finger und ein Wildschwein stand auch nicht vor dir.« Wie sie das sagte, stutze sie. Blickte über Aril hinweg und flüsterte sehr beängstigt: »… nicht schon wieder, nicht schon wieder …«.

Doch bevor Aril so recht auf die neue Situation eingehen konnte, platze der Witz aus der Dalish und sie sprang um Aril herum, wirbelte das Wasser auf. Dabei rief sie: »Hereingefallen, hereingefallen.« Die Wasserfontänen war so grob, dass selbst der Rappe aufwieherte und sich mit ein paar Sätzen außer Reichweite brachte.

Dann kehrte Ruhe ein und Glandis sagte in ihrer normalen Art: »Werde ihn behalten, doch …« Sie hielt mitten im Reden innen. Ihr war ein Gedanke gekommen. Sie drehte den Ring mehrfach um den Finger in die eine Richtung und dann in die andere Richtung. Nichts passierte. So fügte sie noch an: »Aril, unsichtbar macht er auch nicht, dann hättest du ihn bekommen. Doch so behalte ich ihn.« Sie streckte ihre Hand mit dem beringten Finger in Richtung Sonne und schien nicht mehr loszukommen von dem kleinen silbernen Ding.


nächster Post: ein Wunsch (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst?p=24593582&viewfull=1#post24593582)

numberten
21.10.2015, 19:30
http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/W4DL88qY39Eg1V9mordred_klein.png & http://upload.worldofplayers.de/files10/nimue_klein.jpg

Der Morgen begann ungewöhnlich gut. Sowohl Larissa als auch Mordred starteten zwar mit der typischen unterschwelligen Müdigkeit der Wachablösung, doch das kühle Nass des Weihers und ein kräftiges Frühstück aus gebratenem Speck und hartem Brot brachte sie wieder zurück ins Leben. Auch Nimue wirkte munter, was angesichts einer wachfreien Nacht auch nicht anders zu erwarten gewesen war. Ein knautischiges oder missgelauntes Gesicht wäre für die beiden Blondschöpfe, die des Nachts die Augen offen gehalten hatten auch ein wirkliches Ärgernis und eine Missachtung ihres Opfers gewesen. So jedoch traten alle fünf eine geruhsame Reise an.
Neben der Stimmung wurde auch die Straße immer besser, je mehr des warmen Sonnenlichtes die kleine Gruppe empfing. Mordred war so gut Laune, dass er ein Lied aus seiner Heimat sang und Larissa, die davon angesteckt wurde begann nun ebenfalls eine Melodie zu trällern und in ihrer eigentümlichen Sprache zu singen. So wanderten die beiden nebenbeinander her, wobei Mordred natürlich auf dem Rücken seines Pferdes saß und beide versuchten den jeweils anderen mit seinem eigenen Gesang zu überstimmen. Mordreds Lied war schnell und rhythmisch und erinnerte an ein Volks- oder gar Marschlied, während Larissas Song zwar einprägsam und von unfassbarer Schönheit, dafür aber langsam und mit vielen langgezogenen Wörtern durchsetzt war. Nimue beobachtete die Szenerie belustigt. Im Gegensatz zu dem gestrigen Marsch der in einzelkämpferischer Manie schweigsam zurückgelegt worden war, war die Stimmung heute dem Wetter entsprechend heiter und warm. Ihr nächtliches Abenteuer mit Sartana hatte die Magierin schon längst dem Vergessen anheim fallen lassen. Würde sie sich jeden unwichtigen Plausch mit selbstsüchtigen Dämonen im Gedächtnis halten, so würde sie schon seit Ewigkeiten nichts anderes mehr denken.

Schon bald erreichten sie eine der besser ausgebauten Straßen Fereldens und setzten so ihren Weg gen Amaranthine fort. Wenn Nimue ehrlich zu sich selbst war, so hoffte sie, dass man den Söldnern nur wenig Arbeit anbieten würde. Eine zwecklose Hoffnung dieser Tage zweifellos und doch wollte die Magierin so wenig Schlachten und Kämpfe und so viele Wegstunden und Meilen wie Möglich auf den Weg nach Orzammar bestreiten. Kämpfen war, wie sie Morgana schon gesagt hatte, eine lästige und freudlose Angelegenheit, der sie sich zudem fast nie widmete. Ihre Interessen lagen gänzlich woanders. Allerdings stellte Nimue mit zunehmender Begehbarkeit der Straße fest, dass ihr Plan aufging. Artur in seiner schwarzen Rüstung, hoch zu seinem schwarzen Ross und mit dem ehrfurchtgebietenden Schild am Sattel ließ die meisten der Menschen vor ihm zurückweichen. Die wenigsten Banditen würde wohl den Kampf suchen. Viel eher würde der Kampf sie in Arturs schwarzer Gestalt finden…

„Und Ihr schleppt das Schwert jetzt bis nach Orzammar um es reparieren zu lassen?“, fragte Mordred heiser. Die beiden Sänger hatten sich die Kehlen wundgeschmettert wobei schwer abzusehen war, wer gewonnen hatte. Mordred hatte eine wirklich gute Stimme, allerdings verlor er mit zunehmender Lautstärke immer mehr an Tonqualität und Larissa wurde im Verlaufe des Duells immer weniger textsicher, was jeden außer vielleicht Morgana nicht aufgefallen wäre, hätte sie sich nicht ständig selbst unterbrochen um neu anzusetzen. Nun sprachen die Zwei munter miteinander.
„Das ist der Plan“, antwortete Larissa nicht minder heiser und lächelte. „Und dann? Drachen töten? Könige enthaupten? Arlathen wieder zu altem Glanz führen?“, witzelte Mordred. Larissa tat so, als denke sie über die Vorschlage nach, dann lachte sie herzlich und schüttelte den Kopf. „Nein eigentlich weiß ich es nicht. Ich habe dann wohl einfach ein heiles Schwert…“
„Aber könnt Ihr denn auch damit umgehen?“, fragte Mordred nun ernster nach. „Kann doch nicht so schwer sein… oder?“ Larissa klang etwas verunsichert und schaute zu dem Antivaner hoch. „Man hält das Ding und haut drauf los. So wie Artur.“
Mordred lachte hämisch und senkte die Stimme. Der Ritter war weit genug weg und sein Helm würde das Gespräch kaum hindurch lassen. Trotzdem, zur Sicherheit schwang sich Mordred aus dem Sattel und schritt neben der Elfe her, das Pferd am Zügel.
„Nun, Ser Artur ist sicher ein begnadeter Totschläger und in seiner Rüstung sehr effektiv, aber…“
Er sah die Dalish an. „Wollt Ihr Euch neben Eurem Schwert gleich eine Rüstung und einhundert Kilo Muskelmasse zulegen? Andernfalls ist die Technik des Ritters nämlich kaum zu gebrauchen. Wie Ihr als Laie richtig bemerkt habt ist Artur gut im Dinge tothauen. Dafür kann man ein Schwert verwenden, wenn man elegant dabei aussehen will. Der normale Krieger, und auch Artur, verwendet aber gewöhnlich Waffen wie den Streitkolben, die Axt, den Morgenstern wenn er etwas geschickter ist oder auch einfache Knüppel mit Zacken. Ein Schwert ist eine elegante Waffe, nicht so plump und zerstörerisch wie ein Streitkolben. Eine zivilisierte Waffe.“
Er zog sein Schwert aus der Scheide. Es blitze im Sonnenlicht und obwohl es schon viele Kämpfe gesehen hatte, wirkte es fast wie neu. „Bester Blaustahl, fast unzerstörbar. Hier, haltet es“, sagte er und drehte Larissa anbietend den Griff hin. Ehrfürchtig ergriff die Elfe diesen, hob die Klinge und bewunderten ihren matten Schein und wie sich das Licht auf ihr brach. Sie fuhr mit der Hand an der Schneide entlang. „Au!“, machte die Elfe, als sie sich schnitt. „Sie ist natürlich scharf“, lachte Mordred während sie ihren Finger ableckte. Larissa trat einen Schritt von Mordred und seinem Pferd weg und schwenkte die Klinge ungeschickt und in x-förmiger Bewegung durch die Luft. Sie sauste auf und nieder, tat aber auch nicht viel anderes. „Ihr lasst zu, dass die Klinge Eure Bewegung kontrolliert“, belehrte sie Mordred. „Das darf nicht sein. Leute wie ich müssen durch unsere Präzision und Schnelligkeit glänzen. In einem Kampf gegen Artur dürfte ich mir keinen Fehler erlauben. Und ihr, meine Liebe, dürft das auch nicht, solltet Ihr Euer Schwert je gegen einen geübten Kämpfer erheben.“

Larissa gab dem Antivaner die Waffe zurück. Mit einem metallischen Ratschen schob dieser sie in die Scheide zurück und lächelte die Elfe gegen die Sonne an, sodass er ein Auge zukniff und so nur noch schelmischer wirkte. „Könnt Ihr mir beibringen mit dem Schwert zu kämpfen?“
„Endlich stellt Ihr die richtige Frage. Die Antwort ist: vielleicht. Ich kann es zumindest versuchen. Warten wir bis zur nächsten Rast ab, dann sucht Ihr uns zwei ungefähr gleichlange Äste und wir schnitzen uns ein paar Übungswaffen, einverstanden?“
Larissa nickte enthusiastisch. Der Tag wurde immer besser!

http://upload.worldofplayers.de/files10/Ritter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Morgana_mini.jpg

Die Straße war ruhig und friedlich während die Gruppe über die Pflaster wanderte. Obwohl ruhig wohl Interpretationssache war, denn Larissa und Mordred lieferten sich eine Art Sängerstreit. Insgesamt war es recht angenehm zu hören auch wenn die Kombination von antivanisch und elfisch sehr gewöhnungbedürftig war. Vor allem da beide mit unterschiedlicher Tonlage und Schnelligkeit sangen, was bisweilen zu Disharmonien führte. Aber die Hauptsache war das die beiden Spaß hatten und auch beim Rest der Gruppe verbesserte der Gesang. Artur kannte das Lied welches Mordred sang aus seinen Zeiten bei der Schwarzen Garde. Dort wurden die verschiedensten Lieder gesungen, was vor allem an der bunten Zusammensetzung der Söldnertruppe gelegen hatte. Marscher, Neverraner, Tevinteraner, Zwerge, Antivaner und Elfen. Jeder brachte einen Teil seiner Kultur mit und sofern man es gut singen konnte, wurde es auch von jedem gesungen. Wobei viele der Lieder natürlich hauptsächlich über Obszonitäten und Weiber gingen, aber wen störte das schon ?
Morgana lächelte auch ob dieses obskuren Wettstreits, wobei sie nicht Mordreds Lied kannte sondern Larissas welches von ihr mit einer schönen Melodie gesungen wurde. Allerdings schien die Elfe nicht den ganzen Text zu kennen, denn sie unterbrach es immer wieder und fing von vorne an. Irgendwann ließen allerdings die Stimmen der beiden Goldkehlchen nach und so verstummte der Gesang.

Während sich Mordred und Larissa jetzt leise über irgendetwas unterhielten was anscheinend mit Schwertern zu tun hatte, widmete sich Morgana wieder einmal den Aufzeichnungen. Die Straße war gerade und gut gepflegt, weswegen sie ihr nicht ihre komplette Aufmerksamkeit widmen musste. Und die Landschaft war in ihren Augen auch nicht sonderlich beeindruckend und so konnte sie sich genauso gut wieder dem Studium der Magie widmen. Artur hatte sich jetzt an die Spitze gesetzt und ließ im Larissa im leichten Schritt am langen Zügel laufen. Damit war er nicht so schnell als das er die anderen abhängen würde und konnte sich beim reiten entspannen.

So zog die Gruppe weiter ohne Zwischenfälle über die Straße. Die Sonne hatte ihren Zenit schon leicht überschritten und brannte jetzt viel heisser als noch am frühen Morgen. Bis auf ein paar weiße Wölkchen war der Himmel blau. Schließlich beobachtete Artur in einiger Entfernung eine Reflektion, welche sich langsam der Gruppe näherte. Irgendetwas schien die Sonne zu spiegeln und nach Arturs Erfahrung nach waren das auf Straßen normalerweise Rüstungen. Tatsächlich sah er als er weiterritt zwei Reiter. Der eine saß auf einem stattlichen weißen Schlachtroß, während der andere auf einem kleinen struppigen Pferd saß. Der Reiter auf dem kleinen Pferd, war bei näherer Betrachtung ein Junge, wohl um die 15 Jahre alt, ein wenig schmächtig aber trotzdem gut in Form. Er hatte hellbraune Locken und braune Augen. Als Kleidung trug er ein einfaches graues Wams darüber ein leichtes Kettenhemd und einen einfachen Eisenhut als Kopfbedeckung. Bewaffnet war er mit einem Kurzschwert und einem hölzernen Rundschild. Er machte einen etwas naiven aber gutgelaunten Eindruck, welcher wohl dem sonnigen Wetter geschuldet war. Hinter sich führte er noch einen Maulesel auf dem allerhand Ausrüstung geladen war.
Der andere Reiter jedoch war eine eindrucksvolle Erscheinung. Sein Pferd trug einen einfachen Roßpanzer in Form eines silbern glänzenden Kopfschmuck und einem gräulichen Tuch welches den Großteil des Pferdes bedeckte. Auf dem Tuch waren weiße Schwäne zu sehen. Der Mann auf dem Pferd war wohl um die 1,85 Meter groß und trug einen weißsilbernen Riefelharnisch der in der Sonne glänzte und funkelte. Das Metall schien eine Legierung aus Weißstahl und Silberit zu sein. Sein Gesicht konnte man nicht sehen da es von einem Helm bedeckt wurde. Auf seinem Schild war ein Schwan auf einem silbernen Strom zu sehen und an seinem prunkvollen Wehrgehenk hin ein Langschwert in einer reich verzierten Scheide. Ganz eindeutig handelte es sich bei diesem Gespann um einen Ritter mit seinem Knappen. Das Wappen sagte Artur allerdings nichts und er musste zugeben das er so eine Rüstung noch nie vorher an einem Menschen gesehen hatte. Trotzdem war er sich sicher diese Ausführung schon vorher einmal gesehen zu haben.

Während er den Ritter musterte schien dieser auch seine Aufmerksamkeit auf Artur gerichtet zu haben und dessen Rüstung zu mustern.
Als die beiden fast auf gleicher Höhe waren, stoppte der fremde Reiter plötzlich sein Pferd und sprach Artur mit lauter Stimme an:
"Ser Artur van Markham ?", fragte er bestimmt, so als ob es eher eine Feststellung als eine Frage war. Artur war überrascht das der fremde Ritter seinen Namen kannte, immerhin trug er kein Wappen das darauf hinwies. Er stoppte ebenfalls sein Pferd.
"Nun da liegt ihr richtig Ser. Dürfte ich erfahren wer ihr seid und woher ihr mich kennt ? Ich kann mich nicht erinnern das wir bisher schon mal das Vergnügen einer Bekanntschaft hatten.", antwortete Artur höflich. Der weiße Ritter beugte sich leicht nach vorne.
"Da liegt ihr richtig, Ser Artur. Allerdings seid ihr in den Freien Marschen kein Unbekannter und es gibt nur wenige Ritter welche mit den Rüstungen von Meister Korlack aus Starkhaven. Und von denen seid ihr der einzige mit einer schwarz-goldenen Rüstung. Was eure Frage angeht so ist mein Name Ser Galahad vom Silberstrom aus der freien Stadt Tantervale. Wisst ihr ich habe gehofft euch hier in Ferelden zu finden.",antwortete Ser Galahad mit ernster Stimme. Diese Information überraschte Artur jetzt noch mehr. Er konnte sich nicht daran erinnern jemanden umgebracht oder eine Ehefrau geschwängert zu haben. Also nichts weswegen ihn jemand suchen sollte.
"Nun jeder Mensch braucht eine Freizeitbeschäftigung. Habt ihr dafür auch einen bestimmten Grund oder wolltet ihr nur einen kleinen Plausch mit mir halten ?", fragte Artur skeptisch. Der andere Krieger lachte kurz blechern und hohl.
"Nein, wegen einem Plausch habe ich euch nicht gesucht. Wisst ihr obwohl ihr es nicht wisst so haben wir neben dem Ritterstand eines gemeinsam. Unsere Rüstungen stammen vom gleichen Schmied, Meister Korlack aus Starkhaven."
"Es ist schön zu hören das ihr auch Qualitätsarbeit zu schätzen wisst, aber das erklärt in meinen Augen rein gar nichts." Jetzt wusste er allerdings woher er diese Rüstung kannte, er hatte sie auf eine Skizze des Zwerges damals gesehen. Dieser hatte sie als die Krone der Schmiedkunst angepriesen, die alle seine bisherigen Werke übertrumpfen wurde. Artur hatte allerdings immer gedacht das er durch seinen Feuertod damals nicht mehr dazugekommen war sie herzustellen. Scheinbar hatte er noch ein Exemplar fertigen können.
"Ja dies hier ist sein Meisterwerk, eine der besten Rüstungen die je gefertigt wurde. Ich habe mit ihr zahlreiche Turniere und Duelle beschritten und bin jedesmal als Sieger hervorgegangen. Sogar beim Großen Turnier der Freien Marschen. Ich weiß das ich gut bin, nur habe ich mir immer die Frage stellen müssen, ob es an der Rüstung liegt oder an meinem Können.", erklärte er wobei er jetzt in die Sprachen der Marschen verfiel. Ganz offensichtlich war sein Fereldisch nicht sehr gut. Im Gegensatz zu seiner Selbstüberschätzung.
"Meiner Erfahrung nach nützt eine Rüstung ohne fähigen Träger nichts. Wolltet ihr das von mir hören ?", antwortete Artur leicht genervt. Aufgrund seines langen Aufenthalts konnte er natürlich die Sprache des Ritters. Was wollte dieser Idiot von ihm ?
"Nein ich bin nicht hier um zu reden. Ich suche Gegner, die ähnlich gute Rüstungen tragen. Die meisten Besitzer von Korlacks Rüstungen sind allerdings inzwischen tot oder ihre Rüstungen verstauben in ihren Waffenkammern. Diejenigen die sie im Kampf oder Turnier nutzen habe ich jedoch schon besiegt. Alle außer euch, da ihr euch ja inzwischen in diesem babrischen Land verkrochen habt."
"Ihr solltet eure Wortwahl bedenken Ser Galahad. Ich bin kein Bauer aus Tantervile, den ihr beleidigen könnt.", antwortete Artur gereizt.
"Wollt ihr Genugtuung ? Wenn ja bekommt ihr die Gelegenheit dazu. Ich fordere euch zu einem Duell heraus bis zum Tod. Der Sieger bekommt nach alter Sitte die Rüstung und das Pferd des Anderen. Tote brauchen so etwas nicht. Dann werden wir herausfinde wer würdig ist diese Rüstungen tragen zu dürfen.", sagte der Ritter provokant. Artur machte eine verächtliche Handbewegung.
"Offensichtlich habt ihr ein paar Mal zu häufig eines über die Rübe bekommen. Im Gegensatz zu euch habe ich allerdings keine Minderwertigkeitskomplexe oder bin Sammler von Rüstungen. Wieso sollte ich also auf euer Angebot eingehen, anstatt einfach weiterzureiten und euch hier stehen zu lassen ?", fragte Artur desinteressiert. Galahad trieb sein Pferd auf ihm zu.
"Ich weiß nicht vielleicht weil ihr nicht für den Rest eures erbärmlichen Lebens als Feigling genannt werden wollt, ihr neverranischer Schlappschwanz. Oder liege ich da falsch, ihr Sohn eines Verräters ?", beleidigte ihn der weiße Ritter.
"Nein, ich denke ich werde euch die Ehre erweisen und euch zum Erbauer schicken. Dann kann er sich mit euch herumärgern.", antwortete Artur kalt während er sich zu dem Ritter beugte. Beide starrten in das Schwarze des Visiers vom Gegenüber.
"Gut dann folgt mir. Eure Begleitung kann natürlich gerne eurem Untergang beiwohnen.", sagte der Ritter selbstgefällig und lenkte sein Pferd abseits der Straße.

Morgana hatte diesen glänzenden Ritter auch schon auf einige Entfernung gesehen, während dieser sich ihnen näherte. Als er auf Höhe von Artur stand konnte sie sich ihn genauer ansehen. Seine Rüstung war ähnlich beeindruckend wie Arturs, allerdings ein anderer Stil und in einem silbrig glänzenden Weiß. Mit seinem weißen Pferd bot er in Morganas Augen einen ziemlichen Kontrast zu Arturs Erscheinung die ja durch schwarz dominiert wurde. Allerdings ging ihr dieses helle Funkeln ziemlich auf den Keks und blendete sie. Der Ritter schien Artur zu kennen was diesmal allerdings nicht auf Gegenseitigkeit beruhte. Nachdem er sich vorgestellt hatte wechselte er auf einmal in eine andere Sprache, die Morgana nicht verstand.Trotzdem merkte sie das der Ton auf einmal feindseliger wurde und als die beiden Ritter auf einmal nahe beieinander standen war ihr klar, dass die beiden gepanzerten Herren wohl keine Nettigkeiten austauschten. Plötzlich beendeten die beiden ihr Gespräch und dieser Galahad lenkte sein Pferd abseits der Straße und Artur machte anstalten ihm zu folgen. Morgana ahnte nichts gutes und beschloß sich über Arturs Vorhaben aufklären zu lassen.
"Ser Artur, dürften wir erfahren was ihr vorhabt ?", fragte sie den Ritter der gerade sein Pferd in Richtung Felder lenkte.
"Nun dieser Ser Galahad hat mich gerade zu einem Duell auf Leben und Tod herausgefordert. Und jetzt bringen wir die Sache hinter uns.", antwortete Artur so das es alle hören konnten, in einem Tonfall der so klang als erklärte er gerade die natürlichste Sache der Welt. Morgana sah das anders, in ihren Ohren klang das äußerst idiotisch.
"Und warum geht ihr auf sein Angebot ein ? Ignoriert ihn einfach und wenn er euch umbringen will bekommt er es mit uns allen zu tun."
"Eine schöne Idee von euch, aber so funktioniert das nicht unter Rittern. Das ist eine Frage der Ehre. Also mischt euch nicht ein. Das ist eine Sache zwischen ihm und mir.", bemerkte er freundlich aber bestimmt. Morgana schüttelte verächtlich den Kopf.
"Schön wenn ihr euch unbedingt gegenseitig die Rüstung eindellen wollt. Ich finde diese ganze Sache aber mehr als lächerlich.", meinte sie verächtlich, und schaute genervt in Arturs Richtung.
"Entschuldigt die Verzögerung, aber scheinbar ist dieser Kerl den ganzen weiten Weg von den Marschen hierhergekommen um von mir getötet zu werden. Ich versuche es schnell zu machen.", sprach er zu der Gruppe und lenkte sein Pferd jetzt auf den nahen Acker.

Dieser lag an einem Waldrand und nach einem Grasstreifen in der Nähe der Bäume begann auch schon der braune Acker, der scheinbar brach lag. Artur band sein Pferd an einem Baum fest und beschloss vor dem Kampf noch etwas zu trinken. Die Sonne brannte weiter unerbittlich und es waren schon einige Ritter durch einen Hitzschlag umgekommen, ein in seinen Augen unnützer Tod. Morgana die von dieser Unterbrechung immer noch genervt schien setzte sich wortlos auf einen umgefallenen Baumstamm der am Rande des Waldsaums lag. Hier war es schattig und sie konnte den beiden Kriegern dabei zuschauen wie sie sich auf dem Acker gegenseitg beharkten. Auch der Rest der Gruppe ließ sich irgendwo am Waldrand nieder, mit mehr oder weniger Interesse. Mit einem Ritter zu reisen brachte scheinbar nicht nur Vorteile so befand auf jedenfall Morgana im Stillen. Dieser ganze Kram mit Ehre und Herkunft war für sie soweiso ziemlich lächerlich. Sie wusste zwar das es so in der Welt lief, aber bejubeln musste sie es deswegen nicht.

Artur holte nachdem er seinen Durst gestillt hatte seinen Schild vom Pferd und auch seinen Streitkolben. Das es nicht auf ein bloßes Duell mi Ritterschwertern begrenzt war, konnte man eindeutig sehen das sein Kontrahent einen Bihänder aus Silberit vom Packesel holte und damit auf die Mitte des Feldes trat. Etwas von ihm entfern hielt sich sein Knappe auf, der seinen Schild und sein Langschwert bereithielt. Artur hatte keinen Knappen und wenn er einen seiner Gefährten gefragt hätte, würden diese ihm wahrscheinlich was husten.
Andererseits war dies ja auch kein Turnierkampf sondern ein Kampf auf Leben und Tod. Und in diesen hatte er bisher noch nie einen Knappen dabeigehabt. Also ließ Artur das Schwert umgeschnallt und nahm für das erste den Streitkolben in die Hand. Zum Aufbrechen der gegnerischen Rüstung war er sowieso besser geeignet als sein Schwert. Sein Gegner dachte offenbar genauso und nahm deswegen den Zweihänder, eine Waffe mit der man viel eher gegnerische Harnische penetrieren konnte.
Beide traten sich gegenüber mit der Seite zur Sonne gerichtet, sodass niemand sie im Rücken oder Gesicht hatte. Galahads Rüstung strahlte im Sonnenlicht, zudem war sie noch ausgiebig poliert worden. Vermutlich vom Knappen. Jetzt leuchtete das Weiß der Rüstung allerdings hell und bot einen Kontrast zu dem dunkelbraunen Acker. Artur stand ihm gegenüber seine Rüstung glänzte auch ein wenig in der Rüstung, allerdings war sie nicht poliert sondern nur gereinigt. Zum polieren hatte Artur bisher nicht die Muße gehabt. Deswegen und auch aufgrund ihrer schwarzen Farbe schien seine Rüstung im Vergleich zu Galahads die Sonne mehr zu verschlucken als widerzuspiegeln. Auch die Waffen führten das Duell schwarz gegen weiß, hell gegen dunkel fort. Der Silberitzweihänder spiegelte das Sonnenlicht, während Arturs Streitkolben nur mattschwarz in seiner Hand lag, ohne auch nur eine Spur von Glanz zu versprühen.

Schweigend standen sich die beiden Ritter gegenüber, wodurch eine unangenehme Schwere in der Luft lag. Dann nickten sich die beiden zu und gingen aufeinander zu. Artur hielt den Schild in Abwehrhaltung, während er mit dem Streitkolben bereit war zu kontern. Galahad hielt sein Schwert mit beiden Händen am Griffstück fest, nicht allzu weit entfernt vom Körper, sodass er zwar nur kurze Schwinger vollführen konnte, aber schneller imstande war zu blocken. Lauernd bewegten sich die beiden Stahlkolosse, den anderen Kämpfer nach Schwächen analysierend. Schließlich holte Galahad mit seinem schimmernden Bidenhänder aus und vollführte einen äußerst wuchtigen Schwinger den Artur jedoch mit seinem Schild abwehren konnte. Nun versuchte er mit einem schnellen Stoß das Schwert des Gegners beiseite zu wischen, was auch gelang, aber bevor er mit dem Streitkolben nachsetzen konnte, hatte Galahad das Schwert auch schon wieder unter Kontrollen und blockte den Schlag mit seiner Klinge, wobei er sie mit der linken Hand an der Fehlschärfe festhielt. Artur ging jetzt in die Offensive und rückte mit schnellen Streitkolbenschwingern nach vorne vor um seinem Gegner keinen Platz für Schwinger zu lassen. Dieser hatte nur die Wahl zu Parieren oder die Schläge hinzunehmen, denn eine Parade mit anschließender Riposte war mit einem Bidenhänder nicht zu bewerkstelligen.
Galahad auf seine Rüstung vertrauend entschied sich für letzteres und ließ Arturs Streitkolben auf seine Schulterpanzerung niederfahren, wo er zu Arturs Missfallen keine bemerkbaren Schäden hinterließ. Zeit zum Ärgern blieb Artur allerdings nicht, denn schon segelte die Silberitklinge auf ihn zu, deren Ziel eindeutig eine Vebindungsstelle zwischen Brust und Schulterplatte war. Artur reagierte umgehend und lenkte den Schlag ab so das dieser abgeschwächt auf seine massive Brustpanzerung traf, welche den Schlag mühelos aushielt. Meister Korlacks Arbeit zeigte bei beiden Seiten seine Qualität. Der weiße Ritter ließ seinen Schwinger einen Knaufschlag folgen dem Artur allerdings mit einem Seitenschritt ausweichen konnte und seinen Streitkolben gegen die Seite des Gegners führen konnte. Was bei anderen Rüstungen vermutlich zu einer Delle geführt hätte, zeigte hier allerdings keine Wirkung. Der Stahl war einfach zu gut und die Riffelung der Rüstung verhinderte zudem das der Streitkolben seine volle Wucht entfalten konnte. Artur stellte sich die Frage ob der Streitkolben überhaupt einen Effekt bei dieser Rüstung haben würde. Selbst bei seiner Rüstung müsst er die Schwachstellen treffen. Oder den Kopf, denn dieser konnte nie so gut gepanzert werden wie der Rest des Körpers. Allerdings kam sein Gegner offenbar auf die selbe Idee, denn er drehte sich bei dem Aufprall des Streitkolbens um seine eigene Achse, wobei er einen runden Schwinger ausführte den Artur zwar mit dem Schild abfangen konnte, aber durch die Wucht einen Schritt zurücksetzen musste. Dies wurde von seinem Gegner genutzt, welcher das Schwert umgekehrt packte und einen Mordhau gegen Arturs Kopf versuchte. Dieser unterlief allerdings den Schlag mit der Parierstange und prallte mit dem Schild gegen seinen Kontrahenten, was diesen zum taumeln brachte.
Ein gezielter Schlag von Artur traf Galahads Handgelenk, was sogar bei ihm unter seiner Rüstung Schmerzen verursachen musste. Tatsächlich ließ dieser mit der rechten Hand das Schwert locker und sein Versuch es nur mit der linken wieder zu sich zu ziehen, scheiterte an der Länge des Schwertes und dem zweiten Schlag den Artur ansetzte um diesmal den Helm des Gegners zu erwischen.
Dieser bemerkte dies allerdings und ließ einfach seine Klinge los, wodurch er unter dem Schlag weg und an Artur vorbei laufen konnte. beide Kämpfer bewegten sich zudem mit einer Geschwindigkeit, die ihnen außenstehende wohl nicht zugetraut hätten und eine erneuter Beweis für die hervorragende Verabeitung der einzelnen Metallteile war. Nichts klemmte und keiner der Ritter wurde von seiner Rüstung besonders eingeschränkt. Von dem Gewicht mal abgesehen, aber beiden Kämpfern war deutlich anzusehen das sie an diese Last gewöhnt waren. Artur drehte sich nach dem Angriff der ins Leere gegangen war um. Sein Gegner hatte schnell von seinem Knappen Schwert und Schild entgegengenommen und ließ jetzt seine Klinge provokant gegen seinen Schild schlagen. Artur blieb ruhig und schlitterte als erstes den Bidenhänder weg, welcher jetzt im schmutzigen Acker schimmerte. Es war gut zumindestens eine Waffe aus dem Spiel zu haben.

Artur beobachtete den Gegner, mit dem Langschwert hatte dieser eine kürzere Reichweite außerdem hatte er so weniger Wucht und konnte nicht soviel Druck ausüben wie mit dem Bidenhänder. Seine einzige Möglichkeit war es jetzt mit der Spitze in die Verbindungsstücke von Arturs Platten einzudringen. Sein Schwert war eindeutig von höherer Qualität als das von Artur welcher nur ein Stahlschwert trug. Zwar von hoher Qualität, aber es mit Weißstahl und Silberit zu vergleichen, war in etwa so , als würde man Holz und Granit miteinander vergleichen. Jetzt galt es allerdings erstmal einen guten Schlag mit dem Streitkolben anzubringen. Mit zügigen Schritt näherten sich die beiden Ritter wieder und Artur setzte zu einem erneuten Schwinger an, der jetzt allerdings von dem Schild abgefangen wurde. So befriedigend es auch war einen Schwan zu verprügeln, so nutzlos war es auch. Artur fing die Riposte mit seinem Schild ab und versuchte eine Finte, welche allerdings ignoriert und mit einem Ausfall des Gegners beantwortet wurde. Erneut stoppte sein Schild den Stoß des Gegners. Dieser war eindeutig auch nicht von einem Idioten ausgebildet worden, denn er wa flink und behände mit dem Schwert. Hinzu kam allerdings auch noch, das Artur von den Reflektionen der Sonne auf, dem Panzer seines Gegners geblendet wurde. Diese brannte weiterhin erbarmunglos und brachte die beiden Männer unter ihrem Panzer ordentlich zum schwitzen. Nicht gerade eine angenehme Temperatur zum kämpfen.

Morgana fand es ziemlich angenehm und kühl unter dem Schatten der Bäume. Alles in allem war diese Unterbrechung gar nicht so schlimm. Eine kleine Rast unter schattigen Bäumen bei angenehmer Temperatur, während die zwei Ritter eine interessante Ablenkung boten. Auch wenn sie den Kampf immer noch idiotisch fand und der Meinung war diesen Ser Galahad einfach zu ignorieren und im Ernstfall zu töten, war das der Duell zwischen den beiden Rittern nett anzusehen. Metall das auf Metall traf, kleine Finten und Manöver. Schwitzende Männer die angestrengt schnauften waren auch außerhalb des Bettes eine interessante Angelegenheit. Allerdings schien dieser Kerl in weißer Rüstung Artur einiges abzuverlangen und die Sonne tat wahrscheinlich ihr übriges. Gerade hatte der weiße sein Riesenschwert fallen lassen und war jetzt mit einem glänzenden Schild und einem strahlenden Schwert bewaffnet. Sowieso sorgte diese blankgeputzte silbrig schimmernde Rüstung dafür, dass Morgana häufig von Lichtstrahlen geblendet wurde. Dies empfand sie als äußerst störend, genauso wie den Lärm der bei diesem Stahlgewitter entstand. Allerdings ließ sich das wohl nicht vermeiden, wobei Morgana es schon angenehmer finden würde, wenn die Sonne nicht so blendete. Ein paar Wolken die sich bewegen wären ja wohl nicht zu viel verlangt.

Der Erbauer hatte ein Einsehen und war so gütig eine der weißen Wolken vor die Sonne zu schieben, was zumindestens die Lichtstrahlen auf der Rüstung von Arturs Gegner verschwinden ließ. Ungeblendet kämpfen fand der Ritter dann doch um einiges besser. Artur versuchte erneut einen Schwinger anzubringen, aber dadurch das sein Gegner jetzt auch einen Schild hatte, war der Streitkolben einfach zu langsam. Außerdem war es eh zu bezweifeln, dass er damit den Helm seines Gegners oder ein empfindliches Gelenk treffen würde. Die Überlegungen zur Streitkolbenetikette wurde aber eh kurze Zeit später ad acta gelegt, denn ein misslungener Angriff, führte dazu das Arturs Hand ins leere fuhr und ein schneller Hieb seine Hand traf. Die Schneide drang zwar nicht in die Platte ein, aber die Wucht des Schlages führte dazu das ihm der Streitkolben aus der Hand geschleudert wurde. Artur unterband jedeweden Versuch seines Gegners nachzustoßen mit einem wuchtigen Schildschlag und zog schnell sein eigenes Schwert.
Nun waren die gleichen Waffen auf beiden Seiten im Einsatz. Aufgrund der Qualität der Rüstungen war es allerdings unmöglich die Rüstung des Gegners frontal zu durchbrechen. Und der Einsatz des Schildes macht es schwierig an die Schwachstellen der Rüstung zu kommen. Artur versuchte es mit einem schnellem Ausfall mit Stoßrichtung oberhalb des Schlüsselbeins. Dieser Ausfall wurde allerdings mit einer Parade vereitelt, welche Artur allerdings sofort mit einer Konterparade beantwortete. Hiebe waren in diesem Moment von geringerer Bedeutung, denn vor allerm Arturs Schwert würde niemals mit der Schneide den Panzer des Gegners durchdringen. Ein gerader Stoß von Galahad, wurde gekontert, die Riposte endete allerdings wieder am Schild des Gegners. Artur nahm sich vor den nächsten Schwan den er sah zu verprügeln. Er versuchte es mit einer Halbdrehung um mehr Wucht aufzubauen und den Gegner aus dem Gleichgewicht zu bringen, aber der Schlag verfehlte die gewünschte Wirkung. Stattdessen traf ihn ein Stich des Gegners, welcher allerdings frontal auf der Brustplatte landete. Beide setzten jetz zu einem Schlag an, der vom jeweils anderen mit dem Schild geblockt wurde. Ein lauter Klang schall durch die Luft, während sich die beiden Ritter gegen den anderen drückten, wobei sie sich ganz nah gegnüberstanden. Beide keuchten, aber das hinderte Galahad nicht leise zu Artur zu sprechen, so das nur er es hörte.
"Du bist eine würdige Herausforderung, du wirst einen Ehrenplatz in meiner Sammlung haben. Die Rüstung des schwarzen Vollstreckers. Mit dir bin ich der einzige aktive Ritter mit einer Korlack-Rüstung. Und nach diesem Kampf bin ich der einzigste.",sagte er überheblich.
"Noch trage ich diese Rüstung aber an meinem warmen lebenden Körper, Schwätzer.", antwortete Artur schwer atmend.
"Du kannst nicht gewinnen, ich trage den Höhepunkt der Plattnerkunst. Das einzige Exemplar das Korlack je hergestellt hat. Sein Meisterwerk. und ich habe dafür gesorgt das es ein Unikat bleibt.", presste er hervor, was Artur verwirrte er aber ignorierte.
"Ja du hast richtig gehört du neverranischer Schwachkopf. Ich habe dafür Sorge getragen, dass der alte Zwerg kurz nach Auftragserfüllung in seiner Schmiede verbrannte. Mitsamt seinem Wissen und seinen Plänen. So gibt es nur noch seine alten Exemplare. Die schwächeren Rüstungen für die schwächeren Ritter. So wie du.", den letzten Satz spie er fast aus. Artur machte einen Sprung zurück, sodass sein Gegner ins leere drückte und leicht nach vorne stolperte. Artur war schneller wieder im Gleichgewicht und schaffte es seinem Gegner mit dem Schwertkauf auf dem Helm zu schlagen. Allerdings wohl nicht fest genug, denn anstatt seinen Helm vollzukotzen, fing sich der gegnerische Ritter wieder und nahm ein wenig benommen Verteidigungsstellung ein. Artur beschloss ihm keine Erholungspause zu gönnen und attackierte ihn umgehend.
Jetzt ergab alles einen Sinn. Er hatte damals einen Unfall vermutet oder rassistische Gründe, aber Meister Korlack war erfahren und sehr beliebt, weswegen ihm das nie wahrscheinlich vorgekommen war. Aber ein Ritter der sich für den besten hielt und verhindern wollte das jemand es mit ihm aufnehmen konnte, dass war so menschlich wie traurig. Vermutlich war sein Gegenüber einer dieser Musterritter die sich nach außen immer an die ritterlichen Ideale hielt und von jedem als Vorbild gesehen wurde. Aber all diese Turniere und der Glanz, konnten letzten Endes nicht verbergen, dass unter dem weißen Panzer eine schwarze Seele schlummerte Und dieser Galahad war sich scheinbar sehr sicher das Artur sein Geheimnis mit ins Grab nehmen würde. Artur hatte aber nicht vor ihm diesen Gefallen zu tun.

Artur schlug mit aller Kraft zu, aber der wohl noch immer benommene Galahad, schaffte es trotzdem mit seinem Schwert den Schlag zu parieren. Schwert auf Schwert war nicht immer eine gute Idee und jetzt zeigte sich doch noch der Qualitätsunterschied zwischen den Materialien. beim Aufprall gab der Stahl von Arturs Schwert nach und seine Klnige zersplitterte unter dem Aufprall des Silberitschwertes. Artur sah das abgebrochene Heft der Klinge, so wie auch der weiße Ritter, welcher schwach hohl lachte und sich in diesem Moment als Sieger sah. Aber dies hier war kein Turnierplatz und Artur kämpfte auf dem Schlachtfeld nicht immer ritterlich, aber effektiv. Er wehrte den folgenden Schlag des Gegners aus den Knien ab, schnappte sich mit der rechten freien Hand etwas Erde vom Acker und warf diese direkt in Galahads Visierrichtung. Dieser hatte mit einem solchen Schritt nicht gerechnet, sodass ihn die Ladung direkt im Gesicht traf und ihn kurzzeitig blendete.
Artur nahm den Schild nach vorne und stieß sich mit aller Kraft aus den Beinen gegen den Gegner ab und traf diesen so hart und überraschend, das dieser rittlings zu Boden fiel. Artur war schnell über ihn, klemmte ihn mit seinem Gewicht an Boden fest und griff mit seiner rechten Hand nach seinem Scheibendolch. die wurmbunte Klinge blitzte kurz auf, dann trieb Artur sie mit beiden Händen in die Stelle zwischen Brustpanzer und Halsberge. Die stabile aber dünne Panzerung gab dem Druck nach und Artur wurde mit einem schmatzenden Geräusch und einem roten Spritzer aus der Rüstung belohnt. Sein gegner zuckte noch kurz dann trieb Artur den Dolch komplett in seinen Gegner, worauf dieser nach einem letzten verzweifelten Zucken sein Leben aushauchte. Artur zog den Dolch heraus, wobei ihm das Blut aus der Kehle entgegenspritzte. Er ließ den Dolch neben den Leichnam fallen und erhob sich langsam. Dann schmiss er den Schild zu Boden und setzte den Helm ab. Irgendwie verspürte er nur wenig Freude oder Genugtuung bei diesem Sieg. Ihm war gerade nur heiss und er hatte Durst.

Shepard Commander
22.10.2015, 11:24
http://upload.worldofplayers.de/files10/Ritter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Morgana_mini.jpg

Die Straße war ruhig und friedlich während die Gruppe über die Pflaster wanderte. Obwohl ruhig wohl Interpretationssache war, denn Larissa und Mordred lieferten sich eine Art Sängerstreit. Insgesamt war es recht angenehm zu hören auch wenn die Kombination von antivanisch und elfisch sehr gewöhnungbedürftig war. Vor allem da beide mit unterschiedlicher Tonlage und Schnelligkeit sangen, was bisweilen zu Disharmonien führte. Aber die Hauptsache war das die beiden Spaß hatten und auch beim Rest der Gruppe verbesserte der Gesang. Artur kannte das Lied welches Mordred sang aus seinen Zeiten bei der Schwarzen Garde. Dort wurden die verschiedensten Lieder gesungen, was vor allem an der bunten Zusammensetzung der Söldnertruppe gelegen hatte. Marscher, Neverraner, Tevinteraner, Zwerge, Antivaner und Elfen. Jeder brachte einen Teil seiner Kultur mit und sofern man es gut singen konnte, wurde es auch von jedem gesungen. Wobei viele der Lieder natürlich hauptsächlich über Obszonitäten und Weiber gingen, aber wen störte das schon ?
Morgana lächelte auch ob dieses obskuren Wettstreits, wobei sie nicht Mordreds Lied kannte sondern Larissas welches von ihr mit einer schönen Melodie gesungen wurde. Allerdings schien die Elfe nicht den ganzen Text zu kennen, denn sie unterbrach es immer wieder und fing von vorne an. Irgendwann ließen allerdings die Stimmen der beiden Goldkehlchen nach und so verstummte der Gesang.

Während sich Mordred und Larissa jetzt leise über irgendetwas unterhielten was anscheinend mit Schwertern zu tun hatte, widmete sich Morgana wieder einmal den Aufzeichnungen. Die Straße war gerade und gut gepflegt, weswegen sie ihr nicht ihre komplette Aufmerksamkeit widmen musste. Und die Landschaft war in ihren Augen auch nicht sonderlich beeindruckend und so konnte sie sich genauso gut wieder dem Studium der Magie widmen. Artur hatte sich jetzt an die Spitze gesetzt und ließ im Larissa im leichten Schritt am langen Zügel laufen. Damit war er nicht so schnell als das er die anderen abhängen würde und konnte sich beim reiten entspannen.

So zog die Gruppe weiter ohne Zwischenfälle über die Straße. Die Sonne hatte ihren Zenit schon leicht überschritten und brannte jetzt viel heisser als noch am frühen Morgen. Bis auf ein paar weiße Wölkchen war der Himmel blau. Schließlich beobachtete Artur in einiger Entfernung eine Reflektion, welche sich langsam der Gruppe näherte. Irgendetwas schien die Sonne zu spiegeln und nach Arturs Erfahrung nach waren das auf Straßen normalerweise Rüstungen. Tatsächlich sah er als er weiterritt zwei Reiter. Der eine saß auf einem stattlichen weißen Schlachtroß, während der andere auf einem kleinen struppigen Pferd saß. Der Reiter auf dem kleinen Pferd, war bei näherer Betrachtung ein Junge, wohl um die 15 Jahre alt, ein wenig schmächtig aber trotzdem gut in Form. Er hatte hellbraune Locken und braune Augen. Als Kleidung trug er ein einfaches graues Wams darüber ein leichtes Kettenhemd und einen einfachen Eisenhut als Kopfbedeckung. Bewaffnet war er mit einem Kurzschwert und einem hölzernen Rundschild. Er machte einen etwas naiven aber gutgelaunten Eindruck, welcher wohl dem sonnigen Wetter geschuldet war. Hinter sich führte er noch einen Maulesel auf dem allerhand Ausrüstung geladen war.
Der andere Reiter jedoch war eine eindrucksvolle Erscheinung. Sein Pferd trug einen einfachen Roßpanzer in Form eines silbern glänzenden Kopfschmuck und einem gräulichen Tuch welches den Großteil des Pferdes bedeckte. Auf dem Tuch waren weiße Schwäne zu sehen. Der Mann auf dem Pferd war wohl um die 1,85 Meter groß und trug einen weißsilbernen Riefelharnisch der in der Sonne glänzte und funkelte. Das Metall schien eine Legierung aus Weißstahl und Silberit zu sein. Sein Gesicht konnte man nicht sehen da es von einem Helm bedeckt wurde. Auf seinem Schild war ein Schwan auf einem silbernen Strom zu sehen und an seinem prunkvollen Wehrgehenk hin ein Langschwert in einer reich verzierten Scheide. Ganz eindeutig handelte es sich bei diesem Gespann um einen Ritter mit seinem Knappen. Das Wappen sagte Artur allerdings nichts und er musste zugeben das er so eine Rüstung noch nie vorher an einem Menschen gesehen hatte. Trotzdem war er sich sicher diese Ausführung schon vorher einmal gesehen zu haben.

Während er den Ritter musterte schien dieser auch seine Aufmerksamkeit auf Artur gerichtet zu haben und dessen Rüstung zu mustern.
Als die beiden fast auf gleicher Höhe waren, stoppte der fremde Reiter plötzlich sein Pferd und sprach Artur mit lauter Stimme an:
"Ser Artur van Markham ?", fragte er bestimmt, so als ob es eher eine Feststellung als eine Frage war. Artur war überrascht das der fremde Ritter seinen Namen kannte, immerhin trug er kein Wappen das darauf hinwies. Er stoppte ebenfalls sein Pferd.
"Nun da liegt ihr richtig Ser. Dürfte ich erfahren wer ihr seid und woher ihr mich kennt ? Ich kann mich nicht erinnern das wir bisher schon mal das Vergnügen einer Bekanntschaft hatten.", antwortete Artur höflich. Der weiße Ritter beugte sich leicht nach vorne.
"Da liegt ihr richtig, Ser Artur. Allerdings seid ihr in den Freien Marschen kein Unbekannter und es gibt nur wenige Ritter welche mit den Rüstungen von Meister Korlack aus Starkhaven. Und von denen seid ihr der einzige mit einer schwarz-goldenen Rüstung. Was eure Frage angeht so ist mein Name Ser Galahad vom Silberstrom aus der freien Stadt Tantervale. Wisst ihr ich habe gehofft euch hier in Ferelden zu finden.",antwortete Ser Galahad mit ernster Stimme. Diese Information überraschte Artur jetzt noch mehr. Er konnte sich nicht daran erinnern jemanden umgebracht oder eine Ehefrau geschwängert zu haben. Also nichts weswegen ihn jemand suchen sollte.
"Nun jeder Mensch braucht eine Freizeitbeschäftigung. Habt ihr dafür auch einen bestimmten Grund oder wolltet ihr nur einen kleinen Plausch mit mir halten ?", fragte Artur skeptisch. Der andere Krieger lachte kurz blechern und hohl.
"Nein, wegen einem Plausch habe ich euch nicht gesucht. Wisst ihr obwohl ihr es nicht wisst so haben wir neben dem Ritterstand eines gemeinsam. Unsere Rüstungen stammen vom gleichen Schmied, Meister Korlack aus Starkhaven."
"Es ist schön zu hören das ihr auch Qualitätsarbeit zu schätzen wisst, aber das erklärt in meinen Augen rein gar nichts." Jetzt wusste er allerdings woher er diese Rüstung kannte, er hatte sie auf eine Skizze des Zwerges damals gesehen. Dieser hatte sie als die Krone der Schmiedkunst angepriesen, die alle seine bisherigen Werke übertrumpfen wurde. Artur hatte allerdings immer gedacht das er durch seinen Feuertod damals nicht mehr dazugekommen war sie herzustellen. Scheinbar hatte er noch ein Exemplar fertigen können.
"Ja dies hier ist sein Meisterwerk, eine der besten Rüstungen die je gefertigt wurde. Ich habe mit ihr zahlreiche Turniere und Duelle beschritten und bin jedesmal als Sieger hervorgegangen. Sogar beim Großen Turnier der Freien Marschen. Ich weiß das ich gut bin, nur habe ich mir immer die Frage stellen müssen, ob es an der Rüstung liegt oder an meinem Können.", erklärte er wobei er jetzt in die Sprachen der Marschen verfiel. Ganz offensichtlich war sein Fereldisch nicht sehr gut. Im Gegensatz zu seiner Selbstüberschätzung.
"Meiner Erfahrung nach nützt eine Rüstung ohne fähigen Träger nichts. Wolltet ihr das von mir hören ?", antwortete Artur leicht genervt. Aufgrund seines langen Aufenthalts konnte er natürlich die Sprache des Ritters. Was wollte dieser Idiot von ihm ?
"Nein ich bin nicht hier um zu reden. Ich suche Gegner, die ähnlich gute Rüstungen tragen. Die meisten Besitzer von Korlacks Rüstungen sind allerdings inzwischen tot oder ihre Rüstungen verstauben in ihren Waffenkammern. Diejenigen die sie im Kampf oder Turnier nutzen habe ich jedoch schon besiegt. Alle außer euch, da ihr euch ja inzwischen in diesem babrischen Land verkrochen habt."
"Ihr solltet eure Wortwahl bedenken Ser Galahad. Ich bin kein Bauer aus Tantervile, den ihr beleidigen könnt.", antwortete Artur gereizt.
"Wollt ihr Genugtuung ? Wenn ja bekommt ihr die Gelegenheit dazu. Ich fordere euch zu einem Duell heraus bis zum Tod. Der Sieger bekommt nach alter Sitte die Rüstung und das Pferd des Anderen. Tote brauchen so etwas nicht. Dann werden wir herausfinde wer würdig ist diese Rüstungen tragen zu dürfen.", sagte der Ritter provokant. Artur machte eine verächtliche Handbewegung.
"Offensichtlich habt ihr ein paar Mal zu häufig eines über die Rübe bekommen. Im Gegensatz zu euch habe ich allerdings keine Minderwertigkeitskomplexe oder bin Sammler von Rüstungen. Wieso sollte ich also auf euer Angebot eingehen, anstatt einfach weiterzureiten und euch hier stehen zu lassen ?", fragte Artur desinteressiert. Galahad trieb sein Pferd auf ihm zu.
"Ich weiß nicht vielleicht weil ihr nicht für den Rest eures erbärmlichen Lebens als Feigling genannt werden wollt, ihr neverranischer Schlappschwanz. Oder liege ich da falsch, ihr Sohn eines Verräters ?", beleidigte ihn der weiße Ritter.
"Nein, ich denke ich werde euch die Ehre erweisen und euch zum Erbauer schicken. Dann kann er sich mit euch herumärgern.", antwortete Artur kalt während er sich zu dem Ritter beugte. Beide starrten in das Schwarze des Visiers vom Gegenüber.
"Gut dann folgt mir. Eure Begleitung kann natürlich gerne eurem Untergang beiwohnen.", sagte der Ritter selbstgefällig und lenkte sein Pferd abseits der Straße.

Morgana hatte diesen glänzenden Ritter auch schon auf einige Entfernung gesehen, während dieser sich ihnen näherte. Als er auf Höhe von Artur stand konnte sie sich ihn genauer ansehen. Seine Rüstung war ähnlich beeindruckend wie Arturs, allerdings ein anderer Stil und in einem silbrig glänzenden Weiß. Mit seinem weißen Pferd bot er in Morganas Augen einen ziemlichen Kontrast zu Arturs Erscheinung die ja durch schwarz dominiert wurde. Allerdings ging ihr dieses helle Funkeln ziemlich auf den Keks und blendete sie. Der Ritter schien Artur zu kennen was diesmal allerdings nicht auf Gegenseitigkeit beruhte. Nachdem er sich vorgestellt hatte wechselte er auf einmal in eine andere Sprache, die Morgana nicht verstand.Trotzdem merkte sie das der Ton auf einmal feindseliger wurde und als die beiden Ritter auf einmal nahe beieinander standen war ihr klar, dass die beiden gepanzerten Herren wohl keine Nettigkeiten austauschten. Plötzlich beendeten die beiden ihr Gespräch und dieser Galahad lenkte sein Pferd abseits der Straße und Artur machte anstalten ihm zu folgen. Morgana ahnte nichts gutes und beschloß sich über Arturs Vorhaben aufklären zu lassen.
"Ser Artur, dürften wir erfahren was ihr vorhabt ?", fragte sie den Ritter der gerade sein Pferd in Richtung Felder lenkte.
"Nun dieser Ser Galahad hat mich gerade zu einem Duell auf Leben und Tod herausgefordert. Und jetzt bringen wir die Sache hinter uns.", antwortete Artur so das es alle hören konnten, in einem Tonfall der so klang als erklärte er gerade die natürlichste Sache der Welt. Morgana sah das anders, in ihren Ohren klang das äußerst idiotisch.
"Und warum geht ihr auf sein Angebot ein ? Ignoriert ihn einfach und wenn er euch umbringen will bekommt er es mit uns allen zu tun."
"Eine schöne Idee von euch, aber so funktioniert das nicht unter Rittern. Das ist eine Frage der Ehre. Also mischt euch nicht ein. Das ist eine Sache zwischen ihm und mir.", bemerkte er freundlich aber bestimmt. Morgana schüttelte verächtlich den Kopf.
"Schön wenn ihr euch unbedingt gegenseitig die Rüstung eindellen wollt. Ich finde diese ganze Sache aber mehr als lächerlich.", meinte sie verächtlich, und schaute genervt in Arturs Richtung.
"Entschuldigt die Verzögerung, aber scheinbar ist dieser Kerl den ganzen weiten Weg von den Marschen hierhergekommen um von mir getötet zu werden. Ich versuche es schnell zu machen.", sprach er zu der Gruppe und lenkte sein Pferd jetzt auf den nahen Acker.

Dieser lag an einem Waldrand und nach einem Grasstreifen in der Nähe der Bäume begann auch schon der braune Acker, der scheinbar brach lag. Artur band sein Pferd an einem Baum fest und beschloss vor dem Kampf noch etwas zu trinken. Die Sonne brannte weiter unerbittlich und es waren schon einige Ritter durch einen Hitzschlag umgekommen, ein in seinen Augen unnützer Tod. Morgana die von dieser Unterbrechung immer noch genervt schien setzte sich wortlos auf einen umgefallenen Baumstamm der am Rande des Waldsaums lag. Hier war es schattig und sie konnte den beiden Kriegern dabei zuschauen wie sie sich auf dem Acker gegenseitg beharkten. Auch der Rest der Gruppe ließ sich irgendwo am Waldrand nieder, mit mehr oder weniger Interesse. Mit einem Ritter zu reisen brachte scheinbar nicht nur Vorteile so befand auf jedenfall Morgana im Stillen. Dieser ganze Kram mit Ehre und Herkunft war für sie soweiso ziemlich lächerlich. Sie wusste zwar das es so in der Welt lief, aber bejubeln musste sie es deswegen nicht.

Artur holte nachdem er seinen Durst gestillt hatte seinen Schild vom Pferd und auch seinen Streitkolben. Das es nicht auf ein bloßes Duell mi Ritterschwertern begrenzt war, konnte man eindeutig sehen das sein Kontrahent einen Bihänder aus Silberit vom Packesel holte und damit auf die Mitte des Feldes trat. Etwas von ihm entfern hielt sich sein Knappe auf, der seinen Schild und sein Langschwert bereithielt. Artur hatte keinen Knappen und wenn er einen seiner Gefährten gefragt hätte, würden diese ihm wahrscheinlich was husten.
Andererseits war dies ja auch kein Turnierkampf sondern ein Kampf auf Leben und Tod. Und in diesen hatte er bisher noch nie einen Knappen dabeigehabt. Also ließ Artur das Schwert umgeschnallt und nahm für das erste den Streitkolben in die Hand. Zum Aufbrechen der gegnerischen Rüstung war er sowieso besser geeignet als sein Schwert. Sein Gegner dachte offenbar genauso und nahm deswegen den Zweihänder, eine Waffe mit der man viel eher gegnerische Harnische penetrieren konnte.
Beide traten sich gegenüber mit der Seite zur Sonne gerichtet, sodass niemand sie im Rücken oder Gesicht hatte. Galahads Rüstung strahlte im Sonnenlicht, zudem war sie noch ausgiebig poliert worden. Vermutlich vom Knappen. Jetzt leuchtete das Weiß der Rüstung allerdings hell und bot einen Kontrast zu dem dunkelbraunen Acker. Artur stand ihm gegenüber seine Rüstung glänzte auch ein wenig in der Rüstung, allerdings war sie nicht poliert sondern nur gereinigt. Zum polieren hatte Artur bisher nicht die Muße gehabt. Deswegen und auch aufgrund ihrer schwarzen Farbe schien seine Rüstung im Vergleich zu Galahads die Sonne mehr zu verschlucken als widerzuspiegeln. Auch die Waffen führten das Duell schwarz gegen weiß, hell gegen dunkel fort. Der Silberitzweihänder spiegelte das Sonnenlicht, während Arturs Streitkolben nur mattschwarz in seiner Hand lag, ohne auch nur eine Spur von Glanz zu versprühen.

Schweigend standen sich die beiden Ritter gegenüber, wodurch eine unangenehme Schwere in der Luft lag. Dann nickten sich die beiden zu und gingen aufeinander zu. Artur hielt den Schild in Abwehrhaltung, während er mit dem Streitkolben bereit war zu kontern. Galahad hielt sein Schwert mit beiden Händen am Griffstück fest, nicht allzu weit entfernt vom Körper, sodass er zwar nur kurze Schwinger vollführen konnte, aber schneller imstande war zu blocken. Lauernd bewegten sich die beiden Stahlkolosse, den anderen Kämpfer nach Schwächen analysierend. Schließlich holte Galahad mit seinem schimmernden Bidenhänder aus und vollführte einen äußerst wuchtigen Schwinger den Artur jedoch mit seinem Schild abwehren konnte. Nun versuchte er mit einem schnellen Stoß das Schwert des Gegners beiseite zu wischen, was auch gelang, aber bevor er mit dem Streitkolben nachsetzen konnte, hatte Galahad das Schwert auch schon wieder unter Kontrollen und blockte den Schlag mit seiner Klinge, wobei er sie mit der linken Hand an der Fehlschärfe festhielt. Artur ging jetzt in die Offensive und rückte mit schnellen Streitkolbenschwingern nach vorne vor um seinem Gegner keinen Platz für Schwinger zu lassen. Dieser hatte nur die Wahl zu Parieren oder die Schläge hinzunehmen, denn eine Parade mit anschließender Riposte war mit einem Bidenhänder nicht zu bewerkstelligen.
Galahad auf seine Rüstung vertrauend entschied sich für letzteres und ließ Arturs Streitkolben auf seine Schulterpanzerung niederfahren, wo er zu Arturs Missfallen keine bemerkbaren Schäden hinterließ. Zeit zum Ärgern blieb Artur allerdings nicht, denn schon segelte die Silberitklinge auf ihn zu, deren Ziel eindeutig eine Vebindungsstelle zwischen Brust und Schulterplatte war. Artur reagierte umgehend und lenkte den Schlag ab so das dieser abgeschwächt auf seine massive Brustpanzerung traf, welche den Schlag mühelos aushielt. Meister Korlacks Arbeit zeigte bei beiden Seiten seine Qualität. Der weiße Ritter ließ seinen Schwinger einen Knaufschlag folgen dem Artur allerdings mit einem Seitenschritt ausweichen konnte und seinen Streitkolben gegen die Seite des Gegners führen konnte. Was bei anderen Rüstungen vermutlich zu einer Delle geführt hätte, zeigte hier allerdings keine Wirkung. Der Stahl war einfach zu gut und die Riffelung der Rüstung verhinderte zudem das der Streitkolben seine volle Wucht entfalten konnte. Artur stellte sich die Frage ob der Streitkolben überhaupt einen Effekt bei dieser Rüstung haben würde. Selbst bei seiner Rüstung müsst er die Schwachstellen treffen. Oder den Kopf, denn dieser konnte nie so gut gepanzert werden wie der Rest des Körpers. Allerdings kam sein Gegner offenbar auf die selbe Idee, denn er drehte sich bei dem Aufprall des Streitkolbens um seine eigene Achse, wobei er einen runden Schwinger ausführte den Artur zwar mit dem Schild abfangen konnte, aber durch die Wucht einen Schritt zurücksetzen musste. Dies wurde von seinem Gegner genutzt, welcher das Schwert umgekehrt packte und einen Mordhau gegen Arturs Kopf versuchte. Dieser unterlief allerdings den Schlag mit der Parierstange und prallte mit dem Schild gegen seinen Kontrahenten, was diesen zum taumeln brachte.
Ein gezielter Schlag von Artur traf Galahads Handgelenk, was sogar bei ihm unter seiner Rüstung Schmerzen verursachen musste. Tatsächlich ließ dieser mit der rechten Hand das Schwert locker und sein Versuch es nur mit der linken wieder zu sich zu ziehen, scheiterte an der Länge des Schwertes und dem zweiten Schlag den Artur ansetzte um diesmal den Helm des Gegners zu erwischen.
Dieser bemerkte dies allerdings und ließ einfach seine Klinge los, wodurch er unter dem Schlag weg und an Artur vorbei laufen konnte. beide Kämpfer bewegten sich zudem mit einer Geschwindigkeit, die ihnen außenstehende wohl nicht zugetraut hätten und eine erneuter Beweis für die hervorragende Verabeitung der einzelnen Metallteile war. Nichts klemmte und keiner der Ritter wurde von seiner Rüstung besonders eingeschränkt. Von dem Gewicht mal abgesehen, aber beiden Kämpfern war deutlich anzusehen das sie an diese Last gewöhnt waren. Artur drehte sich nach dem Angriff der ins Leere gegangen war um. Sein Gegner hatte schnell von seinem Knappen Schwert und Schild entgegengenommen und ließ jetzt seine Klinge provokant gegen seinen Schild schlagen. Artur blieb ruhig und schlitterte als erstes den Bidenhänder weg, welcher jetzt im schmutzigen Acker schimmerte. Es war gut zumindestens eine Waffe aus dem Spiel zu haben.

Artur beobachtete den Gegner, mit dem Langschwert hatte dieser eine kürzere Reichweite außerdem hatte er so weniger Wucht und konnte nicht soviel Druck ausüben wie mit dem Bidenhänder. Seine einzige Möglichkeit war es jetzt mit der Spitze in die Verbindungsstücke von Arturs Platten einzudringen. Sein Schwert war eindeutig von höherer Qualität als das von Artur welcher nur ein Stahlschwert trug. Zwar von hoher Qualität, aber es mit Weißstahl und Silberit zu vergleichen, war in etwa so , als würde man Holz und Granit miteinander vergleichen. Jetzt galt es allerdings erstmal einen guten Schlag mit dem Streitkolben anzubringen. Mit zügigen Schritt näherten sich die beiden Ritter wieder und Artur setzte zu einem erneuten Schwinger an, der jetzt allerdings von dem Schild abgefangen wurde. So befriedigend es auch war einen Schwan zu verprügeln, so nutzlos war es auch. Artur fing die Riposte mit seinem Schild ab und versuchte eine Finte, welche allerdings ignoriert und mit einem Ausfall des Gegners beantwortet wurde. Erneut stoppte sein Schild den Stoß des Gegners. Dieser war eindeutig auch nicht von einem Idioten ausgebildet worden, denn er wa flink und behände mit dem Schwert. Hinzu kam allerdings auch noch, das Artur von den Reflektionen der Sonne auf, dem Panzer seines Gegners geblendet wurde. Diese brannte weiterhin erbarmunglos und brachte die beiden Männer unter ihrem Panzer ordentlich zum schwitzen. Nicht gerade eine angenehme Temperatur zum kämpfen.

Morgana fand es ziemlich angenehm und kühl unter dem Schatten der Bäume. Alles in allem war diese Unterbrechung gar nicht so schlimm. Eine kleine Rast unter schattigen Bäumen bei angenehmer Temperatur, während die zwei Ritter eine interessante Ablenkung boten. Auch wenn sie den Kampf immer noch idiotisch fand und der Meinung war diesen Ser Galahad einfach zu ignorieren und im Ernstfall zu töten, war das der Duell zwischen den beiden Rittern nett anzusehen. Metall das auf Metall traf, kleine Finten und Manöver. Schwitzende Männer die angestrengt schnauften waren auch außerhalb des Bettes eine interessante Angelegenheit. Allerdings schien dieser Kerl in weißer Rüstung Artur einiges abzuverlangen und die Sonne tat wahrscheinlich ihr übriges. Gerade hatte der weiße sein Riesenschwert fallen lassen und war jetzt mit einem glänzenden Schild und einem strahlenden Schwert bewaffnet. Sowieso sorgte diese blankgeputzte silbrig schimmernde Rüstung dafür, dass Morgana häufig von Lichtstrahlen geblendet wurde. Dies empfand sie als äußerst störend, genauso wie den Lärm der bei diesem Stahlgewitter entstand. Allerdings ließ sich das wohl nicht vermeiden, wobei Morgana es schon angenehmer finden würde, wenn die Sonne nicht so blendete. Ein paar Wolken die sich bewegen wären ja wohl nicht zu viel verlangt.

Der Erbauer hatte ein Einsehen und war so gütig eine der weißen Wolken vor die Sonne zu schieben, was zumindestens die Lichtstrahlen auf der Rüstung von Arturs Gegner verschwinden ließ. Ungeblendet kämpfen fand der Ritter dann doch um einiges besser. Artur versuchte erneut einen Schwinger anzubringen, aber dadurch das sein Gegner jetzt auch einen Schild hatte, war der Streitkolben einfach zu langsam. Außerdem war es eh zu bezweifeln, dass er damit den Helm seines Gegners oder ein empfindliches Gelenk treffen würde. Die Überlegungen zur Streitkolbenetikette wurde aber eh kurze Zeit später ad acta gelegt, denn ein misslungener Angriff, führte dazu das Arturs Hand ins leere fuhr und ein schneller Hieb seine Hand traf. Die Schneide drang zwar nicht in die Platte ein, aber die Wucht des Schlages führte dazu das ihm der Streitkolben aus der Hand geschleudert wurde. Artur unterband jedeweden Versuch seines Gegners nachzustoßen mit einem wuchtigen Schildschlag und zog schnell sein eigenes Schwert.
Nun waren die gleichen Waffen auf beiden Seiten im Einsatz. Aufgrund der Qualität der Rüstungen war es allerdings unmöglich die Rüstung des Gegners frontal zu durchbrechen. Und der Einsatz des Schildes macht es schwierig an die Schwachstellen der Rüstung zu kommen. Artur versuchte es mit einem schnellem Ausfall mit Stoßrichtung oberhalb des Schlüsselbeins. Dieser Ausfall wurde allerdings mit einer Parade vereitelt, welche Artur allerdings sofort mit einer Konterparade beantwortete. Hiebe waren in diesem Moment von geringerer Bedeutung, denn vor allerm Arturs Schwert würde niemals mit der Schneide den Panzer des Gegners durchdringen. Ein gerader Stoß von Galahad, wurde gekontert, die Riposte endete allerdings wieder am Schild des Gegners. Artur nahm sich vor den nächsten Schwan den er sah zu verprügeln. Er versuchte es mit einer Halbdrehung um mehr Wucht aufzubauen und den Gegner aus dem Gleichgewicht zu bringen, aber der Schlag verfehlte die gewünschte Wirkung. Stattdessen traf ihn ein Stich des Gegners, welcher allerdings frontal auf der Brustplatte landete. Beide setzten jetz zu einem Schlag an, der vom jeweils anderen mit dem Schild geblockt wurde. Ein lauter Klang schall durch die Luft, während sich die beiden Ritter gegen den anderen drückten, wobei sie sich ganz nah gegnüberstanden. Beide keuchten, aber das hinderte Galahad nicht leise zu Artur zu sprechen, so das nur er es hörte.
"Du bist eine würdige Herausforderung, du wirst einen Ehrenplatz in meiner Sammlung haben. Die Rüstung des schwarzen Vollstreckers. Mit dir bin ich der einzige aktive Ritter mit einer Korlack-Rüstung. Und nach diesem Kampf bin ich der einzigste.",sagte er überheblich.
"Noch trage ich diese Rüstung aber an meinem warmen lebenden Körper, Schwätzer.", antwortete Artur schwer atmend.
"Du kannst nicht gewinnen, ich trage den Höhepunkt der Plattnerkunst. Das einzige Exemplar das Korlack je hergestellt hat. Sein Meisterwerk. und ich habe dafür gesorgt das es ein Unikat bleibt.", presste er hervor, was Artur verwirrte er aber ignorierte.
"Ja du hast richtig gehört du neverranischer Schwachkopf. Ich habe dafür Sorge getragen, dass der alte Zwerg kurz nach Auftragserfüllung in seiner Schmiede verbrannte. Mitsamt seinem Wissen und seinen Plänen. So gibt es nur noch seine alten Exemplare. Die schwächeren Rüstungen für die schwächeren Ritter. So wie du.", den letzten Satz spie er fast aus. Artur machte einen Sprung zurück, sodass sein Gegner ins leere drückte und leicht nach vorne stolperte. Artur war schneller wieder im Gleichgewicht und schaffte es seinem Gegner mit dem Schwertkauf auf dem Helm zu schlagen. Allerdings wohl nicht fest genug, denn anstatt seinen Helm vollzukotzen, fing sich der gegnerische Ritter wieder und nahm ein wenig benommen Verteidigungsstellung ein. Artur beschloss ihm keine Erholungspause zu gönnen und attackierte ihn umgehend.
Jetzt ergab alles einen Sinn. Er hatte damals einen Unfall vermutet oder rassistische Gründe, aber Meister Korlack war erfahren und sehr beliebt, weswegen ihm das nie wahrscheinlich vorgekommen war. Aber ein Ritter der sich für den besten hielt und verhindern wollte das jemand es mit ihm aufnehmen konnte, dass war so menschlich wie traurig. Vermutlich war sein Gegenüber einer dieser Musterritter die sich nach außen immer an die ritterlichen Ideale hielt und von jedem als Vorbild gesehen wurde. Aber all diese Turniere und der Glanz, konnten letzten Endes nicht verbergen, dass unter dem weißen Panzer eine schwarze Seele schlummerte Und dieser Galahad war sich scheinbar sehr sicher das Artur sein Geheimnis mit ins Grab nehmen würde. Artur hatte aber nicht vor ihm diesen Gefallen zu tun.

Artur schlug mit aller Kraft zu, aber der wohl noch immer benommene Galahad, schaffte es trotzdem mit seinem Schwert den Schlag zu parieren. Schwert auf Schwert war nicht immer eine gute Idee und jetzt zeigte sich doch noch der Qualitätsunterschied zwischen den Materialien. beim Aufprall gab der Stahl von Arturs Schwert nach und seine Klnige zersplitterte unter dem Aufprall des Silberitschwertes. Artur sah das abgebrochene Heft der Klinge, so wie auch der weiße Ritter, welcher schwach hohl lachte und sich in diesem Moment als Sieger sah. Aber dies hier war kein Turnierplatz und Artur kämpfte auf dem Schlachtfeld nicht immer ritterlich, aber effektiv. Er wehrte den folgenden Schlag des Gegners aus den Knien ab, schnappte sich mit der rechten freien Hand etwas Erde vom Acker und warf diese direkt in Galahads Visierrichtung. Dieser hatte mit einem solchen Schritt nicht gerechnet, sodass ihn die Ladung direkt im Gesicht traf und ihn kurzzeitig blendete.
Artur nahm den Schild nach vorne und stieß sich mit aller Kraft aus den Beinen gegen den Gegner ab und traf diesen so hart und überraschend, das dieser rittlings zu Boden fiel. Artur war schnell über ihn, klemmte ihn mit seinem Gewicht an Boden fest und griff mit seiner rechten Hand nach seinem Scheibendolch. die wurmbunte Klinge blitzte kurz auf, dann trieb Artur sie mit beiden Händen in die Stelle zwischen Brustpanzer und Halsberge. Die stabile aber dünne Panzerung gab dem Druck nach und Artur wurde mit einem schmatzenden Geräusch und einem roten Spritzer aus der Rüstung belohnt. Sein gegner zuckte noch kurz dann trieb Artur den Dolch komplett in seinen Gegner, worauf dieser nach einem letzten verzweifelten Zucken sein Leben aushauchte. Artur zog den Dolch heraus, wobei ihm das Blut aus der Kehle entgegenspritzte. Er ließ den Dolch neben den Leichnam fallen und erhob sich langsam. Dann schmiss er den Schild zu Boden und setzte den Helm ab. Irgendwie verspürte er nur wenig Freude oder Genugtuung bei diesem Sieg. Ihm war gerade nur heiss und er hatte Durst.


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Krachend flog Stahl auf Stahl und übertönte laut das Ächzen der behelmten Männer, die in ihren schweren Rüstungen fochten. Das knallende Geräusch eines aufschlagenden Streitkolbens hallte von den schattenspendenden Bäumen hinter der Gruppe wider während diese den Zweikampf der beiden Ritter verfolgten. Morgana saß an einen Baum gelehnt nahe der Stelle der zwei Kämpfenden, zumindest nahe genug um die Szene, die dort bizarr vor ihren Augen ablief in allen Einzelheiten bewundern zu können. Vermutlich betete sie für ihren Helden, dachte Mordred, der sich selbst interessiert dem Kampf zugewandt hatte. Er lehnte sich mit verschränkten Armen gegen einen Baum und beobachtete den ausgeglichenen Zweikampf mit studierendem Adlerauge. Jeder Fehltritt fiel ihm auf und jede gut geführte Finte oder Parade ebenso. Es war der Schwerttanz, der Axttanz, der Schildtanz und es war der Tanz des Todes. Mordred beherrschte diesen Tanz und auch die beiden Männer dort offenbarten ihre Talente in gepanzerten Taktschritten. Das Austarieren feindlicher Schwächen war allerdings Mordreds Art des Kampfes, während die zwei Haudegen sich manchmal bewusst treffen ließen und letztlich auch ihren Schild oft genug einsetzten. Mehr als einmal zuckte Mordred unwillkürlich zusammen, immer dann, wenn Artur einen Fehler oder sein Gegner eine sehr gute Attacke machte. Irgendwo „fürchtete“ Mordred dann, dass der Ritter verlieren und sterben würde. Zumindest wenn er gegen den Antivaner kämpfen würde, wäre dem so. Allerdings glichen sich die Kampfschulen des Schwertmeisters, wie Nimue ihn so gern nannte und der beiden Kontrahenten auf ihrem selbst bestellten Feld der Ehre, nicht wirklich und so musste Mordred nicht wirklich um das Ableben seines… Freundes… fürchten. Eigentlich war er nicht sein Freund, aber in Ermangelung einer besseren Bezeichnung beließ der Antivaner es gedanklich dabei.

Nimue hatte laut aufgeseufzt als Artur von seiner Entscheidung ein Duell zu führen erzählte und die Gruppe dem Herausgeforderten zu einem Acker unweit der Straße, doch mit einem angrenzenden dichten Waldgebiet folgte. „Das darf doch wohl nicht wahr sein“, knurrte die Magierin entnervt. Diese bescheuerten Männer, diese Ritter und Helden und ihre beknackte Auffassung von Ehre! Erst warfen sie tapfer mit Worten um sich, dann jammerten sie, dann fluchten sie im Kampf und zum Ende hin schwiegen sie entweder für immer, jammerten nur um so lauter oder waren betrunken von Alkohol oder Ruhm. Nimue hatte weder Zeit noch Lust ihre kostbare Lebensdauer mit derlei Scharlatanerie zu vergeuden und war drauf und dran der Straße allein weiter zu folgen, doch wollte sie die Gruppe nun nicht schon so früh verlassen. Also folgte sie schließlich doch noch. Zudem hatte Mordred ihr gesamtes Gepäck und so stark war ihr Vertrauen in die Vier nun auch wieder nicht. Vor allem nicht in die schweigsame Dalish oder die starrköpfige Morgana. Während sich Zweitgenannte bei Beginn des in Nimues Augen schwachsinnigen Duells an einem Baum herabgleiten ließ und doch recht interessiert zuschaute schritt die Magierin kurz durch das Gras. Die Dalish hingegen war hin und hergerissen. Der Wald lockte sie und zugleich schaute sie spätestens beim ersten Waffengang gebannt zu den beiden Kriegern, die sich schon bald unter eisernem Klirren und Knacken ineinander verbissen. Beide bewegten sich schnell und wussten ganz offensichtlich mit ihren Waffen umzugehen. Natürlich würden sie irgendwann ermüden, doch Nimue hatte Arturs junges Gesicht und seinen Körperbau gesehen und zweifelte daran, dass es schnell gehen würde. Sein Gegner hingegen war ebenfalls wendig. Nimue verstand kaum etwas von Rüstungen. Templerrüstungen sahen in der Regel ziemlich gleich aus, von dem Alter vielleicht einmal abgesehen. Nur den besten Rittern des Ordens wurden spezielle Rüstungen zugestanden, solchen die entweder besondere Aufgaben vollziehen sollten oder solche, die heldenhafte Taten vollbracht und ein hohes Ansehen genossen. Im Zirkel von Ferelden war dies nur bei einem hübschen Templerleutnant aus Orlais der Fall gewesen und somit beschränkte sich Nimues Wissen über Plattenrüstungen auf zwei verschiedene Typen Templerharnische und die Arten, die sie beim desinteressierten Schweifen ihres Blickes auf Reisen gesehen hatte. Trotzdem wusste sie, dass Hiebe wie sie die beiden Kämpfer austeilten für gewöhnlich entweder tödlich endeten oder zumindest zu schweren Wunden führten. Denn mit diesen kannte sie sich wiederum sehr gut aus. Dieser krachende Kampf, Nimue konnte nur den Kopf schütteln.

„Wollt Ihr Euch das wirklich ansehen?“, fragte Nimue die Dalish, die noch immer unentschlossen auf der Wiese stand. „Ich…“ „Das hier ist ein Rückfall auf das barbarischste im Menschen“, erklärte Nimue ruhig. „Und es ist Zeitverschwendung. Geht jagen oder spähen. Das, was Dalish nun einmal so tun.“ Larissa funkelte sie feindselig an. „Habt Ihr nicht das Abschlachten von Unschuldigen und das Fressen von Kindern vergessen?“ Nimue schmunzelte. „Ihr habt Biss, dass gefällt mir. Und macht Euch dieser Gerüchte bezüglich keine Sorgen. Ihr habt ja keine Ahnung, was man über Magier behauptet.“
Dagegen war schwer anzukommen wie Larissa zugeben musste und so wandte sie sich nun vollständig vom kämpfenden Artur ab und schaute die Magierin an. „Was genau schlagt Ihr vor?“
„Ihr seid die beste Jägerin in der Gruppe, aber nicht die Einzige. Kommt, wir gehen gemeinsam in den Wald. Ich helfe Euch beim auffinden der Beute und Ihr erlegt sie dann und heute Abend essen wir wieder Fleisch! Und damit meine ich genaugenommen Ihr und die Gruppe esst Fleisch, ich bin da nicht so für.“
Larissa hob die Augenbraue. „Was?“
„Ich esse kein Fleisch. Ich verstehe, dass eigentlich alle Fleisch brauchen und sich daran gütig tun aber… ich kann kein Fleisch essen. Es geht nicht.“
„Wieso?“
„Das ist… kompliziert.“

Mordred wusste nicht wie lange Artur und dieser andere Krieger sich schon bearbeitet hatte. Die Männer hatten ihre ursprünglichen Waffen mittlerweile verloren. Das Silberitzweihänder schimmerte auf der Erde während Arturs Streitkolben irgendwo im Gras verschwunden war. Die Männer schlugen nun mir Schwert und Schild aufeinander ein.
„Wäre ich eine Spielernatur würde ich auf Ser Artur wetten“, wandte sich Mordred nach reichlicher Analyse an Morgana. Diese schnaubte kurz, sagte aber nichts. Die einzige Sorge des Antivaners galt Arturs Schwert. Sein Feind trug nicht nur eine der vermutlich besten Rüstungen von ganz Thedas sondern verwendete auch Waffen von vorzüglicher Qualität. Immer wieder krachten die Waffen auf die Schilde, immer wieder verkeilten sich die Kämpfenden, immer wieder wechselte die Seite die anscheinend den Sieg erringen würde.

Larissa schaute ihre Begleiterin skeptisch an. „Ihr seid anders, als ich mir Zirkelmagier vorgestellt habe.“ „Wie habt Ihr Euch denn Magier wie mich vorgestellt?“ „Irgendwie…“, Larissa schüttelte verwirrt den Kopf. „Irgendwie alt und mit langen, weißen Bärten und blauen langen Umhängen und mit magischen Krückstöcken. Und eine Magierin mit ganz bunten Kleidern, überall mit Rüschen und einem spitzen Hut. Und nicht so…“
„Nicht so was?“
Larissa errötete. „Nicht so schön.“ Nimue schaute die Dalish mit überrascht geöffnetem Mund an. „Ihr findet mich schön?“ „Ich habe schon zu viel gesagt.“ Nimue kicherte. „Macht Euch keine Sorgen, Ihr habt mich nicht beleidigt. Im Gegenteil, Ihr schmeichelt mir. Bisher hat mir noch nie eine Frau ein solches Kompliment gemacht.“
„Nicht?“
„Hmm, vielleicht habe ich es auch einfach nicht mitbekommen…“, dachte Nimue nun laut nach. Im Zirkel gab es, vor allem bei den jungen Schülern, allerlei Beziehungskonstellationen an denen sie selbst jedoch fast kein Interesse gehabt hatte. Bücher, Bibliotheken und ein Sinn in der Magie waren ihr stets von Vorrang gewesen.

Die beiden Frauen pirschten durch den Wald während das Klirren der Schwerter nur noch ein schwaches Hallen zwischen den Ästen war. „Diese Idioten scheuchen die Tiere noch alle weiter weg…“, fluchte Nimue leise. Larissa nickte bestätigend, zog aber nun ihren Bogen vom Rücken und legte einen Pfeil auf die Sehne. Nach einer Weile der Pirsch, wobei Larissa in elfenmanier kaum zu hören geduckt durch das Unterholz schlich, wirkte Nimue fast ungeschickt wie sie über die Pflanzen und alles, was ihre Schuhe benetzen würde, hinweg stiefelte. Schließlich erreichte sie eine leichte Senke und Larissa hob die Linke. Sofort stoppte Nimue. Mit einer raschen Armbewegung deutete die Elfe auf zwei große, fette Hasen die dort in der Mitte der Senke saßen und dick und bräsig Grünzeug futterten.
„Einen krieg ich, aber dann geht der Andere stiften.“, flüsterte Larissa, was die Hasen zum Aufstellen ihrer Ohren verleitete. „Ich hab da eine Idee, aber du musst mir versprechen leise zu bleiben!“

Als Arturs Schwert brach fürchtete Mordred die Entscheidung nun doch zu Ungunsten des Ritters. Er sah zu Morgana, dann wieder zu Artur und wie sein gegenüber siegessicher auftrat. Morgana stand auf, scheinbar ebenfalls betroffen von Arturs baldigem Ableben, war jedoch offensichtlich genauso überrascht wie der Antivaner. Diese setzte nun in zügigem Schritt an die beiden Kämpfer zu erreichen. Wenn Artur schon starb, dann wenigstens mit einem Schwert in der Hand. Besser natürlich noch durch Mordred selbst, aber wenn dies nicht ging…
Mordred zog seine Klinge im Gang. Das bläuliche Metall warf ein seltsam-fantastisches Licht obwohl die Sonne die Wolkenränder vergoldete. Doch noch bevor Mordred bei Artur angekommen war, warf dieser seinem Kontrahenten eine Ladung Dreck ins Visier, warf diesen mit ganzem Körpergewicht zu Boden und rangelte dort einen Moment. Mordred blieb stehen und knurrte angesichts dieser schmutzigen Kampfweise: „Natürlich…“

Arturs Dolch blitze auf, dann verschwand er zwischen den Platten seines Gegners. Einen Augenschlag später sprudelte hellrotes Blut über die glitzernde Rüstung des Niedergeworfenen Nachdem Artur seinen Gegner durch herausziehen der Waffe komplett in sein eigenes Blut tränkte war der Kampf eindeutig entschieden und der Sieger rollte sich in einer schwarzen Rüstung beiseite, schüttelte den Schild ab und zog sich den Helm vom Kopf. Schweißnass klebte das blonde Haar an seinem Kopf, er wirkte müde und erschöpft. Mordred schob sein Schwert in die Scheide zurück und war der erste und einzige, der bei dem Ritter ankam. Morgana hatte sich zwar erhoben, stand jedoch noch immer im Schatten der Bäume.

„Gut gekämpft!“, sagte Mordred an den Ritter gewandt. Dann schaute er zu dem Knappen der seinen erschlagenen Herren mit großen, erschreckten Augen anschaute. Vermutlich sah er nicht nur seinen Arbeitgeber sondern auch seine Chancen überhaupt einmal ein Ritter zu werden dort im Dreck liegen. „Du da, Bursche, hol Wasser! Oder Wein… Wein wäre besser“, wies Mordred an und bückte sich dann nach Arturs Schild und seinem zerbrochenen Schwertheft. „Zwei zerbrochene Schwerter in einer Gruppe“, scherzte er. Dann half er dem Ritter zurück zum Waldrand zu stiefeln.

„Wo ist Larissa? Und wo ist Lady Seren?“, fragte der Antivaner. In diesem Moment raschelte es und aus dem Gebüsch unweite der Stelle wo die Drei standen brach Larissa hervor, im Gesicht eine Schramme und in der Hand einen dicken Hasen, der so schwer wog, dass sie beide Hände benutzen musste ihm ihn nicht hinter sich herschleifen oder ihn auf den Rücken packen zu müssen.
„Essen!“, sagte sie munter. Nach der Pleite des letzten Abends musste sie wohl ihr Image als Jägerin und Versorgerin der Gruppe wieder aufpolieren. Mordred trat hinter dem Baum hervor und erstarrte, denn begleitet wurde Larissa von einem grauen Wolf mit glänzendem Fell. Im Maul des Wolfes baumelte ein zweiter Hase. „Was zum…“, setze er an, doch Larissa die nun auf ihre Gefährten zuging beruhigte ihn und überreichte ihm den Hasen, bevor sie sich zu dem Wolf wandte. „Ich nehme den“, erklärte sie dem Tier und Mordred glaubte seinen Augen kaum, der Wolf gehorchte und ließ sich seine Beute von Larissa aus dem Maul nehmen. Dann plötzlich fing der Wolf an silbern zu schimmern. „Larissa, weg da!“, wollte Mordred noch rufen, doch zu spät denn der silberne Schein war zu einem gleißenden Licht angeschwollen, dass kurzzeitig die Augen des Blonden blendete. Er rieb sich die Augen und schaue zu dem Wolf wo nun jedoch Nimue stand. Völlig verwirrt schüttelte er den Kopf.

Die Magierin schritt elegant aus dem Schatten der Bäume. Ihr Mund triefte nur so vor frischem Blut, dass ihr über das Kinn sickerte und sich in dicken Fäden von dort abseilte. Sie nickte zu dem erschlagenen Krieger herüber. „Ist er tot?“, fragte sie als würde sie sich nach dem Stand der Sonne erkundigen. Im Zusammenspiel mit dem Hasenblut wirkte diese Frage grotesk und schaurig zugleich. Artur nickte. „Ihr habt da…“, setzte Mordred an und deutete auf ihr Kinn. „Ich weiß“, entgegnete Nimue zog ein Stofftuch hervor und wischte sich das Kinn ab. „Ihr habt nicht zufällig Wasser?“
Mordred schaute sich um. Der Knappe stolperte noch immer betäubt von dem Ableben seines Herrn durch das provisorische Lager. „Er wird Wasser bringen“, versprach Mordred.
„Was ist mit Euch, Ritter? Benötigt Ihr meine Dienste?“, sprach Nimue nun Artur an. Immerhin hatte sie den Kampf ja nicht verfolgt.

Neclord
22.10.2015, 14:52
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Áinfean musste mitansehen, wie einer nach dem Anderen fiel. Niedergestreckt von der Dunklen Brut. Fast zwanzig Mannen hatten sie gezählt, als sie aufgebrochen waren. Weniger als zehn davon ausgebildete Krieger als Eskorte. Der Rest waren nur schwächliche Händler oder einfache Menschen und diese waren als erstes gefallen.

Sie fiel in einen wahren Rausch und metzelte alles nieder, was sich ihr in den Weg stellte. Dabei hatte sie jedoch immer noch ein Gespür dafür, wer Freund und wer Feind war. Im Unterbewusstsein nahm sie wahr, dass eine Gestalt aus dem Unterholz trat. Es schien ein Mensch zu sein. Weiße lange Haare umflossen sein Gesicht. Er schien kleiner als Áinfean zu sein und recht hager. Das hatte gerade noch gefehlt! Ein weiterer Unschuldiger, den es zu beschützen galt! Sie konnte erkennen, dass er nicht einmal eine Rüstung trug. Wie leichtsinnig!

Dann nahm sie wahr, wie zwei Gestalten der Dunklen Brut den Mann entdeckt hatten. Sie würde nicht schnell genug dort sein um ihn zu retten. Ihr Zögern hatte Áinfean aus dem Rausch gerissen. Ein Hurlock, so hatte einer der Eskorte diese Gestalt genannt, stand plötzlich vor ihr Es war einer der beiden Gestalten gewesen, die den Fremden anvisiert hatten. Sein Schwert senkte sich bedrohlich herab. Gerade noch konnte Áinfean Meallá hoch reißen und den Schlag abfangen. So war der Fremde gleich wieder vergessen. Aus den Augenwinkeln nahm sie wahr, wie der andere den Fremden angriff. Sie selbst griff ihren Gegner erst mal nicht an, sondern versuchte ihn mit aller Macht davon abzuhalten, seinerseits einen Treffer zu landen.


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Die junge Elfe drückte sich noch näher an den Baumstamm als jemand durchs Unterholz in die Lichtung trat. Sie erkannte sofort den Magier und ihr Herz schlug schneller. Was tat er hier? Bevor sie ihn jedoch warnen konnte, hatte die Dunkle Brut ihn schon entdeckt und zwei von ihnen machten sich zum Angriff bereit. Anlya fühlte sich so hilflos, denn sie hatte keine Idee wie sie Valgarius helfen konnte. Die Kämpferin, die ihr vorher schon aufgefallen war, hatte den Neuankömmling auch bemerkt und schien für einen Moment zu stutzen. Die Elfe konnte jedoch nicht sagen, was genau passiert war. Einer dieser Monster griff nun sie an während der andere sich auf den Magier konzentrierte.

Hektisch blickte sie sich um. Gab es wirklich nichts, was sie tun konnte? Sie hoffte, dass die Kämpferin Valgarius helfen konnte, doch dies schien ihr nicht möglich zu sein und es gab nicht mehr viele auf dem Schlachtfeld, die gegen diese Monster kämpfen konnten. Dann sah sie die Früchte, die der Baum trug und schalt sich, dass sie dies nicht eher gesehen hatte. Es waren Zapfen und eigentlich ungenießbar, doch sie waren sehr hart. Im Gesindeviertel gab es einen Künstler, der mit Kunstwerken aus diesen Zapfen sein Geld verdiente und er beschwerte sich oft genug wie schwer es war diese zu bearbeiten.

Anlya streckte sich um einen dieser Zapfen zu pflücken und warf diesen mit voller Wucht gegen die Dunkle Brut, die Valgarius zu nahe kam. Der nächste flog zu dem Monster, welches gegen die Kriegerin kämpfte. Sie machte sicherlich nicht viel Schaden, aber vielleicht wurden die Monster genug abgelenkt um Valgarius und den anderen, die noch kämpfen konnten, einen Vorteil zu geben. Zapfen um Zapfen flogen auf die Monster und Anlya hoffte, dass sie zumindest etwas helfen konnte.


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Von beiden Fluchtwegen abgeschnitten, bereitete der Magier sich auf das Schlimmste vor. Normalerweise zog er es vor, eine gut durchdachte Strategie vor jedem drohenden Konflikt auszuarbeiten, sofern es seine oftmals ungeordneten Gedankengänge denn zuließen, aber so überrascht zu werden gehörte nicht gerade zu seinen Vorlieben.
Doch Glück im Unglück, im Augenwinkel bemerkte Valgarius, wie das schwertschwingende Wesen ordentlich Widerstand leistete und sich langsam einen Weg durch die Reihen der Missgeburten bahnte. Schließlich war die Person nun so dicht an ihm dran, dass einer der schlurfenden Gestalten sich abwendete um der größeren Gefahr gegenüberzutreten. Einer weniger, zum Glück!

Der Magier wollte gerade einen Zauber kanalisieren, als er bei einem Schritt nach hinten die Haltung verlor und stolperte. Der drohende Hieb der Kreatur wurde jedoch vereitelt durch einen Stein? Als er wieder die Balance gefunden hatte blickte der junge Mann nach oben in die Baumkronen. Sie lebt! Dachte er erleichtert als er seine elfische Freundin erblickte und wandte sich wieder dem Feind zu, der zwar behindert wurde, aber noch längst nicht bereit war, die Kapitulation anzutreten.

Die Gewalt verabscheuend, ließ er gerne andere für sich die Arbeit übernehmen. So formte Valgarius kleine schwebende Blutkugeln, die sogleich in das Ziel eindrangen. In diesem Fall jedoch, fügten sie dem Wesen keinen Schaden zu, sondern manipulierten die Blutzellen des Primitivlings, damit es für die nächsten Augenblicke dem Willen des Blutmagiers gehorchte.
Ohne zu zögern befahl der Mann der Kreatur, die anderen Anhänger der dunklen Brut zu bekämpfen.

Im Zuge dieser Ablenkung nutzte Valgarius den Moment, näher an den Baum heranzutreten. "A...Tamlen, kommt runter! Wir müssen verschwinden!"

Khardim
23.10.2015, 15:33
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Scheißtag! Kilian saß mies gelaunt im Sattel, bemüht Haltung zu wahren und wollte doch am liebsten zusammengesunken in der kleinen Bibliothek im Zirkel sitzen, fern jeder Gesellschaft. Nicht einmal der Gedanke an Saskia konnte ihn von seiner Einsamkeitssuche abbringen und sogar ihr würde er fernbleiben, selbst wenn er die Chance hätte es zu ändern. Der Traum und der schlechte Morgen hatten ihm die Suppe dieses Tages kräftig versalzen und die Tatsache, dass er sich nun nur noch tiefer in den Norden begab wertete ihn nicht gerade auf. Kaum ein paar Tage Ruhe war ihm vergönnt worden und schon wieder ritt er mit diesem Tunichtgut Marlov, der nun auch noch anfing eine Frage zu stellen von denen er vermutlich ebenso gut wie Kilian selbst wusste, dass es dem Templer untersagt war ihm die Antwort zu gewähren. Der Hauptmann atmete seine schlechte Laune in grummelnden Lauten aus während er so tat als würde er über die Antwort nachdenken. Sie ritten nun schon eine ganze Weile, was allerdings wegen des bedrückend grauen Himmels, der keine Aussicht auf Besserung versprach, kaum merkliche Veränderungen der Lichtverhältnisse nach sich zog. So ein Tag war prädestiniert für eine Tasse warmen Kräutertees und einen dicken Wälzer über die Länder Rivain oder Antiva, wo die Sonne goldene Strände und saphirblaue Meere beschien. Doch anstatt zu lesen oder sonstige Ruhe zu finden musste sich Kilian nun die Frage auf der Zunge zergehen lassen und er wusste, dass Rafael in seiner verbohrten Art eine Antwort erwarten würde. Einem jungen Magieschüler oder einem der Bücherfanatiker im Zirkel konnte man mit bedeutungsschwerem Schweigen beikommen, Rafael jedoch nicht. Vermutlich würde der Magier dieses sogar als Provokation werten und einen Angriff auf Kilian starten, den er unweigerlich verlieren würde. Und danach wären die anstehenden Reisetage eine Tortur.

Kilian seufzte laut und blies einen Strom mit schlechter Laune angereicherter Luft aus seinem bärtigen Gesicht während er sich Rafael zuwandte, der Pfeife schmauchend auf Grunts Rücken schaukelte. Ross und Reiter hatten sich wohl auf eine stille Koexistenz geeinigt, sodass Rafael nun mehr Zeit blieb den Templer zu behelligen. Eine Schande, dass Cedric nicht hier war. Der Junge mochte zwar zuweilen etwas ungestüm sein, doch hatte er Rafael immer hervorragend ablenken und ihm prahlerische Erzählungen entlocken können, welche Kilian die Chance gaben möglichst pflichtbewusst nicht mehr und nicht weniger zu tun, als nötig war.
„Diese Geheimnis, mein Herr Marlov, gehört zu Einem der Vielen deren Preisgabe lediglich gegenüber Mitgliedern des Ordens freistehen. Verzeiht mir also, wenn ich Euch darum nichts Genaueres darüber mitteilen werde. Falls es Euch allerdings um unsere Suche geht, so werden wir es auf dieselbe Art tun, wie man alles Verlorene sucht, denn man kann zwar einen Magier mit seinem Phylakterion aufspüren, allerdings kein Phylakterion mit dem dazugehörigen Magier.“
Der Hauptmann zuckte vielsagend mit den Schultern. Damit war das Thema für ihn auch schon wieder beendet. Kilian kramte in einem der Jutesäcke die er über den Sattel gelegt hatte und zog einen Laib Brot hervor. Es war eines dieser brauen Brote, die man vornehmlich in den ländlicheren Gegenden backte. Vermengt mit Kräutern und sehr köstlich. Er riss das Brot in zwei etwa gleichgroße Stücke und warf Rafael eines davon zu. Dieser fing es auf und nickte dem Hauptmann kurz zu, beschäftigte sich aber vorerst mit seiner Pfeife die sicherlich nicht weniger Kräuter enthielt als das gesamte Backerzeugnis. Kilian biss ab, kaute ordentlich und sprach dann: „Wir werden die Grenze zum Arltum Highever heute Nachmittag erreichen, solange das Wetter hält und es keinen Regen gibt. Die namensgebende Stadt erreichen wir noch heute Nacht, so der Erbauer will.“
Nachdem er ein weiteres Stück Brot verspeist hatte redete er weiter, eher um Rafael bei Laune zu halten als ihm wichtige Informationen zu geben: „Die Familie Cousland verwaltet die Ländereien von Highever. Ich hatte noch nie mit ihnen zu tun, aber soweit ich weiß ist der Arl ein edler Mann. Ich bin mir sicher, dass er uns unterstützen wird. Da Euer Phylakterion in Highever anlandete sollten wir uns so schnell wie möglich im Hafen umhören. Und bitte, fangt keinen Ärger mit den Seeleuten an. Mein Bedarf an Prügeleien ist vorerst gedeckt.“
http://upload.worldofplayers.de/files9/Rafael_2.jpgGrinsend bließ Rafael eine Rauchwolke aus seinen Nasenlöchern, bevor er leise lachte und den Kopf schüttlete. ,,Macht Euch keine Sorgen, Hauptmann, solange es nicht wieder Kopf und Kragen geht werde ich mich zu beherrschen wissen.", erklärte er lapidar und steckte das Brot, das ihm Kilian zugeworfen hatte, mit der Linken in die Satteltasche. Das Reiten ging von Tag zu Tag besser und auch wenn ihm seine Kehrseite nach einem ganzen Tag im Sattel nach wie vor höllisch wehtat hatte er so langsam das Gefühl, zu wissen, was er tat. Vermutlich hatte der selten dämliche Gaul die intellektuelle Überlegenheit seines Herren erkannt und beschlossen, anstandslos zu gehorchen.
,,Was Highever angeht, so begebe ich mich erneut vertrauensvoll in Eure Hände. Im Umgang mit Adligen seid Ihr der Fachmann.", erklärte der Magier, während er seine Pfeife am Stiefelschaft ausklopfte und dann auf seine eigene Expertise zu sprechen kam: ,,Das Phylakterion hingegen kann durch seinen Magier gefunden werden. Ich habe es zwar noch nie gemacht, aber es ist möglich, die Verbindung zwischen beiden auch andersherum zu nutzen. Es bedarf ein wenig Magie und vermutlich einer Menge Improvisation, aber ich denke, dass ich Eure Templerfähigkeiten dahingehend nutzbar machen kann, dass wir das Phylakterion damit aufspüren können. Wir sollten in Highever damit beginnen und versuchen eine Fährte aufzudecken."
So gerne Rafael auch dozieren und sich selbst reden hören mochte, diente sein Vortrag doch nicht zur eigenen moralischen Erbauung, sondern war vielmehr Ausdruck seiner Motivation, endlich auch etwas zum Erfolg dieser Reise beitragen zu können. Wenn man von der Schlägerei um Gwens Schädel absah, so war er bis dahin bestenfalls auffällig eloquenter Ballast gewesen, den Kilian durch die Lande schleppen musste und hatte in der eigentlichen Sache, die ja ihn viel direkter betraf als irgendwen sonst, nicht viel tun können. Er spürte einen inneren Drang, endlich in Aktion treten und diese Suche zu einem guten Ende führen zu können, denn teilnahmslos zu folgen und nur knapp Attentaten zu entgehen widersprach seiner Natur.

Ein paar Regentropfen fielen aus dem stahlgrauen Himmel auf die beiden Reisenden herab, die stoisch der Straße nach Highever folgten. Sie mochten noch so viel über die Güte des Arls oder die nächsten Schritte ihrer Suche reden, solange sie die Stadt nicht erreicht hatten würden sie nicht weiter kommen und die Zeit lief gegen Rafael. Der Magier schaute unschlüssig zu den Wolken auf, die der Sonne keine Chance ließen und ihre Last über Ferelden abwarfen, auf dessen Erde der Regen mit einer fast missmutigen Kadenz aufschlug und eine Symphonie des schleichenden Verfalls erklingen ließ. Rafael seufzte in seinen Bart hinein. Das dieses Land, das so melancholisch vor ihm lag und am Rande des Untergangs zu stehen schien, ihm mehr Freiheiten ließ, als seine Heimat, war ein Armutszeugnis, doch wusste er nicht sicher, wem es ausgestellt werden sollte. Templer, Magier, der Zirkel, die Kirche. War es wirklich allein Meredith gewesen, die die Galgenburg so vergiftet hat oder waren sie nicht alle irgendwie Schuld? Mit ernstem Gesicht schaute der Magier nach Nordosten, dorthin, wo irgendwo jenseits des Meeres Kirkwall liegen musste, die Heimat, die er vermutlich nie wieder sehen würde.

,,Wir sollten zusehen, dass wir Highever erreichen.", sagte er und trieb Grunt zu Eile an. Es war Zeit, in Aktion zu treten statt Vergangenem nachzuhängen.


Kilian sollte mit seiner Einschätzung Recht behalten, denn noch bevor das graue Licht des Tages gänzlich von den Wolken erstickt wurde, erreichten sie einen Grenzposten des Arltums Highever. Ein Grenzposten, der merkwürdigerweise verlassen war: Die kleine Holzhütte, welche die Wachstube darstellen sollte, war verwaist und neben dem Schlagbaum flatterte die Fahne der Familie Cousland einsam im Wind.
Magier und Templer tauschten verwunderte und vor allem misstrauische Blicke aus, während sie sich dem Posten näherten. In Zeiten von Verderbnis und Bürgerkrieg gab es vieles, was die Wachmannschaft hätte dahinraffen können, doch gab es keine Spuren eines Kampfes. ,,Was haltet Ihr hiervon, Hauptmann?", fragte Rafael, während Kilian die Szenerie aus dem Sattel betrachtete.

numberten
23.10.2015, 16:14
http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/W4DL88qY39Eg1V9mordred_klein.png & http://upload.worldofplayers.de/files10/nimue_klein.jpg

Krachend flog Stahl auf Stahl und übertönte laut das Ächzen der behelmten Männer, die in ihren schweren Rüstungen fochten. Das knallende Geräusch eines aufschlagenden Streitkolbens hallte von den schattenspendenden Bäumen hinter der Gruppe wider während diese den Zweikampf der beiden Ritter verfolgten. Morgana saß an einen Baum gelehnt nahe der Stelle der zwei Kämpfenden, zumindest nahe genug um die Szene, die dort bizarr vor ihren Augen ablief in allen Einzelheiten bewundern zu können. Vermutlich betete sie für ihren Helden, dachte Mordred, der sich selbst interessiert dem Kampf zugewandt hatte. Er lehnte sich mit verschränkten Armen gegen einen Baum und beobachtete den ausgeglichenen Zweikampf mit studierendem Adlerauge. Jeder Fehltritt fiel ihm auf und jede gut geführte Finte oder Parade ebenso. Es war der Schwerttanz, der Axttanz, der Schildtanz und es war der Tanz des Todes. Mordred beherrschte diesen Tanz und auch die beiden Männer dort offenbarten ihre Talente in gepanzerten Taktschritten. Das Austarieren feindlicher Schwächen war allerdings Mordreds Art des Kampfes, während die zwei Haudegen sich manchmal bewusst treffen ließen und letztlich auch ihren Schild oft genug einsetzten. Mehr als einmal zuckte Mordred unwillkürlich zusammen, immer dann, wenn Artur einen Fehler oder sein Gegner eine sehr gute Attacke machte. Irgendwo „fürchtete“ Mordred dann, dass der Ritter verlieren und sterben würde. Zumindest wenn er gegen den Antivaner kämpfen würde, wäre dem so. Allerdings glichen sich die Kampfschulen des Schwertmeisters, wie Nimue ihn so gern nannte und der beiden Kontrahenten auf ihrem selbst bestellten Feld der Ehre, nicht wirklich und so musste Mordred nicht wirklich um das Ableben seines… Freundes… fürchten. Eigentlich war er nicht sein Freund, aber in Ermangelung einer besseren Bezeichnung beließ der Antivaner es gedanklich dabei.

Nimue hatte laut aufgeseufzt als Artur von seiner Entscheidung ein Duell zu führen erzählte und die Gruppe dem Herausgeforderten zu einem Acker unweit der Straße, doch mit einem angrenzenden dichten Waldgebiet folgte. „Das darf doch wohl nicht wahr sein“, knurrte die Magierin entnervt. Diese bescheuerten Männer, diese Ritter und Helden und ihre beknackte Auffassung von Ehre! Erst warfen sie tapfer mit Worten um sich, dann jammerten sie, dann fluchten sie im Kampf und zum Ende hin schwiegen sie entweder für immer, jammerten nur um so lauter oder waren betrunken von Alkohol oder Ruhm. Nimue hatte weder Zeit noch Lust ihre kostbare Lebensdauer mit derlei Scharlatanerie zu vergeuden und war drauf und dran der Straße allein weiter zu folgen, doch wollte sie die Gruppe nun nicht schon so früh verlassen. Also folgte sie schließlich doch noch. Zudem hatte Mordred ihr gesamtes Gepäck und so stark war ihr Vertrauen in die Vier nun auch wieder nicht. Vor allem nicht in die schweigsame Dalish oder die starrköpfige Morgana. Während sich Zweitgenannte bei Beginn des in Nimues Augen schwachsinnigen Duells an einem Baum herabgleiten ließ und doch recht interessiert zuschaute schritt die Magierin kurz durch das Gras. Die Dalish hingegen war hin und hergerissen. Der Wald lockte sie und zugleich schaute sie spätestens beim ersten Waffengang gebannt zu den beiden Kriegern, die sich schon bald unter eisernem Klirren und Knacken ineinander verbissen. Beide bewegten sich schnell und wussten ganz offensichtlich mit ihren Waffen umzugehen. Natürlich würden sie irgendwann ermüden, doch Nimue hatte Arturs junges Gesicht und seinen Körperbau gesehen und zweifelte daran, dass es schnell gehen würde. Sein Gegner hingegen war ebenfalls wendig. Nimue verstand kaum etwas von Rüstungen. Templerrüstungen sahen in der Regel ziemlich gleich aus, von dem Alter vielleicht einmal abgesehen. Nur den besten Rittern des Ordens wurden spezielle Rüstungen zugestanden, solchen die entweder besondere Aufgaben vollziehen sollten oder solche, die heldenhafte Taten vollbracht und ein hohes Ansehen genossen. Im Zirkel von Ferelden war dies nur bei einem hübschen Templerleutnant aus Orlais der Fall gewesen und somit beschränkte sich Nimues Wissen über Plattenrüstungen auf zwei verschiedene Typen Templerharnische und die Arten, die sie beim desinteressierten Schweifen ihres Blickes auf Reisen gesehen hatte. Trotzdem wusste sie, dass Hiebe wie sie die beiden Kämpfer austeilten für gewöhnlich entweder tödlich endeten oder zumindest zu schweren Wunden führten. Denn mit diesen kannte sie sich wiederum sehr gut aus. Dieser krachende Kampf, Nimue konnte nur den Kopf schütteln.

„Wollt Ihr Euch das wirklich ansehen?“, fragte Nimue die Dalish, die noch immer unentschlossen auf der Wiese stand. „Ich…“ „Das hier ist ein Rückfall auf das barbarischste im Menschen“, erklärte Nimue ruhig. „Und es ist Zeitverschwendung. Geht jagen oder spähen. Das, was Dalish nun einmal so tun.“ Larissa funkelte sie feindselig an. „Habt Ihr nicht das Abschlachten von Unschuldigen und das Fressen von Kindern vergessen?“ Nimue schmunzelte. „Ihr habt Biss, dass gefällt mir. Und macht Euch dieser Gerüchte bezüglich keine Sorgen. Ihr habt ja keine Ahnung, was man über Magier behauptet.“
Dagegen war schwer anzukommen wie Larissa zugeben musste und so wandte sie sich nun vollständig vom kämpfenden Artur ab und schaute die Magierin an. „Was genau schlagt Ihr vor?“
„Ihr seid die beste Jägerin in der Gruppe, aber nicht die Einzige. Kommt, wir gehen gemeinsam in den Wald. Ich helfe Euch beim auffinden der Beute und Ihr erlegt sie dann und heute Abend essen wir wieder Fleisch! Und damit meine ich genaugenommen Ihr und die Gruppe esst Fleisch, ich bin da nicht so für.“
Larissa hob die Augenbraue. „Was?“
„Ich esse kein Fleisch. Ich verstehe, dass eigentlich alle Fleisch brauchen und sich daran gütig tun aber… ich kann kein Fleisch essen. Es geht nicht.“
„Wieso?“
„Das ist… kompliziert.“

Mordred wusste nicht wie lange Artur und dieser andere Krieger sich schon bearbeitet hatte. Die Männer hatten ihre ursprünglichen Waffen mittlerweile verloren. Das Silberitzweihänder schimmerte auf der Erde während Arturs Streitkolben irgendwo im Gras verschwunden war. Die Männer schlugen nun mir Schwert und Schild aufeinander ein.
„Wäre ich eine Spielernatur würde ich auf Ser Artur wetten“, wandte sich Mordred nach reichlicher Analyse an Morgana. Diese schnaubte kurz, sagte aber nichts. Die einzige Sorge des Antivaners galt Arturs Schwert. Sein Feind trug nicht nur eine der vermutlich besten Rüstungen von ganz Thedas sondern verwendete auch Waffen von vorzüglicher Qualität. Immer wieder krachten die Waffen auf die Schilde, immer wieder verkeilten sich die Kämpfenden, immer wieder wechselte die Seite die anscheinend den Sieg erringen würde.

Larissa schaute ihre Begleiterin skeptisch an. „Ihr seid anders, als ich mir Zirkelmagier vorgestellt habe.“ „Wie habt Ihr Euch denn Magier wie mich vorgestellt?“ „Irgendwie…“, Larissa schüttelte verwirrt den Kopf. „Irgendwie alt und mit langen, weißen Bärten und blauen langen Umhängen und mit magischen Krückstöcken. Und eine Magierin mit ganz bunten Kleidern, überall mit Rüschen und einem spitzen Hut. Und nicht so…“
„Nicht so was?“
Larissa errötete. „Nicht so schön.“ Nimue schaute die Dalish mit überrascht geöffnetem Mund an. „Ihr findet mich schön?“ „Ich habe schon zu viel gesagt.“ Nimue kicherte. „Macht Euch keine Sorgen, Ihr habt mich nicht beleidigt. Im Gegenteil, Ihr schmeichelt mir. Bisher hat mir noch nie eine Frau ein solches Kompliment gemacht.“
„Nicht?“
„Hmm, vielleicht habe ich es auch einfach nicht mitbekommen…“, dachte Nimue nun laut nach. Im Zirkel gab es, vor allem bei den jungen Schülern, allerlei Beziehungskonstellationen an denen sie selbst jedoch fast kein Interesse gehabt hatte. Bücher, Bibliotheken und ein Sinn in der Magie waren ihr stets von Vorrang gewesen.

Die beiden Frauen pirschten durch den Wald während das Klirren der Schwerter nur noch ein schwaches Hallen zwischen den Ästen war. „Diese Idioten scheuchen die Tiere noch alle weiter weg…“, fluchte Nimue leise. Larissa nickte bestätigend, zog aber nun ihren Bogen vom Rücken und legte einen Pfeil auf die Sehne. Nach einer Weile der Pirsch, wobei Larissa in elfenmanier kaum zu hören geduckt durch das Unterholz schlich, wirkte Nimue fast ungeschickt wie sie über die Pflanzen und alles, was ihre Schuhe benetzen würde, hinweg stiefelte. Schließlich erreichte sie eine leichte Senke und Larissa hob die Linke. Sofort stoppte Nimue. Mit einer raschen Armbewegung deutete die Elfe auf zwei große, fette Hasen die dort in der Mitte der Senke saßen und dick und bräsig Grünzeug futterten.
„Einen krieg ich, aber dann geht der Andere stiften.“, flüsterte Larissa, was die Hasen zum Aufstellen ihrer Ohren verleitete. „Ich hab da eine Idee, aber du musst mir versprechen leise zu bleiben!“

Als Arturs Schwert brach fürchtete Mordred die Entscheidung nun doch zu Ungunsten des Ritters. Er sah zu Morgana, dann wieder zu Artur und wie sein gegenüber siegessicher auftrat. Morgana stand auf, scheinbar ebenfalls betroffen von Arturs baldigem Ableben, war jedoch offensichtlich genauso überrascht wie der Antivaner. Diese setzte nun in zügigem Schritt an die beiden Kämpfer zu erreichen. Wenn Artur schon starb, dann wenigstens mit einem Schwert in der Hand. Besser natürlich noch durch Mordred selbst, aber wenn dies nicht ging…
Mordred zog seine Klinge im Gang. Das bläuliche Metall warf ein seltsam-fantastisches Licht obwohl die Sonne die Wolkenränder vergoldete. Doch noch bevor Mordred bei Artur angekommen war, warf dieser seinem Kontrahenten eine Ladung Dreck ins Visier, warf diesen mit ganzem Körpergewicht zu Boden und rangelte dort einen Moment. Mordred blieb stehen und knurrte angesichts dieser schmutzigen Kampfweise: „Natürlich…“

Arturs Dolch blitze auf, dann verschwand er zwischen den Platten seines Gegners. Einen Augenschlag später sprudelte hellrotes Blut über die glitzernde Rüstung des Niedergeworfenen Nachdem Artur seinen Gegner durch herausziehen der Waffe komplett in sein eigenes Blut tränkte war der Kampf eindeutig entschieden und der Sieger rollte sich in einer schwarzen Rüstung beiseite, schüttelte den Schild ab und zog sich den Helm vom Kopf. Schweißnass klebte das blonde Haar an seinem Kopf, er wirkte müde und erschöpft. Mordred schob sein Schwert in die Scheide zurück und war der erste und einzige, der bei dem Ritter ankam. Morgana hatte sich zwar erhoben, stand jedoch noch immer im Schatten der Bäume.

„Gut gekämpft!“, sagte Mordred an den Ritter gewandt. Dann schaute er zu dem Knappen der seinen erschlagenen Herren mit großen, erschreckten Augen anschaute. Vermutlich sah er nicht nur seinen Arbeitgeber sondern auch seine Chancen überhaupt einmal ein Ritter zu werden dort im Dreck liegen. „Du da, Bursche, hol Wasser! Oder Wein… Wein wäre besser“, wies Mordred an und bückte sich dann nach Arturs Schild und seinem zerbrochenen Schwertheft. „Zwei zerbrochene Schwerter in einer Gruppe“, scherzte er. Dann half er dem Ritter zurück zum Waldrand zu stiefeln.

„Wo ist Larissa? Und wo ist Lady Seren?“, fragte der Antivaner. In diesem Moment raschelte es und aus dem Gebüsch unweite der Stelle wo die Drei standen brach Larissa hervor, im Gesicht eine Schramme und in der Hand einen dicken Hasen, der so schwer wog, dass sie beide Hände benutzen musste ihm ihn nicht hinter sich herschleifen oder ihn auf den Rücken packen zu müssen.
„Essen!“, sagte sie munter. Nach der Pleite des letzten Abends musste sie wohl ihr Image als Jägerin und Versorgerin der Gruppe wieder aufpolieren. Mordred trat hinter dem Baum hervor und erstarrte, denn begleitet wurde Larissa von einem grauen Wolf mit glänzendem Fell. Im Maul des Wolfes baumelte ein zweiter Hase. „Was zum…“, setze er an, doch Larissa die nun auf ihre Gefährten zuging beruhigte ihn und überreichte ihm den Hasen, bevor sie sich zu dem Wolf wandte. „Ich nehme den“, erklärte sie dem Tier und Mordred glaubte seinen Augen kaum, der Wolf gehorchte und ließ sich seine Beute von Larissa aus dem Maul nehmen. Dann plötzlich fing der Wolf an silbern zu schimmern. „Larissa, weg da!“, wollte Mordred noch rufen, doch zu spät denn der silberne Schein war zu einem gleißenden Licht angeschwollen, dass kurzzeitig die Augen des Blonden blendete. Er rieb sich die Augen und schaue zu dem Wolf wo nun jedoch Nimue stand. Völlig verwirrt schüttelte er den Kopf.

Die Magierin schritt elegant aus dem Schatten der Bäume. Ihr Mund triefte nur so vor frischem Blut, dass ihr über das Kinn sickerte und sich in dicken Fäden von dort abseilte. Sie nickte zu dem erschlagenen Krieger herüber. „Ist er tot?“, fragte sie als würde sie sich nach dem Stand der Sonne erkundigen. Im Zusammenspiel mit dem Hasenblut wirkte diese Frage grotesk und schaurig zugleich. Artur nickte. „Ihr habt da…“, setzte Mordred an und deutete auf ihr Kinn. „Ich weiß“, entgegnete Nimue zog ein Stofftuch hervor und wischte sich das Kinn ab. „Ihr habt nicht zufällig Wasser?“
Mordred schaute sich um. Der Knappe stolperte noch immer betäubt von dem Ableben seines Herrn durch das provisorische Lager. „Er wird Wasser bringen“, versprach Mordred.
„Was ist mit Euch, Ritter? Benötigt Ihr meine Dienste?“, sprach Nimue nun Artur an. Immerhin hatte sie den Kampf ja nicht verfolgt.

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Artur sah hinab zu der Leiche seines Gegenübers, welche silbrigglänzend vor ihm lag. Über den makellos polierten Panzer lief nun ein rotes Rinsaal hinab, welches auf den braunen Boden des Ackers versumpfte. Das Duell schwarz gegen weiß war für schwarz ausgegangen, aber was bedeutete das schon. Sein Gegner war wahrscheinlich als Verkörperung des weißen Ritters bekant gewesen, immer den ritterlichen Idealen folgend, bei den Turnieren am glänzen und in Duellen als Sieger hervorgehend. Ganz anders als Artur der nie Zeit für Turniere gehabt hatte und feststellen musste das sich ritterliche Ideale auf dem Schlachtfeld nicht immer halten ließen. Letztendlich hatte hinter diesen weißen Rüstung aber auch nur eine schwarze Seele gehaust, verdorben und von der eigenen Eitelkeit geblendet. Aber was blieb schon übrig wenn schwarz auf weiß prallte ? Nur grau. Eine graue Tristesse.

Mordred trat an ihn heran und gratulierte ihm zu seinem Sieg. Vermutlich hatte dem Antivaner Arturs Aktion die ihm zum Sieg geholfen hatte nicht sonderlich gefallen, aber wenn so war es Artur egal. Bei einem Kampf um Leben und Tod ging es darum seinen Gegner zu besiegen, auch wenn es nicht schön aussah. Und Artur ließ sich nicht einfach abstechen, wenn auf einmal seine Waffe zerbrach. Sein Gegner hatte dies wohl vergessen, da er noch nie auf einem Schlachtfeld gewesen war. Ein reicher Bursche der durch die Welt zog um in Turnieren den großen Ritter zu spielen. Einer der dachte das ihn seine Siege in Duellen unbesiegbar machten. Davon gab es viele, wenn Artur erhlich war, hätte ohne seinen Schicksalsschlag auch so einer aus ihm werden können. Aber der Erbauer hatte einen anderen Weg für ihn vorgesehen, über dessen Für und Wider man natürlich streiten konnte.

Mordred trug dem sicherlich schockierten Knappen auf etwas zu trinken zu besorgen und hob daraufhin Arturs geborstenes Schwert und seine Schild auf. Natürlich konnte er sich einen Kommentar dazu nicht verkneifen. Artur sah es nicht ganz so eng. Immerhin lag dort irgendwo im Dreck eine Klinge aus Silberit die sein Schwert ersetzen würde. Ein Schwert war nur ein Schwert und wenn es kaputt ging besorgte man sich ein neues, vor allem wenn das alte nur ein gewöhnliches Stahlschwert gewesen war. Zusammen mit Mordred begab er sich zum Waldrand, wo allerdings nur Morgana zu sehen war, welche recht gelangweilt an einem Baum lehnte. Dann jedoch tauchte Larissa aus dem Wald auf mit einem dicken Kaninchen in der Hand. Viel aufsehenerregender war allerdings der graue Wolf der Larissa begleitete und ebenfalls ein Kaninchen dabei hatte. Artur war überrascht, blieb aber ruhig, denn die Tatsache das eine Dalish-Jägerin seelenruhig neben einem Raubtier schlenderte bedeutete wohl irgendetwas. Tasächlich ließ sich der Wolf sich von der Elfe die Beute aus dem Maul nehmen. Dann begann er silbern zu leuchten undplötzlich stand Nimue vor ihnen in menschlicher Gestalt und Blut am Mund.
Magier. Man wusste nie was als nächstes kam. Artur hatte schon einiges gesehen, aber das war neu. Wie es aussah hatte er sich einen ganzen Flohzirkus in die Gruppe geholt.

Morgana war aufgestanden als Arturs Schwert in seine Einzelteile zerbrach und er damit ohne Waffe dastand. Sie sollte sich zwar nicht einmischen, aber sie würde nicht tatenlos daneben stehen während der Ritter vor ihren Augen erschlagen wurde. Immerhin brauchte sie diesen Trottel um sich weiter in der Zivilisation bewegen zu können. Wenn er sie anschließend deswegen anschnauzen sollte, würde sie es hinnehmen. Bevor sie jedoch eingreifen musste, oder Mordred der scheinbar Artur sein Schwert offerieren wollte, hatte Artur das Problem schon selbst gelöst. Auf eine schmutzige aber effektive Weise und für Morgana zählte eh nur das Ergebnis. Artur hatte gewonnen und sie konnten endlich weiterziehen. Während Mordred zu dem Ritter trat machte Morgana jedoch keine Anstalten sich in seine Richtung zu bewegen. In ihren Augen war diese ganze Aktion letzlich immer noch kompletter Blödsinn gewesen und sie würde dieses alberne, wenn auch recht interessante, Duell nicht damit adeln das sie sich jetzt wie ein dümmliches Hoffräulein zu dem Ritter begab. Stattdessen beschloß sie im Schatten der Bäume zu warten bis die beiden zu ihr kämen. Larissa und Nimue waren auch immer noch im Wald verschwunden. Plötzlich bemerkte sie jedoch Bewegung hinter sich und sah Larissa mit einem Karnickel aus dem Unterholz treten. Begleitet wurde sie von einem Wolf der ebenfalls Beute in seinem Maul trug. Morgana war nicht dumm und hatte aufgrund der bisherigen Ereignisse schon einen ziemlich genauen Verdacht wer dieser Wolf war. So war sie auch anders als die beiden Männer nicht überrascht als sich der Wolf mit einem silbernen Leuchten in Nimue verwandelte. Äußerst interessant eine Katze, ein Wolf, wenn Nimue wollte konnte sie sich selbst jagen. Es war sicher interessant sich in ein Tier zu verwandeln, allerdings konnte man in Tierform keine Magie wirken, was den Magier auch angreifbar machte. In Form einer Katze wohl mehr als Wolf, aber Morgana hatte eh keine Angst vor wilden Tieren. Davon hatte sie in ihrem Leben schon mehr als genug gesehen.

Nimue kam elegant aus dem Wald geschlendert, was allerdings von dem Blut das ihr die Mundwinkel herablief ein wenig konterkariert wurde. Gelangweilt fragte sie ob Arturs Kontrahent tot war, was durch das Blut an ihrem Kinn leicht den Eindruck machte, als würde sich nach einem Nachschlag umsehen. Wenigstens wischte sie es dann nach einem Hinweis von Mordred weg, was die Szenerie etwas weniger makaber erscheinen ließ. Anschließend erkundigte sie sich nach Arturs befinden, wie der Arzt nach seinem Patienten.
Artur zog kurz den Panzerhandschuh der rechten Hand ab un sah sich die Stelle an wo er mal getroffen worden war. Nichts zu sehen die Haut war nur leicht gespannt, als hätte ihm jemand mit der flachen Hand draufgeschlagen. Er war unverletzt was aber nicht so verwunderlich war. Bei einem Kampf zwischen zwei Schwergepanzerten hatte man selten schwere Verletzungen zu beklagen. Entweder man starb oder man gewann den Kampf. Und sein Gegner hatte auch keine Wuchtwaffen gehabt die Knochenbrücheverursacht haben könnten. Er zog den Handschuh wieder an während er die Frage der Zauberin beantwortete.
"Nein, danke der Nachfrage, aber ich bin unverletzt. Wie ich sehe habt ihr und Larissa die Zeit sinnvoll überbrückt und seid jagen gegangen. Ich denke wenn wir euren Fang verspeist haben, können wir weiterziehen, immerhin haben wir durch diesen kleinen Zwischenfall schon viel Zeit verloren und ich will noch etwas Strecke gut machen bevor es dunkel wird.", antwortete er freundlich.
Dann warf er einen Blick zu der Leiche die immer noch im Dreck lag. Mistkerl oder nicht ein Ritter verdiente eine ordentliche Bestattung.
"Allerdings werden wir noch die Leiche verbrennen bevor wir nachher weiterziehen, da könnte ich wohl eure Dienste benötigen.", merkte er nachdenklich an. Durch die Zirkelmagierin hatten sie immerhin den Vorteil Magie auch vor Fremden wirken zu können ohne das dies die Templer auf den Plan rufen würde. Allerdings würden sie trotzdem noch Holz sammeln müssen.

Schließlich kam der Knappe angestolpert mit mehreren Lederschläuchen in der Hand. Er sah immer noch verstört aus, verrichtete aber dennoch schnell was man ihm auftrug. Er reichte Artur einen Weinschlauch aus dem Artur einen großen Schluck nahm. Erfrischend und belebend wie der Traubensaft seine Kehle hinabglitt.
"Danke Bursche. Und jetzt bring der Dame dort Wasser damit sie sich endlich das Blut aus dem Gesicht spülen kann.", trug Artur dem Knappen auf der Nimue sofort einen Schlauch mit Wasser brachte. Artur nahm einen weiteren Schluck aus dem Weinschlauch dann gab er diesen an den Antivaner weiter. Dieser hatte zwar nicht gekämpft, aber so wie er Mordred kannte würde er nicht nein sagen. Und alleine trinken war langweilig. Im Gegenzug nahm Artur sein Schwertheft von dem Antivaner entgegen und betrachtete es skeptisch.
"Das ist recht ärgerlich, aber das Schwert hat schon genügend Schlachten geschlagen. Und gegen Silberit hat normaler Stahl halt keine Chance.", bemerkte Artur und legte das Heft beiseite. Dann trat er wieder zurück, auf den Acker wo er das Schwert seines Gegners funkeln sah. Er hob es auf, die Klinge blitzte im Licht der Sonne auf. Die Klinge war so lang wie die seines alten Schwerts und aus feinstem Silberit und Weißstahl gefertigt. Nur Drachenknochen und Meteroitenstahl war noch besser für Schwerter geeignet. Das Heft war ebenfalls silbern mit Gold verziert. Nicht gerade nach Arturs Geschmack und ein wenig unpassend, aber das würde er hinnehmen müssen. in Orzammar konnte er die Klinge ja in ein anderes Heft einfassen lassen. Das Schwert von Galahad war leichter als sein eigenes, obwohl es stabiler und schärfer war. Er nahm es in die rechte Hand und ließ es ein paarmal kreisen und seine Balance bei einfachen Hieben unter Beweis stellen. Kein Fehler war zu bemerken, es würde seine alte Klinge mehr als ersetzen. Dann bemerkte er das etwas in die Klinge eingraviert war. Ein Schriftzug der den Namen Superbus bildete.Artur seufzte leicht. Natürlich hatte dieser Affe seinem Schwert einen Namen gegeben. Wie ein kleines Kind. Artur beschloss diesen Schriftzug zu ignorieren und steckte das Schwert einfach in seine Scheide.


Artur bemerkte das der Knappe nachdem er seinen Rundgang gemacht hatte und Getränke verteilt hatte wieder neben der Leiche seines Herren stand und diese ungläubig anschaute. Artur trat ebenfalls an die Leiche heran und stand neben dem Knappen.
"Wie heisst du Junge ?",fragte er den Knappen der ihn eingeschüchtert anschaute.
"Albrecht von Steinfurt, Herr.", antwortete der junge Knappe zaghaft und wusste offenbar nicht so genau was er jetzt fühlen sollte.
"Was empfindest du jetzt wo du die Leiche deines Herren hier liegen siehst ?", fragte Artur in trockenen Tonfall.
"Ich weiß es nicht genau Herr. Wohl vor allem Unglauben. Ich habe ihn immer für einen der größten Kämpfer auf Thedas gehalten. Er hat jeden Kampf gewonnen und ist stets von allen bewundert worden. Auch von mir. Und jetzt ist er tot und damit wohl auch meine Aussicht je ein Ritter zu werden.", antwortete der Knappe niedergeschlagen.
"Nun ich kann dich verstehen Albrecht, allerdings bist du nicht der erste Knappe der seinen Herren überlebt. Du bist noch jung und wirst einen anderen Ritter finden der dich ausbildet.", sagte Artur aufmunternd. er konnte den Gedankengang des Knappen nachvollziehen.
"Meint ihr wirklich Herr ? Ihr habt ihn besiegt, ihr seid noch ein viel besserer Kämpfer als er es war. Ihr müsst noch ein viel größerer Ritter als er sein. Würdet ihr mich als Knappen nehmen ?", fragte ihn der Knappe plötzlich. Artur sufzte leicht, immer wenn er nett war schienen die Leute das falsch zu verstehen. Diesen Gedanken galt es schnell vorzubeugen.
"Nein mein Junge, ich brauche keinen Knappen. Außerdem würdest du nicht von einem Söldner ausgebildet werden wollen. Dein Herr ist tot aber trotzdem bist du ihm immer noch verpflichtet. Du musst seiner Familie von seinem Tod berichten, anschließend wird sich zeigen was der Erbauer für dich bereithält. Das ist das was ein guter Knappe für seinen Herren tut.", erklärte Artur. Der Knappe schien enttäuscht, nickte aber verständnisvoll. Einen neuen Plan zu haben gab ihm wohl Zuversicht.
"Du kannst uns meinetwegen bis nach Amaranthine begleiten, dort wirst du ein Schiff finden. Und jetzt zieh deinem Herren die Rüstung aus, damit wir ihn nachher verbrennen können.", sagte Artur recht unsensibel, aber trotzdem freundlich. Der Knappe nickte knapp und begann dann damit dem toten Ritter seine Rüstung auszuziehen, was jetzt wo er tot war sich als schwierig gestaltete.
Als er dem Ritter den Helm abnahm, sah sich Artur sein Gesicht an. Galahad war nicht besonders alt gewesen, hatte feine Gesichtszüge und braune Locken. Vermutlich war er gut bei den Frauen angekommen. Ein junger Mann vom Ehrgeiz zerfressen der beste zu sein. Und dieser Ehrgeiz hatte ihm letztendlich das Leben gekostet. Trotzdem empfand Artur kein Mitleid mit ihm. Er hatte den Tod in seinen Augen verdient.

Artur hob seinen Helm auf der immer noch bei der Leiche war und marschierte zurück zu den Anderen. Morgana und Larissa waren gerade damit beschäftigt den Kaninchen das Fell abzuziehen und sie für das Essen zu präparieren. Auch ein Feuer brannte schon dafür.
Ein wenig Essen würde Artur gut tun, denn so ein Kampf war ziemlich anstrengend und er war hungrig. Mordred schien gerade dabei zu sein den letzten Schluck aus dem Weinschlauch zu pressen. Nimue stand in der Nähe eines Baumes und hatte inzwischen auch die letzten Spuren des Kaninchenblutes beseitigt. Artur begrüßte dies denn die Magierin hatte zwar ein hübsches Gesicht aber mit Blut um den Mund sah sie nicht gerade sehr symphatisch aus.
"So ihr könnt euch also in Tiere verwandeln. Sicher auch neben der Jagd auf Kleintiere recht nützlich. Gibt es noch irgendwelche Überraschungen eurerseits, mit denen ich auf der Reise rechnen muss ?", fragte er die Magierin höflich.

numberten
23.10.2015, 18:30
http://upload.worldofplayers.de/files10/Mealla_portrait.jpg

Ein lausiger Souvereign. Aufgeteilt waren das 50 Silberlinge pro verwesenden Kopf. Die zwölf Städte von denen diese beiden hässlichen Kerle geprahlt hatten mussten wohl Kuhdörfer sein in denen sie mal ein Huhn geklaut oder den Dorftrottel getötet hatten. Andererseits waren in diesem Land, Ortschaften die für Mealla wie Dörfer erschienen wohl in den Augen der Enwohner Städte. Aber 50 Silberstücke waren wiklich nicht sehr viel, da könnte man sich fast die Frage stellen wieviel ein Menschenleben wert war. Mealla stellte sich diese Frage jedoch nicht sondern sah das postive daran. Die beiden waren Arschlöcher gewesen die sie wohl letzlich eh hätte umbringen müssen und jetzt hatte sie dafür immerhin einen ganzes Goldstück bekommen. Und dafür hatte sie keinen Umweg reiten müssen oder groß Zeit verloren. Alles ins allem waren die beiden wohl doch ein Glücksfall gewesen und Mealla hatte ihre Köpfe abliefern können bevor sie angefangen hatten zu stinken. Und der örtliche Stadtkommandant hatte sich zudem hocherfreut gezeigt und ihr neben dem Geld versichert, dass keiner seiner Wachen sie dumm anmachen oder versuchen würde ins Gesindeviertel zu stecken. Das hatte allerdings wohl auch damit zu tun das sie eine Botschaft von Arl Howe dem örtlichen Statthalter übergeben sollte.

Die Elfe stiefelte durch die Straßen der Stadt, auf denen ein reges Treiben herrschte. In Meallas Augen war dieses Amaranthine nur eine Kleinstadt nicht so groß wie Cumberland, Bastion, Minrathous oder Neromenian. Aber immerhin ein wenig Zivilisation und nach Denerim die zweitgrößte Stadt in Ferelden. Was natürlich wiederum viel über das Land aussagte. Aber dieser Arl Howe hatte seine Stadt wohl gut im Griff, überall waren Stadtwachen zu sehen und sie hatte keine Bettler auf den Straßen gesehen. Wobei sowas unterschiedliche Gründe haben konnte und nicht alle waren umbedingt schön. Mealla bemerkte viele neugierige Blicke, was sie aber nicht verwunderte. Schließlich sah man in den Städten wohl eher selten gerüstete Elfen die mit einem Bogen auf den Rücken durch die Straßen stiefelten. Ihr Pferd hatte sie in den Stallungen vor der Stadt abgeben müssen und ihre Sachen hatte sie in das Gasthaus "Zum gekrönten Löwen" bringen lassen. Auch ihren Speer, denn damit herumzulaufen erschien in ihren Augen ein wenig provokant.

Der Ausflug zum Statthalter hatte sich da schon mehr gelohnt, denn für die schnelle Überbringung der Nachricht hatte sie neben den vereinbarten sechs Souvereigns, zehn bekommen. Scheinbar waren die meisten der hiesigen Boten nicht besonders qualifiziert, oder die Nachricht war besonders wichtig gewesen. Ihr konnte das egal sein, sie hatte wieder Gold in den Taschen und war in einer Stadt wo man sogar etwas damit anfangen konnte. Sie beschloß ein paar Tage hier zu bleiben und sich zu erholen. Die Tatsache das sie im Sattel schlafen und im Notfall jeden Unrat vertilgen konnte, hieß nicht das sie ein weiches Bett und ein gutes Essen nicht zu schätzen wusste. Außerdem konnte sie dann noch ein paar Vorräte einkaufen und sich darum kümmern das ihre übrigen Pfeilspitzen einen neuen Schaft bekamen. Bei ihrer letzten Jagd waren ein paar der Pfeile zerbrochen und sie ritt ungern weiter ohne komplette Ausrüstung. Durch das plötzliche Angebot in Denerim hatte sie schon keine Zeit gehabt sich die Hautstadt anzusehen. Und das obwohl es die Geburtstätte von Andraste gewesen war. Sie war zwar nicht als Pilgerin hier, aber wenn sie schon an den Orten der Prophetin wandelte sollte sich sich eigentlich die Zeit nehmen. Nun sie würde wohl nochmal nach Denerim kommen. Jetzt war sie in Amaranthine, dem Ort wo Maferath seine Armeen gegen Tevinter gesammelt hatte. Irgendwie kaum zu glauben das hier der Niedergang des Reiches eingeleitet wurde. Außerdem sollte Andraste angeblich hier zum ersten Mal den Gesang des Lichts angestimmt haben. Welche Version das auch immer gewesen sein sollte. Sie beschloß sich die Stadt ein wenig genauer anzusehen. Nebenbei konnte sie sich ja nach interessanten Kopfgeldern umhören, der Stadtkommandant hatte da von einem Auftrag gesprochen, der vielleicht etwas für sie wäre. Erstmal beschloß sie jedoch zum Martkviertel zu gehen.

*
"Krumm. Astloch. Spröde. Uneben.",schoß es Mealla durch den Kopf während sie kritisch die Pfeilschäfte durchging und musterte. Viele von ihnen hatten irgendwelche Materialmängel oder waren aus schlechtem Holz gefertigt. Ein Sache die bei der Massenproduktion leider häufiger vorkam. Deswegen schaute sie sich die Schäfte lieber selbst vorher an. Für den normalen Schuss waren kleine Mängel nicht so schlimm, aber wenn man auf die großen Reichweiten zuverlässig treffen wollte, dann musste der Pfeil perfekt sein. Das war auch der Hauptgrund weswegen sie sich ihre Pfeile selbst befiederte und die Spitzen einsetzte. Aber da sie keine Lust hatte sich alle Schäfte selbst zu schnitzen, musste sie diese kaufen. Der Verkäufer schien es dagegen nicht so toll zu finden, dass irgendeine Elfe in seinen Pfeilschäften herumwühlte und seine fertigen Pfeile nichtmal eines Blickes würdigte. Er hatte schon skeptisch genug geguckt als sie nach Pfeilschäften gefragt hatte. Offenbar kaufte ansonsten jeder in dieser Stadt nach fertigen Pfeilen.
"Ihr seid sehr kritisch meine Dame. Wollt ihr euch nicht die Mühe sparen und nach fertigen Pfeilen schauen ? Ich leiste hervorragende Arbeit und verkaufe täglich dutzende davon. Bisher gab es noch nie Klagen.", warf dieser jetzt leicht genervt ein.
"Das glaube ich euch aufs Wort, deswegen schaue ich mir die Dinger hier ja genau an. Würde ich mir eure fertigen Pfeile anschauen, müsste ich sogar noch mehr beachten. So muss ich weder auf die Anbringung der Spitze noch auf die Befiederung eurer Geschosse achtgeben.", antwortete sie beiläufig während sie weiter in den Pfeilschäften herumstocherte. Der Verkäufer sah beleidigt aus.
"Wollt ihr etwa sagen das meine Pfeile nicht zu gebrauchen sind ?", fragte er empört. Mealla hatte jetzt ein Dutzend Schäfte die ihren Anforderungen genügten und legte diese zufrieden beiseite. Dann widmete sie sich dem Verkäufer.
"Nein nicht pauschal, ihr habt wohl auh gute Pfeile. Aber viele sind für meine Zwecke ungenügend. Aber ihr könnt eeuch beruhigen ich nehme dieses Dutzend Pfeilschäfte und einen kleinen Sack Gänsefedern. Da sortiere ich dann außerhalb eures Ladens aus, keine Sorge."
Der Verkäufer warf ihr einen vielsagenden Blick zu, holte dann aber grummelnd einen kleinen Sack mit Federn. Mealla zahlt den Preis von 4 Silberstücken und verließ den Laden mit Material für ihre Pfeile. Sie war soweit zufrieden und beschloß den Einkauf zu ihren Sachen zu bringen. Bauen würde sie die Pfeile heute Abend, jetzt wollte sie das vorhandene Sonnenlicht noch nutzen.

Fawks
23.10.2015, 20:10
vorheriger Post: Eine Entdeckung (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst?p=24584222&viewfull=1#post24584222) ~ Antwort von: Glandis (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst/page2?p=24589278&viewfull=1#post24589278)

http://upload.worldofplayers.de/files9/Aril_Ava.pngAuf Arils frage hin nahm die Dalish den Ring an sich und drehte ihn im Sonnenlicht. Dabei redete sie vor sich hin:»Mmmh, es könnten welche sein? Doch es könnte auch etwas sein, was abgeschliffen wurde. So etwas wie eine Ranke … so in der Art. Nun, die Kerbe hier könnte man auch als senkrechten Strich mit zwei nach oben abgehenden Ästen sehen. Dann wäre es etwas wie eine Rune. Doch es ist viel zu uneben. Man erkennt weitere Zeichen nicht.«

Damit steckte sie den Ring wieder an den Finger. Als sie Aril ansah, meinte die Adlige, Glandis' Augen aufleuchten zu sehen. Sie kämpfte den Impuls nieder, von den bösen Zauberringen zu erzählen, von denen sie gehört hatte- zum einen weil eine Elfe solche Geschichten sicher besser kannte als eine Menschenfrau, zum anderen weil sie Glandis vielleicht auch einfach freute, dass sie nun einen schönen Ring hatte. Bisher war sie mit allem großzügig umgegangen.
Nein, den Ring durfte sie getrost behalten. Wenn, dann erinnerte sie ohnehin nur an die geplatzten Ehepläne...

»… nicht schon wieder, nicht schon wieder …«

Aril fuhr herum, als sie erkannte, dass Glandis über ihre Schulter starrte, aber hinter ihr war rein gar nichts. Bevor Aril protestieren konnte, wurde sie von der munter umherspringenden Glandis über und über mit Wasser bespritzt. Sie erschauerte, denn sie war nun eine Weile am sonnigen Ufer gestanden und das Wasser war wieder recht kalt.
»Hereingefallen, hereingefallen.« Aril wich einige Schritte zurück, auch Trovao rettete sich aus dem Fluss auf das trockene Stück Land und floh so vor Glandis' Regenschauer.

Die Elfe kam wieder an Land und stellte nüchtern fest:»Werde ihn behalten, doch …« Sie drehte den Ring am Finger hin und her. »Aril, unsichtbar macht er auch nicht, dann hättest du ihn bekommen. Doch so behalte ich ihn.«
Mit allen Anzeichen des Wohlgefallens und der Freude reckte die Elfe den Arm in der Sonne, um den Ring aus allen Perspektiven zu begutachten.
Aril lachte leise. "So bewundere ich mich auch immer, wenn ich ein neues Kleid anprobieren muss - ob es auch von allen Winkeln aus gut aussieht. Und ich ja keine Wildschweinhauer bekomme!"
Aril bückte sich über das Ufer und spähte auf den Grund des Flusses. "Sonst ist da nichts zu sehen. Keine dazu passende Kette und auch kein Armband..."

Shepard Commander
24.10.2015, 00:06
http://upload.worldofplayers.de/files9/Maeyaalinh_avatar.jpgEin flüchtiger Ausdruck des Erstaunens, gefolgt von einem sanftmütigen Lächeln erschien auf Maeya'alinhs Gesicht. Sie konnte sich vorstellen, dass Elisa ihre Verwundung nicht gern und schon gar nicht jedermann zeigte. Sie bewunderte den Mut der hochgewachsenen Frau, sich trotzdem zwei ihr vollkommen Unbekannten zu offenbaren. Die Elfe fühlte sich in dem guten Gefühl, dass sie sogleich bei Elisa verspürt hatte, bestätigt. Auch Gisele, obwohl im ersten Moment nicht weniger überrascht als ihre Gefährtin, zeigte sich zugewandt und hieß Elisa trotz ihres fehlenden Armes in ihrer Gruppe willkommen. Maeya'alinh spürte das warme Gefühl in sich, dass eine gute Gemeinschaft auszulösen vermochte. Obgleich sie wusste, dass Gisele aufbrausend und harsch sein konnte, hatte sie schon zuvor das edelmütige Herz gesehen, das in ihrer Brust schlug und war froh, dass die Kriegerin es nun auch Elisa offenbarte. ,,Lass auch mich Dir versichern, dass das überhaupt keine Rolle spielt, Du bist trotzdem eingeladen, uns zu begleiten.", sagte Maeya'alinh, um Giseles Worte zu bekräftigen. Die dunkelhaarige Kriegerin schritt dann auch sogleich zur Tat und orderte bei Borin einen Raum für drei Freundinnen. Der Wirt, tüchtig und hilfsbereit wie immer, machte sich sogleich an die Arbeit und ließ die drei Frauen allein an ihrem Tisch, wo sie die Reste des Abendessens verzehrten. Als Borin zurückkehrte, um sie auf ihr Zimmer zu begleiten, war die Sonne grade im Begriff unterzugehen, sodass die Gefährtinnen nicht lange warteten und dem Zwerg folgten.
Ihr Zimmer war im ersten Stock und versprach schon durch seine breite und solide gefertigte Tür ein bequemes und vor allem ordentliches Nachtlager zu sein. Während Borin in den Taschen seiner Schürze nach dem Schlüssel fischte und ihn dann Gisele übergab, die den Raum schließlich geordert hatte, glitten Maeya'alinhs Finger liebevoll über das Holz von Tür und Rahmen. Auch wenn die höchste Kunst des Handwerks zusammen mit ihrem Volk vor Jahrhunderten den Weg hin zu Untergang und Vergessen gegangen war, so war es doch immer noch schön ein Werkstück zu sehen, dessen Schöpfer mit Umsicht und Erfahrung an die Arbeit gegangen war. Borin, der sich förmlich überschlug um seinen Gästen einen möglichst angenehmen Aufenthalt zu bieten, drängte die Elfe mit sanfter Gewalt einen Schritt zur Seite, baute sich im Türrahmen auf und verkündete: ,,Meine Damen, ich präsentiere Ihnen das beste Zimmer des Hauses!", wobei er schwungvoll die Tür öffnete und den Blick in das Innere frei gab: Ein Raum von vielleicht fünf Metern Breite und vier Metern Länge tat sich vor ihnen auf, der größtenteils von einem mächtigen Bett eingenommen wurde, das mit schlichten weißen Laken ausgestattet war. Direkt daneben öffnete sich eine kleine Tür zu einem Balkon, der zur gleichen Seite des Gebäudes herausging, wie die Terrasse der Taverne. Zusätzlich gab es einen Schrank und einen kleinen Tisch mit zwei Stühlen, die sich gesellig in einem gemütlichen Erker versammelt hatten. Ihnen gegenüber befand sich ein schmaleres, deutlich weniger pompöses Bett, das den Anschein erweckte, erst vor kurzem hier aufgestellt worden zu sein. Offenbar war das Zimmer ursprünglich nur für zwei Personen gedacht gewesen. ,,Fühlt Euch wie zu Hause!", tönte Borin und noch bevor eine der drei etwas über das zusätzliche Bett sagen konnte, fuhr er fort: ,,Und sorgt Euch nicht wegen des Preises, ich gewähre Euch einen Nachlass. Als Entschädigung, sozusagen. Dafür, dass Walla nicht bei Euch schlafen wird." Augenzwinkernd wandte er sich zum Gehen. ,,Solltet Ihr noch irgendetwas brauchen, so zögert nicht zu rufen!" Mit diesen Worten zog der Zwerg die Tür hinter sich zu und ließ die drei allein.
Maeya'alinh ging schnurstracks auf den Balkon und kicherte vergnügt. Es war schön, die letzten Strahlen der Sonne auf der Haut zu spüren. Sie schwang sich auf das Geländer und ließ sich den Abendwind durch die Haare wehen. Ihre Beine baumelten lässig über der Terasse während Gisele und Elisa das Zimmer in Augenschein nahmen.
,,Ich schlafe gern in dem kleinen Bett, ich brauche ohnehin am wenigsten Platz.", rief sie über die Schulter ins Zimmer. Sie schmunzelte kurz bei der Vorstellug wie Gisele oder gar Elisa sich auf der schmalen Pritsche quälten. Vermutlich würden sogar ihre Füße herausragen. Die Elfe summte leise eine Melodie und dachte an den kommenden Tag. Sie war sehr gespannt auf die Geschichte, die der Schlickmoorwald zu erzählen hatte und freute sich schon darauf, wieder in der Natur unterwegs zu sein. Und obwohl sie wusste, dass sie am kommenden Tag würden früh aufstehen müssen war sie durch die Vorfreude kein bisschen müde. Stattdessen hätte sie für immer auf der Brüstung sitzen und den Sonnenuntergang beobachten können. Auch wenn sie viel von ihrem Glanz verloren haben mochte, so hielt die Welt doch noch Schönes bereit für den, der sie mit offenen Augen durchwanderte.

http://upload.worldofplayers.de/files10/onearmedava.jpg
"Sehr aufopferungsvoll von euch."​scherzte Elisa. Sie sah sich um. Irgendwie war es aufregend, das alles hier, fast wie in irgendeiner dieser Geschichten die ihre Eltern ihr oft erzählt hatten. Natürlich war dieses Zimmer nichts im Vergleich zu dem was sie gewohnt war, aber es hatte seinen eigenen Charme. Gepaart mit der anstehenden Jagd auf was auch immer gab es ihr ein Gefühl das man am ehesten mitabenteuerlich umschreiben konnte. "Ich hoffe für euch ihr habt einen festen Schlaf. Ich bin nämlich eine richtige Frühaufsteherin." verkündete sie beim Anblick der Betten und beim Hinaussehen. Der Sonnenuntergang sah wirklich traumhaft aus. Dann legte sie ihre Rüstung ab (was für Außenstehende aufgrund ihrer Behinderung sicher lustig aussehen musste) und kontrollierte noch einmal ihren Köcher. Genügend Pfeile für eine normale Jagd waren noch da, aber wer wusste schon wie normal ​sie werden würde? So oder so, Elisa gefiel es sehr in Gesellschaft zu sein.

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Laut krachend schlug die Tür zu. Ein wahres Wackeln ging durch das Zimmer als Borin die Pforte voller Vorfreude auf was-auch-immer vermutlich etwas stärker als beabsichtigt geschlossen hatte. Das Bett versprach neben einem Geruhsamen Schlaf allerdings auch die Tatsache, dass sie wohl es wohl kaum mit Maeya´alinh teilen würde. Die hübsche Elfe wäre ein wahrhaft angenehmerer Bettschmuck als die lange Bogenschützin doch wich die Magierin dem Angebot noch bevor es unterbreitet werden konnte elegant aus. Die Orlaisianerin fragte sich, wieso sie sich eigentlich diese Mühe gab…

Während die Elfe auf dem Balkon die letzten Strahlen des Tages einzufangen versuchte begann Elisa sich völlig ungeniert vor Giseles Augen umzuziehen wobei sie der Schwertkämpferin eine ihr unangenehme Neuigkeit unterbreitete. Frühaufsteher weckten in Gisele stets den Wunsch diesen den Hals umzudrehen oder zumindest ihnen ihre morgendliche gute Laune mit einer Ohrfeige auszutreiben. An einem frühen Morgen war wirklich gar nicht attraktiv! Weder die noch nicht aufgegangene Sonne, noch die Totenstille, noch die zerknautschten und albtraumgejagten Gesichter nach einem nächtlichen Kampf mit dem Kopfkissen.
„Tu uns beiden einen Gefallen und weck mich nicht absichtlich“ ermahnte die Kriegerin auf ihrer Muttersprache. Nach Möglichkeit sollte am kommenden Tag nicht ihre neue Bekannte das erste Opfer von Giseles Klinge sein.

Ebendiese Jagd ließ Gisele nun ihrerseits ihre Waffen und Kleidung ablegen und diese gegen ein langes, weißes Nachthemd eintauschen. Sie hätte zwar keine Scham gehabt sich den beiden Damen nackt zu zeigen, in einem Fall wäre ihr dies sogar überaus Recht gewesen, doch pfiff ein kühler Seewind durch die geöffnete Balkontür und Gisele scheute sich der Einfachheit der Decken ihr komplettes, nächtliches Vertrauen zu schenken. Auch Elisa zog sich um, was wegen ihres fehlenden Armes ungewohnt aussah. Andererseits hatte die Schützin schon damit gelernt zu leben und der Tatsache geschuldet, dass sie angeblich sogar einen Bogen benutzen konnte verzichtete Gisele auf jegliche Art von Hilfsangeboten. Vermutlich wäre dies ohnehin eher eine Beleidigung für die Lange. Auch der abgetrennte Arm verlockte Gisele zu keinerlei Regung. Elisa war nicht die erste Person mit amputieren Gliedmaßen, welche die Schwarzhaarige traf und würde wohl auch nicht die Letzte sein, zumal die Kriegerin in der Hälfte der Fälle sogar die Urheberin der Amputation gewesen war. Nun schmiss sich diese ohne weitere Umschweife in das überraschend kuschelige Bett, zog sich die Decke über den Körper und rief ein allgemeingültiges: „Guté Nacht!“ in den Raum.

***



http://upload.worldofplayers.de/files9/Rafael_2.jpgGrinsend bließ Rafael eine Rauchwolke aus seinen Nasenlöchern, bevor er leise lachte und den Kopf schüttlete. ,,Macht Euch keine Sorgen, Hauptmann, solange es nicht wieder Kopf und Kragen geht werde ich mich zu beherrschen wissen.", erklärte er lapidar und steckte das Brot, das ihm Kilian zugeworfen hatte, mit der Linken in die Satteltasche. Das Reiten ging von Tag zu Tag besser und auch wenn ihm seine Kehrseite nach einem ganzen Tag im Sattel nach wie vor höllisch wehtat hatte er so langsam das Gefühl, zu wissen, was er tat. Vermutlich hatte der selten dämliche Gaul die intellektuelle Überlegenheit seines Herren erkannt und beschlossen, anstandslos zu gehorchen.
,,Was Highever angeht, so begebe ich mich erneut vertrauensvoll in Eure Hände. Im Umgang mit Adligen seid Ihr der Fachmann.", erklärte der Magier, während er seine Pfeife am Stiefelschaft ausklopfte und dann auf seine eigene Expertise zu sprechen kam: ,,Das Phylakterion hingegen kann durch seinen Magier gefunden werden. Ich habe es zwar noch nie gemacht, aber es ist möglich, die Verbindung zwischen beiden auch andersherum zu nutzen. Es bedarf ein wenig Magie und vermutlich einer Menge Improvisation, aber ich denke, dass ich Eure Templerfähigkeiten dahingehend nutzbar machen kann, dass wir das Phylakterion damit aufspüren können. Wir sollten in Highever damit beginnen und versuchen eine Fährte aufzudecken."
So gerne Rafael auch dozieren und sich selbst reden hören mochte, diente sein Vortrag doch nicht zur eigenen moralischen Erbauung, sondern war vielmehr Ausdruck seiner Motivation, endlich auch etwas zum Erfolg dieser Reise beitragen zu können. Wenn man von der Schlägerei um Gwens Schädel absah, so war er bis dahin bestenfalls auffällig eloquenter Ballast gewesen, den Kilian durch die Lande schleppen musste und hatte in der eigentlichen Sache, die ja ihn viel direkter betraf als irgendwen sonst, nicht viel tun können. Er spürte einen inneren Drang, endlich in Aktion treten und diese Suche zu einem guten Ende führen zu können, denn teilnahmslos zu folgen und nur knapp Attentaten zu entgehen widersprach seiner Natur.

Ein paar Regentropfen fielen aus dem stahlgrauen Himmel auf die beiden Reisenden herab, die stoisch der Straße nach Highever folgten. Sie mochten noch so viel über die Güte des Arls oder die nächsten Schritte ihrer Suche reden, solange sie die Stadt nicht erreicht hatten würden sie nicht weiter kommen und die Zeit lief gegen Rafael. Der Magier schaute unschlüssig zu den Wolken auf, die der Sonne keine Chance ließen und ihre Last über Ferelden abwarfen, auf dessen Erde der Regen mit einer fast missmutigen Kadenz aufschlug und eine Symphonie des schleichenden Verfalls erklingen ließ. Rafael seufzte in seinen Bart hinein. Das dieses Land, das so melancholisch vor ihm lag und am Rande des Untergangs zu stehen schien, ihm mehr Freiheiten ließ, als seine Heimat, war ein Armutszeugnis, doch wusste er nicht sicher, wem es ausgestellt werden sollte. Templer, Magier, der Zirkel, die Kirche. War es wirklich allein Meredith gewesen, die die Galgenburg so vergiftet hat oder waren sie nicht alle irgendwie Schuld? Mit ernstem Gesicht schaute der Magier nach Nordosten, dorthin, wo irgendwo jenseits des Meeres Kirkwall liegen musste, die Heimat, die er vermutlich nie wieder sehen würde.

,,Wir sollten zusehen, dass wir Highever erreichen.", sagte er und trieb Grunt zu Eile an. Es war Zeit, in Aktion zu treten statt Vergangenem nachzuhängen.


Kilian sollte mit seiner Einschätzung Recht behalten, denn noch bevor das graue Licht des Tages gänzlich von den Wolken erstickt wurde, erreichten sie einen Grenzposten des Arltums Highever. Ein Grenzposten, der merkwürdigerweise verlassen war: Die kleine Holzhütte, welche die Wachstube darstellen sollte, war verwaist und neben dem Schlagbaum flatterte die Fahne der Familie Cousland einsam im Wind.
Magier und Templer tauschten verwunderte und vor allem misstrauische Blicke aus, während sie sich dem Posten näherten. In Zeiten von Verderbnis und Bürgerkrieg gab es vieles, was die Wachmannschaft hätte dahinraffen können, doch gab es keine Spuren eines Kampfes. ,,Was haltet Ihr hiervon, Hauptmann?", fragte Rafael, während Kilian die Szenerie aus dem Sattel betrachtete.

http://upload.worldofplayers.de/files9/aGJXRNlZ0LYa3soe9Kiliansmall.jpg

Kilian hatte keine Lust sich über das Für und Wider magischer Rituale belehren zu lassen und stellte sich kurzentschlossen taub. Rafaels Belehrungen über einen arkanen Taschenspielertrick mit dem er vermutlich zu leuchten beginnen oder akustische Signale von sich geben würde, sobald sie sich dem verlorenen Phylakterion näherten nahm der Hauptmann nur als störendes Nebengeräusch zwischen dem alternierenden Klappern der Hufe und dem sanften Klopfen seiner Schwertscheide gegen seine Wade wahr. Irgendwelcher ihm vermutlich von Irving beigebrachter und streng geheimer Hokuspokus, eine Art der Magie von der selbst er als Hauptmann nicht gehört hatte. „Obwohl so ganz stimmte das nun auch nicht!“, drängte sich dem stoischen Templer der Gedanke auf. Wenn er sich recht erinnerte, so hatte er in einer Zeit da sein Bartwuchs sich noch bemühen musste überhaupt eine Form zu ergeben, einmal von einer derartigen Magie gehört. Sie war kompliziert und erforderte tatsächlich den Magier, dem das Phylakterion zugewiesen worden war. Und auch ein Templer war dazu notwendig. Wieso, das hatte er allerdings vergessen.

Selbst das Wetter kündigte nahendes Unheil an, denn am Nachmittag fing es zu regnen an und je näher sie Highever kamen, desto mehr Regen brach aus den tiefhängenden, grauen Wolken hervor. Und so gestaltete sich dann auch der Rest der Reise. Strömender Regen und ein kalter, unbarmherziger Wind. Alles war nass. Kilians Haare waren nass, über die er in der Hoffnung des Schutzes seinen Kapuze gezogen hatte, doch auch sie war nass. Kilians Pferd war nass, sein Sattel war nass, sein Schwert war nass und der Templer fürchtete, dass es schon bald in seiner Scheide Rost ansetzten würde. Rafael nieste laut und vernehmlich, worauf Kilian der seltsame und unerklärliche Drang überkam dem Magier eins auf die Fresse zu geben. Heute ging wirklich alles schief und so drückte Kilian seinen Fuchs zähneknirschend die nassen Reitstiefel in die Seite und beschleunigte die Reisegeschwindigkeit. Dem Magier hingegen schien dies noch immer nicht genug zu sein. Auch er fror zweifellos, doch trieb er nun sein missmutiges Pferd dazu an noch schneller zu reiten und verwies nebensächlich auf seinen Plan Highever bald zu erreichen.
„Wer hat dich denn zum Reiseführer ernannt“, knurrte Kilian, dessen Laune so tief und grau blieb wie die unablässig pissenden Wolken. Trotzdem folgte er dem Marschenmagier, der wie sich wie ein dümmlicher Junge im Sattel hielt und bei Grunts Trab auf und ab hüpfte. Sein langes schwarzes Haar hing ihm triefend über den Rücken.

Ein einsamer Wachposten war stets eine schlechte Nachricht. Gepaart mit dem gestrigen Attentat, dem Dauerregen, der Kälte und dem Magier der ihn begleitetet vermutete Kilian mittlerweile, dass der Erbauer einen persönlichen Groll gegen seinen Diener hegte. Rafael fragte nach Kilians Meinung… also ob diese ihm überhaupt irgendetwas bedeuten würde.
„Hmm, seltsam“, knurrte Kilian, was Rafael wohl nicht ganz verstanden hatte, denn er drehte sich in seinem nassen Sattel um und schaute zu dem Templer herüber. „Ich sagte: seltsam!“, brüllte Kilian gegen Regen und anbrechende Dunkelheit an. „Bleibt hier!“
Der Hauptmann schwang sich aus dem Sattel und warf Rafael die regenschwere Trense zu. Knirschend zog er das Schwert, packte es fest und näherte sich dem Wachhäuschen. Es war klein, aber immer noch groß genug für vier Mann und gebaut aus soliden Steinen. Das Dach wirkte jedoch schäbig, bestand aus gebündeltem Reisig und wurde vermutlich mehr durch den Moos zusammengehalten als durch den Lehm mit dem es beschmissen worden war. Kilian klopfte dumpf gegen die Tür. „Hallo?!“ Keine Antwort. Mit dem Schwert in der Faust drückte er die Tür auf und fand das Gebäude verlassen vor. Tatsächlich befanden sich außer zwei kurzen, verlassenen Betten und einem kleinen runden Holztisch mit zwei Hockern keinerlei Dinge in dem Häuschen. Keine Truhen, keine Schränke, ja nicht einmal ein Becher oder Besteck. Nur ein abgebrochenes Stück Messing lag auf dem Boden herum, dass wohl einmal zu einem Wappen gehört hatte wie man es manchmal an Türen nagelte. Kilian ignorierte das Stück und winkte Rafael heran.
„Kein Mensch hier. Wir sollten heute Nacht hier bleiben.“
Er schob das Schwert zurück in die Scheide und trat vor die Tür. Die Aussicht eine vollkommen Leere Hütte die keinerlei Abwechslung versprach mit Rafael zu teilen verleitete ihn nicht gerade zu einem Freudentanz, doch was musste das musste. Also trugen die beiden ihre Wasserspuren auf dem Boden hinterlassenden Sättel ins Trockene ehe sie sich ihrer durchnässten Umhänge entledigten. Es gab einen kleinen Kamin im Inneren der Hütte, doch war weder Holz noch ein Anzünder vorhanden und Rafael hatte Kilians Bitte nach ein wenig Feuer ja schon bei Gwens geplanter Feuerbestattung abgeschlagen.

Nachdem die Zwei einige Zeit in schweigsamer Betrachtung ihres Nachtlagers verbracht hatten, stellte Kilian eine Mutmaßung an. „Vielleicht sind die Soldaten ja nach Ostagar gereist. Soweit ich gehört habe sind alle königstreuen Banns dorthin gezogen um mit Cailan zusammen gegen die Dunkle Brut zu kämpfen.“ Ihn schüttelte der Gedanke an irgendwelche Monstren, die das Land von Süden her überfielen. Es gab schon genug Probleme und die Templer konnten sich nicht jedem Bösen annehmen, Eid oder nicht! Kilian war sich allerdings ziemlich sicher, dass auch die Dunkle Brut in den Zuständigkeitsbereich der Templer fiel, obwohl es natürlich noch die Grauen Wächter gab. Diese altertümlichen Helden waren allerdings zu einem kümmerlichen Haufen zusammengeschrumpft und mehr Legende als Armee. Zwar hatten Zwei von ihnen den Turm des Zirkels besucht und um die Unterstützung der Magier und Templer gebeten, und tatsächlich waren sie in den Berichten als überaus heroisch beschrieben worden, doch untermauerte dies nur Kilians These. Warum sollten die Wächter die Templer und den Zirkel ansonsten um Hilfe bitten? Weil es in der Verantwortung der Templer lag, die Welt vor dem Bösen zu beschützen. Und Feinde der Templer waren in der Regel auch Feinde der Magier. Die Welt war angenehm einfach, wenn man sie in diese Schemata untergliederte.
„Wenn der Bann mit seinen Männern nach Ostagar abgerückt ist und dieser Posten jetzt leer steht…“ Kilian beendete den Gedanken nicht, glaubte aber auch nicht, dass dem nötig sei. Es war offensichtlich, dass Arl Couslands Truppen ebenso wie Cailan selbst nun tot im Staub lagen und Missmut breitete sich in Kilians Herzen aus. „Allerdings wird der Arl wohl kaum seine Frau, oder alle seine Kinder mitgenommen haben. Benehmen wir uns einfach der Situation angemessen.“

***




http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg

Artur sah hinab zu der Leiche seines Gegenübers, welche silbrigglänzend vor ihm lag. Über den makellos polierten Panzer lief nun ein rotes Rinsaal hinab, welches auf den braunen Boden des Ackers versumpfte. Das Duell schwarz gegen weiß war für schwarz ausgegangen, aber was bedeutete das schon. Sein Gegner war wahrscheinlich als Verkörperung des weißen Ritters bekant gewesen, immer den ritterlichen Idealen folgend, bei den Turnieren am glänzen und in Duellen als Sieger hervorgehend. Ganz anders als Artur der nie Zeit für Turniere gehabt hatte und feststellen musste das sich ritterliche Ideale auf dem Schlachtfeld nicht immer halten ließen. Letztendlich hatte hinter diesen weißen Rüstung aber auch nur eine schwarze Seele gehaust, verdorben und von der eigenen Eitelkeit geblendet. Aber was blieb schon übrig wenn schwarz auf weiß prallte ? Nur grau. Eine graue Tristesse.

Mordred trat an ihn heran und gratulierte ihm zu seinem Sieg. Vermutlich hatte dem Antivaner Arturs Aktion die ihm zum Sieg geholfen hatte nicht sonderlich gefallen, aber wenn so war es Artur egal. Bei einem Kampf um Leben und Tod ging es darum seinen Gegner zu besiegen, auch wenn es nicht schön aussah. Und Artur ließ sich nicht einfach abstechen, wenn auf einmal seine Waffe zerbrach. Sein Gegner hatte dies wohl vergessen, da er noch nie auf einem Schlachtfeld gewesen war. Ein reicher Bursche der durch die Welt zog um in Turnieren den großen Ritter zu spielen. Einer der dachte das ihn seine Siege in Duellen unbesiegbar machten. Davon gab es viele, wenn Artur erhlich war, hätte ohne seinen Schicksalsschlag auch so einer aus ihm werden können. Aber der Erbauer hatte einen anderen Weg für ihn vorgesehen, über dessen Für und Wider man natürlich streiten konnte.

Mordred trug dem sicherlich schockierten Knappen auf etwas zu trinken zu besorgen und hob daraufhin Arturs geborstenes Schwert und seine Schild auf. Natürlich konnte er sich einen Kommentar dazu nicht verkneifen. Artur sah es nicht ganz so eng. Immerhin lag dort irgendwo im Dreck eine Klinge aus Silberit die sein Schwert ersetzen würde. Ein Schwert war nur ein Schwert und wenn es kaputt ging besorgte man sich ein neues, vor allem wenn das alte nur ein gewöhnliches Stahlschwert gewesen war. Zusammen mit Mordred begab er sich zum Waldrand, wo allerdings nur Morgana zu sehen war, welche recht gelangweilt an einem Baum lehnte. Dann jedoch tauchte Larissa aus dem Wald auf mit einem dicken Kaninchen in der Hand. Viel aufsehenerregender war allerdings der graue Wolf der Larissa begleitete und ebenfalls ein Kaninchen dabei hatte. Artur war überrascht, blieb aber ruhig, denn die Tatsache das eine Dalish-Jägerin seelenruhig neben einem Raubtier schlenderte bedeutete wohl irgendetwas. Tasächlich ließ sich der Wolf sich von der Elfe die Beute aus dem Maul nehmen. Dann begann er silbern zu leuchten undplötzlich stand Nimue vor ihnen in menschlicher Gestalt und Blut am Mund.
Magier. Man wusste nie was als nächstes kam. Artur hatte schon einiges gesehen, aber das war neu. Wie es aussah hatte er sich einen ganzen Flohzirkus in die Gruppe geholt.

Morgana war aufgestanden als Arturs Schwert in seine Einzelteile zerbrach und er damit ohne Waffe dastand. Sie sollte sich zwar nicht einmischen, aber sie würde nicht tatenlos daneben stehen während der Ritter vor ihren Augen erschlagen wurde. Immerhin brauchte sie diesen Trottel um sich weiter in der Zivilisation bewegen zu können. Wenn er sie anschließend deswegen anschnauzen sollte, würde sie es hinnehmen. Bevor sie jedoch eingreifen musste, oder Mordred der scheinbar Artur sein Schwert offerieren wollte, hatte Artur das Problem schon selbst gelöst. Auf eine schmutzige aber effektive Weise und für Morgana zählte eh nur das Ergebnis. Artur hatte gewonnen und sie konnten endlich weiterziehen. Während Mordred zu dem Ritter trat machte Morgana jedoch keine Anstalten sich in seine Richtung zu bewegen. In ihren Augen war diese ganze Aktion letzlich immer noch kompletter Blödsinn gewesen und sie würde dieses alberne, wenn auch recht interessante, Duell nicht damit adeln das sie sich jetzt wie ein dümmliches Hoffräulein zu dem Ritter begab. Stattdessen beschloß sie im Schatten der Bäume zu warten bis die beiden zu ihr kämen. Larissa und Nimue waren auch immer noch im Wald verschwunden. Plötzlich bemerkte sie jedoch Bewegung hinter sich und sah Larissa mit einem Karnickel aus dem Unterholz treten. Begleitet wurde sie von einem Wolf der ebenfalls Beute in seinem Maul trug. Morgana war nicht dumm und hatte aufgrund der bisherigen Ereignisse schon einen ziemlich genauen Verdacht wer dieser Wolf war. So war sie auch anders als die beiden Männer nicht überrascht als sich der Wolf mit einem silbernen Leuchten in Nimue verwandelte. Äußerst interessant eine Katze, ein Wolf, wenn Nimue wollte konnte sie sich selbst jagen. Es war sicher interessant sich in ein Tier zu verwandeln, allerdings konnte man in Tierform keine Magie wirken, was den Magier auch angreifbar machte. In Form einer Katze wohl mehr als Wolf, aber Morgana hatte eh keine Angst vor wilden Tieren. Davon hatte sie in ihrem Leben schon mehr als genug gesehen.

Nimue kam elegant aus dem Wald geschlendert, was allerdings von dem Blut das ihr die Mundwinkel herablief ein wenig konterkariert wurde. Gelangweilt fragte sie ob Arturs Kontrahent tot war, was durch das Blut an ihrem Kinn leicht den Eindruck machte, als würde sich nach einem Nachschlag umsehen. Wenigstens wischte sie es dann nach einem Hinweis von Mordred weg, was die Szenerie etwas weniger makaber erscheinen ließ. Anschließend erkundigte sie sich nach Arturs befinden, wie der Arzt nach seinem Patienten.
Artur zog kurz den Panzerhandschuh der rechten Hand ab un sah sich die Stelle an wo er mal getroffen worden war. Nichts zu sehen die Haut war nur leicht gespannt, als hätte ihm jemand mit der flachen Hand draufgeschlagen. Er war unverletzt was aber nicht so verwunderlich war. Bei einem Kampf zwischen zwei Schwergepanzerten hatte man selten schwere Verletzungen zu beklagen. Entweder man starb oder man gewann den Kampf. Und sein Gegner hatte auch keine Wuchtwaffen gehabt die Knochenbrücheverursacht haben könnten. Er zog den Handschuh wieder an während er die Frage der Zauberin beantwortete.
"Nein, danke der Nachfrage, aber ich bin unverletzt. Wie ich sehe habt ihr und Larissa die Zeit sinnvoll überbrückt und seid jagen gegangen. Ich denke wenn wir euren Fang verspeist haben, können wir weiterziehen, immerhin haben wir durch diesen kleinen Zwischenfall schon viel Zeit verloren und ich will noch etwas Strecke gut machen bevor es dunkel wird.", antwortete er freundlich.
Dann warf er einen Blick zu der Leiche die immer noch im Dreck lag. Mistkerl oder nicht ein Ritter verdiente eine ordentliche Bestattung.
"Allerdings werden wir noch die Leiche verbrennen bevor wir nachher weiterziehen, da könnte ich wohl eure Dienste benötigen.", merkte er nachdenklich an. Durch die Zirkelmagierin hatten sie immerhin den Vorteil Magie auch vor Fremden wirken zu können ohne das dies die Templer auf den Plan rufen würde. Allerdings würden sie trotzdem noch Holz sammeln müssen.

Schließlich kam der Knappe angestolpert mit mehreren Lederschläuchen in der Hand. Er sah immer noch verstört aus, verrichtete aber dennoch schnell was man ihm auftrug. Er reichte Artur einen Weinschlauch aus dem Artur einen großen Schluck nahm. Erfrischend und belebend wie der Traubensaft seine Kehle hinabglitt.
"Danke Bursche. Und jetzt bring der Dame dort Wasser damit sie sich endlich das Blut aus dem Gesicht spülen kann.", trug Artur dem Knappen auf der Nimue sofort einen Schlauch mit Wasser brachte. Artur nahm einen weiteren Schluck aus dem Weinschlauch dann gab er diesen an den Antivaner weiter. Dieser hatte zwar nicht gekämpft, aber so wie er Mordred kannte würde er nicht nein sagen. Und alleine trinken war langweilig. Im Gegenzug nahm Artur sein Schwertheft von dem Antivaner entgegen und betrachtete es skeptisch.
"Das ist recht ärgerlich, aber das Schwert hat schon genügend Schlachten geschlagen. Und gegen Silberit hat normaler Stahl halt keine Chance.", bemerkte Artur und legte das Heft beiseite. Dann trat er wieder zurück, auf den Acker wo er das Schwert seines Gegners funkeln sah. Er hob es auf, die Klinge blitzte im Licht der Sonne auf. Die Klinge war so lang wie die seines alten Schwerts und aus feinstem Silberit und Weißstahl gefertigt. Nur Drachenknochen und Meteroitenstahl war noch besser für Schwerter geeignet. Das Heft war ebenfalls silbern mit Gold verziert. Nicht gerade nach Arturs Geschmack und ein wenig unpassend, aber das würde er hinnehmen müssen. in Orzammar konnte er die Klinge ja in ein anderes Heft einfassen lassen. Das Schwert von Galahad war leichter als sein eigenes, obwohl es stabiler und schärfer war. Er nahm es in die rechte Hand und ließ es ein paarmal kreisen und seine Balance bei einfachen Hieben unter Beweis stellen. Kein Fehler war zu bemerken, es würde seine alte Klinge mehr als ersetzen. Dann bemerkte er das etwas in die Klinge eingraviert war. Ein Schriftzug der den Namen Superbus bildete.Artur seufzte leicht. Natürlich hatte dieser Affe seinem Schwert einen Namen gegeben. Wie ein kleines Kind. Artur beschloss diesen Schriftzug zu ignorieren und steckte das Schwert einfach in seine Scheide.


Artur bemerkte das der Knappe nachdem er seinen Rundgang gemacht hatte und Getränke verteilt hatte wieder neben der Leiche seines Herren stand und diese ungläubig anschaute. Artur trat ebenfalls an die Leiche heran und stand neben dem Knappen.
"Wie heisst du Junge ?",fragte er den Knappen der ihn eingeschüchtert anschaute.
"Albrecht von Steinfurt, Herr.", antwortete der junge Knappe zaghaft und wusste offenbar nicht so genau was er jetzt fühlen sollte.
"Was empfindest du jetzt wo du die Leiche deines Herren hier liegen siehst ?", fragte Artur in trockenen Tonfall.
"Ich weiß es nicht genau Herr. Wohl vor allem Unglauben. Ich habe ihn immer für einen der größten Kämpfer auf Thedas gehalten. Er hat jeden Kampf gewonnen und ist stets von allen bewundert worden. Auch von mir. Und jetzt ist er tot und damit wohl auch meine Aussicht je ein Ritter zu werden.", antwortete der Knappe niedergeschlagen.
"Nun ich kann dich verstehen Albrecht, allerdings bist du nicht der erste Knappe der seinen Herren überlebt. Du bist noch jung und wirst einen anderen Ritter finden der dich ausbildet.", sagte Artur aufmunternd. er konnte den Gedankengang des Knappen nachvollziehen.
"Meint ihr wirklich Herr ? Ihr habt ihn besiegt, ihr seid noch ein viel besserer Kämpfer als er es war. Ihr müsst noch ein viel größerer Ritter als er sein. Würdet ihr mich als Knappen nehmen ?", fragte ihn der Knappe plötzlich. Artur sufzte leicht, immer wenn er nett war schienen die Leute das falsch zu verstehen. Diesen Gedanken galt es schnell vorzubeugen.
"Nein mein Junge, ich brauche keinen Knappen. Außerdem würdest du nicht von einem Söldner ausgebildet werden wollen. Dein Herr ist tot aber trotzdem bist du ihm immer noch verpflichtet. Du musst seiner Familie von seinem Tod berichten, anschließend wird sich zeigen was der Erbauer für dich bereithält. Das ist das was ein guter Knappe für seinen Herren tut.", erklärte Artur. Der Knappe schien enttäuscht, nickte aber verständnisvoll. Einen neuen Plan zu haben gab ihm wohl Zuversicht.
"Du kannst uns meinetwegen bis nach Amaranthine begleiten, dort wirst du ein Schiff finden. Und jetzt zieh deinem Herren die Rüstung aus, damit wir ihn nachher verbrennen können.", sagte Artur recht unsensibel, aber trotzdem freundlich. Der Knappe nickte knapp und begann dann damit dem toten Ritter seine Rüstung auszuziehen, was jetzt wo er tot war sich als schwierig gestaltete.
Als er dem Ritter den Helm abnahm, sah sich Artur sein Gesicht an. Galahad war nicht besonders alt gewesen, hatte feine Gesichtszüge und braune Locken. Vermutlich war er gut bei den Frauen angekommen. Ein junger Mann vom Ehrgeiz zerfressen der beste zu sein. Und dieser Ehrgeiz hatte ihm letztendlich das Leben gekostet. Trotzdem empfand Artur kein Mitleid mit ihm. Er hatte den Tod in seinen Augen verdient.

Artur hob seinen Helm auf der immer noch bei der Leiche war und marschierte zurück zu den Anderen. Morgana und Larissa waren gerade damit beschäftigt den Kaninchen das Fell abzuziehen und sie für das Essen zu präparieren. Auch ein Feuer brannte schon dafür.
Ein wenig Essen würde Artur gut tun, denn so ein Kampf war ziemlich anstrengend und er war hungrig. Mordred schien gerade dabei zu sein den letzten Schluck aus dem Weinschlauch zu pressen. Nimue stand in der Nähe eines Baumes und hatte inzwischen auch die letzten Spuren des Kaninchenblutes beseitigt. Artur begrüßte dies denn die Magierin hatte zwar ein hübsches Gesicht aber mit Blut um den Mund sah sie nicht gerade sehr symphatisch aus.
"So ihr könnt euch also in Tiere verwandeln. Sicher auch neben der Jagd auf Kleintiere recht nützlich. Gibt es noch irgendwelche Überraschungen eurerseits, mit denen ich auf der Reise rechnen muss ?", fragte er die Magierin höflich.

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Artur war es, der Nimue auf ihre formwandlerischen Fähigkeiten ansprach. Morgana hatte sie ja ohnehin schon bei ihrem kleinen Katzentrick durchschaut und Nimue sah auch gar nicht ein, wieso sie ein Geheimnis um ihre Magie machen sollte. Anders allerdings als die Hexe. Zum Beispiel fragte der Ritter Nimue, ob sie ein Feuer für die Bestattung des Gefallenen entzünden könne und das obgleich Morgana doch so gerne von ihren gebieterischen Fähigkeiten über die Elemente referierte. Dies konnte nur bedeuten, dass Morgana sich in der Öffentlichkeit mit ihrer Magie zurückhielt. Ein kluger Schachzug, zugegeben, aber auch notwendig. Natürlich erregte auch Nimues magisches Wirken Aufmerksamkeit, doch hatte sie dahingehend noch nie mit Problemen zu kämpfen gehabt. Nimue, die sich mit dem vom erschüttert dreinblickenden Knappen hatte Wasser geben lassen, schaute nun zu Artur hinauf.
„Überraschungen mit denen Ihr rechnen müsst?“, wiederholte Nimue spöttisch. „Nein, Ritter. Nein ich denke nicht. Es sei denn Ihr vergeudet Eure Zeit häufiger als ich es dachte mit barbarischen und zweckentfremdeten Zweikämpfen wie diesem hier. Ich wollte nach Orzammar und keine Balladen schreiben, für die ich neuen Stoff brauche!“
Mit ausgesuchter Arroganz warf sie den Kopf zurück und fuhr sich durch die braune Mähne, folgte dem Pferdeschwanz mit der Hand bis zum Ende stellte dann zufrieden fest, dass sich weder Dreck noch Äste in ihrer Haarpracht verfangen hatten. Das Herumstromern als Wolf brachte zuweilen ungewollte Mitbringsel mit sich.
„Zudem bin ich nicht mehr oder minder überraschend als Eure Hexe. Magie ist Magie, in welcher Form sie zutage tritt ist dabei nebensächlich. Ihr erinnert Euch an die Katze in der Hütte?“
Artur nickte und Nimue nickte auch und zwar so lange bis Artur bestätigendes Nicken in ein Verstehendes übergegangen war. „Ich habe es Eurer Jägerin schon erzählt, habt also keine Angst um mich“, scherzte Nimue trocken, denn sie bezweifelte, dass sich der Ritter jemals ernste Sorgen um das Leben der Magierin machen würde. „Und Eure hämischen Kommentare, Ritter, bitte ich Euch zu unterlassen. Ich esse keine Kleintiere! Ich esse überhaupt kein Fleisch. Ich habe lediglich der Jägerin geholfen. Schließlich will ich ja meinen Teil zur Gruppe beitragen und die knurrenden Mägen zu füttern schien mir eine passende Gegenleistung.“

Mordred stürzte den Wein förmlich hinunter. Er war verdammt gut, besser als der Wein der letzten Tage! Natürlich musste ein Ritter, der eine so feine Rüstung trug auch nur den erlesensten Wein trinken und dafür dankte Mordred dem Erbauer ausgiebig, während er mehr und mehr von dem wohlschmeckenden Gaumenschmeichler in sich hinein schüttete. Dabei beobachtete er wie Artur sich des Schwertes des Toten bemächtigte. Wieso auch nicht, immerhin hatte er den Kampf gewonnen und Waffen und Pferd eines geschlagenen Ritters gingen meistens in den Besitz des Anderen über. Es gab tatsächlich Krieger die auf diese Art ein ganzes Vermögen erwirtschaftet hatten, denn eine Rüstung wie diese dort im Dreck wog schwerer als ein gewöhnliches Stadthaus. Natürlich nur ein billiges für den gemeinen Bürger, aber dennoch. Zwei oder drei Siege gegen derlei Proleten und man war ein gemachter Mann. Artur begann den verstörten Knappen zurechtzuweisen und ihm Aufgaben zu geben nachdem der Ritter sein neues Schwert abschätzig gemustert hatte. Der helle Stahl und die verzierte Machart waren dem Minimalisten anscheinend zuwider, obwohl Arturs Rüstung nun auch nicht wirklich nach Bescheidenheit schrie. Artur hatte nicht fair gesiegt, doch zeigte er immerhin genug Ehre und Anstand dem Besiegten eine ordentliche Bestattung zu gewähren, obwohl die Nevarraner ihre Toten doch eigentlich anders behandelten und der Erschlagene Artur in dessen kantiger, harter Muttersprache herausgefordert hatte. Dennoch war es ein edler Gedanke den Toten nicht einfach den Krähen oder sonst welchen Wesen zum Fraße vorzuwerfen. Bei der Entkleidung Galahads kam dessen jugendliches Alter zum Vorschein. Artur war ja selbst noch ziemlich jung, doch hätte Mordred einen derart jungenhaftes Gesicht hinter einem Visier vorgefunden hätte er sich hundeelend gefühlt. Der arme Galahad hatte nicht einmal einen Bartwuchs, von ein paar traurigen abschorenen Härchen mal abgesehen. Mordred seufzte. Wo waren bloß die Zeiten geblieben in denen er selbst noch so jung gewesen war. Vermutlich war er auch ein Narr wie der weiße Ritter gewesen, allerdings ein begnadeterer Kämpfer. Andernfalls würde er jetzt wohl kaum noch leben. Der Antivaner wandte sich von dem traurigen Bild ab und schaute lieber zu Nimue herüber. Die Magierin, die etwas abseits der Gruppe stand und somit auch gleich ihre Sicht auf diese preisgab, hatte etwas an sich, was Mordred faszinierte. Er konnte nicht wirklich sagen, was es war. Die Arroganz in der sich Morgana in nichts nachstand war es vermutlich nicht. Andererseits sollte Mordred sich selbst vielleicht auf masochistische Tendenzen untersuchen lassen. Nun war es aber Artur, der sich an die Magierin wandte und Mordred schaute erneut weg.

„Immerhin müssen wir heute nicht hungern“, feixte Larissa während sie und die Hexe die erlegten Viecher ausnahmen und häuteten. „Ich hatte schon Angst ich könnte nicht mehr richtig jagen, jetzt wo ich von einer Dalish-Jägerin zu einer Dalish-Söldnerin geworden bin. Aber, es geht noch“, sagte sie und hielt zum Beweis das halb heruntergezogene Fellknäuel hoch. Blut sickerte ihr auf die Hand. „Und diese Nimue kann mir jetzt auch dabei helfen. Also, nicht, dass ich es nötig hätte, aber… Elfen jagen ja auch oft gemeinsam. Und ein Wolf als Jagdgefährte…“
Sie brach ab und schaute zu Morgana, die schweigsam geblieben war. „Ist etwas mit dir? Bedrückt dich etwas?“ Larissa rückte näher zu Morgana heran. „Ist es wegen der Magierin? Sie ist echt nett, glaube ich. Aber… hast du Angst, dass sie etwas zu den Templern sagt?“

Mordred half Artur und dem Knappen beim Aufschichten des Haufens, der für Ser Galahad gedacht war. Nimue weigerte sich beharrlich mich anzupacken und Larissa und Morgana beschäftigten sich eher damit aus dem zähen Hasenfleisch einen großen Eintopf zu kochen. Glücklicherweise hatte Galahads Knappe einen entsprechend bauchigen Kessel parat und so gäbe es mal etwas Abwechslung auf dem Speiseplan. Nach einer Weile war das provisorische Grabmal aus Holz fertig und die drei Männer betteten den Leichnam, den sie der Würde halber in ein einfaches Leinentuch gewickelt hatten, auf der Spitze des Gerüstes. Artur sollte entscheiden, wann Nimue das Feuer entfachte doch vorerst widmeten sich die Sechs, den Knappen mitgezählt, dem Eintopf. Der Diener des ehemaligen Feindes bekam allerdings nur einen schäbigen Rest, beklagte sich jedoch nicht. Mordred war sich ziemlich sicher, dass er einen geheimen Vorrat an Lebensmitteln und gutem Wein vor ihm verborgen hielt und nahm sich vor, den pausbäckigen Jüngling später danach zu fragen. Jetzt galt es vorerst zu speisen und keiner der Anwesenden hätte wohl vermutet, dass Haseneintopf mit einfachen Wald und Wiesenkräutern und zwei hineingeschnittenen Karotten derart köstlich schmecken konnte, wobei Nimue sich nur an dem zerkochten Gemüse gütig tat. Nach dem Essen wandten sich alle wieder ihren Beschäftigungen zu während sie auf Arturs Entscheidung warteten den Haufen anzustecken, würdevoll ein paar Minuten zu verweilen und dann endlich nach Amaranthine aufzubrechen.

Larissa hielt sich an Mordreds Anweisungen und brachte zwei wirklich gut geeignete Stöcke aus dem Wald, welche sie und der Antivaner dann nach seinem Willen zurecht schnitzten. Larissa war sichtlich aufgeregt und hibbelig. Sie konnte es kaum noch erwarten mit einem Schwert zu fechten und sei es auch nur aus Holz. Mordred jedoch mahnte sie schon während des Anfertigens der Übungswaffen zur Geduld und Besinnung.
„Wenn Ihr einfach drauf losgeht werdet Ihr sterben“, sagte er streng. „Nur die Berserker der Zwerge und die Aschekrieger können wie die Bekloppten auf ein Ziel einprügeln und sich dabei Verletzungen zuziehen, die ein normaler Krieger nicht überstehen würde.“
Larissa lauschte fasziniert. „Und wenn ich…“
„Ihr werdet sterben!“, unterbrach Mordred sie harsch weil er keinen Widerspruch dulden wollte. Larissa schwieg tödlich getroffen bis sie fertig waren.

Diese ganze Warterei war eine Farce! Dachte der Ritter wirklich, wenn er noch wartete würde ihn ein Geistesblitz treffen? Oder betete er um Vergebung? Nimue war aufgefallen wie jung der Erschlagene gewesen war. Es war bedeutungslos. Manch einer starb im Alter von über neunzig Jahren, ein andere überlebte nicht einmal den ersten Tag. Am Ende waren sie ohnehin alle tot, gefangen in der transzendenten Bewusstseinsebene des Nichts, in der sie umherwanderten unwissend was sie hier eigentlich sollten. Solange sie kein Geist oder Magier an die Hand nahm blieben sie meistens verloren. „Was sind sie doch für erbärmliche Wesen“, sagte Nimue kalt, als sie sich neben Morgana gestellt hatte und nickte gen Scheiterhaufen. „Wie sie dort in ihren glitzernden Rüstungen Held spielen, wie kleine Kinder. Und sie haben so viel Freude am Spielen und am gegenseitigen Töten. Völlig sorgenfrei, weil sie vergessen, dass sie nichtig sind.“
Sie wandte sich der Hexe zu. „Der Ritter will, dass ich nachher den Scheiterhaufen anzünde. Er hat mich gefragt, nicht Euch obwohl ich davon ausgehe, dass er Euch mehr vertraut als er mit jemals vertrauen wird. Woran mag das wohl liegen, frage ich mich?“
Die Frage war natürlich rhetorischer Natur.
„Als Abtrünnige müsste Ihr immer Vorsicht im Umgang mit Magie walten lassen. Ihr müsst sie verbergen vor den Augen der Welt, so als würdet Ihr Euer Gesicht unter einer Maske verbergen, dabei gehört die Magie ebenso zu Euch wie der Sitz Eurer Nase. Es muss beschwerlich sein das Leben einer Abtrünnigen zu leben, sich selbst andauernd einzureden, dass man frei wäre und dann nicht einmal die Entscheidung fällen zu können, wann und ob man Magie einsetzten kann, obwohl sie Euch durchfließt wie die Luft die Ihr atmet. Könnt Ihr Eurem Körper verbieten zu atmen? Ringt er nicht nach Luft, wenn Ihr es versucht? Ebenso ist es mit der Magie. Wenn Ihr sie unterdrückt ringt sie mit Euch. Auch sie will atmen. Durch Euch.“
Nimue hob ihre Hand vollführte eine fast nebensächliche Geste und schon brannte die gesamte Hand, innen wie außen. „Ihr seid nicht frei, Morgana“, sagte sie. „Aber Ihr könntet es sein. Wir alle unterliegen natürlichen Regeln und wenn Ihr Euch einverstanden zeigt diese lediglich zu akzeptieren seid Ihr freier als Euch das Leben in der Wildnis und abgeschieden von der Zivilisation Euch jemals gewähren könnte.“ Nimue ballte die Faust und das Feuer erlosch augenblicklich. „Ihr müsstet Euch nie wieder umschauen, ob jemand zu sieht. Ihr könntet erhobenen Hauptes vor einer ganzen Garnison von Templern stolzieren und niemand würde Euch aufhalten. Denkt darüber nach Morgana. Ist das nicht mehr Freiheit als sich als Heckenmagier dem Aberglaube des einfachen Volkes zu beugen?“

Die Magierin schaute zu Larissa und Mordred die nun mit ihren Holzschwertern bewaffnet auf den Rasen traten.
„Also erst einmal die Grundhaltung!“, forderte Mordred lehrerhaft und stellte sich in Ausgangslage. „Es gibt natürlich viele verschiedene Techniken. Die meisten davon beherrsche ich“, sagte er mit gespielt wegwerfender Bescheidenheit. „Ich verwende am häufigsten eine Technik aus der Flos Duellatorum“, erklärte Mordred und nahm die ihm altbekannte Ausgangsstellung an, beide Hände am Schwert, die Klingenspitze auf das Gegenüber gerichtet, die Waffe etwas unterhalb der Augenhöhe.
„So erkennt ihr welchen Zug Euer Feind macht und könnt sofort darauf reagieren. Na los, greift mich an!“ Larissa schaute Mordred verschüchtert an. „Nein“, sagte sie kopfschüttelnd.
„Na los, ich werde nur abwehren und Euch nichts tun.“
Larissa attackierte zögerlich Mordreds Flanke. Der Antivaner schlug das Schwert hart beiseite, was die Elfe anstachelte. Sie schlug erneut zu und wieder schlug Mordred das Schwert weg. Der dritte Angriff wurde von dem Antivaner mühelos geblockt. Mordred drehte sich und versetzte Larissa einen kräftigen Schlag auf das Gesäß.
„Aua!“, protestierte die Elfe und rieb sich die getroffene Pobacke. „Ihr habt gesagt Ihr tut mir nichts!“
„Habe ich auch nicht. Im Ernstfall wäret Ihr jetzt tot, weil ich Euch enthauptet hätte.“
Larissa funkelte ihn wütend an. „So macht es keinen Spaß!“, maulte sie. „Soll es ja auch nicht!“, entgegnete Mordred bissig, was Larissa eingeschnappt die Lippe schürzen ließ. Sie war drauf und dran das Holzschwert auf den Boden zu schmeißen und zu gehen. „Larissa, der Schwertkampf soll keinen Spaß machen. Es ist kein Spiel und in Tagen wie sie uns bevorstehen muss jeder Kampf mit tödlicher Entschlossenheit geführt werden! Wenn Ihr Euer Schwert zieht, dann will ich Euch jetzt so schnell wie Möglich darauf vorbereiten, dass es dann nicht das letzte Mal sein wird. Es wird dauern und es wird Euch einiges abverlangen, aber wenn Ihr Euch mit ganzem Herzen der Fechtkunst hingebt, werdet Ihr lernen. Das verspreche ich Euch.“ Seine letzten Worte klangen so warm und ehrlich, dass Larissa matt lächelte und das Holzschwert wieder hob. „Soll ich wieder angreifen?“
„Nein. Die erste Lektion habt Ihr bereits gelernt“, sagte Mordred nun und zwinkerte. Schmerz war immer die erste Lektion.

VRanger
24.10.2015, 06:40
vorheriger Post: Deutungen (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst?p=24589278&viewfull=1#post24589278) ~ Antwort von: Aril (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst?p=24593253&viewfull=1#post24593253)

Glandis | Am Flussbaum • Ein Wunsch

http://upload.worldofplayers.de/files9/VR_Gladis_1.png Bei dem Betrachten des Ringes hörte sie ein leises Lachen. Es war Aril. Glandis musste nicht lange auf ihre Aussage, dass sie den Ring behalten wolle, warten. „So bewundere ich mich auch immer, wenn ich ein neues Kleid anprobieren muss - ob es auch von allen Winkeln aus gut aussieht. Und ich ja keine Wildschweinhauer bekomme!“ Glandis stutze. War es jetzt eine Art Humor oder ein auf die Schippe nehmen, dass sie sich so den Ring in der Sonne an ihrem Finger angesehen hatte. Zumindest sprachen die Wildschweinhauer für die Annahme. Doch möglicherweise hatte die Adlige ihre eigene Erfahrung, des sich Drehens und Wendens, eines Wippens auf die Zehenspitzen, ein Stemmen der Hände in die Hüften tatsächlich als Ritual, wenn es ein neues Kleid für sie gegeben hatte. Glandis kam nicht weiter in ihren Gedanken.

Denn Aril bückte sich am Wasser. Sie schien etwas zu suchen. Doch durch die Toberei von Glandis, die selbst Trovao aus dem Bach geholt hatte, war relativ viel trübes Wasser vorhanden. Ergo, man konnte nicht gut sehen. Doch nur für eine kurze Zeit war es so. Das Wasser floss an einigen Stellen schnell. Dort wo es Vertiefungen ausgespült hatte, wurde es auch schnell wieder klar. Dort, wo es gemütlich sich eine Pause gönnte, blieb es trübe. Ein merkwürdiges Bild. In diese Reflexionen sagte Aril: „Sonst ist da nichts zu sehen. Keine dazu passende Kette und auch kein Armband ...“

Wieder so ein Satz. War dieser nur der blanke Ernst oder saß Aril der Schalk im Nacken? Wie dem auch war, Glandis beendete diese Sache. Sie hielt ihren schlanken rechten Fuß über das Wasser, drehte diesen nach links und nach rechts, so wie man es auch machen würde, wenn man einen schicken Schuh an hätte und sagte: »Gut, ein paar Schuhe, könnte ich auch noch brauchen. So aus feinem Leder, innen weich, zum Schnüren, gut verarbeitet, die Nähte bitte mit gewachsten Fäden und rot, ja rot müssen sie schon sein. Sonst trage ich sie nicht!« Dabei schaute sie sich zu Aril um und sagte: »Das ist doch nicht zu viel verlangt oder?«


nächster Post: viele W's (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst?p=24602252&viewfull=1#post24602252)

numberten
24.10.2015, 17:15
http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/W4DL88qY39Eg1V9mordred_klein.png & http://upload.worldofplayers.de/files10/nimue_klein.jpg

Artur war es, der Nimue auf ihre formwandlerischen Fähigkeiten ansprach. Morgana hatte sie ja ohnehin schon bei ihrem kleinen Katzentrick durchschaut und Nimue sah auch gar nicht ein, wieso sie ein Geheimnis um ihre Magie machen sollte. Anders allerdings als die Hexe. Zum Beispiel fragte der Ritter Nimue, ob sie ein Feuer für die Bestattung des Gefallenen entzünden könne und das obgleich Morgana doch so gerne von ihren gebieterischen Fähigkeiten über die Elemente referierte. Dies konnte nur bedeuten, dass Morgana sich in der Öffentlichkeit mit ihrer Magie zurückhielt. Ein kluger Schachzug, zugegeben, aber auch notwendig. Natürlich erregte auch Nimues magisches Wirken Aufmerksamkeit, doch hatte sie dahingehend noch nie mit Problemen zu kämpfen gehabt. Nimue, die sich mit dem vom erschüttert dreinblickenden Knappen hatte Wasser geben lassen, schaute nun zu Artur hinauf.
„Überraschungen mit denen Ihr rechnen müsst?“, wiederholte Nimue spöttisch. „Nein, Ritter. Nein ich denke nicht. Es sei denn Ihr vergeudet Eure Zeit häufiger als ich es dachte mit barbarischen und zweckentfremdeten Zweikämpfen wie diesem hier. Ich wollte nach Orzammar und keine Balladen schreiben, für die ich neuen Stoff brauche!“
Mit ausgesuchter Arroganz warf sie den Kopf zurück und fuhr sich durch die braune Mähne, folgte dem Pferdeschwanz mit der Hand bis zum Ende stellte dann zufrieden fest, dass sich weder Dreck noch Äste in ihrer Haarpracht verfangen hatten. Das Herumstromern als Wolf brachte zuweilen ungewollte Mitbringsel mit sich.
„Zudem bin ich nicht mehr oder minder überraschend als Eure Hexe. Magie ist Magie, in welcher Form sie zutage tritt ist dabei nebensächlich. Ihr erinnert Euch an die Katze in der Hütte?“
Artur nickte und Nimue nickte auch und zwar so lange bis Artur bestätigendes Nicken in ein Verstehendes übergegangen war. „Ich habe es Eurer Jägerin schon erzählt, habt also keine Angst um mich“, scherzte Nimue trocken, denn sie bezweifelte, dass sich der Ritter jemals ernste Sorgen um das Leben der Magierin machen würde. „Und Eure hämischen Kommentare, Ritter, bitte ich Euch zu unterlassen. Ich esse keine Kleintiere! Ich esse überhaupt kein Fleisch. Ich habe lediglich der Jägerin geholfen. Schließlich will ich ja meinen Teil zur Gruppe beitragen und die knurrenden Mägen zu füttern schien mir eine passende Gegenleistung.“

Mordred stürzte den Wein förmlich hinunter. Er war verdammt gut, besser als der Wein der letzten Tage! Natürlich musste ein Ritter, der eine so feine Rüstung trug auch nur den erlesensten Wein trinken und dafür dankte Mordred dem Erbauer ausgiebig, während er mehr und mehr von dem wohlschmeckenden Gaumenschmeichler in sich hinein schüttete. Dabei beobachtete er wie Artur sich des Schwertes des Toten bemächtigte. Wieso auch nicht, immerhin hatte er den Kampf gewonnen und Waffen und Pferd eines geschlagenen Ritters gingen meistens in den Besitz des Anderen über. Es gab tatsächlich Krieger die auf diese Art ein ganzes Vermögen erwirtschaftet hatten, denn eine Rüstung wie diese dort im Dreck wog schwerer als ein gewöhnliches Stadthaus. Natürlich nur ein billiges für den gemeinen Bürger, aber dennoch. Zwei oder drei Siege gegen derlei Proleten und man war ein gemachter Mann. Artur begann den verstörten Knappen zurechtzuweisen und ihm Aufgaben zu geben nachdem der Ritter sein neues Schwert abschätzig gemustert hatte. Der helle Stahl und die verzierte Machart waren dem Minimalisten anscheinend zuwider, obwohl Arturs Rüstung nun auch nicht wirklich nach Bescheidenheit schrie. Artur hatte nicht fair gesiegt, doch zeigte er immerhin genug Ehre und Anstand dem Besiegten eine ordentliche Bestattung zu gewähren, obwohl die Nevarraner ihre Toten doch eigentlich anders behandelten und der Erschlagene Artur in dessen kantiger, harter Muttersprache herausgefordert hatte. Dennoch war es ein edler Gedanke den Toten nicht einfach den Krähen oder sonst welchen Wesen zum Fraße vorzuwerfen. Bei der Entkleidung Galahads kam dessen jugendliches Alter zum Vorschein. Artur war ja selbst noch ziemlich jung, doch hätte Mordred einen derart jungenhaftes Gesicht hinter einem Visier vorgefunden hätte er sich hundeelend gefühlt. Der arme Galahad hatte nicht einmal einen Bartwuchs, von ein paar traurigen abschorenen Härchen mal abgesehen. Mordred seufzte. Wo waren bloß die Zeiten geblieben in denen er selbst noch so jung gewesen war. Vermutlich war er auch ein Narr wie der weiße Ritter gewesen, allerdings ein begnadeterer Kämpfer. Andernfalls würde er jetzt wohl kaum noch leben. Der Antivaner wandte sich von dem traurigen Bild ab und schaute lieber zu Nimue herüber. Die Magierin, die etwas abseits der Gruppe stand und somit auch gleich ihre Sicht auf diese preisgab, hatte etwas an sich, was Mordred faszinierte. Er konnte nicht wirklich sagen, was es war. Die Arroganz in der sich Morgana in nichts nachstand war es vermutlich nicht. Andererseits sollte Mordred sich selbst vielleicht auf masochistische Tendenzen untersuchen lassen. Nun war es aber Artur, der sich an die Magierin wandte und Mordred schaute erneut weg.

„Immerhin müssen wir heute nicht hungern“, feixte Larissa während sie und die Hexe die erlegten Viecher ausnahmen und häuteten. „Ich hatte schon Angst ich könnte nicht mehr richtig jagen, jetzt wo ich von einer Dalish-Jägerin zu einer Dalish-Söldnerin geworden bin. Aber, es geht noch“, sagte sie und hielt zum Beweis das halb heruntergezogene Fellknäuel hoch. Blut sickerte ihr auf die Hand. „Und diese Nimue kann mir jetzt auch dabei helfen. Also, nicht, dass ich es nötig hätte, aber… Elfen jagen ja auch oft gemeinsam. Und ein Wolf als Jagdgefährte…“
Sie brach ab und schaute zu Morgana, die schweigsam geblieben war. „Ist etwas mit dir? Bedrückt dich etwas?“ Larissa rückte näher zu Morgana heran. „Ist es wegen der Magierin? Sie ist echt nett, glaube ich. Aber… hast du Angst, dass sie etwas zu den Templern sagt?“

Mordred half Artur und dem Knappen beim Aufschichten des Haufens, der für Ser Galahad gedacht war. Nimue weigerte sich beharrlich mich anzupacken und Larissa und Morgana beschäftigten sich eher damit aus dem zähen Hasenfleisch einen großen Eintopf zu kochen. Glücklicherweise hatte Galahads Knappe einen entsprechend bauchigen Kessel parat und so gäbe es mal etwas Abwechslung auf dem Speiseplan. Nach einer Weile war das provisorische Grabmal aus Holz fertig und die drei Männer betteten den Leichnam, den sie der Würde halber in ein einfaches Leinentuch gewickelt hatten, auf der Spitze des Gerüstes. Artur sollte entscheiden, wann Nimue das Feuer entfachte doch vorerst widmeten sich die Sechs, den Knappen mitgezählt, dem Eintopf. Der Diener des ehemaligen Feindes bekam allerdings nur einen schäbigen Rest, beklagte sich jedoch nicht. Mordred war sich ziemlich sicher, dass er einen geheimen Vorrat an Lebensmitteln und gutem Wein vor ihm verborgen hielt und nahm sich vor, den pausbäckigen Jüngling später danach zu fragen. Jetzt galt es vorerst zu speisen und keiner der Anwesenden hätte wohl vermutet, dass Haseneintopf mit einfachen Wald und Wiesenkräutern und zwei hineingeschnittenen Karotten derart köstlich schmecken konnte, wobei Nimue sich nur an dem zerkochten Gemüse gütig tat. Nach dem Essen wandten sich alle wieder ihren Beschäftigungen zu während sie auf Arturs Entscheidung warteten den Haufen anzustecken, würdevoll ein paar Minuten zu verweilen und dann endlich nach Amaranthine aufzubrechen.

Larissa hielt sich an Mordreds Anweisungen und brachte zwei wirklich gut geeignete Stöcke aus dem Wald, welche sie und der Antivaner dann nach seinem Willen zurecht schnitzten. Larissa war sichtlich aufgeregt und hibbelig. Sie konnte es kaum noch erwarten mit einem Schwert zu fechten und sei es auch nur aus Holz. Mordred jedoch mahnte sie schon während des Anfertigens der Übungswaffen zur Geduld und Besinnung.
„Wenn Ihr einfach drauf losgeht werdet Ihr sterben“, sagte er streng. „Nur die Berserker der Zwerge und die Aschekrieger können wie die Bekloppten auf ein Ziel einprügeln und sich dabei Verletzungen zuziehen, die ein normaler Krieger nicht überstehen würde.“
Larissa lauschte fasziniert. „Und wenn ich…“
„Ihr werdet sterben!“, unterbrach Mordred sie harsch weil er keinen Widerspruch dulden wollte. Larissa schwieg tödlich getroffen bis sie fertig waren.

Diese ganze Warterei war eine Farce! Dachte der Ritter wirklich, wenn er noch wartete würde ihn ein Geistesblitz treffen? Oder betete er um Vergebung? Nimue war aufgefallen wie jung der Erschlagene gewesen war. Es war bedeutungslos. Manch einer starb im Alter von über neunzig Jahren, ein andere überlebte nicht einmal den ersten Tag. Am Ende waren sie ohnehin alle tot, gefangen in der transzendenten Bewusstseinsebene des Nichts, in der sie umherwanderten unwissend was sie hier eigentlich sollten. Solange sie kein Geist oder Magier an die Hand nahm blieben sie meistens verloren. „Was sind sie doch für erbärmliche Wesen“, sagte Nimue kalt, als sie sich neben Morgana gestellt hatte und nickte gen Scheiterhaufen. „Wie sie dort in ihren glitzernden Rüstungen Held spielen, wie kleine Kinder. Und sie haben so viel Freude am Spielen und am gegenseitigen Töten. Völlig sorgenfrei, weil sie vergessen, dass sie nichtig sind.“
Sie wandte sich der Hexe zu. „Der Ritter will, dass ich nachher den Scheiterhaufen anzünde. Er hat mich gefragt, nicht Euch obwohl ich davon ausgehe, dass er Euch mehr vertraut als er mit jemals vertrauen wird. Woran mag das wohl liegen, frage ich mich?“
Die Frage war natürlich rhetorischer Natur.
„Als Abtrünnige müsste Ihr immer Vorsicht im Umgang mit Magie walten lassen. Ihr müsst sie verbergen vor den Augen der Welt, so als würdet Ihr Euer Gesicht unter einer Maske verbergen, dabei gehört die Magie ebenso zu Euch wie der Sitz Eurer Nase. Es muss beschwerlich sein das Leben einer Abtrünnigen zu leben, sich selbst andauernd einzureden, dass man frei wäre und dann nicht einmal die Entscheidung fällen zu können, wann und ob man Magie einsetzten kann, obwohl sie Euch durchfließt wie die Luft die Ihr atmet. Könnt Ihr Eurem Körper verbieten zu atmen? Ringt er nicht nach Luft, wenn Ihr es versucht? Ebenso ist es mit der Magie. Wenn Ihr sie unterdrückt ringt sie mit Euch. Auch sie will atmen. Durch Euch.“
Nimue hob ihre Hand vollführte eine fast nebensächliche Geste und schon brannte die gesamte Hand, innen wie außen. „Ihr seid nicht frei, Morgana“, sagte sie. „Aber Ihr könntet es sein. Wir alle unterliegen natürlichen Regeln und wenn Ihr Euch einverstanden zeigt diese lediglich zu akzeptieren seid Ihr freier als Euch das Leben in der Wildnis und abgeschieden von der Zivilisation Euch jemals gewähren könnte.“ Nimue ballte die Faust und das Feuer erlosch augenblicklich. „Ihr müsstet Euch nie wieder umschauen, ob jemand zu sieht. Ihr könntet erhobenen Hauptes vor einer ganzen Garnison von Templern stolzieren und niemand würde Euch aufhalten. Denkt darüber nach Morgana. Ist das nicht mehr Freiheit als sich als Heckenmagier dem Aberglaube des einfachen Volkes zu beugen?“

Die Magierin schaute zu Larissa und Mordred die nun mit ihren Holzschwertern bewaffnet auf den Rasen traten.
„Also erst einmal die Grundhaltung!“, forderte Mordred lehrerhaft und stellte sich in Ausgangslage. „Es gibt natürlich viele verschiedene Techniken. Die meisten davon beherrsche ich“, sagte er mit gespielt wegwerfender Bescheidenheit. „Ich verwende am häufigsten eine Technik aus der Flos Duellatorum“, erklärte Mordred und nahm die ihm altbekannte Ausgangsstellung an, beide Hände am Schwert, die Klingenspitze auf das Gegenüber gerichtet, die Waffe etwas unterhalb der Augenhöhe.
„So erkennt ihr welchen Zug Euer Feind macht und könnt sofort darauf reagieren. Na los, greift mich an!“ Larissa schaute Mordred verschüchtert an. „Nein“, sagte sie kopfschüttelnd.
„Na los, ich werde nur abwehren und Euch nichts tun.“
Larissa attackierte zögerlich Mordreds Flanke. Der Antivaner schlug das Schwert hart beiseite, was die Elfe anstachelte. Sie schlug erneut zu und wieder schlug Mordred das Schwert weg. Der dritte Angriff wurde von dem Antivaner mühelos geblockt. Mordred drehte sich und versetzte Larissa einen kräftigen Schlag auf das Gesäß.
„Aua!“, protestierte die Elfe und rieb sich die getroffene Pobacke. „Ihr habt gesagt Ihr tut mir nichts!“
„Habe ich auch nicht. Im Ernstfall wäret Ihr jetzt tot, weil ich Euch enthauptet hätte.“
Larissa funkelte ihn wütend an. „So macht es keinen Spaß!“, maulte sie. „Soll es ja auch nicht!“, entgegnete Mordred bissig, was Larissa eingeschnappt die Lippe schürzen ließ. Sie war drauf und dran das Holzschwert auf den Boden zu schmeißen und zu gehen. „Larissa, der Schwertkampf soll keinen Spaß machen. Es ist kein Spiel und in Tagen wie sie uns bevorstehen muss jeder Kampf mit tödlicher Entschlossenheit geführt werden! Wenn Ihr Euer Schwert zieht, dann will ich Euch jetzt so schnell wie Möglich darauf vorbereiten, dass es dann nicht das letzte Mal sein wird. Es wird dauern und es wird Euch einiges abverlangen, aber wenn Ihr Euch mit ganzem Herzen der Fechtkunst hingebt, werdet Ihr lernen. Das verspreche ich Euch.“ Seine letzten Worte klangen so warm und ehrlich, dass Larissa matt lächelte und das Holzschwert wieder hob. „Soll ich wieder angreifen?“
„Nein. Die erste Lektion habt Ihr bereits gelernt“, sagte Mordred nun und zwinkerte. Schmerz war immer die erste Lektion.

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Scheinbar gab es im Zirkel nicht die Prügelstrafe und die Templer wuschen den Magiern nicht ab und zu mal den Kopf. Diese abgehobene Arroganz und der Hochmut dieser Magierin gingen Artur gehörig gegen den Strich. Natürlich waren Magier mächtig, aber letztendlich war diese Nimue auch nur eine Frau die man an der längeren Leine laufen ließ. Einen Umstand den sie offenbar als Freibrief auffasste jedem auf die Nerven zu gehen. Artur begann sich zu fragen ob ihre Magie diesen Ärger wert war, beschwichtigte sich aber damit das sie wohl schlecht gelaunt war weil sie nicht durchmarschiert waren. Erstmal war er damit zufrieden, dass sie sich wohl nicht in einen Bären verwandeln würde. Die Information das sie keine Fleisch aß nahm er mit einem desinteressierten Schulterzucken entgegen. Jedem Tierchen sein Pläsierchen, was in Nimues Sicht sogar doppelt zutraf. Artur nickte einfach zustimmend nach dem letzten Satz und beschloss sich um Holz für einen Scheiterhaufen zu bemühen.

Morgana war sehr geschickt dabei dem Kaninchen mit einem geschickten Schnitt das Fell einzuschneiden und ihm dasselbige über die Ohren zu ziehen. Das hatte sie schon recht früh gelernt und stand darin der geübten Jägerin nicht nach. Dafür konnte sie immerhin nicht so gut jagen wie Larissa, aber sie sah auch keinen Grund etwas daran zu ändern. Die Elfe hingegen schien in Hochstimmung zu sein, wahrscheinlich weil sie sich wieder als gute Jägerin beweisen konnte. Morganas Stimmung war nicht so gut, allerdings wusste sie nicht genau woran das lag. Das Artur Nimue gefragt hatte anstatt sie, war nur allzu verständlich immerhin wusste er das die Hexe ihre Magie nicht in der Öffentlichkeit wirkte. Auf jedenfall nicht wenn es nicht notwendig war. Vielleicht hatte sie sich auch nur noch nicht daran gewöhnt die einzige Magierin in der Gruppe zu sein und an die Tatsache das die zweite Magierin eine absolut arrogante Ziege war.
Morgana lächelte deswegen nur leicht als Larissa ihr noch einmal stolz von ihrem Jagdgeschick erzählte. Allerdings schien die Elfe zu spüren das die Hexe nicht gutgelaunt war und kam etwas näher um sich nach ihrem Wohlbefinden zu erkundigen. Sie war wirklich ein Schatz und Morgana wusste diese Geste zu schätzen. Sie schaute der Elfe in ihre Augen und lächelte sanft, während sie dem Kaninchen den Kopf abtrennte und damit das Fell komplett abzog.
"Nein Larissa mir geht es ganz gut, ich bin irgendwie nur nicht so gut gelaunt. Vielleicht liegt es an dieser Nimue ich weiß es nicht. Angst habe allerdings nicht, nur eine gewisse Vorsicht die ich mir im Laufe der Jahre angeeignet habe. Und ich traue ihr durchaus zu das sie mich wenn es ernst würde an die Templer verraten würde. Momentan hat sie aber anscheinend eine Art berufliches Interesse an mir.
Freundlich finde ich sie allerdings nicht. Eher arrogant, hochnäsig und herablassend, aber damit komme ich schon zurecht.", sagte sie im freundlichen Tonfall zu der Elfe der in dem die Geringschätzung gegenüber der andere Magierin jedoch deutlich mitschwang. Währenddessen schlitzte sie dem Kadaver den Bauch auf und holte mit ihrer Hand die Gedärme aus der Bauchhöhle.
"Aber das ist mein Problem und damit komme ich schon zurecht. Es ist gut zu hören das du besser mit ihr auskommst. Und solange sie mir keine Moralpredigten halten will oder anfängt zu erzählen wie toll es doch im Zirkel ist, werde ich mit ihr auskommen.", sprach sie im beschwichtigenden Tonfall und holte den letzten Rest der Innereien aus dem Mümmler.
"So ich bin fertig, kümmern wir uns darum etwas bekömmliches daraus zu zaubern. Anschließend können wir dann weiterziehen, wer weiß vielleicht kommen wir heute nochmal dazu den Unterricht fortzusetzen. Nicht das du es auf einmal wieder alles vergisst.",scherzte Morgana jetzt besser gelaunt und lächelte die Elfe an. Irgendwie war ein Tier auszuweiden recht entspannend.

Der Scheiterhaufen wuchs beständig und neben Artur und dem Knappen half auch Mordred mit beim Bau was ein netter Zug war. Offenbar war auch er der Meinung, dass man einem Gegner im Tod Respekt erweisen sollte. Die Rüstung des Toten lag aufgestapelt in der Nähe seines Pferds. Die Rüstung, das Pferd und sein Waffen und Schilde, das alles würde einen großen Batzen Geld abwerfen. Wobei es etwas schwieriger werden würde sofort einen Käufer für diese Rüstung zu finden. Sie war immerhin eine Maßanfertigung aus edelsten Metallen. Unter Umständen musste Artur einen Händler damit beauftragen die Rüstung zu verkaufen und würde nicht sofort das Geld dafür bekommen. Aber der Zweihänder und das Pferd würden auch schon eine hübsche Summe abwerfen. Das Maultier samt Ladung war vermutlich auch was Wert. Geldprobleme würde Artur in Amaranthine also wohl nicht haben und auch Geld für Orzammar zurücklegen können. Zum Glück hatte es in den letzten Tagen nicht geregnet, sodass es kein Problem war trockenes Holz zu finden und einen Scheiterhaufen aufzutürmen. Eigentlich hätte man seine Asche an einem Galgenberg verstreuen müssen, aber Artur beschloss das Geheimnis des Ritters für sich zu behalten. Ansonsten würde er wohl auch nur die Verwandten des Ritters auf den Plan rufen die ihre Ehre verletzt sahen. Er hoffte soweiso das dieser Vorfall nicht wieder irgendwelche Nachwehen mit sich bringen würde.

Schließlich war das Werk vollendet und der Leichnahm wurde aufgebahrt und auf den Scheiterhaufen gelegt. Bevor sie jedoch den Scheiterhaufen anzündeten beschlossen die sechs zunächst etwas zu essen, damit sie nach dem anzünden sofort weiterziehen konnte. Der Knappe hatte von einem Gasthaus auf ihrem Weg erzählt, welches sie sogar noch am heutigen Tag erreichen könnten. Das würde eine willkommene Abwechschlung zu dem Wald werden außerdem hatte Artur keine Lust heute Abend eine Wache abzuhalten. Der Kanincheneintopf schmeckte ziemlich gut, obwohl er natürlich recht schlicht war. Aber Morgana und Larissa waren auch erfahren darin Gerichte nur mit dem zuzubereiten was der Wald bot. Ein paar Kartoffeln wären allerdings noch gut gewesen. Zu Kaninchen passten Kartoffeln nämlich hervorragend. Auch der Knappe bekam etwas ab, immerhin würde sie der Junge den kurzen Weg bis Amaranthine begleiten. So musste Artur nämlich nicht auf den Muli und das Pferd mit der Rüstung aufpassen.
Schließlich konnte es losgehen und die Gruppe trat an den Scheiterhaufen. Artur indes versuchte sich an ein paar Totengebete zu erinnern. Er war schon sehr lange nicht mehr in der Kirche gewesen und sein Wissen in dem Bereich war leicht eingerostet.

Während Artur nach Worten suchte, sprach Nimue die Hexe an. Nachdem sie ihre Verachtung gegenüber dem tun der Ritter Ausdruck gerbracht hatte, wechselte sie schließlich das Thema. Anscheinend schien sie die dafür Gelegenheit nutzen zu wollen, Morgana nochmal die Tatsache unter die Nase reiben das sie öffentlich Magie wirken durfte. Eine Aussage die Morgana nur mit einem desinteressierten Blick würdigte. Wenn sich diese Nimue dadurch besser fühlte das sie einen Scheiterhaufen anzündete, war das ihre Form der Selbstbestätigung. Ihr kleiner Vortrag über Morganas angebliche Freiheit und das sie die einzige wäre die frei ist, stieß der Hexe dann doch leicht sauer auf. Es war schon beeidrucken wie diese kleine Marionette des Zirkels sich für frei und respektiert hielt, nur weil sie inzwischen nicht mehr die Fäden sah an denen sie hing. Was war sie denn schon. Ein Werkzeug der Kirche, welches sogar noch stolz darauf war. Frei dorthin zu gehen wohin man sie ließ und beim Befehle zur Rückkehr zu kuschen. Mit einem Haufen Templer zu reisen und dabei zu denken das diese sie respektieren oder gar ihren Befehlen folgen würden. Diese Frau war hoffnungslos verblendet und Morgana vermutete, dass sie es wohl mit Freuden hinnehmen wenn die Templer sie in Rahmen dieser Auflösungen erschlagen sollten.
"Ihr sprecht von Freiheit ich nenne es Knechtschaft. Ihr nennt es Ordnung ich nenne es Unterdrückung. Und es ist mir auch egal, jeder Magier soll sein Leben so verbringen wie er will. Aber versucht mir nicht euren Turm als Paradies zu verkaufen. Oh ja ihr seid frei und respektiert, nicht wahr. Solange man es euch gestattet. Immer bemüht euren Vorgesetzten zu zeigen das sie sich auf euch verlassen können, darauf bedacht in euren Berichten zu zeigen wie hervorragend und loyal ihr doch seid. Denn wenn auch nur der geringste Zweifel an eurer Unterwürfigkeit besteht, dann ist es vorbei mit eurer Bewegungsfreiheit und die Garnison Templer sorgt dafür das ihr in eurem kleinen Turm bleiben müsst. Also versucht nicht mir aufzuschwatzen, was für euch gut ist. Ich denke ich bleibe lieber bei meiner, wie ihr es so schön ausdrückt Illusion der Freiheit und überlasse euch dafür eure kleine Illusion das ihr außerhalb eures Turms Macht besitzt und frei seid das zu tun was ihr wollt.", antwortete Morgana mit ruhiger Stimme, während ihre Augen Verachtung ausdrückten.
"Nun wie es aussieht dürft ihr jetzt von eurem Privileg gebrauch machen Holz anzuzünden wann ihr wollt. Ich wünsche euch viel Spaß dabei.", sprach Morgana, als Artur die Magierin schließlich zu sich winkte und lächelte dabei leicht spöttisch. Dann wandte sie sich von der Magierin ab. Es hatte keinen Zweck mit ihr über den Zirkel zu reden, außerdem war es Morgana egal was andere Magier mit ihrem Leben machten. Wenn diese Nimue gerne der Diener von irgendwem war, sollte sie das tun. Aber sie sollte bloß nicht weiter auf die Idee kommen ihr Lebenskonzept aufzuschwatzen. Morgana interessierte Magie und nicht irgendelche Weltanschaungen und wenn diese Nimue das nicht akzeptierte konnte sie Morgana gestohlen bleiben.

"Wenn ihr so freundlich wärt.", sprach Artur höflich zu der Magierin als diese an den Scheiterhaufen trat. Diese brachte den Holzstoß mit einer Handbewegung zum brennen. Flammen züngelten an den Hölzern entlang und fauchten und knisterten. Langsam frassen sie den Leichnam des Ritters an. Artur hatte seinen helm unter dem Arm geklemmt und sah wie der Rauch zum Himmel stieg.
"Mögen euch die Flammen wie einst Andraste verzehren und euch in den Schoß des Erbauers befördern. Möget ihr in Frieden ruhen.", sprach Artur halbwegs andächtig den einen Spruch der ihm eingefallen war. Er war nun wirklich kein Priester.

Die Gruppe stand noch kurz andächtig an dem Scheiterhaufen, dann beschloss Artur das es Zeit war aufzubrechen. Also packte die Gruppe ihren Kram zusammen und machte sich wieder auf den Weg. Galahads Schlachtroß trug die Rüstung seines Herren und wurde von Artur am Zügel mitgeführt, während er auf seinem Pferd saß. Der Knappe führte das Maultier am Zügel und ritt dabei wieder auf seinem kleinen struppigen Pferd. Auch Mordred saß auf seinem Pferd und ritt ein wenig vor dem Ritter und dem Knappen. Davor ging Nimue, während Larissa und Morgana die Spitze des Zuges anführten. Der Knappe schien ein Redebedürfnis zu haben, welches scheinbar Artur befriedigen sollte. Junge Knappen wollten immer etwas von Rittern erfahren.
"Ich habe gehört das ihr lange Zeiten in den Marschen wart.Habt ihr dort viele Schlachten geschlagen ?", fragte er neugierig.
"Mehr als genug. Nicht unbedingt die schönste Sache der Welt, aber man gewöhnt sich daran. Ansonsten stirbt man."
"Habt ihr gegen viele andere Ritter gekämpft und sie im Zweikampf geschlagen ?",setzte der Junge sofort nach.
"Ein paar. Allerdings haben in den meisten Schlachten nicht soviele Ritter auf der Gegenseite gekämpft. Es gibt zur Zeit keine Kriege zwischen den Nationen, also kommt es zur Zeit nicht so häufig vor das Ritter auf Ritter trifft. Außer auf Turnieren natürlich. Und bevor u fragst ich war nicht auf keinem großen Turnier. Dafür hatte ich nie Zeit.",antwortete Artur leicht genervt. Der Knappe leiß sich nicht beirren und überhörte scheinbar den genervten Unterton des Ritters.
"So wie ihr kämpft wärt ihr sicher sehr erfolgreich. Habt ihr denn vor noch auf welche zu gehen ?"
"Vielleicht. Genug Fragen. Hast du noch etwas Wein ?", antwortete Artur knapp. Der Knappe strahlte freudig erregt.
"Ja Herr, in der Tat und dazu noch einen guten Starkhavener Edelschinken.", antwortete er hocherfreut und kramte in den Satteltaschen. Kurz darauf holte er einen Weinschlauch und einen äußerst guten Schinken hervor. Dieser schien den sechsten Sinn für Luxusgüter bei Mordred geweckt zu haben der auf einmal wieder auf ihrer Höhe war. Artur sah keinen Grund mit den Sachen von Toten zu geizen und so teilten sich die beiden Männer den Mundvorrat des toten Ritters.

Nach einiger Zeit errreichte die Gruppe tatsächlich eine Taverne am Wegesrand, wie vom Knappen besprochen. Da langsam die Dämmerung anbrach stoppte die Gruppe und die Reiter stiegen ab. Kurz drauf kam auch schon ein Stallknecht hervor der die Pferde in Empfang nahm. Artur ließ ihn von Albrecht unterstützen. Die Taverne war nicht besonders groß, sah aber von außen nicht so übel aus. Auf dem Schild stand "Wanderers Rast" was eindeutig passte. Artur bemerkte einen großen Brandfleck der nahe der Eingangstür auf dem Boden hervorstach, beschloß diesen aber zu ignorieren. So betrat die Gruppe den Schankraum, der etwas rustikal aber gemütlich aussah. Artur beschloss sich um Zimmer zu bemühen, während sich der Rest seiner Gefährten an einen Tisch niederließ. Dieser war aus stabiler Eiche gebaut wie Morgana anerkennend feststellte. Allerdings fiel ihr auf das eine Delle auf der Tischplatte war, so als ob jemand etwas schweres draufgeschlagen hatte. In der Delle waren einige kleine braunrote Flecken zu sehen, die scheinbar jemand versucht hatte wegzuwischen. Allerdings hatte dieser jemand wohl nicht alle erwischt, denn ein paar Sprenkler waren noch verwischt zu erkennen.

Nach kurzem Gespräch mit dem Wirt zeigte sich das dieser noch zwei Doppelzimmer und eine Eckstube für eine einzelne Person zur Verfügung hatte. Der Knappe konnte im Zimmer der Gehilfen schlafen, also war er auch untergebracht. Der Wirt beugte sich vor.
"Eure Elfe, die wird doch hoffentlich keinen Ärger machen, oder ?", fragte er misstrauisch und wies in Richtung Larissa.
"Nein wird sie nicht, aber ich mache euch Ärger falls ihr sie dumm anmacht.", antwortete der Ritter ernst. Der Wirt hob beschwichtigend die Hände und warf ihm einen leicht ängstlichen Blick zu.
"Entschuldigt Ser, ihr wollte eure Begleiterin nicht beleidigen. Ich hatte nur letztens eine Elfe da, die hat nachdem sie ein paar betrunkene Freischärler angemacht haben, den Kopf des Anführers auf den Tisch geknallt und sich mit ihnen geschlagen. Das war an dem Tisch wo eure Gefährten sitzen. Sie haben dann ihre Balgerei draußen fortgesetzt und etwas später ist sie alleine zurückgekehrt. Kurz darauf kam dann sogar noch ein Qunari herein, mit dem hat sie sich dann eine Weile unterhalten und ist mit ihm abgezogen. Als ich draussen nach dem Verbleib der Freischärler nachschaute habe ich nur ihre fünf Leichen gesehen, eine war fürchterlich verbrannt. Wenn es nicht zuviel verlangt ist, werde ich deswegen bitten das eure Begleiterin nicht meine Kundschaft dezimiert.",sagte der Wirt im unterwürfigen Tonfall. Eine Elfin die fünf Menschen im Kampf tötete und dann mit einem Qunari abzog ? Artur beschloss, falls der Wirt selbstgebrannten anbot, vorsichtshalber die Finger davon zu lassen. Scheinbar war der nicht gut fürs Hirn.
"Nein keine Angst sie ist friedlich und solange sie nicht auch von euren Kunden belästigt wird, müsst ihr euch um deren Wohlergehen keine Sorgen machen." sagte Artur im höflichen Tonfall und begab sich zu den anderen, wo er Morgana den Schlüssel für das andere Doppelzimmer gab und Nimue den für die Einzelstube. Heute Nacht würde jeder die Nacht durchschlafen können und morgen würden sie Amaranthine erreichen.

Khardim
24.10.2015, 17:50
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"Sehr aufopferungsvoll von euch."​scherzte Elisa. Sie sah sich um. Irgendwie war es aufregend, das alles hier, fast wie in irgendeiner dieser Geschichten die ihre Eltern ihr oft erzählt hatten. Natürlich war dieses Zimmer nichts im Vergleich zu dem was sie gewohnt war, aber es hatte seinen eigenen Charme. Gepaart mit der anstehenden Jagd auf was auch immer gab es ihr ein Gefühl das man am ehesten mitabenteuerlich umschreiben konnte. "Ich hoffe für euch ihr habt einen festen Schlaf. Ich bin nämlich eine richtige Frühaufsteherin." verkündete sie beim Anblick der Betten und beim Hinaussehen. Der Sonnenuntergang sah wirklich traumhaft aus. Dann legte sie ihre Rüstung ab (was für Außenstehende aufgrund ihrer Behinderung sicher lustig aussehen musste) und kontrollierte noch einmal ihren Köcher. Genügend Pfeile für eine normale Jagd waren noch da, aber wer wusste schon wie [I]normal ​sie werden würde? So oder so, Elisa gefiel es sehr in Gesellschaft zu sein.

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Laut krachend schlug die Tür zu. Ein wahres Wackeln ging durch das Zimmer als Borin die Pforte voller Vorfreude auf was-auch-immer vermutlich etwas stärker als beabsichtigt geschlossen hatte. Das Bett versprach neben einem Geruhsamen Schlaf allerdings auch die Tatsache, dass sie wohl es wohl kaum mit Maeya´alinh teilen würde. Die hübsche Elfe wäre ein wahrhaft angenehmerer Bettschmuck als die lange Bogenschützin doch wich die Magierin dem Angebot noch bevor es unterbreitet werden konnte elegant aus. Die Orlaisianerin fragte sich, wieso sie sich eigentlich diese Mühe gab…

Während die Elfe auf dem Balkon die letzten Strahlen des Tages einzufangen versuchte begann Elisa sich völlig ungeniert vor Giseles Augen umzuziehen wobei sie der Schwertkämpferin eine ihr unangenehme Neuigkeit unterbreitete. Frühaufsteher weckten in Gisele stets den Wunsch diesen den Hals umzudrehen oder zumindest ihnen ihre morgendliche gute Laune mit einer Ohrfeige auszutreiben. An einem frühen Morgen war wirklich gar nicht attraktiv! Weder die noch nicht aufgegangene Sonne, noch die Totenstille, noch die zerknautschten und albtraumgejagten Gesichter nach einem nächtlichen Kampf mit dem Kopfkissen.
„Tu uns beiden einen Gefallen und weck mich nicht absichtlich“ ermahnte die Kriegerin auf ihrer Muttersprache. Nach Möglichkeit sollte am kommenden Tag nicht ihre neue Bekannte das erste Opfer von Giseles Klinge sein.

Ebendiese Jagd ließ Gisele nun ihrerseits ihre Waffen und Kleidung ablegen und diese gegen ein langes, weißes Nachthemd eintauschen. Sie hätte zwar keine Scham gehabt sich den beiden Damen nackt zu zeigen, in einem Fall wäre ihr dies sogar überaus Recht gewesen, doch pfiff ein kühler Seewind durch die geöffnete Balkontür und Gisele scheute sich der Einfachheit der Decken ihr komplettes, nächtliches Vertrauen zu schenken. Auch Elisa zog sich um, was wegen ihres fehlenden Armes ungewohnt aussah. Andererseits hatte die Schützin schon damit gelernt zu leben und der Tatsache geschuldet, dass sie angeblich sogar einen Bogen benutzen konnte verzichtete Gisele auf jegliche Art von Hilfsangeboten. Vermutlich wäre dies ohnehin eher eine Beleidigung für die Lange. Auch der abgetrennte Arm verlockte Gisele zu keinerlei Regung. Elisa war nicht die erste Person mit amputieren Gliedmaßen, welche die Schwarzhaarige traf und würde wohl auch nicht die Letzte sein, zumal die Kriegerin in der Hälfte der Fälle sogar die Urheberin der Amputation gewesen war. Nun schmiss sich diese ohne weitere Umschweife in das überraschend kuschelige Bett, zog sich die Decke über den Körper und rief ein allgemeingültiges: „Guté Nacht!“ in den Raum.
http://upload.worldofplayers.de/files9/Maeyaalinh_avatar.jpgIhre beiden Gefährtinnen schliefen schon lange als die Elfe immer noch auf der Brüstung des kleinen Balkons saß und den Nachthimmel beobachtete. Strahlend hell und unerreichbar prangten die Sterne am Firmament, die gleichen Sterne die schon seit Jahrtausenden auf die Welt herabschienen und es noch bis ans Ende der Zeit tun würden. Maeya'alinh seufzte leise. Die Sterne zu denen sie aufsah hatten schon den Fall Arlathans gesehen und sie würden Zeuge werden, wenn es sich eines fernen Tages wieder erhob. Eines fernen Tages.
Unhörbar wie eine Katze stieg sie vom Geländer herab und huschte ins Zimmer. Ihre beiden hochgewachsenen Begleiterinnen schlummerten friedlich in dem großen Bett und während sich die Elfe auf ihr eigenes Nachtlager setzte und ihre Stiefel auszog lauschte sie dem leisen Atmen der jungen Frauen. Sie war gespannt was die drei im Schlickmoorwald vorfinden würden und welchen Eindruck der Forst auf die beiden Menschen machen würde. Maeya'alinh hatte dessen Alter und Seele schon aus der Entfernug spüren können und es war nicht immer einfach vorherzusagen, wie die Bäume auf Eindringlinge reagieren würden.
Als die Elfe sich hinlegte schob sie alle Überlegungen aus ihrem Geist. Für dererlei Fragen war morgen noch genug Zeit. Das Vergangene war vergangen, das Künftige würde kommen. Nichts störte sie in ihrem Schlaf.

Der erste Sonnenstrahl, der über den Horizont hinwegsprang und in das Zimmer der drei Gefährtinnen schien öffnete Maeya'alinhs Augen, die erfrischt ein paar Mal blinzelten bevor sich die Elfe erhob. Sie streckte sich und fühlte ein wundervolles Gefühl in sich langsam abebben, so als würde sie Vollkommenheit ausatmen und nur langsam zurück in die marterielle Welt kommen. Sie hatte einen smaragdgrünen Traum geträumt und war durch Gefilde des Nichts gestreift, die so reich und wundervoll waren, dass sie den Namen der jenseitigen Welt Lügen straften. Wie so oft hatte sie gesehen was war, was ist und was vielleicht sein wird, doch gab sie schon lange nichts mehr auf die Traumbilder ihrer nächtlichen Reisen. Was zählte waren die Geschnisse und Taten dieser, der stofflichen Welt, ob ihr das nun gefiel oder nicht.
Leise zog sie sich an und packte ihre wenigen Sachen für das bevorstehende Abenteuer. Auf Samtpfoten schlich sie dann an dem Bett vorbei, in dem Gisele und Elisa nach wie vor selig schliefen. Die Elfe grinste. So viel zur echten Frühaufsteherin.
Sie ging wieder raus auf den Balkon und setzte sich auf die Brüstung, wo sie anfing in ihrem Buch zu blättern. Die Linien waren nach wie vor stabil und was für den unwissenden Beobachter wie ein sinnloses Gewirr von dünnen Strichen aussah, bestärkte die Elfe in ihrem Entschluss, zum Zirkel zu reisen und Almoris Frau aufzusuchen. Sie hatte noch alle Zeit der Welt und vielleicht sogar die der nächsten.

Deeman
24.10.2015, 19:48
Bosko

Venere (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1440448-5-Die-Gedanken-eines-Menschen-sind-sein-K%C3%B6nigreich/page4?p=24470610&viewfull=1#post24470610)


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Es fühlte sich wie eine halbe Ewigkeit für Haarun an als er den Erdboden dabei beobachtete wie jener immer mehr Risse bildete, langsam aber stetig bis schliesslich alles in sich zusammenbrach. Krachend und ohne Möglichkeit sich dem irgendwie zu entziehen, löste sich der steinige Unterboden auf was wiederum in Sekundenschnelle geschah.
Dann folgte der Fall, auch hier konnte man glauben dass die Jahre ins Land ziehen, es wurde dunkel, immer dunkler bis da nur noch die Finsternis war, begleitet von einem Schmerz der den gesamten Körper des Kossith durchdrang. Seine Augen schlossen sich, es war zuviel, sein Körper sagte dass es genug sei und so fiel der gehörnte Krieger in Ohnmacht...
...doch einige Minuten später schoss wieder dieser drückende Schmerz durch den wuchtigen Körper, jener hatte seinen Ursprung im Rippenbereich. Doch war da noch etwas, etwas drückte ihm im Lendenbereich, es fühlte sich an wie ein Fels. Als Haarun sich langsam aufrichtete und versuchte einen Blick auf das erhaschen was seine Bewegung einschränkt, dabei verzog er schmerzerfüllt sein Gesicht. Was um ihn herum war, interessiert ihm in den Moment nicht...

Shepard Commander
24.10.2015, 21:05
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Scheinbar gab es im Zirkel nicht die Prügelstrafe und die Templer wuschen den Magiern nicht ab und zu mal den Kopf. Diese abgehobene Arroganz und der Hochmut dieser Magierin gingen Artur gehörig gegen den Strich. Natürlich waren Magier mächtig, aber letztendlich war diese Nimue auch nur eine Frau die man an der längeren Leine laufen ließ. Einen Umstand den sie offenbar als Freibrief auffasste jedem auf die Nerven zu gehen. Artur begann sich zu fragen ob ihre Magie diesen Ärger wert war, beschwichtigte sich aber damit das sie wohl schlecht gelaunt war weil sie nicht durchmarschiert waren. Erstmal war er damit zufrieden, dass sie sich wohl nicht in einen Bären verwandeln würde. Die Information das sie keine Fleisch aß nahm er mit einem desinteressierten Schulterzucken entgegen. Jedem Tierchen sein Pläsierchen, was in Nimues Sicht sogar doppelt zutraf. Artur nickte einfach zustimmend nach dem letzten Satz und beschloss sich um Holz für einen Scheiterhaufen zu bemühen.

Morgana war sehr geschickt dabei dem Kaninchen mit einem geschickten Schnitt das Fell einzuschneiden und ihm dasselbige über die Ohren zu ziehen. Das hatte sie schon recht früh gelernt und stand darin der geübten Jägerin nicht nach. Dafür konnte sie immerhin nicht so gut jagen wie Larissa, aber sie sah auch keinen Grund etwas daran zu ändern. Die Elfe hingegen schien in Hochstimmung zu sein, wahrscheinlich weil sie sich wieder als gute Jägerin beweisen konnte. Morganas Stimmung war nicht so gut, allerdings wusste sie nicht genau woran das lag. Das Artur Nimue gefragt hatte anstatt sie, war nur allzu verständlich immerhin wusste er das die Hexe ihre Magie nicht in der Öffentlichkeit wirkte. Auf jedenfall nicht wenn es nicht notwendig war. Vielleicht hatte sie sich auch nur noch nicht daran gewöhnt die einzige Magierin in der Gruppe zu sein und an die Tatsache das die zweite Magierin eine absolut arrogante Ziege war.
Morgana lächelte deswegen nur leicht als Larissa ihr noch einmal stolz von ihrem Jagdgeschick erzählte. Allerdings schien die Elfe zu spüren das die Hexe nicht gutgelaunt war und kam etwas näher um sich nach ihrem Wohlbefinden zu erkundigen. Sie war wirklich ein Schatz und Morgana wusste diese Geste zu schätzen. Sie schaute der Elfe in ihre Augen und lächelte sanft, während sie dem Kaninchen den Kopf abtrennte und damit das Fell komplett abzog.
"Nein Larissa mir geht es ganz gut, ich bin irgendwie nur nicht so gut gelaunt. Vielleicht liegt es an dieser Nimue ich weiß es nicht. Angst habe allerdings nicht, nur eine gewisse Vorsicht die ich mir im Laufe der Jahre angeeignet habe. Und ich traue ihr durchaus zu das sie mich wenn es ernst würde an die Templer verraten würde. Momentan hat sie aber anscheinend eine Art berufliches Interesse an mir.
Freundlich finde ich sie allerdings nicht. Eher arrogant, hochnäsig und herablassend, aber damit komme ich schon zurecht.", sagte sie im freundlichen Tonfall zu der Elfe der in dem die Geringschätzung gegenüber der andere Magierin jedoch deutlich mitschwang. Währenddessen schlitzte sie dem Kadaver den Bauch auf und holte mit ihrer Hand die Gedärme aus der Bauchhöhle.
"Aber das ist mein Problem und damit komme ich schon zurecht. Es ist gut zu hören das du besser mit ihr auskommst. Und solange sie mir keine Moralpredigten halten will oder anfängt zu erzählen wie toll es doch im Zirkel ist, werde ich mit ihr auskommen.", sprach sie im beschwichtigenden Tonfall und holte den letzten Rest der Innereien aus dem Mümmler.
"So ich bin fertig, kümmern wir uns darum etwas bekömmliches daraus zu zaubern. Anschließend können wir dann weiterziehen, wer weiß vielleicht kommen wir heute nochmal dazu den Unterricht fortzusetzen. Nicht das du es auf einmal wieder alles vergisst.",scherzte Morgana jetzt besser gelaunt und lächelte die Elfe an. Irgendwie war ein Tier auszuweiden recht entspannend.

Der Scheiterhaufen wuchs beständig und neben Artur und dem Knappen half auch Mordred mit beim Bau was ein netter Zug war. Offenbar war auch er der Meinung, dass man einem Gegner im Tod Respekt erweisen sollte. Die Rüstung des Toten lag aufgestapelt in der Nähe seines Pferds. Die Rüstung, das Pferd und sein Waffen und Schilde, das alles würde einen großen Batzen Geld abwerfen. Wobei es etwas schwieriger werden würde sofort einen Käufer für diese Rüstung zu finden. Sie war immerhin eine Maßanfertigung aus edelsten Metallen. Unter Umständen musste Artur einen Händler damit beauftragen die Rüstung zu verkaufen und würde nicht sofort das Geld dafür bekommen. Aber der Zweihänder und das Pferd würden auch schon eine hübsche Summe abwerfen. Das Maultier samt Ladung war vermutlich auch was Wert. Geldprobleme würde Artur in Amaranthine also wohl nicht haben und auch Geld für Orzammar zurücklegen können. Zum Glück hatte es in den letzten Tagen nicht geregnet, sodass es kein Problem war trockenes Holz zu finden und einen Scheiterhaufen aufzutürmen. Eigentlich hätte man seine Asche an einem Galgenberg verstreuen müssen, aber Artur beschloss das Geheimnis des Ritters für sich zu behalten. Ansonsten würde er wohl auch nur die Verwandten des Ritters auf den Plan rufen die ihre Ehre verletzt sahen. Er hoffte soweiso das dieser Vorfall nicht wieder irgendwelche Nachwehen mit sich bringen würde.

Schließlich war das Werk vollendet und der Leichnahm wurde aufgebahrt und auf den Scheiterhaufen gelegt. Bevor sie jedoch den Scheiterhaufen anzündeten beschlossen die sechs zunächst etwas zu essen, damit sie nach dem anzünden sofort weiterziehen konnte. Der Knappe hatte von einem Gasthaus auf ihrem Weg erzählt, welches sie sogar noch am heutigen Tag erreichen könnten. Das würde eine willkommene Abwechschlung zu dem Wald werden außerdem hatte Artur keine Lust heute Abend eine Wache abzuhalten. Der Kanincheneintopf schmeckte ziemlich gut, obwohl er natürlich recht schlicht war. Aber Morgana und Larissa waren auch erfahren darin Gerichte nur mit dem zuzubereiten was der Wald bot. Ein paar Kartoffeln wären allerdings noch gut gewesen. Zu Kaninchen passten Kartoffeln nämlich hervorragend. Auch der Knappe bekam etwas ab, immerhin würde sie der Junge den kurzen Weg bis Amaranthine begleiten. So musste Artur nämlich nicht auf den Muli und das Pferd mit der Rüstung aufpassen.
Schließlich konnte es losgehen und die Gruppe trat an den Scheiterhaufen. Artur indes versuchte sich an ein paar Totengebete zu erinnern. Er war schon sehr lange nicht mehr in der Kirche gewesen und sein Wissen in dem Bereich war leicht eingerostet.

Während Artur nach Worten suchte, sprach Nimue die Hexe an. Nachdem sie ihre Verachtung gegenüber dem tun der Ritter Ausdruck gerbracht hatte, wechselte sie schließlich das Thema. Anscheinend schien sie die dafür Gelegenheit nutzen zu wollen, Morgana nochmal die Tatsache unter die Nase reiben das sie öffentlich Magie wirken durfte. Eine Aussage die Morgana nur mit einem desinteressierten Blick würdigte. Wenn sich diese Nimue dadurch besser fühlte das sie einen Scheiterhaufen anzündete, war das ihre Form der Selbstbestätigung. Ihr kleiner Vortrag über Morganas angebliche Freiheit und das sie die einzige wäre die frei ist, stieß der Hexe dann doch leicht sauer auf. Es war schon beeidrucken wie diese kleine Marionette des Zirkels sich für frei und respektiert hielt, nur weil sie inzwischen nicht mehr die Fäden sah an denen sie hing. Was war sie denn schon. Ein Werkzeug der Kirche, welches sogar noch stolz darauf war. Frei dorthin zu gehen wohin man sie ließ und beim Befehle zur Rückkehr zu kuschen. Mit einem Haufen Templer zu reisen und dabei zu denken das diese sie respektieren oder gar ihren Befehlen folgen würden. Diese Frau war hoffnungslos verblendet und Morgana vermutete, dass sie es wohl mit Freuden hinnehmen wenn die Templer sie in Rahmen dieser Auflösungen erschlagen sollten.
"Ihr sprecht von Freiheit ich nenne es Knechtschaft. Ihr nennt es Ordnung ich nenne es Unterdrückung. Und es ist mir auch egal, jeder Magier soll sein Leben so verbringen wie er will. Aber versucht mir nicht euren Turm als Paradies zu verkaufen. Oh ja ihr seid frei und respektiert, nicht wahr. Solange man es euch gestattet. Immer bemüht euren Vorgesetzten zu zeigen das sie sich auf euch verlassen können, darauf bedacht in euren Berichten zu zeigen wie hervorragend und loyal ihr doch seid. Denn wenn auch nur der geringste Zweifel an eurer Unterwürfigkeit besteht, dann ist es vorbei mit eurer Bewegungsfreiheit und die Garnison Templer sorgt dafür das ihr in eurem kleinen Turm bleiben müsst. Also versucht nicht mir aufzuschwatzen, was für euch gut ist. Ich denke ich bleibe lieber bei meiner, wie ihr es so schön ausdrückt Illusion der Freiheit und überlasse euch dafür eure kleine Illusion das ihr außerhalb eures Turms Macht besitzt und frei seid das zu tun was ihr wollt.", antwortete Morgana mit ruhiger Stimme, während ihre Augen Verachtung ausdrückten.
"Nun wie es aussieht dürft ihr jetzt von eurem Privileg gebrauch machen Holz anzuzünden wann ihr wollt. Ich wünsche euch viel Spaß dabei.", sprach Morgana, als Artur die Magierin schließlich zu sich winkte und lächelte dabei leicht spöttisch. Dann wandte sie sich von der Magierin ab. Es hatte keinen Zweck mit ihr über den Zirkel zu reden, außerdem war es Morgana egal was andere Magier mit ihrem Leben machten. Wenn diese Nimue gerne der Diener von irgendwem war, sollte sie das tun. Aber sie sollte bloß nicht weiter auf die Idee kommen ihr Lebenskonzept aufzuschwatzen. Morgana interessierte Magie und nicht irgendelche Weltanschaungen und wenn diese Nimue das nicht akzeptierte konnte sie Morgana gestohlen bleiben.

"Wenn ihr so freundlich wärt.", sprach Artur höflich zu der Magierin als diese an den Scheiterhaufen trat. Diese brachte den Holzstoß mit einer Handbewegung zum brennen. Flammen züngelten an den Hölzern entlang und fauchten und knisterten. Langsam frassen sie den Leichnam des Ritters an. Artur hatte seinen helm unter dem Arm geklemmt und sah wie der Rauch zum Himmel stieg.
"Mögen euch die Flammen wie einst Andraste verzehren und euch in den Schoß des Erbauers befördern. Möget ihr in Frieden ruhen.", sprach Artur halbwegs andächtig den einen Spruch der ihm eingefallen war. Er war nun wirklich kein Priester.

Die Gruppe stand noch kurz andächtig an dem Scheiterhaufen, dann beschloss Artur das es Zeit war aufzubrechen. Also packte die Gruppe ihren Kram zusammen und machte sich wieder auf den Weg. Galahads Schlachtroß trug die Rüstung seines Herren und wurde von Artur am Zügel mitgeführt, während er auf seinem Pferd saß. Der Knappe führte das Maultier am Zügel und ritt dabei wieder auf seinem kleinen struppigen Pferd. Auch Mordred saß auf seinem Pferd und ritt ein wenig vor dem Ritter und dem Knappen. Davor ging Nimue, während Larissa und Morgana die Spitze des Zuges anführten. Der Knappe schien ein Redebedürfnis zu haben, welches scheinbar Artur befriedigen sollte. Junge Knappen wollten immer etwas von Rittern erfahren.
"Ich habe gehört das ihr lange Zeiten in den Marschen wart.Habt ihr dort viele Schlachten geschlagen ?", fragte er neugierig.
"Mehr als genug. Nicht unbedingt die schönste Sache der Welt, aber man gewöhnt sich daran. Ansonsten stirbt man."
"Habt ihr gegen viele andere Ritter gekämpft und sie im Zweikampf geschlagen ?",setzte der Junge sofort nach.
"Ein paar. Allerdings haben in den meisten Schlachten nicht soviele Ritter auf der Gegenseite gekämpft. Es gibt zur Zeit keine Kriege zwischen den Nationen, also kommt es zur Zeit nicht so häufig vor das Ritter auf Ritter trifft. Außer auf Turnieren natürlich. Und bevor u fragst ich war nicht auf keinem großen Turnier. Dafür hatte ich nie Zeit.",antwortete Artur leicht genervt. Der Knappe leiß sich nicht beirren und überhörte scheinbar den genervten Unterton des Ritters.
"So wie ihr kämpft wärt ihr sicher sehr erfolgreich. Habt ihr denn vor noch auf welche zu gehen ?"
"Vielleicht. Genug Fragen. Hast du noch etwas Wein ?", antwortete Artur knapp. Der Knappe strahlte freudig erregt.
"Ja Herr, in der Tat und dazu noch einen guten Starkhavener Edelschinken.", antwortete er hocherfreut und kramte in den Satteltaschen. Kurz darauf holte er einen Weinschlauch und einen äußerst guten Schinken hervor. Dieser schien den sechsten Sinn für Luxusgüter bei Mordred geweckt zu haben der auf einmal wieder auf ihrer Höhe war. Artur sah keinen Grund mit den Sachen von Toten zu geizen und so teilten sich die beiden Männer den Mundvorrat des toten Ritters.

Nach einiger Zeit errreichte die Gruppe tatsächlich eine Taverne am Wegesrand, wie vom Knappen besprochen. Da langsam die Dämmerung anbrach stoppte die Gruppe und die Reiter stiegen ab. Kurz drauf kam auch schon ein Stallknecht hervor der die Pferde in Empfang nahm. Artur ließ ihn von Albrecht unterstützen. Die Taverne war nicht besonders groß, sah aber von außen nicht so übel aus. Auf dem Schild stand "Wanderers Rast" was eindeutig passte. Artur bemerkte einen großen Brandfleck der nahe der Eingangstür auf dem Boden hervorstach, beschloß diesen aber zu ignorieren. So betrat die Gruppe den Schankraum, der etwas rustikal aber gemütlich aussah. Artur beschloss sich um Zimmer zu bemühen, während sich der Rest seiner Gefährten an einen Tisch niederließ. Dieser war aus stabiler Eiche gebaut wie Morgana anerkennend feststellte. Allerdings fiel ihr auf das eine Delle auf der Tischplatte war, so als ob jemand etwas schweres draufgeschlagen hatte. In der Delle waren einige kleine braunrote Flecken zu sehen, die scheinbar jemand versucht hatte wegzuwischen. Allerdings hatte dieser jemand wohl nicht alle erwischt, denn ein paar Sprenkler waren noch verwischt zu erkennen.

Nach kurzem Gespräch mit dem Wirt zeigte sich das dieser noch zwei Doppelzimmer und eine Eckstube für eine einzelne Person zur Verfügung hatte. Der Knappe konnte im Zimmer der Gehilfen schlafen, also war er auch untergebracht. Der Wirt beugte sich vor.
"Eure Elfe, die wird doch hoffentlich keinen Ärger machen, oder ?", fragte er misstrauisch und wies in Richtung Larissa.
"Nein wird sie nicht, aber ich mache euch Ärger falls ihr sie dumm anmacht.", antwortete der Ritter ernst. Der Wirt hob beschwichtigend die Hände und warf ihm einen leicht ängstlichen Blick zu.
"Entschuldigt Ser, ihr wollte eure Begleiterin nicht beleidigen. Ich hatte nur letztens eine Elfe da, die hat nachdem sie ein paar betrunkene Freischärler angemacht haben, den Kopf des Anführers auf den Tisch geknallt und sich mit ihnen geschlagen. Das war an dem Tisch wo eure Gefährten sitzen. Sie haben dann ihre Balgerei draußen fortgesetzt und etwas später ist sie alleine zurückgekehrt. Kurz darauf kam dann sogar noch ein Qunari herein, mit dem hat sie sich dann eine Weile unterhalten und ist mit ihm abgezogen. Als ich draussen nach dem Verbleib der Freischärler nachschaute habe ich nur ihre fünf Leichen gesehen, eine war fürchterlich verbrannt. Wenn es nicht zuviel verlangt ist, werde ich deswegen bitten das eure Begleiterin nicht meine Kundschaft dezimiert.",sagte der Wirt im unterwürfigen Tonfall. Eine Elfin die fünf Menschen im Kampf tötete und dann mit einem Qunari abzog ? Artur beschloss, falls der Wirt selbstgebrannten anbot, vorsichtshalber die Finger davon zu lassen. Scheinbar war der nicht gut fürs Hirn.
"Nein keine Angst sie ist friedlich und solange sie nicht auch von euren Kunden belästigt wird, müsst ihr euch um deren Wohlergehen keine Sorgen machen." sagte Artur im höflichen Tonfall und begab sich zu den anderen, wo er Morgana den Schlüssel für das andere Doppelzimmer gab und Nimue den für die Einzelstube. Heute Nacht würde jeder die Nacht durchschlafen können und morgen würden sie Amaranthine erreichen.


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Das Gasthaus war geräumig und schöner als man es von einer einfachen Wegtaverne vermutet hätte. Mehrere knisternde Feuertöpfe und ein prasselnder Kamin über dem ein Bohneneintopf schmorte wärmten die ganze „Wanderers Rast“. Morgana suchte einen Tisch aus während Artur sich um die Beschaffung von Zimmern kümmerte. Während die Hexe mit merkwürdig großem Interesse den Blutspritzern, die Larissa schon bei einem flüchtigen Blick als solche identifizierte, zuwandte und Artur mit dem etwas skeptisch dreinblickenden Wirt sprach, ließ sich Mordred Morgana gegenüber nieder. Nimue entschuldigte sich. Auch eine Magierin musste mal für kleine Mädchen. Larissa sah sich währenddessen um und musterte neugierig die Insassen der Taverne. „Wanderers Rast“ hatte etwas, was den meisten Gaststätten gefehlt hatte: ein Bänkelsänger der melodisch auf einer Laute klimperte und dazu irgendeine Legende von Asha'belannar sang und ihren Kampf gegen ihren Geliebten. Der Elfe fiel auf, dass eine unverhältnisgroße Anzahl an Menschen sie scheu, ja schon fast ängstlich anschaute. Hatte vielleicht ein weniger gemäßigter Clan der Dalish diesen Landstich einst heimgesucht oder war der Blick der Menschen bloß einer allgemeinen Elfenfeindlichkeit zuzuschreiben?

Larissa meinte neben den furchtvollen Wanderern auch bunte Kaufleute zu erkennen, eben jene Kaufleute die sie vor dem Eintreffen in Blumbach auf der Straße nach Amaranthine entdeckt hatten. Artur hatte Recht gehabt das inoffizielle Angebot einer gemeinsamen Reise auszuschlagen, bewegten sich die Männer und ihre Karren doch anscheinend sehr langsam. Weiterhin saßen zudem einige Bewaffnete in dem Schankraum, eine kleine Gruppe aus drei Zwergen die an einem Tisch Karten spielten und laut fluchten oder lachten, je nachdem was das Blatt ihnen zugestand und eine Gruppe Männer und Frauen, welche die Elfe interessiert musterten. Als Larissa sie anschaute stellte sie fest, dass eine der Männer sie direkt ansah und als sich ihre Blicke trafen winkte er sie heran. Verdutzt schaute sich Larissa um, da sie sich keinen Grund denken konnte, wieso sie gemeint sein mochte doch hinter ihr stand niemand und so näherte sie sich den Fremden.
„Du bist eine Dalish“, stellte der Mann fest. Er hatte lange dunkle Dreadlocks, die ihm weit in den Rücken hingen. Allerdings zeichnete seine Frisur aus, dass die Seiten seines Kopfes kahlgeschoren waren und seine verbliebenen Haare dadurch nur noch dicker wirkten. Seine Rüstung war leicht und aus Leder und an seinem Gürtel prangte eine kurze, aber stabil wirkende Axt mit kunstvoller Klinge. Die Männer neben ihm, und auch zwei Frauen an dem Tisch, wiesen ähnliche Art von Ausrüstung auf. Dünne Speere, runde leichte Holzschilde. Breite, kurze Schwerter. Manche von ihnen trugen Tätowierungen oder irgendeine Art farbiger Kriegsbemalung.
„Das bin ich!“, antwortete Larissa so schlagkräftig sie konnte. Der Mann lächelte. „Dann setz dich zu uns, Schwester!“, und mit seinem Fuß schob er die Sitzbank ihm gegenüber knarrend ein Stück über den Boden. Larissa hob eine ihrer schwarzen Augenbrauen. „Wir sind Aschekrieger“, verkündete der Axtträger. „Und wir sind Unterwegs nach Denerim. Du kommst doch aus der Richtung, oder? Es gibt keine besseren und aufmerksameren Wanderer und Berichterstatter als die Dalish, auch wenn man sie leider viel zu selten antrifft. Setz dich und erzähl und von dem Weg in die Hauptstadt und du bist heute Abend unser Gast!“
Larissa überlegte kurz, dann nickte sie knappt und ließ sich umsichtig nieder, das Schwert an ihrer Seite richtend und den langen Mantel über das Ende der Bank drapierend. Sofort knallte ihr der Anführer der Krieger einen breiten, aber recht flachen Tonbecher vor die Nase und begann eine gelblich-helle Flüssigkeit aus einem bauchigen Krug hineinzugießen. „Bester Met aus Highever“, verkündete er stolz und schenkte sich selbst nach. „Hoch die Tassen!“

Die Gruppe stieß gemeinsam mit Larissa an, bevor die Krieger ihre Fragen losließen.
„Lady Morgana“, sagte Mordred freundlich nachdem sowohl Larissa als auch Nimue den Tisch verlassen hatten. „Ich hatte gehofft mit Euch alleine reden zu können. Ich weiß, dass Euch die Anwesenheit von Lady Seren unangenehm ist. Ich habe beobachtet, wie sie sich Euch nähert, wie sie mit Euch redet und wir Ihr danach dreinschaut. Ich kann Eure Sorge verstehen und ich weiß, dass Ihr mir gegenüber nicht gänzlich vertraut. Ich möchte Euch nur versichern, dass Ich zu Euch stehe. Egal, was kommt. Ich schwöre Euch einen Eid, so Ihr es wünscht. Wer auch immer unser Gegner sein wird, ob Templer, Zirkelmagier oder die Göttliche persönlich, ich stehe an Eurer Seite so wie Ihr an der meinen gestanden seid, das schwöre ich.“
Vielleicht war er der vorzügliche Wein der aus Mordred sprach, vielleicht auch das neu entdeckte Zugehörigkeitsgefühl nun da er nicht mehr der Neueste in der Gruppe war oder Morganas Schönheit, die ihn dazu antrieb die Worte zu sprechen.
„Der Erbauer wird mich verstehen. Und wenn nicht, dann ist er nicht der Erbauer.“

Nimue kehrte zu dem Tisch zurück, etwa zeitgleich mit Artur. Dieser händigte nun drei Zimmerschlüssel aus, einen für Morgana und Larissa, einen für ihn und Mordred und einen für Nimue allein. „Ich dankte Euch, Ritter“, sagte die Magierin und strich ihren Schlüssel von der Tischplatte. Sie hatte ohnehin nicht vorgehabt mit Morgana in einem Raum zu schlafen. Zumindest noch nicht. Sollte sich die Hexe, angestachelt durch die Provokation des heutigen Gespräches in dieser Nacht in eine Abscheulichkeit verwandeln, so würde sie es lieber aus dem Nebenzimmer mitbekommen. Die Magierin ließ sich am Tisch nieder und schaute gelangweilt drein. Larissa hatte sich zu einer anderen Gruppe Bewaffneter gesellt. Die Elfe schien ohnehin die einzige Person der Gruppe zu sein die ohne Vorbehalte mit Nimue sprechen mochte. Artur und Mordred verhielten sich zwar wie man es von Männern mit Anstand erwarten konnte, doch schienen Beide ihr unterschiedliche ausgeprägte Skepsis entgegen zu bringen. Morgana sah Nimue natürlich noch immer als ihre erklärte Feindin. „Dummes Kind“, dachte die Magierin bei dem Groll, den die Hexe seit dem heutigen Gespräch sicherlich gegen sie hegte. „Weit weniger intelligent als ich gehofft hatte.“ Sie war nicht die Erste, die sich selbst als "frei" bezeichnete und ausfallend gegenüber der Magierin wurde. Und die meisten dieser Querolanten gehörten jetzt zu den größten Bücklingen des Zirkels. Einmal von dem Gefühl gekostet einen Zweck in der Welt und der Gemeinschaft zu erfüllen und nicht ein sinnloses Leben der Furcht zu leben erhob viele der einstigen Abtrünnigen in Spähren glückseliger Frohlocken. Und der Rest diente jetzt als Besänftigte. Über Morganas Schicksal würde Nimue bei Zeiten entscheiden. Noch stand sie am Anfang.

Schließlich gesellte sich auch der Knappe an ihren Tisch. Er war eingeschüchtert und zugegebermaßen etwas verstört was angesichts des letzten Ereignisses auch kein Wunder war. Ihm wurde jedoch aufgetragen die Satteltaschen der Pferde in das Zimmer der Männer zu bringen, ebenso wie Rüstung und Gepäck des Toten. Der Junge schien ein aufrichtiges Ehrgefühl aber auch eine gesunde Furcht Artur gegenüber zu verspüren.
„Nettes Plätzchen hier“, sagte Mordred und grinste in die Runde. Diese angespannte Stimmung behagte ihm gar nicht und er entschied, dass ein ordentlicher Brandwein die Stimmung auflockern würde. Also winkte er den Wirt heran…

numberten
25.10.2015, 14:13
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Das Gasthaus war geräumig und schöner als man es von einer einfachen Wegtaverne vermutet hätte. Mehrere knisternde Feuertöpfe und ein prasselnder Kamin über dem ein Bohneneintopf schmorte wärmten die ganze „Wanderers Rast“. Morgana suchte einen Tisch aus während Artur sich um die Beschaffung von Zimmern kümmerte. Während die Hexe mit merkwürdig großem Interesse den Blutspritzern, die Larissa schon bei einem flüchtigen Blick als solche identifizierte, zuwandte und Artur mit dem etwas skeptisch dreinblickenden Wirt sprach, ließ sich Mordred Morgana gegenüber nieder. Nimue entschuldigte sich. Auch eine Magierin musste mal für kleine Mädchen. Larissa sah sich währenddessen um und musterte neugierig die Insassen der Taverne. „Wanderers Rast“ hatte etwas, was den meisten Gaststätten gefehlt hatte: ein Bänkelsänger der melodisch auf einer Laute klimperte und dazu irgendeine Legende von Asha'belannar sang und ihren Kampf gegen ihren Geliebten. Der Elfe fiel auf, dass eine unverhältnisgroße Anzahl an Menschen sie scheu, ja schon fast ängstlich anschaute. Hatte vielleicht ein weniger gemäßigter Clan der Dalish diesen Landstich einst heimgesucht oder war der Blick der Menschen bloß einer allgemeinen Elfenfeindlichkeit zuzuschreiben?

Larissa meinte neben den furchtvollen Wanderern auch bunte Kaufleute zu erkennen, eben jene Kaufleute die sie vor dem Eintreffen in Blumbach auf der Straße nach Amaranthine entdeckt hatten. Artur hatte Recht gehabt das inoffizielle Angebot einer gemeinsamen Reise auszuschlagen, bewegten sich die Männer und ihre Karren doch anscheinend sehr langsam. Weiterhin saßen zudem einige Bewaffnete in dem Schankraum, eine kleine Gruppe aus drei Zwergen die an einem Tisch Karten spielten und laut fluchten oder lachten, je nachdem was das Blatt ihnen zugestand und eine Gruppe Männer und Frauen, welche die Elfe interessiert musterten. Als Larissa sie anschaute stellte sie fest, dass eine der Männer sie direkt ansah und als sich ihre Blicke trafen winkte er sie heran. Verdutzt schaute sich Larissa um, da sie sich keinen Grund denken konnte, wieso sie gemeint sein mochte doch hinter ihr stand niemand und so näherte sie sich den Fremden.
„Du bist eine Dalish“, stellte der Mann fest. Er hatte lange dunkle Dreadlocks, die ihm weit in den Rücken hingen. Allerdings zeichnete seine Frisur aus, dass die Seiten seines Kopfes kahlgeschoren waren und seine verbliebenen Haare dadurch nur noch dicker wirkten. Seine Rüstung war leicht und aus Leder und an seinem Gürtel prangte eine kurze, aber stabil wirkende Axt mit kunstvoller Klinge. Die Männer neben ihm, und auch zwei Frauen an dem Tisch, wiesen ähnliche Art von Ausrüstung auf. Dünne Speere, runde leichte Holzschilde. Breite, kurze Schwerter. Manche von ihnen trugen Tätowierungen oder irgendeine Art farbiger Kriegsbemalung.
„Das bin ich!“, antwortete Larissa so schlagkräftig sie konnte. Der Mann lächelte. „Dann setz dich zu uns, Schwester!“, und mit seinem Fuß schob er die Sitzbank ihm gegenüber knarrend ein Stück über den Boden. Larissa hob eine ihrer schwarzen Augenbrauen. „Wir sind Aschekrieger“, verkündete der Axtträger. „Und wir sind Unterwegs nach Denerim. Du kommst doch aus der Richtung, oder? Es gibt keine besseren und aufmerksameren Wanderer und Berichterstatter als die Dalish, auch wenn man sie leider viel zu selten antrifft. Setz dich und erzähl und von dem Weg in die Hauptstadt und du bist heute Abend unser Gast!“
Larissa überlegte kurz, dann nickte sie knappt und ließ sich umsichtig nieder, das Schwert an ihrer Seite richtend und den langen Mantel über das Ende der Bank drapierend. Sofort knallte ihr der Anführer der Krieger einen breiten, aber recht flachen Tonbecher vor die Nase und begann eine gelblich-helle Flüssigkeit aus einem bauchigen Krug hineinzugießen. „Bester Met aus Highever“, verkündete er stolz und schenkte sich selbst nach. „Hoch die Tassen!“

Die Gruppe stieß gemeinsam mit Larissa an, bevor die Krieger ihre Fragen losließen.
„Lady Morgana“, sagte Mordred freundlich nachdem sowohl Larissa als auch Nimue den Tisch verlassen hatten. „Ich hatte gehofft mit Euch alleine reden zu können. Ich weiß, dass Euch die Anwesenheit von Lady Seren unangenehm ist. Ich habe beobachtet, wie sie sich Euch nähert, wie sie mit Euch redet und wir Ihr danach dreinschaut. Ich kann Eure Sorge verstehen und ich weiß, dass Ihr mir gegenüber nicht gänzlich vertraut. Ich möchte Euch nur versichern, dass Ich zu Euch stehe. Egal, was kommt. Ich schwöre Euch einen Eid, so Ihr es wünscht. Wer auch immer unser Gegner sein wird, ob Templer, Zirkelmagier oder die Göttliche persönlich, ich stehe an Eurer Seite so wie Ihr an der meinen gestanden seid, das schwöre ich.“
Vielleicht war er der vorzügliche Wein der aus Mordred sprach, vielleicht auch das neu entdeckte Zugehörigkeitsgefühl nun da er nicht mehr der Neueste in der Gruppe war oder Morganas Schönheit, die ihn dazu antrieb die Worte zu sprechen.
„Der Erbauer wird mich verstehen. Und wenn nicht, dann ist er nicht der Erbauer.“

Nimue kehrte zu dem Tisch zurück, etwa zeitgleich mit Artur. Dieser händigte nun drei Zimmerschlüssel aus, einen für Morgana und Larissa, einen für ihn und Mordred und einen für Nimue allein. „Ich dankte Euch, Ritter“, sagte die Magierin und strich ihren Schlüssel von der Tischplatte. Sie hatte ohnehin nicht vorgehabt mit Morgana in einem Raum zu schlafen. Zumindest noch nicht. Sollte sich die Hexe, angestachelt durch die Provokation des heutigen Gespräches in dieser Nacht in eine Abscheulichkeit verwandeln, so würde sie es lieber aus dem Nebenzimmer mitbekommen. Die Magierin ließ sich am Tisch nieder und schaute gelangweilt drein. Larissa hatte sich zu einer anderen Gruppe Bewaffneter gesellt. Die Elfe schien ohnehin die einzige Person der Gruppe zu sein die ohne Vorbehalte mit Nimue sprechen mochte. Artur und Mordred verhielten sich zwar wie man es von Männern mit Anstand erwarten konnte, doch schienen Beide ihr unterschiedliche ausgeprägte Skepsis entgegen zu bringen. Morgana sah Nimue natürlich noch immer als ihre erklärte Feindin. „Dummes Kind“, dachte die Magierin bei dem Groll, den die Hexe seit dem heutigen Gespräch sicherlich gegen sie hegte. „Weit weniger intelligent als ich gehofft hatte.“ Sie war nicht die Erste, die sich selbst als "frei" bezeichnete und ausfallend gegenüber der Magierin wurde. Und die meisten dieser Querolanten gehörten jetzt zu den größten Bücklingen des Zirkels. Einmal von dem Gefühl gekostet einen Zweck in der Welt und der Gemeinschaft zu erfüllen und nicht ein sinnloses Leben der Furcht zu leben erhob viele der einstigen Abtrünnigen in Spähren glückseliger Frohlocken. Und der Rest diente jetzt als Besänftigte. Über Morganas Schicksal würde Nimue bei Zeiten entscheiden. Noch stand sie am Anfang.

Schließlich gesellte sich auch der Knappe an ihren Tisch. Er war eingeschüchtert und zugegebermaßen etwas verstört was angesichts des letzten Ereignisses auch kein Wunder war. Ihm wurde jedoch aufgetragen die Satteltaschen der Pferde in das Zimmer der Männer zu bringen, ebenso wie Rüstung und Gepäck des Toten. Der Junge schien ein aufrichtiges Ehrgefühl aber auch eine gesunde Furcht Artur gegenüber zu verspüren.
„Nettes Plätzchen hier“, sagte Mordred und grinste in die Runde. Diese angespannte Stimmung behagte ihm gar nicht und er entschied, dass ein ordentlicher Brandwein die Stimmung auflockern würde. Also winkte er den Wirt heran…

http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg

Da Artur sich um die Zimmer bemühte, Larissa von irgendwelchen Fremden an den Tisch eingeladen worden war und Nimue kurz ausgetreten war saß Morgana alleine mit Mordred an einem Tisch. Dieser sprach sie sogleich an um ihr zu versichern das er im Ernstfall zu ihr stehen würde egal gegen wen er sich dafür stellen musste. Er erweiterte sein Versprechen sogar zu einem Schwur, was bemerkenswert war, denn immerhin hatte er Morgana in Denerim als nicht vertrauenswürdig genug gesehen ihr einen Eid zu schwören. Morgana wusste nicht ob der Antivaner leicht betrunken war oder es andere Gründe für seinen Sinneswandel gab, aber sie wusste seine Worte zu schätzen und so stieg ihre Laune merklich an. Alle drei Gefährten hinter sich zu wissen war sehr beruhigend.
"Ich danke euch für eure freundlichen Worte und weiß sie zu schätzen. Auch wenn ich nicht vorhabe mich mit der Göttlichen anzulegen so ist es beruhigend euch auf meiner Seite zu wissen.", antwortete sie freundlich und schenkte dem Antivaner eines ihrer seltenen, aber herzerfrischenden Lächeln. Wenn sie lächelte war sie sogar noch schöner, eine Geste die der Antivaner als Mann von Welt sicher zu schätzen wusste. Sogar die Rückkehr von Nimue sorgte nicht dafür das ihre gute Laune sofort wieder einfror. Morgana hatte beschlossen sich nicht von dem Gespräch des heutigen Nachmittags die Laune verderben zu lassen. Auch Artur kam jetzt an den Tisch und verteilte die Schlüssel für die Zimmer. Morgana war froh das er nicht auf die idiotische Idee gekommen war, sie mit Nimue auf ein Zimmer zu stecken, denn das wäre etwas gewesen was ihre Laune vermutlich schon wieder verschlechtert hätte. Der Knappe kam auch kurz hinzu, wurde aber damit beauftragt das Gepäck auf die Zimmer zu bringen. Der junge Kerl zeichnete sich durch eine angenehme Unterwürfigkeit aus, wie Morgana zufrieden feststellte. Sie hatte nichts dagegen das der Junge sie bis Amaranthine begleiten würde, immerhin hielt er ja ganz offensichtlich die Klappe und sie würden die Stadt morgen schon erreichen. Überhaupt schien er eigentlich nur Artur nach irgendwelchen Rittergeschichten auszuquetschen, was dieser mit wechselnder Stimmung bedachte. Allerdings war das so verwunderlich ? Sie hatte als sie jung war auch Rhiannon am laufenden Band Fragen zur Magie und den Elfen und allen möglichen Dingen gefragt. Und selbst jetzt ertrug sie die Anwesenheit einer arroganten Zirkelmagierin, weil sie die Chancen sah etwas neues zu lernen. Neugier und Wissensdrang waren schließlich das was den Menschen nach vorne trieb.

Trotz allem herrschte eine Art unangenehme Schwere am Tisch, welche Mordred scheinbar durch Zuhilfenahme von Alkohol auflösen wollte. Das schien sowieso so eine Art Universalheilmittel von ihm und Artur zu sein. Als der Wirt kam orderte er für sich Branntwein, worauf der Ritter ebenfalls einstieg. Morgana beschloss allerdings auf Branntwein zu verzichten. Mit Hinblick auf Larissa, welche von den Männern mit denen sie am Tisch saß gerade eine gelbliche Flüssigkeit eingeschenkt bekam, vermutete sie zwar stark das die Elfe sie nicht mehr nach einer Unterrichtsstunde fragen würde, aber trotzdem beschloß sie lieber beim Wein zu bleiben. Sie hatte nicht vor sich komplett den Verstand zu vernebeln, zudem war sie gegenüber dem Branntwein dieser Taverne eher skeptisch eingestellt. Nachdem der Wirt auch noch Nimues Bestellung aufgenommen hatte, wacktelte er davon die Getränke zu holen. Kurze Zeit tauchte er mit vier Bechern wieder auf die er von dem Quartett abstellte. Artur nahm seinen Krug und hob ihn empor.
"Nun morgen werden wir dann schon Amaranthine erreichen. Dort können wir uns dann darum kümmern alle Vorbereitungen für den weiteren Weg nach Highever zu treffen. Ich werde mich dann noch darum bemühen diese Rüstung zu verkaufen und nach einer Überfahrt für diesen Knappen suchen. Anschließend schauen wir nach weiterer Arbeit und ziehen dann weiter in Richtung Westen. Wir sollten nicht zuviel Zeit in Amaranthine vertrödeln. Aber jetzt genießen wir erstmal den Abend. Auf eine gute Weiterreise.", sagte er gutgelaunt und prostete den Anderen zu, was von diesen erwidert wurde. Der Branntwein schmeckt gar nich so übel wie er anerkenend feststellen musste. Auf jedenfall konnte er noch sehen was ein gutes Zeichen war. Auch Morgana war von dem Wein angenehm überrascht, er war süßer und fruchtiger als in Denerim. Wohl ein Umstand der durch die Nähe zu Amaranthine zu erklären war. Immerhin war diese Stadt ein Umschlagsplatz für alle mögliche Waren und hatte noch mehr Handelsgüter als der Hafen von Denerim.
"Nun Mordred, was werdet ihr machen wenn wir in Amaranthine angekommen sind ?", fragte Artur den Antivaner freundlich.


http://upload.worldofplayers.de/files10/Mealla_portrait.jpg

Warme weiße Dampfschwaden umgaben Mealla und tauchten ihren Körper sowie den Raum in eine wohlige Hitze. Sie saß nackt auf einer weißen Steinbank inmitten von heißem Dampf, der ihre Poren angenehm reinigte und ihren durch die letzten Tage angespannten Körper lockerte. Feine Wasserperlen kondensierten an ihrer glatten Elfenhaut und liefen langsam die Rundungen ihres Körpers hinab. Sie hatte beschlossen den Tag zu nutzen und die große Badestube von Amaranthine zu besuchen. Diese war noch von den Orlaisianern gebaut worden, denn schließlich war vor der Invasion Amaranthine noch ein popeliges Fischerdorf gewesen. Aber der damalige Stadtkommandant hatt etwas für Bäder und Hygiene übrig, weswegen er so umsichtig gewesen war ein Bad zu bauen und das sogar aus Stein. Dieser weiße Stein wurde in Steinbrüchen in der Nähe der Küste abgebaut und bot einen recht schönen Anblick. Ein paar Löwenstatuen waren noch aus der Besatzungszeit übrig geblieben und nicht zerschlagen worden, weswegen das Bad nicht ganz schlicht aussah. Natürlich war dieses Bad nicht mit den gewaltigen Bädern und Thermen zu vergleichen die es überall im Reich gab. Diese waren reich mit Marmor und Fresken verziert und strahlten die Macht des Reiches aus. Dagegen war dieses Bad schlicht und rustikal und von Fußbodenheizung hatte man hier leider auch noch nie was gehört. Andererseits wurden diese in Tevinter von Sklaven beheizt, genauso wie es Massagesklaven, Lustsklaven und zahlreiche anderer Sklaven gab. So gesehen konnte Mealla auf eine Fußbodenheizung verzichten und war auch gerne bereit dem Masseur nachher seine Dienste zu entlohnen. Und dieses Dampfbad war doch recht ordentlich gemacht und sorgte für Entspannung. Sie war allerdings die einzige Elfin in dem Bad und wurde deswegen von den anderen menschlichen Frauen neugierig bis skeptisch gemustert. Oder es lag daran das sie kein Handtuch trug, was sie so von Tevinter gewohnt war. Sie war auch nicht die einzigste was nahelegte das es keinen Handtuchzwang gab. Vermutlich trauten sich nicht viele Elfen außer zum Arbeiten hierhin, obwohl es offiziell auch ihnen gestattet war das Bad zu besuchen. Vielleicht lag es auch nur an der Protektion des Stadtkommandanten das man Mealla hereingelassen hatte. Das Bad war in einen Bereich für Männer und Frauen unterteilt, da konnte man sich aus Platzgründen wahrscheinlich keine Separation von Elfen und Menschen leisten. Auch wenn Mealla Hitze sehr gut ertragen konnte, so war sie jetzt schon fast eine Stunde in dem Dampfbad, weswegen sie beschloss sich abzukühlen.

Also verließ sie das Dampfbad und ging zum Kaltbadebecken wo sie mit einem beherzten Sprung hineinsprang. Der rapide Temperaturwechsel traf ihren Körper gewohnt heftig, aber wie immer gewöhnte er sich schnelle daran. Sie planschte noch ein wenig im Becken herum, was aber aufgrund ihrer nicht beosnders ausgeprägten Schwimmküsten nicht besonders elegant aussah. Schließlich begab sie sich aus dem Becken zu einer der steinernen Liegen wo ein Frau mit äußerst kräftigen Armen schon darauf wartete sie durchzukneten. Meall legte sich bäuchlings auf die Liege und legte ihren Kopf dabei auf den überkreuzten Armen ab. Kurz darauf begannen auch schon kräftige Hände ihren durch die Hitze gelockerten Körper fachkundig zu bearbeiten. Mealla seufzte wohlig während sie durchgeknetet wurde. Sowas tat nach einem langen Ritt einfach gut und leider bot dieses barbarische Land nur wenig solche Möglichkeiten. Während die Knoten in ihren Muskeln bekämpft wurden ließ Mealla ihre Gedanken schweifen. Sie hatte vom Stadtkommandanten einen lukrativen Auftrag angenommen. 40 Souvereigns für den Kopf von Leroy Lelaske dem Schrecken der westlichen Straße. Und einen Souvereign für jeden Skalp seiner Männer. Allerdings nur in Verbindung mit dem Kopf was Mealla für eine kluge Maßnahme hielt. Anderernfalls würden wohl bald ein Haufen Menschen ohne Kopfhaut herumlaufen, wenn man einfach für jeden Skalp ein Goldstück zahlen würde. Offensichtlich waren die Kräfte des Arls anderweitig gebunden, sodass der Kommandant keine Männer für eine großangelegte Jagd hatte. Mealla musste noch nichtmal nach Amaranthine zurückreisen sondern konnte die Beweise bei einer der Garnisionen auf der Straße abgeben. Insgesamt war das also ein äußerst lukrativer Auftrag. Das einzige Problem war das Mealla die Bande noch finden musste und nicht wusste mit wievielen Skalps sie zu tun bekommen würde. Je nach Größe der Bande könnte die Jägerin auf einmal zur Beute werden, eine Vorstellung die ihr nicht so behagte. Vielleicht musste sie sich nach anderen Jägern oder Söldnern umhören die ihr halfen. Sie teilte äußerst ungern, aber eine kleinere Summe war immer noch besser als auf einmal mit gespaltenem Schädel im Straßengraben zu liegen. Sie konnte sich in den nächsten Tagen ja mal umhören und abwarten. Der Stadtkommandant hatte ihr gesagt, dass er weitere Interessen zu ihr schicken würde. Wenn einer von denen was taugte konnte sie sich ja überlegen ob sie mit ihm zusammenarbeitete. Wenn nicht würde sie halt allein ihr Glück versuchen müssen.
"Aaah. Mhm.",stöhnte sie zufrieden als sich einer ihrer Knoten löste. Und bis dahin würde sie den Aufenthalt nutzen um sich ordentlich zu entspannen.

Shepard Commander
25.10.2015, 18:47
http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg

Da Artur sich um die Zimmer bemühte, Larissa von irgendwelchen Fremden an den Tisch eingeladen worden war und Nimue kurz ausgetreten war saß Morgana alleine mit Mordred an einem Tisch. Dieser sprach sie sogleich an um ihr zu versichern das er im Ernstfall zu ihr stehen würde egal gegen wen er sich dafür stellen musste. Er erweiterte sein Versprechen sogar zu einem Schwur, was bemerkenswert war, denn immerhin hatte er Morgana in Denerim als nicht vertrauenswürdig genug gesehen ihr einen Eid zu schwören. Morgana wusste nicht ob der Antivaner leicht betrunken war oder es andere Gründe für seinen Sinneswandel gab, aber sie wusste seine Worte zu schätzen und so stieg ihre Laune merklich an. Alle drei Gefährten hinter sich zu wissen war sehr beruhigend.
"Ich danke euch für eure freundlichen Worte und weiß sie zu schätzen. Auch wenn ich nicht vorhabe mich mit der Göttlichen anzulegen so ist es beruhigend euch auf meiner Seite zu wissen.", antwortete sie freundlich und schenkte dem Antivaner eines ihrer seltenen, aber herzerfrischenden Lächeln. Wenn sie lächelte war sie sogar noch schöner, eine Geste die der Antivaner als Mann von Welt sicher zu schätzen wusste. Sogar die Rückkehr von Nimue sorgte nicht dafür das ihre gute Laune sofort wieder einfror. Morgana hatte beschlossen sich nicht von dem Gespräch des heutigen Nachmittags die Laune verderben zu lassen. Auch Artur kam jetzt an den Tisch und verteilte die Schlüssel für die Zimmer. Morgana war froh das er nicht auf die idiotische Idee gekommen war, sie mit Nimue auf ein Zimmer zu stecken, denn das wäre etwas gewesen was ihre Laune vermutlich schon wieder verschlechtert hätte. Der Knappe kam auch kurz hinzu, wurde aber damit beauftragt das Gepäck auf die Zimmer zu bringen. Der junge Kerl zeichnete sich durch eine angenehme Unterwürfigkeit aus, wie Morgana zufrieden feststellte. Sie hatte nichts dagegen das der Junge sie bis Amaranthine begleiten würde, immerhin hielt er ja ganz offensichtlich die Klappe und sie würden die Stadt morgen schon erreichen. Überhaupt schien er eigentlich nur Artur nach irgendwelchen Rittergeschichten auszuquetschen, was dieser mit wechselnder Stimmung bedachte. Allerdings war das so verwunderlich ? Sie hatte als sie jung war auch Rhiannon am laufenden Band Fragen zur Magie und den Elfen und allen möglichen Dingen gefragt. Und selbst jetzt ertrug sie die Anwesenheit einer arroganten Zirkelmagierin, weil sie die Chancen sah etwas neues zu lernen. Neugier und Wissensdrang waren schließlich das was den Menschen nach vorne trieb.

Trotz allem herrschte eine Art unangenehme Schwere am Tisch, welche Mordred scheinbar durch Zuhilfenahme von Alkohol auflösen wollte. Das schien sowieso so eine Art Universalheilmittel von ihm und Artur zu sein. Als der Wirt kam orderte er für sich Branntwein, worauf der Ritter ebenfalls einstieg. Morgana beschloss allerdings auf Branntwein zu verzichten. Mit Hinblick auf Larissa, welche von den Männern mit denen sie am Tisch saß gerade eine gelbliche Flüssigkeit eingeschenkt bekam, vermutete sie zwar stark das die Elfe sie nicht mehr nach einer Unterrichtsstunde fragen würde, aber trotzdem beschloß sie lieber beim Wein zu bleiben. Sie hatte nicht vor sich komplett den Verstand zu vernebeln, zudem war sie gegenüber dem Branntwein dieser Taverne eher skeptisch eingestellt. Nachdem der Wirt auch noch Nimues Bestellung aufgenommen hatte, wacktelte er davon die Getränke zu holen. Kurze Zeit tauchte er mit vier Bechern wieder auf die er von dem Quartett abstellte. Artur nahm seinen Krug und hob ihn empor.
"Nun morgen werden wir dann schon Amaranthine erreichen. Dort können wir uns dann darum kümmern alle Vorbereitungen für den weiteren Weg nach Highever zu treffen. Ich werde mich dann noch darum bemühen diese Rüstung zu verkaufen und nach einer Überfahrt für diesen Knappen suchen. Anschließend schauen wir nach weiterer Arbeit und ziehen dann weiter in Richtung Westen. Wir sollten nicht zuviel Zeit in Amaranthine vertrödeln. Aber jetzt genießen wir erstmal den Abend. Auf eine gute Weiterreise.", sagte er gutgelaunt und prostete den Anderen zu, was von diesen erwidert wurde. Der Branntwein schmeckt gar nich so übel wie er anerkenend feststellen musste. Auf jedenfall konnte er noch sehen was ein gutes Zeichen war. Auch Morgana war von dem Wein angenehm überrascht, er war süßer und fruchtiger als in Denerim. Wohl ein Umstand der durch die Nähe zu Amaranthine zu erklären war. Immerhin war diese Stadt ein Umschlagsplatz für alle mögliche Waren und hatte noch mehr Handelsgüter als der Hafen von Denerim.
"Nun Mordred, was werdet ihr machen wenn wir in Amaranthine angekommen sind ?", fragte Artur den Antivaner freundlich.


http://upload.worldofplayers.de/files10/Mealla_portrait.jpg

Warme weiße Dampfschwaden umgaben Mealla und tauchten ihren Körper sowie den Raum in eine wohlige Hitze. Sie saß nackt auf einer weißen Steinbank inmitten von heißem Dampf, der ihre Poren angenehm reinigte und ihren durch die letzten Tage angespannten Körper lockerte. Feine Wasserperlen kondensierten an ihrer glatten Elfenhaut und liefen langsam die Rundungen ihres Körpers hinab. Sie hatte beschlossen den Tag zu nutzen und die große Badestube von Amaranthine zu besuchen. Diese war noch von den Orlaisianern gebaut worden, denn schließlich war vor der Invasion Amaranthine noch ein popeliges Fischerdorf gewesen. Aber der damalige Stadtkommandant hatt etwas für Bäder und Hygiene übrig, weswegen er so umsichtig gewesen war ein Bad zu bauen und das sogar aus Stein. Dieser weiße Stein wurde in Steinbrüchen in der Nähe der Küste abgebaut und bot einen recht schönen Anblick. Ein paar Löwenstatuen waren noch aus der Besatzungszeit übrig geblieben und nicht zerschlagen worden, weswegen das Bad nicht ganz schlicht aussah. Natürlich war dieses Bad nicht mit den gewaltigen Bädern und Thermen zu vergleichen die es überall im Reich gab. Diese waren reich mit Marmor und Fresken verziert und strahlten die Macht des Reiches aus. Dagegen war dieses Bad schlicht und rustikal und von Fußbodenheizung hatte man hier leider auch noch nie was gehört. Andererseits wurden diese in Tevinter von Sklaven beheizt, genauso wie es Massagesklaven, Lustsklaven und zahlreiche anderer Sklaven gab. So gesehen konnte Mealla auf eine Fußbodenheizung verzichten und war auch gerne bereit dem Masseur nachher seine Dienste zu entlohnen. Und dieses Dampfbad war doch recht ordentlich gemacht und sorgte für Entspannung. Sie war allerdings die einzige Elfin in dem Bad und wurde deswegen von den anderen menschlichen Frauen neugierig bis skeptisch gemustert. Oder es lag daran das sie kein Handtuch trug, was sie so von Tevinter gewohnt war. Sie war auch nicht die einzigste was nahelegte das es keinen Handtuchzwang gab. Vermutlich trauten sich nicht viele Elfen außer zum Arbeiten hierhin, obwohl es offiziell auch ihnen gestattet war das Bad zu besuchen. Vielleicht lag es auch nur an der Protektion des Stadtkommandanten das man Mealla hereingelassen hatte. Das Bad war in einen Bereich für Männer und Frauen unterteilt, da konnte man sich aus Platzgründen wahrscheinlich keine Separation von Elfen und Menschen leisten. Auch wenn Mealla Hitze sehr gut ertragen konnte, so war sie jetzt schon fast eine Stunde in dem Dampfbad, weswegen sie beschloss sich abzukühlen.

Also verließ sie das Dampfbad und ging zum Kaltbadebecken wo sie mit einem beherzten Sprung hineinsprang. Der rapide Temperaturwechsel traf ihren Körper gewohnt heftig, aber wie immer gewöhnte er sich schnelle daran. Sie planschte noch ein wenig im Becken herum, was aber aufgrund ihrer nicht beosnders ausgeprägten Schwimmküsten nicht besonders elegant aussah. Schließlich begab sie sich aus dem Becken zu einer der steinernen Liegen wo ein Frau mit äußerst kräftigen Armen schon darauf wartete sie durchzukneten. Meall legte sich bäuchlings auf die Liege und legte ihren Kopf dabei auf den überkreuzten Armen ab. Kurz darauf begannen auch schon kräftige Hände ihren durch die Hitze gelockerten Körper fachkundig zu bearbeiten. Mealla seufzte wohlig während sie durchgeknetet wurde. Sowas tat nach einem langen Ritt einfach gut und leider bot dieses barbarische Land nur wenig solche Möglichkeiten. Während die Knoten in ihren Muskeln bekämpft wurden ließ Mealla ihre Gedanken schweifen. Sie hatte vom Stadtkommandanten einen lukrativen Auftrag angenommen. 40 Souvereigns für den Kopf von Leroy Lelaske dem Schrecken der westlichen Straße. Und einen Souvereign für jeden Skalp seiner Männer. Allerdings nur in Verbindung mit dem Kopf was Mealla für eine kluge Maßnahme hielt. Anderernfalls würden wohl bald ein Haufen Menschen ohne Kopfhaut herumlaufen, wenn man einfach für jeden Skalp ein Goldstück zahlen würde. Offensichtlich waren die Kräfte des Arls anderweitig gebunden, sodass der Kommandant keine Männer für eine großangelegte Jagd hatte. Mealla musste noch nichtmal nach Amaranthine zurückreisen sondern konnte die Beweise bei einer der Garnisionen auf der Straße abgeben. Insgesamt war das also ein äußerst lukrativer Auftrag. Das einzige Problem war das Mealla die Bande noch finden musste und nicht wusste mit wievielen Skalps sie zu tun bekommen würde. Je nach Größe der Bande könnte die Jägerin auf einmal zur Beute werden, eine Vorstellung die ihr nicht so behagte. Vielleicht musste sie sich nach anderen Jägern oder Söldnern umhören die ihr halfen. Sie teilte äußerst ungern, aber eine kleinere Summe war immer noch besser als auf einmal mit gespaltenem Schädel im Straßengraben zu liegen. Sie konnte sich in den nächsten Tagen ja mal umhören und abwarten. Der Stadtkommandant hatte ihr gesagt, dass er weitere Interessen zu ihr schicken würde. Wenn einer von denen was taugte konnte sie sich ja überlegen ob sie mit ihm zusammenarbeitete. Wenn nicht würde sie halt allein ihr Glück versuchen müssen.
"Aaah. Mhm.",stöhnte sie zufrieden als sich einer ihrer Knoten löste. Und bis dahin würde sie den Aufenthalt nutzen um sich ordentlich zu entspannen.


http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/W4DL88qY39Eg1V9mordred_klein.png & http://upload.worldofplayers.de/files10/nimue_klein.jpg

Mordred war guter Dinge. Die Hexe hatte seinen Schwur akzeptiert und angesichts der Freundlichkeit, die sie ihm entgegen brachte und der Kameradschaftlichkeit des Ritters konnte diese Reise nun doch besser werden als erwartet. Er war ja zuerst skeptisch gewesen, aber so schlimm war es nun auch nicht mit Söldnern unterwegs zu sein, obwohl ihn dieses Gewerbe noch immer irgendwo an die dunkleren Tages seines Lebens erinnerte. Der Branntwein entfaltete seine Wirkung und Mordred nickte zustimmend während Artur seinen Plan von dem morgigen Tag offenlegte. Als dann die Frage nach den Plänen des Antivaners aufkam, grinste dieser breit und lachte laut auf.

„Oh, das kann und werde ich Euch sagen, Artur!“, sagte er voller Vorfreude. „Ich gehe zu einer Bank, hole mir einen ordentlichen Stapel Münzen und dann werde ich…“
Mordred wollte gerade eine obszöne Geste andeuten und laut: „sich eine hübsche Rothaarige auf mich setzten lassen!“, rufen, als ihm gewahr wurde, dass Nimue mit am Tisch saß. Die Magierin verströmte diese Aura der Tutorenhaftigkeit. Mordred vermutete, dass Nimue wohl kaum irgendwelche schmutzigen Dinge hören wollte. Tatsächlich vermutete Mordred, dass sie im Bezug auf sexuelle Themen kaum ein guter Gesprächspartner wäre und weder Mann noch Geliebten hatte. Mordred räusperte sich. Die Reise bei einer hartgesonnenen Truppe Mietschwerter ließ ihn zuweilen wirklich seine Manieren vergessen. „Ich werde mir wohl die Stadt anschauen. Amaranthine soll ja ein wahres Juwel Fereldens sein… was auch immer das bedeuten mag“, fügte er geringschätzig hinzu.

Nimue rollte mit den Augen, als der Antivaner von seinen Plänen zu sprechen begann. Sie konnte sich lebhaft vorstellen, was ein reicher Kerl der mit einer Söldnergruppe reiste in der zwar zwei Frauen vertreten waren, sich jedoch anscheinend keine intimen Beziehungen zu entwickeln begannen vorhatte, sobald der Souvereign rollte. Sie trank ihr Wasser, dass sie bestellt hatte, aus und schaute kurz in die Runde. Sie glaubte kaum, dass jemand der Anwesenden sie nach ihren Plänen fragen würde. Mordred vielleicht aus Höflichkeit. Arturs Bedarf Zirkelmagierin schien er für den heutigen Tag schon gedeckt zu haben und von Morgana erwartete Nimue ohnehin nichts. Also stand sie auf und warf einen kurzen Gute Nacht Gruß in die Runde. Dann ging sie erhobenen Hauptes und stolzen Schrittes in ihr Schlafzimmer. Nachdem die Magierin weg war, lehnte sich Mordred geheimnistuerisch zu Artur hinüber und flüsterte ihm zu: „Wenn wir in Amaranthine sind und die Bordelle dort gut sind würde ich Euch gerne für die verpasste Gelegenheit in Denerim mit einem weiteren Angebot entschädigen.“ Er zwinkerte. Dann richtete er sich wieder auf und schaute Morgana an. "Wie sehen Eure Pläne aus, Mylady?"

Wie Larissa erfuhr gehörten diese Aschekrieger zu einer Gruppe die sich ebenfalls für den Kampf, jedoch vornehmlich für das Kundschaften bezahlen ließen. Nachdem die Elfe all die Begebenheiten zwischen hier und Denerim geschildert und mehr Schinkenbrote vertilgt hatte, als es die Krieger für möglich befunden hätten, schaute der Anführer sie eindringlich an. „Habt Ihr schon einmal etwas von der Dunklen Brut gehört?“
„Gehört?“, kaute Larissa mit dem Mund voller in Honig getauchter Mandeln. „Ich hab schon das Vergnügen mit ihnen persönlich gehabt!“
„Gemurmel und skeptisches Getuschel ging durch die Tischgesellschaft. Der Anführer gebot diesem mit erhobener Hand Einhalt. „Ich war in Ostagar, also weiß ich genau wie die Brut aussieht. Wenn Ihr die Wahrheit sprecht, so erzählt mir: wie haben die Biester ausgesehen?“
Und Larissa berichtete detailgenau von den Genlocks, den Hurlocks und dem Oger. Auch ihre Bewaffnung und Rüstung beschrieb sie kleinlich, sodass der Anführer nicht anders konnte als zustimmend zu nicken.
„Hört mal, Larissa. Ihr sagt Ihr wäret eine Söldnerin?“
„Das bin ich. Zumindest jetzt. Früher natürlich nicht, da war ich Jägerin“, plapperte die Elfe wieder einmal ohne zu überlegen. „Hättet Ihr Interesse daran uns zu begleiten? Ihr seid zwar kein Aschekrieger aber… Ihr seid eine Späherin und Kundschaften ist unser Hauptgeschäft. Und selbst wenn wir in kleinere Scharmützel geraten wisst Ihr Euch ja zu wehren.“

numberten
25.10.2015, 20:56
http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/W4DL88qY39Eg1V9mordred_klein.png & http://upload.worldofplayers.de/files10/nimue_klein.jpg

Mordred war guter Dinge. Die Hexe hatte seinen Schwur akzeptiert und angesichts der Freundlichkeit, die sie ihm entgegen brachte und der Kameradschaftlichkeit des Ritters konnte diese Reise nun doch besser werden als erwartet. Er war ja zuerst skeptisch gewesen, aber so schlimm war es nun auch nicht mit Söldnern unterwegs zu sein, obwohl ihn dieses Gewerbe noch immer irgendwo an die dunkleren Tages seines Lebens erinnerte. Der Branntwein entfaltete seine Wirkung und Mordred nickte zustimmend während Artur seinen Plan von dem morgigen Tag offenlegte. Als dann die Frage nach den Plänen des Antivaners aufkam, grinste dieser breit und lachte laut auf.

„Oh, das kann und werde ich Euch sagen, Artur!“, sagte er voller Vorfreude. „Ich gehe zu einer Bank, hole mir einen ordentlichen Stapel Münzen und dann werde ich…“
Mordred wollte gerade eine obszöne Geste andeuten und laut: „sich eine hübsche Rothaarige auf mich setzten lassen!“, rufen, als ihm gewahr wurde, dass Nimue mit am Tisch saß. Die Magierin verströmte diese Aura der Tutorenhaftigkeit. Mordred vermutete, dass Nimue wohl kaum irgendwelche schmutzigen Dinge hören wollte. Tatsächlich vermutete Mordred, dass sie im Bezug auf sexuelle Themen kaum ein guter Gesprächspartner wäre und weder Mann noch Geliebten hatte. Mordred räusperte sich. Die Reise bei einer hartgesonnenen Truppe Mietschwerter ließ ihn zuweilen wirklich seine Manieren vergessen. „Ich werde mir wohl die Stadt anschauen. Amaranthine soll ja ein wahres Juwel Fereldens sein… was auch immer das bedeuten mag“, fügte er geringschätzig hinzu.

Nimue rollte mit den Augen, als der Antivaner von seinen Plänen zu sprechen begann. Sie konnte sich lebhaft vorstellen, was ein reicher Kerl der mit einer Söldnergruppe reiste in der zwar zwei Frauen vertreten waren, sich jedoch anscheinend keine intimen Beziehungen zu entwickeln begannen vorhatte, sobald der Souvereign rollte. Sie trank ihr Wasser, dass sie bestellt hatte, aus und schaute kurz in die Runde. Sie glaubte kaum, dass jemand der Anwesenden sie nach ihren Plänen fragen würde. Mordred vielleicht aus Höflichkeit. Arturs Bedarf Zirkelmagierin schien er für den heutigen Tag schon gedeckt zu haben und von Morgana erwartete Nimue ohnehin nichts. Also stand sie auf und warf einen kurzen Gute Nacht Gruß in die Runde. Dann ging sie erhobenen Hauptes und stolzen Schrittes in ihr Schlafzimmer. Nachdem die Magierin weg war, lehnte sich Mordred geheimnistuerisch zu Artur hinüber und flüsterte ihm zu: „Wenn wir in Amaranthine sind und die Bordelle dort gut sind würde ich Euch gerne für die verpasste Gelegenheit in Denerim mit einem weiteren Angebot entschädigen.“ Er zwinkerte. Dann richtete er sich wieder auf und schaute Morgana an. "Wie sehen Eure Pläne aus, Mylady?"

Wie Larissa erfuhr gehörten diese Aschekrieger zu einer Gruppe die sich ebenfalls für den Kampf, jedoch vornehmlich für das Kundschaften bezahlen ließen. Nachdem die Elfe all die Begebenheiten zwischen hier und Denerim geschildert und mehr Schinkenbrote vertilgt hatte, als es die Krieger für möglich befunden hätten, schaute der Anführer sie eindringlich an. „Habt Ihr schon einmal etwas von der Dunklen Brut gehört?“
„Gehört?“, kaute Larissa mit dem Mund voller in Honig getauchter Mandeln. „Ich hab schon das Vergnügen mit ihnen persönlich gehabt!“
„Gemurmel und skeptisches Getuschel ging durch die Tischgesellschaft. Der Anführer gebot diesem mit erhobener Hand Einhalt. „Ich war in Ostagar, also weiß ich genau wie die Brut aussieht. Wenn Ihr die Wahrheit sprecht, so erzählt mir: wie haben die Biester ausgesehen?“
Und Larissa berichtete detailgenau von den Genlocks, den Hurlocks und dem Oger. Auch ihre Bewaffnung und Rüstung beschrieb sie kleinlich, sodass der Anführer nicht anders konnte als zustimmend zu nicken.
„Hört mal, Larissa. Ihr sagt Ihr wäret eine Söldnerin?“
„Das bin ich. Zumindest jetzt. Früher natürlich nicht, da war ich Jägerin“, plapperte die Elfe wieder einmal ohne zu überlegen. „Hättet Ihr Interesse daran uns zu begleiten? Ihr seid zwar kein Aschekrieger aber… Ihr seid eine Späherin und Kundschaften ist unser Hauptgeschäft. Und selbst wenn wir in kleinere Scharmützel geraten wisst Ihr Euch ja zu wehren.“

http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg

Der heutige Sieg, gepaart mit dem Alkohol sorgten dafür das Artur an diesem Abend in guter Laune war. Auch Mordred schien gut gelaunt zu sein und seine Antwort auf Arturs Frage fiel in etwa so aus wie der Ritter es erwartet hatte. Auf jedenfall der Teil mit den Banken, denn wegen der Anwesenheit von Damen verzichtete der Dichter auf eine ausführliche Schilderung seiner geplante auschweifenden Aktivitäten. Vor allem Nimues Anwesenheit schien ihn davon abzuhalten, strahlte diese doch die sexuelle Offenheit einer Kirchenschwester aus. So erzählte der Antivaner stattdessen von seiner Absicht die Stadt zu besichtigen was Morgana leicht zum schmunzeln brachte. Schließlich wusste jeder der den Antivaner seit mehr als zwei Tagen kannte wo dessen eigentliche Interessen lagen. Zweifellos war das auch schon der Zirkelmagierin klar welche wohl auch eins und eins zusammenzählen konnte. Ob Nimue sich anschließend erhob um das Thema nicht weiter zu behindern oder weil man ihr nicht genügend Aufmerksamkeit schenkte, konnte Morgana jetzt auch nicht genau sagen, aber großes Bedauern empfand sie deswegen nicht. Soweiso war diese Frau abseits von Themen die nicht mit Magie oder irgendwie mit ihrem kleinen Zirkel zu tun hatte vermutlich ein recht langweiliger Gesprächspartner.

Morgana schenkte sich aus einer Karaffe die der Wirt gebracht hatte noch etwas Wein ein und trank davon während sich Mordred zu dem Ritter vorbeugte und ihm etwas zuflüsterte. Es war schon putzig wie sich zwei Erwachsene Männer im Flüsterton darüber unterhielten ins Bordell zu gehen. Vermutlich würden diese Manieren im Laufe des Abends auch Lebwohl sagen. Dann wandte sich der Antivaner der Hexe zu und fragte diese nach ihren Plänen. Eine gute Frage wie Morgana zugeben musste, wusste sie bisher noch nicht was sie eigentlich in Amaranthine machen würde. Sie wusste nicht was es in der Stadt gab und was man dort machen konnte. Das einzige was sie gehört hatte war, dass die Stadt für die Kirche eine besondere Bedeutung hatte. Aufgrund ihrer kaum vorhandenen Religiosität war das für sie jedoch herzlich uninteressant. Nun sie würde sich wohl einfach mal die Stadt ansehen. Immerhin reiste sie ja auch um neue Orte kennenzulernen. Sie schaute dem Antivaner freundlich in die Augen.
"Nun Mordred, ich muss zugeben das ich bisher noch keine genauen Pläne für Amaranthine gemacht habe. Ich denke ich werde mir tatsächlich die Stadt ansehen, immerhin war ich noch nie dort. Aber ich bin voller Zuversicht das es dort auch Dinge gibt die eine Frau wie mich interessieren.", antwortete sie freundlich und lächelte den beiden Männern am Tisch zu.
"Ihr müsst euch übrigens nicht flüsternd darüber unterhalten wenn ihr mit Artur ins Bordell geht. Ich bin schließlich kein schamvolles Edelfräulein welches kichert oder errötet wenn es um dieses Thema geht. Jeder Mensch hat schließlich Bedürfnisse.", merkte sie mit einem verschmitzten Lächeln an und nahm einen weiteren Schluck aus ihrem Becher.
"Nun ich denke ihr werdet dort schon etwas finden was euren hohen Ansprüchen genügt Morgana. Immerhin gibt es dort einen lebendigen Marktplatz, eine Alchemistengilde und ich habe gehört das es aus der orlaisianischen Besatzungszeit noch ein Badehaus gibt. Langweilig wird euch schon nicht.", warf Artur ein. In den Freien Marschen war Amaranthine recht bekannt, vor allem als Konkurrent im Handel. Bei den Gesprächen in den Tavernen hatte Artur deswegen die eine oder andere Information aufschnappen können.
"Das denke ich auch.", antwortete Morgana zuversichtlich und leerte ihren Becher. Eine wohlige Wärme hatte sich in ihr ausgebreitet und Morgana beschloß das es für diesen Abend genug war. Sie war zwar noch komplett bei Sinnen und noch nicht mal angeheitert, wollte es aber auch nicht ausreizen. Immerhin mussten sie morgen ja noch ein Stück weg zurücklegen und sie hatte keine Lust sich richtig zu betrinken. Also stellte sie den Becher ab und erhob sich grazil von ihrem Stuhl.
"Die Herren ich ziehe mich zurück und lasse sie mit ihren hochgeistigen Gesprächsthemen zurück. Immerhin muss ich morgen noch selbst gehen. Ich wünsche eine gute Nacht.", sagte sie freundlich und nickte den beiden Männern zu.

Morgana beschloß noch einen kleinen Abstecher zu Larisssa zu machen, welche immer noch mit diesen Kriegern an einem Tisch saß. Diese unterhielten sich schneinbar angeregt mit der Elfe und bewirteten sie großzügig. Morgana sah das mit Wohlwollen, allerdings hatte die Elfe auch ein Talent dafür ungewollt in Schwierigkeiten zu geraten. Hätte sie sich alleine in eine Hafenkneipe begeben, dann bestand bei ihr die geringe Chance das sie am nächsten Tag auf irgendeinem Segelschiff als Matrosin aufwachte. Allerdings schien sich Larissa inzwischen auch langsam an die Welt der Menschen und das Leben als Söldnerin gewöhnt zu haben. Für den Fall das die Dalish jedoch noch länger bei diesen Menschen sitzen blieb schien es der Hexe angemessen auch ihr noch eine gute Nacht zu wünschen. Das Gespräch schien gerade eine Unterbrechung zu haben und so nutzte Morgana den Moment und legte Larissa sanft die Hand auf die Schulter. Diese bemerkte dies und sah zu der jungen Frau auf. Morgana sprach leise zu der Elfe
"Entschuldige ich wollte dich nicht stören. Ich bin jetzt nur auf dem Zimmer falls du mich suchst. Wenn du gleich noch ein wenig lernen möchtest kannst du gerne nachkommen, ich bin noch eine Weile wach. Wenn nicht wünsche ich dir schonmal eine gute Nacht und sei bitte leise wenn du nachher das Zimmer betrittst.",sagte die Hexe in einem wohlwollenden Tonfall und bedachte die Elfe mit einem Lächeln. Dann sah sie kurz zu den Aschekriegern und musterte diese freundlich, aber distanziert.
"Einen schönen Abend noch die Herren.", sprach sie höflich zu den Kriegern in normaler Lautstärke bevor sie sich umdrehte und elegant in Richtung ihres Zimmers stolzierte.

Nachdem Morgana auch gegangen war, orderte Artur eine neue Runde für sich und den Antivaner.
"Ich danke euch für das Angebot und ich denke diesesmal werde ich Zeit haben es in Anspruch zu nehmen. Sicherlich wird Amaranthine auch ein paar ansehliche Etablissements haben.", sagte Artur um das Angebot von vorhin zu würdigen. Beide Männer stießen gemeinsam an. Kurz darauf kam noch der Knappe an und meldete alles erledigt zu haben. Er fragte nach der Erlaubnis schlafen zu gehen, welche ihm Artur erteilte sowie sich auf seine Kosten noch einen Becher warmen Wein vorm schlafengehen zu holen. Der Junge war ein ordentlicher Bursche und das würde ihm nach einem Tag wie diesen sicherlich beim einschlafen helfen. Der Knappe bedankte sich höflich und machte sich dann davon. Artur wandte sich jetzt wieder seinem Tischnachbarn zu.
"Ach ja die Tage als Knappe. Damals war ich auch noch voller Enthusiasmus und Träumen voller Heldentaten. Irgendwann merkt man dan leider doch das die Wirklichkeit nicht wie in irgendwelchen Geschichten ist. Dann verliert man die Unschuld der Jugend ob man es will oder nicht.", bemerkte Artur nachdenklich.
"Aber genug von solchen Dingen. Was haltet ihr von unserer neuen Reisebegleitung, jetzt wo sie uns seit zwei Tagen begleitet ? Nützlich ist sie ja allemal, aber irgendwie bestätigt sie bisher mein Bild das Magierinnen alle ein wenig anstrengend zu sein scheinen.", bemerkte Artur scherzhaft. Bisher war ihm Morgana ja schon ab und zu auf die Nerven gegangen, aber diese Nimue schien die junge Schwarzhaarige in diesem Punkt unbedingt übertreffen zu wollen.

Fawks
26.10.2015, 15:53
vorheriger Post: Ringmode (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst/page2?p=24593253&viewfull=1#post24593253) ~ Antwort von: Glandis (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst/page2?p=24593582&viewfull=1#post24593582)

http://upload.worldofplayers.de/files9/Aril_Ava.png
Glandis war auf ihre Späße nicht nennenswert eingegangen, aber Aril hatte schon gelernt, dass die Elfe zwar Humor hatte, aber manchmal eben nur zu zu bestimmmten Tageszeiten. Offenbar war jetzt gerade keine. Kaum hatte sie den Gedanken zu Ende gebracht, da wackelte Glandis mit dem Fuß vor ihrer Nase über der Wasseroberfläche herum, als sähe sie in Aril einen guten Schuhmacher, der noch einige Korrekturen vorzunehmen hätte.
»Gut, ein paar Schuhe, könnte ich auch noch brauchen. So aus feinem Leder, innen weich, zum Schnüren, gut verarbeitet, die Nähte bitte mit gewachsten Fäden und rot, ja rot müssen sie schon sein. Sonst trage ich sie nicht!« Mit einem Blick zu Aril sagte sie beinahe herablassend: »Das ist doch nicht zu viel verlangt oder?«

Aril stierte die Elfe an, dann platzte das Lachen so aus ihr heraus, dass sie beinahe in den Fluss geplumst wäre.
"Spitze, Glandis! Man könnte meinen du hast den Damen auf dem Markt zugesehen! Wenn wir dich in die richtige Verkleidung stecken, kannst du sicherlich viele täuschen!" Sie wurde ernst und deutete auf den Fuß der Elfe. "Das kann dir sicherlich irgendwann helfen. Du hast den richtigen Tonfall und auch wenn du gerade nur einen Witz gemacht hast, hätte das genauso gesagt werden können."
Sie ließ die Hand sinken und blickte sich um. "Allerdings hilft es uns hier draußen wahrscheinlich nicht weiter. Ich frage mich also, wo der Ring herkommt. Vor ein paar Tagen waren ja einige Leute da, ob einer von denen diesen Ring verloren hat? Oder ob es noch mehr von der Sorte gibt? Oder war es ganz anders und die Schlacht hier war nur so ein Zufall wie der Ring hier im Wasser?"
Aril holte Luft und stockte. "Und die wichtigste Frage von allen: Ist es überhaupt relevant was ich hier wieder vor mich hinplappere?"

Shepard Commander
26.10.2015, 16:57
http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg

Der heutige Sieg, gepaart mit dem Alkohol sorgten dafür das Artur an diesem Abend in guter Laune war. Auch Mordred schien gut gelaunt zu sein und seine Antwort auf Arturs Frage fiel in etwa so aus wie der Ritter es erwartet hatte. Auf jedenfall der Teil mit den Banken, denn wegen der Anwesenheit von Damen verzichtete der Dichter auf eine ausführliche Schilderung seiner geplante auschweifenden Aktivitäten. Vor allem Nimues Anwesenheit schien ihn davon abzuhalten, strahlte diese doch die sexuelle Offenheit einer Kirchenschwester aus. So erzählte der Antivaner stattdessen von seiner Absicht die Stadt zu besichtigen was Morgana leicht zum schmunzeln brachte. Schließlich wusste jeder der den Antivaner seit mehr als zwei Tagen kannte wo dessen eigentliche Interessen lagen. Zweifellos war das auch schon der Zirkelmagierin klar welche wohl auch eins und eins zusammenzählen konnte. Ob Nimue sich anschließend erhob um das Thema nicht weiter zu behindern oder weil man ihr nicht genügend Aufmerksamkeit schenkte, konnte Morgana jetzt auch nicht genau sagen, aber großes Bedauern empfand sie deswegen nicht. Soweiso war diese Frau abseits von Themen die nicht mit Magie oder irgendwie mit ihrem kleinen Zirkel zu tun hatte vermutlich ein recht langweiliger Gesprächspartner.

Morgana schenkte sich aus einer Karaffe die der Wirt gebracht hatte noch etwas Wein ein und trank davon während sich Mordred zu dem Ritter vorbeugte und ihm etwas zuflüsterte. Es war schon putzig wie sich zwei Erwachsene Männer im Flüsterton darüber unterhielten ins Bordell zu gehen. Vermutlich würden diese Manieren im Laufe des Abends auch Lebwohl sagen. Dann wandte sich der Antivaner der Hexe zu und fragte diese nach ihren Plänen. Eine gute Frage wie Morgana zugeben musste, wusste sie bisher noch nicht was sie eigentlich in Amaranthine machen würde. Sie wusste nicht was es in der Stadt gab und was man dort machen konnte. Das einzige was sie gehört hatte war, dass die Stadt für die Kirche eine besondere Bedeutung hatte. Aufgrund ihrer kaum vorhandenen Religiosität war das für sie jedoch herzlich uninteressant. Nun sie würde sich wohl einfach mal die Stadt ansehen. Immerhin reiste sie ja auch um neue Orte kennenzulernen. Sie schaute dem Antivaner freundlich in die Augen.
"Nun Mordred, ich muss zugeben das ich bisher noch keine genauen Pläne für Amaranthine gemacht habe. Ich denke ich werde mir tatsächlich die Stadt ansehen, immerhin war ich noch nie dort. Aber ich bin voller Zuversicht das es dort auch Dinge gibt die eine Frau wie mich interessieren.", antwortete sie freundlich und lächelte den beiden Männern am Tisch zu.
"Ihr müsst euch übrigens nicht flüsternd darüber unterhalten wenn ihr mit Artur ins Bordell geht. Ich bin schließlich kein schamvolles Edelfräulein welches kichert oder errötet wenn es um dieses Thema geht. Jeder Mensch hat schließlich Bedürfnisse.", merkte sie mit einem verschmitzten Lächeln an und nahm einen weiteren Schluck aus ihrem Becher.
"Nun ich denke ihr werdet dort schon etwas finden was euren hohen Ansprüchen genügt Morgana. Immerhin gibt es dort einen lebendigen Marktplatz, eine Alchemistengilde und ich habe gehört das es aus der orlaisianischen Besatzungszeit noch ein Badehaus gibt. Langweilig wird euch schon nicht.", warf Artur ein. In den Freien Marschen war Amaranthine recht bekannt, vor allem als Konkurrent im Handel. Bei den Gesprächen in den Tavernen hatte Artur deswegen die eine oder andere Information aufschnappen können.
"Das denke ich auch.", antwortete Morgana zuversichtlich und leerte ihren Becher. Eine wohlige Wärme hatte sich in ihr ausgebreitet und Morgana beschloß das es für diesen Abend genug war. Sie war zwar noch komplett bei Sinnen und noch nicht mal angeheitert, wollte es aber auch nicht ausreizen. Immerhin mussten sie morgen ja noch ein Stück weg zurücklegen und sie hatte keine Lust sich richtig zu betrinken. Also stellte sie den Becher ab und erhob sich grazil von ihrem Stuhl.
"Die Herren ich ziehe mich zurück und lasse sie mit ihren hochgeistigen Gesprächsthemen zurück. Immerhin muss ich morgen noch selbst gehen. Ich wünsche eine gute Nacht.", sagte sie freundlich und nickte den beiden Männern zu.

Morgana beschloß noch einen kleinen Abstecher zu Larisssa zu machen, welche immer noch mit diesen Kriegern an einem Tisch saß. Diese unterhielten sich schneinbar angeregt mit der Elfe und bewirteten sie großzügig. Morgana sah das mit Wohlwollen, allerdings hatte die Elfe auch ein Talent dafür ungewollt in Schwierigkeiten zu geraten. Hätte sie sich alleine in eine Hafenkneipe begeben, dann bestand bei ihr die geringe Chance das sie am nächsten Tag auf irgendeinem Segelschiff als Matrosin aufwachte. Allerdings schien sich Larissa inzwischen auch langsam an die Welt der Menschen und das Leben als Söldnerin gewöhnt zu haben. Für den Fall das die Dalish jedoch noch länger bei diesen Menschen sitzen blieb schien es der Hexe angemessen auch ihr noch eine gute Nacht zu wünschen. Das Gespräch schien gerade eine Unterbrechung zu haben und so nutzte Morgana den Moment und legte Larissa sanft die Hand auf die Schulter. Diese bemerkte dies und sah zu der jungen Frau auf. Morgana sprach leise zu der Elfe
"Entschuldige ich wollte dich nicht stören. Ich bin jetzt nur auf dem Zimmer falls du mich suchst. Wenn du gleich noch ein wenig lernen möchtest kannst du gerne nachkommen, ich bin noch eine Weile wach. Wenn nicht wünsche ich dir schonmal eine gute Nacht und sei bitte leise wenn du nachher das Zimmer betrittst.",sagte die Hexe in einem wohlwollenden Tonfall und bedachte die Elfe mit einem Lächeln. Dann sah sie kurz zu den Aschekriegern und musterte diese freundlich, aber distanziert.
"Einen schönen Abend noch die Herren.", sprach sie höflich zu den Kriegern in normaler Lautstärke bevor sie sich umdrehte und elegant in Richtung ihres Zimmers stolzierte.

Nachdem Morgana auch gegangen war, orderte Artur eine neue Runde für sich und den Antivaner.
"Ich danke euch für das Angebot und ich denke diesesmal werde ich Zeit haben es in Anspruch zu nehmen. Sicherlich wird Amaranthine auch ein paar ansehliche Etablissements haben.", sagte Artur um das Angebot von vorhin zu würdigen. Beide Männer stießen gemeinsam an. Kurz darauf kam noch der Knappe an und meldete alles erledigt zu haben. Er fragte nach der Erlaubnis schlafen zu gehen, welche ihm Artur erteilte sowie sich auf seine Kosten noch einen Becher warmen Wein vorm schlafengehen zu holen. Der Junge war ein ordentlicher Bursche und das würde ihm nach einem Tag wie diesen sicherlich beim einschlafen helfen. Der Knappe bedankte sich höflich und machte sich dann davon. Artur wandte sich jetzt wieder seinem Tischnachbarn zu.
"Ach ja die Tage als Knappe. Damals war ich auch noch voller Enthusiasmus und Träumen voller Heldentaten. Irgendwann merkt man dan leider doch das die Wirklichkeit nicht wie in irgendwelchen Geschichten ist. Dann verliert man die Unschuld der Jugend ob man es will oder nicht.", bemerkte Artur nachdenklich.
"Aber genug von solchen Dingen. Was haltet ihr von unserer neuen Reisebegleitung, jetzt wo sie uns seit zwei Tagen begleitet ? Nützlich ist sie ja allemal, aber irgendwie bestätigt sie bisher mein Bild das Magierinnen alle ein wenig anstrengend zu sein scheinen.", bemerkte Artur scherzhaft. Bisher war ihm Morgana ja schon ab und zu auf die Nerven gegangen, aber diese Nimue schien die junge Schwarzhaarige in diesem Punkt unbedingt übertreffen zu wollen.


http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/W4DL88qY39Eg1V9mordred_klein.png

Larissa lächelte verlegen. „Euer Angebot ehrt mich…“ „Dann nehmt es an!“, strahlte der Krieger. „… aber ich bin schon mit den Leuten, mit denen ich hereinkam in einer Söldnertruppe, also zumindest mit zwei von Ihnen.“
„Lasst mich raten: der schwarze Ritter und der blonde Schönling!“
Larissa lachte. „Fast! Der schwarze Ritter, Ser Artur, schon. Er ist quasi mein Boss, wenn man so will. Aber die zweite Person ist…“
Die zweite Person tippte Larissa gerade auf die Schulter. Die Elfe wandte sich um und lauschte Morgana, wobei sie kaum merklich errötete als die Hexe vom „Üben“ sprach. Eigentlich hätte ihre Freundin auch Elfisch sprechen können, beherrschte sie die Sprache doch. Vielleicht, dachte Larissa in ihrem metverhangenen Hirn, wollte die Hexe so ihr Missfallen kundtun, dass sie an diesem Abend scheinbar kein Interesse an ihr gehabt hatte. Allerdings machte sich Larissa nur kurz Gedanken zu der Äußerung ihrer Freundin, denn die Aschekrieger konnten ja alles Mögliche in das Angebot interpretieren. Morgana verwies darauf, dass Larissa leise sein solle, wenn sie sich schließlich von der Bande lossagte, dann warf sie einen Gruß in die Runde der männlichen Krieger. Die beiden Frauen sparte sie dabei vermutlich absichtlich aus, was die Elfe fast schmunzeln ließ. Morgana fühlte sich ja zu Frauen hingezogen, insbesondere zu naiven hübschen Elfinnen und dass Larissa nun mit zwei anderen Weibern an einem Tisch residierte gefiel der Hexe vielleicht nicht. So ein bisschen Eifersucht wärmte Larissa die Eingeweide… vielleicht war es aber auch der Met.

Mordred tippte sich nachdenklich an die Nase. Zu der Knappenvergangenheit seines Tischgesellen wollte er nichts sagen, immerhin war ihm diese Ehre ein Leben lang verwehrt geblieben, ebenso wie der ersehnte Ritterschlag. Stattdessen überdachte er seine Antwort im Bezug auf Nimue.
„Sie wird“, begann er sehr langsam sprechend während er die Worte bedacht wählte: „… ein wertvolles Mitglied der Gruppe abgeben.“ Damit bestätigte er Arturs Hauptintension und seine eigene Hoffnung. Magier und Hexen bedeuteten in bei sieben von zehn Malen Ärger. Magier UND Hexen zusammen, das konnte nur schief gehen. Dennoch versuchte Mordred die Moral des Ritters nicht niederschlagen zu wollen, zumal er selbst ebenfalls die Vorteile erkannte. Nimue und Morgana alleine könnten zweifellos eine große Gruppe Feinde vernichten ehe diese einen Pfeil abschießen oder eine Axt nach ihnen schwingen konnten. Allerdings waren sie recht hilflos wenn sie in den Nahkampf gerieten und genau darum brauchten sie Männer und Frauen wie Artur, Mordred und Larissa.

„Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie uns sehr nützlich sein wird“, unterstrich der Antivaner nochmals eine vorformulierte Hypothese. „Vielleicht macht ihre Anwesenheit eines Tages den Unterschied ob jemand aus der Gruppe noch lebt oder stirbt. Immerhin könnt selbst Ihr eine Verwundung davontragen, die mit gewöhnlicher Arznei wie Morgana oder ich sie Euch bieten können nur unzulänglich heilen würde. Und selbst wenn Ihr, oder angenommen Larissa, die Wunde dann überlebt würdet Ihr oder sie vermutlich für den Rest des Lebens mit Nachwirkungen zu kämpfen haben. Aber Geistheiler…“
Er schaute in einen der Feuerkörbe. „Ich habe gehört die Geistheiler der Zirkel seien in der Lage Menschen genesen zu lassen, die dem Tod schon näher waren als dem Leben. Und nicht nur deren Überleben sicherten sie, sondern heilten sie zur Gänze! Zur Gänze, Artur! Ein rostiger Speer in die Eingeweide ist ein Todesurteil und wenn nicht, dann zumindest ein Garant dafür, dass man sein Leben lang kein Schwert mehr heben wird. Aber mit einer Heilerin wie Nimue… ein, zwei Tage magische Heilung und ihr fühlt euch wie neu geboren!“
Mordred wandte den Blick von den leckenden Flammen hin zu Artur. „Andererseits hoffe ich natürlich, dass Morgana und sie gut auskommen werden. Bisher läuft es erstaunlich gut, aber… ich habe geschworen Morgana zu beschützen und dennoch hoffe ich, dass ich mich weder mit dem Zirkel noch mit den Templern anlegen muss. Ich habe in Antiva noch…“
Unvermittelt unterbrach Mordred seinen Redefluss und schaute fast erschrocken drein. Seine Gedanken waren zu seiner Hübschen geflüchtet, über die Berge weit und hinaus auf das schimmernde Meer bis zu den goldgelben Stränden an denen sie noch immer mit der Gischt der Wellen tanzte. „Verzeiht.“

„Diese Frau also?“
Der Anführer der Aschekrieger klang überrascht. „Die hat doch nicht einmal Waffen?!“
„Nun ja!“, sagte Larissa stolz. „Sie ist ja auch…“
Irgendetwas regte sich in ihren schummrigen Gedanken. Die Aschekrieger schauten sie erwartungsvoll an. „Sie ist was?“ „Sie ist… eine von diesen… diesen…“
„Diesen was?“ Larissa schnippte mit den Fingern um sich Zeit zu verschaffen, was allerdings die Aufmerksamkeit des Wirtes auf sie lenkte. „Diesen…. Gelehrten!“, erinnerte sich Larissa plötzlich an Mordreds Lügerei. „Sie ist eine von diesen Gelehrten die mit allen möglichen Kräutern und so Fallen und Gifte und sogar explodierende… Äpfel herstellen?“ Sie wusste, dass es falsch war und unterstrich ihre Dummheit mit einem Kopfschütteln und der langsamen Aussprache des Schlusses. Die Krieger lachten laut. „Ihr meint Bomben!“ „Ja! Genau! Das ist es! Bomben!“ Larissa zeigte bestätigend auf denjenigen, der die Lüge ausgesprochen und somit komplettiert hatte. Die Söldner nickten sich gegenseitig wissentlich zu. „Wir Aschekrieger benutzen keine Bomben“, erklärte ihr Anführer wichtigtuerisch. „Wir sind angst- und schmerzfrei und lieben den Kampf und den Blutrausch!“ Larissa konnte zu so viel Dummheit keine geeignete Äußerung treffen und nickte daher nur stumm. Natürlich kannte sie die Legende der Aschekrieger und diese waren auch nicht die Ersten die sie gesehen hatte, nur die Ersten mit denen sie sprach. Auch Artur stand immer Vorne, aber der trug ja auch geschätzte sieben Zentimeter schwarzen Stahl zwischen seinem Herzen und einer feindlichen Lanze. Diese Krieger hier hingegen… leichte Panzerung, Leder so wie Larissas Harnisch. Nicht einmal einen Pfeil würde das abhalten, geschweige denn einen Axthieb. Und sich dann damit brüsten immer im Getümmel zu sein? Immerhin war dies der ausschlaggebende und hektisch umherspringende Punkt, wieso die Elfe keinesfalls mit diesen Wahnsinnigen kämpfen wollen würde. Die Aschekrieger schienen ihre Zurückhaltung bemerkt zu haben und wechselten das Thema auf die Reiseroute. Larissa erzählte von Orzammar, was den Anführer unter begeistertem Nicken seiner Gefolgsleute von den Zwergen schwärmen ließ. Schließlich, sogar Artur und Mordred waren schon verschwunden, beschloss Larissa schlafen zu gehen und verabschiedete sich. Man wünschte sich viel Glück, eine sichere Reise und ein „Wir sehen uns im nächsten Leben!“ des Anführers. Auf ihrem Weg nach Oben griff Larissa sich das letzte halbe Schinkenbrot und vertilgte es auf dem Weg ins Zimmer.

Vorsichtig öffnete sie die Tür. Es war recht dunkel und unter Umständen erschien Larissa ihr Betreten weitaus leiser, als es tatsächlich war, denn als sie die Tür nach zweiminütiger, vorsichtiger Aktion endlich geschlossen hatte, fielen ihr ihre Waffen und Gegenstände dafür umso lauter vom Leib. Aus Morganas Bett kam ein Rascheln, doch keine weitere Reaktion. Auch wenn Larissa ein klein wenig zu viel Met gekostet hatte, so funktionierte ihr überragendes Gehör noch immer und sagte ihr, dass die Hexe weiterhin gleichmäßig atmete. Vorsichtig zog die Elfe ihre Klamotten aus, kämpfte eine Weile mit der plötzlich ungewöhnlich widerspenstigen Gürtelschnalle und den noch widerspenstigeren Haaren, bis sie sich schließlich weit genug entkleidet hatte und sich ins Bett legte.
Sie fror. Ein kalter Wind blies durch die ein wenig undichte Scheibe und verwandelte die dünne Decke in ein nur unzureichenden Schutz. Larissa drehte sich mehrfach. Das Bett knatschte unangenehm und laut und die Elfe ärgerte sich über die geringe Qualität des Schlafplatzes. Hinsichtlich früherer Erfahrungen war diese Taverne irgendwie nicht so ihr Fall.
„Ob Morganas Bett auch so ist?“, fragte sie sich. „Oder bekommen wieder einmal die Elfen die geringeren Lager?“ Angesichts der bösen und dunklen Welt wäre dies kaum verwunderlich.
Larissa stand auf. Als sie ihre Beine aus dem Bett huschte die Kälte fast stofflich um ihre Beine und schicken einen Schauer über ihren Nacken. Vorsichtig tapste Larissa auf die gegenüberliegende Seite des Zimmers und suchte in der Dunkelheit die Oberfläche Morganas. Als sie diese fand, hob sie vorsichtig die Decke an und schlüpfte mit darunter. In einem Zustand des leichten Rausches war dies eine durchaus vertretbare Idee und Morganas Körper war warm und anschmiegsam. Larissa legte den Arm um die Hüfte der Hexe und zog sich langsam und vorsichtig näher heran, bemüht die Schwarzhaarige nicht aufzuwecken. Und dann… schlief sie ein.

numberten
26.10.2015, 20:08
http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/W4DL88qY39Eg1V9mordred_klein.png

Larissa lächelte verlegen. „Euer Angebot ehrt mich…“ „Dann nehmt es an!“, strahlte der Krieger. „… aber ich bin schon mit den Leuten, mit denen ich hereinkam in einer Söldnertruppe, also zumindest mit zwei von Ihnen.“
„Lasst mich raten: der schwarze Ritter und der blonde Schönling!“
Larissa lachte. „Fast! Der schwarze Ritter, Ser Artur, schon. Er ist quasi mein Boss, wenn man so will. Aber die zweite Person ist…“
Die zweite Person tippte Larissa gerade auf die Schulter. Die Elfe wandte sich um und lauschte Morgana, wobei sie kaum merklich errötete als die Hexe vom „Üben“ sprach. Eigentlich hätte ihre Freundin auch Elfisch sprechen können, beherrschte sie die Sprache doch. Vielleicht, dachte Larissa in ihrem metverhangenen Hirn, wollte die Hexe so ihr Missfallen kundtun, dass sie an diesem Abend scheinbar kein Interesse an ihr gehabt hatte. Allerdings machte sich Larissa nur kurz Gedanken zu der Äußerung ihrer Freundin, denn die Aschekrieger konnten ja alles Mögliche in das Angebot interpretieren. Morgana verwies darauf, dass Larissa leise sein solle, wenn sie sich schließlich von der Bande lossagte, dann warf sie einen Gruß in die Runde der männlichen Krieger. Die beiden Frauen sparte sie dabei vermutlich absichtlich aus, was die Elfe fast schmunzeln ließ. Morgana fühlte sich ja zu Frauen hingezogen, insbesondere zu naiven hübschen Elfinnen und dass Larissa nun mit zwei anderen Weibern an einem Tisch residierte gefiel der Hexe vielleicht nicht. So ein bisschen Eifersucht wärmte Larissa die Eingeweide… vielleicht war es aber auch der Met.

Mordred tippte sich nachdenklich an die Nase. Zu der Knappenvergangenheit seines Tischgesellen wollte er nichts sagen, immerhin war ihm diese Ehre ein Leben lang verwehrt geblieben, ebenso wie der ersehnte Ritterschlag. Stattdessen überdachte er seine Antwort im Bezug auf Nimue.
„Sie wird“, begann er sehr langsam sprechend während er die Worte bedacht wählte: „… ein wertvolles Mitglied der Gruppe abgeben.“ Damit bestätigte er Arturs Hauptintension und seine eigene Hoffnung. Magier und Hexen bedeuteten in bei sieben von zehn Malen Ärger. Magier UND Hexen zusammen, das konnte nur schief gehen. Dennoch versuchte Mordred die Moral des Ritters nicht niederschlagen zu wollen, zumal er selbst ebenfalls die Vorteile erkannte. Nimue und Morgana alleine könnten zweifellos eine große Gruppe Feinde vernichten ehe diese einen Pfeil abschießen oder eine Axt nach ihnen schwingen konnten. Allerdings waren sie recht hilflos wenn sie in den Nahkampf gerieten und genau darum brauchten sie Männer und Frauen wie Artur, Mordred und Larissa.

„Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie uns sehr nützlich sein wird“, unterstrich der Antivaner nochmals eine vorformulierte Hypothese. „Vielleicht macht ihre Anwesenheit eines Tages den Unterschied ob jemand aus der Gruppe noch lebt oder stirbt. Immerhin könnt selbst Ihr eine Verwundung davontragen, die mit gewöhnlicher Arznei wie Morgana oder ich sie Euch bieten können nur unzulänglich heilen würde. Und selbst wenn Ihr, oder angenommen Larissa, die Wunde dann überlebt würdet Ihr oder sie vermutlich für den Rest des Lebens mit Nachwirkungen zu kämpfen haben. Aber Geistheiler…“
Er schaute in einen der Feuerkörbe. „Ich habe gehört die Geistheiler der Zirkel seien in der Lage Menschen genesen zu lassen, die dem Tod schon näher waren als dem Leben. Und nicht nur deren Überleben sicherten sie, sondern heilten sie zur Gänze! Zur Gänze, Artur! Ein rostiger Speer in die Eingeweide ist ein Todesurteil und wenn nicht, dann zumindest ein Garant dafür, dass man sein Leben lang kein Schwert mehr heben wird. Aber mit einer Heilerin wie Nimue… ein, zwei Tage magische Heilung und ihr fühlt euch wie neu geboren!“
Mordred wandte den Blick von den leckenden Flammen hin zu Artur. „Andererseits hoffe ich natürlich, dass Morgana und sie gut auskommen werden. Bisher läuft es erstaunlich gut, aber… ich habe geschworen Morgana zu beschützen und dennoch hoffe ich, dass ich mich weder mit dem Zirkel noch mit den Templern anlegen muss. Ich habe in Antiva noch…“
Unvermittelt unterbrach Mordred seinen Redefluss und schaute fast erschrocken drein. Seine Gedanken waren zu seiner Hübschen geflüchtet, über die Berge weit und hinaus auf das schimmernde Meer bis zu den goldgelben Stränden an denen sie noch immer mit der Gischt der Wellen tanzte. „Verzeiht.“

„Diese Frau also?“
Der Anführer der Aschekrieger klang überrascht. „Die hat doch nicht einmal Waffen?!“
„Nun ja!“, sagte Larissa stolz. „Sie ist ja auch…“
Irgendetwas regte sich in ihren schummrigen Gedanken. Die Aschekrieger schauten sie erwartungsvoll an. „Sie ist was?“ „Sie ist… eine von diesen… diesen…“
„Diesen was?“ Larissa schnippte mit den Fingern um sich Zeit zu verschaffen, was allerdings die Aufmerksamkeit des Wirtes auf sie lenkte. „Diesen…. Gelehrten!“, erinnerte sich Larissa plötzlich an Mordreds Lügerei. „Sie ist eine von diesen Gelehrten die mit allen möglichen Kräutern und so Fallen und Gifte und sogar explodierende… Äpfel herstellen?“ Sie wusste, dass es falsch war und unterstrich ihre Dummheit mit einem Kopfschütteln und der langsamen Aussprache des Schlusses. Die Krieger lachten laut. „Ihr meint Bomben!“ „Ja! Genau! Das ist es! Bomben!“ Larissa zeigte bestätigend auf denjenigen, der die Lüge ausgesprochen und somit komplettiert hatte. Die Söldner nickten sich gegenseitig wissentlich zu. „Wir Aschekrieger benutzen keine Bomben“, erklärte ihr Anführer wichtigtuerisch. „Wir sind angst- und schmerzfrei und lieben den Kampf und den Blutrausch!“ Larissa konnte zu so viel Dummheit keine geeignete Äußerung treffen und nickte daher nur stumm. Natürlich kannte sie die Legende der Aschekrieger und diese waren auch nicht die Ersten die sie gesehen hatte, nur die Ersten mit denen sie sprach. Auch Artur stand immer Vorne, aber der trug ja auch geschätzte sieben Zentimeter schwarzen Stahl zwischen seinem Herzen und einer feindlichen Lanze. Diese Krieger hier hingegen… leichte Panzerung, Leder so wie Larissas Harnisch. Nicht einmal einen Pfeil würde das abhalten, geschweige denn einen Axthieb. Und sich dann damit brüsten immer im Getümmel zu sein? Immerhin war dies der ausschlaggebende und hektisch umherspringende Punkt, wieso die Elfe keinesfalls mit diesen Wahnsinnigen kämpfen wollen würde. Die Aschekrieger schienen ihre Zurückhaltung bemerkt zu haben und wechselten das Thema auf die Reiseroute. Larissa erzählte von Orzammar, was den Anführer unter begeistertem Nicken seiner Gefolgsleute von den Zwergen schwärmen ließ. Schließlich, sogar Artur und Mordred waren schon verschwunden, beschloss Larissa schlafen zu gehen und verabschiedete sich. Man wünschte sich viel Glück, eine sichere Reise und ein „Wir sehen uns im nächsten Leben!“ des Anführers. Auf ihrem Weg nach Oben griff Larissa sich das letzte halbe Schinkenbrot und vertilgte es auf dem Weg ins Zimmer.

Vorsichtig öffnete sie die Tür. Es war recht dunkel und unter Umständen erschien Larissa ihr Betreten weitaus leiser, als es tatsächlich war, denn als sie die Tür nach zweiminütiger, vorsichtiger Aktion endlich geschlossen hatte, fielen ihr ihre Waffen und Gegenstände dafür umso lauter vom Leib. Aus Morganas Bett kam ein Rascheln, doch keine weitere Reaktion. Auch wenn Larissa ein klein wenig zu viel Met gekostet hatte, so funktionierte ihr überragendes Gehör noch immer und sagte ihr, dass die Hexe weiterhin gleichmäßig atmete. Vorsichtig zog die Elfe ihre Klamotten aus, kämpfte eine Weile mit der plötzlich ungewöhnlich widerspenstigen Gürtelschnalle und den noch widerspenstigeren Haaren, bis sie sich schließlich weit genug entkleidet hatte und sich ins Bett legte.
Sie fror. Ein kalter Wind blies durch die ein wenig undichte Scheibe und verwandelte die dünne Decke in ein nur unzureichenden Schutz. Larissa drehte sich mehrfach. Das Bett knatschte unangenehm und laut und die Elfe ärgerte sich über die geringe Qualität des Schlafplatzes. Hinsichtlich früherer Erfahrungen war diese Taverne irgendwie nicht so ihr Fall.
„Ob Morganas Bett auch so ist?“, fragte sie sich. „Oder bekommen wieder einmal die Elfen die geringeren Lager?“ Angesichts der bösen und dunklen Welt wäre dies kaum verwunderlich.
Larissa stand auf. Als sie ihre Beine aus dem Bett huschte die Kälte fast stofflich um ihre Beine und schicken einen Schauer über ihren Nacken. Vorsichtig tapste Larissa auf die gegenüberliegende Seite des Zimmers und suchte in der Dunkelheit die Oberfläche Morganas. Als sie diese fand, hob sie vorsichtig die Decke an und schlüpfte mit darunter. In einem Zustand des leichten Rausches war dies eine durchaus vertretbare Idee und Morganas Körper war warm und anschmiegsam. Larissa legte den Arm um die Hüfte der Hexe und zog sich langsam und vorsichtig näher heran, bemüht die Schwarzhaarige nicht aufzuwecken. Und dann… schlief sie ein.

http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg

Morgana betrat ihr Zimmer und sah sich um. Einen besonders gemütlichen Eindruck machte es nicht, es war recht spartanisch eingerichtet und durch das dünne und leicht undichte Fenster zog es wie Hechtsuppe. Nicht unbedingt die angenehmsten Schlafbedingungen, aber sie hatte ja schon oft genug in der Wildnis geschlafen und wenn sie erstmal im Bett lag würde es schon gehen. Solange sie wach war fror sie sowieso selten und zudem hatte sie in den Jahren der Wanderschaft ihre Methoden entwickelt um nicht frieren zu müssen solange sie wach war. Vermutlich würde sie diese brauchen wenn sie erstmal ins Gebirge kamen, aber jetzt war es ja nur ein kühler Windhauch. Morgana zog ihren warmen Mantel an und schlug ihn fest um sich. Dann zündete sie die kleine Kerze an die auf dem Tisch stand und holte ihre Unterlagen hervor. Im schwachen Licht der Kerze studierte sie den Inhalt der niedergeschriebenen Aufzeichnungen. Allerdings war das lesen bei der schlechten Beleuchtung keine besonders angenehme Beschäftigung und Morgana verzichtete darauf ein magisches Licht zu kreieren. Das wäre wohl ein wenig auffällig gewesen und Morgana hatte nicht die Absicht unter der Bettdecke zu lesen. Sie konnte zwar gut im dunkeln sehen, aber lesen war dann doch eine andere Sache und tat dann doch nach einiger Zeit den Augen weh. Schließlich packte sie das Pergament weg.
"Was solls, lasse ich es für heute.", dachte sie resigniert während sie den Kram in der Tasche verstaute. In Amaranthine hatte sie noch genügend Zeit zum lesen. Da Larissa wohl nicht so bald auftauchen würde und dann wahrscheinlich nicht mehr unterrichtsfähig sein würde beschloss die Hexe sich bettfertig zu machen. Nachdem sie sich bis auf die Unterwäsche ausgezogen hatte und ihre Sachen über einen Stuhl gelegt hatte tappte sie leichtfüßig und flink zu ihrem Bett. Der Boden war nämlich recht kühl und der hereinkommende Wind tat sein übriges. Als sie in ihr Bett schlüpfte gab dieses ein unangenehmes Geräusch von sich welches allerdings erstarb als sie komplett drinnenlag. Ansonsten knarzte es nur ein bisschen, auch wenn die Matratze nicht besonders bequem war. Allerdings war dies nicht verwunderlich immerhin war das nur eine Wegtaverne in der die Reisenden höchstens eine Nacht verbrachten, bevor sie sich nach Amaranthine aufmachten oder in die andere Richtung weiterzogen. Jeder Mensch bei Verstand würde für einen längeren Aufenthalt eine Herberge in der nahen Stadt aufsuchen. Morgana freute sich schon auf die Stadt und wenn die Zimmer dort so gut waren wie die in Denerim würde sie eine Nacht in diesem Bett schon überstehen. Morgana muckelte sich fest in die dünne Decke ein und schloss die Augen.

Mordreds Antwort auf Arturs Frage war recht diplomatisch formuliert. So wie der Ritter auch, sah der Antivaner die enorme Nützlichkeit der Magierin. Auch er sah die vielen Vorteile einer Geistheilerin vor allem in einem Gewerbe wie dem seinen. An Mordreds langer Pause spürte er jedoch auch das der Dichter wohl auch die Risiken darin sah Nimue mitzunehmen, was wohl vor allem an der Kombination einer Abtrünnigen und einer Zirkelmagierin lag. Eine Sorge die Artur durchaus nachvollziehen konnte, auch wenn es bisher zu keinem hörbaren Streit zwischen den beiden Damen gekommen war. Auch Mordred merkte diese Tatsache positiv an, gepaart mit der Aussage das er sich ungern mit dem Templerorden anlegen würde. Seinen Grund dafür verschwieg er jedoch plötzlich, so als hätte er bemerkt das er auf einmal zuviel über sich preisgab. Artur hakte nicht nach, wenn der Antivaner bestimmte Dinge für sich behalten wollte konnte er das durchaus nachvollziehen. Jeder hatte so seine kleinen Geheimnisse die man nicht jedem gerne erzählte. Und auch wenn Artur dazu bereit war Morgana beizustehen, so war ebenfalls nicht scharf darauf sich wegen ihr mir Templern zu prügeln. Zum Glück war die Magierin immer sehr vorsichtig und bemüht keinen Verdacht zu erregen. Und sofern die Zirkelmagierin es sich nicht auf einmal doch überlegte Morgana an die Templer auszuliefern würden sie wohl auch erstmal unbehelligt bleiben.
"Kein Problem, jeder schweift mal ab. Und ich denke auch das solange sich die beiden Grazien vertragen, wir von ihrer Anwesenheit profitieren.", sagte Artur mit einem zustimmenden Nicken.
Da es schon spät war und bis auf ein paar Gäste und die Aschekrieger bei denen Larissa saß nicht mehr allzu viele Leute im Schankraum
waren beschloßen die beiden Männer sich auch auf ihr Zimmer zurückzuziehen. Larisssa war noch immer im Gespräch mit der Gruppe und beide beschlossen das sie wohl auch auf sich selbst aufzupassen konnte. Im Zimmer angekommen legte Artur seine Rüstung ab, die er in Amaranthine wohl nochmal ordentlich polieren würde, und platzierte sie auf einem Stuhl bei seinem Bett. Nachdem er auch den Gambeson ausgezogen hatte, legte er sich in sein Bett, welches durch das Gewicht des Ritters anfing zu ächzen und knarzen. Es war nicht die stabilste Konstruktion, aber für eine einzelne Nacht würde es reichen. In Amaranthine würde es garantiert bessere Betten geben. Die beiden Männer murmelten sich noch gegenseitig gute Nacht dann schlief der Ritter auch schon bald ein.

Sonnenstrahlen fielen durch das undichte Zimmer und beleuchteten die Mitte des Zimmers in welchem Larissa und Morgana schliefen. Die Hexe wurde von dem einfallenden Licht als erstes geweckt und wachte leicht blinzelnd auf. Die Nacht war trotz des miserablen Betts angenehmer gewesen als gedacht und ihr war auch wärmer gewesen als es die Decke anfangs vermuten ließ. Während sich ihre Augen öffneten und ihr Körper langsam erwachte bemerkte sie auch den Grund dafür. Morgana war aber während des Schlafs so gewesen, als ob sie jemand berührt sanft hätte. Die zierliche Hand die sich um ihre Hüfte geschlungen hatte, zeigte ihr das sie nicht geträumt hatte. Und was sie gewärmt hatte war Larissa elfischer Körper welcher sich von hinten an sie schmiegte. Morgana war sich nicht sicher ob die Elfe so betrunken gewesen war, dass sie in das falsche Bett gestiegen war oder ob es einen anderen Grund dafür gab. Auf jedenfall war sie leise und vorsichtig gewesen was wohl auf eine gewisse Geistesgegenwart hinwies. Möglicherweise war ihr auch einfach kalt gewesen, Morgana könnte es ihr bei dem Zimmer noch nicht mal verdenken. Eigentlich war der Grund auch egal, Morgana genoß die Anwesenheit der Elfe und die Berührung ihrer weichen und warmen Haut. Der warme Atem kitzelte ihren Nacken und blies durch ihre schwarzen Haare. Die Elfe hatte zwar damals Morganas Angebot ausgeschlagen, aber gegen das Kuscheln mit der Hexe hatte sie nichts dagegen gehabt, einen Umstand den Morgana in diesem Moment sehr befürwortete. Sanft legte sie ihre eigene Hand auf die Hand der Elfe und verschränkte ihre eigenen Finger mit denen der Dalish. Geschickt und ohne viel Bewegung hob sie dann die Hand kurz an und drehte sich zu der Elfe um und legte sie dann wieder auf ihrer Hüfte ab. Zum Glück hatte Larissa nicht auf ihren Haaren gelegen ansonsten wäre sie wohl bei dieser Bewegung wach geworden. So schien die Elfe allerdings noch leicht zu schlummern, was wohl auch auf den gestrigen Met zurückzuführen war. Morgana legte jetzt ihre Hand auf die Hüfte der Elfe und schmiegte sich vorsichtig an die noch immer vor sich hin dösendende Elfe. Die Hexe lag mit ihrem Gesicht dem sanft atmenden Antlitz der Elfe gegenüber während der Stoff ihres BHs sanft deren Haut kitzelte. Larissa sah friedlich aus wie sie so schlummernd vor ihr lag und Morgana hatte so nur wenig Ambitionen aufzustehen. Sie mochte den Moment der stillen Zweisamkeit und war gerade auch dabei wieder einzudösen, als ein Klopfen an der Tür gepaart mit Arturs Stimme, ihr zeigte das ihre Gefährten schon auf den Beinen und wach waren. Natürlich immer wenn man es gerade bequem hatte. Larissa wachte nun auch blinzelnd und verschlafen auf.
"Guten Morgen Larissa. Ich hoffe du hast gut geschlafen. Hattest du gestern Abend noch ein angenehmes Gespräch ?", begrüßte Morgana die aufgewachte Elfe mit einem fröhlichen Lächeln, wobei sie allerdings wenig Anstalten machte sich zu erheben.

Shepard Commander
26.10.2015, 21:47
http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg

Morgana betrat ihr Zimmer und sah sich um. Einen besonders gemütlichen Eindruck machte es nicht, es war recht spartanisch eingerichtet und durch das dünne und leicht undichte Fenster zog es wie Hechtsuppe. Nicht unbedingt die angenehmsten Schlafbedingungen, aber sie hatte ja schon oft genug in der Wildnis geschlafen und wenn sie erstmal im Bett lag würde es schon gehen. Solange sie wach war fror sie sowieso selten und zudem hatte sie in den Jahren der Wanderschaft ihre Methoden entwickelt um nicht frieren zu müssen solange sie wach war. Vermutlich würde sie diese brauchen wenn sie erstmal ins Gebirge kamen, aber jetzt war es ja nur ein kühler Windhauch. Morgana zog ihren warmen Mantel an und schlug ihn fest um sich. Dann zündete sie die kleine Kerze an die auf dem Tisch stand und holte ihre Unterlagen hervor. Im schwachen Licht der Kerze studierte sie den Inhalt der niedergeschriebenen Aufzeichnungen. Allerdings war das lesen bei der schlechten Beleuchtung keine besonders angenehme Beschäftigung und Morgana verzichtete darauf ein magisches Licht zu kreieren. Das wäre wohl ein wenig auffällig gewesen und Morgana hatte nicht die Absicht unter der Bettdecke zu lesen. Sie konnte zwar gut im dunkeln sehen, aber lesen war dann doch eine andere Sache und tat dann doch nach einiger Zeit den Augen weh. Schließlich packte sie das Pergament weg.
"Was solls, lasse ich es für heute.", dachte sie resigniert während sie den Kram in der Tasche verstaute. In Amaranthine hatte sie noch genügend Zeit zum lesen. Da Larissa wohl nicht so bald auftauchen würde und dann wahrscheinlich nicht mehr unterrichtsfähig sein würde beschloss die Hexe sich bettfertig zu machen. Nachdem sie sich bis auf die Unterwäsche ausgezogen hatte und ihre Sachen über einen Stuhl gelegt hatte tappte sie leichtfüßig und flink zu ihrem Bett. Der Boden war nämlich recht kühl und der hereinkommende Wind tat sein übriges. Als sie in ihr Bett schlüpfte gab dieses ein unangenehmes Geräusch von sich welches allerdings erstarb als sie komplett drinnenlag. Ansonsten knarzte es nur ein bisschen, auch wenn die Matratze nicht besonders bequem war. Allerdings war dies nicht verwunderlich immerhin war das nur eine Wegtaverne in der die Reisenden höchstens eine Nacht verbrachten, bevor sie sich nach Amaranthine aufmachten oder in die andere Richtung weiterzogen. Jeder Mensch bei Verstand würde für einen längeren Aufenthalt eine Herberge in der nahen Stadt aufsuchen. Morgana freute sich schon auf die Stadt und wenn die Zimmer dort so gut waren wie die in Denerim würde sie eine Nacht in diesem Bett schon überstehen. Morgana muckelte sich fest in die dünne Decke ein und schloss die Augen.

Mordreds Antwort auf Arturs Frage war recht diplomatisch formuliert. So wie der Ritter auch, sah der Antivaner die enorme Nützlichkeit der Magierin. Auch er sah die vielen Vorteile einer Geistheilerin vor allem in einem Gewerbe wie dem seinen. An Mordreds langer Pause spürte er jedoch auch das der Dichter wohl auch die Risiken darin sah Nimue mitzunehmen, was wohl vor allem an der Kombination einer Abtrünnigen und einer Zirkelmagierin lag. Eine Sorge die Artur durchaus nachvollziehen konnte, auch wenn es bisher zu keinem hörbaren Streit zwischen den beiden Damen gekommen war. Auch Mordred merkte diese Tatsache positiv an, gepaart mit der Aussage das er sich ungern mit dem Templerorden anlegen würde. Seinen Grund dafür verschwieg er jedoch plötzlich, so als hätte er bemerkt das er auf einmal zuviel über sich preisgab. Artur hakte nicht nach, wenn der Antivaner bestimmte Dinge für sich behalten wollte konnte er das durchaus nachvollziehen. Jeder hatte so seine kleinen Geheimnisse die man nicht jedem gerne erzählte. Und auch wenn Artur dazu bereit war Morgana beizustehen, so war ebenfalls nicht scharf darauf sich wegen ihr mir Templern zu prügeln. Zum Glück war die Magierin immer sehr vorsichtig und bemüht keinen Verdacht zu erregen. Und sofern die Zirkelmagierin es sich nicht auf einmal doch überlegte Morgana an die Templer auszuliefern würden sie wohl auch erstmal unbehelligt bleiben.
"Kein Problem, jeder schweift mal ab. Und ich denke auch das solange sich die beiden Grazien vertragen, wir von ihrer Anwesenheit profitieren.", sagte Artur mit einem zustimmenden Nicken.
Da es schon spät war und bis auf ein paar Gäste und die Aschekrieger bei denen Larissa saß nicht mehr allzu viele Leute im Schankraum
waren beschloßen die beiden Männer sich auch auf ihr Zimmer zurückzuziehen. Larisssa war noch immer im Gespräch mit der Gruppe und beide beschlossen das sie wohl auch auf sich selbst aufzupassen konnte. Im Zimmer angekommen legte Artur seine Rüstung ab, die er in Amaranthine wohl nochmal ordentlich polieren würde, und platzierte sie auf einem Stuhl bei seinem Bett. Nachdem er auch den Gambeson ausgezogen hatte, legte er sich in sein Bett, welches durch das Gewicht des Ritters anfing zu ächzen und knarzen. Es war nicht die stabilste Konstruktion, aber für eine einzelne Nacht würde es reichen. In Amaranthine würde es garantiert bessere Betten geben. Die beiden Männer murmelten sich noch gegenseitig gute Nacht dann schlief der Ritter auch schon bald ein.

Sonnenstrahlen fielen durch das undichte Zimmer und beleuchteten die Mitte des Zimmers in welchem Larissa und Morgana schliefen. Die Hexe wurde von dem einfallenden Licht als erstes geweckt und wachte leicht blinzelnd auf. Die Nacht war trotz des miserablen Betts angenehmer gewesen als gedacht und ihr war auch wärmer gewesen als es die Decke anfangs vermuten ließ. Während sich ihre Augen öffneten und ihr Körper langsam erwachte bemerkte sie auch den Grund dafür. Morgana war aber während des Schlafs so gewesen, als ob sie jemand berührt sanft hätte. Die zierliche Hand die sich um ihre Hüfte geschlungen hatte, zeigte ihr das sie nicht geträumt hatte. Und was sie gewärmt hatte war Larissa elfischer Körper welcher sich von hinten an sie schmiegte. Morgana war sich nicht sicher ob die Elfe so betrunken gewesen war, dass sie in das falsche Bett gestiegen war oder ob es einen anderen Grund dafür gab. Auf jedenfall war sie leise und vorsichtig gewesen was wohl auf eine gewisse Geistesgegenwart hinwies. Möglicherweise war ihr auch einfach kalt gewesen, Morgana könnte es ihr bei dem Zimmer noch nicht mal verdenken. Eigentlich war der Grund auch egal, Morgana genoß die Anwesenheit der Elfe und die Berührung ihrer weichen und warmen Haut. Der warme Atem kitzelte ihren Nacken und blies durch ihre schwarzen Haare. Die Elfe hatte zwar damals Morganas Angebot ausgeschlagen, aber gegen das Kuscheln mit der Hexe hatte sie nichts dagegen gehabt, einen Umstand den Morgana in diesem Moment sehr befürwortete. Sanft legte sie ihre eigene Hand auf die Hand der Elfe und verschränkte ihre eigenen Finger mit denen der Dalish. Geschickt und ohne viel Bewegung hob sie dann die Hand kurz an und drehte sich zu der Elfe um und legte sie dann wieder auf ihrer Hüfte ab. Zum Glück hatte Larissa nicht auf ihren Haaren gelegen ansonsten wäre sie wohl bei dieser Bewegung wach geworden. So schien die Elfe allerdings noch leicht zu schlummern, was wohl auch auf den gestrigen Met zurückzuführen war. Morgana legte jetzt ihre Hand auf die Hüfte der Elfe und schmiegte sich vorsichtig an die noch immer vor sich hin dösendende Elfe. Die Hexe lag mit ihrem Gesicht dem sanft atmenden Antlitz der Elfe gegenüber während der Stoff ihres BHs sanft deren Haut kitzelte. Larissa sah friedlich aus wie sie so schlummernd vor ihr lag und Morgana hatte so nur wenig Ambitionen aufzustehen. Sie mochte den Moment der stillen Zweisamkeit und war gerade auch dabei wieder einzudösen, als ein Klopfen an der Tür gepaart mit Arturs Stimme, ihr zeigte das ihre Gefährten schon auf den Beinen und wach waren. Natürlich immer wenn man es gerade bequem hatte. Larissa wachte nun auch blinzelnd und verschlafen auf.
"Guten Morgen Larissa. Ich hoffe du hast gut geschlafen. Hattest du gestern Abend noch ein angenehmes Gespräch ?", begrüßte Morgana die aufgewachte Elfe mit einem fröhlichen Lächeln, wobei sie allerdings wenig Anstalten machte sich zu erheben.


http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/W4DL88qY39Eg1V9mordred_klein.png

Mordred fühlte sich wie gerädert als er am Morgen des nächsten Tages aus dem Bett stieg. Konnte es sein, dass er langsam alt wurde? Kein Spiegel in der ganzen Taverne um seine Haare nach grauen Strähnen zu untersuchen, auch wenn er das bezweifelte. Allerdings spürte er bei einem prüfenden Griff an das Kinn die schon erheblich gesprossenen Stoppeln. Das brachte das Leben auf der Straße wohl mit sich. „Ich bin ehrlich zu Euch, Artur“, sagte er während er sich streckte und nach seinem Leinenhemd griff. „Ich werde froh sein, wenn wir uns wieder in der Zivilisation befinden, mit heißen Bädern, gutem Essen, gepflasterten Straßen und mit Glück einem ordentlichen Antiquariat." Er konnte es zudem gar nicht mehr abwarten endlich wieder ordentlich Gold in seinen Taschen klimpern zu hören und dieses auch leidenschaftlich auszugeben. Dieses pingelige sich überlegen, was man bestellen will weil man auf den Preis achten muss gefiel ihm gar nicht!

Arturs Stimme klang tief und frisch wie der junge Morgen durch die Holztür des Zimmers und weckte Larissa auf. Irgendwo in ihrem Schädel meinte sie eine Halla wie zur Brunftzeit röhren zu wissen. Und der Ruf der Halla dröhnte schmerzend durch ihren Schädel, stach ihr in die Schläfen und verlangsamte die Aufnahme der Situation in der sie sich befand. Erst Morganas liebevolle Stimme brachte sie zurück in das knarrende Holzbett in das sie sich letzte Nacht gestohlen hatte und unter die dünne Decke. Sie blinzelte mehrfach während sie sich der Frage gewahr wurde und auch dem warmen Atem und dem Duft der Hexe. Und auch der fremden Hand auf ihrer Hüfte und den punktierenden Berührungen menschlichen Fleisches an elfischem. Wo hatte sie sich da bloß wieder hineingeritten? „Mir war kalt!“, schoss es ihr als Entschuldigung durch ihre die gestrige Trinkfreude missbilligenden Kopf. Das war zwar eine Wahrheit, allerdings nur eine halbe. Wie die Hexe sich von ihr verabschiedet hatte, hatte in Larissa den Wunsch geweckt ihr zu zeigen, dass sie die Schwarzhaarige trotz allem noch immer mochte und Alkohol wirkte auf Elfen letztlich auch nicht anders als auf Menschen. Vielleicht dauerte es lediglich länger oder mehr davon war vonnöten. Wieder blinzelte Larissa. Zuweilen verschwammen die Konturen der Schönheit vor ihr durch die müden Augen hindurch, dann war es nötig stark zu blinzeln um sich danach erneut auf die nur wenige Zentimeter entfernten rauchgrünen Augen zu fokussieren, oder auf die hübsche Nasenspitze der Hexe, oder ihre Lippen die sanfte Stöße heißen Atems zu Larissa schickten. Ein seltsam unbeständiges und zugleich angenehmes Kribbeln schoss durch den Elfenleib und ihre eigene Hand, die Morgana vermutlich willkürlich auf der Hexenhüfte drapiert hatte, zog sich leicht zusammen. Die Bewegung war ungewollt, artete dann jedoch zu einem Spreizen der Finger aus was wiederum zu einem sanften, rhythmischen Streicheln der Haut wurde.

„Mein Gespräch war… gut“, antwortete die Elfe schließlich viel zu spät. Sie wollte eigentlich gar nicht mit Morgana reden. Keine Handbreit voneinander entfernt, an einigen Stellen sogar einander berührend und zwischen sich kaum mehr als pulsierende Wärme verharrte die Elfe eine Sekunde. Ihre langen Haare flossen über das Kissen, als sie den Kopf leicht hob und dann ihren ganzen Leib gen Morgana drehte. Die Hand, die gerade noch auf der Hüfte ruhte huschte bis zur Schulter während Larissa ihr Gesicht dem Morganas näherte. Die Hexe wirkte leicht irritiert und zugleich ruhig wie ein schweigender Fels. Larissas spitze Nase berührte die von Morgana, zwei, drei Sekunden vergingen.
„Du bist eine Sölnderin, du bist eine Elfe. Du bist keine Dalish-Jägerin mehr!“
Gedanken bar jeden Zusammenhangs schwappten gegen Larissas leiser rufende und schmerzen verkündende Halla an. „Du bist nicht mehr das Mädchen das du warst als du weggingst!“
War es ihre eigene Stimme? Sie wusste es nicht. Sie wusste nur, dass sie dort in einem Bett mit einer Shem lag. Mit ihrer Shem! Und sie griff Morgana in den Nacken und zog sie sanft aber bestimmt zu sich, drückte ihre eigenen Lippen auf die der Hexe und küsste sie innig. Warm und weich und genau so wie sie den Kuss in dem Geschäft in Denerim in Erinnerung behalten hatte. Euphorie durchflutete sie. Kurz zog sie die Beiden auseinander, sie wartete auf Protest oder irgendwelche weisen Worte, die ihr erklärten wie falsch es sei. Doch Morgana sagte nichts und so drückte Larissa sich erneut auf die Hexe, zog die Hand aus dem Nacken und drückte so sanft den Körper der Schwarzhaarigen in die Federn. Flink war sie und leicht und so stieg sie rasch über Morganas Leib hinweg und küsste sie noch immer. Nur einmal kurz, nachdem sich die Lippen der zwei Frauen mit einem leise saugenden Schmatzer getrennt hatten, leckte Larissas Zunge zärtlich über Morganas Lippen. Es wäre vielleicht etwas aufdringlich gewesen der Hexe gleich die Zunge in den Rachen zu schieben und so beließ es Larissa bei diesem zarten Beweis ihrer Zuneigung während ihr zierlichter Körper die Hexe beschwerte und in den Laken hielt. Larissas Hände glitten von Morganas Hüften an ihren Flanken hinauf bis kurz unterhalb des Brustkorbs. Die blonde Mähne fiel schwer neben der Hexe auf das Kissen und verdeckte ihr jede Sicht zur Seite bis auf das schelmisch grinsende Elfengesicht vor ihr. Larissa legte sich ein wenig tiefer, sodass ihr Oberkörper den von Morgana bedeckte und hauchte: „Ich glaube wir sollten aufstehen!“ Dann grinste sie frech, schloss aber kurz die Augen und drückte Morgana einen weiteren Kuss auf die Lippen, ehe sie behände aufsprang und zu ihrem eigenen Bett hinüber huschte. Wieder griff die Kälte ihre Beine an, dich diesmal ging es ja um das Anziehen und so zog sich Larissa flugs die Hose und dicke, brauen Socken an, schlüpfte in ihr selbstgenähtes Hemd und sammelte ihre Sachen vom Boden auf. Morgana erschien der Elfe zugegebenermaßen ein wenig überrumpelt aber Larissa wusste selbst, dass sie zuweilen etwas sprunghaft handelte und ihre Aktionen hin und wieder unvorhersehbar erschienen… oder waren. Nun jedoch, den Dolch und Schwert schon umgegürtet, blickte Larissa fast etwas besorgt zu der Hexe hinüber. „Morgana! Komm! Aufstehen! Die anderen warten schon!“ Langsam regte sich Morgana während Larissa sich ihren Mantel anzog und ein paar gestern Nacht ausversehen auf dem Boden verstreute Pfeile einsammelte.
„Los jetzt!“, drängte die Elfe, nachdem die Pfeile eingesammelt und Bogen, Köcher und Rucksack geschultert waren. „Soll ich auf dich warten, oder schon zum Essen gehen? Herrje, mir scheint es als sei es ewig her, dass ich diese zwölfeinhalb Schinkenbrote gegessen habe...“

Emerahl
27.10.2015, 08:33
Yonice (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1440448-5-Die-Gedanken-eines-Menschen-sind-sein-K%C3%B6nigreich/page18?p=24563818&viewfull=1#post24563818)

http://upload.worldofplayers.de/files10/4Y5QOYlhUwAKV9h1RsE2GZMHnqPDarion_portrait.png

"Te...Templer?!" Arwans Stimme klang fast schon piepsig. Da waren irgendwo Templer? Die würden ihn doch sofort töten. Ohne zu zögern. Der nächste Schock traf ihn sofort, so dass er kaum noch einen klaren Gedanken fassen konnte. Lothering... von Dunkler Brut überrannt.

Arwan wägte die Vor- und Nachteile ab. Wenn er mit Yonice ginge, würden sie unweigerlich auf Templer stoßen. Aber hier bleiben bei der Leiche kam nicht infrage. Nachher würden noch wilde Tiere kommen - oder Schlimmeres.

Da kam auch schon Yonices Frage, ob die Magier eine Heilung der Verderbtheit kennen würden.

"Nein... Nicht bei Verderbtheit... Es ist aber noch nicht lange her, da war ein Grauer Wächter im Zirkel, auf der Suche nach Rekruten. Da habe ich ein Gespräch belauscht. Die Grauen Wächter haben wohl ein Heilmittel. Doch wo sollen wir die jetzt finden? Mitten im Krieg? Doch zurück zu den Templer. Ihr wisst schon, dass ich ein Magier bin? Ich gelte jetzt als Abtrünniger, weil ich geflohen bin. Das heißt, die Templer werden Fragen stellen und dann töten. Oder erst töten. Wie auch immer."

Nein, Arwan wollte nicht sterben! Inzwischen waren sie der Höhle auch schon näher gekommen.

numberten
27.10.2015, 19:42
http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/W4DL88qY39Eg1V9mordred_klein.png

Mordred fühlte sich wie gerädert als er am Morgen des nächsten Tages aus dem Bett stieg. Konnte es sein, dass er langsam alt wurde? Kein Spiegel in der ganzen Taverne um seine Haare nach grauen Strähnen zu untersuchen, auch wenn er das bezweifelte. Allerdings spürte er bei einem prüfenden Griff an das Kinn die schon erheblich gesprossenen Stoppeln. Das brachte das Leben auf der Straße wohl mit sich. „Ich bin ehrlich zu Euch, Artur“, sagte er während er sich streckte und nach seinem Leinenhemd griff. „Ich werde froh sein, wenn wir uns wieder in der Zivilisation befinden, mit heißen Bädern, gutem Essen, gepflasterten Straßen und mit Glück einem ordentlichen Antiquariat." Er konnte es zudem gar nicht mehr abwarten endlich wieder ordentlich Gold in seinen Taschen klimpern zu hören und dieses auch leidenschaftlich auszugeben. Dieses pingelige sich überlegen, was man bestellen will weil man auf den Preis achten muss gefiel ihm gar nicht!

Arturs Stimme klang tief und frisch wie der junge Morgen durch die Holztür des Zimmers und weckte Larissa auf. Irgendwo in ihrem Schädel meinte sie eine Halla wie zur Brunftzeit röhren zu wissen. Und der Ruf der Halla dröhnte schmerzend durch ihren Schädel, stach ihr in die Schläfen und verlangsamte die Aufnahme der Situation in der sie sich befand. Erst Morganas liebevolle Stimme brachte sie zurück in das knarrende Holzbett in das sie sich letzte Nacht gestohlen hatte und unter die dünne Decke. Sie blinzelte mehrfach während sie sich der Frage gewahr wurde und auch dem warmen Atem und dem Duft der Hexe. Und auch der fremden Hand auf ihrer Hüfte und den punktierenden Berührungen menschlichen Fleisches an elfischem. Wo hatte sie sich da bloß wieder hineingeritten? „Mir war kalt!“, schoss es ihr als Entschuldigung durch ihre die gestrige Trinkfreude missbilligenden Kopf. Das war zwar eine Wahrheit, allerdings nur eine halbe. Wie die Hexe sich von ihr verabschiedet hatte, hatte in Larissa den Wunsch geweckt ihr zu zeigen, dass sie die Schwarzhaarige trotz allem noch immer mochte und Alkohol wirkte auf Elfen letztlich auch nicht anders als auf Menschen. Vielleicht dauerte es lediglich länger oder mehr davon war vonnöten. Wieder blinzelte Larissa. Zuweilen verschwammen die Konturen der Schönheit vor ihr durch die müden Augen hindurch, dann war es nötig stark zu blinzeln um sich danach erneut auf die nur wenige Zentimeter entfernten rauchgrünen Augen zu fokussieren, oder auf die hübsche Nasenspitze der Hexe, oder ihre Lippen die sanfte Stöße heißen Atems zu Larissa schickten. Ein seltsam unbeständiges und zugleich angenehmes Kribbeln schoss durch den Elfenleib und ihre eigene Hand, die Morgana vermutlich willkürlich auf der Hexenhüfte drapiert hatte, zog sich leicht zusammen. Die Bewegung war ungewollt, artete dann jedoch zu einem Spreizen der Finger aus was wiederum zu einem sanften, rhythmischen Streicheln der Haut wurde.

„Mein Gespräch war… gut“, antwortete die Elfe schließlich viel zu spät. Sie wollte eigentlich gar nicht mit Morgana reden. Keine Handbreit voneinander entfernt, an einigen Stellen sogar einander berührend und zwischen sich kaum mehr als pulsierende Wärme verharrte die Elfe eine Sekunde. Ihre langen Haare flossen über das Kissen, als sie den Kopf leicht hob und dann ihren ganzen Leib gen Morgana drehte. Die Hand, die gerade noch auf der Hüfte ruhte huschte bis zur Schulter während Larissa ihr Gesicht dem Morganas näherte. Die Hexe wirkte leicht irritiert und zugleich ruhig wie ein schweigender Fels. Larissas spitze Nase berührte die von Morgana, zwei, drei Sekunden vergingen.
„Du bist eine Sölnderin, du bist eine Elfe. Du bist keine Dalish-Jägerin mehr!“
Gedanken bar jeden Zusammenhangs schwappten gegen Larissas leiser rufende und schmerzen verkündende Halla an. „Du bist nicht mehr das Mädchen das du warst als du weggingst!“
War es ihre eigene Stimme? Sie wusste es nicht. Sie wusste nur, dass sie dort in einem Bett mit einer Shem lag. Mit ihrer Shem! Und sie griff Morgana in den Nacken und zog sie sanft aber bestimmt zu sich, drückte ihre eigenen Lippen auf die der Hexe und küsste sie innig. Warm und weich und genau so wie sie den Kuss in dem Geschäft in Denerim in Erinnerung behalten hatte. Euphorie durchflutete sie. Kurz zog sie die Beiden auseinander, sie wartete auf Protest oder irgendwelche weisen Worte, die ihr erklärten wie falsch es sei. Doch Morgana sagte nichts und so drückte Larissa sich erneut auf die Hexe, zog die Hand aus dem Nacken und drückte so sanft den Körper der Schwarzhaarigen in die Federn. Flink war sie und leicht und so stieg sie rasch über Morganas Leib hinweg und küsste sie noch immer. Nur einmal kurz, nachdem sich die Lippen der zwei Frauen mit einem leise saugenden Schmatzer getrennt hatten, leckte Larissas Zunge zärtlich über Morganas Lippen. Es wäre vielleicht etwas aufdringlich gewesen der Hexe gleich die Zunge in den Rachen zu schieben und so beließ es Larissa bei diesem zarten Beweis ihrer Zuneigung während ihr zierlichter Körper die Hexe beschwerte und in den Laken hielt. Larissas Hände glitten von Morganas Hüften an ihren Flanken hinauf bis kurz unterhalb des Brustkorbs. Die blonde Mähne fiel schwer neben der Hexe auf das Kissen und verdeckte ihr jede Sicht zur Seite bis auf das schelmisch grinsende Elfengesicht vor ihr. Larissa legte sich ein wenig tiefer, sodass ihr Oberkörper den von Morgana bedeckte und hauchte: „Ich glaube wir sollten aufstehen!“ Dann grinste sie frech, schloss aber kurz die Augen und drückte Morgana einen weiteren Kuss auf die Lippen, ehe sie behände aufsprang und zu ihrem eigenen Bett hinüber huschte. Wieder griff die Kälte ihre Beine an, dich diesmal ging es ja um das Anziehen und so zog sich Larissa flugs die Hose und dicke, brauen Socken an, schlüpfte in ihr selbstgenähtes Hemd und sammelte ihre Sachen vom Boden auf. Morgana erschien der Elfe zugegebenermaßen ein wenig überrumpelt aber Larissa wusste selbst, dass sie zuweilen etwas sprunghaft handelte und ihre Aktionen hin und wieder unvorhersehbar erschienen… oder waren. Nun jedoch, den Dolch und Schwert schon umgegürtet, blickte Larissa fast etwas besorgt zu der Hexe hinüber. „Morgana! Komm! Aufstehen! Die anderen warten schon!“ Langsam regte sich Morgana während Larissa sich ihren Mantel anzog und ein paar gestern Nacht ausversehen auf dem Boden verstreute Pfeile einsammelte.
„Los jetzt!“, drängte die Elfe, nachdem die Pfeile eingesammelt und Bogen, Köcher und Rucksack geschultert waren. „Soll ich auf dich warten, oder schon zum Essen gehen? Herrje, mir scheint es als sei es ewig her, dass ich diese zwölfeinhalb Schinkenbrote gegessen habe...“

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Artur konnte Mordreds Bemerkung hinsichlich den Vorzügen der Zivilisation durchaus nachvollziehen. Auch wenn er es gewöhnt war wochenlang fernab von Städten lagern zu müssen so war es doch jedesmal angenehm sich bei einem heissen Bad mit einer hübschen Frau zu entspannen. Zudem verdiente man das Geld ja auch um es ausgeben zu können und wo konnte man das besser als in einer Stadt. Auch wenn die Städte hier in Ferelden natürlich nicht die zahlreichen Möglichkeiten des Nordens boten. Aber ein wenig war ja schon bekanntlich mehr als gar nichts. Aufgrund mangelnder Waschgelegenheiten und Spiegeln verzichtete er auf die morgendliche Rasur und begann sich stattdessen anzuziehen. Nach dem Frühstück würden sie aufbrechen und dann wohl gegen Mittag Amaranthine erreichen. Die beiden Herren begaben sich zum Schankraum, nachdem sie vorher noch bei den Zimmern der Damen geklopft hatten. Dort angekommen erwartete sie schon der Knappe welcher sie standesgemäß begrüsste und sich schon um ein Frühstück für die Gruppe bemüht hatte. Aus dem Jungen konnte noch was werden, sofern seine Kampffähigkeiten genauso gut wie sein vorauseilender Gehorsam waren. Und natürlich musste er lange genug überleben, eine Eigenschaft die sehr wichtig war um den Ritterstand zu erreichen. Andererseits gab es außerhalb von Ferelden nur wenig größere Konflikte in denen man sich beweisen konnte und der Junge musste sich sowieso einen neuen Herren suchen. Der Wirt trug ein ordentliches Frühstück auf, nicht so üppig wie man es in den größeren Städten bekam aber genug um den morgendlichen Hunger angemessen zu stillen. Die zweieinhalb Männer setzten sich schonmal an den Tisch und warteten auf die Ankunft der Damen. Als erstes erschien Nimue und setzte sich nach einem höflichen Gruß zu den beiden Herren.
"Einen guten Morgen wünsche ich euch. Ich hoffe ihr habt trotz des bescheidenen Quartiers gut geschlafen ?", begrüßte sie Artur höflich. Immerhin waren die Betten nicht gerade besonders bequem gewesesen und die Zimmer als bescheiden zu bezeichnen.

Die Elfe brauchte einen kurzen Moment um sich zurechtzufinden und sich genau zu orientieren. Wahrscheinlich trug der Alkohol seinen Teil dazu bei. Langsam wurde jedoch ihr Blick klarer, während ihre Finger angenehm über die Haut der Hexe strichen. Ihre Antwort war knapp und nichtssagend, anders als das was anschließend folgte. Plötzlich fuhr Larissas Hand zu ihrer Schulter, während sich die Elfe der Hexe mit dem Kopf näherte. Morgana war leicht überrascht, hatte aber auch keine Ambitionen etwas zu unternehmen. So leistete sie keinen Widerstand als die Elfe sie am Nacken zu ihr zog und sie sanft auf ihre Lippen küsste. Der hübsche Mund der Elfe berührte die weichen Lippen der jungen Frau, welche die Berührung genoß und erwiderte. Ein warmes Gefühl fuhr durch den Körper der Hexe und entfachte die Lust nach mehr. Nach einer kurzen Trennnng, indem die Elfe wohl eventuellen Widerspruch erwartete, küsste die Elfe sie erneut, wobei sich ihr zierlicher Körper auf sie legte und Morgana sanft in ihr Kissen drückte. Morgana zwischen Lust und Überraschung am pendeln, ließ die Elfe einfach handeln. Diese stieg über die Hexe während sie den Kuss nicht unterbrach und Morgana dadurch weiter zärtlich in das Bett drückte. Die Hexe ließ ihre weichen Hände zärtlich über die Hüfte der Elfe wandern, während sie die Liebkosungen durch den Mund und die Zunge empfing. Bevor Morgana jedoch diese Geste erwidern konnte, löste sich erneut der Mund der Elfe welche sich ganz nah die Hexe schmiegte und so mit ihrem Oberkörper Morganas Vorbau leicht touchierte. Wie ein goldener Vorhang verdeckte Larissas Haar dabei Morganas Sicht und lenkte dadurch ihren Blick auf das hübsche Gesicht der Elfe welche sie schon fast schelmisch angrinste. Wo hätte sie auch sonst hinsehen wollen, das einzig wichtige in disem Moment war schließlich über ihr und schenkte ihr ein bezauberndes Lächeln. Ein erneuter Kuss beendete diesen herrlichen Morgengruß und bevor Morgana auf irgendwelche weitergehenden Gedanken kommen konnte, war die Elfe auch schon aus dem Bett geschlüpft, die Hexe immer noch leicht überrumpelt aber zufrieden zurücklassend. Während die Elfe sich flink anzuziehen begann, war Morgana noch eine kurze Weile in Gedanken versunken. Was sollte sie nur davon halten. Vor mehr als einer Woche war die Elfe noch peinlich berührt nach einem Kuss aus einer Umkleidekabine gestürmt und hatte ihr Angebot auf ein wenig Vergnügen zu zweit abgelehnt und jetzt stieg die gleiche Elfe über sie und drückte sie mit Küssen in ihr Kopfkissen. Keine Anzeichen von Scham waren diesesmal zu sehen gewesen, stattdessen ein freches Grinsen und eine junge Frau die wusste was sie wollte. Morgana konnte nicht sagen das ihr dieser Wesenszug an Larissa nicht gefallen würde. Ganz im Gegenteil das war mehr als sie gestern Abend zu hoffen gewagt hätte. Es kam zwar überraschend und sprunghaft wie sovieles bei der Dalish, aber in diesem Fall störte es die Hexe nicht.
Die Elfe hatte sich inzwischen schon fast angezogen und schien jetzt zu bemerken das Morgana immer noch im Bett lag, weswegen sie die Hexe verbal antrieb.
"Erst ins Kissen drücken und dann auf Eile drängen, so habe ich es gerne.", dachte Morgana mit einem leichten Schmunzeln und erhob sich auf der Matratze. Die Elfe war gerade dabei ihre Pfeile aufzusammeln die sie wahrscheinlich im Suff verstreut hatte.
"Warte ich komm ja schon du kleiner Vielfraß.", neckte Morgana die Elfe gutgelaunt und stieg aus dem Bett. Sie sollten wohl wirklich keine Zeit verschwenden. Bald würden sie in Amaranthine sein und falls dieser Moment gerade nicht nur eine kurze Phase der Elfe gewesen sein sollte, würde Morgana sicher Gelegenheit finden sich für diesen hinreißenden Morgengruß entsprechend zu bedanken. Und noch mehr, falls die Elfe tatsächlich ihre alte Scheu überwunden hatte.
"Kaltkaltkalt.", fuhr es Morgana bei jedem Schritt mit den nackten Füßen auf dem kalten Fußboden durch ihren Körper. Schließlich erreichte sie den Stuhl wo ihre Sachen lagen und begann sich zügig anzuziehen, was nicht viel Zeit in Anspruch nahm.
"Bin gleich soweit halte noch solange durch.", sprach sie mit einem schelmischen Grinsen während sie ihre Sachen packte und mit der Bürste durch ihr Haar fuhr. Ohne Spiegel war das soweiso mehr Gewohnheit als von praktischen Nutzen.
"Wenn ich dich so ansehe, frage ich mich manchmal wo du das alles unterbringst.",scherzte sie mit Hinblick auf den dünnen Körper der Elfe und lächelte diese an. Natürlich liefen beide Frauen immer zu Fuß, aber bei der Menge die Larissa essen konnte musste ihr halber Körper aus Magen bestehen. Schließlich war Morgana fertig, packte die Bürste weg und hob ihre Tasche und den Stab auf.
"Gut gehen wir zu den Anderen. Nicht das sie uns alles wegessen."

Nach einer Weile tauchten dann auch Morgana und Larissa auf, welche beide recht gut gelaunt aussahen und den frühmorgendlichen Gruß der Tischgesellschaft freundlich erwiderten, bevor sie sich nebeneinander an die gedeckte Tafel setzten. Offenbar waren beide mit den eher schäbigen Zimmern gut klargekommen und Larissa sah dafür das sie gestern als letztes im Bett war auch recht frisch aus.
Morgana holte suchte sich erfahrungsgemäß schnell das aus was sie umbedingt essen wollte, bevor Larissa ihre altbekannte Version des Stücks "Sturm auf den Frühstückstisch" begann. Morgana hatte wirlich gute Laune die ihr noch nichtmal der Anblick von Nimues arroganten Gesicht vermiesen konnte, weswegen sie diese auch genauso freundlich wie die beiden Herren begrüßt hatte. Neben den morgendlichen Ereignissen freute sie sich auch ziemlich erneut eine Stadt zu besuchen, denn Denerim hatte ihr recht gut gefallen. von den Schauplätzen dieser Entführungsgeschichte mal abgesehen. Und was Nimue anging,sofern diese nicht direkt wieder mit irgendwelcher Zirkelpropaganda anfing war Morgana auch bereit sich mit ihr wieder zu unterhalten. Motiviert strich sie sich Honig auf ihr Graubrot während sie sich Artur zuwandte.
"Wie lange werden wir heute wohl noch bis Amaranthine brauchen Ser Artur ?", fragte sie erwartungsvoll, bevor sie in das Brot biss.
"Nun wenn nicht irgendwelche Zwischenfälle auftreten sollten wir es gegen Mittag erreichen. Die Straße bis dorthin ist ziemlich gut ausgebaut und breit.",antwortete der Ritter während er in einen Apfel biss. Morgana nicht zufrieden. Es war schön wenn sie in Amaranthine noch etwas machen konnten bevor es dunkel wurde. Vielleicht dieses Bad besuchen, ein wenig Entspannung täte nach der Strecke von Denerim bis hierhin wohl auch mal wieder gut. Außerdem war sie noch nie einem größeren Badehaus.
"Nun Nimue was werdet ihr während unserem Aufenthalt in Amaranthine dort machen ? Wart ihr im Auftrag des Zirkels schonmal dort ?", erkundigte sich der Ritter höflich bei der anderen Magierin. Diese war gestern recht schnell verschwunden, sodass er sie nicht mehr hatte fragen können.

Khardim
27.10.2015, 20:49
http://upload.worldofplayers.de/files9/aGJXRNlZ0LYa3soe9Kiliansmall.jpg

Kilian hatte keine Lust sich über das Für und Wider magischer Rituale belehren zu lassen und stellte sich kurzentschlossen taub. Rafaels Belehrungen über einen arkanen Taschenspielertrick mit dem er vermutlich zu leuchten beginnen oder akustische Signale von sich geben würde, sobald sie sich dem verlorenen Phylakterion näherten nahm der Hauptmann nur als störendes Nebengeräusch zwischen dem alternierenden Klappern der Hufe und dem sanften Klopfen seiner Schwertscheide gegen seine Wade wahr. Irgendwelcher ihm vermutlich von Irving beigebrachter und streng geheimer Hokuspokus, eine Art der Magie von der selbst er als Hauptmann nicht gehört hatte. „Obwohl so ganz stimmte das nun auch nicht!“, drängte sich dem stoischen Templer der Gedanke auf. Wenn er sich recht erinnerte, so hatte er in einer Zeit da sein Bartwuchs sich noch bemühen musste überhaupt eine Form zu ergeben, einmal von einer derartigen Magie gehört. Sie war kompliziert und erforderte tatsächlich den Magier, dem das Phylakterion zugewiesen worden war. Und auch ein Templer war dazu notwendig. Wieso, das hatte er allerdings vergessen.

Selbst das Wetter kündigte nahendes Unheil an, denn am Nachmittag fing es zu regnen an und je näher sie Highever kamen, desto mehr Regen brach aus den tiefhängenden, grauen Wolken hervor. Und so gestaltete sich dann auch der Rest der Reise. Strömender Regen und ein kalter, unbarmherziger Wind. Alles war nass. Kilians Haare waren nass, über die er in der Hoffnung des Schutzes seinen Kapuze gezogen hatte, doch auch sie war nass. Kilians Pferd war nass, sein Sattel war nass, sein Schwert war nass und der Templer fürchtete, dass es schon bald in seiner Scheide Rost ansetzten würde. Rafael nieste laut und vernehmlich, worauf Kilian der seltsame und unerklärliche Drang überkam dem Magier eins auf die Fresse zu geben. Heute ging wirklich alles schief und so drückte Kilian seinen Fuchs zähneknirschend die nassen Reitstiefel in die Seite und beschleunigte die Reisegeschwindigkeit. Dem Magier hingegen schien dies noch immer nicht genug zu sein. Auch er fror zweifellos, doch trieb er nun sein missmutiges Pferd dazu an noch schneller zu reiten und verwies nebensächlich auf seinen Plan Highever bald zu erreichen.
„Wer hat dich denn zum Reiseführer ernannt“, knurrte Kilian, dessen Laune so tief und grau blieb wie die unablässig pissenden Wolken. Trotzdem folgte er dem Marschenmagier, der wie sich wie ein dümmlicher Junge im Sattel hielt und bei Grunts Trab auf und ab hüpfte. Sein langes schwarzes Haar hing ihm triefend über den Rücken.

Ein einsamer Wachposten war stets eine schlechte Nachricht. Gepaart mit dem gestrigen Attentat, dem Dauerregen, der Kälte und dem Magier der ihn begleitetet vermutete Kilian mittlerweile, dass der Erbauer einen persönlichen Groll gegen seinen Diener hegte. Rafael fragte nach Kilians Meinung… also ob diese ihm überhaupt irgendetwas bedeuten würde.
„Hmm, seltsam“, knurrte Kilian, was Rafael wohl nicht ganz verstanden hatte, denn er drehte sich in seinem nassen Sattel um und schaute zu dem Templer herüber. „Ich sagte: seltsam!“, brüllte Kilian gegen Regen und anbrechende Dunkelheit an. „Bleibt hier!“
Der Hauptmann schwang sich aus dem Sattel und warf Rafael die regenschwere Trense zu. Knirschend zog er das Schwert, packte es fest und näherte sich dem Wachhäuschen. Es war klein, aber immer noch groß genug für vier Mann und gebaut aus soliden Steinen. Das Dach wirkte jedoch schäbig, bestand aus gebündeltem Reisig und wurde vermutlich mehr durch den Moos zusammengehalten als durch den Lehm mit dem es beschmissen worden war. Kilian klopfte dumpf gegen die Tür. „Hallo?!“ Keine Antwort. Mit dem Schwert in der Faust drückte er die Tür auf und fand das Gebäude verlassen vor. Tatsächlich befanden sich außer zwei kurzen, verlassenen Betten und einem kleinen runden Holztisch mit zwei Hockern keinerlei Dinge in dem Häuschen. Keine Truhen, keine Schränke, ja nicht einmal ein Becher oder Besteck. Nur ein abgebrochenes Stück Messing lag auf dem Boden herum, dass wohl einmal zu einem Wappen gehört hatte wie man es manchmal an Türen nagelte. Kilian ignorierte das Stück und winkte Rafael heran.
„Kein Mensch hier. Wir sollten heute Nacht hier bleiben.“
Er schob das Schwert zurück in die Scheide und trat vor die Tür. Die Aussicht eine vollkommen Leere Hütte die keinerlei Abwechslung versprach mit Rafael zu teilen verleitete ihn nicht gerade zu einem Freudentanz, doch was musste das musste. Also trugen die beiden ihre Wasserspuren auf dem Boden hinterlassenden Sättel ins Trockene ehe sie sich ihrer durchnässten Umhänge entledigten. Es gab einen kleinen Kamin im Inneren der Hütte, doch war weder Holz noch ein Anzünder vorhanden und Rafael hatte Kilians Bitte nach ein wenig Feuer ja schon bei Gwens geplanter Feuerbestattung abgeschlagen.

Nachdem die Zwei einige Zeit in schweigsamer Betrachtung ihres Nachtlagers verbracht hatten, stellte Kilian eine Mutmaßung an. „Vielleicht sind die Soldaten ja nach Ostagar gereist. Soweit ich gehört habe sind alle königstreuen Banns dorthin gezogen um mit Cailan zusammen gegen die Dunkle Brut zu kämpfen.“ Ihn schüttelte der Gedanke an irgendwelche Monstren, die das Land von Süden her überfielen. Es gab schon genug Probleme und die Templer konnten sich nicht jedem Bösen annehmen, Eid oder nicht! Kilian war sich allerdings ziemlich sicher, dass auch die Dunkle Brut in den Zuständigkeitsbereich der Templer fiel, obwohl es natürlich noch die Grauen Wächter gab. Diese altertümlichen Helden waren allerdings zu einem kümmerlichen Haufen zusammengeschrumpft und mehr Legende als Armee. Zwar hatten Zwei von ihnen den Turm des Zirkels besucht und um die Unterstützung der Magier und Templer gebeten, und tatsächlich waren sie in den Berichten als überaus heroisch beschrieben worden, doch untermauerte dies nur Kilians These. Warum sollten die Wächter die Templer und den Zirkel ansonsten um Hilfe bitten? Weil es in der Verantwortung der Templer lag, die Welt vor dem Bösen zu beschützen. Und Feinde der Templer waren in der Regel auch Feinde der Magier. Die Welt war angenehm einfach, wenn man sie in diese Schemata untergliederte.
„Wenn der Bann mit seinen Männern nach Ostagar abgerückt ist und dieser Posten jetzt leer steht…“ Kilian beendete den Gedanken nicht, glaubte aber auch nicht, dass dem nötig sei. Es war offensichtlich, dass Arl Couslands Truppen ebenso wie Cailan selbst nun tot im Staub lagen und Missmut breitete sich in Kilians Herzen aus. „Allerdings wird der Arl wohl kaum seine Frau, oder alle seine Kinder mitgenommen haben. Benehmen wir uns einfach der Situation angemessen.“

http://upload.worldofplayers.de/files9/Rafael_2.jpgGrübelnd setzte sich Rafael auf der Kante des schmalen Bettes während Kilian laut überlegte wohin die Soldaten verschwunden sein mochten. So gespenstisch ihre Abwesenheit auch wirken mochte, immerhin hatten sie dadurch eine kostenlose Bleibe für die Nacht, wenn auch eine bescheidene. Wenn Couslands Truppen tatsächlich im Krieg und die Grenzen ungeschützt waren sollten sie am kommenden Tag möglichst schnell nach Highever reiten. Wer wusste schon, ob die Straßen noch sicher waren?
Der Magier ließ sich nach hinten auf das Bett fallen und schaute zur Decke, die dem immer stärker werdenden Regen nur mit Mühe standzuhalten schien. Hoffentlich gab das Dach über Nacht nicht nach. Wenn sie ihre Reise schon unterbechen mussten, so wollte er wenigtens im Trockenen schlafen können.

Während sich Kilian und Rafael für eine hoffentlich ereignislose Nacht fertig machten schien draußen die Welt unter zu gehen: Der Wind pfiff kalt durch die hölzernen Fensterläden und das Geräusch des gnadenlos prasselnden Regens übertönte bald jedes andere Geräusch. Es hätte eine ganze Armee an der Hütte vorbeiziehen können ohne das die beiden es gehört hätten. Der Magier legte sich hin, war aber nicht wirklich müde. Die Nähe zu Highever und die Aussicht auf echte Hinweise für ihre Suche hielten ihn wach und machten ihn rastlos. Mit der Linken kramte er in seiner Tasche, die er unter das Bett geschoben hatte und holte das Kartenspiel hervor, das im Laufe der letzten Reise irgendwann mehr oder weniger ehrlich in seinen Besitz übergegangen war. Er deckte eine Karte auf und versuchte in der Dunkelheit Zahl und Farbe zu erkennen. Vielleicht eine 8? Genervt nahm er die Karte zwischen Zeige- und Mittelfinger und schleuderte sie mit einer schnellen Bewegung seiner Hand zur Decke, von wo sie postwendend herabfiel und auf seinem Gesicht landete. Eine zweite Karte wurde empor geschossen und kam ebenso wie ihre Vorgängerin wieder zurück. Ob er eine Karte so schnell schleudern konnte, dass sie in der Decke stecken blieb?
,,Habt Ihr eigentlich Familie, Hauptmann?", fragte er in die Dunkelheit hinein, während er eine Karte nach der anderen warf. Wenn er nur lange genug übte würde er eines Tages mit Spielkarten Rüstungen durchschlagen können.

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Venere (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1440448-5-Die-Gedanken-eines-Menschen-sind-sein-K%C3%B6nigreich/page4?p=24470610&viewfull=1#post24470610)


http://upload.worldofplayers.de/files9/Qunari_Kopf_2.JPG

Es fühlte sich wie eine halbe Ewigkeit für Haarun an als er den Erdboden dabei beobachtete wie jener immer mehr Risse bildete, langsam aber stetig bis schliesslich alles in sich zusammenbrach. Krachend und ohne Möglichkeit sich dem irgendwie zu entziehen, löste sich der steinige Unterboden auf was wiederum in Sekundenschnelle geschah.
Dann folgte der Fall, auch hier konnte man glauben dass die Jahre ins Land ziehen, es wurde dunkel, immer dunkler bis da nur noch die Finsternis war, begleitet von einem Schmerz der den gesamten Körper des Kossith durchdrang. Seine Augen schlossen sich, es war zuviel, sein Körper sagte dass es genug sei und so fiel der gehörnte Krieger in Ohnmacht...
...doch einige Minuten später schoss wieder dieser drückende Schmerz durch den wuchtigen Körper, jener hatte seinen Ursprung im Rippenbereich. Doch war da noch etwas, etwas drückte ihm im Lendenbereich, es fühlte sich an wie ein Fels. Als Haarun sich langsam aufrichtete und versuchte einen Blick auf das erhaschen was seine Bewegung einschränkt, dabei verzog er schmerzerfüllt sein Gesicht. Was um ihn herum war, interessiert ihm in den Moment nicht...
http://upload.worldofplayers.de/files10/Viktor_avatar.PNGSirrend zischte die Machete durch die Luft und trennte einen Arm von einem Rumpf, aus dem eine Fontaine schwarzen Blutes hervorbrach und einer weiteren Kreatur ins Gesicht spritzte, die grade zum Schlag gegen Bosko ausholte. Der Söldner wich dem dadurch ungezielten Hieb mit einem Schritt aus und ließ seine Klinge als Antwort im Hals des nur entfernt menschenähnlichen Wesens niedergehen. Während er zunächst noch gehofft hatte sich in dem Chaos schnell absetzen und seine Verfolger abschütteln zu können steckte er nun mitten in einem hektischen Hauen und Stechen, dem die meisten der Soldaten schon zum Opfer gefallen waren. Die drei Überlebenden standen nicht weit von ihm zu seiner Linken Rücken an Rücken und gaben ein jämmerliches Bild ab wie sie verängstigt mit ihren Schwertern nach den grauhäutigen Bestien schlugen und wahrscheinlich bereuten Bosko je verfolgt zu haben. Geschah den Idioten recht.
Der Söldner tauchte blitzschnell unter dem brutalen Schwinger einer Axt hindurch, wirbelte herum und entleibte einen weiteren Gegner als er durch einen heftigen Ruck das Gleichgewicht verlor und zur Seite taumelte. Plötzlich erklang überall Geschrei und Gekeife und mit einem Mal gab die Erde unter seinen Füßen nach und er rutschte in den sich auftuenden Abgrund. Vergeblich suchte Bosko nach Halt, wurde dann aber mit den anderen zusammen in die Tiefe gerissen. Staub und Erde wirbelten umher und als er nach einem kurzen Fall hart inmitten von Trümmern und Geröll landete, raubte ihm eine Wolke aus aufgeworfenem Erdreich die Sicht. Er hatte es sich während des Sturzes den Kopf angeschlagen und brauchte einen Moment um wieder auf die Beine zu kommen, einen Moment den eine dieser elenden Kreaturen für einen Überraschungangriff nutzte und von hinten auf seinen Rücken sprang. Bosko stolperte nach vorne, versuchte den Angreifer zu packen und brüllte vor Wut. Als er das Vieh, ein kleineres Exemplar mit einem platten Gesicht und spitzen Zähnen endlich zu fassen bekam schleuderte er es zu Boden, rammte ihm sein Knie in die Eingeweide und griff nach dem erstbesten Stein, mit dem er unaufhörlich auf den Schädel der Kreatur einschlug, bis dieser schließlich mit einem lauten Knacken splitterte. Der Söldner ließ von seinem Opfer ab, spuckte auf dessen Kadaver und sah sich um.

Offenbar war er in einem Tunnel gelandet, der unter der Lichtung verlief. Das herabgestürzte Geröll verlegte den Gang fast vollständig, doch konnte er in beiden Richtungen sehen, wie der Tunnel in der Entfernung im Dunkeln verschwand. Inmitten der Trümmel konnte er den Kossith und die Elfe liegen sehen, die sich grade aus dem Erdrutsch hervorzukämpfen versuchten. Er beschloss nicht so lange zu warten, bis die beiden frei waren und ihm Scherereien machen konnten und suchte nach einem Weg, um über die herabgestürzten Erdmassen wieder nach oben zu klettern. Zeit zu verschwinden.
Er hatte grade die ersten Schritte in Richtung Oberfläche getan, als hinter ihm ein unirdischer Schrei erklang. Rucktartig schaute Bosko über die Schulter und sah zum ersten Mal den Riss in der Tunnelwand, aus dem der Schrei gekommen sein musste. Er konnte in der Tiefe des Spaltes Feuerschein erkennen und als sich der Schrei wiederholte war klar, dass da Ärger im Anmarsch war. Der Söldner beschleunigte sein Vorhaben und zog sich schnell an einer Felskante hoch. Wenn er Glück hatte würde die Kreaturen sich zuerst auf die Elfe stürzen und ihm so genug Zeit geben, um die Kurve zu kratzen.
Schwer atmend griff er nach oben und spürte Gras zwischen seinen Fingern. Geschafft! Mit der zweiten Hand griff er ebenfalls aus dem Riss im Boden heraus und zog sich hoch. Als sein Kopf über die Kante schaute sah er für den Bruchteil einer Sekunde einen gigantischen Fuß auf sich zurasen, bevor ihn den Tritt der riesigen Kreatur im Gesicht traf und zurück in die Grube schleuderte. Bosko prallte zunächt gegen die Tunnelwand bevor er erneut auf dessen Boden aufschlug. Der Söldner ächzte und schaute nach oben wo die hässliche Fratze des gehörnten Bastards über den Rand schaute. Die Kreatur brüllte triumphierend und sprang mit einem gewaltigen Satz herab in den Tunnel. Bosko rappelte sich auf und hechtete zur Seite, um nicht zermalmt zu werden. Fast zeitgleich brachen aus dem Spalt in der Tunnelwand auf einmal zahllose weitere Kreaturen hervor, die fast wie Wasser in den Gang fluteten und beinahe übereinander fielen, als sie sich durch den schmalen Riss quetschten. Infernalisches Geschrei erfüllte den Tunnel und irgendwo in den Eingeweiden der Erde erklangen Trommeln, deren dumpfer Klang bis zu ihm heraufdrang.

Der gehörnte Riese blockierte mit seiner massiven Gestalt den Tunnel in eine Richtung und zu seiner rechten quollen immer weitere Gegner aus der Wand hervor, die sich sofort auf ihn und die anderen beiden Überlebenden stürzten. Die Elfe und der Kossith steckten zwar ebenso in Schwierigkeiten wie er, doch würde er sich deswegen gewiss nicht auf ihre Hilfe im Kampf verlassen. Ihm blieb nur die Flucht in die andere Richtung des Tunnels, denn an einen erneuten Aufstieg über das Geröll war nicht zu denken. Er machte sich mit ausladenden Hieben von den ersten Kreaturen frei, die ihn angegriffen hatten und rannte los. Er hatte jedoch noch keine zwei Schritte getan, als er plötzlich am Bein gepackt wurde. ,,Hilf mir!", rief es zu ihm empor. Unter einem gewaltigen Felsblock begraben lag da einer der Soldaten und hielt ihn fest. Blut lief aus seinem Mund und sein Körper war fast vollständig zermalmt, doch mit der Kraft der Verzweiflung klammerte er sich an Boskos Bein und hielt ihn auf. ,,Hilf mir, ich will nicht sterben!", jammerte er und krallte seine rechte Hand förmlich in die Hose des Söldners. Die andere lag zerschmettert neben seinem Körper und rührte sich nicht. Bosko holte aus und trennte den Arm des Soldaten mit einem Hieb ab. ,,Aaaaaarrrrgh....!", brüllte er und krümmte sich vor Schmerz, doch das hörte der Söldner schon gar nicht mehr. Als der Schmerzensschrei des Soldaten langsam in Wimmern überging war Bosko schon auf der Flucht in die Tiefen der Erde. Den abgetrennten Arm hatte er sich in den Gürtel gesteckt, wer wusste schon, wann er das nächste Mal etwas Essbares finden würde? Hinter ihm nahmen die finsteren Kreaturen die Verfolgung auf. Was aus den anderen beiden geworden war wusste er nicht und es war ihm egal, er würde gewiss nicht zurückschauen.

Emerahl
29.10.2015, 07:22
Anlya/Tamlen (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1440448-5-Die-Gedanken-eines-Menschen-sind-sein-K%C3%B6nigreich/page18?p=24563893&viewfull=1#post24563893)

Valgarius (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst/page2?p=24590855&viewfull=1#post24590855)

http://upload.worldofplayers.de/files10/f_infean_Ava.png

Es dauerte nicht mehr lange und der Gegner war besiegt. Áinfean wandte sich dem nächsten zu, der auf sie zuzulaufen schien. Sie hob das Schwert, bereit zum Schlag. Doch was machte ihr Gegner da? Er lief - an ihr vorbei? Verdutzt blickte sie ihm hinterher. Er griff seine eigenen Gefährten an. Wie war sowas möglich? Ein kurzer Seitenblick zeigte ihr, dass der schmächtige Mann unversehrt war. So schüttelte Áinfean alle Zweifel ab und stürzte sich ebenfalls in den Kampf. Gemeinsam mit dieser Brut waren die zwei Gegner schnell besiegt. Plötzlich griff ihr vorübergehender Kampfpartner sie an. Zeit zum Nachdenken, was da vor sich ging, blieb ihr nicht. Mit beiden Händen fest den Griff umschlungen, hob sie das Schwert und schlug der Brut mit einem Hieb den Kopf ab. Der Kopf flog in Richtung des Waldrandes, rollte noch ein Stück und blieb direkt zu Füßen des Fremden liegen. Der Körper der Brut blieb noch ein paar Sekunden stehen, das warme Blut spritzte auf Áinfean, dann sank er zu Boden.

Nachdem Áinfean mit einem kurzen Blick feststellte, dass nun alle Gegner besiegt waren, schenkte sie dem Fremden erneut ihre Aufmerksamkeit. Er schien den Kopf noch gar nicht gesehen zu haben, waren seine Augen auf die Baumwipfel gerichtet. Gerade als sie zu ihm treten wollte, hörte sie ein Stöhnen. Suchend blickte sie umher. Da! Nicht weit von ihr lag ihr Freund.

"Finley!" Sie stürzte zu ihm und ließ sich neben ihm auf die Knie fallen. Er lebte! Er schien auch nicht schwer verletzt zu sein. Zumindest nicht auf den ersten Blick.

Fast hätte sie den Fremden vergessen. Sie wandte sich um und sah, dass er immer noch dort am Waldesrand stand. "Heh! Ihr da! Seid Ihr in verletzt? Könnt Ihr mir helfen?"

Wie viele waren noch gerettet?

Shepard Commander
30.10.2015, 12:57
http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg

Artur konnte Mordreds Bemerkung hinsichlich den Vorzügen der Zivilisation durchaus nachvollziehen. Auch wenn er es gewöhnt war wochenlang fernab von Städten lagern zu müssen so war es doch jedesmal angenehm sich bei einem heissen Bad mit einer hübschen Frau zu entspannen. Zudem verdiente man das Geld ja auch um es ausgeben zu können und wo konnte man das besser als in einer Stadt. Auch wenn die Städte hier in Ferelden natürlich nicht die zahlreichen Möglichkeiten des Nordens boten. Aber ein wenig war ja schon bekanntlich mehr als gar nichts. Aufgrund mangelnder Waschgelegenheiten und Spiegeln verzichtete er auf die morgendliche Rasur und begann sich stattdessen anzuziehen. Nach dem Frühstück würden sie aufbrechen und dann wohl gegen Mittag Amaranthine erreichen. Die beiden Herren begaben sich zum Schankraum, nachdem sie vorher noch bei den Zimmern der Damen geklopft hatten. Dort angekommen erwartete sie schon der Knappe welcher sie standesgemäß begrüsste und sich schon um ein Frühstück für die Gruppe bemüht hatte. Aus dem Jungen konnte noch was werden, sofern seine Kampffähigkeiten genauso gut wie sein vorauseilender Gehorsam waren. Und natürlich musste er lange genug überleben, eine Eigenschaft die sehr wichtig war um den Ritterstand zu erreichen. Andererseits gab es außerhalb von Ferelden nur wenig größere Konflikte in denen man sich beweisen konnte und der Junge musste sich sowieso einen neuen Herren suchen. Der Wirt trug ein ordentliches Frühstück auf, nicht so üppig wie man es in den größeren Städten bekam aber genug um den morgendlichen Hunger angemessen zu stillen. Die zweieinhalb Männer setzten sich schonmal an den Tisch und warteten auf die Ankunft der Damen. Als erstes erschien Nimue und setzte sich nach einem höflichen Gruß zu den beiden Herren.
"Einen guten Morgen wünsche ich euch. Ich hoffe ihr habt trotz des bescheidenen Quartiers gut geschlafen ?", begrüßte sie Artur höflich. Immerhin waren die Betten nicht gerade besonders bequem gewesesen und die Zimmer als bescheiden zu bezeichnen.

Die Elfe brauchte einen kurzen Moment um sich zurechtzufinden und sich genau zu orientieren. Wahrscheinlich trug der Alkohol seinen Teil dazu bei. Langsam wurde jedoch ihr Blick klarer, während ihre Finger angenehm über die Haut der Hexe strichen. Ihre Antwort war knapp und nichtssagend, anders als das was anschließend folgte. Plötzlich fuhr Larissas Hand zu ihrer Schulter, während sich die Elfe der Hexe mit dem Kopf näherte. Morgana war leicht überrascht, hatte aber auch keine Ambitionen etwas zu unternehmen. So leistete sie keinen Widerstand als die Elfe sie am Nacken zu ihr zog und sie sanft auf ihre Lippen küsste. Der hübsche Mund der Elfe berührte die weichen Lippen der jungen Frau, welche die Berührung genoß und erwiderte. Ein warmes Gefühl fuhr durch den Körper der Hexe und entfachte die Lust nach mehr. Nach einer kurzen Trennnng, indem die Elfe wohl eventuellen Widerspruch erwartete, küsste die Elfe sie erneut, wobei sich ihr zierlicher Körper auf sie legte und Morgana sanft in ihr Kissen drückte. Morgana zwischen Lust und Überraschung am pendeln, ließ die Elfe einfach handeln. Diese stieg über die Hexe während sie den Kuss nicht unterbrach und Morgana dadurch weiter zärtlich in das Bett drückte. Die Hexe ließ ihre weichen Hände zärtlich über die Hüfte der Elfe wandern, während sie die Liebkosungen durch den Mund und die Zunge empfing. Bevor Morgana jedoch diese Geste erwidern konnte, löste sich erneut der Mund der Elfe welche sich ganz nah die Hexe schmiegte und so mit ihrem Oberkörper Morganas Vorbau leicht touchierte. Wie ein goldener Vorhang verdeckte Larissas Haar dabei Morganas Sicht und lenkte dadurch ihren Blick auf das hübsche Gesicht der Elfe welche sie schon fast schelmisch angrinste. Wo hätte sie auch sonst hinsehen wollen, das einzig wichtige in disem Moment war schließlich über ihr und schenkte ihr ein bezauberndes Lächeln. Ein erneuter Kuss beendete diesen herrlichen Morgengruß und bevor Morgana auf irgendwelche weitergehenden Gedanken kommen konnte, war die Elfe auch schon aus dem Bett geschlüpft, die Hexe immer noch leicht überrumpelt aber zufrieden zurücklassend. Während die Elfe sich flink anzuziehen begann, war Morgana noch eine kurze Weile in Gedanken versunken. Was sollte sie nur davon halten. Vor mehr als einer Woche war die Elfe noch peinlich berührt nach einem Kuss aus einer Umkleidekabine gestürmt und hatte ihr Angebot auf ein wenig Vergnügen zu zweit abgelehnt und jetzt stieg die gleiche Elfe über sie und drückte sie mit Küssen in ihr Kopfkissen. Keine Anzeichen von Scham waren diesesmal zu sehen gewesen, stattdessen ein freches Grinsen und eine junge Frau die wusste was sie wollte. Morgana konnte nicht sagen das ihr dieser Wesenszug an Larissa nicht gefallen würde. Ganz im Gegenteil das war mehr als sie gestern Abend zu hoffen gewagt hätte. Es kam zwar überraschend und sprunghaft wie sovieles bei der Dalish, aber in diesem Fall störte es die Hexe nicht.
Die Elfe hatte sich inzwischen schon fast angezogen und schien jetzt zu bemerken das Morgana immer noch im Bett lag, weswegen sie die Hexe verbal antrieb.
"Erst ins Kissen drücken und dann auf Eile drängen, so habe ich es gerne.", dachte Morgana mit einem leichten Schmunzeln und erhob sich auf der Matratze. Die Elfe war gerade dabei ihre Pfeile aufzusammeln die sie wahrscheinlich im Suff verstreut hatte.
"Warte ich komm ja schon du kleiner Vielfraß.", neckte Morgana die Elfe gutgelaunt und stieg aus dem Bett. Sie sollten wohl wirklich keine Zeit verschwenden. Bald würden sie in Amaranthine sein und falls dieser Moment gerade nicht nur eine kurze Phase der Elfe gewesen sein sollte, würde Morgana sicher Gelegenheit finden sich für diesen hinreißenden Morgengruß entsprechend zu bedanken. Und noch mehr, falls die Elfe tatsächlich ihre alte Scheu überwunden hatte.
"Kaltkaltkalt.", fuhr es Morgana bei jedem Schritt mit den nackten Füßen auf dem kalten Fußboden durch ihren Körper. Schließlich erreichte sie den Stuhl wo ihre Sachen lagen und begann sich zügig anzuziehen, was nicht viel Zeit in Anspruch nahm.
"Bin gleich soweit halte noch solange durch.", sprach sie mit einem schelmischen Grinsen während sie ihre Sachen packte und mit der Bürste durch ihr Haar fuhr. Ohne Spiegel war das soweiso mehr Gewohnheit als von praktischen Nutzen.
"Wenn ich dich so ansehe, frage ich mich manchmal wo du das alles unterbringst.",scherzte sie mit Hinblick auf den dünnen Körper der Elfe und lächelte diese an. Natürlich liefen beide Frauen immer zu Fuß, aber bei der Menge die Larissa essen konnte musste ihr halber Körper aus Magen bestehen. Schließlich war Morgana fertig, packte die Bürste weg und hob ihre Tasche und den Stab auf.
"Gut gehen wir zu den Anderen. Nicht das sie uns alles wegessen."

Nach einer Weile tauchten dann auch Morgana und Larissa auf, welche beide recht gut gelaunt aussahen und den frühmorgendlichen Gruß der Tischgesellschaft freundlich erwiderten, bevor sie sich nebeneinander an die gedeckte Tafel setzten. Offenbar waren beide mit den eher schäbigen Zimmern gut klargekommen und Larissa sah dafür das sie gestern als letztes im Bett war auch recht frisch aus.
Morgana holte suchte sich erfahrungsgemäß schnell das aus was sie umbedingt essen wollte, bevor Larissa ihre altbekannte Version des Stücks "Sturm auf den Frühstückstisch" begann. Morgana hatte wirlich gute Laune die ihr noch nichtmal der Anblick von Nimues arroganten Gesicht vermiesen konnte, weswegen sie diese auch genauso freundlich wie die beiden Herren begrüßt hatte. Neben den morgendlichen Ereignissen freute sie sich auch ziemlich erneut eine Stadt zu besuchen, denn Denerim hatte ihr recht gut gefallen. von den Schauplätzen dieser Entführungsgeschichte mal abgesehen. Und was Nimue anging,sofern diese nicht direkt wieder mit irgendwelcher Zirkelpropaganda anfing war Morgana auch bereit sich mit ihr wieder zu unterhalten. Motiviert strich sie sich Honig auf ihr Graubrot während sie sich Artur zuwandte.
"Wie lange werden wir heute wohl noch bis Amaranthine brauchen Ser Artur ?", fragte sie erwartungsvoll, bevor sie in das Brot biss.
"Nun wenn nicht irgendwelche Zwischenfälle auftreten sollten wir es gegen Mittag erreichen. Die Straße bis dorthin ist ziemlich gut ausgebaut und breit.",antwortete der Ritter während er in einen Apfel biss. Morgana nicht zufrieden. Es war schön wenn sie in Amaranthine noch etwas machen konnten bevor es dunkel wurde. Vielleicht dieses Bad besuchen, ein wenig Entspannung täte nach der Strecke von Denerim bis hierhin wohl auch mal wieder gut. Außerdem war sie noch nie einem größeren Badehaus.
"Nun Nimue was werdet ihr während unserem Aufenthalt in Amaranthine dort machen ? Wart ihr im Auftrag des Zirkels schonmal dort ?", erkundigte sich der Ritter höflich bei der anderen Magierin. Diese war gestern recht schnell verschwunden, sodass er sie nicht mehr hatte fragen können.


http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/nimue_klein.jpg

Mordred aß sparsam, Nimue fast nichts. Die Magierin wirkte ausgeschlafen aber nicht frisch. Sogar die Nacht schien für sie lediglich ein Zweck zu sein, ein Zweck ihren Körper zur Rast zu schicken während ihr Geist weiterhin wach und geschärft blieb. Sie nickte den Männern höflich zu und gab ein kaltes Guten Morgen von sich. Leere Worte aus ihrem Mund. Mit ausgesuchter Spitzfingrigkeit sammelte sie sich ein paar Früchte zusammen und goss sich etwas von der frischen Milch ein. Dazu ein kleines Stück Weißbrot und der fromme Wunsch heute keine Magie wirken zu müssen. Im Gegensatz zum Volksglauben war Magie nämlich nicht nur geistig sondern auch körperlich durchaus entkräftend und bei einem so kargen Frühstück wie Nimue es nun zu sich nahm bestand bei dem Einsatz schwerer Magie wie zum Beispiel Defensivzaubern die Gefahr dabei oder danach entkräftet zusammenzuklappen. Die Gefahr bestand eigentlich immer, doch bei erfahrenen Magiern wie Nimue eine war, war dies dann doch eher die Ausnahme. Solange man hinreichend gefrühstückt hatte natürlich!

Schließlich kamen auch Larissa und Morgana hinunter, die eine besser gelaunt als die andere. Larissa grinste von einem Ohr zum anderen und fasste ihre dicken Haare zu einem noch dickeren Zopf zusammen, den die mit einem langen Lederband umschlang und so zurückhielt. Morgana, nicht weniger fröhlich dreinblickend, setzte sich rasch und griff beherzt zu. Auch Larissa setzte sich schaute fröhlich in die Runde und grüßte sie drei Anderen fröhlich. Sie war so schön, wenn sie lächelte und ihre gute Laune wahrlich ansteckend. Sogar Nimue, die Larissa munter anstrahlte ließ sich zu einem leichten Lächeln und einem etwas wärmeren: „Guten Morgen, Jägerin!“ hinreißen. Larissas grüne Augen huschten zielsuchend über die doch ziemlich üppig bestellte Tafel und erkoren zwei hartgekochte Eier auf dunklem, körnigem Brot, einen Apfel, ein gebuttertes und gesalzenes Stück Graubrot, etwas von dem Kochschinken und eine Handvoll Wildbeeren als geeigneten Beginn des ersten Mahles aus. Rasch sammelte sie die erspähten Nahrungsmittel auf ihren flachen Holzteller, dann griff sie zur Kanne und goss sich ihren Becher bis zum Rand mit Milch auf. Larissa liebte Milch, wie eigentlich alle Elfen. Während Menschen von Zucker gar nicht genug bekamen, verhielten sich Elfen beinahe darauf versessen gegenüber Milch, weshalb die Dalish den ersten Becher voll auch ohne abzusetzen hinunterstürzte und ein erleichterndes: „Haaach!“ von sich gab, ehe sie rasch nachgoss. Nimue hob tadelnd eine Augenbraue.

Es war auch die Magierin die als nächstes zum Gesprächsthema- oder Partner von Artur auserkoren wurde. Der Ritter fragte sie, vielleicht aus ehrlicher Neugierde, vielleicht aber auch nur aus Höflichkeit nach dem, was sie in Amaranthine zu tun gedacht.
„Ich hoffe, ich werde dort nicht zu viel Zeit vertrödeln“, gab die Magierin kalt zurück und ließ damit keinen Zweifel offen, dass sie Amaranthine nur als eine ebenso kurze und geringe Rast wertete wie die Taverne in der sie sich gerade befanden, obgleich ihr klar war, dass die vier Gefährten dort sicherlich gnadenlos etwas Zeit totschlagen würden.
„Aber meine Antwort ist zweiteilig. Ja ich war schon mehrfach in Amaranthine, im Auftrag des Zirkels versteht sich. Aber bittet mich nun nicht den Reiseführer zu spielen. Was meine Zeit dort angeht; ich werde wohl meine Pflicht erfüllen und mindestens einmal die Kirche dort besuchen müssen.“
Darüber war sie selbst nicht gerade begeistert und ließ dies auch durchblicken. „Dann schaue ich mal, ob ich die Leerzeit nützlich auffüllen kann. Amaranthine hat einen sehr umfangreiches Marktviertel. Ein Besuch dort lohnt fast immer. Und das Badehaus dort empfiehlt sich auch“, sagte sie und blickte prüfend auf ihre gepflegten Fingernägel. Ein weiterer Nachteil an dem Leben auf der Straße war nun einmal all dieser Dreck der nur darauf wartete die Nägel als feines Dach zu missbrauchen!

Die Magierin schaute zu Larissa und wunderte sich mit welch Tollwut die Elfe über das Essen herfiel. Man mochte fast glauben es handle sich dabei um ihre Henkersmahlzeit. Irgendwie war das Küken der Gruppe ja auch ganz süß. Allerdings verspielte sich Larissa diesen Bonus, als sie, Brotkrümel verschießend, an Artur gerichtet fragte: „Mein Ihr, wir finden dort Arbeit? Ich glaube ich habe noch nicht genug Gold für mein Schwert…“

Nimue warf ihr einen finsteren Blick zu. Hübsches, dummes Mädchen! Hatte sie denn nicht mitbekommen, dass Nimue am liebsten nur zum Schlafen dort einkehren und dann den Weg nach Orzammar fortsetzen würde? Die Magierin seufzte innerlich… „Elfen“…

Forenperser
30.10.2015, 14:10
http://upload.worldofplayers.de/files9/rsz_1scarred.jpg
Letzter Post (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1440448-5-Die-Gedanken-eines-Menschen-sind-sein-K%C3%B6nigreich/page20?p=24573234&viewfull=1#post24573234)

"Einverstanden." stimmte der Jäger Darius' Vorschlag knapp zu. Auch wenn es keine allzu lange Reise mehr war, sie sollten sich besser jetzt ausrüsten, wo sie noch in einer Gegend waren wo dies möglich war. Nur der Erbauer wusste was für Überraschungen sie noch durchleben mussten. Er hoffte auf gar keine. Als kurz daraufhin eine Wertschätzung aus dem Munde des Älteren kam traute er zunächst seinen Ohren nicht. Eine Weile schwieg er. "Danke." erwiderte er dann. "Aber ihr habt auch euren Beitrag geleistet. Ansonsten hätten sie uns wohl wieder eingefangen. Verdammte Elfen-Psychopathen....." Er lehnte sich zurück. "Gut. Eine möglichst ereignislose erste Wache wünsche ich euch." Dann vergewisserte er sich noch einmal ob mit Slim alles in Ordnung war und schloss anschließend die Augen. Am Ende würden sie sich noch mit Komplimenten erschlagen....

Shepard Commander
30.10.2015, 17:46
http://upload.worldofplayers.de/files9/Rafael_2.jpgGrübelnd setzte sich Rafael auf der Kante des schmalen Bettes während Kilian laut überlegte wohin die Soldaten verschwunden sein mochten. So gespenstisch ihre Abwesenheit auch wirken mochte, immerhin hatten sie dadurch eine kostenlose Bleibe für die Nacht, wenn auch eine bescheidene. Wenn Couslands Truppen tatsächlich im Krieg und die Grenzen ungeschützt waren sollten sie am kommenden Tag möglichst schnell nach Highever reiten. Wer wusste schon, ob die Straßen noch sicher waren?
Der Magier ließ sich nach hinten auf das Bett fallen und schaute zur Decke, die dem immer stärker werdenden Regen nur mit Mühe standzuhalten schien. Hoffentlich gab das Dach über Nacht nicht nach. Wenn sie ihre Reise schon unterbechen mussten, so wollte er wenigtens im Trockenen schlafen können.

Während sich Kilian und Rafael für eine hoffentlich ereignislose Nacht fertig machten schien draußen die Welt unter zu gehen: Der Wind pfiff kalt durch die hölzernen Fensterläden und das Geräusch des gnadenlos prasselnden Regens übertönte bald jedes andere Geräusch. Es hätte eine ganze Armee an der Hütte vorbeiziehen können ohne das die beiden es gehört hätten. Der Magier legte sich hin, war aber nicht wirklich müde. Die Nähe zu Highever und die Aussicht auf echte Hinweise für ihre Suche hielten ihn wach und machten ihn rastlos. Mit der Linken kramte er in seiner Tasche, die er unter das Bett geschoben hatte und holte das Kartenspiel hervor, das im Laufe der letzten Reise irgendwann mehr oder weniger ehrlich in seinen Besitz übergegangen war. Er deckte eine Karte auf und versuchte in der Dunkelheit Zahl und Farbe zu erkennen. Vielleicht eine 8? Genervt nahm er die Karte zwischen Zeige- und Mittelfinger und schleuderte sie mit einer schnellen Bewegung seiner Hand zur Decke, von wo sie postwendend herabfiel und auf seinem Gesicht landete. Eine zweite Karte wurde empor geschossen und kam ebenso wie ihre Vorgängerin wieder zurück. Ob er eine Karte so schnell schleudern konnte, dass sie in der Decke stecken blieb?
,,Habt Ihr eigentlich Familie, Hauptmann?", fragte er in die Dunkelheit hinein, während er eine Karte nach der anderen warf. Wenn er nur lange genug übte würde er eines Tages mit Spielkarten Rüstungen durchschlagen können.

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Venere (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1440448-5-Die-Gedanken-eines-Menschen-sind-sein-K%C3%B6nigreich/page4?p=24470610&viewfull=1#post24470610)

http://upload.worldofplayers.de/files10/Viktor_avatar.PNGSirrend zischte die Machete durch die Luft und trennte einen Arm von einem Rumpf, aus dem eine Fontaine schwarzen Blutes hervorbrach und einer weiteren Kreatur ins Gesicht spritzte, die grade zum Schlag gegen Bosko ausholte. Der Söldner wich dem dadurch ungezielten Hieb mit einem Schritt aus und ließ seine Klinge als Antwort im Hals des nur entfernt menschenähnlichen Wesens niedergehen. Während er zunächst noch gehofft hatte sich in dem Chaos schnell absetzen und seine Verfolger abschütteln zu können steckte er nun mitten in einem hektischen Hauen und Stechen, dem die meisten der Soldaten schon zum Opfer gefallen waren. Die drei Überlebenden standen nicht weit von ihm zu seiner Linken Rücken an Rücken und gaben ein jämmerliches Bild ab wie sie verängstigt mit ihren Schwertern nach den grauhäutigen Bestien schlugen und wahrscheinlich bereuten Bosko je verfolgt zu haben. Geschah den Idioten recht.
Der Söldner tauchte blitzschnell unter dem brutalen Schwinger einer Axt hindurch, wirbelte herum und entleibte einen weiteren Gegner als er durch einen heftigen Ruck das Gleichgewicht verlor und zur Seite taumelte. Plötzlich erklang überall Geschrei und Gekeife und mit einem Mal gab die Erde unter seinen Füßen nach und er rutschte in den sich auftuenden Abgrund. Vergeblich suchte Bosko nach Halt, wurde dann aber mit den anderen zusammen in die Tiefe gerissen. Staub und Erde wirbelten umher und als er nach einem kurzen Fall hart inmitten von Trümmern und Geröll landete, raubte ihm eine Wolke aus aufgeworfenem Erdreich die Sicht. Er hatte es sich während des Sturzes den Kopf angeschlagen und brauchte einen Moment um wieder auf die Beine zu kommen, einen Moment den eine dieser elenden Kreaturen für einen Überraschungangriff nutzte und von hinten auf seinen Rücken sprang. Bosko stolperte nach vorne, versuchte den Angreifer zu packen und brüllte vor Wut. Als er das Vieh, ein kleineres Exemplar mit einem platten Gesicht und spitzen Zähnen endlich zu fassen bekam schleuderte er es zu Boden, rammte ihm sein Knie in die Eingeweide und griff nach dem erstbesten Stein, mit dem er unaufhörlich auf den Schädel der Kreatur einschlug, bis dieser schließlich mit einem lauten Knacken splitterte. Der Söldner ließ von seinem Opfer ab, spuckte auf dessen Kadaver und sah sich um.

Offenbar war er in einem Tunnel gelandet, der unter der Lichtung verlief. Das herabgestürzte Geröll verlegte den Gang fast vollständig, doch konnte er in beiden Richtungen sehen, wie der Tunnel in der Entfernung im Dunkeln verschwand. Inmitten der Trümmel konnte er den Kossith und die Elfe liegen sehen, die sich grade aus dem Erdrutsch hervorzukämpfen versuchten. Er beschloss nicht so lange zu warten, bis die beiden frei waren und ihm Scherereien machen konnten und suchte nach einem Weg, um über die herabgestürzten Erdmassen wieder nach oben zu klettern. Zeit zu verschwinden.
Er hatte grade die ersten Schritte in Richtung Oberfläche getan, als hinter ihm ein unirdischer Schrei erklang. Rucktartig schaute Bosko über die Schulter und sah zum ersten Mal den Riss in der Tunnelwand, aus dem der Schrei gekommen sein musste. Er konnte in der Tiefe des Spaltes Feuerschein erkennen und als sich der Schrei wiederholte war klar, dass da Ärger im Anmarsch war. Der Söldner beschleunigte sein Vorhaben und zog sich schnell an einer Felskante hoch. Wenn er Glück hatte würde die Kreaturen sich zuerst auf die Elfe stürzen und ihm so genug Zeit geben, um die Kurve zu kratzen.
Schwer atmend griff er nach oben und spürte Gras zwischen seinen Fingern. Geschafft! Mit der zweiten Hand griff er ebenfalls aus dem Riss im Boden heraus und zog sich hoch. Als sein Kopf über die Kante schaute sah er für den Bruchteil einer Sekunde einen gigantischen Fuß auf sich zurasen, bevor ihn den Tritt der riesigen Kreatur im Gesicht traf und zurück in die Grube schleuderte. Bosko prallte zunächt gegen die Tunnelwand bevor er erneut auf dessen Boden aufschlug. Der Söldner ächzte und schaute nach oben wo die hässliche Fratze des gehörnten Bastards über den Rand schaute. Die Kreatur brüllte triumphierend und sprang mit einem gewaltigen Satz herab in den Tunnel. Bosko rappelte sich auf und hechtete zur Seite, um nicht zermalmt zu werden. Fast zeitgleich brachen aus dem Spalt in der Tunnelwand auf einmal zahllose weitere Kreaturen hervor, die fast wie Wasser in den Gang fluteten und beinahe übereinander fielen, als sie sich durch den schmalen Riss quetschten. Infernalisches Geschrei erfüllte den Tunnel und irgendwo in den Eingeweiden der Erde erklangen Trommeln, deren dumpfer Klang bis zu ihm heraufdrang.

Der gehörnte Riese blockierte mit seiner massiven Gestalt den Tunnel in eine Richtung und zu seiner rechten quollen immer weitere Gegner aus der Wand hervor, die sich sofort auf ihn und die anderen beiden Überlebenden stürzten. Die Elfe und der Kossith steckten zwar ebenso in Schwierigkeiten wie er, doch würde er sich deswegen gewiss nicht auf ihre Hilfe im Kampf verlassen. Ihm blieb nur die Flucht in die andere Richtung des Tunnels, denn an einen erneuten Aufstieg über das Geröll war nicht zu denken. Er machte sich mit ausladenden Hieben von den ersten Kreaturen frei, die ihn angegriffen hatten und rannte los. Er hatte jedoch noch keine zwei Schritte getan, als er plötzlich am Bein gepackt wurde. ,,Hilf mir!", rief es zu ihm empor. Unter einem gewaltigen Felsblock begraben lag da einer der Soldaten und hielt ihn fest. Blut lief aus seinem Mund und sein Körper war fast vollständig zermalmt, doch mit der Kraft der Verzweiflung klammerte er sich an Boskos Bein und hielt ihn auf. ,,Hilf mir, ich will nicht sterben!", jammerte er und krallte seine rechte Hand förmlich in die Hose des Söldners. Die andere lag zerschmettert neben seinem Körper und rührte sich nicht. Bosko holte aus und trennte den Arm des Soldaten mit einem Hieb ab. ,,Aaaaaarrrrgh....!", brüllte er und krümmte sich vor Schmerz, doch das hörte der Söldner schon gar nicht mehr. Als der Schmerzensschrei des Soldaten langsam in Wimmern überging war Bosko schon auf der Flucht in die Tiefen der Erde. Den abgetrennten Arm hatte er sich in den Gürtel gesteckt, wer wusste schon, wann er das nächste Mal etwas Essbares finden würde? Hinter ihm nahmen die finsteren Kreaturen die Verfolgung auf. Was aus den anderen beiden geworden war wusste er nicht und es war ihm egal, er würde gewiss nicht zurückschauen.


http://upload.worldofplayers.de/files9/aGJXRNlZ0LYa3soe9Kiliansmall.jpg

Kilian schätze sich glücklich die Hütte gefunden zu haben. Ein anderer Unterschlupf war ihm auf der ganzen Straße zwischen den beiden Arltümern nicht begegnet und er vermutete, dass dieser Umstand auch noch bis zur Stadt Highever anhalten würde. Angesichts des Regens der, entgegen Kilians Erwartungen, sogar noch zugenommen hatte war jeder überdachte Unterstand diesen Tages so wertvoll wie ein Schloss und so störte es den Templer auch kaum, dass die Betten klein, der Kamin kalt und Rafael mit im Raum war von dessen Seite Kilian schon bald wieder irgendein inhaltsloses Geplauder erwartete. Doch bevor er damit begann, beschloss der Magier scheinbar den Templer auf subtilere Weise reizen zu wollen. Er zweckentfremdete einen Kartenstapel, den er natürlich zu seinen notwendigen Reisutensilien zählen musste, um eben jene Spielkarten gen Himmel zu feuern. Scheinbar versuchte er die nicht gerade vertrauenserweckende Decke zum Einsturz zu bringen. Kilian ertappte sich dabei, wie er kurz schaurig lächelte bei dem Gedanken Gebälk und Verputz würden urplötzlich gemeinsam mit einer der segelnden Karten den Sinkflug antreten und den ungläubig dreinblickenden Magier unter sich begraben. Das wären zumindest das Problem mit dem Phylakterion und Kilians täglichen Ringen um Fassung gelöst. Nur beim Turm wäre dieser Umstand vermutlich schwer zu erklären also beschloss Kilian sich lieber der Frage zuzuwenden, die Rafael wie erwartet in den Raum geworfen hatte, und so zu verhindern dass der Magier noch auf andere Gedanken kam. Wie dem Flug der Karte durch arkaner Kraft nachzuhelfen und somit doch das Ende der Decke sowie sein Eigenes einzuläuten.
„Ja, ich habe Familie!“, sagte Kilian, der Lügen schon immer für sowohl anstrengend als auch unnötig hielt und Lügner bei ihm allgemein ein sogar noch schlechteres Ansehen genossen als Feiglinge. „Es ist allerdings nicht gerade einfach. Meine Frau…“, er zögerte einen Moment. Saskia und er waren nicht verheiratet aber was machte diese kleine Unkorrektheit schon für einen Unterschied in dieser Geschichte. Zudem würde Rafael dem doch Templer ein „meine Geliebt“ vermutlich ohnehin nicht abkaufen. „… sie war schwanger als mich der Orden nach Ferelden befahl“, fuhr er fort und tat so, als hätte es die kurze Pause nicht gegeben. „Ich weiß nicht einmal, ob unser Kind ein Junge oder ein Mädchen geworden ist… oder ob es überhaupt lebt.“ Kilian erschauerte bei dem Gedanken, dass das Kind oder Saskia, oder schlimmer noch Beide, bei der Geburt umgekommen waren. Jede vierte Schwangerschaft war verbunden mit dem Tod und da er bei dem Erbauer ohnehin in Ungnade gefallen war. Kilian ließ den Gedanken unbeendet und schüttelte vehement den Kopf.
„Es gibt zu dem Thema nicht mehr viel zu sagen, fürchte ich.“
Die Beziehung zwischen Templer und Magier war schon ohne Liebschaft eine schwierige und zu viele Ranghöhere beider Seiten argwöhnten sogar mit dem Verbot von Freundschaften. Ein falscher Weg, wie Kilian fand, doch war seine Meinung hierbei vollkommen unbedeutend.
Der Tempel stand ruckartig auf, was Rafael, der zwar mit dem Kartenschmeißen aufgehört hatte, nun aber nur auf dem Bett lag und unentwegt an die Decke starrte, zusammenzucken ließ.
„Ganz ruhig!“, beschwichtigte Kilian und ging in eine Ecke, wo er einen alten Kessel gesehen hatte. Er war auf grauem Eisen, verkrustet von tausenden und abertausenden Suppen und mit sehr dünnem Rand. Jeder noch so schäbige Landstreicher wäre beleidigt, sollte man ihm diesen Kessel als Geschenk darbieten. Hier taugte er nur noch zu einem Zweck, weshalb Kilian ihn in die hinterste Ecke hievte und dann seine Hose öffnete. Mit lautem Widerhall schoss ein Strahl in den Bauch des Gefäßes und plätscherte dort zu einer dampfenden Pfütze zusammen.

„Und Ihr?“, fragte Kilian während er sich erleichterte. „Ich nehme an nicht. Als Ihr dem Feldwebel von der Frau berichtet habt, die Euch nach Ferelden trieb da meintet Ihr zweifelsohne Kommandantin Meredith Stannard. Sie war wohl kaum Eure Auserwählte… obwohl das ihre weitbekannte schlechte Laune durchaus erklären würde“, beendete er den Satz in Gedanken. „Ihr scheint mir ohnehin nicht der Typ Mann zu sein, der sich nur an eine Frau bindet, wenn ich mich an die Geschichten erinnere die Ihr dem jungen Cedric erzähltet. Obwohl ich diesen nur nebenbei lauschte“, sagte Kilian abschlagend und tat so sein Missfallen an der Verführung des jungen Templers zu allerlei Sünden kund. Kilian schloss die Hose und kehrte zu seinem Bett zurück. Schon fühlte er sich leichter, obwohl die Erinnerungen an die Realität in der die junge Magierin in Starkhaven noch immer Meilen und Zeiten von ihm entfernt blieb, schwer auf seinen Schultern lasteten. Langsam und bedächtig schnallte er seinen Waffengurt ab während er auf die vermutlich von Prahlereien gespickten Ausführungen des Magiers wartete.

numberten
30.10.2015, 18:07
http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/nimue_klein.jpg

Mordred aß sparsam, Nimue fast nichts. Die Magierin wirkte ausgeschlafen aber nicht frisch. Sogar die Nacht schien für sie lediglich ein Zweck zu sein, ein Zweck ihren Körper zur Rast zu schicken während ihr Geist weiterhin wach und geschärft blieb. Sie nickte den Männern höflich zu und gab ein kaltes Guten Morgen von sich. Leere Worte aus ihrem Mund. Mit ausgesuchter Spitzfingrigkeit sammelte sie sich ein paar Früchte zusammen und goss sich etwas von der frischen Milch ein. Dazu ein kleines Stück Weißbrot und der fromme Wunsch heute keine Magie wirken zu müssen. Im Gegensatz zum Volksglauben war Magie nämlich nicht nur geistig sondern auch körperlich durchaus entkräftend und bei einem so kargen Frühstück wie Nimue es nun zu sich nahm bestand bei dem Einsatz schwerer Magie wie zum Beispiel Defensivzaubern die Gefahr dabei oder danach entkräftet zusammenzuklappen. Die Gefahr bestand eigentlich immer, doch bei erfahrenen Magiern wie Nimue eine war, war dies dann doch eher die Ausnahme. Solange man hinreichend gefrühstückt hatte natürlich!

Schließlich kamen auch Larissa und Morgana hinunter, die eine besser gelaunt als die andere. Larissa grinste von einem Ohr zum anderen und fasste ihre dicken Haare zu einem noch dickeren Zopf zusammen, den die mit einem langen Lederband umschlang und so zurückhielt. Morgana, nicht weniger fröhlich dreinblickend, setzte sich rasch und griff beherzt zu. Auch Larissa setzte sich schaute fröhlich in die Runde und grüßte sie drei Anderen fröhlich. Sie war so schön, wenn sie lächelte und ihre gute Laune wahrlich ansteckend. Sogar Nimue, die Larissa munter anstrahlte ließ sich zu einem leichten Lächeln und einem etwas wärmeren: „Guten Morgen, Jägerin!“ hinreißen. Larissas grüne Augen huschten zielsuchend über die doch ziemlich üppig bestellte Tafel und erkoren zwei hartgekochte Eier auf dunklem, körnigem Brot, einen Apfel, ein gebuttertes und gesalzenes Stück Graubrot, etwas von dem Kochschinken und eine Handvoll Wildbeeren als geeigneten Beginn des ersten Mahles aus. Rasch sammelte sie die erspähten Nahrungsmittel auf ihren flachen Holzteller, dann griff sie zur Kanne und goss sich ihren Becher bis zum Rand mit Milch auf. Larissa liebte Milch, wie eigentlich alle Elfen. Während Menschen von Zucker gar nicht genug bekamen, verhielten sich Elfen beinahe darauf versessen gegenüber Milch, weshalb die Dalish den ersten Becher voll auch ohne abzusetzen hinunterstürzte und ein erleichterndes: „Haaach!“ von sich gab, ehe sie rasch nachgoss. Nimue hob tadelnd eine Augenbraue.

Es war auch die Magierin die als nächstes zum Gesprächsthema- oder Partner von Artur auserkoren wurde. Der Ritter fragte sie, vielleicht aus ehrlicher Neugierde, vielleicht aber auch nur aus Höflichkeit nach dem, was sie in Amaranthine zu tun gedacht.
„Ich hoffe, ich werde dort nicht zu viel Zeit vertrödeln“, gab die Magierin kalt zurück und ließ damit keinen Zweifel offen, dass sie Amaranthine nur als eine ebenso kurze und geringe Rast wertete wie die Taverne in der sie sich gerade befanden, obgleich ihr klar war, dass die vier Gefährten dort sicherlich gnadenlos etwas Zeit totschlagen würden.
„Aber meine Antwort ist zweiteilig. Ja ich war schon mehrfach in Amaranthine, im Auftrag des Zirkels versteht sich. Aber bittet mich nun nicht den Reiseführer zu spielen. Was meine Zeit dort angeht; ich werde wohl meine Pflicht erfüllen und mindestens einmal die Kirche dort besuchen müssen.“
Darüber war sie selbst nicht gerade begeistert und ließ dies auch durchblicken. „Dann schaue ich mal, ob ich die Leerzeit nützlich auffüllen kann. Amaranthine hat einen sehr umfangreiches Marktviertel. Ein Besuch dort lohnt fast immer. Und das Badehaus dort empfiehlt sich auch“, sagte sie und blickte prüfend auf ihre gepflegten Fingernägel. Ein weiterer Nachteil an dem Leben auf der Straße war nun einmal all dieser Dreck der nur darauf wartete die Nägel als feines Dach zu missbrauchen!

Die Magierin schaute zu Larissa und wunderte sich mit welch Tollwut die Elfe über das Essen herfiel. Man mochte fast glauben es handle sich dabei um ihre Henkersmahlzeit. Irgendwie war das Küken der Gruppe ja auch ganz süß. Allerdings verspielte sich Larissa diesen Bonus, als sie, Brotkrümel verschießend, an Artur gerichtet fragte: „Mein Ihr, wir finden dort Arbeit? Ich glaube ich habe noch nicht genug Gold für mein Schwert…“

Nimue warf ihr einen finsteren Blick zu. Hübsches, dummes Mädchen! Hatte sie denn nicht mitbekommen, dass Nimue am liebsten nur zum Schlafen dort einkehren und dann den Weg nach Orzammar fortsetzen würde? Die Magierin seufzte innerlich… „Elfen“…

http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg

Die Antwort der Magierin war äußerst kühl und wohl vor allem darauf ausgelegt Artur deutlich zu machen das sie nicht mehr Zeit als nötig in Amaranthine verbringen wollte. Vermutlich hatte sie Sorge auf einmal in den Zirkel zurück gerufen zu werden, wenn die Gruppe zuviel Zeit auf dem Weg nach Orzammar vertrödelte. Artur nahm das stillschweigend zur Kenntnis. Mehr allerdings nicht, denn er würde sich sicherlich nicht von irgendeiner Frau die er erst seit ein paar Tagen kannte vorschreiben lassen wie schnell er zu reisen hatte. Zumal die Zauberin schließlich freiwillig die Gruppe begleitete und jederzeit wieder gehen konnte wenn es ihr nicht passte. Er hatte auch nicht vor ewig in Amaranthine zu bleiben, aber ganz sicher würde er sich nicht hetzen lassen. Immerhin war es eine der größeren Siedlungen in Ferelden und ohne Arbeit Richtung Westen zu reisen wäre eine idiotische Idee. Artur würde seine Geschäfte abwickeln, nach neuer Arbeit Ausschau halten und dann würde es weitergehen.
Da Nimue ja auch schon in Amaranthine gewesen war würde sie sicherlich die Zeit solange vertreiben können, als Fremdenführerin hatte er sie sowieso nicht mitgenommen.
Er nickte höflich nachdem die Magierin seine Frage beantwortet hatte und wandte sich dann wieder dem Frühstück zu. Scheinbar hatte die neueste Begleiterin der Gruppe diesen Morgen nicht besonders gute Laune. Ganz im Gegensatz zu Larissa welche gerade wieder dabei war die Speisenvielfalt exzessiv auszureizen. Ihre Tischmanieren waren wie gewohnt nicht erwähnenswert und so war es nicht verwunderlich das sie Artur mit vollem Mund ansprach, was dazu führte das beschleunigte Brotkrumen dabei in seine Richtung flogen.
"Ich denke was das angeht bestehen gute Chancen das wir in Amaranthine Arbeit finden. Auch wenn es nicht umbedingt eine schöne Tatsache ist, so hat doch die Niederlage bei Ostagar zahlreiche Lücken gerissen. Viele Soldaten sind gefallen, andere kämpfen im Bürgerkrieg, dass alles führt dazu das Banditen, Marodeure und Plünderer durch das Land ziehen. Und da nicht mehr genügend Männer da sind um die Sicherheit zu gewähren, bestehen gute Chancen das man Leute dafür bezahlt sich um solche Probleme zu kümmern.
Wenn ich meine Geschäfte erledigt habe werde ich mich zum Stadkommandanten begeben, aber es wird wohl nicht schaden wenn ihr euch bei eurem Aufenthalt auch aufmerksam umhört. Arbeit findet sich auf vielen Wegen.", antwortete Artur freundlich, was die Frage der Elfe scheinbar ausreichend beantwortete und sie sich wieder ausgiebig dem Frühstück widmete. Den Ritter beschlich den Verdacht das die Dalish mehr aß als ihr pferdische Namensvetterin. Auf jedenfall legte sie ein ähnliches Essverhalten wie das Pferd zu Tage. Der Knappe aß auch recht ordentlich, wenn auch gesitteter wobei er die Elfe leicht verwundert anschaute. Vermutlich wurden gerade seine Lehren der Tischmanieren, die ihm vermutlich eingeprügelt worden waren auf die Probe gestellt oder er fragte sich ob das diese Eleganz der Elfen war von denen man bisweilen hörte.

Schließlich endete das Frühstück und während der Knappe die Pferde sattelte und das Gepäck verstaute, wurden die kargen Überreste des einst opulenten Mahls vom Tisch geräumt. Ein stummes Zeugnis der Vergänglichkeit allen Seins wenn man poetisch werden wollte, aber nüchtern betrachtet vor allem ein Zeugnis von dem Fassungsvermögen eines elfischen Magens.
Nachdem die Gruppe ihre Rechnung bezahlt hatte und vom Wirt höflich verabschiedet worden war, eine Tatsache die wohl auch der Tatsache geschuldet war das seine Befürchtungen hinsichtlich Larisssa nicht erfüllt worden war, setzte die Gruppe ihren Marsch auf der Straße fort. Die Straße war weiterhin gut ausgebaut, was wohl auch daran lag das sie das Ziel ihrer Reise am Horizont erkennen konnten und diesesmal war es viel größer als vor ein paar Tagen als sie die Stadt zum ersten Mal aus der Ferne gesehen hatten. Gesättigt und größtenteils guter Laune, näherte sich die Gruppe beständig, das Ziel direkt vor Auge, der befestigten und sich über die Felder erhebenden Hafenstadt. Je näher sie kamen desto mehr Einzelheiten konnten sie erkennen, westlich und östlich der Stadt konnte man die Küste Fereldens sehen, an welche die Wellen des Wache Meeres brandeten. Dazwischen vor dem Panorama der blauen See lag Amaranthine, von hohen Mauern umgeben zwischen denen noch höhere Türme sich erhoben. Über ihnen flatterten Fahnen und Wimpel im Wind. Diese Stadt strahlte schon von weitem Macht und Wohlstand aus, einen Umstand den sie ironischerweise den Orlaisianern zu verdanken hatte welche sie von einem Fischerdorf zur zeitweiligen Hauptstadt von Ferelden ausgebaut hatten. Seitdem war Amaranthine und das anliegende Arltum immer eine der reichsten Provinzen des Landes gewesen. Und sein Besitzer einer der reichsten Lords des Landes. Wobei die Howes, welche das Artlum nach dem Bürgerkrieg bekamen nicht in der Statd sondern in einer Festung namens Vigils Wacht residierten. Seit ihrem Einsatz im Bürgerkrieg galt diese Familie als Helden und war neben den Couslands und den Mac Tirs einer der wichtigsten Familien des Landes.
Ein großer Strom von Menschen ging durch die Tore ein und aus wie Artur schon aus der Ferne beobachten konnte. Als wichtigster Umschlagsplatz für Waren in Ferelden war wohl immer ein geschäftiges Treiben an der Tagesordnung, denn auch während Bürgerkriegen oder Verderbnissen wurde gehandelt.
Nach einiger Zeit stand auch die Gruppe in dem Strom der Menschen welche Einlass in der Stadt suchten. Das Statdttor war massiv und hielt wahrscheinlich einer Belagerung stand. An den Türmen hing neben dem Mabari, dem fereldischen Banner auch der Bär der Howes und des Arltum Amaranthine. Etwas abseitsvor der Stadt erhoben sich auch einige Galgenhügel, welche jedem Reisenden klarmachen sollten das Diebstahl und Verbrechen in dieser reichen Stadt rigoros bestraft wurde. Immerhin kam die Gruppe in der Schlange recht zügig voran, was wohl vor allem daran lag das man einen Ritter nicht ohne Grund im Wege rumstehen sollte. Die Stadtwache musterte die große und buntgemischte Gruppe zwar skeptisch, ließ sie jedoch anders als in Denerim ohne irgendwelche Umstände passieren. Larissa betrachteten sie wohl als eine Art Dienerin und der Rest der Gruppe machte keinen besonders verdächtigen Eindruck. In einer großen Hafestadt die vom Handel lebte war man vermutlich an sonderbare Gruppen aus aller Welt gewöhnt. Zudem warteten hinter der Gruppe noch zahlreiche Händler mit ihren Ochsenkarren, sich gegenseitig beschimpfend und fluchend auf Einlass wartend. Diese wurden ausgiebig kontrolliert, denn immerhin konnte man Zoll für ihre Waren erheben oder ein paar nette Bestechungsgelder abgreifen. Artur führt jedoch nur eine zweite Rüstung mit sich und niemand fragte einen Ritter warum er eine Rüstung mit sich führte. Auf jedenfall niemand der noch alle sieben Sinne beisammenhatte.

Nachdem die Gruppe geschlossen das Tor passiert hatte, wurde ihnen nahegelegt ihre Pferde in den Stallungen bei der Stadtmauer unterzubringen. Dies war ein zentraler Ort um zu verhindern das zu viel Verkehr innerhalb der Stadt herrschte. Artur und Mordred fügten sich und übergaben die Tiere einem der zahlreichen Burschen die für die Stallungen zuständig waren. Der Knappe würde später mit einem der Burschen das Gepäck nachführen, sobald die Gruppe wo sie die Nacht verbringen würden. Zum Glück hatte sich der Knappe hier auch als nützlich erwiesen, denn er nannte eine Gaststätte in der damals sein Herr bei seiner Ankunft eingekehrt war. Aufgrund seiner kurzen aber einprägsamen Bekanntschaft mit Ser Galahad lag nahe das er sich nicht in einer miesen Unterkunft einquartiert hatte, also machten sich die verbliebenen fünf auf zu der erwähnten Herberge. Diese hatte den Namen " Zur Goldenen Gans" welcher auf die Legende einer angeblich goldfarbenen Gans beruhte die ihrem Besitzer Glück und Wohlstand brachte. Artur war das herzlich egal solange sie ihm ein bequemes Bett und eine gute Küche bot. Von außen machte das gelbe Fachwerkhaus dessen Schild in Form einer Gans geformt war auf jedenfall einen guten Eindruck und so betrat die Gruppe zuversichtlich das Gebäude.

Auch im inneren war die Gans keine Enttäuschung und war mit hübschen Tischen und Stühlen aus Edelhölzern und sogar einigen roten Sofas an der Seite geschmackvoll eingerichtet. An der Wand hingen Schlachtengemälde welche verschiedene Episoden aus dem Befreiungskrieg zeigten und sonderbarerweise auch ein paar alte Teller welche zwergisch aussahen. Der Grund dafür stand hinter der Theke undputzte gerade einen Krug. Der Wirt war nämlich kein Mensch sondern ein Zwerg mit braunem Bart und gepflegten Haaren der recht edle und bunte Klamotten trug. Artur trat an die Theke heran, wobei er feststellte das hinter der Theke eine hölzerne Zwischenstufe war durch welche der Zwerg seine Gäst angemessen bedienen konnte. Freundlich begrüßte ihn der Wirt.
"Seid gegrüßt Ser willkommen in der Goldenen Gans der besten Herberge der Stadt. Hier gibt es weiche Betten und hervorragendes Essen. Außerdem führe ich ein paar der edelsten Tropfen aus aller Welt. Wollt ihr hier übernachten Herr ?",fragte er dienbar.
"Das klingt äußerst verlockend mein Herr. Ich würde tatsächlich fünf eurer guten Zimmer belegen wollen.", antwortete Artur freundlich, welcher beim Betreten des Schankraums den Helm abgenommen hatte. Der Zwerg strahlte über beide Ohren.
"Ihr werdet es nicht bereuen Ser, beim guten Thogrin schlaft ihr wie auf Federn. Weil ihr nämlich genau das tut.", antwortete und lachte über seine Bemerkung. Dann wies er in Richtung Larissa hin welche mit den anderen in einiger Entfernung zur Theke stand.
"Wollt ihr für die Elfe auch das gleiche Zimmer wie für eure anderen Begleiter. Ich habe auch Zimmer für Bedienstete die billiger sind."
"Sie ist keine Bedienstete also gebt ihr ein Zimmer in meiner Preisklasse.", antwortete Artur direkt und bestimmend.
"Freut mich zu hören, ich habe nur gefragt weil viele Adlige die mit Elfen reisen diese oft billig unterbringen wollen. Mir gefällt eure Sichtweise, Ser.", antwortete der Zwerg mit einem symphatischen Lächeln, wobei sich Artur fragte ob das an der erhöhten Gewinnspanne lag oder an Arturs Umgang mit nichtmenschlichen Rassen.
"Seid ihr aus Orzammar oder an der Oberfläche geboren ?", fragte Artur interessiert. Der Zwerg gefiel ihm recht gut.
"Geboren in Orzammar, Händlergilde aber politische Gründe brachten mich an die Oberfläche. Macht nichts hier kann ichmeine Erfahrung einsetzen und die Getränke sind besser. Wart ihr schonmal in Orzammar Ser ?", antwortete der Zwerg leicht verbittert.
"Nein aber ich bin mit meinen Begleitern auf den Weg dorthin. Wieso fragt ihr ?", antwortete Artur neugierig.
"Dann gebe ich euch einen kostenlosen Rat. Nehmt euch Getränke mit denn in Orzammar brennt man sie aus Dreck und Pilzen. Was man halt unter der Oberfläche findet. Schauderhaft.", sagte der Zwerg und schüttelte sich effektvoll.
"Ich werde es mir merken.", antwortete Artur mit einem Grinsen und nahm die Schlüssel entgegen.

Während Artur sich mit dem Wirt unterhielt, sah sich Morgana in dem Schankraum um. Diese Gaststätte würde wohl wieder besser werden, auf jedenfall deuteten die Möbel daraufhin. Und dann dieser große Teppich der auf dem Boden lag. Ein oder zwei Tage Luxus bevor es wieder auf die Straße ging würden eine nette Abwechslung sein. Sogar ein Spiegel hing an der Wand und Morgana nutzte die Zeit um sich darin zu betrachten. Sie sah gut aus wie gewöhnlich, allerdings fand sie das ein ordentliches Bad ihr nicht schaden würde. Sie beschloß als erstes dieses Badehaus aufzusuchen. Dort konnte sie sich den Staub der Straßen abwaschen bevor sie sich die Stadt anschaute. Sie drehte sich zu Larissa die neben ihr stand und sich ebenfalls interessiert umsah.
"Wenn wir unsere Sache auf die Zimmer gebracht haben können wir ja dieses Badehaus besuchen von dem geredet worden ist. Es wäre schön sich den Dreck vom Körper zu waschen bevor wir uns die Stadt ansehen. Außerdem war ich noch nie in so einer Einrichtung.", sprach sie gut gelaunt an die Elfe gewandt. Diese zeigte sich interessiert, wahrscheinlich weil sie auch noch nie eines gesehen hatte.

Schließlich kam Artur zu ihnen zurück und händigte jedem einen Schlüssel aus. Auch der Knappe kam durch die Tür und brachte das Gepäck der Gruppe von den Stallungen. Artur wandte sich zunächst an die Anderen.
"Gut ich werde gleich zusammen mit dem Knappen das Händler und Bankenviertel aufsuchen um einen Käufer für die Rüstung zu suchen. Ich würde sagen jeder richtet sich erstmal ein und verbringt den Tag so wie er will, wir treffen uns dann gegen Abend wieder hier.", verkündete er seinen Entschluss der vom Rest der Gruppe freudig begrüßt wurde.
Morgana beschloß ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen wandte sich zuerst aber an Nimue und sprach diese an:
"Verzeiht Nimue, Larissa und ich wollten wenn wir unsere Sachen weggebracht haben das Badehaus besuchen um uns den Schmutz der Reise vom Körper zu waschen. Wollt ihr uns vielleicht begleiten ?", fragte die Hexe recht gutgelaunt. Auch wenn es ihr vor allem höflich erschien, so war sie auch noch immer gut gelaunt und bereit der Magierin eine entgegenkommende Geste zu zeigen. Immerhin würde diese sie noch eine Weile begleiten und Morgana wollte die Zauberin nicht von vorneherein abschreiben. Unter Umständen konnte ja doch noch etwas nützliches aus dieser Bekanntschaft entstehen. Natürlich nur wenn sich diese Nimue nicht weiter wie eine arrogante Kuh benehmen würde.

VRanger
30.10.2015, 18:29
vorheriger Post: Ein Wunsch (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst?p=24593582&viewfull=1#post24593582) ~ Antwort von: Aril (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst?p=24596758&viewfull=1#post24596758)

Glandis | Am Flussbaum • Viele W‘s

http://upload.worldofplayers.de/files9/VR_Gladis_1.png „Allerdings hilft es uns hier draußen wahrscheinlich nicht weiter. Ich frage mich also, wo der Ring herkommt. Vor ein paar Tagen waren ja einige Leute da, ob einer von denen diesen Ring verloren hat? Oder ob es noch mehr von der Sorte gibt? Oder war es ganz anders und die Schlacht hier war nur so ein Zufall wie der Ring hier im Wasser?“ »Hmmm …«, dachte Glandis. »Die alte Laier. Woher, Warum, Wieso, Weswegen …« zu Ihren Gedanken, dass man noch fünf Fragezeichen dahinter setzen könnte, folgte von Aril:

„Und die wichtigste Frage von allen: Ist es überhaupt relevant, was ich hier wieder vor mich hinplappere?“ Glandis drehte sich demonstrativ um. So als wenn sie jemanden suchen würde. Es war ihr schon bewusst, dass sie die beiden einzigen menschlichen Lebewesen weit und breit waren. Doch sie hatte keine Lust erneut ihre Lebensauffassung des »Jetzt« zu erklären. Es war ihr egal, woher der Ring kam und was dazu geführt hatte und im Besonderen und so weiter.

Sie nahm Aril einfach bei der Hand und sagte zu ihr: »Komm, wir gehen uns was trockenes Anziehen, sonst holen wir uns noch was.« Das tat sie dann auch und nahm die sich nicht wehrende Aril einfach mit. Auf dem Weg zu ihrem Lager plapperte sie absichtlich, als wenn es die normalsten Dinge der Welt wären, vor sich hin. Tatsächlich war es blanke Logik einer Waldbewohnerin. Sie war es so gewohnt zu denken und lies ihre Begleiterin einfach daran teilhaben.

»Ich bin auf etwas Hartes getreten …«, »… es war ein lehmiger, schlammiger Klumpen, den man abreiben musste …«, »… das spricht gegen ein ins Wasserkommen vor wenigen Tagen …«, »… die Form war stabil genug, dass ein starkes Wasser, wie nach einer Schneeschmelze oder einem Gewitterguss im Bach forttreiben könnte …«, »… es war zufällig, dass mein Fuß auf diesen Gegenstand trat …«, »… aufgrund des Zustandes ist von einem langen Gebrauch und hohem Alter auszugehen …«, »vom Zustand her wird ihn niemand vermissen …«, »… es wird niemanden in der Stadt stören, dass einen Dalish so einen einfachen Ring am Finger hat …«

Wie sie das sagte, waren die beiden in der Mitte ihrer Raststelle angekommen. Glandis streckte nochmals den Ring in Richtung der Sonne. Es konnte als Geste zur Untermalung des letzten Satzes verstanden werden, es konnte aber auch mehr sein.

Impulsiv drehte sie sich zu Aril und fragte: »Aril, machst du dir zu dem Stilett, welches wir vorhin gefunden haben …«. Sie schob noch ein »… es ist ja eine gut gearbeitete, wertvolle Waffe, sicher aus gutem Hause oder dafür geschaffen …«, »… ja Aril, machst du dir bei dem Stilett auch solche Gedanken nach dem Wozu? Dem Warum? Dem Wieso? Warum ein Geschenk? Oder nimmst du es, weil es einfach gut ist und zu dir passt?«


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Shepard Commander
30.10.2015, 20:30
http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg

Die Antwort der Magierin war äußerst kühl und wohl vor allem darauf ausgelegt Artur deutlich zu machen das sie nicht mehr Zeit als nötig in Amaranthine verbringen wollte. Vermutlich hatte sie Sorge auf einmal in den Zirkel zurück gerufen zu werden, wenn die Gruppe zuviel Zeit auf dem Weg nach Orzammar vertrödelte. Artur nahm das stillschweigend zur Kenntnis. Mehr allerdings nicht, denn er würde sich sicherlich nicht von irgendeiner Frau die er erst seit ein paar Tagen kannte vorschreiben lassen wie schnell er zu reisen hatte. Zumal die Zauberin schließlich freiwillig die Gruppe begleitete und jederzeit wieder gehen konnte wenn es ihr nicht passte. Er hatte auch nicht vor ewig in Amaranthine zu bleiben, aber ganz sicher würde er sich nicht hetzen lassen. Immerhin war es eine der größeren Siedlungen in Ferelden und ohne Arbeit Richtung Westen zu reisen wäre eine idiotische Idee. Artur würde seine Geschäfte abwickeln, nach neuer Arbeit Ausschau halten und dann würde es weitergehen.
Da Nimue ja auch schon in Amaranthine gewesen war würde sie sicherlich die Zeit solange vertreiben können, als Fremdenführerin hatte er sie sowieso nicht mitgenommen.
Er nickte höflich nachdem die Magierin seine Frage beantwortet hatte und wandte sich dann wieder dem Frühstück zu. Scheinbar hatte die neueste Begleiterin der Gruppe diesen Morgen nicht besonders gute Laune. Ganz im Gegensatz zu Larissa welche gerade wieder dabei war die Speisenvielfalt exzessiv auszureizen. Ihre Tischmanieren waren wie gewohnt nicht erwähnenswert und so war es nicht verwunderlich das sie Artur mit vollem Mund ansprach, was dazu führte das beschleunigte Brotkrumen dabei in seine Richtung flogen.
"Ich denke was das angeht bestehen gute Chancen das wir in Amaranthine Arbeit finden. Auch wenn es nicht umbedingt eine schöne Tatsache ist, so hat doch die Niederlage bei Ostagar zahlreiche Lücken gerissen. Viele Soldaten sind gefallen, andere kämpfen im Bürgerkrieg, dass alles führt dazu das Banditen, Marodeure und Plünderer durch das Land ziehen. Und da nicht mehr genügend Männer da sind um die Sicherheit zu gewähren, bestehen gute Chancen das man Leute dafür bezahlt sich um solche Probleme zu kümmern.
Wenn ich meine Geschäfte erledigt habe werde ich mich zum Stadkommandanten begeben, aber es wird wohl nicht schaden wenn ihr euch bei eurem Aufenthalt auch aufmerksam umhört. Arbeit findet sich auf vielen Wegen.", antwortete Artur freundlich, was die Frage der Elfe scheinbar ausreichend beantwortete und sie sich wieder ausgiebig dem Frühstück widmete. Den Ritter beschlich den Verdacht das die Dalish mehr aß als ihr pferdische Namensvetterin. Auf jedenfall legte sie ein ähnliches Essverhalten wie das Pferd zu Tage. Der Knappe aß auch recht ordentlich, wenn auch gesitteter wobei er die Elfe leicht verwundert anschaute. Vermutlich wurden gerade seine Lehren der Tischmanieren, die ihm vermutlich eingeprügelt worden waren auf die Probe gestellt oder er fragte sich ob das diese Eleganz der Elfen war von denen man bisweilen hörte.

Schließlich endete das Frühstück und während der Knappe die Pferde sattelte und das Gepäck verstaute, wurden die kargen Überreste des einst opulenten Mahls vom Tisch geräumt. Ein stummes Zeugnis der Vergänglichkeit allen Seins wenn man poetisch werden wollte, aber nüchtern betrachtet vor allem ein Zeugnis von dem Fassungsvermögen eines elfischen Magens.
Nachdem die Gruppe ihre Rechnung bezahlt hatte und vom Wirt höflich verabschiedet worden war, eine Tatsache die wohl auch der Tatsache geschuldet war das seine Befürchtungen hinsichtlich Larisssa nicht erfüllt worden war, setzte die Gruppe ihren Marsch auf der Straße fort. Die Straße war weiterhin gut ausgebaut, was wohl auch daran lag das sie das Ziel ihrer Reise am Horizont erkennen konnten und diesesmal war es viel größer als vor ein paar Tagen als sie die Stadt zum ersten Mal aus der Ferne gesehen hatten. Gesättigt und größtenteils guter Laune, näherte sich die Gruppe beständig, das Ziel direkt vor Auge, der befestigten und sich über die Felder erhebenden Hafenstadt. Je näher sie kamen desto mehr Einzelheiten konnten sie erkennen, westlich und östlich der Stadt konnte man die Küste Fereldens sehen, an welche die Wellen des Wache Meeres brandeten. Dazwischen vor dem Panorama der blauen See lag Amaranthine, von hohen Mauern umgeben zwischen denen noch höhere Türme sich erhoben. Über ihnen flatterten Fahnen und Wimpel im Wind. Diese Stadt strahlte schon von weitem Macht und Wohlstand aus, einen Umstand den sie ironischerweise den Orlaisianern zu verdanken hatte welche sie von einem Fischerdorf zur zeitweiligen Hauptstadt von Ferelden ausgebaut hatten. Seitdem war Amaranthine und das anliegende Arltum immer eine der reichsten Provinzen des Landes gewesen. Und sein Besitzer einer der reichsten Lords des Landes. Wobei die Howes, welche das Artlum nach dem Bürgerkrieg bekamen nicht in der Statd sondern in einer Festung namens Vigils Wacht residierten. Seit ihrem Einsatz im Bürgerkrieg galt diese Familie als Helden und war neben den Couslands und den Mac Tirs einer der wichtigsten Familien des Landes.
Ein großer Strom von Menschen ging durch die Tore ein und aus wie Artur schon aus der Ferne beobachten konnte. Als wichtigster Umschlagsplatz für Waren in Ferelden war wohl immer ein geschäftiges Treiben an der Tagesordnung, denn auch während Bürgerkriegen oder Verderbnissen wurde gehandelt.
Nach einiger Zeit stand auch die Gruppe in dem Strom der Menschen welche Einlass in der Stadt suchten. Das Statdttor war massiv und hielt wahrscheinlich einer Belagerung stand. An den Türmen hing neben dem Mabari, dem fereldischen Banner auch der Bär der Howes und des Arltum Amaranthine. Etwas abseitsvor der Stadt erhoben sich auch einige Galgenhügel, welche jedem Reisenden klarmachen sollten das Diebstahl und Verbrechen in dieser reichen Stadt rigoros bestraft wurde. Immerhin kam die Gruppe in der Schlange recht zügig voran, was wohl vor allem daran lag das man einen Ritter nicht ohne Grund im Wege rumstehen sollte. Die Stadtwache musterte die große und buntgemischte Gruppe zwar skeptisch, ließ sie jedoch anders als in Denerim ohne irgendwelche Umstände passieren. Larissa betrachteten sie wohl als eine Art Dienerin und der Rest der Gruppe machte keinen besonders verdächtigen Eindruck. In einer großen Hafestadt die vom Handel lebte war man vermutlich an sonderbare Gruppen aus aller Welt gewöhnt. Zudem warteten hinter der Gruppe noch zahlreiche Händler mit ihren Ochsenkarren, sich gegenseitig beschimpfend und fluchend auf Einlass wartend. Diese wurden ausgiebig kontrolliert, denn immerhin konnte man Zoll für ihre Waren erheben oder ein paar nette Bestechungsgelder abgreifen. Artur führt jedoch nur eine zweite Rüstung mit sich und niemand fragte einen Ritter warum er eine Rüstung mit sich führte. Auf jedenfall niemand der noch alle sieben Sinne beisammenhatte.

Nachdem die Gruppe geschlossen das Tor passiert hatte, wurde ihnen nahegelegt ihre Pferde in den Stallungen bei der Stadtmauer unterzubringen. Dies war ein zentraler Ort um zu verhindern das zu viel Verkehr innerhalb der Stadt herrschte. Artur und Mordred fügten sich und übergaben die Tiere einem der zahlreichen Burschen die für die Stallungen zuständig waren. Der Knappe würde später mit einem der Burschen das Gepäck nachführen, sobald die Gruppe wo sie die Nacht verbringen würden. Zum Glück hatte sich der Knappe hier auch als nützlich erwiesen, denn er nannte eine Gaststätte in der damals sein Herr bei seiner Ankunft eingekehrt war. Aufgrund seiner kurzen aber einprägsamen Bekanntschaft mit Ser Galahad lag nahe das er sich nicht in einer miesen Unterkunft einquartiert hatte, also machten sich die verbliebenen fünf auf zu der erwähnten Herberge. Diese hatte den Namen " Zur Goldenen Gans" welcher auf die Legende einer angeblich goldfarbenen Gans beruhte die ihrem Besitzer Glück und Wohlstand brachte. Artur war das herzlich egal solange sie ihm ein bequemes Bett und eine gute Küche bot. Von außen machte das gelbe Fachwerkhaus dessen Schild in Form einer Gans geformt war auf jedenfall einen guten Eindruck und so betrat die Gruppe zuversichtlich das Gebäude.

Auch im inneren war die Gans keine Enttäuschung und war mit hübschen Tischen und Stühlen aus Edelhölzern und sogar einigen roten Sofas an der Seite geschmackvoll eingerichtet. An der Wand hingen Schlachtengemälde welche verschiedene Episoden aus dem Befreiungskrieg zeigten und sonderbarerweise auch ein paar alte Teller welche zwergisch aussahen. Der Grund dafür stand hinter der Theke undputzte gerade einen Krug. Der Wirt war nämlich kein Mensch sondern ein Zwerg mit braunem Bart und gepflegten Haaren der recht edle und bunte Klamotten trug. Artur trat an die Theke heran, wobei er feststellte das hinter der Theke eine hölzerne Zwischenstufe war durch welche der Zwerg seine Gäst angemessen bedienen konnte. Freundlich begrüßte ihn der Wirt.
"Seid gegrüßt Ser willkommen in der Goldenen Gans der besten Herberge der Stadt. Hier gibt es weiche Betten und hervorragendes Essen. Außerdem führe ich ein paar der edelsten Tropfen aus aller Welt. Wollt ihr hier übernachten Herr ?",fragte er dienbar.
"Das klingt äußerst verlockend mein Herr. Ich würde tatsächlich fünf eurer guten Zimmer belegen wollen.", antwortete Artur freundlich, welcher beim Betreten des Schankraums den Helm abgenommen hatte. Der Zwerg strahlte über beide Ohren.
"Ihr werdet es nicht bereuen Ser, beim guten Thogrin schlaft ihr wie auf Federn. Weil ihr nämlich genau das tut.", antwortete und lachte über seine Bemerkung. Dann wies er in Richtung Larissa hin welche mit den anderen in einiger Entfernung zur Theke stand.
"Wollt ihr für die Elfe auch das gleiche Zimmer wie für eure anderen Begleiter. Ich habe auch Zimmer für Bedienstete die billiger sind."
"Sie ist keine Bedienstete also gebt ihr ein Zimmer in meiner Preisklasse.", antwortete Artur direkt und bestimmend.
"Freut mich zu hören, ich habe nur gefragt weil viele Adlige die mit Elfen reisen diese oft billig unterbringen wollen. Mir gefällt eure Sichtweise, Ser.", antwortete der Zwerg mit einem symphatischen Lächeln, wobei sich Artur fragte ob das an der erhöhten Gewinnspanne lag oder an Arturs Umgang mit nichtmenschlichen Rassen.
"Seid ihr aus Orzammar oder an der Oberfläche geboren ?", fragte Artur interessiert. Der Zwerg gefiel ihm recht gut.
"Geboren in Orzammar, Händlergilde aber politische Gründe brachten mich an die Oberfläche. Macht nichts hier kann ichmeine Erfahrung einsetzen und die Getränke sind besser. Wart ihr schonmal in Orzammar Ser ?", antwortete der Zwerg leicht verbittert.
"Nein aber ich bin mit meinen Begleitern auf den Weg dorthin. Wieso fragt ihr ?", antwortete Artur neugierig.
"Dann gebe ich euch einen kostenlosen Rat. Nehmt euch Getränke mit denn in Orzammar brennt man sie aus Dreck und Pilzen. Was man halt unter der Oberfläche findet. Schauderhaft.", sagte der Zwerg und schüttelte sich effektvoll.
"Ich werde es mir merken.", antwortete Artur mit einem Grinsen und nahm die Schlüssel entgegen.

Während Artur sich mit dem Wirt unterhielt, sah sich Morgana in dem Schankraum um. Diese Gaststätte würde wohl wieder besser werden, auf jedenfall deuteten die Möbel daraufhin. Und dann dieser große Teppich der auf dem Boden lag. Ein oder zwei Tage Luxus bevor es wieder auf die Straße ging würden eine nette Abwechslung sein. Sogar ein Spiegel hing an der Wand und Morgana nutzte die Zeit um sich darin zu betrachten. Sie sah gut aus wie gewöhnlich, allerdings fand sie das ein ordentliches Bad ihr nicht schaden würde. Sie beschloß als erstes dieses Badehaus aufzusuchen. Dort konnte sie sich den Staub der Straßen abwaschen bevor sie sich die Stadt anschaute. Sie drehte sich zu Larissa die neben ihr stand und sich ebenfalls interessiert umsah.
"Wenn wir unsere Sache auf die Zimmer gebracht haben können wir ja dieses Badehaus besuchen von dem geredet worden ist. Es wäre schön sich den Dreck vom Körper zu waschen bevor wir uns die Stadt ansehen. Außerdem war ich noch nie in so einer Einrichtung.", sprach sie gut gelaunt an die Elfe gewandt. Diese zeigte sich interessiert, wahrscheinlich weil sie auch noch nie eines gesehen hatte.

Schließlich kam Artur zu ihnen zurück und händigte jedem einen Schlüssel aus. Auch der Knappe kam durch die Tür und brachte das Gepäck der Gruppe von den Stallungen. Artur wandte sich zunächst an die Anderen.
"Gut ich werde gleich zusammen mit dem Knappen das Händler und Bankenviertel aufsuchen um einen Käufer für die Rüstung zu suchen. Ich würde sagen jeder richtet sich erstmal ein und verbringt den Tag so wie er will, wir treffen uns dann gegen Abend wieder hier.", verkündete er seinen Entschluss der vom Rest der Gruppe freudig begrüßt wurde.
Morgana beschloß ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen wandte sich zuerst aber an Nimue und sprach diese an:
"Verzeiht Nimue, Larissa und ich wollten wenn wir unsere Sachen weggebracht haben das Badehaus besuchen um uns den Schmutz der Reise vom Körper zu waschen. Wollt ihr uns vielleicht begleiten ?", fragte die Hexe recht gutgelaunt. Auch wenn es ihr vor allem höflich erschien, so war sie auch noch immer gut gelaunt und bereit der Magierin eine entgegenkommende Geste zu zeigen. Immerhin würde diese sie noch eine Weile begleiten und Morgana wollte die Zauberin nicht von vorneherein abschreiben. Unter Umständen konnte ja doch noch etwas nützliches aus dieser Bekanntschaft entstehen. Natürlich nur wenn sich diese Nimue nicht weiter wie eine arrogante Kuh benehmen würde.


http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/W4DL88qY39Eg1V9mordred_klein.png & http://upload.worldofplayers.de/files10/nimue_klein.jpg

Gut gelaunt pfeifend schritt Mordred durch die Straßen Amaranthines. Wieder ehrlichen Pflasterstein unter den gut besohlten Schuhen zu spüren und dabei gegen die hohen Wände gemauerter Herrenunterkünfte mit bunten Scheiben zu schauen versetzte den hedonistischen Antivaner in ein wahres Hochgefühl. Bei einem der vielen Obststände hatte er einen Apfel gekauft, etwas was Larissa strikt ablehnen würde. Er hatte sie einmal „Ich bezahle nicht für Obst!“ sekundieren hören, als einer der fahrenden Händler sie mit einem Apfel zu locken versucht hatte. „Obst wächst an den Bäumen und die nehmen dafür auch kein Geld!“ Alles in allem war Larissa also eine schlechte Zielgruppe für Händler es sei denn sie führen wertlosen und glitzernden Tand. Nun aber war Larissa mit Morgana und Nimue Richtung Badehaus aufgebrochen und obwohl sich Mordred selbst in dem Badehaus sah, zusammen mit den dreien in einem der heißen Bäder, gab es vorher Dringlicheres zu erledigen. Der Apfel sauste hoch über seinen Kopf, rotierte mehrfach um die eigene Achse und gab sich dann der Schwerkraft hin. Er landete in Mordreds Faust, der das kleine Stück erneut wiederholte während er jedem x-beliebigen Bürger der ihm entgegenkam zulächelte. Zwei Straßenecken weiter erblickte er das verheißungsvolle Schild. In großen, geschnitzten und goldgestrichenen Lettern stand da: „Handelsbank von Amaranthine“. Das schwere schwarze Schild knarrte an dicken Ketten und reckte sich weit hinaus auf die Straße in der Menschen um Menschen wuselten. „Na endlich!“, sagte Mordred gut gelaunt und biss in den Apfel.

Nimue hätte es zwar vorgezogen allein in das Badehaus zu streifen und sie hätte es auch vorgezogen, wenn die Hexe sie mit „Lady Seren“ und nicht mit ihrem Vornamen angesprochen hätte, doch konnte man ja bekanntlich nicht alles im Leben haben. Also begnügte sie sich damit der Hexe zu folgen, die erpicht darauf schien die Wunder der Architektur zu besichtigen. Das Badehaus hier hatte Nimue noch nie besucht, Badehäuser generell jedoch schon oftmals. Jeder größere Lord der etwas auf sich hielt besaß mindestens eins. Manchmal waren sie in den Keller des Anwesens verbaut, manchmal auch außerhalb. Und da Adlige durchaus freundliche Geschöpfe waren, wenn man ihnen mit einem Fluch oder einem magischen Gegenstand half, kamen ihr derlei Privilegien häufig zu. Jetzt aber waren sie in dieses Badehaus am Rande Fereldens gekommen und es war, zugebenermaßen, nicht das Schlechteste! Weißer Stein, überall Bänke und um die Damen vor den gierigen Blicken der Männer zu schützen und zuweilen auch andersherum, waren die Abteile für Männer und Frauen getrennt. Nach einer kurzen Einweisung hatten die drei Frauen sich jeweils in eine der schlichten Kabinen verzogen vor denen ein dicker Vorhang aus schwerem, feuchtem Tuch hing. Umgezogen und mit einem Handtuch bekleidet schritt Nimue heraus, die langen braunen Haare zu einem lockeren Dutt hochgesteckt. Sie wartete nicht auf die anderen beiden Frauen sondern begab sich gleich Richtung Therme. Ihre Kleidung hatte sie gefaltet in einem der hölzernen Fächer verstaut, dessen rostiges Schloss nicht einmal einen kräftigen Windstoß aufgehalten hätte. Nimues Versiegelungszauber hingegen würde vermutlich sogar einem Rammbock standhalten. Die Magierin betrachtete die Löwenstatuen, dazu die glatten Platten denen allerdings die Wärme einer Fußbodenheizung fehlte und der Dampf der aus den Körben stammte, in denen heiße Steine regelmäßig mit Wasser und duftenden Flüssigkeiten übergossen wurden. Sie hatte die Howes nie gemocht, doch diesmal musste Nimue zugeben, dass der Arl von Amaranthine gute Arbeit geleistet hatte. Die Magierin legte ihr Handtuch ab. Darunter trug sie BH und Höschen aus feinster Seide, knapp aber hinreichend zum Schwimmen. Sie ließ sich in das Becken gleiten und schwamm rasch ein paar Bahnen auf und ab. Die anderen Frauen im Bereich saßen einfach nur herum und das Becken war auch zugegeben kaum geeignet zum wirklichen Schwimmen. Dennoch musste ein wenig umher paddeln einfach sein, wenn man schon die Gelegenheit bekam.

Larissa wartete noch auf Morgana, ehe sie gemeinsam die Halle betraten. Die Elfe staunte nicht schlecht über die Deko, die Aufmachung des Bades und die Leute staunten nicht schlecht über die Elfe. „Noch eine“, murmelten zwei korpulente Frauen, denen der Schweiß wie dickperliger Regen über die Haut floss. Das lange blonde Haar hatte sie gelöst und nun strömte es einem Wasserfall gleich über ihren Rücken bis zu ihrem Steiß hinab, wenn sie den Kopf in den Nacken legte.
„Wohin zuerst?“, fragte sie Morgana, die wie sie mit einem Handtuch bekleidet war. Das Weiß passte wunderbar zu Morganas schwarzer Haarpracht, ebenso wie es die scheinbar unendlichen Tätowierungen der Elfe akzentuierte, die Arme, Beine, Füße, Hände, Gesicht und Nacken der Elfe bedeckte, von dem verdeckten Rücken und ihrer Vorderseite ganz zu schweigen auf denen sie ebenfalls herrliche Muster und Wirbel bildeten.

„Was soll das heißen, ich bin tot?“, donnerte Mordred. Der hagere Mann mit dem eingefallenen Gesicht, der in eine fallende Robe aus dunkelblauem Stoff gekleidet war und vor dessen Brust ein silbernes Schild baumelte schaute ihn pikiert an. „Lord Mordred Aromaki aus Bastien, Antiva?“, wiederholte er fragend. Mordred bejahte. „Dann seid Ihr offiziell für tot erklärt!“ Mordred schüttelte verständnislos den Kopf. „Aber ich lebe doch!“, sagte er und klopfte beweisend auf seinen wirklich lebendigen Oberkörper. „Aber nicht laut des Dokumentes das uns aus Antiva erreicht hat, Mylord. Mag ja sein, dass Ihr hier steht aber hier…“ er wandte sich ab und kramte in einem Regal an dessen Kopf ein Schild „Antiva“ verkündete. Schließlich zückte er ein jüngst geöffnetes Dokument. „… hier steht Ihr seid in der Schlacht bei Ostagar gefallen. Unterschrieben von Lord Dean Tankred aus Antiva.“
„Mieser Bastard!“, brüllte Mordred so laut, dass die halbe Bank zusammenzuckte. Der Bankier vor ihm warf dem aufgebrachten Antivaner einen maßregelnden Blick über seine lange Nase hinweg zu. Mordred verstand nun, was passiert war. Die Krähen von Antiva sollten damals auch sichergehen, dass Mordred nicht doch noch nach Antiva zurückkehren wurde, damit…
„An wen ist mein Vermögen übergegangen?“, fragte Mordred mit belegter Stimme, obwohl er die Antwort schon zu wissen glaubte. Der Hagere kramte in an den Brief gebundene Unterlagen. „Ähm, Lady Olwen Tankred“, sagte er schließlich. Mordred stöhnte bestätigend auf und erklärte dann voller Abgeschlagenheit: „Meine Verlobte… gartiges Biest. Und ihr Vater, Dean, hat mich also für Tod erklären lassen. Und er hat auch… nicht so wichtig!“ Mordred, plötzlich voller rachsüchtigem Tatendrang wandte sich nun voll an den Bankier. „Nun, ich lebe noch. Gebt mir mein Geld.“
„Ich weiß gar nicht, ob Ihr wirklich Mordred Aromaki seid“, sagte der Lord. Mordred nickte und kramte einen Ring mit dem Siegel seines Vaters hervor. „Kommt Euch dieses Zeichen bekannt vor?“ Der Bankier nahm den Ring in seine spinnenartigen Hände und wandte ihn im Licht einer Kerze. „Natürlich, Mylord. Aber ich kann Euch trotzdem kein Geld geben, auch wenn ich Euch glaube. Ihr müsst einen Brief schreiben, einen offiziellen Brief mit der Unterschrift eines hiesigen Zeugen wie dem Bankdirektor oder einem fereldrischen Arl oder einem Repräsentanten der Krone und einem Zeugen aus Antiva, dass Ihr der echte Mordred Aromaki seid. Auch, wenn ich Euch glaube. Und erst dann kann man dieses Dokument“, er wedelte mit der Erklärung über Mordreds Tod herum: „… für ungültig erklären!“ "Gibt es keine andere Bank, wo ich Geld leihen könnte?" Der Hagere schüttelte den Kopf. "Es gibt nur drei Banken hier in Ferelden, die an Nicht-Bürger Geld leihen. Die Handelsbanken von Amaranthine und Denerim und die Zwergenbank von Gwaren." Mordred knurrte missmutig.
„Gebt mir Briefpapier und Feder!“

Sonmoon
30.10.2015, 21:49
http://upload.worldofplayers.de/files10/onearmedava.jpg
Erwartungsgemäß war Elisa bereits kurz nachdem sie die ersten Sonnenstrahlen an der Nase gekitzelt hatten wach. Eine Weile noch lag sie bewegungslos auf ihrer Ruhestätte und starrte die Decke an, gedankenversunken und neugierig auf das was die gemeinsame Unternehmung wohl so bringen würde. Irgendwann hielt sie es jedoch nicht mehr aus. Sehr bedächtig, um den dunkelhaarigen Morgenmuffel nicht zu wecken, erhob sie sich und schlich auf leisen Sohlen zum Balkon. Nur - da saß schon jemand.
"Huh!"
Sie hoffte sehr dass sie ihren Erstaunungslaut noch möglichst leise hatte halten können. Die hellhaarige Elf, völlig versunken in irgendeine Literatur, war ihr zuvor gekommen. Und das augenscheinlich schon seit einer guten Weile. "Da hab ich gestern Abend wohl den Mund zu voll genommen Mae....Maeja.......oh, je suis une ventouse."
Verlegen musste sie lachen aufgrund ihrer Unfähigkeit ihren Namen richtig auszusprechen. Wobei dieser ja fairerweise auch ein echter Zungenbrecher war. "Seid ihr vielleicht aufgeregt?"

numberten
31.10.2015, 13:00
http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/W4DL88qY39Eg1V9mordred_klein.png & http://upload.worldofplayers.de/files10/nimue_klein.jpg

Gut gelaunt pfeifend schritt Mordred durch die Straßen Amaranthines. Wieder ehrlichen Pflasterstein unter den gut besohlten Schuhen zu spüren und dabei gegen die hohen Wände gemauerter Herrenunterkünfte mit bunten Scheiben zu schauen versetzte den hedonistischen Antivaner in ein wahres Hochgefühl. Bei einem der vielen Obststände hatte er einen Apfel gekauft, etwas was Larissa strikt ablehnen würde. Er hatte sie einmal „Ich bezahle nicht für Obst!“ sekundieren hören, als einer der fahrenden Händler sie mit einem Apfel zu locken versucht hatte. „Obst wächst an den Bäumen und die nehmen dafür auch kein Geld!“ Alles in allem war Larissa also eine schlechte Zielgruppe für Händler es sei denn sie führen wertlosen und glitzernden Tand. Nun aber war Larissa mit Morgana und Nimue Richtung Badehaus aufgebrochen und obwohl sich Mordred selbst in dem Badehaus sah, zusammen mit den dreien in einem der heißen Bäder, gab es vorher Dringlicheres zu erledigen. Der Apfel sauste hoch über seinen Kopf, rotierte mehrfach um die eigene Achse und gab sich dann der Schwerkraft hin. Er landete in Mordreds Faust, der das kleine Stück erneut wiederholte während er jedem x-beliebigen Bürger der ihm entgegenkam zulächelte. Zwei Straßenecken weiter erblickte er das verheißungsvolle Schild. In großen, geschnitzten und goldgestrichenen Lettern stand da: „Handelsbank von Amaranthine“. Das schwere schwarze Schild knarrte an dicken Ketten und reckte sich weit hinaus auf die Straße in der Menschen um Menschen wuselten. „Na endlich!“, sagte Mordred gut gelaunt und biss in den Apfel.

Nimue hätte es zwar vorgezogen allein in das Badehaus zu streifen und sie hätte es auch vorgezogen, wenn die Hexe sie mit „Lady Seren“ und nicht mit ihrem Vornamen angesprochen hätte, doch konnte man ja bekanntlich nicht alles im Leben haben. Also begnügte sie sich damit der Hexe zu folgen, die erpicht darauf schien die Wunder der Architektur zu besichtigen. Das Badehaus hier hatte Nimue noch nie besucht, Badehäuser generell jedoch schon oftmals. Jeder größere Lord der etwas auf sich hielt besaß mindestens eins. Manchmal waren sie in den Keller des Anwesens verbaut, manchmal auch außerhalb. Und da Adlige durchaus freundliche Geschöpfe waren, wenn man ihnen mit einem Fluch oder einem magischen Gegenstand half, kamen ihr derlei Privilegien häufig zu. Jetzt aber waren sie in dieses Badehaus am Rande Fereldens gekommen und es war, zugebenermaßen, nicht das Schlechteste! Weißer Stein, überall Bänke und um die Damen vor den gierigen Blicken der Männer zu schützen und zuweilen auch andersherum, waren die Abteile für Männer und Frauen getrennt. Nach einer kurzen Einweisung hatten die drei Frauen sich jeweils in eine der schlichten Kabinen verzogen vor denen ein dicker Vorhang aus schwerem, feuchtem Tuch hing. Umgezogen und mit einem Handtuch bekleidet schritt Nimue heraus, die langen braunen Haare zu einem lockeren Dutt hochgesteckt. Sie wartete nicht auf die anderen beiden Frauen sondern begab sich gleich Richtung Therme. Ihre Kleidung hatte sie gefaltet in einem der hölzernen Fächer verstaut, dessen rostiges Schloss nicht einmal einen kräftigen Windstoß aufgehalten hätte. Nimues Versiegelungszauber hingegen würde vermutlich sogar einem Rammbock standhalten. Die Magierin betrachtete die Löwenstatuen, dazu die glatten Platten denen allerdings die Wärme einer Fußbodenheizung fehlte und der Dampf der aus den Körben stammte, in denen heiße Steine regelmäßig mit Wasser und duftenden Flüssigkeiten übergossen wurden. Sie hatte die Howes nie gemocht, doch diesmal musste Nimue zugeben, dass der Arl von Amaranthine gute Arbeit geleistet hatte. Die Magierin legte ihr Handtuch ab. Darunter trug sie BH und Höschen aus feinster Seide, knapp aber hinreichend zum Schwimmen. Sie ließ sich in das Becken gleiten und schwamm rasch ein paar Bahnen auf und ab. Die anderen Frauen im Bereich saßen einfach nur herum und das Becken war auch zugegeben kaum geeignet zum wirklichen Schwimmen. Dennoch musste ein wenig umher paddeln einfach sein, wenn man schon die Gelegenheit bekam.

Larissa wartete noch auf Morgana, ehe sie gemeinsam die Halle betraten. Die Elfe staunte nicht schlecht über die Deko, die Aufmachung des Bades und die Leute staunten nicht schlecht über die Elfe. „Noch eine“, murmelten zwei korpulente Frauen, denen der Schweiß wie dickperliger Regen über die Haut floss. Das lange blonde Haar hatte sie gelöst und nun strömte es einem Wasserfall gleich über ihren Rücken bis zu ihrem Steiß hinab, wenn sie den Kopf in den Nacken legte.
„Wohin zuerst?“, fragte sie Morgana, die wie sie mit einem Handtuch bekleidet war. Das Weiß passte wunderbar zu Morganas schwarzer Haarpracht, ebenso wie es die scheinbar unendlichen Tätowierungen der Elfe akzentuierte, die Arme, Beine, Füße, Hände, Gesicht und Nacken der Elfe bedeckte, von dem verdeckten Rücken und ihrer Vorderseite ganz zu schweigen auf denen sie ebenfalls herrliche Muster und Wirbel bildeten.

„Was soll das heißen, ich bin tot?“, donnerte Mordred. Der hagere Mann mit dem eingefallenen Gesicht, der in eine fallende Robe aus dunkelblauem Stoff gekleidet war und vor dessen Brust ein silbernes Schild baumelte schaute ihn pikiert an. „Lord Mordred Aromaki aus Bastien, Antiva?“, wiederholte er fragend. Mordred bejahte. „Dann seid Ihr offiziell für tot erklärt!“ Mordred schüttelte verständnislos den Kopf. „Aber ich lebe doch!“, sagte er und klopfte beweisend auf seinen wirklich lebendigen Oberkörper. „Aber nicht laut des Dokumentes das uns aus Antiva erreicht hat, Mylord. Mag ja sein, dass Ihr hier steht aber hier…“ er wandte sich ab und kramte in einem Regal an dessen Kopf ein Schild „Antiva“ verkündete. Schließlich zückte er ein jüngst geöffnetes Dokument. „… hier steht Ihr seid in der Schlacht bei Ostagar gefallen. Unterschrieben von Lord Dean Tankred aus Antiva.“
„Mieser Bastard!“, brüllte Mordred so laut, dass die halbe Bank zusammenzuckte. Der Bankier vor ihm warf dem aufgebrachten Antivaner einen maßregelnden Blick über seine lange Nase hinweg zu. Mordred verstand nun, was passiert war. Die Krähen von Antiva sollten damals auch sichergehen, dass Mordred nicht doch noch nach Antiva zurückkehren wurde, damit…
„An wen ist mein Vermögen übergegangen?“, fragte Mordred mit belegter Stimme, obwohl er die Antwort schon zu wissen glaubte. Der Hagere kramte in an den Brief gebundene Unterlagen. „Ähm, Lady Olwen Tankred“, sagte er schließlich. Mordred stöhnte bestätigend auf und erklärte dann voller Abgeschlagenheit: „Meine Verlobte… gartiges Biest. Und ihr Vater, Dean, hat mich also für Tod erklären lassen. Und er hat auch… nicht so wichtig!“ Mordred, plötzlich voller rachsüchtigem Tatendrang wandte sich nun voll an den Bankier. „Nun, ich lebe noch. Gebt mir mein Geld.“
„Ich weiß gar nicht, ob Ihr wirklich Mordred Aromaki seid“, sagte der Lord. Mordred nickte und kramte einen Ring mit dem Siegel seines Vaters hervor. „Kommt Euch dieses Zeichen bekannt vor?“ Der Bankier nahm den Ring in seine spinnenartigen Hände und wandte ihn im Licht einer Kerze. „Natürlich, Mylord. Aber ich kann Euch trotzdem kein Geld geben, auch wenn ich Euch glaube. Ihr müsst einen Brief schreiben, einen offiziellen Brief mit der Unterschrift eines hiesigen Zeugen wie dem Bankdirektor oder einem fereldrischen Arl oder einem Repräsentanten der Krone und einem Zeugen aus Antiva, dass Ihr der echte Mordred Aromaki seid. Auch, wenn ich Euch glaube. Und erst dann kann man dieses Dokument“, er wedelte mit der Erklärung über Mordreds Tod herum: „… für ungültig erklären!“ "Gibt es keine andere Bank, wo ich Geld leihen könnte?" Der Hagere schüttelte den Kopf. "Es gibt nur drei Banken hier in Ferelden, die an Nicht-Bürger Geld leihen. Die Handelsbanken von Amaranthine und Denerim und die Zwergenbank von Gwaren." Mordred knurrte missmutig.
„Gebt mir Briefpapier und Feder!“

http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg

Das Badehaus war recht eindrucksvoll und seine weißen Steinbauten strahlten Würde aus und vor allem Reinheit. Vor allem letzteres erschien ihr bei einer sanitären Einrichtung nicht verkehrt. Auch innen war es aus weißem Stein, sehr schlicht gehalten nur mit ein paar weißen Löwenstatuen geschmückt. Morgana hatte sich um ihren nackten Körper ein Handtuch gewickelt und dann mit Larissa das Herzstück der Anlage betreten. Nimue war schon ohne sie losgegangen, vermutlich um nicht durch die Anwesenheit der beiden gestört zu werden. Neben den drei Damen waren noch andere Frauen anwesend, vermutlich Bürgerinnen der Stadt die den Luxus eines stadteigenen Badehauses nutzten. Sich den Gestank des Tages abwaschen und sich entspannen, das war vermutlich eine willkommene Abwechslung zu der lauten Stadt, wo der Unrat des Tages immer noch aus dem Fenster gekippt wurde. Da das Bad Geschlechter getrennt war konnten sich die Damen ungestört entspannen, auch wenn sich Morgana nicht sicher war ob sie diesen Umstand gut oder schlecht fand. Andererseits hatte sie auch nich soviel Lust von einem verwachsenen Einwohner der Stadt begafft zu werden, also war es vermutlich ganz gut so wie es war. Larissa hatte ihren Zopf gelöst und jetzt fiel ihr langes dichtes Haar wie ein goldener Strom die Schultern hinab und bedeckte ihren Rücken. Morgana gefiel der Anblick und auch den anderen Badegästen schien die Elfe aufzufallen. Wenn auch vermutlich aus anderen Gründen. Elfen waren hier vermutlich nicht häufig zu sehen. Larissa fragte die Hexe wohin sie zuerst gehen sollten. Morgana war sich nicht sicher, einerseits hatte sie große Lust zuerst ins Dampfbad zu gehen, aber andererseits wollte sie sich auch erstmal erfrischen und den Dreck loswerden.
"Ich denke wir springen kurz ins Wasser und danach probieren wir dieses Dampfbad aus.", antwortete sie und ging mit der Elfe zu dem Becken. Dieses war leer außer der Zauberin welche ihre Bahnen zog. Sie sah hübsch aus wie Morgana zu gestehen musste und ihr Schwimmstil war hervorragend. Vermutlich kam sie aus einer Gegend wo man früh lernte zu schwimmen, denn Morgana vermutete das dies nicht das Hauptaugenmerk der Ausbildung für Zirkelmagier war. Bis auf ein wenig Seidenunterwäsche war sie nackt. Morgana wusste nicht ob sie Probleme damit hatte sich vor anderen Frauen nackt zu zeigen, oder einfach nur mit ihrer für normale Verhältnisse hochwertigeren Unterwäsche protzen wollte. Vom Charakter her würde beides zu ihr passen. Morgana war das ziemlich egal, sie löste ihr Handtuch und ließ es von ihrem Körper gleiten. Vorsichtig ließ sie ihren nackten Körper ins Wasser gleiten und tauchte erstmal unter. Das Becken war nicht besonders tief, allerdings tief genug das eine Nichtschwimmerin darin ertrinken konnte. Vemutlich saßen deswegen die meisten Stadtbewohnerinnen lieber am Rand des Beckens. Besonders groß war es sowieso nicht und da schon Nimue darin schwamm nutzte Morgana das Becken auch nur um sich zu erfrischen und den Staub der Straße von ihrem Körper zu waschen. Auch Larissa gesellte sich kurz darauf zu ihr und schien die Berührung des kalten Wassers zu genießen. Nimue schien fürs erste damit beschäftigt zu sei ihre Bahnen abzuarbeiten und schwamm weiter durch das Becken. Nachdem sich die beiden ausreichend gewaschen hatten kletterten sie wieder aus dem Becken. Es war schließlich eh nicht groß genug dafür das drei Frauen darin schwimmen konnten. Beide trockneten sich ab und wickelten sich wieder in ihre Handtücher und begaben sich dann in das Dampfbad.

Dort wurden sie von heißem Dampf willkommen geheißen, der sich sofort um ihre Körper legte. Der Dampf kitzelte angenehm in Morganas Nase und war scheinbar mit Minze versetzt was ihm einen angenehmen Duft gab. Außerdem prickelten die Wassertropfen wenn der Dampf an der Oberfläche ihrer Haut kondensierte. Die Hitze empfand sie als angenehm und sie atmete tief ein und wieder aus um ihre Atemwege frei zu bekommen. Zusammen mit Larissa leiß sie sich auf eine der Steinbänke nieder und lehnte sich an den heißen weißen Stein. Sie spürte ein leichtes Kitzeln immer wenn einer der Tropfen langsam an den Rundungen ihres Körpers hinablief und auf dem Boden tropfte. Morgana breitete ihre Arme auf der steinernen Lehne aus und legte ihren Kopf in den Nacken. Der Dampf entspannte ihre durch die tagelangen Wanderungen beanspruchten Muskeln und reinigte ihre Poren.
"Aah das ist eine nette Abwechslung zu unserer täglichen Rennerei. Einfach sitzen und den Geist frei schweben lassen, während der Körper entspannt. Wie gefällt dir das Badehaus Larissa ?", fragte sie an ihre elfische Freundin gewandt die dicht neben ihr saß und deren Körper ebenfalls sanft vom Dampf umschmeichelt wurde.

*
Artur begab sich mit dem Knappen auf den Marktplatz von Amaranthine wo ein reges Treiben herrschte. Allerdings war keiner dieser Stände sein Ziel, denn um diese Rüstung zu verkaufen brauchte er einen der größeren Händler vor Ort und diese hatten einen festen Sitz und keinen einfachen Stand. Der Knappe führte die Ausrüstung seines toten Herren auf einem Maultier mit sich, welches sie nach Absprache mit der Stadtwache mit zum Markt nehmen durften. Schließlich fand Artur etwas was vielversprechend aussah. In einem großen Fachwerkhaus stand auf einem Schild "Handelshaus Leopold- Händler des Wachen Meeres". Das innere des Hauses war äußerst luxuriös eingerichtet und zeigte deutlich das der Handel auf dem Wache Meer anscheinend äußerst lukrativ war. Alte Statuen, Möbel aus Teakholz und Mahagoni und im Hintergund eine detaillierte Karte die das Wache Meer und seine Anrainerstaaten zeigte. Hinter einer Theke stand ein hochgewachsener aber spindeldürrer Mann, welcher eine Halbglatze hatte und Artur neugierig musterte. Auf seiner Adlernase trug er einen gläsernen Zwicker, während seine Kotletten ebenso wie sein verbliebenes Haupthaar im ehrwürdigen Weiß erstrahlten. Er trug ein feines Wams aus rotem Stoff und dazu eine Kette aus massivem Gold.
"Willkommen werter Ser in meinem bescheidenen Geschäft. Was kann Meister Leopold für so einen hochwohlgeborenen Kunden tun ?", begrüßt er den Ritter in einem anbiedernden Tonfall. Artur hatte nicht viel übrig für solch hohles Geschwafel.
"Geschäfte. Ich möchte etwas verkaufen und euer Geschäft sah vielversprechend aus. Albrecht, die Rüstung.", antwortete er nüchtern und ließ den Knappen nach und nach die Rüstung auf die Theke legen. Der Händler sah sich das edle Stück mit leuchenden Augen an.
"Was ist das eine Rüstung aus Silberit-Weißstahl im tadellosen Zustand. Und wie das Siegel zeigt noch von dem berühmten Meister Korlack aus Starkhaven. Diese Dinger sind sehr viel Wert, Ser. Allerdings kenne ich diese Rüstung. Ich nehme an das Ser Galahad nicht mehr unter den Lebenden weilt ?", fragte er neugierig. Dabei musterte er den Ritter skeptisch.
"Ihr habt Recht. Er forderte mich zum Duell und unterlag. Nach dem gültigen recht geht sie damit in meinen Besitz über. Aber ich brauche sie nicht, wie ich vielleicht feststellt. Deswegen will ich sie verkaufen.", sagte Artur sachlich.
"Ja ja der goldene Souvereign ist auch viel leichter zu transportieren. Allerdings ist das bei so Maßarbeiten schwer. Ich könnte sie euch abkaufen ,aber dann könnte ich euch nur einen Bruchteil ihres Wertes zahlen. Ohne Gewissheit eines Käufers ist das Risiko zu groß. Oder ihr gebt mir den Auftrag einen Käufer dafür zu suchen und ich verdiene durch eine Provision vom Verkaufspreis."
"Wie viel verlangt ihr als Provision ?", fragte Artur misstrauisch. Er wusste das ihm die Antwort nicht gefallen würde.
"Ich verlange 10 Prozent, dafür garantiere ich euch das ich den besten Käufer finde. Eigennutz ist ein starker Antrieb."
"10 Prozent dafür das ihr das Ding nur in euere Auslage legt und abwartet ? Das erscheint mir äußerst abgeschmackt."
"Unter 10 Prozent gehe ich nicht Ser. Und ich lege das Ding nicht in meine Auslage sondern erstelle Anzeigen die in ganz Thedas verbreitet werden. Ich bin sehr gut vernetzt Ser und habe viele Schiffe die für mich fahren.", antworte der Händler selbstbewusst.
"In Ordnung, ich nehme an. Dafür müsst ihr mir aber den Gefallen tun und eine Überfahrt nach Starkhaven für den Knappen des Ritters organisieren. Albrecht von Steinfurt. Er muss der Familie von dem Tod seines Herren berichten.", schacherte Artur geschickt.
"Na gut Ser. Ich kümmere mich darum das der Junge eine Überfahrt bekommt. Lasst ihn hier dann werde ich tun was ich machen kann. Als erstes stelle ich euch jedoch noch einen Wechsel aus. Wie ist euer Name Ser ?", sagte der Händler geschäftstüchtig.
"Ser Artur van Markham.", antwortete Artur selbstbewusst und nickte dem Jungen zu. Dieser schien noch nachzudenken ob es ihm gefiel bei dem Händler bleiben zu sollen und alleine nach Starkhaven zu fahren. Aber wer ein Ritter werden wollte musste das ertragen.
"In Ordnung Ser, unterschreibt hier und hier und dann noch hier. Und das ist eure Version bewahrt ihn gut auf und das nächste Mal wenn ihr nach Amaranthine kommt schaut bei mir vorbei, dann habe ich vielleicht schon euer Geld. Benötigt ihr sonst noch was ?"
"Nun ja ich hätte noch seine restliche Ausrüstung und sein Pferd.", merkte Artur an. Wenn er schon mal dabei war.
"Dann lasst mal sehen Ser. Dann lasst mal sehen.", antwortete der Händler und rieb sich erwartungsvoll die Hände.

http://upload.worldofplayers.de/files10/Mealla_portrait.jpg

Mealla hatte beschloßen den Tag für allerlei Kurzweil zu nutzen. Das Bad gestern war entspannend gewesen und sie würde es vielleicht heute Abend noch einmal besuchen, aber jetzt stand ihr der Sinn nach anderem. Den ganzen Vormittag hatte sie damit verbracht sich die angeblichen Orte anzusehen wo Andraste gepredigt haben sollte und den Aufmarschplatz von Maferaths Truppen. In Anbetracht der Tatsache das dies zu der Zeit nur ein gammeliges Fischerdorf gewesen war und die Armee stark genug gewesen war Tevinter in die Knie zu zwingen war vermutlich das ganze Stadtgebiet der Aufmarschplatz gewesen. Auch die Kirche hatte sie besucht, war aber wenig beeindruckt gewesen. Im Vergleich zu der Kathedrale in Val Royeaux war jede Kirche des Südens armseelig und die Gebäude der imperialen Kirche war sowieso schwer zu vergleichen. Teilweise waren das umfunktionierte Tempel der alten Götter. Außerdem wurden in den Predigten und während den Messen Magie gewirkt, frei nach der Aussage das Magie dem Menschen dienen sollte. Eine wirksame Methode die tevinteranische Auslegung des Gesangs zu untermauern und zugleich der Bewohner die Macht des Magisteriums zu beweisen. Hier im Süden stand nur irgendeine Frau vorne und predigte was vom Unterhaltungswert doch geringer war. Andererseits war diese Schlichtheit hier unten doch eine nette Abwechslung.

