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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Die letzten Amazonen



Grimward
17.09.2006, 13:53
Schon seit langem sind die Amazonen von Khorinis verschwunden, im Volksmund hieß es sie seien alle Tod. Andere sagten, ihre Gottheit, seie verstorben und der Bund hätte sich aufgelöst. Doch nichts davon, entspricht der Wahrheit, die Amazonen leben und sie haben etwas, nach dem alle Menschen streben. Macht. Auf einer abgelegenen Insel, Umbraen genannt, haußen sie und bewachen dort gemeinsam, im Schutze ihrer Gottheit, ein einzigartiges Relikt aus lang vergangenen Zeiten. Im Laufe der langen zeit, bauten sie Donra einen großen Tempel um sie zu würdigen. Dort wird das Relikt, der Stab der Macht, unter der Leitung der obersten Schamanin bewacht. Der Stab der Macht, verleiht seinem Träger ein langes Leben und große Kraft. Merilanda seit Jahrhunderten oberste Herrscherin der Amzanonen, verfügt über diesen Stab der Macht und niemand sollte versuchen ihr diesen Stab zu entreißen. Und doch wagen sich sechs mutige Abenteurer in das unbekannte Reich vor um die Macht des Stabes nach Khorinis zu tragen und die Macht des Guten zum Sieg zu führen.

DraconiZ
17.09.2006, 14:14
Khorinis wurde in der Ferne immer kleiner und schon bald würde man nur noch das weite Meer erkennen, dass die sechs Abenteurer umgab. Allesamt von der Garde Innos waren sie Grimwards Ruf gefolgt mit ihm den Wunsch eines toten Mannes nachzukommen. Jeder von ihnen schien einen Grund zu haben, warum er diesen Weg auf sich genommen hatten, doch was sie einte, war die Tatsache, dass sie einem Kameraden helfen wollten. DraconiZ Haar wehte im Wind, der sanft über das Wasser wehte, während alle sechs Kameraden sich umschauten. Auch wenn es nicht viel zu sehen gab, brachte die See doch ein Gefühl von Ruhe und Gleichgewicht mit sich, dass der Paladin kaum erklären konnte. Dies musste die Faszination sein, die Adanos auf die Wassermagier ausübte. ,, Jetzt nimm deine Haare aus meinem Gesicht und setz dich vernünftig hin“, fauchte Uncle, der als letztes zu der Gruppe gestoßen war den Paladin an. Der Schmied wandte sich von Khorinis, was nun fast gar nicht mehr zu erkennen war, ab und setzte sich in wieder in das kleine Boot hinein. Eigentlich konnte man von einem Wunder sprechen, dass das Fischerboot noch nicht gesunken war, bei dem Gewicht der sechs Streiter die alle in voller Montur dort saßen. Außer DraconiZ selbst, der mehr oder weniger zufällig mitgekommen war und nur seine Tunika trug. ,, Mach dich nicht so breit verdammt“, meinte der Schmied zu Uncle, nachdem nun alle richtig saßen und sich zwangsläufig mit den Beinen und Armen berühren mussten, weil der Platz kaum ausreichte. ,, Das ist eben kein Luxusschiff hier“, meinte seine Lordschaft zurück und machte sich mit einem Ruck mehr Platz. Eigentlich mochte der Streiter Uncle sehr gerne, nicht nur weil er ihm schon oft geholfen hatte, sondern weil er einfach ein netter Kerl und ein großer Streiter war, aber manchmal hatte der Lord seine Phasen wo er einfach unerträglich war. Gerade in Situationen wo er nichts tun konnte. ,, Wir bleiben ja nicht so lange hier drauf. Es wird nicht lange dauern, bis wir dort angekommen sind“, unterbrach Grimward DraconiZ, bevor dieser zu einer Antwort ansetzen konnte. Grimward war der Initiator dieser Quest gewesen und er war auch der Grund, warum der Paladin eigentlich mitgekommen war. Grimward hatte DraconiZ schon gemocht, als sie zusammen beim Konvoi zum Minental gewesen waren.

,, Ich hab echt die perfekte Gruppe erwischt“, dachte der Schmied bei sich, als er seinen Blick durch die Runde gehen lies. Rammius, sein alter Schüler und Freund mit dem er viel durchlebt hatte, SirUli, ebenfalls sein ehemaliger Schüler und Einhandlehrer auf den man sich immer verlassen konnte, Ronsen, mit dem der Paladin schon so manches Abenteuer durchlebt hatte und schließlich Grimward und seine Lordschaft, die gerade wieder sich mehr Platz verschaffen wollte. ,, Uncle wir haben alle nicht so richtig viel Platz“, meinte Rammius der zu anderen Seite von Uncle saß, doch die Reaktion des Lords war einfach nur, dass er sich nun nach beiden Seiten breiter machte. DraconiZ guckte nur brummig und wandte sich ab, während Ronsen, SirUli und Grimward nur grinsen konnten. Auch wenn der Paladin gerade ziemlich auf Streit aus war, lenkte dies doch von der Gefahr ab, die ihnen bevorstand.

Grimward
17.09.2006, 16:14
Nachdem es zu Anfang einige Unstimmigkeiten über die Platzverteilung auf dem Schiffe gab, lief nun alles harmonisch. (Uncle-Bin hatte die Situation bereinigt, indem er sich möglichst breitbeinig und möglichst grimmig ans Steuer gestellt hatte) Alle außer Uncle-Bin, der sich auf die Steuerung des Bootes konzentrieren musste, plauderten angeregt miteinander. Ihnen war klar, das Gefahren vor ihnen lagen, doch noch waren diese Gefahren weit weg. Dafür schienen ihnen der Ruhm, das Artefakt und die Feier danach, greifbarer denn je. So schwer konnte eine unkoordinierte Bande von bösen Weibern auch nicht zu schlagen sein. Hätten sie erst den Stab, wären sie große Helden, vielleicht sogar diejenigen, die den entscheidenden Vorteil gegen die Orks brachten. Nach und nach, klinkte sich Grimward aus dem Gespräch aus, er schwelgte lieber in seinen eigenen Träumen. Er betrachtete die graue See, auf die es unablässig herabregnete, machte keine Anstalten sie aus dem Boot zu schleudern oder gar das Boot zu versenken. Denn der Regen war nicht von einem Sturm begleitet. Immer weiter entfernten sie sich, mit dem lauen Wind, von Khorinis. Grimwards Blick fiel auf den Kapitän des Schiffes, Uncle-Bin, er selbst hatte keine Ahnung, ob Uncle-Bin wirklich ein Boot steuern konnte. Zumindest hatte er den Lord noch nie dabei beobachten dürfen. Doch Uncle machte einen Recht sicheren Eindruck und musste nur selten einen prüfenden Blick auf die Karte werfen. Gedankenverloren beobachtete Grimward eine Weile den steuernden Uncle Bin. Dann glitt sein Blick auf die sanft wogenden Wellen zurück. Schwipp, Schwapp, schwipp, schwapp..., dabei verlor er sein Zeitgefühl.

In die Welt der Lebenden holte ihn eine Welle, die ihm ins Gesicht schlug, zurück. "Aaargh", prustete Grimward und zog den Kopf von der Brüstung zurück. Er kniff die Augen zusammen, rieb sich das Salz aus dem Gesicht und blickte fragend seine Gefährten an. Innos sei Dank, keiner hat gemerkt, dass ich eine Welle abbekommen hab, Ronsen würde mich die ganze Woche lang auslachen, dachte Grimward und grinste doch in sich hinein. Offensichtlich hatte er eine ganze Zeit im Wachschlaf verbracht, denn das Wetter hatte sich merklich verändert, der Wind blies nun viel stärker, der Wellengang wurde merklich heftiger und seine Gefährten hatten alle ihre Plätze ein wenig verändert. Die Gespräche waren ebenfalls verstummt und alle starrten nun ebenso grimmig wie Uncle-Bin die Wellen oder die Wolken an. Schließlich bemerkte ihn SirUli der fragte: "Ah, Grim... auch wieder richtig wach? Sieht übel aus." "Was sieht übel aus?" wollte Grimward sofort wissen. Der Ritter zog die Stirn kraus: "Na, schau dich doch mal um, so geht das schon seit einer ganzen Weile und Umbraen ist noch nicht in Sicht." "Was heißt das, seit einer ganzen Weile... wie lange genau?" bohrte Grimward. "Mhh... weis nicht genau, ne Stunde vielleicht auch zwei, ist doch egal, das Entscheidende ist, dass es schlimmer wird." Bitte, kein Schiffsbruch, dachte Grimward und warf den eisernen Fluten einen wütenden Blick zu. "Grimward, das ganze wird zunehmend haarig, nach deiner Karte, müsste Umbraen zwar bald auftauchen, aber ich weis nicht wie lange der Kahn vom guten alten Harek das noch mitmacht", meldete sich Uncle-Bin. "Bald? Wie bald?" fragte Grimward. "Würde die Sonne scheinen, müssten wir den Strand sehen können und zwar recht deutlich, aber bei dieser Sicht... naja auch bei dieser Sicht, sollten wir gleich etwas sehen."

"Wenn es überhaupt eine Insel gibt", grummelte Rammius. "Es muss sie geben, es muss etwas dahinter stecken, sonst hätte sich der Alte... wie hieß der gleich? Egal, er hätte sich nicht in Luft aufgelöst, wenn die Sache nicht wichtig wäre", sprang Ronsen Grimward bei. "Ja... schon, gut hast Recht, ach verdammt, ich will von diesem Ding hier runter", lenkte Rammius ein. Es knarzte im Gebälk, eine weitere Welle spülte über die Reling und Uncle-Bin wurde besonders nass und schüttelte sich. Es vergingen noch einige Minuten, in denen sich das Wetter zu neuen Höchstleistungen aufschwang, bis DraconiZ, der an der Spitze des Bootes, weit weg von Uncle-Bin, plötzlich losjohlte. "Da, da seht doch!!!" jubelte er. Alle kniffen die Augen zusammen und drängelten sich nach vonre, das Boot schwankte bedenklich und Uncle brüllte über den Wind hinweg. "Nicht alle gleichzeitig, sonst saufen wir ab!!" Also kamen sie nun geoordnet nach vvorne und spähten Richtung Norden. "Eine Küste", stieß Grimward hervor. "Kein Zweifel", bestätigte Ronsen. Das muss einfach Umbraen sein..., freute sich Grimward und guckte weiterhin angestrengt gen Norden. "Ich fürchte, das Meer möchte uns behalten", grölte sich Uncle-Bin in Grimwards Freude. "Was denn?" fragte SirUli. "Der Wind dreht, spürt ihr es nicht, er kommt jetzt von Norden. "Verdammt, Uncle hat Recht", brüllte Grimward verärgert und verspürte die Lust nach einer Holzplanke zu treten. Da er nicht genug Plazt hatte um kräftig auszuholen, verwarf er den Gedanken.

"Natürlich hab ich Recht, sind denn hier keine Ruder oder soetwas?" fragte Uncle, doch noch bevor einer Antworten konnte, erwiderte er selbst: "Doch, Harek hat immer ein paar Ruder hier rumliegen". "Hier, hier sind sie", meldete sich Ronsen und verteilte sie, nur Uncle-Bin und DraconiZ, bekamen vorerst Keine. "Wir wechseln uns am Besten ab, damit sich immer wenigstens einer Ausruhen kann. Das wird eine harte Nuss...., sagte sich Grimward, ließ das Ruder auf DraconiZ Kommando ins Wasser gleiten und spürte die gewaltige Kraft der See sofort in seinen Armen. Nicht loslassen, erinnerte er sich. "Eins und zwei, eins und zwei!" gab DraconiZ vor und die Vier Ruderer begannen gegen den Wind anzuschlagen. Von Anfang an kämpften sie auf verlorenem Posten, schon bald fingen sie an, zu wechseln, da das Rudern sehr anstrengend war. Doch trotzdem entfernten sie sich Stückchen für Stückchen von der Küste. Doch das Wetter hatte schließlich ein einsehen, der Regen blieb zwar, doch der Wind flaute ab und gab schließlich völlig den Geist auf. Die Männer an den Rudern mobilisierten all ihre Kräfte und schließlich hatten sie die Küste fast erreicht. Nur noch fünfzig Meter entfernt, begannen sie zu jubeln und sich gegenseitig zu Beglückwünschen, Uncle bin klopfte wohlwollend auf den alten Holzbrettern des Schiffes herum und die Ruder wurden überflüssig. Ihnen blieb nun die Gelegenheit sich die Insel schonmal vom sicheren Boot aus anzusehen. Der Küstenstreifen war sandig und Grimward konnte sich vorstellen, das er bei Sonnenlicht sehr idylisch war. Dahinter türmten sich jede Menge Bäume auf, die offenbar die ganze Insel bewaldeten. Die Spitze eines großen Gebäudes schien sich am Ende seines Sichtsfeldes abzuszeichen, doch Grimward war sich nicht sicher. "Wir sollten an Land gehen", meinte Ronsen. Sie taten genau dies, indem sie nocheinmal ein wenig ruderten und dann von Bord sprangen. "Umbraen....", murmelte Grimward.

Rammius
17.09.2006, 19:32
Wasser spritzte unter seinen Waffenrock, als er mit einem schmatzendem Geräusch im schlammigen Sand landete, den es hier auf Umbraen weit und breit gab. Mit einem Ruck setzte er Grimward nach, der schon etwas vorgegangen war und auch schon fast am Saum des Waldes angekommen war. Wenige Augenblicke stand er auch schon hinter dem Führer und blickte über seine Schulter in das Dickicht des Waldes. "Schon irgendwas eigenartiges entdeckt?", flüsterte Rammius leise. "Nein noch nicht.", gab Grimward bedächtig von sich. "Es kommt einem so vor als ob der Wald selbst einen beobachtet. Jederzeit muss man damit rechnen, das einen der Tod ereilt. Dies ist Feindesland. Gefährlich wie das Minental, wenn nicht sogar gefährlicher." "Gut gesprochen Soldat.", stimmte der Milizsoldat ihm zu. Ein Hilfe ruf kam von hinten. Die beiden Gardler drehten sich um und mussten sich ein lachen verkneifen. Unclebin schien im Sand stecken geblieben zu sein. Seine Knie waren schon nicht mehr zu sehen und gepaart mit seinem hochroten Kopf erschien das den Beiden einfach nur zu köstlich. Draconiz Beine waren auch vollkommen besudelt und die Ketten seiner Panzerung waren um die Knie herum verklemmt mit Sand. Ihm kam jedoch seine Ausbildung im Schleichen zu Gute, sodass er sich irgendwie herauswinden konnte, bevor Rammius und Grimward eintrafen. Zu fünft schafften sie es dann endlich den Lord samt Rüstung vom Strand zu ziehen.

Nach dem kleinen Vorfall machten sie sich erstmal daran ein provisorisches Lager aufzuschlagen. Da sie wussten, das der Wald zu unsicher war, blieb ihnen keine andere Alternative als hier auf dem Sand zu bleiben und das Beste daraus zu machen. Da sie ihr Boot auch nicht unbewacht lassen konnten schien es die taktisch beste Option zu sein direkt beim Boot zu übernachten. Während Unclebin das Lager mit Ronsen organisierte und Sir Uli und Grimward Holz holen gingen (wohl eine der schwierigeren Aufgaben auf dieser Insel), erklärten sich Rammius und DranconiZ bereit sich um das Essen zu kümmern. Sie schnappten sich ein wenig Strick und zwei Paddel vom Schiff und machten sich auf zur nächsten Klippe, um dort oben den Sonnenuntergang zu genießen und noch ein paar Fische zu fangen. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg in Richtung Westen, um dem Strand weiter zu erkunden.

"Hab dich lange nicht mehr gesehen. Siehst ganz schön zerledert aus.", begann DraconiZ das Gespräch. "Das ist allerdings wahr. Wenn du wüsstest wo ich überall war.", begann der Waffenknecht. "Ich war nicht nur in den Tiefen des Sumpfes und habe dort den Einhandkampf gelernt, meine Reise hat mich auch auf die Höhen der Berge getrieben, auf denen ich unsere größten Feinde getroffen habe, die Verräter, die Anhänger Beliars. Ich hab alte Feinde zu Freunden gemacht und neue Reisegefährten kennengelernt. Ich bin in die Höhle des Löwen gekehrt und habe die Künste im Einhandkampf im Minental weiter verfeinert, bis ich schließlich nach Khorinis zurückgekehrt bin. Ohne deine Ausbildung im Schleichen hätte ich das Wohl nie geschafft." DraconiZ hatte zugehört und dachte kurz über das gesagte nach. "Und hast du was gegen deine Kopfschmerzen gefunden?", fragte er mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht. Rammius musste lachen als er das hörte. Sein alter Lehrmeister hatte ihm wirklich gefehlt. "Wenn ich mich noch an den Lärm erinnere, den dein Dickkkopf auf dem Dach erzeugt hatte." "Von dir ganz zu Schweigen, bist du den Fischgestank endlich losgeworden alter Rumtreiber?", sagte Rammius und schlug dem Paladin auf die Schulter. Endlich war er wieder zu Hause, zu Hause auf einer Insel auf der er noch nie war.

DraconiZ
17.09.2006, 20:20
DraconiZ grinste über beide Backen. Er freute sich wirklich seinen alten Schüler wieder zu sehen. Auch wenn es hier in einer Gegend war, wo die beiden noch nie gewesen waren und in der überall Gefahren lauern konnten. Doch das spielte keine Rolle. Die beiden würden ganzen Orkarmeen gegenübertreten wenn es sein musste. Vielleicht nicht um sie wirklich zu bekämpfen, aber wenigstens um sie mit ihrer Körperbeherrschung gehörig zu nerven und zu ärgern. Denn das konnten sie wirklich. ,, Was hast du denn in der Zwischenzeit getrieben? Du warst doch bestimmt nicht faul hab’ ich recht?“. Der Schleichlehrer schüttelte den Kopf und sein Grinsen wurde noch breiter ,, Nein natürlich nicht. Meinst du ich will einrosten? Nachher wirst du noch mal besser als ich“. Daraufhin musste auch Rammius schmunzeln. ,, Von Atharic hast du bestimmt gehört und der Belagerung der Stadt da muss ich dir nicht viel erzählen“. Sofort nickte der Gardist. Wirklich jeder musste davon erfahren haben, der zur Garde gehörte. ,, Doch dies hier dürfte interessant sein“. Mit einem Ruck zog der Paladin sein Schwert aus der Scheide und hielt es mit dem Schwertknauf zu Rammius hin. Die letzten Sonnenstrahlen spiegelten sich auf der Klinge, die so aussah, als würde sie von sich selbst aus strahlen. Rammius zögerte dieses Schwert zu nehmen doch DraconiZ nickte ihm zu. ,, Nimm ruhig. Du bist einer der wenigen, denen ich Valien guten Gewissens in die Hand geben kann. Einer weiteren Aufforderung bedurfte es nicht und sein alter Schüler griff nach dem Schwert und wendete es in der Luft und deutete einen Schlag an. ,, Das hast du doch nicht selbst geschmiedet oder? So etwas Perfektes kann man einfach nicht schmieden“. Einen Moment lang wollte der Stolz des Schmiedes sich melden, doch dies war so schnell wieder verflogen wie es gekommen war und der Paladin nickte. ,, Das wurde von den Tränen Innos gesegnet. Ist eine lange Geschichte. Aber wir haben ja Zeit. Beim Angeln muss man das auch haben“, sagte der Streiter gemütlich und begann zu erzählen. Er erzählte von den vielen Dämonen, von dem seltsamen Buch, von den Darath, von einfach allem was ihm einfiel. Als er damit fertig war gönnte er Rammius jedoch keine Verschnaufpause, sondern erzählte weiter von dem was er erlebt hatte. Von den Schleichausbildungen, von Schmiedeaufträgen, vom gewöhnlichen Leben, von dem Orkschamanen im Minental.

Als DraconiZ geendet hatte grinste Rammius und gab ihm sein Schwert zurück, was der Paladin sofort ordnungsgemäß verstaute. ,, Ist also schon so einiges passiert“, meinte Rammius und schaute ins Wasser hinaus. Sofort guckte auch der Schmied hinaus und schaute nach Fischen. ,, Wetten ich fange mehr Fische mit bloßer Hand als du?“, grinste der Paladin breit. Rammius grinste ebenfalls. ,, Das wollen wir ja mal sehen. Leise sind wir beide. Aber ich bin schneller“, entgegnete er und sofort machten beide sich daran so viele Fische zu fangen wie es nur irgendwie ging.

Sir Ulrich
17.09.2006, 22:27
Grimward und SirUli tasteten sich vorsichtig an den Wald heran, „wieso habe ich das Gefühl, das wir die schwierigste Aufgabe bekommen haben“ brummte der Ritter und zückte sein Schwert. „Irgendwer muß es ja machen“ meinte Grim lapidar und machte seinen Bogen schussbereit, die Beiden schlichen intuitiv in geduckter Haltung, obwohl es dazu nicht Wirklich Anlaß gab, Schritt für Schritt, immer auf Verdächtiges achtend. Irgendwie war die Atmosphäre bedrückend, es war doch äußerst unangenehm sich in unbekanntem Gelände zu bewegen, ohne zu wissen, was einen erwarten könnte Dementsprechend war die Anspannung ziemlich groß, bei jedem kleinsten Geräusch zuckten die Soldaten kurz zusammen und schauten sich fragend an, meist winkten sie fast gleichzeitig mit der Hand ab. Dies war das Zeichen, das alles in Ordnung sei, sofern davon die rede sein konnte, zumindest war dann klar, das man dem wahrgenommen keine besondere Beachtung schenken müsse. Bislang waren es wohl nur kleine Tiere, oder irgendwelche Äste die sich ächzend im Wind wiegten und dadurch die Aufmerksamkeit der Beiden erregte. Spuren oder Anzeichen von Mensche hatten sie bisher noch keine entdeckt, hoffentlich bleibt das auch so dachte sich SirUli. Für heute hatte er genug Aufregung, denn die Überfahrt in dieser Nussschale steckte ihm noch in den Knochen, diese Schaukelei, das Gefühl des ausgeliefert seins, das war ganz und gar nichts für ihn. Deshalb vermied er es freiwillig ein Boot zu besteigen, nur in Ausnahme- oder Notfällen war er in der Lage sich zu überwinden, jede seiner bisherigen Schiffreisen ein wahrer Albtraum, an die er sich nur ungern erinnerte.

„Psst“ presste Grimward durch seine Lippen und zeigte mit dem Arm in eine Richtung, die beiden Kameraden hielten sofort an, sie lauschten angestrengt in die Stille „hast du das auch gesehen“ flüsterte Grim, „was..., ich sehe nichts“, „muß mich wohl getäuscht haben, ich dachte da hätte sich eine Gestalt bewegt“. „Wer weiß..., möglich wäre es ja..., wir sollten machen, das wir hier weg kommen“ bemerkte SirUli und machte sich daran das Feuerholz zu sammeln, während Grimward weiterhin die Augen offen hielt. „So, das müsste für heute Nacht genügen“ meinte SirUli und schulterte eines der geschnürten Bündel, ein weiteres klemmte er sich unter den Arm, Grim schnappte sich die anderen beiden Haufen, dann traten sie den Rückweg an. „Na endlich...,ich hab schon ein mordsmäßigen Hunger“ murrte Ronsen und machte sich gleich daran, das Lagerfeuer zu entfachen, „wie sieht es aus Männer..., irgendetwas beobachten können“ fragte Uncle-Bin. „Außer Wald, ein paar Felsen und einen kleinen Bach haben wir noch nichts gesehen“ antwortete SirUli, „auch gut..., morgen sehen wir weiter“ brummte der Lord. Die Männer versammelten sich am Feuer, um die Fische an den vorbereiteten Spieße darüber zu garen..., „verhungern werden wir wohl nicht“ stellte DraconiZ nüchtern fest, nachdem alle gesättigt und noch einige Fische übrig waren. „Das ist doch schon mal was“ kam es schmatzender Weise von Rammius, ein kurzes Lachen machte die Runde, es lockerte die etwas angespannte Stimmung auf, wenn auch nur für einen kurzen Moment.

Es war in den Gesichtern jedes Einzelnen abzulesen, das er sich Gedanken, vielleicht sogar Sorgen machte, kein Wunder, im Grunde wusste ja Niemand, was sie wirklich erwarten würde. Die paar Informationen reichten bei weitem nicht aus, um sich ein klares Bild machen zu können, da blieb nichts anderes übrig, als abzuwarten, was der nächste Tag bringen würde. In diesem Sinne war es für SirUli äußerst beruhigend, dass er mit Kameraden zusammen war, mit denen er schon manches Abenteuer erlebte und wusste, dass man auf sie zählen konnte, anders wäre er in dieser Situation sicherlich nicht so gelassen. Nur Rammius, den SirUli längere Zeit aus den Augen verloren hatte, bereitete dem Ritter Sorgen, er war der einzige Gefährte, bei dem er nicht einschätzen konnte, welche Kampfkraft dieser inzwischen besaß. Dies zu wissen wäre von größter Bedeutung, wenn es darum ginge, für irgendwelchen Aufgaben die richtigen Leute einzuteilen, SirUli entschloß sich kurzerhand das gleich herauszufinden. „Na..., Lust auf ein kleines Duell“ sprach der Lehrmeister ohne große Umschweife Rammius direkt an, der Waffenknecht schaute für einen Moment verdutzt aus der Wäsche, „warum nicht, ich hab ja nichts anderes zu tun“. „Nun gut..., dann mal los“, die Beiden entfernten sich einige Schritte vom Lager und zogen ihre Schwerter blank, ohne ein weiteres Wort zu verlieren griff der Lehrmeister Rammius mit einer schnellen Schlagkombination an...

Rammius
18.09.2006, 01:10
Da sich die Sache mit der Klippe und dem Angeln nun sowieso erledigt hatte, entschlossen sich Rammius und DraconiZ ihre improvisierten Angeln hier in den Strand zu stecken und direkt ins mehr zu gehen um da einen kleinen Wettbewerb abzuhalten. Wer die meisten Fische mit den Händen fängt. DraconiZ legte schnell seine Plattenrüstung ab und ging dann langsam, kurz nachdem Rammius losgegangen war, ins Meer. Gemeinsam gingen sie dann an die 50 Meter raus ins Wasser, bis sie auf eine Plattform kamen, die aus von der Strömung angeschwemmten Steinen bestand. Nachdem sie sich beide einen Punkt ausgesucht hatten, stellten sie sich still hin und warteten bis die ersten Fische kamen. Die beiden Gardler sahen sich kurz an, DraconiZ gab ein kurzes Los von sich und schon begann der Wettbewerb. Der Trick bestand darin, erstens den Fisch zu fangen und zweitens, was gut war fürs Training, den Fisch an Land zu werfen. DraconiZ sah gespannt in das hüfthohe Wasser und erspähte das erste Opfer. Mit beiden Händen griff er blitzschnell in die Fluten und zog einen etwa 1 Meter langen Fisch aus dem Wasser, den er mit Schwung in Richtung Land warf. Nur um Zentimeter verfehlte er das Wasser. Währenddessen hatte Rammius sich seine eigene Beute gesucht. Er schnappte nach einem Haufen von kleinen Fischen und erwischte auch Zwei, doch einer der Beiden konnte sich wieder freiwinden und schnitt dabei Rammius mit seiner Rückenflosse in die Handfläche. Blut strömte aus seiner Hand und tröpfelte ins Wasser. Schnell warf er den anderen Fisch an Land und machte sich dann daran seine Wunde zu begutachten. Er wischte das Blut an seinem Lederpanzer ab und sah sich die Wunde an. Es war nichts Schlimmes, es brannte nur höllisch, da Salzwasser über seine Hand geflossen war, während er den Fisch verloren hatte. "Ich bin weg, du hast gewonnen, ich schau dir vom Strand aus zu. Fang noch ein wenig was fürs Abendessen." Damit war der Abend soweit für Rammius gelaufen.

Mit vollen Händen kehrten die beiden Freunde zurück ins Lager. Rammius hatte seine Wunde mit Hilfe von einem Blatt halbwegs verbunden und das Greifen fiel ihm nun auch nicht mehr schwer. Gemeinsam brachten sie den Fisch zum Feuer, auf dem sie die Beute kurz darauf brieten. Während all dem unterhielten sie sich, passten jedoch auf, das sie nicht zu laut wurden. Die Lage war immernoch nicht geklärt und sie wollten solange wie möglich unbemerkt bleiben. Rammius hatte sich an eines der Fässer gelehnt, das er auf dem Schiff gefunden hatte und war schon fast am eindösen, als ihn SirUli ansprach: „Na..., Lust auf ein kleines Duell?“ „Warum nicht", begann der Waffenknecht," Ich hab ja nichts anderes zu tun.“ „Nun gut..., dann mal los“ Sagte der Ritter und zog sein Schwert. Rammius blieb nur noch Zeit um seine eigene Klinge zu ziehen, als der Gardler auch schon da war. Er führte einige Schlagkombos aus, denen Rammius mit Blöcken und Sprüngen ausweichen konnte. Seine letzte Attacke war ein Schlag von links oben nach rechts unten, die den Rücken des Ritters für wenige Sekunden freigab. Rammius sprang nach vorne und rollte sich Rücken an Rücken über den Ritter ab, nur um auf seiner anderen Seite zu landen um ihm sein Schwertheft in den Magen zu rammen. Unglücklicherweise, erwartete das der Ritter bereits und schlug mit seiner Faust seinerseits in den Magen von Rammius. Schnell dreht sich der Krieger Innos um und holte für angetäuschten kopfüber Hieb aus. Rammius wich aus, erkannte jedoch zu spät, das es nur angetäuscht war und kassierte sofort einen weiteren direkten Schlag in sein Gesicht, der ihn ins Taumeln brachte. Er fiel zurück, konnte sich jedoch fangen. Wertvolle Sekunden verstrichen. Mit einem finalen Schlag wollte SirUli den Waffenknecht erwischen, doch Rammius gab nicht so schnell auf. Er schlug das Schwert des Ritters zur Seite und verfiel nun seinerseits in eine Raserei. Er probierte alles aus, was ihm Freeze und Ryu soweit beigebracht hatten und er schaffte es jedoch kaum seinem Gegner nahe zu kommen. Das Ende kam, als Rammius den Schwung verlor und nach vorne stolperte, nur um mit einem Schlag auf den Rücken niedergestreckt zu werden. "Gut gekämpft!", sagte der Ritter. "Doch du brauchst noch etwas an Training zur Perfektion. Ich denke ich kann dir da helfen. Morgen früh wird früh aufgestanden zum Training!", befahl SirUli. Rammius, der nichts anderes dazu sagen konnte, stimmte nur mit einem genervten "Jawohl!" zu. Ein Abenteuer voller Spannung hatte er erwartet. Wie sehr er diese stupide Befehlsbefolgung vermisst hatte, konnte er nicht mehr sagen, nach Monaten im Sumpf.

