Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kommentare und Diskussionen zu den Geschichten, Gedichten etc. #36
~ Zum Vorgängerthread # 35 ~ (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1324990-Kommentare-und-Diskussionen-zu-den-Geschichten-Gedichten-etc-35)
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Braoin beehrt uns mit seiner ersten Geschichte hier im Storyforum, und zwar mit "Die Schattenlords"!Zuallererst erfreut es mich, dass die Speedbattle-WM dich auf unser Forum hat stoßen lassen und dass deine Aktivität sich nicht nur auf die WM beschränkt. :)
Aber nicht nur die Umstände zum Entstehen dieses ersten Storyposts sind zu loben, sondern jener auch. Das ist jetzt kein eher zurückhaltender Ansatz bezogen auf Gothic. Das heißt, es wimmelt hier von sehr mächtigen Männern wie Rhobar und Archol (und sicher auch Gideon), Rhobar ist auch der Auserwählte Innos', der auch aufrichtig daran glaubt. Gut, das kam so im Spiel vor, nicht alle schreiben aber tatsächlich darüber. Aber dieser Ansatz ist hier ja auch nicht so präsent, daher gefällt mir der Blick auf die heroische Seite von Gothic mit all ihrer Magie, ihren großen Charaktern und den großen Worten auch.
Allzu viel passiert jetzt im ersten Post nicht, aber das muss es ja auch nicht. Er leitet die Geschichte gut ein, umreißt die Charaktere, deutet darauf hin, was bald geschieht.
Besonders gefällt mir Rhobar als ehrfurchtgebietender (die Stimmung kommt wirklich rüber, saubere Leistung!) Monarch, der aber an sich selbst zweifelt. Wobei nicht klar wird, wovor genau er Angst hat, oder ich habe das einfach nicht verstanden. Dass er an sich zweifelt, wo er doch so ein Reich erschaffen hat, finde ich etwas merkwürdig. Vielleicht ist er auch einfach etwas müde oder so von Eifer erfüllt, dass er wohl nie genug bekommen kann. Schön auch, wie die Gier Archols durchscheint und der Machthunger, die ihn wahrscheinlich zum Schattenlord machen werden. Und typisch, dass Fanatiker wie er auch mal die Seiten wechseln und mit demselben Fanatismus gegen die Seite kämpfen, der sie früher angehörten.
Also, ein atmosphärischer Beginn einer Story, die wohl noch genug zu bieten haben wird. Freut mich, dass du hier so aktiv bist. Und es freut mich auch, dass du ein Thema gewählt hast, das hier eine Seltenheit ist. :)
John Irenicus
24.07.2014, 19:40
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Mensch, jetzt ist mir Skaddar ja zuvorgekommen! Aber umso besser, ich finde, wir sollten Braoin jetzt erstmal mit Kritiken zu seiner hier angefangenen Story überhaufen. Verdient hätte es "Die Schattenlords" möglicherweise - der Anfang kann sich zumindest schonmal sehen lassen!
Hier musste ich ja ein wenig lachen:
„Geht mir aus den Augen!“, befahl er und Ritter, sowie Paladine wandten sich ohne Verzögerung ab, marschierten in Reih und Glied über den roten Samtteppich auf das offenstehende Portal zu, „Alle!“, ergänzte er mit Nachdruck und auch der Feuermagier verließ nach kurzem Zögern den Platz an der Seite seines Gebieters.
In seinen Gesichtszügen konnte man Wut, Unverständnis und den Wunsch einer Erwiderung lesen, doch war er weise genug, all seine Gefühle beiseite zu schieben. Selbst Archol war im Inbegriff, sich abzuwenden und seinen König allein zu lassen, doch Rhobar hielt ihn auf.
„Du nicht Archol!“
Zweimal mit Nachdruck "Alle!", und dann "Du nicht!" - herrlich. War dieser Effekt denn so beabsichtigt? :D
Denn abgesehen davon wirkt Rhobar I. ziemlich seriös und auch angemessen erhaben. Es gibt ja diese Sorte von Personenbeschreibung, wo gar nicht mehr damit aufgehört wird, zu schildern, wie edel und toll die beschriebene Person ist (Immer dabei: Hohe Wangenknochen). Diesen Weg gehst du zum Glück nicht, indem du es nicht übertreibst und vor allem, und das finde ich besonders gut gemacht, die körperlichen Merkmale halt immer situationsgebunden schilderst: Die furchige Stirn kommt eben im Zusammenhang mit Rhobars etwas sorgenvoller Geste, seine gewaltige Statur wird erst nach seinem gewaltigem Schrei geschildert - und deren Wahrnehmung ändert sich dann auch direkt, als Rhobars Stimme voll Trauer wirkt - und wiederum, nachdem Archol seine zuversichtlichen Worte spricht... so wirkt das auch gleich viel beweglicher und nicht so statisch, hält alles im Fluss. Erzähltechnisch also auf jeden Fall schonmal auf der Gewinnerseite.
Überhaupt halte ich dieses Zwiegespräch zwischen Archol und dem König für sehr gelungen. Das Gespräch fließt schön, stockt nicht und ist - dank deines taktisch aber auch inhaltlich guten Schachzugs, die beiden vertrauter miteinander sprechen zu lassen - auch nicht so arg hochgestochen, dass man davon angenervt wird. Ich mag generell auch die persönliche Note in diesem Gespräch. Kein Gerede "Aber Sire, die Königreiche müssen blablablub", aus denen mittlerweile gefühlt jeder 3. Fantasyroman besteht (Haltlose Behauptung, wie alle wissen, lese ich ja gar keine Bücher mehr), sondern halt was wirklich interessantes. Du hast es, ohne zu sehr in eine Nacherzählung vergangener Ereignisse zu verfallen, sehr schön hinbekommen, einfach in einem natürlichen Gespräch auch die Vergangenheit und die Gründe für die Vertrautheit zwischen Archol und Rhobar darzustellen. Man leidet hier auch ein wenig mit dem Monarchen und seinen Zweifeln mit, finde ich. Rhobar wirkt hier als Mensch - und Archol auch, und das gefällt mir gut.
Dann ein weiterer Lacher - aber eben auch ein wichtiger Hinweis auf den Charakter Gideons:
Dann stieß er die Tür auf und sah noch, wie der Würdenträger in Deckung ging. Er war so berechenbar! Dass Gideon sich den Kopf hielt, bestätigte den Paladin nur in seiner Annahme, dass er mit dem Ohr an der Tür gelegen haben musste. Hoffentlich hallten die Schläge noch längere Zeit in seinem Kopf nach.
Super. :D
Das Ende des Posts ist dann zwar ein bisschen klischeehaft, aber naja, was soll es denn - mich hat es nicht kalt gelassen! Alles in allem eine gelungene Szene und ein gelungener Storyeinstieg. Schön, dass du hier dann mal zeigst, dass du auch ohne Speedbattle-Druck schreiben kannst! Freut mich genauso wie Skaddar. :)
Von daher kann ich guten Gewissens sagen: Für diesen Beitrag bekommst du "meine Stimme", und endlich mal gabs hier keine Konkurrenz, die das ganze Lob durch eine Battleniederlage madig macht. :D
Einen Fehler hab ich übrigens gefunden:
Groß, wie es nur ein Nordmann sein konnte, erfuhrchtsgebietend, wie es nur ein wahrer König sein konnte
Und hier fehlt noch ein Leerzeichen:
Ich habe etwas zu verkünden!“Der Streiter Innos' erhob sich, verbeugte sich respektvoll.
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Zunächst möchte ich euch beiden schon einmal für die Bewertung danken, womit ich eigentlich noch gar nicht gerechnet hatte. :eek: :)
Ich habe mir gedacht, wo ich in den Speedbattles oftmals für meinen Erzählstil gelobt worden bin, dass ich mich mal an eine Geschichte setzte, abseits meiner Stories im RPG hier. Harivald hatte auch mal angefragt, ob ich nicht eine Story schreiben wolle und nun ja...hier ist sie!
Was mir als erstes im Post von Skaddar auffällt, ist der in Klammern gefangene Gideon. Liegt wohl daran, dass er selbst nicht in der Gothic Saga vorkommt. Ich hatte erst überlegt Pyrokar oder Altus zu nehmen, auch an Barthos von Laran habe ich gedacht, doch wollte ich ihn nicht fälschlicherweise in eine Rolle zwingen, die er vermutlich nie bekleidet hat. So also Gideon.
Zu den Selbstzweifeln Rhobars wollte ich nur anmerken, dass ich es mir so vorgestellt habe, dass es eben die eine Aufgabe ist, zankende Adlige zu einen. Eine völlig andere Hausnummer ist dann aber die Reinigung der Welt von Beliars Schergen und ich denke, dass jeder große Herrscher zeitweise an sich zweifelt, wo er eben Rückhalt von Freunden oder der Frau braucht.
Dass das Thema, welches ich mir aussuche, eher eine Seltenheit ist, war mir bei der Auswahl recht wichtig. Nicht, weil ich mich abheben will, sondern um möglichst wenig Beeinflussung an mir selbst zuzulassen, und um weniger Vergleichbarkeit zu anderen zu schaffen. Das habe ich in der Speedbattle WM derzeit schon zu genüge. :D
Zu John sei gesagt, dass es schon so beabsichtigt war, dass Rhobar zweimal alle wegschickt, ehe er Achol auffordert zu bleiben. Dieser zögert ja auch im Gegensatz zu seinen Brüdern, was schon eine andere Verbindung zwischen ihm und dem König schaffen sollte. So, als würde nicht jeder Befehl auch ihn betreffen, quasi die Einleitung eines vertraulichen Gesprächs.
Was das eigentliche Gespräch dann angeht, kann ich dir versichern, dass so ziemlich jedes Fantasy Buch mit Königreichen nach wie vor in der Art abläuft. :D
Dass das Ende dann ein wenig dem Klischee entspricht war allerdings auch so gewollt, weil es eben oft gut ankommt, sonst wäre es ja kein Klischee. :D
Ich danke dir auf jeden Fall für das Lob und habe deine entdeckten Fehler gleich mal korrigert. :A
Über weitere Bewertungen freue ich mich natürlich und ich werde mich bemühen in Kürze die Geschichte fortzusetzen. :)
Ich habe den Anfang von Skaddars Wellen zwar schon einmal gelesen, habe das ganze bevor ich nun den neuen Teil kommentiere aber doch noch einmal wiederholt.
Eingesammelte Dinge aus Post 1:
Die Marktschreier erbarmten sich gar, den Passanten schlugen nun anstatt wütend gereizten heiter freundliche Schreie entgegen, die nichtsdestotrotz so manchen Hörsturz verursachten.
Ich hab das dreimal gelesen um es zu verstehen und beim fünften Mal klang es immer noch falsch
Es war ein Brötchen gewesen, dass ihm
das
Sie verschwanden und ließ die Verbrecher im Zwielicht
ließen
Ich bin der bekannteste Mann des Osten von Myrtanas
Ostens Myrtanas glaube ich
Eingesammelte Dinge aus Post 2:
die breite Bucht bei Trelis, durch die sein Onkel und er, junger Knappe der er damals gewesen war, durchkreuzt hatten
durch die sie durchkreuzt sind hört sich nicht gut an
dass das gewellte Land seiner Kindheit den kalten Wellen des Ozeans gewichen waren.
war
Werk des Lichts, dass die furchtbare
das
Wie damals, wenn wir am Strand ein Lagerfeuer gemacht haben.
Wer erzählt eigentlich diesen Satz und wer ist wir?
Eingesammelte Dinge aus Post 3:
Hinter erkannte er die Tür, die rettende Tür zu seiner Kajüte.
Hinter was?
Eingesammelte Dinge aus Post 4:
Irgendwie hab ich nichts gefunden, kann aber auch daran liegen, dass ich gestern Abend, als ich gelesen habe ziemlich müde war.
Jedenfalls aber kann man sagen, dass das Schiff also immer noch existiert. Nach der apokalyptischen Beschreibung des Kapitels davor ist man ja fast schon davon ausgegangen, das Greg allein auf einem Geisterschiff überleben würde. Aber selbst Marcus ist ja nicht zur Gänze hinüber, ansonsten hättest du ihn wohl wirklich als tot und nicht als bewusstlos beschrieben. Mal sehen, ob es da noch zu einem glaubwürdigen Comeback kommen wird...wenn es denn eines gibt.
Neu eingeführt wird hingegen Innostian, welcher wie wir erfahren überhaupt kein Seemann ist, sondern "panische Angst" vor dem Meer hat. Und das wiederum halte ich für unglaubwürdig für einen Paladin, der auf ein Schiff geschickt wird, vielleicht gar selbst für einen Paladin grundsätzlich, der vielleicht noch Angst haben kann, aber auf keinen Fall panische. Noch dazu da du ihn als Reiter vor Montera darstellst, der bei einer Belagerung ebendieser Stadt doch sicherlich auch als Himmelfahrtskommando genutzt werden kann.
Ich halte daher auch nicht derart viel von der ausgiebigen Schluchzeinlage.
Danach kommt es dann zu dem Angebot der Gefangenen.
„Diese verfilzten Bastarde von Verbrechern wollen Euch sprechen. 'tschuldigung.“ Björn, der älteste der Matrosen, erntete einen giftigen Blick von Philipp, einem der blutjungen Paladine, deren Ritterschlag kaum länger als einen Mond zurücklag. Das hatte Innostian gerade noch gefehlt.
„Die Gefangenen wollen was?“
Randanmerkung: Ich hab gestern noch überlegt, wie Innostian den giftigen Blick durch die Tür sehen konnte und warum ihn das so aufregt :P
Auch mit der Szene bin ich nicht vollkommen zufrieden. Aber dazu nachher.
Wie es zu diesem Angebot kommt jedenfalls beschreibst du im ersten größeren Absatz.
Hier steht der Hauptverdienst eher nicht in der kommenden Meuterei, die man ja schon etwas erahnen konnte, sondern in dem kommenden Konflikt zwischen Lars und Greg, welcher übrigens nicht erklärt, wie man die Paladine besiegt sondern nur was man mit dem Schiff macht. Alles trotzdem ganz nett soweit.
Insgesamt habe ich jedoch noch ein paar Anmerkungen zu machen. Wie auch schon etwa bei Laidoridas Wracks sehe ich hier eine Tendenz dazu Greg gnadenlos zu überzeichnen als fluchenden Piraten, ich finde das immer etwas gewöhnungsbedürftig.
Desweitern habe ich das bisher als eine Erzählung eines allwissenden Erzählers wahrgenommen. Gleichzeitig hast du dann immer wieder Stellen die eigentlich von den jeweils ausgesuchten Hauptcharakteren stammen müssten, um nicht seltsam zu wirken. Hier mal 2 Beispiele
Offensichtlich war ihm der Sturz auf dem Kopf nicht gut bekommen.
denn das würden diese gierigen Verbrecher doch tun wollen
Da würde ich also ebenfalls besser aufpassen.
Ansonsten vom Flair waren die besten Stellen für mich die Kombination aus den kursiven Aufzeichnungen und Weisheiten in Kombination mit der Realität deiner Geschichte, etwa wenn durch das vorgegebene Schicksal gefolgert wird, dass ein ehrlicher Weg nach oben nicht vorkommen kann, weil er nicht vorkommen darf. Ansonsten ist es zuweilen eine etwas durchschnittliche Abenteuergeschichte, wie jetzt also dieses Kapitel. Nicht wirklich schlecht aber auch nicht so richtig überzeugend. Ich bin trotzdem mal gespannt, was noch kommen wird.
Obomow Ende.
Und jetzt einmal zu Braoin und Die Schattenlords
die wohl sagenumwobensten Klinge Myrtanas
sagenumwobenste
„Ja, eure Majestät?“
Eure
wie König Rhobar, erster seines Namens in
Namens,
So ich habe jetzt den ersten Post gelesen. Eigentlich kann ich gar nicht so viel sagen, weil ich schlicht meist nicht so viele Worte auf etwas verschwende wie meine Mitkommentatoren. Das tut mir hier jetzt fast Leid, denn diese Geschichte hätte eine Lobeshymne bis hierhin verdient. Gut, ich bin glaube ich auch in anderer Stimmung als zu meinem letzten Kommentar, aber mir gefällt das einfach.
Im Prinzip gibt es drei Sachen die ich absolut toll finde:
1. Dass du nicht scheust Innos Zorn als Schwert Rhobars, also ein Artefakt zu benennen und somit die Geschichte vom Weg des Schwerts angehst.
2. Dass du Archol endlich einen Hintergrund gibst, ja ihn sogar als engsten Gefährten Rhobars darstellst. Das schließt eine so ungeheuerliche Geschichte des Wandels ein, bei der mir schon der Sabber im Mund zusammenläuft, weil ich dich auch aufgrund
3., der Darstellung Rhobars als Avatar Innos, aber zugleich auch als einen Menschen sowie allgemein der bisherigen Ausdrucksstärke und der aufgebauten Spannung deiner Zeilen dazu fähig halte, das nicht zu einem drittklassigen Abenteuerrohrkrepierer werden zu lassen.
Werde beizeiten dann mal über den zweiten Post schauen.
Oblomow Ende
Ach, was soll der Unfug, ich schau direkt nochmal in Braoins Die Schattenlords
lag noch in der Kindewiege.
Kinderwiege
fing das Licht der Sonnenstrahlen ein, die mittlerweile über die Türme des Königshauses gewandert war.
Wenn du Sonne genommen hättest, dann hätte das gepasst
und folgten den Bewegungen eines noch jungen Waffenknechtes.
folgte
vermieden ein schwere Wunde
eine
sie auf Trap und das
Trab
trat der Feldheer nun ein
Feldherr
ein Reich aufgebaut, dass unseres Gottes würdig ist.
das
Und auch im zweiten Post ist die Athmosphäre wieder so extrem dicht, sei es beim einfachen Gang Lord Archols hin zur Bastion, sei es bei der Präsentation des richtigen Schwertgriffes gegenüber dem jungen Hagen oder sei es auch bei dem kurzen Einblick in die Arbeit jener oberen Paladine, welcher problemlos etwa an eine Goblingeschichte Eweks heranreichen könnte. Ja, selbst die Verlesung von Rhobars Brief, das alles ist so unheimlich stilvoll und passend.
In einem wahren Rutsch gelangt der Leser direkt vom Anfang bis an diese Stelle, fühlt die Bedeutung jedes einzelnen Moments. Ja, selbst Lord Archol strahlt noch direkt aus meinem Laptop heraus auf mich.
Das einzige was ich vielleicht zu bemängeln hätte ist, dass das Scheppern mehrmals beschrieben wird, am Anfang und dann im Gang. Das hat nicht wie eine Umspannung sondern mehr wie eine Wiederholung gewirkt.
Ansonsten dermaßen überzeugend wie es aus meiner Sicht selten etwas im Forum war.
Oblomow Ende.
John Irenicus
06.08.2014, 19:46
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Jetzt hab ich gerad mal so ein wenig Muße endlich den zweiten Abschnitt von Braoins "Die Schattenlords" zu lesen. :)
Der Linie dieses "anmutigen" Schreibstils bleibst du dir schon mit dem ersten Absatz gut treu. Wie vorher schon bemerkt: Da steckt natürlich auch viel Klischee drin, aber wenn man es so gut schreibt, wie du es eben tust, passt es halt. Lord Archol wird sehr schon in Vorder- und Mittelpunkt gerückt, und sein Schreiten hat man wirklich direkt vor Augen, so wie du es beschreibst. Überhaupt fand ich allein in den paar Sätzen die Formulierungen schon wieder gut: So etwas wie "Ein offizielles Schreiben von Rhobar I. brannte ihm unter seiner Rüstung" weicht halt schön von so Standardphrasen ab und zeigt, dass du abseits von ausgelatschten Schreibpfaden schöne Wege findest, um gewisse Stimmungen zu erzeugen. Sowas liest man gern!
Im Übrigen finde ich wieder schön, dass die weiteren, malerischen Beschreibungen Vengards nicht vollkommen alleine im Raum stehen, sondern dann wieder geschickt mit Archols Persönlichkeit verknüpft werden, indem Archol sich eben zu solcher Schönheit verhält: Für ihn gibt es offenbar nur Kampf. Kritisieren kann man daran allerdings aber, dass der spätere Schattenlord - das weiß man als Gothicspieler nunmal - hier schon sehr früh und sehr deutlich vorgezeichnet wird. Meiner Meinung nach eben zu früh und zu deutlich. Das würdne hier ja schon Nichtgothickenner sehr früh herausfinden, dass in Lord Archol schon so etwas Dunkles angelegt ist - wenn er sich nichtmal an so schönen Frühlingsfesten erfreuen kann. Das hätte man dann vielleicht doch etwas zaghafter angehen können, denn so verliert Archols charakterliche Entwicklung bzw. Darstellung dann doch etwas an Spannung, wie ich finde. Aber das soll jetzt auch nicht so sehr ins Gewicht fallen - in anderen Geschichten wirds ja auch sehr direkt gemacht, und es kommt eben auch immer auf die angestrebte Länge des Gesamtwerks an, ob es möglich ist, das alles viel gestreckter zu erzählen.
Besonders in der Schwertszene auf dem Ausbildungsplatz kommt wieder der Detailreichtum deines Erzählstils zum Tragen. Die Geschichte wirkt einfach so „voll“, mit vielen kleinen Einzelheiten, so zum Beispiel das Linkshändertum Archols. Auch bei den Bewegungsbeschreibungen machst du dich ganz gut. Sogar die Dialoge, die bei solchen Sachen ja gerne mal ins Banale abgleiten, bekommst du gut hin und besser, als z.B. ich es je geschafft hätte. Lediglich ganz am Ende wird es dann so ein bisschen, naja.... Legendenbildung um Hagen halt. Prinzipiell aber eine nette Idee. :)
Ein wenig schmunzeln musste ich ja bei der Auskunft dieses Offiziers:
„Togret und ich beraten gerade darüber, wie wir Faring gegen einen Angriff der Orks verteidigen würden“, gab der quirlige Potros begeistert von sich.
Besonders ins Detail geht er ja nicht - hatte man sich ja auch schon vorher denken können, dass es in etwa sowas ist. :D
Schön aber, dass du einen der Offiziere hier direkt als quirlig beschreibst - normalerweise ist so eine Charaktereigenschaft ja eher nicht Offizieren zugeordnet, die in der Fiktion wie auch im echten Leben ja einfach eine bestimmte Rolle zu spielen haben. Finde ich gut, dass du das hier direkt ein wenig auflockerst.
Das kurze Gespräch mit seinen Männern ist authentisch und glaubwürdig geraten und zum Glück auch ohne viel umstandskrämerisches Geschwafel - das würde zu Militärs ja auch nicht passen. Der Brief mit den Befehlen, den Archol dann vorliest, kommt auch angemessen erhaben daher. So ganz will ich mich von dieser dick in Szene gesetzten Situation dann aber nicht blenden lassen: Denn warum Rhobar das Schrifstück ausgerechnet in einen Umschlag tun und diesen versiegeln muss, wo sein Vertrauter das Siegel dann ja nur kurze Zeit später in der Kaserne ohnehin wieder bricht um den Inhalt zu versiegeln, bleibt ja doch fragwürdig...
Wie dem auch sei: Mit diesem neuen Abschnitt der Geschichte hast du endgültig meine Meinung zementiert, dass du stilistisch, womöglich aber auch inhaltlich - das wird sich im Laufe der Geschichte schreiben - hier im Forum direkt ganz oben mitschreibst, was Qualität und Unterhaltsamkeit anbelangt. Ich werde bei so etwas ja immer schnell euphorisch und möchte mich da bremsen - aber sowas wie Braoin: Die Entdeckung des Jahres, das schnellt mir da eben doch durch den Kopf. :p
Von daher: Weiter so, dran bleiben, aber auch nicht auf irgendwelchen Lorbeeren ausruhen! Denn eine Geschichte gut anfangen, dass die eine Sache. Sie dann aber auch gut weiterzuschreiben und gut zu beenden, das eine ganz andere...
Drei Fehler hab ich gefunden:
Ein Ausfallschritt nach hinten und das grazile ableiten einer imaginäre Klinge vermieden eine schwere Wunde
Die Anwesenden Rekruten und auch der Ausbilder starrten ihn bewundernd an
Er jedoch war innerlich am beben
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Edelfett
07.08.2014, 23:02
Ich habe ja damals bei meinem kurzen Forumsintermezzo kaum gedacht, dass jemand Notiz davon genommen hätte, habe nun allerdings trotzdem das Forum nach meinem Namen durchsucht und bin dabei auf das gestoßen:
http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1324990-Kommentare-und-Diskussionen-zu-den-Geschichten-Gedichten-etc-35?p=22287689&viewfull=1#post22287689
Zum Einen Danke, dass du es gelesen, wenngleich auch anscheinend leider nicht verstanden hast. Auf Basis dieses Eingeständnisses dann auch noch zu der Behauptung zu kommen, dass jene durchaus mit Kalkül vorhandenen Kraftausdrücke überflüssig wären, kann ich dir dementsprechend auch nicht ganz verzeihen und sehe das komplett anders.
Es folgt ein Kommentar zu Winthors nächster unvollendeter Geschichte: Paolo
Und man wird hier, wenn man an die NICOTIN-Ära denkt nicht enttäuscht, denn wieder einmal ziehst du uns in das finstere Gangsterleben mit Paolo, einem zumindest Teilzeitauftragskiller. Die Sätze sind einfach gestrickt, meist direkt klingt nach den anfänglichen Flucheskapaden alles wie in einem Aushauchen nach einem Schluck Whisky.
Während ich gerade Bier trinke ist allerdings dein Held trotz dieser Attitüde zumindest dem Anschein nach nüchtern, aber zugleich aufgebracht.
Zusammen mit seiner Freundin Hayley fährt er die Gebirgsstraßen vor Vengard entlang. Diese Gangsterbraut weiß wohl einiges über sein Leben und trotzdem will er ihr keine Details mitteilen. Ist das nun zum Schutz von Hayley oder zum Schutz von ihm und seiner Ehre, die durch den Auftrag eines Abgeordneten Carlson angeknackst zu sein scheint? Es deutet einiges auf Zweiteres hin, wenn man den doch recht emotionslosen Abschied am Bahnhof betrachtet, nach dem das ernste Geschäft losgeht.
Carlsons Motivation stellst du übrigens trotz der Kürze ziemlich gut dar, was im Dunkeln bleibt ist die von Paolo. Ist er abgebrannt? Hat Carlson auch gegen ihn etwas in der Hand? Ist ersteres der Fall warum verschenkt er leichtfertig 200€?
Jedenfalls kommt danach alles ziemlich alles Schlechte zusammen. Paolo klopft bei dem "Stricher" Giacomo an und zieht das Gangsterding durch, wird allerdings unglücklicherweise von diesem überwältigt. Tja, bei den kleinsten Nebenaufgaben passiert dann meist die größte Scheiße.
Da er wohl nicht nach dem ersten Kapitel bereits tot sein wird bin ich dann mal gespannt auf die Fortsetzung. Auch wenn ich beim allerersten reinschnuppern gedacht habe, dass das kompletter Crap sein wird, ist dieser Stil, der etwas an Sin City, nur etwas persönlicher, erinnert doch recht interessant.
Und @Lord Regonas mit Der Blutfluch
Fang mal endlich mit der Geschichte an, dann sag ich vielleicht was zu.
Oblomow Ende
Lord Regonas
08.08.2014, 21:30
Und @Lord Regonas mit Der Blutfluch
Fang mal endlich mit der Geschichte an, dann sag ich vielleicht was zu.
Oblomow Ende
Das wäre noch zu früh§chill
John Irenicus
09.08.2014, 11:47
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Oblomow hat „Kaufrausch“ zum Wettbewerb angemeldet, und da mein Kommentar dazu so lange her ist (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/772519-Kommentare-und-Diskussionen-zu-den-Geschichten-Gedichten-etc-22-zu-Ehren-von-John-JüdeX/page14?p=12801467), dass ich mich weder an selbigen noch an die Geschichte richtig erinnern kann – wobei da die Erinnerungen ja wiederkommen können – lese und kommentiere ich das dann lieber erneut. :gratz
Direkt am Anfang sag ich mal ausnahmsweise was zu Fehlern. Die sind hier nämlich außergewöhnlich zahlreich, weshalb ich sie auch nicht alle einzeln aufzählen mag. Also phasenweise ist da echt jeder dritter Satz von irgendeiner Flüchtigkeit betroffen, so dass es beim Lesen dann doch ziemlich rumpelte. Ich finde, das wird der Geschichte nicht gerecht! Von daher würde ich dir einfach eine kleine Generalüberholung ans Herz legen... ich vermute mal, du wirst selbst überrascht sein, wie viele Fehler da drin sind. Gerade wo du ja ein ziemlich gutes Auge für Fehler hast. Von daher solltest du die Geschichte gerade auch jetzt für den Wettbewerb in der Hinsicht nochmal flott machen. Alles andere wär ja doof, wenn man das jetzt in die Bewertung mit einfließen lassen müsste (was man bei dem Zustand wohl tatsächlich machen müsste).
Das zu den Fehlern, jetzt aber mal zum Inhalt: Die Einleitung ist gut, aber ich frage mich schon, was das für eine Pseudoarmut ist, bei der man seine Söhne zum Studieren aufs Festland schicken kann – gerade bei dem Szenario, was uns Gothic von Khorinis bietet. Das ist dann doch ein wenig unstimmig. Ich glaube, das ist dann aber auch die einzige richtige Unstimmigkeit in der ganzen Geschichte, die mir aufgefallen ist.
Denn ansonsten ist das ein ziemlich rundes Ding – und dabei so kurz! Kurz und knackig, und es tut der Story wohl gut, dass du dich auf das Wesentliche beschränkt hast. Alles dient der einen Pointe zum Schluss, die dann auch das vorherige Geschehen in einem ganz anderen Licht erscheinen lässt. Denn wer hätte bis vor dem Ende gedacht, dass der Handkäse aus Trelis oder der Satz "Alles was sie wollen, denken Sie daran" so derart wichtig werden würden? Das führt zu einem gleichsam bitteren wie aber auch lustigen Ende. Und eine Botschaft gegen Großkotzigkeit und Angeberei ist es wohl auch, denn genau die ist es ja, die Brahim dann zum Verhängnis geworden ist. Und darin steckt wohl auch die Erkenntnis, dass der Mensch es nichtmal schafft, sich an die einfachsten Dinge zu halten („Alles, was Sie wollen!“), und sich so dann doch alles kaputt macht. Wer weiß, man kann es sicher auch religiös interpretieren! Essen Sie nur nicht vom Apfel, dann bleiben Sie für immer im Paradies. Tja, man weiß ja, wie das ausgegangen ist, und Brahim steht wohl voll und ganz in dieser Tradition...
Jetzt speziell mit Blick auf die Wettbewerbskategorie muss man auch loben, wie klassisch märchenhaft die Geschichte tatsächlich ist. Einmal haben wir den „bösen Verführer“, dann den relativ unschuldigen Normalbürger, der auf einmal Macht erhält, die ihm irgendwann zu Kopfe steigt – und damit schaufelt er sich dann sein eigenes Grab. Und diese Kräfte sind natürlich an einen zauberhaften Gegenstand, diesen Beutel, gekoppelt. Und als Ersatz zu irgendeinem Lied oder einer Zauberformel kann ja eben wunderbar der Befehl „Alles, was Sie wollen!“ herhalten, was ich ja, wie jetzt schon hinlänglich erwähnt, einfach nur spieze finde. Und trotz dieser klassischen Märchenelemente ist es alles andere als kitschig, nicht einmal klischeehaft: Das Happy End sucht man ja vergeblich, und die Rettung für Brahim bleibt – was der Geschichte dann nochmal das Sahnehäubchen aufsetzt – aus. Vielleicht wäre es noch schöner gewesen, wenn Brahim noch ein wenig vergeblich gebettelt hätte, denn das „Ich nehm dich jetzt mit!“ vom Beliar-Gesandten kommt dann doch ein wenig hölzern daher... aber gut, das wäre nur so meine Idee gewesen.
Insgesamt also eine wirklich pfiffige, kleine Geschichte, von der ich froh bin, dass du sie mit deiner Wettbewerbsanmeldung zurück in mein und hoffentlich auch ins kollektive Gedächtnis des Story-Forums zurückgeholt hat. El Toro wusste schon, warum sie dich dazu einlud, eine Urban Legend beizusteuern. :gratz
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John Irenicus
09.08.2014, 13:44
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Ein kurzer Kommentar zu der - mittlerweile schon gealterten - Fortsetzung zu Stonecutters "Altes Eisen" soll jetzt auch noch kommen - da hat er dann ja was zum Schmökern, wenn er sich vom Dortmund-CT erholt. :p
Tja, nur leider... zum Kapitel "Aufbruch" weiß ich irgendwie gar nicht so recht was zu sagen. Das liegt nicht nur daran, dass ich etwaige Anmerkungen, die mir gestern im Zug eingefallen sind, wieder vergessen hätte - denn schon da war mir nicht so viel dazu eingefallen. Die Geschichte geht halt weiter, ne? Momentan noch unaufregend, aber dabei schön geschrieben: Du nutzt das modernisierte Gothic-Szenario weiterhin wirklich toll dazu, deine kleinen, originellen Einfälle einzuflechten. Das nicht nur beim vorher immer mal wieder erwähnten Erzgleiter, der hier jetzt endlich mal vorgestellt wird, sondern eben auch durch Einzelheiten wie das Gebäck namens Chrôch'och - wohl sowas wie ein Croissaint oder Crêpe? - die du dann wiederum ganz gut mit den Eigenheiten der "Gothic-Moderne" verknüpfst. Das ironischerweise es gerade der Feind, ein Ork ist, der Diego nicht wegen seines Aufzugs verlacht, brachte mich schon zum Grinsen. :D
Im Übrigen finde ich, dass du es trotz des sehr gewagten Szenarios - das muss man sich ja mal vor Augen führen, dass du hier einen ungewöhnlichen Mittelweg zwischen Gothic-Tradition und modernene Einfällen gehst - schaffst, eine richtige "Stimmigkeit", mit glaubwürdiger Atmosphäre, hinzubekommen. Die Geschichte wirkt bis hierhin nicht wie ein schnapsiger Versuch, irgendwas "mit Gothic aber modern" zu schreiben. Stattdessen wirkt es schon sehr in sich geschlossen bis jetzt, und gar nicht wie ein von Fremdkörpern durchsetztes Flickwerk. Halt einfach, wie Diego dort an der Erzgleiterstation wartet - das kann ich mir richtig gut vorstellen. Find ich gut!
Richtig gut hast du wieder das kurze Gespräch zwischen Diego und Gorn hinbekommen. Gerade Diegos Gedanken am Schluss, er könne doch jetzt einfach wieder aussteigen, Gorn würde es schon verstehen - das fand ich sehr nachvollziehbar! Schön natürlich, dass dem alten Mann die Entscheidung dann ohnehin abgenommen wird. :D
Lediglich den allerletzten Satz des Posts fand ich dann doch etwas zu dick aufgetragen. Das hast du und das hat diese Geschichte nicht nötig, Stone!
Ich hoffe jedenfalls, dass du an diesem Werk dranbleibst. Anschauungsmaterial in Form alter Patienten sollte dich ja jeden (Arbeits-)Tag aufs neue dazu inspirieren, finde ich. :p
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Oblomow hat „Kaufrausch“ zum Wettbewerb angemeldet, und da mein Kommentar dazu so lange her ist (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/772519-Kommentare-und-Diskussionen-zu-den-Geschichten-Gedichten-etc-22-zu-Ehren-von-John-JüdeX/page14?p=12801467), dass ich mich weder an selbigen noch an die Geschichte richtig erinnern kann – wobei da die Erinnerungen ja wiederkommen können – lese und kommentiere ich das dann lieber erneut. :gratz
Direkt am Anfang sag ich mal ausnahmsweise was zu Fehlern. Die sind hier nämlich außergewöhnlich zahlreich, weshalb ich sie auch nicht alle einzeln aufzählen mag. Also phasenweise ist da echt jeder dritter Satz von irgendeiner Flüchtigkeit betroffen, so dass es beim Lesen dann doch ziemlich rumpelte. Ich finde, das wird der Geschichte nicht gerecht! Von daher würde ich dir einfach eine kleine Generalüberholung ans Herz legen... ich vermute mal, du wirst selbst überrascht sein, wie viele Fehler da drin sind. Gerade wo du ja ein ziemlich gutes Auge für Fehler hast. Von daher solltest du die Geschichte gerade auch jetzt für den Wettbewerb in der Hinsicht nochmal flott machen. Alles andere wär ja doof, wenn man das jetzt in die Bewertung mit einfließen lassen müsste (was man bei dem Zustand wohl tatsächlich machen müsste).
Das zu den Fehlern, jetzt aber mal zum Inhalt: Die Einleitung ist gut, aber ich frage mich schon, was das für eine Pseudoarmut ist, bei der man seine Söhne zum Studieren aufs Festland schicken kann – gerade bei dem Szenario, was uns Gothic von Khorinis bietet. Das ist dann doch ein wenig unstimmig. Ich glaube, das ist dann aber auch die einzige richtige Unstimmigkeit in der ganzen Geschichte, die mir aufgefallen ist.
Denn ansonsten ist das ein ziemlich rundes Ding – und dabei so kurz! Kurz und knackig, und es tut der Story wohl gut, dass du dich auf das Wesentliche beschränkt hast. Alles dient der einen Pointe zum Schluss, die dann auch das vorherige Geschehen in einem ganz anderen Licht erscheinen lässt. Denn wer hätte bis vor dem Ende gedacht, dass der Handkäse aus Trelis oder der Satz "Alles was sie wollen, denken Sie daran" so derart wichtig werden würden? Das führt zu einem gleichsam bitteren wie aber auch lustigen Ende. Und eine Botschaft gegen Großkotzigkeit und Angeberei ist es wohl auch, denn genau die ist es ja, die Brahim dann zum Verhängnis geworden ist. Und darin steckt wohl auch die Erkenntnis, dass der Mensch es nichtmal schafft, sich an die einfachsten Dinge zu halten („Alles, was Sie wollen!“), und sich so dann doch alles kaputt macht. Wer weiß, man kann es sicher auch religiös interpretieren! Essen Sie nur nicht vom Apfel, dann bleiben Sie für immer im Paradies. Tja, man weiß ja, wie das ausgegangen ist, und Brahim steht wohl voll und ganz in dieser Tradition...
Jetzt speziell mit Blick auf die Wettbewerbskategorie muss man auch loben, wie klassisch märchenhaft die Geschichte tatsächlich ist. Einmal haben wir den „bösen Verführer“, dann den relativ unschuldigen Normalbürger, der auf einmal Macht erhält, die ihm irgendwann zu Kopfe steigt – und damit schaufelt er sich dann sein eigenes Grab. Und diese Kräfte sind natürlich an einen zauberhaften Gegenstand, diesen Beutel, gekoppelt. Und als Ersatz zu irgendeinem Lied oder einer Zauberformel kann ja eben wunderbar der Befehl „Alles, was Sie wollen!“ herhalten, was ich ja, wie jetzt schon hinlänglich erwähnt, einfach nur spieze finde. Und trotz dieser klassischen Märchenelemente ist es alles andere als kitschig, nicht einmal klischeehaft: Das Happy End sucht man ja vergeblich, und die Rettung für Brahim bleibt – was der Geschichte dann nochmal das Sahnehäubchen aufsetzt – aus. Vielleicht wäre es noch schöner gewesen, wenn Brahim noch ein wenig vergeblich gebettelt hätte, denn das „Ich nehm dich jetzt mit!“ vom Beliar-Gesandten kommt dann doch ein wenig hölzern daher... aber gut, das wäre nur so meine Idee gewesen.
Insgesamt also eine wirklich pfiffige, kleine Geschichte, von der ich froh bin, dass du sie mit deiner Wettbewerbsanmeldung zurück in mein und hoffentlich auch ins kollektive Gedächtnis des Story-Forums zurückgeholt hat. El Toro wusste schon, warum sie dich dazu einlud, eine Urban Legend beizusteuern. :gratz
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Huiuiuiuiu, ich bekomme tatsächlich mal wieder einen Kommentar und dann noch vom ehrwürdigen John.
Was die Fehler angeht hast du übrigens zumindest in Ansätzen recht, ich bin da jetzt nochmal etwas drübergegangen, sodass es nun hoffentlich einigermaßen passen sollte.
Ansonsten bin ich doch überrascht, wie positiv Kaufrausch von dir mit Ausnahme der Armut der Handwerker, aufgenommen wurde, ist doch die Sprache der Geschichte nicht die gefeilteste. Aber ich freue mich natürlich darüber. Vielen Dank für den Kommentar.
Ansonsten hat mich El Toro glaube ich gar nicht eingeladen, sondern ich hab das Ding eines Abends einfach reingeschrieben:p
John Irenicus
09.08.2014, 15:00
Ansonsten bin ich doch überrascht, wie positiv Kaufrausch von dir mit Ausnahme der Armut der Handwerker, aufgenommen wurde, ist doch die Sprache der Geschichte nicht die gefeilteste.
Joa, wie gesagt, aufs Wesentliche beschränkt und einfach das erzählt, worauf es ankommt. Da kann dann auch mal das Sprachliche etwas zurückstehen, solange rüberkommt, was rüberkommen soll. Im Übrigen fand ich die vielen "und"-Aneinanderreihungen gar nicht mal so unpassend für so ein Märchen. Es wirkt stellenweise auch mehr mündlich als schriftlich erzählt. Pass gut rein. :)
Ansonsten hat mich El Toro glaube ich gar nicht eingeladen, sondern ich hab das Ding eines Abends einfach reingeschrieben:p
Das macht's ja noch besser! §hehe
Lord Regonas
09.08.2014, 20:38
Ich habe ja damals bei meinem kurzen Forumsintermezzo kaum gedacht, dass jemand Notiz davon genommen hätte, habe nun allerdings trotzdem das Forum nach meinem Namen durchsucht und bin dabei auf das gestoßen:
http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1324990-Kommentare-und-Diskussionen-zu-den-Geschichten-Gedichten-etc-35?p=22287689&viewfull=1#post22287689
Zum Einen Danke, dass du es gelesen, wenngleich auch anscheinend leider nicht verstanden hast. Auf Basis dieses Eingeständnisses dann auch noch zu der Behauptung zu kommen, dass jene durchaus mit Kalkül vorhandenen Kraftausdrücke überflüssig wären, kann ich dir dementsprechend auch nicht ganz verzeihen und sehe das komplett anders.
Deine Meinung:dnuhr:
Du hättest nun die Chance nutzen können, um es mir zu erklären... :dnuhr:
Edelfett
09.08.2014, 23:36
Deine Meinung:dnuhr:
Du hättest nun die Chance nutzen können, um es mir zu erklären... :dnuhr:
Ich bin kein Fan solcher Erklärungen, zumal das auch dir keinen Mehrwert bringen würde, denn was würde dir letztlich eine Erklärung der von dir verpassten Pointe bringen?
John Irenicus
10.08.2014, 10:05
Ich bin kein Fan solcher Erklärungen, zumal das auch dir keinen Mehrwert bringen würde, denn was würde dir letztlich eine Erklärung der von dir verpassten Pointe bringen?
Endlich wieder Nächte, ohne dass er von den quälenden Fragen wachgehalten wird, was nun die Pointe dieser Geschichte ist. Das ist doch was! :gratz
Lord Regonas
10.08.2014, 10:22
Ich bin kein Fan solcher Erklärungen, zumal das auch dir keinen Mehrwert bringen würde, denn was würde dir letztlich eine Erklärung der von dir verpassten Pointe bringen?
Trotz der Pointe ist es noch lange keine Rechtfertigung für solche Kraftausdrücke und das ist meine Meinung:dnuhr:
John Irenicus
10.08.2014, 11:10
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Ich habe mal wieder die Suchfunktion bemüht und musste mit Erschrecken feststellen, dass ich offenbar nie einen "offiziellen" Kommentar zu "Von heiligen Geistern und Sexspielzeugen" von Sturmsense gepostet habe. Ja kann das denn sein? Das wäre ja gerade auch von mir eigentlich ziemlich unerhört! Oder hat es mir damals vor Glücksseligkeit beim Lesen dieser Wichtelgeschichte einfach nur die Sprache verschlagen? Möglich wär's. :p
Genau wie bei Oblomow will ich hier vorab etwas zur Fehlerdichte sagen: Die ist hier nämlich auch ziemlich hoch, und zwar so, dass ich auch hier eine kleine Generalüberholung nahelegen möchte. Nicht nur, weil ich zu faul bin, die Fehler jetzt zu zitieren, sondern auch, weil sie eben an allen möglichen Ecken und Enden vorkommen und du vielleicht auch noch die in oder andere Formulierung optimieren willst. Es ist ein typisches Phänomen: Als schlichen sich in Geschichten während des Altersprozesses noch nachträglich Fehler ein! Denn oft hat man als Autor dann wirklich den Eindruck, dieser oder jener Fehler hätte doch unmöglich damals bei Veröffentlichung drin sein können. Also: Schau nochmal drüber und mach die Story richtig fit und makellos für den Wettbewerb!
Auch an diesem - nicht jugendfreien Märchen - finde ich schön, dass es nicht zu epischer Länge aufgeblasen wird, sondern relativ schnell zum Punkt kommt. Daran ändert auch die eher ausladende Einleitung nichts, weil die mir eigentlich ziemlich gut gefällt und Valentino angemessen vorstellt. Auch wenn das bei der Person wohl kaum noch nötig ist. Valentino ist hier im Story-Forum ja auch so der Charakter, der eigentlich immer genau gleich dargestellt wird, wohl einfach, weil er im Spiel halt schon sehr deutlich als genau so ein Typ abgestempelt ist. Also, wie gesagt, die Einleitung find ich gut, es ist auch ein recht witziger und ungewöhnlicher Einstieg in die Story. Nur ein Moment ließ mich rätseln:
Ab und zu war unter dieser Schneedecke eine dicke Schicht Eis verborgen, die ein ahnungsloses Opfer dazu brachte mit wild herumrudernden Armen in den nächsten Hundehaufen zu fallen, die sich beharrlich weigerten unter den weißen Flocken zu verschwinden.
Hunde in Khorinis? Davon habe ich noch nie etwas gesehen. Oder wachsen die Hundehaufen dort einfach auf Bäumen und fallen runter, wenn sie reif sind? :p
Auch loben kann man kurz den Begriff Flammennachten. Klar, es ist nun sehr deutlich mit dem Holzhammer auf Innos bezogen, nur um ein passendes Äquivalent in Khorinis zu haben, und ob es des neunmalklugen Hinweises bedurft hätte, dass man woanders ja ein ominöses "Weihnachten" feiert, ist auch fraglich... aber schön fand ich es ja trotzdem irgendwie. :D
Das sind dann auch schon die letzten "seriösen" Elemente in dieser Story, denn ab da gibt es nur noch eines: SEX, SEX und SEX. Und zwar wirklich in der allerplumpsten Form. Bei den ganzen Beschreibungen fühlte ich mich übrigens an deinen jüngst gekürten Artikel aus der Goth'schen Zeitung erinnert - offenbar sind das hier die Ursprünge solcher Gothic-Sexabenteuer. Nicht schlecht. :D
Also, ich muss es wohl nicht sagen: Natürlich find ich das geil. §list
Aber ich bin auch ein bisschen neidisch auf Valentino, dass er es so gut hat. :(
Kritisieren ist vielleicht nur noch, was die Sexspielzeuge da eigentlich zu suchen haben: Dort, wo sich ein echter Schwanz befindet, ist dafür doch keine Verwendung mehr! :o
Aber du brauchtest vermutlich einfach irgendetwas, was als zweiter Begriff im Storytitel auftaucht, einfach, damit es besser klingt. ;)
So, nachdem ich nun mit den vielen Smilies die Bandbreite meiner Emotionen während des Lesens (wobei da dann noch ein paar §list §list §list §list §list fehlen) dargestellt habe, kann ich nochmal ganz sachlich etwas zum Erzählerischen sagen: Erstmal finde ich, dass man(n) sich gut in Valentino hineinversetzen kann (§ugly), zweitens finde ich die "Pointe" dieses ganzen Geschehens, dass die Dickens'schen drei Geister nun von ihren Pflichten abgehalten werden und alle in Valentinos Bett landen, einfach großartig. Vor allem auch, weil es hier dann mal ganz konsequent nicht nur Läuterung des Besuchten kommt, sondern dass ganz umgekehrt Valentinos Wesenszüge auf seine vermeintlichen Bekehrer übergreifen. Das ist einerseits ein großer Cockslap (sehr passend) auf die Heiligkeit und Unschuld, andererseits geradezu eine Siegeshymne auf die Lust und Triebhaftigkeit! Das gefällt mir natürlich sehr gut und hat auch über plumpe Reizbefriedigung hinaus seinen Wert, das muss man ja wirklich ganz klar sagen.
Ich hab das Lesen also wirklich genossen (schon damals), aber an einer Stelle bin ich dann doch froh, dass über die Details des weiteren Geschehens der Mantel des Schweigens gelegt wurde:
„So Valentino, mach den Mund auf. Deine Strafe geht noch weiter!“
§ugly
Zur Märchenhaftigkeit muss man im Zusammenhang mit dem Storywettbewerb vielleicht auch noch ein paar Worte verlieren: Klar, angelehnt ist's im groben Raster an das Weihnachtsmärchen "A Christmas Carol". Hier kommen Geister vor und übernatürliche Geschehnisse. Aber sonst? Wenn man die Sexspielzeuge nicht als zauberhafte Gegenstände gelten lassen will, ist es wohl zu profan, um wirklich in die Nähe eines klassischen Märchens gerückt zu werden. Von der mangelnden Kinderfreundlichkeit mal abgesehen. Andererseits: Wenn brutale Gewalt zu jedem möglichen Märchen gehört, warum dann nicht auch hemmungsloser Sex? :p
Insgesamt jedenfalls schön und sehr amüsant zu lesen und gar nicht mal so unwahrscheinlich, dass es im diesjährigen Wettbewerb eine Stimme bekommt. :gratz
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Edelfett
10.08.2014, 13:15
Endlich wieder Nächte, ohne dass er von den quälenden Fragen wachgehalten wird, was nun die Pointe dieser Geschichte ist. Das ist doch was! :gratz
Trotz der Pointe ist es noch lange keine Rechtfertigung für solche Kraftausdrücke und das ist meine Meinung:dnuhr:
Die du halt nicht kennst
Ansonsten: Es hängen letztlich zwei Gedanken verarbeitet, der Weg vom Blutdürstenden zum Verblutenden, was du im Ansatz erkannt hast und das andere ist die Zusammenhangslosigkeit der Gedanken in diesem Ende, was zum einen durch die Struktur der Präsentation, zum Anderen eben durch Kraftausdrücke präsentiert wird in die sich dann auch die Verbindung von Mensch und Tier zeigt, hier eben am Ende und nicht am Anfang eines Lebens.
Dann nehme ich mich mal eines Neulings an, erst einmal §welcome im Forum Ajnif, hier komt mein Kommentar zu
Erst einmal Fehler suchen:
dunklen rot.
Ich glaube in diesem Fall ist Rot mal groß.
aufgerichtetund horchten
aufgerichtet und
die Erschöpfung die in ihre Beine kroch.
Erschöpfung, die
das vorankommen wurde
Vorankommen
Schreiend ging sie zu Boden, hatte zum Schutz versucht sich mit der Hand ab zu stützen
Irgendwas ist da satzbautechnisch nicht in Ordnung
„Lass los“,hauchte er.