Nach dem Gebet in der Kirche hatte sich Mealla dann zu einem Haus etwas außerhalb aufgemacht,dort wo die Innehöfe etwas größer und die Häuser weniger schick waren. Hier trafen sich die einfachen Leute zur Zerstreuung vom tristen Alltag. Ein schöner Ort um sich abzulenken und auch recht gut um Informationen zu sammeln. Im Hinterhof einer kleinen Eckkneipe fanden regelmäßig Hahnenkämpfe statt. Keine besonders große Überraschung fanden doch in jedem Land in dem sie gewesen war Hahnenkämpfe statt. In Tevinter fanden sogar in Arenen Kämpfe zwischen Menschen statt auch wenn das immer wieder von der Kirche angeprangert wurde. Manche Hähne wurden speziell für solche Kämpfe gezüchtet und vor allem in Antiva und Rivain war man bekannt dafür hervorragende Exemplare zu züchten. In Orlais gab es in einigen Ortschaften sogar richtige Hahnenkampfarenen. Die meisten Leute kamen natürlich neben dem Vergnügen dem Federvieh beim Kämpfen zuzuschauen hauptsächlich um Wetten zu platzieren. Mealla tat das eigentlich auch immer wenn sie mal dort war. Sie hatte ein gutes Gespür für agressives Geflügel.
"Auf der linken Seite haben wir Gundak den den gerissenen Gockel. Und auf der rechten Seite Heribert den Halsabschneider. Platzieren sie ihre Wetten meine Damen und Herren.", preiste der Veranstalter ein Mann mittlerer Statur mit einem eindrucksvollen Schnurrbart. Mealla musterte beide Hähne und entschied sich für Heribert einen Vogel mit schwarzem Gefieder und einem kämpferischen Ausdruck in seinen Augen. Sie wettete einen ganzen Souvereign auf den Vogel was von dem Veranstalter und gleichzeitig Buchmacher mit einem fetten Grinsen quittiert wurde. Nachdem alle Wetten platziert wurden, ließ man beide Vögel los. Diese taten das was alle Hähne naturgemäß taten wenn sie auf engen Raum aufeinandertrafen und griffen sich gegenseitig an. Beide hatten Sporen aus Metall an ihren Füßen, welche dafür sorgen würden das der Verlierer später im Kochtopf landete. Beide belauerten sich gegenseitig dann flatterte Heribert nach oben und traf seinen Gegner mit einem Angriff von oben. Lautes Gegacker schoß durch den Raum und Federn flogen. Schließlich traf der schwarze Hahn seinen Gegner tödlich und beendete so den Kampf. Mealla war zufrieden.
"Ich wette der schmeckt sogar nach Verlierer.", rief sie höhnisch dem enttäuschten Besitzer des unterlegenen Hahns zu. Dann machte sie sich daran ihren Einsatz zu kassieren. Die Quote war nicht berauschend gewesen, aber Kleinvieh machte ja auch Mist.
Nach dem Kampf begann das Gerede über den Kampf gespickt mit lokalen gerüchten und Ereignissen. Mealla sperrte die spitzen Ohren auf, denn vielleicht gab es etwas über ihren aktuellen Auftrag zu hören. Bisher hatte sich noch niemand gemeldet der auch Interesse an dem Auftrag hatte, aber leider wusste sie auch noch immer nicht mit wie vielen Banditen sie es zu tun bekommen würde.

Shepard Commander
31.10.2015, 14:02
[Spoiler]
http://upload.worldofplayers.de/files9/Maeyaalinh_avatar.jpgIhre beiden Gefährtinnen schliefen schon lange als die Elfe immer noch auf der Brüstung des kleinen Balkons saß und den Nachthimmel beobachtete. Strahlend hell und unerreichbar prangten die Sterne am Firmament, die gleichen Sterne die schon seit Jahrtausenden auf die Welt herabschienen und es noch bis ans Ende der Zeit tun würden. Maeya'alinh seufzte leise. Die Sterne zu denen sie aufsah hatten schon den Fall Arlathans gesehen und sie würden Zeuge werden, wenn es sich eines fernen Tages wieder erhob. Eines fernen Tages.
Unhörbar wie eine Katze stieg sie vom Geländer herab und huschte ins Zimmer. Ihre beiden hochgewachsenen Begleiterinnen schlummerten friedlich in dem großen Bett und während sich die Elfe auf ihr eigenes Nachtlager setzte und ihre Stiefel auszog lauschte sie dem leisen Atmen der jungen Frauen. Sie war gespannt was die drei im Schlickmoorwald vorfinden würden und welchen Eindruck der Forst auf die beiden Menschen machen würde. Maeya'alinh hatte dessen Alter und Seele schon aus der Entfernug spüren können und es war nicht immer einfach vorherzusagen, wie die Bäume auf Eindringlinge reagieren würden.
Als die Elfe sich hinlegte schob sie alle Überlegungen aus ihrem Geist. Für dererlei Fragen war morgen noch genug Zeit. Das Vergangene war vergangen, das Künftige würde kommen. Nichts störte sie in ihrem Schlaf.

Der erste Sonnenstrahl, der über den Horizont hinwegsprang und in das Zimmer der drei Gefährtinnen schien öffnete Maeya'alinhs Augen, die erfrischt ein paar Mal blinzelten bevor sich die Elfe erhob. Sie streckte sich und fühlte ein wundervolles Gefühl in sich langsam abebben, so als würde sie Vollkommenheit ausatmen und nur langsam zurück in die marterielle Welt kommen. Sie hatte einen smaragdgrünen Traum geträumt und war durch Gefilde des Nichts gestreift, die so reich und wundervoll waren, dass sie den Namen der jenseitigen Welt Lügen straften. Wie so oft hatte sie gesehen was war, was ist und was vielleicht sein wird, doch gab sie schon lange nichts mehr auf die Traumbilder ihrer nächtlichen Reisen. Was zählte waren die Geschnisse und Taten dieser, der stofflichen Welt, ob ihr das nun gefiel oder nicht.
Leise zog sie sich an und packte ihre wenigen Sachen für das bevorstehende Abenteuer. Auf Samtpfoten schlich sie dann an dem Bett vorbei, in dem Gisele und Elisa nach wie vor selig schliefen. Die Elfe grinste. So viel zur echten Frühaufsteherin.
Sie ging wieder raus auf den Balkon und setzte sich auf die Brüstung, wo sie anfing in ihrem Buch zu blättern. Die Linien waren nach wie vor stabil und was für den unwissenden Beobachter wie ein sinnloses Gewirr von dünnen Strichen aussah, bestärkte die Elfe in ihrem Entschluss, zum Zirkel zu reisen und Almoris Frau aufzusuchen. Sie hatte noch alle Zeit der Welt und vielleicht sogar die der nächsten.


http://upload.worldofplayers.de/files10/onearmedava.jpg
Erwartungsgemäß war Elisa bereits kurz nachdem sie die ersten Sonnenstrahlen an der Nase gekitzelt hatten wach. Eine Weile noch lag sie bewegungslos auf ihrer Ruhestätte und starrte die Decke an, gedankenversunken und neugierig auf das was die gemeinsame Unternehmung wohl so bringen würde. Irgendwann hielt sie es jedoch nicht mehr aus. Sehr bedächtig, um den dunkelhaarigen Morgenmuffel nicht zu wecken, erhob sie sich und schlich auf leisen Sohlen zum Balkon. Nur - da saß schon jemand.
"Huh!"
Sie hoffte sehr dass sie ihren Erstaunungslaut noch möglichst leise hatte halten können. Die hellhaarige Elf, völlig versunken in irgendeine Literatur, war ihr zuvor gekommen. Und das augenscheinlich schon seit einer guten Weile. "Da hab ich gestern Abend wohl den Mund zu voll genommen Mae....Maeja.......oh, je suis une ventouse."
Verlegen musste sie lachen aufgrund ihrer Unfähigkeit ihren Namen richtig auszusprechen. Wobei dieser ja fairerweise auch ein echter Zungenbrecher war. "Seid ihr vielleicht aufgeregt?"


http://upload.worldofplayers.de/files9/Mini3.jpg

Als Gisele am nächsten Morgen aufwachte stellte sie zufrieden fest, dass sie die Letzte war und die anderen beiden Damen sich auf dem Balkon aufhielten. Ihre Rücksichtnahme war vorbildlich gewesen und hatte der Schwertkämpferin ihren Schlaf gelassen. Langsam erhob sie sich, steckte die Brust raus und ließ so kaum vernehmlich den Rücken knacken als sie die Wirbelsäule spannte. Sie richtete sich auf und schlich mit einem kleinen Beutel in der Hand ins Bad, welches außerhalb ihres Zimmers links im Flur lag. Es war ein geräumiges Zimmer mit vielen Eimern voller Wasser, Tüchern und Seifen. Gisele putze sich die Zähne mit reinigenden Salzen und einer weichen Bürste, wie man sie in Antiva verwendete. Dann zog sie ein Rasiermesser und begann damit über ihre eingeweichten Beine zu schaben und auch anderswo, wo sie Haare einfach nicht leiden mochte. Die ganze Prozession dauerte eine Weile und als sie schließlich wieder in das Zimmer zurückhuschte fand sie ihre Gefährtinnen dort stehend vor.
„Uh, Versei´ung!“, sagte sie und huschte, nur mit einem Hemd bekleidet an den Frauen vorbei. „Isch zie´e misch nur kurz an, dann könnén wir frü´stückén.“
Gisele schlüpfte in ihre Hose, schlang den Gürtel um die Taille und wechselte ihr Hemd gegen ein Neues das jedoch nicht minder geknittert war. Sie würde später ohnehin ihre Rüstung tragen, daher war es vorerst egal. Dann warf sie sich ihre Schwerter über den Rücken und sagte an die Damen gewandt: „Wollén wir?“

Das Frühstück war von borinscher Qualität, der anscheinend noch besserer Laune war als schon gestern Abend. Gisele wollte sich den Grund dafür lieber nicht vorstellen. Stattdessen tat sie sich lieber an der Ziegenmilch gütig, ebenso an dem Stockfisch, den vielen kleinen süßen Äpfeln und den mit Honig bestrichenen Weißbrotfladen.
„Seid i´r sischer, dass I´r mir folgen wollt?“, fragte sie nachdem sie ein Stück Brot heruntergeschluckt hatte. Der Honig auf dem Rest des sich noch in ihrer Hand befindlichen Stückes zog lange Fäden und kleckste sorglos auf die hölzerne Tischoberfläche.
„Pardon!“, gab Gisele von sich und leckte den Brotrand ab, um nicht noch mehr des Bienenerzeugnisses zu verlieren. „Zuerst müss isch aber etwas me´r wissen, von die Bürger ´ier. Es wäré unklug sofort loszuzie´en.“

Shepard Commander
01.11.2015, 15:41
http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg

Das Badehaus war recht eindrucksvoll und seine weißen Steinbauten strahlten Würde aus und vor allem Reinheit. Vor allem letzteres erschien ihr bei einer sanitären Einrichtung nicht verkehrt. Auch innen war es aus weißem Stein, sehr schlicht gehalten nur mit ein paar weißen Löwenstatuen geschmückt. Morgana hatte sich um ihren nackten Körper ein Handtuch gewickelt und dann mit Larissa das Herzstück der Anlage betreten. Nimue war schon ohne sie losgegangen, vermutlich um nicht durch die Anwesenheit der beiden gestört zu werden. Neben den drei Damen waren noch andere Frauen anwesend, vermutlich Bürgerinnen der Stadt die den Luxus eines stadteigenen Badehauses nutzten. Sich den Gestank des Tages abwaschen und sich entspannen, das war vermutlich eine willkommene Abwechslung zu der lauten Stadt, wo der Unrat des Tages immer noch aus dem Fenster gekippt wurde. Da das Bad Geschlechter getrennt war konnten sich die Damen ungestört entspannen, auch wenn sich Morgana nicht sicher war ob sie diesen Umstand gut oder schlecht fand. Andererseits hatte sie auch nich soviel Lust von einem verwachsenen Einwohner der Stadt begafft zu werden, also war es vermutlich ganz gut so wie es war. Larissa hatte ihren Zopf gelöst und jetzt fiel ihr langes dichtes Haar wie ein goldener Strom die Schultern hinab und bedeckte ihren Rücken. Morgana gefiel der Anblick und auch den anderen Badegästen schien die Elfe aufzufallen. Wenn auch vermutlich aus anderen Gründen. Elfen waren hier vermutlich nicht häufig zu sehen. Larissa fragte die Hexe wohin sie zuerst gehen sollten. Morgana war sich nicht sicher, einerseits hatte sie große Lust zuerst ins Dampfbad zu gehen, aber andererseits wollte sie sich auch erstmal erfrischen und den Dreck loswerden.
"Ich denke wir springen kurz ins Wasser und danach probieren wir dieses Dampfbad aus.", antwortete sie und ging mit der Elfe zu dem Becken. Dieses war leer außer der Zauberin welche ihre Bahnen zog. Sie sah hübsch aus wie Morgana zu gestehen musste und ihr Schwimmstil war hervorragend. Vermutlich kam sie aus einer Gegend wo man früh lernte zu schwimmen, denn Morgana vermutete das dies nicht das Hauptaugenmerk der Ausbildung für Zirkelmagier war. Bis auf ein wenig Seidenunterwäsche war sie nackt. Morgana wusste nicht ob sie Probleme damit hatte sich vor anderen Frauen nackt zu zeigen, oder einfach nur mit ihrer für normale Verhältnisse hochwertigeren Unterwäsche protzen wollte. Vom Charakter her würde beides zu ihr passen. Morgana war das ziemlich egal, sie löste ihr Handtuch und ließ es von ihrem Körper gleiten. Vorsichtig ließ sie ihren nackten Körper ins Wasser gleiten und tauchte erstmal unter. Das Becken war nicht besonders tief, allerdings tief genug das eine Nichtschwimmerin darin ertrinken konnte. Vemutlich saßen deswegen die meisten Stadtbewohnerinnen lieber am Rand des Beckens. Besonders groß war es sowieso nicht und da schon Nimue darin schwamm nutzte Morgana das Becken auch nur um sich zu erfrischen und den Staub der Straße von ihrem Körper zu waschen. Auch Larissa gesellte sich kurz darauf zu ihr und schien die Berührung des kalten Wassers zu genießen. Nimue schien fürs erste damit beschäftigt zu sei ihre Bahnen abzuarbeiten und schwamm weiter durch das Becken. Nachdem sich die beiden ausreichend gewaschen hatten kletterten sie wieder aus dem Becken. Es war schließlich eh nicht groß genug dafür das drei Frauen darin schwimmen konnten. Beide trockneten sich ab und wickelten sich wieder in ihre Handtücher und begaben sich dann in das Dampfbad.

Dort wurden sie von heißem Dampf willkommen geheißen, der sich sofort um ihre Körper legte. Der Dampf kitzelte angenehm in Morganas Nase und war scheinbar mit Minze versetzt was ihm einen angenehmen Duft gab. Außerdem prickelten die Wassertropfen wenn der Dampf an der Oberfläche ihrer Haut kondensierte. Die Hitze empfand sie als angenehm und sie atmete tief ein und wieder aus um ihre Atemwege frei zu bekommen. Zusammen mit Larissa leiß sie sich auf eine der Steinbänke nieder und lehnte sich an den heißen weißen Stein. Sie spürte ein leichtes Kitzeln immer wenn einer der Tropfen langsam an den Rundungen ihres Körpers hinablief und auf dem Boden tropfte. Morgana breitete ihre Arme auf der steinernen Lehne aus und legte ihren Kopf in den Nacken. Der Dampf entspannte ihre durch die tagelangen Wanderungen beanspruchten Muskeln und reinigte ihre Poren.
"Aah das ist eine nette Abwechslung zu unserer täglichen Rennerei. Einfach sitzen und den Geist frei schweben lassen, während der Körper entspannt. Wie gefällt dir das Badehaus Larissa ?", fragte sie an ihre elfische Freundin gewandt die dicht neben ihr saß und deren Körper ebenfalls sanft vom Dampf umschmeichelt wurde.

*
Artur begab sich mit dem Knappen auf den Marktplatz von Amaranthine wo ein reges Treiben herrschte. Allerdings war keiner dieser Stände sein Ziel, denn um diese Rüstung zu verkaufen brauchte er einen der größeren Händler vor Ort und diese hatten einen festen Sitz und keinen einfachen Stand. Der Knappe führte die Ausrüstung seines toten Herren auf einem Maultier mit sich, welches sie nach Absprache mit der Stadtwache mit zum Markt nehmen durften. Schließlich fand Artur etwas was vielversprechend aussah. In einem großen Fachwerkhaus stand auf einem Schild "Handelshaus Leopold- Händler des Wachen Meeres". Das innere des Hauses war äußerst luxuriös eingerichtet und zeigte deutlich das der Handel auf dem Wache Meer anscheinend äußerst lukrativ war. Alte Statuen, Möbel aus Teakholz und Mahagoni und im Hintergund eine detaillierte Karte die das Wache Meer und seine Anrainerstaaten zeigte. Hinter einer Theke stand ein hochgewachsener aber spindeldürrer Mann, welcher eine Halbglatze hatte und Artur neugierig musterte. Auf seiner Adlernase trug er einen gläsernen Zwicker, während seine Kotletten ebenso wie sein verbliebenes Haupthaar im ehrwürdigen Weiß erstrahlten. Er trug ein feines Wams aus rotem Stoff und dazu eine Kette aus massivem Gold.
"Willkommen werter Ser in meinem bescheidenen Geschäft. Was kann Meister Leopold für so einen hochwohlgeborenen Kunden tun ?", begrüßt er den Ritter in einem anbiedernden Tonfall. Artur hatte nicht viel übrig für solch hohles Geschwafel.
"Geschäfte. Ich möchte etwas verkaufen und euer Geschäft sah vielversprechend aus. Albrecht, die Rüstung.", antwortete er nüchtern und ließ den Knappen nach und nach die Rüstung auf die Theke legen. Der Händler sah sich das edle Stück mit leuchenden Augen an.
"Was ist das eine Rüstung aus Silberit-Weißstahl im tadellosen Zustand. Und wie das Siegel zeigt noch von dem berühmten Meister Korlack aus Starkhaven. Diese Dinger sind sehr viel Wert, Ser. Allerdings kenne ich diese Rüstung. Ich nehme an das Ser Galahad nicht mehr unter den Lebenden weilt ?", fragte er neugierig. Dabei musterte er den Ritter skeptisch.
"Ihr habt Recht. Er forderte mich zum Duell und unterlag. Nach dem gültigen recht geht sie damit in meinen Besitz über. Aber ich brauche sie nicht, wie ich vielleicht feststellt. Deswegen will ich sie verkaufen.", sagte Artur sachlich.
"Ja ja der goldene Souvereign ist auch viel leichter zu transportieren. Allerdings ist das bei so Maßarbeiten schwer. Ich könnte sie euch abkaufen ,aber dann könnte ich euch nur einen Bruchteil ihres Wertes zahlen. Ohne Gewissheit eines Käufers ist das Risiko zu groß. Oder ihr gebt mir den Auftrag einen Käufer dafür zu suchen und ich verdiene durch eine Provision vom Verkaufspreis."
"Wie viel verlangt ihr als Provision ?", fragte Artur misstrauisch. Er wusste das ihm die Antwort nicht gefallen würde.
"Ich verlange 10 Prozent, dafür garantiere ich euch das ich den besten Käufer finde. Eigennutz ist ein starker Antrieb."
"10 Prozent dafür das ihr das Ding nur in euere Auslage legt und abwartet ? Das erscheint mir äußerst abgeschmackt."
"Unter 10 Prozent gehe ich nicht Ser. Und ich lege das Ding nicht in meine Auslage sondern erstelle Anzeigen die in ganz Thedas verbreitet werden. Ich bin sehr gut vernetzt Ser und habe viele Schiffe die für mich fahren.", antworte der Händler selbstbewusst.
"In Ordnung, ich nehme an. Dafür müsst ihr mir aber den Gefallen tun und eine Überfahrt nach Starkhaven für den Knappen des Ritters organisieren. Albrecht von Steinfurt. Er muss der Familie von dem Tod seines Herren berichten.", schacherte Artur geschickt.
"Na gut Ser. Ich kümmere mich darum das der Junge eine Überfahrt bekommt. Lasst ihn hier dann werde ich tun was ich machen kann. Als erstes stelle ich euch jedoch noch einen Wechsel aus. Wie ist euer Name Ser ?", sagte der Händler geschäftstüchtig.
"Ser Artur van Markham.", antwortete Artur selbstbewusst und nickte dem Jungen zu. Dieser schien noch nachzudenken ob es ihm gefiel bei dem Händler bleiben zu sollen und alleine nach Starkhaven zu fahren. Aber wer ein Ritter werden wollte musste das ertragen.
"In Ordnung Ser, unterschreibt hier und hier und dann noch hier. Und das ist eure Version bewahrt ihn gut auf und das nächste Mal wenn ihr nach Amaranthine kommt schaut bei mir vorbei, dann habe ich vielleicht schon euer Geld. Benötigt ihr sonst noch was ?"
"Nun ja ich hätte noch seine restliche Ausrüstung und sein Pferd.", merkte Artur an. Wenn er schon mal dabei war.
"Dann lasst mal sehen Ser. Dann lasst mal sehen.", antwortete der Händler und rieb sich erwartungsvoll die Hände.

http://upload.worldofplayers.de/files10/Mealla_portrait.jpg

Mealla hatte beschloßen den Tag für allerlei Kurzweil zu nutzen. Das Bad gestern war entspannend gewesen und sie würde es vielleicht heute Abend noch einmal besuchen, aber jetzt stand ihr der Sinn nach anderem. Den ganzen Vormittag hatte sie damit verbracht sich die angeblichen Orte anzusehen wo Andraste gepredigt haben sollte und den Aufmarschplatz von Maferaths Truppen. In Anbetracht der Tatsache das dies zu der Zeit nur ein gammeliges Fischerdorf gewesen war und die Armee stark genug gewesen war Tevinter in die Knie zu zwingen war vermutlich das ganze Stadtgebiet der Aufmarschplatz gewesen. Auch die Kirche hatte sie besucht, war aber wenig beeindruckt gewesen. Im Vergleich zu der Kathedrale in Val Royeaux war jede Kirche des Südens armseelig und die Gebäude der imperialen Kirche war sowieso schwer zu vergleichen. Teilweise waren das umfunktionierte Tempel der alten Götter. Außerdem wurden in den Predigten und während den Messen Magie gewirkt, frei nach der Aussage das Magie dem Menschen dienen sollte. Eine wirksame Methode die tevinteranische Auslegung des Gesangs zu untermauern und zugleich der Bewohner die Macht des Magisteriums zu beweisen. Hier im Süden stand nur irgendeine Frau vorne und predigte was vom Unterhaltungswert doch geringer war. Andererseits war diese Schlichtheit hier unten doch eine nette Abwechslung.

Nach dem Gebet in der Kirche hatte sich Mealla dann zu einem Haus etwas außerhalb aufgemacht,dort wo die Innehöfe etwas größer und die Häuser weniger schick waren. Hier trafen sich die einfachen Leute zur Zerstreuung vom tristen Alltag. Ein schöner Ort um sich abzulenken und auch recht gut um Informationen zu sammeln. Im Hinterhof einer kleinen Eckkneipe fanden regelmäßig Hahnenkämpfe statt. Keine besonders große Überraschung fanden doch in jedem Land in dem sie gewesen war Hahnenkämpfe statt. In Tevinter fanden sogar in Arenen Kämpfe zwischen Menschen statt auch wenn das immer wieder von der Kirche angeprangert wurde. Manche Hähne wurden speziell für solche Kämpfe gezüchtet und vor allem in Antiva und Rivain war man bekannt dafür hervorragende Exemplare zu züchten. In Orlais gab es in einigen Ortschaften sogar richtige Hahnenkampfarenen. Die meisten Leute kamen natürlich neben dem Vergnügen dem Federvieh beim Kämpfen zuzuschauen hauptsächlich um Wetten zu platzieren. Mealla tat das eigentlich auch immer wenn sie mal dort war. Sie hatte ein gutes Gespür für agressives Geflügel.
"Auf der linken Seite haben wir Gundak den den gerissenen Gockel. Und auf der rechten Seite Heribert den Halsabschneider. Platzieren sie ihre Wetten meine Damen und Herren.", preiste der Veranstalter ein Mann mittlerer Statur mit einem eindrucksvollen Schnurrbart. Mealla musterte beide Hähne und entschied sich für Heribert einen Vogel mit schwarzem Gefieder und einem kämpferischen Ausdruck in seinen Augen. Sie wettete einen ganzen Souvereign auf den Vogel was von dem Veranstalter und gleichzeitig Buchmacher mit einem fetten Grinsen quittiert wurde. Nachdem alle Wetten platziert wurden, ließ man beide Vögel los. Diese taten das was alle Hähne naturgemäß taten wenn sie auf engen Raum aufeinandertrafen und griffen sich gegenseitig an. Beide hatten Sporen aus Metall an ihren Füßen, welche dafür sorgen würden das der Verlierer später im Kochtopf landete. Beide belauerten sich gegenseitig dann flatterte Heribert nach oben und traf seinen Gegner mit einem Angriff von oben. Lautes Gegacker schoß durch den Raum und Federn flogen. Schließlich traf der schwarze Hahn seinen Gegner tödlich und beendete so den Kampf. Mealla war zufrieden.
"Ich wette der schmeckt sogar nach Verlierer.", rief sie höhnisch dem enttäuschten Besitzer des unterlegenen Hahns zu. Dann machte sie sich daran ihren Einsatz zu kassieren. Die Quote war nicht berauschend gewesen, aber Kleinvieh machte ja auch Mist.
Nach dem Kampf begann das Gerede über den Kampf gespickt mit lokalen gerüchten und Ereignissen. Mealla sperrte die spitzen Ohren auf, denn vielleicht gab es etwas über ihren aktuellen Auftrag zu hören. Bisher hatte sich noch niemand gemeldet der auch Interesse an dem Auftrag hatte, aber leider wusste sie auch noch immer nicht mit wie vielen Banditen sie es zu tun bekommen würde.


http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/W4DL88qY39Eg1V9mordred_klein.png

Morgana ging nackt schwimmen. Larissa hingegen zierte sich einen Moment. Auch Nimue war schwimmen, allerdings wiederum mit BH und Slip. Und sie sah wirklich… fantastisch aus! Der stramme Leib der elegant durch das Wasser glitt, die schönen braunen Haare die im fahlen Licht der Grotte fast rötlich schimmerten, diese Präzision bei ihren Zügen. Larissa mochte Morgana, fand sie sehr attraktiv aber im Gegensatz der der ihre Bahnen ziehenden und sie alle eiskalt ignorierenden Nimue wirkten die beiden Frauen doch eher wie spielende Kinder während Nimue ein leuchtendes Beispiel auf dem Pfad der Weiblichkeit zu sein schien. Stark, schön und in Allem perfekt. Sogar im Schwimmen. Nachdem auch ihre schwarzhaarige Freundin das Becken betreten hatte, legte schließlich auch die Elfe ihr Handtuch ab. Im Gegensatz zu Morgana war sie nicht komplett nackt. Zwar war sie ebenfalls obenrum frei, doch hatte sie sich ähnlich wie Nimue ein knappes Höschen beibehalten. Irgendwie wäre ihr eine komplette Blöße doch unangenehm, im Angesicht so vieler Fremden! Vorsichtig ließ sich die Elfe ins Wasser gleiten. Es war kalt, klar und irgendwie unangenehm. Allerdings gewöhnte man sich sehr schnell daran. Die Elfe bemaß Morganas nackte Oberweite mit der eigenen. Morgana war wirklich prächtig ausgestattet und auch Nimue war nicht zu kurz gekommen, wenn auch weit weniger als Morgana. Larissas Vorbau hingegen glich sich ihrem Körper an und verlieh ihr eine gewisse Unschuld und Zartheit. Männer, das wusste sie, bevorzugten eher Solche wie Morganas oder die strammen Wölbungen der anderen Magierin, die ungeachtet der neuen Badegäste eisern ihre Bahnen zog. Allerdings schämte Larissa sich nicht für ihr Aussehen, nein sie fand sie zugegeben recht hübsch. Aber das taten wohl alle Frauen der kleinen Gruppe und die Männer sowieso. Im Prinzip bestand ihre Ansammlung aus attraktiven Wanderern. Kein Wunder, dass sie andauernd Aufsehen erregten.

Kurze Zeit später betraten die beiden Frauen das Dampfbad. Larissa hatte so etwas noch nie zuvor gesehen, sogar noch nie davon gehört und ihr gefiel der Gedanke nicht, in einen heißen Raum gesperrt zu werden. Andererseits musste es ja angenehm sein, andernfalls würden die Shems ja nicht andauernd davon schwärmen. Auf ihrem Weg zu dem Bad hatten Morgana und sie ein gutes Dutzend Leute gehört, die sich lautstark über die baldige Entspannung im Dampfbad ausließen. Fette Händler vornehmlich. Die Elfe war angenehm überrascht, als ihr der Duft von Kräutern entgegenschlug und das Kalt des perlenden Wasser in das Warm des dünnen Dampfes eingetauscht wurde. Allerdings fing Larissa schon bald an zu schwitzen und begann daher eher stoßweise zu atmen, was von einigen der anwesenden Frauen mit abwertenden Blicken belohnt wurde. Morgana führte die beiden Frauen zu einer Bank, wo sie gemeinsam saßen und, wie die Hexe es nannte, den Geist frei schweben ließen.

„Es geht so“, antwortete Larissa auf die Frage der Schwarzhaarigen. „Die Wärme gefällt mir. Aber das Wasser war nicht schön. Nicht wegen der Kälte, sondern weil sie viele darin rumgebadet haben. Ich meine nicht Nimue… Nimue“, sie ertappte sich dabei wie sie den Namen fast sehnsüchtig aussprach und besann sich dann des Gespräches. „Ich meine die anderen Frauen. Ich fühle mich zwar irgendwie sauberer aber die anderen haben auch ihren Dreck da gelassen und... uuuh!“
Die Elfe schüttelte ihren schlanken Körper wie ein Hund der sich von Wasser befreite. Dann lächelte sie. „Aber hier ist es schön. Und es riecht gut!“

*

Das Schreiben war schnell aufgesetzt, adressiert und bezahlt. Der Bankier versprach Mordred alles weitere so schnell wie möglich in die Wege zu leiten und hatte dem Antivaner sogar zum Zeichen des guten Willens und um sich für die Unannehmlichkeiten zu entschuldigen einen kleinen Kredit über fünfzehn Souvereign gewährt. Dafür musste Mordred allerdings ein Dokument unterschreiben, dass er den Fehler der Bank weder bei der Krone Fereldens noch der Händlergilde von Antiva vortragen würde. Mordred hatte zähneknirschend eingewilligt und die kleine Bronzerolle an sich genommen in der sich die Münzen befanden. Jetzt saß er in einer Spelunke und trank antivanischen Wein um zumindest auf diesem Wege ein wenig Heimat zu finden. Durch ein kleines gerahmtes Fenster zum Hinterhof drangen Schreie und das Geräusch von Hähnen an Mordreds Ohr, der missmutig in das Rot in seinem Glas starrte. Ferelden hatte ihm bisher nur Pech gebracht! Verfluchtes Land! Der Antivaner machte ein langes Gesicht und rang im Fassung.
„Wirt!“, rief Mordred, als das Stimmengewirr überhandnahm. „“Ja, Herr?“, buckelte dieser, da Mordred einen ganzen Souvereign für den Tag an Wein aufzugeben verlangt war. Und es war erst kur nach Mittag. „Könnt Ihr das Fenster schließen?“
„Sofort Herr! Tu, was er verlangt!“, herrschte der Kerl ein junges, hässliches Mädchen mit fliehendem Kinn und mausgrauem Haar an. Sie war wirklich kein Anblick, den man einem trinkenden Mann aussetzten sollte. Betrunkene Männer wollen hübsche Frauen mit nackten Schenkeln sehen, dann sind sie auch gerne bereit zu zahlen. Diese lumpige Gör würde nicht einmal einen dümmlichen Stallburschen hinter dem Kamin hervorlocken. Immerhin schaffte sie es, das Fenster zu schließen.
„Was ist das überhaupt los?“, fragte Mordred derart aggressiv, dass Wirt und Magd zusammenzuckten. „Nichts, Herr! Nur ein paar Hahnenkämpfe. Wenn Ihr wetten möchtet…“
„Ich wette mit Euch, dass der Nächste der dort draußen herum lärmt meine Klinge frisst!“, giftete Mordred zurück. „Jawohl Herr! So ist es Recht, Herr!“

„Blöder Arschkriecher“, murmelte der angetrunkene Antivaner leise. Seine Niedergeschlagenheit hatte ihn wie eine dunkle Wolke von der Bank bis zur Taverne begleitet, obwohl der Bankier versichert hatte es würde alles seinen gerechten Gang gehen. Und nun verhagelte sie ihm jegliche Laune. Es war nicht so, dass er mit dem neuen Geld eine Passage gen Heimat gebucht hätte aber alleine die Möglichkeit dieses zu tun hätte den Literaten beruhigt. Schwur und Eid hin oder her, irgendwann wollte er schließlich zurückkehren. Es schauderte ihn, wenn er daran dachte, was vermutlich gerade mit seinem Anwesen, seinem Schiff, seinen Waffen und seiner Rüstung und vor allem dem Stall voller Pferde geschah. Alles versilbert und verschachert für diese dumme Kuh Olwen und ihren rachsüchtigen Bastard von Vater! Mordred knurrte laut, als draußen Stimmen aufbrandeten. Er war kein gewalttätiger Mensch, doch an diesem Tag wünschte er sich einfach zwei, drei dumme Halsabschneider die Ärger anfangen wollten und denen er zeigen konnte, wie man im Norden kämpfte!

Fawks
01.11.2015, 17:08
vorheriger Post: Relevanzh (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst/page2?p=24596758&viewfull=1#post24596758) ~ Antwort von: Glandis (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst/page3?p=24602252&viewfull=1#post24602252)

http://upload.worldofplayers.de/files9/Aril_Ava.png
Glandis gab nicht sofort darauf Antwort, stattdessen ließ sie Aril ausreden, schnappte dann ihre Hand und ging mit ihr zum Lager um etwas Trockenes anzuziehen.
Währenddessen teilte sie tatsächlich mit Aril ihre Gedanken:»Ich bin auf etwas Hartes getreten …«, »… es war ein lehmiger, schlammiger Klumpen, den man abreiben musste …«, »… das spricht gegen ein ins Wasserkommen vor wenigen Tagen …«, »… die Form war stabil genug, dass ein starkes Wasser, wie nach einer Schneeschmelze oder einem Gewitterguss im Bach forttreiben könnte …«, »… es war zufällig, dass mein Fuß auf diesen Gegenstand trat …«, »… aufgrund des Zustandes ist von einem langen Gebrauch und hohem Alter auszugehen …«, »vom Zustand her wird ihn niemand vermissen …«, »… es wird niemanden in der Stadt stören, dass einen Dalish so einen einfachen Ring am Finger hat …«
Aril bemerkte, wie Glandis den Ring wieder in Richtung Sonne streckte. Nachdenklich blickte sie auf den Ring am Finger der Elfin. Doch bevor Aril dazu irgendetwas sagen konnte, hatte Glandis sich zu ihr gedreht und beschoss ausnahmsweise einmal sie mit Fragen:
»Aril, machst du dir zu dem Stilett, welches wir vorhin gefunden haben …es ist ja eine gut gearbeitete, wertvolle Waffe, sicher aus gutem Hause oder dafür geschaffen …ja Aril, machst du dir bei dem Stilett auch solche Gedanken nach dem Wozu? Dem Warum? Dem Wieso? Warum ein Geschenk? Oder nimmst du es, weil es einfach gut ist und zu dir passt?«

Aril nahm das zum Anlass, das Stilett aus dem Rüstungsgürtel zu fischen und betrachtete es. "Nun - nein," gab sie leise zu. "Beim Stilett erschien es mir offensichtlicher, wie und warum es dort hinkam, wo es war. Wegen des Kommandanten. Der Ring ist fernab von Menschen aufgetaucht."
Sie wog das Stilett in der Hand und balancierte es auf dem Schwerpunkt.
Wahrscheinlich hatte Glandis mit ihrer unterschwelligen Kritik nicht Unrecht. Als sie zuletzt etwas gefunden hatte, hatte sie es Aril geschenkt, ohne sich darüber zu fragen woher es gekommen war. Sie hatte nur festgestellt, dass es gute Arbeit war.
Aril schämte sich etwas. Sie wollte Glandis kein schlechtes Gefühl machen. Sie hob die mit ihrer verflochtenen Hand vor ihre Augen um den Ring genau zu sehen, dann legte sie die Handfläche der Dalish auf ihre eigene Wange und schloss entspannt die Augen für einen kurzen Moment.
"Entschuldige. Ich war wieder voreilig." Sie ließ die Hand der Elfe von ihrer Wange gleiten und gab sie frei. "Aber du musst mir versprechen, dass wenn das ein Zauberring ist, ich mir ein Häschen herzaubern darf!"

numberten
01.11.2015, 18:49
http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/W4DL88qY39Eg1V9mordred_klein.png

Morgana ging nackt schwimmen. Larissa hingegen zierte sich einen Moment. Auch Nimue war schwimmen, allerdings wiederum mit BH und Slip. Und sie sah wirklich… fantastisch aus! Der stramme Leib der elegant durch das Wasser glitt, die schönen braunen Haare die im fahlen Licht der Grotte fast rötlich schimmerten, diese Präzision bei ihren Zügen. Larissa mochte Morgana, fand sie sehr attraktiv aber im Gegensatz der der ihre Bahnen ziehenden und sie alle eiskalt ignorierenden Nimue wirkten die beiden Frauen doch eher wie spielende Kinder während Nimue ein leuchtendes Beispiel auf dem Pfad der Weiblichkeit zu sein schien. Stark, schön und in Allem perfekt. Sogar im Schwimmen. Nachdem auch ihre schwarzhaarige Freundin das Becken betreten hatte, legte schließlich auch die Elfe ihr Handtuch ab. Im Gegensatz zu Morgana war sie nicht komplett nackt. Zwar war sie ebenfalls obenrum frei, doch hatte sie sich ähnlich wie Nimue ein knappes Höschen beibehalten. Irgendwie wäre ihr eine komplette Blöße doch unangenehm, im Angesicht so vieler Fremden! Vorsichtig ließ sich die Elfe ins Wasser gleiten. Es war kalt, klar und irgendwie unangenehm. Allerdings gewöhnte man sich sehr schnell daran. Die Elfe bemaß Morganas nackte Oberweite mit der eigenen. Morgana war wirklich prächtig ausgestattet und auch Nimue war nicht zu kurz gekommen, wenn auch weit weniger als Morgana. Larissas Vorbau hingegen glich sich ihrem Körper an und verlieh ihr eine gewisse Unschuld und Zartheit. Männer, das wusste sie, bevorzugten eher Solche wie Morganas oder die strammen Wölbungen der anderen Magierin, die ungeachtet der neuen Badegäste eisern ihre Bahnen zog. Allerdings schämte Larissa sich nicht für ihr Aussehen, nein sie fand sie zugegeben recht hübsch. Aber das taten wohl alle Frauen der kleinen Gruppe und die Männer sowieso. Im Prinzip bestand ihre Ansammlung aus attraktiven Wanderern. Kein Wunder, dass sie andauernd Aufsehen erregten.

Kurze Zeit später betraten die beiden Frauen das Dampfbad. Larissa hatte so etwas noch nie zuvor gesehen, sogar noch nie davon gehört und ihr gefiel der Gedanke nicht, in einen heißen Raum gesperrt zu werden. Andererseits musste es ja angenehm sein, andernfalls würden die Shems ja nicht andauernd davon schwärmen. Auf ihrem Weg zu dem Bad hatten Morgana und sie ein gutes Dutzend Leute gehört, die sich lautstark über die baldige Entspannung im Dampfbad ausließen. Fette Händler vornehmlich. Die Elfe war angenehm überrascht, als ihr der Duft von Kräutern entgegenschlug und das Kalt des perlenden Wasser in das Warm des dünnen Dampfes eingetauscht wurde. Allerdings fing Larissa schon bald an zu schwitzen und begann daher eher stoßweise zu atmen, was von einigen der anwesenden Frauen mit abwertenden Blicken belohnt wurde. Morgana führte die beiden Frauen zu einer Bank, wo sie gemeinsam saßen und, wie die Hexe es nannte, den Geist frei schweben ließen.

„Es geht so“, antwortete Larissa auf die Frage der Schwarzhaarigen. „Die Wärme gefällt mir. Aber das Wasser war nicht schön. Nicht wegen der Kälte, sondern weil sie viele darin rumgebadet haben. Ich meine nicht Nimue… Nimue“, sie ertappte sich dabei wie sie den Namen fast sehnsüchtig aussprach und besann sich dann des Gespräches. „Ich meine die anderen Frauen. Ich fühle mich zwar irgendwie sauberer aber die anderen haben auch ihren Dreck da gelassen und... uuuh!“
Die Elfe schüttelte ihren schlanken Körper wie ein Hund der sich von Wasser befreite. Dann lächelte sie. „Aber hier ist es schön. Und es riecht gut!“

*

Das Schreiben war schnell aufgesetzt, adressiert und bezahlt. Der Bankier versprach Mordred alles weitere so schnell wie möglich in die Wege zu leiten und hatte dem Antivaner sogar zum Zeichen des guten Willens und um sich für die Unannehmlichkeiten zu entschuldigen einen kleinen Kredit über fünfzehn Souvereign gewährt. Dafür musste Mordred allerdings ein Dokument unterschreiben, dass er den Fehler der Bank weder bei der Krone Fereldens noch der Händlergilde von Antiva vortragen würde. Mordred hatte zähneknirschend eingewilligt und die kleine Bronzerolle an sich genommen in der sich die Münzen befanden. Jetzt saß er in einer Spelunke und trank antivanischen Wein um zumindest auf diesem Wege ein wenig Heimat zu finden. Durch ein kleines gerahmtes Fenster zum Hinterhof drangen Schreie und das Geräusch von Hähnen an Mordreds Ohr, der missmutig in das Rot in seinem Glas starrte. Ferelden hatte ihm bisher nur Pech gebracht! Verfluchtes Land! Der Antivaner machte ein langes Gesicht und rang im Fassung.
„Wirt!“, rief Mordred, als das Stimmengewirr überhandnahm. „“Ja, Herr?“, buckelte dieser, da Mordred einen ganzen Souvereign für den Tag an Wein aufzugeben verlangt war. Und es war erst kur nach Mittag. „Könnt Ihr das Fenster schließen?“
„Sofort Herr! Tu, was er verlangt!“, herrschte der Kerl ein junges, hässliches Mädchen mit fliehendem Kinn und mausgrauem Haar an. Sie war wirklich kein Anblick, den man einem trinkenden Mann aussetzten sollte. Betrunkene Männer wollen hübsche Frauen mit nackten Schenkeln sehen, dann sind sie auch gerne bereit zu zahlen. Diese lumpige Gör würde nicht einmal einen dümmlichen Stallburschen hinter dem Kamin hervorlocken. Immerhin schaffte sie es, das Fenster zu schließen.
„Was ist das überhaupt los?“, fragte Mordred derart aggressiv, dass Wirt und Magd zusammenzuckten. „Nichts, Herr! Nur ein paar Hahnenkämpfe. Wenn Ihr wetten möchtet…“
„Ich wette mit Euch, dass der Nächste der dort draußen herum lärmt meine Klinge frisst!“, giftete Mordred zurück. „Jawohl Herr! So ist es Recht, Herr!“

„Blöder Arschkriecher“, murmelte der angetrunkene Antivaner leise. Seine Niedergeschlagenheit hatte ihn wie eine dunkle Wolke von der Bank bis zur Taverne begleitet, obwohl der Bankier versichert hatte es würde alles seinen gerechten Gang gehen. Und nun verhagelte sie ihm jegliche Laune. Es war nicht so, dass er mit dem neuen Geld eine Passage gen Heimat gebucht hätte aber alleine die Möglichkeit dieses zu tun hätte den Literaten beruhigt. Schwur und Eid hin oder her, irgendwann wollte er schließlich zurückkehren. Es schauderte ihn, wenn er daran dachte, was vermutlich gerade mit seinem Anwesen, seinem Schiff, seinen Waffen und seiner Rüstung und vor allem dem Stall voller Pferde geschah. Alles versilbert und verschachert für diese dumme Kuh Olwen und ihren rachsüchtigen Bastard von Vater! Mordred knurrte laut, als draußen Stimmen aufbrandeten. Er war kein gewalttätiger Mensch, doch an diesem Tag wünschte er sich einfach zwei, drei dumme Halsabschneider die Ärger anfangen wollten und denen er zeigen konnte, wie man im Norden kämpfte!

http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Mealla_portrait.jpg

Auch der Elfe schien das Dampfbad zu gefallen, im Gegensatz zu dem Becken wo ihr offensichtlich der Gedanke nicht behagte das all die anderen schon dort drinnen gebadet hatten. Auf jedenfall alle anderen bis auf Nimue, deren Name sie schon fast sehnsüchtig aussprach. Eine Tatsache die Morgana nicht besonders gefiel, auch wenn sie es sich nicht anmerken ließ. Natürlich sie sah gut aus, aber so wie Larissa ihren Namen akzentuierte könnte man meinen das sie ein Inbegriff der Weiblichkeit war. Nun es lag wohl auch daran das sie die andere Magierin nicht mit unterschwelligen Anomisitäten betrachtete. Trotzdem wenn man bedachte wie schüchtern sie sich ihr gegenüber verhalten hatte, aber wie hieß es doch so schön wenn das Faß einmal geöffnet war..
Morgana beendete diesen Gedankengang, immerhin war sie die letzte die einen schönen Körper nicht zu würdigen wusste und warum sollte Larissa sich nicht an anderen Frauen ergötzen. Das Leben war zu kurz um sich in Eifersüchteleien zu ergehen und so lächelte die Hexe schnell wieder gut gelaunt und ließ sich vom Dampf umwabern. Es war ein angenehmes Gefühl wie die Minze auf ihrer Haut prickelte und ihre Nase schmeichelte. Sie nahm ihr langes Haar in die Hände und presste ein wenig spielerisch die Feuchtigkeit aus den nassen Strähnen. Sie fühlte sich im Moment so locker wie schon lange nicht mehr und die teilweise neidischen Blicke der anderen Stadtfrauen waren irgendwie auchrecht angenehm. Wobei irgendwie dann doch die skeptischen Blicke in Larissas Richtung überwogen. Ignorantes Pack, anstatt sich wie Morgana an der Schönheit der Elfe zu erfreuen musterten sie diese lieber wie einen streunenden Hund.
"Ja, nicht wahr ? Ich mochte schon immer den Geruch von frischer Minze und hier in diesem Dampf kommt er noch besser zur Geltung.",sagte sie in Richtung Larissas. Plötzlich kam ihr ein Gedanke der sie zum kichern brachte. Die Elfe schaute leicht neugierig in ihre Richtung, wohl sich fragend was ihre Freundin plötzlich zum Lachen brachte. Morgana wandte sich ihr zu.
"Entschuldige. Mir kam nur gerade ein alberner Gedanke. Du hast doch sicherlich schonmal gesehen wie Katzen auf Nepeta cataria reagieren, auch Katzenminze genannt. Ich habe mich nur gerade gefragt ob unsere Begleiterin in ihrer Katzenform ähnlich reagiert. Die Vorstellung finde ich auf jedenfall lustig.", erklärte Morgana mit einem schmunzeln den Grund ihrer spontanen Heiterkeit.
"Man merkt das mein Geist allzu frei schwebt, ich bekomme schon recht alberne Gedanken.", sagte sie gutgelaunt und legte wieder ihren Kopf in den Nacken.

Nachdem die beiden Frauen noch einige Zeit im Dampfbad verbracht hatten begaben sie sich wieder in den Raum mit dem Becken um sich langsam abzukühlen. Eine einzelne Steinbank war noch frei auf die sich beide in ihre Handtücher gewickelt setzten. Es war immer noch einiges los innerhalb des Bades was für die enorme Belietheit des Badehauses sprach. Die Haut der beiden Damen war noch ein wenig durch das Dampfbad gerötet und beide strahlten eine angenehme Wärme aus. Morgana bemerkte das sich in ihren Haaren ganz offensichtlich der Minzgeruch festgesetzt hatte, was aber in ihren Augen nicht schlimm war.
"Also Larissa, möchtest du nach dem Bad noch irgendwo hingehen oder sollen wir uns dann zurück zur Taverne begeben ?", fragte die Hexe ihre Freundin und musste zugeben das sie nicht genau wusste wie spät es eigentlich war. Im Dampfbad verlor man schnell das Zeitgefühl.

Geschacher war nicht unbedingt Arturs liebster Zeitvertreib aber nur reiche Leute konnten es sich leisten darauf zu verzichten. Und diese waren ironischerweise oft besonders gut darin, vielleicht waren sie deshalb so reich ? Nun das war wohl eher ein philosophisches Problem und solche Probleme überließ er dann doch lieber für gewöhlich anderen Leuten. Für das Pferd, den Schild und den Bihänder des Ritters hatte er 40 Souvereigs bekommen. Kein schlechtes Geschäft auch wenn das alles wohl mehr Wert gewesen war. Er war jedoch kein Händler und immerhin kam diese Summe recht nah an den tatsächlichen Wert heran. Dreißig von diesen Souvereigns würde er wohl erstmal zurücklegen, zu der Summe die er schon für Orzammar gesammelt hatte. Den Rest konnte er ja für Kurzweil ausgeben. Wenn er und Mordred ein Bordell finden würden, gab es garantiert zahlreiche Gelegenheiten Geld auszugeben. Immerhin war es ja dafür gemacht worden. Das Geld welches er für das Muli und die Ausrüstung bekam, hatte er dafür benutzt dem Knappen die Überfahrt zu bezahlen. Irgendwie erschien ihm das richtig und außerdem war es nicht allzu viel gewesen. Wenn Artur unverhofft zu Geld kam war er soweiso manchmal großzügiger als gut für ihn war. Der Knappe hatte sich dafür bei ihm bedankt und ihm versprochen die Nachricht des Todes seines Herren zu überbringen und dabei Arturs kämpferischen Leistungen entsprechend zu würdigen. Artur war sich nicht sicher ob das wirklich gut war, aber sollte der Junge doch. Nachdem er seinen Wechsel eingesteckt hatte und dem Jungen zum Abschied noch ein paar warme Worte auf den weiteren Weg gegeben hatte, verließ er den Laden. Es war ein recht angenehmes Gefühl mal wieder mit einer etwas größeren Summe durch die Straßen zu laufen. Es war wohl noch ein wenig Zeit sich den Markt anzuschauen und sich dort umzuhören. Vielleicht fand er ja auch etwas was ihm gefiel. Vermutlich hatte der Antivaner inzwischen auch seine Taschen wieder befüllt und war wieder dabei sein Vermögen unter das Volk zu werfen.

Mealla redete mit den anderen Besuchern dieses illustren Schaukampfs. Vor allem die welche ebenfalls auf Heribert gewettet hatten waren guter Dinge und Recht gesprächig gegenüber der Elfe. Das gute Aussehen der Kopfgeldjägerin tat wohl ihr übriges denn immerhin sah sie aufgrund ihres elfischen Blutes immer noch so aus als wäre sie erst achtzehn. Ihre Narbe am Auge konnte man eh nicht sehen wenn man nicht ganz genau hinsah, war sie doch ehr schmal und kurz und zeichnete nur dadurch aus das sie etwas blasser war als der Rest ihrer Haut. Zudem waren die meisten Leute eigentlich eh immer erst an ihrer ungewöhnlichen Augenfarbe interessiert. Während sie um die Iris herum stahlblau waren, wurden sie nach außen hin malachitgrün. Der eine oder andere Spieler wollte sie sogar auf ein Getränk einladen, aber Mealla lehnte dankend ab. Sie wollte in dieser Kaschemme lieber keinen Wein trinken, das hob sie sich lieber für den Abend auf wenn sie wieder in ihrer Taverne war. Von dort war auch der Weg zu ihrem Bett nicht so weit, falls sie es mal wieder übertrieb. Momentan war ihr Durst nach Informationen größer. Dummerweise hatten die meisten der Stadtbewohner natürlich keine Ahnung wo sich die Bande aufhielt oder wo sie häufiger zuschlug. Nur allerlei Gerüchte das sie Köpfe sammelten, ihre Opfer gerne quälten und sonstiges Gewäsch. Nichts was Mealla weiterhelfen würde sie aufzuspüren. Immerhin war einer der Männer etwas hilfreicher, ein alter Imker der in die Stadt herkommen war um seine Produkt zu verkaufen. Er bestätigte das sich die Bande häufiger auf der Strecke zwischen Amaranthine und Sedos aufhielt einenm Ort westlich von hier, auf der Straße nach Highever. Zusammen mit dem Ort des letzten Überfalls war das eine nützliche Information und Mealla bedankte sich freundlich und gab ihm dafür etwas Silber, das er aber ablehnte. Auch er hatte beim Kampf Geld gewonnen und meinte das er schon mit ihrem Anblick genügend bezahlt wurde. Mealla fand solche biligen Komplimente zwar recht albern lächelte aber nett.
"Zeit zu gehen.", befand sie, denn hier würde sie keine Informationen mehr finden. Zeit sich zurück in die Taverne zu begeben sich aus ihrer Rüstung zu schälen und den Rest des Tages gemütlich ausklingen zu lassen. Dann könnte sie auch den Zopf lösen und ihre Haare befreien. Sie mochte ihre Haare und auch wenn der Zopf tagsüber sehr zweckmäßig war, genoß sie es die Haare abend offen zu tragen.
Gutgelaunt öffnete sie die Tür zum Schankraum über den man zurück auf die Straße kam. Bevor sie sich wieder auf den Rückweg machte konnte sie ja einen Saft trinken, denn durstig war sie schon geworden. Im Schankraum war auch nicht besonders viel los nur der Wirt und seine Hilfskraft eine unansehliche graue Maus. Und ein einzelner Gast der an der Theke der scheinbar schlecht gelaunt war und irgendwas in seinen nicht vorhandenen Bart murmelte. Er war wohl recht hübsch auch wenn sein schlechtgelauntes Gesicht dabei nicht besonders förderlich war. Blondes Haar, wohl etwas größer als Mealla. Von seiner Kleidung passte er aber irgendwie nicht so richtig in diesen Schuppen, denn sie war von sehr guter Qualität und auch wenn sein Wehrgehänge nicht prunkvoll war, so schien es auch nicht besonders billig gewesen zu sein. Jetzt schien der Mann allerdings mit sich selbst beschäftigt und mies gelaunt, was die Elfe jedoch nicht besonders juckte. Solange der Mann eine schlechte Laune nicht an ihr auslassen wollte konnte er ja vor sich hin grummeln.
Ihr Bogen war ihr im Ernstfall wohl nicht so hilfreich, aber den Pugio oder das Messer zog man flinker als ein Schwert.
Sie stellte sich an die Theke und bestellte einen Apfelsaft, den ihr der Wirt sofort brachte. Sie bezahlte ihn und nahm einen Schluck.
Er war überraschenderweise gar nicht übel und so trank sie ihn mit dem zweiten Schluck aus und stellte den leeren Krug geräuschvoll ab. Ein Geräusch das wohl auch den anderen Gast aus seinem Hader riss, denn jetzt drehte er sich zu ihr um, immer noch nicht sehr gut gelaunt, wohl nachschauend wer seine Aura störte. Mealla die gerade gehen wollte drehte sich kurz zu ihm um.
"Harter Tag ? Kenne ich, wird wieder besser wenn man sich Mühe gibt. Ihr solltet euch vielleicht einen angenehmeren Ort als diesen suchen. Arrivederci Fremder.", sagte sie fröhlich mit einem aufmunternden Lächeln, wobei sie einen antivanischen Akzent bei der Aussprache hatte. Das kam häufiger vor, allerdings in der Art das sie den einen Satz mit einem antivanischen und den nächsten mit einem tevinteranischen Akzent aussprach. Vermutlich spukten zuviele Sprachen in ihrem Schädel herum. Während der Fremde wohl noch perplex die Aufmunterung einer wildfremden verarbeitete, verließ Mealla die Schenke und verschwand in der Menge. Sie hatte wohl wirklich gute Laune, wenn sie schon irgendwelchen Leuten freundliche Ratschläge gab.

Shepard Commander
01.11.2015, 22:14
http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Mealla_portrait.jpg

Auch der Elfe schien das Dampfbad zu gefallen, im Gegensatz zu dem Becken wo ihr offensichtlich der Gedanke nicht behagte das all die anderen schon dort drinnen gebadet hatten. Auf jedenfall alle anderen bis auf Nimue, deren Name sie schon fast sehnsüchtig aussprach. Eine Tatsache die Morgana nicht besonders gefiel, auch wenn sie es sich nicht anmerken ließ. Natürlich sie sah gut aus, aber so wie Larissa ihren Namen akzentuierte könnte man meinen das sie ein Inbegriff der Weiblichkeit war. Nun es lag wohl auch daran das sie die andere Magierin nicht mit unterschwelligen Anomisitäten betrachtete. Trotzdem wenn man bedachte wie schüchtern sie sich ihr gegenüber verhalten hatte, aber wie hieß es doch so schön wenn das Faß einmal geöffnet war..
Morgana beendete diesen Gedankengang, immerhin war sie die letzte die einen schönen Körper nicht zu würdigen wusste und warum sollte Larissa sich nicht an anderen Frauen ergötzen. Das Leben war zu kurz um sich in Eifersüchteleien zu ergehen und so lächelte die Hexe schnell wieder gut gelaunt und ließ sich vom Dampf umwabern. Es war ein angenehmes Gefühl wie die Minze auf ihrer Haut prickelte und ihre Nase schmeichelte. Sie nahm ihr langes Haar in die Hände und presste ein wenig spielerisch die Feuchtigkeit aus den nassen Strähnen. Sie fühlte sich im Moment so locker wie schon lange nicht mehr und die teilweise neidischen Blicke der anderen Stadtfrauen waren irgendwie auchrecht angenehm. Wobei irgendwie dann doch die skeptischen Blicke in Larissas Richtung überwogen. Ignorantes Pack, anstatt sich wie Morgana an der Schönheit der Elfe zu erfreuen musterten sie diese lieber wie einen streunenden Hund.
"Ja, nicht wahr ? Ich mochte schon immer den Geruch von frischer Minze und hier in diesem Dampf kommt er noch besser zur Geltung.",sagte sie in Richtung Larissas. Plötzlich kam ihr ein Gedanke der sie zum kichern brachte. Die Elfe schaute leicht neugierig in ihre Richtung, wohl sich fragend was ihre Freundin plötzlich zum Lachen brachte. Morgana wandte sich ihr zu.
"Entschuldige. Mir kam nur gerade ein alberner Gedanke. Du hast doch sicherlich schonmal gesehen wie Katzen auf Nepeta cataria reagieren, auch Katzenminze genannt. Ich habe mich nur gerade gefragt ob unsere Begleiterin in ihrer Katzenform ähnlich reagiert. Die Vorstellung finde ich auf jedenfall lustig.", erklärte Morgana mit einem schmunzeln den Grund ihrer spontanen Heiterkeit.
"Man merkt das mein Geist allzu frei schwebt, ich bekomme schon recht alberne Gedanken.", sagte sie gutgelaunt und legte wieder ihren Kopf in den Nacken.

Nachdem die beiden Frauen noch einige Zeit im Dampfbad verbracht hatten begaben sie sich wieder in den Raum mit dem Becken um sich langsam abzukühlen. Eine einzelne Steinbank war noch frei auf die sich beide in ihre Handtücher gewickelt setzten. Es war immer noch einiges los innerhalb des Bades was für die enorme Belietheit des Badehauses sprach. Die Haut der beiden Damen war noch ein wenig durch das Dampfbad gerötet und beide strahlten eine angenehme Wärme aus. Morgana bemerkte das sich in ihren Haaren ganz offensichtlich der Minzgeruch festgesetzt hatte, was aber in ihren Augen nicht schlimm war.
"Also Larissa, möchtest du nach dem Bad noch irgendwo hingehen oder sollen wir uns dann zurück zur Taverne begeben ?", fragte die Hexe ihre Freundin und musste zugeben das sie nicht genau wusste wie spät es eigentlich war. Im Dampfbad verlor man schnell das Zeitgefühl.

Geschacher war nicht unbedingt Arturs liebster Zeitvertreib aber nur reiche Leute konnten es sich leisten darauf zu verzichten. Und diese waren ironischerweise oft besonders gut darin, vielleicht waren sie deshalb so reich ? Nun das war wohl eher ein philosophisches Problem und solche Probleme überließ er dann doch lieber für gewöhlich anderen Leuten. Für das Pferd, den Schild und den Bihänder des Ritters hatte er 40 Souvereigs bekommen. Kein schlechtes Geschäft auch wenn das alles wohl mehr Wert gewesen war. Er war jedoch kein Händler und immerhin kam diese Summe recht nah an den tatsächlichen Wert heran. Dreißig von diesen Souvereigns würde er wohl erstmal zurücklegen, zu der Summe die er schon für Orzammar gesammelt hatte. Den Rest konnte er ja für Kurzweil ausgeben. Wenn er und Mordred ein Bordell finden würden, gab es garantiert zahlreiche Gelegenheiten Geld auszugeben. Immerhin war es ja dafür gemacht worden. Das Geld welches er für das Muli und die Ausrüstung bekam, hatte er dafür benutzt dem Knappen die Überfahrt zu bezahlen. Irgendwie erschien ihm das richtig und außerdem war es nicht allzu viel gewesen. Wenn Artur unverhofft zu Geld kam war er soweiso manchmal großzügiger als gut für ihn war. Der Knappe hatte sich dafür bei ihm bedankt und ihm versprochen die Nachricht des Todes seines Herren zu überbringen und dabei Arturs kämpferischen Leistungen entsprechend zu würdigen. Artur war sich nicht sicher ob das wirklich gut war, aber sollte der Junge doch. Nachdem er seinen Wechsel eingesteckt hatte und dem Jungen zum Abschied noch ein paar warme Worte auf den weiteren Weg gegeben hatte, verließ er den Laden. Es war ein recht angenehmes Gefühl mal wieder mit einer etwas größeren Summe durch die Straßen zu laufen. Es war wohl noch ein wenig Zeit sich den Markt anzuschauen und sich dort umzuhören. Vielleicht fand er ja auch etwas was ihm gefiel. Vermutlich hatte der Antivaner inzwischen auch seine Taschen wieder befüllt und war wieder dabei sein Vermögen unter das Volk zu werfen.

Mealla redete mit den anderen Besuchern dieses illustren Schaukampfs. Vor allem die welche ebenfalls auf Heribert gewettet hatten waren guter Dinge und Recht gesprächig gegenüber der Elfe. Das gute Aussehen der Kopfgeldjägerin tat wohl ihr übriges denn immerhin sah sie aufgrund ihres elfischen Blutes immer noch so aus als wäre sie erst achtzehn. Ihre Narbe am Auge konnte man eh nicht sehen wenn man nicht ganz genau hinsah, war sie doch ehr schmal und kurz und zeichnete nur dadurch aus das sie etwas blasser war als der Rest ihrer Haut. Zudem waren die meisten Leute eigentlich eh immer erst an ihrer ungewöhnlichen Augenfarbe interessiert. Während sie um die Iris herum stahlblau waren, wurden sie nach außen hin malachitgrün. Der eine oder andere Spieler wollte sie sogar auf ein Getränk einladen, aber Mealla lehnte dankend ab. Sie wollte in dieser Kaschemme lieber keinen Wein trinken, das hob sie sich lieber für den Abend auf wenn sie wieder in ihrer Taverne war. Von dort war auch der Weg zu ihrem Bett nicht so weit, falls sie es mal wieder übertrieb. Momentan war ihr Durst nach Informationen größer. Dummerweise hatten die meisten der Stadtbewohner natürlich keine Ahnung wo sich die Bande aufhielt oder wo sie häufiger zuschlug. Nur allerlei Gerüchte das sie Köpfe sammelten, ihre Opfer gerne quälten und sonstiges Gewäsch. Nichts was Mealla weiterhelfen würde sie aufzuspüren. Immerhin war einer der Männer etwas hilfreicher, ein alter Imker der in die Stadt herkommen war um seine Produkt zu verkaufen. Er bestätigte das sich die Bande häufiger auf der Strecke zwischen Amaranthine und Sedos aufhielt einenm Ort westlich von hier, auf der Straße nach Highever. Zusammen mit dem Ort des letzten Überfalls war das eine nützliche Information und Mealla bedankte sich freundlich und gab ihm dafür etwas Silber, das er aber ablehnte. Auch er hatte beim Kampf Geld gewonnen und meinte das er schon mit ihrem Anblick genügend bezahlt wurde. Mealla fand solche biligen Komplimente zwar recht albern lächelte aber nett.
"Zeit zu gehen.", befand sie, denn hier würde sie keine Informationen mehr finden. Zeit sich zurück in die Taverne zu begeben sich aus ihrer Rüstung zu schälen und den Rest des Tages gemütlich ausklingen zu lassen. Dann könnte sie auch den Zopf lösen und ihre Haare befreien. Sie mochte ihre Haare und auch wenn der Zopf tagsüber sehr zweckmäßig war, genoß sie es die Haare abend offen zu tragen.
Gutgelaunt öffnete sie die Tür zum Schankraum über den man zurück auf die Straße kam. Bevor sie sich wieder auf den Rückweg machte konnte sie ja einen Saft trinken, denn durstig war sie schon geworden. Im Schankraum war auch nicht besonders viel los nur der Wirt und seine Hilfskraft eine unansehliche graue Maus. Und ein einzelner Gast der an der Theke der scheinbar schlecht gelaunt war und irgendwas in seinen nicht vorhandenen Bart murmelte. Er war wohl recht hübsch auch wenn sein schlechtgelauntes Gesicht dabei nicht besonders förderlich war. Blondes Haar, wohl etwas größer als Mealla. Von seiner Kleidung passte er aber irgendwie nicht so richtig in diesen Schuppen, denn sie war von sehr guter Qualität und auch wenn sein Wehrgehänge nicht prunkvoll war, so schien es auch nicht besonders billig gewesen zu sein. Jetzt schien der Mann allerdings mit sich selbst beschäftigt und mies gelaunt, was die Elfe jedoch nicht besonders juckte. Solange der Mann eine schlechte Laune nicht an ihr auslassen wollte konnte er ja vor sich hin grummeln.
Ihr Bogen war ihr im Ernstfall wohl nicht so hilfreich, aber den Pugio oder das Messer zog man flinker als ein Schwert.
Sie stellte sich an die Theke und bestellte einen Apfelsaft, den ihr der Wirt sofort brachte. Sie bezahlte ihn und nahm einen Schluck.
Er war überraschenderweise gar nicht übel und so trank sie ihn mit dem zweiten Schluck aus und stellte den leeren Krug geräuschvoll ab. Ein Geräusch das wohl auch den anderen Gast aus seinem Hader riss, denn jetzt drehte er sich zu ihr um, immer noch nicht sehr gut gelaunt, wohl nachschauend wer seine Aura störte. Mealla die gerade gehen wollte drehte sich kurz zu ihm um.
"Harter Tag ? Kenne ich, wird wieder besser wenn man sich Mühe gibt. Ihr solltet euch vielleicht einen angenehmeren Ort als diesen suchen. Arrivederci Fremder.", sagte sie fröhlich mit einem aufmunternden Lächeln, wobei sie einen antivanischen Akzent bei der Aussprache hatte. Das kam häufiger vor, allerdings in der Art das sie den einen Satz mit einem antivanischen und den nächsten mit einem tevinteranischen Akzent aussprach. Vermutlich spukten zuviele Sprachen in ihrem Schädel herum. Während der Fremde wohl noch perplex die Aufmunterung einer wildfremden verarbeitete verließ Mealla die Schenke und verschwand in der Menge. Sie hatte wohl wirklich gute Laune, wenn sie schon irgendwelchen Leuten freundliche Ratschläge gab.


http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/W4DL88qY39Eg1V9mordred_klein.png & http://upload.worldofplayers.de/files10/nimue_klein.jpg

Mordred nahm die komische kleine Frau nur nebensächlich wahr. Der Wein entfaltete seine wohlige Wirkung und stimmte ihn milder und die fröhlichen, der Situation unangemessenen Worte perlten an ihm ab wie das Wasser zur selben Zeit an Morganas und Larissas Körper während sich die Zwei wieder frisch machten und das Badehaus verließen. Der Antivaner grummelte, sagte jedoch nichts und schon war die kleine Figur verschwunden. War es eine Elfe gewesen? Oder ein Kind? Zierlich war die Gestalt gewesen und nun war sie weg und kaum hatte sie die Tür zufallen lassen, wanderten Mordreds Gedanken wieder in die Ferne. Harte Tage besserten sich nicht, wenn man es sich nur laut genug wünschte! Und dann diese Anspielung auf Antiva! Wollte sie ihn etwa beleidigen???
Vielleicht war er ihr mit den Gedanken doch noch etwas länger nachgehangen, als er es beabsichtigt hatte…

*

Das Schwimmen hatte Nimue gut getan, ebenso wie die gesuchte Einsamkeit. Die ganze Zeit umgeben von diesen Söldnern und dann auch noch der Knappe, der sie unverhohlen angeglotzt hatte. Man musste keine Oberverzauberin sein um zu wissen, was er dachte. Perverser kleiner Möchtegern-Ritter, genau wie die Jungen im Zirkel. Dabei sollten sich sowohl Jungmagier wie auch Knappen gefälligst auf ihre Ausbildung konzentrieren! Die Magierin schritt nun wieder bekleidet und mit dem Gefühl der Reinheit durch die Straßen der Stadt. Der Arl hatte diese gut gepflastert und scheinbar wurden sie sogar alle paar Tage geputzt und von dem Schmutz unzähliger Stiefel befreit. In der Stadt herrschte eine gewissen Ordnung, die durch die zahlreichen Wachen gewahrt wurde und so war es für Nimue nur ein kurzer und unbehelligter Spaziergang über das Marktviertel hinweg, vorbei an verschiedenen großen und kleinen Lagern, das majestätische Stadttor rechts von sich liegen lassend und der Mauer bis zu einer Treppe folgend, die sich in vielen Stufen in die Erhebung gegraben hatte und auf der ohne Probleme zwanzig Mann in Linie schreiten konnten. Oberhalb, noch eine Windung und viele Stufen höher, ragte die Kirche von Amaranthine in all ihrer Pracht in den Himmel empor. Riesig, gefertigt aus Quadern die so mächtig waren, dass Riesen sie hatten transportieren müssen ragte das Bollwerk des Glaubens in den Himmel auf und versprühte diesen unumgänglichen Druck der Spiritualität und einer umfassenden Religion. Früher, so wusste Nimue, hatte es viele Götter und Göttinnen gegeben. Die Dalish zum Beispiel verehrten sie noch immer und auch die Avaar beteten anders als die Jünger der Andraste. Diese predigte eine andere Art der Religion.

„Ihr Gott ist eifersüchtig auf die Anderen“, dachte Nimue während sie bedächtig die Schritten zur Kirche empor trat. „Ein eifersüchtiger und dreister Kerl, der seine Schöpfungen die Geister und die Menschen im Dunkeln und in der Einsamkeit lässt. Führungslos und sich an die Hoffnung klammernd, dass er eines Tages zurückkehren vermag. Und doch verlangst du, ja wohl du da, wenn es dich überhaupt gibt! Du verlangst meine Liebe? Meine Hingabe? Meine Anbetung? Komm und verdiene sie dir!“
Sie übertrat die Schwelle und stand nun vor der riesigen Kirchentür. Sie war so weit aufgeschoben, als dass ein einzelner Mensch hindurchgehen konnte und vor ihr standen zwei Templer, daneben eine Kirchenschwester. Nimue nickte dieser freundlich, aber mit kaltem Blick zu. Die Templer ignorierte sie wie die Waffen, die sie waren und betrat das Gotteshaus.

Nimues Schritte hallten weit durch das weiträumige Gebäude. Es war so riesig, so umfassend und erhaben, dass ein kleines Anwesen hineingepasst hätte. Reihe an Reihe standen die Sitzbänke gedrängt, ausgerichtet auf den kleinen Punkt am Ende, dem Altar wo die Messe vorgetragen und der Gesang des Lichts intoniert wurde. Die nackten, kalten Wände waren von überquellenden Regalen voller bunter Bücher, Folianten und Schriftrollen bedeckt während jeweils drei mächtige Säulen die sich wie ein Bogen spannende Decke stützten, so dick, dass vier erwachsene Männer eine der Säulen umstellen und sich an den Händen fassen mussten um sie zu umspannen. Am Ende der Halle brannte das „Ewige Feuer“. Unweit davon saß ein gestrafter Kirchenbruder, der die langweilige Aufgabe hatte das Feuer am Ausgehen zu hindern. Dieser Ort war so mächtig und von unbeschreiblicher, gottesfürchtiger Ruhe erfüllt. Und Nimue hasste ihn jedes Mal, wenn sie hier war aufs Neue.

Notgedrungen und unter den Blicken einiger unbehelmter Templer beugte sie das Knie vor dem Altar und senkte den Kopf.
„Wollt Ihr den Segen des Erbauers empfangen?“, fragte eine alternde, ihrer Kraft beraubte Stimme. Nime schaute zur Seite wo eine Frau Anfang Achtzig auf sie zu watschelte. „Seid Ihr die Ehrwürdige Mutter?“, fragte Nimue trocken. „Nein, nein, nein. Die Ehrwürdige Mutter ist gerade einmal halb so alt wie ich. Aber ich wäre es fast einmal geworden.“
„Oh Erbauer! Strafe mich jetzt nicht mit einer unendlichen, nervenaufreibenden Lebensgeschichte und ich werfe einen ganzen Souvereign in die Kollekte!“, flehte Nimue stumm empör.
„Aber ich bin sicher, ihr wollt Euch nicht von einer alten Priesterin ihre Lebensgeschichte erzählen lassen, oder Kindchen?“, fragte die Großmutter wenig hoffnungsvoll. Nimue schüttelte den Kopf. „Will ich nicht.“ Diese Strenge stand ihr gut zu Gesicht, erschütterte die Alte aber merklich. Verwirrt schüttelte sie den Kopf und die alten Hände gleich mit. „Und… und den Segen?“
Nimue seufzte innerlich, dann nickte sie und senkte bedächtig das hübsche Haupt. Die alte, von braunen Flecken übersäte Hand der Priesterin zitterte schwächlich über dem brauen Haar, dann sprach die gebrechliche Stimme einen kurzen Segen. Zahnlos aber zufrieden einen Sieg für den Erbauer errungen zu haben, lächelte die Alte. Nimue lächelte nicht.

Es war ihre Pflicht mindestens eine Strophe des Gesanges in der Kirche auszuhalten, doch als der Priester schließlich seinen Psalm beendet hatte, erhob sich Nimue rasch und schritt wie mit dem Anmut einer Kriegerfürstin zwischen den Bänken gen Ausgang. Es waren nur wenige Menschen und noch weniger Elfen in der Kirche. Frommes Volk die sich vielleicht vor der Dunklen Brut zu schützen suchten, indem sie fleißig Silber spendeten. Oder einfache Narren, die dachten ihre jämmerliche Existenz würde tatsächlich Beachtung bei einer Macht finden, die sich über alles und jeden, sogar anderer Götter und der Magie, erhob. Verächtlich warf Nimue den Kopf zurück und eilte gen Ausgang. Da blitze der Kollektenkorb auf, der dort nahe der Tür um Zuwendung bettelte. Ein Goldstück fand sich in Nimues Hand wieder. Die Magierin ließ die Münze zwischen die Finger gleiten. Sie schimmerte matt im Licht der zahllosen Kerzen und die abgegriffene Oberfläche die sicherlich schon viele Besitzer gehabt hatte, fühlte sich anschmiegsam und fast warm an. Nimue schaute an die Decke, die den Himmel des Erbauers symbolisieren sollte. Dort war nichts Herrschaftliches. Nur menschliche Baukunst, Stützpfeiler, Vergatterungen, architektonische Überlegenheit. Kein Gott, kein übersinnliches Wesen. Nimue schnaubte verächtlich, dann steckte sie die Münze wieder in ihre Tasche und verließ die Kirche.

*

Larissa und Morgana schlenderten frisch gewaschen durch die Straßen Denerims. Die Elfe hatte auf Morganas Nachfrage geantwortet, dass sie sicherlich bald zur Taverne zurückkehren und den Geschichten der Anderen lauschen sollten, vorher wollte sie aber über den Markt flanieren. Vielleich würde sie ja etwas Günstiges finden. Schmuck zum Beispiel. Die Wachen beobachteten die bewaffnete und ganz offensichtlich aus der Wildnis stammende Elfe voller Argwohn, sagten jedoch nichts, da Larissa nichts Unrechtes tat. Nein, stattdessen hielt sie an fast jedem Stand an und fragte die dort stehenden Händler über Trivialitäten zu ihren Waren aus. Antwortete ein Händler nicht voller Inbrunst oder nur unzureichend winkte Larissa ab und nahm sich den nächsten Stand vor. Eine kleine Brosche fiel ihr ins Auge. Sie zeigte eine Sonne, doch war ihr Kern weder goldbemalt noch versilbert sondern ein dunkelgrüner Saphir. Die Spange war recht primitiv, doch gefiel sie der Elfe sehr gut und während Morgana nicht hinsah reichte sie dem Händler ein paar Silbermünzen. Dann wandte sie sich um, fasste die Hexe bei der Hüfte und zog sie zu sich. Während für Larissa die Außenwelt entschwand, klappte dem eben noch belustigt dreinblickenden Händler das bartverzierte Kinn hinüber, als die Elfe bewusst dominant ihren Anspruch geltend machte und den Hexenleib dich genug zu ihrem beförderte, als dass sie dann mit zärtlichen Fingern die Brosche an Morganas Kleid befestigte. „Das Grün der Brosche steht dem deiner Augen zwar nach, doch passt es auch so wunderbar zu ihnen.“ Tatsächlich hatte die Brosche, beziehungsweise der Stein in ihrer Mitte, eine gewisse farbliche Ähnlichkeit mit Morganas Augen. Larissa pinnte das Schmuckstück etwas oberhalb der Brust an, dann lächelte sie und schob die Hexe wieder ein Stück zurück.
„Mehr, Mylady?“, stotterte der Händler noch und wies tollpatschig auf seine Auslage, doch Larissa lächelte ihm zuckersüß zu und schritt dann weiter.

Der nächste Stand gehörte einem Zwerg und er verkaufte Waffen. Mit Waffen war es so eine Sache, eigentlich brauchte Larissa sie nicht mehr, sie hatte ja genug, andererseits wusste man ja nie. Zuerst kaufte sie ohne Umschweife einen Schleifstein. Ihren hatte die verloren, oder er war ihr während ihrer Gefangenschaft geraubt worden. „Diebe!“ Dann betrachtete sie die restlichen Waren und stockte. Sie griff nach einer filigranen und schön gearbeiteten Klinge, zweifellos elfischer Machart. „Ah, ein schönes Stück Eures Volkes, meine Liebe“, schnarrte der Zwerg. Er sprach etwas durch die Nase und zupfte sich dabei an seinem brauen Bart, den er sich zur Hälfte in den Gürtel gesteckt hatte. Das Schwert war leicht und feine Linien, die an Geäst erinnerten verliefen auf ihrer Oberfläche. Eine schöne Waffe. Dann aber besann sie sich eines Besseren und legte das Schwert zurück. „Ich hab ja leider schon eins“, sagte sie etwas angeberisch und tätschelte die Schwertscheide, die an ihrer Hüfte hing. „Aha. Hmm. Darf ich mal sehen?“ Larissa schüttelte entgeistert den Kopf. „Nein, wieso?“
„Ich dachte vielleicht wollen die Dame eine neue Scheide kaufen für diese Klinge?!“ Larissa sah sich hektisch um. „Nein danke, es geht schon“, sagte sie. Dann wandte sie sich ab und verließ den Stand. Irgendwie war ihr unheimlich dabei, wenn jemand ihre Waffen haben wollte, vor allem dieses Schwert. Es war ihr Schwert! Niemand anderer sollte es bekommen! Es war ihres!
„Wollen wir jetzt zurück zur Taverne?“, fragte Larissa und steckte ihre Hand nach Morgana aus.

numberten
02.11.2015, 17:04
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Mordred nahm die komische kleine Frau nur nebensächlich wahr. Der Wein entfaltete seine wohlige Wirkung und stimmte ihn milder und die fröhlichen, der Situation unangemessenen Worte perlten an ihm ab wie das Wasser zur selben Zeit an Morganas und Larissas Körper während sich die Zwei wieder frisch machten und das Badehaus verließen. Der Antivaner grummelte, sagte jedoch nichts und schon war die kleine Figur verschwunden. War es eine Elfe gewesen? Oder ein Kind? Zierlich war die Gestalt gewesen und nun war sie weg und kaum hatte sie die Tür zufallen lassen, wanderten Mordreds Gedanken wieder in die Ferne. Harte Tage besserten sich nicht, wenn man es sich nur laut genug wünschte! Und dann diese Anspielung auf Antiva! Wollte sie ihn etwa beleidigen???
Vielleicht war er ihr mit den Gedanken doch noch etwas länger nachgehangen, als er es beabsichtigt hatte…

*

Das Schwimmen hatte Nimue gut getan, ebenso wie die gesuchte Einsamkeit. Die ganze Zeit umgeben von diesen Söldnern und dann auch noch der Knappe, der sie unverhohlen angeglotzt hatte. Man musste keine Oberverzauberin sein um zu wissen, was er dachte. Perverser kleiner Möchtegern-Ritter, genau wie die Jungen im Zirkel. Dabei sollten sich sowohl Jungmagier wie auch Knappen gefälligst auf ihre Ausbildung konzentrieren! Die Magierin schritt nun wieder bekleidet und mit dem Gefühl der Reinheit durch die Straßen der Stadt. Der Arl hatte diese gut gepflastert und scheinbar wurden sie sogar alle paar Tage geputzt und von dem Schmutz unzähliger Stiefel befreit. In der Stadt herrschte eine gewissen Ordnung, die durch die zahlreichen Wachen gewahrt wurde und so war es für Nimue nur ein kurzer und unbehelligter Spaziergang über das Marktviertel hinweg, vorbei an verschiedenen großen und kleinen Lagern, das majestätische Stadttor rechts von sich liegen lassend und der Mauer bis zu einer Treppe folgend, die sich in vielen Stufen in die Erhebung gegraben hatte und auf der ohne Probleme zwanzig Mann in Linie schreiten konnten. Oberhalb, noch eine Windung und viele Stufen höher, ragte die Kirche von Amaranthine in all ihrer Pracht in den Himmel empor. Riesig, gefertigt aus Quadern die so mächtig waren, dass Riesen sie hatten transportieren müssen ragte das Bollwerk des Glaubens in den Himmel auf und versprühte diesen unumgänglichen Druck der Spiritualität und einer umfassenden Religion. Früher, so wusste Nimue, hatte es viele Götter und Göttinnen gegeben. Die Dalish zum Beispiel verehrten sie noch immer und auch die Avaar beteten anders als die Jünger der Andraste. Diese predigte eine andere Art der Religion.

„Ihr Gott ist eifersüchtig auf die Anderen“, dachte Nimue während sie bedächtig die Schritten zur Kirche empor trat. „Ein eifersüchtiger und dreister Kerl, der seine Schöpfungen die Geister und die Menschen im Dunkeln und in der Einsamkeit lässt. Führungslos und sich an die Hoffnung klammernd, dass er eines Tages zurückkehren vermag. Und doch verlangst du, ja wohl du da, wenn es dich überhaupt gibt! Du verlangst meine Liebe? Meine Hingabe? Meine Anbetung? Komm und verdiene sie dir!“
Sie übertrat die Schwelle und stand nun vor der riesigen Kirchentür. Sie war so weit aufgeschoben, als dass ein einzelner Mensch hindurchgehen konnte und vor ihr standen zwei Templer, daneben eine Kirchenschwester. Nimue nickte dieser freundlich, aber mit kaltem Blick zu. Die Templer ignorierte sie wie die Waffen, die sie waren und betrat das Gotteshaus.

Nimues Schritte hallten weit durch das weiträumige Gebäude. Es war so riesig, so umfassend und erhaben, dass ein kleines Anwesen hineingepasst hätte. Reihe an Reihe standen die Sitzbänke gedrängt, ausgerichtet auf den kleinen Punkt am Ende, dem Altar wo die Messe vorgetragen und der Gesang des Lichts intoniert wurde. Die nackten, kalten Wände waren von überquellenden Regalen voller bunter Bücher, Folianten und Schriftrollen bedeckt während jeweils drei mächtige Säulen die sich wie ein Bogen spannende Decke stützten, so dick, dass vier erwachsene Männer eine der Säulen umstellen und sich an den Händen fassen mussten um sie zu umspannen. Am Ende der Halle brannte das „Ewige Feuer“. Unweit davon saß ein gestrafter Kirchenbruder, der die langweilige Aufgabe hatte das Feuer am Ausgehen zu hindern. Dieser Ort war so mächtig und von unbeschreiblicher, gottesfürchtiger Ruhe erfüllt. Und Nimue hasste ihn jedes Mal, wenn sie hier war aufs Neue.

Notgedrungen und unter den Blicken einiger unbehelmter Templer beugte sie das Knie vor dem Altar und senkte den Kopf.
„Wollt Ihr den Segen des Erbauers empfangen?“, fragte eine alternde, ihrer Kraft beraubte Stimme. Nime schaute zur Seite wo eine Frau Anfang Achtzig auf sie zu watschelte. „Seid Ihr die Ehrwürdige Mutter?“, fragte Nimue trocken. „Nein, nein, nein. Die Ehrwürdige Mutter ist gerade einmal halb so alt wie ich. Aber ich wäre es fast einmal geworden.“
„Oh Erbauer! Strafe mich jetzt nicht mit einer unendlichen, nervenaufreibenden Lebensgeschichte und ich werfe einen ganzen Souvereign in die Kollekte!“, flehte Nimue stumm empör.
„Aber ich bin sicher, ihr wollt Euch nicht von einer alten Priesterin ihre Lebensgeschichte erzählen lassen, oder Kindchen?“, fragte die Großmutter wenig hoffnungsvoll. Nimue schüttelte den Kopf. „Will ich nicht.“ Diese Strenge stand ihr gut zu Gesicht, erschütterte die Alte aber merklich. Verwirrt schüttelte sie den Kopf und die alten Hände gleich mit. „Und… und den Segen?“
Nimue seufzte innerlich, dann nickte sie und senkte bedächtig das hübsche Haupt. Die alte, von braunen Flecken übersäte Hand der Priesterin zitterte schwächlich über dem brauen Haar, dann sprach die gebrechliche Stimme einen kurzen Segen. Zahnlos aber zufrieden einen Sieg für den Erbauer errungen zu haben, lächelte die Alte. Nimue lächelte nicht.

Es war ihre Pflicht mindestens eine Strophe des Gesanges in der Kirche auszuhalten, doch als der Priester schließlich seinen Psalm beendet hatte, erhob sich Nimue rasch und schritt wie mit dem Anmut einer Kriegerfürstin zwischen den Bänken gen Ausgang. Es waren nur wenige Menschen und noch weniger Elfen in der Kirche. Frommes Volk die sich vielleicht vor der Dunklen Brut zu schützen suchten, indem sie fleißig Silber spendeten. Oder einfache Narren, die dachten ihre jämmerliche Existenz würde tatsächlich Beachtung bei einer Macht finden, die sich über alles und jeden, sogar anderer Götter und der Magie, erhob. Verächtlich warf Nimue den Kopf zurück und eilte gen Ausgang. Da blitze der Kollektenkorb auf, der dort nahe der Tür um Zuwendung bettelte. Ein Goldstück fand sich in Nimues Hand wieder. Die Magierin ließ die Münze zwischen die Finger gleiten. Sie schimmerte matt im Licht der zahllosen Kerzen und die abgegriffene Oberfläche die sicherlich schon viele Besitzer gehabt hatte, fühlte sich anschmiegsam und fast warm an. Nimue schaute an die Decke, die den Himmel des Erbauers symbolisieren sollte. Dort war nichts Herrschaftliches. Nur menschliche Baukunst, Stützpfeiler, Vergatterungen, architektonische Überlegenheit. Kein Gott, kein übersinnliches Wesen. Nimue schnaubte verächtlich, dann steckte sie die Münze wieder in ihre Tasche und verließ die Kirche.

*

Larissa und Morgana schlenderten frisch gewaschen durch die Straßen Denerims. Die Elfe hatte auf Morganas Nachfrage geantwortet, dass sie sicherlich bald zur Taverne zurückkehren und den Geschichten der Anderen lauschen sollten, vorher wollte sie aber über den Markt flanieren. Vielleich würde sie ja etwas Günstiges finden. Schmuck zum Beispiel. Die Wachen beobachteten die bewaffnete und ganz offensichtlich aus der Wildnis stammende Elfe voller Argwohn, sagten jedoch nichts, da Larissa nichts Unrechtes tat. Nein, stattdessen hielt sie an fast jedem Stand an und fragte die dort stehenden Händler über Trivialitäten zu ihren Waren aus. Antwortete ein Händler nicht voller Inbrunst oder nur unzureichend winkte Larissa ab und nahm sich den nächsten Stand vor. Eine kleine Brosche fiel ihr ins Auge. Sie zeigte eine Sonne, doch war ihr Kern weder goldbemalt noch versilbert sondern ein dunkelgrüner Saphir. Die Spange war recht primitiv, doch gefiel sie der Elfe sehr gut und während Morgana nicht hinsah reichte sie dem Händler ein paar Silbermünzen. Dann wandte sie sich um, fasste die Hexe bei der Hüfte und zog sie zu sich. Während für Larissa die Außenwelt entschwand, klappte dem eben noch belustigt dreinblickenden Händler das bartverzierte Kinn hinüber, als die Elfe bewusst dominant ihren Anspruch geltend machte und den Hexenleib dich genug zu ihrem beförderte, als dass sie dann mit zärtlichen Fingern die Brosche an Morganas Kleid befestigte. „Das Grün der Brosche steht dem deiner Augen zwar nach, doch passt es auch so wunderbar zu ihnen.“ Tatsächlich hatte die Brosche, beziehungsweise der Stein in ihrer Mitte, eine gewisse farbliche Ähnlichkeit mit Morganas Augen. Larissa pinnte das Schmuckstück etwas oberhalb der Brust an, dann lächelte sie und schob die Hexe wieder ein Stück zurück.
„Mehr, Mylady?“, stotterte der Händler noch und wies tollpatschig auf seine Auslage, doch Larissa lächelte ihm zuckersüß zu und schritt dann weiter.

Der nächste Stand gehörte einem Zwerg und er verkaufte Waffen. Mit Waffen war es so eine Sache, eigentlich brauchte Larissa sie nicht mehr, sie hatte ja genug, andererseits wusste man ja nie. Zuerst kaufte sie ohne Umschweife einen Schleifstein. Ihren hatte die verloren, oder er war ihr während ihrer Gefangenschaft geraubt worden. „Diebe!“ Dann betrachtete sie die restlichen Waren und stockte. Sie griff nach einer filigranen und schön gearbeiteten Klinge, zweifellos elfischer Machart. „Ah, ein schönes Stück Eures Volkes, meine Liebe“, schnarrte der Zwerg. Er sprach etwas durch die Nase und zupfte sich dabei an seinem brauen Bart, den er sich zur Hälfte in den Gürtel gesteckt hatte. Das Schwert war leicht und feine Linien, die an Geäst erinnerten verliefen auf ihrer Oberfläche. Eine schöne Waffe. Dann aber besann sie sich eines Besseren und legte das Schwert zurück. „Ich hab ja leider schon eins“, sagte sie etwas angeberisch und tätschelte die Schwertscheide, die an ihrer Hüfte hing. „Aha. Hmm. Darf ich mal sehen?“ Larissa schüttelte entgeistert den Kopf. „Nein, wieso?“
„Ich dachte vielleicht wollen die Dame eine neue Scheide kaufen für diese Klinge?!“ Larissa sah sich hektisch um. „Nein danke, es geht schon“, sagte sie. Dann wandte sie sich ab und verließ den Stand. Irgendwie war ihr unheimlich dabei, wenn jemand ihre Waffen haben wollte, vor allem dieses Schwert. Es war ihr Schwert! Niemand anderer sollte es bekommen! Es war ihres!
„Wollen wir jetzt zurück zur Taverne?“, fragte Larissa und steckte ihre Hand nach Morgana aus.

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Nachdem Artur den Markt einen kurzen Besuch abgestattet hatte, war er noch bei einem Bankhaus gewesen. Immerhin musste er noch die Münzen und Schmuckstücke die er bei dem Auftrag in Blumenbach erhalten hatte gegen Gold eintauschen. Bei seinem Besuch bei diesem Händler hatte er das ganz vergessen, aber jetzt erinnerte er sich an den Beutel voller Kupfer und Silbermünzen. Es war auch eine richtige Entscheidung gewesen die Bank zu besuchen denn die erfahrenen Angestellten hatten sofort geschickt die Münzen gestapelt gezählt und auch den Rest der Belohnung im Wert geschätzt. Letztendlich kam sogar eine Summe von 15 Souvereigns und ein paar zerquetschte heraus. Allen in allem eine gute Belohnung, auch wenn der Werwolf jeden Kupferling wert gewesen war und leicht eines der Gruppenmitglieder hätte töten können. So war er aber tot und Artur so wie seine beiden Mitsöldnerinnen um einiges an Gold reicher. Da er keinen Grund sah noch lange auf dem Markt zu stöbern, denn eigentlich brauchte er nichts, begab sich Artur wieder auf den Rückweg zur Goldenen Gans. Er kaufte nur selten etwas spontan ein und war anders als die beiden Damen nicht versessen darauf sich mit irgendwelchen Duftstoffen, Kleidern oder Schmuckstücken einzudecken. Stattdessen begann er zu überlegen ob die Gruppe noch weitererer Ausrüstung bedurfte wenn sie weiter nach Westen reiste. Spätestens bevor sie das Frostgipfelgebirge begann würde sich die Gruppe wohl zusätzliche Ausrüstung besorgen müssen, denn dort würden sie wohl nur im Freien übernachten können. Er beschloß sich dahingehend ein paar Gedanken zu machen. Von der Ausrüstung des toten Ritters war leider nicht allzuviel zu brauchen gewesen, alles viel zu protzig und umständlich und leider nicht für Nächte in der Wildnis ausgelegt.
Nachdenklich aber immer noch gut gelaunt betrat er die Taverne, wo er sich direkt in seinen Raum aufmachte. Dieser war ähnlich geschmackvoll und edel eingerichtet wie die Zimmer in Denerim, mit einem großen Bett dessen Laken blütenweiß und einladend weich leuchtetete. Lackierter Tisch aus Edelhölzern, Waschtisch mit Spiegel, eine große Truhe und sogar ein roter Paravent hinter dem ein mannsgroßer Spiegel stand. Der Paravent war aus einem weißen Stoff gemacht auf dem einige Tiere mit schwarzem Faden eingestickt waren. Sogar ein gepolstertes weinrotes Sofa stand da und eine gußeiserne Badewanne die in der Ecke des Raumes auf ihre Benutzung wartete. Artur sah das seine Satteltaschen ordentlich in die Truhe gelegt worden waren. Der Knappe war wirklich sehr zuverlässig gewesen. In einem anderen Leben hätte Artur ihn vielleicht übernommen, aber was sollte er als Söldner mit einem Knappen und vor allem wer wollte schon von einem Söldner zum Ritter geschlagen werden ?
Vorsichtig legte er seine Rüstung ab und begann nachdem er seine Utensilien dafür herausgesucht hatte diese zu putzen und polieren. Immerhin hatte er jetzt die Zeit dazu. Nachdem das ordentlich erledigt worden war, was ohne Qunarihirn in den Ritzen bedeutend schneller ging, legte er sie beiseite und begann sich selbst zu reinigen und rasieren. Wieder vorzeigbar schnallte er sich sein Wehrgehänge um den Gambesson und betrat den Schankraum. Bisher war noch keiner der Anderen wieder da und so trat er an die Theke wo der alte Thogrin immer gutgelaunt die Krüge putzte. Freundlich begrüßte er den ankommenden Ritter.
"Ah ihr seid es Ser, was kann der alte Thogrin für euch tun. Ein kühles Helles aus Nevarra vielleicht ?"
"Nun da sage ich nicht nein zu, wenn ihr so etwas habt. Ich habe schon länger keines mehr getrunken.", antwortete er gutgelaunt.
"Natürlich habe ich das, dies hier ist Amaranthine und aus den Marschen und Nevarra kommt schließlich das beste Bier.", meinte er mit einem fröhlichen Grinsen und füllte den Zinnkrug mit dem schäumenden goldenen Getränk, gesäumt mit einer weißen Schaumkrone.
Er reichte es dem Ritter welcher einen großen Schluck nahm. Prickelnd lief es ihm die Kehle herunter und weckte alte Erinnerungen.
"Das ist Heimat.", sagte er mit einem zufriedenen Grinsen als er den Krug absetzte und sich den Schaum abwischte.
"Ihr seid also aus Nevarra ? Ich hatte schon einen kleinen Akzent herausgehört war mir aber nicht sicher ob er aus den Marschen oder Nevarra kam.", warf der Zwerg mit dem Wissen eines Tavernenwirts ein in dessen Kneipe häufiger Ausländer kamen.
"Ihr habt Recht. Ich kann euch auch keinen Vorwurf machen ist die Sprache doch recht ähnlich. Immerhin war Nevarra früher ja auch nur eine Stadt der Freien Marschen wie Starkhaven oder Kirkwall. Außerdem habe ich lange Zeit dort gelebt.", erklärte Artur.
"Nun dann lasst es euch schmecken Ser. Falls ihr heute Abend hier essen wollt kann ich euch die goldene Gans empfehlen, ein Gänsebraten nach einem Spezialrezept. Bei eurer großen Gruppe lohnt sich das auch, außerdem kredenzen wir dazu verschiedenes Gemüse und ofenfrische Backkartoffeln, bei denen läuft euch das Wasser im Mund zusammen.", offerierte er geschäftstüchtig.
"Klingt gut. Ich werde darauf zurückkommen. Falls ihr Zeit habt würde ich die Gelegenheit nutzen mich mit euch über Orzammar zu reden. Es schadet wohl nicht mit jemanden von dort zu reden bevor man dorthin reist.", bat Artur den Wirt höflich.
"Na gut Ser, ich habe Zeit. Aber erschreckt nicht wenn mir dabei das eine oder andere Fluchwort über die Lippen springt."
"Keine Angst, ich bin fluchende Zwerge gewohnt.", erwiderte Artur mit einem Grinsen. Zwergensöldner waren Meister im Fluchen.

*
Morgana folgte Larissa gut gelaunt während diese jeden Händler heimsuchte und mit mal mehr und mal weniger Enthusiasmus deren Waren durchstöberte. Morgana sah nichts besonderes was ihr direkt ins Auge fiel, aber sie hatte sich ja in Denerim schon neue Kleidung gekauft und in der Wildnis verschwendete sie auch nicht ihre Duftöle. Und Schmuck trug sie anders als ihre elfische Begleiterin auch eher weniger, von einigen Acessoires aus schlichtem Silber mal abgesehen. An einem Stand mit verschiedenen Pflegeprodukten blieb sie jedoch stehen und kaufte dort neben etwas Talg und Fetten zur Herstellung einiger Salben auch ein paar schon fertige wohlduftende Cremes. Außerdem kaufte sie eine neue Nagelschere die besser aussah als ihre alte und einen Kamm aus Schildpatt. Dieser sah ganz gut aus und würde eine gute Ergänzung zu ihrer Bürste werden. Während Larissa mal wieder bei irgendeinem Händler die Auslagen untersuchte ließ Morgana den Blick über die geschäftige Menge schweifen. Spielende Kinder, schreiende Händler und gehetzte Menschen. Diesen ganzen Trubel konnte Morgana nie viel abgewinnen auch wenn sie einsah das sowas nun einmal dazu gehörte.
Plötzlich drehte sich die Dalish zu ihr und zog die Hexe an ihrer Hüfte zu sich, etwas was Morgana ohne Widerstand zuließ. Dann heftete sie der jungen Frau eine hübsche Brosche mit einem eingefassten Saphir an das Kleid. Morgana erwiderte das darauffolgende Lächeln der Elfe mit einem ebenfalls fröhlichen Lächeln. Während Larissa vorausging den verdutzten Händler hinter sich lassend, folgte ihr Morgana bedächtig sich die Brosche genauer ansehend. In eine schlicht aussehnde silberne Sonne war der Saphir eingefasst, der im Licht der Sonne dunkelgrün schimmerte. Er war nicht zu groß und einigermaßen schlicht und er passte tatsächlich gut zu ihren Augen. Und zum Glück sah die Sonne nicht aus wie die Sonne der andrastischen Kirche.
Ein schönes Geschenk, wobei bei Morgana sich zu fragen begann ob es dafür einen besonderen Grund gab. Sie hatte damals gesagt das sie nicht bereit für eine Beziehung war und jetzt fragte sie sich ob sie nicht auf einmal in einer steckte. Und falls es so wäre ob das so eine schlechte Sache wäre. Dann verwarf sie diesen Gedanken wieder. Die Elfe war einfach ein wenig entspannter in dem Austausch von Zärtlichkeiten gewesen und die beiden Frauen hatten sich schon vorher gegenseitig was geschenkt. Das tat man schließlich wenn man jemanden gern hatte. Morgana beschloss sich bei nächster Gelegenheit dafür zu revanchieren, sofern ihr etwas ins Auge sprang was der Elfe gefallen konnte. Für den freundlichen Morgengruß vorm Frühstück würde sie sich vielleicht heute Abend noch bedanken können, sofern die Elfe interessiert war den Abend mit ihr zu verbringen. Auf jedenfall würde sie Larissa vorschlagen den Unterricht fortzuführen, denn abseits von persönlichen Interessen, fand es die Lehrerin in Morgana nicht klug den Untericht weiter schliefen zu lassen. Und hier hatten sie schließlich auch die Möglichkeiten dazu. Nachdem die Elfe sich mit einem zwergischen Waffenhändler unterhalten hatte und diesen dann hektisch wieder verließ, fragte sie die Hexe ob sie zurück zu der Taverne gehen sollten.
Morgana ergriff die gereichte Hand und zog die Elfe sanft aber bestimmt zu sich und umamrmte sie wobei ihre rechte Hand auf deren Hüfte lag, während die linke auf Höhe des Rückens durch die Haare der Elfe strich. Verführerisch sah sie der Elfe in die Augen.
"Ich denke schon. Aber vorher wollte ich mich für die hübsche Brosche bei dir bedanken.",sagte sie und zog den Kopf der Elfe zu sich heran und gab ihr einen langen Kuss. Dann trennten sich die Münder der beiden wieder und Morgana spielte lächelnd an der Brosche.
"Wirklich sehr hübsch, ich danke dir Larissa. Und jetzt sollten wir zurück gehen, ich bekomme langsam Hunger.", sagte sie gutgelaunt und verschränkte die Finger ihren linken Hand in denen von Larissas rechten.
"Nach dem Essen werden wir uns allerdings nochmal ans Schreiben und Lesen machen. Immerhin haben wir hier endlich mal wieder ideale Unterrichtsbedingungen.", warf sie noch auf elfisch ein, wobei eine leicht Strenge in ihrer Stimme mitschwang. Diese wurde aber kurz darauf wieder von einem Lächeln entschärft und Morgana zog die Elfe leicht an der Hand in Richtung Heimweg. So begaben sich die beiden Freundinnen händchenhaltend zurück zur Taverne, wobei sie die irriterten und verdutzten Blicke von einigen Passanten gekonnt ignorierten.

*
Schließlich kamen beide in der Taverne an, wo sie feststellten das zumindestens schon Artur wieder zurück war und sich mit dem Zwerg hinter der Theke unterhielt. Beide Damen gingen zu ihm hin, woraufhin er sich zu ihnen umdrehte und sie freundlich begrüßte:
"Zurück aus den Bädern wie ich sehe. Sehr schön. Ich hoffe es hat war den Besuch wert. Wie ich sehe seid ihr auch auf dem Markt gewesen, es sei denn diese Brosche da hattet ihr schon vorher."
"Nein, ihr seid ein scharfsinniger Beobachter Ser Artur. Diese Brosche ist in der Tat neu, ein hübsches Geschenk von Larissa. Und die Bäder lohnen tatsächlich einen Besuch. Hattet ihr auch Erfolg ?", fragte sie gutgelaunt. Artur nickte zufrieden.
"Ja ich habe ein wenig Geld bekommen und dem Knappen eine Überfahrt nach Hause arrangiert. Und die Belohnung von der Werwolfsjagd eingetauscht. Hier das ist für euch meine Damen.", sagte er freundlich und gab jeder der Frauen vier goldene Souvereigns. Das war mehr als ihnen anteilmäßig zustand, aber er war zufrieden durch den Verkauf der Rüstung, da konnte er es sich sogar leisten einen Bonus zu zahlen. Auch wenn sich Larissa mehr über den Erhalt der Bezahlung freute als Morgana welche fast nur nebensächlich nickte.
"Da es heute ein guter Tag für mich war habe ich mich entschlossen heute Abend das Essen zu bezahlen. Ich habe die Spezialität des Hauses einen Gänsebraten bestellt. Jetzt wo ihr zumindestens da seid kann ich dem Koch sagen das er anfangen kann. Bis das Essen fertig ist werden die Anderen wohl auch auftauchen und wenn nicht haben sie halt Pech gehabt.",sagte er gutgelaunt und lächelte.
"Nun das ist äußerst großzügig von euch. Dann können ich und Larissa die Zeit ja noch nutzen um uns zum Essen zurecht zu machen und unsere Sachen im Zimmer unterzubringen. Bis gleich.", antwortete Morgana zufrieden. Irgendwie war es ein schönes Gefühl das jeder von den dreien recht gutgelaunt war, immerhin war das in Denerim nicht immer der Gefall gewesen. Zusammen mit Larissa ging Morgana zu ihrem Zimmer, das links neben dem von Larissa lag. Während die Elfe verschwand um ihren Bogen und andere überflüssigen Utensilien abzulegen, betrat Morgana ihr Zimmer. Dieses war so hübsch eingerichtet wie sie es erhofft hatte und so legte sie erstmal ihren Krempel ab und ließ sich entspannt auf das weiche Bett fallen. Dann besann sie sich jedoch eines besseren und stand wieder auf. Immerhin trug sie ja noch die schmutzige Reisekleidung auch wenn sie selbst sauber war.

Für so eine Situation hatte sie jedoch vorgesorgt und so verschwand sie hinter dem Paravent und zog dort ihr schmutziges Reisekleid und ihre Reiseunterwäsche aus. Aus der Truhe kramte sie das verpackte Ersatzkleid heraus und auch ihre Seidenunterwäsche. Bevor sie sich jedoch beides anzog untersuchte sie ihren Körper auf eventuelle unerwünschte Härchen und cremte anschließend ihre glatte und weiche Haut ein und trug noch etwas von ihrem Jasminduft auf. Anschließend zog sie die Reizunterwäsche an und ihr bisher nur in der Umkleidekabine getragenes Kleid, welches ebenfalls Schwarz war, jedoch ein wenig mehr von ihrem hübschen Rücken zeigte. Zum Anschluß zog sie noch frische Socken an und putze ihre Stiefel sauber. Eigentlich müsst sie sich noch Schuhe für abseits der Straßen holen, aber war es das wert. Jetzt schlüpfte sie erstmal in die alten welche schließlich auch nicht schlecht aussahen. Ihre schmutzigen Klamotten gab sie einer Dienstmagd zum waschen, dann kümmerte sie um ihre Haare. Zuletzt platzierte sie noch die neue Brosche mit dem grünen Saphir an der rechten Seite ihres Dekoltees. Zufrieden betrachtete sie sich im Spiegel. Nachdem sie noch ein wenig Kajal und schwach Lidschatten aufgetragen hatte, befand sie das sie gut genug aussah um das ganze gleich mit Gänsefett zu bespritzen. Oder bespritzen lassen, je nachdem welche Art von Manieren Larissa heute wieder an den Tag legen würde. Ein Risiko das sie bereitwillig eingehen würde, denn so viele Gelegenheiten hatte sie nicht in denen sie sich mal ordentlich zurecht machen konnte.
Gutgelaunt verließ sie ihr Zimmer und ging Richtung Schankraum.

Shepard Commander
02.11.2015, 20:34
http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg

Nachdem Artur den Markt einen kurzen Besuch abgestattet hatte, war er noch bei einem Bankhaus gewesen. Immerhin musste er noch die Münzen und Schmuckstücke die er bei dem Auftrag in Blumenbach erhalten hatte gegen Gold eintauschen. Bei seinem Besuch bei diesem Händler hatte er das ganz vergessen, aber jetzt erinnerte er sich an den Beutel voller Kupfer und Silbermünzen. Es war auch eine richtige Entscheidung gewesen die Bank zu besuchen denn die erfahrenen Angestellten hatten sofort geschickt die Münzen gestapelt gezählt und auch den Rest der Belohnung im Wert geschätzt. Letztendlich kam sogar eine Summe von 15 Souvereigns und ein paar zerquetschte heraus. Allen in allem eine gute Belohnung, auch wenn der Werwolf jeden Kupferling wert gewesen war und leicht eines der Gruppenmitglieder hätte töten können. So war er aber tot und Artur so wie seine beiden Mitsöldnerinnen um einiges an Gold reicher. Da er keinen Grund sah noch lange auf dem Markt zu stöbern, denn eigentlich brauchte er nichts, begab sich Artur wieder auf den Rückweg zur Goldenen Gans. Er kaufte nur selten etwas spontan ein und war anders als die beiden Damen nicht versessen darauf sich mit irgendwelchen Duftstoffen, Kleidern oder Schmuckstücken einzudecken. Stattdessen begann er zu überlegen ob die Gruppe noch weitererer Ausrüstung bedurfte wenn sie weiter nach Westen reiste. Spätestens bevor sie das Frostgipfelgebirge begann würde sich die Gruppe wohl zusätzliche Ausrüstung besorgen müssen, denn dort würden sie wohl nur im Freien übernachten können. Er beschloß sich dahingehend ein paar Gedanken zu machen. Von der Ausrüstung des toten Ritters war leider nicht allzuviel zu brauchen gewesen, alles viel zu protzig und umständlich und leider nicht für Nächte in der Wildnis ausgelegt.
Nachdenklich aber immer noch gut gelaunt betrat er die Taverne, wo er sich direkt in seinen Raum aufmachte. Dieser war ähnlich geschmackvoll und edel eingerichtet wie die Zimmer in Denerim, mit einem großen Bett dessen Laken blütenweiß und einladend weich leuchtetete. Lackierter Tisch aus Edelhölzern, Waschtisch mit Spiegel, eine große Truhe und sogar ein roter Paravent hinter dem ein mannsgroßer Spiegel stand. Der Paravent war aus einem weißen Stoff gemacht auf dem einige Tiere mit schwarzem Faden eingestickt waren. Sogar ein gepolstertes weinrotes Sofa stand da und eine gußeiserne Badewanne die in der Ecke des Raumes auf ihre Benutzung wartete. Artur sah das seine Satteltaschen ordentlich in die Truhe gelegt worden waren. Der Knappe war wirklich sehr zuverlässig gewesen. In einem anderen Leben hätte Artur ihn vielleicht übernommen, aber was sollte er als Söldner mit einem Knappen und vor allem wer wollte schon von einem Söldner zum Ritter geschlagen werden ?
Vorsichtig legte er seine Rüstung ab und begann nachdem er seine Utensilien dafür herausgesucht hatte diese zu putzen und polieren. Immerhin hatte er jetzt die Zeit dazu. Nachdem das ordentlich erledigt worden war, was ohne Qunarihirn in den Ritzen bedeutend schneller ging, legte er sie beiseite und begann sich selbst zu reinigen und rasieren. Wieder vorzeigbar schnallte er sich sein Wehrgehänge um den Gambesson und betrat den Schankraum. Bisher war noch keiner der Anderen wieder da und so trat er an die Theke wo der alte Thogrin immer gutgelaunt die Krüge putzte. Freundlich begrüßte er den ankommenden Ritter.
"Ah ihr seid es Ser, was kann der alte Thogrin für euch tun. Ein kühles Helles aus Nevarra vielleicht ?"
"Nun da sage ich nicht nein zu, wenn ihr so etwas habt. Ich habe schon länger keines mehr getrunken.", antwortete er gutgelaunt.
"Natürlich habe ich das, dies hier ist Amaranthine und aus den Marschen und Nevarra kommt schließlich das beste Bier.", meinte er mit einem fröhlichen Grinsen und füllte den Zinnkrug mit dem schäumenden goldenen Getränk, gesäumt mit einer weißen Schaumkrone.
Er reichte es dem Ritter welcher einen großen Schluck nahm. Prickelnd lief es ihm die Kehle herunter und weckte alte Erinnerungen.
"Das ist Heimat.", sagte er mit einem zufriedenen Grinsen als er den Krug absetzte und sich den Schaum abwischte.
"Ihr seid also aus Nevarra ? Ich hatte schon einen kleinen Akzent herausgehört war mir aber nicht sicher ob er aus den Marschen oder Nevarra kam.", warf der Zwerg mit dem Wissen eines Tavernenwirts ein in dessen Kneipe häufiger Ausländer kamen.
"Ihr habt Recht. Ich kann euch auch keinen Vorwurf machen ist die Sprache doch recht ähnlich. Immerhin war Nevarra früher ja auch nur eine Stadt der Freien Marschen wie Starkhaven oder Kirkwall. Außerdem habe ich lange Zeit dort gelebt.", erklärte Artur.
"Nun dann lasst es euch schmecken Ser. Falls ihr heute Abend hier essen wollt kann ich euch die goldene Gans empfehlen, ein Gänsebraten nach einem Spezialrezept. Bei eurer großen Gruppe lohnt sich das auch, außerdem kredenzen wir dazu verschiedenes Gemüse und ofenfrische Backkartoffeln, bei denen läuft euch das Wasser im Mund zusammen.", offerierte er geschäftstüchtig.
"Klingt gut. Ich werde darauf zurückkommen. Falls ihr Zeit habt würde ich die Gelegenheit nutzen mich mit euch über Orzammar zu reden. Es schadet wohl nicht mit jemanden von dort zu reden bevor man dorthin reist.", bat Artur den Wirt höflich.
"Na gut Ser, ich habe Zeit. Aber erschreckt nicht wenn mir dabei das eine oder andere Fluchwort über die Lippen springt."
"Keine Angst, ich bin fluchende Zwerge gewohnt.", erwiderte Artur mit einem Grinsen. Zwergensöldner waren Meister im Fluchen.

*
Morgana folgte Larissa gut gelaunt während diese jeden Händler heimsuchte und mit mal mehr und mal weniger Enthusiasmus deren Waren durchstöberte. Morgana sah nichts besonderes was ihr direkt ins Auge fiel, aber sie hatte sich ja in Denerim schon neue Kleidung gekauft und in der Wildnis verschwendete sie auch nicht ihre Duftöle. Und Schmuck trug sie anders als ihre elfische Begleiterin auch eher weniger, von einigen Acessoires aus schlichtem Silber mal abgesehen. An einem Stand mit verschiedenen Pflegeprodukten blieb sie jedoch stehen und kaufte dort neben etwas Talg und Fetten zur Herstellung einiger Salben auch ein paar schon fertige wohlduftende Cremes. Außerdem kaufte sie eine neue Nagelschere die besser aussah als ihre alte und einen Kamm aus Schildpatt. Dieser sah ganz gut aus und würde eine gute Ergänzung zu ihrer Bürste werden. Während Larissa mal wieder bei irgendeinem Händler die Auslagen untersuchte ließ Morgana den Blick über die geschäftige Menge schweifen. Spielende Kinder, schreiende Händler und gehetzte Menschen. Diesen ganzen Trubel konnte Morgana nie viel abgewinnen auch wenn sie einsah das sowas nun einmal dazu gehörte.
Plötzlich drehte sich die Dalish zu ihr und zog die Hexe an ihrer Hüfte zu sich, etwas was Morgana ohne Widerstand zuließ. Dann heftete sie der jungen Frau eine hübsche Brosche mit einem eingefassten Saphir an das Kleid. Morgana erwiderte das darauffolgende Lächeln der Elfe mit einem ebenfalls fröhlichen Lächeln. Während Larissa vorausging den verdutzten Händler hinter sich lassend, folgte ihr Morgana bedächtig sich die Brosche genauer ansehend. In eine schlicht aussehnde silberne Sonne war der Saphir eingefasst, der im Licht der Sonne dunkelgrün schimmerte. Er war nicht zu groß und einigermaßen schlicht und er passte tatsächlich gut zu ihren Augen. Und zum Glück sah die Sonne nicht aus wie die Sonne der andrastischen Kirche.
Ein schönes Geschenk, wobei bei Morgana sich zu fragen begann ob es dafür einen besonderen Grund gab. Sie hatte damals gesagt das sie nicht bereit für eine Beziehung war und jetzt fragte sie sich ob sie nicht auf einmal in einer steckte. Und falls es so wäre ob das so eine schlechte Sache wäre. Dann verwarf sie diesen Gedanken wieder. Die Elfe war einfach ein wenig entspannter in dem Austausch von Zärtlichkeiten gewesen und die beiden Frauen hatten sich schon vorher gegenseitig was geschenkt. Das tat man schließlich wenn man jemanden gern hatte. Morgana beschloss sich bei nächster Gelegenheit dafür zu revanchieren, sofern ihr etwas ins Auge sprang was der Elfe gefallen konnte. Für den freundlichen Morgengruß vorm Frühstück würde sie sich vielleicht heute Abend noch bedanken können, sofern die Elfe interessiert war den Abend mit ihr zu verbringen. Auf jedenfall würde sie Larissa vorschlagen den Unterricht fortzuführen, denn abseits von persönlichen Interessen, fand es die Lehrerin in Morgana nicht klug den Untericht weiter schliefen zu lassen. Und hier hatten sie schließlich auch die Möglichkeiten dazu. Nachdem die Elfe sich mit einem zwergischen Waffenhändler unterhalten hatte und diesen dann hektisch wieder verließ, fragte sie die Hexe ob sie zurück zu der Taverne gehen sollten.
Morgana ergriff die gereichte Hand und zog die Elfe sanft aber bestimmt zu sich und umamrmte sie wobei ihre rechte Hand auf deren Hüfte lag, während die linke auf Höhe des Rückens durch die Haare der Elfe strich. Verführerisch sah sie der Elfe in die Augen.
"Ich denke schon. Aber vorher wollte ich mich für die hübsche Brosche bei dir bedanken.",sagte sie und zog den Kopf der Elfe zu sich heran und gab ihr einen langen Kuss. Dann trennten sich die Münder der beiden wieder und Morgana spielte lächelnd an der Brosche.
"Wirklich sehr hübsch, ich danke dir Larissa. Und jetzt sollten wir zurück gehen, ich bekomme langsam Hunger.", sagte sie gutgelaunt und verschränkte die Finger ihren linken Hand in denen von Larissas rechten.
"Nach dem Essen werden wir uns allerdings nochmal ans Schreiben und Lesen machen. Immerhin haben wir hier endlich mal wieder ideale Unterrichtsbedingungen.", warf sie noch auf elfisch ein, wobei eine leicht Strenge in ihrer Stimme mitschwang. Diese wurde aber kurz darauf wieder von einem Lächeln entschärft und Morgana zog die Elfe leicht an der Hand in Richtung Heimweg. So begaben sich die beiden Freundinnen händchenhaltend zurück zur Taverne, wobei sie die irriterten und verdutzten Blicke von einigen Passanten gekonnt ignorierten.

*
Schließlich kamen beide in der Taverne an, wo sie feststellten das zumindestens schon Artur wieder zurück war und sich mit dem Zwerg hinter der Theke unterhielt. Beide Damen gingen zu ihm hin, woraufhin er sich zu ihnen umdrehte und sie freundlich begrüßte:
"Zurück aus den Bädern wie ich sehe. Sehr schön. Ich hoffe es hat war den Besuch wert. Wie ich sehe seid ihr auch auf dem Markt gewesen, es sei denn diese Brosche da hattet ihr schon vorher."
"Nein, ihr seid ein scharfsinniger Beobachter Ser Artur. Diese Brosche ist in der Tat neu, ein hübsches Geschenk von Larissa. Und die Bäder lohnen tatsächlich einen Besuch. Hattet ihr auch Erfolg ?", fragte sie gutgelaunt. Artur nickte zufrieden.
"Ja ich habe ein wenig Geld bekommen und dem Knappen eine Überfahrt nach Hause arrangiert. Und die Belohnung von der Werwolfsjagd eingetauscht. Hier das ist für euch meine Damen.", sagte er freundlich und gab jeder der Frauen vier goldene Souvereigns. Das war mehr als ihnen anteilmäßig zustand, aber er war zufrieden durch den Verkauf der Rüstung, da konnte er es sich sogar leisten einen Bonus zu zahlen. Auch wenn sich Larissa mehr über den Erhalt der Bezahlung freute als Morgana welche fast nur nebensächlich nickte.
"Da es heute ein guter Tag für mich war habe ich mich entschlossen heute Abend das Essen zu bezahlen. Ich habe die Spezialität des Hauses einen Gänsebraten bestellt. Jetzt wo ihr zumindestens da seid kann ich dem Koch sagen das er anfangen kann. Bis das Essen fertig ist werden die Anderen wohl auch auftauchen und wenn nicht haben sie halt Pech gehabt.",sagte er gutgelaunt und lächelte.
"Nun das ist äußerst großzügig von euch. Dann können ich und Larissa die Zeit ja noch nutzen um uns zum Essen zurecht zu machen und unsere Sachen im Zimmer unterzubringen. Bis gleich.", antwortete Morgana zufrieden. Irgendwie war es ein schönes Gefühl das jeder von den dreien recht gutgelaunt war, immerhin war das in Denerim nicht immer der Gefall gewesen. Zusammen mit Larissa ging Morgana zu ihrem Zimmer, das links neben dem von Larissa lag. Während die Elfe verschwand um ihren Bogen und andere überflüssigen Utensilien abzulegen, betrat Morgana ihr Zimmer. Dieses war so hübsch eingerichtet wie sie es erhofft hatte und so legte sie erstmal ihren Krempel ab und ließ sich entspannt auf das weiche Bett fallen. Dann besann sie sich jedoch eines besseren und stand wieder auf. Immerhin trug sie ja noch die schmutzige Reisekleidung auch wenn sie selbst sauber war.

Für so eine Situation hatte sie jedoch vorgesorgt und so verschwand sie hinter dem Paravent und zog dort ihr schmutziges Reisekleid und ihre Reiseunterwäsche aus. Aus der Truhe kramte sie das verpackte Ersatzkleid heraus und auch ihre Seidenunterwäsche. Bevor sie sich jedoch beides anzog untersuchte sie ihren Körper auf eventuelle unerwünschte Härchen und cremte anschließend ihre glatte und weiche Haut ein und trug noch etwas von ihrem Jasminduft auf. Anschließend zog sie die Reizunterwäsche an und ihr bisher nur in der Umkleidekabine getragenes Kleid, welches ebenfalls Schwarz war, jedoch ein wenig mehr von ihrem hübschen Rücken zeigte. Zum Anschluß zog sie noch frische Socken an und putze ihre Stiefel sauber. Eigentlich müsst sie sich noch Schuhe für abseits der Straßen holen, aber war es das wert. Jetzt schlüpfte sie erstmal in die alten welche schließlich auch nicht schlecht aussahen. Ihre schmutzigen Klamotten gab sie einer Dienstmagd zum waschen, dann kümmerte sie um ihre Haare. Zuletzt platzierte sie noch die neue Brosche mit dem grünen Saphir an der rechten Seite ihres Dekoltees. Zufrieden betrachtete sie sich im Spiegel. Nachdem sie noch ein wenig Kajal und schwach Lidschatten aufgetragen hatte, befand sie das sie gut genug aussah um das ganze gleich mit Gänsefett zu bespritzen. Oder bespritzen lassen, je nachdem welche Art von Manieren Larissa heute wieder an den Tag legen würde. Ein Risiko das sie bereitwillig eingehen würde, denn so viele Gelegenheiten hatte sie nicht in denen sie sich mal ordentlich zurecht machen konnte.
Gutgelaunt verließ sie ihr Zimmer und ging Richtung Schankraum.


http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/W4DL88qY39Eg1V9mordred_klein.png

Larissas Meinung von ihrem Zimmer war ausgesprochen hoch. Klein aber fein wie sie fand und etwas Privatsphäre wäre sicherlich nicht verkehrt. Zudem schienen die Fenster in dieser Taverne dicht zu halten und versprachen eine ruhige, warme Nacht. Auch das Bett war weitaus angenehmer als das Letzte, die Decken und Kissen von hervorragender Flauschigkeit. Die Elfe legte Bogen, Köcher und Schwert ab, ebenso wie ihren Mantel. Den Rucksack hatte sie schon beim Betreten des Zimmers in einer Ecke drapiert. Sie schaute an sich hinab. Vielleicht sollte sie beizeiten mal in ein richtiges Hemd investieren und nicht immer nur dieses selbstgeschaffene Flickengrab tragen. Larissa befühlte ihren Dolch, dann band sie die noch immer nassen Haare zu einem pferdeschwanzähnlichen Zopf, der bei der immensen Dicke der Haare wie immer nur halb gelang und wandte sich dann zum Gehen. Sie verschloss die Tür, stoppte kurz bei Morganas Zimmer und hörte die Hexe drinnen werkeln. Der Kuss auf dem Markt hatte Larissa einen neuen Hoffnungsschub gewährt, dass die beiden Frauen vielleicht doch mehr waren als Freundinnen. Oder es war wirklich nur Morganas Art des Dankes gewesen, ganz so wie sie es deklariert hatte.

„Hallo Artur!“, grüßte sie und ließ sich neben ihm auf dem Stuhl nieder. Zwar hatte sie ihn schon mehrfach gesehen, doch grüßte sie ihn trotzdem munter. Die vier neuen Goldstücke klimperten dankbar in ihrer Tasche und brachten sie dem Traum vom heilen Schwert einen Schritt weiter. „Einen davon!“, verlangte Larissa und deutete auf Arturs Bier. Der Wirt nickte und schob ihr die Bestellung bald gegen Vorlage einiger Silbermünzen, von denen er sich unter den strengen Augen Arturs nur benötigte Menge herauspickte, über den Tresen. Larissa gab zwar keinen Trinkspruch von sich, prostete ihrem Boss aber kurz zu ehe sie den Bierkrug in einem langen und ausdauernden Zug leerte. Der Zwergenwirt staunte nicht schlecht. „Bei den Ahnen, dass hab ich ja bei einem von Eurer Art noch nie gesehen!“ Larissa lächelte stolz. „Wir vertragen mehr als es den Anschein hat, Herr Zwerg.“

*

Kurze Zeit zuvor.

Mordred schlug in die Goldene Gans ein wie ein betrunkener Blitz. Er hatte seinen Souvereign völlig ausgenutzt und auch noch die letzte Flasche des antivanischen Roten geleert. Insgesamt also drei Stück. Der Rückweg hatte lange gedauert und der kühle Wind des anbrechenden Abends hatte den Literaten befürchten lassen, dass er schon bald wieder nüchtern sei. Eine besondere Herausforderung stellte die breite Monumentaltreppe da, die zur Kirche hinaufführte und die Mordred nach einer Viertelstunde kläglichen Scheiterns mithilfe einer sich erbarmenden Wache bestritten hatte. Oben angekommen stellte der Blonde dann aber fest, dass er tatsächlich wieder geradeaus gehen konnte, mit mininalen Ausbrüchen zu den Seiten versteht sich. Und letztlich war er froh, als er das Symbol der Goldenen Gans sah und den Laden stürmte. Artur saß im Inneren, sprach mit dem Zwerg und trank Bier. Der Anblick des Gerstensaftes rief ein tiefes Rumoren in Mordreds Eingeweiden hervor. Der Antivaner stütze sich umsichtig auf das Geländer und arbeitete sich so nach Oben, hinauf zu ihren Zimmern. Vor dem Eigenen blieb er stehen, holte seinen Schlüssel heraus und versuchte vergeblich den Schlüssel in vorgegebenes Loch zu stecken. Schließlich, ohne dass er es bemerkte, trat eine junge Magd an ihn heran.

„Na Ihr seid mir ja einer“, feixte sie. „Lasst mich Euch helfen.“
Mordred sagte nichts. Nicht weil er unhöflich war, sondern weil er befürchtete ihr ansonsten ins Gesicht zu rülpsen und dies hielt er selbst in seinem sternhagelvollen Zustand für eine unangemessene Danksagung. Die Magd umfasste seine Hand mit der ihren und drückte zärtlich den Schlüssel ins Schloss. Ihre üppigen Brüste pressten sich dabei sanft gegen seinen Oberarm, was der Antivaner nicht einmal ansatzweise bemerkte. Seine Gedanken beschäftigten sich gerade mit der Konstruktionsweise eines Schlosses. Die Tür schwang auf und Mordred stolperte ins Innere des Raumes. Ohne seine Zurkenntnisnahme schloss die Magd die Tür hinter ihnen beiden wieder und wandte sich verzückt an den hübschen Literaten, dem schwummrig und taub zugleich war. Allerdings war er auch ein wenig glücklich, denn nachdem er das Schloss gedanklich hinreichend studiert hatte, wanderten seine Gedanken zu seiner Heimat und er sah sich selbst auf einem Turnierplatz fechten und dann in einem Rosengarten eine Ballade vortragen. Sein matter Körper wurde auf das weiche Bett geworfen und er bemerkte wie etwas, oder jemand sich an seinem Gürtel zu schaffen machte. Mit einem dumpfen Laut fiel das meisterhafte Schwert zu Boden. Die Finger wuselten weiter in seinem südlichen Bereich während Mordred matt ab die Decke starrte.

„Lords kommen nicht oft her. Und die meisten sind fette Schmierfinken. Ihr aber, Ihr seid Lord Aromaki aus Antiva, stimmt´s?“ Mordred brummte bestätigend. Was sollte diese lächerliche Fragerei? Hatte er noch irgendwas zu bezahlen? Vierzehn Goldmünzen besaß er ja noch, auch wenn er dafür seinen Namen als Unterschrift verkauft hatte! Unkoordiniert fummelte er in seiner Tasche. „Zu anstrengend!“, befand er und beschloss seine Schulden am nächsten Tag zu begleichen. Ein kalter Schauer erfasste ihn, als irgendetwas freigelegt wurde. Fleisch das an die Luft kam. Mühsam schaute er auf. Etwas oberhalb seines eigenen Körpers ragte das Gesicht der Magd auf. Sie war weder sonderlich hübsch noch war sie hässlich. Unreine Haut, eine süße Stubsnase, braunes, lockiges Haar welches unter einer einfachen weißen Haube hervor lugte und ein schelmisches Lächeln. „Ihr seid ein richtiger Lord“, sagte das Geschöpf, dann verschwand ihr Kopf beinahe vollständig aus seinem Sichtfeld. Seltsamerweise war nur Hinterkopf noch zu sehen. Dafür schoss plötzlich ein angenehmes Kribbeln aus südlichen Gefälle aufsteigend seinen Körper empor, kitzelte seinen Bauchnabel und erfüllte seine Brust mit einem unbeschreiblichen Gefühl der Beflügelung. Mordred seufzte und ließ den Kopf in die Laken fallen. Kurze, angenehme Zeit später war das Gefühl weg und das Geschöpf wieder da. Mordred hatte jegliches Zeitgefühl verloren, denn die junge Magd stand nackt vor ihm. Ihre Haare fielen nun lockig bis auf ihre Schultern. Sie stieg zu Mordred ins Bett, der sich verwirrt aufrichtete. Wie zum Henker war eine nackte Frau hier rein gelangt?

„Nimm mich“, forderte die Fremde. Mordred schaute unsicher ob dies der Realität oder einem alkoholgeschwängerten Traum entsprang auf den Rücken vor ihm. Der braune Lockenkopf befand am ihm entgegengesetzten Ende des Rückens, was nur eine Schlussfolgerung zuließ! Wieder befand er sich in der Bredouille mit dem Schlüssel und dem passenden Schlüsselloch. Gewillt und ehrgeizig fasste er der Fremden an die entblößten Backen, dann drehte sich sein Schädel und Müdigkeit überkam ihn. Er beugte sich vor, knickte ein und segelte begleitet von einem empörten Aufschrei ins Reich der Träume.

Annalena
03.11.2015, 15:20
Arwan (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst/page3?p=24597928&viewfull=1#post24597928)

http://upload.worldofplayers.de/files9/Char_Yonice.png
Yonice lauschte dem jungen Mann und war ein wenig enttäuscht, dass er keine Heilzauber gegen die Verderbtheit kannte. Von den Grauen Wächtern hatte sie schon gehört, doch sehr viel wusste sie nicht über diesen Orden. „Graue Wächter könnten in Lothering sein, immerhin ist dort Dunkle Brut. Allerdings habe ich nicht das Bedürfnis dort hin zu reisen um mich davon zu überzeugen.“

Die Höhle kam in Sichtweite und Yonice drehte sich zu dem jungen Mann um. „Ich habe nicht vor Euch den Templern auszuliefern.“ Ihr Blick schweifte umher und sie lauschte angestrengt, doch sie konnte nichts hören. „Vielleicht solltet Ihr Euch hier irgendwo verstecken und ich gehe in die Höhle um nachzusehen. Ich weiß nicht, was ich finden werde, doch ich habe Euch mein Wort gegeben, dass ich nicht zulasse, dass Euch etwas passiert.“ Ihr Blick wurde ernst. „Ich pflege meine Versprechen zu halten, Arwan.“

Annalena
03.11.2015, 15:36
Valgarius (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst/page2?p=24590855&viewfull=1#post24590855)

Áinfean (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst/page3?p=24600410&viewfull=1#post24600410)

http://upload.worldofplayers.de/files9/Char_Anlya.png
Anlya war froh, dass Valgarius nichts passiert war und sie ihm, wenn auch nur ein klein wenig, helfen konnte. Er blickte nach oben und bat sie vom Baum zu klettern um zu verschwinden. „Moment, ich komme gleich.“ Die auffällige Kriegerin hatte den letzten der Dunklen Brut besiegt und sein Kopf rollte dem Magier vor die Füße. Sie rümpfte die Nase, denn der Gestank drang bis zu ihr hinauf. Doch mit Leichtigkeit kletterte sie nach unten und war sehr darauf bedacht nicht in das Blut der Kreaturen zu treten.

Bevor sie jedoch Valgarius in Augenschein nehmen konnte um zu sehen ob er unverletzt war, rief die Kriegerin um Hilfe. Anlya blickte nervös zu ihr und sah, dass sie neben einer Gestalt kniete. Anscheinend war doch noch jemand am Leben. „Sollen wir helfen?“ Sie war unsicher und blickte ihren Begleiter fragend an.

numberten
03.11.2015, 18:12
http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/W4DL88qY39Eg1V9mordred_klein.png

Larissas Meinung von ihrem Zimmer war ausgesprochen hoch. Klein aber fein wie sie fand und etwas Privatsphäre wäre sicherlich nicht verkehrt. Zudem schienen die Fenster in dieser Taverne dicht zu halten und versprachen eine ruhige, warme Nacht. Auch das Bett war weitaus angenehmer als das Letzte, die Decken und Kissen von hervorragender Flauschigkeit. Die Elfe legte Bogen, Köcher und Schwert ab, ebenso wie ihren Mantel. Den Rucksack hatte sie schon beim Betreten des Zimmers in einer Ecke drapiert. Sie schaute an sich hinab. Vielleicht sollte sie beizeiten mal in ein richtiges Hemd investieren und nicht immer nur dieses selbstgeschaffene Flickengrab tragen. Larissa befühlte ihren Dolch, dann band sie die noch immer nassen Haare zu einem pferdeschwanzähnlichen Zopf, der bei der immensen Dicke der Haare wie immer nur halb gelang und wandte sich dann zum Gehen. Sie verschloss die Tür, stoppte kurz bei Morganas Zimmer und hörte die Hexe drinnen werkeln. Der Kuss auf dem Markt hatte Larissa einen neuen Hoffnungsschub gewährt, dass die beiden Frauen vielleicht doch mehr waren als Freundinnen. Oder es war wirklich nur Morganas Art des Dankes gewesen, ganz so wie sie es deklariert hatte.

„Hallo Artur!“, grüßte sie und ließ sich neben ihm auf dem Stuhl nieder. Zwar hatte sie ihn schon mehrfach gesehen, doch grüßte sie ihn trotzdem munter. Die vier neuen Goldstücke klimperten dankbar in ihrer Tasche und brachten sie dem Traum vom heilen Schwert einen Schritt weiter. „Einen davon!“, verlangte Larissa und deutete auf Arturs Bier. Der Wirt nickte und schob ihr die Bestellung bald gegen Vorlage einiger Silbermünzen, von denen er sich unter den strengen Augen Arturs nur benötigte Menge herauspickte, über den Tresen. Larissa gab zwar keinen Trinkspruch von sich, prostete ihrem Boss aber kurz zu ehe sie den Bierkrug in einem langen und ausdauernden Zug leerte. Der Zwergenwirt staunte nicht schlecht. „Bei den Ahnen, dass hab ich ja bei einem von Eurer Art noch nie gesehen!“ Larissa lächelte stolz. „Wir vertragen mehr als es den Anschein hat, Herr Zwerg.“

*

Kurze Zeit zuvor.

Mordred schlug in die Goldene Gans ein wie ein betrunkener Blitz. Er hatte seinen Souvereign völlig ausgenutzt und auch noch die letzte Flasche des antivanischen Roten geleert. Insgesamt also drei Stück. Der Rückweg hatte lange gedauert und der kühle Wind des anbrechenden Abends hatte den Literaten befürchten lassen, dass er schon bald wieder nüchtern sei. Eine besondere Herausforderung stellte die breite Monumentaltreppe da, die zur Kirche hinaufführte und die Mordred nach einer Viertelstunde kläglichen Scheiterns mithilfe einer sich erbarmenden Wache bestritten hatte. Oben angekommen stellte der Blonde dann aber fest, dass er tatsächlich wieder geradeaus gehen konnte, mit mininalen Ausbrüchen zu den Seiten versteht sich. Und letztlich war er froh, als er das Symbol der Goldenen Gans sah und den Laden stürmte. Artur saß im Inneren, sprach mit dem Zwerg und trank Bier. Der Anblick des Gerstensaftes rief ein tiefes Rumoren in Mordreds Eingeweiden hervor. Der Antivaner stütze sich umsichtig auf das Geländer und arbeitete sich so nach Oben, hinauf zu ihren Zimmern. Vor dem Eigenen blieb er stehen, holte seinen Schlüssel heraus und versuchte vergeblich den Schlüssel in vorgegebenes Loch zu stecken. Schließlich, ohne dass er es bemerkte, trat eine junge Magd an ihn heran.

„Na Ihr seid mir ja einer“, feixte sie. „Lasst mich Euch helfen.“
Mordred sagte nichts. Nicht weil er unhöflich war, sondern weil er befürchtete ihr ansonsten ins Gesicht zu rülpsen und dies hielt er selbst in seinem sternhagelvollen Zustand für eine unangemessene Danksagung. Die Magd umfasste seine Hand mit der ihren und drückte zärtlich den Schlüssel ins Schloss. Ihre üppigen Brüste pressten sich dabei sanft gegen seinen Oberarm, was der Antivaner nicht einmal ansatzweise bemerkte. Seine Gedanken beschäftigten sich gerade mit der Konstruktionsweise eines Schlosses. Die Tür schwang auf und Mordred stolperte ins Innere des Raumes. Ohne seine Zurkenntnisnahme schloss die Magd die Tür hinter ihnen beiden wieder und wandte sich verzückt an den hübschen Literaten, dem schwummrig und taub zugleich war. Allerdings war er auch ein wenig glücklich, denn nachdem er das Schloss gedanklich hinreichend studiert hatte, wanderten seine Gedanken zu seiner Heimat und er sah sich selbst auf einem Turnierplatz fechten und dann in einem Rosengarten eine Ballade vortragen. Sein matter Körper wurde auf das weiche Bett geworfen und er bemerkte wie etwas, oder jemand sich an seinem Gürtel zu schaffen machte. Mit einem dumpfen Laut fiel das meisterhafte Schwert zu Boden. Die Finger wuselten weiter in seinem südlichen Bereich während Mordred matt ab die Decke starrte.

„Lords kommen nicht oft her. Und die meisten sind fette Schmierfinken. Ihr aber, Ihr seid Lord Aromaki aus Antiva, stimmt´s?“ Mordred brummte bestätigend. Was sollte diese lächerliche Fragerei? Hatte er noch irgendwas zu bezahlen? Vierzehn Goldmünzen besaß er ja noch, auch wenn er dafür seinen Namen als Unterschrift verkauft hatte! Unkoordiniert fummelte er in seiner Tasche. „Zu anstrengend!“, befand er und beschloss seine Schulden am nächsten Tag zu begleichen. Ein kalter Schauer erfasste ihn, als irgendetwas freigelegt wurde. Fleisch das an die Luft kam. Mühsam schaute er auf. Etwas oberhalb seines eigenen Körpers ragte das Gesicht der Magd auf. Sie war weder sonderlich hübsch noch war sie hässlich. Unreine Haut, eine süße Stubsnase, braunes, lockiges Haar welches unter einer einfachen weißen Haube hervor lugte und ein schelmisches Lächeln. „Ihr seid ein richtiger Lord“, sagte das Geschöpf, dann verschwand ihr Kopf beinahe vollständig aus seinem Sichtfeld. Seltsamerweise war nur Hinterkopf noch zu sehen. Dafür schoss plötzlich ein angenehmes Kribbeln aus südlichen Gefälle aufsteigend seinen Körper empor, kitzelte seinen Bauchnabel und erfüllte seine Brust mit einem unbeschreiblichen Gefühl der Beflügelung. Mordred seufzte und ließ den Kopf in die Laken fallen. Kurze, angenehme Zeit später war das Gefühl weg und das Geschöpf wieder da. Mordred hatte jegliches Zeitgefühl verloren, denn die junge Magd stand nackt vor ihm. Ihre Haare fielen nun lockig bis auf ihre Schultern. Sie stieg zu Mordred ins Bett, der sich verwirrt aufrichtete. Wie zum Henker war eine nackte Frau hier rein gelangt?

„Nimm mich“, forderte die Fremde. Mordred schaute unsicher ob dies der Realität oder einem alkoholgeschwängerten Traum entsprang auf den Rücken vor ihm. Der braune Lockenkopf befand am ihm entgegengesetzten Ende des Rückens, was nur eine Schlussfolgerung zuließ! Wieder befand er sich in der Bredouille mit dem Schlüssel und dem passenden Schlüsselloch. Gewillt und ehrgeizig fasste er der Fremden an die entblößten Backen, dann drehte sich sein Schädel und Müdigkeit überkam ihn. Er beugte sich vor, knickte ein und segelte begleitet von einem empörten Aufschrei ins Reich der Träume.

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Nach einer kurzen Zeit gesellte sich Larissa zu Artur, der nicht sehr davon überrascht war das die Elfe mit dem zurecht machen schneller war als die Hexe. Vermutlich stand diese noch vorm Spiegel damit auch ja alles dort war wo es hin gehörte. Er hatte jedoch nichts gegen diese Eigenart, schließlich war die Hexe während sie in der Wildnis waren eigentlich immer recht schnell fertig. Larissa bestellte sich ebenfalls einen Krug den sie beeindruckenderweise mit einem Zug leerte. In der Aufnahme von Speis und Trank legte sie ein beachtliches Talent zu Tage. Auch der Zwergenwirt war beeindruckt und beschloss diesen Einsatz mit einem neuen Krug zu belohnen. Welcher Wirt hatte schließlich nicht gerne solche Kunden. Zudem sah die Dalish auch nicht unbedingt so aus als würde sie später betrunken rumpöbeln. Der alte Thogrin machte sowieso einen recht jovialen Eindruck, denn er hatte nichteinmal versucht die Elfe zu bescheißen und war zudem ein angenehmer Gesprächspartner der zudem sein Handwerk verstand. Und er hatte einen großen Vorrat an geistigen Getränken.

Schließlich betrat Morgana auch den Schankraum, leichtfüßig und elegant wie immer, fast als ob sie schweben würde. Ihre gezeigten Mühen, waren nicht ohne Wirkung denn mehr als ein Kopf schaute ihr hinterher. Wobei das natürlich auch schon vorher der Fall gewesen war, aber jetzt schaute man ihr noch länger hinterher. Zurecht denn jetzt wo sie etwas mehr Zeit und Motivation gehabt hatte, sah sie noch viel schöner aus als schon normalerweise. Schnell entdeckte sie Artur und Larissa an der Theke sitzen und stolzierte daraufhin gutgelaunt zu ihnen hin, wo sie sich zwischen die beiden stellte. Der leichte Vanilleduft der Hautcreme die sie heute mittag erwoben hatte, harmonierte hervorragend mit dem sanften Geruch des Jasmin. Sie lächelte ihre beiden Gefährten an.
"Da bin ich wieder, ich hoffe ich habe nicht zu lange gebraucht. Aber wie ich sehe ist das Essen ja noch nicht fertig.",sagte sie wohlwollend. Die beiden anderen grüßten sie und auch der Zwerg warf ihr einen freundlichen Blick zu.
"Nein Herrin, aber es ist gleich fertig wenn ihr wollt könnt ihr euch an den Tisch dort hinten setzen.", sagte er freundlich und wies auf einen für fünf Personen gedeckten Tisch hin. Eine sehr optimistische Einschätzung hatte doch keiner die fehlenden zwei bisher gesehen.
"Darf ich euch aber zunächst etwas zu trinken anbieten meine Dame ? Ich habe einen hervorragenden Roten aus Antiva der sehr gut zu Gans passt. ", bot er der Hexe an.
"Ja das klingt gut. Lasst die Karaffe dann bitte an den Tisch bringen.", antwortete sie zustimmend.
"Wollen wir den Standort wechseln ?", fragte sie die anderen beiden und verwies auf den gedeckten Tisch. Beide nickten uns so verlegte die Gruppe zu dem Eichentisch, an welchem Kerzen brannten und versilberte Teller aufgetischt waren. Diese Herberge hatte in der Tat Klasse. Artur ließ sich vor Kopf nieder, während sich Morgana und Larissa gegenüber setzten. Da sie nur zu dritt waren konnte man sich so besser unterhalten. Außerdem hatte es den Vorteil das niemand so leicht von eventuellen Fettspritzern des Nachbarn getroffen wurde. Kurz drauf brachte der Zwerg eine Kristallkaraffe mit rotem Wein und ein Kristallglas für Morgana mit. Er wies stolz das diese aus bestem Bergkristall in Orzammar hergestellt worden war und vom Aussehen und der feinen Machart konnte man es ihm sogar glauben. Morgana probierte den roten Saft und lächelte zufrieden. Das war ein guter Tropfen.
"Wie es aussieht werden wir wohl zu dritt anfangen müssen. Ich frage mich wo der Rest steckt.", bemerkte Artur beim Anblick der beiden freien Plätze. Immerhin war inzwischen auch schon die Dämmerung angebrochen.
"Nun über unsere neueste Begleiterin weiß ich zu wenig um eine präzise Vermutung anzustellen. Aber bei Mordred würde ich aufgrund meiner Erfahrungswerte mit aufsteigender Wahrscheinlichkeit schätzen, dass er entweder in einem Antiquariat, einem Bordell oder einer Schenke ist um sich zu betrinken. Wobei die letzten beiden Punkte gleichauf sind.", antwortete Morgana ironisch und lächelte verschmitzt. Dann nahm sie noch einen weiteren Schluck Wein.
"Aber er kann ja durchaus auf sich selbst aufpassen, also würde ich mir um ihn nicht allzu viele Sorgen machen.", fügte sie in einem aufmunternden Tonfall an. Artur zuckte mit den Schultern. Die Hexe hatte wohl Recht und die beiden waren ja auch erwachsen.
"Nun ja es ist deren Pech, denn was ich da sehe sieht gut aus.", sagte er und machte eine Kopfbewegung Richtung Küche aus der gerade eine wunderbar köstlich duftende Gans hereingebracht wurde, schön knusprig gebraten und wohlgeraten. Eine Magd stellte den Vogel ab und holte die Beilagen bestehend aus Rotkohl, Rosenkohl und gut aussehenden Ofenkartoffeln. Der alte Thogrin begann derweil geschickt die Gans zu tranchieren, aus deren Inneren eine köstliche Füllung quiltte. Dazu gab es eine hervorragend riechende Soße.
"Einen guten Appetit wünsche ich den werten Gästen.", sagte er höflich und zog sich dann zurück. Offenbar war die Gans in diesem Lokal Chefsache, wenn er dafür extra hinter der Theke hervorkam. Bevor sie begannen zu essen erhob Morgana ihre Stimme.
"Es ist schon lustig damals in Denerim haben wir an unserem Ankunftstag auch zusammen gesessen und eine Gans gegessen. Und obwohl wir inzwischen zu fünft sind, sitzen trotzdem nur wir drei zusammen. Das scheint wohl eine Art Tradition unserer kleinen Söldnertruppe zu werden.", bemerkte sie nachdenklich. Artur nickte nachdenklich, dass war ihm damals gar nicht aufgefallen aber Morgana hatte Recht. Seltsam welche Zufälle einem das Schicksal doch bescherte.
"Aber mir gefällt es und es ist schön das wir dieses mal alle einen schönen Tag hatten. Wenn ich euch beide so ansehe bin ich froh das der Zufall ausgerechnet uns drei damals im Wald zusammengeführt hat. Stoßen wir darauf an und darauf das sich unsere kleine Gruppe auch in Zukunft weiterhin so gut bewährt. Auf uns.", sagte sie gut gelaunt und hielt ihr Glas in die Höhe, woraufhin die anderen beiden mit ihren Krügen anstießen und sich gegenseitig zuprosteten. Nachdem sie alle getrunken hatte, setzte Morgan stilvol das Glas ab.
"So und jetzt sollten wir anfangen zu essen. Ich nehme das Bruststück.", sagte sie mit einem schelmischen Grinsen und schnappte sich mit ihrer Gabel flink das bestaussehendste Stück woraufhin auch die anderen gut gelaunt anfingen ihre Teller zu befüllen und sich gegenseitig Guten Appetit wünschten.

Shepard Commander
03.11.2015, 19:10
http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg

Nach einer kurzen Zeit gesellte sich Larissa zu Artur, der nicht sehr davon überrascht war das die Elfe mit dem zurecht machen schneller war als die Hexe. Vermutlich stand diese noch vorm Spiegel damit auch ja alles dort war wo es hin gehörte. Er hatte jedoch nichts gegen diese Eigenart, schließlich war die Hexe während sie in der Wildnis waren eigentlich immer recht schnell fertig. Larissa bestellte sich ebenfalls einen Krug den sie beeindruckenderweise mit einem Zug leerte. In der Aufnahme von Speis und Trank legte sie ein beachtliches Talent zu Tage. Auch der Zwergenwirt war beeindruckt und beschloss diesen Einsatz mit einem neuen Krug zu belohnen. Welcher Wirt hatte schließlich nicht gerne solche Kunden. Zudem sah die Dalish auch nicht unbedingt so aus als würde sie später betrunken rumpöbeln. Der alte Thogrin machte sowieso einen recht jovialen Eindruck, denn er hatte nichteinmal versucht die Elfe zu bescheißen und war zudem ein angenehmer Gesprächspartner der zudem sein Handwerk verstand. Und er hatte einen großen Vorrat an geistigen Getränken.

Schließlich betrat Morgana auch den Schankraum, leichtfüßig und elegant wie immer, fast als ob sie schweben würde. Ihre gezeigten Mühen, waren nicht ohne Wirkung denn mehr als ein Kopf schaute ihr hinterher. Wobei das natürlich auch schon vorher der Fall gewesen war, aber jetzt schaute man ihr noch länger hinterher. Zurecht denn jetzt wo sie etwas mehr Zeit und Motivation gehabt hatte, sah sie noch viel schöner aus als schon normalerweise. Schnell entdeckte sie Artur und Larissa an der Theke sitzen und stolzierte daraufhin gutgelaunt zu ihnen hin, wo sie sich zwischen die beiden stellte. Der leichte Vanilleduft der Hautcreme die sie heute mittag erwoben hatte, harmonierte hervorragend mit dem sanften Geruch des Jasmin. Sie lächelte ihre beiden Gefährten an.
"Da bin ich wieder, ich hoffe ich habe nicht zu lange gebraucht. Aber wie ich sehe ist das Essen ja noch nicht fertig.",sagte sie wohlwollend. Die beiden anderen grüßten sie und auch der Zwerg warf ihr einen freundlichen Blick zu.
"Nein Herrin, aber es ist gleich fertig wenn ihr wollt könnt ihr euch an den Tisch dort hinten setzen.", sagte er freundlich und wies auf einen für fünf Personen gedeckten Tisch hin. Eine sehr optimistische Einschätzung hatte doch keiner die fehlenden zwei bisher gesehen.
"Darf ich euch aber zunächst etwas zu trinken anbieten meine Dame ? Ich habe einen hervorragenden Roten aus Antiva der sehr gut zu Gans passt. ", bot er der Hexe an.
"Ja das klingt gut. Lasst die Karaffe dann bitte an den Tisch bringen.", antwortete sie zustimmend.
"Wollen wir den Standort wechseln ?", fragte sie die anderen beiden und verwies auf den gedeckten Tisch. Beide nickten uns so verlegte die Gruppe zu dem Eichentisch, an welchem Kerzen brannten und versilberte Teller aufgetischt waren. Diese Herberge hatte in der Tat Klasse. Artur ließ sich vor Kopf nieder, während sich Morgana und Larissa gegenüber setzten. Da sie nur zu dritt waren konnte man sich so besser unterhalten. Außerdem hatte es den Vorteil das niemand so leicht von eventuellen Fettspritzern des Nachbarn getroffen wurde. Kurz drauf brachte der Zwerg eine Kristallkaraffe mit rotem Wein und ein Kristallglas für Morgana mit. Er wies stolz das diese aus bestem Bergkristall in Orzammar hergestellt worden war und vom Aussehen und der feinen Machart konnte man es ihm sogar glauben. Morgana probierte den roten Saft und lächelte zufrieden. Das war ein guter Tropfen.
"Wie es aussieht werden wir wohl zu dritt anfangen müssen. Ich frage mich wo der Rest steckt.", bemerkte Artur beim Anblick der beiden freien Plätze. Immerhin war inzwischen auch schon die Dämmerung angebrochen.
"Nun über unsere neueste Begleiterin weiß ich zu wenig um eine präzise Vermutung anzustellen. Aber bei Mordred würde ich aufgrund meiner Erfahrungswerte mit aufsteigender Wahrscheinlichkeit schätzen, dass er entweder in einem Antiquariat, einem Bordell oder einer Schenke ist um sich zu betrinken. Wobei die letzten beiden Punkte gleichauf sind.", antwortete Morgana ironisch und lächelte verschmitzt. Dann nahm sie noch einen weiteren Schluck Wein.
"Aber er kann ja durchaus auf sich selbst aufpassen, also würde ich mir um ihn nicht allzu viele Sorgen machen.", fügte sie in einem aufmunternden Tonfall an. Artur zuckte mit den Schultern. Die Hexe hatte wohl Recht und die beiden waren ja auch erwachsen.
"Nun ja es ist deren Pech, denn was ich da sehe sieht gut aus.", sagte er und machte eine Kopfbewegung Richtung Küche aus der gerade eine wunderbar köstlich duftende Gans hereingebracht wurde, schön knusprig gebraten und wohlgeraten. Eine Magd stellte den Vogel ab und holte die Beilagen bestehend aus Rotkohl, Rosenkohl und gut aussehenden Ofenkartoffeln. Der alte Thogrin begann derweil geschickt die Gans zu tranchieren, aus deren Inneren eine köstliche Füllung quiltte. Dazu gab es eine hervorragend riechende Soße.
"Einen guten Appetit wünsche ich den werten Gästen.", sagte er höflich und zog sich dann zurück. Offenbar war die Gans in diesem Lokal Chefsache, wenn er dafür extra hinter der Theke hervorkam. Bevor sie begannen zu essen erhob Morgana ihre Stimme.
"Es ist schon lustig damals in Denerim haben wir an unserem Ankunftstag auch zusammen gesessen und eine Gans gegessen. Und obwohl wir inzwischen zu fünft sind, sitzen trotzdem nur wir drei zusammen. Das scheint wohl eine Art Tradition unserer kleinen Söldnertruppe zu werden.", bemerkte sie nachdenklich. Artur nickte nachdenklich, dass war ihm damals gar nicht aufgefallen aber Morgana hatte Recht. Seltsam welche Zufälle einem das Schicksal doch bescherte.
"Aber mir gefällt es und es ist schön das wir dieses mal alle einen schönen Tag hatten. Wenn ich euch beide so ansehe bin ich froh das der Zufall ausgerechnet uns drei damals im Wald zusammengeführt hat. Stoßen wir darauf an und darauf das sich unsere kleine Gruppe auch in Zukunft weiterhin so gut bewährt. Auf uns.", sagte sie gut gelaunt und hielt ihr Glas in die Höhe, woraufhin die anderen beiden mit ihren Krügen anstießen und sich gegenseitig zuprosteten. Nachdem sie alle getrunken hatte, setzte Morgan stilvol das Glas ab.
"So und jetzt sollten wir anfangen zu essen. Ich nehme das Bruststück.", sagte sie mit einem schelmischen Grinsen und schnappte sich mit ihrer Gabel flink das bestaussehendste Stück woraufhin auch die anderen gut gelaunt anfingen ihre Teller zu befüllen und sich gegenseitig Guten Appetit wünschten.


http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/nimue_klein.jpg

Die Luft war trocken und angereichert mit dem charakteristischen Geruch alten Papiers. Dunkel senkte sich die steinerne Decke wie in einem Tunnel über den nur spärlich beleuchteten Raum in denen Reihen um Reihen massiver Holzregale standen die zahllose Werke verschiedenster Epochen, Sprachen und Themen beherbergten. Nimue schaute sich um. Amaranthines Bibliothek war so groß, dass sie die meisten anderen ihrer Art im Schatten stehen ließ. Natürlich war die des Turmes noch um einiges gewaltiger, zumal sich diese in verschiedene Abteilungen aufteilte, die über die Stockwerke des Zirkels verteilt waren, doch beinhalteten die dortigen Bücher fast ausschließliche Alchemie, Sternenkunde, Magie, oder Dinge die mit dieser zusammenhingen. In der Bücherei Amaranthines hingegen fanden sich zudem zahlreiche Werke, Abhandlungen und vermeidliche Augenzeugenberichte, die sich mit der Dunklen Brut befassten. Sogar ein paar Berichte der früheren Grauen Wächter waren einzusehen, obwohl in ihnen auf ein weit größeres Archiv in Orzammar verwiesen wurde. Nur ein weiterer Grund die Zwergenstadt aufzusuchen.
Tiefer und tiefer wandten sich die regalgesäumten Gänge in die Eingeweide des großen Bollwerks, dass neben der Bibliothek auch die Waffenkammer der Stadt in sich aufnahm, ebenso wie das Vorratslager und die Armeeküche. In regelmäßigen Abständen steckten Fackeln in den Wänden, allerdings brannte nur jede Dritte. Wenn Nimue einen der kalten, schwarzen Stümpfe passierte, schnippte sie in dessen Nähe mit den Fingern und schon loderten dort helle Flammen, warfen dämmriges Licht in die wurmähnlichen Durchgänge und erhellten so den Weg, den Nimue beschritt. Teilweise gab es auch Fenster, oder viel eher breitere Schießscharten. Allerdings türmten sich in diesen zumeist so viele zerfallende Bücher, dass es nur mühsam einigen blass-kalten Strahlen gelang in das Innere des Bauwerkes einzudringen und den Staub zu beleuchten, den Nimue im Vorbeigehen aufwirbelte. Irgendwo in dieser steinernen Unendlichkeit wuselte ein alter, knotiger und weißhaariger Archivar dessen Haut über Jahrzehnte hinweg Aussehen und Struktur der rauen Lederbände angenommen zu haben schien. Er trug einen lumpigen langen Mantel, ging gebückt und war zumeist in Begleitung einer treuen dicken Katze anzutreffen. Das Duo lief Nimue drei Mal über den Weg während sich die Magierin durch die eng beschriebenen Berichte wühlte, in denen die Brut erwähnt wurde oder Illustrationen studierte, die nach den Berichten der Zeugen des letzten Krieges gefertigt worden waren. Ungeachtet ihren persönlichen Interesse an Orzammar und Lyrium wollte sie den Ort nun auch wegen der Berichte aus erster Hand im Kampf gegen die Brut sammeln. Es gab in Ferelden einige Krieger, die sich damit rühmten Brut erschlagen zu haben, doch waren die Berichte zwergischer Veteranen, welche das Gezücht schon seit Generationen befehdeten diesen stümperhaften und subjektiven Berichten bei Weitem vorzuziehen. Die Grauen Wächter, obgleich nur ein Schatten ihres einst gewaltigen und verehrten Ordens, hatten den Turm um Hilfe ersucht und Irving diese zugesagt. Schon vor der Niederlage bei Ostagar hatte der Zirkel ein paar handverlesene Magier auf König Cailans Befehl hin entsandt. Nicht genug, wie deutlich geworden war. Wenn der Krieg sich nun weiter in den Norden ausbreiten würde und das würde er zweifellos, wäre es ratsam sich im Vornherein über den Gegner, seine Taktiken, seine Stärken und Schwächen zu informieren. Also sammelte Nimue, las und sog so viel Wissen in sich auf, wie sie es behalten konnte. Zudem füllte sie ein kleines, in lilaumschlagenes Büchlein mit den wichtigsten Fakten, die keinesfalls verloren gehen durften. Sie arbeitete so lange, dass sie die Veränderung des Lichtes nicht einmal bemerkte. War es tagsüber noch von silbriger Einfachheit, nahm es zunehmend die goldene Farbe einer untergehenden Sonne an. Die Magierin jedoch arbeitete weiter.

*

Zwei Keulen, eine ordentliche Portion Seitenfleisch, etwas Füllung, an die acht Kartoffeln, zwei weitere Krüge Bier, einmal Apfelsaft und ungezählte kleine Brote waren die Ausbeute des heutigen Abends für Larissa geworden. Langsam regte sich bei ihr ein Gefühl der bleiernen Sättigung und Trägheit. Sie gähnte mir vorgehaltener Hand.

„Das war lecker“, entschied sie und schmunzelte zufrieden, während sie genüsslich ihren um kein einziges Gramm dickeren Bauch tätschelte. „Vielleicht sollten wir den Zwerg mitnehmen, dann kann er immer so schön kochen“, sagte sie uns stellte sich, die sie doch die meisten Gerichte zubereitete, nicht gerade ein Kompliment aus. In der Wildnis ging es eben nicht um Geschmacksexplosionen sondern um Sättigung und Überleben. Bratensoße, weicher Kohl oder Ofenkartoffeln waren ein Luxus der dort unangebracht war. Dennoch blieb dieses Mahl eine nette Abwechslung, noch netter sogar da weder sie noch Morgana etwas dafür bezahlen mussten. Artur hatte seine Spendierrüstung an und nicht minder gute Laune als die beiden Damen, obgleich ihre Gründe vermutlich unterschiedlicher Natur waren. „Was meint ihr wo Mordred ist?“, fragte Larissa dann. Nimue war anscheinend ein Freigeist und spielte gerne den Außenseiter, doch Mordred hatte sich mit zunehmender Zeit mehr und mehr in die Gruppe integriert. Doch Artur wusste ebenso wenig wie Morgana wo der Antivaner steckte.
„Verzeiht?“, hielt Larissa galant eine vorbeigehende Magd an, die gerade einen Tonkrug in Händen hielt. „Wisst Ihr wo Mordred Aromaki ist? Ein Lord aus Antiva?“
Die Antwort verdutzte Larissa, denn die stupsnasige Frau warf geringschätzig ihren brauen Lockenkopf zurück und stolzierte, der Elfe die Antwort schuldig bleibend, davon.
„Blöde Shemlen…“, grummelte Larissa aufgrund dieses offen gelebten Elfen-Rassismus leise. Schließlich verwarf sie jedoch die Idee weitere Energie in die Suche nach dem Blondschopf zu verschwenden. Der Kerl amüsierte sich sicherlich auch ohne sie prächtig und so wandte sie sich an Morgana.
„Du hattest doch schon gesagt, dass wir heute noch etwas lernen könnten, oder? Es ist ja schon wirklich einige Zeit her und ich hoffe, ich kann die Zeichen… die Buchstaben meine ich natürlich, noch richtig malen.“
Sie lächelte offenherzig. „Wollt Ihr auch noch etwas üben, Artur?“, fragte sie dann einladend. Nicht, dass der Ritter durch all das Gekämpfe vergaß wie man schrieb.

numberten
03.11.2015, 20:44
http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/nimue_klein.jpg

Die Luft war trocken und angereichert mit dem charakteristischen Geruch alten Papiers. Dunkel senkte sich die steinerne Decke wie in einem Tunnel über den nur spärlich beleuchteten Raum in denen Reihen um Reihen massiver Holzregale standen die zahllose Werke verschiedenster Epochen, Sprachen und Themen beherbergten. Nimue schaute sich um. Amaranthines Bibliothek war so groß, dass sie die meisten anderen ihrer Art im Schatten stehen ließ. Natürlich war die des Turmes noch um einiges gewaltiger, zumal sich diese in verschiedene Abteilungen aufteilte, die über die Stockwerke des Zirkels verteilt waren, doch beinhalteten die dortigen Bücher fast ausschließliche Alchemie, Sternenkunde, Magie, oder Dinge die mit dieser zusammenhingen. In der Bücherei Amaranthines hingegen fanden sich zudem zahlreiche Werke, Abhandlungen und vermeidliche Augenzeugenberichte, die sich mit der Dunklen Brut befassten. Sogar ein paar Berichte der früheren Grauen Wächter waren einzusehen, obwohl in ihnen auf ein weit größeres Archiv in Orzammar verwiesen wurde. Nur ein weiterer Grund die Zwergenstadt aufzusuchen.
Tiefer und tiefer wandten sich die regalgesäumten Gänge in die Eingeweide des großen Bollwerks, dass neben der Bibliothek auch die Waffenkammer der Stadt in sich aufnahm, ebenso wie das Vorratslager und die Armeeküche. In regelmäßigen Abständen steckten Fackeln in den Wänden, allerdings brannte nur jede Dritte. Wenn Nimue einen der kalten, schwarzen Stümpfe passierte, schnippte sie in dessen Nähe mit den Fingern und schon loderten dort helle Flammen, warfen dämmriges Licht in die wurmähnlichen Durchgänge und erhellten so den Weg, den Nimue beschritt. Teilweise gab es auch Fenster, oder viel eher breitere Schießscharten. Allerdings türmten sich in diesen zumeist so viele zerfallende Bücher, dass es nur mühsam einigen blass-kalten Strahlen gelang in das Innere des Bauwerkes einzudringen und den Staub zu beleuchten, den Nimue im Vorbeigehen aufwirbelte. Irgendwo in dieser steinernen Unendlichkeit wuselte ein alter, knotiger und weißhaariger Archivar dessen Haut über Jahrzehnte hinweg Aussehen und Struktur der rauen Lederbände angenommen zu haben schien. Er trug einen lumpigen langen Mantel, ging gebückt und war zumeist in Begleitung einer treuen dicken Katze anzutreffen. Das Duo lief Nimue drei Mal über den Weg während sich die Magierin durch die eng beschriebenen Berichte wühlte, in denen die Brut erwähnt wurde oder Illustrationen studierte, die nach den Berichten der Zeugen des letzten Krieges gefertigt worden waren. Ungeachtet ihren persönlichen Interesse an Orzammar und Lyrium wollte sie den Ort nun auch wegen der Berichte aus erster Hand im Kampf gegen die Brut sammeln. Es gab in Ferelden einige Krieger, die sich damit rühmten Brut erschlagen zu haben, doch waren die Berichte zwergischer Veteranen, welche das Gezücht schon seit Generationen befehdeten diesen stümperhaften und subjektiven Berichten bei Weitem vorzuziehen. Die Grauen Wächter, obgleich nur ein Schatten ihres einst gewaltigen und verehrten Ordens, hatten den Turm um Hilfe ersucht und Irving diese zugesagt. Schon vor der Niederlage bei Ostagar hatte der Zirkel ein paar handverlesene Magier auf König Cailans Befehl hin entsandt. Nicht genug, wie deutlich geworden war. Wenn der Krieg sich nun weiter in den Norden ausbreiten würde und das würde er zweifellos, wäre es ratsam sich im Vornherein über den Gegner, seine Taktiken, seine Stärken und Schwächen zu informieren. Also sammelte Nimue, las und sog so viel Wissen in sich auf, wie sie es behalten konnte. Zudem füllte sie ein kleines, in lilaumschlagenes Büchlein mit den wichtigsten Fakten, die keinesfalls verloren gehen durften. Sie arbeitete so lange, dass sie die Veränderung des Lichtes nicht einmal bemerkte. War es tagsüber noch von silbriger Einfachheit, nahm es zunehmend die goldene Farbe einer untergehenden Sonne an. Die Magierin jedoch arbeitete weiter.

*

Zwei Keulen, eine ordentliche Portion Seitenfleisch, etwas Füllung, an die acht Kartoffeln, zwei weitere Krüge Bier, einmal Apfelsaft und ungezählte kleine Brote waren die Ausbeute des heutigen Abends für Larissa geworden. Langsam regte sich bei ihr ein Gefühl der bleiernen Sättigung und Trägheit. Sie gähnte mir vorgehaltener Hand.

„Das war lecker“, entschied sie und schmunzelte zufrieden, während sie genüsslich ihren um kein einziges Gramm dickeren Bauch tätschelte. „Vielleicht sollten wir den Zwerg mitnehmen, dann kann er immer so schön kochen“, sagte sie uns stellte sich, die sie doch die meisten Gerichte zubereitete, nicht gerade ein Kompliment aus. In der Wildnis ging es eben nicht um Geschmacksexplosionen sondern um Sättigung und Überleben. Bratensoße, weicher Kohl oder Ofenkartoffeln waren ein Luxus der dort unangebracht war. Dennoch blieb dieses Mahl eine nette Abwechslung, noch netter sogar da weder sie noch Morgana etwas dafür bezahlen mussten. Artur hatte seine Spendierrüstung an und nicht minder gute Laune als die beiden Damen, obgleich ihre Gründe vermutlich unterschiedlicher Natur waren. „Was meint ihr wo Mordred ist?“, fragte Larissa dann. Nimue war anscheinend ein Freigeist und spielte gerne den Außenseiter, doch Mordred hatte sich mit zunehmender Zeit mehr und mehr in die Gruppe integriert. Doch Artur wusste ebenso wenig wie Morgana wo der Antivaner steckte.
„Verzeiht?“, hielt Larissa galant eine vorbeigehende Magd an, die gerade einen Tonkrug in Händen hielt. „Wisst Ihr wo Mordred Aromaki ist? Ein Lord aus Antiva?“
Die Antwort verdutzte Larissa, denn die stupsnasige Frau warf geringschätzig ihren brauen Lockenkopf zurück und stolzierte, der Elfe die Antwort schuldig bleibend, davon.
„Blöde Shemlen…“, grummelte Larissa aufgrund dieses offen gelebten Elfen-Rassismus leise. Schließlich verwarf sie jedoch die Idee weitere Energie in die Suche nach dem Blondschopf zu verschwenden. Der Kerl amüsierte sich sicherlich auch ohne sie prächtig und so wandte sie sich an Morgana.
„Du hattest doch schon gesagt, dass wir heute noch etwas lernen könnten, oder? Es ist ja schon wirklich einige Zeit her und ich hoffe, ich kann die Zeichen… die Buchstaben meine ich natürlich, noch richtig malen.“
Sie lächelte offenherzig. „Wollt Ihr auch noch etwas üben, Artur?“, fragte sie dann einladend. Nicht, dass der Ritter durch all das Gekämpfe vergaß wie man schrieb.

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Das Gerippe des Vogels lag teilweise blank auf der Sevierplatte. Die Gruppe hatte ordentlich zugeschlagen, aber selbst mit dem abnormalen Fassungsvermögen von Larissas Magen, konnte die Gruppe keinen Vogel essen der für fünf gedacht war. Vor allem wenn es noch zahlreiche köstliche Beilagen gab die köstlich schmeckten und ebenfalls den Magen füllten. Morgana konnte sich auf jedenfall nichts vorwerfen, sie hatte ihren Beitrag geleistet und eine ordentliche Portion der üppigen Gänsebrust verspeist. Dazu noch diesen köstlichen Rotkohl und diese Ofenkartoffeln, nein sie war satt und konnte nun wirklich nichts mehr essen. Auch die Karaffe mit dem Wein war leer der letzte Rest befand sich in Morganas Kristallkelch. Auch Artur war satt und zufrieden. Das schönste Geschenk war eines bei dem alle nicht leer ausgingen. Die Gruppe war satt und zufrieden was wollte man mehr. Vielleicht nachher noch ein warmer Frauenkörper aber der Abend war ja gerade erst angebrochen und nachts schien es hier keine Ausgangssperre zu geben. Vielleicht wurde es ja nach dem Essen Zeit für einen kleinen Verdauungsspaziergang gepaart mit einer nähergehenden Visite der örtlichen Vergnügungseinrichtungen. Und da Mordred nicht aufgetaucht war, würde er es wohl alleine machen. Unter Umständen war der Antivaner auch schon in irgendeinem Bordell, da konnte man sich bei ihm nie sicher sein. Tatsächlich kam auch jetzt das Thema auf ihn zu sprechen, aber Artur konnte wie vorhin sich selbst auch nicht die Frage über den Vebleib des Antivaners beantworten. Da Morgana auch über keine hellseherischen Fähigkeiten verfügte, beschloß sich die Elfe bei einer Schankmagd zu erkundigen was jedoch auch keinen Erfolg brachte.
Dann wandte sie sich Morgana zu welche sich gerade den Mund vom Bratenfett befreite und deswegen zunächst nur als Antwort freundlich nickte. Artur schmunzelte ob der Frage der Elfe, sich dem Unterricht anzuschließen
"Ein freundliches Angebot, aber ich denke ich lasse euch beide dabei alleine. Dann kann sich Morgana ganz auf euch konzentrieren. Mein Unterricht liegt zwar schon etwas länger zurück, aber da ich es ab und zu noch anwende, sehe ich bisher noch keinen Nachholbedarf. Zum Glück gehört es auch zu den wenigen Sachen die wenn man sie einmal gemeistert hat nicht so leicht vergisst.", lehnte er höflich ab. Er hatte seinen Unterricht schon genossen mit schlägen auf die Finger und alles was zu einem normalen Schreibunterricht gehörte. Wobei er annahm das Morgana einem nicht direkt mit einem Zollstock eine überzog. Sicher war er sich da allerdings nicht.
"Ihr könntet versuchen elfisch zu lernen, falls ihr euch unterfordert fühlt. Allerdings gebe ich zu das dies vieeel Zeit in Anspruch nehmen würde. Und Motivation.", warf Morgana mit einem schelmischen Grinsen ein. Tatsächlich wäre einem erwachsenen Mann elfisch beizubringen eine ziemliche Herausforderung. Mehr noch als Larissa schreiben beizubringen. Artur schüttelte lächelnd den Kopf.
"Nein danke, ich denke das überlasse ich euch beiden. Dann könnt ihr euch immerhin über mich lustig machen, während ich vor euch stehe.", antwortete er ironisch und nahm einen Schluck aus seinem Krug. Morgana zuckte mit den Achseln.
"Wie ihr wollt. Für den Fall das man sich nicht mehr sieht wünsche ich euch noch einen schönen Abend. Komm Larissa wir gehen auf mein Zimmer wenn du soweit bist.", sprach die Hexe wohlwollend. Die Elfe nickte zufrieden, trank noch ihren Becher leer und verabschiedete sich von Artur. Dann gingen beide die Treppe hinauf zu den Zimmern. Artur blieb noch eine Weile sitzen und trank sein Bier gemütlich aus. Anschließend erhob auch er sich und beschloß sich ein wenig die Beine an der frischen Luft zu vertreten. Dabei konnte er direkt einen Abstecher zu einer Lokalität machen von der er während des Nachmittags gehört hatte.

Morgana betrat mit Larissa ihr Zimmer und schloss die Tür hinter ihnen ab. Die Elfe legte schließlich sehr viel Wert darauf das es unter ihnen blieb, also verhinderte Morgana von vorneherein irgendwelche lästigen Störungen. Nicht das aufeinaml irgendein betrunkener Lord durch die Tür kam weil er sein Zimmer verwechselt hatte. Ungestört sein hatte außerdem noch einen weiteren Vorteil und so zündete Morgana die Kerzen im Zimmer mit einer Handbewegung an, anstatt sich mit Schwefelhölzern rumzuärgern. Sie wies Larissa an schonmal am Tisch platz zu nehmen. Umsichtig suchte sie aus ihren Sachen das Pergament, die Tinte und Federkiele heraus um damit bewaffnet sich zu Larissa an den Tisch zu begeben. Die letzte Stunde war noch in Denerim gewesen und war mit dem leider ziemlich fruchtlosen Versuch geendet elfisch zu schreiben. Nun Morgana hatte sich dafür entschlossen doch erst die Gemeinsprache abzuschließen und das lag auch schon ein wenig zurück. Es wurde also dringend wieder Zeit den Unterricht aufzunehmen.
"Gut fangen wir an. Als erstes würde ich sagen fangen wir mit einer Leseübung an damit du wieder ein Gespür für die Buchstaben bekommst.",sagte sie nachdenklich und gab der Elfe das Buch von den Reiseberichten des Scholaren Genitivi und ließ sie den Abschnitt über Amaranthine und vorlesen. Dieser war nicht allzuschwer und merkte das die Elfe ein wenig eingerostet war und häufiger mal ins stocken geriet. Morgana half bei langen Wörtern, unterstützte bei der Aussprache und wies die Elfe auf stumme Buchstaben und verschiedene Betonungen hin. Nach und nach kam die Elfe wieder in den Fluss und auch wenn es noch bei eingen Wörtern haperte, merkte Morgana zufrieden das ihre Motivation ungebrochen war und sie die bisherigen Stunden gut verinnerlicht hatte.
"Es wird wieder besser, aber man merkt auch das wir dranbleiben müssen. Ich denke das wir das zumindestens beim Lesen, auch gut während der weiteren Reise machen können. Ich habe genug zum lesen dabei, auch eigene Unterlagen. Einiges davon geht auch nicht über Magie sondern über Orte, menschliche und elfische Geschichte. Erinnere mich beim nächsten Mal wenn wir im Freien unterwegs sind daran, falls ich nicht selbst dran denke. Fahren wir jetzt mit dem Schreiben fort.", sagte sie gutgelaunt und legte der Elfe den Federkiel auf ihr Pergament. Zuerst ließ sie Lariss einen Abschnitt aus dem Buch abschreiben, wobei sie lesen und schreiben kombinieren konnte. Die Hexe saß dabei schräg hinter der Elfe um ihr bei Schwierigkeiten helfen zu können. Anschließend nahm Morgana das Buch und begann den weiteren Abschnitt zu diktieren, wobei sie darauf achtete langsam und akzuentiert zu sprechen. Schließlich war es besonders schwierig das gesprochene Wort richtig aufzuschreiben. Larissa gab sich alle Mühe und fragte sofort nach wenn sie etwas nicht richtig verstanden hatte. Nach dem Diktat, ging Morgana den geschriebenen Text durch und verbesserte mit der Elfe die gemachten Fehler. Für ihr erstes Diktat ging es in Morganas Augen in Ordnung und auch wenn ihr Schriftbild immer noch nicht berauschend war, so machte sie doch deutliche Fortschritte. Morgana war recht zufrieden und da die beiden schon eine ganze Weile am lernen war beschloß sie das es für heute genug war. Vorsichtig packte sie die Schreibutensilien wieder weg, das geschriebene legte sie beiseite damit es sich Larissa nachher mitnehmen und nochmal angucken konnte. Anschließend setzte sie sich der Elfe gegenüber auf einen Stuhl der schräg vor Larissas stand und so keine Tischplatte zwischen den beiden hatte.
"Das lief in doch ziemlich gut. Wenn wir weiterhin solche Fortschritte machen sollten wir gut vorankommen. Wer weiß vielleicht sind wir bis Orzammar mit der menschlichen Sprache durch, dann bist du geschickt mit der Feder und hast ein Schwert.",sagte sie mit einem aufmunternden Lächeln. Das Unterrichten machte ihr Spaß, es war anstrengend aber danach fühlte sie sich immer gut.
Jetzt wurde es Zeit ein anderes für Morgana ernstes Thema anzusprechen.
"Da wäre allerdings noch etwas was ich mit dir gerne besprechen würde. Deine morgendliche Aktion, auch wenn sie mich überrascht hat, so hat sie mir doch außerordentlich gefallen. Nun wir hatten ja schon in Denerim darüber gesprochen, deswegen weißt du wie ich dazu stehe, aber ich wollte von dir wissen ob es heute morgen einen Sinneswandel deinerseits gab, oder ob es sich da nur um eine spontane, zweifellos wunderschöne, aber einmalige Geste handelte. Ich möchte nur nichts falsch verstehen.", gestand Morgana symphatisch lächelnd, aber innerlich auch leicht angespannt und nervös. Es war ein wunderschöner Tag gewesen und das letzte Mal als sie dieses Thema angesprochen hatten war es äußerst unangenehm und peinlich geworden. Vor allem für Morgana, die jetzt hoffte nicht schon wieder alles falsch verstanden zu haben und sich während sie auf eine Antwort wartete, beiläufig mit dem Finger durchs Haar fuhr.

Shepard Commander
03.11.2015, 22:33
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Das Gerippe des Vogels lag teilweise blank auf der Sevierplatte. Die Gruppe hatte ordentlich zugeschlagen, aber selbst mit dem abnormalen Fassungsvermögen von Larissas Magen, konnte die Gruppe keinen Vogel essen der für fünf gedacht war. Vor allem wenn es noch zahlreiche köstliche Beilagen gab die köstlich schmeckten und ebenfalls den Magen füllten. Morgana konnte sich auf jedenfall nichts vorwerfen, sie hatte ihren Beitrag geleistet und eine ordentliche Portion der üppigen Gänsebrust verspeist. Dazu noch diesen köstlichen Rotkohl und diese Ofenkartoffeln, nein sie war satt und konnte nun wirklich nichts mehr essen. Auch die Karaffe mit dem Wein war leer der letzte Rest befand sich in Morganas Kristallkelch. Auch Artur war satt und zufrieden. Das schönste Geschenk war eines bei dem alle nicht leer ausgingen. Die Gruppe war satt und zufrieden was wollte man mehr. Vielleicht nachher noch ein warmer Frauenkörper aber der Abend war ja gerade erst angebrochen und nachts schien es hier keine Ausgangssperre zu geben. Vielleicht wurde es ja nach dem Essen Zeit für einen kleinen Verdauungsspaziergang gepaart mit einer nähergehenden Visite der örtlichen Vergnügungseinrichtungen. Und da Mordred nicht aufgetaucht war, würde er es wohl alleine machen. Unter Umständen war der Antivaner auch schon in irgendeinem Bordell, da konnte man sich bei ihm nie sicher sein. Tatsächlich kam auch jetzt das Thema auf ihn zu sprechen, aber Artur konnte wie vorhin sich selbst auch nicht die Frage über den Vebleib des Antivaners beantworten. Da Morgana auch über keine hellseherischen Fähigkeiten verfügte, beschloß sich die Elfe bei einer Schankmagd zu erkundigen was jedoch auch keinen Erfolg brachte.
Dann wandte sie sich Morgana zu welche sich gerade den Mund vom Bratenfett befreite und deswegen zunächst nur als Antwort freundlich nickte. Artur schmunzelte ob der Frage der Elfe, sich dem Unterricht anzuschließen
"Ein freundliches Angebot, aber ich denke ich lasse euch beide dabei alleine. Dann kann sich Morgana ganz auf euch konzentrieren. Mein Unterricht liegt zwar schon etwas länger zurück, aber da ich es ab und zu noch anwende, sehe ich bisher noch keinen Nachholbedarf. Zum Glück gehört es auch zu den wenigen Sachen die wenn man sie einmal gemeistert hat nicht so leicht vergisst.", lehnte er höflich ab. Er hatte seinen Unterricht schon genossen mit schlägen auf die Finger und alles was zu einem normalen Schreibunterricht gehörte. Wobei er annahm das Morgana einem nicht direkt mit einem Zollstock eine überzog. Sicher war er sich da allerdings nicht.
"Ihr könntet versuchen elfisch zu lernen, falls ihr euch unterfordert fühlt. Allerdings gebe ich zu das dies vieeel Zeit in Anspruch nehmen würde. Und Motivation.", warf Morgana mit einem schelmischen Grinsen ein. Tatsächlich wäre einem erwachsenen Mann elfisch beizubringen eine ziemliche Herausforderung. Mehr noch als Larissa schreiben beizubringen. Artur schüttelte lächelnd den Kopf.
"Nein danke, ich denke das überlasse ich euch beiden. Dann könnt ihr euch immerhin über mich lustig machen, während ich vor euch stehe.", antwortete er ironisch und nahm einen Schluck aus seinem Krug. Morgana zuckte mit den Achseln.
"Wie ihr wollt. Für den Fall das man sich nicht mehr sieht wünsche ich euch noch einen schönen Abend. Komm Larissa wir gehen auf mein Zimmer wenn du soweit bist.", sprach die Hexe wohlwollend. Die Elfe nickte zufrieden, trank noch ihren Becher leer und verabschiedete sich von Artur. Dann gingen beide die Treppe hinauf zu den Zimmern. Artur blieb noch eine Weile sitzen und trank sein Bier gemütlich aus. Anschließend erhob auch er sich und beschloß sich ein wenig die Beine an der frischen Luft zu vertreten. Dabei konnte er direkt einen Abstecher zu einer Lokalität machen von der er während des Nachmittags gehört hatte.

Morgana betrat mit Larissa ihr Zimmer und schloss die Tür hinter ihnen ab. Die Elfe legte schließlich sehr viel Wert darauf das es unter ihnen blieb, also verhinderte Morgana von vorneherein irgendwelche lästigen Störungen. Nicht das aufeinaml irgendein betrunkener Lord durch die Tür kam weil er sein Zimmer verwechselt hatte. Ungestört sein hatte außerdem noch einen weiteren Vorteil und so zündete Morgana die Kerzen im Zimmer mit einer Handbewegung an, anstatt sich mit Schwefelhölzern rumzuärgern. Sie wies Larissa an schonmal am Tisch platz zu nehmen. Umsichtig suchte sie aus ihren Sachen das Pergament, die Tinte und Federkiele heraus um damit bewaffnet sich zu Larissa an den Tisch zu begeben. Die letzte Stunde war noch in Denerim gewesen und war mit dem leider ziemlich fruchtlosen Versuch geendet elfisch zu schreiben. Nun Morgana hatte sich dafür entschlossen doch erst die Gemeinsprache abzuschließen und das lag auch schon ein wenig zurück. Es wurde also dringend wieder Zeit den Unterricht aufzunehmen.
"Gut fangen wir an. Als erstes würde ich sagen fangen wir mit einer Leseübung an damit du wieder ein Gespür für die Buchstaben bekommst.",sagte sie nachdenklich und gab der Elfe das Buch von den Reiseberichten des Scholaren Genitivi und ließ sie den Abschnitt über Amaranthine und vorlesen. Dieser war nicht allzuschwer und merkte das die Elfe ein wenig eingerostet war und häufiger mal ins stocken geriet. Morgana half bei langen Wörtern, unterstützte bei der Aussprache und wies die Elfe auf stumme Buchstaben und verschiedene Betonungen hin. Nach und nach kam die Elfe wieder in den Fluss und auch wenn es noch bei eingen Wörtern haperte, merkte Morgana zufrieden das ihre Motivation ungebrochen war und sie die bisherigen Stunden gut verinnerlicht hatte.
"Es wird wieder besser, aber man merkt auch das wir dranbleiben müssen. Ich denke das wir das zumindestens beim Lesen, auch gut während der weiteren Reise machen können. Ich habe genug zum lesen dabei, auch eigene Unterlagen. Einiges davon geht auch nicht über Magie sondern über Orte, menschliche und elfische Geschichte. Erinnere mich beim nächsten Mal wenn wir im Freien unterwegs sind daran, falls ich nicht selbst dran denke. Fahren wir jetzt mit dem Schreiben fort.", sagte sie gutgelaunt und legte der Elfe den Federkiel auf ihr Pergament. Zuerst ließ sie Lariss einen Abschnitt aus dem Buch abschreiben, wobei sie lesen und schreiben kombinieren konnte. Die Hexe saß dabei schräg hinter der Elfe um ihr bei Schwierigkeiten helfen zu können. Anschließend nahm Morgana das Buch und begann den weiteren Abschnitt zu diktieren, wobei sie darauf achtete langsam und akzuentiert zu sprechen. Schließlich war es besonders schwierig das gesprochene Wort richtig aufzuschreiben. Larissa gab sich alle Mühe und fragte sofort nach wenn sie etwas nicht richtig verstanden hatte. Nach dem Diktat, ging Morgana den geschriebenen Text durch und verbesserte mit der Elfe die gemachten Fehler. Für ihr erstes Diktat ging es in Morganas Augen in Ordnung und auch wenn ihr Schriftbild immer noch nicht berauschend war, so machte sie doch deutliche Fortschritte. Morgana war recht zufrieden und da die beiden schon eine ganze Weile am lernen war beschloß sie das es für heute genug war. Vorsichtig packte sie die Schreibutensilien wieder weg, das geschriebene legte sie beiseite damit es sich Larissa nachher mitnehmen und nochmal angucken konnte. Anschließend setzte sie sich der Elfe gegenüber auf einen Stuhl der schräg vor Larissas stand und so keine Tischplatte zwischen den beiden hatte.
"Das lief in doch ziemlich gut. Wenn wir weiterhin solche Fortschritte machen sollten wir gut vorankommen. Wer weiß vielleicht sind wir bis Orzammar mit der menschlichen Sprache durch, dann bist du geschickt mit der Feder und hast ein Schwert.",sagte sie mit einem aufmunternden Lächeln. Das Unterrichten machte ihr Spaß, es war anstrengend aber danach fühlte sie sich immer gut.
Jetzt wurde es Zeit ein anderes für Morgana ernstes Thema anzusprechen.
"Da wäre allerdings noch etwas was ich mit dir gerne besprechen würde. Deine morgendliche Aktion, auch wenn sie mich überrascht hat, so hat sie mir doch außerordentlich gefallen. Nun wir hatten ja schon in Denerim darüber gesprochen, deswegen weißt du wie ich dazu stehe, aber ich wollte von dir wissen ob es heute morgen einen Sinneswandel deinerseits gab, oder ob es sich da nur um eine spontane, zweifellos wunderschöne, aber einmalige Geste handelte. Ich möchte nur nichts falsch verstehen.", gestand Morgana symphatisch lächelnd, aber innerlich auch leicht angespannt und nervös. Es war ein wunderschöner Tag gewesen und das letzte Mal als sie dieses Thema angesprochen hatten war es äußerst unangenehm und peinlich geworden. Vor allem für Morgana, die jetzt hoffte nicht schon wieder alles falsch verstanden zu haben und sich während sie auf eine Antwort wartete, beiläufig mit dem Finger durchs Haar fuhr.


http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg

Es war ein klein wenig niederschlagend wie viel Larissa in so kurzer Zeit vergessen hatte. Sie konnte lesen; aus dem Flug der Vögel, aus geknickten Grashalmen, aus der abgeschabten Rinde eines Baumes, aus unzähligen verschiedenen Spuren. Sie alle lagen ganz offensichtlich vor den Augen der Elfe und vermittelten ihr Botschaften und Wissen. Und dennoch fiel es ihr zugegeben schwer sich immer wiederkehrende Buchstaben zu merken. Allerdings war Morgana eine gute Lehrerin und so überwand Larissa die anfängliche Frustration schnell und kehrte in das gewohnte Muster der strebsamen Schülerin zurück. Nach einiger Zeit dann beendete Morgana die Lektionen und Larissa war um einiges Wissen reicher.

Larissa zuckte kaum merklich zusammen, als das unvermeidbare letzte Thema angesprochen wurde. Sie hatte es erwartet und zugleich gehofft Morgana hätte eine ähnliche Scheu wie sie selbst darüber zu reden. Es war die eine Art es zu tun und die andere darüber zu reden. Scheu sah sie zu der Hexe auf, die sich ihr gegenüber auf einen Stuhl niedergelassen hatte. Auch die Hexe strahlte Unsicherheit aus und unterschwellige Furcht über das was da kommen mochte. Larissa fühlte sich schuldig weil sie Morgana erneut in diese Lage brachte, eine Lage in der, wie sie wusste, die Hexe ihrer sonst so natürlichen Härte völlig fallen ließ und sich Larissas Urteil auf Gedeih und Verderb auslieferte. Mutig, so wie es zu Morgana passte und doch auch furchtsam. Nervös spielte Morgana mit ihren rabenschwarzen Haaren während Larissas Augenaufschlag alles und auch nichts bedeuten konnte. Die Elfe dachte nach. Sie dachte schon den ganzen Tag nach, war hin und hergerissen. Der Morgen hatte sie so entschlossen handeln lassen wie noch nie in ihrem ganzen Leben. Alles war nichtig, alles war egal gewesen und vergangener Fehl war von ihr abgefallen wie der Tau des frühen Tages. Doch nun hatte der Tag seine Jugend weit hinter sich gelassen und Larissa hatte ihren Tatendrang mit dem Verschenken der Brosche nur verstärkt. War es nur eine Trivialität gewesen? Eine banale Handlung, angespornt durch die völlige Leichtigkeit der Situation? Nein, es hatte eine Bedeutung gehabt und Morganas Kuss… hatte auch er eine Bedeutung gehabt? Larissas Gedanken rasten und eine viel zu lange Pause trat ein während sie hundertfache Interpretationen anstrebte, die in sowohl Hoffnung als auch in Furcht resultierten. Grüne Augen huschten umher, trafen sich, schauten wieder weg. Der Zeigefinger der Morgana kräuselte das Haar, sanft glitt es durch die Finger. Es war sicherlich geschmeidig, ebenso wie die Unterlippe der Elfe, die von ihren Zähnen zaghaft eingefangen wurde während Zeit und Raum ihrer gekannten Dimension entsagten. Viel zu lange schon blieb es still zwischen den Frauen…

„Nein.“ Das war das Erste, was Larissa sagte. Es klang schwach und abgedroschen, doch setzte sie ein viel bestimmteres „Nein!“ nach. Morgana schaute auf als die Elfe sich erhob und vorsichtig aber rasch den Meter übertrat, der die Frauen voneinander getrennt hatte. Larissa schwang sich geschickt über die sitzende Hexe und ließ sich sachte auf deren Oberschenkel nieder, ihr Gesicht nur wenige Zentimeter oberhalb dem der Anderen. Sie legte ihre Arme um Morganas Hals, locker aber geschlossen. „Nein, es war nicht einmalig!“ Um diese Behauptung zu stützen neigte sie den Kopf ein wenig und küsste die Lippen der Hexe, was diese merklich genoss. Begrüßend empfing sie den Kuss, der in Intensität und Wohlgefühl denen vom Morgen in keinster Weise nachstand. Doch rasch lösten sich diesmal die Lippen, denn Larissa wollte reden. „Meine Meinung änderte sich und doch bleibt sie gleich“, sagte sie in Rätseln sprechend, die sie selber zu lösen bemüht war. „Ich… will dich, Morgana. Glaube es mir, ich will dich nicht weniger als du mich. Aber ich… Das, was ich in Denerim sagte… ich will dich ganz und ich habe Angst verletzt zu werden. Ich war noch nie verliebt“, gestand sie schüchtern. „Ich hatte nie eine körperliche Beziehung. Ich hatte nie dieses Gefühl, dass ich habe wenn ich bei dir bin, wenn wir dies hier tun. Und ich habe Angst davor, dass dieser Schmerz der in so vielen Liedern besungen wird, der Hand in Hand mit der Liebe geht…“

Larissa schluckte stark. Ihre Stimme versagte. Hatte sie wirklich gerade das Wort „Liebe“ erwähnt? Fast vermutete sie, vielleicht hoffte es ein Teil sogar, dass die Hexe sie fortstoßen würde. Es wäre ein Schmerz im Innern doch dann wüsste sie woran sie war. „Ich will dich spüren und du…“ Sanft fuhr sie mit der Hand an Morganas Kinn entlang, strich über ihr herrliches Gesicht und berührte ihre Lippen, fast so als wolle sie prüfen ob sie echt wären. „Ich will kein Lustgewinn sein!“, sagte sie dann entschlossen weil es das war, was sie dachte und fühlte. „Damals sagtest du, dass du mich begehrst und bei meinem Geständnis rücktest du ab von mir. Ist das immer noch so? Hoffst du noch immer, dass ich mich dir hingebe?“
Sie wusste nicht, wieso sie plötzlich wütend war doch ihre Stimme bebte leicht. „Mein Herz schlägt stark. Und es könnte für dich schlagen, Morgana.“ Nun war sie wieder ruhig. Fast schon erschöpft. Sie erhob sich und griff nach Morganas Händen, hielt sie fest in den ihren. „Ich kann mich dir nicht hingeben, obwohl mich das Verlangen zerreißt. Nicht bevor ich nicht weiß, was du empfindest. Meine Lehrerin bist du und meine Freundin. Ich würde dir folgen; als meine Liebe.“ Damit hob sie die Hexenhände und drückte ihnen einen Kuss auf, bevor sie sie in Morganas Schoss zurücksinken ließ und sich auf machte das Zimmer zu verlassen. Mit der Hand auf der Klinge drehte sie sich um, das lange blonde Haar matt schimmernd im Schein der Kerzen. Sie öffnete den Mund, wollte etwas sagen und konnte doch keine Worte finden.

numberten
04.11.2015, 18:53
http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg

Es war ein klein wenig niederschlagend wie viel Larissa in so kurzer Zeit vergessen hatte. Sie konnte lesen; aus dem Flug der Vögel, aus geknickten Grashalmen, aus der abgeschabten Rinde eines Baumes, aus unzähligen verschiedenen Spuren. Sie alle lagen ganz offensichtlich vor den Augen der Elfe und vermittelten ihr Botschaften und Wissen. Und dennoch fiel es ihr zugegeben schwer sich immer wiederkehrende Buchstaben zu merken. Allerdings war Morgana eine gute Lehrerin und so überwand Larissa die anfängliche Frustration schnell und kehrte in das gewohnte Muster der strebsamen Schülerin zurück. Nach einiger Zeit dann beendete Morgana die Lektionen und Larissa war um einiges Wissen reicher.

Larissa zuckte kaum merklich zusammen, als das unvermeidbare letzte Thema angesprochen wurde. Sie hatte es erwartet und zugleich gehofft Morgana hätte eine ähnliche Scheu wie sie selbst darüber zu reden. Es war die eine Art es zu tun und die andere darüber zu reden. Scheu sah sie zu der Hexe auf, die sich ihr gegenüber auf einen Stuhl niedergelassen hatte. Auch die Hexe strahlte Unsicherheit aus und unterschwellige Furcht über das was da kommen mochte. Larissa fühlte sich schuldig weil sie Morgana erneut in diese Lage brachte, eine Lage in der, wie sie wusste, die Hexe ihrer sonst so natürlichen Härte völlig fallen ließ und sich Larissas Urteil auf Gedeih und Verderb auslieferte. Mutig, so wie es zu Morgana passte und doch auch furchtsam. Nervös spielte Morgana mit ihren rabenschwarzen Haaren während Larissas Augenaufschlag alles und auch nichts bedeuten konnte. Die Elfe dachte nach. Sie dachte schon den ganzen Tag nach, war hin und hergerissen. Der Morgen hatte sie so entschlossen handeln lassen wie noch nie in ihrem ganzen Leben. Alles war nichtig, alles war egal gewesen und vergangener Fehl war von ihr abgefallen wie der Tau des frühen Tages. Doch nun hatte der Tag seine Jugend weit hinter sich gelassen und Larissa hatte ihren Tatendrang mit dem Verschenken der Brosche nur verstärkt. War es nur eine Trivialität gewesen? Eine banale Handlung, angespornt durch die völlige Leichtigkeit der Situation? Nein, es hatte eine Bedeutung gehabt und Morganas Kuss… hatte auch er eine Bedeutung gehabt? Larissas Gedanken rasten und eine viel zu lange Pause trat ein während sie hundertfache Interpretationen anstrebte, die in sowohl Hoffnung als auch in Furcht resultierten. Grüne Augen huschten umher, trafen sich, schauten wieder weg. Der Zeigefinger der Morgana kräuselte das Haar, sanft glitt es durch die Finger. Es war sicherlich geschmeidig, ebenso wie die Unterlippe der Elfe, die von ihren Zähnen zaghaft eingefangen wurde während Zeit und Raum ihrer gekannten Dimension entsagten. Viel zu lange schon blieb es still zwischen den Frauen…

„Nein.“ Das war das Erste, was Larissa sagte. Es klang schwach und abgedroschen, doch setzte sie ein viel bestimmteres „Nein!“ nach. Morgana schaute auf als die Elfe sich erhob und vorsichtig aber rasch den Meter übertrat, der die Frauen voneinander getrennt hatte. Larissa schwang sich geschickt über die sitzende Hexe und ließ sich sachte auf deren Oberschenkel nieder, ihr Gesicht nur wenige Zentimeter oberhalb dem der Anderen. Sie legte ihre Arme um Morganas Hals, locker aber geschlossen. „Nein, es war nicht einmalig!“ Um diese Behauptung zu stützen neigte sie den Kopf ein wenig und küsste die Lippen der Hexe, was diese merklich genoss. Begrüßend empfing sie den Kuss, der in Intensität und Wohlgefühl denen vom Morgen in keinster Weise nachstand. Doch rasch lösten sich diesmal die Lippen, denn Larissa wollte reden. „Meine Meinung änderte sich und doch bleibt sie gleich“, sagte sie in Rätseln sprechend, die sie selber zu lösen bemüht war. „Ich… will dich, Morgana. Glaube es mir, ich will dich nicht weniger als du mich. Aber ich… Das, was ich in Denerim sagte… ich will dich ganz und ich habe Angst verletzt zu werden. Ich war noch nie verliebt“, gestand sie schüchtern. „Ich hatte nie eine körperliche Beziehung. Ich hatte nie dieses Gefühl, dass ich habe wenn ich bei dir bin, wenn wir dies hier tun. Und ich habe Angst davor, dass dieser Schmerz der in so vielen Liedern besungen wird, der Hand in Hand mit der Liebe geht…“

Larissa schluckte stark. Ihre Stimme versagte. Hatte sie wirklich gerade das Wort „Liebe“ erwähnt? Fast vermutete sie, vielleicht hoffte es ein Teil sogar, dass die Hexe sie fortstoßen würde. Es wäre ein Schmerz im Innern doch dann wüsste sie woran sie war. „Ich will dich spüren und du…“ Sanft fuhr sie mit der Hand an Morganas Kinn entlang, strich über ihr herrliches Gesicht und berührte ihre Lippen, fast so als wolle sie prüfen ob sie echt wären. „Ich will kein Lustgewinn sein!“, sagte sie dann entschlossen weil es das war, was sie dachte und fühlte. „Damals sagtest du, dass du mich begehrst und bei meinem Geständnis rücktest du ab von mir. Ist das immer noch so? Hoffst du noch immer, dass ich mich dir hingebe?“
Sie wusste nicht, wieso sie plötzlich wütend war doch ihre Stimme bebte leicht. „Mein Herz schlägt stark. Und es könnte für dich schlagen, Morgana.“ Nun war sie wieder ruhig. Fast schon erschöpft. Sie erhob sich und griff nach Morganas Händen, hielt sie fest in den ihren. „Ich kann mich dir nicht hingeben, obwohl mich das Verlangen zerreißt. Nicht bevor ich nicht weiß, was du empfindest. Meine Lehrerin bist du und meine Freundin. Ich würde dir folgen; als meine Liebe.“ Damit hob sie die Hexenhände und drückte ihnen einen Kuss auf, bevor sie sie in Morganas Schoss zurücksinken ließ und sich auf machte das Zimmer zu verlassen. Mit der Hand auf der Klinge drehte sie sich um, das lange blonde Haar matt schimmernd im Schein der Kerzen. Sie öffnete den Mund, wollte etwas sagen und konnte doch keine Worte finden.

http://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg

Stille. Zuerst war es eine unangenehme Stille die in der Luft lag und nur dazu führte das Morgana noch ein wenig unbehaglicher zumute wurde. Nach dem letzten Mal hatte es sie Überwindung gekostet wieder so offen zu fragen und während sie sich weiter nervös, aber langsam durch die Haare fuhr, fragte sie sich ob es nicht klüger gewesen wäre einfach den Mund zu halten. Besser schweigen und als Narr dastehen anstatt sprechen und jeden Zweifel beseitigen. Ein schönes Sprichwort, aber Morgana war keine Frau die gerne ein Blatt vor den Mund nahm und sich mit der seeligen Ungewissheit zufrieden gab. Aber jetzt wo sie da saß und ihr Gegenüber nervös auf ihrer Unterlippe kaute und nicht antwortete, schnürte sich ihre Brust leicht zusammen, ob der Ungewissheit die im Moment auf ihr lastete. Bei keiner anderen Person hatte sie bei so einem Thema bisher so die Nervosität befallen wie jetzt bei der blonden Elfe die vor ihr stand. Der Grund lag offen vor ihr auch wenn sie es bislang oft ignoriert hatte. Larissa bedeutete ihr auch mehr als jede Person die sie auf ihrer vierjährigen Wanderschaft getroffen hatte.

Schließlich zerbarst die Stille durch ein, erst schwaches dann stärker ausgesprochenes Nein. Nein, ein Wort das in dieser Situation alles bedeuten konnte und Morgana nur noch mehr verwirrte. Langsam kam die Elfe auf Morgana zu und ließ sich auf ihrem Schoß nieder, sachte die Arme um Morganas Hals geschlungen. Ihr Kuss war sanft und schön ihre Antwort jedoch vage und verwirrend.
Das darauffolgende Geständnis erfreute Morganas Herz und ließ ihre Anspannung abfallen, jedoch wurde diese von einer leicht aufkeimenden Furcht ersetzt. Liebe. Ein Wort mit dem sie bisher wenig zu tun gehabt hatte und welches dadurch eine gewiße Angst vor dem Unbekannten verursachte. Aber auch etwas anderes eine Neuigier und den Antrieb diese Angst zu überwinden.
Larissa hatte Angst verletzt zu werden, eine Angst die Morgana insgeheim auch hegte, in diesem Fall gepaart mit der Angst die Elfe ungewollt zu verletzen. Es war einfach eine gute Freundin zu sein wenn man die Person mochte und auch nicht schwer sein schon vorhandenes Wissen zu lehren. Aber anders als in der Lust und dem Bereich der körperlichen Liebe, hatte Morgana keine Erfahrung in diesem Gefühl das nicht greifbar war oder abgeschätzt werden konnte. Und dennoch dieses Geständnis das Larissa bereit war sich komplett für Morgana zu entscheiden und ihr mehr als ihren Körper zu schenken, ließ ihr Herz schneller schlagen. Morgana nahm den Kuss auf ihre Hände nur entfernt wahr denn in ihrem Kopf kreisten in dem Moment die Gedanken.
Was wollte sie ? Und was empfand sie wirklich, diese Fragen beschäftigten sie, während die Elfe langsam an die Tür trat und sich bei der Klinke zu Morgana umdrehte. Dies nahm Morgana wahr, auch wenn ihr Geist im Hintergrund immer noch arbeitete. Fast hätte sie "Die Tür ist noch abgeschlossen !" gerufen, da dies das einzig offensichtliche für im Moment für ihren Verstand war wenn auch unpassend.
"Warte!", kam es ihr stattdessen schwach über die Lippen, was mehr ein Weckruf für sie selbst gewesen war. Langsam stand sie auf.
"Warte Larissa.",sagte sie jetzt mit lauterer Stimme und ging zaghaft und immer noch leicht verwirrt in ihre Richtung. Ihr Herz schlug schnell und sie war nervös, in ihrem Körper kämpften zwei Seiten. Das Verlangen zusammen mit einem starken Drang der ihr fremd und neu war gegen ihre Vernunft und Vorsicht. Beim Duell Kopf gegen Herz hatte der Kopf bei ihr bisher jedesmal gewonnen. Zugegebenermaßen hatte das Herz auch nie ein richtige Chance bekommen, eventuelle Interessenten die ihr gefielen waren oft nur der Libido geopfert worden und anschließend nie mehr gesehen worden. Ein Leben auf Wanderschaft, denn wenn man sich nicht mit jemanden einließ, bekam dieser auch nicht die Gelegenheit einen auf irgendeine Weise zu verraten. Wer nichts riskierte konnte auch nicht verletzt werden. Die Angst verletzt oder verlassen zu werden schlummerte tief im Unterbewusstsein der Hexe. Die Mutter war früh gestorben und Rhiannon hatte ihr sehr subtil zu verstehen gegeben zu verschwinden. Sie hatte es damals gut aufgenommen, aber im ihren tiefsten Inneren wüschte sie sich wohl auch das ihre Mentorin sie aufgegeben hatte. Und jetzt war da Larissa und Morgana hatte die Furcht das wenn sie eine Beziehung mit der Elfe eingehen würde diese sie auch letztendlich verlassen würde. Vermutlich wegen igrendetwas was Morgana tun würde und das sie sich dann nicht verzeihen könnte. Gleichzeitig war es jedoch lächerlich, das sie sich nicht vor Dämonen, Banditen oder dunkler Brut fürchtete, aber Angst sich mit jemanden vollkommen einzulassen sie versuchte zu beherrschen. Der Kuss nach dem erhalten des Geschenks, die Tatsache das sie nach einer zweiten Absage nur der körperlichen Liebe zu frönen immer noch nicht resignierte, war das wirklich nur noch ein Verlangen das von ihrer Libido genährt wurde ? Und warum pochte dann ihr Herz dann so unverhältnismäßig schnell ?

Endlich, es war ihr wie eine Ewigkeit vorgekommen obwohl es nur ein paar Schritte gewesen waren, stand sie vor Larissa welche noch immer auf Morgana an der Tür wartete. Erwartungsvoll gegenüber dem wesewegen die Hexe sie gebeten hatte zu bleiben.
"Deine Worte treffen mich tief ins Herz, denn wisse auch mein Herz schlägt in diesem Moment wie es noch nie geschlagen hat.", sagte sie ruhig mit starrem Blick und legte sanft die Hand der Elfe auf die Stelle hinter der ihr Herz laut und schnell pochte.
"Du sagst das du Angst hast verletzt zu werden und nicht einfach nur ein Lustgewinn sein willst. Ich verstehe deine Angst, denn auch in mir lauert sie. Denn auch wenn ich anders als du schon die Freuden des körperlichen Zusammenseins erlebt habe, so habe ich doch noch nie mein Herz verschenkt oder mich verliebt. Ich wollte mich nicht an irgendend jemanden binden der mich doch nur irgendwann wegen meiner Magie verlassen oder verraten würde. Und jetzt kommt noch die Scham dazu, denn da ich mich so wie du in der Liebe nicht auskenne habe ich Angst, dich zu verletzen und alles zwischen uns zu zerstören. Denn niemand bedeutet mir mehr als du.",erklärte sie mit leicht trockenem Mund und sah der Elfe unsicher in die Augen.
"Aber dann sehe ich dich und höre auch deine Worte und deine Zusicherungen von den ich weiß das ich ihnen vertrauen kann. Un dann frage ich mich ob mich meine Zweifel nur von meinem eigenen Glück abhalten.´Es ist besser geliebt und verloren zu haben, als niemals geliebt zu haben, heisst es bei den Menschen. Ich habe es immer nur für Gewäsch gehalten, aber jetzt gerade denke ich mir das es Risiken gibt die gewagt werden müssen. Wenn eine wunderbare Person wie du bereit ist es mit jemanden wie mir auszuhalten und ihr sein Herz zu schenken, dann wäre ich doch eine Närrin dieses Angebot abzulehnen. Wenn ich schon die große Ungewissheit erkunde dann mit dir.", sagte sie und nahm die Hände der Dalish in ihre eigenen. Sie hatte sich entschieden. Ob es klug war lag in den Sternen.
"Lass uns zusammen unsere Angst überwinden und sie durch Glück ersetzen. Wir beide komme was wolle.", sagte sie sinnlich und schenkte der Elfe ihr bezauberndstes Lächeln. Dann legte sie Larissas Hände um ihren eigenen Nacken und zog sie mit ihrer rechten Hand an deren Hüfte zu sich heran. Sanft die Elfe leicht an die Wand gedrückt küsste Morgana sie, lang und so sinnlich wie sie es nur konnte, während ihre linke Hand sich auf der Höhe des nacken sich in die blonde Mähne der Elfin krallte. Ein warmes Gefühl überkam Morgana und die Anspannung fiel vollkommen von ihr ab, nun da sie es ausgesproche hatte und die selbstgebaute Mauer zu Fall gebracht hatte. Im Moment empfand sie nur Glückseligkeit und vergaß die Zweifel in ihrem Hinterkopf, während ihre Zunge sich zärtlich einen Weg in den Mund der Elfe suchte. Schließlich löste sie ihren Mund von dem der Elfe. Ihr Gesicht blieb dicht vor Larissas stehen.
"Letzte Chance es dir noch anders zu überlegen. Ansonsten lasse ich dich nicht mehr so schnell wieder weg.", hauchte sie der Elfe zärtlich ins Ohr und grinste dabei leicht schelmisch. Alles fühlte sich im Moment so richtig an.

Shepard Commander
04.11.2015, 20:26
http://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg

Stille. Zuerst war es eine unangenehme Stille die in der Luft lag und nur dazu führte das Morgana noch ein wenig unbehaglicher zumute wurde. Nach dem letzten Mal hatte es sie Überwindung gekostet wieder so offen zu fragen und während sie sich weiter nervös, aber langsam durch die Haare fuhr, fragte sie sich ob es nicht klüger gewesen wäre einfach den Mund zu halten. Besser schweigen und als Narr dastehen anstatt sprechen und jeden Zweifel beseitigen. Ein schönes Sprichwort, aber Morgana war keine Frau die gerne ein Blatt vor den Mund nahm und sich mit der seeligen Ungewissheit zufrieden gab. Aber jetzt wo sie da saß und ihr Gegenüber nervös auf ihrer Unterlippe kaute und nicht antwortete, schnürte sich ihre Brust leicht zusammen, ob der Ungewissheit die im Moment auf ihr lastete. Bei keiner anderen Person hatte sie bei so einem Thema bisher so die Nervosität befallen wie jetzt bei der blonden Elfe die vor ihr stand. Der Grund lag offen vor ihr auch wenn sie es bislang oft ignoriert hatte. Larissa bedeutete ihr auch mehr als jede Person die sie auf ihrer vierjährigen Wanderschaft getroffen hatte.

Schließlich zerbarst die Stille durch ein, erst schwaches dann stärker ausgesprochenes Nein. Nein, ein Wort das in dieser Situation alles bedeuten konnte und Morgana nur noch mehr verwirrte. Langsam kam die Elfe auf Morgana zu und ließ sich auf ihrem Schoß nieder, sachte die Arme um Morganas Hals geschlungen. Ihr Kuss war sanft und schön ihre Antwort jedoch vage und verwirrend.
Das darauffolgende Geständnis erfreute Morganas Herz und ließ ihre Anspannung abfallen, jedoch wurde diese von einer leicht aufkeimenden Furcht ersetzt. Liebe. Ein Wort mit dem sie bisher wenig zu tun gehabt hatte und welches dadurch eine gewiße Angst vor dem Unbekannten verursachte. Aber auch etwas anderes eine Neuigier und den Antrieb diese Angst zu überwinden.
Larissa hatte Angst verletzt zu werden, eine Angst die Morgana insgeheim auch hegte, in diesem Fall gepaart mit der Angst die Elfe ungewollt zu verletzen. Es war einfach eine gute Freundin zu sein wenn man die Person mochte und auch nicht schwer sein schon vorhandenes Wissen zu lehren. Aber anders als in der Lust und dem Bereich der körperlichen Liebe, hatte Morgana keine Erfahrung in diesem Gefühl das nicht greifbar war oder abgeschätzt werden konnte. Und dennoch dieses Geständnis das Larissa bereit war sich komplett für Morgana zu entscheiden und ihr mehr als ihren Körper zu schenken, ließ ihr Herz schneller schlagen. Morgana nahm den Kuss auf ihre Hände nur entfernt wahr denn in ihrem Kopf kreisten in dem Moment die Gedanken.
Was wollte sie ? Und was empfand sie wirklich, diese Fragen beschäftigten sie, während die Elfe langsam an die Tür trat und sich bei der Klinke zu Morgana umdrehte. Dies nahm Morgana wahr, auch wenn ihr Geist im Hintergrund immer noch arbeitete. Fast hätte sie "Die Tür ist noch abgeschlossen !" gerufen, da dies das einzig offensichtliche für im Moment für ihren Verstand war wenn auch unpassend.
"Warte!", kam es ihr stattdessen schwach über die Lippen, was mehr ein Weckruf für sie selbst gewesen war. Langsam stand sie auf.
"Warte Larissa.",sagte sie jetzt mit lauterer Stimme und ging zaghaft und immer noch leicht verwirrt in ihre Richtung. Ihr Herz schlug schnell und sie war nervös, in ihrem Körper kämpften zwei Seiten. Das Verlangen zusammen mit einem starken Drang der ihr fremd und neu war gegen ihre Vernunft und Vorsicht. Beim Duell Kopf gegen Herz hatte der Kopf bei ihr bisher jedesmal gewonnen. Zugegebenermaßen hatte das Herz auch nie ein richtige Chance bekommen, eventuelle Interessenten die ihr gefielen waren oft nur der Libido geopfert worden und anschließend nie mehr gesehen worden. Ein Leben auf Wanderschaft, denn wenn man sich nicht mit jemanden einließ, bekam dieser auch nicht die Gelegenheit einen auf irgendeine Weise zu verraten. Wer nichts riskierte konnte auch nicht verletzt werden. Die Angst verletzt oder verlassen zu werden schlummerte tief im Unterbewusstsein der Hexe. Die Mutter war früh gestorben und Rhiannon hatte ihr sehr subtil zu verstehen gegeben zu verschwinden. Sie hatte es damals gut aufgenommen, aber im ihren tiefsten Inneren wüschte sie sich wohl auch das ihre Mentorin sie aufgegeben hatte. Und jetzt war da Larissa und Morgana hatte die Furcht das wenn sie eine Beziehung mit der Elfe eingehen würde diese sie auch letztendlich verlassen würde. Vermutlich wegen igrendetwas was Morgana tun würde und das sie sich dann nicht verzeihen könnte. Gleichzeitig war es jedoch lächerlich, das sie sich nicht vor Dämonen, Banditen oder dunkler Brut fürchtete, aber Angst sich mit jemanden vollkommen einzulassen sie versuchte zu beherrschen. Der Kuss nach dem erhalten des Geschenks, die Tatsache das sie nach einer zweiten Absage nur der körperlichen Liebe zu frönen immer noch nicht resignierte, war das wirklich nur noch ein Verlangen das von ihrer Libido genährt wurde ? Und warum pochte dann ihr Herz dann so unverhältnismäßig schnell ?

Endlich, es war ihr wie eine Ewigkeit vorgekommen obwohl es nur ein paar Schritte gewesen waren, stand sie vor Larissa welche noch immer auf Morgana an der Tür wartete. Erwartungsvoll gegenüber dem wesewegen die Hexe sie gebeten hatte zu bleiben.
"Deine Worte treffen mich tief ins Herz, denn wisse auch mein Herz schlägt in diesem Moment wie es noch nie geschlagen hat.", sagte sie ruhig mit starrem Blick und legte sanft die Hand der Elfe auf die Stelle hinter der ihr Herz laut und schnell pochte.
"Du sagst das du Angst hast verletzt zu werden und nicht einfach nur ein Lustgewinn sein willst. Ich verstehe deine Angst, denn auch in mir lauert sie. Denn auch wenn ich anders als du schon die Freuden des körperlichen Zusammenseins erlebt habe, so habe ich doch noch nie mein Herz verschenkt oder mich verliebt. Ich wollte mich nicht an irgendend jemanden binden der mich doch nur irgendwann wegen meiner Magie verlassen oder verraten würde. Und jetzt kommt noch die Scham dazu, denn da ich mich so wie du in der Liebe nicht auskenne habe ich Angst, dich zu verletzen und alles zwischen uns zu zerstören. Denn niemand bedeutet mir mehr als du.",erklärte sie mit leicht trockenem Mund und sah der Elfe unsicher in die Augen.
"Aber dann sehe ich dich und höre auch deine Worte und deine Zusicherungen von den ich weiß das ich ihnen vertrauen kann. Un dann frage ich mich ob mich meine Zweifel nur von meinem eigenen Glück abhalten.´Es ist besser geliebt und verloren zu haben, als niemals geliebt zu haben, heisst es bei den Menschen. Ich habe es immer nur für Gewäsch gehalten, aber jetzt gerade denke ich mir das es Risiken gibt die gewagt werden müssen. Wenn eine wunderbare Person wie du bereit ist es mit jemanden wie mir auszuhalten und ihr sein Herz zu schenken, dann wäre ich doch eine Närrin dieses Angebot abzulehnen. Wenn ich schon die große Ungewissheit erkunde dann mit dir.", sagte sie und nahm die Hände der Dalish in ihre eigenen. Sie hatte sich entschieden. Ob es klug war lag in den Sternen.
"Lass uns zusammen unsere Angst überwinden und sie durch Glück ersetzen. Wir beide komme was wolle.", sagte sie sinnlich und schenkte der Elfe ihr bezauberndstes Lächeln. Dann legte sie Larissas Hände um ihren eigenen Nacken und zog sie mit ihrer rechten Hand an deren Hüfte zu sich heran. Sanft die Elfe leicht an die Wand gedrückt küsste Morgana sie, lang und so sinnlich wie sie es nur konnte, während ihre linke Hand sich auf der Höhe des nacken sich in die blonde Mähne der Elfin krallte. Ein warmes Gefühl überkam Morgana und die Anspannung fiel vollkommen von ihr ab, nun da sie es ausgesproche hatte und die selbstgebaute Mauer zu Fall gebracht hatte. Im Moment empfand sie nur Glückseligkeit und vergaß die Zweifel in ihrem Hinterkopf, während ihre Zunge sich zärtlich einen Weg in den Mund der Elfe suchte. Schließlich löste sie ihren Mund von dem der Elfe. Ihr Gesicht blieb dicht vor Larissas stehen.
"Letzte Chance es dir noch anders zu überlegen. Ansonsten lasse ich dich nicht mehr so schnell wieder weg.", hauchte sie der Elfe zärtlich ins Ohr und grinste dabei leicht schelmisch. Alles fühlte sich im Moment so richtig an.


http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg

Zäh, dickflüssig wie Honig zogen sich die Momente in die Länge von der Aufforderung Morganas Larissa sollte warten und ihren ersten warmen Worten. Die Elfe lauschte gegen das laute Pochen ihres kleinen Herzens an, während ihr noch von der aufreibenden Aktion vernebelter Verstand die Botschaft aus diesen Worten zog. Sie war wahrlich nicht leicht zu interpretieren und mehr als einmal zuckte Larissa zusammen weil sie befürchtete, dass nun alles aus wäre. Vor Larissas Augen kämpfte Morgana mit sich selbst, eine Schlacht in der es nur einen Sieger und kein Pardon geben würde. Sieg oder Niederlage und der Kampf zog sich lange hin. Welle um Welle, Attacke um Attacke zeichnete sich in den winzigen Zuckungen um Morganas Mund ab, wie sie den Atem anhielt bevor sie sprach, wie ihre Augen einmal kurz nachdenklich zur Seite huschten. Es würde ein blutiger Sieg werden, denn die Hexe klang trocken und weniger gefestigt und lebensfroh in ihrer Stimme doch in dem Moment da die eine Seite ihrer Gefühle die Andere überrannte, löste sich der innere Knoten und das Lebensgefühl strömte in die Hexe zurück. Sie brachte so viele Worte hervor und Larissa merkte sich nur die Hälfte des Gesprochenen, doch Taten sagten schon immer mehr als Worte und als Morgana sie sanft gegen die Wand neben der Tür drückte und sie zu küssen begann, war es anders. Die vorangegangene Beteuerung es nun doch endlich zu versuchen erfüllte sowohl Hexe als auch Elfe mit einer Sanftheit und gleichsam einem Feuer das so warm brannte, dass selbst ihre sich liebkosenden Lippen vor Hitze zu schmolzen schienen. Vielleicht war es aber auch nur das Gefühl einer fremden Zunge im eigenen Mund, denn als Morgana sie gegen Larissas Lippen schob, öffnete sie sie bereitwillig und empfing den wohl schönsten Kuss ihres bisherigen jungen Lebens. Er weilte nur kurz, dann ließ Morgana von ihm ab doch in diesem alles umfassenden Moment wusste Larissa ihre Erwiderung auf den folgenden Satz der Hexe bereits.
„Gehen?“, sagte sie nicht minder neckisch als Morgana, tat so als würde sie diese Option tatsächlich erwägen, dann stupste sie mit ihrer Nase gegen die von Morgana und schüttelte leicht den Kopf. Ihre zahlreichen Ohrringe klimperten vernehmlich dabei, dann neigte sie ihren Kopf wieder nach vorne, umschloss Morganas Hals mit beiden Armen und zog sie zu sich um sie erneut zu küssen. Diesmal war sie es, süchtig nach dem wahnsinnigen Gefühl des Kusses, die ihre Zunge gegen Morganas Lippen rennen ließ welche die Hexe gehorsam öffnete. So ineinander verschlungen verweilten sie, obwohl sich Larissa in ihrer angefachten Initiative von der Wand abstieß, drehte und nun Morgana an ihrer statt gegen eben diese drückte. Lange Zeit war kaum etwas zu hören außer schmatzenden Küssen, dem rascheln der Kleidung und dem Klimpern der Ringe und Armreifen der Elfe, unterbrochen nur von dem heftigen Atmen der beiden Frauen die immer wilder und ungehemmter einander Küsse austausche. Larissas Rechte wanderte zu Morganas Pobacke und packte beherzt zu, was der Hexe ein kurzes aber fröhliches Jauchzen entlockte während sich ihr Körper für den Moment anspannte. „Das wollte ich schon die ganze Zeit mal tun!“, schnurrte Larissa in einer kurzen Pause des Aneinanderklebens. Schließlich bugsierte Larissa die Hexe, sanft hinter sich ziehend und doch an sich geschmiegt zu deren Bett. Sachte aber bestimmt warf sie sie in die Laken, stieg über sie und drückte sie in das Kissen wie schon am Morgen. Dann erhob sie sich wieder und lächelte die Hexe an. Mit einem leisen Rasseln fiel ihr Gürtel zu Boden, mit ihm der Dolch, dann streifte sie sich das Flickenhemd vom Körper, schlüpfte aus den Stiefeln und kam wieder auf Morgana zu, die Hose zwar noch immer an den tätowierten Beinen aber dennoch beweglicher als zuvor. Die Hexe erhob sich halb, Larissa drückte ihre Lippen auf die Anderen und drückte so lange und so fest bis sich Morgana wieder in die Kissen pressen ließ. Die Elfe war nicht schwer, war schlank und bestand hauptsächlich aus Muskeln und so war es für die Hexe wohl auch erträglich als Larissa sich auf sie legte und ihre Figur nachzeichnete, manchmal oberhalb, manchmal unterhalb des Kleides. Fast schon aufdringlich zog die Elfe an den Klamotten der Hexe, dann jedoch hielt sie inne. „Lass uns heute Nacht gemeinsam hier bleiben. Aber lass uns bitte nichts überstürzen“, flüsterte sie mit all der Gefühle, die sie in ihre Stimme legen konnte. In dem Anflug der Gefühle hatte sich Larissa nun schon zu genug hinreißen lassen. Sie wollte erst sehen, ob die Hexe ihr Wort hielt und es wirklich versuchen wollte oder ob sie doch die Angst überkommen sollte, ehe sie „auf´s Ganze“ ging. Dennoch erhob sie sich nun, zog Morgana aus dem Bett und sich selbst Hose und Socken aus, ehe sie sich wieder in die Laken kuschelte und darauf wartete, dass die schwarzhaarige Schönheit sich ihr anschloss. Beim Kuscheln einzuschlafen wäre eine ganz neue Erfahrung für sie, wie eigentlich alles neu war seit sie ihren Clan verlassen hatte.

Khardim
05.11.2015, 19:45
http://upload.worldofplayers.de/files9/rsz_1scarred.jpg
Letzter Post (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1440448-5-Die-Gedanken-eines-Menschen-sind-sein-K%C3%B6nigreich/page20?p=24573234&viewfull=1#post24573234)

"Einverstanden." stimmte der Jäger Darius' Vorschlag knapp zu. Auch wenn es keine allzu lange Reise mehr war, sie sollten sich besser jetzt ausrüsten, wo sie noch in einer Gegend waren wo dies möglich war. Nur der Erbauer wusste was für Überraschungen sie noch durchleben mussten. Er hoffte auf gar keine. Als kurz daraufhin eine Wertschätzung aus dem Munde des Älteren kam traute er zunächst seinen Ohren nicht. Eine Weile schwieg er. "Danke." erwiderte er dann. "Aber ihr habt auch euren Beitrag geleistet. Ansonsten hätten sie uns wohl wieder eingefangen. Verdammte Elfen-Psychopathen....." Er lehnte sich zurück. "Gut. Eine möglichst ereignislose erste Wache wünsche ich euch." Dann vergewisserte er sich noch einmal ob mit Slim alles in Ordnung war und schloss anschließend die Augen. Am Ende würden sie sich noch mit Komplimenten erschlagen....
http://upload.worldofplayers.de/files9/Dethmold_Avatar.jpgKaum merklich nickte Darius während Talorr sich zur Ruhe begab. Er dachte über dessen Worte nach, während er in die Flammen des kleinen Lagerfeuers schaute. ,,..verdammte Elfen-Psychpathen...", hallte es in seinem Kopf wieder. So richtig der Söldner mit seiner Einschätzung auch liegen mochte, so war er doch wie ein Tauber, der die Blinden verachtete. Er lebte selbst in einem Land, das die vollkommende Abwesenheit von Ordnung und Sinn nicht nur hingenommen, sondern scheinbar noch zu ihrem höchsten Ideal erklärt hatte. Es gab keine Struktur, keine Richtung, nur einen Mahlstrom aus gegeneinander gerichteten Interessen und immer wieder aufflammender Gewalt, sei es nun als Krieg oder als Progrom gegen Elfen oder andere Minderheiten. Für einen Spielball, der nicht nur freiwillig in dieser Misere lebte, sondern sie scheinbar sogar dem Qun, dem Inbegriff von Sinn, vorgezogen hatte, nahm sich Talorr einiges heraus, indem die Elfen so geringschätzig bedachte. In Darius Augen war jeder, der eine Existenz in diesem Chaos fristete, welches sich Königreich nannte, auch ein Psychopath oder zumindest auf dem direkten Wege einer zu werden.
Der Ben-Hassrath schaute zu Talorr herüber. Vielleicht war er noch von diesem Weg abzubringen. Sein Blick wanderte zu dem Wolf, der am Rande des Feuerscheins, fast eingehüllt von der auf die Gruppe eindringenden Finsternis lag und um sein Leben kämpfte. Sollte er die Nacht nicht überstehen wäre es nur naheliegend, sein Fleisch als Proviant für die Reise zu nutzen, doch würde Talorr vermutlich eher Darius umbringen, als über diesen Vorschlag auch nur nachzudenken. Der alte Mann schüttelte verdrießlich den Kopf und schaute wieder ins Feuer. Es war immer wieder erstaunlich, wie weit sich Talorr von seinen Wurzeln entfernt hatte.

So sinnlos und verbohrt Darius die Überzeugungen des Söldners auch finden mochte, dessen Wunsch wurde ihm tatsächlich gewährt: Bis weit in die Nacht hinein passierte nichts und die einzigen unangenehmen Besucher, die sich in ihrem Lager einfanden waren ein paar Stechmücken, die den Wachenden ebenso wie sie Schlafenden peinigten. Als nach Darius' Gefühl die Hälfte der Nacht vorbei war und er kaum noch die Augen offen halten konnte stand er leise auf und ging zu Talorr, um ihn zu wecken. ,,Bisher war alles ruhig.", flüsterte er ihm noch zu bevor er sich hinlegte und die Augen schloss. Wie eine Welle schwappte die Erschöpfung über ihn und riss ihn mit in einen unsanften Schlaf.

numberten
05.11.2015, 20:54
http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg

Zäh, dickflüssig wie Honig zogen sich die Momente in die Länge von der Aufforderung Morganas Larissa sollte warten und ihren ersten warmen Worten. Die Elfe lauschte gegen das laute Pochen ihres kleinen Herzens an, während ihr noch von der aufreibenden Aktion vernebelter Verstand die Botschaft aus diesen Worten zog. Sie war wahrlich nicht leicht zu interpretieren und mehr als einmal zuckte Larissa zusammen weil sie befürchtete, dass nun alles aus wäre. Vor Larissas Augen kämpfte Morgana mit sich selbst, eine Schlacht in der es nur einen Sieger und kein Pardon geben würde. Sieg oder Niederlage und der Kampf zog sich lange hin. Welle um Welle, Attacke um Attacke zeichnete sich in den winzigen Zuckungen um Morganas Mund ab, wie sie den Atem anhielt bevor sie sprach, wie ihre Augen einmal kurz nachdenklich zur Seite huschten. Es würde ein blutiger Sieg werden, denn die Hexe klang trocken und weniger gefestigt und lebensfroh in ihrer Stimme doch in dem Moment da die eine Seite ihrer Gefühle die Andere überrannte, löste sich der innere Knoten und das Lebensgefühl strömte in die Hexe zurück. Sie brachte so viele Worte hervor und Larissa merkte sich nur die Hälfte des Gesprochenen, doch Taten sagten schon immer mehr als Worte und als Morgana sie sanft gegen die Wand neben der Tür drückte und sie zu küssen begann, war es anders. Die vorangegangene Beteuerung es nun doch endlich zu versuchen erfüllte sowohl Hexe als auch Elfe mit einer Sanftheit und gleichsam einem Feuer das so warm brannte, dass selbst ihre sich liebkosenden Lippen vor Hitze zu schmolzen schienen. Vielleicht war es aber auch nur das Gefühl einer fremden Zunge im eigenen Mund, denn als Morgana sie gegen Larissas Lippen schob, öffnete sie sie bereitwillig und empfing den wohl schönsten Kuss ihres bisherigen jungen Lebens. Er weilte nur kurz, dann ließ Morgana von ihm ab doch in diesem alles umfassenden Moment wusste Larissa ihre Erwiderung auf den folgenden Satz der Hexe bereits.
„Gehen?“, sagte sie nicht minder neckisch als Morgana, tat so als würde sie diese Option tatsächlich erwägen, dann stupste sie mit ihrer Nase gegen die von Morgana und schüttelte leicht den Kopf. Ihre zahlreichen Ohrringe klimperten vernehmlich dabei, dann neigte sie ihren Kopf wieder nach vorne, umschloss Morganas Hals mit beiden Armen und zog sie zu sich um sie erneut zu küssen. Diesmal war sie es, süchtig nach dem wahnsinnigen Gefühl des Kusses, die ihre Zunge gegen Morganas Lippen rennen ließ welche die Hexe gehorsam öffnete. So ineinander verschlungen verweilten sie, obwohl sich Larissa in ihrer angefachten Initiative von der Wand abstieß, drehte und nun Morgana an ihrer statt gegen eben diese drückte. Lange Zeit war kaum etwas zu hören außer schmatzenden Küssen, dem rascheln der Kleidung und dem Klimpern der Ringe und Armreifen der Elfe, unterbrochen nur von dem heftigen Atmen der beiden Frauen die immer wilder und ungehemmter einander Küsse austausche. Larissas Rechte wanderte zu Morganas Pobacke und packte beherzt zu, was der Hexe ein kurzes aber fröhliches Jauchzen entlockte während sich ihr Körper für den Moment anspannte. „Das wollte ich schon die ganze Zeit mal tun!“, schnurrte Larissa in einer kurzen Pause des Aneinanderklebens. Schließlich bugsierte Larissa die Hexe, sanft hinter sich ziehend und doch an sich geschmiegt zu deren Bett. Sachte aber bestimmt warf sie sie in die Laken, stieg über sie und drückte sie in das Kissen wie schon am Morgen. Dann erhob sie sich wieder und lächelte die Hexe an. Mit einem leisen Rasseln fiel ihr Gürtel zu Boden, mit ihm der Dolch, dann streifte sie sich das Flickenhemd vom Körper, schlüpfte aus den Stiefeln und kam wieder auf Morgana zu, die Hose zwar noch immer an den tätowierten Beinen aber dennoch beweglicher als zuvor. Die Hexe erhob sich halb, Larissa drückte ihre Lippen auf die Anderen und drückte so lange und so fest bis sich Morgana wieder in die Kissen pressen ließ. Die Elfe war nicht schwer, war schlank und bestand hauptsächlich aus Muskeln und so war es für die Hexe wohl auch erträglich als Larissa sich auf sie legte und ihre Figur nachzeichnete, manchmal oberhalb, manchmal unterhalb des Kleides. Fast schon aufdringlich zog die Elfe an den Klamotten der Hexe, dann jedoch hielt sie inne. „Lass uns heute Nacht gemeinsam hier bleiben. Aber lass uns bitte nichts überstürzen“, flüsterte sie mit all der Gefühle, die sie in ihre Stimme legen konnte. In dem Anflug der Gefühle hatte sich Larissa nun schon zu genug hinreißen lassen. Sie wollte erst sehen, ob die Hexe ihr Wort hielt und es wirklich versuchen wollte oder ob sie doch die Angst überkommen sollte, ehe sie „auf´s Ganze“ ging. Dennoch erhob sie sich nun, zog Morgana aus dem Bett und sich selbst Hose und Socken aus, ehe sie sich wieder in die Laken kuschelte und darauf wartete, dass die schwarzhaarige Schönheit sich ihr anschloss. Beim Kuscheln einzuschlafen wäre eine ganz neue Erfahrung für sie, wie eigentlich alles neu war seit sie ihren Clan verlassen hatte.

http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg

Für einen Bruchteil einer Sekunde schaffte es die Elfe Morgana zu irritieren bevor sie mit einem neckischen Nasenstupser und einem deutlichen Schütteln jeden Zweifel an ihrem weiteren Verbleib wegwischte. Dann küsste sie die Hexe und Morgana fühlte die weiche und bewegliche Zunge der Dalish welche sich einen Weg in ihren Mund suchte. Etwas was Morgana zu gerne zuließ und die Elfe fest umschlungen in den Armen hielt. Voller Leidenschaft brandeten die Lippen der beiden Frauen aufeinander, während Morgana jetzt von der Elfe sanft gegen die Tür gedrückt wurde. Plötzlich kniff die Elfe der Hexe soagr in den Po, was von Morgana nach einem fröhlichen Laut mit einem zufriedenen Lächeln bedacht wurde. Es war schön wie die Elfe ihre Hemmungen fallen ließ und das tat was sie bisher unterdrückt hatte. Morgana ließ sich ohne großen Widerstand zum Bett leiten und in die Laken werfen. In beiden Frauen brannte ein Feuer, welches nun nicht mehr unterdrückt werden musste. Kein großes Verstellen mehr, beide konnten ihren Gefühlen freien Lauf lassen. Während Morganas schwarzer Lockenkopf auf dem Kissen ruhte sah sie lächelnd zu wie sich die Dalish ihres Hemdes, Gürtels und der Stiefel entledigte. Die feinen Linien ihrer Tätowierungen zogen sich über die Muskeln ihrer glatten Haut. Gerade als Morgana die Elfe zu sich ziehen wollte, wurde sie schon wieder mit der sanften Gewalt von Larissas Lippen ins Kissen gedrückt. Die Hexe fuhr mit ihren Händen an der Hüfte die Seiten der Elfe hinauf, während diese sich auf sie legte und ihrerseits mit den Händen über die Rundungen der schwarzhaarigen fuhr. Teils über dem dünnen Stoff und teils auch darunter. Morgana sperrte ein sanftes Zerren an dem wohl störenden Kleidungstück und wollte sich ihm gerade entledigen, als die Elfe stoppte und Morgana leise zu flüsterte es nicht überstürzen zu wollen.
Morgana nahm diese Information ohne Widerspruch hin. Sie machte nur kurz einen gespielten Schmollmund, dann lächelte sie aber sofort sanft und nickte. Sie war überraschenderweise immer noch selbst berauscht von ihrem eigenen Liebesgeständnis und sehr zufrieden mit dem was gerade. Sie hatten gerade endgültig zueinander gefunden, da konnte die Hexe auch ihre erste Nacht als Paar mit Kuscheln verbringen. Wenn sie ehrlich zu sich selbst war hatte sie bisher recht wenig Zeit mit Kuscheln verbracht.

Während die Elfe schon in ihrer Unterwäsche unter die Bettdecke gehuscht war, begann die Hexe ihre Stiefel und Socken auszuziehen. Dann legte sie die Brosche und ihren Ring auf dem Nachttischchen ab. Zuletzt begann sie langsam ihr Kleid abzustreifen, bis sie nur noch mit ihrer schwarzen Reizwäsche bekleidet vor der Elfe stand und lächelnd zu ihr ins Bett schlüpfte wo sie von den zarten Händen der Dalish in Empfang genommen wurde. Erneut fanden ihre Lippen zueinander und beide schmiegten sich eng aneinander. Die zierlichen Hände der Elfe fuhren über Morganas warmen Körper, während diese ihre gepflegten Hände über den tätowierten Leib der Dalish gleiten ließ. Sanft streichelte sie deren Haut und fuhr mit ihren weichen Fingern über die Schenkel und den Hintern der Elfe, hinauf bis zu ihrem lieblichen Gesicht, wo sie die Wangen von Larissa streichelten. Morgana löschte schließlich mit einer Fingerbewegung die fast hiuntergebrannten Kerzen, woraufhin der Raum dunkel wurde. Aber wozu musste sie schon sehen wenn er doch Hände zum fühlen und eine Zunge zum schmecken der fremden Lippen hatte. Schließlich wurden beide Frauen etwas ruhiger und lagen einfach eng an die andere geschmiegt, die Finger sanft auf einer angenehmen Stelle kreisend. So eng umschlungen der Präsenz der Anderen wahrnehmend, schliefen die beiden schließlich zufrieden ein.

*
Selbst das Nichts kam Morgana dieses Mal etwas freundlicher vor auch wenn, es die übliche Ansammlung von schwarzen Steinen, Verdrehung von Naturgesetzen und bizarren Landschaftslinien. Der Himmel war so trüb wie immer und auch die schwarze Stadt die allzeit sichtbar am Hintergrund zu sehen war, war noch immer schwarz und nicht wieder gold geworden.
Morgana war das jedoch ehrlich gesagt, scheißegal sie setzte gutgelaunt ihren Weg über einen nahen Pfad fort, eine bezaubernde blonde Elfe in der wirklichen Welt neben sich wissend. Die Freuden der wirklichen Welt, Geister interessierten sie und Dämonen begehrten sie. Hinter den Schleiern beobachteten sie die sterblichen und sahen ihnen bei ihrem Treiben zu. Aber während Geister stille Voyeure blieben und vielleicht ab und zu mal helfend unter die Arme griffen, wollten Dämonen lieber mitspielen. Und wenn sie das nicht konnten, stellten sie sich gerne als Spielverderber heraus. Einer dieser Spielverderber, eine Spielverderberin um genau zu sein, kreuzte nun Morganas Weg. Allerdings war dies keine allzu große Überraschung, war es doch Sartanas liebste Freizeitbeschäftigung gegenüber Morgana als Quälgeist zu fungieren. Und Dämonen hatten nur Freizeit, was die Sache aber nicht besser machte.
Fast schon provokant stand sie mitten auf dem Weg, die Arme verschränkt, mit dem linken Fuß leicht auf den Boden stampfend. Ihren Blick konnte man selbst mit größtem Entgegenkommen nicht als freundlich bezeichnen. Morganas Körper spannte sich vorsichtshalber an auch wenn sie ihr gutgelauntes Lächeln nicht verlor und ein Stück vor dem Dämon stehenblieb.

"Sartana, ein fragwürdiges Vergnügen dich hier zu treffen. Du stehst leider ein wenig im Weg, sicher unbeabsichtigt. Würdest du mir den Gefallen tun, deine Hufen zu schwingen und mir Platz zu machen.", sagte Morgana mit einer an Spott grenzenden Freundlichkeit.
"Ob es mir etwas ausmacht, fragt sie frech. Ob ich mich bequemen könnte für Madame Platz zu machen, fragt sie. Du kleines arrogantes und verräterisches Miststück. Wie kannst du es wagen irgendeine spitzohrige, blonde Schlampe mir vorzuziehen ?", sagte sie voller Zorn mit einer wütenden Fratze, während sie auf der Achse drehte um ihren Körper zu präsentieren.
"Vielleicht weil sie nicht flucht wie ein Kutscher ? Oder eine wirkliche Person ist der ich vertraue. Oder vielleicht weil sie kein Dämon ist der versucht meinen Körper zu stehlen und mir damit sehr auf den Nerv geht. Soviele Möglichkeiten.", entgegnete sie spöttisch.
Flammen schlugen neben Sartanas Körper empor während ihr Gesicht zu einer wutverzerrten Fratze geworden war.
"Dafür wirst du bezahlen du dummes freches Kind. Ich werde deinen Geist vernichten und dann nehme ich mir deine kleine Konkubine vor. Oder ich kümmere mich direkt um sie und schaue mir an wie du leidest.", drohte sie zornerfüllt. Morgana lächelte jetzt nicht mehr, ihr Blick war eisig und drohend geworden.
"Dein Verhalten passt eher zu einem Dämon des Neids anstatt der Wollust. Und du wirst nichts dergleichen tun. An sie kommst du nicht ran und über mich schon gar nicht. Und solltest du es auf irgendeine Weise vesuchen wirst du bei jeder unserer Begegnungen jede Art von Qualen erleiden die du dir nur vorstellen kannst. und ich weiß das du dir gut Dinge vorstellen kannst.", drohte sie eisig.
"Ach ja. Sei dir da nicht zu sicher.", sagte sie voller Inbrunst und kam mit beschworenen Flammen auf Morgana zugestürmt. Diese jedoch, fror die Beine des Dämons ein, dann löschte sie mit ihrer magischen Kälte die Flammen und fror dir Hände ein.
"Oh. Ich. Bin. Mir. Sicher.", sagte sie mit einen mörderischen Ausdruck in den grünen Augen und bei jedem ihrer Worte durchfuhr ein spitzer Eiszapfen den Körper des Dämons. Blut floss an den Zapfen herab, auch aus Sartanas Mund als diese sprach:
"Dafür wirst du bezahlen.", keuchte Sartana und verschwand in einer Explosion die das Eis zersplitterte und Morgana umwarf.

*
Morgana fuhr schwer atmend im ihrem Bett auf, von der Explosion wieder in die Realität geschleudert. Sie sah sich um neben ihr, lag Larissa welche zwar bei Morganas Bewegung einen undefinierbaren Laut von sich gab, sich dann aber wieder umdrehte und weiterschlief. Morgana betrachtete sie und begann sich zu beruhigen. Ein lächeln umspielte ihr Gesicht, sie war dort wo sie hingehörte und Sartana konnte sie mal kreuzweise. Leise legte sie sich wieder zurück und kuschelte sich an die schlafende Elfe, ihre Hand auf deren Bauch gelegt. Die blonde Mähne die sie bei dieser Schlafstellung am Kinn kitzelte störte sie dabei nicht.

Artur hatte sein Spaziergang auf mysteriöse Weise genau zu dem Bordell geführt von dem er heute Mittag erzählt bekommen hatte. Der Erbauer musste wohl seine Schritte gelenkt haben, da war er sich mit einem leichten Schmunzeln sicher. Und da man gegen göttliche Fügung ja nichts tun konnte, hatte er zielstrebig die Tür durchquert. Das Bordell war recht lauschig eingerichtet, jetzt nicht ganz so edel wie die Perle, aber dafür stilvoll und geschmackssicher. Aufgrund seiner nicht gerade unbeeindruckenden Erscheinung wurde er sogleich von der freundlichen Puffmutter begrüßt, die entweder an seinem Wehrgehänge oder seinem Auftreten ihn mit dem richtigen Titel ansprach. Unter Umständen riet sie auch einfach ins Blaue, aber Artur lag es fern das bei einer erfahrenen professionellen zu vermuten. Zügig begann sie ein paar ihrer Damen herbeizurufen die sich dem Ritter in all ihrer Pracht präsentierten. Arturs Auge fiel dabei auf eine Elfe, welche vor allem dadurch hervorstach das sie nicht so provokant war wie einige der Huren, aber gleichzeitig einen frechen und selbstbewussten Eindruck machte. Ihr Haar hatte eine braunrote Farbe und ihr Gesicht war ansehlich und gutaussehend. Zudem war sie für eine Elfe recht gut gebaut, natürlich nicht mit so großen Rundungen geegnet wie einige der menschlichen Konkubinen, aber alles sah so wie es war sehr gut aus.
"Wie heisst du ?", fragte er die Elfe offen. Diese setzte ein charmantes Lächeln auf und verbeugte sich leicht.
"Alana, mein Herr. Ich stehe euch zu Diensten wenn es ihr wollt.", antwortete sie. Der Ritter nickte leicht und so führte sie ihn in ein naheliegendes Zimmer, welches mit einem bequemen Bett gesegnet war. Nachdem die Tür geschlossen war, begannen beide sich auszuziehen. Auch in Unterwäsche machte der Körper einen äußerst ansehlichen Eindruck.
"Ritter haben wir hier gar nicht so häufig. Aber trotzdem kann man sich hier nicht über interessante Kundschaft beklagen.",sagte sie als sie den halbnackten Ritter mit einem Lächeln betrachtete. Vermtulich musste sie sonst mit schlechter aussehenden Männern schlafen.
"Ach ja und was zum Beispiel ?", fragte Artur interessiert, während er die Elfe auf das Bett drückte. Die Elfe kicherte leicht.
"Das kann ich euch leider nicht verraten, Ser. Schweigepflicht.",antwortete sie schelmisch und zwinkerte. Artur nickte lächelnd und begann sie komplett auszuziehen. Er mochte es wenn sie ein wenig frech waren.
*

Der Morgen brach heran und die Sonne ging auf. Allerdings hatte Morgana diesesmal geistesgegenwärtig die Gardinen geschlossen. Zum Glück bevor sie mit dem Unterricht abends angefangen hatte, ansonten wäre sie wohl nicht mehr dazu gekommen. So wurden die beiden Frauen jedoch nicht von den ersten Sonnenstrahlen geweckt und dösten beide friedlich vor sich hin.
Morgana wachte als erstes auf und schaute sich schlaftrunken um, während sie die Sonne hinterm Vorhang bemerkte. Dann bemerkte sie jedoch wieder die schlafende Larissa neben sich was die Sonne aus dem Sichtfeld vertrieb. Diese begann sich durch Morganas leichte Bewegung jetzt auch zu regen und begann leicht zu blinzeln. Morgana drehte sich wieder ihr zu, während die Elfe langsam erwachte. Ihr blondes Haar rauschte über die Matratze als sie sich zu Morgana drehte. Diese lächelte sie gutgelaunt an.
"Guten Morgen meine Hübsche.", sagte sie freudenstrahlend und gab der Elfe einen sanften Kuss auf die Lippen. Dann gab sie der Elfe einen sanften Klaps auf den Hintern, wo sie die Hand ruhen ließ, um dann die Elfe anschließend direkt wieder zu küssen.
"Das wollte ich schon immer mal machen.", flüsterte sie der Elfe zu und grinste schelmisch. Es war schön so aufzuwachen.
Morgana beschloß die Tatsache, dass trotz der fortgeschrittenen Stunde noch niemand geklopft hatte und gab jetzt der Elfe einen festeren Kuss, wobei sie sich einer fließenden Bewegung über ihr positionierte und auf ihren vorneüber gebeugt auf die Hände abgestützt die Elfe mit ihrem Mund fixierte. Dann löste sie sich und schob der Elfe lächelnd das Haar beiseite. Langsam und zärtlich begann sie nun mit ihren Lippen langsam die Elfe zu küssen. Zuerst auf den Mund, dann die Wangen und schließlich langsam den Hals hinabwandernd bis zum Schlüsselbein, von wo aus sie mit einem Kuss vor dem Übergang des Brustbeins stoppte und ihren Kopf wieder hob und ihren Oberkörper wieder aufrichtete. Immer noch über der Elfe hockend strahlte sie diese an, während ihr Finger über die Linien am Bauch der Elfe fuhr und dabei einen kleinen schlenker in den Bauchnabel machte.
"Wenn du heute brav bist, machen ich später weiter.", sagte sie mit einem Grinsen und ließ den Zeigefinger um den Nabel kreisen.
"Und wenn du es nicht bist, wahrscheinlich auch. Ich bin manchmal schrecklich inkonsequent.", scherzte sie und gab der Elfe noch einen kurzen Kuss, bevor sie sich elegant von ihr herunterrollte und aus dem Bett stieg.
"Komm wir stehen auf, der Morgen ist schon lange angebrochen. Vielleicht ist Mordred auch mal wieder aus der Versenkung aufgetaucht. Außerdem wollte unser furchtloser Anführer ja heute nach neuer Arbeit suchen, vielleicht braucht er dabei unsere Hilfe. Und wenn nicht können wir ja mal zum Hafen gehen und danach schauen wie wir uns den Rest der Zeit vertreiben.", sprach sie gutgelaunt an die Elfe gewandt und bedachte sie mit einem sinnlichen Lächeln. Anschließend setzte sie sich vor den Spiegel des Waschtisches und begann ihr langes schwarzes Haar zu bürsten. Im Spiegel sah sie dabei einer äußerst zufriedene Morgana.

Der erwähnte furchtlose Anführer hatte, es in der Nacht trotz des verbrachten Amüsement wieder zurück in die Herberge geschafft wo er glücklich, aber müde ins Bett gefallen war. Auch er verschlief ein wenig den Sonnenaufgan wurde aber schließlich auch von seiner vollen Blase geweckt, die ihn aus dem Bett trieb und zum Nachttopf schreiten ließ.
"Huren und Alkohol, machen Spaß aber auch müde", befand er schlaftrunken, während er einigen Druck loswurde und es im Metallbehälter plätscherte. Anschließend öffnete er die Gardinen wo ihn die Sonne schon begrüßte und das nicht gerade sehr schwach.
"Später als ich gehofft habe, früher als ich gedacht habe.", fuhr es ihm durch den Schädel. Er beschloß sich zu rasieren und fertigzumachen, immerhin wollte er sich ja heute noch nach Arbeit umzuhören. Und der Stadtkommandant würde vermutlich nicht bei ihm am Zimmer klopfen und ihn gutbezahlte Arbeit vorstellen, während Artur im Bett frühstückte. Wenn doch würde er hier ansäßig werden.

Shepard Commander
06.11.2015, 11:52
http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg

Für einen Bruchteil einer Sekunde schaffte es die Elfe Morgana zu irritieren bevor sie mit einem neckischen Nasenstupser und einem deutlichen Schütteln jeden Zweifel an ihrem weiteren Verbleib wegwischte. Dann küsste sie die Hexe und Morgana fühlte die weiche und bewegliche Zunge der Dalish welche sich einen Weg in ihren Mund suchte. Etwas was Morgana zu gerne zuließ und die Elfe fest umschlungen in den Armen hielt. Voller Leidenschaft brandeten die Lippen der beiden Frauen aufeinander, während Morgana jetzt von der Elfe sanft gegen die Tür gedrückt wurde. Plötzlich kniff die Elfe der Hexe soagr in den Po, was von Morgana nach einem fröhlichen Laut mit einem zufriedenen Lächeln bedacht wurde. Es war schön wie die Elfe ihre Hemmungen fallen ließ und das tat was sie bisher unterdrückt hatte. Morgana ließ sich ohne großen Widerstand zum Bett leiten und in die Laken werfen. In beiden Frauen brannte ein Feuer, welches nun nicht mehr unterdrückt werden musste. Kein großes Verstellen mehr, beide konnten ihren Gefühlen freien Lauf lassen. Während Morganas schwarzer Lockenkopf auf dem Kissen ruhte sah sie lächelnd zu wie sich die Dalish ihres Hemdes, Gürtels und der Stiefel entledigte. Die feinen Linien ihrer Tätowierungen zogen sich über die Muskeln ihrer glatten Haut. Gerade als Morgana die Elfe zu sich ziehen wollte, wurde sie schon wieder mit der sanften Gewalt von Larissas Lippen ins Kissen gedrückt. Die Hexe fuhr mit ihren Händen an der Hüfte die Seiten der Elfe hinauf, während diese sich auf sie legte und ihrerseits mit den Händen über die Rundungen der schwarzhaarigen fuhr. Teils über dem dünnen Stoff und teils auch darunter. Morgana sperrte ein sanftes Zerren an dem wohl störenden Kleidungstück und wollte sich ihm gerade entledigen, als die Elfe stoppte und Morgana leise zu flüsterte es nicht überstürzen zu wollen.
Morgana nahm diese Information ohne Widerspruch hin. Sie machte nur kurz einen gespielten Schmollmund, dann lächelte sie aber sofort sanft und nickte. Sie war überraschenderweise immer noch selbst berauscht von ihrem eigenen Liebesgeständnis und sehr zufrieden mit dem was gerade. Sie hatten gerade endgültig zueinander gefunden, da konnte die Hexe auch ihre erste Nacht als Paar mit Kuscheln verbringen. Wenn sie ehrlich zu sich selbst war hatte sie bisher recht wenig Zeit mit Kuscheln verbracht.

Während die Elfe schon in ihrer Unterwäsche unter die Bettdecke gehuscht war, begann die Hexe ihre Stiefel und Socken auszuziehen. Dann legte sie die Brosche und ihren Ring auf dem Nachttischchen ab. Zuletzt begann sie langsam ihr Kleid abzustreifen, bis sie nur noch mit ihrer schwarzen Reizwäsche bekleidet vor der Elfe stand und lächelnd zu ihr ins Bett schlüpfte wo sie von den zarten Händen der Dalish in Empfang genommen wurde. Erneut fanden ihre Lippen zueinander und beide schmiegten sich eng aneinander. Die zierlichen Hände der Elfe fuhren über Morganas warmen Körper, während diese ihre gepflegten Hände über den tätowierten Leib der Dalish gleiten ließ. Sanft streichelte sie deren Haut und fuhr mit ihren weichen Fingern über die Schenkel und den Hintern der Elfe, hinauf bis zu ihrem lieblichen Gesicht, wo sie die Wangen von Larissa streichelten. Morgana löschte schließlich mit einer Fingerbewegung die fast hiuntergebrannten Kerzen, woraufhin der Raum dunkel wurde. Aber wozu musste sie schon sehen wenn er doch Hände zum fühlen und eine Zunge zum schmecken der fremden Lippen hatte. Schließlich wurden beide Frauen etwas ruhiger und lagen einfach eng an die andere geschmiegt, die Finger sanft auf einer angenehmen Stelle kreisend. So eng umschlungen der Präsenz der Anderen wahrnehmend, schliefen die beiden schließlich zufrieden ein.

*
Selbst das Nichts kam Morgana dieses Mal etwas freundlicher vor auch wenn, es die übliche Ansammlung von schwarzen Steinen, Verdrehung von Naturgesetzen und bizarren Landschaftslinien. Der Himmel war so trüb wie immer und auch die schwarze Stadt die allzeit sichtbar am Hintergrund zu sehen war, war noch immer schwarz und nicht wieder gold geworden.
Morgana war das jedoch ehrlich gesagt, scheißegal sie setzte gutgelaunt ihren Weg über einen nahen Pfad fort, eine bezaubernde blonde Elfe in der wirklichen Welt neben sich wissend. Die Freuden der wirklichen Welt, Geister interessierten sie und Dämonen begehrten sie. Hinter den Schleiern beobachteten sie die sterblichen und sahen ihnen bei ihrem Treiben zu. Aber während Geister stille Voyeure blieben und vielleicht ab und zu mal helfend unter die Arme griffen, wollten Dämonen lieber mitspielen. Und wenn sie das nicht konnten, stellten sie sich gerne als Spielverderber heraus. Einer dieser Spielverderber, eine Spielverderberin um genau zu sein, kreuzte nun Morganas Weg. Allerdings war dies keine allzu große Überraschung, war es doch Sartanas liebste Freizeitbeschäftigung gegenüber Morgana als Quälgeist zu fungieren. Und Dämonen hatten nur Freizeit, was die Sache aber nicht besser machte.
Fast schon provokant stand sie mitten auf dem Weg, die Arme verschränkt, mit dem linken Fuß leicht auf den Boden stampfend. Ihren Blick konnte man selbst mit größtem Entgegenkommen nicht als freundlich bezeichnen. Morganas Körper spannte sich vorsichtshalber an auch wenn sie ihr gutgelauntes Lächeln nicht verlor und ein Stück vor dem Dämon stehenblieb.

"Sartana, ein fragwürdiges Vergnügen dich hier zu treffen. Du stehst leider ein wenig im Weg, sicher unbeabsichtigt. Würdest du mir den Gefallen tun, deine Hufen zu schwingen und mir Platz zu machen.", sagte Morgana mit einer an Spott grenzenden Freundlichkeit.
"Ob es mir etwas ausmacht, fragt sie frech. Ob ich mich bequemen könnte für Madame Platz zu machen, fragt sie. Du kleines arrogantes und verräterisches Miststück. Wie kannst du es wagen irgendeine spitzohrige, blonde Schlampe mir vorzuziehen ?", sagte sie voller Zorn mit einer wütenden Fratze, während sie auf der Achse drehte um ihren Körper zu präsentieren.
"Vielleicht weil sie nicht flucht wie ein Kutscher ? Oder eine wirkliche Person ist der ich vertraue. Oder vielleicht weil sie kein Dämon ist der versucht meinen Körper zu stehlen und mir damit sehr auf den Nerv geht. Soviele Möglichkeiten.", entgegnete sie spöttisch.
Flammen schlugen neben Sartanas Körper empor während ihr Gesicht zu einer wutverzerrten Fratze geworden war.
"Dafür wirst du bezahlen du dummes freches Kind. Ich werde deinen Geist vernichten und dann nehme ich mir deine kleine Konkubine vor. Oder ich kümmere mich direkt um sie und schaue mir an wie du leidest.", drohte sie zornerfüllt. Morgana lächelte jetzt nicht mehr, ihr Blick war eisig und drohend geworden.
"Dein Verhalten passt eher zu einem Dämon des Neids anstatt der Wollust. Und du wirst nichts dergleichen tun. An sie kommst du nicht ran und über mich schon gar nicht. Und solltest du es auf irgendeine Weise vesuchen wirst du bei jeder unserer Begegnungen jede Art von Qualen erleiden die du dir nur vorstellen kannst. und ich weiß das du dir gut Dinge vorstellen kannst.", drohte sie eisig.
"Ach ja. Sei dir da nicht zu sicher.", sagte sie voller Inbrunst und kam mit beschworenen Flammen auf Morgana zugestürmt. Diese jedoch, fror die Beine des Dämons ein, dann löschte sie mit ihrer magischen Kälte die Flammen und fror dir Hände ein.
"Oh. Ich. Bin. Mir. Sicher.", sagte sie mit einen mörderischen Ausdruck in den grünen Augen und bei jedem ihrer Worte durchfuhr ein spitzer Eiszapfen den Körper des Dämons. Blut floss an den Zapfen herab, auch aus Sartanas Mund als diese sprach:
"Dafür wirst du bezahlen.", keuchte Sartana und verschwand in einer Explosion die das Eis zersplitterte und Morgana umwarf.

*
Morgana fuhr schwer atmend im ihrem Bett auf, von der Explosion wieder in die Realität geschleudert. Sie sah sich um neben ihr, lag Larissa welche zwar bei Morganas Bewegung einen undefinierbaren Laut von sich gab, sich dann aber wieder umdrehte und weiterschlief. Morgana betrachtete sie und begann sich zu beruhigen. Ein lächeln umspielte ihr Gesicht, sie war dort wo sie hingehörte und Sartana konnte sie mal kreuzweise. Leise legte sie sich wieder zurück und kuschelte sich an die schlafende Elfe, ihre Hand auf deren Bauch gelegt. Die blonde Mähne die sie bei dieser Schlafstellung am Kinn kitzelte störte sie dabei nicht.

Artur hatte sein Spaziergang auf mysteriöse Weise genau zu dem Bordell geführt von dem er heute Mittag erzählt bekommen hatte. Der Erbauer musste wohl seine Schritte gelenkt haben, da war er sich mit einem leichten Schmunzeln sicher. Und da man gegen göttliche Fügung ja nichts tun konnte, hatte er zielstrebig die Tür durchquert. Das Bordell war recht lauschig eingerichtet, jetzt nicht ganz so edel wie die Perle, aber dafür stilvoll und geschmackssicher. Aufgrund seiner nicht gerade unbeeindruckenden Erscheinung wurde er sogleich von der freundlichen Puffmutter begrüßt, die entweder an seinem Wehrgehänge oder seinem Auftreten ihn mit dem richtigen Titel ansprach. Unter Umständen riet sie auch einfach ins Blaue, aber Artur lag es fern das bei einer erfahrenen professionellen zu vermuten. Zügig begann sie ein paar ihrer Damen herbeizurufen die sich dem Ritter in all ihrer Pracht präsentierten. Arturs Auge fiel dabei auf eine Elfe, welche vor allem dadurch hervorstach das sie nicht so provokant war wie einige der Huren, aber gleichzeitig einen frechen und selbstbewussten Eindruck machte. Ihr Haar hatte eine braunrote Farbe und ihr Gesicht war ansehlich und gutaussehend. Zudem war sie für eine Elfe recht gut gebaut, natürlich nicht mit so großen Rundungen geegnet wie einige der menschlichen Konkubinen, aber alles sah so wie es war sehr gut aus.
"Wie heisst du ?", fragte er die Elfe offen. Diese setzte ein charmantes Lächeln auf und verbeugte sich leicht.
"Alana, mein Herr. Ich stehe euch zu Diensten wenn es ihr wollt.", antwortete sie. Der Ritter nickte leicht und so führte sie ihn in ein naheliegendes Zimmer, welches mit einem bequemen Bett gesegnet war. Nachdem die Tür geschlossen war, begannen beide sich auszuziehen. Auch in Unterwäsche machte der Körper einen äußerst ansehlichen Eindruck.
"Ritter haben wir hier gar nicht so häufig. Aber trotzdem kann man sich hier nicht über interessante Kundschaft beklagen.",sagte sie als sie den halbnackten Ritter mit einem Lächeln betrachtete. Vermtulich musste sie sonst mit schlechter aussehenden Männern schlafen.
"Ach ja und was zum Beispiel ?", fragte Artur interessiert, während er die Elfe auf das Bett drückte. Die Elfe kicherte leicht.
"Das kann ich euch leider nicht verraten, Ser. Schweigepflicht.",antwortete sie schelmisch und zwinkerte. Artur nickte lächelnd und begann sie komplett auszuziehen. Er mochte es wenn sie ein wenig frech waren.
*

Der Morgen brach heran und die Sonne ging auf. Allerdings hatte Morgana diesesmal geistesgegenwärtig die Gardinen geschlossen. Zum Glück bevor sie mit dem Unterricht abends angefangen hatte, ansonten wäre sie wohl nicht mehr dazu gekommen. So wurden die beiden Frauen jedoch nicht von den ersten Sonnenstrahlen geweckt und dösten beide friedlich vor sich hin.
Morgana wachte als erstes auf und schaute sich schlaftrunken um, während sie die Sonne hinterm Vorhang bemerkte. Dann bemerkte sie jedoch wieder die schlafende Larissa neben sich was die Sonne aus dem Sichtfeld vertrieb. Diese begann sich durch Morganas leichte Bewegung jetzt auch zu regen und begann leicht zu blinzeln. Morgana drehte sich wieder ihr zu, während die Elfe langsam erwachte. Ihr blondes Haar rauschte über die Matratze als sie sich zu Morgana drehte. Diese lächelte sie gutgelaunt an.
"Guten Morgen meine Hübsche.", sagte sie freudenstrahlend und gab der Elfe einen sanften Kuss auf die Lippen. Dann gab sie der Elfe einen sanften Klaps auf den Hintern, wo sie die Hand ruhen ließ, um dann die Elfe anschließend direkt wieder zu küssen.
"Das wollte ich schon immer mal machen.", flüsterte sie der Elfe zu und grinste schelmisch. Es war schön so aufzuwachen.
Morgana beschloß die Tatsache, dass trotz der fortgeschrittenen Stunde noch niemand geklopft hatte und gab jetzt der Elfe einen festeren Kuss, wobei sie sich einer fließenden Bewegung über ihr positionierte und auf ihren vorneüber gebeugt auf die Hände abgestützt die Elfe mit ihrem Mund fixierte. Dann löste sie sich und schob der Elfe lächelnd das Haar beiseite. Langsam und zärtlich begann sie nun mit ihren Lippen langsam die Elfe zu küssen. Zuerst auf den Mund, dann die Wangen und schließlich langsam den Hals hinabwandernd bis zum Schlüsselbein, von wo aus sie mit einem Kuss vor dem Übergang des Brustbeins stoppte und ihren Kopf wieder hob und ihren Oberkörper wieder aufrichtete. Immer noch über der Elfe hockend strahlte sie diese an, während ihr Finger über die Linien am Bauch der Elfe fuhr und dabei einen kleinen schlenker in den Bauchnabel machte.
"Wenn du heute brav bist, machen ich später weiter.", sagte sie mit einem Grinsen und ließ den Zeigefinger um den Nabel kreisen.
"Und wenn du es nicht bist, wahrscheinlich auch. Ich bin manchmal schrecklich inkonsequent.", scherzte sie und gab der Elfe noch einen kurzen Kuss, bevor sie sich elegant von ihr herunterrollte und aus dem Bett stieg.
"Komm wir stehen auf, der Morgen ist schon lange angebrochen. Vielleicht ist Mordred auch mal wieder aus der Versenkung aufgetaucht. Außerdem wollte unser furchtloser Anführer ja heute nach neuer Arbeit suchen, vielleicht braucht er dabei unsere Hilfe. Und wenn nicht können wir ja mal zum Hafen gehen und danach schauen wie wir uns den Rest der Zeit vertreiben.", sprach sie gutgelaunt an die Elfe gewandt und bedachte sie mit einem sinnlichen Lächeln. Anschließend setzte sie sich vor den Spiegel des Waschtisches und begann ihr langes schwarzes Haar zu bürsten. Im Spiegel sah sie dabei einer äußerst zufriedene Morgana.

Der erwähnte furchtlose Anführer hatte, es in der Nacht trotz des verbrachten Amüsement wieder zurück in die Herberge geschafft wo er glücklich, aber müde ins Bett gefallen war. Auch er verschlief ein wenig den Sonnenaufgan wurde aber schließlich auch von seiner vollen Blase geweckt, die ihn aus dem Bett trieb und zum Nachttopf schreiten ließ.
"Huren und Alkohol, machen Spaß aber auch müde", befand er schlaftrunken, während er einigen Druck loswurde und es im Metallbehälter plätscherte. Anschließend öffnete er die Gardinen wo ihn die Sonne schon begrüßte und das nicht gerade sehr schwach.
"Später als ich gehofft habe, früher als ich gedacht habe.", fuhr es ihm durch den Schädel. Er beschloß sich zu rasieren und fertigzumachen, immerhin wollte er sich ja heute noch nach Arbeit umzuhören. Und der Stadtkommandant würde vermutlich nicht bei ihm am Zimmer klopfen und ihn gutbezahlte Arbeit vorstellen, während Artur im Bett frühstückte. Wenn doch würde er hier ansäßig werden.


http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/W4DL88qY39Eg1V9mordred_klein.png & http://upload.worldofplayers.de/files10/nimue_klein.jpg

Mordred, Larissa und Nimue wachten fast im selben Augenblick auf. Alle drei blinzelten zunächst gegen das mehr oder weniger starke Licht des anbrechenden Tages an, dann besann sich jeder seiner Situation. Larissa spürte die warme Präsenz der Hexe, die sie ungewollt geweckt hatte und lächelte stumm. Dann wandte sie sich um. Es war kein Traum gewesen. Dort war Morgana, wunderschön und sichtlich glücklich. Es schien ihr, als habe sie die Hexe tatsächlich noch nie derart freudestrahlend und lebensbejahend gesehen wie in diesem Moment. Ihre Stimme war warm, wenn auch mit einem neckischen Unterton versetzt dann küssten sich die Frauen, vielleicht um zu untermalen, dass dies nun ihre Realität sei. Es blieb ein unvergleichliches Gefühl, wenn sich die Zähne und Kiefern zweier Kopfe aneinander presste und es wäre sehr unangenehm wären da nicht die samtenen Lippen dazwischen, die den Druck sanft auffingen und in ein warmes, glitzerndes Bekenntnis verwandelten. Morgana schwang sich über die Elfe und löste sich. Diese schaute der Hexe auf das Dekolleté, doch schon wanderte ihr Blick zur Decke als Morgana anfing ihre Küsse auf eine Reise zu schicken, von dem Mund, über die Wange bis zum Hals und von dort nur noch weiter hinab. Larissa seufzte kurz auf, als ein Schauer sie überfiel, ein angenehmer Schauer. Dann beendete Morgana ihren Morgengruß. Ihr Zeigefinger zeichnete eine kribbelnde Linie um ihren Bauchnabel und berührte diesen kurz. Während Elfen so behaart wie Menschen, hätten sich wohl die kleinen Härchen auf den Armen ausgestellt, was die Menschen „Gänsehaut“ nannten. Dann stieg Morgana aus dem Bett, jedoch nicht ohne vorher eine Belohnungsverheißung auszusprechen, obgleich sich Larissa nicht vorstellen konnte, dass sie sich mal unbrav benehmen würde. Zumindest nicht absichtlich.
Mordred hingegen blinzelte nur ein paar Meter entfernt gegen die einfallenden Sonnenstrahlen an, die unabgeschirmt in das Zimmer fielen. Er richtete sich leicht auf und stellte fest, dass seine Hose in seinen Kniekehlen hing und er selbst quer zur eigentlichen Liegerichtung auf dem Bett geschlafen hatte. Zudem trug er noch seine Sachen. Merkwürdig, aber sowas brachte exzessiver Suff nun einmal mit sich. Irgendetwas schräges was gestern Abend passiert, doch konnte sich der Antivaner beim besten Willen an nichts mehr erinnern. Auch deutete nichts auf irgendwelche Ausschweifungen oder Fehlleistungen hin. Sein Schwert lag am Boden, er hatte noch all seine Gliedmaßen, das Klimpern in seinen Taschen sagte ihm, dass er sogar seinen geringen Reichtum noch bei sich trug. Etwas unbeholfen richtete sich der Literat auf und zog die Hosen hoch, verschloss sie und zog erst einmal Lederjacke und Hemd aus. Es ging ihm ziemlich gut und nun würde er sich erst einmal waschen müssen, denn eine Nacht in den eigenen Sachen zu verbringen haftete einen ganz eigenen, unreinen Geruch an. Mit entblößtem Oberkörper ging er, wohlbemerkt ohne irgendein Taubheitsgefühl oder Desorientierung, durch die Gänge und fand eine junge Magd, die ihn merkwürdig zornig anfunkelte.
„Verzeiht, aber gibt es hier die Möglichkeit mich zu waschen?“
Ohne eine Erwiderung wies der braunhaarige Lockenkopf auf eine Tür links von Mordred, die nachdem er sie aufschob den Blick auf einen mit Wasserdampf erfüllten Raum freigab in dem mehrere große Pötte heißen Wassers und ein ganzer Stapel Seifen und Schwämme lag. Ausgiebig wusch sich der Blondschopf ehe er in sein Zimmer zurückkehrte. Vielleicht wäre eine Rasur angemessen, überlegte er sich.
Nimue hatte außerordentlich gut geschlafen. Ruhe, eine gewisse Abgeschiedenheit, keine nervigen Ritter oder Hexen und ein ruhiger, traumloser Schlaf bewirkten bei der Magierin stets das Gefühl vollkommener Erholung. Vielleicht hatte auch das warme Bad und die gezogenen Bahnen am Vortag ihren Teil zu der entspannten und wohltuenden Ruhephase beigetragen. Nun erhob sie sich langsam, reckte die Glieder von sich und fuhr sich durch das ausnahmsweise verwuschelte Haar. Der Spiegel bot ihr an, sich dort zu kämmen und sich der Pflege hinzugeben, was sie auch voll ausschöpfte. Ihren Krallen, oh Verzeihung, Fingernägel schenkte sie besondere Beachtung war ihr Antlitz doch ansehnlich wie eh und je. Nach der Pflege, die einige Zeit in Anspruch nahm, zog sie sich vollständig an und verließ das Zimmer, verschloss die Tür sorgfältig und begab sich zum Schankraum. Gestern Abend hatte sie nichts mehr gegessen und langsam begann ihr Magen zu knurren. „Guten Morgen, Wirt. Milch, Brot, Honig und Obst, wenn Ihr welches habt“, verlangte Nimue kurz angebunden. Der Zwerg nickte gehorsam und die Magierin legte ein paar silberne Taler auf die Theke. Kurze Zeit später saß sie an einem Tisch nahe der Wand, an der ein prächtiger Teppich prangte. Ein Schlachtengemälde im Stil zwergischer Wandschnitzereien. Nimue hatte sich ein Buch mitgenommen, da sie nicht erwartete, dass jemand sich zu ihr setzten und mit ihr reden würde und so vertiefte sie sich in die Literatur.
Mordred hatte sich inzwischen rasiert, wirkte nun wieder gleich um zehn Jahre jünger und frischer. Seine Augen funkelten. Er öffnete seine Reisetaschen, die man ihm auf das Zimmer gebracht hatte und befand, dass er nun schon zu lange in immer derselben Kleidung umher lief. Seine Gewänder bestanden natürlich nur aus bestem Material und Mordred entschied sich für ein maßgeschneidertes Hemd aus cremefarbenem, leichtem Stoff wie er in Antiva sehr beliebt war. Nicht so grob und rau wie das, was man in Ferelden oder den Freien Marschen trug. Darüber zog er eine elegante Jacke aus schwererem Stoff von kaminroter Farbe und mit silbernen Stickereien an den Säumen. Sie ging bis zur Mitte des Oberschenkels, auch wenn sie sich zur Taille hin verjüngte um dem Schwertgurt einen angemessenen Platz zu gewähren und den ganzen Weg von dem eleganten und mit einer Silberspange versehen Stehkragen bis zum Gürtel, den Mordred sich nun um die Hüften legte, zierten zwei Reihen silberner Knöpfe die Jacke. So hätte er auch gut einen der orlaisianischen Bälle betreten können, doch stand ihm heute der Sinn nach Eleganz. So gewappnet verließ er das Zimmer und ging ebenfalls in den Schankraum, wo er sich etwas helles Brot und gerührte Eier, sowie gebratenen Speck mit Pilzen bringen ließ. Er bezahlte mit dem Wechselgeld, dass bei seinem Bezahlen des Weins übrig geblieben war und das gerade so reichte.
„Guten Morgen, Mylady!“, grüßte Mordred gut gelaunt. Ein Kater war nirgendwo zu spüren, eine Glanzleistung. Dennoch, Rührei war die beste Art der Prävention, dass ihn die letzte Nacht nicht doch noch einholen würde. „Habt Ihr gut geschlafen?“
„Das habe ich, Mylord“, gab Nimue freundlich zurück, ohne dass sich jedoch ihre Miene aufhellte. Sie legte ihr Buch vor sich auf den Tisch und schaute Mordred an. „Und Ihr?“ „Wie ein Stein!“

Larissa wusch sich, während Morgana sich noch die Haare kämmte. Dann zog sie sich an und wandte sich an ihre Freundin und ihre… Freundin. Während sie sich den Dolch umschnallte und ihr Hemd zurecht rückte, vor ihren Haaren hatte sie wieder einmal kapituliert, schaute sie der Hexe, ihrer Hexe, zu. „Wie sollen wir uns eigentlich verhalten, wenn wir mit der Gruppe unterwegs sind? Wir werden ja kaum immer in Tavernen schlafen und… und auch sonst.“ Der Gedanke hatte sie schon den ganzen Morgen beschäftigt. Natürlich war sie froh, dass endlich Klarheit zwischen den Beiden herrschte, vor allem eine Klarheit mit der sie mehr als nur gut leben konnte und dennoch war es irgendwie seltsam sich gegenüber den Anderen als Paar darzustellen.
„Das Ganze ist alles neu für dich und mich auch. Meinst du, wir sollten es ihnen gleich sagen? Oder sollen wir es lieber erst einmal für uns behalten?“
Zögerlich hob sie eine Augenbraue und schaute die Spiegel-Morgana an. Von der echten sah sie nur den Rücken mit dem fließenden, schwarzgelocktem Haar.

numberten
06.11.2015, 14:22
http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/W4DL88qY39Eg1V9mordred_klein.png & http://upload.worldofplayers.de/files10/nimue_klein.jpg

Mordred, Larissa und Nimue wachten fast im selben Augenblick auf. Alle drei blinzelten zunächst gegen das mehr oder weniger starke Licht des anbrechenden Tages an, dann besann sich jeder seiner Situation. Larissa spürte die warme Präsenz der Hexe, die sie ungewollt geweckt hatte und lächelte stumm. Dann wandte sie sich um. Es war kein Traum gewesen. Dort war Morgana, wunderschön und sichtlich glücklich. Es schien ihr, als habe sie die Hexe tatsächlich noch nie derart freudestrahlend und lebensbejahend gesehen wie in diesem Moment. Ihre Stimme war warm, wenn auch mit einem neckischen Unterton versetzt dann küssten sich die Frauen, vielleicht um zu untermalen, dass dies nun ihre Realität sei. Es blieb ein unvergleichliches Gefühl, wenn sich die Zähne und Kiefern zweier Kopfe aneinander presste und es wäre sehr unangenehm wären da nicht die samtenen Lippen dazwischen, die den Druck sanft auffingen und in ein warmes, glitzerndes Bekenntnis verwandelten. Morgana schwang sich über die Elfe und löste sich. Diese schaute der Hexe auf das Dekolleté, doch schon wanderte ihr Blick zur Decke als Morgana anfing ihre Küsse auf eine Reise zu schicken, von dem Mund, über die Wange bis zum Hals und von dort nur noch weiter hinab. Larissa seufzte kurz auf, als ein Schauer sie überfiel, ein angenehmer Schauer. Dann beendete Morgana ihren Morgengruß. Ihr Zeigefinger zeichnete eine kribbelnde Linie um ihren Bauchnabel und berührte diesen kurz. Während Elfen so behaart wie Menschen, hätten sich wohl die kleinen Härchen auf den Armen ausgestellt, was die Menschen „Gänsehaut“ nannten. Dann stieg Morgana aus dem Bett, jedoch nicht ohne vorher eine Belohnungsverheißung auszusprechen, obgleich sich Larissa nicht vorstellen konnte, dass sie sich mal unbrav benehmen würde. Zumindest nicht absichtlich.
Mordred hingegen blinzelte nur ein paar Meter entfernt gegen die einfallenden Sonnenstrahlen an, die unabgeschirmt in das Zimmer fielen. Er richtete sich leicht auf und stellte fest, dass seine Hose in seinen Kniekehlen hing und er selbst quer zur eigentlichen Liegerichtung auf dem Bett geschlafen hatte. Zudem trug er noch seine Sachen. Merkwürdig, aber sowas brachte exzessiver Suff nun einmal mit sich. Irgendetwas schräges was gestern Abend passiert, doch konnte sich der Antivaner beim besten Willen an nichts mehr erinnern. Auch deutete nichts auf irgendwelche Ausschweifungen oder Fehlleistungen hin. Sein Schwert lag am Boden, er hatte noch all seine Gliedmaßen, das Klimpern in seinen Taschen sagte ihm, dass er sogar seinen geringen Reichtum noch bei sich trug. Etwas unbeholfen richtete sich der Literat auf und zog die Hosen hoch, verschloss sie und zog erst einmal Lederjacke und Hemd aus. Es ging ihm ziemlich gut und nun würde er sich erst einmal waschen müssen, denn eine Nacht in den eigenen Sachen zu verbringen haftete einen ganz eigenen, unreinen Geruch an. Mit entblößtem Oberkörper ging er, wohlbemerkt ohne irgendein Taubheitsgefühl oder Desorientierung, durch die Gänge und fand eine junge Magd, die ihn merkwürdig zornig anfunkelte.
„Verzeiht, aber gibt es hier die Möglichkeit mich zu waschen?“
Ohne eine Erwiderung wies der braunhaarige Lockenkopf auf eine Tür links von Mordred, die nachdem er sie aufschob den Blick auf einen mit Wasserdampf erfüllten Raum freigab in dem mehrere große Pötte heißen Wassers und ein ganzer Stapel Seifen und Schwämme lag. Ausgiebig wusch sich der Blondschopf ehe er in sein Zimmer zurückkehrte. Vielleicht wäre eine Rasur angemessen, überlegte er sich.
Nimue hatte außerordentlich gut geschlafen. Ruhe, eine gewisse Abgeschiedenheit, keine nervigen Ritter oder Hexen und ein ruhiger, traumloser Schlaf bewirkten bei der Magierin stets das Gefühl vollkommener Erholung. Vielleicht hatte auch das warme Bad und die gezogenen Bahnen am Vortag ihren Teil zu der entspannten und wohltuenden Ruhephase beigetragen. Nun erhob sie sich langsam, reckte die Glieder von sich und fuhr sich durch das ausnahmsweise verwuschelte Haar. Der Spiegel bot ihr an, sich dort zu kämmen und sich der Pflege hinzugeben, was sie auch voll ausschöpfte. Ihren Krallen, oh Verzeihung, Fingernägel schenkte sie besondere Beachtung war ihr Antlitz doch ansehnlich wie eh und je. Nach der Pflege, die einige Zeit in Anspruch nahm, zog sie sich vollständig an und verließ das Zimmer, verschloss die Tür sorgfältig und begab sich zum Schankraum. Gestern Abend hatte sie nichts mehr gegessen und langsam begann ihr Magen zu knurren. „Guten Morgen, Wirt. Milch, Brot, Honig und Obst, wenn Ihr welches habt“, verlangte Nimue kurz angebunden. Der Zwerg nickte gehorsam und die Magierin legte ein paar silberne Taler auf die Theke. Kurze Zeit später saß sie an einem Tisch nahe der Wand, an der ein prächtiger Teppich prangte. Ein Schlachtengemälde im Stil zwergischer Wandschnitzereien. Nimue hatte sich ein Buch mitgenommen, da sie nicht erwartete, dass jemand sich zu ihr setzten und mit ihr reden würde und so vertiefte sie sich in die Literatur.
Mordred hatte sich inzwischen rasiert, wirkte nun wieder gleich um zehn Jahre jünger und frischer. Seine Augen funkelten. Er öffnete seine Reisetaschen, die man ihm auf das Zimmer gebracht hatte und befand, dass er nun schon zu lange in immer derselben Kleidung umher lief. Seine Gewänder bestanden natürlich nur aus bestem Material und Mordred entschied sich für ein maßgeschneidertes Hemd aus cremefarbenem, leichtem Stoff wie er in Antiva sehr beliebt war. Nicht so grob und rau wie das, was man in Ferelden oder den Freien Marschen trug. Darüber zog er eine elegante Jacke aus schwererem Stoff von kaminroter Farbe und mit silbernen Stickereien an den Säumen. Sie ging bis zur Mitte des Oberschenkels, auch wenn sie sich zur Taille hin verjüngte um dem Schwertgurt einen angemessenen Platz zu gewähren und den ganzen Weg von dem eleganten und mit einer Silberspange versehen Stehkragen bis zum Gürtel, den Mordred sich nun um die Hüften legte, zierten zwei Reihen silberner Knöpfe die Jacke. So hätte er auch gut einen der orlaisianischen Bälle betreten können, doch stand ihm heute der Sinn nach Eleganz. So gewappnet verließ er das Zimmer und ging ebenfalls in den Schankraum, wo er sich etwas helles Brot und gerührte Eier, sowie gebratenen Speck mit Pilzen bringen ließ. Er bezahlte mit dem Wechselgeld, dass bei seinem Bezahlen des Weins übrig geblieben war und das gerade so reichte.
„Guten Morgen, Mylady!“, grüßte Mordred gut gelaunt. Ein Kater war nirgendwo zu spüren, eine Glanzleistung. Dennoch, Rührei war die beste Art der Prävention, dass ihn die letzte Nacht nicht doch noch einholen würde. „Habt Ihr gut geschlafen?“
„Das habe ich, Mylord“, gab Nimue freundlich zurück, ohne dass sich jedoch ihre Miene aufhellte. Sie legte ihr Buch vor sich auf den Tisch und schaute Mordred an. „Und Ihr?“ „Wie ein Stein!“

Larissa wusch sich, während Morgana sich noch die Haare kämmte. Dann zog sie sich an und wandte sich an ihre Freundin und ihre… Freundin. Während sie sich den Dolch umschnallte und ihr Hemd zurecht rückte, vor ihren Haaren hatte sie wieder einmal kapituliert, schaute sie der Hexe, ihrer Hexe, zu. „Wie sollen wir uns eigentlich verhalten, wenn wir mit der Gruppe unterwegs sind? Wir werden ja kaum immer in Tavernen schlafen und… und auch sonst.“ Der Gedanke hatte sie schon den ganzen Morgen beschäftigt. Natürlich war sie froh, dass endlich Klarheit zwischen den Beiden herrschte, vor allem eine Klarheit mit der sie mehr als nur gut leben konnte und dennoch war es irgendwie seltsam sich gegenüber den Anderen als Paar darzustellen.
„Das Ganze ist alles neu für dich und mich auch. Meinst du, wir sollten es ihnen gleich sagen? Oder sollen wir es lieber erst einmal für uns behalten?“
Zögerlich hob sie eine Augenbraue und schaute die Spiegel-Morgana an. Von der echten sah sie nur den Rücken mit dem fließenden, schwarzgelocktem Haar.

http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg

Artur zog sich, nachdem er alle seine Waschungen vollendet hatte seine Rüstung an und schnallte sich das Schwert an. Nicht das er in Amaranthine ein erhöhtes Sicherheitsbedürfnis verspürte, allerdings war die Rüstung ja auch eine Art Statussymbol. Zudem und das war ein äußerst gewichtiger Grund hatte er ja heute vor nach Aufträgen zu suchen. Die Rüstung machte bei Gesprächen mit potenziellen Auftraggebern einen guten Eindruck und verstrahlte Kompetenz. Außerdem wussten die meisten dann auch direkt das man ihn nicht für ein paar Silberstücke anzusprechen brauchte. Irgendwo in dieser puliserenden Hafenstadt würde es schon Arbeit geben da war er sich sicher. Reichtum brachte schließlich stets Probleme mit sich und wo Handelskarawanen herzogen gab es Piraten und Banditen die ihnen auflauerten. Um erstere würde sich Artur aufgrund seiner eher rudimentären maritimen Erfahrungen jedoch wohl nicht kümmern können. Und bis auf Mordred war der Rest seiner Gruppe garantiert auch noch nie auf dem offenen Meer gewesen und wer hatte schon Lust auf eine Fahrt mit drei potenziell seekranken Frauen. Also würde er sich auf das Land beschränken.

Nachdem er gerüstet war, verließ er sein Zimmer und schloß ab. Auf irgendein Klopfen an den Türen der anderen verzichtete er, um diese fortgeschrittene Stunde war er vermutlich der letzte der aufstand. Wie sich beim betreten des Schankraums heraustellte war das nur teilweise richtig, denn Larissa und Morgana schienen auch noch beide auf ihren Zimmern zu sein. Bei der Hexe konnten das noch gut noch irgendwelche kleinen Verschönerungen sein, während man bei Larissa nie wusste. Vielleicht schlief sie noch oder sie war vor den anderen aufgestanden um durch die Stadt zu stromern. Immerhin würde sie diesesmal wohl nicht unerwartet mit Mordred durch die Tür kommen, denn dieser war auch wieder aufgetaucht und saß mit Nimue an einem Tisch in der Ecke. Artur steuerte sogleich auf die beiden zu und begrüßte sie freundlich.
"Einen wunderschönen Guten Morgen wünsche ich der Dame und dem Herren." Beide erwiderten den Gruß und Artur setzte sich neben Mordred, welcher scheinbar ein neues Outfit aus seinen Sachen herausgekramt hatte. Es gab ihm einen frischeren Eindruck und warum auch nicht, immerhin waren sie in einer Stadt. Selbst Morgana hatte ja gestern ein neues Kleid getragen, wohl weil hier keine allzu große Gefahr durch Staub drohte, höchstens in irgendwelchen Unrat zu treten.
"Schön zu sehen das niemand gestern in Amaranthine verschollen ist. Wir hatten uns schon gefragt wo ihr euch herumtreibt. Was habt ihr gestern gemacht ? Lady Seren ? Mordred ?", fragte er höflich seine beiden Gefährten am Tisch und warf bei der Erwähnung der Namen der betreffenden einen Blick zu. Bei Mordred erwartete er irgendeine Saufgeschichte oder etwas in der Richtung, während er bei Nimue keine genaue Vermutung hatte. Was machten Magier schon außerhalb des Zirkels. Templer beraten ? Bücher wälzen ?

Morgana betrachtete Larissa im Spiegel während sie mit der Bürste die Knoten in ihren Haaren bändigte. Lange Haare waren schön und standen ihr gut, jedoch waren sie auch schwer zu pflegen. Larissa hatte diesen Kampf wohl schon vor einiger Zeit aufgegeben, wodurch ihre Haare etwas wilder und weniger gepflegt waren, aber Morgana machte das nichts aus. Sie rochen trotzdem gut und die Hexe mochte dieses leicht archaische und naurbelassene der Dalish. Es passte ausgezeichnet zu der Jägerin. Außerdem hätte eine Bürste bei ihr wohl zu keinem nennenswerten Ergebnis mehr geführt und Morganan wäre die letzte die wollte das Larissa die Schere an ihren Haaren kreisen ließ. Aufmerksam hörte sie zu als Larissa die Gedanken mitteilte welche sie beschäftigten. Sie hatte auch schon darüber nachgedacht, wenn auch eher oberflächlich. Gestern war sie ein wenig zu beschäftigt gewesen sich mit ihren neu entdeckten Gefühlen zu beschäftigen. Und heute morgen hatte sie auch andere Dinge im Kopf gehabt, vor allem die Tatsache zu genießen das alles real war und sie und Larissa ein Paar waren. Die Reaktionen ihrer Gefährten waren schwer abzuschätzen, wusste sie doch nicht wie sie überhaupt zu Beziehungen zwischen zwei Frauen standen. Auch wenn sie vermutete das es bei den beiden Herren zu diversen Fantasien führen würde. Nimue war in dieser Hinsicht nicht einzuschätzen, wobei es Morgana aber auch egal war was die Frau darüber dachte. Vermutlich wenig, denn sie machte nicht den Eindruck als würde sie sich sehr für zwischenmenschliches interessieren. Morgana fuhr damit fort ihre Haare zu kämmen und drehte sich auf den Schemel zu Larissa um. Sie lächelte der Elfe zu.
"Guten Morgen alle zusammen. Larissa und ich sind übrigens jetzt ein Paar. Klingt irgendwie merkwürdig nicht wahr ?", antwortete sie mit einem leichten Kichern, während die Bürste kontinuierlich durch ihr seidiges Haar fuhr.
"Ich denke wir sollten es ihnen nicht sofort sagen. Wir haben mindestens noch diesen Tag an dem wir über angemessene Privatsphäre verfügen. Ich denke das sollten wir nutzen um uns erst selbst ein wenig an die neue Situation zu gewöhnen. Ich weiß nicht wie es dir dabei geht, aber auch wenn ich glücklich und zufrieden mit unserer neuen Partnerschaft bin so ist es doch etwas was völlig neu für mich ist.", sagte sie nachdenklich und legte die Bürste beiseite. Dann erhob sie sich, legte ihre Arme um den Hals der Elfe und lächelte auf sie hinab. Auch wenn ihr wieder auffiel das die Elfe schneller war mit dem Anziehen als sie.
"Heute würde ich es ihnen noch nicht sagen. Aber lange vor ihnen geheimhalten werden wir es eh nicht. Immerhin sind sie keine Idioten und was mich angeht, so habe ich jetzt nachdem ich mich enschlossen habe mit dir zusammen zu sein, keine Lust meine Gefühle dir gegenüber zu verbergen. Außer natürlich du bestehst darauf.", sagte sie zutraulich und gab der Elfe einen kurzen Kuss. Dann löste sie sich von der Elfe, trug ein wenig von dem Parfum auf und begann sich anzuziehen, erst Socken dann das neue Kleid und die Stiefel. Zuletzt zog sie ihren Ring an und befestigte wieder die Brosche an der Stelle des gestrigen Abends. Sie trat wieder an Larissa heran.
"Es kommt natürlich darauf an was du möchtest Ma vhenan. Wenn du es ihnen unbedingt direkt sagen möchtest, habe ich auch nichts dagegen, immerhin schäme ich mich nicht mit dir zusammen zu sein. Ich bin froh dich zu haben.", sagte sie zärtlich und sah der Elfe tief in ihre Augen und fixierte dabei dieses blasse Grün in dem man sich nur allzu gerne verlor.

VRanger
06.11.2015, 16:24
vorheriger Post: Viele W‘s (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst?p=24602252&viewfull=1#post24602252) ~ Antwort von: Aril (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst?p=24604379&viewfull=1#post24604379)

Glandis | Am Flussbaum • Ein Versuch aus dem Innersten

http://upload.worldofplayers.de/files9/VR_Gladis_1.png „Aber du musst mir versprechen, dass wenn das ein Zauberring ist, ich mir ein Häschen herzaubern darf!“ »Upps, bei den Dingen die uns heilig sind …« sagte Glandis mit einem sehr harten Ton. »Bei all diesen Dingen …«, wiederholte sie es. In der gleichen Art, wie sie es zuerst gesagt hatte. » … ein Häschen, wird wohl gehen. Ich hatte schon befürchtet es müsste ein Drache, wenn nicht sogar ein Hoher Drache sein …« Der Ton blieb so. Sie schaute zu Aril und fügte an: »… denke, ein Hoppeltier bekommen wir hin …« Dann brach der Ton und sie lachte schallend. So wie eben eine Dalish auch lachen kann. Und nach dem sie sich gefangen hatte, wischte sie sich eine Träne aus dem Auge. Sie lächelte Aril einfach auf ihre Art eines freien Wesen, das viele Dinge nicht kennt oder nicht kennen will an.

Doch ihr Antlitz wurde wieder so, wie sie üblicherweise zu schauen pflegte. Sie fühlte immer noch die Handbewegung an ihrer Wange und fuhr sie auch nach. Dann legte sie ihrem Arm um Arils Schulter und sagte zu ihr: „Aril, du musst dich nicht entschuldigen. Ich war auch mal so. Alles musste ergründet werden, jede Frage, die gestellt werden konnte, habe ich gestellt. Warum gibt es Halla? Wieso darf ich sie nicht füttern? Warum haben sie ein weißes Fell? Kann ich das Geweih haben? Und so weiter und so weiter …“ Sie machte eine Pause. Aril hörte zu und so erzählte sie in der eingenommenen Haltung weiter: »Alles bei uns ist Tradition. Ein Mädchen fragt solche Dinge nicht. Man erfährt sie, hat es anzunehmen und darauf zu hören, was die Alten sagen. Eine Frage von mir wurde oft gesehen, als Zweifel am Clan. Besonders nach dem ich unbedingt zu den Jägern wollte und mein Vater verschwunden war.«

Sie seufzte und holte tief Luft. Aril müsste spüren können, dass die Dinge, die Glandis zu erzählen begann, etwas waren, die Tief in ihrem Innersten gefangen schienen und nun endlich an die Oberfläche gelangen konnten.

»Nach dem ich gegangen war von den meinen, hätte ich so viel fragen können, wie ich wollte. Aber ich erhielt noch weniger an Antworten. Denn wer wollte einer Dalish schon etwas erklären. Nur die Beschreibungen meiner Aufträge waren präzise und klar. So habe ich mir angewöhnt nicht mehr nach dem Gestern und dem Morgen zu fragen. Ich überlege, entscheide und dann ist es eben so, wie es ist.«

Sie machte eine Pause, fragte Aril: »Verstehst du das?« Und um es trotzdem zu erklären fügte sie an ihre Frage noch hinzu: »Ich hatte einen Lehmklumpen in der Hand. Ich konnte ihn zurückwerfen oder öffnen. Ich habe mich für die letzte Sache entschieden. Ich wollte wissen, was es ist. Ein Ring also. Anstecken oder nicht. Kaninchen oder Drache? Egal was daraus wird …« die Dalish holte nochmals tief Luft und zugleich breitete sich in ihr eine lange nicht gefühlte Ruhe und Befriedigung aus. Sie hatte sich nach einer sehr langen Zeit erklären können: »… ich werde die Entscheidung, den Lehmklumpen nicht geworfen zu haben, nie, aber wirklich niemals mehr infrage stellen. Es ist nicht mehr umkehrbar. Und deshalb frage ich heute nicht mehr so viele Dinge. Entschieden ist entschieden und man muss damit leben. Macht aber auch Sinn, denn ein ewiges Nachsinnen über die bessere, klügere, weisere Entscheidung muss man nicht haben. Deshalb habe ich dich nach dem Stilett gefragt. Verstehst du es jetzt, was ich meine?«


nächster Post: Ein Versuch wird wiederholt (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst?p=24625120&viewfull=1#post24625120)

Shepard Commander
06.11.2015, 17:31
http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg

Artur zog sich, nachdem er alle seine Waschungen vollendet hatte seine Rüstung an und schnallte sich das Schwert an. Nicht das er in Amaranthine ein erhöhtes Sicherheitsbedürfnis verspürte, allerdings war die Rüstung ja auch eine Art Statussymbol. Zudem und das war ein äußerst gewichtiger Grund hatte er ja heute vor nach Aufträgen zu suchen. Die Rüstung machte bei Gesprächen mit potenziellen Auftraggebern einen guten Eindruck und verstrahlte Kompetenz. Außerdem wussten die meisten dann auch direkt das man ihn nicht für ein paar Silberstücke anzusprechen brauchte. Irgendwo in dieser puliserenden Hafenstadt würde es schon Arbeit geben da war er sich sicher. Reichtum brachte schließlich stets Probleme mit sich und wo Handelskarawanen herzogen gab es Piraten und Banditen die ihnen auflauerten. Um erstere würde sich Artur aufgrund seiner eher rudimentären maritimen Erfahrungen jedoch wohl nicht kümmern können. Und bis auf Mordred war der Rest seiner Gruppe garantiert auch noch nie auf dem offenen Meer gewesen und wer hatte schon Lust auf eine Fahrt mit drei potenziell seekranken Frauen. Also würde er sich auf das Land beschränken.

Nachdem er gerüstet war, verließ er sein Zimmer und schloß ab. Auf irgendein Klopfen an den Türen der anderen verzichtete er, um diese fortgeschrittene Stunde war er vermutlich der letzte der aufstand. Wie sich beim betreten des Schankraums heraustellte war das nur teilweise richtig, denn Larissa und Morgana schienen auch noch beide auf ihren Zimmern zu sein. Bei der Hexe konnten das noch gut noch irgendwelche kleinen Verschönerungen sein, während man bei Larissa nie wusste. Vielleicht schlief sie noch oder sie war vor den anderen aufgestanden um durch die Stadt zu stromern. Immerhin würde sie diesesmal wohl nicht unerwartet mit Mordred durch die Tür kommen, denn dieser war auch wieder aufgetaucht und saß mit Nimue an einem Tisch in der Ecke. Artur steuerte sogleich auf die beiden zu und begrüßte sie freundlich.
"Einen wunderschönen Guten Morgen wünsche ich der Dame und dem Herren." Beide erwiderten den Gruß und Artur setzte sich neben Mordred, welcher scheinbar ein neues Outfit aus seinen Sachen herausgekramt hatte. Es gab ihm einen frischeren Eindruck und warum auch nicht, immerhin waren sie in einer Stadt. Selbst Morgana hatte ja gestern ein neues Kleid getragen, wohl weil hier keine allzu große Gefahr durch Staub drohte, höchstens in irgendwelchen Unrat zu treten.
"Schön zu sehen das niemand gestern in Amaranthine verschollen ist. Wir hatten uns schon gefragt wo ihr euch herumtreibt. Was habt ihr gestern gemacht ? Lady Seren ? Mordred ?", fragte er höflich seine beiden Gefährten am Tisch und warf bei der Erwähnung der Namen der betreffenden einen Blick zu. Bei Mordred erwartete er irgendeine Saufgeschichte oder etwas in der Richtung, während er bei Nimue keine genaue Vermutung hatte. Was machten Magier schon außerhalb des Zirkels. Templer beraten ? Bücher wälzen ?

Morgana betrachtete Larissa im Spiegel während sie mit der Bürste die Knoten in ihren Haaren bändigte. Lange Haare waren schön und standen ihr gut, jedoch waren sie auch schwer zu pflegen. Larissa hatte diesen Kampf wohl schon vor einiger Zeit aufgegeben, wodurch ihre Haare etwas wilder und weniger gepflegt waren, aber Morgana machte das nichts aus. Sie rochen trotzdem gut und die Hexe mochte dieses leicht archaische und naurbelassene der Dalish. Es passte ausgezeichnet zu der Jägerin. Außerdem hätte eine Bürste bei ihr wohl zu keinem nennenswerten Ergebnis mehr geführt und Morganan wäre die letzte die wollte das Larissa die Schere an ihren Haaren kreisen ließ. Aufmerksam hörte sie zu als Larissa die Gedanken mitteilte welche sie beschäftigten. Sie hatte auch schon darüber nachgedacht, wenn auch eher oberflächlich. Gestern war sie ein wenig zu beschäftigt gewesen sich mit ihren neu entdeckten Gefühlen zu beschäftigen. Und heute morgen hatte sie auch andere Dinge im Kopf gehabt, vor allem die Tatsache zu genießen das alles real war und sie und Larissa ein Paar waren. Die Reaktionen ihrer Gefährten waren schwer abzuschätzen, wusste sie doch nicht wie sie überhaupt zu Beziehungen zwischen zwei Frauen standen. Auch wenn sie vermutete das es bei den beiden Herren zu diversen Fantasien führen würde. Nimue war in dieser Hinsicht nicht einzuschätzen, wobei es Morgana aber auch egal war was die Frau darüber dachte. Vermutlich wenig, denn sie machte nicht den Eindruck als würde sie sich sehr für zwischenmenschliches interessieren. Morgana fuhr damit fort ihre Haare zu kämmen und drehte sich auf den Schemel zu Larissa um. Sie lächelte der Elfe zu.
"Guten Morgen alle zusammen. Larissa und ich sind übrigens jetzt ein Paar. Klingt irgendwie merkwürdig nicht wahr ?", antwortete sie mit einem leichten Kichern, während die Bürste kontinuierlich durch ihr seidiges Haar fuhr.
"Ich denke wir sollten es ihnen nicht sofort sagen. Wir haben mindestens noch diesen Tag an dem wir über angemessene Privatsphäre verfügen. Ich denke das sollten wir nutzen um uns erst selbst ein wenig an die neue Situation zu gewöhnen. Ich weiß nicht wie es dir dabei geht, aber auch wenn ich glücklich und zufrieden mit unserer neuen Partnerschaft bin so ist es doch etwas was völlig neu für mich ist.", sagte sie nachdenklich und legte die Bürste beiseite. Dann erhob sie sich, legte ihre Arme um den Hals der Elfe und lächelte auf sie hinab. Auch wenn ihr wieder auffiel das die Elfe schneller war mit dem Anziehen als sie.
"Heute würde ich es ihnen noch nicht sagen. Aber lange vor ihnen geheimhalten werden wir es eh nicht. Immerhin sind sie keine Idioten und was mich angeht, so habe ich jetzt nachdem ich mich enschlossen habe mit dir zusammen zu sein, keine Lust meine Gefühle dir gegenüber zu verbergen. Außer natürlich du bestehst darauf.", sagte sie zutraulich und gab der Elfe einen kurzen Kuss. Dann löste sie sich von der Elfe, trug ein wenig von dem Parfum auf und begann sich anzuziehen, erst Socken dann das neue Kleid und die Stiefel. Zuletzt zog sie ihren Ring an und befestigte wieder die Brosche an der Stelle des gestrigen Abends. Sie trat wieder an Larissa heran.
"Es kommt natürlich darauf an was du möchtest Ma vhenan. Wenn du es ihnen unbedingt direkt sagen möchtest, habe ich auch nichts dagegen, immerhin schäme ich mich nicht mit dir zusammen zu sein. Ich bin froh dich zu haben.", sagte sie zärtlich und sah der Elfe tief in ihre Augen und fixierte dabei dieses blasse Grün in dem man sich nur allzu gerne verlor.


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Larissa gab sich mit Morganas Sichtweise zufrieden, da sie diese durchaus teilte. „Ja, ich denke du hast Recht“, sagte sie leise und schaute scheu beiseite, als Morgana ihre Augen mit den eigenen fixierte. „Ich denke wir sagen es nicht, verstellen uns aber auch nicht. „Ich wüsste nämlich auch nicht, wie wir es sagen sollten.“ Dann kicherte sie mädchenhaft, denn die Vorstellung die Morgana geboten hat war wahrhaft amüsant. Es wäre keine Rechtfertigung, nur eine Information. Zudem wusste sie nicht, was es die drei Anderen eigentlich angehen sollte. Artur war mit den Frauen sowas wie befreundet und Mordred und Nimue zumindest Reisegefährten. Doch Larissas und Morganas neu entfachte Flamme der… was auch immer sich daraus ergab, hatte ja letztlich keinen Einfluss auf die Anderen. Und um der eventuellen Glückwünsche oder neidischen Blicke willen würde sie es kaum preisgeben. „Ich hoffe, wenn Artur es herausfindet, dass er dann nicht böse mit mir ist“, gestand Larissa, noch immer ohne Morgana in die rauchgrünen Edelsteine zu schauen, die ihre Augen waren. „Ich glaube nämlich, dass er insgeheim in dich verliebt ist.“ Sie schmunzelte. „Und ich glaube auch Mordred findet dich attraktiv, aber…“, sie legte ihre Hände auf Morganas Hüfte und zog sie zu sich und ließ den Besitzanspruch unausgesprochen. Vermutlich wäre er Morgana ebenso unbehaglich wie Larissa. Die Elfe berührte die Brosche, die sie der Hexe gestern geschenkt hatte. Sie würde zu einem Symbol heranwachsen an den Tag an dem die Frauen zueinandergefunden hatten. Und dies bedeutete, dass sie von Morgana entweder bis ans Ende ihrer Tage in Ehren gehalten oder irgendwann aus Zorn in einen Fluss geschmissen werden würde. Larissa hoffte natürlich Ersters doch plötzlich überkam sie Trauer und Niedergeschlagenheit. Morgana schien dies zu spüren, oder ihr anzusehen und hob sanft ihr Kinn. In Larissas Augen glitzerte eine Träne. „Tut mir leid. Ich… ich wollte nicht!“, entschuldigte sie sich und wischte sich hastig mit dem Ärmel die Augen trocken. Damit Morgana ihr nicht länger ins Gesicht sah, umarmte sie die Hexe nun und drückte sie an sich, spürte den größeren aber nicht stärkeren Körper, roch den Duft mit dem Morgana ihren Eigenen überdeckte und krallte sich sanft in die schwarzen Haare, die auf dem Rücken der Hexe lagen. So verharrte sie und ließ sich von Morgana beruhigend den Hinterkopf streicheln, bis sie sich sicher war, dass sie wieder normal wirkte. Dann entließ sie die Hexe aus ihrer Umarmung und zwang sich zu einem Lächeln. „Komm. Wir gehen.“

„Ich habe gelesen, Ritter. Über die Dunkle Brut, wenn das Eure Neugierde befriedigt“, antwortete Nimue mit derselben Distanz wie immer. „Nach Eurer Nacht brauche ich kaum zu fragen; ich sah Euch gestern aus dem stadtbekanntesten Bordell torkeln. Ihr wart so angetrunken und glücklich, dass Ihr mich nicht einmal bemerkt habt“, sagte Nimue. In ihrem Tonfall lag eine verurteilende Schärfe, obwohl dies Arturs Besuch im Bordell galt, nicht der Tatsache, dass er sie nicht gesehen hatte. Nachts waren alle Katzen grau, auch diejenigen die des Tages Magierinnen waren.
„Nun“, sagte Mordred der das Wort ergriff, nachdem Nimue offensichtlich nicht mehr preisgeben wollte als das. „Ich habe mich gestern Abend zünftig betrunken und bin dann sternhagelvoll ins Bett gefallen. Auch mich habt Ihr nicht gesehen, Artur, dabei meinte ich mich daran zu erinnern Euch im Gespräch mit unserem zwergischen Wirt gesehen zu haben. Vielleicht irre ich aber auch.“ Er feixte und schob sich ein Stück Brot in den Mund. Nimue schaute nun auch ihn abschätzig ab. „Wie es nämlich aussieht bin ich tot.“ Der Gesichtsausdruck der Magierin wandelte sich nun, ebenso wie Arturs. Während Artur fragend dreinschaute, schaute Nimue den Literaten nun nämlich mit einer Mischung aus Mitleid und Zweifel an dessen geistiger Gesundheit an. „Tot?“, fragte sie schließlich. Mordred nickte bedeutungsschwer, dann schaute er Artur an. „Die Geschichte wird Euch gefallen, Artur. Aber wenn Ihr mich auslacht muss ich Euch zum Duell fordern!“
Bevor er begann aß er noch ein Stück Brot und einen Streifen Speck und ehe er anfangen konnte zu reden, betraten Larissa und Morgana den Schankraum. Mordred hielt inne bis sich die Frauen zu ihnen gesellt hatten und dem Wirt ihre Wünsche nannten. Wenn er seine missliche Lage schon preisgab, dann konnte er dies auch vor der ganzen Gruppe tun. Larissa ließ sich neben Nimue nieder und schenkte ihr ein Lächeln während Morgana keine andere Wahl hatte, als sich an den Kopf der Tafel, auf einen Stuhl, zu setzten. „Fahrt fort“, sagte Nimue trocken und fast gelangweilt, nachdem wieder Ruhe eingekehrt war. Die Geschichte interessierte sie kaum, aber sie hatte keine Lust auf dieses „Guten Morgen. Wie geht es Euch? Was habt Ihr gestern getrieben?“-Gerede seitens der Neuankömmlinge. Larissa witterte eine gute Geschichte und fragte kurz, worum es ginge. Mordred setzte die beiden Neuen ins Bilde und fuhr dann wie gewünscht fort: „Gestern Mittag, kurz nach unserer Ankunft hier ging ich zur Bank um Geld zu holen. Nur leider hat man mich für tot erklärt! Angeblich sei ich in der Schlacht von Ostagar gefallen, hieß es da. Das Ganze war jedoch nicht nur eine falsche Annahme, sondern eine absichtlich gestreute Lüge von dem Vater meiner Verlobten!“
Mordred schlug bei der Erwähnung dieses Skandals mit der bloßen Faust auf den Tisch, was Besteck und Teller kurz vibrieren ließ. „Diese Tiere!“, fluchte er und rang um Fassung. „Er war es auch, der die Krähen von Antiva auf uns gehetzt hat. Damit ich auch auf jeden Fall tot bleibe! Mieser Bastard! Und jetzt hat meine Verlobte Olwen, dieses spatenblöde Huhn, mein gesamtes Vermögen geerbt und an die bekannten Banken in Ferelden und vermutlich auch Orlais Briefe gesandt, dass ich verschieden sei.“ Mordred seufzte. „Ich habe natürlich einen Brief geschrieben um dieses Missverständnis aufzuklären aber bis dies geschehen ist, sind meinen finanziellen Mittel sehr begrenzt.“ Mordred war zweifellos die schickste Person am Tisch. Es entbehrte also nicht der Ironie, dass er zugleich wohl auch die ärmste war. „Wartet mal“, unterbrach Nimue ihn nun doch mit scheinbarem Interesse. „Ihr seid gar kein Söldner?“ Sie hob fragend eine Augenbraue, was ihrem ohnehin schon strengen Gesicht noch einen draufsetzte. „Nein, bin ich nicht.“ Mordred hatte zugegebenermaßen mit dem Gedanken gespielt Artur nach einem Anteil an dem letzten Kampf zu fragen, immerhin hatte er einen beträchtlichen Beitrag geleistet und das vermutlich höchste Risiko getragen, doch war er zu stolz um über seinen Schatten zu springen und nach ein paar Münzen zu fragen. Zumindest noch.

Forenperser
06.11.2015, 19:04
http://upload.worldofplayers.de/files9/Dethmold_Avatar.jpgKaum merklich nickte Darius während Talorr sich zur Ruhe begab. Er dachte über dessen Worte nach, während er in die Flammen des kleinen Lagerfeuers schaute. ,,..verdammte Elfen-Psychpathen...", hallte es in seinem Kopf wieder. So richtig der Söldner mit seiner Einschätzung auch liegen mochte, so war er doch wie ein Tauber, der die Blinden verachtete. Er lebte selbst in einem Land, das die vollkommende Abwesenheit von Ordnung und Sinn nicht nur hingenommen, sondern scheinbar noch zu ihrem höchsten Ideal erklärt hatte. Es gab keine Struktur, keine Richtung, nur einen Mahlstrom aus gegeneinander gerichteten Interessen und immer wieder aufflammender Gewalt, sei es nun als Krieg oder als Progrom gegen Elfen oder andere Minderheiten. Für einen Spielball, der nicht nur freiwillig in dieser Misere lebte, sondern sie scheinbar sogar dem Qun, dem Inbegriff von Sinn, vorgezogen hatte, nahm sich Talorr einiges heraus, indem die Elfen so geringschätzig bedachte. In Darius Augen war jeder, der eine Existenz in diesem Chaos fristete, welches sich Königreich nannte, auch ein Psychopath oder zumindest auf dem direkten Wege einer zu werden.
Der Ben-Hassrath schaute zu Talorr herüber. Vielleicht war er noch von diesem Weg abzubringen. Sein Blick wanderte zu dem Wolf, der am Rande des Feuerscheins, fast eingehüllt von der auf die Gruppe eindringenden Finsternis lag und um sein Leben kämpfte. Sollte er die Nacht nicht überstehen wäre es nur naheliegend, sein Fleisch als Proviant für die Reise zu nutzen, doch würde Talorr vermutlich eher Darius umbringen, als über diesen Vorschlag auch nur nachzudenken. Der alte Mann schüttelte verdrießlich den Kopf und schaute wieder ins Feuer. Es war immer wieder erstaunlich, wie weit sich Talorr von seinen Wurzeln entfernt hatte.

So sinnlos und verbohrt Darius die Überzeugungen des Söldners auch finden mochte, dessen Wunsch wurde ihm tatsächlich gewährt: Bis weit in die Nacht hinein passierte nichts und die einzigen unangenehmen Besucher, die sich in ihrem Lager einfanden waren ein paar Stechmücken, die den Wachenden ebenso wie sie Schlafenden peinigten. Als nach Darius' Gefühl die Hälfte der Nacht vorbei war und er kaum noch die Augen offen halten konnte stand er leise auf und ging zu Talorr, um ihn zu wecken. ,,Bisher war alles ruhig.", flüsterte er ihm noch zu bevor er sich hinlegte und die Augen schloss. Wie eine Welle schwappte die Erschöpfung über ihn und riss ihn mit in einen unsanften Schlaf.

http://upload.worldofplayers.de/files9/rsz_1scarred.jpg
"Mnnhhh....." Mit missmutiger Miene quälte sich der Kossith aus seiner provisorischen Schlafstätte, setzte seinen Helm wieder auf und richtete sich auf. "Na denn. Eine geruhsame Nacht wünsche ich euch." Sein Ton war deutlich weniger missbilligend als sonst. Bewusst oder unbewusst? Nahezu zeitgleich mit ihm war Slim auch erwacht. Er konnte immer noch nicht aufstehen, sah aber schon etwas ausgeruhter aus. Talorr setzte sich zu ihm herüber und kraulte seinem Freund über die Ohren, während er gedankenverloren in den Himmel schaute. "Bald haben wir es hinter uns." murmelte er. Knack Instinktiv fuhr Talorr hoch und griff nach seiner Waffe. Auch Slim stellte seine Ohren auf und knurrte. Da er nicht aufstehen konnte beruhigte der Jäger seinen Wolf wieder. "Ganz ruhig. Ich werde nachsehen." Mit einem Blick zu Darius bemerkte er dass dieser nicht aufgewacht war. Ganz vorsichtig schlich er in Richtung des Gebüsches wo das Geräusch hergekommen war. Ohne zu zögern stach er direkt zu als er davor stand. Ein kurzes Quieken ertönte, dann war es still. Verdattert zog er den Speer wieder raus. Ein Nug. Das arme Ding hing jetzt leblos durchgespießt auf seiner Waffe. "Glück muss man haben." In doppelter Hinsicht. Es war nichts gefährliches und sie hatten etwas zu essen. "Spätes Abendessen, Slim." Der Wolf leckte sich beim Anblick des toten Tiers die Lippen. Da Darius noch schlief konnten sie sich die wohlgenährte Nug unter einander aufteilen. "Hoffentlich kommt nicht doch noch eine unangenehme Überraschung...."

numberten
06.11.2015, 20:07
http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/W4DL88qY39Eg1V9mordred_klein.png & http://upload.worldofplayers.de/files10/nimue_klein.jpg

Larissa gab sich mit Morganas Sichtweise zufrieden, da sie diese durchaus teilte. „Ja, ich denke du hast Recht“, sagte sie leise und schaute scheu beiseite, als Morgana ihre Augen mit den eigenen fixierte. „Ich denke wir sagen es nicht, verstellen uns aber auch nicht. „Ich wüsste nämlich auch nicht, wie wir es sagen sollten.“ Dann kicherte sie mädchenhaft, denn die Vorstellung die Morgana geboten hat war wahrhaft amüsant. Es wäre keine Rechtfertigung, nur eine Information. Zudem wusste sie nicht, was es die drei Anderen eigentlich angehen sollte. Artur war mit den Frauen sowas wie befreundet und Mordred und Nimue zumindest Reisegefährten. Doch Larissas und Morganas neu entfachte Flamme der… was auch immer sich daraus ergab, hatte ja letztlich keinen Einfluss auf die Anderen. Und um der eventuellen Glückwünsche oder neidischen Blicke willen würde sie es kaum preisgeben. „Ich hoffe, wenn Artur es herausfindet, dass er dann nicht böse mit mir ist“, gestand Larissa, noch immer ohne Morgana in die rauchgrünen Edelsteine zu schauen, die ihre Augen waren. „Ich glaube nämlich, dass er insgeheim in dich verliebt ist.“ Sie schmunzelte. „Und ich glaube auch Mordred findet dich attraktiv, aber…“, sie legte ihre Hände auf Morganas Hüfte und zog sie zu sich und ließ den Besitzanspruch unausgesprochen. Vermutlich wäre er Morgana ebenso unbehaglich wie Larissa. Die Elfe berührte die Brosche, die sie der Hexe gestern geschenkt hatte. Sie würde zu einem Symbol heranwachsen an den Tag an dem die Frauen zueinandergefunden hatten. Und dies bedeutete, dass sie von Morgana entweder bis ans Ende ihrer Tage in Ehren gehalten oder irgendwann aus Zorn in einen Fluss geschmissen werden würde. Larissa hoffte natürlich Ersters doch plötzlich überkam sie Trauer und Niedergeschlagenheit. Morgana schien dies zu spüren, oder ihr anzusehen und hob sanft ihr Kinn. In Larissas Augen glitzerte eine Träne. „Tut mir leid. Ich… ich wollte nicht!“, entschuldigte sie sich und wischte sich hastig mit dem Ärmel die Augen trocken. Damit Morgana ihr nicht länger ins Gesicht sah, umarmte sie die Hexe nun und drückte sie an sich, spürte den größeren aber nicht stärkeren Körper, roch den Duft mit dem Morgana ihren Eigenen überdeckte und krallte sich sanft in die schwarzen Haare, die auf dem Rücken der Hexe lagen. So verharrte sie und ließ sich von Morgana beruhigend den Hinterkopf streicheln, bis sie sich sicher war, dass sie wieder normal wirkte. Dann entließ sie die Hexe aus ihrer Umarmung und zwang sich zu einem Lächeln. „Komm. Wir gehen.“

„Ich habe gelesen, Ritter. Über die Dunkle Brut, wenn das Eure Neugierde befriedigt“, antwortete Nimue mit derselben Distanz wie immer. „Nach Eurer Nacht brauche ich kaum zu fragen; ich sah Euch gestern aus dem stadtbekanntesten Bordell torkeln. Ihr wart so angetrunken und glücklich, dass Ihr mich nicht einmal bemerkt habt“, sagte Nimue. In ihrem Tonfall lag eine verurteilende Schärfe, obwohl dies Arturs Besuch im Bordell galt, nicht der Tatsache, dass er sie nicht gesehen hatte. Nachts waren alle Katzen grau, auch diejenigen die des Tages Magierinnen waren.
„Nun“, sagte Mordred der das Wort ergriff, nachdem Nimue offensichtlich nicht mehr preisgeben wollte als das. „Ich habe mich gestern Abend zünftig betrunken und bin dann sternhagelvoll ins Bett gefallen. Auch mich habt Ihr nicht gesehen, Artur, dabei meinte ich mich daran zu erinnern Euch im Gespräch mit unserem zwergischen Wirt gesehen zu haben. Vielleicht irre ich aber auch.“ Er feixte und schob sich ein Stück Brot in den Mund. Nimue schaute nun auch ihn abschätzig ab. „Wie es nämlich aussieht bin ich tot.“ Der Gesichtsausdruck der Magierin wandelte sich nun, ebenso wie Arturs. Während Artur fragend dreinschaute, schaute Nimue den Literaten nun nämlich mit einer Mischung aus Mitleid und Zweifel an dessen geistiger Gesundheit an. „Tot?“, fragte sie schließlich. Mordred nickte bedeutungsschwer, dann schaute er Artur an. „Die Geschichte wird Euch gefallen, Artur. Aber wenn Ihr mich auslacht muss ich Euch zum Duell fordern!“
Bevor er begann aß er noch ein Stück Brot und einen Streifen Speck und ehe er anfangen konnte zu reden, betraten Larissa und Morgana den Schankraum. Mordred hielt inne bis sich die Frauen zu ihnen gesellt hatten und dem Wirt ihre Wünsche nannten. Wenn er seine missliche Lage schon preisgab, dann konnte er dies auch vor der ganzen Gruppe tun. Larissa ließ sich neben Nimue nieder und schenkte ihr ein Lächeln während Morgana keine andere Wahl hatte, als sich an den Kopf der Tafel, auf einen Stuhl, zu setzten. „Fahrt fort“, sagte Nimue trocken und fast gelangweilt, nachdem wieder Ruhe eingekehrt war. Die Geschichte interessierte sie kaum, aber sie hatte keine Lust auf dieses „Guten Morgen. Wie geht es Euch? Was habt Ihr gestern getrieben?“-Gerede seitens der Neuankömmlinge. Larissa witterte eine gute Geschichte und fragte kurz, worum es ginge. Mordred setzte die beiden Neuen ins Bilde und fuhr dann wie gewünscht fort: „Gestern Mittag, kurz nach unserer Ankunft hier ging ich zur Bank um Geld zu holen. Nur leider hat man mich für tot erklärt! Angeblich sei ich in der Schlacht von Ostagar gefallen, hieß es da. Das Ganze war jedoch nicht nur eine falsche Annahme, sondern eine absichtlich gestreute Lüge von dem Vater meiner Verlobten!“
Mordred schlug bei der Erwähnung dieses Skandals mit der bloßen Faust auf den Tisch, was Besteck und Teller kurz vibrieren ließ. „Diese Tiere!“, fluchte er und rang um Fassung. „Er war es auch, der die Krähen von Antiva auf uns gehetzt hat. Damit ich auch auf jeden Fall tot bleibe! Mieser Bastard! Und jetzt hat meine Verlobte Olwen, dieses spatenblöde Huhn, mein gesamtes Vermögen geerbt und an die bekannten Banken in Ferelden und vermutlich auch Orlais Briefe gesandt, dass ich verschieden sei.“ Mordred seufzte. „Ich habe natürlich einen Brief geschrieben um dieses Missverständnis aufzuklären aber bis dies geschehen ist, sind meinen finanziellen Mittel sehr begrenzt.“ Mordred war zweifellos die schickste Person am Tisch. Es entbehrte also nicht der Ironie, dass er zugleich wohl auch die ärmste war. „Wartet mal“, unterbrach Nimue ihn nun doch mit scheinbarem Interesse. „Ihr seid gar kein Söldner?“ Sie hob fragend eine Augenbraue, was ihrem ohnehin schon strengen Gesicht noch einen draufsetzte. „Nein, bin ich nicht.“ Mordred hatte zugegebenermaßen mit dem Gedanken gespielt Artur nach einem Anteil an dem letzten Kampf zu fragen, immerhin hatte er einen beträchtlichen Beitrag geleistet und das vermutlich höchste Risiko getragen, doch war er zu stolz um über seinen Schatten zu springen und nach ein paar Münzen zu fragen. Zumindest noch.

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Larissa stimmte Morganas Worten zu und kicherte anschließend, vermutlich auch über den Gedanken wie albern es wäre den anderen es einfach nebenbei ins Gesicht zu sagen. Allerdings wich sie ihrem Blick aus, was die Hexe ein wenig irritierte, denn in ihren Augen gab es keinen Grund dafür. Wie sich herausstellte war die Ursache dafür das sie eventuelle Eifersuchtsszenen oder Feindeseligkeit von seiten der Männer erwartete, wenn ihre Beziehung öffentlich wurde. Morgana sah darin keine großen Probleme, denn immerhin hatte Artur nach der Liebesnacht keinerlei Anzeichen gezeigt das er in irgendeiner Weise in sie verliebt wäre oder für sie schwärmte. Und der Ritter machte nun wirklich nicht den Eindruck eines stillen Mauerblümchens. Mordred und sie hatten dagegen erst nach Denerim angefangen eine Art freundschaftliches Verhältnis mit ihr aufzubauen, weswegen sie stark anzweifelte das er in sie verliebt wäre. Sexuell interessiert, das könnte sein, aber das waren wohl die meisten Männer mit einen Sinn für Schönheit. Sie glaubte nicht das von Seiten der beiden Männer irgendwelche Eifersuchtsszenen zu erwarten waren. Larissas indirekt geäußerter Besitzanspruch war niedlich auch wenn sie zugeben musste das er ein wenig gewöhnungsbedürftig war. Aber die Elfe sprach ihn nicht aus sondern umarmte die Hexe nur und betrachtete die Brosche welche sie der Hexe geschenkt hatte. Plötzlich verschwand ihre gute Laune und sie senkte ihr Gesicht und schien niedergeschlagen. Morgana sah es mit Unbehagen, schließlich gab es diesen Morgen nun wirklich keinen Grund dafür. Sanft hob Morgana das Kinn der Elfe und lächelte sie aufmunternd an. Tränen glitzerten in deren Augen und wurden sogleich von ihr weggewischt. Schließlich umarmte sie die Hexe und hielt sich an ihr fest, während Morgana die Elfe tröstete. Sie wusste nicht was die Elfe jetzt bedrückte, aber sie spürte das sie Trost brauchte. Und ihre Nähe.
Schließlich beruhigte sich Larissa und löste ihre Umarmung. Sie sah wieder normal aus, auch wenn es ihr die Hexe nicht ganz abkaufte.
Deeswegen brach Morgana nach ihrer Aufforderung nicht sofort auf, sondern hielt sie kurz an den Händen fest.
"Bevor wir gehen, wollte ich dir noch sagen das ich nicht denke das irgendeiner von den Männern böse auf dich sein wird, wenn sie es herausfinden. Und falls doch werde ich mit ihnen ein Wörtchen zu reden haben. Ich habe mich für dich entschieden und es ist mir egal was andere darüber denken mögen.", sagte sie aufmunternd und sah der Elfe in zutraulich die Augen. Diese nickte ihr zustimmend zu, sodass Morgana hoffte das die Sache fürs Erste geklärt war.
"Und jetzt sollten wir wirklich zu den Anderen gehen.", meinte sie gutgelaunt und öffnete der Elfe die Tür, worauf sie das Zimmer verließen.

Die Antwort der Magierin war so liebenswürdig wie Artur es schon von ihr gewohnt war. Dazu mischte sich noch ein verurteilender Unterton gepaart mit einem abfälligen Blick. So konnte ja nur ein perfekter Tag beginnen. Vermutlich war sie wieder in ihrer Katzengestalt herumgelaufen und wunderte sich das man sie dann nicht erkannte. Oder sie fand es verwerflich das Männer in den Puff gehen oder den Sexualakt im allgemeinen. Für so eine attraktive Frau machte sie irgendwie einen verdammt prüden Eindruck. Das passierte wohl wenn man von der Kirche aufgezogen wurde und den ganzen Tag nur seinen Kopf in Bücher steckte. Vor allem da sich Artur nicht sicher war wie ihnen ein Buch über die Dunkle Brut damals in der Grotte hätte helfen sollen. Er hatte selbst das eine oder andere über die Kreaturen im vorhinein gelesen, aber die Tatsache das er wusste das sie kein Silberit mochten, war damals ohne Silberitwaffe recht nutzlos gewesen. Immerhin war Mordred besser gelaunt und offenbarte das er gestern scheinbar sternhagelvoll nach Hause gekommen war auch wenn Artur das offensichtlich nicht mitbekommen hatte. Außerdem offenbarte er das er scheinbar tot war, auch wenn Artur nicht wusste was er damit meinte. Auch Nimue schien leicht irritiert, auch wenn ihr Blick jetzt von Abfällig zu "seid ihr noch ganz dicht ?" gewechselt war. Bevor der Antivaner die Geschichte welche Artur scheinbar zum lachen bringen würde, zum Besten geben konnte, erschienen auch Morgana und Larissa welche sich nach freundlichen Grüßen dazusetzen.

Morgana stellte fest das Mordred und Nimue wieder da waren und ersterer anscheinend gerade dabei war eine Anekdote zu erzählen. Die Hexe musste sich vor Kopf setzen, fand aber das dies wohl auch nicht schlimmer war als neben der gelangweilt aussehenden Nimue zu sitzen, welche in einem unmotivierten Tonfall Mordred auführte fortzufahren. Dieser ließ sich nicht zweimal bitten und begann davon zu erzählen das er vom Vater seiner Verlobten für tot erklärt worden war. Morgana erinnerte sich das er im Gespräch mal was von einer Verlobten erwähnt hatte und verstand nun das er nicht bei ihr weilte. Scheinbar fand sie keinen großen Anklang bei ihm. Faktisch schien der Antivaner jetzt pleite zu sein und Morgana konnte seine Wut gut nachvollziehen. Nicht nur das der Antivaner sich teilweise dadurch definierte das er freimütig mit seinem Geld umging, scheinbar hatte sein Schwiegervater in Spe auch versucht ihn umzubringen. Die Tatsache das er die Männer angeheurt hatte die Larissa entführt hatten, machte ihn für Morgana noch eine Spur unsymphatischer.
Das Glück schien dem Antivaner nicht besonders hold zu sein wenn man bedachte was seit seiner Reise mit ihm so passiert war. Nimues Überraschung das Mordred kein Söldner war fand Morgana dagegen amüsant auch wenn sie den Impuls unterdrückte zu grinsen. Offensichtlich hatte Fräulein Besserwisser bei ihrer Ankunft damals nicht zugehört.

Artur fand die Geschichte tatsächlich auf eine gewisse Weise amüsant, wenn auch nur die Tatsache das Mordred scheinbar immer noch unter Geldproblemen litt. Den Rest der Geschichte fand er weniger amüsant, denn für Tod erklärt zu werden und einen Schwiegervater zu haben der dabei noch sichergehen wollte fand er nicht erbaulich. Er wusste nicht das Mordred verlobt war, was aber bei einem Mann seines Alters nicht verwunderte. Auch wenn es irgendwie so klang als wäre er vor seiner Verlobten nach Ferelden geflohen. Das war hingegen fast wieder lustig. Artur verkniff sich trotzdem Anzeichen von Amüsement offen zu zeigen und beobachtete lieber wie Nimue aus der Geschichte die bereits bekannte Information zog das Mordred kein Söldner war. Nachdem dieser das bestätigt hatte, beschloß Artur sie nochmal über den genauen Status dieser Konstellation zu informieren.
"Das stimmt Lord Aromaki ist kein Söldner. Wobei ich ein wenig verwundert bin das ihr überrascht seid immerhin habe ich das damals bei unserer Vorstellung in Blumenbach gesagt und ihr standet direkt neben dem Bürgermeister. Vermutlich hattet ihr damals andere Sachen die euch in dem Moment beschäftigten, immerhin solltet ihr einen Fluch brechen.", erinnerte er die Magierin an seine damalige Vorstellung. Unter Umständen war die Magierin damals zu beschäftigt gewesen zu erraten ob Morgana eine Magierin war oder nicht.
"Aber um es noch einmal zu erklären, Larissa, Morgana und ich sind Söldner, Mordred begleitet nur unsere Gruppe, so wie ihr es tut. Verzeiht falls ihr da etwas falsch verstanden habt.", erklärte er der Zirkelmagierin die herrschenden Umstände.
"Allerdings ändert es ja nichts an der damaligen Vereinbarung, insofern ist es euch vermutlich egal sein wer in dieser Gruppe was ist."
Mordred nickte und bestätigte damit Arturs Worte. Dieser fragte sich ob Mordred jetzt wo er pleite war noch immer so große Abneigungen gegen das Söldnergewerbe hatte. Vermutlich schon stur genug war er ja.
"Oh und die Dunkle Brut die ihr vorhin erwähnt habt interessiert mich tatsächlich. Hauptsächlich wie man ihr aus dem Weg geht. Ich kann euch jedoch schon aus eigener Erfahrung berichten ,dass sie häßlich ist, viel zu zahlreich und ohne Rücksicht auf eigene Verluste kämpft. Immerhin kann sie durch Waffen, Pfeile und Magie getötet werden auch wenn ihr das wahrscheinlich alles schon gelesen habt. Ach und wie wir herausgefunden haben kämpft sie auch wenn sie brennt, so lange weiter bis sie stirbt. Zum Glück ist sie größtenteils dumm und hat wenig Sinn für Taktik. Sie ist kein angenehmer Gegner das versichere ich euch.", erklärte er nüchtern während er sich an die Ereignisse aus der Höhle erinnerte. In einem Buch davon zu lesen war etwas anderes als ihr Auge in Auge gegenüberzustehen. Und in Nevarra gab es viele Bücher zu diesem Thema.
"Aber genug von der Brut, das Thema kann einem heutzutage allzu leicht persönlich über den Weg laufen.", sagte er nachdenklich und begann sich wieder dem Frühstück zuzuwenden. Der Wirt brachte gerade im diesem Moment auch das Frühstück der Damen, sodass alle versorgt waren. Morgana hatte während Arturs Vortrag geschwiegen und nur zugehört. In ihren Augen war das sinnlos, denn Nimue sah nicht nach jemanden aus der sich für Erfahrungsberichte interessierte. Hätte Artur ihr erzählt das Morgana ein Infernor und einen Sturm in einer Höhle entfesselt hatte, hätte Nimue das vermutlich auch nicht geglaubt. Jetzt wandte sie sich, nachdem sie sich ein Schinkenbrot geschmiert hatte und einen Schluck von ihrer Milch genommen hatte, dem essenden Ritter zu.
"Da ihr schon anfangt über vergangene Aufträge zu plaudern, wie sieht es mit neuen aus ? Ihr habt gemeint das ihr heute nach solchen Ausschau halten wolltet, braucht ihr dabei meine oder Larissas Hilfe ?", fragte sie den Ritter wohlwollend. Ihr war es ja egal ob sie Aufträge bekamen, aber für Larissa und Artur war es wichtig und sie wollte schließlich beiden helfen.
"Nun ich wollte als erstes beim Stadtkommandanten vorbeischauen und nehmt es mir nicht übel, aber ich vermute dabei wärt ihr beide mir keine große Hilfe, außerdem wäre es albern wenn wir zu dritt dort auftauchen. Ihr könnt euch also in der Stadt ein wenig umhören, wenn ihr wollt. Beim Markt und am Hafen schnappt man immer mal was auf, wenn man genau hinhört. Wir treffen uns dann bevor die Dämmerung anfängt wieder hier und besprechen die weiteren Schritte.", antwortete er überlegt. Morgana nickte, er hatte vermutlich recht. Eine scheinbar unbewaffnete Frau und eine Elfe, dazu noch eine Dalish könnten sich als abschreckend erweisen. Da war es wohl besser wenn Artur den Ritter raushängen ließ und nach betuchten Auftraggebern suchte. Außerdem konnten sie und Larissa die Stadt weiter erkunden, was auch nicht unbedingt schlecht war. Das Nimue sie begleiten würde bezweifelte sie nach dem gestrigen Tag sehr und falls Mordred mitkommen wollte war das nun auch nicht ein großes Problem."
"Wie ihr wünscht.",antwortete sie gutgelaunt und biss beherzt in ihr Schinkenbrot.

Shepard Commander
07.11.2015, 09:58
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Larissa stimmte Morganas Worten zu und kicherte anschließend, vermutlich auch über den Gedanken wie albern es wäre den anderen es einfach nebenbei ins Gesicht zu sagen. Allerdings wich sie ihrem Blick aus, was die Hexe ein wenig irritierte, denn in ihren Augen gab es keinen Grund dafür. Wie sich herausstellte war die Ursache dafür das sie eventuelle Eifersuchtsszenen oder Feindeseligkeit von seiten der Männer erwartete, wenn ihre Beziehung öffentlich wurde. Morgana sah darin keine großen Probleme, denn immerhin hatte Artur nach der Liebesnacht keinerlei Anzeichen gezeigt das er in irgendeiner Weise in sie verliebt wäre oder für sie schwärmte. Und der Ritter machte nun wirklich nicht den Eindruck eines stillen Mauerblümchens. Mordred und sie hatten dagegen erst nach Denerim angefangen eine Art freundschaftliches Verhältnis mit ihr aufzubauen, weswegen sie stark anzweifelte das er in sie verliebt wäre. Sexuell interessiert, das könnte sein, aber das waren wohl die meisten Männer mit einen Sinn für Schönheit. Sie glaubte nicht das von Seiten der beiden Männer irgendwelche Eifersuchtsszenen zu erwarten waren. Larissas indirekt geäußerter Besitzanspruch war niedlich auch wenn sie zugeben musste das er ein wenig gewöhnungsbedürftig war. Aber die Elfe sprach ihn nicht aus sondern umarmte die Hexe nur und betrachtete die Brosche welche sie der Hexe geschenkt hatte. Plötzlich verschwand ihre gute Laune und sie senkte ihr Gesicht und schien niedergeschlagen. Morgana sah es mit Unbehagen, schließlich gab es diesen Morgen nun wirklich keinen Grund dafür. Sanft hob Morgana das Kinn der Elfe und lächelte sie aufmunternd an. Tränen glitzerten in deren Augen und wurden sogleich von ihr weggewischt. Schließlich umarmte sie die Hexe und hielt sich an ihr fest, während Morgana die Elfe tröstete. Sie wusste nicht was die Elfe jetzt bedrückte, aber sie spürte das sie Trost brauchte. Und ihre Nähe.
Schließlich beruhigte sich Larissa und löste ihre Umarmung. Sie sah wieder normal aus, auch wenn es ihr die Hexe nicht ganz abkaufte.
Deeswegen brach Morgana nach ihrer Aufforderung nicht sofort auf, sondern hielt sie kurz an den Händen fest.
"Bevor wir gehen, wollte ich dir noch sagen das ich nicht denke das irgendeiner von den Männern böse auf dich sein wird, wenn sie es herausfinden. Und falls doch werde ich mit ihnen ein Wörtchen zu reden haben. Ich habe mich für dich entschieden und es ist mir egal was andere darüber denken mögen.", sagte sie aufmunternd und sah der Elfe in zutraulich die Augen. Diese nickte ihr zustimmend zu, sodass Morgana hoffte das die Sache fürs Erste geklärt war.
"Und jetzt sollten wir wirklich zu den Anderen gehen.", meinte sie gutgelaunt und öffnete der Elfe die Tür, worauf sie das Zimmer verließen.

Die Antwort der Magierin war so liebenswürdig wie Artur es schon von ihr gewohnt war. Dazu mischte sich noch ein verurteilender Unterton gepaart mit einem abfälligen Blick. So konnte ja nur ein perfekter Tag beginnen. Vermutlich war sie wieder in ihrer Katzengestalt herumgelaufen und wunderte sich das man sie dann nicht erkannte. Oder sie fand es verwerflich das Männer in den Puff gehen oder den Sexualakt im allgemeinen. Für so eine attraktive Frau machte sie irgendwie einen verdammt prüden Eindruck. Das passierte wohl wenn man von der Kirche aufgezogen wurde und den ganzen Tag nur seinen Kopf in Bücher steckte. Vor allem da sich Artur nicht sicher war wie ihnen ein Buch über die Dunkle Brut damals in der Grotte hätte helfen sollen. Er hatte selbst das eine oder andere über die Kreaturen im vorhinein gelesen, aber die Tatsache das er wusste das sie kein Silberit mochten, war damals ohne Silberitwaffe recht nutzlos gewesen. Immerhin war Mordred besser gelaunt und offenbarte das er gestern scheinbar sternhagelvoll nach Hause gekommen war auch wenn Artur das offensichtlich nicht mitbekommen hatte. Außerdem offenbarte er das er scheinbar tot war, auch wenn Artur nicht wusste was er damit meinte. Auch Nimue schien leicht irritiert, auch wenn ihr Blick jetzt von Abfällig zu "seid ihr noch ganz dicht ?" gewechselt war. Bevor der Antivaner die Geschichte welche Artur scheinbar zum lachen bringen würde, zum Besten geben konnte, erschienen auch Morgana und Larissa welche sich nach freundlichen Grüßen dazusetzen.

Morgana stellte fest das Mordred und Nimue wieder da waren und ersterer anscheinend gerade dabei war eine Anekdote zu erzählen. Die Hexe musste sich vor Kopf setzen, fand aber das dies wohl auch nicht schlimmer war als neben der gelangweilt aussehenden Nimue zu sitzen, welche in einem unmotivierten Tonfall Mordred auführte fortzufahren. Dieser ließ sich nicht zweimal bitten und begann davon zu erzählen das er vom Vater seiner Verlobten für tot erklärt worden war. Morgana erinnerte sich das er im Gespräch mal was von einer Verlobten erwähnt hatte und verstand nun das er nicht bei ihr weilte. Scheinbar fand sie keinen großen Anklang bei ihm. Faktisch schien der Antivaner jetzt pleite zu sein und Morgana konnte seine Wut gut nachvollziehen. Nicht nur das der Antivaner sich teilweise dadurch definierte das er freimütig mit seinem Geld umging, scheinbar hatte sein Schwiegervater in Spe auch versucht ihn umzubringen. Die Tatsache das er die Männer angeheurt hatte die Larissa entführt hatten, machte ihn für Morgana noch eine Spur unsymphatischer.
Das Glück schien dem Antivaner nicht besonders hold zu sein wenn man bedachte was seit seiner Reise mit ihm so passiert war. Nimues Überraschung das Mordred kein Söldner war fand Morgana dagegen amüsant auch wenn sie den Impuls unterdrückte zu grinsen. Offensichtlich hatte Fräulein Besserwisser bei ihrer Ankunft damals nicht zugehört.

Artur fand die Geschichte tatsächlich auf eine gewisse Weise amüsant, wenn auch nur die Tatsache das Mordred scheinbar immer noch unter Geldproblemen litt. Den Rest der Geschichte fand er weniger amüsant, denn für Tod erklärt zu werden und einen Schwiegervater zu haben der dabei noch sichergehen wollte fand er nicht erbaulich. Er wusste nicht das Mordred verlobt war, was aber bei einem Mann seines Alters nicht verwunderte. Auch wenn es irgendwie so klang als wäre er vor seiner Verlobten nach Ferelden geflohen. Das war hingegen fast wieder lustig. Artur verkniff sich trotzdem Anzeichen von Amüsement offen zu zeigen und beobachtete lieber wie Nimue aus der Geschichte die bereits bekannte Information zog das Mordred kein Söldner war. Nachdem dieser das bestätigt hatte, beschloß Artur sie nochmal über den genauen Status dieser Konstellation zu informieren.
"Das stimmt Lord Aromaki ist kein Söldner. Wobei ich ein wenig verwundert bin das ihr überrascht seid immerhin habe ich das damals bei unserer Vorstellung in Blumenbach gesagt und ihr standet direkt neben dem Bürgermeister. Vermutlich hattet ihr damals andere Sachen die euch in dem Moment beschäftigten, immerhin solltet ihr einen Fluch brechen.", erinnerte er die Magierin an seine damalige Vorstellung. Unter Umständen war die Magierin damals zu beschäftigt gewesen zu erraten ob Morgana eine Magierin war oder nicht.
"Aber um es noch einmal zu erklären, Larissa, Morgana und ich sind Söldner, Mordred begleitet nur unsere Gruppe, so wie ihr es tut. Verzeiht falls ihr da etwas falsch verstanden habt.", erklärte er der Zirkelmagierin die herrschenden Umstände.
"Allerdings ändert es ja nichts an der damaligen Vereinbarung, insofern ist es euch vermutlich egal sein wer in dieser Gruppe was ist."
Mordred nickte und bestätigte damit Arturs Worte. Dieser fragte sich ob Mordred jetzt wo er pleite war noch immer so große Abneigungen gegen das Söldnergewerbe hatte. Vermutlich schon stur genug war er ja.
"Oh und die Dunkle Brut die ihr vorhin erwähnt habt interessiert mich tatsächlich. Hauptsächlich wie man ihr aus dem Weg geht. Ich kann euch jedoch schon aus eigener Erfahrung berichten ,dass sie häßlich ist, viel zu zahlreich und ohne Rücksicht auf eigene Verluste kämpft. Immerhin kann sie durch Waffen, Pfeile und Magie getötet werden auch wenn ihr das wahrscheinlich alles schon gelesen habt. Ach und wie wir herausgefunden haben kämpft sie auch wenn sie brennt, so lange weiter bis sie stirbt. Zum Glück ist sie größtenteils dumm und hat wenig Sinn für Taktik. Sie ist kein angenehmer Gegner das versichere ich euch.", erklärte er nüchtern während er sich an die Ereignisse aus der Höhle erinnerte. In einem Buch davon zu lesen war etwas anderes als ihr Auge in Auge gegenüberzustehen. Und in Nevarra gab es viele Bücher zu diesem Thema.
"Aber genug von der Brut, das Thema kann einem heutzutage allzu leicht persönlich über den Weg laufen.", sagte er nachdenklich und begann sich wieder dem Frühstück zuzuwenden. Der Wirt brachte gerade im diesem Moment auch das Frühstück der Damen, sodass alle versorgt waren. Morgana hatte während Arturs Vortrag geschwiegen und nur zugehört. In ihren Augen war das sinnlos, denn Nimue sah nicht nach jemanden aus der sich für Erfahrungsberichte interessierte. Hätte Artur ihr erzählt das Morgana ein Infernor und einen Sturm in einer Höhle entfesselt hatte, hätte Nimue das vermutlich auch nicht geglaubt. Jetzt wandte sie sich, nachdem sie sich ein Schinkenbrot geschmiert hatte und einen Schluck von ihrer Milch genommen hatte, dem essenden Ritter zu.
"Da ihr schon anfangt über vergangene Aufträge zu plaudern, wie sieht es mit neuen aus ? Ihr habt gemeint das ihr heute nach solchen Ausschau halten wolltet, braucht ihr dabei meine oder Larissas Hilfe ?", fragte sie den Ritter wohlwollend. Ihr war es ja egal ob sie Aufträge bekamen, aber für Larissa und Artur war es wichtig und sie wollte schließlich beiden helfen.
"Nun ich wollte als erstes beim Stadtkommandanten vorbeischauen und nehmt es mir nicht übel, aber ich vermute dabei wärt ihr beide mir keine große Hilfe, außerdem wäre es albern wenn wir zu dritt dort auftauchen. Ihr könnt euch also in der Stadt ein wenig umhören, wenn ihr wollt. Beim Markt und am Hafen schnappt man immer mal was auf, wenn man genau hinhört. Wir treffen uns dann bevor die Dämmerung anfängt wieder hier und besprechen die weiteren Schritte.", antwortete er überlegt. Morgana nickte, er hatte vermutlich recht. Eine scheinbar unbewaffnete Frau und eine Elfe, dazu noch eine Dalish könnten sich als abschreckend erweisen. Da war es wohl besser wenn Artur den Ritter raushängen ließ und nach betuchten Auftraggebern suchte. Außerdem konnten sie und Larissa die Stadt weiter erkunden, was auch nicht unbedingt schlecht war. Das Nimue sie begleiten würde bezweifelte sie nach dem gestrigen Tag sehr und falls Mordred mitkommen wollte war das nun auch nicht ein großes Problem."
"Wie ihr wünscht.",antwortete sie gutgelaunt und biss beherzt in ihr Schinkenbrot.


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Nimue ließ sich von der kleinen Runde belächeln, da ihre Unkenntnis zutage trat. Sie hatte damals tatsächlich nur mit halbem Ohr zugehört. Wenn vier Fremde, darunter drei bewaffnet in ein Dorf kommen und von bezahlter Messerarbeit reden, so geht man in aller Regel davon aus, dass es sich bei allen Vieren um Halsabschneider handelte. Zudem war ihr Interesse an Morgana, der Hexe, höher als an den drei gewöhnlichen Klingenschwingern. Von daher befiel sie keine Pein hinsichtlich ihrer Fehleinschätzung und auch entschuldigen wollte sie sich nicht. Wieso auch?
Und dann kam er. Der unausweichliche, prahlerische Bericht eines Überlebenden der Dunklen Brut. Wie Nimue sich schon in der Bibliothek gedacht hatte, war er von faktenlosem Geschwafel erfüllt, kratze lediglich an der Oberfläche des Mysteriums und verallgemeinerte während er beispielhaft für die stagnierte Denkungsweise des Ritters stand. Nimue lächelte. Ein unechtes, aber besonnen höfliches Lächeln, mit dem sie Artur nun betraute. „Ich danke Euch für Euren Bericht, Ritter“, sagte sie schmeichelnd. Damit war das Thema wohl beendet denn Morgana schnitt ein Neues an. Das Thema der Auftragssuche, das Nimue liebend gerne mit einem lauten Seufzer kommentiert hätte, doch wusste sie, dass sie ebenso gut eine hohle Vase hätte anseufzen können. Artur antwortete daraufhin, dass er sich bei der Stadtwache umhören wolle und dass Larissas und Morganas Mitkommen unnötig, gar unerwünscht sei. Stattdessen sollten die beiden Frauen sich in der Stadt nach Aufträgen umhören. Vielleicht sollte auch Nimue einmal nachfragen, immerhin würde die Suche nach bezahlter Arbeit ansonsten noch mehr Zeit in Anspruch nehmen. Eine derart große Stadt wie Denerim quoll vermutlich über an Aufträgen zum beseitigen von diesem oder erschlagen von jenem. Ansonsten könnte man sich auch einfach dem Anschlagbrett der Kirche widmen. Im Vorbeigehen hatte die Magierin dort diverse Zettel unterschiedlicher Größe gesehen, manche mit dem Siegel der Kirche, manche scheinbar von Adligen und wieder andere aus einfachem Papier und geschrieben von der gemeinen Hand. Zwei, drei dieser zumeist einfältigen Aufträge sollten ebenso viel Klimpergeld in die Kasse streuen wie eine waghalsige Mission, wie sie die Stadtwache nur den todesmutigsten Söldnern anbot. Da ging es dann meist um das Bekämpfen von Diebesbanden in den Vierteln, in die sich die Wache gar nicht oder nur in Kompaniestärke traute oder um das Zerschlagen von Schmugglerringen in und außerhalb der Stadt. Zudem hatte Nimue bemerkt, dass es auf dem Marktplatz ebenfalls eine Anschlagtafel gab, die sich mit den vermutlich lukrativsten Aufträgen schmückte. Wenn ein Händler so sehr in die Bredouille geriet, dass er Hilfe an solch einer Tafel anforderte, dann zahlte er meist gut. Denn das erfolgreiche und schnelle Erledigen solcher Aufträge wirkte sich zumeist maßgeblich auf den Umsatz und die Gewinnspanne der Händler aus.
All das langweilte Nimue. Sie hatte keine Lust mehr sich über Aufträge und Söldnerhandwerk Gedanken zu machen. Stattdessen murmelte sie eine Entschuldigung wollte sich an Larissa vorbei aus der Sitzbank bewegen. Die Elfe war jedoch gerade dabei sich abwechselnd Mandeln in den Mund zu werfen und dabei von einem Apfel abzubeißen, sodass die Magierin gezwungen war, sich kurz auf Larissas Schoß zu setzen und dann auf der anderen Seite wieder abzusteigen. Dann griff sie über den Tisch, sammelte ihr Buch auf und sagte im Vorbeigehen zu Morgana: „Ihr habt noch mein Buch. Das hätte ich gerne wieder, wenn Ihr damit fertig seid. Aber lasst Euch ruhig Zeit.“ Dann verschwand sie.

Mordred war zugegeben ein wenig beleidigt, dass die schöne Magierin ihn für einen gewöhnlichen Totschläger gehalten und seiner Person anscheinend nicht gebührend Aufmerksamkeit geschenkt hatte. Andererseits war es wohl auch schwer zu unterscheiden, ob man der Truppe angehörte oder nicht, wenn man sich freiwillig von einem Werwolf attackieren ließ. Wie dem auch sei, nun ging Nimue elegant wie immer davon. Vielleicht würde er sie später begleiten, denn Artur schien allein gehen zu wollen und Larissa und Morgana zu begleiten wäre wohl kaum eine freudige Angelegenheit. Abgesehen von der Hahn im Korb-Tatsache verbrachten die Frauen eindeutig lieber Zeit zu zweit als sich mit einem der Männer abzugeben. Mordred zwang sich aufkommende Gedanken zu unterdrücken und überlegte, was er stattdessen mit seinem Tag anfangen könne. Geld war ja eigentlich knapp, andererseits besaß er noch vierzehn goldene Glücksbringer und hier schien es ja ein stadtbekanntes Bordell zu geben. Diese wurden ja nicht stadtbekannt, wenn die Qualität Mist wäre und obwohl er darauf verzichtete sich von Artur eine Meinung einzuholen vertraute er auf sein Gespür. Die Frage war also nicht was er tun wollte, sondern ob er es tun sollte. Er war ja wahrlich kein Kostverächter und angesichts der Ereignisse der letzten Wochen wäre regelmäßige Entspannung durchaus angemessen. Andererseits waren Bordelle wirklich teuer. Vielleicht sollte er es stattdessen mal damit versuchen die fereldrischen Edel- oder Händlerfrauen zu umgarnen. Es kostete mehr Mühe als einfach eine Münze springen zu lassen, andererseits hatte er schon in den meisten Ländern Thedas Glück bei Hofe gehabt. Und dieses Stadtbad hatte er auch noch nicht besucht. Also fasste er den Plan anstatt sein weniges Geld auszugeben lieber ein Bad zu nehmen und auf neue Gönner zu spekulieren, indem er sich ein wenig in der gehobenen Gesellschaft Amaranthines herumtrieb. Mit seinem Aussehen, er schaute an sich herab, wäre es vermutlich kein Problem.
Larissa aß und aß bis sich langsam das Sättigungsgefühl bei ihr einstellte. Vermutlich tat es gar nicht wirklich Not so viel zu schlingen wie sie es tat. Dennoch, was man einmal gelernt hatte…
Währenddessen lauschte sie Arturs Erklärung von der baldigen Auftragsbeschaffung. Sie sagte nichts, weil sie den Mund voll hatte, freute sich aber darüber bald wieder etwas zu tun zu haben. Seltsam wie schnell man sich anpasste. Früher hatte sie tägliche spannende Aufgaben gehabt. Jagen, spähen, Fallen stellen und die Shemlen umgehen. Heute waren diese Aufgaben rarer gestreut und wenn, dann verkaufte man sie für bare Münze. Insgeheim war sie froh, dass niemand aus dem Clan sie nun sehen konnte, obgleich sie deren Tod noch immer betrauerte. Dennoch, die Rügen so mancher Clangeschwister würden vermutlich überaus heftig ausfallen. Shemlen! Überall Shemlen! Und dann auch noch für sie arbeiten! Überhaupt Geld zu verlangen…
Nimue stand auf. Das heißt sie quetschte sich an Larissa vorbei. Beide Frauen waren schlank und so gab es genug Platz, dennoch musste sich die Magierin auf Larissas Schoss setzten. Sie hatte angenehm stramme Pobacken wie Larissa anerkennend feststellte. Wie konnte jemand, der die ganze Zeit nur am Lesen war und sonst in einem Zirkelturm, wie auch immer dieser aussehen mochte, herumlief bloß einen derart gemeißelten Po haben? Und ohnehin war die Magierin nicht minder attraktiv als Larissas Freundin. Vermutlich eine Nebenerscheinung der Gestaltwandlung. Wenn man als Wolf jagte oder als Katze kletterte war die Quintessenz dessen vermutlich ein strammer Leib. Allerdings vermutlich auch der Charakterzug der eigensinnigen Katze oder des einsamen Wolfes. Nimue machte keinen Hehl daraus, dass sie die Gesellschaft der Vier tolerierte aber nicht gerade bejubelte. Eine Eigenschaft die durchaus zu bewundern war, denn wies sie doch eine gewisse innere Stärke und Festigung auf, wenn auch einen Hang zur Egomanie, vielleicht sogar einen Hauch Narzissmus.
Nachdem Nimue entschwebt war, wobei ihre hohen Absätze gemächlich klickten und Larissa sich fragte, wie man auf so hohen Hacken eigentlich laufen konnte, schaute die Elfe sich Mordred an. Der Antivaner war herausgeputzt wie ein Pfau; glatt rasiert, die Haare gekämmt und mit einer neuen auffällig schicken Jacke. Vermutlich wollte er bei irgendwem Eindruck schinden. Vielleicht bei der Bank, die ihm kein Geld geben wollte? Oder einer Frau? Morgana womöglich? Oder Nimue? Erste war nun „Besitz“ der Elfe und Zweitere zu erobern sollte schwerer sein als die Tore Amaranthines zu stürmen. Larissa winkte gedanklich ab und widmete sich wieder ihren Speisen. Schließlich war der Tag gerade einmal angebrochen und lag nun noch sonnenbeschien vor ihnen.

*

Nach dem Frühstück dann zogen alle Fünf aus um den Geschäften des Tages nachzugehen.
Nimue streifte ziellos durch das Händlerviertel und beschaute die Auslage nach Waren magischer Natur. Zuweilen verkauften Händler Artefakte, Relikte oder Spruchrollen ohne deren Bedeutung und Wert zu kennen. Für sie waren es merkwürdige Objekte für deren Funktionen ihnen das Verständnis fehlte. Für Nimue waren es zuweilen Schätze von hohem Wert und sie erstand sie zumeist für wenige Münzen. Sie beschaute sich gerade ein Instrument, welches vielleicht einmal den Nachfahren der elfischen Hochkultur gedient haben mochte, als eine junge, ehrfürchtige Stimme: „L-Lady Seren?“, fragte. Die Magierin legte den Gegenstand, den sie nun doch als Plunder entlarvt hatte desinteressiert zurück und schaute sich um. Dort stand ein junger Mann, kaum älter als achtzehn. Er hatte blondes, wallendes Haar und kaum Bartwuchs, abgesehen von ein paar einsamen Stoppeln hier und da. „Was wollt Ihr von mir?“ „Beim Erbauer, Ihr seid es wirklich!“, sagte der Junge und kam nun näher. „Mein Name ist Konrad. Ich gehöre zum Zirkel der Magie, genau wie Ihr! Aber ich bin hier in Amaranthine für magische Hilfsarbeiten eingeteilt.“ „Aha“, gab Nimue beiläufig von sich, während sie sich wieder der Auslage zuwandte. „Es ist mir eine große Ehre Euch zu treffen. Ich habe gehört Ihr seid einer der besten Fluchbrecher des Zirkels! Gestattet mir die Frage wie Euch das gelingt.“ Erwartungsvoll blickte er sie an, die Finger fast betend vor der Brust verschränkt. Nimue seufzte, dann zuckte sie die Achseln. „Ich kann es einfach. Die Lehre findet man in den Büchern und mit ausreichend Hingabe und magischem Talent…“ „Wow!“, staunte der Jüngling, obwohl die Antwort kaum mehr als allgemeingültig gewesen war. „Dürfte ich Euch heute begleiten, Lady Seren? Ich habe heute einen freien Tag.“ „Ich… ich habe waaahnsinnig viel zu tun“, versuchte sich die Magierin rauszureden. „Ist doch perfekt! Dann werde ich Euch dabei unterstützen!“, sagte der junge Konrad und tat einen Schritt auf sie zu, was nun so dicht, dass Nimue sich schon fast belästigt fühlte. Nimue gab ein freudloses Knurren von sich dann ging sie weiter die Stände entlang, Konrad dicht auf den Versen. „Wieso seid Ihr eigentlich in Amaranthine?“
Das würde sicherlich ein langer Tag werden… Genau aus solchen Gründen bevorzugte Nimue die Gesellschaft von Besänftigten. Die redeten nur, wenn man sie ansprach und wenn sie sprachen, dann plapperten sie auch nie einfach drauf los, sondern dachten sehr genau über das nach, was sie von sich gaben. Nimue hatte Kinder noch nie richtig leiden können und dieser Bursche hier war ein Kind im Körper eines heranwachsenden Mannes, vermutlich sogar mit deren pubertären Verlangen sie entgeistert anzustarren. Die Magierin versuchte den nun wild plappernden Jungen zu ignorieren, während sie mit der Hand ihren Zopf entlangfuhr und die Haare betastete. Schließlich musste alles an seinem Platz sitzen.

numberten
07.11.2015, 14:46
http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/W4DL88qY39Eg1V9mordred_klein.png & http://upload.worldofplayers.de/files10/nimue_klein.jpg

Nimue ließ sich von der kleinen Runde belächeln, da ihre Unkenntnis zutage trat. Sie hatte damals tatsächlich nur mit halbem Ohr zugehört. Wenn vier Fremde, darunter drei bewaffnet in ein Dorf kommen und von bezahlter Messerarbeit reden, so geht man in aller Regel davon aus, dass es sich bei allen Vieren um Halsabschneider handelte. Zudem war ihr Interesse an Morgana, der Hexe, höher als an den drei gewöhnlichen Klingenschwingern. Von daher befiel sie keine Pein hinsichtlich ihrer Fehleinschätzung und auch entschuldigen wollte sie sich nicht. Wieso auch?
Und dann kam er. Der unausweichliche, prahlerische Bericht eines Überlebenden der Dunklen Brut. Wie Nimue sich schon in der Bibliothek gedacht hatte, war er von faktenlosem Geschwafel erfüllt, kratze lediglich an der Oberfläche des Mysteriums und verallgemeinerte während er beispielhaft für die stagnierte Denkungsweise des Ritters stand. Nimue lächelte. Ein unechtes, aber besonnen höfliches Lächeln, mit dem sie Artur nun betraute. „Ich danke Euch für Euren Bericht, Ritter“, sagte sie schmeichelnd. Damit war das Thema wohl beendet denn Morgana schnitt ein Neues an. Das Thema der Auftragssuche, das Nimue liebend gerne mit einem lauten Seufzer kommentiert hätte, doch wusste sie, dass sie ebenso gut eine hohle Vase hätte anseufzen können. Artur antwortete daraufhin, dass er sich bei der Stadtwache umhören wolle und dass Larissas und Morganas Mitkommen unnötig, gar unerwünscht sei. Stattdessen sollten die beiden Frauen sich in der Stadt nach Aufträgen umhören. Vielleicht sollte auch Nimue einmal nachfragen, immerhin würde die Suche nach bezahlter Arbeit ansonsten noch mehr Zeit in Anspruch nehmen. Eine derart große Stadt wie Denerim quoll vermutlich über an Aufträgen zum beseitigen von diesem oder erschlagen von jenem. Ansonsten könnte man sich auch einfach dem Anschlagbrett der Kirche widmen. Im Vorbeigehen hatte die Magierin dort diverse Zettel unterschiedlicher Größe gesehen, manche mit dem Siegel der Kirche, manche scheinbar von Adligen und wieder andere aus einfachem Papier und geschrieben von der gemeinen Hand. Zwei, drei dieser zumeist einfältigen Aufträge sollten ebenso viel Klimpergeld in die Kasse streuen wie eine waghalsige Mission, wie sie die Stadtwache nur den todesmutigsten Söldnern anbot. Da ging es dann meist um das Bekämpfen von Diebesbanden in den Vierteln, in die sich die Wache gar nicht oder nur in Kompaniestärke traute oder um das Zerschlagen von Schmugglerringen in und außerhalb der Stadt. Zudem hatte Nimue bemerkt, dass es auf dem Marktplatz ebenfalls eine Anschlagtafel gab, die sich mit den vermutlich lukrativsten Aufträgen schmückte. Wenn ein Händler so sehr in die Bredouille geriet, dass er Hilfe an solch einer Tafel anforderte, dann zahlte er meist gut. Denn das erfolgreiche und schnelle Erledigen solcher Aufträge wirkte sich zumeist maßgeblich auf den Umsatz und die Gewinnspanne der Händler aus.
All das langweilte Nimue. Sie hatte keine Lust mehr sich über Aufträge und Söldnerhandwerk Gedanken zu machen. Stattdessen murmelte sie eine Entschuldigung wollte sich an Larissa vorbei aus der Sitzbank bewegen. Die Elfe war jedoch gerade dabei sich abwechselnd Mandeln in den Mund zu werfen und dabei von einem Apfel abzubeißen, sodass die Magierin gezwungen war, sich kurz auf Larissas Schoß zu setzen und dann auf der anderen Seite wieder abzusteigen. Dann griff sie über den Tisch, sammelte ihr Buch auf und sagte im Vorbeigehen zu Morgana: „Ihr habt noch mein Buch. Das hätte ich gerne wieder, wenn Ihr damit fertig seid. Aber lasst Euch ruhig Zeit.“ Dann verschwand sie.

Mordred war zugegeben ein wenig beleidigt, dass die schöne Magierin ihn für einen gewöhnlichen Totschläger gehalten und seiner Person anscheinend nicht gebührend Aufmerksamkeit geschenkt hatte. Andererseits war es wohl auch schwer zu unterscheiden, ob man der Truppe angehörte oder nicht, wenn man sich freiwillig von einem Werwolf attackieren ließ. Wie dem auch sei, nun ging Nimue elegant wie immer davon. Vielleicht würde er sie später begleiten, denn Artur schien allein gehen zu wollen und Larissa und Morgana zu begleiten wäre wohl kaum eine freudige Angelegenheit. Abgesehen von der Hahn im Korb-Tatsache verbrachten die Frauen eindeutig lieber Zeit zu zweit als sich mit einem der Männer abzugeben. Mordred zwang sich aufkommende Gedanken zu unterdrücken und überlegte, was er stattdessen mit seinem Tag anfangen könne. Geld war ja eigentlich knapp, andererseits besaß er noch vierzehn goldene Glücksbringer und hier schien es ja ein stadtbekanntes Bordell zu geben. Diese wurden ja nicht stadtbekannt, wenn die Qualität Mist wäre und obwohl er darauf verzichtete sich von Artur eine Meinung einzuholen vertraute er auf sein Gespür. Die Frage war also nicht was er tun wollte, sondern ob er es tun sollte. Er war ja wahrlich kein Kostverächter und angesichts der Ereignisse der letzten Wochen wäre regelmäßige Entspannung durchaus angemessen. Andererseits waren Bordelle wirklich teuer. Vielleicht sollte er es stattdessen mal damit versuchen die fereldrischen Edel- oder Händlerfrauen zu umgarnen. Es kostete mehr Mühe als einfach eine Münze springen zu lassen, andererseits hatte er schon in den meisten Ländern Thedas Glück bei Hofe gehabt. Und dieses Stadtbad hatte er auch noch nicht besucht. Also fasste er den Plan anstatt sein weniges Geld auszugeben lieber ein Bad zu nehmen und auf neue Gönner zu spekulieren, indem er sich ein wenig in der gehobenen Gesellschaft Amaranthines herumtrieb. Mit seinem Aussehen, er schaute an sich herab, wäre es vermutlich kein Problem.
Larissa aß und aß bis sich langsam das Sättigungsgefühl bei ihr einstellte. Vermutlich tat es gar nicht wirklich Not so viel zu schlingen wie sie es tat. Dennoch, was man einmal gelernt hatte…
Währenddessen lauschte sie Arturs Erklärung von der baldigen Auftragsbeschaffung. Sie sagte nichts, weil sie den Mund voll hatte, freute sich aber darüber bald wieder etwas zu tun zu haben. Seltsam wie schnell man sich anpasste. Früher hatte sie tägliche spannende Aufgaben gehabt. Jagen, spähen, Fallen stellen und die Shemlen umgehen. Heute waren diese Aufgaben rarer gestreut und wenn, dann verkaufte man sie für bare Münze. Insgeheim war sie froh, dass niemand aus dem Clan sie nun sehen konnte, obgleich sie deren Tod noch immer betrauerte. Dennoch, die Rügen so mancher Clangeschwister würden vermutlich überaus heftig ausfallen. Shemlen! Überall Shemlen! Und dann auch noch für sie arbeiten! Überhaupt Geld zu verlangen…
Nimue stand auf. Das heißt sie quetschte sich an Larissa vorbei. Beide Frauen waren schlank und so gab es genug Platz, dennoch musste sich die Magierin auf Larissas Schoss setzten. Sie hatte angenehm stramme Pobacken wie Larissa anerkennend feststellte. Wie konnte jemand, der die ganze Zeit nur am Lesen war und sonst in einem Zirkelturm, wie auch immer dieser aussehen mochte, herumlief bloß einen derart gemeißelten Po haben? Und ohnehin war die Magierin nicht minder attraktiv als Larissas Freundin. Vermutlich eine Nebenerscheinung der Gestaltwandlung. Wenn man als Wolf jagte oder als Katze kletterte war die Quintessenz dessen vermutlich ein strammer Leib. Allerdings vermutlich auch der Charakterzug der eigensinnigen Katze oder des einsamen Wolfes. Nimue machte keinen Hehl daraus, dass sie die Gesellschaft der Vier tolerierte aber nicht gerade bejubelte. Eine Eigenschaft die durchaus zu bewundern war, denn wies sie doch eine gewisse innere Stärke und Festigung auf, wenn auch einen Hang zur Egomanie, vielleicht sogar einen Hauch Narzissmus.
Nachdem Nimue entschwebt war, wobei ihre hohen Absätze gemächlich klickten und Larissa sich fragte, wie man auf so hohen Hacken eigentlich laufen konnte, schaute die Elfe sich Mordred an. Der Antivaner war herausgeputzt wie ein Pfau; glatt rasiert, die Haare gekämmt und mit einer neuen auffällig schicken Jacke. Vermutlich wollte er bei irgendwem Eindruck schinden. Vielleicht bei der Bank, die ihm kein Geld geben wollte? Oder einer Frau? Morgana womöglich? Oder Nimue? Erste war nun „Besitz“ der Elfe und Zweitere zu erobern sollte schwerer sein als die Tore Amaranthines zu stürmen. Larissa winkte gedanklich ab und widmete sich wieder ihren Speisen. Schließlich war der Tag gerade einmal angebrochen und lag nun noch sonnenbeschien vor ihnen.

*

Nach dem Frühstück dann zogen alle Fünf aus um den Geschäften des Tages nachzugehen.
Nimue streifte ziellos durch das Händlerviertel und beschaute die Auslage nach Waren magischer Natur. Zuweilen verkauften Händler Artefakte, Relikte oder Spruchrollen ohne deren Bedeutung und Wert zu kennen. Für sie waren es merkwürdige Objekte für deren Funktionen ihnen das Verständnis fehlte. Für Nimue waren es zuweilen Schätze von hohem Wert und sie erstand sie zumeist für wenige Münzen. Sie beschaute sich gerade ein Instrument, welches vielleicht einmal den Nachfahren der elfischen Hochkultur gedient haben mochte, als eine junge, ehrfürchtige Stimme: „L-Lady Seren?“, fragte. Die Magierin legte den Gegenstand, den sie nun doch als Plunder entlarvt hatte desinteressiert zurück und schaute sich um. Dort stand ein junger Mann, kaum älter als achtzehn. Er hatte blondes, wallendes Haar und kaum Bartwuchs, abgesehen von ein paar einsamen Stoppeln hier und da. „Was wollt Ihr von mir?“ „Beim Erbauer, Ihr seid es wirklich!“, sagte der Junge und kam nun näher. „Mein Name ist Konrad. Ich gehöre zum Zirkel der Magie, genau wie Ihr! Aber ich bin hier in Amaranthine für magische Hilfsarbeiten eingeteilt.“ „Aha“, gab Nimue beiläufig von sich, während sie sich wieder der Auslage zuwandte. „Es ist mir eine große Ehre Euch zu treffen. Ich habe gehört Ihr seid einer der besten Fluchbrecher des Zirkels! Gestattet mir die Frage wie Euch das gelingt.“ Erwartungsvoll blickte er sie an, die Finger fast betend vor der Brust verschränkt. Nimue seufzte, dann zuckte sie die Achseln. „Ich kann es einfach. Die Lehre findet man in den Büchern und mit ausreichend Hingabe und magischem Talent…“ „Wow!“, staunte der Jüngling, obwohl die Antwort kaum mehr als allgemeingültig gewesen war. „Dürfte ich Euch heute begleiten, Lady Seren? Ich habe heute einen freien Tag.“ „Ich… ich habe waaahnsinnig viel zu tun“, versuchte sich die Magierin rauszureden. „Ist doch perfekt! Dann werde ich Euch dabei unterstützen!“, sagte der junge Konrad und tat einen Schritt auf sie zu, was nun so dicht, dass Nimue sich schon fast belästigt fühlte. Nimue gab ein freudloses Knurren von sich dann ging sie weiter die Stände entlang, Konrad dicht auf den Versen. „Wieso seid Ihr eigentlich in Amaranthine?“
Das würde sicherlich ein langer Tag werden… Genau aus solchen Gründen bevorzugte Nimue die Gesellschaft von Besänftigten. Die redeten nur, wenn man sie ansprach und wenn sie sprachen, dann plapperten sie auch nie einfach drauf los, sondern dachten sehr genau über das nach, was sie von sich gaben. Nimue hatte Kinder noch nie richtig leiden können und dieser Bursche hier war ein Kind im Körper eines heranwachsenden Mannes, vermutlich sogar mit deren pubertären Verlangen sie entgeistert anzustarren. Die Magierin versuchte den nun wild plappernden Jungen zu ignorieren, während sie mit der Hand ihren Zopf entlangfuhr und die Haare betastete. Schließlich musste alles an seinem Platz sitzen.

http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Mealla_portrait.jpg

Die Magierin erhob sich und schien offensichtlich im Zirkel nicht gelernt zu haben jemanden zu fragen ob er wohl mal kurz Platz machen könne. Stattdessen quetschte sie sich an Larissa vorbei, wobei sie sich noch zwischendurch auf deren Schoß setzte. Das war Morgana ein wenig suspekt, wobei sie vermutete das es für Nimue schon eine Beleidigung war das die Elfe nicht aufgesprungen war als diese aufstehen wollte. Nach einer Erinnerung das Morgana noch ihr Buch hatte, stolzierte sie dann auch davon als wäre sie die Königin von Antiva. Fast schon musste man sich wünschen, dass sich alle in der Gruppe häufig verletzten damit ihre Anwesenheit auf irgendeine Weise gerechtfertigt war. Andererseits hatte Morgana die Eigenschaft andere Leute zu ignorieren im Laufe der Jahre perfektioniert. Wenn es nötig sein würde konnte sie die Magierin einfach ausblenden, anstatt sich über ihre Art aufzuregen. Das erwähnte Buch hatte sie ja durch und das wichtige herausgeschrieben,also konnte sie es der Magierin später wieder zurückgeben. Nicht das sie sich noch sorgte das die Hexe ihre wichtige Zirkelliteratur verschlampte. Sie sah auch keinen Grund es länger zu behalten als nötig, nur hatte sie gestern andere Sachen im Kopf gehabt und die Magierin war ja eh nicht aufgetaucht. Gelassen wandte sie sich lieber wieder dem angenehmeren Thema names Frühstück zu.

*
Mealla strich über den schon gefüllten Marktplatz und hörte sich um, während sie in den angebotenen Waren stöberte. Manchmal blieb sie an den Schmuckständen hängen, kaufte aber dann irgendwie doch nichts. Sklavenjäger durften keinen Schmuck besitzen und obwohl sie schon seit sieben Jahren keine Sklavin mehr war, wenn auch nur außerhalb von Tevinter, so hatte sich diese Regel tief in ihrem Unterbewusstsein verankert. Sie erinnerte sich noch allzu gut daran wie sie damals diesen goldenen Ring bessesen hatte. Irgendwann hatte Pullio ihn allerdings entdeckt und sie fürchterlich zur Sau gemacht. Und das fast im wahrsten Sinne des Wortes, denn er hatte sie halbnackt mit ins Schweinegehege geschleift und sie dort in den Morast geschmissen. Dann hatte er einen netten Vortrag gehalten über die Ähnlickeit von Schweinen und Sklaven, irgendwas von Perlen vor die Säue erzählt und sie dann umgetreten. Anschließend durfte sie dann nochzusehen wie er den Ring in den Schweinetrog geworfen hatte und dieser dann von einem der Schweine vertilgt wurde. Drecksviecher. Vermutlich hatte sich der Metzger später gefreut. Neben dieser kleinen Geschichte war der meiste Schmuck natürlich recht unzweckmäßig für eine ausgebildete Kriegerin. Mealla hatte schon gesehen wie jemanden mit Ohrring im Kampf durch das Schmuckstück das halbe Ohr abgerissen wurde.
Während sie eine kleine silberne Kette betrachtete die eine Schlange als Anhänger hatte, juckte es ihr aber trotzdem in den Fingern. Sie war frei und konnte tun was sie wollte. Pullio war weit weg und wenn nicht würde sie ihm trotzdem gerne eins auswischen. Quasi aus dem selben Grund warum sie abends ihr Haar gern lang und offen trug. Außerdem konnte sie die Kette ja unter der Kleidung tragen, dann blieb sie nirgendwo hängen. Und abends konnte sie dann die Kette zusammen mit ihren offen tragen. Während sie insgeheim noch zweifelte, war ihr der Rest des Körpers schon weit voraus und deutete auf die Kette und bezahlte den Händler. Schließlich hielt sie das Schmuckstück in der Hand und betrachtete es lächelnd.
"Da bin ich wohl irgendwie dem Willen des Erbauers gefolgt.", dachte sie schmunzelnd und steckte die Kette erstmal in ihre Tasche. Es musste wohl so sein, wenn sie ausgerechnet in dem Geburtsland von Andraste ihr erstes Schmuckstück kaufte, obwohl jede andere Nation doch ebenfalls welche zum Verkauf anboten. Häufig sogar hochwertigere.
Gutgelaunt ging sie weiter zur Anschlagtafel der Händlergilde. Wenn sie sowieso nach Westen ritt konnte sie ja schauen ob es unterwegs nicht noch mehr Arbeit für eine fleißige Elfe gab. Allerdings war die Tafel doch recht ernüchternd.
"Wiederbeschaffung von Strandgut. Verschollene Karawane im Vendanwald. Eskorte in den Knorrenwaldhügel gesucht." Das war alles nicht nach ihrem Geschmack. Sie hatte keinen Ochsenkarren um Strandgut zu transportieren, geschweige denn die Lust es einzusammeln. Die beiden letzten Punkte würden sie dagegen viel zu weit von der Hauptstraße wegführen. Der Vendanwald lag im Süden Richtung Denerim und der Knorrenwaldhügel, war zwar im Westen aber ein ordentliches Stück von der Hauptstraße entfernt. Außerdem war sie als einzelne Person nicht für Eskorten geeignet. Der letzte Zettel ging um die Beseitigung einer marodierenden Bande und verwies auf das Büro des Stadtkommandanten. Mealla wusste schon um welche Bande es sich handelte, weswegen sie nicht zum Stadtkommandanten gehen würde. Immerhin erklärte es warum die Belohnung so hoch war, wenn diese Bande den Handel stark störte musste das die Gilde mächtig anpissen. Nun es würde wohl bei ihrer Kopfgeldjagd bleiben und so wie es bisher aussah würde sie es allein wagen. Na ja sie konnte ja nochmal bei der Anschlagstafel des Kantors vorbeischauen, das war in der Nähe ihrer Taverne. Vielleicht sollte sie auch nochmal das Bad aufsuchen, bevor gegen nachmittag wieder der ganze Pöbel hereinschaute. Nachdenklich verließ sie den Marktplatz Richtung Kirche.

Das Büro des Stadtkommandanten war spartanisch eingerichtet, aber leicht zu finden nachdem Artur den diensthabenden Feldwebel, einem blonden hochgewachsenen Mann nach dem Weg gefragt hatte. Überhalb des Stadttores befand sich direkt die Kommandantur und aufgrund seines Titels wurde Artur sogleich vorgelassen. Der Stadtkommandant ein mittelgroßer Mann mit breiten Schultern empfing ihn freundlich und bat ihn Platz zu nehmen. Er wirkte pflichtbewusst und hatte diesen Gesichtsausdruck der auf eine gewisse Härte hinwies. Dies war bei einer so wohlhabenden Stadt vermutlich auch bitter nötig.
"Also Ser Artur ihr sucht also nach Arbeit und nach jemanden der eure Klinge benötigt. Wie es der Zufall will gibt es da tatsächlich eine Arbeit die eurer würdig wäre.", sagte der Stadtkommandant und kam ohne Umschweife zur Sache. Das gefiel Artur.
"Nun das klingt äußerst interessant, Herr. Worum handelt es sich dabei ?", fragte Artur interessiert.
"Es handelt sich um eine Bande die seit längerer Zeit die Straße nach Highever unsicher macht. Ihr Anführer ist Leroy Lelaske ein Galgenvogel der sich durch äußerste Brutalität auszeichnet.. Aufgrund der Schwierigkeiten die er den Händlern macht und der Tatsache das die Truppen des Arls anderweitig beschäftigt sind, wurden 40 Souvereigns auf seinen Kopf ausgesetzt."
"Ein goldiges Kerlchen.", bemerkte Artur beeindruckt. Eine ganze Menge Geld für so einen Galgenvogel. Das klang gar nicht so schlecht, einen Verbecher zur Strecke bringen und nebenbei befand sich der Kerl auch noch auf ihrer Reiseroute.
"Müsste ich dafür hier wieder zurückkehren um die Belohnung zu erhalten ?", fragte er. Das wäre nämlich ungünstig.
"Nein, die Garnisionen auf dem Weg sind dazu angehalten euch auszuzahlen. Ihr müsst dafür nicht zu uns zurückkehren." Er machte eine kurze Pause um über etwas nachzudenken. Artur sah ihm dabei skeptisch zu. War an der Sache etwa ein Haken ?
"Ich sehe ihr seid interessiert, ich muss euch allerdings informieren das ich schon jemand anderen diesen Auftrag erteilt habe. Einer Kopfgeldjägerin namens Mealla Viridis. Natürlich bekommt derjenige die Belohnung der den Kopf überbringt, aber ich habe ihr versprochen eventuelle Interessenten zu ihr zu schicken. Immerhin hättet ihr das gleiche Ziel und es würde nichts bringen wenn ihr euch gegenseitig in die Quere kommt. Zudem ist es nicht genau bekannt wieviele Männer er hat und wo sie genau sind. Ich denke deswegen eine Zusammenarbeit wäre in eurem Interesse, zumal sie schon länger in der Stadt ist und meinen Männern zu Folge schon nach Informationen gesucht hat.", ergänzte der Stadtkommandant. Ein Mann von Ehre, ansonsten hätte er einfach beide Parteien nebenher laufen lassen ohne sich weiter darum zu kümmern. Scheinbar lag ihm viel an der Ergreifung dieser Bande. Artur dachte nach, eine weitere Person bedeutete geringeren Gewinn, zudem die Frau vermutlich mit dem ganzen Kopfgeld spekulierte und sich kaum billig abspeisen lassen würde. Persönlich hatte er nichts gegen Kopfgeldjäger immerhin war deren Beruf nicht weit vom Söldner entfernt. Er sah wenig verwerfliches darin gesuchte Verbrecher einzufangen und dafür belohnt zu werden. Außerdem hatte die Frau vermutlich Erfahrung in dem Aufspüren von Informationen und schon einen Wissensvorsprung gegenüber Artur in dieser Sache. Beides würde hifreich sein. Es konnte wohl nicht schaden sich zumindestens mal mit ihr zu unterhalten.
"In Ordnung ich werde mit ihr reden. Wisst ihr wo ich sie finde ?", fragte er den Stadtkommandanten. Dieser sah zufrieden aus.
"Abends werdet ihr sie wohl im Gekrönten Löwen finden, dort hat sie sich einquartiert. Tagsüber kann sie überall sein also solltet ihr es am besten abends versuchen. Fragt einfach den Wirt nach ihr er wird sie euch zeigen. Möge der Erbauer über euch sein."

Arturs Auftrag an Larissa und Morgana konnte als Aufforderung aufgefasst werden durch die Stadt zu bummeln und dabei die Ohren aufzuhalten. Morgana beschloss genau das zu tun und so schlug sie Larissa vor zuerst im Hafenviertel vorbeizuschauen und anschließend nochmal am Markt die Augen und Ohren offen zuhalten. Gemeinsam machten sich die beiden Damen also auf in Richtung Hafen. Dieser war sogar um einiges größer und belebter als der Hafen in Denerim, trotzdem stank er irgendwie nicht so schrecklich. Vielleicht lag es an der Vielzahl der Waren, unter denen unter anderem Edel- und Dufthölzer, feinste Gewürze und andere hochwertige Produkte aus allerlei Länder waren. Natürlich wurde auch Fisch feilgeboten aber dieser war wohl auch frisch denn an den Düften roch es nicht nach Fisch sondern, nach Meer und Salzwasser. Laut schallten die Rufe der Fischverkäufer über den Pier, während braungebrannte Matrosen allerlei Kisten transportierten und dabei Morgana und Larissa allerlei anzügliche Sprüche entgegenriefen. Beide ignorierten die Zoten und schlenderten stattdessen zwischen den einzelnen Ständen umher, wobei es hier nicht weniger gab als schon am Marktplatz. Viele der Waren wurden natürlich in die hiesigen Kontoren der Handelshäuser gebracht, aber nicht alle. Neben dem Pier an sich hatte Amaranthine sogar eine Art Strandpromenade die den Pier erweiterte und voller Geschäfte war. Hier flanierten auch einige Mitglieder der betuchten Gesellschaft entlang um ihre edlen Kostüme und Preziosen zu präsentieren. Sehen und Gesehen werden war hier das Stichwort und im Hintergrund lag die blaue See, über die heute wieder die leuchtende Sonne am Himmel stand. Morgana atmete zufrieden die Seeluft ein, während die Gicht an die Kaimauer brandete. Schönes Wetter, das Meer und ihre Freundin an der Seite was konnte es schöneres Geben. Mit ihrer linken Hand hielt sie die Hand der Elfe welche sich auch interessiert die bunten Häuser der Promenade ansah. Im Kriegsfall würde man die Promenade wohl einfach abfackeln um die Verteidigung zu verbessern, aber jetzt lag sie friedlich und anziehend entlang der Kaimauer.
Schließlich fiel Morgana ein Schneiderladen auf der an dessen Auslagen voller bunter Stoffe und Gewänder war. Sanft zog sie die Elfe in Richtung des Ladens und betrat diesen mit ihr. Auch von innen machte der Laden einen hübschen Eindruck und die Verkäuferin begrüßte die beiden Damen freundlich. Die Hexe wandte sich jetzt ihrer Freundin zu.
"Nachdem du mir schon diese hübsche Brosche geschenkt hast, würde ich dir auch gerne etwas schenken. Allerdings brauche ich bei meinem Geschenk für dich ein wenig deine Hilfe. Ich wollte dir ein hübsches Hemd schenken damit du außer deinem selbstgenähten Hemd noch etwas anderes anziehen kannst wenn du möchtest. Auch wenn ich deine Größe vermutlich ganz gut abschätzen kann ist es wohl besser, das du es direkt anprobieren kannst. Also bitte, such dir was hübsches aus.", sagte sie gutgelaunt und fuhr mit ihrer Hand über die weichen Stoffe. Hier waren einige hübsche Dinge dabei, sodass sie sich entschloss auch mal einen näheren Blick auf das Angebot zu werfen.

Shepard Commander
07.11.2015, 20:14
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Die Magierin erhob sich und schien offensichtlich im Zirkel nicht gelernt zu haben jemanden zu fragen ob er wohl mal kurz Platz machen könne. Stattdessen quetschte sie sich an Larissa vorbei, wobei sie sich noch zwischendurch auf deren Schoß setzte. Das war Morgana ein wenig suspekt, wobei sie vermutete das es für Nimue schon eine Beleidigung war das die Elfe nicht aufgesprungen war als diese aufstehen wollte. Nach einer Erinnerung das Morgana noch ihr Buch hatte, stolzierte sie dann auch davon als wäre sie die Königin von Antiva. Fast schon musste man sich wünschen, dass sich alle in der Gruppe häufig verletzten damit ihre Anwesenheit auf irgendeine Weise gerechtfertigt war. Andererseits hatte Morgana die Eigenschaft andere Leute zu ignorieren im Laufe der Jahre perfektioniert. Wenn es nötig sein würde konnte sie die Magierin einfach ausblenden, anstatt sich über ihre Art aufzuregen. Das erwähnte Buch hatte sie ja durch und das wichtige herausgeschrieben,also konnte sie es der Magierin später wieder zurückgeben. Nicht das sie sich noch sorgte das die Hexe ihre wichtige Zirkelliteratur verschlampte. Sie sah auch keinen Grund es länger zu behalten als nötig, nur hatte sie gestern andere Sachen im Kopf gehabt und die Magierin war ja eh nicht aufgetaucht. Gelassen wandte sie sich lieber wieder dem angenehmeren Thema names Frühstück zu.

*
Mealla strich über den schon gefüllten Marktplatz und hörte sich um, während sie in den angebotenen Waren stöberte. Manchmal blieb sie an den Schmuckständen hängen, kaufte aber dann irgendwie doch nichts. Sklavenjäger durften keinen Schmuck besitzen und obwohl sie schon seit sieben Jahren keine Sklavin mehr war, wenn auch nur außerhalb von Tevinter, so hatte sich diese Regel tief in ihrem Unterbewusstsein verankert. Sie erinnerte sich noch allzu gut daran wie sie damals diesen goldenen Ring bessesen hatte. Irgendwann hatte Pullio ihn allerdings entdeckt und sie fürchterlich zur Sau gemacht. Und das fast im wahrsten Sinne des Wortes, denn er hatte sie halbnackt mit ins Schweinegehege geschleift und sie dort in den Morast geschmissen. Dann hatte er einen netten Vortrag gehalten über die Ähnlickeit von Schweinen und Sklaven, irgendwas von Perlen vor die Säue erzählt und sie dann umgetreten. Anschließend durfte sie dann nochzusehen wie er den Ring in den Schweinetrog geworfen hatte und dieser dann von einem der Schweine vertilgt wurde. Drecksviecher. Vermutlich hatte sich der Metzger später gefreut. Neben dieser kleinen Geschichte war der meiste Schmuck natürlich recht unzweckmäßig für eine ausgebildete Kriegerin. Mealla hatte schon gesehen wie jemanden mit Ohrring im Kampf durch das Schmuckstück das halbe Ohr abgerissen wurde.
Während sie eine kleine silberne Kette betrachtete die eine Schlange als Anhänger hatte, juckte es ihr aber trotzdem in den Fingern. Sie war frei und konnte tun was sie wollte. Pullio war weit weg und wenn nicht würde sie ihm trotzdem gerne eins auswischen. Quasi aus dem selben Grund warum sie abends ihr Haar gern lang und offen trug. Außerdem konnte sie die Kette ja unter der Kleidung tragen, dann blieb sie nirgendwo hängen. Und abends konnte sie dann die Kette zusammen mit ihren offen tragen. Während sie insgeheim noch zweifelte, war ihr der Rest des Körpers schon weit voraus und deutete auf die Kette und bezahlte den Händler. Schließlich hielt sie das Schmuckstück in der Hand und betrachtete es lächelnd.
"Da bin ich wohl irgendwie dem Willen des Erbauers gefolgt.", dachte sie schmunzelnd und steckte die Kette erstmal in ihre Tasche. Es musste wohl so sein, wenn sie ausgerechnet in dem Geburtsland von Andraste ihr erstes Schmuckstück kaufte, obwohl jede andere Nation doch ebenfalls welche zum Verkauf anboten. Häufig sogar hochwertigere.
Gutgelaunt ging sie weiter zur Anschlagtafel der Händlergilde. Wenn sie sowieso nach Westen ritt konnte sie ja schauen ob es unterwegs nicht noch mehr Arbeit für eine fleißige Elfe gab. Allerdings war die Tafel doch recht ernüchternd.
"Wiederbeschaffung von Strandgut. Verschollene Karawane im Vendanwald. Eskorte in den Knorrenwaldhügel gesucht." Das war alles nicht nach ihrem Geschmack. Sie hatte keinen Ochsenkarren um Strandgut zu transportieren, geschweige denn die Lust es einzusammeln. Die beiden letzten Punkte würden sie dagegen viel zu weit von der Hauptstraße wegführen. Der Vendanwald lag im Süden Richtung Denerim und der Knorrenwaldhügel, war zwar im Westen aber ein ordentliches Stück von der Hauptstraße entfernt. Außerdem war sie als einzelne Person nicht für Eskorten geeignet. Der letzte Zettel ging um die Beseitigung einer marodierenden Bande und verwies auf das Büro des Stadtkommandanten. Mealla wusste schon um welche Bande es sich handelte, weswegen sie nicht zum Stadtkommandanten gehen würde. Immerhin erklärte es warum die Belohnung so hoch war, wenn diese Bande den Handel stark störte musste das die Gilde mächtig anpissen. Nun es würde wohl bei ihrer Kopfgeldjagd bleiben und so wie es bisher aussah würde sie es allein wagen. Na ja sie konnte ja nochmal bei der Anschlagstafel des Kantors vorbeischauen, das war in der Nähe ihrer Taverne. Vielleicht sollte sie auch nochmal das Bad aufsuchen, bevor gegen nachmittag wieder der ganze Pöbel hereinschaute. Nachdenklich verließ sie den Marktplatz Richtung Kirche.

Das Büro des Stadtkommandanten war spartanisch eingerichtet, aber leicht zu finden nachdem Artur den diensthabenden Feldwebel, einem blonden hochgewachsenen Mann nach dem Weg gefragt hatte. Überhalb des Stadttores befand sich direkt die Kommandantur und aufgrund seines Titels wurde Artur sogleich vorgelassen. Der Stadtkommandant ein mittelgroßer Mann mit breiten Schultern empfing ihn freundlich und bat ihn Platz zu nehmen. Er wirkte pflichtbewusst und hatte diesen Gesichtsausdruck der auf eine gewisse Härte hinwies. Dies war bei einer so wohlhabenden Stadt vermutlich auch bitter nötig.
"Also Ser Artur ihr sucht also nach Arbeit und nach jemanden der eure Klinge benötigt. Wie es der Zufall will gibt es da tatsächlich eine Arbeit die eurer würdig wäre.", sagte der Stadtkommandant und kam ohne Umschweife zur Sache. Das gefiel Artur.
"Nun das klingt äußerst interessant, Herr. Worum handelt es sich dabei ?", fragte Artur interessiert.
"Es handelt sich um eine Bande die seit längerer Zeit die Straße nach Highever unsicher macht. Ihr Anführer ist Leroy Lelaske ein Galgenvogel der sich durch äußerste Brutalität auszeichnet.. Aufgrund der Schwierigkeiten die er den Händlern macht und der Tatsache das die Truppen des Arls anderweitig beschäftigt sind, wurden 40 Souvereigns auf seinen Kopf ausgesetzt."
"Ein goldiges Kerlchen.", bemerkte Artur beeindruckt. Eine ganze Menge Geld für so einen Galgenvogel. Das klang gar nicht so schlecht, einen Verbecher zur Strecke bringen und nebenbei befand sich der Kerl auch noch auf ihrer Reiseroute.
"Müsste ich dafür hier wieder zurückkehren um die Belohnung zu erhalten ?", fragte er. Das wäre nämlich ungünstig.
"Nein, die Garnisionen auf dem Weg sind dazu angehalten euch auszuzahlen. Ihr müsst dafür nicht zu uns zurückkehren." Er machte eine kurze Pause um über etwas nachzudenken. Artur sah ihm dabei skeptisch zu. War an der Sache etwa ein Haken ?
"Ich sehe ihr seid interessiert, ich muss euch allerdings informieren das ich schon jemand anderen diesen Auftrag erteilt habe. Einer Kopfgeldjägerin namens Mealla Viridis. Natürlich bekommt derjenige die Belohnung der den Kopf überbringt, aber ich habe ihr versprochen eventuelle Interessenten zu ihr zu schicken. Immerhin hättet ihr das gleiche Ziel und es würde nichts bringen wenn ihr euch gegenseitig in die Quere kommt. Zudem ist es nicht genau bekannt wieviele Männer er hat und wo sie genau sind. Ich denke deswegen eine Zusammenarbeit wäre in eurem Interesse, zumal sie schon länger in der Stadt ist und meinen Männern zu Folge schon nach Informationen gesucht hat.", ergänzte der Stadtkommandant. Ein Mann von Ehre, ansonsten hätte er einfach beide Parteien nebenher laufen lassen ohne sich weiter darum zu kümmern. Scheinbar lag ihm viel an der Ergreifung dieser Bande. Artur dachte nach, eine weitere Person bedeutete geringeren Gewinn, zudem die Frau vermutlich mit dem ganzen Kopfgeld spekulierte und sich kaum billig abspeisen lassen würde. Persönlich hatte er nichts gegen Kopfgeldjäger immerhin war deren Beruf nicht weit vom Söldner entfernt. Er sah wenig verwerfliches darin gesuchte Verbrecher einzufangen und dafür belohnt zu werden. Außerdem hatte die Frau vermutlich Erfahrung in dem Aufspüren von Informationen und schon einen Wissensvorsprung gegenüber Artur in dieser Sache. Beides würde hifreich sein. Es konnte wohl nicht schaden sich zumindestens mal mit ihr zu unterhalten.
"In Ordnung ich werde mit ihr reden. Wisst ihr wo ich sie finde ?", fragte er den Stadtkommandanten. Dieser sah zufrieden aus.
"Abends werdet ihr sie wohl im Gekrönten Löwen finden, dort hat sie sich einquartiert. Tagsüber kann sie überall sein also solltet ihr es am besten abends versuchen. Fragt einfach den Wirt nach ihr er wird sie euch zeigen. Möge der Erbauer über euch sein."

Arturs Auftrag an Larissa und Morgana konnte als Aufforderung aufgefasst werden durch die Stadt zu bummeln und dabei die Ohren aufzuhalten. Morgana beschloss genau das zu tun und so schlug sie Larissa vor zuerst im Hafenviertel vorbeizuschauen und anschließend nochmal am Markt die Augen und Ohren offen zuhalten. Gemeinsam machten sich die beiden Damen also auf in Richtung Hafen. Dieser war sogar um einiges größer und belebter als der Hafen in Denerim, trotzdem stank er irgendwie nicht so schrecklich. Vielleicht lag es an der Vielzahl der Waren, unter denen unter anderem Edel- und Dufthölzer, feinste Gewürze und andere hochwertige Produkte aus allerlei Länder waren. Natürlich wurde auch Fisch feilgeboten aber dieser war wohl auch frisch denn an den Düften roch es nicht nach Fisch sondern, nach Meer und Salzwasser. Laut schallten die Rufe der Fischverkäufer über den Pier, während braungebrannte Matrosen allerlei Kisten transportierten und dabei Morgana und Larissa allerlei anzügliche Sprüche entgegenriefen. Beide ignorierten die Zoten und schlenderten stattdessen zwischen den einzelnen Ständen umher, wobei es hier nicht weniger gab als schon am Marktplatz. Viele der Waren wurden natürlich in die hiesigen Kontoren der Handelshäuser gebracht, aber nicht alle. Neben dem Pier an sich hatte Amaranthine sogar eine Art Strandpromenade die den Pier erweiterte und voller Geschäfte war. Hier flanierten auch einige Mitglieder der betuchten Gesellschaft entlang um ihre edlen Kostüme und Preziosen zu präsentieren. Sehen und Gesehen werden war hier das Stichwort und im Hintergrund lag die blaue See, über die heute wieder die leuchtende Sonne am Himmel stand. Morgana atmete zufrieden die Seeluft ein, während die Gicht an die Kaimauer brandete. Schönes Wetter, das Meer und ihre Freundin an der Seite was konnte es schöneres Geben. Mit ihrer linken Hand hielt sie die Hand der Elfe welche sich auch interessiert die bunten Häuser der Promenade ansah. Im Kriegsfall würde man die Promenade wohl einfach abfackeln um die Verteidigung zu verbessern, aber jetzt lag sie friedlich und anziehend entlang der Kaimauer.
Schließlich fiel Morgana ein Schneiderladen auf der an dessen Auslagen voller bunter Stoffe und Gewänder war. Sanft zog sie die Elfe in Richtung des Ladens und betrat diesen mit ihr. Auch von innen machte der Laden einen hübschen Eindruck und die Verkäuferin begrüßte die beiden Damen freundlich. Die Hexe wandte sich jetzt ihrer Freundin zu.
"Nachdem du mir schon diese hübsche Brosche geschenkt hast, würde ich dir auch gerne etwas schenken. Allerdings brauche ich bei meinem Geschenk für dich ein wenig deine Hilfe. Ich wollte dir ein hübsches Hemd schenken damit du außer deinem selbstgenähten Hemd noch etwas anderes anziehen kannst wenn du möchtest. Auch wenn ich deine Größe vermutlich ganz gut abschätzen kann ist es wohl besser, das du es direkt anprobieren kannst. Also bitte, such dir was hübsches aus.", sagte sie gutgelaunt und fuhr mit ihrer Hand über die weichen Stoffe. Hier waren einige hübsche Dinge dabei, sodass sie sich entschloss auch mal einen näheren Blick auf das Angebot zu werfen.


http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/W4DL88qY39Eg1V9mordred_klein.png

Larissa und Morgana gingen also zum Hafenviertel wobei die Hexe darauf bestand Händchen zu halten. Larissa fand dies amüsant, war doch eigentlich sie die kitschigere der Beiden aber seit dem gestrigen Geständnis schien Morgana ohnehin einen ziemlichen Wechsel ihrer Person zu vollziehen. Vielleicht tat es die Elfe auch und merkte es nur nicht. Oder er ging nicht ganz so rasant vonstatten wie bei der Magierin. Zumindest lächelte die Elfe, verschränkte auch ihre Finger mit denen der Hexe und genoss die neidvollen Blicke der Männer und auch so mancher Frau, die ihnen nachgeworfen wurden.
Der Hafen war groß! Riesig sogar, viel weiter auslaufend als der von Denerim. Und es gab Händler in Hülle und Fülle, die es so eilig mit dem Verkauf ihrer Waren hatten, dass sie es nicht einmal bis in das Marktviertel schafften, sondern ihre Produkte gleich hier feilboten, direkt neben Holzkarren von Bauern die ihre Erzeugnisse beschrien und Fischern die den Fang des heutigen Tages anpriesen.
„Fische! Kauft frische Fische! Gleich hier bei mir!“, rief der eine, ein alter Mann mit blau-weiß gestreiftem Hemd und einer schon lange erkalteten Pfeife zwischen den Zähnen. „Beste Kartoffeln, angebaut und geerntet in Ferelden! Doppelt so lecker wie der Mist aus Orlais und nur halb so teuer!“, rief ein anderer, ein Bauer mit mächtigem Zottelbart. „Wollen die Damen vielleicht Geschmeide für den Hals? Oder Edelsteine für die Hände?“, fragte ein dünner Händler in bunten Stoffen und mit spitzem Knebelbart als die beiden Frauen an seinem Stand vorbeigingen und hielt ihnen goldene Ketten und funkelnde Steinchen hin. Larissas Augen leuchteten, doch Morgana erkannte die Gefahr und zog die Elfe unmerklich von dem nun enttäuscht dreinblickenden Spitzbart weg. „Meinst du nicht, der hätte vielleicht etwas nützliches?“, fragte Larissa nochmal und warf einen hoffnungsvollen Blick zurück zu dem Händler der diesen bemerkte und ebenfalls mit neuer Hoffnung die Kette hob. Doch Morgana sagte nichts und diktierte sie weiter voran. Sie brachen durch eine Menge Hochnasen in schicken Roben, die hier ebenso Fehl an Platz wirkten wie die Dalish. Vermutlich waren es ihre Ohren in Verbindung mit den tätowierten Linien und den Waffen, die Larissa trug, die den beiden Frauen ein derart rasches Vorankommen in der Menge ermöglichten. Überall hausierten die Geschichten von marodierenden Dalish, in den Städten war dies jedoch vermutlich am schlimmsten. Die Bauern beschäftigten sich selten mit derlei tratsch und jene die es betraf waren meist tot. Nicht alle Dalish waren derart herzlich wie Larissas Clan oder, Larissa befiel eine leise Trauer, ihr ehemaliger Clan. In den Städten jedoch wurde andauernd davon berichtet. Die Dalish waren ein willkommener Sündenbock für alles was schief ging. Kamen die Waren zu spät, waren es die Dalish! Wurde mal wieder irgendwo Ernte geraubt, waren es die Dalish! Sank ein Schiff auf offenem Meer, waren es vermutlich die Dalish! Andere echte Feindbilder schienen in den Köpfen der Menschen ohnehin nicht mehr zu existieren.
Mittlerweile hatte Morgana die Elfe zu einem Laden bugsiert der Kleidung führte. Interessiert schaute sie sich die Auslage an, dann offerierte sie der Elfe, ihr ein neues Hemd zu kaufen und sich so für die Brosche zu revanchieren. Larissa schoss die Röte ins Gesicht. „Nein, ich… Du brauchst mir nichts schenken!“, murmelte sie und all das Selbstbewusstsein schien wie weggeblasen. „Ich will nicht, dass du mir etwas kaufst“, sagte sie dann bestimmter. Morgana schien enttäuscht, doch Larissa nahm sie an den Schultern und hielt sie vor sich. „Ich habe dir die Brosche geschenkt, weil sie so schön zu dir passt, nicht um dich zu beeindrucken oder zu belohnen.“ Zärtlich strich sie der Hexe eine einzelne Strähne aus dem Gesicht und hinter das Ohr. „Und ich will kein Gegengeschenk. Und wenn ich eine Bluse haben will, dann kaufe ich sie mir selber.“ Sie sprach ohne Anklage nur mit vollkommener, warmer Sanftheit. Es war eine nette Geste, oder zumindest war sie wohl so gemeint, doch Larissa wollte nicht so behandelt werden. Und sie hoffte, dass Morgana dies nicht beleidigte oder schlecht aufnahm.

Mordred schritt durch die Straßen Amaranthine und überall grüßten ihn die Leute, wenn er sie ansah. Sein Auftreten, seine Kleidung, sein makellos rasiertes Gesicht all dies trug dazu bei, dass die Leute ihn als das sahen, was er war: ein Lord. Dass er über kaum mehr Geld verfügte als ein gewöhnlicher Handwerker war hierbei nicht von Belangen! Die Wachen grüßten ihn ehrfürchtig und wiesen ihn nach seiner Frage den Weg zum Badehaus. Mehr sogar, die bestanden darauf den „antivanischen Lord“ zu eskortieren. Da sagte Mordred in seiner Eitelkeit doch nicht nein und so ging er beschwingten Schrittes begleitet von sechs Stadtwachen bis zu dem Badehaus wo er, obwohl er es sich kaum leisten konnte, seine tapferen Begleiter mit ein wenig Silber belohnte. Jeder bekam zwei Münzen, was angesichts des geleisteten Weges ein guter Verdienst war. Männer wie er einer war mussten das einfache Volk mit Geld beschenken. Es wurde von ihnen gesellschaftlich verlangt. Knauserigkeit beraubte dem Lord die Ehre. Letztlich war Mordred froh, dass seine Eskorte nicht in bataillonsgröße ausgefallen war, doch dann hätte vermutlich auch niemand Geld verlangt. Dennoch, diese Fereldener legten zuweilen eine Dreistigkeit an den Tag, die anderswo kaum zu finden war. In Andersfels vielleicht noch, aber ansonsten…
Mordred betrat das Badehaus. Es gefiel ihm sofort! Es war kein Luxus im traditionellen Sinne, doch gemessen an den Standards seiner bisherigen Reise die reinste Wonne. Dampfbäder, frisches Wasser, weiße, weiche Handtücher und… getrennte Räumlichkeiten. Mordred grummelte innerlich ein wenig. Wenn er sich schon keine Huren leisten konnte, dann hatte er wenigsten gehofft den ein oder anderen attraktiven Frauenleib im Bad erspähen zu können. Denn auch das lag in der Natur der Fereldener: sie waren recht freizügig.
Der Literat entkleidete sich und schlurfte, nur mit einem Handtuch um die Hüften gewickelt, um die Ecken im Badehaus. Der eine Bereich zeigte einen Speer und kennzeichnete somit den Abteil für Männer, das andere Symbol war ein Spiegel und das Zeichen für die Damen. Mordred besah sich die beiden Zeichen eine Weile, dann zuckte er die Achseln und ging in Richtung weiblicher Bereich.
Das Bad gefiel ihm immer besser. Es bestand aus hellem Stein, hier und da mit alten Statuen verziert und sogar mit einem kleinen Becken heißen Wassers, während das Hauptbecken zu kalt war. Mordred legte sein Handtuch ab und ließ den schönen Leib ins warme Wasser gleiten. Die einzig anderen Badegäste waren zwei alte Frauen mit schrumpeliger Haut und hängenden Brüsten bei denen Mordred befürchtete, sie würden über diese fallen und im Bad ersaufen. Die beiden hässlichen Weiber echauffierten sich eine Weile über den Mann, dann zogen sie dankbarerweise ab und Mordred war allein. Er blieb allerdings nicht lange allein, denn schon bald kamen neue Gäste hinzu und diesmal machte sein Herz einen kleinen Hüpfer. Herein kam eine kleine Gruppe junger Frauen, angeführt von einer munter dreinschauenden offensichtlichen Adligen mit freudigen Augen und rundem gesundem Gesicht und Schmuck an Fingern und Hals. Sie war die Größte in der Truppe, da ihre Zofen allesamt Elfinnen waren. Sie blieben einen Moment stehen, als sie Mordred in dem Becken sahen und die Adlige wandte sich zu einer Dienerin. Die zwei Frauen flüsterten, dann wandten sie sich zu dem Eingang. Auf den Befehl der Herrin kam eine der Elfinnen näher. „Verzeiht, aber Lady Laila möchte hier baden. Und das ist der Badebereich für Frauen.“
„Oh, Verzeihung. Lady Laila! Das Herrenbad ist momentan außer Betrieb“, rief Mordred ungeniert durch den Raum. Die Frau zuckte zusammen. „Kommt bitter heran, ich möchte mich entschuldigen“, sagte Mordred höflich und hob sich aus dem Wasser. Er hatte allergrößte Mühe sein Grinsen zu unterdrücken, als die Blicke der Frauen viel zu langsam von seinem Körper abgewandt wurden während das Wasser in feinen Perlen an ihm herabran. Mordred griff nach seinem Handtuch und bemerkte den schelmischen Blick einer der drei Elfendienerinnen. Elfen waren von Natur aus schön und diese hier bildete keine Ausnahme. Der Blick mit dem sie Mordred bedachte und in dem ein gewisser Hunger lag verriet ihm, dass er richtig entschieden hatte herzukommen. Er wickelte das Handtuch um die Hüfte und ließ Lady Laila herantreten. „Vergebt mir, Mylady, dass ich Euch Unbehagen bereitete.“
Die Röte war noch nicht ganz aus dem Gesicht der Adligen gewichen, da schoss sie auch schon erneut in selbiges, als Mordred die dargebotene Hand küsste. „Uuh, es ist schon okay“, stammelte Lady Laila völlig überrumpelt. Ihr Körper wie ihr Gesicht etwas runder und bewies eindeutig, dass der Adel in Ferelden ebenso fein speisen konnte wie andernorts. „Ihr seid von der Ferne?“, fragte sie, da sie den Akzent zwar vernommen hatte, ihn jedoch nicht zuordnen konnte. „Erlaubt mir, mich vorzustellen: Lord Mordred Aromaki aus Bastion aus dem sonnigen Antiva, Mylady!“ „Antiva“, tuschelten die Elfinnen aufgeregt, während ihre Herrin verehrend zu Mordred emporschaute, der zwar nur geringfügig größer war als sie, jedoch eine erhöhte Position belegte. „Und was macht Ihr hier?“
„Nun ich bin Dichter und Literat und suche nach Abenteuern, über die ich schreiben und singen kann“, gab Mordred großspurig von sich und hatte die Damen damit nun vollends für sich eingenommen. Nach kurzem Zögern und Mordred Schwur nicht hinzusehen hatte sich Lady Laila ebenfalls in das Becken gleiten lassen. Das Wasser verzerrte die Formen gut genug, als dass es ihr nicht unangenehm war. Mordred interessierte sich aber ohnehin eher für die eine Elfin, die ihn verstohlen zwischen den Fingern betrachtet hatte, obwohl er vermutlich auch Chancen bei den anderen Spitzohren hatte. So lagen die vier Damen und der Herr in dem Becken und Mordred berichtet von dieser oder jener Heldentat und schmückte die Abenteuer an den richtigen Stellen gekonnt aus. Zum Beispiel war er bei dem Kampf gegen den Werwolf natürlich nicht K.O. gegangen sondern hatte sich, nachdem der Wolf in eine Hütte geflohen und die dortigen Dorfbewohner verletzt hatte, erst um diese gekümmert ehe er seinen Gefährten in den Wald folgte und dem Biest schließlich den Todesstoß gab. Schließlich aber entschied er mehr in die Offensive zu gehen. Eigentlich trieb ihn das Wasser dazu. Es hatte seine Fingerkuppen schon schrumpeln lassen und fühlte sich nunmehr unangenehm lauwarm an. Nach einer erneuten Abkehr der Damen erhob er sich, verweilte aber lange genug nackt als dass die Elfe einen weiteren Blick riskieren konnte. Ihre dunkelblauen Augen trafen seine Grünen, nachdem sie den Blick gehoben hatte. Mordred sagte nichts, sondern nickte nur zum Ausgang, dann trat er aus dem Becken und verabschiedete sich mit wohlgesittetem Gruß.
Der Blondschopf musste nicht lange am Eingang zum Herrenbereich warten, dann tauchte jene Elfin auf. Das schwarze kurze Haar war an den Spitzen nass und spitz wie kleine Zacken. Sie hatte ein schönes, schmales Gesicht und hervorstechende Ohren, ähnlich wie Larissas nur ohne Schmuck. „Herr. Wie kann ich Euch dienen?“, fragte sie spielerisch. „Wie kann ich dir dienen?“, fragte Mordred zurück und drückte ihren Körber gegen die Wand, während er seine Finger mit ihren verschränkte. „Jemand könnte uns sehen“, mahnte sie. „Ist mir egal!“ Mit den Zähnen zog er ihr das Handtuch vom Leib und begann sie zu küssen. Sie setzte leidenschaftlich ein. Das Handtuch am Boden zurücklassend zog die Elfe ihn in das Herrenbad und suchte sich eine Grotte möglichst weit im Dunkeln. Das Wasser war warm, wenn auch nicht besonders doch das machte den Beiden nichts. Mordred zerrte sie auf seinen Schoss, sie ließ es zu. Er drückte sie an sich, sie stöhnte auf. Der Hall ging durchs Bad. Es war nicht die Lust in ihren Augen gewesen, weshalb er sie gewählt hatte, auch nicht weil sie die Vielversprechendste gewesen war. Es war weil die eine Elfe blonde Haare, die andere Braune gehabt hatte. Diese hier hatte Haare so schwarz wie Tinte und das erinnerte Mordred an eine andere Frau. „Guinevere“, hauchte er leise, während er die seufzende Elfe nahm und ihr dabei zärtlich durch das Haar strich. Sie hörte ihn nicht.

numberten
08.11.2015, 10:58
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Larissa und Morgana gingen also zum Hafenviertel wobei die Hexe darauf bestand Händchen zu halten. Larissa fand dies amüsant, war doch eigentlich sie die kitschigere der Beiden aber seit dem gestrigen Geständnis schien Morgana ohnehin einen ziemlichen Wechsel ihrer Person zu vollziehen. Vielleicht tat es die Elfe auch und merkte es nur nicht. Oder er ging nicht ganz so rasant vonstatten wie bei der Magierin. Zumindest lächelte die Elfe, verschränkte auch ihre Finger mit denen der Hexe und genoss die neidvollen Blicke der Männer und auch so mancher Frau, die ihnen nachgeworfen wurden.
Der Hafen war groß! Riesig sogar, viel weiter auslaufend als der von Denerim. Und es gab Händler in Hülle und Fülle, die es so eilig mit dem Verkauf ihrer Waren hatten, dass sie es nicht einmal bis in das Marktviertel schafften, sondern ihre Produkte gleich hier feilboten, direkt neben Holzkarren von Bauern die ihre Erzeugnisse beschrien und Fischern die den Fang des heutigen Tages anpriesen.
„Fische! Kauft frische Fische! Gleich hier bei mir!“, rief der eine, ein alter Mann mit blau-weiß gestreiftem Hemd und einer schon lange erkalteten Pfeife zwischen den Zähnen. „Beste Kartoffeln, angebaut und geerntet in Ferelden! Doppelt so lecker wie der Mist aus Orlais und nur halb so teuer!“, rief ein anderer, ein Bauer mit mächtigem Zottelbart. „Wollen die Damen vielleicht Geschmeide für den Hals? Oder Edelsteine für die Hände?“, fragte ein dünner Händler in bunten Stoffen und mit spitzem Knebelbart als die beiden Frauen an seinem Stand vorbeigingen und hielt ihnen goldene Ketten und funkelnde Steinchen hin. Larissas Augen leuchteten, doch Morgana erkannte die Gefahr und zog die Elfe unmerklich von dem nun enttäuscht dreinblickenden Spitzbart weg. „Meinst du nicht, der hätte vielleicht etwas nützliches?“, fragte Larissa nochmal und warf einen hoffnungsvollen Blick zurück zu dem Händler der diesen bemerkte und ebenfalls mit neuer Hoffnung die Kette hob. Doch Morgana sagte nichts und diktierte sie weiter voran. Sie brachen durch eine Menge Hochnasen in schicken Roben, die hier ebenso Fehl an Platz wirkten wie die Dalish. Vermutlich waren es ihre Ohren in Verbindung mit den tätowierten Linien und den Waffen, die Larissa trug, die den beiden Frauen ein derart rasches Vorankommen in der Menge ermöglichten. Überall hausierten die Geschichten von marodierenden Dalish, in den Städten war dies jedoch vermutlich am schlimmsten. Die Bauern beschäftigten sich selten mit derlei tratsch und jene die es betraf waren meist tot. Nicht alle Dalish waren derart herzlich wie Larissas Clan oder, Larissa befiel eine leise Trauer, ihr ehemaliger Clan. In den Städten jedoch wurde andauernd davon berichtet. Die Dalish waren ein willkommener Sündenbock für alles was schief ging. Kamen die Waren zu spät, waren es die Dalish! Wurde mal wieder irgendwo Ernte geraubt, waren es die Dalish! Sank ein Schiff auf offenem Meer, waren es vermutlich die Dalish! Andere echte Feindbilder schienen in den Köpfen der Menschen ohnehin nicht mehr zu existieren.
Mittlerweile hatte Morgana die Elfe zu einem Laden bugsiert der Kleidung führte. Interessiert schaute sie sich die Auslage an, dann offerierte sie der Elfe, ihr ein neues Hemd zu kaufen und sich so für die Brosche zu revanchieren. Larissa schoss die Röte ins Gesicht. „Nein, ich… Du brauchst mir nichts schenken!“, murmelte sie und all das Selbstbewusstsein schien wie weggeblasen. „Ich will nicht, dass du mir etwas kaufst“, sagte sie dann bestimmter. Morgana schien enttäuscht, doch Larissa nahm sie an den Schultern und hielt sie vor sich. „Ich habe dir die Brosche geschenkt, weil sie so schön zu dir passt, nicht um dich zu beeindrucken oder zu belohnen.“ Zärtlich strich sie der Hexe eine einzelne Strähne aus dem Gesicht und hinter das Ohr. „Und ich will kein Gegengeschenk. Und wenn ich eine Bluse haben will, dann kaufe ich sie mir selber.“ Sie sprach ohne Anklage nur mit vollkommener, warmer Sanftheit. Es war eine nette Geste, oder zumindest war sie wohl so gemeint, doch Larissa wollte nicht so behandelt werden. Und sie hoffte, dass Morgana dies nicht beleidigte oder schlecht aufnahm.

Mordred schritt durch die Straßen Amaranthine und überall grüßten ihn die Leute, wenn er sie ansah. Sein Auftreten, seine Kleidung, sein makellos rasiertes Gesicht all dies trug dazu bei, dass die Leute ihn als das sahen, was er war: ein Lord. Dass er über kaum mehr Geld verfügte als ein gewöhnlicher Handwerker war hierbei nicht von Belangen! Die Wachen grüßten ihn ehrfürchtig und wiesen ihn nach seiner Frage den Weg zum Badehaus. Mehr sogar, die bestanden darauf den „antivanischen Lord“ zu eskortieren. Da sagte Mordred in seiner Eitelkeit doch nicht nein und so ging er beschwingten Schrittes begleitet von sechs Stadtwachen bis zu dem Badehaus wo er, obwohl er es sich kaum leisten konnte, seine tapferen Begleiter mit ein wenig Silber belohnte. Jeder bekam zwei Münzen, was angesichts des geleisteten Weges ein guter Verdienst war. Männer wie er einer war mussten das einfache Volk mit Geld beschenken. Es wurde von ihnen gesellschaftlich verlangt. Knauserigkeit beraubte dem Lord die Ehre. Letztlich war Mordred froh, dass seine Eskorte nicht in bataillonsgröße ausgefallen war, doch dann hätte vermutlich auch niemand Geld verlangt. Dennoch, diese Fereldener legten zuweilen eine Dreistigkeit an den Tag, die anderswo kaum zu finden war. In Andersfels vielleicht noch, aber ansonsten…
Mordred betrat das Badehaus. Es gefiel ihm sofort! Es war kein Luxus im traditionellen Sinne, doch gemessen an den Standards seiner bisherigen Reise die reinste Wonne. Dampfbäder, frisches Wasser, weiße, weiche Handtücher und… getrennte Räumlichkeiten. Mordred grummelte innerlich ein wenig. Wenn er sich schon keine Huren leisten konnte, dann hatte er wenigsten gehofft den ein oder anderen attraktiven Frauenleib im Bad erspähen zu können. Denn auch das lag in der Natur der Fereldener: sie waren recht freizügig.
Der Literat entkleidete sich und schlurfte, nur mit einem Handtuch um die Hüften gewickelt, um die Ecken im Badehaus. Der eine Bereich zeigte einen Speer und kennzeichnete somit den Abteil für Männer, das andere Symbol war ein Spiegel und das Zeichen für die Damen. Mordred besah sich die beiden Zeichen eine Weile, dann zuckte er die Achseln und ging in Richtung weiblicher Bereich.
Das Bad gefiel ihm immer besser. Es bestand aus hellem Stein, hier und da mit alten Statuen verziert und sogar mit einem kleinen Becken heißen Wassers, während das Hauptbecken zu kalt war. Mordred legte sein Handtuch ab und ließ den schönen Leib ins warme Wasser gleiten. Die einzig anderen Badegäste waren zwei alte Frauen mit schrumpeliger Haut und hängenden Brüsten bei denen Mordred befürchtete, sie würden über diese fallen und im Bad ersaufen. Die beiden hässlichen Weiber echauffierten sich eine Weile über den Mann, dann zogen sie dankbarerweise ab und Mordred war allein. Er blieb allerdings nicht lange allein, denn schon bald kamen neue Gäste hinzu und diesmal machte sein Herz einen kleinen Hüpfer. Herein kam eine kleine Gruppe junger Frauen, angeführt von einer munter dreinschauenden offensichtlichen Adligen mit freudigen Augen und rundem gesundem Gesicht und Schmuck an Fingern und Hals. Sie war die Größte in der Truppe, da ihre Zofen allesamt Elfinnen waren. Sie blieben einen Moment stehen, als sie Mordred in dem Becken sahen und die Adlige wandte sich zu einer Dienerin. Die zwei Frauen flüsterten, dann wandten sie sich zu dem Eingang. Auf den Befehl der Herrin kam eine der Elfinnen näher. „Verzeiht, aber Lady Laila möchte hier baden. Und das ist der Badebereich für Frauen.“
„Oh, Verzeihung. Lady Laila! Das Herrenbad ist momentan außer Betrieb“, rief Mordred ungeniert durch den Raum. Die Frau zuckte zusammen. „Kommt bitter heran, ich möchte mich entschuldigen“, sagte Mordred höflich und hob sich aus dem Wasser. Er hatte allergrößte Mühe sein Grinsen zu unterdrücken, als die Blicke der Frauen viel zu langsam von seinem Körper abgewandt wurden während das Wasser in feinen Perlen an ihm herabran. Mordred griff nach seinem Handtuch und bemerkte den schelmischen Blick einer der drei Elfendienerinnen. Elfen waren von Natur aus schön und diese hier bildete keine Ausnahme. Der Blick mit dem sie Mordred bedachte und in dem ein gewisser Hunger lag verriet ihm, dass er richtig entschieden hatte herzukommen. Er wickelte das Handtuch um die Hüfte und ließ Lady Laila herantreten. „Vergebt mir, Mylady, dass ich Euch Unbehagen bereitete.“
Die Röte war noch nicht ganz aus dem Gesicht der Adligen gewichen, da schoss sie auch schon erneut in selbiges, als Mordred die dargebotene Hand küsste. „Uuh, es ist schon okay“, stammelte Lady Laila völlig überrumpelt. Ihr Körper wie ihr Gesicht etwas runder und bewies eindeutig, dass der Adel in Ferelden ebenso fein speisen konnte wie andernorts. „Ihr seid von der Ferne?“, fragte sie, da sie den Akzent zwar vernommen hatte, ihn jedoch nicht zuordnen konnte. „Erlaubt mir, mich vorzustellen: Lord Mordred Aromaki aus Bastion aus dem sonnigen Antiva, Mylady!“ „Antiva“, tuschelten die Elfinnen aufgeregt, während ihre Herrin verehrend zu Mordred emporschaute, der zwar nur geringfügig größer war als sie, jedoch eine erhöhte Position belegte. „Und was macht Ihr hier?“
„Nun ich bin Dichter und Literat und suche nach Abenteuern, über die ich schreiben und singen kann“, gab Mordred großspurig von sich und hatte die Damen damit nun vollends für sich eingenommen. Nach kurzem Zögern und Mordred Schwur nicht hinzusehen hatte sich Lady Laila ebenfalls in das Becken gleiten lassen. Das Wasser verzerrte die Formen gut genug, als dass es ihr nicht unangenehm war. Mordred interessierte sich aber ohnehin eher für die eine Elfin, die ihn verstohlen zwischen den Fingern betrachtet hatte, obwohl er vermutlich auch Chancen bei den anderen Spitzohren hatte. So lagen die vier Damen und der Herr in dem Becken und Mordred berichtet von dieser oder jener Heldentat und schmückte die Abenteuer an den richtigen Stellen gekonnt aus. Zum Beispiel war er bei dem Kampf gegen den Werwolf natürlich nicht K.O. gegangen sondern hatte sich, nachdem der Wolf in eine Hütte geflohen und die dortigen Dorfbewohner verletzt hatte, erst um diese gekümmert ehe er seinen Gefährten in den Wald folgte und dem Biest schließlich den Todesstoß gab. Schließlich aber entschied er mehr in die Offensive zu gehen. Eigentlich trieb ihn das Wasser dazu. Es hatte seine Fingerkuppen schon schrumpeln lassen und fühlte sich nunmehr unangenehm lauwarm an. Nach einer erneuten Abkehr der Damen erhob er sich, verweilte aber lange genug nackt als dass die Elfe einen weiteren Blick riskieren konnte. Ihre dunkelblauen Augen trafen seine Grünen, nachdem sie den Blick gehoben hatte. Mordred sagte nichts, sondern nickte nur zum Ausgang, dann trat er aus dem Becken und verabschiedete sich mit wohlgesittetem Gruß.
Der Blondschopf musste nicht lange am Eingang zum Herrenbereich warten, dann tauchte jene Elfin auf. Das schwarze kurze Haar war an den Spitzen nass und spitz wie kleine Zacken. Sie hatte ein schönes, schmales Gesicht und hervorstechende Ohren, ähnlich wie Larissas nur ohne Schmuck. „Herr. Wie kann ich Euch dienen?“, fragte sie spielerisch. „Wie kann ich dir dienen?“, fragte Mordred zurück und drückte ihren Körber gegen die Wand, während er seine Finger mit ihren verschränkte. „Jemand könnte uns sehen“, mahnte sie. „Ist mir egal!“ Mit den Zähnen zog er ihr das Handtuch vom Leib und begann sie zu küssen. Sie setzte leidenschaftlich ein. Das Handtuch am Boden zurücklassend zog die Elfe ihn in das Herrenbad und suchte sich eine Grotte möglichst weit im Dunkeln. Das Wasser war warm, wenn auch nicht besonders doch das machte den Beiden nichts. Mordred zerrte sie auf seinen Schoss, sie ließ es zu. Er drückte sie an sich, sie stöhnte auf. Der Hall ging durchs Bad. Es war nicht die Lust in ihren Augen gewesen, weshalb er sie gewählt hatte, auch nicht weil sie die Vielversprechendste gewesen war. Es war weil die eine Elfe blonde Haare, die andere Braune gehabt hatte. Diese hier hatte Haare so schwarz wie Tinte und das erinnerte Mordred an eine andere Frau. „Guinevere“, hauchte er leise, während er die seufzende Elfe nahm und ihr dabei zärtlich durch das Haar strich. Sie hörte ihn nicht.

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Kurz spiegelte sich Enttäuschung in Morganas Gesicht wider, als Larissa ihre Geste ablehnte. Schließlich hatte sie sich nicht verpflichtet gefühlt der Elfe etwas wegen der Brosche zu schenken, sondern sie wollte ihr etwas schenken weil sie sie gern hatte. Nun ganz offensichtlich hatte die Dalish das in den falschen Hals bekommen, oder sie wollte einfach nicht das man ihr was kaufte. Vermutlich eine Art von Stolz in dieser Hinsicht war Larissa manchmal etwas eigen. Aber Eigenheiten musste man halt auch mal akzeptieren, weswegen Morganas Enttäuschung beim freundlichen Blick der Elfe schnell wieder verschwand. Immerhin hatte sie ja nur ein Angebot freundlich abgelehnt, hätte sie ein Geschenk nicht haben wollen das Morgana schon besorgt hatte, dann wäre die Hexe vermutlich schon beleidigt gewesen. Dann würde sich Morgana halt nur selbst was in dem Laden kaufen.
"Wie du willst, ich werde dich garantiert nicht dazu zwingen ein Geschenk von mir anzunehmen. Dann schau ich aber trotzdem mal ob es hier etwas gibt was ich mir kaufen möchte.", sagte die Hexe und begann dann gutgelaunt in den Auslagen zu stöbern. Hier gab es einige schöne Sachen und Morgana war noch immer ein wenig auf der Suche ihren Vorrat an Klamotten den sie abseits der Landstraßen anziehen konnte zu vergrößern. Es war eigentlich lächerlich sich für die paar Tage in denen mal etwas Luxus und Komfort hatte sich ein wenig herauszuputzen, aber Morgana genoß es sich in Städten ein wenig schick zu machen und ihre natureigene Schönheit noch besser zur Geltung zu bringen. Tatsächlich entdeckte sie etwas was ihr sehr gefiel, lange schwarze Seidenstrümpfe die ihr ganzes Bein bedecken würden. Morgana mochte das gefühl von Seide an der Haut und zudem würden die wahrscheinlich sehr gut aussehen. Der Stoff war auch leicht transparent, sodass man auch ihre Beine darunter noch sehen würde können. Morgana suchte sich welche in ihrer Länge heraus. Allerdings würden die Dinger runterrutschen wenn sie nicht aufpasste, weswegen sich die Hexe auf die Suche nach einem Strumpfhalter machte. Larissa war irgendwo anders am stöbern, was Morgana gut gefiel, sie wollte die Elfe beizeiten mit ihren neuen Klamotten überraschen. Eine hübsch verpackte Hexe war ja auch auf eine Weise ein Geschenk für Larissa.
Tasächlich fand sie auch in einer Ecke einen Strumpfhalter, in Form einer schwarzen Strapse. Diese passte in ihrer Beschaffenheit und ihrem Stil recht gut zu der Reizwäsche die Morgana eh in der Stadt trug weswegen sie diese sogleich schnappte und in der Umkleidekabine, welche aus einem großen Vorgang und einem Spiegel bestand, verschwand. Sogleich zog sich die Schwarzhaarige, Stiefel, Socken und Kleid aus und begann die Strapse anzulegen. Anschließend zog sie noch die Strümpfe an, welche sich hauteng an ihre Beine anschmiegten, welche durch den dünnen Stoff immer noch durchschimmerten. Geschickt befestigte sie die Strümpfe an den Bändern der Strapse und betrachtete sich im Spiegel. Was sie dort sah gefiel ihr, alles passte wie angegossen, was erneut ihren Blick für die richtigen Größen bestätigte. Wenn sie ganz ehrlich war brauchte sie eigentlich auch noch andere Schuhe zu ihrem neuen Outfit, denn ihre Reisestiefel waren zwar recht hübsch, aber halt primär für lange Wanderungen gedacht und nicht um darin umwerfend auszusehen. Andererseits war da natürlich immer noch die Frage des Gepäcks und Morgana wollte sich lieber nicht vorstellen wie neue Schuhe nach einem Aufenthalt in Arturs Satteltaschen aussahen. Sie beschloß ein modisches Problem nach dem anderen anzugehen und begann sich erstmal wieder umzuziehen und aus der Kabine zu treten. Ohne das Larissa sehen konnte was sie eingekauft hatte bezahlte sie die Wäsche und ließ sie in ihrer Tasche verschwinden. Zufrieden lächelnd ging sie zu der Elfe.
"Wir können dann meinetwegen weiter, ich habe alles was ich wollte."

"Spendet Wundumschläge für die Armee. Kräutersammler für seltene Pflanzen gesucht. Rattenprobleme im Keller-Suche einen Streiter der sich darum kümmert.", las Mealla im Stillen von der Anschlagtafel des Kantors. Das war ja noch schlimmer als das Brett der Händlergilde. Sie war nun wirklich nicht so betucht irgendetwas zu spenden, vor allem für die Armee bei der zur Zeit in diesem Land die Frage offen war, um welche Armee es eigentlich ging. Sie würde auch garantiert nicht in den Wald gehen um irgendwelche Kräuter zu sammeln. Vor allem nicht irgendwelche seltenen, sie war ja schon froh das sie die einfachen unterscheiden konnte und Vogelbeeren nicht mit Johannisbeeren verwechselte. Obwohl es eigentlich egal war, beide waren essbar auch wenn erstere bei den meisten Leuten Magenprobleme hervorriefen. Mealla hatte allerdings bei fast keinem Essen Magenprobleme, zudem waren die Beeren gekocht für jedermann essbar. Da aber der Inserent wohl keine Beeren haben wollte und Mealla nicht durchs Unterholz kriechen wollte, war das wohl nichts für sie. Der letzte Auftrag war dagegen einfach lächerlich. Wenn man Ratten hatte kaufte man Fallen oder Gift, oder man erschlug sie selbst. Welcher ausgebildete Waffenträger mit ein wenig Stolz, würde denn schon sein Talent für ein paar Nager verschwenden ? Zudem die Bezahlung vermutlich nicht erwähnenswert war.
"Ratten im Keller erschlagen, einfach lächerlich.", schnaubte Mealla verächtlich und beschloß sich wieder zurück in die Taverne zu begeben. das hier war doch pure Zeitverschwendung.

Der Ausflug beim Stadtkommandanten war recht gut verlaufen wie Artur fand. Auch wenn sich erst zeigen musste was es mit dieser Bande auf sich hatte. Und vor allem mit dieser Kopfgeldjägerin von der Artur schließlich nichts wusste. Wenn es nicht noch bessere Aufträge hier in der Stadt würde er sich mit dieser Person wohl einigen müssen, denn es war vermutlich nicht klug mit einer Jägerin in Konkurrenz zu treten. Wobei er natürlich nicht wusste wie fähig diese Mealla Viridis war und was für einen Charakter sie hatte. Viridis, das klang tevinteranisch, denn auch wenn Artur die Sprache nicht perfekt sprach so hatte er doch wie die meisten adligen Neverraner eine recht gute Kenntnis über den nördlichen Nachbarn. Auch wenn ein tevinteranischer Nachname nicht umbedingt etwas aussagte, eine Folge davon das sich das Reich einmal fast über ganz Thedas ausgebreitet hatte war das man überall auf tevinteranische Namen stoßen konnte ohne das es sich um Angehörige des Reiches handelte. Dasselbe galt oftmals auch für orlaisianische Namen. Er würde einfach später dieser Frau einen Besuch abstatten und schauen ob man sich vielleicht einig werden konnte. Am Besten würde er Morgana und Larissa mitnehmen, immerhin war es besser wenn diese an der Entscheidung beteiligt waren. Ansonsten würden sie ihm noch vorwerfen, dass er ihre Meinung nicht respektierte und Artur sah zudem auch einen Vorteil darin wenn sich alle drei ein Bild von der Sache machten. Er würde sich wohl am Besten selbst noch ein wenig umhören und sich dann auf den Rückweg machen um in der Taverne auf die Anderen zu warten.

Shepard Commander
08.11.2015, 13:19
http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Mealla_portrait.jpg

Kurz spiegelte sich Enttäuschung in Morganas Gesicht wider, als Larissa ihre Geste ablehnte. Schließlich hatte sie sich nicht verpflichtet gefühlt der Elfe etwas wegen der Brosche zu schenken, sondern sie wollte ihr etwas schenken weil sie sie gern hatte. Nun ganz offensichtlich hatte die Dalish das in den falschen Hals bekommen, oder sie wollte einfach nicht das man ihr was kaufte. Vermutlich eine Art von Stolz in dieser Hinsicht war Larissa manchmal etwas eigen. Aber Eigenheiten musste man halt auch mal akzeptieren, weswegen Morganas Enttäuschung beim freundlichen Blick der Elfe schnell wieder verschwand. Immerhin hatte sie ja nur ein Angebot freundlich abgelehnt, hätte sie ein Geschenk nicht haben wollen das Morgana schon besorgt hatte, dann wäre die Hexe vermutlich schon beleidigt gewesen. Dann würde sich Morgana halt nur selbst was in dem Laden kaufen.
"Wie du willst, ich werde dich garantiert nicht dazu zwingen ein Geschenk von mir anzunehmen. Dann schau ich aber trotzdem mal ob es hier etwas gibt was ich mir kaufen möchte.", sagte die Hexe und begann dann gutgelaunt in den Auslagen zu stöbern. Hier gab es einige schöne Sachen und Morgana war noch immer ein wenig auf der Suche ihren Vorrat an Klamotten den sie abseits der Landstraßen anziehen konnte zu vergrößern. Es war eigentlich lächerlich sich für die paar Tage in denen mal etwas Luxus und Komfort hatte sich ein wenig herauszuputzen, aber Morgana genoß es sich in Städten ein wenig schick zu machen und ihre natureigene Schönheit noch besser zur Geltung zu bringen. Tatsächlich entdeckte sie etwas was ihr sehr gefiel, lange schwarze Seidenstrümpfe die ihr ganzes Bein bedecken würden. Morgana mochte das gefühl von Seide an der Haut und zudem würden die wahrscheinlich sehr gut aussehen. Der Stoff war auch leicht transparent, sodass man auch ihre Beine darunter noch sehen würde können. Morgana suchte sich welche in ihrer Länge heraus. Allerdings würden die Dinger runterrutschen wenn sie nicht aufpasste, weswegen sich die Hexe auf die Suche nach einem Strumpfhalter machte. Larissa war irgendwo anders am stöbern, was Morgana gut gefiel, sie wollte die Elfe beizeiten mit ihren neuen Klamotten überraschen. Eine hübsch verpackte Hexe war ja auch auf eine Weise ein Geschenk für Larissa.
Tasächlich fand sie auch in einer Ecke einen Strumpfhalter, in Form einer schwarzen Strapse. Diese passte in ihrer Beschaffenheit und ihrem Stil recht gut zu der Reizwäsche die Morgana eh in der Stadt trug weswegen sie diese sogleich schnappte und in der Umkleidekabine, welche aus einem großen Vorgang und einem Spiegel bestand, verschwand. Sogleich zog sich die Schwarzhaarige, Stiefel, Socken und Kleid aus und begann die Strapse anzulegen. Anschließend zog sie noch die Strümpfe an, welche sich hauteng an ihre Beine anschmiegten, welche durch den dünnen Stoff immer noch durchschimmerten. Geschickt befestigte sie die Strümpfe an den Bändern der Strapse und betrachtete sich im Spiegel. Was sie dort sah gefiel ihr, alles passte wie angegossen, was erneut ihren Blick für die richtigen Größen bestätigte. Wenn sie ganz ehrlich war brauchte sie eigentlich auch noch andere Schuhe zu ihrem neuen Outfit, denn ihre Reisestiefel waren zwar recht hübsch, aber halt primär für lange Wanderungen gedacht und nicht um darin umwerfend auszusehen. Andererseits war da natürlich immer noch die Frage des Gepäcks und Morgana wollte sich lieber nicht vorstellen wie neue Schuhe nach einem Aufenthalt in Arturs Satteltaschen aussahen. Sie beschloß ein modisches Problem nach dem anderen anzugehen und begann sich erstmal wieder umzuziehen und aus der Kabine zu treten. Ohne das Larissa sehen konnte was sie eingekauft hatte bezahlte sie die Wäsche und ließ sie in ihrer Tasche verschwinden. Zufrieden lächelnd ging sie zu der Elfe.
"Wir können dann meinetwegen weiter, ich habe alles was ich wollte."

"Spendet Wundumschläge für die Armee. Kräutersammler für seltene Pflanzen gesucht. Rattenprobleme im Keller-Suche einen Streiter der sich darum kümmert.", las Mealla im Stillen von der Anschlagtafel des Kantors. Das war ja noch schlimmer als das Brett der Händlergilde. Sie war nun wirklich nicht so betucht irgendetwas zu spenden, vor allem für die Armee bei der zur Zeit in diesem Land die Frage offen war, um welche Armee es eigentlich ging. Sie würde auch garantiert nicht in den Wald gehen um irgendwelche Kräuter zu sammeln. Vor allem nicht irgendwelche seltenen, sie war ja schon froh das sie die einfachen unterscheiden konnte und Vogelbeeren nicht mit Johannisbeeren verwechselte. Obwohl es eigentlich egal war, beide waren essbar auch wenn erstere bei den meisten Leuten Magenprobleme hervorriefen. Mealla hatte allerdings bei fast keinem Essen Magenprobleme, zudem waren die Beeren gekocht für jedermann essbar. Da aber der Inserent wohl keine Beeren haben wollte und Mealla nicht durchs Unterholz kriechen wollte, war das wohl nichts für sie. Der letzte Auftrag war dagegen einfach lächerlich. Wenn man Ratten hatte kaufte man Fallen oder Gift, oder man erschlug sie selbst. Welcher ausgebildete Waffenträger mit ein wenig Stolz, würde denn schon sein Talent für ein paar Nager verschwenden ? Zudem die Bezahlung vermutlich nicht erwähnenswert war.
"Ratten im Keller erschlagen, einfach lächerlich.", schnaubte Mealla verächtlich und beschloß sich wieder zurück in die Taverne zu begeben. das hier war doch pure Zeitverschwendung.

Der Ausflug beim Stadtkommandanten war recht gut verlaufen wie Artur fand. Auch wenn sich erst zeigen musste was es mit dieser Bande auf sich hatte. Und vor allem mit dieser Kopfgeldjägerin von der Artur schließlich nichts wusste. Wenn es nicht noch bessere Aufträge hier in der Stadt würde er sich mit dieser Person wohl einigen müssen, denn es war vermutlich nicht klug mit einer Jägerin in Konkurrenz zu treten. Wobei er natürlich nicht wusste wie fähig diese Mealla Viridis war und was für einen Charakter sie hatte. Viridis, das klang tevinteranisch, denn auch wenn Artur die Sprache nicht perfekt sprach so hatte er doch wie die meisten adligen Neverraner eine recht gute Kenntnis über den nördlichen Nachbarn. Auch wenn ein tevinteranischer Nachname nicht umbedingt etwas aussagte, eine Folge davon das sich das Reich einmal fast über ganz Thedas ausgebreitet hatte war das man überall auf tevinteranische Namen stoßen konnte ohne das es sich um Angehörige des Reiches handelte. Dasselbe galt oftmals auch für orlaisianische Namen. Er würde einfach später dieser Frau einen Besuch abstatten und schauen ob man sich vielleicht einig werden konnte. Am Besten würde er Morgana und Larissa mitnehmen, immerhin war es besser wenn diese an der Entscheidung beteiligt waren. Ansonsten würden sie ihm noch vorwerfen, dass er ihre Meinung nicht respektierte und Artur sah zudem auch einen Vorteil darin wenn sich alle drei ein Bild von der Sache machten. Er würde sich wohl am Besten selbst noch ein wenig umhören und sich dann auf den Rückweg machen um in der Taverne auf die Anderen zu warten.


http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg

Morgana verschwand einmal mehr um Kleidung zu suchen. Für eine Frau aus der Wildnis war sie erstaunlich bemüht darum bei jeder Gelegenheit Kleidung zu kaufen und ihre Sammlung an schwarzer Wolle und Seide zu erweitern. Larissa würde sie dafür natürlich nicht verurteilen, doch fragte sie sich, ob es wirklich sinnig war derlei viel Kleidung für eine doch eher praktische Reise zu kaufen. Andererseits hatte die Hexe bisher keinerlei Probleme verursacht und wofür sie ihr Geld ausgab ging Larissa genaugenommen nichts an. Auch die Elfe durchsuchte nun die Waren, denn obwohl sie Morganas Angebot abgelehnt hatte, beinhaltete dieses doch die Wirklichkeit. Abgesehen von ihrem Flickenhemd besaß sie kaum Kleidung. In den Wäldern war dies auch ohne Belangen. Der Lederharnisch war alles, was sie über den abgebundenen Brüsten trug, die Arme nackt und voller gefundener Reifen und eingravierter Tattoos. Je weiter sie nun jedoch nach Westen gingen, desto kälter würde es werden. Es war nicht das erste Mal, dass die Elfe das Frostgipfelgebirge überqueren würde und sie wusste, dass es dort bitterkalt werden konnte. Also kaufte sie, während Morgana irgendwo verschwunden war, ein Leinenhemd. Es war von erdbrauner Farbe, dunkel gehalten und bildete sowohl eine gute Verbindung zu dem Grün ihres Mantels und der schmutzig-hellen Haut der Elfe. Ihr Lederrucksack füllte sich langsam und viel Platz wäre nicht mehr, zumindest keiner für Kleidung. Doch vorerst hatte sie genug und sie bezahlte das Hemd rasch, ehe sie es zusammenrollte und in dem Tornister verschwinden ließ. Kurze Zeit später kam Morgana zu ihr und erklärte ihre Bereitschaft zur Rückreise.
Der Rückweg war ebenso unspektakulär wie der Hinweg. Allerdings fiel Larissa ein, dass sie Arturs Wunsch bisher gar nicht nachgekommen waren. „Sollten wir uns nicht nach Aufträgen umhören?“, stellte sie fragend fest. Morgana hatte dies anscheinend ebenso vergessen wie sie selbst. „Komm! Wir schauen uns mal um.“ Sie erreichten das Marktviertel. Larissa hatte gehört, dass es hier die sogenannten „Anschlagtafeln“ gab und suchte diese nun auf. Es war ein großes Brett, so hoch und breit wie die Unterseite eines Ochsenkarrens und übersät mir Zetteln aller Art. Larissa starrte auf die Lettern, von denen sie gerade einmal die Hälfte entziffern konnte. Sie riss einen Zettel ab und las Morgana vor: „Esko… korte-Eskorte. in. d-den. Kmorremwa…“, sie zog die Augenbraue hoch. Das Wort erschien ihr sehr kompliziert zu sein. Dennoch bemühte sie es sich auszusprechen. „Kmorremwa..dhuge.“ Das kleingeschriebene L war ihr entfallen, also ließ sie es einfach aus. „Kmorremwadhuge“, wiederholte sie es schnell und strahlte Morgana an. „Klingt teuer.“

numberten
08.11.2015, 16:37
http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg

Morgana verschwand einmal mehr um Kleidung zu suchen. Für eine Frau aus der Wildnis war sie erstaunlich bemüht darum bei jeder Gelegenheit Kleidung zu kaufen und ihre Sammlung an schwarzer Wolle und Seide zu erweitern. Larissa würde sie dafür natürlich nicht verurteilen, doch fragte sie sich, ob es wirklich sinnig war derlei viel Kleidung für eine doch eher praktische Reise zu kaufen. Andererseits hatte die Hexe bisher keinerlei Probleme verursacht und wofür sie ihr Geld ausgab ging Larissa genaugenommen nichts an. Auch die Elfe durchsuchte nun die Waren, denn obwohl sie Morganas Angebot abgelehnt hatte, beinhaltete dieses doch die Wirklichkeit. Abgesehen von ihrem Flickenhemd besaß sie kaum Kleidung. In den Wäldern war dies auch ohne Belangen. Der Lederharnisch war alles, was sie über den abgebundenen Brüsten trug, die Arme nackt und voller gefundener Reifen und eingravierter Tattoos. Je weiter sie nun jedoch nach Westen gingen, desto kälter würde es werden. Es war nicht das erste Mal, dass die Elfe das Frostgipfelgebirge überqueren würde und sie wusste, dass es dort bitterkalt werden konnte. Also kaufte sie, während Morgana irgendwo verschwunden war, ein Leinenhemd. Es war von erdbrauner Farbe, dunkel gehalten und bildete sowohl eine gute Verbindung zu dem Grün ihres Mantels und der schmutzig-hellen Haut der Elfe. Ihr Lederrucksack füllte sich langsam und viel Platz wäre nicht mehr, zumindest keiner für Kleidung. Doch vorerst hatte sie genug und sie bezahlte das Hemd rasch, ehe sie es zusammenrollte und in dem Tornister verschwinden ließ. Kurze Zeit später kam Morgana zu ihr und erklärte ihre Bereitschaft zur Rückreise.
Der Rückweg war ebenso unspektakulär wie der Hinweg. Allerdings fiel Larissa ein, dass sie Arturs Wunsch bisher gar nicht nachgekommen waren. „Sollten wir uns nicht nach Aufträgen umhören?“, stellte sie fragend fest. Morgana hatte dies anscheinend ebenso vergessen wie sie selbst. „Komm! Wir schauen uns mal um.“ Sie erreichten das Marktviertel. Larissa hatte gehört, dass es hier die sogenannten „Anschlagtafeln“ gab und suchte diese nun auf. Es war ein großes Brett, so hoch und breit wie die Unterseite eines Ochsenkarrens und übersät mir Zetteln aller Art. Larissa starrte auf die Lettern, von denen sie gerade einmal die Hälfte entziffern konnte. Sie riss einen Zettel ab und las Morgana vor: „Esko… korte-Eskorte. in. d-den. Kmorremwa…“, sie zog die Augenbraue hoch. Das Wort erschien ihr sehr kompliziert zu sein. Dennoch bemühte sie es sich auszusprechen. „Kmorremwa..dhuge.“ Das kleingeschriebene L war ihr entfallen, also ließ sie es einfach aus. „Kmorremwadhuge“, wiederholte sie es schnell und strahlte Morgana an. „Klingt teuer.“

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Larissa hatte Recht über all den Trubel am Hafen und dem stöbern durch die Stände hatten sie vollkommen vergessen das sie ja auch einen kleinen Auftrag von Artur bekommen hatten. Morgana stimmte deswegen Larissas Vorschlag zu sich im Marktviertel nach eventueller Arbeit umzusehen. Larissa entdeckte eine Art Anschlagtafel und begann sich durch die zahlreichen Anschläge zu kämpfen. Kämpfen war in der Tat das richtige Wort, denn Larissa hatte so ihre Schwierigkeiten mit dem Text. Nicht verwunderlich bei jemanden der noch an den Anfängen des Lesens stand. Vor allem das Zielgebiet der Eskorte schien ihr Probleme zu bereiten, bis sie es schließlich vorlas und stolz wiederholte. Morgana nahm ihr den Zettel aus der Hand und las ihn selbst einmal durch.
"Nicht schlecht Larissa, aber es heisst Knorrenwaldhügel, mit N statt M. Und du hast das kleine L vergessen, siehst du ?", lobte sie die Elfe und verbesserte sie dabei nachsichtig. Freundlich verwies sie auf das kleine L und ließ es die Elfe nochmal richtig vorlesen.
"Sehr gut, es ist zugegebenermaßen auch ein schwieriges Wort. Du hast recht es klingt teuer. Allerdings würde es sich wohl bei diesem Auftrag wohl darum handeln eine Händlerkarawane zu erkortieren. So eine von denen der wir auf der Straße begegnet sind. Das heißt wir würden nur sehr langsam vorankommen und müssten uns dauernd das Gejammer von Händlern anhören. Ich weiß nicht ob das was für uns wäre. Zudem kann ich dir ohne Karte auch nicht sagen ob der Knorrenwaldhügel überhaupt in Richtung Orzammar liegt. Wir merken es uns einfach und erzählen es später Artur. Komm wir schauen noch kurz was es sonst so gibt." Flink überflog sie die einzelnen Anschläge und pickte die heraus welche von Bedeutung waren. Dann ging sie diese zusammen mit Larissa durch immerhin war dies eine prima Gelegenheit ihr Wissen anzuwenden und zu verfeinern. Auch die anderen Aufträge klangen in Morganas Ohren nicht so proper, wenn Artur auf die Idee kommen würde Strandgut bergen zu wollen würde sie ihm was erzählen. Und die verschollene Karawane im Vendanwald, erinnerte sie ein wenig an diese verschollene Holzfällergeschichte die sie damals zusammengeführt hatte. Unter Umständen war es Dunkle Brut, allerdings lebten auch häufiger Dalish in diesen Wäldern. Das würde unter Umständen nicht so schön für Larissa werden, aber da der Vendanwald sie sowieso wieder Richtung Denerim führen würde, war dieser Auftrag eh keine gute Option.
Schließlich beschlossen sie sich auf den Rückweg zu machen, hier gab es keine nützlichen Informationen, außerdem hatte Artur ja gewollt das sie sich vor Anbruch der Dämmerung wieder in der Taverne trafen.

Artur hatte sich gerade an einem Tisch bei einer einfachen Portion Eintopf bequem gemacht, als die beiden Damen hereinkamen. Der Eintopf war eine weitere Spezialität des Hauses und zum Glück nicht so gemacht wie es in Ferelden üblich war. Der Geschmack war nicht aus den Zutaten gekocht und bildete keine graue Masse, sondern eine bunte Ansammlung von Kartoffeln, Fleisch und anderem Gemüse. Da die beiden Frauen auch schon den ganzen Tag unterwegs gewesen waren beschlossen sie sich auch ein wenig Eintopf zu bestellen, bevor sie sich dann zu Artur an den Tisch gesellten.
"Also habt ihr etwas herausgefunden was interessant klingt ?", fragte er seine beiden Mitarbeiterinnen die gerade Eintopf bekamen.
Morgana und Larissa erzählten ihm von den Aufträgen an der Anschlagtafel, was von Artur mit einem freundlichen Nicken quittiert wurde. Es war schön zu sehen das sie tatsächlich etwas in Erfahrung gebracht hatten und nicht den ganzen Tag verbummelt hatten.
"Gut gemacht, auch wenn da wenig für uns dabei ist. Strandgut bergen ist keine Aufgabe für uns, wir haben keine Transportmittel und ich habe auch keine Lust den Strand abzusuchen. Der Vendanwald liegt in die falsche Richtung und der Knorrenwaldhügel, nun ja er liegt im Westen auf unserer Route, wenn auch abseits der Straße.",sagte er und breitete die Karte aus.
"Das würde noch am ehesten gehen, auch wenn es uns einige Zeit kosten würde. Allerdings habe ich wenig Lust neben einer Ochsenkarre herumzuzuckeln, da holt uns wahrscheinlich die Verderbnis ein bevor wir dort angekommen sind.", sprach er nachdenklich.
"Ich stimme euch zu Artur. Aber was habt ihr in Erfahrung gebracht ? Mehrere Anschläge verwiesen auf das Büro des Stadtkommandanten dem ihr heute einen Besuch abgestattet habt. War euer Ausflug produktiv ?"
"Nun in der Tat. Es gibt eine Belohnung für die Beseitigung oder Ergreifung einer Diebesbande die auf der Straße nach Highever ihr Unwesen treibt. Überfall, Brandstiftung, Mord und Vergewaltigung. Die Belohnung ist recht hoch und wir werden eh über diese Straße nach Highever reisen, wodurch die Richtung auch stimmt. In meinen Augen ein attraktiver Auftrag.", erzählte Artur optimistisch. Allerdings schwang ein leichter Unterton mit.
"Es kommt mir so vor als wäre da noch ein aber an diesem Auftrag.", warf Morgana ein die den Unterton bemerkte.
"Nun er hat den Auftrag schon an jemanden vergeben eine Frau namens Mealla Viridis. Diese hat auch schon genauere Informationen gesammelt und wohl gebeten das man weitere Interessenten zu ihr schickt. Ich denke deswegen, dass wir nachdem wir fertig gegessen haben uns mit ihr unterhalten sollten. Allein deswegen das wir uns nicht auf einmal gegenseitig in die Parade fahren.",teilte er den beiden seine Überlegungen mit. Morgana überlegte, Banditen töten und die richtige Reiserichtung, das klang gar nicht so schlecht. Nur das es mit der Unbekannten eine weitere Interessentin gab war ihr nicht ganz geheuer. Nun vielleicht war es besser diese Person kennenzulernen bevor man entschied wie es weitergehen sollte.
"Klingt vernünftig, wo finden wir diese mysteriöse Frau, die es scheinbar alleine mit einer Bande Halsabschneider aufnehmen will ?"
"Im gekrönten Löwen, einer Herberge nicht weit von der Kirche entfernt.",antwortete Artur und nahm einen Löffel Eintopf.
Auch Larissa schien einverstanden sich mit dieser Person zu unterhalten und so entschied sich die Gruppe nach dem verzehren des Eintopfs aufzubrechen.

Mealla hatte gerade den Wirt die Reste ihres Grillhähnchens wegbringen lassen und saß jetzt alleine an einem Tisch in der Ecke und kritzelte mit Feder und Tinte etwas in ihr Reisetagebuch. Hauptsächlich ihre Eindrücke über Amaranthine und was es hier zu sehen gab. Das machte sie bei jedem Land und den größeren Städten. Sie war der Meinung das es ihr dann vielleicht irgendwann leichter fallen würde sich zu entscheiden wo sie sich niederlassen wollte. Außerdem war es ganz nett nochmal den Tag zu reflexieren und etwas mit seinen bisherigen Erlebnissen zu vergleichen. Sie saß auf einem Stuhl vor Kopf und außer einem Kerzenständer, ihren Unterlagen und einer Karaffe Wein mit Becher war der Tisch leer. Die Taverne füllte sich allmählich, aber bisher hatte noch niemand versucht sich zu ihr zu setzen. Das würde sich im Verlauf des Abends mit steigendem Männeranteil und Alkoholpegel sicherlich ändern. Ob die Versuche Erfolg hatten war natürlich eine ganz andere Sache, die aber manchmal auch etwas mit einem Alkoholpegel zu tun hatte. Mealla trug ihr Haar offen, welches nun filigran und gepflegt über ihren Schultern lag. Die meisten Haare hatte sie hinter die Ohren gesteckt, allerdings waren ein paar Strähnen der Meinung vor den Ohren zu bleiben. Mealla gestattete es ihnen, da sie keine Lust hatte dauernd ihre Frisur zu richten. Wie üblich trug sie ihre Reiterhose und auch ihre Reiterstiefel hatte sie aus Ermangelung anderen Schuhwerks anbehalten. Das war für sie allerdings auch kein Beinbruch, immerhin waren diese schick, glänzten schwarz und betonten ihre Unterschenkel. Die silbernen Dornsporen hatte sie auch nicht abgelegt. Dafür den Schuppenharnisch, welcher zusammen mit Bogen und Köcher in ihrem Zimmer lag, sowie ihre Handschuhe und Amrschienen. Stattdessen trug sie ihre blutote Bluse aus Seide und dazu ihre neuerworbene silberne Kette mit dem Schlangenanhänger. An dem Gürtel um ihre Hüft hingen als Waffe nur der Pugio zur linken und das Messer hinten rechts befestigt. Sie rechnete eigentlich nicht mit Ärger und hatte zudem keine Lust mit Bogen oder Speer am Tisch zu sitzen. Beides waren keine guten Waffen für einen Kampf innerhalb eines Raumes.

Artur und die beiden Damen betraten den Gekrönten Löwen, eine hübsche kleine Taverne die zwar nicht so luxuriös war wie die Goldene Gans aber gemütlich eingerichtet war und eine bequeme Behaglichkeit ausstrahlte. Vermutlich auch kein schlechter Ort wenn man nicht ganz soviel Geld ausgeben wollte. Da sich draussen schon der Tag dem Ende neigte, füllte sich der Schankraum und es war schon allerlei Volk an den Tischen welches lachte, ass und trank. Da sie keine Ahnung hatten wie die Kopfgeldjägerin aussah beschloß Artur dem Rat des Stadtkommandanten zu beherzigen und den Wirt zu fragen. Dieser polierte gerade die Krüge.
"Entschuldigt, ich suche jemanden names Mealla Viridis. Könnt ihr mir sagen wo ich sie finde ?", fragte er den Wirt.
"Die Elfe ? Die sitzt da drüben am Tisch, nicht zu verfehlen hat nämlich spitze Ohren.", sagte der Wirt und wies in den hinteren Bereich des Schankraums. Artur beschloss das dieser Kommentar keiner Antwort würdig war sondern nickte einfach nur bevor er sich umdrehte. Wenn er ehrlich war, so war er ein wenig überrascht das die Kopfgeldjägerin eine Elfe sein sollte. Das kam nicht allzu häufig vor waren doch fast alle Elfen Dalish oder in Gesindevierteln. Aber tatsächlich am Ende des Schankraums saß eine zierliche Gestalt, deren rotes Hemd schon von weitem zu erkennen war. Die drei machten sich daraufhin zu dem Tisch der Jägerin auf. Als sie näherkamen sah Artur das der Wirt eindeutig recht hatte, es war eine Elfe, neben den spitzen Ohren war der Körperbau und die feinen Gesichtszüge dafür ein deutliches Zeichen. Sehr kriegerisch sah sie allerdings mit ihrer roten Bluse und dem langen braunen Haaren nicht aus, wobei nicht jeder wie Artur fast ständig seine Rüstung trug. Unter dem Hemd zeichnete sich zudem ein dünner, aber durchaus muskulöser Körper ab, der auf ein körperliches Training hinwies. Die Elfe war scheinbar gerade am schreiben, schaute aber auf als sich die Gruppe ihr näherte und legte die Feder beiseite.

Mealla hörte auf einmal ein lautes metallisches Klappern was näherzukommen schien und sah von ihrem Buch auf. Tatsächlich näherte sich ihr ein großer Mann mit einer schwarzen goldverzierten Rüstung, die nicht gerade billig aussah. Zusammen mit seinem Schwert wies alles daraufhin das es ein Ritter war. Seinen Helm trug er unter dem Arm geklemmt, sodass sie sein Gesicht sehen konnte. Jung sah er aus und gutaussehend, mit seinem blonden Haaren und den blauen Augen. Nicht so grobschlächtig wie manche der Ritter die aussahen als ob ihnen ein Streitkolben durch das Gesicht gepflügt hatte. Irgendwie kamen ihr seine Gesichtszüge soagr leicht bekannt vor Trotzdem strahlte sein Gang neben der üblichen Autorität eines Ritters auch eine gewisse Erfahrung aus. Begleitet wurde er von einer schwarzhaarigen Schönheit, mit schönen weiblichen Rundungen wo sie sein sollte, die ein figurbetontes schwarzes Kleid trug. Sie war sehr hübsch und auch sehr jung. Ihre rauchrünen Augen hatten allerdings einen Ausdruck den Mealla nicht richtig einordnen konnte, so als ob die Frau sie abschätzen würde. Die letzte Person im Bunde war eine Elfe mit einer beachtlichen blonden Mähne, welche noch kleiner als Meall war, wenn auch nicht sehr viel kleiner. Sie trug einen sehr hübsch gearbeiteten Bogen und Klamotten die recht abgewetzt aussahen. Auch sie war hübsch wobei das sowieso eine Eigenschaft von Meallas Volk war. Bemerkenswert waren jedoch für sie die tätowierten Linien die sich über den ganzen Körper zu ziehen schienen. In Rivain hatte sie solche Tätowierungen nicht gesehen, vor allem die Tinte schien anders. Auch wenn man Elfen das Alter nicht sehr gut ansah, so machte sie auf Mealla einen äußerst jungen Eindruck. Das Verhalten der Ausdruck in den Augen, das alles wies darauf hin das sie noch nicht allzu alt war. Sie hatte auch hübsche grüne Augen, auch wenn Meall meinte das sie leicht schielte. Sie hatte zwar noch nie eine gesehen, war sich aber sicher das die Elfin eine dieser Dalishelfen war. Dafür das diese aber als menschenfeindlich und abgekapselt war es allerdings äußerst verwunderlich das diese zusammen mit einem Ritter und einer Menschenfrau unterwegs war. Sie stapften eindeutig auf die Kopfgeldjägerin, was diese sich fragen ließ was sie von ihr wollten. Auf jedenfall schien der Abend um einiges interessanter zu werden. Beiläufig klappte sie das Buch zu als die Gruppe an ihren Tisch kam.

Die Elfe schaute interessiert in ihre Richtung was zeigte das sie bemerkt hatte das die drei zu ihr wollten. Morgana betrachtete die Frau, sie war hübsch keine Frage aber auch eindeutig anders als Larissa. In ihren Augen lag Erfahrung und sie machte einen disziplinierteren Eindruck als die Dalish. Die Augen waren sowieso beeindruckend, während sie um die Iris stahlblau waren, wurden sie nach außen hin malachitgrün. Ihr Haar war nicht so dick und lang wie das der Dalish, dafür aber dafür eindeutig gepflegter. Auch wenn sie bis auf einen Dolch an der Seite keine Waffe zu tragen schien, strahlte sie trotzdem aus das sie niemand war mit dem man sich anlegen sollte. Morgana war sowieso leicht überrascht das es sich bei der anderen Interessentin um eine Elfe handelte.

Artur bemerkte nicht nur den Dolch, sondern auch das Heft des Messers, welches allerdings nur ein wenig hinter dem Rücken der Elfe hervorragte. Sie saß ziemlich gerade im Stuhl und machte auch ansonsten einen äußerst trainierten und disziplinierten Eindruck. An dem rechten ihrer blaugrünen Augen konnte man wenn man einen Blick dafür hatte einen kurzen und schmalen bleichen Strich sehen, der mal eine Verletzung gewesen sein konnte. Das könnte ein interessantes Gespräch werden, sofern es die Elfe zuließ.
"Seid ihr Mealla Viridis ?", fragte er höflich die Elfe, als er sich vor sie stellte. Mealla lächelte leicht man suchte sie nicht nur sondern kannte auch ihren Namen. Und wenn sie sich die Ausrüstung der Dalish und des Ritters ansah, konnten das Söldner sein. Vielleicht hatte sich noch jemand beim Kommandant gemeldet. Wenn ja war es nett von ihm sie zu ihr zu schicken.
"Als ich das letztemal nachgeschaut habe war ich es noch. Dürfte ich erfahren mit wem ich das Vergnügen habe ?", fragte sie freundlich aber mit leichter Skepsis. Hoffentlich hatte sie mit ihrer Vermutung recht, denn wenn der Ritter Ärger suchte würde es brenzlig werden.
"Verzeiht. Mein Name ist Artur van Markham, freier Ritter aus Nevarra. Und das sind meine Begleiterinnen Larissa Tianian und Morgana Cailleach.", antwortete er höflich und verwies auf die beiden Damen, die schräg hinter ihm standen. Mealla nickte den beiden höflich zu.
Ein freier Ritter, dass hieß wohl das es tatsächlich Söldner waren auch wenn Mealla nicht wusste wie diese Morgana ins Bild passte. Vielleicht zur Steigerung der Moral oder sie war eine Feldschererin. Konnte Mealla ja auch egal sein.
"Andaran atish´an, seid willkommen. Setzt euch doch, ich vermute ihr seid wegen dem Lelaske Auftrag hier.", sprach sie ohne Umschweife das Thema an und wies auf die freien Plätze vor ihr. Artur nickte und setzte sich neben sie, während sich Morgana ihm gegenüber setzte. Larissa setzte sich auf den freien Stuhl gegenüber der Elfe. Es war schön das sie direkt auf den Punkt kam, auch wenn ihn ihr Akzent ein wenig irritierte. Sie sprach zwar perfekt fereldisch, jedoch hatte ihr Akzent beim ersten Satz leicht neverranisch geklungen und beim zweiten Satz dafür leicht tevinteranisch. Es war kein starker Akzent, aber jemanden der die beiden Sprachen kannte fiel er doch auf.
Mealla schaute sich die drei an als sie Platz nahmen. Die Namen der Frauen sagten ihr nichts, aber der Name van Markham kannte sie aus Nevarra. Sie hatte sogar mit ein paar Mitgliedern dieser Familie gesprochen und Aufträge für sie ausgeführt. Daher kamen ihr auch die Gesichtszüge so bekannt vor.
"Also gut, kommen wir ohne Umschweife zur Sache ihr habt von dem Kopfgeld gehört und euch gedacht das es sich gut in euren Taschen anfühlen würde. Ein nachvollziehbarer Gedanke und das ihr zu mir gekommen seit, zeugt von einem gewissen Anstand. Andere Söldner hätten wohl versucht einfach schneller zu sein als ich, oder mich nach meinen Informationen ausgefragt bevor sie mir das Bein brechen. Im besten Fall. Ich hoffe einfach mal das ihr nicht wegen letzterem hier seid.", sagte sie mit einem leicht misstrauischen Blick.
"Nun ich will nicht abstreiten das wir wegen Informationen hier sind, aber wir hatten nicht vor euch Schaden zuzufügen. Wir wollten uns mit euch über den Auftrag unterhalten, unter Umständen kann man sich ja gegenseitig helfen.",erwiderte Artur umgehend. Scheinbar hatte die Elfe in ihrem Beruf schon ein paar schlechte Erfahrungen gemacht und war leicht misstrauisch. Mealla lächelte freundlicher.
"Freut mich zu hören. Falls ich eben ein wenig barsch klang, müsst ihr es entschuldigen, ich habe es leider schon oft genug erlebt, dass Leute denken das mich wegen meiner spitzen Ohren für dumm verkaufen können. Und ihr habt recht, ich denke auch das wir uns gegnseitig helfen können. Wisst ihr ich bin durchhaus geübt darin Verbrecher aufzuspüren und sie zur Strecke zu bringen. Wenn es sich nur um Leroy Lelaske handeln würde, wäre ich schon längst weg. Das Problem ist das er eine Bande hat, welche zwar die Belohnung vergrößert aber das Risiko für mich erhöht. Ich weiß nicht wie viele Männer er hat, weswegen es gefährlich ist ihn allein zu jagen. Ich habe wenig Lust von der Jägerin auf einmal zur Gejagten zu werden wenn ihr versteht. Deswegen hätte ich gegen etwas Unterstützung nichts einzuwenden.",sagte sie entgegenkommend. Artur nickte verstehend. Diese Frau war vermutlich darin geübt einzelne Personen zu jagen, aber eine ganze Bande alleine zu jagen war wohl für niemanden einfach.
"Ihr macht auf mich einen recht tüchtigen Eindruck, deshalb mein Vorschlag. Wir ziehen gemeinsam Richtung Westen, in das Gebiet wo die Überfälle stattfinden. Ich weiß wo der letzte stattgefunden hat. Von dort aus spüre ich die Bande auf und wenn wir sie entdeckt haben helft ihr mir dabei sie zu fangen. Oder zu töten je nachdem wie kooperativ sie sich zeigen, die Belohnung macht da keinen Unterschied. Allerdings hören sich die Berichte nicht danach an als ob sie sich ergeben werden. Wir kassieren die Belohnung, machen halbehalbe und jeder ist glücklich. Was haltet ihr davon ?", fragte sie erwartungsvoll. In ihren Augen klang das nach einem guten Angebot. Artur war jedoch mit der Verteilung der Belohnung nicht ganz einverstanden. Immehin waren sie zu dritt.
"Ein nettes Angebot, aber wir sind zu dritt und ihr nur eine Person, da wäre eine Hälfte doch recht unangemessen. Ich würde sagen das wir die Belohnung fair aufteilen. Wir bekommen drei Viertel und ihr eins.", antwortete er geschäftsmäßig. Mealla kicherte kurz ungläubig.
"Wie ihr eure Belohnung untereinander aufteilt ist eure Sache, aber ich sehe uns als zwei Geschäftsparteien, die auch die Belohnung zu gleichen Teilen aufteilen. Ob ihr es glaubt oder nicht ich muss von etwas leben. Es ist ja nicht so das ich zurücktrete wenn ich sie gefunden habe und dann nichts tue. Ich werde euch schon im Kampf unterstützen. Außerdem habe ich den Auftrag als Erstes bekommen und schon angefangen mich zu informieren. Aber ich will eurer Gruppenstärke Rechnung tragen und euch entgegenkommen.", antwortete Mealla wohlwollend.
"Ihr bekommt zwei Drittel des Kopfgeldes und ich ein Drittel. Dazu gibt es ja noch für jeden Skalp der Bandenmitglieder ein Goldstück. Natürlich gehört das Gold für jedes Bandenmitglied das ihr fangt oder tötet euch oder euren Begleiterinnen. So wird euer Kampfeinsatz auch zusätzlich finanziell gewürdigt. Ich werde keinen Anspruch auf das Gold erheben das ihr dadurch bekommt.", sprach sie mit einem aufrichtigen Tonfall und machte dabei ein entgegenkommendes Gesicht.
"Das klingt schon besser. So könnten wir uns handelseinig werden. Allerdings arbeite ich nicht alleine wie ihr seht und werde das nicht alleine entscheiden. Was denken die Damen über eine Zusammenarbeit um die Bande zur Strecke zu bringen ?", fragte Artur seine Begleiterinnen. Diese hatten bisher geschwiegen wie er zufrieden feststellte aber jetzt erschien es ihm angemessen sie zur Wort kommen lassen. Er wandte sich zunächst Larissa zu welche schräg links neben ihm saß. Mealla nickte zustimmend zu dieser Bemerkung und nahm einen Schluck Wein. Es gefiel ihr das der Ritter nicht über die Köpfe seiner Gefährtinnen entschied. Auch wenn diese natürlich die Abmachung letztendlich zunichte machen konnten, aber Mealla blieb optimistisch. Gelassen erwartete sie die Meinungen der Dalish und der Schwarzhaarigen.

Shepard Commander
08.11.2015, 19:41
http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Mealla_portrait.jpg

Larissa hatte Recht über all den Trubel am Hafen und dem stöbern durch die Stände hatten sie vollkommen vergessen das sie ja auch einen kleinen Auftrag von Artur bekommen hatten. Morgana stimmte deswegen Larissas Vorschlag zu sich im Marktviertel nach eventueller Arbeit umzusehen. Larissa entdeckte eine Art Anschlagtafel und begann sich durch die zahlreichen Anschläge zu kämpfen. Kämpfen war in der Tat das richtige Wort, denn Larissa hatte so ihre Schwierigkeiten mit dem Text. Nicht verwunderlich bei jemanden der noch an den Anfängen des Lesens stand. Vor allem das Zielgebiet der Eskorte schien ihr Probleme zu bereiten, bis sie es schließlich vorlas und stolz wiederholte. Morgana nahm ihr den Zettel aus der Hand und las ihn selbst einmal durch.
"Nicht schlecht Larissa, aber es heisst Knorrenwaldhügel, mit N statt M. Und du hast das kleine L vergessen, siehst du ?", lobte sie die Elfe und verbesserte sie dabei nachsichtig. Freundlich verwies sie auf das kleine L und ließ es die Elfe nochmal richtig vorlesen.
"Sehr gut, es ist zugegebenermaßen auch ein schwieriges Wort. Du hast recht es klingt teuer. Allerdings würde es sich wohl bei diesem Auftrag wohl darum handeln eine Händlerkarawane zu erkortieren. So eine von denen der wir auf der Straße begegnet sind. Das heißt wir würden nur sehr langsam vorankommen und müssten uns dauernd das Gejammer von Händlern anhören. Ich weiß nicht ob das was für uns wäre. Zudem kann ich dir ohne Karte auch nicht sagen ob der Knorrenwaldhügel überhaupt in Richtung Orzammar liegt. Wir merken es uns einfach und erzählen es später Artur. Komm wir schauen noch kurz was es sonst so gibt." Flink überflog sie die einzelnen Anschläge und pickte die heraus welche von Bedeutung waren. Dann ging sie diese zusammen mit Larissa durch immerhin war dies eine prima Gelegenheit ihr Wissen anzuwenden und zu verfeinern. Auch die anderen Aufträge klangen in Morganas Ohren nicht so proper, wenn Artur auf die Idee kommen würde Strandgut bergen zu wollen würde sie ihm was erzählen. Und die verschollene Karawane im Vendanwald, erinnerte sie ein wenig an diese verschollene Holzfällergeschichte die sie damals zusammengeführt hatte. Unter Umständen war es Dunkle Brut, allerdings lebten auch häufiger Dalish in diesen Wäldern. Das würde unter Umständen nicht so schön für Larissa werden, aber da der Vendanwald sie sowieso wieder Richtung Denerim führen würde, war dieser Auftrag eh keine gute Option.
Schließlich beschlossen sie sich auf den Rückweg zu machen, hier gab es keine nützlichen Informationen, außerdem hatte Artur ja gewollt das sie sich vor Anbruch der Dämmerung wieder in der Taverne trafen.

Artur hatte sich gerade an einem Tisch bei einer einfachen Portion Eintopf bequem gemacht, als die beiden Damen hereinkamen. Der Eintopf war eine weitere Spezialität des Hauses und zum Glück nicht so gemacht wie es in Ferelden üblich war. Der Geschmack war nicht aus den Zutaten gekocht und bildete keine graue Masse, sondern eine bunte Ansammlung von Kartoffeln, Fleisch und anderem Gemüse. Da die beiden Frauen auch schon den ganzen Tag unterwegs gewesen waren beschlossen sie sich auch ein wenig Eintopf zu bestellen, bevor sie sich dann zu Artur an den Tisch gesellten.
"Also habt ihr etwas herausgefunden was interessant klingt ?", fragte er seine beiden Mitarbeiterinnen die gerade Eintopf bekamen.
Morgana und Larissa erzählten ihm von den Aufträgen an der Anschlagtafel, was von Artur mit einem freundlichen Nicken quittiert wurde. Es war schön zu sehen das sie tatsächlich etwas in Erfahrung gebracht hatten und nicht den ganzen Tag verbummelt hatten.
"Gut gemacht, auch wenn da wenig für uns dabei ist. Strandgut bergen ist keine Aufgabe für uns, wir haben keine Transportmittel und ich habe auch keine Lust den Strand abzusuchen. Der Vendanwald liegt in die falsche Richtung und der Knorrenwaldhügel, nun ja er liegt im Westen auf unserer Route, wenn auch abseits der Straße.",sagte er und breitete die Karte aus.
"Das würde noch am ehesten gehen, auch wenn es uns einige Zeit kosten würde. Allerdings habe ich wenig Lust neben einer Ochsenkarre herumzuzuckeln, da holt uns wahrscheinlich die Verderbnis ein bevor wir dort angekommen sind.", sprach er nachdenklich.
"Ich stimme euch zu Artur. Aber was habt ihr in Erfahrung gebracht ? Mehrere Anschläge verwiesen auf das Büro des Stadtkommandanten dem ihr heute einen Besuch abgestattet habt. War euer Ausflug produktiv ?"
"Nun in der Tat. Es gibt eine Belohnung für die Beseitigung oder Ergreifung einer Diebesbande die auf der Straße nach Highever ihr Unwesen treibt. Überfall, Brandstiftung, Mord und Vergewaltigung. Die Belohnung ist recht hoch und wir werden eh über diese Straße nach Highever reisen, wodurch die Richtung auch stimmt. In meinen Augen ein attraktiver Auftrag.", erzählte Artur optimistisch. Allerdings schwang ein leichter Unterton mit.
"Es kommt mir so vor als wäre da noch ein aber an diesem Auftrag.", warf Morgana ein die den Unterton bemerkte.
"Nun er hat den Auftrag schon an jemanden vergeben eine Frau namens Mealla Viridis. Diese hat auch schon genauere Informationen gesammelt und wohl gebeten das man weitere Interessenten zu ihr schickt. Ich denke deswegen, dass wir nachdem wir fertig gegessen haben uns mit ihr unterhalten sollten. Allein deswegen das wir uns nicht auf einmal gegenseitig in die Parade fahren.",teilte er den beiden seine Überlegungen mit. Morgana überlegte, Banditen töten und die richtige Reiserichtung, das klang gar nicht so schlecht. Nur das es mit der Unbekannten eine weitere Interessentin gab war ihr nicht ganz geheuer. Nun vielleicht war es besser diese Person kennenzulernen bevor man entschied wie es weitergehen sollte.
"Klingt vernünftig, wo finden wir diese mysteriöse Frau, die es scheinbar alleine mit einer Bande Halsabschneider aufnehmen will ?"
"Im gekrönten Löwen, einer Herberge nicht weit von der Kirche entfernt.",antwortete Artur und nahm einen Löffel Eintopf.
Auch Larissa schien einverstanden sich mit dieser Person zu unterhalten und so entschied sich die Gruppe nach dem verzehren des Eintopfs aufzubrechen.

Mealla hatte gerade den Wirt die Reste ihres Grillhähnchens wegbringen lassen und saß jetzt alleine an einem Tisch in der Ecke und kritzelte mit Feder und Tinte etwas in ihr Reisetagebuch. Hauptsächlich ihre Eindrücke über Amaranthine und was es hier zu sehen gab. Das machte sie bei jedem Land und den größeren Städten. Sie war der Meinung das es ihr dann vielleicht irgendwann leichter fallen würde sich zu entscheiden wo sie sich niederlassen wollte. Außerdem war es ganz nett nochmal den Tag zu reflexieren und etwas mit seinen bisherigen Erlebnissen zu vergleichen. Sie saß auf einem Stuhl vor Kopf und außer einem Kerzenständer, ihren Unterlagen und einer Karaffe Wein mit Becher war der Tisch leer. Die Taverne füllte sich allmählich, aber bisher hatte noch niemand versucht sich zu ihr zu setzen. Das würde sich im Verlauf des Abends mit steigendem Männeranteil und Alkoholpegel sicherlich ändern. Ob die Versuche Erfolg hatten war natürlich eine ganz andere Sache, die aber manchmal auch etwas mit einem Alkoholpegel zu tun hatte. Mealla trug ihr Haar offen, welches nun filigran und gepflegt über ihren Schultern lag. Die meisten Haare hatte sie hinter die Ohren gesteckt, allerdings waren ein paar Strähnen der Meinung vor den Ohren zu bleiben. Mealla gestattete es ihnen, da sie keine Lust hatte dauernd ihre Frisur zu richten. Wie üblich trug sie ihre Reiterhose und auch ihre Reiterstiefel hatte sie aus Ermangelung anderen Schuhwerks anbehalten. Das war für sie allerdings auch kein Beinbruch, immerhin waren diese schick, glänzten schwarz und betonten ihre Unterschenkel. Die silbernen Dornsporen hatte sie auch nicht abgelegt. Dafür den Schuppenharnisch, welcher zusammen mit Bogen und Köcher in ihrem Zimmer lag, sowie ihre Handschuhe und Amrschienen. Stattdessen trug sie ihre blutote Bluse aus Seide und dazu ihre neuerworbene silberne Kette mit dem Schlangenanhänger. An dem Gürtel um ihre Hüft hingen als Waffe nur der Pugio zur linken und das Messer hinten rechts befestigt. Sie rechnete eigentlich nicht mit Ärger und hatte zudem keine Lust mit Bogen oder Speer am Tisch zu sitzen. Beides waren keine guten Waffen für einen Kampf innerhalb eines Raumes.

Artur und die beiden Damen betraten den Gekrönten Löwen, eine hübsche kleine Taverne die zwar nicht so luxuriös war wie die Goldene Gans aber gemütlich eingerichtet war und eine bequeme Behaglichkeit ausstrahlte. Vermutlich auch kein schlechter Ort wenn man nicht ganz soviel Geld ausgeben wollte. Da sich draussen schon der Tag dem Ende neigte, füllte sich der Schankraum und es war schon allerlei Volk an den Tischen welches lachte, ass und trank. Da sie keine Ahnung hatten wie die Kopfgeldjägerin aussah beschloß Artur dem Rat des Stadtkommandanten zu beherzigen und den Wirt zu fragen. Dieser polierte gerade die Krüge.
"Entschuldigt, ich suche jemanden names Mealla Viridis. Könnt ihr mir sagen wo ich sie finde ?", fragte er den Wirt.
"Die Elfe ? Die sitzt da drüben am Tisch, nicht zu verfehlen hat nämlich spitze Ohren.", sagte der Wirt und wies in den hinteren Bereich des Schankraums. Artur beschloss das dieser Kommentar keiner Antwort würdig war sondern nickte einfach nur bevor er sich umdrehte. Wenn er ehrlich war, so war er ein wenig überrascht das die Kopfgeldjägerin eine Elfe sein sollte. Das kam nicht allzu häufig vor waren doch fast alle Elfen Dalish oder in Gesindevierteln. Aber tatsächlich am Ende des Schankraums saß eine zierliche Gestalt, deren rotes Hemd schon von weitem zu erkennen war. Die drei machten sich daraufhin zu dem Tisch der Jägerin auf. Als sie näherkamen sah Artur das der Wirt eindeutig recht hatte, es war eine Elfe, neben den spitzen Ohren war der Körperbau und die feinen Gesichtszüge dafür ein deutliches Zeichen. Sehr kriegerisch sah sie allerdings mit ihrer roten Bluse und dem langen braunen Haaren nicht aus, wobei nicht jeder wie Artur fast ständig seine Rüstung trug. Unter dem Hemd zeichnete sich zudem ein dünner, aber durchaus muskulöser Körper ab, der auf ein körperliches Training hinwies. Die Elfe war scheinbar gerade am schreiben, schaute aber auf als sich die Gruppe ihr näherte und legte die Feder beiseite.

Mealla hörte auf einmal ein lautes metallisches Klappern was näherzukommen schien und sah von ihrem Buch auf. Tatsächlich näherte sich ihr ein großer Mann mit einer schwarzen goldverzierten Rüstung, die nicht gerade billig aussah. Zusammen mit seinem Schwert wies alles daraufhin das es ein Ritter war. Seinen Helm trug er unter dem Arm geklemmt, sodass sie sein Gesicht sehen konnte. Jung sah er aus und gutaussehend, mit seinem blonden Haaren und den blauen Augen. Nicht so grobschlächtig wie manche der Ritter die aussahen als ob ihnen ein Streitkolben durch das Gesicht gepflügt hatte. Irgendwie kamen ihr seine Gesichtszüge soagr leicht bekannt vor Trotzdem strahlte sein Gang neben der üblichen Autortität eines Ritters auch eine gewisse Erfahrung aus. Begleitet wurde er von einer schwarzhaarigen Schönheit, mit schönen weiblichen Rundungen wo sie sein sollte, die ein figurbetontes schwarzes Kleid trug. Sie war sehr hübsch und auch sehr jung. Ihre rauchrünen Augen hatten allerdings einen Ausdruck den Mealla nicht richtig einordnen konnte, so als ob die Frau sie abschätzen würde. Die letzte Person im Bunde war eine Elfe mit einer beachtlichen blonden Mähne, welche noch kleiner als Meall war, wenn auch nicht sehr viel kleiner. Sie trug einen sehr hübsch gearbeiteten Bogen und Klamotten die recht abgewetzt aussahen. Auch sie war hübsch wobei das soweiso eine Eigenschaft von Meallas Volk war. Bemerkenswert waren jedoch für sie die tätowierten Linien die sich über den ganzen Körper zu ziehen schienen. In Rivain hatte sie solche Tätowierungen nicht gesehen, vor allem die Tinte schien anders. Auch wenn man Elfen das Alter nicht sehr gut ansah, so machte sie auf Mealla einen äußerst jungen Eindruck. Das Verhalten der Ausdruck in den Augen, das alles wies darauf hin das sie noch nicht allzu alt war. Sie hatte auch hübsche grüne Augen, auch wenn Meall meinte das sie leicht schielte. Sie hatte zwar noch nie eine gesehen, war sich aber sicher das die Elfin eine dieser Dalishelfen war. Dafür das diese aber als menschenfeindlich und abgekapselt war es allerdings äußerst verwunderlich das diese zusammen mit einem Ritter und einer Menschenfrau unterwegs war. Sie stapften eindeutig auf die Kopfgeldjägerin, was diese sich fragen ließ was sie von ihr wollten. Auf jedenfall schien der Abend um einiges interessanter zu werden. Beiläufig klappte sie das Buch zu als die Gruppe an ihren Tisch kam.

Die Elfe schaute interessiert in ihre Richtung was zeigte das sie bemerkt hatte das die drei zu ihr wollten. Morgana betrachtete die Frau, sie war hübsch keine Frage aber auch eineutig anders als Larissa. In ihren Augen lag Erfahrung und sie machte einen disziplinierteren Eindruck als die Dalish. Die Augen waren sowieso beeindruckend, während sie um die Iris stahlblau waren, wurden sie nach außen hin malachitgrün. Ihr Haar war ncht so dick und lang wie das der Dalish, dafür aber dafür eindeutig gepflegter. Auch wenn sie bis auf einen Dolch an der Seite keine Waffe zu tragen schien, strahlte sie trotzdem aus das sie niemand war mit dem man sich anlegen sollte. Morgana war sowieso leicht überrascht das es sich bei der anderen Interessentin um eine Elfe handelte.

Artur bemerkte nicht nur den Dolch, sondern auch das Heft des Messers, welches allerdings nur ein wenig hinter dem Rücken der Elfe hervorragte. Sie saß ziemlich gerade im Stuhl und machte auch ansonsten einen äußerst trainierten und disziplinierten Eindruck. An dem rechten ihrer blaugrünen Augen konnte man wenn man einen Blick dafür hatte einen kurzen und schmalen bleichen Strich sehen, der mal eine Verletzung gewesen sein konnte. Das könnte ein interessantes Gespräch werden, sofern es die Elfe zuließ.
"Seid ihr Mealla Viridis ?", fragte er höflich die Elfe, als er sich vor sie stellte. Mealla lächelte leicht man suchte sie nicht nur sondern kannte auch ihren Namen. Und wenn sie sich die Ausrüstung der Dalish und des Ritters ansah, konnten das Söldner sein. Vielleicht hatte sich noch jemand beim Kommandant gemeldet. Wenn ja war es nett von ihm sie zu ihr zu schicken.
"Als ich das letztemal nachgeschaut habe war ich es noch. Dürfte ich erfahren mit wem ich das Vergnügen habe ?", fragte sie freundlich aber mit leichter Skepsis. Hoffentlich hatte sie mit ihrer Vermutung recht, denn wenn der Ritter Ärger suchte würde es brenzlig werden.
"Verzeiht. Mein Name ist Artur van Markham, freier Ritter aus Nevarra. Und das sind meine Begleiterinnen Larissa Tianian und Morgana Cailleach.", antwortete er höflich und verwies auf die beiden Damen, die schräg hinter ihm standen. Mealla nickte den beiden höflich zu.
Ein freier Ritter, dass hieß wohl das es tatsächlich Söldner waren auch wenn Mealla nicht wusste wie diese Morgana ins Bild passte. Vielleicht zur Steigerung der Moral oder sie war eine Feldschererin. Konnte Mealla ja auch egal sein.
"Andaran atish´an, seid willkommen. Setzt euch doch, ich vermute ihr seid wegen dem Lelaske Auftrag hier.", sprach sie ohne Umschweife das Thema an und wies auf die freien Plätze vor ihr. Artur nickte und setzte sich neben sie, während sich Morgana ihm gegenüber setzte. Larissa setzte sich auf den freien Stuhl gegenüber der Elfe. Es war schön das sie direkt auf den Punkt kam, auch wenn ihn ihr Akzent ein wenig irritierte. Sie sprach zwar perfekt fereldisch, jedoch hatte ihr Akzent beim ersten Satz leicht neverranisch geklungen und beim zweiten Satz dafür leicht tevinteranisch. Es war kein starker Akzent, aber jemanden der die beiden Sprachen kannte fiel er doch auf.
Mealla schaute sich die drei an als sie Platz nahmen. Die Namen der Frauen sagten ihr nichts, aber der Name van Markham kannte sie aus Nevarra. Sie hatte sogar mit ein paar Mitgliedern dieser Familie gesprochen und Aufträge für sie ausgeführt. Daher kamen ihr auch die Gesichtszüge so bekannt vor.
"Also gut, kommen wir ohne Umschweife zur Sache ihr habt von dem Kopfgeld gehört und euch gedacht das es sich gut in euren Taschen anfühlen würde. Ein nachvollziehbarer Gedanke und das ihr zu mir gekommen seit, zeugt von einem gewissen Anstand. Andere Söldner hätten wohl versucht einfach schneller zu sein als ich, oder mich nach meinen Informationen ausgefragt bevor sie mir das Bein brechen. Im besten Fall. Ich hoffe einfach mal das ihr nicht wegen letzterem hier seid.", sagte sie mit einem leicht misstrauischen Blick.
"Nun ich will nicht abstreiten das wir wegen Informationen hier sind, aber wir hatten nicht vor euch Schaden zuzufügen. Wir wollten uns mit euch über den Auftrag unterhalten, unter Umständen kann man sich ja gegenseitig helfen.",erwiderte Artur umgehend. Scheinbar hatte die Elfe in ihrem Beruf schon ein paar schlechte Erfahrungen gemacht und war leicht misstrauisch. Mealla lächelte freundlicher.
"Freut mich zu hören. Falls ich eben ein wenig barsch klang, müsst ihr es entschuldigen, ich habe es leider schon oft genug erlebt, dass Leute denken das mich wegen meiner spitzen Ohren für dumm verkaufen können. Und ihr habt recht, ich denke auch das wir uns gegnseitig helfen können. Wisst ihr ich bin durchhaus geübt darin Verbrecher aufzuspüren und sie zur Strecke zu bringen. Wenn es sich nur um Leroy Lelaske handeln würde, wäre ich schon längst weg. Das Problem ist das er eine Bande hat, welche zwar die Belohnung vergrößert aber das Risiko für mich erhöht. Ich weiß nicht wie viele Männer er hat, weswegen es gefährlich ist ihn allein zu jagen. Ich habe wenig Lust von der Jägerin auf einmal zur Gejagten zu werden wenn ihr versteht. Deswegen hätte ich gegen etwas Unterstützung nichts einzuwenden.",sagte sie entgegenkommend. Artur nickte verstehend. Diese Frau war vermutlich darin geübt einzelne Personen zu jagen, aber eine ganze Bande alleine zu jagen war wohl für niemanden einfach.
"Ihr macht auf mich einen recht tüchtigen Eindruck, deshalb mein Vorschlag. Wir ziehen gemeinsam Richtung Westen, in das Gebiet wo die Überfälle stattfinden. Ich weiß wo der letzte stattgefunden hat. Von dort aus spüre ich die Bande auf und wenn wir sie entdeckt haben helft ihr mir dabei sie zu fangen. Oder zu töten je nachdem wie kooperativ sie sich zeigen, die Belohnung macht da keinen Unterschied. Allerdings hören sich die Berichte nicht danach an als ob sie sich ergeben werden. Wir kassieren die Belohnung, machen halbehalbe und jeder ist glücklich. Was haltet ihr davon ?", fragte sie erwartungsvoll. In ihren Augen klang das nach einem guten Angebot. Artur war jedoch mit der Verteilung der Belohnung nicht ganz einverstanden. Immehin waren sie zu dritt.
"Ein nettes Angebot, aber wir sind zu dritt und ihr nur eine Person, da wäre eine Hälfte doch recht unangemessen. Ich würde sagen das wir die Belohnung fair aufteilen. Wir bekommen drei Viertel und ihr eins.", antwortete er geschäftsmäßig. Mealla kicherte kurz ungläubig.
"Wie ihr eure Belohnung untereinander aufteilt ist eure Sache, aber ich sehe uns als zwei Geschäftsparteien, die auch die Belohnung zu gleichen Teilen aufteilen. Ob ihr es glaubt oder nicht ich muss von etwas leben. Es ist ja nicht so das ich zurücktrete wenn ich sie gefunden habe und dann nichts tue. Ich werde euch schon im Kampf unterstützen. Außerdem habe ich den Auftrag als Erstes bekommen und schon angefangen mich zu informieren. Aber ich will eurer Gruppenstärke Rechnung tragen und euch entgegenkommen.", antwortete Mealla wohlwollend.
"Ihr bekommt zwei Drittel des Kopfgeldes und ich ein Drittel. Dazu gibt es ja noch für jeden Skalp der Bandenmitglieder ein Goldstück. Natürlich gehört das Gold für jedes Bandenmitglied das ihr fangt oder tötet euch oder euren Begleiterinnen. So wird euer Kampfeinsatz auch zusätzlich finanziell gewürdigt. Ich werde keinen Anspruch auf das Gold erheben das ihr dadurch bekommt.", sprach sie mit einem aufrichtigen Tonfall und machte dabei ein entgegenkommendes Gesicht.
"Das klingt schon besser. So könnten wir uns handelseinig werden. Allerdings arbeite ich nicht alleine wie ihr seht und werde das nicht alleine entscheiden. Was denken die Damen über eine Zusammenarbeit um die Bande zur Strecke zu bringen ?", fragte Artur seine Begleiterinnen. Diese hatten bisher geschwiegen wie er zufrieden feststellte aber jetzt erschien es ihm angemessen sie zur Wort kommen lassen. Er wandte sich zunächst Larissa zu welche schräg links neben ihm saß. Mealla nickte zustimmend zu dieser Bemerkung und nahm einen Schluck Wein. Es gefiel ihr das der Ritter nicht über die Köpfe seiner Gefährtinnen entschied. Auch wenn diese natürlich die Abmachung letztendlich zunichte machen konnten, aber Mealla blieb optimistisch. Gelassen erwartete sie die Meinungen der Dalish und der Schwarzhaarigen.


http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg

Bei leckerem Eintopf und in Gesellschaft des Ritters hörte sich Larissa die verschiedenen Aufträge an. Da waren einerseits jene, die Morgana und sie am Nachmittag von der Anschlagtafel gepflückt hatten und deren Erfüllung Artur ganz und gar nicht zusagte, wie er mehr oder weniger verschleiert mitteilte und dann ein Auftrag, der eher nach seinem Geschmack war und den er nun den Damen vortrug. Scheinbar hatte der Ritter einen Plausch mit dem hiesigen Kommandanten der Stadtwache genossen und im Verlauf dessen einen zwar gefährlichen aber auch überaus lukrativen Auftrag angenommen, oder dies zumindest in Erwägung gezogen. Larissa schabte in ihrer Schale herum. Der Eisenlöffel kratze am Boden der Holzschüssel und die Elfe beförderte auch die letzten Stücken des einfachen aber doch recht köstlichen Mahls in den allzeit bereiten Elfenmagen. Morgana hingegen hielt sich sehr mit Reden und langsamen Essen auf und hatte noch nicht einmal die Hälfte ihres Eintopfs gegessen. Larissa griff nach einem Brot. Der Wirt hatte, vielleicht sogar in Anbetracht ihres scheinbar immerwährenden Hungers, drei Brote mit zu dem Eintopf gebracht. Eins davon befand sich schon in Larissas Magen, oder auf dem Weg dorthin, dass andere hatte Morgana gebunkert. Das letzte wurde nun von Elfenfingern in Fetzen gerissen, ehe es zwischen strahlendweißen Zähnen zerkaut wurde. Dennoch hörte sie Artur zu, der von dem Ergreifen oder Erledigen einer Diebesbande sprach. Larissa wurde flau im Magen. Der erste und einzige Job einer Söldnerin war der Kampf gegen eine Bestie gewesen, welche die meisten Menschen in ihrem ganzen Leben nie sehen würden. Und dieser Kampf hatte sich nur als schwerere Wolfsjagd herausgestellt und ihr keinerlei moralische Skrupel aufgedrängt. Dieser Auftrag jetzt versprach jedoch eine andere Art von Kampf. Ein Kampf gegen Humanoiden, gegen denkende Wesen obgleich ihre Grausamkeit nach Arturs Schilderung der des Werwolfes in Nichts nachstand. Der Auftrag klang so vielversprechend, dass Artur ihn gedanklich scheinbar schon angenommen hatte und dieses Gespräch lediglich der Information der beiden Frauen galt. Andererseits erwähnte Artur einen Haken, ein Aber, etwas was seinem Entschluss drohte. Eine andere Menschenjägerin, Konkurrenz die Artur anscheinend dazu brachte sich den blonden Kopf zu zerbrechen. Anscheinend hatte der Ritter aber auch mit dieser Information schon gearbeitet, denn er hatte sich sowohl ihren Namen als auch ihren Aufenthalt schildern lassen und schlug nun vor mit der Frau namens Mealla zu sprechen. Larissa verstand das nicht. Artur, Morgana und sie hatten doch schon eindrucksvoll bewiesen, dass sie ein gutes Team waren. Mordred war ebenfalls mit von der Partie und Nimues Fähigkeiten würden die Truppe vermutlich sogar vor dem Ableben schützen. Wieso also eine weitere Person hinzu holen und so neben dem Aufteilen der Belohnung, deren Wert Artur für sich behielt, auch Morganas wertvolle Unterstützung aufgeben? Die Hexe hatte mehr als einmal gezeigt, dass sie ihre Magie nicht vor Fremden benutzen würde und sogar Mordreds Anwesenheit hatte sie von jeglichem magischen Wirken abgehalten. Eine Söldnerin, die sicherlich ein sprunghafteres und geldgierigeres Gemüt als ein reicher Literat hatte mitzunehmen erschien der Elfe widersinnig. Stumm kaute Larissa auf dem Brot herum und warf skeptische Blicke von dem enthusiastischen Ritter zu der nachdenklichen Hexe. Sie hätte gerne etwas gesagt, doch entschied Artur nun, dass es zum „Gekrönten Löwen“ ginge um dort jene seltsame Frau zu treffen. Da Morgana ebenfalls gewecktes Interesse durchschimmern ließ, sagte auch Larissa zu. Sie nahm den Rest des Brotes in die hohle Faust und schlenderte mit den Anderen nach draußen. Auf dem ganzen Weg durch die nun nachtdunkle Stadt, die aber ein hohes Maß an Nachtwächtern und eine fast unheimliche, zivilisierte Ruhe aufwies, dachte Larissa über diese Entscheidung nach. Artur verwirrte sie, allerdings führte der Ritter zuweilen strategische Winkelzuge aus, derer sie sich noch nicht bewusst war. Während sie durch die Straßen ging, ihr Mantel leise rauschend und das Brot vertilgend, dachte sie darüber nach, dass Artur schon seit Jahren in diesem Schwertgeschäft sei und er sicherlich seine Gründe haben würde. Vielleicht ging es nur um die erwähnten Informationen. Informationen konnten schon der halbe Sieg sein und obwohl Artur ein Ritter war, verstand er sich doch auf das Täuschen von Konkurrenz. Zumindest vermutete Larissa das. Andernfalls wäre er vermutlich nicht so gut in dem, was er tat.

Artur betrat die Taverne und noch bevor Larissa einen Fuß auf die Schwelle der Tür gesetzt hatte wurde er stürmisch und lauthals begrüßt. Vielleicht, so dachte sie, sollte sie sich auch so eine Rüstung kaufen. Dann würden die Leute sie ebenfalls respektieren, oder viel eher noch in ihren Allerwertesten kriechen, wie bei Artur und sie nicht so misstrauisch beäugen. Wärme Luft drang aus dem goldenen Innern des Löwen hervor, angereichert mit dem Geruch frischer Speisen, Larissa glaube gebratene Gans oder sonstiges Federvieh zu riechen, und dem durchdringenden, süffigen Bierschwall. Das Innere der Taverne war dicht gedrängt, hauptsächlich Reisende und ein ziemliches Geschiebe herrschte dort wo sie trat. Nicht dort, wo Artur trat denn die Männer machten dem Berg freiwillig Platz. Dieser schob sich zu dem Wirt durch und erkundigte sich nach dieser Mealla. Larissa hielt sich im Hintergrund. Direkt neben ihr döste ein Mann mit rötlichen Hängebacken und nicht minder roter Nase. Sein Bierkrug war fast leer, ebenso wie sein Teller. Nur ein kleiner, süßlicher Apfel lag noch auf dem Tisch, denn Larissa in eine fließenden Bewegung stibitzte und hineinbiss während der Wirt auf einen Teil des Raumes verwies, der von der Tür nicht einsehbar war. Artur nickte in die Richtung und die Drei setzten sich in Bewegung. Vermutlich war erneut Larissas Tattoos schuld, dass man ihr auswich, vielleicht aber auch Bogen und Schwert.
Das erste, was Larissa sah als sie sich näherte war ein Sturzbach braunen Haares, der sich über ein dunkelrotes Hemd ergoss. Je dichter sie dem Tisch kam, desto mehr Details erspähte die Dalish. Da war neben dem roten Kleidungsstück ein kurzes, breites Schwert. Die Frau war gekleidet und gestiefelt wie eine Reiterin, wirkte diszipliniert und geradlinig. Um ihren Hals schimmerte eine silberne Kette die bei genauerer Betrachtung eine Schlange zeigte. Die Frau ragte aus der grauen Masse der Tavernenbesucher wie ein rostiger Nagel aus einem Brett. Was Larissa hingegen am meisten überraschte war die Form ihrer Ohren. Spitze Ohren, die zwischen ihren feinen Haaren hervor lugten, nicht ganz so lang und scharf wie Larissas Eigene und auch ohne Ringe, aber ohne Zweifel die Ohren einer Elfe. Was tat eine Elfe hier? Waren die Flachohren nicht eigentlich Gefangene ihrer selbst und der Gesindeviertel? Und jene dort trug keine Tätowierung im Gesicht, die auf eine Zugehörigkeit zum Alten Volk, zu den Wanderern auf dem einsamen Pfad, zulassen würde. Sie wirkte irgendwie nicht wie eine Elfe und wären dort nicht diese eindeutigen Ohren, hätte Larissa sie vermutlich auch nicht als solche angesehen. Sie klappte ein Buch zu, wandte sich mit routinierter Gelassenheit zu Artur um, beschaute Larissa und Morgana nur nebensächlich und gab sich selbst als Mealla zu erkennen. Sie wirkte so menschlich wie man es mit spitzen Ohren nur sein konnte. Larissa fand sie von Anfang an unangenehm. Ihr Gesicht war glatt und kantig, mit einem geteilten Kinn und jungen Lippen. Eine kleine Nase gipfelte in dessen Mitte, warf keinen Schatten. Ihre Augen waren kalt und freudlos und als sie sprach bediente sie sich eines gar schrecklichen Akzentes. Haar und Kleidung waren gepflegt und vermittelten den seltsam absurden Eindruck, die Dalish würde vor einer adligen Elfe stehen. Seit Thane Shartans Tod hatte es keine Adligen mehr unter dem schönen Volk gegeben. Larissa, die gerade auf einem Stück Apfel gekaut hatte, verging der Appetit. Das Obst fiel mit einem dumpfen, klatschenden Geräusch zu Boden.
Artur übernahm das Reden, was zwar klar aber wofür Larissa sehr dankbar war. Die Elfe, so sie denn als solche gesehen werden wollte, bat die Drei sich zu setzten, nachdem Artur sich und seine Begleitung vorgestellt hatte. Sie war bedacht höflich und sprach sogar ein paar Worte in der elfischen Sprache, vielleicht um Larissa zu beeindrucken. Ein anderer Grund konnte kaum vorliegen, es sei denn sie wollte die Fassade einer Dalish errichten. Die blonde Schützin hatte keine andere Wahl als sich der Frau, die sie beharrlich weigerte als Elfenschwester zu sehen, gegenüberzusetzen. Sie schaute zu wie Artur und Mealla dann anfingen über den Auftrag zu reden. Die andere Elfe hatte etwas an sich, was von so viel Selbstsicherheit sprach, dass Larissa bezweifelte es wäre eine gute Idee gewesen hierher zu kommen. Immerhin hatte sie tatsächlich eine Menge Informationen zusammengetragen und gab ihrer Bewunderung Ausdruck, dass Artur in seiner Ehrlichkeit zu ihr gekommen war. Die von ihr angesprochene Art, den Auftrag ohne sie anzunehmen wäre vermutlich die Wahl der meisten gewesen. Allerdings schien sie keinerlei Kenntnisse über die genaue Anzahl der Kombattanten zu haben und daher für die angebotene Hilfe ehrlich dankbar. Das Folgende war jedoch ein Schlag ins Gesicht. Hälfte/Häfte schlug sie vor! Hälfte/Hälfte! Artur war für einen Mann, der über den Tisch gezogen werden sollte viel zu höflich. Er nannte es „ein nettes Angebot“, dabei war es die pure Beleidigung. Nicht Viele hätten dem riesigen Ritter so dreist ins Gesicht gespuckt. Glücklicherweise beharrte dieser darauf, neu zu verhandeln. Zudem schien Mealla nicht nur recht geldgierig und unverschämt zu sein, sondern nicht einmal eine wirkliche Söldnerin. Sie war eine dieser Kopfgeldjägerinnen, die sich um einzelne Ziele scherten und so bestand die Gefahr, dass sie den Anführer der Bande bei der ersten Gelegenheit erwischen und die Gruppe im Schlachtengetümmel zurücklassen würde.
Artur und die Frau schienen sich, wie er es nannte, handelseinig zu werden. Er bestand jedoch darauf dies vorerst mit seinen beiden Begleiterinnen zu besprechen. Der Ritter beugte sich leicht über den Tisch; wie ein Narr! Natürlich konnte Mealla sie so hören! Also stand Larissa auf und nahm ihre Gefährten beiseite und im Flüsterton begannen sie ihre Unterredung. Larissa war zu aufgebracht um Morgana den Vortritt zu lassen und sie zischte leise: „Kopfgeldjäger! Solchen Abschaum brauchen wir nicht!“
Kopfgeldjäger genossen bei den Dalish den denkbar schlechtesten Ruf, denn zuweilen stahlen sie sich ins Lager um den Kopf des Ältesten oder des Ersten zu holen, so ein Auftraggeber dafür bezahlen wollte. Die Aufträge gingen eigentlich immer Fehl, aber solch gedungene Meuchelmörder und Halsabschneider waren sogar in Larissas recht friedlichem Clan verhasst. Zweimal hatte man derlei Attentäter zu Larissas Lebzeiten gefasst. Einmal, als sie noch ein Kind war. Man hatte ihn am Boden festgebunden während der Hüter Wurzeln durch seinen Körper sprießen ließ, bei dem Zweiten war sie schon älter gewesen. Er hatte sich in den Aravel des Hüters gestohlen und hätte diesen fast erwischt. Nur das rasche Einschreiten des Ersten verhinderte den Mord. Dieser jedoch trug tiefe Narben von der Klinge in den Händen und eine an der Wange davon. Dieser Kopfgeldjäger wurde unweit des Lagers ersäuft, während der halbe Clan zusah. Larissa selbst hatte sich das Spektakel nicht angetan, sie konnte ihre Geschwister aber johlen hören.
Artur und Morgana sahen Larissa an. Ihre Nasenflügel bebten. „Ehrlich Artur, wollt Ihr wirklich mit dieser Frau Geschäfte machen? Ich sage wir beharren auf die Dreiviertel oder wir gehen unseres Weges. Wir können es auch ohne Probleme mit einfachen Banditen aufnehmen, da Morgana ihre Magie einsetzten kann. Wenn wir die Kopfgeldjägerin mitnehmen, muss Morgana sich zurückhalten. Und wer sagt, dass wir ihr vertrauen können? Kann es nicht sein, dass sie sich den Bastard krallt den wir suchen und abhaut während wir noch im Kampf sind?“ Sie warf einen Blick an Artur vorbei. Mealla warf einen neugierigen Blick hinüber, wandte sich aber wieder ab und bediente sich an ihrer Weinkaraffe. „Ich bleibe dabei: fairer Deal, oder wir lassen es bleiben! Welchen Vorteil bringt sie uns schon?“ Die andere Elfe trug weder Rüstungen noch wirkliche Waffen bei sich. Mit ihrem Kurzschwert und der Leinenkleidung diente sie höchstens als Ablenkung, obwohl jemand wie Mordred ohne Rüstung nicht weniger gefährlich war als Artur. Prüfend schaute sie ihre Freundin an. Jetzt würde sich zeigen, ob Morgana auf ihrer Seite stand, oder sie Larissa gemeinsam mit Artur überstimmen würde.