Grimward
18.09.2006, 06:39
Am gemütlichen Lagerfeuer, hatten sich sich am Abend versammelt und waren, nach einem frisch gefangenen Abendbrot, fast alle eingeschlafen. Rammius und SirUli die noch ein kleines Duell veranstalteten meldeten sich damit Freiwillig zum ersten Wachdienst, Grimward hingegen hatte Glück, er hatte das letzte Los gezogen und durfte bis in den frühen Morgen hinein schlafen. Er kuschelte sich in seinen Mantel, legte sich in die Nähe des Feuers und blickte in den Himmel, die grauen Wolken hatten sich ein wenig verzogen, er sah einige Sterne funkeln und dachte: Hoffentlich wird es hier nachts nicht allzu kalt. Schläfrig richtete er sich nocheinmal auf, Ronsen saß noch am Feuer und sotcherte mit einem Ast darin herum. Uncle-Bin lag bereits, DraconiZ blickte, offenbar gedankenverloren, in Richtung Meer. Im Hintergrund hörte er das Klirren von SirUlis und Rammius Schwertern, er ließ sich wieder in den Sand fallen und schloss die Augen. Bald schon verschwanden die lauten Kampfgeräusche aus seinem Gehör, das sanfte Wogen des Meeres wurde zum vorherrschenden Geräsuch. Grimward spürte, wie er langsam in das gesegnete Reich der Träume hinüberglitt und wehrte sich Keineswegs....

Grimward flog, nein sein inneres Auge flog, körperlos wie es war, über die Insel hinweg. Er sah die Insel von oben, über Umbraen schwebte das Gesicht von Cephro und blickte Grimward herausfordernd an. "Na... Grimmi, wirst du diese Prüfung bestehen oder wirst du versagen?!" "Ich habe keine Ahnung wo ich suchen soll", erwiderte Grimwards mundloses Auge. "Ich zeige es dir, vertrau mir", antwortete Cephro. Sein hässliches Gesicht verzog sich zu einem Grinsen und dann verschwamm und verschwand es. Doch Grimwards Auge flog wie ferngesteuert auf den Boden unter ihm zu. Erst sah er nunr Bäume, doch dann erkannte er einen Pyramidenförmigen Tempel. Aus Stein gebaut und sehr massiv wirkend. Grimwards Auge flog jedoch einfach durch die Wände hindurch, immer tiefer in den Tempel hinein, offenbar gab es ein unteridisches System unterhalb des Tempels. Sein Auge flog Gang um Gang entlang, es war dunkel und nur spärlich beleuchteten Fackeln die Gewölbe. Plötzlich brachen die verwinkelten Gänge ab und eine große Höhle.......

"Grim!" weckte ihn eine Stimme. Grimward blinzelte verwirrt und erkannte Ronsens Gesicht. Der Soldat hatte vor ihm Wache gehabt und Grimward lächelte ihn an. "Ich bin wach... ich bin wach, leg dich ruhig hin", murmelte er. Ronsen nickte und verließ ihn. Grimward hörte am Knistern in der Nähe seines Ohres, das das Feuer noch immer flackerte. Er öffnete die Augen ein weiteres Mal und diesmal richtig, er rieb sich den Schlafsand aus den Augenwinkeln und blickte sich um. Die Anderen lagen, in ihre Mäntel eingewickelt um das Feuer herum, offenbar hatte es in der Nacht nicht nocheinmal gerregnet. Doch es war auch in der morgendlichen Dämmerung, die gerade hereinbrach, noch sehr frisch. Grimward kroch möglichst leise zu seinen Vorräten herüber, griff neben einem Stück Brot und einer Flasche Wasser, auch seinen Bogen und kroch zum Rand des provisorischen Lagers, welches aus einem Feuer und sechs Mänteln bestand. Er biss herzhaft in seine Brotscheibe und blickte zum Waldesrand hinüber, erst jetzt fiel ihm der Schatten wieder ein, der SirUli und er erahnt hatten. Er hatte das Gefühl, dass er keine Einbildung gewesen war. Etwas.... oder besser Jemand, beobachtete die Gefährten und Grimward konnte sich auch denken, dass es die Amazonen selbst waren. Hoffen wir mal, das sie nicht ganz so kriegerisch sind, wie MANN behauptet..., dachte Grimward, merkwürdigerweise sogar zuversichtlich und nuckelte an seiner Wasserflasche.

Ronsen
18.09.2006, 10:44
Irgendwie schon krass, wie das Leben so verlaufen kann. Erst sitzt du gemütlich in deiner Schmiede und denkst an nichts Böses und dann SCHWUPP bist du auf einer fremden Insel voller Amazonen gelandet und das nur mit einer Hand voll Freunde. Ronsen strich sich mit dem Zeigefinger über den Rapier. Es war wirklich ein Meisterwerk; er musste noch nicht einmal Blut davon abwischen... aber dies würde er wohl oder übel bald müssen, soviel steht fest. Zur weiteren Ausrüstung gehörte natürlich sein Bastardschwert und der Langdolch, ein Muss für ihn in jedem Kampf. Desweiteren hatte der Schmied seinen Nagelknüppel, der am neuen Schnappgürtel befestigt war, mitgenommen, er würde bestimmt bald Gebrauch davon machen.
Ronsen schaute in die Runde. Sir Uncle-Bin saß etwas sauer auf einem umgestürzten Baumstamm vor den Resten des Lagerfeuers und starrte ins Leere. Der Milize wollte ihn aufheitern, doch ihm fielen keine passenden Worte ein, also ließ er es bleiben. Zum Rest der Truppe gehörten Grimward, Ronsens ehemaliger Lehrmeister SirUli, Rammius, ein Gardist, mit welchem er noch nicht sonderlich viel zu tun gehabt hatte und DraconiZ, sein bester Kumpel aus den höheren Rängen.
Ronsen und Uncle haben sich vorerst dazu gemeldet, auf das Lager aufzupassen, die anderen erkundeten die Gegend und sollten was Nahrhaftes zu Essen auftreiben. Ronsen hatte es ein wenig satt zu warten und stand von seinem mit Leinen gebauten Bett auf. Er musste einfach etwas tun, also räumte er seine leeren Bierflaschen weg und packte alles ein, was er am Abend ausgepackt hatte. Die Sonne drückte auf die Bewacher des Lagers und der Milize schwitzte so sehr, dass er alles seine Rüstungsteile auszog und sich zum Strand begab.
"Wo willst du hin?", fragte Uncle.
"Baden"
"Ach so, ja mach das, aber bleib nicht so lange und pass auf die Krabben auf!"
"Mach ich!"
Ronsen rannte zum Wasser, streifte noch das dünne Hemd ab, was er drübergezogen hatte, und tauchte bis zur Hüfteb ins Wasser ein. Ein kalter Schauer durchzuckte seinen Körper, das Wasser war eisig. Obwohl ein recht warmes Klima herrschte, schien das Meer davon kaum etwas abzubekommen, eine kalte Strömung muss zu dieser Küste treiben. Der Milize sprang mit einem Satz hinein und verharrte einige Sekunden im Wasser. Langsam gewöhnte sich sein Körper an die Temperatur und er schien eins mit dem Meer zu werden.
Lautes Gebrüll unterbrach ihn, Uncle! Der Hauptmann musste in Gefahr sein. Ronsen eilte so schnell er konnte aus dem Wasser, zog sich bloß das Nötigste über und rannte zum Lager. Dort erblickte er Uncle, er war in einen Kampf verwickelt, er hatte bereits einen Kratzer am linken Arm abbekommen. Sein Gegenüber war ein seltsames Monster. Es ähnelte einem Minecrawler, war aber etwas größer und schneller. Und es war grün, rundum grün.
"Haltet aus Hauptmann, ich komme!"
Uncle schielte kurz zu ihm herüber, musste aber gleich wieder einer Attacke ausweichen. Ronsen schnappte sich sein Bastardschwert vom Boden und schnitt dem Biest eine tiefe Wunde in eines der Beine. Dieses zuckte auf und erblickte scheinbar erst jetzt die neue Gefahr. Da es irritiert war, achtete es nicht auf den nächsten Schlag von Uncle und dieser wäre fast tödlich ausgegangen. Ronsen gab dem taumelnden Monster den Rest und wartete, bis dieses zusammensackte. Er hatte es erledigt.
"Alles klar bei dir?"
"Ja geht schon, da sieht man mal was passiert, wenn man das Lager verlässt."
"Es tut mir Leid, ich..."
"Macht ja nichts, zieh dich erstmal wieder ordentlich an, ein Gardist muss doch auch als solcher erkannt werden."
"Ja Chef."
Schweigend machte sich der Milize auf den Weg zu seinen Anziehsachen und zog sich den Panzer wieder über. Abtrocknen brauchte er sich nicht, er war durch den Kampf trocken geworden. Als er zum Hauptmann zurückkehrte, stand dieser schon da und schien ihn zu erwarten.
"Ronsen, ich habe dir etwas mitzuteilen. Du hast nun schon lange in der Garde für den König gekämpft und..."
Ein lauter Ruf unterbrach die Rede des Lords. Es war Grimward, der in Begleitung von DraconiZ zum dem Lager zurückkehrte.
"Wir haben euch kämpfen gehört..."
"Halb so wild, habt ihr etwas gefunden?"
"Oh ja...", war die geheimnisvolle Antwort des Milizen Grimward...

DraconiZ
18.09.2006, 13:47
Ronsens Blick weitete sich, als DraconiZ, auf Geste von Grimward, ihm einen Rechteckigen Stein aus magischem Erz hinhielt. Dieser war aber nicht wie ein gewöhnliches Erz, was im Minental gefördert wurde. Auf ihm waren seltsame Zeichen eingraviert, was darauf hindeutete, dass es sich um eine Rune handeln musste, wie sie die Magier oder auch manche Paladine benutzten. Außerdem war der Gegenstand noch warm gewesen, als Grimward und DraconiZ diesen im Wald gefunden hatten. Scheinbar war dieser Stein benutzt worden und dann verloren gegangen. Zusätzlich fühlte der Schmied fast die Kraft die von diesem komischen Ding ausging. Keiner der drei sprach. Alle drei schauten sich noch einmal jedes winzige Detail des Gegenstandes an. Selbst die vereinzelten Regentropfen die hin und wieder von Himmel kamen ignorierten sie einfach. Dieser Gegenstand bedeutete wahrhaftig nichts Gutes. ,, Was schaut ihr denn da alle? Zeigt mal her!“, verlangte Uncle, der plötzlich neben ihnen stand, DraconiZ den Stein aus der Hand nahm und diesen musterte. Sofort verdunkelte sich Uncles Gesichtsausdruck und Ronsen nickte. ,, Das ist wirklich eine Rune oder?“. Der Lord nickte. ,, Sie ähnelt denen, die ich selbst trage. Doch kann ich dir nicht sagen, was diese Magie bewirken wird“. Sofort reagierte Grimward auf diese Worte. ,, Nun dann haben wir jetzt wohl ein Problem mehr. Doch das wird uns auch nicht aufhalten. Ihre Magie wird sicher nicht so mächtig sein wie die der Feuermagier“. Alle einigten sich auf dieses Ergebnis, da es so oder so nicht mehr zu sagen gab und setzten sich zu ihrem provisorischen Lager in den feuchten Sand, wobei ihre Gedanken doch an diese Rune gefesselt waren. Es war fast so als würde dieser Gegenstand die Gabe haben die Streiter an nichts anderes mehr denken zu lassen.

Was Rammius und SirUli in der Zwischenzeit machten war den Vieren unbekannt, doch schien auch keiner momentan daran zu denken, denn alle waren in Schweigen verfallen. Zumindest so lange bis DraconiZ wieder das Wort erhob. ,, Was ist wenn sie mit diesen Zaubern Blitze oder ähnliches beschwören können? Der Name ihrer Göttin ist schließlich Donnra, was mich fast an Donner erinnert“. Alle anderen legten die Stirn kraus. Eigentlich hatten sie nicht mehr darüber reden wollen, doch da ohnehin klar war, dass dies so schnell nicht aus ihren Köpfen verschwinden würde redeten sie trotzdem darüber. Es war auch nicht die Tatsache, dass die Amazonen zaubern konnten die sie so erschreckte, sondern die Tatsache, dass sie mehr konnten als erwartet. Innos allein wusste was auf sie zukommen würde. ,, Was ist wenn sie noch ganz andere Tricks auf Lager haben? Mal abgesehen von Magie und Kampf?“, fragte Ronsen weiter. Wieder betretenes Schweigen. ,, Nun es bringt ja nichts wenn wir jetzt darüber nachgrübeln, was sie eventuell alles können. Wir werden wohl sehen was auf uns zukommt“, meinte DraconiZ, der sich selbst dafür schelten konnte, dass Gespräch wieder aufgenommen zu haben und erhob sich vom Sand, den er danach von seinen Kleidern abputzte. ,, Wann brechen wir eigentlich ins Innere der Insel auf? Wir sind ja nicht unbedingt hier um uns nur den Strand anzusehen“, fragte Ronsen abenteuerlustig.

Grimward
18.09.2006, 14:53
DraconiZ und er hatten an diesem etwas verregneten aber immerhin lauwarmen Tag, diese merkwürdige Rune gefunden. Die Gefährten wussten nicht genau, was sie damit anfangen sollten, schließlich schlug Ronsen vor, das Landesinnere zu erkunden um sich einen genaueren Überblick zu verschaffen. "Ronsen hat vollkommen Recht, wir sollten zumindest drei Leute mal vorschicken, einer bleibt hier, damit SirUli und Rammius nicht hier ankommen und keiner da ist", meinte Uncle-Bin. Grimward leuchteten diese Worte völlig ein, er war gleicher Meinung. "Also wer bleibt zurück und wartet hier?" fragte er und sah in die Runde. Keiner schien von der Vorstellung begeistert, natürlich jeder wollte mitkommen und etwas erleben. Keiner wollte seine Kameraden im Stich lassen. Schließlich, nach einer peinlichen Minute des Schweigens brummte Uncle-Bin: "Der Klügere gibt nach, deshalb ist die Welt so dumm." Uncle-Bin streckte fordernd die hand aus und DraconiZ gab ihm die Rune. Der Lord drehte sich betont langsam weg und hockte sich wieder auf einen angeschwemmten Baumstamm. Alle starrten ihn an, der Lord legte die Hand drohend auf seinen Schwertgriff und rief: "Na los verschwindet, bevor ich mein Schwert gebrauche um euch zu verjagen!" Grimward nickte Ronsen und DraconiZ zu und sie stapften los, alle nebeneinander. DraconiZ in seiner leichten Tunika, die Beiden Soldaten in ihren leichten Milizenrüstungen. Der Schleichlehrmeister bewegte sich auch aufgrund seiner Erfahrungen wesentlich geschmeidiger über den schmatzenden Sand, der ihre Füße nach unten zog.

Endlich erreichten sie den Waldrand und die Bodenbeschaffenheit veränderte sich grundlegend. Bröselige schwarze Erde, mit Ästen und vereinzelten Blättern übersät, zierten nun den Boden. Darauf ließ es sich wesentlich leichter laufen. Sie schlugen sofort einen Weg, Richtung Landesinnere ein, da sie sonst keinen besonderen Plan hatten. Es gab keine Trampelpfade oder gar Straßen. "Diese Amazonen, meiden sie diesen Teil der Insel?" fragte Ronsen, dem die Unberührtheit der Landschaft ebenfalls aufgefallen war. "Ich glaube kaum, sie beschädigen die Natur einfach nicht, wahrscheinlich kennen sie sich gut genug aus, um den Wald auch ohne Pfade zu durchqueren", mutmaßte Grimward. "Wie kommst du darauf, dass sie sich hier gut auskennen, ich mein, sie können das Wissen kaum an irgendwelche Erben weitergeben", warf DraconiZ ein. "Cephro meinte der Stab verleiht dem Träger ein langes Leben", erwiderte Grimward achselzuckend. Es folgte keine Antwort, sie schlugen sich einfach durch das Geäst und hielten möglichst auf das vermutete Zentrum der Insel zu. Die einheimische Fauna, schien die Eindringlinge bemerkt zu haben, der Wald war merkwürdig still, keine Tiere zeigten sich. Der Wald machte auf Grimward allgemeinen einen sehr eigenständigen Eindruck. "Es ist, als würde man in ein lebendiges Wesen eindringen", bemerkte Grimward und obwohl er gar nicht gesagt hatte, wovon er genau sprach, wussten es seine Gefährten sofort. Plötzlich raschelte etwas im Gebüsch, Grimward griff nach seinem Bogen und spannte die Sehne. Ronsen und DraconiZ ließen die Schwerter aus den Scheiden fahren und alle blickten angespannt nach Rechts. Denn daher kamen die Geräsuche.

Mit gezogenen Schwertern stürmten ihnen zwei Gestalten entgegen, Grimward ließ den Pfeil saußen, doch er verfehlte, Innos sei dank. Denn die Gestalten waren SirUli und Rammius, die die Gefährten ebenfalls nur gehört, aber nicht gesehen hatten. "Ihr seits!" stöhnte Rammius und DraconiZ gleichzeitig. "Innos sei Dank", meinten Ronsen und SirUli ebenfalls zeitgleich. Alle starrten sich an und begannen loszuprusten, Grimward krümmte sich vor Lachen. Nach einer Weile hatten sich dann alle wieder ein. "Was macht ihr hier?" fragte Rammius schließlich. "Wir wollten nach den Amazonen Ausschau halten, während ihr weg wart, haben Drac und Grim eine Rune gefunden die wir nicht kannten, also haben wir uns aufgemacht um den Besitzer zu finden", fasste Ronsen zusammen. "Zeig mal her das Ding", bat SirUli. "Uncle-Bin, der am Strand auf euch gewartet hat, hat sie in seinem Besitz", erklärte Grimward. "Na schön und jetzt?" wollte SirUli wissen. "Also wir haben die Amazonen noch nicht gefunden, also weiter! Im Übrigen, habt ihr etwas zu brauchbares zu futtern gefunden?" fragte DraconiZ. "Nein, alle Tiere verzogen sich, es war gerade zu gespenstisch, obwohl wir unsere Schleichkünste angewandt haben, schienen sie uns zu spüren", erläuterte Rammius. Grimward schüttelte den Kopf; "Seltsam."

Sie zogen nun zu fünft weiter, doch sie kamen nur wenige Schritte weit, denn sie hörten wieder etwas. "Uncle!?" brüllte Grimward, vorsichtshalber, doch niemand antwortete. "Nicht Uncle...", vermerkte Ronsen trocken. "Weiter, schnell, wir müssen uns eine Lichtung suchen, wenn wir angegriffen werden, können wir unsere Anzahl nur so auspielen. Sie spurteten weiter, hinter ihnen wurde das Rascheln der Pflanzen immer deutlicher, eine Stimme rief, doch es war mitnichten die von Uncle. Amazonen..., stellte Grimward fest. Doch sie hatten, so glaubten sie zumindest, Glück. Sie erreichten eine natürliche Lichtung, die sich um ein schlammiges Wasserloch, welches nicht gerade tief schien, gebildet hatte. "Ringsherum..." setzte DraconiZ an, doch er beendete den Satz nicht. Ein Pfeil flog auf ihn zu, er wich mit nahezu übermenschlicher Geschwindigkeit aus. "Ein Hinterhalt", brüllte SirUli über das Sirren zwei weiterer Pfeile hiweg. Grimward watete in einem Anfall von Geistesgegenwärtigkeit in das Wasserloch, es war nicht gefärhlich, eher ein tiefe Pfütze. Die Anderen sammelten sich um ihn, mit gezogenen Schwertern. Dort begann er Pfeile zurück zu schießen. Die Amazonen konnte er nicht sehen und sie schienen ihre Position ständig zu ändern. Eine Weile trafen sie auch keinen der Gefährten, doch dann erwischte Grimward ein Streifschuss und das achte allen bewusst, wie prekär die Lage war. Es waren offenbar drei Amazonen, eine hatte sie auf die Lichtung getrieben, auf der die Anderen warteten, alle Drei schossen nun. "Das...", setzte Ronsen an und duckte sich, ".. macht keinen Sinn, wir müssen die Flucht nach vorne wagen."

Er setzte seine Worte in Taten um und watete mit gezogenem Bastardschwert aus dem Wasserloch hinaus. Schließlich hatter dieses Loch verlasen und stürmte ins Gebüsch. Ein Aufschrei ertönte, doch es war nicht Ronsens stimme, offenbar hatte er eine Amazone gefunden. Alle Anderen, außer Grimward, werteten dies als Zeichen aus dem Wasserloch zu stürmen. Noch bevor sie das geschafft hatten, erschien Ronsen wieder im Blickfeld der Gefährten. Er wehrte mit seine Schwert einen gewaltigen Hieb eines Zweihänders ab, deren Besitzerin nun auf der Lichtung auftauchte. Die Amazone war größer als Grimward, grün und braun gekleidet und im Gesicht wild bemalt. Sie trieb Ronsen vor sich her und das obwohl Ronsen ein herrvoragender Schwertkämpfer war. Ihre blonden Haare, flatterten im Wind und sie sah wirklich furchterregend aus. Doch nun, stürmten Rammius, SirUli und DraconiZ ihm zur Hilfe. Währendessen fiel Griwmard auf, dass die Pfeile nicht mehr auf sie herabregneten. Seine Adern verengten sich, er wirbelte herum, eine schwarzhaarige und sehr böse aussehende Amazone stürmte auf ihn zu. Sie trug eine weniger große, doch eben so beängstigende Waffe und einen Bogen auf dem Rücken. Blitzschnell feuerte Grimward einen Pfeil ab, der die Brust der Amazone aus kürzester Distanz durchbohrte. Innos, ich danke dir... , dachte Grimward und wandte sich wieder um. Ronsen kassierte gerade einen Schlag mit der flachen Seite des Zweihänders, doch da DraconiZ die Amazone noch im Schlag erstochen hatte, war der Schlag, der Ronsen traf, nicht besonders schwer. Der Soldat ächzte und hielt sich die Schulter, doch das machte nichts. Denn die dritte Amazone, hatte offenbar die Flucht ergriffen, zumindest schoss sie nicht mehr und sie stürzte sich auch nicht auf die Gefährten.

Ronsen
18.09.2006, 15:50
Ronsen wischte sich über das trocknende Blut an der rechten Schulter. Der Schlag war nicht gerade heftig gewesen, aber dieser Kapfstil, diese Eleganz. Er war echt überrascht gewesen. Nie hätte er damit gerechnet, eine Wunde unter der Schulterplatte davonzutragen, seine Gegnerin hatte ihr Schwert gezielt vom Oberarm unter die Schulterplatte gelenkt. Gut, dass Draco sie abgelenkt hatte, sonst hätte es böse ausgehen können. Dafür würde er sich bei dem Paladin bedanken, also schritt er etwas vor zur Gruppe, denn DraconiZ lief neben Grimward an der Spitze.
"Na Ronsen, geht es?"
"Meinst du die Wunde? Kein Problem, aber ich muss dir danken, ich hatte die Kontrolle über den Kampf etwas verloren..."
"Macht nichts, dafür bin ich doch da."
Er grinste.
"Nein, das muss ich auch so schaffen, du bist ja nicht immer da, was ist, wenn ich mich hier verirre, dann werde ich am Ende noch von einer Frau umgebracht."
Bei diesem Gedanken schauderte es den Krieger.
"Denk an etwas anderes, sonst verfällst du den trüben Gedanken"
"Ja... ja mach ich..."
Ronsen ließ die beiden etwas vorlaufen und verfolgte die Truppe am Ende. SirUli und Rammius waren in der Mitte und unterhielten sich leise. Ronsen schaute sich in der Gegend um, der Boden war voller Pflanzen, durch welche sich die Truppe bahnen musste. Keine davon war dem Soldaten bekannt, also wollte er auch keine mitnehmen. Aber sein Magen knurrte ungemein, irgendwann würde er in ein Stück Rinde beißen...
Ein Knacken ließ die Truppe zurückblicken. Ronsen griff sich an den Rücken zu seinem Bastardschwert, die anderen waren auch schon in Kampfhaltung, doch niemand erblickte jemanden.
"Seltsam", hörte er jemanden sagen. Kampfbereit lief die Gruppe etwas weiter, bis sie ein bekanntes Rauschen bemerkten. "Der Fluss, wir sind richtig..."
Ein weiteres Knacken ließ sie zurückschauen, es schien sich ihnen zu nähern.
"Keine Sorge", betonte DraconiZ ruhig.
"Wieso?"
"Das ist bloß ein Reh, solche Spuren hab ich schon oft vermerkt, nur diese Tiere bewegen sich so leichtfüßig."
"Und die Amazonen?"
Die anderen schwiegen. Bald hatten sie sich dem Bach genähert. Und tatsächlich, dort war ein trinkendes Reh, das aber im Anblick der Menschen rasch die Flucht ergriff. Erleichterung machte sich in den Gemütern der Gardisten breit.
"Da haben wir und einen Bären aufbinden lassen", sprach SirUli mit einem leichten Lächeln auf den Lippen.
"Wir müssen trotzdem vorsichtig bleiben... aber lasst uns die Wasserflaschen auffüllen."
"Gute Idee"
Und diesen Vorschlag befolgten alle.
Alsbald waren die Flaschen gefüllt und jeder Durst gelöscht. "Lasst uns weiterlaufen!", schlug Draco vor und führte die Gruppe weiter zum Strand. Der Weg war allen bekannt, und bald waren sie ohne große Schwierigkeiten am Strand angekommen.
Die Sonne strahlte sie unnatürlich an, im Wald konnten sie dieses Licht kaum ausmachen. Ronsen eilte voraus und suchte nach dem Lager. "Wir müssen noch ein klein wenig in diese Richtung!"
"Schaut!", rief Rammius, "Ein Feuer!"
Alle blickten in die Richtung, in welche Ronsen eben aufbrechen wollte. 'Uncle!', schoss es ihm durch den Kopf. "Los, der Hauptmann ist in Gefahr!"
Jetzt wurde es auch dem letzten klar und sie stürmten richtung Lager. Bald sahen sie die kleinen Zelte, die sie sich gestern aufgebaut hatten. Ein leckerer Geruch fuhr ihnen in die Nasen.
'Oh nein, wenn die Amazonen den Lord gegrillt haben?', Ronsen hatte Angst und hastete voraus, aber Draco konnte ihn trotzdem einholen. Dann stoppte er mit einem Mal und begann zu lachen.
"Was...was ist los?"
"Na, seid ihr auch endlich da? Mittagessen ist fertig!"
Sir Uncle-Bin stand am Feuer und grillte fische und Teile des grünen Minecrawlers. Nun begannen auch die anderen zu lachen.
"Mann, du hast uns Angst gemacht, Uncle!", kicherte Ronsen.
"Was? Wieso?"
Die Gruppe erzählte kurz von ihren Geschehnissen, dann wurde Uncles Miene härter.
"Es sind also wirklich Amazonen..."
"Ja, aber wir sollten uns jetzt erst mal stärken..."
Daran waren alle interessiert und sie ließen sich die Leckereien schmecken.
Beim Essen wendete sich Ronsen an den Hauptmann.
"Sag mal, was wolltet ihr mir vorhin sagen."
Ein Knacken unterbrach sie.
"Keine Sorge, das ist bloß ein Reh..."
Vorsichtshalber blickte Ronsen zum Waldrand und mit einem Mal htte er sich beinahe verschluckt. Eine blond gelockte Amazone stand mit einem Speer bewaffnet am Rand des Waldes und beobachtete sie. Als sie Ronsens Augenkontakt wahrgenommen hatte, verschwand sie in Windeseile im Wald.
Ronsen musste erst kauen, bevor er etwas sagen konnte: "Da!"
Er zeigte mit dem Finger auf die Stelle, an welcher die Amazone stand. Die anderen blickten hinüber.
"Was soll da sein?"
"Ich... ich dachte, eine von ihnen hätte uns beobachtet..."
"Eine Amazone?"
"Bei Innos", betonte Uncle, "wenn du Recht hast, dann sind wir hier nicht mehr sicher."
"Der Hunger war der Mannschaft vergangen, Ronsen blickte an die Stelle, doch er sah niemanden mehr. 'Hoffentlich habe ich mich getäuscht', dachte er im Stillen, doch er wusste, dass seine Augen ihn nicht getrügt haben...