, hauchte
Nach erfolgreichem lösen der Kopfhaut
Lösen
Ihre Kleidungwar fein
Kleidung war
„Das ich nicht lache..“
Dass
Ein Leises Stöhnen kam über ihre Lippen.
leises
da.“, hörte sie eine
da", hörte
ihrenlinken Unterarm.
ihren linken
seid.“, sagte Xardas
seid", sagte
habe.“, sagte Xardas trocken
habe", sagte
Trotz der Fehler und ein paar Stellen bei denen ich mir unsicher war ein stabiler Einstand. Die Verfolgungsjagd im Nordmarer Eis war ganz gut gestellt, die Entreißungsszene des Kindes sogar annähernd perfekt. Dass es sich bei dem Bündel um ein Kind handelt konnte man ziemlich früh vermuten, wollte ich nur mal sagen, falls es deine Intention gewesen sein sollte das geheim zu halten, weil du es erst später explizit gemacht hast.
Ansonsten baust du über einen recht experimentellen Weg die weitere Geschichte auf. Diese Heilmethoden kommen mir dann alerdings doch etwas zu fortgeschritten für die Zeit von Gothic vor. Man könnte zwar sicherlich vertreten, dass ein Experte wie Xardas sicherlich einiges Mehr an Können als ein Landarzt hätte, aber selbst dann ist eine Operation am Schädel wie sie vogestellt wurde oder das Einsetzen einer Metallstange im Bein doch etwas zu fortgeschritten.
Du versuchst ansonsten Xardas eher als verwirrt, mit niedrigem EQ darzustellen, das ist eine andere Ansicht, als die meinige, sofern es sich um den Xardas au den Spielen handeln soll. Ansonsten kann ich nur sagen, dass die Aufwachsenerie einigrmaßen glaubhaft rüberkommt und somit gut gelöst ist.
Was noch von meiner Seite nicht so gut ankam war zum einen das Reh zu beginn, bzw. die Natur, die mir etwas zu romantisiert und in einer zu täumerisch detailverliebten Weise dargestellt wurde, wobei ich mir fast sicher bin, dass etwa Ewek oder Eddie hier aus dem Forum dem wesentlich positiver gegenüberstehen könnten, zum Anderen fand ich die Szene mit dem sich selbst vergessen unnötig lange und der gelungene Witz wird so unnötig zu peinlichem Klamauk.
Dazu gibts dann halt noch so Details wie etwa "sate" an Stelen, die andere Wörter viel näher legen.
Aber ansonsten mach mal weiter, ich bin gespannt wie das nun weitergeht.
Oblomow Ende.
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Ich habe mal wieder die Suchfunktion bemüht und musste mit Erschrecken feststellen, dass ich offenbar nie einen "offiziellen" Kommentar zu "Von heiligen Geistern und Sexspielzeugen" von Sturmsense gepostet habe. Ja kann das denn sein? Das wäre ja gerade auch von mir eigentlich ziemlich unerhört! Oder hat es mir damals vor Glücksseligkeit beim Lesen dieser Wichtelgeschichte einfach nur die Sprache verschlagen? Möglich wär's. :p
Nur ein Moment ließ mich rätseln:
Hunde in Khorinis? Davon habe ich noch nie etwas gesehen. Oder wachsen die Hundehaufen dort einfach auf Bäumen und fallen runter, wenn sie reif sind? :p
Nun ja, Pferde gibt es in Gothic auch nicht, werden aber auch in vielen Geschichten eingebaut. :D
Jedenfalls hattest du mit der Fehlerdichte recht, ich habe die Geschichte an vielen Stellen korrigiert und auch, wie empfohlen, die ein oder andere Formulierung abgeändert.
Auch was die Nähe zu dem Thema Märchen angeht hast du Recht, wenn die anderen zu dem Schluss kommen sollten, dass die Geschichte nicht in diese Sparte passt, muss sie halt verschoben oder rausgenommen werden.
Jedenfalls Danke für den herrlichen Kommentar, bei dem ich selbst noch ein paar Mal herzhaft lachen durfte.§wink
John Irenicus
10.08.2014, 18:53
Nun ja, Pferde gibt es in Gothic auch nicht, werden aber auch in vielen Geschichten eingebaut. :D
Da hast du natürlich Recht. Immerhin kommen Pferde ja aber in Gothic 3 vor, wenn ich mich jetzt nicht täusche. Abgesehen davon erfüllen die Pferde einen klaren Zweck. Täten Hunde als Hütehunde auch, aber trotz der vielen Schafherden gibt es sie auf Khorinis gerade nicht. Deshalb war Khorinis für mich immer hundefreie Zone, was sich auch ein bisschen zu der Beziehung zu Wölfen äußert. So Hundewesen sind da einfach wie Monster, undenkbar also, eines dieser Viecher zu domestizieren.
Aber das ist mir jetzt auch nicht so wichtig, wie es jetzt vielleicht erscheint... ist mir halt nur aufgefallen. Und wenn mir sowas schonmal auffällt, was ja selten genug vorkommt, will ich das auch ansprechen. :D
Auch was die Nähe zu dem Thema Märchen angeht hast du Recht, wenn die anderen zu dem Schluss kommen sollten, dass die Geschichte nicht in diese Sparte passt, muss sie halt verschoben oder rausgenommen werden.
Naja, ich find, das geht aber so schon noch in Ordnung. :gratz
Jedenfalls Danke für den herrlichen Kommentar, bei dem ich selbst noch ein paar Mal herzhaft lachen durfte.§wink
Bitte sehr! :gratz
John Irenicus
10.08.2014, 20:28
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Ein paar Worte zum Neuling neotrx (Willkommen im Forum! §wink) und dem "Tagebuch eines Helden".
Die Idee, dass der Held in eher genervt-ironischer Weise das Geschehen kommentiert, dabei auch noch das Medium PC-Spiel aufgegriffen und somit die sogenannte "vierte Wand" durchbrochen wird, ist prinzipiell ja ganz witzig. Und in diesem kurzen Stück Text musste ich auch ein paar mal grinsen. Aber: So besonders originell oder wirkungsvoll ist das nicht, dann doch eher in Richtung Albernheit und weniger eine ernstzunehmende Geschichte (wobei sich "ernstzunehmend" und "lustig" natürlich keinesfalls ausschließen). Ein Schnellschuss also, mehr eine Idee als eine tatsächliche Kurzgeschichte und gelinde gesagt einfach zu lapidar dahingeklatscht. Mehr Ideen, Zeit und Sorgfalt könnten so eine Idee, ernsthaft durchgezogen, viel ansprechender umsetzen als so, wie es jetzt zu lesen ist. Übrigens: Für Rechtschreibfehler muss man sich - wie Harivald schon treffend angemerkt hat - nicht entschuldigen. Stattdessen entfernt man sie einfach, zur Not mit Hilfe eines Rechtschreibprogramms. Nur Faulheit, die sollte niemals Ausrede dafür sein, dass Fehler im Text stecken - schon gar nicht, wenn man diesen dann auch noch zu einem Wettbewerb anmeldet, der für seine knallharte Konkurrenz bekannt ist! ;)
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Ein paar Worte zum Neuling neotrx (Willkommen im Forum! §wink) und dem "Tagebuch eines Helden".
Die Idee, dass der Held in eher genervt-ironischer Weise das Geschehen kommentiert, dabei auch noch das Medium PC-Spiel aufgegriffen und somit die sogenannte "vierte Wand" durchbrochen wird, ist prinzipiell ja ganz witzig. Und in diesem kurzen Stück Text musste ich auch ein paar mal grinsen. Aber: So besonders originell oder wirkungsvoll ist das nicht, dann doch eher in Richtung Albernheit und weniger eine ernstzunehmende Geschichte (wobei sich "ernstzunehmend" und "lustig" natürlich keinesfalls ausschließen). Ein Schnellschuss also, mehr eine Idee als eine tatsächliche Kurzgeschichte und gelinde gesagt einfach zu lapidar dahingeklatscht. Mehr Ideen, Zeit und Sorgfalt könnten so eine Idee, ernsthaft durchgezogen, viel ansprechender umsetzen als so, wie es jetzt zu lesen ist. Übrigens: Für Rechtschreibfehler muss man sich - wie Harivald schon treffend angemerkt hat - nicht entschuldigen. Stattdessen entfernt man sie einfach, zur Not mit Hilfe eines Rechtschreibprogramms. Nur Faulheit, die sollte niemals Ausrede dafür sein, dass Fehler im Text stecken - schon gar nicht, wenn man diesen dann auch noch zu einem Wettbewerb anmeldet, der für seine knallharte Konkurrenz bekannt ist! ;)
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Hallo John ! §wink Danke für die Grüße. Nun ja *hust* ich denke mal du hast recht. Ich muss zugeben es war für mich ehr so eine "ausderlauneheraus" geschriebene Storry. War mir schon klar das ich hier kein Blumentopf gewinnen werde. Es war halt eine spontane Sache und ich hat einfach Bock mal n bischen Blödsinn zu schreiben. Die Storry kam mir dann grade in den Sinn und hab sie einfach zum Besten gegeben. Wenn ich sie jetzt nochmal lese denke ich selber: Na,ja...die Idee ist Witzig aber die Umsetzung ziemlich trivial- na ja. Ab und zu erlaub ich mir mal son paar Aussetzer im Forum und dieser gehört wohl dazu! :D;)
Also lasst euch nicht weiter stören im Story Forum- ihr schafft das auch ohne mich!;)
Stonecutter
26.08.2014, 17:51
Da war ja noch was...
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Ein kurzer Kommentar zu der - mittlerweile schon gealterten - Fortsetzung zu Stonecutters "Altes Eisen" soll jetzt auch noch kommen - da hat er dann ja was zum Schmökern, wenn er sich vom Dortmund-CT erholt. :p
Tja, nur leider... zum Kapitel "Aufbruch" weiß ich irgendwie gar nicht so recht was zu sagen. Das liegt nicht nur daran, dass ich etwaige Anmerkungen, die mir gestern im Zug eingefallen sind, wieder vergessen hätte - denn schon da war mir nicht so viel dazu eingefallen. Die Geschichte geht halt weiter, ne?
Naja. Es soll halt keine übermäßig actionlastige oder extrem spannende Geschichte oder so was werden. Dass sie ein langsames Tempo hat und auch beibehält, ist so gewollt. Ob das jetzt gut oder schlecht ist, seid mal dahin gestellt. Passt ja auch irgendwie zum Alter der Protganoisten. Ich habe jedenfalls nicht vor, die alten Knacker wie in Expendables oder RED nochmal richtig aufräumen zu lassen:D
Momentan noch unaufregend, aber dabei schön geschrieben: Du nutzt das modernisierte Gothic-Szenario weiterhin wirklich toll dazu, deine kleinen, originellen Einfälle einzuflechten. Das nicht nur beim vorher immer mal wieder erwähnten Erzgleiter, der hier jetzt endlich mal vorgestellt wird, sondern eben auch durch Einzelheiten wie das Gebäck namens Chrôch'och - wohl sowas wie ein Croissaint oder Crêpe? - die du dann wiederum ganz gut mit den Eigenheiten der "Gothic-Moderne" verknüpfst. Das ironischerweise es gerade der Feind, ein Ork ist, der Diego nicht wegen seines Aufzugs verlacht, brachte mich schon zum Grinsen. :D
Orks sind keine Feinde mehr§lehrer Aber danke.
Im Übrigen finde ich, dass du es trotz des sehr gewagten Szenarios - das muss man sich ja mal vor Augen führen, dass du hier einen ungewöhnlichen Mittelweg zwischen Gothic-Tradition und modernene Einfällen gehst - schaffst, eine richtige "Stimmigkeit", mit glaubwürdiger Atmosphäre, hinzubekommen. Die Geschichte wirkt bis hierhin nicht wie ein schnapsiger Versuch, irgendwas "mit Gothic aber modern" zu schreiben. Stattdessen wirkt es schon sehr in sich geschlossen bis jetzt, und gar nicht wie ein von Fremdkörpern durchsetztes Flickwerk. Halt einfach, wie Diego dort an der Erzgleiterstation wartet - das kann ich mir richtig gut vorstellen. Find ich gut!
Danke. Ich fand es auch etwas schwierig. Ursprünglich hatte ich sogar mit dem Gedanken gespielt, dass dort bereits an einer Art Auto mit magischem Erzantrieb geforscht wird, aber das fand ich dann doch zu übertrieben und hab mich dazu entschieden, es bei kleineren technologischen Durchbrüchen zu belassen.
Richtig gut hast du wieder das kurze Gespräch zwischen Diego und Gorn hinbekommen. Gerade Diegos Gedanken am Schluss, er könne doch jetzt einfach wieder aussteigen, Gorn würde es schon verstehen - das fand ich sehr nachvollziehbar! Schön natürlich, dass dem alten Mann die Entscheidung dann ohnehin abgenommen wird. :D
Lediglich den allerletzten Satz des Posts fand ich dann doch etwas zu dick aufgetragen. Das hast du und das hat diese Geschichte nicht nötig, Stone!
Da hast du recht. Ich ändere das mal...
Ich hoffe jedenfalls, dass du an diesem Werk dranbleibst. Anschauungsmaterial in Form alter Patienten sollte dich ja jeden (Arbeits-)Tag aufs neue dazu inspirieren, finde ich. :p
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Vielen Dank für den Kommentar, John!
John Irenicus
26.08.2014, 21:02
Orks sind keine Feinde mehr §lehrer
Aber erzähl das mal den beiden. §lehrer
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Ein paar Worte zu Harivalds neuer Story und Titelaspirant im Wettbewerb, "Gothicians Creed I - Der Pfad der Gerechten"!
Vorab muss ich erstmal sagen, dass ich Assassin's Creed niemals gespielt habe, keinen einzigen Teil, und deshalb etwaige Anspielungen auch nicht verstehen kann. Das einzige, was mir bekannt vorkommt, ist die Sache mit den Erinnerungen und den Fähigkeiten, das hatte Eddie mir mal glaube ich kurz erzählt, dass das bei Assassin's Creed so läuft. Ansonsten bin ich da aber ein unbeschriebenes Blatt, kann insofern aber natürlich auch ganz unbefangen an diese Geschichte herangehen. :D
Aber gut, in erster Linie ist es ja auch eine Gothic-Story... oder?! Denn der Gothic-Bezug, der ließ, den Titel mal beiseite gelassen, ja lange auf sich warten. Als es am Ende doch noch in die Hafenstadt ging, war ich beinahe überrascht! Denn vorher war das ja mehr wie so ein mysteriöser Thriller, vielleicht sogar in Ecke Matrix, auch hat's mich an diverse lunovis-Geschichten hier erinnert (was wohl einfach an dem modernen Setting liegt).
Für Spannung ist da jedenfalls gesorgt: Diese seltsame Entführung und angekündigten Experimente wirken schon sehr beklemmend. Da sind dir vor allem die Dialoge gelungen: Sie wirken echt, beim Lesen hat man sie direkt im Ohr, und dadurch kann man sich auch ein wenig in Mike hineinversetzen. Gerade das aber führte bei mir dann dazu, dass ich Mikes Begeisterung ob seiner neuen oder erweckten Fähigkeiten nicht so ganz nachvollziehen kann: Klar, fänd ich auch klasse, plötzlich sowas zu können, aber bei ihm ist ja plötzlich jeder Groll gegen seine Entführer entschwunden, und er kooperiert ja sofort.... das, fand ich, geht dann doch ein bisschen zu schnell - ebenso wie die Erkenntnis, dass er ein Assassine ist. Wo hat er das denn her? Ich hätte an der Stelle eher geglaubt, mein Großvater wär der erste Parcour-Sportler gewesen, und dessen vererbte Gene seien nun erweckt worden, oder so. :p Aber vielleicht wird das ja noch näher erklärt, warum Mike sofort auf diesen Trichter kommt.
Und möglicherweise gibt die Hafenstadt-Szene schon einen kleinen Hinweis darauf? Mikael und Mike, kann das denn Zufall sein? Vermutlich eher nicht. Und so beginnt man sich als Leser zu fragen, in welcher Beziehung das Geschehen in unserer allseits bekannten und beliebten Hafenstadt zu den Experimenten, welche diese Pseudo-Ärzte dort durchführen, haben könnten. Noch weiß ich das jedenfalls nicht einzuordnen. Aber auch isoliert betrachtet ist das kurze Khorinis-Intermezzo schön geschrieben und sehr lesenswert, noch dazu mit einem kleinen Clou versehen. Nicht schlecht!
Was mir wieder einmal aufgefallen ist: Man merkt dir Story für Story, Post für Post deine Weiterentwicklung als Schreiber an, und bei dir scheint die auch sehr rasant zu verlaufen. Du bist ja noch nicht lange im Story-Forum und hast trotzdem schon Riesenfortschritte gemacht. In dieser Geschichte jedenfalls passt es Handwerklich absolut, auch hast du ein Gefühl für glaubhafte Dialoge und treffsichere Formulierungen entwickelt. Das ist wirklich toll zu sehen! Nur erstaunlich wenige Ausnahmen hab ich da gefunden:
Es verging eine Weile, bis die fünf weiteren Personen, inklusive Mister Stutzer, Orlov und Mike alleine ließen.
Wer wird da jetzt von wem allein gelassen? Das ist seltsam formuliert.
Und hier gab es noch zwei Fehler:
Doch ihre Sorge bewies sich als unbegründet - wie verabredet lehnte Mikael an der Steintreppe gegenüber dem Laden des Händlers Matteos und drehte Däumchen.
Hier müsste das s am Ende von Matteo weg - es sei denn, du hast den Händler Matteo tatsächlich zum Händler Matteos umgedichtet.
aber es gab wesentlich schwerere Gegner als ein übermüdeter und angetrunkener Milizionär.
Und hier streikt einmal die Grammatik: "ein" müsste zu "einen" werden.
Sonst habe ich aber auch wirklich keine Kritikpunkte hervorzubringen! Ob diese Geschichte eine wird, die mir so richtig gut gefällt, bleibt abzuwarten - bei einem Konzept, was sich an eine Reihe anlehnt, die mir gänzlich unbekannt ist, könnte das ja schwierig sein... andererseits fand ich Ronsens Lost-Adaptionen auch alle gut, obwohl ich nie auch nur eine Folge dieser Serie gesehen hab. Von daher kann es also was werden. :D
Bis jetzt also ein überaus solider Start, den du in dieser Geschichte hingelegt hast. Es könnte sich für dich (und uns alle) wirklich lohnen, da dranzubleiben...
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John Irenicus
26.08.2014, 22:26
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Und zu Regonas' lang angekündigter Story "Der Blutfluch" habe ich auch noch ein bisschen was zu sagen.
Ersteinmal find ich dieses Plakat ganz schick gemacht. Ich habe mich zwar erst gefragt, ob so eine schriftliche Bekanntmachung überhaupt sinnvoll ist - denn wie man aus dem Spiel anhand von Gerbrandts Fragen entnehmen kann, ist Lesen jetzt nicht etwas, was alle Khoriner können - aber später die Nachfrage Elenas an Thalis, ihr ein Buch vorzulesen, könnt eben darauf hindeuten, dass du eine gewisse Analphabetisierung der Bevölkerung bedacht hast. Naja, wie auch immer, das spielt für die eigentliche Geschichte ja gar keine Rolle.
Wichtiger ist vor allem, mit welcher Liebe zum Detail du an diese Geschichte herangehst. So erschaffst du daheim bei Thalis und Elena eine tolle Atmosphäre, die in ihrer Idylle fast schon an Rosamunde Pilcher heranreicht, dann aber eben durch die Geschehnisse der Schlaflosigkeit und des toll inszenierten wütenden Mobs direkt wieder niedergerissen wird. Handwerklich lieferst du hier also eine deiner besten Arbeiten ab, das kann man nicht anders sagen - die Detaildichte bei den Beschreibungen ist enorm und verschleppt den Handlungsgang der Story trotzdem nicht. Auch die Dialoge lassen sich gut hören.
Nun ist's aber nicht nur das Handwerkliche, was zählt, sondern auch die Handlung der Geschichte selbst. Aber auch hier kannst du punkten: Zwar ist die Geschichte noch nicht allzuweit fortgeschritten und Vieles ist noch im Unklaren, aber gerade das Unklare, Mysteriöse macht diese Geschichte ja aus: Was wissen Lord Regonas und Lord Irenicus, was die Bürger nicht erfahren sollen? Woher kommt die Schlaflosigkeit? Gerade die Stelle, an der Thalis und Elena bemerken, dass auch niemand anderes schlafen kann, fand ich da sehr stark: Der banale Umstand, dass überall in den Häusern die Lichter brennen, wird hier durch geschickte Beschreibung und schöne Bewertung durch die Protagonisten geradezu horrorhaft inszeniert, und ich fühlte mich auch sofort ein wenig gegruselt, wenn ich ehrlich bin. Für Spannung ist also auf alle Fälle gesorgt!
Aber auch abseits von diesem Horror-Element finde ich die Story gelungen, denn ein bisschen (Galgen-)Humor bietet sie ja auch, vor allem in den Momenten, wo es zwischen den verschiedenen Khoriner Bürgern - Carl, Hanna(h), Bartok und alle anderen - so ein bisschen rappelt, sie sich also, auch gereizt von der Schlaflosigkeit, gegenseitig an die Nerven gehen. Auch die Spannung wird durch so einen frühen Lagerkoller - immerhin sind ja alle so ein bisschen eingesperrt - natürlich erhöht.
Das einzige was mich wunderte, ist, dass Hanna(h) (mal schreibst du sie mit, mal ohne h) hier eine Händlerin und kein Hotelier ist. Achja, und dass Carl Schmiedegeselle ist, das ist okay - aber Bennet in der Stadt? Hier hätte ich eher Harad vermutet. Aber gut, das ist eben ein alternatives, vielleicht auch früheres Khorinis, da kann sowas schonmal sein. Würde ich jetzt ohnehin nicht so eng sehen, aber es mag hier im Forum ja einige strenge Kanonisten geben, die etwas dagegen haben.
Mir jedenfalls hat das Lesen bis hierhin Spaß gemacht: Toll geschrieben, spannende Handlung, schon frühzeitig Sogwirkung in der Geschichte, mit Rätseln und schlimmen Dingen. Wenn du so weitermachst, wie du angefangen hast, wird das bestimmt eine klasse Geschichte! :gratz
P.S.: Sein Name ist Mö. :p
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John Irenicus
27.08.2014, 20:42
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"Donnergrollen" vom höchst (!) mysteriösen User Edelfett ist so eine Geschichte, wo ich gar nicht richtig weiß, was ich dazu schreiben soll - denn wie Edelmow schon angemerkt hat, ist's ja gar nicht so wirklich eine Geschichte. Sondern irgendetwas anderes. Ich sag einfach mal so, was mir beim Lesen durch den Kopf gegangen ist.
Das Kindergebet hat mir gefallen und ich finde es auch sehr "authentisch" (Werbebegriff, ich weiß), einfach, weils formal weder auf Reim noch auf perfektes Versmaß gebürstet ist, dabei aber trotzdem wie etwas "Festes" und nicht wie etwas Dahergesagtes wirkt. Die Idee, mal ein echtes Innos-Gebet und dann auch noch für Kinder zu verfassen, ohne sich in pathetischem Schlachtgequatsche zu verlieren, finde ich sowieso gut. Ist dir gelungen. :)
Die Worte Doridians klangen erst wie Kriegspropaganda, dann aber kippte das Ganze eher zur anderen Seite. Was ich mich bei solchen Sachen frage: Werden Kriegsleiden nicht gerade durch solche Bekenntnisse romantisch verklärt? Immerhin wirkt der Kerl jetzt so wie ein tragischer Held - und nicht wie ein Depp, der besser daheim geblieben wär. :p
Das Kriegslied der Bauern - offenbar stehen hier alle Schnipsel unter dem Oberthema Orkkrieg - kommt dann eher banal und wenig originell daher, find ich, auch wenn es sich so ganz gut liest, wenn auch ein wenig nach dem Schema Reim dich oder ich fress dich, was bei einem Bauernlied aber wohl ganz normal ist. Richtig gut fand ich die letzte Strophe, weil sie dann gerade das typische Klischee bedient, dass die junge Liebe zu Hause wartet. Als würden sie das tun! Die haben sich doch alle was Neues zum Vögeln geholt. :o
Der Brief an Lee ist dann ja quasi das Gegenstück zum im Lied vorgestellten Bauerngehorsam. Ganz schön skrupellos - und dabei wahrscheinlich so nah an der Wahrheit...
Das korrigierte Kriegsrezept gefällt mir bisher am besten, einfach, weil es gar nicht mal so zufällig korrigiert ist, sondern eben tatsächlich vor dem Hintergrund des Krieges: Wenn beispielsweise Zutaten wie Fett und Zucker mal eben schnell auf Mehl zusammengestrichen werden, weiß man ja, was los ist. Sehr schöne Idee! :A
Der bisher letzte Abschnitt schien mir erst der belangloseste zu sein, die Formulierungen, und gerade auch die Kürze und Knappheit der Schilderungen, packten mich dann doch. Das wäre was gewesen, was ich gern im Spiel (vorzugsweise Gothic 3) gelesen hätte.
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Lord Regonas
27.08.2014, 21:39
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Und zu Regonas' lang angekündigter Story "Der Blutfluch" habe ich auch noch ein bisschen was zu sagen.
Ersteinmal find ich dieses Plakat ganz schick gemacht. Ich habe mich zwar erst gefragt, ob so eine schriftliche Bekanntmachung überhaupt sinnvoll ist - denn wie man aus dem Spiel anhand von Gerbrandts Fragen entnehmen kann, ist Lesen jetzt nicht etwas, was alle Khoriner können - aber später die Nachfrage Elenas an Thalis, ihr ein Buch vorzulesen, könnt eben darauf hindeuten, dass du eine gewisse Analphabetisierung der Bevölkerung bedacht hast. Naja, wie auch immer, das spielt für die eigentliche Geschichte ja gar keine Rolle.
Wichtiger ist vor allem, mit welcher Liebe zum Detail du an diese Geschichte herangehst. So erschaffst du daheim bei Thalis und Elena eine tolle Atmosphäre, die in ihrer Idylle fast schon an Rosamunde Pilcher heranreicht, dann aber eben durch die Geschehnisse der Schlaflosigkeit und des toll inszenierten wütenden Mobs direkt wieder niedergerissen wird. Handwerklich lieferst du hier also eine deiner besten Arbeiten ab, das kann man nicht anders sagen - die Detaildichte bei den Beschreibungen ist enorm und verschleppt den Handlungsgang der Story trotzdem nicht. Auch die Dialoge lassen sich gut hören.
Dankeschön:)
Nun ist's aber nicht nur das Handwerkliche, was zählt, sondern auch die Handlung der Geschichte selbst. Aber auch hier kannst du punkten: Zwar ist die Geschichte noch nicht allzuweit fortgeschritten und Vieles ist noch im Unklaren, aber gerade das Unklare, Mysteriöse macht diese Geschichte ja aus: Was wissen Lord Regonas und Lord Irenicus, was die Bürger nicht erfahren sollen? Woher kommt die Schlaflosigkeit? Gerade die Stelle, an der Thalis und Elena bemerken, dass auch niemand anderes schlafen kann, fand ich da sehr stark: Der banale Umstand, dass überall in den Häusern die Lichter brennen, wird hier durch geschickte Beschreibung und schöne Bewertung durch die Protagonisten geradezu horrorhaft inszeniert, und ich fühlte mich auch sofort ein wenig gegruselt, wenn ich ehrlich bin. Für Spannung ist also auf alle Fälle gesorgt!
Ich bin sprachlos:(
Aber auch abseits von diesem Horror-Element finde ich die Story gelungen, denn ein bisschen (Galgen-)Humor bietet sie ja auch, vor allem in den Momenten, wo es zwischen den verschiedenen Khoriner Bürgern - Carl, Hanna(h), Bartok und alle anderen - so ein bisschen rappelt, sie sich also, auch gereizt von der Schlaflosigkeit, gegenseitig an die Nerven gehen. Auch die Spannung wird durch so einen frühen Lagerkoller - immerhin sind ja alle so ein bisschen eingesperrt - natürlich erhöht.
Das einzige was mich wunderte, ist, dass Hanna(h) (mal schreibst du sie mit, mal ohne h) hier eine Händlerin und kein Hotelier ist. Achja, und dass Carl Schmiedegeselle ist, das ist okay - aber Bennet in der Stadt? Hier hätte ich eher Harad vermutet. Aber gut, das ist eben ein alternatives, vielleicht auch früheres Khorinis, da kann sowas schonmal sein. Würde ich jetzt ohnehin nicht so eng sehen, aber es mag hier im Forum ja einige strenge Kanonisten geben, die etwas dagegen haben.
"Wir waren früher alle etwas Anderes"
Ich mag Traditionen nicht:o
Mir jedenfalls hat das Lesen bis hierhin Spaß gemacht: Toll geschrieben, spannende Handlung, schon frühzeitig Sogwirkung in der Geschichte, mit Rätseln und schlimmen Dingen. Wenn du so weitermachst, wie du angefangen hast, wird das bestimmt eine klasse Geschichte! :gratz
P.S.: Sein Name ist Mö. :p
Ist er nicht:o
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John...:(
Du bist toll§herz
Edelfett
28.08.2014, 00:50
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"Donnergrollen" vom höchst (!) mysteriösen User Edelfett ist so eine Geschichte, wo ich gar nicht richtig weiß, was ich dazu schreiben soll - denn wie Edelmow schon angemerkt hat, ist's ja gar nicht so wirklich eine Geschichte. Sondern irgendetwas anderes. Ich sag einfach mal so, was mir beim Lesen durch den Kopf gegangen ist.
Find ich gut:)
Das Kindergebet hat mir gefallen und ich finde es auch sehr "authentisch" (Werbebegriff, ich weiß), einfach, weils formal weder auf Reim noch auf perfektes Versmaß gebürstet ist, dabei aber trotzdem wie etwas "Festes" und nicht wie etwas Dahergesagtes wirkt. Die Idee, mal ein echtes Innos-Gebet und dann auch noch für Kinder zu verfassen, ohne sich in pathetischem Schlachtgequatsche zu verlieren, finde ich sowieso gut. Ist dir gelungen. :)
Dankesehr:gratz
Die Worte Doridians klangen erst wie Kriegspropaganda, dann aber kippte das Ganze eher zur anderen Seite. Was ich mich bei solchen Sachen frage: Werden Kriegsleiden nicht gerade durch solche Bekenntnisse romantisch verklärt? Immerhin wirkt der Kerl jetzt so wie ein tragischer Held - und nicht wie ein Depp, der besser daheim geblieben wär. :p
Ist halt die Frage, ob er das so ohne weiteres überhaupt konnte.
Das Kriegslied der Bauern - offenbar stehen hier alle Schnipsel unter dem Oberthema Orkkrieg - kommt dann eher banal und wenig originell daher, find ich, auch wenn es sich so ganz gut liest, wenn auch ein wenig nach dem Schema Reim dich oder ich fress dich, was bei einem Bauernlied aber wohl ganz normal ist. Richtig gut fand ich die letzte Strophe, weil sie dann gerade das typische Klischee bedient, dass die junge Liebe zu Hause wartet. Als würden sie das tun! Die haben sich doch alle was Neues zum Vögeln geholt. :o
Das ist jetzt halt das pathetische Schlachtgequatsche, wie du ja selbst schon erkannt hast. Den richtigen Eindruck scheint es ja auch vermittelt zu haben.
Der Brief an Lee ist dann ja quasi das Gegenstück zum im Lied vorgestellten Bauerngehorsam. Ganz schön skrupellos - und dabei wahrscheinlich so nah an der Wahrheit...
Puh, hatte schon gedacht, dass das mit den 200 Orden und den fünfzig Mann Verlust nicht richtig verstanden wird. Ein Glück ist dem nicht so.
Das korrigierte Kriegsrezept gefällt mir bisher am besten, einfach, weil es gar nicht mal so zufällig korrigiert ist, sondern eben tatsächlich vor dem Hintergrund des Krieges: Wenn beispielsweise Zutaten wie Fett und Zucker mal eben schnell auf Mehl zusammengestrichen werden, weiß man ja, was los ist. Sehr schöne Idee! :A
Danke, da bin ich bei einer Sendung über den 1. Weltkrieg an der Heimatfront draufgekommen und hab dann ein Rezept für Kohlrüben aus dem Kriegskochbuch entsprechend angepasst.
Der bisher letzte Abschnitt schien mir erst der belangloseste zu sein, die Formulierungen, und gerade auch die Kürze und Knappheit der Schilderungen, packten mich dann doch. Das wäre was gewesen, was ich gern im Spiel (vorzugsweise Gothic 3) gelesen hätte.
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Hätte sicher gut zu Faring gepasst, da sind ja die übelsten Orksöldner zuhause.
Abschließend vielen Dank für den Kommentar, die Tage werden wohl nochmal ein paar Fragmente hinzukommen. Das wird dann zwar vermutlich immer noch nicht mehr als eine Ansammlung schmucken Beiwerks für die meisten sein, aber ein richtiges Ende ist immerhin schon als Idee vorhanden.
John Irenicus
28.08.2014, 15:22
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Regonas versorgt uns mit einem weiteren Nachschlag zu "Der Blutfluch". Ob die Geschichte tatsächlich noch bis zur Abstimmphase des Wettbewerbs fertig wird?
Gleich relativ zu Beginn fand ich eine Formulierung viel zu schwammig und unkonkret, als hättest du selber nicht gewusst, was du eigentlich damit sagen willst:
Durch die verschlossenen Geschäfte, blieb das Tagesgeschäft aus, was sich wiederum negativ auf die zahlreichen Menschen auswirkte, die sonst in der Stadt unterwegs waren.
Ja wie, "negativ auswirken"... sind die Leute jetzt schlechter Stimmung, oder ist gemeint, dass weniger Leute als sonst da sind? Wenn letzteres, ist das ja arg umständlich und wie gesagt auch etwas unverständlich formuliert. Das passt nicht zum sonstigen Niveau der Geschichte!
Positiv wiederum finde ich, wie Thalis auf die Frau am Boden reagiert. Das hast du sehr schön und differenziert beschrieben, und ich konnte mich wirklich toll in seine Gefühlswelt hineinversetzen. Überhaupt mag ich es, wie du Thalis als sehr gefühlvollen Menschen darstellst - zumindest kam er bisher so rüber, und das ist für einen Protagonisten natürlich keine schlechte Sache, aber auch generell mal etwas Tolles für einen Mann aus dem Hafenviertel. Das setzt sich dann auch im Gespräch mit seiner Elena fort, die verständlicherweise aufgebracht ist. Thalis wirkt wie hin- und hergerissen. Ein wenig hat man da auch das Gefühl, er würde auch gerne (so man sowas halt "gerne" macht) mit den anderen was gegen Miliz und die Lords tun, andererseits will er ja auch nicht seine Elena im Stich lassen oder in Gefahr bringen... starker Kerl, dieser Thalis, aber wie lange er das wohl noch aushält? Man wird es hoffentlich sehen.
Tolle Fortsetzung, die zwar nicht allzuviel Handlung hat, aber das Innenleben Thalis' wie gesagt schön beleuchtet. :gratz
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John Irenicus
28.08.2014, 15:52
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Find ich gut, dass Braoin sich mittels "Laute und Liebe" noch eine zusätzliche Kategorie im diesjährigen Wettbewerb erschlossen hat! :)
Rein vom Bild dieser Ballade finde ich es schonmal schön, dass die Strophen zum Ende hin immer kürzer werden. Das ist jetzt nichts allzu Spektakuläres, aber doch eine nette Idee, um erstens etwas Abwechslung und zweitens eine auch visuelle Zuspitzung einzubringen.
Formal ist das jetzt ja nicht gerade auf Metrum oder tolle Reime angelegt, was ich prinzipiell nicht schlimm finde, beim Lesen fand ich den fehlenden bzw. rumpeligen Rhythmus dann aber doch etwas unangenehm. Abgesehen davon find ich die kleinen eingeflochtenen Reime aber ganz nett, auch mag ich es, wenn die Zeile endet, der Satz dann aber noch quasi überraschend weitergeht. Lediglich den Übergang von der 6. zur 7. Strophe fand ich dann etwas zu viel des Guten.
Inhaltlich ist diese Ballade wohl "guter Durchschnitt", auch wenn das in manchen Kreisen wohl schon als fiese Bewertung gilt, hier aber nicht schlecht gemeint ist. Die Handlung haut mich aber eben auch nicht vom Hocker, weil es so originell eben nicht ist und auch nicht so mitreißend - auch, wenn ich für gewaltsam endende Liebesverhältnisse (die sogar enden, bevor sie überhaupt angefangen haben) natürlich viel übrig habe. Auch kam das schon ein bisschen überraschend - nur ist dieses Motiv an sich nichts Neues.
An der Märchenhaftigkeit kann man mit Blick auf den Wettbewerb schlussendlich auch noch zweifeln, so sind klassische Märchenelemente ja eher weniger drin. Naja, rücksichtlose Gewalt, ja, die gibt es, das stimmt! :D
Im Ergebnis gehen alle Aspekte irgendwie okay, der eine mehr, der eine weniger - nur der richtige Ausreißer nach oben, der findet sich dann halt doch nicht. Trotzdem nichts, womit du dich hier verstecken müsstest. :gratz
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Find ich gut, dass Braoin sich mittels "Laute und Liebe" noch eine zusätzliche Kategorie im diesjährigen Wettbewerb erschlossen hat! :)
Rein vom Bild dieser Ballade finde ich es schonmal schön, dass die Strophen zum Ende hin immer kürzer werden. Das ist jetzt nichts allzu Spektakuläres, aber doch eine nette Idee, um erstens etwas Abwechslung und zweitens eine auch visuelle Zuspitzung einzubringen.
Freut mich, dass es dir aufgefallen ist, danke. :)
Formal ist das jetzt ja nicht gerade auf Metrum oder tolle Reime angelegt, was ich prinzipiell nicht schlimm finde, beim Lesen fand ich den fehlenden bzw. rumpeligen Rhythmus dann aber doch etwas unangenehm. Abgesehen davon find ich die kleinen eingeflochtenen Reime aber ganz nett, auch mag ich es, wenn die Zeile endet, der Satz dann aber noch quasi überraschend weitergeht. Lediglich den Übergang von der 6. zur 7. Strophe fand ich dann etwas zu viel des Guten.
Was einen flüssigen Rhythmus bei Gedichten angeht, hatte ich schon immer meine Probleme. Doch wenn ich es mir in meinem eigenen Rhythmus laut vorlese, passt es irgendwie. §ugly
Allerdings ist das Enjambement gerade zwischen zwei Strophen sehr beliebt. Aber wenn es dir nicht gefällt, dann ist das eben so. :gratz
Inhaltlich ist diese Ballade wohl "guter Durchschnitt", auch wenn das in manchen Kreisen wohl schon als fiese Bewertung gilt, hier aber nicht schlecht gemeint ist. Die Handlung haut mich aber eben auch nicht vom Hocker, weil es so originell eben nicht ist und auch nicht so mitreißend - auch, wenn ich für gewaltsam endende Liebesverhältnisse (die sogar enden, bevor sie überhaupt angefangen haben) natürlich viel übrig habe. Auch kam das schon ein bisschen überraschend - nur ist dieses Motiv an sich nichts Neues.
War mir natürlich bewusst und es sollte auch nichts Bahnbrechendes werden. Es ist auch nur in meiner kurzen Mittagspause auf der Arbeit entstanden, da mich irgendwie die Lust gepackt hatte.
An der Märchenhaftigkeit kann man mit Blick auf den Wettbewerb schlussendlich auch noch zweifeln, so sind klassische Märchenelemente ja eher weniger drin. Naja, rücksichtlose Gewalt, ja, die gibt es, das stimmt! :D
Im Ergebnis gehen alle Aspekte irgendwie okay, der eine mehr, der eine weniger - nur der richtige Ausreißer nach oben, der findet sich dann halt doch nicht. Trotzdem nichts, womit du dich hier verstecken müsstest. :gratz
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Vielen Dank, dass du so schnell einen Kommentar geschrieben hast, John!:gratz
Die Anmeldung zum Wettbewerb war auch nur dem guten Willen geschuldet, da ich zu Anfang schon vorgehabt hatte, auch in Kategorie 4 mitzumachen.
Siegchancen sehe ich natürlich keine mit meinem Werk und doch bin ich froh, es beigesteuert zu haben, da es etwas für mich Untypisches ist.
Lord Regonas
28.08.2014, 19:45
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Regonas versorgt uns mit einem weiteren Nachschlag zu "Der Blutfluch". Ob die Geschichte tatsächlich noch bis zur Abstimmphase des Wettbewerbs fertig wird?
Gleich relativ zu Beginn fand ich eine Formulierung viel zu schwammig und unkonkret, als hättest du selber nicht gewusst, was du eigentlich damit sagen willst:
Ja wie, "negativ auswirken"... sind die Leute jetzt schlechter Stimmung, oder ist gemeint, dass weniger Leute als sonst da sind? Wenn letzteres, ist das ja arg umständlich und wie gesagt auch etwas unverständlich formuliert. Das passt nicht zum sonstigen Niveau der Geschichte!
Es wirkt sich negativ auf das Tagesgeschäft aus, aber ich arbeite an dem Satz noch einmal;)
Positiv wiederum finde ich, wie Thalis auf die Frau am Boden reagiert. Das hast du sehr schön und differenziert beschrieben, und ich konnte mich wirklich toll in seine Gefühlswelt hineinversetzen. Überhaupt mag ich es, wie du Thalis als sehr gefühlvollen Menschen darstellst - zumindest kam er bisher so rüber, und das ist für einen Protagonisten natürlich keine schlechte Sache, aber auch generell mal etwas Tolles für einen Mann aus dem Hafenviertel. Das setzt sich dann auch im Gespräch mit seiner Elena fort, die verständlicherweise aufgebracht ist. Thalis wirkt wie hin- und hergerissen. Ein wenig hat man da auch das Gefühl, er würde auch gerne (so man sowas halt "gerne" macht) mit den anderen was gegen Miliz und die Lords tun, andererseits will er ja auch nicht seine Elena im Stich lassen oder in Gefahr bringen... starker Kerl, dieser Thalis, aber wie lange er das wohl noch aushält? Man wird es hoffentlich sehen.
Tolle Fortsetzung, die zwar nicht allzuviel Handlung hat, aber das Innenleben Thalis' wie gesagt schön beleuchtet. :gratz
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Dankeschön§knuddel
John Irenicus
29.08.2014, 22:02
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Ich habe die Ankündigung wahrgemacht und heute auf der Hinfahrt zur Uni im Zug "SchattenLicht" von Eddie auf meinem Kindle erneut gelesen. Und ich muss sagen: Auch im Jahre 2014 macht diese Geschichte eine noch mehr als gute Figur! Das ist bemerkenswert, wenn man bedenkt, dass sie von Ende 2008 stammt - also fast 6 Jahre alt ist. Ein eindeutiges Indiz dafür, dass Eddie dringend mal wieder mehr Kurzgeschichten schreiben muss. :D
Die zwei Ebenen der Geschichte passen übrigens ziemlich gut, und das halte ich ja schon für ein Wunder, dass ich so denke. Denn meistens finde ich so einen "Erzählrahmen" à la "Ich les euch jetzt mal was vor" oder "Opa erzählt seinen Enkeln" allenfalls nett. Hier aber ist das sehr geschickt gemacht: Einerseits pendelt es recht unvermittelt zwischen den Ebenen hin und her, andererseits geht das aber auch sehr gut, weil es in beiden Ebenen um eines geht: Angst. Das zwar auf vollkommen unterschiedliche Weise, denn man hat auf der einen Seite die Angst in Form des grundsätzlich sehr harmlosen Lampenfiebers, auf der anderen Seite die Angst in Form der Todesangst, die, wie am Ende der Geschichte herauskommt, grausamerweise ja sogar gerechtfertigt war. Gerade die Zusammenführung dieser beiden so unterschiedlichen Szenarien auf ein gemeinsames Gefühl macht für mich den Reiz dieser Ebenen und zu einem großen Teil auch der gesamten Geschichte aus. Wirklich klasse!
Gerade in der Silden-Ebene find ich das handwerklich auch sehr schön umgesetzt. Hier verstehst du dich wieder gut darauf, Realität und Traum des Protagonisten gut zu vermischen. So in der Art hat man es ja auch in "Der Wink des Brunnenjungen" erlebt oder in der einen, sehr seltsamen Rauschgeschichte, wo sich der Kerl am Ende zu seiner Frau in die Wanne legt, die dann aber doch seine Tochter ist oder so, und deren Name mir gerade entfallen ist. Du weißt, was ich meine! So etwas jedenfalls liegt dir ja anscheinend, und das konnte man auch schon hier - gerade rund um den feuerspeienden Drachenkopf - sehr schön erkennen.
In der "Lesungs-Ebene" gefällt mir dann vor allem das Gespräch mit der jungen Frau, die natürlich niemand anderes als El Toro sein kann, gut. Das Schweigen des Lesers am Ende auf diese Silden-Nachfrage ist übrigens ein sehr schönes Sahnehäubchen, wo einem das Lächeln im Gesicht gefriert. Es bleibt natürlich offen, ob der Silden-Brand wirklich autobiographisch ist, aber gerade dieses Gefühl, was sich am Ende im Gespräch ausbreitet, deutet meiner Meinung nach doch sehr deutlich daraufhin, dass es tatsächlich etwas ist, was der Leser selbst erlebt hat. Ach, was heißt "deutet darauf hin" - es ist einfach sonnenklar. Das gibt dem Ganzen einen bitteren Beigeschmack, welcher der Geschichte gut zu Gesicht steht und sie sogar in den letzten Zeilen, quasi noch nach dem Happy End, doch noch ein Stück düsterer macht. SchattenLicht eben.
Etwas Grundlegendes zu kritisieren habe ich daher nicht - außer vielleicht mit Blick auf den Wettbewerb, dass die Story nun kaum noch als Märchen durchgeht. Aber mit dem Problem bist du in der diesjährigen Kategorie 4 ja mittlerweile in sehr guter Gesellschaft. :D
P.S.: Meinen Kommentar von damals findet man übrigens hier (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/438499-C-B-Kommentare-und-Diskussionen-zu-Geschichten-Gedichten-etc-15?p=7456302&viewfull=1#post7456302). Kann man ja mal miteinander vergleichen. ;)
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John Irenicus
30.08.2014, 13:51
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Regonas zieht in "Der Blutfluch" das Tempo an... allerdings mehr, was die Postfrequenz angeht, weniger, was die Handlung betrifft. Ob er in Sachen Wettbewerb der Verschiebung in Kategorie 2 noch entrinnen kann? Knapp wird's!
Trotz seines ernsten Gesichtes verspürte er eine unglaubliche Angst
Das Wort "trotz" hätte ich hier nicht benutzt, weil meiner Meinung nach ein ernstes Gesicht und Angst typischerweise Hand in Hand gehen. Oder aber mit dem "ernsten" Gesicht meinst du eher ein ausdrucksloses oder regungsloses, das hättest du dann aber auch so schreiben sollen. Das ist aber auch nur eine Kleinigkeit, die mir hier aufgefallen ist.
Die Spannung in Thalis', während er zur Tür schreitest, beschreibst du jedenfalls sehr eindringlich. Und gerade, als ich der Meinung war, dass es jetzt nun doch etwas übertrieben ist, poltern Bartok und Bosper herein - das ist ein ziemlich gelungener Moment und entschärft die Situation auf witzige Weise. Fand ich klasse. :D
Was die beiden zu erzählen haben, gibt dem Ganzen auch eine verschwörerische Atmosphäre. Mich wunderte es schon fast, dass Elena die beiden so freundlich aufnimmt und dem Ganzen beiwohnt, aber andererseits: Warum nicht? Sie muss ja auch nicht immer das Rollenklischee des schreckhaften Heimchens erfüllen...
In einem Aspekt finde ich das, was Bartok und Bosper da schildern, aber einen Tick übertrieben: Noch beschränkt sich diese Schlaflosigkeit doch auf gerade mal etwas mehr als eine Nacht - und da werden schon alle Leute krank oder stürzen sich von den Dächern? Kommt mir spanisch vor.
Egal, Pablos Auftritt kommt wirklich schön überraschend, auch wenn ich mich zu fragen beginne, warum alle Leute gerade Thalis' Haus ansteuern - denn so wie es beschrieben war, ist es ja relativ abgelegen in der Seitengasse. Aber naja, egal - so kommt erneut Schwung in die Handlung und es artet nicht zu einer unterbrechungslosen Gesprächsrunde aus.
Was Pablo zu erzählen hat, ist dann noch interessanter und auch deutlich Handfester als alles bisherige, wobei ich dann wiederum besonders gut finde, dass er logischerweise viele Sachen einfach nicht weiß, damit entgehst du dem seltsamen Umstand, das ein Kerl allein auf einmal alles aufklärt. Dennoch ist es genug, um der Geschichte eine neue Richtung zu geben. Kritik kann man allerdings daran üben, dass a) Elena dann doch wieder nur flennend zurückbleibt und b) Thalis auf einmal der Überzeugung ist, dass er gehen muss. Ja wie, wieso das denn? Warum er? Was hat er damit zu tun, was qualifiziert ihn dazu? Das bleibt alles ziemlich unklar und wirkt wie ein hilfloser Versuch, den einstig doch recht normalen Protagonisten mit einem Male zu Helden hochzustilisieren. An der Stelle ist das ziemliche Phrasendrescherei, und hier hätte ich mir gewünscht, dass du den vorher so ausdifferenzierten Charakter des Thalis' glaubwürdiger fortentwickelst als ihn innerhalb von zwei Zeilen zum heldenhaften Abenteurer zu machen.
Von daher ein Kapitel, welches mich zwiespältig zurücklässt: Einerseits viel Spannung und gut geschrieben - bis auf wenige Rechtschreibfehler und Kommafehler, die ich dir ja schon längst nicht mehr ankreide - andererseits aber eben oben genannte Kritikpunkte. Neugierig, wie es weitergeht, bin ich aber in jedem Falle!
Und auch für Edelfetts neuestes Fragment zu "Donnergrollen" hab ich noch ein paar Worte übrig: Denn mit dem Aufruf zum Dienst am Vaterland kommt ja jetzt doch die Spur einer Handlung, oder sagen wir mal, Progression der NarrationTM ins Spiel, weil dieser Aufruf ja auf den vorherigen Brief des Daron Michael Iridar [...] Dominique von Vengard [...] etc. pp. aufbaut und einfach die grausame Idee weiterspinnt. Ich weiß schon, warum ich mich immer jeglichem Kriegsdienst verweigert habe. :o
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Lord Regonas
30.08.2014, 21:09
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Regonas zieht in "Der Blutfluch" das Tempo an... allerdings mehr, was die Postfrequenz angeht, weniger, was die Handlung betrifft. Ob er in Sachen Wettbewerb der Verschiebung in Kategorie 2 noch entrinnen kann? Knapp wird's!
Das Wort "trotz" hätte ich hier nicht benutzt, weil meiner Meinung nach ein ernstes Gesicht und Angst typischerweise Hand in Hand gehen. Oder aber mit dem "ernsten" Gesicht meinst du eher ein ausdrucksloses oder regungsloses, das hättest du dann aber auch so schreiben sollen. Das ist aber auch nur eine Kleinigkeit, die mir hier aufgefallen ist.
Na dann:o
Die Spannung in Thalis', während er zur Tür schreitest, beschreibst du jedenfalls sehr eindringlich. Und gerade, als ich der Meinung war, dass es jetzt nun doch etwas übertrieben ist, poltern Bartok und Bosper herein - das ist ein ziemlich gelungener Moment und entschärft die Situation auf witzige Weise. Fand ich klasse. :D
Was die beiden zu erzählen haben, gibt dem Ganzen auch eine verschwörerische Atmosphäre. Mich wunderte es schon fast, dass Elena die beiden so freundlich aufnimmt und dem Ganzen beiwohnt, aber andererseits: Warum nicht? Sie muss ja auch nicht immer das Rollenklischee des schreckhaften Heimchens erfüllen...
In einem Aspekt finde ich das, was Bartok und Bosper da schildern, aber einen Tick übertrieben: Noch beschränkt sich diese Schlaflosigkeit doch auf gerade mal etwas mehr als eine Nacht - und da werden schon alle Leute krank oder stürzen sich von den Dächern? Kommt mir spanisch vor.