Giarra
08.11.2015, 21:26
Melkor

Der Elf zog sich sorgsam die weichen Lederstreifen zur Befestigung seiner Rüstung vom Körper und legte sie auf einen großen Stein, der sich in einem der wenigen sonnigen Flecken auf dem sonst schattigen Waldboden befand. Mit schnellen Bewegungen zog er sich die Unterkleidung über den Kopf und warf sie schnell auf das grüne Moos, das einen natürlichen, weichen Teppich bildete. Nun splitterfasernackt tauchte Melkor seinen großen Zeh in das klare Wasser des versteckten Sees und zuckte ein wenig zurück, als sich viele kleine Eissplitter in seine Haut zu bohren schienen.
''Beim Hintern von König Maric ist das kalt. Da zieht sich nicht nur mein Zeh zurück.''
Missmutig riss er sich zusammen, atmete einmal tief durch und tapste mit leisem Jammern in das kühle Nasse. Seine Zähne begannen zu klappern wie Hufe galoppierender Pferde auf den festgestampften Straßen Fereldens und seine grünen Augen waren weit aufgerissen.
''Das ist der Ort an dem ich sterbe, ich werde erfrieren, definitiv. Und niemand wird mich je finden.''
Sein verweichlichter Körper war schon lang der natürlichen Temperatur des Wassers im Wald nicht mehr gewohnt, da er sich bisher immer wieder einen erwärmten Zuber erschleichen konnte. Einem Herren hübsche Augen machen, kleine Arbeiten oder einfach ein wenig Geld finden und ausgeben – es gab doch so viele Möglichkeiten sich das Leben zu erleichtern. Er begann die Entscheidung Amaranthine verlassen zu haben sehr zu bereuen und öffnete mit einem Schmollmund im hübschen Gesicht seinen lockeren Zopf. Seine Tätowierungen glänzten tiefschwarz und betonten die scharfen Gesichtszüge, die Hakennase, das stolze Kinn und den zarten Hals. Die langen, weißen Haare fielen wie ein kleiner Wasserfall über seine schmalen Schultern und ergossen sich über die muskulöse Brust und den definierten Rücken. Seine Narben am Hals wurden wie von einem Vorhang verdeckt und schienen sich fast vor den Blicken Fremder verstecken zu wollen, wo er sie doch sonst mit Stolz zur Schau trug. Mit einem letzten Seufzer glitt er langsam komplett in das Wasser und tauchte sein Gesicht einen kurzen Moment unter nur um schnell mit einem Keuchen wieder nach Luft zu schnappen. Sein gesamter Körper fühlte sich klamm und eingeengt an, seine Lungen saugten immer wieder gierig nach Sauerstoff und beruhigten sich erst nach einigen Schwimmzügen wieder.
''Was man nicht alles für einen makellosen Körper tut.''
Er knurrte mit seiner tiefen Stimme wie ein brummliger Bär vor sich hin, trat sogar halbherzig nach einigen zu neugierigen Fischen und stieg früher als gewöhnlich wieder ans Land, um sich in die Sonne zu legen – gleichermaßen zum aufwärmen, entspannen und trocknen. Lautlos trat er mit sanften Schritten über das weiche Grün, seine Kleidung nicht beachtend und nur den Bogen und Köcher mit sich nehmend. Ein Stück weiter fand er ein sehr sonniges Plätzchen auf das er sich niederließ, den Bogen liebevoll neben sich platzierend, und sich räkelte wie eine Dirne vor dem Freier. Knie angewinkelt, Gesäß vorgestreckt, als würde jeden Augenblick sein Geliebte um die Ecke stürmen. Wie sehr er sich wünschte wieder eine hübsche Eroberung neben sich liegen zu haben und einfach in die Stille des Waldes schreien zu können, sodass selbst die Tiere neidvoll werden würden. Doch was dachte er sich schon, allein mitten zwischen hohen Bäumen – mehr als wilden Tagträumereien, denen er sich jetzt mit geschlossenen Augen und hinter dem Kopf verschränkten Armen hingab, konnte er sich in seiner momentanen Lage nicht erhoffen.

numberten
09.11.2015, 18:02
http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg

Bei leckerem Eintopf und in Gesellschaft des Ritters hörte sich Larissa die verschiedenen Aufträge an. Da waren einerseits jene, die Morgana und sie am Nachmittag von der Anschlagtafel gepflückt hatten und deren Erfüllung Artur ganz und gar nicht zusagte, wie er mehr oder weniger verschleiert mitteilte und dann ein Auftrag, der eher nach seinem Geschmack war und den er nun den Damen vortrug. Scheinbar hatte der Ritter einen Plausch mit dem hiesigen Kommandanten der Stadtwache genossen und im Verlauf dessen einen zwar gefährlichen aber auch überaus lukrativen Auftrag angenommen, oder dies zumindest in Erwägung gezogen. Larissa schabte in ihrer Schale herum. Der Eisenlöffel kratze am Boden der Holzschüssel und die Elfe beförderte auch die letzten Stücken des einfachen aber doch recht köstlichen Mahls in den allzeit bereiten Elfenmagen. Morgana hingegen hielt sich sehr mit Reden und langsamen Essen auf und hatte noch nicht einmal die Hälfte ihres Eintopfs gegessen. Larissa griff nach einem Brot. Der Wirt hatte, vielleicht sogar in Anbetracht ihres scheinbar immerwährenden Hungers, drei Brote mit zu dem Eintopf gebracht. Eins davon befand sich schon in Larissas Magen, oder auf dem Weg dorthin, dass andere hatte Morgana gebunkert. Das letzte wurde nun von Elfenfingern in Fetzen gerissen, ehe es zwischen strahlendweißen Zähnen zerkaut wurde. Dennoch hörte sie Artur zu, der von dem Ergreifen oder Erledigen einer Diebesbande sprach. Larissa wurde flau im Magen. Der erste und einzige Job einer Söldnerin war der Kampf gegen eine Bestie gewesen, welche die meisten Menschen in ihrem ganzen Leben nie sehen würden. Und dieser Kampf hatte sich nur als schwerere Wolfsjagd herausgestellt und ihr keinerlei moralische Skrupel aufgedrängt. Dieser Auftrag jetzt versprach jedoch eine andere Art von Kampf. Ein Kampf gegen Humanoiden, gegen denkende Wesen obgleich ihre Grausamkeit nach Arturs Schilderung der des Werwolfes in Nichts nachstand. Der Auftrag klang so vielversprechend, dass Artur ihn gedanklich scheinbar schon angenommen hatte und dieses Gespräch lediglich der Information der beiden Frauen galt. Andererseits erwähnte Artur einen Haken, ein Aber, etwas was seinem Entschluss drohte. Eine andere Menschenjägerin, Konkurrenz die Artur anscheinend dazu brachte sich den blonden Kopf zu zerbrechen. Anscheinend hatte der Ritter aber auch mit dieser Information schon gearbeitet, denn er hatte sich sowohl ihren Namen als auch ihren Aufenthalt schildern lassen und schlug nun vor mit der Frau namens Mealla zu sprechen. Larissa verstand das nicht. Artur, Morgana und sie hatten doch schon eindrucksvoll bewiesen, dass sie ein gutes Team waren. Mordred war ebenfalls mit von der Partie und Nimues Fähigkeiten würden die Truppe vermutlich sogar vor dem Ableben schützen. Wieso also eine weitere Person hinzu holen und so neben dem Aufteilen der Belohnung, deren Wert Artur für sich behielt, auch Morganas wertvolle Unterstützung aufgeben? Die Hexe hatte mehr als einmal gezeigt, dass sie ihre Magie nicht vor Fremden benutzen würde und sogar Mordreds Anwesenheit hatte sie von jeglichem magischen Wirken abgehalten. Eine Söldnerin, die sicherlich ein sprunghafteres und geldgierigeres Gemüt als ein reicher Literat hatte mitzunehmen erschien der Elfe widersinnig. Stumm kaute Larissa auf dem Brot herum und warf skeptische Blicke von dem enthusiastischen Ritter zu der nachdenklichen Hexe. Sie hätte gerne etwas gesagt, doch entschied Artur nun, dass es zum „Gekrönten Löwen“ ginge um dort jene seltsame Frau zu treffen. Da Morgana ebenfalls gewecktes Interesse durchschimmern ließ, sagte auch Larissa zu. Sie nahm den Rest des Brotes in die hohle Faust und schlenderte mit den Anderen nach draußen. Auf dem ganzen Weg durch die nun nachtdunkle Stadt, die aber ein hohes Maß an Nachtwächtern und eine fast unheimliche, zivilisierte Ruhe aufwies, dachte Larissa über diese Entscheidung nach. Artur verwirrte sie, allerdings führte der Ritter zuweilen strategische Winkelzuge aus, derer sie sich noch nicht bewusst war. Während sie durch die Straßen ging, ihr Mantel leise rauschend und das Brot vertilgend, dachte sie darüber nach, dass Artur schon seit Jahren in diesem Schwertgeschäft sei und er sicherlich seine Gründe haben würde. Vielleicht ging es nur um die erwähnten Informationen. Informationen konnten schon der halbe Sieg sein und obwohl Artur ein Ritter war, verstand er sich doch auf das Täuschen von Konkurrenz. Zumindest vermutete Larissa das. Andernfalls wäre er vermutlich nicht so gut in dem, was er tat.

Artur betrat die Taverne und noch bevor Larissa einen Fuß auf die Schwelle der Tür gesetzt hatte wurde er stürmisch und lauthals begrüßt. Vielleicht, so dachte sie, sollte sie sich auch so eine Rüstung kaufen. Dann würden die Leute sie ebenfalls respektieren, oder viel eher noch in ihren Allerwertesten kriechen, wie bei Artur und sie nicht so misstrauisch beäugen. Wärme Luft drang aus dem goldenen Innern des Löwen hervor, angereichert mit dem Geruch frischer Speisen, Larissa glaube gebratene Gans oder sonstiges Federvieh zu riechen, und dem durchdringenden, süffigen Bierschwall. Das Innere der Taverne war dicht gedrängt, hauptsächlich Reisende und ein ziemliches Geschiebe herrschte dort wo sie trat. Nicht dort, wo Artur trat denn die Männer machten dem Berg freiwillig Platz. Dieser schob sich zu dem Wirt durch und erkundigte sich nach dieser Mealla. Larissa hielt sich im Hintergrund. Direkt neben ihr döste ein Mann mit rötlichen Hängebacken und nicht minder roter Nase. Sein Bierkrug war fast leer, ebenso wie sein Teller. Nur ein kleiner, süßlicher Apfel lag noch auf dem Tisch, denn Larissa in eine fließenden Bewegung stibitzte und hineinbiss während der Wirt auf einen Teil des Raumes verwies, der von der Tür nicht einsehbar war. Artur nickte in die Richtung und die Drei setzten sich in Bewegung. Vermutlich war erneut Larissas Tattoos schuld, dass man ihr auswich, vielleicht aber auch Bogen und Schwert.
Das erste, was Larissa sah als sie sich näherte war ein Sturzbach braunen Haares, der sich über ein dunkelrotes Hemd ergoss. Je dichter sie dem Tisch kam, desto mehr Details erspähte die Dalish. Da war neben dem roten Kleidungsstück ein kurzes, breites Schwert. Die Frau war gekleidet und gestiefelt wie eine Reiterin, wirkte diszipliniert und geradlinig. Um ihren Hals schimmerte eine silberne Kette die bei genauerer Betrachtung eine Schlange zeigte. Die Frau ragte aus der grauen Masse der Tavernenbesucher wie ein rostiger Nagel aus einem Brett. Was Larissa hingegen am meisten überraschte war die Form ihrer Ohren. Spitze Ohren, die zwischen ihren feinen Haaren hervor lugten, nicht ganz so lang und scharf wie Larissas Eigene und auch ohne Ringe, aber ohne Zweifel die Ohren einer Elfe. Was tat eine Elfe hier? Waren die Flachohren nicht eigentlich Gefangene ihrer selbst und der Gesindeviertel? Und jene dort trug keine Tätowierung im Gesicht, die auf eine Zugehörigkeit zum Alten Volk, zu den Wanderern auf dem einsamen Pfad, zulassen würde. Sie wirkte irgendwie nicht wie eine Elfe und wären dort nicht diese eindeutigen Ohren, hätte Larissa sie vermutlich auch nicht als solche angesehen. Sie klappte ein Buch zu, wandte sich mit routinierter Gelassenheit zu Artur um, beschaute Larissa und Morgana nur nebensächlich und gab sich selbst als Mealla zu erkennen. Sie wirkte so menschlich wie man es mit spitzen Ohren nur sein konnte. Larissa fand sie von Anfang an unangenehm. Ihr Gesicht war glatt und kantig, mit einem geteilten Kinn und jungen Lippen. Eine kleine Nase gipfelte in dessen Mitte, warf keinen Schatten. Ihre Augen waren kalt und freudlos und als sie sprach bediente sie sich eines gar schrecklichen Akzentes. Haar und Kleidung waren gepflegt und vermittelten den seltsam absurden Eindruck, die Dalish würde vor einer adligen Elfe stehen. Seit Thane Shartans Tod hatte es keine Adligen mehr unter dem schönen Volk gegeben. Larissa, die gerade auf einem Stück Apfel gekaut hatte, verging der Appetit. Das Obst fiel mit einem dumpfen, klatschenden Geräusch zu Boden.
Artur übernahm das Reden, was zwar klar aber wofür Larissa sehr dankbar war. Die Elfe, so sie denn als solche gesehen werden wollte, bat die Drei sich zu setzten, nachdem Artur sich und seine Begleitung vorgestellt hatte. Sie war bedacht höflich und sprach sogar ein paar Worte in der elfischen Sprache, vielleicht um Larissa zu beeindrucken. Ein anderer Grund konnte kaum vorliegen, es sei denn sie wollte die Fassade einer Dalish errichten. Die blonde Schützin hatte keine andere Wahl als sich der Frau, die sie beharrlich weigerte als Elfenschwester zu sehen, gegenüberzusetzen. Sie schaute zu wie Artur und Mealla dann anfingen über den Auftrag zu reden. Die andere Elfe hatte etwas an sich, was von so viel Selbstsicherheit sprach, dass Larissa bezweifelte es wäre eine gute Idee gewesen hierher zu kommen. Immerhin hatte sie tatsächlich eine Menge Informationen zusammengetragen und gab ihrer Bewunderung Ausdruck, dass Artur in seiner Ehrlichkeit zu ihr gekommen war. Die von ihr angesprochene Art, den Auftrag ohne sie anzunehmen wäre vermutlich die Wahl der meisten gewesen. Allerdings schien sie keinerlei Kenntnisse über die genaue Anzahl der Kombattanten zu haben und daher für die angebotene Hilfe ehrlich dankbar. Das Folgende war jedoch ein Schlag ins Gesicht. Hälfte/Häfte schlug sie vor! Hälfte/Hälfte! Artur war für einen Mann, der über den Tisch gezogen werden sollte viel zu höflich. Er nannte es „ein nettes Angebot“, dabei war es die pure Beleidigung. Nicht Viele hätten dem riesigen Ritter so dreist ins Gesicht gespuckt. Glücklicherweise beharrte dieser darauf, neu zu verhandeln. Zudem schien Mealla nicht nur recht geldgierig und unverschämt zu sein, sondern nicht einmal eine wirkliche Söldnerin. Sie war eine dieser Kopfgeldjägerinnen, die sich um einzelne Ziele scherten und so bestand die Gefahr, dass sie den Anführer der Bande bei der ersten Gelegenheit erwischen und die Gruppe im Schlachtengetümmel zurücklassen würde.
Artur und die Frau schienen sich, wie er es nannte, handelseinig zu werden. Er bestand jedoch darauf dies vorerst mit seinen beiden Begleiterinnen zu besprechen. Der Ritter beugte sich leicht über den Tisch; wie ein Narr! Natürlich konnte Mealla sie so hören! Also stand Larissa auf und nahm ihre Gefährten beiseite und im Flüsterton begannen sie ihre Unterredung. Larissa war zu aufgebracht um Morgana den Vortritt zu lassen und sie zischte leise: „Kopfgeldjäger! Solchen Abschaum brauchen wir nicht!“
Kopfgeldjäger genossen bei den Dalish den denkbar schlechtesten Ruf, denn zuweilen stahlen sie sich ins Lager um den Kopf des Ältesten oder des Ersten zu holen, so ein Auftraggeber dafür bezahlen wollte. Die Aufträge gingen eigentlich immer Fehl, aber solch gedungene Meuchelmörder und Halsabschneider waren sogar in Larissas recht friedlichem Clan verhasst. Zweimal hatte man derlei Attentäter zu Larissas Lebzeiten gefasst. Einmal, als sie noch ein Kind war. Man hatte ihn am Boden festgebunden während der Hüter Wurzeln durch seinen Körper sprießen ließ, bei dem Zweiten war sie schon älter gewesen. Er hatte sich in den Aravel des Hüters gestohlen und hätte diesen fast erwischt. Nur das rasche Einschreiten des Ersten verhinderte den Mord. Dieser jedoch trug tiefe Narben von der Klinge in den Händen und eine an der Wange davon. Dieser Kopfgeldjäger wurde unweit des Lagers ersäuft, während der halbe Clan zusah. Larissa selbst hatte sich das Spektakel nicht angetan, sie konnte ihre Geschwister aber johlen hören.
Artur und Morgana sahen Larissa an. Ihre Nasenflügel bebten. „Ehrlich Artur, wollt Ihr wirklich mit dieser Frau Geschäfte machen? Ich sage wir beharren auf die Dreiviertel oder wir gehen unseres Weges. Wir können es auch ohne Probleme mit einfachen Banditen aufnehmen, da Morgana ihre Magie einsetzten kann. Wenn wir die Kopfgeldjägerin mitnehmen, muss Morgana sich zurückhalten. Und wer sagt, dass wir ihr vertrauen können? Kann es nicht sein, dass sie sich den Bastard krallt den wir suchen und abhaut während wir noch im Kampf sind?“ Sie warf einen Blick an Artur vorbei. Mealla warf einen neugierigen Blick hinüber, wandte sich aber wieder ab und bediente sich an ihrer Weinkaraffe. „Ich bleibe dabei: fairer Deal, oder wir lassen es bleiben! Welchen Vorteil bringt sie uns schon?“ Die andere Elfe trug weder Rüstungen noch wirkliche Waffen bei sich. Mit ihrem Kurzschwert und der Leinenkleidung diente sie höchstens als Ablenkung, obwohl jemand wie Mordred ohne Rüstung nicht weniger gefährlich war als Artur. Prüfend schaute sie ihre Freundin an. Jetzt würde sich zeigen, ob Morgana auf ihrer Seite stand, oder sie Larissa gemeinsam mit Artur überstimmen würde.

http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Mealla_portrait.jpg

Larissa schaffte sich Luft, zwar leise aber sehr deutlich.Scheinbar ging ihr die Kopfgeldjägerin sehr gegen den Strich auch wenn sich Artur nicht sicher war wieso. Natürlich ihre Forderungen waren dreist und Artur war sich nicht sicher ob er wirklich darauf eingehen sollte, aber die Dalish benahm sich als hätte die andere Elfe ihr ins Gesicht gespuckt. Allein wegen der finanziellen Komponente schien sie sich nicht aufzuregen. Der Punkt mit Morganas Magie war allerdings in der Tat ein gewichtiger, auch wenn Artur der Meinung war das es wohl zunächst wichtig war zu wissen wo der Überfall war und die Banditen aufzuspüren. Wobei er natürlich nicht wusste was die Kopfgeldjägerin in dieser Hinsicht konnte und wie es mit ihren kämpferischen Fähigkeiten aussah. Falls sie so wie sie jetzt war auf die Jagd ging wäre sie wohl kaum eine große Hilfe. Und wenn sich die Frau nur als heiße Luft herausstellen würde, dann hätte er viel Geld an sie verloren. Das mit dem Vertrauen war eh so eine Sache, aber das Risiko ging man öfters im Leben ein. Auch wenn es ungewohnt war das die ansonsten entgegenkommende und vertrauensselige Elfe, ausgerechnet der ersten anderen Elfe die nicht wie ein Diener aussah misstraute. Oder war das wieder so eine Dalish-Überelfen Geschichte ? Artur beschloß Morganas Meinung abzuwarten.

Morgana war recht überrascht von Larissas heftiger Reaktion. Seit sie ihre Freundin kannte zeigte diese normalerweise ein joviales und leutseliges Verhalten gegnüber Anderen, zuweilen mit Ausflügen ins Naive. Jetzt spürte Morgana allerdings ein starkes Misstrauen gegenüber dieser Mealla. Scheinbar konnte Larissa Kopfgeldjäger nicht leiden hinzu kam noch das die Elfe in ihren Augen zuviel forderte. Es war nett das sie an Morgana und ihr Befinden dachte, auch wenn es der Hexe gerade so vorkam als würde sie es nur als ihr gelegen kommendes Argument verwenden. Natürlich hatte sie Recht solange diese Mealla sie begleiten würde musste sie sich einschränken, etwas was dieser Nimue garantiert gut gefallen würde, konnte diese dann wieder einen ihrer "Ach wie toll das ich im Zirkel bin"- Vorträge halten. Andererseits hatte diese Elfe auch Informationen, die ihre Suche vermutlich beschleunigen würden. Und wenn sie tatsächlich gut in ihrem Beruf war, würde sie wohl bei einer Art Menschenjagd nützlich sein. Das Argument Geld war für Morgana selbst nicht besonders wichtig, aber sie wusste das es für Larissa Bedeutung hatte. Und da diese sich wohl niemals ihre Schwertreparatur von Morgana bezahlen lassen würde, musste Morgana sie halt anders unterstützen. Was den Punkt Vertrauen anging, nun Morgana traute selten Fremden und diese Mealla bildete keine Ausnahme. Die Hexe war allerdings der festen Überzeugung das jeder Versuch der Kopfgeldjägerin die Drei über den Tisch zu ziehen oder verraten ungut für die Elfe enden würde.
"Ich stimme Larissa soweit zu. Wir wissen überhaupt nicht was die Elfe überhaupt kann und ob ihre Informationen nützlich sind. Ihr dafürim Vorhinein ein Drittel der Belohnung zu versprechen erscheint mir unklug. Außerdem werde ich nicht vor einer Fremden Magie wirken auf jedenfall nicht ohne dringende Gründe. Und ich habe wenig Lust mich wieder während unserer Reise einzuschränken. Auf jedenfall nicht ohne entsprechenden Gewinn. Wenn sie für ein Viertel zustimmt, dann kann sie meinetwegen mitkommen und mit uns zusammenarbeiten, ansonsten machen wir es lieber ohne sie.", sprach Morgana ruhig und überlegt. Artur nickte nachdenklich, während Larissa zufrieden schien das Morgana ihre Meinung unterstützt hatte.
"Gut dann ist die Entscheidung getroffen. Ich kann damit leben. Wenn sie für ein Viertel hilft, arbeiten wir zusammen,wenn nicht müssen wir halt schauen das wir schneller als sie sind. Kommt teilen wir es ihr mit.", entschied er und ging zurück Richtung Tisch.

Mealla schaute der regen Diskussion etwas entfernt von ihr interessiert zu. Zwar flüsterte die Gruppe wie kleine Kinder, jedoch war der Dalish deutlich ihre Verachtung und Wut abzulesen. Scheinbar konnte sie Mealla nicht sonderlich leiden, auch wenn diese sich jetzt nicht unbedingt einen Reim darauf machen konnte. Immerhin war sie noch nie einem Dalishclan begegnet oder einem Mitglied davon. Nun vielleicht hatte sie auch etwas gegen Kopfgeldjäger denn es war nicht auszuschließen, dass manche von denen auch mal Ziele innerhalb von Clans angegriffen hatten. Mealla hielt nicht allzu viel von solchen Aktionen, sie jagte schließlich Verbrecher und Banditen, aber legte sich doch nicht mit irgendwelchen marodierenden Waldelfen an. Immerhin hatte sie ihren eigenen kleinen Kopfgeldjägerkodex und dessen erste Regel war,Kein Kopfgeld ist es Wert dafür zu sterben. Das war auch der Grund weswegen sie überhaupt mit diesen Söldnern verhandelte, ansonsten wäre sie einfach ohne Rückendeckung gegen eine unbekannte Anzahl von Gegnern geritten. Nun wenn diese Drei sich jetzt absolut gegen eine Einigung stellen würden, müsste sie halt losreiten und vor Ort entscheiden wie sie die Sache handhabte. Vorsicht war bei diesem geschäft immer angebracht sonst überlebte man nicht lange.
Der blonde Wildfang beendete seine Brandrede, irgendwie erinnerte sie Mealla ein wenig an diese immer aufmüpfige Sklavin die vom Sklavenmeister am Ende zum Tode gepeitscht wurde. Eine ekelhafte Prozedur und wie sie geschrien hatte. Jetzt im Nachinein dachte Mealla mit Abscheu daran zurück, wie an so viele Dinge von damals. Sie war von klein auf gedrillt worden kein Mitgefühl zu empfinden und das zu tun was man ihr sagte, aber letzten Endes hatte sie doch über die Ausbildung triumphiert. Heutzutage würde sie woh nicht mehr danebenstehen und den Mund halten, aber jetzt war sie ja auch seit schon sieben Jahre keine Sklavin mehr. Irgendwie war es ja schön das diese Dalish ihre Meinung frei äußern könnte, auch wenn es garantiert nicht in Meallas Interesse war. Inzwischen redete die Schwarzhaarige mit den ausgeprägten weiblichen Attributen. Sie schien zumindestens ruhig und sachlich zu bleiben und zeigte beim Reden keinerlei größere Abneigung. Mealla strich sich nachdenklich über ihr schmales Kinn und das kleine, schwach ausgeprägte Kinngrübchen. Es war wirklich zu dumm das sie keine Zahlen hatte wieviele Männer der Kerl hatte. Vierzig Souvereign waren extrem viel, normalerweise waren es zwischen fünf oder zehn. Oder Fünfzig Silber wie bei diesen beiden Affen. Dieser Lelaske musste sehr viel Unheil angerichtet haben und erhebliche Schäden verursacht haben, sonst würde man nicht soviel bezahlen, Krieg hin, Verderbnis her.
Sie nahm einen weiteren Schluck Wein und bemerkte das sich die Söldner scheinbar geeignet hatten und wieder zurück zum Tisch kamen. Vielleicht war dieser ganze Diskussionskram auch nur eine Verhandlungsstrategie. Alle drei setzten sich wieder.
"Seid ihr mit euren Damen zu einer Einigung gekommen ?", fragte sie erwartungsvoll und stützte ihr Kinn auf den Handrücken ab.
"Ja das sind wir, in der Tat. Wir sind bereit mit euch zusammenarbeiten, für dreiviertel der Belohnung.Ein Viertel pro Person. Ansonsten werden wir uns wohl nicht einig." ,teilte ihr der Ritter unverblümt mit. Meallas Gesichtsausdruck blieb unverändert, eine freundliche Maske, selbst ihre Augen drückten nicht die Enttäuschung aus die sie über diese Antwort empfand. Keine Emotionen zeigen, keinen Widerwillen, dass war etwas was sie ebenfalls schmerzhaft hatte lernen müssen. Bei Verhandlungen war dieser teil der Ausbildung wenigstens hilfreich und beim Karten spielen auch. Mealla dachte nach was sie von diesem Angebot halten sollte. Der Ritter war an ihren Fähigkeiten interessiert, sonst wäre er direkt abgezischt als Mealla die Hälfte gefordert hatte. Die beiden Damen standen ihr wohl nicht wohlwollend gegenüber, vermutlich sahen sie nicht den Nutzen den Mealla brachte und sahen sich um ihren Anteil betrogen. Für Mealla waren es dagegen nur ein Viertel des Verdienstes den sie eigentlich haben könnte wenn sie es alleine versuchte. Ohne Risiko kein hoher Gewinn, jetzt war die Frage wovon sie lieber wenig hatte. Schließlich beendete sie ihre Kosten-Nutzen Rechnung.
"Na gut wir vierteln das Kopfgeld von Lelaske und mit den Geld für die Bandenmitglieder Verfahren wir wie gehabt. Ich bekomme das Geld für die Bandenmitglieder die ich erwische und ihr das Geld für jene die euch vor die Klinge laufen. Außer natürlich ihr habt sowas nicht nötig. Einverstanden ?", fragte sie und sah den Ritter erwartungsvoll an.
"Einverstanden.",antwortete Artur, welcher fast schon überrascht war das die Kopfgeldjägerin sich jetzt doch mit einem Viertel zufrieden gab. Ihm konnte es recht sein, er bekam die Informationen und seine Gefährtinnen bekamen ihren Willen. Die Regelung mit den Bandenmitgliedern klang fair, auch wenn er sich mit dem einen Souvereign pro ausgeschaltetem Bandenmitglied nicht so intensiv befasst hatte. Die Elfe hielt ihm jetzt die Hand hin welche er ergriff und schüttelte. Damit konnte die Jagd wohl beginnen.
Mealla nahm die Vereinbarung halbwegs zufrieden hin. Nicht ganz was sie sich erhofft hatte, aber sie würde immerhin 10 Souvereings bekommen, mit vertretbarem Risiko. Auch wenn sie wohl die ganze Arbeit übernehmen musste um die Bande aufzuspüren, während die Söldner vermutlich nur da saßen und darauf warteten ihnen die Köpfe einzuschlagen. Jetzt hoffte Mealla soagr das es mehr als fünf Banditen waren, ansonsten hatte sie gerade sehr viel Geld für nichts ausgegeben. Außerdem bedeuteten viele Banditen mehr Skalps um ihre Verluste zu kompensieren. Trotz allem, es konnte endlich weitergehen und das war in Meallas Augen ein Erfolg.
"Gut ich bin sicher unsere Zusammenarbeit wird..interessant. Jetzt wo wir uns handelseinig geworden sind, würde ich ungern Zeit vertrödeln, ansonsten kommen auf einmal noch mehr Interessenten auf oder die Bande wechselt den Standort. Ich würde vorschlagen das wir uns morgen nach Sonnenaufgang bei den Stallungen treffen und nach Westen aufbrechen. Was sagt ihr dazu, Ser ?"
"Ich stimme euch zu das wir nicht zu lange warten sollten, allerdings bin ich nicht einverstanden damit so früh auzubrechen, da wir noch Vorräte für die weitere Reise besorgen müssen. Und ich muss noch mit meinen beiden anderen Begleitern die Möglichkeit geben offene Erledigungen abzuschließen. Uns werden nämlich noch zwei weitere Personen begleiten, allerdings keine Söldner, weswegen sie heute Abend nicht mit uns gekommen sind. Ich schlage vor das ich euch mit dem Rest unserer Gruppe mittags an den Stallungen treffe.", antwortete Artur bestimmend. Es war gut am Anfang zu zeigen das er bestimmte wann es losging.

Weitere Personen die keine Söldner waren ? Mealla schwebten schon irgendwelche Trossknechte, Huren oder Barden vor die hinter der Gruppe her marschierten und ständig rumjammerten. Keine schöne Vorstellung auch wenn es gut war das es nicht noch mehr Söldner waren die einen Anteil forderten. Ansonsten hätten diese Mealla mal ihren gestählten Reiterhintern küssen können. Immerhin war es nur eine kleine Verzögerung mit der die Elfe leben konnte. Hätte der Ritter etwas von drei Tagen oder so gefaselt hätte sie sich den Mist auch schenken können. So nahm sie diesen Kommentar jedoch recht ausdruckslos hin und nickte nur zustimmend.
"Einverstanden, dann sehe ich euch und eure Gruppe dann morgen Mittag bei den Stallungen. Ich wünsche dem Herren und den Damen noch einen schönen Abend.", sagte Mealla freundlich und schaute nochmal in die Runde aus der ihr Zustimmung, Antipathie und Gleichgültigkeit entgegenschlug. Artur wandte sich Morgana und Larissa zu.
"Gut machen wir uns auf den Rückweg, dann können wir auch die Anderen informieren. Wollen wir hoffen das sie diesmal nicht wieder irgendwo anders sind.", sprach er und erhob sich worauf auch Larissa und Morgana aufstanden. Die Dalish schien froh zu sein endlich den Tisch verlassen zu können, während Morgana eher nachdenklich schien.
Morgana war nicht sicher ob sie froh sein sollte das diese Mealla sich auf ein Viertel herabgelassen hatte, oder sauer weil sie jetzt wohl wieder mal eine Weile dauernd die Augen offen halten musste und Abends nicht zaubern konnte. Nun sie hatte wie Larissa für das Viertel gestimmt und jetzt würde sie halt mit dieser Entscheidung leben müssen. Mit ein wenig Glück würde diese geschichte auch schnell abgeschlossen sein. Da sie morgen schon aufbrechen würden, war ein wenig Schade, da sie so nicht mher soviel Privatsphäre haben würden. Hoffentlich war Larissa nicht schlecht gelaunt weil diese Meall jetzt doch mitkam und ließ das an Morgana aus. Die Hexe hatte nämlich eigentlich vor den ersten richtigen Tag ihrer Beziehung schön enden zu lassen und die Ungestörtheit der Zimmer sinnvoll zu nutzen. Wenn sie angekommen waren und die anderen informiert hatten würde sie am besten Nimue das Buch zurückgeben und dann mit Larissa erstmal den Unterricht fortsetzen. Der Rest würde sich dann noch zeigen.
"Nun dann bis morgen.", verabschiedete sich Artur höflich von seiner zukünftigen Teilzeitpartnerin, dann machte er sich mit den anderen beiden in Richtung Ausgang um zur Goldenen Gans zurückzukehren.

Mealla schaute den drei noch hinterher als sie die Taverne verließen. Irgendwie war das ein seltsamer Haufen, auch wenn sich die Elfe nicht sicher war ob das gut oder schlecht war. Immerhin sahen sie nicht so aus als würden sie die Kopfgeldjägerin nach der Jagd versuchen umzubringen um die Belohnung nicht teilen zu müssen. Solche Aktionen hatte sie leider schon am eigenen Leib mitbekommen, oft von anderen Kopfgeldjägern. Nun die Welt war schlecht und nicht immer fair ansonsten würde sie nicht mit Nachnamen wie ein Wald heissen. Zügig leerte sie den Kelch. Es wurde Zeit die Ausrüstung vorzubereiten, auch wenn sie wohl den ganzen Vormittag dafür Zeit haben würde. Hoffentlich waren die Söldner wenigstens pünktlich.

Shepard Commander
09.11.2015, 22:48
http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Mealla_portrait.jpg

Larissa schaffte sich Luft, zwar leise aber sehr deutlich.Scheinbar ging ihr die Kopfgeldjägerin sehr gegen den Strich auch wenn sich Artur nicht sicher war wieso. Natürlich ihre Forderungen waren dreist und Artur war sich nicht sicher ob er wirklich darauf eingehen sollte, aber die Dalish benahm sich als hätte die andere Elfe ihr ins Gesicht gespuckt. Allein wegen der finanziellen Komponente schien sie sich nicht aufzuregen. Der Punkt mit Morganas Magie war allerdings in der Tat ein gewichtiger, auch wenn Artur der Meinung war das es wohl zunächst wichtig war zu wissen wo der Überfall war und die Banditen aufzuspüren. Wobei er natürlich nicht wusste was die Kopfgeldjägerin in dieser Hinsicht konnte und wie es mit ihren kämpferischen Fähigkeiten aussah. Falls sie so wie sie jetzt war auf die Jagd ging wäre sie wohl kaum eine große Hilfe. Und wenn sich die Frau nur als heiße Luft herausstellen würde, dann hätte er viel Geld an sie verloren. Das mit dem Vertrauen war eh so eine Sache, aber das Risiko ging man öfters im Leben ein. Auch wenn es ungewohnt war das die ansonsten entgegenkommende und vertrauensselige Elfe, ausgerechnet der ersten anderen Elfe die nicht wie ein Diener aussah misstraute. Oder war das wieder so eine Dalish-Überelfen Geschichte ? Artur beschloß Morganas Meinung abzuwarten.

Morgana war recht überrascht von Larissas heftiger Reaktion. Seit sie ihre Freundin kannte zeigte diese normalerweise ein joviales und leutseliges Verhalten gegnüber Anderen, zuweilen mit Ausflügen ins Naive. Jetzt spürte Morgana allerdings ein starkes Misstrauen gegenüber dieser Mealla. Scheinbar konnte Larissa Kopfgeldjäger nicht leiden hinzu kam noch das die Elfe in ihren Augen zuviel forderte. Es war nett das sie an Morgana und ihr Befinden dachte, auch wenn es der Hexe gerade so vorkam als würde sie es nur als ihr gelegen kommendes Argument verwenden. Natürlich hatte sie Recht solange diese Mealla sie begleiten würde musste sie sich einschränken, etwas was dieser Nimue garantiert gut gefallen würde, konnte diese dann wieder einen ihrer "Ach wie toll das ich im Zirkel bin"- Vorträge halten. Andererseits hatte diese Elfe auch Informationen, die ihre Suche vermutlich beschleunigen würden. Und wenn sie tatsächlich gut in ihrem Beruf war, würde sie wohl bei einer Art Menschenjagd nützlich sein. Das Argument Geld war für Morgana selbst nicht besonders wichtig, aber sie wusste das es für Larissa Bedeutung hatte. Und da diese sich wohl niemals ihre Schwertreparatur von Morgana bezahlen lassen würde, musste Morgana sie halt anders unterstützen. Was den Punkt Vertrauen anging, nun Morgana traute selten Fremden und diese Mealla bildete keine Ausnahme. Die Hexe war allerdings der festen Überzeugung das jeder Versuch der Kopfgeldjägerin die Drei über den Tisch zu ziehen oder verraten ungut für die Elfe enden würde.
"Ich stimme Larissa soweit zu. Wir wissen überhaupt nicht was die Elfe überhaupt kann und ob ihre Informationen nützlich sind. Ihr dafürim Vorhinein ein Drittel der Belohnung zu versprechen erscheint mir unklug. Außerdem werde ich nicht vor einer Fremden Magie wirken auf jedenfall nicht ohne dringende Gründe. Und ich habe wenig Lust mich wieder während unserer Reise einzuschränken. Auf jedenfall nicht ohne entsprechenden Gewinn. Wenn sie für ein Viertel zustimmt, dann kann sie meinetwegen mitkommen und mit uns zusammenarbeiten, ansonsten machen wir es lieber ohne sie.", sprach Morgana ruhig und überlegt. Artur nickte nachdenklich, während Larissa zufrieden schien das Morgana ihre Meinung unterstützt hatte.
"Gut dann ist die Entscheidung getroffen. Ich kann damit leben. Wenn sie für ein Viertel hilft, arbeiten wir zusammen,wenn nicht müssen wir halt schauen das wir schneller als sie sind. Kommt teilen wir es ihr mit.", entschied er und ging zurück Richtung Tisch.

Mealla schaute der regen Diskussion etwas entfernt von ihr interessiert zu. Zwar flüsterte die Gruppe wie kleine Kinder, jedoch war der Dalish deutlich ihre Verachtung und Wut abzulesen. Scheinbar konnte sie Mealla nicht sonderlich leiden, auch wenn diese sich jetzt nicht unbedingt einen Reim darauf machen konnte. Immerhin war sie noch nie einem Dalishclan begegnet oder einem Mitglied davon. Nun vielleicht hatte sie auch etwas gegen Kopfgeldjäger denn es war nicht auszuschließen, dass manche von denen auch mal Ziele innerhalb von Clans angegriffen hatten. Mealla hielt nicht allzu viel von solchen Aktionen, sie jagte schließlich Verbrecher und Banditen, aber legte sich doch nicht mit irgendwelchen marodierenden Waldelfen an. Immerhin hatte sie ihren eigenen kleinen Kopfgeldjägerkodex und dessen erste Regel war,Kein Kopfgeld ist es Wert dafür zu sterben. Das war auch der Grund weswegen sie überhaupt mit diesen Söldnern verhandelte, ansonsten wäre sie einfach ohne Rückendeckung gegen eine unbekannte Anzahl von Gegnern geritten. Nun wenn diese Drei sich jetzt absolut gegen eine Einigung stellen würden, müsste sie halt losreiten und vor Ort entscheiden wie sie die Sache handhabte. Vorsicht war bei diesem geschäft immer angebracht sonst überlebte man nicht lange.
Der blonde Wildfang beendete seine Brandrede, irgendwie erinnerte sie Mealla ein wenig an diese immer aufmüpfige Sklavin die vom Sklavenmeister am Ende zum Tode gepeitscht wurde. Eine ekelhafte Prozedur und wie sie geschrien hatte. Jetzt im Nachinein dachte Mealla mit Abscheu daran zurück, wie an so viele Dinge von damals. Sie war von klein auf gedrillt worden kein Mitgefühl zu empfinden und das zu tun was man ihr sagte, aber letzten Endes hatte sie doch über die Ausbildung triumphiert. Heutzutage würde sie woh nicht mehr danebenstehen und den Mund halten, aber jetzt war sie ja auch seit schon sieben Jahre keine Sklavin mehr. Irgendwie war es ja schön das diese Dalish ihre Meinung frei äußern könnte, auch wenn es garantiert nicht in Meallas Interesse war. Inzwischen redete die Schwarzhaarige mit den ausgeprägten weiblichen Attributen. Sie schien zumindestens ruhig und sachlich zu bleiben und zeigte beim Reden keinerlei größere Abneigung. Mealla strich sich nachdenklich über ihr schmales Kinn und das kleine, schwach ausgeprägte Kinngrübchen. Es war wirklich zu dumm das sie keine Zahlen hatte wieviele Männer der Kerl hatte. Vierzig Souvereign waren extrem viel, normalerweise waren es zwischen fünf oder zehn. Oder Fünfzig Silber wie bei diesen beiden Affen. Dieser Lelaske musste sehr viel Unheil angerichtet haben und erhebliche Schäden verursacht haben, sonst würde man nicht soviel bezahlen, Krieg hin, Verderbnis her.
Sie nahm einen weiteren Schluck Wein und bemerkte das sich die Söldner scheinbar geeignet hatten und wieder zurück zum Tisch kamen. Vielleicht war dieser ganze Diskussionskram auch nur eine Verhandlungsstrategie. Alle drei setzten sich wieder.
"Seid ihr mit euren Damen zu einer Einigung gekommen ?", fragte sie erwartungsvoll und stützte ihr Kinn auf den Handrücken ab.
"Ja das sind wir, in der Tat. Wir sind bereit mit euch zusammenarbeiten, für dreiviertel der Belohnung.Ein Viertel pro Person. Ansonsten werden wir uns wohl nicht einig." ,teilte ihr der Ritter unverblümt mit. Meallas Gesichtsausdruck blieb unverändert, eine freundliche Maske, selbst ihre Augen drückten nicht die Enttäuschung aus die sie über diese Antwort empfand. Keine Emotionen zeigen, keinen Widerwillen, dass war etwas was sie ebenfalls schmerzhaft hatte lernen müssen. Bei Verhandlungen war dieser teil der Ausbildung wenigstens hilfreich und beim Karten spielen auch. Mealla dachte nach was sie von diesem Angebot halten sollte. Der Ritter war an ihren Fähigkeiten interessiert, sonst wäre er direkt abgezischt als Mealla die Hälfte gefordert hatte. Die beiden Damen standen ihr wohl nicht wohlwollend gegenüber, vermutlich sahen sie nicht den Nutzen den Mealla brachte und sahen sich um ihren Anteil betrogen. Für Mealla waren es dagegen nur ein Viertel des Verdienstes den sie eigentlich haben könnte wenn sie es alleine versuchte. Ohne Risiko kein hoher Gewinn, jetzt war die Frage wovon sie lieber wenig hatte. Schließlich beendete sie ihre Kosten-Nutzen Rechnung.
"Na gut wir vierteln das Kopfgeld von Lelaske und mit den Geld für die Bandenmitglieder Verfahren wir wie gehabt. Ich bekomme das Geld für die Bandenmitglieder die ich erwische und ihr das Geld für jene die euch vor die Klinge laufen. Außer natürlich ihr habt sowas nicht nötig. Einverstanden ?", fragte sie und sah den Ritter erwartungsvoll an.
"Einverstanden.",antwortete Artur, welcher fast schon überrascht war das die Kopfgeldjägerin sich jetzt doch mit einem Viertel zufrieden gab. Ihm konnte es recht sein, er bekam die Informationen und seine Gefährtinnen bekamen ihren Willen. Die Regelung mit den Bandenmitgliedern klang fair, auch wenn er sich mit dem einen Souvereign pro ausgeschaltetem Bandenmitglied nicht so intensiv befasst hatte. Die Elfe hielt ihm jetzt die Hand hin welche er ergriff und schüttelte. Damit konnte die Jagd wohl beginnen.
Mealla nahm die Vereinbarung halbwegs zufrieden hin. Nicht ganz was sie sich erhofft hatte, aber sie würde immerhin 10 Souvereings bekommen, mit vertretbarem Risiko. Auch wenn sie wohl die ganze Arbeit übernehmen musste um die Bande aufzuspüren, während die Söldner vermutlich nur da saßen und darauf warteten ihnen die Köpfe einzuschlagen. Jetzt hoffte Mealla soagr das es mehr als fünf Banditen waren, ansonsten hatte sie gerade sehr viel Geld für nichts ausgegeben. Außerdem bedeuteten viele Banditen mehr Skalps um ihre Verluste zu kompensieren. Trotz allem, es konnte endlich weitergehen und das war in Meallas Augen ein Erfolg.
"Gut ich bin sicher unsere Zusammenarbeit wird..interessant. Jetzt wo wir uns handelseinig geworden sind, würde ich ungern Zeit vertrödeln, ansonsten kommen auf einmal noch mehr Interessenten auf oder die Bande wechselt den Standort. Ich würde vorschlagen das wir uns morgen nach Sonnenaufgang bei den Stallungen treffen und nach Westen aufbrechen. Was sagt ihr dazu, Ser ?"
"Ich stimme euch zu das wir nicht zu lange warten sollten, allerdings bin ich nicht einverstanden damit so früh auzubrechen, da wir noch Vorräte für die weitere Reise besorgen müssen. Und ich muss noch mit meinen beiden anderen Begleitern die Möglichkeit geben offene Erledigungen abzuschließen. Uns werden nämlich noch zwei weitere Personen begleiten, allerdings keine Söldner, weswegen sie heute Abend nicht mit uns gekommen sind. Ich schlage vor das ich euch mit dem Rest unserer Gruppe mittags an den Stallungen treffe.", antwortete Artur bestimmend. Es war gut am Anfang zu zeigen das er bestimmte wann es losging.

Weitere Personen die keine Söldner waren ? Mealla schwebten schon irgendwelche Trossknechte, Huren oder Barden vor die hinter der Gruppe her marschierten und ständig rumjammerten. Keine schöne Vorstellung auch wenn es gut war das es nicht noch mehr Söldner waren die einen Anteil forderten. Ansonsten hätten diese Mealla mal ihren gestählten Reiterhintern küssen können. Immerhin war es nur eine kleine Verzögerung mit der die Elfe leben konnte. Hätte der Ritter etwas von drei Tagen oder so gefaselt hätte sie sich den Mist auch schenken können. So nahm sie diesen Kommentar jedoch recht ausdruckslos hin und nickte nur zustimmend.
"Einverstanden, dann sehe ich euch und eure Gruppe dann morgen Mittag bei den Stallungen. Ich wünsche dem Herren und den Damen noch einen schönen Abend.", sagte Mealla freundlich und schaute nochmal in die Runde aus der ihr Zustimmung, Antipathie und Gleichgültigkeit entgegenschlug. Artur wandte sich Morgana und Larissa zu.
"Gut machen wir uns auf den Rückweg, dann können wir auch die Anderen informieren. Wollen wir hoffen das sie diesmal nicht wieder irgendwo anders sind.", sprach er und erhob sich worauf auch Larissa und Morgana aufstanden. Die Dalish schien froh zu sein endlich den Tisch verlassen zu können, während Morgana eher nachdenklich schien.
Morgana war nicht sicher ob sie froh sein sollte das diese Mealla sich auf ein Viertel herabgelassen hatte, oder sauer weil sie jetzt wohl wieder mal eine Weile dauernd die Augen offen halten musste und Abends nicht zaubern konnte. Nun sie hatte wie Larissa für das Viertel gestimmt und jetzt würde sie halt mit dieser Entscheidung leben müssen. Mit ein wenig Glück würde diese geschichte auch schnell abgeschlossen sein. Da sie morgen schon aufbrechen würden, war ein wenig Schade, da sie so nicht mher soviel Privatsphäre haben würden. Hoffentlich war Larissa nicht schlecht gelaunt weil diese Meall jetzt doch mitkam und ließ das an Morgana aus. Die Hexe hatte nämlich eigentlich vor den ersten richtigen Tag ihrer Beziehung schön enden zu lassen und die Ungestörtheit der Zimmer sinnvoll zu nutzen. Wenn sie angekommen waren und die anderen informiert hatten würde sie am besten Nimue das Buch zurückgeben und dann mit Larissa erstmal den Unterricht fortsetzen. Der Rest würde sich dann noch zeigen.
"Nun dann bis morgen.", verabschiedete sich Artur höflich von seiner zukünftigen Teilzeitpartnerin, dann machte er sich mit den anderen beiden in Richtung Ausgang um zur Goldenen Gans zurückzukehren.

Mealla schaute den drei noch hinterher als sie die Taverne verließen. Irgendwie war das ein seltsamer Haufen, auch wenn sich die Elfe nicht sicher war ob das gut oder schlecht war. Immerhin sahen sie nicht so aus als würden sie die Kopfgeldjägerin nach der Jagd versuchen umzubringen um die Belohnung nicht teilen zu müssen. Solche Aktionen hatte sie leider schon am eigenen Leib mitbekommen, oft von anderen Kopfgeldjägern. Nun die Welt war schlecht und nicht immer fair ansonsten würde sie nicht mit Nachnamen wie ein Wald heissen. Zügig leerte sie den Kelch. Es wurde Zeit die Ausrüstung vorzubereiten, auch wenn sie wohl den ganzen Vormittag dafür Zeit haben würde. Hoffentlich waren die Söldner wenigstens pünktlich.


http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/W4DL88qY39Eg1V9mordred_klein.png & http://upload.worldofplayers.de/files10/nimue_klein.jpg

Es war seltsam, dass die andere Elfe ohne ein Wiederwort, ja sogar ohne jegliche Regung ihrer Mimik das Gegenangebot Arturs akzeptierte. Sogar der Ritter war verdutzt. Nur Morgana, welche die Szene ohnehin nur nebensächlich verfolgte, zeigte kaum mehr Gefühle als es die Elfe dort tat. „Die steinerne Elfe“, dachte Larissa angesichts dieses leblosen Gesichtes, dessen Augen nun Erwartung zu imitieren suchten, mit der sie Artur beharkte. Die Elfe wollte, nachdem beide Parteien ausführlich ihren Willen zur gemeinsamen Jagd bekundet hatten, keine Zeit verschwenden und wäre vermutlich noch in selber Stunde aufgebrochen, doch dachte sie weit genug mit um das Treffen auf den nächsten Morgen zu verlegen. Dies gefiel nun Artur nicht, der auch auf Nimue und Mordred hinwies und den Mittag vorschlug. Larissa, die wieder ihren ursprünglichen Platz gegenüber der anderen Elfe eingenommen hatte, versuchte zu lesen was in deren Gesicht vor sich ging, doch blieb es unbewegt wie eine Maske aus Holz. Und wieder willigte die Elfe ein! Es klang so gut, viel zu gut um wahr zu sein! Larissa witterte Verrat! Mealla verabschiedete die Drei so überaus deutlich, dass nur ein wirklich dummer oder unfassbar dreister Mensch ihr die eigene Gesellschaft aufgedrängt hätte. Artur war weder das eine noch das andere und da Larissa und Morgana genaugenommen nur Anhang waren folgten auch sie dem Ritter, als er sich erhob und einen kurzen Abschiedsgruß entrichtete. Während sie sich langsam ihren Weg durch die Bänke und Gäste boxten schaute Larissa misstrauisch zurück. Da saß sie, geschniegelt und gestriegelt, mit dem gekämmten Haar und der feinen Kleidung. Mehr ein Shem, als eine Elvenha! Sollte sich das Reich von Arlathan jemals erneut erheben, wie es geweissagt wurde, so würden die Menschen mit Sicherheit einen Krieg starten um gegen das Elfenvolk aufzubegehren. Larissa sah Mealla ein letzte Mal an und war sich sicher, dass die beiden Frauen in diesem Krieg auf unterschiedlichen Seiten kämpfen würden.
Den Weg zurück schwiegen die Drei. Artur plante vermutlich, Morgana ließ den Blick schweifen und Larissa dachte nach. Ihr gefiel nicht, wie schnell die Elfe dann doch umgeschwenkt war und sich bereiterklärt hatte, mitzuziehen. Sie erinnerte sich an Arturs Schwester. Sie war ihr unsympathisch gewesen während die anderen vor ihr gebuckelt hatten. Und diese Elfe… diese Frau! Auch sie war ihr unsympathisch, doch mischte sich hier etwas viel bedrohlicheres als einfache Abneigung unter. Elfen kannten in der Regel nur zwei Wege: den der Unterwerfung welchen die Stadtelfen, die Flachohren, gewählt hatten und den Weg der Wanderer, welcher der ihre war obwohl sie sich fragte wie viel Dalish eigentlich noch in ihr steckte. Sie wanderte nicht den einsamen Pfad im Schutz der Wälder, sonder beschritt gepflasterte Straßen an der Seite von Shemlen. Sie lebte nicht nach den Gesetzten der Natur, sondern nach dem Gesetz des Goldes. Bei den Göttern, sogar ihre Geliebte war eine Shem! Eine kurzlebige Shem die Dekaden von Jahren vor ihr sterben würde. Heute Morgen hatte sie dieser Gedanke bereits befallen und sie hatte sachte geweint während Morgana, ihre liebe, treue, unwissende Morgana sie tröstend im Arm gehalten hatte, nicht wissend, dass sie der Grund für ihre Tränen war.
Larissa war eine Dalish! Und nichts würde je etwas daran ändern! Mit diesem Gedanken im Herzen stapfte sie hinter Artur her, dessen Rüstung metallisch knarrte. Ein Geräusch, das Larissa mittlerweile schon liebgewonnen hatte.

Mordreds Tag war ziemlich gut verlaufen! Nachdem er im Badehaus die Elfe so laut zum jauchzen gebracht hatte, dass die beiden kurz im Wasser abtauchen mussten um der Entdeckung durch eine weitere Magd zu entgehen, die vermutlich nach verschollener Schwarzhaarigen suchen sollte, war er mehr als zufrieden und mit dem siegesgewissen Gefühl eines Liebhabers durch die Straßen Amaranthines gewandert, hatte den Wachen freudige Blicke zugeworfen und den Damen akzentbesetzte Komplimente erteilt, die selbst die dickste Wachtel rot werden ließen und ihnen die Illusion auftischten, es gäbe wirkliche Märchenprinzen, die sich an deren übergroße Mieder sehnten. Im Zuge dieser Ausgelassenheit beschloss der Literat seinen Plan fortzusetzen und den Hochadel der Stadt und des Arltums zu beehren. Soweit Mordred es von seiner feuchten Elfe erfahren hatte befand sich das Palastviertel unweit der Hauptkaserne, oberhalb des Handelsviertels und links neben dem Hafenviertel.
Der Antivaner bestieg viele Stufen, breit wie jene vor der Kirche doch zogen sie sich weit, weit hinauf. Es war klug das Palastviertel so weit oben zu errichten. Ein angreifender Feind hätte seine Schwierigkeiten diesem Weg zu folgen während von Oben Steine, Brandtöpfe, Speere und Pfeile hagelten und Pferde würden sich vermutlich ebenfalls scheuen, die breiten aber nicht tiefen Stufen zu nehmen. Kurz nachdem er die Treppe hinter sich gelassen hatte sah Mordred den mächtigen Donjon dem Kaserne, Waffenkammer und Stadtbibliothek innewohnten. Auf dem Weg dort traf er zufällig Nimue, welche ihm ein freudloses Zunicken gewährte. Der Grund für ihre schlechte Laune war jedoch nicht Mordred sondern ein pickelgesichtiger Jünglung, welche der Magierin nachstolperte, den Arm voller Bücher und unentwegt auf sie einredete. Seine Robe entlarvte ihn als einen der Magieschüler. Da Mordred die genaue Hierarchie im Zirkel nicht kannte, vermutete er jedoch, dass Nimue verpflichtet war die Quasselstrippe mit sich zu nehmen. Für ihr ausgeprägtes Sozialverhalten war die Magierin, die sich gerne mit Besänftigten zu umgeben schien, wirklich nicht bekannt.
Mordred ließ die Magierin und ihren Anhang hinter sich und näherte sich einem vielversprechenden Gebäude. Es war eine Villa im Stile orlaisianischer Bauart, auch wenn seine jetzigen Besitzer mit allen Mitteln versucht hatten diesen Stil zu verbergen und stattdessen ihre eigene, gröbere Architektur durchzusetzen. Nun wirkte die Villa wie ein Hybride zwischen Adelshaus des Kaiserreiches und bollwerkartiger Burg mit vier Rundtürmen an den Ecken, deren Steine sich in Größe und Farbe von denen der Villa unterschieden. Auf ihnen schimmerten die Schatten von Katapulten. Die Wachen am Eingang, einem halbrunden Torbogen deren schwere gusseiserne Schwingen freundschaftlich aufgezogen worden waren, interessierten sich nicht wirklich für den nur mit einem Schwert bewaffneten und schick gekleideten Antivaner. Erst der Wachhabende, ein Mann zu fett für den Kriegsdienst hielt ihn auf. Da hatte er das Tor schon passiert. Wie seine Männer trug er ein Lederkoller über Kettenhemd und Wollwams. Das Kettenhemd drohte jedoch ihm von seinem fassähnlichen Körper zu platzen und als er tief Luft holte um seine Frage an Mordred zu formulieren, kniff dieser instinktiv die Augen zusammen. „Wer seid Ihr und was wollt Ihr?“, schnaufte er in einem zusammenhängenden Satz. „Lord Mordred Aromaki aus Antiva. Ich bin hier um bei Eurem Lord vorzusprechen und meine Dienste als Barde und Poet anzubieten.“ Der dicke Wachmann sortierte diese Informationen in seiner langsam kahl werdenden Birne. „Also ein Lord?“, fragte er etwas eingeschüchtert. „So ist es!“, entgegnete Mordred stolz und reckte sich zum Beweis ein Stück. Wie bei den meisten anderen Männern, unterlag er größentechnisch doch strahlte er genug Selbstbewusstsein für drei Kerle aus. „Lord Howe ist nicht da. Nur Bann Esmerelle und einige niedere Lords und Gäste.“ „Gäste?“, fragte Mordred. Gäste waren immer eine gute Chance sich einzubringen und da er momentan unter dem winzigen Problem eines beinahe unerwähnt zu bleibenden Geldmangels litt, wären ein paar Münzen keine schlechte Idee.
„Öhh. Ja. Gäste“, sagte der Dickwanst offenbar verwundert. „So nennt man in unserer Sprache…“ „Ja! Jaaa! Ich weiß was Gäste sind!“, fuhr Mordred in beleidigt an. Obwohl der Dicke ihn hätte für diese Dreistigkeit rauswerfen lassen können, entschuldigte er sich lieber. „Schon gut. Gewährt Ihr mir nun den Zutritt?“
Und so kam Lord Mordred Aromaki aus Antiva in die feine Gesellschaft Amaranthines.

Ruhe! Endlich Ruhe! Den ganzen Tag lang hatte Nimue jetzt Kindermädchen für Konrad gespielt, der sie damit zu beeindrucken versuchte zu behaupten er wolle den Orden der arkanen Krieger wieder ins Leben rufen. So ein törichter Narr. Nimue hätte ihn am liebsten ein paar kräftige Schellen verpasst, doch riss sie sich stattdessen zusammen und ertrug das Gerede über singenden stahl und magische Schilde. Konrad würde in seinem ganzen Leben nicht einmal einen Schnupfen besiegen ohne die Hilfe von Kräuterkundigen zu haben und dennoch träumte er, wie vermutlich jeder Junge davon sich im Zweikampf mit schwarzen Rittern und hohen Drachen zu messen. Die Magierin war sich sicher, dass Artur dem Jüngling gut gefallen hätte. Letztlich hatte sie jedoch das Beste aus der Situation gemacht und ihn Bücher von der Bibliothek zur Taverne schleppen lassen bevor sie ihn nach Hause schickte. Drei Gänge quer durch die Stadt, auf einem Weg stets beladen mit dicken Bänden das hatte den hageren Kerl ziemlich erledigt und so war er schließlich froh, als Nimue ihn mit einem Wink entließ. Dennoch besaß er genug Anstand ihr für den Tag zu danken ehe er verschwand. Nimue würde die Bücher bei der Abreise bei dem Wirt lassen und dieser sagte zu diese gegen ein paar Münzen zurück in die Bibliothek zu hieven. Die Magierin hatte sich klares Wasser bringen lassen, kalt und kostbar und auf ihrer Zunge süß wie Honig. Sie mischte dort ein paar Tropfen besten Lyriums unter, welches ihre arkanen Flüsse wahrhaft schießen ließ während ihre Lippen wie taub kribbelten. Sie war gerade bei Seite dreizehn angekommen, als die Tür der Taverne aufflog und es mit der Ruhe auch schon wieder vorbei war. Drei Personen traten ein, angeführt von einem Berg in Rüstung, gefolgt von einer vollbusigen Abtrünnigen und einem zierlichen Blondschopf mit Bogen und in Lumpen gekleidet. Nimue seufzte denn es war davon auszugehen, dass sich einer der Drei, wenn nicht sogar alle auf kurz oder lang zu ihr gesellen würden. Sie mochte Larissa, aber diese Elfe schlang als wäre es ihr letztes Mahl und es war wahrlich keine Freude sich das Gemetzel anzusehen. Zudem schleppte sie immer die Abtrünnige mit sich herum, als wären die Zwei an der Hüfte zusammengewachsen. Vermutlich hatte zumindest Artur sie schon gesehen. Sich schnell in eine Katze zu verwandeln und zu verschwinden wäre vermutlich zu auffällig, also tat sie so, als habe sie die Drei einfach nicht bemerkt. Nun jedoch war es ihr unmöglich sich auf das geschriebene Wort zu konzentrieren. Drei Mal las sie einen Satz über die Schmiedung von Runen, mit denen man die Dunkle Brut so leicht töten konnte wie einen Fisch an Land, als ein kleiner Schatten neben ihrem Tisch aufragte. Es war Larissa, die dort vor ihr stand. Merkwürdigerweise schaute sie etwas… es war schwer zu beschreiben, unzufrieden träfe es wohl noch am besten, aus.
„Kann ich Euch helfen, Jägerin?“
„Ja“, kam Larissa ungewohnt direkt zum Punkt. „Wir haben einen neuen Auftrag.“ Nimue stöhnte genervt auf. Larissa tat dies mit dem Heben einer ihrer dicken Augenbrauen ab und fuhr fort: „Ich weiß nicht wieso, aber ich hab da ein ganz mieses Gefühl. Ich würde Euch bitten, mir ein paar Wundumschläge oder so zu machen. Aber sagt den Anderen nichts davon. Bitte!“
Nimue lächelte nun tatsächlich. Die Elfe war süß, wie sie sich heimlich um ihre Begleiter sorgte. „Ich werde sehen, was ich tun kann“, versprach sie. „Danke! Oh vielen Dank! Ich bezahle natürlich auch!“
Diesmal war es an Nimue es abzutun, sie wischte das unterbreitete Angebot imaginär vom Tisch. „Ist schon gut, Jägerin. Versprecht mir nur, dass Ihr Euch nicht umbringen lasst.“
Larissa lächelte, dann hüpfte sie schon besser gelaunt davon.

Leichtfüßig bewegte sich die Elfe durch die wenigen Gäste in der „Goldenen Gans“. Im Gegensatz zu der Taverne wo die andere Elfe verweilte war diese hier weniger gut besucht, dafür unterschied sich das Klientel aber auch deutlich von jenem dort. Wenn Larissa ehrlich zu sich selbst war, und das war sie meistens, hätte sie selbst jedoch in keine der beiden Tavernen gepasst. Sie sah sich selbst immer noch eingerollt vor auf den Binsen schlafen, das Feuer des Gasthauses in Quarkenfurt im Rücken und bezahlt mir den wenigen, vermutlich uralten Münzen die sie im Wald entdeckt hatte. Versifftes Bier, Sonnenblumenkerne, hartes Brot, eine Kante Käse und zwei, drei Feldfrüchte waren das karge Mahl dort gewesen und doch hatte es ihr gefallen. Alles war so neu und aufregend gewesen. Die verschiedenen Gestalten aus ihrer dunklen Ecke zu beobachten, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen, sodass die Schatten ihre Tätowierungen verbargen; das war das Leben eines Abenteurers gewesen! Jetzt speiste sie herrlichen Eintopf und sogar blanchierte Gans. Allerdings beschwerte sie sich auch nicht über das Leben, dass sie jetzt führte. Es war nur anders als erwartet.
Larissa rannte in Morgana. Sie tat dies gezielt und fing sich selbst und sie mit ausgestreckten Händen ab, sodass es kein gewaltsames Aufeinanderprallen nur eine beherzte Vierteldrehung gab. Nimues Versprechen ihr dabei zu helfen für Eventualitäten gewappnet zu sein erfüllte sie mit mehr Freude. Ihr war jetzt egal, ob Artur sie sah oder nicht, denn sie drückte Morgana einen dicken, saftigen Kuss auf die Lippen. „Ich bin froh, dass du heute auf meiner Seite gestanden hast. Das bedeutet mir viel.“ Für gewöhnlich gingen die Meinung des Ritters und der Hexe Hand in Hand und daher wertete Larissa es als Vertrauensbeweis, dass Morgana diesmal ihr zugestimmt hatte, anstatt ihm. „Kommst du nachher in mein Zimmer? Ich will dich noch etwas fragen.“ Die ganze Zeit, seit der Auftrag beschlossene Sache war, brannte Larissa eine Frage unter den schmutzigen Nägeln. Und diese hoffte sie, von ihrer Freundin beantwortet zu bekommen.

Es gab Wein aus Antiva, Datteln aus Rivain, Harfenisten aus Nevarra, gesüßtes Brot aus den Freien Marschen und eine Gesellschaft aus Ferelden. Einzig Orlais fehlte aus den Ländern um das Wache Meer herum. Der Hass saß tief bei Bann Esmerelle, wie es schien und bei ihrem Herrn Lord Howe. Mordred sollte es nicht stören, doch hielt er derlei Verdruss für kleingeistig. Er selbst genoss als Antivaner einen guten Ruf und hatte sich bereits vortrefflich unter das Volk gemischt. Die Feier des Adels erstreckte sich auf einen großen Saal mit Blick in den frei begehbaren Garten hinter der Villa während der Ost- und Westflügel des Hauses ebenfalls zur Verfügung stand um sich an den zahllosen Speisen die auf lange Tafeln gestellt worden waren, gütig zu tun. Die Haupthalle, die nur von einer großen Glastür vom Garten getrennt wurde, welche jetzt offen stand, war von drei schweren Kronleuchtern beschienen, die das aufkommende Dunkel nun zu vertreiben erhofften. Der Garten, am Anfang des Festes noch ein beliebtes Ziel der Gäste, verdunkelte sich zunehmend obwohl noch immer Wachen mit Fackeln in den Händen Sicherheit versprachen. Mordred erkannte die pummelige Lady Laila vom Badehaus wieder, ohne Begleitung allerdings und diese schien ihn bewusst zu ignorieren. Der Antivaner hoffte, dass er ihren Frust nicht an der armen Elfe ausgelassen hatte. Allerdings beruhigte er sich selbst damit, dass sie wohl kaum zu solcher Gewalt neigte. Der Großteil der Besucher waren blasierte Lords und Ladies die sich über die Ereignisse im Süden unterhielten, als ginge es sie nichts an. Obwohl Mordred es nicht beschwören wollte, glaubte er sogar Stimmen zu hören, die Cailans Tod begrüßten obwohl ausnahmslos jeder auf den Namen der Grauen Wächter spuckte. Unter das Gerede der Menschen und das liebliche Geklimper zweier Harfen mischte sich das leise Rauschen eines künstlich angelegten Flusses, der aus einer Quelle im Gebäude entsprang und in einer gepflasterten Rinne in den Garten lief. Der Architekt, zweifellos ein Zwerg, hatte dies so geschickt angestellt, dass der kleine Bach ein wasserfallartiges Plätschern erzeugte, wenn auch viel geringer als ein Echter natürlich. Dennoch versprühte er eine das Gemüt beruhigende Stimmung unter den Besuchern, die gesittet sprachen und niemals laut wurden. Mordred besah sich den feinädrigen Marmor der kunstvolle Säulen an den Eingängen stellte vor denen Wachen standen. Ihre Speere glitzerten im fahlen Licht des aufkommenden Mondes wie Sterne, die sich auf ihren Spitzen niedergelassen hätten und ließen keinen Zweifel daran aufkommen, dass der Frieden gewahrt werden musste! Allerdings gab es kaum Grund zur Beunruhigung. Die Lords trugen ihre erlesensten Kleider und die besten Stoffe, aber kaum Dolch oder gar Schwert. Nur eine Handvoll Männer, eher kleinere Lords, die sich die feine Garderobe der Höheren nicht leisten konnten, traten im Kettenhemd und mit dem Schwert gegürtet auf. Diese verbargen sie jedoch geschickt unter langen, farbenprächtigen und mit den eigenen Wappen versehenen Umhängen. Zudem trugen gerade diese Männer mehr Schmuck an den Fingern und Armen, als es für einen Mann gut war. Mordred lächelte, denn er dachte an Larissa und wie sehr sie die Ringe und Ketten beäugen würde. Die kleine Elfe würde zweifellos gerne ebenso ringbesetzte Finger präsentieren können wie dieser Lord Guy.
Mit zunehmender Dunkelheit füllte sich die Halle, die eigentlich die genauen Formen und Attribute eines Vestibüls erfüllten, wenn sie eine gewöhnliche Empfangshalle auch dreifach schlucken konnte. Die Harfenspieler mussten nun kräftiger Zupfen, denn mit steigender Zahl an Besuchern stieg auf der Pegel der Gespräche. Mordred brachte sich mal hier und mal dort ein und ließ nicht aus von seinen eigenen Abenteuern in Ferelden zu erzählen. Dass er am Vortag der Schlacht bei Ostagar mit den Wächtern zusammen getrunken und diese als ehrliche Männer und Frauen kennengelernt hatte, sparte der Antivaner sorgsam aus. Stattdessen erzählte er zum zweiten Mal an diesem Tag von der Werwolfattacke und forderte einen Lord, der die Geschichte als Lüge abtun wollte dazu auf das Dorf selbst zu besuchen. Darauf schwieg dieser und Mordred fuhr fort. Er erzählte auch von Larissas Entführung, obwohl er die Fakten ziemlich verdrehte und Morgana komplett aus dem Stück strich. Dort waren es er und sein getreuer Freund Artur, die gemeinsam die Tochter eines Adligen aus den Klauen eines Häschers befreien mussten. Der Adlige war alt und arm, da ihm Orlais damals all seine Besitztümer genommen hatte (was in der Menge zu freudigen Beschimpfungen über Orlais führte) und Mordred und Artur retteten die Tochter aus reiner Nächstenliebe.
Der Abend, welcher teilweise in konspirativen Gesprächen gipfelte die rasch verstummten wenn Mordred sich näherte, war reichlich fortgeschritten, als Mordred sie das erste Mal sah. Eine Frau, so hoch aufragend, dass sie mit den meisten Männern auf Augenhöhe war. Die hatte ein ansehnliches Gesicht mit hohen Wangenknochen und tiefen, grünen Augen. Es waren die grünsten Augen, die Mordred jemals gesehen hatte, ja er bezweifelte sogar, dass es in ganz Thedas nochmals so grüne Augen gäbe. Sie waren klar und rein und schienen aus ihren Höhlen heraus zu strahlen. Es war ein schönes Gesicht, aber kein weiches. Es lag härte darin, eine aufmüpfige, herausfordernde Härte mit der sie jeden bedachte der es wagte sie lange genug anzustarren. Sie hatte eine große, spitze Nase und ein Lächeln, mit dem sie die Männer fing wie die Reuse die Lachse. Am bemerkenswertesten an ihr waren jedoch ihre Haare. Kaskaden leicht lockigen kupferroten Haares, dick und ein wenig drahtig. Es ergoss sich über ihre Schultern hinweg auf das dunkelgrüne Kleid mit den goldenen Stickereien, dass sie trug und welches ihre schlanke Figur betonend geschneidert war. Auf ihrer Stirn thronte ein goldenes Diadem, welches die Haarpracht zurückhielt. Kupferrote Locken und eine gerade Haltung, die ihr eine Attraktivität jenseits des Greifbaren verlieh. „Wenn du mich beherrschen kannst, dann kannst du die Welt beherrschen!“, schien sie mit jeder Faser ihres Seins zu schreien.
Es gab viele Frauen die schöner waren als sie und es wird auch noch viele geben, die man als schöner erachten wird, doch gehörte sie, Lady Morwenna, zu den wenigen Frauen der Zeit, die man nie wieder vergisst wenn man sie einmal sah.
Mordred konnte den Blick nicht von ihr abwenden und versuchte sich nun verstärkt in ihre Nähe zu drängen. Dabei fiel ihm noch eine Person auf, die er hier nicht erwartet hatte. Es war Ser Hagen von Kattenstein, der groß und edel zwischen den Lords hervortrat, die ihm freiwillig Platz machten. Obwohl seine Reiterkleidung aus bester Qualität und sein Umhang aus schwerem, dunklem Stoff war der sowohl praktisch als auch herrschaftlich wirkte, schien er den Strapazen einer langen Reise unterlegen zu haben. Sein Haar, welches dem von Mordred so ähnlich war, war nur ungenügend gekämmt und fiel ihm in Strähnen ins Gesicht und sein blonder Bart schien länger zu sein als bei dem letzten Treffen. Er trug gedämpfte Farben, eine dunkelbraune Lederweste über ein grauschwarzes Kettenhemd und hohe Schaftstiefel. Um die Hüfte trug er sein Meteoritenschwert und einen Parierdolch. Eine silberne Brosche in Form eines fünfzackigen Sternes, die seinen dunklen Mantel hielt, war das einzige Zugeständnis an Schmuck, dass er trug. Dennoch erkannten ihn die Lords und Ladies als einen der Hochadligen des Landes und machten ihm gehorsam Platz. Der Ritter trat an die Tafel, wählte ein paar Speisen aus und gerade als Mordred sich fragte, ob er ihn begrüßen solle, schwebte die rothaarige Schönheit herüber und sprach Ser Hagen an. Mordred fühlte sich, als habe jemand ihm einen Schlag versetzt den die beiden schienen sich zu kennen. Hagen war verheiratet das hatte er damals erfahren. Dann musste sie wohl seine Frau sein. Mordred beobachtete das Zusammentreffen. Ser Hagen schien davon wenig erbaut zu sein, besaß aber die Höflichkeit sich der Dame zuzuwenden. Es wurde kein Kuss ausgetauscht, keine Umarmung. Mordred schöpfte neue Hoffnung, doch konnte er sich die beiden einfach nicht mehr länger ansehen und wandte sich ab. Stattdessen suchte er nach einem Trinkhorn, ließ es sich mit dem Wein aus Rivain auffüllen und dachte, um sich abzulenken, an die dunkelhäutigen Schönheiten die dort zu finden waren. Dann schalt er sich selber. Er begehrte so viele Frauen, hatte Vorlieben und doch schickten ihn seine Träume immer wieder nur zurück an den Strand und zurück zu seiner Guinevere.
„Lord Aromaki“, drang es da von der Seite. Mordred schaute herum und hätte sich beinahe verschluckt, als er Ser Hagen dort stehen sah. „Was tut Ihr denn hier?“ Der Ritter klang ehrlich überrascht. „Verzeiht mir, Mylord, ich hatte nicht…“ Mordred verneigte sich tief doch Hagen lächelte beschwichtigend durch seinen Bart hindurch. Der Krieg zehrte ihn aus, das sah man nun deutlicher. Sein Bart war wilder und nicht mehr ganz so sehr in Form und ein paar ergraute Haare funkelten bei genauerem Hinsehen durch das Dunkelblond. Zudem wirkte er älter als bei dem letzten Treffen und sein Gesicht war hagerer geworden. „Ich bin auf der Reise nach Orzammar“, erklärte Mordred wahrheitsgetreu. Hagen nickte wissentlich. „Immer noch mit Ser Artur und den beiden Damen?“ Mordred bejahte erstaunt darüber, dass ein Feldherr trotz eines Zwei-Fronten-Krieges noch die Namen einiger Reisender behielt. „Ihr habt damals gute Arbeit geleistet, mit dem Überbringen des Briefes.“ „Kein Dank von Nöten“, gab Mordred bescheiden zurück, zumal er wirklich keinen Anteil daran gehabt hatte. „Wie läuft der Krieg?“ Hagen seufzte. „Besser als erwartet, schlechter als erhofft.“ Der Ritter hob kurz die muskulösen Arme und ließ sie dann wieder fallen. „Die Brut?“ „Ist eine Plage!“, sagte Hagen und schaute ein paar Adlige böse an, die sich anscheinend in das Gespräch einmischen wollten. Sie wichen zurück. „Wir erschlagen jede Woche mehr. Bei einer meiner Reiterattacken vor zwei Wochen metzelten wir einhundertundzwölf von den Monstren nieder ohne nennenswerte Gegenwehr und doch sind dies nur wenige Blätter im Wald. Ich werde den Süden nicht halten können, niemand kann das!“ Er schüttelte den Kopf. „Und Loghain und Anora schicken ständig neue Befehle und fordern Berichte über das Vorgehen. Ich bin Loghain durch Eid verpflichtet, bin jedoch auch Mitglied der Leibgarde der Königin und durch meinen Schwur an den Thron gebunden. Es ist zum Schreien, denn manchmal befielt mir der eine dies und der andere das.“ Plötzlich brach Hagen unvermittelt ab, denn er merkte wohl, dass er mit einem Außenstehenden sprach. „Verzeiht, Lord Aromaki. Ich wollte Euch nicht bei den Festlichkeiten stören.“ „Nein, nein!“, winkte Mordred ab. Er räusperte sich. „Ist das… ist das Eure Frau?“, fragte er schließlich, nachdem er genug Mut gesammelt hatte. „Wer?“ Mordred deutete auf die Rothaarige. „Ach Lady Morwenna? Nein, beim Erbauer! Nein, sie ist nicht meine Frau.“ Mordred Herz machte einen Hüpfer, doch Hagen zerschlug seine Hoffnung unachtsam mit seinen nächsten Worten. „Sie ist dem Bruder meiner Frau versprochen.“ Er sprach säuerlich, als würde die Erwähnung des Bruders, oder gar seiner Angetrauten, ihm den Wein vergällen der in dem Kelch in seiner Hand schwappte. Hagen spie aus, allerdings wusste Mordred nicht ob es sich dabei um die Missachtung der Familie seiner Frau handelte oder um einen Kern von den Weintrauben, von denen er naschte. „Sie ist sehr hübsch“, sagte Mordred langsam, als das Gespräch zu Erliegen drohte. „Oh ja! Das ist sie!“, stimmte Hagen zu, allerdings mit einem Unterton der Mordred verriet, dass dort mehr war. „Hübsch wie eine Rose und ebenso dornig. Aber sie bringt mir die besten Schlachtrösser von Thedas. Ihr Vater ist ein exilierter Lord aus Nevarra, hat aber noch Kontakte dorthin. Wusstet Ihr, dass sogar die orlaisianischen Chevalier die Nevarraner um die Qualität ihrer Rösser beneiden?“ Mordred schüttelte den Kopf. „So ist es aber. Möglicherweise liegt dies an der Nähe zu Anderfels aber die Pferde dort sind größer, stärker und zäher, wenn auch nicht so schnell und wendig wie die Tiere aus Antiva oder Tevinter.“ „Was ist mit Ferelden?“ Ser Hagen schnaubte verächtlich. „Ferelden… die Ritter hier kämpfen zu Fuß, an der Seite ihrer Mabari bestenfalls. Nichts macht die Fereldener glücklicher als ihre Hunde. Sie würden auf ihren Hunden in die Schlacht reiten, wenn sie können!“ „Auch Ihr seid ein Fereldener“, wies Mordred Ser Hagen unhöflicherweise darauf hin. Hagen funkelte ihn an. „Das ist war, aber ich kämpfe nach der Kriegskunst verschiedener Nationen und meiner eigenen Interpretation. Ich bin der einzige Marshall, der innerhalb Fereldens gepanzerte Reiterei einsetzt. Und meine Erfolge geben mir Recht. Es ist natürlich nicht meine Erfindung, schon früher führte Ferelden den Krieg zu Pferd, aber mit der Zeit und während des Befreiungskriegs gegen Orlais war die Reiterei ein Mangel und nach dem Sieg behielt Ferelden die Taktik der Bogenschützen und Gewalthaufen bei.“ Wieder schnaubte er. „Man möchte fast meinen, sie wollen wie ihre geliebten Mabari kämpfen. Wild und blutrünstig.“
„Seid Ihr deshalb hier? Um Eure Pferde aufzustocken?“ Mordred schaute ihn altklug an. Er war ein paar Jahre jünger als Mordred, aber nicht weniger erfahren. „Mehr oder weniger. Es geht um sie!“ Er zeigte mit der Hand in der er den Kelch hielt auf Morwenna. „Sie kehrt in zwei Tagen auf ihr Anwesen, beziehungsweise das Anwesen ihres Vaters nahe Highever zurück. Ich will sichergehen, dass sie auch wirklich abreist.“ „Warum?“, wollte Mordred wissen. „Weil sie ihren eigenen Kopf hat, beim Erbauer. Aber sie muss dort sein, sie muss! Sonst…“ Er verstummte und schaute Mordred mit großen Augen an. „Ihr wollt nach Orzammar?“ Erschüttert über diesen Sinneswandel nickte Mordred jedoch. Hagen tippte sich ans Kinn. „Freie Ritter…“, murmelte er. Dann schaute er Mordred eindringlich an. Seine Augen perforierten Mordreds Seele. „Wenn ich Euch das erzähle müsst Ihr mir schwören, dass Ihr Schweigen bewahrt“, beschwor er mit gedämpfter Stimme. Ein paar Adlige warfen verstohlene Blicke hinüber, doch Hagens Blick verscheuchte sie wie ein schiefer Harfenton die Singvögel. „Der Bruder meiner Schwester, Lord Valien, ist ein mieser Bastard!“ Nun war Mordred klar, warum Hagen ausgespuckt hatte. „Er ist dumm, faul und verwöhnt. Und er fängt schnell an sich zu langweilen und dann quält und piesackt er jene die er um sich hat. Morwenna wäre seine dritte Ehefrau! Seine Dritte!“ Er betonte die Wichtigkeit dieser Zahl. „Die ersten zwei Frauen starben beide angeblich am Fieber, ich aber weiß von dem Leibarzt meiner Schwester, dass es innere Verletzungen waren. Er misshandelt und malträtiert seine Ehefrauen bis sie letztlich tot sind, dann nimmt er sich die Nächste vor.“
„Wieso dann nicht die Verlobung lösen?“
„Morwennas Vater ist auf die Gnade der von Kattensteins angewiesen. Nur wegen ihnen hat er hier ein Heim. Die Verlobung sollte dem politischen Bündnis dienen und Morwenna als Faustpfand. Zudem hat ihr Vater eine hübsche Summe Geld bekommen und den größten Teil wieder ausgegeben. Nun will er aber auch nicht, dass seine süße Morwenna so endet wie die vorherigen Damen.“
„Süß ist vielleicht das falsche Wort“, dachte Mordred im Stillen und schaute zu der majestätischen Person herüber, die dort wie eine Statue ihrer Selbst über den Köpfen der Frauen aufragte. „Er kann die Verlobung also nicht lösen“, erklärte Hagen ungeachtet Mordred geistigen Ausflugs. „Aber er hat mir schon gedroht, dass sollte seiner Tochter etwas passieren er nicht nur die Pferde und ihre Trainer zurückruft, sondern auch alles seiner Macht stehende tun wird um Rache zu nehmen. Ich brauche die Pferde jedoch für meine Truppen! Ich kann mich jedoch auch nicht offen gegen meine eigene Familie wenden.“
„Was plant Ihr also?“ Hagen neigte sich geheimnistuerisch nach Vorne. „Eine Rettung der Prinzessin, wenn Ihr es so wollt, Poet.“
Ser Hagens Plan war einfach. Morwenna bis zum Anwesen eskortieren wie es Ehefrau und Schwager verlangt hatten, dann warten bis Mordred sie holt und sie nahe Orzammar aufsammeln oder abholen lassen. Ser Hagens Familie würde denken, es handle sich um eine Entführung oder gar die Brut. Entweder würde man sie in Ferelden verstecken oder über das Wache Meer nach Antiva oder die Freien Marschen verschiffen. So wäre ihr Vater glücklich da er sie in Sicherheit wisse, Hagen wäre glücklich weil er seine Pferde und Ausbilder bekam und zudem seine Soldaten und sein Geld von Seiten der Frau und der Bruder wäre unglücklich weil er eine andere Fliege suchen müsse, der er die Flügel ausreißen kann. Ob Morwenna glücklich wäre spielte hierbei keine Rolle, denn sie machte nicht den Eindruck leicht zufrieden zu stellen zu sein. Mordred und Ser Hagen besiegelten ihren Plan. Jetzt gab es für den Antivaner nur noch das Problem, wie er es seinen Gefährten schmackhaft machen sollte…

Larissa wartete schon einige Zeit, auf ihrem Bett liegend, die Beine in der Luft überkreuzt, bevor es sachte an ihre Tür klopfe. „Ist offen!“, rief sie und wiegenden Schrittes trat Morgana ein. In ihrer Hand hielt sie ein Buch, Papier und Feder. Das kündete von bevorstehender Arbeit, doch bevor sie beginnen wollten, legte Larissa die Schreibutensilien beiseite und ergriff Morganas Hände.
„Ich vertraue dir mehr als jeder anderen lebenden Person auf der Welt“, sprach sie die traurige Wahrheit aus. Sie hatte weder Familie noch Clan. Nur Morgana. „Und darum bitte ich dich, stets ehrlich mit mir zu sein, so wie ich es auch immer mit dir sein werde.“
Die Hexe hob an etwas zu sagen, doch Larissa legte ihr einen Finger auf die Lippen. „Bitte. Ich…“ Der Finger zitterte leicht, wie auch die Hand und die Unterarme. „Es ist… ich habe nachgedacht und…“
Sie holte tief Luft, umschloss die Hände der Hexe erneut und erklärte: „Wir werden diesen Auftrag morgen beginnen und so die Götter es wünschen wird es morgen zum Kampf kommen. Ich bin dem bisher immer aus dem Weg gegangen und ich fürchte den Moment, da meine Pfeile eine Person und nicht ein Tier suchen werden. Und doch weiß ich, dass es in der Zukunft vorkommen kann, nein vorkommen wird! Und dass ich es akzeptieren muss. Ich bin eine Söldnerin. Ich muss irgendwann töten.“
Ihr Blick schweifte ab und sie wiederholte das grausige Mantra, dass sie sich schon den ganzen Abend sagte in Gedanken: „Muss töten. Muss töten.“ Laut sog sie die Luft durch die Nase ein, beruhigte sich und sagte dann. „Du und Artur, Mordred und vielleicht auch Nimue ihr habt es alle schon getan. Und ich habe schon einmal danach gefragt aber… ich muss es wissen, Morgana! Ich muss! Wie ist es? Wird es mich verändern? Ist meine Angst gerechtfertigt?“
Sie schlug die Augen nieder atmete zweimal flach und schaute dann langsam auf. „Oder macht es Spaß, so wie so viele behaupten?“
In ihrem Inneren war dies die größte Furcht. Sie hatte Männer lachen sehen, während sie mit blutigen Waffen aufeinander einhieben, sie hatte sie lächeln sehen wenn die Pfeile von den Sehnen schnellten und irgendwo ein Getroffener fiel und sie kannte es, wenn sie selbst einen Pfeil schoss, auf der Jagd und ein Tier erlegte. Sie dankte den Göttern für den Treffer und entschuldigte sich bei dem Tier für die Tötung doch in dem Moment, da der Pfeil sein Ziel fand und sein blutiges Werk verrichtete verspürte auch die Elfe eine tiefe Befriedung und Bestätigung ihres Könnens. War es also so abwegig, dass sie sollte sie das erste Blut gekostet haben, mehr wollte?
„Ich habe Angst, Morgana. Ich habe Angst, dass es mir gefallen könnte…“

numberten
10.11.2015, 21:59
http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/W4DL88qY39Eg1V9mordred_klein.png & http://upload.worldofplayers.de/files10/nimue_klein.jpg

Es war seltsam, dass die andere Elfe ohne ein Wiederwort, ja sogar ohne jegliche Regung ihrer Mimik das Gegenangebot Arturs akzeptierte. Sogar der Ritter war verdutzt. Nur Morgana, welche die Szene ohnehin nur nebensächlich verfolgte, zeigte kaum mehr Gefühle als es die Elfe dort tat. „Die steinerne Elfe“, dachte Larissa angesichts dieses leblosen Gesichtes, dessen Augen nun Erwartung zu imitieren suchten, mit der sie Artur beharkte. Die Elfe wollte, nachdem beide Parteien ausführlich ihren Willen zur gemeinsamen Jagd bekundet hatten, keine Zeit verschwenden und wäre vermutlich noch in selber Stunde aufgebrochen, doch dachte sie weit genug mit um das Treffen auf den nächsten Morgen zu verlegen. Dies gefiel nun Artur nicht, der auch auf Nimue und Mordred hinwies und den Mittag vorschlug. Larissa, die wieder ihren ursprünglichen Platz gegenüber der anderen Elfe eingenommen hatte, versuchte zu lesen was in deren Gesicht vor sich ging, doch blieb es unbewegt wie eine Maske aus Holz. Und wieder willigte die Elfe ein! Es klang so gut, viel zu gut um wahr zu sein! Larissa witterte Verrat! Mealla verabschiedete die Drei so überaus deutlich, dass nur ein wirklich dummer oder unfassbar dreister Mensch ihr die eigene Gesellschaft aufgedrängt hätte. Artur war weder das eine noch das andere und da Larissa und Morgana genaugenommen nur Anhang waren folgten auch sie dem Ritter, als er sich erhob und einen kurzen Abschiedsgruß entrichtete. Während sie sich langsam ihren Weg durch die Bänke und Gäste boxten schaute Larissa misstrauisch zurück. Da saß sie, geschniegelt und gestriegelt, mit dem gekämmten Haar und der feinen Kleidung. Mehr ein Shem, als eine Elvenha! Sollte sich das Reich von Arlathan jemals erneut erheben, wie es geweissagt wurde, so würden die Menschen mit Sicherheit einen Krieg starten um gegen das Elfenvolk aufzubegehren. Larissa sah Mealla ein letzte Mal an und war sich sicher, dass die beiden Frauen in diesem Krieg auf unterschiedlichen Seiten kämpfen würden.
Den Weg zurück schwiegen die Drei. Artur plante vermutlich, Morgana ließ den Blick schweifen und Larissa dachte nach. Ihr gefiel nicht, wie schnell die Elfe dann doch umgeschwenkt war und sich bereiterklärt hatte, mitzuziehen. Sie erinnerte sich an Arturs Schwester. Sie war ihr unsympathisch gewesen während die anderen vor ihr gebuckelt hatten. Und diese Elfe… diese Frau! Auch sie war ihr unsympathisch, doch mischte sich hier etwas viel bedrohlicheres als einfache Abneigung unter. Elfen kannten in der Regel nur zwei Wege: den der Unterwerfung welchen die Stadtelfen, die Flachohren, gewählt hatten und den Weg der Wanderer, welcher der ihre war obwohl sie sich fragte wie viel Dalish eigentlich noch in ihr steckte. Sie wanderte nicht den einsamen Pfad im Schutz der Wälder, sonder beschritt gepflasterte Straßen an der Seite von Shemlen. Sie lebte nicht nach den Gesetzten der Natur, sondern nach dem Gesetz des Goldes. Bei den Göttern, sogar ihre Geliebte war eine Shem! Eine kurzlebige Shem die Dekaden von Jahren vor ihr sterben würde. Heute Morgen hatte sie dieser Gedanke bereits befallen und sie hatte sachte geweint während Morgana, ihre liebe, treue, unwissende Morgana sie tröstend im Arm gehalten hatte, nicht wissend, dass sie der Grund für ihre Tränen war.
Larissa war eine Dalish! Und nichts würde je etwas daran ändern! Mit diesem Gedanken im Herzen stapfte sie hinter Artur her, dessen Rüstung metallisch knarrte. Ein Geräusch, das Larissa mittlerweile schon liebgewonnen hatte.

Mordreds Tag war ziemlich gut verlaufen! Nachdem er im Badehaus die Elfe so laut zum jauchzen gebracht hatte, dass die beiden kurz im Wasser abtauchen mussten um der Entdeckung durch eine weitere Magd zu entgehen, die vermutlich nach verschollener Schwarzhaarigen suchen sollte, war er mehr als zufrieden und mit dem siegesgewissen Gefühl eines Liebhabers durch die Straßen Amaranthines gewandert, hatte den Wachen freudige Blicke zugeworfen und den Damen akzentbesetzte Komplimente erteilt, die selbst die dickste Wachtel rot werden ließen und ihnen die Illusion auftischten, es gäbe wirkliche Märchenprinzen, die sich an deren übergroße Mieder sehnten. Im Zuge dieser Ausgelassenheit beschloss der Literat seinen Plan fortzusetzen und den Hochadel der Stadt und des Arltums zu beehren. Soweit Mordred es von seiner feuchten Elfe erfahren hatte befand sich das Palastviertel unweit der Hauptkaserne, oberhalb des Handelsviertels und links neben dem Hafenviertel.
Der Antivaner bestieg viele Stufen, breit wie jene vor der Kirche doch zogen sie sich weit, weit hinauf. Es war klug das Palastviertel so weit oben zu errichten. Ein angreifender Feind hätte seine Schwierigkeiten diesem Weg zu folgen während von Oben Steine, Brandtöpfe, Speere und Pfeile hagelten und Pferde würden sich vermutlich ebenfalls scheuen, die breiten aber nicht tiefen Stufen zu nehmen. Kurz nachdem er die Treppe hinter sich gelassen hatte sah Mordred den mächtigen Donjon dem Kaserne, Waffenkammer und Stadtbibliothek innewohnten. Auf dem Weg dort traf er zufällig Nimue, welche ihm ein freudloses Zunicken gewährte. Der Grund für ihre schlechte Laune war jedoch nicht Mordred sondern ein pickelgesichtiger Jünglung, welche der Magierin nachstolperte, den Arm voller Bücher und unentwegt auf sie einredete. Seine Robe entlarvte ihn als einen der Magieschüler. Da Mordred die genaue Hierarchie im Zirkel nicht kannte, vermutete er jedoch, dass Nimue verpflichtet war die Quasselstrippe mit sich zu nehmen. Für ihr ausgeprägtes Sozialverhalten war die Magierin, die sich gerne mit Besänftigten zu umgeben schien, wirklich nicht bekannt.
Mordred ließ die Magierin und ihren Anhang hinter sich und näherte sich einem vielversprechenden Gebäude. Es war eine Villa im Stile orlaisianischer Bauart, auch wenn seine jetzigen Besitzer mit allen Mitteln versucht hatten diesen Stil zu verbergen und stattdessen ihre eigene, gröbere Architektur durchzusetzen. Nun wirkte die Villa wie ein Hybride zwischen Adelshaus des Kaiserreiches und bollwerkartiger Burg mit vier Rundtürmen an den Ecken, deren Steine sich in Größe und Farbe von denen der Villa unterschieden. Auf ihnen schimmerten die Schatten von Katapulten. Die Wachen am Eingang, einem halbrunden Torbogen deren schwere gusseiserne Schwingen freundschaftlich aufgezogen worden waren, interessierten sich nicht wirklich für den nur mit einem Schwert bewaffneten und schick gekleideten Antivaner. Erst der Wachhabende, ein Mann zu fett für den Kriegsdienst hielt ihn auf. Da hatte er das Tor schon passiert. Wie seine Männer trug er ein Lederkoller über Kettenhemd und Wollwams. Das Kettenhemd drohte jedoch ihm von seinem fassähnlichen Körper zu platzen und als er tief Luft holte um seine Frage an Mordred zu formulieren, kniff dieser instinktiv die Augen zusammen. „Wer seid Ihr und was wollt Ihr?“, schnaufte er in einem zusammenhängenden Satz. „Lord Mordred Aromaki aus Antiva. Ich bin hier um bei Eurem Lord vorzusprechen und meine Dienste als Barde und Poet anzubieten.“ Der dicke Wachmann sortierte diese Informationen in seiner langsam kahl werdenden Birne. „Also ein Lord?“, fragte er etwas eingeschüchtert. „So ist es!“, entgegnete Mordred stolz und reckte sich zum Beweis ein Stück. Wie bei den meisten anderen Männern, unterlag er größentechnisch doch strahlte er genug Selbstbewusstsein für drei Kerle aus. „Lord Howe ist nicht da. Nur Bann Esmerelle und einige niedere Lords und Gäste.“ „Gäste?“, fragte Mordred. Gäste waren immer eine gute Chance sich einzubringen und da er momentan unter dem winzigen Problem eines beinahe unerwähnt zu bleibenden Geldmangels litt, wären ein paar Münzen keine schlechte Idee.
„Öhh. Ja. Gäste“, sagte der Dickwanst offenbar verwundert. „So nennt man in unserer Sprache…“ „Ja! Jaaa! Ich weiß was Gäste sind!“, fuhr Mordred in beleidigt an. Obwohl der Dicke ihn hätte für diese Dreistigkeit rauswerfen lassen können, entschuldigte er sich lieber. „Schon gut. Gewährt Ihr mir nun den Zutritt?“
Und so kam Lord Mordred Aromaki aus Antiva in die feine Gesellschaft Amaranthines.

Ruhe! Endlich Ruhe! Den ganzen Tag lang hatte Nimue jetzt Kindermädchen für Konrad gespielt, der sie damit zu beeindrucken versuchte zu behaupten er wolle den Orden der arkanen Krieger wieder ins Leben rufen. So ein törichter Narr. Nimue hätte ihn am liebsten ein paar kräftige Schellen verpasst, doch riss sie sich stattdessen zusammen und ertrug das Gerede über singenden stahl und magische Schilde. Konrad würde in seinem ganzen Leben nicht einmal einen Schnupfen besiegen ohne die Hilfe von Kräuterkundigen zu haben und dennoch träumte er, wie vermutlich jeder Junge davon sich im Zweikampf mit schwarzen Rittern und hohen Drachen zu messen. Die Magierin war sich sicher, dass Artur dem Jüngling gut gefallen hätte. Letztlich hatte sie jedoch das Beste aus der Situation gemacht und ihn Bücher von der Bibliothek zur Taverne schleppen lassen bevor sie ihn nach Hause schickte. Drei Gänge quer durch die Stadt, auf einem Weg stets beladen mit dicken Bänden das hatte den hageren Kerl ziemlich erledigt und so war er schließlich froh, als Nimue ihn mit einem Wink entließ. Dennoch besaß er genug Anstand ihr für den Tag zu danken ehe er verschwand. Nimue würde die Bücher bei der Abreise bei dem Wirt lassen und dieser sagte zu diese gegen ein paar Münzen zurück in die Bibliothek zu hieven. Die Magierin hatte sich klares Wasser bringen lassen, kalt und kostbar und auf ihrer Zunge süß wie Honig. Sie mischte dort ein paar Tropfen besten Lyriums unter, welches ihre arkanen Flüsse wahrhaft schießen ließ während ihre Lippen wie taub kribbelten. Sie war gerade bei Seite dreizehn angekommen, als die Tür der Taverne aufflog und es mit der Ruhe auch schon wieder vorbei war. Drei Personen traten ein, angeführt von einem Berg in Rüstung, gefolgt von einer vollbusigen Abtrünnigen und einem zierlichen Blondschopf mit Bogen und in Lumpen gekleidet. Nimue seufzte denn es war davon auszugehen, dass sich einer der Drei, wenn nicht sogar alle auf kurz oder lang zu ihr gesellen würden. Sie mochte Larissa, aber diese Elfe schlang als wäre es ihr letztes Mahl und es war wahrlich keine Freude sich das Gemetzel anzusehen. Zudem schleppte sie immer die Abtrünnige mit sich herum, als wären die Zwei an der Hüfte zusammengewachsen. Vermutlich hatte zumindest Artur sie schon gesehen. Sich schnell in eine Katze zu verwandeln und zu verschwinden wäre vermutlich zu auffällig, also tat sie so, als habe sie die Drei einfach nicht bemerkt. Nun jedoch war es ihr unmöglich sich auf das geschriebene Wort zu konzentrieren. Drei Mal las sie einen Satz über die Schmiedung von Runen, mit denen man die Dunkle Brut so leicht töten konnte wie einen Fisch an Land, als ein kleiner Schatten neben ihrem Tisch aufragte. Es war Larissa, die dort vor ihr stand. Merkwürdigerweise schaute sie etwas… es war schwer zu beschreiben, unzufrieden träfe es wohl noch am besten, aus.
„Kann ich Euch helfen, Jägerin?“
„Ja“, kam Larissa ungewohnt direkt zum Punkt. „Wir haben einen neuen Auftrag.“ Nimue stöhnte genervt auf. Larissa tat dies mit dem Heben einer ihrer dicken Augenbrauen ab und fuhr fort: „Ich weiß nicht wieso, aber ich hab da ein ganz mieses Gefühl. Ich würde Euch bitten, mir ein paar Wundumschläge oder so zu machen. Aber sagt den Anderen nichts davon. Bitte!“
Nimue lächelte nun tatsächlich. Die Elfe war süß, wie sie sich heimlich um ihre Begleiter sorgte. „Ich werde sehen, was ich tun kann“, versprach sie. „Danke! Oh vielen Dank! Ich bezahle natürlich auch!“
Diesmal war es an Nimue es abzutun, sie wischte das unterbreitete Angebot imaginär vom Tisch. „Ist schon gut, Jägerin. Versprecht mir nur, dass Ihr Euch nicht umbringen lasst.“
Larissa lächelte, dann hüpfte sie schon besser gelaunt davon.

Leichtfüßig bewegte sich die Elfe durch die wenigen Gäste in der „Goldenen Gans“. Im Gegensatz zu der Taverne wo die andere Elfe verweilte war diese hier weniger gut besucht, dafür unterschied sich das Klientel aber auch deutlich von jenem dort. Wenn Larissa ehrlich zu sich selbst war, und das war sie meistens, hätte sie selbst jedoch in keine der beiden Tavernen gepasst. Sie sah sich selbst immer noch eingerollt vor auf den Binsen schlafen, das Feuer des Gasthauses in Quarkenfurt im Rücken und bezahlt mir den wenigen, vermutlich uralten Münzen die sie im Wald entdeckt hatte. Versifftes Bier, Sonnenblumenkerne, hartes Brot, eine Kante Käse und zwei, drei Feldfrüchte waren das karge Mahl dort gewesen und doch hatte es ihr gefallen. Alles war so neu und aufregend gewesen. Die verschiedenen Gestalten aus ihrer dunklen Ecke zu beobachten, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen, sodass die Schatten ihre Tätowierungen verbargen; das war das Leben eines Abenteurers gewesen! Jetzt speiste sie herrlichen Eintopf und sogar blanchierte Gans. Allerdings beschwerte sie sich auch nicht über das Leben, dass sie jetzt führte. Es war nur anders als erwartet.
Larissa rannte in Morgana. Sie tat dies gezielt und fing sich selbst und sie mit ausgestreckten Händen ab, sodass es kein gewaltsames Aufeinanderprallen nur eine beherzte Vierteldrehung gab. Nimues Versprechen ihr dabei zu helfen für Eventualitäten gewappnet zu sein erfüllte sie mit mehr Freude. Ihr war jetzt egal, ob Artur sie sah oder nicht, denn sie drückte Morgana einen dicken, saftigen Kuss auf die Lippen. „Ich bin froh, dass du heute auf meiner Seite gestanden hast. Das bedeutet mir viel.“ Für gewöhnlich gingen die Meinung des Ritters und der Hexe Hand in Hand und daher wertete Larissa es als Vertrauensbeweis, dass Morgana diesmal ihr zugestimmt hatte, anstatt ihm. „Kommst du nachher in mein Zimmer? Ich will dich noch etwas fragen.“ Die ganze Zeit, seit der Auftrag beschlossene Sache war, brannte Larissa eine Frage unter den schmutzigen Nägeln. Und diese hoffte sie, von ihrer Freundin beantwortet zu bekommen.

Es gab Wein aus Antiva, Datteln aus Rivain, Harfenisten aus Nevarra, gesüßtes Brot aus den Freien Marschen und eine Gesellschaft aus Ferelden. Einzig Orlais fehlte aus den Ländern um das Wache Meer herum. Der Hass saß tief bei Bann Esmerelle, wie es schien und bei ihrem Herrn Lord Howe. Mordred sollte es nicht stören, doch hielt er derlei Verdruss für kleingeistig. Er selbst genoss als Antivaner einen guten Ruf und hatte sich bereits vortrefflich unter das Volk gemischt. Die Feier des Adels erstreckte sich auf einen großen Saal mit Blick in den frei begehbaren Garten hinter der Villa während der Ost- und Westflügel des Hauses ebenfalls zur Verfügung stand um sich an den zahllosen Speisen die auf lange Tafeln gestellt worden waren, gütig zu tun. Die Haupthalle, die nur von einer großen Glastür vom Garten getrennt wurde, welche jetzt offen stand, war von drei schweren Kronleuchtern beschienen, die das aufkommende Dunkel nun zu vertreiben erhofften. Der Garten, am Anfang des Festes noch ein beliebtes Ziel der Gäste, verdunkelte sich zunehmend obwohl noch immer Wachen mit Fackeln in den Händen Sicherheit versprachen. Mordred erkannte die pummelige Lady Laila vom Badehaus wieder, ohne Begleitung allerdings und diese schien ihn bewusst zu ignorieren. Der Antivaner hoffte, dass er ihren Frust nicht an der armen Elfe ausgelassen hatte. Allerdings beruhigte er sich selbst damit, dass sie wohl kaum zu solcher Gewalt neigte. Der Großteil der Besucher waren blasierte Lords und Ladies die sich über die Ereignisse im Süden unterhielten, als ginge es sie nichts an. Obwohl Mordred es nicht beschwören wollte, glaubte er sogar Stimmen zu hören, die Cailans Tod begrüßten obwohl ausnahmslos jeder auf den Namen der Grauen Wächter spuckte. Unter das Gerede der Menschen und das liebliche Geklimper zweier Harfen mischte sich das leise Rauschen eines künstlich angelegten Flusses, der aus einer Quelle im Gebäude entsprang und in einer gepflasterten Rinne in den Garten lief. Der Architekt, zweifellos ein Zwerg, hatte dies so geschickt angestellt, dass der kleine Bach ein wasserfallartiges Plätschern erzeugte, wenn auch viel geringer als ein Echter natürlich. Dennoch versprühte er eine das Gemüt beruhigende Stimmung unter den Besuchern, die gesittet sprachen und niemals laut wurden. Mordred besah sich den feinädrigen Marmor der kunstvolle Säulen an den Eingängen stellte vor denen Wachen standen. Ihre Speere glitzerten im fahlen Licht des aufkommenden Mondes wie Sterne, die sich auf ihren Spitzen niedergelassen hätten und ließen keinen Zweifel daran aufkommen, dass der Frieden gewahrt werden musste! Allerdings gab es kaum Grund zur Beunruhigung. Die Lords trugen ihre erlesensten Kleider und die besten Stoffe, aber kaum Dolch oder gar Schwert. Nur eine Handvoll Männer, eher kleinere Lords, die sich die feine Garderobe der Höheren nicht leisten konnten, traten im Kettenhemd und mit dem Schwert gegürtet auf. Diese verbargen sie jedoch geschickt unter langen, farbenprächtigen und mit den eigenen Wappen versehenen Umhängen. Zudem trugen gerade diese Männer mehr Schmuck an den Fingern und Armen, als es für einen Mann gut war. Mordred lächelte, denn er dachte an Larissa und wie sehr sie die Ringe und Ketten beäugen würde. Die kleine Elfe würde zweifellos gerne ebenso ringbesetzte Finger präsentieren können wie dieser Lord Guy.
Mit zunehmender Dunkelheit füllte sich die Halle, die eigentlich die genauen Formen und Attribute eines Vestibüls erfüllten, wenn sie eine gewöhnliche Empfangshalle auch dreifach schlucken konnte. Die Harfenspieler mussten nun kräftiger Zupfen, denn mit steigender Zahl an Besuchern stieg auf der Pegel der Gespräche. Mordred brachte sich mal hier und mal dort ein und ließ nicht aus von seinen eigenen Abenteuern in Ferelden zu erzählen. Dass er am Vortag der Schlacht bei Ostagar mit den Wächtern zusammen getrunken und diese als ehrliche Männer und Frauen kennengelernt hatte, sparte der Antivaner sorgsam aus. Stattdessen erzählte er zum zweiten Mal an diesem Tag von der Werwolfattacke und forderte einen Lord, der die Geschichte als Lüge abtun wollte dazu auf das Dorf selbst zu besuchen. Darauf schwieg dieser und Mordred fuhr fort. Er erzählte auch von Larissas Entführung, obwohl er die Fakten ziemlich verdrehte und Morgana komplett aus dem Stück strich. Dort waren es er und sein getreuer Freund Artur, die gemeinsam die Tochter eines Adligen aus den Klauen eines Häschers befreien mussten. Der Adlige war alt und arm, da ihm Orlais damals all seine Besitztümer genommen hatte (was in der Menge zu freudigen Beschimpfungen über Orlais führte) und Mordred und Artur retteten die Tochter aus reiner Nächstenliebe.
Der Abend, welcher teilweise in konspirativen Gesprächen gipfelte die rasch verstummten wenn Mordred sich näherte, war reichlich fortgeschritten, als Mordred sie das erste Mal sah. Eine Frau, so hoch aufragend, dass sie mit den meisten Männern auf Augenhöhe war. Die hatte ein ansehnliches Gesicht mit hohen Wangenknochen und tiefen, grünen Augen. Es waren die grünsten Augen, die Mordred jemals gesehen hatte, ja er bezweifelte sogar, dass es in ganz Thedas nochmals so grüne Augen gäbe. Sie waren klar und rein und schienen aus ihren Höhlen heraus zu strahlen. Es war ein schönes Gesicht, aber kein weiches. Es lag härte darin, eine aufmüpfige, herausfordernde Härte mit der sie jeden bedachte der es wagte sie lange genug anzustarren. Sie hatte eine große, spitze Nase und ein Lächeln, mit dem sie die Männer fing wie die Reuse die Lachse. Am bemerkenswertesten an ihr waren jedoch ihre Haare. Kaskaden leicht lockigen kupferroten Haares, dick und ein wenig drahtig. Es ergoss sich über ihre Schultern hinweg auf das dunkelgrüne Kleid mit den goldenen Stickereien, dass sie trug und welches ihre schlanke Figur betonend geschneidert war. Auf ihrer Stirn thronte ein goldenes Diadem, welches die Haarpracht zurückhielt. Kupferrote Locken und eine gerade Haltung, die ihr eine Attraktivität jenseits des Greifbaren verlieh. „Wenn du mich beherrschen kannst, dann kannst du die Welt beherrschen!“, schien sie mit jeder Faser ihres Seins zu schreien.
Es gab viele Frauen die schöner waren als sie und es wird auch noch viele geben, die man als schöner erachten wird, doch gehörte sie, Lady Morwenna, zu den wenigen Frauen der Zeit, die man nie wieder vergisst wenn man sie einmal sah.
Mordred konnte den Blick nicht von ihr abwenden und versuchte sich nun verstärkt in ihre Nähe zu drängen. Dabei fiel ihm noch eine Person auf, die er hier nicht erwartet hatte. Es war Ser Hagen von Kattenstein, der groß und edel zwischen den Lords hervortrat, die ihm freiwillig Platz machten. Obwohl seine Reiterkleidung aus bester Qualität und sein Umhang aus schwerem, dunklem Stoff war der sowohl praktisch als auch herrschaftlich wirkte, schien er den Strapazen einer langen Reise unterlegen zu haben. Sein Haar, welches dem von Mordred so ähnlich war, war nur ungenügend gekämmt und fiel ihm in Strähnen ins Gesicht und sein blonder Bart schien länger zu sein als bei dem letzten Treffen. Er trug gedämpfte Farben, eine dunkelbraune Lederweste über ein grauschwarzes Kettenhemd und hohe Schaftstiefel. Um die Hüfte trug er sein Meteoritenschwert und einen Parierdolch. Eine silberne Brosche in Form eines fünfzackigen Sternes, die seinen dunklen Mantel hielt, war das einzige Zugeständnis an Schmuck, dass er trug. Dennoch erkannten ihn die Lords und Ladies als einen der Hochadligen des Landes und machten ihm gehorsam Platz. Der Ritter trat an die Tafel, wählte ein paar Speisen aus und gerade als Mordred sich fragte, ob er ihn begrüßen solle, schwebte die rothaarige Schönheit herüber und sprach Ser Hagen an. Mordred fühlte sich, als habe jemand ihm einen Schlag versetzt den die beiden schienen sich zu kennen. Hagen war verheiratet das hatte er damals erfahren. Dann musste sie wohl seine Frau sein. Mordred beobachtete das Zusammentreffen. Ser Hagen schien davon wenig erbaut zu sein, besaß aber die Höflichkeit sich der Dame zuzuwenden. Es wurde kein Kuss ausgetauscht, keine Umarmung. Mordred schöpfte neue Hoffnung, doch konnte er sich die beiden einfach nicht mehr länger ansehen und wandte sich ab. Stattdessen suchte er nach einem Trinkhorn, ließ es sich mit dem Wein aus Rivain auffüllen und dachte, um sich abzulenken, an die dunkelhäutigen Schönheiten die dort zu finden waren. Dann schalt er sich selber. Er begehrte so viele Frauen, hatte Vorlieben und doch schickten ihn seine Träume immer wieder nur zurück an den Strand und zurück zu seiner Guinevere.
„Lord Aromaki“, drang es da von der Seite. Mordred schaute herum und hätte sich beinahe verschluckt, als er Ser Hagen dort stehen sah. „Was tut Ihr denn hier?“ Der Ritter klang ehrlich überrascht. „Verzeiht mir, Mylord, ich hatte nicht…“ Mordred verneigte sich tief doch Hagen lächelte beschwichtigend durch seinen Bart hindurch. Der Krieg zehrte ihn aus, das sah man nun deutlicher. Sein Bart war wilder und nicht mehr ganz so sehr in Form und ein paar ergraute Haare funkelten bei genauerem Hinsehen durch das Dunkelblond. Zudem wirkte er älter als bei dem letzten Treffen und sein Gesicht war hagerer geworden. „Ich bin auf der Reise nach Orzammar“, erklärte Mordred wahrheitsgetreu. Hagen nickte wissentlich. „Immer noch mit Ser Artur und den beiden Damen?“ Mordred bejahte erstaunt darüber, dass ein Feldherr trotz eines Zwei-Fronten-Krieges noch die Namen einiger Reisender behielt. „Ihr habt damals gute Arbeit geleistet, mit dem Überbringen des Briefes.“ „Kein Dank von Nöten“, gab Mordred bescheiden zurück, zumal er wirklich keinen Anteil daran gehabt hatte. „Wie läuft der Krieg?“ Hagen seufzte. „Besser als erwartet, schlechter als erhofft.“ Der Ritter hob kurz die muskulösen Arme und ließ sie dann wieder fallen. „Die Brut?“ „Ist eine Plage!“, sagte Hagen und schaute ein paar Adlige böse an, die sich anscheinend in das Gespräch einmischen wollten. Sie wichen zurück. „Wir erschlagen jede Woche mehr. Bei einer meiner Reiterattacken vor zwei Wochen metzelten wir einhundertundzwölf von den Monstren nieder ohne nennenswerte Gegenwehr und doch sind dies nur wenige Blätter im Wald. Ich werde den Süden nicht halten können, niemand kann das!“ Er schüttelte den Kopf. „Und Loghain und Anora schicken ständig neue Befehle und fordern Berichte über das Vorgehen. Ich bin Loghain durch Eid verpflichtet, bin jedoch auch Mitglied der Leibgarde der Königin und durch meinen Schwur an den Thron gebunden. Es ist zum Schreien, denn manchmal befielt mir der eine dies und der andere das.“ Plötzlich brach Hagen unvermittelt ab, denn er merkte wohl, dass er mit einem Außenstehenden sprach. „Verzeiht, Lord Aromaki. Ich wollte Euch nicht bei den Festlichkeiten stören.“ „Nein, nein!“, winkte Mordred ab. Er räusperte sich. „Ist das… ist das Eure Frau?“, fragte er schließlich, nachdem er genug Mut gesammelt hatte. „Wer?“ Mordred deutete auf die Rothaarige. „Ach Lady Morwenna? Nein, beim Erbauer! Nein, sie ist nicht meine Frau.“ Mordred Herz machte einen Hüpfer, doch Hagen zerschlug seine Hoffnung unachtsam mit seinen nächsten Worten. „Sie ist dem Bruder meiner Frau versprochen.“ Er sprach säuerlich, als würde die Erwähnung des Bruders, oder gar seiner Angetrauten, ihm den Wein vergällen der in dem Kelch in seiner Hand schwappte. Hagen spie aus, allerdings wusste Mordred nicht ob es sich dabei um die Missachtung der Familie seiner Frau handelte oder um einen Kern von den Weintrauben, von denen er naschte. „Sie ist sehr hübsch“, sagte Mordred langsam, als das Gespräch zu Erliegen drohte. „Oh ja! Das ist sie!“, stimmte Hagen zu, allerdings mit einem Unterton der Mordred verriet, dass dort mehr war. „Hübsch wie eine Rose und ebenso dornig. Aber sie bringt mir die besten Schlachtrösser von Thedas. Ihr Vater ist ein exilierter Lord aus Nevarra, hat aber noch Kontakte dorthin. Wusstet Ihr, dass sogar die orlaisianischen Chevalier die Nevarraner um die Qualität ihrer Rösser beneiden?“ Mordred schüttelte den Kopf. „So ist es aber. Möglicherweise liegt dies an der Nähe zu Anderfels aber die Pferde dort sind größer, stärker und zäher, wenn auch nicht so schnell und wendig wie die Tiere aus Antiva oder Tevinter.“ „Was ist mit Ferelden?“ Ser Hagen schnaubte verächtlich. „Ferelden… die Ritter hier kämpfen zu Fuß, an der Seite ihrer Mabari bestenfalls. Nichts macht die Fereldener glücklicher als ihre Hunde. Sie würden auf ihren Hunden in die Schlacht reiten, wenn sie können!“ „Auch Ihr seid ein Fereldener“, wies Mordred Ser Hagen unhöflicherweise darauf hin. Hagen funkelte ihn an. „Das ist war, aber ich kämpfe nach der Kriegskunst verschiedener Nationen und meiner eigenen Interpretation. Ich bin der einzige Marshall, der innerhalb Fereldens gepanzerte Reiterei einsetzt. Und meine Erfolge geben mir Recht. Es ist natürlich nicht meine Erfindung, schon früher führte Ferelden den Krieg zu Pferd, aber mit der Zeit und während des Befreiungskriegs gegen Orlais war die Reiterei ein Mangel und nach dem Sieg behielt Ferelden die Taktik der Bogenschützen und Gewalthaufen bei.“ Wieder schnaubte er. „Man möchte fast meinen, sie wollen wie ihre geliebten Mabari kämpfen. Wild und blutrünstig.“
„Seid Ihr deshalb hier? Um Eure Pferde aufzustocken?“ Mordred schaute ihn altklug an. Er war ein paar Jahre jünger als Mordred, aber nicht weniger erfahren. „Mehr oder weniger. Es geht um sie!“ Er zeigte mit der Hand in der er den Kelch hielt auf Morwenna. „Sie kehrt in zwei Tagen auf ihr Anwesen, beziehungsweise das Anwesen ihres Vaters nahe Highever zurück. Ich will sichergehen, dass sie auch wirklich abreist.“ „Warum?“, wollte Mordred wissen. „Weil sie ihren eigenen Kopf hat, beim Erbauer. Aber sie muss dort sein, sie muss! Sonst…“ Er verstummte und schaute Mordred mit großen Augen an. „Ihr wollt nach Orzammar?“ Erschüttert über diesen Sinneswandel nickte Mordred jedoch. Hagen tippte sich ans Kinn. „Freie Ritter…“, murmelte er. Dann schaute er Mordred eindringlich an. Seine Augen perforierten Mordreds Seele. „Wenn ich Euch das erzähle müsst Ihr mir schwören, dass Ihr Schweigen bewahrt“, beschwor er mit gedämpfter Stimme. Ein paar Adlige warfen verstohlene Blicke hinüber, doch Hagens Blick verscheuchte sie wie ein schiefer Harfenton die Singvögel. „Der Bruder meiner Schwester, Lord Valien, ist ein mieser Bastard!“ Nun war Mordred klar, warum Hagen ausgespuckt hatte. „Er ist dumm, faul und verwöhnt. Und er fängt schnell an sich zu langweilen und dann quält und piesackt er jene die er um sich hat. Morwenna wäre seine dritte Ehefrau! Seine Dritte!“ Er betonte die Wichtigkeit dieser Zahl. „Die ersten zwei Frauen starben beide angeblich am Fieber, ich aber weiß von dem Leibarzt meiner Schwester, dass es innere Verletzungen waren. Er misshandelt und malträtiert seine Ehefrauen bis sie letztlich tot sind, dann nimmt er sich die Nächste vor.“
„Wieso dann nicht die Verlobung lösen?“
„Morwennas Vater ist auf die Gnade der von Kattensteins angewiesen. Nur wegen ihnen hat er hier ein Heim. Die Verlobung sollte dem politischen Bündnis dienen und Morwenna als Faustpfand. Zudem hat ihr Vater eine hübsche Summe Geld bekommen und den größten Teil wieder ausgegeben. Nun will er aber auch nicht, dass seine süße Morwenna so endet wie die vorherigen Damen.“
„Süß ist vielleicht das falsche Wort“, dachte Mordred im Stillen und schaute zu der majestätischen Person herüber, die dort wie eine Statue ihrer Selbst über den Köpfen der Frauen aufragte. „Er kann die Verlobung also nicht lösen“, erklärte Hagen ungeachtet Mordred geistigen Ausflugs. „Aber er hat mir schon gedroht, dass sollte seiner Tochter etwas passieren er nicht nur die Pferde und ihre Trainer zurückruft, sondern auch alles seiner Macht stehende tun wird um Rache zu nehmen. Ich brauche die Pferde jedoch für meine Truppen! Ich kann mich jedoch auch nicht offen gegen meine eigene Familie wenden.“
„Was plant Ihr also?“ Hagen neigte sich geheimnistuerisch nach Vorne. „Eine Rettung der Prinzessin, wenn Ihr es so wollt, Poet.“
Ser Hagens Plan war einfach. Morwenna bis zum Anwesen eskortieren wie es Ehefrau und Schwager verlangt hatten, dann warten bis Mordred sie holt und sie nahe Orzammar aufsammeln oder abholen lassen. Ser Hagens Familie würde denken, es handle sich um eine Entführung oder gar die Brut. Entweder würde man sie in Ferelden verstecken oder über das Wache Meer nach Antiva oder die Freien Marschen verschiffen. So wäre ihr Vater glücklich da er sie in Sicherheit wisse, Hagen wäre glücklich weil er seine Pferde und Ausbilder bekam und zudem seine Soldaten und sein Geld von Seiten der Frau und der Bruder wäre unglücklich weil er eine andere Fliege suchen müsse, der er die Flügel ausreißen kann. Ob Morwenna glücklich wäre spielte hierbei keine Rolle, denn sie machte nicht den Eindruck leicht zufrieden zu stellen zu sein. Mordred und Ser Hagen besiegelten ihren Plan. Jetzt gab es für den Antivaner nur noch das Problem, wie er es seinen Gefährten schmackhaft machen sollte…

Larissa wartete schon einige Zeit, auf ihrem Bett liegend, die Beine in der Luft überkreuzt, bevor es sachte an ihre Tür klopfe. „Ist offen!“, rief sie und wiegenden Schrittes trat Morgana ein. In ihrer Hand hielt sie ein Buch, Papier und Feder. Das kündete von bevorstehender Arbeit, doch bevor sie beginnen wollten, legte Larissa die Schreibutensilien beiseite und ergriff Morganas Hände.
„Ich vertraue dir mehr als jeder anderen lebenden Person auf der Welt“, sprach sie die traurige Wahrheit aus. Sie hatte weder Familie noch Clan. Nur Morgana. „Und darum bitte ich dich, stets ehrlich mit mir zu sein, so wie ich es auch immer mit dir sein werde.“
Die Hexe hob an etwas zu sagen, doch Larissa legte ihr einen Finger auf die Lippen. „Bitte. Ich…“ Der Finger zitterte leicht, wie auch die Hand und die Unterarme. „Es ist… ich habe nachgedacht und…“
Sie holte tief Luft, umschloss die Hände der Hexe erneut und erklärte: „Wir werden diesen Auftrag morgen beginnen und so die Götter es wünschen wird es morgen zum Kampf kommen. Ich bin dem bisher immer aus dem Weg gegangen und ich fürchte den Moment, da meine Pfeile eine Person und nicht ein Tier suchen werden. Und doch weiß ich, dass es in der Zukunft vorkommen kann, nein vorkommen wird! Und dass ich es akzeptieren muss. Ich bin eine Söldnerin. Ich muss irgendwann töten.“
Ihr Blick schweifte ab und sie wiederholte das grausige Mantra, dass sie sich schon den ganzen Abend sagte in Gedanken: „Muss töten. Muss töten.“ Laut sog sie die Luft durch die Nase ein, beruhigte sich und sagte dann. „Du und Artur, Mordred und vielleicht auch Nimue ihr habt es alle schon getan. Und ich habe schon einmal danach gefragt aber… ich muss es wissen, Morgana! Ich muss! Wie ist es? Wird es mich verändern? Ist meine Angst gerechtfertigt?“
Sie schlug die Augen nieder atmete zweimal flach und schaute dann langsam auf. „Oder macht es Spaß, so wie so viele behaupten?“
In ihrem Inneren war dies die größte Furcht. Sie hatte Männer lachen sehen, während sie mit blutigen Waffen aufeinander einhieben, sie hatte sie lächeln sehen wenn die Pfeile von den Sehnen schnellten und irgendwo ein Getroffener fiel und sie kannte es, wenn sie selbst einen Pfeil schoss, auf der Jagd und ein Tier erlegte. Sie dankte den Göttern für den Treffer und entschuldigte sich bei dem Tier für die Tötung doch in dem Moment, da der Pfeil sein Ziel fand und sein blutiges Werk verrichtete verspürte auch die Elfe eine tiefe Befriedung und Bestätigung ihres Könnens. War es also so abwegig, dass sie sollte sie das erste Blut gekostet haben, mehr wollte?
„Ich habe Angst, Morgana. Ich habe Angst, dass es mir gefallen könnte…“

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Auf dem Weg zurück, ging Artur die Dinge durch die noch vor der Abreise zu erledigen waren. Erfreulicherweise waren es nicht allzuviele, immerhin war ihre Gruppe schnell und flexibel, anders als eine komplette Söldnerkompanie Die Vorräte würden aufgestockt werden müssen, ansonsten musste nur das Gepäck verstaut und die Pferde abreisefertig gemacht werden. Dafür würde über den Vormittag wohl mehr als genug Zeit sein. Artur hoffte allerdings das ich er dann nicht noch durch die Stadt laufen musste um Nimue oder Mordred aufzuspüren. Er war sich auch noch immer nicht sicher ob die Kopfgeldjägerin nützlich sein würde, aber Artur hatte jetzt eh keine Wahl mehr. Wenn sie etwas von ihrem Fach verstand wäre sie eine gute Investition, wenn nicht hatte er halt 10 Souvereigns in den Sand gesetzt. Er hatte schon Geld auf weitaus spektakulärere Weise verloren oder für dumme Dinge ausgegeben.

Schließlich erreichten sie die Goldene Gans, wo auch schon mehr los war als noch bei ihrem Fortgehen. Zufrieden stellte er fest das zumindestens die Magierin sich nicht wieder irgendwo in der Stadt herumtrieb. Stattdessen schien sie sich hinter ihrem Buch zu verstecken, so als ob man sie dahinter nicht sehen konnte. Sie war wirklich nicht sehr höflich oder gesellig, um es gelinde auszudrücken. Aber Artur ließ sich auch nicht von irgendwelchen Marotten die Magie scheinbar mit sich brachte irritieren und ging erstmal zur Theke um den Wirt über ihre morgige Abreise zu informieren und ihn nach der Möglichkeit befragen die Ausrüstung der Gruppe zu den Stallungen schaffen zu lassen. Danach würde er wohl die Magierin kurz aus ihrer selbstgewählten Isolation reißen müssen und sie über den morgigen Plan informieren. Im Moment schien sie schon Larissa mit ihrer Präsenz zu behelligen. Immerhin sollte das Weib damit zufrieden sein das sie nicht, zuviel Zeit hier verschwendeten. Oder was immer sie in dieser Hinsicht gesagt hatte.

Morgana lief auf einmal in sanfte Elfenhände, von denen sie weich abgefangen wurde. Die Elfe schien wieder besser gelaunt als noch vorhin in der anderen Taverne und drückte ihr aufeinmal einen dicken Kuss auf die Lippen. Morganas Fürsprache für Larissas Meinung war nicht unbemerkt geblieben und die Elfe drückte äußerst angenehm ihre Zustimmung dazu aus. Morgana freute das auch wenn sie es nicht nur wegen Larissa getan hatte. Der Vorschlag ihrer Freundin war ihr einfach besser erschienen und hatte sich letztendlich als richtig erwiesen. Trotzdem würde Morgana auch in Zukunft sich in Entscheidungen die sie und das Wohl der Gruppen angingen nicht von ihren Gefühlen zur Dalish leiten lassen. In solchen Fällen hörte man nun wirklich besser auf seinen Kopf, dass hatte sich bewährt. Aber egal die Elfe war glücklich und gutgelaunt, das war schön und ihre Frage ob Morgana später noch bei ihr vorbeikommen konnte erfreute die Hexe ebenfalls. Nicht das sie es auch ohne explizite Bitte getan hätte, aber das Entgegenkommen war immer ein gutes Zeichen. Sowohl für den Unterricht, als auch für persönliche Dinge. Immerhin musste man die Gelegenheiten wo man ungestört war nutzen.

Artur hatte nichts von dem Austausch von Zärtlichkeiten mitbekommen, da er sich stattdessen einem anderen Frauenzimmer widmete, welches sein Gesicht nach dem Gespräch mit der Elfe wieder hinter einem Buch versteckte. Das war eigentlich recht schade da es ein hübsches Gesicht war, allerdings hatte es leider oft einen unangenehmen Gesichtsausdruck. Artur ignorierte den genervten Gesichtsausdruck den die Magierin hatte als sie aufgrund seiner nicht mehr ignorierbaren Präsenz das Buch herunternahm und ihn ansah.
"Ich mache es kurz, da ihr ja offenbar beschäftigt seid und eure Ruhe wollt. Wie euch Larissa vielleicht vorhin mitgeteilt hat, haben wir einen neuen Auftrag. Das sollte euch freuen da wir morgen mittag aufbrechen werden und die Stadt Richtung Westen verlassen werden. Es geht um die Bekämpfung einer Bande die auf der Straße nach Highever ihr Unwesen treibt. Also auf unserer Route weswegen wir noch nichtmal einen Umweg einlegen müssen. Falls ihr also noch Geschäfte zu erledigen habt, sorgt dafür das sie bis morgen Mittag erledigt sind.", teilte er der Magierin höflich die neuesten Ereignisse mit. Dann fiel ihm noch ein kleines Detail ein.
"Ach ja und uns wird auf diesem Auftrag eine Kopfgeldjägerin begleiten, die uns bei dem Aufspüren der Banditen hilft. Aber die werdet ihr morgen kennenlernen. Ich will euch dann nicht weiter bei eurer Lektüre stören, falls Fragen auftreten sollten könnt ihr mir sie ja noch später stellen.", sagte er freundlich und ließ dann die Magierin wieder in ihrer gewünschten Ruhe versinken.

Ein wenig später nachdem der Ritter gegangen war, tauchte jedoch Morgana auf, welche das von Nimue verliehende Buch vor diese sanft auf den Tisch legte. Sie hätte es auch hart auf den Tisch fallen lassen um die Magierin aus ihrer Lektüre zu reißen, aber so behandelte man fremdes Eigentum nicht. Und das Buch war auch nicht mehr allzu robust, wie sie schon beim Lesen festgestellt hatte.
Trotzdem hatte es die Magierin bemerkt und war so gnädig sogar von ihrem Buch aufzusehen und der Hexe ihre Aufmerksamkeit zu widmen. Ihr Gesichtsausdruck war so symphatisch wie immer, auch wenn er eine Spur genervter als sonst schien.
"Hier bitte schön, euer Buch wie gewünscht. Ich bedanke mich dafür das ihr es mir ausgeliehen habt.", sagte sie im freundlichen Tonfall.
"Ein paar Dinge waren recht interessant, auch wenn der Autor zu umständlichen Formulierungen für einfache Sachverhalte neigte und es viel zu viele religiöse Kommentare und Verweise gab. Ohne eure religiösen Gefühle oder eure Hausherrin beleidigen zu wollen, so muss ich persönlich sagen das ich beim Studium der Magie nicht dauernd irgendwas von der Gnade des Erbauers lesen möchte oder der ständigen Erinnerung irgendjemanden dienen zu müssen. Aber ich will euch nicht weiter mit meiner gotteslästerlichen Meinung belästigen, ihr habt ja eindeutig zu tun. Wie gesagt danke das ihr es mir ausgeliehen habt.", endete Morgana wieder freundlich nachdem sie ihre Abneigung zu dem Vorhandensein von Religion in arkaner Literatur wieder gezügelt hatte. So etwas regte sie bei Zirkelbüchern immer wieder auf. Immerhin hatte sie mit dem Buch ein ihr eher sekundäres Wissen zur Geist-und Hervorrufungsmagie leicht aufbessern können. Die Kapitel zu den anderen beiden Schulen waren allerdings weit unter ihrem Wissensstand gewesen.
*

Morgana betrat motiviert und gutgelaunt Larissas Zimmer nachdem diese sie nach dem Klopfen dazu ermutigt hatte. Die Elfe lag auf ihrem Bett und hatte die Beine leicht in die Luft gestreckt. Als Morgana eintrat legte die Elfe jedoch erstmal das mitgebrachte Schreibmaterial beiseite und ergriff stattdessen mit ihren weichen Händen die der Hexe. Offenbar lag ihr etwas gewichtiges auf der Seele. Der absolute Vertrauensbeweis der Elfe und ihre Bitte das Morgana immer ehrlich zu sein ihr sollte, rührte der Hexe das Herz, aber bevor sie darauf etwas antworten konnte, legte sich schon der schmale Finger von Larissa auf ihre Lippen. Die Worte stockten ihr und ihre Hand zitterte, sodass die Hexe schon leichte Sorge hatte was die Elfe so bedrückte.
Aufmerksam lauschte sie den Worten der Dalish nachdem diese sie gefunden hatte und sie jetzt Morgana mitteilte. Letztendlich war es keine unerwartete Überraschung, sondern das alte Problem über das die Elfe und Morgana schon einige Gespräche geführt hatten. Die Angst der Elfe jemanden zu töten der ebenso ein fühlendes und intelligentes Wesen war wie sie selbst. Larissa hatte realisiert das es bei einer Jagd auf Verbrecher wohl wahrscheinlich war jemand anderen zu töten und suchte jetzt Rat bei ihrer Freundin, wie man sich danach fühlte, ob man sich veränderte oder gar Freude daran empfand. Viele Fragen, die Morgana wenn sie ehrlich war niemand der Elfe genau beantworten konnte. Trotzdem die dalish hatte sie gefragt und Morgana versuchte ihr zu helfen.
"Ich verstehe deine Angst und sie überrascht micht nicht, immerhin reden wir nicht zum ersten Mal darüber. Du hast mir dein Vertrauen geschenkt und verlangt das ich ehrlich zu dir bin. Ich fühle mich geehrt und werde dir ehrlich antworten. Ich weiß es leider nicht. Ich kann dir nicht sagen ob du dich verändern wirst oder Gefallen daran findest. Niemand kann das, denn niemand ist du. Es gibt leider keine Allgemeinformel oder Antwort auf deine Frage. Jeder verhält sich anders wenn er das Leben eines Anderen beendet. Manche empfinden Bedauern, andere Freude oder Spaß, wieder andere ekeln sich vor sich selbst. Das ist je nach Person oder Situation wie es passiert unterschiedlich. Menschen wie Artur oder Mordred empfinden wahrscheinlich Freude am Kampf und dem erlangten Sieg. Wie es ist wenn der Kampfrausch bei ihnen abflaut und die Euphorie des Sieges verblasst kann ich nicht sagen. Wenn ich etwas wie die Dunkle Brut mit meiner Magie töte und die Energie durch meinen Körper fließt, fühle ich auch ein belebendes Gefühl und Euphorie. Aber bei solchen Kreaturen ist es ja auch leicht, selbst du hattest ja keine Hemmungen sie zu töten. Bei Menschen, nun wenn ich sie im Kampf töte zählt für mich normalerweise nur die Devise sie oder ich. Ich ziehe normalerweise keine Befriedigung daraus, aber auch kein Bedauern. Wenn es nötig ist töte ich und dann stehe ich auch zu meiner Entscheidung. Aber das es Spaß macht, nun ich finde das es nichts ist was man tut um sich zu amüsieren.", sprach sie nachdenklich während ihr Blick leicht in die Ferne schweifte. Sie erinnerte sich an die Menschen die sie umgebracht hatte. Größtenteils zur Selbstverteidigung, andere um ihr Geheimnis zu wahren oder aus persönlichen Gründen und ein paar um an für sie wichtige Gegenstände zu kommen. Sie hatte ohne zögern gehandelt, aber eine besondere Freude hatte sie eigentlich nie empfunden. Emotionen wie Wut, Zorn oder Verachtung, dies schon aber keine unbändige Freude. Nur Genugtuung oder die Euphorie die einen ereilte wenn man überlebt hatte. Es war wirklich von Fall zu Fall unterschiedlich und sie konnte keine Allgemeingütligkeit ableiten. Nicht mal für sich selbst. Sie schaute in das Gesicht der Elfe und lächelte aufmunternd.
"Ich würde dir gerne irgendetwas konkretes sagen können, aber wenn ich das täte wäre ich nicht ehrlich zu dir. Aber ich weiß nicht ob du dich verändern wirst oder Freude daran empfinden wirst. Das wirst du leider erst dann herausfinde wenn es für dich so weit ist. Aber du bist eine gute Person mit einem freundlichen Charakter und ich persönlich denke nicht das du dich in jemanden verwandeln wirst der mit einem Lächeln auf dem Gesicht andere tötet und Spaß daran hat. Du wirst tun was du tun musst und wenn es soweit ist und tatsächlich einer deiner Pfeile das Leben einer Person beendet, wirst du hinterher immer noch du selbst sein denn du hast einen starken Charakter, Larissa Tianian vom Clan der Dalish. Und nur du entscheidest was aus dir wird und kein Anderer.",versicherte sie der Elfe aufmunternd und sah ihr zuversichtlich in die grünen Augen. Dabei drückte sie die Hände der Elfe.
"Und wie auch immer das ablaufen mag und egal was du hinterher fühlst, so kann ich dir wenigstens eine Sache sicher versprechen. Ich werde für dich da sein und dir helfen wenn du meine Hilfe benötigst.", sprach sie entschlossen und lächelte die Elfe zutraulich an.
Sie konnte ihrer Freundin nicht davor bewahren das sie eines Tages jemanden im Kampf tötete oder ihr sagen wie es ihr danach gehen würde. Aber sie konnte anschließend für sie da sein und ihr helfen, falls es ihr schlecht ging.
"Ich weiß das ich dir leider nicht deine Frage so beantworten konnte wie du es dir erhofft hast, aber ich hoffe das es dir vielleicht trotzdem hilft.", entschuldigte sich Morgana noch zum Schluss. Sie war leicht betrübt das sie ihrer Freundin in dieser Frage nicht so gut helfen konnte, auch wenn sie in dem Moment nichts lieber getan hätte.

Shepard Commander
11.11.2015, 11:54
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Auf dem Weg zurück, ging Artur die Dinge durch die noch vor der Abreise zu erledigen waren. Erfreulicherweise waren es nicht allzuviele, immerhin war ihre Gruppe schnell und flexibel, anders als eine komplette Söldnerkompanie Die Vorräte würden aufgestockt werden müssen, ansonsten musste nur das Gepäck verstaut und die Pferde abreisefertig gemacht werden. Dafür würde über den Vormittag wohl mehr als genug Zeit sein. Artur hoffte allerdings das ich er dann nicht noch durch die Stadt laufen musste um Nimue oder Mordred aufzuspüren. Er war sich auch noch immer nicht sicher ob die Kopfgeldjägerin nützlich sein würde, aber Artur hatte jetzt eh keine Wahl mehr. Wenn sie etwas von ihrem Fach verstand wäre sie eine gute Investition, wenn nicht hatte er halt 10 Souvereigns in den Sand gesetzt. Er hatte schon Geld auf weitaus spektakulärere Weise verloren oder für dumme Dinge ausgegeben.

Schließlich erreichten sie die Goldene Gans, wo auch schon mehr los war als noch bei ihrem Fortgehen. Zufrieden stellte er fest das zumindestens die Magierin sich nicht wieder irgendwo in der Stadt herumtrieb. Stattdessen schien sie sich hinter ihrem Buch zu verstecken, so als ob man sie dahinter nicht sehen konnte. Sie war wirklich nicht sehr höflich oder gesellig, um es gelinde auszudrücken. Aber Artur ließ sich auch nicht von irgendwelchen Marotten die Magie scheinbar mit sich brachte irritieren und ging erstmal zur Theke um den Wirt über ihre morgige Abreise zu informieren und ihn nach der Möglichkeit befragen die Ausrüstung der Gruppe zu den Stallungen schaffen zu lassen. Danach würde er wohl die Magierin kurz aus ihrer selbstgewählten Isolation reißen müssen und sie über den morgigen Plan informieren. Im Moment schien sie schon Larissa mit ihrer Präsenz zu behelligen. Immerhin sollte das Weib damit zufrieden sein das sie nicht, zuviel Zeit hier verschwendeten. Oder was immer sie in dieser Hinsicht gesagt hatte.

Morgana lief auf einmal in sanfte Elfenhände, von denen sie weich abgefangen wurde. Die Elfe schien wieder besser gelaunt als noch vorhin in der anderen Taverne und drückte ihr aufeinmal einen dicken Kuss auf die Lippen. Morganas Fürsprache für Larissas Meinung war nicht unbemerkt geblieben und die Elfe drückte äußerst angenehm ihre Zustimmung dazu aus. Morgana freute das auch wenn sie es nicht nur wegen Larissa getan hatte. Der Vorschlag ihrer Freundin war ihr einfach besser erschienen und hatte sich letztendlich als richtig erwiesen. Trotzdem würde Morgana auch in Zukunft sich in Entscheidungen die sie und das Wohl der Gruppen angingen nicht von ihren Gefühlen zur Dalish leiten lassen. In solchen Fällen hörte man nun wirklich besser auf seinen Kopf, dass hatte sich bewährt. Aber egal die Elfe war glücklich und gutgelaunt, das war schön und ihre Frage ob Morgana später noch bei ihr vorbeikommen konnte erfreute die Hexe ebenfalls. Nicht das sie es auch ohne explizite Bitte getan hätte, aber das Entgegenkommen war immer ein gutes Zeichen. Sowohl für den Unterricht, als auch für persönliche Dinge. Immerhin musste man die Gelegenheiten wo man ungestört war nutzen.

Artur hatte nichts von dem Austausch von Zärtlichkeiten mitbekommen, da er sich stattdessen einem anderen Frauenzimmer widmete, welches sein Gesicht nach dem Gespräch mit der Elfe wieder hinter einem Buch versteckte. Das war eigentlich recht schade da es ein hübsches Gesicht war, allerdings hatte es leider oft einen unangenehmen Gesichtsausdruck. Artur ignorierte den genervten Gesichtsausdruck den die Magierin hatte als sie aufgrund seiner nicht mehr ignorierbaren Präsenz das Buch herunternahm und ihn ansah.
"Ich mache es kurz, da ihr ja offenbar beschäftigt seid und eure Ruhe wollt. Wie euch Larissa vielleicht vorhin mitgeteilt hat, haben wir einen neuen Auftrag. Das sollte euch freuen da wir morgen mittag aufbrechen werden und die Stadt Richtung Westen verlassen werden. Es geht um die Bekämpfung einer Bande die auf der Straße nach Highever ihr Unwesen treibt. Also auf unserer Route weswegen wir noch nichtmal einen Umweg einlegen müssen. Falls ihr also noch Geschäfte zu erledigen habt, sorgt dafür das sie bis morgen Mittag erledigt sind.", teilte er der Magierin höflich die neuesten Ereignisse mit. Dann fiel ihm noch ein kleines Detail ein.
"Ach ja und uns wird auf diesem Auftrag eine Kopfgeldjägerin begleiten, die uns bei dem Aufspüren der Banditen hilft. Aber die werdet ihr morgen kennenlernen. Ich will euch dann nicht weiter bei eurer Lektüre stören, falls Fragen auftreten sollten könnt ihr mir sie ja noch später stellen.", sagte er freundlich und ließ dann die Magierin wieder in ihrer gewünschten Ruhe versinken.

Ein wenig später nachdem der Ritter gegangen war, tauchte jedoch Morgana auf, welche das von Nimue verliehende Buch vor diese sanft auf den Tisch legte. Sie hätte es auch hart auf den Tisch fallen lassen um die Magierin aus ihrer Lektüre zu reißen, aber so behandelte man fremdes Eigentum nicht. Und das Buch war auch nicht mehr allzu robust, wie sie schon beim Lesen festgestellt hatte.
Trotzdem hatte es die Magierin bemerkt und war so gnädig sogar von ihrem Buch aufzusehen und der Hexe ihre Aufmerksamkeit zu widmen. Ihr Gesichtsausdruck war so symphatisch wie immer, auch wenn er eine Spur genervter als sonst schien.
"Hier bitte schön, euer Buch wie gewünscht. Ich bedanke mich dafür das ihr es mir ausgeliehen habt.", sagte sie im freundlichen Tonfall.
"Ein paar Dinge waren recht interessant, auch wenn der Autor zu umständlichen Formulierungen für einfache Sachverhalte neigte und es viel zu viele religiöse Kommentare und Verweise gab. Ohne eure religiösen Gefühle oder eure Hausherrin beleidigen zu wollen, so muss ich persönlich sagen das ich beim Studium der Magie nicht dauernd irgendwas von der Gnade des Erbauers lesen möchte oder der ständigen Erinnerung irgendjemanden dienen zu müssen. Aber ich will euch nicht weiter mit meiner gotteslästerlichen Meinung belästigen, ihr habt ja eindeutig zu tun. Wie gesagt danke das ihr es mir ausgeliehen habt.", endete Morgana wieder freundlich nachdem sie ihre Abneigung zu dem Vorhandensein von Religion in arkaner Literatur wieder gezügelt hatte. So etwas regte sie bei Zirkelbüchern immer wieder auf. Immerhin hatte sie mit dem Buch ein ihr eher sekundäres Wissen zur Geist-und Hervorrufungsmagie leicht aufbessern können. Die Kapitel zu den anderen beiden Schulen waren allerdings weit unter ihrem Wissensstand gewesen.
*

Morgana betrat motiviert und gutgelaunt Larissas Zimmer nachdem diese sie nach dem Klopfen dazu ermutigt hatte. Die Elfe lag auf ihrem Bett und hatte die Beine leicht in die Luft gestreckt. Als Morgana eintrat legte die Elfe jedoch erstmal das mitgebrachte Schreibmaterial beiseite und ergriff stattdessen mit ihren weichen Händen die der Hexe. Offenbar lag ihr etwas gewichtiges auf der Seele. Der absolute Vertrauensbeweis der Elfe und ihre Bitte das Morgana immer ehrlich zu sein ihr sollte, rührte der Hexe das Herz, aber bevor sie darauf etwas antworten konnte, legte sich schon der schmale Finger von Larissa auf ihre Lippen. Die Worte stockten ihr und ihre Hand zitterte, sodass die Hexe schon leichte Sorge hatte was die Elfe so bedrückte.
Aufmerksam lauschte sie den Worten der Dalish nachdem diese sie gefunden hatte und sie jetzt Morgana mitteilte. Letztendlich war es keine unerwartete Überraschung, sondern das alte Problem über das die Elfe und Morgana schon einige Gespräche geführt hatten. Die Angst der Elfe jemanden zu töten der ebenso ein fühlendes und intelligentes Wesen war wie sie selbst. Larissa hatte realisiert das es bei einer Jagd auf Verbrecher wohl wahrscheinlich war jemand anderen zu töten und suchte jetzt Rat bei ihrer Freundin, wie man sich danach fühlte, ob man sich veränderte oder gar Freude daran empfand. Viele Fragen, die Morgana wenn sie ehrlich war niemand der Elfe genau beantworten konnte. Trotzdem die dalish hatte sie gefragt und Morgana versuchte ihr zu helfen.
"Ich verstehe deine Angst und sie überrascht micht nicht, immerhin reden wir nicht zum ersten Mal darüber. Du hast mir dein Vertrauen geschenkt und verlangt das ich ehrlich zu dir bin. Ich fühle mich geehrt und werde dir ehrlich antworten. Ich weiß es leider nicht. Ich kann dir nicht sagen ob du dich verändern wirst oder Gefallen daran findest. Niemand kann das, denn niemand ist du. Es gibt leider keine Allgemeinformel oder Antwort auf deine Frage. Jeder verhält sich anders wenn er das Leben eines Anderen beendet. Manche empfinden Bedauern, andere Freude oder Spaß, wieder andere ekeln sich vor sich selbst. Das ist je nach Person oder Situation wie es passiert unterschiedlich. Menschen wie Artur oder Mordred empfinden wahrscheinlich Freude am Kampf und dem erlangten Sieg. Wie es ist wenn der Kampfrausch bei ihnen abflaut und die Euphorie des Sieges verblasst kann ich nicht sagen. Wenn ich etwas wie die Dunkle Brut mit meiner Magie töte und die Energie durch meinen Körper fließt, fühle ich auch ein belebendes Gefühl und Euphorie. Aber bei solchen Kreaturen ist es ja auch leicht, selbst du hattest ja keine Hemmungen sie zu töten. Bei Menschen, nun wenn ich sie im Kampf töte zählt für mich normalerweise nur die Devise sie oder ich. Ich ziehe normalerweise keine Befriedigung daraus, aber auch kein Bedauern. Wenn es nötig ist töte ich und dann stehe ich auch zu meiner Entscheidung. Aber das es Spaß macht, nun ich finde das es nichts ist was man tut um sich zu amüsieren.", sprach sie nachdenklich während ihr Blick leicht in die Ferne schweifte. Sie erinnerte sich an die Menschen die sie umgebracht hatte. Größtenteils zur Selbstverteidigung, andere um ihr Geheimnis zu wahren oder aus persönlichen Gründen und ein paar um an für sie wichtige Gegenstände zu kommen. Sie hatte ohne zögern gehandelt, aber eine besondere Freude hatte sie eigentlich nie empfunden. Emotionen wie Wut, Zorn oder Verachtung, dies schon aber keine unbändige Freude. Nur Genugtuung oder die Euphorie die einen ereilte wenn man überlebt hatte. Es war wirklich von Fall zu Fall unterschiedlich und sie konnte keine Allgemeingütligkeit ableiten. Nicht mal für sich selbst. Sie schaute in das Gesicht der Elfe und lächelte aufmunternd.
"Ich würde dir gerne irgendetwas konkretes sagen können, aber wenn ich das täte wäre ich nicht ehrlich zu dir. Aber ich weiß nicht ob du dich verändern wirst oder Freude daran empfinden wirst. Das wirst du leider erst dann herausfinde wenn es für dich so weit ist. Aber du bist eine gute Person mit einem freundlichen Charakter und ich persönlich denke nicht das du dich in jemanden verwandeln wirst der mit einem Lächeln auf dem Gesicht andere tötet und Spaß daran hat. Du wirst tun was du tun musst und wenn es soweit ist und tatsächlich einer deiner Pfeile das Leben einer Person beendet, wirst du hinterher immer noch du selbst sein denn du hast einen starken Charakter, Larissa Tianian vom Clan der Dalish. Und nur du entscheidest was aus dir wird und kein Anderer.",versicherte sie der Elfe aufmunternd und sah ihr zuversichtlich in die grünen Augen. Dabei drückte sie die Hände der Elfe.
"Und wie auch immer das ablaufen mag und egal was du hinterher fühlst, so kann ich dir wenigstens eine Sache sicher versprechen. Ich werde für dich da sein und dir helfen wenn du meine Hilfe benötigst.", sprach sie entschlossen und lächelte die Elfe zutraulich an.
Sie konnte ihrer Freundin nicht davor bewahren das sie eines Tages jemanden im Kampf tötete oder ihr sagen wie es ihr danach gehen würde. Aber sie konnte anschließend für sie da sein und ihr helfen, falls es ihr schlecht ging.
"Ich weiß das ich dir leider nicht deine Frage so beantworten konnte wie du es dir erhofft hast, aber ich hoffe das es dir vielleicht trotzdem hilft.", entschuldigte sich Morgana noch zum Schluss. Sie war leicht betrübt das sie ihrer Freundin in dieser Frage nicht so gut helfen konnte, auch wenn sie in dem Moment nichts lieber getan hätte.


http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/nimue_klein.jpg

Nimue las noch ein halbes Kapitel nachdem die Elfe verschwunden war, da trat schon der nächste Bittsteller an ihren Tisch. Es war Artur der in seiner freundlichen Art höfischer Ritterlichkeit mit der Magierin zu sprechen begann und ihr von dem morgigen Aufbruch berichtete. Der unterschwellige Tadel in den Worten des Ritters wurde von ihr geflissentlich ignoriert. Dennoch versuchte er anscheinend den Auftrag so geschmackvoll wie möglich für die Magierin zu verpacken und versprach keine großen Umwege. Nimue wusste nicht, ob sie sich gescholten oder geadelt fühlen sollte ob diesem Versuches sie munter zu stimmen. Allerdings vergriff sich Artur, bei all der Freundlichkeit, zuweilen im Ton und wagte es sogar ihr verhüllte Befehle zu erteilen anstatt sie als Bitte zu formulieren. Die Magierin hob eine Augenbraue. Ihr lag auf der Zunge den Ritter zurecht zu weisen. Sollte er doch mit seinen Söldnern oder Männern seines Schlages, mit Haudegen und Ruchlosen so sprechen, ihr jedoch könne er mit dem Befehlston nicht kommen. Artur, vielleicht aus Bedacht vielleicht aus Unwissenheit, plapperte jedoch munter weiter während Nimue nach ihrem Glas griff und einen weiteren Schluck des belebenden Wassers trank. Bevor er wieder abzuziehen suchte wies Artur fast noch beiläufig auf die Gesellschaft einer Kopfgeldjägerin hin. Nimue zuckte kurz mit den Schultern und sagte: „Ich danke Euch, Ritter. Ich werde bereit sein!“ Die Kopfgeldjägerin ließ sie unerwähnt. Sie hatte einfach keine Relevanz und Artur verschwand.
Dieser Abend war jedoch wahrlich nicht mit Ruhe gesegnet denn einige Zeit nachdem Artur gegangen war, kam Morgana an den Tisch. Es überraschte Nimue etwas, hatte sie doch eigentlich damit gerechnet, dass die Hexe sich ihr nicht mehr auf bis zu zehn Schritte näheren würde. Ihr vorabendlicher Verweis auf das Buch trug jedoch Früchte, denn Morgana legte die Lektüre sanft auf dem Tisch ab und bedankte sich… auf ihre eigene Art.
Nimue schaute der schwarzhaarigen Hexe tief in die grünen Augen, als sie über ihre Ansicht der Lektüre sprach. Für den schlichten Verstand waren die wissenschaftlich formulierteren Texte sicherlich schwerer zu entschlüsseln gewesen, sodass sie sich nun darüber beklagen musste. Vermutlich würde sie sich kein zweites Mal ein derartiges Buch zu Gemüte führen wollen, selbst wenn Nimue es ihr anbieten würde. Zudem konnte es sich Morgana nicht verkneifen in herablassender Art über die religiösen Einschläge in dem Skript zu verweisen, wobei sie der Versuchung erlag Nimue einen kleinen Seitenhieb zu versetzten indem sie Andraste als Nimues „Hausherrin“ bezeichnete und die Magierin somit als niedere Dienerin denunzierte. Die hübschen Lippen der Magierin verzogen sich zu einem schmalen Lächeln. „Dummes Mädchen“, dachte sie während sie der Selbstüberschätzung frönte in der Morgana sich sonnte.
„Ich zerstöre Eure moralische Überlegenheit nur ungern, aber Ihr irrt wenn Ihr euch der Illusion hingebt alle Magier seien speichelleckende Diener der Kirche und ihres lächerlichen Erbauers“, sagte Nimue mit derselben Ruhe, die sie stets an den Tag legte. Das kindische Gekeife einer Abtrünnigen hatte für sie den Wert eines warmen Furzes aus dem Arsch des Zwergenwirts. Also schwindend geringen. „Eure kleingeistige Sicht auf die Welt vernebelt Eure Ansichten. Wäret Ihr offener mir gegenüber würdet Ihr mitunter feststellen, dass die magische Welt sich nicht nur in Schwarz oder Weiß einteilen lässt. In dem Gesang des Lichtes heißt es: >Die Magie soll dem Menschen dienen und ihn niemals beherrschen<. Dem ersten Teil würde ich fast zustimmen.“ Sie durchdrang Morgana mit ihren braunen Augen, unklar darüber welchen Effekt die Worte bei der Hexe gehabt haben mochten. „Und jetzt geht!“, beschied sie dann barsch. Den Nächsten, der an ihren Tisch kommen würde, würde sie mit einem Geistschlag niederstrecken müssen.

*

Larissa wusste nicht, was sie von Morganas Antwort halten sollte. Irgendwie war ihr klar, dass die Hexe sie nach bestem Wissen und Gewissen zu beraten versucht hatte, doch war dies in Larissas Augen so unbefriedigend, dass sie sich nun wünschte nie gefragt zu haben.
„Es war dumm von dir“, sagte sie sich selbst und an Morgana gewandt: „Es war dumm von mir, zu fragen.“ Sie blickte zu Boden, beschämt dieses Thema angesprochen zu haben. Letztlich hatte die Hexe wohl Recht. Sie würde es selbst sehen müssen, obwohl sie es nicht wollte. Andererseits, so hoffte sie nun, käme es ja vielleicht doch nicht zu der Notwendigkeit. Wer weiß schon, was dieser Bandit für einer war? Ein Feigling vielleicht, der vor Artur ebenso erschrocken auf die Knie fiel wie die meisten. Und selbst wenn nicht, sie hatten Morgana die den Kerl mit Zaubern belegen konnte, ihn erstarren lassen konnte wie bei ihrer ersten Begegnung. Ein Lächeln umspielte Larissas Lippen, als sie daran dachte, dass ihre Freundin bei dem ersten Treffen versucht war sie zu töten. Vielleicht, so schoss es ihr durch den Kopf, war Morgana ja auch einfach die falsche Ansprechpartnerin gewesen. Sollte sie sich mit ihrem Anliegen vielleicht an Artur oder Mordred wenden? Morgana schätze, dass ihnen der Kampf Freude bereitete und die konnte durchaus zustimmen. Andererseits hatte sie weder Artur noch Mordred beim Kampf wirklich lächeln sehen. Artur schwieg hinter seinem Eisen und Mordred rief zuweilen Schmähungen oder Herausforderungen, wenn der Kampf zu lange stillstand. Und Nimue… Larissa bezweifelte, dass Nimue überhaupt schon einmal jemanden umgebracht hatte und wäre somit vermutlich noch weniger hilfreich als Morgana. Aber vielleicht sollte sich die Elfe auch einfach keine Gedanken mehr darum machen.
Als sie wieder aufblickte schaute Morgana sie noch immer an, ihr Blick eine Mischung aus Entschuldigung und hilfsbereiter Zuneigung. Larissa nickte bedeutungslos und sagte dann: „Ma serannas.“ Nicht für die Informationen, die sie fast noch mehr verwirrt hatten, als vorher sondern eher dafür, dass Morgana sich überhaupt die Zeit nahm darüber nachzudenken und versuchte ihr zu helfen. Ohne ein weiteres Wort darüber zu verlieren wand Larissa ihre Hände aus dem Griff der Hexe und sammelte die Schreibunterlagen auf, kehrte zurück und begann stumm irgendwelche Buchstaben auf ein Blatt Pergament zu malen, ohne Reihenfolgte oder Sinn, einfach wie sie ihr vor Augen traten. Morgana wirkte einen Moment lang etwas perplex, dann jedoch griff sie nach dem Buch und begann darin zu blättern. Ein Kapitel einfacher Pflanzenkunde diente Larissa in dieser Stunde als Vorlage. Zum Rekapitulieren des Erlernten las sie Morgana vor, verhaspelte sich bei einigen Worten und warf dann, wenn sie es merkte einen fragenden Blick zu Morgana, die das Wort richtig aussprach, den Finger auf die Abschnitte des Wortes legte und die Silben betonte. Larissa hatte die Lektion vom Vormittag gut behalten und verinnerlichte sie nun indem sie Worte mit den Buchstaben „M“ und „N“ suchte, sowie das kleine „L“ besonders hervorhob. Sie versuchte sich sogar an dem Wort Knorrenwaldhügel, wobei sie ein „R“ vergaß und das Blatt frustriert zusammenknüllte, als Morgana sie darauf hinwies. Zum Glück verlangte die Hexe nicht, dass Larissa sich wieder an elfischer Schrift versuchte. Das Desaster von damals würde sie nur ungern wiederholen. Irgendwie war die Elfe gedanklich aber auch woanders und so war auf dieser Unterrichtseinheit die Luft raus. Lustlos zeichnete sie die Buchstaben nach, die sie eben noch gelesen hatte, schrieb einfache Sätze und dachte doch bloß an den morgigen Auftrag. „Menschenjagd“, klang aufregend und grässlich zugleich, jagte ihr aber einen wohligen Schauer über den Nacken. Die Jagd hatte sie schon immer genossen, pirschen, Spuren lesen, beobachten, zuschlagen. Sie war nicht ohne Grund die vermutlich beste weibliche Angehörige der Jäger gewesen. Ein paar ältere Männer waren ihr in einigen Dingen überlegen geblieben, doch für ihr junges Alter war sie bemerkenswert gut gewesen. Mit dreizehn Jahren hatte sie einen Wolf verfolgt, gestellt und erlegt. Das war ein Jahr früher, als es ihre männlichen Kumpanen in der Ausbildung für gewöhnlich taten und von denen scheiterten einige sogar. Menschenjagd jedoch… sie zweifelte nicht daran, dass manche Dalish diese Wort als geflügelt betrachten mochten und die Jagd auf Shems Ehre und Privileg blieb, doch für Larissa war es ungewohnt, abstoßend, erschreckend und doch eine Herausforderung und es erfüllte sie mit grimmigem Ehrgeiz. Sie dachte an die Shems, die ihren Clan niedergemetzelt hatten und fragte sich, ob sie es diesen Menschen nicht auch heimzahlen würde, wenn sie könnte. Sollten sie nicht auch bezahlen? Mit Blut?
Larissa merkte, dass sie versehentlich aufgehört hatte Buchstaben zu schreiben und stattdessen elfische Symbole nachzeichnete, die ihr ihrem geistigen Auge erschienen waren. Symbole der Jagd, das Zeichen von Falon´Din und dem Schreckenswolf, die ihre Mutter in die Bögen und Dolchschäfte der Dalish geschnitzt hatte, wenn sie ihnen Waffen herstellte. Larissas Bogen war hochwertig, aber schmucklos, ebenso wie der Dolch den sie bei ihrer bestandenen Jagdprüfung erhalten hatte. Hallahorn war unfassbar wertvoll und brachte dem Jäger angeblich Glück. Wann immer Larissa glaubte, das Böse griffe nach ihr oder der Schreckenswolf starre sie aus einem dunklen Schatten heraus an, griff Larissa nach dem Dolch. Nicht um ihn zu ziehen, sondern um das glattgewetzte Horn des Griffes zu berühren und die Energie der Natur zu spüren, die durch eben dieses floss. Sie fragte sich, wie viele der Ringe und Armreifen die sie trug und die zuweilen seltsam kantige Runen oder schnörkelige Zeichen offenlegten, ebenfalls zum Schutz des Trägers beihalfen und welchen Göttern sie gewidmet sein mochten…

Neclord
11.11.2015, 12:52
Arian & Abyss (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1440448-5-Die-Gedanken-eines-Menschen-sind-sein-K%C3%B6nigreich/page20?p=24576318&viewfull=1#post24576318)

Angeline (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst?p=24586882&viewfull=1#post24586882)


http://upload.worldofplayers.de/files10/sorceress_110_9.jpg

Die höchst brisante Situation hatte sich vorübergehend entspannt. Der Ritter half Angeline dabei, sich wieder aufzurichten und alle stimmten dem Vorschlag der Magierin zu. Etwas Ruhe wäre jetzt, nach dieser heiklen Lage, genau die richtige Entscheidung.
Die dunkelhaarige Maid ging voran und bat die restlichen Personen, ihr zu folgen. Ivy nahm ihren Seeräuberhut an sich und stopfte diesen in ihren Lederbeutel. Gleichzeitig zog sie ihren Hexenhut hervor und platzierte diesen wieder auf ihrem Kopf. Zwar hatte dieser manchmal die Eigenschaft, bei starkem Wind sich von ihr zu entfernen, doch es war noch immer der beste Weg, ihr Gesicht vor Sonnenstrahlen und fremden Blicken zu schützen.

Als sich dieser Haufen aus sonderbaren Gestalten langsam in Bewegung setzte, dachte Ivy kurz darüber nach, wie dieser Mann sie eigentlich davor bewahrt hatte mit durchgeschnittener Kehle im Gras zu liegen. Früher oder später sollte sich die junge Magierin dafür erkenntlich zeigen, doch in welcher Art und Weise, dieses Urteil würde sie wieder ihrer Münze überlassen. Doch vorerst war es an der Zeit, die jüngsten Ereignisse sacken zu lassen. Am besten mit einem kräftigen Schluck eines kostbaren Getränks.
Auf dem Rückweg ließ Ivy hin und wieder die Blicke zwischen den beiden Fremden schweifen. Erst jetzt konnte die Magierin die Begleitung des edelmütigen Mannes näher in Augenschein nehmen, achtete aber behutsam darauf, nicht zu nah an sie heranzutreten oder sie unhöflich anzustarren. Immerhin hatte dieser Mann anscheinend einen ausgeprägten Beschützerinstinkt. Vielleicht wäre ein guter Wein jetzt genau das richtige, um die zuvor sehr angespannte Lage zu vergessen zu machen.

Als die bunt zusammengewürfelte Truppe die Taverne erreichte, machte Ivy einen Vorschlag: "Warum setzt ihr euch nicht alle und ich hole etwas, was unseren Gaumen verwöhnt?" Nach diesen Worten ging die Magierin zur Theke, um eine Flasche Wein und diverse andere Getränke zu beschaffen. Dabei vergaß die junge Dame für einen Moment, dass dies ja gar nicht ihre Taverne war und sie erneut riskierte, den Zorn von Angeline auf sich zu ziehen, falls es sie im Augenblick überhaupt interessiert.

numberten
11.11.2015, 13:42
http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/nimue_klein.jpg

Nimue las noch ein halbes Kapitel nachdem die Elfe verschwunden war, da trat schon der nächste Bittsteller an ihren Tisch. Es war Artur der in seiner freundlichen Art höfischer Ritterlichkeit mit der Magierin zu sprechen begann und ihr von dem morgigen Aufbruch berichtete. Der unterschwellige Tadel in den Worten des Ritters wurde von ihr geflissentlich ignoriert. Dennoch versuchte er anscheinend den Auftrag so geschmackvoll wie möglich für die Magierin zu verpacken und versprach keine großen Umwege. Nimue wusste nicht, ob sie sich gescholten oder geadelt fühlen sollte ob diesem Versuches sie munter zu stimmen. Allerdings vergriff sich Artur, bei all der Freundlichkeit, zuweilen im Ton und wagte es sogar ihr verhüllte Befehle zu erteilen anstatt sie als Bitte zu formulieren. Die Magierin hob eine Augenbraue. Ihr lag auf der Zunge den Ritter zurecht zu weisen. Sollte er doch mit seinen Söldnern oder Männern seines Schlages, mit Haudegen und Ruchlosen so sprechen, ihr jedoch könne er mit dem Befehlston nicht kommen. Artur, vielleicht aus Bedacht vielleicht aus Unwissenheit, plapperte jedoch munter weiter während Nimue nach ihrem Glas griff und einen weiteren Schluck des belebenden Wassers trank. Bevor er wieder abzuziehen suchte wies Artur fast noch beiläufig auf die Gesellschaft einer Kopfgeldjägerin hin. Nimue zuckte kurz mit den Schultern und sagte: „Ich danke Euch, Ritter. Ich werde bereit sein!“ Die Kopfgeldjägerin ließ sie unerwähnt. Sie hatte einfach keine Relevanz und Artur verschwand.
Dieser Abend war jedoch wahrlich nicht mit Ruhe gesegnet denn einige Zeit nachdem Artur gegangen war, kam Morgana an den Tisch. Es überraschte Nimue etwas, hatte sie doch eigentlich damit gerechnet, dass die Hexe sich ihr nicht mehr auf bis zu zehn Schritte näheren würde. Ihr vorabendlicher Verweis auf das Buch trug jedoch Früchte, denn Morgana legte die Lektüre sanft auf dem Tisch ab und bedankte sich… auf ihre eigene Art.
Nimue schaute der schwarzhaarigen Hexe tief in die grünen Augen, als sie über ihre Ansicht der Lektüre sprach. Für den schlichten Verstand waren die wissenschaftlich formulierteren Texte sicherlich schwerer zu entschlüsseln gewesen, sodass sie sich nun darüber beklagen musste. Vermutlich würde sie sich kein zweites Mal ein derartiges Buch zu Gemüte führen wollen, selbst wenn Nimue es ihr anbieten würde. Zudem konnte es sich Morgana nicht verkneifen in herablassender Art über die religiösen Einschläge in dem Skript zu verweisen, wobei sie der Versuchung erlag Nimue einen kleinen Seitenhieb zu versetzten indem sie Andraste als Nimues „Hausherrin“ bezeichnete und die Magierin somit als niedere Dienerin denunzierte. Die hübschen Lippen der Magierin verzogen sich zu einem schmalen Lächeln. „Dummes Mädchen“, dachte sie während sie der Selbstüberschätzung frönte in der Morgana sich sonnte.
„Ich zerstöre Eure moralische Überlegenheit nur ungern, aber Ihr irrt wenn Ihr euch der Illusion hingebt alle Magier seien speichelleckende Diener der Kirche und ihres lächerlichen Erbauers“, sagte Nimue mit derselben Ruhe, die sie stets an den Tag legte. Das kindische Gekeife einer Abtrünnigen hatte für sie den Wert eines warmen Furzes aus dem Arsch des Zwergenwirts. Also schwindend geringen. „Eure kleingeistige Sicht auf die Welt vernebelt Eure Ansichten. Wäret Ihr offener mir gegenüber würdet Ihr mitunter feststellen, dass die magische Welt sich nicht nur in Schwarz oder Weiß einteilen lässt. In dem Gesang des Lichtes heißt es: >Die Magie soll dem Menschen dienen und ihn niemals beherrschen<. Dem ersten Teil würde ich fast zustimmen.“ Sie durchdrang Morgana mit ihren braunen Augen, unklar darüber welchen Effekt die Worte bei der Hexe gehabt haben mochten. „Und jetzt geht!“, beschied sie dann barsch. Den Nächsten, der an ihren Tisch kommen würde, würde sie mit einem Geistschlag niederstrecken müssen.

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Larissa wusste nicht, was sie von Morganas Antwort halten sollte. Irgendwie war ihr klar, dass die Hexe sie nach bestem Wissen und Gewissen zu beraten versucht hatte, doch war dies in Larissas Augen so unbefriedigend, dass sie sich nun wünschte nie gefragt zu haben.
„Es war dumm von dir“, sagte sie sich selbst und an Morgana gewandt: „Es war dumm von mir, zu fragen.“ Sie blickte zu Boden, beschämt dieses Thema angesprochen zu haben. Letztlich hatte die Hexe wohl Recht. Sie würde es selbst sehen müssen, obwohl sie es nicht wollte. Andererseits, so hoffte sie nun, käme es ja vielleicht doch nicht zu der Notwendigkeit. Wer weiß schon, was dieser Bandit für einer war? Ein Feigling vielleicht, der vor Artur ebenso erschrocken auf die Knie fiel wie die meisten. Und selbst wenn nicht, sie hatten Morgana die den Kerl mit Zaubern belegen konnte, ihn erstarren lassen konnte wie bei ihrer ersten Begegnung. Ein Lächeln umspielte Larissas Lippen, als sie daran dachte, dass ihre Freundin bei dem ersten Treffen versucht war sie zu töten. Vielleicht, so schoss es ihr durch den Kopf, war Morgana ja auch einfach die falsche Ansprechpartnerin gewesen. Sollte sie sich mit ihrem Anliegen vielleicht an Artur oder Mordred wenden? Morgana schätze, dass ihnen der Kampf Freude bereitete und die konnte durchaus zustimmen. Andererseits hatte sie weder Artur noch Mordred beim Kampf wirklich lächeln sehen. Artur schwieg hinter seinem Eisen und Mordred rief zuweilen Schmähungen oder Herausforderungen, wenn der Kampf zu lange stillstand. Und Nimue… Larissa bezweifelte, dass Nimue überhaupt schon einmal jemanden umgebracht hatte und wäre somit vermutlich noch weniger hilfreich als Morgana. Aber vielleicht sollte sich die Elfe auch einfach keine Gedanken mehr darum machen.
Als sie wieder aufblickte schaute Morgana sie noch immer an, ihr Blick eine Mischung aus Entschuldigung und hilfsbereiter Zuneigung. Larissa nickte bedeutungslos und sagte dann: „Ma serannas.“ Nicht für die Informationen, die sie fast noch mehr verwirrt hatten, als vorher sondern eher dafür, dass Morgana sich überhaupt die Zeit nahm darüber nachzudenken und versuchte ihr zu helfen. Ohne ein weiteres Wort darüber zu verlieren wand Larissa ihre Hände aus dem Griff der Hexe und sammelte die Schreibunterlagen auf, kehrte zurück und begann stumm irgendwelche Buchstaben auf ein Blatt Pergament zu malen, ohne Reihenfolgte oder Sinn, einfach wie sie ihr vor Augen traten. Morgana wirkte einen Moment lang etwas perplex, dann jedoch griff sie nach dem Buch und begann darin zu blättern. Ein Kapitel einfacher Pflanzenkunde diente Larissa in dieser Stunde als Vorlage. Zum Rekapitulieren des Erlernten las sie Morgana vor, verhaspelte sich bei einigen Worten und warf dann, wenn sie es merkte einen fragenden Blick zu Morgana, die das Wort richtig aussprach, den Finger auf die Abschnitte des Wortes legte und die Silben betonte. Larissa hatte die Lektion vom Vormittag gut behalten und verinnerlichte sie nun indem sie Worte mit den Buchstaben „M“ und „N“ suchte, sowie das kleine „L“ besonders hervorhob. Sie versuchte sich sogar an dem Wort Knorrenwaldhügel, wobei sie ein „R“ vergaß und das Blatt frustriert zusammenknüllte, als Morgana sie darauf hinwies. Zum Glück verlangte die Hexe nicht, dass Larissa sich wieder an elfischer Schrift versuchte. Das Desaster von damals würde sie nur ungern wiederholen. Irgendwie war die Elfe gedanklich aber auch woanders und so war auf dieser Unterrichtseinheit die Luft raus. Lustlos zeichnete sie die Buchstaben nach, die sie eben noch gelesen hatte, schrieb einfache Sätze und dachte doch bloß an den morgigen Auftrag. „Menschenjagd“, klang aufregend und grässlich zugleich, jagte ihr aber einen wohligen Schauer über den Nacken. Die Jagd hatte sie schon immer genossen, pirschen, Spuren lesen, beobachten, zuschlagen. Sie war nicht ohne Grund die vermutlich beste weibliche Angehörige der Jäger gewesen. Ein paar ältere Männer waren ihr in einigen Dingen überlegen geblieben, doch für ihr junges Alter war sie bemerkenswert gut gewesen. Mit dreizehn Jahren hatte sie einen Wolf verfolgt, gestellt und erlegt. Das war ein Jahr früher, als es ihre männlichen Kumpanen in der Ausbildung für gewöhnlich taten und von denen scheiterten einige sogar. Menschenjagd jedoch… sie zweifelte nicht daran, dass manche Dalish diese Wort als geflügelt betrachten mochten und die Jagd auf Shems Ehre und Privileg blieb, doch für Larissa war es ungewohnt, abstoßend, erschreckend und doch eine Herausforderung und es erfüllte sie mit grimmigem Ehrgeiz. Sie dachte an die Shems, die ihren Clan niedergemetzelt hatten und fragte sich, ob sie es diesen Menschen nicht auch heimzahlen würde, wenn sie könnte. Sollten sie nicht auch bezahlen? Mit Blut?
Larissa merkte, dass sie versehentlich aufgehört hatte Buchstaben zu schreiben und stattdessen elfische Symbole nachzeichnete, die ihr ihrem geistigen Auge erschienen waren. Symbole der Jagd, das Zeichen von Falon´Din und dem Schreckenswolf, die ihre Mutter in die Bögen und Dolchschäfte der Dalish geschnitzt hatte, wenn sie ihnen Waffen herstellte. Larissas Bogen war hochwertig, aber schmucklos, ebenso wie der Dolch den sie bei ihrer bestandenen Jagdprüfung erhalten hatte. Hallahorn war unfassbar wertvoll und brachte dem Jäger angeblich Glück. Wann immer Larissa glaubte, das Böse griffe nach ihr oder der Schreckenswolf starre sie aus einem dunklen Schatten heraus an, griff Larissa nach dem Dolch. Nicht um ihn zu ziehen, sondern um das glattgewetzte Horn des Griffes zu berühren und die Energie der Natur zu spüren, die durch eben dieses floss. Sie fragte sich, wie viele der Ringe und Armreifen die sie trug und die zuweilen seltsam kantige Runen oder schnörkelige Zeichen offenlegten, ebenfalls zum Schutz des Trägers beihalfen und welchen Göttern sie gewidmet sein mochten…

http://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Mealla_portrait.jpg

Natürlich hatte Morganas Antwort Larissa nicht groß weiterhelfen können, das sah man ihr an und Morgana beschämte dieser Anblick. Normalerweise konnte sie ihrer Freundin fast immer einen potenten Rat geben, aber in diesem Fall hatte sie leider nicht das nötige Wissen. Die Elfe war noch eine Weile in Gedanken versunken, dann bedankte sie sich knapp und begann fast ohne Umschweife auf einem Blatt Pergament rumzukritzeln, allerdings sinnlose Buchstabenaneinanderreihungen ohne Struktur und Ziel. Offensichtlich hatte sie beschloßen das Thema fürs Erste abzuschließen und nachdem Morgana das verinnerlicht hatte begann sie den Unterricht in die Hand zu nehmen und Larissas Schreibbemühungen in sinnvolle Bahnen zu lenken. Am nahen Tisch legte sie die Unterichtsmaterialien ab und begann die Elfe zu unterrichten. So plätscherte der Unterricht sanft vor sich hin, während die Elfe verschiedene Texte vorlas und anschließend begann sie niederzuschreiben, wobei sie auch die Lektionen des Nachmittags verinnerlichte. Jedoch war ihre Motivation am heutigen Abend nicht besonders groß, was Morgana jedoch nicht sofort bemerkte, da sie selbst leicht in Gedanken versunken war. Sie dachte an das Gespräch von vorhin als sie Nimue das Buch zurückgegeben hatte. Obwohl die pampige Antwort der Magierin als Gespräch zu bezeichnen reichlich euphemistisch war. Morgana als kleingeistig zu bezeichnen war so schön arrogant wie immer und auch der Rest warf wieder ein allzu deutliches Bild auf das Selbstbild der Zirkelmagierin. Morgana warf sich nicht mangelnde Offenheit vor, immerhin hatte sie schon mehr Worte mit der Magierin gewechselt als eigentlich nötig war. Vermutlich sogar schon zuviele, denn das Buch einfach auf den Tisch zu legen wäre wohl klüger gewesen. Warum verschwendete sie auch ihre Zeit mit jemanden der sie allzu eindeutig gering schätzte und sie im jeden zweiten Satz mit ihrer Auffassung der Welt belästigte. Und sobald man nicht der Meinung der Zauberin war wurde sie noch hochnäsiger als sie es ohnehin schon war. Selbst die Gesetze ihrer eigenen Kirche schien die Frau nicht zu befürworten, was in Morganas Augen zwar vernünftig war, aber auch scheinheilig in Anbetracht der Tatsachen das sie in deren Gewändern herumlief und mit ihren Institutionen zusammenarbeitete. Kein Mensch mit vorhandener Selbstachtung konnte vermutlich lange ein Gespräch mit der Zauberin führen die ansonsten wohl nur von Opportunisten und Jasagern umgeben war. Vermutlich reiste sie deswegen mit Besänftigten, die gaben keine Widerworte.
Morgana war jedoch weder eine Besänftigte noch irgendeiner ihrer Arschkriecher vom Zirkel und sah deswegen für den Moment wenig Sinn darin weiter mit Nimue zu sprechen.
Stattdessen bemerkte sie jetzt das Larissa scheinbar auch mit ihren Gedanken wo anders war und irgendwelche elfischen Symbole auf das Pergament kritzelte. Der Gedanke auf die morgige Jagd kreiste vermutlich immer noch in ihrem hübschen Kopf herum. Morgana wischte den Gedankengang über arrogante Zirkelmagierinnen beiseite und wandte ihre Aufmerksamkeit wieder Larissa zu.
"Bist du noch bei mir ?",fragte sie die Elfe schelmisch worauf diese erschrocken aus ihren Gedanken fuhr und Morgana anschaute.
"Das sieht mir eher nach elfisch aus, als nach dem Absatz über Kräuterkunde.",tadelte sie die Elfe wobei sie aber lächelte. Dann stand sie von ihrem Stuhl auf und packte die Schreibmaterialen zusammen und legte sie beiseite.
"Ich denke wir lassen es für heute gut sein, ich sehe doch das dir zuviel durch den Kopf durchgeht.", sagte sie mitfühlend und drehte den Stuhl der Elfe leicht vom Tisch weg bevor sie sich auf deren Schoß setzte und ihr einen sinnlichen Kuss gab.
"Komm genießen wir lieber den Rest des Abends und bringen uns auf andere Gedanken", hauchte sie der Elfe leise ins Ohr und begann wieder ihren Mund auf die Lippen der Dalish zu setzen. Ein langer Kuss folgte, bei dem Morgana ihre Hände sanft über den Rücken der anderen Frau fahren ließ und dabei auch unter das Hemd der Elfe wanderte. Vorsichtig raffte sie den Saum des Kleides hochzuziehen, sodass sie der Elfe schließlich rittlings gegenüber saß. Während sie witerhin Küsse mit Larissa austauschte begann sie nun langsam,das Hemd der Elfe hochzuziehen, wobei ihre Hände seitwärts entlang des nach und nach freigelegten Oberkörpers der Dalish entlang fuhren. Schließlich stülpte sie der Elfe das Hemd über den Kopf, wobei deren Haare wie eine blonder Teppich in alle Richtungen stoben. Als das Hemd auf der Höhe der Augen war und bis auf den Mund das Gesicht der Elfe verdeckte, hielt Morgana kurz an und gab der kurzzeitig blinden Elfe ein paar kurze zärtliche Küsse, bevor sie ihr das Hemd komplett auszog und wieder in die leuchtenden blassgrünen Elfenaugen schauen konnte. Das Hemd landete auf dem Tisch und Morgana erhob sich von Larissas Schoß die Elfe dabei sanft mit vom Stuhl ziehend und zum Bett bugsierend. Dort angekommen gab sie der Elfe einen sanften Stoß der sie in die Laken fallen ließ, woraufhin Morgana sogleich über sie stieg und der Dalish sanft ihre Zunge in den Mund steckte, während sie begann deren Gürtel zu lösen. Dann stoppte sie kurz und trennte ihre Lippen von Larissas. Sinnlich lächelnd schwebte ihr Gesicht über das der Jägerin.
"Warte kurz.", schnurrte sie gutgelaunt und erhob sich kurz um die Tür abzuschließen. Sie hatte wenig Lust gestört zu werden. Dann nutzte sie die Gelegenheit um ihre Stiefel auszuziehen und Socken auszuziehen und anschließend ihr Kleid langsam abzustreifen was von der Elfe wohlwollend betrachtet wurde. Diese zog derweilen ihre Stiefel aus und begann ihre Hose abzustreifen, womit sie gerade fertig war als Morgana wieder zurückkam und sie jetzt nur noch in Unterwäsche bekleidet wieder zurück in die Laken drückte.
"Ich glaube ich kann guten Gewissens sagen das du heute brav warst.",sagte sie lächelnd über die Elfe gebeugt und begann diese wie am Morgen wieder mit Küssen einzudecken wobei sie deren Büstenhalter abstreifte, um dann mit ihren Lippen sich langsam den Bereich vom Hals abwärts vorzuarbeiten, während ihre Finger sanft über die glatte Haut der Dalish strichen.

*
Mealla saß auf ihrem Bett und begann die Ausrüstung für die morgendliche Jagd zu sortieren. Auch wenn sie wusste das morgen früh noch genug Zeit war, so wollte sie es doch erledigt haben bevor sie schlafen ging. Nachdem sie vorsichtig die Klinge ihres Speeres geschliffen und eingeölt hatte, war sie ihren Vorrat an Giften durchgegegangen. Zufrieden stellte sie fest das noch alle in ausreichender Menge vorhanden waren. Neben ein paar tödlichen waren vor allem lähmende und betäubende Gifte in der Mehrzahl vorhanden. Schließlich wollte man bisweilen die Beute ja sicher und lebendig transportieren können. Für die morgige Jagd würde das vermutlich nicht der Fall sein. Auch die leicht rote Flüssigkeit würde sie wohl nicht brauchen,denn es enthielt "Tod des Magiers", auch "Magiergift" genannt. Ein Gift welches dem Gegner Mana entzog und seine magischen Ströme unterbrach. In Tevinter geächtet, aber natürich weit verbreitet um gegnerische Magier auszuschalten. Man sollte sich allerdings nicht von den Familien anderer Häuser damit erwischen lassen, es sei denn man starb gerne einen qualvollen Tod. Da es aber in Tevinter nur Templer ohne magiebannende Fähigkeiten gab, griffen die großen Familien gerne auf Magijäger zurück, Personen die ausgebildet waren gegnerische Magier zu töten. Dieses Gift half dabei und auch wenn Mealla nicht als Magijäger ausgebildet worden war, so hatte man sie doch für spezielle Einsätze ausgebildet in denen dieses Gift erforderlich war. Kommandounternehmen auf fremden Familiengütern und ähnliches. Da die Banditen auf der Straße wohl hoffentlich keinen Magier dabei hatten würde sie es wohl nicht brauchen. Vorsichtig packte sie es in die entsprechende Tasche.
Dann begann sie ihre Pfeile durchzugehen und in den Köcher zu sortieren. Sie hatte immer genügend Pfeile dabei und stellte sich vor Jagden gerne einen entsprechenden Köcher zusammen. Brandpfeile würde sie wohl nicht soviele brauchen, stattdessen legte sie den Schwerpunkt auf normale Pfeilspitzen und Ahlspitzen. Daneben welche mit einfachen und doppelten Widerhaken und ein paar Sehnenschneider. Zuletzt begann sie noch ein paar der Spitzen anzufeilen, wodurch sich die Spitze beim Aufprall zerteilen und im Körper verteilen würde. Unschön aber effektiv, genauso wie ihre Pfeile aus denen bem Aufprall durch einen simplen Mechanismus, kleine Dornen aus der Spitze fuhren und sich im Fleisch festbissen. Diese Dinger waren allerdings Spezialanfertigungen und wurden von ihr nur selten benutzt. Nachdem sie unterschiedliche Pfeile mit verschiedenen Spitzen und diversen Arten der Befiederung zusammengestellt hatte, legte sie ihren Köcher zufrieden beiseite. Wegen ihr konnte es losgehen, allerdings hatte sie sich ja einen fünfköpfigen teuren Klotz am Bein angelacht. Hoffentlich würde sich dieser auch als sinnvoll erweisen.

Shepard Commander
11.11.2015, 16:31
http://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Mealla_portrait.jpg

Natürlich hatte Morganas Antwort Larissa nicht groß weiterhelfen können, das sah man ihr an und Morgana beschämte dieser Anblick. Normalerweise konnte sie ihrer Freundin fast immer einen potenten Rat geben, aber in diesem Fall hatte sie leider nicht das nötige Wissen. Die Elfe war noch eine Weile in Gedanken versunken, dann bedankte sie sich knapp und begann fast ohne Umschweife auf einem Blatt Pergament rumzukritzeln, allerdings sinnlose Buchstabenaneinanderreihungen ohne Struktur und Ziel. Offensichtlich hatte sie beschloßen das Thema fürs Erste abzuschließen und nachdem Morgana das verinnerlicht hatte begann sie den Unterricht in die Hand zu nehmen und Larissas Schreibbemühungen in sinnvolle Bahnen zu lenken. Am nahen Tisch legte sie die Unterichtsmaterialien ab und begann die Elfe zu unterrichten. So plätscherte der Unterricht sanft vor sich hin, während die Elfe verschiedene Texte vorlas und anschließend begann sie niederzuschreiben, wobei sie auch die Lektionen des Nachmittags verinnerlichte. Jedoch war ihre Motivation am heutigen Abend nicht besonders groß, was Morgana jedoch nicht sofort bemerkte, da sie selbst leicht in Gedanken versunken war. Sie dachte an das Gespräch von vorhin als sie Nimue das Buch zurückgegeben hatte. Obwohl die pampige Antwort der Magierin als Gespräch zu bezeichnen reichlich euphemistisch war. Morgana als kleingeistig zu bezeichnen war so schön arrogant wie immer und auch der Rest warf wieder ein allzu deutliches Bild auf das Selbstbild der Zirkelmagierin. Morgana warf sich nicht mangelnde Offenheit vor, immerhin hatte sie schon mehr Worte mit der Magierin gewechselt als eigentlich nötig war. Vermutlich sogar schon zuviele, denn das Buch einfach auf den Tisch zu legen wäre wohl klüger gewesen. Warum verschwendete sie auch ihre Zeit mit jemanden der sie allzu eindeutig gering schätzte und sie im jeden zweiten Satz mit ihrer Auffassung der Welt belästigte. Und sobald man nicht der Meinung der Zauberin war wurde sie noch hochnäsiger als sie es ohnehin schon war. Selbst die Gesetze ihrer eigenen Kirche schien die Frau nicht zu befürworten, was in Morganas Augen zwar vernünftig war, aber auch scheinheilig in Anbetracht der Tatsachen das sie in deren Gewändern herumlief und mit ihren Institutionen zusammenarbeitete. Kein Mensch mit vorhandener Selbstachtung konnte vermutlich lange ein Gespräch mit der Zauberin führen die ansonsten wohl nur von Opportunisten und Jasagern umgeben war. Vermutlich reiste sie deswegen mit Besänftigten, die gaben keine Widerworte.
Morgana war jedoch weder eine Besänftigte noch irgendeiner ihrer Arschkriecher vom Zirkel und sah deswegen für den Moment wenig Sinn darin weiter mit Nimue zu sprechen.
Stattdessen bemerkte sie jetzt das Larissa scheinbar auch mit ihren Gedanken wo anders war und irgendwelche elfischen Symbole auf das Pergament kritzelte. Der Gedanke auf die morgige Jagd kreiste vermutlich immer noch in ihrem hübschen Kopf herum. Morgana wischte den Gedankengang über arrogante Zirkelmagierinnen beiseite und wandte ihre Aufmerksamkeit wieder Larissa zu.
"Bist du noch bei mir ?",fragte sie die Elfe schelmisch worauf diese erschrocken aus ihren Gedanken fuhr und Morgana anschaute.
"Das sieht mir eher nach elfisch aus, als nach dem Absatz über Kräuterkunde.",tadelte sie die Elfe wobei sie aber lächelte. Dann stand sie von ihrem Stuhl auf und packte die Schreibmaterialen zusammen und legte sie beiseite.
"Ich denke wir lassen es für heute gut sein, ich sehe doch das dir zuviel durch den Kopf durchgeht.", sagte sie mitfühlend und drehte den Stuhl der Elfe leicht vom Tisch weg bevor sie sich auf deren Schoß setzte und ihr einen sinnlichen Kuss gab.
"Komm genießen wir lieber den Rest des Abends und bringen uns auf andere Gedanken", hauchte sie der Elfe leise ins Ohr und begann wieder ihren Mund auf die Lippen der Dalish zu setzen. Ein langer Kuss folgte, bei dem Morgana ihre Hände sanft über den Rücken der anderen Frau fahren ließ und dabei auch unter das Hemd der Elfe wanderte. Vorsichtig raffte sie den Saum des Kleides hochzuziehen, sodass sie der Elfe schließlich rittlings gegenüber saß. Während sie witerhin Küsse mit Larissa austauschte begann sie nun langsam,das Hemd der Elfe hochzuziehen, wobei ihre Hände seitwärts entlang des nach und nach freigelegten Oberkörpers der Dalish entlang fuhren. Schließlich stülpte sie der Elfe das Hemd über den Kopf, wobei deren Haare wie eine blonder Teppich in alle Richtungen stoben. Als das Hemd auf der Höhe der Augen war und bis auf den Mund das Gesicht der Elfe verdeckte, hielt Morgana kurz an und gab der kurzzeitig blinden Elfe ein paar kurze zärtliche Küsse, bevor sie ihr das Hemd komplett auszog und wieder in die leuchtenden blassgrünen Elfenaugen schauen konnte. Das Hemd landete auf dem Tisch und Morgana erhob sich von Larissas Schoß die Elfe dabei sanft mit vom Stuhl ziehend und zum Bett bugsierend. Dort angekommen gab sie der Elfe einen sanften Stoß der sie in die Laken fallen ließ, woraufhin Morgana sogleich über sie stieg und der Dalish sanft ihre Zunge in den Mund steckte, während sie begann deren Gürtel zu lösen. Dann stoppte sie kurz und trennte ihre Lippen von Larissas. Sinnlich lächelnd schwebte ihr Gesicht über das der Jägerin.
"Warte kurz.", schnurrte sie gutgelaunt und erhob sich kurz um die Tür abzuschließen. Sie hatte wenig Lust gestört zu werden. Dann nutzte sie die Gelegenheit um ihre Stiefel auszuziehen und Socken auszuziehen und anschließend ihr Kleid langsam abzustreifen was von der Elfe wohlwollend betrachtet wurde. Diese zog derweilen ihre Stiefel aus und begann ihre Hose abzustreifen, womit sie gerade fertig war als Morgana wieder zurückkam und sie jetzt nur noch in Unterwäsche bekleidet wieder zurück in die Laken drückte.
"Ich glaube ich kann guten Gewissens sagen das du heute brav warst.",sagte sie lächelnd über die Elfe gebeugt und begann diese wie am Morgen wieder mit Küssen einzudecken wobei sie deren Büstenhalter abstreifte, um dann mit ihren Lippen sich langsam den Bereich vom Hals abwärts vorzuarbeiten, während ihre Finger sanft über die glatte Haut der Dalish strichen.

*
Mealla saß auf ihrem Bett und begann die Ausrüstung für die morgendliche Jagd zu sortieren. Auch wenn sie wusste das morgen früh noch genug Zeit war, so wollte sie es doch erledigt haben bevor sie schlafen ging. Nachdem sie vorsichtig die Klinge ihres Speeres geschliffen und eingeölt hatte, war sie ihren Vorrat an Giften durchgegegangen. Zufrieden stellte sie fest das noch alle in ausreichender Menge vorhanden waren. Neben ein paar tödlichen waren vor allem lähmende und betäubende Gifte in der Mehrzahl vorhanden. Schließlich wollte man bisweilen die Beute ja sicher und lebendig transportieren können. Für die morgige Jagd würde das vermutlich nicht der Fall sein. Auch die leicht rote Flüssigkeit würde sie wohl nicht brauchen,denn es enthielt "Tod des Magiers", auch "Magiergift" genannt. Ein Gift welches dem Gegner Mana entzog und seine magischen Ströme unterbrach. In Tevinter geächtet, aber natürich weit verbreitet um gegnerische Magier auszuschalten. Man sollte sich allerdings nicht von den Familien anderer Häuser damit erwischen lassen, es sei denn man starb gerne einen qualvollen Tod. Da es aber in Tevinter nur Templer ohne magiebannende Fähigkeiten gab, griffen die großen Familien gerne auf Magijäger zurück, Personen die ausgebildet waren gegnerische Magier zu töten. Dieses Gift half dabei und auch wenn Mealla nicht als Magijäger ausgebildet worden war, so hatte man sie doch für spezielle Einsätze ausgebildet in denen dieses Gift erforderlich war. Kommandounternehmen auf fremden Familiengütern und ähnliches. Da die Banditen auf der Straße wohl hoffentlich keinen Magier dabei hatten würde sie es wohl nicht brauchen. Vorsichtig packte sie es in die entsprechende Tasche.
Dann begann sie ihre Pfeile durchzugehen und in den Köcher zu sortieren. Sie hatte immer genügend Pfeile dabei und stellte sich vor Jagden gerne einen entsprechenden Köcher zusammen. Brandpfeile würde sie wohl nicht soviele brauchen, stattdessen legte sie den Schwerpunkt auf normale Pfeilspitzen und Ahlspitzen. Daneben welche mit einfachen und doppelten Widerhaken und ein paar Sehnenschneider. Zuletzt begann sie noch ein paar der Spitzen anzufeilen, wodurch sich die Spitze beim Aufprall zerteilen und im Körper verteilen würde. Unschön aber effektiv, genauso wie ihre Pfeile aus denen bem Aufprall durch einen simplen Mechanismus, kleine Dornen aus der Spitze fuhren und sich im Fleisch festbissen. Diese Dinger waren allerdings Spezialanfertigungen und wurden von ihr nur selten benutzt. Nachdem sie unterschiedliche Pfeile mit verschiedenen Spitzen und diversen Arten der Befiederung zusammengestellt hatte, legte sie ihren Köcher zufrieden beiseite. Wegen ihr konnte es losgehen, allerdings hatte sie sich ja einen fünfköpfigen teuren Klotz am Bein angelacht. Hoffentlich würde sich dieser auch als sinnvoll erweisen.


http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/nimue_klein.jpg

„Bist du noch bei mir?“
Larissa schrak aus ihren Gedanken. Morgana lächelte sie an und sprach einen kaum so gemeinten Tadel aus. Nein, sie war nicht mehr bei ihr gewesen. Larissa hing mit ihrem Kopf in den Wolken, bei ihrem Clan der nun zerschmettert irgendwo lag, bei den Dalish und ihren Göttern. Sie fragte sich, ob die alten Götter wohl noch immer auf sie schauten und sie als eines von ihren Kindern erkannten. Oder ob andere Götter, vielleicht die der Zwerge oder der wilden Stämme der Avaar sie nun beobachtete, da sie vielleicht deren Schmuck trug. Sie fragte sich ob die Elfengötter, die sicherlich auch Elfen waren, sie in den kommenden Schlachten beschützen würden, ob sie ihre Seele aufnehmen würden sollte sie fallen. Es gab so viel, was ihr durch den Kopf ging und wohin ihre Gedanken sie trugen doch nichts davon spielte sich in diesem Zimmer ab.
Larissa blickte die Hexe an. Diese schien ihre Gefühlslage nicht deuten zu können, denn mit einem Kommentar, der Larissa doch zeigte, dass sie mehr begriffen hatte als gedacht, erhob sich Morgana nur um sich eine Sekunde später auf den Schoss der Elfe zu setzten. Ihre warmen Schenkel pressten sich unter ihrem Gewicht auf die Larissas während die Hitze eines fremden Körpers zwischen den beiden aufloderte. Morgana küsste sie und aus der Situation heraus ließ Larissa es zu. Es war jedoch nicht so schön wie die letzten Male. Larissas Mund war trocken, ebenso die Lippen. Sie fühlten sich gar spröde und rissig an und Morganas warmer Kuss schnitt ihr scharf in das weiche Fleisch.
„Komm genießen wir lieber den Rest des Abends und bringen uns auf andere Gedanken!“
Das musste wohl die Art der Shemlen sein sich von aufwühlenden Denkweisen abzulenken. Fleischeslust, welches die Oberfläche stimulierte und jene windenden dunklen Würmer, die da Angst und Unsicherheit hießen und sich tief ins Herz desjenigen graben, der sie in sich trägt, für den Moment zu vergessen. Wieder brandeten die Lippen aufeinander, wieder zerriss ein leichte Schmerz wie der Stich einer Dorne, diesmal nur länger und feuchter wie flüssiges Feuer, dass ihr aus dem Mund floss und die Lippen benetzte. Morganas Hände strichten sanft über Larissas Körper doch das Kribbeln blieb aus. Ihr Magen fühlte sich leer und irgendwie dünn, so wie Butter auf zu viel Brot verstrichen. Morgana kam in Wallung, raffte das Kleid und zeigte ihre schönen Schenkel. Larissa gab sich einen Ruck. Wie unhöflich, ja wahrlich undankbar wäre es wenn sie dem nicht Folge leisten würde, sich nicht zumindest um Begeisterung bemühe? Ihre Finger führen über die nackte Haut bis dorthin wo ihre Beine endeten und ihr Unterleib begann. Morgana atmete geräuschvoller zwischen den Küssen hindurch, je dichter die Elfe dem Ende der Beine kam. Doch da war nichts in Larissa. Nur ein dumpfes, betäubendes Gefühl welches ihren Herzschlag nicht erhöhte und ihre Hände nicht in Begierde zittern ließ. Larissa spürte Morganas Zunge, die in sachte schlagender Bewegung ihre eigene massierte. Lieblich berührten sich die Spitzen, klebten feucht aneinander und während Morgana sicherlich im Rausch dieser heißblütigen Leidenschaft versank, war es für Larissa seltsam unerträglich geworden. Sie wusste nicht wieso aber die Situation ärgerte sie. Sie ärgerte sich über sich selbst und dass ihr simple Gedanken das zerstören sollten, was sie sich nun schon so lange wünschte. Endlich hatte sie es, die wunderschöne Hexe die sich ihr willig hingab und Larissa offerierte mit ihr zu tun, was sie wollte. Machten alleine die Gedanken die Elfe normalerweise schon rasend und kribbelig war sie nun von einer gesetzten Belegtheit ergriffen, die zu beschrieben sie nicht in der Lage war. Freudlos aber gehorsam tanzte sie den Tanz der Zungen mit, hoffend ihre Leidenschaft doch noch wiederzuentdecken und den Gedanken an kommendes Unheil aus ihrem hübschen Köpfchen zu verbannen.
Und Morgana, die liebe, treue Morgana gab sich so viel Mühe! Sie spielte mit ihr, fasste sie gar zärtlich an und raubte ihr kurz den Sinn des Sehens nur um sie das unbeschreibliche spüren zu lassen, dass einzig die Lippen der Hexe in Larissa entfachen konnten. Ihr Körper sprang auf die Reize an, während sich ihr Geist zu winden schien.
Pflichtschuldig ließ sich Larissa zum Bett traktieren. Sie leistete keinen Widerstand, als Morgana sie in die Laken schubste, auch nicht als sich die Hexe in entfachter Lust auf sie warf, sie mit wahrlich feurigen Küssen überhäufte und ohne hinzuschauen an ihrem Gürtel nästelte. Larissa half ihr nicht dabei, vielleicht unterschwellig mit der Hoffnung versehen, die Hexe würde merken, dass etwas mit der Elfe nicht stimmte. Doch wenn dem so war, dann versuchte Morgana nun nur um so vehementer Larissas Gedanken weg von Mord und Totschlag und hin zu der Lust des Fleische zu führen.
Endlich hörte sie mit dem Küssen auf. Larissa, sonst immer gerne die Dominate hatte sich kaum gerührt, doch Morgana schloss lediglich die Tür ab, ein Hinweis darauf, dass sie es gleich wirklich krachen lassen wollte und für den Fall, dass Larissa das Haus zusammenschrie Artur nicht mit gezücktem Schwert zu ihrer vermeintlichen Rettung eilen sollte.
Morgana zog sich aus und Larissa verstand. Sie verstand, dass sie nun keine andere Wahl mehr hatte, dass sie sich ihr werde hingeben müssen, wie es die Shemlen von fügsamen Elfenmädchen nun einmal erwarteten. Da ihr Gürtel nun schon offen war, knüpfte sie die Hose auf und zog sie aus, zog auch die Stiefel aus und legte sich dann, wie Morgana es sich wünschte, zurück ins Bett. Keine Widerworte, keine Anzeichen von Abwehr. Die schwarzhaarige Schönheit würde sie nehmen und glücklich damit sein und Larissa wusste, dass auch sie eigentlich glücklich sein sollte. Artig spreizte sie die Beine und empfing Morgana, die sich auf sie drückte und mit Küssen bedeckte. Larissa sei „brav“ gewesen, so sagte sie. Ja, Larissa war brav. Und während Morgana ihren BH wegnahm und Larissas zarte Brüste entblößte, kam kein Laut über ihre Lippen. Und als Morganas knutschende Reise sie schon an Larissas Bauchnabel vorbeigeführt hatte und sie zärtlich immer tiefer in die südlichen Regionen vordrang, begann Larissa leise zu weinen. Das Schluchzen ließ den schwarzgelockten Kopf eine Sekunde lang verharren, dann schaute verdutzt auf. Leicht gerötet schaute sie hinab wo zwischen den tätowierten Schenkeln Morganas edles Gesicht zu ihr aufsah. Vielleicht dachte die Hexe zuerst es seien Freudentränen, denn sie lächelte unsicher. Als jedoch mehr und mehr dicke, warme Tränen ihre Wangen herabliefen setzte sich Morgana auf und frage besorgt: „Was ist denn?“ Auch Larissa setzte sich auf und nahm Morganas Hände in die ihren. Jetzt zitterten sie, aber eine andere Art des Zitterns. Eine angsterfüllte Art, da sie befürchtete eine erneute Zurückweisung der Hexe würde diese erzürnen.
„Vergib mir, mein Herz, aber ich kann nicht. Ich…“, sie schluchzte laut und wischte sich die feuchten Wangen. „Ich muss die ganze Zeit über das nachdenken, was kommen wird. Und darüber, dass mein altes Leben vorbei ist.“ Sie drückte die Hände der Hexe. „Du bist mein neues Leben und… ich li…“
Sie schluckte hart. War es zu früh derlei tiefen Gefühlen einen Namen zu geben? War die Hexe dafür bereit? Ein Tag „Beziehung“ und bei ihrem ersten Mal brach sie in Tränen aus. Wäre es nicht grausame Ironie ihr nun ihre Liebe zu gestehen? Sie warf alle Vorsicht über Bord. Mit tränenglänzenden Augen schaute sie die Hexe an, die eignen Augen in die ihren geschraubt.
„Ich liebe dich, Morgana. Und ich habe dich schon so lange begehrt. Ich habe mir dies so oft gewünscht, so häufig vorgestellt und nun, da es endlich geschehen soll kann ich es nicht genießen.“
Wieder füllten sie ihre Augen mit glitzernden Perlen.
„Können wir… kannst du…“ Larissa wusste nicht, was sie wollte. Wollte sie Morgana bei sich haben? Wollte sie, dass sie geht? Die Hexe würde diese Entscheidung treffen müssen. Nicht sie.

Die Zutaten für Wundumschläge waren wahrhaft spärlich. Zumindest in der Auslage der Taverne. Viele Wirte verkauften nebenbei Kräuter, die ihre Frauen und Töchter am Wegrand auflasen, oder auch Pilze und sonstige Gewächse, deren ihnen meist im Verborgenen blieb. Sie verkauften sie als Gewürze oder als Fütter für die Pferde während sie sogar heilende Pilze in einfache Suppen manschten. Ein so ehrbarer Schuppen wie die Goldene Gans führte natürlich nur eine traurige Menge an Kräutern und dennoch gelang es Nimue aus den wenigen brauchbaren Ingredienzen zumindest ein paar heilende Umschläge und sogar zwei dünne Phiolen voll heilenden Trankes zu brauen, ein Geheimnis in das nur die höchsten der Wissenden eingeweiht waren. Dieser Tränke halfen sogar bei inneren Verletzungen während Wundumschläge, selbst die Guten, eher für oberflächliche Wunden benutzt wurden. Nimue hatte es als Herausforderung betrachtet mit den geringen Ressourcen etwas Nützliches zu schaffen und betrachtete nun zufrieden ihre Erzeugnisse. Wäre sie auf Geld aus hätte sie dies durchaus auf dem Markt anbieten und sicherlich ein, zwei Goldmünzen einstreichen können. War sie aber nicht und der Gefallen, den sie Larissa damit tat würde sie beizeiten sicherlich einfordern können. Sie mochte die Elfe doch bedeutete sie ihr nichts, ebenso wenig wie der grobschlächtige Ritter oder der geifernde Schwertträger. Sie waren alle nur dümmliche Puppen die auf ihrer selbstgewählten Bühne tanzten und nicht um die Fäden wussten, an denen sie hingen. Spindeldürre Fäden, zum Zerreißen gespannt und wenn sie einmal durchtrennt waren halfen ihnen weder Rüstungen, noch Waffen, weder Geld noch hohe Mauern. Jetzt aber klappte Nimue ein Buch zu das sie zur sicheren Vermischung der Zutaten zurate gezogen hatte und reihte die Tränke und Umschläge auf. Morgen früh würde sie sie der Elfe geben, vielleicht auch Artur der ihr dafür danken und sich ihren Rauswurf, mit dem er sicherlich gedanklich spielte, noch einmal überlegen würde.
Nach getaner Arbeit entkleidete sie sich, wusch sich und ging ins Bett. Es war schon spät geworden und in dem Schankraum unter ihr kehrte Ruhe ein. Schlafen! Und vielleicht sogar träumen!


*

Das Nichts war wie immer ein seltsamer Ort, aber ein Ort an den Nimue sich über all die Jahre des Herumwanders gewöhnt hatte. Dunkle Mauern umgaben sie und ein Gang der ohne Abzweiger geradeaus führte. Die Magierin seufzte, denn dies war zweifelsohne der Versuch eines aberwitzigen Dämons ihre Aufmerksamkeit zu erhaschen. Mit leisem Widerwillen in den Schritten folgte sie dem Gang. Große Quader goldenen Gesteins breiteten sich vor ihren Füßen aus, während an den nicht minder goldenen Wänden, die jedoch eher nach Lehm als nach Mauerwerk aussahen, Bilder hingen die nichts als pechschwarze Landschaften zeigten. Vielleicht wusste der Dämon, der sich dies hier erdacht hatte nicht, wie die wirkliche Welt aussah und hatte diese schemenhaften Umrisse nur durch den Schleier erspähen können. Sie bog um eine Ecke und stand vor einer Tür so riesig, dass selbst die Klinge die Größe eines kleinen Ruderbootes hatte. Massives, dunkles Holz verstärkt mit Stahl. Nimue fluchte leise während sie sich umsah. Kein Ausweg, keine Umgehung. Sie könnte es einfach auf sich beruhen lassen, sich auf den Boden setzten und warten bis sie wieder erwachte. Dafür war ihr die Zeit aber zu schade und so entließ sie Flammen aus ihren Händen und begann die Tür abzufackeln. Es würde dauern, bis das Holz endlich verbrannt und ein Eingang frei geworden wäre doch plötzlich, keine Minute nach dem Anfangen des Brennens schrie eine hohle, tiefe Stimme laut und markerschütternd auf. Der Hall wurde von dem tunnelartigen Gang zurückgeworfen und ließ Nimue zusammenfahren. Sie schaute sich um. Niemand. Wieder setzte sie an zu verbrennen und wieder schrie jemand.
„Du tust ihm weh“, sagte da plötzlich eine silbrig klingende Stimme hinter ihr. Nimue wandte sich um und schaute in das gleißende Gesicht, so es denn eines war, von Olimpia. „Hallo Olimpia“, grüßte Nimue kurz aber freundlich. „Wem tue ich weh?“
„Der Tür natürlich“, sprach Olimpia mit der Gelassenheit eines Geistes in deren Welt scheinbar alle Türen Schmerz empfinden konnten. Nimue zuckte die Achseln. „Es ist doch nur eine Tür?!“ „Es ist ein Schutzgeist“, berichtigte sie Olimpia. „Vor was will er mich denn schützen?“
Olimpia schwieg bedächtig, dann sagte sie langsam: „Es bist nicht du, den die Tür schützen will sondern jene, die dahinter leben.“

Khardim
12.11.2015, 13:40
http://upload.worldofplayers.de/files9/aGJXRNlZ0LYa3soe9Kiliansmall.jpgKilian schätze sich glücklich die Hütte gefunden zu haben. Ein anderer Unterschlupf war ihm auf der ganzen Straße zwischen den beiden Arltümern nicht begegnet und er vermutete, dass dieser Umstand auch noch bis zur Stadt Highever anhalten würde. Angesichts des Regens der, entgegen Kilians Erwartungen, sogar noch zugenommen hatte war jeder überdachte Unterstand diesen Tages so wertvoll wie ein Schloss und so störte es den Templer auch kaum, dass die Betten klein, der Kamin kalt und Rafael mit im Raum war von dessen Seite Kilian schon bald wieder irgendein inhaltsloses Geplauder erwartete. Doch bevor er damit begann, beschloss der Magier scheinbar den Templer auf subtilere Weise reizen zu wollen. Er zweckentfremdete einen Kartenstapel, den er natürlich zu seinen notwendigen Reisutensilien zählen musste, um eben jene Spielkarten gen Himmel zu feuern. Scheinbar versuchte er die nicht gerade vertrauenserweckende Decke zum Einsturz zu bringen. Kilian ertappte sich dabei, wie er kurz schaurig lächelte bei dem Gedanken Gebälk und Verputz würden urplötzlich gemeinsam mit einer der segelnden Karten den Sinkflug antreten und den ungläubig dreinblickenden Magier unter sich begraben. Das wären zumindest das Problem mit dem Phylakterion und Kilians täglichen Ringen um Fassung gelöst. Nur beim Turm wäre dieser Umstand vermutlich schwer zu erklären also beschloss Kilian sich lieber der Frage zuzuwenden, die Rafael wie erwartet in den Raum geworfen hatte, und so zu verhindern dass der Magier noch auf andere Gedanken kam. Wie dem Flug der Karte durch arkaner Kraft nachzuhelfen und somit doch das Ende der Decke sowie sein Eigenes einzuläuten.
„Ja, ich habe Familie!“, sagte Kilian, der Lügen schon immer für sowohl anstrengend als auch unnötig hielt und Lügner bei ihm allgemein ein sogar noch schlechteres Ansehen genossen als Feiglinge. „Es ist allerdings nicht gerade einfach. Meine Frau…“, er zögerte einen Moment. Saskia und er waren nicht verheiratet aber was machte diese kleine Unkorrektheit schon für einen Unterschied in dieser Geschichte. Zudem würde Rafael dem doch Templer ein „meine Geliebte“ vermutlich ohnehin nicht abkaufen. „… sie war schwanger als mich der Orden nach Ferelden befahl“, fuhr er fort und tat so, als hätte es die kurze Pause nicht gegeben. „Ich weiß nicht einmal, ob unser Kind ein Junge oder ein Mädchen geworden ist… oder ob es überhaupt lebt.“ Kilian erschauerte bei dem Gedanken, dass das Kind oder Saskia, oder schlimmer noch Beide, bei der Geburt umgekommen waren. Jede vierte Schwangerschaft war verbunden mit dem Tod und da er bei dem Erbauer ohnehin in Ungnade gefallen war. Kilian ließ den Gedanken unbeendet und schüttelte vehement den Kopf.
„Es gibt zu dem Thema nicht mehr viel zu sagen, fürchte ich.“
Die Beziehung zwischen Templer und Magier war schon ohne Liebschaft eine schwierige und zu viele Ranghöhere beider Seiten argwöhnten sogar mit dem Verbot von Freundschaften. Ein falscher Weg, wie Kilian fand, doch war seine Meinung hierbei vollkommen unbedeutend.
Der Tempel stand ruckartig auf, was Rafael, der zwar mit dem Kartenschmeißen aufgehört hatte, nun aber nur auf dem Bett lag und unentwegt an die Decke starrte, zusammenzucken ließ.
„Ganz ruhig!“, beschwichtigte Kilian und ging in eine Ecke, wo er einen alten Kessel gesehen hatte. Er war auf grauem Eisen, verkrustet von tausenden und abertausenden Suppen und mit sehr dünnem Rand. Jeder noch so schäbige Landstreicher wäre beleidigt, sollte man ihm diesen Kessel als Geschenk darbieten. Hier taugte er nur noch zu einem Zweck, weshalb Kilian ihn in die hinterste Ecke hievte und dann seine Hose öffnete. Mit lautem Widerhall schoss ein Strahl in den Bauch des Gefäßes und plätscherte dort zu einer dampfenden Pfütze zusammen.

„Und Ihr?“, fragte Kilian während er sich erleichterte. „Ich nehme an nicht. Als Ihr dem Feldwebel von der Frau berichtet habt, die Euch nach Ferelden trieb da meintet Ihr zweifelsohne Kommandantin Meredith Stannard. Sie war wohl kaum Eure Auserwählte… obwohl das ihre weitbekannte schlechte Laune durchaus erklären würde“, beendete er den Satz in Gedanken. „Ihr scheint mir ohnehin nicht der Typ Mann zu sein, der sich nur an eine Frau bindet, wenn ich mich an die Geschichten erinnere die Ihr dem jungen Cedric erzähltet. Obwohl ich diesen nur nebenbei lauschte“, sagte Kilian abschlagend und tat so sein Missfallen an der Verführung des jungen Templers zu allerlei Sünden kund. Kilian schloss die Hose und kehrte zu seinem Bett zurück. Schon fühlte er sich leichter, obwohl die Erinnerungen an die Realität in der die junge Magierin in Starkhaven noch immer Meilen und Zeiten von ihm entfernt blieb, schwer auf seinen Schultern lasteten. Langsam und bedächtig schnallte er seinen Waffengurt ab während er auf die vermutlich von Prahlereien gespickten Ausführungen des Magiers wartete.
http://upload.worldofplayers.de/files9/Rafael_2.jpgJeder andere Magier wäre vermutlich pikiert gewesen, wenn ein Templer während eines Gespräches nonchalant in die Ecke pissen würde, doch auf Rafaels Gesicht erschien bloß ein schäbiges Grinsen, während Kilian gegen das Geräusch des Regens und das seines Strahls anredete. Nach Cedric war dies nun schon der zweite Templer, dessen Manieren unter einer Reise mit ihm gelitten hatten und Rafael konnte einen gewissen Stolz darüber nicht verhehlen. Das ewig steife Gehabe des Ordens konnte er ohnehin nicht nachvollziehen und auch wenn er keinerlei Zweifel daran hatte, dass die Templer unersätzlich und notwendig für die Zirkel waren, so stand ja nirgends geschrieben, dass die Streiter Andrastes dabei immer todernst seien und dreinschauen mussten, als hätten sie in eine Zitrone gebissen. Das er ein mehr als fähiger Mann war hatte Kilian schon mehrmals bewiesen und die Tatsache, dass er nun ein bisschen aufzutauen schien, machte den ansonsten so unnahbaren Templer schon fast menschlich.
,,Was Meredith angeht, so habt Ihr natürlich Recht, ich war nicht ihr heimlicher Geliebter und nebenbei hege ich ernsthafte Zweifel daran, dass diese Frau zur Liebe fähig ist, aber wer bin ich, mir so ein Urteil anzumaßen?", ging er dann auf Kilians Frage ein, während dieser sich vom Pisspott abwandte und langsam bettfertig machte. Rafael wusste nicht, ob der Templer Meredith jemals begegnet war und hatte nicht vor sich die Laune damit zu verderben nun ausgerechnet über sie zu reden. Kilian und er saßen mitten in einer stürmischen Nacht in einer winzigen Hütte irgendwo im Nirgendwo, da musste man nun wirklich nicht noch das Schlimmste herbeireden und sich über Meredith unterhalten. ,,Über meine Familie kann ich Euch auch nicht viel erzählen, fürchte ich. Meine Mutter hat mich alleine großgezogen und dann unter großem Widerstand abgegeben, als eines Tages die Templer vor unserer Tür standen, beziehungsweise vor dem, was wir als unsere Tür bezeichneten.", kehrte er stattdessen zum eigentlichen Thema des Gespräches zurück. Er war überrascht von Kilians Familie zu hören, denn er war nach Cedrics Ausführungen fest davon ausgegangen, dass der Hauptmann die Gesellschaft von Männern vorzog. Nun zu hören, dass er nicht nur Frau und Kind hatte sondern wegen seiner Pflichten auch noch von ihnen getrennt worden war, ging Rafael ungewohnt nahe. ,,Und während Ihr hoffentlich eines Tages zu Eurer Frau zurückkehren und herausfinden werdet, ob sie Euch einen Sohn oder eine Tochter geboren hat, weilt meine Mutter vermutlich gar nicht mehr unter den Lebenden." Er erzählte Kilian nicht von den regelmäßigen Gesprächen die er mit ihr im Nichts führte, wenn er schlief und mit seiner Mutter über eine endlose grüne Wiese ging. Natürlich war ihm bewusst, dass er in Wirklichkeit vermutlich mit einem der wohlwollenderen Geister des Nichts sprach, der ihre Gestalt angenommen hatte, doch hatte er vor langer Zeit damit aufgehört, sich darum zu scheren; er hatte sonst nichts anderes, was ihn an seine Mutter erinnerte und bisher keinen Schaden von den Gesprächen genommen. Warum sich also den Kopf zerbrechen?

Stille hatte sich über die beiden Reisenden gebreitet, während sie im Dunkeln lagen und Rafael seinen Gedanken nachhing. Schlussendlich löste er sich jedoch davon und nahm den Faden wieder auf: ,,Ja, während Ihr eine Frau für's Leben gefunden habt, die irgendwo da draußen auf Euch wartet und an Euch denkt, bleibe ich allein zurück und muss mich mit all diesen zügellosen, unersättlichen Novizinnen im Zirkel herumschlagen, die mir keine Ruhe lassen. Hemmungsloses Liebesspiel bis in die frühen Morgenstunden! Ich sage Euch, das ist nicht immer einfach, Hauptmann! Da denkt man nach dem dritten oder vierten wilden Ritt durch die Bettlaken das sie vielleicht endlich genug haben könnten, aber Nein! Sie wollen immer noch mehr und holen im schlimmsten Falle noch ihre Freundin dazu. Ich will nicht behaupten, dass ich mich stets nach Kräften dagegen wehrte, schließlich kann man die jungen Leute ja nicht mit ihren Bedürfnissen allein lassen, aber manchmal, ja manchmal wünsche ich mir, dass ich auch jemanden finden würde, an den ich armer Tropf mich binden könnte..." Natürlich übertrieb der Magier, aber nicht so sehr, wie Kilian vielleicht glauben mochte. Tatsächlich hatte er nie eine Frau getroffen, mit der er sich ein ganzes Leben hätte vorstellen können, aber allzu traurig war er darüber nie gewesen. Eine funktionierende Ehe oder gar eine Familie im Zirkel aufzubauen war ungeheuer schwierig und teilweise auch gefährlich, ganz zu schweigen davon, dass ein Zirkel gewiss nicht der beste Ort für ein Kind war, um aufzuwachsen.

,,Darf ich fragen, wie Ihr Eure Frau kennen gelermt habt?" Rafael erwartete nicht, dass ihm Kilian den Gefallen tat und nach Details zu seinen Liebesabenteuern fragte, weswegen er lieber versuchte mehr über seinen Begleiter zu erfahren. Als Magier war man in seiner Partnerwahl auf den Zirkel beschränkt, doch die Templer konnten mit den anderen Menschen außerhalb der Mauer verkehren. Selbst wenn es ihn nie sonderlich gereizt hatte, die Galgenburg zu verlassen, so interessierte es ihn doch, wie Kilian seine Herzdame getroffen hatte.

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Erwartungsgemäß war Elisa bereits kurz nachdem sie die ersten Sonnenstrahlen an der Nase gekitzelt hatten wach. Eine Weile noch lag sie bewegungslos auf ihrer Ruhestätte und starrte die Decke an, gedankenversunken und neugierig auf das was die gemeinsame Unternehmung wohl so bringen würde. Irgendwann hielt sie es jedoch nicht mehr aus. Sehr bedächtig, um den dunkelhaarigen Morgenmuffel nicht zu wecken, erhob sie sich und schlich auf leisen Sohlen zum Balkon. Nur - da saß schon jemand.
"Huh!"
Sie hoffte sehr dass sie ihren Erstaunungslaut noch möglichst leise hatte halten können. Die hellhaarige Elf, völlig versunken in irgendeine Literatur, war ihr zuvor gekommen. Und das augenscheinlich schon seit einer guten Weile. "Da hab ich gestern Abend wohl den Mund zu voll genommen Mae....Maeja.......oh, je suis une ventouse."
Verlegen musste sie lachen aufgrund ihrer Unfähigkeit ihren Namen richtig auszusprechen. Wobei dieser ja fairerweise auch ein echter Zungenbrecher war. "Seid ihr vielleicht aufgeregt?"


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Als Gisele am nächsten Morgen aufwachte stellte sie zufrieden fest, dass sie die Letzte war und die anderen beiden Damen sich auf dem Balkon aufhielten. Ihre Rücksichtnahme war vorbildlich gewesen und hatte der Schwertkämpferin ihren Schlaf gelassen. Langsam erhob sie sich, steckte die Brust raus und ließ so kaum vernehmlich den Rücken knacken als sie die Wirbelsäule spannte. Sie richtete sich auf und schlich mit einem kleinen Beutel in der Hand ins Bad, welches außerhalb ihres Zimmers links im Flur lag. Es war ein geräumiges Zimmer mit vielen Eimern voller Wasser, Tüchern und Seifen. Gisele putze sich die Zähne mit reinigenden Salzen und einer weichen Bürste, wie man sie in Antiva verwendete. Dann zog sie ein Rasiermesser und begann damit über ihre eingeweichten Beine zu schaben und auch anderswo, wo sie Haare einfach nicht leiden mochte. Die ganze Prozession dauerte eine Weile und als sie schließlich wieder in das Zimmer zurückhuschte fand sie ihre Gefährtinnen dort stehend vor.
„Uh, Versei´ung!“, sagte sie und huschte, nur mit einem Hemd bekleidet an den Frauen vorbei. „Isch zie´e misch nur kurz an, dann könnén wir frü´stückén.“
Gisele schlüpfte in ihre Hose, schlang den Gürtel um die Taille und wechselte ihr Hemd gegen ein Neues das jedoch nicht minder geknittert war. Sie würde später ohnehin ihre Rüstung tragen, daher war es vorerst egal. Dann warf sie sich ihre Schwerter über den Rücken und sagte an die Damen gewandt: „Wollén wir?“

Das Frühstück war von borinscher Qualität, der anscheinend noch besserer Laune war als schon gestern Abend. Gisele wollte sich den Grund dafür lieber nicht vorstellen. Stattdessen tat sie sich lieber an der Ziegenmilch gütig, ebenso an dem Stockfisch, den vielen kleinen süßen Äpfeln und den mit Honig bestrichenen Weißbrotfladen.
„Seid i´r sischer, dass I´r mir folgen wollt?“, fragte sie nachdem sie ein Stück Brot heruntergeschluckt hatte. Der Honig auf dem Rest des sich noch in ihrer Hand befindlichen Stückes zog lange Fäden und kleckste sorglos auf die hölzerne Tischoberfläche.
„Pardon!“, gab Gisele von sich und leckte den Brotrand ab, um nicht noch mehr des Bienenerzeugnisses zu verlieren. „Zuerst müss isch aber etwas me´r wissen, von die Bürger ´ier. Es wäré unklug sofort loszuzie´en.“
http://upload.worldofplayers.de/files9/Maeyaalinh_avatar.jpgEs dauerte noch eine Weile bis sich in dem Zimmer hinter ihr etwas regte. Sie hielt ihr Buch nur noch locker in der Hand und ließ ihren Blick über die Hinterlande streifen, welche langsam vom Licht der aufgehenden Sonne erhellt wurden. Sie atmete die frische Luft des Morgens und schaute dem Leben beim Erwachen zu. Ihre Beine baumelten frei über der Brüstung und zwischen ihren Füßen hindurch konnte sie eine Maus sehen, die die noch menschenleere Terrasse unter ihr erkundete und nach Nahrung suchte.
Ein leises Schaben der Türscharniere kündigte Elisa an, die auf den Balkon heraustrat. "Da hab ich gestern Abend wohl den Mund zu voll genommen Mae....Maeja.......oh, je suis une ventouse.", kicherte sie verlegen, als sie die Elfe dort vorfand. Maeya'alinh stimmte mit ein und schwang sich vom Geländer. Sie musste den Kopf weit in den Nacken legen um Elisa in die Augen schauen zu können während sie sprach. ,,Maeya'alinh. Mach' Dir nichts draus, ich habe auch manchmal so meine Probleme mit euren Namen.", scherzte sie. Eigentlich war weniger die Aussprache als das bloße Behalten ihr Problem, denn sie hatten schon so viele Menschen getroffen, dass selbst sie langsam den Überblick verlor. Ohne das Thema weiter zu verfolgen ging sie auf die nächste Frage der Bogenschützin ein: ,,Aufgeregt bin ich schon, aber vermutlich anders, als Du meinst. Ich habe den Wald, in den wir gehen werden gestern aus der Ferne gesehen und ich kann es kaum erwarten, ihn aus der Nähe zu erleben. Er ist...." Sie schaute in die Ferne und suchte nach einem Wort. Ihr wären tausende Beschreibungen für das eingefallen, was sie gesehen und vor allem gespürt hatte, doch konnte jemand, der nicht mit Magie beschenkt worden war kaum etwas damit anfangen. Sie ließ den Gedanken unvollendet. ,,Sagen wir einfach, dass ich wirklich gespannt bin.", sagte sie mit einem ehrlichen Lächeln, schob sich geschmeidig an Elisa vorbei und verschwand im Inneren ihres Zimmers.
Das große Bett war inzwischen verwaist, was bedeutete das auch Gisele es geschafft hatte sich zu erheben. Die Elfe erinnerte sich noch gut daran, wie verschlafen die Kriegerin in der letzten Nacht geklungen hatte, als sie versucht hatte, sie zurück ins Bett zu rufen. Obwohl es erst gestern gewesen war fühlte es sich zeitgleich so an, als wären Jahre seit dem vergangen. Sie schüttelte kurz den Kopf. Zeit war einfach merkwürdig.

Es dauerte nicht lange bis auch Elisa wieder herein kam und Gisele aus dem Bad zurückkehrte und sich anzog. „Wollén wir?“, fragte sie, während sie sich anschickte zum Frühstück hinunter zu gehen. Maeya'alinh und Elisa gingen mit der Kriegerin in den Gastraum hinunter und wurden von Borin und einem überaus großzügigen Frühstück begrüßt. ,,Guten Morgen meine Damen! Ich hoffe die Nacht war angenehm?", fragte der Zwerg zuvorkommend, als er die drei zu ihrem Tisch geleitete. ,,Ja, vielen Dank für Eure Gastfreundschaft!", antwortete Maeya'alinh und nickte freundlich. Es waren noch nicht viele andere Gäste im Schankraum und außer dem leisen Klappern von irdenem Geschirr war nur der frische Morgenwind zu hören, der durch die weit geöffneten Türen wehte und den Muff der letzten Nacht herausblies. ,,Nichts zu danken, ganz im Gegenteil! Ihr habt mir mit Eurem Kommen eine große Freude bereitet! Walla lässt sich im Übrigen entschuldigen, sie braucht noch etwas Schlaf und Erholung." Der Wirt erklärte nicht, wovon sich die Zwergin erholen musste und sie Elfe war ihm dankbar dafür.
Zusammen mit den beiden langen Orlaisianerinnen ließ sie sich am Tisch nieder und begann mit dem Frühstück. Sie hatte am vorherigen Abend gut gegessen, aber trotzdem hatte sie schon wieder genug Hunger, um sich an Brot und Früchten zu bedienen. Die Äpfel waren schon etwas älter und schrumpelig, dafür aber umso saftiger und süßer. Für ein paar Minuten legte sich eine gefräßige Stille über die Frauen, in der jede vor allem mit sich und ihrem Teller beschäftigt war. In Maeya'alinh entfaltete sich die Vorfreude endgültig zu voller Blüte und sie dehnte ihren Geist aus, um all die Natur, das ganze Leben um sich herum zu spüren. Wen oder was sie im Schlickmoorwald suchen oder jagen würden war schon beinahe nebensächlich, solange sie den Wald nur ausgiebig durchstreifen und erkunden konnten. Sie hatte nach wie vor ein ungutes Gefühl bei diesem Ruppert, doch war sie wie immer zuversichtlich: Sollte tatsächlich eine Gefahr in dem Forst lauern, so wären sie gewiss in der Lage sie zu meistern. Als Gisele dann fragte, ob Elisa und sie wirklich mitkommen wollten, nickte sie ohne zu zögern und nahm einen Schluck Wasser. ,,Natürlich. Wir werden Dir aber nicht folgen, sondern Dich begleiten.", erklärte sie augenzwinkernd. „Zuerst müss isch aber etwas me´r wissen, von die Bürger ´ier. Es wäré unklug sofort loszuzie´en.“ Maeya'alinh vermutete, dass es Gisele dabei vor allem um dieses Untier ging, das angeblich im Schlickmoorwald hausen sollte. Die Elfe war sich fast sicher, dass Giseles Auftraggeber sie angelogen oder zumindest teilweise im Unklaren gelassen hatte, doch hatte die Schwertkämpferin trotzdem recht: Was auch immer im Wald auf sie warten sollte, es konnte gewiss nicht schaden sich etwas umzuhören. ,,Gut.", sagte sie daher und nahm sich eine weitere Scheibe von dem Brot. Man konnte über Borin sagen was man wollte, aber von Essen verstand er etwas.

Nach dem Frühstück erhoben sie sich und gingen vor die Tür. Den Zimmerschlüssel gaben sie auf dem Weg nach draußen bei Borin ab, der eifrig durch seine Taverne wuselte und dabei förmlich vor Glück strahlte. Auf der Dorfstraße war das Leben inzwischen erwacht und die Einwohner gingen ihren Geschäften nach, so fern sie welche hatten. Erneut bemerkte Maeya'alinh die Blicke, die ihr zugeworfen wurden, doch spürte sie weder Furcht noch Verärgerung. Die Menschen hier hatten vermutlich noch nie eine Elfe gesehen und solange sie nicht wieder anfingen sie als Hexe durch das Dorf zu jagen war sie zufrieden. Eines Tages würden sie sehen und begreifen. ,,Gut,", wandte sie sich Elisa und Gisele zu: ,,wollen wir uns zusammen umhören oder gehen wir getrennt los? Ich habe auf dem Rückweg vom Wald ein paar Bauern gesehen, die in der Nähe Schafe weiden. Vielleicht haben sie etwas gesehen."

numberten
12.11.2015, 17:26
http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/nimue_klein.jpg

„Bist du noch bei mir?“
Larissa schrak aus ihren Gedanken. Morgana lächelte sie an und sprach einen kaum so gemeinten Tadel aus. Nein, sie war nicht mehr bei ihr gewesen. Larissa hing mit ihrem Kopf in den Wolken, bei ihrem Clan der nun zerschmettert irgendwo lag, bei den Dalish und ihren Göttern. Sie fragte sich, ob die alten Götter wohl noch immer auf sie schauten und sie als eines von ihren Kindern erkannten. Oder ob andere Götter, vielleicht die der Zwerge oder der wilden Stämme der Avaar sie nun beobachtete, da sie vielleicht deren Schmuck trug. Sie fragte sich ob die Elfengötter, die sicherlich auch Elfen waren, sie in den kommenden Schlachten beschützen würden, ob sie ihre Seele aufnehmen würden sollte sie fallen. Es gab so viel, was ihr durch den Kopf ging und wohin ihre Gedanken sie trugen doch nichts davon spielte sich in diesem Zimmer ab.
Larissa blickte die Hexe an. Diese schien ihre Gefühlslage nicht deuten zu können, denn mit einem Kommentar, der Larissa doch zeigte, dass sie mehr begriffen hatte als gedacht, erhob sich Morgana nur um sich eine Sekunde später auf den Schoss der Elfe zu setzten. Ihre warmen Schenkel pressten sich unter ihrem Gewicht auf die Larissas während die Hitze eines fremden Körpers zwischen den beiden aufloderte. Morgana küsste sie und aus der Situation heraus ließ Larissa es zu. Es war jedoch nicht so schön wie die letzten Male. Larissas Mund war trocken, ebenso die Lippen. Sie fühlten sich gar spröde und rissig an und Morganas warmer Kuss schnitt ihr scharf in das weiche Fleisch.
„Komm genießen wir lieber den Rest des Abends und bringen uns auf andere Gedanken!“
Das musste wohl die Art der Shemlen sein sich von aufwühlenden Denkweisen abzulenken. Fleischeslust, welches die Oberfläche stimulierte und jene windenden dunklen Würmer, die da Angst und Unsicherheit hießen und sich tief ins Herz desjenigen graben, der sie in sich trägt, für den Moment zu vergessen. Wieder brandeten die Lippen aufeinander, wieder zerriss ein leichte Schmerz wie der Stich einer Dorne, diesmal nur länger und feuchter wie flüssiges Feuer, dass ihr aus dem Mund floss und die Lippen benetzte. Morganas Hände strichten sanft über Larissas Körper doch das Kribbeln blieb aus. Ihr Magen fühlte sich leer und irgendwie dünn, so wie Butter auf zu viel Brot verstrichen. Morgana kam in Wallung, raffte das Kleid und zeigte ihre schönen Schenkel. Larissa gab sich einen Ruck. Wie unhöflich, ja wahrlich undankbar wäre es wenn sie dem nicht Folge leisten würde, sich nicht zumindest um Begeisterung bemühe? Ihre Finger führen über die nackte Haut bis dorthin wo ihre Beine endeten und ihr Unterleib begann. Morgana atmete geräuschvoller zwischen den Küssen hindurch, je dichter die Elfe dem Ende der Beine kam. Doch da war nichts in Larissa. Nur ein dumpfes, betäubendes Gefühl welches ihren Herzschlag nicht erhöhte und ihre Hände nicht in Begierde zittern ließ. Larissa spürte Morganas Zunge, die in sachte schlagender Bewegung ihre eigene massierte. Lieblich berührten sich die Spitzen, klebten feucht aneinander und während Morgana sicherlich im Rausch dieser heißblütigen Leidenschaft versank, war es für Larissa seltsam unerträglich geworden. Sie wusste nicht wieso aber die Situation ärgerte sie. Sie ärgerte sich über sich selbst und dass ihr simple Gedanken das zerstören sollten, was sie sich nun schon so lange wünschte. Endlich hatte sie es, die wunderschöne Hexe die sich ihr willig hingab und Larissa offerierte mit ihr zu tun, was sie wollte. Machten alleine die Gedanken die Elfe normalerweise schon rasend und kribbelig war sie nun von einer gesetzten Belegtheit ergriffen, die zu beschrieben sie nicht in der Lage war. Freudlos aber gehorsam tanzte sie den Tanz der Zungen mit, hoffend ihre Leidenschaft doch noch wiederzuentdecken und den Gedanken an kommendes Unheil aus ihrem hübschen Köpfchen zu verbannen.
Und Morgana, die liebe, treue Morgana gab sich so viel Mühe! Sie spielte mit ihr, fasste sie gar zärtlich an und raubte ihr kurz den Sinn des Sehens nur um sie das unbeschreibliche spüren zu lassen, dass einzig die Lippen der Hexe in Larissa entfachen konnten. Ihr Körper sprang auf die Reize an, während sich ihr Geist zu winden schien.
Pflichtschuldig ließ sich Larissa zum Bett traktieren. Sie leistete keinen Widerstand, als Morgana sie in die Laken schubste, auch nicht als sich die Hexe in entfachter Lust auf sie warf, sie mit wahrlich feurigen Küssen überhäufte und ohne hinzuschauen an ihrem Gürtel nästelte. Larissa half ihr nicht dabei, vielleicht unterschwellig mit der Hoffnung versehen, die Hexe würde merken, dass etwas mit der Elfe nicht stimmte. Doch wenn dem so war, dann versuchte Morgana nun nur um so vehementer Larissas Gedanken weg von Mord und Totschlag und hin zu der Lust des Fleische zu führen.
Endlich hörte sie mit dem Küssen auf. Larissa, sonst immer gerne die Dominate hatte sich kaum gerührt, doch Morgana schloss lediglich die Tür ab, ein Hinweis darauf, dass sie es gleich wirklich krachen lassen wollte und für den Fall, dass Larissa das Haus zusammenschrie Artur nicht mit gezücktem Schwert zu ihrer vermeintlichen Rettung eilen sollte.
Morgana zog sich aus und Larissa verstand. Sie verstand, dass sie nun keine andere Wahl mehr hatte, dass sie sich ihr werde hingeben müssen, wie es die Shemlen von fügsamen Elfenmädchen nun einmal erwarteten. Da ihr Gürtel nun schon offen war, knüpfte sie die Hose auf und zog sie aus, zog auch die Stiefel aus und legte sich dann, wie Morgana es sich wünschte, zurück ins Bett. Keine Widerworte, keine Anzeichen von Abwehr. Die schwarzhaarige Schönheit würde sie nehmen und glücklich damit sein und Larissa wusste, dass auch sie eigentlich glücklich sein sollte. Artig spreizte sie die Beine und empfing Morgana, die sich auf sie drückte und mit Küssen bedeckte. Larissa sei „brav“ gewesen, so sagte sie. Ja, Larissa war brav. Und während Morgana ihren BH wegnahm und Larissas zarte Brüste entblößte, kam kein Laut über ihre Lippen. Und als Morganas knutschende Reise sie schon an Larissas Bauchnabel vorbeigeführt hatte und sie zärtlich immer tiefer in die südlichen Regionen vordrang, begann Larissa leise zu weinen. Das Schluchzen ließ den schwarzgelockten Kopf eine Sekunde lang verharren, dann schaute verdutzt auf. Leicht gerötet schaute sie hinab wo zwischen den tätowierten Schenkeln Morganas edles Gesicht zu ihr aufsah. Vielleicht dachte die Hexe zuerst es seien Freudentränen, denn sie lächelte unsicher. Als jedoch mehr und mehr dicke, warme Tränen ihre Wangen herabliefen setzte sich Morgana auf und frage besorgt: „Was ist denn?“ Auch Larissa setzte sich auf und nahm Morganas Hände in die ihren. Jetzt zitterten sie, aber eine andere Art des Zitterns. Eine angsterfüllte Art, da sie befürchtete eine erneute Zurückweisung der Hexe würde diese erzürnen.
„Vergib mir, mein Herz, aber ich kann nicht. Ich…“, sie schluchzte laut und wischte sich die feuchten Wangen. „Ich muss die ganze Zeit über das nachdenken, was kommen wird. Und darüber, dass mein altes Leben vorbei ist.“ Sie drückte die Hände der Hexe. „Du bist mein neues Leben und… ich li…“
Sie schluckte hart. War es zu früh derlei tiefen Gefühlen einen Namen zu geben? War die Hexe dafür bereit? Ein Tag „Beziehung“ und bei ihrem ersten Mal brach sie in Tränen aus. Wäre es nicht grausame Ironie ihr nun ihre Liebe zu gestehen? Sie warf alle Vorsicht über Bord. Mit tränenglänzenden Augen schaute sie die Hexe an, die eignen Augen in die ihren geschraubt.
„Ich liebe dich, Morgana. Und ich habe dich schon so lange begehrt. Ich habe mir dies so oft gewünscht, so häufig vorgestellt und nun, da es endlich geschehen soll kann ich es nicht genießen.“
Wieder füllten sie ihre Augen mit glitzernden Perlen.
„Können wir… kannst du…“ Larissa wusste nicht, was sie wollte. Wollte sie Morgana bei sich haben? Wollte sie, dass sie geht? Die Hexe würde diese Entscheidung treffen müssen. Nicht sie.

Die Zutaten für Wundumschläge waren wahrhaft spärlich. Zumindest in der Auslage der Taverne. Viele Wirte verkauften nebenbei Kräuter, die ihre Frauen und Töchter am Wegrand auflasen, oder auch Pilze und sonstige Gewächse, deren ihnen meist im Verborgenen blieb. Sie verkauften sie als Gewürze oder als Fütter für die Pferde während sie sogar heilende Pilze in einfache Suppen manschten. Ein so ehrbarer Schuppen wie die Goldene Gans führte natürlich nur eine traurige Menge an Kräutern und dennoch gelang es Nimue aus den wenigen brauchbaren Ingredienzen zumindest ein paar heilende Umschläge und sogar zwei dünne Phiolen voll heilenden Trankes zu brauen, ein Geheimnis in das nur die höchsten der Wissenden eingeweiht waren. Dieser Tränke halfen sogar bei inneren Verletzungen während Wundumschläge, selbst die Guten, eher für oberflächliche Wunden benutzt wurden. Nimue hatte es als Herausforderung betrachtet mit den geringen Ressourcen etwas Nützliches zu schaffen und betrachtete nun zufrieden ihre Erzeugnisse. Wäre sie auf Geld aus hätte sie dies durchaus auf dem Markt anbieten und sicherlich ein, zwei Goldmünzen einstreichen können. War sie aber nicht und der Gefallen, den sie Larissa damit tat würde sie beizeiten sicherlich einfordern können. Sie mochte die Elfe doch bedeutete sie ihr nichts, ebenso wenig wie der grobschlächtige Ritter oder der geifernde Schwertträger. Sie waren alle nur dümmliche Puppen die auf ihrer selbstgewählten Bühne tanzten und nicht um die Fäden wussten, an denen sie hingen. Spindeldürre Fäden, zum Zerreißen gespannt und wenn sie einmal durchtrennt waren halfen ihnen weder Rüstungen, noch Waffen, weder Geld noch hohe Mauern. Jetzt aber klappte Nimue ein Buch zu das sie zur sicheren Vermischung der Zutaten zurate gezogen hatte und reihte die Tränke und Umschläge auf. Morgen früh würde sie sie der Elfe geben, vielleicht auch Artur der ihr dafür danken und sich ihren Rauswurf, mit dem er sicherlich gedanklich spielte, noch einmal überlegen würde.
Nach getaner Arbeit entkleidete sie sich, wusch sich und ging ins Bett. Es war schon spät geworden und in dem Schankraum unter ihr kehrte Ruhe ein. Schlafen! Und vielleicht sogar träumen!


*

Das Nichts war wie immer ein seltsamer Ort, aber ein Ort an den Nimue sich über all die Jahre des Herumwanders gewöhnt hatte. Dunkle Mauern umgaben sie und ein Gang der ohne Abzweiger geradeaus führte. Die Magierin seufzte, denn dies war zweifelsohne der Versuch eines aberwitzigen Dämons ihre Aufmerksamkeit zu erhaschen. Mit leisem Widerwillen in den Schritten folgte sie dem Gang. Große Quader goldenen Gesteins breiteten sich vor ihren Füßen aus, während an den nicht minder goldenen Wänden, die jedoch eher nach Lehm als nach Mauerwerk aussahen, Bilder hingen die nichts als pechschwarze Landschaften zeigten. Vielleicht wusste der Dämon, der sich dies hier erdacht hatte nicht, wie die wirkliche Welt aussah und hatte diese schemenhaften Umrisse nur durch den Schleier erspähen können. Sie bog um eine Ecke und stand vor einer Tür so riesig, dass selbst die Klinge die Größe eines kleinen Ruderbootes hatte. Massives, dunkles Holz verstärkt mit Stahl. Nimue fluchte leise während sie sich umsah. Kein Ausweg, keine Umgehung. Sie könnte es einfach auf sich beruhen lassen, sich auf den Boden setzten und warten bis sie wieder erwachte. Dafür war ihr die Zeit aber zu schade und so entließ sie Flammen aus ihren Händen und begann die Tür abzufackeln. Es würde dauern, bis das Holz endlich verbrannt und ein Eingang frei geworden wäre doch plötzlich, keine Minute nach dem Anfangen des Brennens schrie eine hohle, tiefe Stimme laut und markerschütternd auf. Der Hall wurde von dem tunnelartigen Gang zurückgeworfen und ließ Nimue zusammenfahren. Sie schaute sich um. Niemand. Wieder setzte sie an zu verbrennen und wieder schrie jemand.
„Du tust ihm weh“, sagte da plötzlich eine silbrig klingende Stimme hinter ihr. Nimue wandte sich um und schaute in das gleißende Gesicht, so es denn eines war, von Olimpia. „Hallo Olimpia“, grüßte Nimue kurz aber freundlich. „Wem tue ich weh?“
„Der Tür natürlich“, sprach Olimpia mit der Gelassenheit eines Geistes in dem alle Türen scheinbar Schmerz empfinden konnten. Nimue zuckte die Achseln. „Es ist doch nur eine Tür?!“ „Es ist ein Schutzgeist“, berichtigte sie Olimpia. „Vor was will er mich denn schützen?“
Olimpia schwieg bedächtig, dann sagte sie langsam: „Es bist nicht du, den die Tür schützen will sondern jene, die dahinter leben.“

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Ein Schluchzen riss aus Morgana aus dem Rausch der Lust und hatte den Effekt als hätte ihr jemand kaltes Wasser in den Nacken geschüttet. Es war kein Laut der Freude oder Lust und so hob die Hexe verwirrt und überrascht und langsam ihren Kopf und schaute entlang des zierlichen Körpers zum Gesicht der Elfe. Die Augen der Dalish waren gerötet und feucht, dicke Tränen liefen an dem feingliderigen Gesicht herunter. Keine Tränen der Freuden wie Morgana nach kurzer Zeit unsicher eingestehen musste und dadurch endgültig ihre Wollust und Hingabe erstarb. Erneut wie eine kleine Stimme im Hinterkopf kritisch bemerkte. Morgana setzte sich auf und fragte die Elfe nach ihrem Befinden, denn sie wusste wirklich nicht was die Elfe zum Weinen brachte. Larissa hatte sich die ganze Zeit zurückgehalten während Morgana sie mit Zärtlichkeiten bedacht hatte. Die Hexe hatte das jedoch als eine Art Grundnervosität gedeutet, da kein Wort des Widerstands oder der Ablehnung erschallen war. Ihre Freundin setzte sich nun ebenfalls auf und fasste ihre Hände. Die schmalen und weichen Hände der Blondine zitterten, der Grund schien für Morgana Angst zu sein, denn der Blick ihrer Freundin hatte etwas furchtsames was durch die herablaufenden Tränen noch verstärkt wurde.
"Angst wovor ? Vor mir ?", fragte sich Morgana besorgt und sah irritiert in Richtung der Elfe. Diese begann zu sprechen und sagte das es ihr Leid tat und das sie über das Ende ihres alten Lebens nachdachte. Und das Morgana ihr neues Leben wäre. War das etwa der Grund für ihre Tränen, dass sie nur noch Morgana hatte ? Kein Gedanke der die Hexe zum frohlocken brachte. Dann jedoch nach kurzem Schweigen gestand die Elfe das sie Morgana lieben würde und sie das von vorhin lange begehrt hätte. Und das sie es nun wo es soweit war, nicht genießen konnte. Morgana war von dem Geständnis ein wenig überrumpelt, sprachen doch die Tränen in den Augen der Dalish ihrem Liebesbekenntnis Hohn. Wenn sie Morgana liebte, warum weinte sie dann und fühlte sich nicht wohl wenn Morgana ein Feuerwerk der Lust für sie abbrannte. Die Elfe war scheinbar hochgradig von ihren Gefühlen verwirrt und wusste nicht was sie wollte. Nicht zum ersten Mal, wie die bösartige kleine Stimme in ihrem Inneren erneut bemerkte. Immer wenn Morgana sich der Elfe hingeben wollte, endete es mit Tränen, peinlichen Schweigen oder sanfter Zurückweisung. War irgendetwas falsch an Morgana was sie nicht wusste ?
Die Elfe stammelte nun etwas undefinierbares was Morgana weder als Aufforderung zum Bleiben noch zum Gehen identifizieren konnte. Die Schwarzhaarige schluckte die erneute Zurückweisung herunter und sah mit Mitleid auf das weinende Elfenmädchen was der Hexe gerade ihre Liebe gestanden hatte. Ein Geständnis das der Hexe trotz allem das Herz wärmte, auch wenn ihr keine passenden Worte einfielen, die angemessen waren. Erwidern konnte und wollte sie es nicht, das wäre nach einem Tag wechselhafter Beziehung nicht ehrlich gewesen. Außerdem hätte es aus ihren Mund in dieser Situation nur wie blanker Hohn geklungen. Das Feuer der Leidenschaft war inzwischen zu einem Haufen Asche verloschen und ihr Mund war nicht mehr warm und feucht sondern trocken. Anstatt irgendwelche Worte zu verschwenden, tat Morgana das was ihr in diesem Moment richtig erschien. Sie setzte sich auf ihre Knie und umarmte die heulende Elfe. Schweigend aber dafür fest und innig. Keinerlei sexuelle Absichten lagen in dieser Umarmung, nur die Absicht ihre Freundin zu trösten und beruhigen. Ihr zeigen das sie nicht alleine war und sie sich auf die Hexe verlassen konnte. Ihre Hände fuhren beruhigend durch das Haar und über den Rücken der Dalish, während ihr Kinn auf deren linken Schulter lag. Jetzt wo Larissa sie nicht mehr ihr Gesicht sehen konnte, merkte auch Morgana das ihre Augen feucht wurden. Diese ganze Situation irritierte sie zutiefst und sie wusste nicht was sie davon halten sollte. So hatte sich den ersten Tag der Beziehung nun wirklich nicht vorgestellt. Doch keine Träne lief ihre Wange herunter und schon kurz darauf wurden ihre Augen wieder normal. Morgana konnte es sich nicht leisten zu weinen, sie musste stark sein und ihrer Freundin ein halt sein. Nach einer längeren Umarmung, während der Morgana schwieg und eventuelle Redeansätze von Larissa mit einem beruhigenden Laut stoppte, löste sich Morgana schließlich wieder von Larissa. Die Augen der Elfe waren rot und zerquollen und sie sah bemitleidenswert aus. Morgana schob die Träger ihres BHs wieder hoch und bedeckte die Brüste der Elfe dann legte sie ihre Hände auf deren Schulter und sah ihr aufmunternd lächelnd ins Gesicht, in dem sich immer noch Sorge wiederspiegelte. Auch Morgana musste zugeben das sie sich nicht besonders wohl fühlte ließ es sich aber nicht anmerken.
"Wenn du willst das ich gehe, werde ich das tun, aber es würde mir falsch erscheinen dich jetzt so alleine zurückzulassen. Deswegen werde ich wenn du nichts dagegen hast bei dir bleiben, dann bin ich in der Nähe falsch du mich brauchst. Und keine Sorge ich bin dir nicht böse, Ma vhenan.", sagte sie beruhigend und sah die Elfe mitfühlend an."Wirklich nicht ?", meldete sich diese kleine niederträchtige Stimme erneut welche wohl ihre sexuelle Frustration und die verletzten Gefühle der Hexe repräsentierte. Morgana ignorierte die Stimme und lächelte weiterhin sanft.
Sanft strich sie der Elfe mit ihrer Hand über die Wange, dann stand sie auf und legte ihre Klamotten zusammen, anschließend ging sie außenrum und legte sich auf die andere Seite des Bettes und schlüpfte unter die Decke. Auch Larissa legte sich jetzt zum schlafen hin. Morgana ließ bewusst ein wenig Abstand zwischen sich und der Elfe, denn sie wollte diese nicht noch mehr verwirren oder sie unter Druck setzen, der scheinbar auf ihr lastete. Sie wollte der Elfe nur zeigen das sie für sie da war, ob sie Abstand zu der Hexe hielt oder nicht sollte Larissa für sich selbst entscheiden. Dazu kam noch das Morgana komplett verunsichert war. Nachdem sie der Elfe eine Gute Nacht gewünscht hatte, löschte sie mit ihren Fingern die Lichter. Dunkelheit breitete sich im Raum aus und eine Stille. Morgana lag mit offenen Augen im Bett, die Gedanken schossen ihr durch den Kopf. Sie fragte sich warum alles so kompliziert sein musste. Sie hatte gedacht das es mit der Beziehung einfacher sein würde. Stattdessen schien alles schwieriger. Ständig wurde sie zurückgewiesen, etwas was sie bei jeder anderen Person mit einem "Danke und auf Wiedersehen" quittiert hätte. Stattdessen gab sie sich Larissa immer vollkommen hin und offenbarte der Elfe ihre Gefühle und Wünsche. Die Belohnung war aber jedesmal nur ein peinlicher oder bedrückender Moment,nach dem sich Morgana nur wie eine Närrin vorkam. Und sie fand dieses Gefühl überhaupt nicht schön, verletzte sie es doch jedes Mal ein wenig mehr. Sie beschloss für sich selbst das sie ihre Versuche wohl erstmal einstellen musste. Jedesmal abgewiesen zu werden, hatte auch Morganas großer Hingabe und Lust einen großen Dämpfer versetzt. Sie hatte sich auf die Elfe eingelassen und sich ihr geöffnet, aber ihre Zärtlichkeiten schienen diese zu irritieren und bei der Erklärung ihrer Liebe, flossen Tränen. War das Liebe, dass die Person die einem etwas bedeutete anfing zu weinen ? Wenn ja wusste nicht Morgana nicht warum überhaupt so ein Aufhebens darum gemacht wurde, oder man seine Liebe suchte. Scheinbar schoen das doch nur Probleme zu verursachen, Probleme die sie mit Sexualpartnern bisher nie gehabt hatte. Danach war jeder zufrieden und entspannt, erfüllt von einer Woge des Glücks. Morganas Küsse lösten dann keine Trauer und Sorgen aus, sondern Wonne und Lust, so wie es sein sollte. Trotzdem war die Hexe froh nicht gegangen zu sein, denn auch wenn die Elfe neben ihr der Grund für ihre Kopfschmerzen war, so wirkte ihre Präsenz doch beruhigend auf Morgana. Diese war sich sicher das sie alleine in ihrem Bett noch auf viel düstere Gedanken gekommen wäre. Gleichzeitig hoffte sie das ihre Anwesenheit der Elfe auch half und sie nicht noch mehr irritierte. Es sei denn in jemanden verliebt sein, hieß auch das man ihn nicht sehen wollte.
"Was für ein verkorkster Abend", beschied Morgana für sich und seufzte niedergeschlagen, aber leise um Larissa nicht damit zu behelligen. Morgana wusste wirklich nicht was sie von alldem halten sollte und hoffte das nach einem gesunden Schlaf der Morgen wieder besser aussehen würde.

*
Das Nichts bewies mal wieder seinen ausgeprägten Sinn für Ironie und präsentierte sich der frustierten und verunsicherten Morgana als sonnenbestrahlte Wiese. Die Vöglein zwitscherten ausgelassen, die Sonne leuchtete hell und fröhlich, während bunte Blumen die Wiese säumten. Morgana hätte kotzen können und war im Moment drauf und dran die Wiese abzufackeln, als eine hämische Stimme sich hinter ihr erhob und ihr verdeutlichte wer für dieses unpassende Idyll verantwortlich war. Sie drehte sich zornig um.
"Liebeskummer ?", fragte Sartana höhnisch und pflückte eine der Birnen die zahlreich an den prall gefüllten Obstbäumen hingen.
Morgana funkelte sie nur böse an, was der Dämonin nur ein breites Grinsen bescherte. Schadenfreudig biss sie in die Birne.
"Schlechte Laune mein Schatz ? Dabei ist doch so schönes Wetter, die Vöglein zwitschern und sieh mich an, sogar ich bin gut gelaunt. Quasi alles nur für dich, um dein neugewonnenes Liebesglück zu feiern.",sprach Sartana freundlich und vergnügt. Morgana antwortete nicht, dies war unnötig da die Dämonin eh alles wusste und nur auf eine Antwort wartete.
"Ich meine dein erster Tag mit deiner Spitzohrigen Konkubine, alle sind frisch verliebt und frönen der Wollust, etwas was ich gut nachvollziehen kannst wie du sicher verstehst. Nackte Körper die sich im Schweiße der Lust miteinander vergnügen, auf und ab bis beide Körper ermattet nebeneinander entspannen. Keine Sorgen, keine Ängste einfach nur das Vergnügen so stellt man sich die Anfangsphase einer Beziehung vor nicht wahr ?", fragte sie unschuldig, also ob sie nicht genau wusste was passiert war.
"Tja, das Leben ist manchmal nicht so wie man will nicht wahr ? Wenn du ein Mann wärst, würde ich dir jetzt sagen das Tränen ein gutes Gleitmittel sind, aber das fällt ja bei dir platt. Und deine Bemühungen hat die kleine Heulsuse ja nicht zu würdigen gewusst, nicht wahr. Sie weint ziemlich viel muss ich sagen, vielleicht kommt sie ja gar nicht aus dem Wald sondern aus dem Meer, dass würde es erklä..." Ein Blitz traf Sartana und unterbrach ihre beleidigende Rede und den beissenden Spott. Als sie anfing über Larissa herzuziehen hatte Morgana endgültig genug gehabt. Die rauchgrünen Augen funkelten bedrohlich und die Hexe wirkte angespannt. Um ihre rechte Hand wirbelten immer noch Blitze, bereit der am Boden liegenden Dämonin einen weiteren Schlag zu versetzen. Weißer Rauch stieg von deren Körper aus, während sie abwehrend die Hand hochhielt. Morgana dachte währenddessen wie sie Sartana möglichst qualvoll vertreiben konnte. Gerade als sie dazu ansetzte ein wahres Gewitter auf die Dämonin niederregnen zu lassen erhob diese ihre Stimme.
"Warte!", sagte Sartana beschwichtigend während ihr Sprechen auch Rauch aus dem Mund fuhr. Der Blitzschklag war ein Volltreffer gewesen.
"Seit wann so jähzornig mein kleiner Augenstern, weil ich deine kleine Freundin beleidigt habe. Ich entschuldige mich vielmals.", sagte die Dämonin und rappelte sich langsam auf, wobei sie imaginären Staub vom Körper klopfte.
"Wirklich es tut mir Leid, Morgana. Lass mich dir meinen guten Willen beweisen. Wie wäre es wenn ich dir bei deinen kleinen Problem helfe. Lass mich nur machen, dann wird sich dir deine kleine Elfin hemmungslos hingeben, ohne das es zu Tränen und anderen Unanehmlichkeiten kommt. Dafür brauche ich weder deinen Körper noch, irgendeine Gegenleistung. Einfach eine Geste des guten Willen. Unter Freundinnen.",sagte sie entgegenkommend und lächelte die Hexe an. Morgana lächelte nicht, sondern ließ einen Bündel Blitze gegen Sartana ihr Werk verrichten. Schreiend und windend wälzte diese sich unter der elektrischen Energie und ein Geruch nach verbrannten Fleisch stieg in Morganas Nase. Eine Illusion ihres Geistes, denn im Nichts gab es keinen Geruch, aber trotzdem so real wie nur möglich. Sartana spuckte, fluchte und schrie wüste Drohungen gegen Morgana aus.
"Ich habe es dir gesagt, wenn du Larissa irgendwie behelligen willst wirst du Leiden.", sagte Morgana nur kalt und erhöhte die Energie in den Blitzen, sodass Sartana schließlich in einer schwarzen Wolke verschwand. Morgana zweifelte noch nicht mal das sie ihr Angebot wahr gemacht hätte, aber sie wusste das sie auf keinen Fall irgendwie Sartana mit in ihre Beziehung bringen wollte. Was immer es für Schwierigkeiten mit Larissa gab und noch geben würde, Morgana würde sich selbst darum kümmern.
*

Nachdem Artur seine Pläne für morgen abgeschlossen hatte, begab er sich schließlich auf sein Zimmer und legte die Rüstung ab. Morgen würde die Reise weitergehen und die Gruppe sich wieder auf die Straße begeben. Der Aufenthalt war recht lukrativ gewesen und der Auftrag würde wohl auch einiges an Geld abwerfen. Das würde auch das erste Mal sein das er mit einer Kopfgeldjägerin zusammenarbeitete und der Ritter war zugegebenermaßen interessiert wie sich die Elfe schlagen würde. Nun hoffentlich würde sie sich nicht als komplette Fehlinvestition erweisen und falls doch, hoffte er das sie wenigstens umgänglicher war als die letzte Begleiterin, bei der er bereit war sie mitzunehmen. Auch wenn Nimues Fähigkeiten nützlich erschienen, fragte er sich manchmal wie er diese Frau bis Orzammar ertragen sollte. Mit den Schultern zuckend löste er sich von diesem Gedankengang. Erstmal war die morgige Jagd von Belang und dafür wollte er ausgeruht sein. Außerdem war die erneute Abwesenheit von Mordred ein größeres Problem als der Charakter der Zirkelmagierin. Wenn der Antivaner nicht beim Frühstück auftauchte, mussten sie ihn nachher noch suchen gehen. Und darauf hatte er nur wenig Lust. Geräuschvoll ließ er sich in das bequeme Bett fallen und deckte sich zu.
"Immer diese Anführeraufgaben, bei all den Kleinigkeiten kommt man ja nie zur Ruhe.", dachte er noch,bevor er 20 Sekunden später fest einschlief.

Khardim
13.11.2015, 12:57
http://upload.worldofplayers.de/files9/rsz_1scarred.jpg
"Mnnhhh....." Mit missmutiger Miene quälte sich der Kossith aus seiner provisorischen Schlafstätte, setzte seinen Helm wieder auf und richtete sich auf. "Na denn. Eine geruhsame Nacht wünsche ich euch." Sein Ton war deutlich weniger missbilligend als sonst. Bewusst oder unbewusst? Nahezu zeitgleich mit ihm war Slim auch erwacht. Er konnte immer noch nicht aufstehen, sah aber schon etwas ausgeruhter aus. Talorr setzte sich zu ihm herüber und kraulte seinem Freund über die Ohren, während er gedankenverloren in den Himmel schaute. "Bald haben wir es hinter uns." murmelte er. Knack Instinktiv fuhr Talorr hoch und griff nach seiner Waffe. Auch Slim stellte seine Ohren auf und knurrte. Da er nicht aufstehen konnte beruhigte der Jäger seinen Wolf wieder. "Ganz ruhig. Ich werde nachsehen." Mit einem Blick zu Darius bemerkte er dass dieser nicht aufgewacht war. Ganz vorsichtig schlich er in Richtung des Gebüsches wo das Geräusch hergekommen war. Ohne zu zögern stach er direkt zu als er davor stand. Ein kurzes Quieken ertönte, dann war es still. Verdattert zog er den Speer wieder raus. Ein Nug. Das arme Ding hing jetzt leblos durchgespießt auf seiner Waffe. "Glück muss man haben." In doppelter Hinsicht. Es war nichts gefährliches und sie hatten etwas zu essen. "Spätes Abendessen, Slim." Der Wolf leckte sich beim Anblick des toten Tiers die Lippen. Da Darius noch schlief konnten sie sich die wohlgenährte Nug unter einander aufteilen. "Hoffentlich kommt nicht doch noch eine unangenehme Überraschung...."

http://upload.worldofplayers.de/files9/Dethmold_Avatar.jpg Er saß mit Talorr zusammen an einer gewaltigen Festtafel aus dunkler Eiche. Der mächtige Tisch war so übervoll mit Essen beladen, dass sich die mehr als handbreite Platte in der Mitte sichtlich bog. Sie waren allein in der hohen Halle und aßen, nein fraßen, schweigend nebeneinander und für jedes Stück Fleisch, das sie von der Tafel nahmen erschien sofort ein Neues. Sie konnten durch die riesigen Fenster nach draußen sehen, wo unzählige Hungernde standen, Menschen, Elfen, Zwerge, Kossith und andere, die der Ben-Hassrath nicht zu benennen vermochte. Sie scherten sich nicht um die flehenden Blicke der Lumpengesellschaft und stopften weiter Köstlichkeiten in sich hinein. Auf jedem Braten, auf jeder Pastete stand ein Name und wenn sie genau hinsahen konnten sie die Gesichter der Männer und Frauen erkennen, die hatten sterben müssen, damit sie hier so maßlos schlemmen konnten. Sie wussten irgendwann nicht mehr ob sie Rind-, Schweine- oder Menschenfleisch aßen, denn alles schmeckte gleich und sie konnten nicht aufhören immer mehr von dem nicht endenen Festmahl zu essen. Für jeden Bissen den sie nahmen verhungerte draußen eine Seele und jeder abgenagte Knochen, den sie achtlos hinter sich warfen erschlug ein ein Kind, das in seinem ganzen Leben noch nie satt gewesen war. Darius hatte irgendwann aufgehört Besteck zu benutzen und auch Talorr schaufelte mit den Händen Essen in seinen Mund, der irgendwie viel größer aussah als sonst. Sie sahen einander nicht wirklich, denn jeder war für sich damit beschäftigt immer mehr zu essen und wurde doch nicht satt. Sie fühlten keinen Hunger, aber die Gier war nicht zu stillen und während vor der Tür die Massen dahinsiechten griff der Kossith plötzlich nach Darius' Arm und biss hinein. Ohne Schmerz zu empfinden riss der Ben-Hassrath seinem Gefährten ein Ohr ab und stopfte es sich in den Mund während er stark aus der Wunde blutete, die Talorr geschlagen hatte. Ein weiterer Hieb öffnete seine Bauchhöhle und ließ seine Eingeweide hervorquellen, doch er aß einfach weiter und kaute auf dem Fleisch herum, das aus der Schulter des Söldners gerissen hatte. Sie verzehrten einander und spürten nichts dabei, keinen Schmerz, kein Mitleid, keinen Ekel, keine Genugtuung. Sie hätten einander aufgegessen, wäre nicht plötzlich Slim aus dem Nichts aufgetaucht, ein riesiger Wolf, der aus einer Wunde an seiner Flanke blutete und mit einem Biss Darius und Talorr verschlang. Eiskalte Zähne schlossen sich um seinen Körper, die Halle stürzte in sich ein und begrub die Hungernden wie die Fressenden unter sich. Ihre zermalmten Leiber verschmolzen zu einer formlosen Masse, aus der eine neue Welt entstehen sollte.

Zitternd fuhr Darius aus dem Schlaf und sah sich verwirrt um. Was war geschehen? Die Sonne schob sich grade langsam über den endlosen Wald im Osten und verjagte die Nebelschwaden, die zwischen dessen Ausläufern über dem Gras lagen. Schwer atmend fuhr sich der Ben-Hassrath über sein Gesicht und kehrte nur langsam in die Wirklichkeit zurück. Nur ein Alptraum, ein bedeutungsloses Schreckgespenst aus seinem Geist. Er setzte seine Kappe auf und erhob sich. Seine Beine schmerzten von der Flucht er fror obwohl das Feuer immer noch brannte. Dicke Tautropfen lagen auf den Blättern der Birken, die die Lichtung umrandeten. Er schaute zu Talorr herüber, der bei Slim saß. Offenbar war der Wolf noch am Leben und sie würden sich Gedanken machen müssen, wie sie ihn transportierten. Nur langsam gelang es Darius die Schatten der Nacht abzustreifen und sich den Herausforderungen des neuen Tages zu stellen. Er träumte ansonsten fast nie und schon gar nicht so bildlich.
,,Ist es ruhig geblieben?", fragte er Talorr mit kratziger Stimme und durchbrach die muffige Stille, die über der Lichung lag. ,,Wird Euer Tier reisen können?", fragte er dann, um sich endgültig der Wirklichkeit zuzuwenden. Unvermittelt schob er noch ein weniger grummeliges ,,Guten Morgen." hinterher.

Shepard Commander
13.11.2015, 15:31
Ivy (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1440448-5-Die-Gedanken-eines-Menschen-sind-sein-K%C3%B6nigreich/page20?p=24576048&viewfull=1#post24576048)

Arian & Abys (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1440448-5-Die-Gedanken-eines-Menschen-sind-sein-K%C3%B6nigreich/page20?p=24576318&viewfull=1#post24576318)

http://upload.worldofplayers.de/files9/Char_Angeline.png
Angeline spürte die Umarmung von Ivy und hörte ihre beruhigenden Worte. Sie konnte nicht anders als die Umarmung zu erwidern. Anscheinend war sie doch noch nicht über das hinweg, was am Abend zuvor passiert war. Ihre Tränen versiegten und sie atmete ein paar Mal tief durch bis sie sich wieder gefasst hatte. Den Vorschlag von Ivy sich auszuruhen nahm sie dankbar an. „Ein bisschen Ruhe kann nicht schaden. Danke Ivy und… es tut mir leid, was passiert ist.“

Der Kopf der dunkelhaarigen Frau schnellte nach oben als der Ritter oder Möchtegern-Ritter sagte, dass er die beiden Frauen begleiten wollte. Das Elfenmädchen, dass nicht wie vom ihm befohlen beim Wagen gewartet hatte, war sofort zur Stelle und versuchte ihre Hand in um des Mannes zu schließen. Den Blickaustausch zwischen den Beiden konnte Angeline allerdings nicht deuten. Dafür war sie zu weit weg.

Der Mann humpelte vorsichtig zu ihr, anscheinend war die Verletzung echt, und wollte ihr aufhelfen.

„Lasst mich Euch helfen, Mylady“

Misstrauisch beäugte sie ihn bevor sie ihre Hand in die seine legte und er sie scheinbar mühelos hochzog. „Danke mein Herr“, sagte sie mit ihrer freundlichsten Stimme. Sie bückte sich um ihren Dolch aufzuheben und zog ihren Rock nach oben um ihn in die Halterung an ihrem Oberschenkel zu stecken. „Einen Mann, der mir nicht sofort an den Arsch fasst oder mir eindeutige Angebote macht sieht man heutzutage selten. Die Taverne ist nicht weit entfernt und wir können uns dort unterhalten, falls Ihr das wünscht.“ Ihr Lächeln wurde unschuldiger. „Ich glaube es ist noch etwas von dem Ratteneintopf übrig, den ich gestern gekocht habe.“ Ein lautes Fiepen war von ihrer rechten Schulter zu hören und sie tätschelte Tabsy beruhigend den Kopf. „Keine Sorge Tabsy, es waren keine Verwandten von dir.“

Sie drehte sich um und ihr Lächeln verflog. Es war ihre Schuld, dass Ivy ihr Geheimnis vor diesen Fremden preisgeben musste, doch der Möchtegern-Ritter und seine Elfe würden nicht lange genug leben um sie bei den Templern anzuschwärzen… dafür würde sie schon sorgen. Sie zauberte ihr Lächeln wieder auf ihr Gesicht bevor sie sich zu den anderen umdrehte. „Folgt mir bitte. Ihr und Eure hübsche Begleitung sind herzlich willkommen in der Taverne. Essen und Getränke gehen auf mich, eine kleine Entschuldigung meinerseits für die Unannehmlichkeiten.“ Dann lief sie los um die Taverne zu betreten.


Arian & Abyss (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1440448-5-Die-Gedanken-eines-Menschen-sind-sein-K%C3%B6nigreich/page20?p=24576318&viewfull=1#post24576318)

Angeline (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst?p=24586882&viewfull=1#post24586882)


http://upload.worldofplayers.de/files10/sorceress_110_9.jpg

Die höchst brisante Situation hatte sich vorübergehend entspannt. Der Ritter half Angeline dabei, sich wieder aufzurichten und alle stimmten dem Vorschlag der Magierin zu. Etwas Ruhe wäre jetzt, nach dieser heiklen Lage, genau die richtige Entscheidung.
Die dunkelhaarige Maid ging voran und bat die restlichen Personen, ihr zu folgen. Ivy nahm ihren Seeräuberhut an sich und stopfte diesen in ihren Lederbeutel. Gleichzeitig zog sie ihren Hexenhut hervor und platzierte diesen wieder auf ihrem Kopf. Zwar hatte dieser manchmal die Eigenschaft, bei starkem Wind sich von ihr zu entfernen, doch es war noch immer der beste Weg, ihr Gesicht vor Sonnenstrahlen und fremden Blicken zu schützen.

Als sich dieser Haufen aus sonderbaren Gestalten langsam in Bewegung setzte, dachte Ivy kurz darüber nach, wie dieser Mann sie eigentlich davor bewahrt hatte mit durchgeschnittener Kehle im Gras zu liegen. Früher oder später sollte sich die junge Magierin dafür erkenntlich zeigen, doch in welcher Art und Weise, dieses Urteil würde sie wieder ihrer Münze überlassen. Doch vorerst war es an der Zeit, die jüngsten Ereignisse sacken zu lassen. Am besten mit einem kräftigen Schluck eines kostbaren Getränks.
Auf dem Rückweg ließ Ivy hin und wieder die Blicke zwischen den beiden Fremden schweifen. Erst jetzt konnte die Magierin die Begleitung des edelmütigen Mannes näher in Augenschein nehmen, achtete aber behutsam darauf, nicht zu nah an sie heranzutreten oder sie unhöflich anzustarren. Immerhin hatte dieser Mann anscheinend einen ausgeprägten Beschützerinstinkt. Vielleicht wäre ein guter Wein jetzt genau das richtige, um die zuvor sehr angespannte Lage zu vergessen zu machen.

Als die bunt zusammengewürfelte Truppe die Taverne erreichte, machte Ivy einen Vorschlag: "Warum setzt ihr euch nicht alle und ich hole etwas, was unseren Gaumen verwöhnt?" Nach diesen Worten ging die Magierin zur Theke, um eine Flasche Wein und diverse andere Getränke zu beschaffen. Dabei vergaß die junge Dame für einen Moment, dass dies ja gar nicht ihre Taverne war und sie erneut riskierte, den Zorn von Angeline auf sich zu ziehen, falls es sie im Augenblick überhaupt interessiert.

http://upload.worldofplayers.de/files9/Arian_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files9/Abyss_klein.jpg

Nachdem sich die Gemüter ein wenig beruhigt und die Frauen von einander gelöst hatten, nahm Angeline Arians angebotene Hand mit einem leicht hämischen Kommentar doch noch an. Der Ritter freute sich, dass seine Art anscheinend doch auf Wohlwollen stieß, konnte es der Schankmaid bei ihrer Begründung der gewohnten Grabscherei aber auch nicht verdenken, dass sie vorerst misstrauisch gewesen war. Entgegen jeder Erwartung lud sie die beiden Neuankömmlinge nun sogar zum Essen ein. Ratteneintopf klang zwar nicht gerade sehr elegant und Abyss zog bei dem Gedanken an die gestorbenen Nager eine traurige Schnute, doch war Arian nicht so unhöflich abzulehnen. Immerhin wollte er hier ja auch übernachten und freies Essen bekam man, weiß der Erbauer, selten genug angeboten. „Vielen Dank, Mylady“, brummte er und folgte der kleinen Schwarzhaarigen in die Taverne. Auch Ivy schloss sich ihnen an, wechselte dabei ihr Outfit mit einer Gewohnheit, die Arian vermuten ließ, dass sich die Frau nicht selten fix umziehen musste um ihre Identität zu verschleiern. Nun, da sie ja zugab eine Magierin zu sein und weit und breit keine Templer waren, konnte es sich ja nur um eine Abtrünnige handeln. Arian war dabei nicht ganz wohlig zumute, hatte er sein letztes Abenteuer mit dem abtrünnigen Blutmagier noch nicht vergessen und auch nicht das, was seine Männer fast Abyss angetan hatten. Dennoch war ihm eine furchtsame Magierin, die sich verkleidete um der Entdeckung zu entgehen weit lieber als eine, die Blitze um sich schleuderte.
Tatsächlich schien Ivy sogar überaus dankbar für Arians überraschende Hilfe zu sein, so zumindest kam ihm die braunhaarige, üppig bestückte Dame vor. Herrje, Arian wünschte sich bloß sie würde sich etwas weniger anzüglich kleiden und die kleine Abyss verstören. Andererseits waren sie Beide lange genug mit Claudette gereist, als dass viel nackte Haut sie kaum mehr schrecken sollte.
Die Gesellschaft ließ sich an einem Tisch nieder und Ivy lief los um etwas zu trinken zu besorgen. Arian war dankbar für die Gelegenheit sein Bein wieder ausruhen zu können. Obwohl es täglich besser wurde, war er noch immer nicht bei alten Kräften und mit diesen hatte er immerhin einen ganzen Tag lang den Holzkarren hinter sich hergeschleppt. Schon bei der Erinnerung an dieses Unterfangen brannten ihm die Schultern, wo die dicken Taue rote Striemen hinterlassen hatten die noch eine Woche danach gebrannt hatten.
„Also“, richtete sich Arian an Angeline. „…können Abyss und ich hier schlafen? Natürlich würden wir bezahlen. Ich habe noch etwas Silber und möchte Euch nicht in den Ruin treiben.“ Er lächelte und versuchte die Stimmung etwas zu lockern. Es war schwer nach einem Fast-Mord zur Ruhe zu kommen. „Musstet Ihr die Ratten wirklich schlachten?“, fragte Abyss betrübt an Angeline gewandt. Der Anblick von Tabsys Knopfaugen ließ tiefes Mitgefühl in ihr sprudeln. Mit ihren honigbraunen Augen, die nun etwas glänzten, schaute sie Angeline fragend an.
„Abyss!“, sagte Arian mit leisem Tadel, dann schaute er mit entschuldigender Miene zu Angeline. „Verzeiht meiner Kleinen. Sie hat es nicht anklagend gemeint.“


***




http://upload.worldofplayers.de/files9/Rafael_2.jpgJeder andere Magier wäre vermutlich pikiert gewesen, wenn ein Templer während eines Gespräches nonchalant in die Ecke pissen würde, doch auf Rafaels Gesicht erschien bloß ein schäbiges Grinsen, während Kilian gegen das Geräusch des Regens und das seines Strahls anredete. Nach Cedric war dies nun schon der zweite Templer, dessen Manieren unter einer Reise mit ihm gelitten hatten und Rafael konnte einen gewissen Stolz darüber nicht verhehlen. Das ewig steife Gehabe des Ordens konnte er ohnehin nicht nachvollziehen und auch wenn er keinerlei Zweifel daran hatte, dass die Templer unersätzlich und notwendig für die Zirkel waren, so stand ja nirgends geschrieben, dass die Streiter Andrastes dabei immer todernst seien und dreinschauen mussten, als hätten sie in eine Zitrone gebissen. Das er ein mehr als fähiger Mann war hatte Kilian schon mehrmals bewiesen und die Tatsache, dass er nun ein bisschen aufzutauen schien, machte den ansonsten so unnahbaren Templer schon fast menschlich.
,,Was Meredith angeht, so habt Ihr natürlich Recht, ich war nicht ihr heimlicher Geliebter und nebenbei hege ich ernsthafte Zweifel daran, dass diese Frau zur Liebe fähig ist, aber wer bin ich, mir so ein Urteil anzumaßen?", ging er dann auf Kilians Frage ein, während dieser sich vom Pisspott abwandte und langsam bettfertig machte. Rafael wusste nicht, ob der Templer Meredith jemals begegnet war und hatte nicht vor sich die Laune damit zu verderben nun ausgerechnet über sie zu reden. Kilian und er saßen mitten in einer stürmischen Nacht in einer winzigen Hütte irgendwo im Nirgendwo, da musste man nun wirklich nicht noch das Schlimmste herbeireden und sich über Meredith unterhalten. ,,Über meine Familie kann ich Euch auch nicht viel erzählen, fürchte ich. Meine Mutter hat mich alleine großgezogen und dann unter großem Widerstand abgegeben, als eines Tages die Templer vor unserer Tür standen, beziehungsweise vor dem, was wir als unsere Tür bezeichneten.", kehrte er stattdessen zum eigentlichen Thema des Gespräches zurück. Er war überrascht von Kilians Familie zu hören, denn er war nach Cedrics Ausführungen fest davon ausgegangen, dass der Hauptmann die Gesellschaft von Männern vorzog. Nun zu hören, dass er nicht nur Frau und Kind hatte sondern wegen seiner Pflichten auch noch von ihnen getrennt worden war, ging Rafael ungewohnt nahe. ,,Und während Ihr hoffentlich eines Tages zu Eurer Frau zurückkehren und herausfinden werdet, ob sie Euch einen Sohn oder eine Tochter geboren hat, weilt meine Mutter vermutlich gar nicht mehr unter den Lebenden." Er erzählte Kilian nicht von den regelmäßigen Gesprächen die er mit ihr im Nichts führte, wenn er schlief und mit seiner Mutter über eine endlose grüne Wiese ging. Natürlich war ihm bewusst, dass er in Wirklichkeit vermutlich mit einem der wohlwollenderen Geister des Nichts sprach, der ihre Gestalt angenommen hatte, doch hatte er vor langer Zeit damit aufgehört, sich darum zu scheren; er hatte sonst nichts anderes, was ihn an seine Mutter erinnerte und bisher keinen Schaden von den Gesprächen genommen. Warum sich also den Kopf zerbrechen?

Stille hatte sich über die beiden Reisenden gebreitet, während sie im Dunkeln lagen und Rafael seinen Gedanken nachhing. Schlussendlich löste er sich jedoch davon und nahm den Faden wieder auf: ,,Ja, während Ihr eine Frau für's Leben gefunden habt, die irgendwo da draußen auf Euch wartet und an Euch denkt, bleibe ich allein zurück und muss mich mit all diesen zügellosen, unersättlichen Novizinnen im Zirkel herumschlagen, die mir keine Ruhe lassen. Hemmungsloses Liebesspiel bis in die frühen Morgenstunden! Ich sage Euch, das ist nicht immer einfach, Hauptmann! Da denkt man nach dem dritten oder vierten wilden Ritt durch die Bettlaken das sie vielleicht endlich genug haben könnten, aber Nein! Sie wollen immer noch mehr und holen im schlimmsten Falle noch ihre Freundin dazu. Ich will nicht behaupten, dass ich mich stets nach Kräften dagegen wehrte, schließlich kann man die jungen Leute ja nicht mit ihren Bedürfnissen allein lassen, aber manchmal, ja manchmal wünsche ich mir, dass ich auch jemanden finden würde, an den ich armer Tropf mich binden könnte..." Natürlich übertrieb der Magier, aber nicht so sehr, wie Kilian vielleicht glauben mochte. Tatsächlich hatte er nie eine Frau getroffen, mit der er sich ein ganzes Leben hätte vorstellen können, aber allzu traurig war er darüber nie gewesen. Eine funktionierende Ehe oder gar eine Familie im Zirkel aufzubauen war ungeheuer schwierig und teilweise auch gefährlich, ganz zu schweigen davon, dass ein Zirkel gewiss nicht der beste Ort für ein Kind war, um aufzuwachsen.

,,Darf ich fragen, wie Ihr Eure Frau kennen gelermt habt?" Rafael erwartete nicht, dass ihm Kilian den Gefallen tat und nach Details zu seinen Liebesabenteuern fragte, weswegen er lieber versuchte mehr über seinen Begleiter zu erfahren. Als Magier war man in seiner Partnerwahl auf den Zirkel beschränkt, doch die Templer konnten mit den anderen Menschen außerhalb der Mauer verkehren. Selbst wenn es ihn nie sonderlich gereizt hatte, die Galgenburg zu verlassen, so interessierte es ihn doch, wie Kilian seine Herzdame getroffen hatte.

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http://upload.worldofplayers.de/files9/Maeyaalinh_avatar.jpgEs dauerte noch eine Weile bis sich in dem Zimmer hinter ihr etwas regte. Sie hielt ihr Buch nur noch locker in der Hand und ließ ihren Blick über die Hinterlande streifen, welche langsam vom Licht der aufgehenden Sonne erhellt wurden. Sie atmete die frische Luft des Morgens und schaute dem Leben beim Erwachen zu. Ihre Beine baumelten frei über der Brüstung und zwischen ihren Füßen hindurch konnte sie eine Maus sehen, die die noch menschenleere Terrasse unter ihr erkundete und nach Nahrung suchte.
Ein leises Schaben der Türscharniere kündigte Elisa an, die auf den Balkon heraustrat. "Da hab ich gestern Abend wohl den Mund zu voll genommen Mae....Maeja.......oh, je suis une ventouse.", kicherte sie verlegen, als sie die Elfe dort vorfand. Maeya'alinh stimmte mit ein und schwang sich vom Geländer. Sie musste den Kopf weit in den Nacken legen um Elisa in die Augen schauen zu können während sie sprach. ,,Maeya'alinh. Mach' Dir nichts draus, ich habe auch manchmal so meine Probleme mit euren Namen.", scherzte sie. Eigentlich war weniger die Aussprache als das bloße Behalten ihr Problem, denn sie hatten schon so viele Menschen getroffen, dass selbst sie langsam den Überblick verlor. Ohne das Thema weiter zu verfolgen ging sie auf die nächste Frage der Bogenschützin ein: ,,Aufgeregt bin ich schon, aber vermutlich anders, als Du meinst. Ich habe den Wald, in den wir gehen werden gestern aus der Ferne gesehen und ich kann es kaum erwarten, ihn aus der Nähe zu erleben. Er ist...." Sie schaute in die Ferne und suchte nach einem Wort. Ihr wären tausende Beschreibungen für das eingefallen, was sie gesehen und vor allem gespürt hatte, doch konnte jemand, der nicht mit Magie beschenkt worden war kaum etwas damit anfangen. Sie ließ den Gedanken unvollendet. ,,Sagen wir einfach, dass ich wirklich gespannt bin.", sagte sie mit einem ehrlichen Lächeln, schob sich geschmeidig an Elisa vorbei und verschwand im Inneren ihres Zimmers.
Das große Bett war inzwischen verwaist, was bedeutete das auch Gisele es geschafft hatte sich zu erheben. Die Elfe erinnerte sich noch gut daran, wie verschlafen die Kriegerin in der letzten Nacht geklungen hatte, als sie versucht hatte, sie zurück ins Bett zu rufen. Obwohl es erst gestern gewesen war fühlte es sich zeitgleich so an, als wären Jahre seit dem vergangen. Sie schüttelte kurz den Kopf. Zeit war einfach merkwürdig.

Es dauerte nicht lange bis auch Elisa wieder herein kam und Gisele aus dem Bad zurückkehrte und sich anzog. „Wollén wir?“, fragte sie, während sie sich anschickte zum Frühstück hinunter zu gehen. Maeya'alinh und Elisa gingen mit der Kriegerin in den Gastraum hinunter und wurden von Borin und einem überaus großzügigen Frühstück begrüßt. ,,Guten Morgen meine Damen! Ich hoffe die Nacht war angenehm?", fragte der Zwerg zuvorkommend, als er die drei zu ihrem Tisch geleitete. ,,Ja, vielen Dank für Eure Gastfreundschaft!", antwortete Maeya'alinh und nickte freundlich. Es waren noch nicht viele andere Gäste im Schankraum und außer dem leisen Klappern von irdenem Geschirr war nur der frische Morgenwind zu hören, der durch die weit geöffneten Türen wehte und den Muff der letzten Nacht herausblies. ,,Nichts zu danken, ganz im Gegenteil! Ihr habt mir mit Eurem Kommen eine große Freude bereitet! Walla lässt sich im Übrigen entschuldigen, sie braucht noch etwas Schlaf und Erholung." Der Wirt erklärte nicht, wovon sich die Zwergin erholen musste und sie Elfe war ihm dankbar dafür.
Zusammen mit den beiden langen Orlaisianerinnen ließ sie sich am Tisch nieder und begann mit dem Frühstück. Sie hatte am vorherigen Abend gut gegessen, aber trotzdem hatte sie schon wieder genug Hunger, um sich an Brot und Früchten zu bedienen. Die Äpfel waren schon etwas älter und schrumpelig, dafür aber umso saftiger und süßer. Für ein paar Minuten legte sich eine gefräßige Stille über die Frauen, in der jede vor allem mit sich und ihrem Teller beschäftigt war. In Maeya'alinh entfaltete sich die Vorfreude endgültig zu voller Blüte und sie dehnte ihren Geist aus, um all die Natur, das ganze Leben um sich herum zu spüren. Wen oder was sie im Schlickmoorwald suchen oder jagen würden war schon beinahe nebensächlich, solange sie den Wald nur ausgiebig durchstreifen und erkunden konnten. Sie hatte nach wie vor ein ungutes Gefühl bei diesem Ruppert, doch war sie wie immer zuversichtlich: Sollte tatsächlich eine Gefahr in dem Forst lauern, so wären sie gewiss in der Lage sie zu meistern. Als Gisele dann fragte, ob Elisa und sie wirklich mitkommen wollten, nickte sie ohne zu zögern und nahm einen Schluck Wasser. ,,Natürlich. Wir werden Dir aber nicht folgen, sondern Dich begleiten.", erklärte sie augenzwinkernd. „Zuerst müss isch aber etwas me´r wissen, von die Bürger ´ier. Es wäré unklug sofort loszuzie´en.“ Maeya'alinh vermutete, dass es Gisele dabei vor allem um dieses Untier ging, das angeblich im Schlickmoorwald hausen sollte. Die Elfe war sich fast sicher, dass Giseles Auftraggeber sie angelogen oder zumindest teilweise im Unklaren gelassen hatte, doch hatte die Schwertkämpferin trotzdem recht: Was auch immer im Wald auf sie warten sollte, es konnte gewiss nicht schaden sich etwas umzuhören. ,,Gut.", sagte sie daher und nahm sich eine weitere Scheibe von dem Brot. Man konnte über Borin sagen was man wollte, aber von Essen verstand er etwas.

Nach dem Frühstück erhoben sie sich und gingen vor die Tür. Den Zimmerschlüssel gaben sie auf dem Weg nach draußen bei Borin ab, der eifrig durch seine Taverne wuselte und dabei förmlich vor Glück strahlte. Auf der Dorfstraße war das Leben inzwischen erwacht und die Einwohner gingen ihren Geschäften nach, so fern sie welche hatten. Erneut bemerkte Maeya'alinh die Blicke, die ihr zugeworfen wurden, doch spürte sie weder Furcht noch Verärgerung. Die Menschen hier hatten vermutlich noch nie eine Elfe gesehen und solange sie nicht wieder anfingen sie als Hexe durch das Dorf zu jagen war sie zufrieden. Eines Tages würden sie sehen und begreifen. ,,Gut,", wandte sie sich Elisa und Gisele zu: ,,wollen wir uns zusammen umhören oder gehen wir getrennt los? Ich habe auf dem Rückweg vom Wald ein paar Bauern gesehen, die in der Nähe Schafe weiden. Vielleicht haben sie etwas gesehen."

http://upload.worldofplayers.de/files10/p2OOKiliansmall.jpg

Kilian hätte Rafael nie für wehleidig gehalten, doch nun klagte der Magier über seine Leben ohne Liebe und Leidenschaft, beschwerte sich über die Schüler die ungezügelt ihre Libido auslebten und vermutlich wünschte sich der Marschenmagier sogar, dass sie ihn das ein oder andere Mal hinzuholen würden. Dem Templer fielen Rafaels Geschichten ein, mit denen er Cedrics Hirn in Beschlag genommen und ihn zu seiner törichten Tat auf dem Bauernhof verleitet hatte. Eigentlich schien der Magier ein erfülltes Leben sexueller Sättigung erfahren zu haben, wobei sich Kilian der Magen umdrehte. Der Gedanke daran wie der langhaarige Feuerbombenleger und eine spitze Mitmagierin das Tier mit den zwei Rücken nacheiferten ließ Kilian sauer aufstoßen. Anscheinend hatte ihn Kilians Beichte über seine eigene Familie in eine Art Trauerzustand versetzt in den einsame Herzen geworfen wurden, wenn ihnen klar wurde, dass es kein Leben ohne Liebe gab. Zumindest kein lebenswertes. Kilian hätte gerne verächtlich geschnaubt. „Wenn der wüsste“, schoss es ihm bei seiner eigenen „Frau“ durch den Kopf. Die Verbindung zwischen Magiern und Magiern wurde ungern gesehen, die von Templern und Magiern hingegen geächtet und verurteilt. Zu Recht, wie Kilian selbst zugestand konnte der Templer doch im Falle eines Falles mit Sicherheit nur schwerlich das Schwert gegen seine eigene Geliebte erheben. Oder, und das wäre noch schlimmer, er täte es aus Eifersucht oder Wut auf nach einem Streit und schob es dann auf plötzliche Besessenheit. Nein, eine derartige Verbindung war einfach zu stark missbrauchsgefährdet, als dass sie der klar denkende Mensch befürworten könne.
Es entbehrte sicherlich nicht der Ironie, dass Rafael den Hauptmann in dem Moment nach eben dies, seiner Geliebten, fragte da Kilian seinen Gedanken zu Ende gedacht hatte. Der Templer räusperte sich geräuschvoll.
„Ich…“ Kilian hatte keine Lust darüber zu sprechen, auch nicht auf den sicherlich belustigten Blick den ihm Rafael dann zuwerfen würde und noch weniger auf den massiven Abfall an Respekt den er bei der Offenlegung seiner Verfehlung, er schollt sich selbst für dieses Wort, bei Rafael mit Sicherheit feststellen würde. „Ich erzähle es Euch vielleicht einmal an einem anderen Tag. Nicht in einer miefigen Hütte bei bitterem Regen“, vertröstete er den Magier, obwohl er nicht wusste ob dieser damit zufrieden war. „Jetzt sollten wir ruhen. Morgen früh reisen wir dann nach Highever.“ Kilian rollte sich in seinem Umhang zusammen. Durch die undichten Fenster drang der Wind und in dem Zimmer blieb es kalt, doch zumindest regnete es nicht rein.
„Schlaft gut, Herr Marlov.“

*

Es war seltsam wie gut man in einem kurzen, harten Bett schlafen konnte, wenn man seinen Wert zu schätzen wusste. Die letzten Gedanken des Templers galten dem Preisen des Erbauers dafür, dass sie nicht in dem Dauerregen übernachten mussten, denn eine Kuppel wie damals, als Rafael ihren Treck magisch vor dem Gewitter geschützt hatte würde dieser sicherlich nicht die ganze Nacht aufrecht halten können. Kilian vertraute Rafael und ließ ihn darum einschlafen wann immer er es wünsche. Eine Wache war unnötig. Dachte er zumindest.
Ein grober Fußtritt weckte Kilian unvermittelt hart. Der Templer erschrak und fuhr hoch und schaute in das eisenumrahmte Gesicht dreier Männer die ihn neugierig anstarrten. Alle waren bewaffnet, mit Schild und Axt und Streitkolben. Der Dritte im Bunde trug einen Kurzbogen auf dem Rücken und einen Köcher mit nur wenigen Pfeilen. Alle wirkten unausgeschlafen und schlecht gelaunt. Abgesehen von dem Schützen, der um die achtzehn gewesen sein mochte, waren die Männer in Kilians Alter, trugen gelapptes Leder über Kettenhemd und runde Holzschilde bemalt mit… dem Bären des Howes. Kilian wollte sich erheben, doch einer der Kerle hielt ihm die Axtschneide an den Hals. „Ganz ruhig, Krieger“, zischte er. Sein Mund war, von ein paar schwarzen Stumpen abgesehen, zahnlos und von einem dichten schwarzen Schnauzer gesäumt, der sich bis zum Kinn hinunterzog. Wie auch die anderen trug er einen eisenbeschlagenen Lederhelm. „Wer seid Ihr? Was macht Ihr hier? Gehört Ihr zu den Männern der Couslands?“ Kilian schüttelte so gut es mit der Klinge am Hals ging den Kopf. „Nein, ich bin ein Templer und das dort…“, er schaute zu Rafael, der entweder schlief oder sich tot stellte. Er lag auf die Seite gedreht, rücklings zum Raum. „… ist mein Begleiter. Wir wollen nach Highever.“ Der Schnauzbärtige sog zischend Speichel durch die Zähne, dann sagte er: „In Highever sind Templer nicht willkommen!“
„Nehmt die Axt weg, dann erkläre ich mich“, beschwor Kilian. Wieder zischte der Mann, dann entschied er jedoch, dass ihm keine Gefahr drohte. „Wo sind unsere Pferde?“ „Noch draußen. Jacky meinte, wir sollten sie mitnehmen und euch die Kehlen im Schlaf durchschneiden. Jaa, so ist er, nicht wahr Jacky?“ Der junge Bogenschütze, den der Axtträger dabei ansah, sagte nichts. Kilian richtete sich auf und stellte fest, dass er die Männer um fast einen Kopf überragte. Das fiel nun auch denen auf, ebenso wie die gute Panzerung und die Waffen die an seinem Gürtel hingen. „Hat es aufgehört zu regnen?“, fragte Kilian, der den Vorteil in der Überraschung erkannte. Die drei nickten einstimmig. „Dann sollten wir vielleicht vor die Hütte gehen.“
Draußen zeigte sich die Verwüstung des gestrigen Unwetters. Der Regen hatte tiefe Furchen in die Wege gepflückt und Stein und Matsch gleichermaßen über die Grasränder gespült, sodass das Grau-Braun nun überall zu sein schien. Grauer Himmel und eine feuchte Schwüle ließen den Tag schon bei seinem ersten Licht unsympathisch erscheinen. Kilian besah sich die Männer, die ihm aus der Hütte gefolgt waren. Erneut blieb sein Blick an den Schilden haften.
„Das ist das Wappen der Howes. Seid ihr Deserteure?“
„Treue Diener!“, gab der Schnauzbärtige zurück und tat so als hätte ihn diese Anschuldigung tief getroffen. Das Blitzen in seinen Augen sagte Kilian jedoch, dass er seinen Herrn wohl verraten würde, wäre der richtige Anreiz dort. Es mutete ihm seltsam an, dass man die hochgradig disziplinierten Templer manchmal auf eine Stufe mit diesen gewöhnlichen Fußtruppen stellte, deren Rekrutierter anscheinend auch Halsabschneider und halbseidene Typen in ihre Truppe aufnahmen.
„Was haben die Howes dann hier zu schaffen? Dies ist das Arltum der Couslands“, fragte Kilian nach. Die Männer wechselten verstohlene Blicke. „Arl Cousland hat sich zum Verräter an der Krone entpuppt und wurde dafür von Arl Howe zur Rechenschaft gezogen. Er verwaltet nun diese Ländereien“, erklärte der Axtträger schmierig. „Verrat und Blutfehde an jeder Ecke des Landes!“, schoss es Kilian durch den Kopf. Auch Cromwell hatte seine Mörder durch das Bannorn geschickt um alte Rechnungen zu begleichen, wieso sollte es bei dem Hochadel also anders sein. Die Nachricht überraschte Kilian, schockierte ihn jedoch seltsamerweise nicht sehr. Ein Lord starb, ein anderer übernahm seine Macht. Die Templer und die Kirche interessierte solche Politik nicht. „Ich muss dennoch nach Highever. Im Namen der Kirche.“ Der Axtträger spie gehaltvoll aus. „Wir sollen hier nur den Grenzposten übernehmen. Highever ist nicht unsere Pflicht. Von mir aus reitet, doch weiß ich nicht, ob man Euch dort willkommen heißen wird.“ Kilian schaute hinter die Drei und stellte fest, dass Rafael im Türrahmen stand, noch halb verborgen im Inneren des Hauses. Also hatte der Magier nicht geschlafen, sondern dies nur vorgetäuscht. Klug, wie Kilian fand, denn wenn es jetzt zum Kampf gekommen wäre hatte er die Drei von Hinten überraschen können, obwohl sich der Hauptmann sicher war, dass er sie auch im Alleingang bezwungen hätte. „Herr Marlov“, rief er über die behelmten Köpfe hinweg. Die Drei fuhren zusammen, als Rafael antwortete und wandten sich entsetzt um. „Satteln wir die Pferde! Und dann auf nach Highever!“ Stolzen Schrittes durchschritt er die sich teilende Gruppe, nickte dem aus der Tür getretenen und hoch aufragenden Magier kurz zu und begab sich dann ins Innere der Hütte, wo Gepäck, Sattel und Zaumzeug warteten.
Keine Templer erwünscht, hatte der Schnauzer gesagt. Klang so, als wären sie auf dem rechten Pfad!


***



http://upload.worldofplayers.de/files9/Rafael_2.jpgJeder andere Magier wäre vermutlich pikiert gewesen, wenn ein Templer während eines Gespräches nonchalant in die Ecke pissen würde, doch auf Rafaels Gesicht erschien bloß ein schäbiges Grinsen, während Kilian gegen das Geräusch des Regens und das seines Strahls anredete. Nach Cedric war dies nun schon der zweite Templer, dessen Manieren unter einer Reise mit ihm gelitten hatten und Rafael konnte einen gewissen Stolz darüber nicht verhehlen. Das ewig steife Gehabe des Ordens konnte er ohnehin nicht nachvollziehen und auch wenn er keinerlei Zweifel daran hatte, dass die Templer unersätzlich und notwendig für die Zirkel waren, so stand ja nirgends geschrieben, dass die Streiter Andrastes dabei immer todernst seien und dreinschauen mussten, als hätten sie in eine Zitrone gebissen. Das er ein mehr als fähiger Mann war hatte Kilian schon mehrmals bewiesen und die Tatsache, dass er nun ein bisschen aufzutauen schien, machte den ansonsten so unnahbaren Templer schon fast menschlich.
,,Was Meredith angeht, so habt Ihr natürlich Recht, ich war nicht ihr heimlicher Geliebter und nebenbei hege ich ernsthafte Zweifel daran, dass diese Frau zur Liebe fähig ist, aber wer bin ich, mir so ein Urteil anzumaßen?", ging er dann auf Kilians Frage ein, während dieser sich vom Pisspott abwandte und langsam bettfertig machte. Rafael wusste nicht, ob der Templer Meredith jemals begegnet war und hatte nicht vor sich die Laune damit zu verderben nun ausgerechnet über sie zu reden. Kilian und er saßen mitten in einer stürmischen Nacht in einer winzigen Hütte irgendwo im Nirgendwo, da musste man nun wirklich nicht noch das Schlimmste herbeireden und sich über Meredith unterhalten. ,,Über meine Familie kann ich Euch auch nicht viel erzählen, fürchte ich. Meine Mutter hat mich alleine großgezogen und dann unter großem Widerstand abgegeben, als eines Tages die Templer vor unserer Tür standen, beziehungsweise vor dem, was wir als unsere Tür bezeichneten.", kehrte er stattdessen zum eigentlichen Thema des Gespräches zurück. Er war überrascht von Kilians Familie zu hören, denn er war nach Cedrics Ausführungen fest davon ausgegangen, dass der Hauptmann die Gesellschaft von Männern vorzog. Nun zu hören, dass er nicht nur Frau und Kind hatte sondern wegen seiner Pflichten auch noch von ihnen getrennt worden war, ging Rafael ungewohnt nahe. ,,Und während Ihr hoffentlich eines Tages zu Eurer Frau zurückkehren und herausfinden werdet, ob sie Euch einen Sohn oder eine Tochter geboren hat, weilt meine Mutter vermutlich gar nicht mehr unter den Lebenden." Er erzählte Kilian nicht von den regelmäßigen Gesprächen die er mit ihr im Nichts führte, wenn er schlief und mit seiner Mutter über eine endlose grüne Wiese ging. Natürlich war ihm bewusst, dass er in Wirklichkeit vermutlich mit einem der wohlwollenderen Geister des Nichts sprach, der ihre Gestalt angenommen hatte, doch hatte er vor langer Zeit damit aufgehört, sich darum zu scheren; er hatte sonst nichts anderes, was ihn an seine Mutter erinnerte und bisher keinen Schaden von den Gesprächen genommen. Warum sich also den Kopf zerbrechen?

Stille hatte sich über die beiden Reisenden gebreitet, während sie im Dunkeln lagen und Rafael seinen Gedanken nachhing. Schlussendlich löste er sich jedoch davon und nahm den Faden wieder auf: ,,Ja, während Ihr eine Frau für's Leben gefunden habt, die irgendwo da draußen auf Euch wartet und an Euch denkt, bleibe ich allein zurück und muss mich mit all diesen zügellosen, unersättlichen Novizinnen im Zirkel herumschlagen, die mir keine Ruhe lassen. Hemmungsloses Liebesspiel bis in die frühen Morgenstunden! Ich sage Euch, das ist nicht immer einfach, Hauptmann! Da denkt man nach dem dritten oder vierten wilden Ritt durch die Bettlaken das sie vielleicht endlich genug haben könnten, aber Nein! Sie wollen immer noch mehr und holen im schlimmsten Falle noch ihre Freundin dazu. Ich will nicht behaupten, dass ich mich stets nach Kräften dagegen wehrte, schließlich kann man die jungen Leute ja nicht mit ihren Bedürfnissen allein lassen, aber manchmal, ja manchmal wünsche ich mir, dass ich auch jemanden finden würde, an den ich armer Tropf mich binden könnte..." Natürlich übertrieb der Magier, aber nicht so sehr, wie Kilian vielleicht glauben mochte. Tatsächlich hatte er nie eine Frau getroffen, mit der er sich ein ganzes Leben hätte vorstellen können, aber allzu traurig war er darüber nie gewesen. Eine funktionierende Ehe oder gar eine Familie im Zirkel aufzubauen war ungeheuer schwierig und teilweise auch gefährlich, ganz zu schweigen davon, dass ein Zirkel gewiss nicht der beste Ort für ein Kind war, um aufzuwachsen.

,,Darf ich fragen, wie Ihr Eure Frau kennen gelermt habt?" Rafael erwartete nicht, dass ihm Kilian den Gefallen tat und nach Details zu seinen Liebesabenteuern fragte, weswegen er lieber versuchte mehr über seinen Begleiter zu erfahren. Als Magier war man in seiner Partnerwahl auf den Zirkel beschränkt, doch die Templer konnten mit den anderen Menschen außerhalb der Mauer verkehren. Selbst wenn es ihn nie sonderlich gereizt hatte, die Galgenburg zu verlassen, so interessierte es ihn doch, wie Kilian seine Herzdame getroffen hatte.

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http://upload.worldofplayers.de/files9/Maeyaalinh_avatar.jpgEs dauerte noch eine Weile bis sich in dem Zimmer hinter ihr etwas regte. Sie hielt ihr Buch nur noch locker in der Hand und ließ ihren Blick über die Hinterlande streifen, welche langsam vom Licht der aufgehenden Sonne erhellt wurden. Sie atmete die frische Luft des Morgens und schaute dem Leben beim Erwachen zu. Ihre Beine baumelten frei über der Brüstung und zwischen ihren Füßen hindurch konnte sie eine Maus sehen, die die noch menschenleere Terrasse unter ihr erkundete und nach Nahrung suchte.
Ein leises Schaben der Türscharniere kündigte Elisa an, die auf den Balkon heraustrat. "Da hab ich gestern Abend wohl den Mund zu voll genommen Mae....Maeja.......oh, je suis une ventouse.", kicherte sie verlegen, als sie die Elfe dort vorfand. Maeya'alinh stimmte mit ein und schwang sich vom Geländer. Sie musste den Kopf weit in den Nacken legen um Elisa in die Augen schauen zu können während sie sprach. ,,Maeya'alinh. Mach' Dir nichts draus, ich habe auch manchmal so meine Probleme mit euren Namen.", scherzte sie. Eigentlich war weniger die Aussprache als das bloße Behalten ihr Problem, denn sie hatten schon so viele Menschen getroffen, dass selbst sie langsam den Überblick verlor. Ohne das Thema weiter zu verfolgen ging sie auf die nächste Frage der Bogenschützin ein: ,,Aufgeregt bin ich schon, aber vermutlich anders, als Du meinst. Ich habe den Wald, in den wir gehen werden gestern aus der Ferne gesehen und ich kann es kaum erwarten, ihn aus der Nähe zu erleben. Er ist...." Sie schaute in die Ferne und suchte nach einem Wort. Ihr wären tausende Beschreibungen für das eingefallen, was sie gesehen und vor allem gespürt hatte, doch konnte jemand, der nicht mit Magie beschenkt worden war kaum etwas damit anfangen. Sie ließ den Gedanken unvollendet. ,,Sagen wir einfach, dass ich wirklich gespannt bin.", sagte sie mit einem ehrlichen Lächeln, schob sich geschmeidig an Elisa vorbei und verschwand im Inneren ihres Zimmers.
Das große Bett war inzwischen verwaist, was bedeutete das auch Gisele es geschafft hatte sich zu erheben. Die Elfe erinnerte sich noch gut daran, wie verschlafen die Kriegerin in der letzten Nacht geklungen hatte, als sie versucht hatte, sie zurück ins Bett zu rufen. Obwohl es erst gestern gewesen war fühlte es sich zeitgleich so an, als wären Jahre seit dem vergangen. Sie schüttelte kurz den Kopf. Zeit war einfach merkwürdig.

Es dauerte nicht lange bis auch Elisa wieder herein kam und Gisele aus dem Bad zurückkehrte und sich anzog. „Wollén wir?“, fragte sie, während sie sich anschickte zum Frühstück hinunter zu gehen. Maeya'alinh und Elisa gingen mit der Kriegerin in den Gastraum hinunter und wurden von Borin und einem überaus großzügigen Frühstück begrüßt. ,,Guten Morgen meine Damen! Ich hoffe die Nacht war angenehm?", fragte der Zwerg zuvorkommend, als er die drei zu ihrem Tisch geleitete. ,,Ja, vielen Dank für Eure Gastfreundschaft!", antwortete Maeya'alinh und nickte freundlich. Es waren noch nicht viele andere Gäste im Schankraum und außer dem leisen Klappern von irdenem Geschirr war nur der frische Morgenwind zu hören, der durch die weit geöffneten Türen wehte und den Muff der letzten Nacht herausblies. ,,Nichts zu danken, ganz im Gegenteil! Ihr habt mir mit Eurem Kommen eine große Freude bereitet! Walla lässt sich im Übrigen entschuldigen, sie braucht noch etwas Schlaf und Erholung." Der Wirt erklärte nicht, wovon sich die Zwergin erholen musste und sie Elfe war ihm dankbar dafür.
Zusammen mit den beiden langen Orlaisianerinnen ließ sie sich am Tisch nieder und begann mit dem Frühstück. Sie hatte am vorherigen Abend gut gegessen, aber trotzdem hatte sie schon wieder genug Hunger, um sich an Brot und Früchten zu bedienen. Die Äpfel waren schon etwas älter und schrumpelig, dafür aber umso saftiger und süßer. Für ein paar Minuten legte sich eine gefräßige Stille über die Frauen, in der jede vor allem mit sich und ihrem Teller beschäftigt war. In Maeya'alinh entfaltete sich die Vorfreude endgültig zu voller Blüte und sie dehnte ihren Geist aus, um all die Natur, das ganze Leben um sich herum zu spüren. Wen oder was sie im Schlickmoorwald suchen oder jagen würden war schon beinahe nebensächlich, solange sie den Wald nur ausgiebig durchstreifen und erkunden konnten. Sie hatte nach wie vor ein ungutes Gefühl bei diesem Ruppert, doch war sie wie immer zuversichtlich: Sollte tatsächlich eine Gefahr in dem Forst lauern, so wären sie gewiss in der Lage sie zu meistern. Als Gisele dann fragte, ob Elisa und sie wirklich mitkommen wollten, nickte sie ohne zu zögern und nahm einen Schluck Wasser. ,,Natürlich. Wir werden Dir aber nicht folgen, sondern Dich begleiten.", erklärte sie augenzwinkernd. „Zuerst müss isch aber etwas me´r wissen, von die Bürger ´ier. Es wäré unklug sofort loszuzie´en.“ Maeya'alinh vermutete, dass es Gisele dabei vor allem um dieses Untier ging, das angeblich im Schlickmoorwald hausen sollte. Die Elfe war sich fast sicher, dass Giseles Auftraggeber sie angelogen oder zumindest teilweise im Unklaren gelassen hatte, doch hatte die Schwertkämpferin trotzdem recht: Was auch immer im Wald auf sie warten sollte, es konnte gewiss nicht schaden sich etwas umzuhören. ,,Gut.", sagte sie daher und nahm sich eine weitere Scheibe von dem Brot. Man konnte über Borin sagen was man wollte, aber von Essen verstand er etwas.

Nach dem Frühstück erhoben sie sich und gingen vor die Tür. Den Zimmerschlüssel gaben sie auf dem Weg nach draußen bei Borin ab, der eifrig durch seine Taverne wuselte und dabei förmlich vor Glück strahlte. Auf der Dorfstraße war das Leben inzwischen erwacht und die Einwohner gingen ihren Geschäften nach, so fern sie welche hatten. Erneut bemerkte Maeya'alinh die Blicke, die ihr zugeworfen wurden, doch spürte sie weder Furcht noch Verärgerung. Die Menschen hier hatten vermutlich noch nie eine Elfe gesehen und solange sie nicht wieder anfingen sie als Hexe durch das Dorf zu jagen war sie zufrieden. Eines Tages würden sie sehen und begreifen. ,,Gut,", wandte sie sich Elisa und Gisele zu: ,,wollen wir uns zusammen umhören oder gehen wir getrennt los? Ich habe auf dem Rückweg vom Wald ein paar Bauern gesehen, die in der Nähe Schafe weiden. Vielleicht haben sie etwas gesehen."

Zitat von Sonmoon

Erwartungsgemäß war Elisa bereits kurz nachdem sie die ersten Sonnenstrahlen an der Nase gekitzelt hatten wach. Eine Weile noch lag sie bewegungslos auf ihrer Ruhestätte und starrte die Decke an, gedankenversunken und neugierig auf das was die gemeinsame Unternehmung wohl so bringen würde. Irgendwann hielt sie es jedoch nicht mehr aus. Sehr bedächtig, um den dunkelhaarigen Morgenmuffel nicht zu wecken, erhob sie sich und schlich auf leisen Sohlen zum Balkon. Nur - da saß schon jemand.
"Huh!"
Sie hoffte sehr dass sie ihren Erstaunungslaut noch möglichst leise hatte halten können. Die hellhaarige Elf, völlig versunken in irgendeine Literatur, war ihr zuvor gekommen. Und das augenscheinlich schon seit einer guten Weile. "Da hab ich gestern Abend wohl den Mund zu voll genommen Mae....Maeja.......oh, je suis une ventouse."
Verlegen musste sie lachen aufgrund ihrer Unfähigkeit ihren Namen richtig auszusprechen. Wobei dieser ja fairerweise auch ein echter Zungenbrecher war. "Seid ihr vielleicht aufgeregt?"

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Gleißendes Sonnenlicht wärmte Giseles geschlossene Lider, als sie an die frische Luft traten. Der Geruch des Dorfes jedoch störte diese Idylle. Fischig und etwas modrig, dazu viel zu feucht. Die Kriegerin hoffte, er werde nicht anhaften bleiben. „Hmm“, brummte Gisele kurz, während sie den Vorschlag der fidelen Elfe durchdachte. „Isch glaube es wäré schlauér, wir trennen uns und suchén so me´rere Orté auf. Du, Maeya, kannst ja su den Bauérn ge´en. Isch fragé im Dorf. Und du, Elisa…“
Die Kriegerin stockte kurz. „Du kannst… in den Lädén fragen.“ Sie versuchte so einnehmend wie möglich zu lächeln. Je schneller dieses Monster erjagt werden würde, desto schneller kämen sie aus dem stickenden Kaff heraus. „Wenn die Sonné i´ren ´östen Punkt erreischt, treffén wir uns ´ier wieder und ge´en in den Wald!“
Windschiefe, gammelige Hütten, durchsetzt mit dem Gestank nach Fischkadavern. Lumpige Personen, watschelnd und mit fettigem, strähnigem Haar ins Gesicht geplatscht beäugten Gisele misstrauisch, während sie sich bemühte die zahlreichen Pfützen zu umrunden, die auf der festgetretenen Erde vorkamen, welche die Dorfbewohner wohl für so eine Art Gehweg hielten. Die Schwerter auf ihrem Rücken klirrten leise, wenn die Parierstange ihres Bastardsschwertes gegen den Griff der Zwergenklinge schlug. Mit Matsch an den Stiefeln trat sie auf eine leicht erhöhte Terrasse, erbaut aus glitschigem Holz welches von der strahlenden Sonne anscheinend nicht getrocknet wurde. Dort saß ein Mann mit pockennarbigem Gesicht und großen, hervorquellenden Augen. Sein Mund war breit wie ein Froschmaul und die Haut von ledriger Beschaffenheit. Gekleidet war er in graue Lumpen, obwohl er um den Hals eine Kette trug die früher wohl Gold gewesen war, im Laufe der Jahre aber schwarz anlief. „Versei´ung, aber isch ´abe eine Frage“, wandte sich Gisele in ihrem akzentlastigen Fereldrisch an den Mann. Dieser drehte in zuckenden Bewegungen seinen flachen Kopf mit dem grauen, büscheligen Haar zu der Kriegerin. „Frage?“, quakte er seinem Aussehen angemessen. „Ja. Isch wurdé von Rüppert ange´euert das Monster im Schlickmoorwald zu bekämpfén. ´abt I´r vielleischt Informationen für misch?“ Der Mann sank in sich selbst zusammen, während er nachdachte. „Wa schon seit Jahrn nich mehr außerhalb des Dorfs. Kein Ahnung von da Welt da drauß´“, brachte er schließlich abgehakt hervor und wandte den Kopf dann ab. Das Gespräch war beendet, doch nun kamen drei weitere Personen, zwei Männer eine Frau zu dem Haus. Die Ähnlichkeit der Augen war so verblüffend, dass sie nur die Kinder des Alten sein konnten! Gisele wandte sich an sie. „Versei´t mir, aber isch suche nach Informationen übér die Schlickmoorwaldmonstér.“ „Bitte sprechen Sie nicht mit unserem Vater. Er ist alt“, kam es als Antwort von dem scheinbar Ältesten der Kinder zurück. Gisele winkte ab. „Isch spresche nun mit eusch.“ „Aber nicht mit Vater. Er weiß manchmal nicht mehr, was er sagt.“ Gisele schaute verdutzt drein. Sprach sie wirklich ein so schlechtes Fereldisch? Sonst war sie damit doch immer gut gefahren. „Nein, nein. Keiné Bangé! Aber isch frage misch…“ „Manchmal denkt Vater, der Mond sei die Sonne. Nur dass sie Sonne sich dann einen Schleier übergeworfen hat wie eine Braut“, belächelte die junge frau. Ihre Haare verschwanden unter einer Haube und ihr Kleid wirkte so schmutzig wie das ganze Dorf, obwohl an ihren Fingern Geschmeide von Wert zu schimmern schien. Ihre Stimme unterschied sich kaum von der der Männer. Gisele öffnete ihren Mund und schloss ihn dann wieder. „Geht jetzt bitte!“, bat sie der älteste Sohn und trat einen Schritt auf Gisele zu. Das schüchterte sie zwar nicht ein, doch schien dies hier sich in vergeudete Zeit zu verwandeln. Sie wandte sich ab und stapfte davon.
Die wenigen Bewohner des Dorfes, die Gisele überhaupt antraf waren kaum redseliger. Manche schüttelten nur den Kopf, andere faselten über dies und das und redeten so lange um den heißen Brei herum, bis Gisele schließlich die Geduld verlor, barsch dankte und verschwand. Schließlich kehrte die Orlaisianerin frustriert zurück zur Taverne. Die Sonne wanderte langsam dem Zenit entgegen und Gisele musste sich vorbereiten. Also betrat sie das Gasthaus, schenkte Borin im Vorbeigehen ein kurzes Kopfnicken und verschwand in ihrem Zimmer. Dort angekommen packte sie zum ersten Mal seit langem ihre Silberitrüstung aus, legte jedes Einzelteil sorgsam auf dem Boden aus, zählte die Verbundstücke, betrachtete eingehend den matten Glanz des Harnisches. Sie liebte diese Rüstung und wenn sie sie trug, so war es ihr, als wäre sie wie eine zweite Haut. Eine schwere Haut zwar, aber dennoch die Eigene. Fast zärtlich strich die Kriegerin über die Platten, dann entledigte sie sich ihres Gürtels und ihrer Hose, zog ein engeres Beinkleid an und begann damit sich zu wappnen. Die Rüstung war innen wattiert, sodass ein dickes Gambeson nicht vonnöten war doch zum eigenen Schutz streifte sie sich ein von den Schultern bis zu den Ärmeln mit Metallschuppen besetztes Hemd über, dass sich eng an ihren starken Leib schmiegte. Darüber kamen Rüstung und Platten, Verschlüsse und kettenverbundene Panzerteile, genietete Handschuhe deren Innenflächen aus dickem Leder waren, durch die Jahre der Benutzung schon weich und griffecht, aber noch immer stabil. Einen Helm besaß sie nicht, doch hatte sie ihr Haar vorher zu einem dicken Bauernzopf geflochten, der nun schwarz über die silberne Rüstung pendelte. Das Zwergenschwert auf dem Rücken, den Anderthalbhänder an der Seite und die Füße und stählernen Stiefeln trat sie aus der Taverne hinaus. Die Sonnenstrahlen tanzten freudig auf dem Silber des Harnischs.


***




http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg

Ein Schluchzen riss aus Morgana aus dem Rausch der Lust und hatte den Effekt als hätte ihr jemand kaltes Wasser in den Nacken geschüttet. Es war kein Laut der Freude oder Lust und so hob die Hexe verwirrt und überrascht und langsam ihren Kopf und schaute entlang des zierlichen Körpers zum Gesicht der Elfe. Die Augen der Dalish waren gerötet und feucht, dicke Tränen liefen an dem feingliderigen Gesicht herunter. Keine Tränen der Freuden wie Morgana nach kurzer Zeit unsicher eingestehen musste und dadurch endgültig ihre Wollust und Hingabe erstarb. Erneut wie eine kleine Stimme im Hinterkopf kritisch bemerkte. Morgana setzte sich auf und fragte die Elfe nach ihrem Befinden, denn sie wusste wirklich nicht was die Elfe zum Weinen brachte. Larissa hatte sich die ganze Zeit zurückgehalten während Morgana sie mit Zärtlichkeiten bedacht hatte. Die Hexe hatte das jedoch als eine Art Grundnervosität gedeutet, da kein Wort des Widerstands oder der Ablehnung erschallen war. Ihre Freundin setzte sich nun ebenfalls auf und fasste ihre Hände. Die schmalen und weichen Hände der Blondine zitterten, der Grund schien für Morgana Angst zu sein, denn der Blick ihrer Freundin hatte etwas furchtsames was durch die herablaufenden Tränen noch verstärkt wurde.
"Angst wovor ? Vor mir ?", fragte sich Morgana besorgt und sah irritiert in Richtung der Elfe. Diese begann zu sprechen und sagte das es ihr Leid tat und das sie über das Ende ihres alten Lebens nachdachte. Und das Morgana ihr neues Leben wäre. War das etwa der Grund für ihre Tränen, dass sie nur noch Morgana hatte ? Kein Gedanke der die Hexe zum frohlocken brachte. Dann jedoch nach kurzem Schweigen gestand die Elfe das sie Morgana lieben würde und sie das von vorhin lange begehrt hätte. Und das sie es nun wo es soweit war, nicht genießen konnte. Morgana war von dem Geständnis ein wenig überrumpelt, sprachen doch die Tränen in den Augen der Dalish ihrem Liebesbekenntnis Hohn. Wenn sie Morgana liebte, warum weinte sie dann und fühlte sich nicht wohl wenn Morgana ein Feuerwerk der Lust für sie abbrannte. Die Elfe war scheinbar hochgradig von ihren Gefühlen verwirrt und wusste nicht was sie wollte. Nicht zum ersten Mal, wie die bösartige kleine Stimme in ihrem Inneren erneut bemerkte. Immer wenn Morgana sich der Elfe hingeben wollte, endete es mit Tränen, peinlichen Schweigen oder sanfter Zurückweisung. War irgendetwas falsch an Morgana was sie nicht wusste ?
Die Elfe stammelte nun etwas undefinierbares was Morgana weder als Aufforderung zum Bleiben noch zum Gehen identifizieren konnte. Die Schwarzhaarige schluckte die erneute Zurückweisung herunter und sah mit Mitleid auf das weinende Elfenmädchen was der Hexe gerade ihre Liebe gestanden hatte. Ein Geständnis das der Hexe trotz allem das Herz wärmte, auch wenn ihr keine passenden Worte einfielen, die angemessen waren. Erwidern konnte und wollte sie es nicht, das wäre nach einem Tag wechselhafter Beziehung nicht ehrlich gewesen. Außerdem hätte es aus ihren Mund in dieser Situation nur wie blanker Hohn geklungen. Das Feuer der Leidenschaft war inzwischen zu einem Haufen Asche verloschen und ihr Mund war nicht mehr warm und feucht sondern trocken. Anstatt irgendwelche Worte zu verschwenden, tat Morgana das was ihr in diesem Moment richtig erschien. Sie setzte sich auf ihre Knie und umarmte die heulende Elfe. Schweigend aber dafür fest und innig. Keinerlei sexuelle Absichten lagen in dieser Umarmung, nur die Absicht ihre Freundin zu trösten und beruhigen. Ihr zeigen das sie nicht alleine war und sie sich auf die Hexe verlassen konnte. Ihre Hände fuhren beruhigend durch das Haar und über den Rücken der Dalish, während ihr Kinn auf deren linken Schulter lag. Jetzt wo Larissa sie nicht mehr ihr Gesicht sehen konnte, merkte auch Morgana das ihre Augen feucht wurden. Diese ganze Situation irritierte sie zutiefst und sie wusste nicht was sie davon halten sollte. So hatte sich den ersten Tag der Beziehung nun wirklich nicht vorgestellt. Doch keine Träne lief ihre Wange herunter und schon kurz darauf wurden ihre Augen wieder normal. Morgana konnte es sich nicht leisten zu weinen, sie musste stark sein und ihrer Freundin ein halt sein. Nach einer längeren Umarmung, während der Morgana schwieg und eventuelle Redeansätze von Larissa mit einem beruhigenden Laut stoppte, löste sich Morgana schließlich wieder von Larissa. Die Augen der Elfe waren rot und zerquollen und sie sah bemitleidenswert aus. Morgana schob die Träger ihres BHs wieder hoch und bedeckte die Brüste der Elfe dann legte sie ihre Hände auf deren Schulter und sah ihr aufmunternd lächelnd ins Gesicht, in dem sich immer noch Sorge wiederspiegelte. Auch Morgana musste zugeben das sie sich nicht besonders wohl fühlte ließ es sich aber nicht anmerken.
"Wenn du willst das ich gehe, werde ich das tun, aber es würde mir falsch erscheinen dich jetzt so alleine zurückzulassen. Deswegen werde ich wenn du nichts dagegen hast bei dir bleiben, dann bin ich in der Nähe falsch du mich brauchst. Und keine Sorge ich bin dir nicht böse, Ma vhenan.", sagte sie beruhigend und sah die Elfe mitfühlend an."Wirklich nicht ?", meldete sich diese kleine niederträchtige Stimme erneut welche wohl ihre sexuelle Frustration und die verletzten Gefühle der Hexe repräsentierte. Morgana ignorierte die Stimme und lächelte weiterhin sanft.
Sanft strich sie der Elfe mit ihrer Hand über die Wange, dann stand sie auf und legte ihre Klamotten zusammen, anschließend ging sie außenrum und legte sich auf die andere Seite des Bettes und schlüpfte unter die Decke. Auch Larissa legte sich jetzt zum schlafen hin. Morgana ließ bewusst ein wenig Abstand zwischen sich und der Elfe, denn sie wollte diese nicht noch mehr verwirren oder sie unter Druck setzen, der scheinbar auf ihr lastete. Sie wollte der Elfe nur zeigen das sie für sie da war, ob sie Abstand zu der Hexe hielt oder nicht sollte Larissa für sich selbst entscheiden. Dazu kam noch das Morgana komplett verunsichert war. Nachdem sie der Elfe eine Gute Nacht gewünscht hatte, löschte sie mit ihren Fingern die Lichter. Dunkelheit breitete sich im Raum aus und eine Stille. Morgana lag mit offenen Augen im Bett, die Gedanken schossen ihr durch den Kopf. Sie fragte sich warum alles so kompliziert sein musste. Sie hatte gedacht das es mit der Beziehung einfacher sein würde. Stattdessen schien alles schwieriger. Ständig wurde sie zurückgewiesen, etwas was sie bei jeder anderen Person mit einem "Danke und auf Wiedersehen" quittiert hätte. Stattdessen gab sie sich Larissa immer vollkommen hin und offenbarte der Elfe ihre Gefühle und Wünsche. Die Belohnung war aber jedesmal nur ein peinlicher oder bedrückender Moment,nach dem sich Morgana nur wie eine Närrin vorkam. Und sie fand dieses Gefühl überhaupt nicht schön, verletzte sie es doch jedes Mal ein wenig mehr. Sie beschloss für sich selbst das sie ihre Versuche wohl erstmal einstellen musste. Jedesmal abgewiesen zu werden, hatte auch Morganas großer Hingabe und Lust einen großen Dämpfer versetzt. Sie hatte sich auf die Elfe eingelassen und sich ihr geöffnet, aber ihre Zärtlichkeiten schienen diese zu irritieren und bei der Erklärung ihrer Liebe, flossen Tränen. War das Liebe, dass die Person die einem etwas bedeutete anfing zu weinen ? Wenn ja wusste nicht Morgana nicht warum überhaupt so ein Aufhebens darum gemacht wurde, oder man seine Liebe suchte. Scheinbar schoen das doch nur Probleme zu verursachen, Probleme die sie mit Sexualpartnern bisher nie gehabt hatte. Danach war jeder zufrieden und entspannt, erfüllt von einer Woge des Glücks. Morganas Küsse lösten dann keine Trauer und Sorgen aus, sondern Wonne und Lust, so wie es sein sollte. Trotzdem war die Hexe froh nicht gegangen zu sein, denn auch wenn die Elfe neben ihr der Grund für ihre Kopfschmerzen war, so wirkte ihre Präsenz doch beruhigend auf Morgana. Diese war sich sicher das sie alleine in ihrem Bett noch auf viel düstere Gedanken gekommen wäre. Gleichzeitig hoffte sie das ihre Anwesenheit der Elfe auch half und sie nicht noch mehr irritierte. Es sei denn in jemanden verliebt sein, hieß auch das man ihn nicht sehen wollte.
"Was für ein verkorkster Abend", beschied Morgana für sich und seufzte niedergeschlagen, aber leise um Larissa nicht damit zu behelligen. Morgana wusste wirklich nicht was sie von alldem halten sollte und hoffte das nach einem gesunden Schlaf der Morgen wieder besser aussehen würde.

*
Das Nichts bewies mal wieder seinen ausgeprägten Sinn für Ironie und präsentierte sich der frustierten und verunsicherten Morgana als sonnenbestrahlte Wiese. Die Vöglein zwitscherten ausgelassen, die Sonne leuchtete hell und fröhlich, während bunte Blumen die Wiese säumten. Morgana hätte kotzen können und war im Moment drauf und dran die Wiese abzufackeln, als eine hämische Stimme sich hinter ihr erhob und ihr verdeutlichte wer für dieses unpassende Idyll verantwortlich war. Sie drehte sich zornig um.
"Liebeskummer ?", fragte Sartana höhnisch und pflückte eine der Birnen die zahlreich an den prall gefüllten Obstbäumen hingen.
Morgana funkelte sie nur böse an, was der Dämonin nur ein breites Grinsen bescherte. Schadenfreudig biss sie in die Birne.
"Schlechte Laune mein Schatz ? Dabei ist doch so schönes Wetter, die Vöglein zwitschern und sieh mich an, sogar ich bin gut gelaunt. Quasi alles nur für dich, um dein neugewonnenes Liebesglück zu feiern.",sprach Sartana freundlich und vergnügt. Morgana antwortete nicht, dies war unnötig da die Dämonin eh alles wusste und nur auf eine Antwort wartete.
"Ich meine dein erster Tag mit deiner Spitzohrigen Konkubine, alle sind frisch verliebt und frönen der Wollust, etwas was ich gut nachvollziehen kannst wie du sicher verstehst. Nackte Körper die sich im Schweiße der Lust miteinander vergnügen, auf und ab bis beide Körper ermattet nebeneinander entspannen. Keine Sorgen, keine Ängste einfach nur das Vergnügen so stellt man sich die Anfangsphase einer Beziehung vor nicht wahr ?", fragte sie unschuldig, also ob sie nicht genau wusste was passiert war.
"Tja, das Leben ist manchmal nicht so wie man will nicht wahr ? Wenn du ein Mann wärst, würde ich dir jetzt sagen das Tränen ein gutes Gleitmittel sind, aber das fällt ja bei dir platt. Und deine Bemühungen hat die kleine Heulsuse ja nicht zu würdigen gewusst, nicht wahr. Sie weint ziemlich viel muss ich sagen, vielleicht kommt sie ja gar nicht aus dem Wald sondern aus dem Meer, dass würde es erklä..." Ein Blitz traf Sartana und unterbrach ihre beleidigende Rede und den beissenden Spott. Als sie anfing über Larissa herzuziehen hatte Morgana endgültig genug gehabt. Die rauchgrünen Augen funkelten bedrohlich und die Hexe wirkte angespannt. Um ihre rechte Hand wirbelten immer noch Blitze, bereit der am Boden liegenden Dämonin einen weiteren Schlag zu versetzen. Weißer Rauch stieg von deren Körper aus, während sie abwehrend die Hand hochhielt. Morgana dachte währenddessen wie sie Sartana möglichst qualvoll vertreiben konnte. Gerade als sie dazu ansetzte ein wahres Gewitter auf die Dämonin niederregnen zu lassen erhob diese ihre Stimme.
"Warte!", sagte Sartana beschwichtigend während ihr Sprechen auch Rauch aus dem Mund fuhr. Der Blitzschklag war ein Volltreffer gewesen.
"Seit wann so jähzornig mein kleiner Augenstern, weil ich deine kleine Freundin beleidigt habe. Ich entschuldige mich vielmals.", sagte die Dämonin und rappelte sich langsam auf, wobei sie imaginären Staub vom Körper klopfte.
"Wirklich es tut mir Leid, Morgana. Lass mich dir meinen guten Willen beweisen. Wie wäre es wenn ich dir bei deinen kleinen Problem helfe. Lass mich nur machen, dann wird sich dir deine kleine Elfin hemmungslos hingeben, ohne das es zu Tränen und anderen Unanehmlichkeiten kommt. Dafür brauche ich weder deinen Körper noch, irgendeine Gegenleistung. Einfach eine Geste des guten Willen. Unter Freundinnen.",sagte sie entgegenkommend und lächelte die Hexe an. Morgana lächelte nicht, sondern ließ einen Bündel Blitze gegen Sartana ihr Werk verrichten. Schreiend und windend wälzte diese sich unter der elektrischen Energie und ein Geruch nach verbrannten Fleisch stieg in Morganas Nase. Eine Illusion ihres Geistes, denn im Nichts gab es keinen Geruch, aber trotzdem so real wie nur möglich. Sartana spuckte, fluchte und schrie wüste Drohungen gegen Morgana aus.
"Ich habe es dir gesagt, wenn du Larissa irgendwie behelligen willst wirst du Leiden.", sagte Morgana nur kalt und erhöhte die Energie in den Blitzen, sodass Sartana schließlich in einer schwarzen Wolke verschwand. Morgana zweifelte noch nicht mal das sie ihr Angebot wahr gemacht hätte, aber sie wusste das sie auf keinen Fall irgendwie Sartana mit in ihre Beziehung bringen wollte. Was immer es für Schwierigkeiten mit Larissa gab und noch geben würde, Morgana würde sich selbst darum kümmern.
*

Nachdem Artur seine Pläne für morgen abgeschlossen hatte, begab er sich schließlich auf sein Zimmer und legte die Rüstung ab. Morgen würde die Reise weitergehen und die Gruppe sich wieder auf die Straße begeben. Der Aufenthalt war recht lukrativ gewesen und der Auftrag würde wohl auch einiges an Geld abwerfen. Das würde auch das erste Mal sein das er mit einer Kopfgeldjägerin zusammenarbeitete und der Ritter war zugegebenermaßen interessiert wie sich die Elfe schlagen würde. Nun hoffentlich würde sie sich nicht als komplette Fehlinvestition erweisen und falls doch, hoffte er das sie wenigstens umgänglicher war als die letzte Begleiterin, bei der er bereit war sie mitzunehmen. Auch wenn Nimues Fähigkeiten nützlich erschienen, fragte er sich manchmal wie er diese Frau bis Orzammar ertragen sollte. Mit den Schultern zuckend löste er sich von diesem Gedankengang. Erstmal war die morgige Jagd von Belang und dafür wollte er ausgeruht sein. Außerdem war die erneute Abwesenheit von Mordred ein größeres Problem als der Charakter der Zirkelmagierin. Wenn der Antivaner nicht beim Frühstück auftauchte, mussten sie ihn nachher noch suchen gehen. Und darauf hatte er nur wenig Lust. Geräuschvoll ließ er sich in das bequeme Bett fallen und deckte sich zu.
"Immer diese Anführeraufgaben, bei all den Kleinigkeiten kommt man ja nie zur Ruhe.", dachte er noch,bevor er 20 Sekunden später fest einschlief.


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Nimue hatte die ganze Nacht vor der schreienden Tür verbracht und war letztlich doch nicht hindurch geschritten. Die einzige Linderung für diese Pein war ihr Olimpia gewesen, die ihr von dunklem Wirken in der Welt der Lebenden berichtete, dass nicht minder schwarze Schatten ins Nichts warf. Menschen starben und irrten durch das Dunkel, der Krieg schickte Seelen in die Ewigkeit und viele von ihnen kämpften noch immer. Dämonen peinigten die Gestorbenen und Chaos flammte auf. Geister wurden zornig, andere verschlossen sich vor den Geschehnissen. Zeit bedeutete den Wesen hier nichts, doch merkten auch sie, dass eine derartige Flut an frischen Seelen ein Zeichen für Umbrüche in der Welt der Lebenden war. Nimue hatte gelauscht, diskutiert und war schließlich doch in die Welt der Lebenden zurückgekehrt, mit einem bitteren Nachgeschmack. Olimpia, die sie zu mögen schien, hatte ihr erzählt manche Geister und Dämonen fürchteten die Magierin und darum seien viele Bewohner des Nichts ihr gegenüber skeptisch eingestellt. In ihrer für menschliche Ohren nicht hörbaren Sprache nannte man sie „das feindliche Prinzip“.
Entsprechend schlecht gelaunt trat sie an den Frühstückstisch, wieder als Erste, doch folgte Artur schon wenig später. Er hingegen schien die Nachtruhe voll ausgeschöpft und mit neuer Energie in den Tag gestartet zu sein. „Ritter“, rief sie nach ihm. Artur trottete heran. „Ich hoffe Ihr gedenkt diesen Auftrag schnellstmöglich abzuarbeiten“, sprach sie mit belegter Stimme. Ihre braunen Augen starrten die seinen an. Artur wirkte noch immer etwas verschlafen und Ränder waren in dem jungen Gesicht zu erkennen, ebenso wie die Abdrücke von Kissenfalten. Irgendwie erinnerte er Nimue so rasiert und müde an einen sehr jungen Mann, noch jünger als er eh schon war. „Ich habe gestern Abend ein paar Wundumschläge angefertigt, die Euch sicherlich von Nutzen sein können. Ich gebe sie Euch bei der Abreise.“ Mit einem verscheuchenden Wink bedeutete sie dem Ritter nun sich wieder zu entfernen. Das letzte Frühstück in einer ordentlichen Taverne wollte sie möglichst in Ruhe genießen.

*

Als Mordred am Mittag zu der Taverne zurückkehrte stellte er erstaunt fest, dass seine Gefährten gerade dabei waren fleißig die Pferde zu beladen. Der Antivaner hatte ausgesprochen gute Laune, hatte er letzte Nacht nach dem Genuss von ausreichend Wein und dem Vortragen einer tragischen Ballade mit brandendem Beifall doch in den Gemächern des Adels genächtigt. Ein großes Himmelbett mit seidenen Vorhängen in einem Zimmer dessen Größe alle vier Zimmer der Taverne zusammen um Einiges schlug. Zudem hatte er sich eine der Dienstmägde, ein williges junges Ding auf der Suche nach Lust und Abenteuer mit auf das Zimmer genommen. Er selbst hatte eigentlich auf die Damen des Adels spekuliert doch obwohl ihre Blicke unverfälscht und ihre weingetränkten Kommentare anzüglicher kaum sein konnten, waren sie am Ende des Abends zu nichts mehr zu gebrauchen. Lady Morwenna einmal abgesehen, die sich viel zu früh aus seinem Leben gestohlen hatte. Während die Magd ihn jedoch laut jauchzend bis zur Erschöpfung ritt, schloss Mordred die Augen und stellte sich die kupferrot gelockte Morwenna vor und ihre grünen Augen, die seine Seele penetrierten. Nach einem deftigen Frühstück und einigen anerkennenden Blicken der Wachen, die sein amouröses Abenteuer bei Nacht gehört zu haben schienen, kehrte der Antivaner also mit unverwüstlicher Laune zur Goldenen Gangs zurück. Artur, nur in Gambeson aber mit Schwert um die Hüfte, schleppte gerade sein Sattelzeug als er sich näherte. Der Nevarraner verschwand in der Taverne, kam aber kurz danach wieder, in den Händen Vorratsbeutel. Schweiß stand ihm auf der Stirn und er bemerkte Mordred erst, als dieser ihm einen Gruß zuwarf. „Guten Morgen, Ser Artur! Sagt, habe ich etwas verpasst, dass hier anscheinend solch rege Aufbruchsstimmung herrscht?“


*

Als Larissa am nächsten Morgen aufwachte fühlte sie sich wie eine törichte Närrin! Morgana schlief noch friedlich neben ihr, hatte den Kopf abgewandt das schwarze Haar auf das Kissen vergossen. Schweißperlen standen ihr auf dem Dekolleté und Larissa fragte sich, ob die Hexe wohl ebenso schlecht wie sie selbst geschlafen hatte. In ihren Träumen waren schreckliche Fratzen aufgetaucht, die sie durch einen Wald aus lilanem Blattwerk gejagt hatten. Die Bäume reckten sich in obszöner Form und um sie herum lachte eine garstige Stimme. Hin und wieder rief sie Larissa bei dem Namen und nannte sie eine „kleine Heulsuse“, was auch immer das sein mochte. Dennoch machte ihr die Stimme Angst, ebenso wie das Gefühl verfolgt zu werden. Larissa war in ihrem Traum zwar nicht nackt, aber auch nicht wirklich bekleidet. Fetzen tierische Felle verhüllten notdürftig ihre Blöße während die Bäume nach dem geringen Blickschutz zu grabschen schienen. Wenn der Wind an ihrem Kopf vorbeiblies, stöhnte er ihr Dinge ins Ohr. Die Elfe war froh, als sie endlich erwachte. Schnell erhob sie sich und ohne Morgana zu wecken schlich sie hinaus um sich zu waschen. Kaltes, klares Wasser rief sie zurück zur Realität und ließ sie wieder vernünftig fühlen und denken. „Es war nur ein Traum!“, sagte sie sich selbst, denn kurz vor dem Erwachen war ihr als hätte sie eine Gestalt am Randes des Waldes erspäht. Eine Frau die Morgana mehr als nur ähnlich war, obwohl diese Traumgestalt zwei Hörner aus ihrem Kopf brechend vorwies.
Als Larissa zurück ins Zimmer kam war Morgana ebenfalls erwacht. „Guten Morgen“, murmelte Larissa etwas eingeschüchtert von vergangenem Abend. „Ich hoffe du hast gut geschlafen.“ Sie wusste nicht, wie sie das Problem angehen sollte. Direkt darüber reden oder es auf sich beruhen lassen? Weder das eine noch das andere schien ihr geeignet, also nuschelte sie nur ein kurzes: „Entschuldige…“ Die Hexe hatte sich gestern verständlich gezeigt, doch war die Enttäuschung, die sie sich zwang zu verbergen ihr deutlich ins Gesicht geschrieben. Larissa kannte keine Worte, die diese Schmach heilen konnten und auch keine Geste die ihr selbst nicht falsch und unecht vorgekommen wäre, daher beließ sie es bei dem stummen anziehen der Klamotten. Als Zeichen, dass sie sich nicht vor der Hexe schämte, entblößte sie ihre Oberweite und lief kurz oben ohne umher um die Sachen zurecht zu legen, ehe sie einen neuen BH aus dem Rucksack zog und ihn sich überstreifte. Dann zog sie sich an, schloss Hose und Gürtel, griff nach dem zerfledderten Hemd und ihrem Mantel. Auch Morgana hatte sich daran gemacht ihre Sachen zusammen zu suchen, würde jedoch erfahrungsgemäß einige Zeit vor dem Spiegel und bei der Körperhygiene verbringen. „Wir sehen uns beim Essen, ja?“, sagte die Elfe, nachdem sie sich im Zimmer umgeschaut und festgestellt hatte, dass sie all ihre Habe bei sich trug. Sie verließen den Raum und während Morgana in ihr Zimmer ging, trabte Larissa nach Unten und in den Schankraum, wo sie niedergeschlagen ein einfaches Frühstück zu sich nahm. Sogar das leckere Obst bereitete ihr keine Freude, sodass sie sich die Äpfel und Birnen lieber für später aufsparte und sich lediglich an Butterbrot und Milch gütig tat, wenn dies auch nicht zu knapp.

Khardim
14.11.2015, 10:50
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Kilian hätte Rafael nie für wehleidig gehalten, doch nun klagte der Magier über seine Leben ohne Liebe und Leidenschaft, beschwerte sich über die Schüler die ungezügelt ihre Libido auslebten und vermutlich wünschte sich der Marschenmagier sogar, dass sie ihn das ein oder andere Mal hinzuholen würden. Dem Templer fielen Rafaels Geschichten ein, mit denen er Cedrics Hirn in Beschlag genommen und ihn zu seiner törichten Tat auf dem Bauernhof verleitet hatte. Eigentlich schien der Magier ein erfülltes Leben sexueller Sättigung erfahren zu haben, wobei sich Kilian der Magen umdrehte. Der Gedanke daran wie der langhaarige Feuerbombenleger und eine spitze Mitmagierin das Tier mit den zwei Rücken nacheiferten ließ Kilian sauer aufstoßen. Anscheinend hatte ihn Kilians Beichte über seine eigene Familie in eine Art Trauerzustand versetzt in den einsame Herzen geworfen wurden, wenn ihnen klar wurde, dass es kein Leben ohne Liebe gab. Zumindest kein lebenswertes. Kilian hätte gerne verächtlich geschnaubt. „Wenn der wüsste“, schoss es ihm bei seiner eigenen „Frau“ durch den Kopf. Die Verbindung zwischen Magiern und Magiern wurde ungern gesehen, die von Templern und Magiern hingegen geächtet und verurteilt. Zu Recht, wie Kilian selbst zugestand konnte der Templer doch im Falle eines Falles mit Sicherheit nur schwerlich das Schwert gegen seine eigene Geliebte erheben. Oder, und das wäre noch schlimmer, er täte es aus Eifersucht oder Wut auf nach einem Streit und schob es dann auf plötzliche Besessenheit. Nein, eine derartige Verbindung war einfach zu stark missbrauchsgefährdet, als dass sie der klar denkende Mensch befürworten könne.
Es entbehrte sicherlich nicht der Ironie, dass Rafael den Hauptmann in dem Moment nach eben dies, seiner Geliebten, fragte da Kilian seinen Gedanken zu Ende gedacht hatte. Der Templer räusperte sich geräuschvoll.
„Ich…“ Kilian hatte keine Lust darüber zu sprechen, auch nicht auf den sicherlich belustigten Blick den ihm Rafael dann zuwerfen würde und noch weniger auf den massiven Abfall an Respekt den er bei der Offenlegung seiner Verfehlung, er schollt sich selbst für dieses Wort, bei Rafael mit Sicherheit feststellen würde. „Ich erzähle es Euch vielleicht einmal an einem anderen Tag. Nicht in einer miefigen Hütte bei bitterem Regen“, vertröstete er den Magier, obwohl er nicht wusste ob dieser damit zufrieden war. „Jetzt sollten wir ruhen. Morgen früh reisen wir dann nach Highever.“ Kilian rollte sich in seinem Umhang zusammen. Durch die undichten Fenster drang der Wind und in dem Zimmer blieb es kalt, doch zumindest regnete es nicht rein.
„Schlaft gut, Herr Marlov.“

*

Es war seltsam wie gut man in einem kurzen, harten Bett schlafen konnte, wenn man seinen Wert zu schätzen wusste. Die letzten Gedanken des Templers galten dem Preisen des Erbauers dafür, dass sie nicht in dem Dauerregen übernachten mussten, denn eine Kuppel wie damals, als Rafael ihren Treck magisch vor dem Gewitter geschützt hatte würde dieser sicherlich nicht die ganze Nacht aufrecht halten können. Kilian vertraute Rafael und ließ ihn darum einschlafen wann immer er es wünsche. Eine Wache war unnötig. Dachte er zumindest.
Ein grober Fußtritt weckte Kilian unvermittelt hart. Der Templer erschrak und fuhr hoch und schaute in das eisenumrahmte Gesicht dreier Männer die ihn neugierig anstarrten. Alle waren bewaffnet, mit Schild und Axt und Streitkolben. Der Dritte im Bunde trug einen Kurzbogen auf dem Rücken und einen Köcher mit nur wenigen Pfeilen. Alle wirkten unausgeschlafen und schlecht gelaunt. Abgesehen von dem Schützen, der um die achtzehn gewesen sein mochte, waren die Männer in Kilians Alter, trugen gelapptes Leder über Kettenhemd und runde Holzschilde bemalt mit… dem Bären des Howes. Kilian wollte sich erheben, doch einer der Kerle hielt ihm die Axtschneide an den Hals. „Ganz ruhig, Krieger“, zischte er. Sein Mund war, von ein paar schwarzen Stumpen abgesehen, zahnlos und von einem dichten schwarzen Schnauzer gesäumt, der sich bis zum Kinn hinunterzog. Wie auch die anderen trug er einen eisenbeschlagenen Lederhelm. „Wer seid Ihr? Was macht Ihr hier? Gehört Ihr zu den Männern der Couslands?“ Kilian schüttelte so gut es mit der Klinge am Hals ging den Kopf. „Nein, ich bin ein Templer und das dort…“, er schaute zu Rafael, der entweder schlief oder sich tot stellte. Er lag auf die Seite gedreht, rücklings zum Raum. „… ist mein Begleiter. Wir wollen nach Highever.“ Der Schnauzbärtige sog zischend Speichel durch die Zähne, dann sagte er: „In Highever sind Templer nicht willkommen!“
„Nehmt die Axt weg, dann erkläre ich mich“, beschwor Kilian. Wieder zischte der Mann, dann entschied er jedoch, dass ihm keine Gefahr drohte. „Wo sind unsere Pferde?“ „Noch draußen. Jacky meinte, wir sollten sie mitnehmen und euch die Kehlen im Schlaf durchschneiden. Jaa, so ist er, nicht wahr Jacky?“ Der junge Bogenschütze, den der Axtträger dabei ansah, sagte nichts. Kilian richtete sich auf und stellte fest, dass er die Männer um fast einen Kopf überragte. Das fiel nun auch denen auf, ebenso wie die gute Panzerung und die Waffen die an seinem Gürtel hingen. „Hat es aufgehört zu regnen?“, fragte Kilian, der den Vorteil in der Überraschung erkannte. Die drei nickten einstimmig. „Dann sollten wir vielleicht vor die Hütte gehen.“
Draußen zeigte sich die Verwüstung des gestrigen Unwetters. Der Regen hatte tiefe Furchen in die Wege gepflückt und Stein und Matsch gleichermaßen über die Grasränder gespült, sodass das Grau-Braun nun überall zu sein schien. Grauer Himmel und eine feuchte Schwüle ließen den Tag schon bei seinem ersten Licht unsympathisch erscheinen. Kilian besah sich die Männer, die ihm aus der Hütte gefolgt waren. Erneut blieb sein Blick an den Schilden haften.
„Das ist das Wappen der Howes. Seid ihr Deserteure?“
„Treue Diener!“, gab der Schnauzbärtige zurück und tat so als hätte ihn diese Anschuldigung tief getroffen. Das Blitzen in seinen Augen sagte Kilian jedoch, dass er seinen Herrn wohl verraten würde, wäre der richtige Anreiz dort. Es mutete ihm seltsam an, dass man die hochgradig disziplinierten Templer manchmal auf eine Stufe mit diesen gewöhnlichen Fußtruppen stellte, deren Rekrutierter anscheinend auch Halsabschneider und halbseidene Typen in ihre Truppe aufnahmen.
„Was haben die Howes dann hier zu schaffen? Dies ist das Arltum der Couslands.“, fragte Kilian nach. Die Männer wechselten verstohlene Blicke. „Arl Cousland hat sich als Verräter an der Krone entpuppt und wurde dafür von Arl Howe zur Rechenschaft gezogen. Er verwaltet nun diese Ländereien“, erklärte der Axtträger schmierig. „Verrat und Blutfehde an jeder Ecke des Landes!“, schoss es Kilian durch den Kopf. Auch Cromwell hatte seine Mörder durch das Bannorn geschickt um alte Rechnungen zu begleichen, wieso sollte es bei dem Hochadel also anders sein. Die Nachricht überraschte Kilian, schockierte ihn jedoch seltsamerweise nicht sehr. Ein Lord starb, ein anderer übernahm seine Macht. Die Templer und die Kirche interessierte solche Politik nicht. „Ich muss dennoch nach Highever. Im Namen der Kirche.“ Der Axtträger spie gehaltvoll aus. „Wir sollen hier nur den Grenzposten übernehmen. Highever ist nicht unsere Pflicht. Von mir aus reitet, doch weiß ich nicht, ob man Euch dort willkommen heißen wird.“ Kilian schaute hinter die Drei und stellte fest, dass Rafael im Türrahmen stand, noch halb verborgen im Inneren des Hauses. Also hatte der Magier nicht geschlafen, sondern dies nur vorgetäuscht. Klug, wie Kilian fand, denn wenn es jetzt zum Kampf gekommen wäre hatte er die Drei von Hinten überraschen können, obwohl sich der Hauptmann sicher war, dass er sie auch im Alleingang bezwungen hätte. „Herr Marlov“, rief er über die behelmten Köpfe hinweg. Die Drei fuhren zusammen, als Rafael antwortete und wandten sich entsetzt um. „Satteln wir die Pferde! Und dann auf nach Highever!“ Stolzen Schrittes durchschritt er die sich teilende Gruppe, nickte dem aus der Tür getretenen und hoch aufragenden Magier kurz zu und begab sich dann ins Innere der Hütte, wo Gepäck, Sattel und Zaumzeug warteten.
Keine Templer erwünscht, hatte der Schnauzer gesagt. Klang so, als wären sie auf dem rechten Pfad!
http://upload.worldofplayers.de/files9/Rafael_2.jpgDer Magier zuckte innerlich kurz mit den Schultern als Kilian ihn auf ein anderes Mal vertröstete, an dem er von seiner Frau erzählen würde. Vermutlich steckte eine längere Geschichte dahinter oder der Templer war einfach zu müde, um noch einen Schwank aus seiner Jugend zu erzählen. ,,Gute Nacht, Hauptmann.", wünschte er Kilian, bevor er sich zur Wand umdrehte und die Augen schloss. Der dritte Tag ihrer Suche ging zu Ende, ihnen blieben noch 27.

Ein leises Rascheln riss Rafael aus dem Schlaf. Was war das? Ohne sich zu rühren nahm er das diesige Licht war, das die Hütte erhellte. Es war Morgen und sie waren offenbar nicht mehr allein. „Ganz ruhig, Krieger“, zischte dann jemand hinter ihm und meinte damit offenbar Kilian. Man hatte sie im Schlaf überrascht.
Angespannt lauschte der Magier dem Gespräch, das sich zwischen dem Templer und dem Unbekannten entwickelte und überlegte, was zu tun war. Scheinbar war er nicht allein, aber die Eindringlinge hatten wohl nicht damit gerechnet, hier jemanden anzutreffen. Wären sie in böser Absicht gekommen, so wären er und Kilian vermutlich schon längst tot, was Rafael für den Moment davon abhielt sich einzumischen. Noch hatte man ihn scheinbar nicht als Bedrohnung erkannt. Er sortierte seine Gedanken und fokussierte seinen Geist auf ein paar Zauber, um für den Ernstfall gewappnet zu sein und hörte weiter zu. Sein Körper war bis zum Zerreissen gespannt und bereit loszuschlagen, sollte sie Situation es erfordern.
Mit dem gewohnten Verhandlungsgeschick schaffte Kilian es, das Gespräch nach draußen zu verlagern. Zuvor hatte ihm der Unbekannte noch einmal versichert, wie knapp sie dem Schicksal entgangen waren, im Schlaf gemeuchelt zu werden. Sie hatten ganz offensichtlich äußerst angenehme Gesellschaft bekommen. Nachdem der Templer, gefolgt von mehreren Paar Füßen, die Hütte verlassen hatte, wartete Rafael ein paar Atemzüge, um sicherzugehen, dass er allein war. Er konnte um sich herum nichts hören, nur die gedämpften Worte von Kilian drangen von draußen an sein Ohr.
Ruckartig drehte sich der Magier im Bett um, bereit jedem, den er sah, eine Faust des Erbauers um die Ohren zu hauen, merkte aber, dass man ihn tatsächlich allein gelassen hatte. So leise es ging stand er auf, zog seine Stiefel an und schlich zur Tür, von wo aus er Kilian und die Eindringlinge beobachtete. Es waren ihrer drei und es handelte sich offenbar um Soldaten. Rafael hätte sie für die vermisste Wachmannschaft gehalten, wäre da nicht das Wappen auf ihren Schilden gewesen, welches nicht dem entsprach, das auf der Fahne neben der Wachstube zu sehen war. Der Magier erinnerte sich, was der Arl von Westhügel und Brian über den Bürgerkrieg erzählt hatten und verzog das Gesicht. Offenbar waren Kilian und er in ein Kriegsgebiet gestolpert.
Auch wenn der Hauptmann die Situation im Griff zu haben schien und mit den Männern eher sprach wie ein Vorgesetzter als wie ein im Schlaf überraschtes Opfer, verfolgte Rafael das Gespräch aufmerksam und war bereit die drei hinwegzufegen, sollte etwas aus dem Ruder laufen. „Herr Marlov“, rief der Templer dann plötzlich. Er hatte den Magier natürlich gesehen, doch schien die Lage einen magischen Angriff aus dem Hinterhalt nicht länger zu erfordern. ,,Ja bitte?", antwortete er daher und trat aus dem Türrahmen. Die drei Soldaten schauten einander verwirrt an, denn offenbar hatten sie den zweiten Schlafenden in der Hütte komplett vergessen. „Satteln wir die Pferde! Und dann auf nach Highever!“, fuhr Kilian fort und kam zur Hütte zurück, um ihre Sachen zu holen. Unter den kritischen Blicken der Soldaten ging Rafael derweil zu den Pferden und machte sie los. Als der Templer wieder herauskam, sattelten sie auf ohne ein weiteres Wort mit den Männern zu sprechen, die sie im Schlaf überrascht hatten und setzten ihren Weg nach Highever fort. ,,Wer waren diese Gestalten und was haben sie hier zu schaffen?", fragte er Kilian leise, als sie ihre Pferde auf die Straße lenkten. Sie entfernten sich in leichtem Trab von dem Grenzposten und obwohl man sie hatte ziehen lassen entspannte sich Rafael erst, als sie zu weit entfernt waren, um einen Pfeil in den Rücken geschossen zu bekommen. Nicht das sie schon genug mit der Suche an sich und dem Anschlag in Westhügel zu tun hatten, nun mussten sie sich auch noch mit dem Bürgerkrieg herumschlagen.

Wären sie am Vortag nicht vom Regen ausgehalten worden, so hätten sie Highever vermutlich noch in der Nacht erreichen können, denn der Weg war nicht mehr weit: Schon nach zwei Stunden passierten sie die ersten Dörfer, die sich um die Hauptstadt des Arltums scharten wie Fliegen um einen Haufen Kuhmist. Der Himmel lag in lustlosem Grau über ihren Köpfen und bedachte sie hin und wieder noch mit einigen Regentropfen, die sich in ausgedehnten Pfützen sammelten. Es waren ungewöhnlich viele Soldaten auf den Straßen zu sehen und auf ihren Schilden und Fahnen trugen sie das gleiche Wappen wie die drei Männer am Grenzposten, welches auch von den Bannern der Wachtürme auf sie herabblickte, die mancherorts über die Wege wachten: Ein mächtiger Bär in einem weiß-gold karierten Feld. Der in Heraldik gänzlich unbewanderte Rafael konnte nicht viel damit anfangen, reimte sich aber zusammen, dass Highever offensichtlich einen neuen Herrscher bekommen hatte. Er zündete sich eine Pfeife an während sie der Hauptstadt langsam näher kamen. Der Magier fragte sich, was sie dort erwarten würde.
Auf ihrem Weg ließ man sie unbehelligt, doch entgingen ihm nicht die misstrauischen Blicke, die ihnen von Soldaten und anderen Reisenden zugeworfen worden, wenn sie welche auf der Straße trafen. Anspannung und Feindseligkeit lagen in der Luft. In der Entfernung waren hin und wieder zerstörte Gehöfte zu sehen und im Süden stieg Rauch am Horizont auf. Mit jedem Augenblick kamen sie den Stadtmauern Highevers näher und bald konnten sie erkennen, dass einer der beiden großen Türme, die das Haupttor überwachten, ausgebrannt war. Der hölzerne Dachstuhl über den Wehrgängen war eingestürzt und die Zinnen rußgeschwärzt. Rafael warf Kilian einen vielsagenden Blick zu, während er sich innerlich bereits wieder auf Ärger einstellte.

Vor dem Tor von Highever herrschte ein gewaltiges Chaos aus Bauern, Bürgern, Karren und Soldaten, die versuchten die Menschenmassen in Bahnen zu lenken. Sie lenkten ihre Pferde etwas abseits des Vorplatzes und besahen sich das Durcheinander: Es ließ sich kaum ausmachen, ob mehr Leute die Stadt betreten oder verlassen wollten. Mittendrin liefen Steinmetze und Zimmermänner umher, die scheinbar beauftragt worden waren die Schäden an der Stadtmauer zu beheben und blockierten den Menschenstrom mit ihren schweren Materialien. Über allem lag eine unsagbare Kakophonie von Stimmen, gebrüllten Befehlen und anderen Geräuschen, deren Quelle in dem Chaos nicht auszumachen war. Bewaffnete kontrollierten Passanten und Handkarren und drängelten sich durch die dicht gepackte Traube von Leibern. ,,Wollen wir?", fragte Rafael ohne den Blick von den Menschenmassen abzuwenden. Wenn jemand in diesem Hexenkessel jemanden finden konnte, der ihnen Einlass gewähren konnte, dann war es wohl Kilian, dem der Magier an dieser Stelle nur allzu gern den Vortritt ließ.

Shepard Commander
14.11.2015, 15:57
http://upload.worldofplayers.de/files9/Rafael_2.jpgDer Magier zuckte innerlich kurz mit den Schultern als Kilian ihn auf ein anderes Mal vertröstete, an dem er von seiner Frau erzählen würde. Vermutlich steckte eine längere Geschichte dahinter oder der Templer war einfach zu müde, um noch einen Schwank aus seiner Jugend zu erzählen. ,,Gute Nacht, Hauptmann.", wünschte er Kilian, bevor er sich zur Wand umdrehte und die Augen schloss. Der dritte Tag ihrer Suche ging zu Ende, ihnen blieben noch 27.

Ein leises Rascheln riss Rafael aus dem Schlaf. Was war das? Ohne sich zu rühren nahm er das diesige Licht war, das die Hütte erhellte. Es war Morgen und sie waren offenbar nicht mehr allein. „Ganz ruhig, Krieger“, zischte dann jemand hinter ihm und meinte damit offenbar Kilian. Man hatte sie im Schlaf überrascht.
Angespannt lauschte der Magier dem Gespräch, das sich zwischen dem Templer und dem Unbekannten entwickelte und überlegte, was zu tun war. Scheinbar war er nicht allein, aber die Eindringlinge hatten wohl nicht damit gerechnet, hier jemanden anzutreffen. Wären sie in böser Absicht gekommen, so wären er und Kilian vermutlich schon längst tot, was Rafael für den Moment davon abhielt sich einzumischen. Noch hatte man ihn scheinbar nicht als Bedrohnung erkannt. Er sortierte seine Gedanken und fokussierte seinen Geist auf ein paar Zauber, um für den Ernstfall gewappnet zu sein und hörte weiter zu. Sein Körper war bis zum Zerreissen gespannt und bereit loszuschlagen, sollte sie Situation es erfordern.
Mit dem gewohnten Verhandlungsgeschick schaffte Kilian es, das Gespräch nach draußen zu verlagern. Zuvor hatte ihm der Unbekannte noch einmal versichert, wie knapp sie dem Schicksal entgangen waren, im Schlaf gemeuchelt zu werden. Sie hatten ganz offensichtlich äußerst angenehme Gesellschaft bekommen. Nachdem der Templer, gefolgt von mehreren Paar Füßen, die Hütte verlassen hatte, wartete Rafael ein paar Atemzüge, um sicherzugehen, dass er allein war. Er konnte um sich herum nichts hören, nur die gedämpften Worte von Kilian drangen von draußen an sein Ohr.
Ruckartig drehte sich der Magier im Bett um, bereit jedem, den er sah, eine Faust des Erbauers um die Ohren zu hauen, merkte aber, dass man ihn tatsächlich allein gelassen hatte. So leise es ging stand er auf, zog seine Stiefel an und schlich zur Tür, von wo aus er Kilian und die Eindringlinge beobachtete. Es waren ihrer drei und es handelte sich offenbar um Soldaten. Rafael hätte sie für die vermisste Wachmannschaft gehalten, wäre da nicht das Wappen auf ihren Schilden gewesen, welches nicht dem entsprach, das auf der Fahne neben der Wachstube zu sehen war. Der Magier erinnerte sich, was der Arl von Westhügel und Brian über den Bürgerkrieg erzählt hatten und verzog das Gesicht. Offenbar waren Kilian und er in ein Kriegsgebiet gestolpert.
Auch wenn der Hauptmann die Situation im Griff zu haben schien und mit den Männern eher sprach wie ein Vorgesetzter als wie ein im Schlaf überraschtes Opfer, verfolgte Rafael das Gespräch aufmerksam und war bereit die drei hinwegzufegen, sollte etwas aus dem Ruder laufen. „Herr Marlov“, rief der Templer dann plötzlich. Er hatte den Magier natürlich gesehen, doch schien die Lage einen magischen Angriff aus dem Hinterhalt nicht länger zu erfordern. ,,Ja bitte?", antwortete er daher und trat aus dem Türrahmen. Die drei Soldaten schauten einander verwirrt an, denn offenbar hatten sie den zweiten Schlafenden in der Hütte komplett vergessen. „Satteln wir die Pferde! Und dann auf nach Highever!“, fuhr Kilian fort und kam zur Hütte zurück, um ihre Sachen zu holen. Unter den kritischen Blicken der Soldaten ging Rafael derweil zu den Pferden und machte sie los. Als der Templer wieder herauskam, sattelten sie auf ohne ein weiteres Wort mit den Männern zu sprechen, die sie im Schlaf überrascht hatten und setzten ihren Weg nach Highever fort. ,,Wer waren diese Gestalten und was haben sie hier zu schaffen?", fragte er Kilian leise, als sie ihre Pferde auf die Straße lenkten. Sie entfernten sich in leichtem Trab von dem Grenzposten und obwohl man sie hatte ziehen lassen entspannte sich Rafael erst, als sie zu weit entfernt waren, um einen Pfeil in den Rücken geschossen zu bekommen. Nicht das sie schon genug mit der Suche an sich und dem Anschlag in Westhügel zu tun hatten, nun mussten sie sich auch noch mit dem Bürgerkrieg herumschlagen.

Wären sie am Vortag nicht vom Regen ausgehalten worden, so hätten sie Highever vermutlich noch in der Nacht erreichen können, denn der Weg war nicht mehr weit: Schon nach zwei Stunden passierten sie die ersten Dörfer, die sich um die Hauptstadt des Arltums scharten wie Fliegen um einen Haufen Kuhmist. Der Himmel lag in lustlosem Grau über ihren Köpfen und bedachte sie hin und wieder noch mit einigen Regentropfen, die sich in ausgedehnten Pfützen sammelten. Es waren ungewöhnlich viele Soldaten auf den Straßen zu sehen und auf ihren Schilden und Fahnen trugen sie das gleiche Wappen wie die drei Männer am Grenzposten, welches auch von den Bannern der Wachtürme auf sie herabblickte, die mancherorts über die Wege wachten: Ein mächtiger Bär in einem weiß-gold karierten Feld. Der in Heraldik gänzlich unbewanderte Rafael konnte nicht viel damit anfangen, reimte sich aber zusammen, dass Highever offensichtlich einen neuen Herrscher bekommen hatte. Er zündete sich eine Pfeife an während sie der Hauptstadt langsam näher kamen. Der Magier fragte sich, was sie dort erwarten würde.
Auf ihrem Weg ließ man sie unbehelligt, doch entgingen ihm nicht die misstrauischen Blicke, die ihnen von Soldaten und anderen Reisenden zugeworfen worden, wenn sie welche auf der Straße trafen. Anspannung und Feindseligkeit lagen in der Luft. In der Entfernung waren hin und wieder zerstörte Gehöfte zu sehen und im Süden stieg Rauch am Horizont auf. Mit jedem Augenblick kamen sie den Stadtmauern Highevers näher und bald konnten sie erkennen, dass einer der beiden großen Türme, die das Haupttor überwachten, ausgebrannt war. Der hölzerne Dachstuhl über den Wehrgängen war eingestürzt und die Zinnen rußgeschwärzt. Rafael warf Kilian einen vielsagenden Blick zu, während er sich innerlich bereits wieder auf Ärger einstellte.

Vor dem Tor von Highever herrschte ein gewaltiges Chaos aus Bauern, Bürgern, Karren und Soldaten, die versuchten die Menschenmassen in Bahnen zu lenken. Sie lenkten ihre Pferde etwas abseits des Vorplatzes und besahen sich das Durcheinander: Es ließ sich kaum ausmachen, ob mehr Leute die Stadt betreten oder verlassen wollten. Mittendrin liefen Steinmetze und Zimmermänner umher, die scheinbar beauftragt worden waren die Schäden an der Stadtmauer zu beheben und blockierten den Menschenstrom mit ihren schweren Materialien. Über allem lag eine unsagbare Kakophonie von Stimmen, gebrüllten Befehlen und anderen Geräuschen, deren Quelle in dem Chaos nicht auszumachen war. Bewaffnete kontrollierten Passanten und Handkarren und drängelten sich durch die dicht gepackte Traube von Leibern. ,,Wollen wir?", fragte Rafael ohne den Blick von den Menschenmassen abzuwenden. Wenn jemand in diesem Hexenkessel jemanden finden konnte, der ihnen Einlass gewähren konnte, dann war es wohl Kilian, dem der Magier an dieser Stelle nur allzu gern den Vortritt ließ.

http://upload.worldofplayers.de/files10/p2OOKiliansmall.jpg

Fereldens Städte waren Kilian stets ein Graus gewesen. In Starkhaven herrschte zwar ebenfalls eine allgemeine Betriebsamkeit und obwohl die Stadt sogar noch um einiges größer war, als Highever oder Denerim war es dort nie so unorganisiert und wild auf den Straßen wie hier. Während man in den Freien Marschen einen gewissen Abstand zu seinem Vordermann wahrte, drängte sich das Volk hier dicht an dicht und Kilian würde einen Besen samt Stiel fressen, wenn es in Ferelden nicht doppelt so viele Beutelschneider und Taschendiebe gäbe wie sonst irgendwo in Thedas. Das Tor bildete bei der Schieberei keine Ausnahme, im Gegenteil es wirkte wie das Nadelöhr das es war. „Müssen wir“, knurrte Kilian missmutig auf Rafaels frivolen Kommentar. Die Zeichen des Kampfes waren noch nicht verloschen obwohl der neue Herrscher von Highever sich größte Mühe zu geben schien, den Anschein des Normalen zu erwecken. Zumindest gab es keine öffentlich gezeigten Leichen der ehemaligen Herren Highevers oder abgeschlagene Köpfe der treuen Soldaten und Ritter auf den Zinnen der Mauer.
Kilians und Rafaels Vorteil waren ihre Pferde, vor allem das des Hauptmanns. Es scherte sich kaum um die verschiedenartigen Persönlichkeiten, die sich durch das Tor quetschen zu suchten, sondern schob sich aufdringlich nach vorne. Kilian wusste, dass in den Städten abgesehen von den Soldaten die für Ordnung sorgten Pferde nicht gestattet waren doch ignorierte er diesen Umstand. Würde er absteigen und versuchten seinen Gaul hinter sich herzuziehen würde er vermutlich stecken bleiben und noch ehe sie das Tor erreichen würden, wären die Satteltaschen leer geklaut. So jedoch wichen die meisten Menschen freiwillig dem gerüsteten und streng dreinblickenden Templer, den sie als Ritter erkennen mussten, aus und ließen ihn passieren. Rafael folgte, wenn auch auf Grunt etwas untersetzter wirkend.
„Halt, Ritter!“, rief ihn eine Wache an. „Ihr und Euer Knappe können die Stadt nicht auf Pferden betreten! Kehrt um!“ Der Rufer war ein Mann mit ähnlicher Uniform wie die Drei denen sie heute Morgen so unfreiwillig in die Gesichter schauen mussten. Eisenbeschlagenes Leder und ein hässlicher Helm, dazu einen etwa zwei Meter langen Speer in der Hand halten, den Umhang mit dem Siegel der Howes um die Schultern gelegt.
„Ich bin Hauptmann Kilian von Xerox vom Orden der Templer!“, erklärte ihm Kilian gewichtig, worauf auch ein paar Umherstehende ihre Köpfe zu dem Reiter hoben, jedoch scheu wieder wegschauten als dessen kühle Augen zu ihnen blickten. „Tretet näher, Soldat!“ Der Wachmann wippte unruhig auf den Versen, beschied dann aber, dass Kilian ihm kaum gefährlich werden konnte. Flankiert von zwei weiteren Bewaffneten teilte er die Menschenmenge und stoppt vor Kilians Fuchs. Er räusperte sich. „Ihr könnt nicht mit den Pferden in der Stadt reiten.“ Kilian zückte den Brief der den Adel zur Zusammenarbeit bewegen sollte. „Könnt Ihr lese?“ Der Mann schüttelte den Kopf. Da hielt Kilian ihm das amtlich aussehende Papier mit Siegel hin und erklärte dessen Funktion. „Und darum“, endete er: „… werdet Ihr uns in die Stadt lassen und die Pferde in den Stallungen der Armee unterbringen.“ Der Soldat schien hin- und hergerissen zu sein. Das einfache Volk brachte der Kirche und deren Streitern wesentlich mehr Respekt entgegen als der Adel, die sich alle selbst für das Gesetz hielten. Andererseits war er seinem Lehnsherrn zu Treue verpflichtet. „Na gut“, sagte er schließlich und führte die beiden Reiter durch das Tor. Dort stieg Kilian ab, ebenso wie Rafael. „Ich würde gerne mit Lord Howe sprechen.“ „Lord Howe ist in Amaranthine“, erklärte der Speermann. „Dort sammelt er seine Truppen und führt sie dann auf Befehl des Lord Regenten Loghain nach Denerim.“ Kilian nickte ab. „Und wer führt in der Zwischenzeit das Kommando?“ „Der Stadthalter ist der von Arl Howe eingesetzte Lord Liofa Dayn von Wimpelsberg, ein Vasall meines Herrn.“ „Dann werde ich ihn später aufsuchen“, sagte Kilian entschieden. Eine zögerliche Stille trat ein. Der Speermann blickte nervös zu Boden. „Was ist, Soldat?“ „Lord Dayn schätzt die Templer nicht so sehr, Herr.“
Kilian wandte sich zu Rafael um. Zum zweiten Mal an diesem Tage kam es ihm so vor, als sei er auf der richtigen Spur.

Nachdem die Pferde in die Stallungen der Armee geführt worden waren, machten sich die beiden Männer zu Fuß auf den Weg durch die Stadt. Kilian war aufgefallen, dass nur sehr wenige Tiere in den doch recht ausladenden Unterbringungsmöglichkeiten standen. Entweder hatte Lord Howe die Tiere mitgenommen, oder die Garnison benutzte sie gerade. Allerdings schätze Kilian eher Ersteres ein, hatte er doch nach dem Betreten der Stadt festgestellt, dass die Präsenz der Soldaten deutlich abnahm. Bei ihrer Ankunft hatten Kilian und Rafael behelmte Schädel und blitzende Speerschäfte auf den Mauern und neben den Bannern gesehen, an jeder dritten Zinne stand ein Mann mit Armbrust oder Bogen. Auf den Straßen hingegen begegnete ihnen nur eine schwache Patrouille von vier Mann. Dafür, dass dieser Howe die Stadt vermutlich erst kürzlich erobert hatte sorgte er nicht gerade dafür das Potenzial eines Aufstandes niedrig zu halten. Soweit der Templer wusste waren die Couslands ein bekanntes und beliebtes Geschlecht gewesen und die Annektierung ihrer Ländereien war sicherlich nicht reibungslos verlaufen. Dies schürte in der Regel den Frust der Bevölkerung. „Wir sollten lieber kein allzu herzliches Willkommen erwarten“, sagte Kilian überflüssigerweise als er, den langen Mantel im Wind hinter sich leicht wölbend. Die Couslands hatten ihre Stadt in gutem Schuss gehalten. Saubere Straßen, ebenes Pflaster und die Fachwerkbauten, die sich rechts und links von dem ungleichen Duo erhoben wirkten nicht minder gepflegt wie die Burgmauer aus hellgrauem Stein, die noch über die Dächer der Stadt hinweg gut zu erkennen war. Die beiden Männer betraten einen Marktplatz, den es zu durchschreiten galt ehe sie auf der anderen Seite eine steil ansteigende, gewundene Straße zum Bergfried der Couslands betreten konnten, die sich schlängelnd stets zu einer Seite an eine Mauer stützte. Bei jedem scharfen Knick in diesen Serpentinen stand ein kleiner Wachturm auf dem das Banner des Herrschers flatterte. Kilian zählte vier Wachtürme pro Seite, während er über den Markt ging. Auch hier glänzte die Wache durch Abwesenheit doch revidierte der Templer seine Meinung über Abschreckung denn am rechten Endes des Marktes stand ein frisch gezimmertes Galgenpodest an dessen Querholz drei Leichen baumelten. Alle drei waren Männer, zwei davon in Uniform einer gekleidet wie ein niederer Bürger. Kilian seufzte innerlich und schüttelte den Kopf.
Der Markt war voller Menschen, wie es sich für einen Markplatz auch gehörte doch herrschte eine betretene Stimmung. Niemand pries lauthals seine Waren an, Geschäfte wurden nur in gedämpften Tonfall abgeschlossen und die farbenfrohen Baldachine über den Ständen wirkten gegen den grauen Himmel bedrückend verwaschen. Die wenigen Tropfen, die aus dem Himmel fielen reichten kaum aus um einer Erwähnung wert zu sein, doch fielen sie schwer und besprenkelten das Pflaster mit Unmut. Kilian wurden aufgrund seiner Waffen und Panzerung misstrauische Blicke zugeworfen. Die Ortsansässigen mussten jeden Bewaffneten für einen Soldaten der Howes oder einen Söldner in deren Diensten halten, zumal Kilian als Templer auch nicht erkennbar war. Nur wenn man sich seinen schweren, schwarzen Umhang genauer betrachtete würde einem das weiße, oder nun viel eher schmutzig graue, Schwert der Gnade auffallen.
„Im Chaos einer Erstürmung und deren Nachwehen zwei Templer zu erschlagen muss den Attentätern wahrlich leicht gefallen sein“, sagte Kilian leise nachdem er sich auf Rafaels Höhe hatte zurückfallen lassen. „Nur bezweifle ich, dass Howe oder seine Truppen etwas damit zu tun haben. Diese ganze Sache hier erscheint mir jedoch ohnehin sinnlos. So wie ich es verstanden habe, hatten die Arls der Howes und der Couslands gemeinsam im Kampf gegen Orlais gefochten und auch danach eine langjährige Freundschaft gepflegt.“ Kilian zuckte die Achseln. „Allerdings gibt es Verräter in jedem Krieg. In diesem Fall wohl nur viele Jahrzehnte später. Seid auf der Hut, Herr Marlov. Wo wir sind, drohen uns Dolche in jedem Lächeln.“

Fawks
15.11.2015, 13:40
vorheriger Post: Ein Zauberring? (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst/page3?p=24604379&viewfull=1#post24604379) ~ Antwort von: Glandis (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst/page4?p=24612160&viewfull=1#post24612160)

http://upload.worldofplayers.de/files9/Aril_Ava.png »Upps, bei den Dingen die uns heilig sind …Bei all diesen Dingen … … ein Häschen, wird wohl gehen. Ich hatte schon befürchtet es müsste ein Drache, wenn nicht sogar ein Hoher Drache sein …« Glandis hatte einen sehr bestimmten und sehr harschen Ton angeschlagen. Verweundert blickte Aril zur Elfe. Wollte diese sich gerade als Elfenmagierin entpuppen? Zweifelnd hob sie eine Augebraue, sie dachte der Scherz sei offentsichtlich gewesen. Einen Drachen könnten sie wahrhaft nicht gebrauchen... Da brachte Glandis ihren Gedanken zu Ende und sagte: »… denke, ein Hoppeltier bekommen wir hin …« Sie hatte gerade ausgepsrochen, da schien sie vor Lachen fast zu platzen. Aril lachte ebenfalls erleichtert auf und schüttelte den Kopf. "Einen Momend dachte ich, du meinst das ernst!" Spielerisch gab sie der Elfe einen kleinen Stups gegen den Arm.

Glandis strömte eine innere Freiheit aus, die Aril erkennen ließ, dass die Dalish so zufrieden war, wie sie es vorfand. Eine solche Unbekümmertheit gegenüber allem hatte sie noch nirgends gesehen. Doch ihre Züge festigten sich wieder, nachdenklich strich sie sich die Ange und dann legte die Elfe der Menschendame einen Arm um die Schulter.„Aril, du musst dich nicht entschuldigen. Ich war auch mal so. Alles musste ergründet werden, jede Frage, die gestellt werden konnte, habe ich gestellt. Warum gibt es Halla? Wieso darf ich sie nicht füttern? Warum haben sie ein weißes Fell? Kann ich das Geweih haben? Und so weiter und so weiter … Alles bei uns ist Tradition. Ein Mädchen fragt solche Dinge nicht. Man erfährt sie, hat es anzunehmen und darauf zu hören, was die Alten sagen. Eine Frage von mir wurde oft gesehen als Zweifel am Clan. Besonders nach dem ich unbedingt zu den Jägern wollte und mein Vater verschwunden war.«

Die Adlige konnte gar nicht fassen, was gerade gesch. Hier saß die Elfe und schüttete ihr bewusst ihr Herz aus. Erzählte freiwillig von der Vergangenheit, von dem Leben, von dem sie sonst nur sehr wenig preisgegeben hatte. Aufmerksam lauschte sie dem, was die Elfin sagte.

»Nach dem ich gegangen war von den meinen, hätte ich so viel fragen können, wie ich wollte. Aber ich erhielt noch weniger an Antworten. Denn wer wollte einer Dalish schon etwas erklären. Nur die Beschreibungen meiner Aufträge waren präzise und klar. So habe ich mir angewöhnt nicht mehr nach dem Gestern und dem Morgen zu fragen. Ich überlege, entscheide und dann ist es eben so, wie es ist. Verstehst du das?«

Sie sah sie verständnisvoll an und setzte hinzu: »Ich hatte einen Lehmklumpen in der Hand. Ich konnte ihn zurückwerfen oder öffnen. Ich habe mich für die letzte Sache entschieden. Ich wollte wissen, was es ist. Ein Ring also. Anstecken oder nicht. Kaninchen oder Drache? Egal was daraus wird … ich werde die Entscheidung, den Lehmklumpen nicht geworfen zu haben, nie, aber wirklich niemals mehr infrage stellen. Es ist nicht mehr umkehrbar. Und deshalb frage ich heute nicht mehr so viele Dinge. Entschieden ist entschieden und man muss damit leben. Macht aber auch Sinn, denn ein ewiges Nachsinnen über die bessere, klügere, weisere Entscheidung muss man nicht haben. Deshalb habe ich dich nach dem Stilett gefragt. Verstehst du es jetzt, was ich meine?«

Aril dämmerte langsam, was den Unterschied aus machte. Es lag nicht an Mensch oder Elfe, an Natur oder Stadt, an Adliger oder Jägerin.
"Es ist die Einstellung zu dir selbst. Du bist mit dir im Reinen. Was du tust, machst du aus deinen Gründen. Weil du es willst. Deshalb stellt du es nicht infrage.
Du bist Selbst-sicher! Ich glaube, ich verstehe es. Ich wurde erzogen, erst zu denken und dann zu handeln und dann wieder zu denken. Mit Unsicherheit.
Du handelst - und lebst damit. Ohne zu Fragen. Weil du weißt, dass es nichts bringt oder dass es ohnehin irrelevant ist."

Nun, da Aril es so scheinbar greifbar vor sich hatte, erschien ihr die Erklärung wie eine große Kluft.
"Aber dann weißt du aus eigener Erfahrung, dass wir manche Fragen stellen müssen? Oder immer wieder stellen werden, weil sie wichtig sind?" wollte sie wissen.

Sie erklärte nicht weiter, fragte nicht weiter, sondern zog das Stilett aus dem Gürtel und wog es in der Hand. Es war eine der wenigen Taten gewesen, wo sie gehandelt hatte wie Glandis. Sie hatte nicht nach dem Woher oder Warum gefragt, sie hatte das Beste daraus gemacht.

VRanger
15.11.2015, 15:19
vorheriger Post: Ein Versuch aus dem Innersten (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst?p=24612160&viewfull=1#post24612160) ~ Antwort von: Aril (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst?p=24625042&viewfull=1#post24625042)

Glandis | Am Flussbaum • Ein Versuch wird wiederholt

http://upload.worldofplayers.de/files9/VR_Gladis_1.png »Sie hat es nicht verstanden«, das war das Fazit der Dalish, nach dem sie die Antwort, besser die Frage, von Aril gehört hatte. „Aber dann weißt du aus eigener Erfahrung, dass wir manche Fragen stellen müssen? Oder immer wieder stellen werden, weil sie wichtig sind?“

Sie schaute zu ihrer Nachbarin, die ein wenig an dem Stilett herumspielte und überlegte kurz, wie sie es erklären sollte. Sie hatte ja auch eine Ewigkeit benötigt, bis ihr ihre Vorgehensweise als die vernünftigste in den Sinn gekommen war. Deshalb sagte sie: »Aril, vielleicht sollte ich etwas ergänzen und war nicht ganz vollständig im Beschreiben.« Sie wollte ihr kein hartes Ergebnis sagen, vielleicht war auch ihre Weise zu leben, einfach nur die ihre. Aber sie gab sich alle Mühe nett zu bleiben und es so zu erzählen, als wenn es die einfachste Sache von der Welt wäre.

»Aril, es ist etwas anders. Fragen kommen. Ja sie kommen immer wieder. Gehe ich jetzt durch diese Tür? Werfe ich das Stilett? Blamiere ich mich, wenn es nicht in der Wand stecken bleibt? Und viele, viele Fragen. Ich überlege, wäge ab. Was kann hinter der Tür sein? Sollte man vorher anklopfen oder mit dem Stiefel die Tür eintreten? Schaue ich in Kinderaugen oder in eine Fratze der Dunklen Brut? Hier war es einfach. Tür eintreten, wenn eine da gewesen wäre. Aber man muss schon vorsichtig vorgehen. Aber habe ich einmal die Entscheidung getroffen, dann frage ich nicht mehr. Es ist entschieden. Ich bin eben durch diese Tür gegangen. Es geht nicht mehr anders. Es kann nicht ungeschehen gemacht werden.« Sie griff nach einem der ledernen Beutel und trank einen Schluck.

»Das was ich nicht mehr mache, ist das nachträgliche Erörtern, wie man es hätte anders machen können. Sieh den Kampf, den wir gestern hatten. Es war eine spontane Entscheidung zu kriechen, du solltest Lärm machen. Ich habe so wie immer das Gras abgeschnitten. Aber ich hatte Kraft nur für einen Teil des Weges. Ich konnte nicht aufstehen und dir zurufen, habe mich geirrt. Ich musste es tun. Egal wie es mir dabei ergangen ist. Es macht heute auch keinen Sinn darüber zu spekulieren, ob es Leichtsinn war. Es war entscheiden und ist gut ausgegangen.« Sie trank erneut einen Schluck und sagte:

»Zum Glück!«

Sie holte tief Luft, bevor sie weitersprach. »Aril, du machst dir zu viele Gedanken um Dinge, die nicht kommen können oder anders sein werden und du sorgst dich zu viel. Wäge ab, überlege gut. Lege alles, was du weißt in die Waagschale und entscheide. So, wie du das Stilett geworfen hast. Ohne zu grübeln, ob eine Dalish dich auslachen würde. Du hast es gewollt. Nun gehört es dir, es ist eine tolle Waffe. Aber man kann die Dinge, die geschehen sind, nicht ändern. Das wollte ich dir sagen. Ich nehme meine Entscheidungen als eben entschieden an. Das lässt mich bedeutend sicherer und ausgeglichener an Dinge herangehen. Weil ich es eben so akzeptiere, wie es geworden ist.«

Sie schaute nochmals auf Aril und fragte: »Habe ich es jetzt besser erklärt, wie ich bin?«


nächster Post: Ostagar (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst?p=24632527&viewfull=1#post24632527)

Emerahl
16.11.2015, 07:13
Yonice (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst/page4?p=24606934&viewfull=1#post24606934)

http://upload.worldofplayers.de/files10/Arwan_Avatar.png

Sie versprach ihm, ihn nicht auszuliefern. Zweifelnd betrachtete er die Frau. Konnte er ihr trauen? Arwan wusste es nicht. Eine wirkliche Wahl hatte er jedoch auch nicht. Wohin sollte er von hier aus gehen? Ganz allein? "Versprecht nichts, dass Ihr nicht halten könnt." Mit diesen Worten blickte er sich suchend um. Wo sollte er sich verstecken? Büsche sah er nicht wirklich, zumindest keine, die groß und dicht genug wären. Ein paar Bäume gab es in der Nähe. Auf sie hinauf zu klettern konnte er jedoch vergessen. Er konnte nicht klettern. Bestimmt würde er eher abstürzen und sich den Hals brechen.

Als Arwan schon die Hoffnung aufgeben wollte, entdeckte er nicht weit entfernt eine Gruppe von Felsen. Ja! Das wäre ein guter Platz. So eilte Arwan dort hin und kauerte sich dahinter. Er zog seinen Umhang über sich und hoffte, dass er ihn noch ein wenig mehr schützen könnte. Jetzt hieß es nur noch warten und beten. Der Erbauer oder die alten Elfengötter würden ihm schon helfen. Oder nicht?

numberten
16.11.2015, 18:38
http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/TxGIDkV4csRmordred_klein.png & http://upload.worldofplayers.de/files10/CGUEHJDH01JWkp5A77Ppnimue_klein.jpg

Nimue hatte die ganze Nacht vor der schreienden Tür verbracht und war letztlich doch nicht hindurch geschritten. Die einzige Linderung für diese Pein war ihr Olimpia gewesen, die ihr von dunklem Wirken in der Welt der Lebenden berichtete, dass nicht minder schwarze Schatten ins Nichts warf. Menschen starben und irrten durch das Dunkel, der Krieg schickte Seelen in die Ewigkeit und viele von ihnen kämpften noch immer. Dämonen peinigten die Gestorbenen und Chaos flammte auf. Geister wurden zornig, andere verschlossen sich vor den Geschehnissen. Zeit bedeutete den Wesen hier nichts, doch merkten auch sie, dass eine derartige Flut an frischen Seelen ein Zeichen für Umbrüche in der Welt der Lebenden war. Nimue hatte gelauscht, diskutiert und war schließlich doch in die Welt der Lebenden zurückgekehrt, mit einem bitteren Nachgeschmack. Olimpia, die sie zu mögen schien, hatte ihr erzählt manche Geister und Dämonen fürchteten die Magierin und darum seien viele Bewohner des Nichts ihr gegenüber skeptisch eingestellt. In ihrer für menschliche Ohren nicht hörbaren Sprache nannte man sie „das feindliche Prinzip“.
Entsprechend schlecht gelaunt trat sie an den Frühstückstisch, wieder als Erste, doch folgte Artur schon wenig später. Er hingegen schien die Nachtruhe voll ausgeschöpft und mit neuer Energie in den Tag gestartet zu sein. „Ritter“, rief sie nach ihm. Artur trottete heran. „Ich hoffe Ihr gedenkt diesen Auftrag schnellstmöglich abzuarbeiten“, sprach sie mit belegter Stimme. Ihre braunen Augen starrten die seinen an. Artur wirkte noch immer etwas verschlafen und Ränder waren in dem jungen Gesicht zu erkennen, ebenso wie die Abdrücke von Kissenfalten. Irgendwie erinnerte er Nimue so rasiert und müde an einen sehr jungen Mann, noch jünger als er eh schon war. „Ich habe gestern Abend ein paar Wundumschläge angefertigt, die Euch sicherlich von Nutzen sein können. Ich gebe sie Euch bei der Abreise.“ Mit einem verscheuchenden Wink bedeutete sie dem Ritter nun sich wieder zu entfernen. Das letzte Frühstück in einer ordentlichen Taverne wollte sie möglichst in Ruhe genießen.

*

Als Mordred am Mittag zu der Taverne zurückkehrte stellte er erstaunt fest, dass seine Gefährten gerade dabei waren fleißig die Pferde zu beladen. Der Antivaner hatte ausgesprochen gute Laune, hatte er letzte Nacht nach dem Genuss von ausreichend Wein und dem Vortragen einer tragischen Ballade mit brandendem Beifall doch in den Gemächern des Adels genächtigt. Ein großes Himmelbett mit seidenen Vorhängen in einem Zimmer dessen Größe alle vier Zimmer der Taverne zusammen um Einiges schlug. Zudem hatte er sich eine der Dienstmägde, ein williges junges Ding auf der Suche nach Lust und Abenteuer mit auf das Zimmer genommen. Er selbst hatte eigentlich auf die Damen des Adels spekuliert doch obwohl ihre Blicke unverfälscht und ihre weingetränkten Kommentare anzüglicher kaum sein konnten, waren sie am Ende des Abends zu nichts mehr zu gebrauchen. Lady Morwenna einmal abgesehen, die sich viel zu früh aus seinem Leben gestohlen hatte. Während die Magd ihn jedoch laut jauchzend bis zur Erschöpfung ritt, schloss Mordred die Augen und stellte sich die kupferrot gelockte Morwenna vor und ihre grünen Augen, die seine Seele penetrierten. Nach einem deftigen Frühstück und einigen anerkennenden Blicken der Wachen, die sein amouröses Abenteuer bei Nacht gehört zu haben schienen, kehrte der Antivaner also mit unverwüstlicher Laune zur Goldenen Gangs zurück. Artur, nur in Gambeson aber mit Schwert um die Hüfte, schleppte gerade sein Sattelzeug als er sich näherte. Der Nevarraner verschwand in der Taverne, kam aber kurz danach wieder, in den Händen Vorratsbeutel. Schweiß stand ihm auf der Stirn und er bemerkte Mordred erst, als dieser ihm einen Gruß zuwarf. „Guten Morgen, Ser Artur! Sagt, habe ich etwas verpasst, dass hier anscheinend solch rege Aufbruchsstimmung herrscht?“


*

Als Larissa am nächsten Morgen aufwachte fühlte sie sich wie eine törichte Närrin! Morgana schlief noch friedlich neben ihr, hatte den Kopf abgewandt das schwarze Haar auf das Kissen vergossen. Schweißperlen standen ihr auf dem Dekolleté und Larissa fragte sich, ob die Hexe wohl ebenso schlecht wie sie selbst geschlafen hatte. In ihren Träumen waren schreckliche Fratzen aufgetaucht, die sie durch einen Wald aus lilanem Blattwerk gejagt hatten. Die Bäume reckten sich in obszöner Form und um sie herum lachte eine garstige Stimme. Hin und wieder rief sie Larissa bei dem Namen und nannte sie eine „kleine Heulsuse“, was auch immer das sein mochte. Dennoch machte ihr die Stimme Angst, ebenso wie das Gefühl verfolgt zu werden. Larissa war in ihrem Traum zwar nicht nackt, aber auch nicht wirklich bekleidet. Fetzen tierische Felle verhüllten notdürftig ihre Blöße während die Bäume nach dem geringen Blickschutz zu grabschen schienen. Wenn der Wind an ihrem Kopf vorbeiblies, stöhnte er ihr Dinge ins Ohr. Die Elfe war froh, als sie endlich erwachte. Schnell erhob sie sich und ohne Morgana zu wecken schlich sie hinaus um sich zu waschen. Kaltes, klares Wasser rief sie zurück zur Realität und ließ sie wieder vernünftig fühlen und denken. „Es war nur ein Traum!“, sagte sie sich selbst, denn kurz vor dem Erwachen war ihr als hätte sie eine Gestalt am Randes des Waldes erspäht. Eine Frau die Morgana mehr als nur ähnlich war, obwohl diese Traumgestalt zwei Hörner aus ihrem Kopf brechend vorwies.
Als Larissa zurück ins Zimmer kam war Morgana ebenfalls erwacht. „Guten Morgen“, murmelte Larissa etwas eingeschüchtert von vergangenem Abend. „Ich hoffe du hast gut geschlafen.“ Sie wusste nicht, wie sie das Problem angehen sollte. Direkt darüber reden oder es auf sich beruhen lassen? Weder das eine noch das andere schien ihr geeignet, also nuschelte sie nur ein kurzes: „Entschuldige…“ Die Hexe hatte sich gestern verständlich gezeigt, doch war die Enttäuschung, die sie sich zwang zu verbergen ihr deutlich ins Gesicht geschrieben. Larissa kannte keine Worte, die diese Schmach heilen konnten und auch keine Geste die ihr selbst nicht falsch und unecht vorgekommen wäre, daher beließ sie es bei dem stummen anziehen der Klamotten. Als Zeichen, dass sie sich nicht vor der Hexe schämte, entblößte sie ihre Oberweite und lief kurz oben ohne umher um die Sachen zurecht zu legen, ehe sie einen neuen BH aus dem Rucksack zog und ihn sich überstreifte. Dann zog sie sich an, schloss Hose und Gürtel, griff nach dem zerfledderten Hemd und ihrem Mantel. Auch Morgana hatte sich daran gemacht ihre Sachen zusammen zu suchen, würde jedoch erfahrungsgemäß einige Zeit vor dem Spiegel und bei der Körperhygiene verbringen. „Wir sehen uns beim Essen, ja?“, sagte die Elfe, nachdem sie sich im Zimmer umgeschaut und festgestellt hatte, dass sie all ihre Habe bei sich trug. Sie verließen den Raum und während Morgana in ihr Zimmer ging, trabte Larissa nach Unten und in den Schankraum, wo sie niedergeschlagen ein einfaches Frühstück zu sich nahm. Sogar das leckere Obst bereitete ihr keine Freude, sodass sie sich die Äpfel und Birnen lieber für später aufsparte und sich lediglich an Butterbrot und Milch gütig tat, wenn dies auch nicht zu knapp.

http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Mealla_portrait.jpg

Mealla war recht früh wach, obwohl es eigentlich nicht nötig war. Anders als diese Söldnergruppe war sie schon vorbereitet und musste sich nicht mehr um Vorräte oder anderen Kleinkram kümmern. Natürlich hatte sie auch mher Zeit gehabt sich auf diesen Auftrag vorzubereiten, weswegen sie am gestrigen Abend der Gruppe auch zusätzliche Zeit eingestanden hatte. Vor allem da diese ja noch scheinbar andere Begeleiiter mit sich schleppten. Mealla wusste immer noch nicht was sie davon halten sollte, Söldner oder nicht, zusätzliche Personen die sie noch nicht mal gesehen hatte, bargen immer ein gewisses Risiko. Über die hohe Wahrscheinlichkeit die Jagd zu verlangsamen wollte Mealla gar nicht erst nachdenken. Stattdessen machte sie sich fertig und begann nachdem sie sich gewaschen hatte, ihre Haare sorgsam zu einem dünnen Zopf zu flechten, darauf achtend keine Strähne mehr im Gesicht hängen zu haben. Im Kampf wie bei der Jagd bevorzugte sie ein freies Sichtfeld und beim Schuß vom Sattel aus, sollte der Wind einem nicht die Haare vor die Augen schlagen. Als sie mit ihrer Arbeit zufrieden war, zog sie sich an zuerst ihre robuste aber elegante Unterwäsche die sie noch aus Antiva hatte, dann ihre Reithose und das blaue Wollhemd zur Plosterung. Beim Anziehen der Socken achtete sie besonders darauf das sie auf keine Weise scheuern konnten, bevor sie in ihre hohen Reitstiefel schlüpfte und diese festzog. Der Nachteil an eng anliegenden Reitststiefeln war, dass diese beim anziehen manchmal ein wenig störrisch waren. Allerdings hatte Mealla sie schon oft an und ausgezogen, dass sie es auch im Schlaf hätte bewerkstelligen können. Den neuen Anhänger steckte sie unter das Hemd, sodass er kühl auf ihrer Brust lag und nicht störte. Der Schuppenpanzer lag grau und kalt auf ihrem Stuhl, auch wenn er durch das Öl glänzte. Mealla nahm ihn auf und stülpte ihn über. Er war eine Maßanfertigung, immer noch der gleiche Harnisch den sie in Tevinter erhalten hatte. Teilweise war er ausgebessert worden und auch alle Insignien und Hoheitsabezeichen von Tevinter und dem Haus ihrer Besitzer hatte sie entfernen lassen. So war er nur noch eine graue Panzerung, zu niemanden zugehörig außer Mealla, welche inziwschen auch zu niemanden mehr zugehörig war. Nur noch eine Elfe auf Wanderschaft ohne Heim oder Familie, die schaute was die Welt zu bieten hatte.
Die Ärmel des Schuppenpanzers bedeckten nur den Übergang von den Schultern zu den Oberarmen, mehr hätte sie beim Bogenschießen behindert. Stattdessen trug die Handschuhe und Armschienen aus Leder, denen die Benutzung seit über dreizehn Jahren deutlich anzusehen war. Unzählige Male hatte die Sehne über das Leder gestrichen und es langsam abgewetzt. Abseits vom optischen war das Leder allerdings im hervorragenden Zustand und über die Jahre der Benutzung noch flexibler und geschmeidiger geworden. Rotiniert bewegte sie ihre Finger in den Handschuhen und überprüfte den passenden Sitz, bevor sie schließlich den Gürtel mit den Blankwaffen umlegte und den Köcher anlegte. Vor dem Spiegel richtete sie noch einmal ihre Ausrüstung bis sie zufrieden war. Im Gegensatz zum gestrigen Abend sah sie jetzt wieder mehr nach einer Kopfgeldjägerin aus. Zuletzt nahm sie ihren wertvollsten Besitz, den Kompositbogen, welche sie gestern noch einmal gründlich gepflegt und die Sehne eingeölt hatte. Lächelnd betrachtete sie diese wertvolle Waffe die ihr schon so oft aus der Bredouille geholfen hatte. auch bei dieser Jagd würde er sich als nützlich erweisen, da war sie sicher.

*

Morgana wachte schweißgebadet auf und stellte leicht irritiert fest das sie alleine im Bett lag. Kurz darauf kam jedoch Larissa wieder welche sich scheinbar gewaschen hatte, ohne dabei Morgana wecken zu wollen. Etwas eingeschüchtert wünschte sie der Hexe einen Guten Morgen, wohl peinlich berührt davon wie der gestrige Abend verlaufen war. Ihre andere Bemerkung beantworte Morrgana nur für sich selbst. Sie hatte beschissen geschlafen, eine Tatsache an der Larissa, wenn auch ohne Absicht oder bösen Willen, ihren Anteil hatte. Allerdings sah die Dalish auch nicht gerade so aus als ob sie eine friedliche Nacht gehabt hatte, wobei Morgana für sie hoffte das dies andere Gründe hatte als bei ihr. Zuletzt nuschelte sie noch eine Art Entschuldigung, welche zwar nett gemeint war aber für die Hexe leider auch nicht allzu tröstend war. Was geschehen war, war nunmal geschehen und es war leider ein schwacher Trost das dies für beide Frauen nicht sehr angenehm war. Selbst der Anblick einer fast unbekleideten Larissa, welche oben ohne durch den Raum lief konnte Morgana nur ein schwaches Lächeln ins Gesicht zaubern. Es war ein positves Zeichen, aber wie oft hatte Larissa schon solche Zeichen gesendet, die dann von Morgana scheinbar falsch interpretiert wurden. Letztendlich waren Versuche von Morgana mit Larissa intim zu werden doch trotzdem immer auf die eine oder andere Weise zurückgewiesen oder falsch aufgenommen worden. Das Ergebnis war peinliches Schweigen wie auch an diesem Morgen, etwas was Morgana nicht gefiel. Jetzt war es eh egal, denn selbst wenn Morgana die Motivation gefunden hätte, so war doch heute der Tag des Aufbruchs und keine Zeit dafür. Die Straße wartete auf sie, voller Wildnis und anderem Unbill, darunter auch die Abwesenheit von Privatsphäre oder vielen Möglichkeiten für ungestörte Zweisamkeit. Schlecht gelaunt erhob sich Morgana aus dem Bett und begann ihre Sachen zusammenzusuchen. Immerhin musste sie sich ja noch umziehen und frisch machen. Die Anfrage sich beim Essen wiederzusehen beantwortete Morgana mit einem leichtem Nicken. Anders als Gestern würde das wohl wieder ein tristeres Frühstück werden. Nachdenklich betrat sie ihr Zimmer und begann sich fertig zu machen.

Artur hatte hervorragend geschlafen ohne irgendwelche lästigen Albträume oder andere Störungen. Ausgeruht und für die Tatsache das er heute Morgen noch tausend Dinge erledigen musste, bemerkenswert gut gelaunt begann er sich anzuziehen und frisch zu machen. Kurz darauf betrat er den Schankraum, wo er kurz darauf von Nimue angesprochen wurde. Die Magiein sah nicht besonders gut aus und schien wohl nicht gut geschlafen zu haben. Da er das auch schon öfter bei Morgana gesehen hatte schien das wohl so eine Art Magierkrankheit zu sein. Unausgeruht zu sein machte sie allerdings nicht symphatischer, denn nachdem sie dem Ritter mitgeteilt hatte das sie für die Gruppe ein paar Wundumschläge angefertigt hatte, gab sie ihm anschließend mit einer Handbewegung zu verstehen das er verschwinden sollte. Vermutlich sagte man so im Zirkel Guten Morgen und so nickte Artur nur leicht und machte sich dann auf den Weg einen anderen Tisch zu suchen. Die Aussage das Artur den Auftrag so schnell wie möglich abbarbeiten sollte, war in seinen Augen so unnütz wie unhöflich und ließ ihm kurz wünschen doch den Auftrag mit dem Strandgut angenommen zu haben. Ihm selbst lag zwar auch sehr viel daran schnell nach Orzammar zu kommen, aber die Magierin schien gerne zu vergessen wer hier eigentlich mit wem reiste. Immerhin schien sie willig sich nützlich zu machen, wobei es Artur schon ein wenig skeptisch machte das sie die Wundumschläge unaufgefordert gemacht hatte. Das schien nicht zu dem Wesen der Zirkelmagierin zu passen. Gemäß dem Motto "Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul", zuckte Artur allerdings nur mit den Schultern und verschwendete keine weiteren Gedanken mehr daran. Im Moment hatte das Frühstück einen größeren Stellenwert für ihn. als Nimues spontan auftretende Generosität.

Morgana hatte nicht allzu lange gebraucht sich fertig zu machen. Immerhin musste sie sich für die Straße nicht besonders herausputzen, weswegen sie sich nur gewaschen und gebürstet hatte. Ihr Kleid war inzwischen ja schon gereinigt, wesewegen sie die Reizwäsche wieder gegen die Reiseunterwäsche tauschte und auch das Leinenkleid wieder ordentlich verpackte. Sie überlegte kurz was sie mit der Brosche tun sollte, die sie ja bekommen hatte. Eigentlich erschien es ihr nicht besonders vernünftig einen Saphir auf der Straße zu tragen, zudem hatte sie Angst Larissas Geschenk zu verlieren. Nach dem gestrigen Abend hätte eine Abnehmen der Brosche in ihren Augen, aber Larissa das vollkommen falsche Signal gesendet, weswegen sie das Schmuckstück ordentlich an der gleichen Stelle wie gestern befestigte. Später würde sie die Brosche an ihren Reisemantel befestigen, dann würde sie nicht nur schmücken sondern auch den Mantel schließen können. Flink packte sie ihren restlichen Krempel ordentlich zusammen und schnappte ihren Stab. Bevor sie das Zimmer verließ, warf sie noch einen wehmütigen Blick auf das Bett. Neben der Tatsache das sie wohl die nächsten Tage wieder auf so eins verzichten würde müssen, erinnerte es sie auch an verpasste Gelegenheiten. Mit einem Kopfschütteln wante sie sich ab und verließ den Raum.

Am Frühstückstisch setzte sie sich gegenüber von Larissa, welche nicht besonders motiviert ihr Frühstück verspeiste. Morgana lächelte ihr sanft zu um sie und auch sich selbst ein wenig aufzumuntern, bevor sie anfing etwas zu essen. Allerdings war sie immer noch schlecht gelaunt und hatte wenig Hunger. Trotzdem zwang sie sich richtig zu frühstücken, denn immerhin würden sie wohl bald in Kämpfe verwickelt werden und Magie war eine kraftraubende Prozedur. Jahre ohne Lyrium als Manaquelle hatten Morgana zwar eine hervorragende Ausdauer und gute Regeneration gelehrt, aber auch ihr Körper brauchte Energie um ihren Manahaushalt aufrecht zu erhalten. Ansonsten gingen die Zauber an die Substanz und das war alles andere als gesund für den Körper. Lustlos verspeiste sie deswegen mehrere Früchte und belegte Brote mit Honig, Quark, Marmelade und Schinken. Sorgen um ihre Figur musste sie sich eh nicht machen, sie würde das alles auf die eine oder andere Art wieder verbrennen.

Artur hatte sich von den Burschen des Wirts die Pferde bringen lassen und war gerade dabei die Satteltaschen aufzuladen, als Mordred schließlich aus den Niederungen des Alltages auftauchte. Artur war beschäftigt und bemerkte ihn deswegen erst als er fast neben ihm stand und ihn grüßte. Erwartungsgemäß hatte er keinen Plan darüber was vorging, was aber aufgrund seiner Abwesenheit verstädnlich war. Immerhin schien er besser gelaunt zu sein als gestern, aber man konnte ihn ja auch nicht an zwei Tagen hintereinander für Tot erklären. Artur zurrte noch kurz die Taschen fest und wischte sich den Schweiß von der Stirn, dann wandte er sich Mordred zu.
"Ihr habt tatsächlich etwas verpasst, wie ihr anhand meiner Tätigkeit messerscharf kombiniert habt. Während ihr so klug wart eure Freizeit scheinbar sinnvoll zu nutzen, haben die beiden Damen und ich uns um neue Arbeit bemüht.", antwortete e freundlich ohne die Spur eines Vorwurfs. Mordred war schließlich kein Söldner und konnte deswegen seine Zeit vertändeln wie er wollte.
"Wie ihr seht waren wir erfolgreich, weswegen wir gegen Mittag aufbrechen, Richtung Westen nach Highever. Wir haben den Auftrag eine Banditenbande zu beseitigen welche die Straße nach Westen unsicher macht. Dabei werden wir zudem noch von einer Kopfgeldjägerin begleitet welche ebenfalls nach der Bande sucht. Eine temporäre Zusammenarbeit wenn ihr so wollt.", ergänzte er seine Erläuterung.
"Ich hätte euch ja früher informiert, aber ich hatte ja keine Ahnung wo ihr wart. Wie dem auch sei ihr habt ja noch ein wenig Zeit euch fertig zumachen, wir sind gegen Mittag mit der Kopfgeldjägerin bei den Stallungen verabredet.", sagte er und schaute auf den Stand der Sonne. Wenn sie nicht zu spät kommen wollten durften sie nicht allzulange trödeln.
"Ich hoffe das ist genug Zeit für euch oder ihr habt nicht noch irgendwelche Angelegenheiten hier zu regeln ?", fragte er den Antivaner entgegenkommend. Notfalls konnte Mordred ja auch nachkommen, immerhin hatte er ein Pferd mit dem er sie einholen würde.

*

Schließlich hatten sich alle abmarschbereit gemacht und es konnte losgehen. Artur hatte seine Rüstung angezogen und zog sein Pferd am Zügel durch die Straßen in Richtung Stallungen, den Rest der Gruppe ihm folgend. Der Wirt hatte ihnen für einen guten Preis Vorräte besorgen können, auch ein paar hochwertige Weine und Schnäpse. Artur hatte er zudem gebeten seinem Vetter in Orzammar zu grüßen und ihm einen Arschtritt zu verpassen. Das erste hatte der Ritter ihm fest versprochen, über das andere würde er wohl vor Ort nachdenken müssen. Der alte Thogrin war mit dieser Geste mehr als zufrieden und verabschiedete die Gruppe äußerst höflich, aber schließlich hatte er mit ihnen ja auch einen netten Gewinn gemacht.

Der Himmel war bedeckt und die Sonne schien nur schwach hinter den Wolken hervor. Es war im Gegensatz zum gestrigen Tag eher frisch und kühl, eine Tatsache die Mealla ein wenig das warme Klima in den nördlichen Ländern vermissen ließ. Hier in Ferelden war es immer ein wenig trist, regnerisch oder bedeckt. Die Winter waren vermutlich ebenfalls kalt und hart. Ihr Lieblingsland war Ferelden auf jedenfall bisher nicht, dafür war es einfach zu unzivilisiert und feucht. Wenigstens war es recht hübsch und mit großen Wäldern gesegnet, dass machte es erträglicher wenn man wegen den schlechten Straßen langsam reiten musste. Es war Mittag und Mealla hielt ihren braunen Hengst am Zügel der ruhig und frieldich wartete. Reisen mit Mealla hatten ihm gezeigt was es bedeutete ihr nicht zu gehorchen. Dafür behandelte sie ihn ansonsten recht pfleglich, denn als erfahrene Reiterin wusste sie wann man ein Pferd schinden musste und wann man es schonen konnte. Wenn es allerdings nötig war, hatte sie keine Probleme damit ihr Pferd totzureiten. Das brachte ihr Beruf als Botin und ihr jahrelanges Training mit sich. Da Pferde jedoch teuer waren, vermied sie es auf solche Maßnahmen zurückgreifen zu müssen. Dafür warf der Beruf nun wirklich nicht genügend ab und sie war schon bei Nummer neun. AmSattel hatte sie den Flachbogen aus Eibenholz befestigt, sowie ihren Speer und das restliche Gepäck. Viel war es nicht, da sie es gewöhnt war schnell und leicht zu reisen um weiter zu kommen. Nummer Neun war schließlich ein Reit und kein Packpferd.
"Das beste Pferd nützt jedoch nichts wenn man mit Fußgängern reist.", dachte Mealla insgeheim, als sie den Ritter mit seinem Gefolge ankommen sah. Neben ihm hatte nur ein weiterer seiner Begleiter ein Pferd dabei was wohl bedeutete das sie im Schritttempo reiten werden müsste. Nichts was ihr gut gefiel, jedoch hatte sie schon erwartet das die Dalish keine Pferd hatte. Worauf ritten die doch gleich ? Hirsche? Der Ritter trug die selbe Rüstung wie gestern und führte eine hübsches schwarze Stute am Zügel, welche allerdings kein Schlachtroß zu sein schien. Dafür war sie ein wenig zu vollgepackt und da der Ritter kein zweites Pferd zu haben schien, war sie wohl ein Zelter, wenn auch ein recht hübscher wie sie zugestehen musste. Das Pferd das der andere Mann am Zügel führte, sah nämlich auch nicht aus wie ein Schlachtroß, zudem war der Kerl ein wenig zu alt für einen Knappen. Beim näheren Herankommen, bemerkte Mealla das sie ihn sogar schonmal gesehen hatte,nämlich in dieser Kaschemme wo er sich mies gelaunt betrunken hatte. Dieses Mal sah er jedoch besser gelaunt aus und auch ein wenig frischer als damals. Scheinbar war er einer der Gefährten die nicht als Söldner arbeiteten, ertrug auch immer nur noch ein Schwert an der Hüfte. Die Elfe war sich sicher das er sich nicht an sie erinnern würde, weswegen sie die Begegnung auch nicht ansprechen wollte. Die Dalish und die Schwarzhaarige waren auch wieder dabei und sahen wieder nicht allzu gut gelaunt aus, vielleicht waren sie noch immer aus irgendeinem Mealla nicht näher bekannten Grund sauer mit der Kopfgeldjägerin zu arbeiten. Oder sie hatten eigene Probleme, Mealla interessierte weder das eine noch das andere sonderlich. Ein neues Gesicht war eine hübsche junge Frau mit braunem Haar, welche für eine Reise ziemlich schick gekleidet waren. Vor allem die Stiefel waren in Meallas Augen mehr optisch als nützlich zu sein. Die Elfe hoffte inständig das die junge Frau gewöhnt war darin weite Strecke zu laufen, denn ansonsten würde sie auf einmal über Blasen jammern. Ihr Körper war wohlgeformt und kam in den Klamotten gut zur Geltung. Waffen hatte sie so wie die Schwarzhaarige offensichtlich keine, noch nicht mal einen Stab. Ihr Gesicht war schön, eine zierliche Nase und volle Lippen. Allerdings machte der Ausdruck in diesem Gesicht und der Blick in ihre braunen Augen keinen besonders symphatischen Eindruck auf Mealla.Sie hatte diesen leicht distanzierten, hochmütigen Ausdruck, den man alle Nase lang auf den Straßen von Minrathous sehen konnte. Hauptsächlich von irgendwelchen Magiern, die einem schon von weitem klar machen wollten das man sich durch ihre Anwesenheit geehrt fühlen sollte. Wie eine Maske trugen sie das vor sich her. In Meallas Augen war dieser Ausdruck allerdings immer noch besser als das grausame Funkeln das in den Blicken von manchen der Magiern lag, wenn sie einen wie das nächste Forschungsobjekt betrachteten. Außerdem war er in Tevinter angebracht, denn wer schwach aussah ging unter, vor allem in den Reihen der Magi.

Die Elfe wartete schon auf die Gruppe, wie vereinbart an den Stallungen. Sie waren zwar nicht so früh da wie er gehofft hatte, aber wenigstens nicht zu spät. Die Kopfgeldjägerin sah am heutigen Morgen nicht mehr so harmlos aus wie gestern. Statt Seidenhemd und offenen Haaren, trug sie nun einen grauen Schuppenpanzer und hatte alle Strähnen zu einem Zopf gebändigt. Dadurch wurden nicht nur ihre Ohren und das Gesicht betont, es machte auch einen strengeren und kämpferischeren Eindruck. Der Harnisch schien aus Lazurit zu sein, einem leichten aber stabilen Metall, in Ferelden nicht sonderlich gebräuchlich. Neben ihren beiden Klingen, trug sie heute auch noch einen Bogen und Köcher. Der Bogen war eine äußerst edle Arbeit, das sah Artur sofort und er kannte sich nicht sehr gut mit Bögen aus. Gleichzeitig war er ein weiteres Zeichen das sie nicht aus Ferelden kam, denn Kompositbögen waren hier nicht gebräuchlich, hier nutzte man Flach und Stabbögen, auch aufgrund des Klimas. Diese Bögen wurden im Norden gefertigt, wo es wärmer war und auch nur dort gab es die Bogner welche das Wissen zur Fertigung besaßen. Am Sattel entdeckte Artur auch noch einen anderen Bogen, aus einem Stück Holz gefertigt und einen Speer. Unvorbereitet schien diese Mealla also wirklich nicht zu sein. Das machte Hoffnung.

Morgana stellte fest das sich die Elfe gewandelt hatte und jetzt so aussah wie man sich eine Kopfgeldjägerin vorstellte. Gerüstet und bewaffnet, mit einem Pferd um die Beute zu hetzen. Vielleicht würde das die Jagd beschleunigen und Morgana so über die temporäre Selbsteinschränkung die sie wegen der Elfe hatte hinwegtrösten. Ansonsten fand sie die Elfe nicht so spannend, denn sie interssierte sich wenig für Waffen oder Rüstungen. Hinzu kam ja, dass sie schon ihre eigene Elfe hatte und sie ausreichend beschäftigte.

"Einen schönen Tag wüsche ich euch. Schön zu sehen das ihr und eure Gruppe pünktlich seid, Ser Artur. Wie ich sehe habt ihr eure gestern angesprochenen Begleiter mitgebracht.", begrüßte Mealla den Ritter und den Rest der Entourage höflich und nickte den fünf Reisenden zu. Artur ging auf sie zu, das Pferd am Zügel führend. Der Rest der Gruppe kam ebenfalls näher.
"Seid auch von mir gegrüßt. In der Tat das sind unseren restlichen Begleiter. Lord Mordred Aromaki aus Antiva und Nimue Seren vom Zirkel der Magi aus Ferelden.", antwortete er höflich und stellte die beiden vor.

"Es ist mir eine Freude euch kennenzulernen.", sagte Mealla freundlich und nickte den beiden höflich zu. Ihr Blick ruhte kurz auf den Beiden, wobei sie Nimue ein paar Sekunden länger musterte. Zirkel der Magi, nun das erklärte warum die junge Frau keine Waffen trug und diesen Gesichtsausdruck hatte. Wobei es sie ein wenig wunderte das sie mit Söldnern reiste, normalerweise hatten Magier doch ihre eigenen Wachen.
"Wir sind hier in Ferelden Schafskopf.", erinnerte sie ihr Gedächtnis rüde. Manchmal vergaß sie den Umstand das sie nicht mehr in Tevinter war. Hier hatten Magier keine Wachen, oder besondere Posten. Anders als in Tevinter waren sie nicht die Priester sondern den nichtmagischen Priestern untergeordnet. Ein immer noch manchmal merkwürdiger Gedanke für Meall die mit einer Magierin als Meisterin aufgewachsen war und das in einem Land wo Magie an jeder Ecke zu sehen war. Wobei sich dann die Frage stellte warum sie nicht in diesen Zirkeln eingesperrt war wie es im Süden oft Brauch war. Letztendlich war es egal, Mealla kümmerten die Belange der hiesigen Kirche und ihren Zirkeln nicht. Sich in die Angelegenheiten von Magiern einzumischen war selten gesund, egal wo man war. Was Aufträge anging blieb sie lieber bei weltlichen Dingen und mischte sich nicht in Sachen ein die sie nichts angingen.
"Nun wenn ihr vollzählig seid und abmarschbereit, würde ich vorschlagen das wir aufbrechen. Ich verschwende ungern Zeit und die Banditen werden sich wohl kaum selbst fangen.", sagte sie nach einem kurzen Schweigen zu Artur und lächelte leicht. Ihr Blick war dabei allerdings sehr entschlossen. Für Höflichkeiten und derlei Dinge war ja noch auf dem Marsch Zeit.
"Nun ich denke ihr habt Recht. Machen wir uns auf.", stimmte Artur ihr zu. Alles war vorbereitet und so gab es wohl auch keinen Grund mehr länger untätig herumzustehen. Orzammar war noch weit weg und zwischendurch gab es Messerarbeit zu erledigen. Zu sechst machte sich die Gruppe auf in Richtung Stadtore, um auf die Straße nach Highever zu gelangen. Die Jagd konnte beginnen.

Sonmoon
16.11.2015, 19:54
http://upload.worldofplayers.de/files9/Maeyaalinh_avatar.jpgEs dauerte noch eine Weile bis sich in dem Zimmer hinter ihr etwas regte. Sie hielt ihr Buch nur noch locker in der Hand und ließ ihren Blick über die Hinterlande streifen, welche langsam vom Licht der aufgehenden Sonne erhellt wurden. Sie atmete die frische Luft des Morgens und schaute dem Leben beim Erwachen zu. Ihre Beine baumelten frei über der Brüstung und zwischen ihren Füßen hindurch konnte sie eine Maus sehen, die die noch menschenleere Terrasse unter ihr erkundete und nach Nahrung suchte.
Ein leises Schaben der Türscharniere kündigte Elisa an, die auf den Balkon heraustrat. "Da hab ich gestern Abend wohl den Mund zu voll genommen Mae....Maeja.......oh, je suis une ventouse.", kicherte sie verlegen, als sie die Elfe dort vorfand. Maeya'alinh stimmte mit ein und schwang sich vom Geländer. Sie musste den Kopf weit in den Nacken legen um Elisa in die Augen schauen zu können während sie sprach. ,,Maeya'alinh. Mach' Dir nichts draus, ich habe auch manchmal so meine Probleme mit euren Namen.", scherzte sie. Eigentlich war weniger die Aussprache als das bloße Behalten ihr Problem, denn sie hatten schon so viele Menschen getroffen, dass selbst sie langsam den Überblick verlor. Ohne das Thema weiter zu verfolgen ging sie auf die nächste Frage der Bogenschützin ein: ,,Aufgeregt bin ich schon, aber vermutlich anders, als Du meinst. Ich habe den Wald, in den wir gehen werden gestern aus der Ferne gesehen und ich kann es kaum erwarten, ihn aus der Nähe zu erleben. Er ist...." Sie schaute in die Ferne und suchte nach einem Wort. Ihr wären tausende Beschreibungen für das eingefallen, was sie gesehen und vor allem gespürt hatte, doch konnte jemand, der nicht mit Magie beschenkt worden war kaum etwas damit anfangen. Sie ließ den Gedanken unvollendet. ,,Sagen wir einfach, dass ich wirklich gespannt bin.", sagte sie mit einem ehrlichen Lächeln, schob sich geschmeidig an Elisa vorbei und verschwand im Inneren ihres Zimmers.
Das große Bett war inzwischen verwaist, was bedeutete das auch Gisele es geschafft hatte sich zu erheben. Die Elfe erinnerte sich noch gut daran, wie verschlafen die Kriegerin in der letzten Nacht geklungen hatte, als sie versucht hatte, sie zurück ins Bett zu rufen. Obwohl es erst gestern gewesen war fühlte es sich zeitgleich so an, als wären Jahre seit dem vergangen. Sie schüttelte kurz den Kopf. Zeit war einfach merkwürdig.

Es dauerte nicht lange bis auch Elisa wieder herein kam und Gisele aus dem Bad zurückkehrte und sich anzog. „Wollén wir?“, fragte sie, während sie sich anschickte zum Frühstück hinunter zu gehen. Maeya'alinh und Elisa gingen mit der Kriegerin in den Gastraum hinunter und wurden von Borin und einem überaus großzügigen Frühstück begrüßt. ,,Guten Morgen meine Damen! Ich hoffe die Nacht war angenehm?", fragte der Zwerg zuvorkommend, als er die drei zu ihrem Tisch geleitete. ,,Ja, vielen Dank für Eure Gastfreundschaft!", antwortete Maeya'alinh und nickte freundlich. Es waren noch nicht viele andere Gäste im Schankraum und außer dem leisen Klappern von irdenem Geschirr war nur der frische Morgenwind zu hören, der durch die weit geöffneten Türen wehte und den Muff der letzten Nacht herausblies. ,,Nichts zu danken, ganz im Gegenteil! Ihr habt mir mit Eurem Kommen eine große Freude bereitet! Walla lässt sich im Übrigen entschuldigen, sie braucht noch etwas Schlaf und Erholung." Der Wirt erklärte nicht, wovon sich die Zwergin erholen musste und sie Elfe war ihm dankbar dafür.
Zusammen mit den beiden langen Orlaisianerinnen ließ sie sich am Tisch nieder und begann mit dem Frühstück. Sie hatte am vorherigen Abend gut gegessen, aber trotzdem hatte sie schon wieder genug Hunger, um sich an Brot und Früchten zu bedienen. Die Äpfel waren schon etwas älter und schrumpelig, dafür aber umso saftiger und süßer. Für ein paar Minuten legte sich eine gefräßige Stille über die Frauen, in der jede vor allem mit sich und ihrem Teller beschäftigt war. In Maeya'alinh entfaltete sich die Vorfreude endgültig zu voller Blüte und sie dehnte ihren Geist aus, um all die Natur, das ganze Leben um sich herum zu spüren. Wen oder was sie im Schlickmoorwald suchen oder jagen würden war schon beinahe nebensächlich, solange sie den Wald nur ausgiebig durchstreifen und erkunden konnten. Sie hatte nach wie vor ein ungutes Gefühl bei diesem Ruppert, doch war sie wie immer zuversichtlich: Sollte tatsächlich eine Gefahr in dem Forst lauern, so wären sie gewiss in der Lage sie zu meistern. Als Gisele dann fragte, ob Elisa und sie wirklich mitkommen wollten, nickte sie ohne zu zögern und nahm einen Schluck Wasser. ,,Natürlich. Wir werden Dir aber nicht folgen, sondern Dich begleiten.", erklärte sie augenzwinkernd. „Zuerst müss isch aber etwas me´r wissen, von die Bürger ´ier. Es wäré unklug sofort loszuzie´en.“ Maeya'alinh vermutete, dass es Gisele dabei vor allem um dieses Untier ging, das angeblich im Schlickmoorwald hausen sollte. Die Elfe war sich fast sicher, dass Giseles Auftraggeber sie angelogen oder zumindest teilweise im Unklaren gelassen hatte, doch hatte die Schwertkämpferin trotzdem recht: Was auch immer im Wald auf sie warten sollte, es konnte gewiss nicht schaden sich etwas umzuhören. ,,Gut.", sagte sie daher und nahm sich eine weitere Scheibe von dem Brot. Man konnte über Borin sagen was man wollte, aber von Essen verstand er etwas.

Nach dem Frühstück erhoben sie sich und gingen vor die Tür. Den Zimmerschlüssel gaben sie auf dem Weg nach draußen bei Borin ab, der eifrig durch seine Taverne wuselte und dabei förmlich vor Glück strahlte. Auf der Dorfstraße war das Leben inzwischen erwacht und die Einwohner gingen ihren Geschäften nach, so fern sie welche hatten. Erneut bemerkte Maeya'alinh die Blicke, die ihr zugeworfen wurden, doch spürte sie weder Furcht noch Verärgerung. Die Menschen hier hatten vermutlich noch nie eine Elfe gesehen und solange sie nicht wieder anfingen sie als Hexe durch das Dorf zu jagen war sie zufrieden. Eines Tages würden sie sehen und begreifen. ,,Gut,", wandte sie sich Elisa und Gisele zu: ,,wollen wir uns zusammen umhören oder gehen wir getrennt los? Ich habe auf dem Rückweg vom Wald ein paar Bauern gesehen, die in der Nähe Schafe weiden. Vielleicht haben sie etwas gesehen."






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Gleißendes Sonnenlicht wärmte Giseles geschlossene Lider, als sie an die frische Luft traten. Der Geruch des Dorfes jedoch störte diese Idylle. Fischig und etwas modrig, dazu viel zu feucht. Die Kriegerin hoffte, er werde nicht anhaften bleiben. „Hmm“, brummte Gisele kurz, während sie den Vorschlag der fidelen Elfe durchdachte. „Isch glaube es wäré schlauér, wir trennen uns und suchén so me´rere Orté auf. Du, Maeya, kannst ja su den Bauérn ge´en. Isch fragé im Dorf. Und du, Elisa…“
Die Kriegerin stockte kurz. „Du kannst… in den Lädén fragen.“ Sie versuchte so einnehmend wie möglich zu lächeln. Je schneller dieses Monster erjagt werden würde, desto schneller kämen sie aus dem stickenden Kaff heraus. „Wenn die Sonné i´ren ´östen Punkt erreischt, treffén wir uns ´ier wieder und ge´en in den Wald!“
Windschiefe, gammelige Hütten, durchsetzt mit dem Gestank nach Fischkadavern. Lumpige Personen, watschelnd und mit fettigem, strähnigem Haar ins Gesicht geplatscht beäugten Gisele misstrauisch, während sie sich bemühte die zahlreichen Pfützen zu umrunden, die auf der festgetretenen Erde vorkamen, welche die Dorfbewohner wohl für so eine Art Gehweg hielten. Die Schwerter auf ihrem Rücken klirrten leise, wenn die Parierstange ihres Bastardsschwertes gegen den Griff der Zwergenklinge schlug. Mit Matsch an den Stiefeln trat sie auf eine leicht erhöhte Terrasse, erbaut aus glitschigem Holz welches von der strahlenden Sonne anscheinend nicht getrocknet wurde. Dort saß ein Mann mit pockennarbigem Gesicht und großen, hervorquellenden Augen. Sein Mund war breit wie ein Froschmaul und die Haut von ledriger Beschaffenheit. Gekleidet war er in graue Lumpen, obwohl er um den Hals eine Kette trug die früher wohl Gold gewesen war, im Laufe der Jahre aber schwarz anlief. „Versei´ung, aber isch ´abe eine Frage“, wandte sich Gisele in ihrem akzentlastigen Fereldrisch an den Mann. Dieser drehte in zuckenden Bewegungen seinen flachen Kopf mit dem grauen, büscheligen Haar zu der Kriegerin. „Frage?“, quakte er seinem Aussehen angemessen. „Ja. Isch wurdé von Rüppert ange´euert das Monster im Schlickmoorwald zu bekämpfén. ´abt I´r vielleischt Informationen für misch?“ Der Mann sank in sich selbst zusammen, während er nachdachte. „Wa schon seit Jahrn nich mehr außerhalb des Dorfs. Kein Ahnung von da Welt da drauß´“, brachte er schließlich abgehakt hervor und wandte den Kopf dann ab. Das Gespräch war beendet, doch nun kamen drei weitere Personen, zwei Männer eine Frau zu dem Haus. Die Ähnlichkeit der Augen war so verblüffend, dass sie nur die Kinder des Alten sein konnten! Gisele wandte sich an sie. „Versei´t mir, aber isch suche nach Informationen übér die Schlickmoorwaldmonstér.“ „Bitte sprechen Sie nicht mit unserem Vater. Er ist alt“, kam es als Antwort von dem scheinbar Ältesten der Kinder zurück. Gisele winkte ab. „Isch spresche nun mit eusch.“ „Aber nicht mit Vater. Er weiß manchmal nicht mehr, was er sagt.“ Gisele schaute verdutzt drein. Sprach sie wirklich ein so schlechtes Fereldisch? Sonst war sie damit doch immer gut gefahren. „Nein, nein. Keiné Bangé! Aber isch frage misch…“ „Manchmal denkt Vater, der Mond sei die Sonne. Nur dass sie Sonne sich dann einen Schleier übergeworfen hat wie eine Braut“, belächelte die junge frau. Ihre Haare verschwanden unter einer Haube und ihr Kleid wirkte so schmutzig wie das ganze Dorf, obwohl an ihren Fingern Geschmeide von Wert zu schimmern schien. Ihre Stimme unterschied sich kaum von der der Männer. Gisele öffnete ihren Mund und schloss ihn dann wieder. „Geht jetzt bitte!“, bat sie der älteste Sohn und trat einen Schritt auf Gisele zu. Das schüchterte sie zwar nicht ein, doch schien dies hier sich in vergeudete Zeit zu verwandeln. Sie wandte sich ab und stapfte davon.
Die wenigen Bewohner des Dorfes, die Gisele überhaupt antraf waren kaum redseliger. Manche schüttelten nur den Kopf, andere faselten über dies und das und redeten so lange um den heißen Brei herum, bis Gisele schließlich die Geduld verlor, barsch dankte und verschwand. Schließlich kehrte die Orlaisianerin frustriert zurück zur Taverne. Die Sonne wanderte langsam dem Zenit entgegen und Gisele musste sich vorbereiten. Also betrat sie das Gasthaus, schenkte Borin im Vorbeigehen ein kurzes Kopfnicken und verschwand in ihrem Zimmer. Dort angekommen packte sie zum ersten Mal seit langem ihre Silberitrüstung aus, legte jedes Einzelteil sorgsam auf dem Boden aus, zählte die Verbundstücke, betrachtete eingehend den matten Glanz des Harnisches. Sie liebte diese Rüstung und wenn sie sie trug, so war es ihr, als wäre sie wie eine zweite Haut. Eine schwere Haut zwar, aber dennoch die Eigene. Fast zärtlich strich die Kriegerin über die Platten, dann entledigte sie sich ihres Gürtels und ihrer Hose, zog ein engeres Beinkleid an und begann damit sich zu wappnen. Die Rüstung war innen wattiert, sodass ein dickes Gambeson nicht vonnöten war doch zum eigenen Schutz streifte sie sich ein von den Schultern bis zu den Ärmeln mit Metallschuppen besetztes Hemd über, dass sich eng an ihren starken Leib schmiegte. Darüber kamen Rüstung und Platten, Verschlüsse und kettenverbundene Panzerteile, genietete Handschuhe deren Innenflächen aus dickem Leder waren, durch die Jahre der Benutzung schon weich und griffecht, aber noch immer stabil. Einen Helm besaß sie nicht, doch hatte sie ihr Haar vorher zu einem dicken Bauernzopf geflochten, der nun schwarz über die silberne Rüstung pendelte. Das Zwergenschwert auf dem Rücken, den Anderthalbhänder an der Seite und die Füße und stählernen Stiefeln trat sie aus der Taverne hinaus. Die Sonnenstrahlen tanzten freudig auf dem Silber des Harnischs.

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"Nun gut, dann sehen wir uns also später!" Viel gegessen hatte Elisa nicht. Nicht weil das Essen nicht schmeckte, irgendwie hatte sie gar keinen so großen Hunger gehabt, die Vorfreude im Bauch war größer gewesen als der Hunger. Wie untypisch für sie! Normalerweise hasste sie es Anweisungen zu folgen. Andererseits.....sie sollte sich in den Läden umhören. "Da kann ich ja gleich das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden." flüsterte sie kichernd in sich hinein. Und wie es der glückliche Zufall wollte war der nächstgelegene Laden ein Goldschmied, mit dazugehörigem Schmuckverkauf. Beim Betreten glitzerte und glänzte es ihr bereits aus allen erdenklichen Farben entgegen. Dass so ein kleines Dorf so etwas hatte überraschte ihn. Scheinbar residierten hier des öfteren auch wohlhabene Reisende, anders würde sich so etwas wirklich nicht rentieren. Mit langsamen Schritten ging sie bis an die Verkaufstheke und lehnte den Arm darauf. "Excuse moi Sir....." Sie setzt extra ihre schmeichelhafteste Stimme auf und sah dem verdutzten, mittelaltem Ladenbesitzer mit süßlichem Blick in die Augen. "Ihr habt nicht zufällig eine Ahnung davon was in diesen Wäldern haust und die Sorgen der werten Dorfbewohner schon seit einiger Zeit erschwert?" "Nun.....ähm....i-ich habe nicht viel......nun also...wie soll ich sagen.....keine wirkliche....." "Schon gut." Sie lächelte und erhob sich wieder. "Ich werde anderswo fragen. Ihr habt mir trotzdem sehr geholfen." "Ha-hab ich da-.....äh ich meine natürlich ein Vergnügen, ein Vergnügen, oh jaja......." Etwas verdattert und mit hochrotem Kopfe drehte der Besitzer sich. "Oh jaja, das habt ihr wirklich." Mit einem schelmischem Grinsen spielte Elisa bereits beim Heraustreten der Tür mit dem Bund goldener Schmuckschlüssel welche sie dem Mann in einem unbemerktem Moment abgeluchst hatte. "Elisa Beaumont, du bist unmöglich." Auch in den nächsten beiden Läden, einem Waffenladen und der Tischlerwerkstatt, bekam sie keinerlei klare Antwort, dafür verließ sie beide wieder ein wenig reicher mit einem kleinen, mit Schmuckgriff verziertem Wurfdolch sowie einem besonders schönen Knauf für eine Schranktür. "Nun aber genug der Späße." Denn trotz aller Ausbeute war Elisa etwas genervt. Wollten diese Dorftrottel nun dass man ihnen half oder nicht? Ein Laden war noch in unmittelbarer Nähe, eine Bäckerei. Sie beschloss diesmal etwas anders aufzutreten. Sie räusperte sich beim Eintreten. Hoffentlich funktionierte das! "Seid gegrüßt werter Herr Bäcker!" Bevor dieser etwas erwidern konnte setzte Elisa bereits nach. "Sparen wir uns das ganze Drumherum und kommen sofort zum Wesentlichen: Ich möchte, oder sagen wir vielleicht lieber meine gesamte Hanse, diesem ehrenwerten Dorf einen Gefallen tun und sie von was auch immer sie in diesem Schlickmoorwald plagt befreien. Aber irgendwie scheint gleichzeitig auch keine einzige Seele in diesem verschlafenen Örtlein etwas über diese Kreatur zu wissen. Paradox, ou non? Vielleicht trauen sich die ehrenwerten Leutchen ja auch ganz einfach nicht etwas zu verraten, aber wo keine Informationen, da kann auch keine Hilfe geleistet werden. Meine Wenigkeit ist von diesem Herumgedruckse jedenfalls etwas genervt, deswegen gebe ich euch, ehrenwerter Herr, die einmalige Chance mir zu helfen. Andererseits veranlasse ich meinen Vater mit einer ganzen Schar Ritter hierher zu reiten und diesen drittklassigen Laden kurz und klein zu hauen. Also?" Mit möglichst ernster Miene schnappte sie sich ein Gebäck aus dem Regal und begann darauf herumzukauen, die Augen auf den entsetzten Mann gerichtet. Der Bluff funktionierte scheinbar. Aber für Elisa war es unglaublich schwer nicht loszulachen. "Gnade, ehrenwerte Lady, bitte, Gnade! Ich rede schon, ich rede ja!" Brabbeln traf es eher. Scheinbar hatte er wirklich Angst bei jedem Wort tot umfallen zu können. Er erzählte dass das was dort draußen hauste deshalb von niemandem besprochen werden wollte weil es ebenso schrecklich wie unbeschreiblich war. Es hatte keine feste Form, erschien ständig in einer anderen Gestalt und verlangte regelmäßig Abgaben. Zudem schien es in der hiesigen Tierwelt Diener zu haben. Keiner wusste was es war, aber es hatte die Leute im Griff, bisher hatte niemand gewagt dagegen anzugehen. "Vielen Dank werter Herr, ihr habt mir sehr geholfen. Köstlich, übrigens." Sie war bereits beim dritten Gebäck. Was sie vorhin beim Frühstück weggelassen hatte musste sie nun nachholen. "Oh und übrigens...."
Im Hinausgehen drehte sie sich noch einmal um. "Hinter euch!"
Vor Schreck schreiend fiel der Mann beim Herumfahren fast um. Elisa konnte kaum an sich halten vor Lachen. "Wiedersehen!" Nun hatte sie ihren beiden Gefährtinnen definitiv etwas zu erzählen, die Zeit für das Treffen war auch schon fast gekommen. Und im Stillen bekam sie schon etwas Zweifel ob sie wirklich wussten worauf sie sich hier einließen......

Forenperser
16.11.2015, 20:11
http://upload.worldofplayers.de/files9/Dethmold_Avatar.jpg Er saß mit Talorr zusammen an einer gewaltigen Festtafel aus dunkler Eiche. Der mächtige Tisch war so übervoll mit Essen beladen, dass sich die mehr als handbreite Platte in der Mitte sichtlich bog. Sie waren allein in der hohen Halle und aßen, nein fraßen, schweigend nebeneinander und für jedes Stück Fleisch, das sie von der Tafel nahmen erschien sofort ein Neues. Sie konnten durch die riesigen Fenster nach draußen sehen, wo unzählige Hungernde standen, Menschen, Elfen, Zwerge, Kossith und andere, die der Ben-Hassrath nicht zu benennen vermochte. Sie scherten sich nicht um die flehenden Blicke der Lumpengesellschaft und stopften weiter Köstlichkeiten in sich hinein. Auf jedem Braten, auf jeder Pastete stand ein Name und wenn sie genau hinsahen konnten sie die Gesichter der Männer und Frauen erkennen, die hatten sterben müssen, damit sie hier so maßlos schlemmen konnten. Sie wussten irgendwann nicht mehr ob sie Rind-, Schweine- oder Menschenfleisch aßen, denn alles schmeckte gleich und sie konnten nicht aufhören immer mehr von dem nicht endenen Festmahl zu essen. Für jeden Bissen den sie nahmen verhungerte draußen eine Seele und jeder abgenagte Knochen, den sie achtlos hinter sich warfen erschlug ein ein Kind, das in seinem ganzen Leben noch nie satt gewesen war. Darius hatte irgendwann aufgehört Besteck zu benutzen und auch Talorr schaufelte mit den Händen Essen in seinen Mund, der irgendwie viel größer aussah als sonst. Sie sahen einander nicht wirklich, denn jeder war für sich damit beschäftigt immer mehr zu essen und wurde doch nicht satt. Sie fühlten keinen Hunger, aber die Gier war nicht zu stillen und während vor der Tür die Massen dahinsiechten griff der Kossith plötzlich nach Darius' Arm und biss hinein. Ohne Schmerz zu empfinden riss der Ben-Hassrath seinem Gefährten ein Ohr ab und stopfte es sich in den Mund während er stark aus der Wunde blutete, die Talorr geschlagen hatte. Ein weiterer Hieb öffnete seine Bauchhöhle und ließ seine Eingeweide hervorquellen, doch er aß einfach weiter und kaute auf dem Fleisch herum, das aus der Schulter des Söldners gerissen hatte. Sie verzehrten einander und spürten nichts dabei, keinen Schmerz, kein Mitleid, keinen Ekel, keine Genugtuung. Sie hätten einander aufgegessen, wäre nicht plötzlich Slim aus dem Nichts aufgetaucht, ein riesiger Wolf, der aus einer Wunde an seiner Flanke blutete und mit einem Biss Darius und Talorr verschlang. Eiskalte Zähne schlossen sich um seinen Körper, die Halle stürzte in sich ein und begrub die Hungernden wie die Fressenden unter sich. Ihre zermalmten Leiber verschmolzen zu einer formlosen Masse, aus der eine neue Welt entstehen sollte.

Zitternd fuhr Darius aus dem Schlaf und sah sich verwirrt um. Was war geschehen? Die Sonne schob sich grade langsam über den endlosen Wald im Osten und verjagte die Nebelschwaden, die zwischen dessen Ausläufern über dem Gras lagen. Schwer atmend fuhr sich der Ben-Hassrath über sein Gesicht und kehrte nur langsam in die Wirklichkeit zurück. Nur ein Alptraum, ein bedeutungsloses Schreckgespenst aus seinem Geist. Er setzte seine Kappe auf und erhob sich. Seine Beine schmerzten von der Flucht er fror obwohl das Feuer immer noch brannte. Dicke Tautropfen lagen auf den Blättern der Birken, die die Lichtung umrandeten. Er schaute zu Talorr herüber, der bei Slim saß. Offenbar war der Wolf noch am Leben und sie würden sich Gedanken machen müssen, wie sie ihn transportierten. Nur langsam gelang es Darius die Schatten der Nacht abzustreifen und sich den Herausforderungen des neuen Tages zu stellen. Er träumte ansonsten fast nie und schon gar nicht so bildlich.
,,Ist es ruhig geblieben?", fragte er Talorr mit kratziger Stimme und durchbrach die muffige Stille, die über der Lichung lag. ,,Wird Euer Tier reisen können?", fragte er dann, um sich endgültig der Wirklichkeit zuzuwenden. Unvermittelt schob er noch ein weniger grummeliges ,,Guten Morgen." hinterher.

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"Guten Morgen. Ja, keinerlei Vorkommnisse." Talorr war bereits im Wald auf der Suche nach Elfenwurzeln gewesen und glücklicherweise auch fündig geworden. Slim fand es gar nicht lustig dieses bittere Zeug schlucken zu müssen, doch es half nichts. Diese Pflanzen würden die Schmerzen zumindest etwas lindern und vielleicht den Heilungsprozess etwas verschnellern. Gerade war er dabei die Umschläge zu wechseln. "Zunächst werde ich ihn weiterhin tragen müssen." erwiderte er ohne von seiner Arbeit aufzusehen. Er prüfte noch einmal ob der Verband auch fest genug saß, setzte dann seinen Helm auf und nahm seinem pelzigen Freund dann über die Schultern. "Das heißt wir werden minimal langsamer sein. Also sollten wir sofort aufbrechen. Irgendwelche Einwände?" Er wartete gar nicht erst auf eine Antwort. "Nein? Gut, dann los alter Mann." Insgeheim musste er zugeben dass Slim's Verletzung sie in der momentanen Lage wirklich behinderte. Südlich von ihrer Position hatte er auf der Suche nach den Elfenwurzeln einen schmalen Streifen verderbtes Land entdeckt. Er hatte schon gehört dass in Gwaren die dunkle Brut schon eingefallen worden sei, aber dass sie auch in den umliegenden Gebieten unterwegs war war schlecht. Er war nicht gerade scharf darauf einem Trupp dieser garstigen Biester über den Weg zu laufen.

Shepard Commander
17.11.2015, 15:16
http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Mealla_portrait.jpg

Mealla war recht früh wach, obwohl es eigentlich nicht nötig war. Anders als diese Söldnergruppe war sie schon vorbereitet und musste sich nicht mehr um Vorräte oder anderen Kleinkram kümmern. Natürlich hatte sie auch mher Zeit gehabt sich auf diesen Auftrag vorzubereiten, weswegen sie am gestrigen Abend der Gruppe auch zusätzliche Zeit eingestanden hatte. Vor allem da diese ja noch scheinbar andere Begeleiiter mit sich schleppten. Mealla wusste immer noch nicht was sie davon halten sollte, Söldner oder nicht, zusätzliche Personen die sie noch nicht mal gesehen hatte, bargen immer ein gewisses Risiko. Über die hohe Wahrscheinlichkeit die Jagd zu verlangsamen wollte Mealla gar nicht erst nachdenken. Stattdessen machte sie sich fertig und begann nachdem sie sich gewaschen hatte, ihre Haare sorgsam zu einem dünnen Zopf zu flechten, darauf achtend keine Strähne mehr im Gesicht hängen zu haben. Im Kampf wie bei der Jagd bevorzugte sie ein freies Sichtfeld und beim Schuß vom Sattel aus, sollte der Wind einem nicht die Haare vor die Augen schlagen. Als sie mit ihrer Arbeit zufrieden war, zog sie sich an zuerst ihre robuste aber elegante Unterwäsche die sie noch aus Antiva hatte, dann ihre Reithose und das blaue Wollhemd zur Plosterung. Beim Anziehen der Socken achtete sie besonders darauf das sie auf keine Weise scheuern konnten, bevor sie in ihre hohen Reitstiefel schlüpfte und diese festzog. Der Nachteil an eng anliegenden Reitststiefeln war, dass diese beim anziehen manchmal ein wenig störrisch waren. Allerdings hatte Mealla sie schon oft an und ausgezogen, dass sie es auch im Schlaf hätte bewerkstelligen können. Den neuen Anhänger steckte sie unter das Hemd, sodass er kühl auf ihrer Brust lag und nicht störte. Der Schuppenpanzer lag grau und kalt auf ihrem Stuhl, auch wenn er durch das Öl glänzte. Mealla nahm ihn auf und stülpte ihn über. Er war eine Maßanfertigung, immer noch der gleiche Harnisch den sie in Tevinter erhalten hatte. Teilweise war er ausgebessert worden und auch alle Insignien und Hoheitsabezeichen von Tevinter und dem Haus ihrer Besitzer hatte sie entfernen lassen. So war er nur noch eine graue Panzerung, zu niemanden zugehörig außer Mealla, welche inziwschen auch zu niemanden mehr zugehörig war. Nur noch eine Elfe auf Wanderschaft ohne Heim oder Familie, die schaute was die Welt zu bieten hatte.
Die Ärmel des Schuppenpanzers bedeckten nur den Übergang von den Schultern zu den Oberarmen, mehr hätte sie beim Bogenschießen behindert. Stattdessen trug die Handschuhe und Armschienen aus Leder, denen die Benutzung seit über dreizehn Jahren deutlich anzusehen war. Unzählige Male hatte die Sehne über das Leder gestrichen und es langsam abgewetzt. Abseits vom optischen war das Leder allerdings im hervorragenden Zustand und über die Jahre der Benutzung noch flexibler und geschmeidiger geworden. Rotiniert bewegte sie ihre Finger in den Handschuhen und überprüfte den passenden Sitz, bevor sie schließlich den Gürtel mit den Blankwaffen umlegte und den Köcher anlegte. Vor dem Spiegel richtete sie noch einmal ihre Ausrüstung bis sie zufrieden war. Im Gegensatz zum gestrigen Abend sah sie jetzt wieder mehr nach einer Kopfgeldjägerin aus. Zuletzt nahm sie ihren wertvollsten Besitz, den Kompositbogen, welche sie gestern noch einmal gründlich gepflegt und die Sehne eingeölt hatte. Lächelnd betrachtete sie diese wertvolle Waffe die ihr schon so oft aus der Bredouille geholfen hatte. auch bei dieser Jagd würde er sich als nützlich erweisen, da war sie sicher.

*

Morgana wachte schweißgebadet auf und stellte leicht irritiert fest das sie alleine im Bett lag. Kurz darauf kam jedoch Larissa wieder welche sich scheinbar gewaschen hatte, ohne dabei Morgana wecken zu wollen. Etwas eingeschüchtert wünschte sie der Hexe einen Guten Morgen, wohl peinlich berührt davon wie der gestrige Abend verlaufen war. Ihre andere Bemerkung beantworte Morrgana nur für sich selbst. Sie hatte beschissen geschlafen, eine Tatsache an der Larissa, wenn auch ohne Absicht oder bösen Willen, ihren Anteil hatte. Allerdings sah die Dalish auch nicht gerade so aus als ob sie eine friedliche Nacht gehabt hatte, wobei Morgana für sie hoffte das dies andere Gründe hatte als bei ihr. Zuletzt nuschelte sie noch eine Art Entschuldigung, welche zwar nett gemeint war aber für die Hexe leider auch nicht allzu tröstend war. Was geschehen war, war nunmal geschehen und es war leider ein schwacher Trost das dies für beide Frauen nicht sehr angenehm war. Selbst der Anblick einer fast unbekleideten Larissa, welche oben ohne durch den Raum lief konnte Morgana nur ein schwaches Lächeln ins Gesicht zaubern. Es war ein positves Zeichen, aber wie oft hatte Larissa schon solche Zeichen gesendet, die dann von Morgana scheinbar falsch interpretiert wurden. Letztendlich waren Versuche von Morgana mit Larissa intim zu werden doch trotzdem immer auf die eine oder andere Weise zurückgewiesen oder falsch aufgenommen worden. Das Ergebnis war peinliches Schweigen wie auch an diesem Morgen, etwas was Morgana nicht gefiel. Jetzt war es eh egal, denn selbst wenn Morgana die Motivation gefunden hätte, so war doch heute der Tag des Aufbruchs und keine Zeit dafür. Die Straße wartete auf sie, voller Wildnis und anderem Unbill, darunter auch die Abwesenheit von Privatsphäre oder vielen Möglichkeiten für ungestörte Zweisamkeit. Schlecht gelaunt erhob sich Morgana aus dem Bett und begann ihre Sachen zusammenzusuchen. Immerhin musste sie sich ja noch umziehen und frisch machen. Die Anfrage sich beim Essen wiederzusehen beantwortete Morgana mit einem leichtem Nicken. Anders als Gestern würde das wohl wieder ein tristeres Frühstück werden. Nachdenklich betrat sie ihr Zimmer und begann sich fertig zu machen.

Artur hatte hervorragend geschlafen ohne irgendwelche lästigen Albträume oder andere Störungen. Ausgeruht und für die Tatsache das er heute Morgen noch tausend Dinge erledigen musste, bemerkenswert gut gelaunt begann er sich anzuziehen und frisch zu machen. Kurz darauf betrat er den Schankraum, wo er kurz darauf von Nimue angesprochen wurde. Die Magiein sah nicht besonders gut aus und schien wohl nicht gut geschlafen zu haben. Da er das auch schon öfter bei Morgana gesehen hatte schien das wohl so eine Art Magierkrankheit zu sein. Unausgeruht zu sein machte sie allerdings nicht symphatischer, denn nachdem sie dem Ritter mitgeteilt hatte das sie für die Gruppe ein paar Wundumschläge angefertigt hatte, gab sie ihm anschließend mit einer Handbewegung zu verstehen das er verschwinden sollte. Vermutlich sagte man so im Zirkel Guten Morgen und so nickte Artur nur leicht und machte sich dann auf den Weg einen anderen Tisch zu suchen. Die Aussage das Artur den Auftrag so schnell wie möglich abbarbeiten sollte, war in seinen Augen so unnütz wie unhöflich und ließ ihm kurz wünschen doch den Auftrag mit dem Strandgut angenommen zu haben. Ihm selbst lag zwar auch sehr viel daran schnell nach Orzammar zu kommen, aber die Magierin schien gerne zu vergessen wer hier eigentlich mit wem reiste. Immerhin schien sie willig sich nützlich zu machen, wobei es Artur schon ein wenig skeptisch machte das sie die Wundumschläge unaufgefordert gemacht hatte. Das schien nicht zu dem Wesen der Zirkelmagierin zu passen. Gemäß dem Motto "Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul", zuckte Artur allerdings nur mit den Schultern und verschwendete keine weiteren Gedanken mehr daran. Im Moment hatte das Frühstück einen größeren Stellenwert für ihn. als Nimues spontan auftretende Generosität.

Morgana hatte nicht allzu lange gebraucht sich fertig zu machen. Immerhin musste sie sich für die Straße nicht besonders herausputzen, weswegen sie sich nur gewaschen und gebürstet hatte. Ihr Kleid war inzwischen ja schon gereinigt, wesewegen sie die Reizwäsche wieder gegen die Reiseunterwäsche tauschte und auch das Leinenkleid wieder ordentlich verpackte. Sie überlegte kurz was sie mit der Brosche tun sollte, die sie ja bekommen hatte. Eigentlich erschien es ihr nicht besonders vernünftig einen Saphir auf der Straße zu tragen, zudem hatte sie Angst Larissas Geschenk zu verlieren. Nach dem gestrigen Abend hätte eine Abnehmen der Brosche in ihren Augen, aber Larissa das vollkommen falsche Signal gesendet, weswegen sie das Schmuckstück ordentlich an der gleichen Stelle wie gestern befestigte. Später würde sie die Brosche an ihren Reisemantel befestigen, dann würde sie nicht nur schmücken sondern auch den Mantel schließen können. Flink packte sie ihren restlichen Krempel ordentlich zusammen und schnappte ihren Stab. Bevor sie das Zimmer verließ, warf sie noch einen wehmütigen Blick auf das Bett. Neben der Tatsache das sie wohl die nächsten Tage wieder auf so eins verzichten würde müssen, erinnerte es sie auch an verpasste Gelegenheiten. Mit einem Kopfschütteln wante sie sich ab und verließ den Raum.

Am Frühstückstisch setzte sie sich gegenüber von Larissa, welche nicht besonders motiviert ihr Frühstück verspeiste. Morgana lächelte ihr sanft zu um sie und auch sich selbst ein wenig aufzumuntern, bevor sie anfing etwas zu essen. Allerdings war sie immer noch schlecht gelaunt und hatte wenig Hunger. Trotzdem zwang sie sich richtig zu frühstücken, denn immerhin würden sie wohl bald in Kämpfe verwickelt werden und Magie war eine kraftraubende Prozedur. Jahre ohne Lyrium als Manaquelle hatten Morgana zwar eine hervorragende Ausdauer und gute Regeneration gelehrt, aber auch ihr Körper brauchte Energie um ihren Manahaushalt aufrecht zu erhalten. Ansonsten gingen die Zauber an die Substanz und das war alles andere als gesund für den Körper. Lustlos verspeiste sie deswegen mehrere Früchte und belegte Brote mit Honig, Quark, Marmelade und Schinken. Sorgen um ihre Figur musste sie sich eh nicht machen, sie würde das alles auf die eine oder andere Art wieder verbrennen.

Artur hatte sich von den Burschen des Wirts die Pferde bringen lassen und war gerade dabei die Satteltaschen aufzuladen, als Mordred schließlich aus den Niederungen des Alltages auftauchte. Artur war beschäftigt und bemerkte ihn deswegen erst als er fast neben ihm stand und ihn grüßte. Erwartungsgemäß hatte er keinen Plan darüber was vorging, was aber aufgrund seiner Abwesenheit verstädnlich war. Immerhin schien er besser gelaunt zu sein als gestern, aber man konnte ihn ja auch nicht an zwei Tagen hintereinander für Tot erklären. Artur zurrte noch kurz die Taschen fest und wischte sich den Schweiß von der Stirn, dann wandte er sich Mordred zu.
"Ihr habt tatsächlich etwas verpasst, wie ihr anhand meiner Tätigkeit messerscharf kombiniert habt. Während ihr so klug wart eure Freizeit scheinbar sinnvoll zu nutzen, haben die beiden Damen und ich uns um neue Arbeit bemüht.", antwortete e freundlich ohne die Spur eines Vorwurfs. Mordred war schließlich kein Söldner und konnte deswegen seine Zeit vertändeln wie er wollte.
"Wie ihr seht waren wir erfolgreich, weswegen wir gegen Mittag aufbrechen, Richtung Westen nach Highever. Wir haben den Auftrag eine Banditenbande zu beseitigen welche die Straße nach Westen unsicher macht. Dabei werden wir zudem noch von einer Kopfgeldjägerin begleitet welche ebenfalls nach der Bande sucht. Eine temporäre Zusammenarbeit wenn ihr so wollt.", ergänzte er seine Erläuterung.
"Ich hätte euch ja früher informiert, aber ich hatte ja keine Ahnung wo ihr wart. Wie dem auch sei ihr habt ja noch ein wenig Zeit euch fertig zumachen, wir sind gegen Mittag mit der Kopfgeldjägerin bei den Stallungen verabredet.", sagte er und schaute auf den Stand der Sonne. Wenn sie nicht zu spät kommen wollten durften sie nicht allzulange trödeln.
"Ich hoffe das ist genug Zeit für euch oder ihr habt nicht noch irgendwelche Angelegenheiten hier zu regeln ?", fragte er den Antivaner entgegenkommend. Notfalls konnte Mordred ja auch nachkommen, immerhin hatte er ein Pferd mit dem er sie einholen würde.

*

Schließlich hatten sich alle abmarschbereit gemacht und es konnte losgehen. Artur hatte seine Rüstung angezogen und zog sein Pferd am Zügel durch die Straßen in Richtung Stallungen, den Rest der Gruppe ihm folgend. Der Wirt hatte ihnen für einen guten Preis Vorräte besorgen können, auch ein paar hochwertige Weine und Schnäpse. Artur hatte er zudem gebeten seinem Vetter in Orzammar zu grüßen und ihm einen Arschtritt zu verpassen. Das erste hatte der Ritter ihm fest versprochen, über das andere würde er wohl vor Ort nachdenken müssen. Der alte Thogrin war mit dieser Geste mehr als zufrieden und verabschiedete die Gruppe äußerst höflich, aber schließlich hatte er mit ihnen ja auch einen netten Gewinn gemacht.

Der Himmel war bedeckt und die Sonne schien nur schwach hinter den Wolken hervor. Es war im Gegensatz zum gestrigen Tag eher frisch und kühl, eine Tatsache die Mealla ein wenig das warme Klima in den nördlichen Ländern vermissen ließ. Hier in Ferelden war es immer ein wenig trist, regnerisch oder bedeckt. Die Winter waren vermutlich ebenfalls kalt und hart. Ihr Lieblingsland war Ferelden auf jedenfall bisher nicht, dafür war es einfach zu unzivilisiert und feucht. Wenigstens war es recht hübsch und mit großen Wäldern gesegnet, dass machte es erträglicher wenn man wegen den schlechten Straßen langsam reiten musste. Es war Mittag und Mealla hielt ihren braunen Hengst am Zügel der ruhig und frieldich wartete. Reisen mit Mealla hatten ihm gezeigt was es bedeutete ihr nicht zu gehorchen. Dafür behandelte sie ihn ansonsten recht pfleglich, denn als erfahrene Reiterin wusste sie wann man ein Pferd schinden musste und wann man es schonen konnte. Wenn es allerdings nötig war, hatte sie keine Probleme damit ihr Pferd totzureiten. Das brachte ihr Beruf als Botin und ihr jahrelanges Training mit sich. Da Pferde jedoch teuer waren, vermied sie es auf solche Maßnahmen zurückgreifen zu müssen. Dafür warf der Beruf nun wirklich nicht genügend ab und sie war schon bei Nummer neun. AmSattel hatte sie den Flachbogen aus Eibenholz befestigt, sowie ihren Speer und das restliche Gepäck. Viel war es nicht, da sie es gewöhnt war schnell und leicht zu reisen um weiter zu kommen. Nummer Neun war schließlich ein Reit und kein Packpferd.
"Das beste Pferd nützt jedoch nichts wenn man mit Fußgängern reist.", dachte Mealla insgeheim, als sie den Ritter mit seinem Gefolge ankommen sah. Neben ihm hatte nur ein weiterer seiner Begleiter ein Pferd dabei was wohl bedeutete das sie im Schritttempo reiten werden müsste. Nichts was ihr gut gefiel, jedoch hatte sie schon erwartet das die Dalish keine Pferd hatte. Worauf ritten die doch gleich ? Hirsche? Der Ritter trug die selbe Rüstung wie gestern und führte eine hübsches schwarze Stute am Zügel, welche allerdings kein Schlachtroß zu sein schien. Dafür war sie ein wenig zu vollgepackt und da der Ritter kein zweites Pferd zu haben schien, war sie wohl ein Zelter, wenn auch ein recht hübscher wie sie zugestehen musste. Das Pferd das der andere Mann am Zügel führte, sah nämlich auch nicht aus wie ein Schlachtroß, zudem war der Kerl ein wenig zu alt für einen Knappen. Beim näheren Herankommen, bemerkte Mealla das sie ihn sogar schonmal gesehen hatte,nämlich in dieser Kaschemme wo er sich mies gelaunt betrunken hatte. Dieses Mal sah er jedoch besser gelaunt aus und auch ein wenig frischer als damals. Scheinbar war er einer der Gefährten die nicht als Söldner arbeiteten, ertrug auch immer nur noch ein Schwert an der Hüfte. Die Elfe war sich sicher das er sich nicht an sie erinnern würde, weswegen sie die Begegnung auch nicht ansprechen wollte. Die Dalish und die Schwarzhaarige waren auch wieder dabei und sahen wieder nicht allzu gut gelaunt aus, vielleicht waren sie noch immer aus irgendeinem Mealla nicht näher bekannten Grund sauer mit der Kopfgeldjägerin zu arbeiten. Oder sie hatten eigene Probleme, Mealla interessierte weder das eine noch das andere sonderlich. Ein neues Gesicht war eine hübsche junge Frau mit braunem Haar, welche für eine Reise ziemlich schick gekleidet waren. Vor allem die Stiefel waren in Meallas Augen mehr optisch als nützlich zu sein. Die Elfe hoffte inständig das die junge Frau gewöhnt war darin weite Strecke zu laufen, denn ansonsten würde sie auf einmal über Blasen jammern. Ihr Körper war wohlgeformt und kam in den Klamotten gut zur Geltung. Waffen hatte sie so wie die Schwarzhaarige offensichtlich keine, noch nicht mal einen Stab. Ihr Gesicht war schön, eine zierliche Nase und volle Lippen. Allerdings machte der Ausdruck in diesem Gesicht und der Blick in ihre braunen Augen keinen besonders symphatischen Eindruck auf Mealla.Sie hatte diesen leicht distanzierten, hochmütigen Ausdruck, den man alle Nase lang auf den Straßen von Minrathous sehen konnte. Hauptsächlich von irgendwelchen Magiern, die einem schon von weitem klar machen wollten das man sich durch ihre Anwesenheit geehrt fühlen sollte. Wie eine Maske trugen sie das vor sich her. In Meallas Augen war dieser Ausdruck allerdings immer noch besser als das grausame Funkeln das in den Blicken von manchen der Magiern lag, wenn sie einen wie das nächste Forschungsobjekt betrachteten. Außerdem war er in Tevinter angebracht, denn wer schwach aussah ging unter, vor allem in den Reihen der Magi.

Die Elfe wartete schon auf die Gruppe, wie vereinbart an den Stallungen. Sie waren zwar nicht so früh da wie er gehofft hatte, aber wenigstens nicht zu spät. Die Kopfgeldjägerin sah am heutigen Morgen nicht mehr so harmlos aus wie gestern. Statt Seidenhemd und offenen Haaren, trug sie nun einen grauen Schuppenpanzer und hatte alle Strähnen zu einem Zopf gebändigt. Dadurch wurden nicht nur ihre Ohren und das Gesicht betont, es machte auch einen strengeren und kämpferischeren Eindruck. Der Harnisch schien aus Lazurit zu sein, einem leichten aber stabilen Metall, in Ferelden nicht sonderlich gebräuchlich. Neben ihren beiden Klingen, trug sie heute auch noch einen Bogen und Köcher. Der Bogen war eine äußerst edle Arbeit, das sah Artur sofort und er kannte sich nicht sehr gut mit Bögen aus. Gleichzeitig war er ein weiteres Zeichen das sie nicht aus Ferelden kam, denn Kompositbögen waren hier nicht gebräuchlich, hier nutzte man Flach und Stabbögen, auch aufgrund des Klimas. Diese Bögen wurden im Norden gefertigt, wo es wärmer war und auch nur dort gab es die Bogner welche das Wissen zur Fertigung besaßen. Am Sattel entdeckte Artur auch noch einen anderen Bogen, aus einem Stück Holz gefertigt und einen Speer. Unvorbereitet schien diese Mealla also wirklich nicht zu sein. Das machte Hoffnung.

Morgana stellte fest das sich die Elfe gewandelt hatte und jetzt so aussah wie man sich eine Kopfgeldjägerin vorstellte. Gerüstet und bewaffnet, mit einem Pferd um die Beute zu hetzen. Vielleicht würde das die Jagd beschleunigen und Morgana so über die temporäre Selbsteinschränkung die sie wegen der Elfe hatte hinwegtrösten. Ansonsten fand sie die Elfe nicht so spannend, denn sie interssierte sich wenig für Waffen oder Rüstungen. Hinzu kam ja, dass sie schon ihre eigene Elfe hatte und sie ausreichend beschäftigte.

"Einen schönen Tag wüsche ich euch. Schön zu sehen das ihr und eure Gruppe pünktlich seid, Ser Artur. Wie ich sehe habt ihr eure gestern angesprochenen Begleiter mitgebracht.", begrüßte Mealla den Ritter und den Rest der Entourage höflich und nickte den fünf Reisenden zu. Artur ging auf sie zu, das Pferd am Zügel führend. Der Rest der Gruppe kam ebenfalls näher.
"Seid auch von mir gegrüßt. In der Tat das sind unseren restlichen Begleiter. Lord Mordred Aromaki aus Antiva und Nimue Seren vom Zirkel der Magi aus Ferelden.", antwortete er höflich und stellte die beiden vor.

"Es ist mir eine Freude euch kennenzulernen.", sagte Mealla freundlich und nickte den beiden höflich zu. Ihr Blick ruhte kurz auf den Beiden, wobei sie Nimue ein paar Sekunden länger musterte. Zirkel der Magi, nun das erklärte warum die junge Frau keine Waffen trug und diesen Gesichtsausdruck hatte. Wobei es sie ein wenig wunderte das sie mit Söldnern reiste, normalerweise hatten Magier doch ihre eigenen Wachen.
"Wir sind hier in Ferelden Schafskopf.", erinnerte sie ihr Gedächtnis rüde. Manchmal vergaß sie den Umstand das sie nicht mehr in Tevinter war. Hier hatten Magier keine Wachen, oder besondere Posten. Anders als in Tevinter waren sie nicht die Priester sondern den nichtmagischen Priestern untergeordnet. Ein immer noch manchmal merkwürdiger Gedanke für Meall die mit einer Magierin als Meisterin aufgewachsen war und das in einem Land wo Magie an jeder Ecke zu sehen war. Wobei sich dann die Frage stellte warum sie nicht in diesen Zirkeln eingesperrt war wie es im Süden oft Brauch war. Letztendlich war es egal, Mealla kümmerten die Belange der hiesigen Kirche und ihren Zirkeln nicht. Sich in die Angelegenheiten von Magiern einzumischen war selten gesund, egal wo man war. Was Aufträge anging blieb sie lieber bei weltlichen Dingen und mischte sich nicht in Sachen ein die sie nichts angingen.
"Nun wenn ihr vollzählig seid und abmarschbereit, würde ich vorschlagen das wir aufbrechen. Ich verschwende ungern Zeit und die Banditen werden sich wohl kaum selbst fangen.", sagte sie nach einem kurzen Schweigen zu Artur und lächelte leicht. Ihr Blick war dabei allerdings sehr entschlossen. Für Höflichkeiten und derlei Dinge war ja noch auf dem Marsch Zeit.
"Nun ich denke ihr habt Recht. Machen wir uns auf.", stimmte Artur ihr zu. Alles war vorbereitet und so gab es wohl auch keinen Grund mehr länger untätig herumzustehen. Orzammar war noch weit weg und zwischendurch gab es Messerarbeit zu erledigen. Zu sechst machte sich die Gruppe auf in Richtung Stadtore, um auf die Straße nach Highever zu gelangen. Die Jagd konnte beginnen.


http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/TxGIDkV4csRmordred_klein.png & http://upload.worldofplayers.de/files10/CGUEHJDH01JWkp5A77Ppnimue_klein.jpg

Mordred stutze einen Moment als Artur ihm die neuesten Neuigkeiten mitteilte. Da war aber wer fleißig gewesen! Der Antivaner hatte erwartet noch eine Woche, oder zumindest vier, fünf Tage länger in Amaranthine zu verweilen. Zugegebenermaßen eilte es ihn nicht wieder auf die Straße zurückzukehren und Luxus, Bäder und andere städtische Schönheit hinter sich zu lassen, andererseits hatte diese Stadt ihm wahrlich kein Glück gebracht. Nun ja, mochte man sehen wie man will Angesicht der sieben neuen Souvereigns. Zwei davon waren ihm von Bewunderern in Form von Silbermünzen zugesteckt worden, fünf hatte er von der Gastgeberin Bann Esmerelle bekommen. Ein waschechter Literat und Barde aus Antiva bereicherte anscheinend selbst die Feste des Hochadels. Trotz dieses warmen Regens war es natürlich noch lange nicht dasselbe, als wenn er an sein wirkliches Vermögen kommen könnte. Inständig hoffte Mordred, dass überhaupt noch etwas davon übrig bliebe wenn sein ehemaliger Fast-Schwiegervater damit fertig war seine Konten zu plündern und seinen Besitz zu versilbern. Ihm wurde schlecht bei dem Gedanken, seine Zuchtpferde oder sein Schiff würden in den Besitz irgendwelcher Freimaschenhändler übergehen.
„Ja“, antwortete er schließlich. „Ich habe keine offenen Geschäfte zu regeln.“ Mordred schüttelte den Kopf, sodass das blonde Haar mitschwang. „Ich helfe Euch, sobald ich umgezogen bin!“ Wenn die Söldner einen neuen Auftrag hatten, würde er wohl oder übel mitziehen müssen. Nachdem nun seine Geldquelle versiegt war, würde er wohl an dem Schwur zu Morgana festhalten bis sich etwas anderes ergab. Mit einem freundschaftlichen Klopfer auf die Schultern, den er im Vorbeigehen austeilte, huschte Mordred ins Innere der Taverne, warf Nimue die an einem Tisch saß und sich Notizen aus drei dicken Wälzern machte einen Gruß zu und verschwand in seinem Zimmer. Rasch packte er die Sachen zusammen, wechselte seine feine Jacke gegen die lederne und seine alte Unterhose gegen eine Neue. Nachdem sein Gepäck in den Satteltaschen verstaut war, schritt er langen Fußes wieder hinaus und half Artur, oder eher sich selbst, sein Pferd zu satteln.


*

Die Reiterin, die nahe der Stallungen auf sie wartete war unübersehbar. Sie saß hoch zu Pferd, aus den Halterungen an ihrem Sattel prangten etliche Waffen wie fahnenlose Stangen. Mordred sah zwei Bögen, einen Speer und an ihr selbst mindestens eine Klinge die goldglänzend an ihrem Gürtel hing. Sie wirkte seltsam drahtig und soldatisch, was wohl auch mit dem strengen Zopf und dem glatten Haarwuchs zusammen hing, der sogar Nimues Frisur fast liberal aussehen ließ. Da die Reiterin keinem einzelnen Haar erlaubte eine andere Position als der zugewiesenen zu bedecken konnte Mordred nun auch deutlich die spitzen Ohren erkennen. Unverkennbar Elfenohren, was ihn verwunderte. In Ferelden gab es zumeist nur zwei Sorten Elfen; Wilde und Diener. Dass diese dort jedoch bewaffnet und gepanzert war und auf einem Pferd saß, anstatt es zu führen zeigte ihm, dass sie sich ihre Position als Kopfgeldjägerin sicherlich mit viel Blut erstritten hatte. Es war doch seltsam, auf welche Personen man hierzulande stieß.
Die Elfe sprach sehr höflich und lächelte dabei erfrischend drein, doch Mordred erkannte den Akzent fast sofort. Er hatte lange genug in Tevinter gelebt, als dass er diese seltsame Sprache heraushören konnte, wenn sie ihm zu Ohren kam. Eine tevinteranische Elfe in Ferelden, die als Kopfgeldjägerin arbeitete? Sehr merkwürdig. Artur stellte ihn und Nimue der Neuen vor, worauf sich Mordred elegant verneigte während Nimue lediglich ein kurzes zustimmendes Kopfnicken herausbekam. Es sei eine Freude sie kennenzulernen, ließ die Elfe verlauten. Sie war wirklich ausgesprochen höflich, denn solche Phrasendrescherei bekam man eigentlich nur bei Hofe zu spüren. Dennoch nahm Mordred dies wohlwollend zur Kenntnis. Dann jedoch beschlossen Artur und die Elfe unisono abzureisen und ohne ein weiteres Wort der Vorstellung riss die Reiterin ihr Pferd hart herum und trabte voraus gen Haupttor. Sie ritt, während die Fünf gingen. Keiner sprach. Vielleicht war es der stille Abschied von der Stadt, der auf ihnen lag, vielleicht betrachteten sie auch noch die neue temporäre Gefährtin, vielleicht gab es auch einfach nichts zu sagen. Mordred hätte gerne gesungen, doch hatte er gestern mehr als genug gesungen und der Himmel, der wenig willkommen erschien, lieferte auch nicht gerade die spontane Motivation für ein fröhliches Lied. Also klackten die Hufe der Pferde neben den sanften und schweren Tritten der Menschen und Elfen während sich die Gruppe ein letztes Mal durch die Straßen Amaranthines wandte und schließlich unter den wachsamen Augen einiger Bogenschützen auf den Zinnen heraustrat. Vor ihnen erstreckte sich die Straße, weit und am Anfang noch recht gradlinig. Je weiter sie in die Natur einbrach, desto mehr schlängelte sie sich jedoch bis sie schließlich hinter einer flachen Hügelkuppe aus dem Sichtfeld der Sechs verschwand. Die Elfe ritt voraus, stoppte aber alle paar Minuten und wandte sich um. Schließlich erkannte sie wohl, dass ihre Drängelei wenig Effekt haben würde und ließ sich ein wenig zurückfallen, wenn auch nicht so weit, dass man sie sofort als Mitglied der Gruppe erkennen würde.
Mit der Gruppe zogen Wolkenfetzen über den Himmel. Sie bewegten sich rasch im aufkommenden Wind, der Mordreds Frisur durchblies und kalt in seinen Nacken jagte. Hin und wieder schaffte es die Sonne sich einen Weg durch die Wolken zu bahnen und ein paar erfrischend warme Strahlen auf die Gruppe fallen zu lassen, dann jedoch wurde es wieder dunkler. Amaranthine war nur noch der schwache Umriss weit entfernter Türme geworden, als Mordred sich auf sein Pferd schwang und in leichtem Galopp zu der Reiterin aufschloss. Er beobachtete ihre Reitkunst nun schon seit dem Verlassen der Stadt und musste anerkennend feststellen, dass sie der seinen nur geringfügig unterlag. Zumindest war dies seine Ansicht. Mordred schloss zu der Elfe auf und ließ sein Pferd die Geschwindigkeit selbst finden. Er wandte sich indes zu der jungen Frau um und lächelte einnehmend.
„Verzeiht, Mylady, wenn ich Euch in Euren Gedanken behelligen sollte doch seid Ihr mir im Vorteil. Ihr kennt meinen Namen, ich den Euren jedoch nicht.“ Er lächelte verschmitzt, so wie er immer lächelte, als sei das ganze Leben nur ein einziger Scherz den nur er durchschaut hatte. "Ihr kommt aus Tevinter, nehme ich an?!"

Ein leichter Windstoß ließ Nimues braunen Pferdeschwanz wackeln und kitzelte ihre Kopfhaut, als Mordred sein Pferd an ihr vorbei trieb um zu der Elfe zu reiten die in einiger Entfernung ihre Ruhe suchte. Die Magierin konnte die junge Frau durchaus verstehen. Auch sie wünschte sich zuweilen ein Pferd und etwas Ruhe vor der ständigen Präsenz der Anderen. Allerdings unterhielten sich diese momentan gar nicht, was ihr zumindest in Bezug auf Störgeräusche Ruhe gönnte. Sie war sich selbst nicht ganz einig über die Neue. Kopfgeldjäger waren zweifelhafte Gestalten und elfische Kopfgeldjäger mit Sicherheit noch zweifelhafter. Andererseits reiste sie mit Söldnern und ein zusätzlicher Speer oder Bogen, oder was auch immer diese dort als Waffe favorisierte war sicherlich nicht verkehrt. Zudem schien sie anders als der lahme Haufen zumindest auf Tempo bedacht zu sein. Dennoch wirkte sie mit ihrem dünnen Zopf, mit der seltsamen Rüstung die sicherlich kein Standard war und ihren ganzen Klingen und Bögen beunruhigend. Nimue hatte nie verstanden warum manche Leute sich mit Waffen ausstaffierten die sie gar nicht alle gleichzeitig benutzen konnten. Larissa mit Bogen und Schwert, obwohl sie doch schon einen Dolch trug um sich zu schützen, oder Artur mit Schwert und Streitkolben neben dem Schild. Mordred machte da weitaus mehr Sinn. Ein Mann, ein Schwert. Allerdings war der Lord ja auch kein Krieger und trug das Schwert vielleicht eher aus Gründen des Prestige oder der Abschreckung. Irgendwie bezweifelte Nimue, dass der Blondschopf mit der Klinge überhaupt versiert umgehen konnte. Die Waffen der namenlosen Elfe hingegen schienen weitaus exotischerer Natur zu sein, obwohl Nimue selbst keine Ahnung von Waffen und Bögen und Rüstungen und Schilden hatte. Seltsam gearbeitete Bögen und ein langer Speer mit Blattspitze waren jedoch nicht die Ausrüstung gewöhnlicher Fereldener. Die Speere und Lanzen der Wachmänner waren entweder klobiger oder weniger fein gearbeitet, hatten sich an der Einfassung des Blattes doch klar handwerkliche Künste gezeigt. Die Magierin erinnerte sich an eine Templerkommandantin, die in Ferelden ihren Dienst tat. Auch sie hatte als Waffe ihrer Wahl einen Speer benutzt und obwohl Nimue sie nie in Aktion erlebt hatte, hatte sie beeindruckendes vernommen. Trotzdem legte die Magierin ihr Vertrauen lieber in die Hände eines Mannes der mit Schild und Schwert umgehen konnte, wie es die meisten Templer taten. Exotische Kampfkünste und leichte Rüstungen hin und her, gegen einen vollgepanzerten, eisen- und stahlbewährten Templer kämen wohl die Wenigsten an. Nimue schaute zu der Reiterin, die nun mit Mordred sprach und schüttelte sachte den Kopf. „Sie könnte zumindest einen Helm tragen.“


*

Larissa konnte nicht sagen, dass ihr dieser Tag gefiel. Der Himmel war nicht wirklich ansprechend, das Seufzen der Bäume klang eher bedrückend als erleichternd, die Steine der Straße waren in deprimierendes Grau getaucht. Vielleicht lag es auch an der verpatzten Nacht, aber dieser Tag versprach wenig Linderung. Zwei oder dreimal versuchten die beiden Frauen sich mit Banalitäten aufzumuntern, so erklärte Larissa der Hexe zum Beispiel den Unterschied von einem Mäusebussard und einem Schwarzmilan stieß jedoch kaum auf eine gewünschte Reaktion. Im Prinzip wusste die Elfe selbst nicht, was sie sich für eine Reaktion wünschte oder wie sie handeln sollte. Sie war tiefgründig verwirrt und nach einiger Zeit ließ sie ihre Bestrebungen die Stimmung zu lockern nach und machte sich daran in Elfenmanier vom Weg abzuweichen und auf den weichen Wiesen, die den Weg wie so oft umgaben, zu laufen. Dort trat sie behutsam über Pflanzen hinweg, sprang über winzige Bächlein und untersuchte allerlei Unregelmäßigkeiten wie Knochen oder Fährten. Das lenkte sie immerhin gut genug ab um nicht über die Zukunft oder Nicht-Zukunft der beiden Frauen nachzudenken. Schließlich, das Dämmerlicht hatte schon eingesetzt obwohl sie noch nicht sehr weit gekommen waren, beschlossen die Sechs ein Lagerplatz zu suchen. Sie fanden ihn nahe eines Flusses in einer aufgegebenen Sägemühle. Das morsche Wasserrad war gebrochen und in den Fluss gestürzt. Es lag wohl schon eine ganze Weile dort, denn das Holz war mit glitschigen Pflanzen überwuchert und schien mehr zu den wild wachsenden Hecken der Mühle zu gehören als zu dem steinernen Gebäude daneben. Die Tür war aufgebrochen, das Haus leer. Nur hier und da fanden sich Sägespäne, verrostete Sägeblätter oder von dreisten Ratten zernagte Jutesäcke. Die Späne würden guten Zunder abgeben und im „Hinterhof“ der Mühle war ein weit ausladender Platz auf dem man früher wohl das Holz gestapelt hatte. Hier fanden sich noch ein paar Klotzbruchstücke, genug um ein Feuer zu entzünden und da die Mühle sogar über eine Feuerstelle auf der dem Hinterhof zugewandten Seite verfügte, würden sie diese Nacht nicht nur an einem prasselnden Feuer, sondern auch mit einem Dach über dem Kopf schlafen können. Auf die Frage, ob sie jagen gehen solle antwortete Artur verneinend. Die Vorratsbündel waren prall gefüllt und was nütze es, diese nicht zu nutzen und womöglich schlecht werden zu lassen. Schon bald brannten zwei Feuer, ein kleines in der Mühle, ein größeres Außen im Hinterhof. Die Erde war von Generationen arbeitender Holzfäller niedergetrampelt und graslos, von einigen revoltierenden Pflänzchen einmal abgesehen. Larissa untersuchte das Grundstück nach Schätzen, fand jedoch nichts. Im Inneren der Mühle, durch deren Gebälk vernehmlich Mäuse huschten, stapelte die Gruppe ihre Habe nahe des Feuers auf, die Pferde bannt man draußen an. Artur hängte die zerschlagene Tür notdürftig an einer der drei rostzerfressenen Angeln ein, sodass sie quer und schief den Eingang blockierte und zumindest ein wenig Schutz zu bieten schien. Die Stimmung auf der Reise hatte sich noch immer nicht merklich geändert. Mordred, noch immer verzückt von letzter Nacht pfiff fröhlich ein melodisches Liedchen, Larissa erkannte es als elfisch und summte für sich selbst mit, während sie mit einem alten Schleifstein ihren Dolch wetzte. Nimue trat an Artur heran und überreichte ihm wie versprochen drei Wundumschläge. „Solltet Ihr oder einer Eurer Gefährten eine oberflächliche bis tiefe Schnitt- oder sonstige Wunde haben, verwendet diese hier sofort und die Chancen, dass besagte Person es übersteht stehen sehr gut. Zumindest aber sollte sie durchhalten, bis ich mich ihrer Annehmen kann.“ Artur wollte gerade etwas sagen, doch Nimue hob die Hand und erstickte die Bemühungen so: „Dankt mir nicht, Ritter. Ich leiste lediglich meinen Beitrag.“ Dann ging sie wieder um die letzten Strahlen des sich sehr langsam zur Ruhe bettenden Tages zum Lesen zu nutzen.

Mit einem hölzernen Klonk fiel das Holzschwert vor Larissas Füße. Die Elfe, die sich ganz darauf konzentriert hatte ihren Dolch schärfer zu schleifen als es gesund war, sah verdutzt auf. Vor ihr stand Mordred, das Holzschwert in der Rechten und mit einem herausfordernden Lächeln auf den Lippen. „Na los, meine Liebe. Ihr schaut schon den ganzen Tag miesgelaunt drein. Lasst mich etwas dieser schlechten Laune aus Euch herausprügeln.“ Er meinte es nicht so, doch Larissa schüttelte niedergeschlagen den hübschen Kopf. „Ich habe keine Lust.“ „Keine Lust, was? Nun, man hat in den seltensten Fällen Lust zu kämpfen. Na los“, sagte er und stieß sie unsanft an, sodass sie fast rücklings von dem Stein gepurzelt wäre auf dem sie saß. Rote Sonnenstrahlen fielen ihr ins Gesicht und blendeten sie. „Los! Los!“, stachelte Mordred sie an und versetzte ihr noch zwei Stöße. „Los!“ Dieser leichte Hieb an ihre Schulter wurde von Larissas Messer abgefangen. Die Klinge war so scharf, dass sie sich in das harte Holz fraß und eine Kerbe hinterließ. Mordred schaute überrascht drein und plötzlich musste Larissa lächeln. Mit ihren Holzschwertern bewaffnet zogen die Beiden ab und schon bald war der Hof erfüllt vom dem Klacken von Holz auf Holz und Mordreds barschen Anweisungen.
„Rechts! Links! Wieder links! Parade! Links! Rechts! Oben! Rechts! Parade und Drehung!“
Mordred brachte Larissa bei den Hieben eher tänzelnd auszuweichen und die feindliche Klinge dann mit der eigenen entweder abzulenken oder wegzuschlagen. Sollte sie versuchen einen senkrecht geführten Schlag von einem Kraftprotz wie Artur zu blocken würde sie sich vermutlich den Arm brechen und wäre kurz darauf tot. Die Elfe wurde immer besser, lernte schnell und schon bald versuchte sie Mordred mit einem Gegenangriff aus dem Konzept zu bringen. Dieser wehrte mühelos ab und lächelte während ihm kalter Schweiß über das Gesicht rann. „Nicht schlecht!“, sagte er. „Aber dafür bist du noch lange nicht bereits!“ Während des Trainings duzte er sie, was Larissa aber nicht dumm auffiel. Die beiden schwitzen und während Mordred seine Lederjacke ausgezogen und nun mit einem bauschigen Leinenhemd wie es Seefahrer gerne trugen und dessen Ärmel er hochgekrempelt hatte dastand, hatte Larissa sich ihres Hemdes komplett entledigt und auf Mordreds Anraten ihren Lederharnisch angezogen. Ihre nackten Arme glitzerten feucht und ließen die schwarzen, eingravierten Linien der Tätowierung sich abheben. Immer wieder klackten die Schwerter aufeinander, wild und feurig, unterbrochen von dem Aufjaulen der Elfe, wenn Mordred ihr einen Hieb verpasste weil sie mal wieder nicht auf ihre Deckung geachtet hatte. Nach jeder Trainingseinheit, und davon hatten sie jetzt erst die Zweite würden blaue Flecken bleiben, dass wusste Larissa. Morgana, Mordred oder Nimue könnten natürlich heilende Salben herstellen, doch sollten diese Flecken ja auch als Lektion herhalten.

Fawks
18.11.2015, 16:59
vorheriger Post: Symbolisches Stilett (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst/page5?p=24625042&viewfull=1#post24625042) ~ Antwort von: Glandis (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst/page5?p=24625120&viewfull=1#post24625120)

http://upload.worldofplayers.de/files9/Aril_Ava.png

Wenn Aril das Schweigen richtig deutete, dann hatte sie den Kernpunkt noch nicht erfasst. Das wäre auch zu schön gewesen, dachte sie sich grimmig.
Doch die Elfe setzte zu einer Erklärung an. »Aril, vielleicht sollte ich etwas ergänzen und war nicht ganz vollständig im Beschreiben.«
In einem Tonfall als würde sie sich über den Sonnenschein freuen, begann sie zu erläutern, was sie genau gemeint hatte:
»Aril, es ist etwas anders. Fragen kommen. Ja sie kommen immer wieder. Gehe ich jetzt durch diese Tür? Werfe ich das Stilett? Blamiere ich mich, wenn es nicht in der Wand stecken bleibt? Und viele, viele Fragen. Ich überlege, wäge ab. Was kann hinter der Tür sein? Sollte man vorher anklopfen oder mit dem Stiefel die Tür eintreten? Schaue ich in Kinderaugen oder in eine Fratze der Dunklen Brut? Hier war es einfach. Tür eintreten, wenn eine da gewesen wäre. Aber man muss schon vorsichtig vorgehen. Aber habe ich einmal die Entscheidung getroffen, dann frage ich nicht mehr. Es ist entschieden. Ich bin eben durch diese Tür gegangen. Es geht nicht mehr anders. Es kann nicht ungeschehen gemacht werden.«
Aril öffnete schon den Mund, um zu sagen, dass sie das gemeint habe, dass das Selbstbewusstsein ja nur eine Verstärkung desselben war, aber sie schloss ihn schnell wieder, da Glandis noch weitersprach:

»Das was ich nicht mehr mache, ist das nachträgliche Erörtern, wie man es hätte anders machen können. Sieh den Kampf, den wir gestern hatten. Es war eine spontane Entscheidung zu kriechen, du solltest Lärm machen. Ich habe so wie immer das Gras abgeschnitten. Aber ich hatte Kraft nur für einen Teil des Weges. Ich konnte nicht aufstehen und dir zurufen, habe mich geirrt. Ich musste es tun. Egal wie es mir dabei ergangen ist. Es macht heute auch keinen Sinn darüber zu spekulieren, ob es Leichtsinn war. Es war entscheiden und ist gut ausgegangen. Zum Glück!«
Wieder witterte Aril, dass die Elfe noch nicht an Ende war und konnte sich ob des Redewasserfalls ein Grinsen nicht verkneifen.
»Aril, du machst dir zu viele Gedanken um Dinge, die nicht kommen können oder anders sein werden und du sorgst dich zu viel. Wäge ab, überlege gut. Lege alles, was du weißt in die Waagschale und entscheide. So, wie du das Stilett geworfen hast. Ohne zu grübeln, ob eine Dalish dich auslachen würde. Du hast es gewollt. Nun gehört es dir, es ist eine tolle Waffe. Aber man kann die Dinge, die geschehen sind, nicht ändern. Das wollte ich dir sagen. Ich nehme meine Entscheidungen als eben entschieden an. Das lässt mich bedeutend sicherer und ausgeglichener an Dinge herangehen. Weil ich es eben so akzeptiere, wie es geworden ist. Habe ich es jetzt besser erklärt, wie ich bin?«

"Ja, das hast du sehr gut erklärt. Also im Prinzip, dass man sich entscheiden muss und wenn man es getan hat, dann ist es das Klügste, diese Entscheidung zu akzeptieren und nicht im Nachhinein in Frage zu stellen. Oder?"

Als Glandis nichts sagte sondern sich nur leicht ihre Mundwinkel hoben, kehrte auch das Lächeln in Arils Gesicht zurück.
"Also, eins muss man dir lassen, das ist eine sehr praktische und sehr angenehem Sichtweise. Aber anscheinend muss man lernen, es nicht wieder in Frage zu stellen."
Sie schwieg kurz. Das Stilett ruhte immer noch in ihrer Hand. Sie wirbelte es einmal kurz im ihre Finger und schob es in den Gürtel. "Ich hoffe, das Stilett erinnert mich daran. Und das auch," sie deutete auf ihren Hald, wo das Amulett baumelte.

numberten
18.11.2015, 18:25
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Mordred stutze einen Moment als Artur ihm die neuesten Neuigkeiten mitteilte. Da war aber wer fleißig gewesen! Der Antivaner hatte erwartet noch eine Woche, oder zumindest vier, fünf Tage länger in Amaranthine zu verweilen. Zugegebenermaßen eilte es ihn nicht wieder auf die Straße zurückzukehren und Luxus, Bäder und andere städtische Schönheit hinter sich zu lassen, andererseits hatte diese Stadt ihm wahrlich kein Glück gebracht. Nun ja, mochte man sehen wie man will Angesicht der sieben neuen Souvereigns. Zwei davon waren ihm von Bewunderern in Form von Silbermünzen zugesteckt worden, fünf hatte er von der Gastgeberin Bann Esmerelle bekommen. Ein waschechter Literat und Barde aus Antiva bereicherte anscheinend selbst die Feste des Hochadels. Trotz dieses warmen Regens war es natürlich noch lange nicht dasselbe, als wenn er an sein wirkliches Vermögen kommen könnte. Inständig hoffte Mordred, dass überhaupt noch etwas davon übrig bliebe wenn sein ehemaliger Fast-Schwiegervater damit fertig war seine Konten zu plündern und seinen Besitz zu versilbern. Ihm wurde schlecht bei dem Gedanken, seine Zuchtpferde oder sein Schiff würden in den Besitz irgendwelcher Freimaschenhändler übergehen.
„Ja“, antwortete er schließlich. „Ich habe keine offenen Geschäfte zu regeln.“ Mordred schüttelte den Kopf, sodass das blonde Haar mitschwang. „Ich helfe Euch, sobald ich umgezogen bin!“ Wenn die Söldner einen neuen Auftrag hatten, würde er wohl oder übel mitziehen müssen. Nachdem nun seine Geldquelle versiegt war, würde er wohl an dem Schwur zu Morgana festhalten bis sich etwas anderes ergab. Mit einem freundschaftlichen Klopfer auf die Schultern, den er im Vorbeigehen austeilte, huschte Mordred ins Innere der Taverne, warf Nimue die an einem Tisch saß und sich Notizen aus drei dicken Wälzern machte einen Gruß zu und verschwand in seinem Zimmer. Rasch packte er die Sachen zusammen, wechselte seine feine Jacke gegen die lederne und seine alte Unterhose gegen eine Neue. Nachdem sein Gepäck in den Satteltaschen verstaut war, schritt er langen Fußes wieder hinaus und half Artur, oder eher sich selbst, sein Pferd zu satteln.


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Die Reiterin, die nahe der Stallungen auf sie wartete war unübersehbar. Sie saß hoch zu Pferd, aus den Halterungen an ihrem Sattel prangten etliche Waffen wie fahnenlose Stangen. Mordred sah zwei Bögen, einen Speer und an ihr selbst mindestens eine Klinge die goldglänzend an ihrem Gürtel hing. Sie wirkte seltsam drahtig und soldatisch, was wohl auch mit dem strengen Zopf und dem glatten Haarwuchs zusammen hing, der sogar Nimues Frisur fast liberal aussehen ließ. Da die Reiterin keinem einzelnen Haar erlaubte eine andere Position als der zugewiesenen zu bedecken konnte Mordred nun auch deutlich die spitzen Ohren erkennen. Unverkennbar Elfenohren, was ihn verwunderte. In Ferelden gab es zumeist nur zwei Sorten Elfen; Wilde und Diener. Dass diese dort jedoch bewaffnet und gepanzert war und auf einem Pferd saß, anstatt es zu führen zeigte ihm, dass sie sich ihre Position als Kopfgeldjägerin sicherlich mit viel Blut erstritten hatte. Es war doch seltsam, auf welche Personen man hierzulande stieß.
Die Elfe sprach sehr höflich und lächelte dabei erfrischend drein, doch Mordred erkannte den Akzent fast sofort. Er hatte lange genug in Tevinter gelebt, als dass er diese seltsame Sprache heraushören konnte, wenn sie ihm zu Ohren kam. Eine tevinteranische Elfe in Ferelden, die als Kopfgeldjägerin arbeitete? Sehr merkwürdig. Artur stellte ihn und Nimue der Neuen vor, worauf sich Mordred elegant verneigte während Nimue lediglich ein kurzes zustimmendes Kopfnicken herausbekam. Es sei eine Freude sie kennenzulernen, ließ die Elfe verlauten. Sie war wirklich ausgesprochen höflich, denn solche Phrasendrescherei bekam man eigentlich nur bei Hofe zu spüren. Dennoch nahm Mordred dies wohlwollend zur Kenntnis. Dann jedoch beschlossen Artur und die Elfe unisono abzureisen und ohne ein weiteres Wort der Vorstellung riss die Reiterin ihr Pferd hart herum und trabte voraus gen Haupttor. Sie ritt, während die Fünf gingen. Keiner sprach. Vielleicht war es der stille Abschied von der Stadt, der auf ihnen lag, vielleicht betrachteten sie auch noch die neue temporäre Gefährtin, vielleicht gab es auch einfach nichts zu sagen. Mordred hätte gerne gesungen, doch hatte er gestern mehr als genug gesungen und der Himmel, der wenig willkommen erschien, lieferte auch nicht gerade die spontane Motivation für ein fröhliches Lied. Also klackten die Hufe der Pferde neben den sanften und schweren Tritten der Menschen und Elfen während sich die Gruppe ein letztes Mal durch die Straßen Amaranthines wandte und schließlich unter den wachsamen Augen einiger Bogenschützen auf den Zinnen heraustrat. Vor ihnen erstreckte sich die Straße, weit und am Anfang noch recht gradlinig. Je weiter sie in die Natur einbrach, desto mehr schlängelte sie sich jedoch bis sie schließlich hinter einer flachen Hügelkuppe aus dem Sichtfeld der Sechs verschwand. Die Elfe ritt voraus, stoppte aber alle paar Minuten und wandte sich um. Schließlich erkannte sie wohl, dass ihre Drängelei wenig Effekt haben würde und ließ sich ein wenig zurückfallen, wenn auch nicht so weit, dass man sie sofort als Mitglied der Gruppe erkennen würde.
Mit der Gruppe zogen Wolkenfetzen über den Himmel. Sie bewegten sich rasch im aufkommenden Wind, der Mordreds Frisur durchblies und kalt in seinen Nacken jagte. Hin und wieder schaffte es die Sonne sich einen Weg durch die Wolken zu bahnen und ein paar erfrischend warme Strahlen auf die Gruppe fallen zu lassen, dann jedoch wurde es wieder dunkler. Amaranthine war nur noch der schwache Umriss weit entfernter Türme geworden, als Mordred sich auf sein Pferd schwang und in leichtem Galopp zu der Reiterin aufschloss. Er beobachtete ihre Reitkunst nun schon seit dem Verlassen der Stadt und musste anerkennend feststellen, dass sie der seinen nur geringfügig unterlag. Zumindest war dies seine Ansicht. Mordred schloss zu der Elfe auf und ließ sein Pferd die Geschwindigkeit selbst finden. Er wandte sich indes zu der jungen Frau um und lächelte einnehmend.
„Verzeiht, Mylady, wenn ich Euch in Euren Gedanken behelligen sollte doch seid Ihr mir im Vorteil. Ihr kennt meinen Namen, ich den Euren jedoch nicht.“ Er lächelte verschmitzt, so wie er immer lächelte, als sei das ganze Leben nur ein einziger Scherz den nur er durchschaut hatte. "Ihr kommt aus Tevinter, nehme ich an?!"

Ein leichter Windstoß ließ Nimues braunen Pferdeschwanz wackeln und kitzelte ihre Kopfhaut, als Mordred sein Pferd an ihr vorbei trieb um zu der Elfe zu reiten die in einiger Entfernung ihre Ruhe suchte. Die Magierin konnte die junge Frau durchaus verstehen. Auch sie wünschte sich zuweilen ein Pferd und etwas Ruhe vor der ständigen Präsenz der Anderen. Allerdings unterhielten sich diese momentan gar nicht, was ihr zumindest in Bezug auf Störgeräusche Ruhe gönnte. Sie war sich selbst nicht ganz einig über die Neue. Kopfgeldjäger waren zweifelhafte Gestalten und elfische Kopfgeldjäger mit Sicherheit noch zweifelhafter. Andererseits reiste sie mit Söldnern und ein zusätzlicher Speer oder Bogen, oder was auch immer diese dort als Waffe favorisierte war sicherlich nicht verkehrt. Zudem schien sie anders als der lahme Haufen zumindest auf Tempo bedacht zu sein. Dennoch wirkte sie mit ihrem dünnen Zopf, mit der seltsamen Rüstung die sicherlich kein Standard war und ihren ganzen Klingen und Bögen beunruhigend. Nimue hatte nie verstanden warum manche Leute sich mit Waffen ausstaffierten die sie gar nicht alle gleichzeitig benutzen konnten. Larissa mit Bogen und Schwert, obwohl sie doch schon einen Dolch trug um sich zu schützen, oder Artur mit Schwert und Streitkolben neben dem Schild. Mordred machte da weitaus mehr Sinn. Ein Mann, ein Schwert. Allerdings war der Lord ja auch kein Krieger und trug das Schwert vielleicht eher aus Gründen des Prestige oder der Abschreckung. Irgendwie bezweifelte Nimue, dass der Blondschopf mit der Klinge überhaupt versiert umgehen konnte. Die Waffen der namenlosen Elfe hingegen schienen weitaus exotischerer Natur zu sein, obwohl Nimue selbst keine Ahnung von Waffen und Bögen und Rüstungen und Schilden hatte. Seltsam gearbeitete Bögen und ein langer Speer mit Blattspitze waren jedoch nicht die Ausrüstung gewöhnlicher Fereldener. Die Speere und Lanzen der Wachmänner waren entweder klobiger oder weniger fein gearbeitet, hatten sich an der Einfassung des Blattes doch klar handwerkliche Künste gezeigt. Die Magierin erinnerte sich an eine Templerkommandantin, die in Ferelden ihren Dienst tat. Auch sie hatte als Waffe ihrer Wahl einen Speer benutzt und obwohl Nimue sie nie in Aktion erlebt hatte, hatte sie beeindruckendes vernommen. Trotzdem legte die Magierin ihr Vertrauen lieber in die Hände eines Mannes der mit Schild und Schwert umgehen konnte, wie es die meisten Templer taten. Exotische Kampfkünste und leichte Rüstungen hin und her, gegen einen vollgepanzerten, eisen- und stahlbewährten Templer kämen wohl die Wenigsten an. Nimue schaute zu der Reiterin, die nun mit Mordred sprach und schüttelte sachte den Kopf. „Sie könnte zumindest einen Helm tragen.“


*

Larissa konnte nicht sagen, dass ihr dieser Tag gefiel. Der Himmel war nicht wirklich ansprechend, das Seufzen der Bäume klang eher bedrückend als erleichternd, die Steine der Straße waren in deprimierendes Grau getaucht. Vielleicht lag es auch an der verpatzten Nacht, aber dieser Tag versprach wenig Linderung. Zwei oder dreimal versuchten die beiden Frauen sich mit Banalitäten aufzumuntern, so erklärte Larissa der Hexe zum Beispiel den Unterschied von einem Mäusebussard und einem Schwarzmilan stieß jedoch kaum auf eine gewünschte Reaktion. Im Prinzip wusste die Elfe selbst nicht, was sie sich für eine Reaktion wünschte oder wie sie handeln sollte. Sie war tiefgründig verwirrt und nach einiger Zeit ließ sie ihre Bestrebungen die Stimmung zu lockern nach und machte sich daran in Elfenmanier vom Weg abzuweichen und auf den weichen Wiesen, die den Weg wie so oft umgaben, zu laufen. Dort trat sie behutsam über Pflanzen hinweg, sprang über winzige Bächlein und untersuchte allerlei Unregelmäßigkeiten wie Knochen oder Fährten. Das lenkte sie immerhin gut genug ab um nicht über die Zukunft oder Nicht-Zukunft der beiden Frauen nachzudenken. Schließlich, das Dämmerlicht hatte schon eingesetzt obwohl sie noch nicht sehr weit gekommen waren, beschlossen die Sechs ein Lagerplatz zu suchen. Sie fanden ihn nahe eines Flusses in einer aufgegebenen Sägemühle. Das morsche Wasserrad war gebrochen und in den Fluss gestürzt. Es lag wohl schon eine ganze Weile dort, denn das Holz war mit glitschigen Pflanzen überwuchert und schien mehr zu den wild wachsenden Hecken der Mühle zu gehören als zu dem steinernen Gebäude daneben. Die Tür war aufgebrochen, das Haus leer. Nur hier und da fanden sich Sägespäne, verrostete Sägeblätter oder von dreisten Ratten zernagte Jutesäcke. Die Späne würden guten Zunder abgeben und im „Hinterhof“ der Mühle war ein weit ausladender Platz auf dem man früher wohl das Holz gestapelt hatte. Hier fanden sich noch ein paar Klotzbruchstücke, genug um ein Feuer zu entzünden und da die Mühle sogar über eine Feuerstelle auf der dem Hinterhof zugewandten Seite verfügte, würden sie diese Nacht nicht nur an einem prasselnden Feuer, sondern auch mit einem Dach über dem Kopf schlafen können. Auf die Frage, ob sie jagen gehen solle antwortete Artur verneinend. Die Vorratsbündel waren prall gefüllt und was nütze es, diese nicht zu nutzen und womöglich schlecht werden zu lassen. Schon bald brannten zwei Feuer, ein kleines in der Mühle, ein größeres Außen im Hinterhof. Die Erde war von Generationen arbeitender Holzfäller niedergetrampelt und graslos, von einigen revoltierenden Pflänzchen einmal abgesehen. Larissa untersuchte das Grundstück nach Schätzen, fand jedoch nichts. Im Inneren der Mühle, durch deren Gebälk vernehmlich Mäuse huschten, stapelte die Gruppe ihre Habe nahe des Feuers auf, die Pferde bannt man draußen an. Artur hängte die zerschlagene Tür notdürftig an einer der drei rostzerfressenen Angeln ein, sodass sie quer und schief den Eingang blockierte und zumindest ein wenig Schutz zu bieten schien. Die Stimmung auf der Reise hatte sich noch immer nicht merklich geändert. Mordred, noch immer verzückt von letzter Nacht pfiff fröhlich ein melodisches Liedchen, Larissa erkannte es als elfisch und summte für sich selbst mit, während sie mit einem alten Schleifstein ihren Dolch wetzte. Nimue trat an Artur heran und überreichte ihm wie versprochen drei Wundumschläge. „Solltet Ihr oder einer Eurer Gefährten eine oberflächliche bis tiefe Schnitt- oder sonstige Wunde haben, verwendet diese hier sofort und die Chancen, dass besagte Person es übersteht stehen sehr gut. Zumindest aber sollte sie durchhalten, bis ich mich ihrer Annehmen kann.“ Artur wollte gerade etwas sagen, doch Nimue hob die Hand und erstickte die Bemühungen so: „Dankt mir nicht, Ritter. Ich leiste lediglich meinen Beitrag.“ Dann ging sie wieder um die letzten Strahlen des sich sehr langsam zur Ruhe bettenden Tages zum Lesen zu nutzen.