Merilanda
18.09.2006, 16:34
Merilanda setzte sich auf ihren hölzernen Stuhl, im Inneren des Tempels fühlte sich die Schamanin wohl. Im tiefsten Gewölbe, umgeben von ihren treuen Wächterinnen. Und vom Stab der Macht, dieser ruhte zu Ihrer Rechten in einer Halterung, die sie extra dafür anbringen ließ. Der mächtige Stab war sicherlich zwei Meter lang, groß wie ihre größten Kriegerinnen. Aus dem edelsten und schönsten Holz, das Merilanda sich vorstellen konnte und mit einer goldenen Spitze versehen. Eine unglaubliche magische Kraft ruhte in ihm inne und auch wenn Merilanda es nie geschafft hatte, diese Energien zu kanalsieren, spürte sie die Auswirkungen. Die oberste Schamanin, war hunderte Jahre alt, sie wusste nicht mal annähernd wie alt genau, doch sie war alt, sehr alt. Lange hütete sie als oberste Herrscherin das Gleichgewicht auf der Insel und den mächtigen Stab, der sie so lange Leben ließ. Auch deswegen, liebte sie diesen Stab mehr als all ihre Schwestern, genauso sehr wie ihr eigenes Leben. Doch das Gleichgewicht, der Insel, welches sie seit hunderten jahren hütete war ins Schwanken geraten. Eindringlinge hatte Erilanda ihre jüngere Schwester und wichtigste Wächterin der Insel, ihr gemeldet.

Nach sovielen Jahren, es konnte nur Cephro, gewesen sein. Er hatte seine Häscher ausgeschickt um den Stab der Macht an sich zur reißen. Also hatte sie drei Kriegerinnen, darunter auch Erlianda ausgeschickt um das schwach Geschclecht von der Insel zu vertreiben. Sie erwartete ihre Rückkehr und tatsächlich, während sie diesen Gedanken nachging, schoben sich die hölzernen Tore, zur großen Halle führten auf, und ihre Schwester, groß, schlank und schön, wie Merilanda selbst, die Halle. Doch ihre Schwester sah nicht so aus, wie sie erhofft hatte. Ein Riss durchzog ihr Gesicht und ihre Kleidung war von einigen Blutflecken bespirtzt. Doch schlimmer war der bittere zug um ihren Mundwinkel. "Was ist los Erilanda", herrschte merilanda ihre Schwester an. "Die Wächterinnen, sie sind tot", sagte Erilanda spröde. "Aber die Eindringlinge sind vertrieben?" fragte Merlianda und ahnte doch schon die Antwort. "Verdammt, nein!" kreischte Erilanda. "Diese verdammten Innosler, sie haben...... sie waren zu fünft und wir überraschten sie. Doch sie hatten nur einen Bogenschützen und vier schwer bewaffnete Streiter, die Ingeredar erschlugen, als sich Maerna auf den Bogenschützen stürzte, wirbelte dieser herum und erschoss sie. Mri bleib nur die Flucht. Später hab ich sie dann verfolgt und konnte ihre position ausmachen, sie sind am Strand." Merilanda kochte vor Wut. Das würden diese Männer bereuen. "Erilanda, du hast versagt, doch du bekommst eine weitere Chance, suche dir ein dutzend der besten Amazonen aus und greife sie an, spätestens Morgen... nun verschwinde."

Sir Ulrich
18.09.2006, 21:31
Nach den Geschehnissen des heutigen Tages war SirUli der Appetit vergangen, er stopfte gezwungenermaßen etwas in sich hinein um seinen knurrenden Magen zu beruhigen, den anderen Gefährten schien es ähnlich zu gehen, denn auch sie langten nicht so zu wie sonst. Die Meldung von Ronsen, das er was gesehen hätte, vermieste allen den Rest der guten Stimmung die sie noch besaßen, für einen Moment machte sich betretenes Schweigen breit und die Gesichter verzogen sich zu sorgenvollen Mienen. Der Ritter brauchte etwas Ruhe, musste für sich allein sein, deshalb entfernte er sich von den Anderen und lief am Strand entlang.

Es gab sie also doch hier auf der Insel, diese kriegerischen Frauen, die SirUli bislang nur vom Hörensagen kannte, bislang hatte er den Geschichten, in denen von Mannweiber die Rede war keinen Glauben geschenkt. Heute sah er sie mit eigenen Augen und wurde auf unangenehme Weise eines besseren belehrt, seine letzten Hoffnungen zerstört, das es sich nur um Gerüchte handele. Einige Einzelheiten die man sich so erzählte fielen ihm wieder ein, da wurde von Mordlust gesprochen, von Männerhaß, von ausgezeichneter Kampfkunst, die so manchem Mann das fürchten lehren würde, letzteres hatten die Frauen eindrucksvoll bewiesen. Sorgenfalten bildeten sich auf seiner Stirn, bei dem Gedanken daran, dass es wohl auch noch Magierinnen unter ihnen gäbe, als wäre es nicht schon schlimm genug, gegen eine Horde wild gewordener Weiber zu kämpfen, auch das noch. Welche Art von Zauber beherrschten sie?, ein Frage, die wohl jeder der Gefährten gerne beantwortet hätte, damit man sich irgendwie darauf einstellen könne. „Nicht das die am Ende noch Dämonen und schlimmeres beschwören können“ ein kalter Schauer lief SirUli den Rücken herab, das war eine Vorstellung, die ihm ganz und gar nicht behagte. Doch, bei dem was Grimward erzählt und angedeutet hatte, müsste man sich wahrscheinlich auf das Schlimmste einstellen, sofern dies überhaupt möglich wäre. SirUli war nur ein einfacher Soldat, er wusste nicht viel über Magie, sie war ihm nicht geheuer, er mochte sie nicht und die Menschen, die sie benutzten erst recht nicht.

„Verdammte Weiber“ fluchte er laut vor sich hin, nachdem ihm jetzt wirklich klar war, das diese Mission eine gefährliche würde, der Feind offensichtlich unberechenbar sei. „Das kann ja heiter werden..., vielleicht haben die eine ganze Armee..., vielleicht hausen die einer Festung, wie sollen wir dann an den komischen Stab herankommen“. Je länger der Ritter darüber nachdachte, umso mehr Fragen tauchten auf, Fragen auf die es keine Antwort gab, „auf was habe ich mich da wieder eingelassen“, für einen Moment bereute er seine Entscheidung dem Ruf seines Kameraden gefolgt zu sein. Doch SirUli besann sich schnell wieder, als er an die Worte von Grim dachte, der meinte, dass das Schicksal von ganz Khorinis auf dem Spiel stünde, „was zählen da schon ein paar Opfer, was zählt mein Leben, wenn man dadurch das Leben vieler retten kann“. Langsam beruhigte sich der Ritter wieder und versuchte diese Sichtweise zu verinnerlichen, es war die einzige die ihm die Kraft geben könne, dies alles durchzustehen, was immer da auch kommen möge- nicht den Glauben zu verlieren, das es möglich sei, mit dieser Handvoll Männern das Ziel zu erreichen und allen Widrigkeiten zu trotzen. „Also gut..., holen wir uns das Ding“, sagte SirUli zu sich selbst und ballte dabei die Hand zu einer Faust, nun hatte er wieder eine innere Einstellung, an die er sich halten konnte.

Auf dem Rückweg zum Lagerplatz fiel dem Ritter ein große Hornmuschel ins Auge, sie erweckte gleich sein Interesse, er hob sie auf und betrachtete sie von allen Seiten, dabei kam ihm spontan eine verrückte Idee. Er überlegte kurz, ob er sie umsetzen sollte, doch er fand sie so genial, das er sich den Spaß nicht nehmen lassen wollte. Er schlich sich in einem großen Bogen am Lager vorbei, bis er den Waldrand erreichte, danach arbeitete er sich im Schutze des Büsche bis zu der Stelle heran, wo Ronsen angeblich eines dieser Weibsbilder gesehen hatte. Voller Vorfreude, was gleich geschehen würde blies er kräftig in die Hornmuschel und erzeugte so einen tiefen, durchdringenden Ton..., „zu den Waffen“ brüllte Uncle-Bin und hatte auch schon sein Schwert in der Hand. Die anderen Kameraden waren auch sofort aufgesprungen und postierten sich gleich neben dem Lord, eine übliche Verteidigungslinie, wenn man nicht genau wusste, wie stark der Feind sei. Grimward stand mit schussbereitem Bogen einige Schritte neben der Linie, Minuten der Stille vergingen..., die Gefährten standen wie angewurzelt, Keiner bewegte sich. SirUli blies noch mal in die Muschel, kurz darauf hörte er das surren eines Pfeils, der ihn nur knapp verfehlte, „Entwarnung..., ich bin’s..., das war nur ein Scherz“ rief der Ritter und kroch langsam aus dem Unterholz hervor. „Du bist wohl von Sinnen“ blaffte Uncle-Bin ihn an, „das ist weder der rechte Ort, noch die richtige Zeit um solche derben Streiche zu spielen“, „genau..., mir ist fast das Herz stehen geblieben“ lamentierte Rammius. „Ach, habt euch doch nicht so“ versuchte SirUli das ganze runterzuspielen und grinste breit, in der Hoffnung, so die Situation zu entspannen..., wobei er sich nicht sicher war, wie er an Stelle der Kameraden reagieren würde. „Da hast du uns aber einen schönen Schrecken eingejagt“ meinte Ronsen und boxte dem Ritter einmal gegen die Schulter, „du bist ein Idiot, jetzt habe ich einen Pfeil weniger“ lachte Grim und legte den Bogen beiseite. „Diese Nacht, sollten wir die Wachen verdoppeln und vor allem kein Feuer machen“ schlug DraconiZ vor, „genau und keine Späße mehr..., im Morgengrauen brechen wir auf um die Insel weiter zu erkunden“ brummte der Hauptmann und zog sich zurück. Nachdem was sich SirUli geleistet hatte, übernahm er freiwillig die erste Wache, Rammius schloß sich ihm an, die Beiden suchten einige Schritte abseits des Lagers einen geeigneten Unterschlupf und bezogen dort Stellung...

Ronsen
19.09.2006, 16:00
Der Tag war bisher ziemlich ruhig verlaufen, nur das Knacken der Äste und das Rascheln des Laubes am Waldboden war zu vernehmen. Die Gruppe war in den frühen Morgenstunden nach allen Aufräumaktionen aufgebrochen und ist weiter ins Landesinnere vorgestoßen. Diesmal haben sie den Wald vom Bach aus rechts gewählt, denn sie hofften, weiteren Gefahren aus dem Weg zu gehen, obwohl dies unvermeidlich war...
Ronsen lief relativ gleichgültig in der Mitte der Gruppe und schaute sich die schicken Verzierungen an seinem Dolch an. Den Langdolch hatte er von seiner Heimat, den südlichen Inseln mitgenommen und bis heute behalten. Der Milize streifte mit dem Finger vorsichtig über die flache Seite der Klinge. Sie fühlte sich warm an, die Sonne hatte am Morgen auf die Waffe gestrahlt und der Stahl scheint die Wärme gespeichert zu haben. Eine wohltuende Wärme. Ronsen steckte die Waffe weg und schaute sich in der Umgebung um, rundherum nichts als Bäume, meist große Nadelbäume wie Fichten oder Lärchen. Der Soldat war ein wenig deprimiert, man konnte es ihm ja auch nicht verübeln...
Sir Uncle-Bin lief an der Spitze der Gruppe, gefolgt von Rammius, SirUli, Grimward und dem Schmied. Hinten achtete der Paladin DraconiZ auf die Gruppe, das war die gewöhnliche Konstellation, sodass die schwachen Glieder von den stärkeren beschützt werden. Ronsen brauchte eingenlich keinen Schutz, aber er hatte auch keine Lust, jetzt eine Diskussion deswegen anzufangen.
Die Stille in der Runde nervte den Soldaten außerdem, keiner sagte auch nur ein Wort, ein ewiges Schweigen dominierte, irgendwie machte dies mürbe. Die Aussichten für ein heiles Überleben waren nun mal ziemlich gering, aber man musste die Sachen nehmen wie sie kommen, und wenn Innos bei ihnen ist, dann konnte den Gardisten eigentlich auch nichts passieren. Das hoffte der Milize zumindest.
"Seht!", unterbrach SirUlis Stimme das Schweigen. Alle blickten nach vorn, denn dort war ein Licht in der Ferne des Waldes zu sehen, scheinbar würden sie den Wald bald verlassen können. Ein leichtes Freudegefühl überkam die Männer, wurde aber gleich von einem "jetzt müsst ihr erst recht vorsichtig sein" von Uncle wieder verwischt.
Als sie die Lichtung erreichten, blickten sie sich um, der Wald war zuende und üppiges Grün übernahm das Landschaftsbild. Im Norden waren steile Berge zu sehen, davor massenhaft grüne Hügel. Der Hauptmann stoppte, die anderen blieben somit auch stehen.
"Was ist los?", wollte einer wissen.
"Wir werden eine kleine Pause machen, stärkt euch und richtet euer Augenmerk auf das, was jetzt passieren wird, denn dies werdet ihr nicht alle Tage sehen."
Die anderen Gruppenmitglieder blickten verdutzt in die Runde, was mochte jetzt passieren.
"Ronsen, darf ich dich zu mir bitten?"
Der Milize stand nervös auf und ging einen Schritt nach vorn, die anderen blieben hinten nahe dem Wald stehen. War es das, was der Hauptmann von Ronsen wollte. Es war egal, es konnte ja nun doch nichts Schlimmes mehr geschehen, daher ging er relativ locker zu dem Lord.
"Da bin ich Hauptmann, was wollt ihr von mir?"
"Ronsen... oder soll ich euch bei eurem wahren Namen nennen? Sir Rheinold?"
"Woher wisst ihr...?"
"Habt ihr es vergessen? Als ihr bei der königlichen Garde aufgenommen wurdet, habt ihr eure gesamten Personalien angeben müssen."
"Ja... daran hatte ich gar nicht gedacht."
Ronsen schämte sich ein wenig über seinen eigentlichen Namen, und er wollte ihn auch nicht wirklich jeden wissen lassen, deshalb ärgerte er sich, als er jemanden von den anderen kichern hörte.
"Also gut Ronsen, ich habe dir etwas mitzuteilen... Du hast der Garde nun schon lange, lange Zeit gedient, du hast bei uns angefangen, weil du dich damals bei einer Bande Räuber rächen wolltest, das hast du mir beim Rekrutentraining mitgeteilt."
"Ja, das stimmt"
"Du hast eine Karriere begonnen, hast viele Höhen und Tiefen gemeistert und dich immer weiter hochgearbeitet..."
Uncle stoppte kurz um seine Worte wirken zu lassen.
"Desweiteren", begann er, "engagierst du dich tadellos als Rüstungsbauer und meisterhafter Schwertkämpfer, und du brings deine Künste gerne neuen Rekruten bei, das kann nicht jeder."
"Danke Hauptmann!"
"Im Krieg gegen die Orks hast du dich bereits bewährt, als starker Kollege im Minental beim Erzkonvoi bist du uns begegnet, und du hast uns vor drohenden Gefahren gewarnt. Außerdem hast du dir gute Kontakte geknüpft und warst für Jedermann zu jeder Zeit ansprechbar, mit Rat und Tat zur Stelle."
Ronsen lächelte verlegen.
"Das wichtigste aber ist, du hast deine wahren Fähigkeiten bewiesen, und das vor nicht allzu langer Zeit, damals, beim Miliztraining. Du... du hast in einer aussichtslosen Situation einen kühlen Kopf behalten und mir damit das Leben gerettet, dafür werde ich dir auf ewig dankbar sein."
"War doch Ehrensache, ich..."
Uncle wies ihn mit dem Finger an, zu schweigen und den Lord erst seine Rede beenden zu lassen.
"Du hast dich mehr als genug für die Gilde eingesetzt und sollst dafür belohnt werden, ich gebe dir also eine Chance... eine Chance, dem Orden der heiligen Streiter, der Ritter und Paladine, beizutreten."
Ronsen hatte sich wohl verhört, dann erinnerte er sich, genau die selbe Szene hatte sich zwischen dem Stadthalter und SirUli abgespielt. Er schielte zu seinem Freund. SirUli lächelte.
"Nun", sprach der Lord, "bist du bereit, unserem Orden beizutreten?"
Ronsen räusperte sich, er wollte nicht so eingeschüchtert auftreten wie Uli damals, aber er konnte es nicht verkneifen.
"Ja Sir... das wäre mir wirklich eine Ehre."
Der Satz kam ziemlich leise und verkrampft aus dem Mund des Soldaten, aber Uncle lächelte: "Dann sprich nun den heiligen Schwur aus, bevor ich dich mit dem Schwert entgültig in unsere Gemeinschaft einweihe."
"Ja, nun: Hiermit schwöre ich Innos..."
"Du kannst den Schwur bereits? Das überrascht mich aber."
"Ich habe da ein gutes altes Buch unseres Gottes, ich habe es oft gelesen, vor allem den Schwur."
"Nun, das erfreut mich, dann setze bitte fort."
Zittrig sprach der Krieger: "Hiermit schwöre ich Innos,
dem Gott des Feuers,
der Gerechtigkeit und Schöpfer dieser Welt"
Er pausierte kurz: "und dem Königsgeschlecht Rhobars,
den edlen Herrschern dieses Landes,
in Ehre mein Leben lang zu dienen."
Die Worte kamen so leicht aus seinem Mund, er hätte es nicht für möglich gehalten.
"seine Schöpfung zu wahren,
seine Gesetze zu achten
und mit meinem Leben zu verteidigen."
Nun kamen die letzten Zeile, eigentlich die schwersten, aber er war im Herzen nun endlich völlig bei seiner Gottheit und konnte sie fließend aussprechen:
"bis die Flamme meines Lebens erlischt
und ich einkehre in Innos Reich.“
Dann kniete er sich vor dem Lord nieder. Seine Schwertweihe würde sogleich folgen. Ronsen Gedanken drehten sich im Kreis, ihm war ein wenig schwindelig und wartete auf Uncles Aktion. Nur eins fragte er sich nun, würde er sich weiterhin Ronsen, oder Sir Rheinold nennen?

Uncle-Bin
19.09.2006, 17:16
Zugegeben, der Zeitpunkt den Uncle gewählt hatte um Ronsen zu befördern war nicht unbedingt ideal, aber es würde seinen Zweck erfüllen und eine Sache aus Uncles „Liste der Dinge, die ich noch tun will“ streichen. Immerhin hatte war Uncle dem Soldaten etwas schuldig.
Das der werdende Ritter den Eid auswendig aufsagen konnte, erstaunte den Lord umso mehr, denn die meisten Soldaten waren nicht sonderlich belesen und wenn es um Treue und Loyalität ging, würde auch ein Eid bei den Gemeinen nicht sonderlich viel bringen.
Erst als Ritter war das eigene Leben auf ewig fest mit jenen Worten verbunden, die Ronsen gerade sprach. Man konnte es aus Rheinolds Stimme heraushören, dass er sich dieser Tatsache durchaus bewusst war.

Nachdem Ronsen den Schwur geleistet hatte, kniete er vor Uncle nieder damit dieser ihn standesgemäß zum Ritter schlagen würde. Das Uncle es dabei ein wenig anders hielt, als die meisten Lords, würde ihm nun schnell bewusst werden.
„Gib mir deine Waffe, Soldat.“, meinte der Hauptmann und verzichtete bewusst auf den Titel Ritter, denn noch fehlte etwas. Ronsen tat wie ihm geheißen und ehe er die Hand wegziehen konnte, hatte Uncle sie fest gepackt und drückte sie sanft, aber bestimmt auf die Schneide des Bastardschwertes, sodass sich eine dünne blutrote Linie über sie zog.
„Der Schmerz wird dich an den Eid erinnern und dein Blut soll dich an diese Waffe binden. Das Schwert ist die mächtigste und heiligste Waffe eines Ritters und so Innos will, wirst du damit viele glorreiche Kämpfe überstehen.“ Einen kurzen Augenblick überlegte er noch und entschied sich dann sich dafür zu rächen, dass Ronsen neulich baden gegangen war, als sie das Lager hatten bewachen sollen.
Es klatschte und die Wange des neuaufgenommenen Ritters begann rot zu leuchten. „Ich wollte nur auf Nummer sicher gehen, dass du den Eid wirklich nicht vergisst.“, murmelte Uncle und deutete eine Verbeugung vor Ronsen an. Damit war das Ritual beendet und der Marsch würde weitergehen. Hier am Waldrand fühlte Uncle sich nicht sicher und seine Gefühle lagen in solchen Dingen selten falsch.

DraconiZ
19.09.2006, 17:52
Als Ronsen und Uncle wieder zu der Gruppe stießen grinste DraconiZ und ging sofort auf den Einhandlehrer zu, der einen ernsten und doch freudigen Gesichtsausdruck aufgesetzt hatte. Sofort ergriff er Paladin die Hand seines Freundes und zwinkerte ihm zu. ,, Das hast du wirklich verdient. Meinen Glückwunsch“, sagte der Paladin schlicht, doch das reichte. Er brauchte nicht viele Worte um Ronsen zu zeigen, dass er ehrlich froh war, dass der Rüstungsbauer so weit gekommen war. Noch bevor der Streiter etwas Weiteres sagen konnte, kamen auch schon Rammius, SirUli und Grimward angerannt um Ronsen ebenfalls zu seiner neuen Stellung zu gratulieren. Der Schmied wandte sich daher immer noch grinsend ab und stapfte über den Waldboden hin zu Uncle, der wie ein Fels am Rande des Waldes stand und scheinbar die Bäume, Sträucher und anderen Pflanzen genauestens studierte. Der Schwarzhaarige zögerte näher zu kommen, denn vielleicht schien der Lord irgendetwas Gefährliches entdeckt zu haben und schaute noch einmal zu den anderen zurück. Hände wurden geschüttelt, Spaße gemacht und Ronsen wurde immer mehr verlegen, auch wenn er das bei weitem nicht sein musste. Er war einer der Milizen die sich den Aufstieg in die höheren Reihen wahrlich verdient hatten. Dennoch konnte er von Glück sprechen, denn wirklich nicht jeder Milize, auch nicht jemand der seit 30 Jahren treu dem König diente, wurde in den Rittersrang erhoben. Mit einem Ruck wandte sich der Paladin wieder von dem Anblick ab und seine Augen suchten den Hauptmann, der gerade noch vor dem Waldrand gestanden hatte, doch fanden ihn nicht. ,, Wer der jetzt das im Alleingang regeln? Ich schau besser mal nach und sage den Anderen nichts. Schließlich hat Ronsen sich diesen Moment wirklich verdient“, dachte der Schleichmeister und ging ohne einen Laut von sich zu geben zum Waldesrand und betrat das Unterholz.

Es dauerte nicht lange da hörte er schon stapfende Laute, Äste brechen und andere typische Geräusche, wenn sich Jemand wie ein Troll fortbewegte. Das musste eindeutig Uncle sein, denn die Amazonen trugen nicht so schwere Rüstungen und würden garantiert nicht so viel Krach schlagen. DraconiZ verzog unwillig das Gesicht und schritt so schnell und leise er konnte hinter dem Lord her. Sollte dort wirklich eine Gefahr sein, dann würde der Hauptmann mit seiner Aktion wohl nur noch mehr Gegner anlocken. Vielleicht wollte er das ja auch. Er hatte schließlich die Kampfkraft es mit ziemlich vielen Gegnern aufzunehmen. Bei seiner Lordschaft wusste man nie genau.

,, Uncle jetzt sei mal ruhiger, wenn hier vorher noch keine Gegner waren, dann sind sie jetzt da“, flüsterte DraconiZ dem Lord zu, als er direkt neben ihm stand ohne das Uncle ihn bemerkt hatte. Es gab ein klatschendes Geräusch und des Hauptmanns gepanzerte Faust hatte den Schmied direkt in den Bauch getroffen, was diesen zurücktaumeln lies. Damit hatte er nun ganz und gar nicht gerechnet. Wütend schaute der Hauptmann seinen scheinbaren Gegner an und wollte schon sein Schwert ziehen, doch als er registrierte, dass es sich um den Paladin handelte machte er nun einen resignierenden Gesichtsausdruck. ,, Schleich dich nicht an mich an und guck mal lieber dort drüben“, meinte der Streiter kurz angebunden und bewegte seine Augen sofort wieder zu dem Platz hin, wo er schon die ganze Zeit hingesehen hatte. Erst wollte DraconiZ auffahren und seinerseits dem Lord eine verpassen, doch dann entschied er sich doch dagegen, stöhnte einmal auf und schaute auch zu dem Ort, wo Uncle aus dem Unterholz hinsah. Sofort war der Schmerz im Magen vergessen und der Paladin schaute begeistert auf einige Gestalten die sich im anmutig im Wasser bewegten. Ein Grinsen huschte über die Züge des Streiters und die Gestalten hatten ihn von Anfang an in ihren Bann gezogen. Selbst wenn er versucht hätte seinen Blick abzuwenden hätte er dies nicht vollbringen können. Sein uralter Instinkt, der älter war als alle Sitten und Bräuche fesselte ihn an diese Gestalten. ,, Du hattest verdammt Glück, dass die Amazonen dich nicht gehört haben bei deinem Getrampel. Sonst wäre uns dieser Anblick verwehrt geblieben“, sagte der Schmied ohne auch nur einen Bruchteil eines Augenblicks den Blick von den wunderschönen Frauenkörpern zu nehmen, die sich graziös im Wasser bewegten. ,, Jaa …“, murmelte Uncle, der normalerweise in solchen Situationen vehement widersprochen hätten und gaffte weiter. Als etwas anderes als aus ihrem sicheren Versteck auf die Frauen gaffen konnten die beiden in diesem Moment auch gar nicht. ,, Vielleicht sollten wir raus finden, was passiert, wenn wir uns gefangen nehmen lassen“, meinte DraconiZ schwärmend. Diese Körper waren einfach nur makellos anders konnte man es nicht ausdrücken. Die golden schimmernden Haare, die perfekten Rundungen, die hübschen Gesichtszüge. Doch besonders die Tatsache, dass sie alle unbekleidet im Wasser waren machte die Sache noch wesentlich interessanter. Uncle reagierte zwar auf die Frage des Paladins nicht, stellte aber seinerseits eine Frage: ,, Meinst du man kann eine von ihnen dazu bringen mit nach Khorinis zu kommen? Ich habe verdammt gute Manieren“. DraconiZ zog die Stirn kraus und schmolz dahin, als eine von ihnen aus dem Wasser stieg und ihr Haar schüttelte nur um kurz danach wieder von einer kleinen Anhöhe aus ins Wasser zu springen. Zu ihren Freundinnen. Zumindest nahm der Paladin an, dass es ihre Freundinnen waren. Das passte gerade so gut in das idyllische Bild hinein. ,, Erm ja schon möglich. Doch ich glaube die musst du dann schon im Kampf besiegen“, erwiderte DraconiZ und erinnerte sich an gestern. Er hatte sich gestern wie ein Monster gefühlt als er die Amazone hatte töten müssen, weil sie sonst selbiges mit ihm gemacht hätte, doch nun wurde dieses Gefühl noch wesentlich intensiver und schien ihn fast aufzufressen, wie er ihre Körper betrachtete. Wie hatte er einem so schönen so etwas antun können? Gestern hatte er sich wirklich schlecht gefühlt, doch nun hatte er den Eindruck vor Innos gesündigt zu haben.
Der Streiter schüttelte den Gedanken ab und schwor sich, ab sofort alles daran zu setzten keinen von ihnen mehr so etwas anzutun. Es musste auch gehen ohne solch ein Verbrechen zu begehen. So oder so war es ihm zuwider Menschen zu töten. Dennoch hatte er gestern keine Wahl gehabt, beruhigte er sich und vereinbarte mit sich selbst dies später zu klären. Denn der Bann der Amazonen, wie er sein Gefühl, das er momentan hatte, nannte hatten ihn nun wieder fest im Griff, als zwei von ihnen begannen im Wasser zum Spaß zu kämpfen.