Es sind zu diesem Zeitpunkt bereits circa 40 Stunden ohne Schlaf, die sich dann doch schon auf eher schwächere Gemüter entsprechend auswirken können(!)
Egal, Pablos Auftritt kommt wirklich schön überraschend, auch wenn ich mich zu fragen beginne, warum alle Leute gerade Thalis' Haus ansteuern - denn so wie es beschrieben war, ist es ja relativ abgelegen in der Seitengasse. Aber naja, egal - so kommt erneut Schwung in die Handlung und es artet nicht zu einer unterbrechungslosen Gesprächsrunde aus.
Bartok und Bosper haben den Besuch geplant, Pablo war dagegen reiner Zufall:o
Was Pablo zu erzählen hat, ist dann noch interessanter und auch deutlich Handfester als alles bisherige, wobei ich dann wiederum besonders gut finde, dass er logischerweise viele Sachen einfach nicht weiß, damit entgehst du dem seltsamen Umstand, das ein Kerl allein auf einmal alles aufklärt. Dennoch ist es genug, um der Geschichte eine neue Richtung zu geben. Kritik kann man allerdings daran üben, dass a) Elena dann doch wieder nur flennend zurückbleibt und b) Thalis auf einmal der Überzeugung ist, dass er gehen muss. Ja wie, wieso das denn? Warum er? Was hat er damit zu tun, was qualifiziert ihn dazu? Das bleibt alles ziemlich unklar und wirkt wie ein hilfloser Versuch, den einstig doch recht normalen Protagonisten mit einem Male zu Helden hochzustilisieren. An der Stelle ist das ziemliche Phrasendrescherei, und hier hätte ich mir gewünscht, dass du den vorher so ausdifferenzierten Charakter des Thalis' glaubwürdiger fortentwickelst als ihn innerhalb von zwei Zeilen zum heldenhaften Abenteurer zu machen.
Da habe ich gerade noch einmal drangesessen und werde es in Kürze dementsprechend ändern.
Von daher ein Kapitel, welches mich zwiespältig zurücklässt: Einerseits viel Spannung und gut geschrieben - bis auf wenige Rechtschreibfehler und Kommafehler, die ich dir ja schon längst nicht mehr ankreide - andererseits aber eben oben genannte Kritikpunkte. Neugierig, wie es weitergeht, bin ich aber in jedem Falle!
[/COLOR]
Dankeschön:gratz:gratz:gratz
Edit:
Entsprechende Änderung wurde aktualisiert;)
John Irenicus
30.08.2014, 21:12
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NewMine lässt einfach nicht locker – mit beeindruckender Konsequenz hat er „Dark Universe“ fortgesetzt und erneut zum Wettbewerb angemeldet. Die Story hat nun eine mittlerweile mehr als beachtliche Länge erreicht, Respekt! Aber ist auch der Inhalt so respektabel geraten? Wie mittlerweile fast schon üblich (der Kommentar von letztem Jahr, da hatte ich alles bis Kapitel 20 gelesen, ist hier (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1283375-Kommentare-und-Diskussionen-zu-den-Geschichten-Gedichten-etc-34?p=21632799&viewfull=1#post21632799) zu finden), habe ich mir beim Lesen einen kleinen Fragenkatalog erstellt... ;)
1. In Kapitel 21 sprichst du am Anfang von der „winzigen Gegend um Rhobar“ - was soll das denn bitte sein?
2. Nur wegen so ein bisschen Qualm wendet der Held die Wind-Rune auch auf die Gefahr hin an, dass einzelne Bürger von den Böen erfasst und sonstwohin geweht werden? Was ist das denn für eine Güterabwägung? :p
3. Beim Gespräch mit dem Bürger in Trelis wird beschrieben, dass er „nach 30“ aussah. Nach 30 was – 30 Bananen? :p
4. Warum befindet sich das Gefängnis von Trelis ausgerechnet unter Thorus' Hütte, und was ist das für ein Gefängnis, welches dort Platz hat? Warum sollte man über einem Gefängnis wohnen wollen? Was ist nur mit Thorus los? :scared:
5. Warum wird am Anfang des Kapitels 22 das Ende des Kapitels 21 nochmal, nur in geringfügig anderen Worten, geschildert?
6. Wie kann ein Gespräch mit einem Drachen – ob freundlich oder unfreundlich – als „normal“ beschrieben werden?
7. Warum ist der Held so komisch launisch im Gespräch mit seinem Drachenfreund? Erst freut er sich, dann wird er ernst – und dann fängt er doch ohne Not das spotten an? Was ist mit dem denn los?
8. Warum zeigt sich der Held von den Erklärungen des Drachen so betroffen? Dass Beliar Böses will, ist doch nun wirklich nichts Neues?
9. Warum kann der Drache den Helden denn nur bis Faring und nicht darüber hinaus fliegen?
10. Warum fällt der Sache kurz nach diesem Angebot in einen plötzlichen Sekundenschlaf?
11. Wie kann der Held, der die ganze Welt dringend vor Beliar bewahren muss, dann trotz klarem Ziel plötzlich noch einen Bummel durch Faring machen – sogar mit „mehrmaligen Umrundungen“?
12. Warum ist der Held so erstaunt, als Lares ihm von Rebellen erzählt, wo doch im ersten Satz des entsprechenden Absatzes die Rebellen einfach so erwähnt werden, der Held sie also offenbar auf den ersten Blick erkannt hat?
13. Was bitte soll das für eine abstruse Wirkungsweise des Giftes sein, welches sich „sofort in mehreren Teilen zersetzt“? Wie soll das das Problem beheben, dass es für so viele Orks schlicht und ergreifend zu wenig ist? Und kann es denn ernsthaft sein, dass sämtliche Orks im Lager ihr Essen aus einem einzigen (!) Topf bekommen?
14. Wo haben Anog und die anderen denn diese Prunkrüstung her, und warum soll es eine unauffällige Verkleidung sein, wo sie ja offenbar niemand anderes zu tragen scheint?
15. Warum verstaut der Held seine Kleidung ausgerechnet im Gebüsch, wo sie jederzeit gefunden werden kann, statt sie einfach Anog zur Verwahrung zu übergeben?
16. Faring beschreibst du als eine Burg, die fast wie jede andere aussieht, und führst dann quasi als typische Merkmale Orktrommeln und einen großen Stein, wo man seine Stärke Beweise kann, an – das kann doch nicht wirklich so gemeint sein, oder?
17. Warum bitte ist der Koch so dämlich? Ich meine, okay, dämliche Leute, sowas gibt’s in Storys nunmal und sowas ist manchmal auch nötig. Aber gerade der Koch schien erst sehr misstrauisch zu sein und deshalb UNBEDINGT seine Türe abschließen zu wollen – und dann erzählt der Held ganz zusammenhanglos, sie müsse aber offen bleiben, weil da was kontrolliert werden müsse, und schon ist das Thema für den Koch erledigt?
18. Warum lassen die Faringer Rebellen nach der Kampfrede ihre Fackeln fallen, bevor sie losstürmen, wo sie offenbar ja auch ohne das Licht der Fackeln von Weitem gesehen werden?
19. Der „Trick“ des Helden, sich bei einem von hinten heranstürmenden Ork um 180 Grad zu drehen und diesen somit selbst von hinten zu erstechen – wie soll der bitte funktionieren?
20. Warum sitzt Anog nichtstuend vollkommen woanders auf seinem Thron herum, während die anderen feiern?
21. Warum hat man diese übertolle Rüstung, die Anog auf einmal hervorholt, nicht schon im Kampf gegen die Orks benutzt?
22. Am Anfang von Kapitel 24 wird die Höhle als „dreckig“ beschrieben – was ist denn im Gegensatz dazu eine saubere Höhle und wie sieht die aus?
23. Außerdem soll eben diese Höhle „nur für Fußgänger gedacht“ sein – im Gegensatz zu Autofahrern, oder wie? Okay, Kutschen, Gespanne, Wagen, meinetwegen – aber das ist doch gerade in der Gothic-Welt so selten, dass es seltsam anmutet, wenn man überhaupt den Begriff „Fußgänger“ benutzt... Fußgänger waren ja praktisch alle.
24. Wo kommt mitten im Berg der Ast her, auf den jemand hinter dem Helden und Lares tritt?
25. Was sind das bitte für Handschellen, die durch einen krüppeligen Axtwurf kaputt gehen?
26. Woher will Thordrag wissen, dass Lares und der Held vor dem Tor stehen und dass er sie kennt, wo er sie offenbar nicht einmal sehen kann und Lares der Torwache auch nicht seinen eigenen Namen genannt hat?
27. Lee erzählt von „viel Spaß“ mit seinem Freund... was ist das für ein Spaß, den die da gemeinsam hatten? §list
28. Die Bibliothekswache wird treffsicher mit 1,90 Meter Größe beschrieben – was soll das, wo doch auch sonst niemand so größenmäßig exakt beschrieben wird, wofür soll das wichtig sein und woher weiß man das?
29. Stichwort Bibliothek: Warum steht das Buch über die Geschichte der Magie und deren Herrscher nicht in der Kategorie über Geschichte?
30. Bei dem Abschnitt aus dem Buch, woraus Lee vorliest, geht es vor allem darum, dass es mal eine Barriere gab und eine Kolonie etc. pp. – warum tut Lee so, als seien diese Informationen für ihn neu? Er saß doch immerhin selbst drin!
31. Was bitte soll das für eine „Mischung“ zwischen der Klaue Beliars und Uriziel sein, wie soll das aussehen?
32. Warum sieht jemand, der an einem Lagerfeuer mit Rüstung und dickem Fell sitzt, wie ein Bürger aus? So jemand sieht doch eher wie ein Jäger oder Krieger aus!
33. Beim Kampf in der Kirche, warum soll es für Milten eine leichte Aufgabe sein, gegen fünf Banditen auf einmal kämpfen zu müssen, vor allem im Gegensatz zum Helden, der „nur“ den Anführer erledigen muss?
34. Was macht Quarhodron in Varant?
35. Vor dem Kampf gegen den Troll meint der Geist, er wolle ja nicht sein Leben riskieren – aber wie kann ein Geist sein Leben riskieren? Oder war das witzig gemeint? :D
36. Was will Quarhodron mit der Ochitis?
37. Als Zuben Lester bedroht und dem Helden die Sterne abpressen will – warum ruft dort auf einmal Lares? (Gut, das wird ein einfacher Fehler sein, aber die Frage konnte ich mir jetzt trotzdem nicht verkneifen. :p)
38. „Automatischer Zauber“ von Lee hin oder her: Wie kann der Zauber denn im Vorhinein so „programmiert“ sein, dass er auch automatisch Gorn, Milten etc. außer den Helden zurückbefördert? Schließlich wusste Lee vorher ja eher nichts von denen!
39. Stichwort Lee: Wie soll der innerhalb kürzester Zeit zu Fuß aus dem hohen Nordmar bis zur Pyramide gekommen sein?
40. Du sprichst auf einmal von der „Pyramide Vengards“ – aber ich dachte, die steht vor Lago, also in Varant?
41. Warum ist die Mischung aus Uriziel und der Klaue Beliars einfach so von selbst fertig?
42. Und warum liegt Urial da eigentlich einfach so herum?
43. Was sind das denn bitte für fadenscheinige Gründe, mit denen sich die Freunde des Helden kurz vor dem Kampf verabschieden, um ihn nicht beistehen zu müssen – und warum akzeptiert der Held diese Ausreden auch noch?
44. Warum war der Endkampf so einfach?
45. Warum meint Vatras erst, es sei ein Zufall, dass am Sonnenkreis nichts außer den Sternen zerstört wurde, erklärt dann aber kurz darauf, dass die Explosion besonderer Natur ist und deshalb ohnehin nichts anderes als die Sterne beschädigen kann?
Aber die Story bietet auch wieder viel echten Witz, für Humor hast du ein Händchen, es ist auch ein sehr eigenwilliger Humor. Grinsen musste ich zum Beispiel über Miltens Ausführungen, dass jeden Tag irgendwelche Menschen sterben – manche halt auch aufgrund ihres Privatlebens. :D Überhaupt sind die Dialoge oft witzig, das muss man dir lassen. Auch der Running Gag, dass der Held überall Eintrittsgeld abdrücken muss, ist zwar ein wenig unglaubwürdig, aber dafür nicht minder witzig.
Abseits der Dialoge zieht sich die Geschichte aber manchmal... gerade die eigentlich actiongeladenen Kämpfe werden so gleichförmig und auch ungeschickt beschrieben, dass sie einen nicht wirklich mitreißen können. Gerade in Kapitel 23, was auch in Sachen Grammatik leider einen ziemlichen Tiefpunkt darstellt, kommt sonst trotz eigentlich spannendem Thema, der Übernahme Farings, nicht so richtig Kampfesstimmung auf.
Und da spiegelt sich das Grundproblem der Geschichte, welches nach wie vor besteht. Versteh mich nicht falsch, wie schon im beim letzten Mal kann ich sagen, dass es erneut ein wenig besser geworden ist, denn das Lesen war für mich jetzt nicht wirklich eine Qual, und neugierig, wie es weitergeht, war ich beim Lesen auch oft. Auch ist diese Geschichte mit den Dragonball-ähnlichen Sternen nach wie vor gar nicht mal so schlecht und die Länge und Bandbreite ja auch respektabel. Nur: Es hapert eben doch gewaltig an der Umsetzung, sprachlich ist die Geschichte einfach Welten von anderen Werken hier entfernt, und das schlägt dann manchmal eben doch auf die Handlung, die dann seltsam, verwirrend, unverbunden und oft auch dahingeschustert wirkt. Oft fehlt dir auch schlicht das Gefühl dafür, was man länger erzählt und was man eher kurz fasst. Gerade auch die krude Grammatik – Rechtschreibfehler sind bei dir ja eher nicht so häufig – tut da ihr Übriges dazu. Von daher nicht so wirklich konkurrenzfähig!
Dennoch find ichs wie gesagt ziemlich bewundernswert, wie du diese Geschichte durchgezogen hast – was für eine Ausdauer! Und außerdem, wie gesagt, Verbesserung im Kleinen gibt es halt doch. Und das sage ich nicht einfach nur so daher, um auch etwas Nettes zu sagen, sondern das meine ich auch genauso, wie ich es sage. Damit meine ich eben vor allem die weiter oben erwähnten Dialoge, die dir stellenweise gut gelingen. Nicht nur, wenn sie witzig sind, sondern auch, wenn sie ernst sind. Nur leiden die eben manchmal darunter, dass die Charaktere sich natürlich auf das Geschehen in der Geschichte beziehen – und das ist manchmal wie gesagt eben so abstrus, dass auch die Dialoge reichlich doof klingen. Also: Es gibt schlechte Seiten, aber auch gute Seiten!
Als Fazit muss man aber eben trotzdem sagen, dass die Story halt leider nicht gut ist sondern eher ein bisschen schlecht, so ehrlich muss man sein. Ich finde aber, so einen richtigen Verriss, das hat diese Geschichte wiederum auch nicht verdient. Irgendwie hat sie mich ja doch unterhalten, und das ist ja auch schon was wert. :gratz
Und das Ende dieser Story deutet ja sehr darauf hin, dass irgendwann – vielleicht sogar bald? – eine Nachfolgestory erscheint. Na, was da wohl noch auf uns zukommt. :D
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John Irenicus
30.08.2014, 22:18
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Und schon haut Regonas den nächsten Post von "Der Blutfluch" raus! Na dann soll er auch direkt einen kleinen Kommentar dazu bekommen...
Die Idee mit der Kanalisation fand ich ja schon im Vorpost ganz spannend, und jetzt wird auch erklärt, wie sie ihnen bei der Flucht aus der Stadt helfen kann: Ein Tunnel führt also direkt unter der Stadtmauer her hinter die Kaserne. So weit, so gut. Aber: Was ist das denn bitte für eine Kanalisation? Denn vom Hafen bis hoch zu dem Platz, der beschrieben wird, da liegen ja doch eine Höhenmeter zwischen - es geht also bergauf. Dieser Ausgang der Kanalisation oben macht also nur Sinn, wenn man dort oben von hinter der Stadtmauer (bzw. vor, je nach Perspektive) irgendwelche Abfälle und Abwässer hindurch bis herunter zum Hafen leiten will. Aber warum sollte man das tun wollen? Und: Womit denn? Diese Konstruktion einer Kanalisation hat keinen Sinn - zumindest keinen, der sich mit dem allgemeinen Zweck einer Kanalisation deckt. Der Tunnel muss also nicht als Kanalisation, sondern als tatsächlicher Fluchttunnel angelegt worden sein. Das kann natürlich sein - aber dann ists ja keine reine Kanalisation mehr. Und außerdem hätte das dann von den Charakteren ruhig mal hinterfragt werden können... aber gut, ich will hier ja nicht den Ewek spielen.
Leider habe ich, so gut mir die Kanalisationsidee abgesehen von obigen Bedenken auch gefällt, einen weiteren Kritikpunkt: Mir geht das nämlich viel zu schnell dadurch. Klar, es muss jetzt nicht zu dramatischen Riesenrattenkämpfen kommen, aber trotzdem: So eine geheime Fluchtaktion durch die Kanalisation, die hätte man doch viel atmosphärischer gestalten können! Denn auch der Fund Harivalds - netter Gastauftritt - kommt mir viel zu beiläufig daher... das wäre doch der Moment zu fragen, was diese Leiche, die dort offenbar wohl auch schon länger liegt, eigentlich macht! Denn von alleine ist sie sicher nicht dahingekommen, und bei all den Machtspielchen der Miliz und der Lords, hätte man da ruhig schon Verdacht schöpfen können. Stattdessen wird aber relativ schnell darüber hinweggegangen. Und dann kommt auch schon der Ausgang. In Sachen Kanalisation hast du meiner Meinung nach zu viel Potential verschenkt!
„Ist ja nicht so, als dass wir Bewohner des Hafenviertels nie die Stadt verlassen würden.“
Tja, gut gesagt, denn der Anfang der entsprechenden Szene wirkt da doch anders, wo da von schwierigen Naturböden und finsterem Buschwerk die Rede ist. Also bitte - das sind echte Khoriner, einer davon auch noch waschechter Jäger! Sah da also wirklich so aus, als seien sie noch nie aus der Stadt herausgekommen. Aber gut, diese Widrigkeiten werden ja ein bisschen mit der Müdigkeit erklärt, und das kann sich schon hören lassen, finde ich. Überhaupt fänd ichs wohl schön, wenn die Müdigkeit auch bei den beiden im weiteren Verlauf immer stärker zuschlagen würde. Diese Schlaflosigkeit ist ein interessantes Element, was du dir gerade auch bei den Protagonisten weiter zunutze machen solltest.
Gesamtbewertung für diesen Post: Gute Ansätze, passabel weitergeschrieben, aber leider das Potential überhaupt nicht so ausgeschöpft, wie es hätte sein müssen! Zumindest meiner Meinung nach. ;)
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Lord Regonas
30.08.2014, 22:40
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Und schon haut Regonas den nächsten Post von "Der Blutfluch" raus! Na dann soll er auch direkt einen kleinen Kommentar dazu bekommen...
Die Idee mit der Kanalisation fand ich ja schon im Vorpost ganz spannend, und jetzt wird auch erklärt, wie sie ihnen bei der Flucht aus der Stadt helfen kann: Ein Tunnel führt also direkt unter der Stadtmauer her hinter die Kaserne. So weit, so gut. Aber: Was ist das denn bitte für eine Kanalisation? Denn vom Hafen bis hoch zu dem Platz, der beschrieben wird, da liegen ja doch eine Höhenmeter zwischen - es geht also bergauf. Dieser Ausgang der Kanalisation oben macht also nur Sinn, wenn man dort oben von hinter der Stadtmauer (bzw. vor, je nach Perspektive) irgendwelche Abfälle und Abwässer hindurch bis herunter zum Hafen leiten will. Aber warum sollte man das tun wollen? Und: Womit denn? Diese Konstruktion einer Kanalisation hat keinen Sinn - zumindest keinen, der sich mit dem allgemeinen Zweck einer Kanalisation deckt. Der Tunnel muss also nicht als Kanalisation, sondern als tatsächlicher Fluchttunnel angelegt worden sein. Das kann natürlich sein - aber dann ists ja keine reine Kanalisation mehr. Und außerdem hätte das dann von den Charakteren ruhig mal hinterfragt werden können... aber gut, ich will hier ja nicht den Ewek spielen.
Und jetzt hat die Falle zugeschnappt:p
Das ist das zweite Easteregg in meiner Story und bezihet sich auf Saw II, deswegen auch Harivald und die Konstruktion der Kanalisation:p
Leider habe ich, so gut mir die Kanalisationsidee abgesehen von obigen Bedenken auch gefällt, einen weiteren Kritikpunkt: Mir geht das nämlich viel zu schnell dadurch. Klar, es muss jetzt nicht zu dramatischen Riesenrattenkämpfen kommen, aber trotzdem: So eine geheime Fluchtaktion durch die Kanalisation, die hätte man doch viel atmosphärischer gestalten können! Denn auch der Fund Harivalds - netter Gastauftritt - kommt mir viel zu beiläufig daher... das wäre doch der Moment zu fragen, was diese Leiche, die dort offenbar wohl auch schon länger liegt, eigentlich macht! Denn von alleine ist sie sicher nicht dahingekommen, und bei all den Machtspielchen der Miliz und der Lords, hätte man da ruhig schon Verdacht schöpfen können. Stattdessen wird aber relativ schnell darüber hinweggegangen. Und dann kommt auch schon der Ausgang. In Sachen Kanalisation hast du meiner Meinung nach zu viel Potential verschenkt!
Schade:(
Tja, gut gesagt, denn der Anfang der entsprechenden Szene wirkt da doch anders, wo da von schwierigen Naturböden und finsterem Buschwerk die Rede ist. Also bitte - das sind echte Khoriner, einer davon auch noch waschechter Jäger! Sah da also wirklich so aus, als seien sie noch nie aus der Stadt herausgekommen. Aber gut, diese Widrigkeiten werden ja ein bisschen mit der Müdigkeit erklärt, und das kann sich schon hören lassen, finde ich. Überhaupt fänd ichs wohl schön, wenn die Müdigkeit auch bei den beiden im weiteren Verlauf immer stärker zuschlagen würde. Diese Schlaflosigkeit ist ein interessantes Element, was du dir gerade auch bei den Protagonisten weiter zunutze machen solltest.
Gesamtbewertung für diesen Post: Gute Ansätze, passabel weitergeschrieben, aber leider das Potential überhaupt nicht so ausgeschöpft, wie es hätte sein müssen! Zumindest meiner Meinung nach. ;)
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Ich setz mich noch mal ran...
John Irenicus
30.08.2014, 22:41
Das ist das zweite Easteregg in meiner Story und bezihet sich auf Saw II, deswegen auch Harivald und die Konstruktion der Kanalisation :p
Was diese Konstruktion aber trotzdem nicht besser macht. :o
Lord Regonas
30.08.2014, 22:58
Was diese Konstruktion aber trotzdem nicht besser macht. :o
Das Hafenviertel und die Ebene vor der Stadtmauer liegen in etwa auf einer Höhe bheaupte ich jetzt einfach mal:o
John Irenicus
30.08.2014, 23:08
Das Hafenviertel und die Ebene vor der Stadtmauer liegen in etwa auf einer Höhe bheaupte ich jetzt einfach mal:o
Da überstrapazierst du deine künstlerische Freiheit aber gehörig, behaupte ich jetzt einfach mal. :o
Lord Regonas
30.08.2014, 23:24
Da überstrapazierst du deine künstlerische Freiheit aber gehörig, behaupte ich jetzt einfach mal. :o
Ich arbeite doch dran(!)
Es wäre also schön, wenn du jetzt mit den Meckern aufhören könntest:dnuhr:
John Irenicus
30.08.2014, 23:29
Na schön! Aber nur, weil du es bist. :gratz
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NewMine lässt einfach nicht locker – mit beeindruckender Konsequenz hat er „Dark Universe“ fortgesetzt und erneut zum Wettbewerb angemeldet. Die Story hat nun eine mittlerweile mehr als beachtliche Länge erreicht, Respekt! Aber ist auch der Inhalt so respektabel geraten? Wie mittlerweile fast schon üblich (der Kommentar von letztem Jahr, da hatte ich alles bis Kapitel 20 gelesen, ist hier (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1283375-Kommentare-und-Diskussionen-zu-den-Geschichten-Gedichten-etc-34?p=21632799&viewfull=1#post21632799) zu finden), habe ich mir beim Lesen einen kleinen Fragenkatalog erstellt... ;)
1. In Kapitel 21 sprichst du am Anfang von der „winzigen Gegend um Rhobar“ - was soll das denn bitte sein?
Die Gegend, wo sich die Bürgermenge befand.
2. Nur wegen so ein bisschen Qualm wendet der Held die Wind-Rune auch auf die Gefahr hin an, dass einzelne Bürger von den Böen erfasst und sonstwohin geweht werden? Was ist das denn für eine Güterabwägung? :p
Er wollte halt klare Sicht und wollte nicht, dass die Bürger an dem giftigen Qualm ( ist eigentlich in der echten Welt auch so, denke ich mal :D ) ersticken.
3. Beim Gespräch mit dem Bürger in Trelis wird beschrieben, dass er „nach 30“ aussah. Nach 30 was – 30 Bananen? :p
30 Jahren. Sollte eine Vermutung sein von ihm :D
4. Warum befindet sich das Gefängnis von Trelis ausgerechnet unter Thorus' Hütte, und was ist das für ein Gefängnis, welches dort Platz hat? Warum sollte man über einem Gefängnis wohnen wollen? Was ist nur mit Thorus los? :scared:
Ich dachte, Thorus seine Hütte wäre das Hauptgebäude wie in Gothic 3. Und deshalb ist er auch Herr von Trelis und bewacht somit seine Gefangenen dort.
5. Warum wird am Anfang des Kapitels 22 das Ende des Kapitels 21 nochmal, nur in geringfügig anderen Worten, geschildert?
Sollte eine kleine Zusammenfassung über das Ende sein. :D
6. Wie kann ein Gespräch mit einem Drachen – ob freundlich oder unfreundlich – als „normal“ beschrieben werden?
Wenn man mit freundlichen Lebewesen eine Unterhaltung führt, istes doch ein normales Gespräch, oder? :dnuhr: Ok, aber jetzt wo du es erwähnst, hätte vielleicht "friedliches Gespräch" besser gepasst.
7. Warum ist der Held so komisch launisch im Gespräch mit seinem Drachenfreund? Erst freut er sich, dann wird er ernst – und dann fängt er doch ohne Not das spotten an? Was ist mit dem denn los?
Kommt halt auf die momentane Situation des Helden an, was er gerade macht und wie er sich gerade fühlt. Wie z.b. wenn ich einen stressigen Tag erlebt hätte, würde ich nicht so freundlich ( aber auch bisschen freundlich) mit den Menschen reden.
8. Warum zeigt sich der Held von den Erklärungen des Drachen so betroffen? Dass Beliar Böses will, ist doch nun wirklich nichts Neues?
Ok, ja da hast du auch wieder Recht. :(
9. Warum kann der Drache den Helden denn nur bis Faring und nicht darüber hinaus fliegen?
Ehrlich gesagt, keine Ahnung. :D Vielleicht weil der Drache die Kälte in Nordmar nicht austragen kann. Das können nur Eisdrachen.
10. Warum fällt der Sache kurz nach diesem Angebot in einen plötzlichen Sekundenschlaf?
Habe ich leider nicht drüber nachgedacht. Also weiß keine Antwort darüber. :(
11. Wie kann der Held, der die ganze Welt dringend vor Beliar bewahren muss, dann trotz klarem Ziel plötzlich noch einen Bummel durch Faring machen – sogar mit „mehrmaligen Umrundungen“?
Die Sterne befinden sich in verschiedenen Orten. Und durch einen Städtebummel ist er somit auf sie gestossen. Sonst hätte er nicht gewusst, wo sie sich befänden. Deshalb diese Umrundungen.
12. Warum ist der Held so erstaunt, als Lares ihm von Rebellen erzählt, wo doch im ersten Satz des entsprechenden Absatzes die Rebellen einfach so erwähnt werden, der Held sie also offenbar auf den ersten Blick erkannt hat?
Ganz einfach. Er dachte, er würde mit seinen Truppen es nicht schaffen, die Stadt einzunehmen. Deshalb diese Reaktion. :D
13. Was bitte soll das für eine abstruse Wirkungsweise des Giftes sein, welches sich „sofort in mehreren Teilen zersetzt“? Wie soll das das Problem beheben, dass es für so viele Orks schlicht und ergreifend zu wenig ist? Und kann es denn ernsthaft sein, dass sämtliche Orks im Lager ihr Essen aus einem einzigen (!) Topf bekommen?
Des ist halt ein extrem giftiges Gift, dass jede Zelle vom Körper angreift und vernichtet.
14. Wo haben Anog und die anderen denn diese Prunkrüstung her, und warum soll es eine unauffällige Verkleidung sein, wo sie ja offenbar niemand anderes zu tragen scheint?
Diese Rüstung hatte Anog früher in den Zeiten, wo Krieg zwischen Orks und Menschen war, an und Rhobar ließ sie für seine Krieger viele solche Stücke erschaffen.
15. Warum verstaut der Held seine Kleidung ausgerechnet im Gebüsch, wo sie jederzeit gefunden werden kann, statt sie einfach Anog zur Verwahrung zu übergeben?
Das Gebüsch ist enorm groß und keine Orkwache hätte jemals da reingeschaut. Sie überwachen nur die Häuser und laufen nachts durch die Stadt herum, aber blicken doch nicht in großen Büschen hinein. :D
16. Faring beschreibst du als eine Burg, die fast wie jede andere aussieht, und führst dann quasi als typische Merkmale Orktrommeln und einen großen Stein, wo man seine Stärke Beweise kann, an – das kann doch nicht wirklich so gemeint sein, oder?
Jede Burg bzw. Stadt, also Faring, Montera und etc. hat doch so Orktrommeln und den Stein, wo man heben kann.:dnuhr:
17. Warum bitte ist der Koch so dämlich? Ich meine, okay, dämliche Leute, sowas gibt’s in Storys nunmal und sowas ist manchmal auch nötig. Aber gerade der Koch schien erst sehr misstrauisch zu sein und deshalb UNBEDINGT seine Türe abschließen zu wollen – und dann erzählt der Held ganz zusammenhanglos, sie müsse aber offen bleiben, weil da was kontrolliert werden müsse, und schon ist das Thema für den Koch erledigt?
Ok, danke für die Info. Anscheinend hatte ich ein paar Sätze vergessen. Ich habe grad eben sie eingefügt.
18. Warum lassen die Faringer Rebellen nach der Kampfrede ihre Fackeln fallen, bevor sie losstürmen, wo sie offenbar ja auch ohne das Licht der Fackeln von Weitem gesehen werden?
Ok, das klingt echt doof von mir. Ich verbessere es schnell kurz. :(
19. Der „Trick“ des Helden, sich bei einem von hinten heranstürmenden Ork um 180 Grad zu drehen und diesen somit selbst von hinten zu erstechen – wie soll der bitte funktionieren?
Wenn man ganz genau vor den Ork steht (also vor seinen Augen) und blitzschnell sich dreht, so dass er sein Rücken zu Gesicht bekommt, dann ist das eine 180 Grad Drehung, denke ich mal. :dnuhr:
20. Warum sitzt Anog nichtstuend vollkommen woanders auf seinem Thron herum, während die anderen feiern?
Ich wollte mal Anog halt als den Nicht-Party-Typ darstellen. Er feiert halt nicht so gern. :D
21. Warum hat man diese übertolle Rüstung, die Anog auf einmal hervorholt, nicht schon im Kampf gegen die Orks benutzt?
Oh, vielleicht habe ich es vergessen zu erwähnen. Aber er hat jedenfalls die RÜstung während des Kampfes genutzt. Anscheinend habe ich es vergessen hinzuschreiben. :dnuhr:
22. Am Anfang von Kapitel 24 wird die Höhle als „dreckig“ beschrieben – was ist denn im Gegensatz dazu eine saubere Höhle und wie sieht die aus?
Ok, jetzt wo du es sagst, kenne ich da leider kein Unterschied. Also, dreckige Höhle mit Spinnweben, staubigen Wänden, viele tote Insekten auf den Boden usw. vermute ich mal. :dnuhr:
23. Außerdem soll eben diese Höhle „nur für Fußgänger gedacht“ sein – im Gegensatz zu Autofahrern, oder wie? Okay, Kutschen, Gespanne, Wagen, meinetwegen – aber das ist doch gerade in der Gothic-Welt so selten, dass es seltsam anmutet, wenn man überhaupt den Begriff „Fußgänger“ benutzt... Fußgänger waren ja praktisch alle.
Stimmt, ja halt nur für Fußgänger halt. Weil da drin keine Monster hausen, dachte ich, dieser Begriff wäre passend.
24. Wo kommt mitten im Berg der Ast her, auf den jemand hinter dem Helden und Lares tritt?
Ehrlich gesagt, keine Ahnung. Aber in Höhlen stößt man doch immer unterwegs auf Gegenstände wie Pflanzen, Heiltränke oder etc.
25. Was sind das bitte für Handschellen, die durch einen krüppeligen Axtwurf kaputt gehen?
Krüppelig würde ich es nicht nennen. Die Axt wurde halt sehr sehr scharf geschmiedet und konnte dadurch durch Handschellen dringen.
26. Woher will Thordrag wissen, dass Lares und der Held vor dem Tor stehen und dass er sie kennt, wo er sie offenbar nicht einmal sehen kann und Lares der Torwache auch nicht seinen eigenen Namen genannt hat?
Thordrag ist Lares einer seiner besten Freunde und die beiden hatten gemeinsam in den alten Zeiten viel Spaß miteinander gehabt. Und habe jetzt gerade auch an der Stelle verbessert.
27. Lee erzählt von „viel Spaß“ mit seinem Freund... was ist das für ein Spaß, den die da gemeinsam hatten? §list
Wie zum Beispiel Spaß in der Schule, beim Jagen, beim Helfen und etc.
28. Die Bibliothekswache wird treffsicher mit 1,90 Meter Größe beschrieben – was soll das, wo doch auch sonst niemand so größenmäßig exakt beschrieben wird, wofür soll das wichtig sein und woher weiß man das?
Die 1,90 Meter sollte halt eine Vermutung sein. Wie genau groß er ist, kann man nicht wissen. Aber vom Aussehen her, wo der Kerl groß ist, schätzt der Held ihn so um 1,90 Meter ein.
29. Stichwort Bibliothek: Warum steht das Buch über die Geschichte der Magie und deren Herrscher nicht in der Kategorie über Geschichte?
Verdammt. :mad: Ehrlich gesagt, keine Ahnung. :(
30. Bei dem Abschnitt aus dem Buch, woraus Lee vorliest, geht es vor allem darum, dass es mal eine Barriere gab und eine Kolonie etc. pp. – warum tut Lee so, als seien diese Informationen für ihn neu? Er saß doch immerhin selbst drin!
Ich weiß, aber er hat es trotzdem erklärt, bevor er gleich sofort zu der neuen Info herüberkommt.
31. Was bitte soll das für eine „Mischung“ zwischen der Klaue Beliars und Uriziel sein, wie soll das aussehen?
Mit Mischung meinte ich eine kombinierten Waffe aus diesen zwei Waffen. Wie dies aussieht, habe ich irgendwo in den letzten Kapiteln hingeschrieben. :D
32. Warum sieht jemand, der an einem Lagerfeuer mit Rüstung und dickem Fell sitzt, wie ein Bürger aus? So jemand sieht doch eher wie ein Jäger oder Krieger aus!
In der Eisregion ist es kalt und eine Rüstung mit dicken Fell schützt halt vor Kälte. Bürger könnten auch dies tragen. :dnuhr:
33. Beim Kampf in der Kirche, warum soll es für Milten eine leichte Aufgabe sein, gegen fünf Banditen auf einmal kämpfen zu müssen, vor allem im Gegensatz zum Helden, der „nur“ den Anführer erledigen muss?
Die Banditen waren keine Bedrohung für Milten. Das sind halt so "Anfängerbanditen". Der Anführer dagegen, ist ein Experte und um den wollte sich der Held alleine kümmern.
34. Was macht Quarhodron in Varant?
Geister stellen den ersten Rätsel. Und den ersten, der mir im Sinn kam, war er. Einen anderen ist mir nicht eingefallen.r
35. Vor dem Kampf gegen den Troll meint der Geist, er wolle ja nicht sein Leben riskieren – aber wie kann ein Geist sein Leben riskieren? Oder war das witzig gemeint? :D
Wenn ein Geist stirbt, dann lebt der Geist nicht mehr. Genauso wie bei Zombies. Tötet man einen Zombie, ist er für immer tot. :D
36. Was will Quarhodron mit der Ochitis?
Darüber habe ich nicht nachgedacht. :( Ehrlich gesagt, weiß ich nicht. Vielleicht, ist er ein Sammler von sehr seltenen Pflanzen. :D
37. Als Zuben Lester bedroht und dem Helden die Sterne abpressen will – warum ruft dort auf einmal Lares? (Gut, das wird ein einfacher Fehler sein, aber die Frage konnte ich mir jetzt trotzdem nicht verkneifen. :p)
Ohh, es war ein kleiner Schreibfehler. Sollte Lester heißen. :D
38. „Automatischer Zauber“ von Lee hin oder her: Wie kann der Zauber denn im Vorhinein so „programmiert“ sein, dass er auch automatisch Gorn, Milten etc. außer den Helden zurückbefördert? Schließlich wusste Lee vorher ja eher nichts von denen!
Ehrlich gesagt, habe ich nicht drüber nachgedacht. Vielleicht: Dieser Zauber teleportiert alle Beteiligten, die ihn geholfen haben, zurück zu Lee. Des ist halt ein sehr selterner Zauber von Innos Werken. :D
39. Stichwort Lee: Wie soll der innerhalb kürzester Zeit zu Fuß aus dem hohen Nordmar bis zur Pyramide gekommen sein?
Diese Kopfschmerzen und die Stimme, die er bekommen hatte, war wie ein, wie soll ich nennen "ein Blick in die Zukunft". Also hat er sich zur einer Stadt Myrtanas teleportiert und den restlichen Weg dorthin begangen.
40. Du sprichst auf einmal von der „Pyramide Vengards“ – aber ich dachte, die steht vor Lago, also in Varant?
Schon wieder Schreibfehler. :(
41. Warum ist die Mischung aus Uriziel und der Klaue Beliars einfach so von selbst fertig?
Diese Waffe befand sich dort schon seit sehr sehr langer Zeit. Mit anderen Worten: Sie wurde vor vielen Jahren schon fertig "hergestellt".
42. Und warum liegt Urial da eigentlich einfach so herum?
Die Pyramide ist der sicherste Ort finde ich. Man muss da Rätseln bestehen. Und falls man sie nicht besteht, wird man sofort von Auftraggeber getötet. Ausserdem ist diese Pyramide sehr alt.
43. Was sind das denn bitte für fadenscheinige Gründe, mit denen sich die Freunde des Helden kurz vor dem Kampf verabschieden, um ihn nicht beistehen zu müssen – und warum akzeptiert der Held diese Ausreden auch noch?
Dies sollte der Kampf für ihn sein. Er wollte seit Wochen ihn vernichten. Seine Freunde wollten ihn helfen, aber akzeptierten seine Meinung.
44. Warum war der Endkampf so einfach?
Wie gesagt, es ist eine sehr mächtige Waffe, die der Held bei sich trug. Und selbst wenn, wenn der Endkampf lange gedauert hätte, wüsste ich nicht, wie ich das beschreiben sollte. Denn ich bin so kein Experte bei Kampfbeschreibungen. :(
45. Warum meint Vatras erst, es sei ein Zufall, dass am Sonnenkreis nichts außer den Sternen zerstört wurde, erklärt dann aber kurz darauf, dass die Explosion besonderer Natur ist und deshalb ohnehin nichts anderes als die Sterne beschädigen kann?
Ich habe diese Frage irgendwie nicht verstanden, aber ich versuche es mal zu erklären. :D Diese Explosion (also der Blitz) zerstört nur das markierte Ziel. Die Umgebung um den Ziel herum wird verschont. Ist auch ein spezieller, selterner Zauber von den drei Göttern.
Aber die Story bietet auch wieder viel echten Witz, für Humor hast du ein Händchen, es ist auch ein sehr eigenwilliger Humor. Grinsen musste ich zum Beispiel über Miltens Ausführungen, dass jeden Tag irgendwelche Menschen sterben – manche halt auch aufgrund ihres Privatlebens. :D Überhaupt sind die Dialoge oft witzig, das muss man dir lassen. Auch der Running Gag, dass der Held überall Eintrittsgeld abdrücken muss, ist zwar ein wenig unglaubwürdig, aber dafür nicht minder witzig.
Abseits der Dialoge zieht sich die Geschichte aber manchmal... gerade die eigentlich actiongeladenen Kämpfe werden so gleichförmig und auch ungeschickt beschrieben, dass sie einen nicht wirklich mitreißen können. Gerade in Kapitel 23, was auch in Sachen Grammatik leider einen ziemlichen Tiefpunkt darstellt, kommt sonst trotz eigentlich spannendem Thema, der Übernahme Farings, nicht so richtig Kampfesstimmung auf.
Ja, ich bin nicht so gut in Deutsch. Also bei Aufsätzen und etc. In der Schule habe ich in den letzten Jahren in den Fach Deutsch immer eine 4 gehabt. Obwohl ich super gut deutsch reden kann, ist mir des beim Schreiben nicht so. Ich bin auch nicht so gut mit der Grammatik. :(
Und da spiegelt sich das Grundproblem der Geschichte, welches nach wie vor besteht. Versteh mich nicht falsch, wie schon im beim letzten Mal kann ich sagen, dass es erneut ein wenig besser geworden ist, denn das Lesen war für mich jetzt nicht wirklich eine Qual, und neugierig, wie es weitergeht, war ich beim Lesen auch oft. Auch ist diese Geschichte mit den Dragonball-ähnlichen Sternen nach wie vor gar nicht mal so schlecht und die Länge und Bandbreite ja auch respektabel. Nur: Es hapert eben doch gewaltig an der Umsetzung, sprachlich ist die Geschichte einfach Welten von anderen Werken hier entfernt, und das schlägt dann manchmal eben doch auf die Handlung, die dann seltsam, verwirrend, unverbunden und oft auch dahingeschustert wirkt. Oft fehlt dir auch schlicht das Gefühl dafür, was man länger erzählt und was man eher kurz fasst. Gerade auch die krude Grammatik – Rechtschreibfehler sind bei dir ja eher nicht so häufig – tut da ihr Übriges dazu. Von daher nicht so wirklich konkurrenzfähig!
Dennoch find ichs wie gesagt ziemlich bewundernswert, wie du diese Geschichte durchgezogen hast – was für eine Ausdauer! Und außerdem, wie gesagt, Verbesserung im Kleinen gibt es halt doch. Und das sage ich nicht einfach nur so daher, um auch etwas Nettes zu sagen, sondern das meine ich auch genauso, wie ich es sage. Damit meine ich eben vor allem die weiter oben erwähnten Dialoge, die dir stellenweise gut gelingen. Nicht nur, wenn sie witzig sind, sondern auch, wenn sie ernst sind. Nur leiden die eben manchmal darunter, dass die Charaktere sich natürlich auf das Geschehen in der Geschichte beziehen – und das ist manchmal wie gesagt eben so abstrus, dass auch die Dialoge reichlich doof klingen. Also: Es gibt schlechte Seiten, aber auch gute Seiten!
Als Fazit muss man aber eben trotzdem sagen, dass die Story halt leider nicht gut ist sondern eher ein bisschen schlecht, so ehrlich muss man sein. Ich finde aber, so einen richtigen Verriss, das hat diese Geschichte wiederum auch nicht verdient. Irgendwie hat sie mich ja doch unterhalten, und das ist ja auch schon was wert. :gratz
Und das Ende dieser Story deutet ja sehr darauf hin, dass irgendwann – vielleicht sogar bald? – eine Nachfolgestory erscheint. Na, was da wohl noch auf uns zukommt. :D
Ja stimmt. Aber ich verbessere erstmal meine alten Geschichten, bevor ich an die Nachfolge ranmache. Die alten Geschichten (sind glaube ich 5 Stück oder so) muss ich unbedingt verbessern und weiterführen. Denn sie sind meiner Meinung sehr schlecht geschrieben. Und sogar deren Titel will ich noch ändern. :D
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Also danke für deine Meinung über meine Geschichte und die vielen Fragen. :) Ich versuche so gut wie es geht, mich in mein Fachgebiet Deutsch zu verbessern.
John Irenicus
31.08.2014, 10:18
Ehrlich gesagt, keine Ahnung. :D Vielleicht weil der Drache die Kälte in Nordmar nicht austragen kann. Das können nur Eisdrachen.
Hm, ja gut, das klingt ganz plausibel.
Des ist halt ein extrem giftiges Gift, dass jede Zelle vom Körper angreift und vernichtet.
Naja gut, aber das erklärt ja immer noch nicht, wie das Gift alle Orks erreichen soll. Der Held hat es ja nur in einen Topf gespritzt. Aber bekommen denn alle Orks aus diesem Topf ihr Essen? Das sah in der Geschichte nicht so aus, als sei der so groß, dass mit dem Essen darin alle Orks aus Faring versorgt werden könnten....
Das Gebüsch ist enorm groß und keine Orkwache hätte jemals da reingeschaut. Sie überwachen nur die Häuser und laufen nachts durch die Stadt herum, aber blicken doch nicht in großen Büschen hinein. :D
Aber in eine von Anogs Truhen oder so schaut doch auch keine Orkwache rein - und da wäre die Kleidung sogar sauber geblieben! :o
Jede Burg bzw. Stadt, also Faring, Montera und etc. hat doch so Orktrommeln und den Stein, wo man heben kann. :dnuhr:
Ja, im Spiel vielleicht - aber kam dir das beim Spiel glaubwürdig vor, und ist das wirklich wichtig für eine Burg? Ich denke nicht. :D
Ich wollte mal Anog halt als den Nicht-Party-Typ darstellen. Er feiert halt nicht so gern. :D
Naja, okay. :D
In der Eisregion ist es kalt und eine Rüstung mit dicken Fell schützt halt vor Kälte. Bürger könnten auch dies tragen. :dnuhr:
Da hast du Recht. Aber würdest du bei so einem Anblick als erstes denken: "Oh, das ist bestimmt ein Bürger!"?
Geister stellen den ersten Rätsel. Und den ersten, der mir im Sinn kam, war er. Einen anderen ist mir nicht eingefallen.
Hm, dann hättest du dir vielleicht irgendeinen anderen ausdenken können.
Ja, ich bin nicht so gut in Deutsch. Also bei Aufsätzen und etc. In der Schule habe ich in den letzten Jahren in den Fach Deutsch immer eine 4 gehabt. Obwohl ich super gut deutsch reden kann, ist mir des beim Schreiben nicht so. Ich bin auch nicht so gut mit der Grammatik. :(
Ja, ist ja jetzt auch nicht so schlimm - wie gesagt, ein bisschen hast du dich ja auch verbessert. Und sonst will ich da ja auch nicht so streng mit dir sein. :gratz
Okay, ich habe jetzt alle Fehler verbessert (denke ich mal :D), die du bemerkt hast. :)
John Irenicus
31.08.2014, 12:57
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Das wird sicher nicht die letzte Last-Minute-Anmeldung beim diesjährigen Story-Wettbewerb gewesen sein, aber mit Sicherheit eine mit dem größten Überraschungsfaktor: Finde ich ja super, Al Bern, dass du dich vom Wettbewerb dazu hast locken lassen, mal wieder was zu schreiben! Aber ich will "Verschieden" ja nicht schon loben, bevor ich es gelesen habe...
[An dieser Stelle fing ich an zu lesen und konnte mich zwischendrin nur lösen, weil mir meine Kugelschreibermine den Dienst versagt hatte und ich sie wechseln musste.]
Tja, Al Bern, die Story ist ja wohl mal ein echter Knaller geworden! Deshalb weiß ich auch gar nicht, wo ich anfangen soll und sage erst einmal zusammenfassend, dass sie von vorne bis hinten einfach klasse ist. Im Übrigen liest sie sich ein wenig wie eine Vorgeschichte zum Forenklassiker „Durch einen Spiegel ein dunkles Bild“ von El Toro (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1196996-Story-Durch-einen-Spiegel-ein-dunkles-Bild-%28remastered%29), und genauso wie jene Geschichte richtig gut ist, ist es auch deine Kurzgeschichte – nur eben in kurz. Das ist ein großes Lob, musst du wissen! :D
Was die Geschichte für mich am meisten ausmacht, sie am meisten prägt und ihr überhaupt erst den Rahmen gibt, der diese seitenlange Belagerungsbeschreibung, wenn man so will, erst möglich macht, ist der Schreibstil. Der ist präzise und auch sehr detailliert, dabei aber frei von emotionalen Wertungen und Effekthascherei, sondern eher nüchtern und sachlich. Dabei aber eben nicht trocken: Gerade diese wertfreie Art der Beschreibung, die nur ganz ab und zu in die Köpfe der einzelnen Beteiligten eintaucht, macht das Grauen in dieser Geschichte erlebbar. Hier werden einem keine Gefühle oder Eindrücke aufgezwungen oder aufgedrängt, stattdessen ist mal selbst einfach nur Beobachter der Geschehnisse und entwickelt dabei ganz von sich aus eine Haltung zu dem, was man dort so sieht. Das macht das alles ein bisschen „echter“, oder wie eben schon gesagt, „erlebbarer“. Ich jedenfalls fühlte mich beim Lesen irgendwie immer mitten im Geschehen.
Dieses Gefühl, dass man mitten im Geschehen ist, speist sich aber auch noch aus einem anderen Umstand. Wenn man Handlungsort und Handlungsgang so eng festlegt, eben hier auf die Belagerung durch Untote, dann tut man gut daran, die Zahl der Handlungsträger auszuweiten, und genau so hast du es hier gemacht: Sehr geschickt pendelst du zwischen verschiedenen Personen innerhalb der Stadtmauern hin und her, aber immer mit dem Gesamtgeschehen im Blick und ohne es durch zu Persönliches zerfasern zu lassen. So ist man abwechselnd an vielen verschiedenen Orten, oft auf den Zinnen der Stadtmauer, mal beim waffenprüfenden Schmied, mal am Hafen, später dann in der Kanalisation und und und. Und so hat man das Gefühl, dass tatsächlich überall gleichzeitig etwas passiert, und wenn dann noch die donnernden Kanonen dazukommen, dann hat man endgültig auch eine ganz gewaltige Geräuschkulisse im Ohr. Ich jedenfalls fühlte mich irgendwann, als stünde ich genau in der Mitte von Khorinis, während um mich herum die Hölle los ist. Das hast du wirklich sehr schön hinbekommen!
Was dir ebenso gelungen ist, ist der Spagat zwischen stehender und laufender Handlung. So eine Belagerungssituation hat ja naturgemäß etwas Statisches an sich und das muss auch rüberkommen, wenn man den Leser wirklich einfangen will. Andererseits muss in einer Geschichte ja aber überhaupt etwas passieren, damit es als Geschichte gilt und nicht als bloße Zustandsbeschreibung oder Bericht. Hier hast du es meiner Meinung nach gut verstanden, den Handlungsfortgang im Kleinen zu betreiben, ohne wirklich groß was am übergeordneteten Zustand zu ändern: Die Sprache kommt auf Mika, wo er denn bleibt, und irgendwann sieht man seine Leiche und seine Wiederbelebung; der Gedanke an ein gefallenes Kloster taucht auf, und später sieht man tatsächlich Serpentes zum Skelettmagier werden. Oder eben der ganze Beginn der Geschichte, der einerseits ein zum Angriff der Untoten vorgelagertes Geschehen bietet, andererseits dann aber auch sehr rasch fortschreitet – die Ruhe vor dem Sturm hast du da auch sehr gut eingefangen.