Mit einem hölzernen Klonk fiel das Holzschwert vor Larissas Füße. Die Elfe, die sich ganz darauf konzentriert hatte ihren Dolch schärfer zu schleifen als es gesund war, sah verdutzt auf. Vor ihr stand Mordred, das Holzschwert in der Rechten und mit einem herausfordernden Lächeln auf den Lippen. „Na los, meine Liebe. Ihr schaut schon den ganzen Tag miesgelaunt drein. Lasst mich etwas dieser schlechten Laune aus Euch herausprügeln.“ Er meinte es nicht so, doch Larissa schüttelte niedergeschlagen den hübschen Kopf. „Ich habe keine Lust.“ „Keine Lust, was? Nun, man hat in den seltensten Fällen Lust zu kämpfen. Na los“, sagte er und stieß sie unsanft an, sodass sie fast rücklings von dem Stein gepurzelt wäre auf dem sie saß. Rote Sonnenstrahlen fielen ihr ins Gesicht und blendeten sie. „Los! Los!“, stachelte Mordred sie an und versetzte ihr noch zwei Stöße. „Los!“ Dieser leichte Hieb an ihre Schulter wurde von Larissas Messer abgefangen. Die Klinge war so scharf, dass sie sich in das harte Holz fraß und eine Kerbe hinterließ. Mordred schaute überrascht drein und plötzlich musste Larissa lächeln. Mit ihren Holzschwertern bewaffnet zogen die Beiden ab und schon bald war der Hof erfüllt vom dem Klacken von Holz auf Holz und Mordreds barschen Anweisungen.
„Rechts! Links! Wieder links! Parade! Links! Rechts! Oben! Rechts! Parade und Drehung!“
Mordred brachte Larissa bei den Hieben eher tänzelnd auszuweichen und die feindliche Klinge dann mit der eigenen entweder abzulenken oder wegzuschlagen. Sollte sie versuchen einen senkrecht geführten Schlag von einem Kraftprotz wie Artur zu blocken würde sie sich vermutlich den Arm brechen und wäre kurz darauf tot. Die Elfe wurde immer besser, lernte schnell und schon bald versuchte sie Mordred mit einem Gegenangriff aus dem Konzept zu bringen. Dieser wehrte mühelos ab und lächelte während ihm kalter Schweiß über das Gesicht rann. „Nicht schlecht!“, sagte er. „Aber dafür bist du noch lange nicht bereits!“ Während des Trainings duzte er sie, was Larissa aber nicht dumm auffiel. Die beiden schwitzen und während Mordred seine Lederjacke ausgezogen und nun mit einem bauschigen Leinenhemd wie es Seefahrer gerne trugen und dessen Ärmel er hochgekrempelt hatte dastand, hatte Larissa sich ihres Hemdes komplett entledigt und auf Mordreds Anraten ihren Lederharnisch angezogen. Ihre nackten Arme glitzerten feucht und ließen die schwarzen, eingravierten Linien der Tätowierung sich abheben. Immer wieder klackten die Schwerter aufeinander, wild und feurig, unterbrochen von dem Aufjaulen der Elfe, wenn Mordred ihr einen Hieb verpasste weil sie mal wieder nicht auf ihre Deckung geachtet hatte. Nach jeder Trainingseinheit, und davon hatten sie jetzt erst die Zweite würden blaue Flecken bleiben, dass wusste Larissa. Morgana, Mordred oder Nimue könnten natürlich heilende Salben herstellen, doch sollten diese Flecken ja auch als Lektion herhalten.

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"Als ob man Fußketten tragen würde.", dachte Mealla als sie erneut einen Blick nach hinten warf. Die Gruppe war durch die drei Fußgängerinnen leider so langsam wie sie befürchtet hatte. Anfangs hatte sie ja noch gehofft, dass wenn sie ein wenig zügiger Ritt vielleicht auch die Fünf Reisenden ein wenig ihr Tempo anpassen würden, aber das war vergebens gewesen. Die Gruppe blieb bei ihrem gemütlichen Tempo, vermutlich hätte sonst die Zirkelmagierin rebelliert. Diese machte auf Mella nicht unbedingt den Eindruck einer geübten Wanderin, was nicht besonders verwunderlich war. Viele Magier neigten dazu sich ihren Forschungen zu widmen und in Bibliotheken zu hocken und wenn sie irgendwo hinwollten ritten sie oder ließen sich in Sänften tragen. Die Dekadenz der herrschenden Magier gepaart mit dem System der Sklaverei nahm manchmal groteske Züge an. Qunari wurden vor Karren gespannt wie Ochsen und mussten Rikschas ziehen, die sich durch die Straßen von Minrathous schlängelten. Andererseits lag es selbst für Mealla nahe Qunari als Zugtiere zu verwenden, immerhin waren sie fast genauso kräftig wie Ochsen und sahen ihnen ähnlich. Letztendlich war er eh müßig sich über so etwas Gedanken zu machen, sie war nicht mehr in Tevinter und Magier gehörten hier nicht zur Oberschicht. Die Tatsache das eine Zirkelmagierin mit einer Gruppe Söldner zu Fuß reiste war ein deutlicher Beweis dafür.
Trotzdem die ganze Zeit ihr Pferd im Schritt zu reiten, war für sie äußerst entnervend und langweilte sie. Die Landschaft war zwar ganz schön, aber Mealla mochte es lieber wenn sie an ihr vorbeiflog und der Zugwind durch ihr Gesicht fuhr. Sie überlegte gerade ob sie vielleicht ein wenig voraus gallopieren sollte um sich die Zeit zu vertreiben, als ihren Elfenohren plötzlich lautes Hufgetrappel vernahmen. Jemand hinter ihr trieb sein Pferd im Gallopp an, da musste sie sich gar nicht umdrehen, dass erkannte ihr geübtes gehör sofort. Allerdings konnte sie nicht hören wer es war, weswegen sie ihren Kopf dem Geräusch zuwandte als der Reiter offensichtlich sein Pferd verlangsamte. Es war der Antivaner, Mordred Aromaki wie sich Mealla sofort erinnerte. Er war mit Lord vorgestellt worden, was aber für Menschen aus Antiva nicht besonders viel hieß. Jeder der es dort zu einem anständigen Vermögen gebracht hatte nannte sich dort Lord. Vermutlich um zu kaschieren das sie letztendlich nur aus bürgerlichen Verhältnissen stammten. Mealla hatte längere Zeit in Antiva verbracht und bis auf die Königsfamilie gab es dort keinen Adel im klassischen Sinne. Es herrschte das Geld und mit ihm mehrere mächtige Händlerprinzen, deren Namen Mealla allerdings alle kannte. Für den einen oder anderen hatte sie auch schonmal gearbeitet, wobei die meisten Handelshäuser eigene Sendboten hatten. Auch außerhalb von Antiva waren diese selbsternannten Lords oft akzeptiert, denn auch der Hochadel brauchte Geld. Der Name Aromaki war keiner dieser großen Namen, vermutlich eine dieser wohlhabenden kleinen Familien die es natürlich auch in Antiva gab. Trotzdem kam ihr der Name bekannt vor, wo hatte sie ihn nochmal gehört ? Bastion, vielleicht ? Der Antivaner sprach nun Mealla an, was ihre Überlegungen unterbrach. Tatsächlich hatte sie sich vorhin gar nicht vorgestellt, vermutlich hatte sie angenommen das Ser Artur den Anderen schon ihren Namen vorab mitgeteilt hatte. Oder sie hatte es einfach eilig gehabt was genauso wahrscheinlich war. Beim zweiten Satz des Antivaners schien sich diese Theorie zu bestätigen, denn offensichtlich war ihr tevinteranischer Akzent ein wenig herausgebrochen. Sie achtete zwar nicht bewusst darauf, aber nach Möglichkeit vermied sie es an die große Glocke zu hängen das sie aus Teviter kam. Der Stellenwert des Imperiums im Süden lag zwischen "niederträchtig" und das "Reich des Bösen". Zudem konnte der eine oder Andere wenn er erfuhr das sie eine entlaufene Sklavin war auf dumme Gedanken kommen. Die Anzahl an freien Elfen in Tevinter war schließlich schwindend gering, auch wenn es ein paar freigelassen oder magiebegabte Vertreter ihrer Rasse in der Gesellschaft gab. Sie wusste allerdings auch das sie keinen starken Akzent hatte und die Tatsache das dieser Antivaner ihn trotzdem erkannt hatte, deutete darauf hin das er längere Zeit in Tevinter verbracht hatte. Nicht unwahrscheinlich schließlich trieb der Profit die antivanischen Händler überall hin. Mealla überlegte kurz ob sie versuchen sollte den Antivaner in die Irre zu führen, aber da ihr Nachname in Tevene war schien ihr das wenig vertrauensfördernd.
"Wie kommt ihr darauf ?", fragte sie im hervorragenden antivanisch in dem ein rivainischer Akzent mitschwang. Antivanisch hatte sie immer sehr gerne gemocht weil es eine sehr melodische Sprache war. Nach dem schweren Neverranisch war es außerdem leichter zu meistern. Am schnellsten war allerdings fereldisch zu lernen gewesen, eine Sprach die so einfach gehalten war wie das Land an sich.
Sie sah ihn fragend an was gekoppelt mit dem Antivanisch und dem anderen Akzent kurz Verwirrung in das Gesicht ihres Gegenübers zauberte. Mealla kicherte kurz und lächelte dann wieder freundlich ihrem Gesprächspartner zu.
"Verzeiht meine Unhöflichkeit, ich dachte das Ser Artur meinen Namen schon mitgeteilt hatte, weswegen ich es unterlassen habe mich vorzustellen. Mein Name ist Mealla Viridis, ohne irgendeinen hübschen Titel oder ähnliches.", stellte sie sich höflich vor.
"Da ihr mir wie ein Mann mit einiger Lebenserfahrung und Weltoffenheit vorkommt, kann ich euch auch sagen das ihr richtig liegt. Geboren wurde ich in Tevinter, da dieses Land aber einen Ruf wie ein Donnerhall hat, vermeide ich es das jedem direkt zu erzählen. Die meisten Reaktionen sind eher unfreundlich. Und da ihr vermutlich Kenntnis darüber besitzt welchen Status mein Volk in Tevinter besitzt, kommt ihr als kluger Mann wahrscheinlich auch auf den anderen Grund, warum ich es nicht jedem bei der Vorstellung erzähle. Aber als Lord und Ehrenmann seid ihr sicherlich in der Lage eure Erkenntnis erstmal für euch zu behalten. Das wäre auf jedenfall äußerst anständig von euch.",sagte sie einnehmend und zwinkerte dem Antivaner zu. Sie war während dem Gespräch bei dem Antivanischen geblieben, die Gelegenheit es nochmal zu sprechen war einfach zu schön gewesen. Zudem konnte so keiner der Anderen verstehen was sie erzählte, was aber bei der großen Entfernung zum Rest eh sehr unwahrscheinlich war.

*

Schließlich erreichten sie einen geeigneten Lagerplatz, eine verlassene Mühle an der der Zahn der Zeit schon deutlich genagt hatte. Immerhin bot sie ein Dach über dem Kopf und mehr Schutz als gewöhnlich was selten vorkam. Eifrig machte sich die Gruppe daran ihr Lager aufzuschlagen und die Pferde abzusatteln. Vorräte waren mehr als genug da, weswegen nur ein wenig Holz gesammelt werden musste. Mealla half dabei, dann begab sie sich in eine Stille Ecke wo sie begann sich zu dehnen und diverse Übungen zu absolvieren. Das tat sie häufig nach dem reiten oder dem Aufstehen um ihre restlichen Muskeln zu lockern und zu trainieren. Ansonsten bestand die Gefahr das gewisse Beinmuskeln unterbeansprucht waren oder sich O-Beine entwickelten, beides keine Optionen für die Kopfgeldjägerin.
Artur wollt es sich derweil gemütlich machen, als Nimue auf einmal auftauchte und ihm die angekündigten Wundumschläge in die Hände drückte mit einer Anleitung wann man einen Wundumschlag benutzte. Artur fand diese so hilfreich wie jeder Mann der schon an zahlreichen Kämpfen teilgenommen hatte, nämlich gar nicht. Er sagte dazu aber nichts immerhin war es ja schon angenehm überraschen das die Magierin überhaupt etwas gemacht hatte. Und das ohne Dank zu erwarten und nur um "ihren Anteil" zu leisten. Wenn diese Aussage wirklich ernst gemeint war, so freute sie Artur. So eine Einstellung würde der Magierin garantiert dabei helfen, wenn sie diese Nacht ebenfalls Wache halten musste.

Morgana war den ganzen Tag über nicht besonders gut gelaunt gewesen. Diese betretende Schwere zwischen ihr und Larissa, die sich wie die grauen Wolken über die Sonne gelegt hatte, missfiel ihr. Auch die Versuche von Larissa die Stimmung aufzulockern schlugen nicht richtig bei ihr an, was allerdings nicht aufgrund eines Groll ihrerseits zurückzuführen war. Morgana war nach dem gestrigen Abend nicht böse auf die Dalish, nur hochgradig verunsichert und von der Gesamtsituation enttäuscht. Sie wusste einfach nicht wie sie nach dem Abend wieder Leben und Freude in diese Beziehung einhauchen sollte. Ihre Versuche schienen tendenziell immer schief zu gehen und Morgana wollte nicht schon wieder etwas falsch machen, wusste aber auch nicht wie sie jetzt reagieren sollte. Außerdem wusste sie nicht was Larissa jetzt eigentlich von ihr wollte oder wo das eigentliche Problem in dieser Situation lag. Morgana hasste diese Ungewissheit und während Larissa sich am Lagerplatz damit ablenkte sich von Mordred mit einem Holzschwert verprügeln zu lassen, begann Morgana sich in das Buch der arkanen Methodik zu vertiefen, welches sie in Denerim gekauft hatte. Teuer genug war es gewesen, angeblich waren es Abschriften aus den Zirkeln von Tevinter, auf jedenfall war ihr Schreibstil anders als sie es von den Büchern des Zirkels von Ferelden gewöhnt war. Und äußerst lehrreich und interessant allemal, sodass Morgana bald über ihr Studium der magischen Künste die ungelösten Probleme zumindestens ein wenig beiseite schieben konnte.

Mealla beobachtete nachdem sie ihre Übungen beendet hatte, den Antivaner und die Dalish aus der Ferne bei ihrem Übungskampf. Dabei saß sie an eine Wand gelehnt, ihren Bogen neben sich gelegt. Der Antivaner war sehr versiert mit dem Schwert, während die Elfe sehr "untrainiert" war. Das schien Mealla der richtige Ausdruck zu sein, denn ein gewisses Talent konnte man der Dalish nicht absprechen. Auf jedenfall war sie motiviert, etwas was Mealla bei Schwertern nie gewesen war. Dolche und Messer damit konnte sie umgehen, aber für das Schwert hatte sie sich nie begeistern können. Während jeder zweite Idiot mit einem Schwert herumlief hatte sie sich für den Speer entschieden. Eine unterschätzte Waffe wie sie fand, denn wenn er nicht irgendeinem Dorfdeppen in die Hand gedrückt wurde hatte man mit dieser Waffe viele Möglichkeiten. Sie war vielseitig einsetzbar und gegenüber Schwertkämpfern hatte man einen nicht zu unterschätzenden Reichweitenvorteil. Zudem waren die meisten Gegner es einfach nicht gewöhnt gegen jemanden zu kämpfen der tatsächlich mit einem Speer umgehen konnte. Die Dalish war auf jedenfall noch sehr am Anfang und schien gerade erst anzufangen mit einem Schwert zu kämpfen. Mealla sah unzählige Möglichkeiten sie ohne irgendwelche Schwierigkeiten zu töten und das obwohl sie recht weit entfernt saß. Aber wer konnte schon von Anfang an kämpfen ? Die Dalish würde Monate brauchen um die Klinge so führen zu können das sie gegen einen erfahrenen Gegner bestehen konnte. Und Jahre um zur Meisterschaft zu gelangen, denn ein Stil perfektionierte sich erst mit der Zeit und mit gesammelter Erfahrung. Das war bei jeder Waffe so immerhin hatte Mealla ja auch nicht einen Speer in die Hand genommen und alles gekonnt. Es erforderte Zeit und sehr viel Übung, was man an dem Antivaner sehen konnte. Bei ihm sah Mealla keine Schwächen, was allerdings auch der Tatsache geschuldet war das er gegen eine blutige Anfängerin kämpfte. Hätte er dabei Schwächen gezeigt wäre er für Mealla nicht als ernsthafter Schwertkämpfer angesehen worden. Wenn er jedoch wirklich schon länger mit dem Schwert kämpfte und zwar auschließlich war er vermutlich sehr gut. Er machte einen fitten Eindruck und schien schon ein paar Jährchen auf dem Buckel zu haben. Und sich auf eine Waffe zu spezialisieren brachte Vorteile mit. Hätte sich Mealla nur auf den Speer konzentriert wäre sie wohl noch besser als sie es schon war, aber dann hätte sie den Bogen aufgeben müssen. Und bei aller Liebe zum Speer, der Bogen war nun wirklich ihre beste Waffe. Vermutlich auch von der Dalish, auf jedenfall hatte ihr Bogen von weitem einen guten Eindruck gemacht. Nun das würde sich wohl bei der Jagd zeigen.

Schließlich neigte sich der Tag dem Ende entgegen und nachdem die Gruppe gegessen hatte, teilte die Gruppe Wachen ein. Da die Mühle gut gesichert war entschlossen sie sich nur Einzelwachen abzuhalten, was den Schlaf für jeden erhöhen würde. Mealla fand das gut, war das doch auch ein Zeichen das der Ritter zumindestens nicht dachte das Mealla sie alle im Schlaf erdolchen würde. Da die Elfe der Gruppe auch soweit über den Weg traute ging das für sie auch in Ordnung. Falls sie morgen nackt und gefesselt aufwachen würde und ihre Sachen geklaut waren konnte sie sich ja dann immer noch ärgern. Beim erdolcht werden entfiel das Ärgern natürlich.
Larissa würde die erste Wache haben, anschließend Nimue, Mordred ,Mealla ,Artur und zuletzt Morgana. Mealla macht es nichts aus die richtig beschissene Wache zu haben, weswegen sie sich zu ihrem Schlafplatz begab, der in einem kleinen Nebenraum der Mühle war und dadurch ein wenig Abgeschiedenheit bot. Da sie ja nicht richtig zu der Gruppe gehörte erschien ihr das angebracht, außerdem mochte sie es abends ein wenig ruhig.Sie hatte sogar Glück gehabt das sie so schnell gewesen war, denn kurz darauf war auch die Zirkelmagierin aufgetaucht die scheinbar auch die Abgeschiedenheit dieses Platzes erkannt hatte. Bei Meallas Anblick hatte sie sich jedoch einen anderen Platz gesucht, während sich Mealla fragte warum sie auch ein wenig Abstand vom Rest suchte. Vermutlich so eine Marotte, immerhin hattten Magier zahlreiche Marotten. Mealla legte sich jetzt, nachdem sie ihren Harnisch ausgezogen hatte, auf ihre ausgebreitete Decke und machte es sich gemütlich. Morgen würden sie wohl die Banditen treffen und bis dahin wollte sie die vorhandene Schlafzeit nutzen.

Shepard Commander
19.11.2015, 15:26
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"Als ob man Fußketten tragen würde.", dachte Mealla als sie erneut einen Blick nach hinten warf. Die Gruppe war durch die drei Fußgängerinnen leider so langsam wie sie befürchtet hatte. Anfangs hatte sie ja noch gehofft, dass wenn sie ein wenig zügiger Ritt vielleicht auch die Fünf Reisenden ein wenig ihr Tempo anpassen würden, aber das war vergebens gewesen. Die Gruppe blieb bei ihrem gemütlichen Tempo, vermutlich hätte sonst die Zirkelmagierin rebelliert. Diese machte auf Mella nicht unbedingt den Eindruck einer geübten Wanderin, was nicht besonders verwunderlich war. Viele Magier neigten dazu sich ihren Forschungen zu widmen und in Bibliotheken zu hocken und wenn sie irgendwo hinwollten ritten sie oder ließen sich in Sänften tragen. Die Dekadenz der herrschenden Magier gepaart mit dem System der Sklaverei nahm manchmal groteske Züge an. Qunari wurden vor Karren gespannt wie Ochsen und mussten Rikschas ziehen, die sich durch die Straßen von Minrathous schlängelten. Andererseits lag es selbst für Mealla nahe Qunari als Zugtiere zu verwenden, immerhin waren sie fast genauso kräftig wie Ochsen und sahen ihnen ähnlich. Letztendlich war er eh müßig sich über so etwas Gedanken zu machen, sie war nicht mehr in Tevinter und Magier gehörten hier nicht zur Oberschicht. Die Tatsache das eine Zirkelmagierin mit einer Gruppe Söldner zu Fuß reiste war ein deutlicher Beweis dafür.
Trotzdem die ganze Zeit ihr Pferd im Schritt zu reiten, war für sie äußerst entnervend und langweilte sie. Die Landschaft war zwar ganz schön, aber Mealla mochte es lieber wenn sie an ihr vorbeiflog und der Zugwind durch ihr Gesicht fuhr. Sie überlegte gerade ob sie vielleicht ein wenig voraus gallopieren sollte um sich die Zeit zu vertreiben, als ihren Elfenohren plötzlich lautes Hufgetrappel vernahmen. Jemand hinter ihr trieb sein Pferd im Gallopp an, da musste sie sich gar nicht umdrehen, dass erkannte ihr geübtes gehör sofort. Allerdings konnte sie nicht hören wer es war, weswegen sie ihren Kopf dem Geräusch zuwandte als der Reiter offensichtlich sein Pferd verlangsamte. Es war der Antivaner, Mordred Aromaki wie sich Mealla sofort erinnerte. Er war mit Lord vorgestellt worden, was aber für Menschen aus Antiva nicht besonders viel hieß. Jeder der es dort zu einem anständigen Vermögen gebracht hatte nannte sich dort Lord. Vermutlich um zu kaschieren das sie letztendlich nur aus bürgerlichen Verhältnissen stammten. Mealla hatte längere Zeit in Antiva verbracht und bis auf die Königsfamilie gab es dort keinen Adel im klassischen Sinne. Es herrschte das Geld und mit ihm mehrere mächtige Händlerprinzen, deren Namen Mealla allerdings alle kannte. Für den einen oder anderen hatte sie auch schonmal gearbeitet, wobei die meisten Handelshäuser eigene Sendboten hatten. Auch außerhalb von Antiva waren diese selbsternannten Lords oft akzeptiert, denn auch der Hochadel brauchte Geld. Der Name Aromaki war keiner dieser großen Namen, vermutlich eine dieser wohlhabenden kleinen Familien die es natürlich auch in Antiva gab. Trotzdem kam ihr der Name bekannt vor, wo hatte sie ihn nochmal gehört ? Bastion, vielleicht ? Der Antivaner sprach nun Mealla an, was ihre Überlegungen unterbrach. Tatsächlich hatte sie sich vorhin gar nicht vorgestellt, vermutlich hatte sie angenommen das Ser Artur den Anderen schon ihren Namen vorab mitgeteilt hatte. Oder sie hatte es einfach eilig gehabt was genauso wahrscheinlich war. Beim zweiten Satz des Antivaners schien sich diese Theorie zu bestätigen, denn offensichtlich war ihr tevinteranischer Akzent ein wenig herausgebrochen. Sie achtete zwar nicht bewusst darauf, aber nach Möglichkeit vermied sie es an die große Glocke zu hängen das sie aus Teviter kam. Der Stellenwert des Imperiums im Süden lag zwischen "niederträchtig" und das "Reich des Bösen". Zudem konnte der eine oder Andere wenn er erfuhr das sie eine entlaufene Sklavin war auf dumme Gedanken kommen. Die Anzahl an freien Elfen in Tevinter war schließlich schwindend gering, auch wenn es ein paar freigelassen oder magiebegabte Vertreter ihrer Rasse in der Gesellschaft gab. Sie wusste allerdings auch das sie keinen starken Akzent hatte und die Tatsache das dieser Antivaner ihn trotzdem erkannt hatte, deutete darauf hin das er längere Zeit in Tevinter verbracht hatte. Nicht unwahrscheinlich schließlich trieb der Profit die antivanischen Händler überall hin. Mealla überlegte kurz ob sie versuchen sollte den Antivaner in die Irre zu führen, aber da ihr Nachname in Tevene war schien ihr das wenig vertrauensfördernd.
"Wie kommt ihr darauf ?", fragte sie im hervorragenden antivanisch in dem ein rivainischer Akzent mitschwang. Antivanisch hatte sie immer sehr gerne gemocht weil es eine sehr melodische Sprache war. Nach dem schweren Neverranisch war es außerdem leichter zu meistern. Am schnellsten war allerdings fereldisch zu lernen gewesen, eine Sprach die so einfach gehalten war wie das Land an sich.
Sie sah ihn fragend an was gekoppelt mit dem Antivanisch und dem anderen Akzent kurz Verwirrung in das Gesicht ihres Gegenübers zauberte. Mealla kicherte kurz und lächelte dann wieder freundlich ihrem Gesprächspartner zu.
"Verzeiht meine Unhöflichkeit, ich dachte das Ser Artur meinen Namen schon mitgeteilt hatte, weswegen ich es unterlassen habe mich vorzustellen. Mein Name ist Mealla Viridis, ohne irgendeinen hübschen Titel oder ähnliches.", stellte sie sich höflich vor.
"Da ihr mir wie ein Mann mit einiger Lebenserfahrung und Weltoffenheit vorkommt, kann ich euch auch sagen das ihr richtig liegt. Geboren wurde ich in Tevinter, da dieses Land aber einen Ruf wie ein Donnerhall hat, vermeide ich es das jedem direkt zu erzählen. Die meisten Reaktionen sind eher unfreundlich. Und da ihr vermutlich Kenntnis darüber besitzt welchen Status mein Volk in Tevinter besitzt, kommt ihr als kluger Mann wahrscheinlich auch auf den anderen Grund, warum ich es nicht jedem bei der Vorstellung erzähle. Aber als Lord und Ehrenmann seid ihr sicherlich in der Lage eure Erkenntnis erstmal für euch zu behalten. Das wäre auf jedenfall äußerst anständig von euch.",sagte sie einnehmend und zwinkerte dem Antivaner zu. Sie war während dem Gespräch bei dem Antivanischen geblieben, die Gelegenheit es nochmal zu sprechen war einfach zu schön gewesen. Zudem konnte so keiner der Anderen verstehen was sie erzählte, was aber bei der großen Entfernung zum Rest eh sehr unwahrscheinlich war.

*

Schließlich erreichten sie einen geeigneten Lagerplatz, eine verlassene Mühle an der der Zahn der Zeit schon deutlich genagt hatte. Immerhin bot sie ein Dach über dem Kopf und mehr Schutz als gewöhnlich was selten vorkam. Eifrig machte sich die Gruppe daran ihr Lager aufzuschlagen und die Pferde abzusatteln. Vorräte waren mehr als genug da, weswegen nur ein wenig Holz gesammelt werden musste. Mealla half dabei, dann begab sie sich in eine Stille Ecke wo sie begann sich zu dehnen und diverse Übungen zu absolvieren. Das tat sie häufig nach dem reiten oder dem Aufstehen um ihre restlichen Muskeln zu lockern und zu trainieren. Ansonsten bestand die Gefahr das gewisse Beinmuskeln unterbeansprucht waren oder sich O-Beine entwickelten, beides keine Optionen für die Kopfgeldjägerin.
Artur wollt es sich derweil gemütlich machen, als Nimue auf einmal auftauchte und ihm die angekündigten Wundumschläge in die Hände drückte mit einer Anleitung wann man einen Wundumschlag benutzte. Artur fand diese so hilfreich wie jeder Mann der schon an zahlreichen Kämpfen teilgenommen hatte, nämlich gar nicht. Er sagte dazu aber nichts immerhin war es ja schon angenehm überraschen das die Magierin überhaupt etwas gemacht hatte. Und das ohne Dank zu erwarten und nur um "ihren Anteil" zu leisten. Wenn diese Aussage wirklich ernst gemeint war, so freute sie Artur. So eine Einstellung würde der Magierin garantiert dabei helfen, wenn sie diese Nacht ebenfalls Wache halten musste.

Morgana war den ganzen Tag über nicht besonders gut gelaunt gewesen. Diese betretende Schwere zwischen ihr und Larissa, die sich wie die grauen Wolken über die Sonne gelegt hatte, missfiel ihr. Auch die Versuche von Larissa die Stimmung aufzulockern schlugen nicht richtig bei ihr an, was allerdings nicht aufgrund eines Groll ihrerseits zurückzuführen war. Morgana war nach dem gestrigen Abend nicht böse auf die Dalish, nur hochgradig verunsichert und von der Gesamtsituation enttäuscht. Sie wusste einfach nicht wie sie nach dem Abend wieder Leben und Freude in diese Beziehung einhauchen sollte. Ihre Versuche schienen tendenziell immer schief zu gehen und Morgana wollte nicht schon wieder etwas falsch machen, wusste aber auch nicht wie sie jetzt reagieren sollte. Außerdem wusste sie nicht was Larissa jetzt eigentlich von ihr wollte oder wo das eigentliche Problem in dieser Situation lag. Morgana hasste diese Ungewissheit und während Larissa sich am Lagerplatz damit ablenkte sich von Mordred mit einem Holzschwert verprügeln zu lassen, begann Morgana sich in das Buch der arkanen Methodik zu vertiefen, welches sie in Denerim gekauft hatte. Teuer genug war es gewesen, angeblich waren es Abschriften aus den Zirkeln von Tevinter, auf jedenfall war ihr Schreibstil anders als sie es von den Büchern des Zirkels von Ferelden gewöhnt war. Und äußerst lehrreich und interessant allemal, sodass Morgana bald über ihr Studium der magischen Künste die ungelösten Probleme zumindestens ein wenig beiseite schieben konnte.

Mealla beobachtete nachdem sie ihre Übungen beendet hatte, den Antivaner und die Dalish aus der Ferne bei ihrem Übungskampf. Dabei saß sie an eine Wand gelehnt, ihren Bogen neben sich gelegt. Der Antivaner war sehr versiert mit dem Schwert, während die Elfe sehr "untrainiert" war. Das schien Mealla der richtige Ausdruck zu sein, denn ein gewisses Talent konnte man der Dalish nicht absprechen. Auf jedenfall war sie motiviert, etwas was Mealla bei Schwertern nie gewesen war. Dolche und Messer damit konnte sie umgehen, aber für das Schwert hatte sie sich nie begeistern können. Während jeder zweite Idiot mit einem Schwert herumlief hatte sie sich für den Speer entschieden. Eine unterschätzte Waffe wie sie fand, denn wenn er nicht irgendeinem Dorfdeppen in die Hand gedrückt wurde hatte man mit dieser Waffe viele Möglichkeiten. Sie war vielseitig einsetzbar und gegenüber Schwertkämpfern hatte man einen nicht zu unterschätzenden Reichweitenvorteil. Zudem waren die meisten Gegner es einfach nicht gewöhnt gegen jemanden zu kämpfen der tatsächlich mit einem Speer umgehen konnte. Die Dalish war auf jedenfall noch sehr am Anfang und schien gerade erst anzufangen mit einem Schwert zu kämpfen. Mealla sah unzählige Möglichkeiten sie ohne irgendwelche Schwierigkeiten zu töten und das obwohl sie recht weit entfernt saß. Aber wer konnte schon von Anfang an kämpfen ? Die Dalish würde Monate brauchen um die Klinge so führen zu können das sie gegen einen erfahrenen Gegner bestehen konnte. Und Jahre um zur Meisterschaft zu gelangen, denn ein Stil perfektionierte sich erst mit der Zeit und mit gesammelter Erfahrung. Das war bei jeder Waffe so immerhin hatte Mealla ja auch nicht einen Speer in die Hand genommen und alles gekonnt. Es erforderte Zeit und sehr viel Übung, was man an dem Antivaner sehen konnte. Bei ihm sah Mealla keine Schwächen, was allerdings auch der Tatsache geschuldet war das er gegen eine blutige Anfängerin kämpfte. Hätte er dabei Schwächen gezeigt wäre er für Mealla nicht als ernsthafter Schwertkämpfer angesehen worden. Wenn er jedoch wirklich schon länger mit dem Schwert kämpfte und zwar auschließlich war er vermutlich sehr gut. Er machte einen fitten Eindruck und schien schon ein paar Jährchen auf dem Buckel zu haben. Und sich auf eine Waffe zu spezialisieren brachte Vorteile mit. Hätte sich Mealla nur auf den Speer konzentriert wäre sie wohl noch besser als sie es schon war, aber dann hätte sie den Bogen aufgeben müssen. Und bei aller Liebe zum Speer, der Bogen war nun wirklich ihre beste Waffe. Vermutlich auch von der Dalish, auf jedenfall hatte ihr Bogen von weitem einen guten Eindruck gemacht. Nun das würde sich wohl bei der Jagd zeigen.

Schließlich neigte sich der Tag dem Ende entgegen und nachdem die Gruppe gegessen hatte, teilte die Gruppe Wachen ein. Da die Mühle gut gesichert war entschlossen sie sich nur Einzelwachen abzuhalten, was den Schlaf für jeden erhöhen würde. Mealla fand das gut, war das doch auch ein Zeichen das der Ritter zumindestens nicht dachte das Mealla sie alle im Schlaf erdolchen würde. Da die Elfe der Gruppe auch soweit über den Weg traute ging das für sie auch in Ordnung. Falls sie morgen nackt und gefesselt aufwachen würde und ihre Sachen geklaut waren konnte sie sich ja dann immer noch ärgern. Beim erdolcht werden entfiel das Ärgern natürlich.
Larissa würde die erste Wache haben, anschließend Nimue, Mordred ,Mealla ,Artur und zuletzt Morgana. Mealla macht es nichts aus die richtig beschissene Wache zu haben, weswegen sie sich zu ihrem Schlafplatz begab, der in einem kleinen Nebenraum der Mühle war und dadurch ein wenig Abgeschiedenheit bot. Da sie ja nicht richtig zu der Gruppe gehörte erschien ihr das angebracht, außerdem mochte sie es abends ein wenig ruhig.Sie hatte sogar Glück gehabt das sie so schnell gewesen war, denn kurz darauf war auch die Zirkelmagierin aufgetaucht die scheinbar auch die Abgeschiedenheit dieses Platzes erkannt hatte. Bei Meallas Anblick hatte sie sich jedoch einen anderen Platz gesucht, während sich Mealla fragte warum sie auch ein wenig Abstand vom Rest suchte. Vermutlich so eine Marotte, immerhin hattten Magier zahlreiche Marotten. Mealla legte sich jetzt, nachdem sie ihren Harnisch ausgezogen hatte, auf ihre ausgebreitete Decke und machte es sich gemütlich. Morgen würden sie wohl die Banditen treffen und bis dahin wollte sie die vorhandene Schlafzeit nutzen.


http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/TxGIDkV4csRmordred_klein.png & http://upload.worldofplayers.de/files10/CGUEHJDH01JWkp5A77Ppnimue_klein.jpg

Larissa legte sich schlafen. Ihr Körper schmerzte an den Stellen, wo Mordred sie erwischt hatte. Er war ein guter Lehrer, führte alle Lektionen gut aus, stand mit Rat und Tat beiseite doch war er zweifellos auch gnadenlos was Fehler anging. Anfangs waren es Klopfer die er der Elfe verpasste, wenn sie eine falsche Parade machte oder einen sinnbefreiten Angriff startete, doch wenn sich der Fehler wiederholte obwohl er sie stets darüber aufklärte und darauf hinwies besser darauf zu achten, dann schlug er hart zu und verursachte einen wahren Frühling der Schmerzen. Ihre Oberschenkel waren blau und lila, ebenso wie ihre rechte Schulter die er drei Mal erwischt hatte, zweimal davon hart. Einen Stoß fühlte sie noch immer in ihrer Magengegend obwohl der Lederharnisch schlimmeres verhindert hatte und die Knöchel ihrer Schwerthand wiesen abgeschabte Haut und blutige Wunden auf. Dennoch hatte das Training ihr so viel Spaß gemacht, dass sie zum Schluss sogar laut lachend, als das Training einem Spiel wich, hinter Mordred herrannte der sich ebenfalls wie ein kleiner Junge in die Büsche hinter dem Haus flüchtete und ein Duell Gut gegen Böse imitierte. „Für Arlathan!“, rief Larissa wie in den Geschichten und mit dem Klick-Klack der Schwerter fochten die Beiden bis zum Bach. Mittlerweile war sie Mordred sehr zugetan und betrachtete ihn nicht nur als Schönling wie sie sich die Shemlen-Könige immer vorgestellt hatte und als denjenigen, der sie vor dem zottelbärtigen Priester gerettet hatte, sondern mehr und mehr als Freund. Und sie meinte auch bei dem Antivaner eine ähnliche Zuneigung zu spüren, wenn er sie mit seinen olivgrünen Augen anschaute und lächelte. Sie drehte sich auf die Seite und fluchte leise. Die Schulter schmerzte bei Druck noch immer und so legte sie sich wieder auf den Rücken und starrte in das Gebälk über ihr. Eine Eule flog alle paar Stunden hinein und wieder hinaus und manchmal shuhute sie zu den Sechs hinab. Larissa schaute an ihren Füßen vorbei auf Morgana. Die Hexe träumte schon, auf die Seite gerollt und das hellhäutige Gesicht dem Feuer in der Mitte der Schlafenden zugewandt. Wie gerne hätte sie sich zu ihr gelegt, den Arm um sie gelegt und in der Nacht, in der ein leichter Windstoß über den Boden der Mühle kroch und Larissa im Genick fröstelte, ihre warme Nähe gesucht. Doch das schien ihr falsch und heuchlerisch und so beließ es die Elfe bei dem Blick ins Gebälk und der Hoffnung auf baldigen Schlaf.


*

Nimues Wacht war fast vorbei. Ihr war klar gewesen, dass sie Annehmlichkeiten irgendwann einmal enden würden, doch zumindest verzichtete man diese Nacht auf Doppelwachen. Somit musste sich die Magierin zumindest nicht mit einer weiteren Person herumplagen. Dem geschwätzigen Mordred oder dem stumpfen Artur, oder noch schlimmer der zickigen Hexe die völlige Resistenz gegen guten Rat und Logik aufwies. Nicht einmal mit einem der Spitzohren hätte sie jetzt das Verlangen zu reden, obwohl Larissa ihr freundlich gesonnen schien, nachdem sie ihr am späten Abend nach dem Pilzeintopf geforderte Künste der Heilung gegeben hatte. „Dies hier“, hatte sie gesagt und eine dünne Phiole von etwa der Länge eines Mittelfingers gegeben in der eine rötlich-nebulöse Flüssigkeit schimmerte. „…nimmst du nur ein, wenn du schwer getroffen bist. Es wird dich am Leben halten selbst wenn ein Jagdspieß dich durchlöchert hat. Allerdings nicht für immer. Versuche in der Situation wenn du es benutzten musst so schnell wie möglich zu mir zu kommen. Hier ist eine Zweite. Du wirst keine Schmerzen fühlten und dich selbst kräftig, aber das ist nur eine trügerische Sicherheit. Komm sofort zu mir, denn die Wirkung verfliegt ebenso rasch wie sie kommt!“ Sie drückte ihr die Phiolen in die Hand. „Was ist das?“, fragte Larissa. „Hohe Alchemie. Man nennt sie Drachentränen und sie wurde angeblich während der ersten Verderbnis extrahiert, damit die Grauen Wächter und ihre Verbündeten noch mehr und mehr Brut erschlagen konnten, obwohl sie eigentlich schon tot sein sollten.“ Nimue hob die Schultern, da sie die Legende bezweifelte. „Und hier!“ Sie reichte ihr zwei Wundumschläge. „Nichts Besonderes. Die Besseren hab ich Artur gegeben aber dafür ist der hier noch für dich“, sagte sie und reichte Larissa noch ein Glasbehältnis, ein kleines Fläschchen mit weinroter und weit wässrigerer Flüssigkeit als die Drachentränen es waren. „Schmeck nach Kirsche“, sagte Nimue, erwiderte Larissas darauf folgendes Lächeln aber nicht. „Schwertstiche, Pfeilwunden, alles was punktierende Fleischwunden verursacht. Dann das hier trinken und ein normaler Verband reicht aus. Mehr kann ich jetzt nicht für dich tun.“
Die Elfe hatte ihr überschwänglich gedankt, doch Nimue war an Dank kaum interessiert. Was sie interessierte war das rasche Vorankommen!
Die Magierin gähnte wobei ihre langen, spitzen Fangzähne im fahlen Licht des Feuers silbrig glänzten. Ihre Pfoten hatte sie in Katzenmanier und den Bauch geschoben und lauschte nun dem Flattern der Eulenflügel, während sich das Tier wieder in die Lüfte schwang. Es gab einige Gestaltwandler, die die Gestalt von Vögel bevorzugten und hin und wieder wünschte sich Nimue auch sie hätte sie auf einen Falken oder eine Eule spezialisiert, als sie die Kunst erlernte, doch andererseits boten auch Katze und Wolf Vorteile, die denen der Vögel überlegen waren. Zum Beispiel hörte sie nun intensiver noch als es die Elfen taten und obwohl die Farben dem Grau gewichen waren, hatten sich die Schatten der Dunkelheit bis auf Wenige im Außenbereich der Mühle zurückgezogen. Hinzu kam, dass sie fast nie fror, denn das Fell der Tiere bot witterungsfesten Schutz.
Die Magierin erhob sich und tapste lautlos durch die Reihen der Schlafenden um einen Blick nach Draußen zu werfen. Kein Mond war zu sehen, dafür war es einfach zu wolkig und ein starker Wind pfiff durch das Geäst um die Mühle herum. Nimues Ohren wackelten, als eine Windböe scharf um die Ecke des Gebäudes zischte. Es wäre jetzt Zeit Mordred zu wecken und zu schlafen.


*

Es hatte Mordred überrascht, dass die Elfe namens Mealla seine Muttersprache sprechen konnte. Andererseits lag Tevinter ja auch dicht an Antiva und immerhin sprach auch Mordred einige Worte der imperialen Sprache. Zuerst hatte Mealla anscheinend versucht Mordred zu verwirren, da sie ihn vorerst fragte warum er denken würde sie stamme aus dem Reich. Dann jedoch erzählte sie, dass es die Wahrheit war und sie auf mehreren Gründen ihre Herkunft zu verschleiern suchte. Einerseits rühmte sich Tevinter nicht gerade allzu größer Beliebtheit im Süden und schon gar nicht nördlich davon und andererseits war sie anscheinend geflohen. Eine Verbrecherin vielleicht, oder eine Sklavin die ihren Meister ermordet und bei Nacht und Nebel entschwunden war. All das würde Sinn machen denn es passte doch sehr gut zu dem verruchten Beruf, den die Elfe ausübte. Mordred jedoch hatte nur gelächelt. Sie hatte ihn einen „Mann mit Lebenserfahrung und Weltoffenheit“ und Edelmann genannt, was ihm ein noch verschmitzteren Gesichtsausdruck abgenötigt hatte. „Sehr klug gesprochen, Mylady Viridis. Ich bin für derlei Schmeicheleien durchaus nicht unempfänglich, vor allem wenn sie so wahr sind. Euer Geheimnis soll das meine sein!“
Seine Wacht endete und blinzelt tastete er sich zu Mealla. Das Feuer war zu einem kleinen Haufen knackender Kohlen verkommen, doch hatten die Sechs keinen Vorrat an Brennholz in die Mühle geschafft. Es würde wohl reichen um die Nacht nicht frieren zu müssen, aber nicht um den rotgoldenen Schein, der tanzende Schatten an die Wände geworfen hatte, am Leben zu halten.
„Lady Viridis“, flüsterte Mordred und tippte Mealla leicht an. Die Elfe schlug sofort die Augen auf und schien eine Sekunde zu brauchen um sich zu orientieren. Es verwirrte sie offenbar nicht allein unterwegs zu sein und von anderen als sich selbst geweckt zu werden. „Keine Sorge“, sagte Mordred behutsam. „Eure Wache beginnt.“ Die Elfe nickte etwas verschlafen, war dann aber schnell wach während Mordred sich erneut in sein Nachtlager kuschelte. Die Wachperioden waren so kurz, dass die Decke noch immer warm von seinem Schlaf vor der Wacht war.

numberten
19.11.2015, 21:06
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Larissa legte sich schlafen. Ihr Körper schmerzte an den Stellen, wo Mordred sie erwischt hatte. Er war ein guter Lehrer, führte alle Lektionen gut aus, stand mit Rat und Tat beiseite doch war er zweifellos auch gnadenlos was Fehler anging. Anfangs waren es Klopfer die er der Elfe verpasste, wenn sie eine falsche Parade machte oder einen sinnbefreiten Angriff startete, doch wenn sich der Fehler wiederholte obwohl er sie stets darüber aufklärte und darauf hinwies besser darauf zu achten, dann schlug er hart zu und verursachte einen wahren Frühling der Schmerzen. Ihre Oberschenkel waren blau und lila, ebenso wie ihre rechte Schulter die er drei Mal erwischt hatte, zweimal davon hart. Einen Stoß fühlte sie noch immer in ihrer Magengegend obwohl der Lederharnisch schlimmeres verhindert hatte und die Knöchel ihrer Schwerthand wiesen abgeschabte Haut und blutige Wunden auf. Dennoch hatte das Training ihr so viel Spaß gemacht, dass sie zum Schluss sogar laut lachend, als das Training einem Spiel wich, hinter Mordred herrannte der sich ebenfalls wie ein kleiner Junge in die Büsche hinter dem Haus flüchtete und ein Duell Gut gegen Böse imitierte. „Für Arlathan!“, rief Larissa wie in den Geschichten und mit dem Klick-Klack der Schwerter fochten die Beiden bis zum Bach. Mittlerweile war sie Mordred sehr zugetan und betrachtete ihn nicht nur als Schönling wie sie sich die Shemlen-Könige immer vorgestellt hatte und als denjenigen, der sie vor dem zottelbärtigen Priester gerettet hatte, sondern mehr und mehr als Freund. Und sie meinte auch bei dem Antivaner eine ähnliche Zuneigung zu spüren, wenn er sie mit seinen olivgrünen Augen anschaute und lächelte. Sie drehte sich auf die Seite und fluchte leise. Die Schulter schmerzte bei Druck noch immer und so legte sie sich wieder auf den Rücken und starrte in das Gebälk über ihr. Eine Eule flog alle paar Stunden hinein und wieder hinaus und manchmal shuhute sie zu den Sechs hinab. Larissa schaute an ihren Füßen vorbei auf Morgana. Die Hexe träumte schon, auf die Seite gerollt und das hellhäutige Gesicht dem Feuer in der Mitte der Schlafenden zugewandt. Wie gerne hätte sie sich zu ihr gelegt, den Arm um sie gelegt und in der Nacht, in der ein leichter Windstoß über den Boden der Mühle kroch und Larissa im Genick fröstelte, ihre warme Nähe gesucht. Doch das schien ihr falsch und heuchlerisch und so beließ es die Elfe bei dem Blick ins Gebälk und der Hoffnung auf baldigen Schlaf.


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Nimues Wacht war fast vorbei. Ihr war klar gewesen, dass sie Annehmlichkeiten irgendwann einmal enden würden, doch zumindest verzichtete man diese Nacht auf Doppelwachen. Somit musste sich die Magierin zumindest nicht mit einer weiteren Person herumplagen. Dem geschwätzigen Mordred oder dem stumpfen Artur, oder noch schlimmer der zickigen Hexe die völlige Resistenz gegen guten Rat und Logik aufwies. Nicht einmal mit einem der Spitzohren hätte sie jetzt das Verlangen zu reden, obwohl Larissa ihr freundlich gesonnen schien, nachdem sie ihr am späten Abend nach dem Pilzeintopf geforderte Künste der Heilung gegeben hatte. „Dies hier“, hatte sie gesagt und eine dünne Phiole von etwa der Länge eines Mittelfingers gegeben in der eine rötlich-nebulöse Flüssigkeit schimmerte. „…nimmst du nur ein, wenn du schwer getroffen bist. Es wird dich am Leben halten selbst wenn ein Jagdspieß dich durchlöchert hat. Allerdings nicht für immer. Versuche in der Situation wenn du es benutzten musst so schnell wie möglich zu mir zu kommen. Hier ist eine Zweite. Du wirst keine Schmerzen fühlten und dich selbst kräftig, aber das ist nur eine trügerische Sicherheit. Komm sofort zu mir, denn die Wirkung verfliegt ebenso rasch wie sie kommt!“ Sie drückte ihr die Phiolen in die Hand. „Was ist das?“, fragte Larissa. „Hohe Alchemie. Man nennt sie Drachentränen und sie wurde angeblich während der ersten Verderbnis extrahiert, damit die Grauen Wächter und ihre Verbündeten noch mehr und mehr Brut erschlagen konnten, obwohl sie eigentlich schon tot sein sollten.“ Nimue hob die Schultern, da sie die Legende bezweifelte. „Und hier!“ Sie reichte ihr zwei Wundumschläge. „Nichts Besonderes. Die Besseren hab ich Artur gegeben aber dafür ist der hier noch für dich“, sagte sie und reichte Larissa noch ein Glasbehältnis, ein kleines Fläschchen mit weinroter und weit wässrigerer Flüssigkeit als die Drachentränen es waren. „Schmeck nach Kirsche“, sagte Nimue, erwiderte Larissas darauf folgendes Lächeln aber nicht. „Schwertstiche, Pfeilwunden, alles was punktierende Fleischwunden verursacht. Dann das hier trinken und ein normaler Verband reicht aus. Mehr kann ich jetzt nicht für dich tun.“
Die Elfe hatte ihr überschwänglich gedankt, doch Nimue war an Dank kaum interessiert. Was sie interessierte war das rasche Vorankommen!
Die Magierin gähnte wobei ihre langen, spitzen Fangzähne im fahlen Licht des Feuers silbrig glänzten. Ihre Pfoten hatte sie in Katzenmanier und den Bauch geschoben und lauschte nun dem Flattern der Eulenflügel, während sich das Tier wieder in die Lüfte schwang. Es gab einige Gestaltwandler, die die Gestalt von Vögel bevorzugten und hin und wieder wünschte sich Nimue auch sie hätte sie auf einen Falken oder eine Eule spezialisiert, als sie die Kunst erlernte, doch andererseits boten auch Katze und Wolf Vorteile, die denen der Vögel überlegen waren. Zum Beispiel hörte sie nun intensiver noch als es die Elfen taten und obwohl die Farben dem Grau gewichen waren, hatten sich die Schatten der Dunkelheit bis auf Wenige im Außenbereich der Mühle zurückgezogen. Hinzu kam, dass sie fast nie fror, denn das Fell der Tiere bot witterungsfesten Schutz.
Die Magierin erhob sich und tapste lautlos durch die Reihen der Schlafenden um einen Blick nach Draußen zu werfen. Kein Mond war zu sehen, dafür war es einfach zu wolkig und ein starker Wind pfiff durch das Geäst um die Mühle herum. Nimues Ohren wackelten, als eine Windböe scharf um die Ecke des Gebäudes zischte. Es wäre jetzt Zeit Mordred zu wecken und zu schlafen.


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Es hatte Mordred überrascht, dass die Elfe namens Mealla seine Muttersprache sprechen konnte. Andererseits lag Tevinter ja auch dicht an Antiva und immerhin sprach auch Mordred einige Worte der imperialen Sprache. Zuerst hatte Mealla anscheinend versucht Mordred zu verwirren, da sie ihn vorerst fragte warum er denken würde sie stamme aus dem Reich. Dann jedoch erzählte sie, dass es die Wahrheit war und sie auf mehreren Gründen ihre Herkunft zu verschleiern suchte. Einerseits rühmte sich Tevinter nicht gerade allzu größer Beliebtheit im Süden und schon gar nicht nördlich davon und andererseits war sie anscheinend geflohen. Eine Verbrecherin vielleicht, oder eine Sklavin die ihren Meister ermordet und bei Nacht und Nebel entschwunden war. All das würde Sinn machen denn es passte doch sehr gut zu dem verruchten Beruf, den die Elfe ausübte. Mordred jedoch hatte nur gelächelt. Sie hatte ihn einen „Mann mit Lebenserfahrung und Weltoffenheit“ und Edelmann genannt, was ihm ein noch verschmitzteren Gesichtsausdruck abgenötigt hatte. „Sehr klug gesprochen, Mylady Viridis. Ich bin für derlei Schmeicheleien durchaus nicht unempfänglich, vor allem wenn sie so wahr sind. Euer Geheimnis soll das meine sein!“
Seine Wacht endete und blinzelt tastete er sich zu Mealla. Das Feuer war zu einem kleinen Haufen knackender Kohlen verkommen, doch hatten die Sechs keinen Vorrat an Brennholz in die Mühle geschafft. Es würde wohl reichen um die Nacht nicht frieren zu müssen, aber nicht um den rotgoldenen Schein, der tanzende Schatten an die Wände geworfen hatte, am Leben zu halten.
„Lady Viridis“, flüsterte Mordred und tippte Mealla leicht an. Die Elfe schlug sofort die Augen auf und schien eine Sekunde zu brauchen um sich zu orientieren. Es verwirrte sie offenbar nicht allein unterwegs zu sein und von anderen als sich selbst geweckt zu werden. „Keine Sorge“, sagte Mordred behutsam. „Eure Wache beginnt.“ Die Elfe nickte etwas verschlafen, war dann aber schnell wach während Mordred sich erneut in sein Nachtlager kuschelte. Die Wachperioden waren so kurz, dass die Decke noch immer warm von seinem Schlaf vor der Wacht war.

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Mealla wurde von einem leichten Tippen geweckt, welches sie sofort aus dem Schlaf riss. Ihre Augen leuchteten im dunkeln der Hütte auf, wie bei einer Katze und gewöhnten sich schnell an die Dunkelheit. Vor ihr stand der Antivaner, welcher sie an ihre Wache erinnerte. Mealla nickte leicht, während ihre Sinne wieder begannen hochzufahren. Durch ihre jahrelange Ausbildung von klein auf, brauchte sie nicht lange um nach dem wecken aktiv zu werden. Schließlich waren sie damals ständig für irgendwelche Nachtübungen oder Strafaktionen aus den Betten gerissen worden. Trotzdem war sie es fast schon nicht mehr gewohnt von jemand anderen geweckt zu werden. Während der Antivaner sich in sein Bett legte, begann Mealla sich flink anzuziehen und warf sich ihren Harnisch über. Im Licht des schwachen Feuers, befestigte sie ihre restliche Ausrüstung, schnappte ihren Kompositbogen und Speer und trat aus der Mühle hinaus. Draussen war es stockfinster, aber Meallas elfische Augen gewöhnten sich schnell daran und machten sich ein Bild von der nächtlichen Szenerie. Viel gab es nicht zu sehen, um die Mühle herum war eine große Freifläche, naheliegende Bäume waren wohl der Mühle als erstes zum Opfer gefallen. Der Wald war lag als schwarzes Ungetüm einen kleinen Fußmarsch von der Mühle entfernt. Falls etwas aus ihm herausbrechen sollte hatte Mealla alle Zeit der Welt um zu reagieren. Die Straße lag hinter der Mühle ebenfalls ein Stückchen entfernt. Mealla rechnete nicht mit bösen Überraschungen, die dunkle Brut sollte eigentlich irgendwo im Süden sein, die Banditen vermutlich noch ein Weilchen entfernt und Wildtiere waren im allgemeinen nicht so dumm so weit aus dem Wald zu kommen. Wenn doch würde Mealla wohl ein paar nächtliche Zielübungen abhalten können. Das wäre zumindestens spannender als nur herumzusitzen. Sie konnte sich bisher noch keine genaue Meinung über ihre Jagdgenossen bilden, außer das diese eher langsam unterwegs war. Ob sie im Kampf etwas nützten würde sich wohl noch zeigen müssen, wenn nicht würden sie vielleicht wenigstens die Banditen so lange beschäftigen das Mealla ihre Gegner mit Pfeilen spicken konnte.

*
Artur war von einem leichten Stupser durch einen Holzstab geweckt worden, der sich als der Speer der Kopfgeldjägerin darstellte. Langsam erhob er sich während die Kopfgeldjägerin mit ihren leuchtenden Augen noch wartete bis er richtig wach war. Artur fragte sich was dieses Leuchten hervorrief, zwar wusste er das Elfen im Dunkeln besser sahen als Menschen, dies traf jedoch auch auf Zwerge zu deren Augen nicht leuchteten. Vielleicht waren sie ja mit Katzen verwandt spitze Ohren hatten sie ja auch. Nachdem er sich endgültig erhoben hatte wünschte ihm die Elfe eine ruhige Wache und verschwand wieder in ihrer Nische. Artur trat wärendessen aus der Hütte. Die Söldnerin war schon ein wenig ungewöhnlich, abseits der Tatsache das man bewaffnete Elfenkopfgeldjägerinnen nur selten zu Gesicht bekam. Während des Ritts hatte sie sich abseits der Gruppe gehalten, immer vorausreitend auf Eile bedacht. Ihre Reitkünste waren routiniert und ihre Haltung im Sattel tadellos. Vermutlich hatte sie schon viel Zeit mit reiten verbracht, vermutlich mehr als Artur der die letzten Jahre häufiger abgesessen als aufgesessen gekämpft hatte. Ein einzelner Reiter konnte nur schwer eine Sturmangriff zu Pferde durchführen.

*
Morgana hatte besser geschlafen als die letzte Nacht, allerdings war ihre Laune nicht gerade gut als Artur sie weckte und sie ihre Wache antrat. Der gestrige Tag war deprimierend gewesen und auch wenn Morgana hoffte das der heutige besser sein würde, so war nur verhalten optimistisch. Vermutlich würde sie heute auf diese Banditen treffen. Ein weiterer Bluttag auf ihrer Reise um ein wenig geld zu verdienen. Trotzdem kamen sie nach Morganas Empfinden gut voran und wenn sie ihre Aufzeichnungen nicht fehl interpretierte kamen sie einem bestimmten Ort langsam aber stetig näher. Morgana würde das Thema ansprechen wenn es soweit war. Ihre bisherige Route würde sie eh in die Nähe führen, also musste sie sich noch nicht anstrengen die Gruppe zu überreden einen kleinen Umweg zu machen. Jetzt hörte sie in die Dunkelheit der Nacht hinein welche sich allerdings allmählich begann aufzuklaren und heller zu werden. Bald würde es wieder hell sein und die Gruppe wieder aufbrechen können.
Überraschenderweise stand sogar einer ihrer Gefährten auf bevor Morgana auf den Gedanken kam jemanden zu wecken, denn auf einmal stand die Kopfegeldjägerin neben ihr, ohne ihre Rüstung und nur mit umgeschnallten Waffengürtel. Der Himmel war inzwischen dunkelblau wie das Wollhemd der Elfe. Diese wünschte der Hexe freundlich einen guten Morgen und trat aus der Tür in den Hof hinaus. Dann begann sie sich zu bewegen und irgendwelche Lockerungsübungen zu absolvieren. Morgana sah so etwas als nicht erforderlich lockerten sich ihre Muskeln doch schon genug bei den täglichen Märschen.
Mealla wärmte sich vorsichtig auf, nachdem sie die missmutig dreinblickende Schwarzhaarige gegrüßt hatte. Sie war sich noch immer nicht sicher welche Rolle diese in der Söldnergruppe erfüllte, aber vielleicht würde sie das ja heute erfahren. Sehr neugierig war sie allerdings nicht, sie war keine Freundin von sinnlosen Geplänkel zumindestens fing sie es selten an. Mealla ließ sich langsam auf den Boden hinab und führte einen perfekten Querspagat aus. Beweglichkeit war für sie recht wichtig, zudem sorgte diese Beweglichkeit und Elastizität ihrer Gelenke dafür das sie sich bei einem Sturz vom Pferd nicht so leicht verletzte. Außerdem war es eine nette Übung und so begann sie im Spagat ihren Oberkörper zu dehnen und mit den Fingern ihre Zehen zu berühren.
"Dieses kleine Schweinchen ging zum Markt. Dieses kleine Schweinchen blieb daheim.",dachte sie während sie die Stelle am Stiefel antippte an denen ihre Zehen lagen. Nach dieser und diverser Übungen erhob sie sich und begab sich zum Bach bei der Mühle wo sie ihre Oberbekleidung auszog um sich zu waschen. Jetzt war sie noch ungestört, denn auch wenn sie kein großes Schamgefühl hatte, so hatte sie doch keine Lust auf dumme Blicke wegen dem Brandzeichen das auf ihrer rechten Schulter prangte. Ein unauslöschliches Zeichen ihres früheren Lebens und das jedem zeigte das sie einst nicht mehr als Besitz war. Nach ihren Waschungen zog sie sich an und begab sich zur Mühle zurück, bald würde auch der Rest dieser Gesellschaft aufwachen und es konnte endlich weitergehen.

Bald war die Sonne komplett aufgegangen und nachdem Morgana den Rest der Gruppe geweckt hatte und alle morgendlichen Maßnahmen abgeschloßen waren, machte sich die Gruppe wieder auf die Weiterreise. Sie hatten sich ein gutes Frühstück gegönnt und waren jetzt alle relativ ausgeruht unterwegs. Mealla hatte sich nach vorne gesetzt und beobachtete die Umgebung nach auffälligen Spuren. Sie näherten sich langsam dem Gebiet in denen die Banditen aktiv waren, weswegen es sein konnte das man Zeichen ihres Treibens sah. Vorerst war jedoch nichts besonderes zu erkennen, außer das ihnen nach einiger Zeit andere Reisende entgegenkamen die einen nervösen Eindruck machten. Auch ein Händler war dabei der sich beim Anblick der Gruppe hinter seiner bewaffneten Eskorte verbarg und sie nervös anschaute. Artur wollte sie eigentlich nach Auffälligkeiten fragen, aber der Händler trieb seine Wächter zur Eile an ohne eine der potenziellen Frage der Gruppe beantworten zu wollen. Auch wenn das nicht sehr hilfreich war, so war es dennoch ein eindeutige Zeichen das sie auf dem richtigen Weg waren.
Kurz nach dieser Begegnung schloss Artur mit seinen Pferd zu Mealla auf und beschloß sie zu ihren Informationen zu befragen.
"Wie sieht es aus ? Nähern wir uns allmählich dem Ort des letzten Überfalls ?", fragte er die Kopfgeldjägerin. Mealla nickte zur Antwort.
"Seid ihr ungeduldig Ser Artur ? Ich kann es nachvollziehen, aber ich kann euch beruhigen. Wir nähern uns stetig dem Ort Sedos, in dessen Nähe der letzte Überfall stattgefunden hat. Das dieser Überfall jedoch schon ein paar Tage her ist würde ich mir nicht zu viele Hoffnungen machen. Aber es hat die letzten Tage nicht geregnet, also könnte dort noch etwas nützliches zu finden sein. Wenn nicht wird die Befragung der Einwohner vonSedos wohl zweckdienlich sein. Wir finden die Bande keine Sorge.", sagte sie entgegenkommend.
Artur nickte knapp und ließ sich dann langsam wieder zurückfallen. Es war gut das die Kopfgeldjägerin nicht bis zuletzt ihre Informationen zurückhielt, dass war vertrauenserweckender als hätte sie alles für sich behalten. Auch wenn er nicht ganz so optimistisch war wie die Kopfgeldjägerin. Falls sich die Räuber in den Wäldern versteckt hatten, würde es schwer werden sie aufzuspüren.

Nach einiger Zeit, es war noch nichtmal Mittag, erreichten sie ihr Ziel. Mealla sah die Stelle schon von Weitem und trabte gemächlich heran und stieg dort vom Pferd ab. Während der Rest der Gruppe langsam an die Stelle herankam, begann sie damit sich umzusehen. Ein halbverbrannter großer Karren lag im Straßengraben. Auf der Straße selbst war es sinnlos nach Spuren zu suchen da diese stark frequentiert war und die Reisenden schon alle möglichen Spuren verwischt hatten. Abseits der Straße war dieChanc jedoch bei weitem größer, das Wetter war trocken geblieben. Sie sah keine Leichen oder Kadaver von Zugtieren und Reisenden. Vermutlich hatten die Anwohner von Sedos oder Soldaten sich darum gekümmert. Eher die Dorfbewohner, welche vermutlich die Leichen nochmal nach verbliebenen Preziosen gefleddert hatten. Mealla sah neben den Spuren dieser Bauerntrampel jedoch noch andere. Diese rührten eindeutig von schweren Stiefeln her und auch Hufabdrücke waren zu sehen. Scheinbar waren die Rüber zumindestens teilweise beritten, was ihren doch recht großen Aktionsradius erklären würde. Das gras um die Stelle war teilweise verbrannt, vor allem um den Karren herum. Mealla sah auch braune Flecken auf dem Gras, welche von schon lange getrockneten Blut herrührten. Während die leichteren Spuren in das Dorf führten, wiesen die Huf und Steifelspuren in Richtung des anliegenden Waldes, welcher sich auf breiter Fläche erstreckte und ziemlich groß zu sein schien. Wenn sich die Bande dort zurückzog, würde ihr Versteck nicht leicht aufzufinden sein. Allerdings war es am Anfang niemals so einfach wie man hoffte. Die Dorfbewohner und Banditen waren auf jedenfall recht gründlich gewesen bis auf ein paar Kleidungsfetzen waren keine auffälligen Gegenstände zu sehen. Schließlich entdeckte Mealla in einer tieferen Kuhle doch noch etwas und bückte sich um es aufzuheben. Ihr Fund stellte sich als stark verweste Hand heraus, welche scheinbar beim Abschlagen in den Graben gesegelt war. Bis auf einen starken Madenbefall konnte Meall allerdings nichts feststellen, weswegen sie den Klumpen wieder zurück in den Graben schleuderte. Der Rest der Gruppe war inzwischen auch schon am Fundort angelangt und begann sich jetzt auch teilweise umzusehen. Die Elfe ging auf den Ritter zu, welcher von seinem Pferd abgestiegen war und dessen Visier den Ort des Geschehens untersuchte.
"Hier ist der Ort des letzten Überfalls, Ser Artur. Wie zu erwarten nicht viel, die Banditen und wohl die Landbevölkerung haben sich hier schon ausgiebig bedient und auch die Leichen bestattet. Trotzdem sind immer noch Spuren der Banditen zu erkennen, sie führen zu diesem Wald dort hinten.", klärte sie den Ritter über ihre bisherigen Erkenntnisse. Sie bezweifelte das die Spuren zum Wald sehr hilfreich waren, aber vielleicht wollte der Söldner sie sich genauer ansehen. Artur nahm es nickend zur Kenntnis.
Mealla drehte sich wieder zu dem Überfallort und beschloss sich die Spuren zum Wald hin nochmal genauer anzusehen. Vielleicht ließ sich noch etwas genaueres über die Zahl der Banditen sagen.
"Larissa. Würdet ihr euch die Spuren die zum Wald führen mal genauer ansehen ? Vermutlich verliert sich die Spur dort im Dickicht, aber ich denke es würde nicht schaden wenn man es sich nochmal ansieht.", sprach er an die Dalish gewandt, welche sich gerade den Karren ansah. Bisher hatte sich die Elfe immer als sehr findig erwiesen und sie kannte sich wohl am ehesten im Wald aus. Außerdem konnte er ihr vertrauen, während er sich bei der Kopfgeldjägerin nicht sicher sein konnte ob sie nicht doch plötzlich Informationen zurückhielt.

Shepard Commander
19.11.2015, 22:35
http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Mealla_portrait.jpg

Mealla wurde von einem leichten Tippen geweckt, welches sie sofort aus dem Schlaf riss. Ihre Augen leuchteten im dunkeln der Hütte auf, wie bei einer Katze und gewöhnten sich schnell an die Dunkelheit. Vor ihr stand der Antivaner, welcher sie an ihre Wache erinnerte. Mealla nickte leicht, während ihre Sinne wieder begannen hochzufahren. Durch ihre jahrelange Ausbildung von klein auf, brauchte sie nicht lange um nach dem wecken aktiv zu werden. Schließlich waren sie damals ständig für irgendwelche Nachtübungen oder Strafaktionen aus den Betten gerissen worden. Trotzdem war sie es fast schon nicht mehr gewohnt von jemand anderen geweckt zu werden. Während der Antivaner sich in sein Bett legte, begann Mealla sich flink anzuziehen und warf sich ihren Harnisch über. Im Licht des schwachen Feuers, befestigte sie ihre restliche Ausrüstung, schnappte ihren Kompositbogen und Speer und trat aus der Mühle hinaus. Draussen war es stockfinster, aber Meallas elfische Augen gewöhnten sich schnell daran und machten sich ein Bild von der nächtlichen Szenerie. Viel gab es nicht zu sehen, um die Mühle herum war eine große Freifläche, naheliegende Bäume waren wohl der Mühle als erstes zum Opfer gefallen. Der Wald war lag als schwarzes Ungetüm einen kleinen Fußmarsch von der Mühle entfernt. Falls etwas aus ihm herausbrechen sollte hatte Mealla alle Zeit der Welt um zu reagieren. Die Straße lag hinter der Mühle ebenfalls ein Stückchen entfernt. Mealla rechnete nicht mit bösen Überraschungen, die dunkle Brut sollte eigentlich irgendwo im Süden sein, die Banditen vermutlich noch ein Weilchen entfernt und Wildtiere waren im allgemeinen nicht so dumm so weit aus dem Wald zu kommen. Wenn doch würde Mealla wohl ein paar nächtliche Zielübungen abhalten können. Das wäre zumindestens spannender als nur herumzusitzen. Sie konnte sich bisher noch keine genaue Meinung über ihre Jagdgenossen bilden, außer das diese eher langsam unterwegs war. Ob sie im Kampf etwas nützten würde sich wohl noch zeigen müssen, wenn nicht würden sie vielleicht wenigstens die Banditen so lange beschäftigen das Mealla ihre Gegner mit Pfeilen spicken konnte.

*
Artur war von einem leichten Stupser durch einen Holzstab geweckt worden, der sich als der Speer der Kopfgeldjägerin darstellte. Langsam erhob er sich während die Kopfgeldjägerin mit ihren leuchtenden Augen noch wartete bis er richtig wach war. Artur fragte sich was dieses Leuchten hervorrief, zwar wusste er das Elfen im Dunkeln besser sahen als Menschen, dies traf jedoch auch auf Zwerge zu deren Augen nicht leuchteten. Vielleicht waren sie ja mit Katzen verwandt spitze Ohren hatten sie ja auch. Nachdem er sich endgültig erhoben hatte wünschte ihm die Elfe eine ruhige Wache und verschwand wieder in ihrer Nische. Artur trat wärendessen aus der Hütte. Die Söldnerin war schon ein wenig ungewöhnlich, abseits der Tatsache das man bewaffnete Elfenkopfgeldjägerinnen nur selten zu Gesicht bekam. Während des Ritts hatte sie sich abseits der Gruppe gehalten, immer vorausreitend auf Eile bedacht. Ihre Reitkünste waren routiniert und ihre Haltung im Sattel tadellos. Vermutlich hatte sie schon viel Zeit mit reiten verbracht, vermutlich mehr als Artur der die letzten Jahre häufiger abgesessen als aufgesessen gekämpft hatte. Ein einzelner Reiter konnte nur schwer eine Sturmangriff zu Pferde durchführen.

*
Morgana hatte besser geschlafen als die letzte Nacht, allerdings war ihre Laune nicht gerade gut als Artur sie weckte und sie ihre Wache antrat. Der gestrige Tag war deprimierend gewesen und auch wenn Morgana hoffte das der heutige besser sein würde, so war nur verhalten optimistisch. Vermutlich würde sie heute auf diese Banditen treffen. Ein weiterer Bluttag auf ihrer Reise um ein wenig geld zu verdienen. Trotzdem kamen sie nach Morganas Empfinden gut voran und wenn sie ihre Aufzeichnungen nicht fehl interpretierte kamen sie einem bestimmten Ort langsam aber stetig näher. Morgana würde das Thema ansprechen wenn es soweit war. Ihre bisherige Route würde sie eh in die Nähe führen, also musste sie sich noch nicht anstrengen die Gruppe zu überreden einen kleinen Umweg zu machen. Jetzt hörte sie in die Dunkelheit der Nacht hinein welche sich allerdings allmählich begann aufzuklaren und heller zu werden. Bald würde es wieder hell sein und die Gruppe wieder aufbrechen können.
Überraschenderweise stand sogar einer ihrer Gefährten auf bevor Morgana auf den Gedanken kam jemanden zu wecken, denn auf einmal stand die Kopfegeldjägerin neben ihr, ohne ihre Rüstung und nur mit umgeschnallten Waffengürtel. Der Himmel war inzwischen dunkelblau wie das Wollhemd der Elfe. Diese wünschte der Hexe freundlich einen guten Morgen und trat aus der Tür in den Hof hinaus. Dann begann sie sich zu bewegen und irgendwelche Lockerungsübungen zu absolvieren. Morgana sah so etwas als nicht erforderlich lockerten sich ihre Muskeln doch schon genug bei den täglichen Märschen.
Mealla wärmte sich vorsichtig auf, nachdem sie die missmutig dreinblickende Schwarzhaarige gegrüßt hatte. Sie war sich noch immer nicht sicher welche Rolle diese in der Söldnergruppe erfüllte, aber vielleicht würde sie das ja heute erfahren. Sehr neugierig war sie allerdings nicht, sie war keine Freundin von sinnlosen Geplänkel zumindestens fing sie es selten an. Mealla ließ sich langsam auf den Boden hinab und führte einen perfekten Querspagat aus. Beweglichkeit war für sie recht wichtig, zudem sorgte diese Beweglichkeit und Elastizität ihrer Gelenke dafür das sie sich bei einem Sturz vom Pferd nicht so leicht verletzte. Außerdem war es eine nette Übung und so begann sie im Spagat ihren Oberkörper zu dehnen und mit den Fingern ihre Zehen zu berühren.
"Dieses kleine Schweinchen ging zum Markt. Dieses kleine Schweinchen blieb daheim.",dachte sie während sie die Stelle am Stiefel antippte an denen ihre Zehen lagen. Nach dieser und diverser Übungen erhob sie sich und begab sich zum Bach bei der Mühle wo sie ihre Oberbekleidung auszog um sich zu waschen. Jetzt war sie noch ungestört, denn auch wenn sie kein großes Schamgefühl hatte, so hatte sie doch keine Lust auf dumme Blicke wegen dem Brandzeichen das auf ihrer rechten Schulter prangte. Ein unauslöschliches Zeichen ihres früheren Lebens und das jedem zeigte das sie einst nicht mehr als Besitz war. Nach ihren Waschungen zog sie sich an und begab sich zur Mühle zurück, bald würde auch der Rest dieser Gesellschaft aufwachen und es konnte endlich weitergehen.

Bald war die Sonne komplett aufgegangen und nachdem Morgana den Rest der Gruppe geweckt hatte und alle morgendlichen Maßnahmen abgeschloßen waren, machte sich die Gruppe wieder auf die Weiterreise. Sie hatten sich ein gutes Frühstück gegönnt und waren jetzt alle relativ ausgeruht unterwegs. Mealla hatte sich nach vorne gesetzt und beobachtete die Umgebung nach auffälligen Spuren. Sie näherten sich langsam dem Gebiet in denen die Banditen aktiv waren, weswegen es sein konnte das man Zeichen ihres Treibens sah. Vorerst war jedoch nichts besonderes zu erkennen, außer das ihnen nach einiger Zeit andere Reisende entgegenkamen die einen nervösen Eindruck machten. Auch ein Händler war dabei der sich beim Anblick der Gruppe hinter seiner bewaffneten Eskorte verbarg und sie nervös anschaute. Artur wollte sie eigentlich nach Auffälligkeiten fragen, aber der Händler trieb seine Wächter zur Eile an ohne eine der potenziellen Frage der Gruppe beantworten zu wollen. Auch wenn das nicht sehr hilfreich war, so war es dennoch ein eindeutige Zeichen das sie auf dem richtigen Weg waren.
Kurz nach dieser Begegnung schloss Artur mit seinen Pferd zu Mealla auf und beschloß sie zu ihren Informationen zu befragen.
"Wie sieht es aus ? Nähern wir uns allmählich dem Ort des letzten Überfalls ?", fragte er die Kopfgeldjägerin. Mealla nickte zur Antwort.
"Seid ihr ungeduldig Ser Artur ? Ich kann es nachvollziehen, aber ich kann euch beruhigen. Wir nähern uns stetig dem Ort Sedos, in dessen Nähe der letzte Überfall stattgefunden hat. Das dieser Überfall jedoch schon ein paar Tage her ist würde ich mir nicht zu viele Hoffnungen machen. Aber es hat die letzten Tage nicht geregnet, also könnte dort noch etwas nützliches zu finden sein. Wenn nicht wird die Befragung der Einwohner vonSedos wohl zweckdienlich sein. Wir finden die Bande keine Sorge.", sagte sie entgegenkommend.
Artur nickte knapp und ließ sich dann langsam wieder zurückfallen. Es war gut das die Kopfgeldjägerin nicht bis zuletzt ihre Informationen zurückhielt, dass war vertrauenserweckender als hätte sie alles für sich behalten. Auch wenn er nicht ganz so optimistisch war wie die Kopfgeldjägerin. Falls sich die Räuber in den Wäldern versteckt hatten, würde es schwer werden sie aufzuspüren.

Nach einiger Zeit, es war noch nichtmal Mittag, erreichten sie ihr Ziel. Mealla sah die Stelle schon von Weitem und trabte gemächlich heran und stieg dort vom Pferd ab. Während der Rest der Gruppe langsam an die Stelle herankam, begann sie damit sich umzusehen. Ein halbverbrannter großer Karren lag im Straßengraben. Auf der Straße selbst war es sinnlos nach Spuren zu suchen da diese stark frequentiert war und die Reisenden schon alle möglichen Spuren verwischt hatten. Abseits der Straße war dieChanc jedoch bei weitem größer, das Wetter war trocken geblieben. Sie sah keine Leichen oder Kadaver von Zugtieren und Reisenden. Vermutlich hatten die Anwohner von Sedos oder Soldaten sich darum gekümmert. Eher die Dorfbewohner, welche vermutlich die Leichen nochmal nach verbliebenen Preziosen gefleddert hatten. Mealla sah neben den Spuren dieser Bauerntrampel jedoch noch andere. Diese rührten eindeutig von schweren Stiefeln her und auch Hufabdrücke waren zu sehen. Scheinbar waren die Rüber zumindestens teilweise beritten, was ihren doch recht großen Aktionsradius erklären würde. Das gras um die Stelle war teilweise verbrannt, vor allem um den Karren herum. Mealla sah auch braune Flecken auf dem Gras, welche von schon lange getrockneten Blut herrührten. Während die leichteren Spuren in das Dorf führten, wiesen die Huf und Steifelspuren in Richtung des anliegenden Waldes, welcher sich auf breiter Fläche erstreckte und ziemlich groß zu sein schien. Wenn sich die Bande dort zurückzog, würde ihr Versteck nicht leicht aufzufinden sein. Allerdings war es am Anfang niemals so einfach wie man hoffte. Die Dorfbewohner und Banditen waren auf jedenfall recht gründlich gewesen bis auf ein paar Kleidungsfetzen waren keine auffälligen Gegenstände zu sehen. Schließlich entdeckte Mealla in einer tieferen Kuhle doch noch etwas und bückte sich um es aufzuheben. Ihr Fund stellte sich als stark verweste Hand heraus, welche scheinbar beim Abschlagen in den Graben gesegelt war. Bis auf einen starken Madenbefall konnte Meall allerdings nichts feststellen, weswegen sie den Klumpen wieder zurück in den Graben schleuderte. Der Rest der Gruppe war inzwischen auch schon am Fundort angelangt und begann sich jetzt auch teilweise umzusehen. Die Elfe ging auf den Ritter zu, welcher von seinem Pferd abgestiegen war und dessen Visier den Ort des Geschehens untersuchte.
"Hier ist der Ort des letzten Überfalls, Ser Artur. Wie zu erwarten nicht viel, die Banditen und wohl die Landbevölkerung haben sich hier schon ausgiebig bedient und auch die Leichen bestattet. Trotzdem sind immer noch Spuren der Banditen zu erkennen, sie führen zu diesem Wald dort hinten.", klärte sie den Ritter über ihre bisherigen Erkenntnisse. Sie bezweifelte das die Spuren zum Wald sehr hilfreich waren, aber vielleicht wollte der Söldner sie sich genauer ansehen. Artur nahm es nickend zur Kenntnis.
Mealla drehte sich wieder zu dem Überfallort und beschloss sich die Spuren zum Wald hin nochmal genauer anzusehen. Vielleicht ließ sich noch etwas genaueres über die Zahl der Banditen sagen.
"Larissa. Würdet ihr euch die Spuren die zum Wald führen mal genauer ansehen ? Vermutlich verliert sich die Spur dort im Dickicht, aber ich denke es würde nicht schaden wenn man es sich nochmal ansieht.", sprach er an die Dalish gewandt, welche sich gerade den Karren ansah. Bisher hatte sich die Elfe immer als sehr findig erwiesen und sie kannte sich wohl am ehesten im Wald aus. Außerdem konnte er ihr vertrauen, während er sich bei der Kopfgeldjägerin nicht sicher sein konnte ob sie nicht doch plötzlich Informationen zurückhielt.


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Nichts! Nichts hatten sie sich mit zehn Souvereign erkauft! Das war was Larissa feststellte, als diese neue andere Elfe sie zu einem in den Graben gestoßenen Karren führte nur wenige Meter von der gewöhnlichen Straße und unweit eines schäbigen Shemlen-Dorfes entfernt. Zehn Souvereign für etwas, was Larissa im Vorbeigehen bemerkt hätte! Sogar Artur musste nun froh sein, dass er der anderen Elfe nur ein Viertel der Belohnung zugesagt hatte, denn als tüchtiger Geschäftsmann würde der Ritter die Fehlinvestition vermutlich bald schon bemerkt haben. Was hatte diese Mealla ihnen denn bisher genützt? Ihre „wertvollen Informationen“ bestanden aus gar nichts. Eine Bande von Räubern unbekannter Zahl überfielen auf einer gewöhnlichen Straße wehrlose Wagen. Die Stelle des Überfalls stach der Elfe so sehr ins Auge, dass nur ein Blinder sie hätte übersehen können und da die Kopfgeldjägerin außer gefährlich aussehen und schweigsam vorwegreiten nichts anzubieten hatte, war es ein Fehler gewesen sie mitzunehmen. Larissa grollte innerlich während sie sich den Wagen beschaute. Mordred, Morgana und Nimue hielten sich noch immer auf der Straße und schauten in Richtung Waldrand als würden sie erwarten, dass besagte Banditen johlend aus dem Unterholt hervorbrechen und ihnen einen kurzen aber sicherlich harten Kampf liefern würden.
Larissa berührte die verkohlten Stellen des Wagens, die so kalt waren wie der Himmel. Der steife Westwind hatte auch am Morgen nicht nachgelassen und zerzauste ihnen allen, Artur einmal abgesehen, mehr oder weniger das Haar. Mordred fluchte fiel und versuchte eitel wie er war die Frisur geordnet zu halten während Larissa das Geschwenkte der Haare irgendwann so sehr auf die Nerven gegangen war, dass sie es zu einem gelungenen Zopf zusammengefasst hatte. Artur rief sie herüber und sie leistete Folge, allerdings nicht ohne einen vielsagenden Blick in das Schwarz des Helminneren zu werfen.
Die Elfe legte die Linke auf das Ende ihres Schwertgriffes und drückte es sanft nach Unten. So verhinderte sie, dass die Lederscheide sie beim Hinknien behindern würde während sie die Spuren auf dem Boden anschaute. Mit der Rechten fuhr sie vorsichtig über das Gras. „Eine der Personen hat hier gelegen“, sagte Larissa und deutete auf eine kaum wahrnehmbare Druckstelle im Gras. „Und dort eine Andere. Die war aber auf jeden Fall tot.“ Die Gräser hatten eine bräunliche Farbe angenommen, wo das Blut sie benetzt hatte. Larissa tat ein paar sachte Schritte beiseite. „Hier war noch eine, aber lebendig und wild.“ Aufgerissene Erde, Klumpen von dunklem Lehm. Dieser Person hatte sich gewehrt. „Derjenige, der hier lag wurde weggezerrt“, erklärte Larissa und folgte der Spur in gen Waldrand. Sie stoppte und schaute nach Links. „Die Gruppe hat sich aufgeteilt. Dort sind schwere Fußabdrücke und die von Pferdehufen. Beschlagene Pferdehufe! Diese dort“, sie zeigte in einem weiten Bogen die vermutete Strecke: „…haben die Kerle mit dem Diebesgut genommen. Die hier die mit dem Entführten.“ Ein mulmiges Gefühl stieg in ihr auf während sie an ihre eigene Entführung dachte, die noch zu frisch war, als dass sie sie einfach übergehen könnte. Sie folgte der Spur und stoppte erneut, bückte sich und hob Etwas auf. „Hier hat sich die Person offenbar gewehrt“, sagte sie und hielt ein menschliches Ohr empor, zeigte es Artur und Mealla und warf es dann beiseite. Sie wischte sich die Finger in ihrem Mantel ab, eher aus Ekel als aus Notwendigkeit und setzte den Weg fort in den Wald hinein.
Es war ihr, als würde die zivilisierte Welt, die Welt der Shemlen und der Ritter, der Ländernamen und der fremden Sprachen und Bräuche mit einem Mal wie ausgeblendet als sie den Wald betrat. Es war, als wäre das Lärmen der Sprechenden und das Klirren des Metalls, das Klappern der Pferdehufe und das Schnarren der Händlerkarren abgelöst und an seine Stelle sei das erdrückende Schweigen der Natur unterbrochen bloß von dem lieblichen Knarren der Bäume, dem Zwitschern der Vögel in deren Kronen und dem wiederkehrenden Klopfen eines Spechtes weit im Inneren des Forest getreten. Die Elfe atmete tief durch, schmeckte den süßlichen Geruch hunderter und tausender Pflanzen, Blätter, Farne und Hölzer förmlich auf der Zunge während der Friede sie durchfloss wie Regen. Ein Frieden so innig und selbstlos wie ihn nur die Natur gewähren kann, wenn man sich ihr ganz und gar hingibt. Als Larissa die Augen jedoch wieder aufschlug fand sie sich noch immer in der Begleitung des Eisenmannes und der falschen Elfe die ihr in den Wald gefolgt waren. Plötzlich hatte Larissa den aufkeimenden Geschmack von Wut im Mund. Wie konnten sie es wagen diesen Ort zu betreten? Der Wald gehörte nur sich selbst, doch verstanden außer ihm lediglich die Dalish welch Zauber er in sich trug. Betrat Larissa etwa diese hohen Steinbauten, welche die Shemlen ihrem Gott zum Tribut erbaut hatten? Nein!
Nur schwerlich verdrängte Larissa diese Art des Denkens, die ihrem Volk den Ruf der einsamen Störenfriede eingebracht hatten und besann sich wieder auf ihre Aufgabe.
„Sie sind hier entlang“, sagte sie und schluckte trocken ihre Wut herunter. Die Banditen hatten scheinbar keine Angst gefunden oder verfolgt zu werden, denn selbst ein Anfänger hätten dem Pfad aus zertretenen Pflanzen, abgebrochenen Ästen und an Dornen und Stöcken hängender Wolle folgen können. Keine hundert Meter tief im Wald stoppte Larissa. In einer dicken und knorrigen Kastanie steckte ein Speer und mit diesem Speer, ein grober dicker Jagdspieß, war eine Frau an den Baum genagelt worden. Ihre Kleider waren zerrissen, ihre schon angegrauten Haare zerrauft, das wettergegerbte Gesicht schmerzverzerrt. Die Menschenfrau musste schon an die Vierzig gewesen sein, die Frau eines Kaufmanns vielleicht oder eines gut verdienenden Bürgerlichen denn das lange Hemd das sie nur noch ungenügend bedeckte bestand aus feinen Stoffen. Schmuck trug sie natürlich keinen. Larissa verzog das Gesicht. „Shemlen“, zischte sie feindselig und wandte sich ab. Sie folgte der Spur noch ein Stück, an der Kastanie vorbei über einen kleinen Bach und noch zehn Meter in ein Gewirr aus wippenden Farnen, dann kehrte sie um. Artur und Mealla hatte sie bei der Toten zurückgelassen.
„Dort verliert sich die Spur. Zu viele Bodenpflanzen, zu weich um Spuren zu hinterlassen.“ Sie wagte es nicht in das anklagende Gesicht der Frau zu schauen, die ihrer eigenen Art zum Opfer gefallen war. Stattdessen hob sie fragend die Schultern. „Der Überfall liegt schon länger zurück. Dass wir überhaupt Spuren gefunden haben deutet darauf hin, dass diese Bande nicht einmal versucht sie zu verwischen.“ Larissa war sich sicher, dass Artur unzufrieden war. Allerdings gab sie sich nicht die Schuld daran, sie konnte ja schließlich nicht zaubern.

Annalena
20.11.2015, 09:07
Ivy (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst/page5?p=24620020&viewfull=1#post24620020)

Arian & Abyss (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst/page5?p=24622798&viewfull=1#post24622798)

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Angeline betrat die leere Taverne und schaute sich kurz um. Bernhard war nicht zu sehen, doch sie machte sich deswegen keine Sorgen. Allerdings würde sie ihm später gründlich die Meinung sagen, denn er kann die Taverne nicht einfach unbewacht lassen. Ivy schien sich wie zu Hause zu fühlen und ging sofort zur Theke um Getränke zu holen. Amüsiert zog Angeline eine Augenbraue nach oben. Hoffentlich erwischte sie nicht eine der Flaschen mit vergifteten Wein. Nun, das Gift war nicht tödlich, aber es würde Bauchschmerzen und Scheißerei verursachen. Immerhin war es nur eine Vorsichtsmaßnahme gegen Kunden, die sich gerne selbst bedienten um nichts zu bezahlen, und sollte sie nicht töten. Besagte Kunden hatten ihre Lektion schnell gelernt und bedienten sich nicht mehr selbst. Trotzdem hatten Bernhard und Angeline die Flaschen nie beseitigt.

Der Ritter richtete nun das Wort an sie. „Also …können Abyss und ich hier schlafen? Natürlich würden wir bezahlen. Ich habe noch etwas Silber und möchte Euch nicht in den Ruin treiben.“

„Ihr könnt hier nächtigen“, sagte Angeline mit ihrer sanftesten Stimme und einem bezaubernden Lächeln, „eine Nacht ist kostenlos und bei weiteren Nächten können wir gerne über den Preis reden.“ Sie wollten hier nächtigen? Perfekt! Vielleicht ergab sich die Gelegenheit sich ihrer nachts zu entledigen. Eine zarte Stimme riss sie aus ihren Gedanken.

„Musstet Ihr die Ratten wirklich schlachten?“

Angeline wandte sich an das hübsche Elfenmädchen, welches sie nun mit traurigen Augen ansah. Tabsy fiepte leise und Angeline hob sie vorsichtig von ihrer Schulter um sie auf den Boden zu setzen. Die Ratte huschte durch die Gaststube bevor sie in einem ihrer Löcher verschwand. „Das war nur Spaß, Mädchen, der Eintopf besteht nicht wirklich aus Rattenfleisch. Es ist kaum zu glauben wie viele Leute das für wahr halten, ganz grün im Gesicht werden und dann aus der Tür stürmen um zu kotzen.“ Sie lachte laut als sie an das blonde Püppchen dachte. „Da wir gerade vom Kotzen reden. Wo ist eigentlich das blonde Püppchen? Hat sie ihren Arsch immer noch nicht fertig gepudert? Bei den hängenden Möpsen von Andraste, diese Frau braucht länger um sich hübsch zu machen als eine Hure für ihren Freier.“

Die junge Frau blickte mit funkelnden Augen zur Tür, die zu den Gasträumen führte, bevor sie die Nase rümpfte und sich dann an ihre Gäste wandte. „So? Was soll ich euch bringen? Etwas vom Eintopf oder wollt ihr lieber Brot mit Käse. Süßen Brotaufstrich aus Früchten habe ich auch noch anzubieten und etwas zu trinken für die Kleine.“ Angeline dachte nach, was Kinder so trinken. „Bier? Wasser oder Milch, bei Andrastes pickligen Arsch, was trinkt die Kleine?“

Annalena
20.11.2015, 09:44
Arwan (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst/page6?p=24625823&viewfull=1#post24625823)

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Es schmerzte Yonice, dass Arwan ihr anscheinend nicht vertraute. Sie würde nie ein Versprechen brechen, solange es in ihren Händen lag es einzuhalten. Doch dann wurde ihr Blick sanft. Natürlich fiel es ihm schwer ihr zu glauben, denn sie hatten sich ja gerade erst kennengelernt. Sie würde ihm beweisen, dass man ihr vertrauen konnte und irgendwann würde er ihr sicher glauben. Sie beobachtete ihn als er nach einem geeigneten Versteck suchte und betrat die Höhle erst als sie sicher war, dass er den richtigen Ort für sich gefunden hatte.

Vorsichtig betrat sie die Höhle, die zum Glück durch einige Fackeln erleuchtet war. Anscheinend war jemand hier, trotzdem legte sie ihre Waffe nicht aus den Händen. Gegen ihren Willen hallten ihre schweren Schritte und sie seufzte laut. In solchen Situationen wünschte sie sich, dass sie sich auch leise fortbewegen konnte. Doch nicht nur als Krieger war es ihr unmöglich, ihre Größe als Qunari trug auch dazu bei, dass sie nirgendwo unbemerkt hingehen konnte.

Außer ihren Schritten war es still und je weiter sie ging umso angespannter wurde sie. Warum hörte sie keine Stimmen? Natürlich konnte es sein, dass die Gruppe still war weil man sie hörte, doch ein ungutes Gefühl beschlich sie. Als sie eine weitere Biegung in der Höhle erreichte stieg ihr der Geruch von Tod und Blut in die Nase und ihr Herz sank. Unter den ihr bekannten Geruch mischte sich ein weiterer, viel unangenehmerer Geruch, und ihr wurde etwas übel. Yonice aktivierte ihre Rune und betrat einen größeren Raum. Doch nichts hätte sie auf das vorbereiten können, was sie sah. Es war ein Massaker, anders konnte man es nicht beschreiben. Die Dunkle Brut hatte die Gruppe gefunden und war nicht gnädig. Nicht das sie erwartet hatte, dass diese Kreaturen so etwas wie Mitgefühl besaßen. Der Boden der Höhle war mit Leichen übersät und etliche Leichen waren verstümmelt; der Boden war mit Blut getränkt und der Gestank wurde immer schlimmer je länger sie hier stand, denn einige der Kreaturen wurden auch getötet.

„Ist noch jemand am Leben?“ Yonice konnte nicht anders als zu fragen, doch sie bekam keine Antwort. Sie rang mit sich selbst ob sie nachsehen sollte oder nicht. Was ist, wenn sie sich mit der Verderbtheit anstecken würde? Immerhin musste sie auch an Arwan denken, der sie brauchte. Sie stand noch einige Zeit unentschlossen herum bevor sie sich schweren Herzens umwandte und die Höhle verließ. Sobald sie ins Freie trat deaktivierte sie die Rune und ließ ihr Schwert fallen bevor sie auf die Knie sank. Hatte sie die richtige Entscheidung getroffen?

VRanger
21.11.2015, 06:05
vorheriger Post: Ein Versuch wird wiederholt (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst?p=24625120&viewfull=1#post24625120) ~ Antwort von: Aril (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst?p=24629099&viewfull=1#post24629099)

Glandis | Am Flussbaum • Ostagar

http://upload.worldofplayers.de/files9/VR_Gladis_1.png Aril erklärte nach dem zweiten Einblick in das Ich von Glandis, dass sie es jetzt besser verstanden hätte. Die Dalish sagte nichts mehr dazu. Warum auch. Zum einen hatte sie viel mehr gesagt, als sie es sonst zu tun pflegte. Zum anderen würde es ja in den kommenden Stunden und Tagen sich offenbaren, ob es wirklich verstanden wurde. Deshalb antwortete Glandis nur: »'mae, han rada'«.
Sie stand auf und tat einiges am Lager. Aber es waren doch mehr Dinge, die man als Aufräumen bezeichnen konnte. Es war ja noch Nachmittag. Deutlich zu früh, um schon wieder etwas zu essen. Sie war auch ihren Sachen gewesen. Es sah so aus, als wenn die Dalish etwas suchen würde. Schließlich hatte sie etwas in der Hand, dass wie ein Blatt aussah. Es war die gefundene Karte aus dem Flüchtlingslager. Glandis ging zu Aril und fragte sie: »Du hast heute aus dem Schreiben an den Kommandanten vorgelesen. Es war von deinem Bruder. Du hattest gesagt „Ostagar“«

Sie machte eine Pause. Dann sagte sie weiter: »In den Schreiben stand auch, wenn ich mich recht besinne, es wird gestürmt und es werden dort alle verfügbaren Einheiten benötigt. Kennst Du Ostagar oder kannst du zumindest etwas über den Ort erzählen?« Dabei hielt sie ihr die Karte hin.


nächster Post: Ostagar - Eine aufgegebene Festung (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst?p=24641746&viewfull=1#post24641746)

Khardim
21.11.2015, 10:31
http://upload.worldofplayers.de/files9/rsz_1scarred.jpg
"Guten Morgen. Ja, keinerlei Vorkommnisse." Talorr war bereits im Wald auf der Suche nach Elfenwurzeln gewesen und glücklicherweise auch fündig geworden. Slim fand es gar nicht lustig dieses bittere Zeug schlucken zu müssen, doch es half nichts. Diese Pflanzen würden die Schmerzen zumindest etwas lindern und vielleicht den Heilungsprozess etwas verschnellern. Gerade war er dabei die Umschläge zu wechseln. "Zunächst werde ich ihn weiterhin tragen müssen." erwiderte er ohne von seiner Arbeit aufzusehen. Er prüfte noch einmal ob der Verband auch fest genug saß, setzte dann seinen Helm auf und nahm seinem pelzigen Freund dann über die Schultern. "Das heißt wir werden minimal langsamer sein. Also sollten wir sofort aufbrechen. Irgendwelche Einwände?" Er wartete gar nicht erst auf eine Antwort. "Nein? Gut, dann los alter Mann." Insgeheim musste er zugeben dass Slim's Verletzung sie in der momentanen Lage wirklich behinderte. Südlich von ihrer Position hatte er auf der Suche nach den Elfenwurzeln einen schmalen Streifen verderbtes Land entdeckt. Er hatte schon gehört dass in Gwaren die dunkle Brut schon eingefallen worden sei, aber dass sie auch in den umliegenden Gebieten unterwegs war war schlecht. Er war nicht gerade scharf darauf einem Trupp dieser garstigen Biester über den Weg zu laufen.
http://upload.worldofplayers.de/files9/Dethmold_Avatar.jpgMit einem wortlosen Nicken schloss Darius sich dem Söldner an. Er hielt den verletzten Wolf nach wie vor für eine unnötige Last, doch immerhin kümmerte sich Talorr selbst um seinen Köter und versuchte trotz des zusätzlichen Ballasts so schnell wie möglich vorwärts zu kommen. Es würde sich zeigen wie lange das Tier durchzuhalten vermochte, doch für den Moment waren dringendere Angelegenheiten zu erledigen: Sie hatten praktisch keinen Proviant mehr und waren alles andere als sicher. Die Elfen hatten die Verfolgung zwar scheinbar aufgegeben, doch hieß das noch lange nicht, dass sie keiner anderen Gefahr mehr ausgesetzt wären.

Das ungleiche Paar kehrte zur Straße zurück und schauten sich um. Außer ihnen war niemand zu sehen, was für eine derart wichtige Route ungewöhnlich war. Mit ernster Miene ließ Darius sein Auge den Horizont absuchen. Irgendetwas stimmte nicht.
Schweigend setzten sie ihren Weg fort. Klaglos trug Talorr seinen Wolf fast pausenlos und obwohl das Tier gewiss nicht leicht war kamen sie schneller voran als Darius erwartet hätte. Die Physis des Kossith war außerordentlich robust und er war scheinbar gewillt das räudige Pelzvieh den ganzen Weg bis nach Gwaren zu schleppen. In den Augen des Ben-Hassrath reine Energieverschwendung, doch würde er das Thema nicht erneut anscheinen. Im Moment legten sie ein gutes Tempo vor und solange sie nicht in Sicherheit waren wäre es unklug, einen Streit vom Zaun zu brechen.

Sie marschierten bis Mittag und kamen schließlich an eine Stelle an der sich die Straße zur Küste hin neigte und etwas abschüssig wurde. Sie führte weiterhin am Waldesrand entlang und auch wenn Darius zwischendurch immer mal wieder nach Verfolgern zwischen den Bäumen Ausschau hielt erforderte nun etwas anderes seine Aufmerksamkeit: Ein ganzes Stück vor ihnen lag etwas auf der Straße. Er konnte nicht genau erkennen, was es war, doch machte er Talorr trotzdem darauf aufmerksam. Es ließen sich mehrere Objekte ausmachen, die kreuz und quer auf und neben der Straße lagen. Darius' Griff um seinen Stab wurde fester.
Als sie näher kamen erkannten sie, dass es sich um umgestürzte Karren und Wagen handelte, zwischen denen verstreute Güter und, wie sie wenig später feststellen musten, Leichen lagen. Darius tauschte einen stummen Blick mit Talorr während sie sich langsam näherten. Scheinbar das gesamte Hab und Gut der Getöteten lag achtlos verstreut umher. Die Menschen hatten alles was sie besaßen mitgenommen, weswegen Darius sie für Flüchtlinge hielt. Konzentriert ließ er seinen Blick schweifen während er das Trümmerfeld durchschritt. Die Menschen waren regelrecht abgeschlachtet worden, doch fanden sich nur männliche Leichen. Nirgends war der Körper einer Frau oder eine Spur von Gegenwehr zu sehen. Sie waren hinweggefegt und niedergemacht worden. Vermutlich waren Frauen und Kinder verschleppt worden und sahen sich jetzt einem Schicksal gegenüber, das kaum besser war als der Tod. Grausamkeiten des Krieges, hervorgebracht vom Irrsinn einer Welt ohne Ordnung. ,,Durchsucht die Wagen nach Proviant, ich halte derweil Ausschau.", ordnete er an und überblickte die Umgebung. Die Angreifer konnten noch in der Nähe sein.
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Gleißendes Sonnenlicht wärmte Giseles geschlossene Lider, als sie an die frische Luft traten. Der Geruch des Dorfes jedoch störte diese Idylle. Fischig und etwas modrig, dazu viel zu feucht. Die Kriegerin hoffte, er werde nicht anhaften bleiben. „Hmm“, brummte Gisele kurz, während sie den Vorschlag der fidelen Elfe durchdachte. „Isch glaube es wäré schlauér, wir trennen uns und suchén so me´rere Orté auf. Du, Maeya, kannst ja su den Bauérn ge´en. Isch fragé im Dorf. Und du, Elisa…“
Die Kriegerin stockte kurz. „Du kannst… in den Lädén fragen.“ Sie versuchte so einnehmend wie möglich zu lächeln. Je schneller dieses Monster erjagt werden würde, desto schneller kämen sie aus dem stickenden Kaff heraus. „Wenn die Sonné i´ren ´östen Punkt erreischt, treffén wir uns ´ier wieder und ge´en in den Wald!“
Windschiefe, gammelige Hütten, durchsetzt mit dem Gestank nach Fischkadavern. Lumpige Personen, watschelnd und mit fettigem, strähnigem Haar ins Gesicht geplatscht beäugten Gisele misstrauisch, während sie sich bemühte die zahlreichen Pfützen zu umrunden, die auf der festgetretenen Erde vorkamen, welche die Dorfbewohner wohl für so eine Art Gehweg hielten. Die Schwerter auf ihrem Rücken klirrten leise, wenn die Parierstange ihres Bastardsschwertes gegen den Griff der Zwergenklinge schlug. Mit Matsch an den Stiefeln trat sie auf eine leicht erhöhte Terrasse, erbaut aus glitschigem Holz welches von der strahlenden Sonne anscheinend nicht getrocknet wurde. Dort saß ein Mann mit pockennarbigem Gesicht und großen, hervorquellenden Augen. Sein Mund war breit wie ein Froschmaul und die Haut von ledriger Beschaffenheit. Gekleidet war er in graue Lumpen, obwohl er um den Hals eine Kette trug die früher wohl Gold gewesen war, im Laufe der Jahre aber schwarz anlief. „Versei´ung, aber isch ´abe eine Frage“, wandte sich Gisele in ihrem akzentlastigen Fereldrisch an den Mann. Dieser drehte in zuckenden Bewegungen seinen flachen Kopf mit dem grauen, büscheligen Haar zu der Kriegerin. „Frage?“, quakte er seinem Aussehen angemessen. „Ja. Isch wurdé von Rüppert ange´euert das Monster im Schlickmoorwald zu bekämpfén. ´abt I´r vielleischt Informationen für misch?“ Der Mann sank in sich selbst zusammen, während er nachdachte. „Wa schon seit Jahrn nich mehr außerhalb des Dorfs. Kein Ahnung von da Welt da drauß´“, brachte er schließlich abgehakt hervor und wandte den Kopf dann ab. Das Gespräch war beendet, doch nun kamen drei weitere Personen, zwei Männer eine Frau zu dem Haus. Die Ähnlichkeit der Augen war so verblüffend, dass sie nur die Kinder des Alten sein konnten! Gisele wandte sich an sie. „Versei´t mir, aber isch suche nach Informationen übér die Schlickmoorwaldmonstér.“ „Bitte sprechen Sie nicht mit unserem Vater. Er ist alt“, kam es als Antwort von dem scheinbar Ältesten der Kinder zurück. Gisele winkte ab. „Isch spresche nun mit eusch.“ „Aber nicht mit Vater. Er weiß manchmal nicht mehr, was er sagt.“ Gisele schaute verdutzt drein. Sprach sie wirklich ein so schlechtes Fereldisch? Sonst war sie damit doch immer gut gefahren. „Nein, nein. Keiné Bangé! Aber isch frage misch…“ „Manchmal denkt Vater, der Mond sei die Sonne. Nur dass sie Sonne sich dann einen Schleier übergeworfen hat wie eine Braut“, belächelte die junge frau. Ihre Haare verschwanden unter einer Haube und ihr Kleid wirkte so schmutzig wie das ganze Dorf, obwohl an ihren Fingern Geschmeide von Wert zu schimmern schien. Ihre Stimme unterschied sich kaum von der der Männer. Gisele öffnete ihren Mund und schloss ihn dann wieder. „Geht jetzt bitte!“, bat sie der älteste Sohn und trat einen Schritt auf Gisele zu. Das schüchterte sie zwar nicht ein, doch schien dies hier sich in vergeudete Zeit zu verwandeln. Sie wandte sich ab und stapfte davon.
Die wenigen Bewohner des Dorfes, die Gisele überhaupt antraf waren kaum redseliger. Manche schüttelten nur den Kopf, andere faselten über dies und das und redeten so lange um den heißen Brei herum, bis Gisele schließlich die Geduld verlor, barsch dankte und verschwand. Schließlich kehrte die Orlaisianerin frustriert zurück zur Taverne. Die Sonne wanderte langsam dem Zenit entgegen und Gisele musste sich vorbereiten. Also betrat sie das Gasthaus, schenkte Borin im Vorbeigehen ein kurzes Kopfnicken und verschwand in ihrem Zimmer. Dort angekommen packte sie zum ersten Mal seit langem ihre Silberitrüstung aus, legte jedes Einzelteil sorgsam auf dem Boden aus, zählte die Verbundstücke, betrachtete eingehend den matten Glanz des Harnisches. Sie liebte diese Rüstung und wenn sie sie trug, so war es ihr, als wäre sie wie eine zweite Haut. Eine schwere Haut zwar, aber dennoch die Eigene. Fast zärtlich strich die Kriegerin über die Platten, dann entledigte sie sich ihres Gürtels und ihrer Hose, zog ein engeres Beinkleid an und begann damit sich zu wappnen. Die Rüstung war innen wattiert, sodass ein dickes Gambeson nicht vonnöten war doch zum eigenen Schutz streifte sie sich ein von den Schultern bis zu den Ärmeln mit Metallschuppen besetztes Hemd über, dass sich eng an ihren starken Leib schmiegte. Darüber kamen Rüstung und Platten, Verschlüsse und kettenverbundene Panzerteile, genietete Handschuhe deren Innenflächen aus dickem Leder waren, durch die Jahre der Benutzung schon weich und griffecht, aber noch immer stabil. Einen Helm besaß sie nicht, doch hatte sie ihr Haar vorher zu einem dicken Bauernzopf geflochten, der nun schwarz über die silberne Rüstung pendelte. Das Zwergenschwert auf dem Rücken, den Anderthalbhänder an der Seite und die Füße und stählernen Stiefeln trat sie aus der Taverne hinaus. Die Sonnenstrahlen tanzten freudig auf dem Silber des Harnischs.


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"Nun gut, dann sehen wir uns also später!" Viel gegessen hatte Elisa nicht. Nicht weil das Essen nicht schmeckte, irgendwie hatte sie gar keinen so großen Hunger gehabt, die Vorfreude im Bauch war größer gewesen als der Hunger. Wie untypisch für sie! Normalerweise hasste sie es Anweisungen zu folgen. Andererseits.....sie sollte sich in den Läden umhören. "Da kann ich ja gleich das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden." flüsterte sie kichernd in sich hinein. Und wie es der glückliche Zufall wollte war der nächstgelegene Laden ein Goldschmied, mit dazugehörigem Schmuckverkauf. Beim Betreten glitzerte und glänzte es ihr bereits aus allen erdenklichen Farben entgegen. Dass so ein kleines Dorf so etwas hatte überraschte ihn. Scheinbar residierten hier des öfteren auch wohlhabene Reisende, anders würde sich so etwas wirklich nicht rentieren. Mit langsamen Schritten ging sie bis an die Verkaufstheke und lehnte den Arm darauf. "Excuse moi Sir....." Sie setzt extra ihre schmeichelhafteste Stimme auf und sah dem verdutzten, mittelaltem Ladenbesitzer mit süßlichem Blick in die Augen. "Ihr habt nicht zufällig eine Ahnung davon was in diesen Wäldern haust und die Sorgen der werten Dorfbewohner schon seit einiger Zeit erschwert?" "Nun.....ähm....i-ich habe nicht viel......nun also...wie soll ich sagen.....keine wirkliche....." "Schon gut." Sie lächelte und erhob sich wieder. "Ich werde anderswo fragen. Ihr habt mir trotzdem sehr geholfen." "Ha-hab ich da-.....äh ich meine natürlich ein Vergnügen, ein Vergnügen, oh jaja......." Etwas verdattert und mit hochrotem Kopfe drehte der Besitzer sich. "Oh jaja, das habt ihr wirklich." Mit einem schelmischem Grinsen spielte Elisa bereits beim Heraustreten der Tür mit dem Bund goldener Schmuckschlüssel welche sie dem Mann in einem unbemerktem Moment abgeluchst hatte. "Elisa Beaumont, du bist unmöglich." Auch in den nächsten beiden Läden, einem Waffenladen und der Tischlerwerkstatt, bekam sie keinerlei klare Antwort, dafür verließ sie beide wieder ein wenig reicher mit einem kleinen, mit Schmuckgriff verziertem Wurfdolch sowie einem besonders schönen Knauf für eine Schranktür. "Nun aber genug der Späße." Denn trotz aller Ausbeute war Elisa etwas genervt. Wollten diese Dorftrottel nun dass man ihnen half oder nicht? Ein Laden war noch in unmittelbarer Nähe, eine Bäckerei. Sie beschloss diesmal etwas anders aufzutreten. Sie räusperte sich beim Eintreten. Hoffentlich funktionierte das! "Seid gegrüßt werter Herr Bäcker!" Bevor dieser etwas erwidern konnte setzte Elisa bereits nach. "Sparen wir uns das ganze Drumherum und kommen sofort zum Wesentlichen: Ich möchte, oder sagen wir vielleicht lieber meine gesamte Hanse, diesem ehrenwerten Dorf einen Gefallen tun und sie von was auch immer sie in diesem Schlickmoorwald plagt befreien. Aber irgendwie scheint gleichzeitig auch keine einzige Seele in diesem verschlafenen Örtlein etwas über diese Kreatur zu wissen. Paradox, ou non? Vielleicht trauen sich die ehrenwerten Leutchen ja auch ganz einfach nicht etwas zu verraten, aber wo keine Informationen, da kann auch keine Hilfe geleistet werden. Meine Wenigkeit ist von diesem Herumgedruckse jedenfalls etwas genervt, deswegen gebe ich euch, ehrenwerter Herr, die einmalige Chance mir zu helfen. Andererseits veranlasse ich meinen Vater mit einer ganzen Schar Ritter hierher zu reiten und diesen drittklassigen Laden kurz und klein zu hauen. Also?" Mit möglichst ernster Miene schnappte sie sich ein Gebäck aus dem Regal und begann darauf herumzukauen, die Augen auf den entsetzten Mann gerichtet. Der Bluff funktionierte scheinbar. Aber für Elisa war es unglaublich schwer nicht loszulachen. "Gnade, ehrenwerte Lady, bitte, Gnade! Ich rede schon, ich rede ja!" Brabbeln traf es eher. Scheinbar hatte er wirklich Angst bei jedem Wort tot umfallen zu können. Er erzählte dass das was dort draußen hauste deshalb von niemandem besprochen werden wollte weil es ebenso schrecklich wie unbeschreiblich war. Es hatte keine feste Form, erschien ständig in einer anderen Gestalt und verlangte regelmäßig Abgaben. Zudem schien es in der hiesigen Tierwelt Diener zu haben. Keiner wusste was es war, aber es hatte die Leute im Griff, bisher hatte niemand gewagt dagegen anzugehen. "Vielen Dank werter Herr, ihr habt mir sehr geholfen. Köstlich, übrigens." Sie war bereits beim dritten Gebäck. Was sie vorhin beim Frühstück weggelassen hatte musste sie nun nachholen. "Oh und übrigens...."
Im Hinausgehen drehte sie sich noch einmal um. "Hinter euch!"
Vor Schreck schreiend fiel der Mann beim Herumfahren fast um. Elisa konnte kaum an sich halten vor Lachen. "Wiedersehen!" Nun hatte sie ihren beiden Gefährtinnen definitiv etwas zu erzählen, die Zeit für das Treffen war auch schon fast gekommen. Und im Stillen bekam sie schon etwas Zweifel ob sie wirklich wussten worauf sie sich hier einließen......

http://upload.worldofplayers.de/files9/Maeyaalinh_avatar.jpgMit der Sonne im Nacken stieg Maeya'alinh die kleine Anhöhe empor, auf der sie bei ihrer letzten Wanderung im Vorbeigehen die Schäferhütte gesehen hatte. Das Gras unter ihren Füßen war saftig und grün und zwischen den Halmen schaute hier und da ein Gänseblümchen hervor, das zum Anlaufpunkt für allerlei Hummeln wurde. Einen besseren Platz zum Weiden konnte es kaum geben. Als sie kurz über die Schulter zum Dorf hinab schaute sah sie munteres Treiben in den engen und schlammigen Straßen. Sie staunte immer wieder über die Menschen, die teilweise unter mehr als unwürdigen Bedingungen lebten und trotzdem immer größere Teile der Welt ihr Eigen nannten. Nicht nur das es jeglicher Vernunft entbehrte, Land oder gar die Welt wirklich besitzen zu wollen, gleichzeitig waren durch diese ziellose Ausbreitung Konflikte einfach unausweichlich. Und obwohl sie schon lange unter Menschen wandelte und lebte verwunderte es Maeya'alinh immer wieder, dass ausgerechnet sie nun zum bedeutensten Volk geworden und an die Stelle des ihren getreten waren. Das Leben hielt stets Überraschungen bereit.

Auf der Kuppe angekommen sah sie sogleich die Hütte, um die herum artig ein paar Dutzend Schafe grasten. Der Schäferhund, der die Herde wachsam im Blick hatte schlug sofort an, als er die Elfe erblickte und bellte laut. ,,Hallo, mein Freund, wie geht es Dir?", fragte Maeya'alinh freundlich und ging lächelnd auf das Tier zu. Der Hund hielt inne, schnupperte dann interessiert an der Hand, die ihm entgegengehalten wurde und ließ sich sogleich von der Magierin streicheln, die sich neben ihm ins Gras setzte. ,,Freut mich, Dich kennen zu lernen.", sagte sie, während sie ihn zwischen den Ohren kraulte.
Zaghaft öffnete sich kurz darauf die niedrige Tür der Hütte und heraus trat eine Frau, die so alt zu sein schien wie die Welt selbst. Für Elfen waren Menschenleben zwar kein wirkliches Maß für lange Zeiten, doch unter Ihresgleichen musste die Frau als Urgestein gelten. Sie ging weit vornüber gebeugt und stützte sich auf einen kurzen Stock, der ebenso knorrig war wie ihre Hände. ,,Was machst Du hier, Mädchen?", rief sie mit dünner Stimme, während sie langsam auf Maeya'alinh zukam. Ihre Beine waren dick geschwollen und ihre Füße waren in dreckige Lumpen gewickelt. Die Zeit hatte es nicht gut mit ihr gemeint. Die Elfe erhob sich und kam der Alten entgegen, wobei der Hund nicht von ihrer Seite wich. ,,Hallo, ich suche nach jemandem, der sich im Schlickmorrwald auskennt. Seid Ihr vielleicht schon einmal dort gewesen?", fragte sie, während sie mit der Linken in die Richung deutete, in der der Wald lag. Irgendwo in der Ferne krähte ein Hahn.
,,Schlickmoorwald, hmmm? Was hast Du da zu schaffen? Das ist kein Ort für junge Dinger wie Dich, glaub mir." In der Stimme der Frau lag Misstrauen und ihre Augen ruhten mit zweifelndem Blick auf Maeya'alinh, welche die Schäferin trotz ihrer geringen Größe etwas überragte. Ihr Haar war unter einem grünen Tuch verborgen, doch hingen ihr zwei weiße Strähnen ins von Falten zerfurchten Gesicht. Die Elfe lächelte sanft. ,,Meine Freunde und ich wollen in den Wald gehen, um nach etwas zu suchen. Im Dorf heißt es ein Untier lebe dort.", erklärte sie und ließ dabei erkennen, dass sie nicht wirklich daran glaubte. Sie war sich sicher, dass etwas in dem uralten Wald lebte, aber wenn es ein Untier war, so vermutlich nur in den Augen der Menschen. Viel eher glaubte sie an eine Finte von Ruppert, der von vornherein nicht viel über diese angebliche Bestie erzählen konnte oder wollte.
,,Im Dorf heißt es auch, dass eine rothaarige Frau nur nutzlose Bälger zur Welt bringt und meine Kinder haben sich alle gemacht, also hör' besser nicht auf das Gewäsch dieser Trottel!", schnauzte die Alte und schüttelte ablehnend den Kopf. ,,Und überhaupt: Wieso fragt eine Elfe mich nach dem Wald? Solltet ihr nicht jeden Wald kennen wie eure Handfläche?" Maeya'alinh kicherte. Die Frau mochte alt sein, aber es war noch eine ordentliche Menge Leben in ihr. ,,Nicht alle Wälder sind gleich, wisst Ihr?" antwortete sie, während sie den Kopf des Schäferhundes kraulte. ,,Und dieser Wald hier scheint mir besonders zu sein. Ihr wisst, was ich meine, nicht wahr?" Die Schäferin nickte, legte ihr Misstrauen aber nicht ganz ab. ,,Das kannst Du laut sagen, Mädchen. Er hat seinen eigenen Willen, der Wald. War schon immer so. Man legt sich besser nicht mit ihm an." Maeya'alinh ahnte langsam, wovon die Frau sprach und sah sich in ihrem Gefühl bestätigt. Der Schlickmoorwald war einer der alten Wälder der Welt, wo die Magie in der Luft zu liegen schien und im Wasser etwas war, was die Bäume hochwachsen ließ und lebendig machte. So beschrieben es zumindest Einfallspinsel und all jene, die die Natur nicht verstanden. ,,Ihr kennt den Geist des Waldes, nicht wahr?", fragte Maeya'alinh und war sich sicher richtig zu liegen. Selbst die Menschen spürten die Präsenz des Waldes und nicht selten fingen sie an ihm zu huldigen oder ihn als Geist aufzufassen, der unsichtbar zwischen den Bäumen lebt. Die Augen der Frau wurden groß und sie nickte verunsichert. ,,Ja, wir kennen ihn. Er war schon immer hier, dieses Land gehört ihm. Mein Mann ist heute früh losgegangen, um ihm ein Schaf zu bringen. Er verlangt Gaben und Respekt. Das Dorf schert sich nicht um ihn, deswegen hasst er es!" Die Elfe seufzte leise während sie zuhörte. Der Aberglaube schien hier tief zu wurzeln. In Wirklichkeit war es vermutlich anders herum und der Wald scherte sich nicht um das Dorf, genau so wenig wie um die anderen Menschen. Für ihn waren sie so kurzlebig wie Wimpernschläge und hinterließen keine Spuren. ,,Ich danke Euch.", sagte sie trotzdem. Es wäre sinnlos mit der Alten zu diskutieren und ihre Bräuche schienen harmlos zu sein. ,,Wenn Du wirklich in den Wald gehen willst, dann pass' auf Dich auf und respektiere ihn. Du wirst nicht zurückkehren, wenn Du ihn schmähst!", mahnte die Schäferin noch, während Maeya'alinh sich bereits auf den Rückweg machte. Sie kam um ein kurzes Schmunzeln nicht herum: Ein Mensch, der einer Elfe erklärte, wie sie sich im Wald zu verhalten hatte. Das Leben hielt stets Überraschungen bereit.

Leichten Schrittes kehrte sie ins Dorf zurück und steuerte die Taverne an, vor der Gisele bereits wartete. Die Kriegerin hatte ihre Rüstung angelegt und zog damit einige Blicke auf sich. Maeya'alinh ging auf sie zu und sah von der anderen Seite des Dorfes bereits Elisa kommen, die wie ein Turm zwischen den Bauern aufragte.
,,Ich hoffe ihr hattet einen schönen Vormittag.", grüßte sie die beiden freundlich. Sie war gespannt, was sie in Erfahrung gebracht hatten, auch wenn sie nicht mit vielen Neuigkeiten rechnete. Schlussendlich würden sie erst im Wald herausfinden, was wirklich dort lebte.
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Fereldens Städte waren Kilian stets ein Graus gewesen. In Starkhaven herrschte zwar ebenfalls eine allgemeine Betriebsamkeit und obwohl die Stadt sogar noch um einiges größer war, als Highever oder Denerim war es dort nie so unorganisiert und wild auf den Straßen wie hier. Während man in den Freien Marschen einen gewissen Abstand zu seinem Vordermann wahrte, drängte sich das Volk hier dicht an dicht und Kilian würde einen Besen samt Stiel fressen, wenn es in Ferelden nicht doppelt so viele Beutelschneider und Taschendiebe gäbe wie sonst irgendwo in Thedas. Das Tor bildete bei der Schieberei keine Ausnahme, im Gegenteil es wirkte wie das Nadelöhr das es war. „Müssen wir“, knurrte Kilian missmutig auf Rafaels frivolen Kommentar. Die Zeichen des Kampfes waren noch nicht verloschen obwohl der neue Herrscher von Highever sich größte Mühe zu geben schien, den Anschein des Normalen zu erwecken. Zumindest gab es keine öffentlich gezeigten Leichen der ehemaligen Herren Highevers oder abgeschlagene Köpfe der treuen Soldaten und Ritter auf den Zinnen der Mauer.
Kilians und Rafaels Vorteil waren ihre Pferde, vor allem das des Hauptmanns. Es scherte sich kaum um die verschiedenartigen Persönlichkeiten, die sich durch das Tor quetschen zu suchten, sondern schob sich aufdringlich nach vorne. Kilian wusste, dass in den Städten abgesehen von den Soldaten die für Ordnung sorgten Pferde nicht gestattet waren doch ignorierte er diesen Umstand. Würde er absteigen und versuchten seinen Gaul hinter sich herzuziehen würde er vermutlich stecken bleiben und noch ehe sie das Tor erreichen würden, wären die Satteltaschen leer geklaut. So jedoch wichen die meisten Menschen freiwillig dem gerüsteten und streng dreinblickenden Templer, den sie als Ritter erkennen mussten, aus und ließen ihn passieren. Rafael folgte, wenn auch auf Grunt etwas untersetzter wirkend.
„Halt, Ritter!“, rief ihn eine Wache an. „Ihr und Euer Knappe können die Stadt nicht auf Pferden betreten! Kehrt um!“ Der Rufer war ein Mann mit ähnlicher Uniform wie die Drei denen sie heute Morgen so unfreiwillig in die Gesichter schauen mussten. Eisenbeschlagenes Leder und ein hässlicher Helm, dazu einen etwa zwei Meter langen Speer in der Hand halten, den Umhang mit dem Siegel der Howes um die Schultern gelegt.
„Ich bin Hauptmann Kilian von Xerox vom Orden der Templer!“, erklärte ihm Kilian gewichtig, worauf auch ein paar Umherstehende ihre Köpfe zu dem Reiter hoben, jedoch scheu wieder wegschauten als dessen kühle Augen zu ihnen blickten. „Tretet näher, Soldat!“ Der Wachmann wippte unruhig auf den Versen, beschied dann aber, dass Kilian ihm kaum gefährlich werden konnte. Flankiert von zwei weiteren Bewaffneten teilte er die Menschenmenge und stoppt vor Kilians Fuchs. Er räusperte sich. „Ihr könnt nicht mit den Pferden in der Stadt reiten.“ Kilian zückte den Brief der den Adel zur Zusammenarbeit bewegen sollte. „Könnt Ihr lese?“ Der Mann schüttelte den Kopf. Da hielt Kilian ihm das amtlich aussehende Papier mit Siegel hin und erklärte dessen Funktion. „Und darum“, endete er: „… werdet Ihr uns in die Stadt lassen und die Pferde in den Stallungen der Armee unterbringen.“ Der Soldat schien hin- und hergerissen zu sein. Das einfache Volk brachte der Kirche und deren Streitern wesentlich mehr Respekt entgegen als der Adel, die sich alle selbst für das Gesetz hielten. Andererseits war er seinem Lehnsherrn zu Treue verpflichtet. „Na gut“, sagte er schließlich und führte die beiden Reiter durch das Tor. Dort stieg Kilian ab, ebenso wie Rafael. „Ich würde gerne mit Lord Howe sprechen.“ „Lord Howe ist in Amaranthine“, erklärte der Speermann. „Dort sammelt er seine Truppen und führt sie dann auf Befehl des Lord Regenten Loghain nach Denerim.“ Kilian nickte ab. „Und wer führt in der Zwischenzeit das Kommando?“ „Der Stadthalter ist der von Arl Howe eingesetzte Lord Liofa Dayn von Wimpelsberg, ein Vasall meines Herrn.“ „Dann werde ich ihn später aufsuchen“, sagte Kilian entschieden. Eine zögerliche Stille trat ein. Der Speermann blickte nervös zu Boden. „Was ist, Soldat?“ „Lord Dayn schätzt die Templer nicht so sehr, Herr.“
Kilian wandte sich zu Rafael um. Zum zweiten Mal an diesem Tage kam es ihm so vor, als sei er auf der richtigen Spur.

Nachdem die Pferde in die Stallungen der Armee geführt worden waren, machten sich die beiden Männer zu Fuß auf den Weg durch die Stadt. Kilian war aufgefallen, dass nur sehr wenige Tiere in den doch recht ausladenden Unterbringungsmöglichkeiten standen. Entweder hatte Lord Howe die Tiere mitgenommen, oder die Garnison benutzte sie gerade. Allerdings schätze Kilian eher Ersteres ein, hatte er doch nach dem Betreten der Stadt festgestellt, dass die Präsenz der Soldaten deutlich abnahm. Bei ihrer Ankunft hatten Kilian und Rafael behelmte Schädel und blitzende Speerschäfte auf den Mauern und neben den Bannern gesehen, an jeder dritten Zinne stand ein Mann mit Armbrust oder Bogen. Auf den Straßen hingegen begegnete ihnen nur eine schwache Patrouille von vier Mann. Dafür, dass dieser Howe die Stadt vermutlich erst kürzlich erobert hatte sorgte er nicht gerade dafür das Potenzial eines Aufstandes niedrig zu halten. Soweit der Templer wusste waren die Couslands ein bekanntes und beliebtes Geschlecht gewesen und die Annektierung ihrer Ländereien war sicherlich nicht reibungslos verlaufen. Dies schürte in der Regel den Frust der Bevölkerung. „Wir sollten lieber kein allzu herzliches Willkommen erwarten“, sagte Kilian überflüssigerweise als er, den langen Mantel im Wind hinter sich leicht wölbend. Die Couslands hatten ihre Stadt in gutem Schuss gehalten. Saubere Straßen, ebenes Pflaster und die Fachwerkbauten, die sich rechts und links von dem ungleichen Duo erhoben wirkten nicht minder gepflegt wie die Burgmauer aus hellgrauem Stein, die noch über die Dächer der Stadt hinweg gut zu erkennen war. Die beiden Männer betraten einen Marktplatz, den es zu durchschreiten galt ehe sie auf der anderen Seite eine steil ansteigende, gewundene Straße zum Bergfried der Couslands betreten konnten, die sich schlängelnd stets zu einer Seite an eine Mauer stützte. Bei jedem scharfen Knick in diesen Serpentinen stand ein kleiner Wachturm auf dem das Banner des Herrschers flatterte. Kilian zählte vier Wachtürme pro Seite, während er über den Markt ging. Auch hier glänzte die Wache durch Abwesenheit doch revidierte der Templer seine Meinung über Abschreckung denn am rechten Endes des Marktes stand ein frisch gezimmertes Galgenpodest an dessen Querholz drei Leichen baumelten. Alle drei waren Männer, zwei davon in Uniform einer gekleidet wie ein niederer Bürger. Kilian seufzte innerlich und schüttelte den Kopf.
Der Markt war voller Menschen, wie es sich für einen Markplatz auch gehörte doch herrschte eine betretene Stimmung. Niemand pries lauthals seine Waren an, Geschäfte wurden nur in gedämpften Tonfall abgeschlossen und die farbenfrohen Baldachine über den Ständen wirkten gegen den grauen Himmel bedrückend verwaschen. Die wenigen Tropfen, die aus dem Himmel fielen reichten kaum aus um einer Erwähnung wert zu sein, doch fielen sie schwer und besprenkelten das Pflaster mit Unmut. Kilian wurden aufgrund seiner Waffen und Panzerung misstrauische Blicke zugeworfen. Die Ortsansässigen mussten jeden Bewaffneten für einen Soldaten der Howes oder einen Söldner in deren Diensten halten, zumal Kilian als Templer auch nicht erkennbar war. Nur wenn man sich seinen schweren, schwarzen Umhang genauer betrachtete würde einem das weiße, oder nun viel eher schmutzig graue, Schwert der Gnade auffallen.
„Im Chaos einer Erstürmung und deren Nachwehen zwei Templer zu erschlagen muss den Attentätern wahrlich leicht gefallen sein“, sagte Kilian leise nachdem er sich auf Rafaels Höhe hatte zurückfallen lassen. „Nur bezweifle ich, dass Howe oder seine Truppen etwas damit zu tun haben. Diese ganze Sache hier erscheint mir jedoch ohnehin sinnlos. So wie ich es verstanden habe, hatten die Arls der Howes und der Couslands gemeinsam im Kampf gegen Orlais gefochten und auch danach eine langjährige Freundschaft gepflegt.“ Kilian zuckte die Achseln. „Allerdings gibt es Verräter in jedem Krieg. In diesem Fall wohl nur viele Jahrzehnte später. Seid auf der Hut, Herr Marlov. Wo wir sind, drohen uns Dolche in jedem Lächeln.“
http://upload.worldofplayers.de/files9/Rafael_2.jpgEbenso wie Kilian ließ Rafael seinen Blick über den Marktplatz schweifen, während sie zur Festung von Highever gingen. Die Luft war dick und es lag Unfriede in ihr. Keine offene Rebellion, doch ein nicht zu leugnender Geruch von Ablehnung wehte ihnen entgegen. ,,Dann ist es ja vielleicht sogar hilfreich, dass man mir außerhalb des Zirkels so selten zulächelt.", kommentierte er die Warnung Kilians trocken. In Anbetracht der Abneigung, die ihm als Magier bisher entgegengebracht worden war rechnete er kaum mit einem freundlichen Willkommen bei diesem Statthalter. Sollte der Wachmann zudem die Wahrheit gesagt haben und Lord Dayn auch die Templer nicht schätzen, so stand ihnen vermutlich ein unangenehmer Aufenthalt bevor. Bisher war die Verpflichtung des Adels, der Kirche zu helfen, ihr stärkster Trumpf gewesen und der Hauptmann hatte ihn stets gut auszuspielen gewusst. Rafaels Magen fühlte sich an als wäre er mit Steinen gefüllt. ,,Wir sollten nach der Audienz bei diesem Statthalter anfangen an dem Ritual zu arbeiten.", schlug er im Gehen vor. Je schneller sie anfingen Hinweise zu sammeln, desto besser.
Sie kämpften sich durch eine Gruppe verarmter Hausierer, die ihnen Schnürsenkel und Bürsten andrehen wollten und gelangten schließlich zu der Straße, die sie zum Burgfried führen sollte. Der Regen hatte inzwischen wieder an Kraft gewonnen und vertrieb die meisten Menschen vom Marktplatz. Trübes Wetter für einen trüben Tag. Links und rechts von ihnen strömte das Wasser im Rinnstein an ihnen vorbei und das helle Pflaster unter ihnen Füßen wurde gefährlich rutschig. Bei jeder Wende der Straße passierten sie einen Wachturm, der sie aus leeren Augen beobachtete und in Rafael das Gefühl bestärkte, nicht willkommen zu sein. Der Magier merkte, wie er im Gehen trotzig die Schultern hochzog und der feindlichen Atmosphäre entgegentrat. Nach den Geschehnissen der letzten drei Tage würde er jetzt nicht vor schlechtem Wetter und verdrießlichen Soldaten kuschen.

Schlecht gelaunt und nass erreichten die beiden schließlich das Plateau, von welchem der Burgfried die Stadt und das umliegende Land überblickte. Die Couslands hatten sich einen wahren Prachbau gegönnt, der mit hohen Türmen scheinbar fugenlos gebauten Mauern einen beeindruckenden Anblick bot. ,,Fast wie daheim.", sagte Rafael, der sich an die Galgenburg erinnert fühlte. Der Schein der Uneinehmbarkeit wurde nur vom Wappen der Howes getrüb, das von fast jedem Turm hing und stumm verkündete, wer der neue Herr im Hause war. Sie stellten sich kurz unter einer etwas überhängenden Mauer unter, um Luft zu holen und eine Pause vom nicht enden wollenden Stakkato der Regentropfen auf ihren Schultern zu bekommen. Rafael schaute zu den Wehrgängen des Burgfrieds herauf und machte Kilian mit einem Nicken auf die vielen Soldaten aufmerksam, die dort Wache schoben. ,,Sieht so als würde sich Lord Dayn vor allem um seine eigene Sicherheit scheren."
Als sie ihren Weg fortsetzten und zum hohen Tor des Burgfrieds kamen, wiederholte sich das Spiel von zuvor: Erneut berief sich Kilian auf die Dokumente, die ihnen die Unterstützung des Adels sichern sollten und erneut wurde ihnen nur murrend Einlass gewährt. Wollte man der Binsenweisheit glauben, dass der Weg immer schwieriger wurde, je näher man dem Ziel kam, so mussten sie schon ziemlich nah dran sein. Im Inneren des Gebäudes wurden sie von einem älteren Kammerdiener empfangen, dessen würdevolles Auftreten kaum über die Lustlosigkeit hinwegzutäuschen vermochte, mit der er die beiden Gäste behandelte: ,,Seid gegrüßt. Seine Lordschaft wurde über Euer Kommen unterrichtet und wird Euch in Kürze empfangen. Wenn Ihr mir derweil folgen möchtet?" Ohne sich auch nur vorgestellt zu haben rauschte der Mann davon und führte Kilian und Rafael in einen Seitentrakt, wo sie einer kleinen, aber immerhin von einem Feuer beheizten Kammer warten sollten. ,,Seine Lordschaft wird nach Euch schicken lassen, bitte geduldet Euch etwas.", erklärte der Kammerdiener tonlos. ,,Könnten wir vielleicht noch ein paar Handtücher bekommen?", fragte Rafael und gab sich keine Mühe seinem Gegenüber zu zeigen, dass dessen Abneigung bei ihm auf Gegenliebe stieß. Der Kammerdiener verzog keine Miene, deutete eine Verbeugung an und verschwand ohne die Frage beantwortet zu haben. Als die Tür hinter ihm ins Schloss fiel, spuckte der Magier wütend ins Feuer. ,,Arschloch!"

Deeman
21.11.2015, 15:19
Bastien (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1440448-5-Die-Gedanken-eines-Menschen-sind-sein-K%C3%B6nigreich/page17?p=24556272&viewfull=1#post24556272)

Samira (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1440448-5-Die-Gedanken-eines-Menschen-sind-sein-K%C3%B6nigreich/page18?p=24565982&viewfull=1#post24565982)

Lana (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1440448-5-Die-Gedanken-eines-Menschen-sind-sein-K%C3%B6nigreich/page18?p=24566188&viewfull=1#post24566188)


http://upload.worldofplayers.de/files9/Kopie_von_viking_warrior_by_g_freeman200_d4bcjlf.png

Schlag! Hieb! Das Blut spritzt, die von der Axt abgetrennten Körperteile flogen umher. Dem bärtigen Berserker war es egal ob es sich um das Diebesgesindel oder dunkle Brut handelte. Schnaubend, stampfend und Hiebe verteilend bahnte er sich seinen Weg zu den Pferden. Das Johlen aus den Höhlen wurde immer lauter, Halward blickte kurz zum Eingang wo immer mehr der dunklen Kreaturen herausströmten und die Diebe allmählich überrannten. Doch das war ihm allerlei, seine beiden mehr oder weniger unfreiwilligen Kampfgefährten schlugen sich offenbar auch ganz gut so dass alle drei fast gleichzeitig die Pferde erreichten. Halward dachte gar nicht lange nach und schwang sich auf die nächstbeste schwarz-weiß gecheckte Stute und gab ihr die Sporen. So ging es im schnellen Galopp zurück nach Klingenbach, immer weiter weg vom Lärm der finsteren Kreaturen...

Fawks
22.11.2015, 19:09
vorheriger Post: Glandis (http://forum.worldofplayers.de/forum/thhttp://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst/page6?p=24632527&viewfull=1#post24632527)

http://upload.worldofplayers.de/files9/Aril_Ava.png »'mae, han rada'«.

Aril wollte direkt fragen, was "han rada" heißen sollte, aber Glandis hatte eben fast bis zur Erschöpfung gesprochen. Und sie wollte nicht schon wieder fragen, fragen und noch mehr fragen.
Glandis begann, im Lager herumzusortieren und trat einige Zeit später wieder zu Aril mit einem Blatt in der Hand.
Darauf abgebildet war die Karte von Ostagar, die sie aus der Kommandantenhütte geborgen hatten. Dazu fragte die Elfe: »Du hast heute aus dem Schreiben an den Kommandanten vorgelesen. Es war von deinem Bruder. Du hattest gesagt „Ostagar“«

Aril nickte. Die Dalish fuhr fort: »In den Schreiben stand auch, wenn ich mich recht besinne, es wird gestürmt und es werden dort alle verfügbaren Einheiten benötigt. Kennst Du Ostagar oder kannst du zumindest etwas über den Ort erzählen?«

Aril eilte zu ihrer Satteltasche, in der sie die meisten Dinge aufbewahrte, die ihr wichtig waren, und zog das Pergament mit dem gebrochenen Siegel - ihrem Siegel - hervor.
Sie glättete das schwere Papier und legte es neben Glandis' Karte.

Kommandant,

wir reiten nach Norden. Ostagar wird gestürmt und benötigt alle verfügbaren Einheiten.
Sobald ihr eure Schlacht geschlagen habt, stoßt zu uns. Die Übermacht ist riesig.
Wenn sie uns besiegen, ist Ferelden ihnen ausgeliefert!

Nien Nuemb

PS: Ein Bote berichtete mir, dass meine jüngere Schwester nicht mehr daheim ist. Es steht zu vermuten, dass sie mir nachgeritten ist.
Solltet Ihr Aril finden, bringt sie zu mir. Sie ist sehr geschickt im Kampf mit zwei Schwerten und wird meiner Spur zu Euch folgen.
Quelle (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1440448-5-Die-Gedanken-eines-Menschen-sind-sein-K%C3%B6nigreich?p=24452826&viewfull=1#post24452826)

"Lass mich mal nachdenken...," murmelte Aril.
Alles was sie über Ostagar wusste, stammte aus ihrem Geografie- und Geschichtsunterricht. Es war ein ganzes Stück von ihrer Heimat entfernt, aber es war bekannt für alte Ruinen.
"Ostagar war früher einmal eine wehrhafte Festung, als der Imperium von Tevinter noch regierte. Eigentlich sollten durch die Wälle die Menschen vor den Chasind geschützt werden. Sagen die dir etwas?"

Aril überlegte weiter und versuchte sich die langweiligen Stunden ins Gedächtnis zu rufen. Sie musste doch noch irgendetwas mitgenommen haben. Gerade jetzt, wo sie es einmal brauchen konnte! "Ah, Ostagar wurde deshalb zu einer Ruine, weil alle Truppen während der ersten Verderbnis abgezogen wurden. Man konnte die Festung nicht halten."

Sie deutete auf die Karte, dort wo sie Ostagar vermutete. "Seit die Festung eine Ruine ist, muss sie leicht einzunehmen sein. Sie eignet sich vielleicht als Sammelpunkt, aber hier im Süden werden nicht viele Truppen zusammenkommen. Wenn also jemand anderes, jemand Feindliches, nach Ferelden vordringen will, dann ist der Weg über Ostagar eine gute Wahl," erklärte sie. "Aber es kommt zuviel zusammen, das wir nicht wissen." Sie begann ihre Finger abzuzählen: "Wieviele Truppen sind bei Ostagar stationiert gewesen, als mein Bruder abberufen wurde? Wer hat sie angegriffen? Hat es sich zu einer Belagerung gewandelt oder gar ..." Aril blickte über die Schulter das Ufer hinauf, wo es in Richtung Wiese ging. "nun, wir werden es sicher bald herausfinden. Hast du einen Vorschlag?"

Neclord
23.11.2015, 14:30
Valgarius (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst/page2?p=24590855&viewfull=1#post24590855)

Áinfean (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst/page3?p=24600410&viewfull=1#post24600410)

http://upload.worldofplayers.de/files9/Char_Anlya.png
Anlya war froh, dass Valgarius nichts passiert war und sie ihm, wenn auch nur ein klein wenig, helfen konnte. Er blickte nach oben und bat sie vom Baum zu klettern um zu verschwinden. „Moment, ich komme gleich.“ Die auffällige Kriegerin hatte den letzten der Dunklen Brut besiegt und sein Kopf rollte dem Magier vor die Füße. Sie rümpfte die Nase, denn der Gestank drang bis zu ihr hinauf. Doch mit Leichtigkeit kletterte sie nach unten und war sehr darauf bedacht nicht in das Blut der Kreaturen zu treten.

Bevor sie jedoch Valgarius in Augenschein nehmen konnte um zu sehen ob er unverletzt war, rief die Kriegerin um Hilfe. Anlya blickte nervös zu ihr und sah, dass sie neben einer Gestalt kniete. Anscheinend war doch noch jemand am Leben. „Sollen wir helfen?“ Sie war unsicher und blickte ihren Begleiter fragend an.

Anlya/Tamlen (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1440448-5-Die-Gedanken-eines-Menschen-sind-sein-K%C3%B6nigreich/page18?p=24563893&viewfull=1#post24563893)

Valgarius (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst/page2?p=24590855&viewfull=1#post24590855)

http://upload.worldofplayers.de/files10/f_infean_Ava.png

Es dauerte nicht mehr lange und der Gegner war besiegt. Áinfean wandte sich dem nächsten zu, der auf sie zuzulaufen schien. Sie hob das Schwert, bereit zum Schlag. Doch was machte ihr Gegner da? Er lief - an ihr vorbei? Verdutzt blickte sie ihm hinterher. Er griff seine eigenen Gefährten an. Wie war sowas möglich? Ein kurzer Seitenblick zeigte ihr, dass der schmächtige Mann unversehrt war. So schüttelte Áinfean alle Zweifel ab und stürzte sich ebenfalls in den Kampf. Gemeinsam mit dieser Brut waren die zwei Gegner schnell besiegt. Plötzlich griff ihr vorübergehender Kampfpartner sie an. Zeit zum Nachdenken, was da vor sich ging, blieb ihr nicht. Mit beiden Händen fest den Griff umschlungen, hob sie das Schwert und schlug der Brut mit einem Hieb den Kopf ab. Der Kopf flog in Richtung des Waldrandes, rollte noch ein Stück und blieb direkt zu Füßen des Fremden liegen. Der Körper der Brut blieb noch ein paar Sekunden stehen, das warme Blut spritzte auf Áinfean, dann sank er zu Boden.

Nachdem Áinfean mit einem kurzen Blick feststellte, dass nun alle Gegner besiegt waren, schenkte sie dem Fremden erneut ihre Aufmerksamkeit. Er schien den Kopf noch gar nicht gesehen zu haben, waren seine Augen auf die Baumwipfel gerichtet. Gerade als sie zu ihm treten wollte, hörte sie ein Stöhnen. Suchend blickte sie umher. Da! Nicht weit von ihr lag ihr Freund.

"Finley!" Sie stürzte zu ihm und ließ sich neben ihm auf die Knie fallen. Er lebte! Er schien auch nicht schwer verletzt zu sein. Zumindest nicht auf den ersten Blick.

Fast hätte sie den Fremden vergessen. Sie wandte sich um und sah, dass er immer noch dort am Waldesrand stand. "Heh! Ihr da! Seid Ihr in verletzt? Könnt Ihr mir helfen?"

Wie viele waren noch gerettet?


http://upload.worldofplayers.de/files9/4azi8U8EDKfDd7K1VladimirSquare.png

Der Kampf war beendet. Er bemerkte noch, wie ein schwerer Gegenstand im Laubboden neben ihm versank. Im Augenwinkel wurden dabei seine schlimmsten Befürchtungen sofort bestätigt. Ein Kopf, der von seinem Leib getrennt wurde, lag dort, nur wenige Schritte von dem Magier entfernt. Valgarius musste sich bemühen, seinen Mageninhalt im Körper zu lassen. Glücklicherweise zeigte Anlya Barmherzigkeit und stieg vom Baum herunter, endlich konnten sie diesen vulgären Schauplatz verlassen.

Doch ein Blick zu den Überlebenden bestätigte ihm, was anscheinend die Ursache dieser Enthauptung war. Nicht weit von ihm entfernt stand eine Dame, die in Rüstung gehüllt war. Sie überragte den zartbesaiteten Mann um ein gutes Stück und schien sich gerade besorgt um einen Verletzten kümmern zu wollen. Und gerade in dem Moment, wo Valgarius seinen Rückzug antreten wollte, wurde er von der Kriegerin angesprochen. Erschrocken blickte der Magier zuerst in die entgegengesetzte Richtung. Sie kann unmöglich mich meinen!, doch dann realisierte er, dass dort niemand war.

Und Anlya selbst richtete ihr Wort nun an ihn und fragte, ob sie nicht helfen sollten. Zähneknirschend stimmte der Magier zu. Die Tatsache zu helfen störte ihn nicht, doch dieses ganze Umfeld, der Gestank, der Anblick zerschnittener Kreaturen, sein Magen schreite förmlich nach Erlösung.

Doch dann brachte er all seine restliche Kraft auf, sich zu beherrschen und trat näher an den Verletzten und die Kriegerin heran, achtete dabei aber pedantisch darauf, sein Gewand nicht weiter zu beschmutzen. "Na schön, wie können meine...äh mein Gefährte und ich euch behilflich sein werte Dame?"

Glorichen
23.11.2015, 19:33
Zuvor ... (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1409965-4-Zu-Tode-gef%C3%BCrchtet-ist-auch-gestorben/page19?p=24440366&viewfull=1#post24440366)

http://www.nirn.de/files/23038/4696-40zxi5/AvatarAreion.png"Bei Andrastes Bart!" Areion verzog das Gesicht, während die graue Stute seelenruhig dahintrottete. Sein Hintern schmerzte, sicher hatte er sich vom ständigen Plumpsen auf den Sattel das Steißbein geprellt. Und so, wie das Pferd ihn bei der letzten Rast vorwurfsvoll angesehen hatte, machte er sich als plumper Sack im Sattel ganz hervorragend.
Gegen Mittag war er ... halb aus dem Sattel gestolpert und war gelaufen, das Pferd am Zügel mitführend. Doch bald taten ihm die Füße weh, die es nicht gewohnt waren so lange Zeit am Stück zu gehen. Also war er schließlich wieder aufgesessen, nur um zu merken, dass die ein, zwei Stunden nichts an seinem geschundenen Hinterteil hatten heilen können.

Die Straße vor ihm war leer und um sich selbst von seinem Schmerz abzulenken, begann er zu singen - das erstbeste Lied das ihm in den Sinn kam.
"Als ich des Nachts nach Hause kam,
Und nicht wie sonst mein Weib vernahm,
Kein Zetern drang mir an das Ohr,
Kein Nudelholz schlug mir davor."
Er sollte Barde werden, oder Minnesänger - wo auch immer da der Unterschied bestand. Wenn er doch nur ein Instrument spielen könnte!
"Nur aus der Grube hinterm Haus,
da lugten ein Paar Füße raus! Potzblitz!
Nach einem Schönheitsbad
sah das nicht grade aus!"
Dieser Gedanke gefiel ihm. Ein reisender Barde, ohne feste Heimat, in jeder Stadt willkommen, leicht verdientes Geld und sicherlich kam ein singender, hübscher Elf auch gut bei den Damen an. Motiviert stimmte er den Refrain an.
"Schockschwere Not!
Mein Eheweib ist tot,
Wer flickt mir jetzt die Socken
Und wer kocht mein Abendbrot?"
Er kicherte, wiederholte den Refrain und trommelte dabei auf den Sattelknauf. Die graue Stute schüttelte missbilligend die Mähne.
Na er konnte oder sollte es auf jeden Fall mal versuchen!
"Sie war so gut, sie war so lieb,
Auch wenn sie's oft mit andern trieb.
Der Händler und der Bäckersmann,
Die klopften öfters bei ihr an."
Und vielleicht konnte man dabei auch das ein oder andere abgreifen. Das erste Mal schien ihm seine Flucht etwas Gutes zu haben.
"Derweil ich zog so durch die Welt
Mit Spielleut nur für'n Taschengeld,
Als Vater von sechs Kindern,
Für den mich wohl keiner hält!"
Der Weg führte in einen Wald hinein und Areion fühlte sich direkt irgendwie ... dalish. Gut gelaunt, seinen schmerzenden Hintern für einen Moment vergessend, motivierte ihn das Grün des Waldes und das Rauschen der Blätter nur noch mehr - und so schmetterte er den Refrain nun heraus.
"Schockschwere Not!
Mein Eheweib ist tot,
Wer flickt mir jetzt die Socken
Und wer kocht mein Abendbrot?"
Er begann sich wild auf dem Sattel zu wiegen, tanzende Bewegungen mit den Armen machend und dann eine Trommel andeutend.
"Schockschwere Not!
Mein Eheweib ist tot,
Wer flickt mir jetzt die Socken
Uuuuuuuuuuuuuuuuuund - wer kocht mein Abendbrot?"
Es war das reinste Fest dort auf dem Waldpfad, zumindest für Areion - sicher weniger für die armen Ohren der grauen Stute, die sicherlich mit den Augen rollte.
Der singende und feiernde Stadtelf hingegen genoss diesen Moment und übersah dabei den Ast, der auf Kopfhöhe über dem Weg hing. Böse Geister tuschelten, es sei die Absicht des Pferdes gewesen, jedenfalls hatte diese nicht darauf geachtet und war geradewegs darunter hinweggegangen.
Areion, völlig beschäftigt, entging dies und so schlug sein schunkelnder Kopf in bester Slapstick-Manier gegen seinen Kopf und schlug ihn bewussstlos.
Sein Glück, dass der Elf sich zuvor Stricke um beide Fußgelenke und das Leder der Steigbügel geschlungen hatte, um nicht zu fallen. So rutschte nur der Sattel ein wenig seitwärts, sodass er schief auf dem Pferd hing (denn diesen hatte er im Gegensatz zu sich selbst nicht genügend befestigt) und kippte vornüber auf den Hals des Pferdes.
Mit der elfischen Last in Schräglage auf dem Rücken trottete die graue Stute seelenruhig weiter, als sei nichts geschehen, bog schließlich vom Weg ab und auf eine Lichtung zu, die mit saftigem grünem Gras lockte.




(c) Songtext: Duivelspack - Schockschwerenot (https://www.youtube.com/watch?v=abnlh3j8BOE)

numberten
23.11.2015, 21:15
http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg

Nichts! Nichts hatten sie sich mit zehn Souvereign erkauft! Das war was Larissa feststellte, als diese neue andere Elfe sie zu einem in den Graben gestoßenen Karren führte nur wenige Meter von der gewöhnlichen Straße und unweit eines schäbigen Shemlen-Dorfes entfernt. Zehn Souvereign für etwas, was Larissa im Vorbeigehen bemerkt hätte! Sogar Artur musste nun froh sein, dass er der anderen Elfe nur ein Viertel der Belohnung zugesagt hatte, denn als tüchtiger Geschäftsmann würde der Ritter die Fehlinvestition vermutlich bald schon bemerkt haben. Was hatte diese Mealla ihnen denn bisher genützt? Ihre „wertvollen Informationen“ bestanden aus gar nichts. Eine Bande von Räubern unbekannter Zahl überfielen auf einer gewöhnlichen Straße wehrlose Wagen. Die Stelle des Überfalls stach der Elfe so sehr ins Auge, dass nur ein Blinder sie hätte übersehen können und da die Kopfgeldjägerin außer gefährlich aussehen und schweigsam vorwegreiten nichts anzubieten hatte, war es ein Fehler gewesen sie mitzunehmen. Larissa grollte innerlich während sie sich den Wagen beschaute. Mordred, Morgana und Nimue hielten sich noch immer auf der Straße und schauten in Richtung Waldrand als würden sie erwarten, dass besagte Banditen johlend aus dem Unterholt hervorbrechen und ihnen einen kurzen aber sicherlich harten Kampf liefern würden.
Larissa berührte die verkohlten Stellen des Wagens, die so kalt waren wie der Himmel. Der steife Westwind hatte auch am Morgen nicht nachgelassen und zerzauste ihnen allen, Artur einmal abgesehen, mehr oder weniger das Haar. Mordred fluchte fiel und versuchte eitel wie er war die Frisur geordnet zu halten während Larissa das Geschwenkte der Haare irgendwann so sehr auf die Nerven gegangen war, dass sie es zu einem gelungenen Zopf zusammengefasst hatte. Artur rief sie herüber und sie leistete Folge, allerdings nicht ohne einen vielsagenden Blick in das Schwarz des Helminneren zu werfen.
Die Elfe legte die Linke auf das Ende ihres Schwertgriffes und drückte es sanft nach Unten. So verhinderte sie, dass die Lederscheide sie beim Hinknien behindern würde während sie die Spuren auf dem Boden anschaute. Mit der Rechten fuhr sie vorsichtig über das Gras. „Eine der Personen hat hier gelegen“, sagte Larissa und deutete auf eine kaum wahrnehmbare Druckstelle im Gras. „Und dort eine Andere. Die war aber auf jeden Fall tot.“ Die Gräser hatten eine bräunliche Farbe angenommen, wo das Blut sie benetzt hatte. Larissa tat ein paar sachte Schritte beiseite. „Hier war noch eine, aber lebendig und wild.“ Aufgerissene Erde, Klumpen von dunklem Lehm. Dieser Person hatte sich gewehrt. „Derjenige, der hier lag wurde weggezerrt“, erklärte Larissa und folgte der Spur in gen Waldrand. Sie stoppte und schaute nach Links. „Die Gruppe hat sich aufgeteilt. Dort sind schwere Fußabdrücke und die von Pferdehufen. Beschlagene Pferdehufe! Diese dort“, sie zeigte in einem weiten Bogen die vermutete Strecke: „…haben die Kerle mit dem Diebesgut genommen. Die hier die mit dem Entführten.“ Ein mulmiges Gefühl stieg in ihr auf während sie an ihre eigene Entführung dachte, die noch zu frisch war, als dass sie sie einfach übergehen könnte. Sie folgte der Spur und stoppte erneut, bückte sich und hob Etwas auf. „Hier hat sich die Person offenbar gewehrt“, sagte sie und hielt ein menschliches Ohr empor, zeigte es Artur und Mealla und warf es dann beiseite. Sie wischte sich die Finger in ihrem Mantel ab, eher aus Ekel als aus Notwendigkeit und setzte den Weg fort in den Wald hinein.
Es war ihr, als würde die zivilisierte Welt, die Welt der Shemlen und der Ritter, der Ländernamen und der fremden Sprachen und Bräuche mit einem Mal wie ausgeblendet als sie den Wald betrat. Es war, als wäre das Lärmen der Sprechenden und das Klirren des Metalls, das Klappern der Pferdehufe und das Schnarren der Händlerkarren abgelöst und an seine Stelle sei das erdrückende Schweigen der Natur unterbrochen bloß von dem lieblichen Knarren der Bäume, dem Zwitschern der Vögel in deren Kronen und dem wiederkehrenden Klopfen eines Spechtes weit im Inneren des Forest getreten. Die Elfe atmete tief durch, schmeckte den süßlichen Geruch hunderter und tausender Pflanzen, Blätter, Farne und Hölzer förmlich auf der Zunge während der Friede sie durchfloss wie Regen. Ein Frieden so innig und selbstlos wie ihn nur die Natur gewähren kann, wenn man sich ihr ganz und gar hingibt. Als Larissa die Augen jedoch wieder aufschlug fand sie sich noch immer in der Begleitung des Eisenmannes und der falschen Elfe die ihr in den Wald gefolgt waren. Plötzlich hatte Larissa den aufkeimenden Geschmack von Wut im Mund. Wie konnten sie es wagen diesen Ort zu betreten? Der Wald gehörte nur sich selbst, doch verstanden außer ihm lediglich die Dalish welch Zauber er in sich trug. Betrat Larissa etwa diese hohen Steinbauten, welche die Shemlen ihrem Gott zum Tribut erbaut hatten? Nein!
Nur schwerlich verdrängte Larissa diese Art des Denkens, die ihrem Volk den Ruf der einsamen Störenfriede eingebracht hatten und besann sich wieder auf ihre Aufgabe.
„Sie sind hier entlang“, sagte sie und schluckte trocken ihre Wut herunter. Die Banditen hatten scheinbar keine Angst gefunden oder verfolgt zu werden, denn selbst ein Anfänger hätten dem Pfad aus zertretenen Pflanzen, abgebrochenen Ästen und an Dornen und Stöcken hängender Wolle folgen können. Keine hundert Meter tief im Wald stoppte Larissa. In einer dicken und knorrigen Kastanie steckte ein Speer und mit diesem Speer, ein grober dicker Jagdspieß, war eine Frau an den Baum genagelt worden. Ihre Kleider waren zerrissen, ihre schon angegrauten Haare zerrauft, das wettergegerbte Gesicht schmerzverzerrt. Die Menschenfrau musste schon an die Vierzig gewesen sein, die Frau eines Kaufmanns vielleicht oder eines gut verdienenden Bürgerlichen denn das lange Hemd das sie nur noch ungenügend bedeckte bestand aus feinen Stoffen. Schmuck trug sie natürlich keinen. Larissa verzog das Gesicht. „Shemlen“, zischte sie feindselig und wandte sich ab. Sie folgte der Spur noch ein Stück, an der Kastanie vorbei über einen kleinen Bach und noch zehn Meter in ein Gewirr aus wippenden Farnen, dann kehrte sie um. Artur und Mealla hatte sie bei der Toten zurückgelassen.
„Dort verliert sich die Spur. Zu viele Bodenpflanzen, zu weich um Spuren zu hinterlassen.“ Sie wagte es nicht in das anklagende Gesicht der Frau zu schauen, die ihrer eigenen Art zum Opfer gefallen war. Stattdessen hob sie fragend die Schultern. „Der Überfall liegt schon länger zurück. Dass wir überhaupt Spuren gefunden haben deutet darauf hin, dass diese Bande nicht einmal versucht sie zu verwischen.“ Larissa war sich sicher, dass Artur unzufrieden war. Allerdings gab sie sich nicht die Schuld daran, sie konnte ja schließlich nicht zaubern.

http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Mealla_portrait.jpg

Die Waldelfe war gut in Spuren lesen, dass musste Mealla zugeben. Allerdings waren die Spuren auch nicht allzu schwer zu lesen, denn die Banditen hatten sich keinerlei Mühe gegeben sie zu verwischen. Mit ein wenig Mühe hätte vielleicht sogar der Ritter die Spuren entdeckt. Während die Dalish den Vorgang schilderte, achtete Mealla auf andere Sachen. Den Tathergang zu rekonstruieren war oft hilfreich in diesem Fall jedoch nicht. Um einen hilflosen Wagen zu überfallen brauchte man keine Taktik und so grausam das Geschehen hier gewesen war, so absehbar war es doch. Stattdessen versuchte Mealla die genau Zahl der Banditen abzuschätzen. Ein unbekannter Faktor der ihr immer noch leichte Bauchschmerzen bereitete. Nachdenklich folgte sie der Dalish und dem Ritter zu dem Waldrand. Die Banditen hatten sich keine Mühe gegeben ihre Stärke zu verschleiern und Mealla war sich sicher das zumindestens fünf Reiter bei diesem Überfall dabei gewesen waren. Die Breite der Hufspuren war in ihren Augen wie ein Bild auf dem man noch das Lumpenpack davonreiten sehen konnte.
Der Wald war nicht schöner als die Szenerie beim Ochsenkarren, auch wenn die Banditen eine breite Schneise durch den Waldrand gezogen hatten. Die Leiche einer Frau war mit einem Spieß an einen Baum gespießt, ihre Kleider zerissen. Mealla wusste nicht ob sie die Frau vor ihrem Tod noch geschändet hatten, aber ihr Körper sah nicht so aus als ob er leicht gewesen war. Ansonsten bewegte sie dieses Bild nicht besonders, sie hatte schon Sklaven am Kreuz oder gepfählt gesehen, oftmals noch am Leben. Dagegen war der Speer noch milde und Mealla hatte auch schon in Tevinter einige dieser armen Seelen erlöst. Natürlich nur wenn niemand hingeschaut hatte, denn es war verboten Gekreuzigte von ihrem Leid zu befreien. Während sie sich umsah kam auch die Dalish zurück und meldete das sich die Spur im Wald verlief, wie Mealla es vermutet hatte. Die Spur war nach dieser Zeit kalt, aber die Kopfgeldjägerin hatte eh nicht mit vielen Informatonen aus dem Überfallort gerechnet.

Artur war mit den beiden Elfen in den Wald gegangen, der Spur der Verwüstung folgend. Heimlichkeit schien nicht die Stärke der Banditen zu sein, ein Umstand der sich vielleicht noch als nützlich erweisen konnte. Die Dalish schien nicht gerade erfreut zu sein, vermutlich weil der Überfallort so einfach zu finden war. In der Tat hatte die Kopfgeldjägerin bisher noch keine nennenswerte Hilfe dargestellt, aber die Jagd begann auch gerade erst. Im Wald selsbt war außer dem Kadaver eines der Opfer allerdings nichts mehr zu finden. Die Spur verlief im Wald wie Larissa mitteilte. Es wäre wohl auch zu einfach gewesen wenn die Jägerin die Bande direkt aufspüren konnte. Nun der Überfall war lange her und auch Larissa hatte hier keine Ortskenntnisse, weswegen Artur ihr keinen Vorwurf machen konnte. Sie mussten wohl anders an Informationen kommen, vielleicht würde hier die andere Elfe ja ihren Nutzen zeigen.
"Nun mehr war wohl nicht aus dieser Spur zu holen. Ich denke wir werden uns woanders nach weiteren Informationen umschauen müssen. Oder seid ihr anderer Meinung Frau Kopfgeldjägerin ?", sagte er zu Mealla wobei die Betonung des Titels seine Unzufriedenheit leicht Ausdruck verlieh. Mealla nahm diese Spitze ohne eine besondere Gefühlsregung hin. Das war für sie recht uninteressant.
"Ich stimme euch absolut zu Ser Artur. Ich habe sowieso nicht vermutet das wir viel aus dem Ort des Überfalls herauslesen können. Immerhin scheinen es wohl fünf Berittene und sieben Banditen zu Fuß gewesen zu sein. Die Banditen haben sich nur wenig Mühe gemacht im Gänsemarsch durch den Wald zu laufen, sodass ihre Stärke gut abzuschätzen ist. Jedoch würde ich die Möglichkeit in Betracht ziehen das es noch mehr Banditen in ihrem Lager gibt. Wir sollten uns jetzt allerdings ins Dorf aufmachen, dort werden wir sicherlich herausfinden wie man an die Banditen herankommt.", antwortete Mealla überlegt und im ruhign Tonfall.
"Ihr scheint euch ja sehr sicher zu sein das wir im Dorf mehr erfahren werden. Habt ihr einen Anlass dazu ?", fragte Artur kritisch.
"Aber natürlich. Es steht ja schließlich noch.", antwortete Mealla mit einem hintersinnigen Lächeln und machte sich wieder auf den Rückweg zur Straße.

Nachdem die drei wieder bei den Anderen waren und sie darüber informiert hatten ihre Suche im Dorf fortzusetzen, machten sich die sechs auf den Weg in das nahegelege Sedos. Auf den normalen Reisenden machte es einen ganz normalen Eindruck, lumpige Hütten aus Holz und Lehm, ein paar wenige Steinbauten und in der Mitte des Dorfes eine kleine Schenke in der sich Reisende die Kehle anfeuchten konnten. Die Leute waren umtriebig unterwegs und warfen ab und an den sonderbaren Ankömmlingen misstrauische Blicke zu. An sich ein ganz normales Verhalten, aber Meallas geschulten Auge fielen gewisse Details auf die sie noch misstrauischer machten als sie es schon vor dem Betreten des Dorfes gewesen war. Die Häuser waren zwar nicht besonders stattlich, aber alle in recht gutem Zustand. Keine Brandspuren waren an den Dächern zu sehen, keine kürzlich erneuerten Türen. Die Menschen sahen misstrauisch aus, aber nicht besonders ängstlich. Für ein Dorf das mitten in einer überfall geplagten Region lag ein ein äußerst verwunderlicher Umstand. Zwar war auch Angst in dem einen oder anderen Blick zu sehen, aber der schien eher den schwerbewaffneten Reisenden geschuldet die mit sonderbaren Elfen reisten. Nach einer kurzen Erkundigung bei einem der Passanten wurden sie an den Dorfvorsteher verwiesen, einem Mann der wohl am ehesten über die Geschehnisse in dieser Region vertraut war. Zudem sollte er sich als Person des öffentlichen Rechts verpflichtet fühlen ihnen bei der Jagd zu helfen.
Besagter Dorfvorsteher stand am Dorfbrunnen und schäkerte dort mit einer Frau im mittleren Alter die scheinbar gerade Wasser geholt hatte. Als sie die ankommenden sechs sah, verschwand sie in Richtung Häuser während sich der Dorfvorsteher ihnen zuwandte und sie kritisch musterte. Er war ein hagerer Mann, mit wettergegerbten Gesicht und Augen die Erfahrung ausstrahlten. Hochgewachsen,aber recht dünn, das schüttere weiße Haar begann allmählich den Kampf gegen den Haarausfall zu verlieren. Er trug schwarze Klamotten, die zwar abgenutzt aber nicht minderwertig aussahen. Eine kleine dünne Kette aus Kupfer zeichnete ihn als Dorfvorsteher aus.
"Grüße Ser, willkommen in Sedos. Ich bin Ferdinand Geyer, der Dorfvorsteher dieser kleinen Gemeinde. Wenn ihr eine Unterkunft oder eine Erfrischung sucht, so solltet ihr in der 'rassigen Stute' vorbeischauen.",begrüßte er Artur und die Gruppe höflich.
"Ich danke euch, aber uns führen spezielle Geschäfte nach Sedos. Wir sind hier um die Bande zur Strecke zu bringen die hier ihr Unwesen treibt. Da sich der letzte Überfall kurz vor eurem Dorf ereignet hat dachten wir das ihr mehr über die Bande wissen könntet.", antwortete Artur und taxierte den Mann mit seinem Visier. Dieser blieb bei der Erwähnung der Banditen ruhig, aber Mealla war sich sicher kurz Sorgen in seinen Augen aufblitzen gesehen zu haben.
"Ach der letzte Überfall, eine Tragödie Ser. Ich glaube nur das wir euch nicht sonderlich helfen können. Die ganze Sache ist in der Nacht passiert und in der Nacht schließen wir die Türen und hoffen nicht von den Banditen belästigt zu werden. Ab und zu reiten sie johlend durch das Dorf und niemand wagt es dann herauszukommen. Als wir am nächsten Tag erwachten, konnten wir nur noch die Leiche beerdigen und dem Erbauer übergeben. Die Bande ist eine Plage und haust in den nahen Wäldern, niemand weiß wo sie sind oder wieviele es sind. Wir sind zum Glück arm weswegen sie uns in Ruhe lassen. Es tut mir Leid, ich würde euch gerne helfen aber mehr weiß ich leider nicht.", sagte der Mann im entschuldigenden Tonfall schüttelte traurig den Kopf und begab sich zu einer Hütte aus Stein die sein Haus zu sein schien. Artur sah ihm nach und überlegte kurz was er von dieser Information halten sollte.
Mealla wusste absolut was sie von dieser Information halten sollte, sie war schon lange genug in diesem Geschäft und hatte zu dem den kleinen goldenen Ring an der Hand des Dorfvorstehers bemerkt. Ein zusätzliches Indiz zu ihrer Theorie.
"Er ist ein ziemlich guter Lügner, das muss man ihm zugestehen.",sagte Mealla trocken und schwang sich vom Pferd. Der Rest der Gruppe schaute sie an, während sie ihr Pferd aus dem nahe stehenden Eimer trinken ließ. Sie sah in die Runde.
"Ich meine seht euch doch in diesem Dorf um. Es ist nicht besonders reich, aber nicht so armseelig das es für die Banditen uninteressant wäre. Trotzdem scheinen die Leute nicht sehr verängstigt, niemand hat den roten Hahn auf die Dächer der Hütten gesetzt und Türen auf der Suche nach Beute eingeschlagen. Der Dorfvorsteher trägt einen goldenen Ring,es gibt eine Schenke und nicht alle Frauen hier scheinen aus zahnlosen Weibern zu bestehen. Für eine Bande die fast jeden Reisenden auf den Straßen ausnimmt ein mehr als lohnendes Ziel. Der Grund warum dieses Kaff noch steht ist ein einfacher, die Bewohner kollaborieren mit den Banditen. Sowas kommt in solchen Gegenden häufiger vor. Die Banditen brennen das Dorf nicht nieder, verschonen die Frauen und geben den Menschen einen Teil der Beute. Dafür verschweigen die Bewohner ihren Aufenthaltsort, teils aus Angst, teils wegen der Belohnung. Außerdem geben sie ihnen Informationen über lohnende Ziele die durch das Dorf kommen oder eventuelle Suchtrupps. Es herrscht Krieg die Ordnung ist ins Wanken geraten und in solchen Fällen steht das eigene Überleben über allem.", erklärte sie die Schlüsse aus ihren Beobachtungen. Man konnte den Bewohnern noch nichtmal Vorwürfe machen, denn wenn herauskäme das sie mit der Obrigkeit zusammenarbeiteten würden sie alle massakriert. Amaranthine war zu weit weg um effektiv helfen zu können und die Truppen des Arls im Bürgerkrieg, anstatt die Bewohner des Arltums zu schützen.
"Ich bin mir allerdings sicher das wir erfahren können wo sich die Banditen aufhalten. Ser Artur ich schlage vor das ihr euch mit mir nochmal näher mit dem Dorfvorsteher unterhaltet. Ich bin sicher das er sich überreden lässt uns zu helfen. Auf die eine oder andere Weise." Sie dachte kurz nach, Dorfgemeinschaften waren oft verschworene Gruppen,aber die Familie stand über allem.
"Eure Begleiter könnten sich vielleicht im Dorf umhören. Allerdings vorsichtig, es sollte nicht direkt herauskommen das wir die Banditen suchen, sonst knallt man uns aus Angst wahrscheinlich die Tür vor der Nase zu. Die Leute sind sehr misstrauisch, aber ich bin mir sicher das es lose Enden gibt. Irgendeiner wird vermutlich geredet haben, sei es aus Geldgier wegen der Belohnung oder aus Anstand. Dieser Jemand ist vermutlich tot, aber hat vermutlich einen trauernden Verwandten der dazu gebracht werden kann mehr zu erzählen. Die Schenke liefert vermutlich Alkohol an das Pack, weiß also auch einiges. Vielleicht findet sich dort jemand mit loser Zunge. Was denkt ihr Ser Artur ?", fragte sie erwartungsvoll und sah den Ritter an.
Artur fand den Plan der Elfe gar nicht so abwegig und ihre Theorie war auch nicht allzu weit hergeholt. Die Tatsache das dieses Dorf noch stand wies auf irgendeine Zusammenarbeit zwischen den Dörflern und der räuberischen Hanse hin. Die Kopfgeldjägerin schien schon häufiger mit solchen Fällen zu tun gehabt haben, oder sie war schnell im entwerfen von Plänen.
"Ich denke es wird nicht schaden sich im Dorf mal umzuhören, außerdem bin ich ebenfalls der Meinung das und dieser Geyer nicht alles erzählt hat. Ich werde euch also begleiten.", stimmte er ihr zu und schwang sich aus dem Sattel. Er drehte sich zu den restlichen vier, wobei er sich vor allem an Larissa und Morgana wandte. Mordred würde nur helfen wenn er Lust hatte und war kein Söldner und die Magierin schien nicht so der Typ zu sein der sich mit Leuten unterhielt ohne einen persönlichen Grund.
"Gut während ich mich nochmal mit dem Dorfvorsteher unterhalte, wäre es gut wenn ihr euch mit den Bewohnern unterhaltet. Sie sehen nicht besonders redselig aus, aber ich denke das der eine oder andere diese Banditen satt hat und dabei helfen würde sie loszuwerden. Bei solchen Leuten muss man nur den Eindruck vermitteln das man auch dazu imstande ist.", sprach er und wandte sich dann nochmal an Mordred und Nimue.
"Es würde diese Jagd wohl beschleunigen wenn ihr euch auch umhören würdet, aber natürlich ist das nicht euer Auftrag, also steht es euch frei zu tun was ihr wollt. Wir treffen uns später dann bei der hiesigen Dorftaverne."

Nachdem die Pferde angebunden waren zerstreute sich die Gruppe und Artur trat zu Mealla, welche schon vor der Hütte des Dorfvorstehers auf ihn wartete. Sie hatte ihre Peitsche von dem Sattel ihres Pferdes gelöst und sie hinten in ihren Gürtel gesteckt. Den Speer ließ sie zunächst noch im Sattel. Für eine Befragung würde sie ihn nicht brauchen, zudem würde der riesige Ritter in seiner schwarzen Rüstung wohl ihr Drohpotential nicht schmälern.
"Bereit wenn ihr es seid.", sagte sie mit einem schmalen Grinsen, worauf sich die beiden zu dem Eingang der Hütte begaben.

Emerahl
24.11.2015, 07:56
Yonice (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst/page6?p=24631233&viewfull=1#post24631233)

http://upload.worldofplayers.de/files10/JBzbqWPGWxYGFjCwAKV9h1RsE2GZMHnqPDarion_portrait.png

Arwan wartete. Wie viel Zeit schon vergangen war, konnte er gar nicht sagen, denn jegliches Gefühl hierfür war verloren. Er kauerte unter seinem Umhang, still und stumm, in der Hoffnung, die Qunari würde bald wieder auftauchen. Aber was, wenn nicht? Was, wenn sie in der Höhle angegriffen wurde? Wenn sie getötet wurde? Dann wäre er, Arwan, alleine und verloren.

Nein! Er konnte nicht alleine zurück bleiben. Sie hatte ihm geholfen. Hatte einfach hingenommen, dass er ein Magier war. Einfach so. Im Gegensatz zu dem anderen Qunari, der davor bei ihm gewesen war. Und ein Soldat? War da nicht einer? Nur noch dunkel konnte Arwan sich an den Begleiter erinnern. Egal, jetzt war er nur noch mit Yonice unterwegs.

So in Gedanken versunken, was er nun tun solle, hörte er ein lautes, metallisches Scheppern. Er erschrak zutiefst. Wer war da? Hatte man ihn entdeckt? Auf allen Vieren krabbelte er vorsichtig zum Rande des Felsen und lugte vorbei. Dort! Vor der Höhle kniete Jemand auf dem Boden! Bei genauerer Betrachtung erkannte Arwan, dass es sich um Yonice handelte. Er sah etwas vor ihr auf dem Boden aufblitzen. Hatte sie ihr Schwert fallen lassen? Warum?

Gerade als er aus der Deckung trat, kam noch Jemand aus der Höhle. Ohne nachzudenken rief Arwan seine Magie herbei und ließ einen Blitz in Richtung der Höhle niederfahren. Ob er getroffen hatte, konnte er nicht sehen.

Shepard Commander
24.11.2015, 14:59
http://upload.worldofplayers.de/files9/Dethmold_Avatar.jpgMit einem wortlosen Nicken schloss Darius sich dem Söldner an. Er hielt den verletzten Wolf nach wie vor für eine unnötige Last, doch immerhin kümmerte sich Talorr selbst um seinen Köter und versuchte trotz des zusätzlichen Ballasts so schnell wie möglich vorwärts zu kommen. Es würde sich zeigen wie lange das Tier durchzuhalten vermochte, doch für den Moment waren dringendere Angelegenheiten zu erledigen: Sie hatten praktisch keinen Proviant mehr und waren alles andere als sicher. Die Elfen hatten die Verfolgung zwar scheinbar aufgegeben, doch hieß das noch lange nicht, dass sie keiner anderen Gefahr mehr ausgesetzt wären.

Das ungleiche Paar kehrte zur Straße zurück und schauten sich um. Außer ihnen war niemand zu sehen, was für eine derart wichtige Route ungewöhnlich war. Mit ernster Miene ließ Darius sein Auge den Horizont absuchen. Irgendetwas stimmte nicht.
Schweigend setzten sie ihren Weg fort. Klaglos trug Talorr seinen Wolf fast pausenlos und obwohl das Tier gewiss nicht leicht war kamen sie schneller voran als Darius erwartet hätte. Die Physis des Kossith war außerordentlich robust und er war scheinbar gewillt das räudige Pelzvieh den ganzen Weg bis nach Gwaren zu schleppen. In den Augen des Ben-Hassrath reine Energieverschwendung, doch würde er das Thema nicht erneut anscheinen. Im Moment legten sie ein gutes Tempo vor und solange sie nicht in Sicherheit waren wäre es unklug, einen Streit vom Zaun zu brechen.

Sie marschierten bis Mittag und kamen schließlich an eine Stelle an der sich die Straße zur Küste hin neigte und etwas abschüssig wurde. Sie führte weiterhin am Waldesrand entlang und auch wenn Darius zwischendurch immer mal wieder nach Verfolgern zwischen den Bäumen Ausschau hielt erforderte nun etwas anderes seine Aufmerksamkeit: Ein ganzes Stück vor ihnen lag etwas auf der Straße. Er konnte nicht genau erkennen, was es war, doch machte er Talorr trotzdem darauf aufmerksam. Es ließen sich mehrere Objekte ausmachen, die kreuz und quer auf und neben der Straße lagen. Darius' Griff um seinen Stab wurde fester.
Als sie näher kamen erkannten sie, dass es sich um umgestürzte Karren und Wagen handelte, zwischen denen verstreute Güter und, wie sie wenig später feststellen musten, Leichen lagen. Darius tauschte einen stummen Blick mit Talorr während sie sich langsam näherten. Scheinbar das gesamte Hab und Gut der Getöteten lag achtlos verstreut umher. Die Menschen hatten alles was sie besaßen mitgenommen, weswegen Darius sie für Flüchtlinge hielt. Konzentriert ließ er seinen Blick schweifen während er das Trümmerfeld durchschritt. Die Menschen waren regelrecht abgeschlachtet worden, doch fanden sich nur männliche Leichen. Nirgends war der Körper einer Frau oder eine Spur von Gegenwehr zu sehen. Sie waren hinweggefegt und niedergemacht worden. Vermutlich waren Frauen und Kinder verschleppt worden und sahen sich jetzt einem Schicksal gegenüber, das kaum besser war als der Tod. Grausamkeiten des Krieges, hervorgebracht vom Irrsinn einer Welt ohne Ordnung. ,,Durchsucht die Wagen nach Proviant, ich halte derweil Ausschau.", ordnete er an und überblickte die Umgebung. Die Angreifer konnten noch in der Nähe sein.
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http://upload.worldofplayers.de/files9/Maeyaalinh_avatar.jpgMit der Sonne im Nacken stieg Maeya'alinh die kleine Anhöhe empor, auf der sie bei ihrer letzten Wanderung im Vorbeigehen die Schäferhütte gesehen hatte. Das Gras unter ihren Füßen war saftig und grün und zwischen den Halmen schaute hier und da ein Gänseblümchen hervor, das zum Anlaufpunkt für allerlei Hummeln wurde. Einen besseren Platz zum Weiden konnte es kaum geben. Als sie kurz über die Schulter zum Dorf hinab schaute sah sie munteres Treiben in den engen und schlammigen Straßen. Sie staunte immer wieder über die Menschen, die teilweise unter mehr als unwürdigen Bedingungen lebten und trotzdem immer größere Teile der Welt ihr Eigen nannten. Nicht nur das es jeglicher Vernunft entbehrte, Land oder gar die Welt wirklich besitzen zu wollen, gleichzeitig waren durch diese ziellose Ausbreitung Konflikte einfach unausweichlich. Und obwohl sie schon lange unter Menschen wandelte und lebte verwunderte es Maeya'alinh immer wieder, dass ausgerechnet sie nun zum bedeutensten Volk geworden und an die Stelle des ihren getreten waren. Das Leben hielt stets Überraschungen bereit.

Auf der Kuppe angekommen sah sie sogleich die Hütte, um die herum artig ein paar Dutzend Schafe grasten. Der Schäferhund, der die Herde wachsam im Blick hatte schlug sofort an, als er die Elfe erblickte und bellte laut. ,,Hallo, mein Freund, wie geht es Dir?", fragte Maeya'alinh freundlich und ging lächelnd auf das Tier zu. Der Hund hielt inne, schnupperte dann interessiert an der Hand, die ihm entgegengehalten wurde und ließ sich sogleich von der Magierin streicheln, die sich neben ihm ins Gras setzte. ,,Freut mich, Dich kennen zu lernen.", sagte sie, während sie ihn zwischen den Ohren kraulte.
Zaghaft öffnete sich kurz darauf die niedrige Tür der Hütte und heraus trat eine Frau, die so alt zu sein schien wie die Welt selbst. Für Elfen waren Menschenleben zwar kein wirkliches Maß für lange Zeiten, doch unter Ihresgleichen musste die Frau als Urgestein gelten. Sie ging weit vornüber gebeugt und stützte sich auf einen kurzen Stock, der ebenso knorrig war wie ihre Hände. ,,Was machst Du hier, Mädchen?", rief sie mit dünner Stimme, während sie langsam auf Maeya'alinh zukam. Ihre Beine waren dick geschwollen und ihre Füße waren in dreckige Lumpen gewickelt. Die Zeit hatte es nicht gut mit ihr gemeint. Die Elfe erhob sich und kam der Alten entgegen, wobei der Hund nicht von ihrer Seite wich. ,,Hallo, ich suche nach jemandem, der sich im Schlickmorrwald auskennt. Seid Ihr vielleicht schon einmal dort gewesen?", fragte sie, während sie mit der Linken in die Richung deutete, in der der Wald lag. Irgendwo in der Ferne krähte ein Hahn.
,,Schlickmoorwald, hmmm? Was hast Du da zu schaffen? Das ist kein Ort für junge Dinger wie Dich, glaub mir." In der Stimme der Frau lag Misstrauen und ihre Augen ruhten mit zweifelndem Blick auf Maeya'alinh, welche die Schäferin trotz ihrer geringen Größe etwas überragte. Ihr Haar war unter einem grünen Tuch verborgen, doch hingen ihr zwei weiße Strähnen ins von Falten zerfurchten Gesicht. Die Elfe lächelte sanft. ,,Meine Freunde und ich wollen in den Wald gehen, um nach etwas zu suchen. Im Dorf heißt es ein Untier lebe dort.", erklärte sie und ließ dabei erkennen, dass sie nicht wirklich daran glaubte. Sie war sich sicher, dass etwas in dem uralten Wald lebte, aber wenn es ein Untier war, so vermutlich nur in den Augen der Menschen. Viel eher glaubte sie an eine Finte von Ruppert, der von vornherein nicht viel über diese angebliche Bestie erzählen konnte oder wollte.
,,Im Dorf heißt es auch, dass eine rothaarige Frau nur nutzlose Bälger zur Welt bringt und meine Kinder haben sich alle gemacht, also hör' besser nicht auf das Gewäsch dieser Trottel!", schnauzte die Alte und schüttelte ablehnend den Kopf. ,,Und überhaupt: Wieso fragt eine Elfe mich nach dem Wald? Solltet ihr nicht jeden Wald kennen wie eure Handfläche?" Maeya'alinh kicherte. Die Frau mochte alt sein, aber es war noch eine ordentliche Menge Leben in ihr. ,,Nicht alle Wälder sind gleich, wisst Ihr?" antwortete sie, während sie den Kopf des Schäferhundes kraulte. ,,Und dieser Wald hier scheint mir besonders zu sein. Ihr wisst, was ich meine, nicht wahr?" Die Schäferin nickte, legte ihr Misstrauen aber nicht ganz ab. ,,Das kannst Du laut sagen, Mädchen. Er hat seinen eigenen Willen, der Wald. War schon immer so. Man legt sich besser nicht mit ihm an." Maeya'alinh ahnte langsam, wovon die Frau sprach und sah sich in ihrem Gefühl bestätigt. Der Schlickmoorwald war einer der alten Wälder der Welt, wo die Magie in der Luft zu liegen schien und im Wasser etwas war, was die Bäume hochwachsen ließ und lebendig machte. So beschrieben es zumindest Einfallspinsel und all jene, die die Natur nicht verstanden. ,,Ihr kennt den Geist des Waldes, nicht wahr?", fragte Maeya'alinh und war sich sicher richtig zu liegen. Selbst die Menschen spürten die Präsenz des Waldes und nicht selten fingen sie an ihm zu huldigen oder ihn als Geist aufzufassen, der unsichtbar zwischen den Bäumen lebt. Die Augen der Frau wurden groß und sie nickte verunsichert. ,,Ja, wir kennen ihn. Er war schon immer hier, dieses Land gehört ihm. Mein Mann ist heute früh losgegangen, um ihm ein Schaf zu bringen. Er verlangt Gaben und Respekt. Das Dorf schert sich nicht um ihn, deswegen hasst er es!" Die Elfe seufzte leise während sie zuhörte. Der Aberglaube schien hier tief zu wurzeln. In Wirklichkeit war es vermutlich anders herum und der Wald scherte sich nicht um das Dorf, genau so wenig wie um die anderen Menschen. Für ihn waren sie so kurzlebig wie Wimpernschläge und hinterließen keine Spuren. ,,Ich danke Euch.", sagte sie trotzdem. Es wäre sinnlos mit der Alten zu diskutieren und ihre Bräuche schienen harmlos zu sein. ,,Wenn Du wirklich in den Wald gehen willst, dann pass' auf Dich auf und respektiere ihn. Du wirst nicht zurückkehren, wenn Du ihn schmähst!", mahnte die Schäferin noch, während Maeya'alinh sich bereits auf den Rückweg machte. Sie kam um ein kurzes Schmunzeln nicht herum: Ein Mensch, der einer Elfe erklärte, wie sie sich im Wald zu verhalten hatte. Das Leben hielt stets Überraschungen bereit.

Leichten Schrittes kehrte sie ins Dorf zurück und steuerte die Taverne an, vor der Gisele bereits wartete. Die Kriegerin hatte ihre Rüstung angelegt und zog damit einige Blicke auf sich. Maeya'alinh ging auf sie zu und sah von der anderen Seite des Dorfes bereits Elisa kommen, die wie ein Turm zwischen den Bauern aufragte.
,,Ich hoffe ihr hattet einen schönen Vormittag.", grüßte sie die beiden freundlich. Sie war gespannt, was sie in Erfahrung gebracht hatten, auch wenn sie nicht mit vielen Neuigkeiten rechnete. Schlussendlich würden sie erst im Wald herausfinden, was wirklich dort lebte.
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http://upload.worldofplayers.de/files9/Rafael_2.jpgEbenso wie Kilian ließ Rafael seinen Blick über den Marktplatz schweifen, während sie zur Festung von Highever gingen. Die Luft war dick und es lag Unfriede in ihr. Keine offene Rebellion, doch ein nicht zu leugnender Geruch von Ablehnung wehte ihnen entgegen. ,,Dann ist es ja vielleicht sogar hilfreich, dass man mir außerhalb des Zirkels so selten zulächelt.", kommentierte er die Warnung Kilians trocken. In Anbetracht der Abneigung, die ihm als Magier bisher entgegengebracht worden war rechnete er kaum mit einem freundlichen Willkommen bei diesem Statthalter. Sollte der Wachmann zudem die Wahrheit gesagt haben und Lord Dayn auch die Templer nicht schätzen, so stand ihnen vermutlich ein unangenehmer Aufenthalt bevor. Bisher war die Verpflichtung des Adels, der Kirche zu helfen, ihr stärkster Trumpf gewesen und der Hauptmann hatte ihn stets gut auszuspielen gewusst. Rafaels Magen fühlte sich an als wäre er mit Steinen gefüllt. ,,Wir sollten nach der Audienz bei diesem Statthalter anfangen an dem Ritual zu arbeiten.", schlug er im Gehen vor. Je schneller sie anfingen Hinweise zu sammeln, desto besser.
Sie kämpften sich durch eine Gruppe verarmter Hausierer, die ihnen Schnürsenkel und Bürsten andrehen wollten und gelangten schließlich zu der Straße, die sie zum Burgfried führen sollte. Der Regen hatte inzwischen wieder an Kraft gewonnen und vertrieb die meisten Menschen vom Marktplatz. Trübes Wetter für einen trüben Tag. Links und rechts von ihnen strömte das Wasser im Rinnstein an ihnen vorbei und das helle Pflaster unter ihnen Füßen wurde gefährlich rutschig. Bei jeder Wende der Straße passierten sie einen Wachturm, der sie aus leeren Augen beobachtete und in Rafael das Gefühl bestärkte, nicht willkommen zu sein. Der Magier merkte, wie er im Gehen trotzig die Schultern hochzog und der feindlichen Atmosphäre entgegentrat. Nach den Geschehnissen der letzten drei Tage würde er jetzt nicht vor schlechtem Wetter und verdrießlichen Soldaten kuschen.

Schlecht gelaunt und nass erreichten die beiden schließlich das Plateau, von welchem der Burgfried die Stadt und das umliegende Land überblickte. Die Couslands hatten sich einen wahren Prachbau gegönnt, der mit hohen Türmen scheinbar fugenlos gebauten Mauern einen beeindruckenden Anblick bot. ,,Fast wie daheim.", sagte Rafael, der sich an die Galgenburg erinnert fühlte. Der Schein der Uneinehmbarkeit wurde nur vom Wappen der Howes getrüb, das von fast jedem Turm hing und stumm verkündete, wer der neue Herr im Hause war. Sie stellten sich kurz unter einer etwas überhängenden Mauer unter, um Luft zu holen und eine Pause vom nicht enden wollenden Stakkato der Regentropfen auf ihren Schultern zu bekommen. Rafael schaute zu den Wehrgängen des Burgfrieds herauf und machte Kilian mit einem Nicken auf die vielen Soldaten aufmerksam, die dort Wache schoben. ,,Sieht so als würde sich Lord Dayn vor allem um seine eigene Sicherheit scheren."
Als sie ihren Weg fortsetzten und zum hohen Tor des Burgfrieds kamen, wiederholte sich das Spiel von zuvor: Erneut berief sich Kilian auf die Dokumente, die ihnen die Unterstützung des Adels sichern sollten und erneut wurde ihnen nur murrend Einlass gewährt. Wollte man der Binsenweisheit glauben, dass der Weg immer schwieriger wurde, je näher man dem Ziel kam, so mussten sie schon ziemlich nah dran sein. Im Inneren des Gebäudes wurden sie von einem älteren Kammerdiener empfangen, dessen würdevolles Auftreten kaum über die Lustlosigkeit hinwegzutäuschen vermochte, mit der er die beiden Gäste behandelte: ,,Seid gegrüßt. Seine Lordschaft wurde über Euer Kommen unterrichtet und wird Euch in Kürze empfangen. Wenn Ihr mir derweil folgen möchtet?" Ohne sich auch nur vorgestellt zu haben rauschte der Mann davon und führte Kilian und Rafael in einen Seitentrakt, wo sie einer kleinen, aber immerhin von einem Feuer beheizten Kammer warten sollten. ,,Seine Lordschaft wird nach Euch schicken lassen, bitte geduldet Euch etwas.", erklärte der Kammerdiener tonlos. ,,Könnten wir vielleicht noch ein paar Handtücher bekommen?", fragte Rafael und gab sich keine Mühe seinem Gegenüber zu zeigen, dass dessen Abneigung bei ihm auf Gegenliebe stieß. Der Kammerdiener verzog keine Miene, deutete eine Verbeugung an und verschwand ohne die Frage beantwortet zu haben. Als die Tür hinter ihm ins Schloss fiel, spuckte der Magier wütend ins Feuer. ,,Arschloch!"


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Gisele wäre am liebsten gleich losgegangen und hätte die beiden anderen zurückgelassen. Nach dem Gespräch mit diesen degenerierten Dörflern wagte sie es nicht an einen Erfolg der Frauen zu glauben und hatte sich in Gedanken schon damit abgefunden, dass nur ein Schuss ins Blaue oder in diesem Fall ein Gang ins Grüne ihr Erleuchtung bringen würde. Auf die eine oder die andere Weise. Die Kriegerin ignorierte die ihr zugeworfenen Blicke einfach. Vermutlich hatte keiner der Männer hier auch nur je ein Schwert gehalten, von den Frauen ganz zu schweigen. Alles was über den stinkenden Rand dieses bretterverschlagenen Haufens von einem Dorf hinausging bedeutete den Bewohnern vermutlich herzlich wenig. Was Borin mit seiner Taverne hier wollte, war Gisele ein Rätsel. Zudem hoffte sie inständig, dass Walla ihren Abgang von der Gruppe nicht bereuen würde sobald sie feststellt, dass dieses Dorf nur ein nach Fisch riechender Haufen Hütten war.
Elisa kam als erste zurück. Hoch aufgeschossen war sie schon von weitem gut zu erkennen, denn die Hüttendächer ragten nur knapp über ihr auf. Die Bogenschützin schien recht vergnügt zu sein und spielte beim Gehen mit etwas Goldenem in ihrer Hand herum das an einen Knauf erinnerte. Kurz bevor die Einarmige Gisele erreichte sprang aus Maeya´alinh aus den Schatten hervor, sichtlich guter Laune. Auch Elisa schien, bei näherer Betrachtung, sehr mit sich selbst zufrieden zu sein was Gisele wiederum schwer im Magen lag. Ferelden hatte sich vermutlich gegen sie verschworen! Die Elfe flötete ein Willkommensgruß und erkundigte sich nach der Attraktivität des erblühenden Tages. Die Stahlkugel die Giseles Gedärme hinunterkugelte wurde merklich schwerer. Stattdessen winkte sie nur zum Aufbruch, wobei die verbundenen Glieder ihrer Rüstung metallisch protestierten. Schon zu lange waren sie in den bauchigen Reisetaschen gewesen und das letzte Mal, dass sie die Sonne gesehen hatten war es jene von Antiva gewesen die warm und freundlich gewesen war. Nicht die schwarze Sonne Fereldens, welche die Nässe nicht trocknete und die Kälte tief in die Knochen trieb.
Schweigend folgten die beiden Frauen, wandten sich gen Osten und betraten den Pfad der sie in den Wald führen sollte. Gisele war entschlossen die Sache schnell hinter sich zu bringen und am besten noch heute aus diesem Schiss von einem Dorf abzureisen. Erst nachdem sie die Dorfgrenze hinter sich gelassen hatten, dämpfte Gisele das Tempo in dem sie gegangen war ein wenig. Elisa hatte problemlos mithalten können, doch fürchtete die Kriegerin Maeya´alinh würde dies fehldeuten. Zwar traute sie es der Elfe zu ebenfalls bis ans Ende der Welt marschieren zu können, doch wollte sie nicht so wirken, wie sie sich in Wahrheit fühlte.
„Also isch ´abe kaum etwas erfa´ren. Die Menschén ´ier sind… seltsam“, sagte sie schließlich, als sie auf halber Strecke zu dem nahen Wäldchen waren. „Was ist mir eusch? ´abt I´r etwas ´erausfinden könnén?“
Je dichter sie dem Wald kamen, desto statischer wurde das Rascheln der Blätter. Es war wildstill und dennoch schienen sie sich zu neigen und miteinander zu flüstern. Alle auf einmal, sodass ihr gedämpftes Gespräch wie ein Windhauch schien, der sie durchfuhr. Auch die Bäume schienen sich interessiert zu den Neuankömmlingen zu beugen, die da an dem unsichtbaren Tor zum Wald standen. Wie aus der Tiefe einer Höhle drang das Quarken eines, oder mehrerer Ochsenfrösche an Giseles Ohren, trichterhaft verstärkt durch die Ansammlung der dicken und uralten Stämme, die nur einen kleinen, schmalen Pfad freigaben. Er war von so schlanker Gestalt, dass keine zwei Personen ihn nebeneinander beschreiten konnten. Gisele atmete kurz durch und obwohl sie glaubte, dass auch Maeya´alinh das Recht auf den Platz am Kopf der Gruppe nur zu gerne beansprucht hätte, trat sie zuerst hinein…


***




http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Mealla_portrait.jpg

Die Waldelfe war gut in Spuren lesen, dass musste Mealla zugeben. Allerdings waren die Spuren auch nicht allzu schwer zu lesen, denn die Banditen hatten sich keinerlei Mühe gegeben sie zu verwischen. Mit ein wenig Mühe hätte vielleicht sogar der Ritter die Spuren entdeckt. Während die Dalish den Vorgang schilderte, achtete Mealla auf andere Sachen. Den Tathergang zu rekonstruieren war oft hilfreich in diesem Fall jedoch nicht. Um einen hilflosen Wagen zu überfallen brauchte man keine Taktik und so grausam das Geschehen hier gewesen war, so absehbar war es doch. Stattdessen versuchte Mealla die genau Zahl der Banditen abzuschätzen. Ein unbekannter Faktor der ihr immer noch leichte Bauchschmerzen bereitete. Nachdenklich folgte sie der Dalish und dem Ritter zu dem Waldrand. Die Banditen hatten sich keine Mühe gegeben ihre Stärke zu verschleiern und Mealla war sich sicher das zumindestens fünf Reiter bei diesem Überfall dabei gewesen waren. Die Breite der Hufspuren war in ihren Augen wie ein Bild auf dem man noch das Lumpenpack davonreiten sehen konnte.
Der Wald war nicht schöner als die Szenerie beim Ochsenkarren, auch wenn die Banditen eine breite Schneise durch den Waldrand gezogen hatten. Die Leiche einer Frau war mit einem Spieß an einen Baum gespießt, ihre Kleider zerissen. Mealla wusste nicht ob sie die Frau vor ihrem Tod noch geschändet hatten, aber ihr Körper sah nicht so aus als ob er leicht gewesen war. Ansonsten bewegte sie dieses Bild nicht besonders, sie hatte schon Sklaven am Kreuz oder gepfählt gesehen, oftmals noch am Leben. Dagegen war der Speer noch milde und Mealla hatte auch schon in Tevinter einige dieser armen Seelen erlöst. Natürlich nur wenn niemand hingeschaut hatte, denn es war verboten Gekreuzigte von ihrem Leid zu befreien. Während sie sich umsah kam auch die Dalish zurück und meldete das sich die Spur im Wald verlief, wie Mealla es vermutet hatte. Die Spur war nach dieser Zeit kalt, aber die Kopfgeldjägerin hatte eh nicht mit vielen Informatonen aus dem Überfallort gerechnet.

Artur war mit den beiden Elfen in den Wald gegangen, der Spur der Verwüstung folgend. Heimlichkeit schien nicht die Stärke der Banditen zu sein, ein Umstand der sich vielleicht noch als nützlich erweisen konnte. Die Dalish schien nicht gerade erfreut zu sein, vermutlich weil der Überfallort so einfach zu finden war. In der Tat hatte die Kopfgeldjägerin bisher noch keine nennenswerte Hilfe dargestellt, aber die Jagd begann auch gerade erst. Im Wald selsbt war außer dem Kadaver eines der Opfer allerdings nichts mehr zu finden. Die Spur verlief im Wald wie Larissa mitteilte. Es wäre wohl auch zu einfach gewesen wenn die Jägerin die Bande direkt aufspüren konnte. Nun der Überfall war lange her und auch Larissa hatte hier keine Ortskenntnisse, weswegen Artur ihr keinen Vorwurf machen konnte. Sie mussten wohl anders an Informationen kommen, vielleicht würde hier die andere Elfe ja ihren Nutzen zeigen.
"Nun mehr war wohl nicht aus dieser Spur zu holen. Ich denke wir werden uns woanders nach weiteren Informationen umschauen müssen. Oder seid ihr anderer Meinung Frau Kopfgeldjägerin ?", sagte er zu Mealla wobei die Betonung des Titels seine Unzufriedenheit leicht Ausdruck verlieh. Mealla nahm diese Spitze ohne eine besondere Gefühlsregung hin. Das war für sie recht uninteressant.
"Ich stimme euch absolut zu Ser Artur. Ich habe sowieso nicht vermutet das wir viel aus dem Ort des Überfalls herauslesen können. Immerhin scheinen es wohl fünf Berittene und sieben Banditen zu Fuß gewesen zu sein. Die Banditen haben sich nur wenig Mühe gemacht im Gänsemarsch durch den Wald zu laufen, sodass ihre Stärke gut abzuschätzen ist. Jedoch würde ich die Möglichkeit in Betracht ziehen das es noch mehr Banditen in ihrem Lager gibt. Wir sollten uns jetzt allerdings ins Dorf aufmachen, dort werden wir sicherlich herausfinden wie man an die Banditen herankommt.", antwortete Mealla überlegt und im ruhign Tonfall.
"Ihr scheint euch ja sehr sicher zu sein das wir im Dorf mehr erfahren werden. Habt ihr einen Anlass dazu ?", fragte Artur kritisch.
"Aber natürlich. Es steht ja schließlich noch.", antwortete Mealla mit einem hintersinnigen Lächeln und machte sich wieder auf den Rückweg zur Straße.

Nachdem die drei wieder bei den Anderen waren und sie darüber informiert hatten ihre Suche im Dorf fortzusetzen, machten sich die sechs auf den Weg in das nahegelege Sedos. Auf den normalen Reisenden machte es einen ganz normalen Eindruck, lumpige Hütten aus Holz und Lehm, ein paar wenige Steinbauten und in der Mitte des Dorfes eine kleine Schenke in der sich Reisende die Kehle anfeuchten konnten. Die Leute waren umtriebig unterwegs und warfen ab und an den sonderbaren Ankömmlingen misstrauische Blicke zu. An sich ein ganz normales Verhalten, aber Meallas geschulten Auge fielen gewisse Details auf die sie noch misstrauischer machten als sie es schon vor dem Betreten des Dorfes gewesen war. Die Häuser waren zwar nicht besonders stattlich, aber alle in recht gutem Zustand. Keine Brandspuren waren an den Dächern zu sehen, keine kürzlich erneuerten Türen. Die Menschen sahen misstrauisch aus, aber nicht besonders ängstlich. Für ein Dorf das mitten in einer überfall geplagten Region lag ein ein äußerst verwunderlicher Umstand. Zwar war auch Angst in dem einen oder anderen Blick zu sehen, aber der schien eher den schwerbewaffneten Reisenden geschuldet die mit sonderbaren Elfen reisten. Nach einer kurzen Erkundigung bei einem der Passanten wurden sie an den Dorfvorsteher verwiesen, einem Mann der wohl am ehesten über die Geschehnisse in dieser Region vertraut war. Zudem sollte er sich als Person des öffentlichen Rechts verpflichtet fühlen ihnen bei der Jagd zu helfen.
Besagter Dorfvorsteher stand am Dorfbrunnen und schäkerte dort mit einer Frau im mittleren Alter die scheinbar gerade Wasser geholt hatte. Als sie die ankommenden sechs sah, verschwand sie in Richtung Häuser während sich der Dorfvorsteher ihnen zuwandte und sie kritisch musterte. Er war ein hagerer Mann, mit wettergegerbten Gesicht und Augen die Erfahrung ausstrahlten. Hochgewachsen,aber recht dünn, das schüttere weiße Haar begann allmählich den Kampf gegen den Haarausfall zu verlieren. Er trug schwarze Klamotten, die zwar abgenutzt aber nicht minderwertig aussahen. Eine kleine dünne Kette aus Kupfer zeichnete ihn als Dorfvorsteher aus.
"Grüße Ser, willkommen in Sedos. Ich bin Ferdinand Geyer, der Dorfvorsteher dieser kleinen Gemeinde. Wenn ihr eine Unterkunft oder eine Erfrischung sucht, so solltet ihr in der 'rassigen Stute' vorbeischauen.",begrüßte er Artur und die Gruppe höflich.
"Ich danke euch, aber uns führen spezielle Geschäfte nach Sedos. Wir sind hier um die Bande zur Strecke zu bringen die hier ihr Unwesen treibt. Da sich der letzte Überfall kurz vor eurem Dorf ereignet hat dachten wir das ihr mehr über die Bande wissen könntet.", antwortete Artur und taxierte den Mann mit seinem Visier. Dieser blieb bei der Erwähnung der Banditen ruhig, aber Mealla war sich sicher kurz Sorgen in seinen Augen aufblitzen gesehen zu haben.
"Ach der letzte Überfall, eine Tragödie Ser. Ich glaube nur das wir euch nicht sonderlich helfen können. Die ganze Sache ist in der Nacht passiert und in der Nacht schließen wir die Türen und hoffen nicht von den Banditen belästigt zu werden. Ab und zu reiten sie johlend durch das Dorf und niemand wagt es dann herauszukommen. Als wir am nächsten Tag erwachten, konnten wir nur noch die Leiche beerdigen und dem Erbauer übergeben. Die Bande ist eine Plage und haust in den nahen Wäldern, niemand weiß wo sie sind oder wieviele es sind. Wir sind zum Glück arm weswegen sie uns in Ruhe lassen. Es tut mir Leid, ich würde euch gerne helfen aber mehr weiß ich leider nicht.", sagte der Mann im entschuldigenden Tonfall schüttelte traurig den Kopf und begab sich zu einer Hütte aus Stein die sein Haus zu sein schien. Artur sah ihm nach und überlegte kurz was er von dieser Information halten sollte.
Mealla wusste absolut was sie von dieser Information halten sollte, sie war schon lange genug in diesem Geschäft und hatte zu dem den kleinen goldenen Ring an der Hand des Dorfvorstehers bemerkt. Ein zusätzliches Indiz zu ihrer Theorie.
"Er ist ein ziemlich guter Lügner, das muss man ihm zugestehen.",sagte Mealla trocken und schwang sich vom Pferd. Der Rest der Gruppe schaute sie an, während sie ihr Pferd aus dem nahe stehenden Eimer trinken ließ. Sie sah in die Runde.
"Ich meine seht euch doch in diesem Dorf um. Es ist nicht besonders reich, aber nicht so armseelig das es für die Banditen uninteressant wäre. Trotzdem scheinen die Leute nicht sehr verängstigt, niemand hat den roten Hahn auf die Dächer der Hütten gesetzt und Türen auf der Suche nach Beute eingeschlagen. Der Dorfvorsteher trägt einen goldenen Ring,es gibt eine Schenke und nicht alle Frauen hier scheinen aus zahnlosen Weibern zu bestehen. Für eine Bande die fast jeden Reisenden auf den Straßen ausnimmt ein mehr als lohnendes Ziel. Der Grund warum dieses Kaff noch steht ist ein einfacher, die Bewohner kollaborieren mit den Banditen. Sowas kommt in solchen Gegenden häufiger vor. Die Banditen brennen das Dorf nicht nieder, verschonen die Frauen und geben den Menschen einen Teil der Beute. Dafür verschweigen die Bewohner ihren Aufenthaltsort, teils aus Angst, teils wegen der Belohnung. Außerdem geben sie ihnen Informationen über lohnende Ziele die durch das Dorf kommen oder eventuelle Suchtrupps. Es herrscht Krieg die Ordnung ist ins Wanken geraten und in solchen Fällen steht das eigene Überleben über allem.", erklärte sie die Schlüsse aus ihren Beobachtungen. Man konnte den Bewohnern noch nichtmal Vorwürfe machen, denn wenn herauskäme das sie mit der Obrigkeit zusammenarbeiteten würden sie alle massakriert. Amaranthine war zu weit weg um effektiv helfen zu können und die Truppen des Arls im Bürgerkrieg, anstatt die Bewohner des Arltums zu schützen.
"Ich bin mir allerdings sicher das wir erfahren können wo sich die Banditen aufhalten. Ser Artur ich schlage vor das ihr euch mit mir nochmal näher mit dem Dorfvorsteher unterhaltet. Ich bin sicher das er sich überreden lässt uns zu helfen. Auf die eine oder andere Weise." Sie dachte kurz nach, Dorfgemeinschaften waren oft verschworene Gruppen,aber die Familie stand über allem.
"Eure Begleiter könnten sich vielleicht im Dorf umhören. Allerdings vorsichtig, es sollte nicht direkt herauskommen das wir die Banditen suchen, sonst knallt man uns aus Angst wahrscheinlich die Tür vor der Nase zu. Die Leute sind sehr misstrauisch, aber ich bin mir sicher das es lose Enden gibt. Irgendeiner wird vermutlich geredet haben, sei es aus Geldgier wegen der Belohnung oder aus Anstand. Dieser Jemand ist vermutlich tot, aber hat vermutlich einen trauernden Verwandten der dazu gebracht werden kann mehr zu erzählen. Die Schenke liefert vermutlich Alkohol an das Pack, weiß also auch einiges. Vielleicht findet sich dort jemand mit loser Zunge. Was denkt ihr Ser Artur ?", fragte sie erwartungsvoll und sah den Ritter an.
Artur fand den Plan der Elfe gar nicht so abwegig und ihre Theorie war auch nicht allzu weit hergeholt. Die Tatsache das dieses Dorf noch stand wies auf irgendeine Zusammenarbeit zwischen den Dörflern und der räuberischen Hanse hin. Die Kopfgeldjägerin schien schon häufiger mit solchen Fällen zu tun gehabt haben, oder sie war schnell im entwerfen von Plänen.
"Ich denke es wird nicht schaden sich im Dorf mal umzuhören, außerdem bin ich ebenfalls der Meinung das und dieser Geyer nicht alles erzählt hat. Ich werde euch also begleiten.", stimmte er ihr zu und schwang sich aus dem Sattel. Er drehte sich zu den restlichen vier, wobei er sich vor allem an Larissa und Morgana wandte. Mordred würde nur helfen wenn er Lust hatte und war kein Söldner und die Magierin schien nicht so der Typ zu sein der sich mit Leuten unterhielt ohne einen persönlichen Grund.
"Gut während ich mich nochmal mit dem Dorfvorsteher unterhalte, wäre es gut wenn ihr euch mit den Bewohnern unterhaltet. Sie sehen nicht besonders redselig aus, aber ich denke das der eine oder andere diese Banditen satt hat und dabei helfen würde sie loszuwerden. Bei solchen Leuten muss man nur den Eindruck vermitteln das man auch dazu imstande ist.", sprach er und wandte sich dann nochmal an Mordred und Nimue.
"Es würde diese Jagd wohl beschleunigen wenn ihr euch auch umhören würdet, aber natürlich ist das nicht euer Auftrag, also steht es euch frei zu tun was ihr wollt. Wir treffen uns später dann bei der hiesigen Dorftaverne."

Nachdem die Pferde angebunden waren zerstreute sich die Gruppe und Artur trat zu Mealla, welche schon vor der Hütte des Dorfvorstehers auf ihn wartete. Sie hatte ihre Peitsche von dem Sattel ihres Pferdes gelöst und sie hinten in ihren Gürtel gesteckt. Den Speer ließ sie zunächst noch im Sattel. Für eine Befragung würde sie ihn nicht brauchen, zudem würde der riesige Ritter in seiner schwarzen Rüstung wohl ihr Drohpotential nicht schmälern.
"Bereit wenn ihr es seid.", sagte sie mit einem schmalen Grinsen, worauf sich die beiden zu dem Eingang der Hütte begaben.

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„Der Kerl lügt doch wie gedruckt!“, schoss es Mordred sofort durch den Kopf als der Vorsteher dieses abgerissenen Haufens begann Artur von den Banditen zu berichten. Mordred war nicht stolz darauf, na gut ein klein wenig, aber er war ein hervorragender Lügner. Seine Lügen waren wie eine Burg: gebaut auf solidem Fundament. Die Lügerei des Bürgermeisters, oder wie auch immer er sich nennen mochte Geyer hingegen war dünn wie Pergament! Diese Banditen waren skrupellose Killer und jeder ordentliche Bürger hätte aus Angst oder Anstand den Bann kontaktiert oder aber die Sache in die eigene Hand genommen. Hier war mehr im Spiel als auf den ersten Blick ersichtlich war.
Auch die Elfe Mealla schien dies gespürt zu haben, denn nachdem sich der Geyer fadenscheinig aus der Affäre gezogen hatte, schlussfolgerte sie dasselbe und unterbreitete daraufhin Mutmaßungen und Pläne. Auch Mordred glaubte, dass das Dorf und die Banditen unter einer Decke stecken könnten, doch wusste er nicht ob das aus Profitgier oder aber aus Furcht geschah. Die neue Elfe schlug vor den Dorfvorsteher zu befragen, wobei ihre Stimme genug Andeutung mitschwingen ließ, als dass Mordred sich sicher war, dass der Kerl die Befragung weder genießen noch so einfach abtun würde wie er es soeben getan hatte. Nein, die Elfe war fest entschlossen notfalls zur Gewalt zu greifen und wer wäre für diese Art von Arbeit besser geeignet als ein fast zwei Meter großer nevarranischer Söldner? Vermutlich hätte auch Morgana gereicht, die vor den Augen des Kerls einen Zauber wirkte und ihm damit drohte ihn zu einem Eiskristall erstarren zu lassen, nur würde dies bedeuten, dass das Schicksal des Kerls besiegelt wäre. Morgana machte keine Gefangenen und Mealla wäre vermutlich gleich mit hin.
Während Artur den gewaltsamen Plan, den Mordred gar nicht gutheißen konnte, abnickte wurde dem Rest der Gruppe nicht zum ersten Mal auf der Reise die Aufgabe des „Umhörens“ zugesteckt. Mordred und Nimue schloss man dabei aus, immerhin war keiner der beiden bezahltes Personal. Dennoch war der gedankliche Ansatz der Elfe äußerst durchdacht. Irgendeiner in so einem Drecksloch sang immer. Ob nun aus Unzufriedenheit oder in der Erwartung einer Belohnung. Mit dem Ziel sich später in der einzigen Dorfschenke zu treffen zerbrach die Gemeinschaft in ihre Einzelteile. Mealla und Artur folgten dem Dorfvorsteher zu dessen Hütte während Nimue unentschlossen stehen blieb. Morgana und Larissa machten sich hingegen auf in eine etwas breitere Straße, ebenfalls so ranzig und primitiv wie der Rest des Dorfes doch anscheinend häufiger frequentiert als die schmalen Seitengänge. Mordred indes folgte dem anderen Elf-Mensch Gespann. Irgendetwas in ihm sträubte sich gegen die Methoden der beiden anderen. Klar war Einschüchterung und Gewalt hin und wieder ein probates Mittel und in Fällen wie zum Beispiel Larissas Entführung wäre sie auch durchaus angemessen, doch wäre es wirklich in Ordnung einen Menschen, der vielleicht nichts verbrochen hatte und einfach nur aus Angst handelte zuzusetzen um den eigenen Auftrag voranzubringen? Wegen Gold in der Tasche? Bei Artur wusste Mordred, dass dieser nicht zimperlich war und auch Mealla schätze er nicht wie eine Dame ein, die sich für die Befragung die Seidenhandschuhe anzog. Artur und Mealla stoppten vor der Tür des Vorstehers, Mealla sagte etwas und grinste so unverhohlen böse, dass Mordred ein Schauer über den Rücken lief. Nein, mit dieser Frau war trotz gewählter Ausdrucksform und Kultiviertheit sicher nicht zu spaßen!
„Ser Artur!“, rief Mordred. Artur stockte, ebenso wie Mealla und beide wandten sich zu dem Antivaner um. „Mylady Viridis.“ Er beugte sich vor und schaute in die Schlitze des Visiers. „Ich weiß, Ihr wollt Eure Antworten aus dem Mann herausbekommen aber ist es das wert? Ihr wollt einen einfachen Dorfvorsteher Gewalt antun, oder wofür habt Ihr dort diese Peitsche, Mylady?“, sagte Mordred mit einem Seitenblick auf das Utensil. „Verzeiht mir meine Einmischung, aber ich kann das nicht zulassen und wenn Ihr die Ehre in Euch tragt, die ich Euch zugestehe dann könnt auch Ihr das nicht tun, Artur.“ Er schaute den Nevarraner eindringlich an. „Ihr seid ein Ritter! Ein Ritter zu sein ist mehr als einen Titel zu tragen und ein Schwert zu führen. Es ist ein Ideal! Das Ideal, nach dem der gemeine Mensch zu streben versucht, an dem er sich orientiert! Über Ritter werden Gedichte und Lieder geschrieben und kaum ein Held in Thedas war ein Bürgerlicher. Ihr seid ein Ritter!“, betonte er nochmals. Mordred schob sich zwischen Mealla und Artur, sodass er der Elfe die Schulter zeigte während er mit Artur sprach. „Eure Ehre und Euer Anstand verbieten Euch solche Handlungen, ebenso wie die meine es mir verbietet Euch einfach gewähren zu lassen und das Ideal des Ritters so zu denunzieren. Bitte, denkt darüber nach! Lasst mich mitkommen und mit dem Mann sprechen. Er wird uns Drei schon eine Antwort schenken!“

Larissa und Morgana brachen gemeinsam auf, doch war dies weder die rechte Zeit noch der rechte Ort für Beziehungsgespräche. Stattdessen untersuchten sie eine breite Straße auf der scheinbar häufig Karren durchkamen. Die Erde wies tiefe Furchen auf und in den Boden getretene Steine dort wo die Ochsen und Pferde liefen. Eine Art Pflaster, wenn auch grob und ungeordnet. Mealla hatte die Fünf ja vor ängstlichen Dörflern gewarnt und tatsächlich donnerten altbackene Türen ins Schloss, sobald sich die beiden auf der Straße gezeigt hatten. Alte Männer, die vor ihren Häusern saßen standen auf und verzogen sich ins Innere ihrer kleinen Hütten und Larissa fühlte sich an das Elendsviertel bei Denerim erinnert. Es war natürlich größer gewesen, aber auch hier stand alles nur so vor Schmutz, obwohl sich hin und wieder wertvolles Porzellan in den Fenstern der Bewohner zeigte, oder viel zu saubere und gefärbte Gardinen, die hier mehr als fehl an Platz wirkten. Die andere Elfe sollte wohl Recht behalten und die Banditen erkauften sich das Schweigen der Dörfler mit einem Teil des Diebesguts. Leider nahm ein jeder vor den beiden Frauen Reißaus. Larissa grummelte und warf einen schweigenden aber langen Blick zu Morgana, der reine Frustration ausdrückte.
Ein einziger Mann schien keine Furcht vor Larissa und Morgana zu verspüren. Stattdessen stand er wie angewurzelt in der Mitte der Straße und starrte Larissa, und nur Larissa unentwegt an. Er war schon etwas betagter, fettige Strähnen mausgrauen Haares umrahmten das ausgezehrte Gesicht mit dem unrasierten Kinn. Er stützte sich auf einen knorrigen Stock und musterte sie von Oben bis unten und als die Dalish ihn daraufhin vorsichtig ansprach, grummelte er nur: „Elfenpack!“ und spuckte gehaltvoll aus. Larissa schaute den Mann traurig überrascht an. Der ihr in Stimme und Blick entgegengeschlagene Hass schnitt tiefer als das Wort. Sie öffnete den Mund um sich zu rechtfertigen, doch der Mann wandte den krummen Rücken ab und fluchte leise: „Beim Erbauer sprich nicht, Kreatur! Bei der Geburt ersäufen wie unerwünschte Welpen sollte man die Spitzohren!“ Er sagte noch mehr, doch Larissa schaute der gebeugten Figur nur bestürzt nach, wie sie davonhinkte. „Sie hassen dich!“, sagte eine leise, verschlagene silbrige Stimme in ihrem Kopf. „Und du solltest sie auch hassen!“

Nimue schlenderte gelassen durch den Dreck, der sie umgab. Irgendwie war es eklig zu sehen, dass sie mit Leib und Seele einem korrumpierten Land diente, dass sich nach dem Tod ihres herrlichen Königs als Saustall entpuppte und in anarchistisches Chaos versank. Sie hoffte, dass Loghain und Anora die Lage schon bald unter Kontrolle bringen würden, obgleich jüngst Berichte über einen nahenden Bürgerkrieg aufgetaucht waren. Das war auch durchaus verständlich, denn Cailan hatte keinen Erben hinterlassen und ansonsten hatte König Maric keine Kinder gezeugt. Natürlich meldeten nun sämtliche Adlige Thronanspruch an oder wollten einfach die Chance nutzen ihren Einflussbereich und ihr Arltum im Zustand der Gesetzlosigkeit gewaltsam zu vergrößern. Die Dunkle Brut wurde offenbar unterschätzt. Die Magierin legte ihre größte Hoffnung in baldige Abkehr vom Chaos in den Lord Regenten Loghain, der nicht nur ein anerkannter Held Fereldens war sondern zudem auch noch der beste General des Landes. Und seine Truppen hatten Ostagar bis auf einen geringen Teil ohne Verluste überstanden. Vermutlich hatte Loghain nachdem er Zeuge von Cailans Tod geworden war das drohende Vakuum in Ferelden kommen sehen. Die Schlacht konnte nicht mehr gewonnen werden und selbst wenn wäre dasselbe Geringe um den Thron ausgebrochen wie es nun der Fall war mit dem Unterschied, dass Loghain die Truppen fehlten um sowohl seine Tochter die Königin zu unterstützen als auch die Ordnung in Ferelden zu bewahren. Nimue bedauerte Cailans Tod ehrlich und tief, so wie sie auch Marics Tod vor fünf Jahren betrauert hatte denn sie war ein von Natur aus königstreuer Mensch und liebte die Ordnung, die eine Monarchie mit sich brachte. Sie war simpel, versprach aber Sicherheit und Lenkung und die letzten zwei Könige des Landes hatten bei den Magiern stets Rat gesucht. Nimues Einfluss auf die Politik und die weltlichen Geschicke war seit Cailans Tod und dem so vieler Lords und Ladies bei Ostagar merklich gesunken, ein Umstand der sie stark verstimmt hatte. Es würde Jahre dauern bis sie bei den Nachkommen der Gefallenen oder bei den sich erhebenden neuen Lords ein so hohes Vertrauen genießen würde wie zuvor. Ja, Ostagar hatte das Land in dem sie lebte verändert und nun blieb nicht viel zu tun außer sich auf den Krieg gegen die Brut vorzubereiten und zu hoffen, dass diese dummen Opportunisten genug Grips in ihren machtgierigen Schädeln verbargen um das Potenzial der Bedrohung aus dem Süden zu erkennen und ihre Streitereien so lange einzustellen, bis man sich dieser entledigt hatte. Wenn Loghain klug war griff er mit eiserner Hand durch und ließ das Züngeln der Flammen gar nicht erst zu einem wahren Brand aufkeimen.
Während Nimue so ihren Gedanken nachhing fiel ihr ein Haus auf, dessen Zustand fast unmöglich zu beschreiben wäre. „Erbärmlich“ träfe es noch am ehesten, obwohl auch das in Anbetracht der halb aus den Angeln getretenen Tür, den zerschmetterten Fenstern und der durch Steinwürfe abgeplatzten Fassade die zudem Überreste von Essen aufwies. In das Holz der Tür war das Wort: „Veräter“ eingeritzt. Nimue hob eine ihrer schmalen, schön geschwungenen Augenbrauen. In diesem Dorf war es überhaupt schon ein Wunder, dass jemand wusste wie Verräter mehr oder weniger buchstabiert wurde. Sie stellte fest, wie sich etwas in ihr regte und nach Fortschritt schrie. Ein innerer Antrieb, der ihr schon bei der Forschung gute Dienste geleistet hatte. Zaghaft klopfte sie und die Tür, unverriegelt und halb zerstört, schwang etwas auf…
Drinnen fand sich ein Mann sitzend, mit hängendem Kopf auf dem ein zerschlissener Hut saß. Sein Bart war so lang, dass er auf den Tisch ruhte vor dem er kauerte. „Verzeiht“, sagte Nimue leise. Der Mann hob den Kopf und sah sie mit wässrigen Augen an. Er antwortete. „Ja?“ Seine Stimme klang so gebrochen wie er wirkte, heiser kaum mehr als ein Krächzen. „Eure Tür…“ Der Mann winkte ab, als sei der Zustand des Hauses bedeutungslos. Die Magierin trat hinein. „Was ist Euch zugestoßen, guter Mann?“ „Mir?“, brachte der Mann hervor, während salzige Tränen aus seinen Augen rollten und in dem Bartgewächs verschwanden. „Meine Frau. Mein Sohn…“ Nimue spürte, dass sie hier anscheinend eben jenes Schicksal getroffen hatte, dass Mealla so bestimmend erwähnt hatte. Die Zirkelmagierin trat näher heran und ging vor dem Mann in die Hocke. Er war klein, vielleicht ein Meter sechzig. Aber nicht stämmig genug für einen Zwerg. „Was ist passiert?“ Die glasigen Augen des Alten schauten die Magierin an, sein Blick wanderte an ihr entlang und eine zittrige alte Hand mit Haut wie altes vergilbtes Papier berührte den Kragen der Gugel. „Ihr seid nicht von hier“, stellte der Mann fest und plötzlich lag in seiner Stimme etwas, was an Hoffnung erinnerte. „Nein. Nein, das bin ich nicht“, stimmte Nimue in sanftem Tonfall zu. Der Mann weinte noch mehr, dann trug er erstickt eine Geschichte vor die von seiner Frau und seinem Sohn handelte und ihm selbst wie die Drei das Treiben des Dorfes nicht länger gutheißen konnten und der Sohn los ritt um den Bann in Amaranthine Bescheid zu geben, oder der Stadtwache oder sonst wem. Das Dorf hatte dies mitbekommen und das Haus so ramponiert, die beiden Alten eingeschüchtert und den Banditen Bericht erstattet sowie ihre Verschwiegenheit zugesichert. Die Banditen hatten den Sohn daraufhin auf der Straße zurück abgefangen und wie es ihre Art zu sein schien in Sichtweise des Dorfes an einen Baum gespießt. Die Frau des Alten war bei dem Anblick an Herzversagen gestorben und seitdem wartete der Alte Tag ein Tag aus auf seinen eigenen Tod. „Erzählt mir von den Banditen und Euer Sohn und Eure Frau werden gerächt werden“, sagte Nimue in dem Wissen, dass Artur und seine Kompassen sich sicherlich weder auf Waffenstillstand noch auf Pardon einlassen würden. Das schien nicht wirklich ihr Stil zu sein. Der Alte wusste nicht genau wo sie sich aufhielten, nur dass es irgendwo am Waldrand sein musste. Eine Höhle vielleicht oder eine alte aufgegebene Wachanlage der Avaar. Die genaue Anzahl konnte er nicht nennen, schätze sie aber auf etwa zwanzig Mann da er immer wieder mal neue Gesichter gesehen hatte. Mehr als zehn oder zwölf waren jedoch nie auf einem Haufen gesehen worden. Ihr Anführer kam manchmal ins Dorf um Tribut zu zahlen oder abzuholen, je nachdem wer gerade geholfen hatte. „Groß ist er und hässlich. Er trägt einen runden Schild, der mit Menschenblut bestrichen ist und sein Helm hat Hörner Rechts und Links und in der Mitte ist ein kleiner Schädel aufgesteckt mit roten Stofftüchern in die Augenhöhlen gestopft. Er sieht wahrlich schrecklich aus, hat eine große schwere Axt und eine dunkle Rüstung. Und er hinkt, ich glaube er hat einen Klumpfuß oder wurde man verwundet.“
Die Aussicht auf Rache beflügelten die Worte des Alten und Nimue war sich sicher, dass auch ihre Gefährten dies als durchaus hilfreich erachten würden.

numberten
24.11.2015, 20:27
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„Der Kerl lügt doch wie gedruckt!“, schoss es Mordred sofort durch den Kopf als der Vorsteher dieses abgerissenen Haufens begann Artur von den Banditen zu berichten. Mordred war nicht stolz darauf, na gut ein klein wenig, aber er war ein hervorragender Lügner. Seine Lügen waren wie eine Burg: gebaut auf solidem Fundament. Die Lügerei des Bürgermeisters, oder wie auch immer er sich nennen mochte Geyer hingegen war dünn wie Pergament! Diese Banditen waren skrupellose Killer und jeder ordentliche Bürger hätte aus Angst oder Anstand den Bann kontaktiert oder aber die Sache in die eigene Hand genommen. Hier war mehr im Spiel als auf den ersten Blick ersichtlich war.
Auch die Elfe Mealla schien dies gespürt zu haben, denn nachdem sich der Geyer fadenscheinig aus der Affäre gezogen hatte, schlussfolgerte sie dasselbe und unterbreitete daraufhin Mutmaßungen und Pläne. Auch Mordred glaubte, dass das Dorf und die Banditen unter einer Decke stecken könnten, doch wusste er nicht ob das aus Profitgier oder aber aus Furcht geschah. Die neue Elfe schlug vor den Dorfvorsteher zu befragen, wobei ihre Stimme genug Andeutung mitschwingen ließ, als dass Mordred sich sicher war, dass der Kerl die Befragung weder genießen noch so einfach abtun würde wie er es soeben getan hatte. Nein, die Elfe war fest entschlossen notfalls zur Gewalt zu greifen und wer wäre für diese Art von Arbeit besser geeignet als ein fast zwei Meter großer nevarranischer Söldner? Vermutlich hätte auch Morgana gereicht, die vor den Augen des Kerls einen Zauber wirkte und ihm damit drohte ihn zu einem Eiskristall erstarren zu lassen, nur würde dies bedeuten, dass das Schicksal des Kerls besiegelt wäre. Morgana machte keine Gefangenen und Mealla wäre vermutlich gleich mit hin.
Während Artur den gewaltsamen Plan, den Mordred gar nicht gutheißen konnte, abnickte wurde dem Rest der Gruppe nicht zum ersten Mal auf der Reise die Aufgabe des „Umhörens“ zugesteckt. Mordred und Nimue schloss man dabei aus, immerhin war keiner der beiden bezahltes Personal. Dennoch war der gedankliche Ansatz der Elfe äußerst durchdacht. Irgendeiner in so einem Drecksloch sang immer. Ob nun aus Unzufriedenheit oder in der Erwartung einer Belohnung. Mit dem Ziel sich später in der einzigen Dorfschenke zu treffen zerbrach die Gemeinschaft in ihre Einzelteile. Mealla und Artur folgten dem Dorfvorsteher zu dessen Hütte während Nimue unentschlossen stehen blieb. Morgana und Larissa machten sich hingegen auf in eine etwas breitere Straße, ebenfalls so ranzig und primitiv wie der Rest des Dorfes doch anscheinend häufiger frequentiert als die schmalen Seitengänge. Mordred indes folgte dem anderen Elf-Mensch Gespann. Irgendetwas in ihm sträubte sich gegen die Methoden der beiden anderen. Klar war Einschüchterung und Gewalt hin und wieder ein probates Mittel und in Fällen wie zum Beispiel Larissas Entführung wäre sie auch durchaus angemessen, doch wäre es wirklich in Ordnung einen Menschen, der vielleicht nichts verbrochen hatte und einfach nur aus Angst handelte zuzusetzen um den eigenen Auftrag voranzubringen? Wegen Gold in der Tasche? Bei Artur wusste Mordred, dass dieser nicht zimperlich war und auch Mealla schätze er nicht wie eine Dame ein, die sich für die Befragung die Seidenhandschuhe anzog. Artur und Mealla stoppten vor der Tür des Vorstehers, Mealla sagte etwas und grinste so unverhohlen böse, dass Mordred ein Schauer über den Rücken lief. Nein, mit dieser Frau war trotz gewählter Ausdrucksform und Kultiviertheit sicher nicht zu spaßen!
„Ser Artur!“, rief Mordred. Artur stockte, ebenso wie Mealla und beide wandten sich zu dem Antivaner um. „Mylady Viridis.“ Er beugte sich vor und schaute in die Schlitze des Visiers. „Ich weiß, Ihr wollt Eure Antworten aus dem Mann herausbekommen aber ist es das wert? Ihr wollt einen einfachen Dorfvorsteher Gewalt antun, oder wofür habt Ihr dort diese Peitsche, Mylady?“, sagte Mordred mit einem Seitenblick auf das Utensil. „Verzeiht mir meine Einmischung, aber ich kann das nicht zulassen und wenn Ihr die Ehre in Euch tragt, die ich Euch zugestehe dann könnt auch Ihr das nicht tun, Artur.“ Er schaute den Nevarraner eindringlich an. „Ihr seid ein Ritter! Ein Ritter zu sein ist mehr als einen Titel zu tragen und ein Schwert zu führen. Es ist ein Ideal! Das Ideal, nach dem der gemeine Mensch zu streben versucht, an dem er sich orientiert! Über Ritter werden Gedichte und Lieder geschrieben und kaum ein Held in Thedas war ein Bürgerlicher. Ihr seid ein Ritter!“, betonte er nochmals. Mordred schob sich zwischen Mealla und Artur, sodass er der Elfe die Schulter zeigte während er mit Artur sprach. „Eure Ehre und Euer Anstand verbieten Euch solche Handlungen, ebenso wie die meine es mir verbietet Euch einfach gewähren zu lassen und das Ideal des Ritters so zu denunzieren. Bitte, denkt darüber nach! Lasst mich mitkommen und mit dem Mann sprechen. Er wird uns Drei schon eine Antwort schenken!“

Larissa und Morgana brachen gemeinsam auf, doch war dies weder die rechte Zeit noch der rechte Ort für Beziehungsgespräche. Stattdessen untersuchten sie eine breite Straße auf der scheinbar häufig Karren durchkamen. Die Erde wies tiefe Furchen auf und in den Boden getretene Steine dort wo die Ochsen und Pferde liefen. Eine Art Pflaster, wenn auch grob und ungeordnet. Mealla hatte die Fünf ja vor ängstlichen Dörflern gewarnt und tatsächlich donnerten altbackene Türen ins Schloss, sobald sich die beiden auf der Straße gezeigt hatten. Alte Männer, die vor ihren Häusern saßen standen auf und verzogen sich ins Innere ihrer kleinen Hütten und Larissa fühlte sich an das Elendsviertel bei Denerim erinnert. Es war natürlich größer gewesen, aber auch hier stand alles nur so vor Schmutz, obwohl sich hin und wieder wertvolles Porzellan in den Fenstern der Bewohner zeigte, oder viel zu saubere und gefärbte Gardinen, die hier mehr als fehl an Platz wirkten. Die andere Elfe sollte wohl Recht behalten und die Banditen erkauften sich das Schweigen der Dörfler mit einem Teil des Diebesguts. Leider nahm ein jeder vor den beiden Frauen Reißaus. Larissa grummelte und warf einen schweigenden aber langen Blick zu Morgana, der reine Frustration ausdrückte.
Ein einziger Mann schien keine Furcht vor Larissa und Morgana zu verspüren. Stattdessen stand er wie angewurzelt in der Mitte der Straße und starrte Larissa, und nur Larissa unentwegt an. Er war schon etwas betagter, fettige Strähnen mausgrauen Haares umrahmten das ausgezehrte Gesicht mit dem unrasierten Kinn. Er stützte sich auf einen knorrigen Stock und musterte sie von Oben bis unten und als die Dalish ihn daraufhin vorsichtig ansprach, grummelte er nur: „Elfenpack!“ und spuckte gehaltvoll aus. Larissa schaute den Mann traurig überrascht an. Der ihr in Stimme und Blick entgegengeschlagene Hass schnitt tiefer als das Wort. Sie öffnete den Mund um sich zu rechtfertigen, doch der Mann wandte den krummen Rücken ab und fluchte leise: „Beim Erbauer sprich nicht, Kreatur! Bei der Geburt ersäufen wie unerwünschte Welpen sollte man die Spitzohren!“ Er sagte noch mehr, doch Larissa schaute der gebeugten Figur nur bestürzt nach, wie sie davonhinkte. „Sie hassen dich!“, sagte eine leise, verschlagene silbrige Stimme in ihrem Kopf. „Und du solltest sie auch hassen!“

Nimue schlenderte gelassen durch den Dreck, der sie umgab. Irgendwie war es eklig zu sehen, dass sie mit Leib und Seele einem korrumpierten Land diente, dass sich nach dem Tod ihres herrlichen Königs als Saustall entpuppte und in anarchistisches Chaos versank. Sie hoffte, dass Loghain und Anora die Lage schon bald unter Kontrolle bringen würden, obgleich jüngst Berichte über einen nahenden Bürgerkrieg aufgetaucht waren. Das war auch durchaus verständlich, denn Cailan hatte keinen Erben hinterlassen und ansonsten hatte König Maric keine Kinder gezeugt. Natürlich meldeten nun sämtliche Adlige Thronanspruch an oder wollten einfach die Chance nutzen ihren Einflussbereich und ihr Arltum im Zustand der Gesetzlosigkeit gewaltsam zu vergrößern. Die Dunkle Brut wurde offenbar unterschätzt. Die Magierin legte ihre größte Hoffnung in baldige Abkehr vom Chaos in den Lord Regenten Loghain, der nicht nur ein anerkannter Held Fereldens war sondern zudem auch noch der beste General des Landes. Und seine Truppen hatten Ostagar bis auf einen geringen Teil ohne Verluste überstanden. Vermutlich hatte Loghain nachdem er Zeuge von Cailans Tod geworden war das drohende Vakuum in Ferelden kommen sehen. Die Schlacht konnte nicht mehr gewonnen werden und selbst wenn wäre dasselbe Geringe um den Thron ausgebrochen wie es nun der Fall war mit dem Unterschied, dass Loghain die Truppen fehlten um sowohl seine Tochter die Königin zu unterstützen als auch die Ordnung in Ferelden zu bewahren. Nimue bedauerte Cailans Tod ehrlich und tief, so wie sie auch Marics Tod vor fünf Jahren betrauert hatte denn sie war ein von Natur aus königstreuer Mensch und liebte die Ordnung, die eine Monarchie mit sich brachte. Sie war simpel, versprach aber Sicherheit und Lenkung und die letzten zwei Könige des Landes hatten bei den Magiern stets Rat gesucht. Nimues Einfluss auf die Politik und die weltlichen Geschicke war seit Cailans Tod und dem so vieler Lords und Ladies bei Ostagar merklich gesunken, ein Umstand der sie stark verstimmt hatte. Es würde Jahre dauern bis sie bei den Nachkommen der Gefallenen oder bei den sich erhebenden neuen Lords ein so hohes Vertrauen genießen würde wie zuvor. Ja, Ostagar hatte das Land in dem sie lebte verändert und nun blieb nicht viel zu tun außer sich auf den Krieg gegen die Brut vorzubereiten und zu hoffen, dass diese dummen Opportunisten genug Grips in ihren machtgierigen Schädeln verbargen um das Potenzial der Bedrohung aus dem Süden zu erkennen und ihre Streitereien so lange einzustellen, bis man sich dieser entledigt hatte. Wenn Loghain klug war griff er mit eiserner Hand durch und ließ das Züngeln der Flammen gar nicht erst zu einem wahren Brand aufkeimen.
Während Nimue so ihren Gedanken nachhing fiel ihr ein Haus auf, dessen Zustand fast unmöglich zu beschreiben wäre. „Erbärmlich“ träfe es noch am ehesten, obwohl auch das in Anbetracht der halb aus den Angeln getretenen Tür, den zerschmetterten Fenstern und der durch Steinwürfe abgeplatzten Fassade die zudem Überreste von Essen aufwies. In das Holz der Tür war das Wort: „Veräter“ eingeritzt. Nimue hob eine ihrer schmalen, schön geschwungenen Augenbrauen. In diesem Dorf war es überhaupt schon ein Wunder, dass jemand wusste wie Verräter mehr oder weniger buchstabiert wurde. Sie stellte fest, wie sich etwas in ihr regte und nach Fortschritt schrie. Ein innerer Antrieb, der ihr schon bei der Forschung gute Dienste geleistet hatte. Zaghaft klopfte sie und die Tür, unverriegelt und halb zerstört, schwang etwas auf…
Drinnen fand sich ein Mann sitzend, mit hängendem Kopf auf dem ein zerschlissener Hut saß. Sein Bart war so lang, dass er auf den Tisch ruhte vor dem er kauerte. „Verzeiht“, sagte Nimue leise. Der Mann hob den Kopf und sah sie mit wässrigen Augen an. Er antwortete. „Ja?“ Seine Stimme klang so gebrochen wie er wirkte, heiser kaum mehr als ein Krächzen. „Eure Tür…“ Der Mann winkte ab, als sei der Zustand des Hauses bedeutungslos. Die Magierin trat hinein. „Was ist Euch zugestoßen, guter Mann?“ „Mir?“, brachte der Mann hervor, während salzige Tränen aus seinen Augen rollten und in dem Bartgewächs verschwanden. „Meine Frau. Mein Sohn…“ Nimue spürte, dass sie hier anscheinend eben jenes Schicksal getroffen hatte, dass Mealla so bestimmend erwähnt hatte. Die Zirkelmagierin trat näher heran und ging vor dem Mann in die Hocke. Er war klein, vielleicht ein Meter sechzig. Aber nicht stämmig genug für einen Zwerg. „Was ist passiert?“ Die glasigen Augen des Alten schauten die Magierin an, sein Blick wanderte an ihr entlang und eine zittrige alte Hand mit Haut wie altes vergilbtes Papier berührte den Kragen der Gugel. „Ihr seid nicht von hier“, stellte der Mann fest und plötzlich lag in seiner Stimme etwas, was an Hoffnung erinnerte. „Nein. Nein, das bin ich nicht“, stimmte Nimue in sanftem Tonfall zu. Der Mann weinte noch mehr, dann trug er erstickt eine Geschichte vor die von seiner Frau und seinem Sohn handelte und ihm selbst wie die Drei das Treiben des Dorfes nicht länger gutheißen konnten und der Sohn los ritt um den Bann in Amaranthine Bescheid zu geben, oder der Stadtwache oder sonst wem. Das Dorf hatte dies mitbekommen und das Haus so ramponiert, die beiden Alten eingeschüchtert und den Banditen Bericht erstattet sowie ihre Verschwiegenheit zugesichert. Die Banditen hatten den Sohn daraufhin auf der Straße zurück abgefangen und wie es ihre Art zu sein schien in Sichtweise des Dorfes an einen Baum gespießt. Die Frau des Alten war bei dem Anblick an Herzversagen gestorben und seitdem wartete der Alte Tag ein Tag aus auf seinen eigenen Tod. „Erzählt mir von den Banditen und Euer Sohn und Eure Frau werden gerächt werden“, sagte Nimue in dem Wissen, dass Artur und seine Kompassen sich sicherlich weder auf Waffenstillstand noch auf Pardon einlassen würden. Das schien nicht wirklich ihr Stil zu sein. Der Alte wusste nicht genau wo sie sich aufhielten, nur dass es irgendwo am Waldrand sein musste. Eine Höhle vielleicht oder eine alte aufgegebene Wachanlage der Avaar. Die genaue Anzahl konnte er nicht nennen, schätze sie aber auf etwa zwanzig Mann da er immer wieder mal neue Gesichter gesehen hatte. Mehr als zehn oder zwölf waren jedoch nie auf einem Haufen gesehen worden. Ihr Anführer kam manchmal ins Dorf um Tribut zu zahlen oder abzuholen, je nachdem wer gerade geholfen hatte. „Groß ist er und hässlich. Er trägt einen runden Schild, der mit Menschenblut bestrichen ist und sein Helm hat Hörner Rechts und Links und in der Mitte ist ein kleiner Schädel aufgesteckt mit roten Stofftüchern in die Augenhöhlen gestopft. Er sieht wahrlich schrecklich aus, hat eine große schwere Axt und eine dunkle Rüstung. Und er hinkt, ich glaube er hat einen Klumpfuß oder wurde man verwundet.“
Die Aussicht auf Rache beflügelten die Worte des Alten und Nimue war sich sicher, dass auch ihre Gefährten dies als durchaus hilfreich erachten würden.

http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Mealla_portrait.jpg

Morgana war mit Larissa auf der breiten Straße dieses schäbigen Dorfes unterwegs, wobei die Hütten bisweilen weniger schäbig wirkten als normal. Behaglichkeit erkauft mit Blut wenn man der Kopfgeldjägerin glauben konnte. Was gab es doch für erbärmliche Gestalten auf dieser Welt. Für die Aussicht auf ein bisschen Luxus oder ihr kümmerliches Leben zu verlängern schluckten sie jeden Anstand oder Menschlichkeit herunter und arbeiteten mit dem Abschaum der Menschheit zusammen. Am gnädigsten wäre es wohl dieses Dorf niederzubrennen und weiterzuziehen, aber die Wahrscheinlichkeit das die Banditen von diesem Feuer angelockt wurden, war doch denkbar gering. Wie jeder Mensch mit schlechtem Gewissen waren die Bewohner misstrauisch und verliessen die Straße sobald sich die beiden Frauen blicken ließen. Keine normale Reaktion wenn zwei Schönheiten durch die Straßen liefen, selbst wenn die Bewohner vielfach aus alten Männern und Frauen zu bestehen schien. Die jungen Dörfler waren vermutlich auf dem Feld an arbeiten und unterwegs. Das Schweigen schien die Dalish zu frustieren und ihr Blick zeigte das allzu deutlich. Schließlich bleib doch jemand auf der Straße stehen, doch was er sagte und wie er Larissa musterte gefiel Morgana ganz und gar nicht. Seine Worte waren voller Hass gegen Morganas elfische Freundin und während bestürzt schwieg wurde Morgana von der Wut gepackt. Wie konnte es dieses schleimige Stück Scheiße es wagen so mit der wichtigsten Person in ihrem Leben zu reden ? Wütend rief sie dem hinkenden Väterchen hinterher.
"Ja verschwinde nur du erbärmliches Stück Dreck. Humpel davon. Mögest du an deinem Hass ersticken, wenn du einsam und ungeliebt deine erbärmliche Existenz auf dieser Welt beendest." Ihre Augen funkelten zornig während sie dem alten Mann nachsah der endgültig hinter einer Ecke verschwand. Etwas geschwinder als vorhin wie sie zufrieden feststellte. Langsam beruhigte sie sich wieder.
"Solche Idioten gibt es leider viel zu häufig. Und solange es sie gibt wird der Hass niemals verschwinden. Man darf sie nicht einfach gewähren lassen, sonst wird sich auch in hundert Jahren nichts verändert haben.", sprach sie entschlossen in Larissas Richtung.
Ihr Blick wurde wieder milde und sie lächelte die Elfe an. Die Hexe legte ihre Hand auf Larissas Schulter.
"Ich bin froh das du und ich anders sind als der Rest unseres Volkes. Das gibt mir ein wenig Hofnung das es nicht ewig so bleiben wird.", sprach sie aufmunternd. Ohne aufgeschlossene Elfen wie Larissa würde es niemals einen Wandel geben und letztendlich würde der Kreislauf der Gewalt wohl eines der Völker vernichten. Bei der geringen Geburtenrate der Elfen war es leider leicht abzusehen wer das sein würde. Wenn ein Clan der Dalish ausgelöscht wurde war das ein schwerer Schlag für die Elfen, wenn Dörfer wie Sedos vernichtet wurden war das auch eine Tragödie, aber traf die menschliche Zivilisation überhaupt nicht.
"Komm wir gehen zurück ich glaube hier finden wir niemand der uns helfen wird.", sagte Morgana nachdenklich und so machten sich die beiden auf den Rückweg.

*
Gerade als Mealla und Artur die Hütte betreten wollten, trat auf einmal der Antivaner hinzuund rief ihre Namen an. Beide drehten sich um und schauten ihn an. Den moralischen Zeigefinger erhebend begann Mordred zu schwadronieren und sie von ihrem Vorhaben dem Dorfvorsteher Gewalt anzutun abzubringen. Scheinbar hatte er die Sorge das die beiden in die Hütte stürmen und den Mann sofort verprügeln wollten. Auch Meallas Peitsche behagte ihm in diesem Szenario nicht. Mealla rang dieser Vortrag eigentlich nur eine verdutzt angehobene Augenbraue ab, während Arturs Reaktion wie gewöhnlich unter dem Visier verborgen blieb.
Artur fand es mal wieder bemerkenswert wie sich der Antivaner herausnahm ihn über das Verhalten eines Ritters zu belehren und ihm zu erklären was ritterliche Ehre ist. Er hatte sowieso schon festgestellt das der Antivaner eine äußerst romantisierende Vorstellung des Rittertums zu haben schien. So eine hatte Artur früher auch gehabt, aber die Jahre auf den Schlachtfeldern und das Treffen mit anderen Rittern hatten Artur gezeigt das es schwierig war die ritterlichen Ideale in dieser Welt bei jeder Situation aufrecht zu erhalten.
Deswegen schwankte er jetzt ein wenig zwischen Belustigung und beleidigt sein.
Mealla fand es fast schon putzig wie sich der Antivaner zwischen sie und den Ritter schob, so als wäre sie ein schlechter Einfluss vor dem sie ihn fernhalten musste. Mealla hatte den Eindruck das dieser Mordred selten Informationen beschaffen musste. Und wenn hatte er das wahrscheinlich mit Geld gelöst wie die meisten Antivaner, von den Krähen mal abgesehen.
"Es ist nett das ihr mir noch mal erklärt was die ritterlichen Ideale sind und bemüht seid meine Ehre und meinen Anstand zu bewahren. Auch wenn es mich natürlich leicht beleidigt, dass ihr denkt das ich dort hinein gehen würde und die Informationen aus dem Mann zu prügeln.", sagte Artur im freundlichen Tonfall in dem allerdings eine Nunace Ironie mitschwang.
"Auch wenn ihr scheinbar bemüht seid mich aus diesem Gespräch auszuschließen so würde ich auch gerne etwas dazu sagen.", sagte Mealla gelassen und trat neben die beiden Männer, welche sich ihr zuwandten.
"Ihr sprecht wahr, wir wollen Antworten aus diesem Mann herausholen, aber auch wenn Gewalt manchmal ein approbates Mittel ist, so ist es oft nicht nötig. Mit den richtigen Worten kann man oftmals das gleiche bewirken, ich spreche aus Erfahrung.", sagte sie erfahren in Mordreds Richtung. Dann holte sie ihre Peitsche hervor, die in ihrem Gürtel steckte.
"Was diese Peitsche angeht, so habe ich eigentlich gar nicht vor sie einzusetzen. Dennoch nehme ich sie mit denn sie ist ein nützliches Utensil. Der Peitschenknall in der Luft kann eine aufgebrachte Menge zur Raison bringen ohne das man Gewalt anwenden muss. Außerdem kann man damit andere Personen auf Abstand halten ohne direkt handgreiflich zu werden. Sie flößt manchmal auch Respekt ein ohne eingesetzt werden zu müssen.", erklärte sie entgegenkommend. In Tevinter kam man den Leuten die eine Peitsche trugen für gewöhnlich nicht dumm, sie war ein Symbol der Macht, wenn auch von den Sklaven verhasst. Zurecht wie Mealla fand. Sie persönlich hielt nicht viel davon die Peitsche ohne Grund beissen zu lassen. Wer die Peitsche zu spüren bekommen hatte ging umsichtiger damit um. Auch wenn die Striemen fast komplett verheilt waren, so waren sie doch geistig immer noch präsent.
"Also glaubt mir bitte wenn ich sage das ich nicht vorhabe den Mann auszupeitschen. Ich bin kein Freund von Auspeitschungen.", sagte sie nachdrücklich und warf dem Antivaner einen bedeutungsschweren Blick zu. Falls er tatsächlich mehr als den Hafen von Minrathous betreten hatte, würde er wohl verstehen was sie meinte. Auseitschungen waren ab und zu auf den Straßen von Tevinter zu sehen.
"Aber ihr könnt meinetwegen mitkommen und darauf achten das ich es nicht übertreibe.", sagte Mealla mit einem freundlichen Lächeln.
"Ja kommt ruhig mit Mordred, aber lasst zuerst Fräulein Viridis ihre Arbeit verrichten. Falls ihr denkt das wir zu weit gehen könnt ihr uns gerne zurückhalten. Aber wie ihr mir richtig zugestanden habt, besitze ich noch genügend Ehre um jemanden nicht direkt zu verprügeln.", fügte Artur hinzu. Mealla steckte die Peitsche in den Gürtel und so begaben sich die drei in das Anwesen des Vorstehers.

Die Hütte des Vorstehers war nicht nur aus Stein,sondern auch im innern besser eingerichtet als man es von außen erwarten würde. Kerzen brannten im inneren der Hütte, ein alter aber recht gut aussehender Teppich schmückte den Boden. Auch die Gardinen an den Fenstern und ein paar der Möbel sahen nicht so aus als wären sie von talentierten Amateuren gefertigt sondern von richtigen Handwerkern. An der Wand hing ein alter Holzschild und eine Streitaxt die trotz ihres Alters noch betagt aussah. Der Schild zeigte das fereldische Wappen, wohl eine Zeichen das der Mann in den Befreiungskriegen mitgekämpft hatte. Zahlreiche Kerben und Schnitte bedeckten den hölzernen Schild und die Axt hatte ein paar hübsche Scharten erhalten. Der Mann sah auf als die drei sein Heim betraten. Mealla ging vorneheraus, dann kam Mordred und zuletzt Artur, der wie eine schwarze Statue in der Hütte wirkte. Eine gefährliche Statue, deren Gesicht keine Regung zeigte. Der Dorfvorsteher sah leicht verwirrt aus.
"Ah ihr seid es Ser, was wünscht ihr ? Habt ihr noch irgendwelche Probleme bei denen ich euch vielleicht helfen kann ?",fragte der hagere Mann gefasst und höflich. Seine Augen strahlten jedoch leichte Unsicherheit aus. Mealla tat so als würde sich in der Hütte umsehen dann trat sie ein paar Schritte auf den Mann zu, wobei ihr Gesicht freundlich wirkte.
"Ihr habt es euch hübsch hier eingerichtet Herr Geyer. Um einiges hübscher als die meisten Häuser auf dem Land. Ich dachte es mir schon als ich euren goldenen Ring am Finger aufblitzen ließ, aber ihr habt wirklich einen exquisiten Geschmack.",sagte sie höflich.
Der Mann musterte sie nur skeptisch und wusste scheinbar nicht was er von diesem Kompliment halten sollte.
"Auch wenn ich zugeben muss das bisher noch niemand von den Räubern auf die Idee gekommen ist sich mal nach der Einrichtung hier umzusehen. Oder in denen der anderen Häuser. Keine spontane Ausflüge in eure Schenke um sich Alkohol zu besorgen. Nur kleine Durchritte durch die Straßen, als wären es Lausbuben und keine Mörder die lauter Menschen auf den nahen Straßen massakrieren. Niemand von diesem Abschaum kommt auf die lustige Idee den roten Hahn auf eines der Strohdächer zu setzen, oder den jüngeren Frauen seine Aufwartung zu machen. Sehr anständig von den Halsabscheidern.", sagte sie in einem ruhigen Tonfall und setzte sich auf den Tisch an dem der Vorsteher saß. Dieser schaute sie jetzt offen skeptisch an, während die Elfe weiterhin scheinbar zwanglos ihren Blick schweifen ließ.
"Was wollt ihr uns damit unterstellen. Das ich gelogen habe ?", sagte er wütend in Richtung der Elfe. Diese lächelte nur schief.
"Ich unterstelle euch gar nichts, ich zähle nur Tatsachen auf. Aber da ihr es ansprecht, in der Tat ich glaube das ihr uns einen großen Haufen Mist erzählt habt. Ihr arbeitet mit den Banditen zusammen, dafür lassen sie euch am Leben und an der Beute teilhaben.",sprach sie mit anklagender aber immer noch ruhiger Tonlage. Der Mann fuhr zornig auf und funkelte die Elfe böse an.
"Wie könnt ihr es wagen Spitzohr, ich bin ein Veteran der Befreiungskriege ich habe in der Schlacht am Dane gekämpft. Ihr seid eine elfische Herumtreiberin, ihr wagt es mir Zusammenarbeit mit den Banditen vorzuwerfen ?", rief er empört und schien handgreiflich werden zu wollen,aber ein Blick von Arturs schwarzen Visier ließ ihn erstummen. Mealla blieb unbeindruckt und gelassen trotz der Beleidigung die der Mann ihr entgegenwarf. In den letzten Jahren hatte sie viele Beleidigungen gehört.
"Das tue ich und gerade das ihr ein Veteran und ein Mann mit Ehrgefühl zu sein scheint, lässt mich die Sache in einem speziellen Licht sehen. Ihr als erfahrener Haudegen würdet euch garantiert nicht von ein paar Banditen herumschubsen lassen, also macht ihr es wohl wegen dem Geld. Für ein wenig Gold lasst ihr eure Mitmenschen über die Klinge springen. Was da wohl euer verstorbener König Maric sagen würde ? Oder euer Arl ? Ich bin mir sicher er hätte seine eigene Meinung wenn er davon erfährt. Wie ich gehört habe hat er eine strenge Hand.", sprach Mealla mit einem leichten Bedauern in der Stimme ohne das man merkte ob es echt oder gespielt war.
"Was wisst ihr schon über Maric, oder mich ? Nichts. Ihr habt keine Beweise für eure Vermutungen und ich weigere mich sie weiter anzuhören. Ich bitte euch Ser, geht und nehmt eure unverschämte Elfe mit, sonst werde ich sie entfernen." Mealla schaute ihn eindringlich an und erhob sich geschmeidig wie eine Katze. Artur taxierte ihn schweigend mit seinem eisernen Blick.
"Erstens könntet ihr das nicht und zweitens frage ich mich was der Stadtkommandant von Amaranthine tun würde wenn er hiervon erfährt. Er mag zwar keine Männer haben die die Banditen fangen, aber ein Strafkommandowürde er trotzdem schicken. Ich habe gesehen was man mit Dörfern macht die mit Banditen zusammenarbeiten. Die Hütten wurden neidergebrannt und die Bewohner gehängt, gepfählt oder erschlagen. Vom jüngsten bis zum ältesten Mensch. Ich persönlich habe keinen Gefallen an solchen Dingen. Wenn ihr mir verratet wo ich die Banditen finde, kümmern wir uns darum und beim abliefern ihrer Köpfe werde ich kein Wort von diesem Arrangement fallen lassen. Ich glaube nämlich das ihr Angst hattet, aber helfen können wir nur wenn ihr uns helft.", sage sie freundlich. Der Mann schluckte trocken, die Schilderung der Elfe schienen ihn zu treffen, denn Arl Howe war nicht für seine Gnade und große Rücksicht bekannt. Besorgt blickte er in Richtung der drei Abenteurer, sein Pokerface hatte sich aufgelöst und er sah alt aus.
"Das werdet ihr nicht schaffen, es sind zu viele mehr als ein Dutzend. Und wenn ihr sie aufspürt werden sie euch töten und uns anschließend. Ich habe mich damals entschieden das Geld anzunehmen und das Leben der Bewohner zu retten, denn fast alle unsere jungen Leute sind eingezogen worden und der Arl schickt seine Truppen lieber in den Krieg anstatt uns zu helfen. Ich kann es euch nicht sagen, ansonsten setze ich das Leben aller aufs Spiel.", erklärte er niedergeschlagen und furchtsam.
"Denkt ihr das sie euch für immer verschonen werden ? Entweder sehen sie irgendwann keinen Nutzen mehr in euch oder der Arl sendet doch Truppen die zu den gleichen Schlüssen wie ich komme. In beiden Fällen brennt Sedos. Wir können sie töten, glaubt mir das. Aber dazu brauche ich den Weg zu ihrem Versteck. Also seid ein Mann von Ehre und sagt ihn mir.", sprach die Elfe eindringlich.
"Ich weiß nicht wo sie sind,ich schwöre es beim Erbauer. Sie kommen nur ab und zu her, holen Bier und Informationen und lassen ab und zu ein paar Münzen hier. Dann verschwinden sie wieder in den Wäldern.", sprach er aufgelöst. Mealla musterte ihn skeptisch. Auch Artur machte jetzt einen Schritt vor und sein Schatten fiel auf die Kerzen. Der Mann wich ängstlich zurück.
"Ich weiß es nicht, aber ich kenne jemanden der es weiß. Murray ist unser Wildhüter und kennt sich in den Wäldern aus. Er bringt ihnen sogar öfters Waren wie manche behaupten. Auf jedenfall kennt er den Wald wie seine Westentasche und weiß wo sie sich verstecken könnten. Fragt ihn er lebt ein wenig außerhalb des Dorfes in Richtung Wald.", sprudelte es aus ihm hinaus. Meall nickte zufrieden.
"Das klingt gut mein Herr. Ich denke ihr sprecht soweit die Wahrheit und falls dem so ist werden wir euer kleines Geheimnis für uns behalten. Wir werden Murray aufsuchen und diesen Abschaum töten. Ihr solltet allerdings nicht auf dumme Gedanken kommen und den Banditen eine Nachricht zu kommen lassen. Ansonsten überlege ich mir ob ihr es Wert seid unerwähnt zu bleiben.", sprach sie bestimmend und drehte sich zu den anderen beiden um. Zusammen verließen sie die Hütte. Mealla war recht zufrieden.
"Wie ihr seht war keine Peitsche nötig.", sagte sie mit einem verschmitzten Grinsen in Mordreds Richtung.
"Ich würde sagen das ihr euch mit den anderen drei an der Schenke trefft und in Erfahrung bringt was die Damen in Erfahrung gebracht haben. Ich gehe währenddessen zu dem Wildhüter. Ich will lieber nicht riskieren, das er auf einmal über alle Berge ist wenn wir auftauchen. Ich traue dem werten Herr Geyer durchaus zu das er die Banditen warnt und hofft das sie uns alle umbringen und dafür das Dorf verschonen. Ich warte dann an der Hütte auf euch.", sagte sie einnehmend zu den beiden Männern.
Artur sah sie unter seinem Helm nachdenklich an. Offenbar war dieser Murray der Schlüssel zu der Position der Banditen. Konnte er ihr soweit trauen, dass sie nicht auf einmal auf eigene Faust losging ? Mealla bemerkte den Blick des Visieres.
"Falls ihr das denkt was ich denke das ihr denkt, so kann ich euch versichern das ich garantiert nicht ohne euch aufbrechen werden. Ich bin nämlich nicht so bescheuert in einen Wald mit wahrscheinlich mehr als ein Dutzend Banditen zu reiten. Wenn ich so lebensmüde wäre, dann wäre ich ohne euch losgeritten und hätte es auf eigene Faust versucht.", sprach sie eindringlichun fixierte das Visier. Das leuchtete Artur ein und so nickte er zustimmend.
"Gut ihr passt auf das Murray nicht wegläuft und wir kommen dann anschließend nach.", sprach Artur zustimmend.

Shepard Commander
24.11.2015, 21:14
http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Mealla_portrait.jpg

Morgana war mit Larissa auf der breiten Straße dieses schäbigen Dorfes unterwegs, wobei die Hütten bisweilen weniger schäbig wirkten als normal. Behaglichkeit erkauft mit Blut wenn man der Kopfgeldjägerin glauben konnte. Was gab es doch für erbärmliche Gestalten auf dieser Welt. Für die Aussicht auf ein bisschen Luxus oder ihr kümmerliches Leben zu verlängern schluckten sie jeden Anstand oder Menschlichkeit herunter und arbeiteten mit dem Abschaum der Menschheit zusammen. Am gnädigsten wäre es wohl dieses Dorf niederzubrennen und weiterzuziehen, aber die Wahrscheinlichkeit das die Banditen von diesem Feuer angelockt wurden, war doch denkbar gering. Wie jeder Mensch mit schlechtem Gewissen waren die Bewohner misstrauisch und verliessen die Straße sobald sich die beiden Frauen blicken ließen. Keine normale Reaktion wenn zwei Schönheiten durch die Straßen liefen, selbst wenn die Bewohner vielfach aus alten Männern und Frauen zu bestehen schien. Die jungen Dörfler waren vermutlich auf dem Feld an arbeiten und unterwegs. Das Schweigen schien die Dalish zu frustieren und ihr Blick zeigte das allzu deutlich. Schließlich bleib doch jemand auf der Straße stehen, doch was er sagte und wie er Larissa musterte gefiel Morgana ganz und gar nicht. Seine Worte waren voller Hass gegen Morganas elfische Freundin und während bestürzt schwieg wurde Morgana von der Wut gepackt. Wie konnte es dieses schleimige Stück Scheiße es wagen so mit der wichtigsten Person in ihrem Leben zu reden ? Wütend rief sie dem hinkenden Väterchen hinterher.
"Ja verschwinde nur du erbärmliches Stück Dreck. Humpel davon. Mögest du an deinem Hass ersticken, wenn du einsam und ungeliebt deine erbärmliche Existenz auf dieser Welt beendest." Ihre Augen funkelten zornig während sie dem alten Mann nachsah der endgültig hinter einer Ecke verschwand. Etwas geschwinder als vorhin wie sie zufrieden feststellte. Langsam beruhigte sie sich wieder.
"Solche Idioten gibt es leider viel zu häufig. Und solange es sie gibt wird der Hass niemals verschwinden. Man darf sie nicht einfach gewähren lassen, sonst wird sich auch in hundert Jahren nichts verändert haben.", sprach sie entschlossen in Larissas Richtung.
Ihr Blick wurde wieder milde und sie lächelte die Elfe an. Die Hexe legte ihre Hand auf Larissas Schulter.
"Ich bin froh das du und ich anders sind als der Rest unseres Volkes. Das gibt mir ein wenig Hofnung das es nicht ewig so bleiben wird.", sprach sie aufmunternd. Ohne aufgeschlossene Elfen wie Larissa würde es niemals einen Wandel geben und letztendlich würde der Kreislauf der Gewalt wohl eines der Völker vernichten. Bei der geringen Geburtenrate der Elfen war es leider leicht abzusehen wer das sein würde. Wenn ein Clan der Dalish ausgelöscht wurde war das ein schwerer Schlag für die Elfen, wenn Dörfer wie Sedos vernichtet wurden war das auch eine Tragödie, aber traf die menschliche Zivilisation überhaupt nicht.
"Komm wir gehen zurück ich glaube hier finden wir niemand der uns helfen wird.", sagte Morgana nachdenklich und so machten sich die beiden auf den Rückweg.

*
Gerade als Mealla und Artur die Hütte betreten wollten, trat auf einmal der Antivaner hinzuund rief ihre Namen an. Beide drehten sich um und schauten ihn an. Den moralischen Zeigefinger erhebend begann Mordred zu schwadronieren und sie von ihrem Vorhaben dem Dorfvorsteher Gewalt anzutun abzubringen. Scheinbar hatte er die Sorge das die beiden in die Hütte stürmen und den Mann sofort verprügeln wollten. Auch Meallas Peitsche behagte ihm in diesem Szenario nicht. Mealla rang dieser Vortrag eigentlich nur eine verdutzt angehobene Augenbraue ab, während Arturs Reaktion wie gewöhnlich unter dem Visier verborgen blieb.
Artur fand es mal wieder bemerkenswert wie sich der Antivaner herausnahm ihn über das Verhalten eines Ritters zu belehren und ihm zu erklären was ritterliche Ehre ist. Er hatte sowieso schon festgestellt das der Antivaner eine äußerst romantisierende Vorstellung des Rittertums zu haben schien. So eine hatte Artur früher auch gehabt, aber die Jahre auf den Schlachtfeldern und das Treffen mit anderen Rittern hatten Artur gezeigt das es schwierig war die ritterlichen Ideale in dieser Welt bei jeder Situation aufrecht zu erhalten.
Deswegen schwankte er jetzt ein wenig zwischen Belustigung und beleidigt sein.
Mealla fand es fast schon putzig wie sich der Antivaner zwischen sie und den Ritter schob, so als wäre sie ein schlechter Einfluss vor dem sie ihn fernhalten musste. Mealla hatte den Eindruck das dieser Mordred selten Informationen beschaffen musste. Und wenn hatte er das wahrscheinlich mit Geld gelöst wie die meisten Antivaner, von den Krähen mal abgesehen.
"Es ist nett das ihr mir noch mal erklärt was die ritterlichen Ideale sind und bemüht seid meine Ehre und meinen Anstand zu bewahren. Auch wenn es mich natürlich leicht beleidigt, dass ihr denkt das ich dort hinein gehen würde und die Informationen aus dem Mann zu prügeln.", sagte Artur im freundlichen Tonfall in dem allerdings eine Nunace Ironie mitschwang.
"Auch wenn ihr scheinbar bemüht seid mich aus diesem Gespräch auszuschließen so würde ich auch gerne etwas dazu sagen.", sagte Mealla gelassen und trat neben die beiden Männer, welche sich ihr zuwandten.
"Ihr sprecht wahr, wir wollen Antworten aus diesem Mann herausholen, aber auch wenn Gewalt manchmal ein approbates Mittel ist, so ist es oft nicht nötig. Mit den richtigen Worten kann man oftmals das gleiche bewirken, ich spreche aus Erfahrung.", sagte sie erfahren in Mordreds Richtung. Dann holte sie ihre Peitsche hervor, die in ihrem Gürtel steckte.
"Was diese Peitsche angeht, so habe ich eigentlich gar nicht vor sie einzusetzen. Dennoch nehme ich sie mit denn sie ist ein nützliches Utensil. Der Peitschenknall in der Luft kann eine aufgebrachte Menge zur Raison bringen ohne das man Gewalt anwenden muss. Außerdem kann man damit andere Personen auf Abstand halten ohne direkt handgreiflich zu werden. Sie flößt manchmal auch Respekt ein ohne eingesetzt werden zu müssen.", erklärte sie entgegenkommend. In Tevinter kam man den Leuten die eine Peitsche trugen für gewöhnlich nicht dumm, sie war ein Symbol der Macht, wenn auch von den Sklaven verhasst. Zurecht wie Mealla fand. Sie persönlich hielt nicht viel davon die Peitsche ohne Grund beissen zu lassen. Wer die Peitsche zu spüren bekommen hatte ging umsichtiger damit um. Auch wenn die Striemen fast komplett verheilt waren, so waren sie doch geistig immer noch präsent.
"Also glaubt mir bitte wenn ich sage das ich nicht vorhabe den Mann auszupeitschen. Ich bin kein Freund von Auspeitschungen.", sagte sie nachdrücklich und warf dem Antivaner einen bedeutungsschweren Blick zu. Falls er tatsächlich mehr als den Hafen von Minrathous betreten hatte, würde er wohl verstehen was sie meinte. Auseitschungen waren ab und zu auf den Straßen von Tevinter zu sehen.
"Aber ihr könnt meinetwegen mitkommen und darauf achten das ich es nicht übertreibe.", sagte Mealla mit einem freundlichen Lächeln.
"Ja kommt ruhig mit Mordred, aber lasst zuerst Fräulein Viridis ihre Arbeit verrichten. Falls ihr denkt das wir zu weit gehen könnt ihr uns gerne zurückhalten. Aber wie ihr mir richtig zugestanden habt, besitze ich noch genügend Ehre um jemanden nicht direkt zu verprügeln.", fügte Artur hinzu. Mealla steckte die Peitsche in den Gürtel und so begaben sich die drei in das Anwesen des Vorstehers.

Die Hütte des Vorstehers war nicht nur aus Stein,sondern auch im innern besser eingerichtet als man es von außen erwarten würde. Kerzen brannten im inneren der Hütte, ein alter aber recht gut aussehender Teppich schmückte den Boden. Auch die Gardinen an den Fenstern und ein paar der Möbel sahen nicht so aus als wären sie von talentierten Amateuren gefertigt sondern von richtigen Handwerkern. An der Wand hing ein alter Holzschild und eine Streitaxt die trotz ihres Alters noch betagt aussah. Der Schild zeigte das fereldische Wappen, wohl eine Zeichen das der Mann in den Befreiungskriegen mitgekämpft hatte. Zahlreiche Kerben und Schnitte bedeckten den hölzernen Schild und die Axt hatte ein paar hübsche Scharten erhalten. Der Mann sah auf als die drei sein Heim betraten. Mealla ging vorneheraus, dann kam Mordred und zuletzt Artur, der wie eine schwarze Statue in der Hütte wirkte. Eine gefährliche Statue, deren Gesicht keine Regung zeigte. Der Dorfvorsteher sah leicht verwirrt aus.
"Ah ihr seid es Ser, was wünscht ihr ? Habt ihr noch irgendwelche Probleme bei denen ich euch vielleicht helfen kann ?",fragte der hagere Mann gefasst und höflich. Seine Augen strahlten jedoch leichte Unsicherheit aus. Mealla tat so als würde sich in der Hütte umsehen dann trat sie ein paar Schritte auf den Mann zu, wobei ihr Gesicht freundlich wirkte.
"Ihr habt es euch hübsch hier eingerichtet Herr Geyer. Um einiges hübscher als die meisten Häuser auf dem Land. Ich dachte es mir schon als ich euren goldenen Ring am Finger aufblitzen ließ, aber ihr habt wirklich einen exquisiten Geschmack.",sagte sie höflich.
Der Mann musterte sie nur skeptisch und wusste scheinbar nicht was er von diesem Kompliment halten sollte.
"Auch wenn ich zugeben muss das bisher noch niemand von den Räubern auf die Idee gekommen ist sich mal nach der Einrichtung hier umzusehen. Oder in denen der anderen Häuser. Keine spontane Ausflüge in eure Schenke um sich Alkohol zu besorgen. Nur kleine Durchritte durch die Straßen, als wären es Lausbuben und keine Mörder die lauter Menschen auf den nahen Straßen massakrieren. Niemand von diesem Abschaum kommt auf die lustige Idee den roten Hahn auf eines der Strohdächer zu setzen, oder den jüngeren Frauen seine Aufwartung zu machen. Sehr anständig von den Halsabscheidern.", sagte sie in einem ruhigen Tonfall und setzte sich auf den Tisch an dem der Vorsteher saß. Dieser schaute sie jetzt offen skeptisch an, während die Elfe weiterhin scheinbar zwanglos ihren Blick schweifen ließ.
"Was wollt ihr uns damit unterstellen. Das ich gelogen habe ?", sagte er wütend in Richtung der Elfe. Diese lächelte nur schief.
"Ich unterstelle euch gar nichts, ich zähle nur Tatsachen auf. Aber da ihr es ansprecht, in der Tat ich glaube das ihr uns einen großen Haufen Mist erzählt habt. Ihr arbeitet mit den Banditen zusammen, dafür lassen sie euch am Leben und an der Beute teilhaben.",sprach sie mit anklagender aber immer noch ruhiger Tonlage. Der Mann fuhr zornig auf und funkelte die Elfe böse an.
"Wie könnt ihr es wagen Spitzohr, ich bin ein Veteran der Befreiungskriege ich habe in der Schlacht am Dane gekämpft. Ihr seid eine elfische Herumtreiberin, ihr wagt es mir Zusammenarbeit mit den Banditen vorzuwerfen ?", rief er empört und schien handgreiflich werden zu wollen,aber ein Blick von Arturs schwarzen Visier ließ ihn erstummen. Mealla blieb unbeindruckt und gelassen trotz der Beleidigung die der Mann ihr entgegenwarf. In den letzten Jahren hatte sie viele Beleidigungen gehört.
"Das tue ich und gerade das ihr ein Veteran und ein Mann mit Ehrgefühl zu sein scheint, lässt mich die Sache in einem speziellen Licht sehen. Ihr als erfahrener Haudegen würdet euch garantiert nicht von ein paar Banditen herumschubsen lassen, also macht ihr es wohl wegen dem Geld. Für ein wenig Gold lasst ihr eure Mitmenschen über die Klinge springen. Was da wohl euer verstorbener König Maric sagen würde ? Oder euer Arl ? Ich bin mir sicher er hätte seine eigene Meinung wenn er davon erfährt. Wie ich gehört habe hat er eine strenge Hand.", sprach Mealla mit einem leichten Bedauern in der Stimme ohne das man merkte ob es echt oder gespielt war.
"Was wisst ihr schon über Maric, oder mich ? Nichts. Ihr habt keine Beweise für eure Vermutungen und ich weigere mich sie weiter anzuhören. Ich bitte euch Ser, geht und nehmt eure unverschämte Elfe mit, sonst werde ich sie entfernen." Mealla schaute ihn eindringlich an und erhob sich geschmeidig wie eine Katze. Artur taxierte ihn schweigend mit seinem eisernen Blick.
"Erstens könntet ihr das nicht und zweitens frage ich mich was der Stadtkommandant von Amaranthine tun würde wenn er hiervon erfährt. Er mag zwar keine Männer haben die die Banditen fangen, aber ein Strafkommandowürde er trotzdem schicken. Ich habe gesehen was man mit Dörfern macht die mit Banditen zusammenarbeiten. Die Hütten wurden neidergebrannt und die Bewohner gehängt, gepfählt oder erschlagen. Vom jüngsten bis zum ältesten Mensch. Ich persönlich habe keinen Gefallen an solchen Dingen. Wenn ihr mir verratet wo ich die Banditen finde, kümmern wir uns darum und beim abliefern ihrer Köpfe werde ich kein Wort von diesem Arrangement fallen lassen. Ich glaube nämlich das ihr Angst hattet, aber helfen können wir nur wenn ihr uns helft.", sage sie freundlich. Der Mann schluckte trocken, die Schilderung der Elfe schienen ihn zu treffen, denn Arl Howe war nicht für seine Gnade und große Rücksicht bekannt. Besorgt blickte er in Richtung der drei Abenteurer, sein Pokerface hatte sich aufgelöst und er sah alt aus.
"Das werdet ihr nicht schaffen, es sind zu viele mehr als ein Dutzend. Und wenn ihr sie aufspürt werden sie euch töten und uns anschließend. Ich habe mich damals entschieden das Geld anzunehmen und das Leben der Bewohner zu retten, denn fast alle unsere jungen Leute sind eingezogen worden und der Arl schickt seine Truppen lieber in den Krieg anstatt uns zu helfen. Ich kann es euch nicht sagen, ansonsten setze ich das Leben aller aufs Spiel.", erklärte er niedergeschlagen und furchtsam.
"Denkt ihr das sie euch für immer verschonen werden ? Entweder sehen sie irgendwann keinen Nutzen mehr in euch oder der Arl sendet doch Truppen die zu den gleichen Schlüssen wie ich komme. In beiden Fällen brennt Sedos. Wir können sie töten, glaubt mir das. Aber dazu brauche ich den Weg zu ihrem Versteck. Also seid ein Mann von Ehre und sagt ihn mir.", sprach die Elfe eindringlich.
"Ich weiß nicht wo sie sind,ich schwöre es beim Erbauer. Sie kommen nur ab und zu her, holen Bier und Informationen und lassen ab und zu ein paar Münzen hier. Dann verschwinden sie wieder in den Wäldern.", sprach er aufgelöst. Mealla musterte ihn skeptisch. Auch Artur machte jetzt einen Schritt vor und sein Schatten fiel auf die Kerzen. Der Mann wich ängstlich zurück.
"Ich weiß es nicht, aber ich kenne jemanden der es weiß. Murray ist unser Wildhüter und kennt sich in den Wäldern aus. Er bringt ihnen sogar öfters Waren wie manche behaupten. Auf jedenfall kennt er den Wald wie seine Westentasche und weiß wo sie sich verstecken könnten. Fragt ihn er lebt ein wenig außerhalb des Dorfes in Richtung Wald.", sprudelte es aus ihm hinaus. Meall nickte zufrieden.
"Das klingt gut mein Herr. Ich denke ihr sprecht soweit die Wahrheit und falls dem so ist werden wir euer kleines Geheimnis für uns behalten. Wir werden Murray aufsuchen und diesen Abschaum töten. Ihr solltet allerdings nicht auf dumme Gedanken kommen und den Banditen eine Nachricht zu kommen lassen. Ansonsten überlege ich mir ob ihr es Wert seid unerwähnt zu bleiben.", sprach sie bestimmend und drehte sich zu den anderen beiden um. Zusammen verließen sie die Hütte. Mealla war recht zufrieden.
"Wie ihr seht war keine Peitsche nötig.", sagte sie mit einem verschmitzten Grinsen in Mordreds Richtung.
"Ich würde sagen das ihr euch mit den anderen drei an der Schenke trefft und in Erfahrung bringt was die Damen in Erfahrung gebracht haben. Ich gehe währenddessen zu dem Wildhüter. Ich will lieber nicht riskieren, das er auf einmal über alle Berge ist wenn wir auftauchen. Ich traue dem werten Herr Geyer durchaus zu das er die Banditen warnt und hofft das sie uns alle umbringen und dafür das Dorf verschonen. Ich warte dann an der Hütte auf euch.", sagte sie einnehmend zu den beiden Männern.
Artur sah sie unter seinem Helm nachdenklich an. Offenbar war dieser Murray der Schlüssel zu der Position der Banditen. Konnte er ihr soweit trauen, dass sie nicht auf einmal auf eigene Faust losging ? Mealla bemerkte den Blick des Visieres.
"Falls ihr das denkt was ich denke das ihr denkt, so kann ich euch versichern das ich garantiert nicht ohne euch aufbrechen werden. Ich bin nämlich nicht so bescheuert in einen Wald mit wahrscheinlich mehr als ein Dutzend Banditen zu reiten. Wenn ich so lebensmüde wäre, dann wäre ich ohne euch losgeritten und hätte es auf eigene Faust versucht.", sprach sie eindringlichun fixierte das Visier. Das leuchtete Artur ein und so nickte er zustimmend.
"Gut ihr passt auf das Murray nicht wegläuft und wir kommen dann anschließend nach.", sprach Artur zustimmend.


http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/TxGIDkV4csRmordred_klein.png & http://upload.worldofplayers.de/files10/CGUEHJDH01JWkp5A77Ppnimue_klein.jpg

„Ritter!“
Nimues Stimme knallend wie eine Peitsche und schneidend wie ein Papiermesser schallte über den Hof, als Artur und Mordred gerade in die Taverne gehen wollten. Der Antivaner war froh, dass die Situation mit dem Dorfvorsteher gewaltlos geendet war. Er war sich aber auch sicher, dass es sein Einwirken war dem dieser glimpfliche Verlauf geschuldet blieb. Mealla war hart, härter vielleicht sogar als Artur und zudem eine Stadtelfe. Diese Elfen wuchsen als Bodensatz der Gesellschaft auf und ihr Leben in den Gesindevierteln waren kaum weniger ein ständiger Kampf ums Überleben, als ihn die Dalish in der Wildnis führten. Und nur die Härtesten überstanden ihn so gut, wie ihn Mealla überstanden zu haben schien. Dass sie die Peitsche ihrer Meister gespürt hatte, wie Mordred zwischen den Zeilen gelesen hatte, erstaunte ihn kaum. Er hasste dieses Auspeitschen von Gefangenen, Sklaven und anderen armen Seelen. Sie beraubte der Peitsche zudem den Status eines Spielzeugs im Schlafzimmer, wie es die Damen in Rivain mit Vorliebe benutzten. Er selbst konnte dem wenig abgewinnen, kannte die Praktiken jedoch und hatte sie zahlreiche Male geteste ohne jedoch auf den Geschmack zu kommen zu peitschen oder gepeitscht zu werden. Mealla hingegen kannte dieses Werkzeug nur als Gerät der Pein und des Schmerzes und so konnte Mordred nicht einmal verstehen wieso die Elfe sie mit sich führte. Vielleicht war es ein Zeichen des eigenen Mutes. Vielleicht suchte die Tevinteranerin sich selbst zu beweisen, dass sie jenes Ding welches sie einst möglicherweise sogar gefürchtet hatte nun kontrollieren konnte.
Irrelevant, denn Mealla suchte diesen Wildhüter auf während Artur und er schweigend zurückgestapft waren. Der Ritter schien seinen Vortrag über die Ritterlichkeit eher beleidigend als mahnend aufgefasst zu haben, obwohl er verhältnismäßig sachte mit der Kritik umgegangen war. Entweder mochte Artur Mordred mittlerweile oder der Antivaner war dem Adligen noch immer völlig egal, ebenso wie alles Gesagte.
Nimue trat heran und fixierte Artur mit ihrem strengen Blick, der selbst Artur schrumpfen ließ. „Ich war nicht untätig“, erklärte sie einmal mehr mit dem ihrer Stimme zugrundeliegenden Hochmut. „Ich habe herausgefunden wie Euer Verbrecher aussieht und auch die ungefähre Anzahl seiner Krieger.“ Ihr Blick fiel an dem Ritter vorbei in das Innere der Taverne. Durch scheibenlose Fenster mit einfachen Holzverschlägen, die weit geöffnet waren, sah die Magierin den blonden Kopf mit den Spitzen Ohren. „Jägerin!“

Larissa wandte sich zu der Quelle des Rufes. Ihr war schon so gewesen, als hätte sie vorhin Nimues Stimme gehört, doch nun war sie sich sicher. Sie spähte hinaus und sah die Magierin, die ihr harsch zuwinkte. Die Elfe und die Hexe waren zusammen in der Taverne angekommen, nachdem sich alle Versuche einer Verständigung mit den Dörflern als nicht zielführend erwiesen hatten. In der Taverne gab es schales Bier und hartes Brot, zumindest für Elfen und deren Sympathisanten. Während Larissa lange auf der harten Rinde herumkaute, wobei ihr Mund offen blieb, dachte sie über Morganas Worte nach, dass sie und Larissa zum Glück anders waren, als der Rest ihrer Völker. Larissa glaubte, dass die Menschen das Problem waren, denn die Dalish waren eigentlich recht gesellig. Hin und wieder kam es vor, dass ein Clan mit einigen wenigen Menschen Freundschaft schloss und diese dann über Jahre hinweg unterhielt. Aber die meisten Menschen begegneten den Dalish mit einer Mischung aus Misstrauen und Verachtung gewürzt mit einer Prise Furcht oder Hass, je nachdem wie bewaffnet betreffende Shems waren. Morgana war zudem wohl kaum das Musterbeispiel eines Menschen. Als Magierin war sie ebenfalls dem Misstrauen der Menschenrasse ausgeliefert und als Kind des Waldes schien sie den Pfad der Dalish eher gefolgt zu sein als dem der fereldischen Bevölkerung. Die Botschaft war trotzdem nett gewesen.
Larissa erhob sich und zerrte sanft an Morganas Arm, die nur verständnislos umhergeschaut hatte. Langsam ließ sich die Hexe dazu bewegen zusammen mit der elfischen Freundin das Gasthaus zu verlassen und sich mit den drei Anderen zusammenzutun.
„Gut. Ich hab keine Lust es mehrmals zu erzählen“, sagte Nimue, dann berichtete sie von dem, was ihr der alte Mann erzählt hatte.
Die Räuberbande lagerte nicht direkt im Wald, sondern nur an dessen Waldrand. Ihr Anführer war nicht nur ein gewaltiger Haufen Ärger sondern hatte mit Sicherheit schon in mehreren Kämpfen seinen Mann gestanden und neigte zur Gewalt. Selbstüberschätzung wie sein grausiger Helmzier wurden meist aus einer respektablen Menge Erschlagener geboren, was ebenfalls auf eine nicht zu unterschätzende Fähigkeit im Kampf hindeutete. Zudem umfasste sein Mörderhaufen zwischen zwölf und zwanzig Mann, vermutlich eher im oberen Bereich der Schätzung. Larissa teilte diesen Gedanken, hatte sie anhand der Spuren doch schon mindestens elf bis dreizehn verschiedene Individuen ausmachen können, viele davon entweder sehr fett oder schwer bewaffnet. Allerdings schienen ihre Klingen sich nur gegen leicht oder gar nicht bewaffnete Reisende zu richten, da sie ja immerhin ein armes Dorf bezahlten, damit diese nicht den Bann und seine Soldaten riefen. Was Artur mit diesen Informationen anfangen mochte überließ die Magierin dem Ritter.
„Ich hoffe Ihr erschlagt diesen Kerl und seine Bande bald“, erklärte die Magierin nicht ohne ihren Eigennutz zu vergessen. Eigentlich verabscheute sie jegliche Art von Gewalt und konnte diese kaum gutheißen doch hier, und sie mochte es fast nicht zugeben, wünschte sie sich eigentlich nur den Seelenfrieden des alten Mannes.

numberten
25.11.2015, 12:55
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„Ritter!“
Nimues Stimme knallend wie eine Peitsche und schneidend wie ein Papiermesser schallte über den Hof, als Artur und Mordred gerade in die Taverne gehen wollten. Der Antivaner war froh, dass die Situation mit dem Dorfvorsteher gewaltlos geendet war. Er war sich aber auch sicher, dass es sein Einwirken war dem dieser glimpfliche Verlauf geschuldet blieb. Mealla war hart, härter vielleicht sogar als Artur und zudem eine Stadtelfe. Diese Elfen wuchsen als Bodensatz der Gesellschaft auf und ihr Leben in den Gesindevierteln waren kaum weniger ein ständiger Kampf ums Überleben, als ihn die Dalish in der Wildnis führten. Und nur die Härtesten überstanden ihn so gut, wie ihn Mealla überstanden zu haben schien. Dass sie die Peitsche ihrer Meister gespürt hatte, wie Mordred zwischen den Zeilen gelesen hatte, erstaunte ihn kaum. Er hasste dieses Auspeitschen von Gefangenen, Sklaven und anderen armen Seelen. Sie beraubte der Peitsche zudem den Status eines Spielzeugs im Schlafzimmer, wie es die Damen in Rivain mit Vorliebe benutzten. Er selbst konnte dem wenig abgewinnen, kannte die Praktiken jedoch und hatte sie zahlreiche Male geteste ohne jedoch auf den Geschmack zu kommen zu peitschen oder gepeitscht zu werden. Mealla hingegen kannte dieses Werkzeug nur als Gerät der Pein und des Schmerzes und so konnte Mordred nicht einmal verstehen wieso die Elfe sie mit sich führte. Vielleicht war es ein Zeichen des eigenen Mutes. Vielleicht suchte die Tevinteranerin sich selbst zu beweisen, dass sie jenes Ding welches sie einst möglicherweise sogar gefürchtet hatte nun kontrollieren konnte.
Irrelevant, denn Mealla suchte diesen Wildhüter auf während Artur und er schweigend zurückgestapft waren. Der Ritter schien seinen Vortrag über die Ritterlichkeit eher beleidigend als mahnend aufgefasst zu haben, obwohl er verhältnismäßig sachte mit der Kritik umgegangen war. Entweder mochte Artur Mordred mittlerweile oder der Antivaner war dem Adligen noch immer völlig egal, ebenso wie alles Gesagte.
Nimue trat heran und fixierte Artur mit ihrem strengen Blick, der selbst Artur schrumpfen ließ. „Ich war nicht untätig“, erklärte sie einmal mehr mit dem ihrer Stimme zugrundeliegenden Hochmut. „Ich habe herausgefunden wie Euer Verbrecher aussieht und auch die ungefähre Anzahl seiner Krieger.“ Ihr Blick fiel an dem Ritter vorbei in das Innere der Taverne. Durch scheibenlose Fenster mit einfachen Holzverschlägen, die weit geöffnet waren, sah die Magierin den blonden Kopf mit den Spitzen Ohren. „Jägerin!“

Larissa wandte sich zu der Quelle des Rufes. Ihr war schon so gewesen, als hätte sie vorhin Nimues Stimme gehört, doch nun war sie sich sicher. Sie spähte hinaus und sah die Magierin, die ihr harsch zuwinkte. Die Elfe und die Hexe waren zusammen in der Taverne angekommen, nachdem sich alle Versuche einer Verständigung mit den Dörflern als nicht zielführend erwiesen hatten. In der Taverne gab es schales Bier und hartes Brot, zumindest für Elfen und deren Sympathisanten. Während Larissa lange auf der harten Rinde herumkaute, wobei ihr Mund offen blieb, dachte sie über Morganas Worte nach, dass sie und Larissa zum Glück anders waren, als der Rest ihrer Völker. Larissa glaubte, dass die Menschen das Problem waren, denn die Dalish waren eigentlich recht gesellig. Hin und wieder kam es vor, dass ein Clan mit einigen wenigen Menschen Freundschaft schloss und diese dann über Jahre hinweg unterhielt. Aber die meisten Menschen begegneten den Dalish mit einer Mischung aus Misstrauen und Verachtung gewürzt mit einer Prise Furcht oder Hass, je nachdem wie bewaffnet betreffende Shems waren. Morgana war zudem wohl kaum das Musterbeispiel eines Menschen. Als Magierin war sie ebenfalls dem Misstrauen der Menschenrasse ausgeliefert und als Kind des Waldes schien sie den Pfad der Dalish eher gefolgt zu sein als dem der fereldischen Bevölkerung. Die Botschaft war trotzdem nett gewesen.
Larissa erhob sich und zerrte sanft an Morganas Arm, die nur verständnislos umhergeschaut hatte. Langsam ließ sich die Hexe dazu bewegen zusammen mit der elfischen Freundin das Gasthaus zu verlassen und sich mit den drei Anderen zusammenzutun.
„Gut. Ich hab keine Lust es mehrmals zu erzählen“, sagte Nimue, dann berichtete sie von dem, was ihr der alte Mann erzählt hatte.
Die Räuberbande lagerte nicht direkt im Wald, sondern nur an dessen Waldrand. Ihr Anführer war nicht nur ein gewaltiger Haufen Ärger sondern hatte mit Sicherheit schon in mehreren Kämpfen seinen Mann gestanden und neigte zur Gewalt. Selbstüberschätzung wie sein grausiger Helmzier wurden meist aus einer respektablen Menge Erschlagener geboren, was ebenfalls auf eine nicht zu unterschätzende Fähigkeit im Kampf hindeutete. Zudem umfasste sein Mörderhaufen zwischen zwölf und zwanzig Mann, vermutlich eher im oberen Bereich der Schätzung. Larissa teilte diesen Gedanken, hatte sie anhand der Spuren doch schon mindestens elf bis dreizehn verschiedene Individuen ausmachen können, viele davon entweder sehr fett oder schwer bewaffnet. Allerdings schienen ihre Klingen sich nur gegen leicht oder gar nicht bewaffnete Reisende zu richten, da sie ja immerhin ein armes Dorf bezahlten, damit diese nicht den Bann und seine Soldaten riefen. Was Artur mit diesen Informationen anfangen mochte überließ die Magierin dem Ritter.
„Ich hoffe Ihr erschlagt diesen Kerl und seine Bande bald“, erklärte die Magierin nicht ohne ihren Eigennutz zu vergessen. Eigentlich verabscheute sie jegliche Art von Gewalt und konnte diese kaum gutheißen doch hier, und sie mochte es fast nicht zugeben, wünschte sie sich eigentlich nur den Seelenfrieden des alten Mannes.

http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Mealla_portrait.jpg

Mealla hatte sich ihr Pferd geholt und führte es nun an den Zügeln die Straße entlang zu der Hütte des Wildhüters. Falls die Informationen die sie bekommen würde sich als nützlich erwiesen konnten sie direkt aufbrechen. Sie bezweifelte das die Gruppe ihr Pferd nachführen würde, also nahm sie es lieber selbst mit. Es war noch immer recht früh am Tag was von Vorteil war, denn Nachts in den Wald zu gehen barg viele Nachteile unter anderem den Umstand das dann ein Teil der Banditen ausgerückt sein konnte. Tagsüber lagen sie vermutlich nur faul da, schliefen und besoffen sich wie jedes lichtscheue Gesindel.
Nach einem kurzen Fußmarsch bei dem es selbst Mealla nicht für nötig erachtet hatte aufzusitzen, erreichte die Elfe schließlich die Hütte. Es war eine stabile Blockhütte, auf mehreren Ständern waren Felle gespannt die wohl von erlegten Tieren stammten. Hinten an einem Pflock war ein Pferd angebunden. Die Felle sahen noch frisch aus und die Tatsache das der Mann trotz der Banditen noch jagen ging, zeigte Mealla das sie wohl auf der richtigen Spur war. Murray sah auch etwa so aus wie Mealla sich einen Wildhüter vorgestellt hatte, mit langem zottigen schwarzen Haar und einem dichten schwarzen Bart. Man hätte ihn fast für einen Schwarzbären halten können, wenn er etwas muskulöser gewesen wäre. Stattdessen war er nur etwas größer als Mealla und erinnerte die Elfe von der Statur an einen Windhund. Schlank und nur mit den nötigsten Muskeln ausgestattet. Er saß in einem bequem aussehenden Schaukelstuhl und schmauchte an einer Pfeife, als er plötzlich die sich nähernde Mealla bemerkte und das Schaukeln stoppte. Langsam erhob er sich und beäugte misstrauisch die Elfe die knapp vor ihm stehen blieb und das Pferd losließ, welches gut erzogen auf der Stelle stehenblieb.
"Seid ihr Murray, der Wildhüter dieses Dorfes ?", fragte Mealla höflich obwohl sie sich sicher war die Antwort zu wissen.
"Was geht euch das an Klingenohr. Verschwindet von meiner Hütte oder es wird euch schlecht ergehen.", drohte er zornig und spuckte verächtlich aus. Keine gute Kinderstube wie Mealla fand, aber was konnte man schon von einem Waldschrat erwarten.
"Ich werte euer Gekeife mal als ein Ja. Der Dorfvorsteher hat mir gesagt das ihr wisst wo die Banditen sind und häufiger mal vorbeischaut. Ich vermute mal um für Informationen ein wenig Gold zu kassieren.", sprach sie unvermittelt und harsch ihren Verdacht aus. Der Wildhüter sah sie in einer Mischung aus Ärger und Verwirrung an. Kurz schien er zu überlegen sie anzugreifen, was ihm aber bei Meallas Erscheinung als keine gute Idee erschien. Stattdessen begann er auf einmal flink wie ein Wiesel in Richtung seines Pferdes zu sprinten. Der Knall der Peitsche durchriss die Luft, als sich der lederne Riemen um das Bein des Wildhüters legte und seinen Blitzstart abrupt beendete und ihn zu Fall brachte. Ein Ruck an seinem Bein ließ ihn krachend zu Boden fallen, wobei er mit seinem Gesicht zuerst aufkam und ein knackendes Geräusch die Verletzung seiner Nase verkündete. Während er fluchte und jammerte und sich die Nase hielt, zog Mealla ihn an ihrer Peitsche langsam zu sich heran, bis sie schließlich auf ihn zutrat und ihn mit ihrem Fuß umdrehte. Blut floß aus seiner Nase und seine Lippe war aufgeplatzt. Wütend spuckte er Blut in Meallas Richtung, dem sie aber behände auswich und stattdessen ihren Fuß auf seine Brust setzte und ihn zu Boden drückte.
"So guter Mann und jetzt unterhalten wir uns gesittet über den Aufenthaltsort der Banditen und ich überlege mir ob ich euch schon zu den Banditen oder doch nur zu den Symphatisanten zähle.", sprach sie mit einer kühlen Stimme und fixiert den Mann mit einem drohenden Blick.

*
Die Stimme der Magierin knallte wie eine Peitsche und erinnerte Artur unangenehm an die seiner Lehrerin, welche ihm Lesen, Schreiben und höfische Etikette beigebracht hatte. Eine ältere Frau die ständig mit strengem Dutt und einem fnoch strengeren Blick herumgelaufen war. Bis auf das Alter und den Dutt schaffte es Nimue sie erstaunlich gut zu imitieren. Scheinbar hatte sie etwas herausgefunden und ihr Tonfall schien zu implizieren das sie dafür die Schlüssel von Cumberland erwartete. Bevor sie die beiden Herren jedoch an ihren Erkenntissen teilhaben ließ schien sie Larissa entdeckt zu haben die sie in einem ähnlichen Kommandoton zu sich rief.

Morgana hatte den ruf nur mit einem halben Ohr mitbekommen, wohl auch weil sie sich durch Jägerin logischerweise nicht angesprochen fühlte. Das sanfte zerren an ihrem Arm ließ sie sich jedoch erheben und der Elfe nach draußen folgen. Bis auf die Kopfgeldjägerin waren alle anderen schon versammelt und schienen darauf zu warten das Nimue etwas erzählte.
Dies tat sie und auch wenn sie nicht den genauen Aufenthaltsort der Banditen herausgefunden hatte, so konnte sie doch zumindestens einen ungefähre Aussage über ihre Stärke treffen. Der Anführer schien ein brutaler Schlächter zu sein mit der martialischen Art eines Chasind. Sehr gefährlich und unbarmherzig. Bisher allerdings wohl nur gegen Bauern und Reisende, was weng über seine Künste in einem echten Kampf aussagte. Dasselbe ließ sich über seine Männer sagen die vermutlich bisher nicht mit echten Gegenern zu tun gehabt hatten. Nimue beendete ihren Vortrag mit der Bitte diesen Mann möglichst bald zu erschlagen.
"So sehr ich mit diesen Gedankengang übereinstimme, stellt sich die Frage wo genau sich diese Banditen aufhalten, der Waldrand ist groß. Und wo ist eigentlich die Kopfgeldjägerin ?", warf Morgana kritisch ein. Die Abwesenheit der Elfe verwunderte sie ein wenig.
"Nun ihre Abwesenheit hat mit dem Punkt zu tun den ihr so treffend beschrieben habt. Wir haben ebenfalls erfahren das sie sich hier in der Nähe verstecken und das der Wildhüter dieses Dorfes, ein gewisser Murray weiß wo das Versteck ist. Während wir uns hier unterhalten ist die Kopfgeldjägerin zu diesem Wildhüter gegangen um zu verhindern das er nicht auf einmal verschwindet während wir uns unterhalten. Ich schlage vor das wir uns jetzt auf den Weg zur Hütte machen und schauen ob sie etwas in Erfahrung gebracht haben. Wenn wir wissen wo sie sind, können wir uns endlich Gedanken machen wie wir sie zur Strecke bringen."
Dagegen gab es keine Einwände und so holte die Gruppe die Pferde und machte sich jetzt ebenfalls auf den Weg zur Hütte.

An der Blockhütte des Wildhüters erwartete sie ein fast schon bizarr anmutendes Bild. Mealla saß in dem Schaukelstuhl des Wildhüters und wippte eine wenig hin und her. An einem Holzgestell hatte sie ihr Pferd angebunden, direkt daneben einen bärtigen Mann mit seinen Händen an das Gestell gefesselt. Unter seiner Nase und in seinem Bart konnte man Spuren von getrockneten Blut erkennen und seine Nase war leicht deformiert. Die Elfe erhob sich aus dem Schaukelstuhl als sie die Gruppe herannahen sah und ging ein paar Schritte auf sie zu. Ganz offensichtlich war sie gut gelaunt, was wohl ein gutes Zeichen war.
"Ah, da seid ihr ja. Gut das ihr kommt, ich habe Informationen die sehr hilfreich sind. Das da ist übrigens der Wildhüter, Murray.", sagte sie freundlich während im Hintergrund der Mann Flüche in seinem Bart murmelte. Artur sah in seine Richtung, dann zu Mealla.
"Was ist denn mit ihm passiert ? Wart ihr das etwa ?", fragte Artur mit leichtem Argwohn in der Stimme. Mealla schüttelte den Kopf.
"Was ihr wieder von mir denkt. Als ich mich höflich nach dem Versteck der Banditen erkundigte, beschloß er lieber Reißaus zu nehmen. Dabei ist er allerdings gestolpert und auf seine Nase gefallen. Hat sie sich scheinbar gebrochen, was seine Manieren leider nicht verbessert hat.",sprach Mealla ehrlich die Wahrheit aus, auch wenn sie nicht besonders glaubwürdig klang.
"Der Erbauer möge euch verfluchen ihr elfisches Miststück.", fluchte Murray in ihre Richtung.
"Seht ihr genau das meine ich. Glaubt mir, er ist wirklich kein angenehmer Gesprächspartner. Jedes zweite Wort ein Fluch."
"Gestolpert sagt ihr ?",hakte Artur nochmal kurz nach. Irgendwie klang das leicht unglaubwürdig.
"Ich gebe zu das sich mein Peitschenriemen um seinen Unterschenkel gewickelt hat könnte zu seinem Sturz beigetragen haben, aber das erschien mir angebrachter als ihm ins Bein zu schießen.", gab Mealla unverblümt zu. Sie sah nichts falsches daran immerhin war es in Niemandes Interesse wenn der Wildhüter entkommen wäre. Artur glaubte der Elfe diese Version schon eher und so nickte er nur.
"In Ordnung was hat er euch erzählt. Wisst ihr wo sich die Banditen verstecken ?", fragte er ohne sich weiter mit Murray aufzuhalten.
"Ja, er hat es mir erzählt. Scheinbar pflegt er rege Kontakte mit dem Pack. Wenn ihr mich fragt ist er selbst schon ein halber Bandit, nur das er nicht die Eier hat jemanden umzubringen.Nichtsdestotrotz weiß er natürlich genau wo sich die Halsabschneider aufhalten. Es gibt eine alte verlassene Jagdhütte ein wenig weiter im Wald, jedoch trotzdem noch im äußeren Waldrand. Etwa eine Stunde von hier entfernt, höchstens zwei. Ein großes Teil, noch von den Orlaisianern erbaut, mit vielen Pfaden durch die man den Wald durchqueren kann. Die Banditen haben sogar ein paar Palisaden errichtet um die Hütte besser verteidigen können, auch wenn sie allem in allem wohl recht stümperhaft vorgegangen sind. Keine solide Miltärarbeit auch wenn einige Deserteure ihre Reihen bevölkern. In die Hütte selbst hat man Murray nie hineingelassen, vermutlich damit er nicht ihre Schätze stiehlt. Tagsüber sind sie eigentlich alle da, nur nachts schwärmen sie aus um auf Beutezug zu gehen. Wenn wir sie also alle erwischen wollen müssen wir sie erledigen bevor es dunkel wird.", erklärte Mealla nachdrücklich.
"Gute Arbeit. Es ist noch hell also sollten wir es wohl noch am heutigen Tag erledigen. Wenn wir bis morgen warten besteht die Gefahr das sie von unserer Anwesenheit erfahren. Wir müssen jetzt nur noch planen wie wir vorgehen werden. Ihr, Larissa Morgana und ich werden uns wohl in den Wald aufmachen. Ich hätte nichts gegen ein zusätzliches Schwert, also wenn ihr euch berufen fühlt habe ich nichts dagegen wenn ihr mitkommt Mordred.", sprach er in den Kreis der Versammelten. Zuletzt sah er zu Nimue.
"Was euch angeht so liegt es natürlich ebenfalls in eurem eigenen Ermessen wie weit ihr mitkommt. Ihr seid hier zur Unterstützung im Notfall nicht zum Kampf. Am besten wäre es wohl wenn ihr euch im Wald eine Stelle sucht wo ihr nicht in das Kampfgeschehen involviert seid, aber trotzdem so nah das man euch im Falle einer Verwundung noch erreichen kann. Mit den Wundumschlägen werden wir ja nicht direkt verbluten, falls jemand getroffen wird. Letztendlich müssen wir uns eh vor Ort ein genaueres Bild machen.", sprach er nachdenklich. Es war müßig einen genauen Schlachtplan zu entwerfen ohne das Schlachtfeld gesehen zu haben.Trotzdem war es wichtig zu wissen ob die Magierin überhaupt einen Fuß in den Wald setzen würde.

Shepard Commander
25.11.2015, 15:40
http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Mealla_portrait.jpg

Mealla hatte sich ihr Pferd geholt und führte es nun an den Zügeln die Straße entlang zu der Hütte des Wildhüters. Falls die Informationen die sie bekommen würde sich als nützlich erwiesen konnten sie direkt aufbrechen. Sie bezweifelte das die Gruppe ihr Pferd nachführen würde, also nahm sie es lieber selbst mit. Es war noch immer recht früh am Tag was von Vorteil war, denn Nachts in den Wald zu gehen barg viele Nachteile unter anderem den Umstand das dann ein Teil der Banditen ausgerückt sein konnte. Tagsüber lagen sie vermutlich nur faul da, schliefen und besoffen sich wie jedes lichtscheue Gesindel.
Nach einem kurzen Fußmarsch bei dem es selbst Mealla nicht für nötig erachtet hatte aufzusitzen, erreichte die Elfe schließlich die Hütte. Es war eine stabile Blockhütte, auf mehreren Ständern waren Felle gespannt die wohl von erlegten Tieren stammten. Hinten an einem Pflock war ein Pferd angebunden. Die Felle sahen noch frisch aus und die Tatsache das der Mann trotz der Banditen noch jagen ging, zeigte Mealla das sie wohl auf der richtigen Spur war. Murray sah auch etwa so aus wie Mealla sich einen Wildhüter vorgestellt hatte, mit langem zottigen schwarzen Haar und einem dichten schwarzen Bart. Man hätte ihn fast für einen Schwarzbären halten können, wenn er etwas muskulöser gewesen wäre. Stattdessen war er nur etwas größer als Mealla und erinnerte die Elfe von der Statur an einen Windhund. Schlank und nur mit den nötigsten Muskeln ausgestattet. Er saß in einem bequem aussehenden Schaukelstuhl und schmauchte an einer Pfeife, als er plötzlich die sich nähernde Mealla bemerkte und das Schaukeln stoppte. Langsam erhob er sich und beäugte misstrauisch die Elfe die knapp vor ihm stehen blieb und das Pferd losließ, welches gut erzogen auf der Stelle stehenblieb.
"Seid ihr Murray, der Wildhüter dieses Dorfes ?", fragte Mealla höflich obwohl sie sich sicher war die Antwort zu wissen.
"Was geht euch das an Klingenohr. Verschwindet von meiner Hütte oder es wird euch schlecht ergehen.", drohte er zornig und spuckte verächtlich aus. Keine gute Kinderstube wie Mealla fand, aber was konnte man schon von einem Waldschrat erwarten.
"Ich werte euer Gekeife mal als ein Ja. Der Dorfvorsteher hat mir gesagt das ihr wisst wo die Banditen sind und häufiger mal vorbeischaut. Ich vermute mal um für Informationen ein wenig Gold zu kassieren.", sprach sie unvermittelt und harsch ihren Verdacht aus. Der Wildhüter sah sie in einer Mischung aus Ärger und Verwirrung an. Kurz schien er zu überlegen sie anzugreifen, was ihm aber bei Meallas Erscheinung als keine gute Idee erschien. Stattdessen begann er auf einmal flink wie ein Wiesel in Richtung seines Pferdes zu sprinten. Der Knall der Peitsche durchriss die Luft, als sich der lederne Riemen um das Bein des Wildhüters legte und seinen Blitzstart abrupt beendete und ihn zu Fall brachte. Ein Ruck an seinem Bein ließ ihn krachend zu Boden fallen, wobei er mit seinem Gesicht zuerst aufkam und ein knackendes Geräusch die Verletzung seiner Nase verkündete. Während er fluchte und jammerte und sich die Nase hielt, zog Mealla ihn an ihrer Peitsche langsam zu sich heran, bis sie schließlich auf ihn zutrat und ihn mit ihrem Fuß umdrehte. Blut floß aus seiner Nase und seine Lippe war aufgeplatzt. Wütend spuckte er Blut in Meallas Richtung, dem sie aber behände auswich und stattdessen ihren Fuß auf seine Brust setzte und ihn zu Boden drückte.
"So guter Mann und jetzt unterhalten wir uns gesittet über den Aufenthaltsort der Banditen und ich überlege mir ob ich euch schon zu den Banditen oder doch nur zu den Symphatisanten zähle.", sprach sie mit einer kühlen Stimme und fixiert den Mann mit einem drohenden Blick.

*
Die Stimme der Magierin knallte wie eine Peitsche und erinnerte Artur unangenehm an die seiner Lehrerin, welche ihm Lesen, Schreiben und höfische Etikette beigebracht hatte. Eine ältere Frau die ständig mit strengem Dutt und einem fnoch strengeren Blick herumgelaufen war. Bis auf das Alter und den Dutt schaffte es Nimue sie erstaunlich gut zu imitieren. Scheinbar hatte sie etwas herausgefunden und ihr Tonfall schien zu implizieren das sie dafür die Schlüssel von Cumberland erwartete. Bevor sie die beiden Herren jedoch an ihren Erkenntissen teilhaben ließ schien sie Larissa entdeckt zu haben die sie in einem ähnlichen Kommandoton zu sich rief.

Morgana hatte den ruf nur mit einem halben Ohr mitbekommen, wohl auch weil sie sich durch Jägerin logischerweise nicht angesprochen fühlte. Das sanfte zerren an ihrem Arm ließ sie sich jedoch erheben und der Elfe nach draußen folgen. Bis auf die Kopfgeldjägerin waren alle anderen schon versammelt und schienen darauf zu warten das Nimue etwas erzählte.
Dies tat sie und auch wenn sie nicht den genauen Aufenthaltsort der Banditen herausgefunden hatte, so konnte sie doch zumindestens einen ungefähre Aussage über ihre Stärke treffen. Der Anführer schien ein brutaler Schlächter zu sein mit der martialischen Art eines Chasind. Sehr gefährlich und unbarmherzig. Bisher allerdings wohl nur gegen Bauern und Reisende, was weng über seine Künste in einem echten Kampf aussagte. Dasselbe ließ sich über seine Männer sagen die vermutlich bisher nicht mit echten Gegenern zu tun gehabt hatten. Nimue beendete ihren Vortrag mit der Bitte diesen Mann möglichst bald zu erschlagen.
"So sehr ich mit diesen Gedankengang übereinstimme, stellt sich die Frage wo genau sich diese Banditen aufhalten, der Waldrand ist groß. Und wo ist eigentlich die Kopfgeldjägerin ?", warf Morgana kritisch ein. Die Abwesenheit der Elfe verwunderte sie ein wenig.
"Nun ihre Abwesenheit hat mit dem Punkt zu tun den ihr so treffend beschrieben habt. Wir haben ebenfalls erfahren das sie sich hier in der Nähe verstecken und das der Wildhüter dieses Dorfes, ein gewisser Murray weiß wo das Versteck ist. Während wir uns hier unterhalten ist die Kopfgeldjägerin zu diesem Wildhüter gegangen um zu verhindern das er nicht auf einmal verschwindet während wir uns unterhalten. Ich schlage vor das wir uns jetzt auf den Weg zur Hütte machen und schauen ob sie etwas in Erfahrung gebracht haben. Wenn wir wissen wo sie sind, können wir uns endlich Gedanken machen wie wir sie zur Strecke bringen."
Dagegen gab es keine Einwände und so holte die Gruppe die Pferde und machte sich jetzt ebenfalls auf den Weg zur Hütte.

An der Blockhütte des Wildhüters erwartete sie ein fast schon bizarr anmutendes Bild. Mealla saß in dem Schaukelstuhl des Wildhüters und wippte eine wenig hin und her. An einem Holzgestell hatte sie ihr Pferd angebunden, direkt daneben einen bärtigen Mann mit seinen Händen an das Gestell gefesselt. Unter seiner Nase und in seinem Bart konnte man Spuren von getrockneten Blut erkennen und seine Nase war leicht deformiert. Die Elfe erhob sich aus dem Schaukelstuhl als sie die Gruppe herannahen sah und ging ein paar Schritte auf sie zu. Ganz offensichtlich war sie gut gelaunt, was wohl ein gutes Zeichen war.
"Ah da seid ihr ja. Gut das ihr kommt, ich habe Informationen die sehr hilfreich sind. Das da ist übrigens der Wildhüter, Murray.", sagte sie freundlich während im Hintergrund der Mann Flüche in seinem Bart murmelte. Artur sah in seine Richtung, dann zu Mealla.
"Was ist denn mit ihm passiert ? Wart ihr das etwa ?", fragte Artur mit leichtem Argwohn in der Stimme. Mealla schüttelte den Kopf.
"Was ihr wieder von mir denkt. Als ich mich höflich nach dem Versteck der Banditen erkundigte, beschloß er lieber Reißaus zu nehmen. Dabei ist er allerdings gestolpert und auf seine Nase gefallen. Hat sie sich scheinbar gebrochen, was seine Manieren leider nicht verbessert hat.",sprach Mealla ehrlich die Wahrheit aus, auch wenn sie nicht besonders glaubwürdig klang.
"Der Erbauer möge euch verfluchen ihr elfisches Miststück.", fluchte Murray in ihre Richtung.
"Seht ihr genau das meine ich. Glaubt mir er ist wirklich kein angenehmer Gesprächspartner. Jedes zweite Wort ein Fluch."
"Gestolpert sagt ihr ?",hakte Artur nochmal kurz nach. Irgendwie klang das leicht unglaubwürdig.
"Ich gebe zu das sich mein Peitschenriemen um seinen Unterschenkel gewickelt hat könnte zu seinem Sturz beigetragen haben, aber das erschien mir angebrachter als ihm ins Bein zu schießen.", gab Mealla unverblümt zu. Sie sah nichts falsches daran immerhin war es in niemanden Interesse wenn der Wildhüter entkommen wäre. Artur glaubte der Elfe diese Version schon eher und so nickte er nur.
"In Ordnung was hat er euch erzählt. Wisst ihr wo sich die Banditen verstecken ?", fragte er ohne sich weiter mit Murray aufzuhalten.
"Ja, er hat es mir erzählt. Scheinbar pflegt er rege Kontakte mit dem Pack. Wenn ihr mich fragt ist er selbst schon ein halber Bandit, nur das er nicht die Eier hat jemanden umzubringen.Nichtsdestotrotz weiß er natürlich genau wo sich die Halsabschneider aufhalten. Es gibt eine alte verlassene Jagdhütte ein wenig weiter im Wald, jedoch trotzdem noch im äußeren Waldrand. Etwa eine Stunde von hier entfernt, höchstens zwei. Ein großes Teil, noch von den Orlaisianern erbaut, mit vielen Pfaden durch die man den Wald durchqueren kann. Die Banditen habensogar ein paar Palisaden errichtet um die Hütte besser verteidigen können, auch wenn sie allem in allem wohl recht stümperhaft vorgegangen sind. Keine soldie Miltärarbeit auch wenn einige Deserteure ihre Reihen bevölkern. In die Hütte selbst hat man Murray nie hineingelassen, vermutlich damit er nicht ihre Schätze stiehlt. Tagsüber sind sie eigentlich alle da, nur nachts schwärmen sie aus um auf Beutezug zu gehen. Wenn wir sie also alle erwischen wollen müssen wir sie erledigen bevor es dunkel wird.", erklärte Mealla nachdrücklich.
"Gute Arbeit. Es ist noch hell also sollten wir es wohl noch am heutigen Tag erledigen. Wenn wir bis morgen warten besteht die Gefahr das sie von unserer Anwesenheit erfahren. Wir müssen jetzt nur noch planen wie wir vorgehen werden. Ihr, Larissa Morgana und ich werden uns wohl in den Wald aufmachen. Ich hätte nichts gegen ein zusätzliches Schwert, also wenn ihr euch berufen fühlt habe ich nichts dagegen wenn ihr mitkommt Mordred.", sprach er in den Kreis der Versammelten. Zuletzt sah er zu Nimue.
"Was euch angeht so liegt es natürlich ebenfalls in eurem eigenen Ermessen wie weit ihr mitkommt. Ihr seid hier zur Unterstützung im Notfall nicht zum Kampf. Am besten wäre es wohl wenn ihr euch im Wald eine Stelle sucht wo ihr nicht in das Kampfgeschehen involviert seid, aber trotzdem so nah das man euch im Falle einer Verwundung noch erreichen kann. Mit den Wundumschlägen werden wir ja nicht direkt verbluten, falls jemand getroffen wird. Letztendlich müssen wir uns eh vor Ort ein genaueres Bild machen.", sprach er nachdenklich. Es war müßig einen genauen Schlachtplan zu entwerfen ohne das Schlachtfeld gesehen zu haben.Trotzdem war es wichtig zu wissen ob die Magierin überhaupt einen Fuß in den Wald setzen würde.


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Nimue ließ den zeternden Waldschrat unbeachtet während Larissa und Mordred ihm mitleidige und dann feindselige Blicke zuwarfen, als er sie zu beschimpfen begann. Der Kerl würde wohl kaum aus seiner Lektion lernen, Elfen nicht zu unterschätzen. Mealla, die Beine im Schaukelstuhl lässig überschlagen berichtete von ihren neuesten Erfahrungen und Informationen, die zusammen mit denen von Nimue ein ziemlich genaues Bild von dem Feind abgaben, den es zu bekämpfen galt. Eine alte Jagdhütte mit lediglich unzureichender Befestigung war nun nicht gerade Fort Drakon und auch die Aussicht auf eine wenig motivierte Truppe sobald es in den Kampf und nicht auf ein Schlachtfest ging, erheiterten die allgemeinen Aussichten, dass dieser Auftrag vielleicht doch leichter werden könnte als gedacht.
Artur wandte sich an die Gruppe, sprach mit metallisch gedämpfter Stimme über seinen Plan noch heute aufzubrechen und dieses Theater ein für alle Mal zu beenden. „Vielleicht geben sie ja einfach auf“, murmelte Mordred ironisch, worauf Artur ihn speziell ansprach. Danach wandte er sich an Nimue. „Ihr seid hier zur Unterstützung im Notfall und nicht zum Kampf“, erklärte er und schlug vor, dass sich die Magierin irgendwo im Unterholz verstecken und warten solle. Die hübsche Dame verzog das strenge Gesicht. „Ich bin hier, Ritter, weil ich hier sein möchte!“, maßregelte sie ihn. Das war in ihren Augen die einzige Wahrheit. Sie hatte keinen Vertrag, nicht einmal eine Absprache mit dem Ritter, war weder als Kämpferin noch als Unterstützung angeheuert worden sondern begleitete die Gruppe aus freien Stücken. „Ihr seid ein ungehobelter und undankbarer Klotz“, fuhr sie dann fort. „Ihr dankt mir nie, weder für die Wundumschläge die ich Euch fertigte noch dafür, dass ich durch dieses ekelhafte Dorf ging und Informationen auftrieb, die Ihr zu bekommen anscheinend nicht in der Lage gewesen wart. Und hörte ich auch nur ein Wort des Dankes?“ Sie funkelte den respektlosen Ritter an. Mochte ja sein, dass er ein hochgeborener war und sie nur die Tochter einer Näherin, aber durch sie floss eine Welt, deren Dimensionen Artur nicht einmal zu begreifen in der Lage war. „Denkt darüber nach wie Ihr mit anderen Menschen umgeht, ehe Ihr fordert“, sagte sie, obwohl sie wusste, dass sie selbst auch nicht immer die einfachste Person war. Im Gegensatz zu Artur oder dem Rest hatte sie der Gruppe aber immerhin schon geholfen, während sich die anderen stets nur um die Belange ihrer selbst oder in den Fällen von Larissa und Morgana um die ihrer Nächsten kümmerten. Die zwei waren ohnehin ein dankbares Ziel. „Eure Jägerin und die…“
Nimue schaute Morgana an, legte den Kopf schief und warf dann einen Blick zu Mealla. „… diese Kräuterfrau saßen in der Taverne während ich als Einzige produktiv gewesen bin.“ Sie hätte am liebsten abwertend ausgespuckt doch verbot ihr Anstand dies. Sie hob ihren Zeigefinger, musste ihn weit emporhalten um Artur damit vor der Nase zu wedeln. „Ich komme mit in den Wald und ich helfe auch, wenn Ihr mich braucht aber überlegt Euch das nächste Mal, was Ihr sagt und denkt über das nach, was ich gesagt habe!“


*

Die Gruppe schlug einen leichten Bogen um den Waldrand herum ausgehend von der Hütte, in der sie den griesgrämigen Wildhüter gefesselt und geknebelt zurückgelassen hatte, gen Westen. Die Sonne verbarg sich hinter einer schleierhaften Decke grauer Wolken. Larissa holte einen kleinen durchsichtigen Kristallstein aus ihrer Tasche und hielt ihn gegen den Himmel. Schaute man hindurch konnte man die fahle, dämmrige Himmelsscheibe durch die Wolken hindurch erkennen. Begeistert wie immer wenn sie glaubte etwas zu kennen, was Morgana nicht kannte zeigte sie ihr den Effekt. „Siehst du“, strahlte sie aufgeregt während sie den Stein vor die Sonne und davon weg bewegte. „Mein Volk nennt sie Sonnensteine. Damit wissen wir immer ob die Sonne noch da ist, oder ob der Schreckenswolf sie schon verschlungen hat.“
Die Elfe hatte sich versucht abzulenken, denn die Sorge um Morgana war ihr nicht aus dem Kopf gegangen. „Entschuldige mich kurz, ich will mit Artur reden“, sagte sie schließlich, steckte den Kristall ein und eilte nach vorn wo Artur in einem Abstand hinter Mealla ritt die sich wie schon die letzten Reisen an der Spitze hielt.
„Artur“, stoppte sie ihn ein wenig und schloss auf. „Ich will mit Euch reden. Über Morgana. Ihr wisst, dass sie nicht mit uns kämpfen kann. Wegen der Kopfgeldjägerin. Danach müssten wir sie erschlagen und keiner von uns wird das wollen, oder? Aber warum sollte Morgana dann bei uns mitziehen?“ In ihrer Tonalität schwang die ehrliche und tiefe Sorge mit. „Bitte, sie hört auf Euch als den Anführer des Unternehmens. Lasst sie mit Nimue außerhalb des Kampfes bleiben! Sie ist ungepanzert und wenn sie nicht zaubern kann, ist sie fast schutzlos. Ich will mir nicht während der Attacke Sorgen um ihre Sicherheit machen müssen.“ Sie sah ihn mit ihren großen blassgrünen Augen flehend an. „Bitte, lasst sie zurück und ich verspreche Euch, dass ich noch besser kämpfen werde als in der Höhle damals!“


*

Die verborgene Sonne wanderte mit dem Trupp und obwohl dieser Tag dunkler war als die
vorangegangenen blieb noch viel Zeit und Licht bestehen um den Kampf zu den Banditen zu tragen. Der Wald kroch in einem tiefen Ausläufer in das Landesinnere hinein, weit in die sanften Hügel die links von der kaum benutzten Straße aufragten. Zur Rechten der Straße lag der Wald selbst und ein ausgetretener Abzweiger in das Gehölz kündeten von dem mutigen Versuch einen Weg durch den Wald hindurch zu bahnen anstatt ihn umrunden zu müssen. Klugerweise deutete nichts auf die Anwesenheit von Banditen hin. Es wäre wohl vernünftig die Pferde und diejenigen, die sich nicht am Kampf beteiligten außerhalb des Waldes zu positionieren anstatt die Tiere in die verschlungenen Äste zu führen. Obwohl es unwahrscheinlich schien, sollte man eine rasche Flucht zumindest immer im Hinterkopf behalten. Mordred trabte an Artur heran, während sich die Gruppe langsam etwas von dem Waldrand entfernte. Larissa und Mealla würden bald, einen eigenen kleinen Bogen schlagend, zu Fuß in den Wald gehen und die Lage auskundschaften. Beide waren klein und schwerer zu entdecken, beide waren flink wie Katzen und ebenso leise und Larissa kannte sich in Wäldern besser aus als jeder andere.
„Ser Artur“, rief er den Ritter an. Der behelmte Kopf wandte sich ihm zu. „Ich werde nicht an Eurer Seite im Wald kämpfen“, verkündete der Antivaner ohne den Anflug von Scham oder einer Ausrede. Er war weder ein bezahlter Söldner, noch wollte er einer werden und obwohl er ziemlich viel auf sich hielt und sein Talent in Jahren des Kampfes unter Beweis gestellt hatte, barg jeder Kampf die Gefahr des Todes. Mordred sah keinen Grund, wieso er hier in einem Wald in Ferelden sterben sollte während bezahlte Klingen ihren Auftrag zu erfüllen suchten. Bei dem vom Werwolf bedrohten Dorf war die Situation eine andere gewesen. Dort ging es um das Prinzip. Um die Rettung unschuldiger Seelen. Hier jedoch… Ein Händler der ohne Eskorte reiste war ein Narr und hatte selber Schuld, die Banditen waren nur zwanzig von einer Million und das Dorf ein korrupter Haufen einfallender Dächer. Nichts, nicht einmal sein Schwur gegenüber Morgana zwang ihn zu der Auftragserfüllung. Da die Hexe aufgrund der Anwesenheit der Kopfgeldjägerin ohnehin nicht mitkämpfen konnte, würde auch er nicht in den Wald gehen müssen. „Die Pferde und Nimue, vermutlich auch Morgana, sollten hier bei den Hügeln warten während Ihr Eurer Arbeit nachgeht“, sagte er und deutete auf einen flachen Erdwurf auf dessen fast gerader Spitze ein einzelner Baum stand. „Ich bleibe dann bei Lady Morgana und werde sie beschützen, für den Fall das etwas von dem Gesindel aus dem Wald läuft und die Frauen als leichtes Ziel erachtet.“
Neben den fehlenden Gründen dafür hatte Mordred aber zumindest welche dagegen. Einerseits die erwähnte Gefahr des Ablebens, andererseits die Tatsache, dass Artur ein erfahrener Schlächter war und sich bei der kleinsten Maßregelung des Antivaners beleidigt gefühlt hatte. Mordred hatte den ironischen Unterton mit dem ihn den Ritter bedacht hatte nicht vergessen. Trotz der besseren Beziehung sah Artur ihn noch immer als normalen Bürgerlichen, der er ja auch war, aber damit auch als minderwertig an. Wenn Mordred über Ehre sprach würde Artur hinter seiner stählernen Maske nur matt lächeln und sich darauf berufen, dass er als gesalbter Ritter der einzige Mann in der Gruppe war, der Wissen über Ehre und diese selbst gepachtet hatte. Zuletzt war dies nicht Mordred Art von Kampf. Er war ein Einzelkämpfer, Mann gegen Mann. Keine oder nur leichte Rüstung, keinen Schild obwohl er auch den Kampf mit dem Schild geübt hatte. So fühlte er sich wohl. Im Kampf mit zwischen fünfzehn und zwanzig Mann konnte man einen Hieb übersehen, oder einen hinterrücks abgeschossenen Pfeil. Und da nur Artur diese hochwertige Rüstung trug wäre dies Mordreds Todesurteil. Mordred wollte aber nicht sterben, vor allem nicht während eines Söldnerauftrags! Das wäre ja beleidigend.


*

Larissa und Mella schlichen durch das grüne Unterholz des Waldes. Die Dalish hatte Mantel und Schwert, Rucksack und Köcher, Flickenhemd und Bogen abgelegt und bei ihrer Freundin zurückgelassen. Den Dolch trug sie und ihren Lederharnisch ebenfalls, doch mehr brauchte sie nicht zum Spähen. Elegant und mit akrobatischem Geschick huschte sie über Äste, umgestürzte und moosüberwucherte Baumstämme, drückte sich an den dicken Wüchsen der Bäume vorbei, schlüpfte unter niedrigen Farnen hindurch, glitt sachte unter einer halb umgestürzten Eiche hindurch und verursachte dabei kein Laut, dass als mehr als das Rascheln von Blättern im Wind wahrgenommen werden konnte. Hier war sie in ihrem Element, fühlte sich eins mit der Natur. Fröhliche Vogelstimmen, ungetrübt durch die Unholde die ihren Wald besudelten, tirilierten ihre klangvollen Gesänge und in regelmäßigen Abständen klopfte ein Specht schnell und laut auf Holz. Mealla stellte sich weit weniger geschickt an als Larissa. Vielleicht war dies sogar ihr erstes Mal auf der Pirsch, denn die Elfe krachte mit einer ihrer Figur untypischer Grobheit durch das Gehölz. Mehrmals schaute sich Larissa genervt um und schaute Mealla gereizt an. „Seid etwas leiser!“, fauchte sie während dicke Haarsträhnen neben ihrem Kopf schwangen. Eigentlich hatte sie versucht ihre Haare zu bändigen und weniger Wildheit in die Frisur zu bekommen. Die schien jedoch unverhältnismäßig schwierig, sodass sie bald kapituliert hatte und sich mit ihrer Haarpracht arrangierte.
Mittlerweile zeichneten sich die Umrisse eines dilettantisch errichteten Holzwalls ab, die Larissa schnell als Fremdkörper in ihrem Wald erkannt hatte. Wie die schrägen gelben Zähne der Dunklen Brut ragten die Pfähle kreuz und quer aus dem Boden. Larissa und Mealla schlichen vorsichtig näher und zählten mehrere Feinde, die zwischen diesem Provisorium umherwanderten. Allerdings schienen sie kaum wachsam zu sein, denn sie johlten laut, lachten und einer der Kerle, ein hässlicher Typ mit beuligem Hirnhaube reichte seinem Kumpanen der wiederum in die einfache Tracht eines Bogenschützen gekleidet war, eine Tonflasche die mit Sicherheit Alkohol enthielt. Larissa nickte ihrer Artgenossen zu und gemeinsam pirschten sie sich vorsichtig an, wobei Mealla Larissa versuchte nachzuahmen. Noch mehr Leute kamen zum Vorschein, ebenso wie das Haus. Es war eine recht große Halle mit tieffallendem Reetdach und spitz zulaufendem Giebel. Es stand auf Säulen und verfügte sicherlich über zwei Stockwerkte. Trotz der Beschlagnahme durch den Wald war das Haus erstaunlich gut in Schuss, ganz anders als der Wall. Der Hof war relativ weitläufig und auf der rechten Seite an eine einfache Bestallung grenzend. Dort vermutete Larissa also die Pferde. Teile der Palisade, jene die in Richtung des Zugangspfades zeigten, waren mit etwas mehr Mühe bearbeitet worden als der Rest, sollten aber in erster Linie abschrecken und nicht der Verteidigung dienen. Larissa sah zwei Feuer auf dem Hof, eines nur klein und unbesetzt vermutlich nur ein Wachfeuer und das andere größer. Das Größere war dichter bei der Halle, zwischen dieser und dem Stall aufgehäuft worden. Mehrere Männer und Frauen lachten dort, einige saßen, andere standen. Die Elfe sah zwei Zwerge die ein tiefkehliges Lied vortrugen während die Gruppe ein erlegtes Wild über dem Feuer rösteten. Die Leute die um das Feuer saßen johlten freudig auf, als ein Mann aus der Hütte hinkte. Er zog das linke Bein schwer nach und Larissa erkannte ihn sofort als den Gesuchten, doch erschauerte sie bei seinem Anblick. Ihr kam die Beschreibung in den Sinn, die der alte Mann der Magierin gegeben hatte, von der großen Person mit der dunklen Rüstung und dem Schild mit Menschenblut. Und mit dem gehörnten Helm und nun fiel ihr auf, dass es nicht der Helm war der Hörner trug sondern der Mann an sich. Er war einer der Qunari, stämmig kraftstrotzend. Hinter sich hörte Larissa die andere Elfe kurz aufknurren. Der Anführer der Bande hatte einen seinem Volk untypischen Bart, der zwar nicht so dicht wie der der Zwerge war aber ihm dennoch bis zum Hals reichte, schwarz und kraus wie Schweineborsten. Er trug eine dicke Leder-Ketten-Panzerung in dunkler Farbe und mit verschiedenen Plattenpanzerelementen an Hals, Hüfte und Kniegelenk. An seiner Seite schwang eine fürchterliche Axt, hässlich, schartig und vermutlich so schwer, dass Larissa sie nur mit Mühe heben konnte. Während sie auf der einen Seite eine Schneide aufwies war die Rückseite ein langer, bedrohlicher Dorn.
„Soll ich noch etwas untersuchen?“, flüsterte Larissa. „Dann sagt es mir und geht zurück zum Lager. Ich kann mich auch allein hier umsehen.“

Emerahl
26.11.2015, 08:23
Halward (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst/page6?p=24633005&viewfull=1#post24633005)

Lana (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1440448-5-Die-Gedanken-eines-Menschen-sind-sein-K%C3%B6nigreich/page18?p=24566188&viewfull=1#post24566188)

Samira (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1440448-5-Die-Gedanken-eines-Menschen-sind-sein-K%C3%B6nigreich/page18?p=24565982&viewfull=1#post24565982)

http://upload.worldofplayers.de/files10/LgOdRa55ur9EidBastien_Avatar.jpg

Nachdem Elias und Halward sich auf die Rücken der Pferde geschwungen hatten, beeilte sich Bastien, es ihnen nachzutun. So schwang er sich ebenfalls auf ein Pferd. Allerdings folgte er den Beiden nicht gleich, sondern blickte sich suchend um. Wie konnte er es verhindern, dass ihnen die Brut folgte? Bastien entdeckte einen Pfad, der neben dem Durchgang auf die Hügel führte. Oben angekommen, sah er einen großen Felsen. Abschätzend musterte er ihn. Ja, das könnte klappen. Er sprang vom Pferd, gab ihm einen Klaps auf die Flanke, damit er das Weite suchte, und eilte an den Felsen. Mit all seiner Kraft stemmte er sich gegen den Felsen. Würde es ihm gelingen, den Fels hinab zu stoßen? Es dauerte eine Weile, doch dann setzte er sich in Bewegung. Donnernd und polternd rollte er den Hang hinab und versperrte den Durchgang. Jetzt musste er nur noch einen Weg zurückfinden. Bastien ging an den gegenüberliegenden Rand des Hanges und blickte hinab. Nein, einen Pfad gab es auf dieser Seite nicht. Er würde klettern müssen.

Als er endlich unten angekommen war, waren Elias und Halward nirgends zu sehen. Ob sie schon zurück im Dorf waren? Vermutlich hatten sie es nicht mitbekommen, dass er zurückgeblieben war. Bastien machte sich auf den langen Weg zu Fuß zurück zum Dorf. An seiner Hütte überlegte er kurz, ob er eintreten sollte, entschied sich jedoch dagegen. Mit Halward zu sprechen erschien ihm drängender. Schließlich war es wichtig, zu erfahren, was dieser über die Brut wusste. Und dann war da noch Lana, die sie im Stich gelassen hatte.

Eine weitere Stunde später erreichte er das Gasthaus. Als er den Schankraum betrat, spürte er gleich die angespannte Stimmung. Irgendwas stimmte nicht. Was es war, konnte er nicht sagen. Bastien sah Elias Tochter Samira. Sie saß bei einem Mann am Tisch, Angst stand ihr ins Gesicht geschrieben. Die Elfe saß ebenfalls an dem Tisch. War sie eine Spionin? Wut durchzuckte Bastien bei dem Gedanken, doch er sagte nichts dazu. Mehrere Männer standen um den Tisch herum. Vor ihnen stand Elias. Seine Haltung war angespannt, als wäre er kurz davor, seine Waffe zu ziehen. Halward konnte er auf die Schnelle nicht entdecken.

Bastien trat zu der merkwürdigen Truppe. Zu Elias gewandt sprach er: „Die Dunkle Brut wird vorerst nicht ins Dorf gelangen, ich habe den Weg versperrt. Allerdings bezweifle ich, dass es der einzige Durchgang war. Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis sie ins Dorf gelangen. Wir sollten es evakuieren lassen.“

Anschließend wandte er sich an den Neuankömmling. Auf den ersten Blick konnte er erkennen, dass er von Stand sein musste, seiner Kleidung nach zu beurteilen. Allerdings gewiss nicht höherstehend als er selbst. Bastien bereute es kurz, nicht in der Hütte angehalten zu haben und sich heraus geputzt zu haben. In Sekunden machte er einen Wandel durch und strahlte nun die gesamte Autorität aus, derer er von Geburt an mächtig war. Selbst so dreckig und mit zerbeulter Rüstung strahlte er die Arroganz des orlaisischen Adels aus.

„Je vous salue. Ich bin Comte Bastien de Launcet. Und Ihr seid?“ Bastien war es egal, dass er eigentlich nicht vorhatte, sich als Orlaisianer zu erkennen zu geben.

Shepard Commander
26.11.2015, 12:13
http://upload.worldofplayers.de/files9/Dethmold_Avatar.jpgMit einem wortlosen Nicken schloss Darius sich dem Söldner an. Er hielt den verletzten Wolf nach wie vor für eine unnötige Last, doch immerhin kümmerte sich Talorr selbst um seinen Köter und versuchte trotz des zusätzlichen Ballasts so schnell wie möglich vorwärts zu kommen. Es würde sich zeigen wie lange das Tier durchzuhalten vermochte, doch für den Moment waren dringendere Angelegenheiten zu erledigen: Sie hatten praktisch keinen Proviant mehr und waren alles andere als sicher. Die Elfen hatten die Verfolgung zwar scheinbar aufgegeben, doch hieß das noch lange nicht, dass sie keiner anderen Gefahr mehr ausgesetzt wären.

Das ungleiche Paar kehrte zur Straße zurück und schauten sich um. Außer ihnen war niemand zu sehen, was für eine derart wichtige Route ungewöhnlich war. Mit ernster Miene ließ Darius sein Auge den Horizont absuchen. Irgendetwas stimmte nicht.
Schweigend setzten sie ihren Weg fort. Klaglos trug Talorr seinen Wolf fast pausenlos und obwohl das Tier gewiss nicht leicht war kamen sie schneller voran als Darius erwartet hätte. Die Physis des Kossith war außerordentlich robust und er war scheinbar gewillt das räudige Pelzvieh den ganzen Weg bis nach Gwaren zu schleppen. In den Augen des Ben-Hassrath reine Energieverschwendung, doch würde er das Thema nicht erneut anscheinen. Im Moment legten sie ein gutes Tempo vor und solange sie nicht in Sicherheit waren wäre es unklug, einen Streit vom Zaun zu brechen.

Sie marschierten bis Mittag und kamen schließlich an eine Stelle an der sich die Straße zur Küste hin neigte und etwas abschüssig wurde. Sie führte weiterhin am Waldesrand entlang und auch wenn Darius zwischendurch immer mal wieder nach Verfolgern zwischen den Bäumen Ausschau hielt erforderte nun etwas anderes seine Aufmerksamkeit: Ein ganzes Stück vor ihnen lag etwas auf der Straße. Er konnte nicht genau erkennen, was es war, doch machte er Talorr trotzdem darauf aufmerksam. Es ließen sich mehrere Objekte ausmachen, die kreuz und quer auf und neben der Straße lagen. Darius' Griff um seinen Stab wurde fester.
Als sie näher kamen erkannten sie, dass es sich um umgestürzte Karren und Wagen handelte, zwischen denen verstreute Güter und, wie sie wenig später feststellen musten, Leichen lagen. Darius tauschte einen stummen Blick mit Talorr während sie sich langsam näherten. Scheinbar das gesamte Hab und Gut der Getöteten lag achtlos verstreut umher. Die Menschen hatten alles was sie besaßen mitgenommen, weswegen Darius sie für Flüchtlinge hielt. Konzentriert ließ er seinen Blick schweifen während er das Trümmerfeld durchschritt. Die Menschen waren regelrecht abgeschlachtet worden, doch fanden sich nur männliche Leichen. Nirgends war der Körper einer Frau oder eine Spur von Gegenwehr zu sehen. Sie waren hinweggefegt und niedergemacht worden. Vermutlich waren Frauen und Kinder verschleppt worden und sahen sich jetzt einem Schicksal gegenüber, das kaum besser war als der Tod. Grausamkeiten des Krieges, hervorgebracht vom Irrsinn einer Welt ohne Ordnung. ,,Durchsucht die Wagen nach Proviant, ich halte derweil Ausschau.", ordnete er an und überblickte die Umgebung. Die Angreifer konnten noch in der Nähe sein.
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http://upload.worldofplayers.de/files9/Maeyaalinh_avatar.jpgMit der Sonne im Nacken stieg Maeya'alinh die kleine Anhöhe empor, auf der sie bei ihrer letzten Wanderung im Vorbeigehen die Schäferhütte gesehen hatte. Das Gras unter ihren Füßen war saftig und grün und zwischen den Halmen schaute hier und da ein Gänseblümchen hervor, das zum Anlaufpunkt für allerlei Hummeln wurde. Einen besseren Platz zum Weiden konnte es kaum geben. Als sie kurz über die Schulter zum Dorf hinab schaute sah sie munteres Treiben in den engen und schlammigen Straßen. Sie staunte immer wieder über die Menschen, die teilweise unter mehr als unwürdigen Bedingungen lebten und trotzdem immer größere Teile der Welt ihr Eigen nannten. Nicht nur das es jeglicher Vernunft entbehrte, Land oder gar die Welt wirklich besitzen zu wollen, gleichzeitig waren durch diese ziellose Ausbreitung Konflikte einfach unausweichlich. Und obwohl sie schon lange unter Menschen wandelte und lebte verwunderte es Maeya'alinh immer wieder, dass ausgerechnet sie nun zum bedeutensten Volk geworden und an die Stelle des ihren getreten waren. Das Leben hielt stets Überraschungen bereit.

Auf der Kuppe angekommen sah sie sogleich die Hütte, um die herum artig ein paar Dutzend Schafe grasten. Der Schäferhund, der die Herde wachsam im Blick hatte schlug sofort an, als er die Elfe erblickte und bellte laut. ,,Hallo, mein Freund, wie geht es Dir?", fragte Maeya'alinh freundlich und ging lächelnd auf das Tier zu. Der Hund hielt inne, schnupperte dann interessiert an der Hand, die ihm entgegengehalten wurde und ließ sich sogleich von der Magierin streicheln, die sich neben ihm ins Gras setzte. ,,Freut mich, Dich kennen zu lernen.", sagte sie, während sie ihn zwischen den Ohren kraulte.
Zaghaft öffnete sich kurz darauf die niedrige Tür der Hütte und heraus trat eine Frau, die so alt zu sein schien wie die Welt selbst. Für Elfen waren Menschenleben zwar kein wirkliches Maß für lange Zeiten, doch unter Ihresgleichen musste die Frau als Urgestein gelten. Sie ging weit vornüber gebeugt und stützte sich auf einen kurzen Stock, der ebenso knorrig war wie ihre Hände. ,,Was machst Du hier, Mädchen?", rief sie mit dünner Stimme, während sie langsam auf Maeya'alinh zukam. Ihre Beine waren dick geschwollen und ihre Füße waren in dreckige Lumpen gewickelt. Die Zeit hatte es nicht gut mit ihr gemeint. Die Elfe erhob sich und kam der Alten entgegen, wobei der Hund nicht von ihrer Seite wich. ,,Hallo, ich suche nach jemandem, der sich im Schlickmorrwald auskennt. Seid Ihr vielleicht schon einmal dort gewesen?", fragte sie, während sie mit der Linken in die Richung deutete, in der der Wald lag. Irgendwo in der Ferne krähte ein Hahn.
,,Schlickmoorwald, hmmm? Was hast Du da zu schaffen? Das ist kein Ort für junge Dinger wie Dich, glaub mir." In der Stimme der Frau lag Misstrauen und ihre Augen ruhten mit zweifelndem Blick auf Maeya'alinh, welche die Schäferin trotz ihrer geringen Größe etwas überragte. Ihr Haar war unter einem grünen Tuch verborgen, doch hingen ihr zwei weiße Strähnen ins von Falten zerfurchten Gesicht. Die Elfe lächelte sanft. ,,Meine Freunde und ich wollen in den Wald gehen, um nach etwas zu suchen. Im Dorf heißt es ein Untier lebe dort.", erklärte sie und ließ dabei erkennen, dass sie nicht wirklich daran glaubte. Sie war sich sicher, dass etwas in dem uralten Wald lebte, aber wenn es ein Untier war, so vermutlich nur in den Augen der Menschen. Viel eher glaubte sie an eine Finte von Ruppert, der von vornherein nicht viel über diese angebliche Bestie erzählen konnte oder wollte.
,,Im Dorf heißt es auch, dass eine rothaarige Frau nur nutzlose Bälger zur Welt bringt und meine Kinder haben sich alle gemacht, also hör' besser nicht auf das Gewäsch dieser Trottel!", schnauzte die Alte und schüttelte ablehnend den Kopf. ,,Und überhaupt: Wieso fragt eine Elfe mich nach dem Wald? Solltet ihr nicht jeden Wald kennen wie eure Handfläche?" Maeya'alinh kicherte. Die Frau mochte alt sein, aber es war noch eine ordentliche Menge Leben in ihr. ,,Nicht alle Wälder sind gleich, wisst Ihr?" antwortete sie, während sie den Kopf des Schäferhundes kraulte. ,,Und dieser Wald hier scheint mir besonders zu sein. Ihr wisst, was ich meine, nicht wahr?" Die Schäferin nickte, legte ihr Misstrauen aber nicht ganz ab. ,,Das kannst Du laut sagen, Mädchen. Er hat seinen eigenen Willen, der Wald. War schon immer so. Man legt sich besser nicht mit ihm an." Maeya'alinh ahnte langsam, wovon die Frau sprach und sah sich in ihrem Gefühl bestätigt. Der Schlickmoorwald war einer der alten Wälder der Welt, wo die Magie in der Luft zu liegen schien und im Wasser etwas war, was die Bäume hochwachsen ließ und lebendig machte. So beschrieben es zumindest Einfallspinsel und all jene, die die Natur nicht verstanden. ,,Ihr kennt den Geist des Waldes, nicht wahr?", fragte Maeya'alinh und war sich sicher richtig zu liegen. Selbst die Menschen spürten die Präsenz des Waldes und nicht selten fingen sie an ihm zu huldigen oder ihn als Geist aufzufassen, der unsichtbar zwischen den Bäumen lebt. Die Augen der Frau wurden groß und sie nickte verunsichert. ,,Ja, wir kennen ihn. Er war schon immer hier, dieses Land gehört ihm. Mein Mann ist heute früh losgegangen, um ihm ein Schaf zu bringen. Er verlangt Gaben und Respekt. Das Dorf schert sich nicht um ihn, deswegen hasst er es!" Die Elfe seufzte leise während sie zuhörte. Der Aberglaube schien hier tief zu wurzeln. In Wirklichkeit war es vermutlich anders herum und der Wald scherte sich nicht um das Dorf, genau so wenig wie um die anderen Menschen. Für ihn waren sie so kurzlebig wie Wimpernschläge und hinterließen keine Spuren. ,,Ich danke Euch.", sagte sie trotzdem. Es wäre sinnlos mit der Alten zu diskutieren und ihre Bräuche schienen harmlos zu sein. ,,Wenn Du wirklich in den Wald gehen willst, dann pass' auf Dich auf und respektiere ihn. Du wirst nicht zurückkehren, wenn Du ihn schmähst!", mahnte die Schäferin noch, während Maeya'alinh sich bereits auf den Rückweg machte. Sie kam um ein kurzes Schmunzeln nicht herum: Ein Mensch, der einer Elfe erklärte, wie sie sich im Wald zu verhalten hatte. Das Leben hielt stets Überraschungen bereit.

Leichten Schrittes kehrte sie ins Dorf zurück und steuerte die Taverne an, vor der Gisele bereits wartete. Die Kriegerin hatte ihre Rüstung angelegt und zog damit einige Blicke auf sich. Maeya'alinh ging auf sie zu und sah von der anderen Seite des Dorfes bereits Elisa kommen, die wie ein Turm zwischen den Bauern aufragte.
,,Ich hoffe ihr hattet einen schönen Vormittag.", grüßte sie die beiden freundlich. Sie war gespannt, was sie in Erfahrung gebracht hatten, auch wenn sie nicht mit vielen Neuigkeiten rechnete. Schlussendlich würden sie erst im Wald herausfinden, was wirklich dort lebte.
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http://upload.worldofplayers.de/files9/Rafael_2.jpgEbenso wie Kilian ließ Rafael seinen Blick über den Marktplatz schweifen, während sie zur Festung von Highever gingen. Die Luft war dick und es lag Unfriede in ihr. Keine offene Rebellion, doch ein nicht zu leugnender Geruch von Ablehnung wehte ihnen entgegen. ,,Dann ist es ja vielleicht sogar hilfreich, dass man mir außerhalb des Zirkels so selten zulächelt.", kommentierte er die Warnung Kilians trocken. In Anbetracht der Abneigung, die ihm als Magier bisher entgegengebracht worden war rechnete er kaum mit einem freundlichen Willkommen bei diesem Statthalter. Sollte der Wachmann zudem die Wahrheit gesagt haben und Lord Dayn auch die Templer nicht schätzen, so stand ihnen vermutlich ein unangenehmer Aufenthalt bevor. Bisher war die Verpflichtung des Adels, der Kirche zu helfen, ihr stärkster Trumpf gewesen und der Hauptmann hatte ihn stets gut auszuspielen gewusst. Rafaels Magen fühlte sich an als wäre er mit Steinen gefüllt. ,,Wir sollten nach der Audienz bei diesem Statthalter anfangen an dem Ritual zu arbeiten.", schlug er im Gehen vor. Je schneller sie anfingen Hinweise zu sammeln, desto besser.
Sie kämpften sich durch eine Gruppe verarmter Hausierer, die ihnen Schnürsenkel und Bürsten andrehen wollten und gelangten schließlich zu der Straße, die sie zum Burgfried führen sollte. Der Regen hatte inzwischen wieder an Kraft gewonnen und vertrieb die meisten Menschen vom Marktplatz. Trübes Wetter für einen trüben Tag. Links und rechts von ihnen strömte das Wasser im Rinnstein an ihnen vorbei und das helle Pflaster unter ihnen Füßen wurde gefährlich rutschig. Bei jeder Wende der Straße passierten sie einen Wachturm, der sie aus leeren Augen beobachtete und in Rafael das Gefühl bestärkte, nicht willkommen zu sein. Der Magier merkte, wie er im Gehen trotzig die Schultern hochzog und der feindlichen Atmosphäre entgegentrat. Nach den Geschehnissen der letzten drei Tage würde er jetzt nicht vor schlechtem Wetter und verdrießlichen Soldaten kuschen.

Schlecht gelaunt und nass erreichten die beiden schließlich das Plateau, von welchem der Burgfried die Stadt und das umliegende Land überblickte. Die Couslands hatten sich einen wahren Prachbau gegönnt, der mit hohen Türmen scheinbar fugenlos gebauten Mauern einen beeindruckenden Anblick bot. ,,Fast wie daheim.", sagte Rafael, der sich an die Galgenburg erinnert fühlte. Der Schein der Uneinehmbarkeit wurde nur vom Wappen der Howes getrüb, das von fast jedem Turm hing und stumm verkündete, wer der neue Herr im Hause war. Sie stellten sich kurz unter einer etwas überhängenden Mauer unter, um Luft zu holen und eine Pause vom nicht enden wollenden Stakkato der Regentropfen auf ihren Schultern zu bekommen. Rafael schaute zu den Wehrgängen des Burgfrieds herauf und machte Kilian mit einem Nicken auf die vielen Soldaten aufmerksam, die dort Wache schoben. ,,Sieht so als würde sich Lord Dayn vor allem um seine eigene Sicherheit scheren."
Als sie ihren Weg fortsetzten und zum hohen Tor des Burgfrieds kamen, wiederholte sich das Spiel von zuvor: Erneut berief sich Kilian auf die Dokumente, die ihnen die Unterstützung des Adels sichern sollten und erneut wurde ihnen nur murrend Einlass gewährt. Wollte man der Binsenweisheit glauben, dass der Weg immer schwieriger wurde, je näher man dem Ziel kam, so mussten sie schon ziemlich nah dran sein. Im Inneren des Gebäudes wurden sie von einem älteren Kammerdiener empfangen, dessen würdevolles Auftreten kaum über die Lustlosigkeit hinwegzutäuschen vermochte, mit der er die beiden Gäste behandelte: ,,Seid gegrüßt. Seine Lordschaft wurde über Euer Kommen unterrichtet und wird Euch in Kürze empfangen. Wenn Ihr mir derweil folgen möchtet?" Ohne sich auch nur vorgestellt zu haben rauschte der Mann davon und führte Kilian und Rafael in einen Seitentrakt, wo sie einer kleinen, aber immerhin von einem Feuer beheizten Kammer warten sollten. ,,Seine Lordschaft wird nach Euch schicken lassen, bitte geduldet Euch etwas.", erklärte der Kammerdiener tonlos. ,,Könnten wir vielleicht noch ein paar Handtücher bekommen?", fragte Rafael und gab sich keine Mühe seinem Gegenüber zu zeigen, dass dessen Abneigung bei ihm auf Gegenliebe stieß. Der Kammerdiener verzog keine Miene, deutete eine Verbeugung an und verschwand ohne die Frage beantwortet zu haben. Als die Tür hinter ihm ins Schloss fiel, spuckte der Magier wütend ins Feuer. ,,Arschloch!"


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Lord Dayn ließ keinen Zweifel daran wie gering er den Templer und den Magier als Gäste schätzte. Die Pflicht öffnete Kilian die Tür zur eroberten Burg, aber nicht das Herz zu dessen Herrn. Kilian ließ sich schwer und in einen großen mit dunkelrotem Stoff bespannten Sessel nahe dem Kamin sinken. Das schicke Möbelstück seufzte nicht minder stark als der nasse Templer, der die langen Beine von sich streckte und die Wärme des Feuers auf seinem Gesicht genoss. Zwar klemmte sein Schwert in einem unangenehmen Winkel, doch war er momentan zu froh mal wieder richtig sitzen zu können, als dass er etwas an der bequemen Haltung ändern wollen würde. Er schloss die Lider seiner Augen und atmete tief ein und aus. Rafael war weniger gelassen, stiefelte aufgebracht auf dem Läufer umher und fluchte vermutlich innerlich wie ein Rohrspatz. Das rhythmische Treten seiner Füße wurde für Kilian jedoch zum beruhigenden Takt, der ihn gleich einem Schlaflied langsam wegdämmern ließ.


*

Würziger Geruch stieg Kilian in die Nase, was darauf schließen ließ, dass Rafael sich mal wieder eine Pfeife angesteckt hatte. Zurecht denn der Lord ließ sie seit sicherlich einer Stunde schon warten. Der Templer war allerdings zu antriebslos und viel zu gemütlich war der Sessel als dass er sich nun aufmachen wollte diesen Lord Dayn zu behelligen. Rafael hingegen hatte diese Ruhe sicherlich nicht verinnerlicht. Der Magier konnte ohnehin nie Fünfe gerade sein lassen, musste immer in Aktion sein und schien allgemein die „Stillstand bedeutete Rückgang“-Haltung zu vertreten, was ihn als Lehrer sicherlich auszeichnete, als Weggefährte jedoch ein eher unbequemer Charakterzug war. „Beruhigt Euch, Herr Marlov“, sagte Kilian ohne die Augen zu öffnen als der Gewürzgeruch intensiver wurde. „Der Adel ist nun einmal ein geduldiges Wesen.“ Nur einen Augenblick nachdem er geendet hatte, klickte das Türschloss und der Kammerdiener trat ein, begleitet von zwei bewaffneten Wächtern. Kilian wandte sich schräg aus dem Sessel heraus und schaute, auf eine Armlehne gestützt zur Tür. „Der Lord empfängt Euch nun.“ Kilians Blick wanderte zu den Männern deren Leder und Kettenrüstungen geputzt und geölt waren. Ihre Kurzschwerter steckten noch in den Scheiden, die hölzernen Rundschilde hatten sie über den Rücken geworfen und doch wirkten sie bedrohlich wie sie bemüht finster dreinschauten. Kilian erhob sich, drückte seinen Rücken durch der geräuschvoll knackte und fuhr sich mit beiden Händen durch das Haar. Mittlerweile war es fast wieder trocken, ließ sich aber gut nach Hinten streifen. „Wir folgen!“ Der Kammerdiener warf Kilian einen an Unhöflichkeit grenzenden Blick zu, dann machte er auf dem Absatz kehrt und trat aus dem Zimmer heraus. Kilian, der sein Leben in einem Kreis elitärer Krieger verbracht hatte war sich sicher, dass der Diener der Bezeichnung „Stock im Arsch“ ganz neu definierte. Er nickte Rafael zu der die Pfeife am Kaminsims abklopfte und ihn seiner Tasche verschwinden ließ, ehe er zu dem respekteinflößenden Magierstab griff und Kilian folgte. Es mochte sein, dass Kilian und Rafael keine Freunde waren und sich auf eine höfliche Distanz professioneller Kooperation geeinigt hatten, im Angesicht der sie misstrauisch beäugenden Wachen jedoch fühlte sich Kilian in der Gegenwart des Magiers deutlich wohler. Obwohl er kein Templer war betrachtete Kilian ihn doch schon fast wie einen Waffenbruder.
„Nach Euch“, sagte Kilian gespielt höflich und bedeutete den Wachmännern den Raum zuerst zu verlassen. Der größere der Beiden, der ungefähr dieselbe Größe und Statur wie Kilian hatte schüttelte bestimmend den Kopf. „Nach Euch!“, knurrte er befehlend. Der Hauptmann hatte keine Lust auf Streit und folgte der Aufforderung, ebenso wie Rafael.

Gemeinsam wanderten sie durch geräuschlose Gänge, deren Stille einzig von dem Widerhall ihrer Schritte gestört wurde. Spärlich beleuchtet boten sie das Gefühl von Hoffnungslosigkeit und Trauer die wie eine Gewitterwolke über der Burg zu hängen schien feil. Der Schrecken der feindlichen und mit Sicherheit sehr blutigen Übernahme hatte nicht nur die Bevölkerung schockiert sondern auch tiefe Narben im Wesen dieser altehrwürdigen Festung hinterlassen die nun den Tod atmete wo sie einst das Lachen der Cousland-Kinder aufgesogen hatte. Stille. Betretene Stille die Kilian einen Schauer über den Nacken jagte.
„Tretet ein“, richtete sich der Kammerdiener barsch an die beiden Reisenden, nachdem sie eine gefühlte Viertelstunde durch die schweigenden Eingeweide der Burg marschiert waren und schließlich vor der großen roten Tür des Studierzimmers standen. Das Fehlen von Wachen deutete auf mangelnde Furcht seitens des Lords hin. Kilian trat an die Tür heran und drückte die vergoldete Klinke.
Der Raum war erfüllt von zweierlei Lichtquellen. Zum einen wurde das fast perfekt quadratisch angelegte Zimmer von dem in die Wand eingelassenen Kamin erleuchtet, der zur linken Seite des Eingangs stand und leise vor sich hin knisterte, zum anderen warf eine rote Sonne die letzten Strahlen des Tages durch das hohe aber schmale, schießschartenähnliche Fenster gegenüber der Feuerstelle. Kilian hatte nicht mitbekommen wie lange er nun gedöst hatte, aber der Tag musste reichlich fortgeschritten sein, wenn die Sonne nun schon am Sinken war. In der Mitte des Raumes stand ein großer breiter Schreibtisch dessen Vorderseite wohl einmal das Wappen der Couslands gezeigt hatte. Dieses war aber unter kräftigen Axthieben zerstört worden. Das mutmaßliche Werkzeug dieser Tat hing hinter dem Schreibtisch an der Wand und kreuzte eine zweite Waffe ähnlicher Beschaffenheit. Die Bücherregale die rechts und links neben den Äxten standen waren zum größten Teil leer, ihr Inhalt lag zerfleddert auf dem Boden um sie herum oder kokelte fast unkenntlich im Kaminfeuer. Lord Dayn selbst saß hinter dem Schreibtisch und beugte sich über ein Buch das offenbar den Familienstammbaum der Couslands zeigte. Mit einem dünnen schwarzen Federkiel strich er einzelne Namen durch. Kilian verzog angewidert das Gesicht. Lord Dayn blickte auf als die beiden Männer eintraten. Er war klein, vielleicht ein Meter sechzig aber dafür sehr korpulent und gehüllt in rote Seide. Sein rabenschwarzes Haar war größtenteils gewichen und ließ nur noch einen Kranz um seinen beuligen Schädel übrig, sowie vereinzelte penibel zurückgestrichene Haare auf der sonst fast kahlen Platte. Sein Gesicht mit hervorquellenden Augen und rosigen Wangen erinnerte ein wenig an ein Schwein. Zudem sprach der ungepflegte schwarze Stoppelbart ihm jegliche Herrschaftlichkeit ab, die einem Lord gebührte woran auch die schwere Goldkette und die vergoldete Brosche an seinem Kragen nur wenig ändern konnten. Die Brosche zeigte den Bären der Howes. Das Auge des Bären war ein winziger Splitter Amethyst. Der Lord grinste schäbig als der Templer eintrat. „Ihr seid also der Templer-Hauptmann von dem mir berichtet wurde?“, sagte er in unpassend hoher und weicher Stimme und ließ dabei jegliche Form von höflicher Begrüßung einfach unter den Tisch fallen. Das schien in Ferelden ohnehin ein Problem der Lords zu sein, wie Kilian zu glauben schien. „Der bin ich, Mylord“, antwortete der Kilian kernig und beachtete hingegen die Etikette genauer. „Und das ist der Magier Rafael Marlov.“ Dayns Augen waren von so dunklem Braun, dass sie fast schwarz schienen und nun richteten sie sich auf Rafael. „Ein Magier. So so…“ Er stützte sich auf den Schreibtisch und begrub dabei das Buch unter sich. „Und was führt einen Magier und einen Templer nach Highever?“ Rafael holte Luft, doch obwohl Kilian nicht wusste ob er was sagen wollte, sprach er zuerst: „Eine Angelegenheit der Kirche und des Zirkels, Mylord.“ Der Kerl musste nicht mehr wissen, als es gut für ihn war. Lord Dayn hob angesichts dieser vagen Beschreibung eine fast inexistente Augenbraue. „Angelegenheiten auf diesem Gebiet sind auch die meine und die von Lord Howe!“, verkündete er, doch Kilian schüttelte den Kopf. „Angelegenheiten der Kirche, des Zirkels und des Ordens sind einzig deren Sache!“ Scheinbar war es Lord Dayn nicht gewohnt, wenn Leute ihm wiedersprachen. Nun wirkte er wie ein beleidigtes, sehr hässliches, Kind ehe er erneut lächelte. Ein beunruhigendes und kaltes Lächeln, freudlos und falsch. „Ich habe heute Morgen erst drei Leute hängen lassen“, erklärte er in einem Ton als sei dies eine Unterhaltung über das Wetter. „Einen Soldaten der bei der Wache eingenickt war, eine Hure die den Cousland-Soldaten eine bessere Behandlung zusprach als sie von meinen Männern erfährt und einen diebischen kleinen Jungen, der sich an Lord Howes Äpfeln vergriffen hat. Sie alle dachten es wäre weise sich über Lord Howes und meine Gesetze hinweg zu setzen und den Frieden zu stören. Erwartet Ihr etwa mehr Eingeständnisse von mir als ich sie denen gewährt habe?“ Kilian verbarg seine Konsterniertheit über die Geringfügigkeit der Verbrechen für die diese Leute gehenkt worden waren und trat einen großen Schritt auf den Tisch zu, der Lord Dayn tatsächlich in seinen Stuhl zurücksinken und einen nervösen Blick zur Tür werfen ließ. „Na los, schrei schon nach Hilfe du fettes Schwein! Wollen mal sehen ob deine Wachen oder mein Dolch schneller bei dir sind!“ Schon nach wenigen Worten war klar welche Art Tyrann den Sitz der verehrten Cousland-Herrscher übernommen hatte. Vermutlich wäre es ein Segen für das Volk wenn Kilian dem Kerl den Kopf von den Schultern schlagen würde, doch besann er sich auf seine Aufgabe und sprach eindringlich und mit gezwungener Höflichkeit: „Ich erwarte, dass Ihr Mylord, mir und meinem Begleiter freies Geleit, einen Schlafplatz und jegliche Hilfe zusichert, die wir bei unserem Aufenthalt hier benötigen.“
„Sonst?“, schnarrte Lord Dayn der erkannt hatte, dass Kilian zu klug für einen Angriff war. „Sonst werde ich der Kirche in Denerim davon berichten. Die Oberste Klerikerin wird daraufhin Lord Howe vorladen und ihn zurechtweisen und dies wird dann wiederum auf Euch zurückfallen, Mylord!“
Der dicke Mann auf der anderen Seite des Tisches dachte fieberhaft nach, dann nickte er. „Na gut. Geht Euren Geschäften rasch nach, Templer und verschwindet dann wieder! Ihr könnt hier auf der Burg wohnen solange Ihr hier seid.“ Er stieß einen grellen Pfiff aus und der Kammerdiener kam herein. Lord Dayn winkte ihn zu sich und wisperte ihm etwas zu. Dieser nickte, wandte sich an die beiden Reisenden und sagte einmal mehr: „Folgt mir!“
Auch einen Abschiedsgruß blieb Lord Dayn den beiden Männern schuldig, doch Kilian war auch dies Recht. Es reichte ihm nur diese Visage nicht mehr vor Augen haben zu müssen, wie sie ähnlich eines Buchhalters die Namen der getöteten Couslands ausstrich.


*

Das Zimmer in das sie geführt wurden war recht geräumig und stand wohl vormals dem Adel oder seinen Gästen zur Verfügung. Neben zwei großen Betten und einem Tisch mit Spiegel gab es zudem ein steinernes Becken in dem hohe Herrschaften warme Bäder nahmen. Jetzt allerdings war es staubtrocken und täuschte somit nicht über die Freudlosigkeit hinweg die in diesen Ort eingekehrt war. Wie viele verängstigte Menschen hatte man während des Angriffs aus diesem Zimmer gezerrt? Wie viele hatten hier gehofft sich verstecken zu können? Wie viele hatten geweint? Wie viele waren hier gestorben? Kilian blieb trotz dieser vorgeschürzten Gastfreundschaft blieb er bei demselben Rat den er Rafael schon auf dem Marktplatz gegeben hatte.
„Wir sollten uns mit dem Ritual beeilen von dem Ihr gesprochen habt, Herr Marlov. Dieser Ort hier wird von Stunde zu Stunde unfreundlicher.“
Der Templer löste einen Umhang von den Schultern und legte ihn auf das Bettende, ehe er sich auf selbigem niederließ. Plötzlich knackte es an der geschlossenen Tür. Eisen schob sich in Eisen während Magier und Templer auf das Portal starrten. Kilian erhob sich, durchmaß den Raum mit drei großen Schritten und drückte die Klinge hinab. Die Tür bewegte sich nicht. Nochmal drückte Kilian die Klinge und diesmal lehnte er sich mit seinem Gewicht gegen die Tür doch noch immer blieb sie stur. Ungläubig wandte sich Kilian zu Rafael um.
„Ich glaube unsere Lage ist gerade um einiges verkompliziert worden…“

VRanger
27.11.2015, 13:40
vorheriger Post: Ostagar (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst?p=24632527&viewfull=1#post24632527) ~ Antwort von: Aril (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst?p=24634351&viewfull=1#post24634351)

Glandis | Am Flussbaum • Ostagar – Eine aufgegebene Festung

http://upload.worldofplayers.de/files9/VR_Gladis_1.png Nun Glandis bekam ihre Erklärung zu diesem Ort mit dem Namen Ostagar. Aril war auch aufgestanden und hatte das Schreiben, welches vermutlich von ihrem Bruder unterzeichnet war, neben die Karte gelegt. Die Dalish lies, nach dem die Gefragte mit ihrem Bericht aufgehört hatte alles Vernommene in ihrem Gedächtnis vorüberziehen:

„… Ostagar war früher einmal eine wehrhafte Festung, als der Imperium von Tevinter noch regierte …“ „… Ostagar wurde deshalb zu einer Ruine, weil alle Truppen während der ersten Verderbnis abgezogen wurden …“ „… man konnte die Festung nicht halten …“ „… Wenn … jemand Feindliches … nach Ferelden will …ist der Weg über Ostagar eine gute Wahl …“

Sie schreckte hoch und es formte sich eine Frage in ihrem Kopf, denn sie dann auch aussprach: »Sie haben aufgegeben?« Und um ihr Erschrecken zu verdeutlichen fragte sie nach: »Eine ganze Festung? Dort hin wollen wir?«

Bei dieser Frage nahm sie die ausgebreitete Karte. Sie griff zusätzlich eine dünne Rute. Diese hatte wie anderes Brennbares den Weg zum Feuer gefunden. Die Dalish schnitt das verkohlte Ende weg und markierte einen Punkt. Dabei sagte sie: »Hier sind wir. Das ist das Flüchtlingslager … « Dabei musste sie schlucken und verbesserte sich: »… besser der Rest, voller Leichen und nicht bewohnbar. Niedergebrannt nach einem Sturmlauf der Dunklen Brut.« Sie schaute zur Aril. Weil aber keine Einwände kamen, was die Bestimmung ihres Standortes betraf, sprach sie weiter: »Hier ist Lothering. Es liegt an der Straße, die nach Ostagar führt.« Sie schüttelte den Kopf, maß mit der Rute die Entfernung bis zum Flüchtlingslager und von Lothering nach Ostagar. Sie schaute abermals zu Aril und fragte: »Du fragst mich, ob ich einen Vorschlag habe?«

Erneut musste sie schlucken und sagte dann ohne sich in der Haltung und im Ton zu ändern: »Nicht hingehen!«

Diese zwei Worte lies sie eine Weile so stehen und schwieg. Sie sprach, als sie von Aril nichts hörte doch weiter: »Wenn hier die Dunkle Brut wütet, wie sieht es dann in Lothering und wie soll man da sicher nach Ostagar kommen? Gut es könnte sein, da unten ist alles bestens, nur hier nicht.« Dabei stippte sie unruhig mit dem Rutenende in der Nähe von Ostagar herum. »Nehmen wir mal an, die Fereldener haben gesiegt. Sind sie dann noch dort? Ich glaube nicht. Denn sie haben Ostagar aufgegeben, hingehen lassen. Eine Festung würde geschliffen, an einem Ort, bei dem der Feind eine gute Wahl hat.« Sie schaute erneut auf Aril, doch die schien Glandis ausreden lassen zu wollen.
»Wenn sie besiegt worden sind, konnten sie sicherlich fliehen. Aber wen wollen wir fragen, ja Aril, wenn wollen wir dort fragen, wenn es da genau so aussieht wie hier? Wen Aril?«

Sie erhob sich, schüttelte ihre Beine und war im Begriff etwas Holz für das Feuer zu holen und sagte fast wie nebenbei: »Wenn du dort hin willst, werde ich dir folgen. Aber weit kommen wir nicht. Wir werden nicht mal Lothering sehen. Hast du daran schon mal gedacht?«


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Giarra
27.11.2015, 23:23
Melkor Vartyo
Melkor lag in entspannter Haltung auf dem weichen Teppich aus Pflanzen unter ihm. Das Moss schmiegte sich angenehm an seine nackte Haut und umspielte leicht kitzelnd seine Kehrseite. Mit geschlossenen Augen genoss er die Stille des Waldes, die nur sporadisch vom Knacken des Unterholzes oder des Singens eines kleines Vogels unterbrochen wurde.
Und doch, langsam schlich sich ein kleines, penetrantes Gesäusel in sein Ohr. Das schwoll unangenehm schnell an zu einem lauthalsen Versuch ein Lied zu singen, der sich eher wie ein Eichhörnchen auf zu vielen schlechten Nüssen anhörte – oder wie ein Templer, dem man mindestens dreimal in die heiligen Kronjuwelen getreten hatte und nun zwang als Barde aufzutreten.
''….
Wer flickt mir jetzt die Socken
Uuuuuuuuuuuuuuuuuund - wer kocht mein Abendbrot?''
Ein dumpfes Klatschen später und der Gesang brach ab. Definitiv eine Erleichterung für die feinen Ohren des Dalish, aber andererseits ein etwas beunruhigendes Zeichen für die Gesundheit des unbekannten Mannes. Seufzend schlug der Elf die Augen auf, schaute noch einen Moment in tiefer Ruhe gegen das leise rauschende Kronendach um ihn stehenden Bäume und erhob sich langsam. Seine mittlerweile trockenen Haare entwirrte er sorgfältig und befreite es von einigen größeren Dreckklumpen. Mit einem leichten Kopfschütteln sortierte er die letzten Strähnen in eine bequeme, nicht störende Position und wollte sich schon auf den Weg zu seiner Kleidung machen als er es sich anders überlegte. Wieso anziehen? So war es doch viel angenehmer und man lernte sich auf einer ganz anderen, persönlicheren Ebene kennen. Außerdem war es dann ein weniger erschwerlich übereinander herzufallen, wenn man sich denn auf Anhieb wirklich sehr sehr sympathisch fand – was Melkor nie, wirklich nie ausschloss.
Mit einem breiten, verschmitztem Grinsen schnappte er sich seinen Bogen und den Köcher und huschte lautlos auf den Ursprung der Geräusche zu. Es war nach dem abrupten Abbruch der männlichen Stimme keineswegs still geworden, mit lautem Schnauben und Stampfen hatte sein Pferd mehr als zielstrebig den besten Weg zum grünsten Gras gefunden und ihn ohne Rücksicht auf Verluste sofort eingeschlagen.
Noch einmal die Haare überprüfend, die Augenbrauen glättend und die Haltung streckend – den Bogen trotzdem sicherheitshalber mit lockerer Sehne bereithaltend, vielleicht würde ihn der Kerl überfallen und schreckliche, schreckliche Dinge mit ihm, dem armen unschuldigen, hilflosem Dalish, tun – näherte er sich dem Ross-Reiter-Gespann.
Und lachte.
Auf einer hübschen grauen Stute saß in sich zusammen gesunken ein junger Elf. Eindeutig gekleidet wie ein Stadtelf, das Gesicht verdeckt von feinem, blonden Haar und kurz davor in recht uneleganter Weise vom Pferd zu rutschen. Neugierig hob das Tier seinen Kopf aus dem hohen Gras und schnaubte zufrieden als es den riesigen Büschel in seinem Maul zermahlte. Fast glaubte Melkor in den sanften Augen ein bisschen Stolz zu sehen, dass es das jaulende Etwas auf seinem Rücken ruhig gestellt hat. Noch breiter grinsend schulterte er vanya Rúse, strich einmal über die seidige Nase der Stute und fing gerade rechtzeitig den nun endgültig gen Boden fallenden Elf auf.
''Oooh hallo hübscher Mann.''
Ein recht schönes Gesicht zeigte sich, die Brust hob und senkte sich gleichzeitig und sein Kopf rollte langsam in den Nacken. Langsam legte Melkor den Mann ins Gras und überlegte mit schief gelegtem Kopf wie zur Hölle er ihn wecken sollte.
Schlussendlich tat er zunächst absolut nichts und drehte ihn erst um – um sein Hinterteil zu bewundern (so knackig! Und der Rücken in diesem Hemd erst! Ein Traum) und ihn all seiner Waffen zu entledigen. Bevor der Kerl entschied Amok zu laufen, sollte er wenigstens merken, dass er nur noch seine Fäuste hatte. Mit dem Fuß schubste er ihn wieder auf den Rücken, hob noch schnell mit einem anerkennenden Pfeifen den Hosenbund des Unbekannten und begann ihm dann zwei gesalzene Ohrfeigen zu geben.
''Na komm. Du willst doch sicher nicht in den Teich getunkt werden.''

Glorichen
28.11.2015, 18:00
Melkor (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst/page7?p=24642810&viewfull=1#post24642810)

http://www.nirn.de/files/23038/4696-40zxi5/AvatarAreion.pngIrgendwo zwischen Wattewölkchen und einem warmen Frauenkörper schwebte Areion in dichtem Nebel. Er flog durch angenehm kühle Luft, schlug Saltos in der Wolkendecke und aus irgendeinem unerfindlichen Grund kamen ihm immer wieder Socken in den Sinn. Er turnte gerade durch eine besonders weiche, kuschlige Wolke, als ...
... *KLATSCH* Undefinierbares leises Knurren ...
... *KLATSCH* Moment, was, wo waren die Wolken? War er abgestürzt?
Es folgten Worte, so dumpf und fern, als stünde der Sprecher irgendwo hinter der Wolkendecke und murmle undefinierbares.

In den Elf am Boden kam langsam Leben, er stöhnte leise, denn mit einem Moment strömte eine wahre Flut an Schmerzen auf ihn ein: Seine Stirn pochte, beide Wangen brannten ... und sein Hintern fühlte sich an, als habe jemand persönlich die Haut dort abgezogen. "... sind ... Wolken ...?", nuschelte er - irgendwo zwischen traumweicher Ferne und Blätterrauschen gefangen. "Uuaah ... was ...", ächzte er, als er weiter zurückkehrte und das Gras spürte, das an seinem Nacken und den Armen kratzte.
Er blinzelte vorsichtig und dort wo gerade noch Sonnenlicht seine Lider berührt hatte, beugte sich nun ein dunkler Schatten über ihn. Hatten Howes Männer ihn geschnappt? "Bin nicht ... uhrm", setzte er matt zur Verteidigung an, blinzelte dann noch einige Male um das Gesicht schärfer sehen zu können.
Schließlich blickte er in strahlend leuchtende hellgrüne Augen, umrahmt von einem Gesicht mit ... angemalt? Sein Schädel brummte und er schloss ächzend erneut die Augen. Was bei Andraste, ging hier vor? Einer von Howes Soldaten war das sicher nicht - die hätten wohl nicht lang gefackelt und ihn entweder getötet oder gefesselt - doch er spürte deutlich beide Arme im Gras. Ohne Fesseln. Was war das also für einer?
Areion blinzelte erneut, sah nun weißes Haar, das ihm entgegenfiel. Ein alter Mann, der hier im Wald lebte? Solche komischen Kauze gab es hier, hatte er gehört - die allein fern der Stadt lebten - freiwillig!
"Ich hasse den Wald ...", murmelte er und schloss erneut die Augen.
Nur um sie sofort wieder aufzureißen, als sein Hirn die Eindrücke der Erscheinung zusammengesetzt hatte. War das etwa ein ...
"ELF!", rief er lauter als nötig und starrte seinem 'Retter' ins Gesicht - erschrocken, verwirrt und fasziniert zugleich.

Giarra
28.11.2015, 21:04
Melkor Vartyo

Melkor setzte grade zu einem besonders gesalzenen Schlag in das sanfte Gesicht an – es war fast zu schade um hineinzuboxen, eventuell sollte er als nächste rein sicherheitshalber den Hintern nehmen – als der junge Mann die Augen aufschlug.
"Ich hasse den Wald ..."
Verdutzt hielt er in seiner Bewegung inne und wollte zu einer frechen Erwiderung ansetzen, als sich die schweren Lider des Liegenden wieder schlossen. Der Dalish setzte sich auf seine Fersen und verschränkte mit verzogenem Mund die Arme, er wartete nur darauf, dass sein Fundstück endgültig aufwachte.
Einen Moment später war es soweit. Die Augen schlugen auf.
Und er brüllte.
"ELF!"
Ein breites Grinsen schlich sich auf das tätowierte Gesicht des Elfen. Es war kein Angstschrei, eher der eine Entdeckers, der nach jahrelanger Suche des diamantenen Nugs eine ganze Population davon gesichtet hatte und zu ihrem Häuptling ernannt worden war.
''Fantastisch! Herzlichen Glückwunsch! Einen allzu großen Hirnschaden kannst du also nicht haben, du erkennst zumindest meine Art. ''
Überschwänglich klopfte der Weißhaarige ihm immer wieder unnötig fest auf die Brust und fummelte dabei fast unmerklich an den ausgeprägten Muskeln herum. Nicht schlecht.
''Nächster Schritt. Aufstehen.''
Seine Hände umfassten sanft den Arm des bisher Namenlosen und mit seinem gesamten Gewicht stemmte er sich in den Boden, um den verdutzten Mann auf die Beine zu helfen. Er wirkte immernoch ein wenig verwirrt, was allerdings angesichts der ihm sicher ungewohnten Lage nicht sonderlich verwunderlich war. Ein nackter Dalish mit Hang zum körperlichen Kontakt mitten im Wald. Wenigstens schien die Sonne.
''Ich bezweifle, dass du beabsichtigt hattest hier zu landen. Was macht denn ein so Hübscher allein hier?''
Er begann mit zwei Fingern den Nacken des Fremden zu streicheln und schnurrte ihm die Worte leicht ins Ohr. Seine langen Haare kitzelten seine Schultern als sie von einem leichten Luftzug aufgebauscht wurden und das scharf geschnittene Gesicht umspielten. Einmal umkreiste er seine neue Beute, schwang in bizarrer Art und Weise seine Hüften – ja, nicht nur die wackelten mit – und lachte schließlich glockenklar auf, als wieder den Gesichtsausdruck des jungen Mannes sah. Er lockerte mit Rollbewegungen des Kopfes seine Muskulatur und schritt zu der wieder grasenden Stute. Fast unhörbar sprach er mit ihr, streichelte das weiche, melierte Fell und lachte auf als sie ihm ins Ohr schnoberte.
''Und sag mir, wie heißt du? Und wie deine kleine Begleiterin hier? Sei ihr dankbar, ein anderes Tier hätte dich vielleicht niedergetrampelt.''
Mit vorwurfsvollem Blick fixierten seine strahlend grünen Augen die des Gegenüber, verloren allerdings nie das schelmische Glitzern.

Glorichen
28.11.2015, 22:31
http://www.nirn.de/files/23038/4696-40zxi5/AvatarAreion.png''Fantastisch! Herzlichen Glückwunsch! Einen allzu großen Hirnschaden kannst du also nicht haben, du erkennst zumindest meine Art. '' Areion blinzelte. Tatsächlich fühlte er sich nicht so, als habe sein Kopf nur wenig Schaden genommen. Er grunzte, starrte dabei den Elfen an und versuchte sich an irgendetwas zu erinnern oder sich überhaupt einen Reim auf alles zu machen. Da waren die Schläge des Anderen auf seine Brust nicht hilfreich. Er hustete und wollte gerade eine ärgerliche Antwort geben, als er am Arm gepackt und auf die Füße gezerrt wurde.
Für einen Moment packte Areion den erstaunlich kräftigen Arm des Elfen, als sich der Wald um ihn herum zu drehen begann. "Gnnh ..."
So stand er eine Weile orientierungslos da, wartete, bis sich die Sternchen vor seinen Augen verflüchtigten.

Da war er, der Halt. Und endlich war Areion klar genug die Situation genauer ins Auge zu fassen. Und das erste was ihm ins Auge fiel, war der Elf vor ihm: weißes Haar, unfassbar grüne Augen und ... nackt!? ''Ich bezweifle, dass du beabsichtigt hattest hier zu landen. Was macht denn ein so Hübscher allein hier?'' Er hatte sich neben ihn gestellt, ihm ... was zum Henker tat er da? Ein Schauer ging durch Areion hindurch, keiner der wohlig angenehmen Sorte, wenn eine Frau an ihm knabberte. "Uhm ... nein", riss er sich schließlich zusammen und schlug dann die Hand des Elfen beiseite. "Lasst das!" Der Fremde lachte und stakste - wie eine Frau auf Bräutigamsuche - auf das graue Mistvieh zu, das sich Pferd schimpfte. Bei Andrastes Bart, an was für einen Verrückten war er denn hier geraten? Er wünschte sich inständig, dieser Elf würde sich etwas anziehen. Zumindest waren die Gerüchte von seltsamen Leuten, die einsam im Wald wohnten, wahr. Oder ... ?

''Und sag mir, wie heißt du? Und wie deine kleine Begleiterin hier? Sei ihr dankbar, ein anderes Tier hätte dich vielleicht niedergetrampelt.''
Areion musterte einen Moment die graue Stute, dann den bizarren Elfen. "Areion ... und das Mistvieh ist überhaupt Schuld daran, dass mir Schädel und Hintern schmerzen", gab er zurück und musterte das Pferd missmutig. "Einen Namen hat es nicht; wie wäre es mit 'Stinker'?"
Vorsichtig tastete der Stadtelf nach seiner pochenden Stirn und zog rasch die Hand wieder zurück als er die empfindliche Beule berührte, die langsam von rot in violett überging. Die ganzen letzten Wochen waren eine reine Katastrophe gewesen, er hätte wissen müssen dass es schlimmer kommen würde.
Er seufzte geräuschvoll, rieb sich dann die immer noch zwiebelnden Wangen und stellte nun seinerseits die Fragen, die ihm auf den Nägeln brannten.
"Nun, wer seid Ihr? Ein ... ein Dalish?" Er war bemüht nicht wie ein kleiner Junge zu wirken, der das erste Mal einen Ritter oder sonst einen Helden sah, doch es gelang ihm nicht, die Erfurcht ganz aus seiner Stimme zu verbannen.

numberten
29.11.2015, 18:23
http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/TxGIDkV4csRmordred_klein.png & http://upload.worldofplayers.de/files10/CGUEHJDH01JWkp5A77Ppnimue_klein.jpg

Nimue ließ den zeternden Waldschrat unbeachtet während Larissa und Mordred ihm mitleidige und dann feindselige Blicke zuwarfen, als er sie zu beschimpfen begann. Der Kerl würde wohl kaum aus seiner Lektion lernen, Elfen nicht zu unterschätzen. Mealla, die Beine im Schaukelstuhl lässig überschlagen berichtete von ihren neuesten Erfahrungen und Informationen, die zusammen mit denen von Nimue ein ziemlich genaues Bild von dem Feind abgaben, den es zu bekämpfen galt. Eine alte Jagdhütte mit lediglich unzureichender Befestigung war nun nicht gerade Fort Drakon und auch die Aussicht auf eine wenig motivierte Truppe sobald es in den Kampf und nicht auf ein Schlachtfest ging, erheiterten die allgemeinen Aussichten, dass dieser Auftrag vielleicht doch leichter werden könnte als gedacht.
Artur wandte sich an die Gruppe, sprach mit metallisch gedämpfter Stimme über seinen Plan noch heute aufzubrechen und dieses Theater ein für alle Mal zu beenden. „Vielleicht geben sie ja einfach auf“, murmelte Mordred ironisch, worauf Artur ihn speziell ansprach. Danach wandte er sich an Nimue. „Ihr seid hier zur Unterstützung im Notfall und nicht zum Kampf“, erklärte er und schlug vor, dass sich die Magierin irgendwo im Unterholz verstecken und warten solle. Die hübsche Dame verzog das strenge Gesicht. „Ich bin hier, Ritter, weil ich hier sein möchte!“, maßregelte sie ihn. Das war in ihren Augen die einzige Wahrheit. Sie hatte keinen Vertrag, nicht einmal eine Absprache mit dem Ritter, war weder als Kämpferin noch als Unterstützung angeheuert worden sondern begleitete die Gruppe aus freien Stücken. „Ihr seid ein ungehobelter und undankbarer Klotz“, fuhr sie dann fort. „Ihr dankt mir nie, weder für die Wundumschläge die ich Euch fertigte noch dafür, dass ich durch dieses ekelhafte Dorf ging und Informationen auftrieb, die Ihr zu bekommen anscheinend nicht in der Lage gewesen wart. Und hörte ich auch nur ein Wort des Dankes?“ Sie funkelte den respektlosen Ritter an. Mochte ja sein, dass er ein hochgeborener war und sie nur die Tochter einer Näherin, aber durch sie floss eine Welt, deren Dimensionen Artur nicht einmal zu begreifen in der Lage war. „Denkt darüber nach wie Ihr mit anderen Menschen umgeht, ehe Ihr fordert“, sagte sie, obwohl sie wusste, dass sie selbst auch nicht immer die einfachste Person war. Im Gegensatz zu Artur oder dem Rest hatte sie der Gruppe aber immerhin schon geholfen, während sich die anderen stets nur um die Belange ihrer selbst oder in den Fällen von Larissa und Morgana um die ihrer Nächsten kümmerten. Die zwei waren ohnehin ein dankbares Ziel. „Eure Jägerin und die…“
Nimue schaute Morgana an, legte den Kopf schief und warf dann einen Blick zu Mealla. „… diese Kräuterfrau saßen in der Taverne während ich als Einzige produktiv gewesen bin.“ Sie hätte am liebsten abwertend ausgespuckt doch verbot ihr Anstand dies. Sie hob ihren Zeigefinger, musste ihn weit emporhalten um Artur damit vor der Nase zu wedeln. „Ich komme mit in den Wald und ich helfe auch, wenn Ihr mich braucht aber überlegt Euch das nächste Mal, was Ihr sagt und denkt über das nach, was ich gesagt habe!“


*

Die Gruppe schlug einen leichten Bogen um den Waldrand herum ausgehend von der Hütte, in der sie den griesgrämigen Wildhüter gefesselt und geknebelt zurückgelassen hatte, gen Westen. Die Sonne verbarg sich hinter einer schleierhaften Decke grauer Wolken. Larissa holte einen kleinen durchsichtigen Kristallstein aus ihrer Tasche und hielt ihn gegen den Himmel. Schaute man hindurch konnte man die fahle, dämmrige Himmelsscheibe durch die Wolken hindurch erkennen. Begeistert wie immer wenn sie glaubte etwas zu kennen, was Morgana nicht kannte zeigte sie ihr den Effekt. „Siehst du“, strahlte sie aufgeregt während sie den Stein vor die Sonne und davon weg bewegte. „Mein Volk nennt sie Sonnensteine. Damit wissen wir immer ob die Sonne noch da ist, oder ob der Schreckenswolf sie schon verschlungen hat.“
Die Elfe hatte sich versucht abzulenken, denn die Sorge um Morgana war ihr nicht aus dem Kopf gegangen. „Entschuldige mich kurz, ich will mit Artur reden“, sagte sie schließlich, steckte den Kristall ein und eilte nach vorn wo Artur in einem Abstand hinter Mealla ritt die sich wie schon die letzten Reisen an der Spitze hielt.
„Artur“, stoppte sie ihn ein wenig und schloss auf. „Ich will mit Euch reden. Über Morgana. Ihr wisst, dass sie nicht mit uns kämpfen kann. Wegen der Kopfgeldjägerin. Danach müssten wir sie erschlagen und keiner von uns wird das wollen, oder? Aber warum sollte Morgana dann bei uns mitziehen?“ In ihrer Tonalität schwang die ehrliche und tiefe Sorge mit. „Bitte, sie hört auf Euch als den Anführer des Unternehmens. Lasst sie mit Nimue außerhalb des Kampfes bleiben! Sie ist ungepanzert und wenn sie nicht zaubern kann, ist sie fast schutzlos. Ich will mir nicht während der Attacke Sorgen um ihre Sicherheit machen müssen.“ Sie sah ihn mit ihren großen blassgrünen Augen flehend an. „Bitte, lasst sie zurück und ich verspreche Euch, dass ich noch besser kämpfen werde als in der Höhle damals!“


*

Die verborgene Sonne wanderte mit dem Trupp und obwohl dieser Tag dunkler war als die
vorangegangenen blieb noch viel Zeit und Licht bestehen um den Kampf zu den Banditen zu tragen. Der Wald kroch in einem tiefen Ausläufer in das Landesinnere hinein, weit in die sanften Hügel die links von der kaum benutzten Straße aufragten. Zur Rechten der Straße lag der Wald selbst und ein ausgetretener Abzweiger in das Gehölz kündeten von dem mutigen Versuch einen Weg durch den Wald hindurch zu bahnen anstatt ihn umrunden zu müssen. Klugerweise deutete nichts auf die Anwesenheit von Banditen hin. Es wäre wohl vernünftig die Pferde und diejenigen, die sich nicht am Kampf beteiligten außerhalb des Waldes zu positionieren anstatt die Tiere in die verschlungenen Äste zu führen. Obwohl es unwahrscheinlich schien, sollte man eine rasche Flucht zumindest immer im Hinterkopf behalten. Mordred trabte an Artur heran, während sich die Gruppe langsam etwas von dem Waldrand entfernte. Larissa und Mealla würden bald, einen eigenen kleinen Bogen schlagend, zu Fuß in den Wald gehen und die Lage auskundschaften. Beide waren klein und schwerer zu entdecken, beide waren flink wie Katzen und ebenso leise und Larissa kannte sich in Wäldern besser aus als jeder andere.
„Ser Artur“, rief er den Ritter an. Der behelmte Kopf wandte sich ihm zu. „Ich werde nicht an Eurer Seite im Wald kämpfen“, verkündete der Antivaner ohne den Anflug von Scham oder einer Ausrede. Er war weder ein bezahlter Söldner, noch wollte er einer werden und obwohl er ziemlich viel auf sich hielt und sein Talent in Jahren des Kampfes unter Beweis gestellt hatte, barg jeder Kampf die Gefahr des Todes. Mordred sah keinen Grund, wieso er hier in einem Wald in Ferelden sterben sollte während bezahlte Klingen ihren Auftrag zu erfüllen suchten. Bei dem vom Werwolf bedrohten Dorf war die Situation eine andere gewesen. Dort ging es um das Prinzip. Um die Rettung unschuldiger Seelen. Hier jedoch… Ein Händler der ohne Eskorte reiste war ein Narr und hatte selber Schuld, die Banditen waren nur zwanzig von einer Million und das Dorf ein korrupter Haufen einfallender Dächer. Nichts, nicht einmal sein Schwur gegenüber Morgana zwang ihn zu der Auftragserfüllung. Da die Hexe aufgrund der Anwesenheit der Kopfgeldjägerin ohnehin nicht mitkämpfen konnte, würde auch er nicht in den Wald gehen müssen. „Die Pferde und Nimue, vermutlich auch Morgana, sollten hier bei den Hügeln warten während Ihr Eurer Arbeit nachgeht“, sagte er und deutete auf einen flachen Erdwurf auf dessen fast gerader Spitze ein einzelner Baum stand. „Ich bleibe dann bei Lady Morgana und werde sie beschützen, für den Fall das etwas von dem Gesindel aus dem Wald läuft und die Frauen als leichtes Ziel erachtet.“
Neben den fehlenden Gründen dafür hatte Mordred aber zumindest welche dagegen. Einerseits die erwähnte Gefahr des Ablebens, andererseits die Tatsache, dass Artur ein erfahrener Schlächter war und sich bei der kleinsten Maßregelung des Antivaners beleidigt gefühlt hatte. Mordred hatte den ironischen Unterton mit dem ihn den Ritter bedacht hatte nicht vergessen. Trotz der besseren Beziehung sah Artur ihn noch immer als normalen Bürgerlichen, der er ja auch war, aber damit auch als minderwertig an. Wenn Mordred über Ehre sprach würde Artur hinter seiner stählernen Maske nur matt lächeln und sich darauf berufen, dass er als gesalbter Ritter der einzige Mann in der Gruppe war, der Wissen über Ehre und diese selbst gepachtet hatte. Zuletzt war dies nicht Mordred Art von Kampf. Er war ein Einzelkämpfer, Mann gegen Mann. Keine oder nur leichte Rüstung, keinen Schild obwohl er auch den Kampf mit dem Schild geübt hatte. So fühlte er sich wohl. Im Kampf mit zwischen fünfzehn und zwanzig Mann konnte man einen Hieb übersehen, oder einen hinterrücks abgeschossenen Pfeil. Und da nur Artur diese hochwertige Rüstung trug wäre dies Mordreds Todesurteil. Mordred wollte aber nicht sterben, vor allem nicht während eines Söldnerauftrags! Das wäre ja beleidigend.


*

Larissa und Mella schlichen durch das grüne Unterholz des Waldes. Die Dalish hatte Mantel und Schwert, Rucksack und Köcher, Flickenhemd und Bogen abgelegt und bei ihrer Freundin zurückgelassen. Den Dolch trug sie und ihren Lederharnisch ebenfalls, doch mehr brauchte sie nicht zum Spähen. Elegant und mit akrobatischem Geschick huschte sie über Äste, umgestürzte und moosüberwucherte Baumstämme, drückte sich an den dicken Wüchsen der Bäume vorbei, schlüpfte unter niedrigen Farnen hindurch, glitt sachte unter einer halb umgestürzten Eiche hindurch und verursachte dabei kein Laut, dass als mehr als das Rascheln von Blättern im Wind wahrgenommen werden konnte. Hier war sie in ihrem Element, fühlte sich eins mit der Natur. Fröhliche Vogelstimmen, ungetrübt durch die Unholde die ihren Wald besudelten, tirilierten ihre klangvollen Gesänge und in regelmäßigen Abständen klopfte ein Specht schnell und laut auf Holz. Mealla stellte sich weit weniger geschickt an als Larissa. Vielleicht war dies sogar ihr erstes Mal auf der Pirsch, denn die Elfe krachte mit einer ihrer Figur untypischer Grobheit durch das Gehölz. Mehrmals schaute sich Larissa genervt um und schaute Mealla gereizt an. „Seid etwas leiser!“, fauchte sie während dicke Haarsträhnen neben ihrem Kopf schwangen. Eigentlich hatte sie versucht ihre Haare zu bändigen und weniger Wildheit in die Frisur zu bekommen. Die schien jedoch unverhältnismäßig schwierig, sodass sie bald kapituliert hatte und sich mit ihrer Haarpracht arrangierte.
Mittlerweile zeichneten sich die Umrisse eines dilettantisch errichteten Holzwalls ab, die Larissa schnell als Fremdkörper in ihrem Wald erkannt hatte. Wie die schrägen gelben Zähne der Dunklen Brut ragten die Pfähle kreuz und quer aus dem Boden. Larissa und Mealla schlichen vorsichtig näher und zählten mehrere Feinde, die zwischen diesem Provisorium umherwanderten. Allerdings schienen sie kaum wachsam zu sein, denn sie johlten laut, lachten und einer der Kerle, ein hässlicher Typ mit beuligem Hirnhaube reichte seinem Kumpanen der wiederum in die einfache Tracht eines Bogenschützen gekleidet war, eine Tonflasche die mit Sicherheit Alkohol enthielt. Larissa nickte ihrer Artgenossen zu und gemeinsam pirschten sie sich vorsichtig an, wobei Mealla Larissa versuchte nachzuahmen. Noch mehr Leute kamen zum Vorschein, ebenso wie das Haus. Es war eine recht große Halle mit tieffallendem Reetdach und spitz zulaufendem Giebel. Es stand auf Säulen und verfügte sicherlich über zwei Stockwerkte. Trotz der Beschlagnahme durch den Wald war das Haus erstaunlich gut in Schuss, ganz anders als der Wall. Der Hof war relativ weitläufig und auf der rechten Seite an eine einfache Bestallung grenzend. Dort vermutete Larissa also die Pferde. Teile der Palisade, jene die in Richtung des Zugangspfades zeigten, waren mit etwas mehr Mühe bearbeitet worden als der Rest, sollten aber in erster Linie abschrecken und nicht der Verteidigung dienen. Larissa sah zwei Feuer auf dem Hof, eines nur klein und unbesetzt vermutlich nur ein Wachfeuer und das andere größer. Das Größere war dichter bei der Halle, zwischen dieser und dem Stall aufgehäuft worden. Mehrere Männer und Frauen lachten dort, einige saßen, andere standen. Die Elfe sah zwei Zwerge die ein tiefkehliges Lied vortrugen während die Gruppe ein erlegtes Wild über dem Feuer rösteten. Die Leute die um das Feuer saßen johlten freudig auf, als ein Mann aus der Hütte hinkte. Er zog das linke Bein schwer nach und Larissa erkannte ihn sofort als den Gesuchten, doch erschauerte sie bei seinem Anblick. Ihr kam die Beschreibung in den Sinn, die der alte Mann der Magierin gegeben hatte, von der großen Person mit der dunklen Rüstung und dem Schild mit Menschenblut. Und mit dem gehörnten Helm und nun fiel ihr auf, dass es nicht der Helm war der Hörner trug sondern der Mann an sich. Er war einer der Qunari, stämmig kraftstrotzend. Hinter sich hörte Larissa die andere Elfe kurz aufknurren. Der Anführer der Bande hatte einen seinem Volk untypischen Bart, der zwar nicht so dicht wie der der Zwerge war aber ihm dennoch bis zum Hals reichte, schwarz und kraus wie Schweineborsten. Er trug eine dicke Leder-Ketten-Panzerung in dunkler Farbe und mit verschiedenen Plattenpanzerelementen an Hals, Hüfte und Kniegelenk. An seiner Seite schwang eine fürchterliche Axt, hässlich, schartig und vermutlich so schwer, dass Larissa sie nur mit Mühe heben konnte. Während sie auf der einen Seite eine Schneide aufwies war die Rückseite ein langer, bedrohlicher Dorn.
„Soll ich noch etwas untersuchen?“, flüsterte Larissa. „Dann sagt es mir und geht zurück zum Lager. Ich kann mich auch allein hier umsehen.“

http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Mealla_portrait.jpg

Stille Wasser sind oft tief, auch wenn das mit den Geheimnissen doch nicht immer zutraf. Artur hatte schließlich schon vorher den Verdacht gehabt das diese Nimue eine hochnäsige Kuh war. Der Vorteil war allerdings bisher gewesen das sie bisher größtenteils den Mund gehalten hatte. Jetzt brachte sie allerdings ihre Sicht der Dinge hervor die alles andere als schmeichelhaft war und vor Selbstgerechtigkeit geradezu triefte. Glücklicherweise besaß Artur jedoch mehr Manieren als ihm Nimue unterstellte ansonsten hätte er sie wohl für diese Unverschämtheit geohrfeigt. Durch den Status als Magierin hatte sie ganz offensichtlich vergessen wo in dieser Welt ihr Platz war. Natürlich waren ihre Erkundigungen im Dorf komplett uneigennützig gewesen, da sie ja keinerlei Interesse hatte das es so schnell wie möglich weiterging. Und für die Wundumschläge erwartete sie anscheinend das man ihr hinterlief um sich zu bedanken, immerhin hatte sie damals Arturs mögliche Danksagungen davongewischt und war verschwunden. Artur hätte ihr im Moment so einiges entgegnen können entschied aber das vor der Schlacht ein schlechter Zeitpunkt für seine offene Meinung war.
"Oh, glaubt mir ich weiß absolut was ihr gesagt habt, genauso weiß ich was ich gesagt habe. Mein Gedächtnis ist in dieser Hinsicht noch im hervorragenden Zustand. Wenn diese Sache erledigt ist können wir uns auch gerne nochmal darüber unterhalten.",antwortete er im kühlen Tonfall und sah durch die Schwärze seines Visiers von oben auf sie herab.
"Eines muss ich jedoch noch vorher anbringen. Wenn ihr ein Problem mit mir habt solltet ihr das vielleicht ein Problem zwischen mir und euch bleiben lassen und nicht über meine beiden Gefährtinnen herziehen. Sie haben ihre Fähigkeiten schon mehrfach unter Beweis gestellt, weswegen ich keinerlei Zweifel an ihrer Produktivität oder ihren Wert habe.", fügte er im Hinblick auf Nimues Kommentar hinsichtlich Morgana und Larissa hinzu. Andere in seine Streitigkeiten hineinzuziehen war ein Charakterzug den er nicht sonderlich schätzte. Vor allem wenn die Person die solche Kommentare äußerte erst seit kurzem mit ihnen reiste.

Mealla beobachtete diese kleine Auseinandersetzung mit mäßigem Interesse. Ihrer Erfahrung nach beschwerten sich Magier fast immer über irgendetwas. Und da die Magier hier im Süden trotz ihrer natürlichen Macht kaum Einfluss besaßen produzierte das bei ihnen vermutlich neben dem alltäglichen Größenwahn auch noch ein paar Minderwertigkeitskomplexe die ebenfalls sehr anstrengend waren.
"Ich möchte mich ja nicht in interne Angelegenheiten einmischen, aber ich würde vorschlagen das wir uns auf den Weg machen. Die Sonne arbeitet in diesem Fall nicht für sondern gegen uns.", unterbrach sie den Starrwettbewerb des Ritters und der Magierin. Beide wandten sich ihr zu. Mealla war äußerlich komplett gelassen, aber diese Zeitverschwendung ging ihr gehörig auf den Nerv.
Der Ritter nickte knapp und da auch die Magierin schon erklärt hatte mitzukommen, war die Sache erstmal erledigt und die Gruppe machte sich auf den Weg in den Wald.

*
Der Weg in den Wald führte die Gruppe am Waldrand vorbei. Artur hatte seinen Ärger über Nimue gerade verdrängt als ihn auf einmal Larissa ihn von hinten ansprach. Der Ritter stoppte kurz und wartete das die Elfe aufschloss. Diese brachte sogleich ihr Anliegen vor, welches Morgana betraf. Offensichtlich machte sich die Dalish Sorge um die Sicherheit der Hexe. Auch wenn es Artur verwunderte das Larissa um die Sicherheit der sich bisher als recht wehrhaften Morgana machte, so musste er ihr doch im stillen zustimmen. Solange Mealla an ihrer Seite war, konnte Morgana keine Magier wirken was sie in diesem Kampf wohl mehr zu einer Belastung als zu einer Hilfe machen würde. Trotzdem gefiel es Artur nicht besonders, denn er glaubte nicht daran das die Kopfgeldjägerin die Macht von Morganas Magie ersetzen konnte. Immerhin würden sie es wohl mit zwanzig Banditen zu tun bekommen, die selbst wenn sie betrunken waren sich wohl kaum ins eigene Schwert stürzen würden. Dennoch ohne Magie war Morgana nur eine recht wehrlose Frau die nicht ins Schlachtgetümmel gehörte. Und Larissas Versprechen klang immerhin ganz vielversprechend auch wenn sich Artur noch daran erinnerte das sie enorme Bedenken hatte einen Menschen zu töten. Dadurch bekam dieses Versprechen einen ganz besonderen Wert und verdeutlichte dem Ritter welche Bedeutung Morganas Sicherheit für die Dalish hatte.
"In Ordnung ich werde ihr sagen das sie zurückbleiben soll, auch wenn ich dafür von ihr wohl eine recht unschmeichelhafte Antwort bekomme. Aber ihr habt recht, ohne Magie ist es zu gefährlich für sie und ich habe wenig Interesse daran das sie anschließend die Kopfgeldjägerin umbringt.", antwortete er verständnisvoll worauf sich die Laune der Dalish zu bessern schien.
"Ich muss euch dann allerdings wohl beim Wort nehmen, auch wenn ich von euren Vorbehalten gegenüber dem Töten weiß. Jedoch werden wir es ohne Magie schwer haben, weswegen wir es schwerer haben werden als sonst. Immerhin sind es wohl um die zwanzig Gegner.", fügte er noch nachdrücklich hinzu. Wenn Morgana nicht mitkam, würde Larissa ihr fehlen mit kompensieren müssen. Und diese Banditen würden keine Fehler verzeihen.
"Ich vertraue euch jedoch, bisher hat sich das immer ausgezahlt. Wir schaffen das schon.", sprach er aufmunternd.

*
Einige Zeit nachdem Larissa verschwunden war, tauchte dann Mordred bei Artur auf. Der Antivaner verkündete das er nicht in der kommenden Schlacht an seiner Seite kämpfen würde. Scheinbar hatte er wenig Lust sich mit irgendwelchen Banditen herumzuärgern und seine Logik hatte seinen üblichen Altruismus besiegt. Irgendwie machte es ihn fast ein wenig sympathischer, auch wenn es nicht der beste Zeitpunkt war. Jedoch hielten die meisten Leute nichts davon ihr Leben umsonst aufs Spiel zu setzen. Auch wenn Mordred den ritterlichen Idealen nacheifern zu schien, war diese Sache das man das Böse bekämpfen und die Schwachen beschützen musste auch bei ihm vom Wert unterhalb seines eigenen Lebens einzuordnen. Artur glaubte zwar das Morgana und Nimue es hervorragend hinbekommen würden auf die Pferde und sich selbst aufzupassen, aber Mordred brauchte das wohl um sich selbst zu bestätigen.
"Wie ihr wünscht, es ist schließlich nicht euer Kampf und ich kann verstehen das ihr nicht für ein paar Bauern euer Leben riskieren wollt. Ich denke zwar das Morgana auf sich selbst aufpassen kann, aber da ich vermute das sie nicht begeistert sein wird hier bleiben zu müssen, könnt ihr vielleicht versuchen zu verhindern das sie auf einmal etwas dummes tut.", antwortete Artur freundlich. Das Gespräch mit Morgana würde vermutlich nicht allzu angenehm werden.

*
Larissa und Mella hatten sich gerade auf den Weg in den Wald gemacht, als Artur sich zu Morgana begab. Diese hatte Larissas Ausrüstung bis auf den Dolch und die Rüstung in Verwahrung genommen und saß nun mit dem Gesicht in Richtung Wald gerichtet.
Es gefiel ihr nicht das Larissa fast ohne Waffen in den Wald verschwand wo zahlreiche Banditen lebten. Gleichzeitg hatte sie jedoch großes Vertrauen in die Fähigkeiten ihrer Freundin, weswegen sie sich nicht allzu große Sorgen machte. Sie bemerkte schließlich Artur der sich ihr von der Seite näherte und scheinbar das Gespräch mit ihr suchte. Morgana sah zu ihm auf.
"Ich wollte euch nur sagen das ihr nachher nicht mit uns kommen werdet, sondern mit Mordred und Nimue hier warten werdet.",sagte er im ruhigen Tonfall. Morgana erhob sich äußerst geschwind und sah ihn ungläubig an.
"Wie bitte ? Seid ihr verrückt geworden Artur ? Ihr denkt das ich hier untätig sitzen bleibe während ihr euer Leben riskiert ?", fragte sie beleidigt und sah ihn durchdringend an mit einem Blick der sich durch Arturs Helm zu bohren schien.
"Es ist nicht so das ich eure Fähigkeiten geringschätzen würde, ihr wisst das dem nicht so ist. Aber Fakt ist, dass ihr während wir von dieser Mealla beglitet werden ihr nicht zaubern könnt. Und ich habe kein großes Intersse das ihr sie anschließend umbringt weil sie euch zaubern gesehen hat. Aber ohne Magie könnt ihr euch nicht verteidigen, weswegen es zu gefährlich für euch ist."
"Ich entscheide wohl was gefährlich für mich ist. Und wenn ich dabei bin kann ich euch im Notfall immer noch helfen, so wie damals in Denerim. Es nützt mir nichts wenn mein Geheimnis sicher bleibt, aber ihr und Larissa deswegen sterbt. Vor allem da ihr scheinbar vorhabt zu dritt, mit einer unbekannten Elfe gegen zwanzig Gegner zu kämpfen. Mordred scheint ja hierzubleiben und Herdwächter zu spielen wie mir scheint. Das klingt in meinen Augen zu riskant.", antwortete sie ehrlich wobei ehrliche Sorge vor allem hinsichtlich Larissa mitschwang. Dies war der erste richtige Kampf gegen Menschen für die Dalish und Artur wollte das Morgana nicht ihr helfen konnte.
"Wir werden das schon schaffen und diese Mealla scheint keinen unfähigen Eindruck zu machen. Es bringt nichts wenn ihr mitkommt und wir darauf achten müssen das ihr nicht in einen Kampf verwickelt werdet. Ich bewundere euren Mut, aber es ist besser ihr bleibt hier.",sagte Artur entgegenkommend aber entschlossen. Morgana nickte resigniert, sie wusste das er Recht hatte.
"Also gut Artur ich werde mich eurem und vermutlich auch Larissas Wunsch beugen und hier bleiben. Aber gefallen tut es mir nicht. Ich war bisher bei jedem großen Kampf unserer Gruppe dabei und habe wohl entschieden dazu beigetragen das wir alle lebend davongekommen sind. Ich habe ein ganz mieses Gefühl bei der Sache.", erklärte sie niedergeschlagen.
"Ihr müsst mir aber versprechen das ihr auf Larissa aufpasst. Ihr wisst über ihre Vorbehalte und ich kann ihr dieses Mal nicht helfen. Versprecht ihr mir während der Schlacht auf sie achtzugeben ?", fragte sie entschlossen und mit ehrlicher Sorge.
"Ich habe euch beiden geschworen euch zu helfen wenn es nötig ist und ich halte mich daran. Macht euch keine Sorgen, ihr wisst genauso gut wie ich das sie äußerst fähig ist.", erklärte er aufmunternd. Morgana nickte zustimmend, auch wenn ihre Bedenken immer noch nicht zerstreut waren.

*
Durch den Wald pirschen war eine äußerst nervige und lästige Angelegenheit wie Meall erneut feststellen musste. Sie tat so etwas weder häufig noch selten noch gerne. Überall Äste und knackende Zweige, die viel zu viele Geräusche machten. Sie konnte sich hervorragend auf offenem Gelände oder in Städten unbemerkt annähern, auch zu Pferde, aber der Wald war wirklich nicht ihr Terrain.
"Viridis. Viridis am Arsch.", dachte sie während sie durch das Unterholz kroch und versuchte der Dalish leise zu folgen, welche sie zwischendurch ermahnte leise zu sein. Der Name der für sie ausgedacht worden war passte nun wirklich nicht gut. Normalerweise hatten sie die Wälder mit mehreren durchjagt und die Beute herausgetrieben. Oder aufgescheucht und solnage gejagt bis das Zielobjekt erschöpft zu Boden sank. Allerdings waren beide Vorhaben gegen eine Übermacht eine äußerst dumme Angelegenheit. Vor allem da sie sowohl Speer als auch Bogen beim Pferd gelassen hatte. Beim durch den Wald turnen erschien ihr das äußerst störend und die Schwierigkeiten die sie jetzt schon plagten bestätigten sie in ihrer Entscheidung. Beim Erreichen des Lagers stellte sie jedoch fest das sie vermutlich auch aufrecht und mit einem Liedchen durch den Wald hätte spazieren können, denn die Wachbereitschaft der Banditen war kaum existent. Leise betrachteten sie und die Dalish die Banditen. Diese saßen feixend und johlend am Feuer, sich am lustigen Banditenleben erfreuend. Dann kam jedoch jemand hinzu den Mealla sofort als Anführer identifizierte. Sie hatte die Beschreibungen aus dem Dorf von den Anderen gehört und erkannte jetzt sofort das der Anführer einer dieser Ochsenmenschen war. Natürlich die Banditen benahmen sich wie ein Rudel wilder Tiere, da war es ja nur natürlich das sie von einem geführt wurden. Der Anfürher war martialisch gekleidet und trug eine schwere Axt. Mealla schnaubte verächtlich, sie hätte ihm gerne einen Pfeil in den Schädel gejagt und dann denselben vom Rumpf getrennt. Leider waren da noch ein dutzend Hindernisse und die Tatsache das sie ihren Bogen nicht dabei hatte.
"Später mein Süßer. Dann werde ich mir deinen hässlichen Kuhschädel holen.", dachte sie mit einem bösen Blick in Richtung Banditenlager. Sie sah sich um, ein wenig entfernt von hier sah sie eine kleine Erhöhung von der man ein besseres Zielfeld hatte. Von dort aus konnte man die Banditen garantier gut unter Feuer nehmen. Es würde auch nicht schwer werden dort ungesehen hinzukommen. Sie hatte genug gesehen und beschloß das es Zeit war den Ritter zu holen.
"Ich denke wir haben genug gesehen. Machen wir uns zurück ins Lager und benachrichtigen den Ritter.", antwortete sie flüsternd.

*
Schließlich kamen die beiden Elfen wieder zurück aus dem Wald und berichteten was sie beobachtet hatten. Die Information das die Wachbereitschaft der Banditen gering war und sie größtenteils betrunken waren. Das der Anführer ein Qunari war, kam unerwartet aber in solchen Zeiten musste man mit allem rechnen. Artur erinnerte sich noch an seinen letzten Kampf mit so einem Riesen und das war nicht umbedingt ein Zuckerschlecken gewesen. Immerhin schien dieser neben seinem fragwürdigen Kleidungsgeschmack auch mobil eingeschränkt zu sein, was ihn vielleicht ein wenig ungefährlicher machte.
" Wir sind nur zu dritt. Nun ich denke am klügsten wird es sein soviele wie möglich mit Pfeilen zu töten bevor sie bemerken was passiert. Wie sieht es mit dem Schussfeld für euch aus ?", erkundigte sich Artur nachdenklich bei Larissa und Mealla. Die Kopfgeldjägerin antwortete prompt.
"Nun der Hof ist frei und bietet freie Sicht. In der Nähe der Hütte habe ich eine Anhöhe gesehen von der man die Banditen relativ gut und geschützt ins Visier nehmen kann. Eure Jägerin und ich können sie von dort aus unter Beschuss nehmen und ihre Zahl reduzieren. Natürlich besteht die Gefahr das sie sich in die Hütte zurückziehen oder noch wahrscheinlicher einen Ausfall machen. Für diesen Fall könntet ihr dann die durch die Palisaden künstlich herbeigeführten Verengungen nutzen und ihnen den Weg versperren. Ich werde meinen Speer mitnehmen kann euch also im Nahkampf zur Hilfe kommen wenn es erforderlich ist. Wir müssen nur verhindern das sie in den Wald ausbrechen, dann könnten sie und mit ihrer Überzahl einkreisen, oder entkommen."
Mealla sagte gar nicht erst wie schwer es sein würde zu dritt so eine große Menge einzukesseln. Allerdings hatte sie schon damit gerechnet das die Kräuterfrau sie nicht im Kampf begleiten würde. Die Magerin und der Antivaner würden sich wohl kaum die Hände schmutzig machen immerhin hatten sie ja keinen Anreiz dazu. Ohnehin schien Mealla diese Gruppe ein teilweise fragiles Gebilde zu sein wie der Streit zwischen der Magierin und dem Ritter gezeigt hatte. Sich freiwillig untereinander zu unterstützen schienen sich nur die drei Söldner der Gruppe, den Grund er anderen beiden sie zu begleiten konnte sich Mealla nicht richtig erklären.
"Und wie kriegen wir es mit, falls ihr die Lage nicht mehr unter Kontrolle habt und ihr in Schwierigkeiten steckt ?", fragte Morgana der dieser Plan leicht optimistisch erschien. Sicherlich würden sich die Banditen nicht einfach wie Lämmer abschießen lassen.
"Wenn es schiefläuft werden euch wohl entweder Banditen oder wir entgegenkommen. Ich kann euch leider keine Brieftaube schicken.", antwortete Artur, eine Antwort die Morgana absolut nicht zufriedenstellte. Wieder brachte sich Mealla ein. In ihrer Hand hielt sie einen Pfeil an dem eine große Kugel befestigt war in die einige Schlitze eingelassen waren.
"Das hier ist ein Signalpfeil. Beim Abschießen in den Himmel erzeugt er ein lautes hohes Pfeifen das man selbst im Schlachtenlärm vernimmt. Wenn ihr ihn hört dann wisst ihr das die Lage bei uns nicht so vielversprechend ist und könnt euch auf einen Rückzug vorbereiten.", erklärte sie der Schwarzhaarigen freundlich. Vermutlich wollte die Kräuterfrau nicht aufeinmal von irgendwelchen Banditen überannt werden sondern genügend Zeit zum abhauen haben. Mealla konnte das nachvollziehen, wenn sie den Banditen in die Hände fiel würde sie wohl kein schönes Restleben haben. Morgana nickte jetzt ein wenig zufriedener. Der Gedanke das sich die drei doch noch irgendwie bemerkbar machen konnten beruhigte sie ein wenig.
"Gut, wir sollten uns fertig machen und dann aufbrechen. Nehmt mit was ihr braucht, den Rest lassen wir bei den Anderen zurück.", sprach Artur entschlossen zu den beiden Elfen mit denen er den Kampf bestreiten würde. Beide nickten und begannen sich bereit zu machen.
Mealla hängte sich ihren Bogen um die Schulter und holte dann ihren Speer aus der Hülle. Das Speerblatt funkelte leicht im Sonnenlicht und die leicht geflammte Schneide hob sich von der Umgebung ab. Mealla holte eine kleine Flasche und einen Lappen hervor und begann die den Speer mit einer dünnen Flüssigkeit einzuschmieren. Es war ein Gift "Das letzte Zucken" eine Substanz die im Körper partielle Lähmungen und leichte Spasmen hervorrief. Nicht tödlich,aber effektiv um den Gegner auszuschalten und zu schwächen. Sie ließ den Speer einmal schnell mit einer Hand um ihren Körper kreisen. Sie war bereit diesen Kuhschädel auszuschalten und sich die Skalps seiner kleinen Freunde zu holen.

Nachdem Morgana Larissa ihre Ausrüstung gegeben hatte und diese sich angezogen hatte, nahm sie die Elfe noch kurz beiseite und ging zu einer Stelle wo die beiden von den anderen nicht gesehen werden konnte. Sanft nahm sie die behandschuhten Hände der Elfe in ihre eigenen und sah ihr mit leichter Sorge in die Augen.
"Es gefällt mir nicht euch beide nur mit dieser Mealla gegen diese Banditen kämpfen zu lassen. Wer weiß was ihr beiden anstellt wenn ich nicht da bin um auf euch aufzupassen.",sagte sie mit einem leichten Lächeln auch wenn ihr Blick ehrliche Sorge ausstrahlte.
"Sag nichts ich weiß, das ich nicht mitkommen kann ohne das es Konsequenzen hätte. Ansonsten hätte ich Artur nicht zugestimmt wenn ich es nicht selbst eingesehen hätte. Trotzdem gefällt es mir nicht hier zu sitzen und nichts zu tun, während ihr euer Leben aufs Spiel setzt. Auch wenn ich nach Aussage von Nimue ja genauso wie du nicht besonders produktiv bin.", sprach sie und lächelte wieder gequält. Letzendlich würde sie notfalls darauf pfeifen was sie durfte und was nicht, aber zunächst musste sie hoffen das alles gut ging.
"Tu mir einfach den Gefallen und sei vorsichtig Ma Vhenan, ich will dich garantiert nicht wegen ein paar jämmerlichen Banditen verlieren.", sagte sie und gab der Dalish einen festen Kuss und umarmte sie kurz. Dann sah sie Larissa noch einmal aufmunternd an.
"Viel Glück Larissa. Ich weiß das du es schaffst.",sagte sie zutraulich und schenkte der Elfe noch ein motivierendes Lächeln.

Fawks
29.11.2015, 18:49
vorheriger Post: Glandis (http://forum.worldofplayers.de/forum/threadshttp://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst/page7?p=24641746&viewfull=1#post24641746)

http://upload.worldofplayers.de/files9/Aril_Ava.png
Mit einem improvisierten Kohlestift, den Glandis aus einem verbrannten Stück Holz, das im Feuer gelegen hatte, geschnitzt hatte. Damit markierte sie einige Punkte auf der Karte.
»Hier sind wir. Das ist das Flüchtlingslager … besser der Rest, voller Leichen und nicht bewohnbar. Niedergebrannt nach einem Sturmlauf der Dunklen Brut. Hier ist Lothering. Es liegt an der Straße, die nach Ostagar führt. Du fragst mich, ob ich einen Vorschlag habe?« Glandis hatte sie zwei Mal angesehen, doch Aril hatte nicht reagiert. Sie ahnte, was die Elfe vorschlagen würde und wusste nicht, wie sie es aufnehmen sollte.

In nüchternem, sachlichem Tonfall bestätige Glandis Arils Ahnung. »Nicht hingehen!«

Aril schwieg weiterhin. Was sollte sie auch sagen? 'Doch, ich will aber!' und wie ein trotziges Kind aufstampfen? Sie hatte selbst überlegt, ob es das Beste sein konnte, sich einem Schlachtfeld von der Seite her zu nähern, von der sicher die Feinde gekommen waren. Glandis unterbrach ihren Gedankengang. »Wenn hier die Dunkle Brut wütet, wie sieht es dann in Lothering und wie soll man da sicher nach Ostagar kommen? Gut es könnte sein, da unten ist alles bestens, nur hier nicht. Nehmen wir mal an, die Fereldener haben gesiegt. Sind sie dann noch dort? Ich glaube nicht. Denn sie haben Ostagar aufgegeben, hingehen lassen. Eine Festung würde geschliffen, an einem Ort, bei dem der Feind eine gute Wahl hat. Wenn sie besiegt worden sind, konnten sie sicherlich fliehen. Aber wen wollen wir fragen, ja Aril, wenn wollen wir dort fragen, wenn es da genau so aussieht wie hier? Wen Aril?«
Aril presste die Lippen zusammen. Die Wahrscheinlichkeit, dass Ostagar und auch Lotherin so aussahen, wie die ehemalige Wiese hinter ihnen, war nicht von der Hand zu weisen. Sie war eigentlich sogar recht groß.

»Wenn du dort hin willst, werde ich dir folgen. Aber weit kommen wir nicht. Wir werden nicht mal Lothering sehen. Hast du daran schon mal gedacht?«
"Nein," antwortete Aril brüsk. Sie hatte niczht über Lotherin nachgedacht und auch nicht über Ostagar. "Nein, Glandis, das Einzige, an das ich seit ich dich getroffen habe, gedacht habe, bist du und mein Bruder."
Sie griff den Stock, den Glandis zum Markieren verwendet hatte und zog sachte einen Pfeil von ihrem Standpunkt aus nach Lothering und in einer geraden Linie weiter nach Ostagar.
"Es hängt viel von deinem Urteil ab. Sieh mal, wenn wir von einer großen Streitmacht ausgehen, die nach Norden zieht, dann sind hier ein paar gefallen. Wie viele waren es, Glandis? Wie viele könnten nach Lotherin gezogen sein?" Sie verdickte den gemalten Pfeil ein wenig um mehr Stärke anzuzeigen.
"Lothering ist nur ein kleines Dorf. Kaum Soldaten oder Krieger. Dort wird die Streitmacht der Brut nicht viel eingebüßt haben. Das heißt, abhängig davon, wie viele hier eingetroffen und weitergezogen sind, ist es vielleicht ein kalkulierbares Risiko oder kompletter Wahnsinn, dorthin zu reisen."

Sie ließ sich ins Gras plumsen. "Aber was tun wir dann? Glandis, mein Kopf ist wie leergefegt. Ich habe keine Idee. Es kommt mir alles sinnlos vor."
Aril legte den Kopf auf die Knie und umschloss ihre Beine mit dem Armen. Sie war tatsächlich ratlos.

Giarra
29.11.2015, 22:18
Melkor Vartyo

Melkor beschäftigte sich immernoch liebevoll mit dem Pferd als der junge Mann endlich seinen Namen verriet.
"Areion ... und das Mistvieh ist überhaupt Schuld daran, dass mir Schädel und Hintern schmerzen. Einen Namen hat es nicht; wie wäre es mit 'Stinker'?"
Das Grinsen ließ sich einfach nicht mehr aus seinem schönen Gesicht streichen als er sich gleichermaßen über die pikierten Kommentare Areions – welch wundervoller Name, einem so stattlichen Elfen wirklich würdig – und seinen gefährlich nackten und unzüchtigen Gedanken amüsierte.
''Das mit dem Hintern können wir ändern. Sowohl in eine noch schmerzhaftere Richtung als auch zum Guten. Das dürft Ihr gern selbst entscheiden. Areion.''
Schwungvoll betonte er den Namen in seiner ganz eigenen Weise und legte den Kopf schief, als ihm zuzwinkerte.
''Die Stute soll Flicka heißen. Treu ergeben. Immer zu Diensten. Loyal. Der Name passt.''
Der Stadtelf – seine fehlenden Tätowierungen hatten ihn schon in der ersten Minute verraten – rieb sich seinen netten Hintern mit verzogenem Gesicht, dass Melkor fast glaubte es sei eine Einladung. Bis ihm auffiel, dass der arme Kerl wohl einfach nicht reiten konnte und sich sämtliche oberen Hautschichten abgeschabt hatte wie die Haut von einer besonders schönen, prallen, runden, weichen Kartoffel.
Mit großen Augen, seine feinen Hände immernoch an der Kehrseite brach es schließlich aus Areion heraus.
"Nun, wer seid Ihr? Ein ... ein Dalish?"
Das war schon fast süß und fast zu putzig, um es auszunutzen. Allerdings auch nur fast – es war eine Schande, was die Stadtelfen über die Dalish dachten und sich in ihre Träumereien an Unfug einbauten. Von kinderopfernden Monstern bis hin zu übernatürlichen Wesen mit Gold statt Haar und Silberblick war wirklich alles an Humbug vertreten. Der weißhaarige Elf ließ sich nicht den Spaß nehmen seinem neuen Kumpanen seine Ideen auf möglichst einprägsame Art und Weise auszutreiben.
''Ich bin Melkor. Ein Dalish. Wer nicht gerade das Sehvermögen einer alten Kuh hat oder absolut blind ist, sollte das wohl erkennen.''
Vorsichtig zog er seinen Bogen und spielte mit mehreren Fingern an der Sehne herum.
''Wir lehnen Kleidung im Allgemeinen ab. Sie behindert uns zu sehr beim Jagen. Als Stärkung der Gruppe treffen wir uns einmal alle sieben Monde, um unser Dasein zu feiern. Sehr intensiv. Unsere Religion ist in der Hinsicht recht strikt. Ich stelle dich ihnen gerne vor, du scheinst uns zu mögen.''
Mit einem eindeutigen Blick schnallte er seine Waffe locker an den Sattel der Mähre und begann sie zu der nahe gelegenen Lichtung zu führen, bei der seine Bekleidung wartete. Den einige Minuten dauernden Fußmarsch sollte Areion ruhig nutzen, um Fragen zu stellen.

Forenperser
29.11.2015, 22:20
http://upload.worldofplayers.de/files9/Dethmold_Avatar.jpgMit einem wortlosen Nicken schloss Darius sich dem Söldner an. Er hielt den verletzten Wolf nach wie vor für eine unnötige Last, doch immerhin kümmerte sich Talorr selbst um seinen Köter und versuchte trotz des zusätzlichen Ballasts so schnell wie möglich vorwärts zu kommen. Es würde sich zeigen wie lange das Tier durchzuhalten vermochte, doch für den Moment waren dringendere Angelegenheiten zu erledigen: Sie hatten praktisch keinen Proviant mehr und waren alles andere als sicher. Die Elfen hatten die Verfolgung zwar scheinbar aufgegeben, doch hieß das noch lange nicht, dass sie keiner anderen Gefahr mehr ausgesetzt wären.

Das ungleiche Paar kehrte zur Straße zurück und schauten sich um. Außer ihnen war niemand zu sehen, was für eine derart wichtige Route ungewöhnlich war. Mit ernster Miene ließ Darius sein Auge den Horizont absuchen. Irgendetwas stimmte nicht.
Schweigend setzten sie ihren Weg fort. Klaglos trug Talorr seinen Wolf fast pausenlos und obwohl das Tier gewiss nicht leicht war kamen sie schneller voran als Darius erwartet hätte. Die Physis des Kossith war außerordentlich robust und er war scheinbar gewillt das räudige Pelzvieh den ganzen Weg bis nach Gwaren zu schleppen. In den Augen des Ben-Hassrath reine Energieverschwendung, doch würde er das Thema nicht erneut anscheinen. Im Moment legten sie ein gutes Tempo vor und solange sie nicht in Sicherheit waren wäre es unklug, einen Streit vom Zaun zu brechen.

Sie marschierten bis Mittag und kamen schließlich an eine Stelle an der sich die Straße zur Küste hin neigte und etwas abschüssig wurde. Sie führte weiterhin am Waldesrand entlang und auch wenn Darius zwischendurch immer mal wieder nach Verfolgern zwischen den Bäumen Ausschau hielt erforderte nun etwas anderes seine Aufmerksamkeit: Ein ganzes Stück vor ihnen lag etwas auf der Straße. Er konnte nicht genau erkennen, was es war, doch machte er Talorr trotzdem darauf aufmerksam. Es ließen sich mehrere Objekte ausmachen, die kreuz und quer auf und neben der Straße lagen. Darius' Griff um seinen Stab wurde fester.
Als sie näher kamen erkannten sie, dass es sich um umgestürzte Karren und Wagen handelte, zwischen denen verstreute Güter und, wie sie wenig später feststellen musten, Leichen lagen. Darius tauschte einen stummen Blick mit Talorr während sie sich langsam näherten. Scheinbar das gesamte Hab und Gut der Getöteten lag achtlos verstreut umher. Die Menschen hatten alles was sie besaßen mitgenommen, weswegen Darius sie für Flüchtlinge hielt. Konzentriert ließ er seinen Blick schweifen während er das Trümmerfeld durchschritt. Die Menschen waren regelrecht abgeschlachtet worden, doch fanden sich nur männliche Leichen. Nirgends war der Körper einer Frau oder eine Spur von Gegenwehr zu sehen. Sie waren hinweggefegt und niedergemacht worden. Vermutlich waren Frauen und Kinder verschleppt worden und sahen sich jetzt einem Schicksal gegenüber, das kaum besser war als der Tod. Grausamkeiten des Krieges, hervorgebracht vom Irrsinn einer Welt ohne Ordnung. ,,Durchsucht die Wagen nach Proviant, ich halte derweil Ausschau.", ordnete er an und überblickte die Umgebung. Die Angreifer konnten noch in der Nähe sein.


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Skeptisch ließ er seinen Blick über das wortwörtliche Schlachtfeld streifen. Während Darius die Umgebung überblickte legte Talorr seinen vierbeinigen Freund kurz ab und begann die Szenerie zu durchsuchen. "Hm." Zuerst hatte er an Marodeure gedacht, vor allem deshalb weil keine Frauen unter den Körper zu entdecken waren und es ja hätte sein können dass sie verschleppt worden waren um missbraucht zu werden. Aber die restlichen Spuren passten nicht dazu. Auf einem der Wagen waren Lebensmittel verladen worden. Nach einem kurzen Blick darauf musste Talorr jedoch angewidert feststellen dass nichts davon mehr zu gebrauchen war. Eine schwarze Schicht, wie kriechendes Verderben, hatte sich bereits darüber gelegt. "Oh nein, es wird doch wohl nicht....." Hektisch warf er einen genaueren Blick auf einen der nahe gelegenen Fußabdrücke. "Das hatte ich befürchtet." Nun war er sich sicher. In Eile wandte er sich an Darius. "Wir sollten von hier verschwinden, und zwar sofort! Die dunkle Brut ist hierfür verantwortlich." Doch genau als er das gesagt hatte hörte er ein Knacken und spürte wie der Boden unter ihren Füßen sich zu bewegen schien. "Oh je...."

Sonmoon
29.11.2015, 23:08
http://upload.worldofplayers.de/files9/Maeyaalinh_avatar.jpgMit der Sonne im Nacken stieg Maeya'alinh die kleine Anhöhe empor, auf der sie bei ihrer letzten Wanderung im Vorbeigehen die Schäferhütte gesehen hatte. Das Gras unter ihren Füßen war saftig und grün und zwischen den Halmen schaute hier und da ein Gänseblümchen hervor, das zum Anlaufpunkt für allerlei Hummeln wurde. Einen besseren Platz zum Weiden konnte es kaum geben. Als sie kurz über die Schulter zum Dorf hinab schaute sah sie munteres Treiben in den engen und schlammigen Straßen. Sie staunte immer wieder über die Menschen, die teilweise unter mehr als unwürdigen Bedingungen lebten und trotzdem immer größere Teile der Welt ihr Eigen nannten. Nicht nur das es jeglicher Vernunft entbehrte, Land oder gar die Welt wirklich besitzen zu wollen, gleichzeitig waren durch diese ziellose Ausbreitung Konflikte einfach unausweichlich. Und obwohl sie schon lange unter Menschen wandelte und lebte verwunderte es Maeya'alinh immer wieder, dass ausgerechnet sie nun zum bedeutensten Volk geworden und an die Stelle des ihren getreten waren. Das Leben hielt stets Überraschungen bereit.

Auf der Kuppe angekommen sah sie sogleich die Hütte, um die herum artig ein paar Dutzend Schafe grasten. Der Schäferhund, der die Herde wachsam im Blick hatte schlug sofort an, als er die Elfe erblickte und bellte laut. ,,Hallo, mein Freund, wie geht es Dir?", fragte Maeya'alinh freundlich und ging lächelnd auf das Tier zu. Der Hund hielt inne, schnupperte dann interessiert an der Hand, die ihm entgegengehalten wurde und ließ sich sogleich von der Magierin streicheln, die sich neben ihm ins Gras setzte. ,,Freut mich, Dich kennen zu lernen.", sagte sie, während sie ihn zwischen den Ohren kraulte.
Zaghaft öffnete sich kurz darauf die niedrige Tür der Hütte und heraus trat eine Frau, die so alt zu sein schien wie die Welt selbst. Für Elfen waren Menschenleben zwar kein wirkliches Maß für lange Zeiten, doch unter Ihresgleichen musste die Frau als Urgestein gelten. Sie ging weit vornüber gebeugt und stützte sich auf einen kurzen Stock, der ebenso knorrig war wie ihre Hände. ,,Was machst Du hier, Mädchen?", rief sie mit dünner Stimme, während sie langsam auf Maeya'alinh zukam. Ihre Beine waren dick geschwollen und ihre Füße waren in dreckige Lumpen gewickelt. Die Zeit hatte es nicht gut mit ihr gemeint. Die Elfe erhob sich und kam der Alten entgegen, wobei der Hund nicht von ihrer Seite wich. ,,Hallo, ich suche nach jemandem, der sich im Schlickmorrwald auskennt. Seid Ihr vielleicht schon einmal dort gewesen?", fragte sie, während sie mit der Linken in die Richung deutete, in der der Wald lag. Irgendwo in der Ferne krähte ein Hahn.
,,Schlickmoorwald, hmmm? Was hast Du da zu schaffen? Das ist kein Ort für junge Dinger wie Dich, glaub mir." In der Stimme der Frau lag Misstrauen und ihre Augen ruhten mit zweifelndem Blick auf Maeya'alinh, welche die Schäferin trotz ihrer geringen Größe etwas überragte. Ihr Haar war unter einem grünen Tuch verborgen, doch hingen ihr zwei weiße Strähnen ins von Falten zerfurchten Gesicht. Die Elfe lächelte sanft. ,,Meine Freunde und ich wollen in den Wald gehen, um nach etwas zu suchen. Im Dorf heißt es ein Untier lebe dort.", erklärte sie und ließ dabei erkennen, dass sie nicht wirklich daran glaubte. Sie war sich sicher, dass etwas in dem uralten Wald lebte, aber wenn es ein Untier war, so vermutlich nur in den Augen der Menschen. Viel eher glaubte sie an eine Finte von Ruppert, der von vornherein nicht viel über diese angebliche Bestie erzählen konnte oder wollte.
,,Im Dorf heißt es auch, dass eine rothaarige Frau nur nutzlose Bälger zur Welt bringt und meine Kinder haben sich alle gemacht, also hör' besser nicht auf das Gewäsch dieser Trottel!", schnauzte die Alte und schüttelte ablehnend den Kopf. ,,Und überhaupt: Wieso fragt eine Elfe mich nach dem Wald? Solltet ihr nicht jeden Wald kennen wie eure Handfläche?" Maeya'alinh kicherte. Die Frau mochte alt sein, aber es war noch eine ordentliche Menge Leben in ihr. ,,Nicht alle Wälder sind gleich, wisst Ihr?" antwortete sie, während sie den Kopf des Schäferhundes kraulte. ,,Und dieser Wald hier scheint mir besonders zu sein. Ihr wisst, was ich meine, nicht wahr?" Die Schäferin nickte, legte ihr Misstrauen aber nicht ganz ab. ,,Das kannst Du laut sagen, Mädchen. Er hat seinen eigenen Willen, der Wald. War schon immer so. Man legt sich besser nicht mit ihm an." Maeya'alinh ahnte langsam, wovon die Frau sprach und sah sich in ihrem Gefühl bestätigt. Der Schlickmoorwald war einer der alten Wälder der Welt, wo die Magie in der Luft zu liegen schien und im Wasser etwas war, was die Bäume hochwachsen ließ und lebendig machte. So beschrieben es zumindest Einfallspinsel und all jene, die die Natur nicht verstanden. ,,Ihr kennt den Geist des Waldes, nicht wahr?", fragte Maeya'alinh und war sich sicher richtig zu liegen. Selbst die Menschen spürten die Präsenz des Waldes und nicht selten fingen sie an ihm zu huldigen oder ihn als Geist aufzufassen, der unsichtbar zwischen den Bäumen lebt. Die Augen der Frau wurden groß und sie nickte verunsichert. ,,Ja, wir kennen ihn. Er war schon immer hier, dieses Land gehört ihm. Mein Mann ist heute früh losgegangen, um ihm ein Schaf zu bringen. Er verlangt Gaben und Respekt. Das Dorf schert sich nicht um ihn, deswegen hasst er es!" Die Elfe seufzte leise während sie zuhörte. Der Aberglaube schien hier tief zu wurzeln. In Wirklichkeit war es vermutlich anders herum und der Wald scherte sich nicht um das Dorf, genau so wenig wie um die anderen Menschen. Für ihn waren sie so kurzlebig wie Wimpernschläge und hinterließen keine Spuren. ,,Ich danke Euch.", sagte sie trotzdem. Es wäre sinnlos mit der Alten zu diskutieren und ihre Bräuche schienen harmlos zu sein. ,,Wenn Du wirklich in den Wald gehen willst, dann pass' auf Dich auf und respektiere ihn. Du wirst nicht zurückkehren, wenn Du ihn schmähst!", mahnte die Schäferin noch, während Maeya'alinh sich bereits auf den Rückweg machte. Sie kam um ein kurzes Schmunzeln nicht herum: Ein Mensch, der einer Elfe erklärte, wie sie sich im Wald zu verhalten hatte. Das Leben hielt stets Überraschungen bereit.

Leichten Schrittes kehrte sie ins Dorf zurück und steuerte die Taverne an, vor der Gisele bereits wartete. Die Kriegerin hatte ihre Rüstung angelegt und zog damit einige Blicke auf sich. Maeya'alinh ging auf sie zu und sah von der anderen Seite des Dorfes bereits Elisa kommen, die wie ein Turm zwischen den Bauern aufragte.
,,Ich hoffe ihr hattet einen schönen Vormittag.", grüßte sie die beiden freundlich. Sie war gespannt, was sie in Erfahrung gebracht hatten, auch wenn sie nicht mit vielen Neuigkeiten rechnete. Schlussendlich würden sie erst im Wald herausfinden, was wirklich dort lebte.





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Gisele wäre am liebsten gleich losgegangen und hätte die beiden anderen zurückgelassen. Nach dem Gespräch mit diesen degenerierten Dörflern wagte sie es nicht an einen Erfolg der Frauen zu glauben und hatte sich in Gedanken schon damit abgefunden, dass nur ein Schuss ins Blaue oder in diesem Fall ein Gang ins Grüne ihr Erleuchtung bringen würde. Auf die eine oder die andere Weise. Die Kriegerin ignorierte die ihr zugeworfenen Blicke einfach. Vermutlich hatte keiner der Männer hier auch nur je ein Schwert gehalten, von den Frauen ganz zu schweigen. Alles was über den stinkenden Rand dieses bretterverschlagenen Haufens von einem Dorf hinausging bedeutete den Bewohnern vermutlich herzlich wenig. Was Borin mit seiner Taverne hier wollte, war Gisele ein Rätsel. Zudem hoffte sie inständig, dass Walla ihren Abgang von der Gruppe nicht bereuen würde sobald sie feststellt, dass dieses Dorf nur ein nach Fisch riechender Haufen Hütten war.
Elisa kam als erste zurück. Hoch aufgeschossen war sie schon von weitem gut zu erkennen, denn die Hüttendächer ragten nur knapp über ihr auf. Die Bogenschützin schien recht vergnügt zu sein und spielte beim Gehen mit etwas Goldenem in ihrer Hand herum das an einen Knauf erinnerte. Kurz bevor die Einarmige Gisele erreichte sprang aus Maeya´alinh aus den Schatten hervor, sichtlich guter Laune. Auch Elisa schien, bei näherer Betrachtung, sehr mit sich selbst zufrieden zu sein was Gisele wiederum schwer im Magen lag. Ferelden hatte sich vermutlich gegen sie verschworen! Die Elfe flötete ein Willkommensgruß und erkundigte sich nach der Attraktivität des erblühenden Tages. Die Stahlkugel die Giseles Gedärme hinunterkugelte wurde merklich schwerer. Stattdessen winkte sie nur zum Aufbruch, wobei die verbundenen Glieder ihrer Rüstung metallisch protestierten. Schon zu lange waren sie in den bauchigen Reisetaschen gewesen und das letzte Mal, dass sie die Sonne gesehen hatten war es jene von Antiva gewesen die warm und freundlich gewesen war. Nicht die schwarze Sonne Fereldens, welche die Nässe nicht trocknete und die Kälte tief in die Knochen trieb.
Schweigend folgten die beiden Frauen, wandten sich gen Osten und betraten den Pfad der sie in den Wald führen sollte. Gisele war entschlossen die Sache schnell hinter sich zu bringen und am besten noch heute aus diesem Schiss von einem Dorf abzureisen. Erst nachdem sie die Dorfgrenze hinter sich gelassen hatten, dämpfte Gisele das Tempo in dem sie gegangen war ein wenig. Elisa hatte problemlos mithalten können, doch fürchtete die Kriegerin Maeya´alinh würde dies fehldeuten. Zwar traute sie es der Elfe zu ebenfalls bis ans Ende der Welt marschieren zu können, doch wollte sie nicht so wirken, wie sie sich in Wahrheit fühlte.
„Also isch ´abe kaum etwas erfa´ren. Die Menschén ´ier sind… seltsam“, sagte sie schließlich, als sie auf halber Strecke zu dem nahen Wäldchen waren. „Was ist mir eusch? ´abt I´r etwas ´erausfinden könnén?“
Je dichter sie dem Wald kamen, desto statischer wurde das Rascheln der Blätter. Es war wildstill und dennoch schienen sie sich zu neigen und miteinander zu flüstern. Alle auf einmal, sodass ihr gedämpftes Gespräch wie ein Windhauch schien, der sie durchfuhr. Auch die Bäume schienen sich interessiert zu den Neuankömmlingen zu beugen, die da an dem unsichtbaren Tor zum Wald standen. Wie aus der Tiefe einer Höhle drang das Quarken eines, oder mehrerer Ochsenfrösche an Giseles Ohren, trichterhaft verstärkt durch die Ansammlung der dicken und uralten Stämme, die nur einen kleinen, schmalen Pfad freigaben. Er war von so schlanker Gestalt, dass keine zwei Personen ihn nebeneinander beschreiten konnten. Gisele atmete kurz durch und obwohl sie glaubte, dass auch Maeya´alinh das Recht auf den Platz am Kopf der Gruppe nur zu gerne beansprucht hätte, trat sie zuerst hinein…


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"Das habe ich. Wenngleich es auch nicht gerade meine Definition von 'genauer Information' ist." entgegnete sie. "Die Dörfler werden von etwas heim gesucht. Oder vielleicht auch jemandem. Es scheint in jedem Fall ein Bewusstsein zu haben, da es von den Leuten Abgaben verlangt. Und niemand scheint zu wissen was genau es sein könnte, da es ständig in anderer Gestalt erscheint."
Während sie erzählte folgte sie der Dunkelhaarigen ohne Zögern durch den immer unheimlicher anmutenden Wald. Ein seltsames Gefühl umschlung sie. Es war beinahe so als wollte die Umgebung dass sie enger in sie vordrangen, aber gleichzeitig auch dass ihnen dabei Angst und Bang wurde. "Bah, quelle absurdité." dachte sie sich und versuchte sich selbst zu beschwichtigen. Oder doch nicht? Was konnte sie hier nur erwarten? Sie hatte bisher in Sachen Übernatürlichkeit und Magie nicht so viel Liebenserfahrung, weshalb sie umso aufgeregter war.

Shepard Commander
30.11.2015, 13:12
http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Mealla_portrait.jpg

Stille Wasser sind oft tief, auch wenn das mit den Geheimnissen doch nicht immer zutraf. Artur hatte schließlich schon vorher den Verdacht gehabt das diese Nimue eine hochnäsige Kuh war. Der Vorteil war allerdings bisher gewesen das sie bisher größtenteils den Mund gehalten hatte. Jetzt brachte sie allerdings ihre Sicht der Dinge hervor die alles andere als schmeichelhaft war und vor Selbstgerechtigkeit geradezu triefte. Glücklicherweise besaß Artur jedoch mehr Manieren als ihm Nimue unterstellte ansonsten hätte er sie wohl für diese Unverschämtheit geohrfeigt. Durch den Status als Magierin hatte sie ganz offensichtlich vergessen wo in dieser Welt ihr Platz war. Natürlich waren ihre Erkundigungen im Dorf komplett uneigennützig gewesen, da sie ja keinerlei Interesse hatte das es so schnell wie möglich weiterging. Und für die Wundumschläge erwartete sie anscheinend das man ihr hinterlief um sich zu bedanken, immerhin hatte sie damals Arturs mögliche Danksagungen davongewischt und war verschwunden. Artur hätte ihr im Moment so einiges entgegnen können entschied aber das vor der Schlacht ein schlechter Zeitpunkt für seine offene Meinung war.
"Oh, glaubt mir ich weiß absolut was ihr gesagt habt, genauso weiß ich was ich gesagt habe. Mein Gedächtnis ist in dieser Hinsicht noch im hervorragenden Zustand. Wenn diese Sache erledigt ist können wir uns auch gerne nochmal darüber unterhalten.",antwortete er im kühlen Tonfall und sah durch die Schwärze seines Visiers von oben auf sie herab.
"Eines muss ich jedoch noch vorher anbringen. Wenn ihr ein Problem mit mir habt solltet ihr das vielleicht ein Problem zwischen mir und euch bleiben lassen und nicht über meine beiden Gefährtinnen herziehen. Sie haben ihre Fähigkeiten schon mehrfach unter Beweis gestellt, weswegen ich keinerlei Zweifel an ihrer Produktivität oder ihren Wert habe.", fügte er im Hinblick auf Nimues Kommentar hinsichtlich Morgana und Larissa hinzu. Andere in seine Streitigkeiten hineinzuziehen war ein Charakterzug den er nicht sonderlich schätzte. Vor allem wenn die Person die solche Kommentare äußerte erst seit kurzem mit ihnen reiste.

Mealla beobachtete diese kleine Auseinandersetzung mit mäßigem Interesse. Ihrer Erfahrung nach beschwerten sich Magier fast immer über irgendetwas. Und da die Magier hier im Süden trotz ihrer natürlichen Macht kaum Einfluss besaßen produzierte das bei ihnen vermutlich neben dem alltäglichen Größenwahn auch noch ein paar Minderwertigkeitskomplexe die ebenfalls sehr anstrengend waren.
"Ich möchte mich ja nicht in interne Angelegenheiten einmischen, aber ich würde vorschlagen das wir uns auf den Weg machen. Die Sonne arbeitet in diesem Fall nicht für sondern gegen uns.", unterbrach sie den Starrwettbewerb des Ritters und der Magierin. Beide wandten sich ihr zu. Mealla war äußerlich komplett gelassen, aber diese Zeitverschwendung ging ihr gehörig auf den Nerv.
Der Ritter nickte knapp und da auch die Magierin schon erklärt hatte mitzukommen, war die Sache erstmal erledigt und die Gruppe machte sich auf den Weg in den Wald.

*
Der Weg in den Wald führte die Gruppe am Waldrand vorbei. Artur hatte seinen Ärger über Nimue gerade verdrängt als ihn auf einmal Larissa ihn von hinten ansprach. Der Ritter stoppte kurz und wartete das die Elfe aufschloss. Diese brachte sogleich ihr Anliegen vor, welches Morgana betraf. Offensichtlich machte sich die Dalish Sorge um die Sicherheit der Hexe. Auch wenn es Artur verwunderte das Larissa um die Sicherheit der sich bisher als recht wehrhaften Morgana machte, so musste er ihr doch im stillen zustimmen. Solange Mealla an ihrer Seite war, konnte Morgana keine Magier wirken was sie in diesem Kampf wohl mehr zu einer Belastung als zu einer Hilfe machen würde. Trotzdem gefiel es Artur nicht besonders, denn er glaubte nicht daran das die Kopfgeldjägerin die Macht von Morganas Magie ersetzen konnte. Immerhin würden sie es wohl mit zwanzig Banditen zu tun bekommen, die selbst wenn sie betrunken waren sich wohl kaum ins eigene Schwert stürzen würden. Dennoch ohne Magie war Morgana nur eine recht wehrlose Frau die nicht ins Schlachtgetümmel gehörte. Und Larissas Versprechen klang immerhin ganz vielversprechend auch wenn sich Artur noch daran erinnerte das sie enorme Bedenken hatte einen Menschen zu töten. Dadurch bekam dieses Versprechen einen ganz besonderen Wert und verdeutlichte dem Ritter welche Bedeutung Morganas Sicherheit für die Dalish hatte.
"In Ordnung ich werde ihr sagen das sie zurückbleiben soll, auch wenn ich dafür von ihr wohl eine recht unschmeichelhafte Antwort bekomme. Aber ihr habt recht, ohne Magie ist es zu gefährlich für sie und ich habe wenig Interesse daran das sie anschließend die Kopfgeldjägerin umbringt.", antwortete er verständnisvoll worauf sich die Laune der Dalish zu bessern schien.
"Ich muss euch dann allerdings wohl beim Wort nehmen, auch wenn ich von euren Vorbehalten gegenüber dem Töten weiß. Jedoch werden wir es ohne Magie schwer haben, weswegen wir es schwerer haben werden als sonst. Immerhin sind es wohl um die zwanzig Gegner.", fügte er noch nachdrücklich hinzu. Wenn Morgana nicht mitkam, würde Larissa ihr fehlen mit kompensieren müssen. Und diese Banditen würden keine Fehler verzeihen.
"Ich vertraue euch jedoch, bisher hat sich das immer ausgezahlt. Wir schaffen das schon.", sprach er aufmunternd.

*
Einige Zeit nachdem Larissa verschwunden war, tauchte dann Mordred bei Artur auf. Der Antivaner verkündete das er nicht in der kommenden Schlacht an seiner Seite kämpfen würde. Scheinbar hatte er wenig Lust sich mit irgendwelchen Banditen herumzuärgern und seine Logik hatte seinen üblichen Altruismus besiegt. Irgendwie machte es ihn fast ein wenig sympathischer, auch wenn es nicht der beste Zeitpunkt war. Jedoch hielten die meisten Leute nichts davon ihr Leben umsonst aufs Spiel zu setzen. Auch wenn Mordred den ritterlichen Idealen nacheifern zu schien, war diese Sache das man das Böse bekämpfen und die Schwachen beschützen musste auch bei ihm vom Wert unterhalb seines eigenen Lebens einzuordnen. Artur glaubte zwar das Morgana und Nimue es hervorragend hinbekommen würden auf die Pferde und sich selbst aufzupassen, aber Mordred brauchte das wohl um sich selbst zu bestätigen.
"Wie ihr wünscht, es ist schließlich nicht euer Kampf und ich kann verstehen das ihr nicht für ein paar Bauern euer Leben riskieren wollt. Ich denke zwar das Morgana auf sich selbst aufpassen kann, aber da ich vermute das sie nicht begeistert sein wird hier bleiben zu müssen, könnt ihr vielleicht versuchen zu verhindern das sie auf einmal etwas dummes tut.", antwortete Artur freundlich. Das Gespräch mit Morgana würde vermutlich nicht allzu angenehm werden.

*
Larissa und Mella hatten sich gerade auf den Weg in den Wald gemacht, als Artur sich zu Morgana begab. Diese hatte Larissas Ausrüstung bis auf den Dolch und die Rüstung in Verwahrung genommen und saß nun mit dem Gesicht in Richtung Wald gerichtet.
Es gefiel ihr nicht das Larissa fast ohne Waffen in den Wald verschwand wo zahlreiche Banditen lebten. Gleichzeitg hatte sie jedoch großes Vertrauen in die Fähigkeiten ihrer Freundin, weswegen sie sich nicht allzu große Sorgen machte. Sie bemerkte schließlich Artur der sich ihr von der Seite näherte und scheinbar das Gespräch mit ihr suchte. Morgana sah zu ihm auf.
"Ich wollte euch nur sagen das ihr nachher nicht mit uns kommen werdet, sondern mit Mordred und Nimue hier warten werdet.",sagte er im ruhigen Tonfall. Morgana erhob sich äußerst geschwind und sah ihn ungläubig an.
"Wie bitte ? Seid ihr verrückt geworden Artur ? Ihr denkt das ich hier untätig sitzen bleibe während ihr euer Leben riskiert ?", fragte sie beleidigt und sah ihn durchdringend an mit einem Blick der sich durch Arturs Helm zu bohren schien.
"Es ist nicht so das ich eure Fähigkeiten geringschätzen würde, ihr wisst das dem nicht so ist. Aber Fakt ist, dass ihr während wir von dieser Mealla beglitet werden ihr nicht zaubern könnt. Und ich habe kein großes Intersse das ihr sie anschließend umbringt weil sie euch zaubern gesehen hat. Aber ohne Magie könnt ihr euch nicht verteidigen, weswegen es zu gefährlich für euch ist."
"Ich entscheide wohl was gefährlich für mich ist. Und wenn ich dabei bin kann ich euch im Notfall immer noch helfen, so wie damals in Denerim. Es nützt mir nichts wenn mein Geheimnis sicher bleibt, aber ihr und Larissa deswegen sterbt. Vor allem da ihr scheinbar vorhabt zu dritt, mit einer unbekannten Elfe gegen zwanzig Gegner zu kämpfen. Mordred scheint ja hierzubleiben und Herdwächter zu spielen wie mir scheint. Das klingt in meinen Augen zu riskant.", antwortete sie ehrlich wobei ehrliche Sorge vor allem hinsichtlich Larissa mitschwang. Dies war der erste richtige Kampf gegen Menschen für die Dalish und Artur wollte das Morgana nicht ihr helfen konnte.
"Wir werden das schon schaffen und diese Mealla scheint keinen unfähigen Eindruck zu machen. Es bringt nichts wenn ihr mitkommt und wir darauf achten müssen das ihr nicht in einen Kampf verwickelt werdet. Ich bewundere euren Mut, aber es ist besser ihr bleibt hier.",sagte Artur entgegenkommend aber entschlossen. Morgana nickte resigniert, sie wusste das er Recht hatte.
"Also gut Artur ich werde mich eurem und vermutlich auch Larissas Wunsch beugen und hier bleiben. Aber gefallen tut es mir nicht. Ich war bisher bei jedem großen Kampf unserer Gruppe dabei und habe wohl entschieden dazu beigetragen das wir alle lebend davongekommen sind. Ich habe ein ganz mieses Gefühl bei der Sache.", erklärte sie niedergeschlagen.
"Ihr müsst mir aber versprechen das ihr auf Larissa aufpasst. Ihr wisst über ihre Vorbehalte und ich kann ihr dieses Mal nicht helfen. Versprecht ihr mir während der Schlacht auf sie achtzugeben ?", fragte sie entschlossen und mit ehrlicher Sorge.
"Ich habe euch beiden geschworen euch zu helfen wenn es nötig ist und ich halte mich daran. Macht euch keine Sorgen, ihr wisst genauso gut wie ich das sie äußerst fähig ist.", erklärte er aufmunternd. Morgana nickte zustimmend, auch wenn ihre Bedenken immer noch nicht zerstreut waren.

*
Durch den Wald pirschen war eine äußerst nervige und lästige Angelegenheit wie Meall erneut feststellen musste. Sie tat so etwas weder häufig noch selten noch gerne. Überall Äste und knackende Zweige, die viel zu viele Geräusche machten. Sie konnte sich hervorragend auf offenem Gelände oder in Städten unbemerkt annähern, auch zu Pferde, aber der Wald war wirklich nicht ihr Terrain.
"Viridis. Viridis am Arsch.", dachte sie während sie durch das Unterholz kroch und versuchte der Dalish leise zu folgen, welche sie zwischendurch ermahnte leise zu sein. Der Name der für sie ausgedacht worden war passte nun wirklich nicht gut. Normalerweise hatten sie die Wälder mit mehreren durchjagt und die Beute herausgetrieben. Oder aufgescheucht und solnage gejagt bis das Zielobjekt erschöpft zu Boden sank. Allerdings waren beide Vorhaben gegen eine Übermacht eine äußerst dumme Angelegenheit. Vor allem da sie sowohl Speer als auch Bogen beim Pferd gelassen hatte. Beim durch den Wald turnen erschien ihr das äußerst störend und die Schwierigkeiten die sie jetzt schon plagten bestätigten sie in ihrer Entscheidung. Beim Erreichen des Lagers stellte sie jedoch fest das sie vermutlich auch aufrecht und mit einem Liedchen durch den Wald hätte spazieren können, denn die Wachbereitschaft der Banditen war kaum existent. Leise betrachteten sie und die Dalish die Banditen. Diese saßen feixend und johlend am Feuer, sich am lustigen Banditenleben erfreuend. Dann kam jedoch jemand hinzu den Mealla sofort als Anführer identifizierte. Sie hatte die Beschreibungen aus dem Dorf von den Anderen gehört und erkannte jetzt sofort das der Anführer einer dieser Ochsenmenschen war. Natürlich die Banditen benahmen sich wie ein Rudel wilder Tiere, da war es ja nur natürlich das sie von einem geführt wurden. Der Anfürher war martialisch gekleidet und trug eine schwere Axt. Mealla schnaubte verächtlich, sie hätte ihm gerne einen Pfeil in den Schädel gejagt und dann denselben vom Rumpf getrennt. Leider waren da noch ein dutzend Hindernisse und die Tatsache das sie ihren Bogen nicht dabei hatte.
"Später mein Süßer. Dann werde ich mir deinen hässlichen Kuhschädel holen.", dachte sie mit einem bösen Blick in Richtung Banditenlager. Sie sah sich um, ein wenig entfernt von hier sah sie eine kleine Erhöhung von der man ein besseres Zielfeld hatte. Von dort aus konnte man die Banditen garantier gut unter Feuer nehmen. Es würde auch nicht schwer werden dort ungesehen hinzukommen. Sie hatte genug gesehen und beschloß das es Zeit war den Ritter zu holen.
"Ich denke wir haben genug gesehen. Machen wir uns zurück ins Lager und benachrichtigen den Ritter.", antwortete sie flüsternd.

*
Schließlich kamen die beiden Elfen wieder zurück aus dem Wald und berichteten was sie beobachtet hatten. Die Information das die Wachbereitschaft der Banditen gering war und sie größtenteils betrunken waren. Das der Anführer ein Qunari war, kam unerwartet aber in solchen Zeiten musste man mit allem rechnen. Artur erinnerte sich noch an seinen letzten Kampf mit so einem Riesen und das war nicht umbedingt ein Zuckerschlecken gewesen. Immerhin schien dieser neben seinem fragwürdigen Kleidungsgeschmack auch mobil eingeschränkt zu sein, was ihn vielleicht ein wenig ungefährlicher machte.
" Wir sind nur zu dritt. Nun ich denke am klügsten wird es sein soviele wie möglich mit Pfeilen zu töten bevor sie bemerken was passiert. Wie sieht es mit dem Schussfeld für euch aus ?", erkundigte sich Artur nachdenklich bei Larissa und Mealla. Die Kopfgeldjägerin antwortete prompt.
"Nun der Hof ist frei und bietet freie Sicht. In der Nähe der Hütte habe ich eine Anhöhe gesehen von der man die Banditen relativ gut und geschützt ins Visier nehmen kann. Eure Jägerin und ich können sie von dort aus unter Beschuss nehmen und ihre Zahl reduzieren. Natürlich besteht die Gefahr das sie sich in die Hütte zurückziehen oder noch wahrscheinlicher einen Ausfall machen. Für diesen Fall könntet ihr dann die durch die Palisaden künstlich herbeigeführten Verengungen nutzen und ihnen den Weg versperren. Ich werde meinen Speer mitnehmen kann euch also im Nahkampf zur Hilfe kommen wenn es erforderlich ist. Wir müssen nur verhindern das sie in den Wald ausbrechen, dann könnten sie und mit ihrer Überzahl einkreisen, oder entkommen."
Mealla sagte gar nicht erst wie schwer es sein würde zu dritt so eine große Menge einzukesseln. Allerdings hatte sie schon damit gerechnet das die Kräuterfrau sie nicht im Kampf begleiten würde. Die Magerin und der Antivaner würden sich wohl kaum die Hände schmutzig machen immerhin hatten sie ja keinen Anreiz dazu. Ohnehin schien Mealla diese Gruppe ein teilweise fragiles Gebilde zu sein wie der Streit zwischen der Magierin und dem Ritter gezeigt hatte. Sich freiwillig untereinander zu unterstützen schienen sich nur die drei Söldner der Gruppe, den Grund er anderen beiden sie zu begleiten konnte sich Mealla nicht richtig erklären.
"Und wie kriegen wir es mit, falls ihr die Lage nicht mehr unter Kontrolle habt und ihr in Schwierigkeiten steckt ?", fragte Morgana der dieser Plan leicht optimistisch erschien. Sicherlich würden sich die Banditen nicht einfach wie Lämmer abschießen lassen.
"Wenn es schiefläuft werden euch wohl entweder Banditen oder wir entgegenkommen. Ich kann euch leider keine Brieftaube schicken.", antwortete Artur, eine Antwort die Morgana absolut nicht zufriedenstellte. Wieder brachte sich Mealla ein. In ihrer Hand hielt sie einen Pfeil an dem eine große Kugel befestigt war in die einige Schlitze eingelassen waren.
"Das hier ist ein Signalpfeil. Beim Abschießen in den Himmel erzeugt er ein lautes hohes Pfeifen das man selbst im Schlachtenlärm vernimmt. Wenn ihr ihn hört dann wisst ihr das die Lage bei uns nicht so vielversprechend ist und könnt euch auf einen Rückzug vorbereiten.", erklärte sie der Schwarzhaarigen freundlich. Vermutlich wollte die Kräuterfrau nicht aufeinmal von irgendwelchen Banditen überannt werden sondern genügend Zeit zum abhauen haben. Mealla konnte das nachvollziehen, wenn sie den Banditen in die Hände fiel würde sie wohl kein schönes Restleben haben. Morgana nickte jetzt ein wenig zufriedener. Der Gedanke das sich die drei doch noch irgendwie bemerkbar machen konnten beruhigte sie ein wenig.
"Gut, wir sollten uns fertig machen und dann aufbrechen. Nehmt mit was ihr braucht, den Rest lassen wir bei den Anderen zurück.", sprach Artur entschlossen zu den beiden Elfen mit denen er den Kampf bestreiten würde. Beide nickten und begannen sich bereit zu machen.
Mealla hängte sich ihren Bogen um die Schulter und holte dann ihren Speer aus der Hülle. Das Speerblatt funkelte leicht im Sonnenlicht und die leicht geflammte Schneide hob sich von der Umgebung ab. Mealla holte eine kleine Flasche und einen Lappen hervor und begann die den Speer mit einer dünnen Flüssigkeit einzuschmieren. Es war ein Gift "Das letzte Zucken" eine Substanz die im Körper partielle Lähmungen und leichte Spasmen hervorrief. Nicht tödlich,aber effektiv um den Gegner auszuschalten und zu schwächen. Sie ließ den Speer einmal schnell mit einer Hand um ihren Körper kreisen. Sie war bereit diesen Kuhschädel auszuschalten und sich die Skalps seiner kleinen Freunde zu holen.

Nachdem Morgana Larissa ihre Ausrüstung gegeben hatte und diese sich angezogen hatte, nahm sie die Elfe noch kurz beiseite und ging zu einer Stelle wo die beiden von den anderen nicht gesehen werden konnte. Sanft nahm sie die behandschuhten Hände der Elfe in ihre eigenen und sah ihr mit leichter Sorge in die Augen.
"Es gefällt mir nicht euch beide nur mit dieser Mealla gegen diese Banditen kämpfen zu lassen. Wer weiß was ihr beiden anstellt wenn ich nicht da bin um auf euch aufzupassen.",sagte sie mit einem leichten Lächeln auch wenn ihr Blick ehrliche Sorge ausstrahlte.
"Sag nichts ich weiß, das ich nicht mitkommen kann ohne das es Konsequenzen hätte. Ansonsten hätte ich Artur nicht zugestimmt wenn ich es nicht selbst eingesehen hätte. Trotzdem gefällt es mir nicht hier zu sitzen und nichts zu tun, während ihr euer Leben aufs Spiel setzt. Auch wenn ich nach Aussage von Nimue ja genauso wie du nicht besonders produktiv bin.", sprach sie und lächelte wieder gequält. Letzendlich würde sie notfalls darauf pfeifen was sie durfte und was nicht, aber zunächst musste sie hoffen das alles gut ging.
"Tu mir einfach den Gefallen und sei vorsichtig Ma Vhenan, ich will dich garantiert nicht wegen ein paar jämmerlichen Banditen verlieren.", sagte sie und gab der Dalish einen festen Kuss und umarmte sie kurz. Dann sah sie Larissa noch einmal aufmunternd an.
"Viel Glück Larissa. Ich weiß das du es schaffst.",sagte sie zutraulich und schenkte der Elfe noch ein motivierendes Lächeln.


http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/TxGIDkV4csRmordred_klein.png

Larissa schwieg während Mealla die Erkenntnisse aus dem Wald sofort bei Artur ablud, vermutlich um ihren Wert unter Beweis zu stellen und so das exorbitante finanzielle Zugeständnis zu rechtfertigen. Die Elfe erschauerte innerlich während Artur in gelassener Routine seinen Schlachtplan vortrug. Möglichst viele mit Pfeilen töten, klang bei ihm so einfach. Irgendwie war ihr ohnehin immer unwohler bei der Sache. Auch wenn Morgana nicht mitkämpfte und sie sich somit keine Sorgen um deren Leben machen musste, hatte sie doch eine berechtigte Angst um das Eigene. Zwanzig Mann, einige davon vielleicht sogar gute Kämpfer und im Gegensatz zur Dunklen Brut nicht nur von Raserei erfüllt. Wie viele könnte Artur allein stemmen ehe sie ihn umzingeln oder in seiner schweren Rüstung zu Boden reißen würden? Wie viel Wert würde die Kopfgeldjägerin ihrem Viertel der Belohnung beimessen und wie viel Wert dem Leben ihrer temporären Gefährten, wenn sich das Blatt gegen sie wandte? Wäre es nicht wahrscheinlicher, dass die Elfe Reißaus nehmen würde? Was Larissa jedoch am wenigsten verstand war, warum Artur und Mealla so unbedingt die ganze Bande auf einmal erledigen wollten. Nur auf den Anführer waren die vierzig Goldtaler ausgesetzt, die anderen Banditen waren lediglich eine Zulage. Wieso also nicht nahe des Waldrandes warten und ihn und seinen kleineren Haufen Reiter überfallen? Oder wieso nicht das Lager attackieren, wenn die Reiter auf der Suche nach leichter Beute ausgeflogen waren? Dort hätten sie einen Hinterhalt legen, Fallen installieren und sich einen guten Schlachtplan ausdenken können. Larissa verstand von Taktik nicht halb so viel wie Artur, das wusste sie selbst, doch schien dieser Angriff ihr ein halbgares Unterfangen zu sein, angetrieben von der falschen Elfe.
Dennoch, die Götter würfeln nicht und Artur hatte seine Entscheidung gefällt.

Mordred beobachtete das Ganze mit gemischten Gefühlen. Einerseits hielt er die Drei für töricht sich der Übermacht zu stellen, andererseits waren Banditen in der Regel keine wirklichen Gegner für einen Ritter. In Antiva hieß es, dass ein Ritter aus Nevarra oder den Freien Marschen zwölf Soldaten ersetzte, ein Chevalier aus Orlais sogar zwanzig. Und Larissa war eine sehr gute Bogenschützin. Wenn Mealla so gut war, wie sie vorgab zu sein…
Immerhin schien die Elfe eine umfassendes Wissen ihres Faches zu besitzen, denn neben der Wahl des richtigen Bogens präparierte sie auch noch ihren Speer mit Gift wie es der Antivaner vor einem Kampf selbst gern tat. Ihr Speer schien, wie ihre Bögen, Qualitätsarbeit zu sein. Es würde sich zeigen ob diese Arbeiten und ihr Umgang damit sie retten würde. Und eben dies war seine zweite Gefühlsregung die vornehmlich Larissa galt. Die Elfe schien, so glaubte er, sich unwissend in etwas verrannt zu haben, dass nicht zu ihr passte. Artur lebte dieses Leben schon ewig und Mealla hatte diesen Weg sogar selbst gewählt, doch Larissa war aus der Not heraus, aus der Freundschaft und der Einsamkeit die mit der Vernichtung ihres Clans gekommen war zu einer Söldnerin geworden. Mordred jedoch war sich nicht sicher, ob dies wirklich ihr Weg war und er fürchtete, dass sie wenn sie ihm folgen würde, dabei unterginge. Und eben dies bescherte ihm das Unwohlsein, dass tief in seinen Eingeweiden rumorte. Die kleine, naive Larissa die sich nicht einmal gegen einen zotteligen Dorfprediger durchsetzten konnte sollte nun gegen einen Haufen blutrünstiger Banditen antreten? Ihm erschien dies irrsinnig, doch konnte er sie wohl kaum davon abhalten. Sie war zu treu, als dass sie Artur im Stich lassen würde und der Ritter war zu stolz vor der Kopfgeldjägerin zuzugeben, dass der Plan zu löchrig war um ihn umzusetzen. Es blieb also nur zu hoffen, dass die Fähigkeiten der Drei denen Banditen überlegen blieben und der Überraschungseffekt den Unterschied machte.
Die Gruppe bezog Stellung auf dem Hügel auf der Gegenseite des Waldes, getrennt durch die Straße und zwar nur sanft gehoben aber dennoch einen Überblick gewährend. Der einzige Baum dort diente zum Anbinden der Pferde, um den Stamm herum schichteten die Mitglieder ihre Habe auf. Die Angreifer wählten daraus ihre Ausrüstung, der Rest sollte von den sechs Augen der Zurückbleibenden bewacht werden. Es würde ihnen alles, vielleicht mit Ausnahme von Nimue, schwer fallen Artur und Larissa ins Unbekannte aufbrechen zu lassen und noch schwere würde es werden sobald die ersten Schreie und Kampfesgeräusche aus dem Wald dringen würden.
Larissa würde ihr Schwert hier lassen, es würde ihr ohnehin nichts nützen. Ebenso ließ sie ihren Mantel in Morganas Obhut zurück zog sich aber Unterarmschienen an, ebenso wie ihre Lederhandschuhe aber kein Hemd. Sollten die Kerle doch anhand ihrer Tätowierungen sehen, dass sie einer Dalish gegenüber standen! Morgana kam zu ihr, sprach besorgt auf sie ein was Larissa auch nachvollziehen konnte. Wenn sich die Magierin genau so viel Sorgen um die Elfe machte wie andersherum wäre dies für Morgana wirklich nicht leicht. Ihre Versuche die Dalish aufzumuntern waren nett aber etwas ungestüm. Dennoch lächelte Larissa nachdem die Hexe sie geküsst hatte und sie drückte.
„Du willst mich garantiert nicht wegen ein paar Banditen verlieren? Wären dir ein paar silberne Ritter lieber?“, scherzte sie und lächelte leicht. „Mach dir keine Sorgen, Artur kann bestimmt besser kämpfen als die alle zusammen.“


*

Es war noch hell wenn der Tag seine Jugend auch schon längst hinter sich gelassen hatte als das Trio bewaffnet und kampfbereit aufbrach. Langsam schritten sie den Hügel hinab, die Blicke der anderen Drei im Rücken. Sollte jemand aus dem Wald geschaut haben, würde er sie wohl kaum für eine Gefahr halten, dennoch schwenkten sie rechts und betraten den Wald nicht auf dem ausgetreten Pfad den die Banditen benutzten. Artur würde an einer Engstelle wie dem Tor oder einem Bruch in der Palisade wohl den Vorteil der Überzahl verringern können, war dort jedoch recht unbeweglich. Vorsichtig, aber weitaus schneller und lauter als bei der Pirschaktion näherten sie sich dem Lager. Das Gerede der Banditen war schon von weitem zu hören und riss auch nicht ab, bis die Drei so dicht am Lager waren, dass es für einen Plan Zeit wurde. Artur ragte hoch über den Gebüschen auf, ähnelte einem Baum aber so sehr, dass vermutlich niemand ihn beachtete. Larissa schaute in die Bäume. Sie ragten hoch auf, boten viel Deckung und ausreichend Platz zum Klettern. „Ich steige hinauf und schieße von dort“, sagte sie. Die anderen Beiden schienen keine Einwände zu haben, was entweder bedeutete, dass der Plan gut war oder aber eigentlich jeder für sich und alle ohne wirklich taktisches Vorgehen kämpfen würden. Also beschloss Larissa ihre Erfahrung der Jagd einfach auf den Kampf umzulegen: „Mealla, Ihr und ich sollten die Leute die dicht bei der Hütte sind zuerst töten und somit die Tie… die Feinde die vielleicht ins Haus flüchten würden mehr in die Hofmitte treiben. Wenn sich die Leute in der Hütte verbarrikadieren kommen wir wohl kaum an sie ran, außer wir räuchern sie aus.“
„Dafür wäre Morgana natürlich nützlich gewesen“, dachte sie sich im Stillen und fragte sich, ob Artur gerade denselben Gedanken hatte.
Der Aufstieg war leicht. Larissa kletterte auf Bäume fast so flink wie sie durch den Wald rannte. Ein paar Griffe hier, einen Schwung dort und schon saß sie fast in der Baumkrone, zog sich den Bogen von der Schulter und einen Pfeil aus dem Köcher. Sie legte ihn auf und spannte. „Falon´Din, Gott der Toten lehre meine Hände zu Kämpfen, meine Finger den Krieg!“ Sie sah auf Artur hinab der einem Eindringling gleich durch den schönen Wald stapfte und alles auf seinem Weg niederstampfte. Die andere Elfe war verschwunden, doch tauchte nun ein Mann bei der Palisade auf. Sie hatte ihn heute schon gesehen, den hässlichen Trinker mit der Hirnhaube und nun schaute er, einen Speer in den Händen, direkt in Arturs Richtung. Es war so weit und Larissa musste tun, was getan werden muss. Spannen und schießen war eine fließende Bewegung bei der Elfe. Wenn sie ein Ziel ausgewählt hatte, war es so gut wie erledigt, denn Elfen sind die besten Bogenschützen der Welt! Larissa sog tief Lust durch geweitete Nasenlöcher, füllte die Lunge während sie die Waffe spannte und hielt den Atem an. Dann, ganz langsam entließ sie die Luft stoßweise durch ihre Lippen, sanft gesäuselt wie ein Windhauch und während ihr Herz laut aber gleichmäßig und ruhig in ihrer Brust schlug schnellte der weißgefiederte Pfeil von dem Bogen, huschte surrend zwischen Bäumen hindurch bohrte sich schließlich mühelos durch das Auge des Wachmannes, durchdrang seinen Schädel und trat auf der Rückseite wieder aus. Rücklings stürzte der Getroffene und war tot ehe er auf dem Boden aufschlug. Larissa atmete den Rest der kühlen Waldluft aus und starrte auf das, was sie angerichtet hatte. Benommene Taubheit erfüllte sie und doch war sie dieselbe wie immer, oder viel eher dasselbe wie immer: eine Jägerin im Wald.

Mordred lehnte sich gegen den Baum und schaute auf die Stelle wo die drei Angreifer im Wald verschwunden waren. Nimue saß irgendwo rückwärtig von ihnen und las. Die Magierin schien das Ganze völlig kalt zu lassen während Morgana ein Stück schräg vor Mordred stand und ebenfalls gen Wald schaute. Der Antivaner war sich sicher, dass sie die Ohren spitze um jedes ach so kleine Geräusch einzufangen.
„Ihr habt Larissa geküsst“, sagte er schließlich als hätte er dies erst jetzt festgestellt und lächelte dabei schräg. „Hättet Ihr mich auch so geküsst, wenn ich gegangen wäre?“

Deeman
30.11.2015, 14:54
Feia (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1440448-5-Die-Gedanken-eines-Menschen-sind-sein-K%C3%B6nigreich/page9?p=24495271&viewfull=1#post24495271)

http://upload.worldofplayers.de/files10/Kopie_von_Qunari_DA.jpg

"Zu wenig..." raunte die adrette Dunkelhäutige dem Kossith entgegen. Katahs brummte missmutig und schaute nachdenklich zur Türe. "Dann nimm meine Dienerin!" schoss es aus ihm heraus. Ria hob eine Braue an "Etwa das Spitzöhrchen was du mitgebracht hast?" leichte Ungläubigkeit schwang bei der Frage mit. Einige Momente schwiegen sie sich an. "Welche denn sonst, hm? Sie ist nur Ballast für mich und wäre doch schade drum wenn sie von den schrägen Modeteufeln getötet wird" meinte er darauf salopp und gab sich alle Mühe um die Dame gegenüber zu überzeugen.
Ria grübelte sichtlich vor sich hin, nach einigen Momenten nickte sie dann. Sie schnippste einmal laut mit dem Finger worauf sich die Tür öffnete. Zwei gut aussehende Männer, jeweils ein Mensch und Elf, kamen herein. Ria erhob sich und flüsterte beiden etwas ins Ohr. Sie nickten so als hätten sie einen Befehl erhalten und verließen den Raum auch wieder ohne weitere Fragen. "Die beiden werden sich gut um meine neue Errungenschaft kümmern" meinte sie vergnügt. "Und nun zu unserem Geschäft, die Orlaisianer sind in großer Zahl in der Stadt. Ihr Anführer ist ein Magier namens Liosal. Seine Lakaien erzählten immer wieder etwas von einer Kiste und dass deren Inhalt wohl sehr...interessant sei" plauderte sie ausführlich. Katash lauschte aufmerksam und nickte. "Immer schön Geschäfte zu machen, meine Liebe!" im Vorbeigehen gab er Ria einen Klaps auf den Hintern und verließ das Zimmer. Ohne weitere Umschweife ließ er sich zu einem geheimen Ausgang führen.

numberten
30.11.2015, 16:57
Feia (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1440448-5-Die-Gedanken-eines-Menschen-sind-sein-K%C3%B6nigreich/page9?p=24495271&viewfull=1#post24495271)

http://upload.worldofplayers.de/files10/Kopie_von_Qunari_DA.jpg

"Zu wenig..." raunte die adrette Dunkelhäutige dem Kossith entgegen. Katahs brummte missmutig und schaute nachdenklich zur Türe. "Dann nimm meine Dienerin!" schoss es aus ihm heraus. Ria hob eine Braue an "Etwa das Spitzöhrchen was du mitgebracht hast?" leichte Ungläubigkeit schwang bei der Frage mit. Einige Momente schwiegen sie sich an. "Welche denn sonst, hm? Sie ist nur Ballast für mich und wäre doch schade drum wenn sie von den schrägen Modeteufeln getötet wird" meinte er darauf salopp und gab sich alle Mühe um die Dame gegenüber zu überzeugen.
Ria grübelte sichtlich vor sich hin, nach einigen Momenten nickte sie dann. Sie schnippste einmal laut mit dem Finger worauf sich die Tür öffnete. Zwei gut aussehende Männer, jeweils ein Mensch und Elf, kamen herein. Ria erhob sich und flüsterte beiden etwas ins Ohr. Sie nickten so als hätten sie einen Befehl erhalten und verließen den Raum auch wieder ohne weitere Fragen. "Die beiden werden sich gut um meine neue Errungenschaft kümmern" meinte sie vergnügt. "Und nun zu unserem Geschäft, die Orlaisianer sind in großer Zahl in der Stadt. Ihr Anführer ist ein Magier namens Liosal. Seine Lakaien erzählten immer wieder etwas von einer Kiste und dass deren Inhalt wohl sehr...interessant sei" plauderte sie ausführlich. Katash lauschte aufmerksam und nickte. "Immer schön Geschäfte zu machen, meine Liebe!" im Vorbeigehen gab er Ria einen Klaps auf den Hintern und verließ das Zimmer. Ohne weitere Umschweife ließ er sich zu einem geheimen Ausgang führen.

http://upload.worldofplayers.de/files10/Feieobenohne_mini.jpg

Feia hatte ein nettes Gespräch mit Alana geführt und dabei einige nützliche Informationen erfahren. Immerhin gab es neben Tavernenwirten und Bettlern keine besseren Quellen in einer Stadt als Huren. Schließlich musste die andere Elfe jedoch gehen da Kundschaft auf sie wartete und Feia blieb alleine am Tisch zurück. Sie wunderte sich schon ein wenig das der Kossith so lange brauchte, selbst wenn er das Geschäftliche mit dem Privaten verband. Letztendlich begann sie sich langsam zu langweilen und das war ein Zustand den sie überhaupt nicht gerne innehatte. Sie überlegte ob sie einfach mal unschuldig klopfen sollte, oder vielleicht einfach gehen. Immerhin wusste sie wo dieses Treffen stattfinden sollte und wer diese Kiste hatte. Jedoch fand sie es als recht unhöflich einfach ohne ein Wort zu verschwinden und auch wenn sie wenig Wert auf Etikette oder gewählte Worte legte, so war ihr die alltägliche Höflichkeit doch recht wichtig. Gerade als sie aufgestanden war und sich nach dem Qunari erkundigen wollte, kamen auf einmal zwei Männer aus einer Tür die zielstrebig auf sie zu steuerten. Der eine war ein Mann etwa einen Kopf größer als Feia und der andere ein Elf höchstens ein paar Zentimeter größer als sie selbst. Für eine Elfe war sie recht groß, weswegen sie auch häufiger mal Männer ihrer Rasse überragte. Beide waren von äußerst adrettem Aussehen, weswegen sie wohl nicht als Türsteher zu bewerten waren, sondern wohl vielmehr der Belegschaft im horizontalen Bereich zuzuordnen waren. Schließlich blieben beide vor der Elfe stehen.
"Ihr seid die Elfe welche mit Katash dem Qunari gekommen ist ?", fragte der Elf höflich. Feia wunderte sich über die Frage nickte aber knapp. Es kam ihr sehr bizarr vor das sie die beiden Gigolos sowas fragten.
"Das ist richtig. Wisst ihr wo er ist ? Ich warte schon eine gefühlte Ewigkeit auf diesen Kerl.", antwortete sie freundlich, beäugte jedoch die beiden Lustknaben kritisch. Die beiden lächelten und schauten sich kurz gegenseitig an.
"Oh er ist vorhin verschwunden. Dabei hatte er noch ausstehende Posten bei Herrin Ria, die er jedoch abgegolten hat das er euch dem Haus überschrieben hat. Es sieht so aus als würdet ihr jetzt hier arbeiten.", erklärte der Mann mit einem schadenfrohen Lächeln. Feia sah ungläubig in sein schönes Gesicht mit dem blondgelockten Kopf. Hatte sie gerade richtig gehört. Hatte dieser drreckige Kuhschädel sie verschachert wie ein Stück Vieh ? Blitzartig fror ihre gute Laune ein und Wut kochte in ihr hoch.
"Hat er das ? Das ist ja interessant. Schön zu hören das er mit Sachen handelt die ihm nicht gehören. Dreckiger Pirat.",sagte sie mit unterdrückter Wut. Der Blondschopf packte sie am Arm und sah sie recht hochnäsig an.
"Kommt mit Kleine, wir suchen euch ein passenderes Outfit und dann machen wir euch mit allem hier bekannt.",sagte er leicht schadenfroh. Feia warf ihm einen wütenden Blick zu und schlug seine Hand weg. Sie war kurz davor die Beherrschung zu verlieren.
"Erste und letzte Warnung Arschgeige. Fass mich nicht an !", sagte sie zornig wobei sie jedes Wort ihres letzten Satz einzeln betonte.
Die beiden Männer waren solchen Widerspruch scheinbar schon gewohnt und packten nun beide jeweils einen Arm der Elfe, wobei ihre weichen Hände und ihr nicht sehr fester Griff zeigten das dies nicht ihre normale Tätigkeit war. Feias Geduld war jedoch endgültig ausgeschöpft und so waren diese beiden Männer die ersten welche ihre Wut auf den Piraten abbekamen.

Mit einer schnellen Bewegung wand sie sich aus den Griff der beiden, packte den Arm des Elfen drehte ihn auf seinen Rücken und gab ihm anschließend einen Fußtritt in den Hintern, sodass dieser mit voller Wucht gegen die nahestehnde Wand knallte und sich taumelnd das Gesicht hielt. Der blonde Mann packte sie ambitioniert von hinten an der Schulter und zog sie zu sich rüber. Feia befreite sich aus dem Griff, drehte sich einmal um die Achse und gab ihm einen Tritt in die Kniekehle der ihn zusammensacken ließ. Im gleichen Atemzug, packte sie den Nacken des Angreifers und schlug sein Gesicht mit Schwung auf die Tischplatte, woraufhin ein knacken verdeutlichte das seine Karriere als Prostituierter wohl ein jähes Ende genommen hatte. Feia war jedoch noch zu geladen um irgendeine Art von Mitleid zu empfinden und ließ den Blondschopf lieber in Ruhe seine blutende Nase halten, während sie sich Richtung Ausgang begab. Allerdings war der Tumult nicht unbemerkt geblieben sodass ihr jetzt der Türsteher entgegenkam mit einem formidablen Prügel in der Hand, scheinbar wild entschlossen das Hausrecht durchzusetzen. Er sah sich um und stellte sich der Elfe in den Weg.
"Was ist denn hier passiert. Was soll der Scheiß, Spitzohr ?",fragte er und verwies auf den zusammengekrümmten Mann.
"Ich wollte etwas schönes kaputt machen. Und jetzt aus dem Weg du Trottel, sonst werde ich richtig wütend.", fauchte sie den wohl um drei Kopf größeren Mann wütend an. Dieser schien mit dieser Antwort nicht zufriedengestellt und holte stattdessen mit seinem Knüppel aus, einem Schlag den die Elfe jedoch unterwanderte und mit ihrem Stiefel seitwärts gegen sein rechtes Knie schmetterte, was ihn dazu brachte sich auf ihre Höhe zu begeben, wodurch sie seinen Kopf zu packen bekam und diesen ruckartig auf ihr Knie fahren ließ. Ein weiteres unschönes Geräusch verkündete die zweite gebrochene Nase des Abends, aber anders als der Lustknabe war es für den Türsteher wohl nicht das erste Mal, sodass er versuchte nach Feia zu greifen, was aber durch seine Benommenheit in Leere ging und er stattdessen an ihr vorbeirannte und einen Stützpfeiler küsste, der ihm bei dieser Begegnung ein paar Zähne kostete. Feia nutzte derweil die Gelegeneheit und verließ das Bordell durch die unbewachte Tür. Ihr Wut war immer noch ungebrochen und nachdem sie sich der lästigen Hindernisse entledigt hatte konnte sie sich der Quelle ihres Ärgers widmen.
"Lump. Stinkender Pirat. Vache. Couillon.", fluchte sie leise und rückte ihren Rucksack zurecht, den sie zum Glück schon agezogen hatten als diese beiden fehlgeleiteten Irren sie belästigt hatten. Sie einfach sitzen lassen und an irgendeine Hure verkaufen, dafür würde sie diesem gehörnten Trottel eine Lektion erteilen. Er hatte wohl das Bordell über einen geheimen Ausgan verlassen, aber Feia machte das nichts aus, sie wusste wo er hin wollte und was er suchte. Sie würde einfach dorthin gehen, diese Orlaisianer verprügeln und sich dann um den Kossith kümmern. Wobei sie sich noch nicht ganz über die Reihenfolge sicher war. Inzwischen war auch einer dieser Küstenstürme über Amaranthine gekommen, sodass sie mitten in den Regen gelaufen war. Ein Umstand der ihre Laune nur wenig verbesserte. Es wurde wohl Zeit sich zu dieser Taverne zu begeben und ein paar Arschtritte zu verteilen.
"Sieht aus als würde er der erste Kossith sein den ich die Gedärme ausscheißen lasse.",sagte sie grimmig und verschwand in die nächtlichen Gassen.

VRanger
30.11.2015, 17:32
vorheriger Post: Ostagar – Eine aufgegebene Festung (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst?p=24641746&viewfull=1#post24641746) ~ Antwort von: Aril (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst?p=24645504&viewfull=1#post24645504)

Glandis | Am Flussbaum • Ostagar – abgeklärte Reaktion

http://upload.worldofplayers.de/files9/VR_Gladis_1.png Glandis hatte auf ihre Fragen eine Antwort erhalten. Es war schlicht die, dass es eigentlich keine gab. Das zeigte sich auch in dem letzten Satz, den Aril gesagt hatte: „Aber was tun wir dann? Glandis, mein Kopf ist wie leergefegt. Ich habe keine Idee. Es kommt mir alles sinnlos vor.“

Die Dalish sah die Körperhaltung, die Aril einnahm, doch sie empfand keine Reue zu ihrer Frage. Sie war zu stellen gewesen. Sie empfand aber auch kein Mitleid. Denn das würde den beiden nichts nützen. An der Stelle schlug ihre auf praktische Dinge orientierte Lebensart voll durch. Sie sagte: »Aril, ich habe es schon gesagt, ich werde mitkommen nach Ostagar. Du wirst die Frage nach deinem Bruder nie aus dem Kopf bekommen und wirst schon deshalb dahin wollen.« Sie schaute kurz zu den Pferden, doch die ahnten nicht, um welches Thema es gerade ging. Sie trabten über die Wiese und zupften hier und da von dem Gras. Es war in der langsam untergehende Sonne ein wärmendes Bild.

»Du musst dir keine Sorgen machen um mich. Wenn ich den Entschluss gefasst habe, ich bleibe bei Dir, dann müssen wir nachher nicht darüber mehr reden. Und dabei ist es egal, was geschehen mag. Du wirst keinen Vorwurf hören. Es ist meine Entscheidung. Verstehst Du das?«, fragte Glandis und berührte sanft mit der Hand eine Schulter von Aril. Diese hatte immer noch Kopf auf den Knien und hielt ihre Beine mit dem Armen umschlossen.

»Wir haben jetzt noch zwei Nächte und einen Tag, um Pläne zu schmieden. Ich kenn mich dort unten nicht aus. Wir Dalish reisen nicht so weit in den Süden. Doch es muss dort unten auch Menschen, Einsiedler geben, die lieber in der Wildnis leben, als in einer Stadt. Wir bräuchten einen Führer oder einen Kontakt. Vielleicht sollten wir nicht direkt nach Lothering, sondern etwas davor. Dort könnte man schauen, auskundschaften, was es gibt. Ob es frische Spuren gibt, die zur großen Straße führen.«

Erneut hielt Glandis an. Sie hatte sich etwas in Fahrt geredet. Aber Aril tat noch immer nichts, um ihre Haltung aufzulösen, sie hob nicht einmal ihren Kopf. »Schau ein wenig sind wir ja im Vorbereiten. Du warst zum ersten Mal im Verborgenen. Und wenn wir morgen noch etwas üben, kannst du es vielleicht dauerhaft halten. Das wäre ein unglaublicher Vorteil, um einen Weg in den Süden zu finden. Aril …« Glandis war ein Gedanke gekommen und sie sprach ihn aus, so wie er aufgetaucht war: »Aril, hat euer, hat dein Adelshaus nicht Kontakte, Personen die ihr kennt. Vielleicht gibt es diese Person noch und wir müssen sie nur finden. Könnte es sein, dass dein Bruder auch solche Kontakte hergestellt hat, in dem er für die nachrückenden Truppen Posten eingerichtet hat? Was hältst du davon. Lohnt es sich ab hier solche Posten zu suchen? Dann hätten wir auch einen Weg.«

Das sagte sie mit voller Zuversicht. Man merkte zu dem Glandis an, wie sehr sie der ihr gerade spontan eingefallene Gedanke Freude bereitete und ihr eine neue Energie aufbaute. Diese war so stark, dass sie unmerklich der Kauernden einen kleinen Schubs gab.


nächster Post: Fallenbau (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst?p=24655747&viewfull=1#post24655747)

numberten
30.11.2015, 19:45
http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/TxGIDkV4csRmordred_klein.png

Larissa schwieg während Mealla die Erkenntnisse aus dem Wald sofort bei Artur ablud, vermutlich um ihren Wert unter Beweis zu stellen und so das exorbitante finanzielle Zugeständnis zu rechtfertigen. Die Elfe erschauerte innerlich während Artur in gelassener Routine seinen Schlachtplan vortrug. Möglichst viele mit Pfeilen töten, klang bei ihm so einfach. Irgendwie war ihr ohnehin immer unwohler bei der Sache. Auch wenn Morgana nicht mitkämpfte und sie sich somit keine Sorgen um deren Leben machen musste, hatte sie doch eine berechtigte Angst um das Eigene. Zwanzig Mann, einige davon vielleicht sogar gute Kämpfer und im Gegensatz zur Dunklen Brut nicht nur von Raserei erfüllt. Wie viele könnte Artur allein stemmen ehe sie ihn umzingeln oder in seiner schweren Rüstung zu Boden reißen würden? Wie viel Wert würde die Kopfgeldjägerin ihrem Viertel der Belohnung beimessen und wie viel Wert dem Leben ihrer temporären Gefährten, wenn sich das Blatt gegen sie wandte? Wäre es nicht wahrscheinlicher, dass die Elfe Reißaus nehmen würde? Was Larissa jedoch am wenigsten verstand war, warum Artur und Mealla so unbedingt die ganze Bande auf einmal erledigen wollten. Nur auf den Anführer waren die vierzig Goldtaler ausgesetzt, die anderen Banditen waren lediglich eine Zulage. Wieso also nicht nahe des Waldrandes warten und ihn und seinen kleineren Haufen Reiter überfallen? Oder wieso nicht das Lager attackieren, wenn die Reiter auf der Suche nach leichter Beute ausgeflogen waren? Dort hätten sie einen Hinterhalt legen, Fallen installieren und sich einen guten Schlachtplan ausdenken können. Larissa verstand von Taktik nicht halb so viel wie Artur, das wusste sie selbst, doch schien dieser Angriff ihr ein halbgares Unterfangen zu sein, angetrieben von der falschen Elfe.
Dennoch, die Götter würfeln nicht und Artur hatte seine Entscheidung gefällt.

Mordred beobachtete das Ganze mit gemischten Gefühlen. Einerseits hielt er die Drei für töricht sich der Übermacht zu stellen, andererseits waren Banditen in der Regel keine wirklichen Gegner für einen Ritter. In Antiva hieß es, dass ein Ritter aus Nevarra oder den Freien Marschen zwölf Soldaten ersetzte, ein Chevalier aus Orlais sogar zwanzig. Und Larissa war eine sehr gute Bogenschützin. Wenn Mealla so gut war, wie sie vorgab zu sein…
Immerhin schien die Elfe eine umfassendes Wissen ihres Faches zu besitzen, denn neben der Wahl des richtigen Bogens präparierte sie auch noch ihren Speer mit Gift wie es der Antivaner vor einem Kampf selbst gern tat. Ihr Speer schien, wie ihre Bögen, Qualitätsarbeit zu sein. Es würde sich zeigen ob diese Arbeiten und ihr Umgang damit sie retten würde. Und eben dies war seine zweite Gefühlsregung die vornehmlich Larissa galt. Die Elfe schien, so glaubte er, sich unwissend in etwas verrannt zu haben, dass nicht zu ihr passte. Artur lebte dieses Leben schon ewig und Mealla hatte diesen Weg sogar selbst gewählt, doch Larissa war aus der Not heraus, aus der Freundschaft und der Einsamkeit die mit der Vernichtung ihres Clans gekommen war zu einer Söldnerin geworden. Mordred jedoch war sich nicht sicher, ob dies wirklich ihr Weg war und er fürchtete, dass sie wenn sie ihm folgen würde, dabei unterginge. Und eben dies bescherte ihm das Unwohlsein, dass tief in seinen Eingeweiden rumorte. Die kleine, naive Larissa die sich nicht einmal gegen einen zotteligen Dorfprediger durchsetzten konnte sollte nun gegen einen Haufen blutrünstiger Banditen antreten? Ihm erschien dies irrsinnig, doch konnte er sie wohl kaum davon abhalten. Sie war zu treu, als dass sie Artur im Stich lassen würde und der Ritter war zu stolz vor der Kopfgeldjägerin zuzugeben, dass der Plan zu löchrig war um ihn umzusetzen. Es blieb also nur zu hoffen, dass die Fähigkeiten der Drei denen Banditen überlegen blieben und der Überraschungseffekt den Unterschied machte.
Die Gruppe bezog Stellung auf dem Hügel auf der Gegenseite des Waldes, getrennt durch die Straße und zwar nur sanft gehoben aber dennoch einen Überblick gewährend. Der einzige Baum dort diente zum Anbinden der Pferde, um den Stamm herum schichteten die Mitglieder ihre Habe auf. Die Angreifer wählten daraus ihre Ausrüstung, der Rest sollte von den sechs Augen der Zurückbleibenden bewacht werden. Es würde ihnen alles, vielleicht mit Ausnahme von Nimue, schwer fallen Artur und Larissa ins Unbekannte aufbrechen zu lassen und noch schwere würde es werden sobald die ersten Schreie und Kampfesgeräusche aus dem Wald dringen würden.
Larissa würde ihr Schwert hier lassen, es würde ihr ohnehin nichts nützen. Ebenso ließ sie ihren Mantel in Morganas Obhut zurück zog sich aber Unterarmschienen an, ebenso wie ihre Lederhandschuhe aber kein Hemd. Sollten die Kerle doch anhand ihrer Tätowierungen sehen, dass sie einer Dalish gegenüber standen! Morgana kam zu ihr, sprach besorgt auf sie ein was Larissa auch nachvollziehen konnte. Wenn sich die Magierin genau so viel Sorgen um die Elfe machte wie andersherum wäre dies für Morgana wirklich nicht leicht. Ihre Versuche die Dalish aufzumuntern waren nett aber etwas ungestüm. Dennoch lächelte Larissa nachdem die Hexe sie geküsst hatte und sie drückte.
„Du willst mich garantiert nicht wegen ein paar Banditen verlieren? Wären dir ein paar silberne Ritter lieber?“, scherzte sie und lächelte leicht. „Mach dir keine Sorgen, Artur kann bestimmt besser kämpfen als die alle zusammen.“


*

Es war noch hell wenn der Tag seine Jugend auch schon längst hinter sich gelassen hatte als das Trio bewaffnet und kampfbereit aufbrach. Langsam schritten sie den Hügel hinab, die Blicke der anderen Drei im Rücken. Sollte jemand aus dem Wald geschaut haben, würde er sie wohl kaum für eine Gefahr halten, dennoch schwenkten sie rechts und betraten den Wald nicht auf dem ausgetreten Pfad den die Banditen benutzten. Artur würde an einer Engstelle wie dem Tor oder einem Bruch in der Palisade wohl den Vorteil der Überzahl verringern können, war dort jedoch recht unbeweglich. Vorsichtig, aber weitaus schneller und lauter als bei der Pirschaktion näherten sie sich dem Lager. Das Gerede der Banditen war schon von weitem zu hören und riss auch nicht ab, bis die Drei so dicht am Lager waren, dass es für einen Plan Zeit wurde. Artur ragte hoch über den Gebüschen auf, ähnelte einem Baum aber so sehr, dass vermutlich niemand ihn beachtete. Larissa schaute in die Bäume. Sie ragten hoch auf, boten viel Deckung und ausreichend Platz zum Klettern. „Ich steige hinauf und schieße von dort“, sagte sie. Die anderen Beiden schienen keine Einwände zu haben, was entweder bedeutete, dass der Plan gut war oder aber eigentlich jeder für sich und alle ohne wirklich taktisches Vorgehen kämpfen würden. Also beschloss Larissa ihre Erfahrung der Jagd einfach auf den Kampf umzulegen: „Mealla, Ihr und ich sollten die Leute die dicht bei der Hütte sind zuerst töten und somit die Tie… die Feinde die vielleicht ins Haus flüchten würden mehr in die Hofmitte treiben. Wenn sich die Leute in der Hütte verbarrikadieren kommen wir wohl kaum an sie ran, außer wir räuchern sie aus.“
„Dafür wäre Morgana natürlich nützlich gewesen“, dachte sie sich im Stillen und fragte sich, ob Artur gerade denselben Gedanken hatte.
Der Aufstieg war leicht. Larissa kletterte auf Bäume fast so flink wie sie durch den Wald rannte. Ein paar Griffe hier, einen Schwung dort und schon saß sie fast in der Baumkrone, zog sich den Bogen von der Schulter und einen Pfeil aus dem Köcher. Sie legte ihn auf und spannte. „Falon´Din, Gott der Toten lehre meine Hände zu Kämpfen, meine Finger den Krieg!“ Sie sah auf Artur hinab der einem Eindringling gleich durch den schönen Wald stapfte und alles auf seinem Weg niederstampfte. Die andere Elfe war verschwunden, doch tauchte nun ein Mann bei der Palisade auf. Sie hatte ihn heute schon gesehen, den hässlichen Trinker mit der Hirnhaube und nun schaute er, einen Speer in den Händen, direkt in Arturs Richtung. Es war so weit und Larissa musste tun, was getan werden muss. Spannen und schießen war eine fließende Bewegung bei der Elfe. Wenn sie ein Ziel ausgewählt hatte, war es so gut wie erledigt, denn Elfen sind die besten Bogenschützen der Welt! Larissa sog tief Lust durch geweitete Nasenlöcher, füllte die Lunge während sie die Waffe spannte und hielt den Atem an. Dann, ganz langsam entließ sie die Luft stoßweise durch ihre Lippen, sanft gesäuselt wie ein Windhauch und während ihr Herz laut aber gleichmäßig und ruhig in ihrer Brust schlug schnellte der weißgefiederte Pfeil von dem Bogen, huschte surrend zwischen Bäumen hindurch bohrte sich schließlich mühelos durch das Auge des Wachmannes, durchdrang seinen Schädel und trat auf der Rückseite wieder aus. Rücklings stürzte der Getroffene und war tot ehe er auf dem Boden aufschlug. Larissa atmete den Rest der kühlen Waldluft aus und starrte auf das, was sie angerichtet hatte. Benommene Taubheit erfüllte sie und doch war sie dieselbe wie immer, oder viel eher dasselbe wie immer: eine Jägerin im Wald.

Mordred lehnte sich gegen den Baum und schaute auf die Stelle wo die drei Angreifer im Wald verschwunden waren. Nimue saß irgendwo rückwärtig von ihnen und las. Die Magierin schien das Ganze völlig kalt zu lassen während Morgana ein Stück schräg vor Mordred stand und ebenfalls gen Wald schaute. Der Antivaner war sich sicher, dass sie die Ohren spitze um jedes ach so kleine Geräusch einzufangen.
„Ihr habt Larissa geküsst“, sagte er schließlich als hätte er dies erst jetzt festgestellt und lächelte dabei schräg. „Hättet Ihr mich auch so geküsst, wenn ich gegangen wäre?“

http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Mealla_portrait.jpg

Das Trio betrat den Wald ein Ritter und zwei Elfen die zwar beide Jägerinnen waren, jedoch für unterschiedliche Beute ausgebildet waren. Mealla hatte ihren Speer in der Hand und hielt jetzt eng bei sich um nicht in irgendwelchem Geäst hängenzubleiben. Später würde das nichts mehr ausmachen, denn das Schlachtfeld bot mehr als genügend Platz um die Waffe effektiv auszuspielen. Vorher würde jedoch der Bogen singen und seine tödliche Fracht unter den Banditen verteilen. Die Sehne war geölt und zeigte keinerlei Anzeichen von Rissen oder Sprödigkeit. Tiersehnen waren die effektivsten Sehnen mussten jedoch besonders gepflegt werden. Aber Mealla wusste was sie an der Waffe hatte und pflegte ihn immer äußerst sorgfältig. Da es keinerlei Anzeichen von Feuchtigkeit gab, konnte sie ihn auch ohne Sorgen mitnehmen. Sie hatte eigentlich ein gutes Näschen für Wetterumschwünge und im Moment gab es keine Anzeichen für einen Sturm.
Artur hatte seine Waffen ordentlich verstaut und war bereit für die Schlacht, auch wenn er kein herrvorragendes Gefühl hatte. Es war ein riskantes Spiel, denn wenn etwas schief ging würden sie wohl von der Übermacht überrannt werden. Jedoch hatte er wenig Lust jemanden von der Bande zurückzulassen. Er machte ungern halbe Sachen und wenn welche der Banditen übrig blieben würden sie dieser Gegend weiterhin Probleme machen. Ein Hinterhalt wäre wohl vielversprechender um nur den Anführer zu erledigen, aber je länger sie warteten desto höher standen die Chancen das die Banditen von ihrer Anwesenheit Wind bekamen. Die anschließende Reaktion war nur schwer abzuschätzen und hatte ihre eigenen Risiken. Der Abschaum würde Stahl schmecken und sehen was es bedeutete gegen einen Ritter zu kämpfen. Und aus eigener Erfahrung wusste Artur das Elfenpfeile ein nicht zu unterschätzender Faktor waren. Zumindestens wenn der Schütze hinter dem Bogen die nötige Erfahrung und den Willen besaß.

In der Nähe der Jagdhütte teilte sich die Gruppe schließlich auf. Larissa stieg einen Baum hinauf, wo sie gut vor Feinden geschützt war und sich ihr ein hervorragendes Zielfeld bot. Elfische Baumschützen waren für den Gegner ein Ärgernis, denn entweder man legte an den Baum Feuer oder sendete einen Geschoßhagel hinauf. Gleichzeitig schränkte sich der Schütze natürlich in seiner Mobilität ein, denn es dauerte ein wenig vom Baum zu klettern. Für Larissa schien dies aber die beste Wahl zu sein. Mealla verzichtete auf irgendwelche Bäume zu klettern. Sie hätte es wohl gekonnt, aber sie verschob gerne schnell ihre Stellung und wollte zudem schnell in der Lage sein den Ritter im Nahkampf zu unterstützen. Außerdem war es eine Qual mit dem Speer einen Baum hochzuklettern. Stattdessem bestieg sie eine nahe Anhöhe, die sie schon bei der kleinen Spähaktion bemerkt hatte. Zur Hütte hin war sie recht steil, sodass man den Hügel umgehen musste wenn man nicht klettern wollte. Gleichzeitig würde Mealla schnell von dort hinunterkommen wenn es erforderlich war. Grüne Hecken boten einigermaßen Deckung vor frühzeitiger Entdeckung und vor ihr lag die Hütte mit ihrem offenen Hof. Ein willkommenes Zielfeld mit einfachen Zielen. Fast würde sie auf Strohpuppen schießen, auch wenn diese sich nach dem ersten Schuß wohl ein wenig bewegen würden. Mealla stellte den Speer neben sich ab und begann dann mehrere Pfeile neben sich in den Boden zu stecken. Dadurch würde sie noch schneller schießen können und zudem sorgten die schmutzigen Spitzen bei den Wunden gerne für Wundstarrkrämpfe oder Infektionen. Nicht das einer dieser Banditen an einer Infektion sterben würde, aber schaden konnte es trotzdem nicht. Sie sah sich auf dem Hof um und beurteilte den Hof. Bei dem ersten Schuß hatte sie noch den Vorteil der Überraschung, weswegen es klug wäre jemanden mit Schild oder schwerer Rüstung zu erledigen. Wenn diese erstmal auf der Hut waren, war es ungleich schwerer einen Schuß anzusetzen. Leider war dieser hässliche Ochsenmensch scheinbar wieder in der Hütte, ansonsten hätte Mealla ihn ins Ziel genommen. Neben der Tatsache das er einen Schild hatte würde sein Tod wohl auch die Moral seiner Männer ins Wanken bringen. Anschließend ging es nur noch um Skalpernte und das eigene Überleben. Mealla war bereit und hatte ihr Ziel schon ausgesucht, einen hochgewachsenen Kerl mit hochgeklappten Visier, welcher auf einem Langschild gestützt stand. Höchstwahrscheinlich ein Deserteur, was ihn zu einem lohnenden Ziel machte. Je weniger Soldaten auf dem Feld standen desto besser.