Uncle-Bin
19.09.2006, 19:37
Nie zuvor war Uncle die Rüstung so eng vorgekommen wie in jenem Moment, als er diese Prachtweiber da entdeckt hatte. Moral und Anstand waren in solchen Momenten sicherlich keine Eigenschaften, die den Paladin ausmachten. Er nutzte die Gunst der Stunde und gafft, als gäbe es kein Morgen mehr.
Allerdings hatte Uncle ja auch allen Grund sich mal so richtig satt zu sehen. Immerhin war er in den letzten drei Jahren keiner nackten Frau mehr begegnet und wenn, dann hatte er sie gerade eben vergessen. Zumindest konnte er Draconiz mit seinen Sprüchen, die durchaus ernst gemeint waren, beweisen, dass gewisse Gerüchte über den einsamen Hauptmann nicht der Wahrheit entsprachen.
„Das Risiko gehe ich mit Freuden ein.“, wisperte Uncle und stellte sich vor wie er gleich den ganzen Amazonenstamm zum Kampf herausforderte, um danach eine nach der anderen vor den Altar zu tragen. Bei einer solchen Auswahl fiel es ihm wahrlich nicht leicht eine besondere Amazone auszumachen.
„Du solltest gehen, Uncle. Wenn wir beide hier bleiben, ist die Chance entdeckt zu werden doppelt so groß.“, meinte der Schmied schließlich und heimste sich damit einen bösen Blick ein. „Noch bin ich der Lord. Du wirst gehen!“, flüsterte Uncle.
Es wurden weitere böse Blicke ausgetauscht. Die Spannung zwischen den beiden Konkurrenten in dieser Weibergeschichte war förmlich greifbar, als Uncle eine blendende Idee kam. Ja, es war wirklich eine blendende Idee. Ein vollkommen verblendete Idee, die nur dem Verstand eines völlig Wahnsinnigen oder eines liebestollen Lords entspringen konnte.
Die Logik des Hauptmannes war einfach: Wenn die Frauen ihn erst einmal in ebenso heroisch wie mannhafter Pose sehen würden, dann würden auch ihre natürlichen Instinkte erwachen. Kein Weib dieser Welt konnte doch ernsthaft nur mit anderen Frauen leben wollen. Das ging schon aus dem einfachen Grunde nicht, weil Frauen ständig redeten und gleichzeitig jemanden brauchten, der zuhören und höchstens mal brummen oder ein gelangweiltes „Ja Schatz“ sagen konnte. Zumindest glaubte Uncle, dass es sich so verhielt.
Mit diesen Gedanken einer primitiven männlichen Seele trat Uncle aus dem Dickicht hervor und drückte die Fäuste in die Seiten, um mit tiefer Stimme jene Worte zu verkünden, die seit Äonen Frauenherzen in allen Teilen der Welt im Sturm erobert hatten.
„Hier bin ich! Wer möchte ein Stück, Uncle?“, grunzte er und war froh sein loses Visier am Helm zu haben, denn beinahe wären ihm die glotzenden Augen aus dem Schädel gefallen. Nun war seine Zeit gekommen. Die Zeit eines Mannes, der nach einer Periode der Lieblosigkeit und des Krieges geschätzte fünfzig Prozent der Bevölkerung glücklich machen würde.
Jenes Glück drückt sich in diesem Fall vorerst leider nur in wildem Gekreische und einigen Pfeilen aus, die Uncle knapp verfehlten und seinen ritterlichen Instinkt weckten. Rette sich wer kann!, dachte er und war schon verschwunden.

Grimward
19.09.2006, 20:32
Es sah nicht gut aus für die Gefährten, zwar hatte uncle-Bin Ronsen zum Ritter geschlagen und Grimward freute sich für seinen Kameraden, doch das verstärkte ihre Kampfkraft nicht. Die Amazonen wussten wo sie waren und die Gefährten hatten keine Ahnung, wo die Amazonen waren. Uncle-Bin und DraconiZ waren, um dies herauszufinden, in den Wlad gezogen, während die anderen ein Feuer geschürt hatten um etwas zu Essen vorzubereiten. Denn es machte keinen Sinn mehr, ihre Position zu verstecken, die Amazonen spielten ihren Heimvorteil gnadenlos aus und würden sie auf kurz oder lang doch finden. Schließlich flackerte das Feuer und die Anderen drei begannen etwas zu Essen vorzubereiten, Grimward hatte dazu keine Lust und stapfte stattdessen zum Waldesrand um ein wenig nachzudenken. Er setzte sich auf einen umgestürzten Baumstamm und dachte über die gestrigen Ereignisse nach. Bis auf SirUli witzigen Streich, war der Tag nicht gerade nach seinem Geschmack verlaufen. Er hasste es zu töten, Grimward war schon immer ein Krieger aus reinem Pflichtgefühl gewesen. Doch Frauen zu töten, schlug dem Fass den Boden aus, auch wenn er, im Gegensatz zu den Anderen, keinen Blick für die Reize der Amazonen hatte, wollte er sie doch nicht töten. Er selbst, Grimward, überzeugte Verfechter vom Frieden, hatte eine Frau... aus kürzester Distanz einfach erschossen.

Er stüzte den Kof auf die Hände und blickte in das undurchdringliche Grün, das sich rings um ihn erstreckte. Plötzlcih raschelte es in der Nähe, Grimward gefror das Blut in den Adern, sein Herz setzte aus, er hatte keine Waffe mitgenommen, nur seinen Dolch. hastig erhob er sich, wollte zurückstürmen, stolperte über den Baumstamm und schlug schmerzhaft auf, er stemmte sich hoch und taumelte, nun mit dem Rücken zum Meer, zurück zum Strand. Doch aus dem Gebüsch, stürmte ihm nur DraconiZ entgegen, der Paladin, in seiner leichten Tunika bewegte er sich ungeheur schnell und bremste nur knapp vor Grimward. "Was...?" setzte Grimward an und hörte das klappern einer Rüstung, in seinem Blickfeld tauchte nun auch Uncle auf. DraconiZ deutete mit einer Hand vorwurfsvoll auf Uncle und lachte hysterisch. "Er hat... er hat.....", versuchte er zu erkären, halb sprach er, halb prustete er. "Keine Zeit für Erklärungen, wir müssen zu den Anderen, die Amazonen sind uns auf den Fersen!" unterbrach der Hauptmann den Paladin. Hektisch wirbelte Grimward herum und sprintete zum Strand, DraconiZ und Uncle waren dicht auf. Seine Gefährten, die ums Feuer verteilt saßen standen, offenbar alarmiert, von ihrem Tempo, auf. "Ronsen, das Feuer, mach es aus.... Uli, Rammius, die Vorräte, schnell!" brüllte Grimward ihnen entgegen und packte noch in diesem Atemzug einige Dinge, und stopfte sie in einen Beutel.

Keiner stellte fragen, binnen weniger Sekunden hatten sie ihr ganzes Lager abbgebaut. "Wie weit sind sie zurück?" fragte Grim schließlich, während er seine Waffen griff. "Sie mussten sich... noch anziehen... aber gleich sind sie da." Grimward starrte sie ungläubig an. "Erklärungen folgten später, jetzt müssen wir wieder in den Wald, aber an einer anderen Stelle. Sie sind uns zwei zu eins überlegen, schätze ich....", nahm Uncle-Bin, der das Thema offenbar meiden wollte, eine Frage vorweg. Doch da der Hauptmann zweifellos Recht hatte, folgten ihm alle. Sie spurteten, ein stück den Strand entlang und hielten dann auf das Waldstück. Schließlich, sie hatten den Wald nun erreicht und schlugen sich in die Büsche. Schließlich wagte Grimward, der das Schlusslicht der Gruppe bildete und kaum drei Schritte im Wald war, einen Blick über die Schulter. Keine Amazone war am Strand. "Wartet.... da stimmt doch was nicht!" rief Grimward. "Sie sind uns euch nicht hinunter zum Strand gefolgt. "Was? das gibts doch gar nicht!" erwiderte DraconiZ. "Wir haben sie doch gehört", fügte Uncle hinzu. "Es sei denn... sie wussten was wir vorhaben...", bemerkte SirUli. "Verdammt... und jetzt?" "Jetzt erzählt Uncle erstmal was passiert ist, wir können eh nichts machen, außer uns kampfbereit halten, sie finden uns doch", meinte Ronsen. "Undankbarer, kleiner", brummte Uncle als antwort und schlug sich einfacher tiefer ins Waldesinnere. Grummelnd folgte die Anderen, ihnen blieb, wahrhaftig nur die Flucht, auch wenn Ronsen da anderer Meinugn war, die Amazonen war mindestens gleichwertige Kämperinnen und zudem in der Überzahl.

Sir Ulrich
20.09.2006, 00:16
Die Gruppe lief noch einige Zeit tiefer in den Wald hinein, die Vegetation wurde immer dichter, sodaß ein schnelles vorankommen unmöglich wurde. „Halt“ befahl Uncle-Bin, dies ist ein guter Platz die Frauen, ähm den Feind in den Hinterhalt zu locken, verteilt euch Männer, verhaltet euch ruhig und wartet auf mein Zeichen“. „Grim..., du kletterst am besten auf einen Baum, Ronsen und Uli suchen sich ein nettes Versteck, Rammius und ich werden ein wenig für Unordnung sorgen“ meinte DraconiZ. Die Kameraden nickten sich gegenseitig zu, dann verschwanden sie in den Büschen, kurz darauf herrschte Stille. Der Ritter schlich noch einige Schritte durch das Unterholz, bis er ein geeignetes Versteck fand, langsam, fast wie in Zeitlupe zog er sein Schwert aus der Scheide um keine unnötigen Geräusche zu verursachen. Nun hieß es abwarten, nicht unbedingt seine Stärke, aber diese Situation ließ ihm keine andere Wahl, nur so hätten alle eine Chance zu überleben. Lange würde es sowieso nicht dauern, bis die kriegerischen Frauen auftauchen würden, schließlich waren sie der Gruppe dicht auf den Fersen und sie hatten Spuren hinterlassen, denen selbst ein Blinder folgen könnte. Die Zeit verging..., noch immer nichts zu hören, „die müssten doch schon längst da sein..., was führen die Weiber im Schilde“ fragte sich SirUli und drehte sich ständig nach allen Seiten um, damit er nicht selbst überrascht würde. Seltsam, ausgerechnet jetzt fiel ihm ein, dass er noch nie zuvor gegen eine Frau gekämpft hatte, außer in ein paar Übungsduellen gegen eine ehemalige Schülerin von ihm, das war alles. Er versuchte sich vorzustellen, ob man den Konflikt nicht anders lösen könne, aber nach dem Zwischenfall von gestern, wollte ihm auf die Schnelle keine friedliche Lösung einfallen. Die Frauen, denen sie begegneten hatten ja auch nicht gerade den diplomatischen Weg gewählt und ließen den Männern nur die Wahl sich zu wehren oder zu sterben. „Ob Ork, Mann, Frau..., alles was mir nach dem Leben trachtet ist mein Feind“ so versuchte SirUli seine Skrupel zu überwinden, denn ihm war nicht ganz wohl bei dem Gedanken vielleicht eine Frau zu töten.

Da bewegt sich doch was, der Ritter hielt den Atem an und machte sich zum Sprung bereit, das rascheln kam immer näher, durch das Blätterwerk des Busches, hinter dem er sich verbarg, konnte er schemenhaft eine Gestalt erkennen, die genau auf ihn zuhielt. Zum Glück hatte SirUli seine Spuren verwischt, sonst wäre er wohl schon längst entdeckt worden, „muß wohl so was wie ein Späher sein“ kam es ihm in den Sinn, denn außer dieser einen Person konnte er keine anderen sehen. Nun stand diese Frau direkt vor ihm und drehte den Kopf nach allen Seiten, „Risiko“ sagte sich der Ritter, legte behutsam das Schwert zur Seite..., dann sprang er aus der Deckung hervor und riß die Kriegerin zu Boden, die kurz aufschrie. Sofort packte er sie an den Haaren und schlug ihr mehrmals mit der Faust ins Gesicht, bis sie bewusstlos wurde, den reglosen Körper zerrte er ins Gebüsch. Für einige Augenblicke herrschte wieder Stille, dann tauchten zwei Kämpferinnen auf, die keinen freundlichen Eindruck machten..., es dauerte nicht lange, bis sie die Schleifspur entdeckten und auf das Versteck von dem Ritter zustürmten. SirUli nutze seinen letzten Überraschungsmoment und konnte einen gezielten Treffer an den waffenführenden Arm der ersten Kriegerin landen, die vor Schmerz ihre Waffe fallen ließ, die andere sank von zwei Pfeilen in der Schulter getroffen zu Boden.

Plötzlich war von allen Seiten Kampflärm zu hören, rasselnde Schwerter, schreiende Frauen- und Männerstimmen, der Ritter hielt es in dieser Situation für das Klügste, die Drei Weiber in Schach zu halten und befahl den Verletzen, sich in das Dickicht zu begeben. Sie kamen seiner Aufforderung nur widerwillig nach und er musste sein Schwert zu Hilfe nehmen, damit das Ganze etwas zügiger ablief. Nach einer Weile verstummte der Lärm, „es ist vorbei Männer“ rief Grim, der von seiner erhöhten Position einen guten Überblick hatte und alles genau beobachten konnte. Die Gefährten sammelten sich auf einer kleinen Lichtung, die Gefangenen wurden zusammengetrieben, „ist Jemand verletzt“ fragte der Hauptmann in die Runde, „nichts von Bedeutung“ meldete sich Rammius zu Wort, die anderen schüttelten nur den Kopf. „Und was machen wir jetzt“ fragte Ronsen, „na, was wohl, wir werden hier irgendwo übernachten“ sagte SirUli, „und die Gefangenen, was sollen wir mit denen machen“ gab DraconiZ zu bedenken. „Gute Frage“ brummte Uncle-Bin und runzelte die Stirn... „wir lassen sie laufen..., bis auf die da, das scheint die Anführerin von dem Trupp zu sein, sie kann uns noch nützlich sein. „Ist das wirklich eine so gute Idee“ hakte Grimward nach, „ich glaube der Hauptmann hat Recht, sie wären nur eine unnötige Belastung für uns“ gab DraconiZ seine Meinung ab. „Wir könnten sie doch als Geiseln benutzen“ schlug Ronsen vor, „hm..., so, wie die uns gegenüber auftreten, hängen die nicht sehr an ihrem Leben, ich glaube nicht, dass das funktionieren würde“ warf SirUli ein. Die Männer wägten das für und wieder in einer kleinen Diskussion miteinander ab, kamen am Ende dann zu dem einstimmigen Urteil, die Frauen freizulassen, die sich das nicht zweimal sagen ließen und schleunigst in die Richtung verschwanden, aus der sie gekommen waren.

Die Zurückgelassene wurde an einen Baum gefesselt, sie war nicht gesprächig und beantwortete keine Frage, die ich gestellt wurde, „vielleicht versteht sie uns nicht“ mutmaßte Grim. „Die versteht uns schon, die will nur nicht reden“ knurrte Uncle-Bin, „ich hau mich erst mal auf’s Ohr und ihr solltet sehen, das ihr auch noch eine Mütze voll Schlaf kriegt, Morgen steht uns sicherlich ein anstrengender Tag bevor“. „Da hast du wohl Recht..., ich übernehme die erste Wache und schau gleichzeitig mal, ob unser ungebetener Besuch wirklich gegangen ist“ bot DraconiZ an und wünschte den anderen mit einem zynischen Unterton eine angenehme Nachtruhe...

Merilanda
20.09.2006, 17:42
Erneut öffneten sich die Torflügel der großen Halle, Merilandas Finger schlossen sich um den Stab der Macht und sie betrachtete kritisch ihre Schwester, die auf sie zu Schritt. "Erilanda!" grüßte Merilanda. "Ehrwürdige Schamanin", erwiderte Erilanda regelkonform. "Verzichte doch darauf, niemand ist hier. Außer meinen Wächterinnen. Habt ihr sie vertrieben?" Erilanda verzog ihr hübsches Gesciht zu einer Grimasse und antwortete: "Die Diener Innos kämpfen mit List und Tücke." Merilanda zog verärgert die Sitrn kruas, aufgrund der zweideutigen Erwiderung. "Sprich, Schwester und sprich die Wahrheit!" "Sie haben uns niedergemacht, nur Erantha, Meleanore und ich überlebten, doch Erantha hielten sie gefangen, während wir gehen durften." Merilanda spürte die heiße Wut in sich aufsteigen. Ihr Schwester war eine veradmmmte Stümperin, sie entehrte das edle Blut in ihren Adern und damit auch Merilanda. "Du bist unwürdig, nichts bist du Wert!" kreischte Merilanda ihre Schwester an. "Die Männer sind stark, stärker als wir dachten, vielleicht sollten wir mit ihnen reden..." erdreistete sich Erilanda vorzuschlangen. "Was?! Du willst dich mit dem Feind bverbrüdern, nur weil du zu schwach bist?!" Merilanda war außer sich vor Zorn. "Wir wissen doch gar nicht was sie wollen", trotzte Erilanda, ebenso aufgebracht.

Merilanda erhob sich von ihrem hözernen Thron und funkelte ihre Schwester wütend an. Den Stab hielt sie in ihrer Rechten und sie schwang ihn, in einer pompäösen Geste, gen Erilanda. "Wir WISSEN sehr wohl, was sie wollen, du weist es , ich weis es, jede Schwester weis es. Sie zerstören unsere Traditionen und unser Leben und du... willst dich mit ihnen verbrüdern! Geh mir aus den Augen, bei Donra!!!! schrie sie wütend. "Wie ihr wünscht edle Schamanin...", zischte Erilanda. "Wage es nicht, mir wieder unter die Augen zu treten, nicht in den nächsten dreihundert Jahren, ich werde meine rechte Hand nun sorfältiger wählen!" rief Merilanda ihrer aufmüpfigen Schwester hinterher. Diese wandte sich nicht um, sondern verließ mit wehendem Haar und langen Schritten die Halle. Sie kann froh sein, dass sie meine Schwester ist, sonst hätte ich sie glatt umgebracht..., dachte Merilanda, ihr Atem ging heftig und schnell, ihr Brustkorp hob und senkte sich, sie setzte sich wieder hin. Merilanda ließ eine ihrer Wächterinnen eine weitere Amazone, names Cerlia holen, die an Erilandas Stelle treten sollte, zumindest vorerst. Cerlia betrat den Raum und Merilanda wies sie an. "Schick einige Amazonen zum Strand, sie sollen das Boot demontieren, aber lasst euch auf keinen Kampf ein, flieht wenn ihr sie seht." Cerilia nickte und wandte sich um. "Und... hinterlasst Spuren, sie sollen den Tempel finden", rief Merilanda der neuen Befehlshaberin hinterher.

DraconiZ
20.09.2006, 18:20
Ratsch. Klatsch. Blätter wurden zertreten. Äste einfach achtlos umgeknickt, Pflanzen mit den Füßen zertrümmert und dabei wurde munter drauf los geredet, als seien sie hier in einem Kinderparadies. Man musste die Schritte wirklich im Umkreis von einer ganzen Stadt hören. Wenn die Bewohner der nächsten Insel vorher noch nicht gewusst hatten, dass sie hier waren, dann wussten sie es jetzt. Zumindest kam es DraconiZ so vor, als sich Ronsen, Grimward und Uncle regelrecht wie Trolle, Drachen oder Schattenläufer fortbewegten, wobei Schattenläufer dies eigentlich noch wesentlich leiser durchgeführt hätten, zumindest wenn sie jagen wollten. ,, Männer ich will ja wirklich nichts sagen aber …“ setzte der Schleichlehrer an, doch Grimward und Ronsen sagten gleichzeitig: ,, Das hast du jetzt oft genug gesagt. Es geht nun mal im Moment nicht anders“ und Uncle ergänzte: ,, Halt jetzt den Rand“. Der Paladin guckte daraufhin unglaublich brummig drein und stampfte seinerseits ein wenig rum, um sie nachzuäffen, doch da nicht der gewünschte Effekt kam, lies er es nach einer Weile sein. ,, Na wartet die nehme ich mir alle noch mal zur Brust“, meinte der Streiter, als er sich ein Stück zurückgefallen lies zu Rammius und SirUli. Beide machten nur einen wissenden Gesichtsausdruck, sagten aber nichts. Da auch von denen keine Antwort kam, bewegte sich DraconiZ einfach weiter stur hinter den drei Stampfern her. Warum sie jetzt schon wieder zurück zum Strand gehen mussten, wusste er auch nicht so recht, aber sie würden den Grund schon wissen. Zumindest hoffte das der Schmied. Er wollte wenigstens nicht vollkommen umsonst zurückstapfen, sondern lieber noch einmal die Amazonen beobachten oder wenigstens mit ihnen ein wenig kämpfen. Natürlich nicht richtig, sondern nur um eine von ihnen zu besiegen und zu erobern. Ob das wohl so einfach klappen würde?

,, Gleich haben wir es geschafft. Da hinten ist der Strand!“, rief Ronsen hinter sich und stürmte sofort los um das letzte Stück schnell hinter sich zu legen. DraconiZ brummelte etwas in sich hinein wie,, das weiß jetzt auch die halbe Insel“, sprach dies aber nicht, aus da die anderen schon böse genug auf ihn waren wegen seiner Anmerkungen zu ihrer Lautstärke. Doch er hatte einfach nicht anders gekonnt. Lag irgendwie in seiner Natur Menschen auf ihre Fehler aufmerksam zu machen.

Mit wenigen Schritten war der Schleichmeister neben Ronsen und erkannte einige Amazonen die ihr Boot betrachteten und es anscheinend versenken wollten oder ähnliches. Dies war aber in diesem Moment unwichtig. Wichtig war, dass der Schmied eine Amazone, die gestern begeistert gebadet hatte wieder erkannte und immer noch, oder schon wieder, fasziniert war von ihrer Schönheit. Noch bevor Grimward lauthals die Erkenntnis mitteilen konnten, legte der Paladin ihm die Hand auf den Mund und bedeutete ihm zu Schweigen. Dann deutete er nach unten machte sich so geschickt und leise auf den Weg um die holden Damen zu überraschen. Uncle hatte gestern mit seiner unehrenhaften Geste sie beim Baden zu erschrecken versagt, doch nun war seine Stunde gekommen. Er würde es besser anstellen. Noch wusste er zwar noch nicht genau, wie genau anders er es machen würde, doch das würde sich schon irgendwie ergeben. Hatten Männer dafür nicht einen entsprechenden Instinkt?

Gerade war er durch den Sand hindurch auf die Gestalten zu geschlichen, die irgendwas am Boot am werkeln waren und stand schon hinter seinem, für ihn, glücklichen Opfer, als von hinten ein riesiges Getöse entstand, als sich seine Gefährten aufmachten um ebenfalls zu den Amazonen zu kommen. Scheinbar waren seine Gefährten nicht so begeistert davon, dass das Boot demontiert wurde, was DraconiZ eigentlich recht egal war, solange er mit der Amazone wenigstens sprechen konnte. Sofort drehten die kriegerischen Frauen sich um und seine Erwählte schaute dem Schmied direkt in die Augen. Nun war der Augenblick gekommen. Der Augenblick, den er sich die ganze Zeit gewünscht hatte. Doch was sollte er sagen? Sollte er diesem holden Wesen einfach sagen, dass er sie mochte? Kam irgendwie nicht so gut. Nicht wirklich gewollt, aber dennoch froh, dass er überhaupt etwas zustande gebrabbelt hatte, brachte der Paladin ein schlichtes: ,, Innos zum Gruße zu Stande“, was die Amazone wohl nicht so toll fand, eher zum Weglaufen, denn ohne viel nachzudenken, wollte sie ihren Freundinnen hinterherlaufen, die gerade die Flucht ergriffen. Scheinbar hatten sie keine Lust wieder von den unglaublich männlichen Gardisten besiegt zu werden und ihren Gelüsten freien Lauf zu lassen, was DraconiZ absolut nicht nachvollziehen konnte. ,, Bleib doch hier du holdes Wesen“, rief der Schmied der Amazone hinterher, doch diese guckte ihn nur dumm an, doch blieb einen Moment stehen. Das reicht dem Paladin. Er sah dies als Zeichen der absoluten Zuneigung an und rannte auf die Kriegerin zu. Diese interpretierte dies aber eher als eine Attacke, riss die Augen auf und rannte davon. Das konnte der Schwarzhaarige aber auf keinen Fall zulassen. So sprang er blitzschnell ab umfasste noch die Hüfte der Amazone und landete mit dem Gesicht mitten auf deren Po. ,, Irgendwie hab ich mir das ein wenig anders vorgestellt“, dachte DraconiZ bitter, doch irgendwie war es auch gemütlich. Zumindest so lange bis die Amazone kräftig zwischen seine Rippen trat, die Luft gewaltsam aus seinen Lungen gelassen wurde, der Paladin sich vor Schmerz wegrollen musste und die Kriegerin entkam.

Wenig später stand eine verdammt dumm dreinblickende Runde um den Paladin herum. ,, Hey ich bin weiter gekommen als du Uncle“, grinste der Streiter den Hauptmann an, erntete aber nur einen recht schmerzhaften Tritt in die Seite von SirUli. ,, Aua!“, protestierte der Schmied, schüttelte dann den Kopf und setzte sich wieder auf. ,, Ich weiß auch nicht wie das sein kann. Normalerweise hab ich mich ja immer gut unter Kontrolle. Aber diese Frauen haben irgendwas das seltsam ist. Das muss Magie sein. Genau sie benutzten ihre Runen um unschuldige Männer zu verführen. So ist das“. Alle runzelten nur die Stirn und ihre Gesichter kündeten davon, dass sie DraconiZ bei seiner Ausrede enttarnt hatten. Doch der Hauptmann kam ihm zur Hilfe, vielleicht auch aus eigenem Interesse. ,, Es kann wirklich sein, dass sie solche Waffen einsetzten“. Die anderen machten nur wegwerfende Handbewegungen, noch kurze Kommentare und gingen dann zum Boot um es zu begutachten. Zurück ließen sie nur einen ratlosen Waffenschmied und den Hauptmann. ,, Hehe das musst du jetzt erst einmal aufholen“, meinte der Schmied als die anderen außer Hörweite waren und Sprang mit einem Ruck auf, wobei er ein Stechen in der Rippengegend spürte. Die Amazone hatte ganz schön hart zugetreten.

Sir Ulrich
21.09.2006, 00:06
„Wird Zeit das wir hier wegkommen“ brummte SirUli, nachdem er gesehen hatte, wie sich DraconiZ beim Anblick der Frauen aufführte, wie ein treuer Hund lief er dieser zugegebenermaßen Schönheit hinterher, ohne Sinn und Verstand, das hätte genauso gut ins Auge gehen können. Der Hauptmann verhielt sich ebenfalls merkwürdig, für ihn gab es in dem Moment wohl auch nichts wichtigeres, als irgendwelche Weiber anzugaffen, zumindest kam es dem Ritter so vor. Jedenfalls gab Uncle-Bin keinen Befehl zum Angriff, deshalb machte Keiner aus der Gruppe irgendwelche Anstalten wirklich etwas zu unternehmen, außer mit forschem Schritt auf die Kriegerinnen zuzugehen, die daraufhin flüchteten. Zum Glück waren die Kriegerinnen dieses Mal nicht da um sie anzugreifen, zumindest taten sie es nicht, scheinbar lautete ihr Auftrag, das Boot zu beschädigen, bei dieser Tätigkeit, wenn man sie so nennen wollte, wurden sie von den Gefährten überrascht.

Am Bug des Schiffes klaffte ein großes Loch, die Segel waren zerfetzt und die Ruder zerbrochen, ein beträchtlicher Schaden, der sicherlich noch größer wäre, wenn die Frauen mehr Zeit gehabt hätten. „Das sieht nicht gut aus“ meinte Ronsen, „verdammter Mist“ fluchte Grimward, „sieht so aus, als wenn wir hier festsitzen“ sagte SirUli etwas resigniert und winkte den Hauptmann heran, der zuerst das Leck begutachtete. Dann stieg er in das Boot und öffnete eine große Kiste, „mal sehen was der alte Harek da so alles drin hat“ brummte der Lord während er darin rumkramte, zum Vorschein kamen verschiedene Werkzeuge. „Alles halb so wild Männer, wir haben alles was wir brauchen um die Schäden zu beseitigen“ beruhigte Uncle-Bin, „na toll und wer bitteschön flickt das Loch..., ich habe jedenfalls keine Ahnung davon“ fragte Rammius in die Runde. „Das übernehme ich..., wer Fässer bauen kann, für den ist das ein Klacks, Boote sind ja ungefähr das gleiche“ grinste der Lord und fühlte sich offensichtlich wohl in der Rolle des Retters in der Not. „Also Männer, zuerst müssen wir den Kahn wieder flott kriegen, DraconiZ du schnappst dir die Axt und fällst einen Baum, Ronsen geht mit um dir zu helfen und darauf aufzupassen, das du nicht auf dumme Gedanken kommst“. „Sehr witzig“ knurrte der Paladin und machte sich gleich auf den Weg, „wer kann mit Nadel und Faden umgehen“, „ich..., hab schon einige Leute zusammengeflickt“ meldete sich Grimward. „Naja, meine Mutter war Näherin, ich habe ihr oft bei der Arbeit zugesehen, dabei habe ich einiges gelernt“ bot sich SirUli an, „sehr gut, für die Segel zu reparieren wird es wohl reichen, ihr beiden kümmert euch darum“ sagte Uncle-Bin und machte sich seinerseits mit diversen Werkzeugen an dem Loch im Bug zu schaffen.

Eine Weile später...“faß mal einer mit an rief Draconiz der zusammen mir Ronsen einen Baustamm hinter sich herschleifte, Rammius eilte den Beiden gleich zur Hilfe. Der Hauptmann zerlegte den Stamm zu dicken Brettern und bearbeitete sie anschließend immer wieder mit einem Hobel, bis sie die richtige Größe hatten und genau passten..., Stück für Stück wurde auf diese Weise ergänzt, bis das Loch fachgerecht geschlossen war, „so müsste es gehen“ brummte der Lord und nickte zufrieden. „Wie weit seid ihr mit den Segeln?“, „wir sind bald soweit“ antwortete Grim, „gut..., wenn ihr damit fertig seid, ist der Kutter wieder einigermaßen seetauglich. Bis Khorinis werden wir es wohl schaffen, wenn keim Sturm aufkommt, vorausgesetzt, die garstigen Damen legen nicht noch mal Hand an, um das zu verhindern, bleiben wir diese Nacht hier..., irgendwelche Einwände. „Guter Vorschlag..., bei deinen Schleichkünsten, ist es wohl besser bei Tageslicht die Insel weiter zu erkunden“ stimmte DraconiZ zu und verpasste dem Lord gleichzeitig einen verbalen Seitenhieb. Die anderen Kameraden fingen an zu lachen, ein demonstratives Räuspern und der böse Blick von Uncle-Bin ließ sie aber gleich wieder verstummen und gaben mit heben einer Hand zu verstehen, das auch sie mit dem Vorschlag einverstanden waren. Die Gefährten beratschlagten kurz ob sie ein Feuer machen sollten und kamen schnell zu dem Schluß, das es wohl keine Rolle mehr spielte. Die Frauen würden ohnehin wissen, wo sich die Männer befinden, also warum auf diese kleine Annehmlichkeit verzichten, so die einhellige Meinung. Bis auf Rammius, der die erste Wache übernahm, versammelten sich die Alle um das Lagerfeuer und richteten ihre Schlafplätze her, „wenn die Weiber nicht so kriegerisch wären, dann wäre dies“. „Sprich es nicht aus“ unterbrach SirUli DraconiZ im Ansatz, „reiß dich zusammen, wir haben genug Probleme, einen liebestollen Mitstreiter, können wir ganz und gar nicht gebrauchen“. „Schon gut, du hast ja Recht“ lenkte der Paladin ein und behielt den Rest für sich, dennoch machte sich der Ritter Sorgen um seinen ehemaligen Lehrmeister. So kannte er ihn bislang nicht und hoffte inständig, das man sich auch weiterhin auf ihn verlassen könne, „hoffentlich verfallen nicht noch mehr diesem Bann“ dachte sich SirUli, „sonst ist die Mission zum scheitern verurteilt...