Überhaupt fand ich den Aufbau ziemlich gut, denn Spannung war ja allein schon deshalb da, weil explizit von einem Feind, der ausnahmsweise mal nicht die Orks sind, die Rede war. Gut, nachdem ich die Echsenmenschen einfach mal per Gefühl hab ausscheiden lassen hab ich war auch direkt an Zombies oder Skelette gedacht, sodass die Überraschung nicht mehr ganz so groß war, aber dennoch hat mir das irgendwie gefallen und ist mal etwas anderes. Dass du dich dann auch noch gut darauf verstanden hast, die dahinfaulenden Wesen und auch deren teilweise Vernichtung (Knochensplittern!) schonungslos und geradezu mit Leidenschaft zu beschreiben, war da noch das Sahnehäubchen obendrauf. :A
Generell fand ich, dass du den Untoten ein schönes Gesicht verpasst hast. Im Spiel sind sie ja doch irgendwann nur noch Kanonenfutter, und während die Skelettmagier dort höchstens gern gesehener, maximal etwas lästiger EXP-Lieferant sind, verbreiten sie hier wirklich wahres Grauen. Das wird allein schon dadurch unterstützt, dass sie bei dir eben nicht kontur- und identitätslose graue schwebende Fetzen sind, sondern eben tatsächlich ehemalige Magier, wobei der Höhepunkt dann mit Serpentes erreicht wird. Da ist halt mal richtig Dampf hinter! Und auch der Kampf des Skelettmagiers gegen Vatras hat mir da sehr gut gefallen, vor allem, weil das auch eine meines Erachtens sehr mutige Entscheidung war. Denn mal ehrlich: In wie vielen der Geschichten hier kommt es bitte vor, dass Vatras im Kampf fällt?
Erwähnenswert übrigens auch der Einsatz der Irrlichter: Die sind ja im Spiel schon ein schönes Mysterium, in Verbindung mit den untoten Horden hier nochmal ein bisschen gruseliger. Überhaupt kann ich die beispielhaft dafür nennen, dass du dir wirklich ganz ganz viele Sachen für deine Story sozusagen „unter den Nagel gerissen hast“, um zu der hier von dir gewünschten Atmosphäre zu kommen. Das gibt einfach ein tolles, komplettes Bild, welches keine Fragen und auch kaum Sinne, sofern sie denn in einer schriftlichen Geschichte transportierbar sind, auslässt. All diese vielen Kleinigkeiten passen wunderbar – oder eher: schaurig schön – zusammen.
Nicht auslassen in diesem Kommentar will ich auch die Sache mit den Särgen: Während in anderen „Schlachtgeschichten“ der Boden höchstens mit Leichen gepflastert ist, ist er es hier eben auch noch mit befüllten Särgen, und das ist noch eine Spur grausiger, finde ich. Denn er Tod ist dann nicht mehr nur außerhalb der Mauern, sondern dann auch noch innendrin. Und das ja nicht nur symbolisch, wie das Erwachen der dort hineingelegten Toten zeigt. Diese Szene war wirklich blanker Horror, auch weil die vorgeschlagenen Maßnahmen – Fesseln und Festnageln – so drastisch, aber eben notwendig sind. Das war so einer der Momente, wo ich mir dachte, dass die Lage für die Khoriner nun wirklich nicht besser wird – egal, wie viele Knochen sie draußen zersplittern lassen, wie viele Feuerbälle Dyrian schmeißt oder wie sehr die Armbrustschützen ihre Bolzen verschießen. Das war so einer der Momente, wo ich gemerkt habe, dass die Situation nun vorm Kippen nicht mehr bewahrt werden kann. Starke Szene, mit den Särgen!
Deshalb kommt das Non-Happy End auch nicht so überraschend: Der Fall des Klosters und damit die Schar rekrutierter Skelettmagier bedeutet schließlich auch den Fall der Hafenstadt, und im Nu ist das Tor offen, und dann ist endgültig besiegelt, was lange vorher schon angeklungen war. Ich nehme an, das geflügelte Wesen am Ende ist der Untote Drache? Wie dem auch sei, ihn hätte es ja kaum noch gebraucht, denn die anderen Untoten – oder eben „Verschiedenen“, wie du selbst mehrmals schön mit dem Storytitel spielst – haben ja bereits ganze Arbeit geleistet.
Tja, und ganze Arbeit geleistet, das hast nämlich auch du, weshalb ich mit der langen Lobhudelei, die mir in der Form auch schon echt peinlich ist, zum Ende kommen möchte. Ich habe mich ja wirklich redlich bemüht, einen echten Kritikpunkt auszumachen, aber da du ja nun sogar schon zwischenzeitlich den einen Rechtschreibfehler ausgebessert hast, den ich in mühevollster Kleinarbeit herausgesucht hatte, stehe ich nun wirklich mit leeren Händen da. Vielleicht kann ich noch in Zweifel ziehen, ob Elvrich denn wirklich Thorbens Neffe ist, aber so eine Kritik zielt ja an der Sache vorbei und wirkt eher hilflos, weshalb ich sie mir hiermit auch sparen möchte. ;)
Also: Eine handwerklich makellos geschriebene, horrorhafte, sehr atmosphärische und äußerst fesselnde Kurzgeschichte, die du hier quasi aus dem Nichts herausgehauen hast. Ich bin da wirklich sehr beeindruckt von. Mir hat das Lesen sehr viel Spaß gemacht und ich bin froh, dass Kategorie 3 im Wettbewerb jetzt sogar nochmal spannender geworden ist... von der endgültigen Entscheidung graut es mir ja jetzt schon.
In drei Worten: Ganz großes Kino! :dup:
P.S.: Und jetzt hoffe ich, dass vielleicht jemand mit einem etwas kritischeren Kommentar dagegenhält - sonst steigt dem armen Al Bern das ganze Gewäsch hier noch zu Kopf! :D
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John Irenicus
31.08.2014, 14:22
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Da Regi das nächste Kapitel von "Der Blutfluch" gepostet hat, kann ich das Meckern jetzt ja offiziell wieder anfangen - oder? :p
Aber meckern möchte ich eigentlich nicht, denn der Fortgang der Handlung ist ja recht solide. Auch wenn ich da Gefühl nicht unterdrücken kann, dass du die Geschichte jetzt noch möglichst rasch zu Ende bringen willst, so schnell wie das geht. Andererseits: Warum eine übersichtlich angelegte Handlung auch unnötig aufblasen? Dass es jetzt relativ schnell zu einem kleinen Showdown zwischen Lord Regonas und diesem Maskenmann kommt, beugt jedenfalls etwaiger Langeweile in der Geschichte vor.
Kritisieren kann man natürlich, dass ein schwarz gewandeter, mysteriöser Mann mit Maske jetzt nicht gerade der Gipfel der Originalität ist. Oder anders ausgedrückt: Ein wandelndes Klischee, und das ist der ebenfalls dunkel gewandete Magier am Ende ja nunmal auch. Nunja...
Dass der gute Lord Irenicus sein Leben lassen muss, das ist zwar tragisch, aber doch verschmerzbar, zumal es die Gefahr auch viel realer erscheinen lässt, als es eine happy-end-Rettungsaktion getan hätte. Aber vom Ende sind wir ja ohnehin noch ein Stück weit entfernt, wie es scheint. Auch ist ja noch gar nicht geklärt, um was für ein Artefakt es sich handelt!
Dass Bartok und Thalis gerade so rechtzeitig kommen, gut, das ist eben so in typischen "Abenteuer"-Filmen und -Geschichten, das würde ich jetzt nicht zu sehr auf die Goldwaage legen. Lediglich diese gewisse Oberflächlichkeit, die sich hier eingeschlichen hat, behagt mir nicht. So spielen Müdigkeit und Anspannung hier ja nur noch am Rande eine Rolle, und auch der die dramatische Tränenszene zwischen den beiden Lords kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass es in Sachen "echter" Emotionalität hier etwas mau ist.
Dafür aber ist, wie schon gesagt, die Handlung einen ganzen Satz weitergekommen, auch wenn die echten Überraschungen hier noch ein wenig fehlen. Aber wer weiß, was nach dem Cliffhanger am Ende dieses Kapitels jetzt noch kommt...
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Lord Regonas
31.08.2014, 16:10
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Da Regi das nächste Kapitel von "Der Blutfluch" gepostet hat, kann ich das Meckern jetzt ja offiziell wieder anfangen - oder? :p
Ich bitte drum
Aber meckern möchte ich eigentlich nicht, denn der Fortgang der Handlung ist ja recht solide. Auch wenn ich da Gefühl nicht unterdrücken kann, dass du die Geschichte jetzt noch möglichst rasch zu Ende bringen willst, so schnell wie das geht. Andererseits: Warum eine übersichtlich angelegte Handlung auch unnötig aufblasen? Dass es jetzt relativ schnell zu einem kleinen Showdown zwischen Lord Regonas und diesem Maskenmann kommt, beugt jedenfalls etwaiger Langeweile in der Geschichte vor.
Das Format der Geschichte ist an eine TV-Serie angelegt, jedoch habe ich auf jegliche Lückenfüller verzichten wollen:dnuhr:
Kritisieren kann man natürlich, dass ein schwarz gewandeter, mysteriöser Mann mit Maske jetzt nicht gerade der Gipfel der Originalität ist. Oder anders ausgedrückt: Ein wandelndes Klischee, und das ist der ebenfalls dunkel gewandete Magier am Ende ja nunmal auch. Nunja...
Aber sich beschweren, wenn Bennet in der Unterstadt unterwegs ist... Klischee?:rolleyes:
Dass der gute Lord Irenicus sein Leben lassen muss, das ist zwar tragisch, aber doch verschmerzbar, zumal es die Gefahr auch viel realer erscheinen lässt, als es eine happy-end-Rettungsaktion getan hätte. Aber vom Ende sind wir ja ohnehin noch ein Stück weit entfernt, wie es scheint. Auch ist ja noch gar nicht geklärt, um was für ein Artefakt es sich handelt!
Dass Bartok und Thalis gerade so rechtzeitig kommen, gut, das ist eben so in typischen "Abenteuer"-Filmen und -Geschichten, das würde ich jetzt nicht zu sehr auf die Goldwaage legen. Lediglich diese gewisse Oberflächlichkeit, die sich hier eingeschlichen hat, behagt mir nicht. So spielen Müdigkeit und Anspannung hier ja nur noch am Rande eine Rolle, und auch der die dramatische Tränenszene zwischen den beiden Lords kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass es in Sachen "echter" Emotionalität hier etwas mau ist.
Mist:(
Daran werde ich erneut arbeiten müssen
Dafür aber ist, wie schon gesagt, die Handlung einen ganzen Satz weitergekommen, auch wenn die echten Überraschungen hier noch ein wenig fehlen. Aber wer weiß, was nach dem Cliffhanger am Ende dieses Kapitels jetzt noch kommt...
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Dankeschön
John Irenicus
31.08.2014, 16:52
Das Format der Geschichte ist an eine TV-Serie angelegt, jedoch habe ich auf jegliche Lückenfüller verzichten wollen:dnuhr:
Ist ja wie gesagt auch nicht per se schlecht! $§p4
Lord Regonas
31.08.2014, 18:41
Ist ja wie gesagt auch nicht per se schlecht! $§p4
Alles ein weiteres Mal durchgekaut und jetzt ist Schicht im Schacht!$§p4
John Irenicus
31.08.2014, 19:56
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In Windeseile hat Regonas "Der Blutfluch" zu Ende gestrickt. Ob das Werk nun mehr von Hektik als von Sorgfalt geprägt ist? Das werde ich sogleich mal überprüfen. ;)
Der Endkampf ist ganz okay gemacht, keine Frage. Das liegt wohl auch daran, dass du ihn sehr knapp hältst. Hier könnte man einerseits wieder bemängeln, dass die Geschichte dadurch zu wenig Substanz bekommt, andererseits, wie wir ja übereingestimmt haben: Warum unnötige Füller einbauen, wenn die Geschichte doch schon so klar ist? :p
Dennoch, so richtig mitgerissen hat mich der Kampf nicht, die Bedrohlichkeit des Ganzen hielt sich dann ja doch eher in Grenzen, nicht nur, weil man wusste, dass es ohnehin irgendwie gut gehen würde, sondern auch, weil Bartok und Thalis jetzt beide nicht dem Tod oder einer Niederlage wirklich nahe waren. Ging im Prinzip trotz kleinerer Verluste doch recht reibungslos - wirklich viele Angriffe hat es ja nicht gebraucht. Der große Showdown ist also ausgeblieben, muss man sagen.
Was nicht ausgeblieben ist, ist dafür eine Erklärung, warum die Geschichte eigentlich Blutfluch heißt. Und auch den Grund des erwirkten Fluchs hat man ja mittlerweile erfahren: Der Schwarzmagier wollte eben das Artefakt. Als kleiner Clou der Geschichte enthüllt Regonas dann auch noch kurz vorm Ableben, dass Pablo mit einer seiner Vermutungen richtig lag: Offenbar gibt es dieses Artefakt gar nicht. Da stellt sich dann allerdings die Frage, warum der Lord das dem Magier a) nicht einfach mal gesagt hat, statt so komisch herumzupokern, und b) woher der Schwarzmagier denn eigentlich darauf kommt, dass es so ein Artefakt überhaupt geben könnte. Gut, Regonas deutet an, dass es dieses Artefakt möglicherweise mal gegeben hat, so sicher ist das ja aber auch nicht, und zusammen mit dem Umstand, dass man nicht einmal erfährt, wie es aussieht, wozu es gut sein soll und wo es herkommen soll, fühlt man sich da als Leser doch ziemlich ausgeklammert - und die Grundmotivation des Schwarzmagiers für sein Treiben steht auf sehr, sehr wackeligen Füßen. Es wirkt schon ein bisschen halbseiden, finde ich.
Schön finde ich hingegen Regonas' Aufopferung, die auch deshalb nicht zu unrealistisch überhöht daherkommt, weil es ja wohl ohnehin mit ihm zu Ende gegangen wäre. So ist sein Gegenopfer, um den Blutfluch zum Erlöschen zu bringen, ein schöner letzter Dienst - und vereint ihn mit seinem Lordkollegen im Tod. §herz
Der kleine Epilog mit Vatras' Rede fügt sich dann auch schön ein, ist befreiend unkitschig und tatsächlich würdevoll geraten - und zudem mit dem kleinen Demokratiegag auch ein wenig aufgelockert. Da verzeihe ich dir sogar den "Stadthalter", mein lieber Regonas. :p
So findet diese Geschichte zwar ein schönes Ende, aber... ein wenig unbefriedigend war das ganze jetzt schon, finde ich. Die Anfänge waren klasse: Ein tolles Grundproblem mit der Schlaflosigkeit, zwei rätselhaft agierende Lords, eine aufgebrachte Menschenmenge - Stoff, aus dem große Geschichten und große Hörspiele gemacht werden! Dann ging es meiner Meinung nach dann aber doch zu geradlinig weiter, die schön gezeichneten Charaktere, insbesondere Thalis, wurden dann mehr und mehr zu bloßen Akteuren auf der Jagd nach "dem Bösen", der dann auch zielsicher zur Strecke gebracht wird. Sieht man von dem "Täter hinter dem Täter", also dem Schwarzmagier hinter dem anderen schwarz Gewandeten, mal ab, so gibt es ab dort keine echte Wendung, Überraschung oder Neuerung des Handlungsstrangs mehr. Versteh mich nicht falsch: Gut geschrieben und mit tollem Stil - den hast du in dieser Story auch nochmal verfeinert! - ist es allemal, doch so, wie die Handlung abläuft, ist es mir eindeutig zu sehr nach Schema F! Die Helden ziehen aus und töten den Bösen - so kann man die zweite Hälfte dieser Story beschreiben. Ich finde, gerade mit deinen schreiberischen Fähigkeiten und vor allem den tollen Grundbausteinen dieser Geschichte, hättest du da mehr raus machen können. So endet die Geschichte allemals durchschnittlich mit zu viel nicht ausgeschöpftem Potential.
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Ich habe die Ankündigung wahrgemacht und heute auf der Hinfahrt zur Uni im Zug "SchattenLicht" von Eddie auf meinem Kindle erneut gelesen. Und ich muss sagen: Auch im Jahre 2014 macht diese Geschichte eine noch mehr als gute Figur! Das ist bemerkenswert, wenn man bedenkt, dass sie von Ende 2008 stammt - also fast 6 Jahre alt ist. Ein eindeutiges Indiz dafür, dass Eddie dringend mal wieder mehr Kurzgeschichten schreiben muss. :D
Das liest man natürlich gern. Danke.:)
Die zwei Ebenen der Geschichte passen übrigens ziemlich gut, und das halte ich ja schon für ein Wunder, dass ich so denke. Denn meistens finde ich so einen "Erzählrahmen" à la "Ich les euch jetzt mal was vor" oder "Opa erzählt seinen Enkeln" allenfalls nett. Hier aber ist das sehr geschickt gemacht: Einerseits pendelt es recht unvermittelt zwischen den Ebenen hin und her, andererseits geht das aber auch sehr gut, weil es in beiden Ebenen um eines geht: Angst. Das zwar auf vollkommen unterschiedliche Weise, denn man hat auf der einen Seite die Angst in Form des grundsätzlich sehr harmlosen Lampenfiebers, auf der anderen Seite die Angst in Form der Todesangst, die, wie am Ende der Geschichte herauskommt, grausamerweise ja sogar gerechtfertigt war. Gerade die Zusammenführung dieser beiden so unterschiedlichen Szenarien auf ein gemeinsames Gefühl macht für mich den Reiz dieser Ebenen und zu einem großen Teil auch der gesamten Geschichte aus. Wirklich klasse!
Oh, danke.:)
Es ist jetzt zwar schon ein ganzes Stück her, dass ich das geschrieben habe und mit Gewissheit kann ich das auch nicht mehr sagen, aber ich glaube, dass das nur Zufall ist. Wirklich beabsichtigt stand die Angst eigentlich nur in der vorgelesenen Geschichte im Vordergrund. Das Lampenfieber hat halt zufällig gut gepasst, aber beabsichtigt war diese Überlagerung eigentlich wirklich nicht. Es erschien mir eben die vernünftigste Weise, den Vorleser darzustellen. Zumal er ja noch relativ jung ist (das war zumindest das Bild, dass ich damals beim Schreiben hatte, richtig ausgearbeitet hatte ich das ja aber nie so wirklich. War aber eigentlich auch nicht erforderlich, fand ich.
Gerade in der Silden-Ebene find ich das handwerklich auch sehr schön umgesetzt. Hier verstehst du dich wieder gut darauf, Realität und Traum des Protagonisten gut zu vermischen. So in der Art hat man es ja auch in "Der Wink des Brunnenjungen" erlebt oder in der einen, sehr seltsamen Rauschgeschichte, wo sich der Kerl am Ende zu seiner Frau in die Wanne legt, die dann aber doch seine Tochter ist oder so, und deren Name mir gerade entfallen ist.
Da musste ich jetzt selber erstmal schauen:D - Es ist "Auf der Suche", da war Thorben scharf auf Gritta, meine ich.
Du weißt, was ich meine! So etwas jedenfalls liegt dir ja anscheinend, und das konnte man auch schon hier - gerade rund um den feuerspeienden Drachenkopf - sehr schön erkennen.
Danke.:)
In der "Lesungs-Ebene" gefällt mir dann vor allem das Gespräch mit der jungen Frau, die natürlich niemand anderes als El Toro sein kann, gut.
Gut erkannt.:D
Das Schweigen des Lesers am Ende auf diese Silden-Nachfrage ist übrigens ein sehr schönes Sahnehäubchen, wo einem das Lächeln im Gesicht gefriert. Es bleibt natürlich offen, ob der Silden-Brand wirklich autobiographisch ist, aber gerade dieses Gefühl, was sich am Ende im Gespräch ausbreitet, deutet meiner Meinung nach doch sehr deutlich daraufhin, dass es tatsächlich etwas ist, was der Leser selbst erlebt hat. Ach, was heißt "deutet darauf hin" - es ist einfach sonnenklar. Das gibt dem Ganzen einen bitteren Beigeschmack, welcher der Geschichte gut zu Gesicht steht und sie sogar in den letzten Zeilen, quasi noch nach dem Happy End, doch noch ein Stück düsterer macht. SchattenLicht eben.
Ja, das stimmt. Wobei es aber so ein richtiges Happy End ja dann doch nicht gibt, finde ich.
Etwas Grundlegendes zu kritisieren habe ich daher nicht - außer vielleicht mit Blick auf den Wettbewerb, dass die Story nun kaum noch als Märchen durchgeht. Aber mit dem Problem bist du in der diesjährigen Kategorie 4 ja mittlerweile in sehr guter Gesellschaft. :D
Ja, wie gesagt, dass ist wohl die märchenhafteste - weil irgendwie mit Mysterium und surrealen Sachen und so - Geschichte, die ich habe. Ich hatte noch überlegt, "Magie zu Ehren!" anzumelden, aber das war mir dann doch so ein bisschen zu schlecht, irgendwie.
P.S.: Meinen Kommentar von damals findet man übrigens hier (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/438499-C-B-Kommentare-und-Diskussionen-zu-Geschichten-Gedichten-etc-15?p=7456302&viewfull=1#post7456302). Kann man ja mal miteinander vergleichen. ;)
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Das werd ich jetzt gleich mal machen. So ganz genau hab ich den nicht mehr im Kopf, aber ich meine, dass dein Kommentar damals nicht so positiv ausgefallen war, wie jetzt. Freut mich aber, dass dir die GEschichte, obwohl sie ja schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat, trotzdem Gefallen hat. Dein positives Urteil hat mich jetzt dann doch ein bisschen überrascht.:gratz
Ich bin halt auch vor so Kommentaren immer ziemlich aufgeregt, weil ich auch jedes Mal den Totalverriss befürchte. Meistens bleibt das zwar aus, aber man weiß ja nie.:D
Lord Regonas
31.08.2014, 20:26
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In Windeseile hat Regonas "Der Blutfluch" zu Ende gestrickt. Ob das Werk nun mehr von Hektik als von Sorgfalt geprägt ist? Das werde ich sogleich mal überprüfen.
Der Endkampf ist ganz okay gemacht, keine Frage. Das liegt wohl auch daran, dass du ihn sehr knapp hältst. Hier könnte man einerseits wieder bemängeln, dass die Geschichte dadurch zu wenig Substanz bekommt, andererseits, wie wir ja übereingestimmt haben: Warum unnötige Füller einbauen, wenn die Geschichte doch schon so klar ist?
Ich weiß noch ganz genau, dass du dich früher immer beschwert hast, dass ich den Hauptfaden zu sehr vernachlässigt habe:P
Dennoch, so richtig mitgerissen hat mich der Kampf nicht, die Bedrohlichkeit des Ganzen hielt sich dann ja doch eher in Grenzen, nicht nur, weil man wusste, dass es ohnehin irgendwie gut gehen würde, sondern auch, weil Bartok und Thalis jetzt beide nicht dem Tod oder einer Niederlage wirklich nahe waren. Ging im Prinzip trotz kleinerer Verluste doch recht reibungslos - wirklich viele Angriffe hat es ja nicht gebraucht. Der große Showdown ist also ausgeblieben, muss man sagen.
Muss ich so akzeptieren.
Was nicht ausgeblieben ist, ist dafür eine Erklärung, warum die Geschichte eigentlich Blutfluch heißt. Und auch den Grund des erwirkten Fluchs hat man ja mittlerweile erfahren: Der Schwarzmagier wollte eben das Artefakt. Als kleiner Clou der Geschichte enthüllt Regonas dann auch noch kurz vorm Ableben, dass Pablo mit einer seiner Vermutungen richtig lag: Offenbar gibt es dieses Artefakt gar nicht. Da stellt sich dann allerdings die Frage, warum der Lord das dem Magier a) nicht einfach mal gesagt hat, statt so komisch herumzupokern, und b) woher der Schwarzmagier denn eigentlich darauf kommt, dass es so ein Artefakt überhaupt geben könnte. Gut, Regonas deutet an, dass es dieses Artefakt möglicherweise mal gegeben hat, so sicher ist das ja aber auch nicht, und zusammen mit dem Umstand, dass man nicht einmal erfährt, wie es aussieht, wozu es gut sein soll und wo es herkommen soll, fühlt man sich da als Leser doch ziemlich ausgeklammert - und die Grundmotivation des Schwarzmagiers für sein Treiben steht auf sehr, sehr wackeligen Füßen. Es wirkt schon ein bisschen halbseiden, finde ich.
Das war so voll und ganz meine Absicht(!)
Es gibt einen Nachfolger unter einen anderen Namen (wie bei einer TV-Serie auch) und dort geht es dann eben um dieses Artefakt und was es genau kann. Eine Frage an dich:
"Was ist, wenn der Lord an dieser Stelle gelogen hat?"
"Was ist, wenn es das Artefakt gibt und er es nur einfach nicht dabei hatte?"
Das waren die Fragen, von denen ich mir Diskussionen und Spekulationen erhofft hatte.
Ist das zu wenig ersichtlich?
Schön finde ich hingegen Regonas' Aufopferung, die auch deshalb nicht zu unrealistisch überhöht daherkommt, weil es ja wohl ohnehin mit ihm zu Ende gegangen wäre. So ist sein Gegenopfer, um den Blutfluch zum Erlöschen zu bringen, ein schöner letzter Dienst - und vereint ihn mit seinem Lordkollegen im Tod.
Der kleine Epilog mit Vatras' Rede fügt sich dann auch schön ein, ist befreiend unkitschig und tatsächlich würdevoll geraten - und zudem mit dem kleinen Demokratiegag auch ein wenig aufgelockert. Da verzeihe ich dir sogar den "Stadthalter", mein lieber Regonas.
So findet diese Geschichte zwar ein schönes Ende, aber... ein wenig unbefriedigend war das ganze jetzt schon, finde ich. Die Anfänge waren klasse: Ein tolles Grundproblem mit der Schlaflosigkeit, zwei rätselhaft agierende Lords, eine aufgebrachte Menschenmenge - Stoff, aus dem große Geschichten und große Hörspiele gemacht werden! Dann ging es meiner Meinung nach dann aber doch zu geradlinig weiter, die schön gezeichneten Charaktere, insbesondere Thalis, wurden dann mehr und mehr zu bloßen Akteuren auf der Jagd nach "dem Bösen", der dann auch zielsicher zur Strecke gebracht wird. Sieht man von dem "Täter hinter dem Täter", also dem Schwarzmagier hinter dem anderen schwarz Gewandeten, mal ab, so gibt es ab dort keine echte Wendung, Überraschung oder Neuerung des Handlungsstrangs mehr. Versteh mich nicht falsch: Gut geschrieben und mit tollem Stil - den hast du in dieser Story auch nochmal verfeinert! - ist es allemal, doch so, wie die Handlung abläuft, ist es mir eindeutig zu sehr nach Schema F! Die Helden ziehen aus und töten den Bösen - so kann man die zweite Hälfte dieser Story beschreiben. Ich finde, gerade mit deinen schreiberischen Fähigkeiten und vor allem den tollen Grundbausteinen dieser Geschichte, hättest du da mehr raus machen können. So endet die Geschichte allemals durchschnittlich mit zu viel nicht ausgeschöpftem Potential.
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Ich bitte um Antwort
Gez.: Regonas
John Irenicus
31.08.2014, 20:52
Ich weiß noch ganz genau, dass du dich früher immer beschwert hast, dass ich den Hauptfaden zu sehr vernachlässigt habe:P
Ich glaube, da kann ich mich auch dran erinnern. Wie gesagt, will ja auch gar nix gegen sagen: Ist sehr zielstrebig geworden, diese Geschichte. :p
Das war so voll und ganz meine Absicht(!)
Es gibt einen Nachfolger unter einen anderen Namen (wie bei einer TV-Serie auch) und dort geht es dann eben um dieses Artefakt und was es genau kann. Eine Frage an dich:
"Was ist, wenn der Lord an dieser Stelle gelogen hat?"
"Was ist, wenn es das Artefakt gibt und er es nur einfach nicht dabei hatte?"
Das waren die Fragen, von denen ich mir Diskussionen und Spekulationen erhofft hatte.
Ist das zu wenig ersichtlich?
Also wenn, dann ist es auf alle Fälle zu wenig ersichtlich oder besser gesagt in diese (!) Story zu wenig integriert, denn auch die Figuren hinterfragen nichts und alles löst sich sang- und klanglos auf. Dass es in einer Nachfolgerstory um dieses Artefakt gehen könnte und dass sich daraus dann auch ergibt, dass der Lord vielleicht gelogen hat, das mag ja sein. Ich bewerte hier ja gerade aber die aktuelle Story und nicht etwaige Nachfolger. Wenn diese Story als eigene Story bestehen soll, muss sie sich ja eben auch an ihrem eigenen Gehalt messen lassen und nicht an dem etwaiger Nachfolger. Und in dieser aktuellen Story hier sind diese Fragen eben nicht einmal aufgeworfen, sodass es zwangsläufig dünn wirkt.
Lord Regonas
31.08.2014, 20:57
Ich glaube, da kann ich mich auch dran erinnern. Wie gesagt, will ja auch gar nix gegen sagen: Ist sehr zielstrebig geworden, diese Geschichte. :p
Also wenn, dann ist es auf alle Fälle zu wenig ersichtlich oder besser gesagt in diese (!) Story zu wenig integriert, denn auch die Figuren hinterfragen nichts und alles löst sich sang- und klanglos auf. Dass es in einer Nachfolgerstory um dieses Artefakt gehen könnte und dass sich daraus dann auch ergibt, dass der Lord vielleicht gelogen hat, das mag ja sein. Ich bewerte hier ja gerade aber die aktuelle Story und nicht etwaige Nachfolger. Wenn diese Story als eigene Story bestehen soll, muss sie sich ja eben auch an ihrem eigenen Gehalt messen lassen und nicht an dem etwaiger Nachfolger. Und in dieser aktuellen Story hier sind diese Fragen eben nicht einmal aufgeworfen, sodass es zwangsläufig dünn wirkt.
Dann werde ich an den entsprechenden Stellen noch ein paar Fettzellen einbauen:P
John Irenicus
31.08.2014, 21:00
Dann werde ich an den entsprechenden Stellen noch ein paar Fettzellen einbauen:P
Fettzellen sind immer gut! Bei Mamas Hühnersuppe damals fand ichs auch immer toll, wenn möglichst viele Fettaugen obenauf schwammen. Damit wirst du mich doch noch ködern können, pass nur auf. §herz
Dann nehme ich mich mal eines Neulings an, erst einmal §welcome im Forum Ajnif, hier komt mein Kommentar zu
Erst einmal Fehler suchen:
Ich glaube in diesem Fall ist Rot mal groß.
aufgerichtet und
Erschöpfung, die
Vorankommen
Irgendwas ist da satzbautechnisch nicht in Ordnung
, hauchte
Lösen
Kleidung war
Dass
leises
da", hörte
ihren linken
seid", sagte
habe", sagte
Trotz der Fehler und ein paar Stellen bei denen ich mir unsicher war ein stabiler Einstand. Die Verfolgungsjagd im Nordmarer Eis war ganz gut gestellt, die Entreißungsszene des Kindes sogar annähernd perfekt. Dass es sich bei dem Bündel um ein Kind handelt konnte man ziemlich früh vermuten, wollte ich nur mal sagen, falls es deine Intention gewesen sein sollte das geheim zu halten, weil du es erst später explizit gemacht hast.
Die meisten Fehler entstanden leider durch die copy+paste Aktion, da schaue ich noch nicht ganz hinter wie genau das funktioniert ohne dass sich einfach alles verschiebt.
Dass es sich um ein Kind handelt, wollte ich nicht geheim halten. Ich impliziere eine Frau mit Bündel fast immer genau so, wie du es getan hast.
:)
Ansonsten baust du über einen recht experimentellen Weg die weitere Geschichte auf. Diese Heilmethoden kommen mir dann alerdings doch etwas zu fortgeschritten für die Zeit von Gothic vor. Man könnte zwar sicherlich vertreten, dass ein Experte wie Xardas sicherlich einiges Mehr an Können als ein Landarzt hätte, aber selbst dann ist eine Operation am Schädel wie sie vogestellt wurde oder das Einsetzen einer Metallstange im Bein doch etwas zu fortgeschritten.
Da hast du wohl Recht. Mit dieser Beschreibunmg wollte ich nur deutlich machen, auf welchen experimentellen Pfaden die Person sich befindet. dazu aber mehr im späteren Storyverlauf.
Du versuchst ansonsten Xardas eher als verwirrt, mit niedrigem EQ darzustellen, das ist eine andere Ansicht, als die meinige, sofern es sich um den Xardas au den Spielen handeln soll. Ansonsten kann ich nur sagen, dass die Aufwachsenerie einigrmaßen glaubhaft rüberkommt und somit gut gelöst ist.
Ich hatte eigentlich nicht vor, ihn als verwirrt oder weniger intelligent darzustellen. Dadurch, dass er diese experimentellen Wege einschlägt, wollte ich eher hervor heben, wie intelligent er ist. Dafür ist er aber nicht in der Lage einigermaßen umgänglich zu anderen Menschen zu sein. Das Thema "Xardas" wird aber im späteren Storyverlauf weiter geführt.
Was noch von meiner Seite nicht so gut ankam war zum einen das Reh zu beginn, bzw. die Natur, die mir etwas zu romantisiert und in einer zu täumerisch detailverliebten Weise dargestellt wurde, wobei ich mir fast sicher bin, dass etwa Ewek oder Eddie hier aus dem Forum dem wesentlich positiver gegenüberstehen könnten, zum Anderen fand ich die Szene mit dem sich selbst vergessen unnötig lange und der gelungene Witz wird so unnötig zu peinlichem Klamauk.
Dazu gibts dann halt noch so Details wie etwa "sate" an Stelen, die andere Wörter viel näher legen.
Aber ansonsten mach mal weiter, ich bin gespannt wie das nun weitergeht.
Oblomow Ende.
Vielen lieben dank für deinen Kommentar. :gratz
Vielen lieben dank für deinen Kommentar. :gratz
Es mag zwar unwahrscheinlich klingen bei all den Flüchtigkeitsfehlern in meinem Kommentar, aber EQ soll wirklich EQ bedeuten und nicht IQ, das wollte ich nur nochmal feststellen, bevor es hier zu weiteren Missverständnissen kommt.
Es mag zwar unwahrscheinlich klingen bei all den Flüchtigkeitsfehlern in meinem Kommentar, aber EQ soll wirklich EQ bedeuten und nicht IQ, das wollte ich nur nochmal feststellen, bevor es hier zu weiteren Missverständnissen kommt.
Dann nehme ich zurück was ich sagte :D Denn in dem Fall hast du wohl Recht.
Lord Regonas
31.08.2014, 22:31
Fettzellen sind immer gut! Bei Mamas Hühnersuppe damals fand ichs auch immer toll, wenn möglichst viele Fettaugen obenauf schwammen. Damit wirst du mich doch noch ködern können, pass nur auf. §herz
Die entsprechenden Fettzellen wurden hinzugefügt und sollten nun etwas mehr Klärung und hoffentlich auch die richtigen Fragen herbeiführen. Es wurden zwei Beiträge geändert (VI & VII) und die Änderungen sind kursiv dargestellt.
Falls jetzt noch was sein sollte... §wayne
Meine Zeit ist abgelaufen:o
John Irenicus
01.09.2014, 00:00
Meine Zeit ist abgelaufen:o
Wie fatalistisch! :eek:
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Noch nie passte ein Benutzerrang so gut zum tatsächlichen Benutzer! Denn wenn unter Joni Odin von Hassensteins Name "Legende" steht, dann kann man das ruhig schon ernst nehmen! Umso größer wohl der Druck und die Erwartungshaltung an das neue Werk des zurückgekehrten Story-Forum-Urvaters, "Die drei Prüfungen des Königssohnes". Kann er diese Erwartungen erfüllen? Eigentlich unmöglich, aber man kann ja mal schauen, was dabei herumkommt. Noch ist die Geschichte ja nicht weit fortgeschritten, beizeiten werde ich mit Kritik aber auch nicht sparsam sein. Adel verpflichtet halt. ;)
Der Stil der Geschichte bestätigt den Verdacht, den ich schon beim Erspähen des Titels hatte: Wäre die Geschichte fertig geworden, wäre das ein brandheißer Kandidat für die Wettbewerbskategorie 4 gewesen, was? Ist jedenfalls auch mal wieder schön, so etwas zu lesen, auch wenn ich mir vorstellen kann, dass es für dich als Schreiber anstrengend ist, diesen Stil auch durchzuhalten. Aber was weiß ich schon vom Können des großen Joni Odin von Hassenstein! Und solange es nicht beim Lesen anstrengend wird - und das wurde es noch nicht - soll es mir auch einerlei sein!
Wie dem auch sei: Diesen Stil jedenfalls hast du drauf, und er kommt nicht nur märchenhaft, sondern geradezu biblisch daher. Nur, dass hier dann doch spannendere und vor allem handfestere Dinge passieren als in der Bibel. :p
Der Stil erlaubt es dir jedenfalls auch, die Geschichte mehr en passant geschehen zu lassen, was wie gesagt eine deutliche Abwechslung zu den üblichen Geschichten darstellt, die mir bisher ganz gut gefällt. So mag ich es, wie dem Königssohn auch tatsächlich etwas "Heiliges" hinzukommt. So gern ich die ganzen Verulkungen und Verdammungen über die Rhobar-Monarchen in den Geschichten hier auch lese: Dass auch mal jemand aus dieser Familie ernst genommen wird, ist fasrt schon erfrischend. :D
Das einzige an Kritik, was ich anbringen kann, ist, dass es mir doch zu fix geht, dass ein Königssohn mal eben so als Küchengehilfe auf einem Schiff anheuert. Das hätte ich nicht erwartet... klar, der junge Rhobar (sollte es denn die Rhobar-Familie sein, das habe ich einfach mal vorausgesetzt) erscheint mir schon demütig genug, dass er sowas für seine Reise ohne mit der Wimper zu zucken in Kauf nimmt. Aber dass der reiche Händler das so zulässt! Naja gut, Varanter halt, eine kostenlose Überfahrt war da wohl nicht drin. Aber so einen weiteren Satz in deinem Stile, à la "Und der Königssohn zögerte nicht, sich auch dieser Notwendigkeit zu stellen" oder irgendwie sowas, das hätte das Bild ein wenig runder gemacht. Denn möglicherweise ist es ja gerade auch ein wichtiger Charakterzug, dass ein Prinz so etwas macht, obwohl er es bei dem ganzen Geld sicherlich einfacher hätte, als Kombüsenjunge zu spielen...
Tja, mehr kann man zu dieser Geschichte bis jetzt noch nicht sagen - was dich auch vor zu viel Kritik bewahrt! Ich bin gespannt, welchen Umfang diese Geschichte haben wird, denn danach bemisst sich irgendwie auch, was alles so passieren muss, damit es eine richtig gute Geschichte wird. Raum für überraschende Wendungen, Action, Humor und Sonstiges, der lässt sich nur schwer vorstellen. Mit diesem Stil engst du auch das Fahrwasser für die Handlung sehr ein, und bisher hat das ja auch gut geklappt. Es wird dann die Kunst sein, das auch über eine längere Distanz interessant zu halten. Und genau darauf bin ich gespannt! :)
Einen Rechtschreibfehler habe ich gefunden:
Ziehe zuerst genn Norden in das Reich Nordmar!
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John Irenicus
01.09.2014, 18:28
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Ich hatte schon mit dem Gedanken gespielt, die titellose Story von Ajnif zu lesen, und jetzt mit der Wettbewerbsanmeldung habe ich sogar noch einen weiteren richtig guten Grund dafür. :)
Was früh auffällt, ist der Schreibstil: Am Anfang wirkt er zwar noch ein wenig abgehackt, aber das ist ja auch gerade der Art der Beschreibungen in der Einführungsszene geschuldet. Einige Absätze später zeigt er sein wahres Gesicht: Kein Hochheck, klare Sprache, keine unnötigen Schachtelsätze, trotzdem ab und zu nette Details und Wendungen, nur wenig missglückte Formulierungen und ab und an mal ein nicht ganz nach meinem Geschmack gesetztes Komma. Von daher schnell in die Schublade "Autorin kann schreiben" einsortiert, was das ganze Lesen der Geschichte natürlich umso angenehmer gemacht hat. Für den Schreibstil gebührt also schon einmal Anerkennung: Absolut solide und brauchbar!
Ähnliches kann man auch über den Inhalt des Anfangs sagen. Ein Kind, das der Mutter entrissen wird (beim Bündel muss man da wirklich sofort dran denken), das ist jetzt (zum Glück nur in solchen Geschichten!) nichts Ungewöhnliches - aber eben auch nix Unspannendes. Denn Fragen eröffnen sich da genug: Wer sind diese anderen Leute, warum ist das Kind so wichtig, und vor allem: Was meinen diese Herren damit, dass es ihr, der Protagonistin, nie gehört hätte? Das sind schon einmal schöne Ansatzpunkte, die vor allem auch auf eine Geschichte größeren Ausmaßes schließen lassen. Vor allem, wenn man hinterher erfährt, dass sich die arme Frau nicht einmal an ihr Kind erinnern kann - noch ein Hindernis auf dem Weg, es wiederzuerlangen.
Der Mann beugte sich noch weiter über sie und sie konnte seinen angenehmen Duft einatmen. Seine Lippen streiften ihr linkes Ohr. „Es tut mir so leid“, flüsterte er kaum hörbar, löste ihre Finger einzeln von dem Bündel und nahm es an sich.
Das hier ist dann auch die interessanteste Stelle in dieser Szene. Denn erstens mal fand ich es gut, wie Klischees vermieden wurden und die Entführer nicht eine zum Himmel stinkende Bande mit fauligem Atem ist, sondern einer davon sogar angenehm duftet. Fast schon paradox, aber warum sollte es auch nicht so sein? Hinzu kommt, dass der Typ dann aber wohl gar nicht so sehr damit einverstanden ist, mit dem, was er tut bzw. tun muss. Ein wenig könnte man auch rätseln, dass er die Protagonistin näher kennt? Spekulation, aber ich vermute mal, dieser Kerl wird noch eine Rolle spielen. Später in der Geschichte dachte ich ja sogar mal kurz, er könnte Kyle sein, der sich dann nur verstellt oder so etwas in der Art, aber dafür gab's außer meinen weit hergeholten Fantasien dann ja doch keine Anhaltspunkte. Wie dem auch sei: Schöner Schnörkel in dieser Szene!
Ich bin ja fast schon froh, dass mir als Leser detaillierte Beschreibungen des ganzen Geprügels erspart blieben - denn die spätere "Bestandsaufnahme", die ja offenbar, wie später klar wird, von Xardas stammt, die hat es ja echt in sich. Die haben die Arme ja geradezu zerstört! Ganz schön heftig... ebenso wie die Operationen, die zur Heilung vorgenommen werden mussten...
Das Gespräch zwischen Kyle und dem da noch nicht enthüllten Xardas lockert das Ganze schön auf, auch wenn es fast schon makaber scheint, wie sie angesichts der vollkommen geschundenen Frau noch so locker drauf sein können. Aber gut, ebenfalls schlecht drauf sein, das würde ihnen ja auch nichts bringen. Und bei Xardas ist das ja eh kein Wunder - seinen "wunderbaren" Charakter hast du ja auf den nächsten Seiten dann ziemlich treffend dargestellt. ;)
„Sag mir Kyle, wie viele Frauen kennst du?“
„Ich..., du kennst doch genauso wenige!“
„Ich habe sie aber studiert, im Gegensatz zu dir.
Stichwort Ich studiere Bitches, oder wie? :p
Der weitere Verlauf der Geschichte lebt richtig von den Leiden der Protagonistin und ihrer Wahrnehmung. Ich finde, du hast das sehr nachvollziehbar geschildert, man kann sich gut in sie hineinversetzen. Sie hat überall Schmerzen, weiß nicht wo sie ist und hat auch noch einiges vergessen. Und dann kommt da noch so ein Zyniker mit weiß-grauen Augen daher (da konnte man schon ahnen, dass es wohl Xardas ist), die gruseliger nicht sein könnten (finde ich eh gut, dass das mal richtig herausgestellt wurde) und behandelt einen auch noch so unfreundlich. Dass sich die Arme da eher an Kyle klammert, ist nur logisch - den Gegensatz, wie sehr sie ihm vertraut und wie wenig sie Xardas vertraut, hast du auch schön dargestellt. Xardas lernt man hier ja nun auch wirklich hassen. Und naja, Kyle scheint ja ein schicker Typ zu sein, da ist das ja umso verständlicher. :D
Der Einstieg in diese Geschichte ist dir also zweifelsfrei gelungen, du hast einige Rätsel aufgegeben, die ganz schöne Dickschiffe sind, dabei schonmal drei Charaktere sehr schön gezeichnet und mit der Amnesie dann auch noch einen erzählerischen Trick auf Lager, der die Protagonistin ein wenig mehr zum Wissensstand des Lesers heranführt. Nicht schlecht!
Besonders gut finde ich, dass der Beginn des II. Kapitels klarstellt, dass jetzt, wo die Protagonistin halberlei in Sicherheit ist, nicht wieder "alles gut" ist, sondern die psychischen Folgen erst jetzt richtig offenbar werden: Ihre vollkommene Verängstigung ist sehr bedrückend geschildert, das gefällt mir (sofern so etwas Schlimmes einem "gefallen" kann). Dass mehr noch tatsächlich etwas am Fenster war, wie es scheint, macht die Sache nochmal spannender - die Gefahr ist wohl alles andere als gebannt, und man fragt sich wirklich, was da eigentlich los ist. Auch wenn ich immer mal für einen Tag eine Frau sein wollte: In der Haut unserer "Heldin" wollte ich in dieser Zeit nicht stecken! Bei dem, was sie dort halb fantasiert, halb erlebt, hat man außerdem das Gefühl, dass Xardas neben den Heileingriffen noch ganz andere Manipulationen an ihr durchgeführt haben könnte...
Beim Gespräch zwischen Kyle und der Protagonistin wird das Vertrauen nochmal schön vertieft, noch wichtiger finde ich aber, wie hier die Stärke der Heldin hervorkommt: Trotz ihrer misslichen Lage kann sie ja doch noch ganz schön schlagfertige Antworten geben - find ich gut!
Kyle grinste, eine Reihe makelloser Zähne kam dabei zum Vorschein.
Die Beschreibung hier fiel mir sofort auf, weil sie nämlich nur wenige Absätze vorher schon einmal vorkam:
Sie versuchte zu lächeln und er antwortete ihr mit einem breiten Grinsen, sodass eine Reihe makelloser Zähne zum Vorschein kam.
Da solltest du dann für mehr Abwechslung sorgen - oder eben betonen, dass es wieder diese Zahnreihe ist. Hier wird sie der Formulierung nach ja quasi als ein neu erkanntes Merkmal eingeführt, was sie ja aber nicht ist.
„Oh bitte.“ Sie konnte die aufkeimende Verzweiflung in seiner Stimme hören. Zögernd stand Kyle auf, setzte sich neben sie auf die Bettkante und sah sie unschlüssig an.
„Ich...ähm, nun gut.“ Nur widerstrebend legte Kyle ihr einen Arm um die Schulter und drückte sie leicht an sich. „Mache ich das so richtig?“, fragte er unsicher.
Sie nickte stumm.
Süß. ^2^
Diese Stellen sind dann wohl auch symptomatisch für das aufkeimende Verhältnis zwischen den beiden. Bei der Anziehstelle wäre ich an Kyles Stelle übrigens auch ziemlich nervös gewesen - auch in ihn kann man(n) sich also gut hineinversetzen. :D
Bis jetzt insgesamt also eine alles andere als uninteressante Geschichte, was man aber auch so erwarten konnte: Ich glaube, es gab hier im Forum noch nie eine Frau, die schlecht geschrieben hat. Die meisten waren immer wenigstens knapp über dem Durchschnitt. So auch du! In der Gesamtschau hat mir bis jetzt am besten die Charakterdarstellung Xardas' gefallen. Meist wird er ja über seine Macht, seine Taten, sein Wissen oder allerhöchstens über seine etwas eigenbrötlerische und unfreundliche Art definiert, du machst hier einen richtigen Zyniker aus ihm. Aber auch nicht diesen Fiction-Klischeezyniker, sondern wirklich einen authentischen Charakter. Und ich finde, das passt auch sehr gut zu Xardas und ist kein Bruch mit den Gothic-Vorgaben. Das wichtigste hast du ja ohnehin eingebracht: Die Unklarheit über seine Motive. Und die Frage wird einen wohl in den hoffentlich erscheinenden Fortsetzungen dieser Geschichte noch länger begleiten... ;)
Am Ende meiner Notizen stand dann jetzt noch ein Wort: Toll! Ich denke, damit kann ich diesen Kommentar vorerst beschließen... :p
Rechtschreib-, Tipp- und sonstige formale Fehler, die mir beim Weg durch die Geschichte begegnet sind:
Der Mond leuchtete in einem dunklen rot.
Das hätte ich groß geschrieben, weil es ja das Rot ist. Aber ich glaube, das ist auch ein Stück Geschmackssache.
die Ohren waren dabei aufgerichtetund horchten nach Geräuschen.
Sie kämpfte mit aller Kraft gegen die Erschöpfung die in ihre Beine kroch.
Komme nach Erschöpfung.
Lederne Handschuhe legten sich um ihre eisigen Fingen.
Um ihre was? §kratz
„Das ich nicht lache..“
Ein Leises Stöhnen kam über ihre Lippen.
„Immer wenn man ihn braucht, ist er nicht da.“, hörte sie eine tiefe Stimme sagen.
Das hier kam mehrmals vor - üblicherweise gehört da der Punkt nicht hin, wie du es an vielen anderen Stellen ja auch richtig machst.
Die warme Hand verschwand, etwas kühles legte sich stattdessen auf ihre Stirn.
Großschreibung ist hier angesagt! Das Kühle.
Xardas hatte sich auf die Bettkante gesetzt und legte seine eisigen Finger auf ihrenlinken Unterarm.
„Wie Ihr also seht, habe ich Euch ein neues Leben geschenkt. Danken könnt ihr mir dafür später.“
Wenn man sich so eine Anredeform einmal eingehandelt hat, wird's schwierig, da ständig drauf aufzupassen. :D
Alleine bei dem Gedanken, lief ihr ein Schauer über den Rücken.
Das Komma muss da weg, sonst stolpert der Satz so.
„Im Alter von fünf Jahren, habe ich meinen Vater verloren.
Ebenso hier.
Schweiß gebadet wachte sie auf
Das gehört natürlich zusammen!
Er schob die Decke an die Seite Entsetzt schnappte sie nach Luft als sie die lange Narbe auf ihrem linken Bein sah.
P.S.: Willkommen im Forum! ;)
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Edelfett
01.09.2014, 23:06
Und auch für Edelfetts neuestes Fragment zu "Donnergrollen" hab ich noch ein paar Worte übrig: Denn mit dem Aufruf zum Dienst am Vaterland kommt ja jetzt doch die Spur einer Handlung, oder sagen wir mal, Progression der NarrationTM ins Spiel, weil dieser Aufruf ja auf den vorherigen Brief des Daron Michael Iridar [...] Dominique von Vengard [...] etc. pp. aufbaut und einfach die grausame Idee weiterspinnt. Ich weiß schon, warum ich mich immer jeglichem Kriegsdienst verweigert habe. :o
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Bei genauem Hinschauen bemerkt man allerdings eher einen Sprung zurück in die Zeit, dass damit durchaus auch eine gewisse Handlung fortgesetzt wird, da Ähnliches auch danach geschehen hätte können ist natürlich richtig. Insgesamt wird es aber in fast jeder Hinsicht von einer Geschichte abweichen, wobei trotzdem eine Handlung vermittelt werden soll.