Artur hatte sich in die Nähe der Hütte geschlichen, sofern man das vorsichtige Annähern mit einer Plattenrüstung schleichen nennen konnte. Das niemand dieser Kerle ihn bemerkte zeugte davon wie wenig Wachsam dieses Pack war. Als er in der Nähe der Palisaden war kniete er sich ab darauf wartend das die beiden Elfen ihr Feuer aufnahmen. Ansonsten würde er ihren Überraschungsvorteil zunichte machen und ansonsten hatten sie neben der Nüchternheit nicht allzu viele Vorteile. Er sah einen Kerl mit Speer und Hirnhaube in seine Richtung starren. Als kurz darauf ein Pfeil in sein Auge fuhr der aus Larissas Richtung kam wusste Artur das er sich zurecht auf die Dalish verlassen hatte und die Jagd endgültig eröffnet war.

Mealla sah den Pfeil der Dalish einschlagen und verschwendete keine Zeit. Routiniert mit ihrer bewährten Atemtechnik ließ sie den Pfeil von der Sehne schnellen. Der Pfeil schoß durch die Wälder und traf das gesuchte Ziel in den Hals worauf dieses von der Wucht des Geschosses taumelnd und röchelnd zu Boden glitt. Mealla hielt sich nicht damit auf dem Ableben ihres Zieles zuzuschauen sondern hatte nach dem Abschuß sogleich den nächsten Pfeil auf ihre Sehne gespannt. Einer der Männer welcher beim Beschuss aufgesprungen war, ein Glatzkopf mit Quadratschild auf dem Rücken war ihr nächstes Ziel und die Spitze des Pfeils bohrte sich durch seinen Hinterkopf und brach vorne wieder hinaus. Mealla musste für diese Entfenung noch nichtmal die Spannkraft ihres Bogens ausreizen. Die Banditen waren jedoch betrunken, aber nicht komplett benebelt. Spätestens beim zweiten Schuß der Elfe hatten die Anwesenden erkannt das sie angegriffen wurden. Einer der Banditen der in der Nähe der Hütte stand wollte scheinbar in derselben Deckung suchen, doch ein Pfeil der Kopfgeldjägerin schoß seitwärts durch seinen Hals und nagelte ihn stattdessen an der Wand der Hütte fest. Alarmschreie schallten über den Hof und man sah panische und verwirrte Banditen und Banditinnen über den Hof eilen, verzweielt eine Deckung suchen. Mealla ließ sich davon nicht beirren. Ziel suchen, dabei spannen und die tödliche Fracht loslassen. Wie lang schoß sie schon Bogen ? Zwanzig Jahre mindestens und sie war in den Jahren nicht schlechter geworden sondern besser. Routiniert und schnell schoß sie auf eine weibliche Banditin welche gebückt zu mehreren Kisten hetzte, wobei sie ein Pfeil aus der Bewegung zwischen Hals und Schulter traf und umwarf. Ein kurzes Kreischen erschall durch den Wald und verstummte sofort wieder. Die Banditen waren wie aufgescheuchte Hühner, ein Bienenschwarm ohne richtiges Ziel. Dann jedoch krachte die Tür auf und eine dunkle Gestalt erschien. Es war der Qunari den Schild geschickt vor sich haltend und aus der Tür stürmend. Hinter ihm erschienen mehrere Banditen bewaffnet und größtenteils mit Schilden oder Schildähnlichen Gegenständen ausgerüstet. Wütend brüllte der Ochsenmensch herum, schrie Befehle und sammelte seine Männer die sich hinter den provisorischen Schildwall sammelten. Mealla traf einen dieser flüchtenden Banditen in den Rücken mit einer ihrer ángefeilten Pfeilspitzen, welche sich beim Aufprall spaltete und aus mehrern Stellen des Bauches herauskam und fürchterliche Wunden riss. Der Räuberhauptmann behielt jedoch den Überblick und hatte scheinbar den ungefähren Standort der Schützen lokalisiert. Martialisch wedelte er mit seiner Axt und zeigte in die Richtung wo sich Mealla befand und dann in die Richtung aus der die Pfeile der Dalish herrührten. Die Schilde als Deckung vor sich haltend stürmten seine Männer los entschlossen die hinterhältigen Heckenschützen zu erschlagen. Jedoch wurde ihr Sturmlauf gestoppt, denn der Ritter hatte sich in einer Engstelle platziert und stand wie stählerner schwarzer Turm zwischen der Quelle der Pfeile und den Banditen.

Artur sah zu wie die Pfeile ihr grausames aber effizientes Werk verrichteten. Kurz nach dem Pfeil aus Larissas Richtung schlug ein zweiter ein der wohl von Mealla kam. Kurz darauf kam ein zweiter aus derselben Richtung was belegte das die Kopfgeldjägerin tatsächlich ihr Handwerk beherrschte und schon erfahren war Menschen mit dem Bogen zu töten. Vermutlich war dies im Gegensatz zu Larissa auch nicht ihr erster Abschuss gewesen. Aber auch die Dalish schien sich wohl langsam in die Sache einzufinden, denn es dauerte nicht lange bis ein weiterer Pfeil aus, diesmal aus der anderen Richtung präzise sein Ziel fand. Die Banditen hatten inzwischen den Ernst der Lage erkannt und liefen wild über den Platz umher, wohl hoffend das eine Deckung oder die Bewegung sie vor den Geschoßen beschützen würde. Eine trügerische Hoffnung wie sich herausstellte und so war die Luft erfüllt von Schreien und Flüchen. Die Banditen auf den Hof schienen in Panik geraten zu sein und liefen unkoordiniert umher ohne eine Gegenmaßnahme zu ergreifen. Dieser Zustand hielt allerdings nur solange bis der Anführer aus der Hütte kam, seine Truppe im Inneren scheinbar organisiert und auf Bogenschützen eingeschworen zu haben. Halbwegs diszipliniert bildeten sie einen Abwehrriegel hinter dem sich ein paar der Banditen auf dem Hof retten konnten. Sobald jemand das Heft in die Hand nahm schien die Panik zu verschwinden und die Ordnung wiederzukehren. Der Qunari ließ seine Männer ausschwärmen was für Artur das Zeichen war einzuschreiten. Taktisch versiert positionierte er sich an der Engstelle welche den schnellsten Weg zu einer der beiden Elfen bot. Verdutzt starrten die Banditen den plötzlich auftauchenden Stahlkoloss an und schienen kurzzeitig zu zögern. Das hielt jedoch nur so lange an bis sich eine der Ahlspitzen von Meallas Pfeilen durch das doch recht massive Kettenhemd von einem der Banditen bohrte und der Qunari seinen Sauhaufen mit gebrüllten Befehlen in Bewegung brachte. Sofort brach ein Pulk von etwa sieben Mann, hinter ihnen der Anführer gegen Artur los. Jeweils zwei Mann versuchten hingegen den Ritter zu umgehen, entweder um ihm in den Rücken zu fallen oder sich auf die Jagd nach den Schützen zu machen. Artur musste sich bei diesen auf seine elfischen Begleiter verlassen, denn die frontal angreifenden Banditen waren gefährlich genug.
Der erste der Schar kam mit einer Nagelbesetzten Keule und Schild auf den Ritter zu, wohl ein wenig übereifrig und unerfahren. Artur fing den wuchtigen aber schlecht geführten Schlag mit dem Schild ab und führte mit seinem Schwert einen Konter aus bei dem sein Schwert am Schild des Gegenüber vorbeiglitt und in den Lederpanzer mit Metallscheiben fuhr. Das neue Silberitschwert ignorierte beide Materialien und schnitt tief in das Fleisch hinein. Blutend krachte der Angreifer auf den Boden, ein fleischiger Willkommensteppich für die nachkommenden Banditen. Diese waren mit richtigen Schilden ausgestattet und trugen bessere Waffen. Zudem trugen sie teilweise Topfhelme, Beckenhauben und Barbutas was darauf hindeutete das sie Deserteure waren und damit wohl der härtere Kern der Banditen.
Artur hob seinen Schild an und erwartete ihr weiteres Vorgehen. Hinter ihnen schritt der Qunari drohend seine Axt schwingend. Das würde kein einfacher Kampf werden, dessen war sich Artur mehr als bewusst.

*

Morgana sah den drei hinterher als sie in den Wald verschwanden, bis die Bäume sie schließlich verschluckten und sie aus ihrem Blickfeld verschwanden. Die Hexe hoffte das der Wald sie auch wieder freigeben würde. Jetzt hieß es warten, keine schöne Option vor allem da wohl bald Schlachtenlärm den Wald erfüllen würde der keine Auskunft geben konnte wie eine Schlacht lief, nur das sie stattfand. Als sie damals den Brecilianwald verlassen hatte, hätte sie nicht gedacht das sie sich irgendwann groß um irgendend jemanden scheren würde den sie begegnen würde, aber jetzt war es doch soweit gekommen. Sie machte sich Sorgen um Artur und vor allem um ihre Freundin.
Irgendwie kam es ihr ein wenig so vor als würden die beiden wieder in die Grotte steigen, nur das sie dieses Mal nicht dabei war um ihnen zu helfen. Und anders als damals waren es für sie nicht zwei Trottel die blindlings in den Tod liefen, sondern die wichtigsten Personen in ihrem aktuellen Leben. Dann jedoch riss sie der Antivaner aus ihren trübsinnigen Gedanken und sprach sie von der Seite an. Scheinbar hatte er die beiden beobachtet als sie sich geküsst hatten, was wohl der Nachteil war wenn man nur ein wenig Abseits ging anstatt in den Wald zu rennen um ein wenig Privatsphäre zu haben. Oder Mordred war ein kleiner Spanner der gerne andere durch Büsche beobachtete. Auch wenn sie ihn inzwischen besser leiden konnte war das eine Möglichkeit die Morgana für möglich hielt.
Sie wandte sich ihm zu und lächelte schmal. Sie war weder verärgert noch überrascht, immerhin gab sie sich nicht allzu große Mühe ein Geheimnis daraus zu machen oder schämte sich wegen ihrer Beziehung zu Larissa.
"Eine hypothetische Frage, denn immerhin seid ihr ja hier während Larissa dort draussen ist. Wieso steht euch der Sinn danach meine Lippen zu schmecken ?", fragte sie leicht schelmisch, auch um sich von ihren Sorgen abzulenken.
"Wenn ja kann ich euch versichern das ich weder Artur noch die Kopfgeldjägerin geküsst habe, bevor sie in den Wald gegangen sind, woraus ihr schließen könnt das dieses Privileg nur Larissa zusteht.", fügte sie noch schmunzelnd hinzu.
"Aber bitte grinst nicht so wie ein kleiner Schuljunge der ein großes Geheimnis herausgefunden hat, das passt dann doch nicht so recht zu eurem Alter. Nur weil wir es nicht direkt in alle Welt hinausposaunt haben, heisst es nicht das ich mir sehr große Mühe mache oder es abstreite das ich und Larissa in einer Beziehung sind.", erklärte sie mit einem symphatischen Lächeln. Irgendwie war es doch ganz angenehm es jemand anderen zu erzählen. Das war eine andere Sache als es provokativ am Frühstückstisch zu verkünden. Den Antivaner schien es auch zu interssieren, vermutlich hatte er sich schon den einen oder anderen schlüpfrigen Gedanken dazu gemacht, wenn Morgana mit Larissa ihren Unterricht abhielt. Nimue saß irgendwo hinten und hatte ihr Gesicht hinter Büchern versteckt, vermutlich diese ganze Szenerie am ausblenden. Selbst wenn nicht hätte es die Magierin vermutlich nicht interessiert und Morgana hatte auch keine große Ambitionen es ihr zu erzählen.
"Deswegen könnt ihr euch vermutlich denken das es mir nicht sonderlich gefällt hier zu warten und nichts zu tun während sie und Artur vorne ihr Leben riskieren.", erklärte sie leicht resigniert und seufzte kurz. Sie blickte in Richtung Wald aus dem nun auf einmal ein lautes Geschrei zu vernehmen war. Vögel stiegen in einiger Entfernung in den Himmel auf.
"Seht das Schlachten hat begonnen. Ich kann nur hoffen das der Tod die richtigen ereilt.",sagte sie nachdenklich zu Mordred und wandte sich dann wieder dem Schlachtlärm zu.

Shepard Commander
01.12.2015, 17:34
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Das Trio betrat den Wald ein Ritter und zwei Elfen die zwar beide Jägerinnen waren, jedoch für unterschiedliche Beute ausgebildet waren. Mealla hatte ihren Speer in der Hand und hielt jetzt eng bei sich um nicht in irgendwelchem Geäst hängenzubleiben. Später würde das nichts mehr ausmachen, denn das Schlachtfeld bot mehr als genügend Platz um die Waffe effektiv auszuspielen. Vorher würde jedoch der Bogen singen und seine tödliche Fracht unter den Banditen verteilen. Die Sehne war geölt und zeigte keinerlei Anzeichen von Rissen oder Sprödigkeit. Tiersehnen waren die effektivsten Sehnen mussten jedoch besonders gepflegt werden. Aber Mealla wusste was sie an der Waffe hatte und pflegte ihn immer äußerst sorgfältig. Da es keinerlei Anzeichen von Feuchtigkeit gab, konnte sie ihn auch ohne Sorgen mitnehmen. Sie hatte eigentlich ein gutes Näschen für Wetterumschwünge und im Moment gab es keine Anzeichen für einen Sturm.
Artur hatte seine Waffen ordentlich verstaut und war bereit für die Schlacht, auch wenn er kein herrvorragendes Gefühl hatte. Es war ein riskantes Spiel, denn wenn etwas schief ging würden sie wohl von der Übermacht überrannt werden. Jedoch hatte er wenig Lust jemanden von der Bande zurückzulassen. Er machte ungern halbe Sachen und wenn welche der Banditen übrig blieben würden sie dieser Gegend weiterhin Probleme machen. Ein Hinterhalt wäre wohl vielversprechender um nur den Anführer zu erledigen, aber je länger sie warteten desto höher standen die Chancen das die Banditen von ihrer Anwesenheit Wind bekamen. Die anschließende Reaktion war nur schwer abzuschätzen und hatte ihre eigenen Risiken. Der Abschaum würde Stahl schmecken und sehen was es bedeutete gegen einen Ritter zu kämpfen. Und aus eigener Erfahrung wusste Artur das Elfenpfeile ein nicht zu unterschätzender Faktor waren. Zumindestens wenn der Schütze hinter dem Bogen die nötige Erfahrung und den Willen besaß.

In der Nähe der Jagdhütte teilte sich die Gruppe schließlich auf. Larissa stieg einen Baum hinauf, wo sie gut vor Feinden geschützt war und sich ihr ein hervorragendes Zielfeld bot. Elfische Baumschützen waren für den Gegner ein Ärgernis, denn entweder man legte an den Baum Feuer oder sendete einen Geschoßhagel hinauf. Gleichzeitig schränkte sich der Schütze natürlich in seiner Mobilität ein, denn es dauerte ein wenig vom Baum zu klettern. Für Larissa schien dies aber die beste Wahl zu sein. Mealla verzichtete auf irgendwelche Bäume zu klettern. Sie hätte es wohl gekonnt, aber sie verschob gerne schnell ihre Stellung und wollte zudem schnell in der Lage sein den Ritter im Nahkampf zu unterstützen. Außerdem war es eine Qual mit dem Speer einen Baum hochzuklettern. Stattdessem bestieg sie eine nahe Anhöhe, die sie schon bei der kleinen Spähaktion bemerkt hatte. Zur Hütte hin war sie recht steil, sodass man den Hügel umgehen musste wenn man nicht klettern wollte. Gleichzeitig würde Mealla schnell von dort hinunterkommen wenn es erforderlich war. Grüne Hecken boten einigermaßen Deckung vor frühzeitiger Entdeckung und vor ihr lag die Hütte mit ihrem offenen Hof. Ein willkommenes Zielfeld mit einfachen Zielen. Fast würde sie auf Strohpuppen schießen, auch wenn diese sich nach dem ersten Schuß wohl ein wenig bewegen würden. Mealla stellte den Speer neben sich ab und begann dann mehrere Pfeile neben sich in den Boden zu stecken. Dadurch würde sie noch schneller schießen können und zudem sorgten die schmutzigen Spitzen bei den Wunden gerne für Wundstarrkrämpfe oder Infektionen. Nicht das einer dieser Banditen an einer Infektion sterben würde, aber schaden konnte es trotzdem nicht. Sie sah sich auf dem Hof um und beurteilte den Hof. Bei dem ersten Schuß hatte sie noch den Vorteil der Überraschung, weswegen es klug wäre jemanden mit Schild oder schwerer Rüstung zu erledigen. Wenn diese erstmal auf der Hut waren, war es ungleich schwerer einen Schuß anzusetzen. Leider war dieser hässliche Ochsenmensch scheinbar wieder in der Hütte, ansonsten hätte Mealla ihn ins Ziel genommen. Neben der Tatsache das er einen Schild hatte würde sein Tod wohl auch die Moral seiner Männer ins Wanken bringen. Anschließend ging es nur noch um Skalpernte und das eigene Überleben. Mealla war bereit und hatte ihr Ziel schon ausgesucht, einen hochgewachsenen Kerl mit hochgeklappten Visier, welcher auf einem Langschild gestützt stand. Höchstwahrscheinlich ein Deserteur, was ihn zu einem lohnenden Ziel machte. Je weniger Soldaten auf dem Feld standen desto besser.

Artur hatte sich in die Nähe der Hütte geschlichen, sofern man das vorsichtige Annähern mit einer Plattenrüstung schleichen nennen konnte. Das niemand dieser Kerle ihn bemerkte zeugte davon wie wenig Wachsam dieses Pack war. Als er in der Nähe der Palisaden war kniete er sich ab darauf wartend das die beiden Elfen ihr Feuer aufnahmen. Ansonsten würde er ihren Überraschungsvorteil zunichte machen und ansonsten hatten sie neben der Nüchternheit nicht allzu viele Vorteile. Er sah einen Kerl mit Speer und Hirnhaube in seine Richtung starren. Als kurz darauf ein Pfeil in sein Auge fuhr der aus Larissas Richtung kam wusste Artur das er sich zurecht auf die Dalish verlassen hatte und die Jagd endgültig eröffnet war.

Mealla sah den Pfeil der Dalish einschlagen und verschwendete keine Zeit. Routiniert mit ihrer bewährten Atemtechnik ließ sie den Pfeil von der Sehne schnellen. Der Pfeil schoß durch die Wälder und traf das gesuchte Ziel in den Hals worauf dieses von der Wucht des Geschosses taumelnd und röchelnd zu Boden glitt. Mealla hielt sich nicht damit auf dem Ableben ihres Zieles zuzuschauen sondern hatte nach dem Abschuß sogleich den nächsten Pfeil auf ihre Sehne gespannt. Einer der Männer welcher beim Beschuss aufgesprungen war, ein Glatzkopf mit Quadratschild auf dem Rücken war ihr nächstes Ziel und die Spitze des Pfeils bohrte sich durch seinen Hinterkopf und brach vorne wieder hinaus. Mealla musste für diese Entfenung noch nichtmal die Spannkraft ihres Bogens ausreizen. Die Banditen waren jedoch betrunken, aber nicht komplett benebelt. Spätestens beim zweiten Schuß der Elfe hatten die Anwesenden erkannt das sie angegriffen wurden. Einer der Banditen der in der Nähe der Hütte stand wollte scheinbar in derselben Deckung suchen, doch ein Pfeil der Kopfgeldjägerin schoß seitwärts durch seinen Hals und nagelte ihn stattdessen an der Wand der Hütte fest. Alarmschreie schallten über den Hof und man sah panische und verwirrte Banditen und Banditinnen über den Hof eilen, verzweielt eine Deckung suchen. Mealla ließ sich davon nicht beirren. Ziel suchen, dabei spannen und die tödliche Fracht loslassen. Wie lang schoß sie schon Bogen ? Zwanzig Jahre mindestens und sie war in den Jahren nicht schlechter geworden sondern besser. Routiniert und schnell schoß sie auf eine weibliche Banditin welche gebückt zu mehreren Kisten hetzte, wobei sie ein Pfeil aus der Bewegung zwischen Hals und Schulter traf und umwarf. Ein kurzes Kreischen erschall durch den Wald und verstummte sofort wieder. Die Banditen waren wie aufgescheuchte Hühner, ein Bienenschwarm ohne richtiges Ziel. Dann jedoch krachte die Tür auf und eine dunkle Gestalt erschien. Es war der Qunari den Schild geschickt vor sich haltend und aus der Tür stürmend. Hinter ihm erschienen mehrere Banditen bewaffnet und größtenteils mit Schilden oder Schildähnlichen Gegenständen ausgerüstet. Wütend brüllte der Ochsenmensch herum, schrie Befehle und sammelte seine Männer die sich hinter den provisorischen Schildwall sammelten. Mealla traf einen dieser flüchtenden Banditen in den Rücken mit einer ihrer ángefeilten Pfeilspitzen, welche sich beim Aufprall spaltete und aus mehrern Stellen des Bauches herauskam und fürchterliche Wunden riss. Der Räuberhauptmann behielt jedoch den Überblick und hatte scheinbar den ungefähren Standort der Schützen lokalisiert. Martialisch wedelte er mit seiner Axt und zeigte in die Richtung wo sich Mealla befand und dann in die Richtung aus der die Pfeile der Dalish herrührten. Die Schilde als Deckung vor sich haltend stürmten seine Männer los entschlossen die hinterhältigen Heckenschützen zu erschlagen. Jedoch wurde ihr Sturmlauf gestoppt, denn der Ritter hatte sich in einer Engstelle platziert und stand wie stählerner schwarzer Turm zwischen der Quelle der Pfeile und den Banditen.

Artur sah zu wie die Pfeile ihr grausames aber effizientes Werk verrichteten. Kurz nach dem Pfeil aus Larissas Richtung schlug ein zweiter ein der wohl von Mealla kam. Kurz darauf kam ein zweiter aus derselben Richtung was belegte das die Kopfgeldjägerin tatsächlich ihr Handwerk beherrschte und schon erfahren war Menschen mit dem Bogen zu töten. Vermutlich war dies im Gegensatz zu Larissa auch nicht ihr erster Abschuss gewesen. Aber auch die Dalish schien sich wohl langsam in die Sache einzufinden, denn es dauerte nicht lange bis ein weiterer Pfeil aus, diesmal aus der anderen Richtung präzise sein Ziel fand. Die Banditen hatten inzwischen den Ernst der Lage erkannt und liefen wild über den Platz umher, wohl hoffend das eine Deckung oder die Bewegung sie vor den Geschoßen beschützen würde. Eine trügerische Hoffnung wie sich herausstellte und so war die Luft erfüllt von Schreien und Flüchen. Die Banditen auf den Hof schienen in Panik geraten zu sein und liefen unkoordiniert umher ohne eine Gegenmaßnahme zu ergreifen. Dieser Zustand hielt allerdings nur solange bis der Anführer aus der Hütte kam, seine Truppe im Inneren scheinbar organisiert und auf Bogenschützen eingeschworen zu haben. Halbwegs diszipliniert bildeten sie einen Abwehrriegel hinter dem sich ein paar der Banditen auf dem Hof retten konnten. Sobald jemand das Heft in die Hand nahm schien die Panik zu verschwinden und die Ordnung wiederzukehren. Der Qunari ließ seine Männer ausschwärmen was für Artur das Zeichen war einzuschreiten. Taktisch versiert positionierte er sich an der Engstelle welche den schnellsten Weg zu einer der beiden Elfen bot. Verdutzt starrten die Banditen den plötzlich auftauchenden Stahlkoloss an und schienen kurzzeitig zu zögern. Das hielt jedoch nur so lange an bis sich eine der Ahlspitzen von Meallas Pfeilen durch das doch recht massive Kettenhemd von einem der Banditen bohrte und der Qunari seinen Sauhaufen mit gebrüllten Befehlen in Bewegung brachte. Sofort brach ein Pulk von etwa sieben Mann, hinter ihnen der Anführer gegen Artur los. Jeweils zwei Mann versuchten hingegen den Ritter zu umgehen, entweder um ihm in den Rücken zu fallen oder sich auf die Jagd nach den Schützen zu machen. Artur musste sich bei diesen auf seine elfischen Begleiter verlassen, denn die frontal angreifenden Banditen waren gefährlich genug.
Der erste der Schar kam mit einer Nagelbesetzten Keule und Schild auf den Ritter zu, wohl ein wenig übereifrig und unerfahren. Artur fing den wuchtigen aber schlecht geführten Schlag mit dem Schild ab und führte mit seinem Schwert einen Konter aus bei dem sein Schwert am Schild des Gegenüber vorbeiglitt und in den Lederpanzer mit Metallscheiben fuhr. Das neue Silberitschwert ignorierte beide Materialien und schnitt tief in das Fleisch hinein. Blutend krachte der Angreifer auf den Boden, ein fleischiger Willkommensteppich für die nachkommenden Banditen. Diese waren mit richtigen Schilden ausgestattet und trugen bessere Waffen. Zudem trugen sie teilweise Topfhelme, Beckenhauben und Barbutas was darauf hindeutete das sie Deserteure waren und damit wohl der härtere Kern der Banditen.
Artur hob seinen Schild an und erwartete ihr weiteres Vorgehen. Hinter ihnen schritt der Qunari drohend seine Axt schwingend. Das würde kein einfacher Kampf werden, dessen war sich Artur mehr als bewusst.

*

Morgana sah den drei hinterher als sie in den Wald verschwanden, bis die Bäume sie schließlich verschluckten und sie aus ihrem Blickfeld verschwanden. Die Hexe hoffte das der Wald sie auch wieder freigeben würde. Jetzt hieß es warten, keine schöne Option vor allem da wohl bald Schlachtenlärm den Wald erfüllen würde der keine Auskunft geben konnte wie eine Schlacht lief, nur das sie stattfand. Als sie damals den Brecilianwald verlassen hatte, hätte sie nicht gedacht das sie sich irgendwann groß um irgendend jemanden scheren würde den sie begegnen würde, aber jetzt war es doch soweit gekommen. Sie machte sich Sorgen um Artur und vor allem um ihre Freundin.
Irgendwie kam es ihr ein wenig so vor als würden die beiden wieder in die Grotte steigen, nur das sie dieses Mal nicht dabei war um ihnen zu helfen. Und anders als damals waren es für sie nicht zwei Trottel die blindlings in den Tod liefen, sondern die wichtigsten Personen in ihrem aktuellen Leben. Dann jedoch riss sie der Antivaner aus ihren trübsinnigen Gedanken und sprach sie von der Seite an. Scheinbar hatte er die beiden beobachtet als sie sich geküsst hatten, was wohl der Nachteil war wenn man nur ein wenig Abseits ging anstatt in den Wald zu rennen um ein wenig Privatsphäre zu haben. Oder Mordred war ein kleiner Spanner der gerne andere durch Büsche beobachtete. Auch wenn sie ihn inzwischen besser leiden konnte war das eine Möglichkeit die Morgana für möglich hielt.
Sie wandte sich ihm zu und lächelte schmal. Sie war weder verärgert noch überrascht, immerhin gab sie sich nicht allzu große Mühe ein Geheimnis daraus zu machen oder schämte sich wegen ihrer Beziehung zu Larissa.
"Eine hypothetische Frage, denn immerhin seid ihr ja hier während Larissa dort draussen ist. Wieso steht euch der Sinn danach meine Lippen zu schmecken ?", fragte sie leicht schelmisch, auch um sich von ihren Sorgen abzulenken.
"Wenn ja kann ich euch versichern das ich weder Artur noch die Kopfgeldjägerin geküsst habe, bevor sie in den Wald gegangen sind, woraus ihr schließen könnt das dieses Privileg nur Larissa zusteht.", fügte sie noch schmunzelnd hinzu.
"Aber bitte grinst nicht so wie ein kleiner Schuljunge der ein großes Geheimnis herausgefunden hat, das passt dann doch nicht so recht zu eurem Alter. Nur weil wir es nicht direkt in alle Welt hinausposaunt haben, heisst es nicht das ich mir sehr große Mühe mache oder es abstreite das ich und Larissa in einer Beziehung sind.", erklärte sie mit einem symphatischen Lächeln. Irgendwie war es doch ganz angenehm es jemand anderen zu erzählen. Das war eine andere Sache als es provokativ am Frühstückstisch zu verkünden. Den Antivaner schien es auch zu interssieren, vermutlich hatte er sich schon den einen oder anderen schlüpfrigen Gedanken dazu gemacht, wenn Morgana mit Larissa ihren Unterricht abhielt. Nimue saß irgendwo hinten und hatte ihr Gesicht hinter Büchern versteckt, vermutlich diese ganze Szenerie am ausblenden. Selbst wenn nicht hätte es die Magierin vermutlich nicht interessiert und Morgana hatte auch keine große Ambitionen es ihr zu erzählen.
"Deswegen könnt ihr euch vermutlich denken das es mir nicht sonderlich gefällt hier zu warten und nichts zu tun während sie und Artur vorne ihr Leben riskieren.", erklärte sie leicht resigniert und seufzte kurz. Sie blickte in Richtung Wald aus dem nun auf einmal ein lautes Geschrei zu vernehmen war. Vögel stiegen in einiger Entfernung in den Himmel auf.
"Seht das Schlachten hat begonnen. Ich kann nur hoffen das der Tod die richtigen ereilt.",sagte sie nachdenklich zu Mordred und wandte sich dann wieder dem Schlachtlärm zu.


http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/TxGIDkV4csRmordred_klein.png

Kurz nachdem der erste der Kerle am Boden lag surrte ein zweiter Pfeil heran, unsichtbar und tödlich. Sein Schütze war Mealla, sein Ziel ein gefährlich aussehender Bandit, der sich von einem Augenblick zum nächsten in eine gurgelnde, abstrakte Figur verwandelte aus dessen Hals das Geschoss prangte. Er stürzte zu Boden, griff nach dem tödlichen Pfeil, obwohl sein Geist mit Sicherheit bereits seinen Tod akzeptiert hatte. Blutverschmierte Kettenhände befummelten wirr die Stelle wo Holz in Fleisch eingedrungen war und aus deren Schnittstelle immer mehr hellroter Lebenssaft sickerte. Noch während der zweite Mann starb traf Mealla einen Dritten. Dessen Tod war gnädiger, schneller. Ein präziser Schuss durch Kopf und Hirn. Und Elfen blieben die besten Bogenschützen! Larissa legte einen weiteren Pfeil auf ihren Bogen während die übrigen Banditen die beiden Toten erblickten. Larissas Opfer hätten sie vorerst wohl kaum bemerkt, doch Mealla hatte ihre Ziele dicht bei der Hütte gewählt und nun wuselte das Gesindel auseinander wie ein aufgeschreckter Ameisenhaufen. Sie wirkten desorientiert, führerlos und schauten mehr nach den Aktionen ihrer Kameraden als wirklich zu handeln, was sie zu lohnenden Zielen machte. Larissa spannte und schoss und in der Mitte des Lagers sank ein herumirrender Mann auf die Knie, fiel dann auf den Bauch und offenbarte den Pfeil, der zwischen seine Schulterblätter eingedrungen und sein Herz getroffen hatte. Menschen zu töten, so fiel es Larissa auf, war erschreckend einfach und kaum anders als bei Tieren. Eine beängstigende Erkenntnis.
Die Banditen bildeten eher primitive Defensivformationen. Einige versuchten sich mit ihren kleinen Schilden zusammenzutun und somit gegenseitig zu schützen, andere stürzten in vermeintliche Deckung wie eine hässliche Frau mit Pockennarbengesicht die Larissa sah und als Ziel auserkor. Doch ehe sie den gerade gezückten Pfeil auflegen konnte tötete Mealla sie mit einem Schuss ins Genick. Kopflose Panik breitete sich unter den Banditen aus, die kaum zum Gegenangriff bereit zu sein schienen. Tatsächlich hätte wohl sogar eine Einheit gewöhnlicher Soldaten sie verjagen können, gegen Söldner wie Artur erschienen sie chancenlos. Larissa riss den Bogen hoch und jagte einem der durch einen Schild geschützten Schurken einen Pfeil in den Oberschenkel, der ihn laut schreiend auf die Knie fallen ließ. Kameradschaft wie in Arturs Truppe schien dort nicht vorzuherrschen, denn anstatt den Verwundeten in Sicherheit zu bringen zogen sich die restlichen Schildträger rückwärts zum Gebäude zurück. Ein Peil durchbohrte die Schulter von einem der Feiglinge, ließ ihn stürzen und am Boden sterben, denn jener Pfeil war eine jener perfiden Erfindungen der Kriegskunst mit denen Mealla kämpfte. Larissa widmete sich jedoch eher dem Verwundeten und brachte es mit einem weiteren Geschoss in dessen Brust zu Ende. Wildes Geschrei erfüllte den Hof und eine tiefe Bassstimme übertönte sie alle. Der Anführer, dieser gehörnte Riese, betrat den Platz mit einer Schar bewaffneter und besonnenerer Krieger an seiner Seite. Schlagartig kehrte Autorität und ein gewisses Maß an Disziplin auf den Hof zurück und spätestens als der riesige Kerl, dessen grausiger Helm tatsächlich von einem Totenkopf gekrönt war, einen in die Hütte fliehenden Banditen mit einem einzigen Streich seiner Axt den Kopf von den Schultern schlug kehrte eine angstvolle Stille unter dem aufgeschreckten Gesindel ein. Der Qunari hinkte auf den Kampfplatz und deutete auf Meallas ungefähre Position aus der ein Pfeil zischte und einen zwanzig Schritt von dem Haupthaus entfernt stehenden Mann fällte. Der Pfeil riss seine Burst formlich auseinander und ließ in, eine Fontaine aus Blut hustend, rücklings in den Staub scheppern. Larissa sah die Chance das alles zu beenden, spannte und schoss auf den Qunari doch mit überraschend schnellem Reflex hob der Anführer seinen rot bestrichenen Rundschild. Dumpf schlug der Pfeil in das bespannte Leder, vibrierte dort und hinterließ nur einen zufriedenen Gesichtsausdruck als der Qunari auf ihren Baum deutete und brüllte.
Sofort rückten Männer an. Männer mit Schilden, Äxten, Schwertern, Speeren, Piken, grässlichen Keulen, Streitkolben… die Truppe des Qunari schien jede erdenkliche Waffe zu führen, die der Infanterie zur Verfügung stand. Sogar zwei Bogenschützen tauchten auf. Allerdings waren ihre Waffen von denkbar einfachster Machart und würde vielleicht einem ungeschützten Bauern gefährlich werden. Sollten die Schützen jedoch nicht von elfischen Bogenmeistern ausgebildet worden sein sollten sie kaum eine Gefahr darstellen. Schlimmer war da die raffinierte Vorgehensweise welche die von einigen der besseren Banditen aus der Hütte angeführten und neu organisierten Trupps an den Tag legten. Dicht zusammengedrängt und die Schilde gehoben bewegten sie sich dicht an der Wand und versperrte so teile des Schussfeldes. Ein Teil der Einheiten machte sich auf den Weg zu Larissa, stand aber bald schon Artur im Weg der in den Kampf eingreifen wollte. Wie erhofft positionierte sich der Ritter taktisch klug und brachte die anrückenden Feinde zum Stoppen. Den ersten Angreifer, einen keulenschwingenden Dilettanten erschlug Artur ohne viel Federlesen. Sein neues Schwert lief dem Alten den Rang ab, denn während der immerwährende Silberglanz sogar dem grünlichen Dunkel des Waldes trotzte, zerhackte es Eisen, Fleisch und Knochen auf fast bestialische Weise. Larissa dachte an Mordreds Beschreibung des Schwertkampfes und musste unweigerlich auflachen.
Nachdem die Gruppe ihren ersten Toten durch Artur und zwei weitere durch Mealla zu beklagen hatte während Larissa noch Ziele sondierte, fächerte sich die Truppe um Artur herum auf um den Ritter in die Zange zu nehmen. Einer der Kerle war so unaufmerksam, dass Larissa ihm einen Pfeil in seine Schulter schoss, der ihn vorwärtsstraucheln ließ wo Artur ihn mit einem heftigen Streich durch das Gesicht erledigte. Jetzt wurde auch den anderen Banditen die Anwesenheit der Schützin gewahr, weshalb sie auch wilde Schreie nach Unterstützung verlauten ließen. Ein Mann, einer der Bogenschützen, feuerte einen ungezielten Pfeil in das Gebüsch unterhalb der Elfe. „Nicht dort, du Trottel! In dem Baum! In dem Baum!“, donnerte ein behelmter Mann mit langem Schild, der ihn von Brust bis Fuß verdeckte. Einen zweiten Versuch bekam der kleine, knotige Mann mit dem lächerlichen Bogen jedoch nicht denn Larissa jagte ihm einen der Pfeile in die Brust, die sie der Dunklen Brut abgenommen hatte. Primitive Arbeit, nicht ausbalanciert und schlecht gefiedert aber auf diese Distanz noch immer gut verschießbar und nicht minder tödlich als die Elfenpfeile, auch wenn der Tod mit diesen Widerhakenversehenen Pfeilen kein leichter wurde. Ein weiterer Mann stürmte heran, eine schwere Armbrust in den Händen. Er linste zu Larissa empor, schien sie aber kaum ausmachen zu können. Larissa riss einen Pfeil aus dem Köcher, der Mann legte an, die Elfe spannte und…

Mordred lachte kurz. Dann grinste er Morgana an, die angesichts des aufbrandenden Kampfes in dem Wald jegliche Gelassenheit hatte fallen lassen. Nun war sie sichtlich nervös und steckte damit auch den Antivaner an, obwohl er dies kaum zugeben würde. Angesichts ihres Geständnisses war dies auch gut zu verstehen. Wäre Guinevere dort im Wald… aber Guinevere war keine Kriegerin, keine Söldnerin. Dennoch!
„Ich habe mir schon so etwas gedacht, Lady Morgana“, sagte er schließlich um sie vielleicht ein wenig aufzumuntern und vor allem von etwas Dummen abzuhalten. „Wie Ihr sie angesehen habt… Ich möchte Euch nicht beleidigen, aber Euch zu durchschauen war einfacher als bei der Elfe. Dies mag vielleicht auch daran liegen, und nehmt es mir nochmals nicht persönlich, dass sie eine freundliche Grundhaltung gegenüber alles und jedem zu hegen scheint und man ihre spezielle Zuneigung nur schwerlich von der, die sie jedem entgegenbringt der sie anlächelt oder nette Worte spricht, zu unterscheiden ist. Ich wusste nur nicht, dass Ihr und auch Larissa gegenüber dem anderen Geschlecht derart aufgeschlossen seid. In Antiva gehört das fast mit zum guten Ton, doch Ferelden gilt in dieser Hinsicht als eines der… rückständigeren Völker in Thedas. Wie dem auch sei, ich freue mich für Euch!“
Morgana schaute ihn an. Scheinbar fragte sie sich nicht, ob er sich wirklich freute, sondern wie lang seine und ihre Freude andauern würde. Wenn dieser Kampf dort unten unter den grünen, wiegenden Kronen der Bäume schlecht verlief war dieser kurze, sorgenvolle Kuss vielleicht der letzte, den sie getauscht hatten. Er räusperte sich. „Um der Ehrlichkeit Genüge zu tun: es stünde mir durchaus der Sinn Eure Lippen zu kosten. Doch führte ich, dass sie nun voll und ganz für unsere liebe Elfe reserviert sind.“ Er schmunzelte und aus dem Wald erklang das Krachen von schwerem Kriegsgerät auf einen Schild.

Zitternd schlug der Bolzen direkt neben Larissas Gesicht ein während sein Schütze die klobige Schusswaffe fallen ließ und entsetzt nach dem Pfeilschaft griff, der ihm aus der Brust ragte. Noch ein, zwei Schmerzen verbreitende Sekunden zerrte er das blutige Holz, dass sich tief durch sein Fleisch gefressen hatte aus dem blutigen Loch, dann sackte er zu Boden. Sein Körper kapitulierte vor dem unausweichlichen Tod als Blut aus seinem Mund quoll wie aus einem Bachlauf. Larissa indes wankte vor und zurück. Sie hatte dem gut gezielten Bolzen ausweichen müssen, hatte es auch geschafft doch nun schaukelte sie bedrohlich auf dem ohnehin kaum guten Halb bietenden Ast. Ihr Bogen entglitt ihr und stürzte in die Tiefe. „Nein!“, schrie sie, dann stürzte sie ihm ungewollt nach, griff im Fallen jedoch nach einem Ast und hielt sich daran fest. Ihr Arm schmerzte zwar, doch war sie diesen Schmerz gewohnt, wenn man durch die Bäume tobte. Sachte ließ sie sich die Äste hinab gleiten und landete dann katzengleich auf der Erde, die Pfoten nach Unten. Sie bückte sich, las den Bogen auf und zog sofort einen Pfeil, denn einer der Banditen, ein bärtiger Kerl mit Breitaxt hatte sie bemerkt und stürzte nun johlend auf sie zu. Er war fett und langsam und Larissa, die eine absurde Gelassenheit bei dem Kampf offenbarte, legte den Pfeil ohne große Hast auf, spannte sie Sehne und visierte dem Mann mitten zwischen die Augen. Plötzlich hielt sie inne, denn die grünen Augen des Fetten weiteten sich erschrocken. Seltsam, in dem Moment in dem man kämpfte und tötete sah man nur die Waffen. Die Speer und die Äxte, die Schilde und Helme, aber man sah nie die Menschen. Nun jedoch stockte sie, atmete flach und schaute auf den Mann, der mit über dem Kopf erhobener Axt zum Stehen gekommen war und sie furchtsam anstarrte. Ihr Arm zitterte leicht und ihre Hand die den Pfeil hielt verkrampfte sich. Es schien ihr unmöglich den Pfeil losschnellen zu lassen, unmöglich das Leben des Kerls zu beenden. Dieser bemerkte ihren Zweifel und wo vorher Angst gewesen war, flammte nun Wut auf. „Elfenschlampe!“, donnerte er und schleuderte die Breitaxt nach Larissa. Diese schrie, rollte sich beiseite und die Axt segelte an ihr vorbei. Die Elfe fauchte und schmetterte dem Werfer einen Fluch in ihrer Muttersprache entgegen während sie sich erhob und den Bogen erneut spannt. Wäre der Mann klug gewesen wäre er in dem Moment in dem er geworfen hatte und Larissa gerollt war weggelaufen oder hätte seinen Angriff fortgesetzt. Er jedoch beobachtete lieber ob die Axt ihr Ziel traf und nun, da sie verfehlt hatte stand er sogar ohne Waffe dort. Larissa stand auf und tat einen Schritt auf ihn zu - Zorn glitzerte in ihren Augen - und spannte den Bogen bis zum Anschlag. Der Mann hob die leeren Hände und trat vorsichtig einen Schritt zurück. „Warte! Gnade!“, stammelte er, doch Larissa feuerte den Schuss ab, der ihn im Bauch traf und ihn ein paar Meter zurücktorkeln ließ. Er umfasste den Holzpfeil als ihn ein zweiter in den Oberschenkel traf und dann ein Dritter in die Brust. Der Mann hustete Blut während Larissa noch einen Schritt auf ihn zu tat und ihm einen weiteren Pfeil in die Schulter jagte. Sie blieb vor ihm stehend, wie er zwischen dem Grün in den Dreck gehockt kniete, den Boden mit seinem eigenen Blut benetzt. Er hob das bärtige Gesicht empor und schaute mit müden, sterbenden Augen in die Larissas. Das hohle, kratzende Geräusch eines ziehenden Pfeils war zu hören, dann das sanfte Klonk als dieser auf den Bogen gelegt wurde, danach das lederner Knarren, als die Elfe die Waffe spannte und sie direkt auf seine Stirn richtete auf der Perlen des Angstschweißes standen. „Fahr zur Hölle!“, spuckte der Kerl mühsam aus. Larissa kreischte entrüstete und schoss ihm den Pfeil durch den Schädel.
Zum Nachdenken blieb keine Zeit denn Artur war noch immer in Bedrängnis. Allerdings leerte sich allmählich Larissas Köcher. Die Pfeile aus den Leichen zu ziehen erforderte mehr Kraft und Zeit als jetzt zur Verfügung stand, darum musste jetzt jeder Schuss sitzen. Tatsächlich hatte heute noch kein Schuss sein Ziel verfehlt, was eine sehr gute Quote war. In der Höhle damals war fast die Hälfte ihrer Pfeile danebengegangen oder ohne hatte keine Wirkung erzielt, hier war es nur der eine, den der Qunari abgefangen hatte. Larissa huschte zwischen den Büschen hindurch. Vermutlich half der Wald einer Elfe beim Kampf. Ein Mann, der Artur flankieren wollte bekam einen Pfeil in die Seite geschickt. Er starb nicht sofort, sondern brach den Pfeil entzwei, stützte sich auf seinen Schild und keuchte. Larissa schickte einen weiteren Schuss nach, doch diesmal ging er fehl und surrte irgendwo ins tiefe Grün des Waldes. Die Elfe lief hinter ihn, streifte den Bogen über die Schulter und zückte den Dolch. Durch ihren Handschuh hindurch fühlte er sich seltsam warm und anschmiegsam in ihrer Hand an während sie sich dem Verwundeten von hinten näherte. Er stützte sich auf einen gewöhnlichen Schild, sein Speer lag neben ihm. Er keuchte und fummelte nervös an dem blutenden und fast zur Gänze in seiner Lunge verschwundenen Stumpf des abgebrochenen Pfeils herum. Seltsam, dass Menschen sich so vehement weigern zu sterben. Traf man ein Reh derart tödlich lag es einfach still da und wartete. Manchmal liefen sie davon und suchten sich einen anderen Platz zum Sterben, was wiederum schlecht war aber dagegen an kämpfen taten sie nie. Larissa trat an den Mann heran, holte mit beiden Händen aus und schlug ihm mit dem krummen Dolch in den Hals. Ein Strahl hellroten Blut spitze auf und besprenkelte das Blattgrün um sie herum. Die tiefe Wunde öffnete sich wie ein Mund während der Mann zu gurgeln begann und in Moos stürzte. Seine Augen zuckten umher während Larissa ausholte und ihm den Dolch mitten ins Gesicht stieß. Knochen knirschten und brachen und nach dem kurzen heftigen Widerstand versank die Klinge zur Hälfte im aufgerissenen und entstellten Schädel des Getöteten. Die Elfe zerrte die Waffe hervor und sah sich nach Artur um. Über ihre Seite würde keiner kommen, obwohl sich das angesichts der im Zentrum der Palisadenanlage formierenden „Streitmacht“ durchaus als schwierig erweisen könnte.

numberten
01.12.2015, 23:25
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Kurz nachdem der erste der Kerle am Boden lag surrte ein zweiter Pfeil heran, unsichtbar und tödlich. Sein Schütze war Mealla, sein Ziel ein gefährlich aussehender Bandit, der sich von einem Augenblick zum nächsten in eine gurgelnde, abstrakte Figur verwandelte aus dessen Hals das Geschoss prangte. Er stürzte zu Boden, griff nach dem tödlichen Pfeil, obwohl sein Geist mit Sicherheit bereits seinen Tod akzeptiert hatte. Blutverschmierte Kettenhände befummelten wirr die Stelle wo Holz in Fleisch eingedrungen war und aus deren Schnittstelle immer mehr hellroter Lebenssaft sickerte. Noch während der zweite Mann starb traf Mealla einen Dritten. Dessen Tod war gnädiger, schneller. Ein präziser Schuss durch Kopf und Hirn. Und Elfen blieben die besten Bogenschützen! Larissa legte einen weiteren Pfeil auf ihren Bogen während die übrigen Banditen die beiden Toten erblickten. Larissas Opfer hätten sie vorerst wohl kaum bemerkt, doch Mealla hatte ihre Ziele dicht bei der Hütte gewählt und nun wuselte das Gesindel auseinander wie ein aufgeschreckter Ameisenhaufen. Sie wirkten desorientiert, führerlos und schauten mehr nach den Aktionen ihrer Kameraden als wirklich zu handeln, was sie zu lohnenden Zielen machte. Larissa spannte und schoss und in der Mitte des Lagers sank ein herumirrender Mann auf die Knie, fiel dann auf den Bauch und offenbarte den Pfeil, der zwischen seine Schulterblätter eingedrungen und sein Herz getroffen hatte. Menschen zu töten, so fiel es Larissa auf, war erschreckend einfach und kaum anders als bei Tieren. Eine beängstigende Erkenntnis.
Die Banditen bildeten eher primitive Defensivformationen. Einige versuchten sich mit ihren kleinen Schilden zusammenzutun und somit gegenseitig zu schützen, andere stürzten in vermeintliche Deckung wie eine hässliche Frau mit Pockennarbengesicht die Larissa sah und als Ziel auserkor. Doch ehe sie den gerade gezückten Pfeil auflegen konnte tötete Mealla sie mit einem Schuss ins Genick. Kopflose Panik breitete sich unter den Banditen aus, die kaum zum Gegenangriff bereit zu sein schienen. Tatsächlich hätte wohl sogar eine Einheit gewöhnlicher Soldaten sie verjagen können, gegen Söldner wie Artur erschienen sie chancenlos. Larissa riss den Bogen hoch und jagte einem der durch einen Schild geschützten Schurken einen Pfeil in den Oberschenkel, der ihn laut schreiend auf die Knie fallen ließ. Kameradschaft wie in Arturs Truppe schien dort nicht vorzuherrschen, denn anstatt den Verwundeten in Sicherheit zu bringen zogen sich die restlichen Schildträger rückwärts zum Gebäude zurück. Ein Peil durchbohrte die Schulter von einem der Feiglinge, ließ ihn stürzen und am Boden sterben, denn jener Pfeil war eine jener perfiden Erfindungen der Kriegskunst mit denen Mealla kämpfte. Larissa widmete sich jedoch eher dem Verwundeten und brachte es mit einem weiteren Geschoss in dessen Brust zu Ende. Wildes Geschrei erfüllte den Hof und eine tiefe Bassstimme übertönte sie alle. Der Anführer, dieser gehörnte Riese, betrat den Platz mit einer Schar bewaffneter und besonnenerer Krieger an seiner Seite. Schlagartig kehrte Autorität und ein gewisses Maß an Disziplin auf den Hof zurück und spätestens als der riesige Kerl, dessen grausiger Helm tatsächlich von einem Totenkopf gekrönt war, einen in die Hütte fliehenden Banditen mit einem einzigen Streich seiner Axt den Kopf von den Schultern schlug kehrte eine angstvolle Stille unter dem aufgeschreckten Gesindel ein. Der Qunari hinkte auf den Kampfplatz und deutete auf Meallas ungefähre Position aus der ein Pfeil zischte und einen zwanzig Schritt von dem Haupthaus entfernt stehenden Mann fällte. Der Pfeil riss seine Burst formlich auseinander und ließ in, eine Fontaine aus Blut hustend, rücklings in den Staub scheppern. Larissa sah die Chance das alles zu beenden, spannte und schoss auf den Qunari doch mit überraschend schnellem Reflex hob der Anführer seinen rot bestrichenen Rundschild. Dumpf schlug der Pfeil in das bespannte Leder, vibrierte dort und hinterließ nur einen zufriedenen Gesichtsausdruck als der Qunari auf ihren Baum deutete und brüllte.
Sofort rückten Männer an. Männer mit Schilden, Äxten, Schwertern, Speeren, Piken, grässlichen Keulen, Streitkolben… die Truppe des Qunari schien jede erdenkliche Waffe zu führen, die der Infanterie zur Verfügung stand. Sogar zwei Bogenschützen tauchten auf. Allerdings waren ihre Waffen von denkbar einfachster Machart und würde vielleicht einem ungeschützten Bauern gefährlich werden. Sollten die Schützen jedoch nicht von elfischen Bogenmeistern ausgebildet worden sein sollten sie kaum eine Gefahr darstellen. Schlimmer war da die raffinierte Vorgehensweise welche die von einigen der besseren Banditen aus der Hütte angeführten und neu organisierten Trupps an den Tag legten. Dicht zusammengedrängt und die Schilde gehoben bewegten sie sich dicht an der Wand und versperrte so teile des Schussfeldes. Ein Teil der Einheiten machte sich auf den Weg zu Larissa, stand aber bald schon Artur im Weg der in den Kampf eingreifen wollte. Wie erhofft positionierte sich der Ritter taktisch klug und brachte die anrückenden Feinde zum Stoppen. Den ersten Angreifer, einen keulenschwingenden Dilettanten erschlug Artur ohne viel Federlesen. Sein neues Schwert lief dem Alten den Rang ab, denn während der immerwährende Silberglanz sogar dem grünlichen Dunkel des Waldes trotzte, zerhackte es Eisen, Fleisch und Knochen auf fast bestialische Weise. Larissa dachte an Mordreds Beschreibung des Schwertkampfes und musste unweigerlich auflachen.
Nachdem die Gruppe ihren ersten Toten durch Artur und zwei weitere durch Mealla zu beklagen hatte während Larissa noch Ziele sondierte, fächerte sich die Truppe um Artur herum auf um den Ritter in die Zange zu nehmen. Einer der Kerle war so unaufmerksam, dass Larissa ihm einen Pfeil in seine Schulter schoss, der ihn vorwärtsstraucheln ließ wo Artur ihn mit einem heftigen Streich durch das Gesicht erledigte. Jetzt wurde auch den anderen Banditen die Anwesenheit der Schützin gewahr, weshalb sie auch wilde Schreie nach Unterstützung verlauten ließen. Ein Mann, einer der Bogenschützen, feuerte einen ungezielten Pfeil in das Gebüsch unterhalb der Elfe. „Nicht dort, du Trottel! In dem Baum! In dem Baum!“, donnerte ein behelmter Mann mit langem Schild, der ihn von Brust bis Fuß verdeckte. Einen zweiten Versuch bekam der kleine, knotige Mann mit dem lächerlichen Bogen jedoch nicht denn Larissa jagte ihm einen der Pfeile in die Brust, die sie der Dunklen Brut abgenommen hatte. Primitive Arbeit, nicht ausbalanciert und schlecht gefiedert aber auf diese Distanz noch immer gut verschießbar und nicht minder tödlich als die Elfenpfeile, auch wenn der Tod mit diesen Widerhakenversehenen Pfeilen kein leichter wurde. Ein weiterer Mann stürmte heran, eine schwere Armbrust in den Händen. Er linste zu Larissa empor, schien sie aber kaum ausmachen zu können. Larissa riss einen Pfeil aus dem Köcher, der Mann legte an, die Elfe spannte und…

Mordred lachte kurz. Dann grinste er Morgana an, die angesichts des aufbrandenden Kampfes in dem Wald jegliche Gelassenheit hatte fallen lassen. Nun war sie sichtlich nervös und steckte damit auch den Antivaner an, obwohl er dies kaum zugeben würde. Angesichts ihres Geständnisses war dies auch gut zu verstehen. Wäre Guinevere dort im Wald… aber Guinevere war keine Kriegerin, keine Söldnerin. Dennoch!
„Ich habe mir schon so etwas gedacht, Lady Morgana“, sagte er schließlich um sie vielleicht ein wenig aufzumuntern und vor allem von etwas Dummen abzuhalten. „Wie Ihr sie angesehen habt… Ich möchte Euch nicht beleidigen, aber Euch zu durchschauen war einfacher als bei der Elfe. Dies mag vielleicht auch daran liegen, und nehmt es mir nochmals nicht persönlich, dass sie eine freundliche Grundhaltung gegenüber alles und jedem zu hegen scheint und man ihre spezielle Zuneigung nur schwerlich von der, die sie jedem entgegenbringt der sie anlächelt oder nette Worte spricht, zu unterscheiden ist. Ich wusste nur nicht, dass Ihr und auch Larissa gegenüber dem anderen Geschlecht derart aufgeschlossen seid. In Antiva gehört das fast mit zum guten Ton, doch Ferelden gilt in dieser Hinsicht als eines der… rückständigeren Völker in Thedas. Wie dem auch sei, ich freue mich für Euch!“
Morgana schaute ihn an. Scheinbar fragte sie sich nicht, ob er sich wirklich freute, sondern wie lang seine und ihre Freude andauern würde. Wenn dieser Kampf dort unten unter den grünen, wiegenden Kronen der Bäume schlecht verlief war dieser kurze, sorgenvolle Kuss vielleicht der letzte, den sie getauscht hatten. Er räusperte sich. „Um der Ehrlichkeit Genüge zu tun: es stünde mir durchaus der Sinn Eure Lippen zu kosten. Doch führte ich, dass sie nun voll und ganz für unsere liebe Elfe reserviert sind.“ Er schmunzelte und aus dem Wald erklang das Krachen von schwerem Kriegsgerät auf einen Schild.

Zitternd schlug der Bolzen direkt neben Larissas Gesicht ein während sein Schütze die klobige Schusswaffe fallen ließ und entsetzt nach dem Pfeilschaft griff, der ihm aus der Brust ragte. Noch ein, zwei Schmerzen verbreitende Sekunden zerrte er das blutige Holz, dass sich tief durch sein Fleisch gefressen hatte aus dem blutigen Loch, dann sackte er zu Boden. Sein Körper kapitulierte vor dem unausweichlichen Tod als Blut aus seinem Mund quoll wie aus einem Bachlauf. Larissa indes wankte vor und zurück. Sie hatte dem gut gezielten Bolzen ausweichen müssen, hatte es auch geschafft doch nun schaukelte sie bedrohlich auf dem ohnehin kaum guten Halb bietenden Ast. Ihr Bogen entglitt ihr und stürzte in die Tiefe. „Nein!“, schrie sie, dann stürzte sie ihm ungewollt nach, griff im Fallen jedoch nach einem Ast und hielt sich daran fest. Ihr Arm schmerzte zwar, doch war sie diesen Schmerz gewohnt, wenn man durch die Bäume tobte. Sachte ließ sie sich die Äste hinab gleiten und landete dann katzengleich auf der Erde, die Pfoten nach Unten. Sie bückte sich, las den Bogen auf und zog sofort einen Pfeil, denn einer der Banditen, ein bärtiger Kerl mit Breitaxt hatte sie bemerkt und stürzte nun johlend auf sie zu. Er war fett und langsam und Larissa, die eine absurde Gelassenheit bei dem Kampf offenbarte, legte den Pfeil ohne große Hast auf, spannte sie Sehne und visierte dem Mann mitten zwischen die Augen. Plötzlich hielt sie inne, denn die grünen Augen des Fetten weiteten sich erschrocken. Seltsam, in dem Moment in dem man kämpfte und tötete sah man nur die Waffen. Die Speer und die Äxte, die Schilde und Helme, aber man sah nie die Menschen. Nun jedoch stockte sie, atmete flach und schaute auf den Mann, der mit über dem Kopf erhobener Axt zum Stehen gekommen war und sie furchtsam anstarrte. Ihr Arm zitterte leicht und ihre Hand die den Pfeil hielt verkrampfte sich. Es schien ihr unmöglich den Pfeil losschnellen zu lassen, unmöglich das Leben des Kerls zu beenden. Dieser bemerkte ihren Zweifel und wo vorher Angst gewesen war, flammte nun Wut auf. „Elfenschlampe!“, donnerte er und schleuderte die Breitaxt nach Larissa. Diese schrie, rollte sich beiseite und die Axt segelte an ihr vorbei. Die Elfe fauchte und schmetterte dem Werfer einen Fluch in ihrer Muttersprache entgegen während sie sich erhob und den Bogen erneut spannt. Wäre der Mann klug gewesen wäre er in dem Moment in dem er geworfen hatte und Larissa gerollt war weggelaufen oder hätte seinen Angriff fortgesetzt. Er jedoch beobachtete lieber ob die Axt ihr Ziel traf und nun, da sie verfehlt hatte stand er sogar ohne Waffe dort. Larissa stand auf und tat einen Schritt auf ihn zu - Zorn glitzerte in ihren Augen - und spannte den Bogen bis zum Anschlag. Der Mann hob die leeren Hände und trat vorsichtig einen Schritt zurück. „Warte! Gnade!“, stammelte er, doch Larissa feuerte den Schuss ab, der ihn im Bauch traf und ihn ein paar Meter zurücktorkeln ließ. Er umfasste den Holzpfeil als ihn ein zweiter in den Oberschenkel traf und dann ein Dritter in die Brust. Der Mann hustete Blut während Larissa noch einen Schritt auf ihn zu tat und ihm einen weiteren Pfeil in die Schulter jagte. Sie blieb vor ihm stehend, wie er zwischen dem Grün in den Dreck gehockt kniete, den Boden mit seinem eigenen Blut benetzt. Er hob das bärtige Gesicht empor und schaute mit müden, sterbenden Augen in die Larissas. Das hohle, kratzende Geräusch eines ziehenden Pfeils war zu hören, dann das sanfte Klonk als dieser auf den Bogen gelegt wurde, danach das lederner Knarren, als die Elfe die Waffe spannte und sie direkt auf seine Stirn richtete auf der Perlen des Angstschweißes standen. „Fahr zur Hölle!“, spuckte der Kerl mühsam aus. Larissa kreischte entrüstete und schoss ihm den Pfeil durch den Schädel.
Zum Nachdenken blieb keine Zeit denn Artur war noch immer in Bedrängnis. Allerdings leerte sich allmählich Larissas Köcher. Die Pfeile aus den Leichen zu ziehen erforderte mehr Kraft und Zeit als jetzt zur Verfügung stand, darum musste jetzt jeder Schuss sitzen. Tatsächlich hatte heute noch kein Schuss sein Ziel verfehlt, was eine sehr gute Quote war. In der Höhle damals war fast die Hälfte ihrer Pfeile danebengegangen oder ohne hatte keine Wirkung erzielt, hier war es nur der eine, den der Qunari abgefangen hatte. Larissa huschte zwischen den Büschen hindurch. Vermutlich half der Wald einer Elfe beim Kampf. Ein Mann, der Artur flankieren wollte bekam einen Pfeil in die Seite geschickt. Er starb nicht sofort, sondern brach den Pfeil entzwei, stützte sich auf seinen Schild und keuchte. Larissa schickte einen weiteren Schuss nach, doch diesmal ging er fehl und surrte irgendwo ins tiefe Grün des Waldes. Die Elfe lief hinter ihn, streifte den Bogen über die Schulter und zückte den Dolch. Durch ihren Handschuh hindurch fühlte er sich seltsam warm und anschmiegsam in ihrer Hand an während sie sich dem Verwundeten von hinten näherte. Er stützte sich auf einen gewöhnlichen Schild, sein Speer lag neben ihm. Er keuchte und fummelte nervös an dem blutenden und fast zur Gänze in seiner Lunge verschwundenen Stumpf des abgebrochenen Pfeils herum. Seltsam, dass Menschen sich so vehement weigern zu sterben. Traf man ein Reh derart tödlich lag es einfach still da und wartete. Manchmal liefen sie davon und suchten sich einen anderen Platz zum Sterben, was wiederum schlecht war aber dagegen an kämpfen taten sie nie. Larissa trat an den Mann heran, holte mit beiden Händen aus und schlug ihm mit dem krummen Dolch in den Hals. Ein Strahl hellroten Blut spitze auf und besprenkelte das Blattgrün um sie herum. Die tiefe Wunde öffnete sich wie ein Mund während der Mann zu gurgeln begann und in Moos stürzte. Seine Augen zuckten umher während Larissa ausholte und ihm den Dolch mitten ins Gesicht stieß. Knochen knirschten und brachen und nach dem kurzen heftigen Widerstand versank die Klinge zur Hälfte im aufgerissenen und entstellten Schädel des Getöteten. Die Elfe zerrte die Waffe hervor und sah sich nach Artur um. Über ihre Seite würde keiner kommen, obwohl sich das angesichts der im Zentrum der Palisadenanlage formierenden „Streitmacht“ durchaus als schwierig erweisen könnte.

http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Mealla_portrait.jpg

Auch die schönsten Dinge mussten einmal ändern und durch das Auftauchen dieses dämlichen Rindvieches war leider endgültig die Disziplin in diesen Haufen gefahren. Das Köpfen von Untergebenen brachte naturgemäß die meisten Menschen wieder zurück in die Spur. Die Männer hatten einen ordentlichen Schildwall gebildet und somit gab es für die Elfe keine leichten Ziele mehr. Mealla mochte allerdings Herausforderungen, zudem war es mehr als wahrscheinlich das sich das Schwadron beim Kampf mit dem Ritter Schwächen leisten würde die sie ausnutzen konnte. Zunächst musste sie jedoch den Schildwall ignorieren und sich um dringendere Dinge kümmern. An den beiden Flanken brachen mehrere Männer aus, zwei davon in ihre Richtung um die anderen beiden würde sich wohl die Dalish kümmern müssen. Die Waldelfe war vom Trefferbild bisher ebenfalls sehr beeindruckend gewesen wie Mealla anerkennend feststellte. Wobei sie von jemanden der vermutlich häufig flinke Tiere erlegte auch ein sichere Handhabe erwartete. Nur trugen Tiere halt keine Schilde oder Rüstungen was die Sache wiederum einfacher machte. Mealla besah sich die beiden Banditen die an den Seiten hervorkamen. Egal ob sie dem Ritter in die Flanken fallen wollten oder Mealla angreifen in beiden Fällen waren sie von der Kopfgeldjägerin schnell zu beseitigen. Während der eine ein Deserteur zu sein schien der einen ovalen Schild, sowie Topfhelm und Kettenhemd trug, war der andere wohl eher ein Teilzeitbandit. Er trug nur eine dicke Ledrpanzerung und sein Schild schien ein dünner Holzschild mit Korbgeflecht zu sein. Er trug nur einen Spangenhelm und hielt sein Gesicht dicht hinter seinen Schild während er in der anderen einen kurzen Speer hielt. Mealla bezweifelte das er sehr gut damit umgehen konnte, anders als sein Gefährte der einen schweren Flegel routiniert kreisen ließ und seinen Schild in einem gesunden Abstand von seinem Körper hielt. Mealla entschied sich zuerst um den leichtgepanzerten zu kümmern. Dieser hielt seinen Schild zwar vorsichtig vor die besonders verwundbaren Stellen, aber dafür recht nahe, vor allem wenn man die Qualität seines Schildes beachtete. Mealla zog einen Pfeil mit Ahlspitze hervor und legte ihn auf die Sehne. Feinfühlig zog sie die Sehne nach hinten, wodurch sich die Bogenarme spannten. Anders als bei den bisherigen Schüßen zog sie die Sehne noch weiter nach hinten als gewöhnlich wodurch sie die besondere Flexibilität des Kompositbogens ausnutzte und ein höheres Zuggewicht bekam. Ruhig atmend ließ sie das Geschoß losfliegen, welches ruhig und zielsicher in Richtung Banditen losflog. Die massive vierkant Spitze bohrte sich durch das dünne Korbgeflecht durchschlug das Holz. Splitternd trat sie aus der anderen Seite des Schildes hervor und drang in das dahinter liegende Gesicht ein. Nichtmal mehr einen Schrei ließ die Spitze zu und der Bandit fiel blutend zu Boden, seinen Schild an sein Gesicht genagelt. Sein besser gerüsterter Kamerad sah dies und setzte sich flink mit einem Kampfschrei auf den Lippen in Meallas Bewegung. Die Elfe blieb davon unbeeindruckt, sollte er doch seinen Atem verschwenden. Allerdings hielt er seinen Schild besser während er zum Sturmlauf ansetzte. Sein Kettenhemd war zwar massiv konnte jedoch bei einem guten Treffer von den panzerbrechenden Spitzen durchschlagen werden. Mealla beschloß jedoch lieber kein Risiko einzugehen und zielte mit einem Pfeil der einen doppelten Widerhaken hatte, welcher nach vorne wie hinten zeigte und wie ein Blitz aussah. teuflische Dinger, denn man konnte sie weder herausziehen noch stoßen ohne sich das Fleisch rauszureißen. Meall nockte den Pfeil auf der Sehne ein und zielte sorgfältig. Der Pfeil schoß davon und der Mann hob bei dem Geräusch seinen Schild noch ein wenig höher an. Eine kluge, jedoch sinnlose Aktion, denn der Pfeil schlug wie von Meall beabsichtigt in das schwach gepanzerte Knie ein. Schlagartig gab das Bein des Angreifers nach und er stolperte aus vollem Lauf auf in Richtung Waldboden. Daurch litt auch seine Deckung, sodass Meallas zweiter Pfeil zwischen Helm und der dünnen Halsberge eindringen konnte, wodurch aus dem Stolpern ein endgültiger Fall wurde. Mealla sah kurz zufrieden wie der knifflige Schuß sein Ziel fand und richtete dann ihren Blick auf das Schlachtfeld, vornehmlich in Richtung des Ritters.

Artur konnte nicht gerade sagen das er sich aufgrund mangelnder Beschäftigung langweilen würde, denn das Schwadron welches in seine Richtung unterwegs war, ließ sich von den Elfenpfeilen nicht beirren und näherte sich ihm zielstrebig. Ein großer Faktor bei diesem wackeren Vorgehen war vermutlich der wohl zwei Meter große Qunari der sie anbrüllte und in seine Richtung hetzte. Dummmerweise hatte er seinen Haufen gut im Griff und tat Artur nicht den Gefallen sich von den beiden Elfen abschießen zu lassen, wie der Pfeil in seinem Schild eindrucksvoll belegte. Momentan beließ er es jedoch noch damit seine Leute anzupeitschen und sie zu strukturieren. Die vier Banditen die über die Flanken verschwunden waren, waren nun auch nicht mehr in Arturs Sichtfeld weswegen der Ritter hoffen musste das sich seine Mitstreiterinnen um dieses Problem kümmerten. Andernfalls würde er ein Problem bekommen. Die verbliebenen sechs rückten geschlossen vor und Artur sah das sich jetzt auch noch ein Armbrustschütze hinter ihnen positionierte, bereit dem Ritter das Leben schwer zu machen. Ein Bolzen an der richtigen Stelle konnte auch Arturs Rüstung durchdringen, jedoch sah das Teil in seinen Händen nicht besonders hochwertig aus und seine Kameraden versperrten ihm eh das Schußfeld. Zwei von ihnen hatten rechteckige Schilde und trugen Beckenhauben, der eine von ihnen als Hundsgugel ausgeformt. Der andere hatte kein Visier so das Artur sein Gesicht sehen konnte, welches durch eine querverlaufende Narbe nicht umbedingt verschönert wurde. Er trug eine Streitaxt, während sein hundsschnäuziger Kamerad ein Langschwert mit der rechten führte. Im Zentrum rückten zwei Männer mit ovalen Schilden vor der eine trug einen Topfhelm und einen Streitkolben, der andere ein Schwert und eine geschlossene Bourguignotte, die er vermutlich bei irgendeinem Feldzug erbeutet hatte. Von links näherte sich ein bärtiger Hüne mit Brillenhelm und einer langstieligen Streitaxt und Rundschild. Der letzte der Angriffsformation war Mann mit Flügellanze und Halbmondfömigen Schild. Auf dem Kopf trug er einen Morion, der mehr als eine Beule aufwies. Vorsichtig näherte sich der Lanzenträger und versuchte mit seiner Stabwaffe den Ritter aus der Reserve zu locken, ein Stich der von Artur jedoch simpel mit dem Schild abgeblockt wurde, eine Parade die von recht ausgenutzt werden wollte und einen Angriff des Hundsgugelträgers zu folge hatte, Artur schwang herum seine linke Flanke mit dem Schild bedeckend und parierte den Schwertstreich mit dem neuen Silberitschwert, worauf er sogleich die heransegelnde Stielaxt des nächsten mit dem Schild abwehren durfte und mit einer schnellen Drehung der Flügellanze ausweichen durfte. Es war ganz klar das er sich nicht lange sechs Waffen aufeinmal erwehren konnte, auch wenn in der Engstelle zum Glück selten mehr als drei ihn erreichen konnten. Der Schwerträger wich zurück und sein narbenversehrter Kamerad schoß hervor was Artur mit einem schnellen Arretstoß in den gegnerischen Angriff hinein konterte. Eine Maßnahme die seinen Gegner unerwartet traf, sodass der flink geführte Stoß sein ungeschütztes Gesicht traf und die Klinge ihm eine Narbe zufügte die niemals heilen würde. Schnell zog Artur das Schwert aus dem herabsinkenden Leib und konnte so mit seiner Klinge den herankommenden Streitkolben ablenken und einen heftig geführten Hieb mit der Stabaxt durch den Schild abfangen. Artur ging das Risiko ein und unterlief jetzt mit dem Schild die Stabaxt und lenkte sein Schild an der Kante des gegnerischen Rundschilds vorbei wo es durch die Halsberge seines Gegners glitt, als wäre diese aus Papier. Gleichzeitig spürte er jedoch einen heftigen Stoß in der Seite als die Flügellanze den Verlust der Deckung ausnutzte aber zum Glück vom Harnisch gestoppt wurde und nicht durch die Platte kam. Der bärtige Hüne glitt zu Boden und Artur wandte sich mit seinem Schild und Schwert den beiden ankommenden Schwertern zu und parierte diese geschickt. Allerdings war durch den letzten Toten auch der Schußkanal freigeworden, sodass der Armbrustschütze nun auf den sich in der Parierbewegung befindlichen Ritter anlegen konnte.

Morgana schaute leicht skeptisch zu Mordred als dieser anfing zu lachen und kurz danach merkwürdig grinste. Natürlich hatte er sich schon so etwas gedacht, allerdings würde er so etwas vermutlich auch sagen wenn Morgana gestanden hätte Marics verschollene Tochter zu sein, oder in Wirklichkeit aus Orlais stammte. Wenn man sich mit den beiden Männern in ihrer Gruppe unterhielt schienen diese eh immer schon alles gewusst zu haben. Andererseits war sein Argument nicht mal so weit hergeholt, war Morgana anders als Larissa nicht immer zu jedem freundlich der ihr ein paar nette Worte widmete. Abgesehen von der Kopfgeldjägerin die gerade zusammen mit der Dalish kämpfte hatte sie bisher fast mit jedem versucht ein paar freundliche Worte zu wechseln. Morgana konnte man da wohl eher ansehen wenn sie für jemanden Symphatie empfand. Vor allem für jemanden wie Mordred der nicht wusste das die Treffen der beiden hinter verschlossenen Türen nur der Geheimhaltung des Unterrichts dienten. Nun auf jedenfall bis vor kurzem.
Die Aussage das er sich für die beiden freute klang ehrlich und aufrichtig, auch wenn sich Morgana wieder zu fragen begann ob am Ende dieses Tages noch viel von dieser Freude übrig bleiben würde. Oder ob sich dieses Gefühl in Asche verwandeln würde, sowie dieser Wald vielleicht auch falls Morgana ihrer dann folgenden Wut Audruck verleihen wollte. Das Räuspern des Antivaners riss Morgana wieder aus ihren düsteren Gedankengängen und seine Aussage zauberte der Hexe ein kleines Schmunzeln auf die Lippen. Nicht das es sie allzu überrascht hätte, aber es war schön zu sehen das der Antivaner zumindestens ehrlich war.
"Nun ich fürchte für euch das ihr richtig liegt, aber ich denke ihr werdet schnell darüber hinwegkommen.", scherzte sie und warf lasziv ihre Haare hinter die Schultern. Irgendwie musste sie ihre Finger beschäftigen und sich ablenken.
"Im Moment hoffe ich allerdings auch nur das die Person für die sie reserviert sind auch wieder in den Genuß davon kommen kann.", sagte sie mit einer leichten Nervösität, während aus dem Wald ein Geräusch erschall welches von nach dem Aufprall von zwei Schwertern klang. Abseits des Kampflärms lag für Morgana eine sonderbare Stille über den Wald. als ob er die Aufmerksamkeit auf die Schlacht lenken wollte die in seinem Innern tobte. Sie wandte sich wieder dem Antivaner zu.
"Unterhalten wir uns ein wenig, das lenkt mich vielleicht ein wenig von trübsinnigen Gedanken ab. Damals bei unserer gemeinsamen Wache habt ihr mir erzählt, dass ihr wahrscheinlich verlobt seid und dann gedankenverloren in die Ferne geschaut. Da es nach einer glücklichen Erinnerung aussah und die Beschreibung eurer Verlobten nebst Schwiegervater nicht sonderlich schmeichelhaft klang, nehme ich nicht an das sie der Grund eurer Erinnerung war. Wollt ihr mir erzählen an wen ihr gedacht habt ? Eurem Gesichtsausdruck damals zu urteilen schien die Person euch viel zu bedeuten.", fragte Morgana freundlich und versuchte sich von den Gedanken an Tod und Verderben abzulenken die ihr Haupt umkreisten.

Mealla sah den Ritter mit seinen Gegnern ringen, welche ihm gehörig unter Druck setzten. Und im Hintergrund lauerte auch noch ein Armbrustschütze und wartete auf eine günstige Gelegenheit. Der Qunari sandte derweil zwei weitere seiner bewaffneten Heckenpenner, wie Mealla die schlecht ausgerüsteten Banditen nannte aus um den Ritter zu umgehen und ihm in den Rücken zu fallen. Gerade brachte der Söldner einen weiteren Gegener zu Fall, wodurch er allerdings von zwei Schwertkämpfern bedrängt wurde. Auch dieser hinterhältige Armbrustschütze schien jetzt seine Chance zu wittern und hob seine Armbrust an. Mealla hatte jedoch auch jetzt freies Schußfeld auf ihn und war schneller als er. Ihr Pfeil traf den Schützen in dem Moment ins Auge als dieser die Waffe an dasselbige führte. Auf den Hof lauerten auch noch einige gestalten die jedoch bemüht waren sich vor Beschuss zu decken. Die Elfe hatte zwar noch gengend Pfeile im Köcher beschloss aber das es Zeit wurde dem Ritter auf andere Weise die Flanke zu decken. Bogenschießen alleine war scheinbar nicht ausreichend um die Banditen abzulenken, der Quanari schien bemüht zuerst den Ritter und dann die Schützen ausschalten zu lassen. Mealla schoß einen weiteren Pfeil auf einen der sich in der Umgehungsbewegung befindlichen Heckenpenner und hing dann ihren Bogen über die Schulter. Während ihr letzter Pfeil erneut zielsicher traf und durch den Panzer aus Lederflicken fuhr, schlitterte Mealla mit dem Speer in der Hand die Anhöhe herunter. Jemand mit einem schlechteren Gleichgewichtssinn oder Geschicklichkeit hätte sich vermutlich dabei den Hals gebrochen, aber die Elfe kam heil und im schnellem Lauf unten an und bewegte sich zügig in Richtung Jagdhaus. Der verbliebene Bandit, brach seine Flankenmanöver ab als er sie sah und wandte sich ihr zu. Wohl erleichtert darüber das die tödliche Schützin endlich hervorgekommen war, griff er beherzt seinen Streitkolben und den Lederschild fester und rannte ihr entgegen. Mealla zügelte ihren Lauf ein wenig, bis sie schließlich in Abwehrhaltung zum stehen kam. Den Speer vor sich haltend wartete sie den Angriff des Gegners ab. Eigentlich gab es zwei Möglichkeiten den Speer zu nutzen, entweder in der Mitte fassend, den Stiel als Schlagwaffe mit einsetzend oder mit beiden Händen hinten am Stiel um damit Gegner auf Distanz zu halten. Mealla kannte noch zahlreiche weitere Möglichkeiten, hielt jetzt aber den Speer vor sich, zum schnellen Stich bereit. Der Bandit kam mit wildem Gebrüll heran ohne zu bremsen, den Schild vor sich haltend. Die Ansturmgeschwindigkeit machte ihn jedoch recht unflexibel, weswegen Mealla mit einem schnellen Stoß an dem Schild vorbeifuhr und sich der Mann fast selbst aufspießte. Die Elfe rammte ihre Füße in den Boden, fing die Wucht auf, dann zog sie mit einem schnellem Schritt zurück die Spitze aus dem Mann und schritt weiter voran. Bei den Palisaden angekommen wurde sie von dem Qunari entdeckt welcher lautstark in ihre Richtung zeigte. Der Mann mit Hundsschnauze und Schwert löste sich von Artur und bewegte sich auf sie zu, verstärkt von einem weiteren Deserteur der beim Qunari stand und mit einer Gleve bewaffnet war. Er trug ein Gemisch aus Panzerplatten und Brünne sowie einen Armet, aber keinen Schild wie Mealla enttäuscht feststellte. Scheinbar war der Kerl vorhin nicht in ihrem Sichtbereich gewesen. Nun jetzt war es gut das er keinen Schild trug. Der Schwertkämpfer erreichte die Elfe als erstes und griff unter Deckung seines Schildes vorsichtig an. Mealla tastete mit ihrem Speer seine Deckung ab indem sie schnelle Vortstöße durchführte die von dem Mann jedoch mit dem Schild abgefangen wurden. Sobald er sich bewegte griff die Elfe erneut an, sodass er ständig seinen Schild verschieben musste, aber keinen Schritt näher an die Elfe kam. Gleichzeitig kam der Gleventräger jedoch näher was den Reichweitenvorteil der Elfe zu nichte machen konnte. Mit schnellen Vorwärtsbewegungen in denen ihr Speer durch die Luft nach vorne fuhr, sodass man teilweise ihre Arme nur schemenhaft sah attackierte sie den Banditen, der hastig versuchte die Stöße abzublocken, dann jedoch beschloss die lästige Distanz zu überwinden und auf Schwertlänge heranzukommen. Jedoch wurde er sogleich von mehreren schnellen Stößen zurückgedrängt, wodurch einer seine Deckung überwand und sich das scharfe Blatt in seine rechte Schulter bohrte und sofort wieder herausfuhr. Es war nicht unbedingt ein tödlicher Stich, jedoch ließ der Bandit den Arm merkwürdig hängen und schien ihn nicht mehr richtig anheben zu können. Stattdessen begann nun sein linker Arm zu zittern und verkrampfen und ließ den Schild fallen, sodass Mealla diesmal den Speer in seinen Hals fahren lassen konnte. Flink fuhr der Speer zurück und die Elfe gleich mit, wodurch sie den ankommenden Hieb der Gleve ausweichen konnte, der nun in die Erde fuhr. Sofort erhob sich die Gleve wieder und versuchte sie von den Beinen zu holen, was jedoch mit einem Schritt nach hinten ins leere ging. Nun war Mealla dran und führte einen schnellen Stoß durch der jedoch mit dem Stiel der Gleve abgelenkt wurde. Der Kampf artete jetzt kurz in eine Art Stockfechten aus, wobei der Speer beweglicher als die schwerfällige Gleve war. Plötzlich drehte Mealla den Speer mit einer Handgelenksbewegung und das untere Ende des Speeres knallte mit voller Wucht gegen den Helm. Taumelnd wich der Kämpe zurück die Gleve trotzdem in Defensivhaltung, jedoch jetzt schwächer weswegen sich Meallas Speerblatt zwischen die Platten durch die Brünne bohrte und in sein Herz fuhr. Der Quanari sah es mit Wut und schrie auf einmal laut in Richtung der Hütte:
"Bas saarebas. Komm raus Charel." Dann stürmte er in einer Geschwindigkeit die man seinem Klumpfuß nicht zugetraut hatte in Arturs Richtung. Mealla war nicht gut in Qunlath, aber die Worte Bas, sowie Saarebas kannte sie dann doch, weswegen sie mit dem rechnete was aus der Hüttentür kam.

Artur sah wie der Armbrustschütze getroffen zu Boden ging und somit kein Problem mehr dastellte. Stattdessen versuchte der Lanzenträger erneut seine empfindlichen Stellen zu perforieren, ein Vorhaben das jedoch dieses Mal von seinem Schild gestoppt wurde. Die beiden Schwertkämpfer starteten jetzt wieder einen Doppelangriff, wobei sie abweschelnd zuschlugen und so Artur in die Defensive drängten. Zwischendurch nutzte der Lanzenträger die Gelegenheit ein paar Stöße anzubringen. Die einzige Möglichkeit wieder in die Offensive zu kommen war ein paar Schläge in Kauf zu nehmen und auf den Panzer zu vertrauen und so ließ Artur den Schlag der Hunddschnauze von seinem Panzer abprallen und verpasste dem anderen Schwertkämpfer einen Stoß mit dem Schild der diesen zurückweichen ließ. Artur konnte jdoch nicht weiter vordringen da ihn die Flügellanze mit einem Stich stoppte der jedoch an der Schulterpanzerung abglitt. Entlastung kam jedoch auf leichten Elfenfüßen, denn Mealla tauchte plötzlich mit ihrem Speer in der Hand auf und brachte einen der Schwertkämpfer dazu sich ihr zu widmen. Artur blieb jedoch keine Zeit sich den Kampf anzuschauen, denn der Streitkolbenkämpfer trat jetzt auf den Plan, die Lücke füllend. Der Ritter konnte diesen Schlag jedoch blocken und aufgrund der geringeren Reichweite des Streitkolbens zum Gegenangriff übergehen bevor die beiden anderen ihn daran hindern konnten. Mit einem schnellen Knaufstoß schlug er den Schild beiseite, donnerte mit seinem eigenen gegen den Topfhelm des Gegners. Noch in der Vorwärtsbewegung führte er einen schnellen Streich wobei die Klinge unterhalb des Helmes durch den Hals fuhr und der Helm samt Inhalt ins Gras flog wo der Kopf aus dem Helm purzelte. In einer flinken Rückwärtsbewegung ging der Ritter wieder in die Defensive wodurch er den Kombinationsangriff von Schwert und Speer abwehren konnte.
"Nur noch zwei. Viel besser.", dachte Artur bevor den schnellen Stößen der Lanze seinen Schild entgegenstemmen musste. Das Ding war wirklich äußerst lästig und der Kerl hielt seinen Halbmondschild so, dass die Lanze immer an dem Schildrand vorbeifuhr und er nicht aus der Deckung kommen musste. Artur probierte etwas gewagtes und führte beim nächsten Stoß einen Halbschwinger durch der zeigte das beim Speer das Holz der Stange ebenso wichtig wie das Blatt war. Arturs Schwert durchschlug den Holzstab mit einem splitternden Geräusch woraufhin das Speerblatt zu Boden fiel. Der kurz perplexe Speerkämpfer bekam daraufhin seine Unachtsamkeit teuer zu spüren, als Arturs Klinge ihm den Schädel spaltete und der Morion nach hinten wegflog. Bevor sich Artur jedoch darüber freuen konnte das nur noch einer übrig war, brüllte auf einmal der Qunari einen Namen und rannte dann wütend in seine Richtung. Artur stemmte seinen Fuß in den Boden. Nett würde das wohl nicht werden.

Die Tür flog auf und im Türrahmen war kurz eine hagere Gestalt zu sehen, braunes Haar, leichter Bart mit einer zerschlissener Kleidung, die einst wohl in hellen Farben geluchtet hatten jetzt aber schmutzig und wild aussahen. Kurz nach der Gestalt sah Mealla ein helles Leuchten, aber die Elfe befand sich da schon nicht mehr an dem Ort an dem sie gestanden hatte. So schlug der Blitz anstatt in ihren Körper in eine Palisade ein, welche anfing zu brennen. DieLuft stank nach Ozon und Mealla rollte sich ab und sprang wieder auf. Ihre Deutung der Worte war leider richtig gewesen, die Bande hatte einen Magier der sich wohl aufgrund des Pfeilgewitters bisher zurückgehalten hatte. Seine zerschlissene Kleidung schien mal Zirkelkleidung gewesen zu sein, aber das schien lange her. Ein amüsiertes Grinsen war auf seinem Gesicht, als er wieder einen Blitz schleudert der die Elfe diesesmal nur um Haaresbreit verfehlte. Mealla hatte schon viele Magier gesehen und dieser hier war zum Glück nicht sehr geübt, seine Magie machte einen ungestümen und wilden Eindruck. Die guten Magier strahlten Kontrolle aus, aber in seinem Gesicht sah sie feurige Wut und er schien die Magie mehr atmen als zu leiten Dennoch war sie nicht weniger gefährlich und Mealla wollte weder von einem geübten noch einem ungeübten Magier getötet werden.
"Wo willst du denn hin kleines Elfchen ? Bleib stehen.", schrie der Magier vergnügt während er einen Feuerschwall aus seinen Händen strömen ließ unter den Mealla hinwegtauchte. Komplett ungeübt schien er leider nicht zu sein. Mit einer schnellen Seitwärtsrolle brachte sie sich aus dem Bereich des Infernos, bevor dieser die Flammen auf den Boden richtete. Hastig lief sie ein Stück in Richtung Stallungen, den Speer eng am Körper haltend. Sie hatte das passende Gift füt diesen Kerl, jedoch konnte sie es nicht auftragen oder ihn angreifen solange er sie mit Zaubersprüchen beharkte. Sie brauchte eine Deckung oder eine Ablenkung um Zeit zu gewinnen.

Shepard Commander
03.12.2015, 16:12
http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Mealla_portrait.jpg

Auch die schönsten Dinge mussten einmal ändern und durch das Auftauchen dieses dämlichen Rindvieches war leider endgültig die Disziplin in diesen Haufen gefahren. Das Köpfen von Untergebenen brachte naturgemäß die meisten Menschen wieder zurück in die Spur. Die Männer hatten einen ordentlichen Schildwall gebildet und somit gab es für die Elfe keine leichten Ziele mehr. Mealla mochte allerdings Herausforderungen, zudem war es mehr als wahrscheinlich das sich das Schwadron beim Kampf mit dem Ritter Schwächen leisten würde die sie ausnutzen konnte. Zunächst musste sie jedoch den Schildwall ignorieren und sich um dringendere Dinge kümmern. An den beiden Flanken brachen mehrere Männer aus, zwei davon in ihre Richtung um die anderen beiden würde sich wohl die Dalish kümmern müssen. Die Waldelfe war vom Trefferbild bisher ebenfalls sehr beeindruckend gewesen wie Mealla anerkennend feststellte. Wobei sie von jemanden der vermutlich häufig flinke Tiere erlegte auch ein sichere Handhabe erwartete. Nur trugen Tiere halt keine Schilde oder Rüstungen was die Sache wiederum einfacher machte. Mealla besah sich die beiden Banditen die an den Seiten hervorkamen. Egal ob sie dem Ritter in die Flanken fallen wollten oder Mealla angreifen in beiden Fällen waren sie von der Kopfgeldjägerin schnell zu beseitigen. Während der eine ein Deserteur zu sein schien der einen ovalen Schild, sowie Topfhelm und Kettenhemd trug, war der andere wohl eher ein Teilzeitbandit. Er trug nur eine dicke Ledrpanzerung und sein Schild schien ein dünner Holzschild mit Korbgeflecht zu sein. Er trug nur einen Spangenhelm und hielt sein Gesicht dicht hinter seinen Schild während er in der anderen einen kurzen Speer hielt. Mealla bezweifelte das er sehr gut damit umgehen konnte, anders als sein Gefährte der einen schweren Flegel routiniert kreisen ließ und seinen Schild in einem gesunden Abstand von seinem Körper hielt. Mealla entschied sich zuerst um den leichtgepanzerten zu kümmern. Dieser hielt seinen Schild zwar vorsichtig vor die besonders verwundbaren Stellen, aber dafür recht nahe, vor allem wenn man die Qualität seines Schildes beachtete. Mealla zog einen Pfeil mit Ahlspitze hervor und legte ihn auf die Sehne. Feinfühlig zog sie die Sehne nach hinten, wodurch sich die Bogenarme spannten. Anders als bei den bisherigen Schüßen zog sie die Sehne noch weiter nach hinten als gewöhnlich wodurch sie die besondere Flexibilität des Kompositbogens ausnutzte und ein höheres Zuggewicht bekam. Ruhig atmend ließ sie das Geschoß losfliegen, welches ruhig und zielsicher in Richtung Banditen losflog. Die massive vierkant Spitze bohrte sich durch das dünne Korbgeflecht durchschlug das Holz. Splitternd trat sie aus der anderen Seite des Schildes hervor und drang in das dahinter liegende Gesicht ein. Nichtmal mehr einen Schrei ließ die Spitze zu und der Bandit fiel blutend zu Boden, seinen Schild an sein Gesicht genagelt. Sein besser gerüsterter Kamerad sah dies und setzte sich flink mit einem Kampfschrei auf den Lippen in Meallas Bewegung. Die Elfe blieb davon unbeeindruckt, sollte er doch seinen Atem verschwenden. Allerdings hielt er seinen Schild besser während er zum Sturmlauf ansetzte. Sein Kettenhemd war zwar massiv konnte jedoch bei einem guten Treffer von den panzerbrechenden Spitzen durchschlagen werden. Mealla beschloß jedoch lieber kein Risiko einzugehen und zielte mit einem Pfeil der einen doppelten Widerhaken hatte, welcher nach vorne wie hinten zeigte und wie ein Blitz aussah. teuflische Dinger, denn man konnte sie weder herausziehen noch stoßen ohne sich das Fleisch rauszureißen. Meall nockte den Pfeil auf der Sehne ein und zielte sorgfältig. Der Pfeil schoß davon und der Mann hob bei dem Geräusch seinen Schild noch ein wenig höher an. Eine kluge, jedoch sinnlose Aktion, denn der Pfeil schlug wie von Meall beabsichtigt in das schwach gepanzerte Knie ein. Schlagartig gab das Bein des Angreifers nach und er stolperte aus vollem Lauf auf in Richtung Waldboden. Daurch litt auch seine Deckung, sodass Meallas zweiter Pfeil zwischen Helm und der dünnen Halsberge eindringen konnte, wodurch aus dem Stolpern ein endgültiger Fall wurde. Mealla sah kurz zufrieden wie der knifflige Schuß sein Ziel fand und richtete dann ihren Blick auf das Schlachtfeld, vornehmlich in Richtung des Ritters.

Artur konnte nicht gerade sagen das er sich aufgrund mangelnder Beschäftigung langweilen würde, denn das Schwadron welches in seine Richtung unterwegs war, ließ sich von den Elfenpfeilen nicht beirren und näherte sich ihm zielstrebig. Ein großer Faktor bei diesem wackeren Vorgehen war vermutlich der wohl zwei Meter große Qunari der sie anbrüllte und in seine Richtung hetzte. Dummmerweise hatte er seinen Haufen gut im Griff und tat Artur nicht den Gefallen sich von den beiden Elfen abschießen zu lassen, wie der Pfeil in seinem Schild eindrucksvoll belegte. Momentan beließ er es jedoch noch damit seine Leute anzupeitschen und sie zu strukturieren. Die vier Banditen die über die Flanken verschwunden waren, waren nun auch nicht mehr in Arturs Sichtfeld weswegen der Ritter hoffen musste das sich seine Mitstreiterinnen um dieses Problem kümmerten. Andernfalls würde er ein Problem bekommen. Die verbliebenen sechs rückten geschlossen vor und Artur sah das sich jetzt auch noch ein Armbrustschütze hinter ihnen positionierte, bereit dem Ritter das Leben schwer zu machen. Ein Bolzen an der richtigen Stelle konnte auch Arturs Rüstung durchdringen, jedoch sah das Teil in seinen Händen nicht besonders hochwertig aus und seine Kameraden versperrten ihm eh das Schußfeld. Zwei von ihnen hatten rechteckige Schilde und trugen Beckenhauben, der eine von ihnen als Hundsgugel ausgeformt. Der andere hatte kein Visier so das Artur sein Gesicht sehen konnte, welches durch eine querverlaufende Narbe nicht umbedingt verschönert wurde. Er trug eine Streitaxt, während sein hundsschnäuziger Kamerad ein Langschwert mit der rechten führte. Im Zentrum rückten zwei Männer mit ovalen Schilden vor der eine trug einen Topfhelm und einen Streitkolben, der andere ein Schwert und eine geschlossene Bourguignotte, die er vermutlich bei irgendeinem Feldzug erbeutet hatte. Von links näherte sich ein bärtiger Hüne mit Brillenhelm und einer langstieligen Streitaxt und Rundschild. Der letzte der Angriffsformation war Mann mit Flügellanze und Halbmondfömigen Schild. Auf dem Kopf trug er einen Morion, der mehr als eine Beule aufwies. Vorsichtig näherte sich der Lanzenträger und versuchte mit seiner Stabwaffe den Ritter aus der Reserve zu locken, ein Stich der von Artur jedoch simpel mit dem Schild abgeblockt wurde, eine Parade die von recht ausgenutzt werden wollte und einen Angriff des Hundsgugelträgers zu folge hatte, Artur schwang herum seine linke Flanke mit dem Schild bedeckend und parierte den Schwertstreich mit dem neuen Silberitschwert, worauf er sogleich die heransegelnde Stielaxt des nächsten mit dem Schild abwehren durfte und mit einer schnellen Drehung der Flügellanze ausweichen durfte. Es war ganz klar das er sich nicht lange sechs Waffen aufeinmal erwehren konnte, auch wenn in der Engstelle zum Glück selten mehr als drei ihn erreichen konnten. Der Schwerträger wich zurück und sein narbenversehrter Kamerad schoß hervor was Artur mit einem schnellen Arretstoß in den gegnerischen Angriff hinein konterte. Eine Maßnahme die seinen Gegner unerwartet traf, sodass der flink geführte Stoß sein ungeschütztes Gesicht traf und die Klinge ihm eine Narbe zufügte die niemals heilen würde. Schnell zog Artur das Schwert aus dem herabsinkenden Leib und konnte so mit seiner Klinge den herankommenden Streitkolben ablenken und einen heftig geführten Hieb mit der Stabaxt durch den Schild abfangen. Artur ging das Risiko ein und unterlief jetzt mit dem Schild die Stabaxt und lenkte sein Schild an der Kante des gegnerischen Rundschilds vorbei wo es durch die Halsberge seines Gegners glitt, als wäre diese aus Papier. Gleichzeitig spürte er jedoch einen heftigen Stoß in der Seite als die Flügellanze den Verlust der Deckung ausnutzte aber zum Glück vom Harnisch gestoppt wurde und nicht durch die Platte kam. Der bärtige Hüne glitt zu Boden und Artur wandte sich mit seinem Schild und Schwert den beiden ankommenden Schwertern zu und parierte diese geschickt. Allerdings war durch den letzten Toten auch der Schußkanal freigeworden, sodass der Armbrustschütze nun auf den sich in der Parierbewegung befindlichen Ritter anlegen konnte.

Morgana schaute leicht skeptisch zu Mordred als dieser anfing zu lachen und kurz danach merkwürdig grinste. Natürlich hatte er sich schon so etwas gedacht, allerdings würde er so etwas vermutlich auch sagen wenn Morgana gestanden hätte Marics verschollene Tochter zu sein, oder in Wirklichkeit aus Orlais stammte. Wenn man sich mit den beiden Männern in ihrer Gruppe unterhielt schienen diese eh immer schon alles gewusst zu haben. Andererseits war sein Argument nicht mal so weit hergeholt, war Morgana anders als Larissa nicht immer zu jedem freundlich der ihr ein paar nette Worte widmete. Abgesehen von der Kopfgeldjägerin die gerade zusammen mit der Dalish kämpfte hatte sie bisher fast mit jedem versucht ein paar freundliche Worte zu wechseln. Morgana konnte man da wohl eher ansehen wenn sie für jemanden Symphatie empfand. Vor allem für jemanden wie Mordred der nicht wusste das die Treffen der beiden hinter verschlossenen Türen nur der Geheimhaltung des Unterrichts dienten. Nun auf jedenfall bis vor kurzem.
Die Aussage das er sich für die beiden freute klang ehrlich und aufrichtig, auch wenn sich Morgana wieder zu fragen begann ob am Ende dieses Tages noch viel von dieser Freude übrig bleiben würde. Oder ob sich dieses Gefühl in Asche verwandeln würde, sowie dieser Wald vielleicht auch falls Morgana ihrer dann folgenden Wut Audruck verleihen wollte. Das Räuspern des Antivaners riss Morgana wieder aus ihren düsteren Gedankengängen und seine Aussage zauberte der Hexe ein kleines Schmunzeln auf die Lippen. Nicht das es sie allzu überrascht hätte, aber es war schön zu sehen das der Antivaner zumindestens ehrlich war.
"Nun ich fürchte für euch das ihr richtig liegt, aber ich denke ihr werdet schnell darüber hinwegkommen.", scherzte sie und warf lasziv ihre Haare hinter die Schultern. Irgendwie musste sie ihre Finger beschäftigen und sich ablenken.
"Im Moment hoffe ich allerdings auch nur das die Person für die sie reserviert sind auch wieder in den Genuß davon kommen kann.", sagte sie mit einer leichten Nervösität, während aus dem Wald ein Geräusch erschall welches von nach dem Aufprall von zwei Schwertern klang. Abseits des Kampflärms lag für Morgana eine sonderbare Stille über den Wald. als ob er die Aufmerksamkeit auf die Schlacht lenken wollte die in seinem Innern tobte. Sie wandte sich wieder dem Antivaner zu.
"Unterhalten wir uns ein wenig, das lenkt mich vielleicht ein wenig von trübsinnigen Gedanken ab. Damals bei unserer gemeinsamen Wache habt ihr mir erzählt, dass ihr wahrscheinlich verlobt seid und dann gedankenverloren in die Ferne geschaut. Da es nach einer glücklichen Erinnerung aussah und die Beschreibung eurer Verlobten nebst Schwiegervater nicht sonderlich schmeichelhaft klang, nehme ich nicht an das sie der Grund eurer Erinnerung war. Wollt ihr mir erzählen an wen ihr gedacht habt ? Eurem Gesichtsausdruck damals zu urteilen schien die Person euch viel zu bedeuten.", fragte Morgana freundlich und versuchte sich von den Gedanken an Tod und Verderben abzulenken die ihr Haupt umkreisten.

Mealla sah den Ritter mit seinen Gegnern ringen, welche ihm gehörig unter Druck setzten. Und im Hintergrund lauerte auch noch ein Armbrustschütze und wartete auf eine günstige Gelegenheit. Der Qunari sandte derweil zwei weitere seiner bewaffneten Heckenpenner, wie Mealla die schlecht ausgerüsteten Banditen nannte aus um den Ritter zu umgehen und ihm in den Rücken zu fallen. Gerade brachte der Söldner einen weiteren Gegener zu Fall, wodurch er allerdings von zwei Schwertkämpfern bedrängt wurde. Auch dieser hinterhältige Armbrustschütze schien jetzt seine Chance zu wittern und hob seine Armbrust an. Mealla hatte jedoch auch jetzt freies Schußfeld auf ihn und war schneller als er. Ihr Pfeil traf den Schützen in dem Moment ins Auge als dieser die Waffe an dasselbige führte. Auf den Hof lauerten auch noch einige gestalten die jedoch bemüht waren sich vor Beschuss zu decken. Die Elfe hatte zwar noch gengend Pfeile im Köcher beschloss aber das es Zeit wurde dem Ritter auf andere Weise die Flanke zu decken. Bogenschießen alleine war scheinbar nicht ausreichend um die Banditen abzulenken, der Quanari schien bemüht zuerst den Ritter und dann die Schützen ausschalten zu lassen. Mealla schoß einen weiteren Pfeil auf einen der sich in der Umgehungsbewegung befindlichen Heckenpenner und hing dann ihren Bogen über die Schulter. Während ihr letzter Pfeil erneut zielsicher traf und durch den Panzer aus Lederflicken fuhr, schlitterte Mealla mit dem Speer in der Hand die Anhöhe herunter. Jemand mit einem schlechteren Gleichgewichtssinn oder Geschicklichkeit hätte sich vermutlich dabei den Hals gebrochen, aber die Elfe kam heil und im schnellem Lauf unten an und bewegte sich zügig in Richtung Jagdhaus. Der verbliebene Bandit, brach seine Flankenmanöver ab als er sie sah und wandte sich ihr zu. Wohl erleichtert darüber das die tödliche Schützin endlich hervorgekommen war, griff er beherzt seinen Streitkolben und den Lederschild fester und rannte ihr entgegen. Mealla zügelte ihren Lauf ein wenig, bis sie schließlich in Abwehrhaltung zum stehen kam. Den Speer vor sich haltend wartete sie den Angriff des Gegners ab. Eigentlich gab es zwei Möglichkeiten den Speer zu nutzen, entweder in der Mitte fassend, den Stiel als Schlagwaffe mit einsetzend oder mit beiden Händen hinten am Stiel um damit Gegner auf Distanz zu halten. Mealla kannte noch zahlreiche weitere Möglichkeiten, hielt jetzt aber den Speer vor sich, zum schnellen Stich bereit. Der Bandit kam mit wildem Gebrüll heran ohne zu bremsen, den Schild vor sich haltend. Die Ansturmgeschwindigkeit machte ihn jedoch recht unflexibel, weswegen Mealla mit einem schnellen Stoß an dem Schild vorbeifuhr und sich der Mann fast selbst aufspießte. Die Elfe rammte ihre Füße in den Boden, fing die Wucht auf, dann zog sie mit einem schnellem Schritt zurück die Spitze aus dem Mann und schritt weiter voran. Bei den Palisaden angekommen wurde sie von dem Qunari entdeckt welcher lautstark in ihre Richtung zeigte. Der Mann mit Hundsschnauze und Schwert löste sich von Artur und bewegte sich auf sie zu, verstärkt von einem weiteren Deserteur der beim Qunari stand und mit einer Gleve bewaffnet war. Er trug ein Gemisch aus Panzerplatten und Brünne sowie einen Armet, aber keinen Schild wie Mealla enttäuscht feststellte. Scheinbar war der Kerl vorhin nicht in ihrem Sichtbereich gewesen. Nun jetzt war es gut das er keinen Schild trug. Der Schwertkämpfer erreichte die Elfe als erstes und griff unter Deckung seines Schildes vorsichtig an. Mealla tastete mit ihrem Speer seine Deckung ab indem sie schnelle Vortstöße durchführte die von dem Mann jedoch mit dem Schild abgefangen wurden. Sobald er sich bewegte griff die Elfe erneut an, sodass er ständig seinen Schild verschieben musste, aber keinen Schritt näher an die Elfe kam. Gleichzeitig kam der Gleventräger jedoch näher was den Reichweitenvorteil der Elfe zu nichte machen konnte. Mit schnellen Vorwärtsbewegungen in denen ihr Speer durch die Luft nach vorne fuhr, sodass man teilweise ihre Arme nur schemenhaft sah attackierte sie den Banditen, der hastig versuchte die Stöße abzublocken, dann jedoch beschloss die lästige Distanz zu überwinden und auf Schwertlänge heranzukommen. Jedoch wurde er sogleich von mehreren schnellen Stößen zurückgedrängt, wodurch einer seine Deckung überwand und sich das scharfe Blatt in seine rechte Schulter bohrte und sofort wieder herausfuhr. Es war nicht unbedingt ein tödlicher Stich, jedoch ließ der Bandit den Arm merkwürdig hängen und schien ihn nicht mehr richtig anheben zu können. Stattdessen begann nun sein linker Arm zu zittern und verkrampfen und ließ den Schild fallen, sodass Mealla diesmal den Speer in seinen Hals fahren lassen konnte. Flink fuhr der Speer zurück und die Elfe gleich mit, wodurch sie den ankommenden Hieb der Gleve ausweichen konnte, der nun in die Erde fuhr. Sofort erhob sich die Gleve wieder und versuchte sie von den Beinen zu holen, was jedoch mit einem Schritt nach hinten ins leere ging. Nun war Mealla dran und führte einen schnellen Stoß durch der jedoch mit dem Stiel der Gleve abgelenkt wurde. Der Kampf artete jetzt kurz in eine Art Stockfechten aus, wobei der Speer beweglicher als die schwerfällige Gleve war. Plötzlich drehte Mealla den Speer mit einer Handgelenksbewegung und das untere Ende des Speeres knallte mit voller Wucht gegen den Helm. Taumelnd wich der Kämpe zurück die Gleve trotzdem in Defensivhaltung, jedoch jetzt schwächer weswegen sich Meallas Speerblatt zwischen die Platten durch die Brünne bohrte und in sein Herz fuhr. Der Quanari sah es mit Wut und schrie auf einmal laut in Richtung der Hütte:
"Bas saarebas. Komm raus Charel." Dann stürmte er in einer Geschwindigkeit die man seinem Klumpfuß nicht zugetraut hatte in Arturs Richtung. Mealla war nicht gut in Qunlath, aber die Worte Bas, sowie Saarebas kannte sie dann doch, weswegen sie mit dem rechnete was aus der Hüttentür kam.

Artur sah wie der Armbrustschütze getroffen zu Boden ging und somit kein Problem mehr dastellte. Stattdessen versuchte der Lanzenträger erneut seine empfindlichen Stellen zu perforieren, ein Vorhaben das jedoch dieses Mal von seinem Schild gestoppt wurde. Die beiden Schwertkämpfer starteten jetzt wieder einen Doppelangriff, wobei sie abweschelnd zuschlugen und so Artur in die Defensive drängten. Zwischendurch nutzte der Lanzenträger die Gelegenheit ein paar Stöße anzubringen. Die einzige Möglichkeit wieder in die Offensive zu kommen war ein paar Schläge in Kauf zu nehmen und auf den Panzer zu vertrauen und so ließ Artur den Schlag der Hunddschnauze von seinem Panzer abprallen und verpasste dem anderen Schwertkämpfer einen Stoß mit dem Schild der diesen zurückweichen ließ. Artur konnte jdoch nicht weiter vordringen da ihn die Flügellanze mit einem Stich stoppte der jedoch an der Schulterpanzerung abglitt. Entlastung kam jedoch auf leichten Elfenfüßen, denn Mealla tauchte plötzlich mit ihrem Speer in der Hand auf und brachte einen der Schwertkämpfer dazu sich ihr zu widmen. Artur blieb jedoch keine Zeit sich den Kampf anzuschauen, denn der Streitkolbenkämpfer trat jetzt auf den Plan, die Lücke füllend. Der Ritter konnte diesen Schlag jedoch blocken und aufgrund der geringeren Reichweite des Streitkolbens zum Gegenangriff übergehen bevor die beiden anderen ihn daran hindern konnten. Mit einem schnellen Knaufstoß schlug er den Schild beiseite, donnerte mit seinem eigenen gegen den Topfhelm des Gegners. Noch in der Vorwärtsbewegung führte er einen schnellen Streich wobei die Klinge unterhalb des Helmes durch den Hals fuhr und der Helm samt Inhalt ins Gras flog wo der Kopf aus dem Helm purzelte. In einer flinken Rückwärtsbewegung ging der Ritter wieder in die Defensive wodurch er den Kombinationsangriff von Schwert und Speer abwehren konnte.
"Nur noch zwei. Viel besser.", dachte Artur bevor den schnellen Stößen der Lanze seinen Schild entgegenstemmen musste. Das Ding war wirklich äußerst lästig und der Kerl hielt seinen Halbmondschild so, dass die Lanze immer an dem Schildrand vorbeifuhr und er nicht aus der Deckung kommen musste. Artur probierte etwas gewagtes und führte beim nächsten Stoß einen Halbschwinger durch der zeigte das beim Speer das Holz der Stange ebenso wichtig wie das Blatt war. Arturs Schwert durchschlug den Holzstab mit einem splitternden Geräusch woraufhin das Speerblatt zu Boden fiel. Der kurz perplexe Speerkämpfer bekam daraufhin seine Unachtsamkeit teuer zu spüren, als Arturs Klinge ihm den Schädel spaltete und der Morion nach hinten wegflog. Bevor sich Artur jedoch darüber freuen konnte das nur noch einer übrig war, brüllte auf einmal der Qunari einen Namen und rannte dann wütend in seine Richtung. Artur stemmte seinen Fuß in den Boden. Nett würde das wohl nicht werden.

Die Tür flog auf und im Türrahmen war kurz eine hagere Gestalt zu sehen, braunes Haar, leichter Bart mit einer zerschlissener Kleidung, die einst wohl in hellen Farben geluchtet hatten jetzt aber schmutzig und wild aussahen. Kurz nach der Gestalt sah Mealla ein helles Leuchten, aber die Elfe befand sich da schon nicht mehr an dem Ort an dem sie gestanden hatte. So schlug der Blitz anstatt in ihren Körper in eine Palisade ein, welche anfing zu brennen. DieLuft stank nach Ozon und Mealla rollte sich ab und sprang wieder auf. Ihre Deutung der Worte war leider richtig gewesen, die Bande hatte einen Magier der sich wohl aufgrund des Pfeilgewitters bisher zurückgehalten hatte. Seine zerschlissene Kleidung schien mal Zirkelkleidung gewesen zu sein, aber das schien lange her. Ein amüsiertes Grinsen war auf seinem Gesicht, als er wieder einen Blitz schleudert der die Elfe diesesmal nur um Haaresbreit verfehlte. Mealla hatte schon viele Magier gesehen und dieser hier war zum Glück nicht sehr geübt, seine Magie machte einen ungestümen und wilden Eindruck. Die guten Magier strahlten Kontrolle aus, aber in seinem Gesicht sah sie feurige Wut und er schien die Magie mehr atmen als zu leiten Dennoch war sie nicht weniger gefährlich und Mealla wollte weder von einem geübten noch einem ungeübten Magier getötet werden.
"Wo willst du denn hin kleines Elfchen ? Bleib stehen.", schrie der Magier vergnügt während er einen Feuerschwall aus seinen Händen strömen ließ unter den Mealla hinwegtauchte. Komplett ungeübt schien er leider nicht zu sein. Mit einer schnellen Seitwärtsrolle brachte sie sich aus dem Bereich des Infernos, bevor dieser die Flammen auf den Boden richtete. Hastig lief sie ein Stück in Richtung Stallungen, den Speer eng am Körper haltend. Sie hatte das passende Gift füt diesen Kerl, jedoch konnte sie es nicht auftragen oder ihn angreifen solange er sie mit Zaubersprüchen beharkte. Sie brauchte eine Deckung oder eine Ablenkung um Zeit zu gewinnen.


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Vom Wald her krachte es gewaltig. Morganas Augen zuckten heftig zusammen, als der Schall bei ihnen ankam und Mordred hätte sie gerne in den Arm genommen um sie zu beruhigen, war sich aber sicher, dass die Hexe dies auf zweierlei Arten missfallen würde. Erstens hätte er sich durch das vorherige Kompliment damit zur Rolle des versuchten Verführers verdammt und zweitens war Morgana nicht die Art Frau, die zu ihrer Angst stand, sogar noch weniger als zu ihren Herzensgefühlen. Also beschied er damit sich zu räuspern. Der Blick der Schwarzhaarigen wanderte zu ihm empor und er begann ihre Frage zu beantworten.
„Ihr schätztet zweifach richtig, Mylady. Meine Verlobte ist ein missmutiges Weib und kaum den Blick eines Mannes wert… nun das mag vielleicht etwas harsch ausgedrückt sein. Sie ist nicht hässlich, aber auch kein bisschen attraktiv. Die Ehe war arrangiert um meinen Stand in der Gesellschaft zu festigen und ihr Vater, dieser Barbar, ist geschickt darin Dinge zu verkaufen, auch wenn es sich dabei um seine Tochter handelt. Nicht, dass er sie nicht liebt, immerhin hat er mir ihretwegen Attentäter auf den Hals gehetzt aber… das ist eine andere Geschichte und ich schweife ab. Auch Eure Vermutung bezüglich einer anderen Person trifft zu. Ihr Name ist Guinevere und außer ihrer Mutter habe ich nie eine Frau so sehr geliebt wie sie. Ich lebe ein interessantes Leben voller Abenteuer und Sünden, doch für sie würde ich ohne Zögern alles beiseitelegen. Ihr mutmaßt sie bedeute mir viel? Sie bedeutet mir alles! Aber das Schicksal vergönnte uns unser Glück nicht und, um ehrlich zu sein, ist das einer der Gründe warum ich hier bin. Doch dem soll nicht so bleiben! Ich werde nach Antiva zurückkehren und Guinevere holen. Entweder bleibt sie bei mir, oder wir fliehen gemeinsam.“ Mordred sagte das so leichthin, dass es fast einfach anmutete eine junge Dame vom Hofe zu stehlen. „Ihre Verlobung ist wegen mir schon gelöst und jetzt vergießt sie möglicherweise bittere Tränen über meinen angeblichen Tod!“ Er spie aus und berührte den Griff seines Schwertes. „Mieser Bastard!“

Magier waren äußerst nützlich und meistens sogar kampfentscheidend! Und Arturs Gruppe hatte sogar zwei davon! Leider stand dieser zerlumpte und ganz offensichtlich wahnsinnige Kerl nicht auf der Seite, die bisher die Oberhand im Gefecht gewonnen hatte während die eigenen Magier sich auf einer grünen Hügelkuppe lagen und dem Gesang der Pfeile und Schwerter lauschten. Ein Blitz schoss heran und versenkte die hölzernen Barrikaden so stark, dass dicke Schwaden in den Himmel stiegen. „Wo bist du Elfchen?“, schrie der Mann, dessen schmutzverkrustete Kleidung einst sicherlich sehr schön gewesen war. Larissa fuhr herum, doch war nicht sie die Angesprochene, sondern Mealla die mit ihrem langen Speer in der Hand umherhüpfte und dem Zaubernden so kein Ziel bieten wollte. Die Dalish spielte einen Gedanken lang damit, sich abzukehren und der falschen Artgenossin den Tod zu überlassen doch etwas, war es vielleicht die Söldnerehre, hielt sie davon ab. Also hockte sie sich ab, rammte den Dolch in den Boden und fingerte ihren Bogen vom Rücken. Sie zückte einen Pfeil, legte ihn auf die Sehne und spannte. Ihr Auge schaute den langen, perfekt gearbeiteten Elfenpfeil entlang auf das sich wirr bewegende Ziel das unentwegt Flüche, Persiflagen und Elementarzauber ausstieß. Mealla hatte er noch nicht erwischt, doch…
Larissa wollte gerade schießen, als sie aus den Augenwinkeln Artur sah, der in Bedrängnis geriet. Seine zwei Kontrahenten waren anscheinend von geübterer Natur als die Toten zu seinen Füßen und hieben kräftig auf ihn ein. Zudem näherte sich noch der Hornträger von Vorn. Larissa wendete sich im Hocken um fünfunrvierzig Grad nach rechts und schoss den Pfeil durch das halbhohe Gebüsch. Knirschend bohrte er sich durch zersprengte Kettenglieder und trat tief bis ins den Unterbauch eines der Kämpfer, den sie oberhalb seines ihr zugewandten Hinterns erwischt hatte. Er jaulte auf und setzte zurück um nicht von Artur in diesem unachtsamen Moment erschlagen zu werden. Larissa zog den nächsten Pfeil, ein hässliches Geschoss der Brut, viel kürzer und aus madigem Holz, legte ihn auf und schoss ihn ohne viel Zielen auf den Magier ab. Der Pfeil suchte sein Ziel fast von selbst, fand es und trieb durch die Luft auf den Rücken des Magiers zu. Nur eine Handbreit von ihm entfernt jedoch wirbelte der Pfeil plötzlich hinfort, als sei er gegen eine unsichtbare, kuppelförmige Mauer geschossen worden. Er drehte sich um die eigene Achse und blieb ohne jede Wirkung im Gras liegen. Nun ja, ohne jede Wirkung stimmte nicht ganz, denn der Magier wandte sich um, sah die hockende Dalish und lachte nun abermals. „Ach was!“, sagte er überrascht. „Noch eine Elfe! Hier muss ja ein ganzes Nest von Euch sein! Aus euren Öhrchen mache ich mir eine schicke Kette!“ Er sprach mit der hohen Stimme eines Geisteskranken und der Fröhlichkeit eines Kindes zugleich. Mit seinen Händen wirbelte er über den Kopf als verjage er einen Schwarm Mücken, dann richtete er die Energie auf Larissa und ein dickes Bündel faseriger Energie von Größe und Dichte eines Wollknäuels raste auf sie zu. Die Elfe konnte sich gerade noch flach auf den Bauch werfen, da sauste dieses Ding auch schon über sie hinweg, brannte sich seinen Weg durch ein paar dünnere Pflanzen und explodierte, einen brutzelnden Kratzer hinterlassend, an einem Baum hinter ihr.
„Komm, Elflein, Elflein, Elflein! Komm raus!“, zischte der Kerl während er sich ohne den Hauch von Furcht auf dem Hof bewegte. Immer wieder schaute er gen Larissa, dann wieder schoss er eine Handvoll Blitze gegen Mealla ab, die sich flugs hinter eine halbe Palisade rollte. „Kommt schon“, sagte er hohl und zückte einen kurzen Griff. „Kommt und spielt.“ Seine Stimme war nun vollkommen dem Wahnsinn anheimgefallen und verzerrte sich zu einem heiseren Krächzen während er aus dem Griff die Klinge eines silbernen Stilett schnappen ließ und es sich genüsslich durch die Handfläche zog. Er lachte hysterisch und ließ das schwere, rote Blut auf den festgetretenen Boden tropften. Dann nahm er das Messer in die blutende Hand und streckte die andere empor. „Kommt und spielt!“, befahl er und rammte sich die dünne Spitze durch die Handfläche. Auch hier schoss nun Blut hervor und während er das blutende Messer zuboden fallen ließ, reckte er die Hände empor und murmelte unverständliches. Larissa merkte wie sich neben ihr etwas bewegte und fuhr erschrocken zusammen als sie erkannte, dass es der Mann war den sie mit Pfeilen gespickt hatte. Er drehte den Kopf über den Waldboden in ihre Richtung, brach dabei die aus seinem Hinterkopf ragende Pfeilspitze ab. Tote, blutunterlaufene Augen schauten sie an während er die Zähne fletschte. Larissa lag ganz still am Boden und murmelte paralysiert auf elfisch: „Das kann nicht sein! Das ist unmöglich!“

Nimue hatte aufgehört zu lesen. Das Buch war nicht mehr halb so interessant wie beim ersten und zweiten Durchgang und auch die anderen Bücher hatte sie schon ausgelesen. Stattdessen begnügte sie sich damit einen Marienkäfer, der auf den schon leicht vergilbten Seiten des Folianten gelandet war erst mit geflüsterten Befehlen und als das nicht funktionierte mit dem Zeigefinger ein eine von ihr bestimmte Richtung zu lenken. Sie lächelte. Eigentlich lächelte sie selten und noch seltener meinte sie es damit ehrlich. Dieser Marienkäfer hingegen rang ihr ein ehrliches Lächeln ab, wie er bemüht den richtigen Weg zu finden dauernd die Richtung wechselte und beim Auftauchen von Nimues Zeigerfinger kurz stoppte. Irgendwann durchschaute er das Spiel wohl und kletterte einfach auf die dargebotene Kuppe. Seine Füßchen kitzelten die Magierin und sie hob ihn vor die Augen. „So ein kleines Ding“, murmelte sie. Seltsam, dass es in der Welt noch immer Platz für solch schöne aber völlig unnütze Wesen gab. Es gab Magier die sich weniger mit der Magie als vielmehr dem Studium der Natur, der Pflanzen und Tierwesen widmeten. Und mit den Pflanzen meinten sie dann nicht nur die verschiedenen Heilkräuter und ihre Anwendung, die auch Nimue einnahmen, sondern den Wuchs der Eiche, die Form von Birkenblättern, die Farben des Holunders und den Duft von Wacholder. Man ließ sie damit arbeiten und sie nannten sich selbst stolz: Botaniker. Nimue war bewusst, dass dieses Gebiet sicherlich auch seine Reize hatte, doch Nimue hatte im Gegensatz zu ihren Zirkelmitmenschen erkannt, dass es nicht nur das Diesseits gab. Natürlich wusste jeder einzelne Magier über das Nichts Bescheid und hatte es auch zwangsläufig kontrolliert betreten, doch gaben sie sich dem Studium der anderen Welt nicht so intensiv hin wie Nimue. „Nimue Seren ist verrückt“, hieß es schon fast allgemeingültig im Zirkel. „Sie verwechselt diese Welt mit dem Nichts und andersherum. Für sie gibt es nur eine einzige Welt und keine Trennungen und wenn sie könnte würde sie uns alle dazu verdammen gemeinsam mit Geistern und Dämonen im Nichts zu leben.“ Und damit hatten sie auch gar nicht so unrecht.
Nimue freute sich gerade über den Käfer der beschlossen hatte von ihrem Handrücken zurück auf den höchsten Punkt zu krabbeln, als ein eigentümlicher Schauer sie durchfuhr. Sie blickte auf. Der rote Marienkäfer krackselte bis auf die Fingerspitze, spreizte die Flügel und flatterte hinfort doch Nimue sah ihm nicht bei dem Start zu, beobachtete auch nicht seinen Flug und wie er ihr zu Ehren einen kleinen Schlenker um ihren Kopf drehte. Sie schaute zum Wald und das Gefühl verstärkte sich. Das Buch, dass ihr aus dem Schoss rutschte ignorierend erhob sie sich und ging bis zum Ende der Hügelkuppe, schaute zu dem Wald. Nichts war zu sehen, aber der Kampf eindeutig zu hören. Doch nicht der Klang der Waffen erregte sie, sondern die Wellen arkaner Energie, die sich schwach aber deutlich präsent durch die Bäume hindurch ausbreiteten und ihre Sinne tangierten. Magie! Irgendjemand wirkte dort Magie! Und da Nimue sich schwerlich feststellen konnte, dass ein Magier samt Templerkohorte in den Kampf eingeschritten war, lag die Lösung auf der Hand. Sie schaute zu Morgana und Mordred, die gerade in ein Gespräch vertieft schienen in das sie die Magierin natürlich von vornherein ausgeschlossen hatten. Bei Nimues starren hielten sie jedoch inne und schauten auf. „Jemand wirkt Magie… dort“, konstatierte sie und wies gen Kampfgebiet. „Eine finstere Art der Magie“, fügte sie mehr zu sich selbst sagend hinzu.

Emerahl
04.12.2015, 07:42
Anlya/Tamlen (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst/page4?p=24606957&viewfull=1#post24606957)

Valgarius (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst/page6?p=24635346&viewfull=1#post24635346)

http://upload.worldofplayers.de/files10/XHU55VCQu_infean_Ava.png

Áinfean kniete immer noch vor ihrem Herr und Freund. Eine klaffende Wunde führte über den gesamten Bauch. Das Blut sprudelte nur so heraus und Finley wurde immer schwächer. Sie presste ihre Hände auf den Bauch, in der Hoffnung, die Blutungen zu stillen. Wo blieb der Fremde?

"Na schön, wie können meine...äh mein Gefährte und ich euch behilflich sein werte Dame?" Áinfean blickte auf, als sie die Stimme des Fremden hörte. Er kam auf sie zu, an seiner Seite ein weiterer Jüngling, die spitzen Ohren wiesen ihn unverkennlich als Elf aus.

"Ihr seid doch Magier?", wandte sie sich unverzüglich an den größeren der Beiden. "Mein Herr ist schwer verletzt, er braucht Hilfe! Könnt Ihr die Wunde schließen?" "Áinfean..." hörte sie schwach die Stimme Finleys. Sie drehte sich wieder ihm zu. "Shhh, es wird alles gut Finley. Dieser Mann hier kann Euch helfen. Bald seid Ihr wieder gesund."

Sie hoffte, dass es sich bewahrheitete. Aber sie kannte den Fremden nicht. Sie wusste auch nicht, was er vorhin im Kampf genau getan hatte, aber irgendwie hatte er ihr damit das Leben gerettet und sie schuldete ihm nun ihren Dank.

Wieder hörte sie die Stimme Finleys kaum hörbar. Áinfean beugte ihr Ohr zu seinem Mund hinab. "Meine Freundin, ich sterbe...." Die Stimme wurde von einem schlimmen Hustenanfall unterbrochen. Blut spritzte dabei leicht aus seinem Mund und benetzte Áinfeans Gesicht. "Sag so etwas nicht!" Tränen traten ihr in die Augen und sie bemerkte nicht, dass ihr Ton vertraulicher wurde. "Doch, ich kann es spüren. Ich danke dir für deine Treue. Doch jetzt gebe ich dich frei. Geh und löse endlich deinen Schwur ein! Es ist Zeit..." Die Stimme brach erneut. Doch dieses Mal nicht nur diese. Auch die Augen. Sein Kopf fiel zur Seite.

"Nein, nein, nein! Finley!" schrie Áinfean ihren Schmerz hinaus. Erneut hatte sie Jemanden, der ihr nahe stand, an die Brut verloren. Das konnte doch nicht wahr sein!

Annalena
04.12.2015, 08:01
Arwan (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst/page6?p=24636454&viewfull=1#post24636454)

http://upload.worldofplayers.de/files9/Char_Yonice.png
Als ob die Bilder in der Höhle nicht schon schlimm genug waren, brachten sie auch die Erinnerungen an den Tod ihrer Lieben wieder zum Vorschein und Yonice benötigte etwas Zeit um wieder klare Gedanken fassen zu können. Sie weigerte sich zu sehr darüber nachzudenken. Sie konnte es nicht, denn dann würde sie zusammenbrechen und das wäre in diesem Moment unpassend und gefährlich. Wer weiß ob die Dunkle Brut noch in der Nähe war. Nur langsam sackten die Dinge, die Yonice gesehen hatte, und sie atmete tief ein und aus um sich zu beruhigen. Wie immer, wenn sie an ihre Liebsten dachte, griff sie nach ihrem Medaillon, doch ihre Hand fasste ins Leere. Frustriert seufzte sie laut. Wann würde sie den Dieben ihren geliebten Schatz wieder abjagen können?

Aus den Augenwinkeln sah sie plötzlich jemanden aus der Höhle treten und ihre Hand griff sofort zu ihrem Schwert. Plötzlich hörte sie etwas und drehte sich um. Sie erkannte ein Kind, das mit Blut bedeckt war, und instinktiv schubste sie es von sich als sie auch schon getroffen wurde. Yonice wurde einige Meter über den Boden geschleudert. Sie stöhnte laut als ihr Kopf gegen einen Baum knallte und sie bemühte sich nicht das Bewusstsein zu verlieren. Was hatte sie getroffen? Ihre Haut kribbelte unter ihrer Rüstung und schwarze Punkte tanzten vor ihren Augen. Ihr Kopf schmerzte und sie öffnete den Mund um etwas zu sagen, doch brachte keinen Ton heraus. Etwas kam näher, doch Yonice hatte nicht einmal die Kraft ihr Schwert zu heben. Sie hätte sowieso nichts machen können, da sie ohnmächtig wurde, bevor die Gestalt sie erreichte.

numberten
04.12.2015, 16:39
http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/TxGIDkV4csRmordred_klein.png & http://upload.worldofplayers.de/files10/CGUEHJDH01JWkp5A77Ppnimue_klein.jpg

Vom Wald her krachte es gewaltig. Morganas Augen zuckten heftig zusammen, als der Schall bei ihnen ankam und Mordred hätte sie gerne in den Arm genommen um sie zu beruhigen, war sich aber sicher, dass die Hexe dies auf zweierlei Arten missfallen würde. Erstens hätte er sich durch das vorherige Kompliment damit zur Rolle des versuchten Verführers verdammt und zweitens war Morgana nicht die Art Frau, die zu ihrer Angst stand, sogar noch weniger als zu ihren Herzensgefühlen. Also beschied er damit sich zu räuspern. Der Blick der Schwarzhaarigen wanderte zu ihm empor und er begann ihre Frage zu beantworten.
„Ihr schätztet zweifach richtig, Mylady. Meine Verlobte ist ein missmutiges Weib und kaum den Blick eines Mannes wert… nun das mag vielleicht etwas harsch ausgedrückt sein. Sie ist nicht hässlich, aber auch kein bisschen attraktiv. Die Ehe war arrangiert um meinen Stand in der Gesellschaft zu festigen und ihr Vater, dieser Barbar, ist geschickt darin Dinge zu verkaufen, auch wenn es sich dabei um seine Tochter handelt. Nicht, dass er sie nicht liebt, immerhin hat er mir ihretwegen Attentäter auf den Hals gehetzt aber… das ist eine andere Geschichte und ich schweife ab. Auch Eure Vermutung bezüglich einer anderen Person trifft zu. Ihr Name ist Guinevere und außer ihrer Mutter habe ich nie eine Frau so sehr geliebt wie sie. Ich lebe ein interessantes Leben voller Abenteuer und Sünden, doch für sie würde ich ohne Zögern alles beiseitelegen. Ihr mutmaßt sie bedeute mir viel? Sie bedeutet mir alles! Aber das Schicksal vergönnte uns unser Glück nicht und, um ehrlich zu sein, ist das einer der Gründe warum ich hier bin. Doch dem soll nicht so bleiben! Ich werde nach Antiva zurückkehren und Guinevere holen. Entweder bleibt sie bei mir, oder wir fliehen gemeinsam.“ Mordred sagte das so leichthin, dass es fast einfach anmutete eine junge Dame vom Hofe zu stehlen. „Ihre Verlobung ist wegen mir schon gelöst und jetzt vergießt sie möglicherweise bittere Tränen über meinen angeblichen Tod!“ Er spie aus und berührte den Griff seines Schwertes. „Mieser Bastard!“

Magier waren äußerst nützlich und meistens sogar kampfentscheidend! Und Arturs Gruppe hatte sogar zwei davon! Leider stand dieser zerlumpte und ganz offensichtlich wahnsinnige Kerl nicht auf der Seite, die bisher die Oberhand im Gefecht gewonnen hatte während die eigenen Magier sich auf einer grünen Hügelkuppe lagen und dem Gesang der Pfeile und Schwerter lauschten. Ein Blitz schoss heran und versenkte die hölzernen Barrikaden so stark, dass dicke Schwaden in den Himmel stiegen. „Wo bist du Elfchen?“, schrie der Mann, dessen schmutzverkrustete Kleidung einst sicherlich sehr schön gewesen war. Larissa fuhr herum, doch war nicht sie die Angesprochene, sondern Mealla die mit ihrem langen Speer in der Hand umherhüpfte und dem Zaubernden so kein Ziel bieten wollte. Die Dalish spielte einen Gedanken lang damit, sich abzukehren und der falschen Artgenossin den Tod zu überlassen doch etwas, war es vielleicht die Söldnerehre, hielt sie davon ab. Also hockte sie sich ab, rammte den Dolch in den Boden und fingerte ihren Bogen vom Rücken. Sie zückte einen Pfeil, legte ihn auf die Sehne und spannte. Ihr Auge schaute den langen, perfekt gearbeiteten Elfenpfeil entlang auf das sich wirr bewegende Ziel das unentwegt Flüche, Persiflagen und Elementarzauber ausstieß. Mealla hatte er noch nicht erwischt, doch…
Larissa wollte gerade schießen, als sie aus den Augenwinkeln Artur sah, der in Bedrängnis geriet. Seine zwei Kontrahenten waren anscheinend von geübterer Natur als die Toten zu seinen Füßen und hieben kräftig auf ihn ein. Zudem näherte sich noch der Hornträger von Vorn. Larissa wendete sich im Hocken um fünfunrvierzig Grad nach rechts und schoss den Pfeil durch das halbhohe Gebüsch. Knirschend bohrte er sich durch zersprengte Kettenglieder und trat tief bis ins den Unterbauch eines der Kämpfer, den sie oberhalb seines ihr zugewandten Hinterns erwischt hatte. Er jaulte auf und setzte zurück um nicht von Artur in diesem unachtsamen Moment erschlagen zu werden. Larissa zog den nächsten Pfeil, ein hässliches Geschoss der Brut, viel kürzer und aus madigem Holz, legte ihn auf und schoss ihn ohne viel Zielen auf den Magier ab. Der Pfeil suchte sein Ziel fast von selbst, fand es und trieb durch die Luft auf den Rücken des Magiers zu. Nur eine Handbreit von ihm entfernt jedoch wirbelte der Pfeil plötzlich hinfort, als sei er gegen eine unsichtbare, kuppelförmige Mauer geschossen worden. Er drehte sich um die eigene Achse und blieb ohne jede Wirkung im Gras liegen. Nun ja, ohne jede Wirkung stimmte nicht ganz, denn der Magier wandte sich um, sah die hockende Dalish und lachte nun abermals. „Ach was!“, sagte er überrascht. „Noch eine Elfe! Hier muss ja ein ganzes Nest von Euch sein! Aus euren Öhrchen mache ich mir eine schicke Kette!“ Er sprach mit der hohen Stimme eines Geisteskranken und der Fröhlichkeit eines Kindes zugleich. Mit seinen Händen wirbelte er über den Kopf als verjage er einen Schwarm Mücken, dann richtete er die Energie auf Larissa und ein dickes Bündel faseriger Energie von Größe und Dichte eines Wollknäuels raste auf sie zu. Die Elfe konnte sich gerade noch flach auf den Bauch werfen, da sauste dieses Ding auch schon über sie hinweg, brannte sich seinen Weg durch ein paar dünnere Pflanzen und explodierte, einen brutzelnden Kratzer hinterlassend, an einem Baum hinter ihr.
„Komm, Elflein, Elflein, Elflein! Komm raus!“, zischte der Kerl während er sich ohne den Hauch von Furcht auf dem Hof bewegte. Immer wieder schaute er gen Larissa, dann wieder schoss er eine Handvoll Blitze gegen Mealla ab, die sich flugs hinter eine halbe Palisade rollte. „Kommt schon“, sagte er hohl und zückte einen kurzen Griff. „Kommt und spielt.“ Seine Stimme war nun vollkommen dem Wahnsinn anheimgefallen und verzerrte sich zu einem heiseren Krächzen während er aus dem Griff die Klinge eines silbernen Stilett schnappen ließ und es sich genüsslich durch die Handfläche zog. Er lachte hysterisch und ließ das schwere, rote Blut auf den festgetretenen Boden tropften. Dann nahm er das Messer in die blutende Hand und streckte die andere empor. „Kommt und spielt!“, befahl er und rammte sich die dünne Spitze durch die Handfläche. Auch hier schoss nun Blut hervor und während er das blutende Messer zuboden fallen ließ, reckte er die Hände empor und murmelte unverständliches. Larissa merkte wie sich neben ihr etwas bewegte und fuhr erschrocken zusammen als sie erkannte, dass es der Mann war den sie mit Pfeilen gespickt hatte. Er drehte den Kopf über den Waldboden in ihre Richtung, brach dabei die aus seinem Hinterkopf ragende Pfeilspitze ab. Tote, blutunterlaufene Augen schauten sie an während er die Zähne fletschte. Larissa lag ganz still am Boden und murmelte paralysiert auf elfisch: „Das kann nicht sein! Das ist unmöglich!“

Nimue hatte aufgehört zu lesen. Das Buch war nicht mehr halb so interessant wie beim ersten und zweiten Durchgang und auch die anderen Bücher hatte sie schon ausgelesen. Stattdessen begnügte sie sich damit einen Marienkäfer, der auf den schon leicht vergilbten Seiten des Folianten gelandet war erst mit geflüsterten Befehlen und als das nicht funktionierte mit dem Zeigefinger ein eine von ihr bestimmte Richtung zu lenken. Sie lächelte. Eigentlich lächelte sie selten und noch seltener meinte sie es damit ehrlich. Dieser Marienkäfer hingegen rang ihr ein ehrliches Lächeln ab, wie er bemüht den richtigen Weg zu finden dauernd die Richtung wechselte und beim Auftauchen von Nimues Zeigerfinger kurz stoppte. Irgendwann durchschaute er das Spiel wohl und kletterte einfach auf die dargebotene Kuppe. Seine Füßchen kitzelten die Magierin und sie hob ihn vor die Augen. „So ein kleines Ding“, murmelte sie. Seltsam, dass es in der Welt noch immer Platz für solch schöne aber völlig unnütze Wesen gab. Es gab Magier die sich weniger mit der Magie als vielmehr dem Studium der Natur, der Pflanzen und Tierwesen widmeten. Und mit den Pflanzen meinten sie dann nicht nur die verschiedenen Heilkräuter und ihre Anwendung, die auch Nimue einnahmen, sondern den Wuchs der Eiche, die Form von Birkenblättern, die Farben des Holunders und den Duft von Wacholder. Man ließ sie damit arbeiten und sie nannten sich selbst stolz: Botaniker. Nimue war bewusst, dass dieses Gebiet sicherlich auch seine Reize hatte, doch Nimue hatte im Gegensatz zu ihren Zirkelmitmenschen erkannt, dass es nicht nur das Diesseits gab. Natürlich wusste jeder einzelne Magier über das Nichts Bescheid und hatte es auch zwangsläufig kontrolliert betreten, doch gaben sie sich dem Studium der anderen Welt nicht so intensiv hin wie Nimue. „Nimue Seren ist verrückt“, hieß es schon fast allgemeingültig im Zirkel. „Sie verwechselt diese Welt mit dem Nichts und andersherum. Für sie gibt es nur eine einzige Welt und keine Trennungen und wenn sie könnte würde sie uns alle dazu verdammen gemeinsam mit Geistern und Dämonen im Nichts zu leben.“ Und damit hatten sie auch gar nicht so unrecht.
Nimue freute sich gerade über den Käfer der beschlossen hatte von ihrem Handrücken zurück auf den höchsten Punkt zu krabbeln, als ein eigentümlicher Schauer sie durchfuhr. Sie blickte auf. Der rote Marienkäfer krackselte bis auf die Fingerspitze, spreizte die Flügel und flatterte hinfort doch Nimue sah ihm nicht bei dem Start zu, beobachtete auch nicht seinen Flug und wie er ihr zu Ehren einen kleinen Schlenker um ihren Kopf drehte. Sie schaute zum Wald und das Gefühl verstärkte sich. Das Buch, dass ihr aus dem Schoss rutschte ignorierend erhob sie sich und ging bis zum Ende der Hügelkuppe, schaute zu dem Wald. Nichts war zu sehen, aber der Kampf eindeutig zu hören. Doch nicht der Klang der Waffen erregte sie, sondern die Wellen arkaner Energie, die sich schwach aber deutlich präsent durch die Bäume hindurch ausbreiteten und ihre Sinne tangierten. Magie! Irgendjemand wirkte dort Magie! Und da Nimue sich schwerlich feststellen konnte, dass ein Magier samt Templerkohorte in den Kampf eingeschritten war, lag die Lösung auf der Hand. Sie schaute zu Morgana und Mordred, die gerade in ein Gespräch vertieft schienen in das sie die Magierin natürlich von vornherein ausgeschlossen hatten. Bei Nimues starren hielten sie jedoch inne und schauten auf. „Jemand wirkt Magie… dort“, konstatierte sie und wies gen Kampfgebiet. „Eine finstere Art der Magie“, fügte sie mehr zu sich selbst sagend hinzu.

http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Mealla_portrait.jpg

Ein Abtrünniger, das hatte Artur gerade noch zu seinem Glück gefehlt. Er hatte nichts gegen Magie, aber nur solange sie nicht gegen ihn oder seine Gefährten eingesetzt wurde. Jetzt schleuderte ein Magier welcher scheinbar seinen Verstand schon vor einiger Zeit eingebüsst hatte, Blitze und Feuer gegen die Kopfgeldjägerin. Diese versuchte durch Rollen und Sprünge den tödlichen Inferno auszuweichen, aber es bestand zu befürchten das dies nicht lange gut gehen würde. Dummerweise war der Ritter im Moment nicht in der Lage zu helfen da wohl über 100 Kilo Qunari auf ihn zugestürmt kamen. Auch der Schwertkämpfer mit der Bourguignotte war noch da und hatte ihm während seines Angriffs auf den Lanzenträger mit Schlägen traktiert die allerdings wirkungslos vom Panzer abgeprallt waren. Dann traf seinen Gegner allerdings ein Pfeil in den Podex, oder in den Unterleib um genau zu sein. Der Mann jaulte kurz auf und wich schmerzgeplagt zurück, wohl um dem Ritter in dem Augenblick der Schwäche kein Ziel zu bieten. Mit einem Pfeil im Unterleib war man jedoch weder schnell noch behände und so überwand Artur den Abstand mit zwei schnellen Schritten und führte einen Streich gegen den angeschlagenen Schwertkämpfer, den dieser nur halbherzig mit seinem Schild abwehren konnte. Der schnell ausgeführte nächste Hieb des Ritters durchdrang die Verteidigung und drang zwischen Schulter und Hals ein, was fast dazu führte das der Bandit diagonal durchgeschnitten wurde. In der Zwischenzeit war jedoch der Qunari nähergekommen und näherte sich Artur um ihn in wahrsten Sinne des Wortes auf die Hörner zu nehmen.

Mealla wich einem weiteren Blitz aus, der sie diesesmal nur knapp verfehlt hatte. Lange konnte sie dieses Spiel nicht treiben. Magier bekämpfte man am besten aus dem Hinterhalt oder überraschte sie anderweitig. Wenn sie einen erstmal auf Korn genommen hatten war es schwer sie frontal zu erledigen. Wie sollte man auch auf Nahkampfdistanz herankommen wenn eine Kavalkade von Blitzen auf einen zukam. Doch die Kopfgeldjägerin bekam unerwartete Hilfe von der Dalish welche sich scheinbar entschieden hatte die andere Elfe nicht rösten zu lassen, sondern sie zu unterstützen. Doch der Pfeil den sie auf den Magier schoß, prallte kurz vor ihm ab ohne ihn zu berühren. Eine magische Barriere, Mealla hätte es sich denken können. Das würde alles wohl verkomplizieren, vor allem da Mealla zwar alles dabei hatte um einen Magier zu bekämpfen aber es nicht vorbereitet hatte. Zeit die ihr jetzt vielleicht nicht gewährt werden würde. Doch erstmal wandte sich der Abtrünnige der angreifenden Dalish zu und schleuderte eine Art Kugelblitz in ihre Richtung dem sie nur knapp ausweichen konnte. Sich scheinbar nicht zwischen den beiden Elfen entscheidend können, schoß er nun wieder mit Blitzen in Richtung Mealla die sich hinter einer Palisade in Deckung bringen konnte. Die Kopfgeldjägerin rammte den Speer neben sich in den Boden und zog den Bogen von der Schulter. Sie beschloß die provisorische Deckung auszunutzen und holte einen speziellen Pfeil aus ihrem Köcher. Anders als die restlichen Pfeile war er nicht aus Holz und seine Spitze aus einem silbernen Metall. Es war eine Spezialanfertigung die sie noch aus Tevinter hatte. Südlich davon hatte sie noch nie einen gesehen, weswegen sie nur zwei davon besaß und der andere war bei den restlichen Pfeilen an ihrem Sattel. Sie hätte sich dafür in den Hintern beissen können, jedoch war dies weder die richtige Zeit noch der richtige Ort um sich Selbstvorwürfe zu machen. Jetzt musste halt ein Pfeil reichen. Plötzlich spürte sie eine Veränderung in der Luft und warf einen kurzen Blick um die Deckung herum. Der Abtrünnige hatte sich in die Hand geschnitten und sprach Beschwörungsformeln, was zur Folge hatte das sich zwei der Untoten bei der Dalish erhoben. Beide waren wohl durch ihre Pfeile gestorben, was ihnen fast den Status von Rachegeistern verlieh. Mealla wusste jedoch das es niedere Dämonen waren welche jetzt in ihnen saßen und sie bewegten. Vermutlich Manifestationen des Zorns.
"Blutmagie das hat mir jetzt zu meinem Glück gefehlt.", dachte Mealla und lächelte höhnisch über die beschissene Situation in die sie mal wieder geraten war. Sie holte das Magiergift heraus und tunkte den silbernen Pfeil mit der Spitze in die toxische Flüssigkeit. Das Gift würde auch bei dem Blutmagier wirken, jedoch konnten diese den damit verbundenen Manaentzug, sowie die Einschränkung der magischen Fähigkeiten durch ihre Blutmagie umgehen. Auf jedenfall wenn sie geübt waren und zumindestens das schien der Magier vor ihr nicht zu sein. Er war kein Magister oder erfahrener Kampfmagier, nur ein halbverrückter Abtrünniger, der Schleusen geöffnet hatte die er absolut nicht kontrollieren konnte. Mealla nockte den Pfeil auf die Sehne und ging um die Deckung herum. Die Dalish war damit beschäftigt mit dem Messer die Untoten zu bekämpfen, was eine kluge Wahl war, denn mit ihren simplen Pfeilen hätte sie wohl keine große Wirkung bei den lebenden Toten verursacht, welche immerhin schon Pfeile in ihrem Körper trugen. Der Magier schien leicht amüsiert von diesem Schauspiel, wandte sich aber dann Mealla zu welche ihm noch gefährlich werden konnte. Für einen Verrückten dachte er leider noch viel zu rational. Mit einem Grinsen sah er die Elfe aus der Deckung kommen und lachte schrill.
"Da bist du ja meine Kleine. Dann wollen wir die Puppen tanzen lassen.", meinte er vergnügt und hob seine Hände. Mealla ignorierte sein Geschwafel und begann den Bogen zu spannen, als sie eine Veränderung an sich spürte. Ihr wurde auf einmal ganz heiss und im inneren des Körpers begann ihr Blut aufeinmal zu stocken und fühlte sich an als würde anfangen zu kochen. Sie fühlte sich wie gelähmt und ihr ganzer Körper begann zu schmerzen während ihre Haut leicht rot anlief. Mealla keuchte schwer und ihr Blick verschwamm kurz.
"Konzentrier dich Mädchen.", schalt sie sich selbst. Das war nicht ihre erste Begegnung mit Blutmagie und sie hatte die Wirkung schon vorher am eigenen Leib erleben müssen. Mit ihrer ganzen Widerstandskraft und Selbstbeherrschung überwand sie die Lähmung und schaffte es einen Schuß abzugeben, der im Gegensatz zu ihren bisherigen Schüßen schwächer und unkontrolliert von der Sehne schnellte.

Der Qunari kam auf ihn zu und Artur schaffte es mit einer schnellen Wendung sein Schwert aus dem Gegner zu ziehen und sich dem Banditenführer entgegen zu stellen. Gerade noch rechtzeitig fand er einen festen Stand als der massige Bandit gegen ihn krachte und er ihn den Stoß mit Mühe auffangen konnte. Sein Fuß grub sich tief in den Boden ein und schleuderte Dreck und Erde in die Luft. Schild traf auf Schild was ein lautes Geräusch durch den Wald fahren ließ. Beide lösten sich voneinander und so schellte Axt gegen Schwert was ein metallisches Klirren folgen ließ. Artur setzte mit seinem Schwert nach was jedoch durch den bespannten Schild des Qunari aufgehalten wurde. Dieser schwang seine Axt auf Arturs Kopf, wurde jedoch ebenfalls durch einen Schild gestoppt. Der Hornriese began jetzt eine wilde Angriffstafette die trotz seiner und der Größer der Axt erstaunlich flink geführt war. Der Ritter fing die niederprasselnden Schläge mit seinem Schild ab, wodurch er langsam in Richtung Palisaden gedrängt wurde. Plötzlich bemerkte Artur das der Magier im Hintergrund wild mit seinen Armen herumfuchtelte, wobei ein blutiger Schleier um seine Finger herumzischte. Blutmagie, da war sich Artur sicher und als einige der Toten sich erhoben wurde sein Verdacht bestätigt. Diese begannen nun Larissa zu bedrängen, die Tatsache beharrlich ignorierend das sie eigentlich tot waren. Der Qunari warf einen kurzen Seitenblick zu seinem magischen Verbündeten und schnaubte verächtlich. Vermutlich konnte er Blutmagie nicht sonderlich leiden, aber in der Not frisst der Teufel ja bekanntlich Fliegen. Sofort begann er wieder einen heftigen Schlag in Richtung Artur zu führen, wobei er dieses mal die Axt drehte und mit dem Sporn angriff. Artur wich diesesmal aus, worauf sich der Sporn in den Balken einer Palisade bohrte und kurz stecken blieb. Der Söldner wollte die gelegenheit nutzen und führte einen Streich seitwärts gegen den Qunari, welcher von diesem mit dem Schild geblockt wurde. Dieses Mal jedoch zeigte sich das Silberit einem mit Menschenhaut bespannten Schild überlegen war und so durchschnitt die Klinge das Schild und halbierte ihn. Auch die dahinter liegende linke Hand wurde getroffen und Blut floss von den verletzten Fingern des grauen Riesen. Sein kleiner Finger hing nur noch an Sehnen. Den vermutlich intensiven Schmerz ignorierend, führte der Quanri einen überraschenden Schwinger mit seinen Hörnern aus, indem er seinen Kopf in einer Seitwärtsbewegung hinab führte. Artur musste kurz den Hornspitzen ausweichen, was sein Gegner nutzte um die Axt aus der Palisade zu ziehen und sie nun mit beiden Händen führte. Artur sah jetzt einen Vorteil und ging zum Angriff über. Seine ersten beide Schläge wurden noch mit dem Stiel der Axt pariert, der dritte jedoch traf erneut die linke Hand des Riesen was ihn diesesmal drei Finger kostete und die Hand endgültig unbrauchbar machte. Blut strömte von den Stümpfen hinab und der Qunari brüllte wütend. Mit dem verkrüppelten linken Arm, griff er nach Arturs Schild und begann ihnbeiseite zu zerren. Der Ritter schlug mit seiner Klinge gegen den schutzlosen Arm, was diesen Abschlug jedoch vom Qunari beharrlich ignoriert wurde. Mit all seiner Masse drang er in die entstandene Lücke ein während sein Arm zu Boden fiel. Die Wucht des Ansturms warf Artur zurück und ließ ihn nun den Schild fallen. Die Axt segelte heran und wurde von Artur mit der Klinge geblockt. Artur umging den nächsten Axthieb und führte einen Gegenstoß, der die Klinge durch die Panzerung des Qunari trieb und auf der anderen Seite blutig hervorbrechen ließ. Langsam und wütend versuchte der Hüne noch die Axt gegen den Ritter zu führen doch das Blut floss in Strömen an ihm herunter und er sackte auf die Knie. Artur zog die Klinge aus der Brust und trennte mit einem Halbschwinger das begehrte Objekt von dem Rumpf des Qunari. Der gehörnte Schädel sank neben dem Körper zu Boden.

Mealla sah wie ihr mühsam abgefeuerter Pfeil leicht trudelte dennoch in Richtung des Magiers flog. Dieser schien sich aufgrund seiner Barriere noch nichtmal die Mühe zu machen ihm auszuweichen, sondern beobachtete lieber die Elfe welche merkte wie ihre Haut warm wurde während sie weiter gegen die sich verstärkende Lähmung ankämpfte. Der Pfeil näherte sich der Schulter des Magiers und erreichte zu dessen Verblüffung sein Ziel. Kurz bevor er in die Schulter einschlug konnte man ein kurzes Gleissen an der Spitze beobachten welches am Pfeil nach hinten entlanglief. Der Pfeil war aus Silberit, einem leichten aber sehr hartem Metall. In die Spitze und das Metall waren Lyriumadern eingeätzt welche die Energie von magischen Barrieren aufnahmen und über den Schaft nach hinten weiterleiteten. Dadurch war es dem Pfeil möglich eine Barriere zu durchschlagen. Lyriumadern einzuarbeiten war in Tevinter eine weitverbreitete und erforschte Technik. Mealla hatte sogar gehört das irgendein Magister einem seiner Sklaven Lyrium in die Haut eingebrannt hatte, wodurch dieser Gewebe durchschreiten konnte. Gesehen hatte sie sowas aber noch nie und der Sklave sollte auch geflohen sein. Diese Pfeile waren in Meallas Augen jedoch nützlich, wenn auch schweineteuer und nicht südlich von Tevinter zu finden.
Dort waren sie allerdings auch geächtet aber das waren viele Dinger die im Reich praktiziert wurden. Ein schriller Schrei zeigte der Elfe das sie getroffen hatte. Der Magier kreischte wütend und zog den Pfeil aus der Schulter was nicht seine klügste Idee war, denn der Pfeil hatte leichte Widerhaken, welche dem Magier das Fleisch aus dem Körper rissen. Schreiend ließ er den Pfeil neben sich fallen. Mealla spürte wie ihr Blut wieder begann abzukühlen und gleichmäßig floß. Der Magier schien jetzt allerdings auch seine Jammerei zu beenden und sann auf Rache. Wütend fixierte er die Elfe und schien die immer noch leicht benommene Elfe mit Blitzen beschießen zu wollen. Doch anstatt der tödlichen Energier kamen nur kleine Funken aus seinen Fingern, dass Gift zeigte seine Wirkung und ließ einen verdutzten Magier zurück. Mealla wusste das dies bei Blutmagiern kein Dauerzustand sein musste und griff immer noch angeschlagen, ihren Speer und zog ihn aus dem Boden. Den Kompostibogen hatte sie neben sich in das Gras fallen lassen müssen, als der Schmerz zu groß geworden war. Den Schmerz in ihrem Körper ignorierend und mit immer noch geschädigten Blut rannte sie auf den Magier zu der jetzt mit einem angsterfüllten Blick die Hände vor sich hielt, hoffend das seine Magie ihn schützen würde. Doch stattdessen trieb Mealla im Anlauf ihren Speer in seine Brust was ihn umwarf. Mit Nachdruck trieb sie den Speer in den Boden liegenden Magier und nagelte ihn die Erde fest. Ein letztes Aufbäumen und dann war es vorbei. Das Blut floß aus der Wunde und den Mundwinkeln hinunter, eine Machtquelle die der Tote nun nicht mehr nutzen konnte. Mealla ließ den Speer los und taumelte benommen umher, bis sie sich an der Wand abstützen konnte. Der Angriff kurz nach der Schädigung ihres Körpers war nicht gesund gewesen. Ihr Kreislauf war angeschlagen und sie musste plötzlich gegen die Wand kotzen. Angeschlagen tastete sie sich an der Wand entlang und gelangte dadurch in das Innere der Hütte. Diese war im inneren mit zahlreichen Jagdtrophäen geschmückt und beherbergte lange Tafeln voller Speisen und Getränke. Gleichzeitig war die Hütte auch dreckig und alles flog in ihr umher. Mealla hatte nur wenig Sinn dafür und bemerkte es kaum. Erschöpf ließ sie sich auf einen Stuhl fallen, wo sie leicht zusammensank. Sie musste sich kurz ausruhen der Blutzauber hatte ihr zugesetzt, aber sie wusste das es ihr nach einiger Zeit wieder besser gehen würde. Es war nicht das erstemal das sie so etwas erlebte.

Morgana lauschte Mordreds Erzählungen über seine unglückliche Liebe interessiert, immerhin lenkte es sie von der Schlacht ab. Scheinbar hatte der Antivaner nicht so viel Glück mit seiner Liebe gehabt und es war nicht so gelaufen wie er es sich vorgestellt hatte. Auch wenn es Morgana ein wenig sonderbar vorkam das Mordred sowohl die Mutter als auch die Tochter geliebt, beziehungsweise liebte. Beides klang nach körperlicher Liebe, aber vielleicht war der Antivaner einfach jemand der auf junge Dinger stand. Nach ihrer bisherigen Erfahrung wäre es ihm zuzutrauen, aber letztlich war es Morgana egal schließlich konnte man es sich ja nicht aussuchen wen man liebt und sie würde in dieser Hinsicht niemanden verurteilen. Scheinbar schien er wild entschlossen seine Angebetene wiederzusehen, was Morgana ihm ebenfalls nicht verübeln konnte.
"Nun ich hoffe das ihr Glück dabei habt eure Guinevere wiederzubekommen.", antwortete sie freundlich.
Dann überkam sie plötzlich ein leichter Schauer, dessen Ursache vom Schlachtfeld herrührte. Nimue starrte die beiden an und hatte es, wohl mehr als die beiden auf ihre Umgebung konzentriert auch bemerkt. Morgana stellte nach Nimues Aussage das Gespräch ein und lauschte dem Wald und seinen magischen Energien die ihn umgaben, sowie der Schleier welcher hier bisher fest und stark war.
Etwas war aus dem Schleier getreten und da sie nicht vermutete das ihre Freunde gerade tausende Gegner erschlagen hatten, musste jemand diesen Vorgang verursacht haben. Um Dämonen aus dem Nichts zu holen musste man Blutmagie einsetzen, was wohl das war was Nimue mit "finsterer Art von Magie meinte". Morgana war zwar Blutmagierin, jedoch hielt sie nichts von Dämonenbeschwörung. So etwas ging leicht nach hinten los und außerdem nervten sie die Dinger schon im Nichts genug. Schlurfende Leichen die neben ihr hermarschierten konnte sie ebenfalls nicht gebrauchen, ihr ging es bei der Magie mehr um das Potential und die Kraft des Blutes.
"Ihr habt Recht, jemand nutzt Magie. Und da wir hier sind muss einer der Banditen ein Magier sein.", bestätigte Morgana und sah besorgt aus. Die drei alleine gegen Banditen kämpfen lassen war eine Sache, aber sie konnte sicher nicht hier sitzen während die drei gegen einen feindlichen Magier stritten. Auch wenn er vermutlich nicht so stark wie sie war, so war er vermutlich eine ernste Gefahr.

Artur schritt von der geköpften Leiche des Qunari weg zu der Hütte hin. Die Kopfgeldjägerin hatte den Blutmagier getötet und war dann in die Hütte getaumelt, scheinbar benommen durch irgendeine schädliche Magie. Larissa stand auf dem Hof, die beiden Untoten die sie angegriffen hatten waren von der Dalish wieder tot gemacht worden. Sie sah erschöpft aus, aber wer konnte es ihr verübeln Artur war ebenfalls erschöpft. Artur ging auf sie zu woraufhin sie von den Kadavern zu dem Ritter aufsah.
"Larissa. Du hast hervorragend gekämpft, ich bin sehr beeindruckt.", lobte er die Elfe und stellte sich vor sie. Das Messer hielt sie immer noch mit festem Griff in der Hand. Das erste mal das sie Menschen aktiv getötet hatte und sie hatte gegen Untote kämpfen müssen.
"Wie geht es dir ?", erkundigte sich der Ritter. Dabei bemerkte er gar nicht das er die Elfe geduzt hatte. Aber es war direkt nach der Schlacht und Artur war nicht in der Verfassung für Förmlichkeiten. Zudem kannte er die Dalish schon lange und konnte sie gut leiden, immerhin hatten sie zusammen schon einiges erlebt. Mit der heutigen Schlacht hatte sie Arturs Unterbewusstsein vermutlich endgültig als vollwertige Söldnerin anerkannt. Über all das dachte Artur jedoch in diesem Moment nicht nach, er wollte nur wissen wie es seiner Waffengefährtin ging.

Morgana wollte sich gerade schon dem Wald zuwenden und den drei zur Hilfe eilen, als sie bemerkte das die Quelle der arkanen Magie erlosch und auch die dämonische Aura wieder verschwand. Scheinbar war der Magier tot und was immer er beschworen hatte auch. Überhaupt war der Wald jetzt erstaunlich ruhig und kein Kampflärm war mehr zu vernehmen. War es vorbei und vor allem wie war es ausgegangen ? Morgana starrte etwas ratlos in den Wald hinein, hatten die drei gewonnen ? Sie drehte sich wieder den beiden anderen zu, die auch in Richtung des Schlachtfeldes starrten und wohl auf Hinweise achteten. Die eine auf arkane der ander auf akkustische.
"Ich spüre keine arkane Kraft mehr. Und ich höre auch nichts mehr vom Schlachtfeld. Meint ihr es ist vorbei ?", fragte sie nachdenklich in die Runde.

Shepard Commander
05.12.2015, 10:50
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Ein Abtrünniger, das hatte Artur gerade noch zu seinem Glück gefehlt. Er hatte nichts gegen Magie, aber nur solange sie nicht gegen ihn oder seine Gefährten eingesetzt wurde. Jetzt schleuderte ein Magier welcher scheinbar seinen Verstand schon vor einiger Zeit eingebüsst hatte, Blitze und Feuer gegen die Kopfgeldjägerin. Diese versuchte durch Rollen und Sprünge den tödlichen Inferno auszuweichen, aber es bestand zu befürchten das dies nicht lange gut gehen würde. Dummerweise war der Ritter im Moment nicht in der Lage zu helfen da wohl über 100 Kilo Qunari auf ihn zugestürmt kamen. Auch der Schwertkämpfer mit der Bourguignotte war noch da und hatte ihm während seines Angriffs auf den Lanzenträger mit Schlägen traktiert die allerdings wirkungslos vom Panzer abgeprallt waren. Dann traf seinen Gegner allerdings ein Pfeil in den Podex, oder in den Unterleib um genau zu sein. Der Mann jaulte kurz auf und wich schmerzgeplagt zurück, wohl um dem Ritter in dem Augenblick der Schwäche kein Ziel zu bieten. Mit einem Pfeil im Unterleib war man jedoch weder schnell noch behände und so überwand Artur den Abstand mit zwei schnellen Schritten und führte einen Streich gegen den angeschlagenen Schwertkämpfer, den dieser nur halbherzig mit seinem Schild abwehren konnte. Der schnell ausgeführte nächste Hieb des Ritters durchdrang die Verteidigung und drang zwischen Schulter und Hals ein, was fast dazu führte das der Bandit diagonal durchgeschnitten wurde. In der Zwischenzeit war jedoch der Qunari nähergekommen und näherte sich Artur um ihn in wahrsten Sinne des Wortes auf die Hörner zu nehmen.

Mealla wich einem weiteren Blitz aus, der sie diesesmal nur knapp verfehlt hatte. Lange konnte sie dieses Spiel nicht treiben. Magier bekämpfte man am besten aus dem Hinterhalt oder überraschte sie anderweitig. Wenn sie einen erstmal auf Korn genommen hatten war es schwer sie frontal zu erledigen. Wie sollte man auch auf Nahkampfdistanz herankommen wenn eine Kavalkade von Blitzen auf einen zukam. Doch die Kopfgeldjägerin bekam unerwartete Hilfe von der Dalish welche sich scheinbar entschieden hatte die andere Elfe nicht rösten zu lassen, sondern sie zu unterstützen. Doch der Pfeil den sie auf den Magier schoß, prallte kurz vor ihm ab ohne ihn zu berühren. Eine magische Barriere, Mealla hätte es sich denken können. Das würde alles wohl verkomplizieren, vor allem da Mealla zwar alles dabei hatte um einen Magier zu bekämpfen aber es nicht vorbereitet hatte. Zeit die ihr jetzt vielleicht nicht gewährt werden würde. Doch erstmal wandte sich der Abtrünnige der angreifenden Dalish zu und schleuderte eine Art Kugelblitz in ihre Richtung dem sie nur knapp ausweichen konnte. Sich scheinbar nicht zwischen den beiden Elfen entscheidend können, schoß er nun wieder mit Blitzen in Richtung Mealla die sich hinter einer Palisade in Deckung bringen konnte. Die Kopfgeldjägerin rammte den Speer neben sich in den Boden und zog den Bogen von der Schulter. Sie beschloß die provisorische Deckung auszunutzen und holte einen speziellen Pfeil aus ihrem Köcher. Anders als die restlichen Pfeile war er nicht aus Holz und seine Spitze aus einem silbernen Metall. Es war eine Spezialanfertigung die sie noch aus Tevinter hatte. Südlich davon hatte sie noch nie einen gesehen, weswegen sie nur zwei davon besaß und der andere war bei den restlichen Pfeilen an ihrem Sattel. Sie hätte sich dafür in den Hintern beissen können, jedoch war dies weder die richtige Zeit noch der richtige Ort um sich Selbstvorwürfe zu machen. Jetzt musste halt ein Pfeil reichen. Plötzlich spürte sie eine Veränderung in der Luft und warf einen kurzen Blick um die Deckung herum. Der Abtrünnige hatte sich in die Hand geschnitten und sprach Beschwörungsformeln, was zur Folge hatte das sich zwei der Untoten bei der Dalish erhoben. Beide waren wohl durch ihre Pfeile gestorben, was ihnen fast den Status von Rachegeistern verlieh. Mealla wusste jedoch das es niedere Dämonen waren welche jetzt in ihnen saßen und sie bewegten. Vermutlich Manifestationen des Zorns.
"Blutmagie das hat mir jetzt zu meinem Glück gefehlt.", dachte Mealla und lächelte höhnisch über die beschissene Situation in die sie mal wieder geraten war. Sie holte das Magiergift heraus und tunkte den silbernen Pfeil mit der Spitze in die toxische Flüssigkeit. Das Gift würde auch bei dem Blutmagier wirken, jedoch konnten diese den damit verbundenen Manaentzug, sowie die Einschränkung der magischen Fähigkeiten durch ihre Blutmagie umgehen. Auf jedenfall wenn sie geübt waren und zumindestens das schien der Magier vor ihr nicht zu sein. Er war kein Magister oder erfahrener Kampfmagier, nur ein halbverrückter Abtrünniger, der Schleusen geöffnet hatte die er absolut nicht kontrollieren konnte. Mealla nockte den Pfeil auf die Sehne und ging um die Deckung herum. Die Dalish war damit beschäftigt mit dem Messer die Untoten zu bekämpfen, was eine kluge Wahl war, denn mit ihren simplen Pfeilen hätte sie wohl keine große Wirkung bei den lebenden Toten verursacht, welche immerhin schon Pfeile in ihrem Körper trugen. Der Magier schien leicht amüsiert von diesem Schauspiel, wandte sich aber dann Mealla zu welche ihm noch gefährlich werden konnte. Für einen Verrückten dachte er leider noch viel zu rational. Mit einem Grinsen sah er die Elfe aus der Deckung kommen und lachte schrill.
"Da bist du ja meine Kleine. Dann wollen wir die Puppen tanzen lassen.", meinte er vergnügt und hob seine Hände. Mealla ignorierte sein Geschwafel und begann den Bogen zu spannen, als sie eine Veränderung an sich spürte. Ihr wurde auf einmal ganz heiss und im inneren des Körpers begann ihr Blut aufeinmal zu stocken und fühlte sich an als würde anfangen zu kochen. Sie fühlte sich wie gelähmt und ihr ganzer Körper begann zu schmerzen während ihre Haut leicht rot anlief. Mealla keuchte schwer und ihr Blick verschwamm kurz.
"Konzentrier dich Mädchen.", schalt sie sich selbst. Das war nicht ihre erste Begegnung mit Blutmagie und sie hatte die Wirkung schon vorher am eigenen Leib erleben müssen. Mit ihrer ganzen Widerstandskraft und Selbstbeherrschung überwand sie die Lähmung und schaffte es einen Schuß abzugeben, der im Gegensatz zu ihren bisherigen Schüßen schwächer und unkontrolliert von der Sehne schnellte.

Der Qunari kam auf ihn zu und Artur schaffte es mit einer schnellen Wendung sein Schwert aus dem Gegner zu ziehen und sich dem Banditenführer entgegen zu stellen. Gerade noch rechtzeitig fand er einen festen Stand als der massige Bandit gegen ihn krachte und er ihn den Stoß mit Mühe auffangen konnte. Sein Fuß grub sich tief in den Boden ein und schleuderte Dreck und Erde in die Luft. Schild traf auf Schild was ein lautes Geräusch durch den Wald fahren ließ. Beide lösten sich voneinander und so schellte Axt gegen Schwert was ein metallisches Klirren folgen ließ. Artur setzte mit seinem Schwert nach was jedoch durch den bespannten Schild des Qunari aufgehalten wurde. Dieser schwang seine Axt auf Arturs Kopf, wurde jedoch ebenfalls durch einen Schild gestoppt. Der Hornriese began jetzt eine wilde Angriffstafette die trotz seiner und der Größer der Axt erstaunlich flink geführt war. Der Ritter fing die niederprasselnden Schläge mit seinem Schild ab, wodurch er langsam in Richtung Palisaden gedrängt wurde. Plötzlich bemerkte Artur das der Magier im Hintergrund wild mit seinen Armen herumfuchtelte, wobei ein blutiger Schleier um seine Finger herumzischte. Blutmagie, da war sich Artur sicher und als einige der Toten sich erhoben wurde sein Verdacht bestätigt. Diese begannen nun Larissa zu bedrängen, die Tatsache beharrlich ignorierend das sie eigentlich tot waren. Der Qunari warf einen kurzen Seitenblick zu seinem magischen Verbündeten und schnaubte verächtlich. Vermutlich konnte er Blutmagie nicht sonderlich leiden, aber in der Not frisst der Teufel ja bekanntlich Fliegen. Sofort begann er wieder einen heftigen Schlag in Richtung Artur zu führen, wobei er dieses mal die Axt drehte und mit dem Sporn angriff. Artur wich diesesmal aus, worauf sich der Sporn in den Balken einer Palisade bohrte und kurz stecken blieb. Der Söldner wollte die gelegenheit nutzen und führte einen Streich seitwärts gegen den Qunari, welcher von diesem mit dem Schild geblockt wurde. Dieses Mal jedoch zeigte sich das Silberit einem mit Menschenhaut bespannten Schild überlegen war und so durchschnitt die Klinge das Schild und halbierte ihn. Auch die dahinter liegende linke Hand wurde getroffen und Blut floss von den verletzten Fingern des grauen Riesen. Sein kleiner Finger hing nur noch an Sehnen. Den vermutlich intensiven Schmerz ignorierend, führte der Quanri einen überraschenden Schwinger mit seinen Hörnern aus, indem er seinen Kopf in einer Seitwärtsbewegung hinab führte. Artur musste kurz den Hornspitzen ausweichen, was sein Gegner nutzte um die Axt aus der Palisade zu ziehen und sie nun mit beiden Händen führte. Artur sah jetzt einen Vorteil und ging zum Angriff über. Seine ersten beide Schläge wurden noch mit dem Stiel der Axt pariert, der dritte jedoch traf erneut die linke Hand des Riesen was ihn diesesmal drei Finger kostete und die Hand endgültig unbrauchbar machte. Blut strömte von den Stümpfen hinab und der Qunari brüllte wütend. Mit dem verkrüppelten linken Arm, griff er nach Arturs Schild und begann ihnbeiseite zu zerren. Der Ritter schlug mit seiner Klinge gegen den schutzlosen Arm, was diesen Abschlug jedoch vom Qunari beharrlich ignoriert wurde. Mit all seiner Masse drang er in die entstandene Lücke ein während sein Arm zu Boden fiel. Die Wucht des Ansturms warf Artur zurück und ließ ihn nun den Schild fallen. Die Axt segelte heran und wurde von Artur mit der Klinge geblockt. Artur umging den nächsten Axthieb und führte einen Gegenstoß, der die Klinge durch die Panzerung des Qunari trieb und auf der anderen Seite blutig hervorbrechen ließ. Langsam und wütend versuchte der Hüne noch die Axt gegen den Ritter zu führen doch das Blut floss in Strömen an ihm herunter und er sackte auf die Knie. Artur zog die Klinge aus der Brust und trennte mit einem Halbschwinger das begehrte Objekt von dem Rumpf des Qunari. Der gehörnte Schädel sank neben dem Körper zu Boden.

Mealla sah wie ihr mühsam abgefeuerter Pfeil leicht trudelte dennoch in Richtung des Magiers flog. Dieser schien sich aufgrund seiner Barriere noch nichtmal die Mühe zu machen ihm auszuweichen, sondern beobachtete lieber die Elfe welche merkte wie ihre Haut warm wurde während sie weiter gegen die sich verstärkende Lähmung ankämpfte. Der Pfeil näherte sich der Schulter des Magiers und erreichte zu dessen Verblüffung sein Ziel. Kurz bevor er in die Schulter einschlug konnte man ein kurzes Gleissen an der Spitze beobachten welches am Pfeil nach hinten entlanglief. Der Pfeil war aus Silberit, einem leichten aber sehr hartem Metall. In die Spitze und das Metall waren Lyriumadern eingeätzt welche die Energie von magischen Barrieren aufnahmen und über den Schaft nach hinten weiterleiteten. Dadurch war es dem Pfeil möglich eine Barriere zu durchschlagen. Lyriumadern einzuarbeiten war in Tevinter eine weitverbreitete und erforschte Technik. Mealla hatte sogar gehört das irgendein Magister einem seiner Sklaven Lyrium in die Haut eingebrannt hatte, wodurch dieser Gewebe durchschreiten konnte. Gesehen hatte sie sowas aber noch nie und der Sklave sollte auch geflohen sein. Diese Pfeile waren in Meallas Augen jedoch nützlich, wenn auch schweineteuer und nicht südlich von Tevinter zu finden.
Dort waren sie allerdings auch geächtet aber das waren viele Dinger die im Reich praktiziert wurden. Ein schriller Schrei zeigte der Elfe das sie getroffen hatte. Der Magier kreischte wütend und zog den Pfeil aus der Schulter was nicht seine klügste Idee war, denn der Pfeil hatte leichte Widerhaken, welche dem Magier das Fleisch aus dem Körper rissen. Schreiend ließ er den Pfeil neben sich fallen. Mealla spürte wie ihr Blut wieder begann abzukühlen und gleichmäßig floß. Der Magier schien jetzt allerdings auch seine Jammerei zu beenden und sann auf Rache. Wütend fixierte er die Elfe und schien die immer noch leicht benommene Elfe mit Blitzen beschießen zu wollen. Doch anstatt der tödlichen Energier kamen nur kleine Funken aus seinen Fingern, dass Gift zeigte seine Wirkung und ließ einen verdutzten Magier zurück. Mealla wusste das dies bei Blutmagiern kein Dauerzustand sein musste und griff immer noch angeschlagen, ihren Speer und zog ihn aus dem Boden. Den Kompostibogen hatte sie neben sich in das Gras fallen lassen müssen, als der Schmerz zu groß geworden war. Den Schmerz in ihrem Körper ignorierend und mit immer noch geschädigten Blut rannte sie auf den Magier zu der jetzt mit einem angsterfüllten Blick die Hände vor sich hielt, hoffend das seine Magie ihn schützen würde. Doch stattdessen trieb Mealla im Anlauf ihren Speer in seine Brust was ihn umwarf. Mit Nachdruck trieb sie den Speer in den Boden liegenden Magier und nagelte ihn die Erde fest. Ein letztes Aufbäumen und dann war es vorbei. Das Blut floß aus der Wunde und den Mundwinkeln hinunter, eine Machtquelle die der Tote nun nicht mehr nutzen konnte. Mealla ließ den Speer los und taumelte benommen umher, bis sie sich an der Wand abstützen konnte. Der Angriff kurz nach der Schädigung ihres Körpers war nicht gesund gewesen. Ihr Kreislauf war angeschlagen und sie musste plötzlich gegen die Wand kotzen. Angeschlagen tastete sie sich an der Wand entlang und gelangte dadurch in das Innere der Hütte. Diese war im inneren mit zahlreichen Jagdtrophäen geschmückt und beherbergte lange Tafeln voller Speisen und Getränke. Gleichzeitig war die Hütte auch dreckig und alles flog in ihr umher. Mealla hatte nur wenig Sinn dafür und bemerkte es kaum. Erschöpf ließ sie sich auf einen Stuhl fallen, wo sie leicht zusammensank. Sie musste sich kurz ausruhen der Blutzauber hatte ihr zugesetzt, aber sie wusste das es ihr nach einiger Zeit wieder besser gehen würde. Es war nicht das erstemal das sie so etwas erlebte.

Morgana lauschte Mordreds Erzählungen über seine unglückliche Liebe interessiert, immerhin lenkte es sie von der Schlacht ab. Scheinbar hatte der Antivaner nicht so viel Glück mit seiner Liebe gehabt und es war nicht so gelaufen wie er es sich vorgestellt hatte. Auch wenn es Morgana ein wenig sonderbar vorkam das Mordred sowohl die Mutter als auch die Tochter geliebt, beziehungsweise liebte. Beides klang nach körperlicher Liebe, aber vielleicht war der Antivaner einfach jemand der auf junge Dinger stand. Nach ihrer bisherigen Erfahrung wäre es ihm zuzutrauen, aber letztlich war es Morgana egal schließlich konnte man es sich ja nicht aussuchen wen man liebt und sie würde in dieser Hinsicht niemanden verurteilen. Scheinbar schien er wild entschlossen seine Angebetene wiederzusehen, was Morgana ihm ebenfalls nicht verübeln konnte.
"Nun ich hoffe das ihr Glück dabei habt eure Guinevere wiederzubekommen.", antwortete sie freundlich.
Dann überkam sie plötzlich ein leichter Schauer, dessen Ursache vom Schlachtfeld herrührte. Nimue starrte die beiden an und hatte es, wohl mehr als die beiden auf ihre Umgebung konzentriert auch bemerkt. Morgana stellte nach Nimues Aussage das Gespräch ein und lauschte dem Wald und seinen magischen Energien die ihn umgaben, sowie der Schleier welcher hier bisher fest und stark war.
Etwas war aus dem Schleier getreten und da sie nicht vermutete das ihre Freunde gerade tausende Gegner erschlagen hatten, musste jemand diesen Vorgang verursacht haben. Um Dämonen aus dem Nichts zu holen musste man Blutmagie einsetzen, was wohl das war was Nimue mit "finsterer Art von Magie meinte". Morgana war zwar Blutmagierin, jedoch hielt sie nichts von Dämonenbeschwörung. So etwas ging leicht nach hinten los und außerdem nervten sie die Dinger schon im Nichts genug. Schlurfende Leichen die neben ihr hermarschierten konnte sie ebenfalls nicht gebrauchen, ihr ging es bei der Magie mehr um das Potential und die Kraft des Blutes.
"Ihr habt Recht, jemand nutzt Magie. Und da wir hier sind muss einer der Banditen ein Magier sein.", bestätigte Morgana und sah besorgt aus. Die drei alleine gegen Banditen kämpfen lassen war eine Sache, aber sie konnte sicher nicht hier sitzen während die drei gegen einen feindlichen Magier stritten. Auch wenn er vermutlich nicht so stark wie sie war, so war er vermutlich eine ernste Gefahr.

Artur schritt von der geköpften Leiche des Qunari weg zu der Hütte hin. Die Kopfgeldjägerin hatte den Blutmagier getötet und war dann in die Hütte getaumelt, scheinbar benommen durch irgendeine schädliche Magie. Larissa stand auf dem Hof, die beiden Untoten die sie angegriffen hatten waren von der Dalish wieder tot gemacht worden. Sie sah erschöpft aus, aber wer konnte es ihr verübeln Artur war ebenfalls erschöpft. Artur ging auf sie zu woraufhin sie von den Kadavern zu dem Ritter aufsah.
"Larissa. Du hast hervorragend gekämpft, ich bin sehr beeindruckt.", lobte er die Elfe und stellte sich vor sie. Das Messer hielt sie immer noch mit festem Griff in der Hand. Das erste mal das sie Menschen aktiv getötet hatte und sie hatte gegen Untote kämpfen müssen.
"Wie geht es dir ?", erkundigte sich der Ritter. Dabei bemerkte er gar nicht das er die Elfe geduzt hatte. Aber es war direkt nach der Schlacht und Artur war nicht in der Verfassung für Förmlichkeiten. Zudem kannte er die Dalish schon lange und konnte sie gut leiden, immerhin hatten sie zusammen schon einiges erlebt. Mit der heutigen Schlacht hatte sie Arturs Unterbewusstsein vermutlich endgültig als vollwertige Söldnerin anerkannt. Über all das dachte Artur jedoch in diesem Moment nicht nach, er wollte nur wissen wie es seiner Waffengefährtin ging.

Morgana wollte sich gerade schon dem Wald zuwenden und den drei zur Hilfe eilen, als sie bemerkte das die Quelle der arkanen Magie erlosch und auch die dämonische Aura wieder verschwand. Scheinbar war der Magier tot und was immer er beschworen hatte auch. Überhaupt war der Wald jetzt erstaunlich ruhig und kein Kampflärm war mehr zu vernehmen. War es vorbei und vor allem wie war es ausgegangen ? Morgana starrte etwas ratlos in den Wald hinein, hatten die drei gewonnen ? Sie drehte sich wieder den beiden anderen zu, die auch in Richtung des Schlachtfeldes starrten und wohl auf Hinweise achteten. Die eine auf arkane der ander auf akkustische.
"Ich spüre keine arkane Kraft mehr. Und ich höre auch nichts mehr vom Schlachtfeld. Meint ihr es ist vorbei ?", fragte sie nachdenklich in die Runde.


http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/TxGIDkV4csRmordred_klein.png & http://upload.worldofplayers.de/files10/CGUEHJDH01JWkp5A77Ppnimue_klein.jpg

Untote waren schwerer zu erschlagen, wie Larissa zu ihrem eigenen Leidwesen nun feststellen musste. Während Artur sich dem Gehörnten zuwandte und Mealla ihrerseits versuchte den Magier zu erledigen hackte die Elfe wild und unkontrolliert auf die nach ihr grabschenden Hände und die leeren, toten und blutverschmierten Gesichter ein. Abwechselnd zog sie den Wiedergängern die Klinge durch das Gesicht, stach auf die gepanzerten Toten ein, hackte ihnen Finger, Ohren und Hände ab. Einmal packte sie der eine Kerl an der Schulter und zerrte mit der verbliebenen Hand wie wahnsinnig an der zierlichen Person, den blutenden Stumpf seiner anderen Hand sinnlos und grotesk durch die Luft wedelnd. Artur kämpfte, doch Mealla besiegte ihren Gegner mit einem einzigen Schuss. Larissa sah aus den Augenwinkeln, wie Mealla den Magier der ihr diese grauenvollen Feinde auf den Leib gehetzt hatte mit einem geraden, festen Stoß in den Boden rammte und alles Leben aus ihm austrieb, dann musste sich die Elfe auch schon unter einem tollwütig geführten Schwinger wegducken. Sie stieß ihren Dolch in das Beine eines der Monstren die vor wenigen Minuten noch Menschen gewesen waren, zerrte erschrocken daran und stellte fest, dass er sich kaum bewegen ließ. Eine Hand wischte ihr über das Gesicht, verkrallte sich in den Haare. Larissa schrie und fauchte, packte den sie haltenden Arm und trat nach seinem Besitzer während Mealla auf dem Hof ihren Speer im Bauch des toten Magiers stecken ließ und zur Hütte humpelte. Der Zauberer war tot, der Zauber lebte noch in der Manifestation toter Materie die nur danach trachteten auch Larissa in die Schattenwelt zu reißen in der ihre gepeinigten Seelen nun verweilten.
„Komm zurück du Hure!“, schrie sie erstickt als sich die Kopfgeldjägerin aus dem Kampf verdrückte. Die Dalish hatte also Recht behalten und der Kopfgeldjägerin ging es nur um ihren Profit und einen Moment lang verfluchte sie sich dafür, dass sie der falschen Elfe Unterstützung geleistet hatte. Mit dem stärksten Ruck zu dem sie fähig war, riss Larissa an dem Arm und zerrte die wandelnde Leiche ins Gras. Natürlich stützte sie sich nicht ab, fing sich nicht auf sondern fiel einfach und lag dort, die Hand noch immer an Larissas dickem Haarschopf. Mit aller Kraft brach sie die Finger auseinander, es waren nur noch drei die sich in dem Blond verfangen hatten und befreite sich so. Die Leiche gab ein gurgelndes, unzufriedenes Geräusch von sich während Larissas Finger den Boden abtasteten, einen schweren Stein zu fassen bekamen und ihn aufsammelte. Mit Schwung schlug sie diesen in das Gesicht der erweckten Leiche. Die Nase und fast alle Zähne brachen unter fürchterlichem Knirschen und Knacken während Blut in einer Fülle aus dem zerschundenen Gesicht schoss, wie es die Elfe nicht für möglich befunden hatte. Da war kein Mensch mehr, nur noch eine rote, fleischige Masse aus der Knochen wie Steine auf einem Acker ragten doch das Ding zappelte nun nicht mehr. Mit beiden Händen hob Larissa den Stein nochmals und donnerte ihn dorthin wo einmal ein Gesicht gewesen war. Dann richtete sie sich auf, beobachtete die andere Leiche, die gestürzt war und sich nun bemühte wieder aufzustehen. Larissa schaute sich um, fand eine Axt und hob sie auf. Groß, schwerfällig, schartig und schon rostbesetzt lag sie schwer in ihren Händen. Die Elfe schwang sie ungeschickt und ließ sie dann auf den Schädel hinabsausen, traf ihn am Hals und spaltete ihn bis zur Mitte. Ein spuckendes, tiefes Geräusch wie das Plätschern in einer Grotte gurgelte aus dem halbgeöffneten Hals, dann war es ruhig und die Schlacht vorbei. Zumindest hier, denn Artur kämpfte noch immer. Larissa sprang zu ihrem Dolch, der noch immer im Bein der ersten Leiche steckte und zerrte so verbissen daran, dass er sich schließlich mit einem schmatzenden Geräusch befreite doch da flog schon der Kopf des Qunari durch die Luft und landete mit erstaunlich lautem Getöse im Gras. Die Elfe seufzte laut auf, als sie den Kampf nun endgültig beendet sah, wischte den Dolch an der Leiche des zweifach Getöteten ab und ging dann mit klopfendem Herzen und völlig außer Atem in die Mitte der Festung. „Hinsetzten!“, dachte sie sich, schleppte sich in die Mitte der Anlage und ließ sich zwischen mehrere Leichen fallen. Sie atmete tief durch, schaute in das Geäst über ihr. Wie friedlich und ruhig der Wald plötzlich war. Irgendwo in vielleicht einem Kilometer Entfernung zwitscherte ein Vogel, verkündete vermutlich aufgeregt den Sieg der Helden. Dies war ihre zweite richtige Schlacht gewesen und die erste gegen Shemlen und Durgen´len und sie hatte gewonnen. Als Artur sich, ganz offensichtlich ebenfalls schwer ausgearbeitet, auf den Hof schleppte erhob sich die Elfe, stemmte die Hände in die Hüften und atmete tief und langsam durch. Ihr fiel plötzlich auf, dass sie noch immer den Dolch umklammerte und kam sich damit auf einmal ziemlich bescheuert vor, vor allem angesichts von Arturs Lob. Der Ritter ließ verlauten, dass er beeindruckt sei von der Zahl der besiegten Feinde. Larissa selbst hielt sich nicht wirklich für beeindruckend, viel eher für beängstigend. Es war ihr so unfassbar leicht gefallen diese Menschen zu töten und sie spürte kaum etwas, was an Reue erinnerte. Stattdessen schob sie den Dolch nun zurück an seinen Platz oberhalb ihres Gesäßes, sammelte etwas Spucke in ihrem sonst sehr trockenen Mund und spie zur Seite hin aus, als Artur nach ihrem Wohlbefinden fragte. Dann nickte sie knapp und gab ein unverbindliches: „Mhm!“ von sich. Sie hatte plötzlich schrecklichen Durst und würde alles für eine frische, kühle Bergquelle oder ein rasch fließendes Gewässer geben. Also sah sie sich um, ging auf einen Tisch zu der nahe des Hauses stand und stolperte auf dem Weg fast vor Erschöpfung. Im Eifer des Gefechtes machte sich diese nicht bemerkbar doch jetzt, nach dem Massaker, forderte sie ihren erbarmungslosen Tribut von der Elfe. Auf dem Tisch fand sie allerlei Getränke, stark riechender Selbstgebrannter machte etwas mehr als die Hälfte der Getränke aus doch fand sie dort neben schalem Bier auch etwas Milch. Milch musste reichen, auch wenn sie zugegeben scheußlich schmeckte. Larissa lehrte den Krug ohne abzusetzen, leckte sich den Milchbart von der Oberlippe und griff nach den anderen Töpfen, entschied sich in Ermangelung weiterer Milch für einen Met und trank vorsichtig und weniger gierig ein paar durstlöschende Schlucke. Dann wandte sie sich Artur zu und hielt ihm anbietend die Flasche hin.

Nimue schaute aufgeweckt und unentschlossen den Hügel hinab, dann jedoch erlosch ihr Interesse als die arkanen Wellen plötzlich aufhörten zu schlagen. Morgana musste Recht behalten haben und die Banditen hatten einen Magier in ihren Reihen gehabt. Dabei lag die Betonung auf gehabt, denn dem abrupten Fehlen einer weiteren magischen Kaskade zufolge war sein erbärmliches Leben soeben versiegt. Ein Magier, der sich gemeinsam mit einer großen Gruppe nicht einmal gegen Drei Söldner behaupten konnte brauchte man keine Träne nachtrauern. Sie zuckte mit den Schultern und resümierte dann: „Sieht so aus als würden eure Freunde als Sieger von diesem Feld gehen.“ Um ehrlich zu sein wunderte es sie kaum, denn immerhin griff man eine zahlenmäßige Übermacht nur dann an, wenn man sich seiner Sache völlig sicher war. Sogar das Auftauchen eines Magiers hatte dem Siegeszug des Trio Infernal keinen Abbruch getan, doch fragte sich Nimue wie viele Wunden sie wohl würde kurieren müssen sobald die drei Söldner wieder auftauchen würden.

Mordred erschauerte bei dem Gedanken an feindliche magische Kräfte, doch schien die Zirkelmagierin schon bald zu der Überzeugung gelangt zu sein, dass Artur und Konsorten den arkanen Feind erschlagen und die Schlacht zu ihren Gunsten entschieden hatten. Morgana fragte schließlich zögerlich ob der Kampf vorbei war, was keiner der Drei mit Bestimmtheit sagen konnte. „Wir könnten warten, oder aber wir gehen nachsehen“, erklärte der Antivaner die beiden offensichtlichen Optionen. „Wie auch immer Ihr Euch entscheidet, ich folge Euch“, sagte er an Morgana gewandt und sprach dann mit einer gewissen Strenge in seiner Stimme an Nimue gewandt: „Wenn wir gehen solltet Ihr uns begleiten. Vielleicht wird Eure heilende Magie benötigt.“ Das ganze ähnelte eher einem Befehls als einer Bitte und ließ die Magierin einen Moment mit gehobener Augenbraue aber auch leicht beeindruckt geöffnetem Mund dreinschauen. Dann presste sie die Lippen aufeinander und nickte knapp.

Fawks
05.12.2015, 14:30
vorheriger Post: Ratlosigkeit (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst/page7?p=24645504&viewfull=1#post24645504) ~ Antwort von: Glandis (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst/page8?p=24646637&viewfull=1#post24646637)

http://upload.worldofplayers.de/files9/Aril_Ava.png »Aril, ich habe es schon gesagt, ich werde mitkommen nach Ostagar. Du wirst die Frage nach deinem Bruder nie aus dem Kopf bekommen und wirst schon deshalb dahin wollen.«
Aril regte sich nicht. Die Elfe würde weiterreden, und sie wollte sie nciht unterbrechen.
»Du musst dir keine Sorgen machen um mich. Wenn ich den Entschluss gefasst habe, ich bleibe bei Dir, dann müssen wir nachher nicht darüber mehr reden. Und dabei ist es egal, was geschehen mag. Du wirst keinen Vorwurf hören. Es ist meine Entscheidung. Verstehst Du das?«
Oh ja, Aril verstand es nur zu gut. Eine Hand legte sich auf ihre Schulter und Aril fühlte sich getröstet.

»Wir haben jetzt noch zwei Nächte und einen Tag, um Pläne zu schmieden. Ich kenn mich dort unten nicht aus. Wir Dalish reisen nicht so weit in den Süden. Doch es muss dort unten auch Menschen, Einsiedler geben, die lieber in der Wildnis leben, als in einer Stadt. Wir bräuchten einen Führer oder einen Kontakt. Vielleicht sollten wir nicht direkt nach Lothering, sondern etwas davor. Dort könnte man schauen, auskundschaften, was es gibt. Ob es frische Spuren gibt, die zur großen Straße führen. Schau, ein wenig sind wir ja im Vorbereiten. Du warst zum ersten Mal im Verborgenen. Und wenn wir morgen noch etwas üben, kannst du es vielleicht dauerhaft halten. Das wäre ein unglaublicher Vorteil, um einen Weg in den Süden zu finden. Aril … Aril, hat euer, hat dein Adelshaus nicht Kontakte, Personen die ihr kennt. Vielleicht gibt es diese Person noch und wir müssen sie nur finden. Könnte es sein, dass dein Bruder auch solche Kontakte hergestellt hat, in dem er für die nachrückenden Truppen Posten eingerichtet hat? Was hältst du davon. Lohnt es sich ab hier solche Posten zu suchen? Dann hätten wir auch einen Weg.«
Der letzte Teil war ihr offenbar gerade eingefallen und sie klang erfreut.
Endlich hob Aril den Kopf, dass Glandis weitersprach war nicht zu erwarten. Und ihre Idee war tatsächlich gut.
Sie brachte ein Lächeln zu STande, streckte die Beine aus und zog die Elfe neben sich auf den Boden.
"Glandis, du bist wirkich schlau!" lobte sie die Dalish. "Ja, es gibt solche Botenstände. Die größeren sind sogar besetzt, dort wacht immer ein Soldat, der zu dem Reich gehört, auf dessen Grund der Botenstand ist. Vor Lotherin gibt es auch einen, ich weiß aber nicht, ob der besetzt ist! Im Lager selbst haben wir die Kommandantenhütte gesehen, das ist zwar kein Botenstand, aber immerhin haben wir dort die Karte gefunden."
Sie strich sich ungeduldig die Haare aus dem Gesicht und spann den gedanklichen Faden weiter. "Also wenn ich weiter fleißig übe, dann können wir ungesehen sogar in die Nähe von Lothering! Dort gibt es sicher Neuigkeiten über Ostagar - und wenn nicht können wir immer noch weiterreiten."

Dann lauschte sie einen Moment auf etwas nicht Sichtbaren, und wandte sich dann an Glandis: "Aber neben dem Üben sollten wir zusehen, dass wir uns einen Essensvorrat beschaffen. Vielleicht können wir etwas jagen? Du bist ja mit dem Bogen sehr geschickt und auch mit Fallen! Drüben im Wald gab es ja doch einiges zu holen. Denn jeden Mittag und Abend in einer neuen Umgebung etwas zu essen finden wird uns viel Zeit kosten..."

Einem Instink folgend drückte sich Aril an die Elfe und schlang ihr die Arme um den Hals. "Danke, Glandis, dass du trotz der Gefahr und allem mitkommen willst."
Sie hätte noch viel hinzufügen können. Vieles, was der Elfin als Gefühlsduselei vorgekommen wäre, vermutete Aril. Aber sie wollte sie weder verschrecken noch sie bereuen lassen, dass sie sich bereit erklärte diese waghalsige Mission durchzuführen - die nicht einmal Erfolg versprach.
Deshalb ließ sie die Elfe auch schnell wieder los und rappelte sich auf.
"Für einen Übungslauf mit den Stöcken reicht es noch - dann dämmert es wahrscheinlich schon!" Damit ging die Adlige auf den Baum zu, blieb ein Stück vor dem ersten Stock stehen und atmete einige Male tief durch. Langsam und bedächtig begann sie ihre Übung von neuem.

numberten
05.12.2015, 16:19
http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/TxGIDkV4csRmordred_klein.png & http://upload.worldofplayers.de/files10/CGUEHJDH01JWkp5A77Ppnimue_klein.jpg

Untote waren schwerer zu erschlagen, wie Larissa zu ihrem eigenen Leidwesen nun feststellen musste. Während Artur sich dem Gehörnten zuwandte und Mealla ihrerseits versuchte den Magier zu erledigen hackte die Elfe wild und unkontrolliert auf die nach ihr grabschenden Hände und die leeren, toten und blutverschmierten Gesichter ein. Abwechselnd zog sie den Wiedergängern die Klinge durch das Gesicht, stach auf die gepanzerten Toten ein, hackte ihnen Finger, Ohren und Hände ab. Einmal packte sie der eine Kerl an der Schulter und zerrte mit der verbliebenen Hand wie wahnsinnig an der zierlichen Person, den blutenden Stumpf seiner anderen Hand sinnlos und grotesk durch die Luft wedelnd. Artur kämpfte, doch Mealla besiegte ihren Gegner mit einem einzigen Schuss. Larissa sah aus den Augenwinkeln, wie Mealla den Magier der ihr diese grauenvollen Feinde auf den Leib gehetzt hatte mit einem geraden, festen Stoß in den Boden rammte und alles Leben aus ihm austrieb, dann musste sich die Elfe auch schon unter einem tollwütig geführten Schwinger wegducken. Sie stieß ihren Dolch in das Beine eines der Monstren die vor wenigen Minuten noch Menschen gewesen waren, zerrte erschrocken daran und stellte fest, dass er sich kaum bewegen ließ. Eine Hand wischte ihr über das Gesicht, verkrallte sich in den Haare. Larissa schrie und fauchte, packte den sie haltenden Arm und trat nach seinem Besitzer während Mealla auf dem Hof ihren Speer im Bauch des toten Magiers stecken ließ und zur Hütte humpelte. Der Zauberer war tot, der Zauber lebte noch in der Manifestation toter Materie die nur danach trachteten auch Larissa in die Schattenwelt zu reißen in der ihre gepeinigten Seelen nun verweilten.
„Komm zurück du Hure!“, schrie sie erstickt als sich die Kopfgeldjägerin aus dem Kampf verdrückte. Die Dalish hatte also Recht behalten und der Kopfgeldjägerin ging es nur um ihren Profit und einen Moment lang verfluchte sie sich dafür, dass sie der falschen Elfe Unterstützung geleistet hatte. Mit dem stärksten Ruck zu dem sie fähig war, riss Larissa an dem Arm und zerrte die wandelnde Leiche ins Gras. Natürlich stützte sie sich nicht ab, fing sich nicht auf sondern fiel einfach und lag dort, die Hand noch immer an Larissas dickem Haarschopf. Mit aller Kraft brach sie die Finger auseinander, es waren nur noch drei die sich in dem Blond verfangen hatten und befreite sich so. Die Leiche gab ein gurgelndes, unzufriedenes Geräusch von sich während Larissas Finger den Boden abtasteten, einen schweren Stein zu fassen bekamen und ihn aufsammelte. Mit Schwung schlug sie diesen in das Gesicht der erweckten Leiche. Die Nase und fast alle Zähne brachen unter fürchterlichem Knirschen und Knacken während Blut in einer Fülle aus dem zerschundenen Gesicht schoss, wie es die Elfe nicht für möglich befunden hatte. Da war kein Mensch mehr, nur noch eine rote, fleischige Masse aus der Knochen wie Steine auf einem Acker ragten doch das Ding zappelte nun nicht mehr. Mit beiden Händen hob Larissa den Stein nochmals und donnerte ihn dorthin wo einmal ein Gesicht gewesen war. Dann richtete sie sich auf, beobachtete die andere Leiche, die gestürzt war und sich nun bemühte wieder aufzustehen. Larissa schaute sich um, fand eine Axt und hob sie auf. Groß, schwerfällig, schartig und schon rostbesetzt lag sie schwer in ihren Händen. Die Elfe schwang sie ungeschickt und ließ sie dann auf den Schädel hinabsausen, traf ihn am Hals und spaltete ihn bis zur Mitte. Ein spuckendes, tiefes Geräusch wie das Plätschern in einer Grotte gurgelte aus dem halbgeöffneten Hals, dann war es ruhig und die Schlacht vorbei. Zumindest hier, denn Artur kämpfte noch immer. Larissa sprang zu ihrem Dolch, der noch immer im Bein der ersten Leiche steckte und zerrte so verbissen daran, dass er sich schließlich mit einem schmatzenden Geräusch befreite doch da flog schon der Kopf des Qunari durch die Luft und landete mit erstaunlich lautem Getöse im Gras. Die Elfe seufzte laut auf, als sie den Kampf nun endgültig beendet sah, wischte den Dolch an der Leiche des zweifach Getöteten ab und ging dann mit klopfendem Herzen und völlig außer Atem in die Mitte der Festung. „Hinsetzten!“, dachte sie sich, schleppte sich in die Mitte der Anlage und ließ sich zwischen mehrere Leichen fallen. Sie atmete tief durch, schaute in das Geäst über ihr. Wie friedlich und ruhig der Wald plötzlich war. Irgendwo in vielleicht einem Kilometer Entfernung zwitscherte ein Vogel, verkündete vermutlich aufgeregt den Sieg der Helden. Dies war ihre zweite richtige Schlacht gewesen und die erste gegen Shemlen und Durgen´len und sie hatte gewonnen. Als Artur sich, ganz offensichtlich ebenfalls schwer ausgearbeitet, auf den Hof schleppte erhob sich die Elfe, stemmte die Hände in die Hüften und atmete tief und langsam durch. Ihr fiel plötzlich auf, dass sie noch immer den Dolch umklammerte und kam sich damit auf einmal ziemlich bescheuert vor, vor allem angesichts von Arturs Lob. Der Ritter ließ verlauten, dass er beeindruckt sei von der Zahl der besiegten Feinde. Larissa selbst hielt sich nicht wirklich für beeindruckend, viel eher für beängstigend. Es war ihr so unfassbar leicht gefallen diese Menschen zu töten und sie spürte kaum etwas, was an Reue erinnerte. Stattdessen schob sie den Dolch nun zurück an seinen Platz oberhalb ihres Gesäßes, sammelte etwas Spucke in ihrem sonst sehr trockenen Mund und spie zur Seite hin aus, als Artur nach ihrem Wohlbefinden fragte. Dann nickte sie knapp und gab ein unverbindliches: „Mhm!“ von sich. Sie hatte plötzlich schrecklichen Durst und würde alles für eine frische, kühle Bergquelle oder ein rasch fließendes Gewässer geben. Also sah sie sich um, ging auf einen Tisch zu der nahe des Hauses stand und stolperte auf dem Weg fast vor Erschöpfung. Im Eifer des Gefechtes machte sich diese nicht bemerkbar doch jetzt, nach dem Massaker, forderte sie ihren erbarmungslosen Tribut von der Elfe. Auf dem Tisch fand sie allerlei Getränke, stark riechender Selbstgebrannter machte etwas mehr als die Hälfte der Getränke aus doch fand sie dort neben schalem Bier auch etwas Milch. Milch musste reichen, auch wenn sie zugegeben scheußlich schmeckte. Larissa lehrte den Krug ohne abzusetzen, leckte sich den Milchbart von der Oberlippe und griff nach den anderen Töpfen, entschied sich in Ermangelung weiterer Milch für einen Met und trank vorsichtig und weniger gierig ein paar durstlöschende Schlucke. Dann wandte sie sich Artur zu und hielt ihm anbietend die Flasche hin.

Nimue schaute aufgeweckt und unentschlossen den Hügel hinab, dann jedoch erlosch ihr Interesse als die arkanen Wellen plötzlich aufhörten zu schlagen. Morgana musste Recht behalten haben und die Banditen hatten einen Magier in ihren Reihen gehabt. Dabei lag die Betonung auf gehabt, denn dem abrupten Fehlen einer weiteren magischen Kaskade zufolge war sein erbärmliches Leben soeben versiegt. Ein Magier, der sich gemeinsam mit einer großen Gruppe nicht einmal gegen Drei Söldner behaupten konnte brauchte man keine Träne nachtrauern. Sie zuckte mit den Schultern und resümierte dann: „Sieht so aus als würden eure Freunde als Sieger von diesem Feld gehen.“ Um ehrlich zu sein wunderte es sie kaum, denn immerhin griff man eine zahlenmäßige Übermacht nur dann an, wenn man sich seiner Sache völlig sicher war. Sogar das Auftauchen eines Magiers hatte dem Siegeszug des Trio Infernal keinen Abbruch getan, doch fragte sich Nimue wie viele Wunden sie wohl würde kurieren müssen sobald die drei Söldner wieder auftauchen würden.

Mordred erschauerte bei dem Gedanken an feindliche magische Kräfte, doch schien die Zirkelmagierin schon bald zu der Überzeugung gelangt zu sein, dass Artur und Konsorten den arkanen Feind erschlagen und die Schlacht zu ihren Gunsten entschieden hatten. Morgana fragte schließlich zögerlich ob der Kampf vorbei war, was keiner der Drei mit Bestimmtheit sagen konnte. „Wir könnten warten, oder aber wir gehen nachsehen“, erklärte der Antivaner die beiden offensichtlichen Optionen. „Wie auch immer Ihr Euch entscheidet, ich folge Euch“, sagte er an Morgana gewandt und sprach dann mit einer gewissen Strenge in seiner Stimme an Nimue gewandt: „Wenn wir gehen solltet Ihr uns begleiten. Vielleicht wird Eure heilende Magie benötigt.“ Das ganze ähnelte eher einem Befehls als einer Bitte und ließ die Magierin einen Moment mit gehobener Augenbraue aber auch leicht beeindruckt geöffnetem Mund dreinschauen. Dann presste sie die Lippen aufeinander und nickte knapp.

http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Mealla_portrait.jpg

Die Antwort der Dalish war knapp, aber dennoch aussagekräftig. Zumindestens schien sie nicht verletzt zu sein, was in ihrem Inneren vorging konnte der Ritter natürlich nicht sagen. Der Kadaver mit dem aufgeplatzten Schädel lag neben ihr und zeugte von dem Aufwand einen toten wieder zu töten. Erschöpft taumelte die Elfe in Richtung eines kleinen Tisches der in der Nähe der Hütte stand und zahlreiche Getränke trug. Artur folgte Larissa schweren Schrittes, welche sich zuerst über die Milch hermachte und dann den Met gierig trank. Schließlich stoppte sie und hielt dem inzwischen nachgekommenen Ritter die Flasche entgegen. Artur zog seinen Helm aus und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Dann nahm er die Flasche entgegen und leerte sie in zwei schnellen Zügen.
"Danke.", sagte er und wischte sich den Rest der Flüssigkeit vom Mund. Die Flasche stellte er auf dem Tisch ab.
"Das tat gut.", fügte er hinzu und sah über den Hof. Alles war bedeckt mit Leichen. Neben der Tür hing sogar eine an der Wand mit einem Pfeil an das Holz genagelt. In der Nähe des Hauseingangs lag die Leiche des Magiers mit einem Speer in den Boden gebohrt. Der Abtrünnige hatte es fast geschafft das Schlachtenglück zu wenden und das obwohl er halbverückt gewesen war. Artur hatte es schon vorher gewusst, aber dies war eine erneute Bestätigung für ihn sich nicht zu sehr mit Morgana anzulegen. Zum Glück hatte diese Mealla ihn erledigt auch wenn sie gerade nicht zu sehen war. Weg würde sie wohl nicht sein immerhin lag der Kopf noch im Gras.
"So sehr ich es nützlich finde Magier auf meiner Seite zu haben, so sehr hasse ich es mich mit ihnen herumzuschlagen. Vor allem wenn unsere Magierinnen beide nicht in der Nähe sind.", bemerkte er hinsichtlich der Leiche des Abtrünnigens. Immerhin war Morgana nicht auf einmal aus den Büschen gesprungen, so gab es jetzt immerhin keine unangenehme Situation zu klären.
"Komm wir sehen uns mal in der Hütte um. ", sprach er zu Larissa. Da es nicht sehr viele Möglichkeiten gab die Beute auszugeben würden sie unter Umständen den einen oder anderen Wertgegenstand dort finden. Vielleicht war die Kofgeldjägerin auch schon dort drinnen um sich möglichst viel unter den Nagel zu reissen bevor die beiden dazukamen. Langsam und erschöpft bewegte sich das Mensch-Elf Gespann in Richtung des Eingangs.

Mealla saß langsam und ruhig atmend auf dem Stuhl der fast direkt hinter der Tür stand und versuchte allmählich ihren Körper wieder zu normalisieren. Als sie sich in die Hütte geschleppt hatte, war alles verschwommen gewesen und ihre Beine hatten sich wie Pudding angefühlt. Immerhin fühlt sich ihr Blut wieder normal an und sie konnte wieder klar sehen. Sie hatte gesehen wie Blutmagie jemanden das Blut aus den Augen laufen ließ und auch wenn es bei ihr zum Glück nicht soweit gekommen war spürte sie einen leichten Druck auf den Augen. Sie beobachtete ihre rechte Hand. Während sie vorhin recht gerötet und angeschwollen gewesen war, so war sie jetzt wieder normal aber dafür fast bleich wie Milch. Sie konnte deutlich ihre blauen Venen erkennen was bei ihrem doch für diese Klimazone recht gebräunten Teint eher unüblich war. In Tevinter war man nicht so bleich wie hier im Süden. Immerhin so langsam kam die Farbe wieder und auch das Übelkeitsgefühl war wieder verschwunden. Letztendlich konnte sie zufrieden sein, immerhin lebte sie noch und hatte keine Wunde davongetragen. Der Magier hatte sie jedoch mehr erwischt als sie gedacht hatte. Durst hatte sie jetzt gerade auch, aber im Moment war sie sich nicht sicher ob es klug war aufzustehen und die Karaffe mit dem Wein stand außer Reichweite. Draussen war es ruhig und Mealla nahm an das die beiden anderen die Gegner erschlagen hatten. Fähig genug waren die beiden wohl außerdem wäre ansonsten wohl ein Qunari hineingestürmt und hätte sich ihren Kopf geholt.

Tatsächlich kamen dann auch ihre beiden Mitstreiter durch die Tür hinein quicklebendig und unverletzt. Der Ritter sah erschöpft aus aber zufrieden, während die Dalish einen erschöpften aber schwer definierbaren Gesichtsausdruck hatte. Allerdings warf sie Mealla einen ziemlich bösen Blick zu der leichter zu deuten war. Auch wenn sich die Elfe nicht erklären konnte was der Grund dafür war, aber das hatte sie sich beim letzten Mal auch nicht können. Vielleicht war die Dalish auch nur eine Rassistin und sah Elfen ohne Tätowierungen als minderwertig an. Solch ein Verhalten hatte sie von dem einen oder anderen Stadtelfen, der desilluisioniert von den Dalish zurückgekommen war erzählt bekommen. Warum auch nicht in Tevinter war Mealla ein Gegenstand, im Süden eine Spitzohr und bei Dalish wie ihr wohl eine Unterelfe. Mealla hatte es schon vor langer Zeit aufgegeben es jedem Recht zu machen.

Die Kopfgeldjägerin war tatsächlich in der Hütte jedoch nicht am plündern sondern saß zusammengesunken auf einem Stuhl. In Arturs Augen sah sie nicht sehr gesund aus, ihr Gesicht war recht bleich und man konnte die Adern erkennen. Verletzt schien sie allerdings nicht zu sein, zumindestens nicht von aussen. Jedoch hatte sie gegen einen Magier gekämpft, dazu noch einen Blutmagier da konnte man wohl nicht jede Verletzung direkt sehen. Vielleicht hatte sie der Kerl auch mit einem Fluch belegt.
"Ihr seht nicht sonderlich gesund aus. Geht es euch gut ?", fragte er die Elfe welche zu ihm hoch sah.
"Nein, aber es wird besser.", antwortete sie aufrichtig und lächelte leicht gequält. Mühsam setzte sie sich ein wenig auf.
"In Anbetracht der Tatsache das der Magier vorhin mein Blut zum kochen gebracht hat und ich nachdem ich ihn getötet habe kaum sehen oder gehen konnte muss ich jedoch sagen das es gerade wieder aufwärts geht.", fügte sie hinzu. Dann zog sie sich langsam am Stuhl hoch und stand schließlich wackelig auf den Beinen. Ihre Haut war noch immer etwas bleich, hatte aber jetzt eine gesündere Farbe angenommen. Mealla atmete ruhig und bewegte sich dann leicht stakig zu dem Tisch wo mehrere Karaffen und Humpen stand.
"Falls ihr oder eure Begleiterin nicht verletzt seid, sollten wir uns vielleicht umsehen, ich vermute das die Banditen wohl kaum die Beute schon verjubelt haben.", erklärte sie aufmerksam und griff nach einer Karaffe mit Wein den sie in einem Becher mit Wasser mischte und durstig trank. Artur stimmte mit dem Gedanken überein hielt es jedochfür klüger erstmal die anderen zu informieren.
"Nun wenn sie hier ist wird sie wohl kaum Beine bekommen und weglaufen. Wir sollten vielleicht erst die Anderen benachrichtigen und ihnen sagen das wir gewonnen haben. Nicht das sie immer noch damit rechnen das gleich Banditen auf sie zugestürmt kommen."
Gerade als er seinen Satz beendet hatte, hörten sie von draussen ein Pferd wiehern.


*
Nimue stimmte Morgana insofern zu das zumindestens der Magier getötet war und damit ihre Gefährten die Schlacht gewonnen hatten. Mordred sprach dann das offensichtliche aus, nämlich das die einzige Möglichkeit sicher zu sein die war nachzuschauen. Er bot Morgana an sie dann zu begleiten und verpflichtete Nimue daraufhin direkt mit was diese mit einer gewissen Verblüffung aber ohne Widerworte abnickte. Vielleicht musste man mit ihr häufiger im Befehlston sprechen, aber Morgana vermutete das sie Mordred später für seine Dreistigkeit sie nicht auf Knien zu bitten belangen würde. Alles andere wäre bei der Zirkelmagierin schon recht überraschend gewesen. Morgana hatte jedoch auch nicht vor sich mit Nimues Gefühlswelt zu befassen, sondern beschäftigte sich lieber mit der ihren.
"Ich bin dafür das wir nachsehen. Die Schlacht scheint vorbei zu sein und falls sich einer von ihnen verletzt hat, muss er sich dann nicht bis hierhin schleppen.", sprach sie entschlossen und so packten sie die Sachen auf die drei Pferde und führten diese mit zur Hütte. Auch wenn die Banditen wohl tot waren, so erschien es keinen der drei klug die Ausrüstung und die Pferde unbeaufsichtigt zurückzulassen.

Die drei erreichten nach kurzer Zeit die Jagdhütte wo sich ihnen ein makaberes Bild bot. Überall lagen Leichen, welche entweder mit Pfeilen gespickt oder andere Wunden trugen. Im Gras lag ein gewaltiger kopfloser Kadaver im Gras, der zugehörige Kopf in der Nähe. Es war der Kopf eines Qunari und wenn man die Beschreibung des Banditenanführers im Kopf hatte, so wurde klar das dieser Qunari wohl der gesuchte Mann war. Immerhin schien sein Kopf schon mitnahmefertig, wenn auch nicht besonders ansprechend. Andererseits traf das wohl auf keine der Leichen zu, einer war sogar der Kopf zermatscht worden. An der Hüttenwand nagelte ein Pfeil den Leichnam eines Banditen fest, als ob dieser eine Wanddekoration wäre. Es waren viele Leichen wie Morgana feststellte, der Kampf war garantiert nicht leicht gewesen auch wenn die meisten Banditen scheinbar aus der Ferne mit Bögen erschossen worden waren. In der Nähe des Hütteneingangs lag ein Körper der mit dem Speer der Kopfgeldjägerin in den Boden gerammt worden war. Morgana vermutete das dies der Abtrünnige gewesen war, denn auch nach seinem Tod strahlte seine Magie noch geringe Spuren aus. Zudem waren um seinen Kadaver viele Brandspuren zu sehen. Neben ihm glänzte auch ein blutbefleckte silberner Pfeil, der sonderbar anmutete.
Von Artur, Larissa oder der anderen Elfe sah Morgana jedoch keine Spur, vielleicht waren sie in der Hütte. Arturs Stute schien das zu vermuten oder ihr gefiel der Ort nicht auf jedenfall wieherte sie kurz und laut, als ob sie sich bemerkbar machen wollte.

VRanger
06.12.2015, 07:50
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Glandis | Am Flussbaum • Fallenbau

http://upload.worldofplayers.de/files9/VR_Gladis_1.png Sie hätte sich ärgern können. Warum? Nun der Hinweis von Aril: „… wir uns einen Essensvorrat beschaffen. Vielleicht können wir etwas jagen? …“ war ja deutlich genug gewesen. Auch das folgende Lob von ihr: „Du bist ja mit dem Bogen sehr geschickt und auch mit Fallen! Drüben im Wald gab es ja doch einiges zu holen.“ zeigten, wie recht Aril hatte. Doch Glandis war ebenso nicht. Sicher man hätte es tun können. Doch dazu waren andere Dinge ebenso wichtig gewesen. Was die Dalish aber machen konnte, war jetzt zu handeln.

Dabei kam ihr der erste Besuch im Flüchtlingslager in den Sinn. Da war doch der Karren des alten Mannes gewesen. »Wenig Brauchbares und für die nächsten Tage bestimmt«, hatte sie dort beim Durchwühlen der Habseligkeiten gedacht. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. Sie hielt inne und fing mit den Fingern an aufzuzählen: »Da war das leinene Säckchen. Es hatte geklimpert beim Schütteln.« Sie hatte nicht nachsehen müssen. Das Gewicht und der Klang waren Zeugnis genug: »Pfeilspitzen!« Sie seufzte ein wenig. Die dachte an den Moment, wo sie ihren Bogen wieder in den Händen hielt. Aber ihr kamen auch die Pfeile in den Sinn, die sie beim nächsten Besuch im Lager so scheinbar achtlos aufgehängt und nur verborgen durch eine umgeschlagene Zeltbahn gefunden hatte. Ja, sie war für eine Jagd vorbereitet. Doch es gab noch etwas anderes im Karren des alten Mannes.

Glandis stand auf und ging die wenigen Schritte und kramte etwas in den Funden der letzten Tage herum. Mit einem lauten »mae!« hob sie die Rolle mit dem dünnen Draht in die Höhe. Auch die Zange, die sie gefunden hatte, war noch am Ort und so nahm sie beides mit. Am Feuer angekommen wickelte sie den Draht auf. Er war biegsam, geschmeidig. Sie streckte ihre Arme mit dem Draht aus, so weit, wie es ging. Dann drückte sie mit der Zange zu und kniff das so abgemessene Stück ab. An der Kraft, die sie aufwenden musste, spürte sie: »Es ist ein guter Draht. Ideal für eine Falle.« Sie teilte vier Stücken ab und behielt den Rest, so wie er war. Dann holte sie sich wie vorhin dünne Reiser. Sie behielt ein kleineres, kurzes Ende über dem dünnen Holz und drehte das lange Stück mehrfach um das Stöckchen. Nach dem sich eine Öse angedeutet hatte, drehte sie das kurze Ende quer über den anderen Draht. Dann nahm sie die Zange. Geschickt, weil schon oft fabriziert, setzte sie diese gang am Ende des kurzen Stückes an und drehte beide Drahtenden. Es bildete sich ein gut verdrillter Abschluss. Das Stöckchen brach sie mit den Händen entzwei und zog den Rest aus der nun entstandenen Öse. Durch diese fädelte Glandis das lange Drahtende und fertig war die erste Schlingenfalle.

Die drei weiteren Fallen waren schnell und gekonnt auf die gleiche Weise hergestellt. Sie schaute kurz nach Aril. Sie war im Üben. Die Dalish schüttelte den Kopf. Aber sie war jetzt nicht bereit darüber nachzudenken, ob ihr Bild von den Shemlen deutlich zu korrigieren war. Nein, sie wollte es jetzt nicht. Denn sie hatte sich entschlossen die Fallen jetzt auszulegen. Noch konnte man genug sehen. Sie griff sich ihren Bogen und den Köcher, die vier Schlingen und nahm einen der faustgroßen Steine mit, die sie am Feuer liegen hatten. Er war etwas warm, aber sie konnte ihn tragen. Beim Vorbeigehen, an dem Trainingsparcour rief, sie Aril zu: »Will nur die Fallen auslegen, bin gleich zurück.«

Dann schritt die Dalish stolz erhobenen Hauptes in Richtung Waldkante. Ihre rosenblonden Haare wippten dazu leicht. Und man konnte an den beschwingten, leicht tänzelnden Gang sehen, sie hatte Freude an der jetzt anstehenden Aufgabe.


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Annalena
06.12.2015, 09:03
Lana (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1440448-5-Die-Gedanken-eines-Menschen-sind-sein-K%C3%B6nigreich/page18?p=24566188&viewfull=1#post24566188)

Halward (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst/page6?p=24633005&viewfull=1#post24633005)

Bastien (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst/page7?p=24639976&viewfull=1#post24639976)

http://upload.worldofplayers.de/files9/Char_Samira.png http://upload.worldofplayers.de/files9/Stefano_klein.png http://upload.worldofplayers.de/files9/elias_klein.png

Stefano beobachte die Elfe, die selbstbewusst ihren Weg zu ihm bahnte, und sich mit einer unerwarteten Eleganz auf dem Stuhl niederließ. Interessant! Sie hatte ganz und gar nichts gemein mit den Elfen aus Ferelden, die stets unterwürfig waren. Er schloss aus, dass es sich um eine Dalish handelte, denn diese wilden Elfen würden sich nicht mit Menschen abgeben. Ihre Haltung und Gesten ließen auf eine Kriegerin schließen, was auch wieder darauf schloss, dass sie nicht aus seinem Land kam. Sie war sicherlich hübsch, für eine Elfe, doch sie traf nicht seinen Geschmack. Er mochte kurvige Frauen und Elfen hatten ihm zu wenig Kurven... Doch er schweifte ab. Stefano war gut gelaunt, da seine Pläne nun endlich Früchte trugen, und nur deswegen gewährte er dieser Fremden großzügig eine Audienz. Sie grüßte ihn höflich, wie es sich gehörte, und kam gleich zu ihrem Anliegen.

„Ich glaube kaum, dass Ihr bereit wäret, den Preis für meine Informationen zu bezahlen, meine Dame.“ Stefano lächelte kalt, amüsiert über die Direktheit der Elfe. Doch er respektierte ihre Offenheit. Zur Abwechslung mal mit jemandem zu sprechen, der nicht zu seinen Füßen kroch und sich vor Angst selbst bepisste, war durchaus angenehm. „Ich bin Bann Colston und, wie Ihr anscheinend schon wisst, der Herrscher dieses kleinen Banntums. Darf ich nach Eurem Namen fragen?“ Sobald sie es ihm sagte fuhr er fort. „Uns stehen schwere Zeiten bevor und deswegen gebe ich diese Informationen völlig kostenlos. Ich nehme an, dass es sich bei diesen Kreaturen, nach denen Ihr suchen sollt, um die Dunkle Brut handelt. In der Tat sind sie vermehrt in Ferelden aufgetaucht und viele sprechen davon, dass eine neue Verderbnis beginnt.“ Er selbst wusste nicht, ob diese Gerüchte wahr waren, doch er hatte seine Leute darauf angesetzt die Geschehnisse um die Dunkle Brut näher im Auge zu behalten. „Unser König, der Erbauer möge seine Seele schützen, wurde bei der Schlacht in Ostagar getötet. König Cailan führte die Armee in die Schlacht gegen diese Kreaturen und er selbst, alle Grauen Wächter und die meisten unserer Soldaten verloren dabei ihr Leben.“ Stefano hatte selbst nicht viel für den König übrig, da er ihn als Herrscher für total unfähig hielt. Natürlich würde er diese Gedanken nie laut aussprechen. „König Cailans Schwiegervater, Teyrn Loghain, hat die Herrschaft von Ferelden übernommen, da seine Tochter, Königin Anora, in Trauer um ihren geliebten Gemahl versunken ist.“ Zumindest war das die offizielle Version, doch er glaubte nicht wirklich daran und es war ihm auch egal. Solange niemand sich in seine Geschäfte einmischte, war es ihm gleichgültig, wer gerade an der Macht war. Das Ferelden kurz vor einem Bürgerkrieg stand verschwieg er allerdings, denn die Elfe war aus einem anderen Land und außerdem, hatte sie nur nach der Dunklen Brut gefragt. „Ich hoffe, meine Ausführungen waren zufriedenstellend.“

+++

Samira betrat die Küche, doch ihre Mutter war nicht zu sehen. Sie blickte sich wundernd um, da das Essen immer noch auf offener Flamme stand und ihre Mutter würde die Küche in diesem Fall nie verlassen. „Mutter?“ Sie betrat die Speisekammer als sie keine Antwort bekam, doch ihre Mutter war nicht da. Die junge Frau nahm das Essen vom Feuer und trat nach draußen. Sie rief nach ihrer Mutter, doch bekam keine Antwort. Als wieder in die Küche trat, bemerkte sie das Blut auf dem Boden und lief in die Kammer ihrer Eltern. War ihre Mutter verletzt und hatte sich einen Wundumschlag geholt? Samira klopfte, doch niemand antwortete. Mit klopfenden Herzen betrat sie die Kammer, doch sie war leer. Langsam wurde sie panisch und rannte zurück in die Küche. Als sie die Gaststube betreten wollte, bemerkte sie, dass zwei Briefumschläge mit einem Dolch an der Tür befestigt waren. Mit zitternden Händen entfernte sie den Dolch und sah sich die Umschläge genauer an. Auf einem stand der Name ihres Vaters und auf dem anderen stand ihr Name.

Ihr Herz klopfte als sie den an sie andressierten Brief öffnete.

Verehrte Lady Samira,

mit großem Bedauern muss ich Euch mitteilen, dass ich Eure Mutter in meiner Gewalt habe. Bitte sucht die Schuld nicht bei mir sondern bei Eurem Vater. Er hatte mir meine Familie genommen und nun nehme ich ihm die seine.

Richtet Eurem Vater schöne Grüße von den Roten Raben aus und gebt ihm den anderen Umschlag.

Euer Bewunderer

S.

Tränen rannen über ihre Wangen und sie lief in die Gaststube. Sofort war ihr Bruder Robin an ihrer Seite und fragte, was los sei. Sie zeigte ihm nur den Brief, den er sofort las. „Ich suche nach ihr. Vielleicht hat sich jemand nur einen bösen Scherz erlaubt.“ Robin verließ die Gaststube und ließ Samira allein zurück. Sie wusste nicht, was sie tun sollte und zuckte zusammen, als sie eine Hand auf ihrer Schulter spürte. Bann Colston blickte sie besorgt an. „Ist etwas passiert, meine Dame?“ Sie wirbelte herum. „Ihr seid der Bann. Ihr müsst sie finden. Das tut Ihr doch? Oder?“ Stefano begleitete sie zu seinem Tisch und setzte sie auf seinen Stuhl. Das lief besser als erwartet. Er wandte sich an Lana. „Verzeit die Unterbrechung, meine Dame, doch es scheint als ob etwas passiert ist.“ Er nahm Samira den Brief ab und, da sie nicht protestierte, las ihn. Nun, er wusste natürlich was drin stand, also tat er nur so. „Das ist schrecklich. Es tut mir wirklich leid, Samira. Ich werde natürlich alles in meiner Macht stehende tun um Eure Mutter zu finden.“ Samira blickte auf und lächelte ihn dankbar an.

Die Tür ging auf und ein kräftiger Mann betrat die Gaststube gefolgt von einem nicht weniger muskulären Mann mit einem vollen Bart. Mehr sah Stefano nicht von dem zweiten Mann, da seine Aufmerksamkeit auf Elias gerichtet war. Oh, wie sehr er sich wünschte ihn mit seinem Schwert zu durchbohren. Er war natürlich älter, aber sonst hat er sich kaum verändert. Er strahlte immer noch diese selbstherrliche Arroganz aus und das widerte Stefano an.

Elias sah Lana an einem Tisch sitzen und steuerte auf sie zu um Antworten zu verlangen. Doch dann fiel sein Blick auf seine aufgelöste Tochter und einen jungen Mann, der viel zu nah bei seiner Samira stand. „Es ist unsittlich so nah bei einer jungen Dame zu stehen“, brummte er laut und funkelte den fremden Mann wütend an. „Papa…“, schluchzte seine Tochter und er war sofort an ihrer Seite. „Was ist los Samira? Hat dich dieser Strolch belästigt?“ Er griff zu seinem Schwert um diesem Schönling eine Lektion zu erteilen, doch seine Tochter warf sich in seine Arme und fing an zu schluchzen. Nun war er verwirrt und ein ungutes Gefühl beschlich ihn. „Was ist passiert?“

Stefano brachte jegliche Mühe auf um nicht nach seinem Schwert zu greifen. Der Mörder seines Vaters war so nah, dass er ihn riechen konnte. Doch er musste seine Rolle spielen, wenn er seine Rache in vollen Zügen genießen wollte. „Ich bin Colston, Bann dieser Ländereien. Es scheint, dass jemand Eure Gemahlin entführt hat.“ Ah, der schockierte Blick war Balsam auf seine Seele und er verkniff sich ein Lächeln. Dann gab er dem Mann die beiden Briefe, die Samira gefunden hatte.

Elias platzierte seine Tochter wieder vorsichtig auf den Stuhl und begann den Brief zu lesen, der an seine Tochter adressiert war. Seine Hände zitterten als er die Worte las. Nein, das konnte nicht sein. Nicht nach so langer Zeit. Wie hatten sie ihn gefunden? Elena… nein, nicht seine Elena. Er konnte seine Wut kaum im Zaum halten als er den an ihn adressierten Brief öffnete. Er enthielt keine Schreiben, doch eine rote Feder, das Markenzeichen der Roten Raben. Elias wusste auch, dass die Federn immer im Blut ihrer Opfer getränkt wurden und er hoffte, dass dieses Blut nicht von Elena war. Seine Elena in den Händen dieser Mörderbande… nein… nein… nein… Seine Gedanken drehten sich im Kreis und er konnte sich nicht rühren.

Wäre Stefano allein, dann würde er sich zu erkennen geben und Elias all die Dinge erzählen, die er Elena antun würde. Doch er musste Geduld haben. Elias musste noch mehr leiden. Viel mehr. Ein weiteres Mal ging die Tür auf und ein junger Mann trat ein. Er blickte sich um und kam dann zielstrebig zu dem Tisch, an dem Stefano stand, und sprach Elias an. Doch dieser reagierte nicht. Dann wandte er sich Stefano zu und seine ganze Haltung änderte sich. Ah, trotz seines Aussehens schien dieser junge Mann von Adel zu sein und seine Vorstellung bestätigte seine Vermutung.

„Ich bin Bann Colston, Herrscher dieses kleinen Banntums.“ Sein Blick fiel auf Elias, der immer noch unter Schock zu stehen schien, bevor er sich dem Comte zu wand. „Ich würde fragen, was ein Adliger aus Orlais hier in Ferelden macht, doch leider scheinen wir im Moment schlimmere Probleme zu haben. Ihr sagtet, dass Ihr Dunkler Brut begegnet seid? Das sind beunruhigende Nachrichten. Wart Ihr allein? Wer kann mir mehr über die Dunkle Brut sagen? Wenn sie schon in meinem Banntum sind, dann muss ich natürlich reagieren.“ Er blickte sich in der Hoffnung auf Antworten um.

Shepard Commander
06.12.2015, 17:45
http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Mealla_portrait.jpg

Die Antwort der Dalish war knapp, aber dennoch aussagekräftig. Zumindestens schien sie nicht verletzt zu sein, was in ihrem Inneren vorging konnte der Ritter natürlich nicht sagen. Der Kadaver mit dem aufgeplatzten Schädel lag neben ihr und zeugte von dem Aufwand einen toten wieder zu töten. Erschöpft taumelte die Elfe in Richtung eines kleinen Tisches der in der Nähe der Hütte stand und zahlreiche Getränke trug. Artur folgte Larissa schweren Schrittes, welche sich zuerst über die Milch hermachte und dann den Met gierig trank. Schließlich stoppte sie und hielt dem inzwischen nachgekommenen Ritter die Flasche entgegen. Artur zog seinen Helm aus und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Dann nahm er die Flasche entgegen und leerte sie in zwei schnellen Zügen.
"Danke.", sagte er und wischte sich den Rest der Flüssigkeit vom Mund. Die Flasche stellte er auf dem Tisch ab.
"Das tat gut.", fügte er hinzu und sah über den Hof. Alles war bedeckt mit Leichen. Neben der Tür hing sogar eine an der Wand mit einem Pfeil an das Holz genagelt. In der Nähe des Hauseingangs lag die Leiche des Magiers mit einem Speer in den Boden gebohrt. Der Abtrünnige hatte es fast geschafft das Schlachtenglück zu wenden und das obwohl er halbverückt gewesen war. Artur hatte es schon vorher gewusst, aber dies war eine erneute Bestätigung für ihn sich nicht zu sehr mit Morgana anzulegen. Zum Glück hatte diese Mealla ihn erledigt auch wenn sie gerade nicht zu sehen war. Weg würde sie wohl nicht sein immerhin lag der Kopf noch im Gras.
"So sehr ich es nützlich finde Magier auf meiner Seite zu haben, so sehr hasse ich es mich mit ihnen herumzuschlagen. Vor allem wenn unsere Magierinnen beide nicht in der Nähe sind.", bemerkte er hinsichtlich der Leiche des Abtrünnigens. Immerhin war Morgana nicht auf einmal aus den Büschen gesprungen, so gab es jetzt immerhin keine unangenehme Situation zu klären.
"Komm wir sehen uns mal in der Hütte um. ", sprach er zu Larissa. Da es nicht sehr viele Möglichkeiten gab die Beute auszugeben würden sie unter Umständen den einen oder anderen Wertgegenstand dort finden. Vielleicht war die Kofgeldjägerin auch schon dort drinnen um sich möglichst viel unter den Nagel zu reissen bevor die beiden dazukamen. Langsam und erschöpft bewegte sich das Mensch-Elf Gespann in Richtung des Eingangs.

Mealla saß langsam und ruhig atmend auf dem Stuhl der fast direkt hinter der Tür stand und versuchte allmählich ihren Körper wieder zu normalisieren. Als sie sich in die Hütte geschleppt hatte, war alles verschwommen gewesen und ihre Beine hatten sich wie Pudding angefühlt. Immerhin fühlt sich ihr Blut wieder normal an und sie konnte wieder klar sehen. Sie hatte gesehen wie Blutmagie jemanden das Blut aus den Augen laufen ließ und auch wenn es bei ihr zum Glück nicht soweit gekommen war spürte sie einen leichten Druck auf den Augen. Sie beobachtete ihre rechte Hand. Während sie vorhin recht gerötet und angeschwollen gewesen war, so war sie jetzt wieder normal aber dafür fast bleich wie Milch. Sie konnte deutlich ihre blauen Venen erkennen was bei ihrem doch für diese Klimazone recht gebräunten Teint eher unüblich war. In Tevinter war man nicht so bleich wie hier im Süden. Immerhin so langsam kam die Farbe wieder und auch das Übelkeitsgefühl war wieder verschwunden. Letztendlich konnte sie zufrieden sein, immerhin lebte sie noch und hatte keine Wunde davongetragen. Der Magier hatte sie jedoch mehr erwischt als sie gedacht hatte. Durst hatte sie jetzt gerade auch, aber im Moment war sie sich nicht sicher ob es klug war aufzustehen und die Karaffe mit dem Wein stand außer Reichweite. Draussen war es ruhig und Mealla nahm an das die beiden anderen die Gegner erschlagen hatten. Fähig genug waren die beiden wohl außerdem wäre ansonsten wohl ein Qunari hineingestürmt und hätte sich ihren Kopf geholt.

Tatsächlich kamen dann auch ihre beiden Mitstreiter durch die Tür hinein quicklebendig und unverletzt. Der Ritter sah erschöpft aus aber zufrieden, während die Dalish einen erschöpften aber schwer definierbaren Gesichtsausdruck hatte. Allerdings warf sie Mealla einen ziemlich bösen Blick zu der leichter zu deuten war. Auch wenn sich die Elfe nicht erklären konnte was der Grund dafür war, aber das hatte sie sich beim letzten Mal auch nicht können. Vielleicht war die Dalish auch nur eine Rassistin und sah Elfen ohne Tätowierungen als minderwertig an. Solch ein Verhalten hatte sie von dem einen oder anderen Stadtelfen, der desilluisioniert von den Dalish zurückgekommen war erzählt bekommen. Warum auch nicht in Tevinter war Mealla ein Gegenstand, im Süden eine Spitzohr und bei Dalish wie ihr wohl eine Unterelfe. Mealla hatte es schon vor langer Zeit aufgegeben es jedem Recht zu machen.

Die Kopfgeldjägerin war tatsächlich in der Hütte jedoch nicht am plündern sondern saß zusammengesunken auf einem Stuhl. In Arturs Augen sah sie nicht sehr gesund aus, ihr Gesicht war recht bleich und man konnte die Adern erkennen. Verletzt schien sie allerdings nicht zu sein, zumindestens nicht von aussen. Jedoch hatte sie gegen einen Magier gekämpft, dazu noch einen Blutmagier da konnte man wohl nicht jede Verletzung direkt sehen. Vielleicht hatte sie der Kerl auch mit einem Fluch belegt.
"Ihr seht nicht sonderlich gesund aus. Geht es euch gut ?", fragte er die Elfe welche zu ihm hoch sah.
"Nein, aber es wird besser.", antwortete sie aufrichtig und lächelte leicht gequält. Mühsam setzte sie sich ein wenig auf.
"In Anbetracht der Tatsache das der Magier vorhin mein Blut zum kochen gebracht hat und ich nachdem ich ihn getötet habe kaum sehen oder gehen konnte muss ich jedoch sagen das es gerade wieder aufwärts geht.", fügte sie hinzu. Dann zog sie sich langsam am Stuhl hoch und stand schließlich wackelig auf den Beinen. Ihre Haut war noch immer etwas bleich, hatte aber jetzt eine gesündere Farbe angenommen. Mealla atmete ruhig und bewegte sich dann leicht stakig zu dem Tisch wo mehrere Karaffen und Humpen stand.
"Falls ihr oder eure Begleiterin nicht verletzt seid, sollten wir uns vielleicht umsehen, ich vermute das die Banditen wohl kaum die Beute schon verjubelt haben.", erklärte sie aufmerksam und griff nach einer Karaffe mit Wein den sie in einem Becher mit Wasser mischte und durstig trank. Artur stimmte mit dem Gedanken überein hielt es jedochfür klüger erstmal die anderen zu informieren.
"Nun wenn sie hier ist wird sie wohl kaum Beine bekommen und weglaufen. Wir sollten vielleicht erst die Anderen benachrichtigen und ihnen sagen das wir gewonnen haben. Nicht das sie immer noch damit rechnen das gleich Banditen auf sie zugestürmt kommen."
Gerade als er seinen Satz beendet hatte, hörten sie von draussen ein Pferd wiehern.


*
Nimue stimmte Morgana insofern zu das zumindestens der Magier getötet war und damit ihre Gefährten die Schlacht gewonnen hatten. Mordred sprach dann das offensichtliche aus, nämlich das die einzige Möglichkeit sicher zu sein die war nachzuschauen. Er bot Morgana an sie dann zu begleiten und verpflichtete Nimue daraufhin direkt mit was diese mit einer gewissen Verblüffung aber ohne Widerworte abnickte. Vielleicht musste man mit ihr häufiger im Befehlston sprechen, aber Morgana vermutete das sie Mordred später für seine Dreistigkeit sie nicht auf Knien zu bitten belangen würde. Alles andere wäre bei der Zirkelmagierin schon recht überraschend gewesen. Morgana hatte jedoch auch nicht vor sich mit Nimues Gefühlswelt zu befassen, sondern beschäftigte sich lieber mit der ihren.
"Ich bin dafür das wir nachsehen. Die Schlacht scheint vorbei zu sein und falls sich einer von ihnen verletzt hat, muss er sich dann nicht bis hierhin schleppen.", sprach sie entschlossen und so packten sie die Sachen auf die drei Pferde und führten diese mit zur Hütte. Auch wenn die Banditen wohl tot waren, so erschien es keinen der drei klug die Ausrüstung und die Pferde unbeaufsichtigt zurückzulassen.

Die drei erreichten nach kurzer Zeit die Jagdhütte wo sich ihnen ein makaberes Bild bot. Überall lagen Leichen, welche entweder mit Pfeilen gespickt oder andere Wunden trugen. Im Gras lag ein gewaltiger kopfloser Kadaver im Gras, der zugehörige Kopf in der Nähe. Es war der Kopf eines Qunari und wenn man die Beschreibung des Banditenanführers im Kopf hatte, so wurde klar das dieser Qunari wohl der gesuchte Mann war. Immerhin schien sein Kopf schon mitnahmefertig, wenn auch nicht besonders ansprechend. Andererseits traf das wohl auf keine der Leichen zu, einer war sogar der Kopf zermatscht worden. An der Hüttenwand nagelte ein Pfeil den Leichnam eines Banditen fest, als ob dieser eine Wanddekoration wäre. Es waren viele Leichen wie Morgana feststellte, der Kampf war garantiert nicht leicht gewesen auch wenn die meisten Banditen scheinbar aus der Ferne mit Bögen erschossen worden waren. In der Nähe des Hütteneingangs lag ein Körper der mit dem Speer der Kopfgeldjägerin in den Boden gerammt worden war. Morgana vermutete das dies der Abtrünnige gewesen war, denn auch nach seinem Tod strahlte seine Magie noch geringe Spuren aus. Zudem waren um seinen Kadaver viele Brandspuren zu sehen. Neben ihm glänzte auch ein blutbefleckte silberner Pfeil, der sonderbar anmutete.
Von Artur, Larissa oder der anderen Elfe sah Morgana jedoch keine Spur, vielleicht waren sie in der Hütte. Arturs Stute schien das zu vermuten oder ihr gefiel der Ort nicht auf jedenfall wieherte sie kurz und laut, als ob sie sich bemerkbar machen wollte.


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Die Hütte war ein weitläufiges Sammelsurium verschiedenster billiger Möbel, improvisierter Tische und zwei hochwertigen Stühlen mit Kunstschnitzerei von denen einer etwas erhöht wie ein Thron stand und sicherlich dem Qunari gehört hatte. Und mitten drin saß Mealla an einem Tisch an dem bequem zwölf Mann hätten sitzen können. Der Tisch war gedeckt, einige Kerzen brannten dort und das Essen auf den Tellern war noch warm, die Suppe in den selbstgeschnitzten Holzschalen und dem gestohlenen Porzellan dampfte. An einem Tisch an der Hinterwand stapelte sich goldenes und silbernes Diebesgut, darunter feine Gemälde, verschnörkelte Bücher und Statuen, Waffen, Goldmünzen. Die Speerelfe saß am Tisch und schien sich auszuruhen. Anscheinend hatte sie der Kampf nicht minder erschöpft als Artur und Larissa, obwohl sie sich vorzeitig aus ihm verdrückt hatte was sie im Laufe der Frage-Antwort Konversation mit Artur durch einen magischen Angriff zu rechtfertigen versuchte. Sie sah zwar nicht gerade gesund aus, aber auch nicht so als wäre sie dem Tod nur knapp von der Schippe gesprungen, ein Umstand der sie in Larissas Augen nicht sympathischer werden ließ. Nachdem Mealla ihren Durst gelöscht hatte schlug sie vor die Plünderung zu beginnen was Artur mit einem für ihn typischen Kommentar bar jeder Ernsthaftigkeit quittierte, dann aber auf ihre fehlenden Gefährten hinwies. Gerade so als hätten diese ihn gehört drang von draußen das Geräusch von Pferden heran. Man konnte sich natürlich nie sicher sein wer da kam und so zückte Larissa ihren Dolch und huschte zur Tür. Sie spähte um die Ecke, atmete dann aber erleichtert durch und verkündete: „Es sind Morgana und die anderen!“ Sie stieß den Dolch zurück in die Hülle.
Mordred betrachtete das Schlachtfeld und das war es im wahrsten Sinne des Wortes, ein Schlachtfeld. Er zählte mindestens vierzehn Leichen, war sich aber sicher, dass noch mehr um das Lager herum verstreut waren. Einige der Toten waren furchtbar verstümmelt und von grausigen Hieben zerrissen worden während andere fast friedlich wirkten. Die Friedlichen hatten zumeist Pfeile im Hals oder Herzen und genossen die Gnade eines schnellen Todes. Nimue zog die Nase kraus angesichts der vielen Leichen.
„Bleibt zurück, Mylady!“, sagte der Antivaner. „Auch ihr, Lady Seren“, fügte er hinzu und zog zischend sein Schwert blank. Siegreich oder nicht, die Gefahr überlebender Marodeure bestand noch immer. Doch der blonde Elfenkopf der aus der Tür der Hütte gesteckt wurde bedeutete Sicherheit. Mordred wirbelte gekonnt das Schwert herum und ließ es wieder in die Scheide gleiten.
„Morgana!“, rief Larissa erfreut, aber abgeschlagen. Sie trat aus der Hütte heraus, wollte sich beeilen, konnte es aber nicht. Es war seltsam, keine Stunde war vergangen seit die Gruppe sich getrennt hatte und doch schienen Dekaden vergangen zu sein seit Larissa ihre Freundin gesehen hatte. Der Gang bis zur Hexe war eher ein Schleppen, doch dann fiel sie ihr um den Hals und drückte sie an sich, hielt sich an ihr fest, sprach aber kein Wort. Dann ließ sie von ihr ab, deutete auf die Hütte. Dann drückte sie Mordred, ebenso stumm aber weniger fest. „Kommt in die Hütte“, sagte sie. Mordred bejahte, band die Pferde draußen an und folgte der Elfe und der Hexe dann, ebenso wie Nimue.

Die Gruppe saß an dem großen Tisch, die Hälfte von ihnen noch immer erschöpft dreinblickend. Larissa ließ es sich nicht nehmen sich an den stehengelassenen Speisen zu bedienen, welche die Banditen beim dem Angriff zurückgelassen hatten. Gutes Brot gab es hier und das Trinken war auch gut, viel Milch und recht klares Wasser aus Tonkrügen. Die Elfe war sich sicher, dass sie das Brot von dem Dorf als eine Art Tributzahlung bekamen, denn hier gab es keinen Brotbackofen. Auch Nimue saß am Tisch, aß jedoch nichts. Die Finger hatte sie geduldig an den Spitzen zusammengelegt und schaute mit derselben Kälte im Blick drein wie sie es immer zu tun pflegte. Mordred bediente sich an dem Wein, den es reichlich gab. Angesichts der schon fast absurden Menge an alkoholischen Getränken musste die Hälfte der Kämpfer bei dem Gefecht betrunken gewesen sein. Trotzdem war es eine beachtliche Leistung zu Dritt eine so große Übermacht zu besiegen, was Mordred nicht ohne Respekt zur Kenntnis genommen hatte. Allerdings hatte er nicht vor Artur und seinen Komplizen den Arsch zu pudern. Stattdessen ließ er den Blick durch die leere Hütte streifen und bemerkte einen kleinen Altar mit verschiedenen primitiv wirkenden Gegenständen. Er legte den Kopf schief und schaute genauer hin. Dann fiel ihm Nimues Blick auf, die wissentlich nickte. „Magische Artefakte von denkbar einfachster Machart. Kaum mehr als ein Bühnenzauber um die schlichten Gemüter zu beeindrucken“, erklärte sie. Mordred spielte mit dem leeren Becher, schwenkte ihn umher und stellte ihn schließlich ab. „Der Mann draußen…?“ Wieder nickte Nimue. „Ein Abtrünniger aus dem Lehrbuch, geflohen aus dem Zirkel. Das ist allerdings eine ziemliche Leistung. Vermutlich hat er hier Unterschlupf und Schutz vor den Templern gesucht.“ Sie schaute zu Artur. „Ich gehe nicht davon aus, dass Ihr die Templer mögt, Ritter? Andernfalls könntet Ihr die Leiche des Abtrünnigen zur nächsten Kirche bringen und hoffen, dass Ihr für seinen Tod mit Gold belohnt werdet. Meistens lassen sich die Templer nur ungern in ihre Arbeit pfuschen, doch zeigen sie sich nie undankbar.“
Larissa stopfte sich ein halbes Weizenbrot in die Backen und kaute mit offenem Mund darauf herum, was Nimue einen missbilligenden Blick abnötigte. „Benehmt Euch besser, Jägerin!“, fuhr sie die Dalish schließlich an, als Larissa ein zweites, nicht minder großes Stück Brot inhalierte und laut schmatzend zermahlte. Einen kurzen Moment des Schweigens schauten sich die am Tisch sitzenden verlegen an, dann würgte die Elfe den Brocken geräuschvoll hinunter und riss das vor ihr liegende Brot in kleinere mundfeinere Fetzen. Nimue nickte und Larissa senkte den Blick auf den Teller. Um die eingetretene peinliche Stille zu durchbrechen räusperte sich Mordred vernehmlich und schaute dann zu Artur. „Also Ser Artur, was ist Euer Plan? Bleiben wir den Rest des Tages hier auf dass Ihr, Larissa und Lady Viridis sich ausruhen, oder ziehen wir gleich weiter?“

Shepard Commander
06.12.2015, 18:28
Bastien (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1440448-5-Die-Gedanken-eines-Menschen-sind-sein-K%C3%B6nigreich/page17?p=24556272&viewfull=1#post24556272)

Samira (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1440448-5-Die-Gedanken-eines-Menschen-sind-sein-K%C3%B6nigreich/page18?p=24565982&viewfull=1#post24565982)

Lana (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1440448-5-Die-Gedanken-eines-Menschen-sind-sein-K%C3%B6nigreich/page18?p=24566188&viewfull=1#post24566188)


http://upload.worldofplayers.de/files9/Kopie_von_viking_warrior_by_g_freeman200_d4bcjlf.png

Schlag! Hieb! Das Blut spritzt, die von der Axt abgetrennten Körperteile flogen umher. Dem bärtigen Berserker war es egal ob es sich um das Diebesgesindel oder dunkle Brut handelte. Schnaubend, stampfend und Hiebe verteilend bahnte er sich seinen Weg zu den Pferden. Das Johlen aus den Höhlen wurde immer lauter, Halward blickte kurz zum Eingang wo immer mehr der dunklen Kreaturen herausströmten und die Diebe allmählich überrannten. Doch das war ihm allerlei, seine beiden mehr oder weniger unfreiwilligen Kampfgefährten schlugen sich offenbar auch ganz gut so dass alle drei fast gleichzeitig die Pferde erreichten. Halward dachte gar nicht lange nach und schwang sich auf die nächstbeste schwarz-weiß gecheckte Stute und gab ihr die Sporen. So ging es im schnellen Galopp zurück nach Klingenbach, immer weiter weg vom Lärm der finsteren Kreaturen...


Halward (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst/page6?p=24633005&viewfull=1#post24633005)

Lana (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1440448-5-Die-Gedanken-eines-Menschen-sind-sein-K%C3%B6nigreich/page18?p=24566188&viewfull=1#post24566188)

Samira (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1440448-5-Die-Gedanken-eines-Menschen-sind-sein-K%C3%B6nigreich/page18?p=24565982&viewfull=1#post24565982)

http://upload.worldofplayers.de/files10/LgOdRa55ur9EidBastien_Avatar.jpg

Nachdem Elias und Halward sich auf die Rücken der Pferde geschwungen hatten, beeilte sich Bastien, es ihnen nachzutun. So schwang er sich ebenfalls auf ein Pferd. Allerdings folgte er den Beiden nicht gleich, sondern blickte sich suchend um. Wie konnte er es verhindern, dass ihnen die Brut folgte? Bastien entdeckte einen Pfad, der neben dem Durchgang auf die Hügel führte. Oben angekommen, sah er einen großen Felsen. Abschätzend musterte er ihn. Ja, das könnte klappen. Er sprang vom Pferd, gab ihm einen Klaps auf die Flanke, damit er das Weite suchte, und eilte an den Felsen. Mit all seiner Kraft stemmte er sich gegen den Felsen. Würde es ihm gelingen, den Fels hinab zu stoßen? Es dauerte eine Weile, doch dann setzte er sich in Bewegung. Donnernd und polternd rollte er den Hang hinab und versperrte den Durchgang. Jetzt musste er nur noch einen Weg zurückfinden. Bastien ging an den gegenüberliegenden Rand des Hanges und blickte hinab. Nein, einen Pfad gab es auf dieser Seite nicht. Er würde klettern müssen.

Als er endlich unten angekommen war, waren Elias und Halward nirgends zu sehen. Ob sie schon zurück im Dorf waren? Vermutlich hatten sie es nicht mitbekommen, dass er zurückgeblieben war. Bastien machte sich auf den langen Weg zu Fuß zurück zum Dorf. An seiner Hütte überlegte er kurz, ob er eintreten sollte, entschied sich jedoch dagegen. Mit Halward zu sprechen erschien ihm drängender. Schließlich war es wichtig, zu erfahren, was dieser über die Brut wusste. Und dann war da noch Lana, die sie im Stich gelassen hatte.

Eine weitere Stunde später erreichte er das Gasthaus. Als er den Schankraum betrat, spürte er gleich die angespannte Stimmung. Irgendwas stimmte nicht. Was es war, konnte er nicht sagen. Bastien sah Elias Tochter Samira. Sie saß bei einem Mann am Tisch, Angst stand ihr ins Gesicht geschrieben. Die Elfe saß ebenfalls an dem Tisch. War sie eine Spionin? Wut durchzuckte Bastien bei dem Gedanken, doch er sagte nichts dazu. Mehrere Männer standen um den Tisch herum. Vor ihnen stand Elias. Seine Haltung war angespannt, als wäre er kurz davor, seine Waffe zu ziehen. Halward konnte er auf die Schnelle nicht entdecken.

Bastien trat zu der merkwürdigen Truppe. Zu Elias gewandt sprach er: „Die Dunkle Brut wird vorerst nicht ins Dorf gelangen, ich habe den Weg versperrt. Allerdings bezweifle ich, dass es der einzige Durchgang war. Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis sie ins Dorf gelangen. Wir sollten es evakuieren lassen.“

Anschließend wandte er sich an den Neuankömmling. Auf den ersten Blick konnte er erkennen, dass er von Stand sein musste, seiner Kleidung nach zu beurteilen. Allerdings gewiss nicht höherstehend als er selbst. Bastien bereute es kurz, nicht in der Hütte angehalten zu haben und sich heraus geputzt zu haben. In Sekunden machte er einen Wandel durch und strahlte nun die gesamte Autorität aus, derer er von Geburt an mächtig war. Selbst so dreckig und mit zerbeulter Rüstung strahlte er die Arroganz des orlaisischen Adels aus.

„Je vous salue. Ich bin Comte Bastien de Launcet. Und Ihr seid?“ Bastien war es egal, dass er eigentlich nicht vorhatte, sich als Orlaisianer zu erkennen zu geben.


Lana (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1440448-5-Die-Gedanken-eines-Menschen-sind-sein-K%C3%B6nigreich/page18?p=24566188&viewfull=1#post24566188)

Halward (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst/page6?p=24633005&viewfull=1#post24633005)

Bastien (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst/page7?p=24639976&viewfull=1#post24639976)

http://upload.worldofplayers.de/files9/Char_Samira.png http://upload.worldofplayers.de/files9/Stefano_klein.png http://upload.worldofplayers.de/files9/elias_klein.png

Stefano beobachte die Elfe, die selbstbewusst ihren Weg zu ihm bahnte, und sich mit einer unerwarteten Eleganz auf dem Stuhl niederließ. Interessant! Sie hatte ganz und gar nichts gemein mit den Elfen aus Ferelden, die stets unterwürfig waren. Er schloss aus, dass es sich um eine Dalish handelte, denn diese wilden Elfen würden sich nicht mit Menschen abgeben. Ihre Haltung und Gesten ließen auf eine Kriegerin schließen, was auch wieder darauf schloss, dass sie nicht aus seinem Land kam. Sie war sicherlich hübsch, für eine Elfe, doch sie traf nicht seinen Geschmack. Er mochte kurvige Frauen und Elfen hatten ihm zu wenig Kurven... Doch er schweifte ab. Stefano war gut gelaunt, da seine Pläne nun endlich Früchte trugen, und nur deswegen gewährte er dieser Fremden großzügig eine Audienz. Sie grüßte ihn höflich, wie es sich gehörte, und kam gleich zu ihrem Anliegen.

„Ich glaube kaum, dass Ihr bereit wäret, den Preis für meine Informationen zu bezahlen, meine Dame.“ Stefano lächelte kalt, amüsiert über die Direktheit der Elfe. Doch er respektierte ihre Offenheit. Zur Abwechslung mal mit jemandem zu sprechen, der nicht zu seinen Füßen kroch und sich vor Angst selbst bepisste, war durchaus angenehm. „Ich bin Bann Colston und, wie Ihr anscheinend schon wisst, der Herrscher dieses kleinen Banntums. Darf ich nach Eurem Namen fragen?“ Sobald sie es ihm sagte fuhr er fort. „Uns stehen schwere Zeiten bevor und deswegen gebe ich diese Informationen völlig kostenlos. Ich nehme an, dass es sich bei diesen Kreaturen, nach denen Ihr suchen sollt, um die Dunkle Brut handelt. In der Tat sind sie vermehrt in Ferelden aufgetaucht und viele sprechen davon, dass eine neue Verderbnis beginnt.“ Er selbst wusste nicht, ob diese Gerüchte wahr waren, doch er hatte seine Leute darauf angesetzt die Geschehnisse um die Dunkle Brut näher im Auge zu behalten. „Unser König, der Erbauer möge seine Seele schützen, wurde bei der Schlacht in Ostagar getötet. König Cailan führte die Armee in die Schlacht gegen diese Kreaturen und er selbst, alle Grauen Wächter und die meisten unserer Soldaten verloren dabei ihr Leben.“ Stefano hatte selbst nicht viel für den König übrig, da er ihn als Herrscher für total unfähig hielt. Natürlich würde er diese Gedanken nie laut aussprechen. „König Cailans Schwiegervater, Teyrn Loghain, hat die Herrschaft von Ferelden übernommen, da seine Tochter, Königin Anora, in Trauer um ihren geliebten Gemahl versunken ist.“ Zumindest war das die offizielle Version, doch er glaubte nicht wirklich daran und es war ihm auch egal. Solange niemand sich in seine Geschäfte einmischte, war es ihm gleichgültig, wer gerade an der Macht war. Das Ferelden kurz vor einem Bürgerkrieg stand verschwieg er allerdings, denn die Elfe war aus einem anderen Land und außerdem, hatte sie nur nach der Dunklen Brut gefragt. „Ich hoffe, meine Ausführungen waren zufriedenstellend.“

+++

Samira betrat die Küche, doch ihre Mutter war nicht zu sehen. Sie blickte sich wundernd um, da das Essen immer noch auf offener Flamme stand und ihre Mutter würde die Küche in diesem Fall nie verlassen. „Mutter?“ Sie betrat die Speisekammer als sie keine Antwort bekam, doch ihre Mutter war nicht da. Die junge Frau nahm das Essen vom Feuer und trat nach draußen. Sie rief nach ihrer Mutter, doch bekam keine Antwort. Als wieder in die Küche trat, bemerkte sie das Blut auf dem Boden und lief in die Kammer ihrer Eltern. War ihre Mutter verletzt und hatte sich einen Wundumschlag geholt? Samira klopfte, doch niemand antwortete. Mit klopfenden Herzen betrat sie die Kammer, doch sie war leer. Langsam wurde sie panisch und rannte zurück in die Küche. Als sie die Gaststube betreten wollte, bemerkte sie, dass zwei Briefumschläge mit einem Dolch an der Tür befestigt waren. Mit zitternden Händen entfernte sie den Dolch und sah sich die Umschläge genauer an. Auf einem stand der Name ihres Vaters und auf dem anderen stand ihr Name.

Ihr Herz klopfte als sie den an sie andressierten Brief öffnete.

Verehrte Lady Samira,

mit großem Bedauern muss ich Euch mitteilen, dass ich Eure Mutter in meiner Gewalt habe. Bitte sucht die Schuld nicht bei mir sondern bei Eurem Vater. Er hatte mir meine Familie genommen und nun nehme ich ihm die seine.

Richtet Eurem Vater schöne Grüße von den Roten Raben aus und gebt ihm den anderen Umschlag.

Euer Bewunderer

S.

Tränen rannen über ihre Wangen und sie lief in die Gaststube. Sofort war ihr Bruder Robin an ihrer Seite und fragte, was los sei. Sie zeigte ihm nur den Brief, den er sofort las. „Ich suche nach ihr. Vielleicht hat sich jemand nur einen bösen Scherz erlaubt.“ Robin verließ die Gaststube und ließ Samira allein zurück. Sie wusste nicht, was sie tun sollte und zuckte zusammen, als sie eine Hand auf ihrer Schulter spürte. Bann Colston blickte sie besorgt an. „Ist etwas passiert, meine Dame?“ Sie wirbelte herum. „Ihr seid der Bann. Ihr müsst sie finden. Das tut Ihr doch? Oder?“ Stefano begleitete sie zu seinem Tisch und setzte sie auf seinen Stuhl. Das lief besser als erwartet. Er wandte sich an Lana. „Verzeit die Unterbrechung, meine Dame, doch es scheint als ob etwas passiert ist.“ Er nahm Samira den Brief ab und, da sie nicht protestierte, las ihn. Nun, er wusste natürlich was drin stand, also tat er nur so. „Das ist schrecklich. Es tut mir wirklich leid, Samira. Ich werde natürlich alles in meiner Macht stehende tun um Eure Mutter zu finden.“ Samira blickte auf und lächelte ihn dankbar an.

Die Tür ging auf und ein kräftiger Mann betrat die Gaststube gefolgt von einem nicht weniger muskulären Mann mit einem vollen Bart. Mehr sah Stefano nicht von dem zweiten Mann, da seine Aufmerksamkeit auf Elias gerichtet war. Oh, wie sehr er sich wünschte ihn mit seinem Schwert zu durchbohren. Er war natürlich älter, aber sonst hat er sich kaum verändert. Er strahlte immer noch diese selbstherrliche Arroganz aus und das widerte Stefano an.

Elias sah Lana an einem Tisch sitzen und steuerte auf sie zu um Antworten zu verlangen. Doch dann fiel sein Blick auf seine aufgelöste Tochter und einen jungen Mann, der viel zu nah bei seiner Samira stand. „Es ist unsittlich so nah bei einer jungen Dame zu stehen“, brummte er laut und funkelte den fremden Mann wütend an. „Papa…“, schluchzte seine Tochter und er war sofort an ihrer Seite. „Was ist los Samira? Hat dich dieser Strolch belästigt?“ Er griff zu seinem Schwert um diesem Schönling eine Lektion zu erteilen, doch seine Tochter warf sich in seine Arme und fing an zu schluchzen. Nun war er verwirrt und ein ungutes Gefühl beschlich ihn. „Was ist passiert?“

Stefano brachte jegliche Mühe auf um nicht nach seinem Schwert zu greifen. Der Mörder seines Vaters war so nah, dass er ihn riechen konnte. Doch er musste seine Rolle spielen, wenn er seine Rache in vollen Zügen genießen wollte. „Ich bin Colston, Bann dieser Ländereien. Es scheint, dass jemand Eure Gemahlin entführt hat.“ Ah, der schockierte Blick war Balsam auf seine Seele und er verkniff sich ein Lächeln. Dann gab er dem Mann die beiden Briefe, die Samira gefunden hatte.

Elias platzierte seine Tochter wieder vorsichtig auf den Stuhl und begann den Brief zu lesen, der an seine Tochter adressiert war. Seine Hände zitterten als er die Worte las. Nein, das konnte nicht sein. Nicht nach so langer Zeit. Wie hatten sie ihn gefunden? Elena… nein, nicht seine Elena. Er konnte seine Wut kaum im Zaum halten als er den an ihn adressierten Brief öffnete. Er enthielt keine Schreiben, doch eine rote Feder, das Markenzeichen der Roten Raben. Elias wusste auch, dass die Federn immer im Blut ihrer Opfer getränkt wurden und er hoffte, dass dieses Blut nicht von Elena war. Seine Elena in den Händen dieser Mörderbande… nein… nein… nein… Seine Gedanken drehten sich im Kreis und er konnte sich nicht rühren.

Wäre Stefano allein, dann würde er sich zu erkennen geben und Elias all die Dinge erzählen, die er Elena antun würde. Doch er musste Geduld haben. Elias musste noch mehr leiden. Viel mehr. Ein weiteres Mal ging die Tür auf und ein junger Mann trat ein. Er blickte sich um und kam dann zielstrebig zu dem Tisch, an dem Stefano stand, und sprach Elias an. Doch dieser reagierte nicht. Dann wandte er sich Stefano zu und seine ganze Haltung änderte sich. Ah, trotz seines Aussehens schien dieser junge Mann von Adel zu sein und seine Vorstellung bestätigte seine Vermutung.

„Ich bin Bann Colston, Herrscher dieses kleinen Banntums.“ Sein Blick fiel auf Elias, der immer noch unter Schock zu stehen schien, bevor er sich dem Comte zu wand. „Ich würde fragen, was ein Adliger aus Orlais hier in Ferelden macht, doch leider scheinen wir im Moment schlimmere Probleme zu haben. Ihr sagtet, dass Ihr Dunkler Brut begegnet seid? Das sind beunruhigende Nachrichten. Wart Ihr allein? Wer kann mir mehr über die Dunkle Brut sagen? Wenn sie schon in meinem Banntum sind, dann muss ich natürlich reagieren.“ Er blickte sich in der Hoffnung auf Antworten um.


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Lana lauschte den preisgegebenen Informationen aufmerksam, verbarg aber die Überraschung über die Rückweisung ihres Hilfsangebotes. Der Bann tat geheimnisvoll, doch Lana sollte es egal sein solange er sie nur hinreichend über diese Dunkle Brut aufklärte. „Lana Misericordia, Mylord“, antwortete sie stolz auf die Frage des Herrn. Bann Colston sprach von schweren Zeiten, von dem Machtanspruchs der Königin und dem Tod des Königs Cailan sowie der Zerschlagung seiner Armee. Beunruhigende Neuigkeiten, denn wenn Ferelden der Flut an bösartigen Wesen nicht standhielt war auch das Reich ihres Gebieters in Gefahr. Auf seine Frage, ob die Ausführungen reichten, nickte Lana tiefer und höflicher als sie es den meisten Menschen zugestand. Der Bann war ihr zwar herzlich egal, trotzdem mochte sie ihn bisher mehr als den miesepetrigen Wirt, den aufgeblasenen Orlaisianer, den indiskreten Axtkämpfer oder die dreiste und doch völlig unreife Samira. Sie alle waren Lana zuwider, der Bann jedoch hatte einen gewissen Stil und sich ohne Gegenleistung als hilfsbereit erwiesen. „Ich danke Euch für Eure Zeit, Mylord“, ließ Lana honigsüß verlauten. Sie wollte sich gerade erheben, als Samira, dieses nervige Stück Fleisch, völlig in Tränen aufgelöst in den Gastraum stürzte und eine um sich greifende Panik emanierte. Lana schenkte dem Spektakel nur einen kurzen Augenblick, dann wollte sie fortfahren dem Bann eines ihrer seltenen Lächeln zu schenken, immerhin wäre es schlauer sich auf gut Kirschenessen mit dem Herr über dieses Bann zu stellen denn vielleicht würde sie dessen Hilfe oder zumindest Erlaubnis auch in Zukunft noch brauchen. Colston hingegen schien sich weit mehr für das Leiden seiner Bevölkerung zu interessieren als es die Magierin tat denn er erhob sich, sprach Samira an und führte sie zu seinem Platz. Lana rollte fast mit den Augen, ihr Anstand überflügelte jedoch die Antipathie und sie beließ es bei einem fluchenden Gedanken. Sie hätte den Abschied gerne sauber und diplomatisch über die Bühne gebracht, wäre dann verschwunden und am nächsten Tag weitergereist. Nun jedoch zwang sie die Höflichkeit sitzen zu bleiben bis sich der Bann so erkenntlich zeigen würde ihr seine Aufmerksamkeit erneut zu widmen. Zu Lanas Glück kam die Reaktion fast sofort. Der Bann entschuldigte sich förmlichst und verwies auf Samiras Problem. Lana nickte knapp, wobei ihr hellblonder Pferdeschwanz einen kräftigen Ruck tat.
Samira brabbelte irgendetwas über eine Entführung und nahm die Aufmerksamkeit aller so wieder völlig in Beschlag. Ihre schutzlose, weinerliche Art widerte Lana an. Was für ein erbärmliches Weibsbild sie doch da abgab, zerfließend in Ströme aus salzigem Wasser das ihr aus den Augen quoll und den Bann mit diesem sehnsüchtigen Blick anhimmelnd, der sie schon zu ihrem herablassenden Kommentar Lana gegenüber verleitet hatte. „Dumm gelaufen, Püppchen! Dein Bann hat sich doch mit mir befasst!“, grinste sie in Gedanken.
Die Tür flog auf und Halward und Elias schoben sich in die Taverne. Der Wirt entdeckte sofort den Tisch mit der Elfe. Er strebte auf sie zu, anscheinend auf Antworten oder Tiraden aus. Halward eilte indes wortlos an der Gesellschaft vorbei und verdrückte sich unter dem Knarren der Dielen auf sein Zimmer. Bevor Elias bei Lana angelangte, die gelassen an dem Tisch wartete, sah der Wirt seine Tochter und den bei ihr stehenden Mann. Angesichts der vorangegangenen Ereignisse zweifelte Lana nicht daran, dass der Wirt schon bald wieder rot sehen würde. Der Wirt reagierte wie erwartete, ließ von seinem Ursprungsplan ab und widmete sich seiner weinenden Tochter, wobei er prompt Bann Colston der Unzucht beschuldigte. Schon flog die Hand zu seinem Schwertgriff und Lana fieberte dem Moment entgegen in dem sich die Wache des Banns auf Elias stürzen und diesem riesigen Tölpel endgültig das Licht ausblasen würde. Auch der Bann schien sich nur schwer dazu durchringen zu können nicht nach der eigenen Klinge zu greifen, die meisterlich geschmiedet an seiner Seite prangte. Bann Colston agierte vergebend und berichtete dem dreisten Wirt hingegen von der Entführung der Angetrauten, was Elias in einen fast katatonischen Zustand der Passivität versetzte die so gar nicht zu ihm passte. Hätte der Wirt die Einrichtung zertrümmert wäre seine Reaktion glaubwürdiger gewesen als dieses verleugnende Starren und das Zittern der riesigen Hände. Bevor jemand etwas sagen konnte, öffnete sich die Tür erneut und Bastien kam herein. Lana hatte sich schon gefragt wann dieser Einfallspinsel wohl hier aufschlagen würde. Zu hoffen er sei gegen die Banditen gefallen wäre wohl zu viel gewesen. Da der junge Comte nun den Raum durchmaß und vor dem Tisch stehen blieb, dann die völlige Arroganz des orlaisiaischen Adels an den Tag legte und den Bann so belästigte, konnte Lana nicht an sich halten und rollte diesmal tatsächlich mit den großen, blauen Augen. Ein Entkommen dieser Szenerie schien unmöglich, also überschlug sie die Beine und legte die Hände in den Schoss während Bann Colston Bastien mit ausgesuchter Bescheidenheit über seine Person aufklärte. Die Erwähnung der Dunklen Brut interessierte Lana zudem nicht weniger als den Bann, der nun explizit nach der Bedrohung fragte deren Abwendung Bastien so prahlerisch skandiert hatte.

Fawks
08.12.2015, 17:48
vorheriger Post: Trost (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst/page8?p=24654918&viewfull=1#post24654918) ~ Antwort von: Glandis (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst/page8?p=24655747&viewfull=1#post24655747)

http://upload.worldofplayers.de/files9/Aril_Ava.png
Aril bekam nicht mehr mit, wie Glandis verstohlen lächelnd in ihren Erinnerungen kramte und mit einem lauten »mae!« den gefundenen Draht zu Tage beförderte. Auch der Fallenbau der Dalish ging unbemerkt an ihr vorbei.

Sie bekem lediglich mit, dass plötzlich Glandis neben ihr stand und ihr zurief: »Will nur die Fallen auslegen, bin gleich zurück.«, dann war sie auch schon davongelaufen.
Aril hatte sich fast zu Tode erschreckt. Bei Glandis' Ausrufe war sie gerade dabei gewesen, unter einem Hindernis durchzutauchen, doch der Klang der STimme ließ sie aufschrecken, so dass sie einen Satz machte und drei andere Stöcke zum Schwingen brachte.

Aril verbiss einen Fluch und begab sich an den Anfang. Sie konnte sich denken, wie Glandis darauf reagiert hätte. Neu anfangen und nicht aufregen, denn das ist verschwendete Energie, die in der Übung besser aufgehoben ist.
Außerdem stand es außer Frage, dass Aril sich entweder bessere Ohren oder weniger Schreckhaftigkeit zulegen sollte, überlegte sie sich kritisch gegenüber sich selbst. Sie war längst nicht mehr in einer sicheren Burg, hier draußen geschahen Sachen - minütlich, stündlich.
"Und das wolltest du früher immer, also finde dich damit ab!" belehrte eine Stimme in ihrem Kopf sie - die Stimme, die im Geschichtsunterricht die Legenden der Ritter und Helden aufgesogen hatte und sich wünschte, sie selbst könne ebensolche Sachen machen.

Und so kehrte Aril gedanklich wieder an die Aufgabe zurück. Sie entspannte sich, ließ ihren Geist in alle Richtungen ausströmen und begann erneut. Diesmal allerdings, versuchte sie ebenso ein Auge auf die Umgebung zu haben!

numberten
08.12.2015, 18:00
http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/TxGIDkV4csRmordred_klein.png & http://upload.worldofplayers.de/files10/CGUEHJDH01JWkp5A77Ppnimue_klein.jpg

Die Hütte war ein weitläufiges Sammelsurium verschiedenster billiger Möbel, improvisierter Tische und zwei hochwertigen Stühlen mit Kunstschnitzerei von denen einer etwas erhöht wie ein Thron stand und sicherlich dem Qunari gehört hatte. Und mitten drin saß Mealla an einem Tisch an dem bequem zwölf Mann hätten sitzen können. Der Tisch war gedeckt, einige Kerzen brannten dort und das Essen auf den Tellern war noch warm, die Suppe in den selbstgeschnitzten Holzschalen und dem gestohlenen Porzellan dampfte. An einem Tisch an der Hinterwand stapelte sich goldenes und silbernes Diebesgut, darunter feine Gemälde, verschnörkelte Bücher und Statuen, Waffen, Goldmünzen. Die Speerelfe saß am Tisch und schien sich auszuruhen. Anscheinend hatte sie der Kampf nicht minder erschöpft als Artur und Larissa, obwohl sie sich vorzeitig aus ihm verdrückt hatte was sie im Laufe der Frage-Antwort Konversation mit Artur durch einen magischen Angriff zu rechtfertigen versuchte. Sie sah zwar nicht gerade gesund aus, aber auch nicht so als wäre sie dem Tod nur knapp von der Schippe gesprungen, ein Umstand der sie in Larissas Augen nicht sympathischer werden ließ. Nachdem Mealla ihren Durst gelöscht hatte schlug sie vor die Plünderung zu beginnen was Artur mit einem für ihn typischen Kommentar bar jeder Ernsthaftigkeit quittierte, dann aber auf ihre fehlenden Gefährten hinwies. Gerade so als hätten diese ihn gehört drang von draußen das Geräusch von Pferden heran. Man konnte sich natürlich nie sicher sein wer da kam und so zückte Larissa ihren Dolch und huschte zur Tür. Sie spähte um die Ecke, atmete dann aber erleichtert durch und verkündete: „Es sind Morgana und die anderen!“ Sie stieß den Dolch zurück in die Hülle.
Mordred betrachtete das Schlachtfeld und das war es im wahrsten Sinne des Wortes, ein Schlachtfeld. Er zählte mindestens vierzehn Leichen, war sich aber sicher, dass noch mehr um das Lager herum verstreut waren. Einige der Toten waren furchtbar verstümmelt und von grausigen Hieben zerrissen worden während andere fast friedlich wirkten. Die Friedlichen hatten zumeist Pfeile im Hals oder Herzen und genossen die Gnade eines schnellen Todes. Nimue zog die Nase kraus angesichts der vielen Leichen.
„Bleibt zurück, Mylady!“, sagte der Antivaner. „Auch ihr, Lady Seren“, fügte er hinzu und zog zischend sein Schwert blank. Siegreich oder nicht, die Gefahr überlebender Marodeure bestand noch immer. Doch der blonde Elfenkopf der aus der Tür der Hütte gesteckt wurde bedeutete Sicherheit. Mordred wirbelte gekonnt das Schwert herum und ließ es wieder in die Scheide gleiten.
„Morgana!“, rief Larissa erfreut, aber abgeschlagen. Sie trat aus der Hütte heraus, wollte sich beeilen, konnte es aber nicht. Es war seltsam, keine Stunde war vergangen seit die Gruppe sich getrennt hatte und doch schienen Dekaden vergangen zu sein seit Larissa ihre Freundin gesehen hatte. Der Gang bis zur Hexe war eher ein Schleppen, doch dann fiel sie ihr um den Hals und drückte sie an sich, hielt sich an ihr fest, sprach aber kein Wort. Dann ließ sie von ihr ab, deutete auf die Hütte. Dann drückte sie Mordred, ebenso stumm aber weniger fest. „Kommt in die Hütte“, sagte sie. Mordred bejahte, band die Pferde draußen an und folgte der Elfe und der Hexe dann, ebenso wie Nimue.

Die Gruppe saß an dem großen Tisch, die Hälfte von ihnen noch immer erschöpft dreinblickend. Larissa ließ es sich nicht nehmen sich an den stehengelassenen Speisen zu bedienen, welche die Banditen beim dem Angriff zurückgelassen hatten. Gutes Brot gab es hier und das Trinken war auch gut, viel Milch und recht klares Wasser aus Tonkrügen. Die Elfe war sich sicher, dass sie das Brot von dem Dorf als eine Art Tributzahlung bekamen, denn hier gab es keinen Brotbackofen. Auch Nimue saß am Tisch, aß jedoch nichts. Die Finger hatte sie geduldig an den Spitzen zusammengelegt und schaute mit derselben Kälte im Blick drein wie sie es immer zu tun pflegte. Mordred bediente sich an dem Wein, den es reichlich gab. Angesichts der schon fast absurden Menge an alkoholischen Getränken musste die Hälfte der Kämpfer bei dem Gefecht betrunken gewesen sein. Trotzdem war es eine beachtliche Leistung zu Dritt eine so große Übermacht zu besiegen, was Mordred nicht ohne Respekt zur Kenntnis genommen hatte. Allerdings hatte er nicht vor Artur und seinen Komplizen den Arsch zu pudern. Stattdessen ließ er den Blick durch die leere Hütte streifen und bemerkte einen kleinen Altar mit verschiedenen primitiv wirkenden Gegenständen. Er legte den Kopf schief und schaute genauer hin. Dann fiel ihm Nimues Blick auf, die wissentlich nickte. „Magische Artefakte von denkbar einfachster Machart. Kaum mehr als ein Bühnenzauber um die schlichten Gemüter zu beeindrucken“, erklärte sie. Mordred spielte mit dem leeren Becher, schwenkte ihn umher und stellte ihn schließlich ab. „Der Mann draußen…?“ Wieder nickte Nimue. „Ein Abtrünniger aus dem Lehrbuch, geflohen aus dem Zirkel. Das ist allerdings eine ziemliche Leistung. Vermutlich hat er hier Unterschlupf und Schutz vor den Templern gesucht.“ Sie schaute zu Artur. „Ich gehe nicht davon aus, dass Ihr die Templer mögt, Ritter? Andernfalls könntet Ihr die Leiche des Abtrünnigen zur nächsten Kirche bringen und hoffen, dass Ihr für seinen Tod mit Gold belohnt werdet. Meistens lassen sich die Templer nur ungern in ihre Arbeit pfuschen, doch zeigen sie sich nie undankbar.“
Larissa stopfte sich ein halbes Weizenbrot in die Backen und kaute mit offenem Mund darauf herum, was Nimue einen missbilligenden Blick abnötigte. „Benehmt Euch besser, Jägerin!“, fuhr sie die Dalish schließlich an, als Larissa ein zweites, nicht minder großes Stück Brot inhalierte und laut schmatzend zermahlte. Einen kurzen Moment des Schweigens schauten sich die am Tisch sitzenden verlegen an, dann würgte die Elfe den Brocken geräuschvoll hinunter und riss das vor ihr liegende Brot in kleinere mundfeinere Fetzen. Nimue nickte und Larissa senkte den Blick auf den Teller. Um die eingetretene peinliche Stille zu durchbrechen räusperte sich Mordred vernehmlich und schaute dann zu Artur. „Also Ser Artur, was ist Euer Plan? Bleiben wir den Rest des Tages hier auf dass Ihr, Larissa und Lady Viridis sich ausruhen, oder ziehen wir gleich weiter?“

http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Mealla_portrait.jpg

Die Tür der Hütte öffnete sich und während Mordred sich scheinbar in der Rolle des Beschützers der holden Maiden zu profilieren suchte, blieb Morgana gelassen. Das Schlachtfeld war ziemlich eindeutig über den Verlauf des Kampfes und wer auch immer noch von den Banditen herumhumpelte, war vermutlich nicht in der Lage effekiv gegen sie vorzugehen. Ihre Gelassenheit wandelte sich in Freude um als sie Larissas Blondschopf erblickte der unverletzt aus der Hütte trat und den Namen der Hexe erfreut ausrief. Die Dalish klang erschöpft, aber wer konnte es ihr bei Anblick dieses Leichenhaufens verdenken. Morgana war nur froh das es ihr gut ging und die von ihr gehegten Befürchtungen sich nicht bestätigt hatten. Langsam schleppte sich die Elfe zu der Hexe wo sie ihr schließlich um den Hals fiel und sie schweigend drückte. Morgana sagte ebenfalls nichts und erwiderte nur die Berührung. Die Elfe roch nach Blut, Schweiß und anderen Gerüchen, aber Morgana hätte die Umarmung in dem Moment genoßen wenn sie aus einer Jauchegrube gestiegen wäre. Nun ja ein bisschen weniger vielleicht. Schließlich lösten sich die beiden und Larissa umarmte noch Mordred,bevor sie die drei Ankömmlinge in das Innere der Hütte lotste. Morgana hielt das für eine gute Idee, denn hier draußen war nun wirklich nichts was zum bleiben einlud.
In der Hütte waren auch Artur und die Kopfgeldjägerin. Der Ritter sah zwar erschöpft, aber unverletzt aus und auch die andere Elfe sah unversehrt aus, wenn auch ein wenig bleich. Artur begrüßte sie freudig, wohl erfreut das er sie nicht selbst hatte holen müssen. Mealla nickte den Ankommenden nur schwach, aber höflich zu.

Da alle drei Kämpen durch den Kampf erschöpft und hungrig waren, beschlossen sie sich erstmal hinzusetzen und an den üppigen Speisen und Getränken der Banditen gütlich zu tun. An Essen und Alkohol waren diese nun wirklich nicht unterversorgt gewesen. Artur trank etwas von dem Wein und aß etwas von einem bei der kleinen Feuerstelle hängenden Braten der zum Glück während der Schlacht nicht verkohlt war. Er schmeckte gar nicht mal so übel, einer der toten hatte scheinbar nicht nur Ahnung vom Plündern gehabt. Letztendlich war es ein guter Tag gewesen, keiner war verletzt worden, von den merkwürdigen Beschwerden der Kopfgeldjägerin mal abgesehen. Diese schien sich aber inzwischen erholt zu haben, weswegen Artur annahm das bei ihr auch wieder alles in Ordnung war. Die Elfe hatte entscheidend zum Sieg beigetragen und Artur durch den Einsatz mit ihrem Speer entlastet. Auch wenn sie es wohl nur des Geldes und dem eigenen Vorteils wegen gemacht hatte, so war Artur trotzdem dankbar. Zu selten bekam für sein Geld auch jemanden der es dann auch wert war.
Mealla trank bei dem Triumphmahl weiterhin verdünnten Wein, sie fühlte sich zwar besser und hatte wieder eine akzeptable Gesichtsfarbe, trotzdem wollte sie kein Risiko eingehen. Außerdem war es ein schlechter Zeitpunkt sich zu betrinken und so nahm sie sich den eher sauren Wein und verdünnte ihn stark mit Wasser. In Tevinter nannte man so ein Getränk Lora. Nur Wasser trinken war immer so eine Sache sie selbst versetzte das Wasser in ihren Trinkbeuteln häufig mit Weinessig um es genießbar zu machen. Das hatte sie in ihrer Ausbildung gelernt und wurde auch in der tevinteranischen Armee häufig praktiziert, wo man es Posca nannte. Der Großteil des Weines war eh von niedriger Qualität wie die meisten der fereldischen Weine, die größtenteils eher sauer und herb waren. Vermutlich weil es hier nicht genügend Sonne gab. Den guten Wein hatte sich scheinbar der Antivaner gebunkert, welchen er genüßlich trank. Oder er hatte keinen Weingeschmack, aber soweit Mealla es bei ihren Reisen gesehen hatte, hatten den eigentlich alle Antivaner, zumindestens die Gutbetuchten. Den Kommentar der Magierin hörte sie mit einem wissenden Lächeln. Templer zahlten nie etwas für die Leichen von Abtrünnigen, sie setzten auch keine Kopfgelder aus. Die Jagd auf Magier sahen sie als die Sache ihres Ordens an und Kopfgeldjäger für die Jagd auf Magier ungeeignet. Wenn man ihnen dann doch mal den Leichnam eines Abtrünnigen brachte, welchen man aufgrund Ereignissen wie dem jetzigen getötet hatte, so zahlten nichts sondern meinten das der Erbauer einen diesen Dienst hoch anrechnete. Mealla war zwar gläubig, aber als Belohnung bevorzugte sie Gold. Aufgrund dessen jagte sie keine Magier, auch weil ihr das Risiko viel zu groß war. Vermutlich war es klug den Ritter darauf hinzuweisen, sonst kam er noch auf die Idee diesen toten Abtrünnigen mitzunehmen, der sie nicht nur aufhalten sondern auch stinken würde. Sie nahm einen Apfel der herumlag und biss hinein, er schmeckte sauer aber das passte zum Tag.
Auch die andere Elfe tat sich gütlich und ass einen Laib Brot, wobei sie in Meallas Augen die Manieren eines Schweines aufwies. In dieser Hinsicht bestätigte sie zumindestens die Erzählungen von barbarischen Waldelfen, die man überall hörten.
Scheinbar schien das die Zirkelmagierin zu stören, denn wie aus dem Nichts fuhr sie die Dalish an, als ob diese ein kleines Kind wäre. Tatsächlich reagierte diese auch so ähnlich und begann sich zu fügen und betreten auf ihren Teller zu starren. Was für eine merkwürdige Reisegesellschaft.
Morgana war während des Essens recht guter Laune, immerhin waren alle wohlauf und schienen ihren Appetit nicht verloren zu haben. Es war für sie eh recht unwahrscheinlich das Larissa je ihren Appetit verlieren würde. Das Nimue ihre Freundin so anfuhr gefiel ihr hingegen gar nicht und verschlechterte ihre Laune. Für wen hielt sich diese bornierte Kuh eigentlich, eine Benimmlehrerin ? Wenn sie die Gesellschaft der Anwesenden störte hielt sie ja keiner davon ab zu gehen. Das Larissa ihr sofort ohne Widerworte gehorchte und anschließend den Blick peinlich senkte wunderte Morgana ebenfalls. Wo war der übliche Stolz der Dalish hin ?

Nachdem Nimue ihre Vorstellungen von Tischmanieren durchgesetzt hatte, ergriff Mordred das Wort und erkundigte sich bei Artur über die weiteren Pläne. Artur dachte kurz darüber nach, so bequem die Hütte auch aussah so unangenehm war das Gelände um sie herum. Über Nacht würde der Gestank der Leichen zahlreiche Tiere anlocken sofern man sie nicht verbrannte eine Tätigkeit auf die whl niemand der Anwesenden große Lust verspürte. Zudem würden sie auch bald anfangen zu stinken.
"Nun zuerst werden wir uns hier stärken und uns ausruhen. Aber auch wenn diese Jagdhütte einen guten Lagerplatz darstellt, so habe ich eigentlich wenig Lust morgen in ein Feld voller verwesenden Leichen hinauszutreten. Glaubt mir es ist keinerlei Triumph dabei auf dem Feld des Sieges zu nächtigen, es stinkt einfach nur. Mein Vorschlag ist, das wir uns erstmal um alles hier kümmern was zu erledigen ist. Je nachdem wie lange das dauert können wir dann noch entscheiden, ob es sich lohnt weiterzuziehen oder wir hierbleiben. Ich würde es jedoch vorziehen nicht mehr Zeit als nötig hier zu verbringen." antwortete er nach Abschluss seiner Überlegungen.

Nachdem sich alle ausgeruht und gestärkt hatten, begannen sich die Abenteurer innerhalb der Hütte etwas genauer umzusehen, auf jedenfall vier der Abenteurer, denn Nimue war uninteressiert von den Schätzen oder Besitz der Banditen sitzen geblieben und Mealla beschloß die Magierin etwas zu fragen. Nach dem was sie am Rande mitbekommen hatte war diese nicht nur sehr von ihrer eigenen Person überzeugt sondern auch eine Heilerin. Mealla fühlte sich zwar wieder besser, aber da dieser Blutzauber das Innere ihres Körpers angegriffen hatte, wollte sie lieber auf Nummer sicher gehen. Mit inneren Verletzungen war nicht zu spaßen. Grazil näherte sie sich der Magierin die recht desinteressiert durch die Gegend schaute und blieb in einem kleinen Abstand vor ihr stehen.
"Entschuldigt Lady Seren, aber hättet ihr kurz Zeit?", fragte sie höflich woraufhin die Magierin sich ihr zuwandte.
"Verzeiht meine Störung, aber ich habe am Rande mitbekommen das ihr offensichtlich in den Zaubern der Heilung versiert seid. Ich weiß ich bin kein richtiges Mitglied eurer kleinen Reisegesellschaft, aber während des Kampfes hat dieser Magier mein Blut zum stocken und auch zum kochen gebracht. Mir geht es jetzt zwar wieder besser, aber mit Blutzaubern ist nicht zu spaßen und da ich nicht in mich hineinschauen kann, wollte ich euch bitten ob ihr vielleicht überprüfen könnt ob alles in Ordnung ist. Ich würde euch auch bezahlen, sofern ihr nicht euer Gewicht in Gold oder ähnliches verlangt.", sprach sie höflich und schaute die Magierin freundlich an. Die letzte Bemerkung hätte man für einen Scherz halten können, jedoch meinte sie Mealla ernst. In Tevinter gab es zwar viele Magier, aber fast keiner davon würde sich dazu herablassen jemand gewöhnlichen zu heilen. Die es dann doch taten, hatten spezielle Häuser dafür in denen sie für horrende Preise ihre Künste den gutbetuchten anboten. Keiner des normalen Volk oder gar ein Sklave konnte sich jedoch solche Behandlungen leisten, sodass man zu den nichtmagischen Heilern ausweichen musste, die zwar weniger effektiv, aber billiger waren. Zwar gab es auch den einen oder anderen Magier der eine wohltätige Ader hatte und Leuten ohne Gegenleistung half, aber diese waren selten, denn immerhin war man als Magier ein Adliger in Tevinter.

VRanger
08.12.2015, 18:51
vorheriger Post: Fallenbau (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst?p=24655747&viewfull=1#post24655747) ~ Antwort von: Aril (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst?p=24659193&viewfull=1#post24659193)

Glandis | Am Flussbaum • Fallenstellerei

http://upload.worldofplayers.de/files9/VR_Gladis_1.png Es hatte ihr so gefehlt. Allein, richtig allein. Mit ihrem Bogen, fast wieder alles beisammen. Der Wald, die Bäume. Sie sagte »Aneth ara, Abelas«. Sie begrüße Bäume, das Gras, was ihre Hand streifte, ein kleines Rinnsal, welches zu dem großen Bach führte. Und sie sah auch ein paar Bienen, die hier irgendwo ein Nest haben mussten. Sie war da, wo sie herkam und sie war endlich dort. In diesem Glücksgefühl entging ihr nicht, ein abgebrochener Ast, welke Zweige, Spuren eines Kampfes. Magisch war er gewesen, den Kerben nach zu urteilen. Fesseln waren zerschnitten worden. Aber sie sah auch die kreuzenden Fährten eines Wildwechsels. Zu tief wollte sie allein auch nicht in den Wald hinein.

»Vielleicht haben wir Glück und eine Falle bringt morgen etwas. Wenn nicht, es gibt neue Tage«, dachte sie sich und stand vor einem Erdloch. Es war an einem alten Baum an eine der auskragenden Wurzel gegraben. »Ein Hasenbau«, schlussfolgerte sie nach einem Blick um den Bau herum. Ideal für eine Schlingenfalle. Sie lief einige Meter zurück, dort wo der Ast gebrochen war. Den schnitt sie mit ihrem Messer vorn nur an und fügte zugleich oben eine rundeiche Kerbe hinzu. Den Stein vom Lagerfeuer nahm sie und schlug den Ast tief in die Erde. Die Tiere würden am nächsten Morgen vergessen haben, dass es tags zuvor hier ein Getöse gegeben hatte. Sie mussten ja rein oder raus. Glandis drehte den Draht mehrfach in der geschnitzten Kerbe und verdrillte ihn. Anschließend drückte sie den Draht der Schlinge so um das Loch des Baues, dass ein durcheilendes Tier die Schlinge mitnehmen musste. Anschließend legte sie noch ein paar von den Blättern auf ihre Spuren und sah sich um. Die Stelle war gut zu merken.

Einige Meter weiter war direkt an einem Baum ein Wildwechsel zu erkennen. Sie wusste, dass Marder, Hasen, Dachse einen direkten Weg durchs Unterholz mieden. Hier lag alles voller Äste eines alten Baumes, der vor Jahren umgefallen war. »Sicher am Baum entlang, es würde jeder so machen«, dachte sie sich, als sie die zweite Drahtschlinge probeweise in den Weg hielt. Diesmal waren neben dem Baum ein paar Jährlinge gewachsen, die bereits eine gute Armdicke an Stärke aufwiesen. Sie befestigte das freie Ende direkt an diesem kleinen Stämmchen und passte die Schlinge ein. Auch hier verdeckte sie ihre Spuren.

Ein Rascheln lies sie aufhören. Aber es war nichts weiter. Aber sie kam sich so unwahrscheinlich frei vor. Frei von all diesen Kämpfen, den bösen Taten der Dunklen Brut. All das verblasste in dem Wechsel des Grüns des Waldes. Zwei weitere Stellen waren schließlich gefunden. Sie ähnelten alle dem Wildwechsel. Und sie stand nicht mit leeren Händen da, als sie den Wald verlies.

Sie ging in einem beschwingten Schritt auf Aril zu, dies sich zwischen den Bändern bewegte. Sie schaute zu und wartete, bis Aril durch den Parcour war. Sie hielt ihr die beiden Hände vor die Nase und sagte: »Schau, ich habe Pilze gefunden.«


nächster Post: Begrüße sie (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst?p=24665075&viewfull=1#post24665075)

Shepard Commander
08.12.2015, 20:25
http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Mealla_portrait.jpg

Die Tür der Hütte öffnete sich und während Mordred sich scheinbar in der Rolle des Beschützers der holden Maiden zu profilieren suchte, blieb Morgana gelassen. Das Schlachtfeld war ziemlich eindeutig über den Verlauf des Kampfes und wer auch immer noch von den Banditen herumhumpelte, war vermutlich nicht in der Lage effekiv gegen sie vorzugehen. Ihre Gelassenheit wandelte sich in Freude um als sie Larissas Blondschopf erblickte der unverletzt aus der Hütte trat und den Namen der Hexe erfreut ausrief. Die Dalish klang erschöpft, aber wer konnte es ihr bei Anblick dieses Leichenhaufens verdenken. Morgana war nur froh das es ihr gut ging und die von ihr gehegten Befürchtungen sich nicht bestätigt hatten. Langsam schleppte sich die Elfe zu der Hexe wo sie ihr schließlich um den Hals fiel und sie schweigend drückte. Morgana sagte ebenfalls nichts und erwiderte nur die Berührung. Die Elfe roch nach Blut, Schweiß und anderen Gerüchen, aber Morgana hätte die Umarmung in dem Moment genoßen wenn sie aus einer Jauchegrube gestiegen wäre. Nun ja ein bisschen weniger vielleicht. Schließlich lösten sich die beiden und Larissa umarmte noch Mordred,bevor sie die drei Ankömmlinge in das Innere der Hütte lotste. Morgana hielt das für eine gute Idee, denn hier draußen war nun wirklich nichts was zum bleiben einlud.
In der Hütte waren auch Artur und die Kopfgeldjägerin. Der Ritter sah zwar erschöpft, aber unverletzt aus und auch die andere Elfe sah unversehrt aus, wenn auch ein wenig bleich. Artur begrüßte sie freudig, wohl erfreut das er sie nicht selbst hatte holen müssen. Mealla nickte den Ankommenden nur schwach, aber höflich zu.

Da alle drei Kämpen durch den Kampf erschöpft und hungrig waren, beschlossen sie sich erstmal hinzusetzen und an den üppigen Speisen und Getränken der Banditen gütlich zu tun. An Essen und Alkohol waren diese nun wirklich nicht unterversorgt gewesen. Artur trank etwas von dem Wein und aß etwas von einem bei der kleinen Feuerstelle hängenden Braten der zum Glück während der Schlacht nicht verkohlt war. Er schmeckte gar nicht mal so übel, einer der toten hatte scheinbar nicht nur Ahnung vom Plündern gehabt. Letztendlich war es ein guter Tag gewesen, keiner war verletzt worden, von den merkwürdigen Beschwerden der Kopfgeldjägerin mal abgesehen. Diese schien sich aber inzwischen erholt zu haben, weswegen Artur annahm das bei ihr auch wieder alles in Ordnung war. Die Elfe hatte entscheidend zum Sieg beigetragen und Artur durch den Einsatz mit ihrem Speer entlastet. Auch wenn sie es wohl nur des Geldes und dem eigenen Vorteils wegen gemacht hatte, so war Artur trotzdem dankbar. Zu selten bekam für sein Geld auch jemanden der es dann auch wert war.
Mealla trank bei dem Triumphmahl weiterhin verdünnten Wein, sie fühlte sich zwar besser und hatte wieder eine akzeptable Gesichtsfarbe, trotzdem wollte sie kein Risiko eingehen. Außerdem war es ein schlechter Zeitpunkt sich zu betrinken und so nahm sie sich den eher sauren Wein und verdünnte ihn stark mit Wasser. In Tevinter nannte man so ein Getränk Lora. Nur Wasser trinken war immer so eine Sache sie selbst versetzte das Wasser in ihren Trinkbeuteln häufig mit Weinessig um es genießbar zu machen. Das hatte sie in ihrer Ausbildung gelernt und wurde auch in der tevinteranischen Armee häufig praktiziert, wo man es Posca nannte. Der Großteil des Weines war eh von niedriger Qualität wie die meisten der fereldischen Weine, die größtenteils eher sauer und herb waren. Vermutlich weil es hier nicht genügend Sonne gab. Den guten Wein hatte sich scheinbar der Antivaner gebunkert, welchen er genüßlich trank. Oder er hatte keinen Weingeschmack, aber soweit Mealla es bei ihren Reisen gesehen hatte, hatten den eigentlich alle Antivaner, zumindestens die Gutbetuchten. Den Kommentar der Magierin hörte sie mit einem wissenden Lächeln. Templer zahlten nie etwas für die Leichen von Abtrünnigen, sie setzten auch keine Kopfgelder aus. Die Jagd auf Magier sahen sie als die Sache ihres Ordens an und Kopfgeldjäger für die Jagd auf Magier ungeeignet. Wenn man ihnen dann doch mal den Leichnam eines Abtrünnigen brachte, welchen man aufgrund Ereignissen wie dem jetzigen getötet hatte, so zahlten nichts sondern meinten das der Erbauer einen diesen Dienst hoch anrechnete. Mealla war zwar gläubig, aber als Belohnung bevorzugte sie Gold. Aufgrund dessen jagte sie keine Magier, auch weil ihr das Risiko viel zu groß war. Vermutlich war es klug den Ritter darauf hinzuweisen, sonst kam er noch auf die Idee diesen toten Abtrünnigen mitzunehmen, der sie nicht nur aufhalten sondern auch stinken würde. Sie nahm einen Apfel der herumlag und biss hinein, er schmeckte sauer aber das passte zum Tag.
Auch die andere Elfe tat sich gütlich und ass einen Laib Brot, wobei sie in Meallas Augen die Manieren eines Schweines aufwies. In dieser Hinsicht bestätigte sie zumindestens die Erzählungen von barbarischen Waldelfen, die man überall hörten.
Scheinbar schien das die Zirkelmagierin zu stören, denn wie aus dem Nichts fuhr sie die Dalish an, als ob diese ein kleines Kind wäre. Tatsächlich reagierte diese auch so ähnlich und begann sich zu fügen und betreten auf ihren Teller zu starren. Was für eine merkwürdige Reisegesellschaft.
Morgana war während des Essens recht guter Laune, immerhin waren alle wohlauf und schienen ihren Appetit nicht verloren zu haben. Es war für sie eh recht unwahrscheinlich das Larissa je ihren Appetit verlieren würde. Das Nimue ihre Freundin so anfuhr gefiel ihr hingegen gar nicht und verschlechterte ihre Laune. Für wen hielt sich diese bornierte Kuh eigentlich, eine Benimmlehrerin ? Wenn sie die Gesellschaft der Anwesenden störte hielt sie ja keiner davon ab zu gehen. Das Larissa ihr sofort ohne Widerworte gehorchte und anschließend den Blick peinlich senkte wunderte Morgana ebenfalls. Wo war der übliche Stolz der Dalish hin ?

Nachdem Nimue ihre Vorstellungen von Tischmanieren durchgesetzt hatte, ergriff Mordred das Wort und erkundigte sich bei Artur über die weiteren Pläne. Artur dachte kurz darüber nach, so bequem die Hütte auch aussah so unangenehm war das Gelände um sie herum. Über Nacht würde der Gestank der Leichen zahlreiche Tiere anlocken sofern man sie nicht verbrannte eine Tätigkeit auf die whl niemand der Anwesenden große Lust verspürte. Zudem würden sie auch bald anfangen zu stinken.
"Nun zuerst werden wir uns hier stärken und uns ausruhen. Aber auch wenn diese Jagdhütte einen guten Lagerplatz darstellt, so habe ich eigentlich wenig Lust morgen in ein Feld voller verwesenden Leichen hinauszutreten. Glaubt mir es ist keinerlei Triumph dabei auf dem Feld des Sieges zu nächtigen, es stinkt einfach nur. Mein Vorschlag ist, das wir uns erstmal um alles hier kümmern was zu erledigen ist. Je nachdem wie lange das dauert können wir dann noch entscheiden, ob es sich lohnt weiterzuziehen oder wir hierbleiben. Ich würde es jedoch vorziehen nicht mehr Zeit als nötig hier zu verbringen." antwortete er nach Abschluss seiner Überlegungen.

Nachdem sich alle ausgeruht und gestärkt hatten, begannen sich die Abenteurer innerhalb der Hütte etwas genauer umzusehen, auf jedenfall vier der Abenteurer, denn Nimue war uninteressiert von den Schätzen oder Besitz der Banditen sitzen geblieben und Mealla beschloß die Magierin etwas zu fragen. Nach dem was sie am Rande mitbekommen hatte war diese nicht nur sehr von ihrer eigenen Person überzeugt sondern auch eine Heilerin. Mealla fühlte sich zwar wieder besser, aber da dieser Blutzauber das Innere ihres Körpers angegriffen hatte, wollte sie lieber auf Nummer sicher gehen. Mit inneren Verletzungen war nicht zu spaßen. Grazil näherte sie sich der Magierin die recht desinteressiert durch die Gegend schaute und blieb in einem kleinen Abstand vor ihr stehen.
"Entschuldigt Lady Seren, aber hättet ihr kurz Zeit?", fragte sie höflich woraufhin die Magierin sich ihr zuwandte.
"Verzeiht meine Störung, aber ich habe am Rande mitbekommen das ihr offensichtlich in den Zaubern der Heilung versiert seid. Ich weiß ich bin kein richtiges Mitglied eurer kleinen Reisegesellschaft, aber während des Kampfes hat dieser Magier mein Blut zum stocken und auch zum kochen gebracht. Mir geht es jetzt zwar wieder besser, aber mit Blutzaubern ist nicht zu spaßen und da ich nicht in mich hineinschauen kann, wollte ich euch bitten ob ihr vielleicht überprüfen könnt ob alles in Ordnung ist. Ich würde euch auch bezahlen, sofern ihr nicht euer Gewicht in Gold oder ähnliches verlangt.", sprach sie höflich und schaute die Magierin freundlich an. Die letzte Bemerkung hätte man für einen Scherz halten können, jedoch meinte sie Mealla ernst. In Tevinter gab es zwar viele Magier, aber fast keiner davon würde sich dazu herablassen jemand gewöhnlichen zu heilen. Die es dann doch taten, hatten spezielle Häuser dafür in denen sie für horrende Preise ihre Künste den gutbetuchten anboten. Keiner des normalen Volk oder gar ein Sklave konnte sich jedoch solche Behandlungen leisten, sodass man zu den nichtmagischen Heilern ausweichen musste, die zwar weniger effektiv, aber billiger waren. Zwar gab es auch den einen oder anderen Magier der eine wohltätige Ader hatte und Leuten ohne Gegenleistung half, aber diese waren selten, denn immerhin war man als Magier ein Adliger in Tevinter.


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Die Plünderung des Diebesgutes nahm einiges an Zeit in Anspruch. Nimue saß noch immer an dem langen Tisch, den Stuhl bereits angenehm warmgesessen und irgendein seltsames Fruchtgetränk zu sich nehmend. Sie beobachtete die vier Mitglieder ihrer Gruppe wie sie verschiedene Objekte aufhoben, gegen das Licht der Kerzen hielten und entweder in einen einfachen Leinensack plumpsen ließen oder sie für zu geringwertig befanden und je nach Charakter zurückstellten oder achtlos zur Seite warfen. Die Kopfgeldjägerin hingegen wandte sich, was der Magierin für derartiges Gesindel untypisch vorkam, jedoch vorerst an sie. Neben der Tatsache, dass die sonst eher pekuniär aufgerichtete Elfe sich vor der Plünderung an sie richtete, verwunderte es Nimue, dass sie überhaupt mit ihr sprach. Sollte sie die Gruppe beobachtet haben wäre ihr sicherlich aufgefallen, dass Nimue so etwas wie das fünfte Rad am Wagen war und allgemeine Abneigung genoss.
Erhaben wandte sie den schönen Hals und schaute die Elfe an, die sich ihr bis auf einen respektvollen Abstand an den Tisch getraut hatte. Das gefiel Nimue, ein wenig Wertschätzung für ihre Person. Sie sprach von einem Blutzauber, was entweder auf die zufällige Benutzung des Wortes oder zumindest einen hinreichenden Wissensstand der Elfe hindeutete. „Interessant“, dachte die Zirkelmagierin und winkte Mealla mit einer auffordernden Geste zu sich heran. Die Kopfgeldjägerin ließ ein knappes, gehorsames Nicken sehen und trat an die Magierin heran, die sich nun erhob. So im direkten Voreinander fiel Nimue auf, dass sie ein paar Finger größer war als die Elfe, was bei dem schönen Volk aber auch kaum verwunderte. Die wenigsten Elfinnen erreichten viel mehr als einen Meter siebzig. Nimue hielt die Hand vor Meallas Gesicht, so dicht, dass sie den warmen Atem der Elfe auf ihrer Hand spüren konnte. Merkwürdig parasitäre Energie kitzelte auf ihrer Haut. „Hmm“, machte Nimue, hielt die Hand vor Meallas Auge und fragte: „Darf ich?“ Die Elfe zögerte eine Sekunde, nickte dann aber. Nimue schob die Lider auseinander und betrachtete das Weiß der Augen. Dann ließ sie davon ab, zog stattdessen Meallas Ärmel etwas nach Oben und berührte die nackte Haut. Sie war wie alle Elfenhäute weich wie Seide aber dick wie Leder und ohne Haarwuchs. Ein ungutes Gefühl durchdrang Nimue dort wo sie Mealla berührte. Die Elfe emanierte tatsächlich die Nachwirkungen eines Blutzaubers, allerdings eines stümperhaft ausgeführten, wie die kaum mehr sichtbaren lilanen Adern auf der Unterseite des Unterarmes aufzeigten.
„Ihr habt Glück, Bogenschützin. Ein geübter Blutmagier hätte Euch von innen heraus verbrennen lassen in einem Augenschlag.“ Sie schaute der Elfe in die merkwürdig gefärbten Augen. Sie hatten etwas Kristallisches in dem ein wertvoller Glanz innewohnte. „Aber der Mann den Ihr mit Eurem Speer getötet habt war vermutlich nur ein Novize auf dem Gebiet. Euer Blut zirkuliert allerdings sehr schnell, was nachhaltige Schäden nach sich ziehen kann, doch gibt es Tränke dagegen. Die Zutaten sind allerdings schwer zu finden, aber meist in größeren Städten erwerbbar. Solange… Haltet still!“
Die Magierin umfasste den Unterarm nun auch mit der zweiten Hand, murmelte eine arkane Beschwörung die bläuliches Licht zwischen ihren Fingern hervorquellen ließ. Als sie die Hand wieder von Mealla nahm blieb dort ein leicht schimmernder Abdruck von Nimues rechter Hand zurück, der im Dunkeln leicht phosphoreszierte. „Ein Schutzzauber, ein Mahl, genaugenommen. Es blockiert den Blutzauber bis Ihr die Zutaten habt. Ich kann den Trank für Euch herstellen, eine einmalige Einnahme genügt dann ist Euer Blutfluss normal. Ich gebe Euch die Zutatenliste, wenn Ihr es wünscht.“
Dann trat Nimue einen Schritt zurück und richtete Zeige-, Mittel- und Ringfinger ihrer rechten Hand auf Meallas Stirn, tippte sie leicht an und schloss dabei verschwörerisch die Augen. Dann, ein paar Sekunden später, öffnete sie sie wieder. „Ansonsten fehlt Euch nichts. So wie ich es spüre seid Ihr sogar eine sehr resistente und körperlich widerstandsfähige Person mit guter Konstitution.“
Die Magierin nickte der Kopfgeldjägerin zu, die Untersuchung war beendet. Mealla griff nach ihrem Beutel um wohl etwas Geld herauszuholen wobei sie schon fast panisch bei dem Gedanken an den Verlust für die Behandlung zu werden schien, doch Nimue winkte gleichmütig ab. „Behaltet Euer Geld. Immerhin habt Ihr dafür sicherlich Köpfe abhacken müssen.“ Dann wandte sie sich wieder ihrem Fruchtgetränk zu und hoffte, dass Artur es sich überlegen und in dieser Hütte das Nachtlager einrichten würde. Es war warm und trocken, eine Aussicht die man auf Fereldens Straßen nicht unbedingt haben musste.

Dieses Versteck war für Larissa eine wahre Goldgrube, im wahrsten Sinne des Wortes. Von überall her funkelten ihr Schmuck und Geschmeide entgegen, goldene Ringe blinzelte sie schelmisch an, edelsteineingefasste Diademe spiegelten sich in ihren riesigen Augen wider, fließende Ketten aus gleißendem Silber rannen ihr durch die Finger, klingelnde Münzen rutschten ihr aus den vollen Händen, fielen klirrend auf die Tischränder und rollten in den Dreck. Larissa lächelte selig angesichts dieser vielen glitzernden Sachen, hergestellt in scheinbar allen Ecken der Welt. „Wenn Mutter das sehen könnte…“, dachte sie bei sich während sie einen Amethyst von der Größe eines Vogeleis gegen das Licht einer nahen Kerze hob: „…würde sie mich sicherlich eine Närrin schimpfen.“ Larissa war jedoch nicht traurig sondern eher amüsiert während sie zurückdachte an ihre Mutter welche die Faszination der jungen Waldelfe für den „Plunder der Shemlen“ nie richtig hatte verstehen können. „Woow!“, seufzte die Elfe und schnippte eine besonders große Münze in die Luft. Dort wirbelte sie mehrfach um die eigene Achse und stürzte dann gen Erde. Doch bevor Larissa sie auffangen konnte, griff Mordred sie blitzschnell aus der Luft, grinste schelmisch und hielt Larissa das Goldstück vor die Augen. „Weißt du woher das kommt?“ „Nein“, sagte Larissa und versuchte die Münze zu schnappen, doch Mordred war schneller und zog sie weg. „Vielleicht willst du das ja auch gar nicht.“ „Gib sie mir!“, verlangte Larissa und griff erneut danach. Wieder zog Mordred sie weg. Larissa biss beleidigt die Kiefer aufeinander. Ihre dunklen Augenbrauen bildeten fast eine gerade Linie. „Na gut“, sagte Mordred angesichts des Zuckens eines Muskels an Larissas Wange und warf ihr die Münze zu. „Sie kommt nämlich aus Tevinter.“ Fast als wäre das Gold glühend heiß, ließ die Elfe die Münze zwischen ihren eine Schale bildenden Händen hindurchfallen, zog diese rasch weg als würde sie sich sonst verbrennen. Zischend fiel die Münze zu Boden, oder vielleicht bildete sich Larissa das auch nur ein. „Tevinter!“, fauchte sie und spuckte zu dem Goldstück hinunter. Mordred lächelte mit sardonischem Anflug. Larissas blassgrüne Augen funkelten ihn böse an, doch dann erweichten ihre Gesichtszüge und sie trat die Münze unter den Tisch. „Tevinter hat hier keine Macht“, fasste sie die Aktion zusammen.
Mordred untersuchte indes selbst etwas von dem Goldschmuck und den Münzen. Zwar hatte er sich nicht an dem Kampf beteiligt, aber auch er musste irgendwie über die Runden kommen und da er ja offiziell ein Mitglied der Gemeinschaft war und auch Morgana zwischen der Beute wühlte dachte er, er würde sein Glück auch einmal versuchen. Unter einem Leichentuch von Staub zog er einen ordentlichen Balken Hacksilber hervor, putzte ihn ab und legte ihn vor sich auf den Tisch. Das würde sicherlich für einige Nächte und Essen reichen. Auch wenn die Wirte heutzutage in der Regel auf Münzen aus waren, war Hacksilber ein noch immer gern gesehenes Zahlungsmittel.
„Wenn keiner es beansprucht, nehme ich das hier“, sagte er, hob den Silberklotz an und hieb ihn zweimal auf die marode Tischkante in der er beträchtliche Beulen hinterließ. Dann schaute er zu Artur hinüber: „Was Euren Plan angeht: vielleicht sollte Lady Seren die Leichen einfach verbrennen? Dann hätten wir ein Quartier für die Nacht. Aber“, er schaute pflichtschuldig zu Morgana: „…ich füge mich natürlich dem Konsens unserer erlauchten Gruppe.“

numberten
09.12.2015, 15:47
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Die Plünderung des Diebesgutes nahm einiges an Zeit in Anspruch. Nimue saß noch immer an dem langen Tisch, den Stuhl bereits angenehm warmgesessen und irgendein seltsames Fruchtgetränk zu sich nehmend. Sie beobachtete die vier Mitglieder ihrer Gruppe wie sie verschiedene Objekte aufhoben, gegen das Licht der Kerzen hielten und entweder in einen einfachen Leinensack plumpsen ließen oder sie für zu geringwertig befanden und je nach Charakter zurückstellten oder achtlos zur Seite warfen. Die Kopfgeldjägerin hingegen wandte sich, was der Magierin für derartiges Gesindel untypisch vorkam, jedoch vorerst an sie. Neben der Tatsache, dass die sonst eher pekuniär aufgerichtete Elfe sich vor der Plünderung an sie richtete, verwunderte es Nimue, dass sie überhaupt mit ihr sprach. Sollte sie die Gruppe beobachtet haben wäre ihr sicherlich aufgefallen, dass Nimue so etwas wie das fünfte Rad am Wagen war und allgemeine Abneigung genoss.
Erhaben wandte sie den schönen Hals und schaute die Elfe an, die sich ihr bis auf einen respektvollen Abstand an den Tisch getraut hatte. Das gefiel Nimue, ein wenig Wertschätzung für ihre Person. Sie sprach von einem Blutzauber, was entweder auf die zufällige Benutzung des Wortes oder zumindest einen hinreichenden Wissensstand der Elfe hindeutete. „Interessant“, dachte die Zirkelmagierin und winkte Mealla mit einer auffordernden Geste zu sich heran. Die Kopfgeldjägerin ließ ein knappes, gehorsames Nicken sehen und trat an die Magierin heran, die sich nun erhob. So im direkten Voreinander fiel Nimue auf, dass sie ein paar Finger größer war als die Elfe, was bei dem schönen Volk aber auch kaum verwunderte. Die wenigsten Elfinnen erreichten viel mehr als einen Meter siebzig. Nimue hielt die Hand vor Meallas Gesicht, so dicht, dass sie den warmen Atem der Elfe auf ihrer Hand spüren konnte. Merkwürdig parasitäre Energie kitzelte auf ihrer Haut. „Hmm“, machte Nimue, hielt die Hand vor Meallas Auge und fragte: „Darf ich?“ Die Elfe zögerte eine Sekunde, nickte dann aber. Nimue schob die Lider auseinander und betrachtete das Weiß der Augen. Dann ließ sie davon ab, zog stattdessen Meallas Ärmel etwas nach Oben und berührte die nackte Haut. Sie war wie alle Elfenhäute weich wie Seide aber dick wie Leder und ohne Haarwuchs. Ein ungutes Gefühl durchdrang Nimue dort wo sie Mealla berührte. Die Elfe emanierte tatsächlich die Nachwirkungen eines Blutzaubers, allerdings eines stümperhaft ausgeführten, wie die kaum mehr sichtbaren lilanen Adern auf der Unterseite des Unterarmes aufzeigten.
„Ihr habt Glück, Bogenschützin. Ein geübter Blutmagier hätte Euch von innen heraus verbrennen lassen in einem Augenschlag.“ Sie schaute der Elfe in die merkwürdig gefärbten Augen. Sie hatten etwas Kristallisches in dem ein wertvoller Glanz innewohnte. „Aber der Mann den Ihr mit Eurem Speer getötet habt war vermutlich nur ein Novize auf dem Gebiet. Euer Blut zirkuliert allerdings sehr schnell, was nachhaltige Schäden nach sich ziehen kann, doch gibt es Tränke dagegen. Die Zutaten sind allerdings schwer zu finden, aber meist in größeren Städten erwerbbar. Solange… Haltet still!“
Die Magierin umfasste den Unterarm nun auch mit der zweiten Hand, murmelte eine arkane Beschwörung die bläuliches Licht zwischen ihren Fingern hervorquellen ließ. Als sie die Hand wieder von Mealla nahm blieb dort ein leicht schimmernder Abdruck von Nimues rechter Hand zurück, der im Dunkeln leicht phosphoreszierte. „Ein Schutzzauber, ein Mahl, genaugenommen. Es blockiert den Blutzauber bis Ihr die Zutaten habt. Ich kann den Trank für Euch herstellen, eine einmalige Einnahme genügt dann ist Euer Blutfluss normal. Ich gebe Euch die Zutatenliste, wenn Ihr es wünscht.“
Dann trat Nimue einen Schritt zurück und richtete Zeige-, Mittel- und Ringfinger ihrer rechten Hand auf Meallas Stirn, tippte sie leicht an und schloss dabei verschwörerisch die Augen. Dann, ein paar Sekunden später, öffnete sie sie wieder. „Ansonsten fehlt Euch nichts. So wie ich es spüre seid Ihr sogar eine sehr resistente und körperlich widerstandsfähige Person mit guter Konstitution.“
Die Magierin nickte der Kopfgeldjägerin zu, die Untersuchung war beendet. Mealla griff nach ihrem Beutel um wohl etwas Geld herauszuholen wobei sie schon fast panisch bei dem Gedanken an den Verlust für die Behandlung zu werden schien, doch Nimue winkte gleichmütig ab. „Behaltet Euer Geld. Immerhin habt Ihr dafür sicherlich Köpfe abhacken müssen.“ Dann wandte sie sich wieder ihrem Fruchtgetränk zu und hoffte, dass Artur es sich überlegen und in dieser Hütte das Nachtlager einrichten würde. Es war warm und trocken, eine Aussicht die man auf Fereldens Straßen nicht unbedingt haben musste.

Dieses Versteck war für Larissa eine wahre Goldgrube, im wahrsten Sinne des Wortes. Von überall her funkelten ihr Schmuck und Geschmeide entgegen, goldene Ringe blinzelte sie schelmisch an, edelsteineingefasste Diademe spiegelten sich in ihren riesigen Augen wider, fließende Ketten aus gleißendem Silber rannen ihr durch die Finger, klingelnde Münzen rutschten ihr aus den vollen Händen, fielen klirrend auf die Tischränder und rollten in den Dreck. Larissa lächelte selig angesichts dieser vielen glitzernden Sachen, hergestellt in scheinbar allen Ecken der Welt. „Wenn Mutter das sehen könnte…“, dachte sie bei sich während sie einen Amethyst von der Größe eines Vogeleis gegen das Licht einer nahen Kerze hob: „…würde sie mich sicherlich eine Närrin schimpfen.“ Larissa war jedoch nicht traurig sondern eher amüsiert während sie zurückdachte an ihre Mutter welche die Faszination der jungen Waldelfe für den „Plunder der Shemlen“ nie richtig hatte verstehen können. „Woow!“, seufzte die Elfe und schnippte eine besonders große Münze in die Luft. Dort wirbelte sie mehrfach um die eigene Achse und stürzte dann gen Erde. Doch bevor Larissa sie auffangen konnte, griff Mordred sie blitzschnell aus der Luft, grinste schelmisch und hielt Larissa das Goldstück vor die Augen. „Weißt du woher das kommt?“ „Nein“, sagte Larissa und versuchte die Münze zu schnappen, doch Mordred war schneller und zog sie weg. „Vielleicht willst du das ja auch gar nicht.“ „Gib sie mir!“, verlangte Larissa und griff erneut danach. Wieder zog Mordred sie weg. Larissa biss beleidigt die Kiefer aufeinander. Ihre dunklen Augenbrauen bildeten fast eine gerade Linie. „Na gut“, sagte Mordred angesichts des Zuckens eines Muskels an Larissas Wange und warf ihr die Münze zu. „Sie kommt nämlich aus Tevinter.“ Fast als wäre das Gold glühend heiß, ließ die Elfe die Münze zwischen ihren eine Schale bildenden Händen hindurchfallen, zog diese rasch weg als würde sie sich sonst verbrennen. Zischend fiel die Münze zu Boden, oder vielleicht bildete sich Larissa das auch nur ein. „Tevinter!“, fauchte sie und spuckte zu dem Goldstück hinunter. Mordred lächelte mit sardonischem Anflug. Larissas blassgrüne Augen funkelten ihn böse an, doch dann erweichten ihre Gesichtszüge und sie trat die Münze unter den Tisch. „Tevinter hat hier keine Macht“, fasste sie die Aktion zusammen.
Mordred untersuchte indes selbst etwas von dem Goldschmuck und den Münzen. Zwar hatte er sich nicht an dem Kampf beteiligt, aber auch er musste irgendwie über die Runden kommen und da er ja offiziell ein Mitglied der Gemeinschaft war und auch Morgana zwischen der Beute wühlte dachte er, er würde sein Glück auch einmal versuchen. Unter einem Leichentuch von Staub zog er einen ordentlichen Balken Hacksilber hervor, putzte ihn ab und legte ihn vor sich auf den Tisch. Das würde sicherlich für einige Nächte und Essen reichen. Auch wenn die Wirte heutzutage in der Regel auf Münzen aus waren, war Hacksilber ein noch immer gern gesehenes Zahlungsmittel.
„Wenn keiner es beansprucht, nehme ich das hier“, sagte er, hob den Silberklotz an und hieb ihn zweimal auf die marode Tischkante in der er beträchtliche Beulen hinterließ. Dann schaute er zu Artur hinüber: „Was Euren Plan angeht: vielleicht sollte Lady Seren die Leichen einfach verbrennen? Dann hätten wir ein Quartier für die Nacht. Aber“, er schaute pflichtschuldig zu Morgana: „…ich füge mich natürlich dem Konsens unserer erlauchten Gruppe.“

http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Mealla_portrait.jpg

Meallas Bitte wurde gewährt und die Magierin forderte sie auf näher zu kommen. Mealla trat zufrieden näher, woraufhin sich die Magierin erhob. Die Frau war ein wenig größer als Mealla, aber wen verwunderte so etwas schon. Die Schwarzhaarige war sogar ein ganzes Stück größer als Mealla, die einzige Frau in der Gruppe die Mealla überragte war die Dalish und selbst da waren es nur ein paar Zentimeter. Die Magierin hielt knapp vor Meallas Gesicht ihre Hand vor die Elfe und betrachtete sie analytisch. Mealla nahm dies einfach mal hin und betrachtete solange die Hand vor ihrem Gesicht. Die Frau hatte sehr gepflegte Hände vor allem ihre Finger sahen frisch manikürt aus. Glatte Haut ohne Schwielen zeigten zudem das die Magierin bis auf das Heben von Büchern oder zaubern ihre Hände noch nie für etwas wirklich anstrengendes hatte benutzen müssen. Aber Magier mit Schwielen waren sowieso ein seltener Anblick.
Da die Ferndiagnose scheinbar nicht zufriedenstellend war, bat die Zauberin darum die Elfe anfassen zu dürfen. Mealla gestattete dies nach kurzem Zögern, es war wohl das erste Mal das ein Magier sie darum um Erlaubnis fragte. Da sie aber hier war um ihren Körper untersuchen zu lassen hatte sie nichts dagegen und so begann die Frau sich zuerst ihre Augen anzuschauen und dann ihren Arm zu betasten. Die Finger der Zauberin waren angenehm weich und warm und die Berührung recht angenehm, Mealla hätte schlimmeres erwartet. Die braunen Augen der Magierin taxierten die der Elfe, während sie ihr mitteilte das der Magier ein Stümper gewesen war, ihr Blut dennoch zu schnell zirkulierte. Mealla brauchte kein Beispiel dafür wie ein funktionierender Blutzauber wirkte, dass hatte sie schon mit eigenen Augen gesehen, aber die Information wie sie ihr Blut wieder heilte waren dann schon für sie von Belang. Vor allem die Tatsache das es die Zutaten nur in großen Städten gab, wobei Mealla hoffte das die Magierin mit groß den Maßstab dieses unterentwickelten Landes meinte. Während sich Mealla schon ausmalte wie sie daran kommen würde und was sie bis dahin tun musste, legte die Magierin ihren zweite Hand auf den Unterarm der Elfe, woraufhin ein bläuliches Licht erschien, welches sich angenehm anfühlte. Mealla sah interessiert zu, sie fand Magie recht interessant, auch wenn sie manchmal schrecklich sein konnte. Als die Magierin den Arm losließ blieb ein leuchtender Abdruck der Hand zurück, welcher leicht leuchtete und dann schwächer wurde. Neugierig, aber auch mit leichtem Argwohn betrachtete die Elfe den leuchtenden Abdruck auf ihrem Unteram, der wie die Zauberin erklärte ein Schutzzauber war der den Blutzauber blockierte. Mealla nickte kurz und schob dann wieder den Ärmel über den Unterarm. Das Angebot mit der Zutatenliste klang gut auch wenn sich Mealla fragte was die Magierin dafür haben wollte.
Ihr Gedanke darüber wurde allerdings unterbochen als die Magierin ihr mit geschlossenen Augen auf die Stirn tippte und sie dann zufrieden anschaute. Ansonsten war nach ihrer Aussage mit der Elfe alles in Ordnung und sie bescheinigte dieser noch eine hervorragende Konstitution. Das war nett, aber Mealla war irgendwie froh das die Magierin nicht weitere Vorteile von ihr aufzählte. Irgendwie kam Mealla bei so etwas in den Sinn, dass man sich dann als nächstes ihre Zähne ansehen und sie anpreisen würde, so wie man es auf dem Sklavenmarkt tat. Da sie das aber nicht waren und Nimue keine Magistra beim Einkaufsbummel, nickte Mealla nur freundlich und ließ ihre Hand langsam zur Geldkatze wandern. Langsam weil sie gar nicht wissen wollte wieviel die Magierin für den Schutzzauber und dann wohl später noch für eine Aushändigung der Liste verlangen würde. Das hätte sie wohl noch vorher nachfragen sollen, denn jetzt hatte sie die Dienste schon in Anspruch genommen. Ihr Geldbeutel war zwar zur Zeit nicht leer, aber prall gefüllt war nun auch nicht. Neben der Belohnung des letzten Auftrages tummelten sich darin nur noch ein paar orlaisianische Royals und sogar noch zwei Andris aus Antiva. Bevor sich Mealla jedoch Gedanken machen musste, ob die Magierin sich wohl bis zur Auszahlung des Kopfgeldes vertrösten lassen würde, winkte diese gönnerhaft ab und meinte das die Elfe nicht zahlen musste. Mealla ignorierte den Seitenhieb gegenüber ihrem Gewerbe und hob leicht verdutzt eine Augenbraue. Eine Magierin die etwas ohne Gegenleistung tat sah man nun wirklich nicht sehr oft. Die Zauberin hatte sich schon abgewandt und widmete sich lieber wieder ihrem Getränk.
"Nun in dem Fall, danke ich euch vielmals.", sagte die Elfe zu der Magierin und lächelte erfreut. Ihr Dank war ehrlich, auch wenn bei ihr im Hinterkopf die Szene mitschwang, wo sich die Magierin wegen mangelndem Dankes beschwert hatte. Mealla wusste nicht was für eine Vereinbarung diese Gruppe hatte, aber da die Magierin ihr geholfen hatte war ein Dank allemal angebracht. Anschließend beschloß sie sich zu den anderen vier zu gesellen, denn inzwischen hatte sogar der Antivaner begonnen Anspruch an der Beute zu vermelden, obwohl er ja keinen Fingerschlag getan hatte. Für einen reichen antivanischen Lord war das in Meallas Augen recht ungebührlich, allerdings waren die Antivaner auch ein gieriger Menschenschlag und vermutlich deswegen auch so gute Händler. Letzendlich bekam ja sogar die Kräuterfrau ein Viertel des Kopfgeldes und das obwohl sie auch nichts dazu beigetragen hatte. Im Nachhinein war Meallas Angebot mit den Dritteln absolut berechtigt gewesen. Jammern nützte in diesem Fall jedoch nichts und wenn Mealla eine Vereinbarung getroffen hatte hielt sie sich auch daran.

Artur durchstöberte gerade ein paar recht fein gearbeitete Schmuckstücke, welche die Banditen vermutlich irgendwelchen Händlerfrauen von den toten Körpern geklaubt hatten. Letztendlich war dies alles Blutgold, aber welches Gold war dies im Söldnergewerbe nicht ? Sogar der Antivaner mit seiner hohen Auffassung von Ehre und ritterlichen Idealen schien verinnerlicht zu haben das tote keine Verwendung für weltliche Güter hatten und reklamierte seinen Anspruch auf einen Barren Bruchsilber. Vermutlich hing das auch damit zusammen das sich sein Vermögen in letzter Zeit aus seiner Reichweite bewegt hatte, aber Artur hatte nichts dagegen wenn er sich ein wenig der Beute einverleibte. Immerhin war dies unerwarteter Gewinn also wozu knauserig sein. Dann wandte sich der Antivaner ihm zu und sprach ihn nochmal wegen dem weiteren Vorgehen an. Scheinbar schien ihm die Hütte als zu verlockender Lagerplatz und so schlug er vor die Leichen einfach von der Magierin verbrennen zu lassen. Kein schlechter Gedanke sofern diese sich dazu bereiterklärte. Nach dem letztem Kommentar war er sich über die Bereitschaft der Zauberin irgendwelche Dinge zu tun nicht allzu sicher. Was im Normallfall kein Problem war, aber durch die Anwesenheit der Kopfgeldjägerin fiel Morgana als Ersatz aus.
"Nun sofern ihr mir dann nachher dabei helft die Leichen zusammenzusuchen und sie zu stapeln. Denn auch wenn sie uns bei dem Feuer hilft, so denke ich kaum das sie über das Schlachtfeld läuft und sie einzeln verbrennt. Ansonsten habt ihr Recht ohne die Leichen spricht nichts gegen die Hütte als Lagerplatz.", antwortete Artur während er ein kleines Säckchen mit ungeschliffenen Diamanten anhob. Er hatte nichts gegen die Jagdhütte, nur würde er nicht nachher alleine alle Leichen zusammensuchen.
"Bevor ihr irgendwelche Leichenfeuer anzündet, wäre es sehr nett wenn ihr mich vorher meine Pfeile einsammeln lasst. Außerdem würde ich mit gerne noch die Skalps holen, bevor sie mit verbrennen. Auch wenn ich nicht unbedingt viel von dieser Art von Nachweis halte, so kann ich es mir leider nicht leisten Geld zu verbrennen.", meldete sich Mealla von der Seite, die gerade dazugetreten war und das Gesprächsthema mitbekommen hatte. Sie praktizierte nicht häufig das skalpieren, in den meisten Ländern gab es so etwas nicht. In Tevinter war es eher unüblich, immerhin wollte man Sklaven lebendig zurückhaben. Verbrecher hatte sie dort keine gejagt, schließlich war sie damals noch nicht Kopfgeldjägerin gewesen. Skalpieren schien hier in Ferelden aber mehr verbreitet zu sein, immerhin war es einfacher als Köpfe zu transportieren. Als Kopfgeldjägerin durfte man sich sowieso nicht zu fein sein irgendetwas abzuschneiden.
"Wenn das erledigt ist, helfe ich euch natürlich die Leichen zusammenzutragen.", fügte sie noch entgegenkommend hinzu, bevor sie sich dann auch der herumliegenden Beute widmete.

Morgana stöberte halbinteressiert durch die herumliegenden Kostbarkeiten. Im Gegensatz zu Larissa die mit großer Begeisterung herumstöberte konnte sie keinen großen Enthusiasmus dabei entwickeln. Letztendlich war es nur profaner Schmuck, gefleddert von Leichen oder Ochsenkarren geraubt. Sie hatte keine Geldprobleme oder so einen großen Schmuckfimmel wie ihre Freundin. Trotzdem konnte es nicht schaden sich umzusehen, vielleicht entdeckte sie ja trotzdem etwas hübsches, außerdem konnte man nie wissen ob man nicht aufeinmal eine kostspielige Investition tätigen musste. Arkane Gegenstände waren sehr selten zu finden,aber wenn doch dann waren sie oft unverschämt teuer. Zwischen all den Gegenständen entdeckte sie einen kleinen silbern glänzenden Gegenstand,den sie zwischen ein paar Statuen aus Obsidian hervorzug. Es war ein kleiner Spiralring aus Silber in dem winzige blaue Saphire eingefasst waren. Sehr dünn aber hübsch anzusehen, Morgana steckte ihn an ihren linken Ringfinger und stellte fest das er hervorragend passte. Er sah weder plump aus, noch protzig, mehr wie eine Art Silberfaden der sich um ihren Finger gelegt hatte und zwischendurch blau schimmerte. Die Hexe beschloss ihn für das erste zu behalten, falls er ihr hinterher nicht mehr gefiel, konnte sie ihn ja immer noch verkaufen. Ihr Blick fiel nun auf ein paar der verzierten Bücher, von denen sie eines aufschlug. Allerdings beschäftigte es sich mit irgendwelchen Grundlagen der höfischen Etikette und auch wenn die Abbildungen reich verziert und detailliert zeigten wie man einen Knicks ausführte, so war es für Morgana sehr uninteressant. Auch die anderen Büchern beschäftigten sich mehr mit weltlichen und religiösen Dingen, also nichts in ihrem Interesse. Es wäre ja auch zu schön durch Zufall auf arkane Literatur zu stoßen.

Meallla ließ ihr geübtes Auge über den Plunder fahren und es Ausschau nach Preziosen halten. Tatsächlich hatten die Söldner sich noch nicht alles unter die gierigen Finger gerissen. Höchst anständig von ihnen aber vielleicht waren der eine oder die andere von der Anzahl so geblendet gewesen das sie nicht wussten was sie mitnehmen wollten. Mealla ließ etwas goldenes unter einem Tisch glänzen und kniete sich um es aufzuheben. Es war eine Goldmünze die der tevinteranische Drache zierte. Ein tevinteranischer Golddrache hier im Süden, das war unerwartet und zudem noch ein neuer, denn er zeigte das Antlitz des aktuellen Archon. Auf jedenfall soweit Meallas Kenntisse der Politik noch aktuell waren. Gemischte Gefühle durchfuhren sie beim Anblick des Drachen der auch ihre Schulter zierte. Dann zuckte sie mit den Schultern und steckte die Münze ein. Es war Gold und das wurde überall gern gesehen. Zudem hatten die tevinteranischen Münzen auch einen größeres Gewicht und damit mehr Karat. Noch war das Reich nicht dazu übergegangen ihre Münzen mit Blei zu verfälschen. In einem kleinen Lederbeutel entdeckte die Elfe dann noch verschiedene andere Münzen, viele aus Silber, aber auch ein paar aus Gold. Mealla machte sich keine großen Umstände und schüttete den Inhalt einfach in ihre Geldkatze.
Von den Gemälden und Statuen hielt sie Abstand die würden eine Reise eh nicht überleben, es sei denn sie würde nach Amaranthine zurückreisen, denn Highever lag noch eine ganze Strecke entfernt und vorher würde es keinen Kunstliebhaber geben.

Nachdem das Plündern beendet war und die gewünschten Objekte beansprucht oder in eine Ecke gestellt worden war, trat ein Teil der Gruppe aus der Hütte hervor. Mealla trat an den Leichnam des Magiers der dicht vorm Eingang lag und zog ihren Speer hinaus, welcher ein schmatzendes Geräusch von sich gab. Dann hob sie ihren Silberitpfeil auf der im Dreck lag. Nicht das er auf einmal noch wegkam denn er war vermutlich mehr Wert als der Inhalt ihres Geldbeutels. Artur betrachtete den Leichnam des Magiers nachdenklich.
"Falls ihr darüber nachdenkt ihn mitzunehmen so kann ich euch sagen, das die Templer kein Geld für ihn zahlen werden, dass einzige was ihr dafür bedankt ist der Dank des Erbauers. Ob ihr dafür einen schon bald stinkenden Leichnam mitnehmen wollt, bleibt euch überlassen. Wo liegt eigentlich der Kopf des Kuhmenschen ?", sprach ihn Mealla an die seinen Gedankengang erraten hatte.
"Dort hinten. Wieso ?", fragte er leicht misstrauisch. Nicht das sich die Elfe nachher mit dem Kopf aus dem Staub machte.
"Ich wollte es nur wissen damit ich später noch einbalsamieren kann, ansonsten ist er unter Umständen bis zur Ankunft bei der nächsten Garnision verfault. Ich kümmere mich darum sobald wir das mit den Leichen erledigt haben.", erklärte sie dem Ritter freundlich. Sie hatte verschiedene Methoden um Körperteile länger haltbar zu machen, viele waren von den Mortalitasi aus Nevarra welche Meister der Leichenkonversierung waren. Über verschiedende Quellen konnte man an die Rezepte für Balsame und Flüssigkeiten kommen.
Als erstes begann die Elfe jedoch ihren Bogen zu bergen welcher immer noch im Dreck lag. Vorsichtig hob sie ihn auf und wischte den Dreck ab. Nachher würde sie ihn erstmal gründlich reinigen und einölen müssen. Er hatte für heute sein Werk erfüllt.

Artur dachte über die Worte der Elfe nach und vermutete das sie Recht hatte, Templer waren ein Fall für sich, hervorragende Kämpfer aber mit oft festgefahrenen Verhaltensweisen die auf ihrem Kodex beruhten. Die Magierjagd sahen sie als Dienst am Erbauer und zum Schutz des Volkes. Und normalerweise duldeten sie keine Einmischungen in Angelegenheiten des Ordens. Den Leichnam mitnehmen würde wohl den Aufwand nicht lohnen. Stattdessen begann der Ritter den Schädel des Qunari zu holen. Dieser wog schwer und Artur hob ihn am Horn hoch und schleppte ihn zu einem Holztisch wo er ihn ablegte. Sollte sich die Elfe nachher unter Beobachtung darum kümmern, was Köpfe anging hatte sie vermutlich mehr Erfahrung.

Mealla beschloss sich um die lästigen Pflichten zu kümmern und holte zunächst einen Strick von ihrem Pferd, dann begab sie sich zu der ersten Leiche die ihren Pfeil trug. Zuerst schnitt sie Pfeil aus dem Fleisch und betrachtete ihn skeptisch. Wenn er noch in Ordnung war konnte sie ihn weiterbenutzen, beim geringsten Makel jedoch würde sie nur die Pfeilspitze mitnehmen. Ein paar Schäfte und Federn hatte sie noch in den Satteltaschen. Dieser war jedoch in Ordnung das Opfer war direkt gestorben und hatte nicht durch irgendwelche Zuckungen den Schaft beschädigt. Nachdem das erledigt war, nahm sie ihr Messer und schnitt mit der Klinge kreisförmig an der Kopfhaut der Leiche ein, bis diese sich vom Schädel löste. Blut tropfte von dem blutigen Beweis herab den Mealla mit einem Knoten an den mitgebrachten Strick knotete und dann weiter zu der nächsten Leiche ging die sie getötet hatte. Es war ein blutiges Geschäft aber dummerweise bekam sie ohne die Skalps auch kein Geld. Zumindestens hatte man ihr bisher noch nie etwas auf Ehrenwort gezahlt.

Shepard Commander
09.12.2015, 21:23
http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Mealla_portrait.jpg

Meallas Bitte wurde gewährt und die Magierin forderte sie auf näher zu kommen. Mealla trat zufrieden näher, woraufhin sich die Magierin erhob. Die Frau war ein wenig größer als Mealla, aber wen verwunderte so etwas schon. Die Schwarzhaarige war sogar ein ganzes Stück größer als Mealla, die einzige Frau in der Gruppe die Mealla überragte war die Dalish und selbst da waren es nur ein paar Zentimeter. Die Magierin hielt knapp vor Meallas Gesicht ihre Hand vor die Elfe und betrachtete sie analytisch. Mealla nahm dies einfach mal hin und betrachtete solange die Hand vor ihrem Gesicht. Die Frau hatte sehr gepflegte Hände vor allem ihre Finger sahen frisch manikürt aus. Glatte Haut ohne Schwielen zeigten zudem das die Magierin bis auf das Heben von Büchern oder zaubern ihre Hände noch nie für etwas wirklich anstrengendes hatte benutzen müssen. Aber Magier mit Schwielen waren sowieso ein seltener Anblick.
Da die Ferndiagnose scheinbar nicht zufriedenstellend war, bat die Zauberin darum die Elfe anfassen zu dürfen. Mealla gestattete dies nach kurzem Zögern, es war wohl das erste Mal das ein Magier sie darum um Erlaubnis fragte. Da sie aber hier war um ihren Körper untersuchen zu lassen hatte sie nichts dagegen und so begann die Frau sich zuerst ihre Augen anzuschauen und dann ihren Arm zu betasten. Die Finger der Zauberin waren angenehm weich und warm und die Berührung recht angenehm, Mealla hätte schlimmeres erwartet. Die braunen Augen der Magierin taxierten die der Elfe, während sie ihr mitteilte das der Magier ein Stümper gewesen war, ihr Blut dennoch zu schnell zirkulierte. Mealla brauchte kein Beispiel dafür wie ein funktionierender Blutzauber wirkte, dass hatte sie schon mit eigenen Augen gesehen, aber die Information wie sie ihr Blut wieder heilte waren dann schon für sie von Belang. Vor allem die Tatsache das es die Zutaten nur in großen Städten gab, wobei Mealla hoffte das die Magierin mit groß den Maßstab dieses unterentwickelten Landes meinte. Während sich Mealla schon ausmalte wie sie daran kommen würde und was sie bis dahin tun musste, legte die Magierin ihren zweite Hand auf den Unterarm der Elfe, woraufhin ein bläuliches Licht erschien, welches sich angenehm anfühlte. Mealla sah interessiert zu, sie fand Magie recht interessant, auch wenn sie manchmal schrecklich sein konnte. Als die Magierin den Arm losließ blieb ein leuchtender Abdruck der Hand zurück, welcher leicht leuchtete und dann schwächer wurde. Neugierig, aber auch mit leichtem Argwohn betrachtete die Elfe den leuchtenden Abdruck auf ihrem Unteram, der wie die Zauberin erklärte ein Schutzzauber war der den Blutzauber blockierte. Mealla nickte kurz und schob dann wieder den Ärmel über den Unterarm. Das Angebot mit der Zutatenliste klang gut auch wenn sich Mealla fragte was die Magierin dafür haben wollte.
Ihr Gedanke darüber wurde allerdings unterbochen als die Magierin ihr mit geschlossenen Augen auf die Stirn tippte und sie dann zufrieden anschaute. Ansonsten war nach ihrer Aussage mit der Elfe alles in Ordnung und sie bescheinigte dieser noch eine hervorragende Konstitution. Das war nett, aber Mealla war irgendwie froh das die Magierin nicht weitere Vorteile von ihr aufzählte. Irgendwie kam Mealla bei so etwas in den Sinn, dass man sich dann als nächstes ihre Zähne ansehen und sie anpreisen würde, so wie man es auf dem Sklavenmarkt tat. Da sie das aber nicht waren und Nimue keine Magistra beim Einkaufsbummel, nickte Mealla nur freundlich und ließ ihre Hand langsam zur Geldkatze wandern. Langsam weil sie gar nicht wissen wollte wieviel die Magierin für den Schutzzauber und dann wohl später noch für eine Aushändigung der Liste verlangen würde. Das hätte sie wohl noch vorher nachfragen sollen, denn jetzt hatte sie die Dienste schon in Anspruch genommen. Ihr Geldbeutel war zwar zur Zeit nicht leer, aber prall gefüllt war nun auch nicht. Neben der Belohnung des letzten Auftrages tummelten sich darin nur noch ein paar orlaisianische Royals und sogar noch zwei Andris aus Antiva. Bevor sich Mealla jedoch Gedanken machen musste, ob die Magierin sich wohl bis zur Auszahlung des Kopfgeldes vertrösten lassen würde, winkte diese gönnerhaft ab und meinte das die Elfe nicht zahlen musste. Mealla ignorierte den Seitenhieb gegenüber ihrem Gewerbe und hob leicht verdutzt eine Augenbraue. Eine Magierin die etwas ohne Gegenleistung tat sah man nun wirklich nicht sehr oft. Die Zauberin hatte sich schon abgewandt und widmete sich lieber wieder ihrem Getränk.
"Nun in dem Fall, danke ich euch vielmals.", sagte die Elfe zu der Magierin und lächelte erfreut. Ihr Dank war ehrlich, auch wenn bei ihr im Hinterkopf die Szene mitschwang, wo sich die Magierin wegen mangelndem Dankes beschwert hatte. Mealla wusste nicht was für eine Vereinbarung diese Gruppe hatte, aber da die Magierin ihr geholfen hatte war ein Dank allemal angebracht. Anschließend beschloß sie sich zu den anderen vier zu gesellen, denn inzwischen hatte sogar der Antivaner begonnen Anspruch an der Beute zu vermelden, obwohl er ja keinen Fingerschlag getan hatte. Für einen reichen antivanischen Lord war das in Meallas Augen recht ungebührlich, allerdings waren die Antivaner auch ein gieriger Menschenschlag und vermutlich deswegen auch so gute Händler. Letzendlich bekam ja sogar die Kräuterfrau ein Viertel des Kopfgeldes und das obwohl sie auch nichts dazu beigetragen hatte. Im Nachhinein war Meallas Angebot mit den Dritteln absolut berechtigt gewesen. Jammern nützte in diesem Fall jedoch nichts und wenn Mealla eine Vereinbarung getroffen hatte hielt sie sich auch daran.

Artur durchstöberte gerade ein paar recht fein gearbeitete Schmuckstücke, welche die Banditen vermutlich irgendwelchen Händlerfrauen von den toten Körpern geklaubt hatten. Letztendlich war dies alles Blutgold, aber welches Gold war dies im Söldnergewerbe nicht ? Sogar der Antivaner mit seiner hohen Auffassung von Ehre und ritterlichen Idealen schien verinnerlicht zu haben das tote keine Verwendung für weltliche Güter hatten und reklamierte seinen Anspruch auf einen Barren Bruchsilber. Vermutlich hing das auch damit zusammen das sich sein Vermögen in letzter Zeit aus seiner Reichweite bewegt hatte, aber Artur hatte nichts dagegen wenn er sich ein wenig der Beute einverleibte. Immerhin war dies unerwarteter Gewinn also wozu knauserig sein. Dann wandte sich der Antivaner ihm zu und sprach ihn nochmal wegen dem weiteren Vorgehen an. Scheinbar schien ihm die Hütte als zu verlockender Lagerplatz und so schlug er vor die Leichen einfach von der Magierin verbrennen zu lassen. Kein schlechter Gedanke sofern diese sich dazu bereiterklärte. Nach dem letztem Kommentar war er sich über die Bereitschaft der Zauberin irgendwelche Dinge zu tun nicht allzu sicher. Was im Normallfall kein Problem war, aber durch die Anwesenheit der Kopfgeldjägerin fiel Morgana als Ersatz aus.
"Nun sofern ihr mir dann nachher dabei helft die Leichen zusammenzusuchen und sie zu stapeln. Denn auch wenn sie uns bei dem Feuer hilft, so denke ich kaum das sie über das Schlachtfeld läuft und sie einzeln verbrennt. Ansonsten habt ihr Recht ohne die Leichen spricht nichts gegen die Hütte als Lagerplatz.", antwortete Artur während er ein kleines Säckchen mit ungeschliffenen Diamanten anhob. Er hatte nichts gegen die Jagdhütte, nur würde er nicht nachher alleine alle Leichen zusammensuchen.
"Bevor ihr irgendwelche Leichenfeuer anzündet, wäre es sehr nett wenn ihr mich vorher meine Pfeile einsammeln lasst. Außerdem würde ich mit gerne noch die Skalps holen, bevor sie mit verbrennen. Auch wenn ich nicht unbedingt viel von dieser Art von Nachweis halte, so kann ich es mir leider nicht leisten Geld zu verbrennen.", meldete sich Mealla von der Seite, die gerade dazugetreten war und das Gesprächsthema mitbekommen hatte. Sie praktizierte nicht häufig das skalpieren, in den meisten Ländern gab es so etwas nicht. In Tevinter war es eher unüblich, immerhin wollte man Sklaven lebendig zurückhaben. Verbrecher hatte sie dort keine gejagt, schließlich war sie damals noch nicht Kopfgeldjägerin gewesen. Skalpieren schien hier in Ferelden aber mehr verbreitet zu sein, immerhin war es einfacher als Köpfe zu transportieren. Als Kopfgeldjägerin durfte man sich sowieso nicht zu fein sein irgendetwas abzuschneiden.
"Wenn das erledigt ist, helfe ich euch natürlich die Leichen zusammenzutragen.", fügte sie noch entgegenkommend hinzu, bevor sie sich dann auch der herumliegenden Beute widmete.

Morgana stöberte halbinteressiert durch die herumliegenden Kostbarkeiten. Im Gegensatz zu Larissa die mit großer Begeisterung herumstöberte konnte sie keinen großen Enthusiasmus dabei entwickeln. Letztendlich war es nur profaner Schmuck, gefleddert von Leichen oder Ochsenkarren geraubt. Sie hatte keine Geldprobleme oder so einen großen Schmuckfimmel wie ihre Freundin. Trotzdem konnte es nicht schaden sich umzusehen, vielleicht entdeckte sie ja trotzdem etwas hübsches, außerdem konnte man nie wissen ob man nicht aufeinmal eine kostspielige Investition tätigen musste. Arkane Gegenstände waren sehr selten zu finden,aber wenn doch dann waren sie oft unverschämt teuer. Zwischen all den Gegenständen entdeckte sie einen kleinen silbern glänzenden Gegenstand,den sie zwischen ein paar Statuen aus Obsidian hervorzug. Es war ein kleiner Spiralring aus Silber in dem winzige blaue Saphire eingefasst waren. Sehr dünn aber hübsch anzusehen, Morgana steckte ihn an ihren linken Ringfinger und stellte fest das er hervorragend passte. Er sah weder plump aus, noch protzig, mehr wie eine Art Silberfaden der sich um ihren Finger gelegt hatte und zwischendurch blau schimmerte. Die Hexe beschloss ihn für das erste zu behalten, falls er ihr hinterher nicht mehr gefiel, konnte sie ihn ja immer noch verkaufen. Ihr Blick fiel nun auf ein paar der verzierten Bücher, von denen sie eines aufschlug. Allerdings beschäftigte es sich mit irgendwelchen Grundlagen der höfischen Etikette und auch wenn die Abbildungen reich verziert und detailliert zeigten wie man einen Knicks ausführte, so war es für Morgana sehr uninteressant. Auch die anderen Büchern beschäftigten sich mehr mit weltlichen und religiösen Dingen, also nichts in ihrem Interesse. Es wäre ja auch zu schön durch Zufall auf arkane Literatur zu stoßen.

Meallla ließ ihr geübtes Auge über den Plunder fahren und es Ausschau nach Preziosen halten. Tatsächlich hatten die Söldner sich noch nicht alles unter die gierigen Finger gerissen. Höchst anständig von ihnen aber vielleicht waren der eine oder die andere von der Anzahl so geblendet gewesen das sie nicht wussten was sie mitnehmen wollten. Mealla ließ etwas goldenes unter einem Tisch glänzen und kniete sich um es aufzuheben. Es war eine Goldmünze die der tevinteranische Drache zierte. Ein tevinteranischer Golddrache hier im Süden, das war unerwartet und zudem noch ein neuer, denn er zeigte das Antlitz des aktuellen Archon. Auf jedenfall soweit Meallas Kenntisse der Politik noch aktuell waren. Gemischte Gefühle durchfuhren sie beim Anblick des Drachen der auch ihre Schulter zierte. Dann zuckte sie mit den Schultern und steckte die Münze ein. Es war Gold und das wurde überall gern gesehen. Zudem hatten die tevinteranischen Münzen auch einen größeres Gewicht und damit mehr Karat. Noch war das Reich nicht dazu übergegangen ihre Münzen mit Blei zu verfälschen. In einem kleinen Lederbeutel entdeckte die Elfe dann noch verschiedene andere Münzen, viele aus Silber, aber auch ein paar aus Gold. Mealla machte sich keine großen Umstände und schüttete den Inhalt einfach in ihre Geldkatze.
Von den Gemälden und Statuen hielt sie Abstand die würden eine Reise eh nicht überleben, es sei denn sie würde nach Amaranthine zurückreisen, denn Highever lag noch eine ganze Strecke entfernt und vorher würde es keinen Kunstliebhaber geben.

Nachdem das Plündern beendet war und die gewünschten Objekte beansprucht oder in eine Ecke gestellt worden war, trat ein Teil der Gruppe aus der Hütte hervor. Mealla trat an den Leichnam des Magiers der dicht vorm Eingang lag und zog ihren Speer hinaus, welcher ein schmatzendes Geräusch von sich gab. Dann hob sie ihren Silberitpfeil auf der im Dreck lag. Nicht das er auf einmal noch wegkam denn er war vermutlich mehr Wert als der Inhalt ihres Geldbeutels. Artur betrachtete den Leichnam des Magiers nachdenklich.
"Falls ihr darüber nachdenkt ihn mitzunehmen so kann ich euch sagen, das die Templer kein Geld für ihn zahlen werden, dass einzige was ihr dafür bedankt ist der Dank des Erbauers. Ob ihr dafür einen schon bald stinkenden Leichnam mitnehmen wollt, bleibt euch überlassen. Wo liegt eigentlich der Kopf des Kuhmenschen ?", sprach ihn Mealla an die seinen Gedankengang erraten hatte.
"Dort hinten. Wieso ?", fragte er leicht misstrauisch. Nicht das sich die Elfe nachher mit dem Kopf aus dem Staub machte.
"Ich wollte es nur wissen damit ich später noch einbalsamieren kann, ansonsten ist er unter Umständen bis zur Ankunft bei der nächsten Garnision verfault. Ich kümmere mich darum sobald wir das mit den Leichen erledigt haben.", erklärte sie dem Ritter freundlich. Sie hatte verschiedene Methoden um Körperteile länger haltbar zu machen, viele waren von den Mortalitasi aus Nevarra welche Meister der Leichenkonversierung waren. Über verschiedende Quellen konnte man an die Rezepte für Balsame und Flüssigkeiten kommen.
Als erstes begann die Elfe jedoch ihren Bogen zu bergen welcher immer noch im Dreck lag. Vorsichtig hob sie ihn auf und wischte den Dreck ab. Nachher würde sie ihn erstmal gründlich reinigen und einölen müssen. Er hatte für heute sein Werk erfüllt.

Artur dachte über die Worte der Elfe nach und vermutete das sie Recht hatte, Templer waren ein Fall für sich, hervorragende Kämpfer aber mit oft festgefahrenen Verhaltensweisen die auf ihrem Kodex beruhten. Die Magierjagd sahen sie als Dienst am Erbauer und zum Schutz des Volkes. Und normalerweise duldeten sie keine Einmischungen in Angelegenheiten des Ordens. Den Leichnam mitnehmen würde wohl den Aufwand nicht lohnen. Stattdessen begann der Ritter den Schädel des Qunari zu holen. Dieser wog schwer und Artur hob ihn am Horn hoch und schleppte ihn zu einem Holztisch wo er ihn ablegte. Sollte sich die Elfe nachher unter Beobachtung darum kümmern, was Köpfe anging hatte sie vermutlich mehr Erfahrung.

Mealla beschloss sich um die lästigen Pflichten zu kümmern und holte zunächst einen Strick von ihrem Pferd, dann begab sie sich zu der ersten Leiche die ihren Pfeil trug. Zuerst schnitt sie Pfeil aus dem Fleisch und betrachtete ihn skeptisch. Wenn er noch in Ordnung war konnte sie ihn weiterbenutzen, beim geringsten Makel jedoch würde sie nur die Pfeilspitze mitnehmen. Ein paar Schäfte und Federn hatte sie noch in den Satteltaschen. Dieser war jedoch in Ordnung das Opfer war direkt gestorben und hatte nicht durch irgendwelche Zuckungen den Schaft beschädigt. Nachdem das erledigt war, nahm sie ihr Messer und schnitt mit der Klinge kreisförmig an der Kopfhaut der Leiche ein, bis diese sich vom Schädel löste. Blut tropfte von dem blutigen Beweis herab den Mealla mit einem Knoten an den mitgebrachten Strick knotete und dann weiter zu der nächsten Leiche ging die sie getötet hatte. Es war ein blutiges Geschäft aber dummerweise bekam sie ohne die Skalps auch kein Geld. Zumindestens hatte man ihr bisher noch nie etwas auf Ehrenwort gezahlt.


http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/W4DL88qY39Eg1V9mordred_klein.png & http://upload.worldofplayers.de/files10/nimue_klein.jpg

Flugs schnitt die kurze Klinge durch Haut und Haar, trennte Fasern zu blutigen Rissen und die auf dem blanken Schädel liegende Kopfhaut von dem Knochen darunter. Mit einem kurzen kräftigen Ruck riss Mealla die Trophäe hinunter und richtete sich zufrieden auf. Außer ihr waren eigentlich alle außer Nimue aus der Hütte getreten. Mordred beobachtete das Schauspiel mit empört wehschnellender Miene, Larissa hingegen war zutiefst interessiert an der Technik. Nicht nur, dass Menschen so einfach zu töten waren wie Tiere, scheinbar behandelte man sie danach auch so. Sie wurden offenbar gehäutet und konserviert, dich aß man sie vermutlich nicht. Oder? Sie warf einen prüfenden Blick zu Morgana, deren Gesicht versteinert wirkte. Lieber nicht fragen. Schließlich löste sie ihren Dolch von dem Gürtel und trat an einen der von ihr erschossenen Männer heran, besah sich erst den Pfeil und zog ihn mit einem Fuß auf den Kadaver gestemmt heraus. Mit saugendem Geräusch glitt der Pfeil aus seinem Leichenschmaus heraus. Larissa hielt die Spitze gegen das Licht der langsam vergehenden Sonne, dann wischte sie den Pfeil an dem Toten ab. Sie würde ihn waschen, dann wäre er wieder brauchbar. Es war einer der guten Elfenpfeile nicht die grobe Arbeit der Brut. Diese Art von Pfeilen würde sie zurücklassen und vielleicht sogar ihre noch im Köcher befindlichen gegen die der Menschenbanditen eintauschen. Jetzt aber schaute sie zu Mealla die sich unweit ihrer Position dem zweiten Opfer zuwandte. Sie studierte deren Technik und setzte den krummen Dolch dann ebenfalls an der Stirn an, ritzte die Schneide unter leichtem Reiben in die Haut, überwand den aufkommenden Ekel und begann Mealla gleich die Haare von dem Schädel zu trennen. Es war tatsächlich leichter als das Häuten eines Hasen, wenn man dabei auch nicht auf die groteske Parodie eines menschlichen Wesens schauen durfte. Die Elfe war jedoch von Natur aus geschickt in solchen Dingen und so ging die Skalpierung fix von dannen. Arturs Gesichtsausdruck war wie immer schwer zu deuten, doch auch er würde sich dieser unschönen Arbeit widmen müssen wenn er sein Skalpgeld sehen wollte.

Artur und Mordred waren zu gleichen Teilen verwundert mit welcher Routine die jüngere Elfe dem Beispiel der Kopfgeldjägerin folgte. Mordred weil er Larissa nie für eine Elfe gehalten hatte, die Menschen skalpiert, Artur vermutlich weil es nicht zu seiner naiven Larissa passen wollte. Ein Lernprozess, der einher ging mit dem Töten. Die beiden Männer beschlossen dann aber die Leichen zusammenzusuchen ehe Mealla und Larissa allen die Haare entfernt hatten und sie nachher bluttropfende Halbgesichter zusammenschickten mussten. Sollten die Elfen doch in einem Leichenstapel nach ihren Skalps wühlen. Mordred hatte zwar eigentlich auch keine Lust die Toten anzufassen, geschweige denn zu tragen da manche von ihnen sehr beleibt waren, doch blieb ihm keine andere Wahl wenn er die Nacht in der warmen Hütte und nicht unter freiem Himmel schlafen wollte. Und obwohl Artur ihn einmal mehr mit dem „Glaubt mir es ist keinerlei Triumph dabei auf dem Feld des Sieges zu nächtigen, es stinkt einfach nur.“-Argument gekommen und ihn somit einmal mehr als feinen Pingel denunziert hatte, der von Schlachten und Verderben keine Ahnung hatte, wusste Mordred durchaus wie ein Feld der Ehre, bestellt und geerntet vom Tod persönlich, aussah. Er hatte vier Jahre gegen die Qunari gekämpft und sich auch in zahlreichen anderen Schlachten befunden, wenn auch nie an der Frontlinie oder direkt im Schildwall. Das würde er Artur allerdings nicht erzählen. Nein, er sagte sogar rein gar nichts sondern half nur, nachdem er sich von einem Toten dicke Holzhackerhandschuhe aus dem Gürtel geliehen hatte, die Leichen in die Mitte des Platzes zu schaffen wo die Gefahr eines übergreifenden Feuers kaum vorhanden war da rundherum alles aus toter Erde bestand. Es dauerte eine ganze Weile in der der Antivaner merklich zu schwitzen begann, doch bald halfen auch Mealla und Larissa mit. Sie hatten vermutlich selbige Einsicht wie Mordred und würden mit dem Skalpieren erst später fortfahren. Nun zerrte jede der Elfen, voneinander getrennt, einen Leichnam heran. Larissas hatte ein Stein als Gesicht und Meallas war jene unglücksselige Person die als abschreckende Dekoration an die Hauswand genagelt worden war. Da Nimue noch immer nicht aus der Hütte gekommen war schaute Mordred zu Artur, wischte sich die Stirn und sagte ohne weitere Erklärungen: „Ich rede mit ihr.“ Vermutlich konnte er von allen Mitgliedern der Gruppe noch am besten. Also betrat er die Hütte alleine, ließ Larissa und Mealla wieder ihr Werk aufnehmen, Artur verschnaufen und Morgana missmutig dreinblicken. Nimue saß auf dem Stuhl der einst der Thron des Räuberhauptmannes gewesen sah. Eine gewisse Eleganz konnte man der Magierin nicht absprechen wie sie dort erhaben auf den mit Pelzen und Fellen ausgelegten Thron saß, den Rücken durchgestreckt, eine gerade disziplinierte Haltung wahrend als würde sie sich nicht in einer leeren Räuberhütte sondern einem vollen Thronsaal befinden. Als Mordred eintrat lag ihr Blick auf dem Ende der Tafel und ein paar Augenblicke schien es dem Antivaner so als würde sie ihre Lippen bewegen und mit jemandem sprechen. Doch niemand außer ihr war in der Hütte, sodass Mordred es entweder auf Einbildung oder den Versuch der Magierin schob einen Gestand per Gedankenkraft von der Tafel zu sich zu ziehen. Ein leises, unterschwelliges, transzendentes Flüstern erfüllte den Raum doch es riss Augenblick ab, als Nimue Mordred erkannte. Dieser lächelte einnehmend und neigte respektvoll den Kopf.
„Lady Seren, kommt heraus und helft uns!“, sagte er freundlich aber mit diesem bestimmenden Unterton, den er schon vormals angeschlagen hatte. Manche Frauen brauchten einen Kerl der ihr sagte wo es langging. Tatsächlich bedachte Nimue ihn nun mit einem schmalen Lächeln während in ihren braunen Augen Wärme lag. Mit einer fließenden Bewegung ihrer rechten Finger winkte sie ihn heran.
„Lord Aromaki“, hauchte sie verstohlen und hob kurz die Augenbrauen. Sie hatte etwas Verführerisches an sich. „Ist das ein Befehl?“ Auch in ihrer Stimme lag etwas Aufgereiztes, was Mordred in seiner Annahme bestätigte. „Ich schätze schon“, gab er mit einem galanten Lächeln zurück. Wieder winkte Nimue ihn dichter heran, doch je dichter Mordred trat desto kälter wurden ihre Augen. „Was kann ich denn für Euch tun, mein Lord?“ „Ihr müsst Leichen verbrennen, damit es hier nicht…“ Nimue schnitt ihm das Wort mit einer harschen Handbewegung ab. „Ach das. Natürlich werde ich das für Euch tun.“
„Vielen Dank, Mylady. Ihr wisst ja nicht…“ Wieder diese Handbewegung die Mordred als Erlaubnis zu gehen interpretierte. „Lord Aromaki“, zeigte ihm da Nimues Stimme seine Fehlleitung auf. Sie war nun gar nicht mehr freundlich und voller Lust. Der Antivaner blickte auf, zu dem Thron und dessen Königin. „Kommt noch dichter.“ Der Blonde umfasste sein Schwertgriff und trat näher.“ Nimue hielt ihm die Hand hin was Mordred mit fragendem Blick quittierte. „Küsst meine Hand“, befahl sie streng. „Und geht dabei auf die Knie!“ Mordred schaute sie an als ob sie den Verstand verloren hätte. „Ihr wollt meine Hilfe? Tut, was ich sage, Schwertmeister!“ Mordred räusperte sich, ließ sich auf ein Knie sinken und ergriff die ihm hingehaltene Hand. Eine schöne Hand, wunderschön sogar und doch strahlte sie starre Kälte aus. Er presste die Lippen auf den schlanken Handrücken. Als er sich erheben wollte griff Nimues Hand schnell die seine und hielt sie fest. „Und jetzt werdet Ihr mir schwören, Schwertmeister, dass Ihr mich nie wieder vor der Gruppe in Eurem Befehlston ansprechen werden!“ Sie zog kurz an seinem Arm, nicht stark denn sie war nicht kräftig aber die Geste reichte um Mordred einen Schauer über den Rücken zu jagen. Verlegen räusperte er sich erneut. „Ich schwöre es, Lady Seren. Bitte nehmt auch meine Entschuldigung für das Mal an.“
„Das erste Mal, oder jenes eben gerade?“, wollte Nimue sichtlich belustigt wissen. „Beide, Mylady.“ Nimues Finger lösten sich von den Seinen. „Gut!“, sagte sie eisig. Mordred erhob sich und auch die Zirkelmagierin stand auf. Unter dem kalte Blick der Magierin verließen sie die Hütte.

Tatsächlich stapelten sich draußen die Toten. Larissa und Mealla hatten ihre Arbeiten beendet, einige Pfeile retten können und die Skalps gesammelt. Larissa war sogar derart geschickt, dass sie Arturs Opfer ebenfalls skalpiert und ihm die Haarschöpfe gebracht hatte. Zumindest jene bei denen es möglich war. Einen Schädel hatte Artur so stark demoliert, dass sogar das Ansetzten des Dolches erfolglos blieb. Nimue stoppte vor dem grotesken Bauwerk in das der Ritter zusätzlich etwas gesplittertes Holz von Schilden und Palisade gesteckt hatte, ebenso wie etwas Stroh aus dem Stall. „Weg!“, befahl Nimue. Sie stand gerade und aufrecht vor dem Scheiterhaufen, den Körper schräg und streckte nun den rechten Arm gegen das Konstrukt. Eine Sekunde später schosse ein Schwall, nein ein wahrer Strahl reinen blendenden Feuers aus dem Inneren ihrer Handfläche, oder vielleicht aus davor oder zwischen ihren Fingern heraus, es war unmöglich die genaue Stelle auszumachen aus der die leckenden Flammen schlugen. Mit unfassbarer Schnelligkeit schoss der Feuerstrahl durch die Luft, verbrannte diese knackend und stieß dann einer Klinge gleich in den Leichenhaufen. Etwa zehn Sekunden hielt Nimue den Zauber aufrecht, dann schloss sie die Finger zu einer lockeren Faust und das Feuer am Ende ihres Armes erlöscht, ganz im Gegensatz zu dem Haufen der lichterloh brannte und Funken in den sich verdunkelnden Himmel spuckte. Bevor Nimue wieder in die Hütte zurückging warf sie Mordred einen vielsagenden Blick zu. Der Antivaner war merklich angefressen, gab sich aber größte Mühe dies nicht zu zeigen. Stattdessen klatschte er kurz in die Hände und sagte an Artur gewandt: „Gut! Gehen wir wieder rein?!“


*

Leise knisterte das Feuer während die Gruppe sich nach einem kurzen zweiten Essen auf die Nacht vorbereitete. Das Gebäude war groß genug als dass zwanzig Mann darin schlafen konnten, was angesichts der Größe der Bande ja auch zutraf wenn man die unbequemen Plätze und die Wache noch hinzuzählte. Nimue bot an die erste Wache zu übernehmen, was bedeutete, dass sie auf ihrem Thron sitzen und auf die Tür am anderen Ende des Raumes starren würde, den einzigen Einstiegspunkt in die Hütte. Die Fenster waren mit schweren Holzladen gesichert und auch ansonsten gab es keinen Einstieg. Zudem war die Chance eines Überfalls durch Verbündete der Banditen angesichts des schmorenden Leichenhaufens ohnehin schwindend gering. Dennoch war eine Wache gut und dass Nimue sich anbot zog sicherlich Arturs Wohlwollen nach sich, der sich nach dem kurzen Streit am Tag wohl einmal mehr die „wieso“-Frage gestellt hatte.
Die Zimmeraufteilung war simple, denn für jeden der Sechs stand ein eigenes, geräumiges Zimmer verteilt über das Haus und seine Etagen zur Verfügung. Larissa hingegen wollte nicht alleine schlafen und quartierte sich bei Morgana ein, oder vielleicht auch andersherum. Letztlich waren beide Frauen aber in einem Raum und hatten, nach den „Gute Nacht“ Wünschen der anderen die Tür verriegelt. Die Elfe wusste nicht wieso, aber sie wusste was sie wollte und fragte sich, ob Morgana ihr wohl ihr Zögern des letzten Males vergeben würde, wenn sie sich ihr näherte. Sie wollte es zumindest versuchen, denn ein seltsames inneres Feuer trieb sie haltlos zur Aktion hin. Ein Kampf war schrecklich, zweifellos, doch einen Kampf zu überstehen war unfassbar belebend. Larissa entledigte sich ihrer Waffen und Habseligkeiten, ihren Mantel warf sie darüber. Es gab ein zweites kleineres Bett hier, in eine Nische gepresst und kaum groß genug für eine ausgewachsene Elfe aber zur Not konnte man sie noch immer dahin ausweichen. Selbst wenn Larissa und Morgana sich das Bett nicht teilen würden, wollte die Elfe diese Nacht zumindest die Präsenz der Hexe in ihrer Nähe wissen. Nachdem sie auch ihren Harnisch ausgezogen hatte, trat sie zu Morgana und legte ihr die Hände auf die Hüften. „Ich bin froh, dass ich dich habe.“ Das war sie wirklich. Immerhin hatte sie sich heute mit dem Versprechen ihre eigenen Zweifel zu überwinden in einen Kampf auf Leben und Tod gestürzt nur um das Leben der hübschen Schwarzhaarigen in Sicherheit zu wissen. Larissa zog Morgana weiter zu sich, die warme Wolle umschmeichelte die Hüften der Hexe während ihre herrlichen Augen einen Glanz in sich trugen der alles bedeuten konnte. Irgendwie meinte Larissa ein zögern bei ihrem Gegenüber zu spüren, was sie ihr keinesfalls verdenken konnte obwohl es sie irgendwo schmerzte. Vermutlich hatte aber auch sie Morgana sehr weh getan, als sie sich ihrer so rücksichtslos entzogen hatte. Die Rechte wanderte auf Morganas Rücken und drückte sie zart in ihre Richtung wo sie ihr anbietend die Lippen entgegenhielt. Sie würde sie nicht zwingen das wäre respektlos und falsch. Sie würde ihr nur den Kuss schenken können, doch auch Geschenke konnte man ablehnen…

Fawks
11.12.2015, 18:35
vorheriger Post: Konzentration (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst/page8?p=24659193&viewfull=1#post24659193) ~ Antwort von: Glandis (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst/page8?p=24659279&viewfull=1#post24659279)

http://upload.worldofplayers.de/files9/Aril_Ava.png

Aril hatte sich durch den Parcour gearbeitet. Nur zweil Hölzchen - immer die gleichen! - gerieten noch ins Schwingen, wenn sie sich an einer bestimmten Stelle zu unbedacht bewegte. Doch nun war sie zuversichtlich. Sie würde das in den Griff kriegen. Da sah sie schon Glandis auf sich zukommen und als die Dalish vor ihr Stand, streckte sie ihr beide Hände entgegen: »Schau, ich habe Pilze gefunden.«

"Toll!" freute sich Aril. "Und deine Fallen gelegt? Was für Tiere hoffst du zu fangen?"
Sie betrachtete die Pilze näher und leckte sich die Lippen. "Ich mag Pilze sehr!" erklärte sie. "Sicherleich musstest du flink sein, um sie zu fangen!" Sie lachte über ihren eigenen Scherz kurz auf und bot Glandis ihre Hände an, um ihr etwas abzunehmen.
"Wir waschen Pilze normalerweise immer gründlich. Das kann ich am Fluß machen. Und was kochen wir daraus?"

Aril bemerkte die heitere Aura von Glandis und dachte sich, dass die Elfe die Natur und das Alleinsein genossen hatte. In diesem Moment fiel ihr wieder ein, dass sie schon wieder redete. Sie klappte den Mund zu, deutete aber noch auf den Baum und meinte: "Zwei der Stöcke machen mich fertig. Der Rest geht allmählich gut voran!"

Sie deutete auf die beiden "bösen" Stöcke, die recht weit hinten im Parcour waren und sich direkt hintereinander befanden.
"Nachher versuche ich es noch einmal, wenn es fast dunkel ist. Mal sehen, wie viele ich dann schaffe..." murmelte Aril.

numberten
11.12.2015, 18:55
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Flugs schnitt die kurze Klinge durch Haut und Haar, trennte Fasern zu blutigen Rissen und die auf dem blanken Schädel liegende Kopfhaut von dem Knochen darunter. Mit einem kurzen kräftigen Ruck riss Mealla die Trophäe hinunter und richtete sich zufrieden auf. Außer ihr waren eigentlich alle außer Nimue aus der Hütte getreten. Mordred beobachtete das Schauspiel mit empört wehschnellender Miene, Larissa hingegen war zutiefst interessiert an der Technik. Nicht nur, dass Menschen so einfach zu töten waren wie Tiere, scheinbar behandelte man sie danach auch so. Sie wurden offenbar gehäutet und konserviert, dich aß man sie vermutlich nicht. Oder? Sie warf einen prüfenden Blick zu Morgana, deren Gesicht versteinert wirkte. Lieber nicht fragen. Schließlich löste sie ihren Dolch von dem Gürtel und trat an einen der von ihr erschossenen Männer heran, besah sich erst den Pfeil und zog ihn mit einem Fuß auf den Kadaver gestemmt heraus. Mit saugendem Geräusch glitt der Pfeil aus seinem Leichenschmaus heraus. Larissa hielt die Spitze gegen das Licht der langsam vergehenden Sonne, dann wischte sie den Pfeil an dem Toten ab. Sie würde ihn waschen, dann wäre er wieder brauchbar. Es war einer der guten Elfenpfeile nicht die grobe Arbeit der Brut. Diese Art von Pfeilen würde sie zurücklassen und vielleicht sogar ihre noch im Köcher befindlichen gegen die der Menschenbanditen eintauschen. Jetzt aber schaute sie zu Mealla die sich unweit ihrer Position dem zweiten Opfer zuwandte. Sie studierte deren Technik und setzte den krummen Dolch dann ebenfalls an der Stirn an, ritzte die Schneide unter leichtem Reiben in die Haut, überwand den aufkommenden Ekel und begann Mealla gleich die Haare von dem Schädel zu trennen. Es war tatsächlich leichter als das Häuten eines Hasen, wenn man dabei auch nicht auf die groteske Parodie eines menschlichen Wesens schauen durfte. Die Elfe war jedoch von Natur aus geschickt in solchen Dingen und so ging die Skalpierung fix von dannen. Arturs Gesichtsausdruck war wie immer schwer zu deuten, doch auch er würde sich dieser unschönen Arbeit widmen müssen wenn er sein Skalpgeld sehen wollte.

Artur und Mordred waren zu gleichen Teilen verwundert mit welcher Routine die jüngere Elfe dem Beispiel der Kopfgeldjägerin folgte. Mordred weil er Larissa nie für eine Elfe gehalten hatte, die Menschen skalpiert, Artur vermutlich weil es nicht zu seiner naiven Larissa passen wollte. Ein Lernprozess, der einher ging mit dem Töten. Die beiden Männer beschlossen dann aber die Leichen zusammenzusuchen ehe Mealla und Larissa allen die Haare entfernt hatten und sie nachher bluttropfende Halbgesichter zusammenschickten mussten. Sollten die Elfen doch in einem Leichenstapel nach ihren Skalps wühlen. Mordred hatte zwar eigentlich auch keine Lust die Toten anzufassen, geschweige denn zu tragen da manche von ihnen sehr beleibt waren, doch blieb ihm keine andere Wahl wenn er die Nacht in der warmen Hütte und nicht unter freiem Himmel schlafen wollte. Und obwohl Artur ihn einmal mehr mit dem „Glaubt mir es ist keinerlei Triumph dabei auf dem Feld des Sieges zu nächtigen, es stinkt einfach nur.“-Argument gekommen und ihn somit einmal mehr als feinen Pingel denunziert hatte, der von Schlachten und Verderben keine Ahnung hatte, wusste Mordred durchaus wie ein Feld der Ehre, bestellt und geerntet vom Tod persönlich, aussah. Er hatte vier Jahre gegen die Qunari gekämpft und sich auch in zahlreichen anderen Schlachten befunden, wenn auch nie an der Frontlinie oder direkt im Schildwall. Das würde er Artur allerdings nicht erzählen. Nein, er sagte sogar rein gar nichts sondern half nur, nachdem er sich von einem Toten dicke Holzhackerhandschuhe aus dem Gürtel geliehen hatte, die Leichen in die Mitte des Platzes zu schaffen wo die Gefahr eines übergreifenden Feuers kaum vorhanden war da rundherum alles aus toter Erde bestand. Es dauerte eine ganze Weile in der der Antivaner merklich zu schwitzen begann, doch bald halfen auch Mealla und Larissa mit. Sie hatten vermutlich selbige Einsicht wie Mordred und würden mit dem Skalpieren erst später fortfahren. Nun zerrte jede der Elfen, voneinander getrennt, einen Leichnam heran. Larissas hatte ein Stein als Gesicht und Meallas war jene unglücksselige Person die als abschreckende Dekoration an die Hauswand genagelt worden war. Da Nimue noch immer nicht aus der Hütte gekommen war schaute Mordred zu Artur, wischte sich die Stirn und sagte ohne weitere Erklärungen: „Ich rede mit ihr.“ Vermutlich konnte er von allen Mitgliedern der Gruppe noch am besten. Also betrat er die Hütte alleine, ließ Larissa und Mealla wieder ihr Werk aufnehmen, Artur verschnaufen und Morgana missmutig dreinblicken. Nimue saß auf dem Stuhl der einst der Thron des Räuberhauptmannes gewesen sah. Eine gewisse Eleganz konnte man der Magierin nicht absprechen wie sie dort erhaben auf den mit Pelzen und Fellen ausgelegten Thron saß, den Rücken durchgestreckt, eine gerade disziplinierte Haltung wahrend als würde sie sich nicht in einer leeren Räuberhütte sondern einem vollen Thronsaal befinden. Als Mordred eintrat lag ihr Blick auf dem Ende der Tafel und ein paar Augenblicke schien es dem Antivaner so als würde sie ihre Lippen bewegen und mit jemandem sprechen. Doch niemand außer ihr war in der Hütte, sodass Mordred es entweder auf Einbildung oder den Versuch der Magierin schob einen Gestand per Gedankenkraft von der Tafel zu sich zu ziehen. Ein leises, unterschwelliges, transzendentes Flüstern erfüllte den Raum doch es riss Augenblick ab, als Nimue Mordred erkannte. Dieser lächelte einnehmend und neigte respektvoll den Kopf.
„Lady Seren, kommt heraus und helft uns!“, sagte er freundlich aber mit diesem bestimmenden Unterton, den er schon vormals angeschlagen hatte. Manche Frauen brauchten einen Kerl der ihr sagte wo es langging. Tatsächlich bedachte Nimue ihn nun mit einem schmalen Lächeln während in ihren braunen Augen Wärme lag. Mit einer fließenden Bewegung ihrer rechten Finger winkte sie ihn heran.
„Lord Aromaki“, hauchte sie verstohlen und hob kurz die Augenbrauen. Sie hatte etwas Verführerisches an sich. „Ist das ein Befehl?“ Auch in ihrer Stimme lag etwas Aufgereiztes, was Mordred in seiner Annahme bestätigte. „Ich schätze schon“, gab er mit einem galanten Lächeln zurück. Wieder winkte Nimue ihn dichter heran, doch je dichter Mordred trat desto kälter wurden ihre Augen. „Was kann ich denn für Euch tun, mein Lord?“ „Ihr müsst Leichen verbrennen, damit es hier nicht…“ Nimue schnitt ihm das Wort mit einer harschen Handbewegung ab. „Ach das. Natürlich werde ich das für Euch tun.“
„Vielen Dank, Mylady. Ihr wisst ja nicht…“ Wieder diese Handbewegung die Mordred als Erlaubnis zu gehen interpretierte. „Lord Aromaki“, zeigte ihm da Nimues Stimme seine Fehlleitung auf. Sie war nun gar nicht mehr freundlich und voller Lust. Der Antivaner blickte auf, zu dem Thron und dessen Königin. „Kommt noch dichter.“ Der Blonde umfasste sein Schwertgriff und trat näher.“ Nimue hielt ihm die Hand hin was Mordred mit fragendem Blick quittierte. „Küsst meine Hand“, befahl sie streng. „Und geht dabei auf die Knie!“ Mordred schaute sie an als ob sie den Verstand verloren hätte. „Ihr wollt meine Hilfe? Tut, was ich sage, Schwertmeister!“ Mordred räusperte sich, ließ sich auf ein Knie sinken und ergriff die ihm hingehaltene Hand. Eine schöne Hand, wunderschön sogar und doch strahlte sie starre Kälte aus. Er presste die Lippen auf den schlanken Handrücken. Als er sich erheben wollte griff Nimues Hand schnell die seine und hielt sie fest. „Und jetzt werdet Ihr mir schwören, Schwertmeister, dass Ihr mich nie wieder vor der Gruppe in Eurem Befehlston ansprechen werden!“ Sie zog kurz an seinem Arm, nicht stark denn sie war nicht kräftig aber die Geste reichte um Mordred einen Schauer über den Rücken zu jagen. Verlegen räusperte er sich erneut. „Ich schwöre es, Lady Seren. Bitte nehmt auch meine Entschuldigung für das Mal an.“
„Das erste Mal, oder jenes eben gerade?“, wollte Nimue sichtlich belustigt wissen. „Beide, Mylady.“ Nimues Finger lösten sich von den Seinen. „Gut!“, sagte sie eisig. Mordred erhob sich und auch die Zirkelmagierin stand auf. Unter dem kalte Blick der Magierin verließen sie die Hütte.

Tatsächlich stapelten sich draußen die Toten. Larissa und Mealla hatten ihre Arbeiten beendet, einige Pfeile retten können und die Skalps gesammelt. Larissa war sogar derart geschickt, dass sie Arturs Opfer ebenfalls skalpiert und ihm die Haarschöpfe gebracht hatte. Zumindest jene bei denen es möglich war. Einen Schädel hatte Artur so stark demoliert, dass sogar das Ansetzten des Dolches erfolglos blieb. Nimue stoppte vor dem grotesken Bauwerk in das der Ritter zusätzlich etwas gesplittertes Holz von Schilden und Palisade gesteckt hatte, ebenso wie etwas Stroh aus dem Stall. „Weg!“, befahl Nimue. Sie stand gerade und aufrecht vor dem Scheiterhaufen, den Körper schräg und streckte nun den rechten Arm gegen das Konstrukt. Eine Sekunde später schosse ein Schwall, nein ein wahrer Strahl reinen blendenden Feuers aus dem Inneren ihrer Handfläche, oder vielleicht aus davor oder zwischen ihren Fingern heraus, es war unmöglich die genaue Stelle auszumachen aus der die leckenden Flammen schlugen. Mit unfassbarer Schnelligkeit schoss der Feuerstrahl durch die Luft, verbrannte diese knackend und stieß dann einer Klinge gleich in den Leichenhaufen. Etwa zehn Sekunden hielt Nimue den Zauber aufrecht, dann schloss sie die Finger zu einer lockeren Faust und das Feuer am Ende ihres Armes erlöscht, ganz im Gegensatz zu dem Haufen der lichterloh brannte und Funken in den sich verdunkelnden Himmel spuckte. Bevor Nimue wieder in die Hütte zurückging warf sie Mordred einen vielsagenden Blick zu. Der Antivaner war merklich angefressen, gab sich aber größte Mühe dies nicht zu zeigen. Stattdessen klatschte er kurz in die Hände und sagte an Artur gewandt: „Gut! Gehen wir wieder rein?!“


*

Leise knisterte das Feuer während die Gruppe sich nach einem kurzen zweiten Essen auf die Nacht vorbereitete. Das Gebäude war groß genug als dass zwanzig Mann darin schlafen konnten, was angesichts der Größe der Bande ja auch zutraf wenn man die unbequemen Plätze und die Wache noch hinzuzählte. Nimue bot an die erste Wache zu übernehmen, was bedeutete, dass sie auf ihrem Thron sitzen und auf die Tür am anderen Ende des Raumes starren würde, den einzigen Einstiegspunkt in die Hütte. Die Fenster waren mit schweren Holzladen gesichert und auch ansonsten gab es keinen Einstieg. Zudem war die Chance eines Überfalls durch Verbündete der Banditen angesichts des schmorenden Leichenhaufens ohnehin schwindend gering. Dennoch war eine Wache gut und dass Nimue sich anbot zog sicherlich Arturs Wohlwollen nach sich, der sich nach dem kurzen Streit am Tag wohl einmal mehr die „wieso“-Frage gestellt hatte.
Die Zimmeraufteilung war simple, denn für jeden der Sechs stand ein eigenes, geräumiges Zimmer verteilt über das Haus und seine Etagen zur Verfügung. Larissa hingegen wollte nicht alleine schlafen und quartierte sich bei Morgana ein, oder vielleicht auch andersherum. Letztlich waren beide Frauen aber in einem Raum und hatten, nach den „Gute Nacht“ Wünschen der anderen die Tür verriegelt. Die Elfe wusste nicht wieso, aber sie wusste was sie wollte und fragte sich, ob Morgana ihr wohl ihr Zögern des letzten Males vergeben würde, wenn sie sich ihr näherte. Sie wollte es zumindest versuchen, denn ein seltsames inneres Feuer trieb sie haltlos zur Aktion hin. Ein Kampf war schrecklich, zweifellos, doch einen Kampf zu überstehen war unfassbar belebend. Larissa entledigte sich ihrer Waffen und Habseligkeiten, ihren Mantel warf sie darüber. Es gab ein zweites kleineres Bett hier, in eine Nische gepresst und kaum groß genug für eine ausgewachsene Elfe aber zur Not konnte man sie noch immer dahin ausweichen. Selbst wenn Larissa und Morgana sich das Bett nicht teilen würden, wollte die Elfe diese Nacht zumindest die Präsenz der Hexe in ihrer Nähe wissen. Nachdem sie auch ihren Harnisch ausgezogen hatte, trat sie zu Morgana und legte ihr die Hände auf die Hüften. „Ich bin froh, dass ich dich habe.“ Das war sie wirklich. Immerhin hatte sie sich heute mit dem Versprechen ihre eigenen Zweifel zu überwinden in einen Kampf auf Leben und Tod gestürzt nur um das Leben der hübschen Schwarzhaarigen in Sicherheit zu wissen. Larissa zog Morgana weiter zu sich, die warme Wolle umschmeichelte die Hüften der Hexe während ihre herrlichen Augen einen Glanz in sich trugen der alles bedeuten konnte. Irgendwie meinte Larissa ein zögern bei ihrem Gegenüber zu spüren, was sie ihr keinesfalls verdenken konnte obwohl es sie irgendwo schmerzte. Vermutlich hatte aber auch sie Morgana sehr weh getan, als sie sich ihrer so rücksichtslos entzogen hatte. Die Rechte wanderte auf Morganas Rücken und drückte sie zart in ihre Richtung wo sie ihr anbietend die Lippen entgegenhielt. Sie würde sie nicht zwingen das wäre respektlos und falsch. Sie würde ihr nur den Kuss schenken können, doch auch Geschenke konnte man ablehnen…

http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Mealla_portrait.jpg

Mit ein wenig Übung war es nicht schwer jemanden um seine Kopfhaut zu erleichtern und so wuchs die Anzahl der Skalps die Mealla in ihren Strick flocht und sich wie einen Gurt um die Schulter gelegt hatte. Auch die Dalish schien schnell zu lernen oder sie hatte so etwas vorher schon geübt, nach dem was Mealla gehört hatte konnte das auch möglich sein. Wenn man jedoch Tiere ausnehmen konnte, war das Abtrennen von Skalps wohl eine leichte Übung. Die beiden Männer fingen derweil an die Leichen zusammenzutragen, damit man sie später verbrennen konnte. Sie waren Recht bemüht, vielleicht weil sie keine Lust hatten die skalpierten Leichen zu schleppen. Das leuchtete der Elfe ein und so beschloss die Kopfgeldjägerin erst einmal nur ihre Pfeile zu sichern und den beiden zu helfen. Die Skalps konnte sie immer noch aus dem Haufen ernten. Welche ihre waren konnte sie sich schon merken, ihr Gedächtnis war in dieser Hinsicht tadellos.

Artur betrachtete die Skalpjagd der beiden Elfen mit gemischten Gefühlen. Von der Kopfgeldjägerin hatte er nichts anderes erwartet immerhin war dies ihr Beruf. Auch Larissa ging diese Tätigkeit erstaunlich leicht von der Hand, was verwunderlich war wenn man bedachte wie sich vor diesem Tag noch geziert hatte überhaupt jemanden zu töten. Nun diese Hemmschwelle war gefallen und offensichtlich auch so manch andere. Vielleicht hatte sich das Beuteschema der Dalish jetzt nur erweitert und sowie bei Wölfen das Fell als Trophäe abnahm, so war jetzt der Skalp das Fell. Eigentlich war der Ritter froh das die Elfe nun endgültig im Söldnerberuf angekommen war, aber trotzdem.. Irgendwie erinnerte ihn an das was er vor Carahot gesehen hatte. Skalpierte Menschen, Menschen ohne Ohren, Stadelfen ohne Ohren die als falsche Elfen zurückgeschickt worden waren und Leichen an Bäume genagelt um jeden aus dem Wald fernzuhalten. Artur beschloss die Sache im Auge zu behalten. Im Moment sah er nichts verwerfliches daran immerhin wurden sie für diese Skalps bezahlt und wenn er sein Geld wollte musste er auch noch Messerarbeit verrichten. Falls die Dalish jedodch in Zukunft das Skalp sammeln als Hobby für sich entdecken sollte, würde er wohl eingreifen müssen. Dieser Beruf konnte zu Exessen führen, vor allem wenn niemand sich dafür interessierte was man machte oder einen in seinem Handeln bestärkte. Artur hatte niemanden gehabt der ihn zwischendurch mal an die Kandare genommen hatte und das Ergebnis davon verfolgte ihn noch bis heute.
Heute war er klüger als damals, aber dadurch wurde die Vergangenheit auch nicht verändert. Nachdenklich begann er die Leichen zusammenzutragen was nicht unbedingt ein Vergnügen war, vor allem der Kadaver des Qunari den er und Mordred zu zweit tragen mussten. Auch ohne Kopf war dieser noch schwer genug.

Morgana sah zu wie diese Mealla begann mit ihrem Messer den Leichen den Skalp zu entfernen und später wie ihre Freundin es ihr gleich tat. Larissas Gesichtsaudruck nach schien es ihr sogar Spaß zu bereiten, vemutlich weil sie so gut darin war. Morgana hielt nicht viel von Trophäen des Gegners auch wenn das Geld brachte. Wenn er tot war, dann war er tot und somit für Morgana uninteressant. Die Hexe zögerte nicht jemanden zu töten, allerdings hatte dieses skalpieren etwas unschönes an sich. Sowas machten Chasind, Barbaren der Korcari Wildnis. Dort war es normal Kopfjagden durchzuführen den Gegner zu skalpieren oder auch zu essen. Auch wenn die meisten Stämme Kannibalismus inzwischen ablehnten so gab es doch noch immer Stämme bei denen es Tradition war. Dies beruhte oftmals auf der Vorstellung die Stärke des Gegners aufzunehmen oder seinen Geist zum eigenen Untertan machte. Da die Elfen jedoch nur die Kopfschwarte abschnitten und nicht begannen sich die besten Stücke herauszuschneiden, sah Morgana in dieser Hinsicht keine kannibalistischen Tendenzen. Letztendlich wollten die beiden ja ihr Geld und nur weil Morgana daran nur periphär interessiert war, würde sie deswegen nicht über andere Urteilen. Den Leichen war es egal was mit ihrer Kopfhaut geschah.

Schließlich waren alle Leichen auf einem Haufen geschichtet worden, was eine recht anstrengende Prozedur gewesen war. Larissa hatte Arturs Skalps direkt mit abgeschnitten wofür dieser sich bedankte. Er hätte nicht viel Lust darauf gehabt. Die Leichen welche außerhalb des Hofes lagen hatte man jedoch nicht herangeschleppt, der Aufwand erschien allen zu groß, ihr Gestank würde man am nächsten Tag eh nicht riechen. Sobald sie weg waren würden die Bauern vermutlich eh erscheinen und alles was noch übrig war plündern und die restlichen Leichen verbrennen. So hatte sich Mealla nur um ihre Pfeile gekümmert und die Skalps ihrem Gurt hinzugefügt. An diesem hatte sich die ansehliche Zahl von 13 Skalps angesammelt welche jetzt nicht mehr blutend um ihre Schulter hingen. Zusammen mit dem Anteil am Schädel hatte sie 23 Goldstücke verdient, die Beute aus der Hütte nicht mitgerechnet. Das würde wohl für eine Weile reichen,auch für diese Zutaten von denen die Magierin gesprochen hatte. Kam darauf an was auf der Liste stand die sich Mealla noch besorgen musste. Auch mit den Pfeilen hatte sie Glück gehabt die Hälfte würde sie noch nutzen können, beim Rest hatte sie zumindestens die Pfeilspitzen retten können, von der angefeilten mal abgesehen. Beim Abschneiden des Skalps des Abtrünnigen hatte sie sogar kurz so etwas wie Genugtuung empfunden, immerhin hatte sie ihn trotz seines Blutfluches besiegt.

Morgana war nicht gerade von der Tatsache begeistert das Mordred hineingegangen war um Nimue zu holen. Ohne diese Kopfgeldjägerin hätte sie einfach diesen dämlichen Leichenstapel anzünden können, ohne das sich diese Zauberin wieder mal aufspielen musste. Außerdem hätte sie dann mitkämpfen können was diese ganze Aktion wohl bedeutend beschleunigt hätte. Auch wenn dann unter Umständen nicht mehr soviele Skalps zur Verfügung gestanden hätten. Schließlich kam Mordred mit einem angesäuerten Gesichtsausdruck und der Magierin im Schlepptau zurück. Diese begann herrschaftlich die Anwesenden zu verscheuchen und zündete dann den Scheiterhaufen mit einem Feuerschwall aus ihrer Hand an der rauschend das Holz in Flammen setzte. Vermutlich erwartete sie das man sie für diesen einfachen Zauber preiste auf jedenfall hatte Morgana manchmal den Eindruck das sie erwartete für ihre Magiebegabung als höheres Wesen angesehen zu werden. Und diese Einschätzung kam von einer Frau die nicht gerade bescheiden in ihrer eigenen Selbsteinschätzung war. Vemutlich konnte man so etwas immer eine Stufe höherschrauben.

Mealla sah der Magierin hinterher, welche nachdem sie den Scheiterhaufen angezündet und dem Antivaner einen merkwürdigen Blick zugeworfen hatte wieder in der Hütte verschwand. Auch der Rest der Gruppe folgte ihr hinein, wobei der Ritter den Kopf des Qunari mitnahm. Ihn draussen stehen zu lassen wäre auch wirklich nicht gut für seinen Zustand gewesen. Mealla stand nun alleine im Hof und machte sich anstatt ins Innere zu den Stallungen auf wo ihr Pferd stand. Dort holte sie eine kleine Ledertasche aus den Satteltaschen und dazu direkt noch ein paar andere Dinge die sie vielleicht heute Abend brauchen würde. Zurück auf dem Hof legte sie den Strick mit den Sklaps auf dem Boden abzulegen und holte dann eine kleine Dose hervor aus der sie ein weißes Pulver auf die blutigen Ende der Skalpe schüttete. Dieses würde den Verwesungsprozess verlangsamen und am wichtigsten verhindern das sie morgen stanken. Nachdem das erledigt war betrat sie die Hütte, wo sie den Strick an einen Haken hängte und den Speer daneben stellte. Auf ihm war das getrocknete Blut der Banditen, aber sie hatte ja noch so einiges vor dem schlafengehen zu erledigen. Zuerst widmete sie sich dem Schädel des Qunari den der Ritter auf eien einzelnen Tisch gelegt hatte. Der Rest der Gruppe saß an der langen Tafel, sich mit sich selbst oder der Vorbereitung des Abendessens beschäftigend. Mealla schnappte sich einen Stuhl und setzte sich vor den Schädel. Dann holte sie aus ihrer Tasche verschiedene Dosen heraus. Vorsichtig und umsichtig begann sie den speziellen Balsam aufzutragen, so wie sie es gelernt hatte. Es war ein ganz spezieller neverranischer Balsam, welche die Haut zwar ein wenig austrocknete, aber dabei die Haut gegen die Luft versiegelte und somit die Verwesung verlangsamte, teilweise sogar aufhob. Irgendwie war es schon komisch das ein totes Gesicht eine Art Massage durch weiche Elfenhände bekam, aber auch wenn Meallas Finger den Schädel des Qunaris ansonsten nur berührt hätten um ihm die Augen auszustechen, jetzt ging es darum ihre Arbeit zu verrichten. Wenn der Beweis vernichtet war konnte sie sich die Belohnung in die Haare schmieren und auch die Skalps waren dann wertlos. Vermutlich würde sie sowieso erstmal einen sturen Kommandanten davon überzeugen müssen das der Qunari der Banditenanführer war. Nun wenigstens hatte sie ein paar Zeugen.

*
Schließlich machten sich alle auf um ins Bett zu gehen, immerhin waren zumindestens drei der Anwesenden von den Ereignissen des Tages stark gefordert worden. Da sich Nimue überraschenderweise bereit erklärte die erste Wache zu übernehmen, wobei diese ja auch die beste Wache war, machte sich der Rest in Richtung der Zimmer auf. Da Artur, Larissa und Mealla heute gekämpft hatten und die Hütte wohl kaum angegriffen werden würde, machte Morgana mit Mordred aus den Rest der Nacht unter sich aufzuteilen. So konnten sich die anderen von der Schlacht erholen, was in Morganas Augen fair erschien. Der Antivaner schien das einzusehen oder er hatte keine Lust mit Morgana zu diskutieren, auf jedenfall stimmt er zu die Wache nach Nimue zu übernehmen, wodurch Morgana die letzte Wache zu Teil werden würde. Anschließend begab sie sich auch zur Ruhe, wobei sie erfreut feststellte das Larissa mit ihr auf ein Zimmer wollte. Nach der letzten Nacht in Amaranthine hatte eine Art Schwere über ihnen gelegen, die beiden unangenehm gewesen war aber keiner anzusprechen traute. Nach dem heutigen Tag war Morgana jedoch der Meinung das dies eine dummes Verhalten war. Sie hatte sich schreckliche Sorgen gemacht das der Elfe etwas passiert und war jetzt froh das es ihr gut ging und ihr Miteinander nicht durch den argen Schnitter getrennt worden war. Die Dalish verriegelte die Tür hinter ihnen und legte ihre Habe ab, während Morgana ihre Tasche und den Stab an den Kopf des größeren Bettes legte. Irgendwie war das Zimmer sonderbar, während das eine Bett ziemlich klein war schien das andere den fehlenden Teil dazubekommen haben. Vielleicht war das ja mal eine Kammer gewesen wo Eltern und Kind untergebracht worden waren. Sofern man Kinder auf die Jagd mitnahm, Morgana wusste nicht wie das Orlaisianer handhabten.
Die Elfe hatte sich derweil auch ihres Harnisch entledigt und kam auf die Hexe zu ihr die schmalen Hände auf die Hüfte legend und sagend das sie froh sei die Hexe zu haben. Ein Kompliment das sie zurückgeben konnte auch wenn sie leicht überrascht war das sie die Elfe zu sich heranzog. Nach der letzten Abfuhr war Morgana ein wenig verunsichert und hatte wenig Lust die Zeichen wieder falsch zu deuten und sich zu blamieren. Letztes Mal hatte sie sich von ihrer eigenen Lust übermannen lassen ohne auf die Signale der Elfe zu achten. Jetzt jedoch schienen diese eindeutig positiv zu sein, denn die Elfe führte Morgana mit ihrer Hand an deren Rücken langsam zu sich, wo die samtenen Elfenlippen die Hexe zu erwarten schienen. Morgana hätte die Elfe am liebsten schon vorhin geküsst als sie gesehen hatte das sie unverletzt war, aber da hatte sich nicht die Gelegenheit ergeben. Morgana ergriff jetzt mit ihrer Hand den Rücken der Elfe und küsste diese auf die erwartungsfreudigen Lippen. Ihre andere Hand fuhr zu Larissas Hüfte und zog sie noch dichter an sich heran, sodass sich die beiden Körper eng aneinanderschmiegten. Kurz verblieben sie so, in inniger Umarmung die Lippen aufeinader gedrückt, dann löste sich die Münder und Morgana lächelte die Dalish zufrieden an. Ihre Leidenschaft war wieder entfacht und dieses Mal schien sie in den Augen der Dalish wieder die gleiche Lust zu sehen wie an dem Abend an dem sie zusammengekommen waren.
"Und ich bin froh das ich dich habe. Und das es dir gut geht.",sagte sie fröhlich und brachte nochmal ihre Erleichterung zum Ausdruck.
Dann drückte sie erneut ihren Mund auf den der Elfe und gab ihr einen festen und innigen Kuss. Die Lippen der Elfe waren warm und feucht und fühlten sich schön an. Morgana ließ ihre Zunge in den Mund der Dalish wandern,was diese bereitwillig zuließ. Küssend und sich gegenseitig umarmend begaben sich die beiden Frauen langsam in Richtung Bett, wo Morgana die Elfe mit sich hinunterzog und die beiden schließlich ineinander verschlungen auf der Matratze lagen. Nicht gerade das weiche Bett im Gasthof von Amaranthine, aber solange Morgana mit der Elfe dort lag war ihr die Beschaffenheit der Unterlage reichlich egal. Die Hexe spürte die Hände der Elfe über den Stoff ihres Kleides fahren und begann selbst der Elfe das Hemd über den Kopf zu ziehen und es neben das Bett fallen zu laßen. Die zahlreichen Linien der Dalishtätowierungen entfalteten sich vor den Augen der Hexe, welche jetzt ein leichtes Zerren an ihrem eigenen Kleidungsstück verspürte was sich nicht ganz so einfach abstreifen ließ. Nach einem weiteren Kuss erhob sich die Hexe.
"Warte kurz, ma vehnan.",hauchte sie kurz verheißungsvoll in das Ohr der Elfe und sah dieser sinnlich in die Augen. Dann erhob sie sich kurz und begann ihre Stiefel auszuziehen, eine Wartezeit die Larissa überbrückte indem sie ebenfalls ihre Stiefel, Socken und Hose auszog. In freudiger Erwartung aber mit leichter Ungeduld in den Augen sah sie in Richtung der Hexe welche nun ihr Kleid lasziv abstreifte, wobei sie mit Absicht besonders langsam war. Nachdem diese Morgana längere Zeit auf die Folter gespannt hatte konnte die Elfe ruhig auch kurz warten. Schließlich stand die Hexe in ihrer Reiseunterwäsche vor der Elfe, nicht ihre beste, aber trotzdem mehr als ausreichend ihre Reize gut zur Geltung zu bringen. Elegant ging sie auf die Elfe zu und stieg zu ihr ins Bett, wobei sie ihren BH öffnete und der Dalish somit den Blick auf ihre festen und wohlgeformten Brüste ermöglichte. Den Büstenhalter ließ sie neben dem Bett zu Boden sinken und stieg über die Elfe, ihren Mund sanft auf den der Blondine drückend.

*
Mealla hatte nach dem Essen noch kurz Zeit damit zugebracht, ihren Speer und Bogen zu säubern, sowie das Blatt zu polieren und die Sehne einzuölen. Um die Pfeile und die Spitzen würde sie sich ein andernmal kümmern. Jetzt war sie müde, der Tag war nun wirklich nicht leicht gewesen und sie war kaputter als sonst. Vielleicht auch eine Nachwirkung des Blutfluches. Zufrieden ging sie in Richtung ihres Zimmers nachdem sie der Magierin noch eine ruhige Nacht gewünscht hatte. Irgendwie hatte sie den Eindruck das ihr Wunsch in diese Richtung noch am ehrlichsten geklungen hatte, aber vermutlich war das Einbildung zu sein. Die Magierin schien sich eh nicht viel aus solchen Höflichkeiten zu machen und Mealla beschloß anstatt sich über irgendwelche Gruppendynamiken den Kopf zu zerbrechen, diesen lieber in ein Kissen zu legen. Ihr Zimmer war recht geräumig und das Bett sah zumindestens bequemer aus als der Waldboden. Die Elfe schloss die Tür hinter sich ab und begann dann ihre Waffen und Rüstung abzulegen. Nachdem das geschehen war, begann sie ihren Zopf zu lösen so das ihr braunes Haar sich wieder zu entfalten begann und ihr über die Schultern viel. Die Strenge die der Zopf erzeugte verschwand aus ihrem Gesicht und sie wirkte wieder fraulicher und weicher. Sofort holte sie eine Haarbürste aus der Tasche die sie vom Sattel geholt hatte und begann es zu bürsten. Da sie morgen nicht im Wald aufwachten hatte sie Zeit den Zopf neu zu binden, einen Spiegel hatte sie in der Beute schimmern sehen. So konnten die Haare nochmal atmen und zudemmorgen von der Elfe gewaschen werden. Sie stanken durch den Tag nach Feuer und Blut. Jetzt konnte sie sich auch den Rest der Kleidung entledigen und stand schließlich in Unterwäsche im Zimmer, den Körper nach Flecken oder anderen Wehwechen am Untersuchen. Zu ihrer Zufriedenheit entdeckte sie nichts, bis auf diesen dämlichen Blutfluch war sie gut davon gekommen. Mealla war froh darüber und da sie es seit Amaranthine nicht mehr getan hatte kniete sie sich an ihr Bett und begann mit ineinander gefalteten Händen den Erbauer mit einem kleinen Gebet für die gute Jagd und ihre Gesundheit zu danken. Nachdem sie das getan hatte stieg sie in ihr Bett und zog die Decke über sich, Nachdem sie eine bequeme Postion gefunden hatte, schlief sie sofort ein wie ein Stein.

VRanger
11.12.2015, 20:03
vorheriger Post: Fallenstellerei (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst?p=24659279&viewfull=1#post24659279) ~ Antwort von: Aril (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst?p=24664802&viewfull=1#post24664802)

Glandis | Am Flussbaum • Begrüße sie

http://upload.worldofplayers.de/files9/VR_Gladis_1.png Glandis hatte gesehen, wie Aril sich durch die vielen Fäden samt Stöckchen bewegte. »Sie will zu viel«, dachte sie sich. So kam es auch. Die, die in Tanzen geraten mussten, taten es auch. Ihre Pilze unterbrachen kurz das Üben. Die Adlige erzählte: „Ich mag Pilze sehr!“ Glandis erinnerte sich an die warme Suppe, die sie am ersten Tag aus einem eigenartigen Behältnis getrunken hatte. Sie lachte Aril an und schob die Pilze zu ihr. Dabei sagte sie: »Aril, du hast schon mal eine Suppe zubereitet mit Pilzen. Die hat mir geschmeckt.« Sie drehte sich leicht um, denn sie war im Weitergehen. Doch sie sagte zu ihrer Partnerin: »Sage zu den Stöcken Aneth ara, Abelas. Und sie werden gehorchen.«

Die Dalish ging noch ein paar Schritte, lehnte ihren Bogen an den Baum, nahm den Köcher mit den Pfeilen von der Schulter. Sie warf etwas Holz ins Feuer. Dessen Flammen fraßen begierig an der neuen Nahrung. Dann drehte sie sich um und ging zu Aril und sagte: „Passe auf, es sind Rennpilze. Fallen sie herunter, du holst sie nicht mehr ein.“ Ohne die Miene zu verziehen sagte sie ohne die Stimme zu verändern: »Schlingenfallen sind für kleines Wild. Hasen, Marder, eben pigen drû. Wir werden morgen sehen, ob wir galu, ob wir Glück hatten.«

Shepard Commander
12.12.2015, 10:46
http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Mealla_portrait.jpg

Mit ein wenig Übung war es nicht schwer jemanden um seine Kopfhaut zu erleichtern und so wuchs die Anzahl der Skalps die Mealla in ihren Strick flocht und sich wie einen Gurt um die Schulter gelegt hatte. Auch die Dalish schien schnell zu lernen oder sie hatte so etwas vorher schon geübt, nach dem was Mealla gehört hatte konnte das auch möglich sein. Wenn man jedoch Tiere ausnehmen konnte, war das Abtrennen von Skalps wohl eine leichte Übung. Die beiden Männer fingen derweil an die Leichen zusammenzutragen, damit man sie später verbrennen konnte. Sie waren Recht bemüht, vielleicht weil sie keine Lust hatten die skalpierten Leichen zu schleppen. Das leuchtete der Elfe ein und so beschloss die Kopfgeldjägerin erst einmal nur ihre Pfeile zu sichern und den beiden zu helfen. Die Skalps konnte sie immer noch aus dem Haufen ernten. Welche ihre waren konnte sie sich schon merken, ihr Gedächtnis war in dieser Hinsicht tadellos.

Artur betrachtete die Skalpjagd der beiden Elfen mit gemischten Gefühlen. Von der Kopfgeldjägerin hatte er nichts anderes erwartet immerhin war dies ihr Beruf. Auch Larissa ging diese Tätigkeit erstaunlich leicht von der Hand, was verwunderlich war wenn man bedachte wie sich vor diesem Tag noch geziert hatte überhaupt jemanden zu töten. Nun diese Hemmschwelle war gefallen und offensichtlich auch so manch andere. Vielleicht hatte sich das Beuteschema der Dalish jetzt nur erweitert und sowie bei Wölfen das Fell als Trophäe abnahm, so war jetzt der Skalp das Fell. Eigentlich war der Ritter froh das die Elfe nun endgültig im Söldnerberuf angekommen war, aber trotzdem.. Irgendwie erinnerte ihn an das was er vor Carahot gesehen hatte. Skalpierte Menschen, Menschen ohne Ohren, Stadelfen ohne Ohren die als falsche Elfen zurückgeschickt worden waren und Leichen an Bäume genagelt um jeden aus dem Wald fernzuhalten. Artur beschloss die Sache im Auge zu behalten. Im Moment sah er nichts verwerfliches daran immerhin wurden sie für diese Skalps bezahlt und wenn er sein Geld wollte musste er auch noch Messerarbeit verrichten. Falls die Dalish jedodch in Zukunft das Skalp sammeln als Hobby für sich entdecken sollte, würde er wohl eingreifen müssen. Dieser Beruf konnte zu Exessen führen, vor allem wenn niemand sich dafür interessierte was man machte oder einen in seinem Handeln bestärkte. Artur hatte niemanden gehabt der ihn zwischendurch mal an die Kandare genommen hatte und das Ergebnis davon verfolgte ihn noch bis heute.
Heute war er klüger als damals, aber dadurch wurde die Vergangenheit auch nicht verändert. Nachdenklich begann er die Leichen zusammenzutragen was nicht unbedingt ein Vergnügen war, vor allem der Kadaver des Qunari den er und Mordred zu zweit tragen mussten. Auch ohne Kopf war dieser noch schwer genug.

Morgana sah zu wie diese Mealla begann mit ihrem Messer den Leichen den Skalp zu entfernen und später wie ihre Freundin es ihr gleich tat. Larissas Gesichtsaudruck nach schien es ihr sogar Spaß zu bereiten, vemutlich weil sie so gut darin war. Morgana hielt nicht viel von Trophäen des Gegners auch wenn das Geld brachte. Wenn er tot war, dann war er tot und somit für Morgana uninteressant. Die Hexe zögerte nicht jemanden zu töten, allerdings hatte dieses skalpieren etwas unschönes an sich. Sowas machten Chasind, Barbaren der Korcari Wildnis. Dort war es normal Kopfjagden durchzuführen den Gegner zu skalpieren oder auch zu essen. Auch wenn die meisten Stämme Kannibalismus inzwischen ablehnten so gab es doch noch immer Stämme bei denen es Tradition war. Dies beruhte oftmals auf der Vorstellung die Stärke des Gegners aufzunehmen oder seinen Geist zum eigenen Untertan machte. Da die Elfen jedoch nur die Kopfschwarte abschnitten und nicht begannen sich die besten Stücke herauszuschneiden, sah Morgana in dieser Hinsicht keine kannibalistischen Tendenzen. Letztendlich wollten die beiden ja ihr Geld und nur weil Morgana daran nur periphär interessiert war, würde sie deswegen nicht über andere Urteilen. Den Leichen war es egal was mit ihrer Kopfhaut geschah.

Schließlich waren alle Leichen auf einem Haufen geschichtet worden, was eine recht anstrengende Prozedur gewesen war. Larissa hatte Arturs Skalps direkt mit abgeschnitten wofür dieser sich bedankte. Er hätte nicht viel Lust darauf gehabt. Die Leichen welche außerhalb des Hofes lagen hatte man jedoch nicht herangeschleppt, der Aufwand erschien allen zu groß, ihr Gestank würde man am nächsten Tag eh nicht riechen. Sobald sie weg waren würden die Bauern vermutlich eh erscheinen und alles was noch übrig war plündern und die restlichen Leichen verbrennen. So hatte sich Mealla nur um ihre Pfeile gekümmert und die Skalps ihrem Gurt hinzugefügt. An diesem hatte sich die ansehliche Zahl von 13 Skalps angesammelt welche jetzt nicht mehr blutend um ihre Schulter hingen. Zusammen mit dem Anteil am Schädel hatte sie 23 Goldstücke verdient, die Beute aus der Hütte nicht mitgerechnet. Das würde wohl für eine Weile reichen,auch für diese Zutaten von denen die Magierin gesprochen hatte. Kam darauf an was auf der Liste stand die sich Mealla noch besorgen musste. Auch mit den Pfeilen hatte sie Glück gehabt die Hälfte würde sie noch nutzen können, beim Rest hatte sie zumindestens die Pfeilspitzen retten können, von der angefeilten mal abgesehen. Beim Abschneiden des Skalps des Abtrünnigen hatte sie sogar kurz so etwas wie Genugtuung empfunden, immerhin hatte sie ihn trotz seines Blutfluches besiegt.

Morgana war nicht gerade von der Tatsache begeistert das Mordred hineingegangen war um Nimue zu holen. Ohne diese Kopfgeldjägerin hätte sie einfach diesen dämlichen Leichenstapel anzünden können, ohne das sich diese Zauberin wieder mal aufspielen musste. Außerdem hätte sie dann mitkämpfen können was diese ganze Aktion wohl bedeutend beschleunigt hätte. Auch wenn dann unter Umständen nicht mehr soviele Skalps zur Verfügung gestanden hätten. Schließlich kam Mordred mit einem angesäuerten Gesichtsausdruck und der Magierin im Schlepptau zurück. Diese begann herrschaftlich die Anwesenden zu verscheuchen und zündete dann den Scheiterhaufen mit einem Feuerschwall aus ihrer Hand an der rauschend das Holz in Flammen setzte. Vermutlich erwartete sie das man sie für diesen einfachen Zauber preiste auf jedenfall hatte Morgana manchmal den Eindruck das sie erwartete für ihre Magiebegabung als höheres Wesen angesehen zu werden. Und diese Einschätzung kam von einer Frau die nicht gerade bescheiden in ihrer eigenen Selbsteinschätzung war. Vemutlich konnte man so etwas immer eine Stufe höherschrauben.

Mealla sah der Magierin hinterher, welche nachdem sie den Scheiterhaufen angezündet und dem Antivaner einen merkwürdigen Blick zugeworfen hatte wieder in der Hütte verschwand. Auch der Rest der Gruppe folgte ihr hinein, wobei der Ritter den Kopf des Qunari mitnahm. Ihn draussen stehen zu lassen wäre auch wirklich nicht gut für seinen Zustand gewesen. Mealla stand nun alleine im Hof und machte sich anstatt ins Innere zu den Stallungen auf wo ihr Pferd stand. Dort holte sie eine kleine Ledertasche aus den Satteltaschen und dazu direkt noch ein paar andere Dinge die sie vielleicht heute Abend brauchen würde. Zurück auf dem Hof legte sie den Strick mit den Sklaps auf dem Boden abzulegen und holte dann eine kleine Dose hervor aus der sie ein weißes Pulver auf die blutigen Ende der Skalpe schüttete. Dieses würde den Verwesungsprozess verlangsamen und am wichtigsten verhindern das sie morgen stanken. Nachdem das erledigt war betrat sie die Hütte, wo sie den Strick an einen Haken hängte und den Speer daneben stellte. Auf ihm war das getrocknete Blut der Banditen, aber sie hatte ja noch so einiges vor dem schlafengehen zu erledigen. Zuerst widmete sie sich dem Schädel des Qunari den der Ritter auf eien einzelnen Tisch gelegt hatte. Der Rest der Gruppe saß an der langen Tafel, sich mit sich selbst oder der Vorbereitung des Abendessens beschäftigend. Mealla schnappte sich einen Stuhl und setzte sich vor den Schädel. Dann holte sie aus ihrer Tasche verschiedene Dosen heraus. Vorsichtig und umsichtig begann sie den speziellen Balsam aufzutragen, so wie sie es gelernt hatte. Es war ein ganz spezieller neverranischer Balsam, welche die Haut zwar ein wenig austrocknete, aber dabei die Haut gegen die Luft versiegelte und somit die Verwesung verlangsamte, teilweise sogar aufhob. Irgendwie war es schon komisch das ein totes Gesicht eine Art Massage durch weiche Elfenhände bekam, aber auch wenn Meallas Finger den Schädel des Qunaris ansonsten nur berührt hätten um ihm die Augen auszustechen, jetzt ging es darum ihre Arbeit zu verrichten. Wenn der Beweis vernichtet war konnte sie sich die Belohnung in die Haare schmieren und auch die Skalps waren dann wertlos. Vermutlich würde sie sowieso erstmal einen sturen Kommandanten davon überzeugen müssen das der Qunari der Banditenanführer war. Nun wenigstens hatte sie ein paar Zeugen.

*
Schließlich machten sich alle auf um ins Bett zu gehen, immerhin waren zumindestens drei der Anwesenden von den Ereignissen des Tages stark gefordert worden. Da sich Nimue überraschenderweise bereit erklärte die erste Wache zu übernehmen, wobei diese ja auch die beste Wache war, machte sich der Rest in Richtung der Zimmer auf. Da Artur, Larissa und Mealla heute gekämpft hatten und die Hütte wohl kaum angegriffen werden würde, machte Morgana mit Mordred aus den Rest der Nacht unter sich aufzuteilen. So konnten sich die anderen von der Schlacht erholen, was in Morganas Augen fair erschien. Der Antivaner schien das einzusehen oder er hatte keine Lust mit Morgana zu diskutieren, auf jedenfall stimmt er zu die Wache nach Nimue zu übernehmen, wodurch Morgana die letzte Wache zu Teil werden würde. Anschließend begab sie sich auch zur Ruhe, wobei sie erfreut feststellte das Larissa mit ihr auf ein Zimmer wollte. Nach der letzten Nacht in Amaranthine hatte eine Art Schwere über ihnen gelegen, die beiden unangenehm gewesen war aber keiner anzusprechen traute. Nach dem heutigen Tag war Morgana jedoch der Meinung das dies eine dummes Verhalten war. Sie hatte sich schreckliche Sorgen gemacht das der Elfe etwas passiert und war jetzt froh das es ihr gut ging und ihr Miteinander nicht durch den argen Schnitter getrennt worden war. Die Dalish verriegelte die Tür hinter ihnen und legte ihre Habe ab, während Morgana ihre Tasche und den Stab an den Kopf des größeren Bettes legte. Irgendwie war das Zimmer sonderbar, während das eine Bett ziemlich klein war schien das andere den fehlenden Teil dazubekommen haben. Vielleicht war das ja mal eine Kammer gewesen wo Eltern und Kind untergebracht worden waren. Sofern man Kinder auf die Jagd mitnahm, Morgana wusste nicht wie das Orlaisianer handhabten.
Die Elfe hatte sich derweil auch ihres Harnisch entledigt und kam auf die Hexe zu ihr die schmalen Hände auf die Hüfte legend und sagend das sie froh sei die Hexe zu haben. Ein Kompliment das sie zurückgeben konnte auch wenn sie leicht überrascht war das sie die Elfe zu sich heranzog. Nach der letzten Abfuhr war Morgana ein wenig verunsichert und hatte wenig Lust die Zeichen wieder falsch zu deuten und sich zu blamieren. Letztes Mal hatte sie sich von ihrer eigenen Lust übermannen lassen ohne auf die Signale der Elfe zu achten. Jetzt jedoch schienen diese eindeutig positiv zu sein, denn die Elfe führte Morgana mit ihrer Hand an deren Rücken langsam zu sich, wo die samtenen Elfenlippen die Hexe zu erwarten schienen. Morgana hätte die Elfe am liebsten schon vorhin geküsst als sie gesehen hatte das sie unverletzt war, aber da hatte sich nicht die Gelegenheit ergeben. Morgana ergriff jetzt mit ihrer Hand den Rücken der Elfe und küsste diese auf die erwartungsfreudigen Lippen. Ihre andere Hand fuhr zu Larissas Hüfte und zog sie noch dichter an sich heran, sodass sich die beiden Körper eng aneinanderschmiegten. Kurz verblieben sie so, in inniger Umarmung die Lippen aufeinader gedrückt, dann löste sich die Münder und Morgana lächelte die Dalish zufrieden an. Ihre Leidenschaft war wieder entfacht und dieses Mal schien sie in den Augen der Dalish wieder die gleiche Lust zu sehen wie an dem Abend an dem sie zusammengekommen waren.
"Und ich bin froh das ich dich habe. Und das es dir gut geht.",sagte sie fröhlich und brachte nochmal ihre Erleichterung zum Ausdruck.
Dann drückte sie erneut ihren Mund auf den der Elfe und gab ihr einen festen und innigen Kuss. Die Lippen der Elfe waren warm und feucht und fühlten sich schön an. Morgana ließ ihre Zunge in den Mund der Dalish wandern,was diese bereitwillig zuließ. Küssend und sich gegenseitig umarmend begaben sich die beiden Frauen langsam in Richtung Bett, wo Morgana die Elfe mit sich hinunterzog und die beiden schließlich ineinander verschlungen auf der Matratze lagen. Nicht gerade das weiche Bett im Gasthof von Amaranthine, aber solange Morgana mit der Elfe dort lag war ihr die Beschaffenheit der Unterlage reichlich egal. Die Hexe spürte die Hände der Elfe über den Stoff ihres Kleides fahren und begann selbst der Elfe das Hemd über den Kopf zu ziehen und es neben das Bett fallenließen. Die zahlreichen Linien der Dalishtätowierungen entfalteten sich vor den Augen der Hexe, welche jetzt ein leichtes Zerren an ihrem eigenen Kleidungsstück verspürte was sich nicht ganz so einfach abstreifen ließ. Nach einem weiteren Kuss erhob sich die Hexe.
"Warte kurz, ma vehnan.",hauchte sie kurz verheißungsvoll in das Ohr der Elfe und sah dieser sinnlich in die Augen. Dann erhob sie sich kurz und begann ihre Stiefel auszuziehen, eine Wartezeit die Larissa überbrückte indem sie ebenfalls ihre Stiefel, Socken und Hose auszog. In freudiger Erwartung aber mit leichter Ungeduld in den Augen sah sie in Richtung der Hexe welche nun ihr Kleid lasziv abstreifte, wobei sie mit Absicht besonders langsam war. Nachdem diese Morgana längere Zeit auf die Folter gespannt hatte konnte die Elfe ruhig auch kurz warten. Schließlich stand die Hexe in ihrer Reiseunterwäsche vor der Elfe, nicht ihre beste, aber trotzdem mehr als ausreichend ihre Reize gut zur Geltung zu bringen. Elegant ging sie auf die Elfe zu und stieg zu ihr ins Bett, wobei sie ihren BH öffnete und der Dalish somit den Blick auf ihre festen und wohlgeformten Brüste ermöglichte. Den Büstenhalter ließ sie neben dem Bett zu Boden sinken und stieg über die Elfe, ihren Mund sanft auf den der Blondine drückend.

*
Mealla hatte nach dem Essen noch kurz Zeit damit zugebracht, ihren Speer und Bogen zu säubern, sowie das Blatt zu polieren und die Sehne einzuölen. Um die Pfeile und die Spitzen würde sie sich ein andernmal kümmern. Jetzt war sie müde, der Tag war nun wirklich nicht leicht gewesen und sie war kaputter als sonst. Vielleicht auch eine Nachwirkung des Blutfluches. Zufrieden ging sie in Richtung ihres Zimmers nachdem sie der Magierin noch eine ruhige Nacht gewünscht hatte. Irgendwie hatte sie den Eindruck das ihr Wunsch in diese Richtung noch am ehrlichsten geklungen hatte, aber vermutlich war das Einbildung zu sein. Die Magierin schien sich eh nicht viel aus solchen Höflichkeiten zu machen und Mealla beschloß anstatt sich über irgendwelche Gruppendynamiken den Kopf zu zerbrechen, diesen lieber in ein Kissen zu legen. Ihr Zimmer war recht geräumig und das Bett sah zumindestens bequemer aus als der Waldboden. Die Elfe schloss die Tür hinter sich ab und begann dann ihre Waffen und Rüstung abzulegen. Nachdem das geschehen war, begann sie ihren Zopf zu lösen so das ihr braunes Haar sich wieder zu entfalten begann und ihr über die Schultern viel. Die Strenge die der Zopf erzeugte verschwand aus ihrem Gesicht und sie wirkte wieder fraulicher und weicher. Sofort holte sie eine Haarbürste aus der Tasche die sie vom Sattel geholt hatte und begann es zu bürsten. Da sie morgen nicht im Wald aufwachten hatte sie Zeit den Zopf neu zu binden, einen Spiegel hatte sie in der Beute schimmern sehen. So konnten die Haare nochmal atmen und zudemmorgen von der Elfe gewaschen werden. Sie stanken durch den Tag nach Feuer und Blut. Jetzt konnte sie sich auch den Rest der Kleidung entledigen und stand schließlich in Unterwäsche im Zimmer, den Körper nach Flecken oder anderen Wehwechen am Untersuchen. Zu ihrer Zufriedenheit entdeckte sie nichts, bis auf diesen dämlichen Blutfluch war sie gut davon gekommen. Mealla war froh darüber und da sie es seit Amaranthine nicht mehr getan hatte kniete sie sich an ihr Bett und begann mit ineinander gefalteten Händen den Erbauer mit einem kleinen Gebet für die gute Jagd und ihre Gesundheit zu danken. Nachdem sie das getan hatte stieg sie in ihr Bett und zog die Decke über sich, Nachdem sie eine bequeme Postion gefunden hatte, schlief sie sofort ein wie ein Stein.


http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/TxGIDkV4csRmordred_klein.png & http://upload.worldofplayers.de/files10/CGUEHJDH01JWkp5A77Ppnimue_klein.jpg

Mordred beobachtete mit einem leichten Lächeln auf den Lippen wie Larissa sich bei Morgana einquartierte. Nach dem Geständnis der Hexe konnte der Antivaner einfach nicht anders, als einen Moment über die Zweisamkeit zu sinnieren und um der Wahrheit Genüge zu tun, einen gewissen Neid zu empfinden. Ob dieser nun Morgana oder aber Larissa galt wusste er so genau nicht, denn sie waren beide äußerst attraktiv, jeweils auf ihre eigene Art und Weise.
Das Zimmer des Antivaners war groß, geräumig und vollgestopft mit Diebesgut aller Art. Ein wunderbar bestickter Gobelin diente frevelhafterweise als Vorhang eines Fensters, was dem kunstinteressierten Literaten ein erschüttertes Kopfschütteln abnötigte. Ebenso stand ein mit Bildern des alten Tevinter verzierter Kessel als Nachttopf in der Ecke. „Diese Barbaren!“, murmelte er angesichts von so viel Verhöhnung alter Kulturen. Wenigstens war das Bett mit reichlich Fellen und Decken ausgelegt, obwohl sich Mordred weigerte ganz auszuziehen. Wer weiß schon wie viele verschwitzte nackte Männer hier geschlafen hatten. Und sicherlich keine von der attraktiven Sorte.

Eine Woge der Erleichterung flutete Larissas Inneres als die Hexe ihr nun ihre eigene Hand auf den Rücken legte und die beiden Frauenkörper dicht aneinanderdrängte während sie die Lippen der Elfe zu küssen begann. Es war als wäre diese peinlich-bedrückende Schweigsamkeit die sich seit ihrer letzten gemeinsamen Nacht wie ein Schatten über sie gelegt hatte mit einem Mal verschwunden und an seine Stelle kehrte das altbekannte, eigentümliche Kribbeln, dass ausgehend von den warmen, feuchten Lippen die sich gegenseitig ekstatische Küsse schenkten, in den gesamten Körper der Elfe ausbreiteten. Als Morgana ihr ebenfalls ihre Zuneigung aussprach hätte Larissa vor Freude Jauchzen können, kam jedoch nicht dazu denn sofort begann die Hexe ihre Lippen erneut in Beschlag zu nehmen. Heiß umschlangen sich die Körper und ihnen gleich taten es die Zungen, rau und doch samten, heftig und doch zart, weich und doch stark. Das ganze Zimmer, oder vielleicht auch nur Larissas Kopf, war erfüllt von dem Schmatzen, dem Saugen und dem Lecken das kein geringeres Zeichen als reinster Zuneigung war. Sie lächelte, kicherte mit feuchten Lippen wenn sich die Frauen eine kurze Atempause schenkten.
Morgana war sehr zärtlich. Seltsam wenn man ihre Anfänge bedachte. Larissa hatte immer gedacht die Hexe bestünde aus dem Stein, in den sie sich bei Gefahr verwandeln konnte. Nachdem sie sich auf das Bett gerollt hatten, strich Larissa über Morganas Körper, was eine gute Mund-Hand-Koordination benötigte. Allerdings war sie jetzt eine Söldnerin, eine Killerin und keine scheue, weltfremde Jägerin der Dalish mehr. Was immer da kommen mochte, sie würde es bereitwillig empfangen. Ihre Rechte suchte sich einen Weg unter Morganas Kleid, schob den Stoff hoch und streichelte sanft ihren Bauch entlang nach Oben. Die Hexe reagierte entsprechend und zog nun Larissas dünnes Hemd aus, dass sich diese vor dem Abendessen übergezogen hatte. Ihre tätowierten Arme stützten sich auf das Bett während sie ihren Kiefer gegen den der Anderen drückte. Die feinen Linien der Dalishzeichnung wandten sich über ihre Brüste die halb aus dem BH schauten, über ihre Schlüsselbeine, übern Bauch wo sie in zwei Ausläufern bis zum Venushügel gestochen worden waren. Morgana erhob sich und zog ihr Kleid aus, langsam, bedächtig, Larissa reizend die sich mit feurigem Blick in den vielen Laken räkelte. Da die Hexe sich anscheinend einen Spaß daraus machte sich möglichst viel Zeit beim Abstreifen zu lassen, trat Larissa indes ihre hohen Schaftstiefel von den Füßen, zog sich die Socken aus sodass ihre Zehen die weichen Felle zwischen sich spürten. Auch ihrer Lederhose entledigte sie sich, rollte sich auf den Rücken und zog sie mit emporgeregten Beinen von ihrem Hintern, die Beine entlang und schließlich völlig aus. Geräuschlos sank diese neben dem Bett nieder. Fast nackt schlich Larissa durch die Decken, gleich einer Katze auf allen Vieren während das lange Haar sich offen über ihre Schultern ergoss. Schließlich war Morgana fast nackt, nicht gerade ihre feinste und reizendste Unterwäsche aber hier zählte ohnehin der Grundsatz: weniger ist mehr. Morgana kam zu ihrer Freundin und öffnete den BH. Larissa seufzte als sich die Hexe ihr offenbarte. Nicht, dass es das erste Mal wäre und doch flammte Etwas in ihr auf und jagte ein innerliches Kribbeln bis tief zwischen ihre Beine als ihre tätowierten Finger sich zärtlich auf die entblößte Oberweite legte. Die Hexe stieg fast über die Elfe, beide noch aufrecht und nun wieder küssend. Larissa spürte den Busen ihrer Freundin gegen ihren BH gedrückt, sah hinab; er wirkte so schön und wohlgeformt und fast schämte sie sich ihres eigenen. Es war das erste Mal und Larissa unsicher wie eh und je, doch diesmal überwand sie die Unsicherheit, packte die Hexe mit ihrer ganzen Kraft, die für ein solch zierliches Wesen beachtlich war und drehte sie um 180 Grad, um sie dann in die weichen Felle zu betten. Langsam krabbelte sie vor, legte sich auf die Hexe, küsste sie, krabbelte zurück und erhob sich. Das schwarze Samt Morganas Haare ergoss sich über die Decken während die rauchgrünen Augen der Elfe zusahen, sie sie zuerst ihre Daumen in die Riemen ihres Slips schob und diesen bis zu ihren Kniekehlen zog. Von dort viel er ganz von selbst zu Boden und Larissa griff sich nach vorne und öffnete den BH dort. Sie war sich sicher, dass Morgana ihr mit voller Absicht einen leichter zu öffnenden BH ausgewählt hatte, denn derjenige der Hexe ließ sich nur auf dem Rücken öffnen. Da Larissa aber weder Übung noch Augen im Nacken hatte wäre dies vermutlich zur Mamutaufgabe geworden, angesichts der in ihr keimenden Aufregung. Nun stand sie da, völlig nackt und war fast dabei ihre Blöße mit den Händen zu bedecken. Aber vor wem? Es war niemand da außer Morgana und eben dieser galt diese Pracht. Sie kam auf das Bett zu, ihre Hände sanft an Morganas Oberschenkeln nach Oben wandernd und an deren Unterhose ziehend. Die Hexe ließ es zu und so entledigte Larissa Morgana dieser. Die Elfe kroch auf die Hexe, drückte ihre kleinen festen Brüste auf die der Anderen, ihre Lippen auf Nämliche und warf eines der Felle über ihre beiden nackten Körper während ihre Rechte Morganas Nacken umfasste, sie die Hexe mit dem eigenen Körper dominant in die Laken drückte und mit der freien Linken zwischen ihrem Bauch und dem der Hexe weiter gen Süden wanderte. Wild, heiß und diesmal ohne Anzeichen von Furcht, Unsicherheit oder Abneigung. Nein, Larissa war keine naive Jägerin mehr. Sie war jetzt eine Killerin wie Artur, wie Morgana, wie Mordred. Sie war erwachsen und Erwachsene taten eben dies, was sie jetzt tat! Das Bett knarrte leise in einem gleichbleibenden Rhythmus während die Elfe ihr Bein zwischen das der Hexe schob und nach Oben drückte, bis es nicht weiter ging da eine fleischige Wärme es aufhielt. Morgana seufzte zwischen den aufeinandergedrückten Lippen.
Eine Schlacht hatte Larissa heute schon geschlagen, Zeit für eine Zweite!

Nimue saß auf ihrem Thron und starrte in die Dunkelheit. Die Anderen schliefen, oder auch nicht den aus der oberen Etage drang ein Knacken oder Knarren als wenn sich jemand unruhig in einem Bett wälzte. Vielleicht Morgana die von Albträumen geplagt wurde? Wäre es nicht ironisch und grausam, wenn die drei Helden der heutigen Schlacht während des Siegesschlafes von einem Dämon zerrissen werden würden? Allerdings zweifelte Nimue fast daran, dass dem so kommen würde. Morgana war eine starke Persönlichkeit und auch wenn diese Art die Dämonen faszinierte versuchten diese doch eher bei willensschwächeren Kreaturen Einlass in deren Seelen und damit diese Welt zu finden. Feiglinge wie Mordred oder Dummköpfe wie Artur wären ein leichteres Ziel für Dämonen, wenn diese deren Schwächen wie Habgier oder Neid erkannten. Allerdings, und das war eine der wichtigsten Lektionen des Zirkels, waren es die Magier welche die Leuchtfeuer für Dämonen und verdorbene Wesen darstellten. Magier die sich der Kontrolle entzogen und der Leidenschaft frönten, die dem klaren Geist abgeneigt waren wie dieser lächerliche Blutmagier dort draußen waren die Gefahren, vor denen es die Welt zu schützen gab. Nimues perfekte Nägel klopften einer nach dem anderen fallend auf die Stuhllehne. „Die Magie soll dem Menschen dienen…“, dachte sie an die gebetsmühlenartig vorgebrachte Plattitüde. Magie diente niemandem! Und nur weil irgendeine Vettel diesen Satz mal zu Papier gebracht hatte wurde er noch längst keine allgemeine Wahrheit. Die Kirche und ihr lächerlicher Erbauer fürchteten sich doch bloß vor einer Macht wie der Magie. „… und sie niemals beherrschen!“, endete Nimue gedanklich und lächelte verächtlich. Natürlich war sie dem Zirkel und ihresgleichen loyal gegenüber, ebenso wie sie die Notwendigkeit der Institution erkannte. Doch sollte man den Magiern viel mehr Macht zusprechen. Dieses dumme Volk wie die Bauern dort im Dorf oder die Banditen, deren erbärmliche Leben heute beendet worden waren wären vielleicht besser dran gewesen, wenn jemand wie Nimue sie geführt hätte. Welch Verschwendung von Leben hätte man bereits verhindern können, wenn man den Magiern einen höheren Platz in der Gemeinschaft einräumte, anstatt sie und ihr Potenzial aus Angst wegzuschließen? „Oder aus Neid.“

numberten
12.12.2015, 13:37
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Mordred beobachtete mit einem leichten Lächeln auf den Lippen wie Larissa sich bei Morgana einquartierte. Nach dem Geständnis der Hexe konnte der Antivaner einfach nicht anders, als einen Moment über die Zweisamkeit zu sinnieren und um der Wahrheit Genüge zu tun, einen gewissen Neid zu empfinden. Ob dieser nun Morgana oder aber Larissa galt wusste er so genau nicht, denn sie waren beide äußerst attraktiv, jeweils auf ihre eigene Art und Weise.
Das Zimmer des Antivaners war groß, geräumig und vollgestopft mit Diebesgut aller Art. Ein wunderbar bestickter Gobelin diente frevelhafterweise als Vorhang eines Fensters, was dem kunstinteressierten Literaten ein erschüttertes Kopfschütteln abnötigte. Ebenso stand ein mit Bildern des alten Tevinter verzierter Kessel als Nachttopf in der Ecke. „Diese Barbaren!“, murmelte er angesichts von so viel Verhöhnung alter Kulturen. Wenigstens war das Bett mit reichlich Fellen und Decken ausgelegt, obwohl sich Mordred weigerte ganz auszuziehen. Wer weiß schon wie viele verschwitzte nackte Männer hier geschlafen hatten. Und sicherlich keine von der attraktiven Sorte.

Eine Woge der Erleichterung flutete Larissas Inneres als die Hexe ihr nun ihre eigene Hand auf den Rücken legte und die beiden Frauenkörper dicht aneinanderdrängte während sie die Lippen der Elfe zu küssen begann. Es war als wäre diese peinlich-bedrückende Schweigsamkeit die sich seit ihrer letzten gemeinsamen Nacht wie ein Schatten über sie gelegt hatte mit einem Mal verschwunden und an seine Stelle kehrte das altbekannte, eigentümliche Kribbeln, dass ausgehend von den warmen, feuchten Lippen die sich gegenseitig ekstatische Küsse schenkten, in den gesamten Körper der Elfe ausbreiteten. Als Morgana ihr ebenfalls ihre Zuneigung aussprach hätte Larissa vor Freude Jauchzen können, kam jedoch nicht dazu denn sofort begann die Hexe ihre Lippen erneut in Beschlag zu nehmen. Heiß umschlangen sich die Körper und ihnen gleich taten es die Zungen, rau und doch samten, heftig und doch zart, weich und doch stark. Das ganze Zimmer, oder vielleicht auch nur Larissas Kopf, war erfüllt von dem Schmatzen, dem Saugen und dem Lecken das kein geringeres Zeichen als reinster Zuneigung war. Sie lächelte, kicherte mit feuchten Lippen wenn sich die Frauen eine kurze Atempause schenkten.
Morgana war sehr zärtlich. Seltsam wenn man ihre Anfänge bedachte. Larissa hatte immer gedacht die Hexe bestünde aus dem Stein, in den sie sich bei Gefahr verwandeln konnte. Nachdem sie sich auf das Bett gerollt hatten, strich Larissa über Morganas Körper, was eine gute Mund-Hand-Koordination benötigte. Allerdings war sie jetzt eine Söldnerin, eine Killerin und keine scheue, weltfremde Jägerin der Dalish mehr. Was immer da kommen mochte, sie würde es bereitwillig empfangen. Ihre Rechte suchte sich einen Weg unter Morganas Kleid, schob den Stoff hoch und streichelte sanft ihren Bauch entlang nach Oben. Die Hexe reagierte entsprechend und zog nun Larissas dünnes Hemd aus, dass sich diese vor dem Abendessen übergezogen hatte. Ihre tätowierten Arme stützten sich auf das Bett während sie ihren Kiefer gegen den der Anderen drückte. Die feinen Linien der Dalishzeichnung wandten sich über ihre Brüste die halb aus dem BH schauten, über ihre Schlüsselbeine, übern Bauch wo sie in zwei Ausläufern bis zum Venushügel gestochen worden waren. Morgana erhob sich und zog ihr Kleid aus, langsam, bedächtig, Larissa reizend die sich mit feurigem Blick in den vielen Laken räkelte. Da die Hexe sich anscheinend einen Spaß daraus machte sich möglichst viel Zeit beim Abstreifen zu lassen, trat Larissa indes ihre hohen Schaftstiefel von den Füßen, zog sich die Socken aus sodass ihre Zehen die weichen Felle zwischen sich spürten. Auch ihrer Lederhose entledigte sie sich, rollte sich auf den Rücken und zog sie mit emporgeregten Beinen von ihrem Hintern, die Beine entlang und schließlich völlig aus. Geräuschlos sank diese neben dem Bett nieder. Fast nackt schlich Larissa durch die Decken, gleich einer Katze auf allen Vieren während das lange Haar sich offen über ihre Schultern ergoss. Schließlich war Morgana fast nackt, nicht gerade ihre feinste und reizendste Unterwäsche aber hier zählte ohnehin der Grundsatz: weniger ist mehr. Morgana kam zu ihrer Freundin und öffnete den BH. Larissa seufzte als sich die Hexe ihr offenbarte. Nicht, dass es das erste Mal wäre und doch flammte Etwas in ihr auf und jagte ein innerliches Kribbeln bis tief zwischen ihre Beine als ihre tätowierten Finger sich zärtlich auf die entblößte Oberweite legte. Die Hexe stieg fast über die Elfe, beide noch aufrecht und nun wieder küssend. Larissa spürte den Busen ihrer Freundin gegen ihren BH gedrückt, sah hinab; er wirkte so schön und wohlgeformt und fast schämte sie sich ihres eigenen. Es war das erste Mal und Larissa unsicher wie eh und je, doch diesmal überwand sie die Unsicherheit, packte die Hexe mit ihrer ganzen Kraft, die für ein solch zierliches Wesen beachtlich war und drehte sie um 180 Grad, um sie dann in die weichen Felle zu betten. Langsam krabbelte sie vor, legte sich auf die Hexe, küsste sie, krabbelte zurück und erhob sich. Das schwarze Samt Morganas Haare ergoss sich über die Decken während die rauchgrünen Augen der Elfe zusahen, sie sie zuerst ihre Daumen in die Riemen ihres Slips schob und diesen bis zu ihren Kniekehlen zog. Von dort viel er ganz von selbst zu Boden und Larissa griff sich nach vorne und öffnete den BH dort. Sie war sich sicher, dass Morgana ihr mit voller Absicht einen leichter zu öffnenden BH ausgewählt hatte, denn derjenige der Hexe ließ sich nur auf dem Rücken öffnen. Da Larissa aber weder Übung noch Augen im Nacken hatte wäre dies vermutlich zur Mamutaufgabe geworden, angesichts der in ihr keimenden Aufregung. Nun stand sie da, völlig nackt und war fast dabei ihre Blöße mit den Händen zu bedecken. Aber vor wem? Es war niemand da außer Morgana und eben dieser galt diese Pracht. Sie kam auf das Bett zu, ihre Hände sanft an Morganas Oberschenkeln nach Oben wandernd und an deren Unterhose ziehend. Die Hexe ließ es zu und so entledigte Larissa Morgana dieser. Die Elfe kroch auf die Hexe, drückte ihre kleinen festen Brüste auf die der Anderen, ihre Lippen auf Nämliche und warf eines der Felle über ihre beiden nackten Körper während ihre Rechte Morganas Nacken umfasste, sie die Hexe mit dem eigenen Körper dominant in die Laken drückte und mit der freien Linken zwischen ihrem Bauch und dem der Hexe weiter gen Süden wanderte. Wild, heiß und diesmal ohne Anzeichen von Furcht, Unsicherheit oder Abneigung. Nein, Larissa war keine naive Jägerin mehr. Sie war jetzt eine Killerin wie Artur, wie Morgana, wie Mordred. Sie war erwachsen und Erwachsene taten eben dies, was sie jetzt tat! Das Bett knarrte leise in einem gleichbleibenden Rhythmus während die Elfe ihr Bein zwischen das der Hexe schob und nach Oben drückte, bis es nicht weiter ging da eine fleischige Wärme es aufhielt. Morgana seufzte zwischen den aufeinandergedrückten Lippen.
Eine Schlacht hatte Larissa heute schon geschlagen, Zeit für eine Zweite!

Nimue saß auf ihrem Thron und starrte in die Dunkelheit. Die Anderen schliefen, oder auch nicht den aus der oberen Etage drang ein Knacken oder Knarren als wenn sich jemand unruhig in einem Bett wälzte. Vielleicht Morgana die von Albträumen geplagt wurde? Wäre es nicht ironisch und grausam, wenn die drei Helden der heutigen Schlacht während des Siegesschlafes von einem Dämon zerrissen werden würden? Allerdings zweifelte Nimue fast daran, dass dem so kommen würde. Morgana war eine starke Persönlichkeit und auch wenn diese Art die Dämonen faszinierte versuchten diese doch eher bei willensschwächeren Kreaturen Einlass in deren Seelen und damit diese Welt zu finden. Feiglinge wie Mordred oder Dummköpfe wie Artur wären ein leichteres Ziel für Dämonen, wenn diese deren Schwächen wie Habgier oder Neid erkannten. Allerdings, und das war eine der wichtigsten Lektionen des Zirkels, waren es die Magier welche die Leuchtfeuer für Dämonen und verdorbene Wesen darstellten. Magier die sich der Kontrolle entzogen und der Leidenschaft frönten, die dem klaren Geist abgeneigt waren wie dieser lächerliche Blutmagier dort draußen waren die Gefahren, vor denen es die Welt zu schützen gab. Nimues perfekte Nägel klopften einer nach dem anderen fallend auf die Stuhllehne. „Die Magie soll dem Menschen dienen…“, dachte sie an die gebetsmühlenartig vorgebrachte Plattitüde. Magie diente niemandem! Und nur weil irgendeine Vettel diesen Satz mal zu Papier gebracht hatte wurde er noch längst keine allgemeine Wahrheit. Die Kirche und ihr lächerlicher Erbauer fürchteten sich doch bloß vor einer Macht wie der Magie. „… und sie niemals beherrschen!“, endete Nimue gedanklich und lächelte verächtlich. Natürlich war sie dem Zirkel und ihresgleichen loyal gegenüber, ebenso wie sie die Notwendigkeit der Institution erkannte. Doch sollte man den Magiern viel mehr Macht zusprechen. Dieses dumme Volk wie die Bauern dort im Dorf oder die Banditen, deren erbärmliche Leben heute beendet worden waren wären vielleicht besser dran gewesen, wenn jemand wie Nimue sie geführt hätte. Welch Verschwendung von Leben hätte man bereits verhindern können, wenn man den Magiern einen höheren Platz in der Gemeinschaft einräumte, anstatt sie und ihr Potenzial aus Angst wegzuschließen? „Oder aus Neid.“

http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Mealla_portrait.jpg

Artur hatte sich nach dem Essen ebenfalls auf sein Zimmer begeben. Es war recht geräumig und hatte ein sehr stabil aussehendes Bett. Zudem war es voller Decken und Felle, sogar ein paar Seidenkissen lagen auf dem Bett was allerdings überhaupt nicht zu den Fellen passen wollte. Artur hatte die leise Vermutung das es das Zimmer des Qunari gewesen sein konnte, aber falls dem so gewesen war, so roch es zumindestens nicht mehr danach. Letztendlich war es eh das Zimmer irgendeines Toten und wurde nicht mehr von diesem im Beschlag genommen. Dem Sieger die Beute, was den Banditen gehört hatte, gehörte jetzt der Gruppe. Artur legte seine Rüstung ab, welche immer noch Spuren von Blut und Dreck an sich hatte. Zumindestens sein Schwert hatte er vorhin reinigen können, was leichter gewesen war als bei seiner alten Klinge. Silberit war recht pflegeleicht, außerdem blieb nicht soviel Blut an der Klinge haften. Ein tolles Material, auch wenn es ziemlich protzig wirkte und der eingravierte Name in Arturs Augen immer noch lächerlich wirkte. Andererseits wenn er seine Rüstung betrachtete musste er zugeben das er selbst auch nicht in der bescheidensten Rüstung herumlief. Die würde er morgen früh wohl noch reinigen müssen, jetzt zog er lieber seine Panzerschuhe aus und legte sich in seinem Gambeson zu Bette. Falls der Qunari wirklich hier geschlafen hatte wollte er lieber Hautkontakt vermeiden, wer wusste schon was dessen Klumpfuß abgesondert hatte.

Das Feuer der Leidenschaft brannte hell diese Nacht und wärmte die beiden Liebenden. Sanft aber bestimmend wurde die Hexe von der Elfe in die Matratze gedrückt. Erwartungsvoll sah die Hexe zu wie die Elfe sich erhob und auch die letzten Hüllen fallenließ und sich ihr in ihrer ganzen Pracht entfaltete. Larissa war zwar nicht so kurvenreich wie die Hexe, aber ihr ganzer Körper strahlte eine Schönheit aus für die sich eine Menschenfrau wie Morgana mehr ins Zeug legen musste. Feine Linien zogen sich über die glatte Haut und die Kurven der Elfe, ein Anblick an dem sich Morgana nur schwer sattsehen konnte. Kurz schien die Elfe unsicher, dann jedoch schien ihr wieder einzufallen das nur sie und Morgana anwesend waren und näherte sich der Hexe. Zärtlich und angenehm strichen die Finger der Elfe über Morganas Schenkel und begannen sanft deren Höschen abzustreifen, was von der Hexe durch ein anheben der Hüfte unterstützt wurde. Die Dalish kroch über Morgana und zog das Fell über sie und die nackten Körper pressten sich aufeinander.
Die Luft war alsbald erfüllt von den Schmatzern und den sanften Stöhnen der beiden Frauen. Larissa war unerfahren und noch eine Jungfrau, aber voller Tatendrang wie Morgana erfreut feststellte. Vermutlich hatte die Elfe zwar schon davon gehört wie es zwischen Mann und Frau ablief, aber nur wenig Ahnung wie es sich zwischen Frauen verhielt. Nun dafür war Morgana da die mit ihrer Erfahrung die Leidenschaft der Elfe in die richtige Bahnen lenkte und dann ihre eigene Leidenschaft gegenüber der Elfe geübt freien Lauf ließ. So lief das Spiel der Liebe unter den Fellen ab, begleitet von Lauten der Freude und dem Knarzen des Bettes. Schließlich endete es und beide Frauen ließen sich ermattet nebeneinander aufs Bett fallen. Zwar gab es bei den beiden Frauen keine spezielle biologische Einschränkung im Liebespiel, jedoch war s trotzdem für beide körperlich anstrengend und vor allem die Elfe hatte heute schon eine anstrengende Schlacht geschlagen. Morgana beschloß es nicht in der ersten Nacht zu übertreiben und so gab sie der ebenfalls verschwitzten Elfe einen leichten Kuss auf den Mund und kuschelte sich eng an sie. In enger glückseliger Umarmung schliefen beide Frauen bald schon erschöpft ein.

Ein sanftes Klopfen weckte Morgana aus ihrem sanften Schlaf. Während ihr im leichtem Dämmerzustand klar wurde das sie ja noch eine Wache zu verrichten hatte, klopfte es erneut. Morgana löste sich vorsichtig aus der Umarmung der Elfe, was von dieser mit einem schlaftrunkenen Seufzer quittiert wurde. Trotzdem schien sie noch zu schlafen denn ihre Augen waren geschlossen.
"Schlaf weiter meine Schöne.", flüsterte Morgana küsste sie kurz und stieg dann über die Elfe und begann im Dunkeln ihre Unterwäsche zusammenzusuchen. Nachdem sie das geschafft hatte, schlüpfte sie schnell hinein und da es erneut liese klopfte erschien es ihr klug erstmal zu zeigen das sie wach war, bevor Mordred mit seinem Klopfen aufeinmal doch noch Larissa weckte. Leise ging sie zu der Tür und schloss diese auf. Dann öffnete sie diese einen Spalt und steckte ihren schwarzlockigen Kopf heraus der sogleich den Antivaner entdeckte. Morgana hatte für einen Menschen sowieso eine hervorragende Nachtsicht und erspähte den Blondschopf.
"Keine Angst Mordred, ich bin wach ich muss mich nur noch fertig anziehen. Ihr könnt schon ins Bett gehen ich bin gleich fertig. Gute Nacht.", sagte sie freundlich zu dem Antivaner, welchem wohl leicht unangenehm war die Hexe aus ihrem Schlummer mit der Elfe geweckt zu haben, jetzt aber freundlich nickte und sich in Richtung seines Bettes verabschiedete. Morgana zog sich noch schnell zuende an, schnappte ihren Beutel und begab sich dann in Richtung Haupthalle wo sie auf dem Thron Platz nahm. Dort holte sie ihre Bürste aus der Tasche und begann sich durch das Haar zu bürsten. Da ihre Wache die letzte war konnte sie auch schon damit beginnen sich frisch zu machen. Auch wenn sie ungern aufgestanden war so war sie dennoch recht ausgeruht und vor allem zufrieden. Es war eine schöne Nacht gewesen nicht nur wegen dem Sex, sondern auch dem danach. Morgana hatte lange Zeit Angst gehabt das ihre Gefühle gegenüber Larissa nur größtenteils vom Verlangen gesteuert waren und diese nach einer Liebesnacht verschwinden würden. Wie sie jetzt zufrieden feststellte war dem nicht so, im Gegenteil ihr Verlangen nach der Elfe war noch gestiegen und ihre Gefühle ihr gegenüber unverändert. Morgana musste es sich eingestehen das dies keine Schwärmerei oder ähnliches war, sie hatte sich in Larissa verliebt. Zufrieden grinsend saß sie in dem Thron, während die Bürste langsam durch ihr zerzaustes Haar strich. Mit den Gedanken an vorhin beschäftigt, hielt Morgana ihre Wache, den nächten Morgen erwartend.

Mealla erwachte recht früh so wie immer und stieg sofort aus dem Bett und begann sich anzuziehen. Den Harnisch ließ sie erstmal liegen und schnallte sich nur den Waffengürtel um ihre Reiterhose. Dann schnappte sie sich ihren Lederbeutel mit den Produkten zur Zahhygiene und die Riemen für den Zopf. In der Halle war noch niemand außer der Kräuterfrau welche auf dem Thron saß uns sich der Elfe zuwandte als diese den Raum betrat. Mealla wünschte ihr höflich einen guten Morgen, was von der Schwarzhaarigen fröhlich erwidert wurde. Scheinbar hatte die junge Frau gute Laune, andererseits konnte es Mealla ihr nicht verdenken immerhin hatte sie gestern 10 Goldstücke verdient ohne einen Finger rühren zu müssen. Mealla fragte sie sowieso warum die Gruppe eine Kräuterfrau und eine Geistheilerin hatten, welche wohl ebenfalls in dem Wissen der Kräuter versiert war. Andererseits war diese ja auch keine Söldnerin und die Schwarzhaarige einfach schon vorher in der Gruppe gewesen. Mealla war es ja eigentlich egal, denn auch wenn die Frau scheinbar keinen Zweck erfüllte, so war sie trotzdem am Gewinn beteiligt, immerhin hatte Mealla zugestimmt. Sie ging vor die Tür wo sie eine Faß mit Wasser entdeckte, ihr Hemd und den BH auszog und ihren Kopf hineinsteckte. anschließend begann sie ihren Oberkörper zu waschen und ihre Zähne mit einem Gel zu waschen, welches eine Mischung aus Zahnsalz und Fluid darstellte. Nachdem das erledigt war legte sie den Beutel ab und begann ihre morgendlichen Übungen. In einem gewissen Abstand qualmte der Scheiterhaufen, inzwischen abgebrannt, die verkohlten Überreste zu seinen Füßen. Mealla ließ sich dabei nicht beirren, band ihre Haare zu einem losen Zopf und begann sich zu dehnen. Nach verschiedenen Übungen bei denen die Sonne aufgegangen war, trat sie schließlich wieder in die Hütte, wo sich allmählich auch der Rest der Gruppe langsam einfand. Meall stellte sich vor einen der Beutespiegel und begann ihre Haare wieder in dem dünnen Zopf zu flechten. Dabei dachte sie darüber nach ob die Gruppe wohl heute schon eine Garnision erreichen würde um das Geld zu kassieren. Sie bezweifelte es allerdings die Gruppe war langsam und wenn eine Garnision so nahe lag und nichts gegen die Banditen unternahm war dies wirklich ein Armutszeugnis für sie.

Nach einem guten Frühstück bei dem Artur bemerkte das sowohl Morgana als auch Larissa wieder ausnehmend guter Laune waren, begann die Gruppe ihre Sachen zu verpacken und die Beute auf den Pferden zu verstauen. Schließlich war alles erledigt worden und die Gruppe abmarschbereit. Artur befestigte den Kopf des Qunari am Sattel, welcher scheinbar noch keine Anzeichen von Verwesung zeigte. Was immer die Kopfgeldjägerin gemacht hatte, zeigte offenbar Wirkung. Mealla selbst befestigte den Strick mit den Skalps an ihrem Sattel, sodass er nicht wärend des Ritts abfallen konnte. Sie verzichtete ihn um die Schultern zu legen da er sie ansonsten nur behindern würde und sie nie wusste was auf dem Weg alles passieren konnte. Immerhin die Option das die Gruppe sie umbringen würde um nicht teilen zu müssen schien unwahrscheinlich geworden zu worden, ansonsten hätte man das während sie schlief erledigt. Wenn auch merkwürdig schien diese Gruppe ein ehrlicher Haufen zu sein. Zu Fuß und zu Pferde verließ die Gruppe den Ort der Schlacht, den qualmenden Scheiterhaufen hinter sich lassend. Ein Übel in diesem Land war beseitigt, aber was bedeutete das schon in Zeiten einer Verderbnis.

Shepard Commander
12.12.2015, 16:04
http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Mealla_portrait.jpg

Artur hatte sich nach dem Essen ebenfalls auf sein Zimmer begeben. Es war recht geräumig und hatte ein sehr stabil aussehendes Bett. Zudem war es voller Decken und Felle, sogar ein paar Seidenkissen lagen auf dem Bett was allerdings überhaupt nicht zu den Fellen passen wollte. Artur hatte die leise Vermutung das es das Zimmer des Qunari gewesen sein konnte, aber falls dem so gewesen war, so roch es zumindestens nicht mehr danach. Letztendlich war es eh das Zimmer irgendeines Toten und wurde nicht mehr von diesem im Beschlag genommen. Dem Sieger die Beute, was den Banditen gehört hatte, gehörte jetzt der Gruppe. Artur legte seine Rüstung ab, welche immer noch Spuren von Blut und Dreck an sich hatte. Zumindestens sein Schwert hatte er vorhin reinigen können, was leichter gewesen war als bei seiner alten Klinge. Silberit war recht pflegeleicht, außerdem blieb nicht soviel Blut an der Klinge haften. Ein tolles Material, auch wenn es ziemlich protzig wirkte und der eingravierte Name in Arturs Augen immer noch lächerlich wirkte. Andererseits wenn er seine Rüstung betrachtete musste er zugeben das er selbst auch nicht in der bescheidensten Rüstung herumlief. Die würde er morgen früh wohl noch reinigen müssen, jetzt zog er lieber seine Panzerschuhe aus und legte sich in seinem Gambeson zu Bette. Falls der Qunari wirklich hier geschlafen hatte wollte er lieber Hautkontakt vermeiden, wer wusste schon was dessen Klumpfuß abgesondert hatte.

Das Feuer der Leidenschaft brannte hell diese Nacht und wärmte die beiden Liebenden. Sanft aber bestimmend wurde die Hexe von der Elfe in die Matratze gedrückt. Erwartungsvoll sah die Hexe zu wie die Elfe sich erhob und auch die letzten Hüllen fallenließ und sich ihr in ihrer ganzen Pracht entfaltete. Larissa war zwar nicht so kurvenreich wie die Hexe, aber ihr ganzer Körper strahlte eine Schönheit aus für die sich eine Menschenfrau wie Morgana mehr ins Zeug legen musste. Feine Linien zogen sich über die glatte Haut und die Kurven der Elfe, ein Anblick an dem sich Morgana nur schwer sattsehen konnte. Kurz schien die Elfe unsicher, dann jedoch schien ihr wieder einzufallen das nur sie und Morgana anwesend waren und näherte sich der Hexe. Zärtlich und angenehm strichen die Finger der Elfe über Morganas Schenkel und begannen sanft deren Höschen abzustreifen, was von der Hexe durch ein anheben der Hüfte unterstützt wurde. Die Dalish kroch über Morgana und zog das Fell über sie und die nackten Körper pressten sich aufeinander.
Die Luft war alsbald erfüllt von den Schmatzern und den sanften Stöhnen der beiden Frauen. Larissa war unerfahren und noch eine Jungfrau, aber voller Tatendrang wie Morgana erfreut feststellte. Vermutlich hatte die Elfe zwar schon davon gehört wie es zwischen Mann und Frau ablief, aber nur wenig Ahnung wie es sich zwischen Frauen verhielt. Nun dafür war Morgana da die mit ihrer Erfahrung die Leidenschaft der Elfe in die richtige Bahnen lenkte und dann ihre eigene Leidenschaft gegenüber der Elfe geübt freien Lauf ließ. So lief das Spiel der Liebe unter den Fellen ab, begleitet von Lauten der Freude und dem Knarzen des Bettes. Schließlich endete es und beide Frauen ließen sich ermattet nebeneinander aufs Bett fallen. Zwar gab es bei den beiden Frauen keine spezielle biologische Einschränkung im Liebespiel, jedoch war s trotzdem für beide körperlich anstrengend und vor allem die Elfe hatte heute schon eine anstrengende Schlacht geschlagen. Morgana beschloß es nicht in der ersten Nacht zu übertreiben und so gab sie der ebenfalls verschwitzten Elfe einen leichten Kuss auf den Mund und kuschelte sich eng an sie. In enger glückseliger Umarmung schliefen beide Frauen bald schon erschöpft ein.

Ein sanftes Klopfen weckte Morgana aus ihrem sanften Schlaf. Während ihr im leichtem Dämmerzustand klar wurde das sie ja noch eine Wache zu verrichten hatte, klopfte es erneut. Morgana löste sich vorsichtig aus der Umarmung der Elfe, was von dieser mit einem schlaftrunkenen Seufzer quittiert wurde. Trotzdem schien sie noch zu schlafen denn ihre Augen waren geschlossen.
"Schlaf weiter meine Schöne.", flüsterte Morgana küsste sie kurz und stieg dann über die Elfe und begann im Dunkeln ihre Unterwäsche zusammenzusuchen. Nachdem sie das geschafft hatte, schlüpfte sie schnell hinein und da es erneut liese klopfte erschien es ihr klug erstmal zu zeigen das sie wach war, bevor Mordred mit seinem Klopfen aufeinmal doch noch Larissa weckte. Leise ging sie zu der Tür und schloss diese auf. Dann öffnete sie diese einen Spalt und steckte ihren schwarzlockigen Kopf heraus der sogleich den Antivaner entdeckte. Morgana hatte für einen Menschen sowieso eine hervorragende Nachtsicht und erspähte den Blondschopf.
"Keine Angst Mordred, ich bin wach ich muss mich nur noch fertig anziehen. Ihr könnt schon ins Bett gehen ich bin gleich fertig. Gute Nacht.", sagte sie freundlich zu dem Antivaner, welchem wohl leicht unangenehm war die Hexe aus ihrem Schlummer mit der Elfe geweckt zu haben, jetzt aber freundlich nickte und sich in Richtung seines Bettes verabschiedete. Morgana zog sich noch schnell zuende an, schnappte ihren Beutel und begab sich dann in Richtung Haupthalle wo sie auf dem Thron Platz nahm. Dort holte sie ihre Bürste aus der Tasche und begann sich durch das Haar zu bürsten. Da ihre Wache die letzte war konnte sie auch schon damit beginnen sich frisch zu machen. Auch wenn sie ungern aufgestanden war so war sie dennoch recht ausgeruht und vor allem zufrieden. Es war eine schöne Nacht gewesen nicht nur wegen dem Sex, sondern auch dem danach. Morgana hatte lange Zeit Angst gehabt das ihre Gefühle gegenüber Larissa nur größtenteils vom Verlangen gesteuert waren und diese nach einer Liebesnacht verschwinden würden. Wie sie jetzt zufrieden feststellte war dem nicht so, im Gegenteil ihr Verlangen nach der Elfe war noch gestiegen und ihre Gefühle ihr gegenüber unverändert. Morgana musste es sich eingestehen das dies keine Schwärmerei oder ähnliches war, sie hatte sich in Larissa verliebt. Zufrieden grinsend saß sie in dem Thron, während die Bürste langsam durch ihr zerzaustes Haar strich. Mit den Gedanken an vorhin beschäftigt, hielt Morgana ihre Wache, den nächten Morgen erwartend.

Mealla erwachte recht früh so wie immer und stieg sofort aus dem Bett und begann sich anzuziehen. Den Harnisch ließ sie erstmal liegen und schnallte sich nur den Waffengürtel um ihre Reiterhose. Dann schnappte sie sich ihren Lederbeutel mit den Produkten zur Zahhygiene und die Riemen für den Zopf. In der Halle war noch niemand außer der Kräuterfrau welche auf dem Thron saß uns sich der Elfe zuwandte als diese den Raum betrat. Mealla wünschte ihr höflich einen guten Morgen, was von der Schwarzhaarigen fröhlich erwidert wurde. Scheinbar hatte die junge Frau gute Laune, andererseits konnte es Mealla ihr nicht verdenken immerhin hatte sie gestern 10 Goldstücke verdient ohne einen Finger rühren zu müssen. Mealla fragte sie sowieso warum die Gruppe eine Kräuterfrau und eine Geistheilerin hatten, welche wohl ebenfalls in dem Wissen der Kräuter versiert war. Andererseits war diese ja auch keine Söldnerin und die Schwarzhaarige einfach schon vorher in der Gruppe gewesen. Mealla war es ja eigentlich egal, denn auch wenn die Frau scheinbar keinen Zweck erfüllte, so war sie trotzdem am Gewinn beteiligt, immerhin hatte Mealla zugestimmt. Sie ging vor die Tür wo sie eine Faß mit Wasser entdeckte, ihr Hemd und den BH auszog und ihren Kopf hineinsteckte. anschließend begann sie ihren Oberkörper zu waschen und ihre Zähne mit einem Gel zu waschen, welches eine Mischung aus Zahnsalz und Fluid darstellte. Nachdem das erledigt war legte sie den Beutel ab und begann ihre morgendlichen Übungen. In einem gewissen Abstand qualmte der Scheiterhaufen, inzwischen abgebrannt, die verkohlten Überreste zu seinen Füßen. Mealla ließ sich dabei nicht beirren, band ihre Haare zu einem losen Zopf und begann sich zu dehnen. Nach verschiedenen Übungen bei denen die Sonne aufgegangen war, trat sie schließlich wieder in die Hütte, wo sich allmählich auch der Rest der Gruppe langsam einfand. Meall stellte sich vor einen der Beutespiegel und begann ihre Haare wieder in dem dünnen Zopf zu flechten. Dabei dachte sie darüber nach ob die Gruppe wohl heute schon eine Garnision erreichen würde um das Geld zu kassieren. Sie bezweifelte es allerdings die Gruppe war langsam und wenn eine Garnision so nahe lag und nichts gegen die Banditen unternahm war dies wirklich ein Armutszeugnis für sie.

Nach einem guten Frühstück bei dem Artur bemerkte das sowohl Morgana als auch Larissa wieder ausnehmend guter Laune waren, begann die Gruppe ihre Sachen zu verpacken und die Beute auf den Pferden zu verstauen. Schließlich war alles erledigt worden und die Gruppe abmarschbereit. Artur befestigte den Kopf des Qunari am Sattel, welcher scheinbar noch keine Anzeichen von Verwesung zeigte. Was immer die Kopfgeldjägerin gemacht hatte, zeigte offenbar Wirkung. Mealla selbst befestigte den Strick mit den Skalps an ihrem Sattel, sodass er nicht wärend des Ritts abfallen konnte. Sie verzichtete ihn um die Schultern zu legen da er sie ansonsten nur behindern würde und sie nie wusste was auf dem Weg alles passieren konnte. Immerhin die Option das die Gruppe sie umbringen würde um nicht teilen zu müssen schien unwahrscheinlich geworden zu worden, ansonsten hätte man das während sie schlief erledigt. Wenn auch merkwürdig schien diese Gruppe ein ehrlicher Haufen zu sein. Zu Fuß und zu Pferde verließ die Gruppe den Ort der Schlacht, den qualmenden Scheiterhaufen hinter sich lassend. Ein Übel in diesem Land war beseitigt, aber was bedeutete das schon in Zeiten einer Verderbnis.


http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/TxGIDkV4csRmordred_klein.png & http://upload.worldofplayers.de/files10/CGUEHJDH01JWkp5A77Ppnimue_klein.jpg

Den Wald hatte die Gruppe sehr schnell hinter sich gelassen. Zurück blieben ein stinkender Haufen geschmolzener Haut, eine dunkle Rauchsäule, eine sicherere Gegend und wunderbare Erinnerungen für Larissa und Morgana. Als die Elfe am nächsten Morgen aufgewacht und sich allein im Bett gefunden hatte, war sie eine Sekunde lang nicht sicher, ob es nur ein Traum gewesen war. Dann jedoch fiel ihr Morganas Wache ein und glückselig ließ sie sich in die Laken zurückfallen. Sie war völlig erledigt, auch wenn die Nacht sie neue Kraft hatte tanken lassen. Ihr Körper fühlte sich ausgelaugt an und voller Leben zugleich, ihr Atem ging flach, die kleinen Brüste hoben und senkten sich schnell während sie mit weit geöffneten Augen an die Decke starrte. Was hatte die Hexe da bloß letzte Nacht mit ihr angestellt, dass ihre Beine wild gezuckt und sogar den kleinen Hocker, der als Nachttisch gedient hatte, weggetreten hatte. Dass sie so laut und unkontrolliert lustvoll aufgestöhnt hatte, dass Morgana zwar verzückt aber auch etwas besorgt eine Sekunde innegehalten hatte, ehe sie fortfuhr und Larissa sich um die anderen nicht zu wecken ein Kissen auf den Mund drückte, welches ihre lauten, aber dann erstickten Freudenschreie aufnahm und für immer behalten würde. Zugegeben, es war nicht das erste Mal, dass sie derlei Wonne erfuhr doch war sie es in der Regel selbst, die dazu führte, dass sie durch tiefes ein und ausatmen ihre Stimme zu dämpfen suchte.
Wie dem auch sei, es war eine hervorragende Nacht gewesen und die Elfe hoffte, dass auch Morgana es so empfunden hatte. Spätestens beim Frühstück sah sie diese Hoffnung bestätigt. Dann waren sie abgereist und Morgana und sie hatten sich immer wieder liebliche Blicke zugegeben. Zu dem befriedigten Verlangen und dem kurzweiligen Vergnügen hatte sich scheinbar auch von Morganas Seite noch einiges mehr getan. Die Elfe war der Hexe schon von Anfang an zugetan doch nun schien auch diese sich völlig auf Larissa eingestellt zu haben, mit Leib und Seele.
Mordred feixte vor sich her, während er Larissa und Morgana betrachtete. Seine Wache wurde nur durch die fast ungehemmte Stöhnerei gestört, die von Oberhalb hinabgesickert war. Zwar hatten sich die Frauen bemüht ihre Lust im Zaum zu halten und diskret zu bleiben, doch war dies bei einem Mann wie Mordred der zu viele Stunden seines Lebens in Bordellen verbracht hatte vergebens. Der Antivaner schmeichelte sich gerne damit, Lüsternheit aus zwei Meilen Entfernung zu bemerkten und wenn dem so war dann strahlen die beiden jungen Frauen wie Leuchttürme. Artur, Nimue und Mealla hingegen schienen sich mit sich selbst zu beschäftigen und die ungewöhnlich dicht beieinander gehenden Frauen kaum oder gar nicht zu beachten. Mealla ohnehin nicht, denn diese ritt schon wieder ungeduldig an der Spitze während Nimue in einem Tempo schritt, dass ihr und nur ihr allein angemessen schien. Diese Magierin war eine Zicke die ihresgleichen erst finden musste, wie dem Antivaner sauer aufgefallen war. Die Eigenarten der Magier vermutlich und die der schönen Leute. Bei Nimue verbanden sich diese beiden Typen nur leider. Artur zählte indes vermutlich schon gedanklich sein Geld nach. Mit den Plündergut und den erschlagenen jetzt Skalplosen musste die Belohnung pro Person bei etwa zwanzig Souvereign liegen, so schätzte Mordred aus dem, was er so aufgeschnappt hatte. Er selbst hoffte, dass sich das absichtlich herbeigeführte Missverständnis seines Todes bald bereinigen ließ und er schnell wieder liquide wäre. So lange musste sein geliehenes Geld und das Hacksilber reichen.
Der Antivaner schaukelte im Sattel und blickte in den Himmel. Im Gegensatz zum gestrigen Tag hatten sich die Wolken verzogen und nun war es wieder trocken und obwohl die Sonne nur matt leuchtete blieb es ein schöner Tag. Die Straße war leer, keine Menschenseele war zu sehen. Die Kunde von dem Tod der Banditen würde sich erst verbreiten müssen, ehe man auf dieser Route wieder die gewohnte Hektik des modernen Lebens der Handelsnetze erleben würde.

„Ich möcht als Spielmann reisen,
weit in die Welt hinaus!
Und singe meine Weisen,
und geh von Haus zu Haus.


Ich möchte als Reiter fliegen,
wohl in die blutge Schlacht!
Um stille Feuer liegen,
im Feld bei dunkler Nacht.“

Mordred reimte einfach munter vor sich her und untermalte diese Reime mit dem melodischen Klang seiner Stimme. Welch vergeudetes Talent er doch war hier draußen im Nirgendwo, umzingelt von Banausen und Grobschlächtern.

„Sie hat mir Treu versprochen,
gab mir ein´n Ring dabei.
Sie hat die Treu gebrochen,
mein Ringlein sprang entzwei.“

Mordred sah sich verdutzt um und schaute zu Nimue die das antivanische Gedicht ebenfalls rezitiert hatte. „Ich wusste nicht, dass Ihr Euch für Poesie interessiert“, sagte er angenehm überrascht auf Fereldisch und lächelte. „Es gibt viel, dass Ihr nicht wisst“, antwortete Nimue kalt, worauf Mordreds Lächeln verflog. „Dennoch ist es ein schönes Gedicht, bitte macht weiter.“ Mordred zuckte die Achseln und wandte sich von der Magierin ab, brachte aber auch noch die anderen Verse hervor, ohne Nimue dabei anzuschauen.


*

Die Gruppe reiste noch eine ganze Weile weiter gen Norden, dann vollführte die Straße einen Schlenker und führte sie westlich weiter Richtung Highever und Orzammar. Mit der Zeit sah man auch wieder mehr Menschen, allerdings weit entfernt und nicht ambitioniert sich den Sechs, die ganz offensichtlich keine Händler waren, zu näheren. Mordred meinte sogar ein paar Banditen gesehen zu haben, die sich rasch in die Büsche zurückzogen. Verfluchte Halsabschneider, die in Bürgerkriegszeiten versuchten schnelles Geld zu machen. Ein Fluch der jedes instabile Land befiel. Schließlich gelangten sie auf eine Straße die breit und häufig benutzt wirkte, mit karger Umgebung und direkt auf ein hölzernes, rundes Fort zuführend, dass der örtliche Bann vermutlich zum Schutz der Handelsruten hatte errichten lassen. Es war einfache Arbeit wie man sie eigentlich eher bei reisenden Armeen vorfand, aber effektiv genug um einfaches Diebesgesindel von den ehrlichen Leuten fernzuhalten.
„Sieht aus als gäbe es dort Euer Geld!“, rief Mordred den Söldnern gut gelaunt zu.

Das Lager stellte sich als denkbar schäbig heraus. Ein Ort an dem man die unbeliebtesten und nutzlosesten Soldaten abstellte die man im Schatten dunkler Hütten an zwielichtigen Rekrutierungsstellen für König und Vaterland verpflichtet hatte und denen man nun bare Münze vergolten musste, obgleich sie sich kaum von dem Geschmeiß unterschieden, vor denen sie die Bevölkerung schützen sollten.
„Meldet euch bei Hauptmann Gravka!“, informierte ein dicker Soldat mit Pike und Eisenhut auf Arturs Frage nach dem Kopfgeld für den schweren Schädel, den er ihm dann präsentierte. Mordred war sich sicher, dass der Kerl der dort die Farben des Königs trug den Intellekt des madigen Brotes hatte, dass sein armbrusttragender Begleiter gerade kaute. Auch den anderen gefiel der Ort kaum, den Frauen weil sie von den Männern unverhohlen angestarrt wurden und das obwohl ein dreistöckiges, an einen klapprigen Turm erinnerndes Gebäude in der Lagermitte zweifellos ein Bordell war, Artur weil er seinen Gewinn schwinden sah und Nimue zusätzlich da der Boden des Lager vor Dreck nur so stand. Ob Hund, Pferd oder Mensch - wer sich hier erleichtern musste, tat dies einfach wobei Letztgenannte zumindest den Anstand hatten nur an die Palisaden zu pissen. Dennoch war der Vorposten in desolatem Zustand und stank schlimmer als es die brennenden Leichen getan hatten. Das weiß-goldene Banner Fereldens hing kraftlos an den auf dem Wehrgang aufgepflanzten Lanzen, kein Wind ging und verlieh dem Ort eine stinkende Trostlosigkeit. Mordred wollte sich gar nicht ausmalen wie es hier wohl bei Nacht zuging und würde es in diesem Fall sogar vorziehen unter freiem Himmel zu schlafen. Auch die Anwesenheit diebisch dreinblickender Händler machte den Ort nicht sympathischer, ebenso wie die zahlreichen freien Söldner. Kein Wunder, dass die Banditen kaum wenige Stunden von hier entfernt hatten ungehindert wüten können.
Hauptmann Gravka war, wie sich herausstellte, der kommandierende Offizier und residierende Rädelsführer dieses undisziplinierten Haufens stellte sich als kleiner, korpulenter Mann mit verschlagener Miene und bösartig blitzenden Augen unter dichten, zerzausten Augenbrauen heraus. Wie sein Lager trug er Abzeichen und Wappen des Königreiches, verspottete dies jedoch eher damit als dass er es adelte. Mit schnarrender Stimme verkündete er, er sei Kommandant dieses königlichen Lagers, was für die erbärmliche Ansammlung von einer morschen Palisade umringter Zelte, einem Bordell, einer Schmiede und vier anderen zerfallenden Gebäuden ein zu hoch gewählter Begriff war. Mordred hielt sich zurück, denn Gravka war ohnehin eher Arturs Metier.
Nimue schaute angewidert auf die zerfallene Infrastruktur, auf die ausgehobene und überlaufende Latrine am hinteren Ende des Lagers, die Huren an denen sich nur ein Blinder hätte erregen können und die lechzenden Gesichter der Insassen des Lagers, die vornehmlich auf ihren eng verpackten Hintern starrten. Gegen stumpfe Blicke und den einfachen Verstand der Männer konnte man nichts machen, gegen stinkende Straßen, zerbröckelnde Fassaden und stinkende Prostituierte schon. Dieses ganze Lager gefiel ihr nicht, von dem schmierigen Kommandanten bis zu dem letzten räudigen Köter der an ihren Schuhen schnupperte und den sie nur des Anstandes halber nicht wegtrat. Ihr Gesichtsausdruck spiegelte die pure Widerwärtigkeit wieder die in diesem Camp Einzug gehalten hatte und sie konnte es gar nicht erwarten, bis die Söldner ihr Geld kassiert und sie das Lager wieder verlassen hatten. Auch Larissa schien es hier zu missfallen, wobei sich die Elfe dicht an Morgana drängte und deren Körper mit ihrem Eigenen vor den Blicken der Männer abschirmte wobei sie bewusst Bogen und Schwertschaft zur Schau stellte. Ihre verfinsterte tätowierte Mine schien jeden Mann herauszufordern doch nur den Versuch zu unternehmen die Hexe anzufassen.

numberten
13.12.2015, 16:57
http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/TxGIDkV4csRmordred_klein.png & http://upload.worldofplayers.de/files10/CGUEHJDH01JWkp5A77Ppnimue_klein.jpg

Den Wald hatte die Gruppe sehr schnell hinter sich gelassen. Zurück blieben ein stinkender Haufen geschmolzener Haut, eine dunkle Rauchsäule, eine sicherere Gegend und wunderbare Erinnerungen für Larissa und Morgana. Als die Elfe am nächsten Morgen aufgewacht und sich allein im Bett gefunden hatte, war sie eine Sekunde lang nicht sicher, ob es nur ein Traum gewesen war. Dann jedoch fiel ihr Morganas Wache ein und glückselig ließ sie sich in die Laken zurückfallen. Sie war völlig erledigt, auch wenn die Nacht sie neue Kraft hatte tanken lassen. Ihr Körper fühlte sich ausgelaugt an und voller Leben zugleich, ihr Atem ging flach, die kleinen Brüste hoben und senkten sich schnell während sie mit weit geöffneten Augen an die Decke starrte. Was hatte die Hexe da bloß letzte Nacht mit ihr angestellt, dass ihre Beine wild gezuckt und sogar den kleinen Hocker, der als Nachttisch gedient hatte, weggetreten hatte. Dass sie so laut und unkontrolliert lustvoll aufgestöhnt hatte, dass Morgana zwar verzückt aber auch etwas besorgt eine Sekunde innegehalten hatte, ehe sie fortfuhr und Larissa sich um die anderen nicht zu wecken ein Kissen auf den Mund drückte, welches ihre lauten, aber dann erstickten Freudenschreie aufnahm und für immer behalten würde. Zugegeben, es war nicht das erste Mal, dass sie derlei Wonne erfuhr doch war sie es in der Regel selbst, die dazu führte, dass sie durch tiefes ein und ausatmen ihre Stimme zu dämpfen suchte.
Wie dem auch sei, es war eine hervorragende Nacht gewesen und die Elfe hoffte, dass auch Morgana es so empfunden hatte. Spätestens beim Frühstück sah sie diese Hoffnung bestätigt. Dann waren sie abgereist und Morgana und sie hatten sich immer wieder liebliche Blicke zugegeben. Zu dem befriedigten Verlangen und dem kurzweiligen Vergnügen hatte sich scheinbar auch von Morganas Seite noch einiges mehr getan. Die Elfe war der Hexe schon von Anfang an zugetan doch nun schien auch diese sich völlig auf Larissa eingestellt zu haben, mit Leib und Seele.
Mordred feixte vor sich her, während er Larissa und Morgana betrachtete. Seine Wache wurde nur durch die fast ungehemmte Stöhnerei gestört, die von Oberhalb hinabgesickert war. Zwar hatten sich die Frauen bemüht ihre Lust im Zaum zu halten und diskret zu bleiben, doch war dies bei einem Mann wie Mordred der zu viele Stunden seines Lebens in Bordellen verbracht hatte vergebens. Der Antivaner schmeichelte sich gerne damit, Lüsternheit aus zwei Meilen Entfernung zu bemerkten und wenn dem so war dann strahlen die beiden jungen Frauen wie Leuchttürme. Artur, Nimue und Mealla hingegen schienen sich mit sich selbst zu beschäftigen und die ungewöhnlich dicht beieinander gehenden Frauen kaum oder gar nicht zu beachten. Mealla ohnehin nicht, denn diese ritt schon wieder ungeduldig an der Spitze während Nimue in einem Tempo schritt, dass ihr und nur ihr allein angemessen schien. Diese Magierin war eine Zicke die ihresgleichen erst finden musste, wie dem Antivaner sauer aufgefallen war. Die Eigenarten der Magier vermutlich und die der schönen Leute. Bei Nimue verbanden sich diese beiden Typen nur leider. Artur zählte indes vermutlich schon gedanklich sein Geld nach. Mit den Plündergut und den erschlagenen jetzt Skalplosen musste die Belohnung pro Person bei etwa zwanzig Souvereign liegen, so schätzte Mordred aus dem, was er so aufgeschnappt hatte. Er selbst hoffte, dass sich das absichtlich herbeigeführte Missverständnis seines Todes bald bereinigen ließ und er schnell wieder liquide wäre. So lange musste sein geliehenes Geld und das Hacksilber reichen.
Der Antivaner schaukelte im Sattel und blickte in den Himmel. Im Gegensatz zum gestrigen Tag hatten sich die Wolken verzogen und nun war es wieder trocken und obwohl die Sonne nur matt leuchtete blieb es ein schöner Tag. Die Straße war leer, keine Menschenseele war zu sehen. Die Kunde von dem Tod der Banditen würde sich erst verbreiten müssen, ehe man auf dieser Route wieder die gewohnte Hektik des modernen Lebens der Handelsnetze erleben würde.

„Ich möcht als Spielmann reisen,
weit in die Welt hinaus!
Und singe meine Weisen,
und geh von Haus zu Haus.


Ich möchte als Reiter fliegen,
wohl in die blutge Schlacht!
Um stille Feuer liegen,
im Feld bei dunkler Nacht.“

Mordred reimte einfach munter vor sich her und untermalte diese Reime mit dem melodischen Klang seiner Stimme. Welch vergeudetes Talent er doch war hier draußen im Nirgendwo, umzingelt von Banausen und Grobschlächtern.

„Sie hat mir Treu versprochen,
gab mir ein´n Ring dabei.
Sie hat die Treu gebrochen,
mein Ringlein sprang entzwei.“

Mordred sah sich verdutzt um und schaute zu Nimue die das antivanische Gedicht ebenfalls rezitiert hatte. „Ich wusste nicht, dass Ihr Euch für Poesie interessiert“, sagte er angenehm überrascht auf Fereldisch und lächelte. „Es gibt viel, dass Ihr nicht wisst“, antwortete Nimue kalt, worauf Mordreds Lächeln verflog. „Dennoch ist es ein schönes Gedicht, bitte macht weiter.“ Mordred zuckte die Achseln und wandte sich von der Magierin ab, brachte aber auch noch die anderen Verse hervor, ohne Nimue dabei anzuschauen.


*


Die Gruppe reiste noch eine ganze Weile weiter gen Norden, dann vollführte die Straße einen Schlenker und führte sie westlich weiter Richtung Highever und Orzammar. Mit der Zeit sah man auch wieder mehr Menschen, allerdings weit entfernt und nicht ambitioniert sich den Sechs, die ganz offensichtlich keine Händler waren, zu näheren. Mordred meinte sogar ein paar Banditen gesehen zu haben, die sich rasch in die Büsche zurückzogen. Verfluchte Halsabschneider, die in Bürgerkriegszeiten versuchten schnelles Geld zu machen. Ein Fluch der jedes instabile Land befiel. Schließlich gelangten sie auf eine Straße die breit und häufig benutzt wirkte, mit karger Umgebung und direkt auf ein hölzernes, rundes Fort zuführend, dass der örtliche Bann vermutlich zum Schutz der Handelsruten hatte errichten lassen. Es war einfache Arbeit wie man sie eigentlich eher bei reisenden Armeen vorfand, aber effektiv genug um einfaches Diebesgesindel von den ehrlichen Leuten fernzuhalten.
„Sieht aus als gäbe es dort Euer Geld!“, rief Mordred den Söldnern gut gelaunt zu.

Das Lager stellte sich als denkbar schäbig heraus. Ein Ort an dem man die unbeliebtesten und nutzlosesten Soldaten abstellte die man im Schatten dunkler Hütten an zwielichtigen Rekrutierungsstellen für König und Vaterland verpflichtet hatte und denen man nun bare Münze vergolten musste, obgleich sie sich kaum von dem Geschmeiß unterschieden, vor denen sie die Bevölkerung schützen sollten.
„Meldet euch bei Hauptmann Gravka!“, informierte ein dicker Soldat mit Pike und Eisenhut auf Arturs Frage nach dem Kopfgeld für den schweren Schädel, den er ihm dann präsentierte. Mordred war sich sicher, dass der Kerl der dort die Farben des Königs trug den Intellekt des madigen Brotes hatte, dass sein armbrusttragender Begleiter gerade kaute. Auch den anderen gefiel der Ort kaum, den Frauen weil sie von den Männern unverhohlen angestarrt wurden und das obwohl ein dreistöckiges, an einen klapprigen Turm erinnerndes Gebäude in der Lagermitte zweifellos ein Bordell war, Artur weil er seinen Gewinn schwinden sah und Nimue zusätzlich da der Boden des Lager vor Dreck nur so stand. Ob Hund, Pferd oder Mensch - wer sich hier erleichtern musste, tat dies einfach wobei Letztgenannte zumindest den Anstand hatten nur an die Palisaden zu pissen. Dennoch war der Vorposten in desolatem Zustand und stank schlimmer als es die brennenden Leichen getan hatten. Das weiß-goldene Banner Fereldens hing kraftlos an den auf dem Wehrgang aufgepflanzten Lanzen, kein Wind ging und verlieh dem Ort eine stinkende Trostlosigkeit. Mordred wollte sich gar nicht ausmalen wie es hier wohl bei Nacht zuging und würde es in diesem Fall sogar vorziehen unter freiem Himmel zu schlafen. Auch die Anwesenheit diebisch dreinblickender Händler machte den Ort nicht sympathischer, ebenso wie die zahlreichen freien Söldner. Kein Wunder, dass die Banditen kaum wenige Stunden von hier entfernt hatten ungehindert wüten können.
Hauptmann Gravka war, wie sich herausstellte, der kommandierende Offizier und residierende Rädelsführer dieses undisziplinierten Haufens stellte sich als kleiner, korpulenter Mann mit verschlagener Miene und bösartig blitzenden Augen unter dichten, zerzausten Augenbrauen heraus. Wie sein Lager trug er Abzeichen und Wappen des Königreiches, verspottete dies jedoch eher damit als dass er es adelte. Mit schnarrender Stimme verkündete er, er sei Kommandant dieses königlichen Lagers, was für die erbärmliche Ansammlung von einer morschen Palisade umringter Zelte, einem Bordell, einer Schmiede und vier anderen zerfallenden Gebäuden ein zu hoch gewählter Begriff war. Mordred hielt sich zurück, denn Gravka war ohnehin eher Arturs Metier.
Nimue schaute angewidert auf die zerfallene Infrastruktur, auf die ausgehobene und überlaufende Latrine am hinteren Ende des Lagers, die Huren an denen sich nur ein Blinder hätte erregen können und die lechzenden Gesichter der Insassen des Lagers, die vornehmlich auf ihren eng verpackten Hintern starrten. Gegen stumpfe Blicke und den einfachen Verstand der Männer konnte man nichts machen, gegen stinkende Straßen, zerbröckelnde Fassaden und stinkende Prostituierte schon. Dieses ganze Lager gefiel ihr nicht, von dem schmierigen Kommandanten bis zu dem letzten räudigen Köter der an ihren Schuhen schnupperte und den sie nur des Anstandes halber nicht wegtrat. Ihr Gesichtsausdruck spiegelte die pure Widerwärtigkeit wieder die in diesem Camp Einzug gehalten hatte und sie konnte es gar nicht erwarten, bis die Söldner ihr Geld kassiert und sie das Lager wieder verlassen hatten. Auch Larissa schien es hier zu missfallen, wobei sich die Elfe dicht an Morgana drängte und deren Körper mit ihrem Eigenen vor den Blicken der Männer abschirmte wobei sie bewusst Bogen und Schwertschaft zur Schau stellte. Ihre verfinsterte tätowierte Mine schien jeden Mann herauszufordern doch nur den Versuch zu unternehmen die Hexe anzufassen.

http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Mealla_portrait.jpg

Die Weiterreise verlief wie gewohnt..schleppend. Auf jedenfall in Meallas Augen welche sich erneut an die Spitze der Kolonne gesetzt hatte, ungeachtet dessen das sie wusste das dadurch das Tempo nicht steigen würde. Letztendlich waren sie mit drei Fußgängern unterwegs, eine davon eine Magierin, welche nun wirklich nicht für ihre große Begeisterung zum Wandern bekannt waren. Und auch die beiden Reiter schienen ihre Pferde nicht sonderlich zur Eile antreiben zu wollen. Nun beim Ritter war das verständlich vermutlich würde seine Stute durch einen längeren Gallopp durch das Gewicht der Rüstung sofort erschöpft sein. Der Antivaner hingegen saß gemütlich in seinem Sattel und trällerte ein Lied das Mealla irgendwann schonmal gehört hatte, auch wenn sie sich nicht sicher war wo und wann. Sie hatte ein gutes Gedächtnis, aber auf Reisen durch fast alle Länder von Thedas konnte man sich nicht jedes Lied merken das einem unterkam.

Schließlich erreichte die Gruppe tatsächlich ein Militärlager, auch wenn dies eine äußerst euphemistische Umschreibung war. Verwahrloste Müllhalde hätte es wohl besser getroffen und den einzigen qualititativen Unterschied den Mealla zu dem Banditenlager sah war eine komplette Palisaden und das die Bewaffneten königliche Farben trugen. Mealla hatte letztendlich doch Recht behalten, eine Truppe die in der Nähe solcher Banditen lagerte musste ein armseeliger Haufen sein. Nun vielleicht hatte man dem Kommandeur dieses Sauhaufens zumindestens eine halbwegs gefüllte Kriegskasse überlassen. Allerdings wäre der Vorgesetzte der dies getan hatte dann ebenfalls als Idiot zu bewerten. Mit einem unguten Gefühl in der Magengegend führte Mealla ihr Pferd zum Eingang des Lagers.

Je näher sie dem Lager kamen desto mehr schwand Arturs Zuversicht hier für den Tod der Banditenhorde entlohnt zu werden. Der Wachposten, welcher im allgemeinen ein gutes Anzeichen für den Zustand der Garnision war, stellte sich als Fettsack mit Eisenhut und Pike heraus, die in seiner Hand allerdings eher als Stütze verwendung fand. Vermutlich war der Kerl schon beim Gang auf die Latrine außer Atem, wobei der Gestank der den sechs entgegenschlug an dem Vorhandensein solch einer Einrichtung zweifeln ließ. Was sollte man auch von einem Außenposten erwarten der in der Nähe von Marodeuren und Deserteuren lagerte aber nichts unternahm. Das größte Gebäude schien ein Bordell zu sein, mit deren Insaßen Artur allerdings nichtmal verkehrt hätte wenn sein Geruchssinn verschwunden und er geblendet wäre. Der Wachmann verwies sie an einen Hauptmann Gravka und so durchschritt die Gruppe das Tor und betrat das Innere des Forts. Als ob sie auch einer dieser Gestalten hätte aufhalten können.
Der Hauptmann bestätigte das jede Truppe den Anführer bekam den sie verdiente, oder umgekehrt. Dieser war ein kleiner dicker Mann der seinen Rang nur durch die Abzeichen an seinem Körper kenntlich machen konnte. Ohne diese hätte man ihn auch mit einem Banditen verwechseln können, auf jedenfall war der Blick unter seinen Augenbrauen nicht gerade vertrauenserweckend. Zum Glück stellte er sich auch nochmal als Hauptmann dieses Lagers vor, ansonsten wäre Artur trotz der Rangabzeichen noch ins Zweifeln gekommen. Nun ein schlechter Ansprechpartner war immerhin besser als gar keiner.
"Mein Name ist Ser Artur van Markham und ich und meine Begleiter sind hier um das Geld für den Kopf von Lucien Lelaske zu bekommen.", sprach Artur im fordernden Tonfall und hielt dem Hauptmann den Schädel des Qunaris entgegen. Er hatte keine Lust besonders höflich mit diesem Abschaum zu sein. Er wollte nur sein Geld und dann so schnell wie möglich weg aus diesem Loch.
"Und das Geld für seine Bande.", fügte Mealla noch hinzu und holte den Strick mit den Skalps hervor. Der Hauptmann beäugte sowohl Kopf als auch Skalps verwundert wie auch skeptisch. Etwas näher tretend sah er sich den Schädel genauer an.
"Ihr wollt mir erzählen das dieser Banditenanführer ein Qunari war und ihr direkt seine ganze Bande erledigt habt ?", fragte er kritisch.
"Zweifelt ihr etwa an meinem Wort, Hauptmann ? Ihr wart offensichtlich mit eurer Truppe länger nicht mehr im Umland sonst hättet ihr von den Bewohnern von Sedon erfahren das der Anführer Hörner hat. Und das er ungestört durch die Ländereien wütet."
"Wollt ihr mir etwa unterstellen meine Pflichten zu vernachlässigen. Ich unterhalte dieses Lager wie es mir aufgetragen worden ist.",antwortete die kleine Kröte mit empörter Stimme und lief fast rot an. Artur blickte sich in dem Lager um.
"Das sehe ich. Aber ich bin auch nicht hier um über euer Kommando zu urteilen sondern das Kopfgeld zu bekommen das euer Arl auf diesen Banditen und seine Männer ausgesetzt. Danach könnt ihr gerne weiter euer Lager unterhalten.", antwortete Artur verächtlich.
Der Hauptmann sah kurz so aus als wollte er etwas entgegnen und sich aufregen , dann jedoch beruhigte er sich. Offensichtlich hielt er trotz seines Kommandos nicht für eine gute Idee sich mit dem Ritter anzulegen. Bei der Moral seiner Männer kein Wunder.
"In Ordnung folgt mir in meine Amtsstube Ser.", antwortete er mit unterdrückter Wut und drehte sich um in Richtung der Gebäude.
"Holt mir den Zahlmeister !", blaffte er einen nahen Soldaten an und stapfte in Richtung der Gebäude. Artur schwang sich aus dem Sattel wobei er sicher war in irgendeine Scheiße hineingetreten zu sein. Der ganze Lagerboden schien daraus zu bestehen.
"Wartet hier ich erledige das so schnell wie möglich", sprach er den anderen zugewandt. Mealla schwang sich ebenfalls aus dem Sattel.
"Ich begleite euch Ser Artur, ich habe Erfahrung mit solchen Leuten. Wenn es an die Bezahlung geht reagieren sie immer uneinsichtig.", sagte sie erfahren und legte sich die Skalps um die Schulter. Vielleicht vertrauten die anderen beiden Frauen dem Ritter, aber in Gelddingen war die Elfe lieber selber dabei. Immerhin kannte sie den Söldner noch nicht lange. Artur nickte kurz, dann nahm er den Schädel und seine wie auch Larissas Skalps. Beide gingen in Richtung eines recht verfallenen Gebäudes.

Morgana sah den beiden hinterher, sie selbst hatte wenig Intention ihnen zu folgen, vermutlich war es dort drinnen nicht besser als hier draußen. Ihr Kleid hatte sie leicht angehoben, denn sie hatte nur wenig Lust das der Saum im Unrat der Lagers herumhing. Sowieso war dieses Fort eine einzige Zumutung, voller Abschaum der sie lüstern anstarrte. Das war in den anderen Feldlagern bisher auch nicht anders gewesen, jedoch war hier noch nichtmal Ordnung zu erkennen und die Soldaten waren durch die Bank weg erbärmliche Gestalten. Larissa hatte sich dicht vor sie gestellt und versuchte sie anscheinend vor den Blicken der Männer abzuschirmen was Morgana zwar sinnlos, aber irgendwie süß fand. Sie konnte sich durchaus selbst ihrer Haut erwehren, aber die Bemühungen der Dalish waren gutgemeint weswegen Morgana sie gewähren ließ. Angewidert ließ sie den Blick kreisen und rümpfte die Nase. Hoffentlich erledigten Artur und diese Kopfgeldjägerin schnell das Finanzielle, dann konnten sie diese Müllhalde verlassen. Außerdem würde sich dann wohl auch diese Mealla verdünnisieren wodurch Morgana wieder frei von Zwängen war.

Die Amtsstube stellte sich als so heruntergekommen wie der Rest des Lagers heraus, ein paar abgenutzte Stühle und ein Schreibtisch der schon bessere Zeiten gesehen hatte. Gravka ließ sich in einen Stuhl fallen der ächzend dem Gewicht standhielt und wandte sich den beiden zu. Kurz darauf kam ein dünner schlaksiger Kerl mit schütterem Haar herein welcher ein dickes Buch mit sich führte und dessen Ärmel voller Tintenflecke waren. Zudem hatte er einen Abakus dabei, der ebenfalls abgenutzt war.
"Ihr habt gerufen Hauptmann ?", meldete er sich und wurde von diesem an einem Stuhl verwiesen, wo er sich setzte.
"Nun da der Zahlmeister da ist können wir euch um eure Belohnung kümmern. Lucien Lelaske sagtet ihr. Das waren ein Kopfgeld von.."
"40 Goldstücke. Und ein Goldstück pro Skalp seiner Bande, welches aber nur mit seinem Kopf ausgezahlt wird.",ergänzte Mella die es bezeichnend fand das der Kerl noch nichtmal das Kopfgeld des Mannes wusste welcher seine Region verwüstete.
"Genau, ihr habt seinen Kopf mitgebracht und dazu einige Skalps wie ich feststelle.",sprach er angefressen aufgrund der Unterbrechung der Elfe und sah angewidert die Skalps an deren Schulter an. Mealla nickte und legte diese auf den Schreibtisch neben den Kopf und denen die Artur mitgebracht hatte. Insgesamt waren es 24, einer der Banditen hatte nach dem Kampf keinen brauchbaren mehr gehabt.
"24 Skalps an der Zahl Hauptmann, ihr könnt gerne nachzählen wenn ihr uns nicht glaubt. Das wären dann 64 Goldstücke.",sprach Mealla fordernd und taxierte den Hauptmann eindringlich was dieser von einer Elfe vermutlich nicht gewohnt war.
"Das wird mein Zahlmeister erledigen, aber ich denke das ihr zählen könnt Elfchen. Zahlt die Beiden aus Zahlmeister.", sprach dieser hochmütig, während Mealla ihm wegen dem Elfchen Kommentar einen verächltichen Blick zuwarf. Allerdings war sie von solchem Abschaum nichts anderes gewohnt und ignorierte es normalerweise. Der Zahlmeister blätterte in seinem Buch, und fand schließlich die gesuchte Seite, die er eifrig betrachtete und dann nochmal einen ungläubigen Blick draufwarf. Der Hauptmann sah ihn ungeduldig an.
"Was ist Kerl, blickt er durch seine Zahlen nicht mehr durch ?", pflaumte er ihn an. Dieser schüttelte den Kopf.
"Nein Hauptmann, aber nach der letzten Beschaffung haben wir nur noch 30 Souvereigns in der Kasse, welche bis zur nächste Lieferung als Soldzahlungen ausreichen müssen. Wir haben nicht das Geld die Belohnung auszuzahlen.", sagte er vorsichtig. Der Hauptmann warf ihm einen wütenden Blick zu, genauso wie ihn Artut seinen behelmten Kopf zuwandte und Mealla ihn mit wütend zusammengekniffenen Augen ansah. Sie hätte es wissen müssen, in diesem Lager hatten die Huren vermutlich das meiste Geld.
"Was für Anschaffungen, wo ist das ganze Geld hin du Wurm ?",fragte der Hauptmann erbost in Richtung Zahlmeister.
"Na ihr habt euch doch letztens diese Lieferung Wein aus Highever kommen lassen und dann war da noch.." "Schweig.", unterbrach ih Gravka hektisch und wandte sich dann seinen beiden Gläubigern zu. Artur war einen Schritt an den Tisch rangetreten.
"Nun Ser wie ihr gehört habt, habe ich nicht das Geld euch auszubezahlen, aber ich danke euch im Namen des Arls das ihr.." Arturs Faust fuhr krachend auf den Tisch und er fixierte die kleine Made hinter dem Tisch. Auch Mealla war jetzt näher gekommen.
"Ihr solltet euren Satz besser nicht so beenden wie ihr es vor hattet. Ich bekomme mein Geld und werde euch garantiert nicht den Kopf für ein feuchten Händedruck überlassen. Ihr seid ein Vertreter des Arls und damit verpflichtet seine Versprechen einzulösen. Oder soll er etwa erfahren das wegen euch sein Wort und seine Anordnungen nichts mehr gelten ?", fragte Artur drohend.
"Aber ich kann euch nichts geben was ich nicht habe. Eine kleine Garnision wie diese hat nicht die Mittel, dafür ihr müsstet nach Amaranthine oder Highever.", erklärte er mit bebender Stimme ohne einen Funken Autorität.
"Bis Highever wäre der Schädel verfault oder beschädigt, Balsamierung hin oder her.",merkte die Elfe an.
"Und Amaranthine liegt nicht in unserer Richtung Hauptmann, also überlegt euch lieber etwas.",sprach Artur mit Nachdruck.
"Ein Wechsel. Der Zahlmeister wird euch einen Beleg dafür ausstelllen das ihr den Schädel mit den Skalps abgeliefert habt und ihr bekommt dafür in Highever oder sonstwo die Belohnung ausgezahlt.", fiel es dem Hauptmann plötzlich ein. Artur war sich nicht sicher wie solide ein Wechel von diesem Mann ausgestellt war, aber leider gab es keine andere Möglichkeit. Er nickte kurz.
"Wartet könnt zwei mit unterschiedlichen Beträgen ausstellen ?", fragte Mealla welche sich ansonsten weiterhin an die Gruppe gebunden sah. Der Zahlmeister sah sie entgeistert an und schüttelte dann hektisch den Kopf. Mealla sah ihn unggläubig an.
"Die Militärvorschrift 38 A besagt das der Hauptmann nur den Erhalt des Kopfes belegen kann, aber nicht eigenmächtig Wechsel mit unterschiedlichen Belohnungen ausstellen kann. Dazu bedarf es einer höheren Stelle welche dann.." Mealla winkte ab. Sie musste sich nicht irgendwelchen bürokratischen Scheiß anhören, der letztens nur bedeutete das einfache Ding verkompliziert wurden.
Die Feder strich über das Pergament und wurde letzendlich mit dem Siegel und der Unterschrift des Hauptmanns versehen und einen Umschlag verstaut. Er überreichte ihn Artur welcher ihn entgegenahm und sich dann wütend umdrehte. Was für eine elendige Scheiße. Mealla verließ mit ihm das Gebäude den Hauptmann keines Blickes würdigend.
"Also wie wollen wir es machen. Ich würde vorschlagen, dass ich euren Anteil auszahle und mit den Wechsel nach Highever reite, aber ich habe nicht genügend Geld um euch 41 Goldstücke auszuzahlen. Wenn ihr mir jedoch meine 23 Goldstücke auszahlen würdet, könnt ihr den Wechsel behalten und ich verschwinde und lasse euch und eure Gruppe in Ruhe.", schlug Mealla vor als sie und Artur ins Freie traten. Artur dachte kurz darüber nach, er hatte das Geld die Kopfgeldjägerin auszuzahlen, jedoch traute er dem Wechsel nicht vollkommen und falls er sich als wertlos herausstellte, würde er nicht nur sein Leben umsonst riskiert haben sondern auch 21 Goldstücke verloren haben. Das erschien ihm nicht verlockend, auch wenn die Anwesenheit der Elfe wohl auch nicht ideal war.
"Nein, nachdem ich diesen Kerl gesehen habe, ist mir die Lust euch zu bezahlen und darauf hoffen das seine Unterschrift was wert ist nur sehr gering.", antwortete Artur bestimmend. Mealla sah ihn kurz erzürnt an beruhigte sich jedoch direkt wieder. Irgendwie konnte sie dieses Argument verstehen. Hätte sie 31 Goldstücke würde sie sich es wohl auch zweimal überlegen die Gruppe auszuzahlen.
"Nun in dem Fall, habt ihr mich wohl noch bis Highever in eurer Gesellschaft. Keine Angst ich werde euch nicht zur Last fallen." Umgekehrt sah Mella da schon eher Probleme und die Aussicht im Schneckentempo nach Highever zu reisen war wenig verlockend.

Die beiden erreichten den Rest der Gruppe wo ihnen erwartungsvolle Blicke zugeworfen wurden. Beide blieben vor den anderen stehen.
"Ich sehe ihr kommt ohne Kopf zurück Ser Artur, hattet ihr Erfolg ?", fragte Morgana und warf den beiden einen fragenden Blick zu. Der Gesichtsausdruck der Elfe war schwer zu lesen und Arturs Visier aussagekräftig wie immer.
"Einen Erfog würde ich es nicht nennen. Dieser Hauptmann hatte nicht die Mittel uns auszuzahlen, ich vermute mal durch zweckentfremdeten Einsatz der Kompaniekasse. Wie auch immer er hatte kein Geld weswegen wir ein Schriftstück bekommen haben mit welchem wir in Highever die Belohnung ausgezahlt bekommen. Das ist in meinen Augen nicht ideal, aber besser als darauf zu warten das uns der Kopf bis dort verwest ist.", sprach Artur mit leichter Verbitterung in der Stimme. Dieses Land ging vor die Hunde.
"Das hat natürlich zur Folge das uns Fräulein Viridis bis nach Highever begleiten wird, wo wir dann endlich unsere Belohnung ausgezahlt bekommen.", fügte er noch trocken hinzu ohne das eine Wertung in seiner Stimme zu erkennen war. Mealla nickte nur knapp, ohne das ihr Gesichtsausdruck verraten würde was sie von dieser Tatsache hielt. Letztendlich war es ja auch egal denn es änderte nichts.
"Nun das ist enttäuschend.", antwortete Morgana knapp wobei ihr Gesichtsausdruck darauf schließen ließ das sie nicht sehr begeistert darüber war, dass die Kopfgeldjägerin sie weiterhin begleiten würde. Bis Highever würde sie vermutlich nicht zaubern können und das wo sie sich der Ruine von 'Elvhan Solasan' näherten einer alten Elfenruine die in den Wäldern zwischen Amaranthine und Highever lag. Einst sollte es ein wichtiger Platz gewesen war, aber jetzt war es wie alle Werke Arlathans verfallen und Morgana sah ihre Chancen es je zu Gesicht zu bekommen schwinden. Wenn es schon schwierig gewesen wäre vier Personen zu überzeugen wie sollte es dann bei fünf funktionieren, wobei zwei davon Fremde für sie waren die nur möglichst schnell ans Ziel kommen wollten.
"Nun ich denke wir sollten dann zumindestens das Lager verlassen, ich habe nur wenig Interesse weiter in diesem Unrat herumzustehen.", bemerkte sie mit leichter Resignation in der Stimme. Über die neuen Umstände konnten sie auch immer noch reden wo sie ungestörtet waren. Und vor allem wo es nicht nach so stank wie hier. Artur stimmte dem zu und so verließ die Gruppe, das Fort ein Ort welcher niemanden Glück gebracht hatte und betrat wieder die Straße.