Ronsen
21.09.2006, 16:05
Nach einer seltsamerweise ruhigen, sternenklaren Nacht, sind die 6 Gruppenmitglieder ein wenig optimistischer als am letzten Morgen aufgestanden. Doch Ronsen war sowieso zur Zeit ziemlich optimistisch, auch wenn der Ritterschwur nicht gerade zur passenden Zeit geschehen war. Aber irgendwie war er auch froh darüber, in der Stadt hätte er bloß große Partys schmeißen müssen, da war er froh, dass dies hier im kleinen Rahmen geschah.
Die Gruppe befand sich noch immer an ihrem Strand, nahe dem Boot. Ein paar Leute waren fischen, andere machten sich Gedanken über das Kommende und wieder andere saßen herum und hatten nichts zu tun. Zu letzterer Gruppe zählte leider als einziger der frischgetaufte Ritter.
'Mist, es macht keinen guten Eindruck, wenn ich nur hier herumsitze und nichts tue', dachte er deprimiert und stand vom warmen Sand auf, der durch die Sonne erhitzt worden war. Seine Sachen hatte er schon fast alle für einen plötzlichen Aufbruch eingepackt. Die Nachmittagssonne stach ihm ins Gesicht, der Wald spendete nun mal leider nur morgens Schatten vor dem drückenden, himmlischen Feuerball. Um den Schmied herum erblickte er SirUli, DraconiZ und Uncle, die lebhaft über ihren Verbleib diskutierten. Eigentlich müsste SirUli daran nicht teilnehmen, aber derzeit wusste man nie, wenn Draco oder der Hauptmann einfach so in den Wald zu den Amazonen rennen, nur um sich ihren Hormonen zu beugen und diese Weibswesen zu erobern. Darüber konnte der Gardist bloß den Kopf schütteln, denn er selbst war noch nicht ganz über den Verlust seiner letzten Geliebten hinweg. Aber es wunderte ihn schon, dass solch erfahrene Krieger plötzlich wie zwei, durch Einsamkeit geplagte, Wölfe benahmen. Dann überlegte Ronsen kurz; bei Uncle wäre wahrscheinlich Bär der bessere Ausdruck gewesen...

Er hielt den linken Arm an den Schwertknauf am Rücken und holte sein Bastardschwert mit einem leisen Surren aus der Scheide. Er hatte es leider schon abwischen müssen, sein Blut befleckte die Klinge nicht mehr. Aber auf der Hand des Kriegers hatte sich eine ewige Narbe gezeichnet, scheinbar sein Zeichen der Ritterzugehörigkeit. Das Schwert führte sich locker in der Hand, es schien eins zu sein mit dem Soldaten, doch er war noch nicht zufrieden mit sich. Schließlich wollte er verhindern, dass irgendein dummes Mannsweib ihn erneut verletzte. Er ließ die Waffe sausen, vor zurück, links, rechts, oben unten, das Tempo war bemerkenswert, doch es reichte ihm nicht, er musste sich gegen einen Feind mit Zweihandwaffen stellen können, doch dies würde schwerer gehen, als gedacht, denn er kannte niemanden, der diese Kunst beherrscht, geschweige denn mit ihm üben mochte. Also musste sich der Ritter mit den üblichen einfachen Übungen zufriedengeben.

Er dachte an seinen Vater, er wäre stolz auf ihn gewesen. Zwar hatte er das Familiengeschäft verlassen, aber dass er es mal in einen solchen Rang schaffen würde, hätte niemnad hier für möglich gehalten. Wie es der Familie wohl ging? Ob seine Mutter noch lebte? Wahrscheinlich nicht, aber damit hatte er sich schon lange abgefunden. Wenn die verdammten Orks nicht wären, wäre er schon längst auf die südlichen Inseln zurückgefahren und hätte seine Freunde und Familie vor den Grünfellen beschützt. Aber da es in Khorinis genauso hoffnungslos ausschaute, konnte man keinen weiteren Mann mehr wegschicken. Nur wunderte er sich auch, wie Andre bzw Hagen es erlauben konnten, das Leben dieser Gruppe in solche Gefahr zu bringen. Bei dem Gedanken war er wieder in der dunklen Mine, ein furchtbarer Gedanke, hätte er nur damals...
"Hey Ronsen, was machst du da?"
Der Schmied blickte irritiert zu den anderen, die mit einem Mal weit weg von ihm saßen. Er musste in Gedanken zum Waldrand gegangen sein, es war ihm nicht aufgefallen.
"Äh, ich... ich vertret mir die Beine."
"Komm lieber mal wieder her, das ist gefährlich so alleine!"
Das ärgerte ihn wieder, schließlich war er jemand, der definitiv auf sich aufpassen konnte, aber er beugte sich dem Willen der Vorgesetzten und machte sich auf den Weg zurück zu ihnen. Als er sich umdrehte, erblickte er etwas im Boden, dass seinen Atem kurz anhalten ließ. Direkt vor ihm war ein Speer in die Erde gerammt worden, und überall sah er dick eingetretene Fußspuren. Er zog den Speer vorsichtig aus dem Boden und beäugte ihn unsicher. An der Spitze klebte getrocknetes Blut!
"Leute schnell, kommt her! Das müsst ihr euch ansehen!"

Uncle-Bin
21.09.2006, 16:45
Er wusste nicht, ob es Überraschung oder Entsetzen war, was da in Ronsens Stimme lag, als er seine Gefährten zu sich rief, aber etwas Positives erwartete Uncle nicht. Nach allem was sie bisher erlebt hatten, war ihm eines klar geworden: Bis auf hübsche Weiber gab es auf dieser Insel nur Tod und Zerstörung.
Beim Anblick des blutigen Speeres den Ronsen in der Hand hielt, sah Uncle sich in jener Ansicht bestätigt. „Wo hast du das Ding her“, fragte er. Die Antwort gab ein Fingerzeig Ronsens auf ein kleines Loch im Sand und etliche Fußspuren, die darum in den Sand getreten worden waren.
„Keiner von uns wurde durch einen Speer verletzt. Entweder die Amazonen spießen sich nun gegenseitig auf oder hier ist irgendwas gewaltig faul.“, murmelte der Hauptmann und traf damit auf allgemeine Zustimmung.
„Hat einer von euch gesehen, ob der Speer vorhin schon dort steckte?“, meldete sich schließlich Grimward zu Worte, aber auch ihm war klar, dass dann schon längst jemand nach dem Mordinstrument geschaut hätte. Sie standen wahrlich vor einem Rätsel.
Nach einigen Sekunden des Schweigens einigten sich die Männer darauf, dass es sich wahrscheinlich um eine Drohung handeln sollte. Etwas anderes konnte man sich nicht vorstellen oder aber einige hatten hier einen Verdacht, der unausgesprochen blieb. Uncle für seinen Teil zweifelte daran, dass ihm alles gesagt wurde, was diese Insel betraf.

Bei aller Verwirrung, die durch die blutige Botschaft ausgelöst worden war, sah der Hauptmann keine bessere Alternative als die Insel zu verlassen. Zumindest scheinbar, um in einigen Hundert Metern Entfernung wieder an Land zu setzen. Dort würde man von Anfang an alles richtig machen können.
Ein Schiff musste gut versteckt sein, wenn man nicht wollte, dass der Feind es zerstörte oder beschädigte – was im Grunde ja schon passiert war. Außerdem würde es die aufgeschreckten Amazonen vielleicht etwas beruhigen, wenn sie damit rechneten, dass die Männer wieder von ihrer Insel verschwunden waren.

Grimward
21.09.2006, 20:33
Nervös betrachtete Grimward den Speer, auf seinen fragenden Blick hin, reichte Ronsen ihm den hölzernen Stab, mit der eisernen, blutbesudelten Spitze. Das sieht übel aus, die Geste könnte nicht klarer sein, stellte Grimward entsetzt aus. An der Spitze des Speeres waren, so fiel ihm jetzt auf, zwei rote Bändchen befestigt, er nahm sie ab und stopfte sie gedankenverloren in seinen Umhang. "Wir müssen verschwinden", meinte Uncle-Bin völlig unvermittelt in das betretene Schweigen hinein. "Was?!" riefen SirUli und Grimward gleichzeitig. Der Hauptmann grinste und enthüllte die wahre Bedeutung seiner Wörter: "Wir müssen ihnen Glauben machen, dass wir verschwinden, sie müssen sich mal beruhigen. Ihr kennt die Weiber doch, erst regen sie sich auf und dann vergessen sie" Grimward runzelte die Stirn, auch die Anderen schienen dem Hauptmann nicht ganz folgen zu können. "Worauf... worauf willst du hinaus?" fragte Ronsen vorsichtig. "Ich schuster das Boot ein wenig zusammen und dann, ja dann rudern wir ein bisschen", begann Uncle-Bin mit seiner Erklärung. Offenbar gefiel sich der Hauptmann sehr in der Rolle als genialer Retter der Gefährten. "Jaaa.... und?" fuhr DraconiZ daziwschen, während Uncle eine gigantische Kunstpause einlegte. "Später kehren wir an anderer Stelle wieder zurück und schlagen uns möglisch schnell zum Tempel durch." Wo immer dieses Drecksding auch steht, fügte Grimward schweigend hinzu. Gleichzeitig musste er zugeben, das Uncle-Bins Idee vielversprechend war. Erneut warf er dem bedrohlichen Speer in seiner Hand einen Blick zu und sagte: "Ja, ich finde das hört sich gut an, das sollten wir so machen."

Uncle blickte befriedigt in die Runde und Grimward sah das Funkeln in seinen Augen, als keiner Einspruch erhob. "Gut.... Grim, du hilfst mir bitte beim reparieren, ihr Anderen... haltet Wache, wenn ich bitten darf." Keiner erwiderte etwas, alle gehorchten schweigend und Grimward folgte Uncle-Bin auf den Kahn. Der Wasserstand innerhalb des Bootes ging ungefähr bis zu Grimwards Fußknöchel, und immer mehr Wasser sickerte hinein. Gut das wir das Boot so nah am Strand angebunden haben, etwas weiter draußen und der Kahn wär komplett abgesoffen, dachte Grimward und folgte Uncle-Bin zum Bug des Schiffes. "Da in der Truhe, müsste ein wenig Holz, ein paar Nägel und Hammer sein", meinte Uncle. Grimward verstand die sehr suptile Anspielung und bückte sich um das Geforderte aus der Truhe zu fördern. Er überreichte Uncle-Bin das Benötigte schweigend und der ergriff es mit geschickten Händen. Der Bötcher kniete sich hin und machte sich eine Weile am Bug zu schaffen, Grimward konnte nichts sehen, da der breite Rücken des Lords ihm die Sicht versperrte, doch nach wenigen Minuten erhob sich der Lord wieder und deutete Stolz auf den Bug. Der Hauptmann hatte einige Bretter grob über das Leck gezimmert, das sah hässlich aus, sollte aber helfen. "Während ich das Segel flicke und das Reuder wieder herrichte, könntest du.....", setzte der Lord an und Grimward nickte schon mitten im Satz verständig mit dem Kopf und vollendete Ersteres mit de Worten: "Wasser aus dem Kahn schaffen, schon verstanden." Er fand einen kleinen Eimer, in der Truhe mit den Werkzeugen. Stöhnend und grummelnd kniete er sich ins Wasser und schöpfte das Wasser aus dem Kahn.

Nahezu zeitgleich mit Uncle-Bin war er fertig und der Kahn wieder in einem Seetüchtigen zustand, inzwischen brach die Dunkelheit herein. "Männer, wir sind fertig mit dem Schiffchen, alle an Bord!" brüllte Uncle-Bin zu den Anderen herüber. Die hatten sich in einer Art Halbkreis um das Schiff formiert und hielten Wache. Alle waren in Hörweite, sodass sie Uncles Ruf vernahmen und sofort kamen. "Sieht doch ganz passabel aus", lobte Rammius und sah sich zufrieden das Schiff an. DraconiZ hüpfte an Bord und stellte verwundert fest, das kein Wasser im Kahn war. Er blickte zu Boden, runzelte die Stirn, sah Grimward mit seinem Eimer und meinte seelenruhig: "Uncle, du Drecksack!" Recht so, gibs ihm, dachte Grimward und warf den Eimer in die Werkzeugkiste und setzte sich betont beleidigt in eine Ecke, während er den Anderen beim einsteigen zusah. Uncle-Bin schien etwas verwirrt. "Ich hab doch die ganze Arbeit gemacht", knurrte er. Grimward grinste über Beide Ohren und DraconiZ und Ronsen prusteten. "Ihr seit wie der Pöpel von Myrthana, ein ganz übles Völkchen!" fluchte Uncle-Bin, nun seinerseits beleidigt. "Los! Ablegen", schrie er wütend. Sir Uli machte die Seile los, die das Boot an Land hielten und sie segelten, vom WInd getragen, weg von der Insel.

Uncle-Bin
21.09.2006, 21:14
Immer dann, wenn alles nach Uncles Nase tanzte, fühlte er sich so richtig wohl. Den anderen ging es dann natürlich auch besser. Immerhin war Uncle unfehlbar, was er sich auch vor einiger Zeit von einem örtlichen Seher und Milchreiskoch hatte bestätigen lassen. Zwar waren die anderen Aussagen des blinden Sehers absoluter Quatsch –der Mann hielt Uncle sogar für eine Frau-, aber der Milchreis war ganz lecker gewesen.
Die Abreise hatte er übertrieben laut verkündet, nachdem Uncle einige Stellen im Schiff erneut repariert hatte. Beim letzten Mal hatten sie offenbar einige Stellen übersehen, durch die nun erneut Wasser eingedrungen war. Solcherlei Dinge entdeckte man lieber zu früh als zu spät.
Als sie sich nun langsam aber sicher von der Insel entfernten, vergaß Uncle allmählich, dass er sich vorhin über die sinnlose Beleidigung Grimwards geärgert hatte. Das der Milizsoldat diese Bemerkung scherzhaft gemeint haben könnte, kam einem Kerl wie Uncle gar nicht erst in den Sinn.
„Ich behalte das Ruder im Auge und werde uns noch vor dem Morgengrauen am nächsten Strand anlanden. Im Schutze der Dunkelheit bemerkt man uns vielleicht nicht. Ihr könnt solange ein wenig schlafen. Innos schenkt mir die Macht nicht schlafen zu müssen.“
Die letzten Worte hatte er sehr selbstgefällig ausgesprochen, obwohl es absoluter Blödsinn war. Der Hauptmann benötigte wie jeder normale Mensch auch seinen Schlaf, aber er konnte in besonderen Situationen auch mal einen Tag ohne auskommen. Eine Fähigkeit, die jeder Soldat früher oder später beherrschte, der nur oft genug im Einsatz war.
„Dank Innos kann ich machen, dass die Luft stinkt.“, murmelte einer der Männer. Der Lord verdächtigte spontan Draconiz oder Siruli, aber genau wusste er nicht von wem diese Worte kamen. „Hüte deine Zunge, Soldat.“, fauchte Uncle und schaute aggressiv in die Runde, damit sich jeder ertappt fühlen konnte.
Dann warf er einen Blick zur Insel zurück. Sie hatten sich bereits einige hundert Meter von ihr entfernt, aber dank dem Mondlicht konnte man mit etwas guten Willen die Schatten einiger Menschen am Strand erkennen. Es waren bestimmt die Amazonen, die sich nun wieder in Sicherheit wiegen würden.

Sir Ulrich
22.09.2006, 01:10
Während der Überfahrt summte SirUli die ganze Zeit ein Lied vor sich hin, weniger um die Anderen zu unterhalten, sondern mehr um sich von der ihm verhassten Schaukelei des Bootes abzulenken. Ein einfacher Trick der ihm half nicht gleich Seekrank zu werden und gleichzeitig verhinderte an kentern oder wilde Stürme zu denken, da konnte er sich leicht reinsteigern, deshalb galt es, das unter allen Umständen zu vermeiden. Dies war ihm in der Vergangenheit einmal passiert, am liebsten wäre er damals von Bord gesprungen, wenn es denn ein Sinn gehabt hätte, auf hoher See allerdings keine so gute Idee. Tausend Tode durchlebte er auf der damaligen Schiffreise, ein Erlebnis, das ihn bis heute verfolgte, von dem Tage an, stand SirUli mit dem Meer auf Kriegsfuß. Schwimmen in einem See, baden in einem Zuber, alles kein Problem, doch wenn das Land am Horizont verschwand und der Ritter nur noch Wasser um sich herum sah, dann fühlte er sich mehr als unwohl. Er wusste eigentlich nicht warum, vom Verstand her gab es dazu keinen Anlaß, denn er war noch nie auf hoher See in eine Notsituation geraten, das wäre eine logische Erklärung gewesen. Letztendlich maß er der kleinen Schwäche, die er besaß keine so große Bedeutung zu und konnte ganz gut damit leben, wann kam es schon mal vor, das er sich wirklich damit auseinander setzen musste. Insofern war es ihm möglich, die paar Gelegenheiten, in denen es sich nicht vermeiden ließ, eine Strecke mit einem Schiff zurückzulegen, annähernd problemlos zu überstehen. Die Aussicht, das die Reise nur von kurzer Dauer sei war ungemein beruhigend, deshalb war der Ritter verhältnismäßig gelassen, dennoch war er froh, als Uncle-Bin eine kleine Bucht ansteuerte. Ein idealer Platz um ein kleines Schiff zu verstecken, denn die Sicht wurde von Inselseite her durch hohe Bäume verdeckt. Die Segel wurden eingeholt und der Kahn mit Seilen festgemacht, SirUli atmete erleichtert auf, als er tatsächlich wieder festen Boden unter den Füßen hatte.

„Ich schau mich mal ein wenig um“ meinte DraconiZ und verschwand in der Dunkelheit, die anderen Gefährten schleppten auf Geheiß des Hauptmanns große Zweige heran um das Boot zusätzlich zu tarnen. „Das ist doch völliger Unsinn“ brummte der Ritter, der in dieser Aktion keinerlei Nutzen sah und sich nur widerwillig an die Arbeit machte. „Mach einfach was er sagt, wir sollten ihn heute nicht mehr unnötig provozieren, der ist schon genug verärgert und schaden kann es ja auch nicht“ versuchte Grimward zu beschwichtigen. Nach einiger Zeit war Uncle-Bin zufrieden mit dem Werk „und nun“ fragte Rammius, „wir werden uns diese Nacht ruhig verhalten und Morgen schlagen wir zu. Wenn wir Glück haben, funktioniert der Plan und wir können die Gunst der Stunde nutzen, aber zunächst sollten wir uns noch etwas Ruhe gönnen“ erklärte der Hauptmann weiter.

„Genau“ erklang plötzlich die Stimme von DraconiZ, der sich lautlos angeschlichen hatte und sich im gleichen Augenblick mehreren gezückten Schwertern gegenüber sah, die bedrohlich auf ihn gerichtet waren. „Schon gut, schon gut“ versuchte der Paladin zu beruhigen, „in der näheren Umgebung habe ich keine menschlichen Spuren entdeckt, jedenfalls keine frischen“. „Eine gute Nachricht, dann können wir die Weiber morgen ja richtig schön überraschen“ sagte Ronsen fast euphorisch und rieb sich die Hände, „freu dich nicht zu früh, das wird bestimmt noch eine harte Nuß“ gab SirUli seinen trockenen Kommentar ab. Die Männer besprachen noch kurz die Reihenfolge des Wachdienstes, als erstes war Grim an der Reihe, die anderen Gefährten suchten sich einen Schlafplatz...

DraconiZ
22.09.2006, 11:57
DraconiZ saß in der Hocke am Strand und ritzte mit einem seiner Dolche im Sand herum. Nicht etwa, dass er Langeweile gehabt hätte. Langeweile war ein Luxus den man sich auf dieser Insel auf keinen Fall erlauben durfte. Besonders nicht bei den nicht ganz ungefährlichen Weibsbildern denen man hier schon einmal leicht begegnen konnte. Es war vielmehr so, dass er versuchte sich auf diese Weise vorzubereiten. Nicht das er Angst hatte, vor dem Tod oder vor dem was kommen würde. Doch wenn er im Kampf der Schnellere sein würde, dann würde er auch derjenige sein, der nachher triumphierte. Auch wenn er dies auch nur ungern dachte in anbetracht der vollbusigen Schönheiten die sich hier herumtrieben. ,, Bei Beliar was machst du da? Du könntest besser mithelfen schon mal die Feuerstelle vorzubereiten. Rammius und SirUli müssten gleich wieder da sein und dann können wir uns erst einmal stärken“. Ohne ein Wort steckte der Paladin seine Waffe wieder weg, schaute jedoch nicht sofort Ronsen an, der mit ihm gesprochen hatte, sondern schaute erst auf das Azurblaue und durch die Sonne hell erleuchtete, Meer hinaus und stand dann auf um dem Ritter zu folgen.

Einige Zeit später saßen alle sechs Gefährten beisammen und ließen sich Keilerfleisch schmecken, was Rammius und SirUli angeschleppt hatten. DraconiZ biss herzhaft hinein und konnte was schon die Kraft des Fleisches spüren die in ihn überging. Der Schleichmeister grinste. ,, Schienen noch junge Keiler gewesen zu sein oder? Schmeckt jedenfalls herrlich“. Rammius nickte sofort. ,, Ja waren noch recht jung. War nicht so schwer die zu besiegen“ und Grimward fügte hinzu: ,, Das kann natürlich auch vom Braten kommen. Ich hab da gut Erfahrung drin“. Alle gaben ein kurzes Lachen oder zumindest ein Grinsen von sich. Einige Momente verstrichen, wo man nur Schmatzen und andere Essensgeräusche hören konnte und fast wollte Uncle schon zur Etikette mahnen, doch unterließ es dann und ging lieber mit gutem Beispiel, also guten Tischmanieren, voran. Der Schmied seufzte plötzlich und sprach leise: ,, Meint ihr ich kann nicht noch was bei der Amazone erreichen? Ich mein die ersten zwei Begegnungen sind jetzt nicht soo gut verlaufen, aber das kann man doch sicher ändern?“. Sofort erschallte schallendes Gelächter auf den plötzlichen Themenwechsel. Vielleicht weil der Schwarzhaarige sonst nur den tapferen Streiter und den gemeinen Lehrmeister symbolisierte. DraconiZ guckte seine Mitstreiter zornig an, doch die bekamen sich nicht mehr ein vor Lachen und hörten auch auf vehemente Forderungen des Paladins nicht damit auf. Erbost stand der Schmied auf und ging einige Schritte zum Strand hinunter. ,, Na warte denen zeige ich es. Die werden noch staunen, wie ich die Amazonen beeindrucken kann und dann sind sie neidisch“. Ein dümmliches Grinsen ging über die Züge des Streiters.

Uncle-Bin
22.09.2006, 20:42
Während Draconiz grinsend am Strand spazierte und Ronsen dümmlich dastand, kam es Grimward in den Sinn, dass es eine kluge Idee wäre endlich aufzubrechen. Mit einem freundlichen Hinweis an den Ranghöchsten –das war Uncle- gerichtet, bewegte er selbigen dazu den Abmarsch auszurufen.
„So Innos will, werden wir diesen verfluchten Tempel finden. Brechen wir nun auf – ich gehe voran und ihr folgt mir.“, meinte er und kein Einwand würde ihn dazu bewegen noch einmal umzudenken. Immerhin hatten sie keine Ahnung welchen Weg es nun einzuschlagen galt. Uncle verlies sich in dieser Sache einmal öfter auf Innos und der gute Herr hatte ihn selten genug sitzen gelassen, wenn es brenzlig wurde.

Einige Minuten später war die ganze Männerschar tief im Wald und würde nur mit etwas Glück wieder zurückfinden. Die Gegend hier war so unübersichtlich wie die Akten Lord Andrés und lebendig genug um Spuren innerhalb weniger Stunden zu verwischen. Zumindest jene Spuren, welche die Soldaten im Gänsemarsch hinterließen. Was kaum mehr als einige Fußabdrücke und umgeknickte Zweige waren.
„He, Uncle. Schau dir mal diesen Götzen hier an!“, zischte Sirulis Stimme. Der Soldat lief nur wenige Meter hinter Uncle und deutete auf eine etwa 2 Meter große Steinstatue, welche irgendein menschliches Wesen in Rüstung darstellte. Sie war hinter einigen Farnen und unter einer dicken Schicht Moos versteckt gewesen und Uncle somit gar nicht aufgefallen.
„Was immer dieses Ding darstellen soll...“ Uncle wurde von Ronsen unterbrochen. „Innos jedenfalls nicht.“, meinte der Ritter und zog etwas Moos von einem Teil der Statue ab, das sich als Schwert entpuppte. „Das nenne ich eine seltsame Klinge. Gebogen als hätte ein Schmied seinen Frust daran ausgelassen.“
Nach und nach wurde die ganze Statue enthüllt und jeder der anwesenden gab seine Meinung über das Ding ab, als würde er mehr wissen als die anderen. Fakt war nur, dass sie vor einem Rätsel standen, das sie nicht lösen konnten und nicht lösen brauchten, weil sie ja zum Tempel und nicht zu dieser Statue wollten.
„Moment... ich glaube... ja...“ Rammius hatte sich zu dem Sockel der Statue niedergebeugt und pustete mit voller Lunge den Dreck weg, der sich dort gesammelt hatte. „Hier ist etwas eingeritzt worden. Sieht aus wie unser Tempel und daneben ist ein Pfeil angebracht. Der zeigt wiederum genau auf...“ Rammius schaute sich um. „diesen Baum. Seltsam...“
„Wer weiß wie alt das Teil ist. Bestimmt stand der Baum noch nicht, als diese Statue hier hingestellt wurde. Folgen wir also dem Pfeil. Einen besseren Anhaltspunkt haben wir nicht.“, meinte Draconiz schließlich und zog sich damit den Zorn Uncles zu, der seine Befehlsgewalt angegriffen sah.

Plötzlich schrie Grimward auf und ehe der Schrei verhallen konnte, hatte jeder der anwesenden seine Waffe gezogen und suchte mit den Augen die Gegend ab. Früher oder später trafen die Blicke dabei auf eine Frau, genauer eine Amazone. Das Weib hatte offenkundig die Unachtsamkeit der Männer genutzt beim Untersuchen der Statue, um sich zu nähern.
Friedlich und mit ausgestreckten Waffen kam sie näher an die Männer heran. „Grimward, halt sie fest.“, blaffte Uncle, der nicht lauter sein wollte, als unbedingt nötig. Doch ehe der Milizsoldat die Frau ergreifen konnte, gebot sie ihm mit einer Geste stehen zubleiben.
„Donnra sei mit euch. Ich komme, um euch zu warnen, Fremdlinge. Geht nicht zum Tempel, denn dort wartet der Tod auf euch.“, meinte sie mit einer honigsüßen Stimme, die Uncles Herz schneller schlagen ließ. Diesmal wollte er sich jedoch nicht vor seinen Kameraden lächerlich machen und spielte sich deshalb in anderer Pose als beherrschter und strenger Anführer der Soldaten auf.
„Willst du uns drohen, Weib? Nenn deinen Namen und geh zu deinen Freundinnen, auf dass sie uns in Frieden zum Tempel geleiten.“, murrte er und wusste, dass seine Forderungen nicht erfüllt werden konnten. Zumindest der Teil mit dem Tempel würde sicher nicht funktionieren.
„Mein Name ist Erilanda. Wenn ihr euer Vorhaben nicht aufgeben wollt, so bitte ich euch darum einen anderen Pfad zu nutzen. Einen Pfad, den ich kenne und euch zeigen werde, wenn ihr mir versprecht meine Schwestern in Frieden zu lassen.“, erwiderte sie unberührt als hätte sie Uncles Worte nicht gehört.
„Damit wir den wilden Weibern in die Falle laufen? Warum sollte eine wie du uns helfen? Ich vertraue dir nicht, Erilanda, wenn dies überhaupt dein Name ist. Ich will einen Beweiß.“ Uncle trat hervor und ein weiterer Hormonschub durchfuhr seinen Körper. Er konnte förmlich spüren, wie unzählige neue Haare die Haut auf seiner Brust durchstießen. Beherrsche dich, Uncle. Du bist Soldat und kein Schürzenjäger und sonst warst du doch auch nicht so komisch., redete er sich selbst ein.
Die Gruppe war geteilter Meinung darüber ob der Frau zu trauen war. Das lag vor allem daran, dass sie ihre Motive nicht wirklich erklärt hatte. Warum wollte sie den Männern helfen und ihre Schwestern somit verraten? Das alles ergab nicht wirklich Sinn. Zumindest noch nicht und so standen einige verwirrte, wachsame, liebestolle Soldaten um eine Amazone herum und berieten, was zu tun war. Erst ein Wort von ihr würde diese Situation auflösen können...