Danke fürs Lesen:gratz
Der Fluch des roten Riesenkürbis
von Eddie
Ein Kürbiswettbewerb wie in einer amerikanischen Sitcom. :D Das ist ja ulkig, hätte gar nicht gedacht, dass sowas in unserem Forum vertreten ist.
Schmunzeln kann man bei der Story gleich mehrmals. Am meisten musste ich wohl tatsächlich lächeln, als Heinrich und Emil Vatras' Predigt nachgespielt haben. Platt doof, aber eine witzige (und grausame! (Für den Fall, dass ali mitliest. :p) Idee! Heinrich und Emil scheinen ja sowieso so etwas wie Max und Moritz zu sein. Allein in dem kurzen Ausschnitt aus ihrem Leben, den du uns hier erzählt hast, stellen die ja genug Unfug an. Dass Thorben denen überhaupt etwas leiht. Waren Nägel damals denn so billig? §kratz
Gritta wird ihrer Rolle als menschliche Ziege ebenso hübsch gerecht wie die Frau Meier ihrer Rolle als entrüstete Fastgewinnerin. Dass die beiden als Pointe noch mal loslegen, fand ich sehr stimmig.
Die Vorstellung eines faulenden, auslaufenden, mit Nägel gespickten Kürbisses finde ich übrigens tatsächlich ziemlich gruselig. Muss ja eklig ausgesehen haben! :igitt:
Die Geschichte bietet angenehme, seichte Unterhaltung. Dabei macht sie nichts falsch und ist deshalb auch auf jeden Fall als gut zu bewerten, aber ihre Chancen beim Wettbewerb sind in meinen Augen nicht allzu groß. Solche tiefsinnigen Schwergewichte wie "Sir Harivald von Donnerbalk" machen da leider mehr her. :(
Verschieden
von Al Bern
Eine echte Überraschung! Wie aus dem nichts haust du eine Story raus und meldest sie wenige Stunde vor Abgabeschluss zum Jubiläumswettbewerb an, wirklich grandios! :gratz
Und das ist auch etwas, dass man über deine Story selbst sagen könnte: Der Schreibstil gefällt mir sehr gut und Gefühle wie Verzweiflung und Resignation bringst du treffend rüber. Die Story lässt sich wirklich schön runterlesen, da hakt nichts großartig oder stört.
Die Geschichte lebt von der Vielfalt der Charaktere. Da hat PB zwar schon die halbe Arbeit geleistet, aber du setzt es gut um, überlegst, welcher Charakter sich in dieser Belagerungssituation wohl wie verhalten würde, wer macht sich wie nützlich und wer gar nicht? Mit wenigen Sätzen führst du Charaktere ein und beschreibst genau diese Verhaltensweisen im Angesicht der Verzweiflung. Einige vielleicht ein bisschen ausführlicher als andere, aber "Verschieden" geht es einfach darum ALLE Stadtbewohner abzudecken, und das merkt man!
Das ist auch der wichtigste Unterschied zu "Am Boden", wenn du mich fragst. Ansonsten sind die Storys sich ja relativ ähnlich. Gut, hier gibt es viel mehr Action und man erfährt quasi alles bis zum Untergang sympathisierenden Fraktion und nicht erst von da an, aber die Atmosphäre ist sehr ähnlich. Verzweiflung in den letzten Lebensstunden wird bald zu deinem Markenzeichen, wenn du so weiter machst. :D
Wenn du dann doch mal näher an einen einzelnen Charaktere herangetreten bist, wie zum Beispiel bei Thorben oder später auch bei Ruga, hast du aber auch richtig auf den Putz gehauen und das Innenleben dieser Person dramatischst, aber mit einer standhaften Ruhe beschrieben.
Was der Geschichte vielleicht fehlt,ist so etwas wie eine Pointe oder ein Wendepunkt. Es kommen zwar immer wieder kleine Hoffnungsschimmer für die Menschen auf, aber eigentlich sieht es doch von Anfang an danach aus, dass sie alle sterben. Und das kommt dann auch so.
Insgesamt hat mir deine neueste Kurzgeschichten auf jeden Fall sehr gut gefallen, ich war berührt und gebannt, und würde mich freuen, wenn man auch mal öfter was von dir liest. Vielleicht ja was Längeres. ;)
John Irenicus
02.09.2014, 20:55
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Ich hab mich ziemlich gefreut, als Laido seine Ankündigung, „vielleicht ein kurzes Märchen“ in den Wettbewerb zu schicken, wenige Minuten vor Teilnahmeschluss wahrgemacht hat. Und man muss sagen: Nach Schnellschuss sieht die Geschichte wirklich nicht aus. Zumindest die Idee hast du vielleicht also auch schon länger gehabt – vielleicht seitdem du alles selbst spülen musst? :p
Ich hoffe, der Kommentar wirkt jetzt nicht so unstrukturiert. Ich habe die Geschichte zwar wieder auf dem Kindle gelesen, das aber zu Hause im Bett, und wenn ich gemerkt habe, dass ich zu viele innerliche Notizen gemacht habe, bin ich dann zum Laptop gerannt und hab schnell ein paar Stichworte und -sätze in die Tastatur gehackt, weshalb hier manchmal der rote Faden fehlt und ich eher Einzelaspekte als das Große und Ganze bespreche. Hoffe, das ist dir auch so genehm. :)
Der „Schaum“ hat einen erkennbaren Märchenstil – und klassische Märchenelemente. Das habe ich von dir auch schon so erwartet. Wenn man das extra für den Wettbewerb verfasst, bietet sich das ja auch an. Wobei man es dann natürlich auch können muss! Ob ich das zum Beispiel so gut hinbekommen hätte, daran zweifle ich. Dass du das schaffst, das war keine große Überraschung. ;)
Zu einem richtigen Märchen gehört natürlich auch immer eine Art Lied, hier das Lied des Dämons – wobei die erste Strophe ja echt mal klingt wie so ein typisches paar Werbereime aus einer Fernsehwerbung zu einem Spülmittel. :D Ab und an sind die Reime aber ein bisschen flapsig („Nulltarif“) für so ein seriöses Märchen. Naja, sofern ein Märchen um einen Spüldämon denn seriös sein kann. Aber trotzdem: Diese Reime sind auch und gerade an diesen Stellen lustig, reißen mich dann aber doch ein wenig aus der Märchenatmosphäre heraus. Ganz abgesehen davon scheine ich mich aber vor einem Konkurrenz-Gedichtband in Acht nehmen zu müssen, so elegant wie du das hier hinbekommst. ;)
Schön, wie du nicht gleich die große Dramatik-Kiste aufmachst sondern die Mutter einfach mit einer harmlosen Sommergrippe „ausschaltest“ - das erhält der Geschichte auch eine gewisse Leichtigkeit und zeigt, wie gut du „mit Maß“ erzählen kannst. Dazu zählt auch die Grundidee, so einen banalen Umstand wie das Spülen zum Hauptthema zu machen. Wie man aber sehen kann, ist das Thema ja gar kein leichtes – wenn hinterher sogar der König beinahe auf die Knie sinken will vor so viel Spülkunst – übrigens eine meiner Lieblingsszenen in diesem Märchen. :D
Allzu schwierig, davon war er überzeugt, konnte das Kochen ohnehin nicht sein, denn die Mutter hatte diese Herausforderung ja schließlich auch all die Jahre lang mit Bravour gemeistert.
So ganz insgeheim ist er ja doch ein ziemlich fieser Möpp, der kleine Theobald, was? :p
Bei dem Fluch mit dem siebten Weibe wäre ich übrigens auch aus den gleichen Erwägungen wie Theo sofort drauf eingegangen – und nach einer unwahrscheinlichen Nr. 6 wär ich dann einfach auf Männer umgeschwenkt. :D
Deshalb finde ich es auch gut, dass es ab da Prinzip und Plan des Dämons ist, den „angefixten“ und in seine heroische Spülrolle hineingetriebenen Theobald nach und nach auszunehmen. Er hat ihn ja voll in seiner (schaumigen) Hand – sehr geschickt gemacht. Wer weiß es schon – an Theobalds Stelle hätte ich den Kanister gegen den nächsten Fluch ja auch angenommen, und immer so weiter.
Bis zur Stelle mit der Hochzeitsnacht fand ich es ja eher noch lustig, wie Theobald mehr und mehr in diesen Schlamassel gerät. Als dann aber klar wird, dass der zweite Fluch all das kaputtzumachen droht, was dem jungen Theobald so viel Freude bereitet – nämlich allen voran sein privates Glück mit Sophie – begann ich dann doch, Mitleid mit ihm zu bekommen. Jetzt nicht nur, weil er sie aus Angst nicht flachlegen kann, sondern eben allgemein wegen der gescheiterten Beziehung. Auch Sophie tut mir da leid, denn wo Theobald nicht mit der Sprache rausrückt, muss sie ja sonstwas denken... auf einmal wird es also ganz schön bedrückend uns sehr ernst, was ich erzählerisch übrigens klasse finde: Das ist ja auch so typisch Märchen, dass erst alles toll ist und es dann steil bergab geht. Und weil man als durchschnittlicher Leser bei solchen Märchen ja mittlerweile sowieso weiß, dass das Scheitern vorprogrammiert ist, muss dieser Effekt eben anders erzeugt werden. Und das hast du gut geschafft: Hier wird nicht aus dem Erfolg ein überraschendes Scheitern, sondern aus einem lustigen Scheitern ein überraschendes deprimierendes Scheitern. Gut gemacht!
Zum Glück gibt es dann aber Stellen wie diese, die das etwas auflockern:
„Aber wieso denn das? Denk doch nur an die vielen süßen kleinen Gesichtchen, und die vielen tapsenden Beinchen und Ärmchen – und wir können uns gleich sieben Namen zugleich ausdenken, für jedes einen anderen!“
Sie ist offenbar doch ein kleines Dummchen. :p
Wobei ich es dann ein bisschen sehr dünn fand, diese Feuermagier-Diagnose mit den Siebenlingen. Klar, geradezu vorsichtshalber reicherst du das ganze noch um die Familienhistorie Sophies an, um so endgültig auch einen Rückschluss auf Sophie selbst zuzulassen, aber gut – so ein bisschen zu zufällig ist das dann doch. Andererseits lässt du Theobald aber genau das richtige denken, dass das ja immer noch nicht zwangsläufig heißt, dass Sophie tatsächlich Siebenlinge bekommt. Außerdem ist es für die Geschichte ja auch weniger wichtig, dass das wirklich passieren könnte – wichtig ist ja nur, dass eben die Angst davor geschürt wird. Deshalb weiß ich nicht so ganz, wie ich diese erzählerische Idee bewerten will. Sagen wir mal so: Es ist natürlich schon sehr verdächtig auf Theobalds zweiten Fluch zugeschnitten. ;)
Wie dem auch sei, nachdem das Private den Bach runtergeht, folgt das Berufliche dann ja auch recht schnell, und dass die Spüljungens den kostbaren Dämonensud einfach mal weggekippt haben, das ist noch eine Spur tragischer – hier meiner Meinung nach aber komplett glaubwürdig, sowas hat ja jeder schonmal erlebt, dass etwas total Wichtiges von anderen als vermeintlicher Müll entsorgt wurde. Wobei dabei dann zum Glück die wohl wenigsten von uns einen Spüldämon im Nacken sitzen hatten. :D
Allein, weil man um dein erzählerisches Geschick weiß, war es ein wenig vorhersehbar, dass es mit den sieben Weibern vielleicht doch gar nicht so einfach ist, wie Theobald sich das vorgestellt hatte. Lustigerweise hatte ich auch Großtanten im Kopf, ich hatte aber zuerst immer spekuliert, dass er die als neue Verwandte im Rahmen einer Hochzeitsgesellschaft alle der Reihe nach küssen muss und wegen des Fluchs dann nicht kann, und somit deshalb alles platzt. Die tatsächlich beschriebene Variante ist dann aber die realistischere, wobei unter Hinzunahme von Theobalds Haustiere dann auch schön offen bleibt, ob Theos Stunde denn nun wirklich schon geschlagen hat, oder ob ihm seine Angst jetzt nicht doch zu viele Flausen in die Kopf setzt – der „zahnige“ Kuss seiner neuen Gespielin muss ja nämlich auch nichts heißen, sowas soll ja mal vorkommen, habe ich gehört. Jedenfalls eine schöne Mischung aus echter Bedrohungslage, aber eben auch dem kleinen Quentchen Spekulation, wie weit Theo dem Tod durch Gefressenwerden denn nun schon wirklich gekommen ist. Man muss ja auch immer damit rechnen, dass der Dämon überhaupt nur Angst verbreitet, da aber gar nichts hinter ist... wobei ich mich an Theobalds Stelle nicht darauf verlassen würde!
Tja... und dann passiert es also doch. Ganz ehrlich, auch wenn ich die Möglichkeit oben im Absatz erwähnt habe: Ich habe jetzt wirklich nicht ernsthaft damit gerechnet, dass die Flüche wirklungslos sind, und so kommt das Bekenntnis des Spüldämons dann doch ziemlich überraschend. Zumal seine Beweggründe auch so mitleiderregend sind: Sympathisch wird er einem ja schon, der schaumige Kerl, zumal er dann Theobald hilft, alles wieder gut zu machen. Also eine wirklich schöne Wendung!
Allerdings habe ich an dieser Wendung und dem damit eingeleiteten Ende der Geschichte trotzdem ein bisschen – einfach meinem persönlichen Geschmack geschuldete – Kritik entgegenzubringen: Denn Theobald wird es hier natürlich schon sehr leicht gemacht, und am Ende steht er tatsächlich mit einem Gewinn da, obwohl er sich den gar nicht verdient hat. Ich bin zwar nicht der Meinung, dass man sich jedes Lebensglück verdient haben muss, aber so wie sich Theobald stellenweise benommen und seinen auf Zaubereien gründenden Ruhm ausgekostet hat, kommt er hier doch ziemlich gut weg. Ein Ende, welches ihn ohne Alles, aber mit einem anderen kleinen Hoffnungsschimmer im Bett liegend gezeigt hätte, hätte mir womöglich einen Tick besser gefallen. Klar, irgendwie gönne ich ihm das schon alles und freue mich, dass alles wieder gut ist – auch für die arme Sophie – aber das ist mir dann doch ziemlich auf Happy End gebürstet. Auch wenn so ein Happy End wohl klassisches Märchenmerkmal ist. Zwar spielst du am Ende dann noch mit dem Gedanken, dass der Fluch ja vielleicht doch echt ist oder mit dem siebten Kind doch irgendetwas ist, aber ganz so erdrückend finde ich diese Ängste dann längst nicht mehr. Ist natürlich alles sauber geschrieben, aber wie gesagt: So 100% mein Geschmack ist es nicht! Oder ich formuliere es anders: Ich hätte die Geschichte wohl anders enden lassen. Aber ich bin dafür ja auch der, der schon seit Jahren bei Wettbewerben nix Großes mehr reißt, von daher bin ich da auch mal lieber still. :D
Alles in allem also ein schönes, sehr klassisches Märchen mit einem makellosen Schreibstil, wobei man letzteres von dir ja mittlerweile gewohnt ist. Schon beneidenswert! Das Lesen hat mich gut unterhalten und ging flott von der Hand, und um das nochmal klarzustellen: Schlecht fand ich auch das Ende nicht! Haste gut gemacht – vor allem dafür, dass wieder mal alles auf dem letzten Drücker geschehen ist. :p
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Laidoridas
02.09.2014, 22:17
Ich hab mich ziemlich gefreut, als Laido seine Ankündigung, „vielleicht ein kurzes Märchen“ in den Wettbewerb zu schicken, wenige Minuten vor Teilnahmeschluss wahrgemacht hat. Und man muss sagen: Nach Schnellschuss sieht die Geschichte wirklich nicht aus. Zumindest die Idee hast du vielleicht also auch schon länger gehabt – vielleicht seitdem du alles selbst spülen musst? :p
Ja, na sicher. :D Ich hab halt in den ersten zwei, drei Tagen hier in der Wohnung auch erstmal so wie Theobald alles dreckige Zeug angehäuft, und als ich dann an einem Abend ewig lange am Spülen war, ist mir die Idee gekommen. Geschrieben hab ichs jetzt aber erst in den letzten paar Tagen.
Zu einem richtigen Märchen gehört natürlich auch immer eine Art Lied, hier das Lied des Dämons – wobei die erste Strophe ja echt mal klingt wie so ein typisches paar Werbereime aus einer Fernsehwerbung zu einem Spülmittel. :D Ab und an sind die Reime aber ein bisschen flapsig („Nulltarif“) für so ein seriöses Märchen. Naja, sofern ein Märchen um einen Spüldämon denn seriös sein kann.
Ja, also so seriös war das nun alles nicht gedacht. Dass der Dämon so Marketingslogans raushaut war schon so gedacht, und ich finde das auch nicht so schlimm, weil er ja schließlich ein Wesen aus einer anderen Welt ist!
Schön, wie du nicht gleich die große Dramatik-Kiste aufmachst sondern die Mutter einfach mit einer harmlosen Sommergrippe „ausschaltest“ - das erhält der Geschichte auch eine gewisse Leichtigkeit und zeigt, wie gut du „mit Maß“ erzählen kannst. Dazu zählt auch die Grundidee, so einen banalen Umstand wie das Spülen zum Hauptthema zu machen. Wie man aber sehen kann, ist das Thema ja gar kein leichtes – wenn hinterher sogar der König beinahe auf die Knie sinken will vor so viel Spülkunst – übrigens eine meiner Lieblingsszenen in diesem Märchen. :D
Bei der Szene hatte ich jetzt wiederum Sorgen, dass die ein bisschen übertrieben sein könnte. Aber umso schöner, dass sie bei dir so gut angekommen ist. :)
Bei dem Fluch mit dem siebten Weibe wäre ich übrigens auch aus den gleichen Erwägungen wie Theo sofort drauf eingegangen – und nach einer unwahrscheinlichen Nr. 6 wär ich dann einfach auf Männer umgeschwenkt. :D
Da siehste mal wie unschwul ich bin... an diese Möglichkeit hatte ich jetzt nicht mal gedacht. :D
Wobei ich es dann ein bisschen sehr dünn fand, diese Feuermagier-Diagnose mit den Siebenlingen. Klar, geradezu vorsichtshalber reicherst du das ganze noch um die Familienhistorie Sophies an, um so endgültig auch einen Rückschluss auf Sophie selbst zuzulassen, aber gut – so ein bisschen zu zufällig ist das dann doch. Andererseits lässt du Theobald aber genau das richtige denken, dass das ja immer noch nicht zwangsläufig heißt, dass Sophie tatsächlich Siebenlinge bekommt. Außerdem ist es für die Geschichte ja auch weniger wichtig, dass das wirklich passieren könnte – wichtig ist ja nur, dass eben die Angst davor geschürt wird. Deshalb weiß ich nicht so ganz, wie ich diese erzählerische Idee bewerten will. Sagen wir mal so: Es ist natürlich schon sehr verdächtig auf Theobalds zweiten Fluch zugeschnitten. ;)
Das war aber auch so ein wenig als ein typisches Märchenmerkmal gedacht, dass da eben so bestimmte Zahlenmuster auftauchen. Vielleicht hätte ich es aber lieber so machen sollen, dass es nur eine einzige Siebenlingsgeburt in der Vergangenheit in Sophies Familie gab und die beiläufige Erwähnung davon dann schon ausreicht, um Theobald Angst einzujagen... hm, ich glaub das wär wirklich besser gewesen, ja. Mist. :D
Allerdings habe ich an dieser Wendung und dem damit eingeleiteten Ende der Geschichte trotzdem ein bisschen – einfach meinem persönlichen Geschmack geschuldete – Kritik entgegenzubringen: Denn Theobald wird es hier natürlich schon sehr leicht gemacht, und am Ende steht er tatsächlich mit einem Gewinn da, obwohl er sich den gar nicht verdient hat. Ich bin zwar nicht der Meinung, dass man sich jedes Lebensglück verdient haben muss, aber so wie sich Theobald stellenweise benommen und seinen auf Zaubereien gründenden Ruhm ausgekostet hat, kommt er hier doch ziemlich gut weg. Ein Ende, welches ihn ohne Alles, aber mit einem anderen kleinen Hoffnungsschimmer im Bett liegend gezeigt hätte, hätte mir womöglich einen Tick besser gefallen. Klar, irgendwie gönne ich ihm das schon alles und freue mich, dass alles wieder gut ist – auch für die arme Sophie – aber das ist mir dann doch ziemlich auf Happy End gebürstet. Auch wenn so ein Happy End wohl klassisches Märchenmerkmal ist. Zwar spielst du am Ende dann noch mit dem Gedanken, dass der Fluch ja vielleicht doch echt ist oder mit dem siebten Kind doch irgendetwas ist, aber ganz so erdrückend finde ich diese Ängste dann längst nicht mehr. Ist natürlich alles sauber geschrieben, aber wie gesagt: So 100% mein Geschmack ist es nicht! Oder ich formuliere es anders: Ich hätte die Geschichte wohl anders enden lassen. Aber ich bin dafür ja auch der, der schon seit Jahren bei Wettbewerben nix Großes mehr reißt, von daher bin ich da auch mal lieber still. :D
Zum Ende sag ich mal wieder nix, aber schade dass es dir nicht so gut gefallen hat. Vielleicht ist es auch wirklich nicht so gut geworden, wie ich gehofft habe. *schnief*
Dankeschön für deinen (gar nicht mal so zusammenhanglosen) Kommentar, John! :gratz Ich hatte ja schon ein bisschen drauf spekuliert, dass ich bei deiner derzeitigen Wettbewerbskommentierungsserie auch bald an der Reihe bin und mich sehr gefreut, als ich vorhin den Post gesehen habe. Dank dir hab ich jetzt sogar wieder gute Laune, obwohl ich vorhin umsonst zur Postfiliale gelatscht bin, um ein Paket abzuholen, das die DHL, wie sich dann herausgestellt hat, längst schon wieder aus unbekannten Gründen zurückgeschickt hatte, und zwar eine Minute bevor sie mir die SMS geschickt hat, in der stand, dass ich es in der Postfiliale abholen darf, und dann war es nichtmal die nächstliegende Postfiliale, sondern eine weiter weg liegende, bei der ich erstmal gucken musste, wie ich da überhaupt hinkomme. §burn Ja, aber dank dir hab ich ja jetzt wieder gute Laune, also dankeschön dafür! :)
Von heiligen Geistern und Sexspielzeugen
von Sturmsense
Ach je, wer kennt das Weihnachtsmärchen nicht? ^2^
Ich war nicht wenig erstaunt, als der erste Weihnachtsgeist erschien. Von da an dachte ich dann, dass ich wüsste, was noch kommt, aber nein, es kommt eben doch anders. :D
Die Story nimmt zwar eindeutig ein Blatt vor den Mund (schließlich sind Wörter wie Penis und Sex immer brav ersetzt worden), aber das muss sie dafür ziemlich oft. :D Mit purer Unverfrorenheit geht es um Sex, Sex und Sexspielzeug. Obwohl das leider nur selten explizit benannt wird. Kennt Sturmsense sich auf diesem Gebiet nicht aus, oder hatte er andere Gründe, uns eine ausführliche Aufzählung zu ersparen und beinahe immer auf den Sammelbegriff Sexspielzeug zurückzugreifen?
Der Ausflug mit dem ersten Flammennachtsgeist hat mir sehr gut gefallen. (Flammennacht ist übrigens das wohl schönste Gothic-Pendant zu Weihnacht, dass ich bisher gelesen habe, gefällt mir wirklich gut!) Schon als der Name Nadja fällt, ahnt man Schlimmes, am Ende hatte ich aber trotzdem ganz doll Mitleid mit ihr. :( Na gut, sie hätte auch einfach Nein sagen können, aber dieser eine Fehler hat ja wirklich ihr Leben verändert - und der böse Valentino ist Schuld! Den mag ich jetzt nicht mehr. :mad:
Die Kracherstelle der Kurzgeschichte ist aber eindeutig die, wo der erste Geist sich zu Valentino ins Bett begibt. Junge, Junge, da hast du mich echt in Staunen versetzt. Als der zweite Geit dann auftaucht, kann man sich das Entsetzen auf seinem Gesicht sehr gut vorstellen. Letzten Endes bleibt der zweite aber der langweiligste Flammennachtsgeist und es hat ein bisschen den Anschein als hättest du mit ihm nicht viel anzufangen gewusst. Die Überredungsszene mit ihm ist auch nicht so glaubwürdig wie die mit dem ersten.
Gespannt wie ein Flitzebogen habe ich mich also gefragt, was wohl aus dem dritten Geist wird. In Kutte verhüllt wie wir ihn kennen taucht er auf, sagt sein Sprüchlein (phänomenal, dass du sie direkt übernommen hast, das ist doch fast der Originaltext!) und ist schockiert.
Ich hab ja vermutet, dass unter der Kutte eine steinalte, richtig hässliche Oma zum Vorschein kommt, die dann zur Strafe mit Valentino ins Bett steigt. §ugly
Aber da ist meine Phantasie wohl zu weit vorgeprescht. Wieder ists eine Schönheit, aber dieses Mal bekommt er sein Fett weg und das finde ich auch gut so. Wär ja gar nicht gegangen, wenn Valentino gut weggekommen wäre. Nicht in einer Weihnachtsgeschichte! :o
Die Vorstellung des Auspeitschens finde ich jedenfalls sehr amüsant. Besonders bei den beiden Damen erinnern mich die Bilder in meinem Kopf eher an morbide Pornos als an eine Bestrafung. Vielleicht stehen die da ja auch drauf? §list
Ich habe mich durch diese Kurzgeschichte sehr gut unterhalten gefühlt, es gab den ein oder anderen Überraschungsmoment, und der eine wäre auch absolut PotM-würdig, wenn er nicht so viel Vorwissen voraussetzen würde. Die Stelle allein wird ja leider nicht richtig zünden.
War lustig, unterhaltsam, hat mir Gefallen! :)
Tagebuch eines Helden
von neotrx
Die ausgelutschte Idee eines Tagebuch führenden Gothichelden hätte ich dir ja noch verziehen, aber die lustlose Form mit haufenweise Fehlern auf einen so kleines Stück Text verteilt...
Die Geschichte wirkt eher wie ein in die Länge gezogener Witz, aber dafür hat sie an manchen Stellen doch ganz gute Einfälle. Meine Lieblingsstelle war wohl die, wo er über die Stadtmauer klettern soll. Dass das Ganze dann einfach von Moe und einem weiteren genervten Kommentar des Helden beendet wird, hätte meiner Meinung nach nicht sein müssen. Kommst du aus dem TuS oder warum gibst du Moe die Pointe? :D
Ideen scheinst du ja zu haben, also schreib doch einfach noch mal etwas, das ein bisschen durchdachter und fehlerbereinigter ist. Dann wird das hier auch mehr Anklang finden. ;)
John Irenicus
03.09.2014, 16:05
Zum Ende sag ich mal wieder nix, aber schade dass es dir nicht so gut gefallen hat. Vielleicht ist es auch wirklich nicht so gut geworden, wie ich gehofft habe. *schnief*
Oh nein, wahrscheinlich hab ich einfach mal wieder das Ende nicht gerafft. §cry
alibombali
03.09.2014, 16:21
Ich habe mir dann mal „Sein größter Kampf“ von John Irenicus auf das Kindle geladen und schon einige Busfahrten lang gelesen! Ich bin gerade irgendwo im vierten Kapitel und wollte jetzt aber den freien Nachmittag nutzen, einen Zwischenbericht abzuliefern.
Direkt am Anfang fällt deine Liebe fürs Detail mal wieder sehr positiv auf. Vor allem ist mir da diese Gleichgewichts-Waage von Taridion im Gedächtnis geblieben, auf die du ja auch noch einmal wieder zurückkommst, in Zusammenhang damit, dass Marianne dann ja was „bei ihm gut“ hat. Das war ein schönes Detail.
Diese Gleichgewichtssache auf ihr Arbeitsverhältnis zu beziehen, finde ich aber etwas fragwürdig. Er denkt ja, wenn er ihr mehr bezahlen würde, dann würde es das Gleichgewicht stören. Aber das kann man ja auf verschiedene Weisen interpretieren mit der Lohnerhöhung. Entweder, dass sie ihn in gewisser Weise auch in der Hand hat, oder aber dass es seine Machtposition bestärkt, weil er den Gönner spielen kann. Aber das waren ja auch nur Taridions Gedanken, die manchmal ja schon etwas komisch sind. Ist dann ja doch wieder witzig, dass er sich diese Gleichgewichtssache einfach so auslegt, dass er Geld sparen kann.
An der Art, wie du nachher die Therapie-Gespräche mit dem Helden beschreibst, habe ich viele Dinge zu loben: Erstmal ist es natürlich witzig, dass er ständig seine bekannten Sprüche bringt. Dann kommt aber ja auch noch die Spielmechanik mit dazu und die hast du über richtig tolle Formulierungen teilweise sehr unterschwellig mit einfließen lassen. Hängen geblieben ist da bei mir die Stelle, wo er erklärt, dass selbst wenn er keinen Lohn erhält, die Erfahrung die Mühen wert ist. Das ist dir häufig sehr großartig gelungen. Anderes Beispiel wäre das Schlafengehen, wenn es ihm nicht gut geht. Diese „Ende.“-Sache ist dagegen natürlich sehr offensichtlich, aber auch nicht weniger komisch, vor allem, weil er denkt, er könne sich nicht wegbewegen, wenn er nicht Ende sagt. :D
Es gibt da noch viele Beispiele mehr. Das Tagebuchschreiben, das plötzliche Springen (wo er wohl die Hand Taridions nicht anvisiert hatte oder so), das Blumenpflücken... Ich habe mich jedenfalls immer sehr amüsiert, wenn wieder so etwas kam. Am besten fand ich dann aber glaub ich, als der Held im Kopf verschiedene Antwortoptionen durchgegangen ist. §ugly. Da musste ich wirklich lachen.
So viel erst einmal zum witzigen Teil.
Was ich dann auch ziemlich beeindruckend fand, war, wie du diese ellenlangen Gespräche beschrieben hast, ohne dass es irgendwie langweilig wurde. Mir persönlich fällt das immer schwer, dabei dann die Dinge zu beschreiben, die die Gesprächspartner nebenbei tun. Dieses Brille Zurechtrücken ist ja so ein Element, das immer wieder vorkommt. Einfach das ganze Nebenbei, so dass man sich die Therapiesituation richtig gut ausmalen kann. Das war wirklich toll.
Von der Vorgehensweise solcher Therapeuten habe ich zwar keine Ahnung, aber du gibst mir als Leser das Gefühl, dass du Ahnung davon hättest. Plausible Begründungen der Handlungen von Taridion sorgen dafür. Also die Art, wie er die Fragen auswählt, um den Patienten nicht zu verunsichern und alle die Dinge, die Taridion während der Sitzungen so denkt. Teilweise auch die Schlüsse, die er zieht, wobei „Versagensängste“ zu diagnostizieren wohl eher so ein Standardding ist. :D
Du merkst wohl, die Story hat mir bislang klasse gefallen, ich habe (abgesehen von den relativ vielen Fehlern :o ) nichts auszusetzen und ich hatte mir gestern sogar schon gewünscht, meine Bushaltestelle läge noch etwas weiter entfernt und ich könnte noch sitzen bleiben. ^2^
Hier kommt jetzt aber noch das dicke vorläufige Ende :p
Fehler:
um so die gesamte Apparatur danieder zu reißen.
bin mir nicht sicher, ob es nicht darnieder heißen müsste?
Sollte das wirklich so sein, würde sich sein Klient ziemlich umgewöhnen würden.
Eher "müssen" beim zweiten mal. Weil das klingt auch abgesehen von der Wortwiederholung sehr unschön:o
Wobei es diesem, angesichts seiner Selbstbeschreibung, offenbar nicht an Selbstvertrauen mangelnde.
mangelte
Taridion hatte schon mit Klienten zu tun, die sich allen Ernstes für eine Fleischwanze hielten und dabei genauso entschlossen schauten
eher „zu tun gehabt“
„ich bin sowieso fast fertig.
kann man groß schreiben;)
„Wir sollten dafür dann vielleicht ganz vorne anfangen, um vielleicht punktuelle, offensichtliche Ursachen für ihre Gefühlszustände auszumachen.
sehr unschön:o
dass ihn sein Wirken in der Strafkolonie übermäßig belastete hatte.
belastet
Da musste auch Taridion schmunzeln, auch wenn es eigentlich ein erstes Thema war.
Das „erste“ Thema war das wohl nicht. :p
Im Raum Faring hatte ich dann kurz mit den Gedanken gespielt, einen Abstecher nach Nordmar zu machen,
ist dann ja wohl nur ein Gedanke, nicht mehrere!
Und ihre verändertes Realitätsgefühl:
ihr
hat Adanos das Ihnen erzählt, oder woher wissen Sie das?
Eher „Ihnen das“, oder?
Denn je mehr der Blonde Kontra gab, desto mehr Möglichkeiten gab er ihm als Therapeuten, ihm vom Gegenteil zu überzeugen.
ihn vom Gegenteil
„Zählen Sie doch einmal nach, wie viele Begegnungen sie mit anderen Monstern hatten,
Sie großschreiben.
„Davon verstehe nichts.“
der soll mal deutsch lernen;);)
Ich bin damals im alten Lager sogar mal nachts in fremden Hütten herumgesprungen,
kann man auch anders sehen, aber für mich ist das Alte Lager immer ein Eigenname gewesen und deshalb sieht es für mich groß geschrieben besser aus.
Und gerade das, so hatte er immer wieder betont, machte ihm gerade so Angst,
sehr unschön:o
Seinem Wesen wieder der Entspannung zu öffnen, das würde ihre gemeinsame Aufgabe sein.
Sein, nicht Seinem
Mir konnte die allerdings nicht anhaben.
nichts
Laidoridas
03.09.2014, 17:53
Oh nein, wahrscheinlich hab ich einfach mal wieder das Ende nicht gerafft. §cry
Ich weiß nicht, ob das so viel mit raffen zu tun hat... ist halt wohl einfach nicht so bei dir angekommen, wie ich gehofft habe. Aber das bin ich ja mittlerweile schon gewohnt. §cry
John Irenicus
03.09.2014, 18:19
Ich habe mir dann mal „Sein größter Kampf“ von John Irenicus auf das Kindle geladen und schon einige Busfahrten lang gelesen!
Im Bus lesen? Allein beim Gedanken daran wird mir ja schon schlecht. :scared:
Bewundernswert, dass du das schaffst... und dann auch noch mit meiner Geschichte. :gratz
Direkt am Anfang fällt deine Liebe fürs Detail mal wieder sehr positiv auf. Vor allem ist mir da diese Gleichgewichts-Waage von Taridion im Gedächtnis geblieben, auf die du ja auch noch einmal wieder zurückkommst, in Zusammenhang damit, dass Marianne dann ja was „bei ihm gut“ hat. Das war ein schönes Detail.
Diese Gleichgewichtssache auf ihr Arbeitsverhältnis zu beziehen, finde ich aber etwas fragwürdig. Er denkt ja, wenn er ihr mehr bezahlen würde, dann würde es das Gleichgewicht stören. Aber das kann man ja auf verschiedene Weisen interpretieren mit der Lohnerhöhung. Entweder, dass sie ihn in gewisser Weise auch in der Hand hat, oder aber dass es seine Machtposition bestärkt, weil er den Gönner spielen kann. Aber das waren ja auch nur Taridions Gedanken, die manchmal ja schon etwas komisch sind. Ist dann ja doch wieder witzig, dass er sich diese Gleichgewichtssache einfach so auslegt, dass er Geld sparen kann.
Ja, so war es dann auch gedacht, dass Taridion sich seine Prinzipien eben so dreht, wie er mag. Dass die Stelle komisch im Sinne von seltsam ist, nehme ich aber trotzdem mal zu Protokoll... so ein bisschen habe ich mich beim Schreiben ja auch selbst gefragt, was er damit meint, aber dann dachte ich, das sei halt genau gut so. :D
An der Art, wie du nachher die Therapie-Gespräche mit dem Helden beschreibst, habe ich viele Dinge zu loben: Erstmal ist es natürlich witzig, dass er ständig seine bekannten Sprüche bringt. Dann kommt aber ja auch noch die Spielmechanik mit dazu und die hast du über richtig tolle Formulierungen teilweise sehr unterschwellig mit einfließen lassen. Hängen geblieben ist da bei mir die Stelle, wo er erklärt, dass selbst wenn er keinen Lohn erhält, die Erfahrung die Mühen wert ist. Das ist dir häufig sehr großartig gelungen. Anderes Beispiel wäre das Schlafengehen, wenn es ihm nicht gut geht. Diese „Ende.“-Sache ist dagegen natürlich sehr offensichtlich, aber auch nicht weniger komisch, vor allem, weil er denkt, er könne sich nicht wegbewegen, wenn er nicht Ende sagt. :D
Da bin ich froh, dass es schonmal mindestens einer ist, dem das gefällt und dem das nicht zu albern ist. Ich habe jetzt die letzten Wochen ja doch arge Zweifel an der Geschichte und ihrem Konzept schlechthin bekommen und befürchtet, dass sie einfach von Grund auf langweilig ist. Aber jetzt hat es sich ja schonmal gelohnt - danke für das Lob! :gratz
Es gibt da noch viele Beispiele mehr. Das Tagebuchschreiben, das plötzliche Springen (wo er wohl die Hand Taridions nicht anvisiert hatte oder so), das Blumenpflücken... Ich habe mich jedenfalls immer sehr amüsiert, wenn wieder so etwas kam. Am besten fand ich dann aber glaub ich, als der Held im Kopf verschiedene Antwortoptionen durchgegangen ist. §ugly. Da musste ich wirklich lachen.
Cool! Das mit den Antwortoptionen schien mir da auch das subtilste in der Geschichte überhaupt zu sein und gefiel mir selbst gut. Vielleicht auch, weil ich die Idee gedanklich immer hiermit verbinde:
https://www.youtube.com/watch?v=LUZgPfdkWis
Was ich dann auch ziemlich beeindruckend fand, war, wie du diese ellenlangen Gespräche beschrieben hast, ohne dass es irgendwie langweilig wurde. Mir persönlich fällt das immer schwer, dabei dann die Dinge zu beschreiben, die die Gesprächspartner nebenbei tun. Dieses Brille Zurechtrücken ist ja so ein Element, das immer wieder vorkommt. Einfach das ganze Nebenbei, so dass man sich die Therapiesituation richtig gut ausmalen kann. Das war wirklich toll.
Puh, hier bin ich aber auch erleichtert! Der Gefahr, dass so eine reine Labergeschichte auch in Langeweile abdriften könnte, war ich mir natürlich ständig bewusst, und deshalb habe ich verzweifelt versucht, das durch sowas irgendwie aufzulockern! Scheint ja geklappt zu haben.
Von der Vorgehensweise solcher Therapeuten habe ich zwar keine Ahnung, aber du gibst mir als Leser das Gefühl, dass du Ahnung davon hättest. Plausible Begründungen der Handlungen von Taridion sorgen dafür. Also die Art, wie er die Fragen auswählt, um den Patienten nicht zu verunsichern und alle die Dinge, die Taridion während der Sitzungen so denkt. Teilweise auch die Schlüsse, die er zieht, wobei „Versagensängste“ zu diagnostizieren wohl eher so ein Standardding ist. :D
Ahnung von sowas habe ich auch nicht, aber da kluges Gelaber per se klug wirkt... und die Versagensängste waren dann eben immer der Joker. §ugly
Du merkst wohl, die Story hat mir bislang klasse gefallen, ich habe (abgesehen von den relativ vielen Fehlern :o ) nichts auszusetzen und ich hatte mir gestern sogar schon gewünscht, meine Bushaltestelle läge noch etwas weiter entfernt und ich könnte noch sitzen bleiben. ^2^
Ja, da bin ich ja positiv überrascht über so viel Lob! Und dass du dafür extra sogar noch in so etwas scheußlichem wie einem Bus sitzen geblieben wärst... :scared:
Hier kommt jetzt aber noch das dicke vorläufige Ende :p
Fehler:
Ach du Scheiße, sind das viele - da hätte ich mir das Korrekturlesen ja glatt sparen können, so viel, wie mir da durchgerutscht ist! Andererseits habe ich beim Korrekturlesen gefühlsmäßig schon jede Menge verbessert, und dann trotzdem sowas. Das ist mir jetzt schon ein wenig peinlich - umso größer mein Dank an dich, dass du das alles herausgesucht hast! :gratz
bin mir nicht sicher, ob es nicht darnieder heißen müsste?
Irgendwie scheint es beide Varianten zu geben mit sogar unterschiedlichen Bedeutungen? Jedenfalls ist darnieder dann für mich die bessere Wahl...
kann man groß schreiben;)
Darüber hatte ich mit Laido ja auch schonmal Diskussionen...
sehr unschön:o
Das habe ich aber schon beim Schreiben gemerkt und so gelassen, weil wörtliche Rede! Da passiert sowas ja schonmal.
Eher „Ihnen das“, oder?
So sieht's aus.
Sie großschreiben.
Argh, da habe ich besonders drauf geachtet, und natürlich musste es mir mindestens einmal durch die Lappen gehen. :p
kann man auch anders sehen, aber für mich ist das Alte Lager immer ein Eigenname gewesen und deshalb sieht es für mich groß geschrieben besser aus.
Seh ich aber auch so wie du!
Ja, dann mal vielen vielen Dank für den Kommentar bis hierhin und danke für die wohlwollende Bewertung der Geschichte und zusätzlich für diese akribische Fehlersuche, lieber ali. §knuff
Der Fluch des roten Riesenkürbis
von Eddie
Ein Kürbiswettbewerb wie in einer amerikanischen Sitcom. :D Das ist ja ulkig, hätte gar nicht gedacht, dass sowas in unserem Forum vertreten ist.
Also, wie du jetzt auf eine amerikanische Sitcom kommst, versteh ich leider nicht. Gut, allzu gut kenn ich mich auf dem Gebiet jetzt auch nicht aus, aber in keiner, die ich bisjetzt gesehen habe (und so ein paar waren das dann schon) gab es sowas. Tatsächlich gab es sowas aber schon damals zu DDR-Zeiten bei meiner Oma. Ich hab es hier nicht dazu geschrieben, aber die ganze Geschichte um den Kürbis ist so in etwa tatsächlich passiert.:D
Schmunzeln kann man bei der Story gleich mehrmals. Am meisten musste ich wohl tatsächlich lächeln, als Heinrich und Emil Vatras' Predigt nachgespielt haben. Platt doof, aber eine witzige (und grausame! (Für den Fall, dass ali mitliest. :p) Idee! Heinrich und Emil scheinen ja sowieso so etwas wie Max und Moritz zu sein.
Das trifft es auch ganz gut. Ich glaube, ursprünglich wollte ich die Beiden auch so nennen, aber ich habe es dann doch gelassen, weil es ein bisschen zu platt gewesen wäre. Trotzdem schön, dass so eine Analogie hergestellt wird. Allein in dem kurzen Ausschnitt aus ihrem Leben, den du uns hier erzählt hast, stellen die ja genug Unfug an. Dass Thorben denen überhaupt etwas leiht.
Waren Nägel damals denn so billig? §kratz
Ich glaube, man muss sich generell fragen, ob zu der Zeit überhaupt so mit Nägeln gearbeitet wurde, wie heute. Das weiß ich jetzt aber auch nicht so ganz genau. Der Einfachheit halber - und weil die Geschichte ja eh nicht so ganz ernst ist - hab ich das einfach mal aus der modernen Zeit übertragen.
Gritta wird ihrer Rolle als menschliche Ziege ebenso hübsch gerecht wie die Frau Meier ihrer Rolle als entrüstete Fastgewinnerin. Dass die beiden als Pointe noch mal loslegen, fand ich sehr stimmig.
Die Vorstellung eines faulenden, auslaufenden, mit Nägel gespickten Kürbisses finde ich übrigens tatsächlich ziemlich gruselig. Muss ja eklig ausgesehen haben! :igitt:
Das hatte ich damit auch bezwecken wollen. Schön, dass es gelungen ist.:)
Die Geschichte bietet angenehme, seichte Unterhaltung. Dabei macht sie nichts falsch und ist deshalb auch auf jeden Fall als gut zu bewerten,
Danke sehr.:)
aber ihre Chancen beim Wettbewerb sind in meinen Augen nicht allzu groß. Solche tiefsinnigen Schwergewichte wie "Sir Harivald von Donnerbalk" machen da leider mehr her. :(
Ja gut, dass ich damit keine ernsthafte Chance habe, war mir schon bewusst. Aber ich wollte zumindest mitmachen, nicht wie vor zwei Jahren, als ich mich da sinnloserweise dagegen entschieden hatte. Da schien mir diese Geschichte aktuell noch die geeignetste zu sein, weil sie ja zumindest unterhaltsam ist.
Jedenfalls danke für den Kommentar, MiMo.:gratz
Ich wusste genau, dass ich seinerzeit, wenn auch etwas verspätet, einen Kommentar zu Eddies „Der Fluch des roten Riesenkürbis`“ geschrieben hatte. Aber ich habe mir gerade echt einen Wolf gesucht und schon daran gezweifelt, den überhaupt verfasst zu haben. Hätte ja auch sein können: Das war schließlich eine Phase, in der ich ein bisschen von geistiger Umnachtung begriffen war. Und trotz dieser geistigen Umnachtung konnte ich mich an die lustige Passage mit den Händlern erinnern, über die ich dann endlich auch meinen Kommentar fand: Hier (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1195108-Kommentare-und-Diskussionen-zu-den-Geschichten-Gedichten-etc-32?p=19933502&viewfull=1#post19933502) ist er! Aber: Viel wichtiger als das, was ich damals dachte, ist, was ich jetzt und heute über diese Kurzgeschichte denke. Ich muss aber auch erkennen: Viel hat sich an meiner Sichtweise nicht geändert. Noch immer finde ich, dass das ein absolut würdiges und fast schon rührendes Geschenk von dir an ali ist: Kurz, knackig, mit schönen Formulierungen und vor allem dem typisch fröhlichen Eddie-Witz. Das ist auch so ein bisschen eine Geschichte, wo ich mir denken könnte, dass die Jungens ein bisschen von deinen Neffen inspiriert sind. :D
Nicht von meinen Neffen, sondern von deren Vätern!:D Aber die Äpfel fallen da halt nicht weit von den Stämmen. Und wie oben schon gesagt: Es ist halt auch eine wahre begebenheit. Zumindest der Anfang mit den Nägeln, und so.
Wie dem auch sei, mir gefällt die Story nach wie vor. Nur – und jetzt kommt es wieder – gibt es da ja leider die Konkurrenz, und wir haben hier tatsächlich noch Storys, die mehr bieten: Mehr Handlung, mehr Geschliffenheit, einen größeren Clou... wenn es mit so einer Story wie dieser nicht für eine Stimme reicht, dann weiß man, dass man es mit einer starken Konkurrenz zu tun hat. Jetzt beginnt es schon, wehzutun, sowas zu verkünden, aber es muss ja sein: Meine Stimme gibt es für diese Story in dieser Kategorie nicht!
Ja, wie oben schon gesagt: Da ali ja mit "Sir Harivald von Donnerbalk" antritt war mir eigentlich schon klar, dass es wohl nicht allzuviele Stimmen hageln wird. Dennoch schön, dass du so positiv über die Geschichte denkst.:)
Die Märchenhaftigkeit von Eddies „SchattenLicht“ habe ich ja schon in Frage gestellt. (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1370273-Kommentare-und-Diskussionen-zu-den-Geschichten-Gedichten-etc-36?p=23311099&viewfull=1#post23311099) Aber die Geschichte eben auch nochmal nachträglich das nötige Lob zuteil kommen lassen, was ich ihr 2008 so kaltherzig verwehrt habe.
Das ist allerdings wahr. Aber das hast du ja in deinem letzten Kommentar schon formidabel erledigt.
Ich muss schon damals geistig umnachtet gewesen sein, denn bei so einer Story ist das ja kaum verständlich, sie nicht zu mögen!
Aber auch hier gilt im Ergebnis leider das gleiche, was ich schon bei Ewek gesagt habe: Andere waren eben besser. Trotzdem schon ein Knüller, dass du mich mit einer 2008er Story in einem 2014er-Wettbewerb so gut behaupten kannst! Davon kannste dir jetzt zwar auch nix kaufen, aber es tröstet immerhin über die fehlende Stimme hinweg. :p
Naja, schon. Ich hätte jetzt eigentlich nicht gedacht, dass ich damit wohl "so weit vor" komme.:D
Trotzdem danke für den ebeso positiv gehaltenen Kommentar.:gratz
alibombali
04.09.2014, 15:15
Im Bus lesen? Allein beim Gedanken daran wird mir ja schon schlecht. :scared:
Bewundernswert, dass du das schaffst... und dann auch noch mit meiner Geschichte. :gratz
Ja, da bin ich ja positiv überrascht über so viel Lob! Und dass du dafür extra sogar noch in so etwas scheußlichem wie einem Bus sitzen geblieben wärst... :scared:
Ich sitz eigentlich ganz gerne im Bus, wenn der fast leer ist. Auf jeden Fall lieber, als in einer Straßenbahn.
Cool! Das mit den Antwortoptionen schien mir da auch das subtilste in der Geschichte überhaupt zu sein und gefiel mir selbst gut. Vielleicht auch, weil ich die Idee gedanklich immer hiermit verbinde:
https://www.youtube.com/watch?v=LUZgPfdkWis
Oh, ja das passt gut. :)
und zusätzlich für diese akribische Fehlersuche, lieber ali. §knuff
Die Fehlersuche ist im Bus dann ja tatsächlich unbequem gewesen, muss ich sagen. §ugly
Ich mache dann weiter mit „Sein größter Kampf“ von John Irenicus!
Stehengeblieben war ich an der Stelle, an der Taridion dem Helden rät, ein Liebesleben und Familie anzustreben, was diesen aber wohl nicht allzu sehr interessiert hat.
Der Fokus geht dann aber schnell von Ulkigkeiten der Spielmechanik auf Story-Schwächen über. Der Held stellt Innos' Einfluss auf ihn in Frage, und langsam auch, dass alles richtig ist, was Xardas ihm darüber erzählt hat. Das ist so ein kleiner Bruch mit einem vorherigen Abschnitt. Da hat der Held Taridion nämlich noch erklärt, dass er Xardas ja immer alles glaubt, weil der bislang immer alles gewusst hatte. Aber vielleicht hat er sich einfach dahin entwickelt, weil die Xardas-Sache ab dem Ende von G2 so abstrus wurde?
Dann kommen die beiden auch noch auf den König und die unsinnige Konstruktion des Reiches zu sprechen. Witzige Sache, weil das eindeutig die PBs unter Jowoods Gedränge symbolisiert. Außerdem spielen da wohl auch die Gefühle des enttäuschten kleinen John Irenicus aus dem Jahre 2006 mit rein, besonders an der Stelle, wo der Held über seine Enttäuschung berichtet. :(
Die Sache mit dem König wird dann auch noch der Aufhänger des Ganzen. Der Held denkt zu viel über die Fehler des Ganzen nach und daraus ergibt sich seine neue Aufgabe. Passt ja auch zu Gothic 3. Da kommen die Quests und Questlösungen ja auch manchmal einfach von selbst (Questerfolg: Erreiche Varant!).
Dieses Wahnsinnigwerden ist meiner Meinung nach ein Bezug auf Götterdämmerung (er will König werden) und Arcania (und danach vielleicht von irgendeinem anderen Reich). War dir das beim Schreiben bewusst, oder eher zufällig?
Dass Taridion das ganze nicht mehr stoppen kann, war dann ja klar. Schönes Detail übrigens, dass die Waage umkippt. Mit dem berühmten Laido-Zitat am Ende hatte ich dann ja nicht gerechnet, aber es passt ja gut. Wobei ich da als Abschluss ehrlich gesagt mehr erwartet hatte, als einfach ein kultiges Zitat aus dem SF vorgesetzt zu bekommen.