Shepard Commander
13.12.2015, 19:49
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Die Weiterreise verlief wie gewohnt..schleppend. Auf jedenfall in Meallas Augen welche sich erneut an die Spitze der Kolonne gesetzt hatte, ungeachtet dessen das sie wusste das dadurch das Tempo nicht steigen würde. Letztendlich waren sie mit drei Fußgängern unterwegs, eine davon eine Magierin, welche nun wirklich nicht für ihre große Begeisterung zum Wandern bekannt waren. Und auch die beiden Reiter schienen ihre Pferde nicht sonderlich zur Eile antreiben zu wollen. Nun beim Ritter war das verständlich vermutlich würde seine Stute durch einen längeren Gallopp durch das Gewicht der Rüstung sofort erschöpft sein. Der Antivaner hingegen saß gemütlich in seinem Sattel und trällerte ein Lied das Mealla irgendwann schonmal gehört hatte, auch wenn sie sich nicht sicher war wo und wann. Sie hatte ein gutes Gedächtnis, aber auf Reisen durch fast alle Länder von Thedas konnte man sich nicht jedes Lied merken das einem unterkam.

Schließlich erreichte die Gruppe tatsächlich ein Militärlager, auch wenn dies eine äußerst euphemistische Umschreibung war. Verwahrloste Müllhalde hätte es wohl besser getroffen und den einzigen qualititativen Unterschied den Mealla zu dem Banditenlager sah war eine komplette Palisaden und das die Bewaffneten königliche Farben trugen. Mealla hatte letztendlich doch Recht behalten, eine Truppe die in der Nähe solcher Banditen lagerte musste ein armseeliger Haufen sein. Nun vielleicht hatte man dem Kommandeur dieses Sauhaufens zumindestens eine halbwegs gefüllte Kriegskasse überlassen. Allerdings wäre der Vorgesetzte der dies getan hatte dann ebenfalls als Idiot zu bewerten. Mit einem unguten Gefühl in der Magengegend führte Mealla ihr Pferd zum Eingang des Lagers.

Je näher sie dem Lager kamen desto mehr schwand Arturs Zuversicht hier für den Tod der Banditenhorde entlohnt zu werden. Der Wachposten, welcher im allgemeinen ein gutes Anzeichen für den Zustand der Garnision war, stellte sich als Fettsack mit Eisenhut und Pike heraus, die in seiner Hand allerdings eher als Stütze verwendung fand. Vermutlich war der Kerl schon beim Gang auf die Latrine außer Atem, wobei der Gestank der den sechs entgegenschlug an dem Vorhandensein solch einer Einrichtung zweifeln ließ. Was sollte man auch von einem Außenposten erwarten der in der Nähe von Marodeuren und Deserteuren lagerte aber nichts unternahm. Das größte Gebäude schien ein Bordell zu sein, mit deren Insaßen Artur allerdings nichtmal verkehrt hätte wenn sein Geruchssinn verschwunden und er geblendet wäre. Der Wachmann verwies sie an einen Hauptmann Gravka und so durchschritt die Gruppe das Tor und betrat das Innere des Forts. Als ob sie auch einer dieser Gestalten hätte aufhalten können.
Der Hauptmann bestätigte das jede Truppe den Anführer bekam den sie verdiente, oder umgekehrt. Dieser war ein kleiner dicker Mann der seinen Rang nur durch die Abzeichen an seinem Körper kenntlich machen konnte. Ohne diese hätte man ihn auch mit einem Banditen verwechseln können, auf jedenfall war der Blick unter seinen Augenbrauen nicht gerade vertrauenserweckend. Zum Glück stellte er sich auch nochmal als Hauptmann dieses Lagers vor, ansonsten wäre Artur trotz der Rangabzeichen noch ins Zweifeln gekommen. Nun ein schlechter Ansprechpartner war immerhin besser als gar keiner.
"Mein Name ist Ser Artur van Markham und ich und meine Begleiter sind hier um das Geld für den Kopf von Lucien Lelaske zu bekommen.", sprach Artur im fordernden Tonfall und hielt dem Hauptmann den Schädel des Qunaris entgegen. Er hatte keine Lust besonders höflich mit diesem Abschaum zu sein. Er wollte nur sein Geld und dann so schnell wie möglich weg aus diesem Loch.
"Und das Geld für seine Bande.", fügte Mealla noch hinzu und holte den Strick mit den Skalps hervor. Der Hauptmann beäugte sowohl Kopf als auch Skalps verwundert wie auch skeptisch. Etwas näher tretend sah er sich den Schädel genauer an.
"Ihr wollt mir erzählen das dieser Banditenanführer ein Qunari war und ihr direkt seine ganze Bande erledigt habt ?", fragte er kritisch.
"Zweifelt ihr etwa an meinem Wort, Hauptmann ? Ihr wart offensichtlich mit eurer Truppe länger nicht mehr im Umland sonst hättet ihr von den Bewohnern von Sedon erfahren das der Anführer Hörner hat. Und das er ungestört durch die Ländereien wütet."
"Wollt ihr mir etwa unterstellen meine Pflichten zu vernachlässigen. Ich unterhalte dieses Lager wie es mir aufgetragen worden ist.",antwortete die kleine Kröte mit empörter Stimme und lief fast rot an. Artur blickte sich in dem Lager um.
"Das sehe ich. Aber ich bin auch nicht hier um über euer Kommando zu urteilen sondern das Kopfgeld zu bekommen das euer Arl auf diesen Banditen und seine Männer ausgesetzt. Danach könnt ihr gerne weiter euer Lager unterhalten.", antwortete Artur verächtlich.
Der Hauptmann sah kurz so aus als wollte er etwas entgegnen und sich aufregen , dann jedoch beruhigte er sich. Offensichtlich hielt er trotz seines Kommandos nicht für eine gute Idee sich mit dem Ritter anzulegen. Bei der Moral seiner Männer kein Wunder.
"In Ordnung folgt mir in meine Amtsstube Ser.", antwortete er mit unterdrückter Wut und drehte sich um in Richtung der Gebäude.
"Holt mir den Zahlmeister !", blaffte er einen nahen Soldaten an und stapfte in Richtung der Gebäude. Artur schwang sich aus dem Sattel wobei er sicher war in irgendeine Scheiße hineingetreten zu sein. Der ganze Lagerboden schien daraus zu bestehen.
"Wartet hier ich erledige das so schnell wie möglich", sprach er den anderen zugewandt. Mealla schwang sich ebenfalls aus dem Sattel.
"Ich begleite euch Ser Artur, ich habe Erfahrung mit solchen Leuten. Wenn es an die Bezahlung geht reagieren sie immer uneinsichtig.", sagte sie erfahren und legte sich die Skalps um die Schulter. Vielleicht vertrauten die anderen beiden Frauen dem Ritter, aber in Gelddingen war die Elfe lieber selber dabei. Immerhin kannte sie den Söldner noch nicht lange. Artur nickte kurz, dann nahm er den Schädel und seine wie auch Larissas Skalps. Beide gingen in Richtung eines recht verfallenen Gebäudes.

Morgana sah den beiden hinterher, sie selbst hatte wenig Intention ihnen zu folgen, vermutlich war es dort drinnen nicht besser als hier draußen. Ihr Kleid hatte sie leicht angehoben, denn sie hatte nur wenig Lust das der Saum im Unrat der Lagers herumhing. Sowieso war dieses Fort eine einzige Zumutung, voller Abschaum der sie lüstern anstarrte. Das war in den anderen Feldlagern bisher auch nicht anders gewesen, jedoch war hier noch nichtmal Ordnung zu erkennen und die Soldaten waren durch die Bank weg erbärmliche Gestalten. Larissa hatte sich dicht vor sie gestellt und versuchte sie anscheinend vor den Blicken der Männer abzuschirmen was Morgana zwar sinnlos, aber irgendwie süß fand. Sie konnte sich durchaus selbst ihrer Haut erwehren, aber die Bemühungen der Dalish waren gutgemeint weswegen Morgana sie gewähren ließ. Angewidert ließ sie den Blick kreisen und rümpfte die Nase. Hoffentlich erledigten Artur und diese Kopfgeldjägerin schnell das Finanzielle, dann konnten sie diese Müllhalde verlassen. Außerdem würde sich dann wohl auch diese Mealla verdünnisieren wodurch Morgana wieder frei von Zwängen war.

Die Amtsstube stellte sich als so heruntergekommen wie der Rest des Lagers heraus, ein paar abgenutzte Stühle und ein Schreibtisch der schon bessere Zeiten gesehen hatte. Gravka ließ sich in einen Stuhl fallen der ächzend dem Gewicht standhielt und wandte sich den beiden zu. Kurz darauf kam ein dünner schlaksiger Kerl mit schütterem Haar herein welcher ein dickes Buch mit sich führte und dessen Ärmel voller Tintenflecke waren. Zudem hatte er einen Abakus dabei, der ebenfalls abgenutzt war.
"Ihr habt gerufen Hauptmann ?", meldete er sich und wurde von diesem an einem Stuhl verwiesen, wo er sich setzte.
"Nun da der Zahlmeister da ist können wir euch um eure Belohnung kümmern. Lucien Lelaske sagtet ihr. Das waren ein Kopfgeld von.."
"40 Goldstücke. Und ein Goldstück pro Skalp seiner Bande, welches aber nur mit seinem Kopf ausgezahlt wird.",ergänzte Mella die es bezeichnend fand das der Kerl noch nichtmal das Kopfgeld des Mannes wusste welcher seine Region verwüstete.
"Genau, ihr habt seinen Kopf mitgebracht und dazu einige Skalps wie ich feststelle.",sprach er angefressen aufgrund der Unterbrechung der Elfe und sah angewidert die Skalps an deren Schulter an. Mealla nickte und legte diese auf den Schreibtisch neben den Kopf und denen die Artur mitgebracht hatte. Insgesamt waren es 24, einer der Banditen hatte nach dem Kampf keinen brauchbaren mehr gehabt.
"24 Skalps an der Zahl Hauptmann, ihr könnt gerne nachzählen wenn ihr uns nicht glaubt. Das wären dann 64 Goldstücke.",sprach Mealla fordernd und taxierte den Hauptmann eindringlich was dieser von einer Elfe vermutlich nicht gewohnt war.
"Das wird mein Zahlmeister erledigen, aber ich denke das ihr zählen könnt Elfchen. Zahlt die Beiden aus Zahlmeister.", sprach dieser hochmütig, während Mealla ihm wegen dem Elfchen Kommentar einen verächltichen Blick zuwarf. Allerdings war sie von solchem Abschaum nichts anderes gewohnt und ignorierte es normalerweise. Der Zahlmeister blätterte in seinem Buch, und fand schließlich die gesuchte Seite, die er eifrig betrachtete und dann nochmal einen ungläubigen Blick draufwarf. Der Hauptmann sah ihn ungeduldig an.
"Was ist Kerl, blickt er durch seine Zahlen nicht mehr durch ?", pflaumte er ihn an. Dieser schüttelte den Kopf.
"Nein Hauptmann, aber nach der letzten Beschaffung haben wir nur noch 30 Souvereigns in der Kasse, welche bis zur nächste Lieferung als Soldzahlungen ausreichen müssen. Wir haben nicht das Geld die Belohnung auszuzahlen.", sagte er vorsichtig. Der Hauptmann warf ihm einen wütenden Blick zu, genauso wie ihn Artut seinen behelmten Kopf zuwandte und Mealla ihn mit wütend zusammengekniffenen Augen ansah. Sie hätte es wissen müssen, in diesem Lager hatten die Huren vermutlich das meiste Geld.
"Was für Anschaffungen, wo ist das ganze Geld hin du Wurm ?",fragte der Hauptmann erbost in Richtung Zahlmeister.
"Na ihr habt euch doch letztens diese Lieferung Wein aus Highever kommen lassen und dann war da noch.." "Schweig.", unterbrach ih Gravka hektisch und wandte sich dann seinen beiden Gläubigern zu. Artur war einen Schritt an den Tisch rangetreten.
"Nun Ser wie ihr gehört habt, habe ich nicht das Geld euch auszubezahlen, aber ich danke euch im Namen des Arls das ihr.." Arturs Faust fuhr krachend auf den Tisch und er fixierte die kleine Made hinter dem Tisch. Auch Mealla war jetzt näher gekommen.
"Ihr solltet euren Satz besser nicht so beenden wie ihr es vor hattet. Ich bekomme mein Geld und werde euch garantiert nicht den Kopf für ein feuchten Händedruck überlassen. Ihr seid ein Vertreter des Arls und damit verpflichtet seine Versprechen einzulösen. Oder soll er etwa erfahren das wegen euch sein Wort und seine Anordnungen nichts mehr gelten ?", fragte Artur drohend.
"Aber ich kann euch nichts geben was ich nicht habe. Eine kleine Garnision wie diese hat nicht die Mittel, dafür ihr müsstet nach Amaranthine oder Highever.", erklärte er mit bebender Stimme ohne einen Funken Autorität.
"Bis Highever wäre der Schädel verfault oder beschädigt, Balsamierung hin oder her.",merkte die Elfe an.
"Und Amaranthine liegt nicht in unserer Richtung Hauptmann, also überlegt euch lieber etwas.",sprach Artur mit Nachdruck.
"Ein Wechsel. Der Zahlmeister wird euch einen Beleg dafür ausstelllen das ihr den Schädel mit den Skalps abgeliefert habt und ihr bekommt dafür in Highever oder sonstwo die Belohnung ausgezahlt.", fiel es dem Hauptmann plötzlich ein. Artur war sich nicht sicher wie solide ein Wechel von diesem Mann ausgestellt war, aber leider gab es keine andere Möglichkeit. Er nickte kurz.
"Wartet könnt zwei mit unterschiedlichen Beträgen ausstellen ?", fragte Mealla welche sich ansonsten weiterhin an die Gruppe gebunden sah. Der Zahlmeister sah sie entgeistert an und schüttelte dann hektisch den Kopf. Mealla sah ihn unggläubig an.
"Die Militärvorschrift 38 A besagt das der Hauptmann nur den Erhalt des Kopfes belegen kann, aber nicht eigenmächtig Wechsel mit unterschiedlichen Belohnungen ausstellen kann. Dazu bedarf es einer höheren Stelle welche dann.." Mealla winkte ab. Sie musste sich nicht irgendwelchen bürokratischen Scheiß anhören, der letztens nur bedeutete das einfache Ding verkompliziert wurden.
Die Feder strich über das Pergament und wurde letzendlich mit dem Siegel und der Unterschrift des Hauptmanns versehen und einen Umschlag verstaut. Er überreichte ihn Artur welcher ihn entgegenahm und sich dann wütend umdrehte. Was für eine elendige Scheiße. Mealla verließ mit ihm das Gebäude den Hauptmann keines Blickes würdigend.
"Also wie wollen wir es machen. Ich würde vorschlagen, dass ich euren Anteil auszahle und mit den Wechsel nach Highever reite, aber ich habe nicht genügend Geld um euch 41 Goldstücke auszuzahlen. Wenn ihr mir jedoch meine 23 Goldstücke auszahlen würdet, könnt ihr den Wechsel behalten und ich verschwinde und lasse euch und eure Gruppe in Ruhe.", schlug Mealla vor als sie und Artur ins Freie traten. Artur dachte kurz darüber nach, er hatte das Geld die Kopfgeldjägerin auszuzahlen, jedoch traute er dem Wechsel nicht vollkommen und falls er sich als wertlos herausstellte, würde er nicht nur sein Leben umsonst riskiert haben sondern auch 21 Goldstücke verloren haben. Das erschien ihm nicht verlockend, auch wenn die Anwesenheit der Elfe wohl auch nicht ideal war.
"Nein, nachdem ich diesen Kerl gesehen habe, ist mir die Lust euch zu bezahlen und darauf hoffen das seine Unterschrift was wert ist nur sehr gering.", antwortete Artur bestimmend. Mealla sah ihn kurz erzürnt an beruhigte sich jedoch direkt wieder. Irgendwie konnte sie dieses Argument verstehen. Hätte sie 31 Goldstücke würde sie sich es wohl auch zweimal überlegen die Gruppe auszuzahlen.
"Nun in dem Fall, habt ihr mich wohl noch bis Highever in eurer Gesellschaft. Keine Angst ich werde euch nicht zur Last fallen." Umgekehrt sah Mella da schon eher Probleme und die Aussicht im Schneckentempo nach Highever zu reisen war wenig verlockend.

Die beiden erreichten den Rest der Gruppe wo ihnen erwartungsvolle Blicke zugeworfen wurden. Beide blieben vor den anderen stehen.
"Ich sehe ihr kommt ohne Kopf zurück Ser Artur, hattet ihr Erfolg ?", fragte Morgana und warf den beiden einen fragenden Blick zu. Der Gesichtsausdruck der Elfe war schwer zu lesen und Arturs Visier aussagekräftig wie immer.
"Einen Erfog würde ich es nicht nennen. Dieser Hauptmann hatte nicht die Mittel uns auszuzahlen, ich vermute mal durch zweckentfremdeten Einsatz der Kompaniekasse. Wie auch immer er hatte kein Geld weswegen wir ein Schriftstück bekommen haben mit welchem wir in Highever die Belohnung ausgezahlt bekommen. Das ist in meinen Augen nicht ideal, aber besser als darauf zu warten das uns der Kopf bis dort verwest ist.", sprach Artur mit leichter Verbitterung in der Stimme. Dieses Land ging vor die Hunde.
"Das hat natürlich zur Folge das uns Fräulein Viridis bis nach Highever begleiten wird, wo wir dann endlich unsere Belohnung ausgezahlt bekommen.", fügte er noch trocken hinzu ohne das eine Wertung in seiner Stimme zu erkennen war. Mealla nickte nur knapp, ohne das ihr Gesichtsausdruck verraten würde was sie von dieser Tatsache hielt. Letztendlich war es ja auch egal denn es änderte nichts.
"Nun das ist enttäuschend.", antwortete Morgana knapp wobei ihr Gesichtsausdruck darauf schließen ließ das sie nicht sehr begeistert darüber war, dass die Kopfgeldjägerin sie weiterhin begleiten würde. Bis Highever würde sie vermutlich nicht zaubern können und das wo sie sich der Ruine von 'Elvhan Solasan' näherten einer alten Elfenruine die in den Wäldern zwischen Amaranthine und Highever lag. Einst sollte es ein wichtiger Platz gewesen war, aber jetzt war es wie alle Werke Arlathans verfallen und Morgana sah ihre Chancen es je zu Gesicht zu bekommen schwinden. Wenn es schon schwierig gewesen wäre vier Personen zu überzeugen wie sollte es dann bei fünf funktionieren, wobei zwei davon Fremde für sie waren die nur möglichst schnell ans Ziel kommen wollten.
"Nun ich denke wir sollten dann zumindestens das Lager verlassen, ich habe nur wenig Interesse weiter in diesem Unrat herumzustehen.", bemerkte sie mit leichter Resignation in der Stimme. Über die neuen Umstände konnten sie auch immer noch reden wo sie ungestörtet waren. Und vor allem wo es nicht nach so stank wie hier. Artur stimmte dem zu und so verließ die Gruppe, das Fort ein Ort welcher niemanden Glück gebracht hatte und betrat wieder die Straße.


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Schon wieder wandern. Nicht, dass es Nimue darum leid tat dieses Drecksloch zu verlassen doch zeterten ihre Beine an diesem Tag mehr als sonst, sodass sie das Tempo in dem sie ging noch mehr senkte – ganz zum Leidwesen von Mealla. Die Magierin pfiff jedoch auf jegliche Kritik und blieb in immer kürzer werdenden Abständen sogar stehen um ihren Füßen eine Ruhepause zu gönnen. Sie war nun einmal keine Dalish die das Wandern zu ihrer Philosophie erklärt hatten! Ihre schicken Stiefel zeigten zu ihrem großen Bedauern zudem erste Abnutzungserscheinungen, so war das Rot um die Sohlen herum deutlich dunkler als etwa auf Kniehöhe und das weiche Leder zeigte mittlerweile narbenartige Risse. In Highever würde sie sich neue Stiefel kaufen, besser geeignete zum Wandern und dazu vielleicht sogar noch Hose und Jacke denen Wind und Wetter nichts ausmachten. Um ihre schönen Stoffe machte sich Nimue nämlich mittlerweile fast schon Sorgen.
Mordred schaute mitleidig auf die Magierin deren Gesichtsausdruck ihren Unmut, vielleicht sogar Schmerzen, zeigte. Er knurrte innerlich. Nimue hatte sich als unangenehme Dame, als Besserwisserin und als undankbare Ziege erwiesen und doch war sie eine Frau von edler Gestalt, eine helfende Hand ohne dafür eine Belohnung zu fordern und im Geiste der Lyrik eine holde Maid, vielleicht sogar Jungfrau. Ein schmieriges Lächeln huschte kurz und unsichtbar über sein Gesicht, verschwand verstohlen in den Tiefen seiner Gedanken, dann zügelte er das Pferd und schwang sich aus dem Sattel.
„Lady Seren“, sagte er. „Nehmt mein Pferd.“ Nimue hob eine ihrer pedantisch gepflegten Augenbrauen als zweifle sie am Wahrheitsgehalt dieses Angebotes. „Ich bitte Euch, Mylady“, sagte Mordred nachdrücklich und hielt ihr galant die Hand hin. Nach einer weiteren Sekunde des Zögerns jedoch ergriff Nimue sie und ließ sich in den Sattel helfen, obwohl sie der Hilfe nicht bedurfte. Sie war in den Jahren ihrer Reisen zu den Adelshäusern zu einer recht passablen Reiterin erwachsen, zumindest wenn es um die normale Reisegeschwindigkeit oder leichten Galopp ging. Komplizierte Manöver oder Angriffe würde sie nicht reiten können, ebenso wie eine eilige Flucht durch wildere Gegenden. Der Antivaner hatte einen bequemen Sattel, bereits warm und weichgesessen und für die Magierin eine ausgesprochen willkommene Abwechslung. Sie schenkte Mordred ein schon fast herzliches Lächeln und ein Kopfnicken zum Dank, das tiefer und intensiver war als sie es gewöhnlich von sich gab.
Mordred führte das Pferd am Zügel und Nimue ließ ihn gewähren. Der Literat trat gerne als edelster Charakter der Gruppe auf und da er ihr sein Pferd überlassen hatte wollte sie ihm nicht unbedingt vor den Kopf stoßen, indem sie ihm seinen Auftritt verweigerte. Zudem schien es ohnehin niemanden zu kümmern. Larissa hatte sich, nun da sie sich schnell einem Wald näherten, von der Gruppe losgesagt um allein durch die wilden Dickichte zu streunen und Bäume zu berühren die älter waren als die Menschen. Elfen spürten diese wundersame Verbundenheit zu ihren Wäldern die fast wie ein Aphrodisiakum auf sie wirkte. Nie konnten sie Wälder durchqueren ohne irgendwelche Gefühle zu entwickeln, ob nun zum Guten oder zum Schlechten hin. Nimue kannte einen elfischen Magier der zwar aus den Gesindevierteln geholt worden war, doch jedes Mal wenn sie ein größeres Waldstück betraten oder die Wipfel entfernter Wälder auch nur betrachtete geriet er ins Schwärmen und träumte sich zu seinen Vorfahren denen die Bäume und ihre Geister heilig gewesen waren.
Morgana ging indes nahe des Straßenrandes während Artur schräg versetzt hinter ihr Ritt. Mealla preschte noch immer voraus. Die verzierte Silberspitze ihres Speeres leuchtete farblos in der ausbleibenden Sonne. Aus der Distanz wirkte die Elfin merkwürdig klein und schmal, fast schon kindlich. Der lange Zopf, der im Galopp mutig hin und herschwang unterstütze diesen Gedanken. Und Nimue, nun Nimue schaukelte jetzt auf dem Rücken des genügsamen Reittiers und dachte an das letzte Mal, dass sie eine lange Reise zu Pferd unternommen hatte. Das war noch vor den Problemen im Zirkel gewesen. Vor der Dunklen Brut. Kurz zuvor.


*

Nimue stand an einem der vielen in Blei gefassten Fenster der Ratskammer, die hoch im Bergfried gebaut worden war, und schaute nach Draußen. Eine rote Sonne verschwand am Horizont, langsam und bedächtig sank sie zwischen den hoch aufragenden mächtigen Flanken zweier spitzer Berge nieder, warf ihr flirrendes Licht durch das Glas, welches es merkwürdig verzerrte ihm aber auch einen goldenen Glanz verlieh. Es beleuchtete einen großen ovalen Tisch aus massiver Eiche. Dunkel, hartgebrannt, beste Handwerksarbeit wie man es im Königspalast auch erwarten konnte. Die Magierin schaute hinaus und genoss die letzten Sonnenstrahlen, die ihr das Gesicht wärmten während hinter ihr noch immer heftig debattiert wurde. Sie hielt die gepflegten Hände hinter ihrem durchgestreckten Rücken sanft ineinander und bemühte sich kaum ihr würdevolles Auftreten zur Schau zu stellen. „Was sagt Ihr dazu, Lady Seren?“, fragte die harte Stimme eines Mannes. Die Magierin wandte den Kopf etwas zur Seite. Ihr edles Profil zeichnete sich von einem feinen goldenen Rahmen getrennt vor dem Sonnenuntergang ab. Ihr langes Haar war leicht gelockt und feuerrot, ihre Augen von dem tiefsten Blau. Sie erinnerten an das klare Meer, weit draußen vor der Küste wohin nur die mutigsten und erfahrensten Männer ihre Schiffe steuerten.
„Ich sage wir sollten nicht übereilt handeln und Hilfe bei den Zwergen von Orzammar ersuchen“, sagte Nimue altklug und wandte sich vom Fenster ab. Mit zwei grazilen Schritten war sie bei dem massiven Tisch auf dem altertümliche Bücher mit vergilbten Karten in zwergischen Runen um Platz rangen und solchen, die Ferelden mit lange überholten Grenzen aber dafür den Standorten alter Festungen zeigten. Daneben konkurrierte neue Kartografie mit handgeschriebenen Berichten und Briefen auf denen gebrochene Wachssiegel verschiedener Banns waren um Raum. Die größte Karte war vollständig ausgerollt und an den Vier enden mit geschnitzten Turmfiguren beschwert. Sie zeigte das aktuelle Ferelden und war handschriftlich durch altertümliche Anlagen, die längst in Vergessenheit geraten waren ergänzt, ebenso wie sie eindrucksvoll die Linie des anrückenden Feindes beschrieb der sich im südlichsten Süden als amorphe dunkle Masse darstellte. Nimue beugte sich leicht über den Tisch und fuhr mit makellos gepflegter Hand über den Bereich in dem sich die Brut laut der Späher befand. „Der Feind ist noch fern genug und wir nicht bereit einer solchen Gefahr entgegen zu treten, mein König“, sagte Nimue leise und schaute zu dem jungen, hübschen Mann der ebenfalls am Tisch stand. König Cailan war von hohem Wuchs, hatte eine breite Brust und kräftige Arme. Sein strohblonder Haarschopf und sein mit jugendlicher Unbeschwertheit gesegnetes Gesicht machten ihn zu einem wahren Frauenschwarm, ebenso wie seine manchmal hitzköpfige aber herzerfrischende Art. Sogar in dem wertvollen rot-goldene Samt das er gerade trug wirke er weniger wie ein König als wie ein ungestümer junger Offizier, der nur darauf brannte sich in der Schlacht zu beweisen. Der Mann neben ihm, nicht minder groß aber hagerer mit eingefallenem Gesicht voller Erfahrung und Falten wirkte dagegen ruhiger und besonnener. Die Zeit mochte Teyrn Loghains Gesicht verändert haben, nicht jedoch die Schärfe seines Blickes mit dem er Cailan jetzt kritisch bedachte. „Seht Ihr, Cailan. Euer übereiltes Vorgehen zu den Fahnen zu rufen stößt…“ „Duncan hat gesagt die Brut naht! Ich muss mein Land schützen, Loghain!“ Der Veteran dessen Haar pechschwarz sein hartes Gesicht einrahmte setzte eine säuerliche Miene auf. „Es ist auch mein Land, dass ich zu schützen gedenke. Aber nicht um diesen Preis!“ Nimue hielt sich vornehm zurück. Es war nun schon das vierte Mal, dass Loghain gegen die Idee Cailans aufbegehren wollte sich mit den Wächtern aus Orlais und ihren von der Kaiserin zur Verfügung gestellten Soldaten zu vereinen. Politik war interessant, doch hatte sie als eine der Vertretungen des Zirkels hierbei kein Mitsprachrecht. Dies war der zweite Tag an dem sie über ihr Vorgehen gegen die Brut sprachen und es würde noch mindestens einen weiteren geben. Die Sonne war nun nur noch ein kleiner Streif am Horizont, fast von den Bergen verborgen und sobald es völlig finster war würde Loghain Kerzen herbeibringen und weiter debattieren wollen während Cailan dann beschied, dass es Zeit für das Abendessen sei. Er war ein guter Mann und er war ihr König, doch hoffte Nimue, dass hier bald eine Entscheidung gefällt werden würde. „Wird dieser Graue Wächter und bei unserer morgigen Ratssitzung beehren?“, fragte Loghain, der vermutlich schon ahnte, dass Cailan das heutige Treffen schon bald ohne nennenswerte Erfolge beenden würde. „Ich hoffe darauf!“, entgegnete der junge König voller Freude. „Mein König, denkt bitte über meinen Vorschlag nach“, beharrte nun Nimue, die ihren Einwand die Zwerge zu bitten nicht unbeachtet unter den Tisch fallen lassen wollte. „Die Zwerge bekämpfen die Brut ohne Unterlass. Wenn es jemanden gibt, der uns in dieser Sache versierten Rat geben kann, dann die sie.“ „Und die Grauen Wächter!“, sagte Cailan so stolz, als gehöre er selbst dem alten Orden an. Nimue nickte zustimmend. „Doch auch die Wächter beziehen einen großen Teil ihres Wissens aus Orzammar.“ „Ostagar!“, sagte er plötzlich und drückte seinen Zeigefinger auf einen Punkt auf der Karte. Nimue sah ihn verdutzt an. Auch Loghain sowie die anderen Männer und Frauen die dem Rat beiwohnten, sich aber nach den Stunden der Beratung zumeist in die vielen Stühle des kreisrunden Raumes zurückgezogen hatten und nur noch sprachen, wenn sie gefragt wurden, schauten hinüber. Einige erhoben sich aus ihren knarrenden, bequemen Sesseln und humpelten verschlagen zu Cailan hinüber. Ein großer Mann in schwarzer Schuppenrüstung und mit wildem blonden Haar und Bart beugte sich über den Kartentisch und warf einen Blick auf den von Cailan gezeigten Ort. Nimue konnte den Geruch des Mets quer über den Tisch hinweg vernehmen. Die Magierin wusste, dass er einer der wenigen Grauen Wächter war die momentan in Ferelden dienten und obwohl es nicht ihr Kommandant Duncan war, behandelte Cailan ihn mit demselben Respekt. Der Mann, dessen Name soweit Nimue es mitbekommen hatte Aednir war und in dessen breitem Schwertgürtel neben einem verzierten Langschwert zudem eine Axt steckte fuhr mit dem Daumen prüfend über die Schneide der Waffe und nickte dann zustimmend, wobei es ihm gleichgültig zu sein schien wo der Kampf stattfand. Cailan strahlte angesichts der Zustimmung. Nimues meerblaue Augen huschten genervt zu dem Templer, der sie begleitete und als Abgesandter seines Ordens fungierte. Der König hatte von dem Zirkel Fereldens Unterstützung eingefordert und der Oberste Verzauberer konnte einen Befehl seines Königs nicht ignorieren. Doch bedeutete dies auch, dass die Templer ebenfalls in den Krieg ziehen mussten. Wenn Magier kämpften, fochten auch Templer. Nimue mochte Hauptmann von Xerox. Er war ein zuvorkommender Mann von einfachem Gemüt, der seine Pflicht treu erfüllte und ansonsten kaum bemerkt wurde. Genau die Art von Templer, die Nimue schätze. Ruhig, effektiv, treu dem Orden und seinen Prinzipien gegenüber. Kilian näherte sich ebenfalls dem Kartentisch. Der lange schwarze Umhang fiel bis auf den Steinboden. Der Ritter mit dem kastanienbraunen Haar schaute ebenfalls nach Ostagar und umfasste mit der Linken nervös den Griff als er sah wie dicht Ostagar an der Wildnis und dem Ursprung der Brut lag. „Mein Herr, wenn dies eine Verderbnis ist…“ „Das hoffe ich doch! Ferelden wird diese Verderbnis niederreißen und Thedas vor dem drohenden Unheil bewahren!“, konstatierte Cailan so als sei es schon beschlossene Sache. Loghains Gesicht verfinsterte sich zunehmend. „Wenn dies eine Verderbnis ist wird es zu zahlreichen Schlachten kommen in denen Ihr die Unterstützung vieler Magier benötigen werdet“, fuhr Kilian fort als sei er nie unterbrochen worden. Seine Stimme war tief und von autoritärem Charakter, der Anwesende intuitiv schweigen und zuhören ließ. „Und das bedeutet, dass der Orden noch mehr Templer schicken muss.“ Anscheinend behagte es dem Hauptmann nicht in eine Schlacht gegen etwas anderes als Dämonen und Abtrünnige zu ziehen. „Unsere Späher berichten von vielen kleineren Gruppen der Dunklen Brut. Eine Vorhut, ohne Zweifel“, meldete sich ein Lord aus dem Süden zu Wort, dessen Wappen, dass aus sein Wams gestickt war sich auch auf einigen der besiegelten Briefe befand. „Es wird kein leichter Weg, wenn wir bis nach Ostagar vordringen wollen.“ „Mit der gesamten Armee im Nacken?“, fragte ein weiterer Mann den Nimue als Vertretung von Arl Howe in Erinnerung hatte. „Ruft zu den Bannern, mein König, und lasst jeden Bann Soldaten schicken um das königliche Heer zu verstärken. Keine Horde garstiger Wesen, die aus stinkenden Höhlen kriechen, könnte sich dieser Macht wiedersetzen.“ Loghain schaute weiter skeptisch drein während Cailan sich anscheinend schon Dunkle Brut niedermähen sah wie der Bauer das Heu. „Je mehr Schlachten Ihr schlagt und je mehr Magier Ihr anfordert, desto mehr Templer muss mein Orden aufbringen“, beharrte Kilian eisern. „Ich muss das mit meinem Kommandanten besprechen. Können wir keine Templer entbehren, könnt Ihr nicht mehr Magier kriegen als uns sinnig erscheint. Bitte bedenkt das, Majestät.“ Nimue hatte sich inzwischen wieder von dem Tisch erhoben und einen Schritt zurück getan. Sie wickelte eine der roten Strähnen um den Finger und zupfte geistesabwesend daran. Sollte der König die Magier in großer Zahl fordern würde sie vermutlich zu den entsendeten gehören. Sie war zwar kaum für den Kampf geeignet, doch konnte sie Verwundete besser heilen als die meisten Mediziner. Zudem würde der Zirkel nur zweifelsfrei loyale Magier entsenden um die Stärke der Templereskorte niedrig halten zu können. „Ostagar“, wiederholte Cailan verträumt und tippte erneut auf den eingezeichneten Ort. „Dort wird es enden, in einer gewaltigen Schlacht von der die Barden noch in eintausend Jahren singen werden.“
Nimue sagte nichts.

numberten
14.12.2015, 16:37
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Schon wieder wandern. Nicht, dass es Nimue darum leid tat dieses Drecksloch zu verlassen doch zeterten ihre Beine an diesem Tag mehr als sonst, sodass sie das Tempo in dem sie ging noch mehr senkte – ganz zum Leidwesen von Mealla. Die Magierin pfiff jedoch auf jegliche Kritik und blieb in immer kürzer werdenden Abständen sogar stehen um ihren Füßen eine Ruhepause zu gönnen. Sie war nun einmal keine Dalish die das Wandern zu ihrer Philosophie erklärt hatten! Ihre schicken Stiefel zeigten zu ihrem großen Bedauern zudem erste Abnutzungserscheinungen, so war das Rot um die Sohlen herum deutlich dunkler als etwa auf Kniehöhe und das weiche Leder zeigte mittlerweile narbenartige Risse. In Highever würde sie sich neue Stiefel kaufen, besser geeignete zum Wandern und dazu vielleicht sogar noch Hose und Jacke denen Wind und Wetter nichts ausmachten. Um ihre schönen Stoffe machte sich Nimue nämlich mittlerweile fast schon Sorgen.
Mordred schaute mitleidig auf die Magierin deren Gesichtsausdruck ihren Unmut, vielleicht sogar Schmerzen, zeigte. Er knurrte innerlich. Nimue hatte sich als unangenehme Dame, als Besserwisserin und als undankbare Ziege erwiesen und doch war sie eine Frau von edler Gestalt, eine helfende Hand ohne dafür eine Belohnung zu fordern und im Geiste der Lyrik eine holde Maid, vielleicht sogar Jungfrau. Ein schmieriges Lächeln huschte kurz und unsichtbar über sein Gesicht, verschwand verstohlen in den Tiefen seiner Gedanken, dann zügelte er das Pferd und schwang sich aus dem Sattel.
„Lady Seren“, sagte er. „Nehmt mein Pferd.“ Nimue hob eine ihrer pedantisch gepflegten Augenbrauen als zweifle sie am Wahrheitsgehalt dieses Angebotes. „Ich bitte Euch, Mylady“, sagte Mordred nachdrücklich und hielt ihr galant die Hand hin. Nach einer weiteren Sekunde des Zögerns jedoch ergriff Nimue sie und ließ sich in den Sattel helfen, obwohl sie der Hilfe nicht bedurfte. Sie war in den Jahren ihrer Reisen zu den Adelshäusern zu einer recht passablen Reiterin erwachsen, zumindest wenn es um die normale Reisegeschwindigkeit oder leichten Galopp ging. Komplizierte Manöver oder Angriffe würde sie nicht reiten können, ebenso wie eine eilige Flucht durch wildere Gegenden. Der Antivaner hatte einen bequemen Sattel, bereits warm und weichgesessen und für die Magierin eine ausgesprochen willkommene Abwechslung. Sie schenkte Mordred ein schon fast herzliches Lächeln und ein Kopfnicken zum Dank, das tiefer und intensiver war als sie es gewöhnlich von sich gab.
Mordred führte das Pferd am Zügel und Nimue ließ ihn gewähren. Der Literat trat gerne als edelster Charakter der Gruppe auf und da er ihr sein Pferd überlassen hatte wollte sie ihm nicht unbedingt vor den Kopf stoßen, indem sie ihm seinen Auftritt verweigerte. Zudem schien es ohnehin niemanden zu kümmern. Larissa hatte sich, nun da sie sich schnell einem Wald näherten, von der Gruppe losgesagt um allein durch die wilden Dickichte zu streunen und Bäume zu berühren die älter waren als die Menschen. Elfen spürten diese wundersame Verbundenheit zu ihren Wäldern die fast wie ein Aphrodisiakum auf sie wirkte. Nie konnten sie Wälder durchqueren ohne irgendwelche Gefühle zu entwickeln, ob nun zum Guten oder zum Schlechten hin. Nimue kannte einen elfischen Magier der zwar aus den Gesindevierteln geholt worden war, doch jedes Mal wenn sie ein größeres Waldstück betraten oder die Wipfel entfernter Wälder auch nur betrachtete geriet er ins Schwärmen und träumte sich zu seinen Vorfahren denen die Bäume und ihre Geister heilig gewesen waren.
Morgana ging indes nahe des Straßenrandes während Artur schräg versetzt hinter ihr Ritt. Mealla preschte noch immer voraus. Die verzierte Silberspitze ihres Speeres leuchtete farblos in der ausbleibenden Sonne. Aus der Distanz wirkte die Elfin merkwürdig klein und schmal, fast schon kindlich. Der lange Zopf, der im Galopp mutig hin und herschwang unterstütze diesen Gedanken. Und Nimue, nun Nimue schaukelte jetzt auf dem Rücken des genügsamen Reittiers und dachte an das letzte Mal, dass sie eine lange Reise zu Pferd unternommen hatte. Das war noch vor den Problemen im Zirkel gewesen. Vor der Dunklen Brut. Kurz zuvor.


*

Nimue stand an einem der vielen in Blei gefassten Fenster der Ratskammer, die hoch im Bergfried gebaut worden war, und schaute nach Draußen. Eine rote Sonne verschwand am Horizont, langsam und bedächtig sank sie zwischen den hoch aufragenden mächtigen Flanken zweier spitzer Berge nieder, warf ihr flirrendes Licht durch das Glas, welches es merkwürdig verzerrte ihm aber auch einen goldenen Glanz verlieh. Es beleuchtete einen großen ovalen Tisch aus massiver Eiche. Dunkel, hartgebrannt, beste Handwerksarbeit wie man es im Königspalast auch erwarten konnte. Die Magierin schaute hinaus und genoss die letzten Sonnenstrahlen, die ihr das Gesicht wärmten während hinter ihr noch immer heftig debattiert wurde. Sie hielt die gepflegten Hände hinter ihrem durchgestreckten Rücken sanft ineinander und bemühte sich kaum ihr würdevolles Auftreten zur Schau zu stellen. „Was sagt Ihr dazu, Lady Seren?“, fragte die harte Stimme eines Mannes. Die Magierin wandte den Kopf etwas zur Seite. Ihr edles Profil zeichnete sich von einem feinen goldenen Rahmen getrennt vor dem Sonnenuntergang ab. Ihr langes Haar war leicht gelockt und feuerrot, ihre Augen von dem tiefsten Blau. Sie erinnerten an das klare Meer, weit draußen vor der Küste wohin nur die mutigsten und erfahrensten Männer ihre Schiffe steuerten.
„Ich sage wir sollten nicht übereilt handeln und Hilfe bei den Zwergen von Orzammar ersuchen“, sagte Nimue altklug und wandte sich vom Fenster ab. Mit zwei grazilen Schritten war sie bei dem massiven Tisch auf dem altertümliche Bücher mit vergilbten Karten in zwergischen Runen um Platz rangen und solchen, die Ferelden mit lange überholten Grenzen aber dafür den Standorten alter Festungen zeigten. Daneben konkurrierte neue Kartografie mit handgeschriebenen Berichten und Briefen auf denen gebrochene Wachssiegel verschiedener Banns waren um Raum. Die größte Karte war vollständig ausgerollt und an den Vier enden mit geschnitzten Turmfiguren beschwert. Sie zeigte das aktuelle Ferelden und war handschriftlich durch altertümliche Anlagen, die längst in Vergessenheit geraten waren ergänzt, ebenso wie sie eindrucksvoll die Linie des anrückenden Feindes beschrieb der sich im südlichsten Süden als amorphe dunkle Masse darstellte. Nimue beugte sich leicht über den Tisch und fuhr mit makellos gepflegter Hand über den Bereich in dem sich die Brut laut der Späher befand. „Der Feind ist noch fern genug und wir nicht bereit einer solchen Gefahr entgegen zu treten, mein König“, sagte Nimue leise und schaute zu dem jungen, hübschen Mann der ebenfalls am Tisch stand. König Cailan war von hohem Wuchs, hatte eine breite Brust und kräftige Arme. Sein strohblonder Haarschopf und sein mit jugendlicher Unbeschwertheit gesegnetes Gesicht machten ihn zu einem wahren Frauenschwarm, ebenso wie seine manchmal hitzköpfige aber herzerfrischende Art. Sogar in dem wertvollen rot-goldene Samt das er gerade trug wirke er weniger wie ein König als wie ein ungestümer junger Offizier, der nur darauf brannte sich in der Schlacht zu beweisen. Der Mann neben ihm, nicht minder groß aber hagerer mit eingefallenem Gesicht voller Erfahrung und Falten wirkte dagegen ruhiger und besonnener. Die Zeit mochte Teyrn Loghains Gesicht verändert haben, nicht jedoch die Schärfe seines Blickes mit dem er Cailan jetzt kritisch bedachte. „Seht Ihr, Cailan. Euer übereiltes Vorgehen zu den Fahnen zu rufen stößt…“ „Duncan hat gesagt die Brut naht! Ich muss mein Land schützen, Loghain!“ Der Veteran dessen Haar pechschwarz sein hartes Gesicht einrahmte setzte eine säuerliche Miene auf. „Es ist auch mein Land, dass ich zu schützen gedenke. Aber nicht um diesen Preis!“ Nimue hielt sich vornehm zurück. Es war nun schon das vierte Mal, dass Loghain gegen die Idee Cailans aufbegehren wollte sich mit den Wächtern aus Orlais und ihren von der Kaiserin zur Verfügung gestellten Soldaten zu vereinen. Politik war interessant, doch hatte sie als eine der Vertretungen des Zirkels hierbei kein Mitsprachrecht. Dies war der zweite Tag an dem sie über ihr Vorgehen gegen die Brut sprachen und es würde noch mindestens einen weiteren geben. Die Sonne war nun nur noch ein kleiner Streif am Horizont, fast von den Bergen verborgen und sobald es völlig finster war würde Loghain Kerzen herbeibringen und weiter debattieren wollen während Cailan dann beschied, dass es Zeit für das Abendessen sei. Er war ein guter Mann und er war ihr König, doch hoffte Nimue, dass hier bald eine Entscheidung gefällt werden würde. „Wird dieser Graue Wächter und bei unserer morgigen Ratssitzung beehren?“, fragte Loghain, der vermutlich schon ahnte, dass Cailan das heutige Treffen schon bald ohne nennenswerte Erfolge beenden würde. „Ich hoffe darauf!“, entgegnete der junge König voller Freude. „Mein König, denkt bitte über meinen Vorschlag nach“, beharrte nun Nimue, die ihren Einwand die Zwerge zu bitten nicht unbeachtet unter den Tisch fallen lassen wollte. „Die Zwerge bekämpfen die Brut ohne Unterlass. Wenn es jemanden gibt, der uns in dieser Sache versierten Rat geben kann, dann die sie.“ „Und die Grauen Wächter!“, sagte Cailan so stolz, als gehöre er selbst dem alten Orden an. Nimue nickte zustimmend. „Doch auch die Wächter beziehen einen großen Teil ihres Wissens aus Orzammar.“ „Ostagar!“, sagte er plötzlich und drückte seinen Zeigefinger auf einen Punkt auf der Karte. Nimue sah ihn verdutzt an. Auch Loghain sowie die anderen Männer und Frauen die dem Rat beiwohnten, sich aber nach den Stunden der Beratung zumeist in die vielen Stühle des kreisrunden Raumes zurückgezogen hatten und nur noch sprachen, wenn sie gefragt wurden, schauten hinüber. Einige erhoben sich aus ihren knarrenden, bequemen Sesseln und humpelten verschlagen zu Cailan hinüber. Ein großer Mann in schwarzer Schuppenrüstung und mit wildem blonden Haar und Bart beugte sich über den Kartentisch und warf einen Blick auf den von Cailan gezeigten Ort. Nimue konnte den Geruch des Mets quer über den Tisch hinweg vernehmen. Die Magierin wusste, dass er einer der wenigen Grauen Wächter war die momentan in Ferelden dienten und obwohl es nicht ihr Kommandant Duncan war, behandelte Cailan ihn mit demselben Respekt. Der Mann, dessen Name soweit Nimue es mitbekommen hatte Aednir war und in dessen breitem Schwertgürtel neben einem verzierten Langschwert zudem eine Axt steckte fuhr mit dem Daumen prüfend über die Schneide der Waffe und nickte dann zustimmend, wobei es ihm gleichgültig zu sein schien wo der Kampf stattfand. Cailan strahlte angesichts der Zustimmung. Nimues meerblaue Augen huschten genervt zu dem Templer, der sie begleitete und als Abgesandter seines Ordens fungierte. Der König hatte von dem Zirkel Fereldens Unterstützung eingefordert und der Oberste Verzauberer konnte einen Befehl seines Königs nicht ignorieren. Doch bedeutete dies auch, dass die Templer ebenfalls in den Krieg ziehen mussten. Wenn Magier kämpften, fochten auch Templer. Nimue mochte Hauptmann von Xerox. Er war ein zuvorkommender Mann von einfachem Gemüt, der seine Pflicht treu erfüllte und ansonsten kaum bemerkt wurde. Genau die Art von Templer, die Nimue schätze. Ruhig, effektiv, treu dem Orden und seinen Prinzipien gegenüber. Kilian näherte sich ebenfalls dem Kartentisch. Der lange schwarze Umhang fiel bis auf den Steinboden. Der Ritter mit dem kastanienbraunen Haar schaute ebenfalls nach Ostagar und umfasste mit der Linken nervös den Griff als er sah wie dicht Ostagar an der Wildnis und dem Ursprung der Brut lag. „Mein Herr, wenn dies eine Verderbnis ist…“ „Das hoffe ich doch! Ferelden wird diese Verderbnis niederreißen und Thedas vor dem drohenden Unheil bewahren!“, konstatierte Cailan so als sei es schon beschlossene Sache. Loghains Gesicht verfinsterte sich zunehmend. „Wenn dies eine Verderbnis ist wird es zu zahlreichen Schlachten kommen in denen Ihr die Unterstützung vieler Magier benötigen werdet“, fuhr Kilian fort als sei er nie unterbrochen worden. Seine Stimme war tief und von autoritärem Charakter, der Anwesende intuitiv schweigen und zuhören ließ. „Und das bedeutet, dass der Orden noch mehr Templer schicken muss.“ Anscheinend behagte es dem Hauptmann nicht in eine Schlacht gegen etwas anderes als Dämonen und Abtrünnige zu ziehen. „Unsere Späher berichten von vielen kleineren Gruppen der Dunklen Brut. Eine Vorhut, ohne Zweifel“, meldete sich ein Lord aus dem Süden zu Wort, dessen Wappen, dass aus sein Wams gestickt war sich auch auf einigen der besiegelten Briefe befand. „Es wird kein leichter Weg, wenn wir bis nach Ostagar vordringen wollen.“ „Mit der gesamten Armee im Nacken?“, fragte ein weiterer Mann den Nimue als Vertretung von Arl Howe in Erinnerung hatte. „Ruft zu den Bannern, mein König, und lasst jeden Bann Soldaten schicken um das königliche Heer zu verstärken. Keine Horde garstiger Wesen, die aus stinkenden Höhlen kriechen, könnte sich dieser Macht wiedersetzen.“ Loghain schaute weiter skeptisch drein während Cailan sich anscheinend schon Dunkle Brut niedermähen sah wie der Bauer das Heu. „Je mehr Schlachten Ihr schlagt und je mehr Magier Ihr anfordert, desto mehr Templer muss mein Orden aufbringen“, beharrte Kilian eisern. „Ich muss das mit meinem Kommandanten besprechen. Können wir keine Templer entbehren, könnt Ihr nicht mehr Magier kriegen als uns sinnig erscheint. Bitte bedenkt das, Majestät.“ Nimue hatte sich inzwischen wieder von dem Tisch erhoben und einen Schritt zurück getan. Sie wickelte eine der roten Strähnen um den Finger und zupfte geistesabwesend daran. Sollte der König die Magier in großer Zahl fordern würde sie vermutlich zu den entsendeten gehören. Sie war zwar kaum für den Kampf geeignet, doch konnte sie Verwundete besser heilen als die meisten Mediziner. Zudem würde der Zirkel nur zweifelsfrei loyale Magier entsenden um die Stärke der Templereskorte niedrig halten zu können. „Ostagar“, wiederholte Cailan verträumt und tippte erneut auf den eingezeichneten Ort. „Dort wird es enden, in einer gewaltigen Schlacht von der die Barden noch in eintausend Jahren singen werden.“
Nimue sagte nichts.

http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Mealla_portrait.jpg

"Magier.", dachte Mealla bei Nimues Anblick mit leichtem Stirnrunzeln. Sie konnten mit der Macht ihres Geistes Feuer aus den Händen strömen lassen, aber wenn es darum körperliche Anstrengungen zu verrichten waren sie so nützlich wie eine Fußfessel. Die Elfe war jedoch nicht überrascht, schon als sie die Stiefel der Magierin gesehen hatte, war ihr klar gewesen das dieser Moment zwangsläufig kommen musste. Sie hatte allerdings gehofft das es zu einem Zeitpunkt kommen würde an dem sie nicht mehr mit dieser Gruppe reiste. Es hätte alles so schön sein können, aber der Erbauer fand es offensichtlich lustig zuerst die Auszahlung von Meallas Belohnung zu verhindern und anschließend die Füße der Magierin wund werden zu lassen. Verschrobene Entinität, aber was sollte man von jemanden erwarten der seine Prophetin knusprig braten ließ und nicht verhinderte das Tevinter erneut Andere versklavte. Mit einem leichtem Kopfschütteln sah die Elfe zu wie der Antivaner der Magierin in den Steigbügel half. Offenbar gefiel sich dieser Mordred in der Rolle als Galan und die Magierin nutzte das Angebot um ihre Füße auszuruhen. Nun immerhin würde sie dann nicht dauernd zurückfallen und als Heilerin würde sie wenigstens morgen keine Blasen oder offene Stellen haben die sie weiter verlangsamen würden.
"Marschiert oder krepiert " Mealla war zwar selbst äußerst Fußfaul, aber das hieß nicht das sie nicht lange laufen konnte wenn sie musste. Bevor man sie ans Pferd gelassen hatte, musste sie ständig laufen, marschieren, rennen, oftmals Nacht häufig ohne Sinn. Eine einfache Prozedur die den Körper stählen sollte und die Spreu vom Weizen trennte. Und natürlich die sadistischen Neigungen des Sklavenmeisters befriedigte der gerne mit dem Pferd nebenher geritten war und allzu langsamen Rekruten Beine gemacht hatte. Wer nicht mehr aufstehen konnte wurde liegen gelassen und ward nie mehr gesehen. Zumindestens die bei denen es häufiger vorkam, denn zwangsläufig blieb jeder irgendwann liegen, darauf war das Training manchmal ausgerichtet worden. Angeblich sollten die Schwachen schon noch zurück zum Anwesen gebracht worden sein, aber auf die Art und Weise das man sie an ein Pferd festmachte und sie den Schritt davon halten musste. Mealla war später nie in der Ausbildung tätig gewesen, das waren nur die älteren und "freien" Sklavenjäger, aber sie hielt diese Geschichten durchaus im Bereich des Möglichen. Im Laufe der Jahre hatte sich Mealla sehr dem Pferd zugewandt, sodass sie nicht mehr so ausdauernd war wie in der Ausbildung, aber außer Form war sie trotzdem nicht gekommen. Schließlich konnte man nicht jede Jagd zu Pferde erledigen, auch wenn das natürlich schön gewesen wäre.
Die Szenerie wie jetzt der Antivaner das Pferd an den Zügeln führte während die Magierin im Sattel saß, war Mealla jedoch jetzt zu lächerlich und erinnerte sie zudem an eine Szene aus Tevinter. Sanft gab sie ihrem Pferd die Sporen, sodass es im leichten Gallopp überging und die Landschaft schneller an ihr vorbeizog. Auch der Abstand zu der Gruppe wurde größer, aber das war der Elfe egal. Sie hatte nicht vor einfach davonzureiten, immerhin würde sie dadurch ihr Geld verlieren. Jedoch war sie der Meinung das ein Reitpferd gefordert werden musste und nicht den ganzen Tag im stumpfen Schritt marschieren sollte. Es brachte nichts ein Tier ohne Grund zu schinden, aber ein wenig Bewegung tat dem Pferd gut und auch Nummer Neun schien sich darüber zu freuen nochmal etwas Tempo zu machen. Außerdem schadete es wohl auch nicht wenn Mealla ein wenig die Straße vor der Gruppe auskundschaftete. Während des Reitens zog sie auch den Speer hervor und begann verschiedene Manöver und Angriffe zu üben, wobei sie den Speer als Lanze verwendete. Anschließend wechselte sie zum Bogen und vollführte schnelle Sprints mit scharfen Wendungen, wobei sie übte rückwärts zu zielen während das Pferd vorwärts ritt. Zufrieden stellte sie fest das auch Nummer Neun inzwischen alle Manöver und Befehle einwandfrei verinnerlicht hatte und perfekt reagiert. Sie tätschelte das etwas schwerer atmende, aber bei weitem nicht erschöpfte Pferd und hängte sich den Bogen wieder um. Dann ritt sie in leichtem Trab wieder die Straße zurück in die Richtung aus der sich die Gruppe hinter ihr, in ihrem gemächlichen Tempowohl langsam ihrer Postion nähern musste. Zu sehen war sie allerdings noch nicht.

Morgana sah die Elfe voran preschen vermutlich um etwas Abstand von der Gruppe zu bekommen und für sich zu sein. Die Kopfgeldjägerin schien sowieso nicht mit dem Tempo der Gruppe einverstanden zu sein, allerdings nützte ihr das wenig. Auch Morgana musste allerdings zugeben das sie etwas langsamer als früher unterwegs waren, was aber wohl auf die Brünette Magierin zurückzuführen war, die sich jetzt von Mordred auf seinem Pferd führen ließ. Dieser Antivaner. Vermutlich hatte ihm diese Nimue noch nicht ordentlich vor den Kopf gestoßen oder er hatte gewisse masochistische Tendenzen. Falls dem so wäre sollte Morgana für sich vielleicht wieder in Betracht ziehen ihn unfreundlicher zu behandeln. Vielleicht gefiel ihm ja so etwas. Auf jedenfall schienen die beiden mit sich selbst beschäftigt und momentan ein ganzes Stück von dem Rest entfernt und da diese Mealla ein wenig ihr Pferd beschäftigte, war ein guter Zeitpunkt für ein kleines sechs Augen Gespräch. Wobei Larissa natürlich wieder aus den Wäldern auftauchen musste, aber allzuweit war sie vermutlich nicht.
"Ser Artur würdet ihr euch kurz zu mir hinab begeben ? Ich würde gerne mit euch reden.", sagte sie zum Ritter hinauf.

Artur dachte gerade an Nimues "Mir sind die Unannehmlichkeiten von Reisen durch Ferelden durchaus bewusst und obwohl ich nicht von mir behaupten kann ein typischer Wanderer zu sein, so nehme ich derlei Pfade durchaus auf mich wenn sie zielführend sind.“ -Aussage, welche diese getätigt hatte als er sie damals auf die Unanehmlichkeiten der Reise verwiesen hatte. Aufgrund der aktuellen Szene musste er leicht unter seinem Helm schmunzeln und ihr eingestehen das sie zumindestens damit Recht hatte das sie keine typische Wanderin war. Artur hatte auch nichts gegen Höflichkeiten, aber in Nimues Fall sah er sie zumindestens teilweise als Verchwendung an. Die Magierin konnte zwar nett tun ,aber hinter ihrer Maske aus Förmlichkeiten war sie einfach nur eine arrogante Ziege, welche nur dann höflich war wenn sie einen Nutzen darin sah. Plötzlich meldete sich Morgana zu Wort, vermutlich um ihm die Ohren vollzujammern das sie wegen der Kopfgeldjägerin weiterhin nicht zaubern konnte. Als ob das Artur nicht klar wäre, aber leider hatte er wenn er die Elfe nicht auszahlen oder umbringen wollte nur wenig Alternativen gehabt. Mit einem genervten Augenrollen, was man natürlich nicht sehen konnte, stieg er vom Pferd ab und begab sich auf Morganas Höhe, das Pferd an Zügeln führend.
"Ihr habt geläuter Mylady ?", erwiderte er scherzhaft und wandte sich der Schwarzhaarigen zu, welche ihm einen bösen Blick zuwarf.
"Schön ich sehe ihr seid wieder voller Ernsthaftigkeit und ein Quell guter Laune. Das hätte ich ja nicht erwartet nachdem ihr mit einem Stück Papier abgespeist worden seid.", returnierte sie bissig und lächelte bösartig. Zwar war es auch ihr Geld, aber im Gegensatz zum Ritter wurmte sie das nicht so sehr. Artur antwortete nicht auf diese Spitze und schnaubte nur verächtlich.
"Danke, das ihr mich wieder daran erinnert. Was wollt ihr Morgana ?" Morgana sah in dem Moment Larissa aus dem Wald treten und winkte sie zu sich worauf, die Dalish den Waldrand verließ und zu Morgana aufschloss. Nebeneinander gehend setzte das Trio seinen Weg fort. Morgana ergriff nun das Wort, wobei sie zwar nicht flüsterte, aber nur so laut wie möglich sprach.
"Schön da ich euch beide jetzt hier habe und sowohl Nimue als auch diese Mealla eine Art Ausritt machen, wollte ich kurz mit euch darüber wie es jetzt eigentlich weitergehen soll. Ohne Nimue ihre Talente in der Heilkunst abzusprechen, so hat sie sich bisher vor allem als ein zickiges Anhängsel herausgestellt, dass sich so verhält als müssten wir uns durch ihre Anwesnheit geehrt fühlen. Und beschleunigen tut sie unsere Reise auch nicht unbedingt.", fügte sie noch im Hinblick auf die geschwundenen Reisegeschwindigkeit hinzu. Letztendlich hätte sie mit sowas auch noch leben können, aber Nimues Verhalten bisher ging ihr äußerst gegen den Strich.
"Was die Kopfgeldjägerin angeht, so verstehe ich ja das ihr sie für die Kopfgeldjagd mitgenommen habt, aber bis nach Highever. Ich meine sie hat sich ja in der Schlacht scheinbar als hilfreich erwiesen, aber gleichzeitig hindert sie mich daran euch helfen zu können und ich muss dauernd darauf achten was ich tue. Wie ich damals schon wegen Mordred gesagt gabe,ist das nicht umbedingt angenehm für mich. Im Endeffekt traue ich beiden Frauen allerdings nicht richtig. Wobei das natürlich nur meine Meinung ist, vielleicht denkt ihr da anders ?", fragte sie in die Runde. Immerhin hatten die beiden schon mit der Kopfgeldjägerin gekämpft und zumindestens Larissa schien sich ja scheinbar gut mit der anderen Magierin zu verstehen. Zumindestens besser als Morgana, aber das war ja nicht schwer.

Shepard Commander
14.12.2015, 19:51
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"Magier.", dachte Mealla bei Nimues Anblick mit leichtem Stirnrunzeln. Sie konnten mit der Macht ihres Geistes Feuer aus den Händen strömen lassen, aber wenn es darum körperliche Anstrengungen zu verrichten waren sie so nützlich wie eine Fußfessel. Die Elfe war jedoch nicht überrascht, schon als sie die Stiefel der Magierin gesehen hatte, war ihr klar gewesen das dieser Moment zwangsläufig kommen musste. Sie hatte allerdings gehofft das es zu einem Zeitpunkt kommen würde an dem sie nicht mehr mit dieser Gruppe reiste. Es hätte alles so schön sein können, aber der Erbauer fand es offensichtlich lustig zuerst die Auszahlung von Meallas Belohnung zu verhindern und anschließend die Füße der Magierin wund werden zu lassen. Verschrobene Entinität, aber was sollte man von jemanden erwarten der seine Prophetin knusprig braten ließ und nicht verhinderte das Tevinter erneut Andere versklavte. Mit einem leichtem Kopfschütteln sah die Elfe zu wie der Antivaner der Magierin in den Steigbügel half. Offenbar gefiel sich dieser Mordred in der Rolle als Galan und die Magierin nutzte das Angebot um ihre Füße auszuruhen. Nun immerhin würde sie dann nicht dauernd zurückfallen und als Heilerin würde sie wenigstens morgen keine Blasen oder offene Stellen haben die sie weiter verlangsamen würden.
"Marschiert oder krepiert " Mealla war zwar selbst äußerst Fußfaul, aber das hieß nicht das sie nicht lange laufen konnte wenn sie musste. Bevor man sie ans Pferd gelassen hatte, musste sie ständig laufen, marschieren, rennen, oftmals Nacht häufig ohne Sinn. Eine einfache Prozedur die den Körper stählen sollte und die Spreu vom Weizen trennte. Und natürlich die sadistischen Neigungen des Sklavenmeisters befriedigte der gerne mit dem Pferd nebenher geritten war und allzu langsamen Rekruten Beine gemacht hatte. Wer nicht mehr aufstehen konnte wurde liegen gelassen und ward nie mehr gesehen. Zumindestens die bei denen es häufiger vorkam, denn zwangsläufig blieb jeder irgendwann liegen, darauf war das Training manchmal ausgerichtet worden. Angeblich sollten die Schwachen schon noch zurück zum Anwesen gebracht worden sein, aber auf die Art und Weise das man sie an ein Pferd festmachte und sie den Schritt davon halten musste. Mealla war später nie in der Ausbildung tätig gewesen, das waren nur die älteren und "freien" Sklavenjäger, aber sie hielt diese Geschichten durchaus im Bereich des Möglichen. Im Laufe der Jahre hatte sich Mealla sehr dem Pferd zugewandt, sodass sie nicht mehr so ausdauernd war wie in der Ausbildung, aber außer Form war sie trotzdem nicht gekommen. Schließlich konnte man nicht jede Jagd zu Pferde erledigen, auch wenn das natürlich schön gewesen wäre.
Die Szenerie wie jetzt der Antivaner das Pferd an den Zügeln führte während die Magierin im Sattel saß, war Mealla jedoch jetzt zu lächerlich und erinnerte sie zudem an eine Szene aus Tevinter. Sanft gab sie ihrem Pferd die Sporen, sodass es im leichten Gallopp überging und die Landschaft schneller an ihr vorbeizog. Auch der Abstand zu der Gruppe wurde größer, aber das war der Elfe egal. Sie hatte nicht vor einfach davonzureiten, immerhin würde sie dadurch ihr Geld verlieren. Jedoch war sie der Meinung das ein Reitpferd gefordert werden musste und nicht den ganzen Tag im stumpfen Schritt marschieren sollte. Es brachte nichts ein Tier ohne Grund zu schinden, aber ein wenig Bewegung tat dem Pferd gut und auch Nummer Neun schien sich darüber zu freuen nochmal etwas Tempo zu machen. Außerdem schadete es wohl auch nicht wenn Mealla ein wenig die Straße vor der Gruppe auskundschaftete. Während des Reitens zog sie auch den Speer hervor und begann verschiedene Manöver und Angriffe zu üben, wobei sie den Speer als Lanze verwendete. Anschließend wechselte sie zum Bogen und vollführte schnelle Sprints mit scharfen Wendungen, wobei sie übte rückwärts zu zielen während das Pferd vorwärts ritt. Zufrieden stellte sie fest das auch Nummer Neun inzwischen alle Manöver und Befehle einwandfrei verinnerlicht hatte und perfekt reagiert. Sie tätschelte das etwas schwerer atmende, aber bei weitem nicht erschöpfte Pferd und hängte sich den Bogen wieder um. Dann ritt sie in leichtem Trab wieder die Straße zurück in die Richtung aus der sich die Gruppe hinter ihr, in ihrem gemächlichen Tempowohl langsam ihrer Postion nähern musste. Zu sehen war sie allerdings noch nicht.

Morgana sah die Elfe voran preschen vermutlich um etwas Abstand von der Gruppe zu bekommen und für sich zu sein. Die Kopfgeldjägerin schien sowieso nicht mit dem Tempo der Gruppe einverstanden zu sein, allerdings nützte ihr das wenig. Auch Morgana musste allerdings zugeben das sie etwas langsamer als früher unterwegs waren, was aber wohl auf die Brünette Magierin zurückzuführen war, die sich jetzt von Mordred auf seinem Pferd führen ließ. Dieser Antivaner. Vermutlich hatte ihm diese Nimue noch nicht ordentlich vor den Kopf gestoßen oder er hatte gewisse masochistische Tendenzen. Falls dem so wäre sollte Morgana für sich vielleicht wieder in Betracht ziehen ihn unfreundlicher zu behandeln. Vielleicht gefiel ihm ja so etwas. Auf jedenfall schienen die beiden mit sich selbst beschäftigt und momentan ein ganzes Stück von dem Rest entfernt und da diese Mealla ein wenig ihr Pferd beschäftigte, war ein guter Zeitpunkt für ein kleines sechs Augen Gespräch. Wobei Larissa natürlich wieder aus den Wäldern auftauchen musste, aber allzuweit war sie vermutlich nicht.
"Ser Artur würdet ihr euch kurz zu mir hinab begeben ? Ich würde gerne mit euch reden.", sagte sie zum Ritter hinauf.

Artur dachte gerade an Nimues "Mir sind die Unannehmlichkeiten von Reisen durch Ferelden durchaus bewusst und obwohl ich nicht von mir behaupten kann ein typischer Wanderer zu sein, so nehme ich derlei Pfade durchaus auf mich wenn sie zielführend sind.“ -Aussage, welche diese getätigt hatte als er sie damals auf die Unanehmlichkeiten der Reise verwiesen hatte. Aufgrund der aktuellen Szene musste er leicht unter seinem Helm schmunzeln und ihr eingestehen das sie zumindestens damit Recht hatte das sie keine typische Wanderin war. Artur hatte auch nichts gegen Höflichkeiten, aber in Nimues Fall sah er sie zumindestens teilweise als Verchwendung an. Die Magierin konnte zwar nett tun ,aber hinter ihrer Maske aus Förmlichkeiten war sie einfach nur eine arrogante Ziege, welche nur dann höflich war wenn sie einen Nutzen darin sah. Plötzlich meldete sich Morgana zu Wort, vermutlich um ihm die Ohren vollzujammern das sie wegen der Kopfgeldjägerin weiterhin nicht zaubern konnte. Als ob das Artur nicht klar wäre, aber leider hatte er wenn er die Elfe nicht auszahlen oder umbringen wollte nur wenig Alternativen gehabt. Mit einem genervten Augenrollen, was man natürlich nicht sehen konnte, stieg er vom Pferd ab und begab sich auf Morganas Höhe, das Pferd an Zügeln führend.
"Ihr habt geläuter Mylady ?", erwiderte er scherzhaft und wandte sich der Schwarzhaarigen zu, welche ihm einen bösen Blick zuwarf.
"Schön ich sehe ihr seid wieder voller Ernsthaftigkeit und ein Quell guter Laune. Das hätte ich ja nicht erwartet nachdem ihr mit einem Stück Papier abgespeist worden seid.", returnierte sie bissig und lächelte bösartig. Zwar war es auch ihr Geld, aber im Gegensatz zum Ritter wurmte sie das nicht so sehr. Artur antwortete nicht auf diese Spitze und schnaubte nur verächtlich.
"Danke, das ihr mich wieder daran erinnert. Was wollt ihr Morgana ?" Morgana sah in dem Moment Larissa aus dem Wald treten und winkte sie zu sich worauf, die Dalish den Waldrand verließ und zu Morgana aufschloss. Nebeneinander gehend setzte das Trio seinen Weg fort. Morgana ergriff nun das Wort, wobei sie zwar nicht flüsterte, aber nur so laut wie möglich sprach.
"Schön da ich euch beide jetzt hier habe und sowohl Nimue als auch diese Mealla eine Art Ausritt machen, wollte ich kurz mit euch darüber wie es jetzt eigentlich weitergehen soll. Ohne Nimue ihre Talente in der Heilkunst abzusprechen, so hat sie sich bisher vor allem als ein zickiges Anhängsel herausgestellt, dass sich so verhält als müssten wir uns durch ihre Anwesnheit geehrt fühlen. Und beschleunigen tut sie unsere Reise auch nicht unbedingt.", fügte sie noch im Hinblick auf die geschwundenen Reisegeschwindigkeit hinzu. Letztendlich hätte sie mit sowas auch noch leben können, aber Nimues Verhalten bisher ging ihr äußerst gegen den Strich.
"Was die Kopfgeldjägerin angeht, so verstehe ich ja das ihr sie für die Kopfgeldjagd mitgenommen habt, aber bis nach Highever. Ich meine sie hat sich ja in der Schlacht scheinbar als hilfreich erwiesen, aber gleichzeitig hindert sie mich daran euch helfen zu können und ich muss dauernd darauf achten was ich tue. Wie ich damals schon wegen Mordred gesagt gabe,ist das nicht umbedingt angenehm für mich. Im Endeffekt traue ich beiden Frauen allerdings nicht richtig. Wobei das natürlich nur meine Meinung ist, vielleicht denkt ihr da anders ?", fragte sie in die Runde. Immerhin hatten die beiden schon mit der Kopfgeldjägerin gekämpft und zumindestens Larissa schien sich ja scheinbar gut mit der anderen Magierin zu verstehen. Zumindestens besser als Morgana, aber das war ja nicht schwer.


http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/TxGIDkV4csRmordred_klein.png

„Endlich Schluss mit dem Eiertanz!“, dachte Larissa gereizt als Morgana das Thema auf den imaginären Tisch klatschte, dass sie schon länger beschäftigte. Das war auch einer der Gründe gewesen warum sie die Abgeschiedenheit des Waldes gesucht hatte. Hier konnte sie in Ruhe ihren Gedanken nachhängen, konnte sie gleich Wasser fließen lassen. Und zudem ein paar Eicheln und Kastanien sammeln, von denen sie nun mit einer in der hohlen Hand spielte. Die braune Baumfrucht schmeichelte ihrem Griff, der warm aber fest war. Nach ihrem Kampf gegen die Wiedergänger dem sich Mealla so dreist entzogen hatte, hatte sie nur darauf gewartet, dass jemand das Fass öffnete und der falschen Elfe das Vertrauen absprach. Morgana sprach zwar auch, vielleicht sogar vornehmlich über ihre offene Abneigung gegenüber Nimue, die Larissa zwar verstehen aber nicht nachvollziehen konnte, doch auch über Mealla. „Ich stimme Morgana zu. Vor allem die Kopfgeldjägerin macht mir Sorgen. Als wir im Wald kämpften und der Blutmagier die Toten wiederbelebte tötete die Elfe zwar den Magier, hat mich dann aber mit den wandelnden Leichen allein gelassen und das obwohl sie mich gesehen haben muss! Ich traue ihr kein bisschen, Artur. Und dass Morgana ihre Zauber nicht in ihrer Umgebung wirken kann macht es mir nicht leichter mich sicherer zu fühlen.“ Sie schaute Morgana mit einem Blick an, der zweifelsohne auch Sorge um sie ausdrückte. Sollte die Gruppe angegriffen werden würde Larissa nicht nur sich selbst sondern auch die Hexe schützen. Larissa war drauf und dran Mealla den Krieg zu erklären. Diese egoistische, viel zu teure Frau deren Ohren ihren eigenen so sehr ähnelten während ihre Trägerin so anders war. Dieses seltsame Wesen, welches dort vorne über die Straße preschte und wütende Blicke auf die Gruppe abfeuerte wie Blitze. „Ich traue ihr nicht. Fast wäre ich gestorben und sie hätte es zugelassen! Sie soll weggehen.“

Mordred schaute misstrauisch auf die drei tuschelnden Söldner. Wäre Artur kein Riese in Plattenrüstung und Larissa schwer bewaffnet hätte man sie für drei Waschweiber beim neuesten Klatsch halten können, solche wie sie die Gassen der Großstädte in Antiva zu hunderten hervorbrachten. Auch Mealla hatte er wahrgenommen wie sie ihm einen seltsamen Blick zuwarf, ein Gemisch aus Spott und Zweifel, aber auch einer Spur Verständnis. Angesichts ihrer Herkunft war es kaum verwunderlich, dass die Kopfgeldjägerin Mordreds respektvolles Verhalten gegenüber der Magierin akzeptierte auch wenn ihre Gründe dafür verschieden anmuten mochten. Mealla hatte sich möglicherweise jedoch schon sehr von dem alten Weltbild entfernt, denn für gewöhnlich würde ein Tevinteraner einen Magier mit extremen Respekt anstatt Gleichgültigkeit behandeln. Aber elfische Kopfgeldjäger waren ohnehin ein seltenes Bild und diese dort war sicherlich nicht in Ferelden und skalpierte Banditen weil sie Tevinter und seine Regeln so sehr liebte, genau wie sie es ja schon angedeutet hatte. Nimue träumte vor sich her. Dem Antivaner fiel auf, dass er sie niemals mit einem Gesichtsausdruck gesehen hatte der weniger als grimmiger Entschlossenheit zeigte. Die Gruppe wirkte nunmehr wie drei verschiedene Teile einer Armee. Vorne Mealla als Vorhut, dann Artur, Larissa und Morgana als das Hauptheer und schließlich Mordred und Nimue als Nachhut. Eine hübsche Nachhut, ein hübsches Hauptheer und eine zumindest ansehnliche Spitze. Der Antivaner, der ein Auge für Schönheit besaß, fiel die überschwängliche Attraktivität der Gruppe auf. Die meisten waren zudem Ausländer die verschiedenen Schönheitsidealen frönten. Und doch waren sie alle auf ihre eigene Art und Weise unverkennbar hübsch. Es musste auf Bauern befremdlich wirken, wenn eine derart gerüstete, bunte und schöne Truppe ihre provinzhaften Ortschaften durchstreife. Highever war noch entfernt und Mordred würde sich noch viele stille Gedanken machen können.


*

„Links, Larissa! Ich habe Links gesagt!“, tadelte Mordred als die Elfe das Holzschwert hatte fallen lassen und sich den linken Oberarm rieb. „Du hast rechts gesagt!“, protestierte die Elfe. „Aber meine Augen haben Links gerufen, hübsches Kind.“ Mordred lächelte verschmitzt während Larissa sich nach dem Holzstecken bückte. Die Elfe machte Fortschritte. Keine so schnellen wie Mordred erhofft hatte, aber er legte auch sich selbst als Maß der Dinge an und er war ein überaus talentierter Schwertkämpfer und war auch ein ebenso guter Schüler gewesen. Dennoch wirkte sie entschlossen und übte verbissen.
Die Gruppe hatte ihr bescheidenes Lager mit dem Zelt der Magierin an einer Felsenwand aufgerichtet, die Larissa ein bisschen abseits des Weges entdeckt hatte. Ein guter Lagerplatz und schon bald prasselte dort ein Feuer. Ihre Vorräte die schon von Amaranthine aus reich an Nahrung war, hatten seit dem Auffinden des Banditenlagers sogar noch zugenommen. Allerdings schnauften die Pferde mittlerweile unter der Last des geborgenen Diebesgutes und der zusätzlichen Nahrung. Jetzt allerdings standen sie abgesattel und locker an einen Baum gebunden etwas abseits und bergab. Der Fels zog sich fast steil bergauf und bis zu der baumgesäumten Wand an der sie das Lager auf nadelübersäten Boden aufgebaut hatten war es ein Stück. Das bedeutete allerdings auch, dass die Männer der Gruppe fröhlich den Hang hinabpinkeln konnten ohne irgendwelche gefährlichen Pfützen in Lagernähe zu hinterlassen. Die Frauen natürlich auch wobei diese noch galant genug waren dafür ein nahes Gebüsch aufzusuchen, im Gegensatz zu den beiden Kerlen die sich wie Statuen ihrer selbst im Gegenlicht der Sonne erleichterten.
Larissa und Mordred duellierten sich auf halber Höhe während Nimue ihre Stiefel ausgezogen hatte und ihre Füße sachte streichelte. Sie waren rot aber ohne Blasen oder Schwellungen. Zudem zeugte der helle, funkelnde Schimmer ihrer Hände davon, dass sie eine magische Behandlung wirkte. Laut krachend führen die Holzschwerter auf sich. Larissa kämpfte nun mit berserkerartiger Wildheit, doch Mordred blockte die Hiebe problemlos. „Nicht ich soll üben, sondern du!“, sagte Mordred und wich beim letzten Wort dem Streich der Elfe aus, wirbelte in einer Pirouette herum und führte einen abgemilderten schmerzfreien Hieb gegen den Nacken aus. „Und du bist tot...“, sagte er einmal mehr.
Larissa war heute schon vier Mal gestorben.

Moku
14.12.2015, 20:20
Saoirse | Zieht sich endlich an

Nic (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1440448-5-Die-Gedanken-eines-Menschen-sind-sein-K%C3%B6nigreich/page17?p=24549872&viewfull=1#post24549872) & Karl (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1440448-5-Die-Gedanken-eines-Menschen-sind-sein-K%C3%B6nigreich/page17?p=24553864&viewfull=1#post24553864)

http://upload.worldofplayers.de/files9/avasaoirse.pngSaoirse war, in einem Wort: bockig. Zwar waren die Worte der Zwergin nicht ganz unwahr, aber Saoirse wusste, dass sie selbst keine Gefahr für die anderen darstellte. Nic wollte ihr scheinbar auch nichts Böses, sonst hätte die Kleinwüchsige sie alle im Matsch liegen lassen können.
Aber dieser seltsame Mann da – nein, der war ihr einfach nicht geheuer.
„Sagtet Ihr nicht, dass Ihr nach Denerim wollt?“
Das Mädchen verengte – sofern das überhaupt noch möglich war – ihre Augen noch weiter zu Schlitzen. „Laat me raden, du viln durkh gelegnhayt aoukh geyn dort,“ nuschelte sie vor sich hin, war sich nicht mal sicher, ob irgendwer sie gehört oder verstanden hatte. Da eine Antwort allerdings ausblieb, ging sie mal von einem der beiden Fälle aus.
Stattdessen flackerte ihr Blick auf ihre noch immer feuchte Kleidung. So langsam fühlte sie sich tatsächlich etwas ungeschützt. Sie sollte die Ruhe vor dem Sturm nutzen und sich ankleiden, denn der Stoff war recht widerstandsfähig und konnte zumindest ein wenig mehr abfangen als ihre bloße Haut, sollte es nicht doch zu einem Kampf kommen.
Jedoch würde sie so den Blick auf ihre Großeltern freigeben.
Dann wiederum, so intensiv wie der andere sie ebenfalls mehrmals gemustert hatte, vermutete er sicherlich selbst, dass Saoirse irgendeinen Angriff geplant hatte und würde sie somit nicht aus den Augen lassen.
Das blonde Mädchen schürzte die Lippen, bevor sie sich einen Ruck gab und schnell aufstand, zum Kamin marschierte – und tatsächlich, sein Blick folgte ihr, als würde er ein Messer erwarten – die Kleidung packte und flugs zurücksprang um sich auf den Boden wieder fallen zu lassen und sich flink anzuziehen.

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Vitus | Zieht sich endlich aus

Was bisher geschah: Sir Lothar (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1440448-5-Die-Gedanken-eines-Menschen-sind-sein-K%C3%B6nigreich/page16?p=24539316&viewfull=1#post24539316) & Jo (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1440448-5-Die-Gedanken-eines-Menschen-sind-sein-K%C3%B6nigreich/page17?p=24554676&viewfull=1#post24554676)

http://upload.worldofplayers.de/files9/8fpNsU0vitus.pngVitus war mittlerweile ein Meister darin, das Geschwafel und die ungeniert vulgäre Art des anderen auszublenden – weshalb er bereits die schwere Holztür als einzigen Ausgang lokalisiert hatte. Doch bevor er einen Schritt in deren Richtung machen konnte, riss Jo diese mit aller Macht auf – und stolperte keine zwei Sekunden später, was in seltsam anmutenden Verrenkungen endete.
Der ehemalige Templer unterließ es, in irgendeiner Form darauf zu reagieren und wartete geduldig, bis sich der Jungspund wieder gefasst hatte und weiterlief als wäre nie etwas passiert. Fast hätte Vitus noch erwartet, dass der andere sich um sieht, um zu schauen, ob ihn jemand beobachtete hatte, allerdings konnte er sich sicherlich denken, dass zumindest Vitus ihn gesehen hatte.
Unfällig und auf Geräusche bedacht, folgte der Mann dem Templer nun weiter durch den Gang, wollte gerade vorschlagen, ein Stück weiter bis zur Kreuzung zu gehen, als Jo auch schon mit viel Gehabe eine Tür aufriss.
Vitus... war sprachlos.
Er war sich nicht mal sicher, ob Jo überprüft hatte, dass sich niemand in dem Raum befand. Vermutlich nicht. Das würde mehr gesunden Menschenverstand und weniger jugendlichen Leichtsinn vorrausetzen.
Der ältere Mann drückte sich an dem anderen vorbei in den Raum, um zu sehen, was genau der „Erbauer“ sich für ihn ausgesucht hatte und ließ seinen Blick umher schweifen, konnte aber bis auf einem mit Wasser gefüllten Bottich nichts weiter erkennen. Es dauerte einige Augenblicke, bis er letztendlich verstand, dass Jo von dem roten Ungetümmonster für ihn sprach.
Für den Moment, so beschloss er, ignorierte er erst mal den Schwarzhaarigen, denn nun hatte er eine andere Priorität. Wasser.
Prompt entledigte er sich seiner schweren Rüstung, bückte sich, um sie sorgfältig zur Seite zu legen. Jo war es schließlich ziemlich egal, wie sehr er stank. Vitus selbst wollte allerdings nicht nur sauber erscheinen, sondern sich auch sauber fühlen. Und das war schier unmöglich, wenn Jo zuerst das Wasser für sich beanspruchte.
Erst nach seinem Bad würde er sich dann Gedanken um die passende Kleidung machen.

numberten
15.12.2015, 15:16
http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/TxGIDkV4csRmordred_klein.png

„Endlich Schluss mit dem Eiertanz!“, dachte Larissa gereizt als Morgana das Thema auf den imaginären Tisch klatschte, dass sie schon länger beschäftigte. Das war auch einer der Gründe gewesen warum sie die Abgeschiedenheit des Waldes gesucht hatte. Hier konnte sie in Ruhe ihren Gedanken nachhängen, konnte sie gleich Wasser fließen lassen. Und zudem ein paar Eicheln und Kastanien sammeln, von denen sie nun mit einer in der hohlen Hand spielte. Die braune Baumfrucht schmeichelte ihrem Griff, der warm aber fest war. Nach ihrem Kampf gegen die Wiedergänger dem sich Mealla so dreist entzogen hatte, hatte sie nur darauf gewartet, dass jemand das Fass öffnete und der falschen Elfe das Vertrauen absprach. Morgana sprach zwar auch, vielleicht sogar vornehmlich über ihre offene Abneigung gegenüber Nimue, die Larissa zwar verstehen aber nicht nachvollziehen konnte, doch auch über Mealla. „Ich stimme Morgana zu. Vor allem die Kopfgeldjägerin macht mir Sorgen. Als wir im Wald kämpften und der Blutmagier die Toten wiederbelebte tötete die Elfe zwar den Magier, hat mich dann aber mit den wandelnden Leichen allein gelassen und das obwohl sie mich gesehen haben muss! Ich traue ihr kein bisschen, Artur. Und dass Morgana ihre Zauber nicht in ihrer Umgebung wirken kann macht es mir nicht leichter mich sicherer zu fühlen.“ Sie schaute Morgana mit einem Blick an, der zweifelsohne auch Sorge um sie ausdrückte. Sollte die Gruppe angegriffen werden würde Larissa nicht nur sich selbst sondern auch die Hexe schützen. Larissa war drauf und dran Mealla den Krieg zu erklären. Diese egoistische, viel zu teure Frau deren Ohren ihren eigenen so sehr ähnelten während ihre Trägerin so anders war. Dieses seltsame Wesen, welches dort vorne über die Straße preschte und wütende Blicke auf die Gruppe abfeuerte wie Blitze. „Ich traue ihr nicht. Fast wäre ich gestorben und sie hätte es zugelassen! Sie soll weggehen.“

Mordred schaute misstrauisch auf die drei tuschelnden Söldner. Wäre Artur kein Riese in Plattenrüstung und Larissa schwer bewaffnet hätte man sie für drei Waschweiber beim neuesten Klatsch halten können, solche wie sie die Gassen der Großstädte in Antiva zu hunderten hervorbrachten. Auch Mealla hatte er wahrgenommen wie sie ihm einen seltsamen Blick zuwarf, ein Gemisch aus Spott und Zweifel, aber auch einer Spur Verständnis. Angesichts ihrer Herkunft war es kaum verwunderlich, dass die Kopfgeldjägerin Mordreds respektvolles Verhalten gegenüber der Magierin akzeptierte auch wenn ihre Gründe dafür verschieden anmuten mochten. Mealla hatte sich möglicherweise jedoch schon sehr von dem alten Weltbild entfernt, denn für gewöhnlich würde ein Tevinteraner einen Magier mit extremen Respekt anstatt Gleichgültigkeit behandeln. Aber elfische Kopfgeldjäger waren ohnehin ein seltenes Bild und diese dort war sicherlich nicht in Ferelden und skalpierte Banditen weil sie Tevinter und seine Regeln so sehr liebte, genau wie sie es ja schon angedeutet hatte. Nimue träumte vor sich her. Dem Antivaner fiel auf, dass er sie niemals mit einem Gesichtsausdruck gesehen hatte der weniger als grimmiger Entschlossenheit zeigte. Die Gruppe wirkte nunmehr wie drei verschiedene Teile einer Armee. Vorne Mealla als Vorhut, dann Artur, Larissa und Morgana als das Hauptheer und schließlich Mordred und Nimue als Nachhut. Eine hübsche Nachhut, ein hübsches Hauptheer und eine zumindest ansehnliche Spitze. Der Antivaner, der ein Auge für Schönheit besaß, fiel die überschwängliche Attraktivität der Gruppe auf. Die meisten waren zudem Ausländer die verschiedenen Schönheitsidealen frönten. Und doch waren sie alle auf ihre eigene Art und Weise unverkennbar hübsch. Es musste auf Bauern befremdlich wirken, wenn eine derart gerüstete, bunte und schöne Truppe ihre provinzhaften Ortschaften durchstreife. Highever war noch entfernt und Mordred würde sich noch viele stille Gedanken machen können.


*

„Links, Larissa! Ich habe Links gesagt!“, tadelte Mordred als die Elfe das Holzschwert hatte fallen lassen und sich den linken Oberarm rieb. „Du hast rechts gesagt!“, protestierte die Elfe. „Aber meine Augen haben Links gerufen, hübsches Kind.“ Mordred lächelte verschmitzt während Larissa sich nach dem Holzstecken bückte. Die Elfe machte Fortschritte. Keine so schnellen wie Mordred erhofft hatte, aber er legte auch sich selbst als Maß der Dinge an und er war ein überaus talentierter Schwertkämpfer und war auch ein ebenso guter Schüler gewesen. Dennoch wirkte sie entschlossen und übte verbissen.
Die Gruppe hatte ihr bescheidenes Lager mit dem Zelt der Magierin an einer Felsenwand aufgerichtet, die Larissa ein bisschen abseits des Weges entdeckt hatte. Ein guter Lagerplatz und schon bald prasselte dort ein Feuer. Ihre Vorräte die schon von Amaranthine aus reich an Nahrung war, hatten seit dem Auffinden des Banditenlagers sogar noch zugenommen. Allerdings schnauften die Pferde mittlerweile unter der Last des geborgenen Diebesgutes und der zusätzlichen Nahrung. Jetzt allerdings standen sie abgesattel und locker an einen Baum gebunden etwas abseits und bergab. Der Fels zog sich fast steil bergauf und bis zu der baumgesäumten Wand an der sie das Lager auf nadelübersäten Boden aufgebaut hatten war es ein Stück. Das bedeutete allerdings auch, dass die Männer der Gruppe fröhlich den Hang hinabpinkeln konnten ohne irgendwelche gefährlichen Pfützen in Lagernähe zu hinterlassen. Die Frauen natürlich auch wobei diese noch galant genug waren dafür ein nahes Gebüsch aufzusuchen, im Gegensatz zu den beiden Kerlen die sich wie Statuen ihrer selbst im Gegenlicht der Sonne erleichterten.
Larissa und Mordred duellierten sich auf halber Höhe während Nimue ihre Stiefel ausgezogen hatte und ihre Füße sachte streichelte. Sie waren rot aber ohne Blasen oder Schwellungen. Zudem zeugte der helle, funkelnde Schimmer ihrer Hände davon, dass sie eine magische Behandlung wirkte. Laut krachend führen die Holzschwerter auf sich. Larissa kämpfte nun mit berserkerartiger Wildheit, doch Mordred blockte die Hiebe problemlos. „Nicht ich soll üben, sondern du!“, sagte Mordred und wich beim letzten Wort dem Streich der Elfe aus, wirbelte in einer Pirouette herum und führte einen abgemilderten schmerzfreien Hieb gegen den Nacken aus. „Und du bist tot...“, sagte er einmal mehr.
Larissa war heute schon vier Mal gestorben.

http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Mealla_portrait.jpg

Wie erwartet wurde es zu einer Beschwerdestunde und nachdem Morgana über Nimue hergezogen hatte und ihre Bedenken über Mealla geäußert hatte, stieg Larissa sogleich darauf ein um ihre Abneigung gegenüber der Kopfgeldjägerin kund zu tun. Nach ihrer Aussage hatte diese sie im Kampf mit den Untoten absichtlich im Stich gelassen, wovon Artur allerdings nichts mitbekommen hatte. Allerdings war er zu dem Zeitpunkt auch mit dem Qunari beschäftigt gewesen. Er traute natürlich Larissas Aussage, jedoch konnte man auf dem Schlachtfeld leicht die Übersicht verlieren und vieles flasch interpretieren. Er beschloss die Sache im Hinterkopf zu behalten. Was Nimue betraf so war er selbst im Zweifel, ob sich dieses Geschäft wirklich als vorteilhaft erwiesen hatte. Anders als die Kopfgeldjägerin würde die Magierin sie jedoch noch über Highever hinaus begleiten und bis nach Orzammar war es noch ein weiter Weg. Es war fraglich ob ihm bis dahin nicht der Geduldsfaden reissen würde, oder sich Morganas Abneigung in einer Art Zickengewitter entladen würde.
"Ich verstehe eure Bedenken. Was Nimue angeht so habt ihr vielleicht schon selbst festgestellt das ich nicht umbedingt ein spannungsfreies Verhältnis zu unserer anderen Magierin besitze. Sie geht mir mehr auf die Nerven als ich es erwartet habe und scheint ein leicht verzerrtes Bild von einer Reise mit Söldnern zu haben. Trotz meiner Probleme bin ich jedoch erstmal bereit es weiter mit ihr auszuhalten, sollte sich herausstellen das sie nur Unfrieden stiftet werden wir sie wohl höflich bitten zu gehen. Im Moment können wir wenig tun, denn auch wenn es euch vermutlich gefallen würde, lassen wir sie nicht auf der Straße zurück. Außerdem wenn ihr Nimue nicht traut, wäre es vermutlich unklug sie jetzt gehen zu lassen, immerhin weiß sie über euch Bescheid und kennt unser Reiseziel. Ich kenne euch schon lange genug um eure Lösung für dieses Problem zu kennen, jedoch bin ich dagegen derartige Maßnahmen zu ergreifen.", sprach er bedächtig in Richtung Morganas, welche zwar nicht zufrieden war aber knapp nickte. Tatsächlich blieben ihr außer Nimue umzubringen, wirklich nicht viele Möglichkeiten ihr Geheimnis zu bewahren, vor allem wenn diese aus der Gruppe geschmissen wurde. Warum hatte sie auch überhaupt zugestimmt das diese mitkam. Sie hätte wissen müssen das die Magierin ihr nur Ärger bringen würde. Vermutlich würde sie Nimue einfach ignorieren müssen, ein normales Gespräch ohne das diese sich als einzig wahre Magierin darstellte bekam die Zauberin ja nicht auf die Kette. Borniertes Pack.
"Na gut, ich werde versuchen weiter mit ihr auszukommen, aber falls ich sie versehentlich nachts erdolche, wisst ihr das sie es zu weit getrieben hat.", scherzte Morgana mit einem schmalen Lächeln,wobei ihr Gesichtsausdruck leichte Zweifel an der Scherzhaftigkeit dieser Aussage aufkeimen ließ. Artur nickte kurz mit dem behelmten Kopf, bei Morgana war das immerhin ein Zeichen des guten Willens.
"Was unsere andere Begleiterin angeht, so würde ich ihr auch nicht mein Leben anvertrauen Larissa und verstehe nach eurer Aussage euere Abneigung, jedoch denke ich das sie uns zumindestens nicht nachts die Kehlen durchschneiden wird um an das Geld zu kommen. Ich persönlich bin auch nicht zufrieden damit, dass ihre Anwesenheit euch einschränkt Morgana. Allerdings scheint mir das sie es selbst auch nicht als Vergnügen empfindet weiter mit uns zu reisen. Dennoch solange keiner von euch bereit ist ihren Anteil von der Kopfgeldjagd von seinem eigenen Geld auszuzahlen wird sie uns wohl oder übel bis Highever begleiten. Wir haben eine Abmachung mit ihr und ich pflege mich an meine Abmachungen zu halten wie ihr wisst.", erkärte er seine Sicht der Dinge in der causa Mealla. Es war ja auch nicht das erste Mal das die Gruppe jemanden als Begleitung hatte den nicht alle leiden konnten. Immerhin war das Verhältnis mit Mordred bei Morgana vor Artur auch nicht gut gewesen.
"Vielleicht habt ihr ja Glück und wir sind so langsam, das sie frewillig von dannen reitet. Falls nicht müsst wir halt bis nach Highever mit ihr auskommen. Ich und Mordred haben das damals bis nach Denerim geschafft ohne uns die Köpfe einzuschlagen, da denke ich das ihr das auch schafft Larissa. Ich bitte euch es zumindestens zu versuchen. Ihr müsst euch ja nicht mit ihr unterhalten.", fügte er beschwichtigend hinzu und beendete damit fürs erste die Debatte. Vermutlich würde das bis Highever nicht das letzte Mal gewesen sein da dieses Thema zur Sprache kam, aber in derzeitigen Situation sah Artur nur wenig Möglichkeiten etwas an den Tatsachen zu ändern.

*

Das Lager an der Felsenwand war recht angenehm gelegen und bot einigermassen Deckung vor fremden Wanderern auf der Straße. Nachdem die Pferde abgesattelt waren und das Lager aufgebaut war, hatten Mordred und Larissa wieder mit ihren Übungen begonnen, ein Umstand den Morgana erinnerte ihren Unterricht mit Larissa auch nicht komplett zu vernachlässigen. Den letzten Aufenthalt unter einem Dach hatten sie und die Elfe zwar äußerst gewinnbringend genutzt, aber auch wenn Larissa das eine oder andere dabei gelernt hatte, so bezweifelte Morgana das diese Dinge ihr beim lesen und schreiben helfen würden. Schreiben war im Wald sowieso schwer zu bewerkstelligen, aber zumindestens lesen sollte möglich sein. Morgana war dafür der lebende Beweis, sie hatte ihre Stiefel ausgezogen und sich an einen Baum gesetzt um zu lesen. Anders als Nimue waren ihre Füße nicht wund, aber trotzdem war es ein angenehmes Gefühl die Zehen zu bewegen und atmen zu lassen.

Meallas Ärger über die neuen Umstände war inzwischen halbwegs verraucht. Letztendlich ließ sich ja nichts daran ändern und so beschloß sie sich ein wenig Luft zu machen. Während der Antivaner wieder mit der Elfe fechten übte, sie dabei allerdings nicht mehr verprügelte, ein Umstand auf den man bei Meallas Training nie verzichtet hatte, schnappte sich die Elfe ihren Speer und ging ein Stück abseits der Gruppe. Nicht allzu weit entfernt, aber so das man sie nicht blöde angaffte oder sie jemanden störte. Ein alter toter Baum schien ihr als geeignetes Objekt und so begann sie verschiedene Angriffe und Figuren mit dem Speer zu üben. Schnelle Vorstöße um den Gegner zu entnerven und aus der Reserve zu locken, gezielte Stöße aus der Deckung heraus und verschiedene Figuren, bei denen der Speer teilweise als Kampfstab eingesetzt wurde und die sehr viel Übung erforderten. Nach einiger Zeit war sie ins schwitzen gekommen und der tote Baum war zahlreiche Tode gestorben. Nun für simples abarbeiten war ein Baum ausreichend, aber für ein richtiges Training brauchte man doch lebende Gegner. Jedoch hatte die Übung ihre schlechte Laune endgültig verrauchen lassen und so begab sie sich besser gelaunt ins Lager zurück.

Nach dem Essen, wovon nach dem Aufenthalt in der Jagdhütte kein Mangel war, suchte sich Morgana mit Larissa ein etwas stilleres Plätzchen abseits des Feuers um mit der Elfe ein wenig lesen zu üben. Larissa schien zwar vom Training mit Mordred erschöpft, aber dennoch aufnahmebereit. Vermutlich hatte sie auch nichts dagegen etwas Zeit mit Morgana zu verbringen. Da Larissa um ihren Analphabetismus ein Geheimnis machte, hatte sich Morgana fürs Lesen entschieden. Das war leichter zu bewerkstelligen und fiel nicht so auf. Beide Frauen hatten sich nebeneinander an einen Baum gesetzt und Morgana ließ Larissa aus dem Buch vorlesen, wobei sie selbst einen Blick hinein warf und sie unterstützte wo es nötig war. Von außen sah es nur so aus, als würden sich die beiden Frauen sich etwas vorlesen, jedoch war der Rest der Gruppe eh mit sich selbst beschäftigt und schenkte, den beiden abseits sitzenden Frauen nur wenig Beachtung. Larissa arbeitete sich durch die zahlreichen Buchstaben und hatte zu Morganas Freude dieses Mal nicht allzuviel vergessen und schien auch motiviert. Morgana hatte dieses Mal einen leichteren Text herausgesucht, mit welchem die Elfe recht gut zurecht kam, auch wenn sie häufig Probleme mit der Betonung hatte und ab und zu Buchstaben unterschlug. Dennoch ein Lernerflog war zu bemerken und so lobte Morgana die Dalish zufrieden.

Schließlich begannen die Wachen und Morgana wollte aufgrund der guten Augen von Larissa das restlicht ausnutzen, weswegen sie sich und Larissa als erste Wache vorgeschlagen hatte. Artur stimmte zu und so kam es das nach ihnen Mealla und Mordred Wache halten würden und zuletzt er und Nimue. Artur war davon selbst nicht sehr begeistert, da aber die Magierin normalerweise ihr Gegenüber ignorierte würde es vermutlich eine ruhige Wache werden. Oder sie versuchte ihn wieder blöd anzumachen, indem Fall würde Artur jedoch entsprechend antworten.

Während die anderen schlafen gingen verblieben Larissa und Morgana am Feuer, während es langsam dunkel wurde. Morgana betrachtete Nimues Zelt, vielleicht wäre es doch gar nicht so dumm sich eines zu besorgen, immerhin wären sie und Larissa dort drinnen ein wenig ungestörter. Außerdem waren sie so gegen das Wetter recht schutzlos und der Westen von Ferelden war auch nicht umbedingt für ständigen Sonnenschein berühmt. Eine Weile noch setzte Morgana mit dem vorhandenen Restlicht des Tages den Unterricht fort. Dann beschloß sie es gut sein zu lassen, denn sowohl die Elfe als auch das Restlicht waren erschöpft. Der Himmel war dunkelblau und voller Sterne, wie Morgana entzückt feststellte. Das Buch hatte sie beiseite gelegt und ihren Arm seitwärts um den Körper der Dalish gelegt und sich an sie geschmiegt. Die Nacht war ruhig, nur das Feuer prasselte und durch Larissas Anwesenheit war es für Morgana eine mehr als angenehme Wache. Sie beschloß der Elfe etwas zu sagen ,was ihr seit heute morgen schon auf der Seele brannte. Ihre linke Hand ergriff die Hand der Dalish und streichelte mit dem Daumen sanft über den Handrücken.
"Larissa, ich möchte dir etwa sagen.", sprach sie mit leichter Anspannung in der Stimme, welche allerdings positiv klang. Die Elfe wandte sich mit ihrem Gesicht der Hexe und musterte sie neugierig mit ihren blassgrünen Augen. Morgana lächelte gutgelaunt.
"Erinnerst du dich an unsere letzte Nacht in Amaranthine, damals ist nicht sehr viel so gelaufen wie es sollte, aber du hast mir gesagt das du mich liebst. Ich habe damals nichts drauf geantwortet, mir ging in dem Moment zuviel durch den Kopf und die Situation war alles andere als angenehm. Außerdem war ich mir unsicher, denn auch nachdem ich damals meinem Herzen gefolgt bin und mich mit dir auf eine Beziehung eingelassen habe, so war ein kleiner Teil von mir sich anschließend nie sicher, ob es vielleicht nur eine durch Lust verursachte Schwärmerei gewesen war. Aber seit dem gestrigen Tag, weiß ich es jetzt. Ich hatte große Angst um dich und hätte es mir nie verziehen wenn ich dich verloren hätte. Unsere gemeinsame Nacht gestern war wundervoll, aber vor allem hat sie mir meine Angst genommen, dass ich aus den falschen Gründen mit dir eine Beziehung eingegegangen bin. Was ich damit sagen möchte ist, ich bin nicht nur froh dich zu haben. Ich liebe dich Larissa.", sagte Morgana und die Anspannung die sich in ihr aufgebaut hatte verschwand mit einem Male. Es endlich auszusprechen war ein gutes Gefühl und brachte Morgana zum lächeln, so fröhlich und liebenswürdig wie es vermutlich noch nie jemand vorher bei ihr beobachtet hatte.

Fawks
15.12.2015, 16:16
vorheriger Post: Zwei böse Stöcke (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst/page9?p=24664802&viewfull=1#post24664802) ~ Antwort von: Glandis (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst/page9?p=24665075&viewfull=1#post24665075)

http://upload.worldofplayers.de/files9/Aril_Ava.png Glandis lachte ebenfalls kurz auf und sagte, während sie Aril die Pilze überreichte:»Aril, du hast schon mal eine Suppe zubereitet mit Pilzen. Die hat mir geschmeckt.« Im Weitergehen drehte sie sich noch einmal und und empfahl Aril: »Sage zu den Stöcken Aneth ara, Abelas. Und sie werden gehorchen.«

Aril grinste. Ja, vielleicht sollte sie wirklich zuerst Elfisch lernen und dann mit der Natur reden. Allerdings bezweifelte sie, dass die Stöcke ihr dann einfach Platz machen würden.
Glandis verstaute gerade ihren Bogen und nahm den Köcher ab und kehrte zu Aril zurück. „Passe auf, es sind Rennpilze. Fallen sie herunter, du holst sie nicht mehr ein.“ Aril lachte auf. Es war schön zu sehen, dass die Dalish durchaus Humor besaß, und dabei ihrem nicht unähnlich.
Bevor die Adlige noch etwas dazu sagen onnte, fuhr Glandis schon fort als wäre nichts gewesen:
»Schlingenfallen sind für kleines Wild. Hasen, Marder, eben pigen drû. Wir werden morgen sehen, ob wir galu, ob wir Glück hatten.«

Das Wort erinnerte Aril an etwas. Sie richtete nachdenklich den Blick auf den Bogen, auf den Köcher und dann auf Glandis und zögernd versuchte sie, sich in Erinnerung zurufen was Glandis ihr dereinst - vor wenigen Tagen - erklärt hatte: "Mae, galu, mae." Kurz verstummte sie und setzte dann leise hinzu: "Glück, ja. Das kenne ich. Aneth ara muss ich wahrscheinlich zu den Pilzen sagen, wenn ich zu langsam bin... Aber "abelas"?"

Sie trug kramte einen der Holzteller hervor, legte die Pilze darauf und trug sie mit Bedacht zum Wasser, um sie dort zu waschen. Vorsichtig, dass ihr keine davonschwamm, säuberte sie sie alle einzeln und kehrte gleich darauf an die Stelle zurück, wo das Feuer entzündet werden würde.
Sie ließ sich nieder, zückte ein Messer und begann die Pilze in grobe Stücke zu zerkleinern.
"Haben wir noch irgendwo Kräuter? Hast du etwas in der Nähe gesehen?"

VRanger
15.12.2015, 17:53
vorheriger Post: Begrüße sie (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst?p=24665075&viewfull=1#post24665075) ~ Antwort von: Aril (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst?p=24671022&viewfull=1#post24671022)

Glandis | Am Flussbaum • Kräuterkunde

http://upload.worldofplayers.de/files9/VR_Gladis_1.png „Aber abelas?“, fragte Aril. Die Dalish kicherte und sagte dann: »Es ist so etwas wie eine Entschuldigung. Es war auf die Stöckchen gemeint. Denn vielleicht stoßen sie zurück, wenn du sie stößt. Ich begrüße oft Dinge, die zu meinen Umfeld gehören und entschuldige mich zugleich. Denn oft ist man ja nicht eingeladen, sondern geht einfach dort hin. Wenn ich den Pilz pflücke, in den Bach springe, im Wald jage. Aber ,abelas`, das sagt man zur Entschuldigung.«

Als dann Aril begann die Pilze zu putzen, begab Glandis sich zu ihren Sachen. Sie wollte prüfen, was sie noch so an Dingen hatte. Einiges war ja einfach in der Unterkunft des Kommandanten abgestellt gewesen. Doch so wie sie es in Erinnerung hatte, so waren die Dinge auch vorhanden. In ihre Kramerei kam die Frage von Aril: „Haben wir noch irgendwo Kräuter? Hast du etwas in der Nähe gesehen?“

Glandis schaute sie doch mit einer gewissen Spur an Überraschung an. Zum einen waren sie bisher nicht auf der Suche nach Kräutern gewesen. Also konnten sie auch keine haben. Es war vermutlich so eine Ordnungsfrage. Aber die zweite Frage richtete sich direkt an sie. „Hast du etwas in der Nähe gesehen?“, hatte die Adlige gefragt. Nun zum einen wusste Glandis nicht, was Aril in die erste Suppe mit den Pilzen hineingetan hatte. Zum anderen war sie der Meinung, dass Aril etwas von Kräutern verstand. Sie kannte auch einiges, aber sie war eine Jägerin. Sie fühlte sich unsicher. Denn wenn sie jetzt Aril direkt darauf ansprach, wusste sie nicht, was daraus werden konnte. Aber sie musste antworten. So sagte sie schließlich: »Was hattest du denn in der letzten Suppe dabei? Da könnte ich dir helfen, danach zu suchen. Ansonsten habe ich ja nur bei dem Reh etwas Bärlauch genommen. Der wächst hier überall und bringt auch einen guten Geschmack.«

Sie schwieg einen Moment, fuhr sich mit der Hand durch ihre rosenblonden Haare. Sie wirkte nachdenklich und war es auch. Dann schaute sie zu Aril und sagte zu ihr: »Aril, du bringst mich da auf einen Gedanken. Wir sollten morgen nicht nur unser Jagdglück versuchen, sondern auch so schauen, was zu finden ist. Denn wenn wir gezielt vorgehen, können wir ja doch die eine oder andere Pflanze mitnehmen. Denn wer weiß, ob wir alles immer so unterwegs finden werden. Doch auf anderen Seite müssen wir aber auch trennen. Denn möglicherweise haben wir schon zu viel an Dingen aus dem Lager geholt. Wir wollen ja auch schnell reisen.«


nächster Post: Schlank oder dick? (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst?p=24677587&viewfull=1#post24677587)

Shepard Commander
16.12.2015, 19:11
http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Mealla_portrait.jpg

Wie erwartet wurde es zu einer Beschwerdestunde und nachdem Morgana über Nimue hergezogen hatte und ihre Bedenken über Mealla geäußert hatte, stieg Larissa sogleich darauf ein um ihre Abneigung gegenüber der Kopfgeldjägerin kund zu tun. Nach ihrer Aussage hatte diese sie im Kampf mit den Untoten absichtlich im Stich gelassen, wovon Artur allerdings nichts mitbekommen hatte. Allerdings war er zu dem Zeitpunkt auch mit dem Qunari beschäftigt gewesen. Er traute natürlich Larissas Aussage, jedoch konnte man auf dem Schlachtfeld leicht die Übersicht verlieren und vieles flasch interpretieren. Er beschloss die Sache im Hinterkopf zu behalten. Was Nimue betraf so war er selbst im Zweifel, ob sich dieses Geschäft wirklich als vorteilhaft erwiesen hatte. Anders als die Kopfgeldjägerin würde die Magierin sie jedoch noch über Highever hinaus begleiten und bis nach Orzammar war es noch ein weiter Weg. Es war fraglich ob ihm bis dahin nicht der Geduldsfaden reissen würde, oder sich Morganas Abneigung in einer Art Zickengewitter entladen würde.
"Ich verstehe eure Bedenken. Was Nimue angeht so habt ihr vielleicht schon selbst festgestellt das ich nicht umbedingt ein spannungsfreies Verhältnis zu unserer anderen Magierin besitze. Sie geht mir mehr auf die Nerven als ich es erwartet habe und scheint ein leicht verzerrtes Bild von einer Reise mit Söldnern zu haben. Trotz meiner Probleme bin ich jedoch erstmal bereit es weiter mit ihr auszuhalten, sollte sich herausstellen das sie nur Unfrieden stiftet werden wir sie wohl höflich bitten zu gehen. Im Moment können wir wenig tun, denn auch wenn es euch vermutlich gefallen würde, lassen wir sie nicht auf der Straße zurück. Außerdem wenn ihr Nimue nicht traut, wäre es vermutlich unklug sie jetzt gehen zu lassen, immerhin weiß sie über euch Bescheid und kennt unser Reiseziel. Ich kenne euch schon lange genug um eure Lösung für dieses Problem zu kennen, jedoch bin ich dagegen derartige Maßnahmen zu ergreifen.", sprach er bedächtig in Richtung Morganas, welche zwar nicht zufrieden war aber knapp nickte. Tatsächlich blieben ihr außer Nimue umzubringen, wirklich nicht viele Möglichkeiten ihr Geheimnis zu bewahren, vor allem wenn diese aus der Gruppe geschmissen wurde. Warum hatte sie auch überhaupt zugestimmt das diese mitkam. Sie hätte wissen müssen das die Magierin ihr nur Ärger bringen würde. Vermutlich würde sie Nimue einfach ignorieren müssen, ein normales Gespräch ohne das diese sich als einzig wahre Magierin darstellte bekam die Zauberin ja nicht auf die Kette. Borniertes Pack.
"Na gut, ich werde versuchen weiter mit ihr auszukommen, aber falls ich sie versehentlich nachts erdolche, wisst ihr das sie es zu weit getrieben hat.", scherzte Morgana mit einem schmalen Lächeln,wobei ihr Gesichtsausdruck leichte Zweifel an der Scherzhaftigkeit dieser Aussage aufkeimen ließ. Artur nickte kurz mit dem behelmten Kopf, bei Morgana war das immerhin ein Zeichen des guten Willens.
"Was unsere andere Begleiterin angeht, so würde ich ihr auch nicht mein Leben anvertrauen Larissa und verstehe nach eurer Aussage euere Abneigung, jedoch denke ich das sie uns zumindestens nicht nachts die Kehlen durchschneiden wird um an das Geld zu kommen. Ich persönlich bin auch nicht zufrieden damit, dass ihre Anwesenheit euch einschränkt Morgana. Allerdings scheint mir das sie es selbst auch nicht als Vergnügen empfindet weiter mit uns zu reisen. Dennoch solange keiner von euch bereit ist ihren Anteil von der Kopfgeldjagd von seinem eigenen Geld auszuzahlen wird sie uns wohl oder übel bis Highever begleiten. Wir haben eine Abmachung mit ihr und ich pflege mich an meine Abmachungen zu halten wie ihr wisst.", erkärte er seine Sicht der Dinge in der causa Mealla. Es war ja auch nicht das erste Mal das die Gruppe jemanden als Begleitung hatte den nicht alle leiden konnten. Immerhin war das Verhältnis mit Mordred bei Morgana vor Artur auch nicht gut gewesen.
"Vielleicht habt ihr ja Glück und wir sind so langsam, das sie frewillig von dannen reitet. Falls nicht müsst wir halt bis nach Highever mit ihr auskommen. Ich und Mordred haben das damals bis nach Denerim geschafft ohne uns die Köpfe einzuschlagen, da denke ich das ihr das auch schafft Larissa. Ich bitte euch es zumindestens zu versuchen. Ihr müsst euch ja nicht mit ihr unterhalten.", fügte er beschwichtigend hinzu und beendete damit fürs erste die Debatte. Vermutlich würde das bis Highever nicht das letzte Mal gewesen sein da dieses Thema zur Sprache kam, aber in derzeitigen Situation sah Artur nur wenig Möglichkeiten etwas an den Tatsachen zu ändern.

*

Das Lager an der Felsenwand war recht angenehm gelegen und bot einigermassen Deckung vor fremden Wanderern auf der Straße. Nachdem die Pferde abgesattelt waren und das Lager aufgebaut war, hatten Mordred und Larissa wieder mit ihren Übungen begonnen, ein Umstand den Morgana erinnerte ihren Unterricht mit Larissa auch nicht komplett zu vernachlässigen. Den letzten Aufenthalt unter einem Dach hatten sie und die Elfe zwar äußerst gewinnbringend genutzt, aber auch wenn Larissa das eine oder andere dabei gelernt hatte, so bezweifelte Morgana das diese Dinge ihr beim lesen und schreiben helfen würden. Schreiben war im Wald sowieso schwer zu bewerkstelligen, aber zumindestens lesen sollte möglich sein. Morgana war dafür der lebende Beweis, sie hatte ihre Stiefel ausgezogen und sich an einen Baum gesetzt um zu lesen. Anders als Nimue waren ihre Füße nicht wund, aber trotzdem war es ein angenehmes Gefühl die Zehen zu bewegen und atmen zu lassen.

Meallas Ärger über die neuen Umstände war inzwischen halbwegs verraucht. Letztendlich ließ sich ja nichts daran ändern und so beschloß sie sich ein wenig Luft zu machen. Während der Antivaner wieder mit der Elfe fechten übte, sie dabei allerdings nicht mehr verprügelte, ein Umstand auf den man bei Meallas Training nie verzichtet hatte, schnappte sich die Elfe ihren Speer und ging ein Stück abseits der Gruppe. Nicht allzu weit entfernt, aber so das man sie nicht blöde angaffte oder sie jemanden störte. Ein alter toter Baum schien ihr als geeignetes Objekt und so begann sie verschiedene Angriffe und Figuren mit dem Speer zu üben. Schnelle Vorstöße um den Gegner zu entnerven und aus der Reserve zu locken, gezielte Stöße aus der Deckung heraus und verschiedene Figuren, bei denen der Speer teilweise als Kampfstab eingesetzt wurde und die sehr viel Übung erforderten. Nach einiger Zeit war sie ins schwitzen gekommen und der tote Baum war zahlreiche Tode gestorben. Nun für simples abarbeiten war ein Baum ausreichend, aber für ein richtiges Training brauchte man doch lebende Gegner. Jedoch hatte die Übung ihre schlechte Laune endgültig verrauchen lassen und so begab sie sich besser gelaunt ins Lager zurück.

Nach dem Essen, wovon nach dem Aufenthalt in der Jagdhütte kein Mangel war, suchte sich Morgana mit Larissa ein etwas stilleres Plätzchen abseits des Feuers um mit der Elfe ein wenig lesen zu üben. Larissa schien zwar vom Training mit Mordred erschöpft, aber dennoch aufnahmebereit. Vermutlich hatte sie auch nichts dagegen etwas Zeit mit Morgana zu verbringen. Da Larissa um ihren Analphabetismus ein Geheimnis machte, hatte sich Morgana fürs Lesen entschieden. Das war leichter zu bewerkstelligen und fiel nicht so auf. Beide Frauen hatten sich nebeneinander an einen Baum gesetzt und Morgana ließ Larissa aus dem Buch vorlesen, wobei sie selbst einen Blick hinein warf und sie unterstützte wo es nötig war. Von außen sah es nur so aus, als würden sich die beiden Frauen sich etwas vorlesen, jedoch war der Rest der Gruppe eh mit sich selbst beschäftigt und schenkte, den beiden abseits sitzenden Frauen nur wenig Beachtung. Larissa arbeitete sich durch die zahlreichen Buchstaben und hatte zu Morganas Freude dieses Mal nicht allzuviel vergessen und schien auch motiviert. Morgana hatte dieses Mal einen leichteren Text herausgesucht, mit welchem die Elfe recht gut zurecht kam, auch wenn sie häufig Probleme mit der Betonung hatte und ab und zu Buchstaben unterschlug. Dennoch ein Lernerflog war zu bemerken und so lobte Morgana die Dalish zufrieden.

Schließlich begannen die Wachen und Morgana wollte aufgrund der guten Augen von Larissa das restlicht ausnutzen, weswegen sie sich und Larissa als erste Wache vorgeschlagen hatte. Artur stimmte zu und so kam es das nach ihnen Mealla und Mordred Wache halten würden und zuletzt er und Nimue. Artur war davon selbst nicht sehr begeistert, da aber die Magierin normalerweise ihr Gegenüber ignorierte würde es vermutlich eine ruhige Wache werden. Oder sie versuchte ihn wieder blöd anzumachen, indem Fall würde Artur jedoch entsprechend antworten.

Während die anderen schlafen gingen verblieben Larissa und Morgana am Feuer, während es langsam dunkel wurde. Morgana betrachtete Nimues Zelt, vielleicht wäre es doch gar nicht so dumm sich eines zu besorgen, immerhin wären sie und Larissa dort drinnen ein wenig ungestörter. Außerdem waren sie so gegen das Wetter recht schutzlos und der Westen von Ferelden war auch nicht umbedingt für ständigen Sonnenschein berühmt. Eine Weile noch setzte Morgana mit dem vorhandenen Restlicht des Tages den Unterricht fort. Dann beschloß sie es gut sein zu lassen, denn sowohl die Elfe als auch das Restlicht waren erschöpft. Der Himmel war dunkelblau und voller Sterne, wie Morgana entzückt feststellte. Das Buch hatte sie beiseite gelegt und ihren Arm seitwärts um den Körper der Dalish gelegt und sich an sie geschmiegt. Die Nacht war ruhig, nur das Feuer prasselte und durch Larissas Anwesenheit war es für Morgana eine mehr als angenehme Wache. Sie beschloß der Elfe etwas zu sagen ,was ihr seit heute morgen schon auf der Seele brannte. Ihre linke Hand ergriff die Hand der Dalish und streichelte mit dem Daumen sanft über den Handrücken.
"Larissa, ich möchte dir etwa sagen.", sprach sie mit leichter Anspannung in der Stimme, welche allerdings positiv klang. Die Elfe wandte sich mit ihrem Gesicht der Hexe und musterte sie neugierig mit ihren blassgrünen Augen. Morgana lächelte gutgelaunt.
"Erinnerst du dich an unsere letzte Nacht in Amaranthine, damals ist nicht sehr viel so gelaufen wie es sollte, aber du hast mir gesagt das du mich liebst. Ich habe damals nichts drauf geantwortet, mir ging in dem Moment zuviel durch den Kopf und die Situation war alles andere als angenehm. Außerdem war ich mir unsicher, denn auch nachdem ich damals meinem Herzen gefolgt bin und mich mit dir auf eine Beziehung eingelassen habe, so war ein kleiner Teil von mir sich anschließend nie sicher, ob es vielleicht nur eine durch Lust verursachte Schwärmerei gewesen war. Aber seit dem gestrigen Tag, weiß ich es jetzt. Ich hatte große Angst um dich und hätte es mir nie verziehen wenn ich dich verloren hätte. Unsere gemeinsame Nacht gestern war wundervoll, aber vor allem hat sie mir meine Angst genommen, dass ich aus den falschen Gründen mit dir eine Beziehung eingegegangen bin. Was ich damit sagen möchte ist, ich bin nicht nur froh dich zu haben. Ich liebe dich Larissa.", sagte Morgana und die Anspannung die sich in ihr aufgebaut hatte verschwand mit einem Male. Es endlich auszusprechen war ein gutes Gefühl und brachte Morgana zum lächeln, so fröhlich und liebenswürdig wie es vermutlich noch nie jemand vorher bei ihr beobachtet hatte.


http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/TxGIDkV4csRmordred_klein.png & http://upload.worldofplayers.de/files10/CGUEHJDH01JWkp5A77Ppnimue_klein.jpg

Larissa lernte. Und sie lernte viel. Nicht nur die neuen Buchstaben und Wörter, nicht nur den Schwertkampf sondern auch, dass sich das Vertrauen und die Zuneigung in die Hexe nun endgültig auszahlten. Ihr stockte der Atem als Morgana ihr mit wispernder Stimme, leise aber voller Überzeugung von ihren früheren Ängsten und deren Verflüchtigung sprach und schließlich ihre Liebe gestand. Das Herz der Elfe pochte vor Glückseligkeit und eine Woge innerer Wärme und Friedens flutete sie, so sehr dass sie Mühe hatten die Tränen der Freude zu unterdrücken, die mehr als kitschig gewesen wären. Stattdessen verhärtete sich ihre Miene in einem Ausdruck vollherziger Begeisterung während ihr Lächeln den Sternen ihr Antlitz stahl. Zum ersten Mal seit sie sich von ihrem Clan getrennt hatte fühlte sich die Dalish wieder wie zuhause. „Komm her“, flüsterte sie leise, weil kein anderer es hören sollte und sie die Schlafenden auch nicht wecken wollte. Sie drehte sich schräg seitlich und auch Morgana wandte sich. Das ganze gestaltete sich ziemlich schwierig doch schließlich konnten sich die beiden Frauen innig umarmen. Die Elfe spürte den kräftigen, gleichmäßigen Herzschlag der Hexe durch ihren eigenen Körper pulsieren und drückte sie noch fester an sich das eigene Gesicht an ihre Schulter gedrückt. „Ich liebe dich auch Morgana.“
Dann umfasste sie den Oberkörper der Hexe mit beiden Armen und bettete ihren Kopf sanft auf ihren Schoss. So schaute sie ins Dunkel, fuhr Morgana zärtlich durch die rabenschwarzen Locken die sich nun über ihre Oberschenkel ergossen, streichelte ihren Kopf ihr ihre Schulter und summte leise ein Elfenlied, sodass Morgana langsam wegdämmerte. Sie würde wach bleiben aber Morgana sollte ruhig schlafen.
Heute Nacht würde sie nur Wache halten und sich darüber ärgern, dass Artur ihr scheinbar nicht richtig zugehört hatte. Auch Morgana schien sie in dieser Hinsicht nicht wahrzunehmen. Hätte die Hexe verlauten lassen, dass jemand sie anscheinend vorsätzlich einer tödlichen Gefahr ausgesetzt hatte, hätte sie dessen Rauswurf aus der Gruppe als geringstes Strafmaß angesehen. Allerdings konnte sie ihrer Hexe nicht böse sein, jetzt wo sie so ruhig schlummerte und nachdem sie ihr ihre Liebe gestanden hatte. „Kluger Schachzug, Morgana!“, dachte Larissa, lächelte aber süß. Artur hingegen würde sie dies nicht vergessen, denn auch er war ihr wichtig und hätte ihm mehr Integrität zugetraut, vor allem nachdem sie für ihn in eine Schlacht gezogen war deren Ausgang ungewiss war. Larissa dachte über die Gruppe nach und über ihre Freundin und sie fragte sich, ob sie… Morgen würde sie das Thema ansprechen.


*

Mordreds Wache begann wie jede Wache die mitten in der Nacht ihren Anfang fand: mit schlechter Laune. Es kam ihm so vor als wäre er gerade erst eingeschlafen, da weckte ihn schon Larissa die sachte gegen seine Schulter tippte. Er drehte sich auf die Seite und schaute in das müde Elfengesicht. Dann nickte er und Larissa verschwand. Er hatte die Wache mit Mealla bekommen, was ihn weder mehr noch weniger freute. Artur und Morgana akzeptierten ihn aber mehr auch nicht, Mealla war er gleichgültig, Nimue verachtete ihn wie sie jeden verachtete und so blieb nur Larissa als angenehme und gesprächige Wachpartnerin übrig. Er setzte sich auf, erhob sich wobei seine Knochen knackten und griff nach seinem Schwertgurt, den er nicht anlegte sondern einfach sobald er beim Feuer angelangt war auf seinen Schoss legte. Auch Mealla tauchte bald auf, bewaffnet natürlich. Irgendwie wusste Mordred nicht was er von ihr halten sollte, denn auch wenn die Gruppe sich dahingehend in Schweigen hüllte schien insgesamt eine gegenseitige Ablehnung über ihr zu liegen. Mealla mochte das geringe Tempo und die Situation nicht, Artur die Situation, Morgana ganz offensichtlich ihre Eingeschränktheit denn die Hexe verzichtete immer dann auf Zauberei wenn es Zeugen gab. Bei ihm selbst hatte sie sich nicht anders verhalten.
Mordred gähnte laut. „Verzeiht“, entschuldigte er sich, obwohl er sich dabei die Hand vor den Mund hielt. Dann schaute er die Elfe direkt an die nur ein wenig erholter aussah als er selbst. Auch ihre Nacht war kurz aber Mordred war sich sicher, dass sie kurze Nächte und harte Wachen gewohnter war als er selbst. „Habt Ihr in der Armee gedient, Mylady?“, fragte er um sich selbst wach zu halten. Die Augenlider waren ihm schwer und die Wärme des nahen Feuers schläferte ihn zusätzlich ein. Mordred erhob sich kurz, ging zu einer seiner abgelegten Satteltaschen und zog eine Flasche Mets hervor. Etwas Besseres hatten die Banditen nicht und sein guter Wein wäre dem Lagerfeuer unangemessen. Nachdem er sich ein paar Schlucke genehmigt hatte, bot er Mealla die Flasche an.


*

Nimue schaute in die Dunkelheit hinaus. Das Knacken der Holzscheite und das Rascheln des nächtlichen Windes, das Rauschen der Blätter, alles brandete aus sie ein. Ihre spitzohrigen Ohren zuckten während die Katzenaugen umherhuschen. Manchmal schaute sie zu Artur, der die Zeit nutzte und sein Schwert und seine Rüstung putze, zwar nur mit einem sauberen Lappen aber besser als gar nicht. Und wieso auch nicht, immerhin wäre es weiser seine Zeit mit Handeln zu verbringen als sich mit einer schweigsamen Katze zu unterhalten. Nach dem letzten „Gespräch“ glaubte die Magierin ohnehin nicht, dass Artur ein Gespräch mit ihr suchen würde. Es war egal was sie tat, er würde sie trotzdem nicht leiden mögen. Er war arrogant und sie zugegeben auch, doch während seine Arroganz von allen akzeptiert wurde schien ihre Eigene die viel weniger Arroganz als eher Selbstbewusstsein war und lediglich fehlinterpretiert wurde, bei dem Gros der Gruppe auf keine Gegenliebe zu stoßen. Vielleicht fürchteten die Männer eine starke Frau einfach während die Frauen sie beneideten. Ja, das klang logisch.

numberten
16.12.2015, 22:22
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Larissa lernte. Und sie lernte viel. Nicht nur die neuen Buchstaben und Wörter, nicht nur den Schwertkampf sondern auch, dass sich das Vertrauen und die Zuneigung in die Hexe nun endgültig auszahlten. Ihr stockte der Atem als Morgana ihr mit wispernder Stimme, leise aber voller Überzeugung von ihren früheren Ängsten und deren Verflüchtigung sprach und schließlich ihre Liebe gestand. Das Herz der Elfe pochte vor Glückseligkeit und eine Woge innerer Wärme und Friedens flutete sie, so sehr dass sie Mühe hatten die Tränen der Freude zu unterdrücken, die mehr als kitschig gewesen wären. Stattdessen verhärtete sich ihre Miene in einem Ausdruck vollherziger Begeisterung während ihr Lächeln den Sternen ihr Antlitz stahl. Zum ersten Mal seit sie sich von ihrem Clan getrennt hatte fühlte sich die Dalish wieder wie zuhause. „Komm her“, flüsterte sie leise, weil kein anderer es hören sollte und sie die Schlafenden auch nicht wecken wollte. Sie drehte sich schräg seitlich und auch Morgana wandte sich. Das ganze gestaltete sich ziemlich schwierig doch schließlich konnten sich die beiden Frauen innig umarmen. Die Elfe spürte den kräftigen, gleichmäßigen Herzschlag der Hexe durch ihren eigenen Körper pulsieren und drückte sie noch fester an sich das eigene Gesicht an ihre Schulter gedrückt. „Ich liebe dich auch Morgana.“
Dann umfasste sie den Oberkörper der Hexe mit beiden Armen und bettete ihren Kopf sanft auf ihren Schoss. So schaute sie ins Dunkel, fuhr Morgana zärtlich durch die rabenschwarzen Locken die sich nun über ihre Oberschenkel ergossen, streichelte ihren Kopf ihr ihre Schulter und summte leise ein Elfenlied, sodass Morgana langsam wegdämmerte. Sie würde wach bleiben aber Morgana sollte ruhig schlafen.
Heute Nacht würde sie nur Wache halten und sich darüber ärgern, dass Artur ihr scheinbar nicht richtig zugehört hatte. Auch Morgana schien sie in dieser Hinsicht nicht wahrzunehmen. Hätte die Hexe verlauten lassen, dass jemand sie anscheinend vorsätzlich einer tödlichen Gefahr ausgesetzt hatte, hätte sie dessen Rauswurf aus der Gruppe als geringstes Strafmaß angesehen. Allerdings konnte sie ihrer Hexe nicht böse sein, jetzt wo sie so ruhig schlummerte und nachdem sie ihr ihre Liebe gestanden hatte. „Kluger Schachzug, Morgana!“, dachte Larissa, lächelte aber süß. Artur hingegen würde sie dies nicht vergessen, denn auch er war ihr wichtig und hätte ihm mehr Integrität zugetraut, vor allem nachdem sie für ihn in eine Schlacht gezogen war deren Ausgang ungewiss war. Larissa dachte über die Gruppe nach und über ihre Freundin und sie fragte sich, ob sie… Morgen würde sie das Thema ansprechen.


*

Mordreds Wache begann wie jede Wache die mitten in der Nacht ihren Anfang fand: mit schlechter Laune. Es kam ihm so vor als wäre er gerade erst eingeschlafen, da weckte ihn schon Larissa die sachte gegen seine Schulter tippte. Er drehte sich auf die Seite und schaute in das müde Elfengesicht. Dann nickte er und Larissa verschwand. Er hatte die Wache mit Mealla bekommen, was ihn weder mehr noch weniger freute. Artur und Morgana akzeptierten ihn aber mehr auch nicht, Mealla war er gleichgültig, Nimue verachtete ihn wie sie jeden verachtete und so blieb nur Larissa als angenehme und gesprächige Wachpartnerin übrig. Er setzte sich auf, erhob sich wobei seine Knochen knackten und griff nach seinem Schwertgurt, den er nicht anlegte sondern einfach sobald er beim Feuer angelangt war auf seinen Schoss legte. Auch Mealla tauchte bald auf, bewaffnet natürlich. Irgendwie wusste Mordred nicht was er von ihr halten sollte, denn auch wenn die Gruppe sich dahingehend in Schweigen hüllte schien insgesamt eine gegenseitige Ablehnung über ihr zu liegen. Mealla mochte das geringe Tempo und die Situation nicht, Artur die Situation, Morgana ganz offensichtlich ihre Eingeschränktheit denn die Hexe verzichtete immer dann auf Zauberei wenn es Zeugen gab. Bei ihm selbst hatte sie sich nicht anders verhalten.
Mordred gähnte laut. „Verzeiht“, entschuldigte er sich, obwohl er sich dabei die Hand vor den Mund hielt. Dann schaute er die Elfe direkt an die nur ein wenig erholter aussah als er selbst. Auch ihre Nacht war kurz aber Mordred war sich sicher, dass sie kurze Nächte und harte Wachen gewohnter war als er selbst. „Habt Ihr in der Armee gedient, Mylady?“, fragte er um sich selbst wach zu halten. Die Augenlider waren ihm schwer und die Wärme des nahen Feuers schläferte ihn zusätzlich ein. Mordred erhob sich kurz, ging zu einer seiner abgelegten Satteltaschen und zog eine Flasche Mets hervor. Etwas Besseres hatten die Banditen nicht und sein guter Wein wäre dem Lagerfeuer unangemessen. Nachdem er sich ein paar Schlucke genehmigt hatte, bot er Mealla die Flasche an.


*

Nimue schaute in die Dunkelheit hinaus. Das Knacken der Holzscheite und das Rascheln des nächtlichen Windes, das Rauschen der Blätter, alles brandete aus sie ein. Ihre spitzohrigen Ohren zuckten während die Katzenaugen umherhuschen. Manchmal schaute sie zu Artur, der die Zeit nutzte und sein Schwert und seine Rüstung putze, zwar nur mit einem sauberen Lappen aber besser als gar nicht. Und wieso auch nicht, immerhin wäre es weiser seine Zeit mit Handeln zu verbringen als sich mit einer schweigsamen Katze zu unterhalten. Nach dem letzten „Gespräch“ glaubte die Magierin ohnehin nicht, dass Artur ein Gespräch mit ihr suchen würde. Es war egal was sie tat, er würde sie trotzdem nicht leiden mögen. Er war arrogant und sie zugegeben auch, doch während seine Arroganz von allen akzeptiert wurde schien ihre Eigene die viel weniger Arroganz als eher Selbstbewusstsein war und lediglich fehlinterpretiert wurde, bei dem Gros der Gruppe auf keine Gegenliebe zu stoßen. Vielleicht fürchteten die Männer eine starke Frau einfach während die Frauen sie beneideten. Ja, das klang logisch.

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Sanft ruhte Morganas Kopf auf dem Schoß der Elfe,während diese ihr zärtlich durch das Haar strich. Es war ein angenehmer Kissen, und neben den warmen Schenkeln der Elfe wärmte auch Larissas erneute Bestätigung auf Morganas Liebesbekenntnis die Hexe in dieser klaren Nacht. Morgana sah hinauf in den sternengesäumten Himmel und zu dem lieblichen Gesicht das über ihr thronte und zufrieden lächelte. Eine Zufriedenheit die Morgana nachvollziehen konnte immerhin empfand sie diese auch. Die sanfte Berührungen der Elfe zusammen mit den melodischen Klängen eines Liedes das Morgana aus ihrer Kindheit kannte, weckten Müdigkeit in ihr und da Larissa scheinbar zufrieden mit der derzeitigen Situation war, ließ sie es zu das sie in der Geborgenheit ihrer Freundin einschlief. Sie würde sich dafür ein andernmal revanchieren, immerhin war es nicht fair das sie schlief und die Elfe wachte. Trotzdem war es angenehm und so schlummerte sie zufrieden bis sie die Elfe weckte, da ihre Wache zuende war. Sie stand auf um die Kopgeldjägerin zu wecken, welche ebenfalls friedlich schlummerte. Morgana hatte Larissas Bericht vom Nachmittag nicht vergessen und war ehrlich gesagt schockiert gewesen zu hören das Larissa fast von Untoten getötet worden war und ihr nichts davon erzählt hatte. Vermutlich wollte sie das sich die Hexe keine Sorgen machte, weswegen sie die Elfe nicht darauf angesprochen hatte. Sie verstand auch Arturs Argument hinsichtlich Mealla, immerhin wäre sie nicht mehr hier wenn sich der Ritter nicht an Abmachungen halten würde. Trotzdem gefiel es ihr nicht und sie überlegte ob sie vielleicht die Elfe jede Nacht mit einem Albtraum verfluchen sollte. Sie konnte auch Wachalbträume hervorrufen, aber bei Schlafenden war es viel einfacher und funktionierte fast immer. Immerhin hatte Artur ja nichts dagegen wenn sie freiwillig verschwand. Jetzt jedoch weckte sie die Elfe,´wobei sie vermutlich ein wenig unsanfter war als sonst. Nachdem diese zweifelsohne wach geworden war, traf sie sich wieder mit Larissa und schlüpfte mit ihr gemeinsam unter ihre Decke. Auch wenn sie unter dem freien Himmel nicht das tun konnten was Morgana gerne getan hätte, so wollte sie nach dem Liebesgeständnis wenigstens neben der Elfe schlafen. Was andere davon hielten war ihr im allgemeinen und im Moment insbesondere herzlich egal. Dicht an die Elfe gekuschelt schlief sie ein zweites Mal an diesem Abend ein.

*

Nachdem Mealla von der Kräuterfrau mit einem Tritt der sanfter hätte ausfallen geweckt wurde, erhob sie sich langsam und begann ihre Rüstung anzulegen. Dann packte sie ihren Speer, hing sich ihren Bogen um und trat ans Feuer, wo der Antivaner schon saß, sein Schwert auf dem Schoß platziert. Er sah recht müde aus, vermutlich war sein Körper nicht unbedingt daran gewöhnt mitten in der Nacht aufgeweckt zu werden. Auf jedenfall war das für antivanische Lebemänner unüblich von den Gelegenheiten mal abgesehen wo sie betrunken auf irgendeiner Feier aufwachten, auf der sie berauscht kurz eingeschlafen waren. In dieser Hinsicht schien dieser Mordred seinen Standesgenossen ein wenig über zu sein, sein Gähnen zum trotz. Dem Alkohol war er trotzdem nicht abgeneigt, denn nachdem er sich erkundigt hatte ob Mealla bei der Armee gewesen war, holte er eine Flasche Met heraus die er nach ein paar kräftigen Schlücken der Elfe anbot. Met war in diesen Landen weiter verbreitet als im Norde, vermutlich weil der Wein so sauer schmeckte.
Mealla hatte nach der Frage bei der Armee kurz schmunzeln müssen, denn wenn der Mann wirklich in Tevinter gewesen war, müsste er es besser wissen. Andererseits war es spät und vielleicht wollte er sich nur wach halten. Die Kopfgeldjägerin nahm den Met entgegen und trank einen Schluck. In Sachen Alkohol war sie auch nicht gerade ein Musterbeispiel, auch wenn sie normalerweise wusste wann es angebracht war und wann nicht. Deshalb gab sie nach einem zweiten Schluck die Flasche zurück, das Zeug stieg schnell zu Kopf.
"Danke, Mylord. Was eure Frage angeht, welche Armee meint ihr ? Wenn ihr die von Tevinter meint, so muss ich das verneinen. Falls ihr schonmal in Tevinter und mit der Armee Berührung hattet, so werdet ihr festgestellt haben, dass es bis auf Wasserträger und anderweitige Sklaven, keine Soldaten mit meiner Ohrenform gibt. Außerdem ist es Frauen in Tevinter nicht gestattet Soldatin zu werden, sie sind nur beim Sanitätsdienst zugelassen. Ein wenig antiquiert, wenn ihr mich fragt vor allem da das Reich ständig Krieg mit den Qunari führt, aber immerhin sind sie auch das einzige Land wo Sklaverei erlaubt ist.", sagte in einem spöttischen, aber auch bitter klingenden Tonfall.Vermutlich brauchte Tevinter erst eine Art Ser Aveline die erste weibliche Chevalier, damit sich etwas änderte. Mealla war das egal, sollte sich das Reich ruhig selbst einschränken. Außerdem würde das für Sklaven eh nichts ändern.
"Ich habe auch nicht in der Armee eines anderen Landes gedient, bevor ihr euch das fragt. Jedoch und da denke ich liegt der Ursprung eurer Frage, bin ich militärisch ausgebildet und in dem Umgang mit Waffen geschult. Nun das hat seinen Grund.", fügte sie noch leise hinzu. Sie wusste nicht warum sie so viel erzählte, lag es am Met oder an der Tatsache das sie schon länger nicht mehr mit jemanden gesprochen hatte ? Nicht das sie sich darum sehr bemühte, aber die meisten Leute reagierten abweisend gegenüber bewaffneten Elfen. Oder Leuten aus Tevinter auch wenn das Gespräch selten dahin führte, schließlich erzählte sie das nicht von sich aus.
"Da ihr aus Antiva kommt, wisst ihr sicherlich das die Krähen gerne Sklavenkinder kaufen um sie zu Assasinen auszubilden. Nun was soll ich sagen Tevinter exportiert nicht nur Sklavenkinder sondern verkauft sie auch hin und her. Ich wurde an eine mächtige Familie verkauft, wo ich zu einer Militärsklavin ausgebildet worden bin. Die meisten großen Familien halten sich solche Privatarmeen.",erklärte sie mit ruhiger Stimme, während ihr Gesicht zu einer Maske wurde, welche verbergen sollte was sie in diesem Moment dachte. Auch wenn ihr die Ausbildung viel genutzt hatte, so war es doch letztendlich eine unbarmherzigeAusbildung wo das Leben der Rekruten nichts zählte. Warum auch sie waren schließlich nur Sachgegenstände, keine lebenden Wesen die man mit Rücksicht behandeln musste.
"Ich hoffe das beantwortet eure Frage zufriedenstellend.", antwortete sie höflich und unterbrach ihre eigenen Gedankengänge bevor sie wieder in die eher düstere Vergangenheit abdrifteten. Vielleicht war es klüger das Thema in eine andere Richtung zu lenken.
"Wenn ihr mir eine Gegenfrage erlaubt, was führt jemanden wie euch aus dem sonnigen und schönen Antiva in dieses wolkenverhangene bürgerkriegsgeplagte Land. Was ist überhaupt euer Gewerbe ?", fragte sie freundlich und lächelte jetzt wieder. An Antiva erinnerte sie sich gerne, dort war es sonnig gewesen, wenn auch ein wenig turbulent und hektisch. Vermutlich war die Antwort des Antivaners Händler oder so etwas, dass traf fast auf jeden Antivaner im Ausland war selbst wenn es eine Krähe war die sich als Händler tarnte.

*

Arturs Wache stellte sich als so ruhig heraus wie er erwartet hatte, sogar noch ruhiger, denn die Magierin hatte sich als Katze verwnadelt und hockte jetzt als Fellknäuel auf einem Baumstamm und starrte in die Nacht und manchmal zu Artur. Vermutlich war das die absolute "Ich möchte nicht gestört werden"-Form der Magierin, denn ansonsten wäre es einfach nur eine grobe Unverschämtheit gegenüber Artur obwohl er solcherlei Unfreundlichkeit durchaus in Nimues Rahmen des Möglichen sah. Er hätte sich vielleicht mit der Magierin unterhalten, aber irgendwie erschien es ihm albern mit einer Katze zu reden, vor allem wenn er wusste das es ein Mensch war der einfach keine Lust auf seine Gesellschaft hatte. Artur beschloss diese Stille zu nutzen um sein Schwert und die Rüstung zu reinigen. Vor allem letztere hatte er nur grob reinigen können, weswegen ihn eine etwas bessere Politur nicht schaden konnte. Schließlich wurde es ihm zu dumm nutzlos rumzupolieren und er beschloss sich in ein paar Punkten Klarheit zu verschaffen. Das würde ihm vielleicht ein wenig helfen, wenn er im Verlauf der Reise über die eine oder andere Sache zu entscheiden hatte. Mit Mealla würder er vermutlich morgen mal ein Wörtchen reden müssen, denn er hatte Larissas berechtigten Einwand nicht vergessen.
"Wenn ihr die Freundlichkeit hättet eure menschliche Gestalt anzunehmen, dann würde ich gerne die Gelegenheit nutzen unser Gespräch von gestern Mittag fortzusetzen.",sprach er höflich in Richtung Nimue. Die Katze schien sich das kurz zu überlegen, verwandelte sich dann jedoch in eine hübsche Frau, welche allerdings den selben arroganten Gesichtsausdruck wie sonst hatte.
"Zu freundlich von euch. Nun reden wir nicht lange um den heissen Brei herum. Ganz offensichtlich ist es im bisherigen Verlauf der Reise zu diversen Missverständnissen und Fehlinterpretationen auf beiden Seiten gekommen. Unter anderem weil manche Menschen nicht wissen wo ihr Platz ist. Deswegen denke ich das wir versuchen sollten so etwas in Zukunft zu vermeiden. Anders als ihr es impliziert habt weiß ich noch ganz genau was ich gesagt habe und was ihr gesagt habt. Ihr sagtet das ihr uns auf dem Weg nach Orzammar eure Talente zur Verfügung stellt, wenn wir im Gegenzug für eure Sicherheit auf den Straßen sorgen. Nun beide Parteien haben in dieser Hinsicht bisher ihre Vereinbarungen eingehalten, wobei wir bisher glücklicherweise nicht wieder auf eure heilerischen Fähigkeiten zurückgreifen mussten. Dennoch würde ich gerne wissen was eure Erwartungen hinsichtlich der Reise mit mir und meinen Gefährten sind, abgesehen von der Tatsache nach Orzammar zu gelangen. Für die Weiterreise wäre es vermutlich gut eure Vorstellungen des weiteren Marsches zu erfahren, dann kann ich euch sagen was meine sind und ob sie bis Orzammar miteinander vereinbar sind. Andernfalls hat diese ganze Vereinbarung wohl keinen Sinn, denn auch wenn ihr mich charmant einen ungehobelten und undankbaren Klotz genannt habt, so bin ich im allgemeinen bereit mir die Wünsche meiner Begleiter anzuhören.", erkärte im versöhnlichen Tonfall. Es war ein entgegekommen seinerseits, denn es schwierig zu erraten was eigentlich in dem Kopf der Zirkelmagierin vorging. Wenn sie es in gewohnter Manier beantwortete wusste er immerhin woran er war. Noch hatte er sie nicht komplett abgeschrieben, auch wenn ihm sein Bauchgefühl sagte das es vermutlich eher schlechter als besser werden würde.

Neclord
17.12.2015, 14:11
Ivy (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst/page5?p=24620020&viewfull=1#post24620020)

Arian & Abyss (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst/page5?p=24622798&viewfull=1#post24622798)

http://upload.worldofplayers.de/files9/Char_Angeline.png
Angeline betrat die leere Taverne und schaute sich kurz um. Bernhard war nicht zu sehen, doch sie machte sich deswegen keine Sorgen. Allerdings würde sie ihm später gründlich die Meinung sagen, denn er kann die Taverne nicht einfach unbewacht lassen. Ivy schien sich wie zu Hause zu fühlen und ging sofort zur Theke um Getränke zu holen. Amüsiert zog Angeline eine Augenbraue nach oben. Hoffentlich erwischte sie nicht eine der Flaschen mit vergifteten Wein. Nun, das Gift war nicht tödlich, aber es würde Bauchschmerzen und Scheißerei verursachen. Immerhin war es nur eine Vorsichtsmaßnahme gegen Kunden, die sich gerne selbst bedienten um nichts zu bezahlen, und sollte sie nicht töten. Besagte Kunden hatten ihre Lektion schnell gelernt und bedienten sich nicht mehr selbst. Trotzdem hatten Bernhard und Angeline die Flaschen nie beseitigt.

Der Ritter richtete nun das Wort an sie. „Also …können Abyss und ich hier schlafen? Natürlich würden wir bezahlen. Ich habe noch etwas Silber und möchte Euch nicht in den Ruin treiben.“

„Ihr könnt hier nächtigen“, sagte Angeline mit ihrer sanftesten Stimme und einem bezaubernden Lächeln, „eine Nacht ist kostenlos und bei weiteren Nächten können wir gerne über den Preis reden.“ Sie wollten hier nächtigen? Perfekt! Vielleicht ergab sich die Gelegenheit sich ihrer nachts zu entledigen. Eine zarte Stimme riss sie aus ihren Gedanken.

„Musstet Ihr die Ratten wirklich schlachten?“

Angeline wandte sich an das hübsche Elfenmädchen, welches sie nun mit traurigen Augen ansah. Tabsy fiepte leise und Angeline hob sie vorsichtig von ihrer Schulter um sie auf den Boden zu setzen. Die Ratte huschte durch die Gaststube bevor sie in einem ihrer Löcher verschwand. „Das war nur Spaß, Mädchen, der Eintopf besteht nicht wirklich aus Rattenfleisch. Es ist kaum zu glauben wie viele Leute das für wahr halten, ganz grün im Gesicht werden und dann aus der Tür stürmen um zu kotzen.“ Sie lachte laut als sie an das blonde Püppchen dachte. „Da wir gerade vom Kotzen reden. Wo ist eigentlich das blonde Püppchen? Hat sie ihren Arsch immer noch nicht fertig gepudert? Bei den hängenden Möpsen von Andraste, diese Frau braucht länger um sich hübsch zu machen als eine Hure für ihren Freier.“

Die junge Frau blickte mit funkelnden Augen zur Tür, die zu den Gasträumen führte, bevor sie die Nase rümpfte und sich dann an ihre Gäste wandte. „So? Was soll ich euch bringen? Etwas vom Eintopf oder wollt ihr lieber Brot mit Käse. Süßen Brotaufstrich aus Früchten habe ich auch noch anzubieten und etwas zu trinken für die Kleine.“ Angeline dachte nach, was Kinder so trinken. „Bier? Wasser oder Milch, bei Andrastes pickligen Arsch, was trinkt die Kleine?“





http://upload.worldofplayers.de/files9/Arian_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files9/Abyss_klein.jpg

Nachdem sich die Gemüter ein wenig beruhigt und die Frauen von einander gelöst hatten, nahm Angeline Arians angebotene Hand mit einem leicht hämischen Kommentar doch noch an. Der Ritter freute sich, dass seine Art anscheinend doch auf Wohlwollen stieß, konnte es der Schankmaid bei ihrer Begründung der gewohnten Grabscherei aber auch nicht verdenken, dass sie vorerst misstrauisch gewesen war. Entgegen jeder Erwartung lud sie die beiden Neuankömmlinge nun sogar zum Essen ein. Ratteneintopf klang zwar nicht gerade sehr elegant und Abyss zog bei dem Gedanken an die gestorbenen Nager eine traurige Schnute, doch war Arian nicht so unhöflich abzulehnen. Immerhin wollte er hier ja auch übernachten und freies Essen bekam man, weiß der Erbauer, selten genug angeboten. „Vielen Dank, Mylady“, brummte er und folgte der kleinen Schwarzhaarigen in die Taverne. Auch Ivy schloss sich ihnen an, wechselte dabei ihr Outfit mit einer Gewohnheit, die Arian vermuten ließ, dass sich die Frau nicht selten fix umziehen musste um ihre Identität zu verschleiern. Nun, da sie ja zugab eine Magierin zu sein und weit und breit keine Templer waren, konnte es sich ja nur um eine Abtrünnige handeln. Arian war dabei nicht ganz wohlig zumute, hatte er sein letztes Abenteuer mit dem abtrünnigen Blutmagier noch nicht vergessen und auch nicht das, was seine Männer fast Abyss angetan hatten. Dennoch war ihm eine furchtsame Magierin, die sich verkleidete um der Entdeckung zu entgehen weit lieber als eine, die Blitze um sich schleuderte.
Tatsächlich schien Ivy sogar überaus dankbar für Arians überraschende Hilfe zu sein, so zumindest kam ihm die braunhaarige, üppig bestückte Dame vor. Herrje, Arian wünschte sich bloß sie würde sich etwas weniger anzüglich kleiden und die kleine Abyss verstören. Andererseits waren sie Beide lange genug mit Claudette gereist, als dass viel nackte Haut sie kaum mehr schrecken sollte.
Die Gesellschaft ließ sich an einem Tisch nieder und Ivy lief los um etwas zu trinken zu besorgen. Arian war dankbar für die Gelegenheit sein Bein wieder ausruhen zu können. Obwohl es täglich besser wurde, war er noch immer nicht bei alten Kräften und mit diesen hatte er immerhin einen ganzen Tag lang den Holzkarren hinter sich hergeschleppt. Schon bei der Erinnerung an dieses Unterfangen brannten ihm die Schultern, wo die dicken Taue rote Striemen hinterlassen hatten die noch eine Woche danach gebrannt hatten.
„Also“, richtete sich Arian an Angeline. „…können Abyss und ich hier schlafen? Natürlich würden wir bezahlen. Ich habe noch etwas Silber und möchte Euch nicht in den Ruin treiben.“ Er lächelte und versuchte die Stimmung etwas zu lockern. Es war schwer nach einem Fast-Mord zur Ruhe zu kommen. „Musstet Ihr die Ratten wirklich schlachten?“, fragte Abyss betrübt an Angeline gewandt. Der Anblick von Tabsys Knopfaugen ließ tiefes Mitgefühl in ihr sprudeln. Mit ihren honigbraunen Augen, die nun etwas glänzten, schaute sie Angeline fragend an.
„Abyss!“, sagte Arian mit leisem Tadel, dann schaute er mit entschuldigender Miene zu Angeline. „Verzeiht meiner Kleinen. Sie hat es nicht anklagend gemeint.“


***

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Vorsichtig griff sie nach einigen Flaschen und stellte diese auf den Tisch an dem die Gäste sich niedergelassen hatten. Sie musste mehrmals gehen um auch einige Krüge zu besorgen. Dann nahm auch die Magierin Platz und lauschte dem Gespräch, welches Angeline mit den Gästen führte. Der edelmütige Herr bat Angeline um einen Schlafplatz für die Nacht. Immerhin wirkte er sehr angeschlagen. Bei den Worten die Angeline als Antwort von sich gab hätte sie eine viel bessere Seeräuberin abgegeben als die Magierin selbst. Ein rauer Ton fegte über den Tisch, dennoch blieb Angeline freundlich und gewährte den beiden Gästen diesen Wunsch.

Ivy meldete sich daraufhin zu Wort. "Darauf sollten wir trinken!" Gierig nahm sich die Magierin eine Flasche und füllte die kostbare Flüssigkeit in ihren Krug. Gerne schaute sie mal zu tief in die Flasche. Und in ihren Augen war es mal wieder an der Zeit, etwas über den Durst zu trinken. Bevor sie jedoch den Krug an ihre vollen Lippen führte, fuhr ihre rechte Hand in ihre Bluse und kramte eine Münze hervor. Das letzte Urteil überließ sie stets der Münze. Durch einen gekonnten Schnipp mit ihren zierlichen Fingern beförderte sie das edle Teil durch die Luft, bis es wieder sanft in ihrer Handfläche landete und Ivy es sogleich umgedreht auf dem Tisch platzierte.

Vorsichtig spreizte die Magierin ihre Finger um einen Blick auf das Ergebnis zu werfen. Doch das Schicksal hatte sich gegen ihren Willen entschieden. Na schön, dann soll es eben nicht sein, dachte sie verägert, während sie weiterhin höflich in die Runde blickte und sich dann den nicht alkoholischen Getränken zuwandte.

Shepard Commander
17.12.2015, 15:04
http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Mealla_portrait.jpg

Sanft ruhte Morganas Kopf auf dem Schoß der Elfe,während diese ihr zärtlich durch das Haar strich. Es war ein angenehmer Kissen, und neben den warmen Schenkeln der Elfe wärmte auch Larissas erneute Bestätigung auf Morganas Liebesbekenntnis die Hexe in dieser klaren Nacht. Morgana sah hinauf in den sternengesäumten Himmel und zu dem lieblichen Gesicht das über ihr thronte und zufrieden lächelte. Eine Zufriedenheit die Morgana nachvollziehen konnte immerhin empfand sie diese auch. Die sanfte Berührungen der Elfe zusammen mit den melodischen Klängen eines Liedes das Morgana aus ihrer Kindheit kannte, weckten Müdigkeit in ihr und da Larissa scheinbar zufrieden mit der derzeitigen Situation war, ließ sie es zu das sie in der Geborgenheit ihrer Freundin einschlief. Sie würde sich dafür ein andernmal revanchieren, immerhin war es nicht fair das sie schlief und die Elfe wachte. Trotzdem war es angenehm und so schlummerte sie zufrieden bis sie die Elfe weckte, da ihre Wache zuende war. Sie stand auf um die Kopgeldjägerin zu wecken, welche ebenfalls friedlich schlummerte. Morgana hatte Larissas Bericht vom Nachmittag nicht vergessen und war ehrlich gesagt schockiert gewesen zu hören das Larissa fast von Untoten getötet worden war und ihr nichts davon erzählt hatte. Vermutlich wollte sie das sich die Hexe keine Sorgen machte, weswegen sie die Elfe nicht darauf angesprochen hatte. Sie verstand auch Arturs Argument hinsichtlich Mealla, immerhin wäre sie nicht mehr hier wenn sich der Ritter nicht an Abmachungen halten würde. Trotzdem gefiel es ihr nicht und sie überlegte ob sie vielleicht die Elfe jede Nacht mit einem Albtraum verfluchen sollte. Sie konnte auch Wachalbträume hervorrufen, aber bei Schlafenden war es viel einfacher und funktionierte fast immer. Immerhin hatte Artur ja nichts dagegen wenn sie freiwillig verschwand. Jetzt jedoch weckte sie die Elfe,´wobei sie vermutlich ein wenig unsanfter war als sonst. Nachdem diese zweifelsohne wach geworden war, traf sie sich wieder mit Larissa und schlüpfte mit ihr gemeinsam unter ihre Decke. Auch wenn sie unter dem freien Himmel nicht das tun konnten was Morgana gerne getan hätte, so wollte sie nach dem Liebesgeständnis wenigstens neben der Elfe schlafen. Was andere davon hielten war ihr im allgemeinen und im Moment insbesondere herzlich egal. Dicht an die Elfe gekuschelt schlief sie ein zweites Mal an diesem Abend ein.

*

Nachdem Mealla von der Kräuterfrau mit einem Tritt der sanfter hätte ausfallen geweckt wurde, erhob sie sich langsam und begann ihre Rüstung anzulegen. Dann packte sie ihren Speer, hing sich ihren Bogen um und trat ans Feuer, wo der Antivaner schon saß, sein Schwert auf dem Schoß platziert. Er sah recht müde aus, vermutlich war sein Körper nicht unbedingt daran gewöhnt mitten in der Nacht aufgeweckt zu werden. Auf jedenfall war das für antivanische Lebemänner unüblich von den Gelegenheiten mal abgesehen wo sie betrunken auf irgendeiner Feier aufwachten, auf der sie berauscht kurz eingeschlafen waren. In dieser Hinsicht schien dieser Mordred seinen Standesgenossen ein wenig über zu sein, sein Gähnen zum trotz. Dem Alkohol war er trotzdem nicht abgeneigt, denn nachdem er sich erkundigt hatte ob Mealla bei der Armee gewesen war, holte er eine Flasche Met heraus die er nach ein paar kräftigen Schlücken der Elfe anbot. Met war in diesen Landen weiter verbreitet als im Norde, vermutlich weil der Wein so sauer schmeckte.
Mealla hatte nach der Frage bei der Armee kurz schmunzeln müssen, denn wenn der Mann wirklich in Tevinter gewesen war, müsste er es besser wissen. Andererseits war es spät und vielleicht wollte er sich nur wach halten. Die Kopfgeldjägerin nahm den Met entgegen und trank einen Schluck. In Sachen Alkohol war sie auch nicht gerade ein Musterbeispiel, auch wenn sie normalerweise wusste wann es angebracht war und wann nicht. Deshalb gab sie nach einem zweiten Schluck die Flasche zurück, das Zeug stieg schnell zu Kopf.
"Danke, Mylord. Was eure Frage angeht, welche Armee meint ihr ? Wenn ihr die von Tevinter meint, so muss ich das verneinen. Falls ihr schonmal in Tevinter und mit der Armee Berührung hattet, so werdet ihr festgestellt haben, dass es bis auf Wasserträger und anderweitige Sklaven, keine Soldaten mit meiner Ohrenform gibt. Außerdem ist es Frauen in Tevinter nicht gestattet Soldatin zu werden, sie sind nur beim Sanitätsdienst zugelassen. Ein wenig antiquiert, wenn ihr mich fragt vor allem da das Reich ständig Krieg mit den Qunari führt, aber immerhin sind sie auch das einzige Land wo Sklaverei erlaubt ist.", sagte in einem spöttischen, aber auch bitter klingenden Tonfall.Vermutlich brauchte Tevinter erst eine Art Ser Aveline die erste weibliche Chevalier, damit sich etwas änderte. Mealla war das egal, sollte sich das Reich ruhig selbst einschränken. Außerdem würde das für Sklaven eh nichts ändern.
"Ich habe auch nicht in der Armee eines anderen Landes gedient, bevor ihr euch das fragt. Jedoch und da denke ich liegt der Ursprung eurer Frage, bin ich militärisch ausgebildet und in dem Umgang mit Waffen geschult. Nun das hat seinen Grund.", fügte sie noch leise hinzu. Sie wusste nicht warum sie so viel erzählte, lag es am Met oder an der Tatsache das sie schon länger nicht mehr mit jemanden gesprochen hatte ? Nicht das sie sich darum sehr bemühte, aber die meisten Leute reagierten abweisend gegenüber bewaffneten Elfen. Oder Leuten aus Tevinter auch wenn das Gespräch selten dahin führte, schließlich erzählte sie das nicht von sich aus.
"Da ihr aus Antiva kommt, wisst ihr sicherlich das die Krähen gerne Sklavenkinder kaufen um sie zu Assasinen auszubilden. Nun was soll ich sagen Tevinter exportiert nicht nur Sklavenkinder sondern verkauft sie auch hin und her. Ich wurde an eine mächtige Familie verkauft, wo ich zu einer Militärsklavin ausgebildet worden bin. Die meisten großen Familien halten sich solche Privatarmeen.",erklärte sie mit ruhiger Stimme, während ihr Gesicht zu einer Maske wurde, welche verbergen sollte was sie in diesem Moment dachte. Auch wenn ihr die Ausbildung viel genutzt hatte, so war es doch letztendlich eine unbarmherzigeAusbildung wo das Leben der Rekruten nichts zählte. Warum auch sie waren schließlich nur Sachgegenstände, keine lebenden Wesen die man mit Rücksicht behandeln musste.
"Ich hoffe das beantwortet eure Frage zufriedenstellend.", antwortete sie höflich und unterbrach ihre eigenen Gedankengänge bevor sie wieder in die eher düstere Vergangenheit abdrifteten. Vielleicht war es klüger das Thema in eine andere Richtung zu lenken.
"Wenn ihr mir eine Gegenfrage erlaubt, was führt jemanden wie euch aus dem sonnigen und schönen Antiva in dieses wolkenverhangene bürgerkriegsgeplagte Land. Was ist überhaupt euer Gewerbe ?", fragte sie freundlich und lächelte jetzt wieder. An Antiva erinnerte sie sich gerne, dort war es sonnig gewesen, wenn auch ein wenig turbulent und hektisch. Vermutlich war die Antwort des Antivaners Händler oder so etwas, dass traf fast auf jeden Antivaner im Ausland war selbst wenn es eine Krähe war die sich als Händler tarnte.

*

Arturs Wache stellte sich als so ruhig heraus wie er erwartet hatte, sogar noch ruhiger, denn die Magierin hatte sich als Katze verwnadelt und hockte jetzt als Fellknäuel auf einem Baumstamm und starrte in die Nacht und manchmal zu Artur. Vermutlich war das die absolute "Ich möchte nicht gestört werden"-Form der Magierin, denn ansonsten wäre es einfach nur eine grobe Unverschämtheit gegenüber Artur obwohl er solcherlei Unfreundlichkeit durchaus in Nimues Rahmen des Möglichen sah. Er hätte sich vielleicht mit der Magierin unterhalten, aber irgendwie erschien es ihm albern mit einer Katze zu reden, vor allem wenn er wusste das es ein Mensch war der einfach keine Lust auf seine Gesellschaft hatte. Artur beschloss diese Stille zu nutzen um sein Schwert und die Rüstung zu reinigen. Vor allem letztere hatte er nur grob reinigen können, weswegen ihn eine etwas bessere Politur nicht schaden konnte. Schließlich wurde es ihm zu dumm nutzlos rumzupolieren und er beschloss sich in ein paar Punkten Klarheit zu verschaffen. Das würde ihm vielleicht ein wenig helfen, wenn er im Verlauf der Reise über die eine oder andere Sache zu entscheiden hatte. Mit Mealla würder er vermutlich morgen mal ein Wörtchen reden müssen, denn er hatte Larissas berechtigten Einwand nicht vergessen.
"Wenn ihr die Freundlichkeit hättet eure menschliche Gestalt anzunehmen, dann würde ich gerne die Gelegenheit nutzen unser Gespräch von gestern Mittag fortzusetzen.",sprach er höflich in Richtung Nimue. Die Katze schien sich das kurz zu überlegen, verwandelte sich dann jedoch in eine hübsche Frau, welche allerdings den selben arroganten Gesichtsausdruck wie sonst hatte.
"Zu freundlich von euch. Nun reden wir nicht lange um den heissen Brei herum. Ganz offensichtlich ist es im bisherigen Verlauf der Reise zu diversen Missverständnissen und Fehlinterpretationen auf beiden Seiten gekommen. Unter anderem weil manche Menschen nicht wissen wo ihr Platz ist. Deswegen denke ich das wir versuchen sollten so etwas in Zukunft zu vermeiden. Anders als ihr es impliziert habt weiß ich noch ganz genau was ich gesagt habe und was ihr gesagt habt. Ihr sagtet das ihr uns auf dem Weg nach Orzammar eure Talente zur Verfügung stellt, wenn wir im Gegenzug für eure Sicherheit auf den Straßen sorgen. Nun beide Parteien haben in dieser Hinsicht bisher ihre Vereinbarungen eingehalten, wobei wir bisher glücklicherweise nicht wieder auf eure heilerischen Fähigkeiten zurückgreifen mussten. Dennoch würde ich gerne wissen was eure Erwartungen hinsichtlich der Reise mit mir und meinen Gefährten sind, abgesehen von der Tatsache nach Orzammar zu gelangen. Für die Weiterreise wäre es vermutlich gut eure Vorstellungen des weiteren Marsches zu erfahren, dann kann ich euch sagen was meine sind und ob sie bis Orzammar miteinander vereinbar sind. Andernfalls hat diese ganze Vereinbarung wohl keinen Sinn, denn auch wenn ihr mich charmant einen ungehobelten und undankbaren Klotz genannt habt, so bin ich im allgemeinen bereit mir die Wünsche meiner Begleiter anzuhören.", erkärte im versöhnlichen Tonfall. Es war ein entgegekommen seinerseits, denn es schwierig zu erraten was eigentlich in dem Kopf der Zirkelmagierin vorging. Wenn sie es in gewohnter Manier beantwortete wusste er immerhin woran er war. Noch hatte er sie nicht komplett abgeschrieben, auch wenn ihm sein Bauchgefühl sagte das es vermutlich eher schlechter als besser werden würde.


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Mordred lauschte der Elfe mit gemischten Gefühlen. Natürlich wusste er über die Zustände in der Armee Bescheid, auch wenn er den Tevinteranern in der Schlacht stets nur als „Hilfskraft“ gedient hatte und auch wusste er von den Privatarmeen der Magister. Und ebenso wusste er von den Sklaven. Er hasste die Sklaverei, obwohl er ihre Reize nicht absprechen konnte. Doch Edelmut und Gerechtigkeit, den Idealen denen er so gierig nacheiferte, bissen sich mit dem Gedanken an die Objektivierung von Lebenden. Er hatte gesehen wie die Tevinteraner ihre Sklaven behandelten, Menschen, Elfen, Zwerge und wenn sie mal welche lebend fassten auch Qunari. Diese stolzen Wesen hatten sich den Meistern weit seltener und widerspenstiger gebeugt und an ihnen waren die grausamsten Exempel statuiert worden. Mordred hatte ihnen nie beigewohnt. Der Geruch von verbrennendem Fleisch löste Übelkeit in ihm aus und die Schreie gepeinigter zerrissen, so war er der Überzeugung, sein harmonisches Klanggefühl. Manche Magister konnten sich nicht mehr an den feinen Klängen der Laute ergötzen, konnten das fließende Spiel der Harfe nicht mehr genießen. Ihr Gehör galt einzig und allein dem Gestammel und Gesabber gepeinigter Seelen die sie mit ihrer Magier unterjochten. Und Mordred hasste sie dafür, er hasste sie so sehr, dass er einem seiner Gönner - einem Magister oberen Ranges - sein Schwert in den Rücken stieß als dieser seine letzte lebende Dienerin folterte um sich über den Verlust seiner Männer bei vergangener Schlacht hinwegzutrösten. Mordred hatte das Mädchen sehr gemocht. Sie hatte eine bronzefarbene Haut und goldene Augen, schwarze glänzende Haare und sanft geschwungene Hörner. Sie war eine der Qunari gewesen die Tevinter Soldaten in einem Dorf auf Seheron gefangen genommen hatten. Und sie war stark, weshalb der Magister sie noch immer foltern konnte wo seine anderen Sklaven bereits verschieden waren. Er nannte es „spielen“ und wies Mordreds Versuche ihm das Mädchen abzukaufen wirsch zurück. „Sucht Euch Euer eigenes Spielzeug, Lord“, hatte er spöttisch entgegnet und ihm mehrere elende Goldmünzen zugeworfen. „Geht auf den Sklavenmarkt und kauft Euch ein Mädchen, oder zwei!“ Mordred ging und kaufte wirklich zwei Mädchen, die er aber unter dem Vorwand sie als Sklavinnen halten zu wollen von den Tevinteranern nach Antiva bringen ließ, wo er ihnen die Freiheit schenkte. Geld bedeutete ihm nichts, Sklaverei hasste er. Je länger er an Tevinters Seite gegen die Qunari focht, desto mehr Sklaven gestand man ihm zu und je mehr Sklaven er bekam desto mehr von ihnen schenkte er die Freiheit. Einige arbeiteten nun auf seinen Weinplantagen, bezahlt und frei und lebten ein normales Leben. Gedankt hatten sie ihm nie, denn schließlich kollaborierte er mit Tevinter.
Ja, Mordred erinnerte sich an diesen Magister und als er ihn erstach war es das erste und einzige Mal, dass er Freude am Tod eines Lebewesens empfand. Er hatte es genossen den wirren Blick, die Ungläubigkeit zu sehen ehe er dem Magister mit einem Streich das Haupt abschlug. Dann tötete er das Mädchen, denn sie war kaum mehr als verbranntes, wimmerndes Fleisch und flehte um Erlösung. Ihre Augen flehten, denn ihre Lippen verfluchten ihn. Zu lange hatte er dem „Spiel“ des Magisters zugesehen, als dass sie ihm hätte vergeben können und Mordred hatte es verstanden.
„Euer Schicksal tut mir Leid, Lady Viridis“, sagte Mordred voller Trauer. „Verzeiht mir, sollte ich Euch…“ Er brach ab, schaute unsicher in die Flammen des Feuers und trank einen weiteren Schluck Wein. Er wischte sich mit einem Tuch den Mund ab, ehe er auf Meallas Frage einging.
„Ich… ich bin ein Literat. Ein Poet und Barde, wenn Ihr es theatralisch mögt. In Anderfels nennt man meinesgleichen aber eher einen Skalden, da ich nicht nur Erzählungen erfinde sondern auch von wahren Schlachten berichte. Ich kam nach Ferelden, weil…“ Er stockte und fragte sich, ob es klug wäre jedem von seinem Schicksal zu erzählen. Vor allem einer Kopfgeldjägerin. Egal ob man sich am Lagerfeuer Met teilte und Geschichten austauschte, seinen Kopf nach Antiva zu bringen würde Mealla mit Sicherheit eine so kräftige Summe Gold einbringen, dass sich die Elfe ein Haus kaufen könnte. Sein „Schwiegervater“ würde wohl jeden reich belohnen, der ihm Mordreds Tod bestätigen konnte. „Ich kam als mich die Gerüchte von einer Verderbnis ereilten. Die Dunkle Brut mag zwar bei den Zwergen ein tägliches Ärgernis sein, hier an der Oberfläche ist sie jedoch eine Seltenheit. Wann immer sich die Monstren heraufwagen kommt es zu heroischen Taten bei denen das Gezücht unter die Erde gejagt wird. Der Adel liebt solche Geschichten und ich liebe es sie zu erzählen. Ich kam also um mich selbst davon zu überzeugen.“ Seine Privatfehde ließ Mordred aus. „Und wo Ihr den Bürgerkrieg ansprecht: als ich kam lebte König Cailan noch, er Erbauer hab ihn selig. Ich bin ihm persönlich nur einmal im Heerlager begegnet und selbst das ist eine Übertreibung. Ich habe nie mit ihm gesprochen, konnte aber einen Blick erhaschen. Ein tapfereren und edleren Mann gibt es derweil auf keinem Thron in Thedas.“ Er lächelte nun entspannter. Die Schwere des Sklaventhemas fiel von seinen Schultern und auch der Gedanke an Guinevere und sein Leben in Antiva beschäftigte ihn gerade nicht. „Wenn Ihr es also wünscht kann ich Euch gerne eine Ballade vortragen. Dann ist die Wache nicht ganz so schweigsam.“


*

Nimues grüne Katzenaugen wandelten sich in Blaue, als sie ihre Gestalt veränderte. Katzenfell war kuschelig warm, nun fröstelte sie und zitterte merklich. Dass ihre Augen nun blau waren bemerkte sie dabei nicht, denn das Haar war braun geblieben. Selbst wenn es seine rötliche Farbe angenommen hätte, wäre der Schein des Feuers kaum ausreichend gewesen um es genug zu beleuchten und die Nacht war dunkel. Sie bedachte Artur mit einem gemäßigt kühlen Gesichtsausdruck als er sprach und über ihren Verbleib Fragen stellte. Es verwunderte Nimue, dass ein Mann, ein ausgewiesener Ritter sogar, sich an dem Beisein einer Frau derart stören mochte. Nun, vielleicht bevorzugte Artur ja auch Männer, war vielleicht gar ein verkappter Anhänger der Misogynie und akzeptierte Larissa und Morgana lediglich als Anhängsel. Die Magierin konnte sich kaum vorstellen, dass der Söldner nicht schon mit weitaus unangenehmeren Individuen zu tun gehabt hatte, als mit ihr. Die Magierin kreuzte die langen Beinen mit den hohen, roten Stiefeln und legte ihre Handgelenke übereinander auf das obere Knie. „Ich verstehe nicht, was Ihr damit andeuten wollt, Ritter. Ich habe Euch meine Hilfe zugesagt, Ihr mir die Eure. Wie Ihr selbst sagt hat bisher jeder seinen Part eingehalten. Solltet Ihr jemals verletzt werden, der Erbauer möge es verhindern, so werde ich Euch helfen.“ Diese abgedroschene Phrase würde bei dem Ritter sicherlich gut ankommen, daher hatte Nimue sie mit Bedacht gewählt, obgleich der Erbauer ihr mal ihren knackigen Arsch küssen konnte. „Im Gegenzug verwendet Ihr Euch für meinen Schutz und wir verbleiben in Frieden. Solange Ihr nicht erwartet, dass ich mit der Gruppe Freundschaft schließe oder Befehle einfach ausführe sehe ich keine Schwierigkeiten.“ Sie reckte stolz das Kinn, konnte aber trotz der geraden Sitzhaltung und des durchgestreckten Rückens die Höhe des Ritters nicht erreichen. „Ihr mögt mich nicht und das ist mir ehrlich gesagt auch ziemlich egal. Ich bin eine komplizierte Person und ich nehme Euch Eure Abneigung nicht übel. Doch wägt selbst ab, ob meine Anwesenheit wirklich so schwierig zu ertragen ist, angesichts meiner Nützlichkeit? Sind die Wundumschläge die ich Euch gab nicht beste Arbeit? Ist meine Fähigkeit einen Menschen zu retten, der dem sicheren Tode eigentlich schon ins Auge schaut nicht die Unannehmlichkeit meiner Gesellschaft wert? Oder betrübt Euch meine geringe Reisegeschwindigkeit? Falls dem so ist, kann ich Euch versichern, dass ich mir in Highever ein Pferd kaufen möchte. Ich hatte mich wohl selbst ein wenig überschätzt, was das Wandern zu Fuß angeht. Es ist merklich schwerer, wenn einige in der Gruppe…“, sie ließ eine wirkungsvolle Pause: „… mit dem Pferd reisen und den Takt so vorgeben, als wenn die ganze Gruppe den Fußweg wählt.“
Nimue erhob sich und kam auf den Ritter zu, setzte sich provokant dicht zu ihm und schaute ihm ins Gesicht. Es ohne den Helm zu sehen war ungewohnt, vor allem da seine Stimme nun klar und nicht so verzerrt war. Ihre Augen schraubten sich in die Seinen. „Sprecht mit mir, Ritter. Was ist es, dass Euch bedrückt?“, sagte sie mit einem Augenschlag der alles bedeuten konnte.

Shepard Commander
17.12.2015, 16:22
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Vorsichtig griff sie nach einigen Flaschen und stellte diese auf den Tisch an dem die Gäste sich niedergelassen hatten. Sie musste mehrmals gehen um auch einige Krüge zu besorgen. Dann nahm auch die Magierin Platz und lauschte dem Gespräch, welches Angeline mit den Gästen führte. Der edelmütige Herr bat Angeline um einen Schlafplatz für die Nacht. Immerhin wirkte er sehr angeschlagen. Bei den Worten die Angeline als Antwort von sich gab hätte sie eine viel bessere Seeräuberin abgegeben als die Magierin selbst. Ein rauer Ton fegte über den Tisch, dennoch blieb Angeline freundlich und gewährte den beiden Gästen diesen Wunsch.

Ivy meldete sich daraufhin zu Wort. "Darauf sollten wir trinken!" Gierig nahm sich die Magierin eine Flasche und füllte die kostbare Flüssigkeit in ihren Krug. Gerne schaute sie mal zu tief in die Flasche. Und in ihren Augen war es mal wieder an der Zeit, etwas über den Durst zu trinken. Bevor sie jedoch den Krug an ihre vollen Lippen führte, fuhr ihre rechte Hand in ihre Bluse und kramte eine Münze hervor. Das letzte Urteil überließ sie stets der Münze. Durch einen gekonnten Schnipp mit ihren zierlichen Fingern beförderte sie das edle Teil durch die Luft, bis es wieder sanft in ihrer Handfläche landete und Ivy es sogleich umgedreht auf dem Tisch platzierte.

Vorsichtig spreizte die Magierin ihre Finger um einen Blick auf das Ergebnis zu werfen. Doch das Schicksal hatte sich gegen ihren Willen entschieden. Na schön, dann soll es eben nicht sein, dachte sie verägert, während sie weiterhin höflich in die Runde blickte und sich dann den nicht alkoholischen Getränken zuwandte.


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Angeline betrat die leere Taverne und schaute sich kurz um. Bernhard war nicht zu sehen, doch sie machte sich deswegen keine Sorgen. Allerdings würde sie ihm später gründlich die Meinung sagen, denn er kann die Taverne nicht einfach unbewacht lassen. Ivy schien sich wie zu Hause zu fühlen und ging sofort zur Theke um Getränke zu holen. Amüsiert zog Angeline eine Augenbraue nach oben. Hoffentlich erwischte sie nicht eine der Flaschen mit vergifteten Wein. Nun, das Gift war nicht tödlich, aber es würde Bauchschmerzen und Scheißerei verursachen. Immerhin war es nur eine Vorsichtsmaßnahme gegen Kunden, die sich gerne selbst bedienten um nichts zu bezahlen, und sollte sie nicht töten. Besagte Kunden hatten ihre Lektion schnell gelernt und bedienten sich nicht mehr selbst. Trotzdem hatten Bernhard und Angeline die Flaschen nie beseitigt.

Der Ritter richtete nun das Wort an sie. „Also …können Abyss und ich hier schlafen? Natürlich würden wir bezahlen. Ich habe noch etwas Silber und möchte Euch nicht in den Ruin treiben.“

„Ihr könnt hier nächtigen“, sagte Angeline mit ihrer sanftesten Stimme und einem bezaubernden Lächeln, „eine Nacht ist kostenlos und bei weiteren Nächten können wir gerne über den Preis reden.“ Sie wollten hier nächtigen? Perfekt! Vielleicht ergab sich die Gelegenheit sich ihrer nachts zu entledigen. Eine zarte Stimme riss sie aus ihren Gedanken.

„Musstet Ihr die Ratten wirklich schlachten?“

Angeline wandte sich an das hübsche Elfenmädchen, welches sie nun mit traurigen Augen ansah. Tabsy fiepte leise und Angeline hob sie vorsichtig von ihrer Schulter um sie auf den Boden zu setzen. Die Ratte huschte durch die Gaststube bevor sie in einem ihrer Löcher verschwand. „Das war nur Spaß, Mädchen, der Eintopf besteht nicht wirklich aus Rattenfleisch. Es ist kaum zu glauben wie viele Leute das für wahr halten, ganz grün im Gesicht werden und dann aus der Tür stürmen um zu kotzen.“ Sie lachte laut als sie an das blonde Püppchen dachte. „Da wir gerade vom Kotzen reden. Wo ist eigentlich das blonde Püppchen? Hat sie ihren Arsch immer noch nicht fertig gepudert? Bei den hängenden Möpsen von Andraste, diese Frau braucht länger um sich hübsch zu machen als eine Hure für ihren Freier.“

Die junge Frau blickte mit funkelnden Augen zur Tür, die zu den Gasträumen führte, bevor sie die Nase rümpfte und sich dann an ihre Gäste wandte. „So? Was soll ich euch bringen? Etwas vom Eintopf oder wollt ihr lieber Brot mit Käse. Süßen Brotaufstrich aus Früchten habe ich auch noch anzubieten und etwas zu trinken für die Kleine.“ Angeline dachte nach, was Kinder so trinken. „Bier? Wasser oder Milch, bei Andrastes pickligen Arsch, was trinkt die Kleine?“

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Arian hob missbilligend eine Augenbraue als die burschikose Wirtin eine Reihe unflätiger Begrifflichkeiten von „aus der Tür kotzen“, über „hängende Möpse“, „Hure und Freier“ und „pickeliger Arsch“. Es war erstaunlich wie viel unpassende und für Abyss spitze Ohren ungeeignete Wörter die schwarzhaarige Schankmaid in ein paar wenige Sätze pressen konnte. Der Ritter verzichtete jedoch auf Maßregelung. Einerseits war Gesagtes schon gesagt und andererseits war die Wirtin zuerst nicht wirklich gut auf die Fremden zu sprechen gewesen. Wenn ein paar unschöne Wortfetzen also der Preis für die Gastfreundschaft und Verpflegung waren, so würde Arian ihn murrend zahlen. Er hoffte bloß, dass Abyss nicht allzu viel der Wörter behielt. Sie war zweifellos schlau und merkte sich vieles, doch konnten derlei Ausdrücke sie an falscher Stelle an den Pranger oder Schlimmeres bringen. Alle Elfen die mit solchen Kraftausdrücken über Menschen, oder schlimmer noch die Prophetin herzogen, würden unter Johlen gehenkt werden, wobei es egal war ob sie noch die zarte Blässe der Kindlichkeit auf den Wangen trugen oder nicht.
„Ich nehme gerne etwas von Eurem Eintopf“, sagte Arian höflich. Nun da sie am Tisch saßen wirkte es fast, als würde ein Riese mit drei Halblingen an einem Tisch sitzen. „Und ich nehme auch gern etwas Bier. Abyss liebt Milch mit Honig, falls Ihr so etwas habt. Andernfalls nur Wasser.“
„Kein Bier?“, fragte Abyss enttäuscht. Arians strenger Blick ließ sie jedoch leicht grinsen und mit der kleinen Elfenhand klopfte sie ihm vertraut auf den Rücken. „Das war ein Witz, Arian. Ich weiß, dass ich kein Bier trinken darf...“ „Obwohl ein Versuch ja wohl erlaubt sein dürfte!“, fügte sie in Gedanken hinzu. Arian beließ es zufrieden dabei.
Ivy war bereits an den Tisch zurückgekehrt und hatte mehrere Krüge mitgeschleppt. Einen davon füllte sie nun mit Wein auf, und zwar bis Oben hin. Sie zückte eine Münze und Arian dachte schon sie wolle sofort bezahlen. Pflichtschuldig griff auch er zu seinem Geldbeutel, doch da rotierte die Münze plötzlich in der Luft, fiel gen Erdboden und wurde geschickt von der Magierin aufgefangen welche die Hand erst um das Geldstück schloss, sie dann öffnete und leise in sich hinein fluchte. Merkwürdigerweise schob sie daraufhin den befüllten Krug wieder in die Tischmitte, wobei etwas von dem Wein über den Rand des viel zu vollen Gefäßes schwappte und bis zur Oberfläche hinabrann wo er sich ausbreitete und eine Pfütze bildete.
Arian wartete. Er würde Angeline, die sich nun ebenfalls der Getränke bediente, nicht hetzen ihm den angebotenen Eintopf zu bringen. Stattdessen wandte er sich an die Magierin mit den beachtlichen Argumenten und dem seltsamen Trinkverhalten. „Ihr seid also eine Magierin, Lady… verzeiht ich habe Euren Namen vergessen. Ivy scheint doch eher die Kurzform für Freunde zu sein und es schickt sich nicht Euch als Fremder so anzusprechen.“ Die Magierin schaute zu Arian und schien einen Moment unsicher zu sein, was sie darauf antworten wollte. Arian lächelte leicht und sagte beruhigend: „Keine Sorge, ich bin kein Templer und ich habe auch nicht vor Euch an irgendjemanden zu verraten. Die Verfolgung von Magiern liegt nicht in meinem Interesse. Mich interessiert auch weniger Eure arkanen Künste als Euer Kleidungsstil, der sich vormals deutlich an die der Freibeuter anlehnte. Seid Ihr wirklich eine Seefahrerin? Ihr seid fern der Meere, wenn dem so ist.“ Arian konnte sich noch lebhaft an die plündernden Männer, die Krieger vom gefrorenen Meer erinnern die in den Frühlingsmonaten häufig zu den Ständen Gwarens gesegelt und die Küstensiedlungen überfallen hatten. Teyrn Loghain hatte bei größeren Beutezügen in Frühling und Sommer des Öfteren seine Gefolgsmänner, darunter auch Arian selbst, zum Schutz der Küste zusammengezogen oder zumindest Männer stellen lassen. Arian hatte so manche Schlacht gegen die Krieger schlagen müssen die zumeist von den Sturminseln aus in See stachen. Gestählte Veteranen die den Kampf liebten und im Umgang mit Schwert, Schild, Axt und Speer nicht minder begabt waren als die besten Krieger des Festlandes. Ihr Nachteil war ihre Unterzahl, ihr größter Vorteil ihre Wildheit. Ein wahrer Krieger der Sturminseln konnte es mühelos mit drei einfachen Soldaten des Banns aufnehmen und ihre Fürsten, die Jarle, entstanden aus blutigen Traditionen und waren würdige Gegner für wahre Ritter gewesen. Mittlerweile war Arian zu alt geworden um noch für den Schutz der Küste herangezogen worden zu sein. Er entsandte Soldaten und später seinen Sohn. Er hatte gehofft nie mehr in die Schlacht ziehen zu müssen. Und dann kam die Dunkle Brut…
„Was könnt Ihr den zaubern?“, fragte Abyss die Magierin und riss Arian aus seinen Erinnerungen. Der Ritter schaute erst sie, dann Ivy an. „Ihr müsst nicht antworten, wenn Ihr nicht wollt“, versicherte er was Abyss dazu bewog das Näschen zu kräuseln.

numberten
17.12.2015, 19:48
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Mordred lauschte der Elfe mit gemischten Gefühlen. Natürlich wusste er über die Zustände in der Armee Bescheid, auch wenn er den Tevinteranern in der Schlacht stets nur als „Hilfskraft“ gedient hatte und auch wusste er von den Privatarmeen der Magister. Und ebenso wusste er von den Sklaven. Er hasste die Sklaverei, obwohl er ihre Reize nicht absprechen konnte. Doch Edelmut und Gerechtigkeit, den Idealen denen er so gierig nacheiferte, bissen sich mit dem Gedanken an die Objektivierung von Lebenden. Er hatte gesehen wie die Tevinteraner ihre Sklaven behandelten, Menschen, Elfen, Zwerge und wenn sie mal welche lebend fassten auch Qunari. Diese stolzen Wesen hatten sich den Meistern weit seltener und widerspenstiger gebeugt und an ihnen waren die grausamsten Exempel statuiert worden. Mordred hatte ihnen nie beigewohnt. Der Geruch von verbrennendem Fleisch löste Übelkeit in ihm aus und die Schreie gepeinigter zerrissen, so war er der Überzeugung, sein harmonisches Klanggefühl. Manche Magister konnten sich nicht mehr an den feinen Klängen der Laute ergötzen, konnten das fließende Spiel der Harfe nicht mehr genießen. Ihr Gehör galt einzig und allein dem Gestammel und Gesabber gepeinigter Seelen die sie mit ihrer Magier unterjochten. Und Mordred hasste sie dafür, er hasste sie so sehr, dass er einem seiner Gönner - einem Magister oberen Ranges - sein Schwert in den Rücken stieß als dieser seine letzte lebende Dienerin folterte um sich über den Verlust seiner Männer bei vergangener Schlacht hinwegzutrösten. Mordred hatte das Mädchen sehr gemocht. Sie hatte eine bronzefarbene Haut und goldene Augen, schwarze glänzende Haare und sanft geschwungene Hörner. Sie war eine der Qunari gewesen die Tevinter Soldaten in einem Dorf auf Seheron gefangen genommen hatten. Und sie war stark, weshalb der Magister sie noch immer foltern konnte wo seine anderen Sklaven bereits verschieden waren. Er nannte es „spielen“ und wies Mordreds Versuche ihm das Mädchen abzukaufen wirsch zurück. „Sucht Euch Euer eigenes Spielzeug, Lord“, hatte er spöttisch entgegnet und ihm mehrere elende Goldmünzen zugeworfen. „Geht auf den Sklavenmarkt und kauft Euch ein Mädchen, oder zwei!“ Mordred ging und kaufte wirklich zwei Mädchen, die er aber unter dem Vorwand sie als Sklavinnen halten zu wollen von den Tevinteranern nach Antiva bringen ließ, wo er ihnen die Freiheit schenkte. Geld bedeutete ihm nichts, Sklaverei hasste er. Je länger er an Tevinters Seite gegen die Qunari focht, desto mehr Sklaven gestand man ihm zu und je mehr Sklaven er bekam desto mehr von ihnen schenkte er die Freiheit. Einige arbeiteten nun auf seinen Weinplantagen, bezahlt und frei und lebten ein normales Leben. Gedankt hatten sie ihm nie, denn schließlich kollaborierte er mit Tevinter.
Ja, Mordred erinnerte sich an diesen Magister und als er ihn erstach war es das erste und einzige Mal, dass er Freude am Tod eines Lebewesens empfand. Er hatte es genossen den wirren Blick, die Ungläubigkeit zu sehen ehe er dem Magister mit einem Streich das Haupt abschlug. Dann tötete er das Mädchen, denn sie war kaum mehr als verbranntes, wimmerndes Fleisch und flehte um Erlösung. Ihre Augen flehten, denn ihre Lippen verfluchten ihn. Zu lange hatte er dem „Spiel“ des Magisters zugesehen, als dass sie ihm hätte vergeben können und Mordred hatte es verstanden.
„Euer Schicksal tut mir Leid, Lady Viridis“, sagte Mordred voller Trauer. „Verzeiht mir, sollte ich Euch…“ Er brach ab, schaute unsicher in die Flammen des Feuers und trank einen weiteren Schluck Wein. Er wischte sich mit einem Tuch den Mund ab, ehe er auf Meallas Frage einging.
„Ich… ich bin ein Literat. Ein Poet und Barde, wenn Ihr es theatralisch mögt. In Anderfels nennt man meinesgleichen aber eher einen Skalden, da ich nicht nur Erzählungen erfinde sondern auch von wahren Schlachten berichte. Ich kam nach Ferelden, weil…“ Er stockte und fragte sich, ob es klug wäre jedem von seinem Schicksal zu erzählen. Vor allem einer Kopfgeldjägerin. Egal ob man sich am Lagerfeuer Met teilte und Geschichten austauschte, seinen Kopf nach Antiva zu bringen würde Mealla mit Sicherheit eine so kräftige Summe Gold einbringen, dass sich die Elfe ein Haus kaufen könnte. Sein „Schwiegervater“ würde wohl jeden reich belohnen, der ihm Mordreds Tod bestätigen konnte. „Ich kam als mich die Gerüchte von einer Verderbnis ereilten. Die Dunkle Brut mag zwar bei den Zwergen ein tägliches Ärgernis sein, hier an der Oberfläche ist sie jedoch eine Seltenheit. Wann immer sich die Monstren heraufwagen kommt es zu heroischen Taten bei denen das Gezücht unter die Erde gejagt wird. Der Adel liebt solche Geschichten und ich liebe es sie zu erzählen. Ich kam also um mich selbst davon zu überzeugen.“ Seine Privatfehde ließ Mordred aus. „Und wo Ihr den Bürgerkrieg ansprecht: als ich kam lebte König Cailan noch, er Erbauer hab ihn selig. Ich bin ihm persönlich nur einmal im Heerlager begegnet und selbst das ist eine Übertreibung. Ich habe nie mit ihm gesprochen, konnte aber einen Blick erhaschen. Ein tapfereren und edleren Mann gibt es derweil auf keinem Thron in Thedas.“ Er lächelte nun entspannter. Die Schwere des Sklaventhemas fiel von seinen Schultern und auch der Gedanke an Guinevere und sein Leben in Antiva beschäftigte ihn gerade nicht. „Wenn Ihr es also wünscht kann ich Euch gerne eine Ballade vortragen. Dann ist die Wache nicht ganz so schweigsam.“


*

Nimues grüne Katzenaugen wandelten sich in Blaue, als sie ihre Gestalt veränderte. Katzenfell war kuschelig warm, nun fröstelte sie und zitterte merklich. Dass ihre Augen nun blau waren bemerkte sie dabei nicht, denn das Haar war braun geblieben. Selbst wenn es seine rötliche Farbe angenommen hätte, wäre der Schein des Feuers kaum ausreichend gewesen um es genug zu beleuchten und die Nacht war dunkel. Sie bedachte Artur mit einem gemäßigt kühlen Gesichtsausdruck als er sprach und über ihren Verbleib Fragen stellte. Es verwunderte Nimue, dass ein Mann, ein ausgewiesener Ritter sogar, sich an dem Beisein einer Frau derart stören mochte. Nun, vielleicht bevorzugte Artur ja auch Männer, war vielleicht gar ein verkappter Anhänger der Misogynie und akzeptierte Larissa und Morgana lediglich als Anhängsel. Die Magierin konnte sich kaum vorstellen, dass der Söldner nicht schon mit weitaus unangenehmeren Individuen zu tun gehabt hatte, als mit ihr. Die Magierin kreuzte die langen Beinen mit den hohen, roten Stiefeln und legte ihre Handgelenke übereinander auf das obere Knie. „Ich verstehe nicht, was Ihr damit andeuten wollt, Ritter. Ich habe Euch meine Hilfe zugesagt, Ihr mir die Eure. Wie Ihr selbst sagt hat bisher jeder seinen Part eingehalten. Solltet Ihr jemals verletzt werden, der Erbauer möge es verhindern, so werde ich Euch helfen.“ Diese abgedroschene Phrase würde bei dem Ritter sicherlich gut ankommen, daher hatte Nimue sie mit Bedacht gewählt, obgleich der Erbauer ihr mal ihren knackigen Arsch küssen konnte. „Im Gegenzug verwendet Ihr Euch für meinen Schutz und wir verbleiben in Frieden. Solange Ihr nicht erwartet, dass ich mit der Gruppe Freundschaft schließe oder Befehle einfach ausführe sehe ich keine Schwierigkeiten.“ Sie reckte stolz das Kinn, konnte aber trotz der geraden Sitzhaltung und des durchgestreckten Rückens die Höhe des Ritters nicht erreichen. „Ihr mögt mich nicht und das ist mir ehrlich gesagt auch ziemlich egal. Ich bin eine komplizierte Person und ich nehme Euch Eure Abneigung nicht übel. Doch wägt selbst ab, ob meine Anwesenheit wirklich so schwierig zu ertragen ist, angesichts meiner Nützlichkeit? Sind die Wundumschläge die ich Euch gab nicht beste Arbeit? Ist meine Fähigkeit einen Menschen zu retten, der dem sicheren Tode eigentlich schon ins Auge schaut nicht die Unannehmlichkeit meiner Gesellschaft wert? Oder betrübt Euch meine geringe Reisegeschwindigkeit? Falls dem so ist, kann ich Euch versichern, dass ich mir in Highever ein Pferd kaufen möchte. Ich hatte mich wohl selbst ein wenig überschätzt, was das Wandern zu Fuß angeht. Es ist merklich schwerer, wenn einige in der Gruppe…“, sie ließ eine wirkungsvolle Pause: „… mit dem Pferd reisen und den Takt so vorgeben, als wenn die ganze Gruppe den Fußweg wählt.“
Nimue erhob sich und kam auf den Ritter zu, setzte sich provokant dicht zu ihm und schaute ihm ins Gesicht. Es ohne den Helm zu sehen war ungewohnt, vor allem da seine Stimme nun klar und nicht so verzerrt war. Ihre Augen schraubten sich in die Seinen. „Sprecht mit mir, Ritter. Was ist es, dass Euch bedrückt?“, sagte sie mit einem Augenschlag der alles bedeuten konnte.

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Ein Barde also und scheinbar sogar ein echter und keiner von diesen orlaisianischen Attentätern, welche ihre musischen Talente nur dazu nutzten um an ihre Opfer zu kommen. Nun das war zumindestens eine nette Abwechslung zu den Antivanern die man sonst im Ausland traf. Diese hatten nur Geld und Geschäfte im Kopf, oder Attentate sofern sie Krähen waren. Das er Barde war zeigte Mealla zudem das er wohl recht vermögend war, denn irgendwie sah er nicht aus wie einer dieser heruntergekommenen Spielleute, die von Ort zu Ort reisten um sich mit ihrer Stimme Geld Kost und Logis zu ersingen. Oder er war sehr gut in diesem Geschäft und hatte sich ein paar reiche Gönner oder noch eher Gönnerinnen ersungen. Da er sich aber selbst als Literat bezeichnete, hielt Mealla das eher für unwahrscheinlich. Die angedeutete Entschuldigung des Antivaners klang ehrlich, aber letztendlich bedeutungslos. Ihre Zeit als Sklavin war Vergangenheit und sie hatte es hinter sich gelassen. Trotzdem war es eine nette Geste, weswegen die Elfe freundlich lächelte und sich die Antwort des Antivaners auf ihre Frage zu Ende anhörte. In ein Land wo die Verderbnis zu reisen um später darüber bei Hofe zu singen, erschien Mealla für einen Barden nachvollziehbar, wenn auch leichtsinnig. Sie hatte bisher nur von der Verderbnis gehört und das die Truppen dieses Landes im Süden eine verheerende Niederlage erlitten hatten. "gab es auf dem Thron von Thedas", schoß es Mealla korrigierend durch den Kopf, denn wie der Antivaner selbst sagte war der König tot, was ja auch der Grund für diesen Bürgerkrieg war. Verderbnisse waren stets ein Zeit großen Leides gefolgt von Umbrüchen in der politischen Landschaft von Thedas. Nach der ersten Verderbnis war Tevinter so geschwächt das es von dem ersten Erhabenen Marsch von Andraste höchstselbst besiegt worden war und viel von seiner Macht verloren hatte. Nach der zweiten hatte sich Anderfels unabhängig erklärt und der Aufstieg Orlais begonnen. Nach der dritten war Nevarra von Orlais besetzt worden und in der vierten das komplette antivanische Königshaus von der Brut getötet. Wusste der Erbauer was nach dieser passieren würde, sofern sie überhaupt gestoppt wurde. Alle bisherigen Verderbnisse waren von Bündnissen aller thedisianischen Nationen besiegt worden und im Moment war der einzige Gegner der Brut eine zerstrittene Nation, die sehr rückständig war und wir sie mitbekommen hatte, Hilfe aus Orlais die Einreise verbot. Vermutlich würde dieses Land fallen und die entscheidene Schlacht woanders stattfinden. Mealla würde dann wohl ihre Reise nach Süden beenden und sich wieder nordwärts aufmachen. Es war ein deprimierender Gedanke wenn man genau darüber nachdachte. Der Antivaner lächelte nun wieder leicht und bot Mealla an eine Ballade vorzutragen um die Stille zu vertreiben. Die Kopfgeldjägerin hatte in ihrem früheren Leben nicht sehr viel Kontakt mit musischen Dingen gehabt, von Soldatenliedern und diversen tevinteranischen Siegeshymnen mal abgesehen. Seit sie jedoch auf Reisen war, hatte sie Gelegeneheit dazu bekommen und sie war den schönen Künsten durchaus zugetan, zumindestens wenn sich die Gelegenheit bot. Da nichts los war und vermutlich nicht mit Gegnern zu rechnen hielt Mealla die Idee gar nicht für schlecht.
"Nun wenn es euch keine Umstände bereitet hätte ich nichts dagegen. Ich habe schon länger keine gute Ballade gehört.",antwortete Mealla wohlwollen und setzte sich in einer etwas bequemeren Sitzhaltung auf ihren Baumstamm.

*

Dafür das Nimue erst am Vortag ziemlich rumgezetert hatte, fiel ihre Antwort erstaunlich zufrieden aus. Wenn man ihr zuhörte könnte man meinen das alles zu ihrer vollsten Zufriedenheit verlief, was ihre Beschwerde über Arturs Verhalten jedoch in seinen Augen zu einer unnötigen und aufmerksamkeitsheischenden Aktion zusammenschrumpfen ließ. Vermutlich musste der Ritter solche Ausbrüche in Zukunft einfach ignorieren, denn scheinbar hatten sie ja keine Bedeutung. Oder die Magierin machte gerade einfach nur gute Miene, weil sie die Sorge hatte das Artur die Vereinbarung kündigte. Auf jedenfall hatten ihre Ausführungen den Charakter einer Werbung in eigener Sache und zielten darauf ab den Ritter erneut von ihrer Nützlichkeit zu überzeugen. Nun an der hatte Artur keine Zweifel nur an allem anderen.
Die Magierin setzte sich nun dicht zu ihm und schaute zu ihm hinauf. Mit leichter Überraschung stellte er fest das ihre Augen nicht mehr braun waren, sondern blau. Scheinbar schien sich die Formwandlerei nicht nur auf Katzen und Wölfe zu beschränken. Mit einem schwer einzuschätzenden Blick erkundigte sie sich nach Arturs Sorgen. Irgendwie war das aus ihrem Mund leicht bizarr.
"Nun das mache ich doch im Moment. Ich hatte den Eindruck das ihr nach eurem Ausbruch am gestrigen Tag unzufrieden seid, weswegen ich das Gespräch mit euch suchte. Wie ihr mir jedoch gerade mitgeteilt habt, scheint dahinter kein tieferer Grund zu stecken, sondern ihr wolltet scheinbar nur ein paar Beleidgungen gegen mich und meine Begleiterinnen loswerden. Damit kann ich leben, auch wenn ich in Zukunft darauf insistiere das wenn ihr ein Problem mit mir habt, es mit mir unter vier Augen klärt anstatt versuchen mich vor der Gruppe zu maßregeln. Ihr seid keine Söldnerin, deswegen werde ich euch auch keine Befehle erteilen, dennoch erwarte ich von euch das falls es zu einem Kampf kommt und ihr euch in der Nähe befindet ihr meine Anweisungen befolgt. Ich respektiere das ihr aus eigenem Antrieb mit uns reist, aber in einer Schlacht habe ich keine Zeit über so etwas zu diskutieren. Ansonsten seid ihr natürlich frei zu tun was ihr möchtet und ich verlange sicherlich nicht das ihr mit meiner Gruppe Freundschaft schließt. Vermutlich kehrt vorher Andraste von den Toten wieder. Wenn ihr uns bei den Aufträgen unterstützt wie in dem Dorf bin ich euch natürlich dankbar, aber verlangen werde ich nichts dergleichen von euch.", erklärte er in einem freundlicheren Tonfall.
"Was die verminderte Reisegeschwindigkeit angeht, so habt ihr zwar Recht das ihr uns verlangsamt, aber ich denke bis Highever werdet ihr euch daran gewöhnt haben und wenn ihr dann sowieso zu Pferde weiterreisen wollt, ist dieses Problem auch erledigt. Was den Aspekt angeht, dass unsere Gruppe aus Fußgängern und Reitern besteht, so muss ich allerdings anmerken das dies bevor ihr mit uns gereist habt auch der Fall war und bisher hervorragend funktioniert hat. Immerhin gebe ich nicht das Tempo vor sondern ich richte mich an den Fußgängern. Zugegebenermaßen haben meine beiden Begleiterinnen wohl mehr Wandererfahrung als ihr, aber seid versichert das wir euch nicht auf der Straße zurücklassen.", sagte er im entgegenkommenden Tonfall.
"Nun wenn ihr mit den von mir angesprochenen Dingen einverstanden seid und alle in der Gruppe repektvoll miteinander umgehen, sehe ich keinen Grund warum unsere Vereinabrung bis Orzammar nicht funktionieren sollte. Immerhin ist sie in unserem beiden Interesse."
Sein Gesichtsausdruck spiegelte Stolz wieder aber auch ein gewisse Freundlichkeit. Seine blauen Augen sahen zu der Magierin herab.
"Oh und wenn ihr so freundlich wäret, dann würde ich gerne erfahren welche Ausmaße eure Formwandlerei noch anehmen kann, bevor ich mich aufeinmal wundern muss was eine fremde Frau in der Gruppe macht. Mir ist nämlich aufgefallen, dass eure Augen nicht mehr braun sondern blau sind.", fügte er noch mit einem leichtem Grinsen hinzu. Nicht das sich die Magierin aufeinmal noch in jemand anderen verwandelte.

*

Schließlich brach der Morgen an und noch bevor die Dämmerung richtig anbrach, war Mealla wieder auf den Beinen. Artur verwunderte dies immerhin hatte die Elfe die mittlerste Wache gehabt und deswegen nicht durchschlafen können. Mit ihr würde er auch noch ein paar Wörtchen reden müssen, immerhin stand da noch Larissas Aussage im Raum.Vermutlich war die Dalis sowieso schon sauer das er die Kopfgeldjägerin nicht sofort rausgeworfen hatte, aber Artur wollte sich zuerst selbst mit ihr unterhalten, bevor ein endgültiges Urteil fällte. Immerhin exisitierte zwischen ihm und der Elfe immer noch die Abmachung und sie würde garantiert nicht auf ihr Geld verzichten und davonreiten. Sie unter Waffengewalt fortjagen und sie um ihr Geld zu prellen erschien ihm nicht nur unfein, sondern auch dumm, denn nachdem was er gesehen hatte konnte sie dann unter Umständen ein paar tödliche Pfeile aus dem Hinterhalt treffen. Er beschloss das Gespräch jedoch auf später zu verschieben und sah jetzt erstmal mit leichter Verwunderung wie flink Mealla munter war und begann diverse Übungen zu vollführen ohne dabei den beiden anwesenden Wachen Beachtung zu schenken. Stattdessen vollführte sie ein wenig Abseits der Schlafplätze diverse Dehnübungen und sogar einen Handstand mit integrierten Seitspagat eine Übung bei der sich Artur um diese Tageszeit auf das Maul gelegt hätte. Vermutlich auch zu jeder anderen Tageszeit immerhin war er ein Ritter und kein Akrobat und seine Rüstung erlaubte sowieso keine großen Kunststückchen. Schließlich wurde es Zeit die anderen zu wecken, wobei er jetzt erst richtig wahrnahm das Morgana und Larissa eng nebeneinander geschlafen hatten. Er wusste zwar das die beiden enge Freundinnen waren, aber in letzter Zeit schien es eine Veränderung gegeben zu haben. Vielleicht waren die gemeinsamen Unterrichtsstunden nicht nur auf Schreiben und Lesen beschränkt. Morgana war so etwas durchaus zuzutrauen, bei Larissa war er sich nicht sicher, andererseits hatte diese letzens ein paar Menschen skalpiert, es war also vieles nicht mehr so wie es einmal war. Vielleicht sollte er die Hexe einfach mal irgendwann dazu fragen, jetzt beschloss er sich allerdings um das Frühstück zu kümmern.
Nachdem alle aufbruchsbereit waren brach die Gruppe auf, Mealla setzte sich wieder an die Spitze, allerdings dieses Mal im gemächlicheren Tempo, sie hatte eingesehen das sich die Gruppe wohl nicht beschleunigen ließ. Der Rest folgte ihr in einem gewissen Abstand wobei Artur etwa auf einer Höhe mit Mordred ritt, während die drei Frauen den mittleren Teil zwischen den Reitern bildeten. Nimues Füße schienen wieder in Ordnung zu sein, wohl eine Folge von der heilenden Magie der Zauberin. Der Himmel war unbewölkt und die Sonne schien, scheinbar würde es ein guter Tag werden.

Shepard Commander
18.12.2015, 09:18
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Ein Barde also und scheinbar sogar ein echter und keiner von diesen orlaisianischen Attentätern, welche ihre musischen Talente nur dazu nutzten um an ihre Opfer zu kommen. Nun das war zumindestens eine nette Abwechslung zu den Antivanern die man sonst im Ausland traf. Diese hatten nur Geld und Geschäfte im Kopf, oder Attentate sofern sie Krähen waren. Das er Barde war zeigte Mealla zudem das er wohl recht vermögend war, denn irgendwie sah er nicht aus wie einer dieser heruntergekommenen Spielleute, die von Ort zu Ort reisten um sich mit ihrer Stimme Geld Kost und Logis zu ersingen. Oder er war sehr gut in diesem Geschäft und hatte sich ein paar reiche Gönner oder noch eher Gönnerinnen ersungen. Da er sich aber selbst als Literat bezeichnete, hielt Mealla das eher für unwahrscheinlich. Die angedeutete Entschuldigung des Antivaners klang ehrlich, aber letztendlich bedeutungslos. Ihre Zeit als Sklavin war Vergangenheit und sie hatte es hinter sich gelassen. Trotzdem war es eine nette Geste, weswegen die Elfe freundlich lächelte und sich die Antwort des Antivaners auf ihre Frage zu Ende anhörte. In ein Land wo die Verderbnis zu reisen um später darüber bei Hofe zu singen, erschien Mealla für einen Barden nachvollziehbar, wenn auch leichtsinnig. Sie hatte bisher nur von der Verderbnis gehört und das die Truppen dieses Landes im Süden eine verheerende Niederlage erlitten hatten. "gab es auf dem Thron von Thedas", schoß es Mealla korrigierend durch den Kopf, denn wie der Antivaner selbst sagte war der König tot, was ja auch der Grund für diesen Bürgerkrieg war. Verderbnisse waren stets ein Zeit großen Leides gefolgt von Umbrüchen in der politischen Landschaft von Thedas. Nach der ersten Verderbnis war Tevinter so geschwächt das es von dem ersten Erhabenen Marsch von Andraste höchstselbst besiegt worden war und viel von seiner Macht verloren hatte. Nach der zweiten hatte sich Anderfels unabhängig erklärt und der Aufstieg Orlais begonnen. Nach der dritten war Nevarra von Orlais besetzt worden und in der vierten das komplette antivanische Königshaus von der Brut getötet. Wusste der Erbauer was nach dieser passieren würde, sofern sie überhaupt gestoppt wurde. Alle bisherigen Verderbnisse waren von Bündnissen aller thedisianischen Nationen besiegt worden und im Moment war der einzige Gegner der Brut eine zerstrittene Nation, die sehr rückständig war und wir sie mitbekommen hatte, Hilfe aus Orlais die Einreise verbot. Vermutlich würde dieses Land fallen und die entscheidene Schlacht woanders stattfinden. Mealla würde dann wohl ihre Reise nach Süden beenden und sich wieder nordwärts aufmachen. Es war ein deprimierender Gedanke wenn man genau darüber nachdachte. Der Antivaner lächelte nun wieder leicht und bot Mealla an eine Ballade vorzutragen um die Stille zu vertreiben. Die Kopfgeldjägerin hatte in ihrem früheren Leben nicht sehr viel Kontakt mit musischen Dingen gehabt, von Soldatenliedern und diversen tevinteranischen Siegeshymnen mal abgesehen. Seit sie jedoch auf Reisen war, hatte sie Gelegeneheit dazu bekommen und sie war den schönen Künsten durchaus zugetan, zumindestens wenn sich die Gelegenheit bot. Da nichts los war und vermutlich nicht mit Gegnern zu rechnen hielt Mealla die Idee gar nicht für schlecht.
"Nun wenn es euch keine Umstände bereitet hätte ich nichts dagegen. Ich habe schon länger keine gute Ballade gehört.",antwortete Mealla wohlwollen und setzte sich in einer etwas bequemeren Sitzhaltung auf ihren Baumstamm.

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Dafür das Nimue erst am Vortag ziemlich rumgezetert hatte, fiel ihre Antwort erstaunlich zufrieden aus. Wenn man ihr zuhörte könnte man meinen das alles zu ihrer vollsten Zufriedenheit verlief, was ihre Beschwerde über Arturs Verhalten jedoch in seinen Augen zu einer unnötigen und aufmerksamkeitsheischenden Aktion zusammenschrumpfen ließ. Vermutlich musste der Ritter solche Ausbrüche in Zukunft einfach ignorieren, denn scheinbar hatten sie ja keine Bedeutung. Oder die Magierin machte gerade einfach nur gute Miene, weil sie die Sorge hatte das Artur die Vereinbarung kündigte. Auf jedenfall hatten ihre Ausführungen den Charakter einer Werbung in eigener Sache und zielten darauf ab den Ritter erneut von ihrer Nützlichkeit zu überzeugen. Nun an der hatte Artur keine Zweifel nur an allem anderen.
Die Magierin setzte sich nun dicht zu ihm und schaute zu ihm hinauf. Mit leichter Überraschung stellte er fest das ihre Augen nicht mehr braun waren, sondern blau. Scheinbar schien sich die Formwandlerei nicht nur auf Katzen und Wölfe zu beschränken. Mit einem schwer einzuschätzenden Blick erkundigte sie sich nach Arturs Sorgen. Irgendwie war das aus ihrem Mund leicht bizarr.
"Nun das mache ich doch im Moment. Ich hatte den Eindruck das ihr nach eurem Ausbruch am gestrigen Tag unzufrieden seid, weswegen ich das Gespräch mit euch suchte. Wie ihr mir jedoch gerade mitgeteilt habt, scheint dahinter kein tieferer Grund zu stecken, sondern ihr wolltet scheinbar nur ein paar Beleidgungen gegen mich und meine Begleiterinnen loswerden. Damit kann ich leben, auch wenn ich in Zukunft darauf insistiere das wenn ihr ein Problem mit mir habt, es mit mir unter vier Augen klärt anstatt versuchen mich vor der Gruppe zu maßregeln. Ihr seid keine Söldnerin, deswegen werde ich euch auch keine Befehle erteilen, dennoch erwarte ich von euch das falls es zu einem Kampf kommt und ihr euch in der Nähe befindet ihr meine Anweisungen befolgt. Ich respektiere das ihr aus eigenem Antrieb mit uns reist, aber in einer Schlacht habe ich keine Zeit über so etwas zu diskutieren. Ansonsten seid ihr natürlich frei zu tun was ihr möchtet und ich verlange sicherlich nicht das ihr mit meiner Gruppe Freundschaft schließt. Vermutlich kehrt vorher Andraste von den Toten wieder. Wenn ihr uns bei den Aufträgen unterstützt wie in dem Dorf bin ich euch natürlich dankbar, aber verlangen werde ich nichts dergleichen von euch.", erklärte er in einem freundlicheren Tonfall.
"Was die verminderte Reisegeschwindigkeit angeht, so habt ihr zwar Recht das ihr uns verlangsamt, aber ich denke bis Highever werdet ihr euch daran gewöhnt haben und wenn ihr dann sowieso zu Pferde weiterreisen wollt, ist dieses Problem auch erledigt. Was den Aspekt angeht, dass unsere Gruppe aus Fußgängern und Reitern besteht, so muss ich allerdings anmerken das dies bevor ihr mit uns gereist habt auch der Fall war und bisher hervorragend funktioniert hat. Immerhin gebe ich nicht das Tempo vor sondern ich richte mich an den Fußgängern. Zugegebenermaßen haben meine beiden Begleiterinnen wohl mehr Wandererfahrung als ihr, aber seid versichert das wir euch nicht auf der Straße zurücklassen.", sagte er im entgegenkommenden Tonfall.
"Nun wenn ihr mit den von mir angesprochenen Dingen einverstanden seid und alle in der Gruppe repektvoll miteinander umgehen, sehe ich keinen Grund warum unsere Vereinabrung bis Orzammar nicht funktionieren sollte. Immerhin ist sie in unserem beiden Interesse."
Sein Gesichtsausdruck spiegelte Stolz wieder aber auch ein gewisse Freundlichkeit. Seine blauen Augen sahen zu der Magierin herab.
"Oh und wenn ihr so freundlich wäret, dann würde ich gerne erfahren welche Ausmaße eure Formwandlerei noch anehmen kann, bevor ich mich aufeinmal wundern muss was eine fremde Frau in der Gruppe macht. Mir ist nämlich aufgefallen, dass eure Augen nicht mehr braun sondern blau sind.", fügte er noch mit einem leichtem Grinsen hinzu. Nicht das sich die Magierin aufeinmal noch in jemand anderen verwandelte.

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Schließlich brach der Morgen an und noch bevor die Dämmerung richtig anbrach, war Mealla wieder auf den Beinen. Artur verwunderte dies immerhin hatte die Elfe die mittlerste Wache gehabt und deswegen nicht durchschlafen können. Mit ihr würde er auch noch ein paar Wörtchen reden müssen, immerhin stand da noch Larissas Aussage im Raum.Vermutlich war die Dalis sowieso schon sauer das er die Kopfgeldjägerin nicht sofort rausgeworfen hatte, aber Artur wollte sich zuerst selbst mit ihr unterhalten, bevor ein endgültiges Urteil fällte. Immerhin exisitierte zwischen ihm und der Elfe immer noch die Abmachung und sie würde garantiert nicht auf ihr Geld verzichten und davonreiten. Sie unter Waffengewalt fortjagen und sie um ihr Geld zu prellen erschien ihm nicht nur unfein, sondern auch dumm, denn nachdem was er gesehen hatte konnte sie dann unter Umständen ein paar tödliche Pfeile aus dem Hinterhalt treffen. Er beschloss das Gespräch jedoch auf später zu verschieben und sah jetzt erstmal mit leichter Verwunderung wie flink Mealla munter war und begann diverse Übungen zu vollführen ohne dabei den beiden anwesenden Wachen Beachtung zu schenken. Stattdessen vollführte sie ein wenig Abseits der Schlafplätze diverse Dehnübungen und sogar einen Handstand mit integrierten Seitspagat eine Übung bei der sich Artur um diese Tageszeit auf das Maul gelegt hätte. Vermutlich auch zu jeder anderen Tageszeit immerhin war er ein Ritter und kein Akrobat und seine Rüstung erlaubte sowieso keine großen Kunststückchen. Schließlich wurde es Zeit die anderen zu wecken, wobei er jetzt erst richtig wahrnahm das Morgana und Larissa eng nebeneinander geschlafen hatten. Er wusste zwar das die beiden enge Freundinnen waren, aber in letzter Zeit schien es eine Veränderung gegeben zu haben. Vielleicht waren die gemeinsamen Unterrichtsstunden nicht nur auf Schreiben und Lesen beschränkt. Morgana war so etwas durchaus zuzutrauen, bei Larissa war er sich nicht sicher, andererseits hatte diese letzens ein paar Menschen skalpiert, es war also vieles nicht mehr so wie es einmal war. Vielleicht sollte er die Hexe einfach mal irgendwann dazu fragen, jetzt beschloss er sich allerdings um das Frühstück zu kümmern.
Nachdem alle aufbruchsbereit waren brach die Gruppe auf, Mealla setzte sich wieder an die Spitze, allerdings dieses Mal im gemächlicheren Tempo, sie hatte eingesehen das sich die Gruppe wohl nicht beschleunigen ließ. Der Rest folgte ihr in einem gewissen Abstand wobei Artur etwa auf einer Höhe mit Mordred ritt, während die drei Frauen den mittleren Teil zwischen den Reitern bildeten. Nimues Füße schienen wieder in Ordnung zu sein, wohl eine Folge von der heilenden Magie der Zauberin. Der Himmel war unbewölkt und die Sonne schien, scheinbar würde es ein guter Tag werden.


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Arturs Ton wurde freundlicher und er auch genauer. Es bedurfte nicht viel Mut als fast zwei Meter großer Schwertschwinger einer Frau zu erzählen, welchen Standpunkt man vertrat. Der Adel sog diese Fürsorge schon mit der Muttermilch ein. Nimue erinnerte sich an einen sehr jungen Magierlehrling, vielleicht zehn oder elf Jahre der die Templer versuchte herumzukommandieren weil er als Kind einer Familie aus dem mittleren Adelsstand aufgewachsen war. Sie selbst hatte dem Rotzlöffel kräftig die Leviten gelesen nachdem er seinen quietschenden Befehlston auch bei ihr angeschlagen hatte. Nachdem er danach den halben Tag geweint hatte, hatte sich sein Verhalten merklich gebessert weshalb Nimue sich neben magischen Fähigkeiten auch erzieherische zusprach. Artur teilte also seine Bedenken mit, ebenso wie seine Sicht der Dinge bezüglich des Reitens und immerhin sagte er zu sie nicht einfach am Straßenrand stehen zu lassen. Selbst wenn dem der Fall gewesen wäre glaube Nimue kaum, dass der Antivaner dabei mitziehen würde. Eine Frau zurücklassen wäre für ihn vermutlich eine nicht zu überwindende Schmach. Zur Not würde sie also wieder reiten.
Nun jedoch verwirrte Artur Nimue mit einer Frage zu ihren Augen. Scheinbar hatten sie ihre Farbe gewechselt, was manchmal bei häufiger Gestaltwandlung vorkam, quasi als Nebeneffekt obwohl sie dies auch bewusst verändern konnte. Tatsächlich brachte sie die Frage des Ritters dazu einmal ehrlich zu lächeln, nicht mit Intention dahinter sondern einfach weil sie lächeln musste. „Das wusste ich nicht. Das ist ein Nebeneffekt bei der Formwandlung. Allerdings kann ich mein Aussehen was die Farbe von Augen und Haar angeht beliebig verändern. Seht her“, sagte sie, schloss die blauen Augen und konzentrierte sich. Ihre Haare schimmerten leicht als würde das Licht von eintausend Glühwürmern ihren Kopf beleuchten und aus dem braunen Pferdeschwanz wurde ein Scharlachroter während sich das minuziös geglättete Haar in leichte Locken verwandelte, die sie jedoch mit schnellen Griffen wieder zu einem festen Zopf band und die vorwitzigen Strähnen die ihr ins Gesicht vielen in diesen einflocht. „Bittet mich aber nicht blond zu werden. Blond steht mir gar nicht", log sie: "...und ist weitaus anstrengender als Rot, da diese Farbe und Braun dichter beieinander liegen. Was Eure Frage angeht: ich kann mich nicht in einen anderen Menschen verwandeln. Nicht einmal meine Nase oder meine Ohren noch meine Größe oder Figur. Haare und Augen sind alles, was ich an menschlicher Gestalt verändern kann. Tut mir leid, schöner werde ich nicht“, endete sie mit einem flüchtigen Grinsen.


Sie hielten noch weiter unsinnig Wache, denn der Morgen brach an und bald schon war Mealla als Erste auf den Füßen. Sie schien das frühe Aufstehen und kurze Nächte durchaus gewohnt zu sein und widmete sich einer gar eigentümlichen Morgengymnastik die Nimue mit einem kurzen Blick bedachte. Als Nahkämpfer mit geringerer Stärke und Größe musste man wohl auf Schnelligkeit und Gelenkigkeit setzen, vor allem wenn man mit einem Speer kämpfte. Einige Zeit später rührten sich auch die anderen Gefährten. Larissa lag dicht an Morgana gedrängt, ihren Bauch an deren Rücken geschmiegt und die Arme um den Hexenkörper gelegt. Auch die Schwarzhaarige schlummerte noch bis Artur sie weckte. Mordred, der die letzte Wache mit dem Vortragen von zwei Balladen und einem leisen, stimmungsvollen Lied verbracht hatte sah ein bisschen so aus als hätte er zu tief ins Glas geschaut was angesichts der fast leeren Flasche Met auch stimmen mochte. Er knurrte unzufrieden und wankte dann etwas abseits der Gruppe um sich zu erleichtern. Aus ihren Wasservorräten fühlten sie drei Mal eine Schüssel voll und begannen sich zu waschen, nacheinander versteht sich wobei die nach Nimue kommenden den Vorteil hatten, dass die Magierin das Wasser mit einer Fingerdrehung erhitze.
Das Frühstück bestand heute aus Äpfeln und Dörrfleisch, wovon Nimue nur die Äpfel akzeptierte, dann brachen sie das Lager ab, welches vielleicht das bisher angenehmste seit dem mystischen See damals gewesen war und brachen auf weiter gen Westen über weite Hügel, vorbei an vollen Feldern mit goldenen, wippenden Ären und vereinzelten Wasser- und Windmühlen. Ein fruchtbares und schönes Land, dass sich zur rechten weit erstreckte und den Blick auf ein Tal freigab in dem kaum mehr als sechs oder sieben größerer Gehöfte standen, eingerahmt von gepflanzten Wäldern und grünen Wiesen. Gerade vor ihnen schoss ein Berg in die Höhe, so gewaltig, dass sie Spitze bei wolkenverhangenem Himmel wohl nicht zu sehen wäre. Gegenüber dem mächtigen Bergmassiv erhob sich ein nur halb so hohes, aber noch immer prachtvoller Höhenzug der abrupt endete und steil abfiel. Sein flacher Kamm war mit Bäumen gekrönt und wirkte fast unpassierbar. Zu der Linken der Straße ersteckte sich nun ein immer dichter werdender Wald der vom Menschen unberührt geblieben zu sein schien und die Hügelkette emporkletterte um sich dann mit den Bäumen auf dem flachen Felsen zu vereinen. Das Ende der steilen Bergwand und der Fuß des rechts davon aufragenden spitzen Berges bildeten eine Art Trichter, eine schluchtenähnliche Pforte durch welche die Straße führen musste. Vermutlich wäre dies der perfekte Ort um eine feindliche Armee aufzuhalten. Larissa liebte solche Anblicke. Reine, unbestreitbare Natur. Berge höher als man denkt man könne selbst klettern geschmückt mit immergrünen Laubwäldern. Wie Speere emporschießende Kiefern und geheimnisvolle Pfade welche die Menschen nicht wagen zu betreten. Sie fasste Morgana bei der Hand und ließ sich zurückfallen. Die Hexe wunderte sich nicht über die Berührung, wohl aber über das schwache ziehen als sie unbeirrt weg von Artur, Nimue und Mordred gezogen wurde. Die Elfe nahm den Schritt erst wieder auf, als ein paar Meter zwischen sich und der Gruppe entstanden waren, dann sprach sie in gedämpftem Tonfall: „Morgana, ich habe nachgedacht. Über uns und über die Zukunft. Ich glaube nicht, dass wir länger Söldner sein sollten als geplant. Ich will mir nicht ständig Sorgen um dich machen müssen und du dir keine um mich. Ich mag Artur, aber vielleicht sollten wir, wenn wir Orzammar erreicht haben unseren eigenen Weg gehen. Nur du und ich.“ Sie zog nun heftig an der Hand, blieb stehen und drehte Morgana zu sich, fasste sie mit beiden Händen an den Schultern und schaute ihr in die schönen Augen. „Du und ich, wir könnten zurück in die Wälder. Sie rufen nach mir, Morgana. Jedes Mal, wenn ich mich ihnen nähere flüstern sie meinen Namen. Du kennst die Wälder ebenso wie ich. Wir könnten dort leben, gemeinsam!“ Sie tat einen Schritt auf die Hexe zu, war nun nur noch eine Handbreit von ihr entfernt. „Aber ich würde nicht ohne dich gehen wollen… nicht mehr. Es ist also deine Entscheidung, meine Geliebte. Wo du hingehst, da möchte auch ich hingehen.“ Die Elfe fühlte sich schon fast peinlich berührt als sie so erwachsen zu klingen versuchte wie es ihr mit ihren zarten neunzehn Jahren möglich war. Der Wahnwitz der ersten Liebe hatte Larissa vollkommen erfüllt und ließ jede Entscheidung die gut für Morgana war auch gut für sie erscheinen und in ihren Dalishaugen war ein Leben im Wald dem in der gewalttätigen Menschengesellschaft bei Weitem vorzuziehen. „Vielleicht…“, überlegte Larissa laut während ihre Augen nachdenklich auf den Boden wanderten: „…können wir sogar einen Dalishclan aufsuchen. Vielleicht akzeptieren sie dich ja als eine von uns?“ Sie lächelte enthusiastisch obwohl ihr bewusst war, dass die Chancen mehr als schlecht standen doch war dieser Zukunftstraum einfach zu schön um ihn unausgesprochen zu lassen.

numberten
18.12.2015, 14:08
http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/CGUEHJDH01JWkp5A77Ppnimue_klein.jpg

Arturs Ton wurde freundlicher und er auch genauer. Es bedurfte nicht viel Mut als fast zwei Meter großer Schwertschwinger einer Frau zu erzählen, welchen Standpunkt man vertrat. Der Adel sog diese Fürsorge schon mit der Muttermilch ein. Nimue erinnerte sich an einen sehr jungen Magierlehrling, vielleicht zehn oder elf Jahre der die Templer versuchte herumzukommandieren weil er als Kind einer Familie aus dem mittleren Adelsstand aufgewachsen war. Sie selbst hatte dem Rotzlöffel kräftig die Leviten gelesen nachdem er seinen quietschenden Befehlston auch bei ihr angeschlagen hatte. Nachdem er danach den halben Tag geweint hatte, hatte sich sein Verhalten merklich gebessert weshalb Nimue sich neben magischen Fähigkeiten auch erzieherische zusprach. Artur teilte also seine Bedenken mit, ebenso wie seine Sicht der Dinge bezüglich des Reitens und immerhin sagte er zu sie nicht einfach am Straßenrand stehen zu lassen. Selbst wenn dem der Fall gewesen wäre glaube Nimue kaum, dass der Antivaner dabei mitziehen würde. Eine Frau zurücklassen wäre für ihn vermutlich eine nicht zu überwindende Schmach. Zur Not würde sie also wieder reiten.
Nun jedoch verwirrte Artur Nimue mit einer Frage zu ihren Augen. Scheinbar hatten sie ihre Farbe gewechselt, was manchmal bei häufiger Gestaltwandlung vorkam, quasi als Nebeneffekt obwohl sie dies auch bewusst verändern konnte. Tatsächlich brachte sie die Frage des Ritters dazu einmal ehrlich zu lächeln, nicht mit Intention dahinter sondern einfach weil sie lächeln musste. „Das wusste ich nicht. Das ist ein Nebeneffekt bei der Formwandlung. Allerdings kann ich mein Aussehen was die Farbe von Augen und Haar angeht beliebig verändern. Seht her“, sagte sie, schloss die blauen Augen und konzentrierte sich. Ihre Haare schimmerten leicht als würde das Licht von eintausend Glühwürmern ihren Kopf beleuchten und aus dem braunen Pferdeschwanz wurde ein Scharlachroter während sich das minuziös geglättete Haar in leichte Locken verwandelte, die sie jedoch mit schnellen Griffen wieder zu einem festen Zopf band und die vorwitzigen Strähnen die ihr ins Gesicht vielen in diesen einflocht. „Bittet mich aber nicht blond zu werden. Blond steht mir gar nicht", log sie: "...und ist weitaus anstrengender als Rot, da diese Farbe und Braun dichter beieinander liegen. Was Eure Frage angeht: ich kann mich nicht in einen anderen Menschen verwandeln. Nicht einmal meine Nase oder meine Ohren noch meine Größe oder Figur. Haare und Augen sind alles, was ich an menschlicher Gestalt verändern kann. Tut mir leid, schöner werde ich nicht“, endete sie mit einem flüchtigen Grinsen.


Sie hielten noch weiter unsinnig Wache, denn der Morgen brach an und bald schon war Mealla als Erste auf den Füßen. Sie schien das frühe Aufstehen und kurze Nächte durchaus gewohnt zu sein und widmete sich einer gar eigentümlichen Morgengymnastik die Nimue mit einem kurzen Blick bedachte. Als Nahkämpfer mit geringerer Stärke und Größe musste man wohl auf Schnelligkeit und Gelenkigkeit setzen, vor allem wenn man mit einem Speer kämpfte. Einige Zeit später rührten sich auch die anderen Gefährten. Larissa lag dicht an Morgana gedrängt, ihren Bauch an deren Rücken geschmiegt und die Arme um den Hexenkörper gelegt. Auch die Schwarzhaarige schlummerte noch bis Artur sie weckte. Mordred, der die letzte Wache mit dem Vortragen von zwei Balladen und einem leisen, stimmungsvollen Lied verbracht hatte sah ein bisschen so aus als hätte er zu tief ins Glas geschaut was angesichts der fast leeren Flasche Met auch stimmen mochte. Er knurrte unzufrieden und wankte dann etwas abseits der Gruppe um sich zu erleichtern. Aus ihren Wasservorräten fühlten sie drei Mal eine Schüssel voll und begannen sich zu waschen, nacheinander versteht sich wobei die nach Nimue kommenden den Vorteil hatten, dass die Magierin das Wasser mit einer Fingerdrehung erhitze.
Das Frühstück bestand heute aus Äpfeln und Dörrfleisch, wovon Nimue nur die Äpfel akzeptierte, dann brachen sie das Lager ab, welches vielleicht das bisher angenehmste seit dem mystischen See damals gewesen war und brachen auf weiter gen Westen über weite Hügel, vorbei an vollen Feldern mit goldenen, wippenden Ären und vereinzelten Wasser- und Windmühlen. Ein fruchtbares und schönes Land, dass sich zur rechten weit erstreckte und den Blick auf ein Tal freigab in dem kaum mehr als sechs oder sieben größerer Gehöfte standen, eingerahmt von gepflanzten Wäldern und grünen Wiesen. Gerade vor ihnen schoss ein Berg in die Höhe, so gewaltig, dass sie Spitze bei wolkenverhangenem Himmel wohl nicht zu sehen wäre. Gegenüber dem mächtigen Bergmassiv erhob sich ein nur halb so hohes, aber noch immer prachtvoller Höhenzug der abrupt endete und steil abfiel. Sein flacher Kamm war mit Bäumen gekrönt und wirkte fast unpassierbar. Zu der Linken der Straße ersteckte sich nun ein immer dichter werdender Wald der vom Menschen unberührt geblieben zu sein schien und die Hügelkette emporkletterte um sich dann mit den Bäumen auf dem flachen Felsen zu vereinen. Das Ende der steilen Bergwand und der Fuß des rechts davon aufragenden spitzen Berges bildeten eine Art Trichter, eine schluchtenähnliche Pforte durch welche die Straße führen musste. Vermutlich wäre dies der perfekte Ort um eine feindliche Armee aufzuhalten. Larissa liebte solche Anblicke. Reine, unbestreitbare Natur. Berge höher als man denkt man könne selbst klettern geschmückt mit immergrünen Laubwäldern. Wie Speere emporschießende Kiefern und geheimnisvolle Pfade welche die Menschen nicht wagen zu betreten. Sie fasste Morgana bei der Hand und ließ sich zurückfallen. Die Hexe wunderte sich nicht über die Berührung, wohl aber über das schwache ziehen als sie unbeirrt weg von Artur, Nimue und Mordred gezogen wurde. Die Elfe nahm den Schritt erst wieder auf, als ein paar Meter zwischen sich und der Gruppe entstanden waren, dann sprach sie in gedämpftem Tonfall: „Morgana, ich habe nachgedacht. Über uns und über die Zukunft. Ich glaube nicht, dass wir länger Söldner sein sollten als geplant. Ich will mir nicht ständig Sorgen um dich machen müssen und du dir keine um mich. Ich mag Artur, aber vielleicht sollten wir, wenn wir Orzammar erreicht haben unseren eigenen Weg gehen. Nur du und ich.“ Sie zog nun heftig an der Hand, blieb stehen und drehte Morgana zu sich, fasste sie mit beiden Händen an den Schultern und schaute ihr in die schönen Augen. „Du und ich, wir könnten zurück in die Wälder. Sie rufen nach mir, Morgana. Jedes Mal, wenn ich mich ihnen nähere flüstern sie meinen Namen. Du kennst die Wälder ebenso wie ich. Wir könnten dort leben, gemeinsam!“ Sie tat einen Schritt auf die Hexe zu, war nun nur noch eine Handbreit von ihr entfernt. „Aber ich würde nicht ohne dich gehen wollen… nicht mehr. Es ist also deine Entscheidung, meine Geliebte. Wo du hingehst, da möchte auch ich hingehen.“ Die Elfe fühlte sich schon fast peinlich berührt als sie so erwachsen zu klingen versuchte wie es ihr mit ihren zarten neunzehn Jahren möglich war. Der Wahnwitz der ersten Liebe hatte Larissa vollkommen erfüllt und ließ jede Entscheidung die gut für Morgana war auch gut für sie erscheinen und in ihren Dalishaugen war ein Leben im Wald dem in der gewalttätigen Menschengesellschaft bei Weitem vorzuziehen. „Vielleicht…“, überlegte Larissa laut während ihre Augen nachdenklich auf den Boden wanderten: „…können wir sogar einen Dalishclan aufsuchen. Vielleicht akzeptieren sie dich ja als eine von uns?“ Sie lächelte enthusiastisch obwohl ihr bewusst war, dass die Chancen mehr als schlecht standen doch war dieser Zukunftstraum einfach zu schön um ihn unausgesprochen zu lassen.

http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Mealla_portrait.jpg

Die Landschaft von Ferelden präsentierte sich an diesem Tag unter dem Licht der Sonne von ihrer besten Seite. Während im Süden der Wald dichter und größer wurde, erstrecke sich nach Norden mehrere Felder und weite Flächen, hinter denen wahrscheinlich irgendwann die Küste und das Meer kam. Nach Amaranthine war die Gruppe durch die Straße wieder mehr ins Landesinnere gekommen, trotzdem waren es vermutlich nicht mehr als zwei Tagesmärsche nach Norden um die Küste zu erreichen. Jetzt steuerten sie auf einen Gebirgstrichter zu, der von einem Berg auf der einen und einer bewaldeten Felsenwand auf der anderen gebildet wurde. Morgana gefiel dieser Anblick, außerdem wusste sie welche Orte und Geheimnisse in diesen dichten Wäldern versteckt waren. Große Teile von Ferelden waren noch nicht komplett erschlossen worden und auch dieser Wald schien noch nicht einer menschlichen Siedlung gewichen zu sein. Plötzlich spürte Morgana eine schmale Hand an der ihren welche sie sanft von der Gruppe wegzerrte. Morgana war verwundert ließ die Elfe aber gewähren, welche sie immer weiter von den Anderen fortzog, bis sie schließlich den Abstand für groß genug hielt und wieder Schritt aufnahm. Leise begann sie zu sprechen und teilte Morgana ihre Pläne mit. Scheinbar hatte die gestrige Liebeserklärung bei der Dalish zum Schmieden von Zukunftsplänen geführt. Sie schlug vor das Morgana und sie nach Orzammar ihren eigenen Weg gehen sollten und sich zu zweit durch das Leben schlagen. Larissa legte ihre zarten Hände auf Morganas Schultern und schaute sie mit ihren blassgrünen Augen enthusiastisch an. Sie schlug vor das die beiden in die Wälder gehen sollten, einen Ort den Morgana erst vor kurzem verlassen hatte um mehr von der Welt zu sehen. Dennoch damals war Morgana alleine gewesen und Larissas Zuversicht hatte etwas mitreissendes. Diese stand jetzt ganz dicht vor ihr und erklärte das sie aber nicht ohne die Hexe gehen würde und es Morganas Entscheidung. Diese lächelte aufgrund der ihr gegenüber ausgesprochenen Loyalität und Zuneigung. Auch wenn es ihr eine große Verantwortung erschien für beide Frauen zu entscheiden. Die Dalish teilte auch ihre enthusiastischen Überlegungen mit einen Dalish Clan zu suchen, der sie beide akzeptieren würde. Ein Gedanken der wohl aus dem Herzen der Elfe kam, denn sie wusste vermutlich sogar noch besser als Morgana das dies niemals passieren würde. Kein Dalish Clan wie tolerant er auch sein mochte, würde je einen Menschen bei sich akzeptieren. Während Elfen in den Städten der Menschen noch als Diener toleriert wurden, so waren Menschen bei Dalish Clans nur temporär tolerierte Gäste. Rassismus sowohl auf der einen wie auf der anderen Seite. Morgana war schon Dalish Clans begegnet und auch wenn diese ihr größtenteils aufgeschlossen war, so hatte man ihr recht deutlich gemacht das sie geduldet, aber nicht erwünscht war. Schließlich könnte ein zu langer Kontakt mit den Shemlen die "Reinheit" des Clans beinträchtigen. Nein, diese Option entfiel wenn die beiden zusammen leben wollten. Auch wenn die Dalish nicht direkt Vorbehalte gegen gleichgeschlechtliche Beziehungen hatten, so waren sie nicht gerne gesehen, immerhin brachten solche Verbindungen keine Kinder hervor und die Dalish waren nicht viele und stets bemüht das ihre Zahl nicht weiter schrumpfte. Kinder kriegen war für sie eine Notwendigekeit ihre Traditionen fortführen zu können. Verhältnisse mit Menschen waren grundsätzlich verboten und wie ihr Rhiannon damals erklärt hatte konnten sie zu der Verstoßung des Dalish führen, sofern dieser nicht seine Beziehung beendete. Wenn Larissa als Mitglied eines anderen Clans mit Morgana auftauchen würde, würde dieser sie vermutlich davonjagen oder beschimpfen ein Erlebnis das die Hexe ihrer Geliebten lieber ersparen wollte. Noch immer ruhten die Hände der Elfe auf ihren Schultern und Morgana legte nun die ihren auf Larissas Hüfte.
"Ich bin ehrlich zu dir, ich habe bisher noch nicht über Orzammar hinaus gedacht. Aber vermutlich hast du Recht, vielleicht ist ja das Söldnergewerbe nichts für uns, mir persönlich geht es ja auch nicht darum Geld zu verdienen sondern unbehelligt reisen zu können. Ich würde gerne die Welt sehen und ihre Wunder. Sie ist voller Magie und Schönheit. Arlathan zog sich einst über ganz Thedas und hat sein Herz im Norden, Orte die voller verlorenem Wissen sind.", erklärte Morgana und ihre Augen glänzten leicht im Sonnenlicht.
"Dennoch bin ich realistisch, ich bin eine abtrünnige Magierin und du eine Dalish, wir könnten vermutlich niemals zu zweit unbehelligt die Welt erkunden. Die Wälder sind vermutlich der einzige Ort wo wir zwei ungestört glücklich werden können.", erklärte sie mit leichter Trauer in der Stimme. Nicht das sie was gegen Wälder hätte aber die Tatsache nicht das tun zu können was man möchte war deprimierend. Sie wusste das eine Reise nur mit Larissa wohl viele Probleme mit sich bringen würde, aber wer wusste schon wo sie landen würden wenn sie nach Orzammar weiter mit Artur reisten ? Der Ritter schien kein festes Ziel zu haben und lebte im Moment.
"Ich weiß das der Wunsch mit mir einen Dalish Clan aufzusuchen, aus deinem Herzen kommt, aber leider wirst du mir zustimmen müssen das uns das verwehrt bleibt. Ich habe schon Kontakt mit Dalish Clans gehabt und sie würden mich niemals akzeptieren. Nein, wenn wir zusammenbleiben wollen dann müssen wir unseren eigenen Weg gehen.", sagte sie in einem entschuldigenden Tonfall, aber festem Blick.
"Aber lass uns nicht jetzt sofort alles planen. Bis Orzammar ist es noch ein weiter Weg in dem wir noch gemeinsam unsere Pläne für die Zukunft schmieden können. Solange ich dich dabei habe ist mir der Ort fast schon egal Emma Lath.",erklärte sie zuversichtlich und zog die Elfe and er Hüfte zu sich und küsste sie kurz auf den Mund. Abgesehen von der Tatsache das der Rest der Gruppe seinen Blick nach vorne gerichtet und ein ganzes Stück vor ihnen war, wäre es Morgana auch egal wenn sie direkt vor ihnen gestanden hätten.
"Komm wir schließen wieder zu den anderen auf. Nicht das sie noch denken das wir uns aus dem Staub gemacht haben.", sagte Morgana gutgelaunt und lächelte verschmitzt. Es hätte schon etwas verlockendes sich in die Büsche zu schlagen, aber im Moment waren sie noch mit einer Gruppe unterwegs und Morgana wollte schließlich nicht die Weiterreise verzögern.

Artur stellt fest das Morgana und Larissa zurückgefallen waren, aber da sie gerade erst losgewandert war und beide bisher noch nie Probleme beim Wandern gehabt hatten, wollten die beiden vermutlich nur etwas besprechen. Tatsächlich stellte Artur nach einiger Zeit fest das die beiden wieder aufschlossen. Die Gruppe betrat jetzt die natürliche Engstelle, welche allerdings breit genug war das sie ohne Probleme nebeneinander hindurchpassten. Artur sah das die Kopfgeldjägerin noch immer ein Stück voraus der Gruppe ritt und beschloss ein paar Worte mit ihr wegen dieser Untoten-Geschichte zu wechseln. Vereinbarung hin oder her, wenn das wahr war würde es vermutlich mehr Probleme bereiten, als Nimues Allüren. Nach dem gestrigen Gespräch schien er sich mit der Magierin wenigstens auf eine gemeinsame Linie geeinigt zu haben, dass würde die Weiterreise zumindestens ein wenig einfacher machen. Außerdem war sie ein wenig umgänglicher gewesen, was die Hoffnung ließ das sie nicht 24 Stunden am Tag ihre zickige Haltung pflegte. Der Ritter gab Lariss einen leichten Druck mit den Schenkeln worauf die Stute ihr Tempo beschleunigte und zu dem Reitpferd der Elfe aufschloss.
Mealla hatte den Tag mit guter Laune begonnen, die Balladen des Antivaners bei der Wache waren eine nette Abwechslung gewesen und sie hatte gut geschlafen. Die Gruppe war zwar wieder so langsam wie üblich aber immerhin schien die Magierin bisher nicht irgendwelche Wehwechen zu haben. Plötzlich jedoch schloß der Ritter zu ihr auf, der mit seiner schwarzen Stute einem Schatten geglichen hätte, wenn nicht die goldenen Verzierungen in der Sonne glänzen würden. Diese schwarze Erscheinung war schon beeindruckend und konnte einem nicht gefestigten Gegner auf dem Schlachtfeld vermutlich eine ordentliche Angst einjagen. Der schwarze Helm wandte sich jetzt ihr zu und Mealla schaute in Richtung des Ritters. Seine Augen waren nicht zu erkennen.
"Ich muss etwas mit euch besprechen. Es geht um die Schlacht gegen die Banditen.", sprach Artur sie an.
"Ich wüsste nicht was es da noch zu bereden gibt, soweit ich mich erinnere sind die alle tot. Aber wie ihr wollt, was liegt euch auf dem Herzen ?", fragte Mealla verblüfft. Sie wusste ehrlich gesagt nicht was es darüber zu reden gab, in ihren Augen war das abgehakt.
"Nun die Sache um die es geht, betrifft auch in diesem Fall die Banditen welche sich entschieden haben nicht tot zu bleiben. Meine Begleiterin Larissa hat mir berichtet das ihr sie nachdem ihr den Magier getötet habt sie alleine gegen die Untoten habt kämpfen lassen und sie vorsätzlich im Stich gelassen habt. Ich weiß ihr seid nicht Teil unserer Gruppe, aber dennoch halte ich nicht viel von solchem Verhalten. Bevor ich jedoch mein abschließendes Urteil fälle wollte ich eure Sicht der Dinge hören. Ihr habt zumindestens mich im Kampf unterstützt und ich selbst habe nichts davon mitbekommen. Aber ich vertraue Larissa.", erklärte er scharf, aber immer noch höflich.
Mealla glaubte nicht so richtig was sie da hörte. Die Dalish behauptete das sie diese feige im Stich gelassen hatte ? Mealla ließ sich einiges vorwerfen, aber Feigheit war nicht darunter. Oder Böswilligkeit, denn danach klang diese Beschuldigung eher.
"Ihr wollt micht also anhören, bevor ihr beschließt mich aufgrund dieser Aussage um meinen Anteil zu prellen ? Das ist gütig Ser Artur, wirklich gütig. Aber da ihr mir zugestanden habt das ich euch im Nahkampf unterstützt habe anstatt auf meinem Hügel hocken zu bleiben, werdet ihr vielleicht meiner Sicht der Dinge auch etwas Glauben schenken können. Ich habe tatsächlich gesehen wie der Magier Untote beschworen hat und diese eure Begleiterin angegriffen haben. Allerdings hatte ich in dem Moment mit dem Blutmagier zu tun gehabt, der eure Jägerin wohl getötet hätte wenn ich ihn nicht beschäftigt und getötet hätte. Wie ich euch schon nach der Schlacht erzählt habe, hat er mein Blut zum kochen gebracht und mich bewegungunfähig gemacht. Das ich trotzdem einen Pfeil auf ihn schießen konnte, verdanke ich nur meiner körperlichen Widerstandskraft und der geringen Kenntnisse des Magiers in dieser Schule. Nachdem ich ihn dann mit letzter Kraft in den Boden gerammt habe, hat mein Körper allerdings den Preis für diesen Aktion bezahlt. Ich konnte wieder richtig sehen noch gerade stehen. Ich wusste nicht was auf dem Schlachtfeld passiert und habe mich mit meinen Händen an der Hüttenwand in ihr inneres getastet. Ich wusste also weder wie es um euch steht noch um eure Dalish. Wenn ihr mir jetzt vorwerfen wollte das ich nicht orientierungslos auf allen vieren durch die Gegend gekrochen bin, so muss ich mich schuldig bekennen. Genutzt hätte das eurer Begleiterin allerdings auch nicht. Das ist meine Version dieser Szene, ob ihr sie glaubt bleibt natürlich euch überlassen. Ich bin der Meinung das ich meine Abmachung eingehalten habe und euch beide nach besten Kräften unterstützt.", erzählte Mealla ruhig, wobei ihr letzter Satz ein wenig trotzig klang. Wenn sie sich mit jemanden einließ war sie dem Geschäftspartner gegenüber loyal, eine Haltung die ihr bei ein paar nicht so edlen Partnern schon fast das Leben gekostet hatte. Artur dachte nach die Geschichte der Elfe klang recht glaubwürdig und passte auch eher in das Bild das er von ihr bei der Schlacht gesehen hatte. Von Blutflüchen hatte er jedoch kein fundiertes Wissen nur die zahlreich Gerüchte die sie in den schlimmsten Farben ausmalten.
"Wenn ihr mir nicht glaubt das ein Blutfluch gegen mich eingesetzt wurde fragt eure Zirkelmagierin, sie hat mich auf Nachfrage nach der Schlacht untersucht. Falls ihr wissen wollt wie sich so ein Fluch auf den Körper auswirkt müsst ihr allerdings einen Blutmagier suchen.", erklärte sie mit verhaltenen Ärger und sah den Ritter herausfordernd an. Irgendwie klang das für sie als wollte man sie um ihr Geld prellen, etwas wofür sie nun wirklich kein Verständnis hatte. Immerhin belästigte sie die Gruppe nur deswegen mit ihrer Anwesenheit.
"Hört zu, ihr wisst weswegen ich euch begleite, aber sofern ihr mich nicht auszahlt oder wegen der Aussage der Dalish umbringen wollt, könnt ihr mir glauben oder versuchen mich loszuwerden. Was euch einfacher erscheint.",erklärte sie wobei sie provokant, aber gleichzeitig auch versöhnlich klang. Artur dachte darüber nach wie er mit der Situation umgehen sollte. Er glaubte Larissas Aussage, aber diese ergab zusammen mit Meallas Aussage Sinn. Das es für die Dalish so ausgesehen hatte das die Kopfgeldjägerin sie wissentlich im Stich gelassen hatte, war nachvollziehbar immerhin konnte sie nicht in Meallas Körper hineinsehen und war von Untoten bedrängt worden. Trotzdem solange die Sache nicht geklärt war würde sie den Gruppenfrieden bis Highever beeinflussen.
"Ich glaube euch das mit dem Blutfluch, ich habe eure Verfassung nach dem Kampf gesehen. Dennoch denkt Larissa das ihr sie wissentlich dem Tod überlassen habt und wenn diese Sache nicht geklärt wird, ist eure Anwesehnheit ein Problem. Ich kann ihre Bedenken über euch nicht einfach ignorieren, falls ihr das versteht.", erklärte er der Elfe. Diese lächelte überraschend.
"Mir gefällt eure Loyalität gegenüber euren Mitstreitern auch gegenüber denen mit spitzen Ohren. Ich werde mit ihr reden vielleicht kann ich dieses Missverständnis aus der Welt schaffen. Ich werde nicht gerne als feige bezeichnet.", erklärte Mealla entgegenkommend. Plötzlich drehte der Wind in ihre Richtung und ein beissender Geruch stieg aufeinmal in Meallas feine Nase. Selbst Artur nahm ihn wahr.
"Riecht ihr das Ser Artur ?" Irgendetwas verbrennt und ich würde sagen das es nicht nur Holz sondern Fleisch ist.", teilte sie dem Ritter mit. Irgendwie lag noch ein anderer Geruch in der Luft den Mealla jedoch nicht zuordnen konnte. Artur kam er irgendwie vertraut vor, auch wenn ihm nicht einfiel woher. Er hatte jedoch keine positiven Assoziationen mit ihm. Mealla sah nach vorne, das Gelände hinter dem Felsentrichter stieg vor ihnen in Form eines Kamms nochmal an, bevor es danach wohl ins Tal überging. Auf der linken Seite der Straße war das Gelände hingegen immer noch vom Wald bewachsen. Hinter dem Kamm sah Mealla jetzt viele schwarze Rauchsäulen aufsteigen recht dünn und vermutlich noch entfernt von ihrer Position. Es sah nicht aus wie Kaminfeuer, aber in der Nähe war auch keine größere Siedlung, nur einzelne Gehöfte deren Kamin nicht soviel Ruß produzieren konnte. Irgendwas ging dort hinten vor.
"Wartet hier, ich schaue kurz nach was hinter dem Hügel vorgeht.", sagte Mealla an Artur gewandt und prescht dann vor in Richtung des Kamms. Vieleicht waren es ja ein paar Marodeure oder eine der Bürgerkriegsparteien. Als sie den Hügel erreichte, verlangsamte die Elfe ihr Pferd und stieg ab. Langsam ging sie zu Fuß die Anhöhe hinauf. Als sie sich der Kammspitze näherte, fing sie an zu kriechen und schließlich zu gleiten. Ganz vorsichtig zog sie sich zur Spitze hoch um über den Rand zu schauen.Sie hatte schon viel gesehen, aber das war neu für sie. Der Weg hinunter ins Tal führte auch wieder zwischen Wald zur linken und Feldern zur Rechten. Die Felder glänzten jedoch nicht golden in der Sonne, voll mit nahrhafte Getreide, sondern rot und orange im Licht der Flammen welches die Ähren in Brand gesetzt hatte. Das Tal schien zu brennen, denn auch das Gras hatte begonnen teilweise Feuer zu fangen, welches sich weiter ausbreitete. Das nahe Gehöft brannte ebenfalls und wer immer darin gelebt hatte vermutlich ebenfalls. Mealla hatte schon viele solcher Schrecken gesehen, aber nicht diese Kreaturen welche sie dieses Mal vollführten. Es waren keine Menschen, keine Soldaten sondern Monster, hässliche Viecher mit kahlen Köpfen und martialischen Helmen, gegen denen der des Qunari fast friedlich ausgesehen hatte. Sie waren noch ein ganzes Stück vom Kamm entfernt,weswegen sie Mealla selbst mit ihren guten Elfenaugen nicht genauer ansehen konnte. Immerhin war es damit noch unwahrscheinlicher das die Viecher sie entdeckten, welche auch mehr damit beschäftigt waren die Gegend zu verheeren. Offensichtlich waren sie von unterschiedicher Größe, wobei die kleinen ein wenig zu überwiegen schienen. Es waren nach Meallas Schätzungen so etwa 300 bis 400 Kreaturen dunkler Brut, viel zu viele um ihnen auf offenem Feld oder sonstwo zu begegnen. Die Elfe war sich jedoch sicher das es Dunkle Brut denn auch wenn sie noch nie welche gesehen hatte, aber was sollte es sonst sein. Außerdem war hier in Ferelden die Verderbnis aktiv und Mealla konnte nun zum ersten Mal ihre Folgen sehen.
"Beim Erbauer, was für eine Zerstörung.",murmelte Mealla leise. Zwar waren Menschen in ihrer Kriegsführung auch nicht zimperlich und verwüsteten Landstriche, aber diese Kreaturen taten dies nicht aus einem Zweck heraus, sondern die Zerstörung war ihr Zweck. Mealla hatte genug gesehen und kroch wieder langsam zu ihrem Pferd zurück und stieg auf. Flink ritt sie zu den Anderen zurück, wo die Gruppe inzwischen zum Stehen geblieben war. Die Rauchsäulen waren nicht mehr zu übersehen.

Artur hatte angehalten, während die Elfe nach vorne geprescht war. Schließlich schloß auch der Rest der Gruppe auf und fand sich bei ihm ein. Mit unbehaglichen Blicken schaute die Gruppe in Richtung des Hügelkamms, von wo der Geruch kam und der Rauch aufstieg. Artur wollte gerade die mit Morgana nachgekommenen Larissa darum bitten sich die Sache auch genauer anzusehen, als die Kopfgeldjägerin wieder zurückgeritten kam und ihr Pferd vor ihm und der Gruppe zum Stehen brachte.
"Hinter diesem Hügel ist eine Gruppe Dunkler Brut, mindestens 300 Mann stark.", informierte die Elfe die Gruppe im ruhigen Tonfall.
Artur wusste doch das er den Geruch irgendwoher kannte, auch wenn er gehofft hatte ihn nicht mehr zu riechen.
"Dunkle Brut soweit im Norden sagt ihr. Das ist verwunderlich, aber vielleicht ein Expeditionskorp.", sagte Artur nachdenklich.
"Wenn ihr mir nicht glaubt könnt ihr gerne selbst nachschauen. Ich bin zugegebenermaßen keine Expertin auf diesem Gebiet, aber zählen kann ich eigentlich schon. Und Menschen sind es auf keinen Fall.",antwortete Mealla weiterhin ruhig auch wenn sie innerlich angespannt war. Ihre Ausblidung bewahrte sie jedoch davor in Panik zu verfallen oder unüberlegte Schritte zu unternehmen.
"Nun das glaube ich, dennoch sollten wir wohl trotzdem selbst nachschauen. Wir hatten schonmal mit der Brut zu tun und es wäre gut zu wissen, welche der Kreaturen es sind.",antwortete Artur nachdenklich. Die Kopfgeldjägerin würde wohl kaum in dieser Hinsicht lügen, trotzdem waren Larissa und Morgana und er aufrgund ihrer Erfahrung besser imstande die Brut einzuordnen.
"Wir sollten uns das wohl besser mal ansehen Larissa.", sprach er an die Elfe gewandt.

Shepard Commander
18.12.2015, 18:30
http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Mealla_portrait.jpg

Die Landschaft von Ferelden präsentierte sich an diesem Tag unter dem Licht der Sonne von ihrer besten Seite. Während im Süden der Wald dichter und größer wurde, erstrecke sich nach Norden mehrere Felder und weite Flächen, hinter denen wahrscheinlich irgendwann die Küste und das Meer kam. Nach Amaranthine war die Gruppe durch die Straße wieder mehr ins Landesinnere gekommen, trotzdem waren es vermutlich nicht mehr als zwei Tagesmärsche nach Norden um die Küste zu erreichen. Jetzt steuerten sie auf einen Gebirgstrichter zu, der von einem Berg auf der einen und einer bewaldeten Felsenwand auf der anderen gebildet wurde. Morgana gefiel dieser Anblick, außerdem wusste sie welche Orte und Geheimnisse in diesen dichten Wäldern versteckt waren. Große Teile von Ferelden waren noch nicht komplett erschlossen worden und auch dieser Wald schien noch nicht einer menschlichen Siedlung gewichen zu sein. Plötzlich spürte Morgana eine schmale Hand an der ihren welche sie sanft von der Gruppe wegzerrte. Morgana war verwundert ließ die Elfe aber gewähren, welche sie immer weiter von den Anderen fortzog, bis sie schließlich den Abstand für groß genug hielt und wieder Schritt aufnahm. Leise begann sie zu sprechen und teilte Morgana ihre Pläne mit. Scheinbar hatte die gestrige Liebeserklärung bei der Dalish zum Schmieden von Zukunftsplänen geführt. Sie schlug vor das Morgana und sie nach Orzammar ihren eigenen Weg gehen sollten und sich zu zweit durch das Leben schlagen. Larissa legte ihre zarten Hände auf Morganas Schultern und schaute sie mit ihren blassgrünen Augen enthusiastisch an. Sie schlug vor das die beiden in die Wälder gehen sollten, einen Ort den Morgana erst vor kurzem verlassen hatte um mehr von der Welt zu sehen. Dennoch damals war Morgana alleine gewesen und Larissas Zuversicht hatte etwas mitreissendes. Diese stand jetzt ganz dicht vor ihr und erklärte das sie aber nicht ohne die Hexe gehen würde und es Morganas Entscheidung. Diese lächelte aufgrund der ihr gegenüber ausgesprochenen Loyalität und Zuneigung. Auch wenn es ihr eine große Verantwortung erschien für beide Frauen zu entscheiden. Die Dalish teilte auch ihre enthusiastischen Überlegungen mit einen Dalish Clan zu suchen, der sie beide akzeptieren würde. Ein Gedanken der wohl aus dem Herzen der Elfe kam, denn sie wusste vermutlich sogar noch besser als Morgana das dies niemals passieren würde. Kein Dalish Clan wie tolerant er auch sein mochte, würde je einen Menschen bei sich akzeptieren. Während Elfen in den Städten der Menschen noch als Diener toleriert wurden, so waren Menschen bei Dalish Clans nur temporär tolerierte Gäste. Rassismus sowohl auf der einen wie auf der anderen Seite. Morgana war schon Dalish Clans begegnet und auch wenn diese ihr größtenteils aufgeschlossen war, so hatte man ihr recht deutlich gemacht das sie geduldet, aber nicht erwünscht war. Schließlich könnte ein zu langer Kontakt mit den Shemlen die "Reinheit" des Clans beinträchtigen. Nein, diese Option entfiel wenn die beiden zusammen leben wollten. Auch wenn die Dalish nicht direkt Vorbehalte gegen gleichgeschlechtliche Beziehungen hatten, so waren sie nicht gerne gesehen, immerhin brachten solche Verbindungen keine Kinder hervor und die Dalish waren nicht viele und stets bemüht das ihre Zahl nicht weiter schrumpfte. Kinder kriegen war für sie eine Notwendigekeit ihre Traditionen fortführen zu können. Verhältnisse mit Menschen waren grundsätzlich verboten und wie ihr Rhiannon damals erklärt hatte konnten sie zu der Verstoßung des Dalish führen, sofern dieser nicht seine Beziehung beendete. Wenn Larissa als Mitglied eines anderen Clans mit Morgana auftauchen würde, würde dieser sie vermutlich davonjagen oder beschimpfen ein Erlebnis das die Hexe ihrer Geliebten lieber ersparen wollte. Noch immer ruhten die Hände der Elfe auf ihren Schultern und Morgana legte nun die ihren auf Larissas Hüfte.
"Ich bin ehrlich zu dir, ich habe bisher noch nicht über Orzammar hinaus gedacht. Aber vermutlich hast du Recht, vielleicht ist ja das Söldnergewerbe nichts für uns, mir persönlich geht es ja auch nicht darum Geld zu verdienen sondern unbehelligt reisen zu können. Ich würde gerne die Welt sehen und ihre Wunder. Sie ist voller Magie und Schönheit. Arlathan zog sich einst über ganz Thedas und hat sein Herz im Norden, Orte die voller verlorenem Wissen sind.", erklärte Morgana und ihre Augen glänzten leicht im Sonnenlicht.
"Dennoch bin ich realistisch, ich bin eine abtrünnige Magierin und du eine Dalish, wir könnten vermutlich niemals zu zweit unbehelligt die Welt erkunden. Die Wälder sind vermutlich der einzige Ort wo wir zwei ungestört glücklich werden können.", erklärte sie mit leichter Trauer in der Stimme. Nicht das sie was gegen Wälder hätte aber die Tatsache nicht das tun zu können was man möchte war deprimierend. Sie wusste das eine Reise nur mit Larissa wohl viele Probleme mit sich bringen würde, aber wer wusste schon wo sie landen würden wenn sie nach Orzammar weiter mit Artur reisten ? Der Ritter schien kein festes Ziel zu haben und lebte im Moment.
"Ich weiß das der Wunsch mit mir einen Dalish Clan aufzusuchen, aus deinem Herzen kommt, aber leider wirst du mir zustimmen müssen das uns das verwehrt bleibt. Ich habe schon Kontakt mit Dalish Clans gehabt und sie würden mich niemals akzeptieren. Nein, wenn wir zusammenbleiben wollen dann müssen wir unseren eigenen Weg gehen.", sagte sie in einem entschuldigenden Tonfall, aber festem Blick.
"Aber lass uns nicht jetzt sofort alles planen. Bis Orzammar ist es noch ein weiter Weg in dem wir noch gemeinsam unsere Pläne für die Zukunft schmieden können. Solange ich dich dabei habe ist mir der Ort fast schon egal Emma Lath.",erklärte sie zuversichtlich und zog die Elfe and er Hüfte zu sich und küsste sie kurz auf den Mund. Abgesehen von der Tatsache das der Rest der Gruppe seinen Blick nach vorne gerichtet und ein ganzes Stück vor ihnen war, wäre es Morgana auch egal wenn sie direkt vor ihnen gestanden hätten.
"Komm wir schließen wieder zu den anderen auf. Nicht das sie noch denken das wir uns aus dem Staub gemacht haben.", sagte Morgana gutgelaunt und lächelte verschmitzt. Es hätte schon etwas verlockendes sich in die Büsche zu schlagen, aber im Moment waren sie noch mit einer Gruppe unterwegs und Morgana wollte schließlich nicht die Weiterreise verzögern.

Artur stellt fest das Morgana und Larissa zurückgefallen waren, aber da sie gerade erst losgewandert war und beide bisher noch nie Probleme beim Wandern gehabt hatten, wollten die beiden vermutlich nur etwas besprechen. Tatsächlich stellte Artur nach einiger Zeit fest das die beiden wieder aufschlossen. Die Gruppe betrat jetzt die natürliche Engstelle, welche allerdings breit genug war das sie ohne Probleme nebeneinander hindurchpassten. Artur sah das die Kopfgeldjägerin noch immer ein Stück voraus der Gruppe ritt und beschloss ein paar Worte mit ihr wegen dieser Untoten-Geschichte zu wechseln. Vereinbarung hin oder her, wenn das wahr war würde es vermutlich mehr Probleme bereiten, als Nimues Allüren. Nach dem gestrigen Gespräch schien er sich mit der Magierin wenigstens auf eine gemeinsame Linie geeinigt zu haben, dass würde die Weiterreise zumindestens ein wenig einfacher machen. Außerdem war sie ein wenig umgänglicher gewesen, was die Hoffnung ließ das sie nicht 24 Stunden am Tag ihre zickige Haltung pflegte. Der Ritter gab Lariss einen leichten Druck mit den Schenkeln worauf die Stute ihr Tempo beschleunigte und zu dem Reitpferd der Elfe aufschloss.
Mealla hatte den Tag mit guter Laune begonnen, die Balladen des Antivaners bei der Wache waren eine nette Abwechslung gewesen und sie hatte gut geschlafen. Die Gruppe war zwar wieder so langsam wie üblich aber immerhin schien die Magierin bisher nicht irgendwelche Wehwechen zu haben. Plötzlich jedoch schloß der Ritter zu ihr auf, der mit seiner schwarzen Stute einem Schatten geglichen hätte, wenn nicht die goldenen Verzierungen in der Sonne glänzen würden. Diese schwarze Erscheinung war schon beeindruckend und konnte einem nicht gefestigten Gegner auf dem Schlachtfeld vermutlich eine ordentliche Angst einjagen. Der schwarze Helm wandte sich jetzt ihr zu und Mealla schaute in Richtung des Ritters. Seine Augen waren nicht zu erkennen.
"Ich muss etwas mit euch besprechen. Es geht um die Schlacht gegen die Banditen.", sprach Artur sie an.
"Ich wüsste nicht was es da noch zu bereden gibt, soweit ich mich erinnere sind die alle tot. Aber wie ihr wollt, was liegt euch auf dem Herzen ?", fragte Mealla verblüfft. Sie wusste ehrlich gesagt nicht was es darüber zu reden gab, in ihren Augen war das abgehakt.
"Nun die Sache um die es geht, betrifft auch in diesem Fall die Banditen welche sich entschieden haben nicht tot zu bleiben. Meine Begleiterin Larissa hat mir berichtet das ihr sie nachdem ihr den Magier getötet habt sie alleine gegen die Untoten habt kämpfen lassen und sie vorsätzlich im Stich gelassen habt. Ich weiß ihr seid nicht Teil unserer Gruppe, aber dennoch halte ich nicht viel von solchem Verhalten. Bevor ich jedoch mein abschließendes Urteil fälle wollte ich eure Sicht der Dinge hören. Ihr habt zumindestens mich im Kampf unterstützt und ich selbst habe nichts davon mitbekommen. Aber ich vertraue Larissa.", erklärte er scharf, aber immer noch höflich.
Mealla glaubte nicht so richtig was sie da hörte. Die Dalish behauptete das sie diese feige im Stich gelassen hatte ? Mealla ließ sich einiges vorwerfen, aber Feigheit war nicht darunter. Oder Böswilligkeit, denn danach klang diese Beschuldigung eher.
"Ihr wollt micht also anhören, bevor ihr beschließt mich aufgrund dieser Aussage um meinen Anteil zu prellen ? Das ist gütig Ser Artur, wirklich gütig. Aber da ihr mir zugestanden habt das ich euch im Nahkampf unterstützt habe anstatt auf meinem Hügel hocken zu bleiben, werdet ihr vielleicht meiner Sicht der Dinge auch etwas Glauben schenken können. Ich habe tatsächlich gesehen wie der Magier Untote beschworen hat und diese eure Begleiterin angegriffen haben. Allerdings hatte ich in dem Moment mit dem Blutmagier zu tun gehabt, der eure Jägerin wohl getötet hätte wenn ich ihn nicht beschäftigt und getötet hätte. Wie ich euch schon nach der Schlacht erzählt habe, hat er mein Blut zum kochen gebracht und mich bewegungunfähig gemacht. Das ich trotzdem einen Pfeil auf ihn schießen konnte, verdanke ich nur meiner körperlichen Widerstandskraft und der geringen Kenntnisse des Magiers in dieser Schule. Nachdem ich ihn dann mit letzter Kraft in den Boden gerammt habe, hat mein Körper allerdings den Preis für diesen Aktion bezahlt. Ich konnte wieder richtig sehen noch gerade stehen. Ich wusste nicht was auf dem Schlachtfeld passiert und habe mich mit meinen Händen an der Hüttenwand in ihr inneres getastet. Ich wusste also weder wie es um euch steht noch um eure Dalish. Wenn ihr mir jetzt vorwerfen wollte das ich nicht orientierungslos auf allen vieren durch die Gegend gekrochen bin, so muss ich mich schuldig bekennen. Genutzt hätte das eurer Begleiterin allerdings auch nicht. Das ist meine Version dieser Szene, ob ihr sie glaubt bleibt natürlich euch überlassen. Ich bin der Meinung das ich meine Abmachung eingehalten habe und euch beide nach besten Kräften unterstützt.", erzählte Mealla ruhig, wobei ihr letzter Satz ein wenig trotzig klang. Wenn sie sich mit jemanden einließ war sie dem Geschäftspartner gegenüber loyal, eine Haltung die ihr bei ein paar nicht so edlen Partnern schon fast das Leben gekostet hatte. Artur dachte nach die Geschichte der Elfe klang recht glaubwürdig und passte auch eher in das Bild das er von ihr bei der Schlacht gesehen hatte. Von Blutflüchen hatte er jedoch kein fundiertes Wissen nur die zahlreich Gerüchte die sie in den schlimmsten Farben ausmalten.
"Wenn ihr mir nicht glaubt das ein Blutfluch gegen mich eingesetzt wurde fragt eure Zirkelmagierin, sie hat mich auf Nachfrage nach der Schlacht untersucht. Falls ihr wissen wollt wie sich so ein Fluch auf den Körper auswirkt müsst ihr allerdings einen Blutmagier suchen.", erklärte sie mit verhaltenen Ärger und sah den Ritter herausfordernd an. Irgendwie klang das für sie als wollte man sie um ihr Geld prellen, etwas wofür sie nun wirklich kein Verständnis hatte. Immerhin belästigte sie die Gruppe nur deswegen mit ihrer Anwesenheit.
"Hört zu, ihr wisst weswegen ich euch begleite, aber sofern ihr mich nicht auszahlt oder wegen der Aussage der Dalish umbringen wollt, könnt ihr mir glauben oder versuchen mich loszuwerden. Was euch einfacher erscheint.",erklärte sie wobei sie provokant, aber gleichzeitig auch versöhnlich klang. Artur dachte darüber nach wie er mit der Situation umgehen sollte. Er glaubte Larissas Aussage, aber diese ergab zusammen mit Meallas Aussage Sinn. Das es für die Dalish so ausgesehen hatte das die Kopfgeldjägerin sie wissentlich im Stich gelassen hatte, war nachvollziehbar immerhin konnte sie nicht in Meallas Körper hineinsehen und war von Untoten bedrängt worden. Trotzdem solange die Sache nicht geklärt war würde sie den Gruppenfrieden bis Highever beeinflussen.
"Ich glaube euch das mit dem Blutfluch, ich habe eure Verfassung nach dem Kampf gesehen. Dennoch denkt Larissa das ihr sie wissentlich dem Tod überlassen habt und wenn diese Sache nicht geklärt wird, ist eure Anwesehnheit ein Problem. Ich kann ihre Bedenken über euch nicht einfach ignorieren, falls ihr das versteht.", erklärte er der Elfe. Diese lächelte überraschend.
"Mir gefällt eure Loyalität gegenüber euren Mitstreitern auch gegenüber denen mit spitzen Ohren. Ich werde mit ihr reden vielleicht kann ich dieses Missverständnis aus der Welt schaffen. Ich werde nicht gerne als feige bezeichnet.", erklärte Mealla entgegenkommend. Plötzlich drehte der Wind in ihre Richtung und ein beissender Geruch stieg aufeinmal in Meallas feine Nase. Selbst Artur nahm ihn wahr.
"Riecht ihr das Ser Artur ?" Irgendetwas verbrennt und ich würde sagen das es nicht nur Holz sondern Fleisch ist.", teilte sie dem Ritter mit. Irgendwie lag noch ein anderer Geruch in der Luft den Mealla jedoch nicht zuordnen konnte. Artur kam er irgendwie vertraut vor, auch wenn ihm nicht einfiel woher. Er hatte jedoch keine positiven Assoziationen mit ihm. Mealla sah nach vorne, das Gelände hinter dem Felsentrichter stieg vor ihnen in Form eines Kamms nochmal an, bevor es danach wohl ins Tal überging. Auf der linken Seite der Straße war das Gelände hingegen immer noch vom Wald bewachsen. Hinter dem Kamm sah Mealla jetzt viele schwarze Rauchsäulen aufsteigen recht dünn und vermutlich noch entfernt von ihrer Position. Es sah nicht aus wie Kaminfeuer, aber in der Nähe war auch keine größere Siedlung, nur einzelne Gehöfte deren Kamin nicht soviel Ruß produzieren konnte. Irgendwas ging dort hinten vor.
"Wartet hier, ich schaue kurz nach was hinter dem Hügel vorgeht.", sagte Mealla an Artur gewandt und prescht dann vor in Richtung des Kamms. Vieleicht waren es ja ein paar Marodeure oder eine der Bürgerkriegsparteien. Als sie den Hügel erreichte, verlangsamte die Elfe ihr Pferd und stieg ab. Langsam ging sie zu Fuß die Anhöhe hinauf. Als sie sich der Kammspitze näherte, fing sie an zu kriechen und schließlich zu gleiten. Ganz vorsichtig zog sie sich zur Spitze hoch um über den Rand zu schauen.Sie hatte schon viel gesehen, aber das war neu für sie. Der Weg hinunter ins Tal führte auch wieder zwischen Wald zur linken und Feldern zur Rechten. Die Felder glänzten jedoch nicht golden in der Sonne, voll mit nahrhafte Getreide, sondern rot und orange im Licht der Flammen welches die Ähren in Brand gesetzt hatte. Das Tal schien zu brennen, denn auch das Gras hatte begonnen teilweise Feuer zu fangen, welches sich weiter ausbreitete. Das nahe Gehöft brannte ebenfalls und wer immer darin gelebt hatte vermutlich ebenfalls. Mealla hatte schon viele solcher Schrecken gesehen, aber nicht diese Kreaturen welche sie dieses Mal vollführten. Es waren keine Menschen, keine Soldaten sondern Monster, hässliche Viecher mit kahlen Köpfen und martialischen Helmen, gegen denen der des Qunari fast friedlich ausgesehen hatte. Sie waren noch ein ganzes Stück vom Kamm entfernt,weswegen sie Mealla selbst mit ihren guten Elfenaugen nicht genauer ansehen konnte. Immerhin war es damit noch unwahrscheinlicher das die Viecher sie entdeckten, welche auch mehr damit beschäftigt waren die Gegend zu verheeren. Offensichtlich waren sie von unterschiedicher Größe, wobei die kleinen ein wenig zu überwiegen schienen. Es waren nach Meallas Schätzungen so etwa 300 bis 400 Kreaturen dunkler Brut, viel zu viele um ihnen auf offenem Feld oder sonstwo zu begegnen. Die Elfe war sich jedoch sicher das es Dunkle Brut denn auch wenn sie noch nie welche gesehen hatte, aber was sollte es sonst sein. Außerdem war hier in Ferelden die Verderbnis aktiv und Mealla konnte nun zum ersten Mal ihre Folgen sehen.
"Beim Erbauer, was für eine Zerstörung.",murmelte Mealla leise. Zwar waren Menschen in ihrer Kriegsführung auch nicht zimperlich und verwüsteten Landstriche, aber diese Kreaturen taten dies nicht aus einem Zweck heraus, sondern die Zerstörung war ihr Zweck. Mealla hatte genug gesehen und kroch wieder langsam zu ihrem Pferd zurück und stieg auf. Flink ritt sie zu den Anderen zurück, wo die Gruppe inzwischen zum Stehen geblieben war. Die Rauchsäulen waren nicht mehr zu übersehen.

Artur hatte angehalten, während die Elfe nach vorne geprescht war. Schließlich schloß auch der Rest der Gruppe auf und fand sich bei ihm ein. Mit unbehaglichen Blicken schaute die Gruppe in Richtung des Hügelkamms, von wo der Geruch kam und der Rauch aufstieg. Artur wollte gerade die mit Morgana nachgekommenen Larissa darum bitten sich die Sache auch genauer anzusehen, als die Kopfgeldjägerin wieder zurückgeritten kam und ihr Pferd vor ihm und der Gruppe zum Stehen brachte.
"Hinter diesem Hügel ist eine Gruppe Dunkler Brut, mindestens 300 Mann stark.", informierte die Elfe die Gruppe im ruhigen Tonfall.
Artur wusste doch das er den Geruch irgendwoher kannte, auch wenn er gehofft hatte ihn nicht mehr zu riechen.
"Dunkle Brut soweit im Norden sagt ihr. Das ist verwunderlich, aber vielleicht ein Expeditionskorp.", sagte Artur nachdenklich.
"Wenn ihr mir nicht glaubt könnt ihr gerne selbst nachschauen. Ich bin zugegebenermaßen keine Expertin auf diesem Gebiet, aber zählen kann ich eigentlich schon. Und Menschen sind es auf keinen Fall.",antwortete Mealla weiterhin ruhig auch wenn sie innerlich angespannt war. Ihre Ausblidung bewahrte sie jedoch davor in Panik zu verfallen oder unüberlegte Schritte zu unternehmen.
"Nun das glaube ich, dennoch sollten wir wohl trotzdem selbst nachschauen. Wir hatten schonmal mit der Brut zu tun und es wäre gut zu wissen, welche der Kreaturen es sind.",antwortete Artur nachdenklich. Die Kopfgeldjägerin würde wohl kaum in dieser Hinsicht lügen, trotzdem waren Larissa und Morgana und er aufrgund ihrer Erfahrung besser imstande die Brut einzuordnen.
"Wir sollten uns das wohl besser mal ansehen Larissa.", sprach er an die Elfe gewandt.


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Dunkle Brut! Der Tag hatte so schön angefangen und nun das! Larissa nickte Artur zu, der vorschlug sich die Lage noch einmal selbst anzuschauen. „Ich gehe alleine. Ihr mit Eurer Rüstung seid beim Spähen vielleicht doch etwas fehl an Platz.“

Larissa hatte das Gespräch zwischen Artur und Mealla aus der Ferne verfolgt und durch ihr absurd gutes Gehör sogar ein paar Wortfetzen ausschnappen können. Scheinbar ging es um sie, was ihr verlorengegangenes Vertrauen gegenüber Artur wiederherstellte. Als die andere Elfe dann kurz darauf über den Hügel fortgeritten war hatte ihr Herz sogar einen kleinen Hüpfer getan, nicht so einen starken wie bei Morganas Kuss vorhin, aber stark genug um erwähnenswert zu sein. Hatte Artur sie tatsächlich wegen ihr und ihrem Wort aus der Gruppe verbannt? Wenn dem so wäre… dieser Tag wurde von Minute zu Minute schöner. Abgesehen natürlich davon, dass Morgana ihre Pläne mit den Dalish-Clan verneint hatte, was wiederum keine Überraschung gewesen war.
Doch Artur hielt nun sein schwarzes Pferd an und als sich der Rest der Gruppe näherte schlug ihnen ein Geruch entgegen der in Larissa eine Übelkeit aufsteigen ließ die ihresgleichen suchte. Auch Nimue wurde käsebleich und… die Dalish schaute verdutzt zu der Magierin. Ja, sie war von bleicher Gesichtsfarbe doch neben dem ungesunden Tein den der üble Geruch verursachte waren ihre Haare von einem intensiven Rot! Und ihre Augen, Nimues Augen waren blau wie das Meer. Wie konnte ihr das so lange entgangen sein? Nun, die Magierin hatte den ganzen Morgen ihre Gugelkapuze getragen was der Elfe schon seltsam vorkam doch hatten alle Magier ihre Eigenheiten, wie sie verschmitzt lächelnd dachte. Doch warum waren ihr die blauen Augen nicht aufgefallen? Sie waren wunderschön, so rein und klar und ohne irgendeine Unterbrechung. Wie zwei Edelsteine. Der Gesichtsausdruck relativierte den Edelmut der Steine jedoch recht schnell. Die Magierin zupfte ein Taschentuch hervor und hielt es sich vor die Nase. „Bei allen Göttern, was stinkt denn hier so?“, fragte Larissa und wedelte sich mit der Hand vor der Nase. Und als Mealla zurückkehrte bekam sie ihre Antwort.

Mordred bewunderte noch immer Nimues rotes Haar, dass ihr so feingeistig in den Nacken fiel. Über Nacht war die Magierin was die Attraktivität anbelangte mindestens um eine Stufe gestiegen. Mordred liebte rote Haare bei den Damen, allerdings hatte er so viele Vorlieben, dass es ihm peinlich wäre sie alle aufzuzählen. Er dachte fieberhaft nach, legte sich Worte zurecht mit denen er bei der Eiskönigin punkten konnte und hätte den Stopp der Gruppe fast verpasst. Nun jedoch hielt er an und als sich seine Sinne von Nimue losgerissen hatten, fiel auch ihm der unsägliche Geruch des Todes auf. Der Ritter schien auf Larissas Frage keine Antwort zu wissen bis Mealla zurückkehrte und von Dunkler Brut sprach. Dunkle Brut, Mordred hatte gehofft sie nie wieder sehen zu müssen. Bei seiner Flucht aus Ostagar war er an mehr als genug von diesen Bestien vorbeigekommen, hatte sogar mit einigen die Klinge kreuzen müssen. Die Aussicht deren hässliche Visagen noch einmal zu sehen bestürzte Mordred und er wandte sich nervös im Sattel. Dreihundert Mann mindestens. Selbst Artur würde bei einer solchen Übermacht nur zehn, vielleicht fünfzehn von ihnen erschlagen ehe er viel. Und Morganas Magie… Nein, der Kampf konnte ihnen unmöglich eine Option sein! Dennoch ließ Artur Larissa nochmals losziehen um Meallas Angabe zu bestätigen. Die Dalish bestand darauf allein zu gehen und verschwand schon bald in den nahen Wäldern um sich dort über den Kamm zu schleichen.

Es gefiel Larissa zwar nicht sich wieder von Morgana zu trennen, doch waren es die Pflichten eines Dalishjägers und Spähers auch abseits seines Clans zu dienen – allein. Fünfzig Schritt von der Gruppe entfernt warf sie einen Blick zurück, schaute auf den großen schwarzen Ritter, den antivanischen Blondschopf, die rothaarige Magierin. Ihr Blick jedoch verweilte länger aus ihrer schwarzhaarigen Hexe ehe sie dann kurz durchatmete und gleich einem Geist ins Unterholz verschwand. Um sich herum öffnete sich nun die unendliche Welt in der sie ihr Leben verbracht hatte. Die raschelnden Blätter flüsterten ihren Namen während sie sich anschickte schnell und gleichfalls flink wie ein Raubtier durch zwischen den Bäumen hindurch zu jagen, über knorrige Wurzeln und schmale Flüsse zu springen und nach einiger Zeit ihren blonden Kopf aus dem Wald zu strecken. Die weißen Federn in ihren Haaren streiften über die grünen Blätter der Büsche durch die sie sich geschoben hatte und bildeten einen scharfen Kontrast. Nicht minder kontrastreich war das Bild, welches jetzt vor ihren Augen abhob. Und dort unten in einem brennenden Tal war sie wirklich, die Dunkle Brut so leibhaftig wie damals in der Höhle. Viele, viel zu viele als dass sie sich ihnen stellen konnten. Sie marschierten ohne Ordnung und ohne Gnade, trampelten alles nieder, zündeten wahllos an was sie erreichen konnten. Sie musste aus dem Wald geströmt sein, aus dem schönen reinen Wald den sie sicherlich ebenfalls verdorben hatten. Larissa schäumte innerlich vor Ärger bei dem Gedanken. Links von ihr knackte es und sofort duckte sich die Elfe. Lautlos schlich sie zu dem knacken und erkannte nun auch Rauch. Auch hier brannte es, wenn auch nicht so sehr wie im Tal. Ein Feuer in einer Senke und einige der Brut die darüber etwas braten das sehr nach Mensch aussah. Nein, es war Mensch. Die Arme fehlten, die Beine fehlten, der Kopf fehlte. Der Brustkorb war von einem Spieß durchstoßen und hing über dem Feuer das die Haut versenkte und Larissa den beißenden Geruch nach Tod in die Nase trieb. Drei der kleineren Brutwesen hockten um das Feuer herum, zwei größere standen daneben. Eine wedelte mit seinem Schwert umher, sagte jedoch nichts. Plötzlich fingen zwei der Biester an zu streiten, hieben sich gegenseitig die dreckigen Fäuste ins Gesicht. Larissa nahm ihren Bogen vom Rücken und legte einen Pfeil auf die Sehne. Sie war eine der besten Jägerinnen des Clans gewesen und hervorragende Bogenschützin. Fünf Brutwesen waren doch keine Herausforderung. Die Elfe spannte den ersten Pfeil und legte auf das stehende Wesen mit dem Schwert an, doch dann zögerte sie. Sie erkannte die Unsinnigkeit die ihr Angriff hätte, entspannte die Sehne wieder. Bevor sie sich leise zurückzog schickte sie ein kurzes Stoßgebet aus in dem sie den Wald um Vergebung bat.
Larissa schlüpfte zwischen den Blättern hervor, betrat die Straße und schaute zu der Gruppe vor sich die gebannt auf die Spitze des Hügels schauten wo der gepflasterte Weg sich wieder der Talsohle zuwandte. Langsam trat sie an die Gruppe heran und schaute ebenfalls nach dort oben. „Wonach halten wir Ausschau?“, fragte sie, worauf jeder von ihnen zusammenzuckte und sich zu ihr umdrehte. Angesichts dieser Überraschung lächelte Larissa einen Moment, doch das Lächeln blieb flüchtig. „Sie hat Recht“, sagte Larissa ohne Mealla beim Namen zu nennen. „Dort ist Dunkle Brut! Sehr viel Dunkel Brut, zu viel um gegen sie anzutreten. Außerdem befinden sich noch welche der Wesen im Wald. Ich weiß nicht wie viele noch von dort strömen werden.“ Sie setzte eine resignierende Miene auf. „Wir müssen warten fürchte ich. Aber wenn die Brut in unsere Richtung schwenkt…“ Sie ließ den Satz unbeendet. „Das ist doch Wahnsinn! Dann sollten wir uns zurückziehen!“, sagte Mordred nachdem Larissa ausgesprochen hatte. „Dunkle Brut so weit im Norden; Ferelden ist verloren!“ „Ferelden ist nicht verloren!“, entgegnete die rothaarige Magierin rüde. „Loghain kämpft noch, ebenso wie die Banns im Süden! Noch ist gar nichts verloren, Schwertmeister! Was die Situation allerdings angeht…“ Sie schaute die Bergflanke hinauf. „Vielleicht sollten wir den Aufstieg wagen. Von dort haben wir eine bessere Sicht und können uns zur Not verteidigen. Ein Rückzug wäre nicht hilfreicher als auf den Berg auszuweichen.“ Larissa schüttelte das blonde Haupt und verschränkte die Arme vor der Brust. Mit ihrem zerlumpten Mantel, dem Bogen und den schmutzigen Haaren sah sie einem Banditen so ähnlich, dass man zweimal hinschauen musste um eine Dalish zu erkennen. „Wenn wir schon ausweichen, dann in den Wald. Artur, ich kenne das Gelände dort und kann uns sicher hineinführen. Die Brut wird nicht ewig dortbleiben. In den Wäldern sind wir sicherer.“ „Sicherer?“, entgegnete Mordred skeptisch. „Du hast doch selbst gesagt, dass du nicht weißt wie viel Brut sich in den Wäldern umher treibt und dass sie von dort kam. Wieso ist es da also sicherer? Ich sage wir fallen zurück, notfalls bis zu dem Außenposten der Armee.“ Nimue schnaubte verächtlich. „Wenn Ihr diesen undisziplinierten Haufen meint, dann kann das nicht Euer Ernst sein!“ Mordred überlegte einen Moment, dann schüttelte er den Kopf. „Nein, Ihr habt Recht. Die würden nicht helfen.“ „Also der Wald?“, fragte Larissa hoffnungsvoller. „Seid keine Närrin, Jägerin! Im Wald kommen die Pferde doch gar nicht wirklich voran. Ihr habt ihn doch gesehen: wild und ungebändigt; ein bisschen so wie Ihr selbst! Bringen wir die Pferde und uns selbst den Berghang hinauf. Dort ist zwar ebenfalls keine Straße, aber die Steine lassen mehr Platz zum Treten.“ Nun war es an Larissa Luft zu durch die Nüstern zu blasen. „Selbst wenn, dann sind uns bei dem Berg keine Möglichkeiten gegeben und weiter zu bewegen. Der Wald jedoch bietet uns Deckung. Zur Not umgehen wir die Brut.“ „Und was wenn dem nicht möglich ist? Wir wissen doch gar nicht wie weit die dunkle Horde schon ins Kernland vorgedrungen ist. Was, wenn dies nur der Anfang der gesamten Armee der Brut ist?“ „In diesem Fall wäre hier wohl ein Erzdämon“, sagte Nimue mit stoischer Gelassenheit und verschränkte die Arme. Sie schaute in den Himmel. „Ich sehe keinen!“ Die drei Streitenden schauten nun zu den Anderen, die sie bisher geflissentlich ignoriert hatten. „Was sagt Ihr, Ser Artur?“, fragte Mordred. Er stütze beide Hände auf den Schwertgriff. „Zurückziehen? In die Wälder oder den Berg hinauf?“ „Ja, was denkt Ihr, Ritter? Ich bin keine Taktikerin, aber heißt das erste Gesetz der Kriegsführung nicht: die höheren Lagen kontrollieren?“

Khardim
19.12.2015, 13:40
Gisele wäre am liebsten gleich losgegangen und hätte die beiden anderen zurückgelassen. Nach dem Gespräch mit diesen degenerierten Dörflern wagte sie es nicht an einen Erfolg der Frauen zu glauben und hatte sich in Gedanken schon damit abgefunden, dass nur ein Schuss ins Blaue oder in diesem Fall ein Gang ins Grüne ihr Erleuchtung bringen würde. Auf die eine oder die andere Weise. Die Kriegerin ignorierte die ihr zugeworfenen Blicke einfach. Vermutlich hatte keiner der Männer hier auch nur je ein Schwert gehalten, von den Frauen ganz zu schweigen. Alles was über den stinkenden Rand dieses bretterverschlagenen Haufens von einem Dorf hinausging bedeutete den Bewohnern vermutlich herzlich wenig. Was Borin mit seiner Taverne hier wollte, war Gisele ein Rätsel. Zudem hoffte sie inständig, dass Walla ihren Abgang von der Gruppe nicht bereuen würde sobald sie feststellt, dass dieses Dorf nur ein nach Fisch riechender Haufen Hütten war. Elisa kam als erste zurück. Hoch aufgeschossen war sie schon von weitem gut zu erkennen, denn die Hüttendächer ragten nur knapp über ihr auf. Die Bogenschützin schien recht vergnügt zu sein und spielte beim Gehen mit etwas Goldenem in ihrer Hand herum das an einen Knauf erinnerte. Kurz bevor die Einarmige Gisele erreichte sprang aus Maeya´alinh aus den Schatten hervor, sichtlich guter Laune. Auch Elisa schien, bei näherer Betrachtung, sehr mit sich selbst zufrieden zu sein was Gisele wiederum schwer im Magen lag. Ferelden hatte sich vermutlich gegen sie verschworen! Die Elfe flötete ein Willkommensgruß und erkundigte sich nach der Attraktivität des erblühenden Tages. Die Stahlkugel die Giseles Gedärme hinunterkugelte wurde merklich schwerer. Stattdessen winkte sie nur zum Aufbruch, wobei die verbundenen Glieder ihrer Rüstung metallisch protestierten. Schon zu lange waren sie in den bauchigen Reisetaschen gewesen und das letzte Mal, dass sie die Sonne gesehen hatten war es jene von Antiva gewesen die warm und freundlich gewesen war. Nicht die schwarze Sonne Fereldens, welche die Nässe nicht trocknete und die Kälte tief in die Knochen trieb. Schweigend folgten die beiden Frauen, wandten sich gen Osten und betraten den Pfad der sie in den Wald führen sollte. Gisele war entschlossen die Sache schnell hinter sich zu bringen und am besten noch heute aus diesem Schiss von einem Dorf abzureisen. Erst nachdem sie die Dorfgrenze hinter sich gelassen hatten, dämpfte Gisele das Tempo in dem sie gegangen war ein wenig. Elisa hatte problemlos mithalten können, doch fürchtete die Kriegerin Maeya´alinh würde dies fehldeuten. Zwar traute sie es der Elfe zu ebenfalls bis ans Ende der Welt marschieren zu können, doch wollte sie nicht so wirken, wie sie sich in Wahrheit fühlte. „Also isch ´abe kaum etwas erfa´ren. Die Menschén ´ier sind… seltsam“, sagte sie schließlich, als sie auf halber Strecke zu dem nahen Wäldchen waren. „Was ist mir eusch? ´abt I´r etwas ´erausfinden könnén?“ Je dichter sie dem Wald kamen, desto statischer wurde das Rascheln der Blätter. Es war wildstill und dennoch schienen sie sich zu neigen und miteinander zu flüstern. Alle auf einmal, sodass ihr gedämpftes Gespräch wie ein Windhauch schien, der sie durchfuhr. Auch die Bäume schienen sich interessiert zu den Neuankömmlingen zu beugen, die da an dem unsichtbaren Tor zum Wald standen. Wie aus der Tiefe einer Höhle drang das Quarken eines, oder mehrerer Ochsenfrösche an Giseles Ohren, trichterhaft verstärkt durch die Ansammlung der dicken und uralten Stämme, die nur einen kleinen, schmalen Pfad freigaben. Er war von so schlanker Gestalt, dass keine zwei Personen ihn nebeneinander beschreiten konnten. Gisele atmete kurz durch und obwohl sie glaubte, dass auch Maeya´alinh das Recht auf den Platz am Kopf der Gruppe nur zu gerne beansprucht hätte, trat sie zuerst hinein…



"Das habe ich. Wenngleich es auch nicht gerade meine Definition von 'genauer Information' ist." entgegnete sie. "Die Dörfler werden von etwas heim gesucht. Oder vielleicht auch jemandem. Es scheint in jedem Fall ein Bewusstsein zu haben, da es von den Leuten Abgaben verlangt. Und niemand scheint zu wissen was genau es sein könnte, da es ständig in anderer Gestalt erscheint." Während sie erzählte folgte sie der Dunkelhaarigen ohne Zögern durch den immer unheimlicher anmutenden Wald. Ein seltsames Gefühl umschlung sie. Es war beinahe so als wollte die Umgebung dass sie enger in sie vordrangen, aber gleichzeitig auch dass ihnen dabei Angst und Bang wurde. "Bah, quelle absurdité." dachte sie sich und versuchte sich selbst zu beschwichtigen. Oder doch nicht? Was konnte sie hier nur erwarten? Sie hatte bisher in Sachen Übernatürlichkeit und Magie nicht so viel Liebenserfahrung, weshalb sie umso aufgeregter war.
http://upload.worldofplayers.de/files9/Maeyaalinh_avatar.jpgDas Unwohlsein war Gisele und Elisa ins Gesicht geschrieben als sie nacheinander den Wald betraten und rasch zwischen den eng stehenden Bäumen verschwanden. Maeya'alinh blieb noch einen Moment stehen und atmete die Luft, die den uralten Forst umgab und reich an Geschichten und Wissen war. Sie betrachtete die tief hängenden Äste, auf denen kein Vogel saß und die zerfurchte und steingraue Rinde der Bäume, die wie Säulen das dunkelgrüne Dach aus Blättern trugen. Sie spürte die Präsenz des Waldes wie eine Veränderung der Atmosphäre und war sich sicher, dass dessen Bewusstsein sie ebenso wahrnahm und neugierig betrachtete. Zweifel strömte ihr entgegen, gepaart mit Misstrauen und der blassen, fast verloren gegangenen Erinnerung an bessere Tage, als Elfen noch frei durch die Welt streiften und Wälder mehr waren als Brennholzlager für die Öfen der Menschheit. Das Herz dieses Waldes war schwarz geworden mit den Jahren, schwarz wie die verkohlte Rinde der Stümpfe, welche die neuen Herren dieses Landes bei ihren Brandrodungen zurückgelassen hatten. Die Menschen taten gut daran diesen Wald zu fürchten und was immer Ruppert dort vermuten mochte, war entweder ein Fleisch gewordener Ausdruck der Wut und der Verzweiflung oder eine Kreatur, die vom Schmerz der Natur angezogen worden war wie eine Motto vom Licht.

,,Lass mich von Dir lernen.", bat die Elfe ohne die Lippen zu bewegen. Ein kalter Windhauch ließ die Blätter rascheln. Der Schatten zwischen den Bäumen schien dunkler geworden zu sein. ,,Wir sind nicht gekommen, um noch mehr zu zerstören!" Maeya'alinh schloss die Augen und streckte ihren Geist zu dem Wald aus, um sich ihm zu zeigen. Sie berührte ihn und nach einem zornigen Zurückschrecken, das ihr wie ein Peitschenhieb über die Seele fuhr, empfing er sie und zeigte ihr, was geschehen war und wie er sich verändert hatte. Bilder und Eindrücke schlugen wie Pfeile im Bewusstsein der Elfe ein und ließen sie erbeben, auch wenn äußerlich kein Zeichen davon zu sehen war. Es dauerte nur Sekunden, um durch Jahrtausende zu reisen und als sie ihren Augen wieder öffnete fühlte sie sich, als stünde sie außerhalb der Zeit. ,,Danke.", sagte sie stimmlos und trat zwischen die alten und vom Schmerz gekrümmten Stämme. Es war gut, dass sie mitgekommen war, denn ein Schwert allein würde sie hier nicht weit bringen. Trotzdem war es gut, dass Gisele gleich zwei davon mitgebracht hatte, denn obwohl sich der Wald ihr geöffnet hatte würden sie diese gewiss noch brauchen.
Sie schloss mit leichten Schritten zu ihren Gefährtinnen auf und folgte dann Elisa, die sich auch unter den nicht ganz so tief herabhängenden Ästen hinwegbücken musste. ,,Wir sind auf dem richtigen Weg.", erklärte sie und hielt dabei weiterhin Ohr und Geist offen, um in Verbindung mit dem Wald um sie herum zu bleiben. Wenn sie wieder heil aus dessen Schoß hervorkommen wollten, so durften sie nicht blindlings gegen seinen Willen handeln.
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Lord Dayn ließ keinen Zweifel daran wie gering er den Templer und den Magier als Gäste schätzte. Die Pflicht öffnete Kilian die Tür zur eroberten Burg, aber nicht das Herz zu dessen Herrn. Kilian ließ sich schwer und in einen großen mit dunkelrotem Stoff bespannten Sessel nahe dem Kamin sinken. Das schicke Möbelstück seufzte nicht minder stark als der nasse Templer, der die langen Beine von sich streckte und die Wärme des Feuers auf seinem Gesicht genoss. Zwar klemmte sein Schwert in einem unangenehmen Winkel, doch war er momentan zu froh mal wieder richtig sitzen zu können, als dass er etwas an der bequemen Haltung ändern wollen würde. Er schloss die Lider seiner Augen und atmete tief ein und aus. Rafael war weniger gelassen, stiefelte aufgebracht auf dem Läufer umher und fluchte vermutlich innerlich wie ein Rohrspatz. Das rhythmische Treten seiner Füße wurde für Kilian jedoch zum beruhigenden Takt, der ihn gleich einem Schlaflied langsam wegdämmern ließ.

Würziger Geruch stieg Kilian in die Nase, was darauf schließen ließ, dass Rafael sich mal wieder eine Pfeife angesteckt hatte. Zurecht denn der Lord ließ sie seit sicherlich einer Stunde schon warten. Der Templer war allerdings zu antriebslos und viel zu gemütlich war der Sessel als dass er sich nun aufmachen wollte diesen Lord Dayn zu behelligen. Rafael hingegen hatte diese Ruhe sicherlich nicht verinnerlicht. Der Magier konnte ohnehin nie Fünfe gerade sein lassen, musste immer in Aktion sein und schien allgemein die „Stillstand bedeutete Rückgang“-Haltung zu vertreten, was ihn als Lehrer sicherlich auszeichnete, als Weggefährte jedoch ein eher unbequemer Charakterzug war. „Beruhigt Euch, Herr Marlov“, sagte Kilian ohne die Augen zu öffnen als der Gewürzgeruch intensiver wurde. „Der Adel ist nun einmal ein geduldiges Wesen.“ Nur einen Augenblick nachdem er geendet hatte, klickte das Türschloss und der Kammerdiener trat ein, begleitet von zwei bewaffneten Wächtern. Kilian wandte sich schräg aus dem Sessel heraus und schaute, auf eine Armlehne gestützt zur Tür. „Der Lord empfängt Euch nun.“ Kilians Blick wanderte zu den Männern deren Leder und Kettenrüstungen geputzt und geölt waren. Ihre Kurzschwerter steckten noch in den Scheiden, die hölzernen Rundschilde hatten sie über den Rücken geworfen und doch wirkten sie bedrohlich wie sie bemüht finster dreinschauten. Kilian erhob sich, drückte seinen Rücken durch der geräuschvoll knackte und fuhr sich mit beiden Händen durch das Haar. Mittlerweile war es fast wieder trocken, ließ sich aber gut nach Hinten streifen. „Wir folgen!“ Der Kammerdiener warf Kilian einen an Unhöflichkeit grenzenden Blick zu, dann machte er auf dem Absatz kehrt und trat aus dem Zimmer heraus. Kilian, der sein Leben in einem Kreis elitärer Krieger verbracht hatte war sich sicher, dass der Diener der Bezeichnung „Stock im Arsch“ ganz neu definierte. Er nickte Rafael zu der die Pfeife am Kaminsims abklopfte und ihn seiner Tasche verschwinden ließ, ehe er zu dem respekteinflößenden Magierstab griff und Kilian folgte. Es mochte sein, dass Kilian und Rafael keine Freunde waren und sich auf eine höfliche Distanz professioneller Kooperation geeinigt hatten, im Angesicht der sie misstrauisch beäugenden Wachen jedoch fühlte sich Kilian in der Gegenwart des Magiers deutlich wohler. Obwohl er kein Templer war betrachtete Kilian ihn doch schon fast wie einen Waffenbruder. „Nach Euch“, sagte Kilian gespielt höflich und bedeutete den Wachmännern den Raum zuerst zu verlassen. Der größere der Beiden, der ungefähr dieselbe Größe und Statur wie Kilian hatte schüttelte bestimmend den Kopf. „Nach Euch!“, knurrte er befehlend. Der Hauptmann hatte keine Lust auf Streit und folgte der Aufforderung, ebenso wie Rafael.

Gemeinsam wanderten sie durch geräuschlose Gänge, deren Stille einzig von dem Widerhall ihrer Schritte gestört wurde. Spärlich beleuchtet boten sie das Gefühl von Hoffnungslosigkeit und Trauer die wie eine Gewitterwolke über der Burg zu hängen schien feil. Der Schrecken der feindlichen und mit Sicherheit sehr blutigen Übernahme hatte nicht nur die Bevölkerung schockiert sondern auch tiefe Narben im Wesen dieser altehrwürdigen Festung hinterlassen die nun den Tod atmete wo sie einst das Lachen der Cousland-Kinder aufgesogen hatte. Stille. Betretene Stille die Kilian einen Schauer über den Nacken jagte. „Tretet ein“, richtete sich der Kammerdiener barsch an die beiden Reisenden, nachdem sie eine gefühlte Viertelstunde durch die schweigenden Eingeweide der Burg marschiert waren und schließlich vor der großen roten Tür des Studierzimmers standen. Das Fehlen von Wachen deutete auf mangelnde Furcht seitens des Lords hin. Kilian trat an die Tür heran und drückte die vergoldete Klinke. Der Raum war erfüllt von zweierlei Lichtquellen. Zum einen wurde das fast perfekt quadratisch angelegte Zimmer von dem in die Wand eingelassenen Kamin erleuchtet, der zur linken Seite des Eingangs stand und leise vor sich hin knisterte, zum anderen warf eine rote Sonne die letzten Strahlen des Tages durch das hohe aber schmale, schießschartenähnliche Fenster gegenüber der Feuerstelle. Kilian hatte nicht mitbekommen wie lange er nun gedöst hatte, aber der Tag musste reichlich fortgeschritten sein, wenn die Sonne nun schon am Sinken war. In der Mitte des Raumes stand ein großer breiter Schreibtisch dessen Vorderseite wohl einmal das Wappen der Couslands gezeigt hatte. Dieses war aber unter kräftigen Axthieben zerstört worden. Das mutmaßliche Werkzeug dieser Tat hing hinter dem Schreibtisch an der Wand und kreuzte eine zweite Waffe ähnlicher Beschaffenheit. Die Bücherregale die rechts und links neben den Äxten standen waren zum größten Teil leer, ihr Inhalt lag zerfleddert auf dem Boden um sie herum oder kokelte fast unkenntlich im Kaminfeuer. Lord Dayn selbst saß hinter dem Schreibtisch und beugte sich über ein Buch das offenbar den Familienstammbaum der Couslands zeigte. Mit einem dünnen schwarzen Federkiel strich er einzelne Namen durch. Kilian verzog angewidert das Gesicht. Lord Dayn blickte auf als die beiden Männer eintraten. Er war klein, vielleicht ein Meter sechzig aber dafür sehr korpulent und gehüllt in rote Seide. Sein rabenschwarzes Haar war größtenteils gewichen und ließ nur noch einen Kranz um seinen beuligen Schädel übrig, sowie vereinzelte penibel zurückgestrichene Haare auf der sonst fast kahlen Platte. Sein Gesicht mit hervorquellenden Augen und rosigen Wangen erinnerte ein wenig an ein Schwein. Zudem sprach der ungepflegte schwarze Stoppelbart ihm jegliche Herrschaftlichkeit ab, die einem Lord gebührte woran auch die schwere Goldkette und die vergoldete Brosche an seinem Kragen nur wenig ändern konnten. Die Brosche zeigte den Bären der Howes. Das Auge des Bären war ein winziger Splitter Amethyst. Der Lord grinste schäbig als der Templer eintrat. „Ihr seid also der Templer-Hauptmann von dem mir berichtet wurde?“, sagte er in unpassend hoher und weicher Stimme und ließ dabei jegliche Form von höflicher Begrüßung einfach unter den Tisch fallen. Das schien in Ferelden ohnehin ein Problem der Lords zu sein, wie Kilian zu glauben schien. „Der bin ich, Mylord“, antwortete der Kilian kernig und beachtete hingegen die Etikette genauer. „Und das ist der Magier Rafael Marlov.“ Dayns Augen waren von so dunklem Braun, dass sie fast schwarz schienen und nun richteten sie sich auf Rafael. „Ein Magier. So so…“ Er stützte sich auf den Schreibtisch und begrub dabei das Buch unter sich. „Und was führt einen Magier und einen Templer nach Highever?“ Rafael holte Luft, doch obwohl Kilian nicht wusste ob er was sagen wollte, sprach er zuerst: „Eine Angelegenheit der Kirche und des Zirkels, Mylord.“ Der Kerl musste nicht mehr wissen, als es gut für ihn war. Lord Dayn hob angesichts dieser vagen Beschreibung eine fast inexistente Augenbraue. „Angelegenheiten auf diesem Gebiet sind auch die meine und die von Lord Howe!“, verkündete er, doch Kilian schüttelte den Kopf. „Angelegenheiten der Kirche, des Zirkels und des Ordens sind einzig deren Sache!“ Scheinbar war es Lord Dayn nicht gewohnt, wenn Leute ihm wiedersprachen. Nun wirkte er wie ein beleidigtes, sehr hässliches, Kind ehe er erneut lächelte. Ein beunruhigendes und kaltes Lächeln, freudlos und falsch. „Ich habe heute Morgen erst drei Leute hängen lassen“, erklärte er in einem Ton als sei dies eine Unterhaltung über das Wetter. „Einen Soldaten der bei der Wache eingenickt war, eine Hure die den Cousland-Soldaten eine bessere Behandlung zusprach als sie von meinen Männern erfährt und einen diebischen kleinen Jungen, der sich an Lord Howes Äpfeln vergriffen hat. Sie alle dachten es wäre weise sich über Lord Howes und meine Gesetze hinweg zu setzen und den Frieden zu stören. Erwartet Ihr etwa mehr Eingeständnisse von mir als ich sie denen gewährt habe?“ Kilian verbarg seine Konsterniertheit über die Geringfügigkeit der Verbrechen für die diese Leute gehenkt worden waren und trat einen großen Schritt auf den Tisch zu, der Lord Dayn tatsächlich in seinen Stuhl zurücksinken und einen nervösen Blick zur Tür werfen ließ. „Na los, schrei schon nach Hilfe du fettes Schwein! Wollen mal sehen ob deine Wachen oder mein Dolch schneller bei dir sind!“ Schon nach wenigen Worten war klar welche Art Tyrann den Sitz der verehrten Cousland-Herrscher übernommen hatte. Vermutlich wäre es ein Segen für das Volk wenn Kilian dem Kerl den Kopf von den Schultern schlagen würde, doch besann er sich auf seine Aufgabe und sprach eindringlich und mit gezwungener Höflichkeit: „Ich erwarte, dass Ihr Mylord, mir und meinem Begleiter freies Geleit, einen Schlafplatz und jegliche Hilfe zusichert, die wir bei unserem Aufenthalt hier benötigen.“ „Sonst?“, schnarrte Lord Dayn der erkannt hatte, dass Kilian zu klug für einen Angriff war. „Sonst werde ich der Kirche in Denerim davon berichten. Die Oberste Klerikerin wird daraufhin Lord Howe vorladen und ihn zurechtweisen und dies wird dann wiederum auf Euch zurückfallen, Mylord!“ Der dicke Mann auf der anderen Seite des Tisches dachte fieberhaft nach, dann nickte er. „Na gut. Geht Euren Geschäften rasch nach, Templer und verschwindet dann wieder! Ihr könnt hier auf der Burg wohnen solange Ihr hier seid.“ Er stieß einen grellen Pfiff aus und der Kammerdiener kam herein. Lord Dayn winkte ihn zu sich und wisperte ihm etwas zu. Dieser nickte, wandte sich an die beiden Reisenden und sagte einmal mehr: „Folgt mir!“ Auch einen Abschiedsgruß blieb Lord Dayn den beiden Männern schuldig, doch Kilian war auch dies Recht. Es reichte ihm nur diese Visage nicht mehr vor Augen haben zu müssen, wie sie ähnlich eines Buchhalters die Namen der getöteten Couslands ausstrich.

Das Zimmer in das sie geführt wurden war recht geräumig und stand wohl vormals dem Adel oder seinen Gästen zur Verfügung. Neben zwei großen Betten und einem Tisch mit Spiegel gab es zudem ein steinernes Becken in dem hohe Herrschaften warme Bäder nahmen. Jetzt allerdings war es staubtrocken und täuschte somit nicht über die Freudlosigkeit hinweg die in diesen Ort eingekehrt war. Wie viele verängstigte Menschen hatte man während des Angriffs aus diesem Zimmer gezerrt? Wie viele hatten hier gehofft sich verstecken zu können? Wie viele hatten geweint? Wie viele waren hier gestorben? Kilian blieb trotz dieser vorgeschürzten Gastfreundschaft blieb er bei demselben Rat den er Rafael schon auf dem Marktplatz gegeben hatte. „Wir sollten uns mit dem Ritual beeilen von dem Ihr gesprochen habt, Herr Marlov. Dieser Ort hier wird von Stunde zu Stunde unfreundlicher.“ Der Templer löste einen Umhang von den Schultern und legte ihn auf das Bettende, ehe er sich auf selbigem niederließ. Plötzlich knackte es an der geschlossenen Tür. Eisen schob sich in Eisen während Magier und Templer auf das Portal starrten. Kilian erhob sich, durchmaß den Raum mit drei großen Schritten und drückte die Klinge hinab. Die Tür bewegte sich nicht. Nochmal drückte Kilian die Klinge und diesmal lehnte er sich mit seinem Gewicht gegen die Tür doch noch immer blieb sie stur. Ungläubig wandte sich Kilian zu Rafael um. „Ich glaube unsere Lage ist gerade um einiges verkompliziert worden…“http://upload.worldofplayers.de/files9/Rafael_2.jpgEr verdaute grade noch den abstossenden Eindruck, den Lord Dayn auf ihn gemacht hatte, als Kilian bereits aussprach, was Rafael auf dem Weg in ihr Zimmer unentwegt durch den Kopf gegangen war: „Wir sollten uns mit dem Ritual beeilen von dem Ihr gesprochen habt, Herr Marlov. Dieser Ort hier wird von Stunde zu Stunde unfreundlicher.“Der Magier nickte stumm und fuhr sich mit der Zunge über die Innenseite seiner Zähne. Allein der Anblick dieses fetten Schweins in Seidenroben hatten ihn Galle schmecken lassen. Er stellte seinen Stab in die Zimmerecke, um die Hände frei zu haben, als er plötzlich das Schaben von Metall hinter sich hörte. Der Hauptmann erhob sich von dem Bett, auf dem er sich grade erst niedergelassen hatte, ging zur Zimmertür und versuchte vergeblich, diese zu öffnen. Der Geschmack von Galle in Rafaels Mund wurde intensiver, als Kilian sich von der verriegelten Tür abwandte: „Ich glaube unsere Lage ist gerade um einiges verkompliziert worden…“
Der Magier bebte. Wie von selbst flog ihm sein Stab in die Hände, was Besorgnis und Wachsamkeit in Kilians Gesicht auf den Plan rief, doch ihm galt Rafaels Zorn gewiss nicht. Er hatte sich schon während der Audienz bei diesem Emporkömmling von einem Lord nur mit Mühe zurückhalten können und hätte es gern gesehen, wenn Kilian die Hand oder das Schwert ausgerutscht wären, doch nun war diese Missgeburt zu weit gegangen. ,,Ich habe keine Zeit für diesen Scheiß!", presste Rafael unter seinem Atem hervor und trat zur Tür. Mit seinem Stab klopfte er drei Mal laut an die dunklen Eichenbohlen und spürte dabei das Blut in seinen Adern pulsieren. Der Blick des Hauptmannes lag wie ein Gewicht auf seinen Schultern, doch ließ er dem Magier vorerst freie Hand. ,,He, lasst uns raus!", rief er nach draußen und hörte sogleich schallendes Lachen von der anderen Seite. Mindestens zwei Männer standen dort. ,,Einen Scheiß werden wir tun! Ihr könnt da drinnen jetzt schön lange darüber nachdenken, wie man Seine Lordschaft behandelt bevor Ihr...."
Weiter ließ Rafael ihn nicht kommen. Mit einem Stoß der Hand und einer Anspannung seines Geistes sprengte er die Tür aus den Angeln und ließ sie, zusammen mit dem Soldaten, der sie verhöhnt hatte, gegen die gegenüberliegende Wand des Korridors fliegen. ,,Was zur...?!" Während er mit zorneserfülltem Gesicht durch den Türrahmen trat, von dessen Rändern der Kalk rieselte, hörte er hinter sich Kilians Schwert aus der Scheide fahren. Doch noch bevor er sich umdrehen konnte stürzte von links einer der Soldaten des Lords auf ihn zu. Blitzschnell riss Rafael seine Hand hoch und sperrte den Mann in ein Stasisfeld, das ihn inmitten seiner Bewegung erstarren und scheinbar gefrieren ließ. ,,Da drinnen kannst Du jetzt schön lange darüber nachdenken, wie man seine Gäste behandelt.", zischte er dem hilflosen Opfer zu, während Kilian hinter ihm aus dem Zimmer trat und sich die Verwüstung ansah, die Rafael angerichtet hatte. ,,Wollen wir gehen, Hauptmann?", fragte der Magier scheinbar ungerührt, konnte seine Wut aber nur schwer verbergen. Mit wehendem Mantel ging er den Gang entlang zur nächsten Treppenflucht und hörte kurz darauf die schweren Schritte des Templers hinter sich. Sie würden sein Vorgehen später noch besprechen können.
Sie waren noch nicht weit gekommen, als hinter ihnen auf einmal Rufe und der Lärm vieler Stiefel zu hören war. Sie befanden sich in einem breiten Gang, dessen bleiverglasten Fenster nach links zum Innenhof des Schlosses blickten, welchen der Korridor wie eine Galerie in gut fünf Metern Höhe umrahmte. Schon als der Magier sich umdrehte, tauchten die ersten Verfolger auf, die über die selbe Treppe kamen, die auch sie genommen hatten. Rafael richtete seinen Stab auf den Boden unter den Füßen der Soldaten und plötzlich bewegten sie sich alle, als müssten sie gegen schwersten Widerstand ankämpfen. Das Gravitationsfeld würde sie jedoch nicht ewig aufhalten, weswegen sich Rafael wieder zu Kilian umwandte und ihm mit einem Kopfnicken zu verstehen gab, dass Eile geboten war. Sie hechteten zur nächste Treppe nach unten, doch tauchte an dessen Rand schon der erste behelmte Kopf auf, rasch gefolgt vom gepanzerten Körper eines Ritters, der ihnen den Weg versperrte. ,,Stehenbleiben!", befahl er, seine Stimme durch den Topfhelm zu einem blechernen Klappern verzerrt. ,,Aus dem Weg!", gab Rafael zurück und nahm seinen Stab in beide Hände, während sich ein gutes Stück hinter ihnen ihre Verfolger langsam aus dem Gravitationsfeld kämpften.
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Skeptisch ließ er seinen Blick über das wortwörtliche Schlachtfeld streifen. Während Darius die Umgebung überblickte legte Talorr seinen vierbeinigen Freund kurz ab und begann die Szenerie zu durchsuchen. "Hm." Zuerst hatte er an Marodeure gedacht, vor allem deshalb weil keine Frauen unter den Körper zu entdecken waren und es ja hätte sein können dass sie verschleppt worden waren um missbraucht zu werden. Aber die restlichen Spuren passten nicht dazu. Auf einem der Wagen waren Lebensmittel verladen worden. Nach einem kurzen Blick darauf musste Talorr jedoch angewidert feststellen, dass nichts davon mehr zu gebrauchen war. Eine schwarze Schicht, wie kriechendes Verderben, hatte sich bereits darüber gelegt. "Oh nein, es wird doch wohl nicht....." Hektisch warf er einen genaueren Blick auf einen der nahe gelegenen Fußabdrücke. "Das hatte ich befürchtet." Nun war er sich sicher. In Eile wandte er sich an Darius. "Wir sollten von hier verschwinden, und zwar sofort! Die dunkle Brut ist hierfür verantwortlich." Doch genau als er das gesagt hatte hörte er ein Knacken und spürte wie der Boden unter ihren Füßen sich zu bewegen schien. "Oh je...."
http://upload.worldofplayers.de/files9/Dethmold_Avatar.jpgEr wandte seinen Blick vom Waldrand ab, von wo aus er am ehesten einen Angriff befürchtet hatte und drehte sich schnell zu Talorr um, als er dessen Ruf vernahm. Darius blieb jedoch keine Zeit, um etwas zu erwidern, denn plötzlich erbebte die Erde und ließ ihn um sein Gleichgewicht kämpfen. ,,Oh je....", hörte er den Söldner noch fluchen, als zwischen den Wagen plötzlich das Pflaster der Straße und sogar das Erdreich selbst aufriss. Der Ben-Hassrath musste sich an einem umgestürzten Karren festhalten, um nicht zu stürzen und erbebte dann angesichts des unirdischen Schreis, der aus dem aufreissendem Abgrund empor kam. Er hatte in den vielen Jahren als verlängerte Hand des Qun vieles gesehen und gehört, doch niemals etwas so vernichtendes, das ihm derart in den Leib gefahren wäre. Furcht ergriff Besitz von dem alten Mann, der sich kaum auf den Beinen halten konnte.
Der Riss in der Erde wurde immer breiter und nicht weit zu seiner Rechten stürzte der erste Wagen in die Dunkelheit hinab. ,,Weg hier!", rief Darius und stütze sich auf seinen Stab, um Halt bei der Flucht zu haben. So schnell es ging lief er über die bebende Erde und spürte förmlich, wie der nicht enden wollende Schrei aus der Tiefe in seiner Seele wütete. Irgendeine Monstrosität der Dunklen Brut musste dort lauern und sich den Weg nach oben bahnen. Was immer es war, Darius wollte weit weg sein, wenn es an die Oberfläche kam. ,,Schnapp' Deinen Köter und renn'!", schrie er gegen die Kakophonie an und vergaß dabei, dass er den Wolf noch am Vortag hatte loswerden wollen.

Plötzlich sackte das Erdreich unter seinen Füßen weg und ließ ihn fehltreten. Darius schlug lang hin und geriet ins Rutschen. An ihm vorbei stürzten Kisten, Fässer und Leichen in die Dunkelheit und er schaffte es grade so, sich an einer Wurzel fest zu halten, die über den Rand des Abgrunds ragte. Aus der Finsternis unter ihm stieg der Schrei empor und fuhr ihm ins Herz. Anstatt in die Tiefe zu blicken schaute er über den Rand hinweg und hielt sich mit aller Kraft an der Wurzel fest, doch wusste er, dass er sich nicht ewig würde halten können. ,,Lauf weg!", rief er Talorr zu, den er von seiner ungünstigen Position aus nicht sehen konnte. ,,Flieh, Du Narr!"
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Vitus | Zieht sich endlich aus


Was bisher geschah: Sir Lothar & Jo

[IMG=left]http://upload.worldofplayers.de/files9/8fpNsU0vitus.pngVitus war mittlerweile ein Meister darin, das Geschwafel und die ungeniert vulgäre Art des anderen auszublenden – weshalb er bereits die schwere Holztür als einzigen Ausgang lokalisiert hatte. Doch bevor er einen Schritt in deren Richtung machen konnte, riss Jo diese mit aller Macht auf – und stolperte keine zwei Sekunden später, was in seltsam anmutenden Verrenkungen endete. Der ehemalige Templer unterließ es, in irgendeiner Form darauf zu reagieren und wartete geduldig, bis sich der Jungspund wieder gefasst hatte und weiterlief als wäre nie etwas passiert. Fast hätte Vitus noch erwartet, dass der andere sich um sieht, um zu schauen, ob ihn jemand beobachtete hatte, allerdings konnte er sich sicherlich denken, dass zumindest Vitus ihn gesehen hatte. Unfällig und auf Geräusche bedacht, folgte der Mann dem Templer nun weiter durch den Gang, wollte gerade vorschlagen, ein Stück weiter bis zur Kreuzung zu gehen, als Jo auch schon mit viel Gehabe eine Tür aufriss. Vitus... war sprachlos. Er war sich nicht mal sicher, ob Jo überprüft hatte, dass sich niemand in dem Raum befand. Vermutlich nicht. Das würde mehr gesunden Menschenverstand und weniger jugendlichen Leichtsinn vorrausetzen. Der ältere Mann drückte sich an dem anderen vorbei in den Raum, um zu sehen, was genau der „Erbauer“ sich für ihn ausgesucht hatte und ließ seinen Blick umher schweifen, konnte aber bis auf einem mit Wasser gefüllten Bottich nichts weiter erkennen. Es dauerte einige Augenblicke, bis er letztendlich verstand, dass Jo von dem roten Ungetümmonster für ihn sprach. Für den Moment, so beschloss er, ignorierte er erst mal den Schwarzhaarigen, denn nun hatte er eine andere Priorität. Wasser. Prompt entledigte er sich seiner schweren Rüstung, bückte sich, um sie sorgfältig zur Seite zu legen. Jo war es schließlich ziemlich egal, wie sehr er stank. Vitus selbst wollte allerdings nicht nur sauber erscheinen, sondern sich auch sauber fühlen. Und das war schier unmöglich, wenn Jo zuerst das Wasser für sich beanspruchte. Erst nach seinem Bad würde er sich dann Gedanken um die passende Kleidung machen.http://upload.worldofplayers.de/files9/Char_Lothar.pngDer Kelch lag schwer und kühl in Ser Lothars Hand, als er sich mit der anderen den obersten Verschluss seines Wamses öffnete, um sich nach dem Tanzen etwas Abkühlung zu verschaffen. Schnell, aber trotzdem auf den äußeren Schein bedacht trank er den Kelch mit Wasser fast in einem Zug aus und beobachtete dabei möglichst unauffällig die restlichen Gäste an der Tafel, die ihm Lord Abernache zugewiesen hatte. Er war sich sicher, dass der Schlossherr ihn beobachten ließ und versuchte dessen Spitzel auszumachen, doch machten die farbenfrohen Masken der Adligen aus Orlais das ohnehin schon schwere Unterfangen praktisch unmöglich: Hinter jeder davon mochte genau so ein Scherge des Lords sitzen wie auch irgendein Gast, der einfach nur den Abend genießen wollte. Die Informationen, die der Ritter beim Tanzen bekommen hatte, ließen ihn aber trotzdem die Augen offen halten, denn es lag auf der Hand, dass Abernache ebenso skrupellos wie ambitioniert war und mit dieser Hochzeit mehr als nur ein Ziel verfolgte. Ser Lothar hoffte inständig, dass Jo und Vitus mit ihrem Vorhaben voran kamen, denn der Ballsaal schien ihm in Wahrheit ein Schlangennest zu sein, in dem jeder Fehltritt mehr beenden konnte als nur einen Tanz.
Möglichst unauffällig schaute der Ritter zur Ehrentafel hinauf, wo der Lord die Glückwünsche einiger spät eingetroffener Gäste entgegennahm. Es war bezeichnend, dass die Braut nirgends zu sehen war und wenn die Hochzeit tatsächlich den Zwecken diente, von denen Ser Lothars Tanzpartnerin gesprochen hatte, so war sie gewiss keine glückliche Braut. Obgleich ihm das politische Ränkespiel des Adels zuwider war, wusste der Ritter, dass ihm mehr Opfer zuzuschreiben waren, als allen Verderbnissen zusammen, weswegen er versuchen musste, Abernache noch vor der Hochzeit selbst zu konfrontieren. Er musste herausfinden, was seine Rolle im Schicksal des alten Banns gewesen war, dessen Tochter Abernache nun ehelichen wollte, um seinen Anspruch auf das Land zu festigen.
,,Ser Lothar von Ernstberg?", sprach ihn auf einmal ein Page von der Seite an. ,,Ja, mein Junge?" ,,Wenn Ihr mir bitte folgen mögt?", gab der Bursche mit einer Verbeugung zu verstehen und schickte sich an, ihn zu einer Nebentür des Ballsaales zu führen. Der Ritter hatte ein schlechtes Gefühl bei der Sache, konnte aber nicht aufhören, dass Spiel mitzuspielen ohne seine Tarnung zu verlieren. Er stand langsam von der Tafel auf, um dem Pagen zu folgen und bemerkte im Augenwinkel, wie Lord Abernaches Blick auf ihm lag.

Shepard Commander
19.12.2015, 14:56
http://upload.worldofplayers.de/files9/Maeyaalinh_avatar.jpgDas Unwohlsein war Gisele und Elisa ins Gesicht geschrieben als sie nacheinander den Wald betraten und rasch zwischen den eng stehenden Bäumen verschwanden. Maeya'alinh blieb noch einen Moment stehen und atmete die Luft, die den uralten Forst umgab und reich an Geschichten und Wissen war. Sie betrachtete die tief hängenden Äste, auf denen kein Vogel saß und die zerfurchte und steingraue Rinde der Bäume, die wie Säulen das dunkelgrüne Dach aus Blättern trugen. Sie spürte die Präsenz des Waldes wie eine Veränderung der Atmosphäre und war sich sicher, dass dessen Bewusstsein sie ebenso wahrnahm und neugierig betrachtete. Zweifel strömte ihr entgegen, gepaart mit Misstrauen und der blassen, fast verloren gegangenen Erinnerung an bessere Tage, als Elfen noch frei durch die Welt streiften und Wälder mehr waren als Brennholzlager für die Öfen der Menschheit. Das Herz dieses Waldes war schwarz geworden mit den Jahren, schwarz wie die verkohlte Rinde der Stümpfe, welche die neuen Herren dieses Landes bei ihren Brandrodungen zurückgelassen hatten. Die Menschen taten gut daran diesen Wald zu fürchten und was immer Ruppert dort vermuten mochte, war entweder ein Fleisch gewordener Ausdruck der Wut und der Verzweiflung oder eine Kreatur, die vom Schmerz der Natur angezogen worden war wie eine Motto vom Licht.

,,Lass mich von Dir lernen.", bat die Elfe ohne die Lippen zu bewegen. Ein kalter Windhauch ließ die Blätter rascheln. Der Schatten zwischen den Bäumen schien dunkler geworden zu sein. ,,Wir sind nicht gekommen, um noch mehr zu zerstören!" Maeya'alinh schloss die Augen und streckte ihren Geist zu dem Wald aus, um sich ihm zu zeigen. Sie berührte ihn und nach einem zornigen Zurückschrecken, das ihr wie ein Peitschenhieb über die Seele fuhr, empfing er sie und zeigte ihr, was geschehen war und wie er sich verändert hatte. Bilder und Eindrücke schlugen wie Pfeile im Bewusstsein der Elfe ein und ließen sie erbeben, auch wenn äußerlich kein Zeichen davon zu sehen war. Es dauerte nur Sekunden, um durch Jahrtausende zu reisen und als sie ihren Augen wieder öffnete fühlte sie sich, als stünde sie außerhalb der Zeit. ,,Danke.", sagte sie stimmlos und trat zwischen die alten und vom Schmerz gekrümmten Stämme. Es war gut, dass sie mitgekommen war, denn ein Schwert allein würde sie hier nicht weit bringen. Trotzdem war es gut, dass Gisele gleich zwei davon mitgebracht hatte, denn obwohl sich der Wald ihr geöffnet hatte würden sie diese gewiss noch brauchen.
Sie schloss mit leichten Schritten zu ihren Gefährtinnen auf und folgte dann Elisa, die sich auch unter den nicht ganz so tief herabhängenden Ästen hinwegbücken musste. ,,Wir sind auf dem richtigen Weg.", erklärte sie und hielt dabei weiterhin Ohr und Geist offen, um in Verbindung mit dem Wald um sie herum zu bleiben. Wenn sie wieder heil aus dessen Schoß hervorkommen wollten, so durften sie nicht blindlings gegen seinen Willen handeln.
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http://upload.worldofplayers.de/files9/Rafael_2.jpgEr verdaute grade noch den abstossenden Eindruck, den Lord Dayn auf ihn gemacht hatte, als Kilian bereits aussprach, was Rafael auf dem Weg in ihr Zimmer unentwegt durch den Kopf gegangen war: „Wir sollten uns mit dem Ritual beeilen von dem Ihr gesprochen habt, Herr Marlov. Dieser Ort hier wird von Stunde zu Stunde unfreundlicher.“Der Magier nickte stumm und fuhr sich mit der Zunge über die Innenseite seiner Zähne. Allein der Anblick dieses fetten Schweins in Seidenroben hatten ihn Galle schmecken lassen. Er stellte seinen Stab in die Zimmerecke, um die Hände frei zu haben, als er plötzlich das Schaben von Metall hinter sich hörte. Der Hauptmann erhob sich von dem Bett, auf dem er sich grade erst niedergelassen hatte, ging zur Zimmertür und versuchte vergeblich, diese zu öffnen. Der Geschmack von Galle in Rafaels Mund wurde intensiver, als Kilian sich von der verriegelten Tür abwandte: „Ich glaube unsere Lage ist gerade um einiges verkompliziert worden…“
Der Magier bebte. Wie von selbst flog ihm sein Stab in die Hände, was Besorgnis und Wachsamkeit in Kilians Gesicht auf den Plan rief, doch ihm galt Rafaels Zorn gewiss nicht. Er hatte sich schon während der Audienz bei diesem Emporkömmling von einem Lord nur mit Mühe zurückhalten können und hätte es gern gesehen, wenn Kilian die Hand oder das Schwert ausgerutscht wären, doch nun war diese Missgeburt zu weit gegangen. ,,Ich habe keine Zeit für diesen Scheiß!", presste Rafael unter seinem Atem hervor und trat zur Tür. Mit seinem Stab klopfte er drei Mal laut an die dunklen Eichenbohlen und spürte dabei das Blut in seinen Adern pulsieren. Der Blick des Hauptmannes lag wie ein Gewicht auf seinen Schultern, doch ließ er dem Magier vorerst freie Hand. ,,He, lasst uns raus!", rief er nach draußen und hörte sogleich schallendes Lachen von der anderen Seite. Mindestens zwei Männer standen dort. ,,Einen Scheiß werden wir tun! Ihr könnt da drinnen jetzt schön lange darüber nachdenken, wie man Seine Lordschaft behandelt bevor Ihr...."
Weiter ließ Rafael ihn nicht kommen. Mit einem Stoß der Hand und einer Anspannung seines Geistes sprengte er die Tür aus den Angeln und ließ sie, zusammen mit dem Soldaten, der sie verhöhnt hatte, gegen die gegenüberliegende Wand des Korridors fliegen. ,,Was zur...?!" Während er mit zorneserfülltem Gesicht durch den Türrahmen trat, von dessen Rändern der Kalk rieselte, hörte er hinter sich Kilians Schwert aus der Scheide fahren. Doch noch bevor er sich umdrehen konnte stürzte von links einer der Soldaten des Lords auf ihn zu. Blitzschnell riss Rafael seine Hand hoch und sperrte den Mann in ein Stasisfeld, das ihn inmitten seiner Bewegung erstarren und scheinbar gefrieren ließ. ,,Da drinnen kannst Du jetzt schön lange darüber nachdenken, wie man seine Gäste behandelt.", zischte er dem hilflosen Opfer zu, während Kilian hinter ihm aus dem Zimmer trat und sich die Verwüstung ansah, die Rafael angerichtet hatte. ,,Wollen wir gehen, Hauptmann?", fragte der Magier scheinbar ungerührt, konnte seine Wut aber nur schwer verbergen. Mit wehendem Mantel ging er den Gang entlang zur nächsten Treppenflucht und hörte kurz darauf die schweren Schritte des Templers hinter sich. Sie würden sein Vorgehen später noch besprechen können.
Sie waren noch nicht weit gekommen, als hinter ihnen auf einmal Rufe und der Lärm vieler Stiefel zu hören war. Sie befanden sich in einem breiten Gang, dessen bleiverglasten Fenster nach links zum Innenhof des Schlosses blickten, welchen der Korridor wie eine Galerie in gut fünf Metern Höhe umrahmte. Schon als der Magier sich umdrehte, tauchten die ersten Verfolger auf, die über die selbe Treppe kamen, die auch sie genommen hatten. Rafael richtete seinen Stab auf den Boden unter den Füßen der Soldaten und plötzlich bewegten sie sich alle, als müssten sie gegen schwersten Widerstand ankämpfen. Das Gravitationsfeld würde sie jedoch nicht ewig aufhalten, weswegen sich Rafael wieder zu Kilian umwandte und ihm mit einem Kopfnicken zu verstehen gab, dass Eile geboten war. Sie hechteten zur nächste Treppe nach unten, doch tauchte an dessen Rand schon der erste behelmte Kopf auf, rasch gefolgt vom gepanzerten Körper eines Ritters, der ihnen den Weg versperrte. ,,Stehenbleiben!", befahl er, seine Stimme durch den Topfhelm zu einem blechernen Klappern verzerrt. ,,Aus dem Weg!", gab Rafael zurück und nahm seinen Stab in beide Hände, während sich ein gutes Stück hinter ihnen ihre Verfolger langsam aus dem Gravitationsfeld kämpften.
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http://upload.worldofplayers.de/files9/Dethmold_Avatar.jpgEr wandte seinen Blick vom Waldrand ab, von wo aus er am ehesten einen Angriff befürchtet hatte und drehte sich schnell zu Talorr um, als er dessen Ruf vernahm. Darius blieb jedoch keine Zeit, um etwas zu erwidern, denn plötzlich erbebte die Erde und ließ ihn um sein Gleichgewicht kämpfen. ,,Oh je....", hörte er den Söldner noch fluchen, als zwischen den Wagen plötzlich das Pflaster der Straße und sogar das Erdreich selbst aufriss. Der Ben-Hassrath musste sich an einem umgestürzten Karren festhalten, um nicht zu stürzen und erbebte dann angesichts des unirdischen Schreis, der aus dem aufreissendem Abgrund empor kam. Er hatte in den vielen Jahren als verlängerte Hand des Qun vieles gesehen und gehört, doch niemals etwas so vernichtendes, das ihm derart in den Leib gefahren wäre. Furcht ergriff Besitz von dem alten Mann, der sich kaum auf den Beinen halten konnte.
Der Riss in der Erde wurde immer breiter und nicht weit zu seiner Rechten stürzte der erste Wagen in die Dunkelheit hinab. ,,Weg hier!", rief Darius und stütze sich auf seinen Stab, um Halt bei der Flucht zu haben. So schnell es ging lief er über die bebende Erde und spürte förmlich, wie der nicht enden wollende Schrei aus der Tiefe in seiner Seele wütete. Irgendeine Monstrosität der Dunklen Brut musste dort lauern und sich den Weg nach oben bahnen. Was immer es war, Darius wollte weit weg sein, wenn es an die Oberfläche kam. ,,Schnapp' Deinen Köter und renn'!", schrie er gegen die Kakophonie an und vergaß dabei, dass er den Wolf noch am Vortag hatte loswerden wollen.

Plötzlich sackte das Erdreich unter seinen Füßen weg und ließ ihn fehltreten. Darius schlug lang hin und geriet ins Rutschen. An ihm vorbei stürzten Kisten, Fässer und Leichen in die Dunkelheit und er schaffte es grade so, sich an einer Wurzel fest zu halten, die über den Rand des Abgrunds ragte. Aus der Finsternis unter ihm stieg der Schrei empor und fuhr ihm ins Herz. Anstatt in die Tiefe zu blicken schaute er über den Rand hinweg und hielt sich mit aller Kraft an der Wurzel fest, doch wusste er, dass er sich nicht ewig würde halten können. ,,Lauf weg!", rief er Talorr zu, den er von seiner ungünstigen Position aus nicht sehen konnte. ,,Flieh, Du Narr!"
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http://upload.worldofplayers.de/files9/Char_Lothar.pngDer Kelch lag schwer und kühl in Ser Lothars Hand, als er sich mit der anderen den obersten Verschluss seines Wamses öffnete, um sich nach dem Tanzen etwas Abkühlung zu verschaffen. Schnell, aber trotzdem auf den äußeren Schein bedacht trank er den Kelch mit Wasser fast in einem Zug aus und beobachtete dabei möglichst unauffällig die restlichen Gäste an der Tafel, die ihm Lord Abernache zugewiesen hatte. Er war sich sicher, dass der Schlossherr ihn beobachten ließ und versuchte dessen Spitzel auszumachen, doch machten die farbenfrohen Masken der Adligen aus Orlais das ohnehin schon schwere Unterfangen praktisch unmöglich: Hinter jeder davon mochte genau so ein Scherge des Lords sitzen wie auch irgendein Gast, der einfach nur den Abend genießen wollte. Die Informationen, die der Ritter beim Tanzen bekommen hatte, ließen ihn aber trotzdem die Augen offen halten, denn es lag auf der Hand, dass Abernache ebenso skrupellos wie ambitioniert war und mit dieser Hochzeit mehr als nur ein Ziel verfolgte. Ser Lothar hoffte inständig, dass Jo und Vitus mit ihrem Vorhaben voran kamen, denn der Ballsaal schien ihm in Wahrheit ein Schlangennest zu sein, in dem jeder Fehltritt mehr beenden konnte als nur einen Tanz.
Möglichst unauffällig schaute der Ritter zur Ehrentafel hinauf, wo der Lord die Glückwünsche einiger spät eingetroffener Gäste entgegennahm. Es war bezeichnend, dass die Braut nirgends zu sehen war und wenn die Hochzeit tatsächlich den Zwecken diente, von denen Ser Lothars Tanzpartnerin gesprochen hatte, so war sie gewiss keine glückliche Braut. Obgleich ihm das politische Ränkespiel des Adels zuwider war, wusste der Ritter, dass ihm mehr Opfer zuzuschreiben waren, als allen Verderbnissen zusammen, weswegen er versuchen musste, Abernache noch vor der Hochzeit selbst zu konfrontieren. Er musste herausfinden, was seine Rolle im Schicksal des alten Banns gewesen war, dessen Tochter Abernache nun ehelichen wollte, um seinen Anspruch auf das Land zu festigen.
,,Ser Lothar von Ernstberg?", sprach ihn auf einmal ein Page von der Seite an. ,,Ja, mein Junge?" ,,Wenn Ihr mir bitte folgen mögt?", gab der Bursche mit einer Verbeugung zu verstehen und schickte sich an, ihn zu einer Nebentür des Ballsaales zu führen. Der Ritter hatte ein schlechtes Gefühl bei der Sache, konnte aber nicht aufhören, dass Spiel mitzuspielen ohne seine Tarnung zu verlieren. Er stand langsam von der Tafel auf, um dem Pagen zu folgen und bemerkte im Augenwinkel, wie Lord Abernaches Blick auf ihm lag.


http://upload.worldofplayers.de/files10/p2OOKiliansmall.jpg

Der Erbauer hatte wirklich einen merkwürdigen Sinn für Humor, einem so impulsiven und streitlustigen Mann wie Rafael mit mächtiger Magie auszustatten. Ein Raufbold in der Robe eines Magiers, ein Fußsoldat, einfacher Infanterist mit dem Fluch oder Segen der arkanen Künste. Rafael war sicherlich eines der gefährlichsten Individuen in Highever und Kilian war froh, dass dem Magier bei all seiner Irrationalität und seinem emotionsgeladenen Gehabe dennoch die Loyalität an den Zirkel geblieben war. Als Abtrünniger hätte Rafael für grandiosen Ärger sorgen können, als magieunbegabter Berserker wäre er sicherlich zu einem ruhmreichen Krieger aufgestiegen. All diese Gedanken schossen Kilian durch den Kopf, während er über die Überreste der ehemaligen Gefängistür stieg die wie eine primitive Wippe auf dem bewusstlosen Körper eines vorwitzigen Wachmannes lag während sein Kamerad sich nicht zu rühren vermochte. Rafael, mit wehendem Haar und Umhang, flog einem düsteren Schatten gleich den Gang entlang während Kilian das Schwert in die Scheide steckte und schnell seinen eigenen Umhang von dem Bett auflas und im Hinausgehen rasch verschnürte. Am Beginn der gewundenen Treppe die den Gang abschloss holte er den Magier wieder ein. Das rhythmische Klopfen seines Stabes verhieß ein rasches Marschtempo und Kilian fragte sich ob sich Rafael überhaupt über die Konsequenzen seines vorschnellen Handelns bewusst war.
Und die Konsequenz waren die Alarmrufe die durch den Gang halten, sich rasch verbreiteten und das Getrampel unzähliger schwerer Soldatenstiefel nach sich zog. Sie bogen in einen leeren Gang, hechteten durch ihn hindurch, begleitet von dem Rauschen ihrer Mäntel und dem Geräusch der Verfolger. Rafael zauberte ein magisches Siegel auf den Boden, dass den Feind lähmen und eine Zeitlang aufhalten würde. Kilian wusste, dass der Magier zu tödlicherem Werk imstande war und hegte die leise Hoffnung, dass er wisse was der tödliche Angriff auf Wachen eines Banns zufolge haben würden. Zumindest in den Gemächern dieses eroberten Schlosses. Die nächste Treppe hinab und in den nächsten Gang hinein, ohne wirklich zu wissen wo sie sich befanden eilten die zwei ungleichen Reisenden entlang, wichen dem flackenden Licht der Fackeln aus und wurden doch von einem Mann gestellt, gepanzert und bereit, das Schwert in der eisenbehandschuhten Faust. Rafael schien nicht auf das geforderte „Stehenbleiben!“ gepolt zu sein und befahl dem Ritter nun seinerseits aus dem Weg zu gehen, den Stab fest umschlossen und bereit loszuschlagen. Kilian packte ihn am Ärmel und riss ihn zurück. Bei der Wache konnte man sich noch mit Notwehr rausreden, ein Ritter war ein anderes Niveau. Kilian schob sich an Rafael vorbei und bedachte die schwarzen Augenschlitze mit einem Blick der irgendwo zwischen Verachtung und Autorität oszillierte. Es bedurfte Kilian viel Mühe einen ritterlichen Vertreter eines gedungenen Eroberers den nötigen Respekt entgegenzubringen. „Wir wurden gegen unseren Willen festgehalten. Lasst und passieren!“, sprach er laut. Der Hall seiner Stimme wiederholte den Befehl, warf ihn von den Wänden zurück. Der Ritter lachte blechern. „Der Lord wird einen Grund haben, Euch festzuhalten.“ Die Finger von Kilians linker Hand umfassten die Schwertscheide, rückten sie zurecht, dann legte er drohend die Rechte auf das Heft. „Ich bin ein Hauptmann des Templerordens. Ich diene der Kirche. Ihre Autorität übersteigt die Eures Lords bei Weitem!“ Der Ritter schien zu überlegen, dann umfasste er sein Schwert mit beiden Händen als wolle er es senken rief dann aber plötzlich: „Ein toter Templer seid Ihr!“, wobei er sein Schwert gegen Kilians Rippen schwang. Der Templer riss sein Schwert halb aus der Scheide, genug um den schweren Schlag abzufangen. Die Klinge prallte klirrend ab, hinter ihnen konnte Kilian das echote Rufen der Männer vernehmen, die Rafaels Siegel überwunden hatten. Der Templer jedoch ließ sein halbgezogenes Schwert los, packte stattdessen den behelmten Schädel des Ritters und schmetterte ihn mit aller Kraft gegen die steinerne Wand. Wie das Schlagen einer alten Glocke hallte es durch den Gang als der Ritter sein Bewusstsein verlor und sich gleichzeitig den Helm vollreierte. Klebrig tropfte sein Abendessen von dem Rand seines Helmes hinab. Dem würden noch lange die Ohren klingeln. „Weiter! Weiter!“, rief Kilian, sprang mit einer Behändigkeit die ihn selbst überraschte über den Erledigten und flüchtete den Gang hinab, Rafael dicht auf den Versen sitzend. Er war sich sicher, dass dieser gerade mächtig applaudierte - Gewalt schien ihm zu gefallen.

Die Beiden erreichten den Innenhof, überquerten ihn ungeachtet des sich wie ein Lauffeuer ausbreitenden Alarms. Die Torwache hielt sie fast auf, doch Kilian sagte im Vorbeigehen: „Diebe, Eindringlinge im Schloss. Verriegelt das Tor! Befehl von Lord Dayn!“ Die Wache schaute ihn perplex an, doch schien ihr der Alarm und der gut gerüstete Ritter, der nicht sofort als Templer erkennbar war, als Begründung plausibel genug und nachdem die beiden Männer das Tor durchquert hatten, ließ man das Fallgitter hinunter. „Niemand darf hinaus!“, rief Kilian noch. Zum Glück gab es viele Idioten in den Reihen der gewöhnlichen Wachmannschaften.
Die Nacht hatte mittlerweile Einzug in Highever gehalten und da Lord Dayn mehr auf die Sicherung der Burg als der Stadt darunter bedacht schien rechnete Kilian kaum mit viel Schwierigkeiten bis sie bei den Stallungen waren. Dieser unterstand zwar der Armee, doch würde man den Soldaten dort die Nachricht über die Flucht der Zwei kaum schnell genug mitteilen können. „Nun, das lief besser als gedacht… nach Eurer Spontanentscheidung!“, rügte Kilian Rafael harsch während sie die menschenleeren Straßen zwischen den Fachwerkhäusern entlangstiefelten. Aus manchen Fenstern schimmerte warmes Licht, andere waren wiederum bereits schwarz wie die Nacht selbst. „>>Ich habe keine Zeit für diesen Scheiß!<<“, äffte Kilian Rafael mit falscher Stimme nach. „Wirklich Herr Marlov, dass Euer Kopf noch auf Euren Schultern weilt verwundert sogar mich gelegentlich!“ Vermutlich wäre Kilians eigener Plan nach einem gescheiterten Versuch der Diplomatie ebenfalls nicht weniger gewaltlos geendet doch schätze er es nicht sehr im Dunkeln gelassen zu werden. Rafael sagte nichts sondern ließ nur in schneller Abfolge seinen Stab aufs Pflaster knallen. Vielleicht schämte er sich, was in Kilians Augen mehr als angemessen wäre. „Sobald wir beim Stall sind versuchen wir die Pferde ohne großes Aufsehen zu bekommen. Ich hab wenig Lust auf einen Kampf…“

Glorichen
19.12.2015, 15:11
Melkor (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst/page7?p=24645820&viewfull=1#post24645820)

http://www.nirn.de/files/23038/4696-40zxi5/AvatarAreion.png''Die Stute soll Flicka heißen. Treu ergeben. Immer zu Diensten. Loyal. Der Name passt.'' Areion schnaubte. Was für einem komischen Kauz war er denn da über den Weg gelaufen? Er brummelte etwas von Loyalität zum Reiter, und war der grauen Stute einen missmutigen Blick zu. Er war sich sicher, dass dieser Unfall nicht zufällig geschehen war. Flicka ...
''Ich bin Melkor. Ein Dalish. Wer nicht gerade das Sehvermögen einer alten Kuh hat oder absolut blind ist, sollte das wohl erkennen.''
Areion zog die Augenbrauen hoch. Seltsam UND unverschämt, nicht gerade das, was er von einem Dalish erwartet hatte.
''Wir lehnen Kleidung im Allgemeinen ab. Sie behindert uns zu sehr beim Jagen. Als Stärkung der Gruppe treffen wir uns einmal alle sieben Monde, um unser Dasein zu feiern. Sehr intensiv. Unsere Religion ist in der Hinsicht recht strikt. Ich stelle dich ihnen gerne vor, du scheinst uns zu mögen.''
Verwirrt starrte der Stadtelf den Dalish an, ins Gesicht versteht sich. Konnte es wahr sein, dass die Dalish nackt, wie sie der Erbauer erschaffen hatte, im Wald herumliefen? Er konnte sich nicht erinnern, dass seine Mutter ihm jemals so etwas über seinen Vater erzählt hatte, und er hatte viele Fragen gestellt. Aber würde eine Mutter ihrem kleinen Sohn gerade so etwas erzählen? War er unbekleidet in die Stadt gekommen? Er konnte sich das nun wirklich nicht vorstellen und legte für sich fest, dass der Dalish hier ihn gerade wohl auf den Arm nahm. Hoffentlich.
Trotzdem, so wurde ihm klar, stand er gerade das erste Mal einem echten Dalish gegenüber. Nicht das kaputte Wrack, das sein Vater darstellte, als er ihn einmal aufgesucht hatte. Sondern ein Dalish, der im Wald lebte, ohne die Zwänge - und Annehmlichkeiten - einer Stadt. Er spürte ein Flattern in der Brust, war er aufgeregt? Offenbar.

Während der Dalish nun das Pferd am Zügel nahm und sich in eine Richtung aufmachte, beschleunigte Areion seinen Schritt, um neben ihm herzulaufen. "Flicka ...", murmelte er, als der Name in seinem Kopf an Erinnerungen rührte.
"Ich habe eine Flicka gekannt", erzählte er dann. "Ein furchtbar naives Ding. Zwar süß auf ihre Art, aber schrecklich verwöhnt. 'Deine süßen Zipfelöhtchen' hatte sie meine Ohren genannt, nachdem ich ihr - auf ihren Wunsch hin - die Unschuld genommen hatte."
Er schüttelte halb betreten den Kopf. "Sie glaubte, ihr neuer Ehemann würde nichts bemerken. Hätte er vermutlich auch nicht, doch seine Mutter hat das ihrerseits höchstpersönlich überprüft." Er grinste jetzt als er sich vorstellte, wie das wohl abgelaufen war.
Vermutlich war sie heute immer noch nicht verheiratet, doch war es an ihm den Mädchen zu erklären, was es bedeutete, nicht mehr jungfräulich in eine Ehe zu gehen? Nein, das lag nicht in seiner Verantwortung. Und wer von Zipfelöhrchen sprach, hatte es vermutlich auch nicht anders verdient.
Außerdem hatte die feine Goldkette mit den Blümchenanhängern, die er auf ihrer Kommode gefunden hatte, zusätzlich ein hübsches Sümmchen eingebracht.
"Jedenfalls passt der Name besser zu einem Pferd als zu einer Menschenfrau", schloss er den Gedankengang und sah sich dann um.
"Wohin gehen wir eigentlich?"

Glorichen
19.12.2015, 16:01
Karl (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1440448-5-Die-Gedanken-eines-Menschen-sind-sein-K%C3%B6nigreich/page17?p=24553864&viewfull=1#post24553864) & Sao (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst/page9?p=24669884&viewfull=1#post24669884)

http://www.nirn.de/files/23038/4697-mCmOKQ/AvatarNic.pngDie kleinwüchsige Menschenfrau hatte in ihrem kurzen Leben einige Reaktionen auf ihr großes Ziel erlebt: ungläubige Blicke, mitleidige Blicke, verhaltenes Schmunzeln oder auch offenes, lautes Lachen. Aber tatsächlich war es ihr nie passiert, dass die Darlegung ihres Vorhabens überhaupt keine Reaktion hervorbrachte. Stattdessen wühlte Ser Karl plötzlich in seinen Habseligkeiten und zerrte schließlich einen Haufen Pergamente heraus, deren Zustand Nic innerlich schmerzte. Zu vielen Leuten ging es leider ab, das geschriebene Wort ehrfürchtig zu behandeln, obwohl es doch so zerbrechlich war.
Eine gefühlte Ewifkeit blätterte der Fremde Mann darin herum und versuchte offensichtlich etwas lesen zu können. Nic dagegen kämpfte mit fortschreitender Zeit mit ihrer Neigierde. Was für Schriftstücke konnten so wichtig sein, dass man unhöflich ein Gespräch unterbrach? In ihre Neugier mischte sich ein Flug Verärgerung über diese nicht vorhandenen Manieren. Da ließ man ihn entgegen aller Vorsichtsmaßnahmen in den Schutz vor den Sturm und wusste sich dann nicht einmal zu benehmen?
,,D-E-N-E-R-I-M... Denerim!" rief der Ser plötzlich auf und Nic schreckte auf, hatte sie gar nicht mehr mit einer Reaktion gerechnet. ,,Sagtet Ihr nicht, dass Ihr nach Denerim wollt?"
Nic erwiderte den Blick einen Moment irritiert, dann setzte sie zur Antwort an. "Uhm, ja ..." Ein merkwürdiges eifriges Glänzen trat in die Augen des Mannes, zumindest hatte er wohl auch irgendeine Mission.
Aus Saos Ecke der Hütte drang, zwar leise aber durch die Größe des Raumes doch sehr gut hörbar, ein „Laat me raden, du viln durkh gelegnhayt aoukh geyn dort“ heran. Nic rollte innerlich die Augen. Wenn dieses Misstrauen bestehen bliebe, würde niemand gut schlafen können, dabei war es doch vielleicht gar nicht so schlecht, einen erfahrenen Krieger auf seiner Reise dabei zu haben?
"Seid Ihr ebenfalls nach Denerim unterwegs?", fragte sie daher. Sie hatte nichts gegen Begleitung einzuwenden - und im Zweifelsfalle würde Baran sie beschützen. Er hatte eine gute Nase für schlechte und gefährliche Menschen.

Aus den Augenwinkeln sah sie, wie Sao sich erhob. Sie ging zu ihrer Kleidung, offenbar endlich anständig genug, sich zu bekleiden. Ihr Blick richtete sich wieder auf Ser Karl, in Erwartung seiner Antwort, doch der schien sie erneut nicht wahrzunehmen. Stattdessen folgte er mit seinem Blick dem jungen Mädchen, das sich gerade bedecken wollte. Er hatte wohl tatsächlich keine Manieren?
Empört sprang Nic auf die Beine. Mit einigen kleinen Schritten ihrer kurzen Beine brachte sie sich genau in Sichtlinie und versuchte so, den Blick auf das halbnackte Mädchen zu verdenken.
Dann schimpfte sie laut, mit aufgebrachter Stimme und empörter Miene mit dem Ser: "Was soll denn das!? Wie könnt Ihr es wagen, so unverhohlen einem jungen Mädchen nachzusehen, die zum Schutze ihrer eigenen Gesundheit ihrer Kleidung entledigt ist!? Schämt Ihr Euch nicht!"
Drohend stieß sie mit dem Zeigefinger in seine Richtung, das Gesicht gerötet vor Wut - während Baran zwar aufgesehen hatte und Karl nun aufmerksam mit seinem Blick fixierte, ansonsten jedoch entspannt an Ort und Stelle liegen blieb.
"Ihr solltet Euch schämen, eine Notsituation so auszunutzen! Bei Andraste, habt gefälligst den Anstand wegzusehen!"

Shepard Commander
19.12.2015, 16:34
http://upload.worldofplayers.de/files9/Maeyaalinh_avatar.jpgDas Unwohlsein war Gisele und Elisa ins Gesicht geschrieben als sie nacheinander den Wald betraten und rasch zwischen den eng stehenden Bäumen verschwanden. Maeya'alinh blieb noch einen Moment stehen und atmete die Luft, die den uralten Forst umgab und reich an Geschichten und Wissen war. Sie betrachtete die tief hängenden Äste, auf denen kein Vogel saß und die zerfurchte und steingraue Rinde der Bäume, die wie Säulen das dunkelgrüne Dach aus Blättern trugen. Sie spürte die Präsenz des Waldes wie eine Veränderung der Atmosphäre und war sich sicher, dass dessen Bewusstsein sie ebenso wahrnahm und neugierig betrachtete. Zweifel strömte ihr entgegen, gepaart mit Misstrauen und der blassen, fast verloren gegangenen Erinnerung an bessere Tage, als Elfen noch frei durch die Welt streiften und Wälder mehr waren als Brennholzlager für die Öfen der Menschheit. Das Herz dieses Waldes war schwarz geworden mit den Jahren, schwarz wie die verkohlte Rinde der Stümpfe, welche die neuen Herren dieses Landes bei ihren Brandrodungen zurückgelassen hatten. Die Menschen taten gut daran diesen Wald zu fürchten und was immer Ruppert dort vermuten mochte, war entweder ein Fleisch gewordener Ausdruck der Wut und der Verzweiflung oder eine Kreatur, die vom Schmerz der Natur angezogen worden war wie eine Motto vom Licht.

,,Lass mich von Dir lernen.", bat die Elfe ohne die Lippen zu bewegen. Ein kalter Windhauch ließ die Blätter rascheln. Der Schatten zwischen den Bäumen schien dunkler geworden zu sein. ,,Wir sind nicht gekommen, um noch mehr zu zerstören!" Maeya'alinh schloss die Augen und streckte ihren Geist zu dem Wald aus, um sich ihm zu zeigen. Sie berührte ihn und nach einem zornigen Zurückschrecken, das ihr wie ein Peitschenhieb über die Seele fuhr, empfing er sie und zeigte ihr, was geschehen war und wie er sich verändert hatte. Bilder und Eindrücke schlugen wie Pfeile im Bewusstsein der Elfe ein und ließen sie erbeben, auch wenn äußerlich kein Zeichen davon zu sehen war. Es dauerte nur Sekunden, um durch Jahrtausende zu reisen und als sie ihren Augen wieder öffnete fühlte sie sich, als stünde sie außerhalb der Zeit. ,,Danke.", sagte sie stimmlos und trat zwischen die alten und vom Schmerz gekrümmten Stämme. Es war gut, dass sie mitgekommen war, denn ein Schwert allein würde sie hier nicht weit bringen. Trotzdem war es gut, dass Gisele gleich zwei davon mitgebracht hatte, denn obwohl sich der Wald ihr geöffnet hatte würden sie diese gewiss noch brauchen.
Sie schloss mit leichten Schritten zu ihren Gefährtinnen auf und folgte dann Elisa, die sich auch unter den nicht ganz so tief herabhängenden Ästen hinwegbücken musste. ,,Wir sind auf dem richtigen Weg.", erklärte sie und hielt dabei weiterhin Ohr und Geist offen, um in Verbindung mit dem Wald um sie herum zu bleiben. Wenn sie wieder heil aus dessen Schoß hervorkommen wollten, so durften sie nicht blindlings gegen seinen Willen handeln.
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http://upload.worldofplayers.de/files9/Rafael_2.jpgEr verdaute grade noch den abstossenden Eindruck, den Lord Dayn auf ihn gemacht hatte, als Kilian bereits aussprach, was Rafael auf dem Weg in ihr Zimmer unentwegt durch den Kopf gegangen war: „Wir sollten uns mit dem Ritual beeilen von dem Ihr gesprochen habt, Herr Marlov. Dieser Ort hier wird von Stunde zu Stunde unfreundlicher.“Der Magier nickte stumm und fuhr sich mit der Zunge über die Innenseite seiner Zähne. Allein der Anblick dieses fetten Schweins in Seidenroben hatten ihn Galle schmecken lassen. Er stellte seinen Stab in die Zimmerecke, um die Hände frei zu haben, als er plötzlich das Schaben von Metall hinter sich hörte. Der Hauptmann erhob sich von dem Bett, auf dem er sich grade erst niedergelassen hatte, ging zur Zimmertür und versuchte vergeblich, diese zu öffnen. Der Geschmack von Galle in Rafaels Mund wurde intensiver, als Kilian sich von der verriegelten Tür abwandte: „Ich glaube unsere Lage ist gerade um einiges verkompliziert worden…“
Der Magier bebte. Wie von selbst flog ihm sein Stab in die Hände, was Besorgnis und Wachsamkeit in Kilians Gesicht auf den Plan rief, doch ihm galt Rafaels Zorn gewiss nicht. Er hatte sich schon während der Audienz bei diesem Emporkömmling von einem Lord nur mit Mühe zurückhalten können und hätte es gern gesehen, wenn Kilian die Hand oder das Schwert ausgerutscht wären, doch nun war diese Missgeburt zu weit gegangen. ,,Ich habe keine Zeit für diesen Scheiß!", presste Rafael unter seinem Atem hervor und trat zur Tür. Mit seinem Stab klopfte er drei Mal laut an die dunklen Eichenbohlen und spürte dabei das Blut in seinen Adern pulsieren. Der Blick des Hauptmannes lag wie ein Gewicht auf seinen Schultern, doch ließ er dem Magier vorerst freie Hand. ,,He, lasst uns raus!", rief er nach draußen und hörte sogleich schallendes Lachen von der anderen Seite. Mindestens zwei Männer standen dort. ,,Einen Scheiß werden wir tun! Ihr könnt da drinnen jetzt schön lange darüber nachdenken, wie man Seine Lordschaft behandelt bevor Ihr...."
Weiter ließ Rafael ihn nicht kommen. Mit einem Stoß der Hand und einer Anspannung seines Geistes sprengte er die Tür aus den Angeln und ließ sie, zusammen mit dem Soldaten, der sie verhöhnt hatte, gegen die gegenüberliegende Wand des Korridors fliegen. ,,Was zur...?!" Während er mit zorneserfülltem Gesicht durch den Türrahmen trat, von dessen Rändern der Kalk rieselte, hörte er hinter sich Kilians Schwert aus der Scheide fahren. Doch noch bevor er sich umdrehen konnte stürzte von links einer der Soldaten des Lords auf ihn zu. Blitzschnell riss Rafael seine Hand hoch und sperrte den Mann in ein Stasisfeld, das ihn inmitten seiner Bewegung erstarren und scheinbar gefrieren ließ. ,,Da drinnen kannst Du jetzt schön lange darüber nachdenken, wie man seine Gäste behandelt.", zischte er dem hilflosen Opfer zu, während Kilian hinter ihm aus dem Zimmer trat und sich die Verwüstung ansah, die Rafael angerichtet hatte. ,,Wollen wir gehen, Hauptmann?", fragte der Magier scheinbar ungerührt, konnte seine Wut aber nur schwer verbergen. Mit wehendem Mantel ging er den Gang entlang zur nächsten Treppenflucht und hörte kurz darauf die schweren Schritte des Templers hinter sich. Sie würden sein Vorgehen später noch besprechen können.
Sie waren noch nicht weit gekommen, als hinter ihnen auf einmal Rufe und der Lärm vieler Stiefel zu hören war. Sie befanden sich in einem breiten Gang, dessen bleiverglasten Fenster nach links zum Innenhof des Schlosses blickten, welchen der Korridor wie eine Galerie in gut fünf Metern Höhe umrahmte. Schon als der Magier sich umdrehte, tauchten die ersten Verfolger auf, die über die selbe Treppe kamen, die auch sie genommen hatten. Rafael richtete seinen Stab auf den Boden unter den Füßen der Soldaten und plötzlich bewegten sie sich alle, als müssten sie gegen schwersten Widerstand ankämpfen. Das Gravitationsfeld würde sie jedoch nicht ewig aufhalten, weswegen sich Rafael wieder zu Kilian umwandte und ihm mit einem Kopfnicken zu verstehen gab, dass Eile geboten war. Sie hechteten zur nächste Treppe nach unten, doch tauchte an dessen Rand schon der erste behelmte Kopf auf, rasch gefolgt vom gepanzerten Körper eines Ritters, der ihnen den Weg versperrte. ,,Stehenbleiben!", befahl er, seine Stimme durch den Topfhelm zu einem blechernen Klappern verzerrt. ,,Aus dem Weg!", gab Rafael zurück und nahm seinen Stab in beide Hände, während sich ein gutes Stück hinter ihnen ihre Verfolger langsam aus dem Gravitationsfeld kämpften.
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http://upload.worldofplayers.de/files9/Dethmold_Avatar.jpgEr wandte seinen Blick vom Waldrand ab, von wo aus er am ehesten einen Angriff befürchtet hatte und drehte sich schnell zu Talorr um, als er dessen Ruf vernahm. Darius blieb jedoch keine Zeit, um etwas zu erwidern, denn plötzlich erbebte die Erde und ließ ihn um sein Gleichgewicht kämpfen. ,,Oh je....", hörte er den Söldner noch fluchen, als zwischen den Wagen plötzlich das Pflaster der Straße und sogar das Erdreich selbst aufriss. Der Ben-Hassrath musste sich an einem umgestürzten Karren festhalten, um nicht zu stürzen und erbebte dann angesichts des unirdischen Schreis, der aus dem aufreissendem Abgrund empor kam. Er hatte in den vielen Jahren als verlängerte Hand des Qun vieles gesehen und gehört, doch niemals etwas so vernichtendes, das ihm derart in den Leib gefahren wäre. Furcht ergriff Besitz von dem alten Mann, der sich kaum auf den Beinen halten konnte.
Der Riss in der Erde wurde immer breiter und nicht weit zu seiner Rechten stürzte der erste Wagen in die Dunkelheit hinab. ,,Weg hier!", rief Darius und stütze sich auf seinen Stab, um Halt bei der Flucht zu haben. So schnell es ging lief er über die bebende Erde und spürte förmlich, wie der nicht enden wollende Schrei aus der Tiefe in seiner Seele wütete. Irgendeine Monstrosität der Dunklen Brut musste dort lauern und sich den Weg nach oben bahnen. Was immer es war, Darius wollte weit weg sein, wenn es an die Oberfläche kam. ,,Schnapp' Deinen Köter und renn'!", schrie er gegen die Kakophonie an und vergaß dabei, dass er den Wolf noch am Vortag hatte loswerden wollen.

Plötzlich sackte das Erdreich unter seinen Füßen weg und ließ ihn fehltreten. Darius schlug lang hin und geriet ins Rutschen. An ihm vorbei stürzten Kisten, Fässer und Leichen in die Dunkelheit und er schaffte es grade so, sich an einer Wurzel fest zu halten, die über den Rand des Abgrunds ragte. Aus der Finsternis unter ihm stieg der Schrei empor und fuhr ihm ins Herz. Anstatt in die Tiefe zu blicken schaute er über den Rand hinweg und hielt sich mit aller Kraft an der Wurzel fest, doch wusste er, dass er sich nicht ewig würde halten können. ,,Lauf weg!", rief er Talorr zu, den er von seiner ungünstigen Position aus nicht sehen konnte. ,,Flieh, Du Narr!"
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http://upload.worldofplayers.de/files9/Char_Lothar.pngDer Kelch lag schwer und kühl in Ser Lothars Hand, als er sich mit der anderen den obersten Verschluss seines Wamses öffnete, um sich nach dem Tanzen etwas Abkühlung zu verschaffen. Schnell, aber trotzdem auf den äußeren Schein bedacht trank er den Kelch mit Wasser fast in einem Zug aus und beobachtete dabei möglichst unauffällig die restlichen Gäste an der Tafel, die ihm Lord Abernache zugewiesen hatte. Er war sich sicher, dass der Schlossherr ihn beobachten ließ und versuchte dessen Spitzel auszumachen, doch machten die farbenfrohen Masken der Adligen aus Orlais das ohnehin schon schwere Unterfangen praktisch unmöglich: Hinter jeder davon mochte genau so ein Scherge des Lords sitzen wie auch irgendein Gast, der einfach nur den Abend genießen wollte. Die Informationen, die der Ritter beim Tanzen bekommen hatte, ließen ihn aber trotzdem die Augen offen halten, denn es lag auf der Hand, dass Abernache ebenso skrupellos wie ambitioniert war und mit dieser Hochzeit mehr als nur ein Ziel verfolgte. Ser Lothar hoffte inständig, dass Jo und Vitus mit ihrem Vorhaben voran kamen, denn der Ballsaal schien ihm in Wahrheit ein Schlangennest zu sein, in dem jeder Fehltritt mehr beenden konnte als nur einen Tanz.
Möglichst unauffällig schaute der Ritter zur Ehrentafel hinauf, wo der Lord die Glückwünsche einiger spät eingetroffener Gäste entgegennahm. Es war bezeichnend, dass die Braut nirgends zu sehen war und wenn die Hochzeit tatsächlich den Zwecken diente, von denen Ser Lothars Tanzpartnerin gesprochen hatte, so war sie gewiss keine glückliche Braut. Obgleich ihm das politische Ränkespiel des Adels zuwider war, wusste der Ritter, dass ihm mehr Opfer zuzuschreiben waren, als allen Verderbnissen zusammen, weswegen er versuchen musste, Abernache noch vor der Hochzeit selbst zu konfrontieren. Er musste herausfinden, was seine Rolle im Schicksal des alten Banns gewesen war, dessen Tochter Abernache nun ehelichen wollte, um seinen Anspruch auf das Land zu festigen.
,,Ser Lothar von Ernstberg?", sprach ihn auf einmal ein Page von der Seite an. ,,Ja, mein Junge?" ,,Wenn Ihr mir bitte folgen mögt?", gab der Bursche mit einer Verbeugung zu verstehen und schickte sich an, ihn zu einer Nebentür des Ballsaales zu führen. Der Ritter hatte ein schlechtes Gefühl bei der Sache, konnte aber nicht aufhören, dass Spiel mitzuspielen ohne seine Tarnung zu verlieren. Er stand langsam von der Tafel auf, um dem Pagen zu folgen und bemerkte im Augenwinkel, wie Lord Abernaches Blick auf ihm lag.


http://upload.worldofplayers.de/files9/Mini3.jpg

Gisele spürte die Abneigung die ihr der Wald entgegenbrachte. Während Maeya´alinh sich zu diesem Gewirr verkrüppelter Bäume und grotesk verwachsener Stämme hingezogen fühlte, während sie in einem der Welt entrückten, transzendenten Zustand der Ekstase verfiel in dem sie einer labilen Seele gleich mit den stummen Auswüchsen zu verkehren schien, spürte Gisele etwas was an Angst erinnerte in sich aufsteigen. Angst nicht nur vor dem Wald, der sich ihnen wie der Schlund des Tartaros vor ihnen auftat, sondern vor der plappernden Elfe die sie zumindest als Gefährtin anerkannt hatte. Nun, da sie ihr mit unter dem vertraulichen Klirren der Rüstung folgte, fielen ihr all die Dinge ein die ihr Bruder über Magier erzählt hatte. Ungeachtet der Rasse oder des Geschlechtes wandelte ihr Geist zwischen den Welten. Sie sahen Dinge die den Sterblichen verborgen blieben und redeten mit Wesen, deren Anblick den Unwissenden in den Wahnsinn treiben konnte. Vielleicht war dies nicht nur ein Wald wie es sie zu tausende in Thedas gab. Vielleicht war es ein Ort der Magie wo, wie ihr Bruder erklärt hatte „der Schleier dünn“ war. Mystische Wesen, geisterhafte Schemen bemächtigten sich der Lebewesen und krochen ungestraft durch diese Welt. Wo sie hinkamen verbreiteten sie Unheil und Magier, sogar solche aus dem Zirkel, waren ihnen wertvolle Verbündete oder konnten zumindest solche werden. Maeya´alinh hingegen war eine freie Seele, ohne Kontrolle und bar jeder Moral des Zirkels. Sie vertraue ihr, aber war dieses Vertrauen auch gerechtfertigt? Fußte es auf fundamentaler Treue oder Freundschaft oder entsprang es viel eher der zugeben nur von Gisele ausgehenden Wollust mit der sie die grazile Elfe bedacht? Die Kriegerin schüttelte das edle Haupt und wandte sich dem Hier und Jetzt zu, schritt vorsichtig über knubbelige Wurzeln die sich aus dem Erdboden wandten und auf die Arglosen warteten. Die Magierin schien den Weg auf irgendeine Gisele verborgene Art und Weise zu kennen und führte sie sorglos durch das immer dichter werdende Geäst bräunlicher Zweige, welche früher vielleicht einmal schön gewesen waren, jetzt aber mehr an kranke und missgestaltete Parodien eines Waldes erinnerten.
Schließlich brach die Tödlichkeit der Gewächse auf und wich einer nunmehr freundlicheren Waldlandschaft. Die Bäume rückten weiter voneinander ab und die Lebhaftigkeit des Waldes, die während des kurzen Fußmarsches durch totes Holz verstummt geblieben war, kehrte zurück. Gisele meinte irgendwo Wasser rauschen zu hören. „Wenn der See auf der linken Seite ist…“, dachte sie, war sich aber auch sicher, dass Maeya´alinh sie problemlos aus dem Wald herausführen konnte; so sie es wollte. Die Magierin trug keine Tätowierungen im Gesicht und auch sonst nirgendwo, daher war Gisele bisher eigentlich immer davon ausgegangen, dass sie keine Dalish war. Die Behändigkeit mit der sie den Wald beherrschte ließ die Orlaisianerin jedoch langsam daran zweifeln. Unter Maeya´alings Führung gelangten sie noch tiefer in den Wald, doch plötzlich blieb die Elfe unvermittelt stehen. Gisele stoppte augenblicklich und spähte über die blonde Gefährtin hinweg auf eine kleine Lichtung. Zur ihrer Linken reckte sich ein steinerner Erhöhung empor aus dessen inneren Wasser entsprang und zaghaft über seine Steine plätscherte. Es sammelte sich in einem kleinen Teich der wiederum das Rinnsal eines Bächleins speiste der an der Grenze zwischen Lichtung und Wald silbern glänzte. Die Kriegerin hatte gesehen, warum die Elfe stehen geblieben war und schob sich an ihr vorbei. „Bleibt ´ier!“, zischte sie und betrat die grasbewachsene Freifläche, die Hand auf das Schwert an ihrem Gürtel gelegte. Direkt vor ihr sah sie ein uraltes, abstoßendes Holzgebäude welches sich an einen feuchten Hügel schmiegte, der einen Ausläufer der Steinhöhe bildete. Efeuranken hielten es umschlungen und ließen es fast unsichtbar in dem es umgebenden Grün werden. Das leise Knirschen des Schwertziehens wurde von dem fröhlichen Plätschern des Wasserlaufes übertönt während sich Gisele dem schläfrig wirkenden Häuschen näherte. Es war klein und wirkte uralt, denn Bäume waren bereits an ihm festgewachsen und hatten es so mit dem Wald verbunden. Hätte es nicht diese trüben Fenster mit den kleinen Scheiben hätte man es auch für einen kleinen Erdwurf halten können. Gisele setzte einen Fuß vor den Nächsten, dann schaute sie sich um und schüttelte den Kopf. Flink stieß sie das Schwert zurück in die Lederscheide und schaute sich das kleine Gebäude an. Aus irgendeinem Grund hatte sie es für verlassen gehalten, doch nun da sie sich ihm näherte war sie sich dessen nicht mehr ganz so sicher. Zweifellos hatte es den Kampf gegen die Natur unlängst verloren und existierte einzig noch in einem wabernden Dämmerschlaf dahin, der es gewiss viel träumen ließ und nur selten von ihm abgeschüttelt wurde und doch wirkte es mit seiner geheimnisvollen und zugleich vielsagenden Pforte aus bedrückende Weise lebendig und aufmerksam. Etwas an diesem Haus nahm Gisele entschiedenen gegen das Bauwerk ein. Redliche, gesunde Gebäude starrten einen nicht so verstohlen an! Aus einem Gefühl heraus zog Gisele ihr Schwert erneut und sah die Eingangstür die mit stark abblätternder roter Farbe bestrichen war mit schien gelegtem Kopf an. Waren das Runen oder Symbole dort? „Maeya! Kommt ´er! Schaut mal ´ier!“, rief Gisele mit gedämpfter Stimme während sie mit der gepanzerten Hand auf die Tür wies. Die Elfe und die Bogenschützin waren bereits aus dem Wald getreten, bei Giseles erneuter Bewaffnung jedoch achtsam stehengeblieben und schauten der zu Kriegerin hinüber. Es war vollkommen still, nur der leise Fluss des Wassers war zu vernehmen. Er wirkte sehr beruhigend.

numberten
19.12.2015, 16:39
http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/TxGIDkV4csRmordred_klein.png & http://upload.worldofplayers.de/files10/CGUEHJDH01JWkp5A77Ppnimue_klein.jpg

Dunkle Brut! Der Tag hatte so schön angefangen und nun das! Larissa nickte Artur zu, der vorschlug sich die Lage noch einmal selbst anzuschauen. „Ich gehe alleine. Ihr mit Eurer Rüstung seid beim Spähen vielleicht doch etwas fehl an Platz.“

Larissa hatte das Gespräch zwischen Artur und Mealla aus der Ferne verfolgt und durch ihr absurd gutes Gehör sogar ein paar Wortfetzen ausschnappen können. Scheinbar ging es um sie, was ihr verlorengegangenes Vertrauen gegenüber Artur wiederherstellte. Als die andere Elfe dann kurz darauf über den Hügel fortgeritten war hatte ihr Herz sogar einen kleinen Hüpfer getan, nicht so einen starken wie bei Morganas Kuss vorhin, aber stark genug um erwähnenswert zu sein. Hatte Artur sie tatsächlich wegen ihr und ihrem Wort aus der Gruppe verbannt? Wenn dem so wäre… dieser Tag wurde von Minute zu Minute schöner. Abgesehen natürlich davon, dass Morgana ihre Pläne mit den Dalish-Clan verneint hatte, was wiederum keine Überraschung gewesen war.
Doch Artur hielt nun sein schwarzes Pferd an und als sich der Rest der Gruppe näherte schlug ihnen ein Geruch entgegen der in Larissa eine Übelkeit aufsteigen ließ die ihresgleichen suchte. Auch Nimue wurde käsebleich und… die Dalish schaute verdutzt zu der Magierin. Ja, sie war von bleicher Gesichtsfarbe doch neben dem ungesunden Tein den der üble Geruch verursachte waren ihre Haare von einem intensiven Rot! Und ihre Augen, Nimues Augen waren blau wie das Meer. Wie konnte ihr das so lange entgangen sein? Nun, die Magierin hatte den ganzen Morgen ihre Gugelkapuze getragen was der Elfe schon seltsam vorkam doch hatten alle Magier ihre Eigenheiten, wie sie verschmitzt lächelnd dachte. Doch warum waren ihr die blauen Augen nicht aufgefallen? Sie waren wunderschön, so rein und klar und ohne irgendeine Unterbrechung. Wie zwei Edelsteine. Der Gesichtsausdruck relativierte den Edelmut der Steine jedoch recht schnell. Die Magierin zupfte ein Taschentuch hervor und hielt es sich vor die Nase. „Bei allen Göttern, was stinkt denn hier so?“, fragte Larissa und wedelte sich mit der Hand vor der Nase. Und als Mealla zurückkehrte bekam sie ihre Antwort.

Mordred bewunderte noch immer Nimues rotes Haar, dass ihr so feingeistig in den Nacken fiel. Über Nacht war die Magierin was die Attraktivität anbelangte mindestens um eine Stufe gestiegen. Mordred liebte rote Haare bei den Damen, allerdings hatte er so viele Vorlieben, dass es ihm peinlich wäre sie alle aufzuzählen. Er dachte fieberhaft nach, legte sich Worte zurecht mit denen er bei der Eiskönigin punkten konnte und hätte den Stopp der Gruppe fast verpasst. Nun jedoch hielt er an und als sich seine Sinne von Nimue losgerissen hatten, fiel auch ihm der unsägliche Geruch des Todes auf. Der Ritter schien auf Larissas Frage keine Antwort zu wissen bis Mealla zurückkehrte und von Dunkler Brut sprach. Dunkle Brut, Mordred hatte gehofft sie nie wieder sehen zu müssen. Bei seiner Flucht aus Ostagar war er an mehr als genug von diesen Bestien vorbeigekommen, hatte sogar mit einigen die Klinge kreuzen müssen. Die Aussicht deren hässliche Visagen noch einmal zu sehen bestürzte Mordred und er wandte sich nervös im Sattel. Dreihundert Mann mindestens. Selbst Artur würde bei einer solchen Übermacht nur zehn, vielleicht fünfzehn von ihnen erschlagen ehe er viel. Und Morganas Magie… Nein, der Kampf konnte ihnen unmöglich eine Option sein! Dennoch ließ Artur Larissa nochmals losziehen um Meallas Angabe zu bestätigen. Die Dalish bestand darauf allein zu gehen und verschwand schon bald in den nahen Wäldern um sich dort über den Kamm zu schleichen.

Es gefiel Larissa zwar nicht sich wieder von Morgana zu trennen, doch waren es die Pflichten eines Dalishjägers und Spähers auch abseits seines Clans zu dienen – allein. Fünfzig Schritt von der Gruppe entfernt warf sie einen Blick zurück, schaute auf den großen schwarzen Ritter, den antivanischen Blondschopf, die rothaarige Magierin. Ihr Blick jedoch verweilte länger aus ihrer schwarzhaarigen Hexe ehe sie dann kurz durchatmete und gleich einem Geist ins Unterholz verschwand. Um sich herum öffnete sich nun die unendliche Welt in der sie ihr Leben verbracht hatte. Die raschelnden Blätter flüsterten ihren Namen während sie sich anschickte schnell und gleichfalls flink wie ein Raubtier durch zwischen den Bäumen hindurch zu jagen, über knorrige Wurzeln und schmale Flüsse zu springen und nach einiger Zeit ihren blonden Kopf aus dem Wald zu strecken. Die weißen Federn in ihren Haaren streiften über die grünen Blätter der Büsche durch die sie sich geschoben hatte und bildeten einen scharfen Kontrast. Nicht minder kontrastreich war das Bild, welches jetzt vor ihren Augen abhob. Und dort unten in einem brennenden Tal war sie wirklich, die Dunkle Brut so leibhaftig wie damals in der Höhle. Viele, viel zu viele als dass sie sich ihnen stellen konnten. Sie marschierten ohne Ordnung und ohne Gnade, trampelten alles nieder, zündeten wahllos an was sie erreichen konnten. Sie musste aus dem Wald geströmt sein, aus dem schönen reinen Wald den sie sicherlich ebenfalls verdorben hatten. Larissa schäumte innerlich vor Ärger bei dem Gedanken. Links von ihr knackte es und sofort duckte sich die Elfe. Lautlos schlich sie zu dem knacken und erkannte nun auch Rauch. Auch hier brannte es, wenn auch nicht so sehr wie im Tal. Ein Feuer in einer Senke und einige der Brut die darüber etwas braten das sehr nach Mensch aussah. Nein, es war Mensch. Die Arme fehlten, die Beine fehlten, der Kopf fehlte. Der Brustkorb war von einem Spieß durchstoßen und hing über dem Feuer das die Haut versenkte und Larissa den beißenden Geruch nach Tod in die Nase trieb. Drei der kleineren Brutwesen hockten um das Feuer herum, zwei größere standen daneben. Eine wedelte mit seinem Schwert umher, sagte jedoch nichts. Plötzlich fingen zwei der Biester an zu streiten, hieben sich gegenseitig die dreckigen Fäuste ins Gesicht. Larissa nahm ihren Bogen vom Rücken und legte einen Pfeil auf die Sehne. Sie war eine der besten Jägerinnen des Clans gewesen und hervorragende Bogenschützin. Fünf Brutwesen waren doch keine Herausforderung. Die Elfe spannte den ersten Pfeil und legte auf das stehende Wesen mit dem Schwert an, doch dann zögerte sie. Sie erkannte die Unsinnigkeit die ihr Angriff hätte, entspannte die Sehne wieder. Bevor sie sich leise zurückzog schickte sie ein kurzes Stoßgebet aus in dem sie den Wald um Vergebung bat.
Larissa schlüpfte zwischen den Blättern hervor, betrat die Straße und schaute zu der Gruppe vor sich die gebannt auf die Spitze des Hügels schauten wo der gepflasterte Weg sich wieder der Talsohle zuwandte. Langsam trat sie an die Gruppe heran und schaute ebenfalls nach dort oben. „Wonach halten wir Ausschau?“, fragte sie, worauf jeder von ihnen zusammenzuckte und sich zu ihr umdrehte. Angesichts dieser Überraschung lächelte Larissa einen Moment, doch das Lächeln blieb flüchtig. „Sie hat Recht“, sagte Larissa ohne Mealla beim Namen zu nennen. „Dort ist Dunkle Brut! Sehr viel Dunkel Brut, zu viel um gegen sie anzutreten. Außerdem befinden sich noch welche der Wesen im Wald. Ich weiß nicht wie viele noch von dort strömen werden.“ Sie setzte eine resignierende Miene auf. „Wir müssen warten fürchte ich. Aber wenn die Brut in unsere Richtung schwenkt…“ Sie ließ den Satz unbeendet. „Das ist doch Wahnsinn! Dann sollten wir uns zurückziehen!“, sagte Mordred nachdem Larissa ausgesprochen hatte. „Dunkle Brut so weit im Norden; Ferelden ist verloren!“ „Ferelden ist nicht verloren!“, entgegnete die rothaarige Magierin rüde. „Loghain kämpft noch, ebenso wie die Banns im Süden! Noch ist gar nichts verloren, Schwertmeister! Was die Situation allerdings angeht…“ Sie schaute die Bergflanke hinauf. „Vielleicht sollten wir den Aufstieg wagen. Von dort haben wir eine bessere Sicht und können uns zur Not verteidigen. Ein Rückzug wäre nicht hilfreicher als auf den Berg auszuweichen.“ Larissa schüttelte das blonde Haupt und verschränkte die Arme vor der Brust. Mit ihrem zerlumpten Mantel, dem Bogen und den schmutzigen Haaren sah sie einem Banditen so ähnlich, dass man zweimal hinschauen musste um eine Dalish zu erkennen. „Wenn wir schon ausweichen, dann in den Wald. Artur, ich kenne das Gelände dort und kann uns sicher hineinführen. Die Brut wird nicht ewig dortbleiben. In den Wäldern sind wir sicherer.“ „Sicherer?“, entgegnete Mordred skeptisch. „Du hast doch selbst gesagt, dass du nicht weißt wie viel Brut sich in den Wäldern umher treibt und dass sie von dort kam. Wieso ist es da also sicherer? Ich sage wir fallen zurück, notfalls bis zu dem Außenposten der Armee.“ Nimue schnaubte verächtlich. „Wenn Ihr diesen undisziplinierten Haufen meint, dann kann das nicht Euer Ernst sein!“ Mordred überlegte einen Moment, dann schüttelte er den Kopf. „Nein, Ihr habt Recht. Die würden nicht helfen.“ „Also der Wald?“, fragte Larissa hoffnungsvoller. „Seid keine Närrin, Jägerin! Im Wald kommen die Pferde doch gar nicht wirklich voran. Ihr habt ihn doch gesehen: wild und ungebändigt; ein bisschen so wie Ihr selbst! Bringen wir die Pferde und uns selbst den Berghang hinauf. Dort ist zwar ebenfalls keine Straße, aber die Steine lassen mehr Platz zum Treten.“ Nun war es an Larissa Luft zu durch die Nüstern zu blasen. „Selbst wenn, dann sind uns bei dem Berg keine Möglichkeiten gegeben und weiter zu bewegen. Der Wald jedoch bietet uns Deckung. Zur Not umgehen wir die Brut.“ „Und was wenn dem nicht möglich ist? Wir wissen doch gar nicht wie weit die dunkle Horde schon ins Kernland vorgedrungen ist. Was, wenn dies nur der Anfang der gesamten Armee der Brut ist?“ „In diesem Fall wäre hier wohl ein Erzdämon“, sagte Nimue mit stoischer Gelassenheit und verschränkte die Arme. Sie schaute in den Himmel. „Ich sehe keinen!“ Die drei Streitenden schauten nun zu den Anderen, die sie bisher geflissentlich ignoriert hatten. „Was sagt Ihr, Ser Artur?“, fragte Mordred. Er stütze beide Hände auf den Schwertgriff. „Zurückziehen? In die Wälder oder den Berg hinauf?“ „Ja, was denkt Ihr, Ritter? Ich bin keine Taktikerin, aber heißt das erste Gesetz der Kriegsführung nicht: die höheren Lagen kontrollieren?“

http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Mealla_portrait.jpg

Verblüfft drehte sich Morgana um als sie plötzlich Larissas Stimme neben sich vernahm und die Elfe aufgrund der allgemeinen Überraschung schmunzeln musste. Auch die Hexe musste grinsen, war aber vor allem froh das der Dalish nichts passiert war. Ihr Bericht bestätigte jedoch Meallas Aussage, auch wenn sie sich zu weigern schien den Namen der anderen Elfe auszusprechen. Hinter dem Kamm war dunkle Brut und sowohl nach Larissas als auch Meallas Bericht mehr als die Gruppe besiegen könnte. Über 200 waren zuviele um sie in einen Hinterhalt zu locken und selbst dieser Trichter war zu breit als das die Gruppe ihn ordentlich schließen könnte. Immerhin waren sie nur sechs und nur zwei davon waren einigermaßen gerüstet um eine Engstelle vernünftig halten zu können. Morgana wusste das ihre Magie nur begrenzt helfen würde, denn vor ihnen lag eine weite Fläche und sie konnte nun wirklich nicht über einen kompletten Tal einen Sturm oder ein flammendes Inferno entfesseln. Außerdem wäre dann ihr Geheimnis offenbart, wobei Morgana das aber in Kauf nehmen würde bevor sie von der Brut überrannt wurden. Ins Tal konnten sie auf jedenfall nicht gehen, dort würde die Brut ihre zahlenmäßige Überlegenheit ausspielen können, anders als damals in der Höhle. Immerhin war auch keiner so dumm dies vorzuschlagen, stattdessen brandete jedoch eine Diskussion auf, was das optimale Vorgehen in diesem Fall war. Larissa schlug, für eine Dalish wenig überraschend, vor in den Wald auszuweichen und die Brut zu umgehen. Mordred war für einen Rückzug in die Richtung aus der sie gekommen waren, während Nimue vorschlug den Berg zu besteigen. Während Mordred von der Idee des Rückzugs angesichts der nicht erwähnenswerten Truppen im Hinterland nicht komplett überzeugt schien, begannen sich Nimue und Larissa sich in ihren Vorschlägen zu versteifen. Artur stand derweil nur schweigend da und auch Mealla und Morgana hüllten sich in Schweigen. Die Hexe schien über irgendetwas nachzudenken, während die Elfe erstaunlich gelassen erschien. Schließlich erreichte die Diskussion den Ritter und er wurde nach seiner Meinung gefragt. Immerhin war er schließlich so etwas wie der halbofizielle Anführer dieser Reisegesellschaft, auch wenn die Hälfte der Anwesenden das wohl niemals laut ausgesprochen hätten. Trotzdem war er vermutlich der einzige der schon mal ein militärisches Kommando inne gehabt hatte und diese Situation fiel damit in sein Metier.
"Nun die Höhen zu kontrollieren ist tatsächlich von Vorteil, jedoch ist dieses Gesetz wie alle taktischen Gesetze von der Lage abhängig. Wenn wir den Berg besteigen, haben wir zwar eine erhöhte Postion, aber die Nutzen davon sind für uns gering. Der Aufstieg ist anstrengend, und man kann aufgrund der fehlenden Deckung leicht entdeckt werden. Und wenn uns die dunkle Brut entdeckt dann wird sie nicht taktisch abwägen und sich fragen ob unsere erhöhte Lage ihnen Verluste bereitet, nein sie wird mit kompletter Stärke den Berg stürmen. Natürlich sie wird viele Verluste erleiden bis sie bei uns ist, aber sie uns massiv überlegen. Außerdem besteht für uns dann keine Möglichkeit mehr zu fliehen, wir säßen auf dem Berg fest und ich vermute nicht das jemand kommen wird und uns helfen wird. Und auch wenn die Dunkle Brut unter der Erde kommt, so ist sie es doch gewohnt auf felsigem Terrain zu kämpfen und ist unter Umständen sogar schneller als wir.", sprach Artur bedächtig. Er hatte von Schlachten gehört wo der Feldherr die Höhen besetzt hatte nur um sie zu kontrollieren. Einen taktischen Nutzen hatte das nicht gehabt und die betreffenden Generäle hatten die Schlacht verloren, weil die Truppen auf den Höhen an anderer Stelle gefehlt hatten. Wären sie eine kleinere Streitmacht, welche nur bis zum Eintreffen auf Verstärkung die Brut beschäftigen musste, dann wären die Berge eine Option, obwohl es dann klüger wäre den Trichter zu verteidigen. Sie jedoch waren nur zu sechst und wenn die Brut ihren Aufstieg mitbekommen würde, dann würde dieser Berg zur Falle.
"Außerdem ist dieses Terrain nicht unbedingt günstiger für die Pferde als der Wald. Es sind Pferde keine Maulesel, und damit im felsigen Gelände nicht besonders trittsicher. Wir wissen nicht wie es weiter oben aussieht und wie lange der Aufstieg dauert. Spätestens wenn es dunkel wird ist die Wahrscheinlickeit sehr hoch das eines der Pferde in eine Felsspalte trifft und sich dabei das Bein bricht. Was das dann für Folgen hat muss ich vermutlich nicht näher ausführen.", warf jetzt Mealla im ruhigen Tonfall ein. Sie hatte schon einige Berge auf ihren Reisen überqueren müssen und nicht immer waren die Pfade in den Bergen im besten Zustand. Rissiges Gestein, Felsspalten, es brauchte nicht viel damit sich ein Pferd vertrat und sich verletzte. Wenn man das vermeiden wollte musste man sehr langsam und vorsichtig sein und das schien in dieser Situation nicht besonders angebracht oder sinnvoll. Artur sah zu der Kopfgeldjägerin, er war sich immer noch nicht ganz sicher was er von ihr halten sollte, aber er hatte schon bemerkt das sie viel Ahnung von Pferden hatte.
"Was den Rückzug angeht, so ist das natürlich eine Möglichkeit, jedoch haben wir alle den Zustand der Gegend von Amaranthine bis hier gesehen. Die einzige Garnision ist dieses wurmverseuchte Lager, auf das ich keinen Pfifferling setzen würde. Um sicher zu gehen müssten wir vermutlich bis Amaranthine zurückfallen, etwas was wohl in niemandens Interesse ist. Außerdem besteht die Möglichkeit sich auch in diese Richtung wendet. Diese Kreaturen brauchen nicht viel Rast und sind recht schnell, es besteht also die Gefahr das sie uns in den Rücken fallen." erurierte Artur die zweite Möglichkeit. Noch war ein Rückzug möglich, jedoch bestand eine hohe Wahrscheinlichkeit das sie die Brut einholen würde, falls sie sich nach Osten wendete. Blieb noch der Wald als Möglichkeit über.
"Was den Wald angeht, so ist dieser tatsächlich groß und vermutlich sehr dicht und wild. Wir werden also nicht schnell vorankommen. Jedoch ist seine Größe auch ein Vorteil, bietet er uns doch die Chance die Brut gedeckt und großräumig zu umgehen. Über das Tal können wir sie nicht umgehen, dafür ist das Gelände dort zu offen und weiträumig. Wenn wir sie umgehen wollen ist der Wald die einzige Möglichkeit. Allerdings hat ihn die Brut zweifellos als Anmarschroute verwendet und falls dies nur eine Vorhut ist, besteht die Gefahr das die Wälder voll von diesen Kreaturen sind. Ich bezweifle dies allerdings, denn wenn sich die Hauptstreitmacht durch den Wald bewegen würde, dann wäre dies zweifellos sehr auffällig. Und wie ihr schon richtig bemerkt habt, Lady Seren ist kein Erzdämon zu sehen."
"Soweit ich es von Überlebenden von Ostagar gehört habe, war dort jedoch auch kein Erzdämon zu sehen gewesen und ich würde dennoch annehmen das dies die Hauptstreitmacht der Brut war. Andernfalls hätte die fereldische Armee und die Grauen Wächter schließlich nur gegen eine Art Vorhut verloren, was mir zweifelhaft erscheint.", bemerkte Mealla nachdenklich. Sie hatte in Denerim einige Gespräche geführt und auch in Amaranthine, in keinem der Berichte wurde ein Erzdämon erwähnt.
"Nun darüber kann ich jetzt nichts genaues sagen, immerhin war ich nicht bei Ostagar. Dennoch würde ich vermuten das sich nicht die Hauptstreitmach der Brut durch den Wald kämpft. Das hier ist vermutlich ein Trupp um das Land zu verwüsten und die Truppen Fereldens zu beschäftigen.", erwiderte Artur. Es wäre auf jedenfall sinnig je mehr Brut an verschiedenen Stellen angriff, desto mehr musste die Armee ihre Truppen verteilen. Dann wäre es ein leichtes mit der Hauptstreitmacht einen strategischen Punkt anzugreifen.
"Ich wäre auch eher dafür sie im Wald zu umgehen. Nicht nur das wir mit Larissa eine hervorragende Führerin haben, ich denke das die Dunkle Brut nicht geübt ist im Wald zu kämpfen. Dort kann sie uns nicht so leicht umfassen, außerdem ist sie vermutlich sehr laut wenn sie sich durch den Wald bewegt. Ich würde vermuten das wir sie bemerken bevor sie uns bemerken, sodass wir sie auch im Wald umgehen können, sofern sie sich dort noch in großer Zahl aufhält. Was die Sache mit dem Erzdämon und Ostagar angeht, so sollten wir vielleicht einfach jemanden fragen der dort war. Mordred ihr wart doch am Ort des Geschehens. War in Ostagar der Erzdämon, als die Schlacht geschlagen worden ist ?", fragte Morgana den Literaten, nachdem sie sich auch zu Wort gemeldet hatte.

Shepard Commander
19.12.2015, 17:51
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Verblüfft drehte sich Morgana um als sie plötzlich Larissas Stimme neben sich vernahm und die Elfe aufgrund der allgemeinen Überraschung schmunzeln musste. Auch die Hexe musste grinsen, war aber vor allem froh das der Dalish nichts passiert war. Ihr Bericht bestätigte jedoch Meallas Aussage, auch wenn sie sich zu weigern schien den Namen der anderen Elfe auszusprechen. Hinter dem Kamm war dunkle Brut und sowohl nach Larissas als auch Meallas Bericht mehr als die Gruppe besiegen könnte. Über 200 waren zuviele um sie in einen Hinterhalt zu locken und selbst dieser Trichter war zu breit als das die Gruppe ihn ordentlich schließen könnte. Immerhin waren sie nur sechs und nur zwei davon waren einigermaßen gerüstet um eine Engstelle vernünftig halten zu können. Morgana wusste das ihre Magie nur begrenzt helfen würde, denn vor ihnen lag eine weite Fläche und sie konnte nun wirklich nicht über einen kompletten Tal einen Sturm oder ein flammendes Inferno entfesseln. Außerdem wäre dann ihr Geheimnis offenbart, wobei Morgana das aber in Kauf nehmen würde bevor sie von der Brut überrannt wurden. Ins Tal konnten sie auf jedenfall nicht gehen, dort würde die Brut ihre zahlenmäßige Überlegenheit ausspielen können, anders als damals in der Höhle. Immerhin war auch keiner so dumm dies vorzuschlagen, stattdessen brandete jedoch eine Diskussion auf, was das optimale Vorgehen in diesem Fall war. Larissa schlug, für eine Dalish wenig überraschend, vor in den Wald auszuweichen und die Brut zu umgehen. Mordred war für einen Rückzug in die Richtung aus der sie gekommen waren, während Nimue vorschlug den Berg zu besteigen. Während Mordred von der Idee des Rückzugs angesichts der nicht erwähnenswerten Truppen im Hinterland nicht komplett überzeugt schien, begannen sich Nimue und Larissa sich in ihren Vorschlägen zu versteifen. Artur stand derweil nur schweigend da und auch Mealla und Morgana hüllten sich in Schweigen. Die Hexe schien über irgendetwas nachzudenken, während die Elfe erstaunlich gelassen erschien. Schließlich erreichte die Diskussion den Ritter und er wurde nach seiner Meinung gefragt. Immerhin war er schließlich so etwas wie der halbofizielle Anführer dieser Reisegesellschaft, auch wenn die Hälfte der Anwesenden das wohl niemals laut ausgesprochen hätten. Trotzdem war er vermutlich der einzige der schon mal ein militärisches Kommando inne gehabt hatte und diese Situation fiel damit in sein Metier.
"Nun die Höhen zu kontrollieren ist tatsächlich von Vorteil, jedoch ist dieses Gesetz wie alle taktischen Gesetze von der Lage abhängig. Wenn wir den Berg besteigen, haben wir zwar eine erhöhte Postion, aber die Nutzen davon sind für uns gering. Der Aufstieg ist anstrengend, und man kann aufgrund der fehlenden Deckung leicht entdeckt werden. Und wenn uns die dunkle Brut entdeckt dann wird sie nicht taktisch abwägen und sich fragen ob unsere erhöhte Lage ihnen Verluste bereitet, nein sie wird mit kompletter Stärke den Berg stürmen. Natürlich sie wird viele Verluste erleiden bis sie bei uns ist, aber sie uns massiv überlegen. Außerdem besteht für uns dann keine Möglichkeit mehr zu fliehen, wir säßen auf dem Berg fest und ich vermute nicht das jemand kommen wird und uns helfen wird. Und auch wenn die Dunkle Brut unter der Erde kommt, so ist sie es doch gewohnt auf felsigem Terrain zu kämpfen und ist unter Umständen sogar schneller als wir.", sprach Artur bedächtig. Er hatte von Schlachten gehört wo der Feldherr die Höhen besetzt hatte nur um sie zu kontrollieren. Einen taktischen Nutzen hatte das nicht gehabt und die betreffenden Generäle hatten die Schlacht verloren, weil die Truppen auf den Höhen an anderer Stelle gefehlt hatten. Wären sie eine kleinere Streitmacht, welche nur bis zum Eintreffen auf Verstärkung die Brut beschäftigen musste, dann wären die Berge eine Option, obwohl es dann klüger wäre den Trichter zu verteidigen. Sie jedoch waren nur zu sechst und wenn die Brut ihren Aufstieg mitbekommen würde, dann würde dieser Berg zur Falle.
"Außerdem ist dieses Terrain nicht unbedingt günstiger für die Pferde als der Wald. Es sind Pferde keine Maulesel, und damit im felsigen Gelände nicht besonders trittsicher. Wir wissen nicht wie es weiter oben aussieht und wie lange der Aufstieg dauert. Spätestens wenn es dunkel wird ist die Wahrscheinlickeit sehr hoch das eines der Pferde in eine Felsspalte trifft und sich dabei das Bein bricht. Was das dann für Folgen hat muss ich vermutlich nicht näher ausführen.", warf jetzt Mealla im ruhigen Tonfall ein. Sie hatte schon einige Berge auf ihren Reisen überqueren müssen und nicht immer waren die Pfade in den Bergen im besten Zustand. Rissiges Gestein, Felsspalten, es brauchte nicht viel damit sich ein Pferd vertrat und sich verletzte. Wenn man das vermeiden wollte musste man sehr langsam und vorsichtig sein und das schien in dieser Situation nicht besonders angebracht oder sinnvoll. Artur sah zu der Kopfgeldjägerin, er war sich immer noch nicht ganz sicher was er von ihr halten sollte, aber er hatte schon bemerkt das sie viel Ahnung von Pferden hatte.
"Was den Rückzug angeht, so ist das natürlich eine Möglichkeit, jedoch haben wir alle den Zustand der Gegend von Amaranthine bis hier gesehen. Die einzige Garnision ist dieses wurmverseuchte Lager, auf das ich keinen Pfifferling setzen würde. Um sicher zu gehen müssten wir vermutlich bis Amaranthine zurückfallen, etwas was wohl in niemandens Interesse ist. Außerdem besteht die Möglichkeit sich auch in diese Richtung wendet. Diese Kreaturen brauchen nicht viel Rast und sind recht schnell, es besteht also die Gefahr das sie uns in den Rücken fallen." erurierte Artur die zweite Möglichkeit. Noch war ein Rückzug möglich, jedoch bestand eine hohe Wahrscheinlichkeit das sie die Brut einholen würde, falls sie sich nach Osten wendete. Blieb noch der Wald als Möglichkeit über.
"Was den Wald angeht, so ist dieser tatsächlich groß und vermutlich sehr dicht und wild. Wir werden also nicht schnell vorankommen. Jedoch ist seine Größe auch ein Vorteil, bietet er uns doch die Chance die Brut gedeckt und großräumig zu umgehen. Über das Tal können wir sie nicht umgehen, dafür ist das Gelände dort zu offen und weiträumig. Wenn wir sie umgehen wollen ist der Wald die einzige Möglichkeit. Allerdings hat ihn die Brut zweifellos als Anmarschroute verwendet und falls dies nur eine Vorhut ist, besteht die Gefahr das die Wälder voll von diesen Kreaturen sind. Ich bezweifle dies allerdings, denn wenn sich die Hauptstreitmacht durch den Wald bewegen würde, dann wäre dies zweifellos sehr auffällig. Und wie ihr schon richtig bemerkt habt, Lady Seren ist kein Erzdämon zu sehen."
"Soweit ich es von Überlebenden von Ostagar gehört habe, war dort jedoch auch kein Erzdämon zu sehen gewesen und ich würde dennoch annehmen das dies die Hauptstreitmacht der Brut war. Andernfalls hätte die fereldische Armee und die Grauen Wächter schließlich nur gegen eine Art Vorhut verloren, was mir zweifelhaft erscheint.", bemerkte Mealla nachdenklich. Sie hatte in Denerim einige Gespräche geführt und auch in Amaranthine, in keinem der Berichte wurde ein Erzdämon erwähnt.
"Nun darüber kann ich jetzt nichts genaues sagen, immerhin war ich nicht bei Ostagar. Dennoch würde ich vermuten das sich nicht die Hauptstreitmach der Brut durch den Wald kämpft. Das hier ist vermutlich ein Trupp um das Land zu verwüsten und die Truppen Fereldens zu beschäftigen.", erwiderte Artur. Es wäre auf jedenfall sinnig je mehr Brut an verschiedenen Stellen angriff, desto mehr musste die Armee ihre Truppen verteilen. Dann wäre es ein leichtes mit der Hauptstreitmacht einen strategischen Punkt anzugreifen.
"Ich wäre auch eher dafür sie im Wald zu umgehen. Nicht nur das wir mit Larissa eine hervorragende Führerin haben, ich denke das die Dunkle Brut nicht geübt ist im Wald zu kämpfen. Dort kann sie uns nicht so leicht umfassen, außerdem ist sie vermutlich sehr laut wenn sie sich durch den Wald bewegt. Ich würde vermuten das wir sie bemerken bevor sie uns bemerken, sodass wir sie auch im Wald umgehen können, sofern sie sich dort noch in großer Zahl aufhält. Was die Sache mit dem Erzdämon und Ostagar angeht, so sollten wir vielleicht einfach jemanden fragen der dort war. Mordred ihr wart doch am Ort des Geschehens. War in Ostagar der Erzdämon, als die Schlacht geschlagen worden ist ?", fragte Morgana den Literaten, nachdem sie sich auch zu Wort gemeldet hatte.


http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/TxGIDkV4csRmordred_klein.png & http://upload.worldofplayers.de/files10/CGUEHJDH01JWkp5A77Ppnimue_klein.jpg

Artur sprach von dem Wald als beste Lösung. Auch Morgana stimmte zu. Mordred blieb skeptisch schaute zu der Hexe, die ihm eine Frage zu Ostagar stellte. Er schaute in die Gruppe, dann sagte er langsam: „Nein, dort habe ich den Erzdämon nicht gesehen. Ihr habt also Recht, Lady Viridis. Wenn dort unten allerdings nur zweihundert bis dreihundert Wesen sind, so ist das nicht die Hauptstreitmacht. Diese war so dicht gedrängt“, er erschauerte: „Tausende und abertausende.“ Bei der Erinnerung an die Schlacht die er nur beobachtete hatte und im Moment der Niederlage das Schlachtfeld verließ fröstelte es ihn. „Nun, ich war auch in Ostagar!“, warf Nimue da zugleich verschnupft und überraschend ein. „Ich habe zwar nicht gekämpft aber im Heerlager die Verwundeten behandelt und mich um meine Besänftigten gekümmert. Ich war noch zwei Tage nach der Schlacht unweit von Ostagar und habe den nicht abreißen vollenden Strom aus Verletzten geholfen und einige von denen behaupteten den großen Drachen später gesehen zu haben. Vielleicht aber auch nur das Gefasel von Sterbenden“, sagte sie wegwerfend. „Die Brut kam von dort, aus der Erde. Der Erzdämon könnte also durchaus…“ „Genug!“, fuhr Larissa energisch dazwischen was Nimue tadelnd die Augenbraue und Larissa rot anlaufen ließ. „Erzdämon oder nicht, Hauptstreitmacht oder nicht; es ist egal! Sie sind uns überlegen und wenn wir kämpfen werden wir sterben. Lasst uns stattdessen in den Wald gehen, wie Morgana es gesagt hat. Ich kenne ihn, sie kennt ihn, wir haben dort die besten Chancen!“ Nimues perfekt geschwungene Augenbraue senkte sich wieder und mit kühlem Gesichtsausdruck nickte sie schließlich. „Wir sollten abstimmen“, sagte Mordred nonchalant. Abstimmen – das musste für Artur wie Hohn klingen. „Wer ist für den Wald?“, fragte der Antivaner. Larissa und Morgana hoben sofort die Hand, dann noch Artur und auch Mealla, wenn auch etwas zaghafter. Sie schien nicht wirklich überzeugt, konnte aber auch keine bessere Alternative finden. Mordred schaute zu Nimue und hob ebenfalls die Hand. Die Magierin seufzte laut. „Nun gut! Mir soll´s recht sein!“

Also brach die Gruppe in den Wald auf. Er war widersprentig und wehrte sich verbissen gegen die Eindringlinge außer Morgana und Larissa, denen er bereitwillig Platz bot. Nimue zeterte laut nachdem ein Ast sie an ihrem roten Schopf gepackt hatte und festhielt bis Mordred ihr zu Hilfe kam und sie befreite. Artur führte sein Pferd zu Fuß, ebenso wie der Antivaner und Mealla. Der Ritter war in seiner schweren Rüstung ziemlich unbeholfen und brach knackend durch die Zweige während Mealla sich gut durch die Wälder bewegen konnte. Larissa die mit Morgana an der Spitze ging tat es um das Pferd leid, dass Mealla ohne Rücksicht auf zurückpeitschende Äste oder unsicheren Boden durch das Unterholz zerrte. Die Gruppe fächerte sich breit auf, weniger um der Entdeckung zu entgehen sondern um den jeweils bestgeeigneten Pfad zu finden. Diese Gegend war nie bewandert worden, kein alter Trampelpfad ließ die ungeübteren Besucher einen leichten Weg finden. Mordred, Artur und Nimue verringerten das Tempo immens während Mealla ihr Bestes tat um bei den Führerinnen mithalten zu können. Morgana stellte trotz langem Kleid ihre Erfahrung im Wald zur Schau und durchmaß ihn als wäre sie auf einem Spaziergang. Larissa als erfahrene Waldläuferin hätte den Forest sogar in nahender Dunkelheit ohne Fackel und Probleme durchqueren können, doch nahm sie viel Rücksicht. Ihr Hauptaugenmerk lag ohnehin auf der rechten Flanke wo sich die Bäume in den sachten Schwung des Hügelwurfes gegraben hatten hinter dem die Brut lauerte. Sie kamen so langsam voran, dass die Elfe sogar mehrfach stehenblieb und sich wartend umdrehte. Dabei spitze sie die Ohren und lauschte auf alle dem Wald untypischen Geräusche doch vernahm sie glücklicherweise keine. Die Brut war entweder nur ein doch kleinerer Haufen gewesen oder schon durchgezogen. Die Elfe hätte lügen müssen in Bezug auf die kleine Gruppe der Brut die den Wald mit ihrer schändlichen Menschenfresserei entehrten. Während sie bei der Jagd nach Mensch und Tier keine echte Freude empfand, bei letzterem lediglich einen unbenennbaren Rausch sah sie das Auslöschen der Brut als Geschenk an die Welt. Wesen ohne Kultur, ohne Zweck nur geschaffen um zu vernichten und zu vernichten und noch mehr zu vernichten. Eine Geißel der Welt, eine Plage für alles Leben! Mensch und Elf, Borke und Eiche, Fisch und Fuchs sie alle waren die Todfeinde der Brut so wie die Brut die ihren war. Larissa nahm den Bogen vom Rücken und legte einen Pfeil auf die Sehne während sie zur Flanke schaute. Hinter sich hörte sie das Geräusch eines gezogenen Schwertes, wandte sich um und sah Mordred der sie angestrengt anschaute. Sie schüttelte den Kopf und erleichtert steckte der Antivaner die Waffe wieder weg. So ging es weiter, tiefer in das dunkle Herz des Waldes. Larissa wusste, dass es in den alten Wäldern die noch älter als die Elfen waren einst das Volk der Dryaden gegeben hatte. Die alten Elfen hatten mit diesen zusammengelebt oder zumindest koexistiert. Das war noch bevor die Menschen kamen. Dryaden lebten in den wildesten Wäldern und duldeten keine Eindringlinge, angeblich nur die Dalish die sie anhand der Blutschrift ihrer Tätowierungen erkannten. Doch wusste Larissa von keinem einzigen existierenden Clan der je auch nur eines dieser mystischen Wesen zu Gesicht bekommen hatte, obwohl der Clan ihres lange verstorbenen Onkels eine Dryade als Wappen führte. Auf seinem Eisenborkenschild war sie als wunderschöne Frau mit grünen Haaren abgebildet deren Hände und Füße in Ästen endeten. Nun da sie in diesen unbeirrbaren Wald eindrang war sich Larissa sicher, dass es wenn es noch immer Dryaden in Ferelden gab diese mit Sicherheit hier leben würden.
Nimue fluchte gotteslästerlich als ein zurückpeitschender Ast ihre blasse Wange erwischte und ein blutiges Rinnsal schlug. Wieder einmal blieb die Gruppe stehen während die Magierin sich den Zeigefinger auf die kleine Stelle drückte. So wie sie am Jammern war könnte man glauben ein Pfeil oder Jagdspieß hätte sie gerade durchbohrt. „Vermaledeiter Wald!“, schimpfte sie, benetzte ihren Zeigefinger mit Speichel und verrieb ihn auf der feinen roten Linie, aus der ein einzelner Blutstropfen drang. Dann murmelte sie etwas, küsste den Zeigefinger und drückte ihn auf den Schnitt. Er würde in wenigen Minuten vollständig abheilen und nichts zurücklassen was je auf seine Existenz deutete. „Ich würde Euch ja anbieten mein Pferd zu nehmen, aber…“, begann Mordred mitleidig angesichts der verzogenen Schnute der Magierin. „Spart Euch Euer Mitleid, Schwertmeister!“ Mordred schaute säuerlich drein. Wenn sie wollte konnte sie wirklich ein Miststück sein, nein falsch! Wenn sie wollte konnte sie auch kein Miststück sein aber dieser Wille schien ihr angesichts ihrer Lage scheinbar verloren gegangen zu sein. „Könnt Ihr weitergehen?“, fragte Larissa die sich ein paar Schritte weiter zur Gruppe vorgewagt hatte. Nimues blaue Augen, so tief wie unergründliche Seen, funkelten sie an. „Natürlich! Aber zu meiner eigenen Bequemlichkeit verändere ich meine Taktik!“ Sie schaute zu Mealla. „Nicht erschrecken“, kündigte sie an, dann schloss sie die Augen. Mit ihrer Hand vollführte sie graziöse Bewegungen, Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger ausgestreckt, Ringfinger und den kleinen Finger eingeknickt. Ein bläulich-silberner Neben umgab sie, blendend hell. Die anderen wussten schon, dass hier Magie angewandt wurde, für Mealla konnte es neu sein. Die Gruppe kniff die Augen zusammen und als sie wieder hinsahen stand dort der große Wolf dessen Nackenfell schwarz war, ebenso wie seine Ohren. Nimues Wolfsgestalt wirke der gewöhnlicher Tiere in der Erscheinung bedrohlicher und die Tatsache, dass ihre Bewegungen wie das Drehen ihres großen Kopfes oder die Fixierung mit ihren nunmehr durchdringenden gelben Augen hatten etwas Unheimliches an sich. Ein „Weiter“ konnte sie nicht aussprechen, doch zuckte sie mit dem Kopf in Richtung Wald, was unfassbar seltsam anmutete. Larissa sah dem Wolf der nun geschmeidig trottend zwischen den Beinen der vor ihm zurückscheuenden Pferde tiefer in das Dickicht huschte sehnsüchtig nach. Wie es wohl war in Form eines Tieres durch dieses wundervolle Grün zu streifen?

Fawks
19.12.2015, 17:57
vorheriger Post: Sprachunterricht (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst/page9?p=24671022&viewfull=1#post24671022) ~ Antwort von: Glandis (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst/page9?p=24671231&viewfull=1#post24671231)

http://upload.worldofplayers.de/files9/Aril_Ava.png Mit einem Kichern erklärte Glandis, was sie mit dem Begriff meinte:»Es ist so etwas wie eine Entschuldigung. Es war auf die Stöckchen gemeint. Denn vielleicht stoßen sie zurück, wenn du sie stößt. Ich begrüße oft Dinge, die zu meinen Umfeld gehören und entschuldige mich zugleich. Denn oft ist man ja nicht eingeladen, sondern geht einfach dort hin. Wenn ich den Pilz pflücke, in den Bach springe, im Wald jage. Aber ,abelas`, das sagt man zur Entschuldigung.«

Mit dieser Erklärung gab sich Aril zufrieden und begann ohne Umschweife die Pilze zu waschen. Aril hatte begonnen, in den Habseligkeiten herumzukramen, wahrscheinlich auf der Suche nach weiteren Gegenständen, die sich so gut verwenden ließen, wie der Draht vorhin. Aril kramte selbst in ihrem Kopf, wie sie zuletzt das Pilzragout gewürzt hatte. Viel war nicht zur Verfügung gewesen, sie hatte Sauerampfer und Wildwurzeln gefunden.

Die Elfe schien Ähnliches zu denken und wies Aril darauf hin: »Was hattest du denn in der letzten Suppe dabei? Da könnte ich dir helfen, danach zu suchen. Ansonsten habe ich ja nur bei dem Reh etwas Bärlauch genommen. Der wächst hier überall und bringt auch einen guten Geschmack. Aril, du bringst mich da auf einen Gedanken. Wir sollten morgen nicht nur unser Jagdglück versuchen, sondern auch so schauen, was zu finden ist. Denn wenn wir gezielt vorgehen, können wir ja doch die eine oder andere Pflanze mitnehmen. Denn wer weiß, ob wir alles immer so unterwegs finden werden. Doch auf anderen Seite müssen wir aber auch trennen. Denn möglicherweise haben wir schon zu viel an Dingen aus dem Lager geholt. Wir wollen ja auch schnell reisen.«

"Du hast Recht," gab Aril zurück. "Aber ein paar Kräuter in ein Leinentuch gewickelt können viel ausmachen. Ich werden sehen, ob ich morgen etwas entdecke. Für heute ist es schon zu dunkel zum Kräutersuchen. Für das Abendessen habe ich eine Idee..."

Sie bereitete wieder den Lederschlauch vor, in dem sie schon einmal die Pilzsuppe gemacht hatte. Diesmal würde sie zum Würzen einige Stängel verwenden, die sie am Fluss entdeckt hatte. Sie war sich recht sicher, etwas derartiges schon einmal in der heimischen Küche gegessen zu haben, das die Köchin Dill genannt hatte.
Den Geschmack hatte sie noch als passend in Erinnerung. Sie graste das Ufer ab und wusch die Kräuter im Fluss und gab sie in den Lederschlauch. Ein wenig Wasser dazu und so schüttelte sie den Schlauch kräftig und hängte ihn über dem Feuer auf.

"So," lächelte Aril. "Das Essen ist bald fertig."

VRanger
20.12.2015, 05:59
vorheriger Post: Kräuterkunde (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst?p=24671231&viewfull=1#post24671231) ~ Antwort von: Aril (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst?p=24676841&viewfull=1#post24676841)

Glandis | Am Flussbaum • Schlank oder dick?

http://upload.worldofplayers.de/files9/VR_Gladis_1.png Glandis freute es, dass Aril ihren Vorschlag zum morgigen Tag so gut aufgenommen hatte. „Aber ein paar Kräuter in ein Leinentuch gewickelt können viel ausmachen. Ich werde sehen, ob ich morgen etwas entdecke.“, das hatte sie geantwortet. Wobei Glandis die Frage nicht aus dem Kopf kam: »Kennt sie nun Kräuter oder nicht?« Es war für sie eine spannende Sache. Denn es war zu dem wichtig solche Dinge zu wissen. Denn es war für sie etwas anderes. Sie wollte schon Wissen, was Aril so Besonderes konnte. Schließlich war sie gerade dabei ein paar gute Tricks von sich preiszugeben. Und weil die Pilze noch etwas Zeit hatten, aber die Dämmerung schon im Anbrechen war, begann sie Folgendes zu erzählen:

»Aril?«, dann schwieg sie. Sie wiederholte es noch einmal: »Aril?«, sie wartete so lange, bis die Adlige zu ihr schaute. Der Dalish war es in diesem Moment nicht so wichtig, was ihre Nachbarin jetzt dachte. Sie fragte weiter: »Aril? Was meinst Du, essen wir zu viel?«

Mit dieser Frage stand sie auf, strich ihr Leinenhemd glatt, drehte sich um ihre eigene Achse und kam dann wieder vor der Gefragten zu stehen. Aber bevor eine Antwort auf diese merkwürde Frage, zumal unmittelbar vor dem Essen gestellt, kommen konnte, ging es weiter. »Nun, ich habe mal so nachgezählt. Wir beide haben ja auch in den letzten Tagen ein halbes Reh …«, hier stockte die Dalish im Redefluss und zählte eher sehr leise auf, was es noch alles gab. Ab und zu hörte man mal ein Wort … »Vögel« oder später … »Fisch«. Doch die bog Finger um Finger nach oben und nahm sie alle wieder herunter. Und zählte und zählte auf. Aril lies sie gewähren, sagte nicht. Besser sie unterbrach sie nicht. Als Glandis dann fertig war, fasste sie es zusammen mit: »Wie man sieht eine ganze Menge! Da haben wird doch richtig was …«, weiter sprach sie nicht. Nein sie strich erneut ihr Leinenhemd glatt. Mehrfach. Obwohl man keinen Bauansatz sehen konnte oder überhaupt etwas anderes schien diese Frage sie gut zu beschäftigen.

Schließlich hockte sie sich wieder hin und sagte zu Aril: »Aril?« … »Aril, gibt es Kräuter, die den Appetit zügeln? Das wäre doch sehr praktisch. Man müsste nicht so viel an Essen mitnehmen. Man wäre lange satt und dick machen die ja auch nicht. Kennst du solche Pflanzen?«

Dann schwieg sie, aber schaute nicht mehr direkt in das Gesicht von Aril. Nein, sie schaute auf den ledernen Beutel, mit dem Aril herumhantierte. In dem eine Pilzsuppe köchelte und aus dem sie schon einmal gegessen hatte. Das war ein guter Gedanke. So stand sie auf und durchsuchte den mittlerweile doch beschaulichen Vorrat an Gegenständen. Das hatten die beiden innerhalb weniger Tage zusammengetragen. Doch sie hatte bald etwas Passendes gefunden. Mit zwei mehr oder minder gut geeigneten Behältnissen kam sie zurück. Dabei erklärte sie: »Diesmal müssen wir keine Blätter zusammendrehen, um essen zu können.« Doch ihre erste Sache schien sie wohl doch zu beschäftigen und so wiederholte sie die Frage: »Aril, gibt es solche Kräuter?«


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numberten
20.12.2015, 12:32
http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/TxGIDkV4csRmordred_klein.png & http://upload.worldofplayers.de/files10/CGUEHJDH01JWkp5A77Ppnimue_klein.jpg

Artur sprach von dem Wald als beste Lösung. Auch Morgana stimmte zu. Mordred blieb skeptisch schaute zu der Hexe, die ihm eine Frage zu Ostagar stellte. Er schaute in die Gruppe, dann sagte er langsam: „Nein, dort habe ich den Erzdämon nicht gesehen. Ihr habt also Recht, Lady Viridis. Wenn dort unten allerdings nur zweihundert bis dreihundert Wesen sind, so ist das nicht die Hauptstreitmacht. Diese war so dicht gedrängt“, er erschauerte: „Tausende und abertausende.“ Bei der Erinnerung an die Schlacht die er nur beobachtete hatte und im Moment der Niederlage das Schlachtfeld verließ fröstelte es ihn. „Nun, ich war auch in Ostagar!“, warf Nimue da zugleich verschnupft und überraschend ein. „Ich habe zwar nicht gekämpft aber im Heerlager die Verwundeten behandelt und mich um meine Besänftigten gekümmert. Ich war noch zwei Tage nach der Schlacht unweit von Ostagar und habe den nicht abreißen vollenden Strom aus Verletzten geholfen und einige von denen behaupteten den großen Drachen später gesehen zu haben. Vielleicht aber auch nur das Gefasel von Sterbenden“, sagte sie wegwerfend. „Die Brut kam von dort, aus der Erde. Der Erzdämon könnte also durchaus…“ „Genug!“, fuhr Larissa energisch dazwischen was Nimue tadelnd die Augenbraue und Larissa rot anlaufen ließ. „Erzdämon oder nicht, Hauptstreitmacht oder nicht; es ist egal! Sie sind uns überlegen und wenn wir kämpfen werden wir sterben. Lasst uns stattdessen in den Wald gehen, wie Morgana es gesagt hat. Ich kenne ihn, sie kennt ihn, wir haben dort die besten Chancen!“ Nimues perfekt geschwungene Augenbraue senkte sich wieder und mit kühlem Gesichtsausdruck nickte sie schließlich. „Wir sollten abstimmen“, sagte Mordred nonchalant. Abstimmen – das musste für Artur wie Hohn klingen. „Wer ist für den Wald?“, fragte der Antivaner. Larissa und Morgana hoben sofort die Hand, dann noch Artur und auch Mealla, wenn auch etwas zaghafter. Sie schien nicht wirklich überzeugt, konnte aber auch keine bessere Alternative finden. Mordred schaute zu Nimue und hob ebenfalls die Hand. Die Magierin seufzte laut. „Nun gut! Mir soll´s recht sein!“

Also brach die Gruppe in den Wald auf. Er war widersprentig und wehrte sich verbissen gegen die Eindringlinge außer Morgana und Larissa, denen er bereitwillig Platz bot. Nimue zeterte laut nachdem ein Ast sie an ihrem roten Schopf gepackt hatte und festhielt bis Mordred ihr zu Hilfe kam und sie befreite. Artur führte sein Pferd zu Fuß, ebenso wie der Antivaner und Mealla. Der Ritter war in seiner schweren Rüstung ziemlich unbeholfen und brach knackend durch die Zweige während Mealla sich gut durch die Wälder bewegen konnte. Larissa die mit Morgana an der Spitze ging tat es um das Pferd leid, dass Mealla ohne Rücksicht auf zurückpeitschende Äste oder unsicheren Boden durch das Unterholz zerrte. Die Gruppe fächerte sich breit auf, weniger um der Entdeckung zu entgehen sondern um den jeweils bestgeeigneten Pfad zu finden. Diese Gegend war nie bewandert worden, kein alter Trampelpfad ließ die ungeübteren Besucher einen leichten Weg finden. Mordred, Artur und Nimue verringerten das Tempo immens während Mealla ihr Bestes tat um bei den Führerinnen mithalten zu können. Morgana stellte trotz langem Kleid ihre Erfahrung im Wald zur Schau und durchmaß ihn als wäre sie auf einem Spaziergang. Larissa als erfahrene Waldläuferin hätte den Forest sogar in nahender Dunkelheit ohne Fackel und Probleme durchqueren können, doch nahm sie viel Rücksicht. Ihr Hauptaugenmerk lag ohnehin auf der rechten Flanke wo sich die Bäume in den sachten Schwung des Hügelwurfes gegraben hatten hinter dem die Brut lauerte. Sie kamen so langsam voran, dass die Elfe sogar mehrfach stehenblieb und sich wartend umdrehte. Dabei spitze sie die Ohren und lauschte auf alle dem Wald untypischen Geräusche doch vernahm sie glücklicherweise keine. Die Brut war entweder nur ein doch kleinerer Haufen gewesen oder schon durchgezogen. Die Elfe hätte lügen müssen in Bezug auf die kleine Gruppe der Brut die den Wald mit ihrer schändlichen Menschenfresserei entehrten. Während sie bei der Jagd nach Mensch und Tier keine echte Freude empfand, bei letzterem lediglich einen unbenennbaren Rausch sah sie das Auslöschen der Brut als Geschenk an die Welt. Wesen ohne Kultur, ohne Zweck nur geschaffen um zu vernichten und zu vernichten und noch mehr zu vernichten. Eine Geißel der Welt, eine Plage für alles Leben! Mensch und Elf, Borke und Eiche, Fisch und Fuchs sie alle waren die Todfeinde der Brut so wie die Brut die ihren war. Larissa nahm den Bogen vom Rücken und legte einen Pfeil auf die Sehne während sie zur Flanke schaute. Hinter sich hörte sie das Geräusch eines gezogenen Schwertes, wandte sich um und sah Mordred der sie angestrengt anschaute. Sie schüttelte den Kopf und erleichtert steckte der Antivaner die Waffe wieder weg. So ging es weiter, tiefer in das dunkle Herz des Waldes. Larissa wusste, dass es in den alten Wäldern die noch älter als die Elfen waren einst das Volk der Dryaden gegeben hatte. Die alten Elfen hatten mit diesen zusammengelebt oder zumindest koexistiert. Das war noch bevor die Menschen kamen. Dryaden lebten in den wildesten Wäldern und duldeten keine Eindringlinge, angeblich nur die Dalish die sie anhand der Blutschrift ihrer Tätowierungen erkannten. Doch wusste Larissa von keinem einzigen existierenden Clan der je auch nur eines dieser mystischen Wesen zu Gesicht bekommen hatte, obwohl der Clan ihres lange verstorbenen Onkels eine Dryade als Wappen führte. Auf seinem Eisenborkenschild war sie als wunderschöne Frau mit grünen Haaren abgebildet deren Hände und Füße in Ästen endeten. Nun da sie in diesen unbeirrbaren Wald eindrang war sich Larissa sicher, dass es wenn es noch immer Dryaden in Ferelden gab diese mit Sicherheit hier leben würden.
Nimue fluchte gotteslästerlich als ein zurückpeitschender Ast ihre blasse Wange erwischte und ein blutiges Rinnsal schlug. Wieder einmal blieb die Gruppe stehen während die Magierin sich den Zeigefinger auf die kleine Stelle drückte. So wie sie am Jammern war könnte man glauben ein Pfeil oder Jagdspieß hätte sie gerade durchbohrt. „Vermaledeiter Wald!“, schimpfte sie, benetzte ihren Zeigefinger mit Speichel und verrieb ihn auf der feinen roten Linie, aus der ein einzelner Blutstropfen drang. Dann murmelte sie etwas, küsste den Zeigefinger und drückte ihn auf den Schnitt. Er würde in wenigen Minuten vollständig abheilen und nichts zurücklassen was je auf seine Existenz deutete. „Ich würde Euch ja anbieten mein Pferd zu nehmen, aber…“, begann Mordred mitleidig angesichts der verzogenen Schnute der Magierin. „Spart Euch Euer Mitleid, Schwertmeister!“ Mordred schaute säuerlich drein. Wenn sie wollte konnte sie wirklich ein Miststück sein, nein falsch! Wenn sie wollte konnte sie auch kein Miststück sein aber dieser Wille schien ihr angesichts ihrer Lage scheinbar verloren gegangen zu sein. „Könnt Ihr weitergehen?“, fragte Larissa die sich ein paar Schritte weiter zur Gruppe vorgewagt hatte. Nimues blaue Augen, so tief wie unergründliche Seen, funkelten sie an. „Natürlich! Aber zu meiner eigenen Bequemlichkeit verändere ich meine Taktik!“ Sie schaute zu Mealla. „Nicht erschrecken“, kündigte sie an, dann schloss sie die Augen. Mit ihrer Hand vollführte sie graziöse Bewegungen, Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger ausgestreckt, Ringfinger und den kleinen Finger eingeknickt. Ein bläulich-silberner Neben umgab sie, blendend hell. Die anderen wussten schon, dass hier Magie angewandt wurde, für Mealla konnte es neu sein. Die Gruppe kniff die Augen zusammen und als sie wieder hinsahen stand dort der große Wolf dessen Nackenfell schwarz war, ebenso wie seine Ohren. Nimues Wolfsgestalt wirke der gewöhnlicher Tiere in der Erscheinung bedrohlicher und die Tatsache, dass ihre Bewegungen wie das Drehen ihres großen Kopfes oder die Fixierung mit ihren nunmehr durchdringenden gelben Augen hatten etwas Unheimliches an sich. Ein „Weiter“ konnte sie nicht aussprechen, doch zuckte sie mit dem Kopf in Richtung Wald, was unfassbar seltsam anmutete. Larissa sah dem Wolf der nun geschmeidig trottend zwischen den Beinen der vor ihm zurückscheuenden Pferde tiefer in das Dickicht huschte sehnsüchtig nach. Wie es wohl war in Form eines Tieres durch dieses wundervolle Grün zu streifen?

http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Mealla_portrait.jpg

Weder die Aussage von Mordred, noch die von Nimue welche erzählte ebenfalls bei Ostagar zugegen gewesen zu sein, konnte die Frage klären ob der Erzdämon bei der Hauptstreitmacht zugegen gewesen war und was diese überhaupt ausmachte. Fest stand jedoch die Tatsache das diese 300 dort nicht die Hauptarmee der Brut waren, kein Erzdämon in der Nähe war und es trotzdem für niemanden der Anwesenden gesund wäre länger dort stehen zu bleiben. Larissa brachte diese Feststellung in Morganas Augen sehr schön auf den Punkt und betonte nochmal energisch das der Wald die beste Wahl wäre. Mordred schlug dann vor das sie abstimmen sollten, was in Arturs Augen recht albern war und eher zu Kindern passte, aber letztendlich die Sache schnell lösen würde. Er selbst sah den Wald auch für die beste Alternative und so folgte er Morganas und Larissas Votum. Mealla hielt persönlich nicht viel vom Wald, zudem es dieses dichte Gestrüpp dort quasi unmöglich machen würde zu reiten. Dennoch war es besser als den Berg hochzukraxeln und auch wenn Mealla alleine spielend nach Amaranthine gekommen wäre ohne das die Brut ihren Staub gesehen hätte, so wären damit auch all ihre Hofnungen auf das Geld vernichtet. Schließlich stimmten auch noch der Antivane und die rothaarige Nimue zu. Mealla hatte das schon beim Aufstehen gesehen, jedoch keine große Verwunderung dabei empfunden. Magier die ihr Erscheinungsbild wechselten sah man in Tevinter häufiger als hier im Süden. Auch Magier die jugendlich wirkten obwohl sie schon steinalt waren, jedoch war der Grund dafür weitaus schrecklicher als der den es für die veränderte Augen- und Haarfarbe der Zirkelmagierin gab. Die Entscheidung war damit gefallen und so begab sich die Gruppe in den großen Wald links neben der Straße darauf hoffen das sie dort von der Brut unbehelligt blieben.

Der Wald empfing sie herzlich indem er alles an Ästen und Blättern in den Weg hängte was die Bäume so hergaben. Mealla fand das nur wenig erbauend, kam aber recht gut voran, wenn auch nicht so gut wie die Dalish oder die Schwarzhaarige. Für eine Kräuterfrau war sie erstaunlich gut zu Fuß und schien sehr erfahren darin sich im Wald zu bewegen. Vermutlich war sie eines dieser Mädel vom Lande die in irgendeiner Waldsiedlung abgeschnitten von den Vorzügen der Zivilisation aufgewachsen war. Es wäre auf jedenfall logisch denn die meisten Kräuter wuchsen schließlich in der Wildnis. Mealla zog ihr Pferd mit sich, wobei sie darauf achtete es daher zu führen wo sie schon hergegangen war. Für Außenstehende mochte dies unbarmherzig wirken aber es hatte System. Indem sie vorher selbst dort entlang ging konnte sie prüfen ob nicht irgendwelche Gruben und Senken auftraten in der sich das Pferd die Beine brechen konnte. Ein gebrochenes Bein hätte zur Folge gehabt das die Elfe das Tiert töten musste und sie hatte wenig Lust ihren Sattel durch den Wald zu tragen. Das Tier war gut von Mealla abgerichtet und folgte ihr ohne große Mühen seitens der Elfe zu verlangen. Das häufig Äste gegen das Pferd schnellten war Mealla egal schließlich hatte das Ding ein dickes Fell und sie es eilig. Zudem war es nicht das einzige Lebewesen dem dauernd Äste ins Gesicht schlugen.

Artur stellte mal wieder fest das der Wald nicht der beste Freund des Ritters war und dieser Wald insbesondere. Anders als der Ausläufer des Brecilianwaldes in dem er mit Larissa nach der Brut gesucht hatte, war dieser Wald noch dichter und vermutlich noch nie durch die Schneide einer Axt berührt worden. Stattdessen berührten ihn des öfteren die Extremitäten von Bäumen, wobei die Äste zum Glück genauso wirkungslos wie Klingen an seiner Rüstung abprallten. Abgesehen von einem gelegentlichen metallischen Klingen und dem Geräusch der knackenden Äste unter seinen metallenen Stiefeln, kam Artur ungestört voran wenn auch nicht gerade geräuschlos. Vorsichtig zog er sein Pferd mit sich welches eine erstaunliche Geschicklichkeit im Wald beweiste. Auch wenn sich die Stute nicht so geschickt wie ihr elfisches Pendant durch das dickicht bewegte, war sie erstaunlich trittsicher und wich den meisten Ästen gewandt aus. Artur wusste nicht genau wie großräumig sie das Gebiet umgehen mussten, aber er wusste das es sicherlich kein Vergnügen für ihn werden würde.

Morgana war trotz der Tatsache das sie wegen der Dunklen Brut einen Umweg machen mussten recht guter Dinge. Nicht umbedingt wegen der Dunklen Brut die empfand sie so lästig und gefährlich wie alle. Aber das sie jetzt durch den Wald gingen gefiel ihr eigentlich ganz gut. Konnte dieser Zwischenfall vielleicht doch dazu führen das sie die Ruinen von Elvhan Solasan zu Gesicht bekommen würde. Immerhin lagen sie in diesen Wäldern, zwar etwas weiter im Waldesinnern, aber sie würden auch kaum die Dunkle Brut umgehen indem sie am Waldesrand entlang spazierten. Erstmal musste sie sich jedoch selbst eingestehen das sie es mochte durch den Wald zu gehen. Zwar hatte sie nicht so eine intensive Bindung zu Wäldern wie ihre Freundin und war froh durch diese Reise auch mal etwas anderes gesehen zu haben, dennoch gefiel ihr dieser Wald recht gut. Er war alt und das spürte man, vermutlich voller Geheimnisse wie auch schon der Brecilianwald. Leichtfüßig bewegte sie sich durch das Unterholz, schließlich hatte sie fast ihr ganzes Leben im Wald verbracht, denn Rhiannon hatte keinen festen Standort gehabt und spätestens nachdem Morganas Mutter gestorben war, hatten sie gemeinsam größere Wanderungen durch die Wälder unternommen. Das Dorf hatte sie dann nur noch selten besucht bis sie schließlich den Kram ihrer verstorbenen Mutter aus der Hütte geholt und nie mehr zurückgekehrt war. Sie erinnerte sich noch gut an die Blick die ihr Bewohner bei ihrem letzten Besuch dort zugeworfen hatten. Sie war 16 gewesen, wunderschön dennoch waren neben ein paar lüsternen und wohlwollenden Blicken die meisten eher ängstlich und zaghaft gewesen. Die meisten hatten sich damals entschieden sie der Elfe und den anderen zu geben da sich Templer fast nie blicken ließen und ihre Mutter es nicht über das Herz gebracht hatte sie komplett wegzuschicken. Dennoch und ungeachtet der Tatsache das sie von der Magie und den weisen Frauen profitierten hatten die meisten Angst vor ihrer Magie gehabt. Immerhin hatte diese Angst dafür gesorgt das man die Hütte ihrer verstorbenen Mutter nicht angetastet hatte und Morgana war es damals schon egal gewesen was andere von ihr dachten. Ignorante Bauern die nie verstehen würden in welchen Sphären sie sich begab und nicht weiter als bis zum nächsten Tag blickten. Ohne ihre Magie wäre sie wohl eine von ihnen geworden, hätte niemals etwas über Arlathan und die alten Königreiche der Menschen erfahren, sondern jung geheiratet und bei der Geburt des fünften Kindes verstorben. Jetzt jedoch war sie in der Welt unterwegs in fremden Wäldern zusammen mit der Frau die sie liebte. Und vielleicht würde der Wald ihr sein Wissen preisgeben. Ein wenig Schadenfreude kam bei ihrer guten Laune auch noch dazu, vor allem weil Nimue die ganze fluchte wie ein Kutscher. Die Magierin hatte über Nacht ihr Aussehen scheinbar zur Rothaarigen gewandelt und jetzt blaue Augen. Leider nicht die Art die Morgana ihr manchmal wünschte sondern als Augenfarbe. Nun wenn sie es nötig hatte, Morgana sah keine Gründe für sich ihr Aussehen zu ändern, selbst wenn sie Formwandlerin wäre. Schwarze Haare und grüne Augen standen ihr gut zu Gesicht wie sie fand, außerdem hätte ihr Kleid zu roten Haaren überhaupt nicht gepasst. Der Wald schien Nimue so zu hassen wie sie ihn vermutlich und die Hexe stellte sich die Frage warum diese sich nicht einfach in ihre Wolfsgestalt verwandelte. Tatsächlich schien der Zauberin auch dieser Einfall zu kommen und nachdem diese Larissas freundliche Nachfrage in einem recht pampigen Tonfall beantwortete verwandelte sich Nimue wieder in ihre Wolfsgestalt. Immerhin würde sie jetzt die Klappe halten was den weiteren Marsch vielleicht angenehmer machen würde. Trotzdem musste Morgana zugeben das die eine gewisse berufliche Neugier beim Anblick der Wolfsfrau empfand. Wenn sie Formwandlerin wäre würde sie sich vermutlich für einen Raben entscheiden. Als Vogel kam man schnell voran und konnte hervorragend die Gegend beobachten. Sofern man nicht von einem Pfeil abgeschossen wurde was aber die Gefahr jeder Tierform war.

Mealla wunderte sich kurz über die Warnung der Magierin, bis sie dann jedoch sah was gemeint war. Mit einem silbernen Leuchten verwandelte sich diese in einen Wolf. "Auch noch eine Formwandlerin.", schoß es der Elfe durch den Kopf. Beeindruckt war sie nicht sonderlich und auch wenig überrascht. Vermutlich war es für einen Magier aus dem Süden eh schwer jemanden der aus Tevinter kam und als Zeuge die Auschweifungen, Experimente und Orgien der magischen Oberschicht gesehen hatte, zu beeindrucken. In den Zirkeln von Tevinter gab es eigene Fakultäten die sich speziell mit der Schule des Formwandelns beschäftigten. Nicht die angesehenste Schule, denn welcher Adlige empfand schon Gefallen sich in ein schmutziges Tier zu verwandeln. Außerdem konnte man in Tiergestalt keine Magie wirken. Dennoch erfreute sich die Formwandlerei einiger Beliebtheit. Es gab da diesen einen Magier dem nachgesagt wurde sich häufiger als Bär zu verwandeln und seine Kampfkünste an Sklaven auszutesten. Andere verwandelten sich in Dragos und Wyvern, wieder andere in Adler. Mealla hatte ihre Herrin mal zu einer Feier begleiten müssen, sie selbst war als Leibsklavin mitgenommen worden und hatte ihr Kleid getragen. Während der Feier war aufeinmal eine Schlange aufgetaucht, die ihr unter das Kleid gekrochen und das nackte Bein hochgeschlängelt war. Sie selbst hatte nichts unternehmen können, den Besitz von Magiern zu beschädigen sorgte dafür das man selbst beschädigt wurde. Letztendlich war die Schlange wieder hervorgekommen und hatte sich in den Gastgeber verwandelt, welcher Mealla mit einem schmierigen Grinsen bedacht hatte und dann ihrer Herrin anzügliche Komplimente zu dem Besitz von der Elfe gemacht hatte. Die Kopfgeldjägerin hatte danach ihr Bein sehr lange gewaschen. Manche der Magier sollten sich auch als Tiere verwandeln und es dann miteinander treiben. Mealla hatte es nicht mit eigenen Augen gesehen, worüber sie froh war, aber hinter einer Tür laute Tiergeräusche gehört. In Tevinter schaffte man es sogar die Grenzen der Sodomie zu verwischen. Nachdenklich sah sie der Wölfin hinterher, immerhin schien diese Magierin nur damit ihr Schneckentempo auszugleichen.

Auch wenn Nimue zuerst in Wolfsgestalt vorrannte ordnete sie sich bald wieder hinter den beiden ein. Immerhin war in dem Wolf trotzdem ein Mensch der sich nicht gut in Wäldern auskannte. Es stand zu bezweifeln das ihr der Zirkel viel Auslauf in Wäldern gestattet hatte, noch das sie großes Interesse daran gehabt hätte. Eine Zeit lang arbeiteten sie sich jetzt gut durch die Wälder durch ohne eine Spur von der Dunklen Brut wahrzunehmen. Plötzlich erschallte jedoch ein markerschütternder Schrei durch die Wälder, gefolgt von einem zweiten. Keiner der Anwesenden hatte schon mal so eine Art Schrei gehört und es war nicht genau festzustellen woher er genau kam. Nervös blickte sich die Gruppe um, jedoch war nichts zu sehen und so beschlossen sie weiterzugehen, denn stehenbleiben würde ihnen wohl kaum etwas bringen. Jedoch hatten die Schreie zu Folge das sich das Tempo nochmal deutlich beschleunigte. Jedesmal wenn ein Schrei erschall, führte das zu nervösem Umschauen, vor allem da die Schreie näher zu kommen schienen. Mealla hatte ihren Bogen von den Schultern genommen und sah sich während des Marsches aufmerksam um. Die Schreie waren entnervend, vor allem wenn man ein feines Elfengehör hatte. Außerdem schienen sie tatsächlich näher zu kommen, was auch immer das sein mochte. Plötzlich jedoch vernahm sie ein Rascheln rechts von ihr, recht weit entfernt aber scheinbar näherkommend. Mealla legte einen Pfeil auf die Sehne und schaute in die Richtung jedoch war nichts zu erkennen, nur Äste und Blätter die scheinbar von einem starken Wind zur Seite gebogen worden. Mealla glaubte jedoch nicht an derlei Naturphänomen und spannte lieber ihre Sehne. Aufmerksam verfolgte sie die Spur des Raschelns und feuerte dann einen Pfeil in die scheinbare Leere ab. Der Pfeil flog los und schlug mit einem surrenden Geräusch in Fleisch ein, wodurch eine Kratur offenbart wurde welche sich scheinbar in Schatten gehüllt hatte. Kreischend warf der Pfeil die sich schnelle bewegende Kreatur aus der Bahn und brachte sie zum Taumeln. Ein zweiter Pfeil der Elfe traf die nun enthüllte Kreatur in den Schädel und beendete ihr verderbtes Leben.

Artur hatte bemerkt das die Elfe einen Pfeil auflegte und hatte selbst sein Schwert gezogen. Er und Mordred bildeten nun aufgrund ihrer Geschwindigkeit die Nachhut. Er schaute zuerst zu der vor sich marschierenden Mealla, dann konnten er und Mordred allerdings auch ein Rascheln links von sich bemerken. Mit enormer Geschwindigkeit preschte aufeinmal eine weitere Kreatur aus dem Wald, welche sich kurz vor ihnen enttarnte und den Ritter anfiel. An ihren Armen waren Klingen befestigt, mit denen sie nach Artur stieß, jedoch wirkungslos an seinem Schild abprallte. Der Ritter hielt der Wucht des Anssturms stand denn auch wenn die Kreatur schnell war so wog sie nicht mehr als 50 Kilo, was bei ihren zwei Meter Größe verwunderlich war. Artur schlug sie mit dem Schild zurück und führte seine Klinge gegen den Kreischer, wo sie tief in die dünne Gestalt einfuhr und diese blutend zu Boden gehen ließ. Mit einem letzten schwachen Kreischer verabschiedete sich die Brut von der Welt als Artur sein Schwert erneut in sie rammte. Er betrachtete das Wesen, es war anders als die bisherige Brut, sehr groß und dünn mit dunkelbrauner borkenartiger Haut. An seinen Armen waren Klingen befestigt, zudem hatte es spitze Krallen. Sein Gesicht war monströs verdreht und der Mund mit scharfen Zähnen versehen. Auffällig war das es äußerst lange und spitze Ohren hatte. Artur wusste das die Brut nur Perversionen von echten Wesen ware, ein dunkler Abklatsch von der Reinheit des Lebens. Diese Biester schienen aus Elfen gemacht worden zu sein, ein verstörender Gedanke, wenn man die Schönheit ihrer beiden elfischen Begleiter bedachte. Das Kreischen war verstorben und Mealla zog ihre Pfeile aus dem Wesen vor ihr, es war ähnlich wie Arturs nur das es noch eine lange Mähne hatte und von hellgrüner Farbe war. Ideal um nicht im Wald aufzufallen. Sie bemerkte ebenfalls die spitzen Ohren der Kreatur was in ihr die Meinung bestätigte sich niemals lebendig von der Dunklen Brut fangen zu lassen. Angeblich verdankte man die Verderbnis auch den alten Magistern von Tevinter, die vom Erbauer auf diese Weise gestraft worden waren. Wenn dies so war, dann hatte er in Meallas Augen einen verschobenen Sinn von Gerechtigkeit. Die ganze Welt für die Taten einzelner zu Strafen war in ihren Augen unangemessen. Auch die beiden Frauen plus Wolf waren hatten das Rascheln bemerkt und waren in ihre Richtung gekommen. Jetzt schauten sie ebenfalls auf die Kreatur die von Mealla erlegt worden war. Auch Artur und Mordred kamen hinzu, den getöteten Kreatur an Ort und Stelle liegen lassend. Artur sah zu dem zweiten Exemplar herab.
"Noch eines von diesen Viechern. Es sind keine Schreie mehr zu hören, vielleicht waren es die einzigen. Dennoch sind es vermutlich Assasinen der Brut, oder Kundschafter. Ich bin mir sicher das die Genlocks und Hurlocks durch ihre Schreie informiert worden sind. Wenn wir Pech haben wissen sie nun ungefähr wo wir sind.", sagte Artur unheilschwanger die Lage erfassend.
"Nun dann sollten wir vielleicht schnell weitermarschieren um Abstand zwischen uns und sie zu bringen. Immerhin sind sie nicht alle so schnell wie diese Dinger hier. Wir müssen versuchen sie in diesem Wald abzuschütteln.",sagte Morgana entschlossen. Diese Kreaturen waren neu und furchterregend wie die anderen, jedoch brachte es nichts herumzustehen und sie anzustarren. Wenn Artur mit seiner Vermutung Recht hatte stand ihnen eine Hetzjagd bevor, eine in der sie die Beute waren.

Shepard Commander
21.12.2015, 20:13
http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Mealla_portrait.jpg

Weder die Aussage von Mordred, noch die von Nimue welche erzählte ebenfalls bei Ostagar zugegen gewesen zu sein, konnte die Frage klären ob der Erzdämon bei der Hauptstreitmacht zugegen gewesen war und was diese überhaupt ausmachte. Fest stand jedoch die Tatsache das diese 300 dort nicht die Hauptarmee der Brut waren, kein Erzdämon in der Nähe war und es trotzdem für niemanden der Anwesenden gesund wäre länger dort stehen zu bleiben. Larissa brachte diese Feststellung in Morganas Augen sehr schön auf den Punkt und betonte nochmal energisch das der Wald die beste Wahl wäre. Mordred schlug dann vor das sie abstimmen sollten, was in Arturs Augen recht albern war und eher zu Kindern passte, aber letztendlich die Sache schnell lösen würde. Er selbst sah den Wald auch für die beste Alternative und so folgte er Morganas und Larissas Votum. Mealla hielt persönlich nicht viel vom Wald, zudem es dieses dichte Gestrüpp dort quasi unmöglich machen würde zu reiten. Dennoch war es besser als den Berg hochzukraxeln und auch wenn Mealla alleine spielend nach Amaranthine gekommen wäre ohne das die Brut ihren Staub gesehen hätte, so wären damit auch all ihre Hofnungen auf das Geld vernichtet. Schließlich stimmten auch noch der Antivane und die rothaarige Nimue zu. Mealla hatte das schon beim Aufstehen gesehen, jedoch keine große Verwunderung dabei empfunden. Magier die ihr Erscheinungsbild wechselten sah man in Tevinter häufiger als hier im Süden. Auch Magier die jugendlich wirkten obwohl sie schon steinalt waren, jedoch war der Grund dafür weitaus schrecklicher als der den es für die veränderte Augen- und Haarfarbe der Zirkelmagierin gab. Die Entscheidung war damit gefallen und so begab sich die Gruppe in den großen Wald links neben der Straße darauf hoffen das sie dort von der Brut unbehelligt blieben.

Der Wald empfing sie herzlich indem er alles an Ästen und Blättern in den Weg hängte was die Bäume so hergaben. Mealla fand das nur wenig erbauend, kam aber recht gut voran, wenn auch nicht so gut wie die Dalish oder die Schwarzhaarige. Für eine Kräuterfrau war sie erstaunlich gut zu Fuß und schien sehr erfahren darin sich im Wald zu bewegen. Vermutlich war sie eines dieser Mädel vom Lande die in irgendeiner Waldsiedlung abgeschnitten von den Vorzügen der Zivilisation aufgewachsen war. Es wäre auf jedenfall logisch denn die meisten Kräuter wuchsen schließlich in der Wildnis. Mealla zog ihr Pferd mit sich, wobei sie darauf achtete es daher zu führen wo sie schon hergegangen war. Für Außenstehende mochte dies unbarmherzig wirken aber es hatte System. Indem sie vorher selbst dort entlang ging konnte sie prüfen ob nicht irgendwelche Gruben und Senken auftraten in der sich das Pferd die Beine brechen konnte. Ein gebrochenes Bein hätte zur Folge gehabt das die Elfe das Tiert töten musste und sie hatte wenig Lust ihren Sattel durch den Wald zu tragen. Das Tier war gut von Mealla abgerichtet und folgte ihr ohne große Mühen seitens der Elfe zu verlangen. Das häufig Äste gegen das Pferd schnellten war Mealla egal schließlich hatte das Ding ein dickes Fell und sie es eilig. Zudem war es nicht das einzige Lebewesen dem dauernd Äste ins Gesicht schlugen.

Artur stellte mal wieder fest das der Wald nicht der beste Freund des Ritters war und dieser Wald insbesondere. Anders als der Ausläufer des Brecilianwaldes in dem er mit Larissa nach der Brut gesucht hatte, war dieser Wald noch dichter und vermutlich noch nie durch die Schneide einer Axt berührt worden. Stattdessen berührten ihn des öfteren die Extremitäten von Bäumen, wobei die Äste zum Glück genauso wirkungslos wie Klingen an seiner Rüstung abprallten. Abgesehen von einem gelegentlichen metallischen Klingen und dem Geräusch der knackenden Äste unter seinen metallenen Stiefeln, kam Artur ungestört voran wenn auch nicht gerade geräuschlos. Vorsichtig zog er sein Pferd mit sich welches eine erstaunliche Geschicklichkeit im Wald beweiste. Auch wenn sich die Stute nicht so geschickt wie ihr elfisches Pendant durch das dickicht bewegte, war sie erstaunlich trittsicher und wich den meisten Ästen gewandt aus. Artur wusste nicht genau wie großräumig sie das Gebiet umgehen mussten, aber er wusste das es sicherlich kein Vergnügen für ihn werden würde.

Morgana war trotz der Tatsache das sie wegen der Dunklen Brut einen Umweg machen mussten recht guter Dinge. Nicht umbedingt wegen der Dunklen Brut die empfand sie so lästig und gefährlich wie alle. Aber das sie jetzt durch den Wald gingen gefiel ihr eigentlich ganz gut. Konnte dieser Zwischenfall vielleicht doch dazu führen das sie die Ruinen von Elvhan Solasan zu Gesicht bekommen würde. Immerhin lagen sie in diesen Wäldern, zwar etwas weiter im Waldesinnern, aber sie würden auch kaum die Dunkle Brut umgehen indem sie am Waldesrand entlang spazierten. Erstmal musste sie sich jedoch selbst eingestehen das sie es mochte durch den Wald zu gehen. Zwar hatte sie nicht so eine intensive Bindung zu Wäldern wie ihre Freundin und war froh durch diese Reise auch mal etwas anderes gesehen zu haben, dennoch gefiel ihr dieser Wald recht gut. Er war alt und das spürte man, vermutlich voller Geheimnisse wie auch schon der Brecilianwald. Leichtfüßig bewegte sie sich durch das Unterholz, schließlich hatte sie fast ihr ganzes Leben im Wald verbracht, denn Rhiannon hatte keinen festen Standort gehabt und spätestens nachdem Morganas Mutter gestorben war, hatten sie gemeinsam größere Wanderungen durch die Wälder unternommen. Das Dorf hatte sie dann nur noch selten besucht bis sie schließlich den Kram ihrer verstorbenen Mutter aus der Hütte geholt und nie mehr zurückgekehrt war. Sie erinnerte sich noch gut an die Blick die ihr Bewohner bei ihrem letzten Besuch dort zugeworfen hatten. Sie war 16 gewesen, wunderschön dennoch waren neben ein paar lüsternen und wohlwollenden Blicken die meisten eher ängstlich und zaghaft gewesen. Die meisten hatten sich damals entschieden sie der Elfe und den anderen zu geben da sich Templer fast nie blicken ließen und ihre Mutter es nicht über das Herz gebracht hatte sie komplett wegzuschicken. Dennoch und ungeachtet der Tatsache das sie von der Magie und den weisen Frauen profitierten hatten die meisten Angst vor ihrer Magie gehabt. Immerhin hatte diese Angst dafür gesorgt das man die Hütte ihrer verstorbenen Mutter nicht angetastet hatte und Morgana war es damals schon egal gewesen was andere von ihr dachten. Ignorante Bauern die nie verstehen würden in welchen Sphären sie sich begab und nicht weiter als bis zum nächsten Tag blickten. Ohne ihre Magie wäre sie wohl eine von ihnen geworden, hätte niemals etwas über Arlathan und die alten Königreiche der Menschen erfahren, sondern jung geheiratet und bei der Geburt des fünften Kindes verstorben. Jetzt jedoch war sie in der Welt unterwegs in fremden Wäldern zusammen mit der Frau die sie liebte. Und vielleicht würde der Wald ihr sein Wissen preisgeben. Ein wenig Schadenfreude kam bei ihrer guten Laune auch noch dazu, vor allem weil Nimue die ganze fluchte wie ein Kutscher. Die Magierin hatte über Nacht ihr Aussehen scheinbar zur Rothaarigen gewandelt und jetzt blaue Augen. Leider nicht die Art die Morgana ihr manchmal wünschte sondern als Augenfarbe. Nun wenn sie es nötig hatte, Morgana sah keine Gründe für sich ihr Aussehen zu ändern, selbst wenn sie Formwandlerin wäre. Schwarze Haare und grüne Augen standen ihr gut zu Gesicht wie sie fand, außerdem hätte ihr Kleid zu roten Haaren überhaupt nicht gepasst. Der Wald schien Nimue so zu hassen wie sie ihn vermutlich und die Hexe stellte sich die Frage warum diese sich nicht einfach in ihre Wolfsgestalt verwandelte. Tatsächlich schien der Zauberin auch dieser Einfall zu kommen und nachdem diese Larissas freundliche Nachfrage in einem recht pampigen Tonfall beantwortete verwandelte sich Nimue wieder in ihre Wolfsgestalt. Immerhin würde sie jetzt die Klappe halten was den weiteren Marsch vielleicht angenehmer machen würde. Trotzdem musste Morgana zugeben das die eine gewisse berufliche Neugier beim Anblick der Wolfsfrau empfand. Wenn sie Formwandlerin wäre würde sie sich vermutlich für einen Raben entscheiden. Als Vogel kam man schnell voran und konnte hervorragend die Gegend beobachten. Sofern man nicht von einem Pfeil abgeschossen wurde was aber die Gefahr jeder Tierform war.

Mealla wunderte sich kurz über die Warnung der Magierin, bis sie dann jedoch sah was gemeint war. Mit einem silbernen Leuchten verwandelte sich diese in einen Wolf. "Auch noch eine Formwandlerin.", schoß es der Elfe durch den Kopf. Beeindruckt war sie nicht sonderlich und auch wenig überrascht. Vermutlich war es für einen Magier aus dem Süden eh schwer jemanden der aus Tevinter kam und als Zeuge die Auschweifungen, Experimente und Orgien der magischen Oberschicht gesehen hatte, zu beeindrucken. In den Zirkeln von Tevinter gab es eigene Fakultäten die sich speziell mit der Schule des Formwandelns beschäftigten. Nicht die angesehenste Schule, denn welcher Adlige empfand schon Gefallen sich in ein schmutziges Tier zu verwandeln. Außerdem konnte man in Tiergestalt keine Magie wirken. Dennoch erfreute sich die Formwandlerei einiger Beliebtheit. Es gab da diesen einen Magier dem nachgesagt wurde sich häufiger als Bär zu verwandeln und seine Kampfkünste an Sklaven auszutesten. Andere verwandelten sich in Dragos und Wyvern, wieder andere in Adler. Mealla hatte ihre Herrin mal zu einer Feier begleiten müssen, sie selbst war als Leibsklavin mitgenommen worden und hatte ihr Kleid getragen. Während der Feier war aufeinmal eine Schlange aufgetaucht, die ihr unter das Kleid gekrochen und das nackte Bein hochgeschlängelt war. Sie selbst hatte nichts unternehmen können, den Besitz von Magiern zu beschädigen sorgte dafür das man selbst beschädigt wurde. Letztendlich war die Schlange wieder hervorgekommen und hatte sich in den Gastgeber verwandelt, welcher Mealla mit einem schmierigen Grinsen bedacht hatte und dann ihrer Herrin anzügliche Komplimente zu dem Besitz von der Elfe gemacht hatte. Die Kopfgeldjägerin hatte danach ihr Bein sehr lange gewaschen. Manche der Magier sollten sich auch als Tiere verwandeln und es dann miteinander treiben. Mealla hatte es nicht mit eigenen Augen gesehen, worüber sie froh war, aber hinter einer Tür laute Tiergeräusche gehört. In Tevinter schaffte man es sogar die Grenzen der Sodomie zu verwischen. Nachdenklich sah sie der Wölfin hinterher, immerhin schien diese Magierin nur damit ihr Schneckentempo auszugleichen.

Auch wenn Nimue zuerst in Wolfsgestalt vorrannte ordnete sie sich bald wieder hinter den beiden ein. Immerhin war in dem Wolf trotzdem ein Mensch der sich nicht gut in Wäldern auskannte. Es stand zu bezweifeln das ihr der Zirkel viel Auslauf in Wäldern gestattet hatte, noch das sie großes Interesse daran gehabt hätte. Eine Zeit lang arbeiteten sie sich jetzt gut durch die Wälder durch ohne eine Spur von der Dunklen Brut wahrzunehmen. Plötzlich erschallte jedoch ein markerschütternder Schrei durch die Wälder, gefolgt von einem zweiten. Keiner der Anwesenden hatte schon mal so eine Art Schrei gehört und es war nicht genau festzustellen woher er genau kam. Nervös blickte sich die Gruppe um, jedoch war nichts zu sehen und so beschlossen sie weiterzugehen, denn stehenbleiben würde ihnen wohl kaum etwas bringen. Jedoch hatten die Schreie zu Folge das sich das Tempo nochmal deutlich beschleunigte. Jedesmal wenn ein Schrei erschall, führte das zu nervösem Umschauen, vor allem da die Schreie näher zu kommen schienen. Mealla hatte ihren Bogen von den Schultern genommen und sah sich während des Marsches aufmerksam um. Die Schreie waren entnervend, vor allem wenn man ein feines Elfengehör hatte. Außerdem schienen sie tatsächlich näher zu kommen, was auch immer das sein mochte. Plötzlich jedoch vernahm sie ein Rascheln rechts von ihr, recht weit entfernt aber scheinbar näherkommend. Mealla legte einen Pfeil auf die Sehne und schaute in die Richtung jedoch war nichts zu erkennen, nur Äste und Blätter die scheinbar von einem starken Wind zur Seite gebogen worden. Mealla glaubte jedoch nicht an derlei Naturphänomen und spannte lieber ihre Sehne. Aufmerksam verfolgte sie die Spur des Raschelns und feuerte dann einen Pfeil in die scheinbare Leere ab. Der Pfeil flog los und schlug mit einem surrenden Geräusch in Fleisch ein, wodurch eine Kratur offenbart wurde welche sich scheinbar in Schatten gehüllt hatte. Kreischend warf der Pfeil die sich schnelle bewegende Kreatur aus der Bahn und brachte sie zum Taumeln. Ein zweiter Pfeil der Elfe traf die nun enthüllte Kreatur in den Schädel und beendete ihr verderbtes Leben.

Artur hatte bemerkt das die Elfe einen Pfeil auflegte und hatte selbst sein Schwert gezogen. Er und Mordred bildeten nun aufgrund ihrer Geschwindigkeit die Nachhut. Er schaute zuerst zu der vor sich marschierenden Mealla, dann konnten er und Mordred allerdings auch ein Rascheln links von sich bemerken. Mit enormer Geschwindigkeit preschte aufeinmal eine weitere Kreatur aus dem Wald, welche sich kurz vor ihnen enttarnte und den Ritter anfiel. An ihren Armen waren Klingen befestigt, mit denen sie nach Artur stieß, jedoch wirkungslos an seinem Schild abprallte. Der Ritter hielt der Wucht des Anssturms stand denn auch wenn die Kreatur schnell war so wog sie nicht mehr als 50 Kilo, was bei ihren zwei Meter Größe verwunderlich war. Artur schlug sie mit dem Schild zurück und führte seine Klinge gegen den Kreischer, wo sie tief in die dünne Gestalt einfuhr und diese blutend zu Boden gehen ließ. Mit einem letzten schwachen Kreischer verabschiedete sich die Brut von der Welt als Artur sein Schwert erneut in sie rammte. Er betrachtete das Wesen, es war anders als die bisherige Brut, sehr groß und dünn mit dunkelbrauner borkenartiger Haut. An seinen Armen waren Klingen befestigt, zudem hatte es spitze Krallen. Sein Gesicht war monströs verdreht und der Mund mit scharfen Zähnen versehen. Auffällig war das es äußerst lange und spitze Ohren hatte. Artur wusste das die Brut nur Perversionen von echten Wesen ware, ein dunkler Abklatsch von der Reinheit des Lebens. Diese Biester schienen aus Elfen gemacht worden zu sein, ein verstörender Gedanke, wenn man die Schönheit ihrer beiden elfischen Begleiter bedachte. Das Kreischen war verstorben und Mealla zog ihre Pfeile aus dem Wesen vor ihr, es war ähnlich wie Arturs nur das es noch eine lange Mähne hatte und von hellgrüner Farbe war. Ideal um nicht im Wald aufzufallen. Sie bemerkte ebenfalls die spitzen Ohren der Kreatur was in ihr die Meinung bestätigte sich niemals lebendig von der Dunklen Brut fangen zu lassen. Angeblich verdankte man die Verderbnis auch den alten Magistern von Tevinter, die vom Erbauer auf diese Weise gestraft worden waren. Wenn dies so war, dann hatte er in Meallas Augen einen verschobenen Sinn von Gerechtigkeit. Die ganze Welt für die Taten einzelner zu Strafen war in ihren Augen unangemessen. Auch die beiden Frauen plus Wolf waren hatten das Rascheln bemerkt und waren in ihre Richtung gekommen. Jetzt schauten sie ebenfalls auf die Kreatur die von Mealla erlegt worden war. Auch Artur und Mordred kamen hinzu, den getöteten Kreatur an Ort und Stelle liegen lassend. Artur sah zu dem zweiten Exemplar herab.
"Noch eines von diesen Viechern. Es sind keine Schreie mehr zu hören, vielleicht waren es die einzigen. Dennoch sind es vermutlich Assasinen der Brut, oder Kundschafter. Ich bin mir sicher das die Genlocks und Hurlocks durch ihre Schreie informiert worden sind. Wenn wir Pech haben wissen sie nun ungefähr wo wir sind.", sagte Artur unheilschwanger die Lage erfassend.
"Nun dann sollten wir vielleicht schnell weitermarschieren um Abstand zwischen uns und sie zu bringen. Immerhin sind sie nicht alle so schnell wie diese Dinger hier. Wir müssen versuchen sie in diesem Wald abzuschütteln.",sagte Morgana entschlossen. Diese Kreaturen waren neu und furchterregend wie die anderen, jedoch brachte es nichts herumzustehen und sie anzustarren. Wenn Artur mit seiner Vermutung Recht hatte stand ihnen eine Hetzjagd bevor, eine in der sie die Beute waren.


http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/TxGIDkV4csRmordred_klein.png & http://upload.worldofplayers.de/files10/CGUEHJDH01JWkp5A77Ppnimue_klein.jpg

Der Schrei riss die sechs Waldbesucher jäh aus einer den Marsch begleitenden Trance. Er war schrill und viel zu klar um menschlich zu sein, klang merkwürdig zinnern als wäre er durch einen Trichter aus totem Metall gestoßen worden. Mordred zuckte unmerklich zusammen während Larissa ihren Kopf so schnell herumriss, dass die gefiederten Dreadlocks sich wie Seile um ihren Hals zu wickeln drohten. „Habt ihr das gehört?“ fragte jemand, doch keiner antwortete. Zu gespannt lauschte die Gruppe in das Grün des Waldes hinein, welches den Schrei verzerrt hatte was eine genaue Ortung verhinderte. Nimues Wolfsohren stellten sich senkrecht, ihre Augen schauten unbewegt zwischen die Äste. Larissa hielt ihren Bogen fester während Mordred sein Pferd, dass verschreckt mit den Hufen scharrte zu beruhigen versuchte. Ein weiterer Schrei, diesmal klarer zu vernehmen. Was auch immer es sein mochte, es kam von hinten. Nimues Wolf legte den zotteligen Kopf schief. „Was war das?“, fragte Larissa die ein solch widerwärtiges Gekreische noch nie vernommen hatte, doch keiner der Anwesenden schien eine Antwort zu kennen. „Eine Banshee vielleicht?“, lies Mordred verlaufen, worauf der Wolf ein gurgelndes Geräusch das entfernt an einen menschlichen Lacher erinnerte von sich gab. Vermutlich hätte die Magierin ihn jetzt mit einem spöttischen Kommentar über die unbewiesene Existenz der Banshees versehen und Mordred war froh, dass sie im wahrsten Sinne das Maul hielt. „Ein Waldschrat?“, stellte Larissa ihre Vermutung auf die kaum weniger lächerlich war. Artur schwieg, ebenso wie Morgana. Da keiner wusste was es war, einigte man sich stumm darauf, dass es zumindest nicht wohlgesonnen schien und so zog die Gruppe ihre Reisegeschwindigkeit zum Leidwesen einiger an.
Bedauerlicherweise half das verstärkte Tempo nicht den Schreien zu entfliehen. Im Gegenteil ihre Frequenz und auch ihre Nähe steigerten sich auch noch während die Gruppe langsam anfing ihre Kräfte zu erschöpfen. Mordred traten die ersten Schweißperlen auf die Stirn, Larissa hingegen blieb fidel wie immer wenngleich ihr die Furcht ins Gesicht geschrieben stand wie die feinen Linien selbst. Für die zwei Elfen und den temporären Wolf wurde das nahe Geschrei allmählich zur Qual. Es bohrte sich tief in ihre Gehörgänge und verursachte dort den Nachhall zerbrechenden Glases. Larissa versuchte beharrlich sie zu ignorieren und summte ohne Melodie vor sich her als plötzlich das wohlbekannte Geräusch eines pfeifenden Pfeils sie aufmerken ließ. Eine Schrecksekunde lang vermutete die Elfe, die Gruppe werde angegriffen und genaugenommen war es wohl auch so, doch war es die andere Elfe, die Kopfgeldjägerin die den Pfeil ins Grün schnellen ließ. Ein ohrenfellzerreißender Schrei erfüllte den Wald als etwas Lebendes getroffen wurde. Noch ehe jemand reagieren konnte hatte die Elfe schon den zweiten Pfeil aufgelegt und abgeschossen, tötete damit ein Wesen dessen Absurdität erst bei seinem letzten Atemzug zutage kam. Ein Wesen zu erschießen das man nicht sah war hohe Kunst der Bogenschützen und obwohl Larissa die neue Elfe nicht mochte nötigte der Treffer ihr seinen nicht abzusprechenden Respekt auf. Sie hätte nicht gedacht, dass sie so etwas außerhalb eines Dalish-Clans jemals sehen würde.


*

Larissa vernahm das Rascheln links neben sich. Sie war im Wald, aber nicht allein wie sie wusste. Eine Jägerin des Clans, eine Bogenschützin seit ihrem fünften Lebensjahr. Sie spürte die stramme Sehne an den nackten Fingerkuppen, die Befiederung der Pfeile war flauschig und anschmiegsam. Das Rascheln war kaum mehr als ein Rauschen, kaum mehr als… Larissa zog die Sehne, der Bogen knarrte leise und einen Augenschlag später surrte der Pfeil durch die Luft. Mit einem dumpfen Geräusch traf er sein Ziel. Sie spürte, dass etwas hinter ihr war, noch bevor der Zweig unter den Fußen des Anderen brach. Das Ziel stand tief, tief genug für… Sie wirbelte herum, einhundertachtzig Grad wobei sie einen Pfeil aus dem Köcher riss und sofort spannte und während sie dies tat, ging sie in die Hocke. Sie zielte nicht sondern schoss einfach. Wieder gab es ein dumpfes Geräusch. Danach nur Stille bis… das Knarren einer Bogensehne gepaart mit dem hohlen Klang als sie ihren letzten Pfeil aus dem Köcher zog. Der Bogen der da gespannt wurde war nicht ihrer, nein der Schütze stand zwischen zwei Bäumen unweit von ihr entfernt - in der Dunkelheit. Die junge Elfe wirbelte erneut herum, zog an der Sehne, ein Stoßgebet zitterte auf ihren Lippen in dem Bruchteil der Sekunde in dem sie schoss. Ein Pfeil drang in Holz ein, vibrierte surrend nach. Eine Zeit die Larissa wie eine Ewigkeit schien hörte sie nichts, sah sie nichts, atmete sie nicht. Dann eine Stimme, eine bekannte Stimme. Es war der Dalishjäger Arhamis, ihr Lehrer und sie war zwölf. „Gut geschossen Larissa! Du kannst die Augenbinde jetzt abnehmen.“


*

Ein Tumult aus dem hinteren Teil der Gruppe drang an die Vorhut doch als sie sich umdrehten war das Unglück schon geschehen. Doch der feindliche Angriff blieb erfolglos und Artur stach das am Boden liegende Geschöpf ab, noch bevor einer aus der Vorhut den von Mealla erledigten Gegner in Augenschein nehmen konnte. Mealla riss ihren Pfeil aus der Kreatur und auch die anderen folgten, aus Neugierde und aus Furcht alleine in einem Wald zu bleiben in dem sich Wesen tarnten deren Finger lange Klingen und deren Zähne schreckliche Messer waren. Fahl und unwirklich wirkte es, das Wesen dort, und auf jeden Fall verdorben wie alle seiner Art. Auch Artur und Mordred kamen bei den Übrigen zusammen. Das getötete Ding sonderte einen abartigen Gestank aus, eine Mischung aus geronnenem Blut, Erbrochenem und verfaulendem Fleisch. Sein Aussehen unterstütze diesen olfaktorischen Eindruck. Larissa erschauerte merklich als sie die spitzen Ohren sah die das einzige Überbleibsel an einer sonst grotesken, grauhäutigen Figur waren welcher der Tod wie natürlich ins Gesicht geschrieben stand. „Ir abelas, Falon“, murmelte sie und legte die Hand auf´s Herz, neigte den Kopf leicht und schloss die Augen. „Dareth shiral vir Arlathan!“

Trotz Morganas Warnung und der des darauf noch angetriebeneren Marsches durch kam es Larissa schon bald so vor, als würden sie verfolgt werden. Schattenhafte Gestalten in einem Wald, der der Elfe mittlerweile gar nicht mehr so freundlich vorkam. Immer wieder drehte sie sich um Gehen um die eigene Achse und schaute zurück. Auch die anderen Mitglieder der Gruppe schauten mehr oder weniger nervös über die Schulter, abgesehen von Artur und Nimue die beide zu stolz waren ihre Bedenken, die sie sicherlich hatten, auf diese Weise zur Schau zu stellen. Nimue tappte vor ihnen durch das Unterholz, Larissa sicherte die Flanke. Morgana hielt sich in der Mitte während Mealla die Seite gewechselt hatte und nun schräg links vor der Hexe ging. Artur und Mordred hatten ihre Pferde dicht nebeneinander laufen lassen, was den Tieren zumindest ein wenig mehr Sicherheit versprach während die Männer selbst ihre Schwerter in den Scheiden lockerten.
Larissa blieb unvermittelt stehen. Sie war ein Stück abseits der Gruppe gegangen, wo sie freie Sicht nach Hinten hatte. Schwarzer Ritter und schwarzes Ross waren von so undurchdringlicher Dunkelheit und Masse, dass ein Feind sich direkt in deren Rücken hätte bewegen können, ohne dass man ihn sah. Die Dalish hörte etwas, was wie ein Flüstern klang, ein schnarrendes Flüstern. Nein, es waren keine Stimmen die dieses Flüstern anhoben es war künstlich, falsch, leblos. Es stammte von… „Deckung!“, schrie Larissa laut und eine Sekunde später surrten drei schwarzgefiederte Pfeile zur Gruppe hinab, geschossen aus einem Gebüsch so undurchdringlich und schattenhaft, dass es Larissa hätte eigentlich auffallen müssen. Die Gruppe reagierte sofort, duckte sich und verhinderte so, dass sie ungezielt abgeschossenen Pfeile sie verletzten. Zwei sausten in den Wald, einer Schlug in Mordreds Satteltasche ein und blieb dort stecken. Das Pferd hatte er scheinbar nicht verletzt. Sofort brachen die Reisenden auseinander. Artur riss seinen Schild hoch und schütze damit den Kopf der Stute, Mordred zerrte wie Wild an den Zügeln seines Pferdes und lenkte es auf ein paar dickere Bäume zu um Schutz vor den Geschossen zu haben. Larissa hingegen kniete nieder und spannte den Bogen mit dem Pfeil, den sie schon seit dem Betreten des Waldes in der Hand hielt. Zwischen den Blättern erspähte sie die steingraue Fratze eines Genlocks, schaue ihm in die Glotzaugen und ließ den Pfeil von der Sehen schnellen. Das Wesen fiepte, dann knirschte die Spitze durch die Stirn der Brut und ließ sie stürzen. Wieder pfiff ein Pfeil heran, gezielt auf die Elfe allerdings donnerte er in einen Baum zwei Meter neben ihr. Krüppelig und mit abgegriffenen Federn konnte dieser sein Ziel ja auch nur verfehlen. Larissa zeigte dem Schützen was es bedeutete mit dem Bogen arbeiten zu können und tötete ihn mit einem Schuss in den Hals. Das Biest gurgelte, griff sich an die Kehle, stolperte rückwärts und stürzte einen leichten Abhang hinab der scheinbar einer Grube entsprang. Darum also hatten sie sich so geschickt anschleichen können, parallel zur Gruppe durch eine im Waldboden bestehende Senke. Während der Wolf Nimue wild hin und hersprang und zu knurren begann traten plötzlich behelmte und bewaffnete Krieger auf den Plan, strömten scheinbar aus der Grube hinaus. Ein schwarzer Pfeil sauste auf Artur zu, verfehlte ihn. Ein schönerer Pfeil pfiff heran und bohrte sich in das dunkle Herz des Schützen. Sein Urheber war Mealla, die wie die Elfe kniete und mit einem ihrer Bogen auf den auftretenden Feind anlegte. Ein Hurlock, Schwert und Schild in Händen, fiel mit einem Pfeil in der Brust. Meallas Bogen musste eine sehr gute Durchschlagskraft haben denn der Hurlock war nicht schwach gepanzert gewesen. Larissa schoss nun ebenfalls verfehlte ihr Ziel aber knapp. Lachte das Biest daraufhin? Mehr Brut trat auf, es mussten nun an die zwanzig sein obwohl Larissa und Mealla ihre Zahl mit zwei weiteren Geschossen dezimierten. Larissa erwischte den Hämischen, die Kopfgeldjägerin einen Genlock der einen Streithammer wuchtete welcher selbst Artur hätte gefährlich werden können. Doch die Brut bewies ein Geschick, welches Larissa ihr nach dem Kampf in der Höhle nicht zugetraut hätte. Sie fächerte sich auf während ein großer Armbustschütze den letzten verbliebenen Bogenschützen unterstütze und Artur einen Bolzen in den Schild jagte in dem mittlerweile zwei Pfeile steckten. Der letzte ursprüngliche Fernkämpfer war schlauer als seine beiden toten Kameraden. Er hielt sich versteckte und wechselte scheinbar sogar die Stellung, eine Taktik die nun auch Larissa anwandte. Sie erhob sich, hechtete jedoch geduckt und mit deinem Pfeil in der linken neben einen Baum, drückte ihren Rücken dagegen und spannte. Sie hörte das Kreischen eines Hurlock der mit langen Beinen und einem schaurigen Streitkolben in der Hand an ihr vorbei auf Artur zulief. Die Elfe jagte ihm ihren Pfeil ins Kreuz bevor er den halben Weg zu Artur meisten konnte. Der Ritter stand da, entschlossen und bereit. Und hoffnungslos verloren. „Zurück!“ schrie Larissa ihn an und fuchtelte mit der Linken. „Zurück, Artur! Flieht!“
Einige der Gruppenmitglieder schienen dieser Empfehlung willig Folge zu leisten, andere zögerten. Larissa sah wie Mealla einen letzten Pfeil in Richtung Feind jagte dessen Erfolg oder Misserfolg sie nicht mitbekam, dann hechtete die Elfe davon, dem Pferd einen Klaps gebend. Nimue stob in ein dichtes Gestrüpp aus Dornen davon. Artur rührte sich nicht, erst als Larissa ihn quer durch die Stämme der Bäume anschrie: „Flieht, Narr! Flieht! Wir treffen uns weiter im Wald!“ Die Elfe legte einen Pfeil auf die Sehne, drehte sich aus der Deckung und ihr stockte kurz der Atem als sie sah wie dicht der Feind schon war. Eine Masse schwarzer, stinkender Gestalten mit gezücktem Eisen drängte sich da durch den Wald auf sie zu, getrieben von dem Willen sie alle zu massakrieren. Aus den Augenwinkeln sah Larissa wie Mordred auf dem Rücken seines Pferdes zur linken Seite sprengte, den Blick nur auf den Weg vor sich gerichtet. Es musste wahrlich schwer sein das Pferd durch die dichten Baumreihen zu lenken, doch Mordred war ein geschickter Reiter. Nachdem Larissa geschossen hatte stellte sie kurz zufrieden fest, dass sie den garstigen kleinen Genlock-Bogenschützen nun doch noch erwischt hatte ehe sie selbst ihrem eigenen Rat folgte und ins Grün zu flüchten begann. Artur hatte mittlerweile die Maske der Dummheit fallen gelassen und lief unter laufen Scheppern tiefer in das Herz des Waldes. Larissa stürmte eine leichte Erhöhung die Links von der gradlinigen Ursprungsroute entsprang und schickte von dort zwei Pfeile auf die Verfolger des Ritters. Einer traf. Unter hartem Krachen bohrte sich der Armbrustbolzen in den Baum hinter Larissa, nur eine Handbreit von ihrem Gesicht entfernt. Larissa fauchte erbost und griff nach Hinten. Dabei rutschte sie aus, stürzte und stützte fing den Sturz mit der Rechten ab. Ein stechender Schmerz bohrte sich gemeinsam mit dem Dorn in ihre Handfläche. Sie kreischte auf und blickte in die nackte, blutende Handfläche. Hätte sie doch bloß ihre Handschuhe angezogen. „Für sowas ist jetzt keine Zeit!“, ermahnte sie sich und rappelte sich auf, den Baum mit dem Bolzen als Stütze benutzend. Gerade als sie erneut nach den Pfeilen greifen wollte sah sie den Armbrustschützen. Er war zwei Meter dichter getreten und hatte seine Waffe schussbereit. Larissa holte keuchend Luft und fingerte panisch nach einem Pfeil als sie sah wie der Hurlock seinen Eisenhut etwas zurückschob und gemächlich die Armbrust anlegte. Wie in Zeitlupe sah sie das Monster lippenlos grinsen, dann huschte ein weißer Schatten durch das Dunkel des Gebüsches und eine Sekunde später spritze schwarzes Blut aus der zerrissenen Gesichtshälfte des Hurlock als Mordred auf seinem Pferd hinter ihm galoppierte und dem Wesen mit einem Schwertstreich das Leben nahm. Und Mordred konnte reiten! Obwohl das Pferd scheute riss er es gekonnt herum, zügelte es und spornte es an, ließ es zwischen die Reihen der Brut preschen wo er sein bläulich schimmerndes Schwert schwang und dann gleich wieder in den Wald donnerte. Larissa warf sich den Bogen über die Schulter, erklomm die letzten Meter des Hügels und legte sich die Hände wie ein Trichter an die Lippen: „Morgana!!!“, brüllte sie mit ihrer zärtlichen Stimme. Ihr Rachen fühlte sich kratzig an und plötzlich hatte sie Durst. Keine Antwort von Morgana, nur die der Brut die ihren Ruf mit eigenen Schlachtschreien quittierten. Larissa stürzte durch ein Gebüsch hindurch wo die Brut sie nicht sofort sehen konnte und schaute auf den Dornen in ihrer Hand der in dunkler starker Farbe aus einem See von Blut ragte. Mit langen Fingernägeln packte sie das Holzstück und zog es mit einem schmerzlichen Ruck hinaus. Die Elfe biss sich auf die Unterlippe, wischte sich das Blut in den Mantel und leckte über die Einstichstelle. Dann lief sie weiter in den Wald hinein…

numberten
22.12.2015, 12:37
http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/TxGIDkV4csRmordred_klein.png & http://upload.worldofplayers.de/files10/CGUEHJDH01JWkp5A77Ppnimue_klein.jpg

Der Schrei riss die sechs Waldbesucher jäh aus einer den Marsch begleitenden Trance. Er war schrill und viel zu klar um menschlich zu sein, klang merkwürdig zinnern als wäre er durch einen Trichter aus totem Metall gestoßen worden. Mordred zuckte unmerklich zusammen während Larissa ihren Kopf so schnell herumriss, dass die gefiederten Dreadlocks sich wie Seile um ihren Hals zu wickeln drohten. „Habt ihr das gehört?“ fragte jemand, doch keiner antwortete. Zu gespannt lauschte die Gruppe in das Grün des Waldes hinein, welches den Schrei verzerrt hatte was eine genaue Ortung verhinderte. Nimues Wolfsohren stellten sich senkrecht, ihre Augen schauten unbewegt zwischen die Äste. Larissa hielt ihren Bogen fester während Mordred sein Pferd, dass verschreckt mit den Hufen scharrte zu beruhigen versuchte. Ein weiterer Schrei, diesmal klarer zu vernehmen. Was auch immer es sein mochte, es kam von hinten. Nimues Wolf legte den zotteligen Kopf schief. „Was war das?“, fragte Larissa die ein solch widerwärtiges Gekreische noch nie vernommen hatte, doch keiner der Anwesenden schien eine Antwort zu kennen. „Eine Banshee vielleicht?“, lies Mordred verlaufen, worauf der Wolf ein gurgelndes Geräusch das entfernt an einen menschlichen Lacher erinnerte von sich gab. Vermutlich hätte die Magierin ihn jetzt mit einem spöttischen Kommentar über die unbewiesene Existenz der Banshees versehen und Mordred war froh, dass sie im wahrsten Sinne das Maul hielt. „Ein Waldschrat?“, stellte Larissa ihre Vermutung auf die kaum weniger lächerlich war. Artur schwieg, ebenso wie Morgana. Da keiner wusste was es war, einigte man sich stumm darauf, dass es zumindest nicht wohlgesonnen schien und so zog die Gruppe ihre Reisegeschwindigkeit zum Leidwesen einiger an.
Bedauerlicherweise half das verstärkte Tempo nicht den Schreien zu entfliehen. Im Gegenteil ihre Frequenz und auch ihre Nähe steigerten sich auch noch während die Gruppe langsam anfing ihre Kräfte zu erschöpfen. Mordred traten die ersten Schweißperlen auf die Stirn, Larissa hingegen blieb fidel wie immer wenngleich ihr die Furcht ins Gesicht geschrieben stand wie die feinen Linien selbst. Für die zwei Elfen und den temporären Wolf wurde das nahe Geschrei allmählich zur Qual. Es bohrte sich tief in ihre Gehörgänge und verursachte dort den Nachhall zerbrechenden Glases. Larissa versuchte beharrlich sie zu ignorieren und summte ohne Melodie vor sich her als plötzlich das wohlbekannte Geräusch eines pfeifenden Pfeils sie aufmerken ließ. Eine Schrecksekunde lang vermutete die Elfe, die Gruppe werde angegriffen und genaugenommen war es wohl auch so, doch war es die andere Elfe, die Kopfgeldjägerin die den Pfeil ins Grün schnellen ließ. Ein ohrenfellzerreißender Schrei erfüllte den Wald als etwas Lebendes getroffen wurde. Noch ehe jemand reagieren konnte hatte die Elfe schon den zweiten Pfeil aufgelegt und abgeschossen, tötete damit ein Wesen dessen Absurdität erst bei seinem letzten Atemzug zutage kam. Ein Wesen zu erschießen das man nicht sah war hohe Kunst der Bogenschützen und obwohl Larissa die neue Elfe nicht mochte nötigte der Treffer ihr seinen nicht abzusprechenden Respekt auf. Sie hätte nicht gedacht, dass sie so etwas außerhalb eines Dalish-Clans jemals sehen würde.


*

Larissa vernahm das Rascheln links neben sich. Sie war im Wald, aber nicht allein wie sie wusste. Eine Jägerin des Clans, eine Bogenschützin seit ihrem fünften Lebensjahr. Sie spürte die stramme Sehne an den nackten Fingerkuppen, die Befiederung der Pfeile war flauschig und anschmiegsam. Das Rascheln war kaum mehr als ein Rauschen, kaum mehr als… Larissa zog die Sehne, der Bogen knarrte leise und einen Augenschlag später surrte der Pfeil durch die Luft. Mit einem dumpfen Geräusch traf er sein Ziel. Sie spürte, dass etwas hinter ihr war, noch bevor der Zweig unter den Fußen des Anderen brach. Das Ziel stand tief, tief genug für… Sie wirbelte herum, einhundertachtzig Grad wobei sie einen Pfeil aus dem Köcher riss und sofort spannte und während sie dies tat, ging sie in die Hocke. Sie zielte nicht sondern schoss einfach. Wieder gab es ein dumpfes Geräusch. Danach nur Stille bis… das Knarren einer Bogensehne gepaart mit dem hohlen Klang als sie ihren letzten Pfeil aus dem Köcher zog. Der Bogen der da gespannt wurde war nicht ihrer, nein der Schütze stand zwischen zwei Bäumen unweit von ihr entfernt - in der Dunkelheit. Die junge Elfe wirbelte erneut herum, zog an der Sehne, ein Stoßgebet zitterte auf ihren Lippen in dem Bruchteil der Sekunde in dem sie schoss. Ein Pfeil drang in Holz ein, vibrierte surrend nach. Eine Zeit die Larissa wie eine Ewigkeit schien hörte sie nichts, sah sie nichts, atmete sie nicht. Dann eine Stimme, eine bekannte Stimme. Es war der Dalishjäger Arhamis, ihr Lehrer und sie war zwölf. „Gut geschossen Larissa! Du kannst die Augenbinde jetzt abnehmen.“


*

Ein Tumult aus dem hinteren Teil der Gruppe drang an die Vorhut doch als sie sich umdrehten war das Unglück schon geschehen. Doch der feindliche Angriff blieb erfolglos und Artur stach das am Boden liegende Geschöpf ab, noch bevor einer aus der Vorhut den von Mealla erledigten Gegner in Augenschein nehmen konnte. Mealla riss ihren Pfeil aus der Kreatur und auch die anderen folgten, aus Neugierde und aus Furcht alleine in einem Wald zu bleiben in dem sich Wesen tarnten deren Finger lange Klingen und deren Zähne schreckliche Messer waren. Fahl und unwirklich wirkte es, das Wesen dort, und auf jeden Fall verdorben wie alle seiner Art. Auch Artur und Mordred kamen bei den Übrigen zusammen. Das getötete Ding sonderte einen abartigen Gestank aus, eine Mischung aus geronnenem Blut, Erbrochenem und verfaulendem Fleisch. Sein Aussehen unterstütze diesen olfaktorischen Eindruck. Larissa erschauerte merklich als sie die spitzen Ohren sah die das einzige Überbleibsel an einer sonst grotesken, grauhäutigen Figur waren welcher der Tod wie natürlich ins Gesicht geschrieben stand. „Ir abelas, Falon“, murmelte sie und legte die Hand auf´s Herz, neigte den Kopf leicht und schloss die Augen. „Dareth shiral vir Arlathan!“

Trotz Morganas Warnung und der des darauf noch angetriebeneren Marsches durch kam es Larissa schon bald so vor, als würden sie verfolgt werden. Schattenhafte Gestalten in einem Wald, der der Elfe mittlerweile gar nicht mehr so freundlich vorkam. Immer wieder drehte sie sich um Gehen um die eigene Achse und schaute zurück. Auch die anderen Mitglieder der Gruppe schauten mehr oder weniger nervös über die Schulter, abgesehen von Artur und Nimue die beide zu stolz waren ihre Bedenken, die sie sicherlich hatten, auf diese Weise zur Schau zu stellen. Nimue tappte vor ihnen durch das Unterholz, Larissa sicherte die Flanke. Morgana hielt sich in der Mitte während Mealla die Seite gewechselt hatte und nun schräg links vor der Hexe ging. Artur und Mordred hatten ihre Pferde dicht nebeneinander laufen lassen, was den Tieren zumindest ein wenig mehr Sicherheit versprach während die Männer selbst ihre Schwerter in den Scheiden lockerten.
Larissa blieb unvermittelt stehen. Sie war ein Stück abseits der Gruppe gegangen, wo sie freie Sicht nach Hinten hatte. Schwarzer Ritter und schwarzes Ross waren von so undurchdringlicher Dunkelheit und Masse, dass ein Feind sich direkt in deren Rücken hätte bewegen können, ohne dass man ihn sah. Die Dalish hörte etwas, was wie ein Flüstern klang, ein schnarrendes Flüstern. Nein, es waren keine Stimmen die dieses Flüstern anhoben es war künstlich, falsch, leblos. Es stammte von… „Deckung!“, schrie Larissa laut und eine Sekunde später surrten drei schwarzgefiederte Pfeile zur Gruppe hinab, geschossen aus einem Gebüsch so undurchdringlich und schattenhaft, dass es Larissa hätte eigentlich auffallen müssen. Die Gruppe reagierte sofort, duckte sich und verhinderte so, dass sie ungezielt abgeschossenen Pfeile sie verletzten. Zwei sausten in den Wald, einer Schlug in Mordreds Satteltasche ein und blieb dort stecken. Das Pferd hatte er scheinbar nicht verletzt. Sofort brachen die Reisenden auseinander. Artur riss seinen Schild hoch und schütze damit den Kopf der Stute, Mordred zerrte wie Wild an den Zügeln seines Pferdes und lenkte es auf ein paar dickere Bäume zu um Schutz vor den Geschossen zu haben. Larissa hingegen kniete nieder und spannte den Bogen mit dem Pfeil, den sie schon seit dem Betreten des Waldes in der Hand hielt. Zwischen den Blättern erspähte sie die steingraue Fratze eines Genlocks, schaue ihm in die Glotzaugen und ließ den Pfeil von der Sehen schnellen. Das Wesen fiepte, dann knirschte die Spitze durch die Stirn der Brut und ließ sie stürzen. Wieder pfiff ein Pfeil heran, gezielt auf die Elfe allerdings donnerte er in einen Baum zwei Meter neben ihr. Krüppelig und mit abgegriffenen Federn konnte dieser sein Ziel ja auch nur verfehlen. Larissa zeigte dem Schützen was es bedeutete mit dem Bogen arbeiten zu können und tötete ihn mit einem Schuss in den Hals. Das Biest gurgelte, griff sich an die Kehle, stolperte rückwärts und stürzte einen leichten Abhang hinab der scheinbar einer Grube entsprang. Darum also hatten sie sich so geschickt anschleichen können, parallel zur Gruppe durch eine im Waldboden bestehende Senke. Während der Wolf Nimue wild hin und hersprang und zu knurren begann traten plötzlich behelmte und bewaffnete Krieger auf den Plan, strömten scheinbar aus der Grube hinaus. Ein schwarzer Pfeil sauste auf Artur zu, verfehlte ihn. Ein schönerer Pfeil pfiff heran und bohrte sich in das dunkle Herz des Schützen. Sein Urheber war Mealla, die wie die Elfe kniete und mit einem ihrer Bogen auf den auftretenden Feind anlegte. Ein Hurlock, Schwert und Schild in Händen, fiel mit einem Pfeil in der Brust. Meallas Bogen musste eine sehr gute Durchschlagskraft haben denn der Hurlock war nicht schwach gepanzert gewesen. Larissa schoss nun ebenfalls verfehlte ihr Ziel aber knapp. Lachte das Biest daraufhin? Mehr Brut trat auf, es mussten nun an die zwanzig sein obwohl Larissa und Mealla ihre Zahl mit zwei weiteren Geschossen dezimierten. Larissa erwischte den Hämischen, die Kopfgeldjägerin einen Genlock der einen Streithammer wuchtete welcher selbst Artur hätte gefährlich werden können. Doch die Brut bewies ein Geschick, welches Larissa ihr nach dem Kampf in der Höhle nicht zugetraut hätte. Sie fächerte sich auf während ein großer Armbustschütze den letzten verbliebenen Bogenschützen unterstütze und Artur einen Bolzen in den Schild jagte in dem mittlerweile zwei Pfeile steckten. Der letzte ursprüngliche Fernkämpfer war schlauer als seine beiden toten Kameraden. Er hielt sich versteckte und wechselte scheinbar sogar die Stellung, eine Taktik die nun auch Larissa anwandte. Sie erhob sich, hechtete jedoch geduckt und mit deinem Pfeil in der linken neben einen Baum, drückte ihren Rücken dagegen und spannte. Sie hörte das Kreischen eines Hurlock der mit langen Beinen und einem schaurigen Streitkolben in der Hand an ihr vorbei auf Artur zulief. Die Elfe jagte ihm ihren Pfeil ins Kreuz bevor er den halben Weg zu Artur meisten konnte. Der Ritter stand da, entschlossen und bereit. Und hoffnungslos verloren. „Zurück!“ schrie Larissa ihn an und fuchtelte mit der Linken. „Zurück, Artur! Flieht!“
Einige der Gruppenmitglieder schienen dieser Empfehlung willig Folge zu leisten, andere zögerten. Larissa sah wie Mealla einen letzten Pfeil in Richtung Feind jagte dessen Erfolg oder Misserfolg sie nicht mitbekam, dann hechtete die Elfe davon, dem Pferd einen Klaps gebend. Nimue stob in ein dichtes Gestrüpp aus Dornen davon. Artur rührte sich nicht, erst als Larissa ihn quer durch die Stämme der Bäume anschrie: „Flieht, Narr! Flieht! Wir treffen uns weiter im Wald!“ Die Elfe legte einen Pfeil auf die Sehne, drehte sich aus der Deckung und ihr stockte kurz der Atem als sie sah wie dicht der Feind schon war. Eine Masse schwarzer, stinkender Gestalten mit gezücktem Eisen drängte sich da durch den Wald auf sie zu, getrieben von dem Willen sie alle zu massakrieren. Aus den Augenwinkeln sah Larissa wie Mordred auf dem Rücken seines Pferdes zur linken Seite sprengte, den Blick nur auf den Weg vor sich gerichtet. Es musste wahrlich schwer sein das Pferd durch die dichten Baumreihen zu lenken, doch Mordred war ein geschickter Reiter. Nachdem Larissa geschossen hatte stellte sie kurz zufrieden fest, dass sie den garstigen kleinen Genlock-Bogenschützen nun doch noch erwischt hatte ehe sie selbst ihrem eigenen Rat folgte und ins Grün zu flüchten begann. Artur hatte mittlerweile die Maske der Dummheit fallen gelassen und lief unter laufen Scheppern tiefer in das Herz des Waldes. Larissa stürmte eine leichte Erhöhung die Links von der gradlinigen Ursprungsroute entsprang und schickte von dort zwei Pfeile auf die Verfolger des Ritters. Einer traf. Unter hartem Krachen bohrte sich der Armbrustbolzen in den Baum hinter Larissa, nur eine Handbreit von ihrem Gesicht entfernt. Larissa fauchte erbost und griff nach Hinten. Dabei rutschte sie aus, stürzte und stützte fing den Sturz mit der Rechten ab. Ein stechender Schmerz bohrte sich gemeinsam mit dem Dorn in ihre Handfläche. Sie kreischte auf und blickte in die nackte, blutende Handfläche. Hätte sie doch bloß ihre Handschuhe angezogen. „Für sowas ist jetzt keine Zeit!“, ermahnte sie sich und rappelte sich auf, den Baum mit dem Bolzen als Stütze benutzend. Gerade als sie erneut nach den Pfeilen greifen wollte sah sie den Armbrustschützen. Er war zwei Meter dichter getreten und hatte seine Waffe schussbereit. Larissa holte keuchend Luft und fingerte panisch nach einem Pfeil als sie sah wie der Hurlock seinen Eisenhut etwas zurückschob und gemächlich die Armbrust anlegte. Wie in Zeitlupe sah sie das Monster lippenlos grinsen, dann huschte ein weißer Schatten durch das Dunkel des Gebüsches und eine Sekunde später spritze schwarzes Blut aus der zerrissenen Gesichtshälfte des Hurlock als Mordred auf seinem Pferd hinter ihm galoppierte und dem Wesen mit einem Schwertstreich das Leben nahm. Und Mordred konnte reiten! Obwohl das Pferd scheute riss er es gekonnt herum, zügelte es und spornte es an, ließ es zwischen die Reihen der Brut preschen wo er sein bläulich schimmerndes Schwert schwang und dann gleich wieder in den Wald donnerte. Larissa warf sich den Bogen über die Schulter, erklomm die letzten Meter des Hügels und legte sich die Hände wie ein Trichter an die Lippen: „Morgana!!!“, brüllte sie mit ihrer zärtlichen Stimme. Ihr Rachen fühlte sich kratzig an und plötzlich hatte sie Durst. Keine Antwort von Morgana, nur die der Brut die ihren Ruf mit eigenen Schlachtschreien quittierten. Larissa stürzte durch ein Gebüsch hindurch wo die Brut sie nicht sofort sehen konnte und schaute auf den Dornen in ihrer Hand der in dunkler starker Farbe aus einem See von Blut ragte. Mit langen Fingernägeln packte sie das Holzstück und zog es mit einem schmerzlichen Ruck hinaus. Die Elfe biss sich auf die Unterlippe, wischte sich das Blut in den Mantel und leckte über die Einstichstelle. Dann lief sie weiter in den Wald hinein…

http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Mealla_portrait.jpg

Die Hoffnung den Rest der Brut im Wald abzuschütteln erlosch recht schnell, denn kurz nachdem sie sich wieder in Bewegung gesetzt hatten brach die Hölle los. Pfeile gingen auf die Gruppe nieder verfehlten jedoch ihr Ziel. Die Schützen der Brut waren nicht die besten wie Mealla feststellte, vermutlich machten sie das normalerweise durch die pure Masse der Geschosse wett. Auch die Geschosse selbst waren so deformiert wie die Gesichter der Kreaturen, was die Elfe irgendwie nicht verwunderte, immerhin kam sie aus den Tiefen Wegen und sie bezweifelte das man dort leicht an gutes Pfeilholz kam. Die Gruppe stob auseinander um ein schwereres Ziel zu bieten. Mealla legte erneut einen Pfeil auf und beobachtete den Raum hinter ihnen. Nach einem weiteren Pfeil brachen auf einmal gepanzerte Krieger aus dem Wald, Hurlocks welche größer und kräftiger waren. Mealla spannte ihren Bogen und schoß auf den ersten der sich ihnen näherte. Das enorme Zuggewicht, welches ihr Bogen aufbringen konnte, vollführte sein Werk und so schaffte es der Pfeil mit normaler Jagdspitze die Panzerung der Bestie zu durchschlagen. Ein Gegner weniger, aber dummerweise traten weitere aus dem Wald hervor, ihnen zahlenmäßig überlegen. Mealla schenkte ihnen ein weiteren Pfeil als Willkommensgeschenk, so wie es die Dalish tat, dennoch änderte es nichts an ihrer schieren Überlegenheit. Die Dalish rief dem in Abwehrhaltung verharrenden Ritter zu das er fliehen sollte, was von den Umstehenden ebenfalls zur Kenntnis genommen wurde. Mealla schoß noch einen Pfeil ab und sprang dann auf ihr Pferd und trieb es an. Die Bäume standen hier nicht ganz so dicht, weswegen es möglich war zu reiten auch wenn die Gefahr bestand das sich das Pferd irgendwo die Beine brach. Mealla sandte ein Stoßgebet zum Erbauer das er ihr einen sicheren Untergrund schenken sollte und preschte dann durch die engen Baumreihen.

Artur sah die Brut auf sich zukommen und ging in Abwehrstellung über. Er würde es der Brut nicht erlauben ihm in den Rücken zu fallen. Die Biester geiferten und schrien, weswegen er Larissas ersten Ruf überhörte, oder vielleicht wollte er ihn auch nicht hören. Immer mehr Brut brach durch den Wald und erneut schrie ihn die Dalish an diesesmal etwas rüder, worauf sich Artur besann und den Rückzug antratt. Es waren zu viele und das Gelände mehr als ungünstig um sich ihnen zu stellen. Scheppernd aber geschwind folgte er den anderen welche sich schon auf dem Rückzug befanden. Ein kluger Mann wusste wann er sich zur Schlacht stellen konnte und wann es besser war den Kampf zu verschieben.

Morgana hatte sich als die Pfeile flogen in die Deckung des nahen Unterholzes begeben wo die Bäume dichter standen und sie vor Pfeilen schützten. Immer mehr Brut schien zu kommen und die Lage verschlechterte sich zunehmend. Die andere Magierin sprang in Wolfsgestalt knurrend hin und her wohl um ein schwereres Ziel zu bieten. Morgana bezweifelte das sich die Brut vom knurren beindrucken ließ. Auch war es vermutlich keine gute Idee in Wolfsgestalt gegen sie zu kämpfen, denn wenn man sie biss würde die Magierin das verderbte Blut trinken was nicht unbedingt gesund war. Die Hexe hörte Larissa schreien das sie fliehen sollten was unter den gegebenen Umständen vermutlich die beste Option war. Trotzdem war Morgana nicht wohl dabei als sie die Flucht nach vorne antrat, ihre Freundin dabei aus den Augen verlierend. Flink lief die Schwarzhaarige durch die nahestehenden Hecken, wobei sich ihr Klied glücklicherweise nicht irgendwo verfing. Durch den Wald schallte das Gebrüll der Dunklen Brut welches aus mehreren Richtungen zu kommen schien. Die Gruppe hatte sich zersprengt und momentan sah die Hexe keinen der Anderen, was nicht gut war denn wenn es schlecht lief, würden sie noch in unterschiedliche Richtungen rennen und sich in diesem Wald nicht wiederfinden. Die Überlebenschancen alleine in einem Wald voller Dunkler Brut zu überleben sah Morgana als schwindend gering an. Immerhin würdewohl keiner so dumm sein in die Richtung aus der die Brut kam zu laufen, weswegen sie vermutlich alle in die gleiche Richtung flüchteten. Die Hexe stürmte weiter zwischen den Bäumen umher bis sie schließlich an eine Senke kam, die sie fast hinuntergestürzt wäre. Stattdessen artete der Abstieg nur in ein äußerst unelegantes Hinabschlittern aus, bei dem sie unten angekommen nur durch einen schnellen Sprint verhindern konnte in den Dreck zu fallen. Bei der schnellen Orientierung stellte sie fest das sie nicht mehr alleine war, ein wenig von ihr entfernt war eine Gruppe Dunkler Brut bestehend aus 3 Genlocks und 2 Hurlocks. Vor ihnen befand sich zudem noch ein Wolf der Morgana äußerst bekannt vorkam und wild knurrend vor den Monstern hin und her wetzte um sie auf Abstand zu halten. Scheinabr suchte sie eine gute Gelegenheit zur Flucht. Auch wenn es Morgana reizte die Wolfsnimue einfach weiter mit der Brut spielen zu lassen, erschien es ihr letztendlich nicht angebracht jemanden der Brut zu überlassen, wie nervig diese Person auch sein mochte. Außerdem konnten ihr diese Viecher später noch gefährlich werden und Nimue sofern alle den Tag überlebten später noch gebraucht werden. Diese sah sie nicht, da sie sich knurrend dem Gegner zugewandt hatte, vermutlich überlegend was sie tun sollte. Ein Angriff gegen 5 in Wolfsgestalt war riskant und hätte sie sich in diesem Moment zurückverwandelt wäre sie kurz nicht in der Lage gewesen sich zu verteidigen. Morgana schritt beherzt auf die Gruppe zu, während lila Blitze um ihre Hände und den Stab wirbelten und knisterten. Eine der Kreaturen schien zu bemerken, aber das war zu spät. Ein gleißender Blitzstrahl traf der ersten, welcher kreischend zu Boden ging. Der Blitz jedoch sprang weiter auf den nächsten welchen er unvorbereitet traf und gleichfalls zu Boden gehen ließ. Dr gleißend weiße Kettenblitz sprang von Morgana mit dem Geist gesteuert zu den anderen beiden über. Morgana hätte den Kettenblitz auch einfach ungesteuert loslassen können, dann jedoch hätte die Gefahr bestanden die Wölfin zu treffen. Aus den Gründen hatte sie auch auf einen Feuerball verzichtet. Und natürlich aus dem naheliegenden Grund das niemand der bei klarem Verstand war ein einem so dichten Wald wie diesen mit Feuer um sich zu schmeißen. Magisches Feuer war heißer als normales Feuer und konnte mühelos Bäume wie diese in Brand setzen. Wenn dies der Fall wäre konnte sich ein Waldbrand ausbreiten, den man nicht merh kontrollieren konnte. Denn ein Magier konnte zwar sein eigenes magisches Feuer kontrollieren und nach Bedarf löschen, jedoch nicht natürliche Brände welche durch sein Feuer ausgelöst wurden. Von kleinen Dingen wie Kerzen mal abgesehen, aber ein Waldbrand war da doch ein ganz anderes Kaliber. Als Morgana damals mit der urtümlichen Magie angefangen hatte war sie von Rhiannon ermahnt worden bei der urtümlichen Magie stets auf ihre Umgebung zu achten. Feuer konnte sich ausbreiten und alles verschlingen, und ein Blitz in einem Gewässer konnte alle dort lebenden Tiere töten, auch den Magier falls er so dumm war in diesem Gewässer zu stehen.
Der Kettenblitz jedoch traf nur die Dinge die er treffen sollte, und so gingen die drei Genlocks und einer der Hurlocks rauchend und mit teilweise geschmolzenen Gesichtern zu Boden. Morgana schritt weiter auf die Gruppe zu und während beim verbliebenen Hurlock scheinbar die Angst kurzzeitig die den Blutdurst ersetzt hatte und er zögernd dastand, leuchtete Morganas Hand kurz in inem kalten Blau und fror ihn mit einem Kältezauber ein, worauf er zu einer eisigen Statue wurde, welche rückwärts umkippte und in tausend Stücke zerbrach. Das blaue Leuchten um Morganas Hand verschwand wieder und sie ging zügig auf Nimue zu.
"Kommt.", sprach sie bestimmend und wandte sich wieder ihrer urspünglichen Fluchtrichtung zu. Es war noch mehr als genug Brut im Wald und wenn sie stehen blieben, würde das ihr Ende sein.