DraconiZ
22.09.2006, 23:15
DraconiZ innere Stimme schrie wie wild, als sie nun zu siebt durch den dunklen Wald streiften, nur begleitet von seltsamen Geräuschen und Gerüchen, die typisch waren für einen Wald und doch fremd. Noch nie hatten die sechs solch einen Wald gesehen. Irgendwas schien hier anders zu sein. Man konnte es nicht recht in Worte fassen, doch es lag irgendetwas in der Luft, was darauf hindeutete, dass dieser Wald sich deutlich von dem Rund um Khorinis unterschied. Vielleicht war es auch einfach die Tatsache, dass alle Sinne des Schmiedes Alarm schlugen, der Amazone einfach so zu vertrauen und ihr zu folgen. Doch die Stimme wurde wie ein lästiges Insekt unter einem Glas gehalten. In dem Moment, da die Amazone zu ihnen gekommen war und signalisiert hatte, dass sie ihnen helfen wollte, war der Zauber wieder da gewesen. Jener Zauber, der den Paladin dazu zwang sich dumm zu benehmen und jener Zauber, der forderte, den Anweisungen Folge zu leisten. Immer tiefer drangen die Gefährten und ihre Wegweiserin in den Wald ein. Alle machten ein skeptisches Gesicht und konnten das Zutrauen, des Streiters und des Hauptmannes nicht teilen, doch das störte die beiden und vor allem auch die Amazone wenig. Auch weil viel mehr als ein skeptisches Gesicht nicht möglich war, denn die Schönheit legte ein beachtliches Tempo vor. Wahrscheinlich hatte sie, wie DraconiZ vor einem Tag, erkannt, dass Schleichen so oder so nicht funktionieren würde.

Es dauerte einige Weile, doch dann bremste die Kriegerin ihre Schritte und blieb schließlich mitten im Wald stehen. ,, Was wollen wir hier? Ich dachte du zeigst uns einen vernünftigen weg?“, keuchte Grimward und schaute sich rechts und links um. Ihm war bewusst, dass sie sehr schnell nicht mehr nur zu siebt sein konnten und er hatte, im Gegensatz zu dem Paladin und dem Lord, keine Lust auf weitere Gesellschaft. Erilanda schüttelte nur den Kopf und deutete auf den Waldboden. Unter wilden Kommentaren der Gardisten griff sie in die Blätter, die den Boden bedeckten, hinein, ihre Hand fand einen Griff und mit einem Ruck gab der Boden eine Luke frei. Die Amazone winkte die Männer mit einem kurzen Grinsen herein und verschwand dann im Erdboden. ,, Ich kann verstehen wenn ihr nicht mitkommen wollt. Ich übernehme dann“, erklärte DraconiZ grinsend und wollte sofort der Amazone nacheilen, doch wurde durch den Arm seiner Lordschaft weggedrückt. ,, Na nicht so dreist. Mir gebührt der erste Platz hinter unserer Leiterin“, meinte der Lord todernst und stieg umständlich hinter der Schönheit her. Genau in dem Moment wo Uncle nicht mehr auf die Umgebung achten konnte, weil er im Untergrund verschwunden war wirbelte DraconiZ mit einem gezielten Tritt, der einem imaginären Uncle galt, die Blätter auf, seufzte und stieg dann ebenfalls seinen Gefährten hinterher. Hinter ihm konnte er noch einen Kommentar wie ,, Sind wie die kleinen Kinder her“ verstehen, doch den ignorierte er. Schließlich befand sich die Amazone dort unten und verlangte allein durch ihre Anwesenheit absolute Aufmerksamkeit.

Dem Schleichmeister stieg ein leichter Fäulnisgeruch entgegen, als er in den Tunnel eintauchte und schließlich gerade im Gang stand. Zuerst umgab ihn absolute Dunkelheit, bis ein Lichtfunke die Finsternis durchbrach und der Schmied, durch die Fackel der Amazone, die Umrisse Uncles und der Kriegerin ausmachen konnte. ,, Den hat schon lange keiner mehr benutzt“, meinte der Hauptmann, dessen Stimme tausendfach von den Wänden widerhallte. ,, Scheint so“, gab die Schönheit kurz angebunden von sich und wischte einige Spinnweben aus ihrem Haar, was aber nicht viel bringen würde bei dem Dreck und den vielen Spinnen und Insekten die sich hier herumtrieben. Mit vier dumpfen Geräuschen konnte man hören wie die restlichen Mitstreiter ebenfalls in den Tunnel hereinkamen. ,, Ich dachte Frauen sind sehr sauber“, gab SirUli zu bedenken, bekam aber keine Reaktion. ,, Ihr solltet euch in Acht nehmen. Hier unten gibt es einige Fallen und noch wesentlich schlimme Wesen als die Insekten die hier herumkrabbeln“, wies Erilanda die Gardisten an und ging voran durch den Gang, der gerade so breit war, dass zwei Männer nebeneinander laufen konnten. Zu DraconiZ Entrüstung gebührte die Ehre neben der Amazone zu laufen Uncle. Er hatte lediglich das Vergnügen neben SirUli laufen zu können. ,, Mal sehn was uns so alles hier erwartet“, meinte Rammius abenteuerlustig. DraconiZ nickte nur knapp und wandte seinen Blick, der quasi die ganze Zeit auf der Amazone geruht hatte, nun den Wänden zu. Diese sahen zwar schlimmer aus als das schlimmste Haus im Hafenviertel, was Dreck und Verfall anging, doch konnte man trotzdem seltsame Schriftzeichen und Zeichnungen erkennen, die die Zeiten überdauert hatten. Man konnte Amazonen, mit Speeren in der Hand, sehen die irgendwelche Tiere erlegten, Schamaninnen, die Blitze heraufbeschworen und viele weitere seltsame Zeichnungen. Zumindest lenkten diese Zeichnungen den Schmied für einige Zeit von dem ekligen Geruch und dem Dreck hier unten ab. Nicht das dieser penibel sauber gewesen wäre, doch alles hatte seine Grenzen.

Wenig später hörte der Schwarzhaarige es vor sich Platschen und schon wenig später stand auch er Hüfttief im Wasser. ,, Na toll. Darauf hab ich nur gewartet“, meinte Grimward brummig und watete wie alle übrigen mit abgespreizten Armen durch das dreckige Wasser, was dem eines Tümpels sehr ähnlich war. Der Raum wurde allmählich immer breiter, bis er so breit war, dass sie seine Enden nicht mehr sehen konnte mit dem Fackellicht. Es musste schon ewig her sein, dass dieser Raum Licht gesehen hatte. Normalerweise musste hier ewige Finsternis herrschen. Man hörte ein ruckartiges Platschen und Erilanda hob ihre Hand um den Gardisten Einhalt zu gebieten. ,, Ich weiß nicht genau wie wir weiterkommen. Doch es gibt nur einen Ausgang aus diesem Raum. Wir müssen ihn also schlicht suchen“, meinte die Amazone und sofort antwortete Uncle: ,, Gut das ich Licht erschaffen kann. Ich denke wir teilen uns am besten in zwei Gruppen auf“. Es dauerte nicht lange da hatten sie sich in zwei Gruppen aufgeteilt und wateten durch das dreckige Wasser um einen Ausgang aus dem Tümpel zu finden. Warum sich gerade hier so viel Wasser befinden musste verstand der Schmied zwar nicht, aber er war ganz glücklich, dass er nun in der Gruppe war, die die Amazone anführte. Dennoch hatte er nicht lange Zeit sich darüber zu freuen, denn die Kriegerin hielt plötzlich an und hörte gespannt in den Raum hinein. Erst konnte der Paladin nicht nachvollziehen, was sie meinte, doch schon bald hörte er auch komische zischende Geräusche, die sich eindeutig näherten. ,, Wenn ich nicht besser wüsste, dass es die hier nicht geben kann, dann würde ich sagen, dass sind Sumpfhaie“. Die Amazone schaute ihn zornig an. ,, Das sind in der Tat welche“, erwiderte sie leise und schrie dann: ,, Zieht eure Schwerter wir bekommen Besuch“. Sofort hörte man wie Stahl klirrte. DraconiZ war mit einem Mal nicht mehr wohlig wegen ihrer Leiterin angespannt, sondern konzentrierte alle seine Sinne darauf die Haie zu hören. Er wusste weder wie viele kommen würden, wie groß sie sein würden und ob sie wirklich so gefährlich waren, wie man ein Sektenspinner erzählt hatte. Außerdem beunruhigte ihn die Tatsache, dass die Sumpfhaie schwimmen konnten und sich hier auch ohne Licht orientieren konnten. Außerdem würden seine Bewegungen hier im Wasser nicht annähernd so elegant aussehen, wie zu Land. Stille. Das einzige was der Schwarzhaarige hören konnte war sein eigener Pulsschlag, der ihm so laut wie Kriegstrommeln der Orks vorkam. Valien glänzte im schwachen Fackellicht und schenkte ihm ein wenig mehr Vertrauen. Innos war bei ihnen und würde sie hier heil herausbringen.

Gerade war er dabei darüber am nachdenken, aus welcher Richtung die Wesen angreifen würden, da spürte er wie sich etwas ruckartig wie eine Schlinge um sein Bein wickelte und ihn hart ins Wasser zog. Sein Schwert krampfhaft umklammernd tauchte er unter und spürte nur den Druck der ihn erbarmungslos nach unten drückte. Er war absolut hilflos dem Wesen ausgeliefert, welches wohl seinen Schwanz um das Bein des Paladins gewickelt hatte. Er drehte und wandte sich, doch es brachte nichts. Im Wasser war ihm dieses Wesen von der Kraft her tausendfach überlegen. Immer weiter entleerte sich seine Lunge zwangsweise und ein letzter verzweifelter Kraftakt erfolgte, der dennoch das Ergebnis nicht änderte. Doch plötzlich war der Druck an seinem Bein verschwunden und der Paladin kam schwer atmend und um Fassung ringend wieder über Wasser. Panisch blickte er sich um, doch er sah nur fragende bis besorgte Gesichter. ,, Sie sind hier. Einer hatte mich gerade“, keuchte der Schwarzhaarige überflüssiger Weise und schaute sich um. Kein Lebenszeichen dieser Kreaturen. Zumindest nicht bei ihrer Gruppe. Was mit den anderen war, vermochte der Streiter nicht zu sagen, dennoch hatte er ein verdammt mieses Gefühl, denn Uncles Licht war erloschen. ,, Verdammt wie kann man die Biester besiegen?“, meinte Rammius, der mit ihnen gekommen war, und richtete sein Schwert immer wieder auf das Wasser, wo er einen der Biester vermutete. Eine Antwort bekam die Stadtwache nicht, denn die drei konnten schon im nächsten Moment ein Maul voller sehr scharfer Zähne bestaunen, was sich vor ihnen geöffnet hatte. Aus Reflex wollte sich der Paladin mit einem Salto in Sicherheit bringen, fiel aber nur ins Wasser um kurz unterzutauchen und danach genau dieselbe Aussicht zu haben. Mit einem mutigen Stoß fuhr der Speer der Amazone auf das Biest nieder und bohrte sich in dessen Hals Sofort zog die Kriegerin ihre Waffe wieder heraus und der Hai verschwand wieder im Wasser. Nun konnte man auch von einiger Entfernung das seltsame Aufstöhnen eines der schlangenähnlichen Wesen hören. Scheinbar wussten die anderen sich zur Wehr zu setzen.
,, Den sind wir sicher nicht los“, sagte Erilanda barsch, als Rammius dorthin blickte wo er Uncle vermutete und bewirkte, dass der Streiter sofort wieder voll aufmerksam war. DraconiZ brauchte sie nach seinem Erlebnis so etwas nicht mehr zu sagen.

Es dauerte endlose Augenblicke bis der Sumpfhai wieder auftauchte, doch dann schlugen die drei ungleichen Gefährten sofort zu. Erilanda nagelte den Schwanz mit dem Speer in den schlammigen Boden, woraufhin das Monstrum sich aufrichtete und die beiden Gardisten mit seinen dämonischen Schlitzaugen musterte. Sofort stießen beide Gefährten einen Kriegsschrei aus und stürmten kurzerhand auf das Biest zu. Mit beiden Schwertlängen schafften sie es das Biest zu enthaupten und erarbeiteten sich so eine kurze Verschnaufpause. ,, Der wäre erledigt“, stöhnte DraconiZ als der Kopf, eine große Welle auslösend, ins Wasser fiel. ,, Dort ist übrigens der Ausgang“, meinte die Amazone ungerührt und deutete in die Richtung, in der angeblich der Ausgang war. Es dauerte einige Zeit da leuchtete auch Uncles Licht wieder auf und versicherte, dass auch die anderen vier die Situation einigermaßen gut überstanden hatten.

Grimward
23.09.2006, 17:42
Nachdem Erilanda ihnen die Richtung gewiesen hatte, in der der Ausgang lag, schlug Grimward vor, eine Rast zu machen. Denn nach seiner inneren Uhr, war es tiefe Nacht und er wollte nicht völlig müde ins Amazonenlager stürzen. Zumal Uncle-Bin schon die zweite Nacht auf den Beinen war. Alle Anderen gaben ihm mehr oder weniger widerwillig, Recht. Also legten sie sich, einen trockenen Teil des Tunnels suchend, hin. Grimward schlief lange und unruhig und war offenbar der letzte der auwachte, denn Ronsen weckte ihn mit den Worten: "Grim!... Hey, wach auf Mann, wir wollen weiter!" "Gut... warte eine Minute", brummelte Grimward als Erwiderung und streckte sich. Dabei stellte er fest, wie unbequem sein Schlafplatz eigentlich war und erhob sich dann doch merklich schneller als geplant. Seine Gefährten, einschließlich Erilanda, standen schon rings um Ihn herum und warteten. "Guckt nicht so, ich bin dann heute auch der fitteste Kämpfer", murrte Grimward und er meinte einige verschmitzt grinsende Gesichter zu erkennen. "Was erwartet uns am Ende von diesem Tunnel?" wollte SirUli wissen. "Schwer zu sagen.... ich weis nicht ob meine Schwester meinen Verrat bemerkt hat und dort auf uns wartet", gestand Erilanda. "Na toll, ein großer gefährlicher Umweg und die gleichen Schwierigketen", murrte Rammius.

"Sollte Merilanda sich darüber nicht im klaren sein, seit ihr noch nicht am Ziel. Diese Tunnel führt direkt in ein weiteres unterirdisches System von Gängen. Doch dort, treibt sich die Wachmannschaft von Merilanda gespickt, außerdem sind dort viele Fallen und ich werde euch nicht begleiten können", erkäuterte Erilanda und überging Rammius überflüssige Bemerkung. Das hört sich gar nicht gut an, schoss es Grimward durch den Kopf und Uncle-Bin schien ähnlicher Meinung zu sein. Denn Grimward sah, im flackernden Schein der Fackel, wie sich das Gesicht des Lords zu einer wütenden Fratze verzog und er grunzte: "Na wunderbar, wie sollen wir dann lebendig durch das System der Fallen kommen?" "Nicht nur die Fallen, ihr werdet den Weg icht finden, da ihr euch nicht auskennt....wenn ihr mich nicht getroffen hättet. Ich gebe euch...", Erilanda kramte in ihrem Gewand herum und zog eine Karte hervor, "diese Karte, sie sollte euch durch die Gänge führen." Uncle nahm sie dankend entgegen, doch DraconiZ bemerkte: "Ähm... ich befürchte, dass uns das kaum hilft weil uns die Fallen umbringen werden." Erilanda schüttelte ihren Kopf und deutete auf die Karte: "Dort sind auch die wichtigsten... das heißt gefährlichsten Fallen eingezeichnet, aber verlasst euch nicht zu sehr darauf." Alle nickten hörig und Erilanda fuhr fort: "Ich werde mit euch diesen Tunnel und dann sofort die Stufen, die in den Vorhof des Tempels führen, erklimmen. Ich versuche meine Schwestern davon zu überzeugen, das ihr am Strand einige Amazonen tötet und wir ihnen zur Hilfe eilen müssen, doch ich kann euch nicht versichern, dass es klappt."

Sie bedankten sich nacheinander bei der seltsamen Amazonin und machten sich auf den letzten Abschnitt ihres Weges. Es herrschte eine angespannte Stimmung, Wasser tröpfelte die Decken hinunter, ihre flackernde Fackeln beleuchteten den Schlammigen Weg zu ihren Füßen und die steinernen Wände an den Seiten auf denen die merkwürdigen Kunstwerke angebracht waren. Es roch aufdringlich nach toten Körpern und Grimward hatte wiedermal das Gefühl, dass die Wände sich beträchtlich näherten. Schließlich erreichten sie eine große, sicherlich vier Meter hohe, steinerne Tür auf der ebenfalls aufällig viele eingemeißelt waren. Grimward und ein anderer Gefährte stießen keuchen Luft aus, denn die Tür war wirklich beeindruckend, sie erinnerte Grimward verdächtig an das gigantische Amazonentor, welches nach Drakia führte. Erilanda flüsterte: "Einen Schritt zurück, ich werde die Tür öffnen." Die Amazonin schritt auf das Tor zu und tastete an den Türflügeln entlang, schließlich schien sie die Öffnung gefunden zu haben. Grimward trat näher heran um zu sehen, was die Frau tat. Sie legte ihre Finger in zwei Halbkreise, die in fünf weitere, kleinere, Kreise geteilt waren. Sie drehte die Hände, die Finger in die Kreise gelegt, und das Tor öffnete sich langsam und mit einem lauten Knarzen. Dämmriges Licht strahlte Ihnen entgegen, Grim kniff die Augen zusammen und folgte der Amazonin, die den Raum, der hinter den Tunneln lag, betrat. Im Raum war eine Treppe, die nach oben führte und auf der anderen Seite, die nach unten führte. "Versprecht mir, das ihr meine Schwester nicht tötet!" bat sie und wandte sich an die gesamte Gruppe. DraconiZ und Uncle-Bin fühlten sich besonders angesprochen und schworen gleich bei Innos. Na ganz toll, dachte Grimward wütend. Diese Liebestollen Idioten. "Bei Innos", lachte Erilanda. "Aber gut... ich zähle auf euch... nehmt den Stab aber versucht Merilanda zu schonen!" sie wandte sich um und schritt die ersten steinernen Stufen hinauf. "Habt Dank", rief Grimward ihr hinterher. Darauf wandte sie sich noch einmal um. "Noch etwas, edle Streiter, wenn wir uns das nächste Mal begegnen, werden wir Feinde sein, seht dies als Versprechen." Was soll das denn jetzt, fragte sich Grimward und sah das Hinterteil der Amazonin entschwinden. "Na dann, es geht weiter.... erstmal hinein in das Ding", meinte Uncle-Bin und betrachtete die Karte.

Sir Ulrich
24.09.2006, 04:47
„Die Freundschaft war ja nicht von langer Dauer“ dachte sich SirUli, nachdem sich die Kriegerin aus dem Staub gemacht hatte, der gefährlichste Teil lag noch vor ihnen und den mussten sie wohl oder Übel alleine gehen. Der Hauptmann verbreitete Zuversicht und führte die Gruppe mit entschlossenen Schritten an, es ging eine lange steile Treppe hinab, die in einem großen Raum endete. Schon hatten sie die Qual der Wahl, denn es gingen fünf Gänge ab, Uncle-Bin warf einen Blick auf die Karte, „wir müssen den linken nehmen“ sagte er und marschierte auch schon los. „Wenn das mal gut geht“ murmelte der Ritter leise vor sich hin, er hegte seine Zweifel an den guten Absichten von Erilanda. Er misstraute der Frau und mutmaßte, das ihre angebliche Hilfe nur dem Zweck diente, die Gefährten in einen Hinterhalt zu locken, eine andere Erklärung gab es für ihn nicht. Am liebsten würde umkehren, doch das würde ja auch nicht viel bringen, denn eine andere Alternative gab es nicht, blieb nur zu hoffen, das sich seine Befürchtungen nicht bestätigen. Die Gruppe folgte dem Tunnel, bis sie auf eine Kreuzung stießen, eine erneute Entscheidung musste getroffen werden, „wo müssen wir lang“ fragte Ronsen ungeduldig. „So wie es aussieht nach rechts“ brummte der Hauptmann, „aber...“, ein Aufschrei von Rammius unterbrach ihn, der es nicht abwarten konnte und einfach losgegangen war. „Verdammt, eine Falle“ knurrte der Waffenknecht, der sich mit einem Hechtsprung vor einem Bolzen in Sicherheit bringen konnte, der durch ein Loch in der Wand rauskatapultiert wurde. „aber wir müssen vorsichtig sein, denn dort gibt es Fallen“ beendete Uncle-Bin seinen Satz und grinste. „Im Boden sind Auslöser versteckt, die müssen wir einfach umgehen, das Problem ist nur, das die Karte sehr alt ist und man nicht mehr alles genau erkennen kann“ erklärte der Lord weiter. „Ich sehe keine, wie soll das gehen“ meldete sich Grimward zu Wort, „probieren geht über studieren, einer muß vorgehen“ sagte SirUli eher als Scherz gemeint.

„Das ist ein Fall für DraconiZ“ lachte der Paladin, „aber ich brauche mehr Licht, Uncle, schmeiß die Rune an und folge mir, tritt genau in die gleichen Fußstapfen, die ich hinterlasse und nirgendwo anders hin“. „Ja, ja, ich bin ja kein Idiot murrte der Lord, dem der Umgangston des Schleichmeisters offensichtlich nicht gefiel, „das ist gut zu wissen“ konterte Draco, der die Gunst der Stunde nutzte um den Hauptmann mal wieder eins auszuwischen. „Es reicht“ fauchte der Lord zurück, „mach dich lieber an die Arbeit“. Daraufhin ging der Paladin in die Hocke und tastete vorsichtig mit den Händen den vor ihm liegenden Untergrund ab, dann machte er den ersten Schritt, bevor er den Fuß erneut aufsetzte erfolgte die gleiche Prozedur, abtasten, nächster Schritt... , auf diese Weise ging es Stück für Stück voran, bis der nächste Abzweig erreicht war. „Geschafft“ atmete DraconiZ erleichtert auf und winkte die anderen Kameraden heran, die peinlichst genau darauf achteten, der vorgegeben Spur zu folgen. „Hier geht’s lang“ verkündete Uncle-Bin mit überheblicher Stimme und übernahm demonstrativ wieder die Führung, SirUli grinste nur, so langsam hatte er sich an den kauzigen Lord gewöhnt, gelernt mit dessen Macken umzugehen. Im Grunde war er ja auch ein netter Mensch, soweit der Ritter dies beurteilen konnte, das einzige was ihn wirklich an ihm störte, war sein penetrantes Bemühen ständig im Mittelpunkt zu stehen. Die Beweggründe, warum er dies machte konnte der Ritter nicht ganz nachvollziehen, er ging aber davon aus, das es eher Pflichtbewusstsein sein musste, als Geltungsbedürfnis, auch wenn seine Verhaltensweise manches Mal eine andere Interpretation zuließ. Vielleicht wäre die Gruppe ohne ihn erst gar nicht soweit gekommen, es hätte ja schon daran scheitern können, überhaupt diese Insel zu finden. Wer sonst konnte ein Boot steuern und mit einem Kompass umgehen, eine Frage, die SirUli den anderen Kameraden noch gar nicht stellte, er ging einfach davon aus, das es sonst Niemanden in der Gruppe gab. „Ist ja auch egal..., Hauptsache ist, das wir hier wieder heil aus der Sache rauskommen“ nuschelte sich SirUli in den Bart, „was hast du gesagt“ fragte Rammius nach, „ach, nichts von Bedeutung“.

Es mussten schon Stunden vergangen sein, in denen die Gefährten in einem Labyrinth von Gängen herum irrten, aus dem sie trotz der Karte keinen Ausweg fanden. Irgendwie bewegten sie sich ständig im Kreis und landeten letztlich an dem Ausgangspunkt, diesem Tunnel, in dem sich die Fallen befanden. „Das gibt’s doch nicht, fluchte Uncle-Bin und tippte mit dem Zeigefinger auf eine Stelle der Karte, „genau da muß der Ausgang sein, wieso finden wir den nicht“. „Vielleicht gibt es irgendwo eine geheime Tür, oder einen versteckten Mechanismus, den man auslösen muß“ teilte DraconiZ den Anderen seinen Gedankengang mit, „kann gut sein, den Weibern ist alles zuzutrauen“ stimmte Ronsen zu. Die Männer suchten daraufhin alle Wände ab, jede Ritze und Fuge wurde untersucht, irgendwo musste doch ein Schalter oder so was ähnliches zu finden sein. Nach einer Weile rief Grim ganz aufgeregt, „ich glaub, ich hab was gefunden“, DraconiZ, der sofort dorthin eilte, begutachtete gleich den Fund mit seinem fachmännischem Auge. Für die andern Gefährten, die ebenfalls einen Blick darauf warfen, war es nur ein unscheinbar aussehender kleiner Stein, der etwas aus dem Mauerwerk hervorragte, sonst nichts. „Das ist des Rätsels Lösung, das ist das, wonach wir gesucht haben..., wenn man auf den Stein drückt, dann passiert was..., bestimmt öffnet sich dann irgendwo eine Tür“ war sich der Schleichmeister sicher und wollte gerade das Getriebe in Gang setzen. „Halt, nicht so schnell..., das will gut überlegt sein“ meldete Uncle-Bin seine Bedenken an“ und atmete einmal tief durch..., „wenn du wirklich Recht hast, dann haben wir, wenn dieser Plan stimmt, nach öffnen dieser Tür Zugang zu den Gewölben unterhalb des Tempels. Ab da wird es wirklich Ernst..., wir sollten uns vorher noch etwas Ruhe gönnen, um wieder zu Kräften zu kommen, das war ein anstrengender Tag“. Dem gab es nichts hinzuzufügen, der Hauptmann hatte wieder einmal Recht, wortlos wurden die Decken und Umhänge ausgebreitet, um sich einen halbwegs gemütlichen Schlafplatz herzurichten...

DraconiZ
24.09.2006, 19:18
DraconiZ hatte ein verdammt mieses Gefühl. Nicht nur, dass ihm kalt war, das unglaublich viel Dreck vom Boden und den Wänden nun auch an ihm haftete, nein besonders die Tatsache, dass Grimward im Begriff war den Schalter, der sie angeblich weiter bringen sollte, umzulegen behagte ihm ganz und gar nicht. Ein kalter Schauer lief dem Schmied den Rücken herunter als ein mechanisches Klacken ertönte und sich scheinbar ein versteckter Mechanismus in Gang setzte. Alle Sechs Schwerter der Gardisten wurden gezogen und jeder schien in eine andere Richtung zu schauen, um einem möglichem Feind entgegen zu blicken, da keiner wusste, was nun wirklich passieren konnte. Das Geräusch wurde immer lauter und lauter bis der Paladin fast meinte seine Ohren würden platzen, doch dann wurde ganz in der Nähe ein Spalt in der Wand frei, der immer größer wurde um einen von Fackeln erleuchteten Weg freizugeben. Ein erleichtertes Seufzen ging durch die Gruppe. ,, Noch einmal Glück gehabt. Hätte auch sein können, dass tausend Fallen losgehen“, meinte Rammius erleichtert. ,, Lasst uns keine Zeit verlieren“, entgegnete Uncle knapp und ging in den Gang vor, der sie hoffentlich zu ihrem Ziel brachte.

Der Gang war so schmal und tief, dass gerade ein Mensch so hindurch kam, dass er die Fackeln nicht streifte und so die Bewegungsfreiheit so dermaßen einschränkte, dass nur ein einziger, nämlich Uncle, gegen die Angreifer vorgehen konnte. ,, Ich bete zu Innos, dass wir jetzt nicht angegriffen werden“, meinte Ronsen, der knapp hinter DraconiZ lief und diesem einen kalten Schauer über den Rücken jagte. Der Paladin hatte es gerade geschafft sich zu beruhigen und der Ritter hatte mit einem Mal alles wieder über den Haufen geworfen. ,, ja“, knurrte der Schwarzhaarige daher nur zurück und folgte dem Hauptmann, der aufmerksam den steinernen Weg immer weiter schritt.

Es schienen Ewigkeiten des Schweigens vergangen zu sein, als sie in einen runden riesigen Raum kamen, der ebenfalls hell erleuchtet war und den Blick auf viele Seltsame in Stein gehauene Zeichnungen freigab. Valien fuhr blitzschnell aus der Scheide und DraconiZ deutete mit seiner Waffe auf einige Wesen, die sich um die Steine herumbewegten und sich so schnell bewegten, dass der Paladin nicht ausmachen konnte um was es sich handelte. ,, Was sind das?“, flüsterte SirUli den anderen zu, doch die konnten das auch nicht beantworten. ,, Harpyien“, sagte Uncle schlicht und zog seinen Zweihänder. Nun wo der Lord dies gesagt hatte sahen auch, dass es sich um diese Wesen handeln musste. Sie flogen und waren eigentlich ganz hübsch, wenn man die vielen Federn und Krallen weglassen würden. Natürlich kein Vergleich zu den Amazonen, doch damit konnte sowieso kaum eine Frau mithalten.