Insgesamt hat mir die Geschichte großen Spaß gemacht und von einigen Stellen war ich auch sehr begeistert! Der Stil ist gewohnt super und der Humor meist sehr pointiert. Und wenn er mal etwas offensichtlicher war, hat ihm das auch nicht geschadet. Hast du wirklich super gemacht!
und Fehler gab es dieses mal auch weniger:
um diesen die Hand zu geben.
diesem
irgendetwas, was mehr auf sich selbst bezogen war als auf die Bedürfnisse anderer Menschen.
ich würde ein Komma zwischen war und als setzen.
„Trotzdem, oder besser gerade deshalb stelle ich Ihnen die gleiche Frage wie immer:
und hier hinter deshalb
„ich glaube nicht, dass diese Aufgabe dass richtige für Sie ist. Sie sollten…“
Abgesehen davon, dass ich mit „Ich“ beginnen würde, hat das „das“ noch ein s zu viel.
Und richtige vielleicht noch groß?
John Irenicus
04.09.2014, 17:22
Ich sitz eigentlich ganz gerne im Bus, wenn der fast leer ist. Auf jeden Fall lieber, als in einer Straßenbahn.
Bei mir ist's genau umgekehrt. Gleise sind einfach besser!
Die Fehlersuche ist im Bus dann ja tatsächlich unbequem gewesen, muss ich sagen. §ugly
Dann danke ich dir umso mehr dafür. §knuff
Der Fokus geht dann aber schnell von Ulkigkeiten der Spielmechanik auf Story-Schwächen über. Der Held stellt Innos' Einfluss auf ihn in Frage, und langsam auch, dass alles richtig ist, was Xardas ihm darüber erzählt hat. Das ist so ein kleiner Bruch mit einem vorherigen Abschnitt. Da hat der Held Taridion nämlich noch erklärt, dass er Xardas ja immer alles glaubt, weil der bislang immer alles gewusst hatte. Aber vielleicht hat er sich einfach dahin entwickelt, weil die Xardas-Sache ab dem Ende von G2 so abstrus wurde?
Ja, so würde ich das auch sehen - Xardas Verhalten wurde ab dem Ende von Gothic 2 eben immer merkwürdiger. :D
Dann kommen die beiden auch noch auf den König und die unsinnige Konstruktion des Reiches zu sprechen. Witzige Sache, weil das eindeutig die PBs unter Jowoods Gedränge symbolisiert. Außerdem spielen da wohl auch die Gefühle des enttäuschten kleinen John Irenicus aus dem Jahre 2006 mit rein, besonders an der Stelle, wo der Held über seine Enttäuschung berichtet. :(
Ja. :(
Ich musste dem Helden hier eben unbedingt etwas in den Mund legen, was die "Eigenarten" des Festlands gut beschreibt. Nach längerem Überlegen, was das Festland denn so bietet, dachte ich entnervt, dass es halt gar nix bietet, weil Gothic 3 eben so scheiße geworden ist. Und dann dachte ich, lasse ich den Helden doch einfach genau das sagen - nur eben in seiner Sprache. :p
Die Sache mit dem König wird dann auch noch der Aufhänger des Ganzen. Der Held denkt zu viel über die Fehler des Ganzen nach und daraus ergibt sich seine neue Aufgabe. Passt ja auch zu Gothic 3. Da kommen die Quests und Questlösungen ja auch manchmal einfach von selbst (Questerfolg: Erreiche Varant!).
Das war allerdings nicht bewusst darauf bezogen, sondern einfach die Folge meines Wunsches, die Beziehung Therapeut-Klient und damit auch die Geschichte halbwegs plausibel zu einem Ende zu bringen. Schön aber, wenn das deiner Meinung nach zu Gothic 3 passt. :D
Dieses Wahnsinnigwerden ist meiner Meinung nach ein Bezug auf Götterdämmerung (er will König werden) und Arcania (und danach vielleicht von irgendeinem anderen Reich). War dir das beim Schreiben bewusst, oder eher zufällig?
Jau, das war volle Absicht. Die Idee, dass diese Therapie nicht erfolgreich ist und der Held mit seinen Problemen so weiterlebt, was irgendwann an die Nach-Gothic3-Ära anschließen kann, kam mir dann relativ früh beim Schreiben. Und relativ früh stand für mich auch das Endzitat von Laido fest, und so griff beides ineinander. Hat sich also doch ausgezahlt, zumindest einen Hauch von Ahnung zu haben, was mit dem Held nach Gothic 3 passiert ist. Darin erschöpft es sich bei mir aber auch schon fast. :p
Dass Taridion das ganze nicht mehr stoppen kann, war dann ja klar. Schönes Detail übrigens, dass die Waage umkippt.
Da wusste ich nicht, ob das nicht zu platte Symbolik ist... wobei, nee, ich wusste ganz genau, dass das zu platte Symbolik ist, sah mich aber nicht wirklich vor einer Wahl: Nachdem ich die Waage auch vorher immer wieder eingebunden hab und sie auf bestimmte Stellen habe "reagieren" lassen, musste das am Ende natürlich auch sein. Und ein bisschen witzig ist es ja hoffentlich auch. Dir jedenfalls scheint es gefallen zu haben und das ist ohnehin wichtiger als meine Probleme dabei. :D
Mit dem berühmten Laido-Zitat am Ende hatte ich dann ja nicht gerechnet, aber es passt ja gut. Wobei ich da als Abschluss ehrlich gesagt mehr erwartet hatte, als einfach ein kultiges Zitat aus dem SF vorgesetzt zu bekommen.
Wie gesagt, dass dieses Zitat den absoluten Schlusspunkt der Geschichte markieren sollte, war schon relativ früh geplant und da wollte ich um keinen Preis mehr von abrücken. Deshalb musste ich das Gespräch dann auch schon ein wenig zurechtbiegen, damit es nicht ganz so grob hineingepresst aussieht.
Andererseits hatte ich aber ohnehin Probleme, ein Ende zu finden, zumindest zu diesem Zeitpunkt. Beim Schreiben habe ich nämlich gemerkt, dass der Geschichte rasant die Puste ausgeht, weil sie ja nur auf der einen Idee basiert, die Spiel- und Heldeneigenheiten im Gespräch mit Taridion aufzuarbeiten, aber auch ohne, dass sich wirkliche Therapieerfolge einstellen. Weil das nicht ewig so weitergehen konnte, musste ich die Geschichte quasi "mittendrin" beenden, indem sich eben früh herausstellt, dass der Held meint, doch alleine klarzukommen. Auch deshalb habe ich es nicht geschafft, am Ende einen "Clou" einzuarbeiten - denn im Grunde ist ja alles wie vorher, trotz der fadenscheinigen Begründung, der Held sei über das Gesprächsthema "König" auf seine neue Berufung bekommen, hat sich dieser Besuch bei Taridion ja gar nicht ausgewirkt. Aber ja, weil ich außerdem auch noch rechtzeitig zum Wettbewerb fertig werden wollte, musste es dann auch so gehen.
Insgesamt hat mir die Geschichte großen Spaß gemacht und von einigen Stellen war ich auch sehr begeistert! Der Stil ist gewohnt super und der Humor meist sehr pointiert. Und wenn er mal etwas offensichtlicher war, hat ihm das auch nicht geschadet. Hast du wirklich super gemacht!
Wow, vielen Dank für das Lob! Das nimmt mir dann schonmal die Angst, dass diese Geschichte einfach objektiv öde ist. Jetzt dürfen alle anderen gerne meckern - ich kann mich dann ja an dich klammern (§list).
Nein, im Ernst: Vielen lieben Dank fürs Lesen (und auch fürs eifrige Fehlersuchen!), das hat mich echt gefreut, und dass dir die Geschichte dann auch noch so gut gefallen hat, ist echt das Sahnehäubchen. §ice
Joni Odin von Hassenstein
05.09.2014, 02:44
Danke fürs lesen und die Rückmeldung John! :)
Hat mich gefreut das alles so zu lesen.
Vor allem dieser Teil
Der Stil erlaubt es dir jedenfalls auch, die Geschichte mehr en passant geschehen zu lassen, was wie gesagt eine deutliche Abwechslung zu den üblichen Geschichten darstellt, die mir bisher ganz gut gefällt. So mag ich es, wie dem Königssohn auch tatsächlich etwas "Heiliges" hinzukommt. So gern ich die ganzen Verulkungen und Verdammungen über die Rhobar-Monarchen in den Geschichten hier auch lese: Dass auch mal jemand aus dieser Familie ernst genommen wird, ist fasrt schon erfrischend. :D
erfreut mich sehr, trifft er doch etwas, das ich im RL als Theaterregisseur auch oft vertrete, nämlich eine gewisse aus der Mode gekommene Ernsthaftigkeit und Heiligkeit.
Wenn das auch als solche atmosphärisch wahrnehmbar ist, bin ich im Grunde schon glücklich und habe meine Mission erfüllt. ;)
Mit der Kategorie-4-Vermutung hast du übrigens natürlich ganz recht, wobei genauso die Kategorie "Kurzgeschichte" angebracht wäre, da dieses Märchen nur sehr kurz werden wird.
Es soll auch eine kurze Reminiszenz an bestimmte Märchen und Mythen (deshalb freut mich auch die Erwähnung der Bibel) verkörpern, sowie meine Erinnerung daran, was ich empfunden habe als mir solche Märchen und Mythen als Kind vorgelesen und erzählt wurden.
Die Essenz daraus (zum einen die von mir damals erlebte Stimmung, zum anderen bestimmte Dinge, die ich mir dann später als Erwachsener dazu gedacht habe, hier aber nicht so darstellen will [---> mag ungern Interpretationen vorwegnehmen. Wer interpretieren will, soll das schön selber tun! ;)]) will ich versuchen hier mit diesem Märchen gewissermaßen in einem kurzen Destillat zu veröffentlichen.
Dementsprechend sollte man auch nicht mehr allzuviel Action, Großereignisse oder Textlawinen erwarten.
Das einzige an Kritik, was ich anbringen kann, ist, dass es mir doch zu fix geht, dass ein Königssohn mal eben so als Küchengehilfe auf einem Schiff anheuert. Das hätte ich nicht erwartet... klar, der junge Rhobar (sollte es denn die Rhobar-Familie sein, das habe ich einfach mal vorausgesetzt) erscheint mir schon demütig genug, dass er sowas für seine Reise ohne mit der Wimper zu zucken in Kauf nimmt. Aber dass der reiche Händler das so zulässt! Naja gut, Varanter halt, eine kostenlose Überfahrt war da wohl nicht drin. Aber so einen weiteren Satz in deinem Stile, à la "Und der Königssohn zögerte nicht, sich auch dieser Notwendigkeit zu stellen" oder irgendwie sowas, das hätte das Bild ein wenig runder gemacht. Denn möglicherweise ist es ja gerade auch ein wichtiger Charakterzug, dass ein Prinz so etwas macht, obwohl er es bei dem ganzen Geld sicherlich einfacher hätte, als Kombüsenjunge zu spielen...
Interessanter Punkt. Denn insgesamt war ich erstmal während des Schreibens der Überzeugung, derlei quasi "psychologische Motivationsfragen" könne ich zu nahezu 100% ignorieren, solang ich streng in dieser Märchenform bleibe.
Scheinbar gibt es aber doch Momente, in denen sowas gut tun könnte; sonst hättest du das nicht genau an dieser Stelle bemerkt, an der ich beim Schreiben für eine Millisekunde "zusammenzuckte" da mir kurz eben diese Frage auftauchte.
Ich habs jetzt mal editiert. Weiß nicht ob der neue Satz zu schlangensatzig geworden ist. Aber zumindest sollte er schon mal den von dir angesprochenen Punkt abdecken, hoffe ich.
Ich bin gespannt, welchen Umfang diese Geschichte haben wird, denn danach bemisst sich irgendwie auch, was alles so passieren muss, damit es eine richtig gute Geschichte wird. Raum für überraschende Wendungen, Action, Humor und Sonstiges, der lässt sich nur schwer vorstellen.
Humor gibts bei mir eh nicht. :D
Also nochmal danke für die Rückmeldung, war durchaus hilfreich das jetzt zu lesen! :A
John Irenicus
05.09.2014, 11:46
Interessanter Punkt. Denn insgesamt war ich erstmal während des Schreibens der Überzeugung, derlei quasi "psychologische Motivationsfragen" könne ich zu nahezu 100% ignorieren, solang ich streng in dieser Märchenform bleibe.
Scheinbar gibt es aber doch Momente, in denen sowas gut tun könnte; sonst hättest du das nicht genau an dieser Stelle bemerkt, an der ich beim Schreiben für eine Millisekunde "zusammenzuckte" da mir kurz eben diese Frage auftauchte.
Ich habs jetzt mal editiert. Weiß nicht ob der neue Satz zu schlangensatzig geworden ist. Aber zumindest sollte er schon mal den von dir angesprochenen Punkt abdecken, hoffe ich.
Ja, hast schon recht - große Motivationsfragen haben da keinen Platz. Ging hier ja aber auch gar nicht mal so ums Subjektive, sondern einfach darum, ob diese Entscheidung objektiv zum bisher präsentierten Charakter passt.
Die geänderte Fassung schließt diese Lücke jedenfalls, finde ich. Der kurze Hinweis auf die Hilfsbereitschaft, die wiederum zum Königssohn als "tollen Hecht" passt, ist da schon stimmig. :)
John Irenicus
05.09.2014, 17:27
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Ich hatte letzte Nacht einen Traum. Darin ging es darum, wie ich es mir mit euch allen aufs Übelste verscherzt hatte, weil ich mich irgendwie sehr danebenbenommen hatte. Niemand aus diesem Forum wollte mehr etwas mit mir zu tun haben - bis auf einen: alibombali. Und zu dem bin ich dann völlig verzweifelt hingegangen, um ihn um Hilfe anzubetteln, damit ihr alle mich wieder mögt. Wie der Traum ausgegangen ist, weiß ich nicht mehr, vielleicht brach er auch einfach nur ab. Was ich ganz sicher weiß: Ich werde mich dann mal für den Fall der Fälle lieber weiter um die Gunst alibombalis bemühen, und das tue ich dann jetzt, indem ich mich mal kurz zu "Propaganda" äußere. :D
Die Geschichte ist ja ziemlich kurz und knackig, weshalb ich mich auch gar nicht so sehr an Einzelstellen festbeißen werde. Ich habe die Story jedenfalls in einem Rutsch auf dem Kindle durchgelesen, und sie hat mein Gefallen gefunden. :)
Gut gemacht finde ich den erzählerischen Stil, die einzelnen Szenen mit Kommentaren des Erzählers abzuwechseln. Das hat - wenn es gut gemacht ist, und das ist es hier - schöne Vorzüge, auch über die bloße Abwechslung hinaus.
Erstmal bietet es dir die Möglichkeit, auf wenig Raum vielumspannend zu erzählen. Du kannst dir ganz ohne Not die wichtigsten Szenen von dem, was du dir vorgestellt hast, herausgreifen, ohne dass die zeitlichen Lücken dazwischen irgendwie stören. So ist die Geschichte, falls man sie überhaupt so nennen möchte, auf das Wesentliche reduziert und frei von Füllmaterial. Wobei das auch nicht heißt, dass der Schreibstil jetzt irgendwie karg oder sonstwas wäre: Er ist eben nur auf engem Raum konzentriert. Das ist für so eine Story sicher genau richtig.
Außerdem kannst du so einen Ich-Erzähler einbringen. Das gute am Ich-Erzähler ist es, dass der Text wirklich viel mehr "erzählt" und persönlicher wirkt. Da kann viel mehr herüberkommen. Das Unangenehme daran ist es wohl meist, dass man dann aber auch jede Szene total gefärbt erzählen muss und ein ständiges "Ich, Ich, Ich" vielleicht irgendwann nervt. In diesem Kombinationsstil kannst du dir aber die Rosinen herauspicken: Einerseits kannst du "ganz normal" die Szenen beschreiben, andererseits dann in diesen Kommentaren und Gedanken das Ganze nochmal heftigst einfärben. So muss auch der Ich-Erzähler das Ganze nicht "selbst erzählen" und sich einen Wolf reden, sondern nimmt schön Bezug auf das, was vorher in einem etwas anderen Stile geschildert wurde. Das ergänzt sich wirklich schön.
Das führt dann dazu, dass du genau den richtigen Eindruck von dem vermitteln kannst, was du dort erzählst. Ich erinnere mich noch, wie Gothic Girlie deinen "Mauerschützen" als Kriegspropaganda oder zumindest kriegsverherrlichend eingestuft hat - sowas kann jetzt nun wirklich nicht mehr passieren! :D
Aus dem verworrenen und inkonsistenten Risen-Geschichtsmaterial machst du dabei das beste. Vor allem verlässt du dich nicht auf Namedropping, sondern hast eben wirklich etwas zu erzählen. Die Grundidee der Geschichte lässt sich ja auf jedes Setting übertragen - stammt sie ja nicht zuletzt aus der Realität. Gerade die Eingangsszene mit den Probeschüssen der neuen Feuerwaffen, die dann später durch die Beurteilung des Erzählers konterkariert wird, kam mir da sehr lebensecht vor.
Ein bisschen zu klischeehaft bei dem Lebensweg des Erzählers kam mir dann die Sache mit seiner Magdalena vor, die ihn für jemand anderen verlassen hat. Also gut, in Kriegssituationen ist sowas dann ja auch normal, schätz ich mal, aber ob das jetzt unbedingt mit hinein musste? Andererseits: Irgendwie musstest du nach dem Plan der Geschichte ja eine Person hineinbringen, die unseren Erzähler von dieser zum Scheitern verurteilten Kriegsfahrt abbringt, und da ist diese Lösung wohl die plausibelste.
Ebenso schön finde ich, wie du am Ende die Worte vom Anfang wieder aufgreifst und um die sehr schöne Bemerkung ergänzt, die ich hier auch noch einmal zitieren will:
Mit den Musketen können wir uns nur gegenseitig erschießen. Einem Ursegor, Ishmael oder einer Mara können sie jedoch nichts anhaben.
Das ist eine schöne Erkenntnis, die unser Freund dort hat! Und es liest sich einfach sehr schön - ich habe da geradezu einen resignierenden, traurigen, vielleicht auch etwas erschöpften Tonfall im Ohr. Macht einiges her, dieser Schluss der Geschichte!
Da ich nur einen einzigen Fehler finden konnte...
und ihnen wo ich sie nur sah die Seele aus dem Laib geschossen.
(hier muss es doch Leib heißen, falls nicht der Laib Brot oder Käse gemeint ist)
...kann ich die Geschichte guten Gewissens als "einwandfrei" einstufen.
Schön geschrieben, nicht zu viel und nicht zu wenig, ein tolles Thema und auch abseits des Endes viele starke Sätze und Eindrücke. Da kann sogar die Risen-"Lore" Spaß machen. Bravo! :gratz
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alibombali
05.09.2014, 19:14
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Ich hatte letzte Nacht einen Traum. Darin ging es darum, wie ich es mir mit euch allen aufs Übelste verscherzt hatte, weil ich mich irgendwie sehr danebenbenommen hatte. Niemand aus diesem Forum wollte mehr etwas mit mir zu tun haben - bis auf einen: alibombali. Und zu dem bin ich dann völlig verzweifelt hingegangen, um ihn um Hilfe anzubetteln, damit ihr alle mich wieder mögt. Wie der Traum ausgegangen ist, weiß ich nicht mehr, vielleicht brach er auch einfach nur ab. Was ich ganz sicher weiß: Ich werde mich dann mal für den Fall der Fälle lieber weiter um die Gunst alibombalis bemühen, und das tue ich dann jetzt, indem ich mich mal kurz zu "Propaganda" äußere. :D
Das ist ja interessant!
http://almanach.worldofgothic.de/images/thumb/Gravo324.PNG/250px-Gravo324.PNG
Die Geschichte ist ja ziemlich kurz und knackig, weshalb ich mich auch gar nicht so sehr an Einzelstellen festbeißen werde. Ich habe die Story jedenfalls in einem Rutsch auf dem Kindle durchgelesen, und sie hat mein Gefallen gefunden. :)
Ehrlich gesagt war sie auch nur so die letzte Notlösung, weil mir nichts anderes eingefallen ist für den Wettbewerb. Ich hatte "Dicke Kumpels" erst nehmen wollen, aber das erschien mir dann doch nicht als das richtige. :p
Gut gemacht finde ich den erzählerischen Stil, die einzelnen Szenen mit Kommentaren des Erzählers abzuwechseln. Das hat - wenn es gut gemacht ist, und das ist es hier - schöne Vorzüge, auch über die bloße Abwechslung hinaus.
Erstmal bietet es dir die Möglichkeit, auf wenig Raum vielumspannend zu erzählen. Du kannst dir ganz ohne Not die wichtigsten Szenen von dem, was du dir vorgestellt hast, herausgreifen, ohne dass die zeitlichen Lücken dazwischen irgendwie stören. So ist die Geschichte, falls man sie überhaupt so nennen möchte, auf das Wesentliche reduziert und frei von Füllmaterial. Wobei das auch nicht heißt, dass der Schreibstil jetzt irgendwie karg oder sonstwas wäre: Er ist eben nur auf engem Raum konzentriert. Das ist für so eine Story sicher genau richtig.
Okay, das find ich gut, dass dir das gefällt so. Ich hatte nämlich immer das Gefühl, ich überspringe viel zu viele Stationen im Leben des Protagonisten.
Außerdem kannst du so einen Ich-Erzähler einbringen. Das gute am Ich-Erzähler ist es, dass der Text wirklich viel mehr "erzählt" und persönlicher wirkt. Da kann viel mehr herüberkommen. Das Unangenehme daran ist es wohl meist, dass man dann aber auch jede Szene total gefärbt erzählen muss und ein ständiges "Ich, Ich, Ich" vielleicht irgendwann nervt. In diesem Kombinationsstil kannst du dir aber die Rosinen herauspicken: Einerseits kannst du "ganz normal" die Szenen beschreiben, andererseits dann in diesen Kommentaren und Gedanken das Ganze nochmal heftigst einfärben. So muss auch der Ich-Erzähler das Ganze nicht "selbst erzählen" und sich einen Wolf reden, sondern nimmt schön Bezug auf das, was vorher in einem etwas anderen Stile geschildert wurde. Das ergänzt sich wirklich schön.
Das führt dann dazu, dass du genau den richtigen Eindruck von dem vermitteln kannst, was du dort erzählst. Ich erinnere mich noch, wie Gothic Girlie deinen "Mauerschützen" als Kriegspropaganda oder zumindest kriegsverherrlichend eingestuft hat - sowas kann jetzt nun wirklich nicht mehr passieren! :D
Genauer gesagt war es damals "faschistische Ästhetik", die mir unterstellt wurde. Gothic Girlie hat diese Geschichte hier aber sogar spieze gefunden! :)
Link (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1346871-Risen-Kurzgeschichten-Wettbewerb-Die-Abstimmung!?p=22690539&viewfull=1#post22690539)
Aus dem verworrenen und inkonsistenten Risen-Geschichtsmaterial machst du dabei das beste. Vor allem verlässt du dich nicht auf Namedropping, sondern hast eben wirklich etwas zu erzählen. Die Grundidee der Geschichte lässt sich ja auf jedes Setting übertragen - stammt sie ja nicht zuletzt aus der Realität. Gerade die Eingangsszene mit den Probeschüssen der neuen Feuerwaffen, die dann später durch die Beurteilung des Erzählers konterkariert wird, kam mir da sehr lebensecht vor.
Was ist denn Namedropping überhaupt?
Ein bisschen zu klischeehaft bei dem Lebensweg des Erzählers kam mir dann die Sache mit seiner Magdalena vor, die ihn für jemand anderen verlassen hat. Also gut, in Kriegssituationen ist sowas dann ja auch normal, schätz ich mal, aber ob das jetzt unbedingt mit hinein musste? Andererseits: Irgendwie musstest du nach dem Plan der Geschichte ja eine Person hineinbringen, die unseren Erzähler von dieser zum Scheitern verurteilten Kriegsfahrt abbringt, und da ist diese Lösung wohl die plausibelste.
Ja, okay. Dass es klischeehaft ist, sehe ich ein. Aber wenn man davon ausgeht, dass sowas passiert ist, darf man es auch wieder nicht weglassen, weil ein Erzähler sowas ja nicht einfach vergisst, wenn er von seinem Leben erzählt. Außerdem hast du ja recht, brauchte ich das für das Ende.
Ebenso schön finde ich, wie du am Ende die Worte vom Anfang wieder aufgreifst und um die sehr schöne Bemerkung ergänzt, die ich hier auch noch einmal zitieren will:
Das ist eine schöne Erkenntnis, die unser Freund dort hat! Und es liest sich einfach sehr schön - ich habe da geradezu einen resignierenden, traurigen, vielleicht auch etwas erschöpften Tonfall im Ohr. Macht einiges her, dieser Schluss der Geschichte!
Super, danke!
Da ich nur einen einzigen Fehler finden konnte...
(hier muss es doch Leib heißen, falls nicht der Laib Brot oder Käse gemeint ist)
Aha... Ich war immer fest davon ausgegangen, dass "Laib" für alle Dinge und auch Wesen Körperlichkeit beschreibt.
Aber Gnah! Auch wenns nur ein Fehler ist, muss deshalb eine PDF erneuert werden. §gnah
...kann ich die Geschichte guten Gewissens als "einwandfrei" einstufen.
Das Wort "einwandfrei" verbinde ich ja mit Rolf Miller. :p
Aber vielen Dank!
Schön geschrieben, nicht zu viel und nicht zu wenig, ein tolles Thema und auch abseits des Endes viele starke Sätze und Eindrücke. Da kann sogar die Risen-"Lore" Spaß machen. Bravo! :gratz
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Ich danke dir vielmals fürs Lesen und den netten Kommentar!
Wenn du hier wirklich mal Ärger haben solltest, brauchst du mir nicht einmal Erz dafür geben, dass ich das für dich regel. :gratz
John Irenicus
05.09.2014, 19:38
Was ist denn Namedropping überhaupt?
Vermutlich das, was ihr in eurem Gammelstudium da in euren Aufsätzen und Arbeiten macht. :p
"Im weiteren Gebrauch bezeichnet Namedropping ein Verhalten im (wissenschaftlichen) Diskurs, bei dem das bloße Nennen von bekannten Namen an die Stelle einer inhaltlichen Begründung des eigenen Standpunktes tritt.[3] Ziel des Verwenders ist es, die eigene Argumentation zu unterstützen und das Gewicht der eigenen Argumente zu stärken, indem die Fachkompetenz Dritter ohne weiteren inhaltlichen Bezug zu deren Werk in Anspruch genommen wird (siehe auch argumentum ad verecundiam)." (http://de.wikipedia.org/wiki/Namedropping#In_der_Wissenschaft)
Auf so eine Geschichte bezogen wär das dann halt, möglichst viele Namen aus Risen zu erwähnen, um eben "möglichst viel Risen" drinzuhaben, ohne aber Inhalt vorbringen zu könen...
Das Wort "einwandfrei" verbinde ich ja mit Rolf Miller. :p
Den musste ich jetzt erst googlen. :dnuhr:
alibombali
05.09.2014, 19:45
Vermutlich das, was ihr in eurem Gammelstudium da in euren Aufsätzen und Arbeiten macht. :p
"Im weiteren Gebrauch bezeichnet Namedropping ein Verhalten im (wissenschaftlichen) Diskurs, bei dem das bloße Nennen von bekannten Namen an die Stelle einer inhaltlichen Begründung des eigenen Standpunktes tritt.[3] Ziel des Verwenders ist es, die eigene Argumentation zu unterstützen und das Gewicht der eigenen Argumente zu stärken, indem die Fachkompetenz Dritter ohne weiteren inhaltlichen Bezug zu deren Werk in Anspruch genommen wird (siehe auch argumentum ad verecundiam)." (http://de.wikipedia.org/wiki/Namedropping#In_der_Wissenschaft)
Auf so eine Geschichte bezogen wär das dann halt, möglichst viele Namen aus Risen zu erwähnen, um eben "möglichst viel Risen" drinzuhaben, ohne aber Inhalt vorbringen zu könen...
Achso. Im Studium - und das nervt mich an den anderen immer - sind es nicht unbedingt bekannte Namen, die man erwähnen muss, sondern eher eine zwanghafte Suche nach Quellen allgemein.
In Gruppenarbeiten kann ich oftmals keine einzige These einfach so aufstellen, ohne dass mir dann jemand schreibt: "Hast du da auch noch literarische Quellen für??? Sonst geh am besten nochmal in die Bib und such was!! Sonst sieht das nach ner losen Behauptung aus!!!!"
Den musste ich jetzt erst googlen. :dnuhr:
Ist aber auch wirklich empfehlenswert. Soweit ich das einschätzen kann, denke ich, dass der deinen Humor wohl sehr gut trifft.
John Irenicus
07.09.2014, 22:14
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MiMo hat sich wirklich keinen guten Zeitpunkt dafür ausgesucht, "Halbzeitkatastrophe" nach gut einem halben Jahr fortzusetzen. Mitten im Wettbewerbstrubel, wo doch kaum einer Zeit hat! Oder ist das etwa Kalkül, um minderwertige Qualität der Fortsetzung zu vertuschen? :eek:
Naja, scheint nicht so zu sein. Nach einer kurzen Orientierung, wo die Geschichte überhaupt stehengeblieben war und was gerade so los ist, fing ich an das erste der drei neuen Kapitel zu lesen, und war sofort wieder mittendrin. Action, Action, Action - man kriegt sehr eindrucksvoll vor Augen geführt, warum man die Geschichte eigentlich immer so gern mochte, und auch immer noch gerne mag. :D
Aber auch erzählerische Kniffe wie diesen hast du parat:
„Seid ihr eigentlich alle okay?“, fragte Rafael. Er empfand es als äußerst beunruhigend, dass sich bislang nur Batty und Lance zu Wort gemeldet hatten.
[...]
„Wir sind alle noch am Leben, Rafael“, gab Xerwas endlich Entwarnung.
Ich habe das jetzt mal mit der Auslassung zitiert, obwohl eigentlich gerade wichtig ist, was dazwischen, bzw. dass etwas dazwischen passiert. Wenn man so eine filmisch angelegte Actionhandlung, in der es drunter und drüber geht, schreibt, dann ist es schwierig, genau diese Action auch rüberzubringen. Vor allem ist es eben nur sehr schwer machbar, zu vermitteln, dass auch alles gleichzeitig passiert. Denn alles gleichzeitig schreiben kann man ja nicht. Hier machst du aus der Not eine Tugend und lässt zwischen Rafaels Frage und der Rückmeldung genug Zeit vergehen, um dazwischen Handlung einzubauen - und erhöhst so sogar nochmals die Spannung. Gut gemacht!
Batty schnallte sich ab und schwang sich grazil wie eine Katze aus dem Auto. Rafael beeilte sich ihr nachzukommen, hatte jedoch nie eine Schulung wie die Agentin bekommen. Unbeholfen kraxelte er aus dem Fenster.
Hier finde ich es schön, wie Rafael mal nicht der totale Supermann ist, sondern der Superfrau unterlegen ist. Eine schöne, lebensnahe Stelle, die Rafael auch gleich wieder mal ein Stück sympathischer macht - und auch mal zeigt, dass die Agenten eben mehr haben, als nur ihre Waffen.
Und er hob seinen Ionenbums und feuerte eine Druckwelle auf sie ab. Rafael sprang mit einem Satz hoch in die Luft und breitete seine Gleitflügel aus. Batty warf sich von dem Kleinbus und rollte sich ab, sodass das Projektil über sie hinweg schoss.
Projektil? Welches Projektil? Das ist doch "nur" die Druckwelle... oder sollte ich die Funktionsweise eines Ionenbums jahrelang (das kann man hier ja wirklich sagen!) falsch verstanden haben? :scared:
„Mal sehen, wie leicht dein Kopf kaputt zu kriegen ist, Opa!“, entgegnete der Agent und zielte nun direkt auf Xerwas‘ Zwicker.
Da musste ich schon grinsen, bei einer derart kultigen schurkigen Ansage. :D
Wobei ich mich aber auch wundere, dass derartige Sprache bei den Agenten, noch dazu der 1. Eliteeinheit, gepflegt wird! Aber wahrscheinlich werden in der ersten Einheit gerade die besonders groben Klötze eingestellt...
Sie suchten sich einen schwarzen Kombi aus. Nicht nur weil das Auto ihnen am unauffälligsten vorkam, es war auch das einzige in der Nähe, in dem nur eine Person saß. Als sie näher kamen, stieg die Frau mittleren Alters aus und rannte schreiend die Straße hinunter.
GTA. :cool:
Ihre Kontrahentin steckte den Ionenbums weg und kam langsam auf sie zu. Ihr nachtblauer Neoprenanzug war von dem aufgewirbelten Staub braun gepudert.
Sexy. §list
Batty fasste einen Entschluss: Zeit schinden.
An dieser Stelle musste ich stutzen, denn: Zu diesem Zeitpunkt hatte Baty diesen Entschluss doch schon längst und auch recht ausführlich gefasst - das kann sie hier dann ja schlecht nochmal tun, denn es ist ja kein neuer Plan oder so. Also, klar, es kommt hier dann nochmal ganz direkt aufs bloße Zeitschinden an, aber trotzdem finde ich die Formulierung hier missverständlich.
Aber genug der Einzelstellen! Zur Action habe ich ja schon was gesagt, auch zum Erzählerischen. Hinzufügen möchte ich noch, dass du es mal wieder gut hinbekommst, durch die vielen Perspektivwechsel das Gefühl herüberzubringen, das wirklich überall was los ist - und eben auch alles gleichzeitig passiert. Mit dem "verräterischen" Amethystanzug (schön auf die Alliteration geachtet) kommt auch noch eine gute Überraschung dazu. Das Ende des Kapitels sagt mir ebenso zu: Die Unterstränge werden alle zusammengeführt, in dem Moment, als eben auch das gesamte Geschehen seinen Höhepunkt erreicht. Alles in allem also ein typisches Vollzeitmann-/Halbzeitkatastrophe-Kapitel, welches gute Unterhaltung bietet. :)
Bei Kapitel 31 finde ich den Titel "Stagnation" ein bisschen ulkig, wo hier doch gerade ganz viele neue Anstöße kommen und eigentlich nichts wirklich stagniert (den Link habe ich übrigens gefunden). Gut, handlungsmäßig passiert natürlich erstmal nicht viel, stattdessen steht vor allem der Streit zwischen Batty und Rafael im Vordergrund. Ein Herzstück des Kapitels, was sich wirklich sehen lassen kann! Gerade Batty kommt hier sehr schön stark rüber, aber auch Rafael zeigt sich mal wieder von seiner besten Sturkopfseite - er ist es wohl nicht gewohnt, dass ihm mal eine Frau verbindlich sagt, was er zu tun oder zu lassen hat (:p)! Und fürs Aufspalten von Gruppen bin ich in erzählerischer Hinsicht ja sowieso immer zu haben.
„Sie ist in der ersten. Der absoluten Top-Einheit des MGZSO. Nur die besten Agenten werden in diese Einheit berufen. Es gibt keine bessere innerhalb des Geheimdienstes.“
Glaube ich gern, und ich glaube auch, dass die wirklich gefährlich sein können (im nächsten Kapitel sindse dann ja auch direkt wieder da). Aber andererseits standen die Chancen bei der Flucht unserer Helden nicht wirklich gut, und trotzdem konnte die Einheit mit relativ einfachen Mitteln zumindest vorübergehend abgehängt werden. Ich will das jetzt nicht als verharmlosend auffassen, aber dennoch: Wenn das die absolute Top-Einheit ist, darüber also eigentlich nix mehr kommen kann, dann ist es sooooooooooooooooo unmöglich ja auch nicht, längerfristig gegen die zu bestehen. Hat ja bis jetzt ganz gut geklappt. ;)
Ein Einzellob soll dann noch der St. Zubens-Platz bekommen. Eine nette Idee, angesichts Zubens Boshaftigkeit bleibt einem da auch ein bisschen das Lachen im Halse stecken. :D
Sonst habe ich zu diesem Kapitel schon gar nicht mehr viel zu sagen, außer das, was ich eingangs schon gesagt habe: Das Streitgespräch steht im Mittelpunkt und ist auf ganzer Linie gelungen. Hier sieht man wieder, dass die Geschichte neben Action eben auch gute Charaktere bietet, die mehr draufhaben, als nur irgendwelche Oneliner!
Das 32. Kapitel ist dann auch wieder ganz nach meinem Geschmack, auch hier hat man die Geschehnisse wieder schön als Film vor Augen, die einzelnen Szenen werden dann durch harte Schnitte voneinander getrennt... ja, das passt! Dass es spannend ist, brauche ich ja wohl eher nicht gesondert erwähnen...
„Einen von uns kannst du in der Tempel Mall rauslassen.
Die Tempel Mall? Verbinden sich da etwa Kirche und Shopping Mall? :D
Zu den Einzelperspektiven will ich vor allem bei Abuyin was sagen. Erstmal gefällt mir generell diese Szenerie inmitten diesen bunten Treibens - erinnert mich auch ein bisschen an Szenen aus Indiana Jones. Besonders schön finde ich aber die Charakterdarstellung Abuyins: Wie altruistisch der Gute da denkt! Ein prima Kerl. :)
Bei Lance und Vatras hingegen finde ich toll, wie rasch es eskaliert. Kaum gerettet, geht's ihnen direkt wieder an den Kragen. Das ist ein schöner Kontrast zu Abuyins Weg, wo es ja eher schleichend geht. Hier kommen beide Varianten gut zur Wirkung.
So richtig ab geht's dann aber wieder bei Rafael, der hier mal wieder den Teufelskerl herauskehrt: Uriziel und Multischwert, pro Hand ein Ding? Nun, ich muss zugeben, das ist äußerst gewagt und kam mir jetzt auch ein bisschen plötzlich, dass der das auf einmal kann (oder hab ich das nur wieder vergessen?). Andererseits, solange es ordentlich Action gibt... ich frage mich nur, was Rafael sich jetzt davon verspricht, mit den beiden zu Kämpfen. Sonst hat er es doch in noch auswegloseren Situationen auch immer gut mit einer einzigen Waffe hinbekommen? So ein bisschen "Showdown"-Befriedigung scheint da jetzt also doch hinterzustecken. Aber gut, wer weiß, was in den kommenden Kapitel noch so passiert in der Hinsicht... auch das hier insgesamt jedenfalls ein gut zu lesendes Kapitel!
Schön, dass du die Story wieder fortsetzt. Mir macht das Lesen immer noch Spaß - und dir das Schreiben wohl auch weiterhin, zumindest wird dieser Eindruck vermittelt. Weiter so! :gratz
Fehler habe ich insgesamt nur ganz wenige gefunden:
Doch dahinter wartete Xerwas, der ihn wohl ohne viel Federlesens wieder zurückschicken würde.
Der Hieb mit der Feuersäule verfehlte zwar seine Gleitflügel erwischte jedoch sein Bein.
Hier fehlt ein Komma hinter "Gleitflügel".
„Ich vermute deshalb, dass die Obersten Nägeln mit Köpfen gemacht und uns die erste Einheit auf den Hals gehetzt haben.
Und da waren die Hunderten von Autos, die sich durch die varantinische Hauptstadt drängten mehr als nützlich.
Hier muss ein Komma hinter "drängten" hin.
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MiMo hat sich wirklich keinen guten Zeitpunkt dafür ausgesucht, "Halbzeitkatastrophe" nach gut einem halben Jahr fortzusetzen. Mitten im Wettbewerbstrubel, wo doch kaum einer Zeit hat! Oder ist das etwa Kalkül, um minderwertige Qualität der Fortsetzung zu vertuschen? :eek:
Ich kann mir den Zeitraum meiner Semesterferien leider nicht aussuchen. :D
Naja, scheint nicht so zu sein. Nach einer kurzen Orientierung, wo die Geschichte überhaupt stehengeblieben war und was gerade so los ist, fing ich an das erste der drei neuen Kapitel zu lesen, und war sofort wieder mittendrin. Action, Action, Action - man kriegt sehr eindrucksvoll vor Augen geführt, warum man die Geschichte eigentlich immer so gern mochte, und auch immer noch gerne mag. :DIch finde es ja GANZ unglücklich, dass die lange Unterbrechung mitten zwischen den beiden Kapiteln auf der Brücke war. Ich hoffe, bis zum nächsten Semester komme ich zu einer Stelle, wo ich besser abbrechen kann.
Aber auch erzählerische Kniffe wie diesen hast du parat:
Ich habe das jetzt mal mit der Auslassung zitiert, obwohl eigentlich gerade wichtig ist, was dazwischen, bzw. dass etwas dazwischen passiert. Wenn man so eine filmisch angelegte Actionhandlung, in der es drunter und drüber geht, schreibt, dann ist es schwierig, genau diese Action auch rüberzubringen. Vor allem ist es eben nur sehr schwer machbar, zu vermitteln, dass auch alles gleichzeitig passiert. Denn alles gleichzeitig schreiben kann man ja nicht. Hier machst du aus der Not eine Tugend und lässt zwischen Rafaels Frage und der Rückmeldung genug Zeit vergehen, um dazwischen Handlung einzubauen - und erhöhst so sogar nochmals die Spannung. Gut gemacht!
Immer wieder beeindruckend wie du markante Stellen raussuchst. Danke für das Detaillob! :D
Hier finde ich es schön, wie Rafael mal nicht der totale Supermann ist, sondern der Superfrau unterlegen ist. Eine schöne, lebensnahe Stelle, die Rafael auch gleich wieder mal ein Stück sympathischer macht - und auch mal zeigt, dass die Agenten eben mehr haben, als nur ihre Waffen.
Projektil? Welches Projektil? Das ist doch "nur" die Druckwelle... oder sollte ich die Funktionsweise eines Ionenbums jahrelang (das kann man hier ja wirklich sagen!) falsch verstanden haben? :scared:
Nein, nein, hast du nicht. Aber ich hab halt gedacht, dass man die Druckwelle, als etwas, das von einer Waffe abgeschossen wird, als Projektil bezeichnen könnte. Vielleicht bin ich dann schon im Bereich einer Metapher angelangt, aber mir gefiel die Formulierung so eigentlich recht gut, weshalb ich einfach mal nur im Hinterkopf behalte, dass du das merkwürdig fandest, und auf eine weitere Meinung warte, die mich vermutlich aber erst zum Wettbewerb 2018 erreicht. :D
Da musste ich schon grinsen, bei einer derart kultigen schurkigen Ansage. :D
Wobei ich mich aber auch wundere, dass derartige Sprache bei den Agenten, noch dazu der 1. Eliteeinheit, gepflegt wird! Aber wahrscheinlich werden in der ersten Einheit gerade die besonders groben Klötze eingestellt...Hm, ja, was habe ich mir dabei gedacht? §kratz Ich weiß noch genau, dass ich mich beim Schreiben dieser Stelle auch gefragt habe, ob das nicht zu dick aufgetragen ist, aber vielleicht kann ich das ja in einem der nächsten Posts noch mit dem Charakter der Person rechtfertigen.
GTA. :cool:
Hab ich nie gespielt. :dnuhr:
Sexy. §list
John steht auf dreckige Luder!
An dieser Stelle musste ich stutzen, denn: Zu diesem Zeitpunkt hatte Baty diesen Entschluss doch schon längst und auch recht ausführlich gefasst - das kann sie hier dann ja schlecht nochmal tun, denn es ist ja kein neuer Plan oder so. Also, klar, es kommt hier dann nochmal ganz direkt aufs bloße Zeitschinden an, aber trotzdem finde ich die Formulierung hier missverständlich.Hm, ja, du hast recht. Da sollte ich noch dran schrauben. Oder auch einfach ein, zwei Sätze streichen.
Aber genug der Einzelstellen! Zur Action habe ich ja schon was gesagt, auch zum Erzählerischen. Hinzufügen möchte ich noch, dass du es mal wieder gut hinbekommst, durch die vielen Perspektivwechsel das Gefühl herüberzubringen, das wirklich überall was los ist - und eben auch alles gleichzeitig passiert. Mit dem "verräterischen" Amethystanzug (schön auf die Alliteration geachtet) kommt auch noch eine gute Überraschung dazu. Das Ende des Kapitels sagt mir ebenso zu: Die Unterstränge werden alle zusammengeführt, in dem Moment, als eben auch das gesamte Geschehen seinen Höhepunkt erreicht. Alles in allem also ein typisches Vollzeitmann-/Halbzeitkatastrophe-Kapitel, welches gute Unterhaltung bietet. :)
Das Kapitel wäre eine Woche früher gekommen, wenn ich von Anfang an die Perspektiven aufgesplittet hätte, statt zu versuchen, alles aus Rafaels Sicht zu erzählen, obwohl der mit Batty von der Brücke fällt. Da musste ich erst mal zwei Grundgedanken verwerfen, ehe ich das Kapitel ordentlich zu Ende bringen konnte...
Von daher finde ich es sehr beruhigend, wenn die Änderungen gut angekommen sind. :ratz
Bei Kapitel 31 finde ich den Titel "Stagnation" ein bisschen ulkig, wo hier doch gerade ganz viele neue Anstöße kommen und eigentlich nichts wirklich stagniert (den Link habe ich übrigens gefunden). Gut, handlungsmäßig passiert natürlich erstmal nicht viel, stattdessen steht vor allem der Streit zwischen Batty und Rafael im Vordergrund. Naja, der Titel soll halt auf das Vorankommen der "Mission" von Batty und Co. anspielen. Die kommen ihrem Ziel Lilly und Co. zu helfen, ja jedenfalls kein Stück weiter, und das wie es im Moment aussieht für längere Zeit. Ganz glücklich bin ich mit dem Titel aber auch nicht.
(Wie? Nur den? :p)
Ein Herzstück des Kapitels, was sich wirklich sehen lassen kann! Gerade Batty kommt hier sehr schön stark rüber, aber auch Rafael zeigt sich mal wieder von seiner besten Sturkopfseite - er ist es wohl nicht gewohnt, dass ihm mal eine Frau verbindlich sagt, was er zu tun oder zu lassen hat (:p)! Und fürs Aufspalten von Gruppen bin ich in erzählerischer Hinsicht ja sowieso immer zu haben.
Batty ist Rafael aber ja gar nicht vorgesetzt, sondern gleichberechtigtes Mitglied eines Zweckverbandes. Und in so einer Beziehung sind Diskussionen durchaus erlaubt, würde ich sagen. Dass Rafael stur erscheint, ist aber natürlich unbestreitbar. Ich bezweifle nur, dass aus dieser Stelle abzulesen ist, dass Rafael sich generell von Frauen nichts sagen lässt. Das liegt doch alles nur an dieser einen Stelle aus dem zweiten VZM-Kapitel! Damit hab ich Rafaels Charakter damals voll kaputt gemacht. §cry
Glaube ich gern, und ich glaube auch, dass die wirklich gefährlich sein können (im nächsten Kapitel sindse dann ja auch direkt wieder da). Aber andererseits standen die Chancen bei der Flucht unserer Helden nicht wirklich gut, und trotzdem konnte die Einheit mit relativ einfachen Mitteln zumindest vorübergehend abgehängt werden. Ich will das jetzt nicht als verharmlosend auffassen, aber dennoch: Wenn das die absolute Top-Einheit ist, darüber also eigentlich nix mehr kommen kann, dann ist es sooooooooooooooooo unmöglich ja auch nicht, längerfristig gegen die zu bestehen. Hat ja bis jetzt ganz gut geklappt. ;)
Ein Einzellob soll dann noch der St. Zubens-Platz bekommen. Eine nette Idee, angesichts Zubens Boshaftigkeit bleibt einem da auch ein bisschen das Lachen im Halse stecken. :D
Sonst habe ich zu diesem Kapitel schon gar nicht mehr viel zu sagen, außer das, was ich eingangs schon gesagt habe: Das Streitgespräch steht im Mittelpunkt und ist auf ganzer Linie gelungen. Hier sieht man wieder, dass die Geschichte neben Action eben auch gute Charaktere bietet, die mehr draufhaben, als nur irgendwelche Oneliner!
Irgendwie werden aus einem Kapitel bei mir immer zwei. Dass das Streitgespräch so viel Platz einnimmt, war jedenfalls nicht geplant. Natürlich hätte ich das Kapitel deshalb nicht gleich splitten müssen, aber dann wäre es schon wieder schwer geworden einen passenden Titel zu finden und das Streitgespräch wäre weniger wichtig erschienen und ich freu mich ja sowieso immer, wenn ich was posten kann. :grinundwe
Das 32. Kapitel ist dann auch wieder ganz nach meinem Geschmack, auch hier hat man die Geschehnisse wieder schön als Film vor Augen, die einzelnen Szenen werden dann durch harte Schnitte voneinander getrennt... ja, das passt! Dass es spannend ist, brauche ich ja wohl eher nicht gesondert erwähnen...
Die Tempel Mall? Verbinden sich da etwa Kirche und Shopping Mall? :D
Naja, in Oldenburg heißt das Einkaufszentrum auch einfach "Schlosshöfe", nur weil das Schloss von Oldenburg daneben steht. Da hab ich eine Tempel Mall nur für realitätsnah gehalten. :D
Zu den Einzelperspektiven will ich vor allem bei Abuyin was sagen. Erstmal gefällt mir generell diese Szenerie inmitten diesen bunten Treibens - erinnert mich auch ein bisschen an Szenen aus Indiana Jones. Besonders schön finde ich aber die Charakterdarstellung Abuyins: Wie altruistisch der Gute da denkt! Ein prima Kerl. :)
Ich hab immer Angst, dass ich bei diesem treuherzigen Freund zu dick auftrage. Aber solange's gefällt... :)
Bei Lance und Vatras hingegen finde ich toll, wie rasch es eskaliert. Kaum gerettet, geht's ihnen direkt wieder an den Kragen. Das ist ein schöner Kontrast zu Abuyins Weg, wo es ja eher schleichend geht. Hier kommen beide Varianten gut zur Wirkung.
So richtig ab geht's dann aber wieder bei Rafael, der hier mal wieder den Teufelskerl herauskehrt: Uriziel und Multischwert, pro Hand ein Ding? Nun, ich muss zugeben, das ist äußerst gewagt und kam mir jetzt auch ein bisschen plötzlich, dass der das auf einmal kann (oder hab ich das nur wieder vergessen?). Andererseits, solange es ordentlich Action gibt... ich frage mich nur, was Rafael sich jetzt davon verspricht, mit den beiden zu Kämpfen. Sonst hat er es doch in noch auswegloseren Situationen auch immer gut mit einer einzigen Waffe hinbekommen? So ein bisschen "Showdown"-Befriedigung scheint da jetzt also doch hinterzustecken. Aber gut, wer weiß, was in den kommenden Kapitel noch so passiert in der Hinsicht... auch das hier insgesamt jedenfalls ein gut zu lesendes Kapitel!
Rafael erwähnt ja schon selbst, dass er dieses "Talent" erst zwischen VZM und HZK erlernt hat. Während VZM hatte er ja nie zwei Schwerter, weil das Ende vom Roboter mitgenommen und an Cassia abgegeben worden war, und Uriziel erst im Verlauf der Story zu ihm gefunden hat. In HZK hat er das auch noch nie ausgepackt, aber abgesehen von dem Durcheinander um Don Bege und dem Gefecht auf der Bücke gab es für Rafael ja auch noch gar keinen richtigen Kampf. Dass er da jetzt auf die zwei Schwerter zurückgreift, liegt tatsächlich eher daran, dass dem die Waffen ausgehen. Sein Eisstrahler ist immer noch kaputt, ob der Magnetwürfel inzwischen wieder repariert worden ist weiß ich gar nicht (§gnah), den Gleiter hats auf der Brücke auch erwischt, den Elektroschocker hat er Abuyin ausgeliehen. Die Säurepistole ist wohl nur zum Töten gut. Er hätte noch die Gummibänder!