Während Larissas Ruf nach der Hexe von der Senke verschluckt wurde in die sie geschlittert war, wurde er von jemand anderem vernommen. Mealla stoppte ihr Pferd, als sie die Dalish rufen hörte und versuchte zu lokalisieren woher er kam. Wieso die Jägerin nach der Kräuterfrau rief war der Kopfgeldjägerin schleierhaft, dennoch würde es wohl seinen Grund haben. Mealla vernahm keine Antwort, außer mehrere wütende Schreie der Brut die darauf zu antworten schienen. Sie kamen aus derselben Richtung wie das Brüllen der Dalish. Sie wandte sich um und schaute nach hinten, war die Blondine etwa in Schwierigkeiten. Vermutlich konnte sich die Dalish am besten in diesem Wald behaupten, aber Überzahl war trotzdem Überzahl. Die Elfe lenkte ihr Pferd weiter vorwärts, korrigierte aber den Kurs so, dass sie auf die wahrscheinliche Route der Dalish treffen musste.
Wie sich herausstellte funktionierte ihr Orientierungssinn auch im Wald hervorragend, denn aus dem dichteren Stück des Waldes kam sie in einen etwas lichteren Teil, wo sie etwas unbeschwerter Reiten konnte. Als sie in dem Moment nach hinten schaute sah sie die Dalish plötzlich aus dem Unterholz brechen, flink und behände als ob sie auf einer Wiese laufen würde. Etwas hinter ihr, aber dennoch so nah das unangenehm war, wurde sie von vier Wesen dunkler Brut verfolgt, allesamt von der großen Art, welche schnell und stärker gepanzert war als die kleinen Vertreter. Mealla wendete das Pferd in ihre Richtung und besah sich das Gelände vor sich. Dichte Baumreihen welche aber weit genug zum durchreiten waren und ein schwer einzuschätzender Untergrund. Mealla beschloss es zu wagen und gab ihrem Pferd die Sporen. Natürlich war es etwas unwillig und scheute bei dem Anblick der Monster, aber Mealla hatte ihn gut abgerichtet und durch einen leichten Klaps überwand er seine Scheu und preschte auf sie zu. Mealla zog ihren Bogen und schoß während des Vorwärtsritts einen Pfeil auf den ersten der Brut, welcher ihn zwischen die Augen bekam, da er keinen Helm trug. Es war ein Zusammenspiel zwischen Reiterin und Pferd, denn die Elfe konnte im Moment nur mit den Beinen die Richtung bestimmen und musste darauf vertrauen das ihr Pferd nicht gegen einen Baum lief während sie schoß. Flink passierte sie die laufende Dalish, welche versetzt von ihr in die andere Richtung lief und feuerte einen zweiten Pfeil ab, dessen Ahlspitze sich durch die Panzerung der zweiten Kreatur grub. Mealla wechselte jetzt die Waffe hing sich den Bogen über und zog den Speer, die Zügel wieder mit der linken Hand fassend. Der Erbauer schenkte ihr bei dieser Aktion einen sicheren Untergrund und so preschte sie die letzten Meter zwischen den Stämmen hindurch und traf schließlich den Hurlock mit der Großen Axt mit voller Wucht und bohrte ihren Speer durch seinen Helm hindurch. Der andere wollte sie jetzt von rechts mit dem Schwert angreifen, aber Mealla zog den Spper aus dem Schädel des Toten und wendete das Pferd scharf nach rechts. Das aufbäumende Pferd trieb mit seinen Hufen den Hurlock nach hinten und versetzte ihm einen Tritt und Mealla setzte vor und trieb dem taumelnden Gegner einen schnellen Speerstoß der sein erbrämliche Existenz beendete. Ohne lange zu zögern, löste sie sich jetzt wieder vom totem Gegner und steuerte ihr Pferd wieder in Richtung Dalish welche kurz in ihre Richtung geschaut hatte sich nun aber wieder zur Flucht wendete. Die Kopfgeldjägerin holte bald auf, verlangsamte das Tempo und stieg letztendlich ab. Der Wald vor ihnen wurde wieder dichter und das Gelände uneben, weswegen es ihr unklug erschien weiterzureiten. Man sollte das Glück nicht überstrapazieren.

Artur marschierte so schnell man es mit einer Rüstung wie der seinen konnte und führte die Stute am Zügel hinter sich. Von den anderen war im Moment nichts zu sehen, die Gruppe war scheinbar zersprengt und nur der erbauer wusste wo die anderen gerade waren. Aus dem Umgehungsversuch war eine Flucht geworden und Artur wusste das sie sich schnell wieder finden und geschlossen weitermarschieren mussten um noch lebend diesen Wald zu verlassen. Die einzigen die sich vermutlich lange allein hier durchschlagen konnten waren Morgana und Larissa und selbst die würden das schwerlich bei einer Horde Feinde im Wald machen. Artur atmete schwer, war aber noch nicht erschöpft. Die Gewöhnung an die Rüstung und das häufige Marschieren in ihr zahlte sich jetzt aus. Vermutlich würde es jedoch für ihn schwieriger werden die anderen zu finden als umgekehrt. Das Scheppern seines Harnisch war schließlich nicht sehr unaufällig. Auf Larissa zu steigen wollte er vermeiden, das Gelände vor ihnen wurde sehr viel dichter und bewaldeter, zudem war es schwierig in Rüstung tiefhängenden Ästen auszuweichen. Plötzlich vernahm er das Getrappel von Hufen in der Nähe. Da die Brut nicht ritt war das ein gutes Zeichen und tatsächlich war es Mordred welcher sich auf seinem Pferd durch den Wald kämpfte. Als er ihn sah kam er auf Artur zu und ritt auf seiner Höhe neben ihm her.
"Gut euch zu sehen. Habt ihr einen der anderen unserer Gruppe gesehen ?", fragte Artur gehetzt.

Shepard Commander
22.12.2015, 14:17
http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Mealla_portrait.jpg

Die Hoffnung den Rest der Brut im Wald abzuschütteln erlosch recht schnell, denn kurz nachdem sie sich wieder in Bewegung gesetzt hatten brach die Hölle los. Pfeile gingen auf die Gruppe nieder verfehlten jedoch ihr Ziel. Die Schützen der Brut waren nicht die besten wie Mealla feststellte, vermutlich machten sie das normalerweise durch die pure Masse der Geschosse wett. Auch die Geschosse selbst waren so deformiert wie die Gesichter der Kreaturen, was die Elfe irgendwie nicht verwunderte, immerhin kam sie aus den Tiefen Wegen und sie bezweifelte das man dort leicht an gutes Pfeilholz kam. Die Gruppe stob auseinander um ein schwereres Ziel zu bieten. Mealla legte erneut einen Pfeil auf und beobachtete den Raum hinter ihnen. Nach einem weiteren Pfeil brachen auf einmal gepanzerte Krieger aus dem Wald, Hurlocks welche größer und kräftiger waren. Mealla spannte ihren Bogen und schoß auf den ersten der sich ihnen näherte. Das enorme Zuggewicht, welches ihr Bogen aufbringen konnte, vollführte sein Werk und so schaffte es der Pfeil mit normaler Jagdspitze die Panzerung der Bestie zu durchschlagen. Ein Gegner weniger, aber dummerweise traten weitere aus dem Wald hervor, ihnen zahlenmäßig überlegen. Mealla schenkte ihnen ein weiteren Pfeil als Willkommensgeschenk, so wie es die Dalish tat, dennoch änderte es nichts an ihrer schieren Überlegenheit. Die Dalish rief dem in Abwehrhaltung verharrenden Ritter zu das er fliehen sollte, was von den Umstehenden ebenfalls zur Kenntnis genommen wurde. Mealla schoß noch einen Pfeil ab und sprang dann auf ihr Pferd und trieb es an. Die Bäume standen hier nicht ganz so dicht, weswegen es möglich war zu reiten auch wenn die Gefahr bestand das sich das Pferd irgendwo die Beine brach. Mealla sandte ein Stoßgebet zum Erbauer das er ihr einen sicheren Untergrund schenken sollte und preschte dann durch die engen Baumreihen.

Artur sah die Brut auf sich zukommen und ging in Abwehrstellung über. Er würde es der Brut nicht erlauben ihm in den Rücken zu fallen. Die Biester geiferten und schrien, weswegen er Larissas ersten Ruf überhörte, oder vielleicht wollte er ihn auch nicht hören. Immer mehr Brut brach durch den Wald und erneut schrie ihn die Dalish an diesesmal etwas rüder, worauf sich Artur besann und den Rückzug antratt. Es waren zu viele und das Gelände mehr als ungünstig um sich ihnen zu stellen. Scheppernd aber geschwind folgte er den anderen welche sich schon auf dem Rückzug befanden. Ein kluger Mann wusste wann er sich zur Schlacht stellen konnte und wann es besser war den Kampf zu verschieben.

Morgana hatte sich als die Pfeile flogen in die Deckung des nahen Unterholzes begeben wo die Bäume dichter standen und sie vor Pfeilen schützten. Immer mehr Brut schien zu kommen und die Lage verschlechterte sich zunehmend. Die andere Magierin sprang in Wolfsgestalt knurrend hin und her wohl um ein schwereres Ziel zu bieten. Morgana bezweifelte das sich die Brut vom knurren beindrucken ließ. Auch war es vermutlich keine gute Idee in Wolfsgestalt gegen sie zu kämpfen, denn wenn man sie biss würde die Magierin das verderbte Blut trinken was nicht unbedingt gesund war. Die Hexe hörte Larissa schreien das sie fliehen sollten was unter den gegebenen Umständen vermutlich die beste Option war. Trotzdem war Morgana nicht wohl dabei als sie die Flucht nach vorne antrat, ihre Freundin dabei aus den Augen verlierend. Flink lief die Schwarzhaarige durch die nahestehenden Hecken, wobei sich ihr Klied glücklicherweise nicht irgendwo verfing. Durch den Wald schallte das Gebrüll der Dunklen Brut welches aus mehreren Richtungen zu kommen schien. Die Gruppe hatte sich zersprengt und momentan sah die Hexe keinen der Anderen, was nicht gut war denn wenn es schlecht lief, würden sie noch in unterschiedliche Richtungen rennen und sich in diesem Wald nicht wiederfinden. Die Überlebenschancen alleine in einem Wald voller Dunkler Brut zu überleben sah Morgana als schwindend gering an. Immerhin würdewohl keiner so dumm sein in die Richtung aus der die Brut kam zu laufen, weswegen sie vermutlich alle in die gleiche Richtung flüchteten. Die Hexe stürmte weiter zwischen den Bäumen umher bis sie schließlich an eine Senke kam, die sie fast hinuntergestürzt wäre. Stattdessen artete der Abstieg nur in ein äußerst unelegantes Hinabschlittern aus, bei dem sie unten angekommen nur durch einen schnellen Sprint verhindern konnte in den Dreck zu fallen. Bei der schnellen Orientierung stellte sie fest das sie nicht mehr alleine war, ein wenig von ihr entfernt war eine Gruppe Dunkler Brut bestehend aus 3 Genlocks und 2 Hurlocks. Vor ihnen befand sich zudem noch ein Wolf der Morgana äußerst bekannt vorkam und wild knurrend vor den Monstern hin und her wetzte um sie auf Abstand zu halten. Scheinabr suchte sie eine gute Gelegenheit zur Flucht. Auch wenn es Morgana reizte die Wolfsnimue einfach weiter mit der Brut spielen zu lassen, erschien es ihr letztendlich nicht angebracht jemanden der Brut zu überlassen, wie nervig diese Person auch sein mochte. Außerdem konnten ihr diese Viecher später noch gefährlich werden und Nimue sofern alle den Tag überlebten später noch gebraucht werden. Diese sah sie nicht, da sie sich knurrend dem Gegner zugewandt hatte, vermutlich überlegend was sie tun sollte. Ein Angriff gegen 5 in Wolfsgestalt war riskant und hätte sie sich in diesem Moment zurückverwandelt wäre sie kurz nicht in der Lage gewesen sich zu verteidigen. Morgana schritt beherzt auf die Gruppe zu, während lila Blitze um ihre Hände und den Stab wirbelten und knisterten. Eine der Kreaturen schien zu bemerken, aber das war zu spät. Ein gleißender Blitzstrahl traf der ersten, welcher kreischend zu Boden ging. Der Blitz jedoch sprang weiter auf den nächsten welchen er unvorbereitet traf und gleichfalls zu Boden gehen ließ. Dr gleißend weiße Kettenblitz sprang von Morgana mit dem Geist gesteuert zu den anderen beiden über. Morgana hätte den Kettenblitz auch einfach ungesteuert loslassen können, dann jedoch hätte die Gefahr bestanden die Wölfin zu treffen. Aus den Gründen hatte sie auch auf einen Feuerball verzichtet. Und natürlich aus dem naheliegenden Grund das niemand der bei klarem Verstand war ein einem so dichten Wald wie diesen mit Feuer um sich zu schmeißen. Magisches Feuer war heißer als normales Feuer und konnte mühelos Bäume wie diese in Brand setzen. Wenn dies der Fall wäre konnte sich ein Waldbrand ausbreiten, den man nicht merh kontrollieren konnte. Denn ein Magier konnte zwar sein eigenes magisches Feuer kontrollieren und nach Bedarf löschen, jedoch nicht natürliche Brände welche durch sein Feuer ausgelöst wurden. Von kleinen Dingen wie Kerzen mal abgesehen, aber ein Waldbrand war da doch ein ganz anderes Kaliber. Als Morgana damals mit der urtümlichen Magie angefangen hatte war sie von Rhiannon ermahnt worden bei der urtümlichen Magie stets auf ihre Umgebung zu achten. Feuer konnte sich ausbreiten und alles verschlingen, und ein Blitz in einem Gewässer konnte alle dort lebenden Tiere töten, auch den Magier falls er so dumm war in diesem Gewässer zu stehen.
Der Kettenblitz jedoch traf nur die Dinge die er treffen sollte, und so gingen die drei Genlocks und einer der Hurlocks rauchend und mit teilweise geschmolzenen Gesichtern zu Boden. Morgana schritt weiter auf die Gruppe zu und während beim verbliebenen Hurlock scheinbar die Angst kurzzeitig die den Blutdurst ersetzt hatte und er zögernd dastand, leuchtete Morganas Hand kurz in inem kalten Blau und fror ihn mit einem Kältezauber ein, worauf er zu einer eisigen Statue wurde, welche rückwärts umkippte und in tausend Stücke zerbrach. Das blaue Leuchten um Morganas Hand verschwand wieder und sie ging zügig auf Nimue zu.
"Kommt.", sprach sie bestimmend und wandte sich wieder ihrer urspünglichen Fluchtrichtung zu. Es war noch mehr als genug Brut im Wald und wenn sie stehen blieben, würde das ihr Ende sein.

Während Larissas Ruf nach der Hexe von der Senke verschluckt wurde in die sie geschlittert war, wurde er von jemand anderem vernommen. Mealla stoppte ihr Pferd, als sie die Dalish rufen hörte und versuchte zu lokalisieren woher er kam. Wieso die Jägerin nach der Kräuterfrau rief war der Kopfgeldjägerin schleierhaft, dennoch würde es wohl seinen Grund haben. Mealla vernahm keine Antwort, außer mehrere wütende Schreie der Brut die darauf zu antworten schienen. Sie kamen aus derselben Richtung wie das Brüllen der Dalish. Sie wandte sich um und schaute nach hinten, war die Blondine etwa in Schwierigkeiten. Vermutlich konnte sich die Dalish am besten in diesem Wald behaupten, aber Überzahl war trotzdem Überzahl. Die Elfe lenkte ihr Pferd weiter vorwärts, korrigierte aber den Kurs so, dass sie auf die wahrscheinliche Route der Dalish treffen musste.
Wie sich herausstellte funktionierte ihr Orientierungssinn auch im Wald hervorragend, denn aus dem dichteren Stück des Waldes kam sie in einen etwas lichteren Teil, wo sie etwas unbeschwerter Reiten konnte. Als sie in dem Moment nach hinten schaute sah sie die Dalish plötzlich aus dem Unterholz brechen, flink und behände als ob sie auf einer Wiese laufen würde. Etwas hinter ihr, aber dennoch so nah das unangenehm war, wurde sie von vier Wesen dunkler Brut verfolgt, allesamt von der großen Art, welche schnell und stärker gepanzert war als die kleinen Vertreter. Mealla wendete das Pferd in ihre Richtung und besah sich das Gelände vor sich. Dichte Baumreihen welche aber weit genug zum durchreiten waren und ein schwer einzuschätzender Untergrund. Mealla beschloss es zu wagen und gab ihrem Pferd die Sporen. Natürlich war es etwas unwillig und scheute bei dem Anblick der Monster, aber Mealla hatte ihn gut abgerichtet und durch einen leichten Klaps überwand er seine Scheu und preschte auf sie zu. Mealla zog ihren Bogen und schoß während des Vorwärtsritts einen Pfeil auf den ersten der Brut, welcher ihn zwischen die Augen bekam, da er keinen Helm trug. Es war ein Zusammenspiel zwischen Reiterin und Pferd, denn die Elfe konnte im Moment nur mit den Beinen die Richtung bestimmen und musste darauf vertrauen das ihr Pferd nicht gegen einen Baum lief während sie schoß. Flink passierte sie die laufende Dalish, welche versetzt von ihr in die andere Richtung lief und feuerte einen zweiten Pfeil ab, dessen Ahlspitze sich durch die Panzerung der zweiten Kreatur grub. Mealla wechselte jetzt die Waffe hing sich den Bogen über und zog den Speer, die Zügel wieder mit der linken Hand fassend. Der Erbauer schenkte ihr bei dieser Aktion einen sicheren Untergrund und so preschte sie die letzten Meter zwischen den Stämmen hindurch und traf schließlich den Hurlock mit der Großen Axt mit voller Wucht und bohrte ihren Speer durch seinen Helm hindurch. Der andere wollte sie jetzt von rechts mit dem Schwert angreifen, aber Mealla zog den Spper aus dem Schädel des Toten und wendete das Pferd scharf nach rechts. Das aufbäumende Pferd trieb mit seinen Hufen den Hurlock nach hinten und versetzte ihm einen Tritt und Mealla setzte vor und trieb dem taumelnden Gegner einen schnellen Speerstoß der sein erbrämliche Existenz beendete. Ohne lange zu zögern, löste sie sich jetzt wieder vom totem Gegner und steuerte ihr Pferd wieder in Richtung Dalish welche kurz in ihre Richtung geschaut hatte sich nun aber wieder zur Flucht wendete. Die Kopfgeldjägerin holte bald auf, verlangsamte das Tempo und stieg letztendlich ab. Der Wald vor ihnen wurde wieder dichter und das Gelände uneben, weswegen es ihr unklug erschien weiterzureiten. Man sollte das Glück nicht überstrapazieren.

Artur marschierte so schnell man es mit einer Rüstung wie der seinen konnte und führte die Stute am Zügel hinter sich. Von den anderen war im Moment nichts zu sehen, die Gruppe war scheinbar zersprengt und nur der erbauer wusste wo die anderen gerade waren. Aus dem Umgehungsversuch war eine Flucht geworden und Artur wusste das sie sich schnell wieder finden und geschlossen weitermarschieren mussten um noch lebend diesen Wald zu verlassen. Die einzigen die sich vermutlich lange allein hier durchschlagen konnten waren Morgana und Larissa und selbst die würden das schwerlich bei einer Horde Feinde im Wald machen. Artur atmete schwer, war aber noch nicht erschöpft. Die Gewöhnung an die Rüstung und das häufige Marschieren in ihr zahlte sich jetzt aus. Vermutlich würde es jedoch für ihn schwieriger werden die anderen zu finden als umgekehrt. Das Scheppern seines Harnisch war schließlich nicht sehr unaufällig. Auf Larissa zu steigen wollte er vermeiden, das Gelände vor ihnen wurde sehr viel dichter und bewaldeter, zudem war es schwierig in Rüstung tiefhängenden Ästen auszuweichen. Plötzlich vernahm er das Getrappel von Hufen in der Nähe. Da die Brut nicht ritt war das ein gutes Zeichen und tatsächlich war es Mordred welcher sich auf seinem Pferd durch den Wald kämpfte. Als er ihn sah kam er auf Artur zu und ritt auf seiner Höhe neben ihm her.
"Gut euch zu sehen. Habt ihr einen der anderen unserer Gruppe gesehen ?", fragte Artur gehetzt.


http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/TxGIDkV4csRmordred_klein.png & http://upload.worldofplayers.de/files10/CGUEHJDH01JWkp5A77Ppnimue_klein.jpg

Kein Vogel kreischte in den Bäumen und selbst das Laub schien sich davor zu hüten ein zu lautes Rascheln von sich zu geben während die stinkende Brut in einer langen Reihe von mindestens elf Mann über den bemoosten Kamm schritt. Larissa kauerte sich unter einen umgestürzten Baumstamm. Er war alt und mit dem Boden schon fast eins geworden. Gräser und Pflänzchen hatten ihn überwuchert und die Löcher in seinem Stamm fast geschlossen. Durch eines davon spähte ein blassgrünes Auge, beobachtete die grässlichen Gestalten die dort die hässlichen Köpfe zu allen Seiten wandten und sie ganz offensichtlich suchten. Meallas Auftauchen hatte ihr einen guten Moment der Flucht verschafft doch sobald die Brut gemerkt hatte, dass die Reiterin auf ihrem Pferd zu schnell war, hatten sie sich wieder nach Larissa umgeschaut. Die Elfe war durch das dichteste Gebüsch gelaufen und eine kleine natürliche Senke hinabgesprungen, als sie das Grunzen und Fauchen der Wesen hinter sich vernahm. Nun lag sie dort, dicht in ihr Versteck gedrückt und bemüht kaum zu atmen. Es roch nach feuchter Erde und nassem Gras. Die Elfe bewegte sich nicht als ein Tausendfüßler ihr über die Schulter kroch und neugierig den vielgliedrigen Oberleib reckte. Auch nicht als eines der Brutwesen, ein kleiner Genlock mit klumpigem Kopf, den man erst auf den zweiten Blick als Helm erkannte, aus der Reihe ausscherte und ein paar Schritt in ihre Richtung tat. Er gab ein schnupperndes Geräusch von sich und bleckte das geifernde Maul. Larissa hielt den Atem an, ihre schmalen Nasenflügel bebten im Takt ihres laut pochenden Herzens. Dann verschwand das Wesen wieder, durch einen kehligen Laut gerufen von einem der seinen. Sie blieb noch eine ganze Weile dort liegen und vergewisserte sich, dass die Brut nicht zurückkam. Der Tag auf der Flucht war wahnsinnig schnell vergangen denn schon senkte sich die Nacht wie ein schwarzes Leichentuch übe den Wald. Larissa hoffte inständig, dass die anderen es geschafft hatten. Vor allem Artur, der so langsam war und so spät erst loslief. Und Morgana.


*

Das helle Licht erstrahlte nur kurz als Nimue sich in ihre menschliche Gestalt zurückverwandelte. Sie war willig ein Stück neben der Hexe her getrottet, allerdings noch immer in Tierform. Sie hatte nicht gedacht, dass die Brut ihrer Beachtung schenken würde, wenn sie als Wolf im Wald auftrat. Nun jedoch revidierte sie diese Meinung. Die Brut hatte etwas Magisches an sich, etwas was sie gefährlicher machte als Menschen oder andere denkende Wesen. „Geht Ihr eigentlich gerade mit einem Plan so eilends voran, Hexe?“, fragte die Magierin spöttisch. Die Schwarzhaarige hatte sie mit schnellem Schritt durch den Wald geführt, so als sehe sie einen Weg der sich nur ihr offenbarte. „Oder folgen wir einfach nur Eurer Nase?“ Morgana sagte nichts und auch Nimue schwieg darauf. Sie wusste nicht ob und wie weit die Brut entfernt war, daher wäre es ohnehin weise nicht mehr als nötig zu sprechen. Nach einer Weile des Schweigens jedoch begann Nimue erneut unvermittelt und recht emotionslos zu sprechen: „Ihr wollt mich also anschweigen? Verfluchter Wald! Wir hätten auf den Berg steigen sollen…“ Mit einem weiteren Seitenblick aus den blauen Augen fügte sie dann hinzu: „Danke!“ Sie erklärte den Dank weder, noch war er im Zusammenhang mit dem zuletzt Erwähnten sinnvoll, doch schien es der Magierin richtig sich für Morganas beherztes Einschreiten zu bedanken. Nicht, dass sie es nicht selbst hinbekommen hätte. Irgendetwas wäre ihr sicherlich eingefallen. Sie betrachtete Morgana, deren Kleid von einem Sturz mit Erde verschmutzt war und fragte sich, ob die Hexe nicht irgendeinen Plan ersann sie vielleicht doch im Wald alleinzulassen. Immerhin schien Morgana sich in Wäldern weit besser auszukennen als sie selbst.

*

Mordred traute seinen Augen kaum, als er Artur gemächlich sein Pferd durch den Wald führen sah. Der Antivaner ritt heran und wunderte sich nun plötzlich doch gar nicht mehr so sehr. Wenn jemand aus der Gruppe einen unvermittelten Angriff mit Sicherheit überleben würde, dann Artur. Es würde schon einiger mächtiger Streithammer oder eines Golems bedürfen um den Ritter niederzustrecken. Allerdings könnte auch der Wald ihn zum Verhängnis werden, denn sie waren mittlerweile zu tief in dessen Inneres vorgedrungen, hatten zu viel Tageslicht verspielt und waren nach dem Angriff zu verstreut als dass er oder Mordred den Weg zurück zur Straße finden würden. Zudem schien die Brut von dort gekommen zu sein. Der Antivaner fragte sich wie lange die Biester sie wohl schon ausfindig gemacht hatten bevor sie sie angriffen. War die Brut vielleicht doch klüger als angenommen? Hatte sie den Angriff erst eingeleitet als ihr klar war, dass es für die Gruppe dann nur noch eine Marschrichtung geben würde? Ein Angriff nahe der Straße hätte die Sechs vielleicht zu einem beherzten Durchbrechen animieren können um dann auf einsehbarem Gelände zu flüchten. Nun jedoch, Mordred schaute sich um, standen sie in einem Wald dessen Bäume alle ein nicht zu unterscheidende Ähnlichkeit hatten und der so still schwieg wie ein Grab.
„Die Letzte aus unserer Gruppe die ich sah war Larissa, kurz nachdem Ihr losgelaufen seid. Sie schoss einen Gegner nieder, der Euch verfolgte in dem Moment da ich mein Pferd herumriss. Ich ritt ein Stück, kehrte dann aber um aus Angst ihr könnte etwas passiert sein. Und tatsächlich legte gerade ein Armbrustschütze auf sie an, als ich eintraf. Ich erschlug ihn, trieb mein Pferd durch die anströmenden Feinde und Larissa konnte fliehen, ebenso wie ich. Dann war da niemand mehr, obwohl ich mein Pferd nach etwa einer Meile nach Links reiten ließ weil ich hoffte sie dort aufsammeln zu können.“ Er schüttelte resignierend den Kopf. „Ich hoffe sie hat es geschafft, so wie auch die Anderen.“
Mordred stieg vom Pferd. Das Tier schnaubte durch und atmete tief. Es war schwer einen Ritt durch die Bäume zu wagen, vor allem bei den Erhebungen und der Geschwindigkeit. Mordred hatte das Tempo erst gedrosselt als er sich sicher war, dass die Brut ihn nicht mehr verfolgte, was länger gedauert hatte als erhofft. Allerdings bedeutete dies auch, dass die Kampftruppe der Brut nun in mehrere kleinere Grüppchen aufgeteilt war die mitunter leichter zu besiegen waren. „Was ist mit Euch? Habt Ihr jemanden gesehen?“ Artur schüttelte den behelmten Kopf und Mordred seufzte. „Nun… gehen wir.“


*

Larissa schlich lautlos durch den Wald, die Augen auf die immer schwerer zu erkennende Fährte geheftet der sie nun seit einer halben Stunde folgte. Sie musste sich tief ducken, manchmal sogar stehen bleiben um nachzuschauen wo die Füße getreten hatten. Die Nacht kam rasch näher, die Dämmerungsphase hatte sie schon fast zur Gänze hinter sich gelassen. Larissa berührte das abgebrochene Blatt neben dem platten Moos. „Morgana...“, murmelte sie. Der Abdruck war zierlich, typisch für einen Damenschuh und da Mealla auf dem Pferd ritt und hier weit und breit keine Hufspuren waren, Nimue Wolfspfoten hatte und Larissa sich nicht selbst mitzählte war Morgana die einzig mögliche Person zu der die Fährte passen konnte. Die Elfe schlich weiter, schaute immer wieder zwischen die Bäume. Schließlich endete die Spur scheinbar plötzlich. Zur Linken lag eine Senke und da die Spuren sie nicht umgingen stieg Larissa vorsichtig und mit der Eleganz die man den Elfen nachsagte hinab. Unten angekommen überwältigte sie ein beißender Geruch und in der Mitte der Senke erkannte die dessen Ursprung. Sie rümpfte die Nase und trat an den verkohlten Leichnamen mehrerer Brutwesen heran. Sie hatte dergleichen schon gesehen und da sich neben den Leichen der Brut keine einer Hexe fand, atmete sie erleichtert durch. Ebenso war das Ausbleiben von rotem Blut ein gutes Zeichen, denn es bedeutete, dass Morgana nicht verwundet war. Die Elfe lächelte einen Augenblick, dann sah sie sich weiter um und fand Tatzenabdrücke. „Nimue?!“ Oh weh, der Dalish schwante Böses. Sollten die zwei magischen Frauen tatsächlich einen gemeinsamen Weg genommen haben? In den Wald? Larissa hoffte inständig, dass sie bei dem Verfolgen der nun kaum mehr sichtbaren Spuren nicht auf den toten Körper einer der Beiden stoßen würde. Die Dunkelheit vereinnahmte die Bäume nun und Larissa, die die Dunkelheit noch nie gemocht hatte, verließ die Senke mit einem unguten Gefühl. Sie bestieg einen dicken Baum, suchte sich einen breiten Ast und hängte Schwert, Rucksack, Bogen und Köcher an verschiedene Andere. Dann holte sie ein Seil aus ihrem Rucksack hervor, warf es gekonnt um den Baum, einmal, zweimal, und verknotete es dann vor ihrer Brust und Bauch. Die Beine ließ sie frei baumeln konnte sie aber auch hochlegen, der Ast war breit genug als dass sie dort gemütlich sitzen und so schlafen könne, während das Seil sie vor einem Absturz bewahrte. Morgen würde sie die Fährte unter sich weiter verfolgen und mit Chance Nimue und Morgana einholen. In diesem Fall konnte Nimues geringe Reisegeschwindigkeit doch tatsächlich einmal von Vorteil sein.

Khardim
22.12.2015, 15:03
Saoirse | Zieht sich endlich an Nic (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1440448-5-Die-Gedanken-eines-Menschen-sind-sein-K%C3%B6nigreich/page17?p=24549872&viewfull=1#post24549872) & Karl (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1440448-5-Die-Gedanken-eines-Menschen-sind-sein-K%C3%B6nigreich/page17?p=24553864&viewfull=1#post24553864) http://upload.worldofplayers.de/files9/avasaoirse.pngSaoirse war, in einem Wort: bockig. Zwar waren die Worte der Zwergin nicht ganz unwahr, aber Saoirse wusste, dass sie selbst keine Gefahr für die anderen darstellte. Nic wollte ihr scheinbar auch nichts Böses, sonst hätte die Kleinwüchsige sie alle im Matsch liegen lassen können. Aber dieser seltsame Mann da – nein, der war ihr einfach nicht geheuer. „Sagtet Ihr nicht, dass Ihr nach Denerim wollt?“ Das Mädchen verengte – sofern das überhaupt noch möglich war – ihre Augen noch weiter zu Schlitzen. „Laat me raden, du viln durkh gelegnhayt aoukh geyn dort,“ nuschelte sie vor sich hin, war sich nicht mal sicher, ob irgendwer sie gehört oder verstanden hatte. Da eine Antwort allerdings ausblieb, ging sie mal von einem der beiden Fälle aus. Stattdessen flackerte ihr Blick auf ihre noch immer feuchte Kleidung. So langsam fühlte sie sich tatsächlich etwas ungeschützt. Sie sollte die Ruhe vor dem Sturm nutzen und sich ankleiden, denn der Stoff war recht widerstandsfähig und konnte zumindest ein wenig mehr abfangen als ihre bloße Haut, sollte es nicht doch zu einem Kampf kommen. Jedoch würde sie so den Blick auf ihre Großeltern freigeben. Dann wiederum, so intensiv wie der andere sie ebenfalls mehrmals gemustert hatte, vermutete er sicherlich selbst, dass Saoirse irgendeinen Angriff geplant hatte und würde sie somit nicht aus den Augen lassen. Das blonde Mädchen schürzte die Lippen, bevor sie sich einen Ruck gab und schnell aufstand, zum Kamin marschierte – und tatsächlich, sein Blick folgte ihr, als würde er ein Messer erwarten – die Kleidung packte und flugs zurücksprang um sich auf den Boden wieder fallen zu lassen und sich flink anzuziehen.
Karl (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1440448-5-Die-Gedanken-eines-Menschen-sind-sein-K%C3%B6nigreich/page17?p=24553864&viewfull=1#post24553864) & Sao (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst/page9?p=24669884&viewfull=1#post24669884) http://www.nirn.de/files/23038/4697-mCmOKQ/AvatarNic.pngDie kleinwüchsige Menschenfrau hatte in ihrem kurzen Leben einige Reaktionen auf ihr großes Ziel erlebt: ungläubige Blicke, mitleidige Blicke, verhaltenes Schmunzeln oder auch offenes, lautes Lachen. Aber tatsächlich war es ihr nie passiert, dass die Darlegung ihres Vorhabens überhaupt keine Reaktion hervorbrachte. Stattdessen wühlte Ser Karl plötzlich in seinen Habseligkeiten und zerrte schließlich einen Haufen Pergamente heraus, deren Zustand Nic innerlich schmerzte. Zu vielen Leuten ging es leider ab, das geschriebene Wort ehrfürchtig zu behandeln, obwohl es doch so zerbrechlich war. Eine gefühlte Ewifkeit blätterte der Fremde Mann darin herum und versuchte offensichtlich etwas lesen zu können. Nic dagegen kämpfte mit fortschreitender Zeit mit ihrer Neigierde. Was für Schriftstücke konnten so wichtig sein, dass man unhöflich ein Gespräch unterbrach? In ihre Neugier mischte sich ein Flug Verärgerung über diese nicht vorhandenen Manieren. Da ließ man ihn entgegen aller Vorsichtsmaßnahmen in den Schutz vor den Sturm und wusste sich dann nicht einmal zu benehmen? ,,D-E-N-E-R-I-M... Denerim!" rief der Ser plötzlich auf und Nic schreckte auf, hatte sie gar nicht mehr mit einer Reaktion gerechnet. ,,Sagtet Ihr nicht, dass Ihr nach Denerim wollt?" Nic erwiderte den Blick einen Moment irritiert, dann setzte sie zur Antwort an. "Uhm, ja ..." Ein merkwürdiges eifriges Glänzen trat in die Augen des Mannes, zumindest hatte er wohl auch irgendeine Mission. Aus Saos Ecke der Hütte drang, zwar leise aber durch die Größe des Raumes doch sehr gut hörbar, ein „Laat me raden, du viln durkh gelegnhayt aoukh geyn dort“ heran. Nic rollte innerlich die Augen. Wenn dieses Misstrauen bestehen bliebe, würde niemand gut schlafen können, dabei war es doch vielleicht gar nicht so schlecht, einen erfahrenen Krieger auf seiner Reise dabei zu haben? "Seid Ihr ebenfalls nach Denerim unterwegs?", fragte sie daher. Sie hatte nichts gegen Begleitung einzuwenden - und im Zweifelsfalle würde Baran sie beschützen. Er hatte eine gute Nase für schlechte und gefährliche Menschen. Aus den Augenwinkeln sah sie, wie Sao sich erhob. Sie ging zu ihrer Kleidung, offenbar endlich anständig genug, sich zu bekleiden. Ihr Blick richtete sich wieder auf Ser Karl, in Erwartung seiner Antwort, doch der schien sie erneut nicht wahrzunehmen. Stattdessen folgte er mit seinem Blick dem jungen Mädchen, das sich gerade bedecken wollte. Er hatte wohl tatsächlich keine Manieren? Empört sprang Nic auf die Beine. Mit einigen kleinen Schritten ihrer kurzen Beine brachte sie sich genau in Sichtlinie und versuchte so, den Blick auf das halbnackte Mädchen zu verdenken. Dann schimpfte sie laut, mit aufgebrachter Stimme und empörter Miene mit dem Ser: "Was soll denn das!? Wie könnt Ihr es wagen, so unverhohlen einem jungen Mädchen nachzusehen, die zum Schutze ihrer eigenen Gesundheit ihrer Kleidung entledigt ist!? Schämt Ihr Euch nicht!" Drohend stieß sie mit dem Zeigefinger in seine Richtung, das Gesicht gerötet vor Wut - während Baran zwar aufgesehen hatte und Karl nun aufmerksam mit seinem Blick fixierte, ansonsten jedoch entspannt an Ort und Stelle liegen blieb. "Ihr solltet Euch schämen, eine Notsituation so auszunutzen! Bei Andraste, habt gefälligst den Anstand wegzusehen!" http://upload.worldofplayers.de/files10/Karl_avatar_2.jpg Als würde ein Schleier weggezogen werden, der bisher das große Ganze verdeckt hatte, sah Karl auf einmal ganz klar: Der Erbauer hatte ihn wirklich an diesen unmöglichen Ort geschickt und ihm diese unmöglichen Gefährten zur Seite gestellt, um ihn auf seiner heiligen Mission zu begleiten! Sie waren hier zusammen geführt worden und würden gemeinsam nach Denerim ziehen, wo auch immer genau diese Stadt sein mochte. Die Wege des Erbauers waren fürwahr unergründlich. Flammen geweihten Feuers leuchteten in den Augen des einsamen Jägers auf, als die Zwergin bestätigend nickte. "Uhm, ja ..." Karls Herz begann vor Eifer laut zu pochen und übertönte so beinahe das genervte Aufstöhnen der Schönen auf der anderen Seite des Raumes, doch eben nur fast: „Laat me raden, du viln durkh gelegnhayt aoukh geyn dort“ Vom Wechselspiel aus Bestätigung und offensichtlicher Abneigung überwältigt redete, mehr stammelte Karl los: ,,Ja, also ich.... ja, ich muss, ich meine ich will nach Denerim, um ... " Plötzlich fiel es ihm unfassbar schwer zu denken, geschweige denn zu sprechen, denn während er mit Nic gesprochen hatte spiegelte sich hinter ihr flackerndes Kerzenlicht in weißer Haut, die sich fließend durch den Raum bewegte. Noch bevor sein Pflichtbewusstsein oder irgendein anderer Teil seines Verstandes ihn zur Ordnung rufen konnte, hatte er den Faden und den Bezug zur Realität verloren.
"Was soll denn das!? Wie könnt Ihr es wagen, so unverhohlen einem jungen Mädchen nachzusehen, die zum Schutze ihrer eigenen Gesundheit ihrer Kleidung entledigt ist!? Schämt Ihr Euch nicht!" Plötzlich stand die Zwergin wild keifend vor ihm und wedelte mit ihrem Zeigefinger vor seinen Augen herum. "Ihr solltet Euch schämen, eine Notsituation so auszunutzen! Bei Andraste, habt gefälligst den Anstand wegzusehen!" Scham und Wut, nicht zuletzt über die leichtfertige Erwähnung der Prophetin, schlugen wie eine Welle über seinem Kopf zusammen und ließen ihn den Blick zu Boden richten. Was war geschehen? Wie hatte er sich so ablenken lassen können von .... Wieso? Ruckartig stand Karl auf, wollte zur Tür stürzen und verschwinden, dies konnte nicht der Wille des Erbauers sein! Er war versucht worden und hatte versagt, die Hand streckte sich schon zur Tür aus, erstarrte dann aber in der Luft. ,,Ich....", begann er und hielt inne. Er senkte die Hand, bevor er sich umwandte, den Blick erst streng nach unten, dann auf Nic gerichtet. Er war versucht worden, doch war das nicht die Geschichte jedes Streiters des Lichts? Hatten sie nicht alle gewankt und dann trotzdem das Richtige getan? Musste er nicht auch widerstehen, wenn er obsiegen wollte? Entsagen und trotz der Versuchung weiter den Weg der Tugend beschreiten? ,,Ich bitte um Verzeihung.", sagte er und wagte es nicht zu Saoirse herüberzuschauen bevor er sich sicher war, dass sie sich angezogen hatte. ,,Ich bin auf dem Weg nach Denerim und fühlte mich geehrt, wenn ich Euch auf dem Weg dorthin begleiten dürfte." Die Worte klangen steif und irgendwie falsch aus seinem Munde, der derartige Rede nicht gewohnt war, doch drückten sie aus, was er wollte: Ihm waren diese beiden Gefährten und diese Versuchung nebst einem Hund und einem Esel zugeteilt worden, um ihn auf seiner Jagd zu begleiten und wohl auch, um ihn zu prüfen, doch Karl war entschlossen wie eh und je, mehr noch, er wollte die Scharte wieder auswetzen und zeigen, dass er besser war. Dass er widerstehen und sein Ziel im Auge behalten konnte. Und dafür mussten sie ihn begleiten und mit ihnen zusammen würde er nach Denerim ziehen und die Wächter ausmerzen, denn es war der Wille des Erbauers!




[SPOILER] http://upload.worldofplayers.de/files10/p2OOKiliansmall.jpg Der Erbauer hatte wirklich einen merkwürdigen Sinn für Humor, einem so impulsiven und streitlustigen Mann wie Rafael mit mächtiger Magie auszustatten. Ein Raufbold in der Robe eines Magiers, ein Fußsoldat, einfacher Infanterist mit dem Fluch oder Segen der arkanen Künste. Rafael war sicherlich eines der gefährlichsten Individuen in Highever und Kilian war froh, dass dem Magier bei all seiner Irrationalität und seinem emotionsgeladenen Gehabe dennoch die Loyalität an den Zirkel geblieben war. Als Abtrünniger hätte Rafael für grandiosen Ärger sorgen können, als magieunbegabter Berserker wäre er sicherlich zu einem ruhmreichen Krieger aufgestiegen. All diese Gedanken schossen Kilian durch den Kopf, während er über die Überreste der ehemaligen Gefängistür stieg die wie eine primitive Wippe auf dem bewusstlosen Körper eines vorwitzigen Wachmannes lag während sein Kamerad sich nicht zu rühren vermochte. Rafael, mit wehendem Haar und Umhang, flog einem düsteren Schatten gleich den Gang entlang während Kilian das Schwert in die Scheide steckte und schnell seinen eigenen Umhang von dem Bett auflas und im Hinausgehen rasch verschnürte. Am Beginn der gewundenen Treppe die den Gang abschloss holte er den Magier wieder ein. Das rhythmische Klopfen seines Stabes verhieß ein rasches Marschtempo und Kilian fragte sich ob sich Rafael überhaupt über die Konsequenzen seines vorschnellen Handelns bewusst war. Und die Konsequenz waren die Alarmrufe die durch den Gang halten, sich rasch verbreiteten und das Getrampel unzähliger schwerer Soldatenstiefel nach sich zog. Sie bogen in einen leeren Gang, hechteten durch ihn hindurch, begleitet von dem Rauschen ihrer Mäntel und dem Geräusch der Verfolger. Rafael zauberte ein magisches Siegel auf den Boden, dass den Feind lähmen und eine Zeitlang aufhalten würde. Kilian wusste, dass der Magier zu tödlicherem Werk imstande war und hegte die leise Hoffnung, dass er wisse was der tödliche Angriff auf Wachen eines Banns zufolge haben würden. Zumindest in den Gemächern dieses eroberten Schlosses. Die nächste Treppe hinab und in den nächsten Gang hinein, ohne wirklich zu wissen wo sie sich befanden eilten die zwei ungleichen Reisenden entlang, wichen dem flackenden Licht der Fackeln aus und wurden doch von einem Mann gestellt, gepanzert und bereit, das Schwert in der eisenbehandschuhten Faust. Rafael schien nicht auf das geforderte „Stehenbleiben!“ gepolt zu sein und befahl dem Ritter nun seinerseits aus dem Weg zu gehen, den Stab fest umschlossen und bereit loszuschlagen. Kilian packte ihn am Ärmel und riss ihn zurück. Bei der Wache konnte man sich noch mit Notwehr rausreden, ein Ritter war ein anderes Niveau. Kilian schob sich an Rafael vorbei und bedachte die schwarzen Augenschlitze mit einem Blick der irgendwo zwischen Verachtung und Autorität oszillierte. Es bedurfte Kilian viel Mühe einen ritterlichen Vertreter eines gedungenen Eroberers den nötigen Respekt entgegenzubringen. „Wir wurden gegen unseren Willen festgehalten. Lasst und passieren!“, sprach er laut. Der Hall seiner Stimme wiederholte den Befehl, warf ihn von den Wänden zurück. Der Ritter lachte blechern. „Der Lord wird einen Grund haben, Euch festzuhalten.“ Die Finger von Kilians linker Hand umfassten die Schwertscheide, rückten sie zurecht, dann legte er drohend die Rechte auf das Heft. „Ich bin ein Hauptmann des Templerordens. Ich diene der Kirche. Ihre Autorität übersteigt die Eures Lords bei Weitem!“ Der Ritter schien zu überlegen, dann umfasste er sein Schwert mit beiden Händen als wolle er es senken rief dann aber plötzlich: „Ein toter Templer seid Ihr!“, wobei er sein Schwert gegen Kilians Rippen schwang. Der Templer riss sein Schwert halb aus der Scheide, genug um den schweren Schlag abzufangen. Die Klinge prallte klirrend ab, hinter ihnen konnte Kilian das echote Rufen der Männer vernehmen, die Rafaels Siegel überwunden hatten. Der Templer jedoch ließ sein halbgezogenes Schwert los, packte stattdessen den behelmten Schädel des Ritters und schmetterte ihn mit aller Kraft gegen die steinerne Wand. Wie das Schlagen einer alten Glocke hallte es durch den Gang als der Ritter sein Bewusstsein verlor und sich gleichzeitig den Helm vollreierte. Klebrig tropfte sein Abendessen von dem Rand seines Helmes hinab. Dem würden noch lange die Ohren klingeln. „Weiter! Weiter!“, rief Kilian, sprang mit einer Behändigkeit die ihn selbst überraschte über den Erledigten und flüchtete den Gang hinab, Rafael dicht auf den Versen sitzend. Er war sich sicher, dass dieser gerade mächtig applaudierte - Gewalt schien ihm zu gefallen.

Die Beiden erreichten den Innenhof, überquerten ihn ungeachtet des sich wie ein Lauffeuer ausbreitenden Alarms. Die Torwache hielt sie fast auf, doch Kilian sagte im Vorbeigehen: „Diebe, Eindringlinge im Schloss. Verriegelt das Tor! Befehl von Lord Dayn!“ Die Wache schaute ihn perplex an, doch schien ihr der Alarm und der gut gerüstete Ritter, der nicht sofort als Templer erkennbar war, als Begründung plausibel genug und nachdem die beiden Männer das Tor durchquert hatten, ließ man das Fallgitter hinunter. „Niemand darf hinaus!“, rief Kilian noch. Zum Glück gab es viele Idioten in den Reihen der gewöhnlichen Wachmannschaften. Die Nacht hatte mittlerweile Einzug in Highever gehalten und da Lord Dayn mehr auf die Sicherung der Burg als der Stadt darunter bedacht schien rechnete Kilian kaum mit viel Schwierigkeiten bis sie bei den Stallungen waren. Dieser unterstand zwar der Armee, doch würde man den Soldaten dort die Nachricht über die Flucht der Zwei kaum schnell genug mitteilen können. „Nun, das lief besser als gedacht… nach Eurer Spontanentscheidung!“, rügte Kilian Rafael harsch während sie die menschenleeren Straßen zwischen den Fachwerkhäusern entlangstiefelten. Aus manchen Fenstern schimmerte warmes Licht, andere waren wiederum bereits schwarz wie die Nacht selbst. „>>Ich habe keine Zeit für diesen Scheiß!<<“, äffte Kilian Rafael mit falscher Stimme nach. „Wirklich Herr Marlov, dass Euer Kopf noch auf Euren Schultern weilt verwundert sogar mich gelegentlich!“ Vermutlich wäre Kilians eigener Plan nach einem gescheiterten Versuch der Diplomatie ebenfalls nicht weniger gewaltlos geendet doch schätze er es nicht sehr im Dunkeln gelassen zu werden. Rafael sagte nichts sondern ließ nur in schneller Abfolge seinen Stab aufs Pflaster knallen. Vielleicht schämte er sich, was in Kilians Augen mehr als angemessen wäre. „Sobald wir beim Stall sind versuchen wir die Pferde ohne großes Aufsehen zu bekommen. Ich hab wenig Lust auf einen Kampf…“
http://upload.worldofplayers.de/files9/Rafael_2.jpgKrachend schloss sich das Fallgitter hinter ihnen und hätte Rafael nicht noch so viel siedend heiße Wut in sich getragen, so hätte er Kilian gewiss zu seinem Husarenstück beglückwünscht, doch so musste der Hauptmann warten, bis der Magier sich beruhigt hatte und sie vor allem außer Hörweite des Schlosses waren. Als der Templer dann jedoch tatsächlich anfing ihn zu tadeln, war das nur noch mehr Wasser auf den Mühlen seines Zornes und jedes Lob wurde in den Flammen des Ärgers zu Asche, die Kilians Worte heraufbeschworen: „>>Ich habe keine Zeit für diesen Scheiß!<<" Die Imitation war nicht einmal schlecht, aber dafür hatte Rafael in diesem Moment kein Ohr. „Wirklich Herr Marlov, dass Euer Kopf noch auf Euren Schultern weilt verwundert sogar mich gelegentlich! Sobald wir beim Stall sind versuchen wir die Pferde ohne großes Aufsehen zu bekommen. Ich hab wenig Lust auf einen Kampf…“ Der Magier ließ die Spitze seines Stabes laut auf dem Pflaster niedergehen und wandte sich zu dem Templer um: ,,Und mich verwundert,", blaffte er mit kaum verhaltener Wut und hielt Kilian den Zeigefinger entgegen. ,,,dass Ihr diesen Ritter nicht einfach mit dem Stock in Eurem Arsch niedergeschlagen habt, das hätte uns einiges an Zeit erspart!" Ohne eine Antwort abzuwarten wirbelte er herum und ging mit großen Schritten in Richtung der Stallungen voran. Man sah den Zorn förmlich als Rauchschaden über seinem Haupt aufsteigen als er über die Schulter hinweg schimpfte: ,,Was habt Ihr überhaupt auszusetzen? Wir saßen fest und dieser Dayn hätte uns vermutlich für immer in dieser Zelle versauern lassen!" Rafael fühlte sich vollkommen im Recht und sah es nicht ein, sich nun von Kilian maßregeln zu lassen.
,,Und erzählt mir nicht, dass die Kirche oder der Zirkel uns schon irgendwie da heraus geholt hätte!", begann er erneut, um einem Einwand zu begegnen, den Kilian noch gar nicht geltend gemacht hatte. ,,Daheim hat man andere Sorgen als uns beide, wir sind auf uns allein gestellt, Hauptmann und so sehr ich eure Anweseneheit auch schätze habe ich nicht vor, die nächten 26 Tage mit Euch in einem Zimmer zu verbringen, wir haben schließlich zu tun!" Fast wäre er über einen herausragenden Pflasterstein in der abschüssigen Straße gestolpert, setzte seinen Weg dann aber ungebremst fort und fluchte weiter wie ein Kesselflicker: ,,Außerdem ist niemand draufgegangen und wir haben uns lediglich gegen die Gefangennahme gewehrt. Dieser Dayn sollte froh sein, dass ich ihm nur die Tür demoliert habe und einen Ritterhelm auszubeulen kann ja nun auch nicht allzu schwer sein, oder? Also habt bitte etwas Nachsicht mit mir, wenn ich selber dafür Sorge trage, dass mein Kopf, nein, unserer beider Köpfe, da bleiben, wo sie sind, Hauptmann." Rafael hätte noch stundenlang so weiter machen können, aber stattdessen spuckte er nur kräftig in den Rinnstein und verstummte, bevor er etwas sagen konnte, was er später vielleicht bereuen würde. Ein Stein im Straßempflaster barst unter dem Beschlag seines Stabes, doch machte dieser Akt des Vandalismus nun auch keinen Unterschied mehr.

Sie erreichten die Stallungen wenige Minuten später und während in den Straßen fast über all nur vom Sternenlicht aufgelockerte Dunkelheit lag, brannten um das große Gebäude mehrere Fackeln und vor einer Wachstube neben dem halboffenen Haupttor saßen drei Wächter und vertrieben sich die Zeit mit Würfelspiel. Selbst von der gegenüberliegenden Seite der Straße, wo Kilian und Rafael im Schatten eines windschiefen Schuppens standen und die Lage sondierten war der Geruch von Pferdemist und Branntwein deutlich wahrzunehmen.
,,Nun gut, da sind wir und Ihr wolltet eine erneute Keilerei vermeiden, also bitte nach Euch.", flüsterte der Magier und deutete eine Verbeugung an. Er überlegte kurz dem Templer die Verwendung des zuvor angesprochenen Stocks ans Herz zu legen, doch glaubte er, dass dies eher dazu führen würde, dass Kilian auf ihn losginge, was ihre Abreise aus dieser vermaledeiten Stadt nur verzögern würde.

Shepard Commander
22.12.2015, 17:59
http://upload.worldofplayers.de/files10/Karl_avatar_2.jpg Als würde ein Schleier weggezogen werden, der bisher das große Ganze verdeckt hatte, sah Karl auf einmal ganz klar: Der Erbauer hatte ihn wirklich an diesen unmöglichen Ort geschickt und ihm diese unmöglichen Gefährten zur Seite gestellt, um ihn auf seiner heiligen Mission zu begleiten! Sie waren hier zusammen geführt worden und würden gemeinsam nach Denerim ziehen, wo auch immer genau diese Stadt sein mochte. Die Wege des Erbauers waren fürwahr unergründlich. Flammen geweihten Feuers leuchteten in den Augen des einsamen Jägers auf, als die Zwergin bestätigend nickte. "Uhm, ja ..." Karls Herz begann vor Eifer laut zu pochen und übertönte so beinahe das genervte Aufstöhnen der Schönen auf der anderen Seite des Raumes, doch eben nur fast: „Laat me raden, du viln durkh gelegnhayt aoukh geyn dort“ Vom Wechselspiel aus Bestätigung und offensichtlicher Abneigung überwältigt redete, mehr stammelte Karl los: ,,Ja, also ich.... ja, ich muss, ich meine ich will nach Denerim, um ... " Plötzlich fiel es ihm unfassbar schwer zu denken, geschweige denn zu sprechen, denn während er mit Nic gesprochen hatte spiegelte sich hinter ihr flackerndes Kerzenlicht in weißer Haut, die sich fließend durch den Raum bewegte. Noch bevor sein Pflichtbewusstsein oder irgendein anderer Teil seines Verstandes ihn zur Ordnung rufen konnte, hatte er den Faden und den Bezug zur Realität verloren.
"Was soll denn das!? Wie könnt Ihr es wagen, so unverhohlen einem jungen Mädchen nachzusehen, die zum Schutze ihrer eigenen Gesundheit ihrer Kleidung entledigt ist!? Schämt Ihr Euch nicht!" Plötzlich stand die Zwergin wild keifend vor ihm und wedelte mit ihrem Zeigefinger vor seinen Augen herum. "Ihr solltet Euch schämen, eine Notsituation so auszunutzen! Bei Andraste, habt gefälligst den Anstand wegzusehen!" Scham und Wut, nicht zuletzt über die leichtfertige Erwähnung der Prophetin, schlugen wie eine Welle über seinem Kopf zusammen und ließen ihn den Blick zu Boden richten. Was war geschehen? Wie hatte er sich so ablenken lassen können von .... Wieso? Ruckartig stand Karl auf, wollte zur Tür stürzen und verschwinden, dies konnte nicht der Wille des Erbauers sein! Er war versucht worden und hatte versagt, die Hand streckte sich schon zur Tür aus, erstarrte dann aber in der Luft. ,,Ich....", begann er und hielt inne. Er senkte die Hand, bevor er sich umwandte, den Blick erst streng nach unten, dann auf Nic gerichtet. Er war versucht worden, doch war das nicht die Geschichte jedes Streiters des Lichts? Hatten sie nicht alle gewankt und dann trotzdem das Richtige getan? Musste er nicht auch widerstehen, wenn er obsiegen wollte? Entsagen und trotz der Versuchung weiter den Weg der Tugend beschreiten? ,,Ich bitte um Verzeihung.", sagte er und wagte es nicht zu Saoirse herüberzuschauen bevor er sich sicher war, dass sie sich angezogen hatte. ,,Ich bin auf dem Weg nach Denerim und fühlte mich geehrt, wenn ich Euch auf dem Weg dorthin begleiten dürfte." Die Worte klangen steif und irgendwie falsch aus seinem Munde, der derartige Rede nicht gewohnt war, doch drückten sie aus, was er wollte: Ihm waren diese beiden Gefährten und diese Versuchung nebst einem Hund und einem Esel zugeteilt worden, um ihn auf seiner Jagd zu begleiten und wohl auch, um ihn zu prüfen, doch Karl war entschlossen wie eh und je, mehr noch, er wollte die Scharte wieder auswetzen und zeigen, dass er besser war. Dass er widerstehen und sein Ziel im Auge behalten konnte. Und dafür mussten sie ihn begleiten und mit ihnen zusammen würde er nach Denerim ziehen und die Wächter ausmerzen, denn es war der Wille des Erbauers!




http://upload.worldofplayers.de/files9/Rafael_2.jpgKrachend schloss sich das Fallgitter hinter ihnen und hätte Rafael nicht noch so viel siedend heiße Wut in sich getragen, so hätte er Kilian gewiss zu seinem Husarenstück beglückwünscht, doch so musste der Hauptmann warten, bis der Magier sich beruhigt hatte und sie vor allem außer Hörweite des Schlosses waren. Als der Templer dann jedoch tatsächlich anfing ihn zu tadeln, war das nur noch mehr Wasser auf den Mühlen seines Zornes und jedes Lob wurde in den Flammen des Ärgers zu Asche, die Kilians Worte heraufbeschworen: „>>Ich habe keine Zeit für diesen Scheiß!<<" Die Imitation war nicht einmal schlecht, aber dafür hatte Rafael in diesem Moment kein Ohr. „Wirklich Herr Marlov, dass Euer Kopf noch auf Euren Schultern weilt verwundert sogar mich gelegentlich! Sobald wir beim Stall sind versuchen wir die Pferde ohne großes Aufsehen zu bekommen. Ich hab wenig Lust auf einen Kampf…“ Der Magier ließ die Spitze seines Stabes laut auf dem Pflaster niedergehen und wandte sich zu dem Templer um: ,,Und mich verwundert,", blaffte er mit kaum verhaltener Wut und hielt Kilian den Zeigefinger entgegen. ,,,dass Ihr diesen Ritter nicht einfach mit dem Stock in Eurem Arsch niedergeschlagen habt, das hätte uns einiges an Zeit erspart!" Ohne eine Antwort abzuwarten wirbelte er herum und ging mit großen Schritten in Richtung der Stallungen voran. Man sah den Zorn förmlich als Rauchschaden über seinem Haupt aufsteigen als er über die Schulter hinweg schimpfte: ,,Was habt Ihr überhaupt auszusetzen? Wir saßen fest und dieser Dayn hätte uns vermutlich für immer in dieser Zelle versauern lassen!" Rafael fühlte sich vollkommen im Recht und sah es nicht ein, sich nun von Kilian maßregeln zu lassen.
,,Und erzählt mir nicht, dass die Kirche oder der Zirkel uns schon irgendwie da heraus geholt hätte!", begann er erneut, um einem Einwand zu begegnen, den Kilian noch gar nicht geltend gemacht hatte. ,,Daheim hat man andere Sorgen als uns beide, wir sind auf uns allein gestellt, Hauptmann und so sehr ich eure Anweseneheit auch schätze habe ich nicht vor, die nächten 26 Tage mit Euch in einem Zimmer zu verbringen, wir haben schließlich zu tun!" Fast wäre er über einen herausragenden Pflasterstein in der abschüssigen Straße gestolpert, setzte seinen Weg dann aber ungebremst fort und fluchte weiter wie ein Kesselflicker: ,,Außerdem ist niemand draufgegangen und wir haben uns lediglich gegen die Gefangennahme gewehrt. Dieser Dayn sollte froh sein, dass ich ihm nur die Tür demoliert habe und einen Ritterhelm auszubeulen kann ja nun auch nicht allzu schwer sein, oder? Also habt bitte etwas Nachsicht mit mir, wenn ich selber dafür Sorge trage, dass mein Kopf, nein, unserer beider Köpfe, da bleiben, wo sie sind, Hauptmann." Rafael hätte noch stundenlang so weiter machen können, aber stattdessen spuckte er nur kräftig in den Rinnstein und verstummte, bevor er etwas sagen konnte, was er später vielleicht bereuen würde. Ein Stein im Straßempflaster barst unter dem Beschlag seines Stabes, doch machte dieser Akt des Vandalismus nun auch keinen Unterschied mehr.

Sie erreichten die Stallungen wenige Minuten später und während in den Straßen fast über all nur vom Sternenlicht aufgelockerte Dunkelheit lag, brannten um das große Gebäude mehrere Fackeln und vor einer Wachstube neben dem halboffenen Haupttor saßen drei Wächter und vertrieben sich die Zeit mit Würfelspiel. Selbst von der gegenüberliegenden Seite der Straße, wo Kilian und Rafael im Schatten eines windschiefen Schuppens standen und die Lage sondierten war der Geruch von Pferdemist und Branntwein deutlich wahrzunehmen.
,,Nun gut, da sind wir und Ihr wolltet eine erneute Keilerei vermeiden, also bitte nach Euch.", flüsterte der Magier und deutete eine Verbeugung an. Er überlegte kurz dem Templer die Verwendung des zuvor angesprochenen Stocks ans Herz zu legen, doch glaubte er, dass dies eher dazu führen würde, dass Kilian auf ihn losginge, was ihre Abreise aus dieser vermaledeiten Stadt nur verzögern würde.


http://upload.worldofplayers.de/files10/p2OOKiliansmall.jpg

Kilian war mitnichten ein gewaltfreudiger Mensch. Nein, er rühmte sich selbst eines gewissen Pazifismus zumindest soweit es einem Templer-Ritter möglich war. Das Schwert zog er nur in den äußersten Not und zuweilen, so musste er reumütig zugeben, als Meinungsverstärker. Die Fäuste sprachen bei ihm nur selten, lieber berief er sich auf die Gesetze und Regeln die ein möglichst gewaltfreies Zusammenleben gewährleisten sollten. Doch dieser Magier, dieser Marlov…
Kilian riss sich, wie man zu sagen pflegte, am Riemen um dem dreisten Vogel nicht eine Rechts-Links-Kombination zu verpassen und ihn auf der stillen Straße anzuschreien. Erstens würde das die ganze Flucht zusätzlich erschweren, zweitens bliebe es vermutlich ohne irgendeine Wirkung außer, dass des Magiers fast grundsätzlich säuerliche Miene noch eine Zeitlang anhalten würde. Wie oft hatte er Rafael schon gebeten, ermahnt und befohlen umsichtiger zu sein? Er hatte aufgehört zu zählen, denn jede Warnung, jede Bitte hätte er auch seinem Pferd vortragen können, obwohl dort vielleicht sogar aufgrund der Stimmlage eine Resonanz gekommen wäre. Rafael hingegen war von Natur aus immun gegen allerlei Kritik die er auf dem kurzen Weg zu den Ställen laut abzuschmettern versuchte. Tatsächlich schwang sich die Dreistigkeit des Pappenheimers in derlei Höhen, dass es dem Templer so schien als fordere der Magier auch noch seinen Dank für diese vorwitzige Handlung! Dass sie auf der Flucht waren schien Rafael gar nicht wirklich realisiert zu haben. Er spielte sie gut, die Rolle des Zirkeltreuen - das musste man ihm lassen! Hinter seinem dichten Bartwuchs und den Augenringen verbarg sich jedoch ein Rebell wie ihn sich die größten Revolutionäre im Turm nur wünschen konnten. Andererseits würde er diesen vermutlich ebenso auf die Füße treten wie Kilian. Rafael war die Spezies Mensch die sich selbst verpflichtet war und niemand anderem, obwohl sie sich gerne mit höheren Idealen schmückten auf die sie aber geflissentlich einen großen stinkenden Haufen setzen würden, sollten diese Ideale plötzlich konträr mit der eigenen Sichtweise gehen. Ach wie sehr wünschte Kilian sich jetzt den Stock von dem Rafael sprach damit er dem krakeelenden Magier, der noch immer keine Ruhe geben wollte und seinen Ausbruch herunterzuspielen versuchte, damit eins auf die dumme Nuss geben konnte. Er schwieg.

Die Wache am Stall kümmerte sich an einem Tisch offenbar stark um die Begrenzung des in Highever lagernden Alkohols wobei Würfel rollten und Münzen den Besitzer wechselten. Rafael ließ Kilian den Vortritt was dieser wirklich begrüßte, hätte der Magier sich doch sicherlich sofort an jenem Würfeltisch niedergelassen und dem Glückspiel gefrönt. Als hätte man Kilian einen pubertierenden Schüler im Körper eines erwachsenen Mannes an die Hand gegeben, immer auf der Suche nach dem nächsten Abenteuer… und Ärger. Kilians Zorn verrauschte und wich den klaren Gedanken in denen er sich seine Worte zurechtlegte. Er räusperte sich vorbereitend. Ein einzelner Soldat hielt Wache, oder viel eher gab ein Paradebeispiel dafür ab, wie man nicht Wache hielt. Er hatte den Helm leicht über die Augen geschoben und umklammerte mit beiden Händen die Partisane die er zur Stütze umfunktioniert hatte. Kilian trat näher und räusperte sich laut. Der Kerl auf der Lanze tat nichts während seine Kameraden laut grölten. Kilian klopfte an; an den Helm. Der Wachmann fuhr so heftig zusammen, dass er vor Schreck laut furzte und sich panisch den Helmrand aus den Augen schob. „Was? Wer? Wer seid Ihr?“, brachte er rasch hervor. „Ruhig Wachmann!“, fuhr Kilian ihn harsch an. „Ich… ich habe nicht geschlafen…“, verteidigte sich der Soldat sofort. Der Templer hob eine Augenbraue. „Das ist keine Überprüfung, Soldat! Ich und mein… Diener sind hier um unsere Pferde abzuholen.“ Der Soldat atmete erleichtert durch. „Na wenn dem so ist. Wieso wollt Ihr nicht bleiben, Herr?“ „Wir haben noch einen langen Weg vor uns und die Taverne war gerammelt voll. Da verzichte ich auf eine unruhige Nacht und reite lieber durch“, erklärte Kilian mit der Gelassenheit eines Unschuldslammes. „Aaah, sehr schlau, Herr!“, schmeichelte der Soldat, dann rief er zwei weitere Männer zu sich die ihm scheinbar untergeordnet waren. Scheinbar gab es in der Truppe des Arls eher Pflichtbeförderungen. Tatsächlich brachte man den beiden Männern ihre Pferde ohne weiteres Federlesen. Vom Schloss her kamen Fackellichter herab. „Habt Dank!“, sagte Kilian und schnippte dem Soldaten gönnerhaft eine Münze zu die er in den Unweiten seiner Taschen gefunden hatte. Viele Ritter verhielten sich so und um den Schein zu wahren zog er mit. „Gute Reise Mylord!“
Nachdem auch Rafael sich in seinen Sattel bequemt hatte, ritt Kilian sofort los. Die Fackeln auf der Straße schienen heller, je näher sie kamen. Rafael folgte seinem Beispiel und gemeinsam preschten sie aus dem Tor hinaus dessen Fallgitter noch weit offenstand. Die dortige Wache war ebenso spärlich wie bei den Stellen und hielt jene die aus dem Ort wollten nicht auf. Nur Leute die hineinzukommen versuchten wurden untersucht und befragt was sich zu dieser Tageszeit wo es kaum mehr gab als Dunkelheit und verschiedene Nuancen an Licht auf eine Handvoll Pilger beschied.

Highever wirkte sehr friedlich, ruhig und auf eine erstaunliche Weise besinnlich wie es dort hinter den Wipfeln schwarzer Tannen schlummerte. Kilian der sein Pferd eine Zeitlang hatte ordentlich galoppieren lassen, zügelte den Fuchs nun und schaute zu Rafael. Der Magier wirkte nicht gerade glücklich diese Nacht auf dem Rücken eines Vierbeiners zu verbringen anstatt in einem warmen Bett, am liebsten vermutlich noch mit einem Zweibeiner weiblicher Art zusammen. Der Hauptmann wartete bis sein Reisegefährte aufgeholt hatte, dann schnalzte er mit der Zunge worauf das Pferd sich wieder in Bewegung setzte. „Also Rafael“, sagte er und vergaß das förmliche Herr Marlov ungewollt: „…erzählt mir von diesem Ritual! Wie wird es abgehalten? Was brauchen wir? Wann können wir beginnen?“ Mit einer wedelnden Handbewegung aus dem Gelenk heraus untermalte er die Fragerei, obwohl die behandschuhten Finger in der Düsternis der Nacht mehr zu erahnen als zu sehen waren. Sechsundzwanzig Tage hatte Rafael gesagt. Kilian hoffte inständig, dass er keine weiteren sechsundzwanzig Tage mit dem Backpfeifengesicht zu seiner Rechten würde verbringen müssen ehe er mit leeren Händen in den Turm zurückkehren würde. Er sah schon Greagoirs selbstgefälligen Gesichtsausdruck im Dunkel der Nacht!

Forenperser
22.12.2015, 18:24
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http://upload.worldofplayers.de/files9/Dethmold_Avatar.jpgEr wandte seinen Blick vom Waldrand ab, von wo aus er am ehesten einen Angriff befürchtet hatte und drehte sich schnell zu Talorr um, als er dessen Ruf vernahm. Darius blieb jedoch keine Zeit, um etwas zu erwidern, denn plötzlich erbebte die Erde und ließ ihn um sein Gleichgewicht kämpfen. ,,Oh je....", hörte er den Söldner noch fluchen, als zwischen den Wagen plötzlich das Pflaster der Straße und sogar das Erdreich selbst aufriss. Der Ben-Hassrath musste sich an einem umgestürzten Karren festhalten, um nicht zu stürzen und erbebte dann angesichts des unirdischen Schreis, der aus dem aufreissendem Abgrund empor kam. Er hatte in den vielen Jahren als verlängerte Hand des Qun vieles gesehen und gehört, doch niemals etwas so vernichtendes, das ihm derart in den Leib gefahren wäre. Furcht ergriff Besitz von dem alten Mann, der sich kaum auf den Beinen halten konnte.
Der Riss in der Erde wurde immer breiter und nicht weit zu seiner Rechten stürzte der erste Wagen in die Dunkelheit hinab. ,,Weg hier!", rief Darius und stütze sich auf seinen Stab, um Halt bei der Flucht zu haben. So schnell es ging lief er über die bebende Erde und spürte förmlich, wie der nicht enden wollende Schrei aus der Tiefe in seiner Seele wütete. Irgendeine Monstrosität der Dunklen Brut musste dort lauern und sich den Weg nach oben bahnen. Was immer es war, Darius wollte weit weg sein, wenn es an die Oberfläche kam. ,,Schnapp' Deinen Köter und renn'!", schrie er gegen die Kakophonie an und vergaß dabei, dass er den Wolf noch am Vortag hatte loswerden wollen.

Plötzlich sackte das Erdreich unter seinen Füßen weg und ließ ihn fehltreten. Darius schlug lang hin und geriet ins Rutschen. An ihm vorbei stürzten Kisten, Fässer und Leichen in die Dunkelheit und er schaffte es grade so, sich an einer Wurzel fest zu halten, die über den Rand des Abgrunds ragte. Aus der Finsternis unter ihm stieg der Schrei empor und fuhr ihm ins Herz. Anstatt in die Tiefe zu blicken schaute er über den Rand hinweg und hielt sich mit aller Kraft an der Wurzel fest, doch wusste er, dass er sich nicht ewig würde halten können. ,,Lauf weg!", rief er Talorr zu, den er von seiner ungünstigen Position aus nicht sehen konnte. ,,Flieh, Du Narr!"

http://upload.worldofplayers.de/files9/rsz_1scarred.jpg
"Redet nicht so einen Blödsinn!"
Hektisch und dennoch bedacht ihn nicht falsch zu lagern legte Talorr Slim auf den Boden und hechtete dann so nah es ging an den sich auftuenden Abgrund. "Greif zu!" Er hielt das spitzenlose Ende seines Speer dem Menschen hin und wartete bis er es ergriffen hatte. Es reichte beinahe nicht zu ihm hin, Talorr musste sich an den äußersten Rand des Erdloches stellen und die Füße mit aller Kraft dagegen stemmen um nicht auch hinunter zu fallen. "Haaargh!" Centimeter für Centimeter zog er den Alten aufwärts, als plötzlich ein weiterer ohrenbetäubender Schrei aus der bodenlosen Tiefe erklang. Talorr gefror beim Anblick dessen was sich langsam den Weg nach oben bahnte der Atem. Mehrere grausige Geschöpfe mit viel zu langen Zähnen, verfaulter Haut und langen Klingen an den Oberarmen. Nur an den spitzen Ohren erkannte man noch dass dies wohl früher einmal Elfen gewesen sein mussten. Das mussten Kreischer sein. Wieder ließen sie alle zusammen einen ohrenbetäubenden Schrei ab. Talorr's Trommelfell fühlte sich an als würde es platzen und sein Griff lockerte sich unfreiwillig für den Bruchteil eines Momentes. Zwar konnte er den Speer wieder greifen, doch seine ohnehin schon unsichere Position verlor dadurch endgültig den festen Stand. Er kippte vornüber und wollte bereits die Augen schließen, doch etwas hielt ihn fest. Völlig verdattert drehte er sich um und erblickte Slim. Der verrückte Wolf hatte sich trotz des engen Verbandes und der mehr als offensichtlichen Schmerzen aufgerafft um seinem einzigen Freund das Leben zu retten. Mit fest entschlossenen Augen hielt er Talorr's Gürtel im Maul und stieß sich ganz langsam mit allen Vieren nach hinten. Der Jäger tat es ihm gleich und verfestigte seinen Griff um den Speer. "Festhalten, helft mit, klettert langsam hoch!"

numberten
22.12.2015, 21:40
http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/TxGIDkV4csRmordred_klein.png & http://upload.worldofplayers.de/files10/CGUEHJDH01JWkp5A77Ppnimue_klein.jpg

Kein Vogel kreischte in den Bäumen und selbst das Laub schien sich davor zu hüten ein zu lautes Rascheln von sich zu geben während die stinkende Brut in einer langen Reihe von mindestens elf Mann über den bemoosten Kamm schritt. Larissa kauerte sich unter einen umgestürzten Baumstamm. Er war alt und mit dem Boden schon fast eins geworden. Gräser und Pflänzchen hatten ihn überwuchert und die Löcher in seinem Stamm fast geschlossen. Durch eines davon spähte ein blassgrünes Auge, beobachtete die grässlichen Gestalten die dort die hässlichen Köpfe zu allen Seiten wandten und sie ganz offensichtlich suchten. Meallas Auftauchen hatte ihr einen guten Moment der Flucht verschafft doch sobald die Brut gemerkt hatte, dass die Reiterin auf ihrem Pferd zu schnell war, hatten sie sich wieder nach Larissa umgeschaut. Die Elfe war durch das dichteste Gebüsch gelaufen und eine kleine natürliche Senke hinabgesprungen, als sie das Grunzen und Fauchen der Wesen hinter sich vernahm. Nun lag sie dort, dicht in ihr Versteck gedrückt und bemüht kaum zu atmen. Es roch nach feuchter Erde und nassem Gras. Die Elfe bewegte sich nicht als ein Tausendfüßler ihr über die Schulter kroch und neugierig den vielgliedrigen Oberleib reckte. Auch nicht als eines der Brutwesen, ein kleiner Genlock mit klumpigem Kopf, den man erst auf den zweiten Blick als Helm erkannte, aus der Reihe ausscherte und ein paar Schritt in ihre Richtung tat. Er gab ein schnupperndes Geräusch von sich und bleckte das geifernde Maul. Larissa hielt den Atem an, ihre schmalen Nasenflügel bebten im Takt ihres laut pochenden Herzens. Dann verschwand das Wesen wieder, durch einen kehligen Laut gerufen von einem der seinen. Sie blieb noch eine ganze Weile dort liegen und vergewisserte sich, dass die Brut nicht zurückkam. Der Tag auf der Flucht war wahnsinnig schnell vergangen denn schon senkte sich die Nacht wie ein schwarzes Leichentuch übe den Wald. Larissa hoffte inständig, dass die anderen es geschafft hatten. Vor allem Artur, der so langsam war und so spät erst loslief. Und Morgana.


*

Das helle Licht erstrahlte nur kurz als Nimue sich in ihre menschliche Gestalt zurückverwandelte. Sie war willig ein Stück neben der Hexe her getrottet, allerdings noch immer in Tierform. Sie hatte nicht gedacht, dass die Brut ihrer Beachtung schenken würde, wenn sie als Wolf im Wald auftrat. Nun jedoch revidierte sie diese Meinung. Die Brut hatte etwas Magisches an sich, etwas was sie gefährlicher machte als Menschen oder andere denkende Wesen. „Geht Ihr eigentlich gerade mit einem Plan so eilends voran, Hexe?“, fragte die Magierin spöttisch. Die Schwarzhaarige hatte sie mit schnellem Schritt durch den Wald geführt, so als sehe sie einen Weg der sich nur ihr offenbarte. „Oder folgen wir einfach nur Eurer Nase?“ Morgana sagte nichts und auch Nimue schwieg darauf. Sie wusste nicht ob und wie weit die Brut entfernt war, daher wäre es ohnehin weise nicht mehr als nötig zu sprechen. Nach einer Weile des Schweigens jedoch begann Nimue erneut unvermittelt und recht emotionslos zu sprechen: „Ihr wollt mich also anschweigen? Verfluchter Wald! Wir hätten auf den Berg steigen sollen…“ Mit einem weiteren Seitenblick aus den blauen Augen fügte sie dann hinzu: „Danke!“ Sie erklärte den Dank weder, noch war er im Zusammenhang mit dem zuletzt Erwähnten sinnvoll, doch schien es der Magierin richtig sich für Morganas beherztes Einschreiten zu bedanken. Nicht, dass sie es nicht selbst hinbekommen hätte. Irgendetwas wäre ihr sicherlich eingefallen. Sie betrachtete Morgana, deren Kleid von einem Sturz mit Erde verschmutzt war und fragte sich, ob die Hexe nicht irgendeinen Plan ersann sie vielleicht doch im Wald alleinzulassen. Immerhin schien Morgana sich in Wäldern weit besser auszukennen als sie selbst.

*

Mordred traute seinen Augen kaum, als er Artur gemächlich sein Pferd durch den Wald führen sah. Der Antivaner ritt heran und wunderte sich nun plötzlich doch gar nicht mehr so sehr. Wenn jemand aus der Gruppe einen unvermittelten Angriff mit Sicherheit überleben würde, dann Artur. Es würde schon einiger mächtiger Streithammer oder eines Golems bedürfen um den Ritter niederzustrecken. Allerdings könnte auch der Wald ihn zum Verhängnis werden, denn sie waren mittlerweile zu tief in dessen Inneres vorgedrungen, hatten zu viel Tageslicht verspielt und waren nach dem Angriff zu verstreut als dass er oder Mordred den Weg zurück zur Straße finden würden. Zudem schien die Brut von dort gekommen zu sein. Der Antivaner fragte sich wie lange die Biester sie wohl schon ausfindig gemacht hatten bevor sie sie angriffen. War die Brut vielleicht doch klüger als angenommen? Hatte sie den Angriff erst eingeleitet als ihr klar war, dass es für die Gruppe dann nur noch eine Marschrichtung geben würde? Ein Angriff nahe der Straße hätte die Sechs vielleicht zu einem beherzten Durchbrechen animieren können um dann auf einsehbarem Gelände zu flüchten. Nun jedoch, Mordred schaute sich um, standen sie in einem Wald dessen Bäume alle ein nicht zu unterscheidende Ähnlichkeit hatten und der so still schwieg wie ein Grab.
„Die Letzte aus unserer Gruppe die ich sah war Larissa, kurz nachdem Ihr losgelaufen seid. Sie schoss einen Gegner nieder, der Euch verfolgte in dem Moment da ich mein Pferd herumriss. Ich ritt ein Stück, kehrte dann aber um aus Angst ihr könnte etwas passiert sein. Und tatsächlich legte gerade ein Armbrustschütze auf sie an, als ich eintraf. Ich erschlug ihn, trieb mein Pferd durch die anströmenden Feinde und Larissa konnte fliehen, ebenso wie ich. Dann war da niemand mehr, obwohl ich mein Pferd nach etwa einer Meile nach Links reiten ließ weil ich hoffte sie dort aufsammeln zu können.“ Er schüttelte resignierend den Kopf. „Ich hoffe sie hat es geschafft, so wie auch die Anderen.“
Mordred stieg vom Pferd. Das Tier schnaubte durch und atmete tief. Es war schwer einen Ritt durch die Bäume zu wagen, vor allem bei den Erhebungen und der Geschwindigkeit. Mordred hatte das Tempo erst gedrosselt als er sich sicher war, dass die Brut ihn nicht mehr verfolgte, was länger gedauert hatte als erhofft. Allerdings bedeutete dies auch, dass die Kampftruppe der Brut nun in mehrere kleinere Grüppchen aufgeteilt war die mitunter leichter zu besiegen waren. „Was ist mit Euch? Habt Ihr jemanden gesehen?“ Artur schüttelte den behelmten Kopf und Mordred seufzte. „Nun… gehen wir.“


*

Larissa schlich lautlos durch den Wald, die Augen auf die immer schwerer zu erkennende Fährte geheftet der sie nun seit einer halben Stunde folgte. Sie musste sich tief ducken, manchmal sogar stehen bleiben um nachzuschauen wo die Füße getreten hatten. Die Nacht kam rasch näher, die Dämmerungsphase hatte sie schon fast zur Gänze hinter sich gelassen. Larissa berührte das abgebrochene Blatt neben dem platten Moos. „Morgana...“, murmelte sie. Der Abdruck war zierlich, typisch für einen Damenschuh und da Mealla auf dem Pferd ritt und hier weit und breit keine Hufspuren waren, Nimue Wolfspfoten hatte und Larissa sich nicht selbst mitzählte war Morgana die einzig mögliche Person zu der die Fährte passen konnte. Die Elfe schlich weiter, schaute immer wieder zwischen die Bäume. Schließlich endete die Spur scheinbar plötzlich. Zur Linken lag eine Senke und da die Spuren sie nicht umgingen stieg Larissa vorsichtig und mit der Eleganz die man den Elfen nachsagte hinab. Unten angekommen überwältigte sie ein beißender Geruch und in der Mitte der Senke erkannte die dessen Ursprung. Sie rümpfte die Nase und trat an den verkohlten Leichnamen mehrerer Brutwesen heran. Sie hatte dergleichen schon gesehen und da sich neben den Leichen der Brut keine einer Hexe fand, atmete sie erleichtert durch. Ebenso war das Ausbleiben von rotem Blut ein gutes Zeichen, denn es bedeutete, dass Morgana nicht verwundet war. Die Elfe lächelte einen Augenblick, dann sah sie sich weiter um und fand Tatzenabdrücke. „Nimue?!“ Oh weh, der Dalish schwante Böses. Sollten die zwei magischen Frauen tatsächlich einen gemeinsamen Weg genommen haben? In den Wald? Larissa hoffte inständig, dass sie bei dem Verfolgen der nun kaum mehr sichtbaren Spuren nicht auf den toten Körper einer der Beiden stoßen würde. Die Dunkelheit vereinnahmte die Bäume nun und Larissa, die die Dunkelheit noch nie gemocht hatte, verließ die Senke mit einem unguten Gefühl. Sie bestieg einen dicken Baum, suchte sich einen breiten Ast und hängte Schwert, Rucksack, Bogen und Köcher an verschiedene Andere. Dann holte sie ein Seil aus ihrem Rucksack hervor, warf es gekonnt um den Baum, einmal, zweimal, und verknotete es dann vor ihrer Brust und Bauch. Die Beine ließ sie frei baumeln konnte sie aber auch hochlegen, der Ast war breit genug als dass sie dort gemütlich sitzen und so schlafen könne, während das Seil sie vor einem Absturz bewahrte. Morgen würde sie die Fährte unter sich weiter verfolgen und mit Chance Nimue und Morgana einholen. In diesem Fall konnte Nimues geringe Reisegeschwindigkeit doch tatsächlich einmal von Vorteil sein.

http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Mealla_portrait.jpg

Als Mealla von ihrem Pferd abgestiegen war, stellte sie fest das sich die Dalish schon wieder ins Unterholz zurückgezogen hatte. Natürlich warum hätte sie auch auf sie warten sollen, immerhin war sie die böse Elfe die sie den Untoten zum Fraß vorgeworfen hatte. Dummes Mädchen. Oder vielleicht auch kluges Mädchen immerhin konnte sie sich so alleine durch den Wald durchschlagen, was aufgrund ihrer enormen Erfahrung vermutlich kein Problem für sie war. Mealla mit ihrem Pferd wäre da ntürlich nur hinderlich gewesen. Die Elfe zuckte mit den Schultern, letztendlich war es egal und sie konnte der anderen Elfe keinen Vorwurf machen die Verwirrung zur eigenen Flucht zu nutzen. Es war nicht das erste Mal das sie sich alleine durchschlagen musste, auch wenn es bei einer Horde Dunkler Brut im Nacken nicht sonderlich angenehm war. Die Kopfgeldjägerin beschloss erstmal alleine weiterzuziehen, vielleicht fand sie ja die Dalish oder die Anderen wieder. Wenn nicht musste sie sich einen sicheren Unterschlupf für die Nacht suchen, soweit es bei diesen Kreaturen im Wald möglich war. In ihrer Ausbildung waren sie auch ohne irgendwelche Ausrüstung nackt in der Wildnis ausgesetzt worden. Mealla hatte nie so richtig verstanden wie das einer Sklavenjägerin helfen sollte, vielleicht um sich in einen flüchtenden Sklaven hineinzuversetzen. Vermutlich war es auch einfach eine weitere Schikane gewesen, eine Maßnahme um weiteres schwaches Material auszusortieren. Nun würde das vielleicht doch noch seinen Sinn haben, auch wenn sie dieses Mal ein Pferd dabeihatte. Das würde es schwieriger machen sich zu verstecken.

*

Nimue machte es Morgana recht leicht zu bereuen sie nicht mit der Dunklen Brut allein gelassen zu haben. Während Morgana schweigend vorausging, nutzte die andere Magierin die Zeit um sich über die derzeitigen Umstände zu beschweren. In der Wolfsgestalt hatte sie der Schwarzhaarige besser gefallen, denn Wölfe redeten nicht ohne Unterlass. Und vor allem kritisierten nicht ohne einen konstruktiven Vorschlag zur Verbesserung zu machen. Morgana hörte ihr zwar zu, war aber gleichzeitig in Gedanken versunken. Ihr Kleid war schmutzig geworden was ihre Laune nicht umbedingt verbesserte, aber gleichzeitig fragte sie sich warum sie ausgerechnet mit der Zauberin durch die Wälder fliehen musste. Viel drängender war für sie allerdings die Frage wo die Anderen waren vor allem um Larissa machte sie sich sorgen. Zwar würde diese im Wald noch am besten zurecht kommen, aber trotzdem gefiel der Hexe der Gedanke nicht das sie alleine von Dunkler Brut gejagt durch die Wälder streifte. Immerhin musste sie sich keine Sorgen machen das sich die Dalish im Wald verlaufen würde. Im Gegensatz zu Nimue die trotz ihrer spöttischen Aussagen Morgana hinterherlief. Immerhin schien sie so klug zu sein, Morgana die bessere Kenntnis des Geländes einzugestehen. Sie hielt sogar mal für eine Weile die Klappe, was in Anbetracht der Tatsache das sie wohl immer noch von Brut verfolgt wurden, eine bemerkenswert kluge Aktion von ihr war. Selbstverständlich hielt diese Klugheit nicht lange an und so begann die "je nach Laune"-Rothaarige mit sich selbst zu reden und den Wald zu verfluchen. Als ob der sich über sie freuen würde. Natürlich begann sie auch wieder von ihrem Bergplan zu reden, der ja abgeschmettert worden war und natürlich die Lösung gewesen wäre. Morgana vermutete eher das sie dann jetzt mit dem Rücken an einer Bergwand stehen würden, während scharen geifernder Brut auf sie zustürmten. Überraschenderweise folgte darauf von der Magierin ein unerwartetes Danke. Sie bettete es sogar nicht in einen zweiten spöttischen Kommentar ein damit es komplett unterging. Morgana hätte so etwas erwartet, so war es doch tatsächlich ein aufrichtig klingendes Danke, zwar nicht passend nach dem letzten Kommentar, aber vermutlich durfte die Hexe auch nicht allzuviel von Nimue erwarten. Sie blieb kurz stehen und drehte sich zu der Zauberin um.
"Gern geschehen.", antwortete sie in einer Freudlichkeit die dem Dank angemessen war.
"Und damit ihr nicht weiter das Bedürfnis habt die Stille ohne Anlass mit eurer Stimme zu füllen, werde ich euch auch eure Fragen beantworten. Ich habe in der Tat einen Plan und da ihr mir ja hinterher lauft scheint ihr mir ja wenigstens zuzustehen das ich mich besser in Wäldern auskenne als ihr.",beantwortete sie mit leichtem Spott die erstgestellte spöttische Frage. Ihre grünen Augen taxierten die Blauen von Nimue.
"Wie ihr vermutlich festgestellt habt sind wir zwei momentan alleine im Wald und haben keine Spur wo die Anderen sind. Wir könnten natürlich hier rumstehen und warten, jedoch hat die Brut sich wahrscheinlich jetzt in kleiner Suchtrupps aufgeteilt die den Wald durchkämmen. Wir könnten vielleicht mit einem fertig werden, aber dann haben wir direkt den nächsten am Hals. Mein Plan ist einfach, geschuldet der Tatsache das sich bis auf Larissa die Anderen nicht im Wald auskennen. Also werden sie weitermarschieren und zwar von der Dunklen Brut weg, tiefer in den Wald. In die gleiche Richtung bewegen wir uns jetzt, denn solange sich die anderen nicht verlaufen haben wir so die größte Chance sie wiederzufinden. Drei unserer Gefährten sind mit Pferden unterwegs, also können sie nicht jeden Weg nehmen und müssen den Pfaden folgen die der Wald ihnen überlässt. Selbst wenn wir sie nicht direkt finden, so bringen wir wenigstens Abstand zwischen uns und die Brut. Außerdem wird es bald dunkel und wir brauchen ein halbwegs sicheren Unterschlupf wenn wir die Nacht überleben wollen.",erklärte die Hexe geduldig aber mit Nachdruck. Leider hatten sie nicht viele Möglichkeiten, denn hierbeiben würde ihnen nichts bringen.
"Wenn ihr eine bessere Idee habt, dürft ihr sie gerne vorbringen oder versuchen euch alleine durch den Wald durchschlagen. Falls nicht beschränkt euer Gezeter über den Wald bitte auf ein Minimum und folgt einfach mir und meiner Nase.", sagte Morgana leicht genervt und drehte sich dann wieder um und nahm Schritt auf. Sollte Nimue doch zurück und auf den Berg klettern wenn sie Morganas Kenntnissen nicht traute.

*

Mordred wusste also auch nicht wo die anderen waren, also bleiben nur er und Artur übrig. Dummerweise waren weder er noch der Antivaner das was man als Spurenleser oder Menschen des Waldes bezeichnen konnte. Einen Stadtmenschen wie Mordred schon gar nicht und auch Artur war bei seinen bisherigen Waldaufenthalten eher damit beschäftigt gewesen irgendjemanden zu erschlagen und nicht nach seinen Spuren zu suchen. Dafür hatte man Leute die sich auskannten. Dummerweise waren die beiden darin versierten Elfen beide weg und auch die waldkundige Hexe war nicht zu sehen. Nimue wäre wohl auch in Wolfsform keine große Hilfe gewesen und vermutlich würde sie sofern sie nicht auf eine der anderen gestoßen war selbst durch den Wald irren. Artur war zwar kein Waldläufer, dennoch hatte er einen recht guten Orientierungssinn und wusste aus welcher Richtung sie und auch die Brut gekommen war. Der gesunde Menschenverstand gab automatisch die Richtung vor und so marschierten die beiden Männer tiefer in den Wald hinein von der Dunklen Brut weg. Besonders zügig waren sie nicht, denn Artur waren durch seine Rüstung Grenzen in der Geschwindigkeit gesetzt und Mordred durch sein Alter und fehlende Erfahrung sich im Wald zu bewegen. Dennoch sie kamen voran und während der Wald vor ihnen dichter und die Kronen enger wurden, blieb ihnen glücklicherweise weiterer Kontakt mit der Brut erspart.

*

Mealla schug sich mit Nummer Neun durch das Dickicht immer die Augen und Ohren nach Brut offen haltend. Langsam wurde es dunkel und auch die Elfe spürte die Erschöpfung des Tages. Es wäre unklug nachts weiterzumarschieren, gute Nachtsicht hin oder her. Die Gefahr auf die Brut zu stoßen war zu groß, denn diese konnte noch besser im Dunkeln sehen als Elfen, nur Zwerge konnten ebenso gut sehen. Außerdem würden ihre menschlichen Begleiter wohl kaum nachts durch den Wald stolpern. Die Zirkelmagierin, der Ritter und der Antivaner waren schließlich schon tagsüber langsam genug. Nachdem sie eine Senke passiert hatte, fiel ihr ein Erdloch auf welches unter den Hügel zu sein schien. Es war recht groß und nicht sofort zu sehen. Mealla ging näher heran und sah sich das Loch genauer an. Vermutlich war es eine dämliche Idee unter die Erde zu kriechen, vor allem da sie von Kreaturen verfolgt wurde welche unter der Erde lebten. Dennoch das schien nur ein Erdloch zu sein und kein Zugang zu den tiefen Wegen. Sofern das Pferd mit hinein passte, würde es einen gedeckten Unterschlupf bieten. Vorsichtig hineinschielend, den Speer nach vorne gestreckt schaute sie in das Loch hinein. Keine Dunkle Brut zu sehen und außer einem Hohlraum war nichts zu erkennen. Immerhin schien dieser abgeschlossen und nicht weiter in die Tiefe zu führen. Es würde eng werden zusammen mit dem Pferd, aber besser als mitten im Wald zu warten das die Dunkle Brut einen holte. Bestimmt führte sie das widerwilige Pferd in die Dunkelheit, bis schließlich beide in dem Erdloch verschwunden waren. Es war erwartungsgemäß dreckig, aber die Decke sah nicht so aus als würde sie des nächtens zusammenbrechen. Der braune Hengst drehte sich mit dem Kopf zum Ausgang, wobei er den gesamten Raum der Höhle zum wenden nutzt und ließ sich auf seinen Beinen nieder. Da zum Absatteln war kein Platz, lockerte die Elfe nur den Sattelgurt. Immerhin würde das Pferd sie in der Nacht wärmen und vermulich auch warnen sollte sich Brut nähern. Falls diese sie entdeckn sollte war ihr Leben eh verwirkt denn aus dem Erdloch gab es nur einen Ausgang. Manchmal musste man einfach hoffen und falls Mealla den morgigen Tag erleben würde konnte sie versuchen die anderen ausfindig zu machen. Ihren Speer legte sie neben sich und schmiegte sich dann an den warmen Leib des Pferdes.

*

Morgana und Nimue kamn nicht besonders schnell voran, die Magierin stellte sich nicht besonders geschickt an und die anbahnende Dunkelheit würde es nicht einfacher machen. Nach den Ereignissen von vorhin schien diese lieber auf die Wolfsgestalt zu verzichten und blieb in der menschlichen die ihr immerhin erlaubte sich mit Magier zur Wehr zu setzen. Dummerweise war diese Gestalt auch die, welche mal gerne gegen Wurzeln stolperte oder einen Ast mitnahm was dann oft einen gotteslästerlichen Fluch mit sich brachte. Ab und zu blieb Morgana stehen und wartete damit Nimue hinterherkommen konnte. Der Hexe hinterherzulaufen war wohl doch eine bessere Alternative als alleine durch den Wald zu irren und tatsächlich hatte Morgana ein feines Gespür für den richtigen Pfad und fand eigentlich immer den besten und angenehmsten Weg durch das entgegenkommende Dickicht. Dieser war nicht immer mit Rosen gepflastert aber immerhin passierbar. Jetzt wurde es allerdings langsam dunkel und es erschien ihr nicht klug mit der Zauberin weiterzugehen, außerdem würden die anderen wohl auch nicht nachts weiterreisen. Bis auf Larissa und sich selbst traute sie das auch keinem der Anderen zu ohne sich zu verlaufen. Also hielt die Hexe Ausschau nach einem Unterschlupf, der sie einigermaßen vor Dunkler Brut verbergen würde. Morganas geübter Blick entdeckte tatsächlich etwas was als Nachtquartier dienen konnte. Vor ihnen gab es ein steiles bewaldetes Felsmassiv, mit Moos bewachsen und aus stabilem Granit. Scheinbar waren es zwei Hochplateaus, denn in der Mitte gab es einen Felsspalt, der nach oben zu einem Dreieck zusammenlief. Vor ihm waren mehrere Gewächse welch ihnvor einem ungeübten Auge verbargen. Er war eng jedoch nicht so eng das sich die beiden nicht durchquetschen konnten. Die Hexe erhellte den Spalt und stellte fest das hinter ihm ein größerer Hohlraum lag. Die Felswände liefen nach oben hin zusammen und würden so bei eventuellen Regen abdichten. Nach hinten hin waren die Felswände ebenfalls zusammengelaufen und so war der Spalt der einzige Zugang zu diesem Hohlraum. Etwas besseres würden sie vermutlich nicht finden.
"Nicht gerade der schönste Platz an dem ich je geschlafen habe, aber hier sollten wir nicht so schnell von der Brut entdeckt werden. Folgt mir.", sprach sie zu Nimue und presste sich seitwärts durch die Spalte bis sie den bedeutend größeren Raum erreichte. Für die zwei Frauen würde er genügend Platz bieten auch wenn sie beide nicht allzviel Freiraum beim Schlafen haben würden. Der Wald war nunmal keine Herberge. Nach wohl anfänglichen Zögern folgte ihr schließlich auch Nimue durch die Spalte und betrat den Hohlraum. Begeistert sah sie nicht aus, aber das war Morgana schließlich auch nicht. Nachdem die Magierin eingetreten war, stellte sich Morgana vor die Spalte murmelte ein paar Worte und stieß ihren Stab in die Erde worauf eine Felsenwand aus der Erde emporfuhr und den Spalt halbwegs verschloß. Nach außen hin würde man jetzt auch beim genaueren Hinsehen den dahinterliegenden Hohlraum nicht entdecken. Mit einer Eiswand hätte sie den Spalt komplett verschließen können, aber Eis schmolz und war zudem in einem Wald recht auffällig. Das hier versperrte auch den Ausgang und würde unangemeldete Besucher draußenhalten. Erdmagie war sowieso recht schwierig und Morgana hatte damals eine Weile gebraucht um Erde zumindestens ein wenig zu bewegen. Beim Erdbebenzauber brachte man die Erdplatten zum bewegen, wodurch auch manchmal Felswände wie diese nach oben kommen konnten. Letztendlich war dies nicht mehr als ein zentrierter Erdbebenzauber, obwohl es schwieriger war die Erde bewusst zu bewegen anstatt sie nur in Aufruhr zu bringen. Morgana setzte sich an eine Felsenwand und erschuf eines ihrer Irrlichter. Durch den Verschluss des Spaltes war es noch dunkler geworden und man sah nun kaum die Hand vor Augen.
"Nun hier werden wir bis morgen warten. Dann können wir schauen ob wie Spuren der Anderen finden.", sprach sie zu der vom fahlen Licht bleich erscheinenden Nimue.

Shepard Commander
23.12.2015, 12:40
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Als Mealla von ihrem Pferd abgestiegen war, stellte sie fest das sich die Dalish schon wieder ins Unterholz zurückgezogen hatte. Natürlich warum hätte sie auch auf sie warten sollen, immerhin war sie die böse Elfe die sie den Untoten zum Fraß vorgeworfen hatte. Dummes Mädchen. Oder vielleicht auch kluges Mädchen immerhin konnte sie sich so alleine durch den Wald durchschlagen, was aufgrund ihrer enormen Erfahrung vermutlich kein Problem für sie war. Mealla mit ihrem Pferd wäre da ntürlich nur hinderlich gewesen. Die Elfe zuckte mit den Schultern, letztendlich war es egal und sie konnte der anderen Elfe keinen Vorwurf machen die Verwirrung zur eigenen Flucht zu nutzen. Es war nicht das erste Mal das sie sich alleine durchschlagen musste, auch wenn es bei einer Horde Dunkler Brut im Nacken nicht sonderlich angenehm war. Die Kopfgeldjägerin beschloss erstmal alleine weiterzuziehen, vielleicht fand sie ja die Dalish oder die Anderen wieder. Wenn nicht musste sie sich einen sicheren Unterschlupf für die Nacht suchen, soweit es bei diesen Kreaturen im Wald möglich war. In ihrer Ausbildung waren sie auch ohne irgendwelche Ausrüstung nackt in der Wildnis ausgesetzt worden. Mealla hatte nie so richtig verstanden wie das einer Sklavenjägerin helfen sollte, vielleicht um sich in einen flüchtenden Sklaven hineinzuversetzen. Vermutlich war es auch einfach eine weitere Schikane gewesen, eine Maßnahme um weiteres schwaches Material auszusortieren. Nun würde das vielleicht doch noch seinen Sinn haben, auch wenn sie dieses Mal ein Pferd dabeihatte. Das würde es schwieriger machen sich zu verstecken.

*

Nimue machte es Morgana recht leicht zu bereuen sie nicht mit der Dunklen Brut allein gelassen zu haben. Während Morgana schweigend vorausging, nutzte die andere Magierin die Zeit um sich über die derzeitigen Umstände zu beschweren. In der Wolfsgestalt hatte sie der Schwarzhaarige besser gefallen, denn Wölfe redeten nicht ohne Unterlass. Und vor allem kritisierten nicht ohne einen konstruktiven Vorschlag zur Verbesserung zu machen. Morgana hörte ihr zwar zu, war aber gleichzeitig in Gedanken versunken. Ihr Kleid war schmutzig geworden was ihre Laune nicht umbedingt verbesserte, aber gleichzeitig fragte sie sich warum sie ausgerechnet mit der Zauberin durch die Wälder fliehen musste. Viel drängender war für sie allerdings die Frage wo die Anderen waren vor allem um Larissa machte sie sich sorgen. Zwar würde diese im Wald noch am besten zurecht kommen, aber trotzdem gefiel der Hexe der Gedanke nicht das sie alleine von Dunkler Brut gejagt durch die Wälder streifte. Immerhin musste sie sich keine Sorgen machen das sich die Dalish im Wald verlaufen würde. Im Gegensatz zu Nimue die trotz ihrer spöttischen Aussagen Morgana hinterherlief. Immerhin schien sie so klug zu sein, Morgana die bessere Kenntnis des Geländes einzugestehen. Sie hielt sogar mal für eine Weile die Klappe, was in Anbetracht der Tatsache das sie wohl immer noch von Brut verfolgt wurden, eine bemerkenswert kluge Aktion von ihr war. Selbstverständlich hielt diese Klugheit nicht lange an und so begann die "je nach Laune"-Rothaarige mit sich selbst zu reden und den Wald zu verfluchen. Als ob der sich über sie freuen würde. Natürlich begann sie auch wieder von ihrem Bergplan zu reden, der ja abgeschmettert worden war und natürlich die Lösung gewesen wäre. Morgana vermutete eher das sie dann jetzt mit dem Rücken an einer Bergwand stehen würden, während scharen geifernder Brut auf sie zustürmten. Überraschenderweise folgte darauf von der Magierin ein unerwartetes Danke. Sie bettete es sogar nicht in einen zweiten spöttischen Kommentar ein damit es komplett unterging. Morgana hätte so etwas erwartet, so war es doch tatsächlich ein aufrichtig klingendes Danke, zwar nicht passend nach dem letzten Kommentar, aber vermutlich durfte die Hexe auch nicht allzuviel von Nimue erwarten. Sie blieb kurz stehen und drehte sich zu der Zauberin um.
"Gern geschehen.", antwortete sie in einer Freudlichkeit die dem Dank angemessen war.
"Und damit ihr nicht weiter das Bedürfnis habt die Stille ohne Anlass mit eurer Stimme zu füllen, werde ich euch auch eure Fragen beantworten. Ich habe in der Tat einen Plan und da ihr mir ja hinterher lauft scheint ihr mir ja wenigstens zuzustehen das ich mich besser in Wäldern auskenne als ihr.",beantwortete sie mit leichtem Spott die erstgestellte spöttische Frage. Ihre grünen Augen taxierten die Blauen von Nimue.
"Wie ihr vermutlich festgestellt habt sind wir zwei momentan alleine im Wald und haben keine Spur wo die Anderen sind. Wir könnten natürlich hier rumstehen und warten, jedoch hat die Brut sich wahrscheinlich jetzt in kleiner Suchtrupps aufgeteilt die den Wald durchkämmen. Wir könnten vielleicht mit einem fertig werden, aber dann haben wir direkt den nächsten am Hals. Mein Plan ist einfach, geschuldet der Tatsache das sich bis auf Larissa die Anderen nicht im Wald auskennen. Also werden sie weitermarschieren und zwar von der Dunklen Brut weg, tiefer in den Wald. In die gleiche Richtung bewegen wir uns jetzt, denn solange sich die anderen nicht verlaufen haben wir so die größte Chance sie wiederzufinden. Drei unserer Gefährten sind mit Pferden unterwegs, also können sie nicht jeden Weg nehmen und müssen den Pfaden folgen die der Wald ihnen überlässt. Selbst wenn wir sie nicht direkt finden, so bringen wir wenigstens Abstand zwischen uns und die Brut. Außerdem wird es bald dunkel und wir brauchen ein halbwegs sicheren Unterschlupf wenn wir die Nacht überleben wollen.",erklärte die Hexe geduldig aber mit Nachdruck. Leider hatten sie nicht viele Möglichkeiten, denn hierbeiben würde ihnen nichts bringen.
"Wenn ihr eine bessere Idee habt, dürft ihr sie gerne vorbringen oder versuchen euch alleine durch den Wald durchschlagen. Falls nicht beschränkt euer Gezeter über den Wald bitte auf ein Minimum und folgt einfach mir und meiner Nase.", sagte Morgana leicht genervt und drehte sich dann wieder um und nahm Schritt auf. Sollte Nimue doch zurück und auf den Berg klettern wenn sie Morganas Kenntnissen nicht traute.

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Mordred wusste also auch nicht wo die anderen waren, also bleiben nur er und Artur übrig. Dummerweise waren weder er noch der Antivaner das was man als Spurenleser oder Menschen des Waldes bezeichnen konnte. Einen Stadtmenschen wie Mordred schon gar nicht und auch Artur war bei seinen bisherigen Waldaufenthalten eher damit beschäftigt gewesen irgendjemanden zu erschlagen und nicht nach seinen Spuren zu suchen. Dafür hatte man Leute die sich auskannten. Dummerweise waren die beiden darin versierten Elfen beide weg und auch die waldkundige Hexe war nicht zu sehen. Nimue wäre wohl auch in Wolfsform keine große Hilfe gewesen und vermutlich würde sie sofern sie nicht auf eine der anderen gestoßen war selbst durch den Wald irren. Artur war zwar kein Waldläufer, dennoch hatte er einen recht guten Orientierungssinn und wusste aus welcher Richtung sie und auch die Brut gekommen war. Der gesunde Menschenverstand gab automatisch die Richtung vor und so marschierten die beiden Männer tiefer in den Wald hinein von der Dunklen Brut weg. Besonders zügig waren sie nicht, denn Artur waren durch seine Rüstung Grenzen in der Geschwindigkeit gesetzt und Mordred durch sein Alter und fehlende Erfahrung sich im Wald zu bewegen. Dennoch sie kamen voran und während der Wald vor ihnen dichter und die Kronen enger wurden, blieb ihnen glücklicherweise weiterer Kontakt mit der Brut erspart.

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Mealla schug sich mit Nummer Neun durch das Dickicht immer die Augen und Ohren nach Brut offen haltend. Langsam wurde es dunkel und auch die Elfe spürte die Erschöpfung des Tages. Es wäre unklug nachts weiterzumarschieren, gute Nachtsicht hin oder her. Die Gefahr auf die Brut zu stoßen war zu groß, denn diese konnte noch besser im Dunkeln sehen als Elfen, nur Zwerge konnten ebenso gut sehen. Außerdem würden ihre menschlichen Begleiter wohl kaum nachts durch den Wald stolpern. Die Zirkelmagierin, der Ritter und der Antivaner waren schließlich schon tagsüber langsam genug. Nachdem sie eine Senke passiert hatte, fiel ihr ein Erdloch auf welches unter den Hügel zu sein schien. Es war recht groß und nicht sofort zu sehen. Mealla ging näher heran und sah sich das Loch genauer an. Vermutlich war es eine dämliche Idee unter die Erde zu kriechen, vor allem da sie von Kreaturen verfolgt wurde welche unter der Erde lebten. Dennoch das schien nur ein Erdloch zu sein und kein Zugang zu den tiefen Wegen. Sofern das Pferd mit hinein passte, würde es einen gedeckten Unterschlupf bieten. Vorsichtig hineinschielend, den Speer nach vorne gestreckt schaute sie in das Loch hinein. Keine Dunkle Brut zu sehen und außer einem Hohlraum war nichts zu erkennen. Immerhin schien dieser abgeschlossen und nicht weiter in die Tiefe zu führen. Es würde eng werden zusammen mit dem Pferd, aber besser als mitten im Wald zu warten das die Dunkle Brut einen holte. Bestimmt führte sie das widerwilige Pferd in die Dunkelheit, bis schließlich beide in dem Erdloch verschwunden waren. Es war erwartungsgemäß dreckig, aber die Decke sah nicht so aus als würde sie des nächtens zusammenbrechen. Der braune Hengst drehte sich mit dem Kopf zum Ausgang, wobei er den gesamten Raum der Höhle zum wenden nutzt und ließ sich auf seinen Beinen nieder. Da zum Absatteln war kein Platz, lockerte die Elfe nur den Sattelgurt. Immerhin würde das Pferd sie in der Nacht wärmen und vermulich auch warnen sollte sich Brut nähern. Falls diese sie entdeckn sollte war ihr Leben eh verwirkt denn aus dem Erdloch gab es nur einen Ausgang. Manchmal musste man einfach hoffen und falls Mealla den morgigen Tag erleben würde konnte sie versuchen die anderen ausfindig zu machen. Ihren Speer legte sie neben sich und schmiegte sich dann an den warmen Leib des Pferdes.

*

Morgana und Nimue kamn nicht besonders schnell voran, die Magierin stellte sich nicht besonders geschickt an und die anbahnende Dunkelheit würde es nicht einfacher machen. Nach den Ereignissen von vorhin schien diese lieber auf die Wolfsgestalt zu verzichten und blieb in der menschlichen die ihr immerhin erlaubte sich mit Magier zur Wehr zu setzen. Dummerweise war diese Gestalt auch die, welche mal gerne gegen Wurzeln stolperte oder einen Ast mitnahm was dann oft einen gotteslästerlichen Fluch mit sich brachte. Ab und zu blieb Morgana stehen und wartete damit Nimue hinterherkommen konnte. Der Hexe hinterherzulaufen war wohl doch eine bessere Alternative als alleine durch den Wald zu irren und tatsächlich hatte Morgana ein feines Gespür für den richtigen Pfad und fand eigentlich immer den besten und angenehmsten Weg durch das entgegenkommende Dickicht. Dieser war nicht immer mit Rosen gepflastert aber immerhin passierbar. Jetzt wurde es allerdings langsam dunkel und es erschien ihr nicht klug mit der Zauberin weiterzugehen, außerdem würden die anderen wohl auch nicht nachts weiterreisen. Bis auf Larissa und sich selbst traute sie das auch keinem der Anderen zu ohne sich zu verlaufen. Also hielt die Hexe Ausschau nach einem Unterschlupf, der sie einigermaßen vor Dunkler Brut verbergen würde. Morganas geübter Blick entdeckte tatsächlich etwas was als Nachtquartier dienen konnte. Vor ihnen gab es ein steiles bewaldetes Felsmassiv, mit Moos bewachsen und aus stabilem Granit. Scheinbar waren es zwei Hochplateaus, denn in der Mitte gab es einen Felsspalt, der nach oben zu einem Dreieck zusammenlief. Vor ihm waren mehrere Gewächse welch ihnvor einem ungeübten Auge verbargen. Er war eng jedoch nicht so eng das sich die beiden nicht durchquetschen konnten. Die Hexe erhellte den Spalt und stellte fest das hinter ihm ein größerer Hohlraum lag. Die Felswände liefen nach oben hin zusammen und würden so bei eventuellen Regen abdichten. Nach hinten hin waren die Felswände ebenfalls zusammengelaufen und so war der Spalt der einzige Zugang zu diesem Hohlraum. Etwas besseres würden sie vermutlich nicht finden.
"Nicht gerade der schönste Platz an dem ich je geschlafen habe, aber hier sollten wir nicht so schnell von der Brut entdeckt werden. Folgt mir.", sprach sie zu Nimue und presste sich seitwärts durch die Spalte bis sie den bedeutend größeren Raum erreichte. Für die zwei Frauen würde er genügend Platz bieten auch wenn sie beide nicht allzviel Freiraum beim Schlafen haben würden. Der Wald war nunmal keine Herberge. Nach wohl anfänglichen Zögern folgte ihr schließlich auch Nimue durch die Spalte und betrat den Hohlraum. Begeistert sah sie nicht aus, aber das war Morgana schließlich auch nicht. Nachdem die Magierin eingetreten war, stellte sich Morgana vor die Spalte murmelte ein paar Worte und stieß ihren Stab in die Erde worauf eine Felsenwand aus der Erde emporfuhr und den Spalt halbwegs verschloß. Nach außen hin würde man jetzt auch beim genaueren Hinsehen den dahinterliegenden Hohlraum nicht entdecken. Mit einer Eiswand hätte sie den Spalt komplett verschließen können, aber Eis schmolz und war zudem in einem Wald recht auffällig. Das hier versperrte auch den Ausgang und würde unangemeldete Besucher draußenhalten. Erdmagie war sowieso recht schwierig und Morgana hatte damals eine Weile gebraucht um Erde zumindestens ein wenig zu bewegen. Beim Erdbebenzauber brachte man die Erdplatten zum bewegen, wodurch auch manchmal Felswände wie diese nach oben kommen konnten. Letztendlich war dies nicht mehr als ein zentrierter Erdbebenzauber, obwohl es schwieriger war die Erde bewusst zu bewegen anstatt sie nur in Aufruhr zu bringen. Morgana setzte sich an eine Felsenwand und erschuf eines ihrer Irrlichter. Durch den Verschluss des Spaltes war es noch dunkler geworden und man sah nun kaum die Hand vor Augen.
"Nun hier werden wir bis morgen warten. Dann können wir schauen ob wie Spuren der Anderen finden.", sprach sie zu der vom fahlen Licht bleich erscheinenden Nimue.


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Während die Hexe ihren neuen Schlafplatz als „nicht gerade den schönsten“ beschrieb hätte Nimue in Tränen ausbrechen können. Eine ekelhafte Grotte mit feucht-glitschigem Boden und sie überragenden Steinwänden die eine ungeahnte Kälte abstrahlten. Nimue hatte, obwohl Morgana ihr da wohl aus Trotz widersprechen würde, nie in eine Zelle gesessen doch genau so trostlos und beengt stellte sie sich eine solche vor. Immerhin bot der Ort nachdem Morgana den einzigen Zugang eindrucksvoll verriegelt hatte doch mehr Schutz als es ein Wald voller Bäume tat. Während Morgana sich niederließ und ihr schmutziges Kleid betrachtete, dabei eine Miene trug die kaum weniger als blanke Wut spiegelte, schaute sich Nimue in ihrem Gefängnis um. Erdrückend schossen die Felsen vor ihr auf, beugten sich dann aber wieder tief hinab und jagten der Magierin die unwillkürliche Angst über den Nacken, die Steinformationen würden ebenso beweglich und lebendig erscheinen wie jene die Morgana da beschworen hatte. Sie fürchtete, dass sich der nackte Fels auf sie stürzen und unter sich begraben würde wie ein nach Bier stinkender Vergewaltiger. Die Überlebenschancen stünden in beiden Fällen eher mäßig wobei sie einen Menschen aus Fleisch und Blut noch immer effektiv bekämpfen konnte. Andererseits hegte das Geröll wohl kaum die Absicht sie zu erschlagen. Das Irrlicht, dass Morgana erschaffen hatte huschte suchend umher und beleuchtete die wenigen etwas gemütlicher wirkenden Stellen; abgeflachte Steine oder hier und da etwas Moosbewuchs. „Nun… ich denke Wachen sind unnötig“, stellte die Magierin fest. „Wir sollten schlafen und etwas zu Kräften kommen.“ Sie nickte Morgana zu. Eigentlich hätte sie die Hexe gerne zu überreden versucht ihre doch sehr kontrollierte Kraft in den Dienst des Zirkels und einer Ausbildung zu stellen, doch war sie sich nicht sicher, ob die Nacht dann so harmonisch ablaufen würde. Und wie sie es dann der Gruppe erklären sollte, wenn die Hexe nicht mehr zu ihnen stieß…
Nimue vollführte eine komplizierte Geste und murmelte etwas und einen Moment war die Felsspalte von dem hellen Licht der Verwandlung erfüllt. Dann stand dort wie Nimue gestanden hatte eine getigerte Katze, die sich erst umsah und dann auf einen bemoosten schalenartigen Stein sprang. Mehrmals drehte sie sich im Kreis, dann rollte sie sich auf dem Stein zusammen. Ehe sie den dreieckigen Kopf unter eine Pfote schob mauzte sie Morgana noch ein „Gute Nacht“ entgegen.

Nimue war ein Mensch. Sie hob die Finger vor das Gesicht und betrachtete die Nägel die sauber und makellos schienen. Nach einem Tag im Wald hatte sie mehr Dreck erwartet. „Ich mag deine neue Haarfarbe“, erklang da eine silbrige, dünne Stimme hinter ihr. Eine Stimme die auf keinerlei Emotion schließen ließ und nachhallte als sei sie durch einen zinnernen Trichter gesprochen worden. „Danke Olimpia“, sagte die Zirkelmagierin und fuhr sich instinktiv durch die roten Locken. Ihre Haarpracht ergoss sich offen über Nacken und Schulter. „Du bist in Gefahr.“ Die Magierin hob eine Augenbraue und schaute die feingliedrige Lichtgestalt an, dieses transzendente Wesen aus Nebel, Licht und Materie. „Ich bin immer in Gefahr“, antwortete die Magierin hochmütig, da sie vermutete Olimpia spiele auf die Dämonen an, die sich ihr so oft zu bemächtigen versuchten und trotzdem stets scheiterten. Der Geist reagierte nicht auf die Überheblichkeit sondern sagte: „Die Gefahr in der du schwebst geht von einer Person aus, die außerhalb des Nichts existiert.“ Nun war Nimue wiederum überrascht. „Du sprichst von Morgana?“, schlussfolgerte sie. „Ich kenne weder den Namen noch die Gestalt des Wesens“ erwiderte die Stimme, gleich dem Schlag einer silbrigen Glocke. „Sie ist verzerrt und dunkel. Und sie ist mächtig.“ „Blutmagier, Abtrünnige, Malificare…“, zählte Nimue auf und machte eine wegwerfende Geste. Das Nichts ließ das Scharlach ihrer Haare eher wie die Farbe von altem Backstein wirken. „Machst du dir etwa Sorgen um mich?“ Der Geist schwebte feengleich zu einem Tisch der aus der Unendlichkeit hervorgetreten war. Nimue erinnerte sich an den Tisch an dem sie mit Olimpia den toten Soldaten befragt hatten. Mit einer einladenden Geste forderte Olimpia sie auf sich zu setzten. Roter Saft blubberte in einem Pokal, sprudelte wie aus einer namenlose Quelle am Grund des goldenen, mit Gemmen besetzten Gefäßes empor. „Ist das Wein?“ Der Geist schüttelte den Kopf und Nimue trank. „Es ist, was immer du willst, was es ist.“ Die Lichtgestalt ließ sich auf einen der Stühle nieder, es waren zwölf an der Zahl aber zwei nun besetzt. Ihre nebulöse Form nahm klarere Umrisse an. Olimpias Kopf wirkte unnatürlich groß für den Körper eines Mädchens, doch konnte man kaum mehr erkennen als die riesigen, leeren Augen. Nimue war sich plötzlich nicht einmal mehr sicher, ob es wirklich Augen oder nur Höhlen waren. „Dieses Wesen“, fuhr Olimpia fort: „… wird gejagt von einem Dämon. Ein Pakt, besiegelt und gebrochen. Ein immerwährender Kampf bei dem einmal die eine und einmal die andere Seite zu siegen scheint.“ Nimue überschlug die langen Beine und wischte eine Fluse die in Wirklichkeit vermutlich nicht einmal dort war von ihrem Oberschenkel. „Woher weißt du das?“ „Der Dämon, Sartana, lebte einst hier in dieser Gegend zusammen mit anderen Geistern. Sie war eine Schwester bevor sie der Lust verfiel.“
„Ah, dieser Dämon der Wollust. Ich bin ihm begegnet. War kein wirklicher Gegner.“ „Das ist sie auch nicht, zumindest nicht für dich. Ihre Gedanken, ihr Wille, ihr Hass und ihr Verlangen richten sich nicht auf dich, Nimue. Für sie bist du nur ein Mittel zum Zweck. Ihr ganzes Bestreben ist auf die andere Person gerichtet, die Dunkle. Hüte sich vor ihr, Nimue, nicht vor dem Dämon! Denn sollte der Dämon eines Tages siegen kann sie schreckliches Unheil vollbringen.“ Nimue nahm noch einen Schluck und dachte lange nach. Olimpia schwieg. „Ist es denn sicher, dass sie gewinnt?“ Olimpia schwieg wieder, doch diesmal anders, nachdenklicher. Ihre Hände die so hell schimmerten, dass man die einzelnen Finger nicht erkennen konnte, falteten sich auf der Tischplatte. „Ja und nein. Für Geschöpfe des Nichts hat Zeit keine Bedeutung. Ein Menschenleben ist nur ein Wimpernschlag in der Unendlichkeit in der wir existieren. Sartana wird es immer und immer wieder versuchen, bis das Leben der Dunklen endet. Und dann wird sich zeigen ob ihre Seele im Nichts wandern kann, oder aber gefressen wird.“ Nimue zuckte unwillkürlich zusammen. „Und wie kann man es jetzt verhindern?“ „Es gibt nur drei Arten, Nimue. Trennt sie vom Nichts!“ Da bedeutete, wie Nimue wusste Besänftigung. Keine schlechte Idee, doch Morgana überhaupt bis zu diesem Punkt zu bekommen wäre schwierig. „Tötet sie“, fuhr Olimpia unbeeindruckt ihrer Vorschlage fort: „… oder bildet sie aus. Lehrt sie ihren Geist abzuschirmen. Die Dunkle ist wild. Ein wilder Geist wirkt auf Dämonen wie ein Aphrodisiakum.“ „Woher weißt du, dass die Dunkle wirklich in meiner Nähe ist?“ „Weil ich sie spüren kann!“, sagte Olimpia und plötzlich schien ihre Stimme aus weiter Ferne zu kommen. Der Tisch verschwamm zu einer dunklen Masse, Olimpias Lichtgestalt löste sich in gleißende Farben auf und ihre Stimme hallte der Magierin im Kopf wider. „Und Sartana kann das auch!“


*

Das Feuer, welches Mordred entzündet hatte war nur sehr klein und reichte gerade einmal zum Wärmen der Hände und Erhellen der Gesichter in der sonst stockfinsteren Nacht die um sie gegriffen hatte. Durch die vollen Baumkronen konnte man keinen einzelnen Stern erblicken und auch ansonsten war keine Lichtquelle zu sehen. Mordred fragte sich schon lange, ob es wirklich so schlau gewesen war in den Wald zu gehen denn nun hatten sie nicht nur eine Abteilung der Brut im Genick sondern auch noch ihre Späherin und die Waldhexe verloren. Zumindest mussten er und Artur nicht hungern denn immerhin trugen ihre beiden Pferde die Nahrung für die gesamte Gruppe mit sich herum. In Bescheidenheit hatten sich Literat und Ritter jedoch nur etwas Dörrfleisch und hartes Brot gegönnt. Zum richtigen Schlemmen war ohnehin keiner der beiden in der Stimmung. Noch im Dunkel hatten es die zwei Reiter geschafft eine kleine Anhöhe zu besteigen von der aus man zumindest bei Tag weit hätte schauen können. Nun jedoch waren sie vermutlich besser zu sehen. Genau aus diesem Grund hielt Mordred das Feuer möglichst klein. Zwar hätte es verlorene Mitglieder der Gruppe zu sich führen können, doch lockte es mitunter auch ungebetenere Gäste an. Der Antivaner saß im Schneidersitz dicht bei dem Glimmen der Holzscheite. Artur, in seiner schwarzen Rüstung kaum erkennbar, saß gegenüber. Mordred hatte sich sein Schwert auf die Knie gelegt und streckte die nackten Handflächen zu dem Knacken des Feuers aus, rieb sich die Hände und hoffte, dass die Nacht nicht noch kälter wurde als sie es jetzt schon war. „Verflucht, ich hatte gehofft nie mehr in einem Wald kämpfen zu müssen“, sagte der Antivaner leise zu den geringen Flammen. „Aber was soll man erwarten, wenn man mit einer Dalish und einer Abtrünnigen reist.“ Seine Lippen verzogen sich zu einem grimmigen Lächeln. In einem Wald zu frieren, umgeben von Dunkelheit und Brutgezücht – so hatte er sich sein Leben nicht vorgestellt!
Ein Knacken ließ ihn aufhorchen. „Artur!“, zischte er und verzichtete auf das dem Ritter so wichtige Ser. Der Ritter sagte nichts, bewegte sich nicht. „Artuuur!“ Knirschend bewegte sich der Helm des Ritters zu Mordred, der die Hand auf das Schwertheft gelegt hatte. „Ich glaube ich habe…“
Ein gellender Schrei durchschnitt die Dunkelheit wie ein Schwert als ein grauhäutiges Monster aus dem Gebüsch schräg hinter Artur heraussprang und ein kurzes Schwert mit breiter, schartiger Klinge nach dem Ritter hieb. Kreischend kratze Metall über Metall während Mordred wie eine Sprungfeder emporschoss und blitzend das Schwert zog. Das Wesen schrie wild als sein Schlag nicht den gewünschten, blutigen Erfolg bei dem Ritter brachte und holte zum zweiten Hieb aus, da sauste Mordreds Klinge heran und spaltete ihm den Schädel. Viel Zeit zum Betrachten des Genlock blieb nicht, denn kaum fiel dieser zu Boden stob ein Exemplar der größeren Art aus dem Unterholz rechts von Mordred, schwang sein grausamen, gezackten Scimitar nach ihm und kreischte dabei wie wild. Mordred brüllte ebenfalls laut während er Hiebe und Stöße parierte die ihn nach Hinten trieben und fast über das kleine Feuer stolpern ließen. Hinter dem Hurlock trat ein weiterer Genlock hervor, mit hässlichem unebenem Schild und Axt. Er wackelte gezielt auf Artur zu, der sich mittlerweile aufgerappelt und seinerseits das Schwert blankzog. Schild und Streitkolben waren bei den Pferden, die angesichts des Überfalls scheuten. Mordred achtete nicht auf den Ritter, denn eine zuckende Klinge in der Dunkelheit abzufangen, vor allem wenn das Gesicht des Schwertführers einer Totenmaske glich aus deren geifernden Maul Speichel triefte erforderte vollste Konzentration! Wieder und wieder hieb das Wesen auf Mordred ein und wieder und wieder werte er es ab. Doch es war so flink und unnachgiebig und ohne eine Spur von Erschöpfung in den schnell ausgeführten Schlägen, dass Mordred schon langsam begann zu schwitzen. Er war flink und die doch nicht gerade geringe Panzerung der Bestie schränkte sie ein, doch wann immer Mordred eine Schwäche in der kaum merklichen Verteidigung ausnutzen wollte, ging ein Hagel aus Hieben auf ihn nieder, unkontrolliert aber heftig. Langsam ging er darin über weniger zu blocken und mehr auszuweichen. Der Wald spielte ihm hier leider nicht in die Karten. Mehrfach rutschte er aus und musste sich mit schnell geführten Paraden die Haut retten. Die Anhöhe stellte sich als Fehler heraus, als die Brut ihn bergab trieb, weg von dem Feuer und dem Klang der Waffen. Mordred schlug eine Finte und das Wesen ging darauf ein. Den kurzen Zeitgewinn nutze Mordred, er sprang vor und zog sein Schwert durch die kaum geschützte Kniekehle der Brut. Das Biest heulte auf und vollführte einen mächtigen Schwinger unter dem sich der Antivaner wegduckte. Dabei wäre er fast über eine direkt hinter ihm aus dem Boden ragende Wurzel gefallen. Mordred sprang zurück, dass Wesen hielt sich das verletzte Bein, stürmte nun aber berserkerartig auf ihn zu und… fiel selbst über die Wurzel die Mordred noch gerade eben beharkt hatte. Dumm fiel der Körper vor den Antivaner, der keine Sekunde zögerte, das Schwert in der Hand drehte ihn es der Brut unter furchtbaren Knirsch- und Knackgeräuschen durch die Rüstung hindurch ins Rückenmark drängte. Ein kurzer Aufschrei, dann schlug das Wesen mit der Wange auf den Waldboden. Mordred riss das Schwert hervor und stürmte zur Anhöhe zurück wo er Artur vorfand das blutgetränkte Schwert in der Faust. Der Genlock lag erschlagen fast im Feuer und verströmte einen unangenehmen Gestank. Mordred atmete schwer, wischte die Klinge an dem Saum des Getöteten ab und schob sie zurück in die Scheide. „Drei von den Viechern… entweder haben sie sich wie wir verlaufen oder die Brut schickt kleine Suchtrupps los.“ Er zuckte die Achseln. „Ich tippe auf Ersteres. Wenn dies ein Suchtrupp war hätte er wohl Meldung gemacht und auf Verstärkung gewartet, oder?“


*

Larissa schreckte hoch. Ihre Pupillen weiteten sich und verdrängten fast völlig das Grün der Iris während sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnen suchten. Das Klirren von Metall auf Metall vibrierte durch den Wald. Die Elfe spitze die Ohren. Tatsächlich! Irgendwo tanzte jemand den Tanz der Schwerter und Larissa kannte nur zwei Schwertkämpfer. Bei genauerem Hinhören klang es sogar nach zwei verschiedenen Klingen, die da mit dem Feind gekreuzt wurden. Rasch löste sie den Knoten des Seils das sie hielt. Ihre Glieder waren steif und unbeweglich, aber das würde schon bald besser sein. Eilig löste sie die Halterung, dann stoppte sie plötzlich. Was, wenn Artur und Mordred von dem Feind umzingelt waren? Würde sie wirklich helfen können? Was, wenn die beiden Reiter die Flucht zu Pferd antraten? Würden sie sie zurücklassen, oder was wahrscheinlicher war, ihr Leben wegwerfen in dem Versuch Larissa zu retten? Die Hände der Elfe hielten die Seile während sie dem raschen Schlagabtausch lauschte der eisern durch den Wald hallte. Wie schnell würde sie dort sein? Und was würde sie finden? Ein hoher Schrei fuhr durch das Geäst, dann war es plötzlich still. Larissa versuchte sich zu beruhigen. Mordred und Artur waren beide erfahrene Kämpfer und das Gefecht war kurz gewesen. Vermutlich ging es ihnen gut! Außerdem konnte die Elfe die noch zumindest warme Spur der beiden Magierinnen nicht so einfach aus den Augen lassen. Wer wusste schon, ob nicht auch die Brut über Spurenleser verfügte? Also blieb Larissa sitzen, verknotete das Seil erneut und starrte in die Dunkelheit, die nun gar nicht mehr so dunkel schien. Die Baumstämme zeichneten sich grau ab und sogar den Unterschied in der Entfernung konnte die Elfe mittlerweile besser erkennen. Dennoch versuchte sie mehr zu hören als zu sehen, doch keine Stimme trat an ihr Ohr. Hoffentlich hatten alle überlebt, wenn jemand sterben würde, würde sich Larissa die Schuld dafür geben, schließlich war es ihre Idee gewesen in den Wald zu gehen. Sie dachte an die Kopfgeldjägerin. Auch ihr wünschte sie nicht den Tod, allerdings wäre es ihr auch recht, wenn die falsche Elfe vom eigenen Überlebenswillen angetrieben einfach verschwinden würde…

Die Dalish hatte nicht geplant nochmal einzuschlafen, doch hatte sie die Müdigkeit übermannt und sie erneut wegdämmern lassen. Nun brachen einzelne Strahlen einer rasch aufgehenden Sonne durch das Geäst und waren lange, dünne Lanzen aus reinem Gold zwischen durch das Blätterdach. Ein Sonnenstrahl schien ihr direkt ins Gesicht und ließ die blinzelnd erwachen. Sie gähnte ausgiebig und merkte erst dann, dass etwas nicht stimmte. Ohne sich groß zu bewegen schaute sie nach Unten und erschrak. Unweit ihres Baumes stand eine Gruppe Dunkle Brut, drei Genlocks, zwei Hurlocks und ein Wesen wie Artur und Mealla es im Wald erschlagen hatten. Zwei der Genlocks hockte dort wie Larissa die Spuren der Magierinnen vermuteten. Einer der Zwerge grunzte undeutlich worauf das Knirschen von Zähnen zu hören war. Keine Sprache, nur ein zischendes Geflüster erfüllte den Kreis der Verfolger, ausgehend von einem der Hurlocks dessen Helm einen einzelnen Stachel auf dem Kopf trug. Der offenkundige Anführer trug eine Armbrust, ein Genlock einen krummen, kurzen Bogen. Der Rest war mit Nahkampfwaffen von primitiver Art ausgestattet. Sichelartige Schwerter, nietenbesetzte Totschläger, eine Doppelklingenaxt. Am meisten beunruhigte sie das Wesen, welches einst vielleicht ein Elf gewesen war. Larissa atmete so kontrolliert wie am Vortag und wartete bis die Gruppe abmarschierte, der Spur folgend die sie selbst verfolgen wollte. Das Wesen mit den Klingenhänden drückte die flache Schnauze auf den Boden wie ein Hund. Vorsichtig griff Larissa nach ihren Sachen, rückte sie parat und löste den Knoten des Seils. Sie musste sich beeilen, auch wenn sie noch nicht wusste, was genau sie machen wollte. Die zuckelnden Köpfe der Brut verschwanden hinter einem weitgefächerten Farnengewächs. Larissa rollte das Seil auf, stopfte es in ihren Rucksack und verschloss ihn sorgfältig. Dann legte sie ihn sich auf den Rücken, hängte sich Schwert, Bogen und Köcher um die Schulter und stieg sowohl vorsichtig als auch gekonnt den Baum hinab. Unten angekommen rückte sie den Tornister zurecht, schwang sich den Köcher völlig über den Rücken, legte sich den Bogen um die Schulter und band sich den Schwertgurt um. Ihren Mantel ließ sie offen umso schneller den Dolch erreichen zu können, dann folgte sie der Spur aus trampelnden Füßen und klauenbewährten Stümpfen…

Sonmoon
23.12.2015, 14:51
http://upload.worldofplayers.de/files9/Maeyaalinh_avatar.jpgDas Unwohlsein war Gisele und Elisa ins Gesicht geschrieben als sie nacheinander den Wald betraten und rasch zwischen den eng stehenden Bäumen verschwanden. Maeya'alinh blieb noch einen Moment stehen und atmete die Luft, die den uralten Forst umgab und reich an Geschichten und Wissen war. Sie betrachtete die tief hängenden Äste, auf denen kein Vogel saß und die zerfurchte und steingraue Rinde der Bäume, die wie Säulen das dunkelgrüne Dach aus Blättern trugen. Sie spürte die Präsenz des Waldes wie eine Veränderung der Atmosphäre und war sich sicher, dass dessen Bewusstsein sie ebenso wahrnahm und neugierig betrachtete. Zweifel strömte ihr entgegen, gepaart mit Misstrauen und der blassen, fast verloren gegangenen Erinnerung an bessere Tage, als Elfen noch frei durch die Welt streiften und Wälder mehr waren als Brennholzlager für die Öfen der Menschheit. Das Herz dieses Waldes war schwarz geworden mit den Jahren, schwarz wie die verkohlte Rinde der Stümpfe, welche die neuen Herren dieses Landes bei ihren Brandrodungen zurückgelassen hatten. Die Menschen taten gut daran diesen Wald zu fürchten und was immer Ruppert dort vermuten mochte, war entweder ein Fleisch gewordener Ausdruck der Wut und der Verzweiflung oder eine Kreatur, die vom Schmerz der Natur angezogen worden war wie eine Motto vom Licht.

,,Lass mich von Dir lernen.", bat die Elfe ohne die Lippen zu bewegen. Ein kalter Windhauch ließ die Blätter rascheln. Der Schatten zwischen den Bäumen schien dunkler geworden zu sein. ,,Wir sind nicht gekommen, um noch mehr zu zerstören!" Maeya'alinh schloss die Augen und streckte ihren Geist zu dem Wald aus, um sich ihm zu zeigen. Sie berührte ihn und nach einem zornigen Zurückschrecken, das ihr wie ein Peitschenhieb über die Seele fuhr, empfing er sie und zeigte ihr, was geschehen war und wie er sich verändert hatte. Bilder und Eindrücke schlugen wie Pfeile im Bewusstsein der Elfe ein und ließen sie erbeben, auch wenn äußerlich kein Zeichen davon zu sehen war. Es dauerte nur Sekunden, um durch Jahrtausende zu reisen und als sie ihren Augen wieder öffnete fühlte sie sich, als stünde sie außerhalb der Zeit. ,,Danke.", sagte sie stimmlos und trat zwischen die alten und vom Schmerz gekrümmten Stämme. Es war gut, dass sie mitgekommen war, denn ein Schwert allein würde sie hier nicht weit bringen. Trotzdem war es gut, dass Gisele gleich zwei davon mitgebracht hatte, denn obwohl sich der Wald ihr geöffnet hatte würden sie diese gewiss noch brauchen.
Sie schloss mit leichten Schritten zu ihren Gefährtinnen auf und folgte dann Elisa, die sich auch unter den nicht ganz so tief herabhängenden Ästen hinwegbücken musste. ,,Wir sind auf dem richtigen Weg.", erklärte sie und hielt dabei weiterhin Ohr und Geist offen, um in Verbindung mit dem Wald um sie herum zu bleiben. Wenn sie wieder heil aus dessen Schoß hervorkommen wollten, so durften sie nicht blindlings gegen seinen Willen handeln.




Gisele spürte die Abneigung die ihr der Wald entgegenbrachte. Während Maeya´alinh sich zu diesem Gewirr verkrüppelter Bäume und grotesk verwachsener Stämme hingezogen fühlte, während sie in einem der Welt entrückten, transzendenten Zustand der Ekstase verfiel in dem sie einer labilen Seele gleich mit den stummen Auswüchsen zu verkehren schien, spürte Gisele etwas was an Angst erinnerte in sich aufsteigen. Angst nicht nur vor dem Wald, der sich ihnen wie der Schlund des Tartaros vor ihnen auftat, sondern vor der plappernden Elfe die sie zumindest als Gefährtin anerkannt hatte. Nun, da sie ihr mit unter dem vertraulichen Klirren der Rüstung folgte, fielen ihr all die Dinge ein die ihr Bruder über Magier erzählt hatte. Ungeachtet der Rasse oder des Geschlechtes wandelte ihr Geist zwischen den Welten. Sie sahen Dinge die den Sterblichen verborgen blieben und redeten mit Wesen, deren Anblick den Unwissenden in den Wahnsinn treiben konnte. Vielleicht war dies nicht nur ein Wald wie es sie zu tausende in Thedas gab. Vielleicht war es ein Ort der Magie wo, wie ihr Bruder erklärt hatte „der Schleier dünn“ war. Mystische Wesen, geisterhafte Schemen bemächtigten sich der Lebewesen und krochen ungestraft durch diese Welt. Wo sie hinkamen verbreiteten sie Unheil und Magier, sogar solche aus dem Zirkel, waren ihnen wertvolle Verbündete oder konnten zumindest solche werden. Maeya´alinh hingegen war eine freie Seele, ohne Kontrolle und bar jeder Moral des Zirkels. Sie vertraue ihr, aber war dieses Vertrauen auch gerechtfertigt? Fußte es auf fundamentaler Treue oder Freundschaft oder entsprang es viel eher der zugeben nur von Gisele ausgehenden Wollust mit der sie die grazile Elfe bedacht? Die Kriegerin schüttelte das edle Haupt und wandte sich dem Hier und Jetzt zu, schritt vorsichtig über knubbelige Wurzeln die sich aus dem Erdboden wandten und auf die Arglosen warteten. Die Magierin schien den Weg auf irgendeine Gisele verborgene Art und Weise zu kennen und führte sie sorglos durch das immer dichter werdende Geäst bräunlicher Zweige, welche früher vielleicht einmal schön gewesen waren, jetzt aber mehr an kranke und missgestaltete Parodien eines Waldes erinnerten.
Schließlich brach die Tödlichkeit der Gewächse auf und wich einer nunmehr freundlicheren Waldlandschaft. Die Bäume rückten weiter voneinander ab und die Lebhaftigkeit des Waldes, die während des kurzen Fußmarsches durch totes Holz verstummt geblieben war, kehrte zurück. Gisele meinte irgendwo Wasser rauschen zu hören. „Wenn der See auf der linken Seite ist…“, dachte sie, war sich aber auch sicher, dass Maeya´alinh sie problemlos aus dem Wald herausführen konnte; so sie es wollte. Die Magierin trug keine Tätowierungen im Gesicht und auch sonst nirgendwo, daher war Gisele bisher eigentlich immer davon ausgegangen, dass sie keine Dalish war. Die Behändigkeit mit der sie den Wald beherrschte ließ die Orlaisianerin jedoch langsam daran zweifeln. Unter Maeya´alings Führung gelangten sie noch tiefer in den Wald, doch plötzlich blieb die Elfe unvermittelt stehen. Gisele stoppte augenblicklich und spähte über die blonde Gefährtin hinweg auf eine kleine Lichtung. Zur ihrer Linken reckte sich ein steinerner Erhöhung empor aus dessen inneren Wasser entsprang und zaghaft über seine Steine plätscherte. Es sammelte sich in einem kleinen Teich der wiederum das Rinnsal eines Bächleins speiste der an der Grenze zwischen Lichtung und Wald silbern glänzte. Die Kriegerin hatte gesehen, warum die Elfe stehen geblieben war und schob sich an ihr vorbei. „Bleibt ´ier!“, zischte sie und betrat die grasbewachsene Freifläche, die Hand auf das Schwert an ihrem Gürtel gelegte. Direkt vor ihr sah sie ein uraltes, abstoßendes Holzgebäude welches sich an einen feuchten Hügel schmiegte, der einen Ausläufer der Steinhöhe bildete. Efeuranken hielten es umschlungen und ließen es fast unsichtbar in dem es umgebenden Grün werden. Das leise Knirschen des Schwertziehens wurde von dem fröhlichen Plätschern des Wasserlaufes übertönt während sich Gisele dem schläfrig wirkenden Häuschen näherte. Es war klein und wirkte uralt, denn Bäume waren bereits an ihm festgewachsen und hatten es so mit dem Wald verbunden. Hätte es nicht diese trüben Fenster mit den kleinen Scheiben hätte man es auch für einen kleinen Erdwurf halten können. Gisele setzte einen Fuß vor den Nächsten, dann schaute sie sich um und schüttelte den Kopf. Flink stieß sie das Schwert zurück in die Lederscheide und schaute sich das kleine Gebäude an. Aus irgendeinem Grund hatte sie es für verlassen gehalten, doch nun da sie sich ihm näherte war sie sich dessen nicht mehr ganz so sicher. Zweifellos hatte es den Kampf gegen die Natur unlängst verloren und existierte einzig noch in einem wabernden Dämmerschlaf dahin, der es gewiss viel träumen ließ und nur selten von ihm abgeschüttelt wurde und doch wirkte es mit seiner geheimnisvollen und zugleich vielsagenden Pforte aus bedrückende Weise lebendig und aufmerksam. Etwas an diesem Haus nahm Gisele entschiedenen gegen das Bauwerk ein. Redliche, gesunde Gebäude starrten einen nicht so verstohlen an! Aus einem Gefühl heraus zog Gisele ihr Schwert erneut und sah die Eingangstür die mit stark abblätternder roter Farbe bestrichen war mit schien gelegtem Kopf an. Waren das Runen oder Symbole dort? „Maeya! Kommt ´er! Schaut mal ´ier!“, rief Gisele mit gedämpfter Stimme während sie mit der gepanzerten Hand auf die Tür wies. Die Elfe und die Bogenschützin waren bereits aus dem Wald getreten, bei Giseles erneuter Bewaffnung jedoch achtsam stehengeblieben und schauten der zu Kriegerin hinüber. Es war vollkommen still, nur der leise Fluss des Wassers war zu vernehmen. Er wirkte sehr beruhigend.


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Wenngleich sie nun wieder an einer weniger unheimlichen Stelle des Waldes standen konnte Elisa zwar nach außen, aber nicht mehr sich selbst vorspielen dass sie nicht beunruhigt war. Diese Wald war nicht normal. Es schien beinahe so als wenn er lebte. Er führte sie, zeigte ihnen wo sie hin sollten. Aber war es ein Entgegenkommen......oder lockte er sie aus anderen Gründen hierhin? Das Haus welches sich nun vor ihnen befand stand optisch im starken Kontrast zu dem kleinen Bach und den anderen freundlichen Eindrücken der momentanen Position. Es war ganz und gar nicht einladend. Und dennoch war ihr als wären sie am Ziel. Was auch immer sie suchten befand sich hier. Während die Elfe (gerufen von Gisele) versuchte sich auf die blutrote Rune einen Reim zu machen hatte Elisa plötzlich das große Bedürfnis sich auf der anderen Seite umzusehen. "Ich bin gleich zurück....wartet nur hier....." Etwas war da....in ihrem Kopf. Eine Eingebung. Ein Ruf. Und sie musste ihm folgen. "Was...." Die Seitenwand des Hauses hätte genauso gut einem anderen Gebäude gehören können. Keine einzige Spur des Alters und dem Bewuchs der Natur war hier zu sehen, im Gegenteil, es wirkte wie neu. Feines, weißes Holz, mit meisterhaftem Geschickt bis unter das Dach verlegt. "Wie wird mir......" Ihr Blick verschwamm, und ihre Knie wurden weich. Um nicht zu fallen legte sie eine Hand als Stütze an die unversehrte Hauswand. Und sofort wurde ihr ihr Fehler bewusst. "Ich....wer.....lasst mich los....HILFE!" Ihr Körper fühlte sich an wie von einer gewaltigen Windböe erfasst. Alles um sie herum drehte sich. Und mit einer ruckartigen Bewegung spürte sie wie sie fortgerissen wurde.
"Ungh......" Als Elisa ihr Bewusstsein wiedererlangte wusste sie nicht wie viel Zeit vergangen war. Doch noch bevor ihre Sicht wieder klarer wurde bemerkte sie bereits: Sie war nicht mehr dort wo sie zuletzt gewesen war. Dunkle Wände umfingen sie, die einzige kleine Lichtquelle war eine schwache Erleuchtung, ungefähr 4 Meter über ihrem Kopf. "Wo bin ich hier?" dachte sie und geriet in Furcht. Und sowie sie den Gedanken zu Ende gedacht hatte hörte sie es. "Du solltest nicht hier sein......" Sie konnte den Aufschrei des Entsetzens jetzt nicht mehr zurückhalten. Was ihr da geantwortet hatte hatte dies ohne Stimme getan. Sie hörte es. In ihrem Kopf! Instinktiv packte sie ihre Waffe und legte einen Pfeil auf die Sehne. "Wer ist da? Was habt ihr vor? Wo bin ich hier?" Doch die Antwort war nur ein stimmenloses Lachen.

numberten
23.12.2015, 16:19
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Während die Hexe ihren neuen Schlafplatz als „nicht gerade den schönsten“ beschrieb hätte Nimue in Tränen ausbrechen können. Eine ekelhafte Grotte mit feucht-glitschigem Boden und sie überragenden Steinwänden die eine ungeahnte Kälte abstrahlten. Nimue hatte, obwohl Morgana ihr da wohl aus Trotz widersprechen würde, nie in eine Zelle gesessen doch genau so trostlos und beengt stellte sie sich eine solche vor. Immerhin bot der Ort nachdem Morgana den einzigen Zugang eindrucksvoll verriegelt hatte doch mehr Schutz als es ein Wald voller Bäume tat. Während Morgana sich niederließ und ihr schmutziges Kleid betrachtete, dabei eine Miene trug die kaum weniger als blanke Wut spiegelte, schaute sich Nimue in ihrem Gefängnis um. Erdrückend schossen die Felsen vor ihr auf, beugten sich dann aber wieder tief hinab und jagten der Magierin die unwillkürliche Angst über den Nacken, die Steinformationen würden ebenso beweglich und lebendig erscheinen wie jene die Morgana da beschworen hatte. Sie fürchtete, dass sich der nackte Fels auf sie stürzen und unter sich begraben würde wie ein nach Bier stinkender Vergewaltiger. Die Überlebenschancen stünden in beiden Fällen eher mäßig wobei sie einen Menschen aus Fleisch und Blut noch immer effektiv bekämpfen konnte. Andererseits hegte das Geröll wohl kaum die Absicht sie zu erschlagen. Das Irrlicht, dass Morgana erschaffen hatte huschte suchend umher und beleuchtete die wenigen etwas gemütlicher wirkenden Stellen; abgeflachte Steine oder hier und da etwas Moosbewuchs. „Nun… ich denke Wachen sind unnötig“, stellte die Magierin fest. „Wir sollten schlafen und etwas zu Kräften kommen.“ Sie nickte Morgana zu. Eigentlich hätte sie die Hexe gerne zu überreden versucht ihre doch sehr kontrollierte Kraft in den Dienst des Zirkels und einer Ausbildung zu stellen, doch war sie sich nicht sicher, ob die Nacht dann so harmonisch ablaufen würde. Und wie sie es dann der Gruppe erklären sollte, wenn die Hexe nicht mehr zu ihnen stieß…
Nimue vollführte eine komplizierte Geste und murmelte etwas und einen Moment war die Felsspalte von dem hellen Licht der Verwandlung erfüllt. Dann stand dort wie Nimue gestanden hatte eine getigerte Katze, die sich erst umsah und dann auf einen bemoosten schalenartigen Stein sprang. Mehrmals drehte sie sich im Kreis, dann rollte sie sich auf dem Stein zusammen. Ehe sie den dreieckigen Kopf unter eine Pfote schob mauzte sie Morgana noch ein „Gute Nacht“ entgegen.

Nimue war ein Mensch. Sie hob die Finger vor das Gesicht und betrachtete die Nägel die sauber und makellos schienen. Nach einem Tag im Wald hatte sie mehr Dreck erwartet. „Ich mag deine neue Haarfarbe“, erklang da eine silbrige, dünne Stimme hinter ihr. Eine Stimme die auf keinerlei Emotion schließen ließ und nachhallte als sei sie durch einen zinnernen Trichter gesprochen worden. „Danke Olimpia“, sagte die Zirkelmagierin und fuhr sich instinktiv durch die roten Locken. Ihre Haarpracht ergoss sich offen über Nacken und Schulter. „Du bist in Gefahr.“ Die Magierin hob eine Augenbraue und schaute die feingliedrige Lichtgestalt an, dieses transzendente Wesen aus Nebel, Licht und Materie. „Ich bin immer in Gefahr“, antwortete die Magierin hochmütig, da sie vermutete Olimpia spiele auf die Dämonen an, die sich ihr so oft zu bemächtigen versuchten und trotzdem stets scheiterten. Der Geist reagierte nicht auf die Überheblichkeit sondern sagte: „Die Gefahr in der du schwebst geht von einer Person aus, die außerhalb des Nichts existiert.“ Nun war Nimue wiederum überrascht. „Du sprichst von Morgana?“, schlussfolgerte sie. „Ich kenne weder den Namen noch die Gestalt des Wesens“ erwiderte die Stimme, gleich dem Schlag einer silbrigen Glocke. „Sie ist verzerrt und dunkel. Und sie ist mächtig.“ „Blutmagier, Abtrünnige, Malificare…“, zählte Nimue auf und machte eine wegwerfende Geste. Das Nichts ließ das Scharlach ihrer Haare eher wie die Farbe von altem Backstein wirken. „Machst du dir etwa Sorgen um mich?“ Der Geist schwebte feengleich zu einem Tisch der aus der Unendlichkeit hervorgetreten war. Nimue erinnerte sich an den Tisch an dem sie mit Olimpia den toten Soldaten befragt hatten. Mit einer einladenden Geste forderte Olimpia sie auf sich zu setzten. Roter Saft blubberte in einem Pokal, sprudelte wie aus einer namenlose Quelle am Grund des goldenen, mit Gemmen besetzten Gefäßes empor. „Ist das Wein?“ Der Geist schüttelte den Kopf und Nimue trank. „Es ist, was immer du willst, was es ist.“ Die Lichtgestalt ließ sich auf einen der Stühle nieder, es waren zwölf an der Zahl aber zwei nun besetzt. Ihre nebulöse Form nahm klarere Umrisse an. Olimpias Kopf wirkte unnatürlich groß für den Körper eines Mädchens, doch konnte man kaum mehr erkennen als die riesigen, leeren Augen. Nimue war sich plötzlich nicht einmal mehr sicher, ob es wirklich Augen oder nur Höhlen waren. „Dieses Wesen“, fuhr Olimpia fort: „… wird gejagt von einem Dämon. Ein Pakt, besiegelt und gebrochen. Ein immerwährender Kampf bei dem einmal die eine und einmal die andere Seite zu siegen scheint.“ Nimue überschlug die langen Beine und wischte eine Fluse die in Wirklichkeit vermutlich nicht einmal dort war von ihrem Oberschenkel. „Woher weißt du das?“ „Der Dämon, Sartana, lebte einst hier in dieser Gegend zusammen mit anderen Geistern. Sie war eine Schwester bevor sie der Lust verfiel.“
„Ah, dieser Dämon der Wollust. Ich bin ihm begegnet. War kein wirklicher Gegner.“ „Das ist sie auch nicht, zumindest nicht für dich. Ihre Gedanken, ihr Wille, ihr Hass und ihr Verlangen richten sich nicht auf dich, Nimue. Für sie bist du nur ein Mittel zum Zweck. Ihr ganzes Bestreben ist auf die andere Person gerichtet, die Dunkle. Hüte sich vor ihr, Nimue, nicht vor dem Dämon! Denn sollte der Dämon eines Tages siegen kann sie schreckliches Unheil vollbringen.“ Nimue nahm noch einen Schluck und dachte lange nach. Olimpia schwieg. „Ist es denn sicher, dass sie gewinnt?“ Olimpia schwieg wieder, doch diesmal anders, nachdenklicher. Ihre Hände die so hell schimmerten, dass man die einzelnen Finger nicht erkennen konnte, falteten sich auf der Tischplatte. „Ja und nein. Für Geschöpfe des Nichts hat Zeit keine Bedeutung. Ein Menschenleben ist nur ein Wimpernschlag in der Unendlichkeit in der wir existieren. Sartana wird es immer und immer wieder versuchen, bis das Leben der Dunklen endet. Und dann wird sich zeigen ob ihre Seele im Nichts wandern kann, oder aber gefressen wird.“ Nimue zuckte unwillkürlich zusammen. „Und wie kann man es jetzt verhindern?“ „Es gibt nur drei Arten, Nimue. Trennt sie vom Nichts!“ Da bedeutete, wie Nimue wusste Besänftigung. Keine schlechte Idee, doch Morgana überhaupt bis zu diesem Punkt zu bekommen wäre schwierig. „Tötet sie“, fuhr Olimpia unbeeindruckt ihrer Vorschlage fort: „… oder bildet sie aus. Lehrt sie ihren Geist abzuschirmen. Die Dunkle ist wild. Ein wilder Geist wirkt auf Dämonen wie ein Aphrodisiakum.“ „Woher weißt du, dass die Dunkle wirklich in meiner Nähe ist?“ „Weil ich sie spüren kann!“, sagte Olimpia und plötzlich schien ihre Stimme aus weiter Ferne zu kommen. Der Tisch verschwamm zu einer dunklen Masse, Olimpias Lichtgestalt löste sich in gleißende Farben auf und ihre Stimme hallte der Magierin im Kopf wider. „Und Sartana kann das auch!“


*

Das Feuer, dass Mordred entzündet hatte war nur sehr klein und reichte gerade einmal zum Wärmen der Hände und Erhellen der Gesichter in der sonst stockfinsteren Nacht die um sie gegriffen hatte. Durch die vollen Baumkronen konnte man keinen einzelnen Stern erblicken und auch ansonsten war keine Lichtquelle zu sehen. Mordred fragte sich schon lange, ob es wirklich so schlau gewesen war in den Wald zu gehen denn nun hatten sie nicht nur eine Abteilung der Brut im Genick sondern auch noch ihre Späherin und die Waldhexe verloren. Zumindest mussten er und Artur nicht hungern denn immerhin trugen ihre beiden Pferde die Nahrung für die gesamte Gruppe mit sich herum. In Bescheidenheit hatten sich Literat und Ritter jedoch nur etwas Dörrfleisch und hartes Brot gegönnt. Zum richtigen Schlemmen war ohnehin keiner der beiden in der Stimmung. Noch im Dunkel hatten es die zwei Reiter geschafft eine kleine Anhöhe zu besteigen von der aus man zumindest bei Tag weit hätte schauen können. Nun jedoch waren sie vermutlich besser zu sehen. Genau aus diesem Grund hielt Mordred das Feuer möglichst klein. Zwar hätte es verlorene Mitglieder der Gruppe zu sich führen können, doch lockte es mitunter auch ungebetenere Gäste an. Der Antivaner saß im Schneidersitz dicht bei dem Glimmen der Holzscheite. Artur, in seiner schwarzen Rüstung kaum erkennbar, saß gegenüber. Mordred hatte sich sein Schwert auf die Knie gelegt und streckte die nackten Handflächen zu dem Knacken des Feuers aus, rieb sich die Hände und hoffte, dass die Nacht nicht noch kälter wurde als sie es jetzt schon war. „Verflucht, ich hatte gehofft nie mehr in einem Wald kämpfen zu müssen“, sagte der Antivaner leise zu den geringen Flammen. „Aber was soll man erwarten, wenn man mit einer Dalish und einer Abtrünnigen reist.“ Seine Lippen verzogen sich zu einem grimmigen Lächeln. In einem Wald zu frieren, umgeben von Dunkelheit und Brutgezücht – so hatte er sich sein Leben nicht vorgestellt!
Ein Knacken ließ ihn aufhorchen. „Artur!“, zischte er und verzichtete auf das dem Ritter so wichtige Ser. Der Ritter sagte nichts, bewegte sich nicht. „Artuuur!“ Knirschend bewegte sich der Helm des Ritters zu Mordred, der die Hand auf das Schwertheft gelegt hatte. „Ich glaube ich habe…“
Ein gellender Schrei durchschnitt die Dunkelheit wie ein Schwert als ein grauhäutiges Monster aus dem Gebüsch schräg hinter Artur heraussprang und ein kurzes Schwert mit breiter, schartiger Klinge nach dem Ritter hieb. Kreischend kratze Metall über Metall während Mordred wie eine Sprungfeder emporschoss und blitzend das Schwert zog. Das Wesen schrie wild als sein Schlag nicht den gewünschten, blutigen Erfolg bei dem Ritter brachte und holte zum zweiten Hieb aus, da sauste Mordreds Klinge heran und spaltete ihm den Schädel. Viel Zeit zum Betrachten des Genlock blieb nicht, denn kaum fiel dieser zu Boden stob ein Exemplar der größeren Art aus dem Unterholz rechts von Mordred, schwang sein grausamen, gezackten Scimitar nach ihm und kreischte dabei wie wild. Mordred brüllte ebenfalls laut während er Hiebe und Stöße parierte die ihn nach Hinten trieben und fast über das kleine Feuer stolpern ließen. Hinter dem Hurlock trat ein weiterer Genlock hervor, mit hässlichem unebenem Schild und Axt. Er wackelte gezielt auf Artur zu, der sich mittlerweile aufgerappelt und seinerseits das Schwert blankzog. Schild und Streitkolben waren bei den Pferden, die angesichts des Überfalls scheuten. Mordred achtete nicht auf den Ritter, denn eine zuckende Klinge in der Dunkelheit abzufangen, vor allem wenn das Gesicht des Schwertführers einer Totenmaske glich aus deren geifernden Maul Speichel triefte erforderte vollste Konzentration! Wieder und wieder hieb das Wesen auf Mordred ein und wieder und wieder werte er es ab. Doch es war so flink und unnachgiebig und ohne eine Spur von Erschöpfung in den schnell ausgeführten Schlägen, dass Mordred schon langsam begann zu schwitzen. Er war flink und die doch nicht gerade geringe Panzerung der Bestie schränkte sie ein, doch wann immer Mordred eine Schwäche in der kaum merklichen Verteidigung ausnutzen wollte, ging ein Hagel aus Hieben auf ihn nieder, unkontrolliert aber heftig. Langsam ging er darin über weniger zu blocken und mehr auszuweichen. Der Wald spielte ihm hier leider nicht in die Karten. Mehrfach rutschte er aus und musste sich mit schnell geführten Paraden die Haut retten. Die Anhöhe stellte sich als Fehler heraus, als die Brut ihn bergab trieb, weg von dem Feuer und dem Klang der Waffen. Mordred schlug eine Finte und das Wesen ging darauf ein. Den kurzen Zeitgewinn nutze Mordred, er sprang vor und zog sein Schwert durch die kaum geschützte Kniekehle der Brut. Das Biest heulte auf und vollführte einen mächtigen Schwinger unter dem sich der Antivaner wegduckte. Dabei wäre er fast über eine direkt hinter ihm aus dem Boden ragende Wurzel gefallen. Mordred sprang zurück, dass Wesen hielt sich das verletzte Bein, stürmte nun aber berserkerartig auf ihn zu und… fiel selbst über die Wurzel die Mordred noch gerade eben beharkt hatte. Dumm fiel der Körper vor den Antivaner, der keine Sekunde zögerte, das Schwert in der Hand drehte ihn es der Brut unter furchtbaren Knirsch- und Knackgeräuschen durch die Rüstung hindurch ins Rückenmark drängte. Ein kurzer Aufschrei, dann schlug das Wesen mit der Wange auf den Waldboden. Mordred riss das Schwert hervor und stürmte zur Anhöhe zurück wo er Artur vorfand das blutgetränkte Schwert in der Faust. Der Genlock lag erschlagen fast im Feuer und verströmte einen unangenehmen Gestank. Mordred atmete schwer, wischte die Klinge an dem Saum des Getöteten ab und schob sie zurück in die Scheide. „Drei von den Viechern… entweder haben sie sich wie wir verlaufen oder die Brut schickt kleine Suchtrupps los.“ Er zuckte die Achseln. „Ich tippe auf Ersteres. Wenn dies ein Suchtrupp war hätte er wohl Meldung gemacht und auf Verstärkung gewartet, oder?“


*

Larissa schreckte hoch. Ihre Pupillen weiteten sich und verdrängten fast völlig das Grün der Iris während sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnen suchten. Das Klirren von Metall auf Metall vibrierte durch den Wald. Die Elfe spitze die Ohren. Tatsächlich! Irgendwo tanzte jemand den Tanz der Schwerter und Larissa kannte nur zwei Schwertkämpfer. Bei genauerem Hinhören klang es sogar nach zwei verschiedenen Klingen, die da mit dem Feind gekreuzt wurden. Rasch löste sie den Knoten des Seils das sie hielt. Ihre Glieder waren steif und unbeweglich, aber das würde schon bald besser sein. Eilig löste sie die Halterung, dann stoppte sie plötzlich. Was, wenn Artur und Mordred von dem Feind umzingelt waren? Würde sie wirklich helfen können? Was, wenn die beiden Reiter die Flucht zu Pferd antraten? Würden sie sie zurücklassen, oder was wahrscheinlicher war, ihr Leben wegwerfen in dem Versuch Larissa zu retten? Die Hände der Elfe hielten die Seile während sie dem raschen Schlagabtausch lauschte der eisern durch den Wald hallte. Wie schnell würde sie dort sein? Und was würde sie finden? Ein hoher Schrei fuhr durch das Geäst, dann war es plötzlich still. Larissa versuchte sich zu beruhigen. Mordred und Artur waren beide erfahrene Kämpfer und das Gefecht war kurz gewesen. Vermutlich ging es ihnen gut! Außerdem konnte die Elfe die noch zumindest warme Spur der beiden Magierinnen nicht so einfach aus den Augen lassen. Wer wusste schon, ob nicht auch die Brut über Spurenleser verfügte? Also blieb Larissa sitzen, verknotete das Seil erneut und starrte in die Dunkelheit, die nun gar nicht mehr so dunkel schien. Die Baumstämme zeichneten sich grau ab und sogar den Unterschied in der Entfernung konnte die Elfe mittlerweile besser erkennen. Dennoch versuchte sie mehr zu hören als zu sehen, doch keine Stimme trat an ihr Ohr. Hoffentlich hatten alle überlebt, wenn jemand sterben würde, würde sich Larissa die Schuld dafür geben, schließlich war es ihre Idee gewesen in den Wald zu gehen. Sie dachte an die Kopfgeldjägerin. Auch ihr wünschte sie nicht den Tod, allerdings wäre es ihr auch recht, wenn die falsche Elfe vom eigenen Überlebenswillen angetrieben einfach verschwinden würde…

Die Dalish hatte nicht geplant nochmal einzuschlafen, doch hatte sie die Müdigkeit übermannt und sie erneut wegdämmern lassen. Nun brachen einzelne Strahlen einer rasch aufgehenden Sonne durch das Geäst und waren lange, dünne Lanzen aus reinem Gold zwischen durch das Blätterdach. Ein Sonnenstrahl schien ihr direkt ins Gesicht und ließ die blinzelnd erwachen. Sie gähnte ausgiebig und merkte erst dann, dass etwas nicht stimmte. Ohne sich groß zu bewegen schaute sie nach Unten und erschrak. Unweit ihres Baumes stand eine Gruppe Dunkle Brut, drei Genlocks, zwei Hurlocks und ein Wesen wie Artur und Mealla es im Wald erschlagen hatten. Zwei der Genlocks hockte dort wie Larissa die Spuren der Magierinnen vermuteten. Einer der Zwerge grunzte undeutlich worauf das Knirschen von Zähnen zu hören war. Keine Sprache, nur ein zischendes Geflüster erfüllte den Kreis der Verfolger, ausgehend von einem der Hurlocks dessen Helm einen einzelnen Stachel auf dem Kopf trug. Der offenkundige Anführer trug eine Armbrust, ein Genlock einen krummen, kurzen Bogen. Der Rest war mit Nahkampfwaffen von primitiver Art ausgestattet. Sichelartige Schwerter, nietenbesetzte Totschläger, eine Doppelklingenaxt. Am meisten beunruhigte sie das Wesen, welches einst vielleicht ein Elf gewesen war. Larissa atmete so kontrolliert wie am Vortag und wartete bis die Gruppe abmarschierte, der Spur folgend die sie selbst verfolgen wollte. Das Wesen mit den Klingenhänden drückte die flache Schnauze auf den Boden wie ein Hund. Vorsichtig griff Larissa nach ihren Sachen, rückte sie parat und löste den Knoten des Seils. Sie musste sich beeilen, auch wenn sie noch nicht wusste, was genau sie machen wollte. Die zuckelnden Köpfe der Brut verschwanden hinter einem weitgefächerten Farnengewächs. Larissa rollte das Seil auf, stopfte es in ihren Rucksack und verschloss ihn sorgfältig. Dann legte sie ihn sich auf den Rücken, hängte sich Schwert, Bogen und Köcher um die Schulter und stieg sowohl vorsichtig als auch gekonnt den Baum hinab. Unten angekommen rückte sie den Tornister zurecht, schwang sich den Köcher völlig über den Rücken, legte sich den Bogen um die Schulter und band sich den Schwertgurt um. Ihren Mantel ließ sie offen umso schneller den Dolch erreichen zu können, dann folgte sie der Spur aus trampelnden Füßen und klauenbewährten Stümpfen…

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Nimues Gesichtsausdruck als sie die Grotte betrachtete war unbezahlbar, zumindestens ein kleiner Stimumungsaufheller an einem sonst ziemlich beschissenem Tag. Immerhin hatte sie den Anstand sich nicht über das Quartier zu beschweren ansonsten hätte ihr Morgana empfohlen sich einen besseren Lagerplatz im Wald zu suchen. Die Grotte war zwar feucht, aber vermutlich nicht viel mehr als der Waldboden. Und sie hatte den großen Vorteil das sie vor fremden Blicken geifernder Kreaturen schützte. Quasi wie ein Zimmer in jedem Gasthof auch wenn die geifernden Kreaturen dieses Mal nicht aus einem Haufen Reisenden bestand. Die Hexe nickte Nimues Worten zustimmend zu, die vorschlug das sich beide zur Ruhe legten. Die Felswand machte eine Wache obsolet und Morgana hatte den Verdacht das der nächste Tag nicht weniger anstrengend wurde, wenn nicht sogar noch mehr. Sie war erschöpft und wie ihr Kleid und Mantel bezeugten schmutzig. Der Mantel hatte die Senke auch nicht aprilblütenfrisch überstanden, aber Morgana war froh das sie ihn angezogen hatte bevor sie in den Wald gegangen war. So musste sie nicht direkt auf dem Steinboden schlafen, immerhin konnte sie sich ja nicht wie Nimue in einen Katze verwandeln. Als hätte diese Morganas Gedanken gelesen, verwandelte sich die Zauberin just in diesem Moment in den Fellträger und maunzte der Hexe nachdem sie sich zusammengerollt hatte, etwas zu was wohl eine Gute Nacht darstellen sollte. Morganas Meinung nach hätte sie das auch tun können bevor sie sich verwandelt hatte, aber was war schon normal an dieser Frau ? Die Hexe breitete jetzt ihren Mantel auf dem Boden aus und legte sich auf ihn. Den Pelzkragen und die Kapuze nahm sie als Nackenunterlage. Neben ihrem Stab hatte sie nur noch ihre schwarze Tasche dabei. Vermutlich waren da noch ein paar Nüsse drinnen, aber das würde sie morgen nachschauen. Es wäre wohl höflich der Zauberin dann auch welche anzubieten immerhin widersprachen diese ja nicht ihren Essgewohnheiten und Kraft würde beide morgen brauchen. Es war nicht sehr warm, weswegen sich Morgana in dem Mantel einschlug und an schönere Dinge dachte. Ihre Gedanken wanderten zu Larissa und sie fragte sich wo die Dalish war und ob es ihr gut ging. Sie wünschte sich das die Dalish bei ihr wäre, denn das würde die Nacht in der Höhle wenigstens erträglich machen. So blieb Morgana allerdings nicht mehr übrig als zu hoffen das Larissa gut ging und darüber zu sinnieren was sie machen würde wenn die beiden zusammen wären. Beides hatte zur Folge das die Hexe mit einem Lächeln einschlief.
*
Von schönen aber auch schmutzigen Gedanken wanderte Morganas Geist ins Nichts. Immerhin war hier ihr Kleid sauber wie sie zufrieden feststellte. Ob die Gesellschaft besser war würde sich allerdings zeigen, Morgana hegte gewisse Zweifel daran. Sartana hatte sie jetzt schon ein Weilchen in Ruhe gelassen was abwer vermutlich nicht den Grund hatte das sie das junge Liebesglück nicht stören wollte. Vermutlich entwarf die Dämonin wieder ein abstrusen Plan oder Teufelei. Manchmal waren diese auch Recht albern wie Morgana fand, was vermutlich daran lag das Dämonen der Wollust, als zweitmächtigste Vertreter nach Hochmut auch dazu in der Lage waren kreativ zu denken und einen nicht wie Zorndämonen stur angriffen. Das Nichts hatte die Form eines, wer hätte damit gerechnet, großen dichten Waldes angenommen. Nun das Nichts imitierte häufig die Umgebung des Träumenden, zudem konnten Dämonen und Geister nur das kopieren was die Sterblichen in ihrer Welt gesehen hatten. Ein Abklatsch der Wirklichkeit, keine Fähigkeiten eigenes zu erschaffen. Wenig verwunderlich das sich viele Geister für die Welt jenseits des Schleiers interessierten und alle Dämonen danach strebten sie zu betreten. Wer schaute gerne anderen nur dabei zu wie sie etwas erlebten, während man selbst gefangen in einer tristen Welt war ? Nun offenbar Geister, wie Morgana ihr eigene Frage beantworten musste. Langsam ging sie durch den dunklen Wald, wobei sie sich selbst fragte warum sie sich nicht einfach irgendwo hinsetzte anstatt im Schlaf das zu tun was sie auch schon am Tag tat. Plötzlich vernahm sie einen leichten Singsang, schön aber auch kindisch von einer bekannt klingenden Stimme gesungen:
"Morganalein ging allein,
in die weite Welt hinein,
Stock und Hut,
stehen ihr gut,
ist gar wohlgemuth"
"Ok es wird wieder albern.", schoß es Morgana durch den Kopf während Sartana begann das alte Kinderlied zu verballhornen, wobei sie sich noch nicht mal Mühe gab den Text groß zu ändern.
"In Ordnung ich habe jetzt schon genug von deinen Gesangskünsten. Komm raus Sartana. Oder halt nein, noch besser. Verschwinde einfach und nerv jemand anderen damit.", sagte Morgana verächtlich mit lauter Stimme. Hinter einem Baum kam Sartana breit grinsend hervor.
"Kein Sinn für die schönen Künste meine Liebe. Du solltest mir lieber gut zu sprechen, vielleicht wechsel ich das Fach und werde dann zu einem Geist der Kreativität, einer Muse.", sagte sie in einem amüsierten Tonfall und vollführte eine Pirouette. Morgana verdrehte ihre Augen.
"Natürlich die gibt es ja zuhauf hier im Nichts. Und ich werde zur Großverzauberin und entdecke das Geheimnis der Unsterblichkeit.", erwiderte Morgana spöttisch und setzte ihren Gang fort. Sartana versperrte ihr den Weg.
"Das lässt sich machen, wenn dir danach verlangt. Ich war früher mal ein Geist des Wunsches und des Verlangens. Und auch jetzt kann ich dir deine Wünsche erfüllen.", sprach sie anbiedernd.
"Hervorragend dann erfüll mir doch meinen Wunsch und geh beiseite.", sprach Morgana trocken und schob die Dämonin unsanft beiseite. Beleidigt schaute diese ihr hinterher.
"Oh du bist so langweilig geworden. Und so unfassbar dumm. Du hilfst einer Magierin die dich bei erster Gelegenheit zu einer Besänftigten machen, dich einsperren oder töten würde. Und jetzt wo du alleine mit ihr bist, ohne Zeugen und sie schläft und hilflos ist, bist du so dumm und legst dich neben sie anstatt ihr einfach die momentan flauschige Kehle durchzuschneiden ? Diese Liaison mit dem Elfchen hat dich weich gemacht. Und unvorsichtig. Aber mir soll es recht sein, wenn sie dich einkerkern oder versuchen dich umzubringen wirst du zu mir gekrochen kommen und betteln das ich deinen Körper übernehme und sie vernichte. Vielleicht tue ich dir dann den Gefallen.Vielleicht.", rief ihr Sartana höhnisch hinterher. Morgana ignorierte die Drohungen und das Gekeife der Dämonin. Offenbar hatte diese heute nicht den Mut zu kämpfen und Morgana nicht die Lust sich mit ihr zu beschäftigen.

*

Zischend segelte die Klinge heran um von Arturs Rüstung abgeblockt zu werden. Er hatte dem Antivaner nach dem anstrengenden Tag zunächst nur halb zugehört und sich erst beim zweiten Ruf ihm zugewendet. Größtenteils war es eh nur Gejammer über die derzeitige Situation gewesen, etwas was Artur auch nicht ändern konnte. Seine Warnung kam deswegen auch ein wenig spät, aber immerhin zielte die Dunkle Brut in der Dunkelheit schlecht und traf nur seine dicke Brustplatte, die von der Klinge unbeeindruckt diese abprallen ließ. Mordred streckte die Kreatur nieder, woraufhin zwei weitere der Monster aus dem Unterholz kamen, ein großes und ein kleines. Während sich der Hurlock Mordred zuwandte, kam der Genlock mit Axt und Schild auf den inzwischen erhobenen Artur zu. Artur hatte nur sein Schwert, aber aufgrund seiner Rüstung war er immer noch besser geschützt als diese Kreatur vor ihm. Er wich dem Axthieb aus und führte einen Schwertstreich gegen den Genlock, welcher von dem Schild abgewehrt wurde, diesen aber ordentlich zum Beben brachte. Ein weiterer Schwinger der Axt wurde mit dem Silberitschwert geblockt. Der Genlock fauchte Artur an und dieser gab mit seiner freien Hand der Bestie einen Faustschlag ins Gesicht, was diese Rückwärts taumeln ließ. Artur ging jetzt in den Angriff über, drängte die Bestie nach hinten, seine größere Reichweite ausnutzend. Schnell gingen die Schläge nieder, mühsam von dem Genlock mit seinem Schild abgewehrt. Schließlich traf Artur ie Schildhand seines Gegners worauf verderbtes Blut hervorquoll und diese den Schild fallenließ und seine Wunde anstarrte, als ob diese vergiftet wäre. Artur hatte schon Geschichten gehört welche Wirkung Silberit auf die Brut hatte, aber jetzt sah er das diese Geschichten nicht erfunden waren. Das Silberit schien den verderbten Kreaturen mehr Schmerzen zuzufügen als normaler Stahl es vermochte. Anstatt über die metallurgischen Eigenheiten seines Schwertes weiternachzudenken, benutzte Artur es jedoch lieber um den Genlock den Schädel zu spalten was, jetzt da der Schild verloren war mit einem schnell ausgeführten Schlag gelang. Schwarz blutend ging die Kreatur zu Boden. Auch Mordred kam jetzt wieder, sein Gegener hatte wohl auch das zeitliche gesegnet.
Artur dachte über die Vermutung des Antivaners nach dann antwortete er nachdenklich:
"Vielleicht auch ein Spähtrupp der sich Verlaufen hat. Dennoch scheinen sie niemanden alarmiert zu haben, ansonsten wäre hier die Hölle los. Ich sehe nur wenig Sinn darin das Lager zu verlegen, das würde nur mehr Lärm machen als uns nutzen. Wir bleiben hier und halten abwechselnd Wache, ich fange an. Das Feuer löschen wir besser, denn es hilft uns wenig gegen die Brut und lockt nur weitere Besucher an. Wir wollen ihnen ja kein zu leichtes Ziel bieten."

Shepard Commander
23.12.2015, 17:53
http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpg

Nimues Gesichtsausdruck als sie die Grotte betrachtete war unbezahlbar, zumindestens ein kleiner Stimumungsaufheller an einem sonst ziemlich beschissenem Tag. Immerhin hatte sie den Anstand sich nicht über das Quartier zu beschweren ansonsten hätte ihr Morgana empfohlen sich einen besseren Lagerplatz im Wald zu suchen. Die Grotte war zwar feucht, aber vermutlich nicht viel mehr als der Waldboden. Und sie hatte den großen Vorteil das sie vor fremden Blicken geifernder Kreaturen schützte. Quasi wie ein Zimmer in jedem Gasthof auch wenn die geifernden Kreaturen dieses Mal nicht aus einem Haufen Reisenden bestand. Die Hexe nickte Nimues Worten zustimmend zu, die vorschlug das sich beide zur Ruhe legten. Die Felswand machte eine Wache obsolet und Morgana hatte den Verdacht das der nächste Tag nicht weniger anstrengend wurde, wenn nicht sogar noch mehr. Sie war erschöpft und wie ihr Kleid und Mantel bezeugten schmutzig. Der Mantel hatte die Senke auch nicht aprilblütenfrisch überstanden, aber Morgana war froh das sie ihn angezogen hatte bevor sie in den Wald gegangen war. So musste sie nicht direkt auf dem Steinboden schlafen, immerhin konnte sie sich ja nicht wie Nimue in einen Katze verwandeln. Als hätte diese Morganas Gedanken gelesen, verwandelte sich die Zauberin just in diesem Moment in den Fellträger und maunzte der Hexe nachdem sie sich zusammengerollt hatte, etwas zu was wohl eine Gute Nacht darstellen sollte. Morganas Meinung nach hätte sie das auch tun können bevor sie sich verwandelt hatte, aber was war schon normal an dieser Frau ? Die Hexe breitete jetzt ihren Mantel auf dem Boden aus und legte sich auf ihn. Den Pelzkragen und die Kapuze nahm sie als Nackenunterlage. Neben ihrem Stab hatte sie nur noch ihre schwarze Tasche dabei. Vermutlich waren da noch ein paar Nüsse drinnen, aber das würde sie morgen nachschauen. Es wäre wohl höflich der Zauberin dann auch welche anzubieten immerhin widersprachen diese ja nicht ihren Essgewohnheiten und Kraft würde beide morgen brauchen. Es war nicht sehr warm, weswegen sich Morgana in dem Mantel einschlug und an schönere Dinge dachte. Ihre Gedanken wanderten zu Larissa und sie fragte sich wo die Dalish war und ob es ihr gut ging. Sie wünschte sich das die Dalish bei ihr wäre, denn das würde die Nacht in der Höhle wenigstens erträglich machen. So blieb Morgana allerdings nicht mehr übrig als zu hoffen das Larissa gut ging und darüber zu sinnieren was sie machen würde wenn die beiden zusammen wären. Beides hatte zur Folge das die Hexe mit einem Lächeln einschlief.
*
Von schönen aber auch schmutzigen Gedanken wanderte Morganas Geist ins Nichts. Immerhin war hier ihr Kleid sauber wie sie zufrieden feststellte. Ob die Gesellschaft besser war würde sich allerdings zeigen, Morgana hegte gewisse Zweifel daran. Sartana hatte sie jetzt schon ein Weilchen in Ruhe gelassen was abwer vermutlich nicht den Grund hatte das sie das junge Liebesglück nicht stören wollte. Vermutlich entwarf die Dämonin wieder ein abstrusen Plan oder Teufelei. Manchmal waren diese auch Recht albern wie Morgana fand, was vermutlich daran lag das Dämonen der Wollust, als zweitmächtigste Vertreter nach Hochmut auch dazu in der Lage waren kreativ zu denken und einen nicht wie Zorndämonen stur angriffen. Das Nichts hatte die Form eines, wer hätte damit gerechnet, großen dichten Waldes angenommen. Nun das Nichts imitierte häufig die Umgebung des Träumenden, zudem konnten Dämonen und Geister nur das kopieren was die Sterblichen in ihrer Welt gesehen hatten. Ein Abklatsch der Wirklichkeit, keine Fähigkeiten eigenes zu erschaffen. Wenig verwunderlich das sich viele Geister für die Welt jenseits des Schleiers interessierten und alle Dämonen danach strebten sie zu betreten. Wer schaute gerne anderen nur dabei zu wie sie etwas erlebten, während man selbst gefangen in einer tristen Welt war ? Nun offenbar Geister, wie Morgana ihr eigene Frage beantworten musste. Langsam ging sie durch den dunklen Wald, wobei sie sich selbst fragte warum sie sich nicht einfach irgendwo hinsetzte anstatt im Schlaf das zu tun was sie auch schon am Tag tat. Plötzlich vernahm sie einen leichten Singsang, schön aber auch kindisch von einer bekannt klingenden Stimme gesungen:
"Morganalein ging allein,
in die weite Welt hinein,
Stock und Hut,
stehen ihr gut,
ist gar wohlgemuth"
"Ok es wird wieder albern.", schoß es Morgana durch den Kopf während Sartana begann das alte Kinderlied zu verballhornen, wobei sie sich noch nicht mal Mühe gab den Text groß zu ändern.
"In Ordnung ich habe jetzt schon genug von deinen Gesangskünsten. Komm raus Sartana. Oder halt nein, noch besser. Verschwinde einfach und nerv jemand anderen damit.", sagte Morgana verächtlich mit lauter Stimme. Hinter einem Baum kam Sartana breit grinsend hervor.
"Kein Sinn für die schönen Künste meine Liebe. Du solltest mir lieber gut zu sprechen, vielleicht wechsel ich das Fach und werde dann zu einem Geist der Kreativität, einer Muse.", sagte sie in einem amüsierten Tonfall und vollführte eine Pirouette. Morgana verdrehte ihre Augen.
"Natürlich die gibt es ja zuhauf hier im Nichts. Und ich werde zur Großverzauberin und entdecke das Geheimnis der Unsterblichkeit.", erwiderte Morgana spöttisch und setzte ihren Gang fort. Sartana versperrte ihr den Weg.
"Das lässt sich machen, wenn dir danach verlangt. Ich war früher mal ein Geist des Wunsches und des Verlangens. Und auch jetzt kann ich dir deine Wünsche erfüllen.", sprach sie anbiedernd.
"Hervorragend dann erfüll mir doch meinen Wunsch und geh beiseite.", sprach Morgana trocken und schob die Dämonin unsanft beiseite. Beleidigt schaute diese ihr hinterher.
"Oh du bist so langweilig geworden. Und so unfassbar dumm. Du hilfst einer Magierin die dich bei erster Gelegenheit zu einer Besänftigten machen, dich einsperren oder töten würde. Und jetzt wo du alleine mit ihr bist, ohne Zeugen und sie schläft und hilflos ist, bist du so dumm und legst dich neben sie anstatt ihr einfach die momentan flauschige Kehle durchzuschneiden ? Diese Liaison mit dem Elfchen hat dich weich gemacht. Und unvorsichtig. Aber mir soll es recht sein, wenn sie dich einkerkern oder versuchen dich umzubringen wirst du zu mir gekrochen kommen und betteln das ich deinen Körper übernehme und sie vernichte. Vielleicht tue ich dir dann den Gefallen.Vielleicht.", rief ihr Sartana höhnisch hinterher. Morgana ignorierte die Drohungen und das Gekeife der Dämonin. Offenbar hatte diese heute nicht den Mut zu kämpfen und Morgana nicht die Lust sich mit ihr zu beschäftigen.

*

Zischend segelte die Klinge heran um von Arturs Rüstung abgeblockt zu werden. Er hatte dem Antivaner nach dem anstrengenden Tag zunächst nur halb zugehört und sich erst beim zweiten Ruf ihm zugewendet. Größtenteils war es eh nur Gejammer über die derzeitige Situation gewesen, etwas was Artur auch nicht ändern konnte. Seine Warnung kam deswegen auch ein wenig spät, aber immerhin zielte die Dunkle Brut in der Dunkelheit schlecht und traf nur seine dicke Brustplatte, die von der Klinge unbeeindruckt diese abprallen ließ. Mordred streckte die Kreatur nieder, woraufhin zwei weitere der Monster aus dem Unterholz kamen, ein großes und ein kleines. Während sich der Hurlock Mordred zuwandte, kam der Genlock mit Axt und Schild auf den inzwischen erhobenen Artur zu. Artur hatte nur sein Schwert, aber aufgrund seiner Rüstung war er immer noch besser geschützt als diese Kreatur vor ihm. Er wich dem Axthieb aus und führte einen Schwertstreich gegen den Genlock, welcher von dem Schild abgewehrt wurde, diesen aber ordentlich zum Beben brachte. Ein weiterer Schwinger der Axt wurde mit dem Silberitschwert geblockt. Der Genlock fauchte Artur an und dieser gab mit seiner freien Hand der Bestie einen Faustschlag ins Gesicht, was diese Rückwärts taumeln ließ. Artur ging jetzt in den Angriff über, drängte die Bestie nach hinten, seine größere Reichweite ausnutzend. Schnell gingen die Schläge nieder, mühsam von dem Genlock mit seinem Schild abgewehrt. Schließlich traf Artur ie Schildhand seines Gegners worauf verderbtes Blut hervorquoll und diese den Schild fallenließ und seine Wunde anstarrte, als ob diese vergiftet wäre. Artur hatte schon Geschichten gehört welche Wirkung Silberit auf die Brut hatte, aber jetzt sah er das diese Geschichten nicht erfunden waren. Das Silberit schien den verderbten Kreaturen mehr Schmerzen zuzufügen als normaler Stahl es vermochte. Anstatt über die metallurgischen Eigenheiten seines Schwertes weiternachzudenken, benutzte Artur es jedoch lieber um den Genlock den Schädel zu spalten was, jetzt da der Schild verloren war mit einem schnell ausgeführten Schlag gelang. Schwarz blutend ging die Kreatur zu Boden. Auch Mordred kam jetzt wieder, sein Gegener hatte wohl auch das zeitliche gesegnet.
Artur dachte über die Vermutung des Antivaners nach dann antwortete er nachdenklich:
"Vielleicht auch ein Spähtrupp der sich Verlaufen hat. Dennoch scheinen sie niemanden alarmiert zu haben, ansonsten wäre hier die Hölle los. Ich sehe nur wenig Sinn darin das Lager zu verlegen, das würde nur mehr Lärm machen als uns nutzen. Wir bleiben hier und halten abwechselnd Wache, ich fange an. Das Feuer löschen wir besser, denn es hilft uns wenig gegen die Brut und lockt nur weitere Besucher an. Wir wollen ihnen ja kein zu leichtes Ziel bieten."



http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/TxGIDkV4csRmordred_klein.png & http://upload.worldofplayers.de/files10/CGUEHJDH01JWkp5A77Ppnimue_klein.jpg

Artur wiederholte Mordred Vermutungen, auch wenn er sie als die Eigene ausgab. Auch der Blondschopf, der Ältere der Zwei, glaubte kaum, dass eine Verlegung des Lagers oder gar Flucht in der Dunkelheit sinnig wäre. Allerdings insistierte Mordred bezüglich des Feuers. Es war ein schwacher Lichtschein doch war es noch immer eine gute Lichtquelle für den Kampf. Bei seinem Duell hatte er sich eher auf die anderen Sinne verlassen müssen und nur schemenhaft gesehen, bei völliger Dunkelheit wäre es im Falle eines weiteren Überfalls nahezu unmöglich diesen abzuwehren. Artur mochte ihn vielleicht in seinem Panzer überleben, Mordred würde zerfleischt werden. Die Brut lebte unter der Erde also war davon auszugehen, dass sie über eine ähnlich gute Nachtsicht verfügte wie die Zwerge. Diesbezüglich wäre es dumm ihnen den Vorteil zu gewähren.
Glücklicherweise erwartete sie kein weiterer Angriff in dieser Nacht und obwohl Mordred bis zu seiner Wache kaum eine Stunde Schlaf fand, fühlte er sich während des Tagesanbruches recht brauchbar. Die beiden Kämpfer nahmen ein karges Frühstück und viel Wasser zu sich, erleichterten sich in den Büschen und begann dann ihren Weg tiefer ins Innere des Waldes.


*

Der Morgen war eine magische Zeit. Heller Nebel waberte wie ein Umzug aus Geistern zwischen den Bäumen umher, frischer Morgentau glitzerte dort wo die Sonne den Baldachin aus Grün durchbrach wie Perlen während verschiedene Vögel in schönen Stimmlagen den neuen Tag begrüßten. Larissa kannte diese Morgen nur zu gut, kannte das muntere Tirilieren der Buchfinken und Amseln. Sie wusste um die kühle eines anbrechenden Tages. Zu ihrem Glück stellte die Elfe fest, dass es ein windstiller Morgen war, was der schnüffelnden Brut, die eine breite Schneise getreten hatte und deren Verfolgung so eine Leichtigkeit war, ihre Witterung erschweren würde. Elfen hatten nur einen schwachen Eigengeruch der meist mit dem Duft der Blumen oder zuweilen Kiefernnadeln verglichen wurde. Unter Umständen würde die Brut sie also nicht einmal anhand dessen wittern können, wobei ihr schmutziger Mantel schon verschieden Geruchstöne in sich aufgenommen hatte.
Wie ein Rehkitz huschte Larissa durch die verschiedenen Gewächse der sie umgebenden, erhabenen Landschaft. Zuerst folgte sie der Spur direkt, dann wich sie auf einen parallelen Pfad aus, den sie sich selbst einebnen musste, die Augen stets zwischen Horizont und Fährte wechseln. In ihr stieg ein berauschendes Gefühl auf. Die Jagd im Wald war ihr Leben gewesen und nun hatte sie es wieder. Auch wenn sie diesmal Monster jagte, kein Wild. Mit einem langen Lederband fesselte sie den Großteil ihrer Haare in ihrem Nacken, wie immer blieben einige Strähnen widerspenstig. In ihrem Kopf hämmerte der Gedanke, nein der Befehl, sie müsse die Brut erreichen bevor diese Morgana fand! Mit der Linken den Schwertgriff umklammert sprang sie behände über die wenigen Hindernisse die ihr der Wald ließ. Im Gegensatz zu ihren Gefährten schien er sie bereitwillig zu akzeptieren, offenbarte ihr Wege gleich gepflasterten Straßen und ließ sie schnell und problemlos vorankommen. Vermutlich wollte der Wald, dass Larissa die Brut erwischte. Ein neugieriges Eichhorn schaute sie von einem Baum aus an, verschlafen und sich nicht sicher was genau sich dort durch seinen Wald bewegte. „Glück gehabt!“, dachte Larissa und huschte weiter. Normalerweise wäre der kleine Nager jetzt fällig gewesen doch wie schon gesagt war diese ihre Beute eine andere.

Das erste was Larissa von den Biestern wahrnahm war der Gestank der ihr schon entgegenschlug als die grauen haarlosen Köpfe noch weit vor ihr lagen. Larissa zog die Nase kraus und schaute nach der Spur. Der Trampelpfad der den schönen Wald verunstaltete und alles auf seinem Weg einebnete war frisch. Ein paar Pflanzen waren wohl im Vorbeigehen die Köpfe abgehauen worden, wieder andere wirken… krank. Larissa nahm ihren Bogen von der Schulter, zog einen Pfeil und schlich etwa zwei Meilen hinter den Biestern her bevor sie sie am Horizont erkennen konnte. Sie alle standen ruhig herum und schienen sich umzuschauen. Die Elfe hatte völlig vergessen nach den Spuren ihrer Freundin zu schauen, doch nun richtete sich ihre Aufmerksamkeit auf die Gruppe vor ihr. Die Wesen schauten einander an, standen leicht erhöht da das Gelände im Wald zunehmend einem Meer auf Erde glich, dass sich wellenförmig mal hob und mal senkte. Die Elfe hielt sich im Gebüsch, ihr Herz begann langsamer zu schlagen und wohlige Wärme schoss in ihre Adern. Bei der Jagd fühlte sie sich lebendig!
Nach kurzer Zeit wandte sich die Gruppe, das heißt vier der Bestien, nach rechts wo sich in weiter Ferne ein Felsmassiv sich zwischen den Bäumen abhob. Zwei der Viecher traten plötzlich den Rückweg an, ein Hurlock und ein Genlock. Larissa drängte sich dichter ins Gebüsch und schaute den beiden Wesen zu. Der Genlock schien der Blumenschlächter zu sein, denn er hieb wahllos rechts und links nach den Pflanzen. Der Hurlock hingegen ging in strammen Marsch wie ein Soldat den niedergetretenen Weg zurück. Übler Pestgeruch stieg Larissa in die feine Nase, ein Miasma aus Verwesung und Tod als erst der Hurlock, dann der Genlock sie passierte. Den Bogen hatte sie beiseitegelegt und stattdessen ihren Dolch gezogen. Da der Abstand zwischen den Kreaturen jener war, der zu erwarten blieb wenn sich ein Kurzer mit Nebentätigkeiten aufhielt während ein Langer unentwegt voranschritt hätte Larissa durchaus eine Chance sie beide auf die leise Art zu erledigen. Der Genlock passierte sie und hieb mit seinem Kurzschwert eine tiefer Narbe in die wilde Erbeere hinter der sich Larissa versteckt hielt. Larissa sammelte ein Stück totes Holz vom Boden auf und nachdem der Wicht zwei, drei Schritt getan hatte, warf sie es unweit von ihm zur ihr gegenüberliegenden Seite. Der Genlock stoppte augenblicklich und schaute zu dem Rascheln wo das Holz in die Blumen fiel. Das war sein Verhängnis, denn Larissa packte ihn von Hinten, hielt ihm die behandschuhte Hand auf den Mund gedrückt, presste ihm die Schneide der gebogenen Klinge an den muskulösen Hand und zog sie in kurzen ruckartigen Bewegungen von einer Seite zur Nächsten. Sie fühlte die Sehnen rissen, Adern durchschnitten würden und Luft- und Speiseröhre aufklafften während sie sich mit dem Rücken auf den Boden warf, die Beine um die massige Kreatur gelegt und diese in der Umarmung verrecken ließ. Das Vieh zuckte kurz, aber nicht allzu lang. Larissa rollte den schweren Leib von ihrem Eigenen, sprang auf und stieß den Dolch ins Erdreich. Schnell sammelte sie Pfeil und Bogen auf, trat aus ihrem Versteck und… schaute in die Augen des Hurlock. Dieser war zurückgekehrt um nach seinem Kameraden zu sehen, etwas was Larissa den Bestien nicht zugetraut hatte. Sie wusste nicht, ob er Angst empfand, als sie den Bogen spannte, doch meinte sie zumindest Überraschung in seinem hässlichen Gesicht zu sehen, als der Pfeil von der Sehne schnellte und seinen Hals durchbohrte. Er röchelte, wankte, fiel zu Boden und blieb tot liegen. Erleichtert atmete Larissa auf, holte sich ihren Dolch und zog dem Toten den Pfeil, der nun mit einem klebrigen schwarzen Sekret überzogen war aus der Leiche. Zwei erledigt, blieben noch vier! Larissa tat zwei Schritte, dann stockte sie. Neben dem Weg den die Brut geplättet hatte lag im grünen Moos eine bläuliche Feder, glänzend wie Seide. Sie hob sie auf und betrachtete sie mit verzückter Miene. Es war, als hätte der Wald ihr gesagt: „Gut gemacht, Elfe!“ und dies als Zeichen der Wertschätzung hinterlassen. Larissa suchte sich eine ihrer Strähnen die noch keine Feder zierte, fand sie und schob die reine, gesunde Feder hinein. Zufrieden eilte sie weiter – auf der Jagd.


*

Nimue musterte Morgana nach dem Aufwachen genau. Sie hatte sich wieder zurückverwandelt, fand aber, dass die Nacht in Katzengestalt äußerst angenehm war. Vielleicht sollte sie dies fortsetzten. Was jedoch weniger angenehm war, war Olimpias Prophezeiung und Nimues Vermutung, dass in Morgana doch mehr steckte als vermutet - ob nun zum Guten oder zum Bösen hin. Obwohl Nimue aus der Höhle wollte und am besten auch gleich aus diesem Wald, hatte sie es nicht eilig mit dem Aufbruch. Stattdessen betrachtete sie die Hexe abschätzig die da ihr Kleid abklopfte und so schön unschuldig tat. Ein „Guten Morgen“ hatte keine der Frauen der jeweils anderen gewünscht. „Habt Ihr gut geschlafen, Hexe?“, fragte Nimue schließlich. Die Frage stieß auf Argwohn und ein schmales, sardonisches Lächeln. „Ihr als Magierin reist doch sicherlich oft durch das Nichts, oder? Ein unausgebildeter Geist kann dort auf Gefahren treffen, die er zuweilen nicht verstehen kann oder sie falsch einschätzt. Aus diesem Grund…“ Sie brach ab und beäugte Morgana. „Das ist Euch natürlich schon bewusst, nicht wahr? Ich frage mich: wie viel wisst Ihr über das Nichts und seine Bewohner? Hattet Ihr jemanden, der Euch die Tücken und Geheimnisse dieser, unserer, Welt offenbarte?“ Nimue erhob sich, klopfte sich die Kleider ab und fuhr sich durch das Haar, welches noch immer in einem Zopf zusammengefasst auf ihrem Rücken lag. „Ihr habt gestern mächtige Magie gewirkt, zwei Mal. So ein Wissen erlernt man nicht als einfache Autodidaktin.“ „So ein Wissen erlernt man von Dämonen, Hexe!“, beendete Nimue die Anspielung in Gedanken.


*

„Ich hoffe Ihr wisst, was Ihr da tut!“ Mordred schaute den Ritter, der mit der Gelassenheit einer gepanzerten Schildkröte durch den Wald marschierte, aus den Augenwinkeln an. „Ich glaube zwar, dass die Brut uns nicht ewig in diesen Wald folgen wird doch… irgendwann sind selbst unsere Vorräte erschöpft.“ Artur sagte nichts. Mordred tätschelte sein Pferd am Hals und warf einen missmutigen Blick auf den Schwarzgepanzerten. „Wenn wir hier noch viele Tage herumirren hoffe ich, dass wir ein Lebkuchenhaus finden. Allerdings wäre das für dich natürlich nicht allzu gesund“, murmelte Mordred dem Pferd zu. Es antwortete natürlich nicht. „Für mich auch nicht… würde mir meine Figur ruinieren fürchte ich.“
Eine Weile stiefelten sie einfach durch den immer grüner werdenden Wald, der nun aber auch mit den weißen Akzenten wilden Heidekrauts und dem schillernden Hellgrün des Giftsumachs durchsetzt war. Hier und da blühten sogar ein paar schönere Pflanzen die wild und archaische wirkten und den Weg in die Sprache der Menschen noch nicht gefunden hatten. Die Elfen hatten sicherlich schön klingende Worte für jede von ihnen, wie sie in Kompositionen aus Gelb, Lila und fluoreszierendem Blau blühten. Schließlich stoppten sie wieder, hielten an und pausierten. Dauerndes Wandern machte sogar Artur mürbe der oft die schweren Beine über Wurzeln, Knollen und Stämme heben musste. „Das ist es also“, sagte Mordred während die Männer auf einem umgefallenen Baumstamm saßen. „Das Ende der Welt. Die Fratze der Dunklen Brut die ihre Zähne tiefer in die Wälder schlägt als die Äxte der Menschen.“ Er seufzte. „Wenn dies wirklich unsere letzten Tage sind würde ich sie lieber daheim in Antiva verbringen. Ich sehe es schon vor mir, wie ich die Gassen von Bastion oder Antiva-Stadt mit dem Schwert in der Hand verteidige, gegen eine Flut schwarzer Wesen die keinen Unterschied zwischen Mann, Frau oder Kind machen. Ihr habt es nicht gesehen, Ser Artur, wie in Ostagar das Ende unserer Ära eingeläutet wurde. Ein König, die Wächter, eine Armee tapferer Krieger; einfach von dem Angesicht der Erde getilgt. Und die Brut…“, er wandte sich an Artur und formte mit der Hand eine groteske Kralle. „Die Brut frisst ihre Feinde nachdem sie sie erschlagen hat!“ Er spuckte gehaltvoll zur Seite hin aus. Verbitterung hatte sich in seinem Mund breitgemacht. „Zu viele Orte wollte ich erneut besuchen, zu viele das erste Mal. Zu viele Frauen!“ Er lachte, darauf seufzte er melancholisch, denn seine Gedanken schwammen über ein Meer aus nackten, sich räkelnden Frauen zu der einen, jungen Prinzessin.
„Wollen wir weiter?“

numberten
23.12.2015, 22:11
http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/TxGIDkV4csRmordred_klein.png & http://upload.worldofplayers.de/files10/CGUEHJDH01JWkp5A77Ppnimue_klein.jpg

Artur wiederholte Mordred Vermutungen, auch wenn er sie als die Eigene ausgab. Auch der Blondschopf, der Ältere der Zwei, glaubte kaum, dass eine Verlegung des Lagers oder gar Flucht in der Dunkelheit sinnig wäre. Allerdings insistierte Mordred bezüglich des Feuers. Es war ein schwacher Lichtschein doch war es noch immer eine gute Lichtquelle für den Kampf. Bei seinem Duell hatte er sich eher auf die anderen Sinne verlassen müssen und nur schemenhaft gesehen, bei völliger Dunkelheit wäre es im Falle eines weiteren Überfalls nahezu unmöglich diesen abzuwehren. Artur mochte ihn vielleicht in seinem Panzer überleben, Mordred würde zerfleischt werden. Die Brut lebte unter der Erde also war davon auszugehen, dass sie über eine ähnlich gute Nachtsicht verfügte wie die Zwerge. Diesbezüglich wäre es dumm ihnen den Vorteil zu gewähren.
Glücklicherweise erwartete sie kein weiterer Angriff in dieser Nacht und obwohl Mordred bis zu seiner Wache kaum eine Stunde Schlaf fand, fühlte er sich während des Tagesanbruches recht brauchbar. Die beiden Kämpfer nahmen ein karges Frühstück und viel Wasser zu sich, erleichterten sich in den Büschen und begann dann ihren Weg tiefer ins Innere des Waldes.


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Der Morgen war eine magische Zeit. Heller Nebel waberte wie ein Umzug aus Geistern zwischen den Bäumen umher, frischer Morgentau glitzerte dort wo die Sonne den Baldachin aus Grün durchbrach wie Perlen während verschiedene Vögel in schönen Stimmlagen den neuen Tag begrüßten. Larissa kannte diese Morgen nur zu gut, kannte das muntere Tirilieren der Buchfinken und Amseln. Sie wusste um die kühle eines anbrechenden Tages. Zu ihrem Glück stellte die Elfe fest, dass es ein windstiller Morgen war, was der schnüffelnden Brut, die eine breite Schneise getreten hatte und deren Verfolgung so eine Leichtigkeit war, ihre Witterung erschweren würde. Elfen hatten nur einen schwachen Eigengeruch der meist mit dem Duft der Blumen oder zuweilen Kiefernnadeln verglichen wurde. Unter Umständen würde die Brut sie also nicht einmal anhand dessen wittern können, wobei ihr schmutziger Mantel schon verschieden Geruchstöne in sich aufgenommen hatte.
Wie ein Rehkitz huschte Larissa durch die verschiedenen Gewächse der sie umgebenden, erhabenen Landschaft. Zuerst folgte sie der Spur direkt, dann wich sie auf einen parallelen Pfad aus, den sie sich selbst einebnen musste, die Augen stets zwischen Horizont und Fährte wechseln. In ihr stieg ein berauschendes Gefühl auf. Die Jagd im Wald war ihr Leben gewesen und nun hatte sie es wieder. Auch wenn sie diesmal Monster jagte, kein Wild. Mit einem langen Lederband fesselte sie den Großteil ihrer Haare in ihrem Nacken, wie immer blieben einige Strähnen widerspenstig. In ihrem Kopf hämmerte der Gedanke, nein der Befehl, sie müsse die Brut erreichen bevor diese Morgana fand! Mit der Linken den Schwertgriff umklammert sprang sie behände über die wenigen Hindernisse die ihr der Wald ließ. Im Gegensatz zu ihren Gefährten schien er sie bereitwillig zu akzeptieren, offenbarte ihr Wege gleich gepflasterten Straßen und ließ sie schnell und problemlos vorankommen. Vermutlich wollte der Wald, dass Larissa die Brut erwischte. Ein neugieriges Eichhorn schaute sie von einem Baum aus an, verschlafen und sich nicht sicher was genau sich dort durch seinen Wald bewegte. „Glück gehabt!“, dachte Larissa und huschte weiter. Normalerweise wäre der kleine Nager jetzt fällig gewesen doch wie schon gesagt war diese ihre Beute eine andere.

Das erste was Larissa von den Biestern wahrnahm war der Gestank der ihr schon entgegenschlug als die grauen haarlosen Köpfe noch weit vor ihr lagen. Larissa zog die Nase kraus und schaute nach der Spur. Der Trampelpfad der den schönen Wald verunstaltete und alles auf seinem Weg einebnete war frisch. Ein paar Pflanzen waren wohl im Vorbeigehen die Köpfe abgehauen worden, wieder andere wirken… krank. Larissa nahm ihren Bogen von der Schulter, zog einen Pfeil und schlich etwa zwei Meilen hinter den Biestern her bevor sie sie am Horizont erkennen konnte. Sie alle standen ruhig herum und schienen sich umzuschauen. Die Elfe hatte völlig vergessen nach den Spuren ihrer Freundin zu schauen, doch nun richtete sich ihre Aufmerksamkeit auf die Gruppe vor ihr. Die Wesen schauten einander an, standen leicht erhöht da das Gelände im Wald zunehmend einem Meer auf Erde glich, dass sich wellenförmig mal hob und mal senkte. Die Elfe hielt sich im Gebüsch, ihr Herz begann langsamer zu schlagen und wohlige Wärme schoss in ihre Adern. Bei der Jagd fühlte sie sich lebendig!
Nach kurzer Zeit wandte sich die Gruppe, das heißt vier der Bestien, nach rechts wo sich in weiter Ferne ein Felsmassiv sich zwischen den Bäumen abhob. Zwei der Viecher traten plötzlich den Rückweg an, ein Hurlock und ein Genlock. Larissa drängte sich dichter ins Gebüsch und schaute den beiden Wesen zu. Der Genlock schien der Blumenschlächter zu sein, denn er hieb wahllos rechts und links nach den Pflanzen. Der Hurlock hingegen ging in strammen Marsch wie ein Soldat den niedergetretenen Weg zurück. Übler Pestgeruch stieg Larissa in die feine Nase, ein Miasma aus Verwesung und Tod als erst der Hurlock, dann der Genlock sie passierte. Den Bogen hatte sie beiseitegelegt und stattdessen ihren Dolch gezogen. Da der Abstand zwischen den Kreaturen jener war, der zu erwarten blieb wenn sich ein Kurzer mit Nebentätigkeiten aufhielt während ein Langer unentwegt voranschritt hätte Larissa durchaus eine Chance sie beide auf die leise Art zu erledigen. Der Genlock passierte sie und hieb mit seinem Kurzschwert eine tiefer Narbe in die wilde Erbeere hinter der sich Larissa versteckt hielt. Larissa sammelte ein Stück totes Holz vom Boden auf und nachdem der Wicht zwei, drei Schritt getan hatte, warf sie es unweit von ihm zur ihr gegenüberliegenden Seite. Der Genlock stoppte augenblicklich und schaute zu dem Rascheln wo das Holz in die Blumen fiel. Das war sein Verhängnis, denn Larissa packte ihn von Hinten, hielt ihm die behandschuhte Hand auf den Mund gedrückt, presste ihm die Schneide der gebogenen Klinge an den muskulösen Hand und zog sie in kurzen ruckartigen Bewegungen von einer Seite zur Nächsten. Sie fühlte die Sehnen rissen, Adern durchschnitten würden und Luft- und Speiseröhre aufklafften während sie sich mit dem Rücken auf den Boden warf, die Beine um die massige Kreatur gelegt und diese in der Umarmung verrecken ließ. Das Vieh zuckte kurz, aber nicht allzu lang. Larissa rollte den schweren Leib von ihrem Eigenen, sprang auf und stieß den Dolch ins Erdreich. Schnell sammelte sie Pfeil und Bogen auf, trat aus ihrem Versteck und… schaute in die Augen des Hurlock. Dieser war zurückgekehrt um nach seinem Kameraden zu sehen, etwas was Larissa den Bestien nicht zugetraut hatte. Sie wusste nicht, ob er Angst empfand, als sie den Bogen spannte, doch meinte sie zumindest Überraschung in seinem hässlichen Gesicht zu sehen, als der Pfeil von der Sehne schnellte und seinen Hals durchbohrte. Er röchelte, wankte, fiel zu Boden und blieb tot liegen. Erleichtert atmete Larissa auf, holte sich ihren Dolch und zog dem Toten den Pfeil, der nun mit einem klebrigen schwarzen Sekret überzogen war aus der Leiche. Zwei erledigt, blieben noch vier! Larissa tat zwei Schritte, dann stockte sie. Neben dem Weg den die Brut geplättet hatte lag im grünen Moos eine bläuliche Feder, glänzend wie Seide. Sie hob sie auf und betrachtete sie mit verzückter Miene. Es war, als hätte der Wald ihr gesagt: „Gut gemacht, Elfe!“ und dies als Zeichen der Wertschätzung hinterlassen. Larissa suchte sich eine ihrer Strähnen die noch keine Feder zierte, fand sie und schob die reine, gesunde Feder hinein. Zufrieden eilte sie weiter – auf der Jagd.


*

Nimue musterte Morgana nach dem Aufwachen genau. Sie hatte sich wieder zurückverwandelt, fand aber, dass die Nacht in Katzengestalt äußerst angenehm war. Vielleicht sollte sie dies fortsetzten. Was jedoch weniger angenehm war, war Olimpias Prophezeiung und Nimues Vermutung, dass in Morgana doch mehr steckte als vermutet - ob nun zum Guten oder zum Bösen hin. Obwohl Nimue aus der Höhle wollte und am besten auch gleich aus diesem Wald, hatte sie es nicht eilig mit dem Aufbruch. Stattdessen betrachtete sie die Hexe abschätzig die da ihr Kleid abklopfte und so schön unschuldig tat. Ein „Guten Morgen“ hatte keine der Frauen der jeweils anderen gewünscht. „Habt Ihr gut geschlafen, Hexe?“, fragte Nimue schließlich. Die Frage stieß auf Argwohn und ein schmales, sardonisches Lächeln. „Ihr als Magierin reist doch sicherlich oft durch das Nichts, oder? Ein unausgebildeter Geist kann dort auf Gefahren treffen, die er zuweilen nicht verstehen kann oder sie falsch einschätzt. Aus diesem Grund…“ Sie brach ab und beäugte Morgana. „Das ist Euch natürlich schon bewusst, nicht wahr? Ich frage mich: wie viel wisst Ihr über das Nichts und seine Bewohner? Hattet Ihr jemanden, der Euch die Tücken und Geheimnisse dieser, unserer, Welt offenbarte?“ Nimue erhob sich, klopfte sich die Kleider ab und fuhr sich durch das Haar, welches noch immer in einem Zopf zusammengefasst auf ihrem Rücken lag. „Ihr habt gestern mächtige Magie gewirkt, zwei Mal. So ein Wissen erlernt man nicht als einfache Autodidaktin.“ „So ein Wissen erlernt man von Dämonen, Hexe!“, beendete Nimue die Anspielung in Gedanken.


*

„Ich hoffe Ihr wisst, was Ihr da tut!“ Mordred schaute den Ritter, der mit der Gelassenheit einer gepanzerten Schildkröte durch den Wald marschierte, aus den Augenwinkeln an. „Ich glaube zwar, dass die Brut uns nicht ewig in diesen Wald folgen wird doch… irgendwann sind selbst unsere Vorräte erschöpft.“ Artur sagte nichts. Mordred tätschelte sein Pferd am Hals und warf einen missmutigen Blick auf den Schwarzgepanzerten. „Wenn wir hier noch viele Tage herumirren hoffe ich, dass wir ein Lebkuchenhaus finden. Allerdings wäre das für dich natürlich nicht allzu gesund“, murmelte Mordred dem Pferd zu. Es antwortete natürlich nicht. „Für mich auch nicht… würde mir meine Figur ruinieren fürchte ich.“
Eine Weile stiefelten sie einfach durch den immer grüner werdenden Wald, der nun aber auch mit den weißen Akzenten wilden Heidekrauts und dem schillernden Hellgrün des Giftsumachs durchsetzt war. Hier und da blühten sogar ein paar schönere Pflanzen die wild und archaische wirkten und den Weg in die Sprache der Menschen noch nicht gefunden hatten. Die Elfen hatten sicherlich schön klingende Worte für jede von ihnen, wie sie in Kompositionen aus Gelb, Lila und fluoreszierendem Blau blühten. Schließlich stoppten sie wieder, hielten an und pausierten. Dauerndes Wandern machte sogar Artur mürbe der oft die schweren Beine über Wurzeln, Knollen und Stämme heben musste. „Das ist es also“, sagte Mordred während die Männer auf einem umgefallenen Baumstamm saßen. „Das Ende der Welt. Die Fratze der Dunklen Brut die ihre Zähne tiefer in die Wälder schlägt als die Äxte der Menschen.“ Er seufzte. „Wenn dies wirklich unsere letzten Tage sind würde ich sie lieber daheim in Antiva verbringen. Ich sehe es schon vor mir, wie ich die Gassen von Bastion oder Antiva-Stadt mit dem Schwert in der Hand verteidige, gegen eine Flut schwarzer Wesen die keinen Unterschied zwischen Mann, Frau oder Kind machen. Ihr habt es nicht gesehen, Ser Artur, wie in Ostagar das Ende unserer Ära eingeläutet wurde. Ein König, die Wächter, eine Armee tapferer Krieger; einfach von dem Angesicht der Erde getilgt. Und die Brut…“, er wandte sich an Artur und formte mit der Hand eine groteske Kralle. „Die Brut frisst ihre Feinde nachdem sie sie erschlagen hat!“ Er spuckte gehaltvoll zur Seite hin aus. Verbitterung hatte sich in seinem Mund breitgemacht. „Zu viele Orte wollte ich erneut besuchen, zu viele das erste Mal. Zu viele Frauen!“ Er lachte, darauf seufzte er melancholisch, denn seine Gedanken schwammen über ein Meer aus nackten, sich räkelnden Frauen zu der einen, jungen Prinzessin.
„Wollen wir weiter?“

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Mealla erwachte in ihrem Erdloch, recht gerädert aber halbwegs ausgeruht. Sie hatte zugegebenermaßen schon an schlechteren Orten geschlafen, auch wenn sie das nicht unbedingt als gute Tatsache verbuchte. Immerhin war es warmun trocken gewesen. Das Loch war über Nacht nicht eingestürzt und die Dunkle Brut hatte sie nicht entdeckt. Vorsichtig erhob sie sich, den Speer packend zum Ausgang kriechend, stumm nach draussen horschend. Langsam den Speer in der rechten mitziehend zog sie sich dem Loch entgegen aus dem inzwischen das Licht des Tages hereinschien. Mealla meinte irgendein schnauben oder scharren gehört zu haben uns stoppte wieder. Sie horchte, aber es war nichts zu hören nur ihr eigener Atem und Herzschlag. Vorsichtig begann sie sich erneut die Kuhle hochzuziehen. Ihre grünblauen Augen schielten über den Rand und blickten ins Freie. Schnell gewöhnten sie sich an das Tageslicht und blickten auf einmal in die widerlichen Augen eines Hurlock der scheinbar gerade das Erdloch entdeckt hatte und es sich näher anschaute. Beide starrten kurz den anderen an, dann begann der Hurlock zu einem lauten Ruflaut anzusetzen der jedoch von einem schnellen Stoß von Meallas Speer abrupt beendet wurde. Das Blatt fuhr durch den Schädel der Kreatur und schoß blutgetränkt aus dem Hinterkopf hervor. Bei der Vorwärtsbewegung sah Mealla mehr von der Umgebung und stellte fest das sie nicht alleine mit dem Hurlock waren. Zwei Genlocks standen nicht weit von ihr entfernt und sahen nun mit einem wütenden Kreischen wie ihr Kamerad durch den Speer der Elfe gefällt wurde. Mealla hatte zwei Möglichkeiten ins Loch zurückkriechen oder zur Attacke übergehen. Da im Loch wenig Platz war und sie keine Ahnung hatte was die Genlocks tun würde. Sie entschloss sich für den Angriff und stieß sich von der Erde ab und sprang mit dem Speer in der Hand aus dem Loch auf und stand nun auf dem Waldboden, die beiden Genlocks abschätzend. Der eine trug wie sie einen Speer nur kürzer und mit einer schartigen gezackten Metallspitze. Der andere trug einen gekrümmten Säbel und Rundtartsche, dazu einen Metallhelm der die Elfe mehr an einen Eimer erinnerte als an einen Helm. Außerdem verdeckte er das Gesicht des Monsters nicht. Beide näherten sich fauchend der Elfe welche nun ihren Speer in beide Hände nahm, die Spitze nach vorn gereckt beiden Gegnern zugewandt. Von verschiedenen Seiten näherten sich nun die beiden Genlocks. Mealla hatte nicht vor sich ausmanövrieren zu lassen, auch wenn die Brut vermutlich nicht die besten im koordinierten Kampf war. Sie brach nach links aus und attackierte den Schwerkämpfer mit schnellen Stößen und drängte ihn so nach hinten. Gegen die Frequenz von Meallas Stößen kam er mit seiner kleinen Tartsche nicht nach und so fuhr der Speer an dem kleinen Schild vorbei zwischen die Lücken der Panzerung in den Körper der Brut hinein. Das stinkende Blut quoll hervor und das Leben entwich aus dem Genlock. Selbst wenn sie starben sahen sie nicht friedlich aus. Mealla ieß jedoch nicht lange den Blick verharren, sondern zog die Spitze aus dem Kadaver um den herankommenden Genlock abzuwehren. Mit dem hölzernen Speerschaft lenkte sie den herankommenden Speer ab und versetzte dem Gegner anschließend einen Hieb gegen den ungeschützten Schädel. Der Stab war eindeutig härter als ein Genlockschädel und so taumelte Meallas Gegner rückwärts. Mealla setzte nach und führte diesesmal ihre Spitze gegen das Gesicht des Gegners. Das silberne Blatt aus Dämmerstein bohrte sich durch die kräftige Elfenhand geführt wie ein Pfeil durch den Kopf des Speerkämpfers und beendete auch seine verderbte Existenz. Etwas schwerer atmend aber zufrieden zog die Kopfgeldjägerin den Speer aus dem dritten Gegner. Sie hörte sich um ansonsten war nichts zu hören, scheinbar war kein anderer Trupp in der Nähe alarmiert worden. Ein kleiner Lichtblick.
"Der Morgen fängt ja gut an.", befand Mealle für sich selbst und lächelte sardonisch.
Sie beschloss das Pferd und ihren Bogen aus dem Erdloch zu holen und weiterzuziehen. Die Sonne schien wieder durch die Bäume vielleicht würde sie ja ein paar Spuren der anderen finden. Wenn nicht würde sie versuchen müssen sich alleine durchzuschlagen, denn es brachte nichts ohne Spur durch den Wald zu laufen und darauf zu hoffen jemand anderen zu treffen.

*

Morgana hatte so gut geschlafen wie man es auf einem kalten Felsen konnte, also eher mittelprächtig. Aber sie hatte einen gesunden Rücken und auf ihrem Mantel genächtigt also würde sie das schon überstehen. Die Frage ob sie gut geschlafen hatte klang geachtet der Umstände trotzdem wie blanker Hohn immerhin konnte sie sich nicht in eine Katze verwandeln. Sowieso schien Nimue heute ein wenig merkwürdig, sogar merkwürdiger als sonst. Die Frage ob sie als Magierin oft durch das Nicht reiste, war in etwa so sinnvoll, als hätte sie Larissa gefragt ob diese häufig in Wäldern unterwegs gewesen war. Auf irgendwas wollte die Zauberin hinaus auch wenn sie es scheinbar nicht offen aussprechen sondern umständlich zu umschreiben versuchte. Die Hexe mochte es nicht unbedingt gerne wenn Leute nicht zum Punkt kamen. Allerdings schien sie die Zauberin wieder über ihren Ausbildungszustand ausfragen zu wollen. So wie Morgana das verstand glaubte die Zirkelmagierin nach dem gestrigen Tag nicht das sich die Hexe ihr Wissen selbst vemittelt hatte, ein zugegebenermaßen intelligenter Gedanke. Auch Morgana könnte sich nicht vorstellen das irgendein Magier ohne irgendeine geartete Ausbildung ihren Wissenstand erreichen würde. Sie hatte vieles selbst erlernt oder sich erarbeitet, aber das ausgehend von dem Wissen das ihr von Rhiannon vermittelt worden war. Aber die letzte Frage der Zauberin passte nicht ganz zu der ersten. Zuerst fragte sie nach dem Nichts und jetzt über dem Ursprung ihres Wissens ? Dachte sie etwa das Morgana im Nichts ihre Fähigkeiten erlernt hatte ? Das würde passen, vermutlich war für sie jeder der nicht im Zirkel war schon bei den Grundlagen auf die Hilfe von Dämonen angewiesen. Arrogantes Weib.
"Nun ich habe vermutlich nicht so gut geschlafen wie ihr, aber ich denke als Katze ist der Steinboden bequemer als in menschlicher Gestalt. Was eure Anderen Fragen angeht so nehme ich an das ihr wissen wollt woher ich mein Wissen habe. Tatsächlich habe ich mir vieles per Autodidaktik beigebracht, aber beim Rest.. Nun da ist es wohl nicht anders wie bei euch, es hat mir jemand beigebracht.", antwortete sie mit einem erheiterten Gesichtsausdruck. Sie kramte in ihrer Tasche und fischte ein paar Nüsse hervor die noch gut aussahen. Sie bot der Magierin welche an, die von Nimue zögerlich angenommen wurden. Vermutlich dachte sie das diese vergiftet waren oder so. Morgana fand den Gedanken erheiternd schließlich hatte sie seit dem gestrigen Tag mehr als genügend Gelegenheiten gehabt die Zauberin umzubringen. Letztendlich war es der Hexe egal was Nimue damit machte und ass selbst einer der Nüsse.
"Ich hoffe ihr seid nicht so vermessen zu glauben das es nur in eurem Zirkel möglich ist Wissen zu erlangen und jeder gute Magier in diesem Land in euren Turm residiert. Die Hüter der Dalish sind das lebende Gegenbeispiel, aber bevor ihr fragt ich wurde nicht von einem Hüter ausgebildet. Diese würden niemals einen Menschen ausbilden. Dennoch habe ich jemanden gehabt der mich gelehrt hat meine Kräfte zu kontrollieren und mich über das Wesen des Nichts gelehrt hat, über Dämonen, Geister und den Schleier. Die Person ist in Augen eurer Kirche eine Abtrünnige genau wie ich, also verzeiht ihr mir hoffentlich das ich euch weder sage wer es war oder wo sich die Person aufhält.", erklärte Morgana und ass eine weitere Nuss. Zwar würden Nimue oder die Templer niemals Rhiannon im Brecillianwald ausfindig machen, dennoch Morgana würde kein Sterbenwörtchen über sie verlieren. Larissa damals davon zu erzählen war eine Sache, aber im Gegensatz zu der Dalish traute die Hexe der Zauberin kein Stück.
"Das ist leider schon die ganze Geschichte, ich hoffe sie befriedigt eure Neugier ausreichend.", fügte die Hexe mit nonchalant hinzu und erhob sich. Sie begann sich in ihren Mantel zu hüllen und hängte sich die Tasche um. Dann nahm sie den Stab und stieß diesen vor die Felswand in den Boden. Sanft glitt die Platte wieder in den Boden, eine leichte Unebenheit war Zeuge davon das sie ihren angestammten Platz zwischendurch verlassen hatte.
"Ich denke wir sollten uns auf den Weg machen. Vielleicht haben wir heute mehr Glück und finden die Anderen. Ich hoffe ihr stimmt mir zu das wir in diesem Loch nicht mehr Zeit als nötig verbringen sollten." Hinter Morgana schien die Sonne freundlich durch den Spalt hinein und leuchtete verlockend.

*
Die Nacht war nicht angenehm gewesen und der morgige Tag nicht viel besser. Mordred schien fest verbreitet schlechte Laune zu verbreiten und schien nicht sonderlich optimistisch. Natürlich gab das die Lage auch nicht unbedingt her, aber musste man deswegen die ganze Zeit rumjammern wie ein alter Kater ? Natürlich würden irgendwann ihre Vorräte zur Neige gehen, aber in dieser Hinsicht waren sie besser aufgestellt als ihre anderen Begleiter von der Kopfgeldjägerin mal abgesehen, diese hatte vermutlich auch Vorräte in ihren Satteltaschen. Erstmal galt es unbeschadet durch den Wald zu kommen und die Anderen wiederzufinden. Das nach einem Tag schon aufzugeben erschien Artur mehr als fragwürdig. Schließlich machten sie kurz Rast um sich etwas auszuruhen, eine Gelegenheit die der Antivaner jetzt nutzte um seine Jammerei über ihre Lage zu Weltuntergangsprophezeiungen auszuweiten. Er malte wirklich ein hübsches Bild von der Zukunft auch wenn seine Farbpalette nur rot und schwarz zu beinhalten schien. Irgendwann endete sein pessimistischer Vortrag.
"Ihr solltet nicht direkt die Hoffnung fahren lassen Mordred. Die Brut hat bei Ostagar gewonnen und macht jetzt uns das Leben schwer. Dennoch würde ich dies nicht als Ende der Welt sehen. Vergesst nicht dies ist nicht die erste Verderbnis, sondern die fünfte. In den vergangenen wurde Cumberland verwüstet, Antiva eingenommen und zerstört. Haben die Menschen damals aufgegeben und sich abschlachten lassen ? Nein sie haben weitergekämpft und die Verderbnis beendet. Anschließend haben sie das Zerstörte neu aufgebaut. Schrecklich war es zweifellos und ich vermute damals haben sie es auch als Ende der Welt bezeichnet. Dennoch haben sie gesiegt und die Brut ist wieder unter der Erde verschwunden. Solange die Völker von Thedas noch den Willen zu kämpfen hat wird die Brut nicht gewinnen. Wenn sich die Adligen in diesem Land gegenseitig zerfleischen wollen und der Regent die Grauen Wächter lieber verfolgen lässt, nun dann ist dieses Land verloren. Jedoch nicht die Welt, denn wenn die Regierenden in unseren Ländern nicht auch auf einmal verdummt sind, werden sie sich wie in den bisherigen Verderbnissen vereinen und gemeinsam die Brut bekämpfen. Dann steht ihr nicht in Bastion auf der Mauer und ich in Cumberland, sondern wir beide vermutlich irgendwo in Orlais sich dem gemeinsamen Feind entgegenstellend.",erklärte Artur motivierend und stand dann vom Baumstamm auf.
"Zunächst sollten wir allerdings weitergehen und unsere Gefährten wiederfinden. Wenn wir das geschafft haben, schauen wir mal ob wir nicht gemeinsam zumindestens unser Ende noch ein Weilchen verzögern können. Also kommt gehen wir weiter, wenn ihr hier sitzen bleibt werdet ihr tatsächlich keine Orte erneut besuchen.", sagte er voller Tatendrang und packte die Zügel seines Pferdes. Er hatte nicht vor sein Leben in diesem Wald zu beenden und er würde auch nicht tatenlos abwarten und dadurch die anderen in Stich lassen.

*
Mealla lief durch den Wald, ein Stück ihres Mürbefleisch am kauen und das Pferd hinter sich herziehend. Zum Glück hatte sie noch einige Vorräte in den Satteltaschen und unter dem Sattel. Verhungern würde sie wohl erstmal nicht, das dauerte bei ihr eh eine Weile. Um Verdursten machte sie sich da schon mehr sorgen, aber ihr Wasserschlauch war noch gefüllt und im Notfall konnte man aus den Bäumen noch Flüssigkeit gewinnen.
Auf Dunkle Brut war sie von der morgendlichen Begegnung abgesehen nicht gestoßen. Stattdessen stieß sie jetzt auf Spuren der Dunklen Brut, mehrere verschiedene Spuren. Abgesehen von den Fußspuren bewegte sich die Brut sowieso nicht unaufällig durch den Wald. Abgesehen von den breiten Spuren der Brut schienen allerdings noch andere Spuren darunter zu sein, von schmaleren Füßen. Größtenteils waren sie durch die Spuren der Brut verwischt worden, aber immer noch erkennbar. Mealla beschloss das diese Spur besser als keine war und folgte ihr. Wenn die Anderen hier lang gegangen waren würden sie vielleicht Hilfe brauchen. Oder Mealla auf ihre Leichen stoßen. Auf jedenfall hätte sie dann Gewissheit. Langsam auf die Umgebung achtend folgte sie der Spur und lauschte dabei in den Wald. Irgendwann erreichte sie dann einen Scheideweg. Während sich die Spuren der Brut in die eine Richtung wandten, bogen ein Stück weiter davon die Spuren von zierlichen Füßen in eine andere Richtung ab. Entweder hatte die Brut gar nicht diese Spur verfolgt oder sie in der Dunkelheit verloren. Auf jedenfall sahen sie älter aus als die der Brut. Auch bei dieser Spur gab es noch ein paar andere Zeichen, zumindestens eine der Personen hatte sich nicht besonders geschickt durch den Wald bewegt und Äste abgeknickt. Da sie keine Hufspuren sah und die Stiefelabdrücke eher schmal waren, war es wohl keiner der Männer. Und da sich die Kräuterfrau und die Dalish gewandt durch den Wald bewegten, war vermutlich die Zirkelmagierin wieder in Menschengestalt und damit unbeholfen durch den Wald am Marschieren. Die Kopfgeldjägerin sah nur wenig Sinn darin der Brut zu folgen und so trat sie auf den Pfad den auch schon die Magierin gewählt hatte. Sofern sie sich nicht wieder in einen Wolf verwandelt hatte, hatte Mealla Chancen sie einzuholen.

Shepard Commander
24.12.2015, 00:47
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Mealla erwachte in ihrem Erdloch, recht gerädert aber halbwegs ausgeruht. Sie hatte zugegebenermaßen schon an schlechteren Orten geschlafen, auch wenn sie das nicht unbedingt als gute Tatsache verbuchte. Immerhin war es warmun trocken gewesen. Das Loch war über Nacht nicht eingestürzt und die Dunkle Brut hatte sie nicht entdeckt. Vorsichtig erhob sie sich, den Speer packend zum Ausgang kriechend, stumm nach draussen horschend. Langsam den Speer in der rechten mitziehend zog sie sich dem Loch entgegen aus dem inzwischen das Licht des Tages hereinschien. Mealla meinte irgendein schnauben oder scharren gehört zu haben uns stoppte wieder. Sie horchte, aber es war nichts zu hören nur ihr eigener Atem und Herzschlag. Vorsichtig begann sie sich erneut die Kuhle hochzuziehen. Ihre grünblauen Augen schielten über den Rand und blickten ins Freie. Schnell gewöhnten sie sich an das Tageslicht und blickten auf einmal in die widerlichen Augen eines Hurlock der scheinbar gerade das Erdloch entdeckt hatte und es sich näher anschaute. Beide starrten kurz den anderen an, dann begann der Hurlock zu einem lauten Ruflaut anzusetzen der jedoch von einem schnellen Stoß von Meallas Speer abrupt beendet wurde. Das Blatt fuhr durch den Schädel der Kreatur und schoß blutgetränkt aus dem Hinterkopf hervor. Bei der Vorwärtsbewegung sah Mealla mehr von der Umgebung und stellte fest das sie nicht alleine mit dem Hurlock waren. Zwei Genlocks standen nicht weit von ihr entfernt und sahen nun mit einem wütenden Kreischen wie ihr Kamerad durch den Speer der Elfe gefällt wurde. Mealla hatte zwei Möglichkeiten ins Loch zurückkriechen oder zur Attacke übergehen. Da im Loch wenig Platz war und sie keine Ahnung hatte was die Genlocks tun würde. Sie entschloss sich für den Angriff und stieß sich von der Erde ab und sprang mit dem Speer in der Hand aus dem Loch auf und stand nun auf dem Waldboden, die beiden Genlocks abschätzend. Der eine trug wie sie einen Speer nur kürzer und mit einer schartigen gezackten Metallspitze. Der andere trug einen gekrümmten Säbel und Rundtartsche, dazu einen Metallhelm der die Elfe mehr an einen Eimer erinnerte als an einen Helm. Außerdem verdeckte er das Gesicht des Monsters nicht. Beide näherten sich fauchend der Elfe welche nun ihren Speer in beide Hände nahm, die Spitze nach vorn gereckt beiden Gegnern zugewandt. Von verschiedenen Seiten näherten sich nun die beiden Genlocks. Mealla hatte nicht vor sich ausmanövrieren zu lassen, auch wenn die Brut vermutlich nicht die besten im koordinierten Kampf war. Sie brach nach links aus und attackierte den Schwerkämpfer mit schnellen Stößen und drängte ihn so nach hinten. Gegen die Frequenz von Meallas Stößen kam er mit seiner kleinen Tartsche nicht nach und so fuhr der Speer an dem kleinen Schild vorbei zwischen die Lücken der Panzerung in den Körper der Brut hinein. Das stinkende Blut quoll hervor und das Leben entwich aus dem Genlock. Selbst wenn sie starben sahen sie nicht friedlich aus. Mealla ieß jedoch nicht lange den Blick verharren, sondern zog die Spitze aus dem Kadaver um den herankommenden Genlock abzuwehren. Mit dem hölzernen Speerschaft lenkte sie den herankommenden Speer ab und versetzte dem Gegner anschließend einen Hieb gegen den ungeschützten Schädel. Der Stab war eindeutig härter als ein Genlockschädel und so taumelte Meallas Gegner rückwärts. Mealla setzte nach und führte diesesmal ihre Spitze gegen das Gesicht des Gegners. Das silberne Blatt aus Dämmerstein bohrte sich durch die kräftige Elfenhand geführt wie ein Pfeil durch den Kopf des Speerkämpfers und beendete auch seine verderbte Existenz. Etwas schwerer atmend aber zufrieden zog die Kopfgeldjägerin den Speer aus dem dritten Gegner. Sie hörte sich um ansonsten war nichts zu hören, scheinbar war kein anderer Trupp in der Nähe alarmiert worden. Ein kleiner Lichtblick.
"Der Morgen fängt ja gut an.", befand Mealle für sich selbst und lächelte sardonisch.
Sie beschloss das Pferd und ihren Bogen aus dem Erdloch zu holen und weiterzuziehen. Die Sonne schien wieder durch die Bäume vielleicht würde sie ja ein paar Spuren der anderen finden. Wenn nicht würde sie versuchen müssen sich alleine durchzuschlagen, denn es brachte nichts ohne Spur durch den Wald zu laufen und darauf zu hoffen jemand anderen zu treffen.

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Morgana hatte so gut geschlafen wie man es auf einem kalten Felsen konnte, also eher mittelprächtig. Aber sie hatte einen gesunden Rücken und auf ihrem Mantel genächtigt also würde sie das schon überstehen. Die Frage ob sie gut geschlafen hatte klang geachtet der Umstände trotzdem wie blanker Hohn immerhin konnte sie sich nicht in eine Katze verwandeln. Sowieso schien Nimue heute ein wenig merkwürdig, sogar merkwürdiger als sonst. Die Frage ob sie als Magierin oft durch das Nicht reiste, war in etwa so sinnvoll, als hätte sie Larissa gefragt ob diese häufig in Wäldern unterwegs gewesen war. Auf irgendwas wollte die Zauberin hinaus auch wenn sie es scheinbar nicht offen aussprechen sondern umständlich zu umschreiben versuchte. Die Hexe mochte es nicht unbedingt gerne wenn Leute nicht zum Punkt kamen. Allerdings schien sie die Zauberin wieder über ihren Ausbildungszustand ausfragen zu wollen. So wie Morgana das verstand glaubte die Zirkelmagierin nach dem gestrigen Tag nicht das sich die Hexe ihr Wissen selbst vemittelt hatte, ein zugegebenermaßen intelligenter Gedanke. Auch Morgana könnte sich nicht vorstellen das irgendein Magier ohne irgendeine geartete Ausbildung ihren Wissenstand erreichen würde. Sie hatte vieles selbst erlernt oder sich erarbeitet, aber das ausgehend von dem Wissen das ihr von Rhiannon vermittelt worden war. Aber die letzte Frage der Zauberin passte nicht ganz zu der ersten. Zuerst fragte sie nach dem Nichts und jetzt über dem Ursprung ihres Wissens ? Dachte sie etwa das Morgana im Nichts ihre Fähigkeiten erlernt hatte ? Das würde passen, vermutlich war für sie jeder der nicht im Zirkel war schon bei den Grundlagen auf die Hilfe von Dämonen angewiesen. Arrogantes Weib.
"Nun ich habe vermutlich nicht so gut geschlafen wie ihr, aber ich denke als Katze ist der Steinboden bequemer als in menschlicher Gestalt. Was eure Anderen Fragen angeht so nehme ich an das ihr wissen wollt woher ich mein Wissen habe. Tatsächlich habe ich mir vieles per Autodidaktik beigebracht, aber beim Rest.. Nun da ist es wohl nicht anders wie bei euch, es hat mir jemand beigebracht.", antwortete sie mit einem erheiterten Gesichtsausdruck. Sie kramte in ihrer Tasche und fischte ein paar Nüsse hervor die noch gut aussahen. Sie bot der Magierin welche an, die von Nimue zögerlich angenommen wurden. Vermutlich dachte sie das diese vergiftet waren oder so. Morgana fand den Gedanken erheiternd schließlich hatte sie seit dem gestrigen Tag mehr als genügend Gelegenheiten gehabt die Zauberin umzubringen. Letztendlich war es der Hexe egal was Nimue damit machte und ass selbst einer der Nüsse.
"Ich hoffe ihr seid nicht so vermessen zu glauben das es nur in eurem Zirkel möglich ist Wissen zu erlangen und jeder gute Magier in diesem Land in euren Turm residiert. Die Hüter der Dalish sind das lebende Gegenbeispiel, aber bevor ihr fragt ich wurde nicht von einem Hüter ausgebildet. Diese würden niemals einen Menschen ausbilden. Dennoch habe ich jemanden gehabt der mich gelehrt hat meine Kräfte zu kontrollieren und mich über das Wesen des Nichts gelehrt hat, über Dämonen, Geister und den Schleier. Die Person ist in Augen eurer Kirche eine Abtrünnige genau wie ich, also verzeiht ihr mir hoffentlich das ich euch weder sage wer es war oder wo sich die Person aufhält.", erklärte Morgana und ass eine weitere Nuss. Zwar würden Nimue oder die Templer niemals Rhiannon im Brecillianwald ausfindig machen, dennoch Morgana würde kein Sterbenwörtchen über sie verlieren. Larissa damals davon zu erzählen war eine Sache, aber im Gegensatz zu der Dalish traute die Hexe der Zauberin kein Stück.
"Das ist leider schon die ganze Geschichte, ich hoffe sie befriedigt eure Neugier ausreichend.", fügte die Hexe mit nonchalant hinzu und erhob sich. Sie begann sich in ihren Mantel zu hüllen und hängte sich die Tasche um. Dann nahm sie den Stab und stieß diesen vor die Felswand in den Boden. Sanft glitt die Platte wieder in den Boden, eine leichte Unebenheit war Zeuge davon das sie ihren angestammten Platz zwischendurch verlassen hatte.
"Ich denke wir sollten uns auf den Weg machen. Vielleicht haben wir heute mehr Glück und finden die Anderen. Ich hoffe ihr stimmt mir zu das wir in diesem Loch nicht mehr Zeit als nötig verbringen sollten." Hinter Morgana schien die Sonne freundlich durch den Spalt hinein und leuchtete verlockend.

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Die Nacht war nicht angenehm gewesen und der morgige Tag nicht viel besser. Mordred schien fest verbreitet schlechte Laune zu verbreiten und schien nicht sonderlich optimistisch. Natürlich gab das die Lage auch nicht unbedingt her, aber musste man deswegen die ganze Zeit rumjammern wie ein alter Kater ? Natürlich würden irgendwann ihre Vorräte zur Neige gehen, aber in dieser Hinsicht waren sie besser aufgestellt als ihre anderen Begleiter von der Kopfgeldjägerin mal abgesehen, diese hatte vermutlich auch Vorräte in ihren Satteltaschen. Erstmal galt es unbeschadet durch den Wald zu kommen und die Anderen wiederzufinden. Das nach einem Tag schon aufzugeben erschien Artur mehr als fragwürdig. Schließlich machten sie kurz Rast um sich etwas auszuruhen, eine Gelegenheit die der Antivaner jetzt nutzte um seine Jammerei über ihre Lage zu Weltuntergangsprophezeiungen auszuweiten. Er malte wirklich ein hübsches Bild von der Zukunft auch wenn seine Farbpalette nur rot und schwarz zu beinhalten schien. Irgendwann endete sein pessimistischer Vortrag.
"Ihr solltet nicht direkt die Hoffnung fahren lassen Mordred. Die Brut hat bei Ostagar gewonnen und macht jetzt uns das Leben schwer. Dennoch würde ich dies nicht als Ende der Welt sehen. Vergesst nicht dies ist nicht die erste Verderbnis, sondern die fünfte. In den vergangenen wurde Cumberland verwüstet, Antiva eingenommen und zerstört. Haben die Menschen damals aufgegeben und sich abschlachten lassen ? Nein sie haben weitergekämpft und die Verderbnis beendet. Anschließend haben sie das Zerstörte neu aufgebaut. Schrecklich war es zweifellos und ich vermute damals haben sie es auch als Ende der Welt bezeichnet. Dennoch haben sie gesiegt und die Brut ist wieder unter der Erde verschwunden. Solange die Völker von Thedas noch den Willen zu kämpfen hat wird die Brut nicht gewinnen. Wenn sich die Adligen in diesem Land gegenseitig zerfleischen wollen und der Regent die Grauen Wächter lieber verfolgen lässt, nun dann ist dieses Land verloren. Jedoch nicht die Welt, denn wenn die Regierenden in unseren Ländern nicht auch auf einmal verdummt sind, werden sie sich wie in den bisherigen Verderbnissen vereinen und gemeinsam die Brut bekämpfen. Dann steht ihr nicht in Bastion auf der Mauer und ich in Cumberland, sondern wir beide vermutlich irgendwo in Orlais sich dem gemeinsamen Feind entgegenstellend.",erklärte Artur motivierend und stand dann vom Baumstamm auf.
"Zunächst sollten wir allerdings weitergehen und unsere Gefährten wiederfinden. Wenn wir das geschafft haben, schauen wir mal ob wir nicht gemeinsam zumindestens unser Ende noch ein Weilchen verzögern können. Also kommt gehen wir weiter, wenn ihr hier sitzen bleibt werdet ihr tatsächlich keine Orte erneut besuchen.", sagte er voller Tatendrang und packte die Zügel seines Pferdes. Er hatte nicht vor sein Leben in diesem Wald zu beenden und er würde auch nicht tatenlos abwarten und dadurch die anderen in Stich lassen.

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Mealla lief durch den Wald, ein Stück ihres Mürbefleisch am kauen und das Pferd hinter sich herziehend. Zum Glück hatte sie noch einige Vorräte in den Satteltaschen und unter dem Sattel. Verhungern würde sie wohl erstmal nicht, das dauerte bei ihr eh eine Weile. Um Verdursten machte sie sich da schon mehr sorgen, aber ihr Wasserschlauch war noch gefüllt und im Notfall konnte man aus den Bäumen noch Flüssigkeit gewinnen.
Auf Dunkle Brut war sie von der morgendlichen Begegnung abgesehen nicht gestoßen. Stattdessen stieß sie jetzt auf Spuren der Dunklen Brut, mehrere verschiedene Spuren. Abgesehen von den Fußspuren bewegte sich die Brut sowieso nicht unaufällig durch den Wald. Abgesehen von den breiten Spuren der Brut schienen allerdings noch andere Spuren darunter zu sein, von schmaleren Füßen. Größtenteils waren sie durch die Spuren der Brut verwischt worden, aber immer noch erkennbar. Mealla beschloss das diese Spur besser als keine war und folgte ihr. Wenn die Anderen hier lang gegangen waren würden sie vielleicht Hilfe brauchen. Oder Mealla auf ihre Leichen stoßen. Auf jedenfall hätte sie dann Gewissheit. Langsam auf die Umgebung achtend folgte sie der Spur und lauschte dabei in den Wald. Irgendwann erreichte sie dann einen Scheideweg. Während sich die Spuren der Brut in die eine Richtung wandten, bogen ein Stück weiter davon die Spuren von zierlichen Füßen in eine andere Richtung ab. Entweder hatte die Brut gar nicht diese Spur verfolgt oder sie in der Dunkelheit verloren. Auf jedenfall sahen sie älter aus als die der Brut. Auch bei dieser Spur gab es noch ein paar andere Zeichen, zumindestens eine der Personen hatte sich nicht besonders geschickt durch den Wald bewegt und Äste abgeknickt. Da sie keine Hufspuren sah und die Stiefelabdrücke eher schmal waren, war es wohl keiner der Männer. Und da sich die Kräuterfrau und die Dalish gewandt durch den Wald bewegten, war vermutlich die Zirkelmagierin wieder in Menschengestalt und damit unbeholfen durch den Wald am Marschieren. Die Kopfgeldjägerin sah nur wenig Sinn darin der Brut zu folgen und so trat sie auf den Pfad den auch schon die Magierin gewählt hatte. Sofern sie sich nicht wieder in einen Wolf verwandelt hatte, hatte Mealla Chancen sie einzuholen.


http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/CGUEHJDH01JWkp5A77Ppnimue_klein.jpg

Ein Hieb aus dem Nichts! Rasch, scharf, ohne jede Vorwarnung. Larissa hatte gerade noch Zeit den linken Arm empor zu strecken, dann spürte sie schon den tiefdringenden und beißenden Schmerz mit dem sich die klauenähnlichen Klingen des Kreischers in ihr Fleisch ritzten. Sie fraßen sich tief ins Rot hinein und als das Biest sie wieder hervorriss blitzte Weiß in dem klaffenden Spalt aus Fleisch hervor. Larissa schrie so durchdringend wie sie noch nie geschrien hatte, biss sich bei dem Versuch den Schmerz zu ignorieren die Lippe blutig und hieb wild mit dem Dolch auf das sich zurückziehende Wesen ein. Der Kreischer, von dessen rechter Hand dicke Tropfen von Blut auf den Waldboden kleckerte zischte wild. Den ganzen Tag schon hatte sie die Gesellschaft der vier übrigens Brut verfolgt und zwei von ihnen mit ihren Pfeilen getötet sobald sich eine Chance bot. Der Hurlock mit der Armbrust war übrig geblieben, hatte sich in einer Senke niedergelassen während der Kreischer verschwand. Larissa sah ihre Chance gekommen das unachtsame Biest mit dem Dolch zu erledigen. Die Panzerung würde die Pfeile vielleicht aushalten und so schien der Nahkampf die bessere Wahl zu sein, doch war es, wie sie nun schmerzhaft feststellte, eine Falle gewesen. Die Senke labte sich an ihrem Blut während der Kreischer sie umrundete und auf eine Schwäche in der Verteidigung suchte während der Hurlock mit der Armbrust Befehle knurrte. Larissa hielt den Dolch vor sich gestreckt. In der Zwischenzeit begann ihn ihrem Arm eine ungeahnte Hitze aufzusteigen während er gleichzeitig ein seltsam betäubendes Pieren empfand und einen heftigen Schmerz der eigenartig dicht an Lust grenzte. Larissa fauchte den Hurlock an, sprang zwei Schritt vor, hieb mit dem Dolch und zerschnitt doch nur die Luft. Dem Hurlock schien dies Spiel zu bunt zu werden, er zog seine Armbrust, spannte sie und griff nach einem Bolzen. Egal wie schlecht die Brut schoss auf diese Entfernung würde sogar Nimue, die wirklich keine Ahnung von Waffen besaß, treffen. Vor Larissas Augen flimmerte es und sie sah sich selbst ihren Dolch nach dem Kreischer schmeißen. Die Klinge wirbelte durch die Luft, traf das Biest mit dem Griff am Kopf und ließ es erschrocken zurückweichen. Die Elfe sprintete los, ihr linker Arm bewegte sich langsamer als ihr Rechter. Schon war sie bei dem Hurlock, rannte ihn um. Zusammen stürzten sie. Ein Hieb in die behelmte Fratze des Wesens schickte seinen Kopf hart auf den Boden, riss aber auch Larissas Fingerknöchel auf. Die Jägerin kümmerte es nicht, sie packte die Armbrust und legte an; auf das Kreischer-Wesen das nun auf sie zu hechtete. Sie drückte ab, ein Surren, dann ein schmatzendes Geräusch, gefolgt von einem markerschütternden Schrei. Der Kreischer stürzte zu Boden, wo er sich windend von dem Bolzen zu befreien versuchte. Eine Faust schoss heran, versetzte Larissa einen Hieb an die Schläfe. Dunkle Nebel umrahmten ihren Blick. Eine zweite Faust traf ins Leere während Larissa den Helm der Brust packte und hart auf den Boden schlug, sie richtete sich auf; ihr Arm schmerzte, ihr Schädel, ihre Hand. So fest sie konnte trat sie der Brut ins Gesicht, mehrmals. Dann zielte sie auf die Kehle, trat auch hier so oft und fest zu wie es ihr in der Erschöpfung möglich war. Hinter ihr verreckte der Kreischer, grub die Klingenfinger tief in die Erde. Die Finger ihrer rechten Hand pressten sich um den zerschundenen linken Unterarm während sie noch einmal auf die Kehle des Monsters trat. Es kümmerte sie nicht, ob der Hurlock tot war oder nicht, sie wollte nur weg. Als sie ihren Dolch aufhob streckten sich kraftlose Krallen nach ihr aus. Larissa keuchte und floh aus der Senke. Das Jagdfieber war der Furcht und Verstörung gewichen, die Euphorie der Panik. Mit dem Dolch unter den Arm geklemmt hechtete sie durch den Wald, die Schwertscheide schlug wild gegen ihren Oberschenkel. Dann stürzte sie, landete hart im Dreck und schrie als sie schon wieder Brut vor sich sah. Es dauerte ein paar Sekunden bevor sie erkannte, dass sie Brut hier tot war. Alle drei, zwei Genlock und ein Hurlock. Larissa strampelte sich von der grausigen Stolperfalle weg, atmete schnell und flach. Ein Rauschen ertönte in ihrem Kopf. Dann umfing sie Schwärze und eine gnädige Ohnmacht, die ihr zu vergessen half…

Als Larissa die Augen wieder öffnete war das Blut an ihrer rechten Hand schon geronnen, der Arm jedoch blutete noch immer. Die Elfe spürte wie sie schwächer wurde. Rasch warf sie ihren Tornister ab, ihren Bogen und Köcher ebenfalls. Ein Blick zu der Brut bestätigte deren Tod. Larissa lehnte sich mit dem Rücken neben ein Erdloch vor dem einer der Toten lag. Widerwärtiger Gestank entwich den Leichen; nein so konnte sie nicht arbeiten. Sie rappelte sich auf, stolperte vorwärts, hielt sich an einem der Tausend Bäume fest und übergab sich. Dann lief sie zu einem weiteren, dichter an den Leichen, holte sich ihren Tornister heran und begann damit sich den Mantel und das darunter befindliche Hemd auszuziehen. „Oh nein! Bei den Göttern“, stammelte sie, als sie die Wunde begutachtete. Die feinen Linien ihrer Tattoos waren an mehreren Stellen durch den parallel zum Knochen laufenden, gebogenen Schnitt durchkreuzt der klaffend Blut absonderte. Larissa zog ein paar Wundumschläge aus dem Rucksack, riss sie mit den Zähnen auseinander und drückte sie dann auf die Stelle. Sofort drang die Essenz der Kräuter in die freie Wunde ein, was die Elfe dazu brachte vor feurigem Scherz die Zähne fest zusammenzubeißen und den Kopf in den Nacken zu werfen. Wieder kam die Schwärze doch diesmal verschwand sie schnell. Larissa stöhnte während sie den Wundumschlag wechselte, der Erste war so schnell voll von glitschigem Blut, dass sie ihn achtlos ins Gras schleuderte. Ihr Unterarm war verschmiert von Rot, ihrem Rot. Langsam legte sich der Schmerz und wechselte zu einem Gefühl lethargischer Taubheit. Das Blut hörte auf pochend aus der offenen Wunde zu schießen und Larissa krümmte die Finger ihrer Hand um zu sehen, ob sie alle noch funktionierten. Zu ihrem Glück war dem so, keine wichtige Sehne war zerrissen. „Ist schon gut! Ist alles gut! Ruhig!“, wisperte sie sich selbst zu und zwang sich kontrolliert zu atmen. Tränen liefen ihr über die Wangen. Wäre doch bloß Morgana hier… Oder Nimue. Für Nimue wäre dies ein Fingerschnippen.
Eine Zeitlang saß Larissa einfach nur so da, an den Baumstamm gelehnt den Wundumschlag auf die Wunde gepresst und schaute ins Grün des sie umgebenden Waldes. Von Zeit zu Zeit kamen neugierige Tiere heran, Rehe, Hasen, Vögel doch sie alle verschwanden schon bald wieder und ließen sie allein zurück.
Larissa besah sich ihren Arm. Der Wundumschlag hatte die Blutung gestoppt sodass ein Ausbrennen unnötig war, allerdings war die Wunde noch immer offen und tief bis auf den Knochen. Die Wirkung des Umschlags hatte zumindest das Fleisch direkt über dem Knochen abheilen lassen, Nimue hatte ihr also doch indirekt geholfen. Nach oben hin klappte die Wunde jedoch v-förmig auf. Larissa wusste was zu tun war, doch wollen tat sie es nicht. Aus ihrem Tornisten fingerte sie aufgeregt Nadel und Faden hervor, wusch die Nadel mit Wasser aus ihrem Trinkschlauch und fädelte das Garn ein. Es musste ja nur so lange halten, bis sie Nimue wiedertraf. Wenn sie sie überhaupt noch einmal wiedertreffen würde… Larissa wickelte eines ihrer Lederbänder um den Hallahorngriff ihres Dolches und schob es sich zwischen die Zähne. Das würde jetzt wehtun! Sie setzte die Nadel nahe der Wunde an, amtete schnaubend durch die Nasenlöcher dann begann sie ihre Wunde selbst zu nähen, drückte das Metall unter Wimmern und Beißen durch die Haut, zog die Fäden nach die unangenehmes Reiben auslösten und stach erneut zu. Nach etwa der Hälfte wurde sie wieder nahezu ohnmächtig, fing sich, trank etwas, fluchte in allen Sprachen die sie kannte und steckte sich erneut den Dolch zwischen die Zähne. Sie wusste nicht wie lange die schmerzhafte Prozedur dauerte, doch schließlich war es vollbracht. Aus ihrem lädierten selbstgenähten Hemd riss sie Streifen, nahm den letzten Wundumschlag zur Hand und legte ihn auf die frisch genähte Wunde und band ihn mit den Fetzen fest. Dann trank sie den Rest aus ihrem Wasserschlauch, zog sich an und ließ sich erneut an einem Baum hinabsinken. Der Tag wurde alt, doch die Nacht war noch nicht sehr nah. Sie musste jetzt ruhen und zu Kräften kommen, wenn sie heute noch etwas schaffen wollte. Sie konnte sich jetzt keine Schwäche erlauben. Nein, sie verbot sich selbst Schwäche einzugestehen! Wieder verweilte sie eine Zeit an dem Baum, wieder kamen und gingen Waldbewohner, dann als der Schmerz fast vollständig verschwunden war und der Arm dankbare Nichtbeachtung erfuhr, stand Larissa auf, packte ihre Sachen und ihren Dolch, rüstete sich wie gewöhnt aus obwohl ihr Hemd im Rucksack verschwand und setzte ihren Weg fort. Die Spuren des Killers, der die drei Brutwesen erlegt hatte waren nicht schwer zu verfolgen. Ein Pferd, kleine Füße, kein Versuch die Fährte zu verwischen: Mealla. Die Spur zu Morgana hatte Larissa durch die Jagd nach der Brut zu kalt werden lassen, seitdem war mehr als ein halber Tag vergangen. Wenn Morgana schlau war, und das so wusste Larissa war sie, so würde sie nicht warten sondern sich weiter in den Wald bewegen. Irgendwann würde die Brut aufgeben und zur der Armee, die sie vom Hügel aus gesehen hatte, zurückkehren. Also musste sie weiter! In die Wildnis!


*

Es erstaunte Nimue wie jemand der so wissend klingen wollte so dumm sein konnte. Morgana gebar sich wie erwartet stur und überheblich. Eigenschaften die auch Nimue mit sich trug, wie diese sehr wohl wusste. Doch während sich Nimue das Recht auf solch Vorwitz mit harter Arbeit und Leistung erkämpft hatte, nahm sich die Hexe dieses Privileg jedoch einfach ohne irgendwelche Legalität. Ein dreistes, dummes, verzogenes Gör war sie, diese Morgana, die dort von Vermessenheit redete und Sie, eine Verzauberin des Zirkels, in Geschichtsfragen zu unterrichten versuchte. Der Rothaarigen war durchaus bewusst wie es sich mit den Dalish verhielt und auch, dass so manch fehlgeleiteter Abtrünniger magiebegabte Schüler um sich scharte in der Hoffnung dadurch eine Hierarchie der Anbetung zu erschaffen. Die blutigsten Kulte wurden meist von Magiern geführt welche die schlichten Gemüter mit simpelster Magie beeindruckten. Nimue nahm die Nüsse die Morgana ihr reihte argwöhnisch an sich. Auf der einen Seite über sie fluchen auf der anderen versuchen sich beliebt zu machen; klug! Klug aber leider vergebens. Dass Morgana ihr den Namen ihres Ausbilders nicht nannte kümmerte Nimue kaum, auch wenn sie es fast ein wenig beleidigend fand auf die Stufe eines einfachen Magierjägers reduziert zu werden. Dafür gab es schließlich die Templer und Templer konnte jeder mit ausreichendem Willen, körperlicher Stärke und kämpferischem Talent werden. Sie war viel mehr als das und wenn sie die Templer auf ihrer Jagd begleitete, dann weil der Gegner ein Mächtiger war oder es sich um eine Vielzahl handelte. Alleine dies unterstrich doch ihre Wichtigkeit. Morgana hingegen würde sich davon jedoch kaum beeindrucken lassen. Jemand der die gesamte Magierklasse in einem Atemzug mit der Kirche nannte und sie letztlich zu magisch begabten Priestern denunzierte hatte vermutlich einen zu begrenzten Horizont um sich über die etlichen Schattierungen Gedanken zu machen, die es in der Welt des Zirkels gab.

Die beiden Frauen traten nach Draußen wo sie ein heller Tag begrüßte. Angesichts der Schönheit die der Wald ihnen offenbarte hätte man fast vermuten mögen, der gestrige Tag hätte nicht stattgefunden und die Brut dieses Land nie betreten. Blumen, Vögel, Blätterrascheln. Das träge Summen der Bienen und die hellen Farben der Waldfrüchte. Nimue verbrachte kaum Zeit in Wäldern, doch dieser hier hatte einen nicht zu leugnenden Stil, obwohl wenn er ihr gestern weitaus feindseliger erschienen war. „Nun, Hexe, Ihr seid ja die Wilde hier. Geht voran! Wenn Ihr es vorzieht werde ich einfach schweigen und in diesem Fall meine Wolfsgestalt annehmen…“, schlug Nimue unverbindlich vor.

numberten
24.12.2015, 13:05
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Ein Hieb aus dem Nichts! Rasch, scharf, ohne jede Vorwarnung. Larissa hatte gerade noch Zeit den linken Arm empor zu strecken, dann spürte sie schon den tiefdringenden und beißenden Schmerz mit dem sich die klauenähnlichen Klingen des Kreischers in ihr Fleisch ritzten. Sie fraßen sich tief ins Rot hinein und als das Biest sie wieder hervorriss blitzte Weiß in dem klaffenden Spalt aus Fleisch hervor. Larissa schrie so durchdringend wie sie noch nie geschrien hatte, biss sich bei dem Versuch den Schmerz zu ignorieren die Lippe blutig und hieb wild mit dem Dolch auf das sich zurückziehende Wesen ein. Der Kreischer, von dessen rechter Hand dicke Tropfen von Blut auf den Waldboden kleckerte zischte wild. Den ganzen Tag schon hatte sie die Gesellschaft der vier übrigens Brut verfolgt und zwei von ihnen mit ihren Pfeilen getötet sobald sich eine Chance bot. Der Hurlock mit der Armbrust war übrig geblieben, hatte sich in einer Senke niedergelassen während der Kreischer verschwand. Larissa sah ihre Chance gekommen das unachtsame Biest mit dem Dolch zu erledigen. Die Panzerung würde die Pfeile vielleicht aushalten und so schien der Nahkampf die bessere Wahl zu sein, doch war es, wie sie nun schmerzhaft feststellte, eine Falle gewesen. Die Senke labte sich an ihrem Blut während der Kreischer sie umrundete und auf eine Schwäche in der Verteidigung suchte während der Hurlock mit der Armbrust Befehle knurrte. Larissa hielt den Dolch vor sich gestreckt. In der Zwischenzeit begann ihn ihrem Arm eine ungeahnte Hitze aufzusteigen während er gleichzeitig ein seltsam betäubendes Pieren empfand und einen heftigen Schmerz der eigenartig dicht an Lust grenzte. Larissa fauchte den Hurlock an, sprang zwei Schritt vor, hieb mit dem Dolch und zerschnitt doch nur die Luft. Dem Hurlock schien dies Spiel zu bunt zu werden, er zog seine Armbrust, spannte sie und griff nach einem Bolzen. Egal wie schlecht die Brut schoss auf diese Entfernung würde sogar Nimue, die wirklich keine Ahnung von Waffen besaß, treffen. Vor Larissas Augen flimmerte es und sie sah sich selbst ihren Dolch nach dem Kreischer schmeißen. Die Klinge wirbelte durch die Luft, traf das Biest mit dem Griff am Kopf und ließ es erschrocken zurückweichen. Die Elfe sprintete los, ihr linker Arm bewegte sich langsamer als ihr Rechter. Schon war sie bei dem Hurlock, rannte ihn um. Zusammen stürzten sie. Ein Hieb in die behelmte Fratze des Wesens schickte seinen Kopf hart auf den Boden, riss aber auch Larissas Fingerknöchel auf. Die Jägerin kümmerte es nicht, sie packte die Armbrust und legte an; auf das Kreischer-Wesen das nun auf sie zu hechtete. Sie drückte ab, ein Surren, dann ein schmatzendes Geräusch, gefolgt von einem markerschütternden Schrei. Der Kreischer stürzte zu Boden, wo er sich windend von dem Bolzen zu befreien versuchte. Eine Faust schoss heran, versetzte Larissa einen Hieb an die Schläfe. Dunkle Nebel umrahmten ihren Blick. Eine zweite Faust traf ins Leere während Larissa den Helm der Brust packte und hart auf den Boden schlug, sie richtete sich auf; ihr Arm schmerzte, ihr Schädel, ihre Hand. So fest sie konnte trat sie der Brut ins Gesicht, mehrmals. Dann zielte sie auf die Kehle, trat auch hier so oft und fest zu wie es ihr in der Erschöpfung möglich war. Hinter ihr verreckte der Kreischer, grub die Klingenfinger tief in die Erde. Die Finger ihrer rechten Hand pressten sich um den zerschundenen linken Unterarm während sie noch einmal auf die Kehle des Monsters trat. Es kümmerte sie nicht, ob der Hurlock tot war oder nicht, sie wollte nur weg. Als sie ihren Dolch aufhob streckten sich kraftlose Krallen nach ihr aus. Larissa keuchte und floh aus der Senke. Das Jagdfieber war der Furcht und Verstörung gewichen, die Euphorie der Panik. Mit dem Dolch unter den Arm geklemmt hechtete sie durch den Wald, die Schwertscheide schlug wild gegen ihren Oberschenkel. Dann stürzte sie, landete hart im Dreck und schrie als sie schon wieder Brut vor sich sah. Es dauerte ein paar Sekunden bevor sie erkannte, dass sie Brut hier tot war. Alle drei, zwei Genlock und ein Hurlock. Larissa strampelte sich von der grausigen Stolperfalle weg, atmete schnell und flach. Ein Rauschen ertönte in ihrem Kopf. Dann umfing sie Schwärze und eine gnädige Ohnmacht, die ihr zu vergessen half…

Als Larissa die Augen wieder öffnete war das Blut an ihrer rechten Hand schon geronnen, der Arm jedoch blutete noch immer. Die Elfe spürte wie sie schwächer wurde. Rasch warf sie ihren Tornister ab, ihren Bogen und Köcher ebenfalls. Ein Blick zu der Brut bestätigte deren Tod. Larissa lehnte sich mit dem Rücken neben ein Erdloch vor dem einer der Toten lag. Widerwärtiger Gestank entwich den Leichen; nein so konnte sie nicht arbeiten. Sie rappelte sich auf, stolperte vorwärts, hielt sich an einem der Tausend Bäume fest und übergab sich. Dann lief sie zu einem weiteren, dichter an den Leichen, holte sich ihren Tornister heran und begann damit sich den Mantel und das darunter befindliche Hemd auszuziehen. „Oh nein! Bei den Göttern“, stammelte sie, als sie die Wunde begutachtete. Die feinen Linien ihrer Tattoos waren an mehreren Stellen durch den parallel zum Knochen laufenden, gebogenen Schnitt durchkreuzt der klaffend Blut absonderte. Larissa zog ein paar Wundumschläge aus dem Rucksack, riss sie mit den Zähnen auseinander und drückte sie dann auf die Stelle. Sofort drang die Essenz der Kräuter in die freie Wunde ein, was die Elfe dazu brachte vor feurigem Scherz die Zähne fest zusammenzubeißen und den Kopf in den Nacken zu werfen. Wieder kam die Schwärze doch diesmal verschwand sie schnell. Larissa stöhnte während sie den Wundumschlag wechselte, der Erste war so schnell voll von glitschigem Blut, dass sie ihn achtlos ins Gras schleuderte. Ihr Unterarm war verschmiert von Rot, ihrem Rot. Langsam legte sich der Schmerz und wechselte zu einem Gefühl lethargischer Taubheit. Das Blut hörte auf pochend aus der offenen Wunde zu schießen und Larissa krümmte die Finger ihrer Hand um zu sehen, ob sie alle noch funktionierten. Zu ihrem Glück war dem so, keine wichtige Sehne war zerrissen. „Ist schon gut! Ist alles gut! Ruhig!“, wisperte sie sich selbst zu und zwang sich kontrolliert zu atmen. Tränen liefen ihr über die Wangen. Wäre doch bloß Morgana hier… Oder Nimue. Für Nimue wäre dies ein Fingerschnippen.
Eine Zeitlang saß Larissa einfach nur so da, an den Baumstamm gelehnt den Wundumschlag auf die Wunde gepresst und schaute ins Grün des sie umgebenden Waldes. Von Zeit zu Zeit kamen neugierige Tiere heran, Rehe, Hasen, Vögel doch sie alle verschwanden schon bald wieder und ließen sie allein zurück.
Larissa besah sich ihren Arm. Der Wundumschlag hatte die Blutung gestoppt sodass ein Ausbrennen unnötig war, allerdings war die Wunde noch immer offen und tief bis auf den Knochen. Die Wirkung des Umschlags hatte zumindest das Fleisch direkt über dem Knochen abheilen lassen, Nimue hatte ihr also doch indirekt geholfen. Nach oben hin klappte die Wunde jedoch v-förmig auf. Larissa wusste was zu tun war, doch wollen tat sie es nicht. Aus ihrem Tornisten fingerte sie aufgeregt Nadel und Faden hervor, wusch die Nadel mit Wasser aus ihrem Trinkschlauch und fädelte das Garn ein. Es musste ja nur so lange halten, bis sie Nimue wiedertraf. Wenn sie sie überhaupt noch einmal wiedertreffen würde… Larissa wickelte eines ihrer Lederbänder um den Hallahorngriff ihres Dolches und schob es sich zwischen die Zähne. Das würde jetzt wehtun! Sie setzte die Nadel nahe der Wunde an, amtete schnaubend durch die Nasenlöcher dann begann sie ihre Wunde selbst zu nähen, drückte das Metall unter Wimmern und Beißen durch die Haut, zog die Fäden nach die unangenehmes Reiben auslösten und stach erneut zu. Nach etwa der Hälfte wurde sie wieder nahezu ohnmächtig, fing sich, trank etwas, fluchte in allen Sprachen die sie kannte und steckte sich erneut den Dolch zwischen die Zähne. Sie wusste nicht wie lange die schmerzhafte Prozedur dauerte, doch schließlich war es vollbracht. Aus ihrem lädierten selbstgenähten Hemd riss sie Streifen, nahm den letzten Wundumschlag zur Hand und legte ihn auf die frisch genähte Wunde und band ihn mit den Fetzen fest. Dann trank sie den Rest aus ihrem Wasserschlauch, zog sich an und ließ sich erneut an einem Baum hinabsinken. Der Tag wurde alt, doch die Nacht war noch nicht sehr nah. Sie musste jetzt ruhen und zu Kräften kommen, wenn sie heute noch etwas schaffen wollte. Sie konnte sich jetzt keine Schwäche erlauben. Nein, sie verbot sich selbst Schwäche einzugestehen! Wieder verweilte sie eine Zeit an dem Baum, wieder kamen und gingen Waldbewohner, dann als der Schmerz fast vollständig verschwunden war und der Arm dankbare Nichtbeachtung erfuhr, stand Larissa auf, packte ihre Sachen und ihren Dolch, rüstete sich wie gewöhnt aus obwohl ihr Hemd im Rucksack verschwand und setzte ihren Weg fort. Die Spuren des Killers, der die drei Brutwesen erlegt hatte waren nicht schwer zu verfolgen. Ein Pferd, kleine Füße, kein Versuch die Fährte zu verwischen: Mealla. Die Spur zu Morgana hatte Larissa durch die Jagd nach der Brut zu kalt werden lassen, seitdem war mehr als ein halber Tag vergangen. Wenn Morgana schlau war, und das so wusste Larissa war sie, so würde sie nicht warten sondern sich weiter in den Wald bewegen. Irgendwann würde die Brut aufgeben und zur der Armee, die sie vom Hügel aus gesehen hatte, zurückkehren. Also musste sie weiter! In die Wildnis!


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Es erstaunte Nimue wie jemand der so wissend klingen wollte so dumm sein konnte. Morgana gebar sich wie erwartet stur und überheblich. Eigenschaften die auch Nimue mit sich trug, wie diese sehr wohl wusste. Doch während sich Nimue das Recht auf solch Vorwitz mit harter Arbeit und Leistung erkämpft hatte, nahm sich die Hexe dieses Privileg jedoch einfach ohne irgendwelche Legalität. Ein dreistes, dummes, verzogenes Gör war sie, diese Morgana, die dort von Vermessenheit redete und Sie, eine Verzauberin des Zirkels, in Geschichtsfragen zu unterrichten versuchte. Der Rothaarigen war durchaus bewusst wie es sich mit den Dalish verhielt und auch, dass so manch fehlgeleiteter Abtrünniger magiebegabte Schüler um sich scharte in der Hoffnung dadurch eine Hierarchie der Anbetung zu erschaffen. Die blutigsten Kulte wurden meist von Magiern geführt welche die schlichten Gemüter mit simpelster Magie beeindruckten. Nimue nahm die Nüsse die Morgana ihr reihte argwöhnisch an sich. Auf der einen Seite über sie fluchen auf der anderen versuchen sich beliebt zu machen; klug! Klug aber leider vergebens. Dass Morgana ihr den Namen ihres Ausbilders nicht nannte kümmerte Nimue kaum, auch wenn sie es fast ein wenig beleidigend fand auf die Stufe eines einfachen Magierjägers reduziert zu werden. Dafür gab es schließlich die Templer und Templer konnte jeder mit ausreichendem Willen, körperlicher Stärke und kämpferischem Talent werden. Sie war viel mehr als das und wenn sie die Templer auf ihrer Jagd begleitete, dann weil der Gegner ein Mächtiger war oder es sich um eine Vielzahl handelte. Alleine dies unterstrich doch ihre Wichtigkeit. Morgana hingegen würde sich davon jedoch kaum beeindrucken lassen. Jemand der die gesamte Magierklasse in einem Atemzug mit der Kirche nannte und sie letztlich zu magisch begabten Priestern denunzierte hatte vermutlich einen zu begrenzten Horizont um sich über die etlichen Schattierungen Gedanken zu machen, die es in der Welt des Zirkels gab.

Die beiden Frauen traten nach Draußen wo sie ein heller Tag begrüßte. Angesichts der Schönheit die der Wald ihnen offenbarte hätte man fast vermuten mögen, der gestrige Tag hätte nicht stattgefunden und die Brut dieses Land nie betreten. Blumen, Vögel, Blätterrascheln. Das träge Summen der Bienen und die hellen Farben der Waldfrüchte. Nimue verbrachte kaum Zeit in Wäldern, doch dieser hier hatte einen nicht zu leugnenden Stil, obwohl wenn er ihr gestern weitaus feindseliger erschienen war. „Nun, Hexe, Ihr seid ja die Wilde hier. Geht voran! Wenn Ihr es vorzieht werde ich einfach schweigen und in diesem Fall meine Wolfsgestalt annehmen…“, schlug Nimue unverbindlich vor.


http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Mealla_portrait.jpg

Langsam aber stetig setzten die beiden Männer ihren Weg durch den Wald fort. Die Sonne schien hell durch das Blätterdach und ließ den Wald wieder in den verschiedensten Farben leuchten. Wenn man vergaß das es in diesem Wald vermutlich vor Brut nur so wimmelte, war es eigentlich ein schöner Ort. Abgesehen von den knorrigen Wurzeln über die man stolpern konnte wenn man nicht aufpasste und den tiefhängenden Ästen die scheinbar jede Gelegenheit ausnutzten dem Ritter gegen den Helm zu donnern. Nun die Tücken der Natur und auch wenn der Wald den Pfad nicht immer bereitwilig freigab, so ließ er es doch trotzdem zu das die beiden ihren Weg in ihm ungestört fortsetzen konnten. Bisher war noch keine Spur von den Anderen zu sehen, dennoch war ihre einzige Chance sich weiter ins Waldesinnere zu begeben ein Plan den der Rest der Gruppe hoffentlich auch verfolgen würde. Imerhin waren sie an dem heutigen Tag noch nicht auf weitere Einheiten der Brut gestoßen was ein Lichtblick war. Wenn jetzt noch diese dämlichen Wurzeln verschwinden würden, konnte der Tag für Artur nur noch gut werden.

*
Nachdem sich beide Frauen nach draussen gequetscht hatten begrüßte sie der Tag fröhlich wie er es schon gestern getan hatte. Vielleicht wollte er sie ja auch nur in Sicherheit wiegen. Morgana genoss dennoch die warme Sonne die zwischen die Kronen auf ihre Haut fiel. Nimue erschien nach Morganas Antwort leicht eingeschnappt, vermutlich hatte die Hexe wieder den Fauxpas begangen und ihren dämlichen Zirkel nicht in den Himmel zu loben. Dummes Weib. Na ja, wenn sie erwartete das Morgana in ihren Hintern kroch wie sie es von ihren Adepten gewöhnt war, konnte sie lange warten. Bedankt dafür das Morgana ihre paar Nüsse mit ihr teilte, hatte sie sich auch nicht. Wobei das die Hexe auch nicht erwartet hatte.
Bei der Bezeichnung Wilde funkelte kurz Wut in Morganas Augen auf. Überhebliche Schnepfe, nur weil sie jemand von ihren Bauernhof gepflückt hatte und man ihr ein Dach gewährt hatte durch das es nicht dauernd tropfte hielt sich die Zauberin für die Spitze der Gesellschaft. Aber natürlich Morgana war im Wald aufgewachsen und kannte sich dort aus, da musste sie ja eine Wilde sein. Der Zorn in Morganas Augen verschwand jedoch sofort wieder und wich der normalen rauchgrünen Gleichgültigkeit.
"Und mir die Freude nehmen eure charmanten herablassenden Spitzen zu vernehmen ? Ob das mein schwaches Herz verkraftet ? Aber wenn ich bedenke wie ihr gestern durch den Wald gestolpert seid, ist es wohl das beste um voranzukommen. Also bitte tut euch keinen Zwang an. Die Wilde geht voran und der Wolf folgt ihr.",spottete Morgana und lächelte schwach. Dann drehte sie sich um und führte die beiden Frauen tiefer in den Wald, darauf hoffend das sie irgendwann die Anderen wiederfanden.

*
Mealla folgte der Spur der beiden Frauen. Die Fußspuren begannen schon langsam zu verwittern, aber zum Glück war die Zauberin nicht sehr trittsicher gewesen und hatte sich wie ein Trampel durch den Wald bewegt. Abgebrochene Zweige waren selbst für jemanden der kein Waldläufer war bei Tag zu erkennen. Von der Dunklen Brut war zum Glück nichts zu hören, auch wenn Mealla meinte einen lauten Schrei vernommen zu haben. Wieder einer dieser Kreischer ? Es klang irgendwie anders, aber es war echt weit entfernt weswegen sich die Elfe nicht sicher sein konnte. Danach war allerdings nichts zu hören gewesen und es waren keine Schreie näher gekommen. Die Kopfgeldjägerin sah nur wenig Anreiz daran die Spur zu verlassen und in eine potenzielle Falle zu laufen. Hier ging es nicht um die Jagd sondern ums überleben, wenn sie das vergaß standen ihre Chancen schlecht aus dem Wald herauszukommen. Die Spur führte schließlich zu einem bewachsenen Felsmassiv wo sie zunächst endete. Hinter mehreren Ranken entdeckte Meallas Augen einen Felsspalt, breit genug um sich durchzuquetschen. Tatächlich lag dahinter ein etwas größerer Hohlraum, der mehr als genug Platz für zwei Personen bot. Wahrscheinlich hatten sie hier die Nacht verbracht, Mealla hätte es getan wenn sie kein breites Pferd mit sich schleppen würde. An den Felsen des Spaltes entdeckte sie sogar Haare, schwarze und rote. Das Nimue hier herlief wusste sie schon und sofern diese nicht beim Verlassen der Höhle ihre Haarfarbe gewechselt hatte war diese Morgana wohl auch bei ihr. Klug denn die Kräuterfrau kannte sich zwar im Wald aus, aber Mealla bezweifelte das sie alleine eine Chance gegen die Dunkle Brut hatte. Wobei sich da die Frage stellte inwiefern die Magierin eine hatte, denn so wie Mealla das mitbekommen hatte war sie ja scheinbar eine Heilerin und die Wolfsform half auch nur bedingt. Die Kopfgeldjägerin sah sich weiter um und tatsächlich fand sie Spuren die weiter in den Wald hineinführten, auch wenn es dieses Mal wieder welche von Schuhen und Wolfspfoten waren. Die Spur war noch frischer vermutlich vom heutigen Morgen. Mealla beschloss sich kurz hinzusetzen und auszuruhen, danach würde sie schauen ob sie es schaffte die beiden Frauen einzuholen.

Khardim
26.12.2015, 12:22
http://upload.worldofplayers.de/files9/Mini3.jpgGisele spürte die Abneigung die ihr der Wald entgegenbrachte. Während Maeya´alinh sich zu diesem Gewirr verkrüppelter Bäume und grotesk verwachsener Stämme hingezogen fühlte, während sie in einem der Welt entrückten, transzendenten Zustand der Ekstase verfiel in dem sie einer labilen Seele gleich mit den stummen Auswüchsen zu verkehren schien, spürte Gisele etwas was an Angst erinnerte in sich aufsteigen. Angst nicht nur vor dem Wald, der sich ihnen wie der Schlund des Tartaros vor ihnen auftat, sondern vor der plappernden Elfe die sie zumindest als Gefährtin anerkannt hatte. Nun, da sie ihr mit unter dem vertraulichen Klirren der Rüstung folgte, fielen ihr all die Dinge ein die ihr Bruder über Magier erzählt hatte. Ungeachtet der Rasse oder des Geschlechtes wandelte ihr Geist zwischen den Welten. Sie sahen Dinge die den Sterblichen verborgen blieben und redeten mit Wesen, deren Anblick den Unwissenden in den Wahnsinn treiben konnte. Vielleicht war dies nicht nur ein Wald wie es sie zu tausende in Thedas gab. Vielleicht war es ein Ort der Magie wo, wie ihr Bruder erklärt hatte „der Schleier dünn“ war. Mystische Wesen, geisterhafte Schemen bemächtigten sich der Lebewesen und krochen ungestraft durch diese Welt. Wo sie hinkamen verbreiteten sie Unheil und Magier, sogar solche aus dem Zirkel, waren ihnen wertvolle Verbündete oder konnten zumindest solche werden. Maeya´alinh hingegen war eine freie Seele, ohne Kontrolle und bar jeder Moral des Zirkels. Sie vertraue ihr, aber war dieses Vertrauen auch gerechtfertigt? Fußte es auf fundamentaler Treue oder Freundschaft oder entsprang es viel eher der zugeben nur von Gisele ausgehenden Wollust mit der sie die grazile Elfe bedacht? Die Kriegerin schüttelte das edle Haupt und wandte sich dem Hier und Jetzt zu, schritt vorsichtig über knubbelige Wurzeln die sich aus dem Erdboden wandten und auf die Arglosen warteten. Die Magierin schien den Weg auf irgendeine Gisele verborgene Art und Weise zu kennen und führte sie sorglos durch das immer dichter werdende Geäst bräunlicher Zweige, welche früher vielleicht einmal schön gewesen waren, jetzt aber mehr an kranke und missgestaltete Parodien eines Waldes erinnerten.
Schließlich brach die Tödlichkeit der Gewächse auf und wich einer nunmehr freundlicheren Waldlandschaft. Die Bäume rückten weiter voneinander ab und die Lebhaftigkeit des Waldes, die während des kurzen Fußmarsches durch totes Holz verstummt geblieben war, kehrte zurück. Gisele meinte irgendwo Wasser rauschen zu hören. „Wenn der See auf der linken Seite ist…“, dachte sie, war sich aber auch sicher, dass Maeya´alinh sie problemlos aus dem Wald herausführen konnte; so sie es wollte. Die Magierin trug keine Tätowierungen im Gesicht und auch sonst nirgendwo, daher war Gisele bisher eigentlich immer davon ausgegangen, dass sie keine Dalish war. Die Behändigkeit mit der sie den Wald beherrschte ließ die Orlaisianerin jedoch langsam daran zweifeln. Unter Maeya´alings Führung gelangten sie noch tiefer in den Wald, doch plötzlich blieb die Elfe unvermittelt stehen. Gisele stoppte augenblicklich und spähte über die blonde Gefährtin hinweg auf eine kleine Lichtung. Zur ihrer Linken reckte sich ein steinerner Erhöhung empor aus dessen inneren Wasser entsprang und zaghaft über seine Steine plätscherte. Es sammelte sich in einem kleinen Teich der wiederum das Rinnsal eines Bächleins speiste der an der Grenze zwischen Lichtung und Wald silbern glänzte. Die Kriegerin hatte gesehen, warum die Elfe stehen geblieben war und schob sich an ihr vorbei. „Bleibt ´ier!“, zischte sie und betrat die grasbewachsene Freifläche, die Hand auf das Schwert an ihrem Gürtel gelegte. Direkt vor ihr sah sie ein uraltes, abstoßendes Holzgebäude welches sich an einen feuchten Hügel schmiegte, der einen Ausläufer der Steinhöhe bildete. Efeuranken hielten es umschlungen und ließen es fast unsichtbar in dem es umgebenden Grün werden. Das leise Knirschen des Schwertziehens wurde von dem fröhlichen Plätschern des Wasserlaufes übertönt während sich Gisele dem schläfrig wirkenden Häuschen näherte. Es war klein und wirkte uralt, denn Bäume waren bereits an ihm festgewachsen und hatten es so mit dem Wald verbunden. Hätte es nicht diese trüben Fenster mit den kleinen Scheiben hätte man es auch für einen kleinen Erdwurf halten können. Gisele setzte einen Fuß vor den Nächsten, dann schaute sie sich um und schüttelte den Kopf. Flink stieß sie das Schwert zurück in die Lederscheide und schaute sich das kleine Gebäude an. Aus irgendeinem Grund hatte sie es für verlassen gehalten, doch nun da sie sich ihm näherte war sie sich dessen nicht mehr ganz so sicher. Zweifellos hatte es den Kampf gegen die Natur unlängst verloren und existierte einzig noch in einem wabernden Dämmerschlaf dahin, der es gewiss viel träumen ließ und nur selten von ihm abgeschüttelt wurde und doch wirkte es mit seiner geheimnisvollen und zugleich vielsagenden Pforte aus bedrückende Weise lebendig und aufmerksam. Etwas an diesem Haus nahm Gisele entschiedenen gegen das Bauwerk ein. Redliche, gesunde Gebäude starrten einen nicht so verstohlen an! Aus einem Gefühl heraus zog Gisele ihr Schwert erneut und sah die Eingangstür die mit stark abblätternder roter Farbe bestrichen war mit schien gelegtem Kopf an. Waren das Runen oder Symbole dort? „Maeya! Kommt ´er! Schaut mal ´ier!“, rief Gisele mit gedämpfter Stimme während sie mit der gepanzerten Hand auf die Tür wies. Die Elfe und die Bogenschützin waren bereits aus dem Wald getreten, bei Giseles erneuter Bewaffnung jedoch achtsam stehengeblieben und schauten der zu Kriegerin hinüber. Es war vollkommen still, nur der leise Fluss des Wassers war zu vernehmen. Er wirkte sehr beruhigend.


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Wenngleich sie nun wieder an einer weniger unheimlichen Stelle des Waldes standen konnte Elisa zwar nach außen, aber nicht mehr sich selbst vorspielen dass sie nicht beunruhigt war. Diese Wald war nicht normal. Es schien beinahe so als wenn er lebte. Er führte sie, zeigte ihnen wo sie hin sollten. Aber war es ein Entgegenkommen......oder lockte er sie aus anderen Gründen hierhin? Das Haus welches sich nun vor ihnen befand stand optisch im starken Kontrast zu dem kleinen Bach und den anderen freundlichen Eindrücken der momentanen Position. Es war ganz und gar nicht einladend. Und dennoch war ihr als wären sie am Ziel. Was auch immer sie suchten befand sich hier. Während die Elfe (gerufen von Gisele) versuchte sich auf die blutrote Rune einen Reim zu machen hatte Elisa plötzlich das große Bedürfnis sich auf der anderen Seite umzusehen. "Ich bin gleich zurück....wartet nur hier....." Etwas war da....in ihrem Kopf. Eine Eingebung. Ein Ruf. Und sie musste ihm folgen. "Was...." Die Seitenwand des Hauses hätte genauso gut einem anderen Gebäude gehören können. Keine einzige Spur des Alters und dem Bewuchs der Natur war hier zu sehen, im Gegenteil, es wirkte wie neu. Feines, weißes Holz, mit meisterhaftem Geschickt bis unter das Dach verlegt. "Wie wird mir......" Ihr Blick verschwamm, und ihre Knie wurden weich. Um nicht zu fallen legte sie eine Hand als Stütze an die unversehrte Hauswand. Und sofort wurde ihr ihr Fehler bewusst. "Ich....wer.....last mich los....HILFE!" Ihr Körper fühlte sich an wie von einer gewaltigen Windböe erfasst. Alles um sie herum drehte sich. Und mit einer ruckartigen Bewegung spürte sie wie sie fortgerissen wurde.
"Ungh......" Als Elisa ihr Bewusstsein wiedererlangte wusste sie nicht wie viel Zeit vergangen war. Doch noch bevor ihre Sicht wieder klarer wurde bemerkte sie bereits: Sie war nicht mehr dort wo sie zuletzt gewesen war. Dunkle Wände umfingen sie, die einzige kleine Lichtquelle war eine schwache Erleuchtung, ungefähr 4 Meter über ihrem Kopf. "Wo bin ich hier?" dachte sie und geriet in Furcht. Und sowie sie den Gedanken zu Ende gedacht hatte hörte sie es. "Du solltest nicht hier sein......" Sie konnte den Aufschrei des Entsetzens jetzt nicht mehr zurückhalten. Was ihr da geantwortet hatte hatte dies ohne Stimme getan. Sie hörte es. In ihrem Kopf! Instinktiv packte sie ihre Waffe und legte einen Pfeil auf die Sehne. "Wer ist da? Was habt ihr vor? Wo bin ich hier?" Doch die Antwort war nur ein stimmenloses Lachen.
http://upload.worldofplayers.de/files9/Maeyaalinh_avatar.jpgTiefe Atemzüge begleiteten die langsamen Schritte der Elfe, als sie die Lichtung überquerte. Der Ort war ohne Frage magisch, die Kraft des Jenseitigen durchzog die Luft und legte sich prickelnd auf ihre Haut. Alles wirkte ein wenig entrückt, als wäre es nicht nur nicht ganz ein Teil des Waldes sondern nicht einmal ein Teil der Welt, ein Überbleibsel vergangener Zeitalter.
Jemand versteckte sich hier. Maeya'alinh spürte seine Präsenz als feine Nuance in der dichten Atmosphäre des Waldes wie einen leisen Unterton in einem Konzert. Gleichzeitig reagierte der Wald auf den Eindringling, umschloss ihn mit dem dichten Wall aus verdorbenem Holz, das vergiftet worden war von Hass und Schmerz. Der Forst litt schon lange und war korrumpiert worden, für das bloße Auge nicht mehr zu unterscheiden vom Übel, das in seiner Mitte saß. Gisele und Elisa konnten es auch spüren, das sah man ihnen an, doch war es ein gesichtsloses Unwohlsein, ein Gruseln, dessen Grund man nicht bestimmen konnte und über all dem lag das einlullende Plätschern des kleinen Baches. Das Refugium wirkte friedvoll, doch war sich die Elfe fast sicher, dass es sich um eine machtvolle Illusion handelte und während sie der Hütte näher kam, suchte sie nach den feinen magischen Unstimmigkeiten, die ein Trugbild durchschaubar machten. Sie musterte die Tür, auf die Gisele gedeutet hatte und nickte leicht. ,,Wir sind nicht allein.", sagte sie und besah sich die Zeichen. Lesen konnte sie sie nicht, aber sie erkannte, dass sie uralt waren. Längst vergessene Runen aus einer Zeit, in der an Menschen noch nicht zu denken war.
Als ob sich der Himmel verfinstern würde veränderte sich auf einmal die magische Strömung auf der Lichtung. "Ich bin gleich zurück....wartet nur hier....." , hörte sie Elisa sagen. Reagierte der Hausherr etwa auf die Bogenschützin? Maeya'alinh wurde unwohl und mit skeptischem Blick schaute sie zu Gisele herüber, die auch angespannt wirkte und ihr Schwert nicht umsonst gezogen hatte. Die Elfe ließ kurzentschlossen von der Tür ab und ging schnellen Schrittes um die Ecke des Hauses. ,,Elisa, wir sollten nicht..." "Ich....wer.....lasst mich los....HILFE!" Ein Ruck ging durch die Magie, die die Lichtung umgab. Maeya'alinh sah noch, wie Elisa förmlich in die Seitenwand der Hütte hineingesaugt wurde und verschwand. Der Schrei rief auch Gisele auf den Plan, welche herbeigeeilt kam und mit der Elfe zusammen die makellose Seitenwand der Hütte betrachtete. Im kunstvoll gearbeiteten Gefüge der Bretter war kein Spalt zu sehen, durch den Elisa gepasst hätte, doch für das Auge unsichtbar strahlte das Holz förmlich Magie aus. ,,Ein verstecktes Portal.", erklärte Maeya'alinh und war selbst erstaunt, so etwas zu finden. Dieser Ort war nicht einfach nur ein Versteck und auf einmal formten die Mosaikteile ein Bild: Die Dörfler taten gut daran, diesen Ort zu meiden und es war nicht der Geist des Waldes, dem die Schäfer Opfer darbrachten. ,,Wir sind in eine Falle gelaufen." Reflexartig legte die Elfe ihre Hand auf das Holz, doch da war nichts. Kein Wirbel umfing sie und keine geheime Tür öffnete sich. Das Tor war verschlossen.

Maeya'alinh atmete schwer aus und legte den Kopf an die Wand vor sich. Man hatte sie überlistet. Während sie versucht hatte, das Trugbild zu durchschauen, hatte sie die Falle vor ihren Füßen übersehen und nun hatte ihre Gefährtin dafür bezahlen müssen. ,,Er hat Elisa...", murmelte sie gegen das Holz ohne zu erklären, ja ohne zu wissen, wer Er überhaupt war. Zum ersten Mal seit sie in das Dorf gekommen waren war sie geneigt, Rupperts Geschichte Glauben zu schenken. Unsicher fuhren ihre Finger über das Holz. Sie spürte das Muster der Magie, doch der Zauber war ihr fremd. Er war vor Äonen gewoben worden, so schien es und folgte keiner Struktur, die sie kannte. Es gab noch Dinge in dieser Welt, die älter waren als sie. ,,Wir müssen ihr helfen.", flüsterte sie, doch wusste nicht wie.
Ein Windhauch strich ihr über das Haar und darin war Leben, war Wille und eine Hand, zur Hilfe ausgestreckt. Die Elfe hob den Kopf und drehte sich um. Sie schaute direkt durch Gisele hindurch, der dies alles nicht geheuer sein konnte und spürte deutlich, wie sich etwas, nein jemand, zu ihr ausstreckte. Wieder ging eine Erschütterung durch das Gespinst der Magie, das den Ort einhüllte, doch diesmal anders: Der Wald griff an. Die uralte Seele der Natur bäumte sich auf gegen den Fremdkörper inmitten der Bäume und sprach zu Maeya'alinh. ,,Hilf uns.", sagte die Elfe und wie als Antwort raschelte und knarrte es mächtig im Geäst der umstehenden Bäume. ,,Wir holen sie da raus!", erklärte sie entschlossen und schaute Gisele diesmal richtig an und lächelte. Ihr neuer Verbündeter machte ihr Mut und als sie die Hand in Richtung der verwunschenen Wand ausstreckte, gab sie sich ganz dem Wald hin.

Wie ein Gezeitenstrom schoss die Magie durch sie hindurch. Ihr Geist erbebte im Wirbel aus Leben, der sich durchfuhr und ihre Augen wurden weit. Aus ihren Fingerspitzen erstreckte sich ein formloser Strahl in allen Regenbogenfarben und traf die Hütte wie ein Geschoss, das das Holz und die darin verborgene Magie erzittern ließ. Sie spürte wie sich ihr ein anderer Wille entgegenstemmte und die Barriere aufrecht erhielt, doch er konnte der Kraft des Waldes nicht standhalten. Mit einem lauten Bersten brach der Zauber und ein Flimmern ging über die Seitenwand. Der Strahl erstarb und Maeya'alinh fiel auf die Knie. ,,Geschafft.", brachte sie erschöpft hervor und kämpfte sich wieder auf die Beine. Giseles Gesichtsausdruck war schwer zu deuten, aber die Elfe war sich sicher, dass der Zauber ungute Erinnerungen geweckt haben musste, doch dafür war nun keine Zeit. ,,Komm, wir müssen Elisa helfen!" Ohne irgendetwas zu erklären ging sie auf sie Wand zu, in der ein flackernder Riss zu klaffen schien und berührte das Holz.
Ein mächtiger Sog ergriff sie und warf sie in die Dunkelheit.
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Kilian war mitnichten ein gewaltfreudiger Mensch. Nein, er rühmte sich selbst eines gewissen Pazifismus zumindest soweit es einem Templer-Ritter möglich war. Das Schwert zog er nur in den äußersten Not und zuweilen, so musste er reumütig zugeben, als Meinungsverstärker. Die Fäuste sprachen bei ihm nur selten, lieber berief er sich auf die Gesetze und Regeln die ein möglichst gewaltfreies Zusammenleben gewährleisten sollten. Doch dieser Magier, dieser Marlov…
Kilian riss sich, wie man zu sagen pflegte, am Riemen um dem dreisten Vogel nicht eine Rechts-Links-Kombination zu verpassen und ihn auf der stillen Straße anzuschreien. Erstens würde das die ganze Flucht zusätzlich erschweren, zweitens bliebe es vermutlich ohne irgendeine Wirkung außer, dass des Magiers fast grundsätzlich säuerliche Miene noch eine Zeitlang anhalten würde. Wie oft hatte er Rafael schon gebeten, ermahnt und befohlen umsichtiger zu sein? Er hatte aufgehört zu zählen, denn jede Warnung, jede Bitte hätte er auch seinem Pferd vortragen können, obwohl dort vielleicht sogar aufgrund der Stimmlage eine Resonanz gekommen wäre. Rafael hingegen war von Natur aus immun gegen allerlei Kritik die er auf dem kurzen Weg zu den Ställen laut abzuschmettern versuchte. Tatsächlich schwang sich die Dreistigkeit des Pappenheimers in derlei Höhen, dass es dem Templer so schien als fordere der Magier auch noch seinen Dank für diese vorwitzige Handlung! Dass sie auf der Flucht waren schien Rafael gar nicht wirklich realisiert zu haben. Er spielte sie gut, die Rolle des Zirkeltreuen - das musste man ihm lassen! Hinter seinem dichten Bartwuchs und den Augenringen verbarg sich jedoch ein Rebell wie ihn sich die größten Revolutionäre im Turm nur wünschen konnten. Andererseits würde er diesen vermutlich ebenso auf die Füße treten wie Kilian. Rafael war die Spezies Mensch die sich selbst verpflichtet war und niemand anderem, obwohl sie sich gerne mit höheren Idealen schmückten auf die sie aber geflissentlich einen großen stinkenden Haufen setzen würden, sollten diese Ideale plötzlich konträr mit der eigenen Sichtweise gehen. Ach wie sehr wünschte Kilian sich jetzt den Stock von dem Rafael sprach damit er dem krakeelenden Magier, der noch immer keine Ruhe geben wollte und seinen Ausbruch herunterzuspielen versuchte, damit eins auf die dumme Nuss geben konnte. Er schwieg.

Die Wache am Stall kümmerte sich an einem Tisch offenbar stark um die Begrenzung des in Highever lagernden Alkohols wobei Würfel rollten und Münzen den Besitzer wechselten. Rafael ließ Kilian den Vortritt was dieser wirklich begrüßte, hätte der Magier sich doch sicherlich sofort an jenem Würfeltisch niedergelassen und dem Glückspiel gefrönt. Als hätte man Kilian einen pubertierenden Schüler im Körper eines erwachsenen Mannes an die Hand gegeben, immer auf der Suche nach dem nächsten Abenteuer… und Ärger. Kilians Zorn verrauschte und wich den klaren Gedanken in denen er sich seine Worte zurechtlegte. Er räusperte sich vorbereitend. Ein einzelner Soldat hielt Wache, oder viel eher gab ein Paradebeispiel dafür ab, wie man nicht Wache hielt. Er hatte den Helm leicht über die Augen geschoben und umklammerte mit beiden Händen die Partisane die er zur Stütze umfunktioniert hatte. Kilian trat näher und räusperte sich laut. Der Kerl auf der Lanze tat nichts während seine Kameraden laut grölten. Kilian klopfte an; an den Helm. Der Wachmann fuhr so heftig zusammen, dass er vor Schreck laut furzte und sich panisch den Helmrand aus den Augen schob. „Was? Wer? Wer seid Ihr?“, brachte er rasch hervor. „Ruhig Wachmann!“, fuhr Kilian ihn harsch an. „Ich… ich habe nicht geschlafen…“, verteidigte sich der Soldat sofort. Der Templer hob eine Augenbraue. „Das ist keine Überprüfung, Soldat! Ich und mein… Diener sind hier um unsere Pferde abzuholen.“ Der Soldat atmete erleichtert durch. „Na wenn dem so ist. Wieso wollt Ihr nicht bleiben, Herr?“ „Wir haben noch einen langen Weg vor uns und die Taverne war gerammelt voll. Da verzichte ich auf eine unruhige Nacht und reite lieber durch“, erklärte Kilian mit der Gelassenheit eines Unschuldslammes. „Aaah, sehr schlau, Herr!“, schmeichelte der Soldat, dann rief er zwei weitere Männer zu sich die ihm scheinbar untergeordnet waren. Scheinbar gab es in der Truppe des Arls eher Pflichtbeförderungen. Tatsächlich brachte man den beiden Männern ihre Pferde ohne weiteres Federlesen. Vom Schloss her kamen Fackellichter herab. „Habt Dank!“, sagte Kilian und schnippte dem Soldaten gönnerhaft eine Münze zu die er in den Unweiten seiner Taschen gefunden hatte. Viele Ritter verhielten sich so und um den Schein zu wahren zog er mit. „Gute Reise Mylord!“
Nachdem auch Rafael sich in seinen Sattel bequemt hatte, ritt Kilian sofort los. Die Fackeln auf der Straße schienen heller, je näher sie kamen. Rafael folgte seinem Beispiel und gemeinsam preschten sie aus dem Tor hinaus dessen Fallgitter noch weit offenstand. Die dortige Wache war ebenso spärlich wie bei den Stellen und hielt jene die aus dem Ort wollten nicht auf. Nur Leute die hineinzukommen versuchten wurden untersucht und befragt was sich zu dieser Tageszeit wo es kaum mehr gab als Dunkelheit und verschiedene Nuancen an Licht auf eine Handvoll Pilger beschied.

Highever wirkte sehr friedlich, ruhig und auf eine erstaunliche Weise besinnlich wie es dort hinter den Wipfeln schwarzer Tannen schlummerte. Kilian der sein Pferd eine Zeitlang hatte ordentlich galoppieren lassen, zügelte den Fuchs nun und schaute zu Rafael. Der Magier wirkte nicht gerade glücklich diese Nacht auf dem Rücken eines Vierbeiners zu verbringen anstatt in einem warmen Bett, am liebsten vermutlich noch mit einem Zweibeiner weiblicher Art zusammen. Der Hauptmann wartete bis sein Reisegefährte aufgeholt hatte, dann schnalzte er mit der Zunge worauf das Pferd sich wieder in Bewegung setzte. „Also Rafael“, sagte er und vergaß das förmliche Herr Marlov ungewollt: „…erzählt mir von diesem Ritual! Wie wird es abgehalten? Was brauchen wir? Wann können wir beginnen?“ Mit einer wedelnden Handbewegung aus dem Gelenk heraus untermalte er die Fragerei, obwohl die behandschuhten Finger in der Düsternis der Nacht mehr zu erahnen als zu sehen waren. Sechsundzwanzig Tage hatte Rafael gesagt. Kilian hoffte inständig, dass er keine weiteren sechsundzwanzig Tage mit dem Backpfeifengesicht zu seiner Rechten würde verbringen müssen ehe er mit leeren Händen in den Turm zurückkehren würde. Er sah schon Greagoirs selbstgefälligen Gesichtsausdruck im Dunkel der Nacht!
http://upload.worldofplayers.de/files9/Rafael_2.jpg Holprig ging es über die gepflasterten Straßen Highevers und Rafael war immer noch verwundert darüber, wie leicht es Kilian gefallen war, diesen Wächtern die Pferde abzujagen. Man konnte froh sein, dass die Zirkel nicht ebenso nachlässig bewacht wurden, denn ansonsten würde es bald in ganz Thedas mehr Abtrünnige geben als Scheißhausfliegen. Reiten war nach wie vor nicht zur großen Leidenschaft des Magiers geworden, aber tatsächlich hatte er sich in den vergangenen Tagen mit Grunt auf eine Art Waffenstillstand einigen können und war insofern froh über den Ritt, als dass er den kürzesten Weg aus der Stadt darstellte. Rafael war nach wie vor missgestimmt und konnte es kaum erwarten die Mauern hinter sich zu lassen, auch wenn das bedeutete, dass er dann wieder allein mit dem Hauptmann unterwegs war. Aber immerhin konnte man mit diesem manchmal vernünftig reden, wohingegen ihm in Westhügel und Highever bisher fast nur Irre über den Weg gelaufen waren, die versucht hatten ihn umzubringen. Es war keineswegs falsch Magier unter Aufsicht zu halten, aber der Rest der Welt war ebenso einer strengen Hand bedürftig.
Entgegen seiner Erwartung hielt man sie am Haupttor der Stadt nicht auf, sodass sie unbehelligt in die Nacht reiten konnten. Der Magier hoffte innig, dass im Schloss immer noch Chaos herrschte und die Armleuchter am Ausgang nach wie vor Kilians falschen Befehlen folgten und jeden aufhielten, der ihnen nachsetzen wollte. Sie folgten der Straße eine Weile mit gehörigem Abstand zwischen einander und ritten an einem dichten Nadelwald vorbei, dessen Stämme schwärzer als die Nacht selbst zu sein schienen. Die Luft war kalt und rein, sodass sie in den Lungen brannte, wenn man tief Luft holte. Rafael schlug den Kragen hoch und sah zu, dass er zu Kilian aufschloss, der ein Stück vor ihm wartete und zu ihm zurück schaute. „Also Rafael, begann er und setzte im Reden den Ritt lamgsam fort. „…erzählt mir von diesem Ritual! Wie wird es abgehalten? Was brauchen wir? Wann können wir beginnen?“ Rafaels Vernunft ermahnte ihn dazu es dem Templer gleich zu tun, den Streit zu vergessen und sich wieder wichtigeren Dingen zuzuwenden, doch sein innerer Brandstifter mochte noch nicht so richtig Frieden geben. Er musterte die dunkle Gestalt zu seiner Rechten, konnte aber im Dunkel nur Kilians Umrisse ausmachen. Irgendwo im Unterholz knackte ein Ast. Der Magier legte beide Hände auf den Sattelknauf und atmete tief durch. ,,Nun gut.", begann er und rang sich dazu durch sachlich zu bleiben. ,,Der Zauber ist denkbar einfach, es sind keine besonderen Vorbereitungen nötig und sobald Ihr..." Wie ein Schatten vor einer schwarzen Wand bewegte sich auf einmal etwas in Rafaels Augenwinkel. Noch bevor er etwas sagen oder überhaupt richtig wahrnehmen konnte, was da war, griffen schwarz behandschuhte Hände nach dem Zaumzeug von Kilians Pferd und rissen so heftig daran, dass Fuchs strauchelte, fehltrat und zu Boden ging. ,,Hauptmann!", rief Rafael noch aus, als er sah, wie der Templer seitlich aus dem Sattel kippte und ihn selbst etwas mit der Macht eines wilden Ebers vor die Brust traf und aus den Steigbügeln holte. Ein Hinterhalt!
Rafael schlug hart auf der Straße auf und stieß sich den Kopf, blieb aber bei Bewusstsein. Am Boden liegend drehte er sich um, kassierte aber sofort einen Tritt in die Magengegend von einer weiteren Gestalt, die ebenso schwarz gewandet war wie der erste Angreifer. Nicht weit zu seiner Linken hörte er ein Schwert aus der Scheide fahren, konnte aber nichts sehen. Er versuchte sich aufzurappeln, schaffte es auf die Füße, wurde dann aber von einem Schlag gegen die Schulter getroffen, der ihn gegen Kilians Pferd taumeln ließ, das laut wieherend versuchte, wieder auf die Beine zu kommen. Verwirrt und von dem Überraschungsangriff überwältigt schaffte Rafael es grade noch so, einen Gedankenstoß zustand zu bringen und so hoffentlich die Angreifer zumindest aus dem Gleichgewicht zu bringen, sodass er sich orientieren konnte. Er hörte jemanden zu Boden gehen und stürmte instinktiv in die Richtung, wo er fast über die liegende Gestalt gestolpert wäre. Diese griff nach seinem Bein und brachte ihn zu Fall, sodass er zum zweiten Mal hart auf dem Pflaster zu liegen kam, doch bevor die schemenhafte Gestalt nachsetzen konnte drehte er sich um und sandte blind eine Schockwelle aus, die den Angreifer hinwegfegte. Lautes Krachen im Unterholz jenseits des Straßenrandes verriet seinen Einschlagsort. Etwas näher erklang das Schaben einer Klinge, die von einer Rüstung abglitt. Sofort sprang Rafael wieder auf die Beine und versuchte in der Dunkelheit etwas zu erkennen. ,,Hauptmann! Wo seid ihr?"
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"Redet nicht so einen Blödsinn!"
Hektisch und dennoch bedacht ihn nicht falsch zu lagern legte Talorr Slim auf den Boden und hechtete dann so nah es ging an den sich auftuenden Abgrund. "Greif zu!" Er hielt das spitzenlose Ende seines Speer dem Menschen hin und wartete bis er es ergriffen hatte. Es reichte beinahe nicht zu ihm hin, Talorr musste sich an den äußersten Rand des Erdloches stellen und die Füße mit aller Kraft dagegen stemmen um nicht auch hinunter zu fallen. "Haaargh!" Centimeter für Centimeter zog er den Alten aufwärts, als plötzlich ein weiterer ohrenbetäubender Schrei aus der bodenlosen Tiefe erklang. Talorr gefror beim Anblick dessen was sich langsam den Weg nach oben bahnte der Atem. Mehrere grausige Geschöpfe mit viel zu langen Zähnen, verfaulter Haut und langen Klingen an den Oberarmen. Nur an den spitzen Ohren erkannte man noch dass dies wohl früher einmal Elfen gewesen sein mussten. Das mussten Kreischer sein. Wieder ließen sie alle zusammen einen ohrenbetäubenden Schrei ab. Talorr's Trommelfell fühlte sich an als würde es platzen und sein Griff lockerte sich unfreiwillig für den Bruchteil eines Momentes. Zwar konnte er den Speer wieder greifen, doch seine ohnehin schon unsichere Position verlor dadurch endgültig den festen Stand. Er kippte vornüber und wollte bereits die Augen schließen, doch etwas hielt ihn fest. Völlig verdattert drehte er sich um und erblickte Slim. Der verrückte Wolf hatte sich trotz des engen Verbandes und der mehr als offensichtlichen Schmerzen aufgerafft um seinem einzigen Freund das Leben zu retten. Mit fest entschlossenen Augen hielt er Talorr's Gürtel im Maul und stieß sich ganz langsam mit allen Vieren nach hinten. Der Jäger tat es ihm gleich und verfestigte seinen Griff um den Speer. "Festhalten, helft mit, klettert langsam hoch!"
http://upload.worldofplayers.de/files9/Dethmold_Avatar.jpg"Greif zu!" Darius ließ sich nicht zwei Mal bitten und griff mit beiden Händen nach dem Speerschaft, den ihm Talorr hinhielt. Der Söldner hatte zwar seine Anordnung in den Wind geschlagen, doch war ihm das im Moment egal. Der reine Überlebensinstinkt hatte übernommen und war das Einzige, was in Darius' Verstand noch nicht unter dem Geschrei aus der Tiefe eingeknickt war. Talorr begann ihn langsam nach oben zu ziehen, doch plötzlich sackte er zurück, als auch der Kossith unter einem weiteren Schrei erbebte. Darius blickte in den sich auftuenden Abgrund und sah die abscheulichen Kreaturen, die dort empor kletterten. Der Ben-Hassrath verlor beinahe den Halt, hing nur noch mit der rechten Hand am Speer und konnte die Augen nicht abwenden von dem Schrecken unter ihm. Erst als Talorr ihm erneut zurief, gelang es ihm kurz, die Furcht abzuschütteln. "Festhalten, helft mit, klettert langsam hoch!" Darius stemmte seine Füße gegen den offen klaffenden Fels und schob sich so gut er konnte nach oben. Langsam zog ihn Talorr über die Kante und zurück ins Licht. Er stieß sich noch einmal ab und schaffte es, sich weiter nach oben zu wuchten, als er plötzlich am Fuß gepackt und nach unten gezogen wurde. Ohne sich umzuschauen trat er blind aus und strampelte mit den Füßen. Ein jammerndes Quietschen von unten verriet ihm, dass er getroffen hatte und mit einem letzten Ruck zog der Söldner ihn aus der Kluft.
Fast in seiner eigenen Robe hängen bleibend krabbelte der Ben-Hassrath nach vorn, nur weg von diesem Höllenschlund. ,,Wir müssen hier weg!", keuchte er und spürte nur langsam, wie sein Verstand wieder einsetzte. Zum ersten Mal realisierte er, dass Talorrs Wolf wieder auf den Beinen war, als ein weiterer Schrei ihm durch die Seele fuhr. Aus der Tiefe griff eine klingenbewehrte Klaue nach oben, gefolgt von einem widerlich entstellten Kopf. Blitzschnell, wie aus einem Reflex heraus, griff Darius nach der erstbesten Phiole in seiner Tasche und schleuderte sie der Kreatur entgegen. Das Glas zerplatzte und gab den Weg frei für eine klare, zähe Flüssigkeit, die die Haut der Bestie zu verätzen begann. Unter lautem Fauchen griff sie sich ins Gesicht, verlor den Halt und stürzte zurück in die Finsternis. ,,Wie viele kommen da noch?", fragte Darius und zählte hektisch seine verbleibenden Glasflaschen. Allzu viel hatte er den Bestien nicht mehr entgegen zu setzen.

Shepard Commander
26.12.2015, 16:20
http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Mealla_portrait.jpg

Langsam aber stetig setzten die beiden Männer ihren Weg durch den Wald fort. Die Sonne schien hell durch das Blätterdach und ließ den Wald wieder in den verschiedensten Farben leuchten. Wenn man vergaß das es in diesem Wald vermutlich vor Brut nur so wimmelte, war es eigentlich ein schöner Ort. Abgesehen von den knorrigen Wurzeln über die man stolpern konnte wenn man nicht aufpasste und den tiefhängenden Ästen die scheinbar jede Gelegenheit ausnutzten dem Ritter gegen den Helm zu donnern. Nun die Tücken der Natur und auch wenn der Wald den Pfad nicht immer bereitwilig freigab, so ließ er es doch trotzdem zu das die beiden ihren Weg in ihm ungestört fortsetzen konnten. Bisher war noch keine Spur von den Anderen zu sehen, dennoch war ihre einzige Chance sich weiter ins Waldesinnere zu begeben ein Plan den der Rest der Gruppe hoffentlich auch verfolgen würde. Imerhin waren sie an dem heutigen Tag noch nicht auf weitere Einheiten der Brut gestoßen was ein Lichtblick war. Wenn jetzt noch diese dämlichen Wurzeln verschwinden würden, konnte der Tag für Artur nur noch gut werden.

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Nachdem sich beide Frauen nach draussen gequetscht hatten begrüßte sie der Tag fröhlich wie er es schon gestern getan hatte. Vielleicht wollte er sie ja auch nur in Sicherheit wiegen. Morgana genoss dennoch die warme Sonne die zwischen die Kronen auf ihre Haut fiel. Nimue erschien nach Morganas Antwort leicht eingeschnappt, vermutlich hatte die Hexe wieder den Fauxpas begangen und ihren dämlichen Zirkel nicht in den Himmel zu loben. Dummes Weib. Na ja, wenn sie erwartete das Morgana in ihren Hintern kroch wie sie es von ihren Adepten gewöhnt war, konnte sie lange warten. Bedankt dafür das Morgana ihre paar Nüsse mit ihr teilte, hatte sie sich auch nicht. Wobei das die Hexe auch nicht erwartet hatte.
Bei der Bezeichnung Wilde funkelte kurz Wut in Morganas Augen auf. Überhebliche Schnepfe, nur weil sie jemand von ihren Bauernhof gepflückt hatte und man ihr ein Dach gewährt hatte durch das es nicht dauernd tropfte hielt sich die Zauberin für die Spitze der Gesellschaft. Aber natürlich Morgana war im Wald aufgewachsen und kannte sich dort aus, da musste sie ja eine Wilde sein. Der Zorn in Morganas Augen verschwand jedoch sofort wieder und wich der normalen rauchgrünen Gleichgültigkeit.
"Und mir die Freude nehmen eure charmanten herablassenden Spitzen zu vernehmen ? Ob das mein schwaches Herz verkraftet ? Aber wenn ich bedenke wie ihr gestern durch den Wald gestolpert seid, ist es wohl das beste um voranzukommen. Also bitte tut euch keinen Zwang an. Die Wilde geht voran und der Wolf folgt ihr.",spottete Morgana und lächelte schwach. Dann drehte sie sich um und führte die beiden Frauen tiefer in den Wald, darauf hoffend das sie irgendwann die Anderen wiederfanden.

*
Mealla folgte der Spur der beiden Frauen. Die Fußspuren begannen schon langsam zu verwittern, aber zum Glück war die Zauberin nicht sehr trittsicher gewesen und hatte sich wie ein Trampel durch den Wald bewegt. Abgebrochene Zweige waren selbst für jemanden der kein Waldläufer war bei Tag zu erkennen. Von der Dunklen Brut war zum Glück nichts zu hören, auch wenn Mealla meinte einen lauten Schrei vernommen zu haben. Wieder einer dieser Kreischer ? Es klang irgendwie anders, aber es war echt weit entfernt weswegen sich die Elfe nicht sicher sein konnte. Danach war allerdings nichts zu hören gewesen und es waren keine Schreie näher gekommen. Die Kopfgeldjägerin sah nur wenig Anreiz daran die Spur zu verlassen und in eine potenzielle Falle zu laufen. Hier ging es nicht um die Jagd sondern ums überleben, wenn sie das vergaß standen ihre Chancen schlecht aus dem Wald herauszukommen. Die Spur führte schließlich zu einem bewachsenen Felsmassiv wo sie zunächst endete. Hinter mehreren Ranken entdeckte Meallas Augen einen Felsspalt, breit genug um sich durchzuquetschen. Tatächlich lag dahinter ein etwas größerer Hohlraum, der mehr als genug Platz für zwei Personen bot. Wahrscheinlich hatten sie hier die Nacht verbracht, Mealla hätte es getan wenn sie kein breites Pferd mit sich schleppen würde. An den Felsen des Spaltes entdeckte sie sogar Haare, schwarze und rote. Das Nimue hier herlief wusste sie schon und sofern diese nicht beim Verlassen der Höhle ihre Haarfarbe gewechselt hatte war diese Morgana wohl auch bei ihr. Klug denn die Kräuterfrau kannte sich zwar im Wald aus, aber Mealla bezweifelte das sie alleine eine Chance gegen die Dunkle Brut hatte. Wobei sich da die Frage stellte inwiefern die Magierin eine hatte, denn so wie Mealla das mitbekommen hatte war sie ja scheinbar eine Heilerin und die Wolfsform half auch nur bedingt. Die Kopfgeldjägerin sah sich weiter um und tatsächlich fand sie Spuren die weiter in den Wald hineinführten, auch wenn es dieses Mal wieder welche von Schuhen und Wolfspfoten waren. Die Spur war noch frischer vermutlich vom heutigen Morgen. Mealla beschloss sich kurz hinzusetzen und auszuruhen, danach würde sie schauen ob sie es schaffte die beiden Frauen einzuholen.


http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/TxGIDkV4csRmordred_klein.png & http://upload.worldofplayers.de/files10/CGUEHJDH01JWkp5A77Ppnimue_klein.jpg

Nimue sagte nichts. Sie war über derlei geistlosen Spott wie ihn die Schwarzhaarige von sich gab erhaben und gedachte nicht ihn mit einer Verteidigung oder Entschuldigung zu würdigen. Morgana, die kleine Hexe sollte froh sein, dass Nimue sie nicht im Wald fernab ihrer Beschützer überwältigte und zurückließ. Grund genug hätte sie bei der Abtrünnigen, doch hatte Morgana in ihrer derzeitigen Lage wenigsten einen Nutzen für die Magierin. Alleine würde sie vielleicht nicht aus dem Wald herausfinden, mit der Hexe hingegen schon. Eine tote Hexe im Wald nütze dahingegen wenig. Stattdessen tat sie wie geheißen und verwandelte sich wieder in den großen Wolf mit dem schwarzen Nackenfell ehe sie hinter der Hexe her trottete - tiefer in den Wald.
Für Nimue war das alles hier eine unnötige Nebensächlichkeit, verschenkte Zeit und die Konsequenz schlecht getroffener Entscheidungen. Die Magierin ließ die rote Zunge aus dem Maul hängen und schmeckte die Hexe, den Wald und sogar die Zeit die sie nun schon niemals betretene Pfade entlanggingen, in der sie sich durch hohe Farne und niedrige Hecken aus Dornenbusch schlugen, in der sie zeitweilen stehenblieben und mit angehaltenem Atem nach dem kleinsten Geräusch lauschten. Einmal brach Nimue aus. Der schwere Geruch nach Verwesung stand ihr penetrant in der Nase, er kam näher und ging dann wieder und die Magierin war sich sicher, dass es eines Blickes wert war. Tatsächlich fand sie unweit der Route, die Morgana mit weiten Schritten freikämpfte die Leichen mehrerer Brutwesen, gewaltsam getötet natürlich. Nimue knurrte laut und Morgana kam heran, beschaute sich die Kadaver. Für eine genauere Untersuchung der Todesursache blieb keine Zeit. Zudem würde sie kaum neue Erkenntnisse bringen. Die Brut war tot, vor kurzem hatte sie noch gelebt. Schlussfolgerung: mehr aus der Gruppe als nur Morgana und Nimue hatten überlebt und kämpften sich, wie sie, in den Wald vor. Ob die Anderen jetzt jedoch noch lebten oder nicht ließ sich anhand dieser Leichen hier kaum bestimmen und wenn die Magierin ehrlich war, kümmerte es sie auch nicht. Die Sorge um Andere brachte sie weder um den Schlaf noch beschäftigte diese sie in Gedanken während sie durchs Grün liefen.
War sie nun jedoch beschäftigte war ein ausdringlicher Geruch der schnell näher kam. Irgendwie stinkend und nach Erde riechend. Eine Präsenz der Raserei und des Blutes begleitete den seltsamen Duft und Nimue, die sich noch gut an die letzte Auseinandersetzung mit der Brut erinnern konnte, wandelte blitzend ihre Gestalt. Sie spürte die kurze Erschöpfung arkaner Energie die immer dann auftrat wenn man die Verwandlung gerade vollzogen oder frisch aufgelöst hatte. Morgana sah sie fragend an, jedoch auch mit einem Ausdruck im Gesicht aus dem der Hohn sprach. Die Hexe öffnete den Mund und wollte vermutlich gerade fragen was denn sei, als aus dem Unterholz jemand oder besser gesagt Etwas hervorbrach.
Nimue sprang zurück, beeindruckend gut bedachte man die Stiefel deren Absätze sich tief in den lockeren Untergrund bohrten. Doch dadurch entging die der schartigen Klinge die am Ende eines dunkelbraunen Stockes nach ihr geschwungen worden war und ihr um ein Haar den Oberbauch aufgerissen hatte. Der Träger der provisorischen Gleve keuchte aus dem Gebüsch hervor, strampelte es ab und schaute wüst drein. Ein Wesen der Brut, weder ein Hurlock noch ein Genlock viel eher ein Mischling oder die missratene Form Erstgenanntes. Sein scheußliches Gesicht barg ein Helm mit Gittervisier der sicherlich mal den Zwergen gehört hatte. Nimue sammelte Energie in ihrer Rechten, gelassen, fast gelangweilt obwohl ihr Herz pochte wie nach einem Sprint. Einen Finger nach dem Anderen, angefangen beim kleinsten, ballte sie die Rechte zur eine silbrigen Glanz versprühende Kugel haltenden Faust. Kaum spürte sie, dass die Energie reichte, da entließ sie den Bolzen mit einer befehlenden Handbewegung Richtung Hurlock der sich zu Lange argwöhnisch das magische Schauspiel angesehen hatte. Der arkane Bolzen zischte wie sein Namensvetter durch die Luft, sauste auf die Stirn des Hurlock-Abklatsches zu, traf den Helm und brannte ein kastaniengroßes Loch durch Helm, Stirn und Kopf des Wesens. Mit golden angesengten Rändern um das Eintrittsloch und verbranntem Schädel fiel das Biest rücklings in die Hecke aus der es gesprungen war. Nimue verzog angewidert das Gesicht, dann schaute sie zu Morgan. Sie sagte nichts während die rauchgrünen Augen sie anstarrten, doch sammelte sie erneut Energie, diesmal in beiden Händen. Silber und Rot in nebelhafte Schwaden zerrissen wirbelte zwischen ihren Fingern hindurch wie sich neckisch verfolgende Vöglein im Frühling. Sie verwoben sich zu einem gleißenden, rötlichen Schimmer spuckenden Kristall der zwischen den beiden Handflächen schwebte die Nimue übereinanderlegte, mit einem Abstand dazwischen der es fast anstrengend aussehen ließ. Der Kristall wuchs, hatte die Größe eines Eis bereits überschritten und näherte sich der eines Apfels. Ihre Finger hielten verkrampft den immer schneller wirbelnden Nebel, der den Kristall umschlug in ihrem Bann wie ein Gefängnis aus manikürten Nägeln. Dann schaute sie ernst zu Morgana und die Hexe begriff wohl, dass diese Szenerie kaum viel länger als ein Herzschlag gedauert haben mochte. Für eine magische Barriere war es zu spät als Nimue den Feuerball ebenso sausend entließ wie den arkanen Bolzen zuvor. Einem roten Kometen gleich schoss die gebündelte Magie gen Morgana, verbrannte die Luft mit ihrem infernalen Schweif. Doch er traf Morgana nicht, nein er flog an ihr vorbei, verfolgt von den Blicken der Hexe und der Magierin die in zurückgekehrter zwangloser Grazie die Hände in die Hüften stemmte und betrachtete wie ihr Geschoss auf den Hurlock zustrebte der mit über dem Kopf erhobene Doppelaxt kaum mehr als drei Schritt von Morgana entfernt auf die Hexe zuhielt um ihr im nächsten Augenblick einen senkrechten Streich zu bescheren, der sie von Scheitel bis zum Venushügel hinab entzweit hätte. Weder der Hurlock noch der Feuerball bremsten. Der Erste weil er nicht mehr konnte, der Zweite weil es fernab seiner Natur wäre. Geschoss und Brut begegneten sich und einen Moment schien die Welt den Atem anzuhalten, dann zerplatze das Monster wie eine überreife Melone die auf das harte Pflaster stürzte in hunderte blutiger Fetzen die in sämtliche Himmelsrichtungen spritzen. Einzig Helm und Axt blieben ganz, wenn auch verbeult zurück, wirbelten von der entstandenen Druckwelle durch den Wald und fielen zwischen niemals geschauten Hecken dem Vergessen anheim.
Morgana bekam ein paar mehr der ekligen Schrapnelle ab als Nimue. Auf ihren früher einmal roten Stiefeln landete, ganz vorne am spitz zulaufenden Ende, ein Stück verbrannter Hurlock von der Größe eines Spiegeleis. Die Magierin rümpfte die Nase und schüttelte den Stiefel. Der Hurlockschnipsel fiel ins Gras und Nimue richtete die Augen auf Morgana. „Ich glaube ich habe Etwas gehört“, beantwortete die Zirkelmagierin die nie gestellte Frage der Hexe.


*


Langsam legte setzte die Dämmerung ein. Das rötliche Licht der waagerecht durch die Bäume scheinenden Sonne ließ den Wald brennen. Zwecklos hob Mordred die Hand an die Stirn um sich etwas gegen die ihnen entgegenschlagende Helligkeit abzuschirmen. Mit zusammengekniffenen Augen schaute er dann lieber wieder zu Boden. Dieser Wald war tückisch und ein unachtsamer Reisender war ihm vorbehaltlos ausgeliefert; auf Gedeih und Verderb! Seit ihrem nächtlichen Zusammentreffen hatten sie nichts mehr von der Brut gesehen, was allerdings nichts heißen mochte. Auch zuvor schienen sie dem Verderben entkommen zu sein, ehe es sie in der Finsternis eingeholt und angegriffen hatte. Dennoch waren diese Bestien natürlich weder übermächtige Kreaturen noch Waldgeister. Artur schien über irgendetwas nachzugrübeln und unterstütze diesen Vorgang zuweilen durch verbale Äußerungen. Mordred hingegen schien er kaum zu beachten und der Literat fragte sich, ob der Ritter ihn wohl noch immer ihre früheren Differenzen nachhielt. Mordred war durchaus versöhnlich gewesen und auch Artur schien sich mit dem Anderen zumindest zu arrangieren. Von Gesprächen zum Zeitvertreib waren sie allerdings noch weit entfernt, wobei Mordred vermutete, dass Artur ohnehin eher der schweigsame Typ war. Immerhin sprach er auch kaum mit seinen beiden Damen von Mealla und Nimue ganz zu schweigen. So kamen die beiden mehr oder minder schweigsamen Reiter auf eine Art Lichtung. Nur ein einziger Baum, ein knorrige Eiche von ionischem Ausmaß und mit Ästen so dick wie Lanzenschäfte prangte in dessen Mitte. Ein Bachlauf umspielte die tief in die Anfänge der Erde getriebenen Wurzeln. Mordred führte sein Pferd zu einem der klaren Gewässer und auch Artur tränkte seine Larissa. Der Antivaner schaute sich um, betrachtete den mächtigen Baum und… und der Baum betrachtete ihn ebenfalls. Zwei riesige an Bernstein erinnernde Augen schauten ihn aus einem Gesicht so grob und wettergegerbt wie die Rinde des Baumes an und doch war es zweifelsfrei ein Gesicht. Der Literat erschauerte und wollte gerade Artur auf das Phänomen hinweisen, da blinzelten die Augen mit schweren, bemoosten Lidern. Mordred hätte aufgeschrien hätte ihm nicht die Stimme versagt. Heiser krächzte er: „Artur!“ und deutete auf das Gesicht. Wieder blinzelte der Baum und diesmal knackte und knarrte es als würde plötzlich ein Wind durch seine Krone fegen. Artur schien ebenso erstarrt wie Mordred, trat mit der Hand am Schwert einen Schritt zurück.
„Was bei allen…“
Das Knacken wurde zu einem Ziehen und Brechen als sich ein Spalt so breit wie ein Mandelschild lang war durch das Gesicht des Baumes zog und einen lippenloses Mund bildete. Pfeifend sog der Baum Luft ein, es klang wie der Flügelschlag eines Drachen, dann sprach er mit langsamer, bedächtiger Stimme tief und mit aus dem Inneren der Erde dringenden Widerhall:

„Wer seid Ihr? Wer wagt es mich zu stör´n in meiner Ruh?
Redet rasch und kein Leid füg ich zu!“
Mordred konnte weder seinen Augen noch seinen Ohren trauen. Er hatte schon vieles erlebt und vieles gesehen, Dinge von denen die meisten behaupteten es seien nur Märchen. Doch das war neu! „Wir… wir sind Reisende! Wir haben uns verirrt!“, rief Mordred gegen das riesige Gesicht an.
„Verirrt und verwirrt in Zeit und Raum
seid Ihr nicht wach? Ist´s vielleicht gar ein Traum?“
„Also meine Träume sehen eigentlich anders aus…“, dachte Mordred antwortete aber: „Nein, wir sind von der Straße abgekommen und suchen nun den Weg zum Herz des Waldes!“ Der Baum antwortete nicht. „Unsere Freunde sind dort, wir müssen sie finden. Vielleicht sind sie in Gefahr!“
„Das Herz des Waldes voll Erinnerung und Verdruss
geht ihr dorthin ist da etwas, was gesagt werden muss.“
Mordred schaute zu Artur der noch immer einer Statue seiner selbst dastand und seinen Augen vermutlich keinen Glauben schenken wollte. „Was müsst Ihr uns sagen? Sprecht!“ Mordred wüsste wirklich nur zu gerne mit wem er es zu tun hatte; oder besser gesagt mit was.
„Die Bäume hier leben allein
doch einst der Wald auch den Elfen ein Heim.
Hallen aus Marmor und Häusern aus Stein
liegen begraben unter Efeu und Wein.“
Fragend schaute Mordred seinen Gefährten an wandte dann aber, die Zwecklosigkeit erkennend, den Kopf zurück zu dem riesigen, hölzernen Gesicht. „Was ist mit den Ruinen, die dort sind?“
Der Baum sagte nichts zu den Ruinen an sich stattdessen intonierte er dröhnend:
„Weckt nicht die Geister lasst sie zurück!
Und nehmt dort nicht mit ein einziges Stück!
Der Elflinge Wächter aus Knochen und Stahl
kehr´n sonst zurück zu einem weiteren Mahl.“
„Ein Mahl? Was für ein Mahl soll das sein?“
Der Baum schwieg eine Sekunde. Die Lider blinzelten zum ersten Mal knarzend.
„Das Mahl seid ihr! Und nun: geeeht!“ Das letzte Wort klang wie ein Seufzer des Windes. Dann schlossen sich Mund und Augen und das Rauschen, dass das ganze Gespräch über in Mordreds Ohren gewesen war verschwand. Das Gesicht war noch dort, doch nun wirkte es kaum mehr lebendig. Mordred rieb sich die Augen und schaute dann zu Artur.
„Das habe ich doch gerade nicht geträumt, oder?“



*



Das kleine Feuerchen an dem Larissa saß spuckte wacker Funken in den tiefschwarzen Himmel. Die Elfe war den ganzen Tag marschiert, doch war es ihr zunehmend schwerer gefallen. Zudem wurde es mit jeder Stunde kälter und so hatte sie beschlossen sich unter einer besonders dicken Weide mit hängenden Zweigen ein kleines Feuer zu entzünden. In ihrem Rucksack fand sie die restlichen Sonnenblumenkerne, die sie seit Beginn der Reise als Proviant mitgenommen hatte und naschte diese nun auf. Eigentlich hatte sie gehofft einen Maulwurf oder eine Maus erjagen zu können doch war sie nach der Strapaze des Tages einfach nicht dazu in der Lage. Der Wald war jedoch so gnädig gewesen ihr eine Stelle mit vielen aus unbegreiflicher Höhe gefallenen Bucheckern zu zeigen die nach den Sonnenblumenkernen als zweites Abendbrot herhalten musste. Sie fluchte innerlich, dass sie keinen Teil des Proviants in ihren Rucksack gesteckt und alles auf dem Rücken der Pferde gelassen hatte. Dort gab es allerlei Geschmackvolles, doch war das Dörrfleisch und die Brotfladen das Wichtigste. Larissa hätte jetzt einen ihrer Ringe die in ihrer Hosentasche klimperten dafür gegeben, wenn sie etwas von dem Dörrfleisch kauen könnte. Den Göttern sei Dank hatte die junge Dalish zumindest eine reine, unverdorbene Quelle klaren Wassers gefunden, sodass sie zumindest keinen Durst leiden musste. Morgen würde sie jagen gehen. Ihr Arm heilte gut.
Eigentlich hatte sich die Elfe vorgenommen sich vorzustellen wie sie und Morgana küssend unter dieser Weide schmusten, sich zärtlich berührten und den Wald mit ihren zufriedenen Seufzern erfreuten doch lagen ihre Gedanken gänzlich woanders. Ihr Clan hätte diesen Wald geliebt und so wie Larissa den Forst einschätze hätte er ihre Liebe dankbar ebenso erwidert und sie mit frischem Wasser, Nahrung und Schutz beschenkt. Was die Menschen nicht verstanden war, dass der Wald nicht ihr Feind war sondern nur dazu wurde. Ebenso wie die Dalish war der Wald ein zutiefst missverstandenes Geschöpf, dass mit Respekt behandelt werden musste. Die Menschen, solche wie Mordred, Artur und Nimue betrachteten den Wald als etwas archaisches, etwas gefährliches aber nützliches was es zu beherrschen galt. Sie entrissen ihm gewaltsam was sie zum Leben haben wollten und handelten dabei maßlos und brutal. Die Elfen hingegen nahmen nur so viel, wie sie brauchten und der Wald beschenkte sie aus freien Stücken – weil er sie liebte und sie ihn liebten. Die Dalish und der Wald waren keine Einheit per se wie es die Wildschweine, die Rehe oder Käuze waren. Sie koexistierten in einer friedlichen Verflechtung aus Leben und gegenseitigem Für- und Miteinander. Larissa verstand, was die anderen Gruppenmitglieder nie verstehen würden. Sogar Morgana nicht, wie Larissa sich traurig eingestand.
Morgen würde sie jagen gehen. Und sie würde Erfolg haben!

Shepard Commander
27.12.2015, 09:09
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Wenngleich sie nun wieder an einer weniger unheimlichen Stelle des Waldes standen konnte Elisa zwar nach außen, aber nicht mehr sich selbst vorspielen dass sie nicht beunruhigt war. Diese Wald war nicht normal. Es schien beinahe so als wenn er lebte. Er führte sie, zeigte ihnen wo sie hin sollten. Aber war es ein Entgegenkommen......oder lockte er sie aus anderen Gründen hierhin? Das Haus welches sich nun vor ihnen befand stand optisch im starken Kontrast zu dem kleinen Bach und den anderen freundlichen Eindrücken der momentanen Position. Es war ganz und gar nicht einladend. Und dennoch war ihr als wären sie am Ziel. Was auch immer sie suchten befand sich hier. Während die Elfe (gerufen von Gisele) versuchte sich auf die blutrote Rune einen Reim zu machen hatte Elisa plötzlich das große Bedürfnis sich auf der anderen Seite umzusehen. "Ich bin gleich zurück....wartet nur hier....." Etwas war da....in ihrem Kopf. Eine Eingebung. Ein Ruf. Und sie musste ihm folgen. "Was...." Die Seitenwand des Hauses hätte genauso gut einem anderen Gebäude gehören können. Keine einzige Spur des Alters und dem Bewuchs der Natur war hier zu sehen, im Gegenteil, es wirkte wie neu. Feines, weißes Holz, mit meisterhaftem Geschickt bis unter das Dach verlegt. "Wie wird mir......" Ihr Blick verschwamm, und ihre Knie wurden weich. Um nicht zu fallen legte sie eine Hand als Stütze an die unversehrte Hauswand. Und sofort wurde ihr ihr Fehler bewusst. "Ich....wer.....lasst mich los....HILFE!" Ihr Körper fühlte sich an wie von einer gewaltigen Windböe erfasst. Alles um sie herum drehte sich. Und mit einer ruckartigen Bewegung spürte sie wie sie fortgerissen wurde.
"Ungh......" Als Elisa ihr Bewusstsein wiedererlangte wusste sie nicht wie viel Zeit vergangen war. Doch noch bevor ihre Sicht wieder klarer wurde bemerkte sie bereits: Sie war nicht mehr dort wo sie zuletzt gewesen war. Dunkle Wände umfingen sie, die einzige kleine Lichtquelle war eine schwache Erleuchtung, ungefähr 4 Meter über ihrem Kopf. "Wo bin ich hier?" dachte sie und geriet in Furcht. Und sowie sie den Gedanken zu Ende gedacht hatte hörte sie es. "Du solltest nicht hier sein......" Sie konnte den Aufschrei des Entsetzens jetzt nicht mehr zurückhalten. Was ihr da geantwortet hatte hatte dies ohne Stimme getan. Sie hörte es. In ihrem Kopf! Instinktiv packte sie ihre Waffe und legte einen Pfeil auf die Sehne. "Wer ist da? Was habt ihr vor? Wo bin ich hier?" Doch die Antwort war nur ein stimmenloses Lachen.




http://upload.worldofplayers.de/files9/Maeyaalinh_avatar.jpgTiefe Atemzüge begleiteten die langsamen Schritte der Elfe, als sie die Lichtung überquerte. Der Ort war ohne Frage magisch, die Kraft des Jenseitigen durchzog die Luft und legte sich prickelnd auf ihre Haut. Alles wirkte ein wenig entrückt, als wäre es nicht nur nicht ganz ein Teil des Waldes sondern nicht einmal ein Teil der Welt, ein Überbleibsel vergangener Zeitalter.
Jemand versteckte sich hier. Maeya'alinh spürte seine Präsenz als feine Nuance in der dichten Atmosphäre des Waldes wie einen leisen Unterton in einem Konzert. Gleichzeitig reagierte der Wald auf den Eindringling, umschloss ihn mit dem dichten Wall aus verdorbenem Holz, das vergiftet worden war von Hass und Schmerz. Der Forst litt schon lange und war korrumpiert worden, für das bloße Auge nicht mehr zu unterscheiden vom Übel, das in seiner Mitte saß. Gisele und Elisa konnten es auch spüren, das sah man ihnen an, doch war es ein gesichtsloses Unwohlsein, ein Gruseln, dessen Grund man nicht bestimmen konnte und über all dem lag das einlullende Plätschern des kleinen Baches. Das Refugium wirkte friedvoll, doch war sich die Elfe fast sicher, dass es sich um eine machtvolle Illusion handelte und während sie der Hütte näher kam, suchte sie nach den feinen magischen Unstimmigkeiten, die ein Trugbild durchschaubar machten. Sie musterte die Tür, auf die Gisele gedeutet hatte und nickte leicht. ,,Wir sind nicht allein.", sagte sie und besah sich die Zeichen. Lesen konnte sie sie nicht, aber sie erkannte, dass sie uralt waren. Längst vergessene Runen aus einer Zeit, in der an Menschen noch nicht zu denken war.
Als ob sich der Himmel verfinstern würde veränderte sich auf einmal die magische Strömung auf der Lichtung. "Ich bin gleich zurück....wartet nur hier....." , hörte sie Elisa sagen. Reagierte der Hausherr etwa auf die Bogenschützin? Maeya'alinh wurde unwohl und mit skeptischem Blick schaute sie zu Gisele herüber, die auch angespannt wirkte und ihr Schwert nicht umsonst gezogen hatte. Die Elfe ließ kurzentschlossen von der Tür ab und ging schnellen Schrittes um die Ecke des Hauses. ,,Elisa, wir sollten nicht..." "Ich....wer.....lasst mich los....HILFE!" Ein Ruck ging durch die Magie, die die Lichtung umgab. Maeya'alinh sah noch, wie Elisa förmlich in die Seitenwand der Hütte hineingesaugt wurde und verschwand. Der Schrei rief auch Gisele auf den Plan, welche herbeigeeilt kam und mit der Elfe zusammen die makellose Seitenwand der Hütte betrachtete. Im kunstvoll gearbeiteten Gefüge der Bretter war kein Spalt zu sehen, durch den Elisa gepasst hätte, doch für das Auge unsichtbar strahlte das Holz förmlich Magie aus. ,,Ein verstecktes Portal.", erklärte Maeya'alinh und war selbst erstaunt, so etwas zu finden. Dieser Ort war nicht einfach nur ein Versteck und auf einmal formten die Mosaikteile ein Bild: Die Dörfler taten gut daran, diesen Ort zu meiden und es war nicht der Geist des Waldes, dem die Schäfer Opfer darbrachten. ,,Wir sind in eine Falle gelaufen." Reflexartig legte die Elfe ihre Hand auf das Holz, doch da war nichts. Kein Wirbel umfing sie und keine geheime Tür öffnete sich. Das Tor war verschlossen.

Maeya'alinh atmete schwer aus und legte den Kopf an die Wand vor sich. Man hatte sie überlistet. Während sie versucht hatte, das Trugbild zu durchschauen, hatte sie die Falle vor ihren Füßen übersehen und nun hatte ihre Gefährtin dafür bezahlen müssen. ,,Er hat Elisa...", murmelte sie gegen das Holz ohne zu erklären, ja ohne zu wissen, wer Er überhaupt war. Zum ersten Mal seit sie in das Dorf gekommen waren war sie geneigt, Rupperts Geschichte Glauben zu schenken. Unsicher fuhren ihre Finger über das Holz. Sie spürte das Muster der Magie, doch der Zauber war ihr fremd. Er war vor Äonen gewoben worden, so schien es und folgte keiner Struktur, die sie kannte. Es gab noch Dinge in dieser Welt, die älter waren als sie. ,,Wir müssen ihr helfen.", flüsterte sie, doch wusste nicht wie.
Ein Windhauch strich ihr über das Haar und darin war Leben, war Wille und eine Hand, zur Hilfe ausgestreckt. Die Elfe hob den Kopf und drehte sich um. Sie schaute direkt durch Gisele hindurch, der dies alles nicht geheuer sein konnte und spürte deutlich, wie sich etwas, nein jemand, zu ihr ausstreckte. Wieder ging eine Erschütterung durch das Gespinst der Magie, das den Ort einhüllte, doch diesmal anders: Der Wald griff an. Die uralte Seele der Natur bäumte sich auf gegen den Fremdkörper inmitten der Bäume und sprach zu Maeya'alinh. ,,Hilf uns.", sagte die Elfe und wie als Antwort raschelte und knarrte es mächtig im Geäst der umstehenden Bäume. ,,Wir holen sie da raus!", erklärte sie entschlossen und schaute Gisele diesmal richtig an und lächelte. Ihr neuer Verbündeter machte ihr Mut und als sie die Hand in Richtung der verwunschenen Wand ausstreckte, gab sie sich ganz dem Wald hin.

Wie ein Gezeitenstrom schoss die Magie durch sie hindurch. Ihr Geist erbebte im Wirbel aus Leben, der sich durchfuhr und ihre Augen wurden weit. Aus ihren Fingerspitzen erstreckte sich ein formloser Strahl in allen Regenbogenfarben und traf die Hütte wie ein Geschoss, das das Holz und die darin verborgene Magie erzittern ließ. Sie spürte wie sich ihr ein anderer Wille entgegenstemmte und die Barriere aufrecht erhielt, doch er konnte der Kraft des Waldes nicht standhalten. Mit einem lauten Bersten brach der Zauber und ein Flimmern ging über die Seitenwand. Der Strahl erstarb und Maeya'alinh fiel auf die Knie. ,,Geschafft.", brachte sie erschöpft hervor und kämpfte sich wieder auf die Beine. Giseles Gesichtsausdruck war schwer zu deuten, aber die Elfe war sich sicher, dass der Zauber ungute Erinnerungen geweckt haben musste, doch dafür war nun keine Zeit. ,,Komm, wir müssen Elisa helfen!" Ohne irgendetwas zu erklären ging sie auf sie Wand zu, in der ein flackernder Riss zu klaffen schien und berührte das Holz.
Ein mächtiger Sog ergriff sie und warf sie in die Dunkelheit.
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http://upload.worldofplayers.de/files9/Rafael_2.jpg Holprig ging es über die gepflasterten Straßen Highevers und Rafael war immer noch verwundert darüber, wie leicht es Kilian gefallen war, diesen Wächtern die Pferde abzujagen. Man konnte froh sein, dass die Zirkel nicht ebenso nachlässig bewacht wurden, denn ansonsten würde es bald in ganz Thedas mehr Abtrünnige geben als Scheißhausfliegen. Reiten war nach wie vor nicht zur großen Leidenschaft des Magiers geworden, aber tatsächlich hatte er sich in den vergangenen Tagen mit Grunt auf eine Art Waffenstillstand einigen können und war insofern froh über den Ritt, als dass er den kürzesten Weg aus der Stadt darstellte. Rafael war nach wie vor missgestimmt und konnte es kaum erwarten die Mauern hinter sich zu lassen, auch wenn das bedeutete, dass er dann wieder allein mit dem Hauptmann unterwegs war. Aber immerhin konnte man mit diesem manchmal vernünftig reden, wohingegen ihm in Westhügel und Highever bisher fast nur Irre über den Weg gelaufen waren, die versucht hatten ihn umzubringen. Es war keineswegs falsch Magier unter Aufsicht zu halten, aber der Rest der Welt war ebenso einer strengen Hand bedürftig.
Entgegen seiner Erwartung hielt man sie am Haupttor der Stadt nicht auf, sodass sie unbehelligt in die Nacht reiten konnten. Der Magier hoffte innig, dass im Schloss immer noch Chaos herrschte und die Armleuchter am Ausgang nach wie vor Kilians falschen Befehlen folgten und jeden aufhielten, der ihnen nachsetzen wollte. Sie folgten der Straße eine Weile mit gehörigem Abstand zwischen einander und ritten an einem dichten Nadelwald vorbei, dessen Stämme schwärzer als die Nacht selbst zu sein schienen. Die Luft war kalt und rein, sodass sie in den Lungen brannte, wenn man tief Luft holte. Rafael schlug den Kragen hoch und sah zu, dass er zu Kilian aufschloss, der ein Stück vor ihm wartete und zu ihm zurück schaute. „Also Rafael, begann er und setzte im Reden den Ritt lamgsam fort. „…erzählt mir von diesem Ritual! Wie wird es abgehalten? Was brauchen wir? Wann können wir beginnen?“ Rafaels Vernunft ermahnte ihn dazu es dem Templer gleich zu tun, den Streit zu vergessen und sich wieder wichtigeren Dingen zuzuwenden, doch sein innerer Brandstifter mochte noch nicht so richtig Frieden geben. Er musterte die dunkle Gestalt zu seiner Rechten, konnte aber im Dunkel nur Kilians Umrisse ausmachen. Irgendwo im Unterholz knackte ein Ast. Der Magier legte beide Hände auf den Sattelknauf und atmete tief durch. ,,Nun gut.", begann er und rang sich dazu durch sachlich zu bleiben. ,,Der Zauber ist denkbar einfach, es sind keine besonderen Vorbereitungen nötig und sobald Ihr..." Wie ein Schatten vor einer schwarzen Wand bewegte sich auf einmal etwas in Rafaels Augenwinkel. Noch bevor er etwas sagen oder überhaupt richtig wahrnehmen konnte, was da war, griffen schwarz behandschuhte Hände nach dem Zaumzeug von Kilians Pferd und rissen so heftig daran, dass Fuchs strauchelte, fehltrat und zu Boden ging. ,,Hauptmann!", rief Rafael noch aus, als er sah, wie der Templer seitlich aus dem Sattel kippte und ihn selbst etwas mit der Macht eines wilden Ebers vor die Brust traf und aus den Steigbügeln holte. Ein Hinterhalt!
Rafael schlug hart auf der Straße auf und stieß sich den Kopf, blieb aber bei Bewusstsein. Am Boden liegend drehte er sich um, kassierte aber sofort einen Tritt in die Magengegend von einer weiteren Gestalt, die ebenso schwarz gewandet war wie der erste Angreifer. Nicht weit zu seiner Linken hörte er ein Schwert aus der Scheide fahren, konnte aber nichts sehen. Er versuchte sich aufzurappeln, schaffte es auf die Füße, wurde dann aber von einem Schlag gegen die Schulter getroffen, der ihn gegen Kilians Pferd taumeln ließ, das laut wieherend versuchte, wieder auf die Beine zu kommen. Verwirrt und von dem Überraschungsangriff überwältigt schaffte Rafael es grade noch so, einen Gedankenstoß zustand zu bringen und so hoffentlich die Angreifer zumindest aus dem Gleichgewicht zu bringen, sodass er sich orientieren konnte. Er hörte jemanden zu Boden gehen und stürmte instinktiv in die Richtung, wo er fast über die liegende Gestalt gestolpert wäre. Diese griff nach seinem Bein und brachte ihn zu Fall, sodass er zum zweiten Mal hart auf dem Pflaster zu liegen kam, doch bevor die schemenhafte Gestalt nachsetzen konnte drehte er sich um und sandte blind eine Schockwelle aus, die den Angreifer hinwegfegte. Lautes Krachen im Unterholz jenseits des Straßenrandes verriet seinen Einschlagsort. Etwas näher erklang das Schaben einer Klinge, die von einer Rüstung abglitt. Sofort sprang Rafael wieder auf die Beine und versuchte in der Dunkelheit etwas zu erkennen. ,,Hauptmann! Wo seid ihr?"
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http://upload.worldofplayers.de/files9/Dethmold_Avatar.jpg"Greif zu!" Darius ließ sich nicht zwei Mal bitten und griff mit beiden Händen nach dem Speerschaft, den ihm Talorr hinhielt. Der Söldner hatte zwar seine Anordnung in den Wind geschlagen, doch war ihm das im Moment egal. Der reine Überlebensinstinkt hatte übernommen und war das Einzige, was in Darius' Verstand noch nicht unter dem Geschrei aus der Tiefe eingeknickt war. Talorr begann ihn langsam nach oben zu ziehen, doch plötzlich sackte er zurück, als auch der Kossith unter einem weiteren Schrei erbebte. Darius blickte in den sich auftuenden Abgrund und sah die abscheulichen Kreaturen, die dort empor kletterten. Der Ben-Hassrath verlor beinahe den Halt, hing nur noch mit der rechten Hand am Speer und konnte die Augen nicht abwenden von dem Schrecken unter ihm. Erst als Talorr ihm erneut zurief, gelang es ihm kurz, die Furcht abzuschütteln. "Festhalten, helft mit, klettert langsam hoch!" Darius stemmte seine Füße gegen den offen klaffenden Fels und schob sich so gut er konnte nach oben. Langsam zog ihn Talorr über die Kante und zurück ins Licht. Er stieß sich noch einmal ab und schaffte es, sich weiter nach oben zu wuchten, als er plötzlich am Fuß gepackt und nach unten gezogen wurde. Ohne sich umzuschauen trat er blind aus und strampelte mit den Füßen. Ein jammerndes Quietschen von unten verriet ihm, dass er getroffen hatte und mit einem letzten Ruck zog der Söldner ihn aus der Kluft.
Fast in seiner eigenen Robe hängen bleibend krabbelte der Ben-Hassrath nach vorn, nur weg von diesem Höllenschlund. ,,Wir müssen hier weg!", keuchte er und spürte nur langsam, wie sein Verstand wieder einsetzte. Zum ersten Mal realisierte er, dass Talorrs Wolf wieder auf den Beinen war, als ein weiterer Schrei ihm durch die Seele fuhr. Aus der Tiefe griff eine klingenbewehrte Klaue nach oben, gefolgt von einem widerlich entstellten Kopf. Blitzschnell, wie aus einem Reflex heraus, griff Darius nach der erstbesten Phiole in seiner Tasche und schleuderte sie der Kreatur entgegen. Das Glas zerplatzte und gab den Weg frei für eine klare, zähe Flüssigkeit, die die Haut der Bestie zu verätzen begann. Unter lautem Fauchen griff sie sich ins Gesicht, verlor den Halt und stürzte zurück in die Finsternis. ,,Wie viele kommen da noch?", fragte Darius und zählte hektisch seine verbleibenden Glasflaschen. Allzu viel hatte er den Bestien nicht mehr entgegen zu setzen.


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Maeya´alinhs Aussage nach einem Blick auf die runenverzierte Tür war nicht so hilfreich wie Gisele erhofft hatte. Dieser Wald atmete eine düstere Atmosphäre, dass sie also nicht allein waren hatte die Kriegerin schon so empfunden seit sie den ersten Fuß ins Grün gesetzt hatte. Sie hatte mehr darauf gehofft, dass die Elfenmagierin ihr versichern würde, sie würde nicht von einem Blitz oder Irrlicht getroffen sobald sie die Tür öffnen und über die Schwelle treten würde. Auch der nervöse Blick der Elfe löste in Gisele kein Gefühl der Glückseligkeit oder innerer Ruhe aus. Maeya´alinh war nur selten von dieser Art Unruhe ergriffen, schon gar nicht im Beisein von so vielen Bäumen, dass man außer Wald nichts anderes wahrnahm. Eigentlich hätte sie betrunken-glücklich vor sich her grinsen und Rinde streicheln sollen, stattdessen emanierte sie sehr stark die Stimmung einer buckelnden Katze. Gisele griff das Schwert fester als sie die Runen auf der Tür berührte. Auch im Rahmen fanden sich eingekerbte Zeichen die merkwürdig gezackt waren. Elisa sagte etwas, doch Gisele hörte nur mit halbem Ohr zu. Die Runen erinnerten an Zwergenschrift wie sie wusste. Ihre Kenntnisse dahingehend waren zwar nur bescheiden aber dennoch vorhanden, doch konnte sie kein einziges Symbol zuordnen sondern lediglich Vermutungen aufstellen. Maeya´alinh verschwand aus Giseles peripherem Blickfeld und einen Herzschlag später kreischte Elisa! Die Kriegerin fuhr zusammen als der spitze Hilferuf von den lebenden Wänden der Lichtung widerhallte und dann sofort verstummte. Als Gisele, die blitzende Klinge fest mit beiden Händen umschlossen und bereit Tod zu säen, um die Ecke stob fand sie dort nur eine aufgelöst brabbelnde und eine unpassend schiere Seitenwand anstarrende Elfenmagierin. Sie murmelte irgendetwas von einem Portal, was Gisele ungewollt erschauern ließ. Verfluchte Magie! Als die Elfe dann auch noch von einer Falle sprach löste sich Giseles Rationalität in Luft auf. Maeya´alinh legte die Hand auf das Holz vor ihr während Gisele erwartete Dämonen, Abscheulichkeiten, vielleicht sogar die Dunkle Brut hinter der Hütte hervorbrechen zu sehen. Sie atmete laut durch die Nase während ihr Herz eisern in ihrer gepanzerten Brust schlug wie der Hammer den Amboss. Vermutlich schwitze sie, sie merkte es aber nicht. Die Wand war Maeya´alinhs Worten nach magisch, daher wich Gisele von ihr zurück. Wenn dies eine Falle war, kämen sie wohl von der Lichtung und daher stellte sich die Kriegerin wachsam auf, die Schwertspitze gen Idylle gerichtete die dort vor der runenverzierten Tür schlummerte. „Isch ´alte dir den Rücken frei!“, knurrte Gisele als die Elfe beschloss Elisa zu befreien und warf den Kopf zurück um den festen Bauernzopf, der ihr wie eine schwarze Schlange über die Schulter fiel auf den Rücken zu befördern. Ihr Silberit-Haarreif reflektierte das Sonnenlicht, ließ es blitzend tanzen. Und dann begann Maeya´alinh zu zaubern. Und wie sie zauberte. Selbst Gisele die niemals auch nur den leisesten Hauch von Verständnis für die Magie gezeigt und gegen jegliche arkane Schwingung immun war, spürte wie mächtig jenes war, was die Elfe dort in einem Meer aller Farben heraufbeschwor. Die zierlichen Finger und der schädelgekrönte Holzstab spien einen wabernden Fluss fast greifbarer Energie aus, der Gisele merkwürdigerweise an einen Schal erinnerte. Irgendetwas brach und einen Moment fürchtete Gisele der Zauber habe die Elfe entzwei gerissen, doch stattdessen lächelte diese nun schwach. Der Zauber hatte den zierlichen Körper ermattet und auf die Knie geschickt, doch war Maeya´alinh sichtlich zufrieden mit ihrem Werk. Gisele schaute sie an, wusste selbst nicht was sie denken oder fühlen sollte. „Abtrünnige!“, schoss es ihr durch den Kopf, dann das Bild des getöteten Templers und die Warnungen ihres Bruders. Die Elfe war mächtig, wenn sie alte Zauber und magische Portale manipulieren konnte und Macht korrumpierte letztlich immer. Doch zumindest einmal mehr schien die Elfe ihre Macht unter dem Gesichtspunkt der Loyalität und des Edelmuts zu nutzen. Gisele öffnete den Mund in dem Moment als die Elfe die Hand ausstreckte und… verschwand. Die Wand aus Holz, schlicht aber ansehnlich hatte die Magierin mit Haut und Haaren verschlungen. Vor Überraschung ließ Gisele das Schwert fallen und stand mit weiterhin geöffnetem Mund da, obwohl kein Wort über ihre Lippen kam. Geräuschlos federte die Klinge des Bastardschwertes im Gras.
Vielleicht stand sie dort nur einen Wimpernschlag, vielleicht auch eine Ewigkeit. Gisele brauchte jedoch ohne Zweifel Zeit um zu begreifen, was sie dort gesehen hatte. So unwirklich war ihr der Sog vorgekommen, der die schlanke Silhouette der Elfe verzerrt und dann verspreist hatte. Völlig harmlos schimmerte die Wand im hellen Licht des Tages so als hätte sie nie etwas anderes getan. Gisele bückte sich nach ihrem Schwert, las es auf und schritt argwöhnisch auf dieses „Portal“ zu. Elisa war weg, Maeya´alinh war weg und sie war allein. Sie spürte wie sich ihre Finger nervös um den Ledergriff der Waffe wandten, fest drückten und lockerten, drückten und lockerten. Das gemütliche Knarren von Leder drang an ihr Ohr. Gisele schluckte hart, dann streckte sie die gepanzerte Hand aus und berührte die Wand. Die Kriegerin hatte nie an einen Gott geglaubt, nie gebetet und die Kirche nur im Zuge ihrer Ausbildung zur Chevalier besucht da jeder Chevalier, zumindest auf dem Papier, ein treuer Anhänger Andrastes war doch in diesem Augenblick wünschte sich die Schwarzhaarige göttlichen Beistand, in dem Moment in dem die lederne Oberfläche ihrer Handschuhe das weiße Holz der Seitenwand berührten die, gleich einem Moloch, Elfe und Bogenschützin aufgesogen hatte. Und dann… passierte nichts. Gisele blinzelte ungläubig, stemmte sich von der Wand ab und fasste sie erneut an. Wieder nichts. Sie klopfte an das Holz wie an eine Tür, rief die Namen ihrer Gefährtinnen doch nichts geschah. Verunsichert trat sie einen Schritt zurück, betrachtete das „Portal“ von weitem doch dort war nicht! Die blauen Augen der Kriegerin huschten von einer Ecke zur nächsten, suchten Irgendetwas. Nichts! „Va te faire foutre!“, murmelte sie und schüttelte resignierend den Kopf. Vermutlich musste man Magierin sein um auf diese Weise in das Haus zu gelangen. Wohlbemerkt auf diese Weise.
Gisele kehrte zum Eingang des Hauses zurück, zu dem runenbesetzten Eingang für Normalsterbliche. Hoffentlich. Ohne weiter zu zögern schob sie den rostigen Riegel, der die altersschwache Hütte vielleicht gegen Tiere absichern mochte, zurück und trat ein. Die Tür knarrte unwahrscheinlich laut und Gisele war sie sicher, dass wer immer in diesem Haus lebte sie gehört haben musste. Falls hier überhaupt jemand lebte, denn auf den ersten Blick schien das Haus verlassen. Die Fenster waren beinahe blind vor Schmutz und ließen nur ungenügend Licht in das Zimmer zur Giseles linker Seite fallen. Direkt vor ihr befand sich ein gerader Gang mit einer in Dunkelheit verlaufenden Treppenflucht während sich auf halbem Weg zu jener Treppe rechts eine schwere, eisenbeschlagene Tür befand. Diese Tür wirkte mächtiger als die Wand in die sie eingelassen war und verbreitete ein wahrlich ungünstiges Flair. Da der Raum zu ihrer Linken der einzig zugängliche zu sein schien, entschloss Gisele diesen als Erstes zu untersuchen. Sie trat ein und sah sich um.

Auf den ersten Blick wirkte der Raum mit der niedrigen Decke von welcher der Verputz bröckelte wie ein vernachlässigtes Arbeitszimmer. Allerdings auf kümmerliche Weise eingerichtet. Die Mitte der Rückwand nahm ein wuchtiger Kamin mit breitem Sims ein, auf dem sich mehrere verstaubte Vasen verstohlen drückten. Rechts und links von dem Kamin lehnten sich alte Regale aus dunklem, wurmstichigen Holz an die die Wände, vollgestopft mit allerlei Krimskrams zerbrochener und noch intakter Natur. Auch einige Bücher fanden sich hier, die allerdings mindestens genauso alt waren wie das Haus selbst. Spinnenweben so dick wie Garn hielten ein besonders staubiges Exemplar fest umschlungen das Gisele aus dem Regal hob und somit aus seinem Dämmerschlaf riss. Irgendwo knackte etwas. Die Kriegerin blies aus voller Lunge über den Folianten dessen brauner Ledereinband schon steif und brüchig war. Der Titel war in denselben merkwürdigen Runen verfasst wie Gisele sie an der Tür gesehen hatte. Sie legte den Band zurück und schaute sich weiter um - das Schwert wiegte sie wachsam in der Faust.
Ein einfacher Holztisch nahm die Mitte des Raumes ein. Er war fast leer, abgesehen von einem Kerzenhalter ohne Kerzen, dafür aber mit viel Wachs und einer flachen, silbernen Schüssel die an einem Platz stand, dessen Stuhl ein wenig zu genau herangeschoben worden war. Die Kriegerin ließ suchend den Blick schweifen, langsam gewöhnten sich ihre Augen an die Dunkelheit. Sie zählte drei Stühle aus ungesund dunklem Holz, verziert mit eigentümlichen Schnitzereien. Unter den Fenstern, es waren zwei eins an der Vorderseite des Hauses und eins zur linken Seite hinaus wobei dieses kaum mehr als Schwärze zeigte, lagen Schüsseln, Töpfe, Bestecke in einem Zug mit Besen, lumpiger Kleidung und Pergament, welches außer ein paar roter Wachskleckse keine Besonderheiten aufwies. Zwischen den Binsen die den Fußboden bedeckten raschelte eine Feldmaus und flitze in den Stapel aus Ramsch. Gisele lauschte, schloss die Augen. Wenn Maeya´alinh und Elisa in einem leeren Haus waren, dann würde sie doch sicherlich genug Lärm machen können, als dass Gisele ihnen helfen konnte. Ganz links an der Kaminwand duckte sich eine kleine, gatterhafte Tür in die Wand, so winzig, dass Gisele hindurchkriechen müsste. Sie würde wohl in den Keller führen und langsam glaubte Gisele, dass dieses Haus mal einem Zwerg gehört haben musste. Vielleicht würden die wenigen Bücher Aufschluss geben, dachte sie sich als sie ein Traktat hervorzog, dass sie blutigen Riten Tevinters behandelte. Sie legte es auf den Tisch, lehnte ihr Schwert daneben und begann im unzureichenden Dämmerlicht das durch die Fenster fiel in dem Buch zu blättern. Die Seiten waren alt, vergilbt und an den Ecken schon eigentümlich gebogen. Viel von der imperialen Sprache verstand Gisele nicht und von diesen Worten hier hatte sie noch nie auch nur im Entferntesten gehört. Dafür sah sie hier Bilder, peinlich detailliert gezeichnet und Grauen erweckend. Da sah sie eine Illustration von drei Menschen die in einem Kessel mit siedender Flüssigkeit steckten während ein Mann in langer Robe in der Brühe rührte. Die schmerzverzerrten Gesichter der Insassen ließen keinen Zweifel an deren Zustand. Weiter fand sich eine minuziös gearbeitete Abbildung von mehreren Männern, allem Anschein nach gelehrte, die einem ihrer Art - einem Mann mit hoher Stirn und Haarkranz, Adlernase und buschigen Augenbrauen – dabei zusahen wie er einen nackten Elfen die Haut abzog und diese mit langen Nadeln an den Enden des Tisches befestigte. Einen Zeigefinger hatte er lektorenartig gehoben während die anderen Männer gespannt zusahen. Der Elf auf dem Tisch biss die Zähne zusammen. Unter dem Bild stand in schwer zu lesenden Lettern: „Vivisectio unom Sídhe“. Rasch blätterte Gisele um. Die nächsten Seiten schienen sich um Legenden außerhalb von Tevinter zu drehen. Sie las die Namen von Orlais, Ferelden, Anderfels und Nevarra. Zu jedem Land gab es erschreckende und plastische Abbildungen zu bestaunen die der Kriegerin schwer im Magen lagen. Schon wollte sie das widerliche Buch zuschlagen, da blätterte es fast von selbst zu einer scheinbar häufig konsultierten Seite. Die Ecken waren abgegriffen, die Seite speckig und das Bild erschreckend. Es zeigte einen riesigen Mann mit zotteliger Mähne und wahnsinnig rollenden Glotzaugen die den Betrachter direkt anstarrten. In seinen Pranken von Händen hielt er den unverwechselbaren Körper eines Menschen, vermutlich eines Mannes. Die Arme und Beine fehlten, ließen blutige Stümpfe zurück, ebenso war der Kopf nicht mehr dort wo er sein sollte. Der Leichnamen war nackt, wirkte wie eine kleine Stoffpuppe in den Händen des zotteligen Riesen, der die gewaltigen Finger tief ins Rückgrat des Mannes bohrte während ein Teil seins weißhäutigen Armes in dem Mund, oder sollte man lieber Maul sagen, des Riesen verschwand. Gisele betrachtete den Holzschnitt mit angewidertem Entsetzen. Die Bildunterschrift lautete: „Ferelden Anno 4:66“.

Dielen knarrten über ihr und vor Schreck ließ Gisele das Buch fallen. Klatschend landete es auf dem Tisch. Die Kriegerin war so sehr davon ausgegangen, dass sie allein gewesen war, dass sie völlig vergessen hatte, dass sie zu einem bestimmten Grund in das Haus eingedrungen war. Sie lauschte in die Finsternis, ihre Finger umschlossen den Griff des Schwertes. Was genau Gisele in diesem Augenblick fürchtete, dass ihr Herz so sehr pochte wie schon vor dem Haus, konnte sie nicht bestimmen, doch schien ihr das gesamte Haus plötzlich ein Geheimnis zu sein, dass besser hätte vergessen werden sollen. Irgendjemand trat die dunkle Treppe hinab, jede Stufe ächzte unter den sachten und doch bestimmenden Schritten. Gisele schaute zu dem Türrahmen, am Boden meinte sie einen Schatten zu sehen obwohl dort kein Licht gewesen wäre, dass ihn hätte werfen können und mit wachsender Anspannung lauschte sie mit gefesselter Aufmerksamkeit den näherkommenden Schritten. Dann trat die Person in den Rahmen und nur Giseles gestählter Wille und die Jahre in der Fremde verhinderten, dass sie mädchenhaft aufschrie. Dort stand ein Mann, alt, weißbärtig mit buschigen Augenbrauen und langen, verfilzten Haaren welches über die Jahre kaum dünner geworden war. Er hatte eine Adlernase die Gisele nur allzu bekannt vorkam, wenngleich sie nicht wusste, woher. Der Fremde war in Lumpen gekleidet die denen glichen die dort vor dem Fenster lagen. Trotz seines sicherlich immensen Alters hatte die Zeit es nicht geschafft seinen Rücken zu krümmen und so bewahrte er sich eine geradezu jugendhafte Statur die ihn, hätte er nicht bis zu der Kriegerin hin gestunken und würde er nicht aussehen wie ein Mann um den sogar die Stadtelfen einen Bogen schlugen, zu einer respektablen Person hätte machen können. Der Mann, der sie mit wässrigen und doch stählernen Augen betrachtete erreichte mindestens Giseles Körpermaß und wirkte für sein Alter ungemein kräftig. Er passte perfekt in diese alles beherrschende Aura des Altertümlichen die das Haus durchdrang. Als er einen Schritt in den Raum tat drang Gisele der beißende Geruch von altem Schweiß und Dreck in die hübsche Nase. Die Kriegerin schwang das Schwert herum und deutete mit der Spitze auf die Brust des Alten. Seine Kleidung war kaum mehr als zusammengenähte Fetzen und einem alten, speckigen Seehundfehl, welches er über die Schultern geworfen hatte. Um seine Hüfte trug er einen alten Gürtel mit blattgoldener Schnalle. Als er sprach, war seine Stimme klar und kräftig und passte so gar nicht zu seinem offensichtlichen Alter. „Nana, liebes Kindchen. Fuchtel doch nicht mit dem Ding herum. Ich will dir doch nichts tun!“ Er lächelte und Gisele fiel auf, dass er noch fast alle Zähne hatte. Mit einer Armbewegung deutete er auf den ihm am nächsten Stuhl. „Darf ich mich setzten?“, fragte er. „Das Alter, du verstehst…“ Gisele musterte ihn misstrauisch, dann nickte sie jedoch kurz. „Danke. Komm setz du dich auch“, sagte er in schmeichlerischem Tonfall und deutete auf den Stuhl vor dem die Silberschüssel stand. Wieder zögerte die Kriegerin, dann jedoch nickte sie und ließ sich nieder, legte das Schwert jedoch demonstrativ auf den Tisch, neben das noch immer aufgeschlagene Buch. Der alte Mann lächelte schräg durch seinen Zauselbart hindurch. „Ich sehe du hast dich mit meinen Büchern befasst“, stellte er gelassen fest ohne den Blick von Gisele zu lenken. Diese nickte, dann fiel ihr der Grund ihres Hierseins ein und sie fragte: „I´r ´abt nischt zufällisch zwei Frauen ´ier gese´en? Im ´aus?“ Die Augen des Alten blitzten als er ihren Akzent vernahm. Dann schüttelte er den Kopf. „Keine Frauen außer dir. Du bist aus Orlais, oder?“ Gisele nickte unsicher während er ihre Rüstung betrachtete wie ein Bild und dann mehr zu sich selbst murmelte: „Schön, schön, schön.“

Shepard Commander
27.12.2015, 20:39
http://upload.worldofplayers.de/files9/Maeyaalinh_avatar.jpgTiefe Atemzüge begleiteten die langsamen Schritte der Elfe, als sie die Lichtung überquerte. Der Ort war ohne Frage magisch, die Kraft des Jenseitigen durchzog die Luft und legte sich prickelnd auf ihre Haut. Alles wirkte ein wenig entrückt, als wäre es nicht nur nicht ganz ein Teil des Waldes sondern nicht einmal ein Teil der Welt, ein Überbleibsel vergangener Zeitalter.
Jemand versteckte sich hier. Maeya'alinh spürte seine Präsenz als feine Nuance in der dichten Atmosphäre des Waldes wie einen leisen Unterton in einem Konzert. Gleichzeitig reagierte der Wald auf den Eindringling, umschloss ihn mit dem dichten Wall aus verdorbenem Holz, das vergiftet worden war von Hass und Schmerz. Der Forst litt schon lange und war korrumpiert worden, für das bloße Auge nicht mehr zu unterscheiden vom Übel, das in seiner Mitte saß. Gisele und Elisa konnten es auch spüren, das sah man ihnen an, doch war es ein gesichtsloses Unwohlsein, ein Gruseln, dessen Grund man nicht bestimmen konnte und über all dem lag das einlullende Plätschern des kleinen Baches. Das Refugium wirkte friedvoll, doch war sich die Elfe fast sicher, dass es sich um eine machtvolle Illusion handelte und während sie der Hütte näher kam, suchte sie nach den feinen magischen Unstimmigkeiten, die ein Trugbild durchschaubar machten. Sie musterte die Tür, auf die Gisele gedeutet hatte und nickte leicht. ,,Wir sind nicht allein.", sagte sie und besah sich die Zeichen. Lesen konnte sie sie nicht, aber sie erkannte, dass sie uralt waren. Längst vergessene Runen aus einer Zeit, in der an Menschen noch nicht zu denken war.
Als ob sich der Himmel verfinstern würde veränderte sich auf einmal die magische Strömung auf der Lichtung. "Ich bin gleich zurück....wartet nur hier....." , hörte sie Elisa sagen. Reagierte der Hausherr etwa auf die Bogenschützin? Maeya'alinh wurde unwohl und mit skeptischem Blick schaute sie zu Gisele herüber, die auch angespannt wirkte und ihr Schwert nicht umsonst gezogen hatte. Die Elfe ließ kurzentschlossen von der Tür ab und ging schnellen Schrittes um die Ecke des Hauses. ,,Elisa, wir sollten nicht..." "Ich....wer.....lasst mich los....HILFE!" Ein Ruck ging durch die Magie, die die Lichtung umgab. Maeya'alinh sah noch, wie Elisa förmlich in die Seitenwand der Hütte hineingesaugt wurde und verschwand. Der Schrei rief auch Gisele auf den Plan, welche herbeigeeilt kam und mit der Elfe zusammen die makellose Seitenwand der Hütte betrachtete. Im kunstvoll gearbeiteten Gefüge der Bretter war kein Spalt zu sehen, durch den Elisa gepasst hätte, doch für das Auge unsichtbar strahlte das Holz förmlich Magie aus. ,,Ein verstecktes Portal.", erklärte Maeya'alinh und war selbst erstaunt, so etwas zu finden. Dieser Ort war nicht einfach nur ein Versteck und auf einmal formten die Mosaikteile ein Bild: Die Dörfler taten gut daran, diesen Ort zu meiden und es war nicht der Geist des Waldes, dem die Schäfer Opfer darbrachten. ,,Wir sind in eine Falle gelaufen." Reflexartig legte die Elfe ihre Hand auf das Holz, doch da war nichts. Kein Wirbel umfing sie und keine geheime Tür öffnete sich. Das Tor war verschlossen.

Maeya'alinh atmete schwer aus und legte den Kopf an die Wand vor sich. Man hatte sie überlistet. Während sie versucht hatte, das Trugbild zu durchschauen, hatte sie die Falle vor ihren Füßen übersehen und nun hatte ihre Gefährtin dafür bezahlen müssen. ,,Er hat Elisa...", murmelte sie gegen das Holz ohne zu erklären, ja ohne zu wissen, wer Er überhaupt war. Zum ersten Mal seit sie in das Dorf gekommen waren war sie geneigt, Rupperts Geschichte Glauben zu schenken. Unsicher fuhren ihre Finger über das Holz. Sie spürte das Muster der Magie, doch der Zauber war ihr fremd. Er war vor Äonen gewoben worden, so schien es und folgte keiner Struktur, die sie kannte. Es gab noch Dinge in dieser Welt, die älter waren als sie. ,,Wir müssen ihr helfen.", flüsterte sie, doch wusste nicht wie.
Ein Windhauch strich ihr über das Haar und darin war Leben, war Wille und eine Hand, zur Hilfe ausgestreckt. Die Elfe hob den Kopf und drehte sich um. Sie schaute direkt durch Gisele hindurch, der dies alles nicht geheuer sein konnte und spürte deutlich, wie sich etwas, nein jemand, zu ihr ausstreckte. Wieder ging eine Erschütterung durch das Gespinst der Magie, das den Ort einhüllte, doch diesmal anders: Der Wald griff an. Die uralte Seele der Natur bäumte sich auf gegen den Fremdkörper inmitten der Bäume und sprach zu Maeya'alinh. ,,Hilf uns.", sagte die Elfe und wie als Antwort raschelte und knarrte es mächtig im Geäst der umstehenden Bäume. ,,Wir holen sie da raus!", erklärte sie entschlossen und schaute Gisele diesmal richtig an und lächelte. Ihr neuer Verbündeter machte ihr Mut und als sie die Hand in Richtung der verwunschenen Wand ausstreckte, gab sie sich ganz dem Wald hin.

Wie ein Gezeitenstrom schoss die Magie durch sie hindurch. Ihr Geist erbebte im Wirbel aus Leben, der sich durchfuhr und ihre Augen wurden weit. Aus ihren Fingerspitzen erstreckte sich ein formloser Strahl in allen Regenbogenfarben und traf die Hütte wie ein Geschoss, das das Holz und die darin verborgene Magie erzittern ließ. Sie spürte wie sich ihr ein anderer Wille entgegenstemmte und die Barriere aufrecht erhielt, doch er konnte der Kraft des Waldes nicht standhalten. Mit einem lauten Bersten brach der Zauber und ein Flimmern ging über die Seitenwand. Der Strahl erstarb und Maeya'alinh fiel auf die Knie. ,,Geschafft.", brachte sie erschöpft hervor und kämpfte sich wieder auf die Beine. Giseles Gesichtsausdruck war schwer zu deuten, aber die Elfe war sich sicher, dass der Zauber ungute Erinnerungen geweckt haben musste, doch dafür war nun keine Zeit. ,,Komm, wir müssen Elisa helfen!" Ohne irgendetwas zu erklären ging sie auf sie Wand zu, in der ein flackernder Riss zu klaffen schien und berührte das Holz.
Ein mächtiger Sog ergriff sie und warf sie in die Dunkelheit.
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http://upload.worldofplayers.de/files9/Rafael_2.jpg Holprig ging es über die gepflasterten Straßen Highevers und Rafael war immer noch verwundert darüber, wie leicht es Kilian gefallen war, diesen Wächtern die Pferde abzujagen. Man konnte froh sein, dass die Zirkel nicht ebenso nachlässig bewacht wurden, denn ansonsten würde es bald in ganz Thedas mehr Abtrünnige geben als Scheißhausfliegen. Reiten war nach wie vor nicht zur großen Leidenschaft des Magiers geworden, aber tatsächlich hatte er sich in den vergangenen Tagen mit Grunt auf eine Art Waffenstillstand einigen können und war insofern froh über den Ritt, als dass er den kürzesten Weg aus der Stadt darstellte. Rafael war nach wie vor missgestimmt und konnte es kaum erwarten die Mauern hinter sich zu lassen, auch wenn das bedeutete, dass er dann wieder allein mit dem Hauptmann unterwegs war. Aber immerhin konnte man mit diesem manchmal vernünftig reden, wohingegen ihm in Westhügel und Highever bisher fast nur Irre über den Weg gelaufen waren, die versucht hatten ihn umzubringen. Es war keineswegs falsch Magier unter Aufsicht zu halten, aber der Rest der Welt war ebenso einer strengen Hand bedürftig.
Entgegen seiner Erwartung hielt man sie am Haupttor der Stadt nicht auf, sodass sie unbehelligt in die Nacht reiten konnten. Der Magier hoffte innig, dass im Schloss immer noch Chaos herrschte und die Armleuchter am Ausgang nach wie vor Kilians falschen Befehlen folgten und jeden aufhielten, der ihnen nachsetzen wollte. Sie folgten der Straße eine Weile mit gehörigem Abstand zwischen einander und ritten an einem dichten Nadelwald vorbei, dessen Stämme schwärzer als die Nacht selbst zu sein schienen. Die Luft war kalt und rein, sodass sie in den Lungen brannte, wenn man tief Luft holte. Rafael schlug den Kragen hoch und sah zu, dass er zu Kilian aufschloss, der ein Stück vor ihm wartete und zu ihm zurück schaute. „Also Rafael, begann er und setzte im Reden den Ritt lamgsam fort. „…erzählt mir von diesem Ritual! Wie wird es abgehalten? Was brauchen wir? Wann können wir beginnen?“ Rafaels Vernunft ermahnte ihn dazu es dem Templer gleich zu tun, den Streit zu vergessen und sich wieder wichtigeren Dingen zuzuwenden, doch sein innerer Brandstifter mochte noch nicht so richtig Frieden geben. Er musterte die dunkle Gestalt zu seiner Rechten, konnte aber im Dunkel nur Kilians Umrisse ausmachen. Irgendwo im Unterholz knackte ein Ast. Der Magier legte beide Hände auf den Sattelknauf und atmete tief durch. ,,Nun gut.", begann er und rang sich dazu durch sachlich zu bleiben. ,,Der Zauber ist denkbar einfach, es sind keine besonderen Vorbereitungen nötig und sobald Ihr..." Wie ein Schatten vor einer schwarzen Wand bewegte sich auf einmal etwas in Rafaels Augenwinkel. Noch bevor er etwas sagen oder überhaupt richtig wahrnehmen konnte, was da war, griffen schwarz behandschuhte Hände nach dem Zaumzeug von Kilians Pferd und rissen so heftig daran, dass Fuchs strauchelte, fehltrat und zu Boden ging. ,,Hauptmann!", rief Rafael noch aus, als er sah, wie der Templer seitlich aus dem Sattel kippte und ihn selbst etwas mit der Macht eines wilden Ebers vor die Brust traf und aus den Steigbügeln holte. Ein Hinterhalt!
Rafael schlug hart auf der Straße auf und stieß sich den Kopf, blieb aber bei Bewusstsein. Am Boden liegend drehte er sich um, kassierte aber sofort einen Tritt in die Magengegend von einer weiteren Gestalt, die ebenso schwarz gewandet war wie der erste Angreifer. Nicht weit zu seiner Linken hörte er ein Schwert aus der Scheide fahren, konnte aber nichts sehen. Er versuchte sich aufzurappeln, schaffte es auf die Füße, wurde dann aber von einem Schlag gegen die Schulter getroffen, der ihn gegen Kilians Pferd taumeln ließ, das laut wieherend versuchte, wieder auf die Beine zu kommen. Verwirrt und von dem Überraschungsangriff überwältigt schaffte Rafael es grade noch so, einen Gedankenstoß zustand zu bringen und so hoffentlich die Angreifer zumindest aus dem Gleichgewicht zu bringen, sodass er sich orientieren konnte. Er hörte jemanden zu Boden gehen und stürmte instinktiv in die Richtung, wo er fast über die liegende Gestalt gestolpert wäre. Diese griff nach seinem Bein und brachte ihn zu Fall, sodass er zum zweiten Mal hart auf dem Pflaster zu liegen kam, doch bevor die schemenhafte Gestalt nachsetzen konnte drehte er sich um und sandte blind eine Schockwelle aus, die den Angreifer hinwegfegte. Lautes Krachen im Unterholz jenseits des Straßenrandes verriet seinen Einschlagsort. Etwas näher erklang das Schaben einer Klinge, die von einer Rüstung abglitt. Sofort sprang Rafael wieder auf die Beine und versuchte in der Dunkelheit etwas zu erkennen. ,,Hauptmann! Wo seid ihr?"
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http://upload.worldofplayers.de/files9/Dethmold_Avatar.jpg"Greif zu!" Darius ließ sich nicht zwei Mal bitten und griff mit beiden Händen nach dem Speerschaft, den ihm Talorr hinhielt. Der Söldner hatte zwar seine Anordnung in den Wind geschlagen, doch war ihm das im Moment egal. Der reine Überlebensinstinkt hatte übernommen und war das Einzige, was in Darius' Verstand noch nicht unter dem Geschrei aus der Tiefe eingeknickt war. Talorr begann ihn langsam nach oben zu ziehen, doch plötzlich sackte er zurück, als auch der Kossith unter einem weiteren Schrei erbebte. Darius blickte in den sich auftuenden Abgrund und sah die abscheulichen Kreaturen, die dort empor kletterten. Der Ben-Hassrath verlor beinahe den Halt, hing nur noch mit der rechten Hand am Speer und konnte die Augen nicht abwenden von dem Schrecken unter ihm. Erst als Talorr ihm erneut zurief, gelang es ihm kurz, die Furcht abzuschütteln. "Festhalten, helft mit, klettert langsam hoch!" Darius stemmte seine Füße gegen den offen klaffenden Fels und schob sich so gut er konnte nach oben. Langsam zog ihn Talorr über die Kante und zurück ins Licht. Er stieß sich noch einmal ab und schaffte es, sich weiter nach oben zu wuchten, als er plötzlich am Fuß gepackt und nach unten gezogen wurde. Ohne sich umzuschauen trat er blind aus und strampelte mit den Füßen. Ein jammerndes Quietschen von unten verriet ihm, dass er getroffen hatte und mit einem letzten Ruck zog der Söldner ihn aus der Kluft.
Fast in seiner eigenen Robe hängen bleibend krabbelte der Ben-Hassrath nach vorn, nur weg von diesem Höllenschlund. ,,Wir müssen hier weg!", keuchte er und spürte nur langsam, wie sein Verstand wieder einsetzte. Zum ersten Mal realisierte er, dass Talorrs Wolf wieder auf den Beinen war, als ein weiterer Schrei ihm durch die Seele fuhr. Aus der Tiefe griff eine klingenbewehrte Klaue nach oben, gefolgt von einem widerlich entstellten Kopf. Blitzschnell, wie aus einem Reflex heraus, griff Darius nach der erstbesten Phiole in seiner Tasche und schleuderte sie der Kreatur entgegen. Das Glas zerplatzte und gab den Weg frei für eine klare, zähe Flüssigkeit, die die Haut der Bestie zu verätzen begann. Unter lautem Fauchen griff sie sich ins Gesicht, verlor den Halt und stürzte zurück in die Finsternis. ,,Wie viele kommen da noch?", fragte Darius und zählte hektisch seine verbleibenden Glasflaschen. Allzu viel hatte er den Bestien nicht mehr entgegen zu setzen.


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Die Überraschung die Kilian empfand, als ihm eine fremde Hand das Pferd quasi unter dem Sattel wegriss und den Templer so stürzen ließ entzog sich jeder Beschreibung. In der einen Sekunde noch lauschte er dem blechernen Tonfall von Rafaels Stimme, im Nächsten nur das angstvolle Schnauben von Pferden und das Gebrüll, dass die schattengleichen Angreifer hören ließen, als sie ihn zu Boden warfen. Ein malmender Schmerz kroch von seinem linken Bein aus herauf. Kein Wunder, war sein Pferd auch gestürzt und hatte es bis zum Oberschenkel unter sich begraben. Der Verursacher des Sturzes johlte siegreich als er den Templer so dort liegen sah und löste einen kurzen aber derbe aussehenden Knüppel vom Gürtel. Kilians Schwertscheide war wie sein Bein unter Fleisch begraben, halb dem seines Pferdes, halb dem Eigenen. Pferd und Reiter versuchten wieder auf die Beine zu kommen während sich der Mann mit dem Knüppel stetig näherte. Um ihn herum war ein Getöse gleich einer Schlacht ausgebrochen und irgendwo hörte er Rafael ächzen. Ihn hatten sie also ebenso kalt erwischt wie Kilian selbst. Der Knüppel kam näher, klatschte unheilschwanger in die Hand seines Besitzers. Der Templer griff an seinen Gürtel und zückte den Parierdolch, drehte sich so gut er konnte seinem Gegner zu. Dieser lachte höhnisch, trat einen Schritt heran und neigte den Kopf so, als wollte er Kilian ein lohnendes Ziel bieten. Kilian stieß zu, doch wusste er, dass das Gesicht das wie ein Haufen grob geklopftes Met unter einer Kapuze mit olivenartigen Augen wirkte, zu weit entfernt war. Stattdessen trieb er die Klinge mit so viel Schwung wie er aufbringen konnte in den nahen Fuß des Kerls. Knirschend bahnte sich die Klinge ihren Weg durch Schuh, Haut und Sehnen, Sohle und bis hinein ins Erdreich. Der Schrei schreckte sogar Kilians Pferd derart, dass der Templer sich in einem Moment rücklings unter dem Pferd hervorschieben konnte. Er rappelte sich auf, sein Bein schmerzte stark und fühlte sich taub und warm zugleich an. Unter schartigem Knirschen riss er das Schwert aus der Scheide, verzog dabei das Gesicht und biss die Zähne so fest zusammen, dass das Zahnfleisch weiß hervortrat. Das Metgesicht grunzte angstvoll beim Anblick der Klinge, riss Fuß mitsamt Dolch aus dem Boden und stolperte Richtung Dunkelheit, eine Spur im Mondlicht glitzernden Blutes hinter sich lassend.
Kilians Eingeweide kribbelten, irgendwo in seinem Hinterkopf tauchte diese urtümliche Warnung auf die seit einer Ewigkeit Teil seiner selbst war und sich immer dann meldete, wenn Magie gewirkt wurde. Rafael wehrte sich verbissen und Kilian sah einen Mann gegen seinen Fuchs stolpern, der sich fast aufgerichtet hatte. Pferd und Mann fielen wieder zu Boden, Kilian war bei ihnen und schlug dem Kerl den Schwertknauf gegen den Hinterkopf. Er fiel nach vorne weg und blieb reglos liegen. „Holt sie euch!“, schrie eine Stimme aus der Ferne. „Tötet den Templer! Bringt den Magier!“ Kilian konnte nicht genau sagen ob die Stimme nun einer männlichen oder weiblichen Kehle entsprang, es war jedoch auch irrelevant. Die Befehle waren das Ausschlaggebende ebenso wie das Geräusch von mindestens sechs gezogenen Schwertern, Dolchen oder Saxe. Die in der Nacht verborgenen Äxte, Keulen und Speere nicht mitgezählt! Kilian nestelte an seinem Umhang, löste die Spange die ihn hielt und riss ihn von den Schultern. Dann trat er an sein Pferd heran, dass mittlerweile fast wieder stand. Der schob es auf die wackeligen Beine. Einen Hinterlauf hielt es ungesund angewinkelt. Der Templer griff zu dem Sattel und befreite seinen Topfhelm und seinen Mandelschild aus dem Gepäck, pflanzte sich den Helm auf und griff in die Halterungen des Schildes. Kaum hatte er dies getan schoss wie aus dem Nichts eine kurze Schwertklinge hervor, kratze über seinen Unterarmschützer und hinterließ eine deftige Narbe. Kilian hörte seinen Atem schnaubend im Inneren des Helmes während er nach dem Angreifer Ausschau hielt. Der Kerl stand etwa zwei Meter von ihm entfernt, hatte sich nach dem fehlgeschlagenen Angriff zurückgezogen und wartete nun auf Hilfe. Und die kam und mit ihr das Licht. Zehn Mann, knapp die Hälfte mit Fackeln traten an Kilian heran der Rafael irgendwo hinter sich ausgemacht hatte. Auf dessen Ruf hatte er nicht reagiert, zu beschäftigt war er gewesen die Klinge in der Finsternis zu suchen. „Gebt uns den Magier, Templer!“, sagte der Rädelsführer der Truppe mit einer Stimme die ohne Zweifel eine völlig andere war, als jene die zuvor den Befehl erteilt hatte. Diese hier war tief und stumpf und drang aus der Kehle eines breitschultrigen Mannes. Er trug eine Kutte wie schon der Kerl, der Kilian aus dem Sattel gezerrt hatte, doch sah der Templer unter der wollenen Robe ein Kettenhemd blitzen. Auf seiner Schulter lag eine breite, zweischneidige Axt. „Gebt ihn uns und Euer Tod wird schnell sein“, versprach der Kerl und deutete mit einem Rucken seines geschorenen Kopfes auf die Axt. Kilian drückte seinen Rücken durch, baute sich vor den Kerlen auf. „Dann kommt und fordert ihn ein!“ Geübt drehte er sein Schwert aus dem Handgelenk heraus, ließ es durch die Luft sausen und zeichnete ein imaginäres X vor den ihm am nächsten stehenden Gegner. Der Sprecher mit der Streitaxt schaute seine Kameraden an und nickte dann grimmig worauf sich die Gruppe auffächerte und den Templer zu umgreifen begann. Kilian wusste, dass er das nicht zulassen durfte, andernfalls wäre sein Schicksal besiegelt.
Kilian sprang vor, rammte seinen vom Schild abgeschirmten Körper gegen einen nahestehenden Kuttenträger, brachte ihn zu Fall und durchbrach so den „Ring“ der Angreifer. Sofort schwang er sein Schwert zu der Person Rechts von sich und erwischte sie mit dem vordersten Ende seiner Klinge an der Schläfe. Er schaute nicht weiter nach dem Resultat – der Schrei genügte. Von schräg links kam eine Axt angesaust, die Kilian mit dem Schild blockte. Die Schneide schabte über das Holz während Kilian sein Schwert über den Rand ebendessen hinweg in das Gesicht des Axtkämpfers stieß. Blut spitze auf, ein kurzer Schrei der bis ins Mark drang, dann riss der Templer die Klinge aus der Augenhöhle des Feindes heraus und wandte sich rasch den Feinden zu, ließ das Schwert erneut provokant sausen. Das Adrenalin ließ ihn die Schmerzen die er in seinem Bein gehabt hatte völlig ausblenden. „Schieß ihn ab!“, befahl die Stimme des Anführers. Kilian wandte sich in dessen Richtung, eher aus Verzweiflung denn aus Wissen, denn besagter Schütze konnte überall stehen. Ein Bolzen schnellte von einer Sehne, donnerte laut in den Mantelschild. Seine Spitze durchbrach ihn nur wenige Millimeter. Ein Kerl mit Streitkolben und Rundschild stürmte neben dem Schützen hervor, der verunsichert auf sein noch lebendes Ziel starrte, welches ihm mit schweren Schritten entgegenstrebte. Sein kolbenschwingender Kamerad verschaffte ihm die Zeit die er zum Nachladen brauchte. Kilian blockte die wilden, stets von Oben geführten Attacken im Wechsel mit Schild und Schwert, stieß selber mit der Klinge zu die wiederum von dem schnellen Rundschild abgelenkt wurde. Schließlich trat er dem Kerl auf den Fuß und rempelte ihn um, hieb dem am Boden liegenden Kämpfer die Spitze des Schildes ins Gesicht und bracht dessen Nase. Der nächste Bolzen sauste heran, kratze an dem Topfhelm und hinterließ ein singendes Geräusch in Kilians Kopf zurück. Der Templer schluckte aufkommenden Ärger gepaart mit aufsteigender Galle hinunter. Mit zwei Schritten war er bei dem Schützen und zog ihm die Klinge quer durch das Gesicht. Blutspuckend stürzte er zu Kilians Füßen. Mit Gebrüll und seine Doppelaxt über dem Kopf kreisend griff nun der Anführer selbst an…

numberten
28.12.2015, 00:21
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Nimue sagte nichts. Sie war über derlei geistlosen Spott wie ihn die Schwarzhaarige von sich gab erhaben und gedachte nicht ihn mit einer Verteidigung oder Entschuldigung zu würdigen. Morgana, die kleine Hexe sollte froh sein, dass Nimue sie nicht im Wald fernab ihrer Beschützer überwältigte und zurückließ. Grund genug hätte sie bei der Abtrünnigen, doch hatte Morgana in ihrer derzeitigen Lage wenigsten einen Nutzen für die Magierin. Alleine würde sie vielleicht nicht aus dem Wald herausfinden, mit der Hexe hingegen schon. Eine tote Hexe im Wald nütze dahingegen wenig. Stattdessen tat sie wie geheißen und verwandelte sich wieder in den großen Wolf mit dem schwarzen Nackenfell ehe sie hinter der Hexe her trottete - tiefer in den Wald.
Für Nimue war das alles hier eine unnötige Nebensächlichkeit, verschenkte Zeit und die Konsequenz schlecht getroffener Entscheidungen. Die Magierin ließ die rote Zunge aus dem Maul hängen und schmeckte die Hexe, den Wald und sogar die Zeit die sie nun schon niemals betretene Pfade entlanggingen, in der sie sich durch hohe Farne und niedrige Hecken aus Dornenbusch schlugen, in der sie zeitweilen stehenblieben und mit angehaltenem Atem nach dem kleinsten Geräusch lauschten. Einmal brach Nimue aus. Der schwere Geruch nach Verwesung stand ihr penetrant in der Nase, er kam näher und ging dann wieder und die Magierin war sich sicher, dass es eines Blickes wert war. Tatsächlich fand sie unweit der Route, die Morgana mit weiten Schritten freikämpfte die Leichen mehrerer Brutwesen, gewaltsam getötet natürlich. Nimue knurrte laut und Morgana kam heran, beschaute sich die Kadaver. Für eine genauere Untersuchung der Todesursache blieb keine Zeit. Zudem würde sie kaum neue Erkenntnisse bringen. Die Brut war tot, vor kurzem hatte sie noch gelebt. Schlussfolgerung: mehr aus der Gruppe als nur Morgana und Nimue hatten überlebt und kämpften sich, wie sie, in den Wald vor. Ob die Anderen jetzt jedoch noch lebten oder nicht ließ sich anhand dieser Leichen hier kaum bestimmen und wenn die Magierin ehrlich war, kümmerte es sie auch nicht. Die Sorge um Andere brachte sie weder um den Schlaf noch beschäftigte diese sie in Gedanken während sie durchs Grün liefen.
War sie nun jedoch beschäftigte war ein ausdringlicher Geruch der schnell näher kam. Irgendwie stinkend und nach Erde riechend. Eine Präsenz der Raserei und des Blutes begleitete den seltsamen Duft und Nimue, die sich noch gut an die letzte Auseinandersetzung mit der Brut erinnern konnte, wandelte blitzend ihre Gestalt. Sie spürte die kurze Erschöpfung arkaner Energie die immer dann auftrat wenn man die Verwandlung gerade vollzogen oder frisch aufgelöst hatte. Morgana sah sie fragend an, jedoch auch mit einem Ausdruck im Gesicht aus dem der Hohn sprach. Die Hexe öffnete den Mund und wollte vermutlich gerade fragen was denn sei, als aus dem Unterholz jemand oder besser gesagt Etwas hervorbrach.
Nimue sprang zurück, beeindruckend gut bedachte man die Stiefel deren Absätze sich tief in den lockeren Untergrund bohrten. Doch dadurch entging die der schartigen Klinge die am Ende eines dunkelbraunen Stockes nach ihr geschwungen worden war und ihr um ein Haar den Oberbauch aufgerissen hatte. Der Träger der provisorischen Gleve keuchte aus dem Gebüsch hervor, strampelte es ab und schaute wüst drein. Ein Wesen der Brut, weder ein Hurlock noch ein Genlock viel eher ein Mischling oder die missratene Form Erstgenanntes. Sein scheußliches Gesicht barg ein Helm mit Gittervisier der sicherlich mal den Zwergen gehört hatte. Nimue sammelte Energie in ihrer Rechten, gelassen, fast gelangweilt obwohl ihr Herz pochte wie nach einem Sprint. Einen Finger nach dem Anderen, angefangen beim kleinsten, ballte sie die Rechte zur eine silbrigen Glanz versprühende Kugel haltenden Faust. Kaum spürte sie, dass die Energie reichte, da entließ sie den Bolzen mit einer befehlenden Handbewegung Richtung Hurlock der sich zu Lange argwöhnisch das magische Schauspiel angesehen hatte. Der arkane Bolzen zischte wie sein Namensvetter durch die Luft, sauste auf die Stirn des Hurlock-Abklatsches zu, traf den Helm und brannte ein kastaniengroßes Loch durch Helm, Stirn und Kopf des Wesens. Mit golden angesengten Rändern um das Eintrittsloch und verbranntem Schädel fiel das Biest rücklings in die Hecke aus der es gesprungen war. Nimue verzog angewidert das Gesicht, dann schaute sie zu Morgan. Sie sagte nichts während die rauchgrünen Augen sie anstarrten, doch sammelte sie erneut Energie, diesmal in beiden Händen. Silber und Rot in nebelhafte Schwaden zerrissen wirbelte zwischen ihren Fingern hindurch wie sich neckisch verfolgende Vöglein im Frühling. Sie verwoben sich zu einem gleißenden, rötlichen Schimmer spuckenden Kristall der zwischen den beiden Handflächen schwebte die Nimue übereinanderlegte, mit einem Abstand dazwischen der es fast anstrengend aussehen ließ. Der Kristall wuchs, hatte die Größe eines Eis bereits überschritten und näherte sich der eines Apfels. Ihre Finger hielten verkrampft den immer schneller wirbelnden Nebel, der den Kristall umschlug in ihrem Bann wie ein Gefängnis aus manikürten Nägeln. Dann schaute sie ernst zu Morgana und die Hexe begriff wohl, dass diese Szenerie kaum viel länger als ein Herzschlag gedauert haben mochte. Für eine magische Barriere war es zu spät als Nimue den Feuerball ebenso sausend entließ wie den arkanen Bolzen zuvor. Einem roten Kometen gleich schoss die gebündelte Magie gen Morgana, verbrannte die Luft mit ihrem infernalen Schweif. Doch er traf Morgana nicht, nein er flog an ihr vorbei, verfolgt von den Blicken der Hexe und der Magierin die in zurückgekehrter zwangloser Grazie die Hände in die Hüften stemmte und betrachtete wie ihr Geschoss auf den Hurlock zustrebte der mit über dem Kopf erhobene Doppelaxt kaum mehr als drei Schritt von Morgana entfernt auf die Hexe zuhielt um ihr im nächsten Augenblick einen senkrechten Streich zu bescheren, der sie von Scheitel bis zum Venushügel hinab entzweit hätte. Weder der Hurlock noch der Feuerball bremsten. Der Erste weil er nicht mehr konnte, der Zweite weil es fernab seiner Natur wäre. Geschoss und Brut begegneten sich und einen Moment schien die Welt den Atem anzuhalten, dann zerplatze das Monster wie eine überreife Melone die auf das harte Pflaster stürzte in hunderte blutiger Fetzen die in sämtliche Himmelsrichtungen spritzen. Einzig Helm und Axt blieben ganz, wenn auch verbeult zurück, wirbelten von der entstandenen Druckwelle durch den Wald und fielen zwischen niemals geschauten Hecken dem Vergessen anheim.
Morgana bekam ein paar mehr der ekligen Schrapnelle ab als Nimue. Auf ihren früher einmal roten Stiefeln landete, ganz vorne am spitz zulaufenden Ende, ein Stück verbrannter Hurlock von der Größe eines Spiegeleis. Die Magierin rümpfte die Nase und schüttelte den Stiefel. Der Hurlockschnipsel fiel ins Gras und Nimue richtete die Augen auf Morgana. „Ich glaube ich habe Etwas gehört“, beantwortete die Zirkelmagierin die nie gestellte Frage der Hexe.


*


Langsam legte setzte die Dämmerung ein. Das rötliche Licht der waagerecht durch die Bäume scheinenden Sonne ließ den Wald brennen. Zwecklos hob Mordred die Hand an die Stirn um sich etwas gegen die ihnen entgegenschlagende Helligkeit abzuschirmen. Mit zusammengekniffenen Augen schaute er dann lieber wieder zu Boden. Dieser Wald war tückisch und ein unachtsamer Reisender war ihm vorbehaltlos ausgeliefert; auf Gedeih und Verderb! Seit ihrem nächtlichen Zusammentreffen hatten sie nichts mehr von der Brut gesehen, was allerdings nichts heißen mochte. Auch zuvor schienen sie dem Verderben entkommen zu sein, ehe es sie in der Finsternis eingeholt und angegriffen hatte. Dennoch waren diese Bestien natürlich weder übermächtige Kreaturen noch Waldgeister. Artur schien über irgendetwas nachzugrübeln und unterstütze diesen Vorgang zuweilen durch verbale Äußerungen. Mordred hingegen schien er kaum zu beachten und der Literat fragte sich, ob der Ritter ihn wohl noch immer ihre früheren Differenzen nachhielt. Mordred war durchaus versöhnlich gewesen und auch Artur schien sich mit dem Anderen zumindest zu arrangieren. Von Gesprächen zum Zeitvertreib waren sie allerdings noch weit entfernt, wobei Mordred vermutete, dass Artur ohnehin eher der schweigsame Typ war. Immerhin sprach er auch kaum mit seinen beiden Damen von Mealla und Nimue ganz zu schweigen. So kamen die beiden mehr oder minder schweigsamen Reiter auf eine Art Lichtung. Nur ein einziger Baum, ein knorrige Eiche von ionischem Ausmaß und mit Ästen so dick wie Lanzenschäfte prangte in dessen Mitte. Ein Bachlauf umspielte die tief in die Anfänge der Erde getriebenen Wurzeln. Mordred führte sein Pferd zu einem der klaren Gewässer und auch Artur tränkte seine Larissa. Der Antivaner schaute sich um, betrachtete den mächtigen Baum und… und der Baum betrachtete ihn ebenfalls. Zwei riesige an Bernstein erinnernde Augen schauten ihn aus einem Gesicht so grob und wettergegerbt wie die Rinde des Baumes an und doch war es zweifelsfrei ein Gesicht. Der Literat erschauerte und wollte gerade Artur auf das Phänomen hinweisen, da blinzelten die Augen mit schweren, bemoosten Lidern. Mordred hätte aufgeschrien hätte ihm nicht die Stimme versagt. Heiser krächzte er: „Artur!“ und deutete auf das Gesicht. Wieder blinzelte der Baum und diesmal knackte und knarrte es als würde plötzlich ein Wind durch seine Krone fegen. Artur schien ebenso erstarrt wie Mordred, trat mit der Hand am Schwert einen Schritt zurück.
„Was bei allen…“
Das Knacken wurde zu einem Ziehen und Brechen als sich ein Spalt so breit wie ein Mandelschild lang war durch das Gesicht des Baumes zog und einen lippenloses Mund bildete. Pfeifend sog der Baum Luft ein, es klang wie der Flügelschlag eines Drachen, dann sprach er mit langsamer, bedächtiger Stimme tief und mit aus dem Inneren der Erde dringenden Widerhall:

„Wer seid Ihr? Wer wagt es mich zu stör´n in meiner Ruh?
Redet rasch und kein Leid füg ich zu!“
Mordred konnte weder seinen Augen noch seinen Ohren trauen. Er hatte schon vieles erlebt und vieles gesehen, Dinge von denen die meisten behaupteten es seien nur Märchen. Doch das war neu! „Wir… wir sind Reisende! Wir haben uns verirrt!“, rief Mordred gegen das riesige Gesicht an.
„Verirrt und verwirrt in Zeit und Raum
seid Ihr nicht wach? Ist´s vielleicht gar ein Traum?“
„Also meine Träume sehen eigentlich anders aus…“, dachte Mordred antwortete aber: „Nein, wir sind von der Straße abgekommen und suchen nun den Weg zum Herz des Waldes!“ Der Baum antwortete nicht. „Unsere Freunde sind dort, wir müssen sie finden. Vielleicht sind sie in Gefahr!“
„Das Herz des Waldes voll Erinnerung und Verdruss
geht ihr dorthin ist da etwas, was gesagt werden muss.“
Mordred schaute zu Artur der noch immer einer Statue seiner selbst dastand und seinen Augen vermutlich keinen Glauben schenken wollte. „Was müsst Ihr uns sagen? Sprecht!“ Mordred wüsste wirklich nur zu gerne mit wem er es zu tun hatte; oder besser gesagt mit was.
„Die Bäume hier leben allein
doch einst der Wald auch den Elfen ein Heim.
Hallen aus Marmor und Häusern aus Stein
liegen begraben unter Efeu und Wein.“
Fragend schaute Mordred seinen Gefährten an wandte dann aber, die Zwecklosigkeit erkennend, den Kopf zurück zu dem riesigen, hölzernen Gesicht. „Was ist mit den Ruinen, die dort sind?“
Der Baum sagte nichts zu den Ruinen an sich stattdessen intonierte er dröhnend:
„Weckt nicht die Geister lasst sie zurück!
Und nehmt dort nicht mit ein einziges Stück!
Der Elflinge Wächter aus Knochen und Stahl
kehr´n sonst zurück zu einem weiteren Mahl.“
„Ein Mahl? Was für ein Mahl soll das sein?“
Der Baum schwieg eine Sekunde. Die Lider blinzelten zum ersten Mal knarzend.
„Das Mahl seid ihr! Und nun: geeeht!“ Das letzte Wort klang wie ein Seufzer des Windes. Dann schlossen sich Mund und Augen und das Rauschen, dass das ganze Gespräch über in Mordreds Ohren gewesen war verschwand. Das Gesicht war noch dort, doch nun wirkte es kaum mehr lebendig. Mordred rieb sich die Augen und schaute dann zu Artur.
„Das habe ich doch gerade nicht geträumt, oder?“



*



Das kleine Feuerchen an dem Larissa saß spuckte wacker Funken in den tiefschwarzen Himmel. Die Elfe war den ganzen Tag marschiert, doch war es ihr zunehmend schwerer gefallen. Zudem wurde es mit jeder Stunde kälter und so hatte sie beschlossen sich unter einer besonders dicken Weide mit hängenden Zweigen ein kleines Feuer zu entzünden. In ihrem Rucksack fand sie die restlichen Sonnenblumenkerne, die sie seit Beginn der Reise als Proviant mitgenommen hatte und naschte diese nun auf. Eigentlich hatte sie gehofft einen Maulwurf oder eine Maus erjagen zu können doch war sie nach der Strapaze des Tages einfach nicht dazu in der Lage. Der Wald war jedoch so gnädig gewesen ihr eine Stelle mit vielen aus unbegreiflicher Höhe gefallenen Bucheckern zu zeigen die nach den Sonnenblumenkernen als zweites Abendbrot herhalten musste. Sie fluchte innerlich, dass sie keinen Teil des Proviants in ihren Rucksack gesteckt und alles auf dem Rücken der Pferde gelassen hatte. Dort gab es allerlei Geschmackvolles, doch war das Dörrfleisch und die Brotfladen das Wichtigste. Larissa hätte jetzt einen ihrer Ringe die in ihrer Hosentasche klimperten dafür gegeben, wenn sie etwas von dem Dörrfleisch kauen könnte. Den Göttern sei Dank hatte die junge Dalish zumindest eine reine, unverdorbene Quelle klaren Wassers gefunden, sodass sie zumindest keinen Durst leiden musste. Morgen würde sie jagen gehen. Ihr Arm heilte gut.
Eigentlich hatte sich die Elfe vorgenommen sich vorzustellen wie sie und Morgana küssend unter dieser Weide schmusten, sich zärtlich berührten und den Wald mit ihren zufriedenen Seufzern erfreuten doch lagen ihre Gedanken gänzlich woanders. Ihr Clan hätte diesen Wald geliebt und so wie Larissa den Forst einschätze hätte er ihre Liebe dankbar ebenso erwidert und sie mit frischem Wasser, Nahrung und Schutz beschenkt. Was die Menschen nicht verstanden war, dass der Wald nicht ihr Feind war sondern nur dazu wurde. Ebenso wie die Dalish war der Wald ein zutiefst missverstandenes Geschöpf, dass mit Respekt behandelt werden musste. Die Menschen, solche wie Mordred, Artur und Nimue betrachteten den Wald als etwas archaisches, etwas gefährliches aber nützliches was es zu beherrschen galt. Sie entrissen ihm gewaltsam was sie zum Leben haben wollten und handelten dabei maßlos und brutal. Die Elfen hingegen nahmen nur so viel, wie sie brauchten und der Wald beschenkte sie aus freien Stücken – weil er sie liebte und sie ihn liebten. Die Dalish und der Wald waren keine Einheit per se wie es die Wildschweine, die Rehe oder Käuze waren. Sie koexistierten in einer friedlichen Verflechtung aus Leben und gegenseitigem Für- und Miteinander. Larissa verstand, was die anderen Gruppenmitglieder nie verstehen würden. Sogar Morgana nicht, wie Larissa sich traurig eingestand.
Morgen würde sie jagen gehen. Und sie würde Erfolg haben!

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Die tote Brut war in Morganas Augen ein gutes Zeichen gewesen immerhin bedeutete es das sie nicht die einzigen waren die sich noch durch den Wald kämpften. Leider war es nicht zu erkennen gewesen wer es gewesen war oder wohin er gegangen war. Der Weg für sie änderte sich dadurch nicht, sie mussten weiter ins Waldesinnere. Morgana hatte vor die Elfenruinen anzusteuern, sie war sich sicher das sie weiter im Herz des Waldes auf Spuren dieser Anlagen stoßen würden. Spuren denen auch die Anderen folgen würden, sofern sie sich ebenfalls weiter ins Waldesinnere begaben. Plötzlich verwandelte sich die andere Magierin wieder in ihre menschliche Gestalt. Liecht verwundert wollte Morgana diese nach den Grund für diese Verwandlung fragen, als dieser in Form einer Kreatur aus dem Gebüsch sprang und mit einer Art Gleve nach der Zauberin schlug. Morgana reagierte auf die nahe Gefahr dadurch das sie die magische Energie die durch ihren Körper floss verhärten ließ und ihre Haut dadurch hart wie Stein werden ließ. Derweil sammelte Nimue Energie und schoß einen arkanen Bolzen gegen das Biest welches tot zu Boden fiel. Nimues Gesicht wandte sich ihr plötzlich zu und ihrer Hand sammelte sich arkane Energie die sich in Form eines Feuerballs manifestierte. Plötzlich segelte dieser in Morganas Richtung, jedoch an ihr vorbeiflog und einen Hurlock wenige Schritte hinter ihr traf und diesen lautstark in hundert Fetzen zerteilte. Viele von diesen trafen die Hexe, welche den warmen Regen aus Körperteilen mit einem angewiderten Gesichtsausdruck empfing. Erst der Dreck jetzt noch Hurkock Körperteile. Nach dieser Geschichte würde sie das Klied gründlich reinigen müssen. Oder verbrennen. Immerhin war der Feuerball recht kontrolliert gewesen und hatte nicht den halben Wald in Brand gesetzt. Die Axt wäre wohl an ihr abgeprallt, aber die Wucht wäre trotzdem schmerzhaft gewesen und sie wollte sich gar nicht vorstellen wie ihr Kleid nach einem Hieb dieser Axt ausgesehen hätte. Die späte Antwort hätte sich Nimue jedoch in die Haare schmieren können, immerhin war dies mehr als offensichtlich. Nun vermutlich brauchte deren Ego solche kleinen Zuwendungen. Morgana schnippte deutlich genervt die blutigen Brocken von ihrem Kleid.
"Offensichtlich. Auch wenn ich auf den Blutregen hätte verzichten können. Na ja, immerhin brennt der Wald nicht und Flecken kann man rauswaschen. Danke also.", sprach sie in einem ruhigen Tonfall, wobei ihr Dank jedoch ehrlich war. Immerhin hatte die Zauberin den Feuerball nicht auf sie geschleudert, was vielleicht ein Zeichen war die Zirkelmagierin doch nicht noch im Wald auszusetzen.
"Wir sollten jedoch nicht lange hier stehen bleiben, ich vermute den Knall der Explosion haben noch ganz andere gehört und die meisten werden uns nicht wohlgesonnen sein."
Wie um zu zeigen das sie Recht hatte kam auf einmal ein Pfeil angesegelt, welcher mit einem surrenden Geräusch Morganas Rücken traf. Luft wich aus der Lunge der Hexe während das hässliche Geschoß wirkungslos von ihrer Haut abpprallte. Die Wucht des Pfeils spürte sie dennoch abgeschwächt und drehte sich zu der Richtung aus der er gekommen war. Der Pfeil war schwach abgeschossen worden, dennoch zu einem Loch in ihrem Kleid hatte es gereicht. Der Schütze offenbarte sich als Hurlock mit einem großen Bogen, welcher ein Schwert an der Hüfte trug welches er jetzt aus der Scheide zog. Es war ein Sävel mit gezackter Klinge. Neben ihm brachen zwei weitere Hurlocks aus dem Gebüsch in dicke Platten gehüllt und mit langen Breitschwertern bewaffnet. Hinter den Augen sah man nur halb die gelben trüben Augen der Hurlock funkeln.
Morgana war zwar durch die weitere Schändung ihres Kleides wütend, blieb aber beherrscht und konzentriert. Die Steinrüstung aufrechterhaltend, nahm sie einen festen Stand ein und führte eine Handbewegung aus, wobei sie Handfläche der rechten Hand mit der Handfäche nach vorne gerichtet, von links nach rechts führte. Während dieser Bewegung bildeten sich winzige Eiszapfen, die während dieser größer wurden und sich auf Höhe der Brut von der Handfläche lösten. Mehrere spitze Eiszapfen flogen auf die ankommende Brut zu, welche während des Fluges weiter anwuchsen. Massiv wie Stahldornen schlugen sie in die Hurlocks ein. Einen der Schwertträger durchdrangen sie die Brustpanzerung und beendeten seine verderbte Existenz. Beim anderen Schwertträger zersprang der Eiszapfen an der Brustpanzerung und zersplitterte, traf die Kreatur jedoch an Bein und Schulter. Taumelnd stolperte diese weiter auf sie zu, während der nun zum Schwertkämpfer gewandelte Schütze ungetroffen mit verstärktem Tempo auf sie zuhielt. Morgana empfing ihn die eine Hand am Stab, die andere flach nach vorne gerichtet. Ein kalte Aura entlud sich in Form eines Kältekegels welcher das Gebiet vor ihr einfror und auch den Ansturm der verbliebenen Hurlocks stoppte. Inmitten der gefrorenen Gräser standen sie wie Eisskulpturen da, unfähig weiteren Schaden zu verursachen. Die Natur würde wieder auftauen, die Hurlocks hingegen, mit ein paar Schritten war Morgana bei ihnen und stieß sie mit ihrem Stab um. Beide zersprangen in kleine Eisbrocken, die Hexe widmete sie keines weiteren Blickes. Wenn diese den Feuerball gehört hatten, konnten noch andere in der Nähe sein. Morgana hatte nur wenig Interesse ihr Kleid weiter zu verunstalten oder noch schlimmer ihr Leben in diesem Wald auszuhauchen. Sie löste den Steinrüstungszauber.
"Manchmal hasse ich es wenn ich Recht habe. Los kommt gehen wir weiter, sonst bekommen wir noch mehr Besuch.",sprach sie an Nimue gewandt. In der Ferne meinte sie Geräusche zu vernehmen und sie war nicht versessen herauszufinden von wem sie verursacht worden.

*
Artur begann sich zu fragen ob in dem Brot welches er in letzter Zeit verspeist hatte Mutterkorn verarbeitet worden war oder er aus anderen Gründen halluzinierte. Denn andernfalls sprach gerade tatsächlich ein Baum mit ihnen, dessen Rinde die Form eines Gesichtes aufwies. Und als wäre das nicht genug gewesen so sprach dieser Baum sogar noch in Reimform. Der Baum oder die Kreatur, Artur war sich nicht sicher als was er dieses Ding bezeichnen sollte, begann nun ihnen Fragen zu stellen. Artur wollte sich gar nicht ausmalen wie ihnen der Baum Leid zufügen wollte, aber Mordred begann sofort in dieses Spiel einzusteigen. Die Verwirrung war dem Antivaner jedoch deutlich anzusehen, während Arturs Helm diesen im Moment auch davor schützte das jemand Zeuge von diversen Gesichtsentgleisungen seinerseits zu werden. Nachdem Mordred der Eiche oder was auch immer das für ein Baum war ihr Ziel genannt hatte, begann dieser sie auf mögliche Gefahren hinzuweisen. Scheinbar war dieses Ding eine Art Schwarzes Brett des Waldes oder genoß es nur mit Reisenden zu sprechen. Mordred hakte weiter nach und so erfuhren sie das es weiter im Waldesinneren scheinbar alte Ruinen geben sollte. Alte Elfenruinen aus vergangenen Zeiten, Zeiten in denen die Elfen noch nicht die Rolle als Vagabunden oder Diener ausfüllten sondern ihr eigenes Reich hatten. Dummerweise ging der Baum nicht näher darauf ein sondern warnte sie stattdessen an diesem Ort kein einziges Stück mitzunehmen oder die Geister zu wecken. Dann forderte er sie auf zu gehen und verstummte. Mordred wandte sich Artur zu und sprach die Frage aus welcher sich der Ritter auch zwischendurch gestellt hatte.
"Nun wenn, dann hätten wir gerade den gleichen Traum gehabt. Außerdem und nehmt das nicht persönlich, taucht ihr normalerweise nicht in meinen Träumen auf, von sprechenden Bäumen mal ganz abgesehen. Kommt wir gehen ein Stück abseits, dieses Ding hat uns aufgefordert weiterzugehen und ich denke wir sollten nicht herausfinden was er macht wenn wir seinen Forderungen nicht nachkommen.", antwortete Artur immer noch verwundert aber auch mit leichter Vorsicht. Er hatte keine Lust sich mit einem Baum anzulegen, schließlich hatte er keine richtige Axt dabei und er wollte nicht als der Ritter in die Geschichte eingehen der sich mit einem Baum geschlagen hatte. Die halbe Ritterschaft lachte noch über die Erzählung von diesem Ser der sich mit Windmühlen gestritten hatte. Beide Männer entfernten sich bis der Baum außer Reichweite war und setzten sich dann. Artur nahm den Helm ab.
"Gut reden wir über das was uns dieser Baum, Geist was auch immer uns erzählt hat. Sofern wir beide nicht in einen Wachtraum geraten sind, könnte uns das hilfreich sein. Er hat erzählt das weiter im Waldesinneren Elfenruinen sind. Leider sind die beiden Frauen die mehr darüber wissen könnten beide nicht hier. Dennoch wenn es stimmt finden wir weiter im Waldesinneren Relikte einer vergangenen Zivilisation. Wenn Morgana oder Larissa auf diese Spuren stoßen werden sie zweifellos ebenfalls dorthin gehen, was unsere Chance ist sie dort wiederzufinden.", fasste Artur das Erlebte zusammen. Vermutlich würden die beiden bei der Aussicht alte Elfenruinen zu sehen ganz feucht werden, schließlich hatten beide reges Interesse an der Geschichte der Elfen. Auf jedenfall war es ein logischeres Ziel als sinnlos im Wald herumzuirren.
"Je eher das der Fall ist desto besser, denn wenn die anderen Worte des Baumes auch wahr sind, gibt es zahlreiche Gefahren an diesem Ort und ich zweifel das die anderen auch von einem sprechenden Baum davor gewarnt worden sind. Wir sollten also auch versuchen vor ihnen dort anzukommen, bevor jemand noch etwas dummes tut uns beide natürlich eingeschlossen.",fügte Artur nachdenklich hinzu. Er lockerte kurz die Schultern und sah sich in dem Wald um. Im Moment war alles still.
"Also eines muss ich über Ferelden sagen, langweilig wird einem hier selten. Ob das gut ist, bin ich mir jedoch nicht so sicher. Auf jedenfall in der Hinsicht das die Abwesenheit von Langeweile immer mit gleichzeitiger Todesgefahr einhergeht. In Cumberland ist einem auch selten langweilig, jedoch ist da eher die Gefahr gegeben das man im Vollsuff ausrutscht oder sich beim Liebesspiel irgendwie verrenkt. Nennt mich einen Geschichtsbanausen, aber irgendwie wäre mir ein Elfenbordell im Wald lieber, als eine alte Ruine mit potenziell mordwütigen Geistern.", scherzte er mit einem leichtem Lächeln. Vermutlich waren viele Dinger besser als ihre momentane Lage

*
Mealla sah die blutrote Färbung des Himmels der das Ende dieses Tages ankündigte. Sie war recht gut vorangekommen und der Spur der beiden Frauen gefolgt, jedoch ohne diese einzuholen. Die Tatsache das sich die Magierin wieder in einen Wolf verwandelt hatte, führte auch zu einer erhöhten Reisegeschwindigkeit der beiden. Außerdem war es nicht allzu einfach das Pferd überall mitzuziehen, auch wenn es ihr der Wald manchmal erlaubte zu reiten und sich dadurch auszuruhen. Merkwürdig, dies war nicht der erste Wald in dem sie unterwegs war, dennoch fühlte er sich anders an. Viele Wälder in Tevinter oder den nördlichen Reichen waren gewichen oder durch Monokulturen ersetzt worden, welche schneller wuchsen. Dieser hier jedoch war natürlich und fühlte sich lebendiger an. Das Alter der Bäume war zu spüren und in ihnen lag eine eigentümliche Kraft. Mealla kam es vor als würden diese sie weiter in das Waldesinnere ziehen und das Wispern der Äste klang für sie nach Rufen.
"Das sind nur Bäume. Holz welches man noch nicht gefällt oder verarbeitet hat.", murmelte sie zu sich selbst. Die Spur führte sie immer weiter ins Waldesinnere und der Wald ließ sie ohne Probleme weiter in sein Herz hinein. Schließlich hingen seine Äste erneut tiefer und zwangen die Reiterin wieder vom Rücken ihres Pferdes, ihren leichtfüssigen Schritt auf dem Waldboden wieder durch den Wald hallend, übertönt von den lauteren Hufen des Pferdes. Mealla stoppte auf einmal unvermittelt das Pferd und lauschte in den Wald hinein. War da nicht etwas gewesen. Ihre feinen Elfenohren vernahmen plötzlich ein Rascheln links von ihr. Schnell fuhr die Hand zum Bogen und legte einen Pfeil auf. Im gleichen Moment schoß ein Genlock aus dem Gebüsch, eine Metallhaube mit Spitze zierte sein Haupt. Während er sch erhob, schoß Mealla ihren Pfeil ab, der die feiste Kreatur in die Brust traf und sie wieder in den Busch zurückwarf. Mella vernahm ein Geräusch hinter sich und reagierte instinktiv und ging unvermittelt in einen Seitspagat über, wodurch ein Genlock knapp über sie segelte und mit der Schnauze im Dreck landete. Sein Dolch der Mealla wohl noch am Kopf erwischt hätte. wäre sie nur in die Knie gegangen, segelte ins Gebüsch. Mealla ließ den Bogen fallen, stieß sich mit den Händen vom Boden ab und anschließend wie eine Katze auf dem an Boden liegenden Genlock. Behände zog sie den Pugio und stieß ihn mehrmals in den Nacken der Kreatur. Anmutig erhob sie sich den Dolch wegsteckend und ihren Bogen aufhebend. Instinktiv legte sie einen weiteren Pfeil auf und horchte in den Wald hinein. Erst als sie keine weiteren Geräusche mehr vernahm, senkte sie die Waffe und sammelte den verschossenen Pfeil ein. Nach energischen Ziehen löste er sich.
"So langsam habe ich genug von diesen Viechern.",fluchte sie leise und packte ihr Pferd an den Zügel. Es würde bald dunkel sein und bis dahin wäre es klug ein sicheres Lager zu haben. Mochte sie sich auch dem Herz des Waldes nähern so tat es die Brut doch auch.

Annalena
28.12.2015, 08:18
Valgarius (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst/page6?p=24635346&viewfull=1#post24635346)

Áinfean (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst/page8?p=24652726&viewfull=1#post24652726)

http://upload.worldofplayers.de/files9/Char_Anlya.png
Unsicher folgte Anlya dem Magier. Sie war alles andere als begeistert über das Schlachtfeld zu laufen. Einerseits wollte sie nicht auf den Boden schauen, da dieser von Leichen und Körperteilen übersät war, andererseits wollte sie aber auch nicht in irgendetwas reintreten oder auf etwas treten. Zum Glück hatte sie noch nicht so viel zu sich genommen, denn ihr war übel von dem Gestank und dem, was sie sah. Als Valgarius die Kriegerin fragte womit sie ihr helfen können, trat sie unsicher von einem Bein auf das Andere. Der Verletzte war der Herr dieser Kriegerin und starb bevor sie oder Valgarius etwas tun konnten. Anlya war geschockt wie sehr die Frau um ihren Herrn trauerte. Als Anlyas Herr oder besser gesagt ihr Meister starb war sie erleichtert. Aber wahrscheinlich lag es daran, dass sie eine Sklavin war und diese Frau nicht.

„Ähm…“, begann sie verunsichert. Was sagt man in so einer Situation? Was tut man? Sie hatte noch nie um jemanden getrauert, allerdings stand ihr auch noch nie jemand so nah, dass sie trauern würde. Nun, außer vielleicht ER. Doch ER war nicht hier und sie hatte keine Ahnung wo sein Clan war. Zumindest war er aber am Leben, hoffte sie. Die Elfe blickte ihren Gefährten an. „Was sollen wir nun tun?“ Sollten sie die Frau trösten? Oder sollten sie sie allein lassen? Sollten sie nachsehen ob es mehr Verwundete gab? Oder sollten sie so schnell wie möglich abhauen? Vielleicht sollten sie die Toten begraben… Der Elfe schwirrte der Kopf, da sie so viele Fragen und keine Antworten hatte. Ihr Blick ruhte immer noch auf Valgarius. Er war ein Mensch und hatte sicherlich eine Idee, was man in so einer Situation machen konnte.

Fawks
28.12.2015, 18:08
vorheriger Post: Einige Kräuter (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst/page9?p=24671022&viewfull=1#post24671022) ~ Antwort von: Glandis (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst/page9?p=24671231&viewfull=1#post24671231)

http://upload.worldofplayers.de/files9/Aril_Ava.png
Entgegen allem was Aril erwartet hatte, ergriff Glandis das Wort, nachdem sie von ihrem Kräuterplan erzählt hatte, und versicherte sich mehrfach, dass Aril ihr zuhörte.

»Aril? Aril? Was meinst Du, essen wir zu viel?«

Aril vergaß den Lederschlauch, sie vergaß das Essen und sie drehte sich zu Glandis um, die sich ihrer ungeteilten Aufmerksamkeit sicher sein konnte.
Sie starrte einmal an der Elfe herauf und herunter und hatte alle Mühe in ihrem Erstaunen den Mund nich offen stehen zu lassen.
Nur mit Mühe konnte sie sich ein ungläubiges "Wie bitte???" verbeißen.

In ihrem Kopf ratterte es. Natürlich war auch Glandis eine Frau und zugegeben eine hübsche. Dass sich Elfen weniger Sorgen um ihre Figur machen mussten war Aril allerdings hinreichend bekannt - auch wenn sie sich nicht sicher war, ob es an der spärlichen Ernährung oder der anstrengenden Lebensweise lag.

Glandis zählte mittlerweile ihre Mahlzeiten auf: »Nun, ich habe mal so nachgezählt. Wir beide haben ja auch in den letzten Tagen ein halbes Reh …Vögel, Fisch - Wie man sieht eine ganze Menge! Da haben wird doch richtig was …«

Aril beobachtete misstrauische diese Bewegung. Kein Bauchansatz war bei der Elfe zu sehen, rank und schlank, mit Tendenz zu dürr, was aber der Verletzung geschuldet war, stand sie vor Aril und stellte den gesunden Appetit der Damen in Frage.
Blitzartig verengten sich Arils Augen, als ihr klar wurde, dass Glandis vielleicht gar nicht von sich sprach, sondern in Wahrheit die Menschenfrau meinte. Schnell blickte sie nach unten auf ihren Bauch und legte eine Hand auf ihr Hemd, sodass es eng am Körper lag.
Konnte die Dalish recht haben? Ihr Bauch kam ihr ein klein wenig dicker vor...!

Ihre panischen Gedanken wurden von der Elfe unterbrochen, die sie fragte: »Aril? Aril, gibt es Kräuter, die den Appetit zügeln? Das wäre doch sehr praktisch. Man müsste nicht so viel an Essen mitnehmen. Man wäre lange satt und dick machen die ja auch nicht. Kennst du solche Pflanzen?«

Aril wandte sich der Suppe zu um zu verbergen, dass sie knallrot geworden war, ob der Erkenntnis, dass sie mitten in der Wildnis zugenommen hatte.
Sie schwieg erst ein wenig und Glandis wiederholte die Frage, dann gab sie Antwort: "Nun, ich kenne mich gut mit Gewürzkräutern, manchen Heilkräutern und einigen anderen Krutern aus, deren Wirkung weder heilsam noch würzend sind. Aber ja, ein solches Kraut gibt es. Es wächst an vielen Stellen wild, weil manche Tiere es ebenfalls fressen. Vielleicht kennen sie den Effekt. Wenn man das Kraut mit heißem Wasser übergießt, macht es außerdem wach. Es sieht ein bisschen aus wie ein Farn, mit Einschnitten in den schmalen Blättern. Diese sind dunkelgrün, nicht so saftig grün wie auf einer Wiese, sondern eher moosig. Jetzt ist es ohnehin schon zu dunkel, um zu suchen."

Sie bewegte den Lederbeutel ein paar mal über der Flamme und befand, dass er recht heiß wurde. "Aber ist es denn kein gutes Zeichen, dass du Appetit bekommst? Deine Wunde verheilt, dein Körper braucht Kraft, dazu üben wir beiden nun diese Verschwindetechniken, da ist es doch natürlich, dass wir nach der Anstrengung Hunger haben. Ich konnte nach meinen Waffenübungen oft die doppelte Portion essen."

Dann drehte sie sich nochmals zu Glandis um, die gerade die Holzteller aufbaute und fragte sie rundheraus: "Findest du mich dick?"

Shepard Commander
28.12.2015, 21:17
http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Mealla_portrait.jpg

Die tote Brut war in Morganas Augen ein gutes Zeichen gewesen immerhin bedeutete es das sie nicht die einzigen waren die sich noch durch den Wald kämpften. Leider war es nicht zu erkennen gewesen wer es gewesen war oder wohin er gegangen war. Der Weg für sie änderte sich dadurch nicht, sie mussten weiter ins Waldesinnere. Morgana hatte vor die Elfenruinen anzusteuern, sie war sich sicher das sie weiter im Herz des Waldes auf Spuren dieser Anlagen stoßen würden. Spuren denen auch die Anderen folgen würden, sofern sie sich ebenfalls weiter ins Waldesinnere begaben. Plötzlich verwandelte sich die andere Magierin wieder in ihre menschliche Gestalt. Liecht verwundert wollte Morgana diese nach den Grund für diese Verwandlung fragen, als dieser in Form einer Kreatur aus dem Gebüsch sprang und mit einer Art Gleve nach der Zauberin schlug. Morgana reagierte auf die nahe Gefahr dadurch das sie die magische Energie die durch ihren Körper floss verhärten ließ und ihre Haut dadurch hart wie Stein werden ließ. Derweil sammelte Nimue Energie und schoß einen arkanen Bolzen gegen das Biest welches tot zu Boden fiel. Nimues Gesicht wandte sich ihr plötzlich zu und ihrer Hand sammelte sich arkane Energie die sich in Form eines Feuerballs manifestierte. Plötzlich segelte dieser in Morganas Richtung, jedoch an ihr vorbeiflog und einen Hurlock wenige Schritte hinter ihr traf und diesen lautstark in hundert Fetzen zerteilte. Viele von diesen trafen die Hexe, welche den warmen Regen aus Körperteilen mit einem angewiderten Gesichtsausdruck empfing. Erst der Dreck jetzt noch Hurkock Körperteile. Nach dieser Geschichte würde sie das Klied gründlich reinigen müssen. Oder verbrennen. Immerhin war der Feuerball recht kontrolliert gewesen und hatte nicht den halben Wald in Brand gesetzt. Die Axt wäre wohl an ihr abgeprallt, aber die Wucht wäre trotzdem schmerzhaft gewesen und sie wollte sich gar nicht vorstellen wie ihr Kleid nach einem Hieb dieser Axt ausgesehen hätte. Die späte Antwort hätte sich Nimue jedoch in die Haare schmieren können, immerhin war dies mehr als offensichtlich. Nun vermutlich brauchte deren Ego solche kleinen Zuwendungen. Morgana schnippte deutlich genervt die blutigen Brocken von ihrem Kleid.
"Offensichtlich. Auch wenn ich auf den Blutregen hätte verzichten können. Na ja, immerhin brennt der Wald nicht und Flecken kann man rauswaschen. Danke also.", sprach sie in einem ruhigen Tonfall, wobei ihr Dank jedoch ehrlich war. Immerhin hatte die Zauberin den Feuerball nicht auf sie geschleudert, was vielleicht ein Zeichen war die Zirkelmagierin doch nicht noch im Wald auszusetzen.
"Wir sollten jedoch nicht lange hier stehen bleiben, ich vermute den Knall der Explosion haben noch ganz andere gehört und die meisten werden uns nicht wohlgesonnen sein."
Wie um zu zeigen das sie Recht hatte kam auf einmal ein Pfeil angesegelt, welcher mit einem surrenden Geräusch Morganas Rücken traf. Luft wich aus der Lunge der Hexe während das hässliche Geschoß wirkungslos von ihrer Haut abpprallte. Die Wucht des Pfeils spürte sie dennoch abgeschwächt und drehte sich zu der Richtung aus der er gekommen war. Der Pfeil war schwach abgeschossen worden, dennoch zu einem Loch in ihrem Kleid hatte es gereicht. Der Schütze offenbarte sich als Hurlock mit einem großen Bogen, welcher ein Schwert an der Hüfte trug welches er jetzt aus der Scheide zog. Es war ein Sävel mit gezackter Klinge. Neben ihm brachen zwei weitere Hurlocks aus dem Gebüsch in dicke Platten gehüllt und mit langen Breitschwertern bewaffnet. Hinter den Augen sah man nur halb die gelben trüben Augen der Hurlock funkeln.
Morgana war zwar durch die weitere Schändung ihres Kleides wütend, blieb aber beherrscht und konzentriert. Die Steinrüstung aufrechterhaltend, nahm sie einen festen Stand ein und führte eine Handbewegung aus, wobei sie Handfläche der rechten Hand mit der Handfäche nach vorne gerichtet, von links nach rechts führte. Während dieser Bewegung bildeten sich winzige Eiszapfen, die während dieser größer wurden und sich auf Höhe der Brut von der Handfläche lösten. Mehrere spitze Eiszapfen flogen auf die ankommende Brut zu, welche während des Fluges weiter anwuchsen. Massiv wie Stahldornen schlugen sie in die Hurlocks ein. Einen der Schwertträger durchdrangen sie die Brustpanzerung und beendeten seine verderbte Existenz. Beim anderen Schwertträger zersprang der Eiszapfen an der Brustpanzerung und zersplitterte, traf die Kreatur jedoch an Bein und Schulter. Taumelnd stolperte diese weiter auf sie zu, während der nun zum Schwertkämpfer gewandelte Schütze ungetroffen mit verstärktem Tempo auf sie zuhielt. Morgana empfing ihn die eine Hand am Stab, die andere flach nach vorne gerichtet. Ein kalte Aura entlud sich in Form eines Kältekegels welcher das Gebiet vor ihr einfror und auch den Ansturm der verbliebenen Hurlocks stoppte. Inmitten der gefrorenen Gräser standen sie wie Eisskulpturen da, unfähig weiteren Schaden zu verursachen. Die Natur würde wieder auftauen, die Hurlocks hingegen, mit ein paar Schritten war Morgana bei ihnen und stieß sie mit ihrem Stab um. Beide zersprangen in kleine Eisbrocken, die Hexe widmete sie keines weiteren Blickes. Wenn diese den Feuerball gehört hatten, konnten noch andere in der Nähe sein. Morgana hatte nur wenig Interesse ihr Kleid weiter zu verunstalten oder noch schlimmer ihr Leben in diesem Wald auszuhauchen. Sie löste den Steinrüstungszauber.
"Manchmal hasse ich es wenn ich Recht habe. Los kommt gehen wir weiter, sonst bekommen wir noch mehr Besuch.",sprach sie an Nimue gewandt. In der Ferne meinte sie Geräusche zu vernehmen und sie war nicht versessen herauszufinden von wem sie verursacht worden.

*
Artur begann sich zu fragen ob in dem Brot welches er in letzter Zeit verspeist hatte Mutterkorn verarbeitet worden war oder er aus anderen Gründen halluzinierte. Denn andernfalls sprach gerade tatsächlich ein Baum mit ihnen, dessen Rinde die Form eines Gesichtes aufwies. Und als wäre das nicht genug gewesen so sprach dieser Baum sogar noch in Reimform. Der Baum oder die Kreatur, Artur war sich nicht sicher als was er dieses Ding bezeichnen sollte, begann nun ihnen Fragen zu stellen. Artur wollte sich gar nicht ausmalen wie ihnen der Baum Leid zufügen wollte, aber Mordred begann sofort in dieses Spiel einzusteigen. Die Verwirrung war dem Antivaner jedoch deutlich anzusehen, während Arturs Helm diesen im Moment auch davor schützte das jemand Zeuge von diversen Gesichtsentgleisungen seinerseits zu werden. Nachdem Mordred der Eiche oder was auch immer das für ein Baum war ihr Ziel genannt hatte, begann dieser sie auf mögliche Gefahren hinzuweisen. Scheinbar war dieses Ding eine Art Schwarzes Brett des Waldes oder genoß es nur mit Reisenden zu sprechen. Mordred hakte weiter nach und so erfuhren sie das es weiter im Waldesinneren scheinbar alte Ruinen geben sollte. Alte Elfenruinen aus vergangenen Zeiten, Zeiten in denen die Elfen noch nicht die Rolle als Vagabunden oder Diener ausfüllten sondern ihr eigenes Reich hatten. Dummerweise ging der Baum nicht näher darauf ein sondern warnte sie stattdessen an diesem Ort kein einziges Stück mitzunehmen oder die Geister zu wecken. Dann forderte er sie auf zu gehen und verstummte. Mordred wandte sich Artur zu und sprach die Frage aus welcher sich der Ritter auch zwischendurch gestellt hatte.
"Nun wenn, dann hätten wir gerade den gleichen Traum gehabt. Außerdem und nehmt das nicht persönlich, taucht ihr normalerweise nicht in meinen Träumen auf, von sprechenden Bäumen mal ganz abgesehen. Kommt wir gehen ein Stück abseits, dieses Ding hat uns aufgefordert weiterzugehen und ich denke wir sollten nicht herausfinden was er macht wenn wir seinen Forderungen nicht nachkommen.", antwortete Artur immer noch verwundert aber auch mit leichter Vorsicht. Er hatte keine Lust sich mit einem Baum anzulegen, schließlich hatte er keine richtige Axt dabei und er wollte nicht als der Ritter in die Geschichte eingehen der sich mit einem Baum geschlagen hatte. Die halbe Ritterschaft lachte noch über die Erzählung von diesem Ser der sich mit Windmühlen gestritten hatte. Beide Männer entfernten sich bis der Baum außer Reichweite war und setzten sich dann. Artur nahm den Helm ab.
"Gut reden wir über das was uns dieser Baum, Geist was auch immer uns erzählt hat. Sofern wir beide nicht in einen Wachtraum geraten sind, könnte uns das hilfreich sein. Er hat erzählt das weiter im Waldesinneren Elfenruinen sind. Leider sind die beiden Frauen die mehr darüber wissen könnten beide nicht hier. Dennoch wenn es stimmt finden wir weiter im Waldesinneren Relikte einer vergangenen Zivilisation. Wenn Morgana oder Larissa auf diese Spuren stoßen werden sie zweifellos ebenfalls dorthin gehen, was unsere Chance ist sie dort wiederzufinden.", fasste Artur das Erlebte zusammen. Vermutlich würden die beiden bei der Aussicht alte Elfenruinen zu sehen ganz feucht werden, schließlich hatten beide reges Interesse an der Geschichte der Elfen. Auf jedenfall war es ein logischeres Ziel als sinnlos im Wald herumzuirren.
"Je eher das der Fall ist desto besser, denn wenn die anderen Worte des Baumes auch wahr sind, gibt es zahlreiche Gefahren an diesem Ort und ich zweifel das die anderen auch von einem sprechenden Baum davor gewarnt worden sind. Wir sollten also auch versuchen vor ihnen dort anzukommen, bevor jemand noch etwas dummes tut uns beide natürlich eingeschlossen.",fügte Artur nachdenklich hinzu. Er lockerte kurz die Schultern und sah sich in dem Wald um. Im Moment war alles still.
"Also eines muss ich über Ferelden sagen, langweilig wird einem hier selten. Ob das gut ist, bin ich mir jedoch nicht so sicher. Auf jedenfall in der Hinsicht das die Abwesenheit von Langeweile immer mit gleichzeitiger Todesgefahr einhergeht. In Cumberland ist einem auch selten langweilig, jedoch ist da eher die Gefahr gegeben das man im Vollsuff ausrutscht oder sich beim Liebesspiel irgendwie verrenkt. Nennt mich einen Geschichtsbanausen, aber irgendwie wäre mir ein Elfenbordell im Wald lieber, als eine alte Ruine mit potenziell mordwütigen Geistern.", scherzte er mit einem leichtem Lächeln. Vermutlich waren viele Dinger besser als ihre momentane Lage

*
Mealla sah die blutrote Färbung des Himmels der das Ende dieses Tages ankündigte. Sie war recht gut vorangekommen und der Spur der beiden Frauen gefolgt, jedoch ohne diese einzuholen. Die Tatsache das sich die Magierin wieder in einen Wolf verwandelt hatte, führte auch zu einer erhöhten Reisegeschwindigkeit der beiden. Außerdem war es nicht allzu einfach das Pferd überall mitzuziehen, auch wenn es ihr der Wald manchmal erlaubte zu reiten und sich dadurch auszuruhen. Merkwürdig, dies war nicht der erste Wald in dem sie unterwegs war, dennoch fühlte er sich anders an. Viele Wälder in Tevinter oder den nördlichen Reichen waren gewichen oder durch Monokulturen ersetzt worden, welche schneller wuchsen. Dieser hier jedoch war natürlich und fühlte sich lebendiger an. Das Alter der Bäume war zu spüren und in ihnen lag eine eigentümliche Kraft. Mealla kam es vor als würden diese sie weiter in das Waldesinnere ziehen und das Wispern der Äste klang für sie nach Rufen.
"Das sind nur Bäume. Holz welches man noch nicht gefällt oder verarbeitet hat.", murmelte sie zu sich selbst. Die Spur führte sie immer weiter ins Waldesinnere und der Wald ließ sie ohne Probleme weiter in sein Herz hinein. Schließlich hingen seine Äste erneut tiefer und zwangen die Reiterin wieder vom Rücken ihres Pferdes, ihren leichtfüssigen Schritt auf dem Waldboden wieder durch den Wald hallend, übertönt von den lauteren Hufen des Pferdes. Mealla stoppte auf einmal unvermittelt das Pferd und lauschte in den Wald hinein. War da nicht etwas gewesen. Ihre feinen Elfenohren vernahmen plötzlich ein Rascheln links von ihr. Schnell fuhr die Hand zum Bogen und legte einen Pfeil auf. Im gleichen Moment schoß ein Genlock aus dem Gebüsch, eine Metallhaube mit Spitze zierte sein Haupt. Während er sch erhob, schoß Mealla ihren Pfeil ab, der die feiste Kreatur in die Brust traf und sie wieder in den Busch zurückwarf. Mella vernahm ein Geräusch hinter sich und reagierte instinktiv und ging unvermittelt in einen Seitspagat über, wodurch ein Genlock knapp über sie segelte und mit der Schnauze im Dreck landete. Sein Dolch der Mealla wohl noch am Kopf erwischt hätte. wäre sie nur in die Knie gegangen, segelte ins Gebüsch. Mealla ließ den Bogen fallen, stieß sich mit den Händen vom Boden ab und anschließend wie eine Katze auf dem an Boden liegenden Genlock. Behände zog sie den Pugio und stieß ihn mehrmals in den Nacken der Kreatur. Anmutig erhob sie sich den Dolch wegsteckend und ihren Bogen aufhebend. Instinktiv legte sie einen weiteren Pfeil auf und horchte in den Wald hinein. Erst als sie keine weiteren Geräusche mehr vernahm, senkte sie die Waffe und sammelte den verschossenen Pfeil ein. Nach energischen Ziehen löste er sich.
"So langsam habe ich genug von diesen Viechern.",fluchte sie leise und packte ihr Pferd an den Zügel. Es würde bald dunkel sein und bis dahin wäre es klug ein sicheres Lager zu haben. Mochte sie sich auch dem Herz des Waldes nähern so tat es die Brut doch auch.


http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/TxGIDkV4csRmordred_klein.png & http://upload.worldofplayers.de/files10/CGUEHJDH01JWkp5A77Ppnimue_klein.jpg

Ein Elfenbordell wäre vermutlich wirklich besser, auch wenn Mordred nicht einmal wusste, dass so etwas existierte. Er hatte viele Bordelle in vielen Teilen Thedas besucht und jedes Freudenhaus hatte stets alle Spezies und Geschlechter angeboten, sogar die billigsten die er zwar nie selbst aufgesucht hatte, aber mehr als einmal einen seiner adligen Freunde mit dickem Kopf aus solchen befreien und dessen „Zeche“ auslösen musste. Dennoch sinnierte der Antivaner über den Vorteil eines hauptsächlich von Elfinnen und Elfen besiedelten Bordells im Gegensatz zu seiner momentanen Lage. Auch, dass die nächsten Elfen die sie vielleicht trafen tote Wächter von eintausend Jahren sein würden steigerte seinen Wunsch nach den normalen Vertretern ihrer Art enorm, doch war das Leben – zumindest in Ferelden – kein Wunschkonzert. Die Sehnsucht nach einem Bordellbesuch blieb jedoch nicht der einzige Punkt in dem Mordred mit seinem gepanzerten Reisegefährten übereinstimmte, auch dessen Idee zu den Ruinen vorzurücken um dort die Anderen zu treffen erschien ihm logisch. Außerdem unterstütze er Arturs Gutwill die restlichen Gruppenmitglieder vor eventuellen Gefahren zu warnen die dort auf sie warten konnten.
Sie waren noch nicht weit gekommen als von Osten her ein unheimliches Geheul gefolgt von einem Knall schallte. Die Männer wandten die Köpfe, doch sobald der Widerhall verstummt war legte sich eine gespenstische Stille über den Wald. „Magie“, riet Mordred und Artur nickte zustimmend. Sofort wandten sich die beiden von ihrer ursprünglichen Marschrichtung ab und machten sich in Richtung des Getöses auf. Der Wind rauschte nicht mehr und wenn ein Ast unter ihnen knackte hörte es sich so an, als wäre das Holz in einer Kanalisation gesplittert so scharf war das Geräusch. Plötzlich ertönte ein Geheul, hochfrequent, durchdringend und definitiv weder menschlichen noch tierischen Ursprungs. Plötzlich brachen Äste neben ihnen, nein nicht nur Äste ganze Bäume ruckelten und verschoben sich, dann tauchten aus dem Erdboden plötzlich Gestalten auf; Dunkle Brut! Sie grub sich aus dem Schmutz, zerriss Wurzeln, furchte die Erde um und förderte eine stinkende, schwarze und gleichzeitig eitrige Erde an die Oberfläche während sie sich wie graue Maden gleich aus ihr herauswandte und erhob. Der Erdboden gab nach, sackte ein und riss ein klaffendes Loch in das Grün und aus diesem Loch fuhr eine riesige Pranke hinauf, grub die Finger tief in die Erde und spannte die titanischen Muskeln an. Hörner dick wie Beine stießen durch die Erde während sich ihr Träger an die Oberfläche wühlte. Mordred schaute mit aufgerissenen Augen auf das Schauspiel und wisperte: „Was ist das für eine neue Teufelei?“ Ein ersticktes Grollen drang aus dem Inneren der Erde an die Oberfläche, begleitet von dem jubilierenden Singsang der schlammverkrusteten Brut. Artur und Mordred schwangen sich auf die Rücken ihrer Pferde und trieben dieses an das Unheil hinter sich zu lassen. Der Antivaner warf einen Blick zurück und sah das monströse Wesen sich halb aus dem Erdloch ziehen, den gehörnten Kopf rückgeworfen die muskelbepackten, grauen Arme in den Boden gestemmt wie Pfeiler, während die Hurlock und Genlock um es herum die Reiter erspäht hatten und mit ihren dunklen Bögen auf sie anlegte. Zu schnell waren sie aus der Reichweite ihrer Pfeile, doch waren sich beide Männer einig, dass die Brut sie verfolgen würde. Nun gab es kein Zurück mehr und wer auch immer dort gezaubert hatte verschwand lieber ebenso flugs wie sie.


*

Nimue gab Morgana ungern Recht doch blieb ihr angesichts der auftretenden, schnell erledigten Brut und der bald darauf folgenden Symphonie aufbrausenden Grauens kaum eine Wahl es anders zu sehen. Da die Hexe sie ja ungern „trampeln“ sah verwandelte sie sich rasch wieder in den Wolf, allerdings mit einigem Unbehagen. Sollte die Brut ihnen auflauern und sie vielleicht mit einem Pfeil erwischen, so würde Morgana sie zweifellos liegen lassen. Und die Brut schoss anscheinend gerne, wenn auch schlecht. In ihrer normalen Gestalt brauchte sie nur eine Handbewegung und einen Gedanken und sofort schimmerte ein glaskugelähnlicher Schild um sie herum der jegliche Art von Distanzangriffen magischer und nicht-magischer Natur abwehrte, oder zumindest abschwächte. Sollte sie jemals in die Verlegenheit kommen von einem Tribok beschossen zu werden müsse sie die Stärke ihres Schutzes auf eine harte Probe stellen…
Durch den ansonsten stillen Wald gejagt von dem tosenden Brüllen und Krachen ließen Wolf und Hexe rasch tiefer ins Herz. Die Magierin hatte gehofft, dass die Brut die Verfolgung irgendwann aufgeben sollte, doch die Brut dachte nicht rational. Ihr wäre es egal wie viele Männer, so man diese Wesen so betiteln durfte, sie bei der Hetzjagd verlor sie würden kaum eine Pause einlegen und erst zufrieden sein wenn die beiden Frauen kopflos den Waldboden vollbluteten. Sogar die sonst so taffe Morgana schien es mit der Angst zu bekommen und beeilte sich, was angesichts der nur zwei Füße und des in Mitleidenschaft gezogenen Kleides nicht so flott war wie Nimue es gedacht hatte. Die Magierin lief indes vor, stoppte hin und wieder und schaute zurück. Morgana funkelte sie finster an doch Nimue war Neid gewohnt.



*


Der Wald war gnädig gewesen und hatte Larissa einen fetten Hasen geschenkt. Erlegen und zubereiten musste sie ihn zwar selber aber dennoch dankte sie den Bäumen, brachte ihnen als Opfer sogar einen Schenkel des Hasen dar ehe sie weiterzog. Sie trat das Feuer aus, warf Erde und Grünzeug darüber, verwischte ihre Spuren sodass sie eins wurden mit dem Wald um sie herum, dann machte sie sich auf. Ihr Arm ziepte fast unmerklich, begann zum Mittag hin aber gewaltig zu jucken. Die Elfe hatte sehr mit sich zu kämpfen, damit sie nicht kratze. Neben ihrer Wunde hatte sie auch ihren Mantel genäht; nicht fachgerecht aber gut. Vielleicht würde Morgana, die gut mit Nadel und Faden umgehen konnte, ihr das Kleidungsstück ja flicken, wenn sie ganz lieb „bitte“ sagte. Sie wanderte aufgeruht und mit vollem Magen tiefer in den Wald, die Augen und Ohren stets wachsam. Obwohl sie ihn nun schon seit zwei Tagen durchlief offenbarte sich der Forst in immer neuer und fantastischer Pracht. Vor ihr ragte ein breiter Hügelrand auf, dicht bewachsen mit Farnen unterschiedlicher Größe die sich gemütlich zwischen den uralten Bäumen ausbreiteten. Es mutete ihr seltsam an, als sie glaubte so etwas wie einen Pfad zu erkennen, von der Zeit verschlungen und zernagt und doch dort. Von dort Oben sollte sie eine bessere Sicht haben! Die Dalish bestieg die Erhöhung, der doch steiler war als auf den ersten Blick vermutet. Kaum hatte sie sich durch die letzten Farne, die ihr mit den dicken Blättern den Weg verhängten, da stockte ihr der Atem. Sie hatte bisweilen angenommen, dass noch niemand je in diesem Wald gewesen war. Dies stellte sich nun als Irrglaube heraus. Unweit vor ihr ragte eine Mauer in die Höhe. Der Wald hatte sie bereits einverleibt, hatte ihren hellen Stein mit Moos, Efeu und wildem Wein überfallen und Bäume riesig groß und alt wie die Welt hatten sich an ihr angelehnt doch war es zweifelsohne eine Mauer. Ein Wall, kreisrund und von malerischem Aussehen. Er hatte nichts Wehrhaftes an sich, obgleich er dies eindeutig war. Viel mehr wirkte er so magisch wie der Wald in dem er errichtet worden war. Staunend trat Larissa näher heran. Die Mauer war mindestens zehn Meter hoch, vielleicht auch zwölf aus ebenmäßigem Steinen die, in riesige Blöcke gearbeitet, gestapelt worden waren. Weder Zeit noch Wetter hatten den Fels rundgelutscht oder bröckeln lassen. Stattdessen strahle er eine Stärke aus wie er sie wohl auch zu seiner besten Zeit besessen hatte. Die Dalish begann die Mauer nach Westen her abzuschreiten und stieß schon bald auf einen hohen aber schmalen Bogen, gerade einmal breit genug als dass drei Mann nebeneinander hindurch gehen konnten während er groß genug war um selbst einen Qunari einzulassen der einen zweiten Qunari auf den Schultern trug. Larissa kicherte über dieses Bild in ihrem Kopf und schritt durch den Bogen hindurch. Dort musste einst das Tor gestanden haben, dass diese Festung schütze. Sie untersuchte den Boden der mit schönen Kacheln gepflastert war, die Symbole von seltsamer Art aufwiesen. Einige davon kamen Larissa merkwürdig bekannt vor. Zum zweiten Mal stockte ihr der Atem in der Brust. Diese Zeichen waren elfischer Natur! Dies war eine Elfenruine. Ein unbeschreibliches Gefühl überkam sie, drang auf sie ein, bahnte sich den Weg in ihr Herz. Sie hatte nicht damit hier in diesem sakralen Wald auf eine Ruine ihres Volkes zu stoßen.
Larissa besah sich ein Bild welches sie mit dem Fuß von den Wucherung befreit hatte doch als sie aufsah fuhr sie hart zusammen. Sie hatte sich so sehr auf den Boden und die neuen Eindrücke konzentriert, dass ihr nicht aufgefallen war, dass noch jemand da war. Zuerst dachte sie an die Brut und in Gedanken griff sie bereit zu dem Dolch an ihrem Gürtel oder gar den Bogen auf ihrem Rücken, doch dann stellte sie fest, dass der Fremde scheinbar kein Angehöriger der Monster war. Zudem stand er auf der falschen Seite, denn er stand in der Festung. Vorsichtig tat Larissa einen Schritt auf ihn zu, war sich nicht einmal sicher, ob er überhaupt lebte denn er bewegte sich weder noch sagte er etwas. Er hätte ebenso gut eine Statue sein können und dafür hätte sie ihn auch gehalten, wenn er nicht erst nachdem sie den Gang betreten hatte aufgetaucht wäre. Larissa besah sich den Fremden. Er war groß, größer als Artur aber schlanker. Gewandet war er in eine Rüstung von seltsamer Machart und völliger Schwärze. Larissa hatte nicht gewusst, dass Schwarz so viele Schattierungen aufweisen konnte die nun den Kontrast zwischen dem dicken Harnisch, Armschienen, dem darunter getragenen Schuppenpanzer und den anderen Teilen der Rüstung bildeten. Auf seinen Schultern ruhte ein bodenlanger schwarzer Umhang aus dickem Stoff, wenn auch schon stark zerschlissen und am Ende ausgefranst. Zudem trug er eine Art Rock der unterhalb des Harnisch begann und sich bis über die Knie zog. Darunter gab er den Blick auf hohe Beinschienen aus schwarzem Stahl frei. Das einzig farbige war ein dunkelgrüner Gürtel, den er um die Hüfte trug und an dem ein Schwert befestigt war, dessen Klinge die Breite einer Männerhand haben musste, so man der Schwertscheide Glauben schenken mochte. Die linke Hand lag ruhig auf dem Knauf des langen Griffes, während an sein rechtes Bein ein Rundschild gelehnt war der Larissa mühelos vom Scheitel bis knapp über das Knie hätte decken können. Auch sein Schild war schwarz, wenngleich dessen Oberfläche mit eingeritzten Runen an den Rändern übersäht war. Larissa schaute in das Gesicht des Fremden, doch dort war kein Gesicht sondern nur ein Helm aus hartem Stahl aus dessen Augenlöchern furchterregende Dunkelheit starrte. Der Helm war langgezogen, ließ in klingenartige Spitzen nach Unten hin während aus seinen Seiten die Hörner eines eisernen Hirschgeweihs sprossen, dick wie Speerschäfte. Larissa näherte sich vorsichtig an und plötzlich bewegte sich der Fremde. Ruckartig packte er den Schild mit der Rechten, wirbelte ihn herum und griff in ihn hinein, zog ihn sich auf den linken Arm. Dann tat er zwei Schritte nach Vorn, so groß, dass es reichte um vor der Elfe wie ein schwarzer Turm aufzuragen und den Durchgang zu versperren. Die Finsternis in seinen Augen durchdrang sie, dann dröhnte aus den tiefen seines Helmes plötzlich eine tiefe Stimme, die der Welt völlig entrückt schien und wie aus einer fremden Dimension wirkte: „Willkommen, Kind der Elvenha. Das Königreich steht dir offen.“ Die Verwunderung riss nicht ab, denn der Mann sprach in feinstem Elfisch. Mit einem Schritt zurück gab er den Weg wieder frei. Larissa kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. „Wer… wer seid Ihr?“, fragte sie schüchtern während sie aus dem tunnelartigen Durchgang trat. „Ich bin eine der Nemuritorii, Kind der Elvenha“, sprach der Fremde. „Ein Wächter des Volkes.“ „Gibt es noch mehr von euch?“ Der Wächter schwieg. „Wie hast du so lange überlebt?“ „Ich lebe ewig, Kind der Elvenha.“ „Sind noch mehr von meinem Volk hier?“, fragte Larissa, obwohl sie die Antwort zu kennen glaubte. „Du bist das erste Kind das hierher zurückgekehrt ist seit die Meister gegangen sind“, verkündete der Wächter sofort ohne den Anflug von Emotionen. Larissa schaute sich im Hof um. „Dar ich eintreten?“ „Es ist das Reich der Elvenha und damit das deine.“ Die Dalish deutete dies als ja und betrat den Hof, der weit auslief und von einer ungeahnten Vielfalt war. Die Elfe bemerkte wie der Wächter am Tor verharrte. Sie selbst aber bedachte den hellgepflasterten Boden mit eindeutigen Blicken, bestaunte den riesigen marmornen Brunnen in der Mitte des Hofes und verehrte die perfekt gemeißelte Granitstatue die sich wiederum über den Brunnen erhob und zwei Elfenfrauen zeigte die lange, fließende Gewänder trugen, Blumen im Haar hatten und Harfe spielten. Ihre Gesichter waren so fein und schön wie das ihre, wenn auch ihre Augen kalt und steinern blieben und ihr Blick leblos. Larissa schaute zu den Säulen, die sich ohne erkennbaren Grund entlang einer Allee zogen und den Gang zu einem großen, verwucherten Gebäude freigaben. „Kann ich dort hineingehen?“, rief Larissa über den Platz. Der Wächter antwortete in derselben Lautstärke wie zuvor und doch drangen seine Worte deutlich an ihr Ohr. „Es ist das Reich der Elvenha und damit das deine.“

numberten
29.12.2015, 00:04
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Ein Elfenbordell wäre vermutlich wirklich besser, auch wenn Mordred nicht einmal wusste, dass so etwas existierte. Er hatte viele Bordelle in vielen Teilen Thedas besucht und jedes Freudenhaus hatte stets alle Spezies und Geschlechter angeboten, sogar die billigsten die er zwar nie selbst aufgesucht hatte, aber mehr als einmal einen seiner adligen Freunde mit dickem Kopf aus solchen befreien und dessen „Zeche“ auslösen musste. Dennoch sinnierte der Antivaner über den Vorteil eines hauptsächlich von Elfinnen und Elfen besiedelten Bordells im Gegensatz zu seiner momentanen Lage. Auch, dass die nächsten Elfen die sie vielleicht trafen tote Wächter von eintausend Jahren sein würden steigerte seinen Wunsch nach den normalen Vertretern ihrer Art enorm, doch war das Leben – zumindest in Ferelden – kein Wunschkonzert. Die Sehnsucht nach einem Bordellbesuch blieb jedoch nicht der einzige Punkt in dem Mordred mit seinem gepanzerten Reisegefährten übereinstimmte, auch dessen Idee zu den Ruinen vorzurücken um dort die Anderen zu treffen erschien ihm logisch. Außerdem unterstütze er Arturs Gutwill die restlichen Gruppenmitglieder vor eventuellen Gefahren zu warnen die dort auf sie warten konnten.
Sie waren noch nicht weit gekommen als von Osten her ein unheimliches Geheul gefolgt von einem Knall schallte. Die Männer wandten die Köpfe, doch sobald der Widerhall verstummt war legte sich eine gespenstische Stille über den Wald. „Magie“, riet Mordred und Artur nickte zustimmend. Sofort wandten sich die beiden von ihrer ursprünglichen Marschrichtung ab und machten sich in Richtung des Getöses auf. Der Wind rauschte nicht mehr und wenn ein Ast unter ihnen knackte hörte es sich so an, als wäre das Holz in einer Kanalisation gesplittert so scharf war das Geräusch. Plötzlich ertönte ein Geheul, hochfrequent, durchdringend und definitiv weder menschlichen noch tierischen Ursprungs. Plötzlich brachen Äste neben ihnen, nein nicht nur Äste ganze Bäume ruckelten und verschoben sich, dann tauchten aus dem Erdboden plötzlich Gestalten auf; Dunkle Brut! Sie grub sich aus dem Schmutz, zerriss Wurzeln, furchte die Erde um und förderte eine stinkende, schwarze und gleichzeitig eitrige Erde an die Oberfläche während sie sich wie graue Maden gleich aus ihr herauswandte und erhob. Der Erdboden gab nach, sackte ein und riss ein klaffendes Loch in das Grün und aus diesem Loch fuhr eine riesige Pranke hinauf, grub die Finger tief in die Erde und spannte die titanischen Muskeln an. Hörner dick wie Beine stießen durch die Erde während sich ihr Träger an die Oberfläche wühlte. Mordred schaute mit aufgerissenen Augen auf das Schauspiel und wisperte: „Was ist das für eine neue Teufelei?“ Ein ersticktes Grollen drang aus dem Inneren der Erde an die Oberfläche, begleitet von dem jubilierenden Singsang der schlammverkrusteten Brut. Artur und Mordred schwangen sich auf die Rücken ihrer Pferde und trieben dieses an das Unheil hinter sich zu lassen. Der Antivaner warf einen Blick zurück und sah das monströse Wesen sich halb aus dem Erdloch ziehen, den gehörnten Kopf rückgeworfen die muskelbepackten, grauen Arme in den Boden gestemmt wie Pfeiler, während die Hurlock und Genlock um es herum die Reiter erspäht hatten und mit ihren dunklen Bögen auf sie anlegte. Zu schnell waren sie aus der Reichweite ihrer Pfeile, doch waren sich beide Männer einig, dass die Brut sie verfolgen würde. Nun gab es kein Zurück mehr und wer auch immer dort gezaubert hatte verschwand lieber ebenso flugs wie sie.


*

Nimue gab Morgana ungern Recht doch blieb ihr angesichts der auftretenden, schnell erledigten Brut und der bald darauf folgenden Symphonie aufbrausenden Grauens kaum eine Wahl es anders zu sehen. Da die Hexe sie ja ungern „trampeln“ sah verwandelte sie sich rasch wieder in den Wolf, allerdings mit einigem Unbehagen. Sollte die Brut ihnen auflauern und sie vielleicht mit einem Pfeil erwischen, so würde Morgana sie zweifellos liegen lassen. Und die Brut schoss anscheinend gerne, wenn auch schlecht. In ihrer normalen Gestalt brauchte sie nur eine Handbewegung und einen Gedanken und sofort schimmerte ein glaskugelähnlicher Schild um sie herum der jegliche Art von Distanzangriffen magischer und nicht-magischer Natur abwehrte, oder zumindest abschwächte. Sollte sie jemals in die Verlegenheit kommen von einem Tribok beschossen zu werden müsse sie die Stärke ihres Schutzes auf eine harte Probe stellen…
Durch den ansonsten stillen Wald gejagt von dem tosenden Brüllen und Krachen ließen Wolf und Hexe rasch tiefer ins Herz. Die Magierin hatte gehofft, dass die Brut die Verfolgung irgendwann aufgeben sollte, doch die Brut dachte nicht rational. Ihr wäre es egal wie viele Männer, so man diese Wesen so betiteln durfte, sie bei der Hetzjagd verlor sie würden kaum eine Pause einlegen und erst zufrieden sein wenn die beiden Frauen kopflos den Waldboden vollbluteten. Sogar die sonst so taffe Morgana schien es mit der Angst zu bekommen und beeilte sich, was angesichts der nur zwei Füße und des in Mitleidenschaft gezogenen Kleides nicht so flott war wie Nimue es gedacht hatte. Die Magierin lief indes vor, stoppte hin und wieder und schaute zurück. Morgana funkelte sie finster an doch Nimue war Neid gewohnt.



*


Der Wald war gnädig gewesen und hatte Larissa einen fetten Hasen geschenkt. Erlegen und zubereiten musste sie ihn zwar selber aber dennoch dankte sie den Bäumen, brachte ihnen als Opfer sogar einen Schenkel des Hasen dar ehe sie weiterzog. Sie trat das Feuer aus, warf Erde und Grünzeug darüber, verwischte ihre Spuren sodass sie eins wurden mit dem Wald um sie herum, dann machte sie sich auf. Ihr Arm ziepte fast unmerklich, begann zum Mittag hin aber gewaltig zu jucken. Die Elfe hatte sehr mit sich zu kämpfen, damit sie nicht kratze. Neben ihrer Wunde hatte sie auch ihren Mantel genäht; nicht fachgerecht aber gut. Vielleicht würde Morgana, die gut mit Nadel und Faden umgehen konnte, ihr das Kleidungsstück ja flicken, wenn sie ganz lieb „bitte“ sagte. Sie wanderte aufgeruht und mit vollem Magen tiefer in den Wald, die Augen und Ohren stets wachsam. Obwohl sie ihn nun schon seit zwei Tagen durchlief offenbarte sich der Forst in immer neuer und fantastischer Pracht. Vor ihr ragte ein breiter Hügelrand auf, dicht bewachsen mit Farnen unterschiedlicher Größe die sich gemütlich zwischen den uralten Bäumen ausbreiteten. Es mutete ihr seltsam an, als sie glaubte so etwas wie einen Pfad zu erkennen, von der Zeit verschlungen und zernagt und doch dort. Von dort Oben sollte sie eine bessere Sicht haben! Die Dalish bestieg die Erhöhung, der doch steiler war als auf den ersten Blick vermutet. Kaum hatte sie sich durch die letzten Farne, die ihr mit den dicken Blättern den Weg verhängten, da stockte ihr der Atem. Sie hatte bisweilen angenommen, dass noch niemand je in diesem Wald gewesen war. Dies stellte sich nun als Irrglaube heraus. Unweit vor ihr ragte eine Mauer in die Höhe. Der Wald hatte sie bereits einverleibt, hatte ihren hellen Stein mit Moos, Efeu und wildem Wein überfallen und Bäume riesig groß und alt wie die Welt hatten sich an ihr angelehnt doch war es zweifelsohne eine Mauer. Ein Wall, kreisrund und von malerischem Aussehen. Er hatte nichts Wehrhaftes an sich, obgleich er dies eindeutig war. Viel mehr wirkte er so magisch wie der Wald in dem er errichtet worden war. Staunend trat Larissa näher heran. Die Mauer war mindestens zehn Meter hoch, vielleicht auch zwölf aus ebenmäßigem Steinen die, in riesige Blöcke gearbeitet, gestapelt worden waren. Weder Zeit noch Wetter hatten den Fels rundgelutscht oder bröckeln lassen. Stattdessen strahle er eine Stärke aus wie er sie wohl auch zu seiner besten Zeit besessen hatte. Die Dalish begann die Mauer nach Westen her abzuschreiten und stieß schon bald auf einen hohen aber schmalen Bogen, gerade einmal breit genug als dass drei Mann nebeneinander hindurch gehen konnten während er groß genug war um selbst einen Qunari einzulassen der einen zweiten Qunari auf den Schultern trug. Larissa kicherte über dieses Bild in ihrem Kopf und schritt durch den Bogen hindurch. Dort musste einst das Tor gestanden haben, dass diese Festung schütze. Sie untersuchte den Boden der mit schönen Kacheln gepflastert war, die Symbole von seltsamer Art aufwiesen. Einige davon kamen Larissa merkwürdig bekannt vor. Zum zweiten Mal stockte ihr der Atem in der Brust. Diese Zeichen waren elfischer Natur! Dies war eine Elfenruine. Ein unbeschreibliches Gefühl überkam sie, drang auf sie ein, bahnte sich den Weg in ihr Herz. Sie hatte nicht damit hier in diesem sakralen Wald auf eine Ruine ihres Volkes zu stoßen.
Larissa besah sich ein Bild welches sie mit dem Fuß von den Wucherung befreit hatte doch als sie aufsah fuhr sie hart zusammen. Sie hatte sich so sehr auf den Boden und die neuen Eindrücke konzentriert, dass ihr nicht aufgefallen war, dass noch jemand da war. Zuerst dachte sie an die Brut und in Gedanken griff sie bereit zu dem Dolch an ihrem Gürtel oder gar den Bogen auf ihrem Rücken, doch dann stellte sie fest, dass der Fremde scheinbar kein Angehöriger der Monster war. Zudem stand er auf der falschen Seite, denn er stand in der Festung. Vorsichtig tat Larissa einen Schritt auf ihn zu, war sich nicht einmal sicher, ob er überhaupt lebte denn er bewegte sich weder noch sagte er etwas. Er hätte ebenso gut eine Statue sein können und dafür hätte sie ihn auch gehalten, wenn er nicht erst nachdem sie den Gang betreten hatte aufgetaucht wäre. Larissa besah sich den Fremden. Er war groß, größer als Artur aber schlanker. Gewandet war er in eine Rüstung von seltsamer Machart und völliger Schwärze. Larissa hatte nicht gewusst, dass Schwarz so viele Schattierungen aufweisen konnte die nun den Kontrast zwischen dem dicken Harnisch, Armschienen, dem darunter getragenen Schuppenpanzer und den anderen Teilen der Rüstung bildeten. Auf seinen Schultern ruhte ein bodenlanger schwarzer Umhang aus dickem Stoff, wenn auch schon stark zerschlissen und am Ende ausgefranst. Zudem trug er eine Art Rock der unterhalb des Harnisch begann und sich bis über die Knie zog. Darunter gab er den Blick auf hohe Beinschienen aus schwarzem Stahl frei. Das einzig farbige war ein dunkelgrüner Gürtel, den er um die Hüfte trug und an dem ein Schwert befestigt war, dessen Klinge die Breite einer Männerhand haben musste, so man der Schwertscheide Glauben schenken mochte. Die linke Hand lag ruhig auf dem Knauf des langen Griffes, während an sein rechtes Bein ein Rundschild gelehnt war der Larissa mühelos vom Scheitel bis knapp über das Knie hätte decken können. Auch sein Schild war schwarz, wenngleich dessen Oberfläche mit eingeritzten Runen an den Rändern übersäht war. Larissa schaute in das Gesicht des Fremden, doch dort war kein Gesicht sondern nur ein Helm aus hartem Stahl aus dessen Augenlöchern furchterregende Dunkelheit starrte. Der Helm war langgezogen, ließ in klingenartige Spitzen nach Unten hin während aus seinen Seiten die Hörner eines eisernen Hirschgeweihs sprossen, dick wie Speerschäfte. Larissa näherte sich vorsichtig an und plötzlich bewegte sich der Fremde. Ruckartig packte er den Schild mit der Rechten, wirbelte ihn herum und griff in ihn hinein, zog ihn sich auf den linken Arm. Dann tat er zwei Schritte nach Vorn, so groß, dass es reichte um vor der Elfe wie ein schwarzer Turm aufzuragen und den Durchgang zu versperren. Die Finsternis in seinen Augen durchdrang sie, dann dröhnte aus den tiefen seines Helmes plötzlich eine tiefe Stimme, die der Welt völlig entrückt schien und wie aus einer fremden Dimension wirkte: „Willkommen, Kind der Elvenha. Das Königreich steht dir offen.“ Die Verwunderung riss nicht ab, denn der Mann sprach in feinstem Elfisch. Mit einem Schritt zurück gab er den Weg wieder frei. Larissa kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. „Wer… wer seid Ihr?“, fragte sie schüchtern während sie aus dem tunnelartigen Durchgang trat. „Ich bin eine der Nemuritorii, Kind der Elvenha“, sprach der Fremde. „Ein Wächter des Volkes.“ „Gibt es noch mehr von euch?“ Der Wächter schwieg. „Wie hast du so lange überlebt?“ „Ich lebe ewig, Kind der Elvenha.“ „Sind noch mehr von meinem Volk hier?“, fragte Larissa, obwohl sie die Antwort zu kennen glaubte. „Du bist das erste Kind das hierher zurückgekehrt ist seit die Meister gegangen sind“, verkündete der Wächter sofort ohne den Anflug von Emotionen. Larissa schaute sich im Hof um. „Dar ich eintreten?“ „Es ist das Reich der Elvenha und damit das deine.“ Die Dalish deutete dies als ja und betrat den Hof, der weit auslief und von einer ungeahnten Vielfalt war. Die Elfe bemerkte wie der Wächter am Tor verharrte. Sie selbst aber bedachte den hellgepflasterten Boden mit eindeutigen Blicken, bestaunte den riesigen marmornen Brunnen in der Mitte des Hofes und verehrte die perfekt gemeißelte Granitstatue die sich wiederum über den Brunnen erhob und zwei Elfenfrauen zeigte die lange, fließende Gewänder trugen, Blumen im Haar hatten und Harfe spielten. Ihre Gesichter waren so fein und schön wie das ihre, wenn auch ihre Augen kalt und steinern blieben und ihr Blick leblos. Larissa schaute zu den Säulen, die sich ohne erkennbaren Grund entlang einer Allee zogen und den Gang zu einem großen, verwucherten Gebäude freigaben. „Kann ich dort hineingehen?“, rief Larissa über den Platz. Der Wächter antwortete in derselben Lautstärke wie zuvor und doch drangen seine Worte deutlich an ihr Ohr. „Es ist das Reich der Elvenha und damit das deine.“

http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Mealla_portrait.jpg

Ein Oger. Warum musste es ausgerechnet wieder ein Oger sein ? Nach der Grotte hatte Artur eigentlich gehofft diese Viecher nie wieder zu sehen, allerdings traf dies auch auf den Rest der Dunklen Brut. Dieses Mal war allerdings keine Morgana da um ihn einzufrieren, auch wenn der Knall von vorhin suggerierte das in der Nähe Magie gewirkt wurde. Jedoch hatten sie im Moment ganz eigene Probleme und weder Artur noch Mordred wollten stehenbleiben um zu zählen wie viele der Dunklen Brut aus der Erde krochen. Das Gelände vor ihnen war nicht optimal und sie konnten nicht genau sehen wie der Untergrund war. Dennoch blieb ihnen keine andere Wahl als die Pferde über den Waldboden preschen zu lassen und zum Erbauer zu beten das keines von ihnen stolperte. Ungeachtet der Religiösität der beiden Reiter hatte scheinbar irgendeine göttliche Macht ein Einsehen und ließ ihre Flucht gelingen. Schließlich stoppten beide Reiter ihre Pferde und hörten sich um. Abgesehen von ihrem und dem schweren Atem der Pferde war nichts zu vernehmen. Auf jedenfall nichts was auf sich in der Nähe befindlichen Brut hinwies. Scheinbar hatten sie die Brut abgehängt. Die Frage war nur für wie lange, denn Artur war sich ziemlich sicher das diese sie weiter verfolgen würde.
"Ich denke wir sind sie erstmal los. Auf jedenfall höre ich nichts mehr.",sprach er in Mordreds Richtung während er sein Körper langsam wieder zur Ruhe kam.
"Jetzt auch noch ein Oger dieser Aufenthalt wird immer besser. Wenigstens werden wir diesen Riesen frühzeitig hören falls er uns verfolgt.", sprach er in einem Anfall von Zweckoptimismus, wobei er natürlich Recht hatte. Dieses Monster würde sich nicht leise durch den Wald anschleichen können. Er sah sich um die Dämmerung war inzwischen fast vorbei und bald würde es komplett dunkel werden.
"Wir sollten uns eine Stelle suchen an der wie die Nacht verbringen. Nicht mehr lange und es ist komplett dunkel."

*

Morgana lief durch den Wald so schnell es ihre langen Beine und das Kleid zuließen. Am Rücken hatte sowohl ihr Mantel als auch das Kleid jetzt ein Loch, was zumindestens die Erfolgsserie des Mantels ohne ein einziges Loch beendete. Nimue hatte sich wieder in ihre Wolfsgestalt verwandelt, wodurch sie sich schneller als Morgana durch den Wald bewegte. Zur Flucht eignete sich die Tiergestalt hervorragend und Nimue war gut im davonlaufen wie Morgana wenig verwundert feststellte. Ab und zu blieb sie stehen und schaute in Morganas Richtung. Die Hexe konnte die Häme sogar durch die Wolfsaugen spüren, ignorierte sie jedoch. Momentan war es wichtiger die Brut abzuschütteln welche durch Nimues Feuerball angelockt worden war. Bald würde es komplett dunkel werden und trotz guter Nachtsicht würden sie langsamer werden müssen. Die Dunkle Brut hingegen, würde sich von solchen Kleinigkeiten wohl kaum verlangsamen lassen.
Die Hexe war lange Märsche gewöhnt trotzdem war sie keine Läuferin. Außerdem schlugen nun langsam die Entbehrungen und Erschöpfung der letzten Tage zu Buche. Zwei Tage durch den Wald rennen und gegen Brut kämpfen zehrte an Morganas Kräften. Magie war eine Sache die den Körper genau soviel abverlangte wie einen Krieger der Schwertkampf. Ihre letzte richtige Mahlzeit war vor dem Wald gewesen und seitdem hatte sie nur ein paar Nüsse gegessen. Lange würden sie dieses Spiel nicht durchhalten können.

Mealla hatte nur kurz nach der Begegnung mit der Brut Ruhe gehabt, danach hatten ihre Elfenohren mehr Geräusche wahrgenommen, zuerst einen lauten Knall und danach das Rauschen von mehreren Kreaturen die sich durch den Wald bewegten ohne sich Mühe dabei zu geben ihre Stärke oder Anwesenheit zu verbergen. Scheinbar hatte sich die Brut wieder zusammengetan oder Verstärkung bekommen, auf jedenfall schien sie von der Suchtrupp-Taktik wieder zur allgemeinen Hetzjagd übergegangen. Auch Mealla hörte sie näherkommen und beschloss die Spur zu vergessen und einfach schnell weiter in das Herz des Waldes vorzudringen. Kurz konnte sie dabei sogar auf ihrem Pferd reiten, dann beendeten die Bäume jedoch wieder ihren Ritt durch die Wälder. Abgestiegen zog sie ihr Pferd zügig hinter sich her, wobei sowohl Elfe als Pferd keine Rücksicht auf Dornen und andere Hindernisse nehmen konnten. Abgesehen von Dornen die versuchten Meallas Hose festzuhalten und zum Glück die Fesseln des Pferdes nicht durchdringen konnten, hielt sie zum Glück nichts auf und sie stolperte auch nicht. Nun auf jedenfall bis zu dem Moment, wo auf einmal ein Wolf seitwärts aus dem Unterholz schoss und Mealla im vollen Lauf gegen denselben krachte und dadurch mi den Beinen über sie stolperte. Während der Wolf von Elfenstiefeln aus der Bahn geworfen wurde, die ihn in vollen auf in die Seite traf, flog Mealla über ihn und landete auf dem Waldboden, wobei sie nur mit Mühe schaffte sich abzurollen und dadurch den Stoß leicht abfederte. Mit leisem Stöhnen erhob sie sich, die Zügel des Pferdes waren ihr beim Zusammenstoß aus der Hand geglitten so das dieses jetzt stehen blieb und nicht über den Wolf trampelte. Während sich die Elfe mit leicht schmerzenden Knochen erhob, schaute sie sich um. Neben dem Wolf der sich langsam aufrappelte und ihr irgendwie bekannt vorkam, tauchte jetzt eine Schwarzhaarige auf die Mealla ebenfalls kannte. Es war Morgana, die Kräuterfrau, was bedeutete das sie gerade in die Magierin gelaufen war, welche sich wieder in Wolfsform bewegt hatte. "Upsi."

Morgana sah wie Nimue voranlief und auf einmal von einer Gestalt gerammt wurde die aus einem Gebüsch hechtete. Während die Zirkelmagierin umgerannt wurde, fiel der Ankömmling über dieselbe und rollte sich halbwegs elegant ab. Morgana dachte kurz an Dunkle Brut und wollte schon entsprechend reagieren, aber da Nimue nicht aufgespießt worden war und sie jetzt auch ein Pferd dort bemerkte, verwarf sie die Idee den Ankömmling mit Blitzen zu braten. Die sich jetzt aufrappelnde Gestalt war Mealla, die Kopfgeldjägerin. Nicht umbedingt die Elfe die Morgana jetzt gerne gesehen hätte, aber allemal besser als die Dunkle Brut. Abgesehen von Sturzschäden schien sie unverletzt.
"Ihr seid das. Ich hatte schon mit weiteren dieser Kreaturen gerechnet.",sagte Morgana überrascht während sie zu der Kopfgeldjägerin und Nimue aufschloss.
"Ich hoffe ich bin der willkommenere Anblick.",sagte die Elfe mit einem gequälten Lächeln und rieb sich den schmerzenden Nacken. Dann drehte sie sich zu der zurückverwandelten Magierin, welche eine wenig so aussah als hätte ihr jemand in den Bauch getreten. Irgendwie war dies ja auch geschehen, wenn auch anders.
"Ähm das tut mir Leid. Ich hatte nicht vor euch zu rammen, aber ihr kamt aufeinmal aus dem Gebüsch geschossen und ich konnte nicht mehr bremsen. Verzeiht.", entschuldigte sie sich im ehrlichen Tonfall bei der Magierin. Nach ihren bisherigen Erlebnissen waren diese oft ein wenig reizbar.

*

Nach einer unentspannten Nacht , bei der beide Männer wenig schliefen und bei lauten Geräuschen im Wald häufig aufschreckten. Beim ersten Licht des Tages waren sie weitergezogen, immer noch recht erschöpft aber entschlossen diese Ruinen zu finden. Immerhin hatten sie sich keine Sorgen um ihr Frühstück machen müssen, was bei den anderen Gruppenmitgliedern wohl eher ein Problem war. Sofern sie noch lebten, aber Artur blieb in dieser Hinsicht optimistisch. Oder vielleicht wollte er es einfach sein.
Der Ritter hatte kein Gespür für Wälder, aber selbst ihm kam es so vor als würden die Bäume immer älter werden. Dennoch kamen sie gut voran und drangen weiter in das Waldesinnere vor. Plötzlich ragte jedoch in einiger Entfernung eine Mauer auf. Artur dachte zunächst er würde nicht richtig sehen, aber es war tatsächlich eine fast zehn Meter hohe Mauer aus weißem Stein. Sie war mit Bäumen und anderen Bewuchs überwuchert, dennoch schien sie keine Risse zu zeigen. Mordreds Blick zeigte ihm das er nicht der einzige war der die Mauer sah, denn dieser schien auch überrascht von der Imposanz dieses Bauwerks zu sein. Ruinen war eine Sache, aber dies schien eine alte Festung zu sein, bezwungen aber nicht zerstört.
"Nun ich würde mal annehmen, das wir die Elfenruine gefunden haben. Wir sollten uns ihr nähern aber vorsichtig.", sagte Artur und der Antivaner nickte stumm. Beide ritten näher heran, hielten jedoch einen Sicherheitsabstand. Die Warnungen des Baumes waren beiden noch im Gedächtnis. Sie stellten fest das die Mauer kein Tor hatte sondern nur glatt und hoch vor ihnen aufragte. Schließlich wandten sie sich nach Osten und ritten die Mauer entlang. Irgendwann sahen sie in einiger Entfernung einen Durchgang in dem wohl einst ein Tor gewesen war. Anstatt jedoch zu diesem Tor zu gehen, ritten sie in die entgegengesetzte Richtung und lagerten an einem Ort von wo sie in einiger Entfernung dasselbige im Blick hatten. Artur meinte sogar eine schwarze Gestalt am Ende des Durchgangs gesehen zu haben, was vermutlich ein weiterer Grund nicht planlos dort hinzugehen. Beide waren abgesessen und saßen sich gegenüber. Artur hatte den Helm abgelegt und beide kauten etwas lustlos auf dem Rauchfleisch.
"Nun die Ruine hätten wir gefunden. Diese Mauer ist wohl auch für die anderen kaum zu übersehen. Sie werden vermutlich ebenfalls das Tor dieser Ruine suchen und von hier aus können wir sie abfangen, bevor sie irgendetwas unüberlegtes tun. Dieser Ort kommt mir nicht sehr vertrauenserweckend vor und das nicht nur wegen der Warnung von dem Baumgeist.", sagte Artur nachdenklich und sah zu Mordred herüber.
"Habt ihr auch eine schwarze Gestalt am Ende des Eingangs gesehen ?"

Shepard Commander
29.12.2015, 02:21
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Ein Oger. Warum musste es ausgerechnet wieder ein Oger sein ? Nach der Grotte hatte Artur eigentlich gehofft diese Viecher nie wieder zu sehen, allerdings traf dies auch auf den Rest der Dunklen Brut. Dieses Mal war allerdings keine Morgana da um ihn einzufrieren, auch wenn der Knall von vorhin suggerierte das in der Nähe Magie gewirkt wurde. Jedoch hatten sie im Moment ganz eigene Probleme und weder Artur noch Mordred wollten stehenbleiben um zu zählen wie viele der Dunklen Brut aus der Erde krochen. Das Gelände vor ihnen war nicht optimal und sie konnten nicht genau sehen wie der Untergrund war. Dennoch blieb ihnen keine andere Wahl als die Pferde über den Waldboden preschen zu lassen und zum Erbauer zu beten das keines von ihnen stolperte. Ungeachtet der Religiösität der beiden Reiter hatte scheinbar irgendeine göttliche Macht ein Einsehen und ließ ihre Flucht gelingen. Schließlich stoppten beide Reiter ihre Pferde und hörten sich um. Abgesehen von ihrem und dem schweren Atem der Pferde war nichts zu vernehmen. Auf jedenfall nichts was auf sich in der Nähe befindlichen Brut hinwies. Scheinbar hatten sie die Brut abgehängt. Die Frage war nur für wie lange, denn Artur war sich ziemlich sicher das diese sie weiter verfolgen würde.
"Ich denke wir sind sie erstmal los. Auf jedenfall höre ich nichts mehr.",sprach er in Mordreds Richtung während er sein Körper langsam wieder zur Ruhe kam.
"Jetzt auch noch ein Oger dieser Aufenthalt wird immer besser. Wenigstens werden wir diesen Riesen frühzeitig hören falls er uns verfolgt.", sprach er in einem Anfall von Zweckoptimismus, wobei er natürlich Recht hatte. Dieses Monster würde sich nicht leise durch den Wald anschleichen können. Er sah sich um die Dämmerung war inzwischen fast vorbei und bald würde es komplett dunkel werden.
"Wir sollten uns eine Stelle suchen an der wie die Nacht verbringen. Nicht mehr lange und es ist komplett dunkel."

*

Morgana lief durch den Wald so schnell es ihre langen Beine und das Kleid zuließen. Am Rücken hatte sowohl ihr Mantel als auch das Kleid jetzt ein Loch, was zumindestens die Erfolgsserie des Mantels ohne ein einziges Loch beendete. Nimue hatte sich wieder in ihre Wolfsgestalt verwandelt, wodurch sie sich schneller als Morgana durch den Wald bewegte. Zur Flucht eignete sich die Tiergestalt hervorragend und Nimue war gut im davonlaufen wie Morgana wenig verwundert feststellte. Ab und zu blieb sie stehen und schaute in Morganas Richtung. Die Hexe konnte die Häme sogar durch die Wolfsaugen spüren, ignorierte sie jedoch. Momentan war es wichtiger die Brut abzuschütteln welche durch Nimues Feuerball angelockt worden war. Bald würde es komplett dunkel werden und trotz guter Nachtsicht würden sie langsamer werden müssen. Die Dunkle Brut hingegen, würde sich von solchen Kleinigkeiten wohl kaum verlangsamen lassen.
Die Hexe war lange Märsche gewöhnt trotzdem war sie keine Läuferin. Außerdem schlugen nun langsam die Entbehrungen und Erschöpfung der letzten Tage zu Buche. Zwei Tage durch den Wald rennen und gegen Brut kämpfen zehrte an Morganas Kräften. Magie war eine Sache die den Körper genau soviel abverlangte wie einen Krieger der Schwertkampf. Ihre letzte richtige Mahlzeit war vor dem Wald gewesen und seitdem hatte sie nur ein paar Nüsse gegessen. Lange würden sie dieses Spiel nicht durchhalten können.

Mealla hatte nur kurz nach der Begegnung mit der Brut Ruhe gehabt, danach hatten ihre Elfenohren mehr Geräusche wahrgenommen, zuerst einen lauten Knall und danach das Rauschen von mehreren Kreaturen die sich durch den Wald bewegten ohne sich Mühe dabei zu geben ihre Stärke oder Anwesenheit zu verbergen. Scheinbar hatte sich die Brut wieder zusammengetan oder Verstärkung bekommen, auf jedenfall schien sie von der Suchtrupp-Taktik wieder zur allgemeinen Hetzjagd übergegangen. Auch Mealla hörte sie näherkommen und beschloss die Spur zu vergessen und einfach schnell weiter in das Herz des Waldes vorzudringen. Kurz konnte sie dabei sogar auf ihrem Pferd reiten, dann beendeten die Bäume jedoch wieder ihren Ritt durch die Wälder. Abgestiegen zog sie ihr Pferd zügig hinter sich her, wobei sowohl Elfe als Pferd keine Rücksicht auf Dornen und andere Hindernisse nehmen konnten. Abgesehen von Dornen die versuchten Meallas Hose festzuhalten und zum Glück die Fesseln des Pferdes nicht durchdringen konnten, hielt sie zum Glück nichts auf und sie stolperte auch nicht. Nun auf jedenfall bis zu dem Moment, wo auf einmal ein Wolf seitwärts aus dem Unterholz schoss und Mealla im vollen Lauf gegen denselben krachte und dadurch mi den Beinen über sie stolperte. Während der Wolf von Elfenstiefeln aus der Bahn geworfen wurde, die ihn in vollen auf in die Seite traf, flog Mealla über ihn und landete auf dem Waldboden, wobei sie nur mit Mühe schaffte sich abzurollen und dadurch den Stoß leicht abfederte. Mit leisem Stöhnen erhob sie sich, die Zügel des Pferdes waren ihr beim Zusammenstoß aus der Hand geglitten so das dieses jetzt stehen blieb und nicht über den Wolf trampelte. Während sich die Elfe mit leicht schmerzenden Knochen erhob, schaute sie sich um. Neben dem Wolf der sich langsam aufrappelte und ihr irgendwie bekannt vorkam, tauchte jetzt eine Schwarzhaarige auf die Mealla ebenfalls kannte. Es war Morgana, die Kräuterfrau, was bedeutete das sie gerade in die Magierin gelaufen war, welche sich wieder in Wolfsform bewegt hatte. "Upsi."

Morgana sah wie Nimue voranlief und auf einmal von einer Gestalt gerammt wurde die aus einem Gebüsch hechtete. Während die Zirkelmagierin umgerannt wurde, fiel der Ankömmling über dieselbe und rollte sich halbwegs elegant ab. Morgana dachte kurz an Dunkle Brut und wollte schon entsprechend reagieren, aber da Nimue nicht aufgespießt worden war und sie jetzt auch ein Pferd dort bemerkte, verwarf sie die Idee den Ankömmling mit Blitzen zu braten. Die sich jetzt aufrappelnde Gestalt war Mealla, die Kopfgeldjägerin. Nicht umbedingt die Elfe die Morgana jetzt gerne gesehen hätte, aber allemal besser als die Dunkle Brut. Abgesehen von Sturzschäden schien sie unverletzt.
"Ihr seid das. Ich hatte schon mit weiteren dieser Kreaturen gerechnet.",sagte Morgana überrascht während sie zu der Kopfgeldjägerin und Nimue aufschloss.
"Ich hoffe ich bin der willkommenere Anblick.",sagte die Elfe mit einem gequälten Lächeln und rieb sich den schmerzenden Nacken. Dann drehte sie sich zu der zurückverwandelten Magierin, welche eine wenig so aussah als hätte ihr jemand in den Bauch getreten. Irgendwie war dies ja auch geschehen, wenn auch anders.
"Ähm das tut mir Leid. Ich hatte nicht vor euch zu rammen, aber ihr kamt aufeinmal aus dem Gebüsch geschossen und ich konnte nicht mehr bremsen. Verzeiht.", entschuldigte sie sich im ehrlichen Tonfall bei der Magierin. Nach ihren bisherigen Erlebnissen waren diese oft ein wenig reizbar.

*

Nach einer unentspannten Nacht , bei der beide Männer wenig schliefen und bei lauten Geräuschen im Wald häufig aufschreckten. Beim ersten Licht des Tages waren sie weitergezogen, immer noch recht erschöpft aber entschlossen diese Ruinen zu finden. Immerhin hatten sie sich keine Sorgen um ihr Frühstück machen müssen, was bei den anderen Gruppenmitgliedern wohl eher ein Problem war. Sofern sie noch lebten, aber Artur blieb in dieser Hinsicht optimistisch. Oder vielleicht wollte er es einfach sein.
Der Ritter hatte kein Gespür für Wälder, aber selbst ihm kam es so vor als würden die Bäume immer älter werden. Dennoch kamen sie gut voran und drangen weiter in das Waldesinnere vor. Plötzlich ragte jedoch in einiger Entfernung eine Mauer auf. Artur dachte zunächst er würde nicht richtig sehen, aber es war tatsächlich eine fast zehn Meter hohe Mauer aus weißem Stein. Sie war mit Bäumen und anderen Bewuchs überwuchert, dennoch schien sie keine Risse zu zeigen. Mordreds Blick zeigte ihm das er nicht der einzige war der die Mauer sah, denn dieser schien auch überrascht von der Imposanz dieses Bauwerks zu sein. Ruinen war eine Sache, aber dies schien eine alte Festung zu sein, bezwungen aber nicht zerstört.
"Nun ich würde mal annehmen, das wir die Elfenruine gefunden haben. Wir sollten uns ihr nähern aber vorsichtig.", sagte Artur und der Antivaner nickte stumm. Beide ritten näher heran, hielten jedoch einen Sicherheitsabstand. Die Warnungen des Baumes waren beiden noch im Gedächtnis. Sie stellten fest das die Mauer kein Tor hatte sondern nur glatt und hoch vor ihnen aufragte. Schließlich wandten sie sich nach Osten und ritten die Mauer entlang. Irgendwann sahen sie in einiger Entfernung einen Durchgang in dem wohl einst ein Tor gewesen war. Anstatt jedoch zu diesem Tor zu gehen, ritten sie in die entgegengesetzte Richtung und lagerten an einem Ort von wo sie in einiger Entfernung dasselbige im Blick hatten. Artur meinte sogar eine schwarze Gestalt am Ende des Durchgangs gesehen zu haben, was vermutlich ein weiterer Grund nicht planlos dort hinzugehen. Beide waren abgesessen und saßen sich gegenüber. Artur hatte den Helm abgelegt und beide kauten etwas lustlos auf dem Rauchfleisch.
"Nun die Ruine hätten wir gefunden. Diese Mauer ist wohl auch für die anderen kaum zu übersehen. Sie werden vermutlich ebenfalls das Tor dieser Ruine suchen und von hier aus können wir sie abfangen, bevor sie irgendetwas unüberlegtes tun. Dieser Ort kommt mir nicht sehr vertrauenserweckend vor und das nicht nur wegen der Warnung von dem Baumgeist.", sagte Artur nachdenklich und sah zu Mordred herüber.
"Habt ihr auch eine schwarze Gestalt am Ende des Eingangs gesehen ?"


http://upload.worldofplayers.de/files10/TxGIDkV4csRmordred_klein.png & http://upload.worldofplayers.de/files10/CGUEHJDH01JWkp5A77Ppnimue_klein.jpg

Nimue schoss förmlich über den Waldboden, getreten von einer mächtig Schwung habenden Elfe. Auch diese stolperte, fing sich aber. Nimue, die nicht wusste wer oder was sie da erwischt hatte, knurrte aggressiv wen auch immer an. Als sie ein Pferd sah, welches scheu vor ihr zurückwich ließ sie es nach die Zähne zu fletschen. Die Brut benutzte keine Pferde, zumindest nicht zum reiten. Schnell war sie wieder auf den Füßen, oder besser gesagt auf den Pfoten und schaute die Elfe die sich ebenfalls erhoben hatte missbilligend an. Dann verwandelte sie sich zurück, denn als Wolf konnte man sich schwer artikulieren. Erst zurückverwandelt spürte sie das ganze Ausmaß des Tritts. Ihr Bauch schmerzte, fühlte sich bretthart an und das Atmen fiel ihr schwer. Kurz betastete sie die Rippen, führte während Morgana und Mealla kurz miteinander sprachen einen diagnosischen Zauber durch und stellte erleichtert fest, dass keine Rippe gebrochen war. Nichts, was sie nicht hinbekommen hätte, doch würde sie ihre Kraft lieber sparen. Das ganze Zaubern und laufen, die kurzen Nächte und die ausbleibende Nahrung forderten ihren Tribut in Form von Erschöpfung und Nimue wollte möglichst wenig Konzentration auf die Geistheilung verwenden, da diese ein sehr fordernder Zweig der Magie war. Sie schnaubte verächtlich während Mealla sich als „willkommener Anblick“ pries. Die Elfe war ihr egal, ihre Vorräte jedoch…
„Ähm das tut mir Leid. Ich hatte nicht vor euch zu rammen, aber ihr kamt aufeinmal aus dem Gebüsch geschossen und ich konnte nicht mehr bremsen. Verzeiht.“
Nimue schaute die Elfe mit zusammengebissenen Zähnen an, dann straffte sie ihren Kiefer und versuchte den anklagenden Blick etwas abzumildern, warf aber dennoch wütend den Kopf zurück. Wie dreist ihr, Nimue, eine Teilschuld für ihre Unachtsamkeit zuschreiben zu wollen! „Passt das nächste Mal besser auf, Bogenschützin!“, fauchte sie. „Der Wolfskörper ist sehr robust und stark, aber die Zeche zahlt dieser hier“, erklärte sie und präsentierte ihren Leib mit vorstellender Geste. „Warum seid Ihr überhaupt so schnell gerannt? Ist die Brut Euch auf den Fersen?“ Nimue warf einen Blick in die Richtung aus der Mealla gerade gekommen war, sah dort jedoch nichts. Die Zirkelmagierin straffte die roten Haare zu ihrem Zopf zusammen. Vielleicht sollte sie sie lieber wieder in Braun verwandeln. Rot war im Wald vermutlich leichter zu erspähen.


*

„Eine schwarze Gestalt?“, wiederholte Mordred und schaute den Ritter zweifelnd an. Dann schüttelte er den Kopf. „Nein ich habe niemanden gesehen.“ Wie denn auch, immerhin hatte der Antivaner die Zeit damit verbrachte die Ruine, und er schämte sich diesen Ausdruck überhaupt schon in Gedanken für dieses Meisterwerk zu verwenden, zu bestaunen. Die massiven Blöcke waren perfekt bearbeitet und gingen fast nahtlos ineinander über. Der Efeu verlieh ihnen eine mystische Schönheit und der Dichter wurde beinahe theatralisch als er sich ausmalte welche wunderbaren Lieder, Balladen und Geschichten an einem Ort wie diesem vorgetragen werden konnten, oder gar stattgefunden hatten. Mordred schüttelte den wohligen Schimmer des Ästhetischen nur ungern ab, wandte sich dann aber seinem jetzt helmlosen Gefährten zu und reichte ihm den Zügel seines Pferdes. Dann tat er ein paar Schritte und linste durch den Eingang ins Innere der Burg. „Da ist keine Gestalt, Herr Ritter“, meldete Mordred ohne den Hauch eines Vorwurfs in der Stimme. „Die Verfolgung durch die Brut fordert wohl bei uns Beiden seinen Tribut, was?“ Er lächelte, obwohl ihm eigentlich nicht danach war. Nach Staunen ja, aber nach Lächeln? „Hoffen wir mal, dass es nicht noch mehr Ruinen hier im Wald gibt. Ohnehin sieht das hier gar nicht wie eine Ruine aus.“ Mordred hatte angefangen zu Artur zu sprechen, war dann aber eher in einen gemurmelten Monolog verfallen. „Viel eher wie ein Ort an dem die Nachfahren einer verlorenen Kultur wohnen. Altelfen, Dryaden, Druiden…“ Ehrfürchtig schaute er zu der zinnlosen Mauer hinauf. „Seltsam, dass wir solch Furcht vor so einer Schönheit empfinden, wobei der Wald voller Brut ist und uns nicht gerade…“, er brach ab; ohne Grund einfach weil er den Gedanken angesichts der perfekten Bauweise, die ihn an Rivain und Antiva erinnerte nicht weiterführen wollte. Einmal mehr dachte er an Guinevere und fragte sich, ob sie wohl gleichwohl ergriffen wäre, wären die beiden nun gemeinsam hier. Er schüttelte den blonden Kopf und schaute zu dem grimmigen Ritter mit dem er an ihrer statt dieses Wunder teilte, der den Blick jedoch stur in den Wald gerichtet hielt, so als fürchte oder hoffe er, dass jemand von dort heranstürmen würde. „Nun, kümmern wir uns um die Pferde. Eigentlich würde ich vorschlagen, dass wir reingehen sollten, aber hier draußen können wir den Anderen natürlich besser", er ließ eine Kunstpause: "...auflauern.“ Er grinste, wobei er inständig hoffte, dass die Anderen es geschafft hatten. Morgana und er waren sich nie so richtig warm geworden, doch war er durch einen Eid an sie gebunden. Mit den anderen hatte er keinen Zwist, außer vielleicht mit Nimue aber die zählte nicht. Es wäre eine Schande wenn derart vernünftige und gute Leute der Brut zum Opfer fallen würden! Auch für Mealla würde es ihm leidtun denn während Morgana und Artur ihn für seine Balladen immer nur mit Spott bedacht hatten, diese Banausen, hatte Mealla sie tatsächlich genossen. Er mochte Leute mit Geschmack und Verständnis für die Kunst.
Gemeinsam sattelten sie die Pferde ab, die sich in der Nähe des Bauwerks auffällig unruhig verhielten, sammelten Holz und entzündeten ein Feuer. Es war noch relativ früh am Tage doch würde es nicht schaden sich zu wärmen. Die Sonne des gestrigen Tages hatte wohl beschlossen den Heuten in tristem Grau vergehen zu lassen und so wärmte das Feuer zumindest die Gemüter der beiden Männer, wenngleich die Bäume sie dafür mit geringschätzigem Knarren und Ächzen bedachten. Mordred zog sein Schwert und prüfte die Schneide. Sie war scharf wie eh und je. Eine gute Waffe. Vielleicht eine der besten in ganz Thedas. „Hier im Wald mit all der Dunklen Brut wünschte ich mir wirklich meine Rüstung her. Ich schätze damit würde ich mich, wie Ihr, etwas sicherer fühlen.“ Er schaute in den Wald. Die beiden Reiter saßen an dem Feuer, Artur lang ausgestreckt, Mordred im Schneidersitz. „Glaubt Ihr, es war doch ein Fehler in den Wald zu gehen?“ Artur hatte als inoffizieller Anführer ausschlaggebend dazu beigetragen, dass es fünf Stimmen für den Wald gegeben hatte. Letztlich musste sich ein Anführer auch für Fehlentscheidungen verantworten.

VRanger
29.12.2015, 07:55
vorheriger Post: Schlank oder dick? (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst?p=24677587&viewfull=1#post24677587) ~ Antwort von: Aril (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst?p=24688092&viewfull=1#post24688092)

Glandis | Am Flussbaum • unbeabsichtigte Wirkung

http://upload.worldofplayers.de/files9/VR_Gladis_1.png Ihre Frage, besser das Fragenbündel, war bei ihrer Partnerin angekommen. Und um nicht in der Reflexion zu diesem spannenden Thema einfach nur dazu stehen, holte sie einfach mal zwei Teller, die sie im Lager gefunden hatten. Aus dem Blickwinkel ihrer Augen sah sie beim Kramen in den Sachen, wie Aril sich mit einer Hand die Bekleidung entlang fuhr, kurz am Bauch verharrte, nach untern blickte. Irgendwie hatte die Dalish so ein Gefühl, dass die Adlige sich angesprochen fühlte. Sie war sich nicht sicher, ob ihre Frage: »Aril? Was meinst Du, essen wir zu viel?« Aril direkt nur auf ihre Fahnen geschrieben hatte.