Uncle-Bin
24.09.2006, 22:11
Mit einem knappen Handzeichen gab er den anderen zu verstehen, dass sie sich zurück ziehen sollten. Das Gekreische der gefiederten Monster würde jeden Feind in einem Umkreis von einer halben Meile aufschrecken, sollten sie nun angreifen.
Es bedurfte eines Planes, der sicherstellen konnte, dass die Harpyien schnell und möglichst ohne viel Krach ausgeschaltet würden. Ein Zeitpunkt zu dem die Ungetüme schliefen und nur wenige mit einigen gezielten Pfeilen oder Magie ausgeschaltet werden mussten, galt es abzuwarten. Solange würden sie ausharren und hoffen, dass die Biester nicht ganz so wachsam waren, wie ihre Artgenossen auf Khorinis.

„He Draconiz, hat dir dein Großvater auch die Geschichte von der Entstehung der Harpyien erzählt?“, fragte Uncle den Schmied. Der schüttelte den Kopf – wahrscheinlich hatte er seinen Großvater nicht einmal kennen gelernt.
„Also, dann höre mir zu und lerne.“, fing Uncle an und unterbrach mit einem harschen Blick die Proteste der anderen. Offenbar wussten sie eine gute Geschichte nicht wirklich zu schätzen. Dabei war es Tradition vor einem Kampf den Geist mit einem Gespräch zu beruhigen. Wenigsten bei mir ist das Tradition.
„Einst gab es auf dieser Welt eine Frau von unsäglicher Schönheit und göttlichem Geblüt. Die Männer dieser Welt lagen ihr zu Füßen und sobald sie eine Stadt betrat, vergaßen sie ihre eigenen Weiber, welche neben der Schönheit wie verrottetes Fallobst wirkten.
Die Schönheit aber war von edlem Geiste und so hielt sie mit jedem ihrer Verehrer eine halbstündige Audienz und wer vor sie trat, der war -frei von Rang und Namen- ein einfacher Mann. Es galt um sie zu werben, auf dass sie einen der Männer erwählen würde.
Doch während sie das Licht in die Herzen der Männer brachte, griff Beliars schwarze Klaue nach den Herzen der Frauen. Mit seiner Macht wuchs ihr Neid und Hass ins Unermessliche. Mit der Zeit verdarben ihre Herzen und nur wenige konnten sich seines Einflusses entziehen.
Die Männer unserer Welt bemerkten von all dem nichts, denn sie waren blind geworden für ihre Weiber.
Eines Tages dann gelang es einer Gruppe von 5 Weibern, die sich mit Bärten als Männer tarnten, zu der schönsten aller Frauen vorzudringen. Ihre Fingernägel waren zu unglaublicher Länge gewachsen seit ihre Männer sich nicht mehr um das Aussehen ihrer Frauen scherten.
Diese Weiberschar zerkratze das reine Gesicht der Schönheit und unter heftigen Tritten starb das göttliche Geschenk an die Männerwelt.
Als Innos jedoch sah, dass sein reinstes Wesen vernichtet worden war, legte er einen Fluch über die verdorbene Weiberschar. Ihr Neid und ihr Hass gegen die Männerwelt sollte fortan ihr Leben bestimmen und ein ewiges Leben in Unglück bedeuten.
So waren die Harpyien geboren und die Herzen der Weiberwelt unter dem grausamen Griff Beliars verformt worden. Deshalb ist die Vielweiberei noch heute verboten und jeder Mann, der gegen dieses Gesetz verstößt wird unter dem Zorn seiner Frau zu Grunde gehen.“
Wie viel Wahrheit in dieser Geschichte steckte, konnte Uncle nicht sagen, aber bisher hatte er keinen Hinweis darauf gefunden, dass es Unfug war, was sein Großvater ihm einst erklärt hatte.

Grimward
25.09.2006, 17:05
Niedergeschlagen, wickelte sich Grimward, in seinen Mantel und hockte sich in eine Ecke. Wütend beäugte er die verdammten Harpyien, die ihm den Weg zu Schatz versperrten. "Das gibts gar nicht", murmelte Rammius, der dicht neben ihm hockte. Uncle-Bin und DraconiZ kehrten, nach einer kurzen Unterhaltung ebenfalls zu ihnen zurück und setzten sich in der Nähe der Wand hin. "Was?" wollte DraconiZ wissen. "Ja was wohl, diese verdammten Weibsbilder....", grummelte Rammius. Grimward musste seinem Kameraden Recht geben. Er konnte den Stab der Macht nun fast riechen, er vermutete, in unmittelbarer Nähe zu sein. "Nur diese Harpien und ein paar Fallen trennen uns vom ewigen Ruhm", vermerkte SirUli und seine Augen glitzerten. "Ewiger Ruhm...", wiederholte Grimward gedankenverloren. Wie es wohl wäre, als gefeierter Held durch die Straßen von Khorinis zu ziehen. An der Seite seiner Gefährten, als Retter der Menscheit, als Bezwinger Beliars. Müde und von einer merkwürdigen Mischung, aus Anspannung, Enttäuschung und Vorfreude erfüllt, döste er ein.

Er hatte keine Ahnung, wie lange er in diesem Zustand, des Halbschlafs verbracht hatte. Doch als er wieder unter die Lebenden zurückkehrte, stellte er fest, dass außer ihm nur SirUli wach zu sein schien und der rüttelte gerade Ronsen wach. "Was isss denn?" knurrte der Ritter verstört. "Sieh doch", erwiderte Grimward, an SirUli Stelle. Denn tatsächlich, spielte sich vor ihnen Augen etwas merkwürdiges ab. Die Harpyien, die am anderen Ecke der Höhle herumschwirrten, ließen sich Eine nach der Anderen auf dem Boden nieder, steckten den Kopf zwischen ihre Flügel und schienen einzuschlafen. "Rammius...", zischte Grimward und knuffte den Waffenknecht unsanft wach. Sein Kamerad gähnte und öffnete blinzenlnd die Augen. "Ha, die Biester schlafen", waren seine ersten Worte an diesem Tage, der, so schätzte Grimward, schon ziemlich weit fortgeschritten war, doch sicher war er sich freilich nicht. Schließlich schlief auch die letzte Harpyie und Grimward sah sich nach DraconiZ und Uncle-Bin um, die noch nicht aufgewacht waren. Erst jetzt realisierte er, dass die Beiden da waren. DraconiZ Kopf war im Schlafe auf die Schulter des Lords gefallen, der friedlich vor sich hin schnarchte. "Hach wie niedlich... friedlich vereint die Beiden Streithähne...", spöttelte Ronsen. "So dankst du also deinen Gönnern... starke Leistung Ronsen", stichelte Grimward grinsend und erhob sich ächzend.

Auch die Anderen erhoben sich und machten dabei genug Lärm um die Beiden Alpha-Tierchen zu wecken. Erschrocken hob DraconiZ den Kopf, stieß gegen Uncles Helm und stöhnte. Die Erschütterung des Helmes holte Uncle-Bin wiederum aus seinem wohligen Dämmerzustand er grunzte und ächzte. Alle mussten an sich halten um nicht laut los zu lachen. In jeder anderen Situation wären ein paar kräftige Lacher auch angebracht gewesen, doch sie wollten die Harpien nicht erwecken. "Muss kurz eingenickt sein", flüsterte DraconiZ. "Jap, bist du, ich wollte dich nur nich wecken", bestätigte Uncle-Bin, lammfromm. Grimward grinste und wartete auf den Paladin und den Lord die sich langsam erhoben. "Die Viecher schlafen", erklärte Rammius. "Aber sie versperren den Weg...",fügte Ronsen hinzu. "Das macht nichts, wir können uns ja leise bewegen... naja, zumindest einige, am besten ihr wartet hier auf uns, wir holen den Stab", grinste DraconiZ. "Kommt nicht in Frage, ihr schleicht euch auf sie zu und schaltet sie aus, es geht nicht anders", instruierte Uncle-Bin. "Ach was, ich gehe voraus und schaue ob die Luft rein ist", meinte DraconIZ darauf und er schien es ernst zu meinen, denn der Lehrmeister schlich trotz der Einwände einfach drauflos.

Ronsen
25.09.2006, 19:30
Eine verflixt schwierige Situation, in welche die Mannschaft da geraten war. Nicht nur, dass es in dieser verdammten Grotte überall Fallen gab, nein, auch Monster bescherten ihnen ständig mit Zähnen und Krallen nette Abwechslung. Der aktuelle Stand waren ein halbes Dutzend Harpyien, die ihnen in einer hohen Halle den Weg versperrten. Doch nach vielen Stunden der Wachsamkeit waren die Flugungeheuer endlich eingeschlafen. Und nachdem nun endlich alle Gruppenmitglieder wach waren und sich positioniert hatten, sprach Grimward: "Das ist die Gelegenheit, lasst uns leise vorbeigehen!"
"Und was, wenn das alles bloß eine Falle ist? Vielleicht schlafen sie noch gar nicht!"
"Ich gehe voraus und schaue, ob die Luft rein ist", meinte Draco nun todernst.
"Ist das nicht zu gefährlich?"
"Ich gehe, keine Widerrede!"
Stille, dann machte sich der Schleichlehrmeister langsam auf den Weg, um die Ecke herum zu den sechs schlafenden Biestern.
"Vie Glück", flüsterte Ronsen, unhörbar für die anderen. Dann harrten sie aus und beobachteten das Geschehen so gut es ging. Draco musste es schrecklich gehen, selbst den Ritter kribbelte es schon bei dem Anblick der Aktion. Irgendwann, es schien eine Ewigkeit vergangen zu sein, stand DraconiZ endlich am Durchgang, an der anderen Seite und winkte den Gefährten zu.
"Er hat es geschafft!", freute sich der Rest der Gruppe und feierte im Stillen. Dann lugten sie noch einmal zum Paladin, der immer noch sein Schwert gezogen hielt und den nächsten herüberwinkte.
"Wer geht jetzt?"
"Ich!"
Uncle schien es nicht sehen zu können, dass Draco den Amazonen näher war, als seine Lordschaft.
"Bist du sicher?"
"Gebt mir Rückendeckung!"
Die anderen bejaten dies, aber sie wussten, dass es eh zu spät wäre, wenn eine der Harpyien aufwacht. Grimward klopfte dem Lord nochmal auf die Schulter, dann machte sich jener auf den Weg.
Es plumste. Uncle war noch beim Aufstehen gestolpert und lag vor den anderen auf dem Boden, es war schon ein Wunder, dass die Harpyien das fallende Nilpferd nicht wahrgenommen hatten, Oder taten sie nur so?
"Verdammter Mist..."; murmelte der Hauptmann und machte sich auf den Weg. Innos selbst musste sie jetzt schützen...


In der nächsten Stunde waren wahrhaftig alle Soldaten auf der anderen seite unbeschadet angekommen. Nun waren bloß noch Ronsen und Grimward übrig.
"Wer nun?", fragte Ronsen.
"Ich... ich kann nicht, geh du!"
"Wie bitte, los jetzt, komm, ich bleib auch in deiner Nähe!"
"Das ist zu gefährlich!"
"Ach was, wir rennen einfach los wenn sie aufwachen, dann entkommen wir..." Ronsens Tip war so heiß wie die Haut eines Eisgolems.
"Also los!"
Die beiden tippelten los, Ronsen voran, das Bastardschwert gezogen. Grimward hatte bereits einen Pfeil in die Sehne des Bogens gelegt und war zittrig bereit zum Angriff. Ein leises Schnarchen war zu vernehmen, die Biester schienen tatsächlich zu schlafen. Schritt für Schritt waren sie ihrem Ziel näher gekommen, der Schweiß rannte den Gardisten über die Stirn und tropfte über den steinigen Boden. Die anderen drückten die Daumen, beteten für eine heile Ankunft und sie hatten es tatsächlich fast geschafft. Noch ein paar Schritte. Klack!
Ronsens Fuß sackte etwas hinunter, er war auf irgendetwas getreten. Dann schienen sich Felsen zu bewegen und im Raum bebte es.
"NEIN!", Ronsen konnte einen Schrei nicht unterdrücken, denn über den vier Gefährten am anderen Ende ging gerade die Tür hinunter.
"Bei Innos!", flüsterte Grimward, denn auch er erblickte die sich öffnenden, roten Augen der Harpyien.
"Renn!"
Grimward hastete zum anderen Ende und schlüpfte unter der Tür zu seinen Gefährten, Ronsen hinterher. Eine Kralle packte ihn ander Schulter, Flügelflattern war zu vernehmen, ein lautes Gekreische erfüllte den Raum. Der Ritter ignorierte die in der Schulter steckende Kralle und rettete sich zu seinen Gefährten. Die Tür schloss sich. Ronsen blickte die Freunde lächelnd an.
"Äh, da hängt noch was..."
Ein Aufschrei, eine kleinere Harpyie war im Schlepptau des Soldaten mit durch die Tür geflogen. Ronsen hackte mit dem Schwert nach dem Monster, doch dieses hatte ihm mit seinen Krallen das Schwert aus der Hand geschlagen. Dann griff es schreiend an. Ronsen wich blitzschnell aus und tastete mit seiner freien Hand nach dem Schnappgürtel. Der Nagelknüppel fiel laut klirrend auf den Boden. Ronsen kloppte seine massige Faust im dicken Handschuh gegen den Kiefer der Harpyie. Sie wich schreiend zurück. Im richtigen Moment bückte sich der Ritter, schnappte den Knüppel und schwang ihn dem Biest über den Kopf, bis das Genck zerbarst.
Ronsen drehte sich schwitzig zu seinen Gefährten um.
"Ein wenig Hilfe wäre nicht schlecht gewesen..."
Doch die Truppe achtete nicht auf ihn, sie blickten nur zum anderen Ende des Ganges, einem gleißenden Licht entgegen.
"Huhu, Leute, ich habe gerade eine Harpyie getötet!!!"
Sie beachtete ihn nicht.
"Ich nehme sie mit und hänge sie auf!"
Keine Reaktion. Ronsen wurde wütend und schwor, dieses Ziel durchzusetzen, schließlich konnte er das nicht auf sich sitzen lassen. Er packte das fast unversehrte Biest, schnallte ihm einen Strick um die Beine und nahm es über die Schulter. Als er zu seiner Gruppe gestoßen war, begrüßte ihn Uncle mit einem Lächeln.
"Gute Arbeit, neuer Schal?"
"Sehr witzig, was ist das?"
"Das, das ist das Ziel...", wisperte Grimward geheimnisvoll.

Sir Ulrich
27.09.2006, 16:12
Die Anspannung der Männer war deutlich zu spüren, Jeder wusste, das sie dem Ziel ganz nahe sein mussten, ihnen der schwierigste Teil der Mission noch bevorstand. Die Augen des Hauptmanns wanderten von einem Gefährten zum andern, er schien etwas nervös zu sein, angesichts der heiklen Situation, in der sich die Gruppe befand, nur allzu menschlich. „Wie geht es jetzt weiter“ flüsterte Rammius und schaute fragend in die Runde, „was weiß ich“ brummte Uncle-Bin etwas gereizt und legte demonstrativ den Zeigefinger seiner rechten Hand auf die Lippen „pssst“. Ein deutliches Zeichen, das alle verstanden, es war nicht die Zeit für Worte, es war die Zeit sich zu besinnen, die letzte Möglichkeit in sich zu kehren und sich auf das bevorstehende vorzubereiten, was immer es sein möge. Eine gespenstige Atmosphäre, bis auf das tiefe Ein -und Ausatmen der Gefährten nichts zu hören, SirUli setzte sich auf den Boden, auch er wollte versuchen den Kopf frei zu bekommen, die richtige Einstellung zu finden, er nahm sein Schwert in beides Hände und schloß die Augen. Dies machte er immer, sofern sich die Gelegenheit dazu ergab, um sich auf ein mögliches Ende vorzubereiten, denn die Angst sein eigenes Leben zu verlieren, war nicht besonders hilfreich in einem Kampf auf Leben und Tod. Nur ohne diese Angst, das Ziel fest vor Augen, könne man die volle Kampfkraft ausschöpfen und kompromisslos vorgehen, dies würde wahrscheinlich auch erforderlich sein, denn die kriegerischen Frauen, würden das Artefakt sicherlich nicht freiwillig herausgeben. In Gedanken ging der Ritter einige Szenen durch, in denen er dem Tode nahe war, nie verspürte er Furcht dabei, nie wollte er sich seinem Schicksal einfach so ergeben. Das waren die Momente, in denen sein Überlebenstrieb neue Kräfte mobilisierte, er seinen Kopf ausschaltete und nur noch intuitiv handelte, alles auf eine Karte setzte. Mit dieser Handlungsweise und Innos Hilfe hatte er alle äußerst heiklen Momente überstanden, vielleicht war es auch nur einfach noch nicht die Zeit, die Erde zu verlassen, wer weiß. Ein Stupser von Grimward holte den Ritter aus seiner Besinnlichkeit, „es geht los“, SirUli nickte und erhob sich langsam, dann folgten die Männer dem Gang, der in einem kleinen Raum endete, offensichtlich ein Lager, in dem einige Kisten und Fässer herumstanden.

Von dort aus führte eine Treppe nach oben, Uncle-Bin gab DraconiZ ein Zeichen mit der Hand, dieser verstand sofort und schlich lautlos die Stufen empor, kurze Zeit später winkte der Paladin die Anderen heran. Die Luft war rein, einer nach dem anderen betrat die kleine Halle, die durch eine Unzahl brennender Kerzen hell erleuchtet war und schaute sich zunächst einmal um. Die Wände waren mit geheimnisvollen Zeichen verziert, in Stein gehauene Figuren und Büsten, die auf verschnörkelten Sockeln standen, der Boden mit verschiedenen Materialien zu aufwendigen Mustern gefliest. Ein besonderer Ort, das war allen sofort klar, sie befanden sich in einer der heiligen Hallen des Tempels, ein undefinierbar süßlicher Duft erfüllte die Luft, von weitem war eine Art Gesang zu vernehmen, vermutlich fand hinter dem doppeltürigem Portal eine Messe oder dergleichen statt. Die Männer schauten sich fragend an, was sollten sie tun?, einfach die Türe öffnen und reinstürmen, war nicht die beste Lösung, weil nicht klar war, wie vielen Frauen sie auf der anderen Seite gegenüberstehen würden. Die Möglichkeiten sich in der kleinen Halle zu verstecken waren auch sehr begrenzt, da kamen eigentlich nur die schweren bunten Tücher in Frage, die von den Wänden herabhingen, zu plump, als das dies nicht gleich auffiele. Der Hauptmann ordnete den Rückzug an, die Lage war einfach zu unübersichtlich, um gleich zuzuschlagen, Ronsen schien diese Anweisung nicht so recht zu gefallen, denn er wurde von Draco und Grim förmlich hintergeschleift. Wieder im Keller angekommen ergriff der Lord das Wort...

Uncle-Bin
27.09.2006, 17:25
„Wir wissen nun wie es um die Räumlichkeiten im Tempel bestellt ist. Zumindest kennen wir den relevanten Teil.“, meinte Uncle und überlegt wie sie nun fortfahren könnten. Im Grunde lief alles auf einen Sturmangriff hinaus. Die Weiber würden den Tempel sicher nicht ohne weiteres verlassen und auf irgendeine Zeremonie, welche den Jahreswechsel mit einem Götzenkult bedachte, war nicht abzusehen.
„So riskant es auch sein mag, wir müssen den Rest des Weges nun wohl ohne Tarnung und mit Gewalt gehen. Für den Anfang haben wir ein Überraschungsmoment, wenn die Amazonen uns die Abreise abgenommen haben und Erilanda uns nicht in den Rücken gefallen ist. Möge Innos uns allen gnädig sein.“
Mit diesen Worten zog Uncle sein Einhandschwert aus der Scheide und griff mit der anderen nach einer Rune. Mit der Magie würde er auch auf Distanz den einen oder anderen Gegner ausschalten können und darauf kam es bei einem Überraschungsangriff auch an.
Die Widerworte mit denen Uncle eigentlich gerechnet und an welche er sich schon seit einiger Zeit gewöhnt hatte, blieben aus. Damit war der erste Schritt auf dem Weg zu diesem Artefakt, welches es zu erringen galt, wesentlich schneller und leichter getan als erwarte. Doch eines war dem Hauptmann schon seit einigen Jahren bewusst: Auf einen leichten Anfang, folgte ein mühseliger Mittelteil mit einem kreuzgefährlichen Schluss.

So schlichen sich die Soldaten ein weiteres Mal in das -nach Weihrauch und irgendeinem unbekannten süßen Zeug riechende- Innere des Tempels. Diesmal würde es kein Zurück geben. Zumindest keines ohne ein heiliges Artefakt der Amazonen oder wenigstens 3 Pfeilen in der Brust. Wieso unbedingt 3 Pfeile?, überlegte Uncle und kam zu keinem Ergebnis, das ihm erklären konnte, warum es ausgerechnet 3 Pfeile sein mussten, die sein Ende bedeuteten. Vielleicht würde jeder dieser Pfeile eine der Gottheiten symbolisieren, welche ja allesamt nicht unbeteiligt an seinem Schicksal waren.

Grimward
27.09.2006, 19:34
Uncle-Bin ordnete nun den Angriff an, womit Grimward, der keineswegs begeistert war, schon gerechnet hatte. Warum bin ich ein Streiter Innos und kein dreckiger Lee, die hätten sich bestimmt eine bösartige List einfallen lassen.... fragte sich Grimward. In Gedanken verfluchte er die Tapferkeit aller Paladinen zwischen Innos und Beliar. Währendessen formierten sich die Gefährten, Grimward ignorierte den süßlichen Duft und konzentrierte sich nun auf seinen Bogen und dachte an die Morde, die er gleich begehen würde. Es war nicht das erste Mal, dass er eine Handlung begann und wusste, das er dabei töten würde. Doch niemals, war dieser Gedanke ihm so nah gewesen, immer hatte er nur sein eigenes Leben verteidigt, oder die Dinge, an die er glaubte. Doch nun, war er, Grimward der Friedlebende, der Aggressor, sogar der Initiator der Aktion. Dieser Gedanke machte ihm einerseits Angst und leitete seine Gedanken andererseits zu seinen Gefährten hin. Auch wenn Uncle-Bin das Kommando hatte, alle Anwesenden waren Grimwards Ruf gefolgt und er würde sich für jeden Toten, den es heute gab verantwortlich fühlen.

Er verscheuchte diese Gedanken mühsam und fixierte das riesige, aus zwei Flügeln bestehende Tor, welches den Weg zu ihrem Ziel versperrte. Nun, sie waren noch hundert Meter vom Tor entfernt, zeichneten sich zwei, im Verhätnis zum Tor, sehr kleine Gestalten vor dem Portal ab. "Amazonen", vermerkte DraconiZ der sie ebenfalls gesehen hatte. "Uncle, Grim, das ist eine Aufgabe für euch, sie dürfen keinen Alarm schlagen", meinte SirUli. Grimward sah nicht was der Hauptmann tat, er trat vor und visierte die wachende Amazone an. Ich darf sie nicht verfehlen, sie muss beim ersten Schuss sterben, rief er sich in Erinnerung. Er vergaß seine Gewissensbisse und sah nur noch den makellosen Körper der Amazone. Mit ruhiger Hand, spannte den Pfeil auf der Sehne und hörte gleichzeitig Uncle-Bin flüstern: "Auf mein Kommando.... drei, zwei, eins... Feuer!" Uncle-Bin ließ einen für Grimward nicht erkennbaren Zauber fliegen und Grimwards Pfeil sauste hinfort, auf sein Opfer zu. Zwei spitze Schrei ertönten, einen Moment lang herrschte gespenstische Stille, dann hörten sie den Aufschlag zweier Körper. Innos sei Dank sie sind tot...., dachte Grimward. "Ganze Arbeit", bemerkte Uncle-Bin, der schon wieder seinen Einhänder zog.
Sie machten die letzten Meter zum Tor schweigend und standen endlich vor dem Ziel. Hoch türmte sich das Portal zum Innersten des Tempels auf. Grimward blickte nocheinmal in die Runde, feste Blicke kamen ihm entgegen, alle waren sich über die Gefahr im Klaren. "Jetzt könnt ihr noch zurück...", erinnerte Grimward die Anderen. Bis auf einen beleidigten Blick von Ronsen, erhielt er keine Reaktion stattdessen, sprangen die Klingen aus den Scheiden und Uncle-Bin stieß gemeinsam mit DraconiZ, das Portal auf.

Merilanda
28.09.2006, 14:20
Merilanda riss ungläubig die Augen auf, denn als sich die Torflügel öffneten, stürmten die verfluchten Mannsbilder hinein. In schimmernden Rüstungen polterten sie ins Heiligste ihres Tempels. "Bei Donra! Hinfort mit euch!!!" schrie Merilanda ihnen entgegen. Doch die Innosler schienen taub, sie verkürzten den Abstand zum Stab und, da Meriland ihn in ihrer Hand hielt, auch den Abstand zu ihr. Wir haben keine Chance, erkannte Merilanda. Nur vier Wächterinnen waren bei ihr, sie musste Hilfe holen und den Männern den Fluchtweg abschneiden. "Schwestern, versucht unsere Gefährtinnen zu alarmieren", befahl Merilanda und ihre Wächterinnen zogen ihre Waffen und stürmten auf die Männer los um sich den Weg freizukämpfen. Merilanda packte den Stab fester und sprang von ihrem Thron um den Anderen zu folgen. Sie kanalisierte ihre Energie und bat die heilige Mutter um Hilfe. Währendessen prallten die zwei unterschiedlichen Kampftrupps aufeinander. Die Waffen klirrten Laut. "Schwestern, kämpft euch den Weg Frei, Donnra wacht über euch", schrie Merilanda. Ein grünes Licht bildete sich um Merilanda, während sie versuchte ihre mächtigsten zauber zu wirken. Nur gedämpft hörte sie den kampfeslärm und das Geschrei. "Grim.... die Schamanin....", meinte sie bruchstückhaft zu vernehmen. Ihr Blick verklärte sich, die Energien durchfluteten sie und dann, versiegte der Strom der Macht.
Ungläubig blickte Merilanda auf ihre rechte Schulter, ein langer, schlanker Pfeil, mit roten Federn war dort eingeschlagen. "Verdammter Innosdiener", fluchte Merilanda. Wütend hielt sie die Schulter fest. Sie ließ den Blick über das Kampfgeschen schweifen, zwei ihrer Schwestern lagen bereits tot am Boden, doch eine dritte, Merilanda konnte nicht erkennen welche es war, schlug den Schützen gerade mit breiten Seite ihres Zweihänders nieder und spurtete durch das offene Tor. Undeutlich vernahm sie die Schrei der Männer: "Haltet.... Dra...." Der Schmerz breitete sich rasend schnell aus und Ihr griff um den heiligen Stab lockerte sich. Der Stab der Macht fiel zu Boden und Merilanda stürzte hinterher. Schemenhaft sah sie wie die letzte Wächterinn zu Boden ging, rote Schlieren benebelten ihre Sicht und sie wurde ohnmächtig.

Ronsen
28.09.2006, 18:32
Nun war es also doch soweit gekommen. Obwohl Uncle und Draco geschworen haben, niemanden kalt zu machen, ist die Gruppe doch offen vorgegangen und wollte den Raum stürmen. Wenn das mal gut gehen würde...
Ronsen spurtete, nachdem er den Proviant zurückgelassen hatte, mit dem Breitschwert neben SirUli voran, dahinter folgten Rammius und Draco. Uncle und Grim machten die Nachhut, denn sie mussten erst wieder ihre Munition laden bzw. die Rune wegpacken. Sie fanden sich in einer hohen, stark beleuchteten Halle wieder. Ein Aufschrei war zu vernehmen, nachdem die Gruppe eingetreten war, es war die große, blonde Schamanin, sie hatte einen großen Stab in der Hand. 'Das muss er sein!', ging es Ronsen durch den Kopf und er stürmte voran. Doch eine der wenigen Wächterinnen versperrte ihm mit einem dünnen, aber langen Zweihänder den Durchgang. Sie war ziemlich muskulös gebaut, die dunklen Locken fielen ihr ins Gesicht, als sie Ronsens ersten Angriff abwehrte. Sein Einhänder knallte gewaltig gegen ihre Waffe, sie kniff die Zähne zusammen und wich zurück. Dann führte sie einen Schwung von oben nach unten gegen den Ritter aus, doch dieser konnte ihn parieren und selbst wieder zum Angriff übergehen. Ein Aufschrei, neben ihm ging gerade eine der Amazoninnen zu Boden, SirUli knickte daneben kurz zusammen und betrachtete sein Werk. Das wahr bestimmt ziemlich hart für ihn gewesen. Aber Ronsen hatte nun keine Zeit, sentimental zu werden, schließlich stand soeben mal wieder sein Leben auf dem Spiel. Die Frau war nicht schlecht, die Deckung konnte kaum durchdrungen werden, aber Ronsen wusste, dass er sich nicht zu sehr verausgaben kann, also wich er kurz zurück und überprüfte die Lage. Seine Gegnerin war am Schnaufen, Schweiß rann ihr über die Stirn, das Haar klatschte an ihrem Kopf, nass wie es war.
"Na komm doch... oder wirst du müde?"
Ronsen ging auf die Provokation ein und nahm mit der rechten Hand den Rapier aus der Scheide des Rückens. Er warf das Bastardschwert zu Boden und ging erneut zum Angriff über. "Koste das mal!", schrie er barbarisch auf und begann mit einer wilden, treffsicheren Raserei der Angriffe. Dem standzuhalten vermochte bloß ein meisterhafter Kämpfer, aber durch das leichte Gewicht der Waffe, wurde der Soldat nicht so schnell müde.
"Grim, die Schamanin!", hörte er aus der anderen Ecke schreien, es war Uncles Stimme. Dann hörte man einen Pfeil surren und kurz darauf wieder einen hohen Aufschrei. Dann sprintete auf einmal eine wilde Wächterin in die Mitte des Schlachtfeldes und schlug Grimward zu Boden.
"NEIN!", schrie einer der Gruppe. Ronsen drehte sich um, Grimward lag am Boden, die andere war durch einen Nebengang geflohen. Ein Klirren, dann fiel der Rapier zu Boden. Die Amazone hatte ihm seine Waffe aus der Hand geschlagen.
"Jetzt reichts mir mit dir!"
Er zog den Dolch und warf ihn auf die Feindin. Diese lächelte bloß und wich der Waffe gekonnt aus. Doch ihr Lächeln wurde durch einen jähen Schlag mit dem Nagelknüppel beendet. Ihr Schädel war zertrümmert, sie fiel im Schlachtfeld, ein guter Tod.
Ronsen blickte sich im Raum um, die anderen Wächterinnen waren alle tot oder bewusstlos, die Schamanin atmete leise. Der Ritter eilte zu Grimward, auch die anderen standen schon um ihn herum.
"Kein Problem, es geht mir gut, alles in Ordnung..."
"Aber wie..."
"Sie hat mich bloß mit der Breitseite getroffen, dummes Weib!"
Ronsen musste lächeln und wendete sich zu der Schamanin.
"Was machen wir nun?"
"Wir nehmen den Stab und verschwinden, ganz einfach...", schlug Uncle vor.
Ronsen lauschte der Diskussion nur halbherzig und sammelte seinen Rapier, und das Breitschwert vom Boden auf. Dann nahm er den Dolch aus der Wand aud steckte ihn weg. Sein Opfer lag ihm zu Füßen.
"Verdammte Scheiße...", fluchte er und wendete den Blick ab.