Schön, dass du die Story wieder fortsetzt. Mir macht das Lesen immer noch Spaß - und dir das Schreiben wohl auch weiterhin, zumindest wird dieser Eindruck vermittelt. Weiter so! :gratz
Fehler habe ich insgesamt nur ganz wenige gefunden:
Hier fehlt ein Komma hinter "Gleitflügel".
Hier muss ein Komma hinter "drängten" hin.
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Vielen lieben Dank für diesen wunderbaren Kommentar, John! Deine Worte sind immer wieder eine willkommene Motivationsspritze! Wie hab ich solche Kommentare doch vermisst. :gratz
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Ich hatte schon mit dem Gedanken gespielt, die titellose Story von Ajnif zu lesen, und jetzt mit der Wettbewerbsanmeldung habe ich sogar noch einen weiteren richtig guten Grund dafür. :)
Was früh auffällt, ist der Schreibstil: Am Anfang wirkt er zwar noch ein wenig abgehackt, aber das ist ja auch gerade der Art der Beschreibungen in der Einführungsszene geschuldet. Einige Absätze später zeigt er sein wahres Gesicht: Kein Hochheck, klare Sprache, keine unnötigen Schachtelsätze, trotzdem ab und zu nette Details und Wendungen, nur wenig missglückte Formulierungen und ab und an mal ein nicht ganz nach meinem Geschmack gesetztes Komma. Von daher schnell in die Schublade "Autorin kann schreiben" einsortiert, was das ganze Lesen der Geschichte natürlich umso angenehmer gemacht hat. Für den Schreibstil gebührt also schon einmal Anerkennung: Absolut solide und brauchbar!
:gratz Um die Formulierungen, Rechtschreibfehler usw., demnächst noch weiter zu minimieren, werde ich die Passagen noch einem Korrektur lesen. Das habe ich bisher nämlich nicht gemacht. :D
Das hier ist dann auch die interessanteste Stelle in dieser Szene. Denn erstens mal fand ich es gut, wie Klischees vermieden wurden und die Entführer nicht eine zum Himmel stinkende Bande mit fauligem Atem ist, sondern einer davon sogar angenehm duftet. Fast schon paradox, aber warum sollte es auch nicht so sein? Hinzu kommt, dass der Typ dann aber wohl gar nicht so sehr damit einverstanden ist, mit dem, was er tut bzw. tun muss. Ein wenig könnte man auch rätseln, dass er die Protagonistin näher kennt? Spekulation, aber ich vermute mal, dieser Kerl wird noch eine Rolle spielen. Später in der Geschichte dachte ich ja sogar mal kurz, er könnte Kyle sein, der sich dann nur verstellt oder so etwas in der Art, aber dafür gab's außer meinen weit hergeholten Fantasien dann ja doch keine Anhaltspunkte. Wie dem auch sei: Schöner Schnörkel in dieser Szene!
Es ist nun einmal Realität, dass nicht nur stinkende, heruntergekommene Menschen zu solchen Aktionen fähig sind. Außerdem hast du ganz Recht mit der Annahme, dass der Unbekannte später noch eine Rolle spielen wird.
Ich bin ja fast schon froh, dass mir als Leser detaillierte Beschreibungen des ganzen Geprügels erspart blieben - denn die spätere "Bestandsaufnahme", die ja offenbar, wie später klar wird, von Xardas stammt, die hat es ja echt in sich. Die haben die Arme ja geradezu zerstört! Ganz schön heftig... ebenso wie die Operationen, die zur Heilung vorgenommen werden mussten...
Nicht zu wissen was genau geschehen ist, lässt auch mehr Raum für eigene Spekulationen.
Das Gespräch zwischen Kyle und dem da noch nicht enthüllten Xardas lockert das Ganze schön auf, auch wenn es fast schon makaber scheint, wie sie angesichts der vollkommen geschundenen Frau noch so locker drauf sein können. Aber gut, ebenfalls schlecht drauf sein, das würde ihnen ja auch nichts bringen. Und bei Xardas ist das ja eh kein Wunder - seinen "wunderbaren" Charakter hast du ja auf den nächsten Seiten dann ziemlich treffend dargestellt. ;)
Freut mich wenn dir die Charakterdarstellung Xardas gefällt.
Stichwort Ich studiere Bitches, oder wie? :p
Heutzutage nennt man es wohl eher Frauenstudien :D oder Geschlechterforschung
Der weitere Verlauf der Geschichte lebt richtig von den Leiden der Protagonistin und ihrer Wahrnehmung. Ich finde, du hast das sehr nachvollziehbar geschildert, man kann sich gut in sie hineinversetzen. Sie hat überall Schmerzen, weiß nicht wo sie ist und hat auch noch einiges vergessen. Und dann kommt da noch so ein Zyniker mit weiß-grauen Augen daher (da konnte man schon ahnen, dass es wohl Xardas ist), die gruseliger nicht sein könnten (finde ich eh gut, dass das mal richtig herausgestellt wurde) und behandelt einen auch noch so unfreundlich. Dass sich die Arme da eher an Kyle klammert, ist nur logisch - den Gegensatz, wie sehr sie ihm vertraut und wie wenig sie Xardas vertraut, hast du auch schön dargestellt. Xardas lernt man hier ja nun auch wirklich hassen. Und naja, Kyle scheint ja ein schicker Typ zu sein, da ist das ja umso verständlicher. :DKyle ist einfach nur heiß :G. Welche Frau steht nicht auf Männer mit Muskeln, solange sie auch ein wenig was im Kopf haben.
Der Einstieg in diese Geschichte ist dir also zweifelsfrei gelungen, du hast einige Rätsel aufgegeben, die ganz schöne Dickschiffe sind, dabei schonmal drei Charaktere sehr schön gezeichnet und mit der Amnesie dann auch noch einen erzählerischen Trick auf Lager, der die Protagonistin ein wenig mehr zum Wissensstand des Lesers heranführt. Nicht schlecht! Danke :gratz. Freut mich wenn dich die Charaktere so gut ansprechen.
Besonders gut finde ich, dass der Beginn des II. Kapitels klarstellt, dass jetzt, wo die Protagonistin halberlei in Sicherheit ist, nicht wieder "alles gut" ist, sondern die psychischen Folgen erst jetzt richtig offenbar werden: Ihre vollkommene Verängstigung ist sehr bedrückend geschildert, das gefällt mir (sofern so etwas Schlimmes einem "gefallen" kann). Dass mehr noch tatsächlich etwas am Fenster war, wie es scheint, macht die Sache nochmal spannender - die Gefahr ist wohl alles andere als gebannt, und man fragt sich wirklich, was da eigentlich los ist. Auch wenn ich immer mal für einen Tag eine Frau sein wollte: In der Haut unserer "Heldin" wollte ich in dieser Zeit nicht stecken! Bei dem, was sie dort halb fantasiert, halb erlebt, hat man außerdem das Gefühl, dass Xardas neben den Heileingriffen noch ganz andere Manipulationen an ihr durchgeführt haben könnte... Achja, diesen Traum einen Tag mal die Rollen zu tauschen, den kenne ich nur zu gut. Wie gerne wäre ich mal ein Mann. An Gehirnmanipulation hatte ich bisher noch gar nicht gedacht. Die Idee finde ich aber gut. :D
Beim Gespräch zwischen Kyle und der Protagonistin wird das Vertrauen nochmal schön vertieft, noch wichtiger finde ich aber, wie hier die Stärke der Heldin hervorkommt: Trotz ihrer misslichen Lage kann sie ja doch noch ganz schön schlagfertige Antworten geben - find ich gut!
Die Beschreibung hier fiel mir sofort auf, weil sie nämlich nur wenige Absätze vorher schon einmal vorkam:
Da solltest du dann für mehr Abwechslung sorgen - oder eben betonen, dass es wieder diese Zahnreihe ist. Hier wird sie der Formulierung nach ja quasi als ein neu erkanntes Merkmal eingeführt, was sie ja aber nicht ist.
Wenn so viel Zeit zwischen dem Schreiben der einzelnen Passagen verstrichen ist, vergesse ich häufig was ich vorher geschrieben habe. Ich muss mir angewöhnen die Passagen noch einmal zu überfliegen.
Diese Stellen sind dann wohl auch symptomatisch für das aufkeimende Verhältnis zwischen den beiden. Bei der Anziehstelle wäre ich an Kyles Stelle übrigens auch ziemlich nervös gewesen - auch in ihn kann man(n) sich also gut hineinversetzen. :D
Ich hatte darüber nachgedacht ihn über sie herfallen zu lassen, das hätte aber überhaupt nicht zu seinem Charakter gepasst und hätte mich viel zu sehr an einen billigen Porno erinnert.
Bis jetzt insgesamt also eine alles andere als uninteressante Geschichte, was man aber auch so erwarten konnte: Ich glaube, es gab hier im Forum noch nie eine Frau, die schlecht geschrieben hat. Die meisten waren immer wenigstens knapp über dem Durchschnitt. So auch du! In der Gesamtschau hat mir bis jetzt am besten die Charakterdarstellung Xardas' gefallen. Meist wird er ja über seine Macht, seine Taten, sein Wissen oder allerhöchstens über seine etwas eigenbrötlerische und unfreundliche Art definiert, du machst hier einen richtigen Zyniker aus ihm. Aber auch nicht diesen Fiction-Klischeezyniker, sondern wirklich einen authentischen Charakter. Und ich finde, das passt auch sehr gut zu Xardas und ist kein Bruch mit den Gothic-Vorgaben. Das wichtigste hast du ja ohnehin eingebracht: Die Unklarheit über seine Motive. Und die Frage wird einen wohl in den hoffentlich erscheinenden Fortsetzungen dieser Geschichte noch länger begleiten... ;)
Am Ende meiner Notizen stand dann jetzt noch ein Wort: Toll! Ich denke, damit kann ich diesen Kommentar vorerst beschließen... :p
Wenn man sich so eine Anredeform einmal eingehandelt hat, wird's schwierig, da ständig drauf aufzupassen.
Das stimmt wohl :D Ist gar nicht so einfach.
P.S.: Willkommen im Forum! ;)
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Vielen Dank für deinen Kommentar. Ich habe mich sehr über die positive Resonanz gefreut, vor allem weil ich vor dem Post stundenlang überlegt habe ob ich es wirklich posten soll. Die Entscheidung nahm Lord Regonas mir aber ab indem er die Story unter meinem Namen in das Forum setzte. Im Nachhinein kann ich ihm wohl recht dankbar sein. :D
Sein größter Kampf
von John Irenicus
"Sein größter Kampf", ein Titel, der Rätsel aufgibt. Während ich fast die ganze Geschichte lang davon überzeugt war, dass um des Helden größten Kampf gegen seinen Haufen psychischer Probleme geht, verwendet Taridion genau diese Phrase im lebsten Post in Bezug auf sich selbst. Wessen größter Kampf ist das denn nun? Wenn es der des Helden ist, hat das ganze jedenfalls eine sehr zynische Note, wo dieser "Kampf" in Taridions Therapizimmer, doch so viel unspektatkulärer ist als die meisten Szenen der Gothictriologie.
Die Story ist jedenfalls kein epischer Kampf (das hatte ich auch tatsächlich trotz des Titels nicht erwartet. Über Splatter-Action-Storys bis du dann ja doch irgendwie hinweg. Schade um Edwin. :(), sondern eine schlichte Story, die mit sage und schreibe drei Charakteren auskommt, von denen einer eine total nebensächliche Rolle spielt. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: Nur zwei Charaktere und so eine lange Story! Vielleicht ist nächsteres eine ganz logische Konsequenz daraus, vielleicht ist es aber auch deiner Schreibkunst zu verdanken: Diese beiden Charaktere wirken sehr facettenreich und lebendig, man kann die ganze Zeit mit Taridion mitfühlen und -denken, ist dabei wie er sich dezidiert Gedanken macht, Quadratmillimeter für Quadratmillimeter analysiert, Hypothesen aufstellt, sich Gedanken zu seiner Vorgehensweise macht, sich leidenschaftlich seinen neuesten Klienten zu knacken versucht. Das hast du wirklich hautnah vermittelt!
Und auf der anderen Seiten unser allseits bekannter Held, von dessem Gerede wir wohl auch ohne Therapeutenausbildung viel mehr verstehen als Taridion. Springanfälle, Ende-Zwangsneurosen, Surrealitätsempfinden, "So einfach ist das"-Mentalität, uninteressante Frauen... Du baust so viele Bröckchen Spielmechank mit ein und erzählst so einen Witz nach dem anderen, aber keiner der Handlungsträger kann diese Witze verstehen. So behält die Geschichte immer ihre stocknüchterne Erzählweise, obwohl es einem als Leser total abstrus vorkommt, worüber die beiden sich da die Köpfe zerdenken. Natürlich musste es auch ein Wildschwein sein, dass den Helden gleich mehrfach umbringt. :D
Ach, und die Tagebuchneurose will ich natürlich auch nicht vergessen zu erwähnen! Herrlich auf die Schippe genommen, was man sich ja eigentlich bei jedem Spieldurchgang denkt. Zwischen all den Aufträgen und Metzeleien Tagebuch schreiben? §ugly
Besonders gut, kommt der Geist der Story in folgender Passage rüber:
„Kam Ihnen das denn gar nicht komisch vor? Drachen? Einfach so?“
„Doch, schon“, meinte der Blonde. „Ich war schon recht erstaunt. Aber dann habe ich es einfach hingenommen.“
„Einfach hingenommen? Das Auftauchen mythischer geflügelter Echsen, das nimmt man doch nicht einfach so hin!“
Taridion hatte diese Frage gestellt, weil er das Gefühl der Derealisation seines Kunden noch ein wenig weiter erforschen wollte. Denn dieser Mann hatte in der Tat so viel Unglaubliches erlebt, dass es nur folgerichtig war, dass er irgendwann an der Realität zweifelte und dass auch noch lange danach so ein Gefühl entstand.
„Was hätte ich sonst tun sollen? Xardas nicht glauben? Bisher hatte alles gestimmt, was er erzählte. Und ich wollte nicht wirklich darauf warten, bis mir so ein Vieh den Hintern versengt. Da habe ich es lieber gleich akzeptiert.“
„Und wenn ich Ihnen erzähle, dass gerade eine Horde Golems auf dem Weg ist, diese Stadt zu zertrampeln und dem Erdboden gleich zu machen… glauben Sie das dann auch?“
„Nein.“
„Weil?“
„Weil das nicht stimmt.“Der taktierende Wassermagier und sein sturer Klient, pointiert und gefüllt mit Spielwissen. Ein ewiges Tauziehen zwischen Beharren und Durchbruchsversuchen. :D
Diese ganze Therapiesituation, die Gedanken, die sich Taridion macht, diese ganzen tausend Fachbegriffe... John, da bekommt man wirklich den Eindruck, dass du dich sehr gut mit solchen Sachen auskennst. In Irrelevanzen geht es glaube ich um ähnliche Dinge, aber das habe ich ja leider noch nicht gelesen, sonst hätte ich da jetzt bestimmt ein Dutzend Querbezüge gezogen! Vermutlich ganz clever ein Grundthema, das dir schon einmal den Titel zugespielt hat, noch einmal auszuschlachten, um sich den nächsten Titel zu holen. $ausheck
Ich hebe mir meine These, woher du all dieses Wissen hast, jedenfalls für etwaige Irrelevanzenkommentare auf. Noch bin ich lediglich beim aufnehmenden Lesen. :p
Ich konnte mir nach den ersten fünf Posts tatsächlich nicht vorstellen, wie die Story enden sollte. Gewiss nicht mit einer geungenen Therapie seitens Taridion, die wäre ja nicht in einem Post abhandelbar gewesen. So hat mich die tatsächliche Auflösung dann angenehm überrascht, auch wenn sie gar nicht sooo kreativ ist. Es ist jedenfalls sehr schön anzusehen, wie der sonst immer so gefasste Taridion hier vollends aus der Fassung gerät, seine ganzen eigenen Zwangsneurosen ihn überkommen (damit meine ich natürlich solche Dinge, wie das Zurechtrücken seiner perfekt sitzenden Brille etc.) und er den Helden für endgültig krank und größenwahnsinnig erklärt. Doch wenn man gewisse nicht-PB-Spiele als kanonisch betrachtet, kommt es ja genau so wie der Held es angekündigt hat. Größenwahnsinn ist es also eigentlich gar nicht, sondern nur eine korrekte Selbsteinschätzung. Hübsche Ironie jedenfalls. :D
Was ich aber noch viel spannender finde, ist, dass das obligatorische "Ende." fehlt. Das ist doch ein eindeutiger Hinweis darauf, dass der Held tatsächlich geheilt ist. Aber seine "Krankheit" bestand ja mehr oder weniger darin, dass er fremdgesteuert war. Das fehlende Ende lässt für mich also nur einen Schluss zu: Der Held ist zum NPC geworden, die ArcaniA-Ära hat begonnen! Ob du das nun wirklich so gemeint hast, weiß ich nicht. §ugly
Und ganz am Ende natürlich noch das Aufgreifen des Anfangs: Die Waage kippt. Symbol für die Zerstörung des Gleichgewichts? Abwendung des Helden von Adanos? Nun doch durch und durch Avatar Innos? Oder doch nur eine Störung von Taridions ganz eigenem Seelenheil, das sonst immer so gut im Einklang war? Was soll uns diese Waage noch alles sagen? Man weiß es nicht.
Nie zuvor hat es jemand gewagt, die Gothicspiele in einer therapeutischen Sitzung nachzubesprechen, und doch hast du es gewagt und damit eine sehr außergewöhnliche und total unterhaltsame Geschichte geschrieben, garniert mit einem wirklich stolperfreien Schreibstil.
Ich bin mir im Moment wirklich noch nicht sicher, ob ich diese Story besser finde als den Lord-Report oder nicht. Wenn ich mich tatsächlich zwischen diesen beiden Storys entscheiden muss, wird das eine echt harte Abstimmung für mich. §gnah
„Ich will ehrlich zu Ihnen sein, begann er.“Da sind die Anführungsstriche verrutscht.
Und Taridon konnte sein Interesse an all den Episoden und Dingen, die sein Gegenüber berichtete, auch nicht verhehlen. Oh, doch noch ein vierter Charakter! :p
Und ich hätte einfach nur dieses Leben wieder zurück. Sonst nichts.“Im ersten Satz fehlt doch bestimmt ein Wörtchen.
John Irenicus
11.09.2014, 12:47
Sein größter Kampf
von John Irenicus
"Sein größter Kampf", ein Titel, der Rätsel aufgibt. Während ich fast die ganze Geschichte lang davon überzeugt war, dass um des Helden größten Kampf gegen seinen Haufen psychischer Probleme geht, verwendet Taridion genau diese Phrase im lebsten Post in Bezug auf sich selbst. Wessen größter Kampf ist das denn nun?
Tja, das habe ich mich irgendwann sogar selbst gefragt. :D
Den Titel hatte ich schon, da habe ich noch mit dem Gedanken gespielt, die Geschichte viel länger werden zu lassen und den Helden tatsächlich angestrengt und langandauernd an seinen Problemen knabbern zu lassen. Dann wäre es tatsächlich sein größter Kampf gewesen. Nachdem sich dass dann mit Taridions Schwierigkeiten mit diesem Fall so entwickelt hatte beim Schreiben, schlug das Pendel eben zu ihm aus... vielleicht hält es sich auch einfach die Waage (sic!) und für beide ist es der größte Kampf. :p
Die Story ist jedenfalls kein epischer Kampf (das hatte ich auch tatsächlich trotz des Titels nicht erwartet. Über Splatter-Action-Storys bis du dann ja doch irgendwie hinweg. Schade um Edwin. :()
Also Splatter-Storys habe ich ja ohnehin noch nie geschrieben. :o
Ganz abgesehen davon habe ich eine Story in Planung, bei der sage und schreibe mindestens eine (!) Kampfszene vorkommen muss! Naja, was heißt Planung... es ist nur eine Idee, die vermutlich wieder im Sande verlaufen wird. :p
Diese beiden Charaktere wirken sehr facettenreich und lebendig, man kann die ganze Zeit mit Taridion mitfühlen und -denken, ist dabei wie er sich dezidiert Gedanken macht, Quadratmillimeter für Quadratmillimeter analysiert, Hypothesen aufstellt, sich Gedanken zu seiner Vorgehensweise macht, sich leidenschaftlich seinen neuesten Klienten zu knacken versucht. Das hast du wirklich hautnah vermittelt!
Jo, das hatte ich schon auf alis Kommentar gesagt: Ich bin echt froh, dass diese doch eher statische Handlung mit viel Gelaber nicht als total öde aufgefasst wird und vor allem nicht als sich ständig wiederholend. Dein Lob freut mich also außerordentlich. :gratz
Natürlich musste es auch ein Wildschwein sein, dass den Helden gleich mehrfach umbringt. :D
Jede andere Wahl wäre schlicht und ergreifend fehlerhaft gewesen. :D
Besonders gut, kommt der Geist der Story in folgender Passage rüber:
Der taktierende Wassermagier und sein sturer Klient, pointiert und gefüllt mit Spielwissen. Ein ewiges Tauziehen zwischen Beharren und Durchbruchsversuchen. :D
Ja, auch hier danke für das Lob! Diese knappen Antworten des Helden haben mir beim Schreiben auch immer Spaß gemacht.
Diese ganze Therapiesituation, die Gedanken, die sich Taridion macht, diese ganzen tausend Fachbegriffe... John, da bekommt man wirklich den Eindruck, dass du dich sehr gut mit solchen Sachen auskennst. In Irrelevanzen geht es glaube ich um ähnliche Dinge, aber das habe ich ja leider noch nicht gelesen, sonst hätte ich da jetzt bestimmt ein Dutzend Querbezüge gezogen! Vermutlich ganz clever ein Grundthema, das dir schon einmal den Titel zugespielt hat, noch einmal auszuschlachten, um sich den nächsten Titel zu holen. $ausheck
Naja, irgendein Titel oder Sieg hatte ich beim Schreiben jetzt nicht wirklich im Sinn, höchsten ab der Hälfte die Wettbewerbsanmeldung, damit auch alle zum Lesen "gezwungen" werden. Alles weitere ist ein Bonus. :p
Irrelevanzen ist da aber komplett anders gestrickt, jetzt nicht nur von der Grundstimmung (quasi das absolute Spiegelbild) sondern auch von der Art her, wie die Sachen beschrieben werden. An Irrelevanzen hab ich auch nur einmal kurz gedacht, weil ich Angst hatte, dass ich, nur weil ich ständig über Bekloppte schreibe, nun selbst auch bald endgültig bekloppt werde. :p
Was ich aber noch viel spannender finde, ist, dass das obligatorische "Ende." fehlt. Das ist doch ein eindeutiger Hinweis darauf, dass der Held tatsächlich geheilt ist. Aber seine "Krankheit" bestand ja mehr oder weniger darin, dass er fremdgesteuert war. Das fehlende Ende lässt für mich also nur einen Schluss zu: Der Held ist zum NPC geworden, die ArcaniA-Ära hat begonnen! Ob du das nun wirklich so gemeint hast, weiß ich nicht. §ugly
Nun... nein, das habe ich nicht so gemeint. §ugly
Dass das "Ende" da nicht vorkommt ist einfach erzählerischen/stilistischen Gründen geschuldet - es hätte da nicht mehr so richtig hineingepasst, weil es mir vor allem auch um Taridions letzte Worte ging. An irgendwas mit zum NPC-werden habe ich da ganz sicher nicht gedacht.
Aber: Speziell in Gothic 1 gab es ja diesen schönen Bug, dass das Gespräch zwar beendet war, die Perspektive und auch der Gesprächsmodus (also kein Inventar, kein Menü) aber noch aktiv waren und nicht mehr verlassen werden konnten. Man kann es also so interpretieren, dass ich die Qualität dieses ArcaniA-Spiels in etwa mit der Situation dieses Bugs des nicht richtig beendeten Dialogs vergleichen wollte. :p
Und ganz am Ende natürlich noch das Aufgreifen des Anfangs: Die Waage kippt. Symbol für die Zerstörung des Gleichgewichts? Abwendung des Helden von Adanos? Nun doch durch und durch Avatar Innos? Oder doch nur eine Störung von Taridions ganz eigenem Seelenheil, das sonst immer so gut im Einklang war? Was soll uns diese Waage noch alles sagen? Man weiß es nicht.
Vielleicht alles zusammen!
Nie zuvor hat es jemand gewagt, die Gothicspiele in einer therapeutischen Sitzung nachzubesprechen, und doch hast du es gewagt und damit eine sehr außergewöhnliche und total unterhaltsame Geschichte geschrieben, garniert mit einem wirklich stolperfreien Schreibstil.
Der aber auch erst stolperfrei ist, seit ali die Heerscharen von Fehlern herausgepickt hat. Danke aber auch für die Überbleibsel, die du gefunden hast! Man sieht es mal wieder: Selbst wenn schon zwei Mann vorher Korrektur gelesen haben, bleibt immer noch was für den Dritten übrig...
Oh, doch noch ein vierter Charakter! :p
Da habe ich jetzt aber auch geschlagene 10 Minuten gebraucht, um zu verstehen, was du meinst - nachdem ich per "Und Taridion konnte" die Stelle nicht über die Suchfunktion gefunden hatte, ging mir schließlich doch noch ein Licht auf. :D
Ja, wow! Vielen, vielen Dank fürs Lesen der Story und dann auch noch für den lobenden Kommentar! Da bin ich ja echt das zweite Mal überrascht, dass die Story so gut ankommt. War wohl doch kein Fehler, die zu Ende zu schreiben und zu veröffentlichen! Ein wirklich ermutigender Kommentar, MiMo. Dankeschön. :gratz
„Gothicians Creed I – Der Pfad der Gerechten“ von Harivald hat mich jetzt schon länger mal interessiert. So richtig zum Lesen kam ich aber nie – oder ich wollte mir keine Zeit nehmen. Aber das spielt auch überhaupt keine Rolle. Jetzt hab ich es ja geschafft.
Den Anfang der Geschichte, viel mehr ist es ja leider noch nicht, finde ich schonmal gar nicht schlecht. Ein bisschen kurz an manchen Stellen vielleicht, aber das ist schon in Ordnung. An der einen oder anderen Stelle muss ich dann aber auch ein bisschen meckern.
Inhaltlich ist ja noch nicht allzuviel passiert. Man lernt den geschiedenen und versoffenen Mike kennen – also ein bisschen zumindest, der dann von einem Forscherteam entführt und in den Animus gesteckt wird. Ja, ist halt wie in Assassins Creed I, aber das stört mich nicht. Mikes Vergangenheit hättest du aber ruhig noch ein bisschen genauer beleuchten können. Das war mir dann doch ein kleines bisschen zu oberflächlich. Du hättest zumindest noch erwähnen können, was er arbeitet und warum sich seine Frau hat scheiden lassen. Gut, letzteres kann man sich eigentlich fast denken, aber es hätte schon noch gesagt werden können. Schön fand ich aber dennoch das Detail, dass die Uhr in der Kneipe nicht richtig geht. Das ist für die Handlung so absolut uninteressant, vermittelt für die Atmosphäre der Kneipe aber dennoch so etwas heruntergekommenes. Zumal der Rest der Geschichte ja doch recht zielgerichtet ist.
Generell ist es so, dass wenn man lange auf nem Stuhl oder nem Barhocker oder bei schlechter Luft (ranzige alte Kneipe) sitzt, viel trinkt und dann aufsteht und an die frische Luft geht, dann wird einem meistens schwindelig und manchmal auch schlecht. Jenachdem, wieviel man getrunken hat. Da das bei Mike nicht unerheblich wenig war, schätze ich mal schon, dass ihm das dann auch so gegangen wäre. Es ist jetzt nicht weiter dramatisch, dass du das nicht mit beschrieben hast, aber es wäre halt für die Atmosphäre der Geschichte nochmal besser gewesen.
Die Wissenschaftler kommen natürlich so ein bisschen erhaben und auch großkotzig rüber, aber das ist ja auch gut. Allerdings ist es mir schwer gefallen, die beiden auseinander zu halten. Also, nur die Namen haben da leider nicht gerecht. Das liegt wohl auch daran, dass sie eher dürftig beschrieben wurden sind. Vielleicht kommt das ja aber noch. Mal sehen.
Die Animus-Animation hab ich gar nicht direkt als solche erkannt, weil du das ja als diesen weißen Raum beschrieben hast. Das war ja immer so komisch durchsichtig – eigentlich. Aber gut, die Leute bei dir haben halt nen anderen Hintergrund eingestellt. Muss ja kein Abstergo-Animus sein. Alles halb so wild.
Die Annäherung von Mike an sein digitales Ebenbild hat mir im Großen und ganzen auch recht gut gefallen. Zunächst die Abneigung und das Bockig stellen und dann die langsame Annäherung. Schön ist übrigens auch, dass der Computer den Digital-Mike selbst steuern kann. Dann aber, finde ich zumindest, hast du ein bisschen zu dick aufgetragen. Dass er erstmal so überhaupt keine Scheu mehr hat und direkt alles macht, was man ihm sagt, geht eindeutig zu schnell. Er wurde immerhin noch vor ein paar Stunden von ein paar Wissenschaftlern entführt, die ihn auch eingeschläfert haben. Da sollte man dann doch nicht so entgegenkommend sein, schätze ich. Andererseits ist das wohl aber auch ein ziemliches Glücksgefühl, wenn man so coole Stunts einfach so mal ausprobieren kann, ohne das einem was passiert. Das würde dann auch sein Entgegenkommen erklären. Dennoch finde ich, dass sich Mike hier zu schnell mit dem Animus angefreundet hat. Ja, und auf die Spitze getrieben hast du es dann hiermit:
Er wollte so bleiben, wie er war. Gewöhnlich. Bequem. Doch nun musste er sich mit Erschrecken eingestehen, dass diese Meinung falsch gewesen war. Mike konnte mehr, als er dachte. Er war etwas Besonderes. Er war ein Assassine.
Das ist dann wirklich mal zuviel des Guten und es verrät halt auch schon so das eine oder andere, zumindest, wenn man die Spiele nicht kennt. Für mich war das jetzt keine Überraschung. Ich hätte halt nur gedacht, dass du dir mit dieser Erkenntnis noch ein bisschen Zeit lässt. Das finde ich hier nämlich wirklich nicht passend. Mike ist ja nur über eine Wand geklettert. Da wird er sich dann sicher nicht sofort bewusst, dass er ein Assassine ist.;)
Das war so an sich mein größter Kritikpunkt an der Geschichte. Die letzte Szene bisher, die dann auch endlich mal den Gothic-Bezug herstellt, ist wieder recht gut geworden. Ich nehme jetzt einfach mal an, dass Mikael die Figur ist, die später (oder jetzt schon? aber da wurden ja bisher keine Andeutungen gemacht) von Mike verkörpert wird. Dass seine Kumpels ihn verraten haben, ist natürlich bitter und, vor allem, weil du es durch den letzten Satz mit der Rache schon so angedeutet hast, sicher auch ein zentrales Element der Handlung. Es bleibt auf jeden Fall spannend. Der Post an sich ist natürlich ziemlich wirre, weil man einfach so in die Situation geworfen wird und auch direkt die Erste Intrige … äh, intrigiert wird. Aber Assassins Creed I ist ja auch wirre – was mir ja an sich sogar gefällt. Gut fand ich aber die Idee mit dem Schlafpuder und was es mit den Artefakten so auf sich hat will man natürlich auch wissen.
Ein paar Auffälligkeiten hab ich auch gefunden:
Im Alltag und auf der Arbeit pflegte er es, graue Klamotten anzuziehen, da man in diesen am wenigsten auffiel und welche auch hervorragend zu seiner gedrückten Katerstimmung harmonierten.
„und diese auch hervorragend mit seiner …“
»Ah, Mister Hines«, rief einer der Gestalten quer durch den Raum
„eine“
obgleich der Kontrast nicht vergleichbar war mit dem Zimmer, wo Mike sich jüngst mit Doktor Orlov unterhalten hatte.
„…mit dem Zimmer, in dem Mike …“
»Morgen wird der Kerl abgerichtet.«
Also, wenn das so gewollt ist, wie es dasteht, dann bin ich mal sehr gespannt, was das gibt.:)
Insgesamt also eine Geschichte mit durchaus guten Ansätzen, aber auch ein paar Kritikpunkten. Insgesamt, vor allem, weil ich die Spielereihe auch so gut finde, aber durchaus eine gute Geschichte, die nicht allzulange mit der Fortsetzung warten sollte.:)
Achso, ja: Beim Lesen der Sprechpassagen von Mike hatte ich ständig die Desmond Miles Stimme im Hinterkopf.:D
John Irenicus
13.09.2014, 20:47
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Jetzt habe ich auch endlich die Fortsetzung von Skaddars "Wellen" gelesen und habe dazu auch ein paar Anmerkungen!
Die Story lebt weiterhin von ihren gelungenen Dialogen, allen voran Gregs Einwürfen. Du stellst ihn weiterhin als stereotypes Raubein dar, machst das aber auf eine Art und Weise, die gelungen die Peinlichkeit umschifft. Ihm kauft man das halt ab - und dir als Erzähler auch. Gerade auch seine Art, die Situation des kaputten Schiffs und ihrer daraus folgenden Chance als Gefangene zu analysieren, zeigt, dass er mehr drauf hat als Herumgeblaffe und flotte Sprüche. An dieser Stelle, aber auch an vielen weiteren, erinnert er mich übrigens mehr und mehr an unseren Rechtschaffenheit, und das auf eine angenehme Art und Weise. Ich hoffe nur, dass jetzt nicht bald Tritte & Schläge oder Sonderschulkot Überhand nehmen. In der Hinsicht hat ja Stone ohnehin schon die Grenzen ausgelotet, will ich meinen. :D
Abgesehen davon ist weiterhin dein toller Schreibstil und der Umgang mit Sprache bewundernswert. Eine schöne Wendung fand ich zum Beispel direkt am Anfang das Kotzen von Lars in die Ecke, unmittelbar nach seiner ehrfurchtsvollen Verkündung. Oder aber Gregs Einschätzung von Thomas, die in der Aussage mündet, dass die ehrlichen Männer die gefährlichsten Männer überhaupt sind. Oder eben ganz kleine Sachen, wie zum Beispiel Innostians Moment am Ende, in dem er seine Stimme so fest klingen lassen will, wie er sich gerade nicht fühlte. Das sind nicht nur gute Ideen, sie sind darüber hinaus auch in sehr gute Formulierungen verpackt, die einen ein ums andere Mal schmunzeln lassen. Und das nicht nur immer, weil sie lustig wären, sondern eben auch aus Anerkennung, weil sie so gelungen sind. Das bitte unbedingt so beibehalten - auch wenn es auf Dauer auf dem Niveau vielleicht schwierig ist!
Und wenn es in der nächsten Fortsetzung dann noch ein wenig mehr Handlung obendrauf gibt bzw. wenn diese einfach länger ausfällt, dann bin ich vollends zufrieden... ;)
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John Irenicus
14.09.2014, 09:37
Die Nacht der Tränen Innos wird von John Irenicus beschriebe.
Right right, hier stimmt schonmal der Schreibstil. Aber mussten es schon wieder Vampire sein? Und Weihnachten obendrein?
Weihnachten war quasi vorgegeben, weil ich die Story im Rahmen einer Wichtelaktion hier im Story-Forum geschrieben habe. Und das für Tob94, weshalb das Setting in Anlehnung an seine Geschichten zumindest für mich dann auch ein bisschen vorgegeben war und deshalb auch die Vampire hereinmussten. Von daher kann ich mich dafür schonmal entschuldigen! Andererseits: Auch so hätte ich gegen Weihnachten und Vampire, gerne auch in Kombination, nichts einzuwenden gehabt. :p
Mich verwundert nur, dass Xarah die neue Frau so schnell und ohne Misstrauen in ihre Garderobe gelassen hat. Eine Verführerin ihres Kalibers sollte gegen Hypnose doch einigermaßen gefeit sein?
Hm, da haste wohl Recht. Dass die sich so leicht betuppen lässt, ist wirklich etwas... naja. Wäre wohl besser gewesen, das einfach langfristiger anzulegen. Aber da hätte mir dann wahrscheinlich wieder die Zeit zum Schreiben gefehlt.
Letztlich eine schöne Abhandlung über die im Grunde unbedeutenden Rituale und Heiligtümer der Religionen. Man hat sie, verhert sie und pflegt sie, aber fuck it - ohne geht es auch. Gefällt.
Der erste Kandidat für meine Stimme.
Vielen Dank fürs Lesen und diesen netten Kommentar! Dass ich in der Kategorie 4 in deine engere Auswahl gekommen bin, schmeichelt mir da ja schon. Danke sehr! :gratz
John Irenicus
14.09.2014, 20:09
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Anlässlich des neuen Kapitels zu Oblomows "Seelengefrierbrand" habe ich mir die Geschichte nochmal von Beginn an durchgelesen.
Wirklich viel kann ich dazu aber eigentlich nicht sagen. Hier geht es nicht um Einzelstellen, sondern einfach um diesen Fluss der Geschichte. Das ist aber auch ein gutes Zeichen, denke ich, das Lesen hat mir jedenfalls Spaß gemacht. Besonders gut finde ich dabei, wie du die Handlung zwar zeitlich ein wenig streckst und ihr viel Fortgang erlaubst, dich dabei aber eben auch auf nur diese Handlung konzentrierst: Fellans Mordpläne und -Fantasien. Irgendwelche Nebenhandlungen würden das nur verwässern und deshalb bleiben sie weg. Und als Lucy stirbt, kommt mit dem Eingreifen der Diebesgilde dann direkt eine neue Haupthandlung. So stockt die Geschichte nicht und es wird das erzählt, was erzählt werden muss.
Stilistisch find ich die Story übrigens auch alles andere als schlecht, vielleicht liegt es auch gerade an diesem erwähnten Fokus auf der Haupthandlung. Auch die Formulierungen wirken sehr konzentriert, dabei aber gar nicht mal sparsam, du beschreibst da schon sehr viel und sehr schön, aber eben immer aus Fellans Sicht, die die Story ja prägt bzw. welche die Story überhaupt erst ist. Es kommt also schon eine gewisse, passende Kälte rüber, aber trotzdem wirkt das alles nicht frickelig oder abweisend dem Leser gegenüber. Ganz im Gegenteil: So eindringlich wie das stellenweise geschrieben wird, wird man eher hineingesogen als abgewiesen... wobei ich es ja schon erschreckend finde, wie glaubhaft du hier die Gedankengänge eines Serienkillers schildern kannst. :p
denn nicht selten half manches Medikament gegen die Erkrankung, doch rafften dafür die Nebenwirkungen die Leute schlimmer dahin, als es denn ohne die Medizin der Fall gewesen wäre.
Ah, das Schweinegrippe-Impfung-Syndrom. :D
Ich glaube hier aus dem Forum war das Xrüssi, die nicht von der Grippe, aber von der zugehörigen Impfung für ein paar Tage dahingerafft war...
"Weißt du, es ist ein Jammer, dass wir Menschen hier schon so verelendet sind, dass wir aus Geldnot diese alten Krankenbetttöter selbst brauen müssen."
Hochpolitisch! Gerade bei so einem Gesundheitsminister wie Hermann Göring, äh, Gröhe.
Schönes Wort übrigens, "Krankenbetttöter". Ignaz gefällt mir hier an dieser Stelle sowieso sehr gut, auch in seiner Sorglosigkeit gegenüber Fellan.
Menschen, hatte Fellan bemerkt waren leichter zu manipulieren, als man dachte und das eigenständige Denken war eben doch bei Weitem nicht so entwickelt, wie es manche Romantiker vom Festland glorifizierten.
Hm... wie kommst du darauf bzw. wie kommt Fellan darauf? Wird da auf jemand bestimmten vom Festland angespielt? Vielleicht Barthos von Laran in der Ausprägung, wie er sie durch JüdeX erfahren hat?
Es hatte angefangen zu regnen und die Straßen verwandelten sich wieder in schweinestallfähige Sule.
Eine wirklich schön bildhafte und treffende Beschreibung. Schweinestallfähig, ein tolles Wort. :D
Warum war er derart nachsichtig gewesen und hatte den Zettel nicht gleich verbrannt? Und warum war die Antwort darauf nun so erschreckend unnütz?
Auch eine sehr tolle Stelle!
„Zugegeben, von Alwin wüssten wir nicht, wenn Jesper an jenem Abend nicht gerade von einem Streifzug über das Hafenbecken zurückgekehrt wäre.
Oh, etwa mit Bospers Bogen? :D
Beim neuen Abschnitt bin ich ja sehr gespannt, wohin die Reise geht... die Diebesgilde will Fellan also rekrutieren? Dann könnte da wohl doch noch eine längere Geschichte geben. Am besten gefiel mir in diesem Kapitel Fellans Irrtum darüber, wer denn der "Boss" ist. Feministinnen werden dich beklatschen! Aber auch ich fands wie gesagt ziemlich gut - auch die Folgen, die Fellan deshalb zu erdulden hat. :D
Das Ende dieses Abschnitts ließ mich aber ein wenig verwirrt zurück: Die Diebesgilde will tatsächlich Edda wegen Fischvermarktungskonkurrenz zu Halvor ausschalten? Also, dass sie auch Einzelinteressen ihrer Mitglieder vertritt, das halte ich ja für eine gute Idee. Aber Edda als Konkurrenz? Naja... die verteilt doch eh nur ihren Kram an die Armen und überhaupt. Das kommt mir ja doch etwas absurd vor - fast schon "Das Kloster"-mäßig! Oder ist das so gewollt? Naja, wie dem auch sei. Ich bin ja gespannt, wie Fellans neue Lage sein eigenes Erleben der Dinge beeinflussen wird. Ob er jetzt wirklich noch so Lust am Morden und dem Allmachtsgefühl hat (welches ja gar keines mehr ist), das wird sich zeigen...
Fehler habe ich nur ein, zwei Handvoll gefunden:
"Habt ihr rein zufällig etwas zu Schreiben zur Hand, Meister Ignaz.", fragte er höflich
WESHALB DA AUCH EIN FRAGEZEICHEN HINMUSS! §burn
ich glaube, ich hätte wirklich das Zeug zum Alchemisten", überlegte sich Fellan
Vorher hattest du es "Alchimist" geschrieben und da wäre eine konsequente Schreibweise vielleicht angebracht - andererseits hat man bei einer wörtlichen Rede da ja mehr Spielraum.
Wie soll ich denn zuechtkommen,
Ich hoffe er wird irgendwie wieder auftauchen, aber ich danke dir, dass du so besorgt bist. Ich hätte eigentlich gedacht, dass du Alwin nicht so gemocht hast", sprach sie immer noch etwas kränklich.
Da fehlen die Anführungsstriche am Anfang.
Er braucte dringend einen guten Tropfen
Diesmal würde vermutlich unentdeckt bleiben.
Hier fehlt ein Wort...
Und während er mit aller Kraft versuchte einen unfreiwilligen Spagat zu verhindern, sprang das kleine Licht der Fackel, ihm fast gänzlich außer Sichtweite.
Und hier muss das Komma nach "Fackel" weg.
dass du ihr nichts gutes gibst.
"Gutes" müsste hier groß, glaube ich.
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Anlässlich des neuen Kapitels zu Oblomows "Seelengefrierbrand" habe ich mir die Geschichte nochmal von Beginn an durchgelesen.
Vielen Dank dafür schon einmal:gratz
Wirklich viel kann ich dazu aber eigentlich nicht sagen. Hier geht es nicht um Einzelstellen, sondern einfach um diesen Fluss der Geschichte. Das ist aber auch ein gutes Zeichen, denke ich, das Lesen hat mir jedenfalls Spaß gemacht. Besonders gut finde ich dabei, wie du die Handlung zwar zeitlich ein wenig streckst und ihr viel Fortgang erlaubst, dich dabei aber eben auch auf nur diese Handlung konzentrierst: Fellans Mordpläne und -Fantasien. Irgendwelche Nebenhandlungen würden das nur verwässern und deshalb bleiben sie weg. Und als Lucy stirbt, kommt mit dem Eingreifen der Diebesgilde dann direkt eine neue Haupthandlung. So stockt die Geschichte nicht und es wird das erzählt, was erzählt werden muss.
Stilistisch find ich die Story übrigens auch alles andere als schlecht, vielleicht liegt es auch gerade an diesem erwähnten Fokus auf der Haupthandlung. Auch die Formulierungen wirken sehr konzentriert, dabei aber gar nicht mal sparsam, du beschreibst da schon sehr viel und sehr schön, aber eben immer aus Fellans Sicht, die die Story ja prägt bzw. welche die Story überhaupt erst ist. Es kommt also schon eine gewisse, passende Kälte rüber, aber trotzdem wirkt das alles nicht frickelig oder abweisend dem Leser gegenüber. Ganz im Gegenteil: So eindringlich wie das stellenweise geschrieben wird, wird man eher hineingesogen als abgewiesen... wobei ich es ja schon erschreckend finde, wie glaubhaft du hier die Gedankengänge eines Serienkillers schildern kannst. :p
Cool, dass das so gut rüberkommt, hatte teils den Eindruck, dass die Geschichte von mir teils doch zu stiefmütterlich behandelt worden ist.
Ah, das Schweinegrippe-Impfung-Syndrom. :D
Ich glaube hier aus dem Forum war das Xrüssi, die nicht von der Grippe, aber von der zugehörigen Impfung für ein paar Tage dahingerafft war...
Hochpolitisch! Gerade bei so einem Gesundheitsminister wie Hermann Göring, äh, Gröhe.
Schönes Wort übrigens, "Krankenbetttöter". Ignaz gefällt mir hier an dieser Stelle sowieso sehr gut, auch in seiner Sorglosigkeit gegenüber Fellan.
:gratz
Hm... wie kommst du darauf bzw. wie kommt Fellan darauf? Wird da auf jemand bestimmten vom Festland angespielt? Vielleicht Barthos von Laran in der Ausprägung, wie er sie durch JüdeX erfahren hat?
Hmnaja, hatte schon gedacht, dass zu Handelszeiten mal ein paar Wohltäter auch nach Khorinis gekommen sind. Aber wird hier in der Geschichte wohl auch nicht aufgelöst.
Eine wirklich schön bildhafte und treffende Beschreibung. Schweinestallfähig, ein tolles Wort. :D
Danke
Auch eine sehr tolle Stelle!
Das ist, wenn ich mich nicht irre sogar eine der Stellen, die bei der Überarbeitung des vorletzten Kapitels reingekommen sind nach der letzten Kritik.
Oh, etwa mit Bospers Bogen? :D
Vielleicht ;)
Beim neuen Abschnitt bin ich ja sehr gespannt, wohin die Reise geht... die Diebesgilde will Fellan also rekrutieren? Dann könnte da wohl doch noch eine längere Geschichte geben. Am besten gefiel mir in diesem Kapitel Fellans Irrtum darüber, wer denn der "Boss" ist. Feministinnen werden dich beklatschen! Aber auch ich fands wie gesagt ziemlich gut - auch die Folgen, die Fellan deshalb zu erdulden hat. :D
Das Ende dieses Abschnitts ließ mich aber ein wenig verwirrt zurück: Die Diebesgilde will tatsächlich Edda wegen Fischvermarktungskonkurrenz zu Halvor ausschalten? Also, dass sie auch Einzelinteressen ihrer Mitglieder vertritt, das halte ich ja für eine gute Idee. Aber Edda als Konkurrenz? Naja... die verteilt doch eh nur ihren Kram an die Armen und überhaupt. Das kommt mir ja doch etwas absurd vor - fast schon "Das Kloster"-mäßig! Oder ist das so gewollt? Naja, wie dem auch sei. Ich bin ja gespannt, wie Fellans neue Lage sein eigenes Erleben der Dinge beeinflussen wird. Ob er jetzt wirklich noch so Lust am Morden und dem Allmachtsgefühl hat (welches ja gar keines mehr ist), das wird sich zeigen...
Es hat schon eine andere Bewandtnis damit, als bloß das Fischgeschäft von Halvor, wird bei der wie immer zeitnah folgenden Fortsetzung dann auch aufgearbeitet:)
Fehler habe ich nur ein, zwei Handvoll gefunden:
WESHALB DA AUCH EIN FRAGEZEICHEN HINMUSS! §burn
Vorher hattest du es "Alchimist" geschrieben und da wäre eine konsequente Schreibweise vielleicht angebracht - andererseits hat man bei einer wörtlichen Rede da ja mehr Spielraum.
Da fehlen die Anführungsstriche am Anfang.
Hier fehlt ein Wort...
Und hier muss das Komma nach "Fackel" weg.
"Gutes" müsste hier groß, glaube ich.
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Fehler schau ich mir vielleicht nochmal heute an, vielen Dank fürs Suchen und Finden und natürlich für diesen ermutigenden Kommentar:gratz
Harivald
16.09.2014, 20:34
Aber erzähl das mal den beiden. §lehrer
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Ein paar Worte zu Harivalds neuer Story und Titelaspirant im Wettbewerb, "Gothicians Creed I - Der Pfad der Gerechten"!
Vorab muss ich erstmal sagen, dass ich Assassin's Creed niemals gespielt habe, keinen einzigen Teil, und deshalb etwaige Anspielungen auch nicht verstehen kann. Das einzige, was mir bekannt vorkommt, ist die Sache mit den Erinnerungen und den Fähigkeiten, das hatte Eddie mir mal glaube ich kurz erzählt, dass das bei Assassin's Creed so läuft. Ansonsten bin ich da aber ein unbeschriebenes Blatt, kann insofern aber natürlich auch ganz unbefangen an diese Geschichte herangehen. :D
Aber gut, in erster Linie ist es ja auch eine Gothic-Story... oder?! Denn der Gothic-Bezug, der ließ, den Titel mal beiseite gelassen, ja lange auf sich warten. Als es am Ende doch noch in die Hafenstadt ging, war ich beinahe überrascht! Denn vorher war das ja mehr wie so ein mysteriöser Thriller, vielleicht sogar in Ecke Matrix, auch hat's mich an diverse lunovis-Geschichten hier erinnert (was wohl einfach an dem modernen Setting liegt).
Für Spannung ist da jedenfalls gesorgt: Diese seltsame Entführung und angekündigten Experimente wirken schon sehr beklemmend. Da sind dir vor allem die Dialoge gelungen: Sie wirken echt, beim Lesen hat man sie direkt im Ohr, und dadurch kann man sich auch ein wenig in Mike hineinversetzen. Gerade das aber führte bei mir dann dazu, dass ich Mikes Begeisterung ob seiner neuen oder erweckten Fähigkeiten nicht so ganz nachvollziehen kann: Klar, fänd ich auch klasse, plötzlich sowas zu können, aber bei ihm ist ja plötzlich jeder Groll gegen seine Entführer entschwunden, und er kooperiert ja sofort.... das, fand ich, geht dann doch ein bisschen zu schnell - ebenso wie die Erkenntnis, dass er ein Assassine ist. Wo hat er das denn her? Ich hätte an der Stelle eher geglaubt, mein Großvater wär der erste Parcour-Sportler gewesen, und dessen vererbte Gene seien nun erweckt worden, oder so. :p Aber vielleicht wird das ja noch näher erklärt, warum Mike sofort auf diesen Trichter kommt.
Und möglicherweise gibt die Hafenstadt-Szene schon einen kleinen Hinweis darauf? Mikael und Mike, kann das denn Zufall sein? Vermutlich eher nicht. Und so beginnt man sich als Leser zu fragen, in welcher Beziehung das Geschehen in unserer allseits bekannten und beliebten Hafenstadt zu den Experimenten, welche diese Pseudo-Ärzte dort durchführen, haben könnten. Noch weiß ich das jedenfalls nicht einzuordnen. Aber auch isoliert betrachtet ist das kurze Khorinis-Intermezzo schön geschrieben und sehr lesenswert, noch dazu mit einem kleinen Clou versehen. Nicht schlecht!