„Nun, ich kenne mich gut mit Gewürzkräutern, manchen Heilkräutern und einigen anderen Kräutern aus, deren Wirkung weder heilsam noch würzend sind. Aber ja, ein solches Kraut gibt es. Es wächst an vielen Stellen wild, weil manche Tiere es ebenfalls fressen. Vielleicht kennen sie den Effekt. Wenn man das Kraut mit heißem Wasser übergießt, macht es außerdem wach. Es sieht ein bisschen aus wie ein Farn, mit Einschnitten in den schmalen Blättern. Diese sind dunkelgrün, nicht so saftig grün wie auf einer Wiese, sondern eher moosig. Jetzt ist es ohnehin schon zu dunkel, um zu suchen.“ Glandis freute sich über die Antwort. Sie hatte noch nicht davon gehört. Aber vielleicht war es auch etwas, was sie kannte, aber eben in der Sprache Fereldens anders bezeichnet wurde. Jedenfalls dankte sie ihrer Nachbarin mit einem Kopfnicken. Denn jetzt nach Kräutern zu suchen, da hatte sie recht, war es einfach schon zu spät. Wie sie so in ihren Gedanken war, hantierte Aril immer noch mit dem ledernen Beutel über dem Feuer herum. Dabei fragte sie eher beiläufig: „Aber ist es denn kein gutes Zeichen, dass du Appetit bekommst? Deine Wunde verheilt, dein Körper braucht Kraft, dazu üben wir beiden nun diese Verschwindetechniken, da ist es doch natürlich, dass wir nach der Anstrengung Hunger haben. Ich konnte nach meinen Waffenübungen oft die doppelte Portion essen.“

Glandis musste lächeln, doch sie sagte nur knapp: »Ich habe in der letzten Zeit selten so regelmäßig gegessen, wie in den letzten Tagen.«

Dann passte etwas, mit dem die Dalish nicht gerechnet hatte. Aril fragte sehr direkt: „Findest du mich dick?“

Vor Überraschung setzte sich die Elfe doch erst einmal hin und schaute die Fragende mit großen Augen an. Sie musste Zeit gewinnen, denn das war eine auch für sie heikle Frage. Und so sagte sie: »Aril, ich hatte gefragt, ob wir zu viel essen?« Sie schaute hoch und sah in zwei groß geöffnete Augen. Diese blickten sie mit einer erstaunlichen Wissbegierde an. Und so begann sie langsam zu reden, dabei im Ausdruck sicherer werdend: »Aril, nehmen wir mal an, ich hatte die Vorräte im Blick, dann müsstest du nicht diese Frage stellen. Denn wir beide verputzen ja …« hier holte sie einen Moment tief Luft, bevor sie weiter sprach: »… ja doch einen gute Menge am Tag. Es kommen noch die Pferde dazu.« Hier musste sie einfach schmunzeln und war froh, dass ihr die Tiere eingefallen waren, denn die würden ja nie fragen, ob diese zu dick seien. »Und wenn wir morgen die Jagd nehmen, aber auch ein paar Kräuter und Heilpflanzen suchen, dann könnte man die Frage stellen, wie weit kommen wir damit?«, fügte sie noch an. Dann schaute sie auf Aril und prüfte die Wirkung ihrer Worte. Doch die wollte etwas ganz anderes hören und ihre Augen änderten sich überhaupt nicht. Es blieb bei der Wissbegierde in dem Blick.

»Nun nehmen wir mal das Thema der Parcour wäre von mir ,gû-galwen‘, unfair, aufgebaut worden. Zu schmal, weil für mich gemacht, nur um dir zu zeigen, du musst abnehmen.« Glandis schaute zu Aril, aber der Blick blieb so, wie er war. Trotzdem sprach die Dalish unbeirrt weiter, sie wusste, egal was sie sagen würde, Aril wollte eine Antwort: »Deshalb frage ich dich: Hast du die Übungen so empfunden? Ich antworte dir: Glaube ich nicht. Denn du hast dich nicht beschwert über die Enge der Fäden, sondern hast das Anrempeln an die Stöckchen als Herausforderung angesehen.«

Erneut unterbrach sich die Dalish, aber nur um festzustellen, es war immer noch diese Frage hier am Feuer: „Findest du mich dick?“ So sagte sie dann: „Ich will jetzt auch nicht darüber reden, dass eine Bognerin eben eine andere Statur hat, als eine Schwertkämpferin, die zu dem noch die Kraft haben muss, eine gute Rüstung zu tragen. Und weil Dicke etwas mit Wohlleibigkeit zu tun hat, sage ich dir frei im Herzen: Du bist nicht dick.“ Dann schwieg sie und wusste nicht, was kommen würde. Aber sie dachte sich bei den fragenden Augen, in die sie die ganze Zeit geschaut hatte, es wird nicht vorbei sein.


nächster Post: Ein Zwischenspiel (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst?p=24691269&viewfull=1#post24691269)

numberten
29.12.2015, 16:30
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Nimue schoss förmlich über den Waldboden, getreten von einer mächtig Schwung habenden Elfe. Auch diese stolperte, fing sich aber. Nimue, die nicht wusste wer oder was sie da erwischt hatte, knurrte aggressiv wen auch immer an. Als sie ein Pferd sah, welches scheu vor ihr zurückwich ließ sie es nach die Zähne zu fletschen. Die Brut benutzte keine Pferde, zumindest nicht zum reiten. Schnell war sie wieder auf den Füßen, oder besser gesagt auf den Pfoten und schaute die Elfe die sich ebenfalls erhoben hatte missbilligend an. Dann verwandelte sie sich zurück, denn als Wolf konnte man sich schwer artikulieren. Erst zurückverwandelt spürte sie das ganze Ausmaß des Tritts. Ihr Bauch schmerzte, fühlte sich bretthart an und das Atmen fiel ihr schwer. Kurz betastete sie die Rippen, führte während Morgana und Mealla kurz miteinander sprachen einen diagnosischen Zauber durch und stellte erleichtert fest, dass keine Rippe gebrochen war. Nichts, was sie nicht hinbekommen hätte, doch würde sie ihre Kraft lieber sparen. Das ganze Zaubern und laufen, die kurzen Nächte und die ausbleibende Nahrung forderten ihren Tribut in Form von Erschöpfung und Nimue wollte möglichst wenig Konzentration auf die Geistheilung verwenden, da diese ein sehr fordernder Zweig der Magie war. Sie schnaubte verächtlich während Mealla sich als „willkommener Anblick“ pries. Die Elfe war ihr egal, ihre Vorräte jedoch…
„Ähm das tut mir Leid. Ich hatte nicht vor euch zu rammen, aber ihr kamt aufeinmal aus dem Gebüsch geschossen und ich konnte nicht mehr bremsen. Verzeiht.“
Nimue schaute die Elfe mit zusammengebissenen Zähnen an, dann straffte sie ihren Kiefer und versuchte den anklagenden Blick etwas abzumildern, warf aber dennoch wütend den Kopf zurück. Wie dreist ihr, Nimue, eine Teilschuld für ihre Unachtsamkeit zuschreiben zu wollen! „Passt das nächste Mal besser auf, Bogenschützin!“, fauchte sie. „Der Wolfskörper ist sehr robust und stark, aber die Zeche zahlt dieser hier“, erklärte sie und präsentierte ihren Leib mit vorstellender Geste. „Warum seid Ihr überhaupt so schnell gerannt? Ist die Brut Euch auf den Fersen?“ Nimue warf einen Blick in die Richtung aus der Mealla gerade gekommen war, sah dort jedoch nichts. Die Zirkelmagierin straffte die roten Haare zu ihrem Zopf zusammen. Vielleicht sollte sie sie lieber wieder in Braun verwandeln. Rot war im Wald vermutlich leichter zu erspähen.


*

„Eine schwarze Gestalt?“, wiederholte Mordred und schaute den Ritter zweifelnd an. Dann schüttelte er den Kopf. „Nein ich habe niemanden gesehen.“ Wie denn auch, immerhin hatte der Antivaner die Zeit damit verbrachte die Ruine, und er schämte sich diesen Ausdruck überhaupt schon in Gedanken für dieses Meisterwerk zu verwenden, zu bestaunen. Die massiven Blöcke waren perfekt bearbeitet und gingen fast nahtlos ineinander über. Der Efeu verlieh ihnen eine mystische Schönheit und der Dichter wurde beinahe theatralisch als er sich ausmalte welche wunderbaren Lieder, Balladen und Geschichten an einem Ort wie diesem vorgetragen werden konnten, oder gar stattgefunden hatten. Mordred schüttelte den wohligen Schimmer des Ästhetischen nur ungern ab, wandte sich dann aber seinem jetzt helmlosen Gefährten zu und reichte ihm den Zügel seines Pferdes. Dann tat er ein paar Schritte und linste durch den Eingang ins Innere der Burg. „Da ist keine Gestalt, Herr Ritter“, meldete Mordred ohne den Hauch eines Vorwurfs in der Stimme. „Die Verfolgung durch die Brut fordert wohl bei uns Beiden seinen Tribut, was?“ Er lächelte, obwohl ihm eigentlich nicht danach war. Nach Staunen ja, aber nach Lächeln? „Hoffen wir mal, dass es nicht noch mehr Ruinen hier im Wald gibt. Ohnehin sieht das hier gar nicht wie eine Ruine aus.“ Mordred hatte angefangen zu Artur zu sprechen, war dann aber eher in einen gemurmelten Monolog verfallen. „Viel eher wie ein Ort an dem die Nachfahren einer verlorenen Kultur wohnen. Altelfen, Dryaden, Druiden…“ Ehrfürchtig schaute er zu der zinnlosen Mauer hinauf. „Seltsam, dass wir solch Furcht vor so einer Schönheit empfinden, wobei der Wald voller Brut ist und uns nicht gerade…“, er brach ab; ohne Grund einfach weil er den Gedanken angesichts der perfekten Bauweise, die ihn an Rivain und Antiva erinnerte nicht weiterführen wollte. Einmal mehr dachte er an Guinevere und fragte sich, ob sie wohl gleichwohl ergriffen wäre, wären die beiden nun gemeinsam hier. Er schüttelte den blonden Kopf und schaute zu dem grimmigen Ritter mit dem er an ihrer statt dieses Wunder teilte, der den Blick jedoch stur in den Wald gerichtet hielt, so als fürchte oder hoffe er, dass jemand von dort heranstürmen würde. „Nun, kümmern wir uns um die Pferde. Eigentlich würde ich vorschlagen, dass wir reingehen sollten, aber hier draußen können wir den Anderen natürlich besser", er ließ eine Kunstpause: "...auflauern.“ Er grinste, wobei er inständig hoffte, dass die Anderen es geschafft hatten. Morgana und er waren sich nie so richtig warm geworden, doch war er durch einen Eid an sie gebunden. Mit den anderen hatte er keinen Zwist, außer vielleicht mit Nimue aber die zählte nicht. Es wäre eine Schande wenn derart vernünftige und gute Leute der Brut zum Opfer fallen würden! Auch für Mealla würde es ihm leidtun denn während Morgana und Artur ihn für seine Balladen immer nur mit Spott bedacht hatten, diese Banausen, hatte Mealla sie tatsächlich genossen. Er mochte Leute mit Geschmack und Verständnis für die Kunst.
Gemeinsam sattelten sie die Pferde ab, die sich in der Nähe des Bauwerks auffällig unruhig verhielten, sammelten Holz und entzündeten ein Feuer. Es war noch relativ früh am Tage doch würde es nicht schaden sich zu wärmen. Die Sonne des gestrigen Tages hatte wohl beschlossen den Heuten in tristem Grau vergehen zu lassen und so wärmte das Feuer zumindest die Gemüter der beiden Männer, wenngleich die Bäume sie dafür mit geringschätzigem Knarren und Ächzen bedachten. Mordred zog sein Schwert und prüfte die Schneide. Sie war scharf wie eh und je. Eine gute Waffe. Vielleicht eine der besten in ganz Thedas. „Hier im Wald mit all der Dunklen Brut wünschte ich mir wirklich meine Rüstung her. Ich schätze damit würde ich mich, wie Ihr, etwas sicherer fühlen.“ Er schaute in den Wald. Die beiden Reiter saßen an dem Feuer, Artur lang ausgestreckt, Mordred im Schneidersitz. „Glaubt Ihr, es war doch ein Fehler in den Wald zu gehen?“ Artur hatte als inoffizieller Anführer ausschlaggebend dazu beigetragen, dass es fünf Stimmen für den Wald gegeben hatte. Letztlich musste sich ein Anführer auch für Fehlentscheidungen verantworten.

http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Mealla_portrait.jpg

Mordred hatte also nichts gesehen, trotzdem war sich Artur sicher..Nun ja nach der langen Flucht bis hierhin konnte ihm sein Verstand natürlich auch einen Streich gespielt haben. Artur glaubte jedoch nicht das es mehr Ruinen im Wald gab. Und auch wenn die Mauern dieser Anlage doch groß und eindrucksvoll waren, so war es dennoch eine Ruine ein toter Ort. Vielleicht hatten sich die Belagerer damals nicht die Mühe gemacht die Mauern einzureißen oder es einfach nicht geschafft, aber im Inneren würden sie vermutlich auf Spuren der Zerstörung stoßen. Dennoch war es beeindruckend und die Altelfen hatten gewaltiges Geschaffen. Mordreds Dichterhirn begann natürlich direkt loszulegen und die Realität mit irgendwelchen Dyraden und Druiden zu verweben, aber so ein Ort regte natürlich die Kreativität an und was es nicht mehr gab konnte man hinzuerfinden. Auch schien er unbedingt die Ruine von innen sehen zu wollen, was Artur nicht für die beste Idee hielt. Auch wenn natürlich die Möglichkeit bestand das ihre Gefährten vor ihnen da waren und schon hiningerannt waren. Trotzdem war es klüge erst mal zu warten und immerhin schien Mordred zumindestens damit übereinzustimmen das sie von draußen einen besseren Überblick hatten.

Sie entzündeten ein Feuer und machten es sich bequem, der Tag war noch jung aber der Himmel bedeckt und grau. Es war ruhig und sie hatten endlich ein wenig Zeit um sich vom Stress der letzen beiden Tage zu erholen. Artur hoffte das es der Rest auch bis hierhin schaffen würde. Mit Larissa und Morgana verband ihn inzwischen mehr als das Versprechen damals im Wald und die Kopfgeldjägerin hatte in dem Gespräch mit ihr den Eindruck einer anständigen Person gemacht. Nimue war ein schwieriger Charakter, aber da Artur mit ihr eine Vereinbarung getroffen hatte in der er für ihre Sicherheit sorgen sollte, fühlte er sich ihr gegenüber verpflichtet. Außerdem verdiente es keiner ein Opfer der Brut zu werden.
„Glaubt Ihr, es war doch ein Fehler in den Wald zu gehen?“, fragte der Antivaner Artur, worauf dieser kurz nachdachte. Wenn man ihre Situation beachte könnte man das denken, aber wenn er so über die anderen Möglichkeiten nachdachte.
"Nun wenn wir uns so umsehen muss ich natürlich eingestehen das unser Umgehungsversuch gescheitert ist. Aber war es ein Fehler ? Schwer zu sagen. Auch wenn uns unsere geschätzte Nimue, sofern sie überlebt hat, wohl sagen wird das wir besser auf den Berg gestiegen wären bin ich davon noch immer nicht überzeugt. Hätten wir das getan, wären wir vermutlich noch schneller von der Brut entdeckt worden. Wir wären wohl nicht zersplittert worden, aber da oben hätten wir keine Chance mehr gehabt zu entkommen. Was den Rückzug angeht, so weiß ich es nicht. Vielleicht wäre es besser gewesen, aber wenn uns die Brut auch dort verfolgt hätte, wären wir auf offener Fläche gewesen und hätten uns vielleicht auch in den Wald wagen müssen um sie abzuschütteln. Natürlich hätte es auch klappen können.",gestand Artur unverblümt ein. Wenn alles gut gelaufen wäre hätte sich die Brut nach Westen gewandt.
"Letztendlich waren wir verdammt, als wir auf die Brut getroffen waren und es gab keine ideale Möglichkeit. Ich hielt die Entscheidung damals für richtig, so wie die Mehrheit der Gruppe und jetzt müssen wir halt das Beste daraus machen. Über das ´Was wäre wenn´-zu diskutieren bringt uns nicht weiter und es ist immer einfach nach einem Fehlschlag die anderen Optionen als die Richtigen zu bezeichnen. Wir haben die wohl Brut unterschätzt und jetzt müssen wir halt unser bestes tun und hoffen das wir lebend aus der Bredouille herauskommen.",sagte Artur und blickte in Richtung Mauer.
"Was diese alte Elfenstadt angeht so wird sich wohl zeigen ob sie sich für uns als vorteilhaft erweist. Auf jedenfall ist sie ein prächtiger Anblick."

*

Die Magierin warf ihr einen bösen Blick zu und fauchte sie an, schien aber zumindestens nicht allzu erzürnt zu sein. Immerhin war es ja auch keine Absicht gewesen und ein Wolf war dann doch leicht unter Meallas Augenhöhe. Und der Körper den sie jetzt präsentierte sah zudem so aus, also ob er bei einem Tritt nicht direkt zerbrechen würde. Zum Glück wechselte sie das Thema und erkundigte sich warum Mealla überhaupt so schnell gerannt war. "Nein ich renne gerne ohne einen Grund wie ein gehetztes Tier durch den Wald", hätte Mealla auf die Frage ob die Brut sie verfolgt antworten können, unterließ es aber dann. Nachdem sie ihr indirekt in den Magen getreten hatte war es wohl nicht so klug die Magier zu reizen.
"Nun ich wurde von der Brut angegriffen. Nachdem ich die Angreifer getötet habe, gab es auf einmal einen lauten Knall von einer magischen Explosion und auf einmal wurde es sehr laut in der Gegend und immer mehr Brut schien sich zu nähern. Also habe ich mein Tempo angezogen um sie abzuschütteln. Ich vermute mal das ihr die Quelle der Explosion wart und aufgrund eures Tempo schätze ich das ihr wohl ebenfalls vor der Brut geflohen seid.",beantwortete Mealla die Frage höflich und hörte sich im Wald um.
"Wie mir scheint ist es uns jedoch erstmal gelungen sie abzuschütteln, ich höre nichts mehr.",sprach sie und lächelte ein wenig erleichterter.
"Nun es ist schön zu sehen das wir nicht die einzigen sind die noch lebend durch den Wald laufen. Habt ihr einen der Anderen gesehen ?", erkundigte sich Morgana. Mochte sie nach Larissas Erzählung nicht besonders viel von der Kopfgeldjägerin halten, so war es dennoch beruhigend das sie nicht die einzigen Überlebenden der Gruppe waren.
"Die letzte Person die ich gesehen habe war eure Dalish-Jägerin, das war kurz nachdem wir uns alle trennen mussten. Sie wurde von mehreren der Kreaturen verfolgt, die ich getötet habe. Als ich jedoch wieder zu ihr aufschließen wollte war sie schon in den Wäldern verschwunden. Seitdem seit ihr die Ersten die ich hier im Wald wiedergefunden habe. Ich bin zunächst eurer Spur gefolgt, bis mich die Brut dann gezwungen hat einfach grob in Richtung Waldesinnere zu rennen. Und jetzt bin ich hier.",antwortete Mealla wahrheitsgemäß. Morgana war froh zu hören das jemand Larissa lebend gesehen hatte, auch wenn es schon länger her war. Wenn es der Dalish gelungen war ihre Verfolger abzuschütteln und im Wald zu verschwinden, standen die Chancen gut das sie sich durchschlagen würde. Immerhin war dies für sie gewohntes Terrain.
"Nun auch wenn die Brut uns scheinbar nicht mehr direkt im Nacken hängt sollten wir vielleicht weitergehen und uns einen Platz für die Nacht suchen. Ich denke der Tag war für die beiden Damen genauso anstrengend wie mich und ich vermute das wir alle Hunger haben.", schlug Mealla vor und da diese Aussage auf beide zutraf stimmten sie zu und zogen weiter um sich einen Lagerplatz zu suchen. Die Aussicht auf eine bessere Mahlzeit war zu verlockend.

*
"Also gut dann schauen wir mal was ich noch habe.",sagte Mealla während sie ihre Satteltaschen durchwühlte. Die drei Frauen hatten sich an einer Anhöhe niedergelassen, wo sie am Rande des Hangs saßen. Nimue hatte ein kleines Feuer entzündet welches von Mealla mit ein paar Gewächsen in die Richtung der Brut abgeschirmt worden war. Morgana besah sich mit leichtem Ärger die Spuren des Tages auf ihrem Kleid an, während die Kopfgeldjägerin ihre Vorräte sichtete. Eigentlich waren das nur ihre persönlichen Vorräte, denn die der Gruppe waren auf den Pferden der Männer. Mealla war jedoch nicht so egoistisch um nicht zu teilen, zudem waren sie in einer Notsituation und da musste man schließlich einander helfen.
"Ich warne direkt vor das die meisten meiner Vorräte vor allem auf Haltbarkeit ausgelegt sind. Also da hätten wir Dörrfleisch..geräucherten Schinken.. Schweineschmalz. Und wa haben wir hier ?" Mealla packte die genannten Lebensmittel aus und legte sie erstmal auf einem Stück Stoff auf dem Boden ab. Dann öffnete sie etwas was in dickem Papier eingepackt war. Während die Kräuterfrau recht zufrieden auf die bisher genannten Lebensmittel reagierte, schien die Zirkelmagierin wenig begeistert.
"Ah es ist Stockfisch, also falsch eine der Damen eher Lust auf Fisch hat." Sie legte den Stockfisch zu den anderen Sachen und ging zur anderen Tasche.
"Schauen wir mal ob die andere Tasche noch was zu bieten hat.", sagte sie optmistisch und holte eine Blechdose heraus. Diese hatte sie einst in Nevarra gekauft, da sie robust war und recht luftdicht abschloss. "Oh da haben wir noch Sauerkraut und hier ist panis frixus auch biscotto genannt. Ihr kennt es vielleicht unter dem Namen Zwieback.", sagte sie gutgelaunt und legte beide Lebensmittel neben die anderen.
"Oh und aus dem Lager der Banditen habe ich noch einen angefangenen aber noch recht frischen Brotlaib und einen roten Apfel. Und in dieser Holzschachtel sollten noch Rosinen aus Orlais sein." Mealla nahm auch diese Gegenstände und setzte sich vor den Vorrat den sie vor sich hingelegt hatte. Mehr hatte sie nicht, abgesehen von dem Fleisch unter dem Sattel, aber das beschloß sie besser gar nicht erst anzubieten.
"Ich hoffe das für jeden etwas dabei ist. Guten Appetit.", sagte sie freundlich. "Der Hunger treibts rein"

Shepard Commander
29.12.2015, 20:07
http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Mealla_portrait.jpg

Mordred hatte also nichts gesehen, trotzdem war sich Artur sicher..Nun ja nach der langen Flucht bis hierhin konnte ihm sein Verstand natürlich auch einen Streich gespielt haben. Artur glaubte jedoch nicht das es mehr Ruinen im Wald gab. Und auch wenn die Mauern dieser Anlage doch groß und eindrucksvoll waren, so war es dennoch eine Ruine ein toter Ort. Vielleicht hatten sich die Belagerer damals nicht die Mühe gemacht die Mauern einzureißen oder es einfach nicht geschafft, aber im Inneren würden sie vermutlich auf Spuren der Zerstörung stoßen. Dennoch war es beeindruckend und die Altelfen hatten gewaltiges Geschaffen. Mordreds Dichterhirn begann natürlich direkt loszulegen und die Realität mit irgendwelchen Dyraden und Druiden zu verweben, aber so ein Ort regte natürlich die Kreativität an und was es nicht mehr gab konnte man hinzuerfinden. Auch schien er unbedingt die Ruine von innen sehen zu wollen, was Artur nicht für die beste Idee hielt. Auch wenn natürlich die Möglichkeit bestand das ihre Gefährten vor ihnen da waren und schon hiningerannt waren. Trotzdem war es klüge erst mal zu warten und immerhin schien Mordred zumindestens damit übereinzustimmen das sie von draußen einen besseren Überblick hatten.

Sie entzündeten ein Feuer und machten es sich bequem, der Tag war noch jung aber der Himmel bedeckt und grau. Es war ruhig und sie hatten endlich ein wenig Zeit um sich vom Stress der letzen beiden Tage zu erholen. Artur hoffte das es der Rest auch bis hierhin schaffen würde. Mit Larissa und Morgana verband ihn inzwischen mehr als das Versprechen damals im Wald und die Kopfgeldjägerin hatte in dem Gespräch mit ihr den Eindruck einer anständigen Person gemacht. Nimue war ein schwieriger Charakter, aber da Artur mit ihr eine Vereinbarung getroffen hatte in der er für ihre Sicherheit sorgen sollte, fühlte er sich ihr gegenüber verpflichtet. Außerdem verdiente es keiner ein Opfer der Brut zu werden.
„Glaubt Ihr, es war doch ein Fehler in den Wald zu gehen?“, fragte der Antivaner Artur, worauf dieser kurz nachdachte. Wenn man ihre Situation beachte könnte man das denken, aber wenn er so über die anderen Möglichkeiten nachdachte.
"Nun wenn wir uns so umsehen muss ich natürlich eingestehen das unser Umgehungsversuch gescheitert ist. Aber war es ein Fehler ? Schwer zu sagen. Auch wenn uns unsere geschätzte Nimue, sofern sie überlebt hat, wohl sagen wird das wir besser auf den Berg gestiegen wären bin ich davon noch immer nicht überzeugt. Hätten wir das getan, wären wir vermutlich noch schneller von der Brut entdeckt worden. Wir wären wohl nicht zersplittert worden, aber da oben hätten wir keine Chance mehr gehabt zu entkommen. Was den Rückzug angeht, so weiß ich es nicht. Vielleicht wäre es besser gewesen, aber wenn uns die Brut auch dort verfolgt hätte, wären wir auf offener Fläche gewesen und hätten uns vielleicht auch in den Wald wagen müssen um sie abzuschütteln. Natürlich hätte es auch klappen können.",gestand Artur unverblümt ein. Wenn alles gut gelaufen wäre hätte sich die Brut nach Westen gewandt.
"Letztendlich waren wir verdammt, als wir auf die Brut getroffen waren und es gab keine ideale Möglichkeit. Ich hielt die Entscheidung damals für richtig, so wie die Mehrheit der Gruppe und jetzt müssen wir halt das Beste daraus machen. Über das ´Was wäre wenn´-zu diskutieren bringt uns nicht weiter und es ist immer einfach nach einem Fehlschlag die anderen Optionen als die Richtigen zu bezeichnen. Wir haben die wohl Brut unterschätzt und jetzt müssen wir halt unser bestes tun und hoffen das wir lebend aus der Bredouille herauskommen.",sagte Artur und blickte in Richtung Mauer.
"Was diese alte Elfenstadt angeht so wird sich wohl zeigen ob sie sich für uns als vorteilhaft erweist. Auf jedenfall ist sie ein prächtiger Anblick."

*

Die Magierin warf ihr einen bösen Blick zu und fauchte sie an, schien aber zumindestens nicht allzu erzürnt zu sein. Immerhin war es ja auch keine Absicht gewesen und ein Wolf war dann doch leicht unter Meallas Augenhöhe. Und der Körper den sie jetzt präsentierte sah zudem so aus, also ob er bei einem Tritt nicht direkt zerbrechen würde. Zum Glück wechselte sie das Thema und erkundigte sich warum Mealla überhaupt so schnell gerannt war. "Nein ich renne gerne ohne einen Grund wie ein gehetztes Tier durch den Wald", hätte Mealla auf die Frage ob die Brut sie verfolgt antworten können, unterließ es aber dann. Nachdem sie ihr indirekt in den Magen getreten hatte war es wohl nicht so klug die Magier zu reizen.
"Nun ich wurde von der Brut angegriffen. Nachdem ich die Angreifer getötet habe, gab es auf einmal einen lauten Knall von einer magischen Explosion und auf einmal wurde es sehr laut in der Gegend und immer mehr Brut schien sich zu nähern. Also habe ich mein Tempo angezogen um sie abzuschütteln. Ich vermute mal das ihr die Quelle der Explosion wart und aufgrund eures Tempo schätze ich das ihr wohl ebenfalls vor der Brut geflohen seid.",beantwortete Mealla die Frage höflich und hörte sich im Wald um.
"Wie mir scheint ist es uns jedoch erstmal gelungen sie abzuschütteln, ich höre nichts mehr.",sprach sie und lächelte ein wenig erleichterter.
"Nun es ist schön zu sehen das wir nicht die einzigen sind die noch lebend durch den Wald laufen. Habt ihr einen der Anderen gesehen ?", erkundigte sich Morgana. Mochte sie nach Larissas Erzählung nicht besonders viel von der Kopfgeldjägerin halten, so war es dennoch beruhigend das sie nicht die einzigen Überlebenden der Gruppe waren.
"Die letzte Person die ich gesehen habe war eure Dalish-Jägerin, das war kurz nachdem wir uns alle trennen mussten. Sie wurde von mehreren der Kreaturen verfolgt, die ich getötet habe. Als ich jedoch wieder zu ihr aufschließen wollte war sie schon in den Wäldern verschwunden. Seitdem seit ihr die Ersten die ich hier im Wald wiedergefunden habe. Ich bin zunächst eurer Spur gefolgt, bis mich die Brut dann gezwungen hat einfach grob in Richtung Waldesinnere zu rennen. Und jetzt bin ich hier.",antwortete Mealla wahrheitsgemäß. Morgana war froh zu hören das jemand Larissa lebend gesehen hatte, auch wenn es schon länger her war. Wenn es der Dalish gelungen war ihre Verfolger abzuschütteln und im Wald zu verschwinden, standen die Chancen gut das sie sich durchschlagen würde. Immerhin war dies für sie gewohntes Terrain.
"Nun auch wenn die Brut uns scheinbar nicht mehr direkt im Nacken hängt sollten wir vielleicht weitergehen und uns einen Platz für die Nacht suchen. Ich denke der Tag war für die beiden Damen genauso anstrengend wie mich und ich vermute das wir alle Hunger haben.", schlug Mealla vor und da diese Aussage auf beide zutraf stimmten sie zu und zogen weiter um sich einen Lagerplatz zu suchen. Die Aussicht auf eine bessere Mahlzeit war zu verlockend.

*
"Also gut dann schauen wir mal was ich noch habe.",sagte Mealla während sie ihre Satteltaschen durchwühlte. Die drei Frauen hatten sich an einer Anhöhe niedergelassen, wo sie am Rande des Hangs saßen. Nimue hatte ein kleines Feuer entzündet welches von Mealla mit ein paar Gewächsen in die Richtung der Brut abgeschirmt worden war. Morgana besah sich mit leichtem Ärger die Spuren des Tages auf ihrem Kleid an, während die Kopfgeldjägerin ihre Vorräte sichtete. Eigentlich waren das nur ihre persönlichen Vorräte, denn die der Gruppe waren auf den Pferden der Männer. Mealla war jedoch nicht so egoistisch um nicht zu teilen, zudem waren sie in einer Notsituation und da musste man schließlich einander helfen.
"Ich warne direkt vor das die meisten meiner Vorräte vor allem auf Haltbarkeit ausgelegt sind. Also da hätten wir Dörrfleisch..geräucherten Schinken.. Schweineschmalz. Und wa haben wir hier ?" Mealla packte die genannten Lebensmittel aus und legte sie erstmal auf einem Stück Stoff auf dem Boden ab. Dann öffnete sie etwas was in dickem Papier eingepackt war. Während die Kräuterfrau recht zufrieden auf die bisher genannten Lebensmittel reagierte, schien die Zirkelmagierin wenig begeistert.
"Ah es ist Stockfisch, also falsch eine der Damen eher Lust auf Fisch hat." Sie legte den Stockfisch zu den anderen Sachen und ging zur anderen Tasche.
"Schauen wir mal ob die andere Tasche noch was zu bieten hat.", sagte sie optmistisch und holte eine Blechdose heraus. Diese hatte sie einst in Nevarra gekauft, da sie robust war und recht luftdicht abschloss. "Oh da haben wir noch Sauerkraut und hier ist panis frixus auch biscotto genannt. Ihr kennt es vielleicht unter dem Namen Zwieback.", sagte sie gutgelaunt und legte beide Lebensmittel neben die anderen.
"Oh und aus dem Lager der Banditen habe ich noch einen angefangenen aber noch recht frischen Brotlaib und einen roten Apfel. Und in dieser Holzschachtel sollten noch Rosinen aus Orlais sein." Mealla nahm auch diese Gegenstände und setzte sich vor den Vorrat den sie vor sich hingelegt hatte. Mehr hatte sie nicht, abgesehen von dem Fleisch unter dem Sattel, aber das beschloß sie besser gar nicht erst anzubieten.
"Ich hoffe das für jeden etwas dabei ist. Guten Appetit.", sagte sie freundlich. "Der Hunger treibts rein"


http://upload.worldofplayers.de/files10/CGUEHJDH01JWkp5A77Ppnimue_klein.jpg

Nimue war so hungrig sie hätte Meallas ganzes Pferd fressen können, wenn es nicht aus Fleisch gewesen wäre. Glücklicherweise kramte die Kopfgeldjägerin ein karges Mahl auf lange haltbarer Kost aus ihren Satteltaschen. Nimue war momentan alles Recht, von dem Apfel über die Rosinen bis zu dem Brot und diesem Zwieback den Mealla so eloquent anpries. Die Magierin setzte sich in den Schneidersitz und langte ordentlich zu. Sie aß sogar vorsichtig ein Stück Stockfisch, befand es jedoch nicht als sehr schmackhaft, schluckte es tapfer herunter und legte den Rest des Fisches von dem sie ja nur ein Stück abgebrochen hatte, zurück. Langsam kaute sie auf einem Stück Brot herum und betrachtete die beiden Frauen. Sie hatte keine wirkliche Lust mit ihnen zu sprechen vor allem da die Themen rar gesät waren. Stattdessen freute sie sich, dass sie endlich wieder etwas zu Essen bekam. Eine halbe Stunde gefräßiger Stille kehrten in den Wald ein. Auch Morgana schlang als hätte sie seit Tagen nicht mehr gegessen, was sogar die Wahrheit war.

Nun, da Mealla sie wieder beehrte war Morgana dazu verdammt erneut die simple Kräuterfrau zu spielen. Ein Umstand der Nimue sowohl belustigte als auch missfiel. Sich seiner Magie zu schämen käme ihr nie in den Sinn, ebenso wenig sie zu verbergen. Solch ein Geschenk bekamen nicht viele und jene die es besaßen sollten es mit Stolz und Würde tragen und nicht wie die Hexe gleich einem geprügelten Hund in den Schatten der Anonymität verschwinden sobald jemand auf den Plan trat der sie schreckte. Wäre die Hexe nicht so stur und würde sich der erfahreneren Magierin unterweisen lassen müsste sie nie mehr das Duckmäuschen spielen sondern könnte ihre arkanen Flüsse frei benutzen. Nicht, dass es Nimue stören würde solch einfache Zauberstücke, wie das Entfachen eines Feuers durch einen Wisch mit der Hand, zu wirken doch wäre es dann unnötig.
Nimue saß etwas abseits der beiden Frauen die mit sich selbst beschäftigt waren. Die Magierin hatte die Beine im Schneidersitz zusammengelegt, den Rücken durchgestreckt, die Augen geschlossen und die Hände mit den Handflächen gen Himmel auf die Knie gelegt. Irgendwo hier in der Nähe war ein Ort ungeheurer magischer Aktivität, sie konnte seine Aura bis hierher spüren. Manche Magier, jene die dazu in der Lage waren, konnten dank meditativen Techniken Energie und Mana aus solchen Strömen ziehen. Sie zu orten war schon schwer und wenn man nicht direkt auf ihnen stand bemerkte man ihren Fluss nur schwerlich. Da Nimue jedoch bereits sehr erfahren in solchen Dingen war und zudem eine fast untrennbare Verbindung ihres Geistes mit dem Nichts aufrechterhielt, was ihr überhaupt erst die Geistheilung ermöglichte, spürte sie die Ströme. Sie durchflossen sie wie Regen. Konzentriert schöpfte Nimue Energie, die neben ihrem Mana auch ihre allgemeine Fassung zumindest stabilisieren würde. Nachdem sie ihre Gedanken hatte ruhen lassen um möglichst viel Energie zu sammeln blieb die Magierin dennoch sitzen und dachte über das nächste Vorgehen nach. Ihr Magen war voll, zumindest für einen Abend. Die Hexe würde zweifellos tiefer in den Wald vorstoßen wollen während Nimue eher hoffte mit Zustimmung der Kopfgeldjägerin baldig aus dem Wald entkommen zu können. Sie sollten einen Bogen schlagen und versuchen möglichst weit zurück nach Osten zu laufen, gen Amaranthine. Irgendwo würde dieser verfluchte Wald enden. Sie allein konnte ihre Vorbehalte gegen Morganas Idee weiter in den Wald vorzurücken nicht einbringen. Die Hexe würde sie schon fast kategorisch abweisen. Mit Mealla hingegen könnten sie sie vielleicht überzeugen. Leider brauchte sie die Hexe als Führerin durch die Wildnis, daher wäre eine Überzeugung nötig. Sie würde vielleicht morgen mal bei der Kopfgeldjägerin nachhaken. Hoffentlich würde sie zustimmen nicht mehr Zeit als nötig mit der Suche nach dem immer so lüstern dreinblickenden Wortfechter Mordred oder diesem geistigen Blindgänger Artur zu verschwenden. Das Schicksal der Dalish war natürlich ebenfalls ungewiss, doch wenn jemand das hier überlebte, dann die Waldläuferin. Sie warf einen vielsagenden Blick zu den beiden anderen Frauen und bereitete sich mental schon einmal auf die Wache vor, denn die Nacht war nah.

numberten
29.12.2015, 22:58
http://upload.worldofplayers.de/files10/CGUEHJDH01JWkp5A77Ppnimue_klein.jpg

Nimue war so hungrig sie hätte Meallas ganzes Pferd fressen können, wenn es nicht aus Fleisch gewesen wäre. Glücklicherweise kramte die Kopfgeldjägerin ein karges Mahl auf lange haltbarer Kost aus ihren Satteltaschen. Nimue war momentan alles Recht, von dem Apfel über die Rosinen bis zu dem Brot und diesem Zwieback den Mealla so eloquent anpries. Die Magierin setzte sich in den Schneidersitz und langte ordentlich zu. Sie aß sogar vorsichtig ein Stück Stockfisch, befand es jedoch nicht als sehr schmackhaft, schluckte es tapfer herunter und legte den Rest des Fisches von dem sie ja nur ein Stück abgebrochen hatte, zurück. Langsam kaute sie auf einem Stück Brot herum und betrachtete die beiden Frauen. Sie hatte keine wirkliche Lust mit ihnen zu sprechen vor allem da die Themen rar gesät waren. Stattdessen freute sie sich, dass sie endlich wieder etwas zu Essen bekam. Eine halbe Stunde gefräßiger Stille kehrten in den Wald ein. Auch Morgana schlang als hätte sie seit Tagen nicht mehr gegessen, was sogar die Wahrheit war.

Nun, da Mealla sie wieder beehrte war Morgana dazu verdammt erneut die simple Kräuterfrau zu spielen. Ein Umstand der Nimue sowohl belustigte als auch missfiel. Sich seiner Magie zu schämen käme ihr nie in den Sinn, ebenso wenig sie zu verbergen. Solch ein Geschenk bekamen nicht viele und jene die es besaßen sollten es mit Stolz und Würde tragen und nicht wie die Hexe gleich einem geprügelten Hund in den Schatten der Anonymität verschwinden sobald jemand auf den Plan trat der sie schreckte. Wäre die Hexe nicht so stur und würde sich der erfahreneren Magierin unterweisen lassen müsste sie nie mehr das Duckmäuschen spielen sondern könnte ihre arkanen Flüsse frei benutzen. Nicht, dass es Nimue stören würde solch einfache Zauberstücke, wie das Entfachen eines Feuers durch einen Wisch mit der Hand, zu wirken doch wäre es dann unnötig.
Nimue saß etwas abseits der beiden Frauen die mit sich selbst beschäftigt waren. Die Magierin hatte die Beine im Schneidersitz zusammengelegt, den Rücken durchgestreckt, die Augen geschlossen und die Hände mit den Handflächen gen Himmel auf die Knie gelegt. Irgendwo hier in der Nähe war ein Ort ungeheurer magischer Aktivität, sie konnte seine Aura bis hierher spüren. Manche Magier, jene die dazu in der Lage waren, konnten dank meditativen Techniken Energie und Mana aus solchen Strömen ziehen. Sie zu orten war schon schwer und wenn man nicht direkt auf ihnen stand bemerkte man ihren Fluss nur schwerlich. Da Nimue jedoch bereits sehr erfahren in solchen Dingen war und zudem eine fast untrennbare Verbindung ihres Geistes mit dem Nichts aufrechterhielt, was ihr überhaupt erst die Geistheilung ermöglichte, spürte sie die Ströme. Sie durchflossen sie wie Regen. Konzentriert schöpfte Nimue Energie, die neben ihrem Mana auch ihre allgemeine Fassung zumindest stabilisieren würde. Nachdem sie ihre Gedanken hatte ruhen lassen um möglichst viel Energie zu sammeln blieb die Magierin dennoch sitzen und dachte über das nächste Vorgehen nach. Ihr Magen war voll, zumindest für einen Abend. Die Hexe würde zweifellos tiefer in den Wald vorstoßen wollen während Nimue eher hoffte mit Zustimmung der Kopfgeldjägerin baldig aus dem Wald entkommen zu können. Sie sollten einen Bogen schlagen und versuchen möglichst weit zurück nach Osten zu laufen, gen Amaranthine. Irgendwo würde dieser verfluchte Wald enden. Sie allein konnte ihre Vorbehalte gegen Morganas Idee weiter in den Wald vorzurücken nicht einbringen. Die Hexe würde sie schon fast kategorisch abweisen. Mit Mealla hingegen könnten sie sie vielleicht überzeugen. Leider brauchte sie die Hexe als Führerin durch die Wildnis, daher wäre eine Überzeugung nötig. Sie würde vielleicht morgen mal bei der Kopfgeldjägerin nachhaken. Hoffentlich würde sie zustimmen nicht mehr Zeit als nötig mit der Suche nach dem immer so lüstern dreinblickenden Wortfechter Mordred oder diesem geistigen Blindgänger Artur zu verschwenden. Das Schicksal der Dalish war natürlich ebenfalls ungewiss, doch wenn jemand das hier überlebte, dann die Waldläuferin. Sie warf einen vielsagenden Blick zu den beiden anderen Frauen und bereitete sich mental schon einmal auf die Wache vor, denn die Nacht war nah.

http://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Mealla_portrait.jpg

Die beiden Frauen stürzten sich wie ein Rudel wilder Wölfe auf Meallas Vorräte. Vielleicht hätte sie doch das Fleisch unter ihrem Sattel auftischen sollen, es wäre interessant gewesen zu sehen ob sie das auch so hinuntergeschlungen hätten. Zumindestens die Magierin schien sonderbare Essgewohnheiten zu haben, so rührte sie nichts von dem nahrhaften und in Meallas Augen recht leckerem Dörrfleisch oder den Schinken an sondern begnügte sich mit Meallas Brot, Zwieback und den Rosinen. Immerhin probierte sie den Stockfisch auch wenn er ihr scheinbar nicht behagte und sie nur ein kleines Stück davon ass. Immerhin hatte sie es aufgegessen, denn wenn sie ihre wertvollen Vorräte ausgespuckt hätte, wäre Mealla schon recht ungehalten geworden.
Die Kräuterfrau schien hingegen keine Einschränkungen hinsichtlich ihrer Essgewohnheiten zu haben und griff ebenfalls beherzt zu. Auch Mealla verleibte sich ein paar Streifen Dörrfleisch ein und nahm ein paar Scheiben des gerösteten Zwiebacks. Nicht das sie Futterneid hatte, aber irgendwie vermittelten die beiden Frauen bei ihr das Gefühl, dass nach ihrem Mahl Mealla keine Vorräte mehr besitzen würde.

Nach dem Essen setzte sich die Magierin etwas abseits, während Mealla schweigend bei Morgana sitzen blieb. Offenbar waren alle in den Zustand gesättigter Trägheit verfallen.
"Nun ich danke euch das ihr eure Vorräte mit uns geteilt habt.", unterbrach Morgana schließlich die Stille. Die Kopfgeldjägerin war nicht lange bei der Gruppe und das nur notgedrungen, weswegen es freundlich war von ihr mit ihnen die Vorräte zu teilen. Vermutlich war sie auch nur an einer Führerin durch die Wildnis interessiert sowie es wohl bei Nimue der Fall war. Dennoch hatte sie wie es aussah ihre ganzen Vorräte mit ihnen geteilt und ihnen nicht irgendeinen Mist überlassen den sie nicht leiden konnte.
"Gern geschehen. So wie ihr und die Magierin zugegriffen habt war es wohl auch nötig. Hier in einem Wald voller Dunkler Brut muss man sich gegenseitig helfen.", antwortete Mealla freundlich von dem Dank der Schwarzhaarigen positiv überrascht. Sie war eine Einzelgängerin und gewohnt alleine zu reisen, aber hier im Wald voller feindseliger Kreaturen war es gut nicht nur mit sich selbst zu reden. Außerdem konnte jemand Wache halten während die anderen schliefen was die eigene Nacht ein wenig angenehmer machen würde. Der Gedanke von der Klinge eines dieser Geschöpfe geweckt zu werden war nämlich nicht besonders schlaffördernd.
"Ihr habt recht aber dazu muss man sich erst gegenseitig wiederfinden. Noch wissen wir nicht wo sie sind, aber ich vermute das sie sich ebenfalls weiter ins Waldesinnere durchkämpfen.",stimmte Morgana etwas besser gelaunt zu. Hier im Wald war kein Platz für allzugroße Animositäten untereinander, auch wenn die Anwesenheit der Elfe wieder verhinderte das Morgana zauberte. Allerdings war dies im Moment recht unerheblich, denn der Hexe war egal wer Feuer machte und falls sie von der Brut angegriffen wurden würde Morgana sich verteidigen, Mealla hin oder her. Zu sehr verlassen konnte man sich auf diese nach Larissas Aussage ja eh nicht.
"Das ergibt Sinn, tiefer in den Wald weg von der Brut. Schwieriger wird es nur einen Punkt zu finden an dem sich alle Wege kreuzen. Ich denke das nicht alle in euch hineinlaufen so wie ich heute. Dennoch ist die Idee erfolgversprechend, vor allem da uns die Brut noch immer im Nacken hängt.", erwiderte die Elfe nachdenklich. Sie hatte ihr eigenes Interesse die Anderen wiederzufinden, vor allem den Ritter, dieser hatte schließlich noch den Wechsel. Natürlich war es ihr primäres Ziel die ganze Sache zu überleben, aber trotzdem würde sie dabei ungern ihren ganzen Gewinn verlieren.
Außerdem war da noch dieses merkwürdige Gefühl, ein Drang der sie tiefer in den Wald zog. Das wieso war ihr noch schleierhaft immerhin war dies nur ein dämlicher Wald. Vielleicht waren es nur Wahnvorstellungen ausgelöst von dem Stress der Flucht gewesen. Jetzt war sie nur müde und erschöpft und hörte nur das Wispern des Waldes.
"Nun vielleicht haben wir morgen Glück und stoßen nicht auf Dunkle Brut sondern die Anderen. Das wäre auf jedenfall eine nette Abwechslung.",meinte sie erschöpft.
"Das denke ich auch und ich habe das Gefühl das wir morgen mehr Glück haben.",antwortete Morgana vielsagend. Sie war sich ziemlich sicher das sie sich der Elfenruine näherten, sie spürte es. Diese Orte hatten ihre eigene Kraft und Morgana hatte durch die Reise und die Erkundung solcher Stätten einen Sinn dafür entwickelt. Außerdem gab es Anzeichen in den Wäldern welche auf die Anwesenheit solcher Orte hinwiesen, allerdings schwer zu erkennen denn die meisten Menschen sahen oft den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr und das im wahrsten Sinne des Wortes.

*

Nach einer ruhigen Nacht und einem genügsamen Frühstück brachen die drei Frauen auf, weiter in das Waldesinnere mit Morgana als Führerin vorausgehend. Mealla folgte das Pferd hinter sich ziehend, etwas abseits der beiden Nimue in Wolfsgestalt. Morgana ar äußerst guter Dinge sie spürte das sie auf dem richtigen Weg waren. Mealla folgte schweigend, sie hörte zwar heute nicht mehr irgendwelches Stimmen in dem Wispern der Bäume, trotzdem erschienen ihr diese wieder beeindruckend lebendig.
Morgana stieg als erste über den Hügel und somit war sie auch die Erste die es sah. Vor ihr erstreckten sich die weißen mit dem Grün der Pflanzen bewachsenen Mauern von Elvhenan Solasan in all ihrer Pracht und größe. Sie hatte es gefunden. Die Hexe grinste breit und ein warmes Gefühl der Glückseligkeit breitete sich in ihr aus. Es war beeindruckend die 10 Meter hohen Mauern sahen aus als wären sie erst vor kurzer Zeit gebaut worden. Morgana spürte schon von hier aus die Magie welche in ihnen lag. Alte elfische Magie welche in den Gefilden der Menschen größtenteils verschwunden war. Kaum auszumalen was erst hinter diesen Mauern lag welche Magie und welches Wissen.
Mealla stieg jetzt auch den Hügel hinauf und traute ihren Augen nicht. Vor ihr erstreckte sich eine gewaltige weiße Mauer innerhalb des Waldes. Auch Nimue war jetzt dazugestoßen und verwandelte sich wieder in ihre menschliche Gestalt. Vermutlich traute sie ihren Wolfsaugen ebenfalls nicht so richtig.
"Was ist das oder eher was war das ?", fragte Mealla denn auch wenn die Mauer intakt aussah glaubte sie kaum das es bewohnt war. Morgana lächelte die Elfe an.
"Das sind die Ruinen von Elvhan Solasan, grob in die Sprache der Menschen bedeutet es soviel wie "Der stolze Platz der Elfen". Ein alte Festung von Arlathan, einst ein bedeutender Stützpunkt um das Reich im Süden zu sichern, jetzt natürlich nur noch eine Ruine wenn auch durch die Magie der Altelfen durchdrungen. Das die Mauer nach all der Zeit noch da steht ist ein deutlicher Beweis dafür.", erklärte sie gutgelaunt.
Mealla nickte einfach nur. Ruinen des alten Arlathans, die alte Heimat der Elfen bevor es von Tevinter vernichtet und die Einwohner versklavt worden waren. Ihre Nachkommen lebten nun verstreut in den Wäldern, in den Städten der Menschen oder waren wie Mealla einst immer noch Sklaven von Tevinter. Es war beeindruckend und als die Kräuterfrau von dem Zauber der Altelfen sprach, konnte es das gewesen sein was Mealla scheinbar durch die Bäume gerufen hatte ? Hatte dieser Platz sie gerufen ? Sie hatte kaum Bezug zu der elfischen Kultur wie fast alle elfischen Sklaven in Tevinter, diese Identität war durch Jahrhunderte der Sklaverei zerbrochen. Dennoch erzeugte der Anblick vor ihr einen wohliges Gefühl in ihrer Bauchgegend.
"Ich denke hier werden wir die Anderen finden, denn ich bezweifle das sie diesen Ort übersehen konnten. Kommt wir gehen näher heran.", sagte Morgana optimistisch.
Mealla nickte zustimmend sie wollte sich diese Mauer ebenfalls aus der Nähe ansehen. Außerdem hatte die Kräuterfrau vermutlich recht. Niemand der Anderen würde wohl einfach an diesem Bauwerk vorbeigehen. Vielleicht waren schon einige von ihnen vor ihnen eingetroffen. Wenn dann würden sie wohl am Tor zu finden sein.
"Die Mauer ist gewaltig ich frage mich nur wie weit sie führt. Und wo das Tor liegt.", sagte Mealla während sie den Hügel hinab auf die Mauer zugingen. Je näher sie kamen desto größer sah die Mauer aus und je mehr konnte man erkennen in was für einen guten Zustand sie war. Eine wahrlich beeindruckende Konstruktion. Morgana stellte sich vor die Mauer und legte ihre linke Hand flach auf den weißen Stein. Sie schloß die Augen und spürte die Magie welche durch den Stein floss. Alte Magie, mächtige Magie aus einer vergangenen Epoche und doch noch imstande diese Mauer aufrecht zu erhalten. Gleichzeitig gab sie ein Bild davon wie groß diese Mauer war, verhinderte jedoch gleichzeitig zu spüren welche Magie hinter dieser Mauer lag. Eine Art Schutzzauber der feindlichen Magiern den Einblick nach drinnen verwehren sollte. Dazu würde sie wohl auf die andere Seite gelangen müssen. Beeindruckend. Selbst in Tevinter wusste man vermutlich nicht mal wie man Magie in eine Mauer einflocht und sie damit verwebte. Morgana öffnete die Augen und wandte ihren Blick nach Westen.
"Ich denke wir sollten hier entlang gehen.", meinte sie wohlwollend. Mealla hatte sich vom Anblick der Mauer losgerissen und drehte sich zu der Schwarzhaarigen.
"Wieso westwärts und nicht ostwärts entlang der Mauer ?", fragte die Elfe.
"Sagen wir einfach ich habe in dieser Richtung ein gutes Gefühl.", antwortete Morgana nonchalant. Immerhin konnte sie der Kopfgeldjägerin schlecht sagen das sie das Tor gespürt hatte.

Shepard Commander
30.12.2015, 15:23
http://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Mealla_portrait.jpg

Die beiden Frauen stürzten sich wie ein Rudel wilder Wölfe auf Meallas Vorräte. Vielleicht hätte sie doch das Fleisch unter ihrem Sattel auftischen sollen, es wäre interessant gewesen zu sehen ob sie das auch so hinuntergeschlungen hätten. Zumindestens die Magierin schien sonderbare Essgewohnheiten zu haben, so rührte sie nichts von dem nahrhaften und in Meallas Augen recht leckerem Dörrfleisch oder den Schinken an sondern begnügte sich mit Meallas Brot, Zwieback und den Rosinen. Immerhin probierte sie den Stockfisch auch wenn er ihr scheinbar nicht behagte und sie nur ein kleines Stück davon ass. Immerhin hatte sie es aufgegessen, denn wenn sie ihre wertvollen Vorräte ausgespuckt hätte, wäre Mealla schon recht ungehalten geworden.
Die Kräuterfrau schien hingegen keine Einschränkungen hinsichtlich ihrer Essgewohnheiten zu haben und griff ebenfalls beherzt zu. Auch Mealla verleibte sich ein paar Streifen Dörrfleisch ein und nahm ein paar Scheiben des gerösteten Zwiebacks. Nicht das sie Futterneid hatte, aber irgendwie vermittelten die beiden Frauen bei ihr das Gefühl, dass nach ihrem Mahl Mealla keine Vorräte mehr besitzen würde.

Nach dem Essen setzte sich die Magierin etwas abseits, während Mealla schweigend bei Morgana sitzen blieb. Offenbar waren alle in den Zustand gesättigter Trägheit verfallen.
"Nun ich danke euch das ihr eure Vorräte mit uns geteilt habt.", unterbrach Morgana schließlich die Stille. Die Kopfgeldjägerin war nicht lange bei der Gruppe und das nur notgedrungen, weswegen es freundlich war von ihr mit ihnen die Vorräte zu teilen. Vermutlich war sie auch nur an einer Führerin durch die Wildnis interessiert sowie es wohl bei Nimue der Fall war. Dennoch hatte sie wie es aussah ihre ganzen Vorräte mit ihnen geteilt und ihnen nicht irgendeinen Mist überlassen den sie nicht leiden konnte.
"Gern geschehen. So wie ihr und die Magierin zugegriffen habt war es wohl auch nötig. Hier in einem Wald voller Dunkler Brut muss man sich gegenseitig helfen.", antwortete Mealla freundlich von dem Dank der Schwarzhaarigen positiv überrascht. Sie war eine Einzelgängerin und gewohnt alleine zu reisen, aber hier im Wald voller feindseliger Kreaturen war es gut nicht nur mit sich selbst zu reden. Außerdem konnte jemand Wache halten während die anderen schliefen was die eigene Nacht ein wenig angenehmer machen würde. Der Gedanke von der Klinge eines dieser Geschöpfe geweckt zu werden war nämlich nicht besonders schlaffördernd.
"Ihr habt recht aber dazu muss man sich erst gegenseitig wiederfinden. Noch wissen wir nicht wo sie sind, aber ich vermute das sie sich ebenfalls weiter ins Waldesinnere durchkämpfen.",stimmte Morgana etwas besser gelaunt zu. Hier im Wald war kein Platz für allzugroße Animositäten untereinander, auch wenn die Anwesenheit der Elfe wieder verhinderte das Morgana zauberte. Allerdings war dies im Moment recht unerheblich, denn der Hexe war egal wer Feuer machte und falls sie von der Brut angegriffen wurden würde Morgana sich verteidigen, Mealla hin oder her. Zu sehr verlassen konnte man sich auf diese nach Larissas Aussage ja eh nicht.
"Das ergibt Sinn, tiefer in den Wald weg von der Brut. Schwieriger wird es nur einen Punkt zu finden an dem sich alle Wege kreuzen. Ich denke das nicht alle in euch hineinlaufen so wie ich heute. Dennoch ist die Idee erfolgversprechend, vor allem da uns die Brut noch immer im Nacken hängt.", erwiderte die Elfe nachdenklich. Sie hatte ihr eigenes Interesse die Anderen wiederzufinden, vor allem den Ritter, dieser hatte schließlich noch den Wechsel. Natürlich war es ihr primäres Ziel die ganze Sache zu überleben, aber trotzdem würde sie dabei ungern ihren ganzen Gewinn verlieren.
Außerdem war da noch dieses merkwürdige Gefühl, ein Drang der sie tiefer in den Wald zog. Das wieso war ihr noch schleierhaft immerhin war dies nur ein dämlicher Wald. Vielleicht waren es nur Wahnvorstellungen ausgelöst von dem Stress der Flucht gewesen. Jetzt war sie nur müde und erschöpft und hörte nur das Wispern des Waldes.
"Nun vielleicht haben wir morgen Glück und stoßen nicht auf Dunkle Brut sondern die Anderen. Das wäre auf jedenfall eine nette Abwechslung.",meinte sie erschöpft.
"Das denke ich auch und ich habe das Gefühl das wir morgen mehr Glück haben.",antwortete Morgana vielsagend. Sie war sich ziemlich sicher das sie sich der Elfenruine näherten, sie spürte es. Diese Orte hatten ihre eigene Kraft und Morgana hatte durch die Reise und die Erkundung solcher Stätten einen Sinn dafür entwickelt. Außerdem gab es Anzeichen in den Wäldern welche auf die Anwesenheit solcher Orte hinwiesen, allerdings schwer zu erkennen denn die meisten Menschen sahen oft den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr und das im wahrsten Sinne des Wortes.

*

Nach einer ruhigen Nacht und einem genügsamen Frühstück brachen die drei Frauen auf, weiter in das Waldesinnere mit Morgana als Führerin vorausgehend. Mealla folgte das Pferd hinter sich ziehend, etwas abseits der beiden Nimue in Wolfsgestalt. Morgana ar äußerst guter Dinge sie spürte das sie auf dem richtigen Weg waren. Mealla folgte schweigend, sie hörte zwar heute nicht mehr irgendwelches Stimmen in dem Wispern der Bäume, trotzdem erschienen ihr diese wieder beeindruckend lebendig.
Morgana stieg als erste über den Hügel und somit war sie auch die Erste die es sah. Vor ihr erstreckten sich die weißen mit dem Grün der Pflanzen bewachsenen Mauern von Elvhenan Solasan in all ihrer Pracht und größe. Sie hatte es gefunden. Die Hexe grinste breit und ein warmes Gefühl der Glückseligkeit breitete sich in ihr aus. Es war beeindruckend die 10 Meter hohen Mauern sahen aus als wären sie erst vor kurzer Zeit gebaut worden. Morgana spürte schon von hier aus die Magie welche in ihnen lag. Alte elfische Magie welche in den Gefilden der Menschen größtenteils verschwunden war. Kaum auszumalen was erst hinter diesen Mauern lag welche Magie und welches Wissen.
Mealla stieg jetzt auch den Hügel hinauf und traute ihren Augen nicht. Vor ihr erstreckte sich eine gewaltige weiße Mauer innerhalb des Waldes. Auch Nimue war jetzt dazugestoßen und verwandelte sich wieder in ihre menschliche Gestalt. Vermutlich traute sie ihren Wolfsaugen ebenfalls nicht so richtig.
"Was ist das oder eher was war das ?", fragte Mealla denn auch wenn die Mauer intakt aussah glaubte sie kaum das es bewohnt war. Morgana lächelte die Elfe an.
"Das sind die Ruinen von Elvhan Solasan, grob in die Sprache der Menschen bedeutet es soviel wie "Der stolze Platz der Elfen". Ein alte Festung von Arlathan, einst ein bedeutender Stützpunkt um das Reich im Süden zu sichern, jetzt natürlich nur noch eine Ruine wenn auch durch die Magie der Altelfen durchdrungen. Das die Mauer nach all der Zeit noch da steht ist ein deutlicher Beweis dafür.", erklärte sie gutgelaunt.
Mealla nickte einfach nur. Ruinen des alten Arlathans, die alte Heimat der Elfen bevor es von Tevinter vernichtet und die Einwohner versklavt worden waren. Ihre Nachkommen lebten nun verstreut in den Wäldern, in den Städten der Menschen oder waren wie Mealla einst immer noch Sklaven von Tevinter. Es war beeindruckend und als die Kräuterfrau von dem Zauber der Altelfen sprach, konnte es das gewesen sein was Mealla scheinbar durch die Bäume gerufen hatte ? Hatte dieser Platz sie gerufen ? Sie hatte kaum Bezug zu der elfischen Kultur wie fast alle elfischen Sklaven in Tevinter, diese Identität war durch Jahrhunderte der Sklaverei zerbrochen. Dennoch erzeugte der Anblick vor ihr einen wohliges Gefühl in ihrer Bauchgegend.
"Ich denke hier werden wir die Anderen finden, denn ich bezweifle das sie diesen Ort übersehen konnten. Kommt wir gehen näher heran.", sagte Morgana optimistisch.
Mealla nickte zustimmend sie wollte sich diese Mauer ebenfalls aus der Nähe ansehen. Außerdem hatte die Kräuterfrau vermutlich recht. Niemand der Anderen würde wohl einfach an diesem Bauwerk vorbeigehen. Vielleicht waren schon einige von ihnen vor ihnen eingetroffen. Wenn dann würden sie wohl am Tor zu finden sein.
"Die Mauer ist gewaltig ich frage mich nur wie weit sie führt. Und wo das Tor liegt.", sagte Mealla während sie den Hügel hinab auf die Mauer zugingen. Je näher sie kamen desto größer sah die Mauer aus und je mehr konnte man erkennen in was für einen guten Zustand sie war. Eine wahrlich beeindruckende Konstruktion. Morgana stellte sich vor die Mauer und legte ihre linke Hand flach auf den weißen Stein. Sie schloß die Augen und spürte die Magie welche durch den Stein floss. Alte Magie, mächtige Magie aus einer vergangenen Epoche und doch noch imstande diese Mauer aufrecht zu erhalten. Gleichzeitig gab sie ein Bild davon wie groß diese Mauer war, verhinderte jedoch gleichzeitig zu spüren welche Magie hinter dieser Mauer lag. Eine Art Schutzzauber der feindlichen Magiern den Einblick nach drinnen verwehren sollte. Dazu würde sie wohl auf die andere Seite gelangen müssen. Beeindruckend. Selbst in Tevinter wusste man vermutlich nicht mal wie man Magie in eine Mauer einflocht und sie damit verwebte. Morgana öffnete die Augen und wandte ihren Blick nach Westen.
"Ich denke wir sollten hier entlang gehen.", meinte sie wohlwollend. Mealla hatte sich vom Anblick der Mauer losgerissen und drehte sich zu der Schwarzhaarigen.
"Wieso westwärts und nicht ostwärts entlang der Mauer ?", fragte die Elfe.
"Sagen wir einfach ich habe in dieser Richtung ein gutes Gefühl.", antwortete Morgana nonchalant. Immerhin konnte sie der Kopfgeldjägerin schlecht sagen das sie das Tor gespürt hatte.


http://upload.worldofplayers.de/files10/TxGIDkV4csRmordred_klein.png & http://upload.worldofplayers.de/files10/CGUEHJDH01JWkp5A77Ppnimue_klein.jpg

Beeindruckend, so viel stand fest! Nimue hatte die Transformation beendet und schaute nun voller Erstaunen auf die hohe weiße Mauer die sich inmitten eines wilden Waldes materialisiert hatte. Sie wirkte so entfernt fremd und falsch in diesem Wald und zugleich so richtig und passend. Als Morgana fast routiniert ihre Herkunft erläuterte und scheinbar auch Name und Bedeutung der kreisrunden Festungsanlage kannte, ergab es auch einen klaren Sinn. Die Magie pulsierte an diesem Ort so stark, dass sogar Morgana nicht umhinkommen konnte sie zu erfassen und bei dem Versuch sie zu berühren die Mauer streichelte. Um Nimues Hände, viel eher um die einzelnen Finger wirbelten bläulich-silbrige Lichter; ein unkontrollierter und massiver Fluss fremder Macht. Nimue war sich sicher, dass Olimpia im Nichts die Festung spürte und ihre Gedanken darauf verwendete einen Blick durch den Schleier werfen zu können. Dies löste Schwingungen aus die sich in Nimues Magie spiegelte und so den Effekt des leichten Wirbels hervorrief. Die Magierin ordnete ihre Gedanken, straffte ihren Willen und ballte die Finger zu Fäusten. Morgana wies den Weg und Nimue wurde das Gefühl nicht los, dass sie genau wusste wohin es ging. Der Ort emanierte starke Abschirmzauber und doch war Morganas Antwort gegenüber Mealla ein wenig zu gradlinig. Die Elfe indes schien mit sich selbst und der Umgebung beschäftigt zu sein, setzte zuweilen sogar ein nachdenkliches Gesicht auf, was ihr gar nicht stand. Vermutlich war Nachdenken eine gefährliche und äußerst unangenehme Tätigkeit für eine Kopfgeldjägerin. Die Drei wandten sich also gen Westen und liefen die Mauer ab, Morgana die Hand immer dicht am Stein. Nimue folgte in einigem Abstand. Die Hexe mochte vielleicht keinerlei Furcht oder Verstand zeigen doch die Zirkelmagierin wusste, dass Orte wie dieser hier nicht selten magische Fallen aufwiesen die selbst eine so erfahrene Zauberin und Fluchbrecherin wie sie überwältigen konnten, wenn sie unachtsam war und der Geist sich nicht vollständig und stabil abschirmte. Zudem missfiel Nimue Morganas ansteigende gute Laune.


*


Mordred und Artur warteten den ganzen Morgen, schaute in alle Richtungen und warteten weiter. Die Nacht war, abgesehen von einigen unheilvollen Geräuschen zum Glück unspektakulär verstrichen. Mordred sah sich jedoch gezwungen seine Meinung von der Sicherheit im Inneren der Ruine zu revidieren, denn ob diese Geräusch aus der Ruine oder dem Wald stammten konnte der Literat nicht mit Sicherheit sagen und obwohl er Arturs Beschreibung der schwarzen Person als Illusion der Sinne abgeschrieben hatte, schien er das Rascheln eines langen Umhangs vernommen zu haben. Über die Zeit wie lange sie warten würde, sprachen die Männer nicht. Im Stillen hatten sie beschlossen so lange zu warten wie es nötig war und ihre Vorräte reichen würde. Vorerst waren sie noch gut eingedeckt, obwohl einige der weniger haltbaren Nahrungsstücke wie Obst oder Käse vermutlich anfangen würden zu schimmeln, sollten er und Artur ihre Ernährung nicht auf dieses einseitige Essen beschränken. Dennoch sah auch er hier die besten Erfolgschancen die anderen zu finden. So eine Ruine im Waldinneren konnte man doch fast nicht übersehen. Zugegeben von Unten her war sie kaum zwischen den Bäumen zu erspähen gewesen, doch der Hügel auf dem sie stand lud jeden Vorbeiziehenden dazu ein den Blick von Oben zu genießen. Und sollte der Wanderer sich ein Herz fassen und den Hügel besteigen würde ihm dieses Wunderwerk der Baukunst ebenso den Atem rauben wie es bei den Männern geschehen war.
Mordred wanderte gerne an dem Wall entlang. Er hatte etwas Anziehendes, Friedvolles und zugleich Betörendes an sich. Er atmete die Geschichte eines alten und längst vergangenen Volkes, zeigte die Kunst der Elfen und deren Pracht, wenn auch nur bruchstückhaft. Die Menschen bauten ebenfalls Häuser, Burgen und Paläste aus Stein und doch zweifelte Mordred daran, dass sie jemals in der Lage wären derlei die Zeit überdauernde Herrlichkeit zu erschaffen. Er hatte die große Kathedrale in Val Royeaux gesehen, die riesigen Statuen in Tevinter, die Kuppeldächer von Nevarra und die prächtigen Festungen der Freien Marschen. All dies war beeindruckend, doch war es vom ersten Tag an dem Zerfall anheim gegeben worden und bedurfte permanenter Restaurierung. Zerbröckelnde Steine wurden durch neue ersetzt und raubten dem Gebäude seine Herrlichkeit, seine Unantastbarkeit die es eigentlich zu symbolisieren suchte. Dieser Elfenbau hier war einfacher, schlichter, doch von selbiger Pracht und einfangender Schönheit. Der helle Stein gepaart mit dem Efeu der sich an ihm hinaufzog, die perfekt aufeinandersitzenden Quader die durch den wilden und doch sonderbar angepassten Grünbewuchs schimmerten…
Ein Knacken, das Brechen von Zweigen riss Mordred gewaltsam aus seiner Schwärmerei. Der Antivaner fuhr umher, schaute suchend in die Büsche die den abfallend Hang hinaufkrochen. Der legte die Hand auf den Schwertgriff und lauschte. Da! Wieder ein Knacken! Diesmal näher, lauter. Es kam von links! Mordred zog das Schwert, legte beide Hände an den Griff. Er würde Artur warnen müssen, dachte er sich. Doch dann fiel ihm ein, dass er im Wald war und es vielleicht nur ein Reh oder sehr fetter Hase gewesen war. Artur würde ihn auslachen, wenn er damit zu ihm käme. Wieder knackte es, Mordred umklammerte sein Schwert fester doch keimte irgendwo in ihm Hoffnung auf. Die Brut stank schon aus einhundert Schritt Entfernung und bewegte sich selten so leise. Entweder war dies keines der Monstren oder es war eines dieser abscheulichen Klingenwesen. Mit einem oder zwei würde er schon fertig werden und…
„Morgana!“, rief er überrascht aus, als der schwarze Haarschopf auf einem Busch hervorbrach. Die Hexe strampelte sich durch die Dornen, bemüht ihr Kleid nicht zu zerfetzten. „Wartete, lasst mich helfen!“, sagte er, stieß sein Schwert in die Erde und eilte zu ihr. Galant half er der Hexe sich aus den Dornen, die einen natürlichen Schutzwall bildeten, zu befreien. Sie hatte Schrammen und Kratzer, schien aber alles in allem gesund und bei Kräften zu sein. Mordred staunte noch immer als hinter Morgana eine weitere Person aus dem Gebüsch brach. Es war Mealla, die im Gegensatz zu der Hexe ein Pferd mit sich führte und versuchte die garstigen Schwarzdorne mit ihrem Dolch zu kappen. Ihr Pferd sträubte sich zwar ein wenig, folgte aber dennoch. Nicht, dass dem nicht genug wäre saß auf dem Rücken des Pferdes eine getigerte Katze und beobachtete die beiden voranschreitenden Frauen mit unterdrückter Schadenfreude in den Augen. Nimue war also auch dabei. Fehlte nur noch… Mordred wartete noch, doch keine blonde Dalish war zu sehen. Vermutlich wäre die Elfe auch eleganter durch das Gebüsch gekommen oder hätte eine andere Route gewählt.
„Larissa ist also nicht bei euch?“, fragte Mordred mit weniger freudiger Stimme als zuvor und senkte betreten den Blick. „Ich hatte es befürchtet.“

Nachdem sie Pferd und Reisende durch die Hecke gebracht, Mordred sein Schwert eingesammelt und Nimue wieder ihre menschliche und selbst durch die widrigen Umstände attraktive Gestalt angenommen hatten, führte Mordred sie um die Mauer herum zu Arturs und seinem Lager. Dabei erzählte er ihnen, wie sie hier angelangt waren und beschrieb in Extenso wie er und der Ritter gegen die Brut angetreten waren, mit dem Baum gesprochen hatten und schließlich vor dem Oger hierher geflüchtet waren. Er verzichtete auf heldenhafte Umschreibungen oder Übertreibungen, da Artur sicherlich kein Verständnis dafür haben würde. Vor dem Tor, neben dem die Zwei ihr Lager unterhielten, stoppten sie. Das Widersehen von Hexe und Ritter fiel herzlich aus während die beiden anderen Damen eher nebensächlich abgefertigt wurden. Nun wieder zu fünft ließen sie sich um das Lagerfeuer nieder und begannen zu reden, zu erzählen und zu diskutieren was man jetzt tun sollte. Natürlich stimmte der Größere Teil der Gruppe dafür auf Larissa zu warten von der kaum jemand wusste, wo sie sich befand. Nimue und Mealla enthielten sich bei der Abstimmung neutralitätswahrend. In einer kurzen Pause ergriff Nimue das Wort. Sie das das nicht ruhig und besinnlich, sondern erhob sich und funkelte die Truppe von Oben heran an. „Sind wir jetzt an dem Punkt angelangt darüber zu reden, warum wir hier sind?“ Fragende Gesichter antworteten, abgesehen von Morgana bei der Nimue ein Blitzen in den Augen zu erkennen gedachte, welches ihr verriet, dass der Hexe etwas schwante. „Ihr schaut zurecht weniger überrascht drein, Morgana!“, sagte die Magierin und verwendete aus gegebenem Anlass nicht ihre gewohnte Anrede. „Die Brut trieb uns in den Wald, ja, doch gebt zu, dass Ihr es so haben wolltet!“ Mordred schaltete sich ein. „Was? Lady Seren, das ist doch eine haltlose Behauptung.“
„Ach wirklich? Dann erklärt mir und den anderen doch bitte einmal, wieso Ihr so genau darüber Bescheid wusstet wie diese Ruine heißt und welche Bedeutung sie für das alte Elfenreich gehabt hat!“ Sie wandte sich an Mealla. „Ihr wart doch dabei. Hat sie nicht von Elvhan Solasan gesprochen? Dieser Wald schien so dicht und wild und archaisch, dass vermutlich niemandem der Gedanke gekommen wäre, dass hier einst eine Elfenfestung gestanden haben könnte von der kaum eine Seele Kenntnis hat.“ Sie deutete mit dem Zeigefinger auf Morgana. „Ihr habt uns tiefer in den Wald gelenkt, ungeachtet der Gefahren hier! Ihr wolltet diese Ruine finden. Jetzt frage ich Euch: wieso?“ Die Magierin schaute die Hexe mit einer Mischung auf ehrlichem Interesse und dem Ausdruck eines Menschen an, den man im Unklaren gelassen hatte obgleich es wichtig gewesen wäre. Sie fragte sich, ob Morgana den Tort überhaupt begriff oder in der Manier einer Abtrünnigen einzig egoistisch gehandelt und gedacht hatte.

Fawks
30.12.2015, 17:26
vorheriger Post: Panikmache (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst/page11?p=24688092&viewfull=1#post24688092) ~ Antwort von: Glandis (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst/page11?p=24688465&viewfull=1#post24688465)

http://upload.worldofplayers.de/files9/Aril_Ava.png
Nach Arils ERklärung über die Kräuter nickte Glandis ganz so, als würde sie die Informationen nun gut verwahren und als ob sie dankbar dafür wäre. Auf ihre FRage, ob die Elfin den Appetit nicht als gutes Zeichen sähe, lächelte sie nur und meinte: »Ich habe in der letzten Zeit selten so regelmäßig gegessen, wie in den letzten Tagen.«

Wieder fragte sich Aril, ob das damit zu tun hatte, dass die Dalish so sparsam leben, oder ob sie keine Wahl hatten... aber der Wald und die Wiesen waren doch reich an Nahrung?

Nachdem Aril allerdings die entscheidende Frage gestellt hatte, setzte sich die Elfe auf den Boden. Es wirkte fast so, als hätte es sie umgehauen.
»Aril, ich hatte gefragt, ob wir zu viel essen? Aril, nehmen wir mal an, ich hatte die Vorräte im Blick, dann müsstest du nicht diese Frage stellen. Denn wir beide verputzen ja … doch einen gute Menge am Tag. Es kommen noch die Pferde dazu. Und wenn wir morgen die Jagd nehmen, aber auch ein paar Kräuter und Heilpflanzen suchen, dann könnte man die Frage stellen, wie weit kommen wir damit?«

Aril blickte stur weiter in Glandis' Augen. Es war etwas dran an den Punkten, die sie ansprach, aber zuerst wollte sie eine Antwort. Und kein Drumherum, sondern ein direktes "Ja" oder "Nein". Argumentieren konnte sie danach immer noch. Glandis schien ebenfalls zu bemerken, dass die Frau nicht das Diskutieren beginnen würde - nicht bevor sie eine Antwort hatte.
Bildete Aril es sich nur ein, oder lag da eine gewisse Verzweiflung im Blick der Dalish? Sie war sich sicher, ein Schmunzeln gesehen zu haben, als die Pferde angesprochen wurden.
Glandis tat ihr den Gefallen:»Nun nehmen wir mal das Thema der Parcour wäre von mir ,gû-galwen‘, unfair, aufgebaut worden. Zu schmal, weil für mich gemacht, nur um dir zu zeigen, du musst abnehmen. Deshalb frage ich dich: Hast du die Übungen so empfunden? Ich antworte dir: Glaube ich nicht. Denn du hast dich nicht beschwert über die Enge der Fäden, sondern hast das Anrempeln an die Stöckchen als Herausforderung angesehen.«

Aril blieb geduldig. Die Elfin arbeitete sich vor und es tat ihr gut, mal dieses zwischenmenschliche Terrain zu erforschen. An sich wusste Aril die Antwort bereits, aber zu war zu stolz, um jetzt aufzugeben. Also wartete sie weiter.

„Ich will jetzt auch nicht darüber reden, dass eine Bognerin eben eine andere Statur hat, als eine Schwertkämpferin, die zu dem noch die Kraft haben muss, eine gute Rüstung zu tragen. Und weil Dicke etwas mit Wohlleibigkeit zu tun hat, sage ich dir frei im Herzen: Du bist nicht dick.“

Langsam entspannte sich Aril. Ihre Schultern sanken ein Stück, ihre Augen ließen von Glandis ab und sie spürte wie ihr Mund sich zu einem Lächeln verzog.
"Danke, dass du das gesagt hast," strahlte sie Glandis an. "Du hast mit allem, was du davor gesagt hast Recht. Und ich will das nicht kleinreden. Wenn wir uns also ansehen, wie viel wir benötigen, vor allem auf der Reise... dann bin ich mir nicht sicher, ob das Fleisch aus den Fallen, die Kräuter und die Äpfel weit reichen. Vielleicht zwei, drei Tage? Wir müssten also regelmäßig jagen gehen. Unser Pilztopf reicht vielleicht heute und morgen. Es wäre sicher geschickt, wenn wir bei einer Jagd einiges zusammenbekämen und einen Teil davor räuchern könnten. Dadurch machen wir es haltbarer - aber das kennst du sicher."

Sie nagte nachdenklich auf ihrer Unterlippe herum. "Ich weiß nicht, wie man über offenem Feuer räuchert, aber wenn wir das könnten, hätten wir sicher bald einige handliche Vorräte, die nicht zu viel Platz wegnehmen."

Sie drehte sich nachdenklich zu den Pferden. "Du hast wirklich Recht. Wir verbrauchen viel. Das war es, was du meintest. Und ich Dumme habe es nur auf meinen Körper bezogen," sie blickte verlegen zu Boden, "das tut mir Leid."

Dann sah sie Glandis unsicher an und fügte hinzu: "Aber weißt du was? Bei den Menschen, also an einem Hof, wo ich herkomme, hättest du mit deiner Antwort alles richtig gemacht. Keine Frau hätte sich beleidigt gefühlt. Ich kenne viele Frauen, die sich nicht höflich und diplomatisch ausdrücken können, aber du kannst es!"

Sie setzte nicht hinzu, dass sie das von einer Dalish wohl am wenigsten erwartet hätte...

numberten
30.12.2015, 23:06
http://upload.worldofplayers.de/files10/TxGIDkV4csRmordred_klein.png & http://upload.worldofplayers.de/files10/CGUEHJDH01JWkp5A77Ppnimue_klein.jpg

Beeindruckend, so viel stand fest! Nimue hatte die Transformation beendet und schaute nun voller Erstaunen auf die hohe weiße Mauer die sich inmitten eines wilden Waldes materialisiert hatte. Sie wirkte so entfernt fremd und falsch in diesem Wald und zugleich so richtig und passend. Als Morgana fast routiniert ihre Herkunft erläuterte und scheinbar auch Name und Bedeutung der kreisrunden Festungsanlage kannte, ergab es auch einen klaren Sinn. Die Magie pulsierte an diesem Ort so stark, dass sogar Morgana nicht umhinkommen konnte sie zu erfassen und bei dem Versuch sie zu berühren die Mauer streichelte. Um Nimues Hände, viel eher um die einzelnen Finger wirbelten bläulich-silbrige Lichter; ein unkontrollierter und massiver Fluss fremder Macht. Nimue war sich sicher, dass Olimpia im Nichts die Festung spürte und ihre Gedanken darauf verwendete einen Blick durch den Schleier werfen zu können. Dies löste Schwingungen aus die sich in Nimues Magie spiegelte und so den Effekt des leichten Wirbels hervorrief. Die Magierin ordnete ihre Gedanken, straffte ihren Willen und ballte die Finger zu Fäusten. Morgana wies den Weg und Nimue wurde das Gefühl nicht los, dass sie genau wusste wohin es ging. Der Ort emanierte starke Abschirmzauber und doch war Morganas Antwort gegenüber Mealla ein wenig zu gradlinig. Die Elfe indes schien mit sich selbst und der Umgebung beschäftigt zu sein, setzte zuweilen sogar ein nachdenkliches Gesicht auf, was ihr gar nicht stand. Vermutlich war Nachdenken eine gefährliche und äußerst unangenehme Tätigkeit für eine Kopfgeldjägerin. Die Drei wandten sich also gen Westen und liefen die Mauer ab, Morgana die Hand immer dicht am Stein. Nimue folgte in einigem Abstand. Die Hexe mochte vielleicht keinerlei Furcht oder Verstand zeigen doch die Zirkelmagierin wusste, dass Orte wie dieser hier nicht selten magische Fallen aufwiesen die selbst eine so erfahrene Zauberin und Fluchbrecherin wie sie überwältigen konnten, wenn sie unachtsam war und der Geist sich nicht vollständig und stabil abschirmte. Zudem missfiel Nimue Morganas ansteigende gute Laune.


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Mordred und Artur warteten den ganzen Morgen, schaute in alle Richtungen und warteten weiter. Die Nacht war, abgesehen von einigen unheilvollen Geräuschen zum Glück unspektakulär verstrichen. Mordred sah sich jedoch gezwungen seine Meinung von der Sicherheit im Inneren der Ruine zu revidieren, denn ob diese Geräusch aus der Ruine oder dem Wald stammten konnte der Literat nicht mit Sicherheit sagen und obwohl er Arturs Beschreibung der schwarzen Person als Illusion der Sinne abgeschrieben hatte, schien er das Rascheln eines langen Umhangs vernommen zu haben. Über die Zeit wie lange sie warten würde, sprachen die Männer nicht. Im Stillen hatten sie beschlossen so lange zu warten wie es nötig war und ihre Vorräte reichen würde. Vorerst waren sie noch gut eingedeckt, obwohl einige der weniger haltbaren Nahrungsstücke wie Obst oder Käse vermutlich anfangen würden zu schimmeln, sollten er und Artur ihre Ernährung nicht auf dieses einseitige Essen beschränken. Dennoch sah auch er hier die besten Erfolgschancen die anderen zu finden. So eine Ruine im Waldinneren konnte man doch fast nicht übersehen. Zugegeben von Unten her war sie kaum zwischen den Bäumen zu erspähen gewesen, doch der Hügel auf dem sie stand lud jeden Vorbeiziehenden dazu ein den Blick von Oben zu genießen. Und sollte der Wanderer sich ein Herz fassen und den Hügel besteigen würde ihm dieses Wunderwerk der Baukunst ebenso den Atem rauben wie es bei den Männern geschehen war.
Mordred wanderte gerne an dem Wall entlang. Er hatte etwas Anziehendes, Friedvolles und zugleich Betörendes an sich. Er atmete die Geschichte eines alten und längst vergangenen Volkes, zeigte die Kunst der Elfen und deren Pracht, wenn auch nur bruchstückhaft. Die Menschen bauten ebenfalls Häuser, Burgen und Paläste aus Stein und doch zweifelte Mordred daran, dass sie jemals in der Lage wären derlei die Zeit überdauernde Herrlichkeit zu erschaffen. Er hatte die große Kathedrale in Val Royeaux gesehen, die riesigen Statuen in Tevinter, die Kuppeldächer von Nevarra und die prächtigen Festungen der Freien Marschen. All dies war beeindruckend, doch war es vom ersten Tag an dem Zerfall anheim gegeben worden und bedurfte permanenter Restaurierung. Zerbröckelnde Steine wurden durch neue ersetzt und raubten dem Gebäude seine Herrlichkeit, seine Unantastbarkeit die es eigentlich zu symbolisieren suchte. Dieser Elfenbau hier war einfacher, schlichter, doch von selbiger Pracht und einfangender Schönheit. Der helle Stein gepaart mit dem Efeu der sich an ihm hinaufzog, die perfekt aufeinandersitzenden Quader die durch den wilden und doch sonderbar angepassten Grünbewuchs schimmerten…
Ein Knacken, das Brechen von Zweigen riss Mordred gewaltsam aus seiner Schwärmerei. Der Antivaner fuhr umher, schaute suchend in die Büsche die den abfallend Hang hinaufkrochen. Der legte die Hand auf den Schwertgriff und lauschte. Da! Wieder ein Knacken! Diesmal näher, lauter. Es kam von links! Mordred zog das Schwert, legte beide Hände an den Griff. Er würde Artur warnen müssen, dachte er sich. Doch dann fiel ihm ein, dass er im Wald war und es vielleicht nur ein Reh oder sehr fetter Hase gewesen war. Artur würde ihn auslachen, wenn er damit zu ihm käme. Wieder knackte es, Mordred umklammerte sein Schwert fester doch keimte irgendwo in ihm Hoffnung auf. Die Brut stank schon aus einhundert Schritt Entfernung und bewegte sich selten so leise. Entweder war dies keines der Monstren oder es war eines dieser abscheulichen Klingenwesen. Mit einem oder zwei würde er schon fertig werden und…
„Morgana!“, rief er überrascht aus, als der schwarze Haarschopf auf einem Busch hervorbrach. Die Hexe strampelte sich durch die Dornen, bemüht ihr Kleid nicht zu zerfetzten. „Wartete, lasst mich helfen!“, sagte er, stieß sein Schwert in die Erde und eilte zu ihr. Galant half er der Hexe sich aus den Dornen, die einen natürlichen Schutzwall bildeten, zu befreien. Sie hatte Schrammen und Kratzer, schien aber alles in allem gesund und bei Kräften zu sein. Mordred staunte noch immer als hinter Morgana eine weitere Person aus dem Gebüsch brach. Es war Mealla, die im Gegensatz zu der Hexe ein Pferd mit sich führte und versuchte die garstigen Schwarzdorne mit ihrem Dolch zu kappen. Ihr Pferd sträubte sich zwar ein wenig, folgte aber dennoch. Nicht, dass dem nicht genug wäre saß auf dem Rücken des Pferdes eine getigerte Katze und beobachtete die beiden voranschreitenden Frauen mit unterdrückter Schadenfreude in den Augen. Nimue war also auch dabei. Fehlte nur noch… Mordred wartete noch, doch keine blonde Dalish war zu sehen. Vermutlich wäre die Elfe auch eleganter durch das Gebüsch gekommen oder hätte eine andere Route gewählt.
„Larissa ist also nicht bei euch?“, fragte Mordred mit weniger freudiger Stimme als zuvor und senkte betreten den Blick. „Ich hatte es befürchtet.“

Nachdem sie Pferd und Reisende durch die Hecke gebracht, Mordred sein Schwert eingesammelt und Nimue wieder ihre menschliche und selbst durch die widrigen Umstände attraktive Gestalt angenommen hatten, führte Mordred sie um die Mauer herum zu Arturs und seinem Lager. Dabei erzählte er ihnen, wie sie hier angelangt waren und beschrieb in Extenso wie er und der Ritter gegen die Brut angetreten waren, mit dem Baum gesprochen hatten und schließlich vor dem Oger hierher geflüchtet waren. Er verzichtete auf heldenhafte Umschreibungen oder Übertreibungen, da Artur sicherlich kein Verständnis dafür haben würde. Vor dem Tor, neben dem die Zwei ihr Lager unterhielten, stoppten sie. Das Widersehen von Hexe und Ritter fiel herzlich aus während die beiden anderen Damen eher nebensächlich abgefertigt wurden. Nun wieder zu fünft ließen sie sich um das Lagerfeuer nieder und begannen zu reden, zu erzählen und zu diskutieren was man jetzt tun sollte. Natürlich stimmte der Größere Teil der Gruppe dafür auf Larissa zu warten von der kaum jemand wusste, wo sie sich befand. Nimue und Mealla enthielten sich bei der Abstimmung neutralitätswahrend. In einer kurzen Pause ergriff Nimue das Wort. Sie das das nicht ruhig und besinnlich, sondern erhob sich und funkelte die Truppe von Oben heran an. „Sind wir jetzt an dem Punkt angelangt darüber zu reden, warum wir hier sind?“ Fragende Gesichter antworteten, abgesehen von Morgana bei der Nimue ein Blitzen in den Augen zu erkennen gedachte, welches ihr verriet, dass der Hexe etwas schwante. „Ihr schaut zurecht weniger überrascht drein, Morgana!“, sagte die Magierin und verwendete aus gegebenem Anlass nicht ihre gewohnte Anrede. „Die Brut trieb uns in den Wald, ja, doch gebt zu, dass Ihr es so haben wolltet!“ Mordred schaltete sich ein. „Was? Lady Seren, das ist doch eine haltlose Behauptung.“
„Ach wirklich? Dann erklärt mir und den anderen doch bitte einmal, wieso Ihr so genau darüber Bescheid wusstet wie diese Ruine heißt und welche Bedeutung sie für das alte Elfenreich gehabt hat!“ Sie wandte sich an Mealla. „Ihr wart doch dabei. Hat sie nicht von Elvhan Solasan gesprochen? Dieser Wald schien so dicht und wild und archaisch, dass vermutlich niemandem der Gedanke gekommen wäre, dass hier einst eine Elfenfestung gestanden haben könnte von der kaum eine Seele Kenntnis hat.“ Sie deutete mit dem Zeigefinger auf Morgana. „Ihr habt uns tiefer in den Wald gelenkt, ungeachtet der Gefahren hier! Ihr wolltet diese Ruine finden. Jetzt frage ich Euch: wieso?“ Die Magierin schaute die Hexe mit einer Mischung auf ehrlichem Interesse und dem Ausdruck eines Menschen an, den man im Unklaren gelassen hatte obgleich es wichtig gewesen wäre. Sie fragte sich, ob Morgana den Tort überhaupt begriff oder in der Manier einer Abtrünnigen einzig egoistisch gehandelt und gedacht hatte.

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An der Mauer entlang manövrierte Morgana die Gruppe Richtung Westen, dem Tor immer näher kommend. Morgana spürte es, denn an einer Stelle endete der magische Fluss und es tat sich eine Lücke auf. Dort musste das Tor gewesen sein. Schließlich kamen sie an ein Gestrüpp welches den Weg versperrte. Die Dornen verhakten sich im Kleid und rissen manchmal die Haut auf, aber Morgana ignorierte es und bemühte sich mit ihrem Stab das Unterholz niederzudrücken. Plötzlich tauchte ein Blondschopf über einem ihr wohlbekannten Gesicht auf, welches ihren Namen überrascht aussprach. Es war Mordred welcher zu ihr kam und half das sich die Hexe aus dem Gebüsch befreite.
"Ich danke euch." sagte Morgana freundlich und lächelte erfreut. Es war schön zu sehen das der Antivaner überlebt hatte und vielleicht waren die anderen ja auch bei ihm. Inzwischen konnte sie Mordred auch ganz gut leiden und seine Galanterie hatte in Fällen wie diesen auch seine Vorteile.

Mealla lief Morgana hinterher ohne weitere Fragen zu stellen. Vermutlich folgte diese einfach ihrem Bauchgefühl und ob Ost oder West war in ihren Augen egal. Irgendwann würde schon ein Durchgang kommen, denn auch die Altelfen waren wohl nicht einfach über die Mauer gehüpft. Oder vielleicht doch ? Meallas Wissen über Arlathan war nicht mehr als das was jeder wusste. Das alte Elfenreich das von Tevinter besiegt worden war. Unter den Elfen war es über die Jahrhunderte verklärt worden und wie es wirklich gewesen war wusste heute natürlich niemand mehr. Meallas Gedanken begannen zu kreisen und sie stellte sich vor wie einst Elfenwächter über die Mauern gewacht hatten und durch diese Wälder gelaufen waren. Nun jetzt war hier alles tot nur die Bäume waren noch kräftig und lebendig. Dennoch die Mauer obwohl kalt und unbelebt hatte etwas anziehendes. Auf jedenfall Anziehender als das Dornengestrüpp durch dieses sie sich nun kämpfen musste. Die Magierin hatte sich jetzt in eine Katze verwandelt und dreist auf Meallas Sattel gesetzt. Mealla fand es nicht so toll das ihr Sattel vollhaarte und fragte sich kurz was passieren würde wenn Nummer Neun sich auf einmal aufbäumte und die falsche Katze in die Dornen schleuderte. Vermutlich eine lustige Reaktion, aus Sicht der Elfe natürlich nur. Sie selbst hatte ihr Jagdmesser gezückt und schnitt sich nun durch das Dornengestrüpp. Was sie sich auch fragte war die alte Frage ob ein Formwandler sich bei Tod in Tiergestalt wieder zurückverwandelte. Das musste sie die Magierin mal bei Zeiten fragen, aber am besten nicht so das diese es als Drohung auffasste. Nicht das sie auf einmal dachte das Mealla sie als Ersatzbogensehne betrachtete. Plötzlich tauchte überraschenderweise der Antivaner vor ihnen auf. Der Plan der Kräuterfrau schien also zu funktionieren. Nachdem er derselbigen geholfen hatte und Mealla sich auch aus dem Gebüsch gekämpft hatte, bemerkte er das sich die Dalish nicht bei ihnen befand worauf sich auch die Frage erübrigte ob er diese gesehen hatte.

Morgana umarmte Artur erfreut als sie ihn am provisorischen Lagerplatz der beiden Männer entdeckte. Das Larissa nicht bei den Männern war gefiel ihr nicht, aber immerhin waren sie jetzt fast vollständig. Und sowohl Artur als auch Mordred würden Larissa nicht einfach im Stich lassen. Und diese würde kaum an der Elfenruine vorbeilaufen, deren Tor in einiger Entfernung zu sehen war.
Artur war überrascht als Mordred auf einmal mit den drei Frauen aus dem Wald auftauchte, allerdings freudig was in den letzten beiden Tagen selten der Fall gewesen war. Nachdem er Morganas Umarmung erwidert hatte begrüßte er Mealla und Nimue freundlich welche auch beide unverletzt schienen. Das war gut, die Abwesenheit von Larissa jedoch nicht. Es wäre eine bittere Ironie wenn ausgerechnet für die Dalish der Wald eine Todesfalle geworden wäre. Allerdings glaubte er nicht daran. Nachdem sich alle am Lagerfeuer niedergelassen, kam schnell die Diskussion über das Weitere vorgehen auf. Artur war ebenso wie Mordred und Morgana der Meinung weiter auf Larissa zu warten, dann ergriff jedoch plötzlich Nimue das Wort. Sie befand es an der Teit darüber zu reden warum sie hier waren, eine Frage die Artur leicht dämlich vorkam. Morgana hatte hingegen schon eine Ahnung wohin dieses Gespräch gehen würde. Sie hatte schließlich freigiebig preisgegeben das sie etwas über diese Ruinen wusste und konnte sich denken welcher Gedanke die Zirkelmagierin jetzt ritt. Nach ihrer Aussage konnte man glauben das es Morganas Schuld war das sie die Dunkle Brut in den Wald getrieben hatte und sie diese dafür hergeholt hatte. Sie bemerkte richtig das Morgana wusste wie diese Ruine hieß und was ihre Bedeutung war. Vielleicht wurmte es sie ja auch nur das Morgana etwas wusste wovon sie keine Ahnung hatte. Als die Zauberin geendet hatte erhob sich Morgana. Die restlichen vier Anwesenden sahen sie an.
"Ganz richtig ich habe euch tiefer in den Wald geführt, weg von der Brut die uns aus der anderen Richtung verfolgt hat. Und wie ihr richtig bemerkt habe besitze ich durchaus Wissen über diese Ruinen und was einst ihre Funktion war. Falsch ist jedoch das ich euch trotz der Gefahren hierher geführt habe um meine persönlichen Wünsche zu befriedigen. Ich tat es wegen der Gefahren", erwiderte Morgana auf Nimues Frage und schaute diese an.
"Dies ist in der Tat nicht die erste Elfenruine die ich in meinem Leben gesehen habe, ich habe schon einige erforscht und weiß von noch mehr den ungefähren Standort. Auch bei dieser wusste icht nicht genau wo sie liegt nur das sie in diesen Wäldern sein sollte. Das war aber als wir auf der Straße unterwegs waren das einzigste, ich habe ehrlich gesagt nicht damit zu rechnen es zu selbst zu sehen. Auch habe ich der Umgehung durch die Wälder zugestimmt ,weil ich sie für die beste Option hielt und nicht um hierhin zu gelangen. So vermessen behaupten zu wollen das ich gewollt habe, dass uns die Dunkle Brut angreift könnt und uns in den Wald treibt könnt noch nichtmal ihr sein und falls doch kann ich euch versichern das es das letzte ist was ich wollte. Erst als sie uns angriff und uns zerstreute beschloss ich mich zu den Ruinen von Elvhan Solasan durchzuschlagen aus offensichtlichen Gründen. Es liegt im Waldesinneren, also entgegengesetzt zur Brut und es war ein Punkt der kaum zu übersehen war und somit die Chance barg die anderen wiederzusehen. Wie ihr zugeben müsst hatte ich in beiden Punkten Recht.", fuhr sie fort und verwies mit ihrer Hand auf die versammelte Grund.
"Ich will nicht abstreiten das es mich freut diesen Ort gefunden zu haben, aber trotzdem würde ich es gegen eine gelungene Umgehung ohne Schwierigkeiten eintauschen. Da uns dies das Schicksal allerdings nicht gegönnt hat stehen wir jetzt hier. Die beiden Herren sind durch Zufall hier gelandet und ihr durch meine Führung, dennoch sind wir jetzt alle hier bis auf Larissa bei der ich wohl von allen hier am meisten hoffe das wir sie hier noch treffen.", sprach sie mit Nachdruck wobei vor allem der letzte Teil aus der tiefe ihres Herzens stammte.
"Und warum ich diese Ruinen finden wollte und ein Teil von mir froh ist das wir hier sind fragt ihr ? Nun das ist einfach ich erforsche schon seit Jahren die Geschichte Arlathans und erkunde ihre alten Stätten. Viel Wissen aus dieser Zeit ist verloren gegangen und ich möchte soviel wie möglich davon wiederfinden. Das Reich der Elfen war voller Wunder und Geheimnisse die mich interessieren. Ihr als Zirkelmagierin solltet eigentlich verstehen können welchen Reiz es hat neue Dinge zu entdecken oder alte wiederzufinden.", erklärte sie und sah der Magierin in ihre blauen Augen. Mochte diese auch stur und hochmütig sein, als Gelehrte sollte sie eigentlich wissen warum es den Mensch nach Wissen dürstete. Da Mealla anwesend war verzichtete sie den Aspekt der Magie zu erläutern, denn es würde schwierig zu erklären sein warum eine Kräuterfrau sich für Magie der Altelfen interessierte. Die Kopfgeldjägerin meldete sich zu Wort.
"Nun das ergibt für mich Sinn.", sagte sie recht gelassen. Morgana schaute sie an.
"Ich glaube euch das ihr nicht wolltet das uns die Brut durch den Wald jagt, denn nur ein Narr würde das wollen. Und das ihr euch nach dem Angriff zu dieser Ruine begeben habt und uns direkt mit, nun wenn ich davon Kenntnis gehabt hätte wäre ich wohl auch hierhin gegangen, denn aus taktischer Sicht ist es ein hervorragender Sammelpunkt.
Das dabei noch persönliche Interssen mitspielen, nun ich bin euch gefolgt weil ihr euch im Wald auskennt und wie es aussieht hatte ich damit recht.", erklärte die Kopfgeldjägerin die sie lang gemacht hatte und mit dem Oberkörper an einem Baum lehnte. Auf Morgana machte sie einen sehr gelassenen Eindruck.
Artur hatte der Erklärung der Hexe aufmerksam zugehört, er wusste das sie sich für elfische Geschichte interessierte und auch das sie gerne ihren Willen bekam. Dennoch wusste er auch das sie nicht leichtfertig das Leben der Anderen aufs Spiel setzte, von ihrem eigenen mal ganz abgesehen. Sie selbst mochte ja zielstrebig den Weg hierhin gefunden haben, aber er und Mordred waren durch Zufall hierhergelangt.
"Nun es war ja auch nicht euer Einfall in den Wald zu gehen, sondern Larissas welche uns bei der Umgehung ja auch geführt hat. Ich kenne euch schon lange genug um zu wissen das es wohl euer heimlicher Wunsch war hierhinzukommen und ihr die Umgehung wohl teilweise deswegen unterstützt habt, aber ich glaube euch das euch erst der Angriff der Brut überzeugt hat hierher zu gehen. Immerhin hat der Zufall uns und Mordred ja auch hierhin geführt und wir haben erst nach der Rede eines älteren Baumes von diesem Ort erfahren. Und ich stimme euch zu das es ein Punkt ist den man kaum zu übersehen. Aber warum habt ihr uns nicht schon vorher von diesem Ort erzählt ?", fragte Artur in einem versöhnlichen Tonfall.
"Was hätte ich sagen sollen? Ser Artur irgendwo in diesen Wäldern liegt eine alte Elfenruine die ich gerne sehen würde ? Wie schon gesagt ich habe nicht damit gerechnet wirklich hierherzugelangen und erst auf diesem Ort zugesteuert als uns die Brut angegriffen und versprengt hat. Aber ihr habt Recht ich hätte euch zumindestens von diesem Ort erzählen sollen. Dafür entschuldige ich mich.", sagte die Hexe entschuldigte sich im ehrlichen Tonfall. Sie hatte damals auf der Straße angenommen das einfach schnurstracks an der Festung vorbeimarschieren würden, aber im nachhinein hätte sie es wohl wirklich einfach ansprechen sollen. Damit hätte sie sich diese Inquisition jetzt sparen können.

VRanger
31.12.2015, 07:39
vorheriger Post: unbeabsichtigte Wirkung (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst?p=24688465&viewfull=1#post24688465) ~ Antwort von: Aril (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst?p=24690326&viewfull=1#post24690326)

Glandis | Am Flussbaum • Ein Zwischenspiel

http://upload.worldofplayers.de/files9/VR_Gladis_1.png Auf ihre Antwort kam ein Strahlen zurück. Denn Glandis hatte doch die Augen von Aril nicht aus ihrem Blick gelassen. Nun leuchteten diese und sie sagte: „Danke, dass du das gesagt hast …“

Die dann folgenden Worte über das notwendige Sammeln der Vorräte strömten an Glandis vorbei. Sie war für sich selbst bei der Frage: »Bin ich zu dick?« Sie würde diese Aril nicht stellen können. Denn all das jetzt gesagte würde sich erneut in Luft auflösen. Doch es war tatsächlich so. Sie hatte hier regelmäßig gegessen. Zu dem meist ordentliche Dinge. Besonders der Fisch hatte es ihr zugetan. »Direkt aus dem Bach, wann konnte man es schon so bewerkstelligen?« Das fragte sie sich im Stillen. Gut, sie hatte meist einen kleinen Vorrat dabei. Und sie nahm das Essen meist dort ein, wo sich andere aufhielten. Doch meist war es ein für sie abstoßendes Mahl. Ein Gericht der Shemlen, aber es ging oft nicht anders. Nun saß sie an einem Lagerfeuer und sorgte sich um Vorräte. Oder war es nicht ebenso die Frage, ob man zu viel auf den Rippen haben könnte.

„Dadurch machen wir es haltbarer - aber das kennst du sicher.“, diese Worte holten sie zurück. Bevor sie sich fragen konnte, was sie denn können sollte, sprach Aril in Sorge weiter: „Ich weiß nicht, wie man über offenem Feuer räuchert, aber wenn wir das könnten, hätten wir sicher bald einige handliche Vorräte, die nicht zu viel Platz wegnehmen.“ Wie die Dalish das hörte, schüttelte sie nur den Kopf. Dabei entschlüpfte ihr ein leises Murmeln, unbewusst: »Kräuter räuchert man nicht …«

Dann folgte etwas, mit dem Glandis nicht gerechnet hatte. Sie erhielt ein Lob. Denn Aril sagte zu ihr: „ Aber weißt du was? Bei den Menschen, also an einem Hof, wo ich herkomme, hättest du mit deiner Antwort alles richtig gemacht. Keine Frau hätte sich beleidigt gefühlt. Ich kenne viele Frauen, die sich nicht höflich und diplomatisch ausdrücken können, aber du kannst es!“ Hier musste Glandis einfach lachen. Sie fiel auf den Rücken und sie amüsierte sich solchermaßen, dass ihr die Tränen aus den Augen kullerten. Dann hatte sie sich wieder im Griff. Sie richtete sich auf, wischte mit dem Handrücken eine der Tränen aus dem Gesicht und sachte mit einem Glucksen in der Stimme: »Aril, bei allem diplomatischen Geschick, es war ein einfachen und ehrliches Nein. Wobei,« hier unterbrach sie sich, um noch eine von den Tränen zu erhaschen: »Wobei, deine Frage auch für mich gilt. Denn ich fragte es mich gerade auch und deshalb musste ich so lachen.«

Dann wurde sie wieder ernst. Die junge Frau war schnell wieder in der Rolle, wie man die Dalish kannte. So sprach sie eher leise und auch in Bruchstücken. Fast so, als wenn sie immer noch einen Gedanken im Kopf hatte, der sie beschäftigte. Sie sagte zu Aril: »Die meisten Dinge trocknen wir, manches reiben wir mit Salz ein ... doch räuchern, ja räuchern, das wird bei uns nur selten ausgeführt ... aber es ist jetzt nicht wichtig. Dafür ist morgen Zeit ... von allen Dingen, die wir brauchen, sollte das Wasser ganz oben stehen. Brunnen oder Quellen werden im Krieg oft vergiftet. Wir wissen nicht, ob wir im Süden überhaupt unverderbtes, unversehrtes Land finden.«

Dann hielt sie beide Teller zu Aril und bat um eine Portion von der Pilzsuppe. Dabei fragte sie: »Aril, du erwähntest erst dein Heim. Wie speist man dort? « Dabei musste sie kichern. Das aber auch nur weil ihr der für sie doch geschraubte Begriff »speisen« eingefallen war.


nächster Post: Abendessen (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst?p=24695524&viewfull=1#post24695524)

Shepard Commander
31.12.2015, 11:20
http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Mealla_portrait.jpg

An der Mauer entlang manövrierte Morgana die Gruppe Richtung Westen, dem Tor immer näher kommend. Morgana spürte es, denn an einer Stelle endete der magische Fluss und es tat sich eine Lücke auf. Dort musste das Tor gewesen sein. Schließlich kamen sie an ein Gestrüpp welches den Weg versperrte. Die Dornen verhakten sich im Kleid und rissen manchmal die Haut auf, aber Morgana ignorierte es und bemühte sich mit ihrem Stab das Unterholz niederzudrücken. Plötzlich tauchte ein Blondschopf über einem ihr wohlbekannten Gesicht auf, welches ihren Namen überrascht aussprach. Es war Mordred welcher zu ihr kam und half das sich die Hexe aus dem Gebüsch befreite.
"Ich danke euch." sagte Morgana freundlich und lächelte erfreut. Es war schön zu sehen das der Antivaner überlebt hatte und vielleicht waren die anderen ja auch bei ihm. Inzwischen konnte sie Mordred auch ganz gut leiden und seine Galanterie hatte in Fällen wie diesen auch seine Vorteile.

Mealla lief Morgana hinterher ohne weitere Fragen zu stellen. Vermutlich folgte diese einfach ihrem Bauchgefühl und ob Ost oder West war in ihren Augen egal. Irgendwann würde schon ein Durchgang kommen, denn auch die Altelfen waren wohl nicht einfach über die Mauer gehüpft. Oder vielleicht doch ? Meallas Wissen über Arlathan war nicht mehr als das was jeder wusste. Das alte Elfenreich das von Tevinter besiegt worden war. Unter den Elfen war es über die Jahrhunderte verklärt worden und wie es wirklich gewesen war wusste heute natürlich niemand mehr. Meallas Gedanken begannen zu kreisen und sie stellte sich vor wie einst Elfenwächter über die Mauern gewacht hatten und durch diese Wälder gelaufen waren. Nun jetzt war hier alles tot nur die Bäume waren noch kräftig und lebendig. Dennoch die Mauer obwohl kalt und unbelebt hatte etwas anziehendes. Auf jedenfall Anziehender als das Dornengestrüpp durch dieses sie sich nun kämpfen musste. Die Magierin hatte sich jetzt in eine Katze verwandelt und dreist auf Meallas Sattel gesetzt. Mealla fand es nicht so toll das ihr Sattel vollhaarte und fragte sich kurz was passieren würde wenn Nummer Neun sich auf einmal aufbäumte und die falsche Katze in die Dornen schleuderte. Vermutlich eine lustige Reaktion, aus Sicht der Elfe natürlich nur. Sie selbst hatte ihr Jagdmesser gezückt und schnitt sich nun durch das Dornengestrüpp. Was sie sich auch fragte war die alte Frage ob ein Formwandler sich bei Tod in Tiergestalt wieder zurückverwandelte. Das musste sie die Magierin mal bei Zeiten fragen, aber am besten nicht so das diese es als Drohung auffasste. Nicht das sie auf einmal dachte das Mealla sie als Ersatzbogensehne betrachtete. Plötzlich tauchte überraschenderweise der Antivaner vor ihnen auf. Der Plan der Kräuterfrau schien also zu funktionieren. Nachdem er derselbigen geholfen hatte und Mealla sich auch aus dem Gebüsch gekämpft hatte, bemerkte er das sich die Dalish nicht bei ihnen befand worauf sich auch die Frage erübrigte ob er diese gesehen hatte.

Morgana umarmte Artur erfreut als sie ihn am provisorischen Lagerplatz der beiden Männer entdeckte. Das Larissa nicht bei den Männern war gefiel ihr nicht, aber immerhin waren sie jetzt fast vollständig. Und sowohl Artur als auch Mordred würden Larissa nicht einfach im Stich lassen. Und diese würde kaum an der Elfenruine vorbeilaufen, deren Tor in einiger Entfernung zu sehen war.
Artur war überrascht als Mordred auf einmal mit den drei Frauen aus dem Wald auftauchte, allerdings freudig was in den letzten beiden Tagen selten der Fall gewesen war. Nachdem er Morganas Umarmung erwidert hatte begrüßte er Mealla und Nimue freundlich welche auch beide unverletzt schienen. Das war gut, die Abwesenheit von Larissa jedoch nicht. Es wäre eine bittere Ironie wenn ausgerechnet für die Dalish der Wald eine Todesfalle geworden wäre. Allerdings glaubte er nicht daran. Nachdem sich alle am Lagerfeuer niedergelassen, kam schnell die Diskussion über das Weitere vorgehen auf. Artur war ebenso wie Mordred und Morgana der Meinung weiter auf Larissa zu warten, dann ergriff jedoch plötzlich Nimue das Wort. Sie befand es an der Teit darüber zu reden warum sie hier waren, eine Frage die Artur leicht dämlich vorkam. Morgana hatte hingegen schon eine Ahnung wohin dieses Gespräch gehen würde. Sie hatte schließlich freigiebig preisgegeben das sie etwas über diese Ruinen wusste und konnte sich denken welcher Gedanke die Zirkelmagierin jetzt ritt. Nach ihrer Aussage konnte man glauben das es Morganas Schuld war das sie die Dunkle Brut in den Wald getrieben hatte und sie diese dafür hergeholt hatte. Sie bemerkte richtig das Morgana wusste wie diese Ruine hieß und was ihre Bedeutung war. Vielleicht wurmte es sie ja auch nur das Morgana etwas wusste wovon sie keine Ahnung hatte. Als die Zauberin geendet hatte erhob sich Morgana. Die restlichen vier Anwesenden sahen sie an.
"Ganz richtig ich habe euch tiefer in den Wald geführt, weg von der Brut die uns aus der anderen Richtung verfolgt hat. Und wie ihr richtig bemerkt habe besitze ich durchaus Wissen über diese Ruinen und was einst ihre Funktion war. Falsch ist jedoch das ich euch trotz der Gefahren hierher geführt habe um meine persönlichen Wünsche zu befriedigen. Ich tat es wegen der Gefahren", erwiderte Morgana auf Nimues Frage und schaute diese an.
"Dies ist in der Tat nicht die erste Elfenruine die ich in meinem Leben gesehen habe, ich habe schon einige erforscht und weiß von noch mehr den ungefähren Standort. Auch bei dieser wusste icht nicht genau wo sie liegt nur das sie in diesen Wäldern sein sollte. Das war aber als wir auf der Straße unterwegs waren das einzigste, ich habe ehrlich gesagt nicht damit zu rechnen es zu selbst zu sehen. Auch habe ich der Umgehung durch die Wälder zugestimmt ,weil ich sie für die beste Option hielt und nicht um hierhin zu gelangen. So vermessen behaupten zu wollen das ich gewollt habe, dass uns die Dunkle Brut angreift könnt und uns in den Wald treibt könnt noch nichtmal ihr sein und falls doch kann ich euch versichern das es das letzte ist was ich wollte. Erst als sie uns angriff und uns zerstreute beschloss ich mich zu den Ruinen von Elvhan Solasan durchzuschlagen aus offensichtlichen Gründen. Es liegt im Waldesinneren, also entgegengesetzt zur Brut und es war ein Punkt der kaum zu übersehen war und somit die Chance barg die anderen wiederzusehen. Wie ihr zugeben müsst hatte ich in beiden Punkten Recht.", fuhr sie fort und verwies mit ihrer Hand auf die versammelte Grund.
"Ich will nicht abstreiten das es mich freut diesen Ort gefunden zu haben, aber trotzdem würde ich es gegen eine gelungene Umgehung ohne Schwierigkeiten eintauschen. Da uns dies das Schicksal allerdings nicht gegönnt hat stehen wir jetzt hier. Die beiden Herren sind durch Zufall hier gelandet und ihr durch meine Führung, dennoch sind wir jetzt alle hier bis auf Larissa bei der ich wohl von allen hier am meisten hoffe das wir sie hier noch treffen.", sprach sie mit Nachdruck wobei vor allem der letzte Teil aus der tiefe ihres Herzens stammte.
"Und warum ich diese Ruinen finden wollte und ein Teil von mir froh ist das wir hier sind fragt ihr ? Nun das ist einfach ich erforsche schon seit Jahren die Geschichte Arlathans und erkunde ihre alten Stätten. Viel Wissen aus dieser Zeit ist verloren gegangen und ich möchte soviel wie möglich davon wiederfinden. Das Reich der Elfen war voller Wunder und Geheimnisse die mich interessieren. Ihr als Zirkelmagierin solltet eigentlich verstehen können welchen Reiz es hat neue Dinge zu entdecken oder alte wiederzufinden.", erklärte sie und sah der Magierin in ihre blauen Augen. Mochte diese auch stur und hochmütig sein, als Gelehrte sollte sie eigentlich wissen warum es den Mensch nach Wissen dürstete. Da Mealla anwesend war verzichtete sie den Aspekt der Magie zu erläutern, denn es würde schwierig zu erklären sein warum eine Kräuterfrau sich für Magie der Altelfen interessierte. Die Kopfgeldjägerin meldete sich zu Wort.
"Nun das ergibt für mich Sinn.", sagte sie recht gelassen. Morgana schaute sie an.
"Ich glaube euch das ihr nicht wolltet das uns die Brut durch den Wald jagt, denn nur ein Narr würde das wollen. Und das ihr euch nach dem Angriff zu dieser Ruine begeben habt und uns direkt mit, nun wenn ich davon Kenntnis gehabt hätte wäre ich wohl auch hierhin gegangen, denn aus taktischer Sicht ist es ein hervorragender Sammelpunkt.
Das dabei noch persönliche Interssen mitspielen, nun ich bin euch gefolgt weil ihr euch im Wald auskennt und wie es aussieht hatte ich damit recht.", erklärte die Kopfgeldjägerin die sie lang gemacht hatte und mit dem Oberkörper an einem Baum lehnte. Auf Morgana machte sie einen sehr gelassenen Eindruck.
Artur hatte der Erklärung der Hexe aufmerksam zugehört, er wusste das sie sich für elfische Geschichte interessierte und auch das sie gerne ihren Willen bekam. Dennoch wusste er auch das sie nicht leichtfertig das Leben der Anderen aufs Spiel setzte, von ihrem eigenen mal ganz abgesehen. Sie selbst mochte ja zielstrebig den Weg hierhin gefunden haben, aber er und Mordred waren durch Zufall hierhergelangt.
"Nun es war ja auch nicht euer Einfall in den Wald zu gehen, sondern Larissas welche uns bei der Umgehung ja auch geführt hat. Ich kenne euch schon lange genug um zu wissen das es wohl euer heimlicher Wunsch war hierhinzukommen und ihr die Umgehung wohl teilweise deswegen unterstützt habt, aber ich glaube euch das euch erst der Angriff der Brut überzeugt hat hierher zu gehen. Immerhin hat der Zufall uns und Mordred ja auch hierhin geführt und wir haben erst nach der Rede eines älteren Baumes von diesem Ort erfahren. Und ich stimme euch zu das es ein Punkt ist den man kaum zu übersehen. Aber warum habt ihr uns nicht schon vorher von diesem Ort erzählt ?", fragte Artur in einem versöhnlichen Tonfall.
"Was hätte ich sagen sollen? Ser Artur irgendwo in diesen Wäldern liegt eine alte Elfenruine die ich gerne sehen würde ? Wie schon gesagt ich habe nicht damit gerechnet wirklich hierherzugelangen und erst auf diesem Ort zugesteuert als uns die Brut angegriffen und versprengt hat. Aber ihr habt Recht ich hätte euch zumindestens von diesem Ort erzählen sollen. Dafür entschuldige ich mich.", sagte die Hexe entschuldigte sich im ehrlichen Tonfall. Sie hatte damals auf der Straße angenommen das einfach schnurstracks an der Festung vorbeimarschieren würden, aber im nachhinein hätte sie es wohl wirklich einfach ansprechen sollen. Damit hätte sie sich diese Inquisition jetzt sparen können.


http://upload.worldofplayers.de/files10/TxGIDkV4csRmordred_klein.png & http://upload.worldofplayers.de/files10/CGUEHJDH01JWkp5A77Ppnimue_klein.jpg

„Ihr seid keine Elfe!“, dachte Nimue. Wütend erhob sie sich, zog eine grimmige Schnute und stürmte davon. „Ihr seid, was Ihr seid.“ Während sie sich ein paar Meter weiter vom Lager entfernt mit dem Rücken zur Gruppe vor den Wald stellte, die Arme vor der Brust verschränkt, fiel ihr die Warnung Olimpias ein. Morgana hatte nach eigenen Angaben viel Interesse an der alten Magie der Elfen. Das schloss Blutmagie nicht aus. „Hüte dich vor dir, nicht vor dem Dämon“, hatte Olimpia gesagt. Die Magierin warf einen Blick zurück, zu dem bunten Konglomerat auf verschiedensten Charakteren die dort eine Gruppe waren deren Dynamik merkwürdig gut funktionierte, schaute dann daran vorbei und erklomm mit den Blicken den arkadischen Wall festen, hellen Steins. Urtümliche Magie hämmerte von dort aus durch den Wald wie der Schlag titanischer Trommeln, so dicht verwoben mit der Natur um sie herum, dass sie bestehen würde selbst wenn der Wall bis auf den letzten Stein zerbrochen werden würde. Hier war viel Magie gewirkt worden, vielleicht auch nicht nur zum Guten hin. Das Innere der Festung war abgeschirmt und Nimue befasste sich nebensächlich mit dem Gedanken, wie dicht der Schleier hier wohl sein mochte. Ihr vorrangiges Denken betraf jedoch Morgana, die Hexe. Nie hatte das Wort besser gepasst. Wenn Morgana sich für die Blutmagie interessierte, die mit der Kunst der Elfen nur allzu oft die Wege kreuzte, dann war sie eine ernste Bedrohung, auch für die Gruppe. Eine Abscheulichkeit machte kaum einen Unterschied zwischen Freund und Feind und würde die anderen mit Sicherheit angreifen. Gemeinsam würden sie ein solches Unheil mit blankem Stahl abwenden können, doch waren zumindest Ritter und Literat der Hexe zu sehr zugetan und würden mitunter zögern. Und selbst wenn kein Dämon sie übernahm konnte gefundene und erforsche Macht auch Gefahr in sich tragen. Nimue sah es ein, sie musste gute Miene zu bösem Spiel machen! Vor allem um die Mitglieder der Gruppe zu schützen.

Mordred schaute dem Rotschopf nach wie sie mit wenigen Schritten der langen Beine weit genug vom Lager entfernt war um als „einsam“ zu gelten. Es betrübte ihn stets hübsche Frauen in Trauer zu sehen und wollte schon anheben, sie zu trösten. Er hatte eine Zeit als Außenseiter der kleineren Gruppe gelebt und wusste, wie unangenehm die Ablehnung war. Nun war dort auch noch Mealla die Morgana Recht gab und Nimue, die ganz eindeutig auf deren Unterstützung gehofft hatte, die kalte Schulter gezeigt hatte. „Hört mal“, begann er langsam und in versöhnlichem Tonfall zu sprechen: „… ich bin mir sicher Lady Seren wollte nichts Böses damit andeuten. Sie macht sich sicherlich nur Sorgen oder ist vielleicht gestresst von der Flucht durch den Wald.“ Er schaute zu Morgana. „Ich glaube Euch natürlich und halte die Behauptungen der Lady wie ich schon gesagt habe für eine Behauptung. Ich stimme Euch allerdings auch zu, dass mehr Ehrlichkeit uns nicht erst in diese Lage gebracht hätte. Zudem“, er hob die Stimme zu einem etwas tadelndem Ton: „…hätte und sie Information einer Elfenfestung in den Wäldern sicherlich geholfen einen gemeinsamen Wegpunkt aufzumachen. Ser Artur und ich sind nur durch Zufall und die Hilfe eines recht ungewöhnlichen Baumes hierher gelangt. Andernfalls säßen wir vermutlich irgendwo im Dickicht, würden in die Dunkelheit lauschen und hoffen, dass das Brechen der Zweige Freunde und keine Brut ankündigt.“ Er richtete sich auf, die linke Hand gemütlich auf sein Schwertgriff angelehnt, den Daumen der Rechten in den Gürtel geschoben. Er wollte sich um Nimue kümmern und Frieden stiften. „Wir alle leben, das ist gut“, stellte er fest. „Nun sollten wir zusammenarbeiten um sicherzustellen, dass wir auch lebend aus dem Wald herauskommen. Streitigkeiten können wir uns momentan nicht leisten, im Angesicht der Brut und dieser Ruine die laut dem Waldgeistwasauchimmer scheinbar verflucht ist.“ Er schaute in die Runde. Zumindest schlug ihm keine Häme oder Widersinn entgegen. „Eure Differenzen mit Lady Seren sollten sich auf ein Minimum reduzieren bis wir den Wald verlassen haben.“ Er beugte sich vor, der Schein des unter ihm prasselnden Feuers tauchte sein Gesicht in gesundes, warmes Licht und ließ sein Haar golden schimmern. „Wenn Eure Probleme so arg werden sollten wir das Gespräch suchen und eine Zusammenarbeit aufkündigen. Ihren Nutzen außen vor lassend können wir uns in Zeiten wie diesen, wo Zwietracht und Krieg herrscht, nicht leisten!“ Mordred legte die Weisheit eines halben Menschenlebens in die Worte. Er hatte es satt als singendes Anhängsel der Gruppe zu gelten, wo andere Entscheidungen fällten und er nur hinten drein trottete. „Also ich hole Lady Seren wieder her und wir… oh, Mylady!“ Die Magierin war unvermittelt neben ihm aufgetaucht und legte ihm die Hand auf die Schulter. „Danke für die lieben Worte, Mylord“, sagte sie beruhigend und zuckersüß. Sie trat an ihm vorbei und setzte eine Miene auf die kaum ihrer eigenen Empfindung entsprach. Undurchschaubar lächelte sie entwaffnend und verkündigte dann: „Ich habe nachgedacht und ja, es war töricht Euch zu beschuldigen, Morgana. Die Hetzjagd durch den Wald zerrte doch mehr an meinen Nerven als ich es gedacht hatte. Ich möchte mich entschuldigen, wenn ich Euch beleidigt habe.“ Ihre Lippen verzogen sich zu einem schmalen Lächeln das kleine Lachfältchen an den Seiten entstehen ließ. „Lasst uns stattdessen überlegen, wie wir weiter vorgehen sollten. Diese Ruine verfügt, wie ich spüre, über einen starken Schutzzauber. Ich bin mir nicht sicher, ob Larissa ihn durchdringen konnte, doch wenn wir die Ruine erforschen wollen, sollten wir höchste Vorsicht walten lassen.“ Sie nahm die Hand von Mordred Schulter, ging zu Mealla hinüber und ging vor ihr in die Hocke. „Ich hatte ganz vergessen Euch auf unserer kurzen Reise hier im Wald nach Eurem Wohlbefinden zu fragen. Wie geht es Euch? Fühlt Ihr Euch gesund?“

numberten
01.01.2016, 12:16
http://upload.worldofplayers.de/files10/TxGIDkV4csRmordred_klein.png& http://upload.worldofplayers.de/files10/CGUEHJDH01JWkp5A77Ppnimue_klein.jpg

„Ihr seid keine Elfe!“, dachte Nimue. Wütend erhob sie sich, zog eine grimmige Schnute und stürmte davon. „Ihr seid, was Ihr seid.“ Während sie sich ein paar Meter weiter vom Lager entfernt mit dem Rücken zur Gruppe vor den Wald stellte, die Arme vor der Brust verschränkt, fiel ihr die Warnung Olimpias ein. Morgana hatte nach eigenen Angaben viel Interesse an der alten Magie der Elfen. Das schloss Blutmagie nicht aus. „Hüte dich vor dir, nicht vor dem Dämon“, hatte Olimpia gesagt. Die Magierin warf einen Blick zurück, zu dem bunten Konglomerat auf verschiedensten Charakteren die dort eine Gruppe waren deren Dynamik merkwürdig gut funktionierte, schaute dann daran vorbei und erklomm mit den Blicken den arkadischen Wall festen, hellen Steins. Urtümliche Magie hämmerte von dort aus durch den Wald wie der Schlag titanischer Trommeln, so dicht verwoben mit der Natur um sie herum, dass sie bestehen würde selbst wenn der Wall bis auf den letzten Stein zerbrochen werden würde. Hier war viel Magie gewirkt worden, vielleicht auch nicht nur zum Guten hin. Das Innere der Festung war abgeschirmt und Nimue befasste sich nebensächlich mit dem Gedanken, wie dicht der Schleier hier wohl sein mochte. Ihr vorrangiges Denken betraf jedoch Morgana, die Hexe. Nie hatte das Wort besser gepasst. Wenn Morgana sich für die Blutmagie interessierte, die mit der Kunst der Elfen nur allzu oft die Wege kreuzte, dann war sie eine ernste Bedrohung, auch für die Gruppe. Eine Abscheulichkeit machte kaum einen Unterschied zwischen Freund und Feind und würde die anderen mit Sicherheit angreifen. Gemeinsam würden sie ein solches Unheil mit blankem Stahl abwenden können, doch waren zumindest Ritter und Literat der Hexe zu sehr zugetan und würden mitunter zögern. Und selbst wenn kein Dämon sie übernahm konnte gefundene und erforsche Macht auch Gefahr in sich tragen. Nimue sah es ein, sie musste gute Miene zu bösem Spiel machen! Vor allem um die Mitglieder der Gruppe zu schützen.

Mordred schaute dem Rotschopf nach wie sie mit wenigen Schritten der langen Beine weit genug vom Lager entfernt war um als „einsam“ zu gelten. Es betrübte ihn stets hübsche Frauen in Trauer zu sehen und wollte schon anheben, sie zu trösten. Er hatte eine Zeit als Außenseiter der kleineren Gruppe gelebt und wusste, wie unangenehm die Ablehnung war. Nun war dort auch noch Mealla die Morgana Recht gab und Nimue, die ganz eindeutig auf deren Unterstützung gehofft hatte, die kalte Schulter gezeigt hatte. „Hört mal“, begann er langsam und in versöhnlichem Tonfall zu sprechen: „… ich bin mir sicher Lady Seren wollte nichts Böses damit andeuten. Sie macht sich sicherlich nur Sorgen oder ist vielleicht gestresst von der Flucht durch den Wald.“ Er schaute zu Morgana. „Ich glaube Euch natürlich und halte die Behauptungen der Lady wie ich schon gesagt habe für eine Behauptung. Ich stimme Euch allerdings auch zu, dass mehr Ehrlichkeit uns nicht erst in diese Lage gebracht hätte. Zudem“, er hob die Stimme zu einem etwas tadelndem Ton: „…hätte und sie Information einer Elfenfestung in den Wäldern sicherlich geholfen einen gemeinsamen Wegpunkt aufzumachen. Ser Artur und ich sind nur durch Zufall und die Hilfe eines recht ungewöhnlichen Baumes hierher gelangt. Andernfalls säßen wir vermutlich irgendwo im Dickicht, würden in die Dunkelheit lauschen und hoffen, dass das Brechen der Zweige Freunde und keine Brut ankündigt.“ Er richtete sich auf, die linke Hand gemütlich auf sein Schwertgriff angelehnt, den Daumen der Rechten in den Gürtel geschoben. Er wollte sich um Nimue kümmern und Frieden stiften. „Wir alle leben, das ist gut“, stellte er fest. „Nun sollten wir zusammenarbeiten um sicherzustellen, dass wir auch lebend aus dem Wald herauskommen. Streitigkeiten können wir uns momentan nicht leisten, im Angesicht der Brut und dieser Ruine die laut dem Waldgeistwasauchimmer scheinbar verflucht ist.“ Er schaute in die Runde. Zumindest schlug ihm keine Häme oder Widersinn entgegen. „Eure Differenzen mit Lady Seren sollten sich auf ein Minimum reduzieren bis wir den Wald verlassen haben.“ Er beugte sich vor, der Schein des unter ihm prasselnden Feuers tauchte sein Gesicht in gesundes, warmes Licht und ließ sein Haar golden schimmern. „Wenn Eure Probleme so arg werden sollten wir das Gespräch suchen und eine Zusammenarbeit aufkündigen. Ihren Nutzen außen vor lassend können wir uns in Zeiten wie diesen, wo Zwietracht und Krieg herrscht, nicht leisten!“ Mordred legte die Weisheit eines halben Menschenlebens in die Worte. Er hatte es satt als singendes Anhängsel der Gruppe zu gelten, wo andere Entscheidungen fällten und er nur hinten drein trottete. „Also ich hole Lady Seren wieder her und wir… oh, Mylady!“ Die Magierin war unvermittelt neben ihm aufgetaucht und legte ihm die Hand auf die Schulter. „Danke für die lieben Worte, Mylord“, sagte sie beruhigend und zuckersüß. Sie trat an ihm vorbei und setzte eine Miene auf die kaum ihrer eigenen Empfindung entsprach. Undurchschaubar lächelte sie entwaffnend und verkündigte dann: „Ich habe nachgedacht und ja, es war töricht Euch zu beschuldigen, Morgana. Die Hetzjagd durch den Wald zerrte doch mehr an meinen Nerven als ich es gedacht hatte. Ich möchte mich entschuldigen, wenn ich Euch beleidigt habe.“ Ihre Lippen verzogen sich zu einem schmalen Lächeln das kleine Lachfältchen an den Seiten entstehen ließ. „Lasst uns stattdessen überlegen, wie wir weiter vorgehen sollten. Diese Ruine verfügt, wie ich spüre, über einen starken Schutzzauber. Ich bin mir nicht sicher, ob Larissa ihn durchdringen konnte, doch wenn wir die Ruine erforschen wollen, sollten wir höchste Vorsicht walten lassen.“ Sie nahm die Hand von Mordred Schulter, ging zu Mealla hinüber und ging vor ihr in die Hocke. „Ich hatte ganz vergessen Euch auf unserer kurzen Reise hier im Wald nach Eurem Wohlbefinden zu fragen. Wie geht es Euch? Fühlt Ihr Euch gesund?“

http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Mealla_portrait.jpg

Nimue zog beleidigt von dannen, was in den Augen der meisten Anwesenden ein wenig überzogen erschien, immerhin hatte ihr Morgana die gestellten Fragen hinreichend beantwotet. Oder hatte sie erwartet das die Gruppe Morgana der Kollaboration mit der Dunklen Brut beschuldigte und diese anschließend am nächsten Baum aufknüpfen würde? Wenn ja war sie noch ein wenig verschrobener als Artur angenommen hatte. Trotzdem schadete so ein Disput mehr als das er nutzen würde, außerdem war der Grund eher nichtig. Sie waren jetzt hier, mochte es Zufall oder Vorsehung gewesen sein. Morgana war es egal was die Zirkelmagierin dachte, vermutlich war sie jetzt durch ihre Beschäftigung mit alter Elfenmagie noch verdächtiger für diese geworden. Anballung von Wissen außerhalb es Zirkels das war vermutlich ein Albtraum für die Zauberin. Mealla hingegen lümmelte sich noch immer recht gelassen an den Baum gelehnt und hatte jetzt die Beine überschlagen. Sie hatte ihre ehrliche Meinung zu dieser Geschichte geäußert, auch wenn es vermutlich niemanden interessierte was sie sagte. Eigentlich könnten ihr diese ständigen Querelen dieser sonderbaren Gemeinschaft auch egal sein, aber im Moment war sie leicht von ihnen abhängig. Fürs Erste beschloß sie trotzdem die Rolle des Außenstehenden Beobachters einzunehmen.

Nun erhob Mordred das Wort scheinbar bemüht den Disput zu schlichtend. Morgana stellte zufrieden fest das er ihren Worten Glauben schenkte, wobei sie sich allerdings sicher war das Nimue nicht so gestresst von der Flucht war das sie sich im Ton vergriffen hatte. Um des Friedens Willen, sagte sie aber nichts dazu und quittierte den Tadel des Antivaners mit einem entschuldigenden Blick. Letzlich sah sie ja selbst ein das es vermutlich keine schlechte Idee gewesen wäre den Anderen von der Elfenruine zu erzählen. Sie war zwar auch der Meinung das sie weniger Differenzen mit Nimue hatte als diese mit ihr, stimmte aber zu das es im Moment nichts brachte sich zu streiten. Aus diesem Grund hatte sie die Magierin ja auch nicht im Wald ausgesetzt. Außerdem schien im Moment auch mehr der Verstand als der Galan aus Mordred zu sprechen, weswegen sie das Angebot zur Zusammenarbeit annehmen würde, sofern dieses Zustande kam. Gerade als Mordred die Zauberin holen wollte, tauchte diese jedoch wieder auf. Offensichtlich hatte sie eine hundertachtzig Grad Drehung von der beleidigten Leberwurst zur honigsüßen Verständnisvollen vollführt. Ihre Entschuldigung kam unvermittelt und das folgende Lächeln überraschend. Für Morgana kam das alles mehr als zu schnell und sie traute der plötzlichen Freundlichkeit nicht besonders. Die Masche der freundlichen jungen Frau kannte sie selbst zur Genüge und die Zauberin war bisher immer nur dann freundlich gewesen wenn sie etwas von einem wollte. Vermutlich hatte sie festgestellt das ihre normale Grundhaltung im Moment nichts brachte und auch wenn Morgana dem plötzlichen Frieden nicht traute, beschloß sie für das Erste mitzuspielen. In der Tat lagen des Öfteren Schutzzauber auf den Ruinen und die Magierin konnte mit ihrer Erfahrung als Fluchbrecherin noch hilfreich sein.

Artur fand den plötzlichen Wandel der Zauberin etwas befremdlich, aber vielleicht hatte diese nach Mordreds, zugegebenermaßen vernünftigen Vortrag, ja ein Einsehen und hatte gemerkt das es nichts brachte andere Leute zu beschuldigen. Er nickte Mordred für seine Rede zustimmend zu. Was auch immer der Grund war, es konnte nicht schaden wenn die beiden Weiber ihre Hader einstellten. Vermutlich würden sie die Elfenruinen untersuchen und falls der Baum wahr gesprochen hatte, dann würden sie vielleicht beide Magierinnen in Eintracht brauchen. Zur Abwechslung ein wenig Harmonie würde nun wirklich nicht schaden.

Mealla fand die Rolle als außenstehende Beobachterin immer amüsanter. Diese Gruppe war ein Kessel voller Wahnsinn. Zuerst rauschte die Magierin beleidigt ab, dann hielt der Antivaner einer versöhnliche Rede in der er alle zur Zusammenarbeit aufrief. Zuletzt tauchte die Magierin wieder auf und erklärte freundlich und mit honigsüßer Stimme das dies alles ein Missverständnis war und entschuldigte sich bei der Kräuterfrau. Diese schien auch mehr als eine einfache Kräuterfrau zu sein, denn woher wusste sie sonst soviel über Arlathan. Sie kam sich ein bisschen vor wie in einem der tevinteranischen Theater, auch wenn sie sich nicht sicher war ob hier eine Tragödie oder eine Komödie aufgeführt wurde. Immerhin schien sich der Haufen wieder zusammenzuraufen, welche Intention die handelnden Personen auch immer hinter ihren Handlungen haben mochten.
Plötzich wurde sie jedoch wieder Teil der Handlung, denn die Magierin hockte auf einmal vor ihr und erkundigte sich nach ihrem Wohlbefinden ? Das kam Mealla wiederum merkwürdig vor denn wenn es sie interessierte, warum fragte sie das die Elfe fast einen Tag nach ihrem Aufeinandertreffen und nicht gestern abend, wo sie nichts anderes getan hatte außer zu meditieren? Entweder hatte sie Hintergedanken oder gerade einfach nur den inneren Schalter auf "freundlich" gestellt. Bisher war sie ja recht freundlich zu der Kopfgeldjägerin gewesen, weswegen diese die Geste trotz ihrer offensichtlichen Verspätung wohlwollend zur Kenntnis nahm.
"Ich fühle mich recht gesund, keine Sorge. Wenn ich etwas gehabt hätte wäre ich mir nicht zu fein gewesen euch um Hilfe zu beten, immerhin sind wir schon seit gestern Abend zusammen unterwegs und ich laufe ungern verletzt durch den Wald. Trotzdem danke der Nachfrage und da ich auch vom Blutfluch nichts mehr gespürt habe, nochmal danke dafür.",antwortete Mealla und lächelte freundlich.
"Was eure Entschuldigung angeht, so nehme ich sie an und kann euch versichern das ich deswegen nicht beleidigt bin. Ihr habt Recht wir sollten zusammen überlegen wie wir wegen der Ruinen vorgehen und äußerste Vorsicht walten laßen. Mordred hat Recht. Streiterei bringt uns jetzt nicht weiter.",sagte Morgana versöhnlich zu Nimue und lächelte diese freundlich an, auch wenn sie innerlich ganz andere Gefühle für diese empfand. Jetzt galt es erstmal zusammenarbeiten und zum Wohl der Gruppe war sie dazu bereit.

Artur unterbrach schließlich dieses ungewohnte Bild der Harmonie und ergriff das Wort:
"Schön, nachdem sich hier alle geeinigt haben zusammenzuarbeiten, sollten wir das weitere Vorgehen planen. Wie ihr richtig bemerkt habt Mordred sollten wir uns alle Bemühen lebend aus dem Wald zu kommen, aber dafür müssen wir erst wieder vollständig sein. Noch fehlt Larissa.",erklärte er und sah sich in der Runde um. Mealla zog ihre Beine an und sprang ohne ihre Arme zur Hilfe zu nehmen wieder auf.
"Gefällt mir das es weitergeht. Was schlagt ihr vor, wir hatten uns ja schon geeinigt auf sie zu warten, oder sollen wir innerhalb der Ruinen nachschauen ?", fragte sie voller Tatendrang. Sie verschwendete nur ungern Zeit, vor allem mit sinnlosen Streitereien.
"Ich denke das wir da tun sollten. Ungeachtet meiner Eigeninteressen an der Ruine, denke ich das es uns nichts bringt nur hier zu warten. Larissa ist wohl in diesem Wald die Schnellste von uns, es ist also sehr gut möglich das sie vor uns hier angekommen ist. Sie würde kaum vor den Ruinen ihres Volkes warten sondern sich sie ansehen, sofern ihr das nicht irgendwelche Zauber verwehrt haben. Falls sie sich dort drinnen befindet, weiß sie nichts von irgendwelchen Flüchen und befindet sich damit in Gefahr.
Wir sollten es also zumindestens überprüfen, bevor wir hier umsonst warten.", warf Morgana ein. Larissa konnte vor ihnen hier angekommen sein und sicherlich würde sie sich wie Morgana selbst die Ruinen anschauen wollen. Anders als sie selbst hatte ihre Freundin allerdings keine Ahnung von den Gefahren die dort lauern konnten.
"Also gut wir sehen uns die Ruinen näher an. Falls ihr Recht habt Lady Seren und ein Schutzzauber den Zugang verwehrt, werden wir hier draussen warten, andernfalls wartet ein Teil am Eingang der Ruine, während der andere überprüft ob sich Larissa dort aufhält.", entschied Artur. Wenn sich die Dalish wirklich dort drinnen befand musste sie gewarnt werden.

Schließlich machte sich die Gruppe zu dem verfallenen Tor auf, entschlossen mehr über die Ruine zu erfahren und herauszufinden ob Larissa sich dort befand. Alle waren aufgeregt, aber während bei Morgana die Vorfreude überwiegte, hallten bei Artur die Worte des Baumes im Hinterkopf und er war recht angespannt. Mealla schwankte zwischen Vorfreude und Sorgen, war aber vor allem neugierig. Sie liebte es neue Dinge zu sehen und etwas über ihre verlorene Kultur zu erfahren schien ihr sehr reizvoll. Die Pferde hatten sie erstmal mitgenommen, denn es brachte nichts sie im Wald zurückzulassen und falls sie in die Ruine hineinkonnten, würden sie ihr Lager irgendwo am Eingang aufschlagen um eventuelle ankommende Dalish Elfen abzufangen.
Das Tor musste gewaltig gewesen sein auch wenn nur noch der Torbogen erhalten war, dieser war nur drei Mann breit, aber dafür hoch genug um einen Oger passieren zu lassen. Mealla entdeckte an den Wänden und auf dem Boden mehrere Runen und Zeichen deren Bedeutung sie nicht kannte. Denoch hatte sie diese schon irgendwann mal gesehen. Neugierig musterte sie die verschnörkelten Symbole.
"Das ist elfisch, verschiedene Schutzrunen, aber auch verschiedene Sätze. Das dort ist Andaran Atish'an und dient zur Begrüßung, das dort sind Warnungen für feindselige Besucher.",erklärte Morgana ihr als sie bemerkte wie die Elfe die Zeichen musterte. Mealla nickte dankend, das ergab Sinn sie konnte zwar kein Elfisch lesen, aber hatte diese Zeichen in den Unterlagen ihrer alten Meisterin gesehen.
"Ich möchte die Damen nicht bei ihrer Unterhaltung stören, aber da vorne ist etwas was wohl eher unsere Aufmerksamkeit erfordert.", unterbrach Artur sie und zeigte nach vorne. Am Ende des Ganges war auf einmal eine schwarze Gestalt aufgetaucht. Er hatte sich also heute morgen nicht getäuscht. Auch Mealla und Morgana sahen auf. Tatsächlich im Inneren Ende war ein schwarzer Krieger aufgetaucht, mit schwarzer Rüstung und einem Helm mit Hirschgeweih. Er war groß, noch größer als Artur und sein Gesicht sofern er überhaupt eines hatte, war von seinem Helm verdeckt. Anders als Arturs Rüstung schien sich seine nicht auf einen Schwarzton einigen zu können, sondern varierte in verschiedenen Helligkeitsstufen und Tönen. Seine Rüstung sah altelfisch aus, auch wenn sich Morgana sicher war das es kein Altelf sondern, der Geist eines Altelfen war. Ein Wächter erschaffen um auch nach dem Tod der Lebenden über diese Festung zu wachen. Das er so groß war erschien ihr nicht verwunderlich, sie wusste das die Altelfen größer gewesen waren als ihre Nackommen es heute waren. Auch Rhiannon war selbst als Morgana erwachsen war, immer noch größer als diese gewesen. Noch eine Sache die in ihr, den natürlich dummen Gedanken, geweckt hatte das sie eine noch lebende Altelfe war. Vermutlich war sie aber nur ein Sonderfall gewesen, sowie es auch den Menschen besonders große Exemplare gab. Außerdem war dies ein Geist der Abschrecken sollte, da war Größe recht nützlich.
"Das ist neu", schoß es ihr durch den Kopf. Bisher hatte sie noch nie so einen Wächtergeist der Elfen gesehen, allerdings waren ihre bisherigen Ruinen auch Städte gewesen und keine Festungen. Vorsichtig näherte sich die Gruppe dem Geist, denn selbst Morgana wusste nicht wie dieser reagieren würde. Artur beäugte ihn unter seinem Helm misstrauisch, das gefiel ihm nicht besonders. Keine Anhnung was dieses Ding war, aber es sah gefährlich aus. Auch Mealla sah ihm skeptisch entgegen wenn auch mit einer gewissen Neugier. Hatten so die Krieger der Elfen ausgesehen ? Er war groß, viel größer als Mealla und diese war nicht unbedingt eine kleine Elfe. Dieser schwarze Krieger jedoch war größer als der Ritter und zudem schwer bewaffnet. Die Kopfgeldjägerin packte ihren Speer fester.
In einem gesunden Abstand blieben sie vor dem Wächter stehen, welcher sich nicht vom Fleck gerührt hatte. Schließlich wagte es Morgana und machte einen Schritt auf ihn zu. Als sie sich ihm näherte hob er die Hand. Die Hexe blieb stehen.
"Halt Shemlen. Dies ist Elvhan Solasan eine Festung der Elvenha, Vorposten Arlathans und Heimstatt der Elfen. Ihr seid hier nicht willkommen.",sprach er im perfekten Elfisch und ruhigem Tonfall. Trotzdem klang es für die Hexe nicht freundlich.
"Wer seid ihr und warum bewacht ihr diesen Ort ?",fragte Morgana ebenfalls im fehlerfreien und melodischen Elfisch. Der Wächter zeigte keine Regung.
"Ich bin einer der Nemuritorii, ein Wächter des Volkes und sorge dafür das kein Unbefugter diesen Ort betreten darf." ,sagte er in ruhiger aber deutlicher Stimme und schwieg dann wieder.
Ein Nemuritorii, ein unsterblicher Wächter, das erklärte warum es ihn noch gab. Selbst Tevinter hatte diese nicht vernichtet nur während ihrer Belagerung aus dem Weg geräumt. Nachdem sie abgezogen waren, war dieser wohl zurückgekehrt und verrichtete sein Werk, auch wenn es sinnlos geworden war. Das konnte heiter werden.
"Wir sind keine Angehörigen des Reichs von Tevinter sondern kommen in Frieden. Wir sind auf der Suche nach einer eures Volkes unsere Gefährtin, Ist sie bei euch vorbeigekommen ?", fragte Morgana unbeirrt. Der Wächter schaute sie mit der Schwärze ihrer Augen an und schwieg. Scheinbar hielt er es nicht für nötig mit einem Menschen zu reden oder es entsprach einfach nicht seinem Auftrag.


Artur sah wie Morgana und dieser Krieger sich in Elfisch unterhielten. Er wusste ja das die Hexe diese Sprache beherrschte, aber abgesehen von kleinen Pläuschen zwischen ihr und Larissa hatte er davon nicht viel mitbekommen. Vor allem da sie und der Wächter sich ziemlich schnell unterhielten, auch wenn Artur sie auch in langsam nicht verstanden hatte.
Mealla fand es ziemlich beeindruckend das die Kräuterfrau nicht nur elfisch lesen sondern sich auch ohne Probleme darin unterhalten konnte. Sie selbst kam bei diesem Tempo nicht mit sondern verstand nur einzelne Worte. Sie war gut in Sprachen, aber elfisch war eine ziemlich schwere Sprache und sie hatte es bisher auch nicht oft anwenden können. Die Gruppe näherte sich jetzt der Hexe. Immerhin schien dieser nicht gewalttätig zu sein. Trotzdem blieben sie hinter Elfe stehen um ihn nicht zu reizen.
"Könntet ihr uns erzählen was ihr mit ihm so beredet. Zufälligerweise spreche ich nämlich kein Elfisch und der Mehrzahl der Anwesenden wohl auch nicht.", sprach Artur die Hexe von hinten an. Diese war zuerst kurz davor ihn genervt anzufahren dann beruhigte sie sicdrehte sich um und sah ihn an. Zuerst sah sie aus als , dann jedoch beruhigte sie sich wieder.
"Er sagt das er ein Nemuritorii ist, ein unsterblicher Elfenwächter und er diese Festung bewacht. Und das wir keinen Zutritt haben.",erklärte sie ruhig.
"Und das bedeutet für uns jetzt was ?", fragte Mealla und machte einen Schritt auf sie zu. Morgana wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, als sich der Kopf des Wächters Mealla zuwandte. Diese blieb sofort stehen und auch Morgana drehte sich jetzt zu ihm.
Mealla starrte ihn an, es war ihr als würde unter seinem Helm in ihre Seele sehen.
"Ein weiteres Kind der Elvenha. Auch du darfst eintreten, dies ist auch dein Reich.",sprach er in einer Geschwindigkeit, sodass Mealla nur einzelne Worte verstand.
"Äh Andaran Atish'an.",antwortete sie zögerlich und drehte den Kopf zu Morgana.
"Was will er von mir?", fragte sie Morgana flüsternd damit der Wächter es nicht hörte.
"Er hat euer Blut erkannt und euch gestattet einzutreten. Und er hat weiteres Kind gesagt das heisst das schon vorher eine Elfe eingetreten ist. Was wiederum bedeutet das Larissa sich in der Festung befindet, denn ich denke nicht das hier viele Elfen in der Gegend herumlaufen."
"Nun dann müssen wir rein und sie warnen. Mealla wie mir scheint, seid ihr die einzige von uns die ohne Streit anzufangen hinein gelangen kann. Würdet ihr hineingehen und sie suchen. Jemand muss ihr etwas über die Gefahren dieses Ortes sagen, bevor sie noch irgendeine Falle auslöst.", fragte er die Elfe freundlich. Vermutlich würde der Wächter sie nicht ohne Widerstand hineinlassen und er sah sehr gut darin aus Widerstand zu lernen. Mealla sah ihn an. Einerseits reizte es sie sich die Festung anzusehen, auf der anderen Seite gefiel ihr der Gedanke nicht in alleine in eine potenziell gefährliche Festung zu gehen. Wer wusste schon was darin wartete.
"In Ordnung ich gehe hinein. Wenn ich sie finde erzähle ich ihr von der Warnung und bringe sie mit nach draussen. Falls etwas passiert und ich Hilfe oder wir Hilfe brauchen schieße ich einen Signalpfeil ab. Den müsstet ihr hier draussen hören können.",erklärte sie entschlossen und begann ein paar weitere Pfeile aus ihrem Sattel in den Köcher zu verstauen. Immerhin wusste sie nicht was sie dort drinnen erwartete.
"Gut. Ich danke euch vielmals. Passt auf euch auf dort drinnen.",dankte ihr Artur aufrichtig. Mealla nickte freundlich und gab ihm die Zügel ihres Pferdes.
"Kein Problem, passt solange auf mein Pferd auf, das lasse ich lieber hier bei euch."
"Viel Glück und passt auf was ihr anfasst. Wenn ihr in Gefahr geratet kommen wir euch zur Hilfe.", sagte Morgana freundlich woraufhin Mealla nickte und kontrollierte ihre Ausrüstung. Schließlich nachdem sie alles hatte und bereit war ging sie vorsichtig auf den Wächter zu. Schließlich setzte sie einen Fuß auf seine Höhe. Nichts passierte worauf sie etwas beruhigt an ihm vorbeiging und sich in das Innere der Festung aufmachte. Die Gruppe sah ihr noch eine Weile hinterher, dann wandte sich Morgana um und ging mit den Anderen etwas abseits des Wächters.
"Während sie sich auf den Weg macht, sollten wir uns vielleicht überlegen was wir wegen dem Wächter unternehmen falls sie in Schwierigkeiten gerät. Es ist ein Nemuritorii, selbst Tevinter konnte ihn nicht vernichten. Wir brauchen einen Plan für den Fall das wir gegen ihn kämpfen müssen.", erklärte sie den verbliebenen drei. Wenn die beiden Elfen in Gefahr gerieten würde sie nicht hier stehenbleiben und nichts tun. Sie wollte zwar auch in die Festung, aber im Moment war es ihr viel wichtiger Larissa wiederzufinden.

Shepard Commander
02.01.2016, 17:47
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Nimue zog beleidigt von dannen, was in den Augen der meisten Anwesenden ein wenig überzogen erschien, immerhin hatte ihr Morgana die gestellten Fragen hinreichend beantwotet. Oder hatte sie erwartet das die Gruppe Morgana der Kollaboration mit der Dunklen Brut beschuldigte und diese anschließend am nächsten Baum aufknüpfen würde? Wenn ja war sie noch ein wenig verschrobener als Artur angenommen hatte. Trotzdem schadete so ein Disput mehr als das er nutzen würde, außerdem war der Grund eher nichtig. Sie waren jetzt hier, mochte es Zufall oder Vorsehung gewesen sein. Morgana war es egal was die Zirkelmagierin dachte, vermutlich war sie jetzt durch ihre Beschäftigung mit alter Elfenmagie noch verdächtiger für diese geworden. Anballung von Wissen außerhalb es Zirkels das war vermutlich ein Albtraum für die Zauberin. Mealla hingegen lümmelte sich noch immer recht gelassen an den Baum gelehnt und hatte jetzt die Beine überschlagen. Sie hatte ihre ehrliche Meinung zu dieser Geschichte geäußert, auch wenn es vermutlich niemanden interessierte was sie sagte. Eigentlich könnten ihr diese ständigen Querelen dieser sonderbaren Gemeinschaft auch egal sein, aber im Moment war sie leicht von ihnen abhängig. Fürs Erste beschloß sie trotzdem die Rolle des Außenstehenden Beobachters einzunehmen.

Nun erhob Mordred das Wort scheinbar bemüht den Disput zu schlichtend. Morgana stellte zufrieden fest das er ihren Worten Glauben schenkte, wobei sie sich allerdings sicher war das Nimue nicht so gestresst von der Flucht war das sie sich im Ton vergriffen hatte. Um des Friedens Willen, sagte sie aber nichts dazu und quittierte den Tadel des Antivaners mit einem entschuldigenden Blick. Letzlich sah sie ja selbst ein das es vermutlich keine schlechte Idee gewesen wäre den Anderen von der Elfenruine zu erzählen. Sie war zwar auch der Meinung das sie weniger Differenzen mit Nimue hatte als diese mit ihr, stimmte aber zu das es im Moment nichts brachte sich zu streiten. Aus diesem Grund hatte sie die Magierin ja auch nicht im Wald ausgesetzt. Außerdem schien im Moment auch mehr der Verstand als der Galan aus Mordred zu sprechen, weswegen sie das Angebot zur Zusammenarbeit annehmen würde, sofern dieses Zustande kam. Gerade als Mordred die Zauberin holen wollte, tauchte diese jedoch wieder auf. Offensichtlich hatte sie eine hundertachtzig Grad Drehung von der beleidigten Leberwurst zur honigsüßen Verständnisvollen vollführt. Ihre Entschuldigung kam unvermittelt und das folgende Lächeln überraschend. Für Morgana kam das alles mehr als zu schnell und sie traute der plötzlichen Freundlichkeit nicht besonders. Die Masche der freundlichen jungen Frau kannte sie selbst zur Genüge und die Zauberin war bisher immer nur dann freundlich gewesen wenn sie etwas von einem wollte. Vermutlich hatte sie festgestellt das ihre normale Grundhaltung im Moment nichts brachte und auch wenn Morgana dem plötzlichen Frieden nicht traute, beschloß sie für das Erste mitzuspielen. In der Tat lagen des Öfteren Schutzzauber auf den Ruinen und die Magierin konnte mit ihrer Erfahrung als Fluchbrecherin noch hilfreich sein.

Artur fand den plötzlichen Wandel der Zauberin etwas befremdlich, aber vielleicht hatte diese nach Mordreds, zugegebenermaßen vernünftigen Vortrag, ja ein Einsehen und hatte gemerkt das es nichts brachte andere Leute zu beschuldigen. Er nickte Mordred für seine Rede zustimmend zu. Was auch immer der Grund war, es konnte nicht schaden wenn die beiden Weiber ihre Hader einstellten. Vermutlich würden sie die Elfenruinen untersuchen und falls der Baum wahr gesprochen hatte, dann würden sie vielleicht beide Magierinnen in Eintracht brauchen. Zur Abwechslung ein wenig Harmonie würde nun wirklich nicht schaden.

Mealla fand die Rolle als außenstehende Beobachterin immer amüsanter. Diese Gruppe war ein Kessel voller Wahnsinn. Zuerst rauschte die Magierin beleidigt ab, dann hielt der Antivaner einer versöhnliche Rede in der er alle zur Zusammenarbeit aufrief. Zuletzt tauchte die Magierin wieder auf und erklärte freundlich und mit honigsüßer Stimme das dies alles ein Missverständnis war und entschuldigte sich bei der Kräuterfrau. Diese schien auch mehr als eine einfache Kräuterfrau zu sein, denn woher wusste sie sonst soviel über Arlathan. Sie kam sich ein bisschen vor wie in einem der tevinteranischen Theater, auch wenn sie sich nicht sicher war ob hier eine Tragödie oder eine Komödie aufgeführt wurde. Immerhin schien sich der Haufen wieder zusammenzuraufen, welche Intention die handelnden Personen auch immer hinter ihren Handlungen haben mochten.
Plötzich wurde sie jedoch wieder Teil der Handlung, denn die Magierin hockte auf einmal vor ihr und erkundigte sich nach ihrem Wohlbefinden ? Das kam Mealla wiederum merkwürdig vor denn wenn es sie interessierte, warum fragte sie das die Elfe fast einen Tag nach ihrem Aufeinandertreffen und nicht gestern abend, wo sie nichts anderes getan hatte außer zu meditieren? Entweder hatte sie Hintergedanken oder gerade einfach nur den inneren Schalter auf "freundlich" gestellt. Bisher war sie ja recht freundlich zu der Kopfgeldjägerin gewesen, weswegen diese die Geste trotz ihrer offensichtlichen Verspätung wohlwollend zur Kenntnis nahm.
"Ich fühle mich recht gesund, keine Sorge. Wenn ich etwas gehabt hätte wäre ich mir nicht zu fein gewesen euch um Hilfe zu beten, immerhin sind wir schon seit gestern Abend zusammen unterwegs und ich laufe ungern verletzt durch den Wald. Trotzdem danke der Nachfrage und da ich auch vom Blutfluch nichts mehr gespürt habe, nochmal danke dafür.",antwortete Mealla und lächelte freundlich.
"Was eure Entschuldigung angeht, so nehme ich sie an und kann euch versichern das ich deswegen nicht beleidigt bin. Ihr habt Recht wir sollten zusammen überlegen wie wir wegen der Ruinen vorgehen und äußerste Vorsicht walten laßen. Mordred hat Recht. Streiterei bringt uns jetzt nicht weiter.",sagte Morgana versöhnlich zu Nimue und lächelte diese freundlich an, auch wenn sie innerlich ganz andere Gefühle für diese empfand. Jetzt galt es erstmal zusammenarbeiten und zum Wohl der Gruppe war sie dazu bereit.

Artur unterbrach schließlich dieses ungewohnte Bild der Harmonie und ergriff das Wort:
"Schön, nachdem sich hier alle geeinigt haben zusammenzuarbeiten, sollten wir das weitere Vorgehen planen. Wie ihr richtig bemerkt habt Mordred sollten wir uns alle Bemühen lebend aus dem Wald zu kommen, aber dafür müssen wir erst wieder vollständig sein. Noch fehlt Larissa.",erklärte er und sah sich in der Runde um. Mealla zog ihre Beine an und sprang ohne ihre Arme zur Hilfe zu nehmen wieder auf.
"Gefällt mir das es weitergeht. Was schlagt ihr vor, wir hatten uns ja schon geeinigt auf sie zu warten, oder sollen wir innerhalb der Ruinen nachschauen ?", fragte sie voller Tatendrang. Sie verschwendete nur ungern Zeit, vor allem mit sinnlosen Streitereien.
"Ich denke das wir da tun sollten. Ungeachtet meiner Eigeninteressen an der Ruine, denke ich das es uns nichts bringt nur hier zu warten. Larissa ist wohl in diesem Wald die Schnellste von uns, es ist also sehr gut möglich das sie vor uns hier angekommen ist. Sie würde kaum vor den Ruinen ihres Volkes warten sondern sich sie ansehen, sofern ihr das nicht irgendwelche Zauber verwehrt haben. Falls sie sich dort drinnen befindet, weiß sie nichts von irgendwelchen Flüchen und befindet sich damit in Gefahr.
Wir sollten es also zumindestens überprüfen, bevor wir hier umsonst warten.", warf Morgana ein. Larissa konnte vor ihnen hier angekommen sein und sicherlich würde sie sich wie Morgana selbst die Ruinen anschauen wollen. Anders als sie selbst hatte ihre Freundin allerdings keine Ahnung von den Gefahren die dort lauern konnten.
"Also gut wir sehen uns die Ruinen näher an. Falls ihr Recht habt Lady Seren und ein Schutzzauber den Zugang verwehrt, werden wir hier draussen warten, andernfalls wartet ein Teil am Eingang der Ruine, während der andere überprüft ob sich Larissa dort aufhält.", entschied Artur. Wenn sich die Dalish wirklich dort drinnen befand musste sie gewarnt werden.

Schließlich machte sich die Gruppe zu dem verfallenen Tor auf, entschlossen mehr über die Ruine zu erfahren und herauszufinden ob Larissa sich dort befand. Alle waren aufgeregt, aber während bei Morgana die Vorfreude überwiegte, hallten bei Artur die Worte des Baumes im Hinterkopf und er war recht angespannt. Mealla schwankte zwischen Vorfreude und Sorgen, war aber vor allem neugierig. Sie liebte es neue Dinge zu sehen und etwas über ihre verlorene Kultur zu erfahren schien ihr sehr reizvoll. Die Pferde hatten sie erstmal mitgenommen, denn es brachte nichts sie im Wald zurückzulassen und falls sie in die Ruine hineinkonnten, würden sie ihr Lager irgendwo am Eingang aufschlagen um eventuelle ankommende Dalish Elfen abzufangen.
Das Tor musste gewaltig gewesen sein auch wenn nur noch der Torbogen erhalten war, dieser war nur drei Mann breit, aber dafür hoch genug um einen Oger passieren zu lassen. Mealla entdeckte an den Wänden und auf dem Boden mehrere Runen und Zeichen deren Bedeutung sie nicht kannte. Denoch hatte sie diese schon irgendwann mal gesehen. Neugierig musterte sie die verschnörkelten Symbole.
"Das ist elfisch, verschiedene Schutzrunen, aber auch verschiedene Sätze. Das dort ist Andaran Atish'an und dient zur Begrüßung, das dort sind Warnungen für feindselige Besucher.",erklärte Morgana ihr als sie bemerkte wie die Elfe die Zeichen musterte. Mealla nickte dankend, das ergab Sinn sie konnte zwar kein Elfisch lesen, aber hatte diese Zeichen in den Unterlagen ihrer alten Meisterin gesehen.
"Ich möchte die Damen nicht bei ihrer Unterhaltung stören, aber da vorne ist etwas was wohl eher unsere Aufmerksamkeit erfordert.", unterbrach Artur sie und zeigte nach vorne. Am Ende des Ganges war auf einmal eine schwarze Gestalt aufgetaucht. Er hatte sich also heute morgen nicht getäuscht. Auch Mealla und Morgana sahen auf. Tatsächlich im Inneren Ende war ein schwarzer Krieger aufgetaucht, mit schwarzer Rüstung und einem Helm mit Hirschgeweih. Er war groß, noch größer als Artur und sein Gesicht sofern er überhaupt eines hatte, war von seinem Helm verdeckt. Anders als Arturs Rüstung schien sich seine nicht auf einen Schwarzton einigen zu können, sondern varierte in verschiedenen Helligkeitsstufen und Tönen. Seine Rüstung sah altelfisch aus, auch wenn sich Morgana sicher war das es kein Altelf sondern, der Geist eines Altelfen war. Ein Wächter erschaffen um auch nach dem Tod der Lebenden über diese Festung zu wachen. Das er so groß war erschien ihr nicht verwunderlich, sie wusste das die Altelfen größer gewesen waren als ihre Nackommen es heute waren. Auch Rhiannon war selbst als Morgana erwachsen war, immer noch größer als diese gewesen. Noch eine Sache die in ihr, den natürlich dummen Gedanken, geweckt hatte das sie eine noch lebende Altelfe war. Vermutlich war sie aber nur ein Sonderfall gewesen, sowie es auch den Menschen besonders große Exemplare gab. Außerdem war dies ein Geist der Abschrecken sollte, da war Größe recht nützlich.
"Das ist neu", schoß es ihr durch den Kopf. Bisher hatte sie noch nie so einen Wächtergeist der Elfen gesehen, allerdings waren ihre bisherigen Ruinen auch Städte gewesen und keine Festungen. Vorsichtig näherte sich die Gruppe dem Geist, denn selbst Morgana wusste nicht wie dieser reagieren würde. Artur beäugte ihn unter seinem Helm misstrauisch, das gefiel ihm nicht besonders. Keine Anhnung was dieses Ding war, aber es sah gefährlich aus. Auch Mealla sah ihm skeptisch entgegen wenn auch mit einer gewissen Neugier. Hatten so die Krieger der Elfen ausgesehen ? Er war groß, viel größer als Mealla und diese war nicht unbedingt eine kleine Elfe. Dieser schwarze Krieger jedoch war größer als der Ritter und zudem schwer bewaffnet. Die Kopfgeldjägerin packte ihren Speer fester.
In einem gesunden Abstand blieben sie vor dem Wächter stehen, welcher sich nicht vom Fleck gerührt hatte. Schließlich wagte es Morgana und machte einen Schritt auf ihn zu. Als sie sich ihm näherte hob er die Hand. Die Hexe blieb stehen.
"Halt Shemlen. Dies ist Elvhan Solasan eine Festung der Elvenha, Vorposten Arlathans und Heimstatt der Elfen. Ihr seid hier nicht willkommen.",sprach er im perfekten Elfisch und ruhigem Tonfall. Trotzdem klang es für die Hexe nicht freundlich.
"Wer seid ihr und warum bewacht ihr diesen Ort ?",fragte Morgana ebenfalls im fehlerfreien und melodischen Elfisch. Der Wächter zeigte keine Regung.
"Ich bin einer der Nemuritorii, ein Wächter des Volkes und sorge dafür das kein Unbefugter diesen Ort betreten darf." ,sagte er in ruhiger aber deutlicher Stimme und schwieg dann wieder.
Ein Nemuritorii, ein unsterblicher Wächter, das erklärte warum es ihn noch gab. Selbst Tevinter hatte diese nicht vernichtet nur während ihrer Belagerung aus dem Weg geräumt. Nachdem sie abgezogen waren, war dieser wohl zurückgekehrt und verrichtete sein Werk, auch wenn es sinnlos geworden war. Das konnte heiter werden.
"Wir sind keine Angehörigen des Reichs von Tevinter sondern kommen in Frieden. Wir sind auf der Suche nach einer eures Volkes unsere Gefährtin, Ist sie bei euch vorbeigekommen ?", fragte Morgana unbeirrt. Der Wächter schaute sie mit der Schwärze ihrer Augen an und schwieg. Scheinbar hielt er es nicht für nötig mit einem Menschen zu reden oder es entsprach einfach nicht seinem Auftrag.


Artur sah wie Morgana und dieser Krieger sich in Elfisch unterhielten. Er wusste ja das die Hexe diese Sprache beherrschte, aber abgesehen von kleinen Pläuschen zwischen ihr und Larissa hatte er davon nicht viel mitbekommen. Vor allem da sie und der Wächter sich ziemlich schnell unterhielten, auch wenn Artur sie auch in langsam nicht verstanden hatte.
Mealla fand es ziemlich beeindruckend das die Kräuterfrau nicht nur elfisch lesen sondern sich auch ohne Probleme darin unterhalten konnte. Sie selbst kam bei diesem Tempo nicht mit sondern verstand nur einzelne Worte. Sie war gut in Sprachen, aber elfisch war eine ziemlich schwere Sprache und sie hatte es bisher auch nicht oft anwenden können. Die Gruppe näherte sich jetzt der Hexe. Immerhin schien dieser nicht gewalttätig zu sein. Trotzdem blieben sie hinter Elfe stehen um ihn nicht zu reizen.
"Könntet ihr uns erzählen was ihr mit ihm so beredet. Zufälligerweise spreche ich nämlich kein Elfisch und der Mehrzahl der Anwesenden wohl auch nicht.", sprach Artur die Hexe von hinten an. Diese war zuerst kurz davor ihn genervt anzufahren dann beruhigte sie sicdrehte sich um und sah ihn an. Zuerst sah sie aus als , dann jedoch beruhigte sie sich wieder.
"Er sagt das er ein Nemuritorii ist, ein unsterblicher Elfenwächter und er diese Festung bewacht. Und das wir keinen Zutritt haben.",erklärte sie ruhig.
"Und das bedeutet für uns jetzt was ?", fragte Mealla und machte einen Schritt auf sie zu. Morgana wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, als sich der Kopf des Wächters Mealla zuwandte. Diese blieb sofort stehen und auch Morgana drehte sich jetzt zu ihm.
Mealla starrte ihn an, es war ihr als würde unter seinem Helm in ihre Seele sehen.
"Ein weiteres Kind der Elvenha. Auch du darfst eintreten, dies ist auch dein Reich.",sprach er in einer Geschwindigkeit, sodass Mealla nur einzelne Worte verstand.
"Äh Andaran Atish'an.",antwortete sie zögerlich und drehte den Kopf zu Morgana.
"Was will er von mir?", fragte sie Morgana flüsternd damit der Wächter es nicht hörte.
"Er hat euer Blut erkannt und euch gestattet einzutreten. Und er hat weiteres Kind gesagt das heisst das schon vorher eine Elfe eingetreten ist. Was wiederum bedeutet das Larissa sich in der Festung befindet, denn ich denke nicht das hier viele Elfen in der Gegend herumlaufen."
"Nun dann müssen wir rein und sie warnen. Mealla wie mir scheint, seid ihr die einzige von uns die ohne Streit anzufangen hinein gelangen kann. Würdet ihr hineingehen und sie suchen. Jemand muss ihr etwas über die Gefahren dieses Ortes sagen, bevor sie noch irgendeine Falle auslöst.", fragte er die Elfe freundlich. Vermutlich würde der Wächter sie nicht ohne Widerstand hineinlassen und er sah sehr gut darin aus Widerstand zu lernen. Mealla sah ihn an. Einerseits reizte es sie sich die Festung anzusehen, auf der anderen Seite gefiel ihr der Gedanke nicht in alleine in eine potenziell gefährliche Festung zu gehen. Wer wusste schon was darin wartete.
"In Ordnung ich gehe hinein. Wenn ich sie finde erzähle ich ihr von der Warnung und bringe sie mit nach draussen. Falls etwas passiert und ich Hilfe oder wir Hilfe brauchen schieße ich einen Signalpfeil ab. Den müsstet ihr hier draussen hören können.",erklärte sie entschlossen und begann ein paar weitere Pfeile aus ihrem Sattel in den Köcher zu verstauen. Immerhin wusste sie nicht was sie dort drinnen erwartete.
"Gut. Ich danke euch vielmals. Passt auf euch auf dort drinnen.",dankte ihr Artur aufrichtig. Mealla nickte freundlich und gab ihm die Zügel ihres Pferdes.
"Kein Problem, passt solange auf mein Pferd auf, das lasse ich lieber hier bei euch."
"Viel Glück und passt auf was ihr anfasst. Wenn ihr in Gefahr geratet kommen wir euch zur Hilfe.", sagte Morgana freundlich woraufhin Mealla nickte und kontrollierte ihre Ausrüstung. Schließlich nachdem sie alles hatte und bereit war ging sie vorsichtig auf den Wächter zu. Schließlich setzte sie einen Fuß auf seine Höhe. Nichts passierte worauf sie etwas beruhigt an ihm vorbeiging und sich in das Innere der Festung aufmachte. Die Gruppe sah ihr noch eine Weile hinterher, dann wandte sich Morgana um und ging mit den Anderen etwas abseits des Wächters.
"Während sie sich auf den Weg macht, sollten wir uns vielleicht überlegen was wir wegen dem Wächter unternehmen falls sie in Schwierigkeiten gerät. Es ist ein Nemuritorii, selbst Tevinter konnte ihn nicht vernichten. Wir brauchen einen Plan für den Fall das wir gegen ihn kämpfen müssen.", erklärte sie den verbliebenen drei. Wenn die beiden Elfen in Gefahr gerieten würde sie nicht hier stehenbleiben und nichts tun. Sie wollte zwar auch in die Festung, aber im Moment war es ihr viel wichtiger Larissa wiederzufinden.


http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/TxGIDkV4csRmordred_klein.png & http://upload.worldofplayers.de/files10/CGUEHJDH01JWkp5A77Ppnimue_klein.jpg

Larissa fand keine Worte, die die Pracht der alten Festung treffend würdigen konnten, weder in der Sprache der Menschen noch in ihrer eigenen. Weite Säle, hohe Wände, wunderbare Skulpturen und Schnitzereien die Szenerien einer vergessenen Zeitrechnung und eines verdrängten Reiches darstellten. Unter anderem. Obwohl sie allein war errötete sie merklich, als sie sich einem perfekt gearbeiteten Basrelief näherte das erotische, ja schon pornografische Inhalte zur Schau stellte. Die alten Elfen verstanden sich anscheinend wirklich auf das leibliche Vergnügen und waren nicht jene staubtrockenen Denker, wie man es angesichts ihres immensen Wissens hatte zu schätzen vermocht. Larissa trat dichter und beobachtete mehrere Elfenpaare beim feucht-fröhlichen Kopulieren. Manche der Stellungen sahen interessant, andere verflucht schwierig und wieder andere einfach nur peinlich unmöglich aus. Dennoch fiel es ihr schwer die Augen von diesem Stück Geschichte zu wenden. Larissa konnte dem Drang nicht widerstehen und berührte eine nackte Elfe mit ungefähr derselben Art Vorbau wie Morgana ihn hatte, fuhr über den flachen Bauch und die beiden ausgearbeiteten Attribute, wobei sie ein Grinsen aufsetzte, dass Verbotenes begleitete. Auch die Dalish konnten wunderbar und detailliert in Holz schnitzen, konnten lebensechte Figuren erschaffen, doch schufen sie nie so etwas. Immer nur Zeichen der Götter, Figuren vom Schreckenswolf oder mal eine Halla für die Kinder. Larissa wandte den Blick und die Finger ab und berührte einen Elfenmann an einer dafür nicht ungeeigneten Stelle, der gerade eine obszöne Geste des vorstoßenden Unterleibes in Richtung einer geschnitzten Elfe machte, die in einem Himmelbett mit Baldachin lag. Wieder lag dieses ordinäre Grinsen auf ihrem Gesicht. Wenn Morgana doch bloß hier wäre. Sie hätte ihre helle Freude an derlei Kunst.
Larissa verließ die Galerie. Die Gänge im Inneren der Festung waren wie das Tor schmal aber sehr hoch. Dort, wo kein oder nur wenig Licht von dem Innenhof aus in die Räume drang verbarg sich die Decke zur Gänze in der Dunkelheit. Sie hatte eigentlich nicht vor tiefer in die Burg zu gehen, doch war es fast schon eine Sucht auch um die nächste Ecke zu biegen, die den nächsten Raum zu betreten, zwischen dem nächsten Paar Säulen in das Innere der Feste zu schauen und die wunderbaren, blutroten Rosen zu betrachten die sich dort um die Statue einer Elfe mit Harfe in den Händen und Bogen auf dem Rücken wandte, die das schöne Gesicht sehnsüchtig gen Himmel gerichtet hatte.

Was ist das? Was bewegt sich da, verursacht diese kaum spürbare Vibration im Boden? Was wirft den Schall eines langsam gehenden Atems von den Wänden zurück? Ich schaue es mir lieber mal an!

Larissa umrundete den Innenhof mit der Harfenspielerin unter dem säulengesäumten Ziegeldach des Kreuzgangs und betrat einen weiteren Gang, der in einer Wendeltreppe hinauf zu den Zinnen führen würde. Statt die Treppe zu nehmen, beschloss Larissa jedoch sich wieder zum Eingang zu bewegen und den Wächter zu befragen, ob er vielleicht von den Anderen gehört hatte. Sie hatte ganz vergessen ihn danach zu fragen und fühlte sich, obgleich dieser Ort sie faszinierte, ein wenig schuldig ob ihres Solos.

Das Treten von Füßen, Hufen? Nur zwei, keine vier wie bei den Rehen oder Füchsen. Leise, schleichend. Ein Raubtier? In den Schatten! Im Schatten sieht man mich nicht!

Larissa hatte den halben Pfad zurückgelegt und durchschritt gerade die Galerie der Nacktheit als sie das eigentümliche Gefühl verspürte, verfolgt zu werden. Sie wandte sich um, sah aber nichts außer Leere. Paranoia. In so einem Gebäude mit einem magischen Wächter auch kein allzu unberechtigter Zug.

Da! Was ist das? Ich hab es schon einmal gesehen. Die Bilder an der Wand. Da ist ein Wesen davon. Sieht gut aus, fest und voller Blut. Ich kann es riechen, kann es sehen. Nicht so viel Haar wie ein Hase oder Wildschein, viel Fleisch, fest, gut! Und Blut, kann das Blut riechen und andere Gerüche. So viel Neues! Wie es wohl schmecken wird? Was? Was war das? Muss mich beeilen ehe die Brüder es auch aufspüren!

Larissa beschleunigte ihre Schritte. Paranoia oder nicht, doch das Gefühl vieler Augen die ihren Nacken kalt berührten ließ sie ein Gefühl der entschiedenen Abneigung gegen das weitere Verbleiben in der Ruine verspüren. Rasch bog sie um die Ecke, stockte einen Moment und musste sich neu orientieren. Von wo genau war sie gekommen? Ein Rascheln, ein merkwürdig organisch klingenden Knacken ließ die Elfe herumfahren und in der Bewegung ratschte der Dolch aus seiner Scheide. Larissa starrte in die Dunkelheit der drei rechten neben ihr abgehenden Gänge. Aus einem war sie gerade gestürmt, dort war die Galerie und dort war niemand gewesen! Der zweite, mittlere Gang war von wildem Wuchs überhäuft. Unmöglich ihn zu passieren, es sei denn man konnte fliegen und durch den etwa ein Meter breiten Spalt segeln, der kurz unterhalb des Bogens einen Freiraum zwischen Stein und Wildwuchs bildete. Sie schaute in den letzten Gang, der fast schon stoffliche Dunkelheit in sich trug. Schnell eilte sie weiter.

Ich kann sie hören! Die Brüder kommen! Schnell, fang es! Fang es! Töte es! Und friss!

Klicken wie von vielen Absatzstiefeln erfüllte den Gang, so schnell, dass Larissa es eher für Regen gehalten hätte würde dort draußen nicht ein trockener Tag sein Antlitz durch die Mauern blicken lassen. Das Klicken kam näher! Wieder wandte die Dalish sich um und diesmal sie schrie schrill auf, als sie eine Spinne von der Größe eines kleinen Pferdes auf sie zurasen sah, die geifernden Greifzangen, die an schwarze giftgefüllte Sicheln erinnerten, im fahlen Licht des Ganges aufblitzend. Sie hatte keine Zeit den Bogen zu ziehen sondern schleuderte in ihrer Not ihren Dolch nach dem Wesen. Schon früher hatte sie damit geworfen und oft, sehr oft war er in dem anvisierten Baumstamm stecken geblieben. Diesmal jedoch war sie nicht nach totem Holz und auch nicht mit der Lässigkeit einer erfahrenen Jägerin, sondern sie warf mit der Panik eines baldigen Fressopfers nach einer riesigen, haarigen, schwarzen Spinne deren acht Augen feucht in der schattenhaften Dunkelheit glänzten. Das Wesen wich dem Wurfgeschoss geschickt aus, peste die Wand hinauf und raste kopfüber weiter auf Larissa zu, die vielen Beine unter diabolischem Klicken hetzend. Zäher Speichel tropfte aus den Giftdrüsen auf den schönen Boden. Die Spinne sprang mit der Kraft ihrer acht Beine ab, doch Larissa war schnell. Sie hechtete durch einen schmalen Spalt in den Parallelgang, flüchtete ihn hinab gen Ausgang und zu dem rettenden Wächter. Vielleicht. Das hallende Klappern ihrer Pfeile im Köcher in den spitzen Ohren schlidderte sie um eine Ecke, wäre fast gegen die Wand geprallt, fing sich aber mit dem verletzten linken Arm auf, stieß sich von ihr ab und rannte weiter. Hinter sich hörte sie wie das irrwitzige Rasen der vielen Beine erneut anhob. Die Spinne kannte ihr Terrain gut. Larissa stoppte in der Mitte des Ganges, zu ihrer Linken lag nun der reich bewachsene Innenhof auf dem wilde Fruchtsträucher eine Fülle von Obst offenbarten und wo bunte Schmetterlinge ungeachtet des achtbeinigen Schreckens ihren Lufttanz vollführten. Larissa zerrte sich den Bogen von den Schultern, riss einen Pfeil aus dem Köcher und legte auf. Vielleicht war sie noch nie so nervös gewesen. Knarzend spannte sie die Sehne, visierte die Ecke an, atmete durch, versuchte sich zu beruhigen und ihr Ziel bei dem ersten Schuss zu treffen. Einen zweiten würde es nicht geben! Das Klacken der Spinnenbeine verstummte plötzlich. Nur noch Larissas eigener Atem war zu hören…

Da bist du! Da bist du und wartest! Aber du schaust in die falsche Richtung! Ich bin doch hier, an der Mauer, über deinem Kopf. Gleich hab ich dich, dann sauge ich deine Augen aus deinem Schädel, weide mich an deinen Beinen und fresse dein Herz. Dein blutiges Herz! Mmmh!

Larissa spürte die Präsenz zu spät die da rechts aus dem Gang gekrochen war wie ein Albtraum sich in den Schlaf der Seligen stiehlt. Die Elfe ließ sich rückwärts fallen, riss dabei den Bogen um die fünfundvierzig Grad herum und in die Höhe, doch es war zu spät. Im selben Moment wo Larissa visieren wollte, sprang das Biest auf sie los, die acht Arme für die tödliche Umarmung ausgestreckt, die scharfen Zähne nach Blut dürstend. Ihr Pfeil schnellte von der Sehne als das Gewicht eines ausgewachsenen Mannes sie zu Boden schlug. Das Geschoss schlug klirrend in der Steinwand hinter dem Biest auf, Larissa Bogen wirbelte durch die Luft und landete im Gras. Sie spürte wie sich Zähne nur um wenige Zentimeter in ihre Haut schoben, direkt in die linke Seite des Schlüsselbeins. Doch die Spinne war zu hart abgesprungen, Larissa hatte sie im Flug mit den Beinen erwischte und stieß sie nun kopfüber in den Hof. Der Einstich brannte wie Höllenfeuer, doch Larissa rappelte sich auf, stürzte wieder und sah zu der Spinne. Dieser war auf der Oberseite gelandet, drehte sich jetzt aber mit erschreckender Geschwindigkeit herum und flüchtete in das Dunkel der Gänge zurück. Larissa keuchte, würgte trocken. Etwas war in ihrem Blut, tropfte wie ein dickes Sekret aus der Wunde. Als sie sich erhob fühlte sie die bleierne Schwere in ihrem Körper. Jeder Schritt wurde zur Probe und irgendwann scheiterte sie, konnte sich gerade noch an einem Brunnen im Innenhof abstützten. Auf dem algengrünen Wasser summten muntere Mücken, dippten die langen Beine ins Wasser, stiegen wieder auf. Larissa spürte nicht wie ihr das Schlucken versagte und der Speichel auf die gespannte Oberfläche tropfte. Alles in ihrem Körper wurde benommen, kalt und schwarz. Ihr Verschwamm die Sicht, dann hörte sie wieder das sich langsam nähernde Klicken. Mit letzter Kraft wandte Larissa sich um, sah das riesige hässliche Geschöpf, dass sie da mit gierigen Blicken verschlang. Sie legte die schlaffe Hand auf den Schwertgriff, obgleich sie wusste, dass sie es niemals werde ziehen können.
„Worauf wartest du?“, presste sie mit all dem Willen und all der Kraft die noch geblieben waren hervor.

Keine leichte Beute! Aber schmackhaft! Sicherlich schmackhaft! Schmackh… Was war das? Wieder fremde Vibrationen. Nicht die Brüder! Der Wächter? Nein, bewegt sich nicht. Nicht der Wächter, nein. Nein, der Wächter ist zu gefährlich aber er bewegt sich nicht. Nicht der Wächter nicht die Brüder. Da wieder! In die Schatten! Schnell in die Schatten!

Larissa traute ihren Augen nicht, als sich das Wesen urplötzlich flink wie ein Reh ins Innere der Ruine zurückzog. Vielleicht spielten ihr der verschwommene Blick auch nur einen Streich und gleich wäre sie tot. Sie wusste es nicht. Eigentlich wusste sie kaum noch etwas. Sie wusste nicht, dass sie schon lange umgefallen war und mit weit geöffneten Augen in den Himmel starrte. Sie wusste nicht, dass die Spinne geflohen war, als Meallas Schritte näher kamen. Sie wusste nicht, dass Morgana so dicht bei ihr war, wie seit dem Betreten des Waldes nicht mehr. Sie wusste nur, dass sie, wenn sie sterben würde bei ihrem Clan sein würde.

*


Nimue schaute der Unterhaltung der Hexe und des Wächters gespannt zu. Sie selbst beherrschte die Sprache der Elfen leider nicht einmal im Ansatz. Bisher hatte dafür auch einfach keine Notwendigkeit bestanden. Nur wenige Schüler ereiferten sich für fremde Sprachen und wenn dann kaum für die der Dalish. Die meisten wichtigen Zauber wurden ohnehin in der Sprache des Landes oder der Schrift Tevinters behandelt während die Zauber der Dalish zumeist im Zusammenwirken mit der Natur von Bedeutung waren, was wiederum für die im Zirkel lebenden Magier keinerlei Relevanz hatte. Beeindruckend, dass die Hexe die Sprache so problemlos wiedergeben konnte. Der Wächter bediente sich eines schnellen, wenn auch klanglosen Sprachrhythmuses, welcher die Abtrünnige jedoch keinesfalls daran hinderte zu übersetzen, zu fragen und Antworten zu erhalten, die allerdings offenbar nicht sehr befriedigend ausfielen. Morgana würde es später erklären. Tatsächlich wandte sich die Hexe nach dem unzureichenden Gespräch mit diesem Trumm von Krieger und erläuterte die Situation. Erneut spiegelte sich ihr Wissen über die Altelfen wider.

Mordred war immer davon ausgegangen, dass er ein recht passables Verständnis von der elfischen Sprache mitgebracht hätte. Nun sah er sich gezwungen diese Auffassung zu überdenken, denn während Morgana fließend mit diesem, wie sich später herausstellte, unsterblichen Wächter und Schreckgespenst Arturs, unterhielt konnte er dem Ganzen nicht einmal annähernd folgen. Einige Worte mochte er vielleicht zuordnen können, doch sprachen beide so schnell, so melodisch und so fließend, dass er sich bei jeder möglichen Kategorisierung ebenso gut vertun konnte. Um Elfendirnen in den Bordellen zu beeindrucken oder auch mal eine Ballade in der alten Sprache vorzutragen mochte es wohl reichen. Auch um Larissas Flüche zu verstehen, denn die Elfen hatten herzlich wenig Schimpfwörter, reichte es. Jetzt aber schaltete er frustriert auf Durchzug und wartete darauf, dass Morgana sie alle aufklärte oder aber die Waffen sprachen. Er verspürte jedoch wenig Lust gegen diese riesige Gestalt anzutreten, die ihre mächtigen Waffen sicherlich nicht zur Zierde trug. Und unsterblich? Das war er nicht! Allerdings schien ein Kampf unausweichlich, vor allem als der Wächter davon sprach, dass Mealla „ein weiteres Kind“ sei. Daraus schlussfolgerte vermutlich jeder für sich, dass Larissa dort sein musste. Wieso der Kerl sie vorbeigelassen hatte erklärte Morgana kurz darauf. Elfen durften passieren, alle anderen mussten draußen bleiben. Rassist.
Sofort schmiedeten Artur und Morgana Pläne zur Befreiung, oder zumindest zur Suche, ihrer gemeinsamen Freundin und überredeten Mealla dazu die ihr gegenüber so unfreundliche Dalish zu suchen. Unter dem Zwang der Gruppe willigte diese schließlich ein und betrat die Ruine schließlich durch das zerrüttete Tor hindurch. Der Wächter, der von weitem doppelt so groß wie die Kopfgeldjägerin wirkte, ließ sie wortlos passieren. Danach ergriff Morgana das Wort und begann einen Plan zur Bekämpfung des Wächters zu entwerfen, oder viel eher über Möglichkeiten nachzudenken, sollte der schlimmste Fall eintreten. Ihre Ansprach machte Mordred nicht gerade mehr Mut. Er hatte gesehen wie die Tevinteraner kämpften und wenn solch ein gewaltsames Heer den Wächter nicht niederringen konnte, wie sollte es dann eine Gruppe von vier Mann schaffen?

Nimue biss sich auf die Zunge um Morgana nicht eine Unfreundlichkeit an den Kopf zu werfen. Große Töne spucken und sich die Loyalität ihrer Kameraden sichern, aber in Notsituationen nicht wissen wie man handeln soll…
Die Magierin räusperte sich leise, doch reichte es um ihr die Aufmerksamkeit der Gruppe zu sichern. „Ihr habt natürlich Recht, Hexe“, sagte sie und konnte nun da Mealla weg war wieder die gewohnte Anrede der Missachtung anwenden. „…Tevinter hat ihn augenscheinlich nicht besiegt. Zudem beglückwünsche ich Euch zu Eurem Wissen über die Kultur der Elfen.“ Sie setzte ein schmales Lächeln auf, dann warf sie einen Blick den Gang hinab wo die Gestalt des Wächters in einiger Ferne stand und wartete. „Dieser Wächter ist unsterblich. Folglich nutzen eure Schwerter dort nicht viel“, sagte sie an Artur und Mordred gewandt. „Ebenso wenig unsere Elementarmagie. Ich will gar nicht erst wissen, was passiert wenn man den Träger des Schutzgeistes zerstört. Entweder materialisiert er sich wie ein Phönix aus der Asche neu oder, und das wäre zu befürchten, sein Geist fährt in einen Träger und übernimmt den Körper wie ein Dämon.“ Mordred schluckte hörbar. „Unsere beste Chance ist also ein Bannzauber, der ein arkanes Gefängnis erschafft. Ich kenne einige davon, doch befürchte ich, dass ein einzelner Zauber nicht dicht genug gewoben sein wird um ein so mächtiges magisches Wesen dort für lange gefangen zu halten. Ich habe noch einige Lyriumtränke in seiner Satteltasche“, sagte sie und zuckte mit dem Kopf in Mordred Richtung. „Im Falle des Falles würde ich einen davon konsumieren und Euch, Hexe, einen abgeben damit auch Ihr Eure Macht stärken könnt. Dann müsstet ihr mir bei dem Bann assistieren, den Zauber stärken und die Magie knoten. Ich nehme an Ihr wisst, wie man Magie bündelt?“
Nimue hob eine Augenbraue, verschränkte die Arme und sprach nach einer Kunstpause weiter. „Der Bann wird ihn bewegungs- und handlungsunfähig machen. Sein Wille, so das Wesen einen besitzt, wird jedoch ungebrochen weiterbestehen. Das heißt, dass niemand mit ihm kommunizieren und ihn auf gar keinen Fall berühren darf! Solange sollte er dann mit minimaler, passiver Anstrengung magischer Art in dem Gefängnis gehalten werden können.“ Sie sah zu dem Ritter. „Das Problem ist bloß, dass der Wächter mich den Zauber mit Sicherheit nicht einfach so wirken lassen wird. Ich bräuchte also eine… Ablenkung.“ Sie schaute zu Mordred. „Und einen Schutz für mich und die Hexe. Wer weiß welche Teufeleien der Wächter auf den Plan zu rufen vermag.“

Fawks
03.01.2016, 10:51
vorheriger Post: Wortgewandte Elfin (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst/page12?p=24690326&viewfull=1#post24690326) ~ Antwort von: Glandis (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst/page12?p=24691269&viewfull=1#post24691269)

http://upload.worldofplayers.de/files9/Aril_Ava.png »Kräuter räuchert man nicht …« hörte Aril. Verdutzt blickte sie auf und überlegte sich, ob die Elfe wohl einen Scherz gemacht hatte. "Nein, natürlich räuchern wir keine Kräuter. Aber Fisch oder Fleisch kann man räuchern...." erwiderte sie hilflos, da sie nicht einordnen konnte, ob das nun eine so ernst gemeinte und dringliche Frage war.

Glandis jedoch lenkte sie schon wieder in eine andere Richtung als sie auf ihr Lob hin begann, sich vor Lachen beinahe auszuschütten und sich auf dem Boden wälzte und sich den Bauch hielt. Das ging eine Weile so, dann richtete sie sich wieder auf und wischte sich die Lachtränen ab. Aril wusste nicht, ob sie verstimmt sein sollte oder erfreut, aber das Lachen der Elfin an sich war so lustig, dass sie zumindest grinsen musste.
»Aril, bei allem diplomatischen Geschick, es war ein einfachen und ehrliches Nein. Wobei deine Frage auch für mich gilt. Denn ich fragte es mich gerade auch und deshalb musste ich so lachen.«
"Das ist ja eben die Kunst!" stimmte Aril zu. "Eine klare Botschaft, aber so verpackt, dass man niemanden beleidigt." Sie pausierte kurz, musterte die Elfe und beruhigte sie dann: "Mach dir keine Sorgen, du bist alles andere als dick. Du bist viel eher etwas abgezehrt. Die Wunden an Kopf und Rücken haben dazu beigetragen und du lagst ja mehrere Tage einfach auf dem Schlachtfeld, bewusstlos. Aber gleichzeitig hast du deine Stärke und Ausdauer behalten."

»Die meisten Dinge trocknen wir, manches reiben wir mit Salz ein ... doch räuchern, ja räuchern, das wird bei uns nur selten ausgeführt ... aber es ist jetzt nicht wichtig. Dafür ist morgen Zeit ... von allen Dingen, die wir brauchen, sollte das Wasser ganz oben stehen. Brunnen oder Quellen werden im Krieg oft vergiftet. Wir wissen nicht, ob wir im Süden überhaupt unverderbtes, unversehrtes Land finden.«
"Richtig, das habe ich mir auch überlegt. Wir haben einen Eimer... und unsere Schäuche. Ob wir vielleicht den gefüllten Eimer mittransportieren können? Aber wenn wir reiten, verschütten wir eher das Wasser..." Nachdenklich ließ sie den Satz ausklingen und überlegte stattdessen an der anderen Frage, die Glandis kichernd gestellt hatte:
»Aril, du erwähntest erst dein Heim. Wie speist man dort? «

Aril schöpfte Pilzsuppe in die Teller, die gut durchgekocht war. Es dampfte heiß und der Duft der Kräuter und der Pilze strömte aus dem engen Lederschlauch. "Vorsicht, heiß!" warnte Aril zuerst, als sie die Suppe, oder eher den Eintopf, durch die Öffnung presste und in Glandis' Teller füllte.

Ihre Gedanken glitten zur großen Halle, in der ihre Familie die Mahlzeiten einzunehmen pflegte. An dem großen Nußholztisch, an den viele Personen passten, aber meisten die vier Nuembs aßen. Vor ihrem geistigen Auge bauten sich die Schüsseln und Platten auf, gefüllt mit allem, was das Herz begehrte. Die Körbe mit saurem Brot, die Schalen mit Gemüse und Obst, die Platten mit Käse und Würsten, die großen Töpfe mit guten, wärmenden Suppen in der kalten Jahreszeit...
Ihr lief das Wasser im Mund zusammen.
"Wir haben daheim immer ausgiebig und unterschiedliche Sachen gegessen. Je nachdem, was unsere Köche zubereitet haben. Aber es gab Fisch, Fleisch, Suppen, Eintöpfe, gekochtes Gemüse als warme Gerichte und auch kalte Speisen wie Brot, Käse, Wurst und Abgehangenes. Die Mahlzeiten haben wir eigentlich immer zusammen eingenommen an einem großen Tisch. Es gab immer so viele unterschiedliche Dinge, dass ich sie gar nicht aufzuzählen vermag. Und unsere Küche erst! Die solltest du einmal sehen... Sie ist gewaltig. Die Vorratskammer ist bis unter das Dach gefüllt mit allen erdenklichen Vorräten, von den Ernten unserer Bauern bis hin zu fremden Produkten aus Orlais oder Tevinter. Meine Mutter zum Beispiel liebt so einen bestimmten orlaisianischen Wein, während mein Vater lieber den aus Antiva trinkt... - und bei euch?"

Erwartungsvoll begann sie zu löffeln und wurde vom Geschmack der Suppe nicht enttäuscht.

VRanger
03.01.2016, 15:39
vorheriger Post: ein Zwischenspiel (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst?p=24691269&viewfull=1#post24691269) ~ Antwort von: Aril (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst?p=24695135&viewfull=1#post24695135)

Glandis | Am Flussbaum • Abendessen

http://upload.worldofplayers.de/files9/VR_Gladis_1.png „Wir haben einen Eimer ... und unsere Schläuche. Ob wir vielleicht den gefüllten Eimer mittransportieren können? Aber wenn wir reiten, verschütten wir eher das Wasser ...“, sagte ihre Nachbarin. Abgesehen von der sehr merkwürdigen Frage war Glandis sofort klar, was fehlen würde. »Wir haben nicht genug an Möglichkeiten Wasser zu transportieren«, schoss es ihr durch den Kopf. Sie dachte nach. »Lederne Beutel, Wasserschläuche … hohle Äste … «

Ein „Vorsicht, heiß!“ riss sie aus den Gedanken. Bereitwillig nahm sie ihre Portion entgegen. Es duftete herrlich und es war gut, dass sie warten musste. So konnte sie sich noch ein wenig an dem Duft der Pilztunke gütlich tun. Doch dann nahm sie einen kleinen Löffel. Vom Rande des Tellers her. Denn dort kühlte eine Suppe immer zuerst. Vorsichtig kostete sie. »Wunderbar …« sagte sie leise. Aril konnte sich auf das Lob etwas einbilden. Denn der Dalish schmeckte nicht sofort alles und jedes. Dass sie nebenbei eine Suppe der Shemlen genoss, spielte in den Gedanken der Dalish überhaupt keine Rolle mehr. All die Dinge zum Essen, auch was sie so gehört hatte, war wie weggewischt. Und so war der kleine Bericht über die Gewohnheiten im Hause der Adligen mehr als nur interessant. Glandis hörte gut zu und drehte dabei nur mit dem Löffel Kreise in der Suppe. Es würde sie abkühlen.

„Wir haben daheim immer ausgiebig und unterschiedliche Sachen gegessen. Je nachdem, was unsere Köche zubereitet haben. Aber es gab Fisch, Fleisch, Suppen, Eintöpfe, gekochtes Gemüse als warme Gerichte und auch kalte Speisen wie Brot, Käse, Wurst und Abgehangenes. Die Mahlzeiten haben wir eigentlich immer zusammen eingenommen an einem großen Tisch. Es gab immer so viele unterschiedliche Dinge, dass ich sie gar nicht aufzuzählen vermag. Und unsere Küche erst! Die solltest du einmal sehen ... Sie ist gewaltig. Die Vorratskammer ist bis unter das Dach gefüllt mit allen erdenklichen Vorräten, von den Ernten unserer Bauern bis hin zu fremden Produkten aus Orlais oder Tevinter. Meine Mutter zum Beispiel liebt so einen bestimmten orlaisianischen Wein, während mein Vater lieber den aus Antiva trinkt ... - und bei euch?“

»Ja, bei uns …« antwortete Glandis. »Bei uns wird auch das Essen gemeinsam eingenommen. Aber solche großen Vorräte haben wir nie dabei. Meist kommt das auf den Tisch, was die Umgebung zu bieten hat. So wie wir es jetzt auch tun. Aber manchmal gibt es eben nichts oder nichts Großes.« Sie schaute zu Aril, die ihre Suppe ebenso begonnen hatte zu löffeln. »Nichts oder eben nur wenig, aber auch Trockenfleisch und ebenso hergerichtete Beeren oder Wurzeln gab es, wenn wir auf einen Zug waren, um einen nächsten Rastplatz zu erreichen ...« Sie nahm selbst ein paar gute Bissen zu sich und sagte dann weiter: »… deshalb hatte ich erst auch gesagt, dass ich noch nie so viel gegessen habe, wie in den letzten Tagen.« Anschließen leerte sie ihren Teller und wischte mit dem Zeigefinger der rechten Hand diesen gekonnt aus, lächelte dabei und sagte noch: »Erleichtert das Saubermachen. Aber …« Sie schwieg für einen Moment und der Witz verflog aus ihrem Gesicht. »… aber das Wasser bereitet mir Sorgen. Ob wir es wollen oder nicht, wir müssen uns morgen nach verschließbaren Behältnissen umsehen. Denn die Pferde haben sich ja selbst versorgt.«


nächster Post: ein Trinkwasserproblem (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst?p=24701910&viewfull=1#post24701910)

numberten
04.01.2016, 17:25
http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/TxGIDkV4csRmordred_klein.png & http://upload.worldofplayers.de/files10/CGUEHJDH01JWkp5A77Ppnimue_klein.jpg

Larissa fand keine Worte, die die Pracht der alten Festung treffend würdigen konnten, weder in der Sprache der Menschen noch in ihrer eigenen. Weite Säle, hohe Wände, wunderbare Skulpturen und Schnitzereien die Szenerien einer vergessenen Zeitrechnung und eines verdrängten Reiches darstellten. Unter anderem. Obwohl sie allein war errötete sie merklich, als sie sich einem perfekt gearbeiteten Basrelief näherte das erotische, ja schon pornografische Inhalte zur Schau stellte. Die alten Elfen verstanden sich anscheinend wirklich auf das leibliche Vergnügen und waren nicht jene staubtrockenen Denker, wie man es angesichts ihres immensen Wissens hatte zu schätzen vermocht. Larissa trat dichter und beobachtete mehrere Elfenpaare beim feucht-fröhlichen Kopulieren. Manche der Stellungen sahen interessant, andere verflucht schwierig und wieder andere einfach nur peinlich unmöglich aus. Dennoch fiel es ihr schwer die Augen von diesem Stück Geschichte zu wenden. Larissa konnte dem Drang nicht widerstehen und berührte eine nackte Elfe mit ungefähr derselben Art Vorbau wie Morgana ihn hatte, fuhr über den flachen Bauch und die beiden ausgearbeiteten Attribute, wobei sie ein Grinsen aufsetzte, dass Verbotenes begleitete. Auch die Dalish konnten wunderbar und detailliert in Holz schnitzen, konnten lebensechte Figuren erschaffen, doch schufen sie nie so etwas. Immer nur Zeichen der Götter, Figuren vom Schreckenswolf oder mal eine Halla für die Kinder. Larissa wandte den Blick und die Finger ab und berührte einen Elfenmann an einer dafür nicht ungeeigneten Stelle, der gerade eine obszöne Geste des vorstoßenden Unterleibes in Richtung einer geschnitzten Elfe machte, die in einem Himmelbett mit Baldachin lag. Wieder lag dieses ordinäre Grinsen auf ihrem Gesicht. Wenn Morgana doch bloß hier wäre. Sie hätte ihre helle Freude an derlei Kunst.
Larissa verließ die Galerie. Die Gänge im Inneren der Festung waren wie das Tor schmal aber sehr hoch. Dort, wo kein oder nur wenig Licht von dem Innenhof aus in die Räume drang verbarg sich die Decke zur Gänze in der Dunkelheit. Sie hatte eigentlich nicht vor tiefer in die Burg zu gehen, doch war es fast schon eine Sucht auch um die nächste Ecke zu biegen, die den nächsten Raum zu betreten, zwischen dem nächsten Paar Säulen in das Innere der Feste zu schauen und die wunderbaren, blutroten Rosen zu betrachten die sich dort um die Statue einer Elfe mit Harfe in den Händen und Bogen auf dem Rücken wandte, die das schöne Gesicht sehnsüchtig gen Himmel gerichtet hatte.

Was ist das? Was bewegt sich da, verursacht diese kaum spürbare Vibration im Boden? Was wirft den Schall eines langsam gehenden Atems von den Wänden zurück? Ich schaue es mir lieber mal an!

Larissa umrundete den Innenhof mit der Harfenspielerin unter dem säulengesäumten Ziegeldach des Kreuzgangs und betrat einen weiteren Gang, der in einer Wendeltreppe hinauf zu den Zinnen führen würde. Statt die Treppe zu nehmen, beschloss Larissa jedoch sich wieder zum Eingang zu bewegen und den Wächter zu befragen, ob er vielleicht von den Anderen gehört hatte. Sie hatte ganz vergessen ihn danach zu fragen und fühlte sich, obgleich dieser Ort sie faszinierte, ein wenig schuldig ob ihres Solos.

Das Treten von Füßen, Hufen? Nur zwei, keine vier wie bei den Rehen oder Füchsen. Leise, schleichend. Ein Raubtier? In den Schatten! Im Schatten sieht man mich nicht!

Larissa hatte den halben Pfad zurückgelegt und durchschritt gerade die Galerie der Nacktheit als sie das eigentümliche Gefühl verspürte, verfolgt zu werden. Sie wandte sich um, sah aber nichts außer Leere. Paranoia. In so einem Gebäude mit einem magischen Wächter auch kein allzu unberechtigter Zug.

Da! Was ist das? Ich hab es schon einmal gesehen. Die Bilder an der Wand. Da ist ein Wesen davon. Sieht gut aus, fest und voller Blut. Ich kann es riechen, kann es sehen. Nicht so viel Haar wie ein Hase oder Wildschein, viel Fleisch, fest, gut! Und Blut, kann das Blut riechen und andere Gerüche. So viel Neues! Wie es wohl schmecken wird? Was? Was war das? Muss mich beeilen ehe die Brüder es auch aufspüren!

Larissa beschleunigte ihre Schritte. Paranoia oder nicht, doch das Gefühl vieler Augen die ihren Nacken kalt berührten ließ sie ein Gefühl der entschiedenen Abneigung gegen das weitere Verbleiben in der Ruine verspüren. Rasch bog sie um die Ecke, stockte einen Moment und musste sich neu orientieren. Von wo genau war sie gekommen? Ein Rascheln, ein merkwürdig organisch klingenden Knacken ließ die Elfe herumfahren und in der Bewegung ratschte der Dolch aus seiner Scheide. Larissa starrte in die Dunkelheit der drei rechten neben ihr abgehenden Gänge. Aus einem war sie gerade gestürmt, dort war die Galerie und dort war niemand gewesen! Der zweite, mittlere Gang war von wildem Wuchs überhäuft. Unmöglich ihn zu passieren, es sei denn man konnte fliegen und durch den etwa ein Meter breiten Spalt segeln, der kurz unterhalb des Bogens einen Freiraum zwischen Stein und Wildwuchs bildete. Sie schaute in den letzten Gang, der fast schon stoffliche Dunkelheit in sich trug. Schnell eilte sie weiter.

Ich kann sie hören! Die Brüder kommen! Schnell, fang es! Fang es! Töte es! Und friss!

Klicken wie von vielen Absatzstiefeln erfüllte den Gang, so schnell, dass Larissa es eher für Regen gehalten hätte würde dort draußen nicht ein trockener Tag sein Antlitz durch die Mauern blicken lassen. Das Klicken kam näher! Wieder wandte die Dalish sich um und diesmal sie schrie schrill auf, als sie eine Spinne von der Größe eines kleinen Pferdes auf sie zurasen sah, die geifernden Greifzangen, die an schwarze giftgefüllte Sicheln erinnerten, im fahlen Licht des Ganges aufblitzend. Sie hatte keine Zeit den Bogen zu ziehen sondern schleuderte in ihrer Not ihren Dolch nach dem Wesen. Schon früher hatte sie damit geworfen und oft, sehr oft war er in dem anvisierten Baumstamm stecken geblieben. Diesmal jedoch war sie nicht nach totem Holz und auch nicht mit der Lässigkeit einer erfahrenen Jägerin, sondern sie warf mit der Panik eines baldigen Fressopfers nach einer riesigen, haarigen, schwarzen Spinne deren acht Augen feucht in der schattenhaften Dunkelheit glänzten. Das Wesen wich dem Wurfgeschoss geschickt aus, peste die Wand hinauf und raste kopfüber weiter auf Larissa zu, die vielen Beine unter diabolischem Klicken hetzend. Zäher Speichel tropfte aus den Giftdrüsen auf den schönen Boden. Die Spinne sprang mit der Kraft ihrer acht Beine ab, doch Larissa war schnell. Sie hechtete durch einen schmalen Spalt in den Parallelgang, flüchtete ihn hinab gen Ausgang und zu dem rettenden Wächter. Vielleicht. Das hallende Klappern ihrer Pfeile im Köcher in den spitzen Ohren schlidderte sie um eine Ecke, wäre fast gegen die Wand geprallt, fing sich aber mit dem verletzten linken Arm auf, stieß sich von ihr ab und rannte weiter. Hinter sich hörte sie wie das irrwitzige Rasen der vielen Beine erneut anhob. Die Spinne kannte ihr Terrain gut. Larissa stoppte in der Mitte des Ganges, zu ihrer Linken lag nun der reich bewachsene Innenhof auf dem wilde Fruchtsträucher eine Fülle von Obst offenbarten und wo bunte Schmetterlinge ungeachtet des achtbeinigen Schreckens ihren Lufttanz vollführten. Larissa zerrte sich den Bogen von den Schultern, riss einen Pfeil aus dem Köcher und legte auf. Vielleicht war sie noch nie so nervös gewesen. Knarzend spannte sie die Sehne, visierte die Ecke an, atmete durch, versuchte sich zu beruhigen und ihr Ziel bei dem ersten Schuss zu treffen. Einen zweiten würde es nicht geben! Das Klacken der Spinnenbeine verstummte plötzlich. Nur noch Larissas eigener Atem war zu hören…

Da bist du! Da bist du und wartest! Aber du schaust in die falsche Richtung! Ich bin doch hier, an der Mauer, über deinem Kopf. Gleich hab ich dich, dann sauge ich deine Augen aus deinem Schädel, weide mich an deinen Beinen und fresse dein Herz. Dein blutiges Herz! Mmmh!

Larissa spürte die Präsenz zu spät die da rechts aus dem Gang gekrochen war wie ein Albtraum sich in den Schlaf der Seligen stiehlt. Die Elfe ließ sich rückwärts fallen, riss dabei den Bogen um die fünfundvierzig Grad herum und in die Höhe, doch es war zu spät. Im selben Moment wo Larissa visieren wollte, sprang das Biest auf sie los, die acht Arme für die tödliche Umarmung ausgestreckt, die scharfen Zähne nach Blut dürstend. Ihr Pfeil schnellte von der Sehne als das Gewicht eines ausgewachsenen Mannes sie zu Boden schlug. Das Geschoss schlug klirrend in der Steinwand hinter dem Biest auf, Larissa Bogen wirbelte durch die Luft und landete im Gras. Sie spürte wie sich Zähne nur um wenige Zentimeter in ihre Haut schoben, direkt in die linke Seite des Schlüsselbeins. Doch die Spinne war zu hart abgesprungen, Larissa hatte sie im Flug mit den Beinen erwischte und stieß sie nun kopfüber in den Hof. Der Einstich brannte wie Höllenfeuer, doch Larissa rappelte sich auf, stürzte wieder und sah zu der Spinne. Dieser war auf der Oberseite gelandet, drehte sich jetzt aber mit erschreckender Geschwindigkeit herum und flüchtete in das Dunkel der Gänge zurück. Larissa keuchte, würgte trocken. Etwas war in ihrem Blut, tropfte wie ein dickes Sekret aus der Wunde. Als sie sich erhob fühlte sie die bleierne Schwere in ihrem Körper. Jeder Schritt wurde zur Probe und irgendwann scheiterte sie, konnte sich gerade noch an einem Brunnen im Innenhof abstützten. Auf dem algengrünen Wasser summten muntere Mücken, dippten die langen Beine ins Wasser, stiegen wieder auf. Larissa spürte nicht wie ihr das Schlucken versagte und der Speichel auf die gespannte Oberfläche tropfte. Alles in ihrem Körper wurde benommen, kalt und schwarz. Ihr Verschwamm die Sicht, dann hörte sie wieder das sich langsam nähernde Klicken. Mit letzter Kraft wandte Larissa sich um, sah das riesige hässliche Geschöpf, dass sie da mit gierigen Blicken verschlang. Sie legte die schlaffe Hand auf den Schwertgriff, obgleich sie wusste, dass sie es niemals werde ziehen können.
„Worauf wartest du?“, presste sie mit all dem Willen und all der Kraft die noch geblieben waren hervor.

Keine leichte Beute! Aber schmackhaft! Sicherlich schmackhaft! Schmackh… Was war das? Wieder fremde Vibrationen. Nicht die Brüder! Der Wächter? Nein, bewegt sich nicht. Nicht der Wächter, nein. Nein, der Wächter ist zu gefährlich aber er bewegt sich nicht. Nicht der Wächter nicht die Brüder. Da wieder! In die Schatten! Schnell in die Schatten!

Larissa traute ihren Augen nicht, als sich das Wesen urplötzlich flink wie ein Reh ins Innere der Ruine zurückzog. Vielleicht spielten ihr der verschwommene Blick auch nur einen Streich und gleich wäre sie tot. Sie wusste es nicht. Eigentlich wusste sie kaum noch etwas. Sie wusste nicht, dass sie schon lange umgefallen war und mit weit geöffneten Augen in den Himmel starrte. Sie wusste nicht, dass die Spinne geflohen war, als Meallas Schritte näher kamen. Sie wusste nicht, dass Morgana so dicht bei ihr war, wie seit dem Betreten des Waldes nicht mehr. Sie wusste nur, dass sie, wenn sie sterben würde bei ihrem Clan sein würde.

*


Nimue schaute der Unterhaltung der Hexe und des Wächters gespannt zu. Sie selbst beherrschte die Sprache der Elfen leider nicht einmal im Ansatz. Bisher hatte dafür auch einfach keine Notwendigkeit bestanden. Nur wenige Schüler ereiferten sich für fremde Sprachen und wenn dann kaum für die der Dalish. Die meisten wichtigen Zauber wurden ohnehin in der Sprache des Landes oder der Schrift Tevinters behandelt während die Zauber der Dalish zumeist im Zusammenwirken mit der Natur von Bedeutung waren, was wiederum für die im Zirkel lebenden Magier keinerlei Relevanz hatte. Beeindruckend, dass die Hexe die Sprache so problemlos wiedergeben konnte. Der Wächter bediente sich eines schnellen, wenn auch klanglosen Sprachrhythmuses, welcher die Abtrünnige jedoch keinesfalls daran hinderte zu übersetzen, zu fragen und Antworten zu erhalten, die allerdings offenbar nicht sehr befriedigend ausfielen. Morgana würde es später erklären. Tatsächlich wandte sich die Hexe nach dem unzureichenden Gespräch mit diesem Trumm von Krieger und erläuterte die Situation. Erneut spiegelte sich ihr Wissen über die Altelfen wider.

Mordred war immer davon ausgegangen, dass er ein recht passables Verständnis von der elfischen Sprache mitgebracht hätte. Nun sah er sich gezwungen diese Auffassung zu überdenken, denn während Morgana fließend mit diesem, wie sich später herausstellte, unsterblichen Wächter und Schreckgespenst Arturs, unterhielt konnte er dem Ganzen nicht einmal annähernd folgen. Einige Worte mochte er vielleicht zuordnen können, doch sprachen beide so schnell, so melodisch und so fließend, dass er sich bei jeder möglichen Kategorisierung ebenso gut vertun konnte. Um Elfendirnen in den Bordellen zu beeindrucken oder auch mal eine Ballade in der alten Sprache vorzutragen mochte es wohl reichen. Auch um Larissas Flüche zu verstehen, denn die Elfen hatten herzlich wenig Schimpfwörter, reichte es. Jetzt aber schaltete er frustriert auf Durchzug und wartete darauf, dass Morgana sie alle aufklärte oder aber die Waffen sprachen. Er verspürte jedoch wenig Lust gegen diese riesige Gestalt anzutreten, die ihre mächtigen Waffen sicherlich nicht zur Zierde trug. Und unsterblich? Das war er nicht! Allerdings schien ein Kampf unausweichlich, vor allem als der Wächter davon sprach, dass Mealla „ein weiteres Kind“ sei. Daraus schlussfolgerte vermutlich jeder für sich, dass Larissa dort sein musste. Wieso der Kerl sie vorbeigelassen hatte erklärte Morgana kurz darauf. Elfen durften passieren, alle anderen mussten draußen bleiben. Rassist.
Sofort schmiedeten Artur und Morgana Pläne zur Befreiung, oder zumindest zur Suche, ihrer gemeinsamen Freundin und überredeten Mealla dazu die ihr gegenüber so unfreundliche Dalish zu suchen. Unter dem Zwang der Gruppe willigte diese schließlich ein und betrat die Ruine schließlich durch das zerrüttete Tor hindurch. Der Wächter, der von weitem doppelt so groß wie die Kopfgeldjägerin wirkte, ließ sie wortlos passieren. Danach ergriff Morgana das Wort und begann einen Plan zur Bekämpfung des Wächters zu entwerfen, oder viel eher über Möglichkeiten nachzudenken, sollte der schlimmste Fall eintreten. Ihre Ansprach machte Mordred nicht gerade mehr Mut. Er hatte gesehen wie die Tevinteraner kämpften und wenn solch ein gewaltsames Heer den Wächter nicht niederringen konnte, wie sollte es dann eine Gruppe von vier Mann schaffen?

Nimue biss sich auf die Zunge um Morgana nicht eine Unfreundlichkeit an den Kopf zu werfen. Große Töne spucken und sich die Loyalität ihrer Kameraden sichern, aber in Notsituationen nicht wissen wie man handeln soll…
Die Magierin räusperte sich leise, doch reichte es um ihr die Aufmerksamkeit der Gruppe zu sichern. „Ihr habt natürlich Recht, Hexe“, sagte sie und konnte nun da Mealla weg war wieder die gewohnte Anrede der Missachtung anwenden. „…Tevinter hat ihn augenscheinlich nicht besiegt. Zudem beglückwünsche ich Euch zu Eurem Wissen über die Kultur der Elfen.“ Sie setzte ein schmales Lächeln auf, dann warf sie einen Blick den Gang hinab wo die Gestalt des Wächters in einiger Ferne stand und wartete. „Dieser Wächter ist unsterblich. Folglich nutzen eure Schwerter dort nicht viel“, sagte sie an Artur und Mordred gewandt. „Ebenso wenig unsere Elementarmagie. Ich will gar nicht erst wissen, was passiert wenn man den Träger des Schutzgeistes zerstört. Entweder materialisiert er sich wie ein Phönix aus der Asche neu oder, und das wäre zu befürchten, sein Geist fährt in einen Träger und übernimmt den Körper wie ein Dämon.“ Mordred schluckte hörbar. „Unsere beste Chance ist also ein Bannzauber, der ein arkanes Gefängnis erschafft. Ich kenne einige davon, doch befürchte ich, dass ein einzelner Zauber nicht dicht genug gewoben sein wird um ein so mächtiges magisches Wesen dort für lange gefangen zu halten. Ich habe noch einige Lyriumtränke in seiner Satteltasche“, sagte sie und zuckte mit dem Kopf in Mordred Richtung. „Im Falle des Falles würde ich einen davon konsumieren und Euch, Hexe, einen abgeben damit auch Ihr Eure Macht stärken könnt. Dann müsstet ihr mir bei dem Bann assistieren, den Zauber stärken und die Magie knoten. Ich nehme an Ihr wisst, wie man Magie bündelt?“
Nimue hob eine Augenbraue, verschränkte die Arme und sprach nach einer Kunstpause weiter. „Der Bann wird ihn bewegungs- und handlungsunfähig machen. Sein Wille, so das Wesen einen besitzt, wird jedoch ungebrochen weiterbestehen. Das heißt, dass niemand mit ihm kommunizieren und ihn auf gar keinen Fall berühren darf! Solange sollte er dann mit minimaler, passiver Anstrengung magischer Art in dem Gefängnis gehalten werden können.“ Sie sah zu dem Ritter. „Das Problem ist bloß, dass der Wächter mich den Zauber mit Sicherheit nicht einfach so wirken lassen wird. Ich bräuchte also eine… Ablenkung.“ Sie schaute zu Mordred. „Und einen Schutz für mich und die Hexe. Wer weiß welche Teufeleien der Wächter auf den Plan zu rufen vermag.“

http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Mealla_portrait.jpg

Die Festung war atemberaubend und das obwohl der Zahn der Zeit mehr als deutlich an ihr genagt hatte. Anders als die Mauer waren die Gebäude wohl nicht mit einer Art Magie verwoben worden. Außerdem zeigten sie teilweise Spuren von Plünderungen und Gewalteinwirkungen, Tevinter hatte auch hier seine Spuren hinterlassen. Mealla konnte von solchen Spuren ebenfalls ein Lied singen, schwieg jedoch lieber und betrachtete die Skulpturen und Reliefe. Ihren Speer hielt sie locker mit der rechten Hand, den Schaft locker auf dem Nacken abgelegt. Sie sah jetzt keinen Grund in Lauerstellung durch die Festung zu laufen beobachtete aber trotzdem aufmerksam die Umgebung, die Warnungen der beiden Männer im Hinterkopf. Neben der Rede eines alten Baumes war der Wächter am Tor für sie ein deutliches Zeichen das hier mehr vor sich ging als es auf den ersten Blick schien. Im Moment war die Ruine tot und Mealla lag viel daran das es so blieb. Mehr über die eigene Kultur erfahren war ja interessant, aber mit Elfengeistern zu kämpfen war wenig erstrebenswert. Sie hatte ihren eigentlichen Auftrag nicht vergessen, jedoch war ein Blick hier und da wohl nicht verkehrt.
Sie dachte das sie in Tevinter schon wahre Monumente gesehen hatte, aber diese Kunstfertigkeit der elfischen Bildhauer war schon beeindruckend. Und Fantasie hatten sie scheinbar auch reichlich. Bei Betrachtung eines Reliefs mit erotischen Akten schüttelte sie lächelnd den Kopf. Ein paar der Stellungen kamen ihr bekannt vor, andere waren jedoch selbst mit ihrer Beweglichkeit unmöglich.
"Künstlerische Freiheit.", murmelte sie und strich über die in ihren Augen überzogene Oberweite einer Elfe. Sie persönlich hatte noch nie eine Elfe mit solchen Vorbau gesehen, aber andererseits wer wusste schon wie die Altvorderen gebaut waren.
"Genug Mädchen du bist nicht zum puren Vergnügen hier.",schalt sie sich selbst. Je länger sie trödelte desto größer würden die Chancen steigen das die Dalish in Schwierigkeiten geriet und damit auch die Chancen selbst in Schwierigkeiten zu geraten.

Die Festung war groß, sehr groß. Vermutlich konnte sie an der Dalish vorbeilaufen ohne das die beiden sich bemerkten. Trotz seiner Leere besaß der Ort eine eigene Schönheit, selbst die Innenhöfe sahen, trotz des Wildwuches noch schön aus. Mealla riss sich von einer harfenspielenden Statute ab und ging stattdessen in einen anderen Gang in der Nähe der Fresken. Das einzige was ihr nicht gefiel war das mangelnde Licht. Von außen drang zwar welches ein, aber viele Ecken und Bereiche waren von Dunkelheit umwoben. Die Dunkelheit war in ihren Augen fehl am Platz, außerdem meinte sie etwas zu hören. Das leise trappeln von vielen Beinen, mehr als es zwei andere Elfenfüße verursachen würden. Waren hier noch andere Wesen unterwegs ? Plötzlich stand sie vor einer Abzweigung mehrerer Gänge, auf dem Boden sah sie etwas blinken. Vorsichtig bückte sie sich und schaute nach. Es war ein Messer, elfischer Bauart allerdings nicht alt genug um hierherzugehören. Hatte die Dalish nicht so eines ? Wenn ja war es wohl kein gutes Zeichen das es hier auf dem Boden lag. Schon wieder dieses Trappeln. Mealla nahm ihren Speer jetzt in Vorhalte und steckte das Messer ein. Mealla nahm spontan einen der Gänge in der Nähe und folgte ihm. Sie hatte das Gefühl das sich die Dalish wohl kaum tiefer in die Eingeweide der Festung begeben hatte.

Durch einen Dunklen Gang sah Mealla schließlich wieder das Licht des Innenhofes, eines anderen Innenhofes wie sie vermutete denn die Figur der Harfenspielerin sah sie nicht. Vermutlich hatte der Innenhof mehrere Teile, Platz war schließlich genug vorhanden. Während sie sich auf den Innenhof zubewegte meinte sie neben der Echo ihrer eigenen Stiefel schon wieder andere Geräusche zu hören. Vorsichtig und ihre Umgebung im Auge behaltend. Der Innenhof bot einem hübsch verzierten Brunnen von zahlreichen Gewächsen umgeben. Neben den zahlreichen Skulpturen von Elfen sah die Kopfgeldjägerin noch eine andere Elfe, diese war jedoch nicht aus Gestein sondern aus Fleisch und Blut. Flink schritt sie zu der am Boden liegenden Dalish und kniete sich neben sie. Die Elfe lag regungslos auf dem Boden und ihre Augen starrten leer in den Himmel. Mealla fühlte ihren Puls, dieser war jedoch vorhanden wenn auch schwach, außerdem war die Elfe kalt. Sie lebte noch, schien aber gelähmt und von Meallas Anwesenheit nichts mitzubekommen. Die Kopfgeldjägerin sah eine Wunde am Arm, aber diese schien schon älter und war verheilt. Die Ursache musste eine andere sein, Mealla arbeitete schon seit Jahren mit Giften, speziell jene die den Gegner lähmten und betäubten. Die Elfe zeigte die gleichen Anzeichen und jetzt entdeckte Meall auch die Bisswunde an der linken Seite des Schlüsselsbeins. Es war ein Spinnenbiss, aber was für einer. Das Vieh musste gewaltig sein.
"Mistiger Mistmist.", fluchte Mealla leise. Normalerweise wäre das kein Problem, wie jeder der viel mit Giften arbeitete hatte sie auch die entsprechenden Antidote und das Wissen wie man sie zubereitet. Schließlich musste man vorbereitet sein im Falle der Selbstvergiftung, oder um die Beute wieder gesprächsfähig zu machen. Allerdings befand sich ihr Antidot in der Satteltasche, genau wie ihre anderen Gifte. Da konnte es im Moment genauso gut in der Taverne in Amaranthine liegen. Genug Pfeile hatte sie mitgenommen, aber den Rest ließ sie zurück, scheinbar hatte die tagelange Flucht doch Spuren hinterlassen. Nach einem genervten Stöhnen konzentrierte sie sich auf das Gegenwärtige. Sie hatte eigentlich zwei Möglichkeiten die Dalish tragen oder zurück zum Ausgang und das Antidot holen. Die zweite erschien ihr wenig schlau oder umsichtig. Die Blondine hatte sich wohl kaum selbst gebissen und was immer das gewesen war, war wohl in der Nähe. Vermutlich hatte Meallas Auftauchen die Spinne verschreckt, aber sie würde kaum ihre Beute aufgeben.
"Das Rascheln." erinnerte sie sich und fuhr herum. Aus der Dunkelheit schien wieder ein Tippeln von Füßen zu kommen und zwar schnell. Mealla ließ den Speer neben sich liegen und zog Pfeil und Bogen hervor. Ihr Pfeil hatte mehrere Spitzen und Widerhaken, schlecht um etwas hartes zu durchdringen, aber mit hoher Stoppwirkung und hervorragend gegen Weichziele. Die Geräusche kamen schneller auf sie zu und die Elfe spannte den Bogen bis zum Anschlag um ordentlich Zugkraft und eine bessere Stoppwirkung zu erzielen.
"Kommen lassen.",dachte sie und atmete ruhig durch. In diesem Moment sprang die Spinne aus der Dunkelheit schnell und wuchtig in ihre Richtung. Mealla ließ den Pfeil von der Sehne schnellen woraufhin dieser losflog und sich die Spitze in den fellbedeckten Leib dieser Kreatur bohrte und sie in der Luft stoppte und sie auf dem Rücken landete. Beim Umdrehen knickte sie den Pfeilschaft um und begann verwundet Abstand zu der Elfe zu gewinnen. Gleichzeitig rief sie, auf einer Frequenz die Mealla selbst mit ihren Elfenohren nicht hören konnte und ihre Schreie drangen in die Tiefe der Gänge wo sie gehört wurden und Bewegung in Gang setzten.
Brüder ! Brüder ! Ich bin verwundet. Gefahr ! Beute !
Mealla indes bekam davon nichts mit sondern zog einen zweiten Pfeil hervor mit dem sie auf die verwundete aber dennoch agile Spinne anlegte. Das Vieh war fast so groß wie ein Pony und schien mehr als einen Pfeil vertragen können. Dieses Mal nahm sie einen mit angefeilter Spitze, in dem Spinnenleib würde er sich gut machen. Das Biest begann nun Mealla zu umrunden, wobei es eine blutige und stinkende Spur absonderte. Ziemlich schnell wie Mealla genervt feststellte doch die schmerzende Pfeilspitze verlangsamte die Spinne zunehmend. An einem Busch blieb kurz der abgebrochene Pfeilschaft hängen und Mealla nutzte die Gelegenheit, dieses Mal traf der Pfeil sie zwischen ihre vielen Augen, wobei sich die Spitze beim Einschlag in ihre Einzelteile zerlegte und sich den Weg durch den Arachnoidenleib suchte. Mit einem letztem Aufbäumen beendete die Spinne ihre Bewegung und blieb tot liegen.Mealla lächelte zufrieden und wandte sich wieder der Dalish zu. Vielleicht konnte sie die jetzt zum Ausgang tragen, aber wohin mit dem Speer. Plötzlich erstarb ihr Lächeln, denn aus der Tiefe der Gänge schien noch mehr Getrappel zu kommen zahlreicher und lauter. Offenbar war dies nicht die einzige Spinne und ihre Brüder schienen auch hungrig zu sein. Mealla sah erneut zur regungslosen Dalish. Mit ihr auf den Rücken würde sie nicht entkommen, das war sicher. Wenn sie einfach verschwand würden sich die Viecher vermutlichan der Dalish laben und sie entkommen. Aber auch wenn die bewusstlose Elfe so von ihr dachte und das ein äußerst rationaler Gedankengang war, Mealla war nicht die Sorte Elfe die ihre Gefährten zum Sterben zurückließ. Auch wenn diese so einen Einsatz wohl nicht verdienten, aber seit wann tat Mealla auch schon was für Personen die nett zu ihr waren ? Flink zog sie ihren Signalpfeil aus dem Köcher und schoß ihn steil in die Luft. je höher er stieg und je schneller er wurde desto durchdringender und lauter war sein Pfeifen. Mealla rammte ihren Speer in eine Fuge und spannte dann den Bogen. Blieb halt noch Möglichkeit drei, aushalten bis die Anderen eintrafen. Vielleicht waren es ja nur ein paar Spinnen.

**

..beglückwünsche ich Euch zu Eurem Wissen über die Kultur der Elfen." Aus Nimues Mund klang das schon fast wieder wie Hohn. Als ob die Zirkelmagierin auch nur ein Wort von dem Verstanden hatte was Morgana gerade mit dem Wächter beredet hatte. Immerhin hatte sie die Situation erfasst und schien tatsächlich konstruktiv mitzuarbeiten. Die Hexe hielt das auch mehr als angebracht, immerhin war Nimue ja auch die selbsternannte Fluchbrecherin wodurch Bannzauber wohl mehr in ihr Metier fielen. Vielleicht war es auch möglich den Wächter in Stein oder Eis einzufangen, aber sie selbst zweifelte das dies lange vorhalten würde. Ein arkanes Gefängnis schien da schon machbar und da sie keinerlei Probleme hatte Magie zu bündeln sollten die beiden Magierinnen das hinbekommen. Den Wächter so weit zu bekommen das er sich einfangen ließ war jedoch eine andere Sache. Zwar waren ihre beiden Begleiter erfahrene Kämpfer aber selbst Morgana konnte nicht sagen wozu der Nemuritorii in Stande war. Die Ablenkung könnte also genauso haarig werden wie damals Mordreds Job als Köder.

Artur sah sich schon als Ablenkung tituliert und hatte das dumpfe Gefühl das diese daraufhinlaufen von einem uralten elfischen Wächtergeist in die Mangel genommen zu werden. Der Tag schien immer besser zu werden. Allerdings war dies wohl besser als wenn aufeinmal ein Geist in ihn fahren würde und letztendlich war er im wahrsten Sinne für so einen Kampf am besten gerüstet. Er war bereit es zu tun wenn es erforderlich war, immerhin würde es im Ernstfall um das Leben der beiden Elfen gehen. Die eine betrachtete er als Freundin und treue Gefährtin und der andere fühlte er sich allein deswegen verpflichtet weil sie sich freiwillig dazu bereiterklärt hatte in der Ruine nach Larissa zu suchen. Notfalls würde der Geist halt feststellen müssen das nicht nur Tevinter ihn überwinden konnte.
"Also gut, wenn es die Lage erfordert bin ich bereit mich mit einem uralten Wächtergeist zu schlagen und ihn hinzuhalten bis ihr euren Zauber gewirkt habt. Ich nehme ja mal stark an das er sich auch mit normalen Waffen bekämpfen lässt und ich nicht auf einmal gegen Schattenwaben fechte ?", erkundigte er sich bei beiden Magierinnen. Morgana schüttelte den Kopf.
"Er ist zwar ein Geist aber in dieser Hinsicht, so materiell wir ihr und ich, dasselbe gilt für seine Rüstung und auch für seine Waffen. Er ist so tödlich wie ihr es seid, allerdings hat er kein Herz oder andere verwundbare Organe. Und er blutet nicht. Ihr würdet ihn also wohl nur hinhalten können, schwächen oder verwunden kann ihn euer Schwert wohl kaum.", antwortete Morgana nachdenklich.
"Nun das ist ja zauberhaft. Gegen so einen Gegner wollte ich schon immer mal kämpfen.", antwortete Artur sarkastisch.
"Eure Rüstung wird euch auch vor seinen Schlägen schützen, ihr müsst ihn nur von mir und Nimue ablenken. Ich persönlich habe kein Problem damit euch bei dem Zauber zu assistieren Zauberin. Falls das Signal kommt bin ich bereit." sagte Morgana entgenkommend. Sie war nicht zu stolz der Zirkelmagierin zuzugestehen das sie solche Zauber besser beherrschte und ihn deshalb ausführte.
"Nun dann sollten wir uns wohl vorbereiten für den Fall das auf einmal ein Pfeil durch die Wolken pfeift.", sprach Artur in die Runde.
"Oder hat noch jemand irgendwelche Ideen oder Einwände ? Mordred ?", fragte er den Literaten der bisher noch geschwiegen hatte.

Shepard Commander
04.01.2016, 19:32
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Die Festung war atemberaubend und das obwohl der Zahn der Zeit mehr als deutlich an ihr genagt hatte. Anders als die Mauer waren die Gebäude wohl nicht mit einer Art Magie verwoben worden. Außerdem zeigten sie teilweise Spuren von Plünderungen und Gewalteinwirkungen, Tevinter hatte auch hier seine Spuren hinterlassen. Mealla konnte von solchen Spuren ebenfalls ein Lied singen, schwieg jedoch lieber und betrachtete die Skulpturen und Reliefe. Ihren Speer hielt sie locker mit der rechten Hand, den Schaft locker auf dem Nacken abgelegt. Sie sah jetzt keinen Grund in Lauerstellung durch die Festung zu laufen beobachtete aber trotzdem aufmerksam die Umgebung, die Warnungen der beiden Männer im Hinterkopf. Neben der Rede eines alten Baumes war der Wächter am Tor für sie ein deutliches Zeichen das hier mehr vor sich ging als es auf den ersten Blick schien. Im Moment war die Ruine tot und Mealla lag viel daran das es so blieb. Mehr über die eigene Kultur erfahren war ja interessant, aber mit Elfengeistern zu kämpfen war wenig erstrebenswert. Sie hatte ihren eigentlichen Auftrag nicht vergessen, jedoch war ein Blick hier und da wohl nicht verkehrt.
Sie dachte das sie in Tevinter schon wahre Monumente gesehen hatte, aber diese Kunstfertigkeit der elfischen Bildhauer war schon beeindruckend. Und Fantasie hatten sie scheinbar auch reichlich. Bei Betrachtung eines Reliefs mit erotischen Akten schüttelte sie lächelnd den Kopf. Ein paar der Stellungen kamen ihr bekannt vor, andere waren jedoch selbst mit ihrer Beweglichkeit unmöglich.
"Künstlerische Freiheit.", murmelte sie und strich über die in ihren Augen überzogene Oberweite einer Elfe. Sie persönlich hatte noch nie eine Elfe mit solchen Vorbau gesehen, aber andererseits wer wusste schon wie die Altvorderen gebaut waren.
"Genug Mädchen du bist nicht zum puren Vergnügen hier.",schalt sie sich selbst. Je länger sie trödelte desto größer würden die Chancen steigen das die Dalish in Schwierigkeiten geriet und damit auch die Chancen selbst in Schwierigkeiten zu geraten.

Die Festung war groß, sehr groß. Vermutlich konnte sie an der Dalish vorbeilaufen ohne das die beiden sich bemerkten. Trotz seiner Leere besaß der Ort eine eigene Schönheit, selbst die Innenhöfe sahen, trotz des Wildwuches noch schön aus. Mealla riss sich von einer harfenspielenden Statute ab und ging stattdessen in einen anderen Gang in der Nähe der Fresken. Das einzige was ihr nicht gefiel war das mangelnde Licht. Von außen drang zwar welches ein, aber viele Ecken und Bereiche waren von Dunkelheit umwoben. Die Dunkelheit war in ihren Augen fehl am Platz, außerdem meinte sie etwas zu hören. Das leise trappeln von vielen Beinen, mehr als es zwei andere Elfenfüße verursachen würden. Waren hier noch andere Wesen unterwegs ? Plötzlich stand sie vor einer Abzweigung mehrerer Gänge, auf dem Boden sah sie etwas blinken. Vorsichtig bückte sie sich und schaute nach. Es war ein Messer, elfischer Bauart allerdings nicht alt genug um hierherzugehören. Hatte die Dalish nicht so eines ? Wenn ja war es wohl kein gutes Zeichen das es hier auf dem Boden lag. Schon wieder dieses Trappeln. Mealla nahm ihren Speer jetzt in Vorhalte und steckte das Messer ein. Mealla nahm spontan einen der Gänge in der Nähe und folgte ihm. Sie hatte das Gefühl das sich die Dalish wohl kaum tiefer in die Eingeweide der Festung begeben hatte.

Durch einen Dunklen Gang sah Mealla schließlich wieder das Licht des Innenhofes, eines anderen Innenhofes wie sie vermutete denn die Figur der Harfenspielerin sah sie nicht. Vermutlich hatte der Innenhof mehrere Teile, Platz war schließlich genug vorhanden. Während sie sich auf den Innenhof zubewegte meinte sie neben der Echo ihrer eigenen Stiefel schon wieder andere Geräusche zu hören. Vorsichtig und ihre Umgebung im Auge behaltend. Der Innenhof bot einem hübsch verzierten Brunnen von zahlreichen Gewächsen umgeben. Neben den zahlreichen Skulpturen von Elfen sah die Kopfgeldjägerin noch eine andere Elfe, diese war jedoch nicht aus Gestein sondern aus Fleisch und Blut. Flink schritt sie zu der am Boden liegenden Dalish und kniete sich neben sie. Die Elfe lag regungslos auf dem Boden und ihre Augen starrten leer in den Himmel. Mealla fühlte ihren Puls, dieser war jedoch vorhanden wenn auch schwach, außerdem war die Elfe kalt. Sie lebte noch, schien aber gelähmt und von Meallas Anwesenheit nichts mitzubekommen. Die Kopfgeldjägerin sah eine Wunde am Arm, aber diese schien schon älter und war verheilt. Die Ursache musste eine andere sein, Mealla arbeitete schon seit Jahren mit Giften, speziell jene die den Gegner lähmten und betäubten. Die Elfe zeigte die gleichen Anzeichen und jetzt entdeckte Meall auch die Bisswunde an der linken Seite des Schlüsselsbeins. Es war ein Spinnenbiss, aber was für einer. Das Vieh musste gewaltig sein.
"Mistiger Mistmist.", fluchte Mealla leise. Normalerweise wäre das kein Problem, wie jeder der viel mit Giften arbeitete hatte sie auch die entsprechenden Antidote und das Wissen wie man sie zubereitet. Schließlich musste man vorbereitet sein im Falle der Selbstvergiftung, oder um die Beute wieder gesprächsfähig zu machen. Allerdings befand sich ihr Antidot in der Satteltasche, genau wie ihre anderen Gifte. Da konnte es im Moment genauso gut in der Taverne in Amaranthine liegen. Genug Pfeile hatte sie mitgenommen, aber den Rest ließ sie zurück, scheinbar hatte die tagelange Flucht doch Spuren hinterlassen. Nach einem genervten Stöhnen konzentrierte sie sich auf das Gegenwärtige. Sie hatte eigentlich zwei Möglichkeiten die Dalish tragen oder zurück zum Ausgang und das Antidot holen. Die zweite erschien ihr wenig schlau oder umsichtig. Die Blondine hatte sich wohl kaum selbst gebissen und was immer das gewesen war, war wohl in der Nähe. Vermutlich hatte Meallas Auftauchen die Spinne verschreckt, aber sie würde kaum ihre Beute aufgeben.
"Das Rascheln." erinnerte sie sich und fuhr herum. Aus der Dunkelheit schien wieder ein Tippeln von Füßen zu kommen und zwar schnell. Mealla ließ den Speer neben sich liegen und zog Pfeil und Bogen hervor. Ihr Pfeil hatte mehrere Spitzen und Widerhaken, schlecht um etwas hartes zu durchdringen, aber mit hoher Stoppwirkung und hervorragend gegen Weichziele. Die Geräusche kamen schneller auf sie zu und die Elfe spannte den Bogen bis zum Anschlag um ordentlich Zugkraft und eine bessere Stoppwirkung zu erzielen.
"Kommen lassen.",dachte sie und atmete ruhig durch. In diesem Moment sprang die Spinne aus der Dunkelheit schnell und wuchtig in ihre Richtung. Mealla ließ den Pfeil von der Sehne schnellen woraufhin dieser losflog und sich die Spitze in den fellbedeckten Leib dieser Kreatur bohrte und sie in der Luft stoppte und sie auf dem Rücken landete. Beim Umdrehen knickte sie den Pfeilschaft um und begann verwundet Abstand zu der Elfe zu gewinnen. Gleichzeitig rief sie, auf einer Frequenz die Mealla selbst mit ihren Elfenohren nicht hören konnte und ihre Schreie drangen in die Tiefe der Gänge wo sie gehört wurden und Bewegung in Gang setzten.
Brüder ! Brüder ! Ich bin verwundet. Gefahr ! Beute !
Mealla indes bekam davon nichts mit sondern zog einen zweiten Pfeil hervor mit dem sie auf die verwundete aber dennoch agile Spinne anlegte. Das Vieh war fast so groß wie ein Pony und schien mehr als einen Pfeil vertragen können. Dieses Mal nahm sie einen mit angefeilter Spitze, in dem Spinnenleib würde er sich gut machen. Das Biest begann nun Mealla zu umrunden, wobei es eine blutige und stinkende Spur absonderte. Ziemlich schnell wie Mealla genervt feststellte doch die schmerzende Pfeilspitze verlangsamte die Spinne zunehmend. An einem Busch blieb kurz der abgebrochene Pfeilschaft hängen und Mealla nutzte die Gelegenheit, dieses Mal traf der Pfeil sie zwischen ihre vielen Augen, wobei sich die Spitze beim Einschlag in ihre Einzelteile zerlegte und sich den Weg durch den Arachnoidenleib suchte. Mit einem letztem Aufbäumen beendete die Spinne ihre Bewegung und blieb tot liegen.Mealla lächelte zufrieden und wandte sich wieder der Dalish zu. Vielleicht konnte sie die jetzt zum Ausgang tragen, aber wohin mit dem Speer. Plötzlich erstarb ihr Lächeln, denn aus der Tiefe der Gänge schien noch mehr Getrappel zu kommen zahlreicher und lauter. Offenbar war dies nicht die einzige Spinne und ihre Brüder schienen auch hungrig zu sein. Mealla sah erneut zur regungslosen Dalish. Mit ihr auf den Rücken würde sie nicht entkommen, das war sicher. Wenn sie einfach verschwand würden sich die Viecher vermutlichan der Dalish laben und sie entkommen. Aber auch wenn die bewusstlose Elfe so von ihr dachte und das ein äußerst rationaler Gedankengang war, Mealla war nicht die Sorte Elfe die ihre Gefährten zum Sterben zurückließ. Auch wenn diese so einen Einsatz wohl nicht verdienten, aber seit wann tat Mealla auch schon was für Personen die nett zu ihr waren ? Flink zog sie ihren Signalpfeil aus dem Köcher und schoß ihn steil in die Luft. je höher er stieg und je schneller er wurde desto durchdringender und lauter war sein Pfeifen. Mealla rammte ihren Speer in eine Fuge und spannte dann den Bogen. Blieb halt noch Möglichkeit drei, aushalten bis die Anderen eintrafen. Vielleicht waren es ja nur ein paar Spinnen.

**

..beglückwünsche ich Euch zu Eurem Wissen über die Kultur der Elfen." Aus Nimues Mund klang das schon fast wieder wie Hohn. Als ob die Zirkelmagierin auch nur ein Wort von dem Verstanden hatte was Morgana gerade mit dem Wächter beredet hatte. Immerhin hatte sie die Situation erfasst und schien tatsächlich konstruktiv mitzuarbeiten. Die Hexe hielt das auch mehr als angebracht, immerhin war Nimue ja auch die selbsternannte Fluchbrecherin wodurch Bannzauber wohl mehr in ihr Metier fielen. Vielleicht war es auch möglich den Wächter in Stein oder Eis einzufangen, aber sie selbst zweifelte das dies lange vorhalten würde. Ein arkanes Gefängnis schien da schon machbar und da sie keinerlei Probleme hatte Magie zu bündeln sollten die beiden Magierinnen das hinbekommen. Den Wächter so weit zu bekommen das er sich einfangen ließ war jedoch eine andere Sache. Zwar waren ihre beiden Begleiter erfahrene Kämpfer aber selbst Morgana konnte nicht sagen wozu der Nemuritorii in Stande war. Die Ablenkung könnte also genauso haarig werden wie damals Mordreds Job als Köder.

Artur sah sich schon als Ablenkung tituliert und hatte das dumpfe Gefühl das diese daraufhinlaufen von einem uralten elfischen Wächtergeist in die Mangel genommen zu werden. Der Tag schien immer besser zu werden. Allerdings war dies wohl besser als wenn aufeinmal ein Geist in ihn fahren würde und letztendlich war er im wahrsten Sinne für so einen Kampf am besten gerüstet. Er war bereit es zu tun wenn es erforderlich war, immerhin würde es im Ernstfall um das Leben der beiden Elfen gehen. Die eine betrachtete er als Freundin und treue Gefährtin und der andere fühlte er sich allein deswegen verpflichtet weil sie sich freiwillig dazu bereiterklärt hatte in der Ruine nach Larissa zu suchen. Notfalls würde der Geist halt feststellen müssen das nicht nur Tevinter ihn überwinden konnte.
"Also gut, wenn es die Lage erfordert bin ich bereit mich mit einem uralten Wächtergeist zu schlagen und ihn hinzuhalten bis ihr euren Zauber gewirkt habt. Ich nehme ja mal stark an das er sich auch mit normalen Waffen bekämpfen lässt und ich nicht auf einmal gegen Schattenwaben fechte ?", erkundigte er sich bei beiden Magierinnen. Morgana schüttelte den Kopf.
"Er ist zwar ein Geist aber in dieser Hinsicht, so materiell wir ihr und ich, dasselbe gilt für seine Rüstung und auch für seine Waffen. Er ist so tödlich wie ihr es seid, allerdings hat er kein Herz oder andere verwundbare Organe. Und er blutet nicht. Ihr würdet ihn also wohl nur hinhalten können, schwächen oder verwunden kann ihn euer Schwert wohl kaum.", antwortete Morgana nachdenklich.
"Nun das ist ja zauberhaft. Gegen so einen Gegner wollte ich schon immer mal kämpfen.", antwortete Artur sarkastisch.
"Eure Rüstung wird euch auch vor seinen Schlägen schützen, ihr müsst ihn nur von mir und Nimue ablenken. Ich persönlich habe kein Problem damit euch bei dem Zauber zu assistieren Zauberin. Falls das Signal kommt bin ich bereit." sagte Morgana entgenkommend. Sie war nicht zu stolz der Zirkelmagierin zuzugestehen das sie solche Zauber besser beherrschte und ihn deshalb ausführte.
"Nun dann sollten wir uns wohl vorbereiten für den Fall das auf einmal ein Pfeil durch die Wolken pfeift.", sprach Artur in die Runde.
"Oder hat noch jemand irgendwelche Ideen oder Einwände ? Mordred ?", fragte er den Literaten der bisher noch geschwiegen hatte.


http://upload.worldofplayers.de/files10/TxGIDkV4csRmordred_klein.png & http://upload.worldofplayers.de/files10/zq0QcywsNnimueblaurot_klein.jpg

Nimue begrub ihre Zweifel vorerst, die sie bei der Hexe stets fühlte und legte sich stattdessen die passenden Bannsprüche zurecht. Es war alte Magie mit neueren Komponenten. In früheren Zeiten hatte man derlei Magie immer mit großem Brimborium gewirkt; mit schwarzen Kerzen, auf den Boden gezeichneten Pentagrammen, intoniertem Singsang von kapuzenverhüllten alten Männern mit weißen Bärten. Viele der Rituale entstammten schamanischen Traditionen, andere waren einfach der Theatralik wegen entwickelt und als man ihre Unnütz erkannte aus den Lehrbüchern gestrichen worden. Die Hälfte aber Beschwörungen aus Orlais fiel in die zweite Kategorie. Der Adel zahlte viel Gold und Respekt, wenn ein einfaches Fluchbrechen so wirkte, als habe man gerade das Ende der Welt mithilfe eines Gottes und dessen Schergen abgewendet. Tatsächlich brauchte man für solch einen Bann lediglich genug Willensstärke, Talent und die drei wichtigsten Punkte: Mana, Mana und noch mehr Mana. Daher waren Lyriumtränke auch unerlässlich, weshalb Nimue noch während Artur und Mordred sprachen zu dem Pferd des Antivaners ging und zwei Fläschchen brachte. Die stechendblaue Flüssigkeit in deren Innerem schien vor Aufregung auf das kommende von eigentümlichem Leben erfüllt und tobte wie ein Miniaturmeer in der Flasche. Eines der Gefäße reichte sie Morgana. „Nicht alles auf einmal austrinken! Spart Euch das letzte Drittel für den Fall auf, dass der Wächter mehr magischen Widerstand leistet als erwartet und von Eurer Kraft zehrt.“ Sie hoffte, dass die Hexe ihre Ermahnung auch wirklich beherzigen würde und sie nicht, wie fast alles was von der Zirkelmagierin kam, ungehört in den Wind schlug. Sie schaute in die Gruppe. Ihr fiel auf, dass der Literat etwas beleidigt dreinblickte. Mordred verschränkte die Arme, als Artur ihn ansprach. Er verschränkte die Arme und setzte einen gekränkten Gesichtsausdruck auf.

„Einwände, Ser Artur?“, fragte er spitz. „Wollt Ihr damit andeuten, dass ich mich, nur weil ich nicht mit Euch gegen die Banditen focht, nicht an dem Kampf beteilige? Wenn Larissa dort drin und in Schwierigkeiten ist werde ich natürlich nicht tatenlos herumsitzen!“ Aus den Augenwinkeln sah er, wie Nimue zurückkehrte und Morgana mit einer kurzen Anweisung einen Lyriumtrank überreichte.
Vielleicht wollte Artur etwas entgegnen da drang urplötzlich ein merkwürdig fremdes, heulendes Geräusch an die Ohren der Gruppe. Mordred bemerkte wie Nimue angeekelt das Gesicht verzog. Vielleicht hatten die vielen Stunden als Katze sich auf ihr Gehör ausgewirkt… oder er wurde alt. „Das Signal!“, gab Mordred fast ungläubig und voller Überraschung von sich. „Na wunderbar...“ Es wäre vermutlich auch zu schön gewesen, wenn in diesem verfluchten Wald mal irgendetwas einfach glatt gelaufen wäre und Mealla mit einer freudestrahlenden Larissa zurückgekehrt wäre. Jetzt zog Mordred bedeutungsschwer das Schwert. Er würde Larissa nicht zurücklassen, würde nicht kampflos zulassen, dass sie hierblieb! Er schaute in die Gesichter und das Visier seiner Gefährten, entschlossen und bereit. „Wie Ihr gesagt habt, Lady Seren! Ich halte Euch und Lady Morgana den Rücken frei während Ihr Magie wirkt! Ser Artur, ich wünsche Euch viel Glück!“ Artur revanchierte sich mit einem Nicken des Helmes. Aufregung machte sich breit. Mordred warf sein Schwert ungeduldig von einer Hand in die Andere, Artur holte in weiser Voraussicht seinen Schild während Morgana offensichtlich am liebsten einfach losgeprescht wäre. Nimue bedachte ihren Lyriumtrank mit verlangender Verzückung in den blauen Augen, die auf groteske Art und Weise die Farbe des Trankes spiegelten solange sie ihn betrachtete. Mit einem hellen Klang zog der nevarranische Söldner die Silberitklinge, wandte sie im Zwielicht des Waldes. Sogar ohne wirklichen Sonneneinfall schien die Waffe zu schimmern wie Sternenlicht. „Ritter!“, schnitt Nimues Stimme so scharf wie das Schwert in dessen Hand. Die Magierin hängte sich den Trank an eine Öse in ihrem Gürtel und war mit zwei Schritt ihren ellenlangen Beine bei dem Mann in Rüstung. „Gebt mir Euer Schwert!“ Artur zögerte und schaute auf die ausgestreckte, filigrane Hand der Magierin. Schließlich kam er zu dem Schluss, dass Nimue jemanden wohl kaum mit dem Schwert zuleiberücken würden und gab ihr die Waffe.
Die Magierin war überrascht wie leicht das silberne Schwert war. Sie hatte keine Erfahrung in Waffentechnik, doch war dies natürlich nicht das erste Schwert, dass sie in den Händen hielt. Für die immense Größe welche die Klinge maß war die Waffe dennoch erstaunlich handlich. Nimue fasste es am Griff, hielt es hoch und bedachte die Klinge mit Blicken. Dann legte sie die freie Hand an den Stahl, hielt die Finger jedoch Millimeter vor der Schneide und murmelte etwas. Dann riss sie die Hand parallel zum Lauf der Klinge gen Himmel, ohne sie zu berühren. Mordred sog scharf die Luft ein, denn von ihm aus erweckte die Handlung den Anschein, dass Nimue sich ihre Handinnenfläche aufschlitzte. Auch das Rot, dass dort auftrat wo ihre Hand die Schneide überflog tat seinen Zusatz. Die Verwirrung dauerte allerdinge keine zwei Sekunden denn anstatt mit Blut beschmiert zu sein leckten rote tanzende Flammen über die Schwertklinge. Mit einem Geschick, dass man ihr nicht zugetraut hätte ließ die Magierin das Schwert kreuzförmig durch die Luft sausen, zeigte den Feuerschweif und bewies, dass die Flammen nicht erloschen. Das Feuer beleuchtete ihr zufriedenes Lächeln angesichts der großen Augen. „Zugegeben“, dachte sie: „… so ein brennendes Schwert hat schon einen gewissen Stil!“ Sie gab Artur die Waffe zurück und sagte: „Seid unbesorgt. Die Hitze greift weder den Träger des Schwertes noch die Waffe selbst an.“ „Genug getrödelt!“, warf Mordred hitzig wie Arturs Klinge ein. „Die Kopfgeldjägerin hat das Signal gegeben! Wir müssen jetzt handeln!“ Er hatte natürlich Recht und stob bereits gen Tor, wobei er auf fast schon abgedroschene Weise "Antivaaaa!" rief. Nimue löste das Lyriumfläschchen vom Gürtel, entkorkte es und prostete sich selbst zu, bevor sie es in wenigen hastigen Zügen austrank. Ihre Kraft würde durchhalten, zweifellos. Bei Morgana hatte sie so ihre Bedenken! Angenehme Kälte durchströmte Nimue, verwandelte sich in wallende Hitze und wieder zur Kälte zurück und mit ihr kam eine unbeschreiblich belebende Energie die ihr Herz schneller schlagen ließ, ihre Muskeln vibrieren, ihre Ohren rauschen. Lyrium war schrecklich und fantastisch zugleich. Ihr ganzer Körper genoss die Fülle der Energie, ihre Hände leuchteten, ihre Arme leuchteten unter der Kleidung ebenfalls. Die Augen glühten wie reine, kalte Monde, auf ihrer Zunge haftete der Geschmack von kandiertem Ingwer. Energisch setzte sie der Gruppe nach die, angeführt von Mordred, durch das Tor in die Festung stürmte - wie einst die Krieger Tevinters!

Es gab keinen Schlachtplan doch Mordred wusste, dass er der beste Kandidat für die Bresche war. Wenn der Wächter den langsameren Artur im Gang festsetzt wäre der Kampf beendet bevor er begann. Stürmte Morgana zuerst, so würde der Nemuritorii sie vielleicht niederstrecken, ebenso Nimue. Es blieb einmal mehr an Mordred hängen. Das Schwert mit beiden Händen umfasst sprengte er dem riesigen Unsterblichen förmlich entgegen. Der Nemuritorii wartete geduldig bis zu dem Moment da Mordred eine Schwelle aus bläulichen, unter dem Schmutz von Jahrhunderten verborgenen, Reihe an Mosaiken überquerte. Stumm, doch mit beängstigender Leichtigkeit warf er sich den Schild zur Seite, fuhr mit dem Arm hinein und riss dann mit einem den Innenhof erfüllenden Knirschen die lange, breite Klinge aus der Scheide. Sein Schwert war so schwarz wie seine Rüstung doch glänzte auf der Oberfläche vor Runen elfischer Art. Mordred hatte gerade einmal vier Schritte in den Hof getan, da sauste die Waffe auch schon, dem namensgebenden Instrument des Sensenmannes gleich, auf ihn zu. Mordred duckte sich geschickt weg, doch war es mehr Glück als Schmück, dass er den Angriff überlebte. Unfassbar flink wandte sich der riesige Krieger und hieb erneut zu, diesmal tiefer. Mordred parierte den Schlag beidhändig, schlug aus der Bewegung heraus eine Pirouetten und landete zur Seite des Wächters. Dieser schob nun seinen Schild gegen Mordred vor, den dieser mit einem Hagel aus Schlägen eindeckte, sinnlos zwar doch verschaffte er den Anderen Zeit das Portal zu durchschreiten und in Aufstellung zu gehen. Der Wächter bemerkte die anderen Eindringlinge instinktiv als sie wie zuvor Mordred über die Mosaiken schritten. Da der Antivaner momentan mit dem Schild beschäftigt war, von dem Mordred davon ausging, dass nicht einmal Artur ihn heben konnte, wandte er den Kopf zu der eindringenden Gruppe. Mordred nutze die Chance, duckte sich in einer Drehung und zog dem Wächter das Schwert durch die Kniekehle – ohne nennenswerten Effekt. Zwar gab es ein weiches Geräusch, doch auch das Klirren von Kettengliedern und vor allem keinen Schrei des Wächters. Dieser sagte etwas in seiner Sprache und stapfte mit schweren Schritten auf die Anderen zu, ignorierte Mordred völlig.

Nimue sah wie der Wächter von Mordred, der doch tapferer zu sein schien als sie gedacht hatte, abließ und sich ihnen zuwandte. Zuerst marschierte er auf Artur zu, änderte dann aber die Richtung und hielt auf Morgana zu, die hinter dem Ritter aus dem Tor trat. Nimue überholte Morgana im Gehen, wollte eine freie Sicht auf den Nemuritorii haben der den behelmten Kopf nun zu ihr wandte und unter dem metallischen Knarzten seiner gepanzerten Fäuste Schwert und Schild umfasste. Die Magierin spürte wie Aufregung in ihr aufkam, doch schickte sie dem Wächter mit einer lässigen Handbewegung einen arkanen Bolzen gegen den Kopf, der ihn für eine Sekunde zurückwarf. Genug Zeit um Artur die Chance zu geben, den Angriff einzuleiten.
Nimue suchte festen Stand, blendete die Schönheit der Ruine aus, fixierte sich auf ihr Ziel und die arkanen Ströme die es umgab, dann hob sie die Hände und begann beschwörend ihren Bannzauber, den sie sich immer und immer wieder ins Gedächtnis gerufen hatte, zu skandieren. Mit den Fingern, die von dem altbekannten silbrig-blauem Nebel umspielt worden, formte sie komplizierte Zeichen. „Tchár alachi ien méssad!“, rief sie und aus der Mitte ihrer zusammengelegten Hände brach ein Strahl amorpher Materie, die auf den Wächter zuschoss, ihre Struktur in eine nebulöse Form änderte und begann den Leib des Elfenwächters zu umwirbeln; umschließen. Nimue schaute zu Morgana. Ihre Augen leuchteten, ihr Mund war zu einem sardonisch-siegessicheren Grinsen verzogen während ihre Haut durch das Lyrium ungesund fahl schimmerte. Sie nickte der Hexe zu. Nun lag es an ihr die losen Fäden der Magie, die hier überall zu schlingern begannen, zu verknüpften und Nimue zuzuspielen, damit diese sie für ihren eigenen Zauber benutzten konnte. Mordred stand vor den beiden Frauen, das Schwert aus dem Handgelenk heraus drehend.

numberten
05.01.2016, 16:18
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Nimue begrub ihre Zweifel vorerst, die sie bei der Hexe stets fühlte und legte sich stattdessen die passenden Bannsprüche zurecht. Es war alte Magie mit neueren Komponenten. In früheren Zeiten hatte man derlei Magie immer mit großem Brimborium gewirkt; mit schwarzen Kerzen, auf den Boden gezeichneten Pentagrammen, intoniertem Singsang von kapuzenverhüllten alten Männern mit weißen Bärten. Viele der Rituale entstammten schamanischen Traditionen, andere waren einfach der Theatralik wegen entwickelt und als man ihre Unnütz erkannte aus den Lehrbüchern gestrichen worden. Die Hälfte aber Beschwörungen aus Orlais fiel in die zweite Kategorie. Der Adel zahlte viel Gold und Respekt, wenn ein einfaches Fluchbrechen so wirkte, als habe man gerade das Ende der Welt mithilfe eines Gottes und dessen Schergen abgewendet. Tatsächlich brauchte man für solch einen Bann lediglich genug Willensstärke, Talent und die drei wichtigsten Punkte: Mana, Mana und noch mehr Mana. Daher waren Lyriumtränke auch unerlässlich, weshalb Nimue noch während Artur und Mordred sprachen zu dem Pferd des Antivaners ging und zwei Fläschchen brachte. Die stechendblaue Flüssigkeit in deren Innerem schien vor Aufregung auf das kommende von eigentümlichem Leben erfüllt und tobte wie ein Miniaturmeer in der Flasche. Eines der Gefäße reichte sie Morgana. „Nicht alles auf einmal austrinken! Spart Euch das letzte Drittel für den Fall auf, dass der Wächter mehr magischen Widerstand leistet als erwartet und von Eurer Kraft zehrt.“ Sie hoffte, dass die Hexe ihre Ermahnung auch wirklich beherzigen würde und sie nicht, wie fast alles was von der Zirkelmagierin kam, ungehört in den Wind schlug. Sie schaute in die Gruppe. Ihr fiel auf, dass der Literat etwas beleidigt dreinblickte. Mordred verschränkte die Arme, als Artur ihn ansprach. Er verschränkte die Arme und setzte einen gekränkten Gesichtsausdruck auf.

„Einwände, Ser Artur?“, fragte er spitz. „Wollt Ihr damit andeuten, dass ich mich, nur weil ich nicht mit Euch gegen die Banditen focht, nicht an dem Kampf beteilige? Wenn Larissa dort drin und in Schwierigkeiten ist werde ich natürlich nicht tatenlos herumsitzen!“ Aus den Augenwinkeln sah er, wie Nimue zurückkehrte und Morgana mit einer kurzen Anweisung einen Lyriumtrank überreichte.
Vielleicht wollte Artur etwas entgegnen da drang urplötzlich ein merkwürdig fremdes, heulendes Geräusch an die Ohren der Gruppe. Mordred bemerkte wie Nimue angeekelt das Gesicht verzog. Vielleicht hatten die vielen Stunden als Katze sich auf ihr Gehör ausgewirkt… oder er wurde alt. „Das Signal!“, gab Mordred fast ungläubig und voller Überraschung von sich. „Na wunderbar...“ Es wäre vermutlich auch zu schön gewesen, wenn in diesem verfluchten Wald mal irgendetwas einfach glatt gelaufen wäre und Mealla mit einer freudestrahlenden Larissa zurückgekehrt wäre. Jetzt zog Mordred bedeutungsschwer das Schwert. Er würde Larissa nicht zurücklassen, würde nicht kampflos zulassen, dass sie hierblieb! Er schaute in die Gesichter und das Visier seiner Gefährten, entschlossen und bereit. „Wie Ihr gesagt habt, Lady Seren! Ich halte Euch und Lady Morgana den Rücken frei während Ihr Magie wirkt! Ser Artur, ich wünsche Euch viel Glück!“ Artur revanchierte sich mit einem Nicken des Helmes. Aufregung machte sich breit. Mordred warf sein Schwert ungeduldig von einer Hand in die Andere, Artur holte in weiser Voraussicht seinen Schild während Morgana offensichtlich am liebsten einfach losgeprescht wäre. Nimue bedachte ihren Lyriumtrank mit verlangender Verzückung in den blauen Augen, die auf groteske Art und Weise die Farbe des Trankes spiegelten solange sie ihn betrachtete. Mit einem hellen Klang zog der nevarranische Söldner die Silberitklinge, wandte sie im Zwielicht des Waldes. Sogar ohne wirklichen Sonneneinfall schien die Waffe zu schimmern wie Sternenlicht. „Ritter!“, schnitt Nimues Stimme so scharf wie das Schwert in dessen Hand. Die Magierin hängte sich den Trank an eine Öse in ihrem Gürtel und war mit zwei Schritt ihren ellenlangen Beine bei dem Mann in Rüstung. „Gebt mir Euer Schwert!“ Artur zögerte und schaute auf die ausgestreckte, filigrane Hand der Magierin. Schließlich kam er zu dem Schluss, dass Nimue jemanden wohl kaum mit dem Schwert zuleiberücken würden und gab ihr die Waffe.
Die Magierin war überrascht wie leicht das silberne Schwert war. Sie hatte keine Erfahrung in Waffentechnik, doch war dies natürlich nicht das erste Schwert, dass sie in den Händen hielt. Für die immense Größe welche die Klinge maß war die Waffe dennoch erstaunlich handlich. Nimue fasste es am Griff, hielt es hoch und bedachte die Klinge mit Blicken. Dann legte sie die freie Hand an den Stahl, hielt die Finger jedoch Millimeter vor der Schneide und murmelte etwas. Dann riss sie die Hand parallel zum Lauf der Klinge gen Himmel, ohne sie zu berühren. Mordred sog scharf die Luft ein, denn von ihm aus erweckte die Handlung den Anschein, dass Nimue sich ihre Handinnenfläche aufschlitzte. Auch das Rot, dass dort auftrat wo ihre Hand die Schneide überflog tat seinen Zusatz. Die Verwirrung dauerte allerdinge keine zwei Sekunden denn anstatt mit Blut beschmiert zu sein leckten rote tanzende Flammen über die Schwertklinge. Mit einem Geschick, dass man ihr nicht zugetraut hätte ließ die Magierin das Schwert kreuzförmig durch die Luft sausen, zeigte den Feuerschweif und bewies, dass die Flammen nicht erloschen. Das Feuer beleuchtete ihr zufriedenes Lächeln angesichts der großen Augen. „Zugegeben“, dachte sie: „… so ein brennendes Schwert hat schon einen gewissen Stil!“ Sie gab Artur die Waffe zurück und sagte: „Seid unbesorgt. Die Hitze greift weder den Träger des Schwertes noch die Waffe selbst an.“ „Genug getrödelt!“, warf Mordred hitzig wie Arturs Klinge ein. „Die Kopfgeldjägerin hat das Signal gegeben! Wir müssen jetzt handeln!“ Er hatte natürlich Recht und stob bereits gen Tor, wobei er auf fast schon abgedroschene Weise "Antivaaaa!" rief. Nimue löste das Lyriumfläschchen vom Gürtel, entkorkte es und prostete sich selbst zu, bevor sie es in wenigen hastigen Zügen austrank. Ihre Kraft würde durchhalten, zweifellos. Bei Morgana hatte sie so ihre Bedenken! Angenehme Kälte durchströmte Nimue, verwandelte sich in wallende Hitze und wieder zur Kälte zurück und mit ihr kam eine unbeschreiblich belebende Energie die ihr Herz schneller schlagen ließ, ihre Muskeln vibrieren, ihre Ohren rauschen. Lyrium war schrecklich und fantastisch zugleich. Ihr ganzer Körper genoss die Fülle der Energie, ihre Hände leuchteten, ihre Arme leuchteten unter der Kleidung ebenfalls. Die Augen glühten wie reine, kalte Monde, auf ihrer Zunge haftete der Geschmack von kandiertem Ingwer. Energisch setzte sie der Gruppe nach die, angeführt von Mordred, durch das Tor in die Festung stürmte - wie einst die Krieger Tevinters!

Es gab keinen Schlachtplan doch Mordred wusste, dass er der beste Kandidat für die Bresche war. Wenn der Wächter den langsameren Artur im Gang festsetzt wäre der Kampf beendet bevor er begann. Stürmte Morgana zuerst, so würde der Nemuritorii sie vielleicht niederstrecken, ebenso Nimue. Es blieb einmal mehr an Mordred hängen. Das Schwert mit beiden Händen umfasst sprengte er dem riesigen Unsterblichen förmlich entgegen. Der Nemuritorii wartete geduldig bis zu dem Moment da Mordred eine Schwelle aus bläulichen, unter dem Schmutz von Jahrhunderten verborgenen, Reihe an Mosaiken überquerte. Stumm, doch mit beängstigender Leichtigkeit warf er sich den Schild zur Seite, fuhr mit dem Arm hinein und riss dann mit einem den Innenhof erfüllenden Knirschen die lange, breite Klinge aus der Scheide. Sein Schwert war so schwarz wie seine Rüstung doch glänzte auf der Oberfläche vor Runen elfischer Art. Mordred hatte gerade einmal vier Schritte in den Hof getan, da sauste die Waffe auch schon, dem namensgebenden Instrument des Sensenmannes gleich, auf ihn zu. Mordred duckte sich geschickt weg, doch war es mehr Glück als Schmück, dass er den Angriff überlebte. Unfassbar flink wandte sich der riesige Krieger und hieb erneut zu, diesmal tiefer. Mordred parierte den Schlag beidhändig, schlug aus der Bewegung heraus eine Pirouetten und landete zur Seite des Wächters. Dieser schob nun seinen Schild gegen Mordred vor, den dieser mit einem Hagel aus Schlägen eindeckte, sinnlos zwar doch verschaffte er den Anderen Zeit das Portal zu durchschreiten und in Aufstellung zu gehen. Der Wächter bemerkte die anderen Eindringlinge instinktiv als sie wie zuvor Mordred über die Mosaiken schritten. Da der Antivaner momentan mit dem Schild beschäftigt war, von dem Mordred davon ausging, dass nicht einmal Artur ihn heben konnte, wandte er den Kopf zu der eindringenden Gruppe. Mordred nutze die Chance, duckte sich in einer Drehung und zog dem Wächter das Schwert durch die Kniekehle – ohne nennenswerten Effekt. Zwar gab es ein weiches Geräusch, doch auch das Klirren von Kettengliedern und vor allem keinen Schrei des Wächters. Dieser sagte etwas in seiner Sprache und stapfte mit schweren Schritten auf die Anderen zu, ignorierte Mordred völlig.

Nimue sah wie der Wächter von Mordred, der doch tapferer zu sein schien als sie gedacht hatte, abließ und sich ihnen zuwandte. Zuerst marschierte er auf Artur zu, änderte dann aber die Richtung und hielt auf Morgana zu, die hinter dem Ritter aus dem Tor trat. Nimue überholte Morgana im Gehen, wollte eine freie Sicht auf den Nemuritorii haben der den behelmten Kopf nun zu ihr wandte und unter dem metallischen Knarzten seiner gepanzerten Fäuste Schwert und Schild umfasste. Die Magierin spürte wie Aufregung in ihr aufkam, doch schickte sie dem Wächter mit einer lässigen Handbewegung einen arkanen Bolzen gegen den Kopf, der ihn für eine Sekunde zurückwarf. Genug Zeit um Artur die Chance zu geben, den Angriff einzuleiten.
Nimue suchte festen Stand, blendete die Schönheit der Ruine aus, fixierte sich auf ihr Ziel und die arkanen Ströme die es umgab, dann hob sie die Hände und begann beschwörend ihren Bannzauber, den sie sich immer und immer wieder ins Gedächtnis gerufen hatte, zu skandieren. Mit den Fingern, die von dem altbekannten silbrig-blauem Nebel umspielt worden, formte sie komplizierte Zeichen. „Tchár alachi ien méssad!“, rief sie und aus der Mitte ihrer zusammengelegten Hände brach ein Strahl amorpher Materie, die auf den Wächter zuschoss, ihre Struktur in eine nebulöse Form änderte und begann den Leib des Elfenwächters zu umwirbeln; umschließen. Nimue schaute zu Morgana. Ihre Augen leuchteten, ihr Mund war zu einem sardonisch-siegessicheren Grinsen verzogen während ihre Haut durch das Lyrium ungesund fahl schimmerte. Sie nickte der Hexe zu. Nun lag es an ihr die losen Fäden der Magie, die hier überall zu schlingern begannen, zu verknüpften und Nimue zuzuspielen, damit diese sie für ihren eigenen Zauber benutzten konnte. Mordred stand vor den beiden Frauen, das Schwert aus dem Handgelenk heraus drehend.

http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Mealla_portrait.jpg

Mealla erwartete jeden Moment einen Strom aus Fell und Beinen aus der Dunkelheit der Gänge entgegenkommen, aber zunächst wurde nur das Geräusch spürbar lauter. Dann jedoch tauchten sie auf, drei Spinnen von der Größe des erlegten Exemplars. Da das Geräusch nicht abnahm waren vermutlich noch mehr auf dem Weg zu ihr, jetzt im Moment beschloß sie sich erst einmal mit den gegenwärtigen Arachnoiden zu beschäftigen. Das erste Viech näherte sich ihr rasant und wurde von Meallas Pfeil getroffen. Zischend zuckte die Spinne zusammen, doch Mealla hatte schon den nächsten Pfeil aufgelegt und zielte auf die zweite anstürmende Spinne. Diese waren es vermutlich gewohnt ihre Feinde von hinten anzugreifen oder zu überraschen. Auch der zweite Pfeil traf, dieses Mal direkt in die schwarzen Augen des Vielbeiners. Mealla sah die verletzte Spinne kriechen, aber wo war die dritte ?
Plötzlich wurde sie dieser gewahr, denn links von ihr näherte sich ein Schatten welcher sich in Form der dritten Spinne manifestierte, welche gegen Mealla sprang und zum Biss ansetzte. Doch wo ihr Vorgänger bei der Dalish Erfolg hatte, biss dieses Exemplar nur auf die Lazuritschuppen von ihrer Rüstung. Ohne starke Kiefer konnte sich die Spinne nicht festbeißen und fiel ab, die Wucht ihres Sprungs brachte Mealla jedoch kurz zum Straucheln. Die verletzte Spinne sprang auf einmal auf sie zu, jedoch schwächer und Mealla konnte sich noch unter ihm durchducken. Die unverletzte krabbelte jetzt auf die am Boden verweilende Elfe zu dieses Mal wohl auf ihr Gesicht zielend. Schnell ließ die Kopfgeldjägerin den Bogen los und griff zu einem der Messer, wobei sie das gefundene von Larissa herauszog. Auch wenn es mehr Zufall war, ermöglichte dieses durch einen etwas verstärkten Rücken einen besseren Hieb. Die Elfe holte aus und traf die ankommende Spinne von oben und trieb das Dalish Messer in den pelzigen Körper. Wieder dieser Gestank und eine Mischung aus Sekret und Blut das hervorkam. Schnell ließ sie den Griff los, rappelte sie sich auf und griff zu ihrem im Boden steckenden Speer. Die nach ihrem Sprung scheinbar benommene verletzte Spinne, durchbohrte sie mit der Speerspitze. Erneut vernham sie wieder lauter werdende Geräusche aus dem Gang, scheinbar waren das nicht die letzten. Ihren Bogen legte sie sich wieder über die Schultern, sie musste die Spinnen mehr auf Abstand halten und mit dem Bogen konnte sie die Sprünge nicht so gut abwehren.

Sie musste durchhalten bis die Anderen sie gefunden hatten. Den Pfeil konnte man kaum überhören, die Frage war nur ob sie den Wächter überwinden konnten. Sie blickte zu der bewusstlosen Larissa, der einzige Grund warum überhaupt jemand auftauchen würde. In einer umgekehrten Situation würde für sie wohl kaum jemand einen Finger rühren. Die Dalish wäre wohl schon längst verschwunden und hätte sie für das vermeintliche im "Stich lassen" bei den Banditen den Spinnen zum Fraß überlassen. Und Mealla stand hier anstatt die Flucht zu ergreifen und war nur anwesend auf die Bitte von Menschen die sie kaum kannte und sie wahrscheinlich nicht leiden konnten. Das hatte sie jetzt von ihrem ehrlichen Herz und ihren Überzeugungen. Hätte sie nicht ihre Konditionierung und Erziehung überwunden wäre sie wohl noch immer eine Sklavenjägerin ohne Gewissen und eigenen Willen. Ein einfaches Leben ohne schwierige Entscheidungen, man musste nur stumm zusehen wenn Sklavenkinder von Hunden zerissen wurden oder in Häusern lebendig verbrannt wurden. Sie hörte das weitere Spinnen fast bei ihr waren und lächelte sardonisch. Die Spinnen waren ihr dann doch lieber als ihr vergangenes Leben.

Fünf Spinnen kamen dieses Mal aus dem Gang gestürmt,wobei zwei Exemplare etwas kleiner als die bisherigen waren. Mealla war sich jedoch sicher das sie genauso giftig waren wie die größeren Exemplare und bei einem Biss würde sie wohl kurz danach der Dalish Gesellschaft auf dem Fußboden leisten. Zu dumm das sie keine antivanisches Feuer oder Explosionspfeile hergestellt hatte, aber über ihre zahlreichen Versäumnisse konnte sie sich ärgern wenn sie das überlebt hatte. Die Kopfgeldjägerin ging ein wenig in die Knie, den Speer über der Schulter haltend um besser nach unten stechen zu können. Drei Spinnen lösten sich endgültig aus dem Schatten und rannten auf sie zu. Mealla führte schnelle Stöße nach unten aus, wodurch die Spinnen zurückkrabbelten und sich aufteilten. Eine schien sie von vorne ablenken zu wollen, während die beiden anderen sie von zwei Seiten versuchten zu umrunden. Weiter hinten standen die kleineren Exemplare, entwder eingeschüchtert oder auf eine Gelegenheit zum Sprung wartend. Mealla wusste nicht wie klug Spinnen waren und ob diese Geräusche die sie von sich gaben Kommunikation war. Anstatt auf Angriffe zu warten machte sie selbst einen Sprung nach vorne und bohrte das Speerblatt in die sie linksumrundende Spinne. Danach ging sie in die Knie, wodurch die sich nun hinter ihr befindliche Stimme über sie segelte. Mealla führte das stumpfe Ende des Speers nach oben und traf die Spinne wodurch diese getroffen auf dem Rücken landete. Der Speer fuhr erneut nach unten und spießte die noch zappelnde Spinne ebenfalls auf. Mealla ignorierte den erneut aufkommenden Gestank und drehte sich den verbliebenen Drei zu. Eine der kleinen schien sie zu ignorieren und kroch lieber zu der bewusstlosen Dalish, während die anderen beiden jetzt zusammen auf sie zukrabbelten. Im Zwiespalt wechselte ihr Blick zwischen den sie bedrohenden Spinnen und der nun auf die Dalish krabblenden Spinne. Offenbar wollte sie sich einen kleinen Snack gönnen während die Anderen kämpften. Oder Mealla ablenken ? Die Elfe wusste das ihre Flanke dann ungeschützt war.
"Möge der Erbauer mir beistehen.", murmelte sie und warf den Pugio auf die einzelne Spinne, wohl wissend das sie im schlimmsten Fall auch die Dalish treffen konnte. Der Dolch trudelte durch die Luft, nicht ganz sauber geworfend da sich die Elfe sofort den angreifenden Spinnen zuwenden musste. Ein schmatzendes Geräusch verkündete getroffenes Fleisch und aus den Augenwinkeln sah sie die Spinne getroffen von der bewusstlosen Elfe purzeln. Scheinbar hatte der Erbauer doch ein Einsehen. Die nun anspringende Spinne wehrte sie durch den quergehaltenen Speer ab, das kleinere Exemplar mit einem Schwinger des Schaftes. Beide wichen leicht benommen zurück, aber bevor Mealla frohlocken konnte sah sie weitere vielbeinige Geschöpfe aus den Gängen kriechen.
"Der Erbauer ist ein hintersinniges Schwein.", fluchte sie leise. Offenbar wollte es ihr Schicksal das sie von Spinnen gefressen wurde.

*

Morgana nahm die Flasche mit dem blauen Inhalt entgegen und hörte sich die Ermahnungen der Magierin gut an. Immerhin hatte sie nur wenig Erfahrung mit Lyriumtränken, dieses gab es nur im Zirkel, Orzammar oder in bestimmten Läden. Natürlich gab es auch Schwarzmärkte, diese waren jedoch wie auch die anderen Quellen nicht in den Wäldern zu finden. Nun Morgana hatte durch den Verzicht eine recht gute körpereigene Regeneration sowie Vorrat entwickelt, dennoch auch sie kam an ihre Grenzen wenn sie wie damals in der Höhle viele und vor allem große Zauber wirken musste. Da ihre andere Möglichkeit zur Managewinnung nicht für die Öffentlichkeit geeignet war, musste sie wohl auch auf Lyrium zurückgreifen. Das sie nicht auf die in Denerim gekauften Tränke zurückgreifen musste war ein weiterer Vorteil, immerhin kam sie schwerer als Nimue an Lyrium. Sie betrachtete den Trank und sein mystisches blaues Schimmern. Durch zuviel pures Lyrium konnte man wahnsinnig werden oder sterben, dennoch war es einer der Quellen der Magie. Und der Macht, denn so wie ihr Rhiannon es erklärt hatte benutzten es nicht nur Zirkelmagier sondern auch die Templer. Und da die Kirche das Monopol auf den Handel mit Orzammar hatte konnte sie so beide Fraktionen steuern.


Mordred reagierte äußerst piktiert auf Arturs Frage und schien sich der Feigheit bezichtigt. Während Artur eigentlich nur wissen wollte ob der Antivaner auch noch Ideen hatte, erwähnte dieser sein Handeln bei dem Banditenlager. Während Artur das eigentlich schon längst abgehakt hatte schien es den Literaten noch zu beschäftigen. Nun das war seine seelische Baustelle, aber gerade als Artur den Antivaner darauf hinweisen wollte das er ihn nur nach seiner Meinung gefragt hatte, durchzog ein gellendes Pfeifen die Luft. Es war nicht der Erste Signalpfeil den der Ritter gehört hatte und auch Mordred erfasste sofort was Phase war. Die Aufklärung des Missverständnisses konnte warten, nun gab es wichtigeres. Auch Mordred wusste das und Artur quittierte seine Freundlichkeit mit einem entschlossenen Nicken. Dann schritt er zu seinem Pferd und schnallte sich den Streitkolben um. Das Schild zur linken das Schwert in der Rechten schritt er auf den Wächter zu. Jedoch wurde er auf einmal zu Nimue gerufen, welche sein Schwert verlangte. Auch wenn Artur nicht wusste was das sollte, beschloss er den Vorgang zu beschleunigen und gab es ihr. Das Ergebnis war ein brennendes Schwert welches er vorsichtig entgegennahm. Zusage oder nicht mit brennenden Gegenständen musste man vorsichtig sein. Entschlossen setzte er seinen Weg auf das Tor fort, die Flammen spiegelten sich an der metallischen Oberfläche seiner Rüstung.

Morgana wäre bei dem Geräusch am liebsten sofort in die Festung gerannt, bedeutete es doch wahrscheinlich das sich Larissa in Gefahr befand. Und selbst wenn es nur die Kopfgeldjägerin war die sich in Schwierigkeiten manövrierte, war es ihr nach Überwindung des Wächters möglich selbst die Feste zu erkundigen und Larissa zu suchen. Nimue nutzte noch den Flammenwaffenzauber bei Artur, den Morgana zwar kannte aber noch nie genutzt hatte. Abgesehen von der Grotte wäre es bisher auch selten sinnvoll gewesen, außerdem zehrte die Aufrechterhaltung der magischen Flammen am eigenen Manavorrat, wenn auch nicht im gewaltigen Ausmaßen. Ob dem Nemuritorii das Feuer zufügen würde war auch die Frage, jedoch würde es zumindestens nicht schaden. Gemäß der Anweisungen trank sie die Flasche zu zwei Dritteln aus und verschloß sie wieder. Ein sonderbares Gefühl durchflutete sie, voller Energie und Macht. Ein kaltes blaues Leuchten schimmerte kurz an ihrem Körper, sie fühlte sich hervorragend als ob sie ohne Mühe eine Feuersbrunst wie damals in der Grotte entfachen konnte. Dennoch fühlte es sich auch unnatürlich fremd an, auf jedenfall ganz anders als die Energie welche man durch Blut erhalten konnte. Kälter und künstlicher, nicht voller Leben und warm. Das kurze Leuchten ihrer rauchgrünen Augen erstarb wieder, sie war bereit und fühlte sich bereit. Sie packte ihren Stab fest, die Tasche mit den Tränken um den Körper gehängt und schritt jetzt ebenfalls auf den Wächter zu. Mordred war schon vorgestürmt um den Wächter abzulenken.

Während Mordred den Wächter beschäftigte schritt nun auch Artur über die Grenze der Festung worauf sich der Wächter nun ihnen zuwandte. Dieser hielt zuerst auf Morgana zu, wurde aber durch ein magisches Geschoß abgelenkt. Das reichte Artur um ihn zu erreichen. Das flammende Superbus schlug auf den riesenhaften Wächter der den Schlag mit seinem schweren Schild abwehrte. Das Schwert des Wächters war ebenfalls nicht klein auch wenn Arturs Gegner es einhändig führen konnte. Die schwarze Klinge fuhr jetzt auf Artur herab, dieser blockte die nun folgenden schnellen Schläge mit seinem eigenen Schild ab. Der Wächter bewegte sich mit einer Geschwindigkeit die seine Größe zu ignorieren schien. Artur führte einen Konter aus und ging zum Gegenangriff über. Das Schwert blitzte auf und die Flammen flackerten. Das Schwert des Gegners strahlte nur Schwärze aus und war so unnatürlich wie sein Träger. Schwert traf auf Schwert und ein lautes Geräusch ging über den Hof. Artur vermied es Kraftproben anzufangen die er nicht gewinnen konnte sondern löste sich sofort wieder. Den Gegener auszumanövrieren erwies sich als schwierig denn dieser verfolgte aufmerksam seine Bewegungen und griff blitzschnell an. Artur blockte die Schläge mit dem Schild und erwiderte sie. Mit einer schnellen Attacke durchdrang er die Verteidigung des Gegeners, seine Klinge jedoch kratzte nur brennend über die Rüstung des Gegners, keinerlei Schäden hinterlassend. Sein Schwert würde wohl kaum die Entscheidung bringen, aber vielleicht der silbrige Nebel der jetzt begann seinen Gegner zu umhüllen.

Morgana sah Artur gegen den Wächter kämpfen hinter ihnen die wunderschöne Kulisse der Elfenruine. Morgana hatte jedoch keine Zeit sich diese Pracht näher zu betrachten. Nimue begann ihre Beschwörungen aufzusagen und ein silberner Strahl mit nebliger Konsistenz begann sich dem Wächter zu nähern und ihn zu umhüllen. Morgana wusste was zu tun war und begann die Energie um sich herum aufzunehmen. Dieser Ort strotzte gerade so vor Magie und wenn man ein Gespür dafür hatte konnte man sie ohne Probleme spüren. Das gewohnte kalte dunkelblaue Schimmern umgab ihre Hände und den Stab den sie in der rechten hielt. Anders als manche Laien dachten war ein Stab weder erforderlich noch besaß er eigene Zauberkräfte. Bei Nichtmagiern wäre es nur ein eiserner Stab gewesen, bei einer Magierin jedoch konnte er mehrere Funktionen erfüllen. Je nach Material konnte er verschiedenen Elementarschaden verursachen, wobei er sich durch die ihn fließende Magie nährte ohne den Magier Mana abzuverlangen. Bei Morgana war er imstande Blitzschaden zu verursachen, aber gewöhnlich nutzte sie lieber normale Zauber. Im Moment war eine weitere Eigenschaft viel nützlicher. Mit dem Stab konnte man mit erheblich weniger Aufwand und Manaverbrauch Magier bündeln und konzentrieren, als es nur mit den Händen möglich war. Für ihre derzeitige Aufgabe war dies mehr als hilfreich und so zog sie die Ströme der Energie zu sich. Durch ihre Geisteskraft und Magie ließ sie diese Energie in den Stab strömen, wo sie sich in leichten Wirbeln nach oben stieg. Mit der linken Hand zog sie so die losen Fäden der Magie zu sich und formte sie entlang des Tabes zu einer Art Strang. Diesen dunkelblauen Strahl gebündelter Energie lenkte sie vom Stab in Richtung der Zirkelmagierin. Ein leichtes Lächeln umspielte ihren Mund, denn ungeachtet der Anstrengung die dieser Vorgang kostete war die herumwirbelnde und sie durchströmende Magie ein angenehmes Gefühl. Ein stetiger Strom von Magie floss nun um sie herum und wurde von der Hexe in konzentrierter Form zu der anderen Magierin weitergeleitet. Diese musste die ankommende Energie dann nur noch für den eigenen Zauber nutzen. Morgana hoffte nur das die Magie des Wächters im Lauf der Jahrhunderte geschwunden war, denn immerhin waren sie kein Trupp kampferprobter Blutmagier aus Tevinter mit einer Armee im Rücken sondern nur zu zwei Magierinnen von zwei Schwertkämpfern unterstützt.

Shepard Commander
05.01.2016, 19:40
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Mealla erwartete jeden Moment einen Strom aus Fell und Beinen aus der Dunkelheit der Gänge entgegenkommen, aber zunächst wurde nur das Geräusch spürbar lauter. Dann jedoch tauchten sie auf, drei Spinnen von der Größe des erlegten Exemplars. Da das Geräusch nicht abnahm waren vermutlich noch mehr auf dem Weg zu ihr, jetzt im Moment beschloß sie sich erst einmal mit den gegenwärtigen Arachnoiden zu beschäftigen. Das erste Viech näherte sich ihr rasant und wurde von Meallas Pfeil getroffen. Zischend zuckte die Spinne zusammen, doch Mealla hatte schon den nächsten Pfeil aufgelegt und zielte auf die zweite anstürmende Spinne. Diese waren es vermutlich gewohnt ihre Feinde von hinten anzugreifen oder zu überraschen. Auch der zweite Pfeil traf, dieses Mal direkt in die schwarzen Augen des Vielbeiners. Mealla sah die verletzte Spinne kriechen, aber wo war die dritte ?
Plötzlich wurde sie dieser gewahr, denn links von ihr näherte sich ein Schatten welcher sich in Form der dritten Spinne manifestierte, welche gegen Mealla sprang und zum Biss ansetzte. Doch wo ihr Vorgänger bei der Dalish Erfolg hatte, biss dieses Exemplar nur auf die Lazuritschuppen von ihrer Rüstung. Ohne starke Kiefer konnte sich die Spinne nicht festbeißen und fiel ab, die Wucht ihres Sprungs brachte Mealla jedoch kurz zum Straucheln. Die verletzte Spinne sprang auf einmal auf sie zu, jedoch schwächer und Mealla konnte sich noch unter ihm durchducken. Die unverletzte krabbelte jetzt auf die am Boden verweilende Elfe zu dieses Mal wohl auf ihr Gesicht zielend. Schnell ließ die Kopfgeldjägerin den Bogen los und griff zu einem der Messer, wobei sie das gefundene von Larissa herauszog. Auch wenn es mehr Zufall war, ermöglichte dieses durch einen etwas verstärkten Rücken einen besseren Hieb. Die Elfe holte aus und traf die ankommende Spinne von oben und trieb das Dalish Messer in den pelzigen Körper. Wieder dieser Gestank und eine Mischung aus Sekret und Blut das hervorkam. Schnell ließ sie den Griff los, rappelte sie sich auf und griff zu ihrem im Boden steckenden Speer. Die nach ihrem Sprung scheinbar benommene verletzte Spinne, durchbohrte sie mit der Speerspitze. Erneut vernham sie wieder lauter werdende Geräusche aus dem Gang, scheinbar waren das nicht die letzten. Ihren Bogen legte sie sich wieder über die Schultern, sie musste die Spinnen mehr auf Abstand halten und mit dem Bogen konnte sie die Sprünge nicht so gut abwehren.

Sie musste durchhalten bis die Anderen sie gefunden hatten. Den Pfeil konnte man kaum überhören, die Frage war nur ob sie den Wächter überwinden konnten. Sie blickte zu der bewusstlosen Larissa, der einzige Grund warum überhaupt jemand auftauchen würde. In einer umgekehrten Situation würde für sie wohl kaum jemand einen Finger rühren. Die Dalish wäre wohl schon längst verschwunden und hätte sie für das vermeintliche im "Stich lassen" bei den Banditen den Spinnen zum Fraß überlassen. Und Mealla stand hier anstatt die Flucht zu ergreifen und war nur anwesend auf die Bitte von Menschen die sie kaum kannte und sie wahrscheinlich nicht leiden konnten. Das hatte sie jetzt von ihrem ehrlichen Herz und ihren Überzeugungen. Hätte sie nicht ihre Konditionierung und Erziehung überwunden wäre sie wohl noch immer eine Sklavenjägerin ohne Gewissen und eigenen Willen. Ein einfaches Leben ohne schwierige Entscheidungen, man musste nur stumm zusehen wenn Sklavenkinder von Hunden zerissen wurden oder in Häusern lebendig verbrannt wurden. Sie hörte das weitere Spinnen fast bei ihr waren und lächelte sardonisch. Die Spinnen waren ihr dann doch lieber als ihr vergangenes Leben.

Fünf Spinnen kamen dieses Mal aus dem Gang gestürmt,wobei zwei Exemplare etwas kleiner als die bisherigen waren. Mealla war sich jedoch sicher das sie genauso giftig waren wie die größeren Exemplare und bei einem Biss würde sie wohl kurz danach der Dalish Gesellschaft auf dem Fußboden leisten. Zu dumm das sie keine antivanisches Feuer oder Explosionspfeile hergestellt hatte, aber über ihre zahlreichen Versäumnisse konnte sie sich ärgern wenn sie das überlebt hatte. Die Kopfgeldjägerin ging ein wenig in die Knie, den Speer über der Schulter haltend um besser nach unten stechen zu können. Drei Spinnen lösten sich endgültig aus dem Schatten und rannten auf sie zu. Mealla führte schnelle Stöße nach unten aus, wodurch die Spinnen zurückkrabbelten und sich aufteilten. Eine schien sie von vorne ablenken zu wollen, während die beiden anderen sie von zwei Seiten versuchten zu umrunden. Weiter hinten standen die kleineren Exemplare, entwder eingeschüchtert oder auf eine Gelegenheit zum Sprung wartend. Mealla wusste nicht wie klug Spinnen waren und ob diese Geräusche die sie von sich gaben Kommunikation war. Anstatt auf Angriffe zu warten machte sie selbst einen Sprung nach vorne und bohrte das Speerblatt in die sie linksumrundende Spinne. Danach ging sie in die Knie, wodurch die sich nun hinter ihr befindliche Stimme über sie segelte. Mealla führte das stumpfe Ende des Speers nach oben und traf die Spinne wodurch diese getroffen auf dem Rücken landete. Der Speer fuhr erneut nach unten und spießte die noch zappelnde Spinne ebenfalls auf. Mealla ignorierte den erneut aufkommenden Gestank und drehte sich den verbliebenen Drei zu. Eine der kleinen schien sie zu ignorieren und kroch lieber zu der bewusstlosen Dalish, während die anderen beiden jetzt zusammen auf sie zukrabbelten. Im Zwiespalt wechselte ihr Blick zwischen den sie bedrohenden Spinnen und der nun auf die Dalish krabblenden Spinne. Offenbar wollte sie sich einen kleinen Snack gönnen während die Anderen kämpften. Oder Mealla ablenken ? Die Elfe wusste das ihre Flanke dann ungeschützt war.
"Möge der Erbauer mir beistehen.", murmelte sie und warf den Pugio auf die einzelne Spinne, wohl wissend das sie im schlimmsten Fall auch die Dalish treffen konnte. Der Dolch trudelte durch die Luft, nicht ganz sauber geworfend da sich die Elfe sofort den angreifenden Spinnen zuwenden musste. Ein schmatzendes Geräusch verkündete getroffenes Fleisch und aus den Augenwinkeln sah sie die Spinne getroffen von der bewusstlosen Elfe purzeln. Scheinbar hatte der Erbauer doch ein Einsehen. Die nun anspringende Spinne wehrte sie durch den quergehaltenen Speer ab, das kleinere Exemplar mit einem Schwinger des Schaftes. Beide wichen leicht benommen zurück, aber bevor Mealla frohlocken konnte sah sie weitere vielbeinige Geschöpfe aus den Gängen kriechen.
"Der Erbauer ist ein hintersinniges Schwein.", fluchte sie leise. Offenbar wollte es ihr Schicksal das sie von Spinnen gefressen wurde.

*

Morgana nahm die Flasche mit dem blauen Inhalt entgegen und hörte sich die Ermahnungen der Magierin gut an. Immerhin hatte sie nur wenig Erfahrung mit Lyriumtränken, dieses gab es nur im Zirkel, Orzammar oder in bestimmten Läden. Natürlich gab es auch Schwarzmärkte, diese waren jedoch wie auch die anderen Quellen nicht in den Wäldern zu finden. Nun Morgana hatte durch den Verzicht eine recht gute körpereigene Regeneration sowie Vorrat entwickelt, dennoch auch sie kam an ihre Grenzen wenn sie wie damals in der Höhle viele und vor allem große Zauber wirken musste. Da ihre andere Möglichkeit zur Managewinnung nicht für die Öffentlichkeit geeignet war, musste sie wohl auch auf Lyrium zurückgreifen. Das sie nicht auf die in Denerim gekauften Tränke zurückgreifen musste war ein weiterer Vorteil, immerhin kam sie schwerer als Nimue an Lyrium. Sie betrachtete den Trank und sein mystisches blaues Schimmern. Durch zuviel pures Lyrium konnte man wahnsinnig werden oder sterben, dennoch war es einer der Quellen der Magie. Und der Macht, denn so wie ihr Rhiannon es erklärt hatte benutzten es nicht nur Zirkelmagier sondern auch die Templer. Und da die Kirche das Monopol auf den Handel mit Orzammar hatte konnte sie so beide Fraktionen steuern.


Mordred reagierte äußerst piktiert auf Arturs Frage und schien sich der Feigheit bezichtigt. Während Artur eigentlich nur wissen wollte ob der Antivaner auch noch Ideen hatte, erwähnte dieser sein Handeln bei dem Banditenlager. Während Artur das eigentlich schon längst abgehakt hatte schien es den Literaten noch zu beschäftigen. Nun das war seine seelische Baustelle, aber gerade als Artur den Antivaner darauf hinweisen wollte das er ihn nur nach seiner Meinung gefragt hatte, durchzog ein gellendes Pfeifen die Luft. Es war nicht der Erste Signalpfeil den der Ritter gehört hatte und auch Mordred erfasste sofort was Phase war. Die Aufklärung des Missverständnisses konnte warten, nun gab es wichtigeres. Auch Mordred wusste das und Artur quittierte seine Freundlichkeit mit einem entschlossenen Nicken. Dann schritt er zu seinem Pferd und schnallte sich den Streitkolben um. Das Schild zur linken das Schwert in der Rechten schritt er auf den Wächter zu. Jedoch wurde er auf einmal zu Nimue gerufen, welche sein Schwert verlangte. Auch wenn Artur nicht wusste was das sollte, beschloss er den Vorgang zu beschleunigen und gab es ihr. Das Ergebnis war ein brennendes Schwert welches er vorsichtig entgegennahm. Zusage oder nicht mit brennenden Gegenständen musste man vorsichtig sein. Entschlossen setzte er seinen Weg auf das Tor fort, die Flammen spiegelten sich an der metallischen Oberfläche seiner Rüstung.

Morgana wäre bei dem Geräusch am liebsten sofort in die Festung gerannt, bedeutete es doch wahrscheinlich das sich Larissa in Gefahr befand. Und selbst wenn es nur die Kopfgeldjägerin war die sich in Schwierigkeiten manövrierte, war es ihr nach Überwindung des Wächters möglich selbst die Feste zu erkundigen und Larissa zu suchen. Nimue nutzte noch den Flammenwaffenzauber bei Artur, den Morgana zwar kannte aber noch nie genutzt hatte. Abgesehen von der Grotte wäre es bisher auch selten sinnvoll gewesen, außerdem zehrte die Aufrechterhaltung der magischen Flammen am eigenen Manavorrat, wenn auch nicht im gewaltigen Ausmaßen. Ob dem Nemuritorii das Feuer zufügen würde war auch die Frage, jedoch würde es zumindestens nicht schaden. Gemäß der Anweisungen trank sie die Flasche zu zwei Dritteln aus und verschloß sie wieder. Ein sonderbares Gefühl durchflutete sie, voller Energie und Macht. Ein kaltes blaues Leuchten schimmerte kurz an ihrem Körper, sie fühlte sich hervorragend als ob sie ohne Mühe eine Feuersbrunst wie damals in der Grotte entfachen konnte. Dennoch fühlte es sich auch unnatürlich fremd an, auf jedenfall ganz anders als die Energie welche man durch Blut erhalten konnte. Kälter und künstlicher, nicht voller Leben und warm. Das kurze Leuchten ihrer rauchgrünen Augen erstarb wieder, sie war bereit und fühlte sich bereit. Sie packte ihren Stab fest, die Tasche mit den Tränken um den Körper gehängt und schritt jetzt ebenfalls auf den Wächter zu. Mordred war schon vorgestürmt um den Wächter abzulenken.

Während Mordred den Wächter beschäftigte schritt nun auch Artur über die Grenze der Festung worauf sich der Wächter nun ihnen zuwandte. Dieser hielt zuerst auf Morgana zu, wurde aber durch ein magisches Geschoß abgelenkt. Das reichte Artur um ihn zu erreichen. Das flammende Superbus schlug auf den riesenhaften Wächter der den Schlag mit seinem schweren Schild abwehrte. Das Schwert des Wächters war ebenfalls nicht klein auch wenn Arturs Gegner es einhändig führen konnte. Die schwarze Klinge fuhr jetzt auf Artur herab, dieser blockte die nun folgenden schnellen Schläge mit seinem eigenen Schild ab. Der Wächter bewegte sich mit einer Geschwindigkeit die seine Größe zu ignorieren schien. Artur führte einen Konter aus und ging zum Gegenangriff über. Das Schwert blitzte auf und die Flammen flackerten. Das Schwert des Gegners strahlte nur Schwärze aus und war so unnatürlich wie sein Träger. Schwert traf auf Schwert und ein lautes Geräusch ging über den Hof. Artur vermied es Kraftproben anzufangen die er nicht gewinnen konnte sondern löste sich sofort wieder. Den Gegener auszumanövrieren erwies sich als schwierig denn dieser verfolgte aufmerksam seine Bewegungen und griff blitzschnell an. Artur blockte die Schläge mit dem Schild und erwiderte sie. Mit einer schnellen Attacke durchdrang er die Verteidigung des Gegeners, seine Klinge jedoch kratzte nur brennend über die Rüstung des Gegners, keinerlei Schäden hinterlassend. Sein Schwert würde wohl kaum die Entscheidung bringen, aber vielleicht der silbrige Nebel der jetzt begann seinen Gegner zu umhüllen.

Morgana sah Artur gegen den Wächter kämpfen hinter ihnen die wunderschöne Kulisse der Elfenruine. Morgana hatte jedoch keine Zeit sich diese Pracht näher zu betrachten. Nimue begann ihre Beschwörungen aufzusagen und ein silberner Strahl mit nebliger Konsistenz begann sich dem Wächter zu nähern und ihn zu umhüllen. Morgana wusste was zu tun war und begann die Energie um sich herum aufzunehmen. Dieser Ort strotzte gerade so vor Magie und wenn man ein Gespür dafür hatte konnte man sie ohne Probleme spüren. Das gewohnte kalte dunkelblaue Schimmern umgab ihre Hände und den Stab den sie in der rechten hielt. Anders als manche Laien dachten war ein Stab weder erforderlich noch besaß er eigene Zauberkräfte. Bei Nichtmagiern wäre es nur ein eiserner Stab gewesen, bei einer Magierin jedoch konnte er mehrere Funktionen erfüllen. Je nach Material konnte er verschiedenen Elementarschaden verursachen, wobei er sich durch die ihn fließende Magie nährte ohne den Magier Mana abzuverlangen. Bei Morgana war er imstande Blitzschaden zu verursachen, aber gewöhnlich nutzte sie lieber normale Zauber. Im Moment war eine weitere Eigenschaft viel nützlicher. Mit dem Stab konnte man mit erheblich weniger Aufwand und Manaverbrauch Magier bündeln und konzentrieren, als es nur mit den Händen möglich war. Für ihre derzeitige Aufgabe war dies mehr als hilfreich und so zog sie die Ströme der Energie zu sich. Durch ihre Geisteskraft und Magie ließ sie diese Energie in den Stab strömen, wo sie sich in leichten Wirbeln nach oben stieg. Mit der linken Hand zog sie so die losen Fäden der Magie zu sich und formte sie entlang des Tabes zu einer Art Strang. Diesen dunkelblauen Strahl gebündelter Energie lenkte sie vom Stab in Richtung der Zirkelmagierin. Ein leichtes Lächeln umspielte ihren Mund, denn ungeachtet der Anstrengung die dieser Vorgang kostete war die herumwirbelnde und sie durchströmende Magie ein angenehmes Gefühl. Ein stetiger Strom von Magie floss nun um sie herum und wurde von der Hexe in konzentrierter Form zu der anderen Magierin weitergeleitet. Diese musste die ankommende Energie dann nur noch für den eigenen Zauber nutzen. Morgana hoffte nur das die Magie des Wächters im Lauf der Jahrhunderte geschwunden war, denn immerhin waren sie kein Trupp kampferprobter Blutmagier aus Tevinter mit einer Armee im Rücken sondern nur zu zwei Magierinnen von zwei Schwertkämpfern unterstützt.


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„Larissa!“
Die Stimme, die von den Wänden des Ruinen-Innenhofes zurückgeworfen wurde klang heiser, wie aus weiter Ferne gerufen. Dennoch erkannte die junge Dalish sie. Hektisch wandte sie sich um, schaute zu den Säulen, dem intarsiengeschmückten Brunnen, den grünen, vollen Büschen. „Mutter!“, rief sie. Ihre Stimme war ebenso heißer, ebenso kalt und fern und hallend. „Mutter, wo bist du?“ Natürlich bediente sie sich des Elfischen, das sich melodischen zwischen das viel zu lauten Knacken und Rauschen der sie umgebenden Äste mischte. Sie spürte wie sie zu schwitzen begann. „Mutter?“, fragte sie abermals und schon fast resignierend. „Ich bin hier, Kind“, antwortete die Silberstimme. Wieder drehte sie sich um, wirbelte ihr Haar wie die lange blonde Mähne herum, die es war. „Mutter“, hauchte sie, als sie die Gestalt erblickte die zwischen dem Brunnen, der verhalten schwappte und einem roten Ginsterbusch aufgetaucht war, der im Licht der unnatürlich hellen Sonne wie Feuer brannte. Ungläubig legte Larissa den Kopf schief, kniff die Augen gegen die Helligkeit zusammen und schirmte sie zusätzlich mit der Hand ab. Die Skepsis in ihrem Gesicht wich der Freude, als die schlanke Gestalt zwei Schritte vortrat und Larissa trotz aller Zweifel ihre Mutter erkannte. Zweifellos war sie es! Das vom Alter versilberte lange Haar das ihr in Locken galant auf die erdbraune Tunika fiel, die von einer Spange in Form und Farbe eines Eschenblattes geziert wurde. Sie erkannte den roten Schal, der sich um den Hals von Eleonora schlank, erkannte die immergleichen, mit Ornamenten verzierten Stiefel und die liebevollen Hände, die allmählich die Farbe von Papier angenommen hatten. Sie sah und erkannte die Baumtätowierung auf ihrer Stirn, die markanten Augenbrauen, die den ihren so ähnelten, das hübsche Kinn welches sie von ihr geerbt hatte und das Lächeln ihrer Mutter. Tränen der Freude und des Leides gleichermaßen rannen ihr über das Gesicht als sie zu ihr stürzte, sie umarmte und fest an sich drückte und auch Eleonora drückte ihre Tochter. Larissa vergrub ihr Gesicht in dem weichen Stoff, der so sehr nach ihrer Mutter roch. „Wie kann das sein?“, fragte sie mit erstickter Stimme, wusste sie doch, dass ihre Mutter tot war. „Wie kannst du leben?“ Die warmen Augen ihrer Mutter lächelten sie an. Dann durchfuhr die Elfe ein Schock. „Ich bin tot!“, sagte sie trocken und schluckte. „Stimmt´s?“ „Nein, mein Kind, bist du nicht. Noch nicht. Kannst du dich daran erinnern, was passierte?“ Larissa strengte sich an, doch fand sie zunächst nur vergessende Schwärze vor. „Nein“, sagte sie und schüttelte den Kopf. „Diese Ruine?“, fragte Eleonora. Larissa nickte langsam. „Der Wald, die getrennte Gruppe, die… Spinne“, zählte ihre Mutter weiter auf und langsam dämmerte es ihr. „Ich wurde gebissen, würde angegriffen, wurde… bewusstlos. Oder?“ Diesmal lächelte ihre Mutter und nickte zustimmend. Larissa wusste nicht, was es da zu lächeln gab. „Aber wieso bin ich hier? Wieso bist du hier?“ „Dieser Ort gehörte einst den Elfen. Sie haben ihn zu ihrem Zuhause gemacht, Larissa. Wir Dalish wissen nicht, was ein wahres Zuhause ist, doch diese Elfen wussten es und sie halten die Tür für jeden ihrer Art offen, auf dass auch dieser hier ein Zuhause finden mag.“ „Und sei es auch nur als Geist oder Erinnerung…“, schlussfolgerte Larissa murmelnd. „Ich bin nicht nur eine Illusion, geboren aus Fieberträumen, Larissa!“, tadelte sie ihre Mutter sanft. „Ich bin hier um dir zu helfen! Du wirst erwachen, mein Kind!“ „Aber…“, begann Larissa. „Wie? Ich bin doch bewusstlos.“ Eleonora lachte, ihr Lachen klang hell und wurde scharf von den Wänden zurückgeworfen wie Licht von einem Spiegel. „Wärest du bewusstlos,…“ Sie ließ den Satz unbeendet und nun musste auch Larissa leise kichern. Die Stimmung wurde jedoch schnell wieder ernst. „Es dauert mich, dass du mich nun verlassen muss, mein liebes Kind. Aber das Leben wartet auf dich in all seiner Pracht.“ „Ich reise mit Shemlen“, gestand Larissa merkwürdig peinlich berührt, weil sie fand, dass ihre Mutter das wissen sollte. „Ich weiß“, lachte Eleonora. „Und ich weiß auch, dass dein Herz für die schwarzhaarige Frau schlägt, Morgana.“ Larissa spürte wie sie rot anlief und wollte sich lieber nicht vorstellen, was ihre Mutter noch so alles über sie und Morgana wusste. Ihre Mutter schien zu spüren, dass Larissa das Thema unangenehm war, daher drückte sie sie erneut an sich und sagte: „Mach dir keine Sorgen, meine Kleine. Alles wird gut, du wirst schon sehen.“ Sie drückten einander fest, ließen dann ab und schauten sich in die Augen. „Du bist so schön geworden“, sagte Eleonora und lächelte. „Schön und stark. Ich bin stolz auf dich, Larissa!“ Die jüngere Dalish lächelte, war jedoch um eine Antwort verlegen. „Und nun erwache! Erwache Larissa!"

„Erwacheeee“, hallte es noch immer silbrig klingend in ihrem Kopf nach, ein Wirbel aus Wort und Stimme. Dann mischte sich das gedämpfte Geräusch von etwas anderem dazwischen, verdrängte den Befehl der Mutter schließlich. Larissa schlug die Augen auf. Ihre Lider waren schwer wie von Blei beschwert, doch langsam blinzelte sie den Dämmerschlaf von sich, wandte den Kopf nach rechts und starrte auf ein haariges und totes Ungetüm. Dass es tot war, erkannte sie allerdings erst nachdem sie sich instinktiv von der Spinne weggedrückt hatte und hart gegen den Brunnen stieß. Sie schaute sich um und sah Mella in einiger Entfernung mit ihrem Speer umherfuchteln. Unweit von ihr krabbelten mehrere hässliche Spinnen derselben Art wie das Exemplar das Larissa angefallen hatte. Larissa stöhnte als sie sich aufsetzte. Ihr Arm fühlte sich noch immer seltsam betäubt an, ihr Körper schwach und doch war sie tatsächlich wach und am Leben. Dalishelfen hatten durch die Generationen in der Wildnis eine natürliche recht belastbare Immunität gegenüber natürlicher Toxine, doch war Larissa noch nie in Verlegenheit gekommen diese auszutesten. Allerdings konnte es natürlich auch sein, dass das Gift der Spinne nicht für Beutetiere von der Größe einer Elfe ausgelegt war und deshalb entweder zu schwach dosiert oder gar unmöglich einsetzbar war. Larissa befasste sich nicht länger damit sondern erhob sich leicht schwankend und suchte nach einer Waffe. Die einzig verfügbare glänzte im Leib der toten Spinne neben ihr. Ein breites Messer mit verziertem, goldglitzerndem Griff. Larissa zerrte die Klinge frei, die bauchig begann, sich dann verjüngte und wieder verbreiterte, dann jedoch in einer reißzahnartigen Spitze auslief. Es war schwerer als Larissas Dolch, der vermutlich immer noch im Gang herumlag, doch es würde seinen Zweck erfüllen. Noch immer etwas groggy trat sie an die Seite der anderen Elfe. Diese wirbelte umher, den dünnen Zopf hinter sich her peitschend. Ihr Speer pfiff durch die Luft, vollführte Stöße und Rückzüge, Schnitte und Hiebe. Larissa umrundete das Kampfgeschehen. Weder die Spinnen noch die Kopfgeldjägerin hatten ihr Erwachen scheinbar bemerkt und so konnte sich Larissa unbemerkt in den Rücken der Spinne pirschen, die versuchte Meallas rechte Flanke zu umgehen. Larissa sprang ab, landete auf dem borstenhaarigen, schwarzen Rücken der Spinne, deren Beine unter dem plötzlichen Gewicht einknickten. Hätte die Spinne schreien können, so hätte sie dies vermutlich getan zumindest so lang bis Larissa ihr mit beiden Händen den Pugio zwischen die vielen Augen rammte. Die Elfe spürte wie das Biest unter ihr zuckte und zappelte, die Beine einander ungeachtet versuchten sich aufzurichten und letztlich erstarben. Larissa riss den Dolch hervor und dunkler Blut quoll mitsamt dem Stahl aus der Schädelplatte der Spinne, sickerte dickflüssig zu Boden und verbreitete einen brechreizauslösenden Gestank. Mealla, in ihrer grauen Schuppenrüstung an einen flinken Fisch erinnernd und die verbliebene Spinne schauten verdutzt zu der Dalish hinüber. Während die Spinne scheinbar gerade die Chancen neu kalkulierte nutzte Mella den kurzen Moment der Verwirrung und stieß dem Biest das Speerblatt ins triefende Maul. Die Spinne zischte, wandte sich, zog sich zurück in die Dunkelheit der Säulen und verreckte noch bevor sie den Schatten erreichte. Larissa atmete durch. Merkwürdigerweise fühlte sie sich gut, wenn auch noch immer benommen. Zudem hatte ihr irgendetwas im Kreuz gesteckt während sie auf dem Boden gelegen hatte, weshalb mit dem Abflauen der betäubenden Toxine ein kantiger Schmerz in ihrem Rücken aufkam. Sie warf Mealla einen triumphalen Blick zu, die diesen jedoch mit Sorge quittierte. Larissa, den Dolch geschickt durch die Luft wirbelnd sah plötzlich wieso, denn im Dunkel des Ganges blitzen viele Augen. Sehr viele. Für den Moment zogen sie sich zurück, doch würden sie die beiden Elfinnen nicht vergessen. Larissas aufgehellte Laune verflog so rasch wie sie gekommen war. Wortlos reichte sie Mealla den Dolch da sie ihren Bogen schon ins Auge gefasst hatte. Die Andere nahm die Waffe an sich, Larissa hob ihren Bogen auf und prüfte die Sehne, besah sich das Holz. Keine Risse, keine Brüche, keine Schäden. Wenigstens etwas. „Mein Dolch!“, rief sie dann freudig, als ihre über den Boden und die Leichen schweifenden Augen das helle Hallahorn des Griffes erkannten. Mühsam befreite sie die Waffe aus der Spinne in der sie steckte. Mealla musste ihn ordentlich tief in das Spinnentier gerammt haben. Die Dalish wischte die Klinge so gut es ging im Gras ab und schob sie in die Halterung über ihrem Po, befühlte dann die Vollständigkeit ihrer Pfeile. Zwei fehlen. Einen, so erinnerte sie sich, hatte sie an der Spinne vorbeigeschossen, ein weiteren musste sie hier irgendwo verloren haben. Jetzt war allerdings nicht die Zeit um nach verschollenen Pfeilen zu suchen, denn schon hörte sie das altbekannte Klicken und Klacken der vielen Beine. Sie zog einen Pfeil aus dem Köcher, legte ihn auf, spannte. Der ersten Acht-Augen-Konstellation die aus dem Dunkel des Türrahmens auftauchte schoss sie den Pfeil in eines der Acht. Getroffen zog sich das Biest zurück, vielleicht zum Sterben, vielleicht zum Regenerieren. Larissa jubilierte, schaute freudig zu Mealla herüber und veränderte den Ausdruck ihrer Miene aufgrund derer Starrheit der Anderen von munter zu konzentriert. „Wir sollten gehen!“, schlug sie ernst vor. Sie klang fast nie ernst und war sich nicht sicher, ob es diesmal geklappt hatte.


*


Nimue zerrte an der Magie wie an einem Seile, riss sie aus der Gegenwart, aus dem Nichts, lud sie auf und wob sie in den arkanen Nebel ein, der den von Artur beschäftigten Wächter langsam zu verdecken begann. Das flammende Schwert sauste durch die Luft, traf klirrend auf sein schwarzes, kaltes Pendant. Nimue sah es kaum, hörte es nicht. Sie hörte nur sich selbst wie sie in Gedanken Worte und Zauber intonierte, wie sie die Magie mit ihrem Willen formte und freisetzte, sie kontrollierte und in die nutzbaren Bahnen lenkte. Man konnte die Magie nicht beherrschen, man konnte sie sich nur zunutze machen. Das war die erste und bisher leider einzige Lektion gewesen, die die Magierin der Hexe hatte zuteilwerden lassen. Der Nebel der sich die schwarzen Beine emporschlängelte wie eine riesige Python verdickte sich. Das Grau mit den funkelnden Anteil von Silber und Blau bereitete dem Wächter nun zunehmend Schwierigkeiten. Einmal ließ er sogar von Artur ab, hieb nach dem Nebel und erzielt keine Wirkung. Nimue bemerkte jedoch, wie der Wächter nun selbst magische Energie einsog und einen mentalen Wall zu errichten suchte. In ihren Gefängniszauber band Nimue einen Fluch mit ein, der sie viel Energie kostete. Schweißperlen standen ihr auf der Stirn, ihre Arme zogen sich in die Länge, so als hätte sie gerade schwere Wassergalonen bis zur Spitze des Zirkelturms hinaufgetragen. Sie kannte das Gefühl, mochte es nicht. Morgen würde sie wohl Muskelkater haben, jetzt jedoch würde sie durchhalten. Sie stärkte ihren Willen, fixierte sich nur auf ihr Ziel! Der Nebel umfing mittlerweile mehr als die Hälfte des Wächters, sein arkaner Wall war unter Nimues Stärke zerbrochen wie ein Zwieback. Irgendwo in ihrem Hinterkopf klingelten helle Glocken und sie glaubte Olimpia sie anfeuern zu hören. Sie schob es auf das Lyrium.
Der Wächter konnte sich nicht mehr zu Artur hin bewegen. Zwar schwenkte er noch immer sein Schwert, blockte auch noch mit seinem Schild, doch von der Brust abwärts umwaberte ihn nun der stoffliche, magische Nebel. Die Magierin spürte wie das Blut in ihr wallte, schmeckte, dass ihr Mund trocken war doch ließ sie nicht ab, bis schließlich erst der Schildarm des Wächters erstarrte, dann der Schwertarm erlahmte und schließlich zum Erliegen kam. Nimue arbeitete weiter, doch Artur zog sich zurück. Er hätte sich schon ab dem Moment zurückziehen können, da der Nebel die Beine des Nemuritorii umschlungen hielt, doch hätte der Wächter dann vielleicht mehr Konzentration auf einen Abwehrzauber verwendet. Gerettet hätte es ihn vermutlich trotzdem nicht, doch wäre es signifikant schwerer gewesen den Zauber, dessen Abschluss nun das Abreisen des Nebels aus Nimues Handinnenfläche und ein Blitzen mitsamt Knall bildete, zu wirken. Der Wächter verharrte, das Schwert wie zum Streich erhoben. Der Nebel legte sich über ihn. Er erinnerte an frisch gefallenen Schnee. Zufrieden aber erschöpft legte Nimue die Hände auf die Knie und beugte sich vornüber, wobei ihr Strähnen ihrer roten Haare ins Gesicht fielen. Sie hatte lange keinen Bann mehr ausgeübt sondern zumeist gebrochen. Und die Bannsprüche, die sie sonst verwendete waren gegen Lebende nicht gegen unsterbliche Altelfenwächter in jahrtausendealten, von Magie nur so explodierenden Elfenruinen. Alles in allem war sie jedoch zumindest ein wenig Stolz, obgleich Nimue natürlich keine Sekunde daran gezweifelt hatte, dass sie der Gefahr gewachsen war. Mordred, der sein Schwert in die Scheide gesteckt hatte kam eilig zu ihr, doch sie winkte schon von weitem ab. „Ist schon gut! Ich bin okay!“ Mordred schaute von der Magierin zu dem Inneren der Ruine, zog wieder das Schwert und eilte voran. Das die Kopfgeldjägerin nicht in diesem Teil der Festung war, musste sie weiter drinnen Hilfe benötigen. Nimue richtete sich auf und wischte mit der Hand durch die Luft, so als wolle sie eine Spinnenwebe aus der Luft fischen. Augenblicklich erloschen die Flammen auf Arturs Schwert. Diese Energie würde sie jetzt selbst ganz gut brauchen. Zwar setzte der Regenerationsvorgang des Mana fast zeitgleich mit dem Ende des Kampfes ein, doch wusste man ja nie, was da noch kommen mochte.

Mordred stürzte durch die Gänge, schaute in die leeren Ecken. Nichts! Gar nichts! Keine Mealla, keine Larissa, nicht einmal irgendein Gegner der Aufschluss über die Gefahr geben konnte in der sich die Elfinnen befanden. Er stürmte durch einen der schönen Torbögen, stoppte in einem Innenhof dessen Zentrum einer harfespielende Statue zierte. „LARISSAAAA!“, schrie er; lauschte. Keine Antwort. „LAAARISSAAAA!“, rief er erneut. Dann: „MEALLAAA!“ Er zuckte zusammen, als aus einem der Seitengänge Geräusche drangen, die allerdings von dem ankommenden Artur übertönt wurden. Dieser schepperte wie eine ganze Kavallerieeinheit. Morgana hingegen, die dem Ritter sicherlich gefolgt, wenn nicht sogar vorausgeeilt war bewegte sich fast lautlos. Der Antivaner drehte sich zu den beiden Gefährten um, ließ die Arme hängen und schüttelte kurz den blonden Kopf, das Gesicht voller Frustration.

Forenperser
05.01.2016, 21:31
http://upload.worldofplayers.de/files9/Dethmold_Avatar.jpg"Greif zu!" Darius ließ sich nicht zwei Mal bitten und griff mit beiden Händen nach dem Speerschaft, den ihm Talorr hinhielt. Der Söldner hatte zwar seine Anordnung in den Wind geschlagen, doch war ihm das im Moment egal. Der reine Überlebensinstinkt hatte übernommen und war das Einzige, was in Darius' Verstand noch nicht unter dem Geschrei aus der Tiefe eingeknickt war. Talorr begann ihn langsam nach oben zu ziehen, doch plötzlich sackte er zurück, als auch der Kossith unter einem weiteren Schrei erbebte. Darius blickte in den sich auftuenden Abgrund und sah die abscheulichen Kreaturen, die dort empor kletterten. Der Ben-Hassrath verlor beinahe den Halt, hing nur noch mit der rechten Hand am Speer und konnte die Augen nicht abwenden von dem Schrecken unter ihm. Erst als Talorr ihm erneut zurief, gelang es ihm kurz, die Furcht abzuschütteln. "Festhalten, helft mit, klettert langsam hoch!" Darius stemmte seine Füße gegen den offen klaffenden Fels und schob sich so gut er konnte nach oben. Langsam zog ihn Talorr über die Kante und zurück ins Licht. Er stieß sich noch einmal ab und schaffte es, sich weiter nach oben zu wuchten, als er plötzlich am Fuß gepackt und nach unten gezogen wurde. Ohne sich umzuschauen trat er blind aus und strampelte mit den Füßen. Ein jammerndes Quietschen von unten verriet ihm, dass er getroffen hatte und mit einem letzten Ruck zog der Söldner ihn aus der Kluft.
Fast in seiner eigenen Robe hängen bleibend krabbelte der Ben-Hassrath nach vorn, nur weg von diesem Höllenschlund. ,,Wir müssen hier weg!", keuchte er und spürte nur langsam, wie sein Verstand wieder einsetzte. Zum ersten Mal realisierte er, dass Talorrs Wolf wieder auf den Beinen war, als ein weiterer Schrei ihm durch die Seele fuhr. Aus der Tiefe griff eine klingenbewehrte Klaue nach oben, gefolgt von einem widerlich entstellten Kopf. Blitzschnell, wie aus einem Reflex heraus, griff Darius nach der erstbesten Phiole in seiner Tasche und schleuderte sie der Kreatur entgegen. Das Glas zerplatzte und gab den Weg frei für eine klare, zähe Flüssigkeit, die die Haut der Bestie zu verätzen begann. Unter lautem Fauchen griff sie sich ins Gesicht, verlor den Halt und stürzte zurück in die Finsternis. ,,Wie viele kommen da noch?", fragte Darius und zählte hektisch seine verbleibenden Glasflaschen. Allzu viel hatte er den Bestien nicht mehr entgegen zu setzen.

http://upload.worldofplayers.de/files9/rsz_1scarred.jpg
"Ich will es gar nicht wissen!"
In jedem Fall zu viele. Die Erde bebte immer stärker. Und der Riss im Boden begann in sichtlicher Geschwindigkeit zu wachsen. Noch eine Kreatur brach aus der Tiefe heraus, rannte auf allen Vieren auf sie zu und machte einen hechtenden Satz, das zahnreiche Maul weit aufgesperrt. Mit einer gezielten Bewegung fischte der Jäger das Monster mit dem Speer aus der Luft und nagelte es auf den Boden. Doch die grausige Missgeburt strampelte und brüllte mit furchterregender Stimme weiter, fasste an den Speer und versuchte gegen Talorr's Stärke anzukommen. Slim sprang wütend vor und vergrub seine Zähne in der Kehle des Kreischers, riss ihm die Luftröhre raus und endlich erschlaffte der Körper. Im nächsten Moment jedoch knickte der Wolf mit einem schmerzhaftem Fiepen ebenfalls zur Seite, die Verletzung war noch zu groß. "Schnell!" Talorr warf sich den Wolf über die Schultern und lief dann los. Der ganze Boden um sie herum begann weiter aufzubrechen, es war als ob etwas versuchte die Erde selbst auseinander zu reißen. Was für eine Wahl hatten sie schon außer zu versuchen zu entkommen?

Annalena
06.01.2016, 06:58
Ivy (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst/page9?p=24673586&viewfull=1#post24673586)

Arian & Abyss (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst/page9?p=24673754&viewfull=1#post24673754)

http://upload.worldofplayers.de/files9/Char_Angeline.png
Angeline schmunzelte als sie Ivy sah, die mehrere Gläser und Wein auf den Tisch stellte. Ein kurzer Blick genügte ihr um zu wissen, dass einer dieser Weinflaschen ihre spezielle Zutat enthielt. Sie seufzte innerlich, da nun die Gefahr bestand, dass Ivy von diesem Wein trank. Bevor sie jedoch etwas sagen konnte, hatte Ivy schon ihr Glas bis zum Rand gefüllt. Beim Erbauer, sie hatte tatsächlich diesen Wein gewählt. Während sie überlegte wie sie Ivy das Glas entwenden konnte, hatte die Magierin schon eine Münze geworfen. Angeline wunderte sich darüber und ihr Erstaunen wurde größer, als die Magierin mit einem Seufzer das Glas von sich schob ohne davon zu trinken. Sie dachte nicht lange darüber nach und schnappte sich das volle Weinglas und die Flasche. „Ihr habt einen guten Geschmack, Ivy. Das ist nur billiger Fusel, den wir besoffenen Gästen geben oder Gästen, die nicht anständig zahlen.“ Vorsichtig pickte sie eine andere Flasche und füllte ein neues Glas. „Das hier ist besserer Wein.“

Froh darüber, dass sie ein größeres Desaster abwenden konnte, lief sie mit einem wohl geübten Hüftschwung in die Küche um die gewünschten Speisen zu holen. Während sie den Eintopf aufs Feuer stellte, kramte sie Milch hervor, erwärmte sie und füllte sie in einen tönernen Krug. Auf dem Regal fand sie noch etwas Honig. Da Honig sehr teuer war, gab sie nur ein wenig in die Milch. Inzwischen war auch der Eintopf heiß und sie füllte ihn in zwei tiefe Teller. Angeline stellte alles auf ein Tablett und brachte es zu dem Tisch. Vorsichtig stellte sie je einen Teller vor ihre beiden Gäste, legte Löffel dazu und stellte die Milch ab. Ein Körbchen mit Brotscheiben landete auch auf dem Tisch. „Bitteschön. Das Bier kommt sofort mein Herr.“ Mit diesen Worten drehte sie sich um und zapfte einen großen Krug Bier, welches sie sofort zu dem Fremden brachte. „Falls ihr Nachschlag wollt, dann sagt Bescheid.“

Da Ivy mit dem Fremden in ein Gespräch verwickelt war, stellte Angeline sich hinter die Theke und putze die Gläser. Dabei beobachtet sie den Fremden jedoch mit Argusaugen. Eine falsche Bewegung und sie würde nicht zögern Ivy zu helfen.

Moku
06.01.2016, 19:19
Nic (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst/page10?p=24676670#post24676670) & Karl (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst/page10?p=24680950&viewfull=1#post24680950)

http://upload.worldofplayers.de/files9/avasaoirse.pngIm ersten Moment war Saoirse von den plötzlich lauten Stimmen verwirrt. Sie blickte von ihrem Oberteil, dass nur halb auf ihren Armen hing, auf und warf den anderen beiden einen fragenden Blick zu, bis sie letztendlich die hitzigen Worte verstanden hatte. Die Stirn runzelnd, zuckte sie lediglich mit den Schultern und fuhr fort sich ihre klamme Kleidung überzuziehen.
Sie wusste nicht, was genau das Problem der Zwergin war. In ihrem Dorf liefen die Frauen und Männer an heißen Tagen praktisch nackt herum, sodass Entblößtheit für die robuste Blondine nichts Fremdartiges oder auch nur annähernd Beschämendes war. Vielleicht war das aber auch eine dieser Kulturunterschiede. Nach allem was Saoirse von Zwergen wusste, würde es sie nicht verwundern, wenn diese selbst zum Schlafen gehen ihre Rüstung noch anhatten.
Was auch immer der Grund war, weshalb Nic plötzlich so kratzbürstig auf den Fremden reagierte, sie hieß alles willkommen, was den Widerwillen der Frau in Bezug auf den Mann weckte und fiel deshalb selbst, ebenso empört, in die Diskussion ein.
„Vos a balagan! Antshuldikn!“
Abrupt, und zu Saoirses Überraschung, sprang der Mann wie vom Pferd getreten auf und hastete zur Tür. Das Mädchen hielt nahezu den Atem an als die Hand den Griff umschloss - entließ ihn dann wieder mit einem halben Augenrollen, als Karl sich dann doch umdrehte und scheinbar seine Meinung zur Flucht änderte.
Doch kaum hörte sie die Worte aus dem Mund des anderen, als sie auch schon innerlich gefror – und dies hatte nichts mit der durchtriebenen Kälte des Sturms zu tun.
„Vos hat ir nor zogn?“ fragte sie perplex, bevor sich ihre Lippen aufeinander pressten. „Ikh vet makh aoyf aleyn. On ir,“ erklärte sie mit Nachdruck, ohne auch nur auf eine Antwort zu warten. Damit war das Thema für sie auch geklärt und das zeigte sie, in dem sie bockig ihre Arme vor der Brust verschränkte und stur die Nase hob.

numberten
06.01.2016, 19:34
http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/TxGIDkV4csRmordred_klein.png & http://upload.worldofplayers.de/files10/zq0QcywsNnimueblaurot_klein.jpg

„Larissa!“
Die Stimme, die von den Wänden des Ruinen-Innenhofes zurückgeworfen wurde klang heiser, wie aus weiter Ferne gerufen. Dennoch erkannte die junge Dalish sie. Hektisch wandte sie sich um, schaute zu den Säulen, dem intarsiengeschmückten Brunnen, den grünen, vollen Büschen. „Mutter!“, rief sie. Ihre Stimme war ebenso heißer, ebenso kalt und fern und hallend. „Mutter, wo bist du?“ Natürlich bediente sie sich des Elfischen, das sich melodischen zwischen das viel zu lauten Knacken und Rauschen der sie umgebenden Äste mischte. Sie spürte wie sie zu schwitzen begann. „Mutter?“, fragte sie abermals und schon fast resignierend. „Ich bin hier, Kind“, antwortete die Silberstimme. Wieder drehte sie sich um, wirbelte ihr Haar wie die lange blonde Mähne herum, die es war. „Mutter“, hauchte sie, als sie die Gestalt erblickte die zwischen dem Brunnen, der verhalten schwappte und einem roten Ginsterbusch aufgetaucht war, der im Licht der unnatürlich hellen Sonne wie Feuer brannte. Ungläubig legte Larissa den Kopf schief, kniff die Augen gegen die Helligkeit zusammen und schirmte sie zusätzlich mit der Hand ab. Die Skepsis in ihrem Gesicht wich der Freude, als die schlanke Gestalt zwei Schritte vortrat und Larissa trotz aller Zweifel ihre Mutter erkannte. Zweifellos war sie es! Das vom Alter versilberte lange Haar das ihr in Locken galant auf die erdbraune Tunika fiel, die von einer Spange in Form und Farbe eines Eschenblattes geziert wurde. Sie erkannte den roten Schal, der sich um den Hals von Eleonora schlank, erkannte die immergleichen, mit Ornamenten verzierten Stiefel und die liebevollen Hände, die allmählich die Farbe von Papier angenommen hatten. Sie sah und erkannte die Baumtätowierung auf ihrer Stirn, die markanten Augenbrauen, die den ihren so ähnelten, das hübsche Kinn welches sie von ihr geerbt hatte und das Lächeln ihrer Mutter. Tränen der Freude und des Leides gleichermaßen rannen ihr über das Gesicht als sie zu ihr stürzte, sie umarmte und fest an sich drückte und auch Eleonora drückte ihre Tochter. Larissa vergrub ihr Gesicht in dem weichen Stoff, der so sehr nach ihrer Mutter roch. „Wie kann das sein?“, fragte sie mit erstickter Stimme, wusste sie doch, dass ihre Mutter tot war. „Wie kannst du leben?“ Die warmen Augen ihrer Mutter lächelten sie an. Dann durchfuhr die Elfe ein Schock. „Ich bin tot!“, sagte sie trocken und schluckte. „Stimmt´s?“ „Nein, mein Kind, bist du nicht. Noch nicht. Kannst du dich daran erinnern, was passierte?“ Larissa strengte sich an, doch fand sie zunächst nur vergessende Schwärze vor. „Nein“, sagte sie und schüttelte den Kopf. „Diese Ruine?“, fragte Eleonora. Larissa nickte langsam. „Der Wald, die getrennte Gruppe, die… Spinne“, zählte ihre Mutter weiter auf und langsam dämmerte es ihr. „Ich wurde gebissen, würde angegriffen, wurde… bewusstlos. Oder?“ Diesmal lächelte ihre Mutter und nickte zustimmend. Larissa wusste nicht, was es da zu lächeln gab. „Aber wieso bin ich hier? Wieso bist du hier?“ „Dieser Ort gehörte einst den Elfen. Sie haben ihn zu ihrem Zuhause gemacht, Larissa. Wir Dalish wissen nicht, was ein wahres Zuhause ist, doch diese Elfen wussten es und sie halten die Tür für jeden ihrer Art offen, auf dass auch dieser hier ein Zuhause finden mag.“ „Und sei es auch nur als Geist oder Erinnerung…“, schlussfolgerte Larissa murmelnd. „Ich bin nicht nur eine Illusion, geboren aus Fieberträumen, Larissa!“, tadelte sie ihre Mutter sanft. „Ich bin hier um dir zu helfen! Du wirst erwachen, mein Kind!“ „Aber…“, begann Larissa. „Wie? Ich bin doch bewusstlos.“ Eleonora lachte, ihr Lachen klang hell und wurde scharf von den Wänden zurückgeworfen wie Licht von einem Spiegel. „Wärest du bewusstlos,…“ Sie ließ den Satz unbeendet und nun musste auch Larissa leise kichern. Die Stimmung wurde jedoch schnell wieder ernst. „Es dauert mich, dass du mich nun verlassen muss, mein liebes Kind. Aber das Leben wartet auf dich in all seiner Pracht.“ „Ich reise mit Shemlen“, gestand Larissa merkwürdig peinlich berührt, weil sie fand, dass ihre Mutter das wissen sollte. „Ich weiß“, lachte Eleonora. „Und ich weiß auch, dass dein Herz für die schwarzhaarige Frau schlägt, Morgana.“ Larissa spürte wie sie rot anlief und wollte sich lieber nicht vorstellen, was ihre Mutter noch so alles über sie und Morgana wusste. Ihre Mutter schien zu spüren, dass Larissa das Thema unangenehm war, daher drückte sie sie erneut an sich und sagte: „Mach dir keine Sorgen, meine Kleine. Alles wird gut, du wirst schon sehen.“ Sie drückten einander fest, ließen dann ab und schauten sich in die Augen. „Du bist so schön geworden“, sagte Eleonora und lächelte. „Schön und stark. Ich bin stolz auf dich, Larissa!“ Die jüngere Dalish lächelte, war jedoch um eine Antwort verlegen. „Und nun erwache! Erwache Larissa!"

„Erwacheeee“, hallte es noch immer silbrig klingend in ihrem Kopf nach, ein Wirbel aus Wort und Stimme. Dann mischte sich das gedämpfte Geräusch von etwas anderem dazwischen, verdrängte den Befehl der Mutter schließlich. Larissa schlug die Augen auf. Ihre Lider waren schwer wie von Blei beschwert, doch langsam blinzelte sie den Dämmerschlaf von sich, wandte den Kopf nach rechts und starrte auf ein haariges und totes Ungetüm. Dass es tot war, erkannte sie allerdings erst nachdem sie sich instinktiv von der Spinne weggedrückt hatte und hart gegen den Brunnen stieß. Sie schaute sich um und sah Mella in einiger Entfernung mit ihrem Speer umherfuchteln. Unweit von ihr krabbelten mehrere hässliche Spinnen derselben Art wie das Exemplar das Larissa angefallen hatte. Larissa stöhnte als sie sich aufsetzte. Ihr Arm fühlte sich noch immer seltsam betäubt an, ihr Körper schwach und doch war sie tatsächlich wach und am Leben. Dalishelfen hatten durch die Generationen in der Wildnis eine natürliche recht belastbare Immunität gegenüber natürlicher Toxine, doch war Larissa noch nie in Verlegenheit gekommen diese auszutesten. Allerdings konnte es natürlich auch sein, dass das Gift der Spinne nicht für Beutetiere von der Größe einer Elfe ausgelegt war und deshalb entweder zu schwach dosiert oder gar unmöglich einsetzbar war. Larissa befasste sich nicht länger damit sondern erhob sich leicht schwankend und suchte nach einer Waffe. Die einzig verfügbare glänzte im Leib der toten Spinne neben ihr. Ein breites Messer mit verziertem, goldglitzerndem Griff. Larissa zerrte die Klinge frei, die bauchig begann, sich dann verjüngte und wieder verbreiterte, dann jedoch in einer reißzahnartigen Spitze auslief. Es war schwerer als Larissas Dolch, der vermutlich immer noch im Gang herumlag, doch es würde seinen Zweck erfüllen. Noch immer etwas groggy trat sie an die Seite der anderen Elfe. Diese wirbelte umher, den dünnen Zopf hinter sich her peitschend. Ihr Speer pfiff durch die Luft, vollführte Stöße und Rückzüge, Schnitte und Hiebe. Larissa umrundete das Kampfgeschehen. Weder die Spinnen noch die Kopfgeldjägerin hatten ihr Erwachen scheinbar bemerkt und so konnte sich Larissa unbemerkt in den Rücken der Spinne pirschen, die versuchte Meallas rechte Flanke zu umgehen. Larissa sprang ab, landete auf dem borstenhaarigen, schwarzen Rücken der Spinne, deren Beine unter dem plötzlichen Gewicht einknickten. Hätte die Spinne schreien können, so hätte sie dies vermutlich getan zumindest so lang bis Larissa ihr mit beiden Händen den Pugio zwischen die vielen Augen rammte. Die Elfe spürte wie das Biest unter ihr zuckte und zappelte, die Beine einander ungeachtet versuchten sich aufzurichten und letztlich erstarben. Larissa riss den Dolch hervor und dunkler Blut quoll mitsamt dem Stahl aus der Schädelplatte der Spinne, sickerte dickflüssig zu Boden und verbreitete einen brechreizauslösenden Gestank. Mealla, in ihrer grauen Schuppenrüstung an einen flinken Fisch erinnernd und die verbliebene Spinne schauten verdutzt zu der Dalish hinüber. Während die Spinne scheinbar gerade die Chancen neu kalkulierte nutzte Mella den kurzen Moment der Verwirrung und stieß dem Biest das Speerblatt ins triefende Maul. Die Spinne zischte, wandte sich, zog sich zurück in die Dunkelheit der Säulen und verreckte noch bevor sie den Schatten erreichte. Larissa atmete durch. Merkwürdigerweise fühlte sie sich gut, wenn auch noch immer benommen. Zudem hatte ihr irgendetwas im Kreuz gesteckt während sie auf dem Boden gelegen hatte, weshalb mit dem Abflauen der betäubenden Toxine ein kantiger Schmerz in ihrem Rücken aufkam. Sie warf Mealla einen triumphalen Blick zu, die diesen jedoch mit Sorge quittierte. Larissa, den Dolch geschickt durch die Luft wirbelnd sah plötzlich wieso, denn im Dunkel des Ganges blitzen viele Augen. Sehr viele. Für den Moment zogen sie sich zurück, doch würden sie die beiden Elfinnen nicht vergessen. Larissas aufgehellte Laune verflog so rasch wie sie gekommen war. Wortlos reichte sie Mealla den Dolch da sie ihren Bogen schon ins Auge gefasst hatte. Die Andere nahm die Waffe an sich, Larissa hob ihren Bogen auf und prüfte die Sehne, besah sich das Holz. Keine Risse, keine Brüche, keine Schäden. Wenigstens etwas. „Mein Dolch!“, rief sie dann freudig, als ihre über den Boden und die Leichen schweifenden Augen das helle Hallahorn des Griffes erkannten. Mühsam befreite sie die Waffe aus der Spinne in der sie steckte. Mealla musste ihn ordentlich tief in das Spinnentier gerammt haben. Die Dalish wischte die Klinge so gut es ging im Gras ab und schob sie in die Halterung über ihrem Po, befühlte dann die Vollständigkeit ihrer Pfeile. Zwei fehlen. Einen, so erinnerte sie sich, hatte sie an der Spinne vorbeigeschossen, ein weiteren musste sie hier irgendwo verloren haben. Jetzt war allerdings nicht die Zeit um nach verschollenen Pfeilen zu suchen, denn schon hörte sie das altbekannte Klicken und Klacken der vielen Beine. Sie zog einen Pfeil aus dem Köcher, legte ihn auf, spannte. Der ersten Acht-Augen-Konstellation die aus dem Dunkel des Türrahmens auftauchte schoss sie den Pfeil in eines der Acht. Getroffen zog sich das Biest zurück, vielleicht zum Sterben, vielleicht zum Regenerieren. Larissa jubilierte, schaute freudig zu Mealla herüber und veränderte den Ausdruck ihrer Miene aufgrund derer Starrheit der Anderen von munter zu konzentriert. „Wir sollten gehen!“, schlug sie ernst vor. Sie klang fast nie ernst und war sich nicht sicher, ob es diesmal geklappt hatte.


*


Nimue zerrte an der Magie wie an einem Seile, riss sie aus der Gegenwart, aus dem Nichts, lud sie auf und wob sie in den arkanen Nebel ein, der den von Artur beschäftigten Wächter langsam zu verdecken begann. Das flammende Schwert sauste durch die Luft, traf klirrend auf sein schwarzes, kaltes Pendant. Nimue sah es kaum, hörte es nicht. Sie hörte nur sich selbst wie sie in Gedanken Worte und Zauber intonierte, wie sie die Magie mit ihrem Willen formte und freisetzte, sie kontrollierte und in die nutzbaren Bahnen lenkte. Man konnte die Magie nicht beherrschen, man konnte sie sich nur zunutze machen. Das war die erste und bisher leider einzige Lektion gewesen, die die Magierin der Hexe hatte zuteilwerden lassen. Der Nebel der sich die schwarzen Beine emporschlängelte wie eine riesige Python verdickte sich. Das Grau mit den funkelnden Anteil von Silber und Blau bereitete dem Wächter nun zunehmend Schwierigkeiten. Einmal ließ er sogar von Artur ab, hieb nach dem Nebel und erzielt keine Wirkung. Nimue bemerkte jedoch, wie der Wächter nun selbst magische Energie einsog und einen mentalen Wall zu errichten suchte. In ihren Gefängniszauber band Nimue einen Fluch mit ein, der sie viel Energie kostete. Schweißperlen standen ihr auf der Stirn, ihre Arme zogen sich in die Länge, so als hätte sie gerade schwere Wassergalonen bis zur Spitze des Zirkelturms hinaufgetragen. Sie kannte das Gefühl, mochte es nicht. Morgen würde sie wohl Muskelkater haben, jetzt jedoch würde sie durchhalten. Sie stärkte ihren Willen, fixierte sich nur auf ihr Ziel! Der Nebel umfing mittlerweile mehr als die Hälfte des Wächters, sein arkaner Wall war unter Nimues Stärke zerbrochen wie ein Zwieback. Irgendwo in ihrem Hinterkopf klingelten helle Glocken und sie glaubte Olimpia sie anfeuern zu hören. Sie schob es auf das Lyrium.
Der Wächter konnte sich nicht mehr zu Artur hin bewegen. Zwar schwenkte er noch immer sein Schwert, blockte auch noch mit seinem Schild, doch von der Brust abwärts umwaberte ihn nun der stoffliche, magische Nebel. Die Magierin spürte wie das Blut in ihr wallte, schmeckte, dass ihr Mund trocken war doch ließ sie nicht ab, bis schließlich erst der Schildarm des Wächters erstarrte, dann der Schwertarm erlahmte und schließlich zum Erliegen kam. Nimue arbeitete weiter, doch Artur zog sich zurück. Er hätte sich schon ab dem Moment zurückziehen können, da der Nebel die Beine des Nemuritorii umschlungen hielt, doch hätte der Wächter dann vielleicht mehr Konzentration auf einen Abwehrzauber verwendet. Gerettet hätte es ihn vermutlich trotzdem nicht, doch wäre es signifikant schwerer gewesen den Zauber, dessen Abschluss nun das Abreisen des Nebels aus Nimues Handinnenfläche und ein Blitzen mitsamt Knall bildete, zu wirken. Der Wächter verharrte, das Schwert wie zum Streich erhoben. Der Nebel legte sich über ihn. Er erinnerte an frisch gefallenen Schnee. Zufrieden aber erschöpft legte Nimue die Hände auf die Knie und beugte sich vornüber, wobei ihr Strähnen ihrer roten Haare ins Gesicht fielen. Sie hatte lange keinen Bann mehr ausgeübt sondern zumeist gebrochen. Und die Bannsprüche, die sie sonst verwendete waren gegen Lebende nicht gegen unsterbliche Altelfenwächter in jahrtausendealten, von Magie nur so explodierenden Elfenruinen. Alles in allem war sie jedoch zumindest ein wenig Stolz, obgleich Nimue natürlich keine Sekunde daran gezweifelt hatte, dass sie der Gefahr gewachsen war. Mordred, der sein Schwert in die Scheide gesteckt hatte kam eilig zu ihr, doch sie winkte schon von weitem ab. „Ist schon gut! Ich bin okay!“ Mordred schaute von der Magierin zu dem Inneren der Ruine, zog wieder das Schwert und eilte voran. Das die Kopfgeldjägerin nicht in diesem Teil der Festung war, musste sie weiter drinnen Hilfe benötigen. Nimue richtete sich auf und wischte mit der Hand durch die Luft, so als wolle sie eine Spinnenwebe aus der Luft fischen. Augenblicklich erloschen die Flammen auf Arturs Schwert. Diese Energie würde sie jetzt selbst ganz gut brauchen. Zwar setzte der Regenerationsvorgang des Mana fast zeitgleich mit dem Ende des Kampfes ein, doch wusste man ja nie, was da noch kommen mochte.

Mordred stürzte durch die Gänge, schaute in die leeren Ecken. Nichts! Gar nichts! Keine Mealla, keine Larissa, nicht einmal irgendein Gegner der Aufschluss über die Gefahr geben konnte in der sich die Elfinnen befanden. Er stürmte durch einen der schönen Torbögen, stoppte in einem Innenhof dessen Zentrum einer harfespielende Statue zierte. „LARISSAAAA!“, schrie er; lauschte. Keine Antwort. „LAAARISSAAAA!“, rief er erneut. Dann: „MEALLAAA!“ Er zuckte zusammen, als aus einem der Seitengänge Geräusche drangen, die allerdings von dem ankommenden Artur übertönt wurden. Dieser schepperte wie eine ganze Kavallerieeinheit. Morgana hingegen, die dem Ritter sicherlich gefolgt, wenn nicht sogar vorausgeeilt war bewegte sich fast lautlos. Der Antivaner drehte sich zu den beiden Gefährten um, ließ die Arme hängen und schüttelte kurz den blonden Kopf, das Gesicht voller Frustration.

http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Mealla_portrait.jpg

Spinnen waren mehr als lästige Viecher, befand Mealla während sie mit dem Speer herumwirbelte und dadurch die beiden Exemplare vor sich auf Abstand hielt. Ewig würde sie diesen Tanz nicht durchhalten können und je länger sie kämpfte desto mehr Spinnen näherten sich scheinbar. Entweder würde bald eine Flut von Spinnen sie überrennen oder eine der Arachnoiden sie in einem schwachen Moment beissen. Selbst die Arbeit mit solchen Giften und die Zunahme von Kleinstmengen zum Eigengebrauch würde ihr dann nicht helfen, denn immun war sie bei weitem nicht und wer wusste schon genau wie dieses Gift wirkte. Schon wieder teilten sich die Spinnen auf und versuchten sie zu umgehen. Diese Dinger waren klüger als man es annahm und jagten offenbar nicht immer als Einzelgänger.
Plötzlich sah sie eine rasche Bewegung an ihrer Flanke und stellte verwundert fest das es die Dalish war welche sich mit Meallas Dolch auf das kleinere Exemplar gestürzt und es getötet hatte. Mealla hätte nicht gedacht das die Elfe so schnell von selbst wieder auf die Beine kommen und vor allem wieder kampfbereitsein würde. Ihre Überraschung überwand sie jedoch viel schneller als die verbliebene Spinne und so tauchte die Spitze aus Dämmerstein erneut in einen pelzigen Körper ein. Die verdutzte Spinne krabbelte verletzt von dannen doch ihre Wunde war zu tief als das sie erneut in den Schatten flüchten konnte. Während die Dalish Mealla einen euphorischen Blick zuwarf, machte diese nur eine Kopfbewegung zu dem dunklen Gang. Das Zischen und die Geräusche waren lauter geworden und mehrere Augen in der Schwärze zu erkennen. Die Blondine erkannte nun ebenfalls den Ernst der Lage und gab nachdem sie ihren Bogen entdeckt hatte der Kopfgeldjägerin den Pugio zurück. Mealla wischte diesen an einem nahen Gewächs ab und steckte ihn ein. Auch einen Pfeil zog sie aus der nächsten Spinne, sie hatte mehrere Spezialpfeile abgeschossen mit besonderen Spitzen. Diese würde sie nicht so schnell ersetzen können, jedoch zeigten ihr die lauter werdenden Geräusche das jetzt nicht die richtige Zeit war herumzulaufen und ihre Spitzen aus den Spinnen zu schneiden. Die andere Elfe hatte inzwischen auch ihre Waffen geborgen und schoß einen Pfeil ins Dunkle der hörbar traf. Noch immer konnte Mealla jedoch keinen Frund zum feiern sehen und ihr ernster Gesichtsausdruck schien auch die Dalish wieder den Ernst der Lage begreifen zu lassen. Auf jedenfall wechselte ihr Gesichtsausdruck und ihr Vorschlag war mehr als angebracht. Wenn die Jägerin wieder laufen konnte gab es keinen Grund den nächsten Ansturm abzuwarten. Es war klüger sich erst in Sicherheit zu bringen und vielleicht später mit den Anderen wiederzukommen und zusammen diese Monster zu bekämpfen.
"Eine hervorragende Idee. Folgt mir.", stimmte sie der Dalish zu und drehte sich zu dem Gang auf der Anderen Seite des Hofes um. Sie hatte einen guten Orientierungssinn und sofern die Gänge mitspielten würde sie den Weg zurückfinden. Der direkte Rückweg war schließlich mehr als versperrt und als sich die beiden Elfen zügig aus dem Innenhof begaben, ergoss sich eine Flut aus Fell, Augen und Beinen aus dem dunklen Gang die Verfolgung der beiden aufnehmend.

*

Artur focht weiter gegen den Wächter und wehrte seine Schläge ab, während sich der graue Nebel mehr und mehr um dessen Körper zu legen begann. Scheinbar lenkte es diesen ab, denn Artur meinte zu bemerken das er langsamer wurde, als ob er nebenbei noch etwas anderes machen würde. Artur beschloss das dies nicht seine Sorge war, solange sich der Wächter noch bewegte und kämpfen konnte war es seine Aufgabe ihm Paroli zu bieten. Immer wieder schlug das feuerumhüllte Silberit gegen den schwarzen Schild oder die lange Klinge seines Opponenten. Manchmal gelang es ihm sogar seine Deckung zu durchdringen, aber der Effekt war derselbe als hätte er eine leere Ritterüstung im Schloss geschlagen. Ohne das sich aufbauende Gefängnis gäbe es keine Chance den Kampf zu gewinnen. Eine Klinge, ob brennend oder nicht nützte nichts gegen einen körperlosen Gegner. Schließlich erstarben die Bewegungen seines Gegners, erst seine Beine schließlich erlahmte dessen Schildarm. Zuletzt rührte sich sein Schwertarm nicht mehr worauf sich Artur rückwärts von ihm fortbewegte. Scheinbar hatte der lan der Magierin funktioniert. Wie grauer Schneemann stand der Wächter regungslos dar, unbeweglich und zunächst ungefährlich. Da die Magierin zwar erschöpft schien ihr aber nach eigenem Bekunden nichts fehlte beschloss Artur Mordred zu folgen und die beiden Elfen zu suchen.

Feiner Schweiß perlte von Morganas Stirn und lief langsam über ihr Gesicht, bis er schließlich in den Untiefen ihes Kleides verschwand oder zu Boden tropfte. Die Hexe ignorierte ihn und fuhr kontinuierlich fort die Ströme der Magie zu greifen und zu lenken. Magie zu bündeln war nicht nur eine geistige Anstrengung sondern auch eine körperliche und die Ströme zu bündeln und zu verknoten fühlte sich nach einiger Zeit so an als hätte man das mit wirklichen Fäden gemacht. Mana war schließlich auch nichts anderes als die Ausdauer eines Magiers und so wie der Schwertarm eines Kriegers ermüden konnte so war dies auch beim Magier möglich. Genauso brauchten beide ihre Zeit zum erholen und regenerieren, aber Morgana würde das genauso wie Artur auf die Zeit nach dem Kampf verschieben.
Schließlich vollführte Nimue den Abschluss des Zaubers und der Wächter blieb regungslos stehen gefangen in seinem magischen Gefängnis. Sofort stoppte die Hexe den magischen Strom und das blaue Leuchten um sie erstarb. Es hatte geklappt und sie konnten in die Festung um dort nach den Elfen zu suchen. Morgana stützte sich kurz auf dem Stab ab und atmete tief durch dann wischte sie sich den Schweiß von der Stirn und begann Richtung Festung zu gehen. Ausruhen konnte sie sich wenn sie Larissa wiedergefunden hatte. Auch Mordred und Artur waren schon losgestiefelt, in einen nahen Gebäudekomplex aus weißem Stein. Morgana hatte leider keine Zeit sich an den Runen und Verzierungen zu ergötzen, stattdessen beschleunigte sie sorgenvoll ihren Schritt.

Schon bald darauf überholte sie Artur und betrat mit ihm die leeren Gänge. Innen war es still nur Mordred der die beiden Elfen rief und das Scheppern von Arturs Rüstung das vermutlich eh jedes nahe Geräusch übertönte. Andererseits würden es wohl auch die Elfen oder deren Gegner hören womit sich zumindestens eine der beiden Parteien nähern würde. Morgana hoffte zwar Erstere, aber wenn sie den Gegner ablenken würden wäre das auch ein positiver Effekt. Bei einem hübschen Brunnen im Innenhof holten sie den Antivaner ein der jedoch frustiert den Kopf schüttelte. Morgana sah sich auch um und in die nahen Gänge hinein. Nichts zu sehen.
"LARISSA !", rief sie jetzt selbst mit lauter Stimme in die Dunkelheit der Gänge hinein.

Mealla lief voraus durch die Gänge immer darauf achtend die richtige Himmelsrichtung einzuhalten. Das Gebäude machte es einem jedoch nicht einfach, zahlreiche Gänge führten nach links oder rechts aber nicht immer direkt dahin wo man wollte. Altelfen schienen verwinkelte Architektur bevorzugt zu haben. Ab und zu schaute sie zurück die Dalish war dicht hinter ihr allerdings schienen auch die Spinnen näherzukommen und es schienen viele zu sein. Sie mussten schnell den Ausgang erreichen denn die Spinnen kannten sich vermutlich gut hier aus und würden ihnen sonst den Weg abschneiden. Plötzlich meinte Mealla jemanden rufen gehört zu haben und kurz darauf wieder, dieses Mal sogar ihen Namen. Das Rufen kam von rechts ebenso wie ein Scheppern aus einiger Entfernung. Beide Elfen wandten sich dem Gang zu der dieses Geräusch mit sich trug. Schließlich verstummte das Scheppern dafür erschallte jedoch wieder ein Schrei näher und von einer Frau erzeugt. Eine Spinne ließ sich plötzlich vor ihnen herab, an einem dünnen Faden hängend. Mealla reagierte instinktiv und trieb ihr während des Laufens den Speer in den Körper und wischte sie mit Schwung beiseite. Durch diese Bewegung rutschte der Arachnoid von der Spitze ab und klatschte gegen die nahe Wand. Mealla und Larissa sahen ihr nicht hinterher. Vor ihnen war eine alte verwitterte Tür, hinter der vermutlich der Ruf erklungen worden war. Sie sah anders als die Steinwände morsch und verwittert aus und beschloss Mealla es zu riskieren und lief flink in ihre Richtung.
"Hoffentlich ist das keine Schranktür", dachte sie noch kurz bevor sie sich mit der gepanzerten Schulter und voller Wucht gegen die Holztür warf. Dunkelheit umfing sie kurz und etwas seidiges umhüllte ihren Körper. Die Elfe wusste nicht ob es ein Spinnennetz war, strampelte jedoch stark mit dem Körper um das Hindernis von sich zu schütteln.

Morgana hörte keine Antwort dafür aber kurze Zeit später laute Geräusche von rechts kommend und ein Bersten als würde Holz splittern. Daraufhin konnten die drei beobachten wie der Wandteppich, der rechts neben ihnen im Hof fing von der Wand gerissen wurde und sich irgendjemand dort drinnen verhederte und von multilingualen Flüchen begleitet, versuchte das Ding von sich zu schütteln. Schließlich durchfuhr ein Speerblatt den jahrhundertealten Wandteppich und schnitt einen Riss hinein aus dem Mealla hervorstolperte und eine Tür hinter dem Teppich offenbarte. Hinter ihr ohne zu stolpern, trat Larissa aus der Tür in den Innenhof.
"Larissa !", rief Morgana mit einem freudestrahlenden Lächeln, das jedoch erstarb als plötzlich laute Geräusche wie von dutzenden Beinen aus dem Dunkel der Tür sich näherten. Mealla schmiss die Überreste des Wandteppiches von sich und wandte sich mit ihrem Speer den Loch entgegen, auch Artur stellte sich mit Schwert und Schild vor das Loch zur Rechten von Mordred flankiert. Die Dalish zog ihren Bogen hervor und zielte in die Tür während Morgana ihren Stab fester packte bereit vor der Kopfgeldjägerin zu zaubern, falls es die Situation erforderte. Aus dem Loch kamen auf einmal mehrere Spinnen wie Morgana mit Abscheu feststellte. Sofort schoß ein Pfeil von Larissas Bogen und Arturs Schwert fuhr durch die ankommenden Monsterscharen. Mealla stach an Artur vorbei in die Spinnen hinein, während der blaue Stahl des Antivaners ebenfalls ein Ungetüm erledigte. Der enorme Widerstand und die zahlreichen Verluste in kurzer Zeit, schienen die Spinnen wieder zu veränstigen und so liefen sie zischend davon, auf eine bessere Gelegenheit wartend.
Kurz sahen alle noch den fliehenden Spinnen skeptisch hinterher, dann wandten sie sich wieder ab und verarbeiteten die neue Situation.
Morgana war damit am schnellsten und umarmte erleichtert Larissa die gerade ihren Bogen gesenkt hatte und drückte sie fest an sich.
Artur war ebenfalls gutgelaunt, beschloss aber das dies der falsche Ort war um das Wiedersehen zu feiern.
"Gut euch beide zu sehen. Lasst uns jedocherstmal wieder nach draussen gehen und dort das Wiedersehen feiern. Nur für den Fall das die Spinnen wiederkommen.", schlug er vor und der Rest stimmte stumm zu. Morgana löste sich wieder von Larissa und nickte ebenfalls. An der Sonne und im Freien war ein besserer Ort um sich zu erholen und das Wiedersehen zu feiern.

Shepard Commander
08.01.2016, 10:51
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Spinnen waren mehr als lästige Viecher, befand Mealla während sie mit dem Speer herumwirbelte und dadurch die beiden Exemplare vor sich auf Abstand hielt. Ewig würde sie diesen Tanz nicht durchhalten können und je länger sie kämpfte desto mehr Spinnen näherten sich scheinbar. Entweder würde bald eine Flut von Spinnen sie überrennen oder eine der Arachnoiden sie in einem schwachen Moment beissen. Selbst die Arbeit mit solchen Giften und die Zunahme von Kleinstmengen zum Eigengebrauch würde ihr dann nicht helfen, denn immun war sie bei weitem nicht und wer wusste schon genau wie dieses Gift wirkte. Schon wieder teilten sich die Spinnen auf und versuchten sie zu umgehen. Diese Dinger waren klüger als man es annahm und jagten offenbar nicht immer als Einzelgänger.
Plötzlich sah sie eine rasche Bewegung an ihrer Flanke und stellte verwundert fest das es die Dalish war welche sich mit Meallas Dolch auf das kleinere Exemplar gestürzt und es getötet hatte. Mealla hätte nicht gedacht das die Elfe so schnell von selbst wieder auf die Beine kommen und vor allem wieder kampfbereitsein würde. Ihre Überraschung überwand sie jedoch viel schneller als die verbliebene Spinne und so tauchte die Spitze aus Dämmerstein erneut in einen pelzigen Körper ein. Die verdutzte Spinne krabbelte verletzt von dannen doch ihre Wunde war zu tief als das sie erneut in den Schatten flüchten konnte. Während die Dalish Mealla einen euphorischen Blick zuwarf, machte diese nur eine Kopfbewegung zu dem dunklen Gang. Das Zischen und die Geräusche waren lauter geworden und mehrere Augen in der Schwärze zu erkennen. Die Blondine erkannte nun ebenfalls den Ernst der Lage und gab nachdem sie ihren Bogen entdeckt hatte der Kopfgeldjägerin den Pugio zurück. Mealla wischte diesen an einem nahen Gewächs ab und steckte ihn ein. Auch einen Pfeil zog sie aus der nächsten Spinne, sie hatte mehrere Spezialpfeile abgeschossen mit besonderen Spitzen. Diese würde sie nicht so schnell ersetzen können, jedoch zeigten ihr die lauter werdenden Geräusche das jetzt nicht die richtige Zeit war herumzulaufen und ihre Spitzen aus den Spinnen zu schneiden. Die andere Elfe hatte inzwischen auch ihre Waffen geborgen und schoß einen Pfeil ins Dunkle der hörbar traf. Noch immer konnte Mealla jedoch keinen Frund zum feiern sehen und ihr ernster Gesichtsausdruck schien auch die Dalish wieder den Ernst der Lage begreifen zu lassen. Auf jedenfall wechselte ihr Gesichtsausdruck und ihr Vorschlag war mehr als angebracht. Wenn die Jägerin wieder laufen konnte gab es keinen Grund den nächsten Ansturm abzuwarten. Es war klüger sich erst in Sicherheit zu bringen und vielleicht später mit den Anderen wiederzukommen und zusammen diese Monster zu bekämpfen.
"Eine hervorragende Idee. Folgt mir.", stimmte sie der Dalish zu und drehte sich zu dem Gang auf der Anderen Seite des Hofes um. Sie hatte einen guten Orientierungssinn und sofern die Gänge mitspielten würde sie den Weg zurückfinden. Der direkte Rückweg war schließlich mehr als versperrt und als sich die beiden Elfen zügig aus dem Innenhof begaben, ergoss sich eine Flut aus Fell, Augen und Beinen aus dem dunklen Gang die Verfolgung der beiden aufnehmend.

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Artur focht weiter gegen den Wächter und wehrte seine Schläge ab, während sich der graue Nebel mehr und mehr um dessen Körper zu legen begann. Scheinbar lenkte es diesen ab, denn Artur meinte zu bemerken das er langsamer wurde, als ob er nebenbei noch etwas anderes machen würde. Artur beschloss das dies nicht seine Sorge war, solange sich der Wächter noch bewegte und kämpfen konnte war es seine Aufgabe ihm Paroli zu bieten. Immer wieder schlug das feuerumhüllte Silberit gegen den schwarzen Schild oder die lange Klinge seines Opponenten. Manchmal gelang es ihm sogar seine Deckung zu durchdringen, aber der Effekt war derselbe als hätte er eine leere Ritterüstung im Schloss geschlagen. Ohne das sich aufbauende Gefängnis gäbe es keine Chance den Kampf zu gewinnen. Eine Klinge, ob brennend oder nicht nützte nichts gegen einen körperlosen Gegner. Schließlich erstarben die Bewegungen seines Gegners, erst seine Beine schließlich erlahmte dessen Schildarm. Zuletzt rührte sich sein Schwertarm nicht mehr worauf sich Artur rückwärts von ihm fortbewegte. Scheinbar hatte der lan der Magierin funktioniert. Wie grauer Schneemann stand der Wächter regungslos dar, unbeweglich und zunächst ungefährlich. Da die Magierin zwar erschöpft schien ihr aber nach eigenem Bekunden nichts fehlte beschloss Artur Mordred zu folgen und die beiden Elfen zu suchen.

Feiner Schweiß perlte von Morganas Stirn und lief langsam über ihr Gesicht, bis er schließlich in den Untiefen ihes Kleides verschwand oder zu Boden tropfte. Die Hexe ignorierte ihn und fuhr kontinuierlich fort die Ströme der Magie zu greifen und zu lenken. Magie zu bündeln war nicht nur eine geistige Anstrengung sondern auch eine körperliche und die Ströme zu bündeln und zu verknoten fühlte sich nach einiger Zeit so an als hätte man das mit wirklichen Fäden gemacht. Mana war schließlich auch nichts anderes als die Ausdauer eines Magiers und so wie der Schwertarm eines Kriegers ermüden konnte so war dies auch beim Magier möglich. Genauso brauchten beide ihre Zeit zum erholen und regenerieren, aber Morgana würde das genauso wie Artur auf die Zeit nach dem Kampf verschieben.
Schließlich vollführte Nimue den Abschluss des Zaubers und der Wächter blieb regungslos stehen gefangen in seinem magischen Gefängnis. Sofort stoppte die Hexe den magischen Strom und das blaue Leuchten um sie erstarb. Es hatte geklappt und sie konnten in die Festung um dort nach den Elfen zu suchen. Morgana stützte sich kurz auf dem Stab ab und atmete tief durch dann wischte sie sich den Schweiß von der Stirn und begann Richtung Festung zu gehen. Ausruhen konnte sie sich wenn sie Larissa wiedergefunden hatte. Auch Mordred und Artur waren schon losgestiefelt, in einen nahen Gebäudekomplex aus weißem Stein. Morgana hatte leider keine Zeit sich an den Runen und Verzierungen zu ergötzen, stattdessen beschleunigte sie sorgenvoll ihren Schritt.

Schon bald darauf überholte sie Artur und betrat mit ihm die leeren Gänge. Innen war es still nur Mordred der die beiden Elfen rief und das Scheppern von Arturs Rüstung das vermutlich eh jedes nahe Geräusch übertönte. Andererseits würden es wohl auch die Elfen oder deren Gegner hören womit sich zumindestens eine der beiden Parteien nähern würde. Morgana hoffte zwar Erstere, aber wenn sie den Gegner ablenken würden wäre das auch ein positiver Effekt. Bei einem hübschen Brunnen im Innenhof holten sie den Antivaner ein der jedoch frustiert den Kopf schüttelte. Morgana sah sich auch um und in die nahen Gänge hinein. Nichts zu sehen.
"LARISSA !", rief sie jetzt selbst mit lauter Stimme in die Dunkelheit der Gänge hinein.

Mealla lief voraus durch die Gänge immer darauf achtend die richtige Himmelsrichtung einzuhalten. Das Gebäude machte es einem jedoch nicht einfach, zahlreiche Gänge führten nach links oder rechts aber nicht immer direkt dahin wo man wollte. Altelfen schienen verwinkelte Architektur bevorzugt zu haben. Ab und zu schaute sie zurück die Dalish war dicht hinter ihr allerdings schienen auch die Spinnen näherzukommen und es schienen viele zu sein. Sie mussten schnell den Ausgang erreichen denn die Spinnen kannten sich vermutlich gut hier aus und würden ihnen sonst den Weg abschneiden. Plötzlich meinte Mealla jemanden rufen gehört zu haben und kurz darauf wieder, dieses Mal sogar ihen Namen. Das Rufen kam von rechts ebenso wie ein Scheppern aus einiger Entfernung. Beide Elfen wandten sich dem Gang zu der dieses Geräusch mit sich trug. Schließlich verstummte das Scheppern dafür erschallte jedoch wieder ein Schrei näher und von einer Frau erzeugt. Eine Spinne ließ sich plötzlich vor ihnen herab, an einem dünnen Faden hängend. Mealla reagierte instinktiv und trieb ihr während des Laufens den Speer in den Körper und wischte sie mit Schwung beiseite. Durch diese Bewegung rutschte der Arachnoid von der Spitze ab und klatschte gegen die nahe Wand. Mealla und Larissa sahen ihr nicht hinterher. Vor ihnen war eine alte verwitterte Tür, hinter der vermutlich der Ruf erklungen worden war. Sie sah anders als die Steinwände morsch und verwittert aus und beschloss Mealla es zu riskieren und lief flink in ihre Richtung.
"Hoffentlich ist das keine Schranktür", dachte sie noch kurz bevor sie sich mit der gepanzerten Schulter und voller Wucht gegen die Holztür warf. Dunkelheit umfing sie kurz und etwas seidiges umhüllte ihren Körper. Die Elfe wusste nicht ob es ein Spinnennetz war, strampelte jedoch stark mit dem Körper um das Hindernis von sich zu schütteln.

Morgana hörte keine Antwort dafür aber kurze Zeit später laute Geräusche von rechts kommend und ein Bersten als würde Holz splittern. Daraufhin konnten die drei beobachten wie der Wandteppich, der rechts neben ihnen im Hof fing von der Wand gerissen wurde und sich irgendjemand dort drinnen verhederte und von multilingualen Flüchen begleitet, versuchte das Ding von sich zu schütteln. Schließlich durchfuhr ein Speerblatt den jahrhundertealten Wandteppich und schnitt einen Riss hinein aus dem Mealla hervorstolperte und eine Tür hinter dem Teppich offenbarte. Hinter ihr ohne zu stolpern, trat Larissa aus der Tür in den Innenhof.
"Larissa !", rief Morgana mit einem freudestrahlenden Lächeln, das jedoch erstarb als plötzlich laute Geräusche wie von dutzenden Beinen aus dem Dunkel der Tür sich näherten. Mealla schmiss die Überreste des Wandteppiches von sich und wandte sich mit ihrem Speer den Loch entgegen, auch Artur stellte sich mit Schwert und Schild vor das Loch zur Rechten von Mordred flankiert. Die Dalish zog ihren Bogen hervor und zielte in die Tür während Morgana ihren Stab fester packte bereit vor der Kopfgeldjägerin zu zaubern, falls es die Situation erforderte. Aus dem Loch kamen auf einmal mehrere Spinnen wie Morgana mit Abscheu feststellte. Sofort schoß ein Pfeil von Larissas Bogen und Arturs Schwert fuhr durch die ankommenden Monsterscharen. Mealla stach an Artur vorbei in die Spinnen hinein, während der blaue Stahl des Antivaners ebenfalls ein Ungetüm erledigte. Der enorme Widerstand und die zahlreichen Verluste in kurzer Zeit, schienen die Spinnen wieder zu veränstigen und so liefen sie zischend davon, auf eine bessere Gelegenheit wartend.
Kurz sahen alle noch den fliehenden Spinnen skeptisch hinterher, dann wandten sie sich wieder ab und verarbeiteten die neue Situation.
Morgana war damit am schnellsten und umarmte erleichtert Larissa die gerade ihren Bogen gesenkt hatte und drückte sie fest an sich.
Artur war ebenfalls gutgelaunt, beschloss aber das dies der falsche Ort war um das Wiedersehen zu feiern.
"Gut euch beide zu sehen. Lasst uns jedocherstmal wieder nach draussen gehen und dort das Wiedersehen feiern. Nur für den Fall das die Spinnen wiederkommen.", schlug er vor und der Rest stimmte stumm zu. Morgana löste sich wieder von Larissa und nickte ebenfalls. An der Sonne und im Freien war ein besserer Ort um sich zu erholen und das Wiedersehen zu feiern.


http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/TxGIDkV4csRmordred_klein.png & http://upload.worldofplayers.de/files10/zq0QcywsNnimueblaurot_klein.jpg

Halsbrecherisch rannten Mealla und Larissa durch die engen, hohen Gänge der Festung verfolgt vom immerwährenden Trippeln unzähliger haariger Beinchen, deren Besitzer nur darauf sannen sich an dem Elfenblut zu laben. Die Kopfgeldjägerin leitete eher instinktiv, bog um uneinsehbare Ecken, flüchtete durch totale Finsternis wieder heraus ins Licht und Larissa folgte ihr auf dem Fuße. Auch die Spinnenhorde schien in vollstem Tempo zu jagen, denn das Geräusch der Verfolger riss weder ab, noch wurde es auch nur weniger. Einen weiteren Gang hinter sich lassen, vernahm Larissa auf einmal ihren Namen, gedämpft und nur schwach durch die Wände vibrierend, doch zweifellos ihr Name. Sie sah sich um; fast erwartete sie wieder ihre Mutter. Doch da war keine leuchtende, lächelnde Gestalt. Nur Finsternis und herankriechende Furcht.
Eine Spinne später standen die beiden Elfen vor einer verschlossenen Tür, die vom Zahn der Zeit allerdings schon so zernagt worden war, dass Mealla beschloss sie mit vollstem Körpereinsatz zu vernichten. Wie ein kleiner, stabiler Rammbock schwang sie sich gegen das marode Holzkonstrukt. Ein berstendes Krachen, dann tausend Flüche in Sprachen die Larissa nicht verstand. Geschockt sah sie sich um, doch stellte sie seltsamerweise zur eigenen Erleichterung fest, dass dort keine tödliche Gefahr wirkte und Mealla sich lediglich in einen altersschwachen Gobelin gestürzt hatte und nun mit diesem rang. Larissa hechtete über das am Boden liegende Knäuel hinweg und stand plötzlich Artur, Mordred und Morgana gegenüber die sie allesamt nicht minder verdutzt anstarrten, als andersherum. Dann zeichnete sich ein breites Lächeln auf Morganas Gesicht ab, auf deren Augen Larissa ausschließlich gerichtet waren und sie rief freudig ihren Namen. Larissa kam nicht dazu den Namen ihrer Freundin zu rufen, denn hinter ihnen brachen plötzlich mehrere flache Schädel mit vielen tückisch glitzernden Augen aus dem Loch in der Wand. Wie einer schwarze, vielarmige Flut ergossen sich die Spinnen über den Wandteppich, griffen mit den langen Vorderbeinen danach; doch Mealla hatte sich schon aus ihrem kurzzeitigen Gefängnis befreite, sprang auf und drohte totbringend mit dem Speer. Larissa, den Bogen während der Flucht auf den Rücken gelegt, nahm diesen nun zu Hand, zog rasch einen Pfeil, spannte ihn geschwind auf und schoss ohne großes Zielen. Das vordere der Spinnenviecher starb sofort doch krabbelte eines seiner Geschwister darüber hinweg auf Mealla zu. Arturs kraftvoll geschwungenes Schwert teilte die heranstürmenden Monster. Für Wesen, die stets nur kleine Beute jagten die ihnen kaum einen Kampf liefern konnten war ein Mann aus Eisen und Stahl vermutlich der Alptraum schlechthin. Geübt pfiff Meallas Speer unter Arturs Schild hindurch. Eine der angreifenden Spinnen spießte sich förmlich selbst auf, während Mordred mit beidhändig geführten Schlägen ein paar Beine abschlug und dem gefallenen Wesen das Schwert in den Schädel trieb. Die Spinnen zogen sich so rasch zurück wie sie gekommen waren, die kalten, feuchten Augen auf die Gruppe gerichtet und vermutlich Flüche zischend. In ihrer Widerwärtigkeit bewegten sie sich rückwärts, klickten mit den Greifzähnen und klackten mit den Beinen, geiferten und schnappten nach den Lebenden, krochen ohne Probleme die Wände hinauf und… verschwanden. Trügerische Stille legte sich über die Szenerie worauf Artur, noch immer kampfbereit, vorschlug sich zurückzuziehen. Morgana war Larissa inzwischen um den Hals gefallen und drückte sie an sich, wobei Larissa die Zähne fest aufeinanderbiss und sich beherrschte die Hexe nicht sofort wieder wegzustoßen. Sie wusste, dass Morgana so etwas fehldeuten würde, tatsächlich aber drückte sich die Schwarzhaarige mit ganzem Körper gegen die frische Bisswunde am Schlüsselbein, die dadurch stark zu brennen begann. Dennoch war auch Larissa unglaublich froh Morgana und die Anderen wiederzusehen und tätschelte ihrer Freundin den Rücken. Nachdem sie sich wieder gelöst hatten, stimmten die beiden Frauen Arturs Vorschlag in das Lager vor der Festung zurückzukehren zu und gemeinsam machten sie sich auf den Weg.

Nimue saß bereits im Lager, als die Gruppe dort ankam. Sie sah etwas blasser aus als sonst was, zumindest in Mordreds Augen, ihre Attraktivität jedoch nur noch unterstrich. Sie nahm ihr die Härte ein wenig und ließ sie jünger wirken. Larissa hatte schon auf dem Weg nach dem Verbleib der Zauberin gefragt. „Ist sie…“ „Ihr geht es gut. Sie hat nur einen mächtigen Zauber wirken müssen“, erklärte Mordred und wies, als sie ihn passierten, auf den Wächter. Larissa staunte nicht schlecht angesichts der großen Statue mit der sich die Gruppe anscheinend einen Kampf geliefert hatte. Sie traten unter dem Torbogen hervor ins Freie, wobei Larissa sogar angesichts der Spinnen ein leises Bedauern verspürte. Die Festung war beeindruckend! Vielleicht, so dachte sie, würde die Gruppe sie ja ebenso erkunden wollen wie sie selbst. Zumindest auf Morgana konnte man bei solchen Unterfangen zählen. „Da seid Ihr ja“, sagte Nimue in einem Tonfall der implizierte, dass sie nichts anderes erwartet hatte. Larissa nickte unsicher. „Ich freue mich, dass es Euch gut geht. Das tut es doch, oder?“, sagte die Magierin dann unvermittelt und schenkte Larissa ein Lächeln. „Danke, ja. Ich freue mich auch, dass es Euch gut geht!“ Aus der Antwort der Elfe sprach mehr Aufrichtigkeit als bei Nimue, die jedoch tatsächlich ein reges Interesse an der Dalish zu haben schien, denn immerhin erhob sie sich und kam zu ihr herüber, legte ihr die Hand an die Wange und schloss die Augen. „Wieso verschweigt Ihr es mir?“, fragte sie ohne die Gruppe aufzuklären. Larissa senkte etwas beschämt den Blick. „Ich wollte nicht jammern.“ „Ausziehen!“
Larissa gehorchte dem Befehl, zog Mantel und Hemd aus die sie, dummerweise, statt dem Lederharnisch für die Erkundung gewählt hatte. Die Ruinen strahlten Kälte aus, da wollte Larissa nicht frieren. Mordred nahm Larissa ihre Waffen ab und postierte sie an einem Ehrenplatz nahe dem Feuer, den er für sie auserkoren hatte. Larissa legte den Mantel ab, zog das Hemd aus, wobei sie die weißen Zähne so fest aufeinander biss, dass das hohe Zahnfleisch weiß wurde. Die Stelle am Arm brannte nicht mehr, die an der Schulter hingegen blühte auf wie eine Rose des Schmerzes. Nimue betrachtete die Elfe, deren nun nur noch vom BH bedeckter Oberkörper hell wie eine Lilie schimmerte während die zahllosen Linien der Tätowierungen sich die Ränken an einer Marmorsäule emporschlängelten. Die Stelle wo die Spinnenzähne eingedrungen waren, waren kaum tief oder blutend nur von ungesundem lila. Nimue legte ihr die Hand an den Arm, so wie sie es schon bei Mealla getan hatte, und murmelte eine Beschwörung die Energie durch Larissas Körper jagte. „Nur wenig Gift im Körper“, beschied sie. „Elfen sind da wohl recht resistent. Entweder ihr wartet und habt mitunter ein paar Fieberträume, oder ihr lasst Euch von Mordred ein Gegengift herstellen. Schwertmeister! Ihr seid doch in Giften bewandert, oder?“ Mordred schaute vom Lager her auf, nickte knapp. „Sehr gut. Und das hier…“ Nimue hob Larissas linken Arm, den sie mit einem provisorischen Verband behandelt hatte. Nimue zog ihr Stilett und trennte vorsichtig die aus Fetzten bestehende Verbandschicht, löste umsichtig den Wundumschlag, den Larissa auf die Wunde gedrückt hatte und besah sich das Malheur. „Hmm, keine Infektion, recht gut verheilt… stümperhaft genäht aber wenn man es selbst macht schaffen es die wenigsten überhaupt etwas derart passables auf die Beine zu stellen. Ich würde die Naht auftrennen und neu nähen, vielleicht auch mit einem Zauberspruch versiegeln aber das könnte mehr Schwierigkeiten bringen als Helfen, da ein Zauber ein Eingriff in die Natur ist und die Wunde hier schon auf natürliche Weise heilt. Verstärkt von dem Wundumschlag“, wie sie zufrieden feststellte, denn es war ihrer gewesen. „Morgen entferne ich die Fäden und schaue mal, was ich als Salbe herstellen kann. Euch ist klar, dass dies eine Narbe geben wird?“ Larissa nickte, biss sich auf die Unterlippe und schaute zu Morgana. Die Hexe hatte keinerlei Narben, Larissa mittlerweile eine ganze Palette. Vielleicht stimmte es ja, was man über viele Menschen sagte: sie finden Narben attraktiv. Nimue legte die Hand auf Larissas Schlüsselbein und murmelte etwas, was ungefähr dieselbe Klangfarbe wie der Diagnosezauber hatte. Die Wunde brannte kurz heftig auf, so stark, dass Larissa kreischend aufschrie. Als Nimue die Hand wieder wegnahm waren dort nur noch zwei helle Punkte auf der Haut, die kaum noch sichtbar waren. „Na also.“ Die Zirkelmagierin schaute die Elfe an. „Wie genau habt Ihr Euch das zugezogen?“ „Riesigen Spinnen in den Ruinen“, berichtete Larissa während sie sich nach einem kurzen Zugeständnis der Magierin wieder ankleidete. Nimues Miene wechselte von der gewöhnlichen Kälte, zur Panik, dann aber rasch wieder zu einer aufgezwungenen Beherrschung. „Ich hasse Spinnen“, kommentierte sie und warf einen besorgten Blick gen Festungsmauer. „Sind sie tot?“ „Nicht alle“, sagte Mordred. „Aber hier draußen kaum eine Bedrohung.“ Nimue schüttelte sich leicht und griff sich in den Nacken, als würde sie dort gerade ein kleineres Spinnentier vermuten. „Ich hasse Spinnen!“, wiederholte sie.

Mordred und Mealla setzten etwas zu Essen auf, Nimue regenerierte sich im Schneidersitz und mit geschlossenen Augen, Artur putze seine Rüstung und Larissa fasste Morgana bei der Hand und zog sie etwas abseits von der Gruppe, wo sie die Hexe umarmte und fest auf den Mund küsste. „Ich hatte Angst um dich“, sagte sie und küsste sie nochmal. „Ich hab deine Spur im Wald gesehen und wollte ihr Folgen, wurde dann aber von Dunkler Brut aufgehalten die auch auf deiner Spur waren. Erst habe ich sie gejagt und zur Strecke gebracht, da war deine Spur aber schon kalt.“ Larissa hatte die Arme um Morganas Hals geschlungen, die Hände der Hexe waren ihrer Larissas Rücken verschränkt. „Aber ich bin froh, dass wir jetzt wieder zusammen sind.“ Sie lächelte sanft, dann schaute sie zur Festung. „Beeindruckend, oder? Ich hab noch nie so ein Bauwerk der Elfen gesehen. Die wenigen Ruinen der Elfen, die mein Clan auf seinen Wanderungen sichtete waren entweder verwuchert, zerfallen oder angeblich verflucht. Zumindest hat sich ein Besuch dann nie gelohnt. Wenn nicht diese Spinnen wären, würde ich fast sagen wir sollten sie erkunden. Oder?“ Obwohl sie erst kürzlich zu der Gruppe gestoßen war und die Ruinen ganz offensichtlich Gefahr bargen konnte Larissa nicht umhin ein unumstößliches Interesse für dieses Gebäude zu empfinden. Angesichts dieser Bauten fragte sich Larissa, warum die Menschen und nicht die Elfen die dominante Rasse in Thedas waren. „Da waren übrigens Wandverzierungen, die dir sicherlich gefallen würden“, feixte sie und dachte an die sich vergnügenden Elfen.

Fawks
08.01.2016, 13:08
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http://upload.worldofplayers.de/files9/Aril_Ava.png »Wunderbar …« komplimentierte Glandis die Pilzsuppe von Aril. Sie hatte erst ein wenig gewartet und dann vom Rand der Schale einen kleinen Löffel voll getunkt.
Aril folgte ihrem Beispiel und bedankte sich fröhlich für das Kompliment. Sie konnte sich zusammenreimen, dass Glandis nicht alles aß, was ihr vorgesetzt wurde. Umso mehr interessierten sie die Essgewohnheiten der Dalish. Wie konnten die es sich leisten wählerisch zu sein, wenn die Landschaft nur begrenzt Essbares hergab?

Glandis rühre in ihrer Schale herum, um die Supper weiter abzukühlen und Aril grinste anerkennend, den gleichen Trick hatte man ihr auch gezeigt.
Endlich begann die Elfe zu sprechen und Aril hörte gebannt zu:

»Ja, bei uns … Bei uns wird auch das Essen gemeinsam eingenommen. Aber solche großen Vorräte haben wir nie dabei. Meist kommt das auf den Tisch, was die Umgebung zu bieten hat. So wie wir es jetzt auch tun. Aber manchmal gibt es eben nichts oder nichts Großes. Nichts oder eben nur wenig, aber auch Trockenfleisch und ebenso hergerichtete Beeren oder Wurzeln gab es, wenn wir auf einen Zug waren, um einen nächsten Rastplatz zu erreichen ...« Sie unterbrach sich und aß weiter von der Suppe, um dann fortzufahren: »… deshalb hatte ich erst auch gesagt, dass ich noch nie so viel gegessen habe, wie in den letzten Tagen.« Mit dem Zeigefinfer wischte sie die Suppe aus der Schale. »Erleichtert das Saubermachen. Aber …… aber das Wasser bereitet mir Sorgen. Ob wir es wollen oder nicht, wir müssen uns morgen nach verschließbaren Behältnissen umsehen. Denn die Pferde haben sich ja selbst versorgt.«

Aril schöpfte weiter Löffel um Löffel aus ihrer Schale und aß sich satt. Das Wasserproblem war ihr bisher nicht so dringlich vorgekommen, aber je mehr sie sich damit befasste, was die nächsten Tage bringen würden, umso eher würde sie sich auch mit dem Wasser auseinandersetzen müssen. Welche Möglichkeiten gab es? Die Eimer waren für einen Lagerplatz gut zu gebrachen. Aber für die Reise brauchten sie, wie Glandis ganz richtig festgestellt hatte, verschließbare Behälter. Viel Auswahl hatten sie nicht. Es hab die Lederschläuchen, in denen man auf Reisen Wasser oder auch manchmal Wein transportierte. Händler hatten vielleicht manchmal Krüge oder Flaschen, die sie in ihren Karren verstauen konnte. Einen Karren hatte sie ja gesehen beim Lagerplatz... aber Aril konnte nicht sagen, wie nützlich ein Krug sein würde auf einem Pferd.
Ihr fiel nur einen andere, weit weniger angenehme Lösung ein.

Sie verzog unwillkürlich das Gesicht, als sie sich die Vorstellung ins Gedächtnis rief.
"Nun, Glandis, ich habe einen Einfall, aber er gefällt mir nicht so recht. Jedenfalls weiß ich woher wir einige Lederschläuche bekommen könnten..." Sie hob den Arm und deutete in Richtung der sicher einstmals schönen Wiese, die immer noch besudelt dalag und sich ihres Makels nicht bewusst schien.

"Aber es gab auch so einen Händlerkarren auf dem Lagerplatz. Du hast ihn durchsucht, also hast du dort wahrscheinlich kein Gefäß gefunden, oder?"

VRanger
08.01.2016, 18:38
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Glandis | Am Flussbaum • ein Trinkwasserproblem

http://upload.worldofplayers.de/files9/VR_Gladis_1.png Glandis lies Aril in aller Ruhe die Pilzsuppe aufessen. Warum sollte sie sie dabei stören? Dieses fortwährende Hin und Her und nebenbei das Mahl herunter schlingen mochte sie nicht. Ein wenig musste sie schmunzeln. Denn sie hatte gesehen, wie Aril auf ähnliche Weise die Pilztunk in der Temperatur abkühlte. »Man ist doch nicht so verschieden …«, dachte sie. Zu gleich spürte sie, wie die Wärme des Essens durch ihren Körper zog und eine gewisse Müdigkeit machte sich breit.

Geraderechtzeitig wurde ihre Partnerin fertig und nahm den Gedanken zu dem Wasser auf. „Nun, Glandis, ich habe einen Einfall, aber er gefällt mir nicht so recht. Jedenfalls weiß ich, woher wir einige Lederschläuche bekommen könnten ...“ Die Dalish erschrak. »Nein, nicht noch mal dort hin«, murmelte sie leise für sich. Doch so wie gedacht kam es auch.

Aril hob den Arm und deutete in Richtung der sicher einstmals schönen Wiese, die immer noch besudelt dalag und sich ihres Makels nicht bewusst schien. Und bevor sie etwas überhaupt sagen konnte, musste zu hören: „Aber es gab auch so einen Händlerkarren auf dem Lagerplatz. Du hast ihn durchsucht, also hast du dort wahrscheinlich kein Gefäß gefunden, oder?“

Glandis schüttelte den Kopf. Mehrfach. Zum einen aus Ekel, zum anderen aus einem Gedanken, der sich Raum griff und letztlich, weil sie in dem Karren nichts dergleichen gesehen hatte. Aber sie würde jetzt direkt antworten, ohne sich ein Tuch vor den Mund zu nehmen. Denn dieses hatten sie ja tragen müssen, weil der Gestank aus Verwesung so bestialisch gewesen war.

»Aril, ich werde keinen Lederbeutel von dem Feld der Toten mit Wasser aus diesem Bach füllen. Lieber reite ich mit dem wenigen los, was wir mitnehmen können!« Sie hielt bewusst eine Pause ein. Dann sagte sie sehr leise, distanziert zu Aril: »Tote verwesen, die Stoffe dringen in alles ein, auch in Leder. Willst du das mit Wasser füllen? Damit es diese Stoffe aufnehmen kann? Wenn es ein Gift werden soll, ist die Idee in Ordnung«, sagte sie sehr ernst. Um all dem Nachdruck zu verleihen, sagte sie weiter: »Aril, willst du dann jedes Wasser verkosten und warten oder es gleich den Pferden geben?« Dann schwieg sie. Eine geraume Weile.

»Nun, wir können ins Lager zurück. In dem Karren war nichts. Aber wir können schauen, ob die Templer oder Bewaffneten in den Zelten Schläuche gelagert haben. Diese würde ich nehmen, aber nur diese. Ansonsten ist guter Rat teuer.« Sie seufzte spürbar und schaute etwas hilflos in der Gegend herum. Aber nach dem sie suchte, das schien ihr nicht in den Blick zu kommen. Mit einem versuchten Lächeln, was sehr gestelzt wirkte, erklärte sie noch: »Vielleicht können wir ja an den schon besprochenen Reisepunkten nach Wasser fragen. Sie werden die Quellen kennen und dort könnten wir nachsehen.«


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Fawks
09.01.2016, 13:32
vorheriger Post: Gefäßbeschaffung (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst/page13?p=24701523&viewfull=1#post24701523) ~ Antwort von: Glandis (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1448392-6-Anfangen-ist-leicht-beharren-eine-Kunst/page13?p=24701910&viewfull=1#post24701910)

http://upload.worldofplayers.de/files9/Aril_Ava.png Aril hatte ihren Gedanken über die Lederschläuche gerde ausgesprochen,da murmelte die Elfe schon leise ihren Protest: »Nein, nicht noch mal dort hin«

Sie schüttelte den Kopf und meinte damit nicht nur die Schläuche, sondern auch den Karren, wie Aril vermutete.
Doch die Elfe tat ihr den Gefallen und erläuterte ihre Gedanken.

»Aril, ich werde keinen Lederbeutel von dem Feld der Toten mit Wasser aus diesem Bach füllen. Lieber reite ich mit dem wenigen los, was wir mitnehmen können!«Aril sank das Herz. Das hatte sie nicht nur kommen sehen, sie hatte es gewusst. Sie selbst würde es nicht machen wollen. Warum konnte sie gar nicht so genau sagen. Es fühlte sich sehr falsch an. Nach einer kurzen Pause schaffte es die Elfe, genau das in Worte zu fassen, was Aril so abstoßend vorkam:
»Tote verwesen, die Stoffe dringen in alles ein, auch in Leder. Willst du das mit Wasser füllen? Damit es diese Stoffe aufnehmen kann? Wenn es ein Gift werden soll, ist die Idee in Ordnung. Aril, willst du dann jedes Wasser verkosten und warten oder es gleich den Pferden geben?«

Aril fiel es wie Schuppen von den Augen. Natürlich, durch Tote konnte man ganz andere Krankheiten bekommen als durch Lebende. Es hatte schließlich seinen Grund warum sie begraben oder verbrannt wurden. Sie schämte sich, dass sie das Offensichtliche nicht bemerkt hatte und hoffte, dass die Hitze der Suppe ihren sich heiß anfühlenden Kopf rechtfertigen könne.

Zu ihrer Erleichterung sprach die Dalish weiter: »Nun, wir können ins Lager zurück. In dem Karren war nichts. Aber wir können schauen, ob die Templer oder Bewaffneten in den Zelten Schläuche gelagert haben. Diese würde ich nehmen, aber nur diese. Ansonsten ist guter Rat teuer. Vielleicht können wir ja an den schon besprochenen Reisepunkten nach Wasser fragen. Sie werden die Quellen kennen und dort könnten wir nachsehen.«
Krampfhaft bemühte sich die Elfe um ein Lächeln, das aber eher wie eine Grimasse aussah. Auch Aril hatte Mühe, ihre Mundwinkel nach oben zu bewegen, also ließ sie es bleiben.
"Entschuldige Glandis. Das war ein dummer Vorschlag," murmelte sie tonlos. "Wir haben ja kaum eine Wahl. Sehen wir im Lager morgen noch einmal nach, ansonsten machen wir das, was du sagtest."

Mit etwas zitternden Händen stelle Aril die Schale ab und ließ den Löffel geräuschvoll darauf klappern.
"Ich wollte ja eigentlich noch einmal den Parcour machen, um zu sehen, wie ich im Dunkeln zurecht komme," erklärte sie nach einer Pause. "Aber zuerst spüle ich das Geschirr, sodass wir es morgen nicht machen müssen."
Sie schnappte sich die Schalen und Löffel und ging raschen Schrittes zum Fluß.
"Wie konnte ich nur so gedankenlos sein?!" schalt sie sich selbst, als sie sich außer Hörweite wähnte. Wütend auf sich selbst und auf alles, was ihr diese Hindermusse bescherte schrubbte sie mit dem Löffel die Schalen sauber und rieb die Löffel mit den Händen im kalten Wasser sauber, dass es nur so spritzte.

VRanger
10.01.2016, 06:21
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Glandis | Am Flussbaum • Abendrot

http://upload.worldofplayers.de/files9/VR_Gladis_1.png Die Episode mit dem »Wie nehmen wir das Wasser mit?« nahm den üblichen Weg. Auf der eher aus einer Logik und Lebensinstinkt einer Dalish basierenden Antwort reagiert Aril mit „Entschuldige Glandis. Das war ein dummer Vorschlag …“

Leider kam sie nicht zu dem Ansatz: „Gut, dass daran gedacht wurde“ oder einer ähnlichen Variante. Aus der Sicht von Glandis schien es die Adlige zu kreppen, dass sie nicht alles wissen konnte oder vor ihrer Antwort in Erwägung gezogen hatte. Doch konnte man alles in Erwägung ziehen? Glandis schüttelte den Kopf. Sie fragte sich, wie es ihr ergehen würde, wenn sie in eine der Herrenhäuser zu Gast wären. Sie kam sich schon bei dem Gedanken so verloren und unsicher vor. Aber sie waren jetzt eben hier an einem Flussbaum und wollten nach Ostagar. Ihre kleine Fragerei hatte trotzdem ein Ergebnis gebracht. Denn Aril hatte gesagt: „Sehen wir im Lager morgen noch einmal nach, ansonsten machen wir das, was du sagtest.“

Glandis seufzte laut: »Noch einmal ins Lager.« Aber was sollten sie machen. Sie schaute in dessen Richtung und sah die Sonne war untergegangen. Doch in einem rötlichen Schein, der ins Violett neigte, nahm sie Abschied von diesem für die beiden doch eher friedlichen Tag. Aber dieser Abschiedsgruß und das zuvor geführte Gespräch, gleichfalls der Hinweis, wo das Schlachtfeld zu finden war, weckte in Glandis eine noch nicht alte Erinnerung. Sie sah sich liegen, auf dem Schlachtfeld. Die Sonne hoch am Himmel stehend, gnadenlos brennend, zehrend. Sie erinnerte sich, wie ihre Beine gefangen waren. Festgehalten durch den riesigen Hurlock, den sie zum Schluss getötet hatte. Sie erschrak. „Was für ein böser Gedanke?“, dachte sie und in ihrem Kopf machte sich die Frage zur kommenden Nacht breit. Sie fürchtete sich. Der Rücken war noch spürbar und am Kopf war immer noch unter den Haaren eine kleine aufgeschwollene Wulst zu bemerken, wenn sie vorsichtig mit den Fingerkuppen durch ihre Haare strich. Aber der Tag hatte ihr gut getan. Sie merkte, ihre Kraft wuchs langsam, auch wenn es sie noch irgendwie behinderte. Sie verspürte einen starken Durst. Warum auch immer er war plötzlich da.

Sie konnte an den Bach gehen und dort Wasser nehmen, soviel sie wollte. Doch sie wollte nicht dort hin. Aril war mit dem Geschirr dahin mehr oder minder hastig gelaufen. »Vermutlich wird sie versuchen ihren Ärger nebst Geschirr abzuspülen«, dachte sich Glandis. Sie konnte schon deshalb nicht dort hin, weil es wie eine Kontrolle aussehen würde. So stand sie auf in der Suche nach einer Aufgabe und sah einen der Eimer. Darin waren ja die Äpfel, die sie gefunden hatten. Und die Äpfel in der Farbe des Abendrotes brachten ihr das Leuchten zurück in ihr Antlitz. Sie nahm sich zwei und ging zu den beiden Tieren. Die versorgten sich auch. Als sie die Dalish bemerkten, hoben beide interessiert ihre Köpfe, drehten die Ohren hoch erhoben in ihre Richtung.

Glandis hielt die beiden Äpfel bewusst hinter ihrem Rücken versteckt und summte ihr Lied. Das Lied, was sie Gwess, ihrer braunen Stute, schon mehrfach zu gesungen hatte. Auch in den Stunden, wo guter Rat teuer war. Sie freute sich auf die beiden und dachte daran, dass sie ohne die Wunde von Gwess vermutlich schon unterwegs wären.

Dieser Gedanke, morgen hier noch einen schönen, erholsamen Tag, einen Tag mit einer Jagd zu erleben, wischten ihr die Erinnerungen an das Schlachtfeld aus dem Kopf. Vor den beiden Pferden angekommen sagte sie: »Na ihr Lieben, ich habe etwas für euch!« Dabei hielt sie die beiden Äpfel mit ausgestreckten Armen direkt vor die Nasen der Tiere.


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Khardim
10.01.2016, 13:58
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Die Überraschung die Kilian empfand, als ihm eine fremde Hand das Pferd quasi unter dem Sattel wegriss und den Templer so stürzen ließ entzog sich jeder Beschreibung. In der einen Sekunde noch lauschte er dem blechernen Tonfall von Rafaels Stimme, im Nächsten nur das angstvolle Schnauben von Pferden und das Gebrüll, dass die schattengleichen Angreifer hören ließen, als sie ihn zu Boden warfen. Ein malmender Schmerz kroch von seinem linken Bein aus herauf. Kein Wunder, war sein Pferd auch gestürzt und hatte es bis zum Oberschenkel unter sich begraben. Der Verursacher des Sturzes johlte siegreich als er den Templer so dort liegen sah und löste einen kurzen aber derbe aussehenden Knüppel vom Gürtel. Kilians Schwertscheide war wie sein Bein unter Fleisch begraben, halb dem seines Pferdes, halb dem Eigenen. Pferd und Reiter versuchten wieder auf die Beine zu kommen während sich der Mann mit dem Knüppel stetig näherte. Um ihn herum war ein Getöse gleich einer Schlacht ausgebrochen und irgendwo hörte er Rafael ächzen. Ihn hatten sie also ebenso kalt erwischt wie Kilian selbst. Der Knüppel kam näher, klatschte unheilschwanger in die Hand seines Besitzers. Der Templer griff an seinen Gürtel und zückte den Parierdolch, drehte sich so gut er konnte seinem Gegner zu. Dieser lachte höhnisch, trat einen Schritt heran und neigte den Kopf so, als wollte er Kilian ein lohnendes Ziel bieten. Kilian stieß zu, doch wusste er, dass das Gesicht das wie ein Haufen grob geklopftes Met unter einer Kapuze mit olivenartigen Augen wirkte, zu weit entfernt war. Stattdessen trieb er die Klinge mit so viel Schwung wie er aufbringen konnte in den nahen Fuß des Kerls. Knirschend bahnte sich die Klinge ihren Weg durch Schuh, Haut und Sehnen, Sohle und bis hinein ins Erdreich. Der Schrei schreckte sogar Kilians Pferd derart, dass der Templer sich in einem Moment rücklings unter dem Pferd hervorschieben konnte. Er rappelte sich auf, sein Bein schmerzte stark und fühlte sich taub und warm zugleich an. Unter schartigem Knirschen riss er das Schwert aus der Scheide, verzog dabei das Gesicht und biss die Zähne so fest zusammen, dass das Zahnfleisch weiß hervortrat. Das Metgesicht grunzte angstvoll beim Anblick der Klinge, riss Fuß mitsamt Dolch aus dem Boden und stolperte Richtung Dunkelheit, eine Spur im Mondlicht glitzernden Blutes hinter sich lassend.
Kilians Eingeweide kribbelten, irgendwo in seinem Hinterkopf tauchte diese urtümliche Warnung auf die seit einer Ewigkeit Teil seiner selbst war und sich immer dann meldete, wenn Magie gewirkt wurde. Rafael wehrte sich verbissen und Kilian sah einen Mann gegen seinen Fuchs stolpern, der sich fast aufgerichtet hatte. Pferd und Mann fielen wieder zu Boden, Kilian war bei ihnen und schlug dem Kerl den Schwertknauf gegen den Hinterkopf. Er fiel nach vorne weg und blieb reglos liegen. „Holt sie euch!“, schrie eine Stimme aus der Ferne. „Tötet den Templer! Bringt den Magier!“ Kilian konnte nicht genau sagen ob die Stimme nun einer männlichen oder weiblichen Kehle entsprang, es war jedoch auch irrelevant. Die Befehle waren das Ausschlaggebende ebenso wie das Geräusch von mindestens sechs gezogenen Schwertern, Dolchen oder Saxe. Die in der Nacht verborgenen Äxte, Keulen und Speere nicht mitgezählt! Kilian nestelte an seinem Umhang, löste die Spange die ihn hielt und riss ihn von den Schultern. Dann trat er an sein Pferd heran, dass mittlerweile fast wieder stand. Der schob es auf die wackeligen Beine. Einen Hinterlauf hielt es ungesund angewinkelt. Der Templer griff zu dem Sattel und befreite seinen Topfhelm und seinen Mandelschild aus dem Gepäck, pflanzte sich den Helm auf und griff in die Halterungen des Schildes. Kaum hatte er dies getan schoss wie aus dem Nichts eine kurze Schwertklinge hervor, kratze über seinen Unterarmschützer und hinterließ eine deftige Narbe. Kilian hörte seinen Atem schnaubend im Inneren des Helmes während er nach dem Angreifer Ausschau hielt. Der Kerl stand etwa zwei Meter von ihm entfernt, hatte sich nach dem fehlgeschlagenen Angriff zurückgezogen und wartete nun auf Hilfe. Und die kam und mit ihr das Licht. Zehn Mann, knapp die Hälfte mit Fackeln traten an Kilian heran der Rafael irgendwo hinter sich ausgemacht hatte. Auf dessen Ruf hatte er nicht reagiert, zu beschäftigt war er gewesen die Klinge in der Finsternis zu suchen. „Gebt uns den Magier, Templer!“, sagte der Rädelsführer der Truppe mit einer Stimme die ohne Zweifel eine völlig andere war, als jene die zuvor den Befehl erteilt hatte. Diese hier war tief und stumpf und drang aus der Kehle eines breitschultrigen Mannes. Er trug eine Kutte wie schon der Kerl, der Kilian aus dem Sattel gezerrt hatte, doch sah der Templer unter der wollenen Robe ein Kettenhemd blitzen. Auf seiner Schulter lag eine breite, zweischneidige Axt. „Gebt ihn uns und Euer Tod wird schnell sein“, versprach der Kerl und deutete mit einem Rucken seines geschorenen Kopfes auf die Axt. Kilian drückte seinen Rücken durch, baute sich vor den Kerlen auf. „Dann kommt und fordert ihn ein!“ Geübt drehte er sein Schwert aus dem Handgelenk heraus, ließ es durch die Luft sausen und zeichnete ein imaginäres X vor den ihm am nächsten stehenden Gegner. Der Sprecher mit der Streitaxt schaute seine Kameraden an und nickte dann grimmig worauf sich die Gruppe auffächerte und den Templer zu umgreifen begann. Kilian wusste, dass er das nicht zulassen durfte, andernfalls wäre sein Schicksal besiegelt.
Kilian sprang vor, rammte seinen vom Schild abgeschirmten Körper gegen einen nahestehenden Kuttenträger, brachte ihn zu Fall und durchbrach so den „Ring“ der Angreifer. Sofort schwang er sein Schwert zu der Person Rechts von sich und erwischte sie mit dem vordersten Ende seiner Klinge an der Schläfe. Er schaute nicht weiter nach dem Resultat – der Schrei genügte. Von schräg links kam eine Axt angesaust, die Kilian mit dem Schild blockte. Die Schneide schabte über das Holz während Kilian sein Schwert über den Rand ebendessen hinweg in das Gesicht des Axtkämpfers stieß. Blut spitze auf, ein kurzer Schrei der bis ins Mark drang, dann riss der Templer die Klinge aus der Augenhöhle des Feindes heraus und wandte sich rasch den Feinden zu, ließ das Schwert erneut provokant sausen. Das Adrenalin ließ ihn die Schmerzen die er in seinem Bein gehabt hatte völlig ausblenden. „Schieß ihn ab!“, befahl die Stimme des Anführers. Kilian wandte sich in dessen Richtung, eher aus Verzweiflung denn aus Wissen, denn besagter Schütze konnte überall stehen. Ein Bolzen schnellte von einer Sehne, donnerte laut in den Mantelschild. Seine Spitze durchbrach ihn nur wenige Millimeter. Ein Kerl mit Streitkolben und Rundschild stürmte neben dem Schützen hervor, der verunsichert auf sein noch lebendes Ziel starrte, welches ihm mit schweren Schritten entgegenstrebte. Sein kolbenschwingender Kamerad verschaffte ihm die Zeit die er zum Nachladen brauchte. Kilian blockte die wilden, stets von Oben geführten Attacken im Wechsel mit Schild und Schwert, stieß selber mit der Klinge zu die wiederum von dem schnellen Rundschild abgelenkt wurde. Schließlich trat er dem Kerl auf den Fuß und rempelte ihn um, hieb dem am Boden liegenden Kämpfer die Spitze des Schildes ins Gesicht und bracht dessen Nase. Der nächste Bolzen sauste heran, kratze an dem Topfhelm und hinterließ ein singendes Geräusch in Kilians Kopf zurück. Der Templer schluckte aufkommenden Ärger gepaart mit aufsteigender Galle hinunter. Mit zwei Schritten war er bei dem Schützen und zog ihm die Klinge quer durch das Gesicht. Blutspuckend stürzte er zu Kilians Füßen. Mit Gebrüll und seine Doppelaxt über dem Kopf kreisend griff nun der Anführer selbst an…
http://upload.worldofplayers.de/files9/Rafael_2.jpg Der näher kommende Fackelschein erlaubte Rafael sich einen Überblick zu verschaffen, doch bot ihm dieser wahrhaftig keinen Grund zur Freude: Ein knappes dutzend Bewaffneter kam auf die beiden zu. Der Magier griff nach seinem Stab, der zuvor mit ihm zusammen auf dem Pflaster aufgeschlagen war und stellte sich hinter Kilian. „Gebt uns den Magier, Templer!“, befahl der Anführer. . „Gebt ihn uns und Euer Tod wird schnell sein“ Rafael spuckte in gewohnter Manier auf die Straße und auch der Hauptmann schien nicht gewogen zu sein, dem Antrag stattzugeben. „Dann kommt und fordert ihn ein!“, antwortete er und schien von der feindlichen Übermacht nicht im Geringsten eingeschüchtert zu sein. Anstatt der Mörderbande Zeit zu für einen koordinierten Angriff zu geben stürmte der Templer vor und stürzte sich ins Getümmel.
Rafael ließ die Spitze seines Stabes auf das Pflaster krachen und ein Knall, viel lauter als Stahl auf Stein klingen konnte, ging durch die Nacht. Das dunkle Holz wurde von einem hellen Schimmer umhüllt und auch Kilians Schwert glänzte auf einmal wie Echtsilber. Nicht einmal Zwergenrüstungen würden ihren Waffen standhalten. Der Magier suchte sich im hektischen Irrlicht der Fackeln ein Ziel und schleuderte dem Mann eine Schockwelle gegen den Kopf, die ihn von den Füßen holte. Ihre Angreifer mussten sich vorrangig um Kilian kümmern, der wie ein Schnitter im Korn unter ihnen wütete und das ungleiche Kräfteverhältnis Lügen strafte. Ein weiterer Schwung mit seinem Stab schickte einen Schwertkämpfer zu Boden und überließ ihn damit der Gnade des Templers, der grade einen weiteren Gegner mit einem Stoß ins Gesicht entleibt hatte. Aus dem Pulk löste sich plötzlich einer der gedungenen Mörder und kam mit schnellen Sätzen auf Rafael zu. Der Magier stand nur knappe drei Meter abseits, doch hatte noch Zeit den Mann, der schon zwei gekrümmte Dolche gezogen hatte, mit einem Gedankenstoß zu bremsen. Den Stab wie einen Speer nach vorne stoßend traf Rafael den Angreifer vor die Brust und schleuderte ihn rückwärts in den Staub. Mit einer harschen Geste beschwor der Magier eine Faust des Erbauers herbei, die auf den Liegenden niederging und gut hörbar dessen Lunge platzen ließ.

Durch Schwert und Magie deutlich dezimiert und von der unerwartet heftigen Gegenwehr der beiden Überfallenden offenbar überrascht scharten sich die letzten beiden Schergen hinter ihrem Anführer, der mit seiner Axt nun auf Kilian losging. Während sich zwischen den beiden hoch aufragenden Männern ein Zweikampf entwickelte sperrte Rafael einen der beiden Handlanger kurzerhand in ein zermalmendes Gefängnis und ging direkt auf den anderen zu, den er über die ausgestreckte Spitze seines Stabes ins Auge fasste. Mit dem Mut der Verzweiflung stürmte der Mann auf ihn zu und ließ dabei einen Schrei hören, der mehr an Panik als an Siegeswillen denken ließ. Der Magier ließ ihn nicht einmal bis auf Schwertlänge an sich herankommen und schleuderte ihn mit einer heftigen Anspannung seines Geistes im hohen Bogen in den Wald, wo er, dem Geräusch nach zu urteilen, versatzlos in die lokale Flora eingearbeitet worden war. Rafael wandte sich um wollte sich grade in Kilians Duell einmischen, als es schlagartig sehr hell und unglaublich heiß wurde. Er schaffte es grade noch einen Zauberschild heraufzubeschwören, der jedoch sogleich unter dem Einschlag eines gewaltigen Feuerballs zerbarst. Rafael wurde, zum dritten Mal in wenigen Minuten, zu Boden geschleudert, war ansonsten aber unversehrt, was man vom Rest des Einschlagortes beim besten Willen nicht sagen konnte: Das Straßenpflaster wirkte selbst in der sie umgebenen Nacht schwärzer als zuvor und wo eben noch zwei bewusstlose Angreifer und der Unglücksrabe im zermalmenden Gefängnis gewesen waren lagen nun ein paar verkohlte Knochen und Stoffreste, die noch sacht kokelten. Selbst Kilian und sein Gegner waren durch den Einschlag kurz aus dem Gleichgewicht gebracht worden, beharkten einander jedoch sogleich erneut mit Schlägen. Rafael stand so schnell er nur konnte auf und wischte eine Strähne aus seinem Gesicht. Hier war ein mächtiger Elementarmagier am Werk. Ohne sich weiter um das Duell zu kümmern spurtete er in die Richtung, aus der der Feuerball gekommen war. Wenn er den anderen Magier schnell genug fand konnte er ihn vielleicht stellen, bevor er genug Kraft für einen weiteren Angriff gesammelt hatte.

Auf gut Glück rannte er ein Stück die Straße entlang, konnte aber in der Dunkelheit niemanden erkennen. ,,Scheiße!, fluchte er und schaute sich hektisch um, während hinter ihm das Geräusch von Stahl auf Stahl durch die Nacht klang.
Der Blitzschlag traf ihn vollkommen unvorbereitet und ließ ihn zuckend zu Boden fallen. Er schrie laut auf, doch nichts als zweiter Stromstoß kam als Antwort und ließ ihn vor Schmerz zusammenfahren. ,,Sieh an, da haben wir ihn ja." flüsterte eine helle Stimme, die zu den Händen gehören mussten, die einen weiteren Blitz durch Rafaels Körper trieben. ,,Wer hätte gedacht, dass es doch so einfach gehen würde?", sinnierte die Stimme spöttisch, während sich der Magier unter Schmerzen krümmte und nur grade so eine schwarz gewandete Gestalt vor dem dunklen Nachthimmel erkennen konnte. Jeder Muskel in Rafaels Körper schien verkrampft zu sein und seine Schreie klangen nicht mehr nach ihm, als sie aus seiner Kehle entwichen, während der andere Magier ihn weiter quälte. ,,Hör' auf dich zu wehren, das führt doch zu nichts.", tadelte die Stimme, doch Rafael dachte gar nicht daran. Er dachte an gar nichts mehr, hielt sich mit seinem letzten Funken Willenskraft bei Bewusstsein und nahm sich noch einmal zusammen, bevor die Lichter ausgingen. Mit aller Kraft schlug er mit beiden Händen auf das Pflaster neben sich und es erklang ein feines Ploppen, wie das Platzen einer Seifenblase, mit dem alle Magie aus dem näheren Umkreis gebannt wurde. Keine Blitze durchfuhren Rafaels Körper mehr, doch was blieb waren die Schmerzen und der unstillbare Durst nach Rache.
,,Was?!", entfuhr es dem anderen Magier schrill, als sich Rafael auf die Beine kämpfte. Er versuchte noch sich zur Flucht umzuwenden, doch Rafael stürzte blindlings vor und riss seinen Gegner von den Füßen. Es begann ein hässlicher Kampf ohne Fairness und er hörte nicht auf die schwarze Kapuze unter sich mit den Fäusten zu bearbeiten, bis sich sein Gegner nicht mehr rührte. Er kippte dann selbst, übermannt von Schmerz und Anstrengung, zur Seite weg und lag eine Zeit regungslos in der Dunkelheit. Das Klirren der Waffen war verstummt und es wäre so leicht gewesen, einfach in Ohnmacht zu fallen und alles zu vergessen, doch nach einer Weile, die sich wie Jahrhunderte anfühlte, raffte er sich auf und beugte sich zu seinem bewusstlosen Peiniger, um ihm die Kapuze abzuziehen.
Unter dem schwarzen Stoff kam, von der Dunkelheit verschleiert, aber doch noch gut genug zu erkennen, das feine Gesicht einer Frau zum Vorschein. Anstatt vor Scham darüber, das zarte Geschlecht geschlagen zu haben, zu erstarren, versetzte der Magier der am Boden liegenden zwei weitere heftige Ohrfeigen, um sie aufzuwecken. Sie hatte sich die rüde Behandlung selbst zuzuschreiben und Rafael war wahrhaftig nicht in der passenden Laune um dem Anstand Folge zu leisten. ,,Wa..?.ahhh...", kam die Magierin wieder zu Bewusstsein. Rafael holte noch einmal kräftig aus, um sicherzugehen, dass er die Aufmerksamkeit der Frau hatte und kam dann gleich zur Sache: ,,Sprich!", herrschte er sie an und packte sie kräftig am Kragen ihrer schwarzen Robe. ,,Bitte, ich habe nur getan, was..." stammelte sie los, brach dann aber mitten im Satz ab und würgte. Rafael hörte ganz leise Glas zerbrechen und plötzlich troff Blut, pechschwarz in der Dunkelheit, aus dem Mundwinkel der Magiern. ,,Oh nein, das wirst Du nicht tun!", fluchte Rafael und drehte seine Gefangene auf die Seite, damit sie nicht an ihrem eigenen Blut erstickte, doch es war zu spät. ,,Scheiße!", rief er erneut aus und legte die Frau erneut auf den Rücken. Von ihr würde er nichts mehr erfahren.
Erschöpft und verbittert ließ er sich zu Boden sinken und saß mitten auf der Straße neben dem Leichnam der Magierin. Als er vor Wut eine Faust ballte, merkte er, dass seine rechte Hand feucht und klebrig war. Verwundert tastete er den Kragen der toten Frau dort ab, wo er sich gehalten hatte und fand unter ihrem Wams kleine Scherben und die gleiche Feuchtigkeit, Blut, die an seiner Hand klebte. Sie hatte ein Phylakterion um den Hals getragen, das gesplittert sein musste, als sie plötzlich Blut hochgewürgt hatte. Rafael befürchtete das Schlimmste. Trotz Schmerz und Erschöpfung kämpfte er sich zurück auf die Beine und stolperte zurück, um Kilian zu finden. ,,Hauptmann!", rief er und stützte sich schwer auf seinen Stab, der zuletzt nutzlos auf dem Pflaster gelegen hatte. Als er schließlich den Umriss von Kilians massiger Gestalt auf sich zukommen sah, sank er auf die Knie und musste vom Templer gestützt werden. ,,Hauptmann, Ihr habt es gespürt, oder? Blutmagie...", keuchte er, dem Zusammenbruch nahe und zeigte Kilian seine blutverschmierte Hand. ,,Es geht um die Phylakterien, damit kontrolliert er sie.", erklärte der Magier zusammenhangslos und wusste selbst nicht einmal, wer 'er' überhaupt war.

numberten
10.01.2016, 16:17
http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/TxGIDkV4csRmordred_klein.png & http://upload.worldofplayers.de/files10/zq0QcywsNnimueblaurot_klein.jpg

Halsbrecherisch rannten Mealla und Larissa durch die engen, hohen Gänge der Festung verfolgt vom immerwährenden Trippeln unzähliger haariger Beinchen, deren Besitzer nur darauf sannen sich an dem Elfenblut zu laben. Die Kopfgeldjägerin leitete eher instinktiv, bog um uneinsehbare Ecken, flüchtete durch totale Finsternis wieder heraus ins Licht und Larissa folgte ihr auf dem Fuße. Auch die Spinnenhorde schien in vollstem Tempo zu jagen, denn das Geräusch der Verfolger riss weder ab, noch wurde es auch nur weniger. Einen weiteren Gang hinter sich lassen, vernahm Larissa auf einmal ihren Namen, gedämpft und nur schwach durch die Wände vibrierend, doch zweifellos ihr Name. Sie sah sich um; fast erwartete sie wieder ihre Mutter. Doch da war keine leuchtende, lächelnde Gestalt. Nur Finsternis und herankriechende Furcht.
Eine Spinne später standen die beiden Elfen vor einer verschlossenen Tür, die vom Zahn der Zeit allerdings schon so zernagt worden war, dass Mealla beschloss sie mit vollstem Körpereinsatz zu vernichten. Wie ein kleiner, stabiler Rammbock schwang sie sich gegen das marode Holzkonstrukt. Ein berstendes Krachen, dann tausend Flüche in Sprachen die Larissa nicht verstand. Geschockt sah sie sich um, doch stellte sie seltsamerweise zur eigenen Erleichterung fest, dass dort keine tödliche Gefahr wirkte und Mealla sich lediglich in einen altersschwachen Gobelin gestürzt hatte und nun mit diesem rang. Larissa hechtete über das am Boden liegende Knäuel hinweg und stand plötzlich Artur, Mordred und Morgana gegenüber die sie allesamt nicht minder verdutzt anstarrten, als andersherum. Dann zeichnete sich ein breites Lächeln auf Morganas Gesicht ab, auf deren Augen Larissa ausschließlich gerichtet waren und sie rief freudig ihren Namen. Larissa kam nicht dazu den Namen ihrer Freundin zu rufen, denn hinter ihnen brachen plötzlich mehrere flache Schädel mit vielen tückisch glitzernden Augen aus dem Loch in der Wand. Wie einer schwarze, vielarmige Flut ergossen sich die Spinnen über den Wandteppich, griffen mit den langen Vorderbeinen danach; doch Mealla hatte sich schon aus ihrem kurzzeitigen Gefängnis befreite, sprang auf und drohte totbringend mit dem Speer. Larissa, den Bogen während der Flucht auf den Rücken gelegt, nahm diesen nun zu Hand, zog rasch einen Pfeil, spannte ihn geschwind auf und schoss ohne großes Zielen. Das vordere der Spinnenviecher starb sofort doch krabbelte eines seiner Geschwister darüber hinweg auf Mealla zu. Arturs kraftvoll geschwungenes Schwert teilte die heranstürmenden Monster. Für Wesen, die stets nur kleine Beute jagten die ihnen kaum einen Kampf liefern konnten war ein Mann aus Eisen und Stahl vermutlich der Alptraum schlechthin. Geübt pfiff Meallas Speer unter Arturs Schild hindurch. Eine der angreifenden Spinnen spießte sich förmlich selbst auf, während Mordred mit beidhändig geführten Schlägen ein paar Beine abschlug und dem gefallenen Wesen das Schwert in den Schädel trieb. Die Spinnen zogen sich so rasch zurück wie sie gekommen waren, die kalten, feuchten Augen auf die Gruppe gerichtet und vermutlich Flüche zischend. In ihrer Widerwärtigkeit bewegten sie sich rückwärts, klickten mit den Greifzähnen und klackten mit den Beinen, geiferten und schnappten nach den Lebenden, krochen ohne Probleme die Wände hinauf und… verschwanden. Trügerische Stille legte sich über die Szenerie worauf Artur, noch immer kampfbereit, vorschlug sich zurückzuziehen. Morgana war Larissa inzwischen um den Hals gefallen und drückte sie an sich, wobei Larissa die Zähne fest aufeinanderbiss und sich beherrschte die Hexe nicht sofort wieder wegzustoßen. Sie wusste, dass Morgana so etwas fehldeuten würde, tatsächlich aber drückte sich die Schwarzhaarige mit ganzem Körper gegen die frische Bisswunde am Schlüsselbein, die dadurch stark zu brennen begann. Dennoch war auch Larissa unglaublich froh Morgana und die Anderen wiederzusehen und tätschelte ihrer Freundin den Rücken. Nachdem sie sich wieder gelöst hatten, stimmten die beiden Frauen Arturs Vorschlag in das Lager vor der Festung zurückzukehren zu und gemeinsam machten sie sich auf den Weg.

Nimue saß bereits im Lager, als die Gruppe dort ankam. Sie sah etwas blasser aus als sonst was, zumindest in Mordreds Augen, ihre Attraktivität jedoch nur noch unterstrich. Sie nahm ihr die Härte ein wenig und ließ sie jünger wirken. Larissa hatte schon auf dem Weg nach dem Verbleib der Zauberin gefragt. „Ist sie…“ „Ihr geht es gut. Sie hat nur einen mächtigen Zauber wirken müssen“, erklärte Mordred und wies, als sie ihn passierten, auf den Wächter. Larissa staunte nicht schlecht angesichts der großen Statue mit der sich die Gruppe anscheinend einen Kampf geliefert hatte. Sie traten unter dem Torbogen hervor ins Freie, wobei Larissa sogar angesichts der Spinnen ein leises Bedauern verspürte. Die Festung war beeindruckend! Vielleicht, so dachte sie, würde die Gruppe sie ja ebenso erkunden wollen wie sie selbst. Zumindest auf Morgana konnte man bei solchen Unterfangen zählen. „Da seid Ihr ja“, sagte Nimue in einem Tonfall der implizierte, dass sie nichts anderes erwartet hatte. Larissa nickte unsicher. „Ich freue mich, dass es Euch gut geht. Das tut es doch, oder?“, sagte die Magierin dann unvermittelt und schenkte Larissa ein Lächeln. „Danke, ja. Ich freue mich auch, dass es Euch gut geht!“ Aus der Antwort der Elfe sprach mehr Aufrichtigkeit als bei Nimue, die jedoch tatsächlich ein reges Interesse an der Dalish zu haben schien, denn immerhin erhob sie sich und kam zu ihr herüber, legte ihr die Hand an die Wange und schloss die Augen. „Wieso verschweigt Ihr es mir?“, fragte sie ohne die Gruppe aufzuklären. Larissa senkte etwas beschämt den Blick. „Ich wollte nicht jammern.“ „Ausziehen!“
Larissa gehorchte dem Befehl, zog Mantel und Hemd aus die sie, dummerweise, statt dem Lederharnisch für die Erkundung gewählt hatte. Die Ruinen strahlten Kälte aus, da wollte Larissa nicht frieren. Mordred nahm Larissa ihre Waffen ab und postierte sie an einem Ehrenplatz nahe dem Feuer, den er für sie auserkoren hatte. Larissa legte den Mantel ab, zog das Hemd aus, wobei sie die weißen Zähne so fest aufeinander biss, dass das hohe Zahnfleisch weiß wurde. Die Stelle am Arm brannte nicht mehr, die an der Schulter hingegen blühte auf wie eine Rose des Schmerzes. Nimue betrachtete die Elfe, deren nun nur noch vom BH bedeckter Oberkörper hell wie eine Lilie schimmerte während die zahllosen Linien der Tätowierungen sich die Ränken an einer Marmorsäule emporschlängelten. Die Stelle wo die Spinnenzähne eingedrungen waren, waren kaum tief oder blutend nur von ungesundem lila. Nimue legte ihr die Hand an den Arm, so wie sie es schon bei Mealla getan hatte, und murmelte eine Beschwörung die Energie durch Larissas Körper jagte. „Nur wenig Gift im Körper“, beschied sie. „Elfen sind da wohl recht resistent. Entweder ihr wartet und habt mitunter ein paar Fieberträume, oder ihr lasst Euch von Mordred ein Gegengift herstellen. Schwertmeister! Ihr seid doch in Giften bewandert, oder?“ Mordred schaute vom Lager her auf, nickte knapp. „Sehr gut. Und das hier…“ Nimue hob Larissas linken Arm, den sie mit einem provisorischen Verband behandelt hatte. Nimue zog ihr Stilett und trennte vorsichtig die aus Fetzten bestehende Verbandschicht, löste umsichtig den Wundumschlag, den Larissa auf die Wunde gedrückt hatte und besah sich das Malheur. „Hmm, keine Infektion, recht gut verheilt… stümperhaft genäht aber wenn man es selbst macht schaffen es die wenigsten überhaupt etwas derart passables auf die Beine zu stellen. Ich würde die Naht auftrennen und neu nähen, vielleicht auch mit einem Zauberspruch versiegeln aber das könnte mehr Schwierigkeiten bringen als Helfen, da ein Zauber ein Eingriff in die Natur ist und die Wunde hier schon auf natürliche Weise heilt. Verstärkt von dem Wundumschlag“, wie sie zufrieden feststellte, denn es war ihrer gewesen. „Morgen entferne ich die Fäden und schaue mal, was ich als Salbe herstellen kann. Euch ist klar, dass dies eine Narbe geben wird?“ Larissa nickte, biss sich auf die Unterlippe und schaute zu Morgana. Die Hexe hatte keinerlei Narben, Larissa mittlerweile eine ganze Palette. Vielleicht stimmte es ja, was man über viele Menschen sagte: sie finden Narben attraktiv. Nimue legte die Hand auf Larissas Schlüsselbein und murmelte etwas, was ungefähr dieselbe Klangfarbe wie der Diagnosezauber hatte. Die Wunde brannte kurz heftig auf, so stark, dass Larissa kreischend aufschrie. Als Nimue die Hand wieder wegnahm waren dort nur noch zwei helle Punkte auf der Haut, die kaum noch sichtbar waren. „Na also.“ Die Zirkelmagierin schaute die Elfe an. „Wie genau habt Ihr Euch das zugezogen?“ „Riesigen Spinnen in den Ruinen“, berichtete Larissa während sie sich nach einem kurzen Zugeständnis der Magierin wieder ankleidete. Nimues Miene wechselte von der gewöhnlichen Kälte, zur Panik, dann aber rasch wieder zu einer aufgezwungenen Beherrschung. „Ich hasse Spinnen“, kommentierte sie und warf einen besorgten Blick gen Festungsmauer. „Sind sie tot?“ „Nicht alle“, sagte Mordred. „Aber hier draußen kaum eine Bedrohung.“ Nimue schüttelte sich leicht und griff sich in den Nacken, als würde sie dort gerade ein kleineres Spinnentier vermuten. „Ich hasse Spinnen!“, wiederholte sie.

Mordred und Mealla setzten etwas zu Essen auf, Nimue regenerierte sich im Schneidersitz und mit geschlossenen Augen, Artur putze seine Rüstung und Larissa fasste Morgana bei der Hand und zog sie etwas abseits von der Gruppe, wo sie die Hexe umarmte und fest auf den Mund küsste. „Ich hatte Angst um dich“, sagte sie und küsste sie nochmal. „Ich hab deine Spur im Wald gesehen und wollte ihr Folgen, wurde dann aber von Dunkler Brut aufgehalten die auch auf deiner Spur waren. Erst habe ich sie gejagt und zur Strecke gebracht, da war deine Spur aber schon kalt.“ Larissa hatte die Arme um Morganas Hals geschlungen, die Hände der Hexe waren ihrer Larissas Rücken verschränkt. „Aber ich bin froh, dass wir jetzt wieder zusammen sind.“ Sie lächelte sanft, dann schaute sie zur Festung. „Beeindruckend, oder? Ich hab noch nie so ein Bauwerk der Elfen gesehen. Die wenigen Ruinen der Elfen, die mein Clan auf seinen Wanderungen sichtete waren entweder verwuchert, zerfallen oder angeblich verflucht. Zumindest hat sich ein Besuch dann nie gelohnt. Wenn nicht diese Spinnen wären, würde ich fast sagen wir sollten sie erkunden. Oder?“ Obwohl sie erst kürzlich zu der Gruppe gestoßen war und die Ruinen ganz offensichtlich Gefahr bargen konnte Larissa nicht umhin ein unumstößliches Interesse für dieses Gebäude zu empfinden. Angesichts dieser Bauten fragte sich Larissa, warum die Menschen und nicht die Elfen die dominante Rasse in Thedas waren. „Da waren übrigens Wandverzierungen, die dir sicherlich gefallen würden“, feixte sie und dachte an die sich vergnügenden Elfen.

http://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Mealla_portrait.jpg

Diesen spinnenverseuchten Ort wieder zu verlassen war eine Wohltat, trotzdem schaute Morgana ein wenig wehmütig als sie die Festung verließen. Bisher war sie nicht dazugekommen sich etwas dort genauer anzusehen. Im Moment war die Hexe jedoch nur froh das sie Larissa wohlbehalten wieder hatten, in die Festung würde sie vielleicht später zurückkehren können. Auch Mealla hoffte das sie wieder zurückkehren würden und das nicht nur um ihre Pfeilspitzen zu bergen. Der kurze Einblick in die Werke der Altelfen hatte in ihr den Wunsch geweckt mehr davon zu sehen. Dann allerdings besser vorbereitet und nicht damit beschäftigt vor Spinnen davonzulaufen.
Am Lagerplatz erwartete sie schon Nimue welche immer noch recht erschöpft aussah. Mealla hatte beim Hinausgehen den gefangenen Wächter gesehen und konnte sich denken das dies anstrengend gewesen war. Nach einer beeindruckenden Schnelldiagnose kam die Magierin jedoch sofort auf die Verwundungen der Dalish zu sprechen und machte sich an deren Behandlung. Während sie den Arm erstmal in Ruhe ließ, schien sie die Spinnenwunde magisch auszubrennen, auf jedenfall verschwand der lila Fleck und zurück blieben zwei Spinnenbisse. Die Reaktion der Mabierin bei der Erwähnung der Spinnen ließ darauf schließen das sie keine Freundin dieser possierlichen Tierchen war. Vermutlich würde sie den Gedanken in die Festung zu gehen nicht so gut finden, aber wer mochte schon Riesenspinnen die einen fressen wollten ?

Mealla arbeitete mit Mordred an der Herstellung einer Mahlzeit. Sie selbst beschränkte sich auf die Heranschaffung der Zutaten und deren Bearbeitung, den Akt des Kochens überließ sie dem Antivaner. Ihre Kochkünste waren nicht besonders ausgeprägt, wenn sie kochte ging es nur darum das man satt wurde und der Geschmack war nebensächlich. Nicht das sie leckeres Essen nicht zu schätzen wusste, aber wenn sie unterwegs war hielt sie sich nicht gerne mit der Zubereitung davon auf. Ihren grauen Schuppenpanzer hatte sie ausgezogen und ins Gras gelegt. Hier war momentan keine Gefahr und es tat gut ein wenig die Schultern zu entlasten. Auch Bogen, Köcher und Speer hatte sie danebengelegt, sodass sie jetzt in ihrem blauen Wollhemd herumlief und als Waffen nur noch den Gürtel mit den Klingen trug. Ihr Jagdmesser nutzte sie dabei um Gemüse zu schneiden. Der Antivaner hatte den kleinen Kessel des Ritters aufgesetzt und saß nun davor. Mealla nutzte auch die Gelegenheit die Stelle zu untersuchen wo sie die Spinne angefallen hatte. Ihr Wollhemd war etwas dicker als ihr Seidenhemd und diente dazu Stöße abzumildern. Beim kurzen Entblössen der Schulter stellte sie fest das es seinen Zweck erfüllt hatte, nur ein kleiner blauer Fleck ließ den Knutschversuch der Spinne erkennen. Zufrieden schob sie das Hemd wieder nach oben. Der Ausflug in den Wald war abgesehen von Prellungen und Kratzern glimpflich für sie verlaufen.
"Was das Antitoxin für die Dalish angeht so müsst ihr euch keine Umstände machen. Ich habe noch eines in meiner Satteltasche für solche Fälle. Ich kann es ihr nachher geben, es ist für derlei Gifte gemacht worden.", erklärte sie dem Antivaner freundlich und setzte sich ihm gegenüber hin. Auf einem kleinen Holzteller begann sie eine Karotte zu schneiden und in den Topf zu werfen.
"Allerdings falls wir vorhaben nochmal dort hineinzugehen würde es vermutlich nicht schaden mehr davon herzustellen. Spinnengift ist eine tückische Sache. Vielleicht sollten wir also für die Gruppe Antidote herstellen. Zu zweit geht es vermutlich schneller. Wegen zusätzlicher Zutaten könnten wir eure Kräuterfrau fragen. Die meisten Zutaten findet man auch in den Wäldern.", erklärte sie und schmunzelte dann leicht. Irgendwie passte der Beruf des Dichters in ihren Augen nicht ganz mit Giftkenntnissen zusammen.
"Wobei ich zugeben muss das es mich wundert das ihr mit Giften arbeitet. Die meisten Literaten bevorzugen dann doch Tinte. Aber was denkt ihr, sollten wir uns die Festung genauer anschauen ? Ich persönlich würde gerne zurückkehren und das nicht nur weil ich meine Pfeilspitzen bergen möchte. Abseits von mörderischen Spinnen und hinterlistigen Wandteppichen, ist es ein faszinierender Ort und ich würde ihn mir gerne genauer ansehen."

Morgana folgte der Dalish zu einem Platz etwas abseits der Gruppe, wo sie in den Genuß von zwei Küssen kam. Nach zwei Tagen voller Stress, Sorge und Kampf fühlten sich diese herrlich an und Morgana schmiegte sich eng an die Elfe an. Sie war ebenfalls froh Larissa wiederzusehen, auch wenn sie es nicht umbedingt gut fand das diese sich scheinbar wieder in Gefahr gebracht hatte und dabei verletzt worden war. Manchmal war die Dalish ein wenig leichtsinnig was auch ihre Aktion ohne Rüstung die Ruine zu erforschen erklärte. Das sie alleine hineingelaufen war konnte ihr Morgana nicht vorwerfen, vermutlich hätte sie dasselbe getan. Die Faszination der Dalish für die Ruine konnte sie mehr als nachvollziehen und ihrenDrang trotz Spinnen zurückzukehren ebenfalls.
Da waren übrigens Wandverzierungen, die dir sicherlich gefallen würden“, sagte die Elfe dann mit einem schelmischen Schmunzeln.
"Wirklich ? Die musst du mir dann mal zeigen.", antwortete Morgana verschmitzt und küsste dann Larissa. Sie wuste zwar nicht was für Wandverzierungen es waren, aber der Gesichtsausdruck der Dalish ließ sie erahnen worum es sich handeln konnte.
"Ich bin übrigens auch dafür wieder hineinzugehen, Spinnen hin oder her. Notfalls müssen wir diese Monster ausräuchern, aber es erscheint mir dumm die Festung zu ignorieren, vor allem da der Wächter schon aufwendig gebannt worden ist. Außerdem könnte es ein guter Ort sein um zu warten bis die Brut weitergezogen ist.", fügte sie mit einem Lächeln hinzu. Es war schön zu sehen das sie und Larissa beide die Ruinen erkunden wollten. Sie bezweifelte zwar das die Magie der Festung die Brut abhalten würde, immerhin war die erste Verderbnis erst aufgetaucht als Arlathan schon lange in Trümmern lag, dennoch erschien es ihr dort sicherer als im Wald zu warten. Sanft streichelte sie mit ihren Fingern über den Rücken der Elfe, dann löste sie die Umarmung und betrachtete den verletzten Arm der Dalish. Vorsichtig strich sie mit dem Finger über die genähte Wunde, dort wo sich wohl bald eine Narbe zu den anderen der Dalish hinzugesellen würde. Nimue hatte Recht die Wunde war schlecht genäht, aber das war bei einer selbst genähten kein Wunder.
"Ich habe mir auch Sorgen um dich gemacht, aber ich war Recht sicher das du keine Probleme damit haben würdest der Brut in dem Wald auszuweichen. Und auch wenn ich es schmeichelhaft finde das du meiner Spur gefolgt bist gefällt es mir nicht das du deswegen alleine gegen die Brut gekämpft hast und dabei verletzt worden bist. Die Narbe stört mich nicht, aber es hätte schlimm ausgehen können. Solche Wunden bergen die Gefahr verderbt zu werden und dann hätte niemand dir mehr helfen können. Und die Geschichte mit den Spinnen hätte auch übel ausgehen können. Also versprich mir bitte das du ein wenig vorsichtiger bist und das nächste Mal eine Ruine mit angelegten Brustpanzer erkundest. Ich will dich nicht verlieren.", sagte sie mit einer Mischung aus Tadel und Besorgnis. Dann zog sie die Elfe zu sich und drückte sie einmal kurz fest. Sie sah der Elfe in die blassgrünen Augen und ihr Blick war wieder sanft.
"Ansonsten habe ich natülich nichts dagegen wenn du dein Hemd trägst, das macht es mir leichter darunterzuschlüpfen.", sagte sie mit einem leichten Schmunzeln und fuhr mit ihrer linken Hand unter das Hemd der Elfe wo sie mit ihren Fingern sanft über den nackten Rücken strich. Die Haut der Elfe war warm und weich so wie immer und Morgana genoß es diese Wärme wieder zwischen ihren Fingern zu spüren. Erneut küsste sie die Elfe diesesmal fester und länger als das vorherige Mal.
"Ach ja und abseits von medizinischen Angelegenheiten bin ich die einzige Magierin bei der du auf das Kommando ausziehen hörst.", sprach sie gespielt streng und sah die Elfe streng an bevor sie anfing zu kichern und diese erneut küsste.

*
Morgana und Larissa machten sich wieder zurück zum Platz der Gruppe. Gerade als sie dort ankamen, kam ihnen Mealla entgegen welche eine kleine Phiole in ihrer rechten Hand hielt. Als sie die beiden erblickte ging sie auf die beiden zu und sprach sie an.
"Ah da seid ihr ja, euch habe ich gesucht.", sagte sie gutgelaunt und gab Larissa eine kleine Phiole in die Hand.
"Das ist ein Antidot von mir das bei euch das restliche Gift neutralisieren wird.",erklärte sie freundlich und drehte sich zu Morgana.
"Oh und ich habe das schon mit Lord Aromaki besprochen, falls wir vorhaben sollten die Ruinen zu erkundigen sollten wir vielleicht mehr davon herstellen. Deswegen wollte ich euch fragen ob ihr vielleicht ein paar dieser Ingredenzien in euren Vorräten habt, damit könnten wir dann genug für alle herstellen. Natürlich nur falls man sich entscheidet dort wieder hineinzugehen.", erklärte sie und holte einen Zettel hervor. Morgana nahm diesen entgegen und las ihn, oder versuchte es denn die Elfe hatte kein angenehmes Schriftbild. Larissas Schrift war zwar auch noch schlimm, aber diese lernte ja noch. Bei der Kopfgeldjägerin war es allerdings keine Bildungslücke sondern eine ausgemachte Sauklaue. In groben Zügen konnte sie es dennoch entziffern, auch kam ihr dieses Rezept halbwegs bekannt vor. In Denerim hatte sie auch schon Antitoxine hergestellt auch wenn jemand der mit Giften arbeitete vermutlich noch tieferes Wissen der Toxikologie besaß als jemand er sich mehr mit den heilenden Aspekten von Pflanzen beschäftigte.
"Nun sofern ich das hier richtig entziffere, sollte das kein Problem sein, ich denke ich könnte euch dann bei der Herstellung unterstützen. Trotzdem wäre es gut wenn ihr das nochmal ordentlicher aufschreiben könntet oder es mir nachher einfach mündlich sagt.", antwortete sie entgegenkommend. Mealla schaute kurz peinlich berührt drein, dann stimmte sie jedoch freundlich zu.
"Natürlich entschuldigt meine Schrift, das passiert oft wenn ich schnell schreibe. Ich sage es euch nachher nochmal wenn eine Entscheidung getroffen worden ist. Das Essen ist jetzt übrigens fertig.", sagte sie entschuldigend und drehte sich dann um und ging in Richtung Topf.

Khardim
12.01.2016, 17:16
http://upload.worldofplayers.de/files9/rsz_1scarred.jpg
"Ich will es gar nicht wissen!"
In jedem Fall zu viele. Die Erde bebte immer stärker. Und der Riss im Boden begann in sichtlicher Geschwindigkeit zu wachsen. Noch eine Kreatur brach aus der Tiefe heraus, rannte auf allen Vieren auf sie zu und machte einen hechtenden Satz, das zahnreiche Maul weit aufgesperrt. Mit einer gezielten Bewegung fischte der Jäger das Monster mit dem Speer aus der Luft und nagelte es auf den Boden. Doch die grausige Missgeburt strampelte und brüllte mit furchterregender Stimme weiter, fasste an den Speer und versuchte gegen Talorr's Stärke anzukommen. Slim sprang wütend vor und vergrub seine Zähne in der Kehle des Kreischers, riss ihm die Luftröhre raus und endlich erschlaffte der Körper. Im nächsten Moment jedoch knickte der Wolf mit einem schmerzhaftem Fiepen ebenfalls zur Seite, die Verletzung war noch zu groß. "Schnell!" Talorr warf sich den Wolf über die Schultern und lief dann los. Der ganze Boden um sie herum begann weiter aufzubrechen, es war als ob etwas versuchte die Erde selbst auseinander zu reißen. Was für eine Wahl hatten sie schon außer zu versuchen zu entkommen?
http://upload.worldofplayers.de/files9/Dethmold_Avatar.jpg Kaum hatte Talorr seine Waffe aus dem nun leblosen Körper der Kreatur befreit, nahm er die Beine in die Hand. Darius tat es ihm gleich und mobilisierte seinen letzten Kräfte um über das bebende und weiter absinkende Terrain zu fliehen. Hinter ihnen kämpften sich weitere Bestien aus dem stetig weiter aufreißen Spalt hervor, um sie zu verfolgen, doch für jede, die es über die Kante schaffte, stürzte eine andere zurück in den Abgrund, da der Riss im Erdreich instabil zu werden begann und immer größere Brocken Fels und loses Erdreich in die Tiefe rasten und dabei mehrere Kreaturen mit sich rissen oder unter sich begruben.
Die Glasflaschen klimperten panisch in seiner Tasche und der Ben-Hassrath hielt sich nicht mit Blicken über die Schulter auf, um Verfolger konnten sie sich kümmern, wenn sie weit genug weg von diesem klaffenden Höllenschlund waren. Sie rannten sprichwörtlich um ihr Leben und schlugen sich in das lichte Unterholz des Waldes, der die südlichsten Ausläufer des Brecilian-Forstes darstellte. Zwar lag die Begegnung mit den mörderischen Dalish grade erst einen Tag zurück, doch in Anbetracht des drohenden Todes war ihnen das egal, nur weg von dem Spalt.

Darius schlugen einige niedrig hängende Äste ins Gesicht, als sich durch das saftige Grün brachen und sein Verstand kehrte langsam in den von Entbehrung und Flucht gebeutelten Körper zurück, denn ihm fiel ein, dass die Wurzeln der Bäume das Erdreich halten und eine weitere Ausbreitung des Risses entgegenwirken würden. ,,Talorr!", rief er, keuchend von der Anstrengung. ,,Wir sollten weit genug weg sein." Er stützte sich schwer auf seinen Stab und schaute über die Schulter in die Richtung, aus der immer noch das Bröckeln und Beben der Erde zu hören war. Brombeersträucher und junge Buchen versperrten den direkten Blick zurück, doch musste inzwischen das gesamte Straßenstück in der Versenkung verschwunden sein. Er legte den Finger auf den Mund und horchte ins Unterholz. Waren ihnen die Kreaturen bis hier hin gefolgt?

Shepard Commander
12.01.2016, 17:27
http://upload.worldofplayers.de/files9/Rafael_2.jpg Der näher kommende Fackelschein erlaubte Rafael sich einen Überblick zu verschaffen, doch bot ihm dieser wahrhaftig keinen Grund zur Freude: Ein knappes dutzend Bewaffneter kam auf die beiden zu. Der Magier griff nach seinem Stab, der zuvor mit ihm zusammen auf dem Pflaster aufgeschlagen war und stellte sich hinter Kilian. „Gebt uns den Magier, Templer!“, befahl der Anführer. . „Gebt ihn uns und Euer Tod wird schnell sein“ Rafael spuckte in gewohnter Manier auf die Straße und auch der Hauptmann schien nicht gewogen zu sein, dem Antrag stattzugeben. „Dann kommt und fordert ihn ein!“, antwortete er und schien von der feindlichen Übermacht nicht im Geringsten eingeschüchtert zu sein. Anstatt der Mörderbande Zeit zu für einen koordinierten Angriff zu geben stürmte der Templer vor und stürzte sich ins Getümmel.
Rafael ließ die Spitze seines Stabes auf das Pflaster krachen und ein Knall, viel lauter als Stahl auf Stein klingen konnte, ging durch die Nacht. Das dunkle Holz wurde von einem hellen Schimmer umhüllt und auch Kilians Schwert glänzte auf einmal wie Echtsilber. Nicht einmal Zwergenrüstungen würden ihren Waffen standhalten. Der Magier suchte sich im hektischen Irrlicht der Fackeln ein Ziel und schleuderte dem Mann eine Schockwelle gegen den Kopf, die ihn von den Füßen holte. Ihre Angreifer mussten sich vorrangig um Kilian kümmern, der wie ein Schnitter im Korn unter ihnen wütete und das ungleiche Kräfteverhältnis Lügen strafte. Ein weiterer Schwung mit seinem Stab schickte einen Schwertkämpfer zu Boden und überließ ihn damit der Gnade des Templers, der grade einen weiteren Gegner mit einem Stoß ins Gesicht entleibt hatte. Aus dem Pulk löste sich plötzlich einer der gedungenen Mörder und kam mit schnellen Sätzen auf Rafael zu. Der Magier stand nur knappe drei Meter abseits, doch hatte noch Zeit den Mann, der schon zwei gekrümmte Dolche gezogen hatte, mit einem Gedankenstoß zu bremsen. Den Stab wie einen Speer nach vorne stoßend traf Rafael den Angreifer vor die Brust und schleuderte ihn rückwärts in den Staub. Mit einer harschen Geste beschwor der Magier eine Faust des Erbauers herbei, die auf den Liegenden niederging und gut hörbar dessen Lunge platzen ließ.

Durch Schwert und Magie deutlich dezimiert und von der unerwartet heftigen Gegenwehr der beiden Überfallenden offenbar überrascht scharten sich die letzten beiden Schergen hinter ihrem Anführer, der mit seiner Axt nun auf Kilian losging. Während sich zwischen den beiden hoch aufragenden Männern ein Zweikampf entwickelte sperrte Rafael einen der beiden Handlanger kurzerhand in ein zermalmendes Gefängnis und ging direkt auf den anderen zu, den er über die ausgestreckte Spitze seines Stabes ins Auge fasste. Mit dem Mut der Verzweiflung stürmte der Mann auf ihn zu und ließ dabei einen Schrei hören, der mehr an Panik als an Siegeswillen denken ließ. Der Magier ließ ihn nicht einmal bis auf Schwertlänge an sich herankommen und schleuderte ihn mit einer heftigen Anspannung seines Geistes im hohen Bogen in den Wald, wo er, dem Geräusch nach zu urteilen, versatzlos in die lokale Flora eingearbeitet worden war. Rafael wandte sich um wollte sich grade in Kilians Duell einmischen, als es schlagartig sehr hell und unglaublich heiß wurde. Er schaffte es grade noch einen Zauberschild heraufzubeschwören, der jedoch sogleich unter dem Einschlag eines gewaltigen Feuerballs zerbarst. Rafael wurde, zum dritten Mal in wenigen Minuten, zu Boden geschleudert, war ansonsten aber unversehrt, was man vom Rest des Einschlagortes beim besten Willen nicht sagen konnte: Das Straßenpflaster wirkte selbst in der sie umgebenen Nacht schwärzer als zuvor und wo eben noch zwei bewusstlose Angreifer und der Unglücksrabe im zermalmenden Gefängnis gewesen waren lagen nun ein paar verkohlte Knochen und Stoffreste, die noch sacht kokelten. Selbst Kilian und sein Gegner waren durch den Einschlag kurz aus dem Gleichgewicht gebracht worden, beharkten einander jedoch sogleich erneut mit Schlägen. Rafael stand so schnell er nur konnte auf und wischte eine Strähne aus seinem Gesicht. Hier war ein mächtiger Elementarmagier am Werk. Ohne sich weiter um das Duell zu kümmern spurtete er in die Richtung, aus der der Feuerball gekommen war. Wenn er den anderen Magier schnell genug fand konnte er ihn vielleicht stellen, bevor er genug Kraft für einen weiteren Angriff gesammelt hatte.

Auf gut Glück rannte er ein Stück die Straße entlang, konnte aber in der Dunkelheit niemanden erkennen. ,,Scheiße!, fluchte er und schaute sich hektisch um, während hinter ihm das Geräusch von Stahl auf Stahl durch die Nacht klang.
Der Blitzschlag traf ihn vollkommen unvorbereitet und ließ ihn zuckend zu Boden fallen. Er schrie laut auf, doch nichts als zweiter Stromstoß kam als Antwort und ließ ihn vor Schmerz zusammenfahren. ,,Sieh an, da haben wir ihn ja." flüsterte eine helle Stimme, die zu den Händen gehören mussten, die einen weiteren Blitz durch Rafaels Körper trieben. ,,Wer hätte gedacht, dass es doch so einfach gehen würde?", sinnierte die Stimme spöttisch, während sich der Magier unter Schmerzen krümmte und nur grade so eine schwarz gewandete Gestalt vor dem dunklen Nachthimmel erkennen konnte. Jeder Muskel in Rafaels Körper schien verkrampft zu sein und seine Schreie klangen nicht mehr nach ihm, als sie aus seiner Kehle entwichen, während der andere Magier ihn weiter quälte. ,,Hör' auf dich zu wehren, das führt doch zu nichts.", tadelte die Stimme, doch Rafael dachte gar nicht daran. Er dachte an gar nichts mehr, hielt sich mit seinem letzten Funken Willenskraft bei Bewusstsein und nahm sich noch einmal zusammen, bevor die Lichter ausgingen. Mit aller Kraft schlug er mit beiden Händen auf das Pflaster neben sich und es erklang ein feines Ploppen, wie das Platzen einer Seifenblase, mit dem alle Magie aus dem näheren Umkreis gebannt wurde. Keine Blitze durchfuhren Rafaels Körper mehr, doch was blieb waren die Schmerzen und der unstillbare Durst nach Rache.
,,Was?!", entfuhr es dem anderen Magier schrill, als sich Rafael auf die Beine kämpfte. Er versuchte noch sich zur Flucht umzuwenden, doch Rafael stürzte blindlings vor und riss seinen Gegner von den Füßen. Es begann ein hässlicher Kampf ohne Fairness und er hörte nicht auf die schwarze Kapuze unter sich mit den Fäusten zu bearbeiten, bis sich sein Gegner nicht mehr rührte. Er kippte dann selbst, übermannt von Schmerz und Anstrengung, zur Seite weg und lag eine Zeit regungslos in der Dunkelheit. Das Klirren der Waffen war verstummt und es wäre so leicht gewesen, einfach in Ohnmacht zu fallen und alles zu vergessen, doch nach einer Weile, die sich wie Jahrhunderte anfühlte, raffte er sich auf und beugte sich zu seinem bewusstlosen Peiniger, um ihm die Kapuze abzuziehen.
Unter dem schwarzen Stoff kam, von der Dunkelheit verschleiert, aber doch noch gut genug zu erkennen, das feine Gesicht einer Frau zum Vorschein. Anstatt vor Scham darüber, das zarte Geschlecht geschlagen zu haben, zu erstarren, versetzte der Magier der am Boden liegenden zwei weitere heftige Ohrfeigen, um sie aufzuwecken. Sie hatte sich die rüde Behandlung selbst zuzuschreiben und Rafael war wahrhaftig nicht in der passenden Laune um dem Anstand Folge zu leisten. ,,Wa..?.ahhh...", kam die Magierin wieder zu Bewusstsein. Rafael holte noch einmal kräftig aus, um sicherzugehen, dass er die Aufmerksamkeit der Frau hatte und kam dann gleich zur Sache: ,,Sprich!", herrschte er sie an und packte sie kräftig am Kragen ihrer schwarzen Robe. ,,Bitte, ich habe nur getan, was..." stammelte sie los, brach dann aber mitten im Satz ab und würgte. Rafael hörte ganz leise Glas zerbrechen und plötzlich troff Blut, pechschwarz in der Dunkelheit, aus dem Mundwinkel der Magiern. ,,Oh nein, das wirst Du nicht tun!", fluchte Rafael und drehte seine Gefangene auf die Seite, damit sie nicht an ihrem eigenen Blut erstickte, doch es war zu spät. ,,Scheiße!", rief er erneut aus und legte die Frau erneut auf den Rücken. Von ihr würde er nichts mehr erfahren.
Erschöpft und verbittert ließ er sich zu Boden sinken und saß mitten auf der Straße neben dem Leichnam der Magierin. Als er vor Wut eine Faust ballte, merkte er, dass seine rechte Hand feucht und klebrig war. Verwundert tastete er den Kragen der toten Frau dort ab, wo er sich gehalten hatte und fand unter ihrem Wams kleine Scherben und die gleiche Feuchtigkeit, Blut, die an seiner Hand klebte. Sie hatte ein Phylakterion um den Hals getragen, das gesplittert sein musste, als sie plötzlich Blut hochgewürgt hatte. Rafael befürchtete das Schlimmste. Trotz Schmerz und Erschöpfung kämpfte er sich zurück auf die Beine und stolperte zurück, um Kilian zu finden. ,,Hauptmann!", rief er und stützte sich schwer auf seinen Stab, der zuletzt nutzlos auf dem Pflaster gelegen hatte. Als er schließlich den Umriss von Kilians massiger Gestalt auf sich zukommen sah, sank er auf die Knie und musste vom Templer gestützt werden. ,,Hauptmann, Ihr habt es gespürt, oder? Blutmagie...", keuchte er, dem Zusammenbruch nahe und zeigte Kilian seine blutverschmierte Hand. ,,Es geht um die Phylakterien, damit kontrolliert er sie.", erklärte der Magier zusammenhangslos und wusste selbst nicht einmal, wer 'er' überhaupt war.

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Schreie in der Dunkelheit, grell - laut - panisch. Das gleißende Zucken von Magie; dieses unbeschreibliche Kribbeln wenn sie gewirkt wurde. Singende Schwerter und tanzende arkane Lichter. Die Straße verwandelte sich in ein blutiges Feld, vom Tod selbst bestellt und abgeerntet. Die Fackeln brannten als kleine Lichtinseln fallengelassen am Boden, versenkten das Gras und erhellten das groteske Grauen, welches Kilians Schwert säte während es zu den Panflötengesängen der Sterbenden tanzte. Ob der Kampf lange dauerte oder aber kurz war unmöglich zu bestimmen. Letztlich aber überdauerten Templer und Magier auch diesen Kampf, wie schon so manchen zuvor. Rafael hatte sich nicht zurückgehalten, das tat er ja ohnehin nie, doch war es in einer Schlacht eine nicht zu verachtende Hilfe einen rasenden Machtmagier auf seiner Seite zu wissen. Rasch dezimierte er die Überbleibsel dessen, was Kilian aus dem Überfallkommando gemacht hatte. Bevor er sich dem Kampf zwischen Kilian und dem Trumm von Axtschwinger entzog, verzauberte er Kilians Schwert, sodass es leuchtete wie der kalt-silbrige Mond höchst selbst.

Als Kilian Rafael das nächste Mal sah, bluteten beide. Der Magier klappte fast zusammen, musste sich von Kilian auffangen lassen der selbst starke Schlagseite hatte. Der Schild des Templers hing mittig gespalten und halb zerfetzt von seinem Arm, seine linke Hand war zwischen Ring- und Mittelfinger bis tief in die Handfläche hinein gespalten und blutete stark. Blut, Holzsplitter und zerschmettertes Fleisch waren in der Dunkelheit kaum zu unterscheiden, zudem ließ die betäubende Wirkung des Adrenalins langsam nach. Der Axtmann hatte ihm stark zugesetzt…

„Komm her du Wurm!“ Der riesenhafte Kerl, dessen fassähnlicher Körper von dicken Leder und Eisenelementen gepanzert war, ließ die langstielige Doppelaxt kreisen. „Begegne dem Tod mit Ehre!“ Kilian hörte nicht auf die Forderung sondern beäugte den Kerl mit Argusaugen. Sein schwarzer Bart war voll, seine Augen klein und glitzern, seine Zähne feucht gebleckt. „Komm schon“, sagte er und ließ die Axt über den Kopf kreisen. „Es ist noch nicht zu spät. Ergib dich und du wirst deinen Männern nicht ins Grab folgen“, bot Kilian eisern an. Der blecherne Klang seiner Stimme verstärkte diesen Eindruck. Der Axtmann grinste höhnisch in die Schlitze des Topfhelmes. „Am Arsch.“
Die Schneide sauste heran, der Axtmann führte zwei jeweils schräg von Oben geführte Hiebe aus. Kilian wich aus, fing einen waagerechten Schlag mit dem Schild ab und trieb die schimmernde Klinge auf das bärtige Gesicht zu. Mit einer Wendigkeit, die man ihm nicht zugetraut hatte, duckte sich der Axtmann dem Angriff weg. Kilians Schwert kratze nicht einmal über die klobige Hirnhaube. Der Schaft seiner Waffe schlug die Waffe des Templers mit Gewalt nach oben, öffnete einen Moment dessen Deckung. Wäre er schlau und flink gewesen hätte er die Axt in Kilians Brustkorb versenken können, so jedoch entschied er sich eines der Blätter hinter Kilians rechten Fuß zu stecken und so kräftig zu ziehen, dass der Templer rückwärts auf den harten Boden stürzte. Kilian landete unsanft, der Hall im Inneren seines Helms ließ ihn fast kotzen. Vor ihm ragte der Axtmann auf, holte weit aus und schlug zu. Mit beiden Händen am Schild fing er den Hieb ab, doch knackte das lederüberzogene Holz unheilvoll. Kilian trat blindlings ins Dunkel, der ihn schützende Schild versperrte die Sicht auf den Feind, doch ein dumpfes Geräusch und ein Prusten sagte ihm, dass er Erfolg hatte. Der Templer rollte sich auf die Seite und griff nach seinem Schwert, dass dank des Zaubers gut im schwarzen Gras auszumachen war. Gerade als die Finger das gewohnte Heft umschlossen, donnerte ein zweiter mächtiger Axthieb auf den Templerschild, brach laut einige der verleimten Bretter durch. Kilian schwang sein Schwert ihm aufrechten Sitz gegen den Axtmann, streifte aber nur seine linke, von einem hohen Lederstiefel mit Fellbesatz geschütztes, Schienbein. Der Mann schrie auf als hätte ihn ein Wolf angefallen und Kilian sah dunkles sattes Blut aus der geschlagenen Wunde schießen. Der Zauber ließ das Schwert durch verstärktes Leder, Haut und Fleisch hauen wie durch Kuchen. Schwer getroffen humpelte der Andere zurück und gab Kilian so genug Zeit, sich aufzurappeln. Sein linker Arm schmerzte durch die kräftigen Hiebe, die Hämatome zeichneten sich schon vor Kilians Augen ab, doch war er weder benommen noch taub. Irgendwo hinter ihnen gab es eine gewaltige Explosion. Eine Druckwelle warmer Luft pfiff durch Kilians Augenschlitze und sowohl er als auch sein Kontrahent schauten zu dem Urheber des zweifellos magischen Angriffs. In Kilians Kopf raste es! Ein feindlicher Magier auf dem Feld, es musste so sein! Rafael hatte damals angegeben, dass er von Elementarmagie kaum etwas verstand, von Pyrokinese schon einmal gar nicht. Daraus schließend begann der Kampf gerade auf Messers schmaler Schneide ausgetragen zu werden. Kilian musste sich eingestehen den Axtmann unterschätzt zu haben und nun da Rafael scheinbar einer magischen Attacke zum Opfer fiel, würde er sich selbst um Magier und Krieger kümmern müssen. Dieser besann sich kurz nach dem Knall und hieb wild und stark auf Kilian ein welcher Mühe hatte die meist von Oben geführten Hiebe abzufangen. Zwar benahm sich der Krieger gerade eher wie ein besserer Holzfäller doch die schiere Wucht der Angriffe macht die Ziellosigkeit dieser mehr als wett. Kilian stolperte rückwärts, als ein waagerechter Schlag, der seine Hüfte sicherlich bis zum Bauchnabel geteilt hätte, gegen den vorgehaltenen Schild schlug und laut krachend ein Stück Holz herausbrach. Der Templer rammte sein Schwert über den gehobenen Schild hinweg, traf ins Leere. Die Axt schlug das Schwert beiseite ehe der nächste, lotrechte Hieb niederging wie harter Regen. Kilian tänzelte zurück, hoffte dass er dabei nicht stolpern würde und stellte sich einige Meter von dem Anderen entfernt auf. Er atmete schwer doch auch sein Gegenüber setzte der Kampf zu. Aus der Ferne blitze und knisterte es. Akrane Energie verbrannte die Luft. Kilian wandte sich zur Seite und sah wie eine zweite, kapuzenverhüllte Figur Magie wirkte. Lilane Blitze zuckten auf etwas nieder, was dort zusammengekrümmt auf dem Boden litt. Kilian sog pfeifend Luft durch die Zähne, dann sprang er dem anlaufenden Axtmann entgegen. Laut brüllend schwenkte dieser seine Waffe, packte sie die Hände nahe beieinander am unteren Ende des Griffes und schlug in dem Moment zu, in dem der Templer sein Schwert gegen den Unterbauch des Mannes führte. Ein stechender Schmerz durchfuhr Kilians linken Arm, als die Axtschneide Leder und Holz hinter sich ließ und in die Hand des Templers eindrang, die bis zur Mitte hin aufriss und obszön glänzend dort stecken blieb. Kilian schrie nicht, gab nur ein ersticktes Glucksen von sich und zog das bis zur Hälfte im Körper des anderen versunkene Schwert aus dem Schwarzbärtigen. Beide Männer trennten sich. Als sich die Axt aus Hand und Schild löste durchzuckte Kilian noch einmal ein betäubender Schmerz, der ihn fast in die Ohnmacht trieb. Der Andere spuckte dunkles, klebriges Blut in seinen Bart. Es bahnte sich seinen Weg durch das Gewirr von Haaren, tropfte dann dickflüssig auf die breite Brust. Dennoch sah der Krieger seine Niederlage nicht ein, führte einen kraftlosen Angriff aus; einhändig schwang er die Axt, die Kilian unter Protest seines Armes mit dem Schild abfing. Er sprang zur Seite, schlug dem Berserker das Schwert in die Kniekehle und schlitzte diese auf. Der Mann fiel auf die Knie, Kilian umrundete ihn, blockte dabei einen hilflosen Axthieb – so man es denn einen Hieb nennen wollte – und blieb vor ihm stehen. Die dunklen Augen funkelten ihn böse an. Noch einmal hob sich die Axt, zerwühlte dabei müde den Boden, doch ehe sie Kilians Schild erreichte hatte der Templer dem Mann bereits sein leuchtendes Schwert ins Herz gestoßen. Rücklings kippte er um während der Hauptmann seine Waffe fest umklammert hielt und diese sich so schmatzend befreite. Es war totenstill um ihn geworden. Durch die Schlitze des Helmes erkannte er nur Dunkelheit und das schwache Leuchten der Fackeln. Er versuchte Rafaels Namen zu rufen, doch war er zu erschöpft eine anständige Stimmlage zustande zu kriegen. Als er ihn endlich fand, lebte Rafael, sah jedoch genauso erledigt aus wie sich Kilian fühlte.


*


Bedächtig ging die Sonne auf, warf umsichtig erst ein paar hellere Strahlen ins Land und kroch dann unter ihrer schwarzen Nachtdecke hervor. Kilian lehnte gegen einen Baum, den Helm neben sich liegend, den zerstörten Schild, von seinem Arm gepflügt, achtlos ins Gras geworfen. Sein Schwert leuchtete nun nicht mehr sondern zeigte die nicht gründlich abgewischten Schlieren von getrocknetem Blut als es neben ihm in der Erde steckte. Rafael war entweder ohnmächtig geworden oder vor Erschöpfung eingeschlafen, ebenso wie Kilian selbst der seine Hand nach dem Zusammentreffen mit Marlov nur kurz mit Tüchern bedeckt hatte ehe die beiden ihre Pferde von der Straße weg und in ein kleines Wäldchen geführt hatten. Dort warteten sie, das heißt: sie dösten vor Erschöpfung geschüttelt ein und wachten in unregelmäßigen Abständen auf. Nun da die ersten Sonnenstrahlen die Szenerie beleuchteten wachten beide Männer auf und blinzelten sich verschlafen aber keinesfalls ausgeschlafen zu. Mit seiner Schwerthand wischte sich Kilian in der Hoffnung die Müdigkeit etwas zu vertreiben quer durch das Gesicht, dann sah er Rafael an: „Seid Ihr wohlauf? Ihr habt gestern ja kaum noch etwas sagen können, nur etwas über Blutmagie und Phylakterien.“ Der Templer selbst hatte sich einen der wenigen einfachen Wundumschläge um die Hand gewickelt. Sie blutete nicht mehr, der Ringfinger und der Kleine Finger reagierten jedoch auf keinerlei Befehl. „Hol´s der Teufel!“, fluchte er laut. „Wir sollten und die Leichen ansehen. Vielleicht finden wir Hinweise…“

***




http://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Mealla_portrait.jpg

Diesen spinnenverseuchten Ort wieder zu verlassen war eine Wohltat, trotzdem schaute Morgana ein wenig wehmütig als sie die Festung verließen. Bisher war sie nicht dazugekommen sich etwas dort genauer anzusehen. Im Moment war die Hexe jedoch nur froh das sie Larissa wohlbehalten wieder hatten, in die Festung würde sie vielleicht später zurückkehren können. Auch Mealla hoffte das sie wieder zurückkehren würden und das nicht nur um ihre Pfeilspitzen zu bergen. Der kurze Einblick in die Werke der Altelfen hatte in ihr den Wunsch geweckt mehr davon zu sehen. Dann allerdings besser vorbereitet und nicht damit beschäftigt vor Spinnen davonzulaufen.
Am Lagerplatz erwartete sie schon Nimue welche immer noch recht erschöpft aussah. Mealla hatte beim Hinausgehen den gefangenen Wächter gesehen und konnte sich denken das dies anstrengend gewesen war. Nach einer beeindruckenden Schnelldiagnose kam die Magierin jedoch sofort auf die Verwundungen der Dalish zu sprechen und machte sich an deren Behandlung. Während sie den Arm erstmal in Ruhe ließ, schien sie die Spinnenwunde magisch auszubrennen, auf jedenfall verschwand der lila Fleck und zurück blieben zwei Spinnenbisse. Die Reaktion der Mabierin bei der Erwähnung der Spinnen ließ darauf schließen das sie keine Freundin dieser possierlichen Tierchen war. Vermutlich würde sie den Gedanken in die Festung zu gehen nicht so gut finden, aber wer mochte schon Riesenspinnen die einen fressen wollten ?

Mealla arbeitete mit Mordred an der Herstellung einer Mahlzeit. Sie selbst beschränkte sich auf die Heranschaffung der Zutaten und deren Bearbeitung, den Akt des Kochens überließ sie dem Antivaner. Ihre Kochkünste waren nicht besonders ausgeprägt, wenn sie kochte ging es nur darum das man satt wurde und der Geschmack war nebensächlich. Nicht das sie leckeres Essen nicht zu schätzen wusste, aber wenn sie unterwegs war hielt sie sich nicht gerne mit der Zubereitung davon auf. Ihren grauen Schuppenpanzer hatte sie ausgezogen und ins Gras gelegt. Hier war momentan keine Gefahr und es tat gut ein wenig die Schultern zu entlasten. Auch Bogen, Köcher und Speer hatte sie danebengelegt, sodass sie jetzt in ihrem blauen Wollhemd herumlief und als Waffen nur noch den Gürtel mit den Klingen trug. Ihr Jagdmesser nutzte sie dabei um Gemüse zu schneiden. Der Antivaner hatte den kleinen Kessel des Ritters aufgesetzt und saß nun davor. Mealla nutzte auch die Gelegenheit die Stelle zu untersuchen wo sie die Spinne angefallen hatte. Ihr Wollhemd war etwas dicker als ihr Seidenhemd und diente dazu Stöße abzumildern. Beim kurzen Entblössen der Schulter stellte sie fest das es seinen Zweck erfüllt hatte, nur ein kleiner blauer Fleck ließ den Knutschversuch der Spinne erkennen. Zufrieden schob sie das Hemd wieder nach oben. Der Ausflug in den Wald war abgesehen von Prellungen und Kratzern glimpflich für sie verlaufen.
"Was das Antitoxin für die Dalish angeht so müsst ihr euch keine Umstände machen. Ich habe noch eines in meiner Satteltasche für solche Fälle. Ich kann es ihr nachher geben, es ist für derlei Gifte gemacht worden.", erklärte sie dem Antivaner freundlich und setzte sich ihm gegenüber hin. Auf einem kleinen Holzteller begann sie eine Karotte zu schneiden und in den Topf zu werfen.
"Allerdings falls wir vorhaben nochmal dort hineinzugehen würde es vermutlich nicht schaden mehr davon herzustellen. Spinnengift ist eine tückische Sache. Vielleicht sollten wir also für die Gruppe Antidote herstellen. Zu zweit geht es vermutlich schneller. Wegen zusätzlicher Zutaten könnten wir eure Kräuterfrau fragen. Die meisten Zutaten findet man auch in den Wäldern.", erklärte sie und schmunzelte dann leicht. Irgendwie passte der Beruf des Dichters in ihren Augen nicht ganz mit Giftkenntnissen zusammen.
"Wobei ich zugeben muss das es mich wundert das ihr mit Giften arbeitet. Die meisten Literaten bevorzugen dann doch Tinte. Aber was denkt ihr, sollten wir uns die Festung genauer anschauen ? Ich persönlich würde gerne zurückkehren und das nicht nur weil ich meine Pfeilspitzen bergen möchte. Abseits von mörderischen Spinnen und hinterlistigen Wandteppichen, ist es ein faszinierender Ort und ich würde ihn mir gerne genauer ansehen."

Morgana folgte der Dalish zu einem Platz etwas abseits der Gruppe, wo sie in den Genuß von zwei Küssen kam. Nach zwei Tagen voller Stress, Sorge und Kampf fühlten sich diese herrlich an und Morgana schmiegte sich eng an die Elfe an. Sie war ebenfalls froh Larissa wiederzusehen, auch wenn sie es nicht umbedingt gut fand das diese sich scheinbar wieder in Gefahr gebracht hatte und dabei verletzt worden war. Manchmal war die Dalish ein wenig leichtsinnig was auch ihre Aktion ohne Rüstung die Ruine zu erforschen erklärte. Das sie alleine hineingelaufen war konnte ihr Morgana nicht vorwerfen, vermutlich hätte sie dasselbe getan. Die Faszination der Dalish für die Ruine konnte sie mehr als nachvollziehen und ihrenDrang trotz Spinnen zurückzukehren ebenfalls.
Da waren übrigens Wandverzierungen, die dir sicherlich gefallen würden“, sagte die Elfe dann mit einem schelmischen Schmunzeln.
"Wirklich ? Die musst du mir dann mal zeigen.", antwortete Morgana verschmitzt und küsste dann Larissa. Sie wuste zwar nicht was für Wandverzierungen es waren, aber der Gesichtsausdruck der Dalish ließ sie erahnen worum es sich handeln konnte.
"Ich bin übrigens auch dafür wieder hineinzugehen, Spinnen hin oder her. Notfalls müssen wir diese Monster ausräuchern, aber es erscheint mir dumm die Festung zu ignorieren, vor allem da der Wächter schon aufwendig gebannt worden ist. Außerdem könnte es ein guter Ort sein um zu warten bis die Brut weitergezogen ist.", fügte sie mit einem Lächeln hinzu. Es war schön zu sehen das sie und Larissa beide die Ruinen erkunden wollten. Sie bezweifelte zwar das die Magie der Festung die Brut abhalten würde, immerhin war die erste Verderbnis erst aufgetaucht als Arlathan schon lange in Trümmern lag, dennoch erschien es ihr dort sicherer als im Wald zu warten. Sanft streichelte sie mit ihren Fingern über den Rücken der Elfe, dann löste sie die Umarmung und betrachtete den verletzten Arm der Dalish. Vorsichtig strich sie mit dem Finger über die genähte Wunde, dort wo sich wohl bald eine Narbe zu den anderen der Dalish hinzugesellen würde. Nimue hatte Recht die Wunde war schlecht genäht, aber das war bei einer selbst genähten kein Wunder.
"Ich habe mir auch Sorgen um dich gemacht, aber ich war Recht sicher das du keine Probleme damit haben würdest der Brut in dem Wald auszuweichen. Und auch wenn ich es schmeichelhaft finde das du meiner Spur gefolgt bist gefällt es mir nicht das du deswegen alleine gegen die Brut gekämpft hast und dabei verletzt worden bist. Die Narbe stört mich nicht, aber es hätte schlimm ausgehen können. Solche Wunden bergen die Gefahr verderbt zu werden und dann hätte niemand dir mehr helfen können. Und die Geschichte mit den Spinnen hätte auch übel ausgehen können. Also versprich mir bitte das du ein wenig vorsichtiger bist und das nächste Mal eine Ruine mit angelegten Brustpanzer erkundest. Ich will dich nicht verlieren.", sagte sie mit einer Mischung aus Tadel und Besorgnis. Dann zog sie die Elfe zu sich und drückte sie einmal kurz fest. Sie sah der Elfe in die blassgrünen Augen und ihr Blick war wieder sanft.
"Ansonsten habe ich natülich nichts dagegen wenn du dein Hemd trägst, das macht es mir leichter darunterzuschlüpfen.", sagte sie mit einem leichten Schmunzeln und fuhr mit ihrer linken Hand unter das Hemd der Elfe wo sie mit ihren Fingern sanft über den nackten Rücken strich. Die Haut der Elfe war warm und weich so wie immer und Morgana genoß es diese Wärme wieder zwischen ihren Fingern zu spüren. Erneut küsste sie die Elfe diesesmal fester und länger als das vorherige Mal.
"Ach ja und abseits von medizinischen Angelegenheiten bin ich die einzige Magierin bei der du auf das Kommando ausziehen hörst.", sprach sie gespielt streng und sah die Elfe streng an bevor sie anfing zu kichern und diese erneut küsste.

*
Morgana und Larissa machten sich wieder zurück zum Platz der Gruppe. Gerade als sie dort ankamen, kam ihnen Mealla entgegen welche eine kleine Phiole in ihrer rechten Hand hielt. Als sie die beiden erblickte ging sie auf die beiden zu und sprach sie an.
"Ah da seid ihr ja, euch habe ich gesucht.", sagte sie gutgelaunt und gab Larissa eine kleine Phiole in die Hand.
"Das ist ein Antidot von mir das bei euch das restliche Gift neutralisieren wird.",erklärte sie freundlich und drehte sich zu Morgana.
"Oh und ich habe das schon mit Lord Aromaki besprochen, falls wir vorhaben sollten die Ruinen zu erkundigen sollten wir vielleicht mehr davon herstellen. Deswegen wollte ich euch fragen ob ihr vielleicht ein paar dieser Ingredenzien in euren Vorräten habt, damit könnten wir dann genug für alle herstellen. Natürlich nur falls man sich entscheidet dort wieder hineinzugehen.", erklärte sie und holte einen Zettel hervor. Morgana nahm diesen entgegen und las ihn, oder versuchte es denn die Elfe hatte kein angenehmes Schriftbild. Larissas Schrift war zwar auch noch schlimm, aber diese lernte ja noch. Bei der Kopfgeldjägerin war es allerdings keine Bildungslücke sondern eine ausgemachte Sauklaue. In groben Zügen konnte sie es dennoch entziffern, auch kam ihr dieses Rezept halbwegs bekannt vor. In Denerim hatte sie auch schon Antitoxine hergestellt auch wenn jemand der mit Giften arbeitete vermutlich noch tieferes Wissen der Toxikologie besaß als jemand er sich mehr mit den heilenden Aspekten von Pflanzen beschäftigte.
"Nun sofern ich das hier richtig entziffere, sollte das kein Problem sein, ich denke ich könnte euch dann bei der Herstellung unterstützen. Trotzdem wäre es gut wenn ihr das nochmal ordentlicher aufschreiben könntet oder es mir nachher einfach mündlich sagt.", antwortete sie entgegenkommend. Mealla schaute kurz peinlich berührt drein, dann stimmte sie jedoch freundlich zu.
"Natürlich entschuldigt meine Schrift, das passiert oft wenn ich schnell schreibe. Ich sage es euch nachher nochmal wenn eine Entscheidung getroffen worden ist. Das Essen ist jetzt übrigens fertig.", sagte sie entschuldigend und drehte sich dann um und ging in Richtung Topf.


http://upload.worldofplayers.de/files10/Larissa_klein.jpg & http://upload.worldofplayers.de/files10/TxGIDkV4csRmordred_klein.png & http://upload.worldofplayers.de/files10/zq0QcywsNnimueblaurot_klein.jpg

Mordred würzte die Suppe nach - sie schmeckte noch etwas zu fade - da sprach Mealla ihn an. Die Elfe, die Kartoffeln schälte, teilte und in die Suppe warf, sprach von Giften und Gegengiften. Sie berichtete davon, dass sie genug Antidote für Larissa hätte, für weitere Vergiftungen jedoch nicht hinreichend ausgerüstet sei. Resultierend schloss sie, dass weitere Gegengifte hergestellt werden müssten, sollte die Gruppe erneut in die Ruinen vorstoßen wollen. Mordred sagte nichts. Eine Erkundung der Ruinen würde vermutlich einen Kampf gegen die Spinnen bedeuten und er selbst war kaum wild darauf in ein Nest der Biester zu rennen. Die dort aus dem Loch gequollen waren, waren lediglich eine Handvoll gewesen doch Spinnen lebten oft in großer Zahl. Mealla, Larissa, Morgana, Nimue und er wären weiche, leichte Ziele für eine Horde dieser riesigen Monstren während Artur hingegen sicher in seiner Rüstung steckte. Die Festung erschien dem Antivaner kaum sicherer als der Wald um sie herum. Die Kopfgeldjägerin sprach ihn auf sein Talent im Giftmischen an, vermutlich hatte sie gut zugehört und Nimue davon sprechen hören. Seltsam, an dem Gespräch schien sie kaum teilgenommen zu haben. „Wisst Ihr, Mealla, das wichtigste an einer guten Suppe ist das Aroma. Klar, Kartoffelsuppe wird die Mägen von uns allen füllen, doch was bringt einem eine Mahlzeit wenn sie“, er warf zwei Stück Petersilie in die Suppe und rührte ordentlich: „...ohne den guten Geschmack?“ Mordred lächelte die Kopfgeldjägerin gewinnend an. Dann nahm er die Kehle aus dem Kessel heraus, ließ den Großteil der Suppe zurückfließen und hielt ein wenig davon Mealla hin. „Probiert es und sagt mir, ob es schmeckt.“ Er zwinkerte und sah in ihre hübschen, sonderbaren Augen.

Die Elfe grinste als Morgana sie auf ihr kürzliches Entblättern hinwies. Vermutlich war die Hexe auf eine schon fast liebenswerte Weise eifersüchtig auf Nimues Aktion und Larissas schnelles Folgen. Doch statt dem Grinsen folgte keine Reaktion. Stattdessen dachte sie an Morganas Hinweis, der sie nicht weniger erwärmte als der Scherz. Ja, sie war in Gefahr geraten, aber so wie sie die Sache sah, waren sie das alle. Und das sie verwundet worden war, hätte jedem ebenso passieren können. Andererseits war auch Larissa in steter Sorge um Morgana und hatte Artur immerhin bei dem Angriff auf die Banditen angefleht, die Hexe nicht mitzunehmen. Ein wenig Einsicht ihrerseits wäre also sinnig. „Ich weiß deine Sorge zu schätzen, aber ich bin eine Jägerin der Dalish. Ich werde wohl immer in Gefahr sein. In der Wildnis, doch noch mehr in den Ländern der Menschen. Aber okay, nächstes Mal bin ich vorsichtiger.“ Sie lächelte wohlwollend und drückte die Hände der Schwarzhaarigen mit ihren eigenen.
Als die beiden Frauen wieder zum Lager zurückkehrten kam schon Mealla auf sie zu. Larissa spürte eine instinktive Abneigung gegen die blaue Wolle und die goldverzierten Dolchscheiden. Dieser Kleidungsstil passte so wenig zu Elfen wie die Städte der Menschen. Vermutlich würde Mealla der Dalish in beiden Punkten vehement widersprechen. Die eine Elfe überreichte der anderen Elfe eine kleine Phiole; ein Gegengift wie sich herausstellte. Eigentlich hätte Larissa jetzt mit einer weiteren, tödlichen Vergiftung geliebäugelt doch wäre Mealla kaum so wahnsinnig die Dalish in einem Lager zu meucheln, deren Besitzer sie zur Rache im wahrsten Sinne zerfleischen würde. Also nahm sie die kleine, glitzernde Phiole an sich und nickte der falschen Elfe kurz zu. Vielleicht war sie ja doch gar nicht so übel. Oder sie erwartete einfach einen Vorteil durch derlei Aktionen zu gewinnen. Möglicherweise war einer dieser Vorteile die Ingredienzen, die nun zur Sprache kamen. Merkwürdigerweise schien die Kopfgeldjägerin ein ebenso großes Interesse an der Ruine zu hegen wie das Duo vor ihr. Während Morgana Mealla mit einem unwirschen Hinweis zu deren Schriftbild in Verlegenheit brachte, schaute Larissa auf die Phiole. Grünlich aber irgendwie doch dunkelblau. Merkwürdig. Sie würde es zur Sicherheit Nimue zeigen, diese würde wissen ob es ungefährlich war und die versprochene Wirkung bringen würde. Morgana stimmte indes zu der Kopfgeldjägerin zu helfen die Gifte herzustellen. Scheinbar hatte auch der Antivaner eingewilligt oder würde dies schon sehr bald tun. Mordred half meistens mit, ein Umstand den man ihm am Anfang der Reise durchaus nicht zugetraut hatte. Larissa ließ die Phiole in ihre Tasche gleiten, verschränkte die Arme und lauschte der Unterhaltung. Schreiben in menschlicher Schrift schien allen Elfen schwer zu fallen denn auch Mealla schien beschämt ob des Aufgeschriebenen. Dennoch hatte sie eingewilligt, was Larissa etwas verwirrte. Gifte? Morgana? Eine Hexe; ja. Aber eine Giftmischerin? Es gab anscheinend noch viel an ihrer Geliebten zu entdecken und das nicht nur physisch.

Das Kartoffelgericht schloss die Löcher in den Mägen der Gruppe und da sie ohne Fleisch zubereitet worden war, hatte sogar Nimue ihr Vergnügen an dem Abendmahl. Allerdings stellte sie dies nicht so schmatzend und anerkennend nickend wie Larissa zur Schau, die gleich zwei Schüssel löffelte während sogar der große Artur noch bei seiner Ersten war. Nimue kaute langsam und mit ausgesuchter Eleganz auf sehr kleingeteilten Kartoffelstücken während Larissas Löffel geräuschvoll über den hölzernen Schüsselboden schabte.
Das Feuer knackte leise unter dem Kessel, der Großteil der Gruppe war satt und hatte die gefräßige halbe Stunde hinter sich gelassen. Larissa aß noch immer, ebenso wie Artur. Die Elfe hatte sich den Rat der Magierin bezüglich des Gegengiftes geholt. Diese hatte die Wirksamkeit bestätigt und nach dem Einnehmen hatte die Dalish einen ziemlichen Hungerschub bekommen und konnte das Abendessen kaum noch erwarten. Jetzt löffelte sie die vierte und kleinste Portion der Kartoffelsuppe. Der Rest der Gruppe leistete ihr, rings um die Feuerstelle sitzend, Gesellschaft. Während Artur wie seine elfische Gefährtin Suppe schlürfte, saß Nimue im Schneidersitz vor dem Feuer – die Augen geschlossen. Mordred hatte sich auf seiner Pferdedecke lang gemacht, die Beine zum Feuer, den Kopf auf den Sattel gebetet. Die Finger hatte er vor dem Bauch verschränkt, die Augenlider halb geschlossen schien er schon fast weggedämmert zu sein. „Also“, mampfte Larissa schließlich. „Wir gehen wir vor?“ Nimue öffnete die Augen, die für einen falschen Augenblick wie Katzenpupillen wirkten. Langsam wandte sie den Kopf zur Elfe. „Was?“ Das Rot ihrer zu einem Zopf zusammengefassten Haare schimmerte im Schein des Feuers wie frisches Blut. „Vorgehen? Wir warten hier, ein vielleicht zwei Tage, dann kehren wir zur Straße zurück. Oder?“ Nun war es an Larissa ein „Was?“ auszusprechen. „Wir haben hier eine Elfenruine direkt vor unserer Nase. Wir brauchen nur die Hand danach auszustrecken und…“ „Und was dann? Wir wissen nicht, welche Art der Magie hier wirkt, welche gewirkt wurde. Und dann diese Spinnen!“ Nimue schüttelte sich kurz vor Ekel. Larissa lachte leise. „Ihr habt doch nicht etwa Angst?!“, rief sie ermuntert und deutete mit ihrem Löffel auf die Zauberin. Dabei verspritze sie Suppentropfen, die zischend ins Feuer sausten jedoch auch auf Nimues Jacke landete. Die Magierin verzog verärgert das Gesicht. „Verzeiht“, murmelte Larissa. Die Rothaarige wischte sich mit einem Tuch geringschätzig die Suppe vom Mantel.

Emerahl
12.01.2016, 21:18
Haesten (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1440448-5-Die-Gedanken-eines-Menschen-sind-sein-K%C3%B6nigreich/page17?p=24554229&viewfull=1#post24554229)

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Die Reise näherte sich endlich dem Ende, denn in der Ferne war Land zu erkennen. Ich stand am Bug und blickte neugierig dem Ufer entgegen, das immer näher kam. Eine riesige Menschenmenge sammelte sich am Ufer zusammen, wie ich erstaunt feststellte. Solch einen Empfang hatte ich noch nie gesehen.

Mein Blick fiel wieder auf das Wasser. Es schien, als würde das Wasser des Meeres hier in einem ewigen Wettstreit mit sich liegen. Im einen Moment brachen sich die Wellen mit unglaublicher Wucht an den Felsen, die wie die Zähne eines Riesen aus dem Wasser ragten, nur im nächsten Moment wieder ganz ruhig zu sein. Ich hatte meine Zweifel, dass es Jemandem gelingen könne, gefahrlos an den Steg zu gelangen, der vor uns lag. Doch Thorin, der nun am Ruder stand, schien keine Zweifel zu hegen.

Als Haesten in ein Horn blies, lenkte ich meine Aufmerksamkeit wieder auf die Menge am Ufer und hörte, wie die Menschen seinen Ruf mit lautem Jubel erwiderten. Kurz darauf begannen die Männer an Bord ebenfalls zu jubeln.

Inzwischen konnte ich auf dem Steg Männer in voller Rüstung, bewaffnet mit Speeren, Banner und solchen Hörner, wie es auch Haesten besaß. Unter den Männern konnte ich auch Frauen ausmachen, bekleidet mit den buntesten Kleidern, die ich je gesehen hatte. Die Frauen nahmen mir ein wenig die Angst, dass uns Gefahr drohte.

Endlich legte das Schiff am Steg an. Haesten sprang natürlich als Erster von Bord, bald gefolgt von Thorin und den anderen Männern. Ich begab mich zu Millie, griff nach ihrer Hand und ließ uns von einigen Männern an Land helfen.

Ich bemerkte, dass Haesten nach mir winkte, also drängte ich mich durch die Menge an seine Seite. Ein Mann mit roten Haaren stand neben ihm. Er war größer als Haesten. Die Ähnlichkeit der Beiden war nicht von der Hand zu weisen, also mussten es Brüder sein. Bevor ich mich vorstellen konnte, kam eine Frau auf uns zu. Ihre Haare waren ebenso schwarz wie meine. Sie hatte diese jedoch zu einem Zopf geflochten, welcher ihr bis zur Taille reichte. Meine Haare sahen dagegen wie ein gerupftes Vogelnest aus, worüber ich mich sehr schämte. Außerdem wirkte sie ziemlich groß neben mir. In ihrem hellblauen Gewand, das ihren schlanken Körper umschmeichelte und dem Silberreif auf ihrem Kopf, hätte sie jeder Magistra Tevinters Konkurrenz machen können.

„Skade!“, rief Haesten erfreut. War das seine Gemahlin, von der er erzählte? Er griff nach ihren Händen. Nachdem er ihr mitgeteilt hatte, dass er sie vermisst habe, zog er sie in seine Arme und küsste sie.

„Was würde wohl Kari dazu sagen?“ Wo war die verflixte Elfe überhaupt? Suchend blickte ich mich um. Die Schadenfreude gelang es mir nicht ganz zu verbergen, als ich sie auf dem Schiff entdeckte. Man hatte ihr noch nicht herunter geholfen, genauso wenig wie den Sklaven.

Plötzlich wurde ich den Jubelschrei eines Kindes aus meinen Gedanken gerissen. Als ich mich der Gruppe wieder zuwandte, stürmten gerade ein kleines Mädchen und ein noch kleinere Junge auf Haesten zu. Mit einem leisen Lächeln auf den Lippen schaute ich der Begrüßung zu. Das waren also die Kinder, die ich unterrichten sollte. Plötzlich spürte ich einen Stich in meinem Herzen. Mein früherer Herr und Ziehvater Aurelian Titus kam mir wieder in den Sinn. So hatte ich ihn ebenfalls begrüßt, wenn er von einer seiner langen Reise zurückkehrte.

Als sich nun weitere Leute aus der Menge lösten und zu Haesten traten, begab ich mich zu Thorin. Neben ihm standen Millie und der Mann, der Haestens Bruder sein musste. Geistesabewsend zerzauste ich Millies Haar, bevor ich mich an Thorin wandte: „Wäret Ihr so gütig und erklärt mir die vielen Menschen? Ist das normal? Und manche von ihnen sehen durch ihre Kleidung und den Schmuck, den sie zur Schau stellen, wichtiger aus als der Rest.“

numberten
13.01.2016, 18:54
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Mordred würzte die Suppe nach - sie schmeckte noch etwas zu fade - da sprach Mealla ihn an. Die Elfe, die Kartoffeln schälte, teilte und in die Suppe warf, sprach von Giften und Gegengiften. Sie berichtete davon, dass sie genug Antidote für Larissa hätte, für weitere Vergiftungen jedoch nicht hinreichend ausgerüstet sei. Resultierend schloss sie, dass weitere Gegengifte hergestellt werden müssten, sollte die Gruppe erneut in die Ruinen vorstoßen wollen. Mordred sagte nichts. Eine Erkundung der Ruinen würde vermutlich einen Kampf gegen die Spinnen bedeuten und er selbst war kaum wild darauf in ein Nest der Biester zu rennen. Die dort aus dem Loch gequollen waren, waren lediglich eine Handvoll gewesen doch Spinnen lebten oft in großer Zahl. Mealla, Larissa, Morgana, Nimue und er wären weiche, leichte Ziele für eine Horde dieser riesigen Monstren während Artur hingegen sicher in seiner Rüstung steckte. Die Festung erschien dem Antivaner kaum sicherer als der Wald um sie herum. Die Kopfgeldjägerin sprach ihn auf sein Talent im Giftmischen an, vermutlich hatte sie gut zugehört und Nimue davon sprechen hören. Seltsam, an dem Gespräch schien sie kaum teilgenommen zu haben. „Wisst Ihr, Mealla, das wichtigste an einer guten Suppe ist das Aroma. Klar, Kartoffelsuppe wird die Mägen von uns allen füllen, doch was bringt einem eine Mahlzeit wenn sie“, er warf zwei Stück Petersilie in die Suppe und rührte ordentlich: „...ohne den guten Geschmack?“ Mordred lächelte die Kopfgeldjägerin gewinnend an. Dann nahm er die Kehle aus dem Kessel heraus, ließ den Großteil der Suppe zurückfließen und hielt ein wenig davon Mealla hin. „Probiert es und sagt mir, ob es schmeckt.“ Er zwinkerte und sah in ihre hübschen, sonderbaren Augen.

Die Elfe grinste als Morgana sie auf ihr kürzliches Entblättern hinwies. Vermutlich war die Hexe auf eine schon fast liebenswerte Weise eifersüchtig auf Nimues Aktion und Larissas schnelles Folgen. Doch statt dem Grinsen folgte keine Reaktion. Stattdessen dachte sie an Morganas Hinweis, der sie nicht weniger erwärmte als der Scherz. Ja, sie war in Gefahr geraten, aber so wie sie die Sache sah, waren sie das alle. Und das sie verwundet worden war, hätte jedem ebenso passieren können. Andererseits war auch Larissa in steter Sorge um Morgana und hatte Artur immerhin bei dem Angriff auf die Banditen angefleht, die Hexe nicht mitzunehmen. Ein wenig Einsicht ihrerseits wäre also sinnig. „Ich weiß deine Sorge zu schätzen, aber ich bin eine Jägerin der Dalish. Ich werde wohl immer in Gefahr sein. In der Wildnis, doch noch mehr in den Ländern der Menschen. Aber okay, nächstes Mal bin ich vorsichtiger.“ Sie lächelte wohlwollend und drückte die Hände der Schwarzhaarigen mit ihren eigenen.
Als die beiden Frauen wieder zum Lager zurückkehrten kam schon Mealla auf sie zu. Larissa spürte eine instinktive Abneigung gegen die blaue Wolle und die goldverzierten Dolchscheiden. Dieser Kleidungsstil passte so wenig zu Elfen wie die Städte der Menschen. Vermutlich würde Mealla der Dalish in beiden Punkten vehement widersprechen. Die eine Elfe überreichte der anderen Elfe eine kleine Phiole; ein Gegengift wie sich herausstellte. Eigentlich hätte Larissa jetzt mit einer weiteren, tödlichen Vergiftung geliebäugelt doch wäre Mealla kaum so wahnsinnig die Dalish in einem Lager zu meucheln, deren Besitzer sie zur Rache im wahrsten Sinne zerfleischen würde. Also nahm sie die kleine, glitzernde Phiole an sich und nickte der falschen Elfe kurz zu. Vielleicht war sie ja doch gar nicht so übel. Oder sie erwartete einfach einen Vorteil durch derlei Aktionen zu gewinnen. Möglicherweise war einer dieser Vorteile die Ingredienzen, die nun zur Sprache kamen. Merkwürdigerweise schien die Kopfgeldjägerin ein ebenso großes Interesse an der Ruine zu hegen wie das Duo vor ihr. Während Morgana Mealla mit einem unwirschen Hinweis zu deren Schriftbild in Verlegenheit brachte, schaute Larissa auf die Phiole. Grünlich aber irgendwie doch dunkelblau. Merkwürdig. Sie würde es zur Sicherheit Nimue zeigen, diese würde wissen ob es ungefährlich war und die versprochene Wirkung bringen würde. Morgana stimmte indes zu der Kopfgeldjägerin zu helfen die Gifte herzustellen. Scheinbar hatte auch der Antivaner eingewilligt oder würde dies schon sehr bald tun. Mordred half meistens mit, ein Umstand den man ihm am Anfang der Reise durchaus nicht zugetraut hatte. Larissa ließ die Phiole in ihre Tasche gleiten, verschränkte die Arme und lauschte der Unterhaltung. Schreiben in menschlicher Schrift schien allen Elfen schwer zu fallen denn auch Mealla schien beschämt ob des Aufgeschriebenen. Dennoch hatte sie eingewilligt, was Larissa etwas verwirrte. Gifte? Morgana? Eine Hexe; ja. Aber eine Giftmischerin? Es gab anscheinend noch viel an ihrer Geliebten zu entdecken und das nicht nur physisch.

Das Kartoffelgericht schloss die Löcher in den Mägen der Gruppe und da sie ohne Fleisch zubereitet worden war, hatte sogar Nimue ihr Vergnügen an dem Abendmahl. Allerdings stellte sie dies nicht so schmatzend und anerkennend nickend wie Larissa zur Schau, die gleich zwei Schüssel löffelte während sogar der große Artur noch bei seiner Ersten war. Nimue kaute langsam und mit ausgesuchter Eleganz auf sehr kleingeteilten Kartoffelstücken während Larissas Löffel geräuschvoll über den hölzernen Schüsselboden schabte.
Das Feuer knackte leise unter dem Kessel, der Großteil der Gruppe war satt und hatte die gefräßige halbe Stunde hinter sich gelassen. Larissa aß noch immer, ebenso wie Artur. Die Elfe hatte sich den Rat der Magierin bezüglich des Gegengiftes geholt. Diese hatte die Wirksamkeit bestätigt und nach dem Einnehmen hatte die Dalish einen ziemlichen Hungerschub bekommen und konnte das Abendessen kaum noch erwarten. Jetzt löffelte sie die vierte und kleinste Portion der Kartoffelsuppe. Der Rest der Gruppe leistete ihr, rings um die Feuerstelle sitzend, Gesellschaft. Während Artur wie seine elfische Gefährtin Suppe schlürfte, saß Nimue im Schneidersitz vor dem Feuer – die Augen geschlossen. Mordred hatte sich auf seiner Pferdedecke lang gemacht, die Beine zum Feuer, den Kopf auf den Sattel gebetet. Die Finger hatte er vor dem Bauch verschränkt, die Augenlider halb geschlossen schien er schon fast weggedämmert zu sein. „Also“, mampfte Larissa schließlich. „Wir gehen wir vor?“ Nimue öffnete die Augen, die für einen falschen Augenblick wie Katzenpupillen wirkten. Langsam wandte sie den Kopf zur Elfe. „Was?“ Das Rot ihrer zu einem Zopf zusammengefassten Haare schimmerte im Schein des Feuers wie frisches Blut. „Vorgehen? Wir warten hier, ein vielleicht zwei Tage, dann kehren wir zur Straße zurück. Oder?“ Nun war es an Larissa ein „Was?“ auszusprechen. „Wir haben hier eine Elfenruine direkt vor unserer Nase. Wir brauchen nur die Hand danach auszustrecken und…“ „Und was dann? Wir wissen nicht, welche Art der Magie hier wirkt, welche gewirkt wurde. Und dann diese Spinnen!“ Nimue schüttelte sich kurz vor Ekel. Larissa lachte leise. „Ihr habt doch nicht etwa Angst?!“, rief sie ermuntert und deutete mit ihrem Löffel auf die Zauberin. Dabei verspritze sie Suppentropfen, die zischend ins Feuer sausten jedoch auch auf Nimues Jacke landete. Die Magierin verzog verärgert das Gesicht. „Verzeiht“, murmelte Larissa. Die Rothaarige wischte sich mit einem Tuch geringschätzig die Suppe vom Mantel.

http://upload.worldofplayers.de/files10/nBNIRitter_940_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/14jlgz1i9WTcPy6veMorgana_mini.jpghttp://upload.worldofplayers.de/files10/Mealla_portrait.jpg

Die warme Mahlzeit tat gut nach den Strapazen der letzten Tage. Haltbare Lebensmittel waren ja schön und gut, aber Mealla wusste eine warme Suppe durchaus zu schätzen. Mordred war zwar nicht auf ihre Frage eingegangen, aber mit seiner Aussage über das Aroma hatte er recht. Genüßlich schlürfte die Elfe die Brühe herunter, während sich der Rest der Gruppe ebenfalls an der Suppe labte. Am meisten Appetit hatte die Dalish, welche in ihrer doch recht unmanierlichen Weise die Suppe vertilgte und dabei allerlei Geräusche von sich gab. Den Hunger konnte die Kopfgeldjägerin nachvollziehen aber musste man deswegen so schlingen ? Artur hatte sich auf einen Baumstamm niedergelassen und ass nachdenklich die Brühe. Es war gut das sie wieder vollzählig waren, dennoch stand noch die Frage nach ihrem nächsten Schritt aus. Die dunkle Brut war vermutlich immer noch im Wald, weswegen ein Vorrücken nach Norden erstmal zu riskant war. Vermutlich war es klüger erstmal abzuwarten, wobei hier auch das Risiko bestand das die Brut weiter in den Wald vorrückte. Falls sie die Gruppe erneut finden würde, würde das Spiel von vorne beginnen dieses Mal vielleicht mit schlechterem Ausgang.
Morgana genoß nicht nur die Suppe, sondern auch die Aussicht auf die Elfenruine. Es war schwer zu sagen welche Geheimnisse noch hinter diesen Mauern lagen und was sie durch diese Festung über Arlathan lernen konnte. Mochte Tevinter die Stadt verwüstet haben, alles konnten sie nicht zerstören. Allerdings barg sie ganz offensichtlich auch Gefahren, wie die Spinnen und der Wächter gezeigt hatte. Wenn sie sich erneut dort hinein begeben würden war Vorsicht angebracht. Die Hexe war bisher bei jeder Erkundung von Ruinen umsichtig gewesen, aber diese waren nicht von einem uralten Wächter bewacht worden. Ein blindes Hineinstürmen wie Larissa es vorexerciert hatte konnte schlimm ausgehen.

Diese begann jetzt auch das Thema des weiteren Vorgehens anzusprechen und erkundigte sich nach dem weiteren Vorgehen der Gruppe. Eine Frage die sich für Nimue gar nicht zu stellen schien. Die Zirkelmagierin hatte scheinbar nach dem Essen wieder mit ihrer Meditation oder ähnlichem begonnen, jetzt öffnete sie wieder die Augen. Ihr Plan sah scheinbar vor zwei Tage untätig neben der Elfenruine zu lagern und sich dann wieder der Straße zuzuwenden. Eine Aussage die Mealla ungläubig die Augenbraue heben ließ. Die Elfe hatte sich so wie Mordred bequemgemacht und saß den Rücken gegen den Sattel gelehnt am Feuer. Sie war zwar auch dafür ein wenig zu warten und dann die Straße wiederzufinden, jedoch erschien es ihr eine grobe Zeitverschwendung zu sein, während dieser Wartezeit sich nicht in der Ruine umzuschauen. Die Dalish ließ ihrem Unglauben über diese Aussage dann freierem Lauf und erinnerte die Magierin an die Ruine direkt vor ihrer Nase. Eine Tatsache die Nimue nicht besonders zu interessieren schien, sie verwies auf die fremde Magie und auf die Spinnen. Vor allem letzteres schien ein gewichtiger Grund in ihren Augen zu sein und auch Mealla stellte sich erneut insgeheim die von der Dalish ausgesprochenen Frage. Irgendwie war es lustig wenn jemand der mit der Macht seiner Gedanken Feuer erzeugen, konnte Angst vor Arachnoiden zu haben schien. Während Larissa die Jacke der Magierin mit Suppe bombardierte und dafür einen bösen Blick erntete richtete sich die Kopfgeldjägerin mit dem Oberkörper auf. Auch Morgana und Artur hatten sich jetzt den beiden debattierenden Frauen zugewandt. Mealla stand auf und hockte sich näher an das Feuer.
"Ihr habt recht, wir sollten ein paar Tage abwarten und uns dann wieder Richtung Norden zur Straße aufmachen. Allerdings bin auch der Meinung das es eine verschwendete Chance wäre sich in dieser Zeit nicht die Elfenruine näher anzuschauen. Sie liegt direkt vor uns, der Wächter ist schon gebannt, folglich steht es jetzt allen frei sie zu betreten. Ich persönlich hätte großes Interesse daran sie mir genauer anzusehen, denn auch wenn ich schon viel von Thedas gesehen habe, so etwas konnte ich mir nie anschauen. Und ich wage zu bezweifeln das ich viele Gelegenheiten bekommen werde etwas von der Kultur der Altelfen mit eigenen Augen zu sehen.",sagte Mealla entschlossen und warf einen Blick zur Ruine. Es war das erste Mal das sie so eine Ruine gesehen hatte und es gab soviel über die elfische Kultur was sie nicht wusste. Eine Chance wie diese konnte sie doch nicht einfach verstreichen lassen.
Morgana war überrascht das sich die Kopfgeldjägerin auch recht vehement für die Erkundung aussprach, aber vermutlich übte so ein Bauwerk der elfischen Vergangenheit bei jeder Elfe eine besonderen Reiz aus. Sie selbst ergriff nun selbst das Wort.
"Ich bin ebenfalls dafür das wir sie uns genauer ansehen, vor allem wenn wir eh noch eine Weile hierbleiben bevor wir wieder zur Straße zurückkehren. Es steckt sehr viel Wissen in solchen Ruinen, selbst jetzt noch Jahrhunderte nach ihrer Zerstörung. Ich selbst hätte nie gedacht das ich sie mit eigenen Augen zu sehen bekomme, aber jetzt wo dies doch der Fall ist, wäre es eine Schande",sprach sie ermunternd und lächelte leicht. Es war schwer zu sagen was man noch alles dort finden konnte.
"Trotz allem muss ich auch Nimue zustimmen, es gibt Gefahren neben den offensichtlichen wie den Spinnen, auch vielleicht andere Schutzauber wie den Wächter. Bei der Erkundung ist deswegen äußerste Vorsicht geboten, aber das ist schließlich seit wir von der Brut gejagt werden notwendig.", fügte sie hinzu. Morgana hatte gar nicht vor die Gefahren zu leugnen, jeder mit ein wenig Verstand konnte sich denken, dass eine Ruine die nach Jahrhunderten noch stand, Gefahren bergen konnte. Artur hatte bisher geschwiegen jetzt meldete er sich zu Wort.
"Nun ich kann verstehen das es euch reizt die Ruinen zu erkunden, sie ist wahrlich ein gewaltiges Bauwerk aber ist es dafür Wert in ein Hornissennest zu schlagen ? Unbekannte Anzahl von Spinnen und eventuelle magische Schutzvorrichtungen wie den Torwächter. Das erscheint mir ein Recht großes Risiko um sich ein paar Inschriften und Fresken anzuschauen. Ich kann mir nämlich nicht vorstellen das Tevinter viel mehr hiergelassen hat.", merkte er skeptisch an. Seine Lust gegen Spinnen und uralte Geister zu fechten damit Larissa und Morgana ein paar alte Texte lesen und Statuen bewundern konnte war nicht so groß. Er selbst würde wohl kaum etwas davon haben.
"Niemand schlägt vor unüberlegt und ohne Vorbereitung hineinzustolpern. Unter Umständen muss es ja auch nicht die ganze Gruppe sein, sondern nur ein entsprechend ausgerüsteter Erkundungstrupp. Aber ich denke die Festung ist nicht nur aus wissenschaftlicher Sicht interessant. Was machen wir wenn die Brut noch tiefer in den Wald vorstößt ? Laufen wir dann noch weiter in den Wald, mit der Gefahr wieder zerstreut zu werden und dieses Mal dabei zu umzukommen ? Oder ziehen wir uns dann in die Festung zurück ? Falls ja wäre es wohl klüger sich darin etwas auszukennen und nach eventuellen sicheren Rückzugsorten zu schauen.", erwiderte Mealla und brachte das für sie ebenfalls recht aktuelle Thema der Brut zur Sprache. Das Tor der Feste wäre leichter zu verteidigen und wer wusste wie es weiter im Inneren aussah. Falls sie wieder fliehen mussten war ein Kenntnis des Geländes von Vorteil.
"Was ist mit euch Lord Aromaki, wie steht ihr zu diesem Thema ?",fragte sie jetzt an Mordred gewandt. Vorhin hatte dieser ihre Frage nicht beantwortet, aber vielleicht würde er jetzt etwas dazu sagen.