"Ich nehme den Stab!", sprach Uncle laut und ging zur bewusstlosen Schamanin.
"Eine ist geflohen, wir sollten sie aufhalten.", sprach Rammius, doch die anderen schüttelten bloß den Kopf.
"Wenn wir jetzt rausgehen, dann kriegen die uns", sagte SirUli bedrückt.
"Wie wärs, wenn wir sie als Geisel nehmen?", schlug Draco vor.
"Na gut!", antwortete Uncle, der sich schon die schicken Einkerbungen des Stabes betrachtete, "Dann nimm du sie, du wolltest diesen Frauen doch so nah sein..."
"Sehr witzig."
Der Paladin setzte eine gespielte frohe Miene auf und tat wie ihm befohlen.
"Los, lasst uns hier verschwinden."
"Einen Moment noch!"
Ronsen hatte die Truppe gestoppt und eilte schnell zum Eingang um seine Sachen zu holen. Dabei stolperte er fast über den Körper einer bewusstlosen Amazone. Als er sie betrachtete, bemerkte er ein silbern glänzendes Amulett an ihrem Hals. Auch wenn er kein Leichenfledderer war und sich dafür mies fühlte, würde er das nächste Amulett so oder so einem Banditen abnehmen, und somit wäre es doch Verschwendung, es hier liegen zu lassen.

"Ronsen, komm schon!"
"Jaa"
Der Soldat schnappte sich seine Sachen, die Harpyie und das Amulett und eilte zu seiner Gruppe...

Uncle-Bin
28.09.2006, 19:31
Der wichtigste Teil des Planes war aufgegangen und Uncle hatte den Stab nun in seinen Händen. Nun galt es zu fliehen, was sich aus verschiedenen Gründen recht schwierig gestalten würde. Zum Beispiel war da Draconiz, der die Schamanin trug und dementsprechend langsam war. Wenigsten würde sie als Geisel eine gewisse Sicherheit für die Gruppe darstellen.
Doch nicht nur Draconiz machte Uncle Sorgen. Viel schlimmer sah es bei Ronsen aus, der bepackt wie ein junges Muli, förmlich eine Garantie dafür war, dass die Amazonen jeden Schritt der Männer verfolgen konnten. Aus irgend einem Grund, den Uncle nicht wirklich verstand, schleppte der Kerl sogar eine tote Harpyie mit sich herum.
„Du solltest dir überlegen, ob du dieses Mistvieh wirklich mitneh...“, Uncle unterbrach den Satz, als ihm eine Reihe von Speeren den Weg versperrte. War die Gruppe eben noch im schnellen Trab gewesen, so stand sie nun und versuchte sich in einer geschlossenen Formation die bestmöglichen Überlebenschancen zu sichern. Verdammt, was nun?, schoss es Uncle durch den Kopf, aber da hatte Draconiz schon das Wort ergriffen.
„Keinen Schritt weiter! Wir haben eure Schamanin und wir haben keinen Grund ihr Leben zu schonen, wenn ihr uns angreift.“, brüllte er und der Hauptmann merkte wie die Speere kurz zurückzuckten, ehe sie wieder auf seine Brust zielten. Es verging ein Moment der Stille in dem sich die Gegner starrend gegenüber standen. Dann trat ein bekanntes Gesicht aus den Reihen der wilden Weiber hervor.
„Aus welchem Grund sollten wir Mördern wie euch trauen?“, schallte die Stimme von Erilanda durch den Raum. Sie warf hasserfüllte Blicke gegen die Männer, welchen sie selbst erst Zugang zum Tempel verschafft hatte. Uncle konnte sie sogar ein wenig verstehen, denn immerhin hatten sie ihr Wort gebrochen. Eine Missetat, die einem ehrenhaften Paladin nicht leichtgefallen war.
„Es steht uns niemand mehr im Wege, der bereits ist sein Leben für ein Artefakt zu geben, welches nicht für Frauenhände bestimmt ist.“, kläffte Draconiz zurück und Uncle konnte sehen, dass er die Schamanin in einer Pose festhielt, die ihm sicher einige unzüchtige Freude bereitete. „Macht den Weg frei oder sie wird sterben.“

Diesmal wurden die Speere ganz zurückgezogen und selbst Erilanda trat einige Schritt zur Seite. Das sie auf Rache sinnte, war ihr deutlich anzusehen und solange er nicht in Sicherheit war, würde Uncle sich bestimmt nicht mehr wohlfühlen.

Grimward
28.09.2006, 19:57
Die Sache lief aus dem Ruder, Grimward spürte es ganz deutlich, er sah es in Erilandas Augen, fühlte es mit jeder Pore seines Körpers. "Die bringen uns noch um, denen ist ganz egal wie", flüsterte SirUli zu, der stumm den kopf schüttelte. Doch Grimward war da ganz anderer Meinung, egal wie sehr sich Uncle-Bin und DraconiZ nun aufspielten, auch die beiden Alpha-Männchen, wussten ganz genau, das es mehr als haarig war. Sie stiegen die Stufen hinauf, die Erilanda vor kurzem erklommen hatte, als sie die Gefährten verlassen hatte. Die Amazonen umkreisten flankierten sie und die Speere waren bedrohlich auf sie gerichtet. Schweigend betrat die merkwrdige Gruppe, aus Streitern Innos und Amazonen den Vorhof des Tempels und Erilanda, offenbar die neue Anführerin, schloss den Kreis um sie wieder enger. "Gebt meine Schwester jetzt heraus, überreicht mir den Stab und ihr werdet in Frieden gehen können, trotz eurer hinterlistigen Morde!" spie sie ihnen regelrecht entgegen und Grimward sah den hass in ihren Augen funkeln. Vergiss es, der Stab gehört dir nicht mehr... ich habe ihn... wir haben ihn... Khorinis hat ihn, du kannst gehen... WEIB! wollte Grimward brüllen, doch er tat es nicht. Die Amazonen waren nur drei Meter von Ihnen entfernt und damit fast in Stoßweite, die Situation war heißer als heiß, kampfbereit, legte Ronsen die Harpyie nieder und zog sein Schwert.

Bis auf Grimward, taten es ihm alle gleich. Stattdessen, gab er zurück: "Wir haben keine Morde begangen, jede Gefallene Frau, griff uns zuerst an." Es war eine Lüge, die Streiter Innos belogen sich selber. Grimward musste sich eingestehen, dass sie die Eindringlinge waren und nichts konnte an dieser Tatsache rütteln. "Ihr seit die Aggresoren, nichts gibt euch das Recht in unsere Gefilden einzudringen und etwas zu verlangen was euch nicht zusteht!!" erwiederte Erilanda wütend und stieß mit dem Speer symbolisch nach Grimwards Brust. DraconiZ brüllte: "EINEN SCHRITT NOCH UND ICH TÖTE SIE! ICH PUSTE IHR LEBEN AUS WIE EINE KERZE!!!" Die AMazonen wichen zurück und diesmal ein ganzes Stück weiter. "Geht... geht zu eurem Schiff, wir warten dort auf euch und dann werden wir sehen, wer hier wen ermordert!" rief Erilanda noch, dann wie auf ein Kommando, wandten sich die Amazonen um und machten sich Richtung Strand auf.

Uncle-Bin
28.09.2006, 23:01
Uncle hätte seinen Männern befehlen können die Amazonen zu verfolgen, aber einerseits konnte man nie wissen, wohin sie wirklich gehen würden und andererseits wollte er nicht darauf warten, dass sie das Schiff vor ihnen fanden. Es gab also nur die Möglichkeit einen eigenen Weg zu suchen und so Innos ihnen beistand ein klein wenig schneller als die Weiberschar zu sein.
„Halte das Weib gut fest, Draconiz. Nicht, dass die uns was vorspielt und dir bei nächster Gelegenheit dein eigenes Schwert in die Kehle stößt.“, meinte er halblaut und drosch demonstrativ auf einen Zweig ein, der sowieso im Weg hing. Sein Kamerad schluckte und verstärkte seinen festen Griff.
„Weißt du überhaupt noch, wie wir unseren Kahn finden?“, meldete sich nun Rammius zu Worte. Damit sprach er etwas an, was Uncle gar nicht bedacht hatte. Davon abgesehen, dass er den Weg durch den Wald sowieso nicht ohne weiteres zurückgefunden hätte, waren sie auch noch an einer ganz anderen Stelle aus dem Tempel gekommen. Es blieben also nur die Sterne als Orientierungsmittel und ein alter Kompass, dem man nicht mehr so ganz trauen konnte.
„Es wird schon schief gehen.“, schnaufte der Hauptmann schließlich als Antwort und hüpfte über einen umgestürzten Stamm. Vielleicht hätte er die Pfade der Amazonen doch nicht verlassen sollen? Abkürzung hin oder her – ein Weg voller Hindernisse war dennoch nicht schneller zu passieren.
Sein Blick schweifte in die Wildnis ab und fing sich an einer dieser Statuen auf welche die Soldaten auch gestoßen waren, als sie das erste Mal auf Erilanda trafen. „Seht, das Ding sieht noch einigermaßen gepflegt aus. Da muss doch ein Weg sein.“ Diesmal hatte Ronsen dem Hauptmann die Worte vorweg genommen und so den Fehler ausgebügelt den Uncle beim hastigen Marsch in den Wald begangen hatte. Es blieb zu hoffen, dass dieser Pfad auch zum Strand führte und nicht zu einem anderen Tempel, Tümpel und was sonst noch so mit „T“ anfing und Amazonen beherbergte.

Ronsen
29.09.2006, 18:15
Schon wieder ein Schweißtropfen, Ronsen hielt es nicht mehr aus, dieser Druck, diese Anspannung, einfach unausstehlich. Wenn man sich vorstellt, jeden Moment von einem Hinterhalt aus dem Wald gestoppt und niedergeschossen zu werden... grauenhaft. Der Ritter wechselte die tragende Hand, denn die Rechte war schweißnass gewesen.
"Lass das lieber", wies ihn SirUli an.
"Wieso?"
"Wenn du deine Waffe ziehen musst, hast du die falsche Hand."
"Wenn ich meine Waffe ziehen muss, bin ich eh schon tot."
Schweigen, Uli war scheinbar genauso deprimiert wie der Schmied. Das Knacken der Äste und Zweige war bestimmt über mehrere hundert Meter zu hören, die Amazonen könnten sie sofort angreifen, aber seltsamerweise passierte lange Zeit nichts. Den Rest des Weges sprach niemand etwas, ein leises Murmeln, Schnaufen oder Keuchen war zu vernehmen, aber sonst nichts.
"Scht, hört ihr das?"
Draco war mit einem Mal wieder total hell auf.
"Was denn?"
"Das Rauschen!"
Ronsen und der Rest horchten still, weit in der Ferne war ein leises Rauschen von Wasser zu hören.
"Das muss das Meer sein!", freute sich der Paladin und eilte, so schnell das mit der Last ging, voraus.
"Nicht so schnell!", befahl der Hauptmann und stürmte hiterher, die anderen folgten. Bloß Ronsen brauchte mittels Gepäck ein wenig länger. Als er angekommen war, ging es schon wieder weiter, denn die Mannschaft war bloß bis zum bekannten Fluss gekommen.
"Wartet! Wollen wir nicht die Flaschen mal auffüllen?"
"Nein, wir dürfen keine Zeit verlieren, hier nimm einen Schluck!"
Uncle warf ihm eine Feldflasche entgegen und Ronsen fing sie mit der linken Hand. Er nahm ein paar bescheidene Schlücke, dann eilte er der schon weitergereisten Truppe hinterher...

Ein Licht! Die Dichte des Pflanzenbewuchses wurde kleiner und immer mehr Sand war auf dem Boden zu sehen. Das musste nun aber der Strand sein! Die Gruppe hastete ein wenig schneller weiter und fand sich am wohl bekannten Strand wieder.
"Endlich!"
"Schaut, da ist das Boot!"
Sie hatten tatsächlich den richtigen Weg genommen, Draco war wirklich ein exzellenter Fährtenleser. "Beeilung Männer!", schrie Uncle und rannte auf das Boot zu. Als sie endlich alle Sachen im Kahn verpackt hatten, wollten sie losfahren, doch sie wurden unterbrochen.
"Keine Bewegung, Waffen weg!"
Die seltsame Amazone war mit gut einem Dutzend Kriegerinnen aus dem Gebüsch aufgetaucht. Einige waren mit Wurfspeeren ausgerüstet, andere mit Bogen und wieder andere saßen mit einem langen Spieß auf einem Scavanger und beruhigten ihre Bestien.
"Niemals!", sprach Uncle und hielt den Stab drohend über die Knie, scheinbar wollte er ihn zerbrechen. DraconiZ sprang aus dem Boot, sein Dolch lag auf der Kehle der Gefangenen. Er schnitt einen kleinen Kratzer an den Hals: "Verschwindet, wir werden euch nichts tun!"
Die Anführerin lachte hämisch: "Her mit dem Stab!"
"Wollt ihrs drauf anlegen?"
"Eine der Kriegerinnen flüsterte der Amazone etwas ins Ohr.
Eine lange Zeit verging, dann sprach die Frau: "Gut, ihr könnt gehen, aber wehe euch, ihr lasst euch hier je wieder blicken!"
Ronsen flüsterte: "Die haben doch hundert Pro Feuerpfeile!"
"Ich vertraue ihnen!", sprach Draco sicher. Wenn das mal nicht wieder an seiner Lust lag...
Unsicher legte die Gruppe ab und verschwand immer weiter von der Küste. Große Freude machte sich unter ihnen breit, sie gröhlten übe die geglückte Aktion. Doch Draco unterbrach sie: "Hey, schaut, sie wacht auf!"
"Die bislang ohnmächtigte Geisel schaute sich unsicher um, sie hatte keine Furcht, doch das viele Wasser um sie herum störte sie scheinbar. Dann erblickte sie den Stab in Uncles Hand.
"Der Stab!"
Sie stand auf und blickte zurück. Die Insel war noch nicht weit weg und man konnte noch immer das Knäuel von Kriegerinnen sehen, die sich am Strand postiert hatten. "Sag ihnen noch einmal tschüß, so schnell wirst du sie nicht wieder sehen", Uncle lachte fies und drehte das Ruder etwas nach Steuerbord. Die Gefangene schaute kurz verdutzt, dann lachte sie dreckig, richtig laut und dreckig.
"Hey Weib, was ist denn so lustig?"
Sie lachte weiter, die Gruppe blickte sich an, dann schauten sie nach vorn und was sie da sahen, erschauderte sie. Ronsen sah sich selber auf dem selben Schiff stehen, neben ihm standen wie in der Realität Grimward und SirUli, nur spiegelverkehrt.
"W...was ist das?"
Sie fuhren direkt auf das andere Boot zu.
"Wenden, hart Backbord!", brüllte Uncle und das Boot fuhr nach links. Doch auch das andere Boot fuhr nach links. Das andere Schiff war gefährlich nah.
"NEIN!"
Dann knallte es kurz...

Grimward
30.09.2006, 08:08
Grimward schleuderte es glatt aus dem Boot heraus, er fiel ins kalte Wasser und bedankte sich bei innos, das es nicht tief war. Er konnte, so stellte er schnell fest, stehen, sodass er nicht befürchten musste, mit seiner schweren Rüstung zu ersaufen. Hektisch versuchte er die Lage zu überblicken, das Boot war gegen diese Art Spiegel geprallt und trieb nun nach links ab, offenbar war außer ihm niemand rausgeflogen, aber außer DraconiZ stand auch keiner mehr auf seinen Beinen. Das änderte sich jedoch schnell. Auch die Schamanin stand bereits wieder im Boot und Draconiz schnappte sie sich sofort wieder, um jegliche Versuche von Flucht zu unterbinden. SirUli bemerkte zuerst Grimwards fehlen. "Uncle! Wir haben Grim verloren!" rief er. "Hier", brüllte Grimward. Uncle-Bin umklammerte mit einer Hand den Stab und mit der anderen Hand riss er das Steuer herum. Kurze Zeit später war Grimward wieder im Boot und blickte ungläubig den Spiegel an. Dann blickte er zunm Strand zurück und sah die Amazonen. "Die haben das doch gewusst!" brummte SirUli. "Sieht ganz so aus", stimmte Ronsen zu. "Was jetzt?" fragte Rammius. "Keine Ahnung, warum kommen wir nicht durch?" fragte Grimward und schielte Merilanda an.

"Ich kann es euch sagen!" sagte die Amazonin sofort. DraconiZ ritzte irh mit dem Dolch eine Wunde in den Hals. Ein Zrichen dafür, wie gespannt die Lage war. Wo er es doch hasste jemanden zu töten, vorallem Frauen. "Törichter Narr, lass mich los, ich sage es euch ja, sowahr ich Merilanda, oberste Schamanin der Amazonen bin!" zischte die Amazonin. DraconiZ lockerte den Griff, sah jedoch nicht besonders vertrauenserweckend drein und weigerte sich, den Dolche einzustecken. Merilanda kümmerte das freilich nicht, sie hob an: "Der magische Stab, wir die Insel niemals ind en händen von Männern verlassen. Niemals, das ist einfach ncht möglich!" Nein... das darf einfach nicht sein..., dachte Grimward erschrocken. Es lief ihm heiß und kalt den Rücken hinunter, das Adrenalin schoss durch seinen Körper. "Sie lügt! SIE LÜGT!!! Ich wette wir können! Wenn wir uns nur etwas einfallen lassen!" brüllte er und blickte wütend in die Runde. Er sah die erschöpften Gesichter seiner Freunde und obwohl er sprüte, das die Amazonin nicht gelogen hatte fragte er: "Ihr... irh glaubt ihr doch nicht etwas oder?" Rammius zuckte mit den Schultern, Ronsen kaute auf seiner Unterlippe herum. Uncle-Bin umklammerte gedankenverloren den Stab und DraconiZ blickte wütend die Schamanin an. "Grim, du hast doch gesehen, was passiert...", meinte SirUli. "Fauler Zauber!" rief Grimward. "Ist es nicht", fiel Merilanda ihm ins Wort: "Der Stab wird diese Insel nicht in euren Händen verlassen! Niemals, ich könnte es nicht einmal ändern wenn ich das wollte. Kommt schon, habt ein einsehen, ihr habt verloren! Gebt mir den Stab, bringt mich zurück an Land und geht, mit Donnra, aber geht!"
Grimward schüttelte immer wieder den Kopf, endloses Schweigen senkte sich über das Boot herab, schließlich, seufzte Uncle-Bin und meinte: "Los zurück."
Murmelnd fügte er hinzu: "Ich hasse es zu verlieren."

DraconiZ
30.09.2006, 15:28
,, Wir werden auf gar keinen Fall zurückfahren und uns geschlagen geben!“, meinte DraconiZ vehement und stoppte damit die Bewegungen die Uncle anstellte um das Boot zur Insel zu lenken. Schweigen trat zwischen die Sieben die auf dem viel zu kleinen Kahn standen und denen Allen der Schweiß der Anspannung herunter lief. ,, Bei allem was mir heilig ist. Ich werde mir ganz sicher nicht geschlagen geben“, fauchte der Paladin und schaute sich in der Runde um. Die Schamanin lachte darauf. ,, Du hast aber keine andere Wahl. Einmal kommt für jeden der Moment in dem er sich geschlagen geben muss“. Sofort schloss sich der Arm des Streiters fester um die Brust der Frau und er fühlte ihr haar am unteren Rand seines Gesichtes. Eigentlich hätte er sich niemals etwas schöneres vorstellen können, doch dieser eine Moment vernichtete, durch seine Situation, dieses Gefühl und zurück blieb die Tatsache, dass diese Amazone seine Gegnerin war. Alle Blicke waren auf die beiden gerichtet. Scheinbar hatte keiner die Macht diese Stille zu zerbrechen, bis Uncle sich einen starken Ruck gab und sagte: ,, Wenn wir den Stab nicht mitnehmen können müssen wir ihn vernichten“. Sofort spürte der Schwarzhaarige wie die Gegenwehr der Schamanin erschlaffte, bis keine mehr vorhanden war und sich dann langsam wieder aufbaute. Ein sicheres Zeichen, dass sie innerlich total angespannt war. ,, Ich wisst doch gar nicht, was ihr da tut und vor allem wie ihr es bewerkstelligen sollt“. Die Stimme der Schamanin hatte wohl überzeugend klingen sollen, doch das tat sie nicht. Scheinbar war sie sich im Inneren wohl sehr sicher, dass die Gardisten im Stande waren ihren geliebten Stab zu vernichten. Grimwards Schwert fuhr wie in Zeitlupe aus der Scheide und der Soldat richtete sein Schwert auf den Stab der immer noch sicher in der Hand des Hauptmannes ruhte. Totenstille war auf Boot. Nur der Wind und die Wogen des Wassers waren zu hören. ,, Innos hilf mir. Hilf um Cephros Willen“, mehr wurde nicht gesprochen. Mit unglaublicher Geschwindigkeit suchte sich das Schwert in der Hand des Soldaten einen Weg nach oben um daraufhin mit aller Kraft, die Grimward aufbringen konnte, auf den Stab hernieder zu fahren. In dem Moment wo die Klinge den Stab berührte und wider aller Erwartung zerschmetterte schien die Zeit still zu stehen. Der hellste Lichtblitz den der Streiter jemals gesehen hatte erstrahlte und sofort danach wurden alle Insassen des Bootes von einer gewaltigen Druckwelle nicht nur umgeworfen, sondern die meisten auch noch aus dem Boot heraus befördert. DraconiZ, der Merilanda immer noch fest an sich drückte knallte mit unglaublicher Härte gegen ein Ende des Bootes und stöhnte als Bruchteile eines Augenblickes auch noch die Amazone, die zwar schön, aber nicht besonders leicht war, auf ihn draufknallte. Der Paladin konnte sich kaum bewegen und fürchtete schon, dass die Schamanin, die direkt auf ihm ruhte, nun aufspringen würde um ihn zu bekämpfen, doch sie tat nichts dergleichen. Sie bewegte sich kein bisschen. Scheinbar war sie viel zu gefangen von der Tatsache, dass all ihre Macht hinfort war.

Grimward
30.09.2006, 17:30
"ARRGGH!" brüllte Grimward, als es ihn erneut aus dem Boot riss, er klatschte, rund zehn Meter vom Boot entfernt, ins Wasser. Verdammt, das gibts doch gar nicht... nicht schon wieder, dachte Grimward und strampelte sich benommen nach oben. Bei Innos, alles umsonst, wir haben die Gefahr gebannt, aber wir kehren nicht als strahlende Helden zurück... Als er wieder bist zur Brust aus dem Wasser heraus war, blickte er sich um, alle außer DraconiZ und der Schamanin waren ebenfalls aus dem Boot geflogen. Grimward sah sie, rund um das Boot verstreut. Alle machten sich nun daran, das Boot wieder zu entern. Ein nervöser Blick zum Strand machte ihm klar, was er bereits befürchtet hatte. Die Amazonen, die die Druckwelle auch gesehen hatten, rüsteten zum letzten Angriff um wenigstens ihre Rache zu bekommen. ... Wenn wir überhaupt zurückkehren... Schon flogen die ersten Pfeile in Richtung des Bootes. Grimward, der am weitesten geschleudert worden war, machte sich nun auch daran, wiede rzum Boot zurück zu kommen. Endlich, als Letzter wuchtete er seinen schweren Körper, samt Rüstung an Bord.

"An die Ruder!" rief Uncle und stellte sich ans Steuer. DraconiZ, der unter der reglosen Schamanin begraben lag, wuchtete diese hoch und ließ sich sofort wieder zu Boden stürzen, als eine weitere Salve von Pfeilen auf sie herabregnete. Auch alle anderen duckten sich, offenbar wurde niemand getroffen, zumindest schrie keiner seiner Gefährten auf. "Rudert, Leute, rudert, Ronsen, Grim, Rammius, Uli, los macht schon, wir müssen hier weg!" schrie Uncle-Bin. Grimward schnappte sich ein Ruder, ließ es ins Wasser sinken und kommandierte: "Im Takt! Eins... zwei! Eins... zwei!" Kräftig zogen die Ruder durchs Wasser. "Schneller schneller! Sie versuchen uns auf ihren Viechern zu folgen!!" rief DraconiZ, offensichtlich entsetzt. Grimward hatte keine Zeit sich nach den Feinden umzudrehen er rduerte einfach, als ob es um sein Leben ginge und schrie dabei: "EINS...ZWEI...EINS...ZWEI!" Ein weiterer Pfeilregen ging auf sie hinab, Uncle schrie auf: "Argh, verdammt... zum Glück ist der Pfeil nicht durch die Rüstung gegangen." Immernoch hatten sie sich nicht weit genug entfernt, die Amazonen rannten nun bis zu den Knien ins Wasser und versuchten sie zu treffen. Nachdem sie festgestellt hatten, das sie sie nicht mehr auf ihren Bestien einholen konnten. Schließlich, Grimward glaubte sich schon in Sicherheit, die Salven hatten aufgehört und sie waren einige hundert meter von der Insel entfernt, flüsterte die Amazonin, die er schon vergessen hatte: "Ihr habt es getan... ihr habt es wirklich getan! Doch was werdet ihr nun tun... edle Streiter. Mich töten? Mich verschleppen und austellen wie eine Trophäe? Oder werdet ihr größe beweisen und mich zu meinen Schwestern lassen... Unsere Zeit ist abgelaufen, ihr habt die Räder unserer Zeit angehalten. Lasst mich nun wenigstens in Frieden gehen." Draconiz war diesmal alleiniger Entscheidungsträger, er packte die Schamanin und beförderte sie mehr oder wenige unsanft über die Reeling. "Schwimm!" Merilanda tat wir ihr geheißen, trotz ihrer Verletzung, schamm sie zurück, Richtung Insel, Grimward hatte keinen Zweifel daran, dass sie Umbraen erreichen würde.

Eine gute Stunde ruderten sie einfach nur, keiner wagte es ein Wort zu sagen oder etwas anderes zu tun als zu Rudern. Sie wechselten sich, wie auf ihrer Hinfahrt ein wenig ab, doch ansonsten geschah nichts. Erst dann wurde Grimward bewusst, was er getan hatte. "Habe... ich sie alle umgebracht?" fragte er in das Schweigen seiner Gefährten. Eine ganze Weile verging, bis Ronsen antwortete: "Wer weis das schon... Merilanda hörte sich zumindest nicht so an, als blicke sie zuversichtlich in kommende Zeiten." Grimward, der gerade nicht an der Reihe war mit rudern, vergrub das Gesicht in den Händen. Das gibts doch alles gar nicht, ausgezogen um ein Held zu werden, komme ich als Vernichter eine alten Kultur zurück. Wie konnte ich nur... ihr Leben war doch an diesen Stab gekoppelt...., dachte er. "Komm schon, Mann, immerhin hast du uns damit gerettet, wir wären nicht entkommen wenn wir den Stab nicht zerstört hätten und jeder von uns hätte das auch ohne zu zögern getan", bemerkte Rammius. "Ich denke wir haben genug gerudert", kam es von DraconiZ und owohl Grimward es nicht sah, hörte er doch, wie DraconiZ sein Ruder ein letztes Mal aus dem Wasser zog und ins hölzerne Boot legte. "Nur noch eine Frage der Zeit, dann sind wir alle zu Hause", brummte SirUli. Grimward hob den Kopf blickte nach vorne und dachte eine Sekunde lang, er sähe Khorinis....

Ende

Nachwort: Danke an SirUli, Uncle-Bin, DraconiZ, Ronsen und Rammius, die alle maßgeblich an der Enstehung dieser, so finde ich, schönen Quest beteiligt waren.