Was mir wieder einmal aufgefallen ist: Man merkt dir Story für Story, Post für Post deine Weiterentwicklung als Schreiber an, und bei dir scheint die auch sehr rasant zu verlaufen. Du bist ja noch nicht lange im Story-Forum und hast trotzdem schon Riesenfortschritte gemacht. In dieser Geschichte jedenfalls passt es Handwerklich absolut, auch hast du ein Gefühl für glaubhafte Dialoge und treffsichere Formulierungen entwickelt. Das ist wirklich toll zu sehen! Nur erstaunlich wenige Ausnahmen hab ich da gefunden:
Wer wird da jetzt von wem allein gelassen? Das ist seltsam formuliert.
Und hier gab es noch zwei Fehler:
Hier müsste das s am Ende von Matteo weg - es sei denn, du hast den Händler Matteo tatsächlich zum Händler Matteos umgedichtet.
Und hier streikt einmal die Grammatik: "ein" müsste zu "einen" werden.
Sonst habe ich aber auch wirklich keine Kritikpunkte hervorzubringen! Ob diese Geschichte eine wird, die mir so richtig gut gefällt, bleibt abzuwarten - bei einem Konzept, was sich an eine Reihe anlehnt, die mir gänzlich unbekannt ist, könnte das ja schwierig sein... andererseits fand ich Ronsens Lost-Adaptionen auch alle gut, obwohl ich nie auch nur eine Folge dieser Serie gesehen hab. Von daher kann es also was werden. :D
Bis jetzt also ein überaus solider Start, den du in dieser Geschichte hingelegt hast. Es könnte sich für dich (und uns alle) wirklich lohnen, da dranzubleiben...
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„Gothicians Creed I – Der Pfad der Gerechten“ von Harivald hat mich jetzt schon länger mal interessiert. So richtig zum Lesen kam ich aber nie – oder ich wollte mir keine Zeit nehmen. Aber das spielt auch überhaupt keine Rolle. Jetzt hab ich es ja geschafft.
Den Anfang der Geschichte, viel mehr ist es ja leider noch nicht, finde ich schonmal gar nicht schlecht. Ein bisschen kurz an manchen Stellen vielleicht, aber das ist schon in Ordnung. An der einen oder anderen Stelle muss ich dann aber auch ein bisschen meckern.
Inhaltlich ist ja noch nicht allzuviel passiert. Man lernt den geschiedenen und versoffenen Mike kennen – also ein bisschen zumindest, der dann von einem Forscherteam entführt und in den Animus gesteckt wird. Ja, ist halt wie in Assassins Creed I, aber das stört mich nicht. Mikes Vergangenheit hättest du aber ruhig noch ein bisschen genauer beleuchten können. Das war mir dann doch ein kleines bisschen zu oberflächlich. Du hättest zumindest noch erwähnen können, was er arbeitet und warum sich seine Frau hat scheiden lassen. Gut, letzteres kann man sich eigentlich fast denken, aber es hätte schon noch gesagt werden können. Schön fand ich aber dennoch das Detail, dass die Uhr in der Kneipe nicht richtig geht. Das ist für die Handlung so absolut uninteressant, vermittelt für die Atmosphäre der Kneipe aber dennoch so etwas heruntergekommenes. Zumal der Rest der Geschichte ja doch recht zielgerichtet ist.
Generell ist es so, dass wenn man lange auf nem Stuhl oder nem Barhocker oder bei schlechter Luft (ranzige alte Kneipe) sitzt, viel trinkt und dann aufsteht und an die frische Luft geht, dann wird einem meistens schwindelig und manchmal auch schlecht. Jenachdem, wieviel man getrunken hat. Da das bei Mike nicht unerheblich wenig war, schätze ich mal schon, dass ihm das dann auch so gegangen wäre. Es ist jetzt nicht weiter dramatisch, dass du das nicht mit beschrieben hast, aber es wäre halt für die Atmosphäre der Geschichte nochmal besser gewesen.
Die Wissenschaftler kommen natürlich so ein bisschen erhaben und auch großkotzig rüber, aber das ist ja auch gut. Allerdings ist es mir schwer gefallen, die beiden auseinander zu halten. Also, nur die Namen haben da leider nicht gerecht. Das liegt wohl auch daran, dass sie eher dürftig beschrieben wurden sind. Vielleicht kommt das ja aber noch. Mal sehen.
Die Animus-Animation hab ich gar nicht direkt als solche erkannt, weil du das ja als diesen weißen Raum beschrieben hast. Das war ja immer so komisch durchsichtig – eigentlich. Aber gut, die Leute bei dir haben halt nen anderen Hintergrund eingestellt. Muss ja kein Abstergo-Animus sein. Alles halb so wild.
Die Annäherung von Mike an sein digitales Ebenbild hat mir im Großen und ganzen auch recht gut gefallen. Zunächst die Abneigung und das Bockig stellen und dann die langsame Annäherung. Schön ist übrigens auch, dass der Computer den Digital-Mike selbst steuern kann. Dann aber, finde ich zumindest, hast du ein bisschen zu dick aufgetragen. Dass er erstmal so überhaupt keine Scheu mehr hat und direkt alles macht, was man ihm sagt, geht eindeutig zu schnell. Er wurde immerhin noch vor ein paar Stunden von ein paar Wissenschaftlern entführt, die ihn auch eingeschläfert haben. Da sollte man dann doch nicht so entgegenkommend sein, schätze ich. Andererseits ist das wohl aber auch ein ziemliches Glücksgefühl, wenn man so coole Stunts einfach so mal ausprobieren kann, ohne das einem was passiert. Das würde dann auch sein Entgegenkommen erklären. Dennoch finde ich, dass sich Mike hier zu schnell mit dem Animus angefreundet hat. Ja, und auf die Spitze getrieben hast du es dann hiermit:
Das ist dann wirklich mal zuviel des Guten und es verrät halt auch schon so das eine oder andere, zumindest, wenn man die Spiele nicht kennt. Für mich war das jetzt keine Überraschung. Ich hätte halt nur gedacht, dass du dir mit dieser Erkenntnis noch ein bisschen Zeit lässt. Das finde ich hier nämlich wirklich nicht passend. Mike ist ja nur über eine Wand geklettert. Da wird er sich dann sicher nicht sofort bewusst, dass er ein Assassine ist.;)
Das war so an sich mein größter Kritikpunkt an der Geschichte. Die letzte Szene bisher, die dann auch endlich mal den Gothic-Bezug herstellt, ist wieder recht gut geworden. Ich nehme jetzt einfach mal an, dass Mikael die Figur ist, die später (oder jetzt schon? aber da wurden ja bisher keine Andeutungen gemacht) von Mike verkörpert wird. Dass seine Kumpels ihn verraten haben, ist natürlich bitter und, vor allem, weil du es durch den letzten Satz mit der Rache schon so angedeutet hast, sicher auch ein zentrales Element der Handlung. Es bleibt auf jeden Fall spannend. Der Post an sich ist natürlich ziemlich wirre, weil man einfach so in die Situation geworfen wird und auch direkt die Erste Intrige … äh, intrigiert wird. Aber Assassins Creed I ist ja auch wirre – was mir ja an sich sogar gefällt. Gut fand ich aber die Idee mit dem Schlafpuder und was es mit den Artefakten so auf sich hat will man natürlich auch wissen.
Ein paar Auffälligkeiten hab ich auch gefunden:
„und diese auch hervorragend mit seiner …“
„eine“
„…mit dem Zimmer, in dem Mike …“
Also, wenn das so gewollt ist, wie es dasteht, dann bin ich mal sehr gespannt, was das gibt.:)
Insgesamt also eine Geschichte mit durchaus guten Ansätzen, aber auch ein paar Kritikpunkten. Insgesamt, vor allem, weil ich die Spielereihe auch so gut finde, aber durchaus eine gute Geschichte, die nicht allzulange mit der Fortsetzung warten sollte.:)
Achso, ja: Beim Lesen der Sprechpassagen von Mike hatte ich ständig die Desmond Miles Stimme im Hinterkopf.:D
Danke für eure Kommentare, das bedeutet mir echt viel. :gratz
Was meine schreiberische Entwicklung anbelangt, so war ich recht erstaunt über deine Aussage, John, dass die schon so gut fortgeschritten sein soll. Aber auch dafür will ich mich bedanken, denn je mehr meine Arbeit dem Forum zugute kommt, desto besser. :)
@Harivald: Immer schön dranbleiben!:)
Eddie lässt mich gespannt erwarten, was dieses widersprüchliche SchattenLicht sein könnte.
Interessante Idee, diese Geschichte in der Geschichte. Wobei sich später zeigt, dass im Grunde beides die gleiche Geschichte sein könnte, nur an verschiedenen Stellen in der Zeit. Hat was, aber dieses triviale Böse, das das Dorf niederbrennt, nimmt der Geschichte viel. Nichts gegen Geschichten, in denen Gut und Böse gegeinander stehen, aber ich habe zu oft von Charakteren gelesen, deren Geschichte vor diesem Hintergrund aufgebaut wurde.
Hat nicht ganz überzeugt.
Das ist jetzt nichts, womit ich nicht gerechnet hab. Ich war eh erstaunt über Johns positiven Eindruck, da ich ja auch wusste, was er vor ein paar Jahren noch so von der Geschichte gehalten hat. Ja gut, das es nicht ganz überzeugt hat heißt ja aber auch nicht, dass es dich gelangweilt hat und das ist sogesehen ja auch schon was wert. Vielen Dank fürs lesen und kommentieren.:)
Schon bei der erste Geschichte "Der Fluch des roten Riesenkürbis" von Eddie, dachte ich mir Schon beim Titel, dass da was passieren wird.
Und nur, weil im Titel steht der rote Riesenkürbis. Aber leider war sie nicht so richtig spannend. War mehr eine Kinder-/Familiengeschichte. Aber dennoch hattest du für die Story eine gute Idee gehabt.
Tja gut, wenn in der Geschichte nichts passiert wäre, dann wäre sie wohl wirklich ausgesprochen sinnlos.:D
Aber ich weiß schon, wie du das gemeint hast.
Immerhin hast du schon erkannt, um was es geht: Es ging halt darum, eine nette und vielleicht auch lustige Geschichte zu erzählen, bei der man vielleicht auch schon erahnen kann, wie sie ausgeht. Das finde ich manchmal auch recht amüsant. Das das natürlich nicht jedem gefallen muss, ist klar.
Und von mir ist die Idee für die Geschichte ja auch nicht, da hab ich mich von meines Neffen Vätern inspirieren lassen.:D
Der Fluch des roten Riesenkürbis' wird von Eddie beschrieben.
Zwei Lausejungs, denen -- scheinbar überfällig -- die Ohren langgezogen werden, wenn auch mehr auf geistige Art als auf körperliche. Aus dem Schrecken werden sie was gelernt haben.
In einer doch recht friedlichen Variante der Stadt Khorinis geht es um das tägliche Einerlei, das die beiden auf ihre Art etwas auflockern. Schön, mal sowas zu lesen. Normalerweise geht es um nicht weniger als Krieg, Helden und die Rettung vor dem Bösen. Dieser doch eher kleine, weltliche -- ich will dich nicht mit "unbedeutende" beleidigen -- Konflikt sticht aus diesem Einheitsbrei hervor und hebt sich wunderbar ab.
Ein Kandidat für mein heute etwas kratziges Stimmlein.
Ja, sehr schön formuliert. Danke sehr.:)
Hier war die Entscheidung leicht. Die Runde geht an Eddie und den Fluch des roten Riesenkürbis.
Oh, das kam dann doch ein wenig überraschend. Recht vielen Dank dafür.:gratz
Donnergrollen
von Edelfett
Viele kleine Schnipsel, die einen Eindruck vom ersten Orkkrieg vermitteln wollen. Darunter sind, eine Seltenheit in diesem Forum, auch des Öfteren kleinere Gedichte, die wirklich gut gelungen sind. Vielleicht bin ich da immer ein bisschen vorschnell im Loben, weil ich genau genommen keine Ahnung habe, aber mir kommen die meisten Reime sehr geschliffen vor. Ich hätte nichts in vergleichbarer Qualität zustande gebracht. Zudem tragen diese Gedichte auch die Atmosphäre der anderen Posts weiter. Der Kriegsverdruss trieft aus jeder Zeile.
Die anderen Posts suchen sich eindrucksvolle Aspekte heraus, die dem Leser unmissverständlich vor Augen führen, wie schlimm es im Orkkrieg gewesen sein muss. Gipfel der kreativen Ideen ist hier natürlich das rigoros zurecht gekürzte Rezept! :gratz
Aber auch solche Details, wie Bauernopfer im wahrsten Sinne des Wortes, dem Hilferuf gen Nordmar, dem ganz offensichtlich kein Widerstand geleistet werden darf... Oder auch die Tatsache, dass Kriegshelden ihren Orden überdrüssig werden.
Inhaltlich hängen die Posts zwar nur lose zusammen, doch stricken sie alle zusammen an einer sehr dichten Atmosphäre, die das Kriegsgeschehen wirklich greifbar macht. Obendrein ist auch der Schreibstil sehr angenehm zu lesen. Wenn der Inhalt nun noch irgendwie mehr Spannung oder sonst etwas Knackiges bekommt, kann aus Donnergrollen eine Spitzenstory werden, da bin ich sicher. Die Grundlagen sind jedenfalls wie dafür gemacht. Im Moment bietet die Story aber vermutlich noch zu wenig als dass sie sich gegen ihre Konkurrenten durchsetzen könnte.
Diego der Händler - ein Gedicht
von Dark Bauer
Wieder die Seltenheit eines lyrischen Textes, jedoch in grotesker Form. Reime wirken gezwungen, das Versmaß wird nur selten (vielleicht auch nie?) eingehalten. Und der Inhalt ist beliebig. Der vorwurfsvolle Seitenhieb gegen Laido findet keinen Beifall bei mir. Ein kleiner Schmunzler war der von Paulchen Panther geklaute Schlussvers. Geh lieber wieder im BaFaC spielen. :p
Die drei Prüfungen des Königssohns
von Joni Odin von Hassenstein
Ich war sehr gespannt! Und nun kann ich mit Fug und Recht sagen, dass der Forengründer das Schreiben drauf hat! Allerdings wurde für diese Story eine etwas märchenhafte, vielleicht auch biblische Erzählweise gewählt, in der kein Wort auf die Umgebung oder Details, Gefühlsleben und derlei Dinge verschwendet wird. Es lässt sich also alles gut lesen, reißt aber nicht mit.
Ich frage mich ja, ob diese Story eigentlich in der vierten Kategorie angemeldet werden sollte, dann aber nicht mehr fertig wurde. Alchemisten, die sich in Dämonen verwandeln, sind ja schon mal etwas ganz Fantastisches. Und wenn man dem Titel glaubt, nur die erste von drei Prüfungen. Ich nehme an, dass es hierbei auf eine Art Clou hinausläuft, der sich nach der dritten Prüfung zeigt. Nach der ersten Prüfung lässt sich davon aber natürlich noch nichts merken.
Deshalb würde ich einfach mal sagen, dass diese Story das Beste noch für sich behält. Ein solider Anfang sozusagen, der noch nicht in Fahrt gekommen ist.
Warum für den letzten Satz ein Extrapost geschrieben wurde, frage ich mich übrigens seitdem er gepostet worden ist.
Edelfett
17.09.2014, 14:12
Donnergrollen
von Edelfett
Viele kleine Schnipsel, die einen Eindruck vom ersten Orkkrieg vermitteln wollen. Darunter sind, eine Seltenheit in diesem Forum, auch des Öfteren kleinere Gedichte, die wirklich gut gelungen sind. Vielleicht bin ich da immer ein bisschen vorschnell im Loben, weil ich genau genommen keine Ahnung habe, aber mir kommen die meisten Reime sehr geschliffen vor. Ich hätte nichts in vergleichbarer Qualität zustande gebracht. Zudem tragen diese Gedichte auch die Atmosphäre der anderen Posts weiter. Der Kriegsverdruss trieft aus jeder Zeile.
Die anderen Posts suchen sich eindrucksvolle Aspekte heraus, die dem Leser unmissverständlich vor Augen führen, wie schlimm es im Orkkrieg gewesen sein muss. Gipfel der kreativen Ideen ist hier natürlich das rigoros zurecht gekürzte Rezept! :gratz
Aber auch solche Details, wie Bauernopfer im wahrsten Sinne des Wortes, dem Hilferuf gen Nordmar, dem ganz offensichtlich kein Widerstand geleistet werden darf... Oder auch die Tatsache, dass Kriegshelden ihren Orden überdrüssig werden.
Inhaltlich hängen die Posts zwar nur lose zusammen, doch stricken sie alle zusammen an einer sehr dichten Atmosphäre, die das Kriegsgeschehen wirklich greifbar macht. Obendrein ist auch der Schreibstil sehr angenehm zu lesen. Wenn der Inhalt nun noch irgendwie mehr Spannung oder sonst etwas Knackiges bekommt, kann aus Donnergrollen eine Spitzenstory werden, da bin ich sicher. Die Grundlagen sind jedenfalls wie dafür gemacht. Im Moment bietet die Story aber vermutlich noch zu wenig als dass sie sich gegen ihre Konkurrenten durchsetzen könnte.
Danke für die netten Worte, auch wenn das Augenmerk eigentlich gar nicht auf den Orkkrieg an sich gerichtet sein soll, sondern eher auf seine Vorgeschichte, die ich insbesondere eben durch den Krieg mit Varant geprägt sehe. Der Kriegsverdruss wird in den nächsten Teilen auch wieder erstmal in den Hintergrund gerückt werden. Das Kriegsreept gehört übrigens ebenfalls nicht einmal wirklich zum Orkkrieg, sondern soll auf eine vielleicht später auch nachvollziehbarere Ursache hinweisen.
Ich weiß nicht, ob das, woran ich gerade feile eine Spannung aufbaut, wie sie dir vorschwebt. Aber es wird schon etwas vielleicht Erschreckendes behandelt.
Dass die Geschichte zu kurz sein wird, hatte ich ja bereits bei der Anmeldung befürchtet, von daher kein Problem und danke nochmal:gratz
Altes Eisen
von Stonecutter
Ich hoffe, dass dieser Kommentar nicht wieder im Nirvana verschwindet! :scared:
Das Thema alt gewordener Gothic-Charaktere ist ein wahrhaft interessantes, dem ich mich ja nicht umsonst auch schon einmal selbst gewidmet habe. Du möchtest dies aber offensichtlich in einer viel ausführlicheren Weise tun als ich meinerzeit. Und was bei dir noch obendrauf kommt, ist der technische Fortschritt.
Am Anfang dachte ich, es ginge darum, ein unsicheres Bündnis zu stabilisieren und vor dem Verfall zu bewahren. Ein Polit-Thriller mit vielen charismatischen Herrschern und geldgierigen Widersachern, mit Ganther in der Hauptrolle. Und dann kommt der Tumult von den beiden alten Männern im Publikum und Dank des Titels war mir sofort klar: Das sind die eigentlichen Protagonisten! Doch trotz des protestierend geäußerten Argwohns gegenüber Orks und der markanten Hautfarbe, hab ich bis zur Erwähnung der Namen nicht gerallt, dass es Diego und Gorn sind! :D Ein großartiger Aha-Moment gleich so früh in der Story!
Ich hab allerdings darauf gewartet, dass die beiden noch ordentlich Ärger für ihre Äußerungen bekommen. Stattdessen werden sie einfach so ziehen gelassen. Ich nehme aber einfach mal an, dass alle Umstehenden Verständnis für alte Wirrköpfe hatten, die einfach in einer anderen Zeit geboren wurden. Das würde jedenfalls sehr gut zum Ton der Geschichte passen.
Während der anschließenden Zecherei war ich nun aber wirklich gespannt auf Infos. Und so ganz vereinzelt streust du ja auch ein paar interessante Details ein, so zum Beispiel die Sache mit Lees Sohn, Enkel und Hinrichtung. Dass sie nicht mehr komplett sind, hast du hier ja schon erwähnt, weshalb ich eigentlich dachte, dass die beiden die einzigen von damals wären. Deshalb war ich auch wirklich überrascht, als später rauskommt, dass Lester noch lebt.
Im zweiten Post ist mir dann zum ersten Mal aufgefallen, dass du in dieser Story vermutlich auch viel von deiner Berufserfahrung einbringst. Was Diego da so über seine Hüfte und andere Beschwerden, auch die Lasten, die ihm auf der Seele liegen, sagt, gepaart mit der ausführlichen Beschreibung der Geschwürskrankheit, da hab ich den Krankenpfleger schreiben gespürt!
Seitdem Gorn dann so einen großen Aufstand um irgendetwas in irgendeinem Berg in Nordmar gemacht hat, bin ich gespannt, was da denn nun ist. Da kann ich mir echt nichts richtig ausmalen, was zu den ganzen merkwürdigen Andeutungen passt. Es sei dir also hier schon gesagt, dass du diese Geschichte unbedingt fortsetzen musst, Stone!
Schön fand ich auch, dass Diego erst mal ganz selbstverständlich und vernünftig dagegen war, dann aber sozusagen von einem inneren Trieb geleitet doch zugesagt hat. Das hat einen angenehm realistischen Eindruck auf mich gemacht. :)
Die Beschreibung des Erzgleiters ist sehr schön geworden, da hab ich wirklich ein bisschen gestaunt. Kluge Gedanken ansprechend verpackt, so einfach ist das! |-)
Dein angenehmer Schreibstil, an dem man ja nun wirklich nichts aussetzen kann, wird von Zeit zu Zeit auch höchst angenehm von einem prominenten Spruch unterstützt. Gassenhauer wie "So bereit wie man für so eine Wahnsinnstat nur sein kann" liest man doch immer wieder gerne! :D
Du hast es vielleicht schon zwischen den Zeilen gelesen: Mir hat die Story sehr gut gefallen. Ein treffender Beweis dafür, dass eine Story nicht immer Action und Spannung braucht, um wunderbar zu unterhalten! Und aus der Grundidee gealteter Gothiccharaktere in einem modernen Myrtana, ist wirklich noch einiges rauszuholen. Enormes Potenzial aus, das nur noch darauf wartet, genutzt zu werden!
Und allem Anschein nach ist dieses Mal auch alles gut gegangen... :tanz:
Dark_Bauer
17.09.2014, 16:11
Diego der Händler - ein Gedicht
von Dark Bauer
Wieder die Seltenheit eines lyrischen Textes, jedoch in grotesker Form. Reime wirken gezwungen, das Versmaß wird nur selten (vielleicht auch nie?) eingehalten. Und der Inhalt ist beliebig. Der vorwurfsvolle Seitenhieb gegen Laido findet keinen Beifall bei mir. Ein kleiner Schmunzler war der von Paulchen Panther geklaute Schlussvers. Geh lieber wieder im BaFaC spielen. :p
Jaja, gerade das wird kommentiert. Ich bedanke mich dafür, dass du dich diesem hirnkrebserzeugenden Geschreibsel ausgesetzt hast :)
Ich hab mir damit keine Mühe gegeben, ich hab das einfach innerhalb weniger Sekunden hier abgeliefert. Aber eher für mich, als für das Forum.
Der BaFaC ist seit Jahren tot!
Der Blutfluch
von Lord Regonas
Gleich im ersten Post eine angenehme Überraschung: So ein kleines Pergamentblatt hat zwar bestimmt nicht soooo wahnsinnig viel Arbeit gemacht, aber viel hermachen tut's trotzdem! Man muss ja auch was tun, um sich von der Konkurrenz abzuheben. :D
Es folgen Posts, in denen das im Mittelpunkt steht, das immer schon in Regonas' Storys präsent war. Zum einen diese heimelige Atmosphäre zwischen Thalis und Elena, wo du alle Zeilen darauf verwendest eine behagliche Heimszenerie zu schaffen. Und mit dem Schlafmangel dann ein ganz alltägliches Problem, das erst durch seine Intensität und Dauer zum Problem wird. Speziell musste ich dabei an die Story denken, in der eine Frau Rheuma oder sowas hat und zu Salandril geht, um sich dort dubios heilen zu lassen. Ähnlichkeit haben die beiden Geschichten bis hierhin eindeutig.
Doch dann kommt es zu Situationen, die den Blutfluch eindeutig von anderen Regonas-Story abgrenzen. Beinahe postapokalyptisch breiten sich Verwirrung und Zorn über Khorinis aus. Zerstörung und Tod wüten eindrucksvoll geschildert in den Gassen. Die Story hätte auch gut und gern mit dem endgültigen Weltuntergang enden können. :D
Allerdings kam es mir ein bisschen komisch vor, dass der eine Säugling schon nach nur einer Nacht Schlaflosigkeit gestorben ist. Irgendwann bricht der Körper ja bestimmt durch Überanstrengung zusammen, aber nach nur einer Nacht? Ich hab mich da nie schlau gemacht, vielleicht hast du ja mehr recherchiert und schüttelst jetzt den Kopf über meine dumme Meinung. :D
Die schönsten Beschreibungen der Story gibt es jedenfalls wirklich, als Thalis und Bartok aufbrechen. Wie du da das zerstörte Khorinis geschildert hast, war exquisit!
Die beste Szene insgesamt war dann wohl die mit Johns Tod. Es war allerdings schon merkwürdig von Johns Tod zu lesen. Ich möchte bitten, dass nie jemand meinen Tod in einer Story verpackt! :scared: Man muss dazu aber ja auch sagen, dass er alles andere als erbärmlich dahin scheidet, sondern einen ziemlich coolen Abgang macht. Nicht nur dass er das klischeehaft selbstlose "Du hättest nicht herkommen dürfen!!" bringt, sondern auch, dass er seinen letzten Atem nutzt, um Regonas zu verraten, wie er den Fluch bricht. Ich dachte übrigens, dass Johns Mörder der Schwarzmagier ist und war dann ganz erstaunt, als es im vorletzten Post doch noch jemand anderen gab. Die sind mir übrigens beide mit zu wenig Inhalt gefüllt worden. Über den ersten weiß man schlicht und ergreifend nichts, außer dass er der Handlanger des Schwarzmagiers war. Und über den weiß man letztendlich nichts, außer dass er nach Jharkendar wollte und Todeshauch einsetzen konnte.
Und über Lord Regonas wissen wir seit dieser Story, dass er ein verdammt harter und selbstloser Kerl ist, der sein Leben ohne zu zögern für seine Untergebenen hergibt. Was für eine Selbstdarstellung! (Und nach Xrüssi nun der zweite, den ich in diesem Forum seinen eigenen Tod beschreiben sehen habe.)
Einige Kritik habe ich noch anzubringen: Wenn Lord Regonas mit einem Angriff von außen gerechnet hat, warum hat er dann auch das Tor des Oberen Viertels dicht machen lassen? Hätten die dort postierten Männer nicht besser an den Stadteingängen postiert werden sollen?
Und noch viel gravierender: Warum hat er seinem Volk nicht einfach gesagt, was Sache ist? Ich kann ja verstehen, dass man das anfangs unter der Decke halten will, aber als es zu solchen Ausschreitungen gekommen ist, hätten er oder der Hauptmann doch einsehen müssen, dass es nun besser ist, alles publik zu machen. Ich meine, dann hätte es ja gar keine, oder zumindest viel viel kleinere, Krawalle gegeben. Das hätte Leben gerettet!
Und nun noch das unbedeutende i-Tüpfelchen: Du hast Hanna und Fenia vertauscht. Fenia ist die mit dem Stand an der Hauptstraße, Hanna ist die mit dem Hotel am Marktplatz. ;)
Wir halten fest: Eine nicht perfekte, aber gut gelungene Geschichte, die relativ knackig eine ausgefallene Krisensituation beschreibt. :) Hat mir gefallen, aber wenn man so guckt, mit wem wir uns in der ersten Kategorie messen dürfen... §gnah
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Das wird sicher nicht die letzte Last-Minute-Anmeldung beim diesjährigen Story-Wettbewerb gewesen sein, aber mit Sicherheit eine mit dem größten Überraschungsfaktor: Finde ich ja super, Al Bern, dass du dich vom Wettbewerb dazu hast locken lassen, mal wieder was zu schreiben! Aber ich will "Verschieden" ja nicht schon loben, bevor ich es gelesen habe...
[An dieser Stelle fing ich an zu lesen und konnte mich zwischendrin nur lösen, weil mir meine Kugelschreibermine den Dienst versagt hatte und ich sie wechseln musste.]
Schön, dass ich dich so fesseln konnte. :)
Tja, Al Bern, die Story ist ja wohl mal ein echter Knaller geworden! Deshalb weiß ich auch gar nicht, wo ich anfangen soll und sage erst einmal zusammenfassend, dass sie von vorne bis hinten einfach klasse ist. Im Übrigen liest sie sich ein wenig wie eine Vorgeschichte zum Forenklassiker „Durch einen Spiegel ein dunkles Bild“ von El Toro (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1196996-Story-Durch-einen-Spiegel-ein-dunkles-Bild-%28remastered%29), und genauso wie jene Geschichte richtig gut ist, ist es auch deine Kurzgeschichte – nur eben in kurz. Das ist ein großes Lob, musst du wissen! :D
Wow, das macht mich stolz, danke! Die Story ist vorgemerkt und wird gelesen, sobald der Sotry-Wettbewerb vorbei ist.
An einen Klassiker heranzureichen und beinahe die Vorgeschichte sein zu können -- das fasse ich tatsächlich als großes Lob auf. :)
Was die Geschichte für mich am meisten ausmacht, sie am meisten prägt und ihr überhaupt erst den Rahmen gibt, der diese seitenlange Belagerungsbeschreibung, wenn man so will, erst möglich macht, ist der Schreibstil. Der ist präzise und auch sehr detailliert, dabei aber frei von emotionalen Wertungen und Effekthascherei, sondern eher nüchtern und sachlich. Dabei aber eben nicht trocken: Gerade diese wertfreie Art der Beschreibung, die nur ganz ab und zu in die Köpfe der einzelnen Beteiligten eintaucht, macht das Grauen in dieser Geschichte erlebbar. Hier werden einem keine Gefühle oder Eindrücke aufgezwungen oder aufgedrängt, stattdessen ist mal selbst einfach nur Beobachter der Geschehnisse und entwickelt dabei ganz von sich aus eine Haltung zu dem, was man dort so sieht. Das macht das alles ein bisschen „echter“, oder wie eben schon gesagt, „erlebbarer“. Ich jedenfalls fühlte mich beim Lesen irgendwie immer mitten im Geschehen.
Ich glaube, genau diesen Stil hattest du bei "Am Boden" schon einmal gelobt. Ich sollte mir diese Art, zu schreiben, wohl bewahren. Wenn die so gut ankommt, scheint das ein Volltreffer zu sein.
Dieses Gefühl, dass man mitten im Geschehen ist, speist sich aber auch noch aus einem anderen Umstand. Wenn man Handlungsort und Handlungsgang so eng festlegt, eben hier auf die Belagerung durch Untote, dann tut man gut daran, die Zahl der Handlungsträger auszuweiten, und genau so hast du es hier gemacht: Sehr geschickt pendelst du zwischen verschiedenen Personen innerhalb der Stadtmauern hin und her, aber immer mit dem Gesamtgeschehen im Blick und ohne es durch zu Persönliches zerfasern zu lassen. So ist man abwechselnd an vielen verschiedenen Orten, oft auf den Zinnen der Stadtmauer, mal beim waffenprüfenden Schmied, mal am Hafen, später dann in der Kanalisation und und und. Und so hat man das Gefühl, dass tatsächlich überall gleichzeitig etwas passiert, und wenn dann noch die donnernden Kanonen dazukommen, dann hat man endgültig auch eine ganz gewaltige Geräuschkulisse im Ohr. Ich jedenfalls fühlte mich irgendwann, als stünde ich genau in der Mitte von Khorinis, während um mich herum die Hölle los ist. Das hast du wirklich sehr schön hinbekommen!
Danke! :)
Ich habe mich bemüht, die Sache aus allen Richtungen zu beleuchten und die Situation damit von verschiedenen Seiten zu zeigen; aber dass ich es so gut geschafft habe, dass es dich regelrecht gepackt hat -- hooray! ^2^
Was dir ebenso gelungen ist, ist der Spagat zwischen stehender und laufender Handlung. So eine Belagerungssituation hat ja naturgemäß etwas Statisches an sich und das muss auch rüberkommen, wenn man den Leser wirklich einfangen will. Andererseits muss in einer Geschichte ja aber überhaupt etwas passieren, damit es als Geschichte gilt und nicht als bloße Zustandsbeschreibung oder Bericht. Hier hast du es meiner Meinung nach gut verstanden, den Handlungsfortgang im Kleinen zu betreiben, ohne wirklich groß was am übergeordneteten Zustand zu ändern: Die Sprache kommt auf Mika, wo er denn bleibt, und irgendwann sieht man seine Leiche und seine Wiederbelebung; der Gedanke an ein gefallenes Kloster taucht auf, und später sieht man tatsächlich Serpentes zum Skelettmagier werden. Oder eben der ganze Beginn der Geschichte, der einerseits ein zum Angriff der Untoten vorgelagertes Geschehen bietet, andererseits dann aber auch sehr rasch fortschreitet – die Ruhe vor dem Sturm hast du da auch sehr gut eingefangen.
Noch einmal danke!
Überhaupt fand ich den Aufbau ziemlich gut, denn Spannung war ja allein schon deshalb da, weil explizit von einem Feind, der ausnahmsweise mal nicht die Orks sind, die Rede war. Gut, nachdem ich die Echsenmenschen einfach mal per Gefühl hab ausscheiden lassen hab ich war auch direkt an Zombies oder Skelette gedacht, sodass die Überraschung nicht mehr ganz so groß war, aber dennoch hat mir das irgendwie gefallen und ist mal etwas anderes. Dass du dich dann auch noch gut darauf verstanden hast, die dahinfaulenden Wesen und auch deren teilweise Vernichtung (Knochensplittern!) schonungslos und geradezu mit Leidenschaft zu beschreiben, war da noch das Sahnehäubchen obendrauf. :A
Leider war da nicht viel Überraschung möglich, es sei denn, ich hätte mir eine vollkommen neue Feindesgattung ausgedacht. Wobei das den den gesamten Verlauf der Geschichte verändert hätte, denn die Untoten wollte ich als Kernelement einbringen. Und Necromancer als Angreifer einzusetzen, die aus welchem Grund auch immer auftauchen und mit einem Fingerschnippsen die Stadt zerlegen, das wäre mir zu sehr eine Arbeit mit dem Keksstecher gewesen, viel zu normal, viel zu häufig dagewesen.
Generell fand ich, dass du den Untoten ein schönes Gesicht verpasst hast. Im Spiel sind sie ja doch irgendwann nur noch Kanonenfutter, und während die Skelettmagier dort höchstens gern gesehener, maximal etwas lästiger EXP-Lieferant sind, verbreiten sie hier wirklich wahres Grauen. Das wird allein schon dadurch unterstützt, dass sie bei dir eben nicht kontur- und identitätslose graue schwebende Fetzen sind, sondern eben tatsächlich ehemalige Magier, wobei der Höhepunkt dann mit Serpentes erreicht wird. Da ist halt mal richtig Dampf hinter! Und auch der Kampf des Skelettmagiers gegen Vatras hat mir da sehr gut gefallen, vor allem, weil das auch eine meines Erachtens sehr mutige Entscheidung war. Denn mal ehrlich: In wie vielen der Geschichten hier kommt es bitte vor, dass Vatras im Kampf fällt?
Danke, ich habe mich bemüht. :)
Die Stelle mit Vatras hast du, fürchte ich, etwas anderes gelesen als ich sie vorgesehen hatte. Ihn verlässt nach dem Kampf die Kraft, aber ich hatte nicht im Sinn, dass er da fällt.
Natürlich, im Endeffekt fallen alle, aber an dieser Stelle hat es nur den Untoten zerlegt.
Erwähnenswert übrigens auch der Einsatz der Irrlichter: Die sind ja im Spiel schon ein schönes Mysterium, in Verbindung mit den untoten Horden hier nochmal ein bisschen gruseliger. Überhaupt kann ich die beispielhaft dafür nennen, dass du dir wirklich ganz ganz viele Sachen für deine Story sozusagen „unter den Nagel gerissen hast“, um zu der hier von dir gewünschten Atmosphäre zu kommen. Das gibt einfach ein tolles, komplettes Bild, welches keine Fragen und auch kaum Sinne, sofern sie denn in einer schriftlichen Geschichte transportierbar sind, auslässt. All diese vielen Kleinigkeiten passen wunderbar – oder eher: schaurig schön – zusammen.
Erschien mir einfach passend. Schön, dass das so gut bei dir ankam. :)
Was habe ich mir denn noch "unter den Nagel gerissen"? Außer den Irrlichtern fällt mir gerade nichts ein. §kratz
Habe ich da etwa versehentlich Inhaltspiraterie betrieben? :scared:
Nicht auslassen in diesem Kommentar will ich auch die Sache mit den Särgen: Während in anderen „Schlachtgeschichten“ der Boden höchstens mit Leichen gepflastert ist, ist er es hier eben auch noch mit befüllten Särgen, und das ist noch eine Spur grausiger, finde ich. Denn er Tod ist dann nicht mehr nur außerhalb der Mauern, sondern dann auch noch innendrin. Und das ja nicht nur symbolisch, wie das Erwachen der dort hineingelegten Toten zeigt. Diese Szene war wirklich blanker Horror, auch weil die vorgeschlagenen Maßnahmen – Fesseln und Festnageln – so drastisch, aber eben notwendig sind. Das war so einer der Momente, wo ich mir dachte, dass die Lage für die Khoriner nun wirklich nicht besser wird – egal, wie viele Knochen sie draußen zersplittern lassen, wie viele Feuerbälle Dyrian schmeißt oder wie sehr die Armbrustschützen ihre Bolzen verschießen. Das war so einer der Momente, wo ich gemerkt habe, dass die Situation nun vorm Kippen nicht mehr bewahrt werden kann. Starke Szene, mit den Särgen!
Danke! ^2^
Deshalb kommt das Non-Happy End auch nicht so überraschend: Der Fall des Klosters und damit die Schar rekrutierter Skelettmagier bedeutet schließlich auch den Fall der Hafenstadt, und im Nu ist das Tor offen, und dann ist endgültig besiegelt, was lange vorher schon angeklungen war. Ich nehme an, das geflügelte Wesen am Ende ist der Untote Drache? Wie dem auch sei, ihn hätte es ja kaum noch gebraucht, denn die anderen Untoten – oder eben „Verschiedenen“, wie du selbst mehrmals schön mit dem Storytitel spielst – haben ja bereits ganze Arbeit geleistet.
Yes, das ist der Drache. Ich fand es recht nett, ihn noch als das drohende Übel in der Ferne einzubauen, das nichts mehr bewirkt. Der Stärkste unter den Untoten, der gar nicht gebraucht wurde. Und der, nachdem der Boden erobert war, auch den Himmel im Griff hielt.
Tja, und ganze Arbeit geleistet, das hast nämlich auch du, weshalb ich mit der langen Lobhudelei, die mir in der Form auch schon echt peinlich ist, zum Ende kommen möchte. Ich habe mich ja wirklich redlich bemüht, einen echten Kritikpunkt auszumachen, aber da du ja nun sogar schon zwischenzeitlich den einen Rechtschreibfehler ausgebessert hast, den ich in mühevollster Kleinarbeit herausgesucht hatte, stehe ich nun wirklich mit leeren Händen da. Vielleicht kann ich noch in Zweifel ziehen, ob Elvrich denn wirklich Thorbens Neffe ist, aber so eine Kritik zielt ja an der Sache vorbei und wirkt eher hilflos, weshalb ich sie mir hiermit auch sparen möchte. ;)
Ich hatte wohl selbst nur oberflächlich Korrektur gelesen - ich hatte noch eine Reihe von Dingen ausgebessert, als ich am nächsten Tag nochmal drüber gelesen hatte.
Ist er nicht? Ich dachte, das sei mal erwähnt worden. §kratz
Also: Eine handwerklich makellos geschriebene, horrorhafte, sehr atmosphärische und äußerst fesselnde Kurzgeschichte, die du hier quasi aus dem Nichts herausgehauen hast. Ich bin da wirklich sehr beeindruckt von. Mir hat das Lesen sehr viel Spaß gemacht und ich bin froh, dass Kategorie 3 im Wettbewerb jetzt sogar nochmal spannender geworden ist... von der endgültigen Entscheidung graut es mir ja jetzt schon.
In drei Worten: Ganz großes Kino! :dup:
Vielen, vielen Dank! ^2^
P.S.: Und jetzt hoffe ich, dass vielleicht jemand mit einem etwas kritischeren Kommentar dagegenhält - sonst steigt dem armen Al Bern das ganze Gewäsch hier noch zu Kopf! :D
Könnte es durchaus tun. §ugly
Aber MiMo hat ja immerhin das Ende kritisiert. :p
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Danke dir für die vielen netten Worte und das Lob! :)
Verschieden
von Al Bern
Eine echte Überraschung! Wie aus dem nichts haust du eine Story raus und meldest sie wenige Stunde vor Abgabeschluss zum Jubiläumswettbewerb an, wirklich grandios! :gratz
Danke. :)
Die lag schon seit einer Weile angefangen auf meinem Laufwerk, der Wettbewerb war dann Ansporn genug, sie endlich mal zu beenden.
Und das ist auch etwas, dass man über deine Story selbst sagen könnte: Der Schreibstil gefällt mir sehr gut und Gefühle wie Verzweiflung und Resignation bringst du treffend rüber. Die Story lässt sich wirklich schön runterlesen, da hakt nichts großartig oder stört.
Noch einmal danke. :)
Die Geschichte lebt von der Vielfalt der Charaktere. Da hat PB zwar schon die halbe Arbeit geleistet, aber du setzt es gut um, überlegst, welcher Charakter sich in dieser Belagerungssituation wohl wie verhalten würde, wer macht sich wie nützlich und wer gar nicht? Mit wenigen Sätzen führst du Charaktere ein und beschreibst genau diese Verhaltensweisen im Angesicht der Verzweiflung. Einige vielleicht ein bisschen ausführlicher als andere, aber "Verschieden" geht es einfach darum ALLE Stadtbewohner abzudecken, und das merkt man!
Naja, nicht ganz alle -- das wäre zu viel gewesen -- aber ich habe mich bemüht, die Angelegenheit einigermaßen abzudecken.
Eigentlich waren noch ein oder zwei Paragraphen im oberen Viertel vorgesehen, aber die habe ich dann letztendlich doch nicht eingebaut. Das hätte dann noch den Statthalter und ein paar Arbeiter der Oberstadt auftreten lassen.
Das ist auch der wichtigste Unterschied zu "Am Boden", wenn du mich fragst. Ansonsten sind die Storys sich ja relativ ähnlich. Gut, hier gibt es viel mehr Action und man erfährt quasi alles bis zum Untergang sympathisierenden Fraktion und nicht erst von da an, aber die Atmosphäre ist sehr ähnlich. Verzweiflung in den letzten Lebensstunden wird bald zu deinem Markenzeichen, wenn du so weiter machst. :D
Mal schauen, was sich zu dem Thema noch anbietet. :D
Wenn du dann doch mal näher an einen einzelnen Charaktere herangetreten bist, wie zum Beispiel bei Thorben oder später auch bei Ruga, hast du aber auch richtig auf den Putz gehauen und das Innenleben dieser Person dramatischst, aber mit einer standhaften Ruhe beschrieben.
Was der Geschichte vielleicht fehlt,ist so etwas wie eine Pointe oder ein Wendepunkt. Es kommen zwar immer wieder kleine Hoffnungsschimmer für die Menschen auf, aber eigentlich sieht es doch von Anfang an danach aus, dass sie alle sterben. Und das kommt dann auch so.
Mit knackigen Pointen habe ich so meine Probleme. Das war auch eine Schwäche bei "Am Boden", die rechtvoll kritisiert wurde. Aber ich wusste auch nicht, was ich da noch hätte drehen sollen. Einzelne Überlebende, die entkommen? Unwahrscheinlich. Jemand, der sich verstecken kann und voll Grauen die Sache beobachtet? Zu theatralisch. Eine Schar Magier, die zufällig des Weges kommt und den Tag rettet? Total nein.
Wenn du einen Vorschlag hast, lasse ich mich gern inspirieren. Wi gesagt, das ist eine Schwäche, an der ich noch arbeiten will.
Insgesamt hat mir deine neueste Kurzgeschichten auf jeden Fall sehr gut gefallen, ich war berührt und gebannt, und würde mich freuen, wenn man auch mal öfter was von dir liest. Vielleicht ja was Längeres. ;)
Auch dir vielen lieben Dank für den Kommentar! :)
Ich bin selbst gespannt, wann ich mich wieder mit einer Geschichte zu Wort melde. Oder ob ich nochmal den Staub von "Gegen einander, gegen die Drei" bürste.
Lord Regonas
22.09.2014, 18:10
Der Blutfluch
von Lord Regonas
Gleich im ersten Post eine angenehme Überraschung: So ein kleines Pergamentblatt hat zwar bestimmt nicht soooo wahnsinnig viel Arbeit gemacht, aber viel hermachen tut's trotzdem! Man muss ja auch was tun, um sich von der Konkurrenz abzuheben. :D
So der Gedankengang...
Es folgen Posts, in denen das im Mittelpunkt steht, das immer schon in Regonas' Storys präsent war. Zum einen diese heimelige Atmosphäre zwischen Thalis und Elena, wo du alle Zeilen darauf verwendest eine behagliche Heimszenerie zu schaffen. Und mit dem Schlafmangel dann ein ganz alltägliches Problem, das erst durch seine Intensität und Dauer zum Problem wird. Speziell musste ich dabei an die Story denken, in der eine Frau Rheuma oder sowas hat und zu Salandril geht, um sich dort dubios heilen zu lassen. Ähnlichkeit haben die beiden Geschichten bis hierhin eindeutig.
Die Grundrezepturen sind gleich :D
Doch dann kommt es zu Situationen, die den Blutfluch eindeutig von anderen Regonas-Story abgrenzen. Beinahe postapokalyptisch breiten sich Verwirrung und Zorn über Khorinis aus. Zerstörung und Tod wüten eindrucksvoll geschildert in den Gassen. Die Story hätte auch gut und gern mit dem endgültigen Weltuntergang enden können. :D
Alles Abischt ;)
Allerdings kam es mir ein bisschen komisch vor, dass der eine Säugling schon nach nur einer Nacht Schlaflosigkeit gestorben ist. Irgendwann bricht der Körper ja bestimmt durch Überanstrengung zusammen, aber nach nur einer Nacht? Ich hab mich da nie schlau gemacht, vielleicht hast du ja mehr recherchiert und schüttelst jetzt den Kopf über meine dumme Meinung. :D
Ich habe mich schlau gemacht :P
Es sind immerhin schon fast dreißig Stunden und die reichen völlig ;)
Die schönsten Beschreibungen der Story gibt es jedenfalls wirklich, als Thalis und Bartok aufbrechen. Wie du da das zerstörte Khorinis geschildert hast, war exquisit!
Dankeschön :gratz
Die beste Szene insgesamt war dann wohl die mit Johns Tod. Es war allerdings schon merkwürdig von Johns Tod zu lesen. Ich möchte bitten, dass nie jemand meinen Tod in einer Story verpackt! :scared:
Du warst bisher nie Teil des Universums :o
Man muss dazu aber ja auch sagen, dass er alles andere als erbärmlich dahin scheidet, sondern einen ziemlich coolen Abgang macht. Nicht nur dass er das klischeehaft selbstlose "Du hättest nicht herkommen dürfen!!" bringt, sondern auch, dass er seinen letzten Atem nutzt, um Regonas zu verraten, wie er den Fluch bricht. Ich dachte übrigens, dass Johns Mörder der Schwarzmagier ist und war dann ganz erstaunt, als es im vorletzten Post doch noch jemand anderen gab. Die sind mir übrigens beide mit zu wenig Inhalt gefüllt worden. Über den ersten weiß man schlicht und ergreifend nichts, außer dass er der Handlanger des Schwarzmagiers war. Und über den weiß man letztendlich nichts, außer dass er nach Jharkendar wollte und Todeshauch einsetzen konnte.
Ich weiß, da war die Zeit einfach zu knapp :(
Und über Lord Regonas wissen wir seit dieser Story, dass er ein verdammt harter und selbstloser Kerl ist, der sein Leben ohne zu zögern für seine Untergebenen hergibt. Was für eine Selbstdarstellung! (Und nach Xrüssi nun der zweite, den ich in diesem Forum seinen eigenen Tod beschreiben sehen habe.)
Einige Kritik habe ich noch anzubringen: Wenn Lord Regonas mit einem Angriff von außen gerechnet hat, warum hat er dann auch das Tor des Oberen Viertels dicht machen lassen? Hätten die dort postierten Männer nicht besser an den Stadteingängen postiert werden sollen?
Schutz vor Aufständen!
Und noch viel gravierender: Warum hat er seinem Volk nicht einfach gesagt, was Sache ist? Ich kann ja verstehen, dass man das anfangs unter der Decke halten will, aber als es zu solchen Ausschreitungen gekommen ist, hätten er oder der Hauptmann doch einsehen müssen, dass es nun besser ist, alles publik zu machen. Ich meine, dann hätte es ja gar keine, oder zumindest viel viel kleinere, Krawalle gegeben. Das hätte Leben gerettet!
Das gesuchte Artefakt befindet sich im Besitz der Lords, doch zu keinem Zeitpunkt sollte es Gegenstand einer Verhandlung werden, auch wenn die Insel zu Grunde gehen würde. Würdest du das einen ohnehin gereizten Mob erzählen?
Und nun noch das unbedeutende i-Tüpfelchen: Du hast Hanna und Fenia vertauscht. Fenia ist die mit dem Stand an der Hauptstraße, Hanna ist die mit dem Hotel am Marktplatz. ;)
Hoppla:eek:
Wir halten fest: Eine nicht perfekte, aber gut gelungene Geschichte, die relativ knackig eine ausgefallene Krisensituation beschreibt. :) Hat mir gefallen, aber wenn man so guckt, mit wem wir uns in der ersten Kategorie messen dürfen... §gnah
Dankeschön:gratz:gratz:gratz
John Irenicus
23.09.2014, 22:06
Die Stelle mit Vatras hast du, fürchte ich, etwas anderes gelesen als ich sie vorgesehen hatte. Ihn verlässt nach dem Kampf die Kraft, aber ich hatte nicht im Sinn, dass er da fällt.
Natürlich, im Endeffekt fallen alle, aber an dieser Stelle hat es nur den Untoten zerlegt.
Ganz sicher war ich mir nicht, aber an der Stelle hatte ich das erstmal so interpretiert. Naja, an der tollen Wirkung ändert es so aber auch nicht viel! :gratz
Was habe ich mir denn noch "unter den Nagel gerissen"? Außer den Irrlichtern fällt mir gerade nichts ein. §kratz
Habe ich da etwa versehentlich Inhaltspiraterie betrieben? :scared:
Nee, so meinte ich das nicht. War vielleicht aber auch etwas zu schwurbelig von mir formuliert. :D
Damit meinte ich, dass du alles mögliche aufgreifst - dir eben unter den Nagel reißt - was du bzw. das Szenario gebrauchen kann, um es richtig groß wirken zu lassen und um die Atmosphäre zu verdichten. Und dazu zählen eben z.B. auch die Irrlichter, die du einfach gut eingebaut hast.
Ist er nicht? Ich dachte, das sei mal erwähnt worden. §kratz
Also ich wüsste das nicht. Ich meine, er hätte immer nur von seinem "verschwundenen Lehrling" oder so gesprochen, er hätte es ja wohl erwähnt, wenn es sein Neffe wäre. Oder ich hab das einfach nicht mehr so gut in Erinnerung. Da er aber jedenfalls aller Wahrscheinlichkeit nach nie ausdrücklich gesagt hat, dass Elvrich nicht sein Neffe ist, spricht da ja nichts weiter gegen. :D
Stonecutter
23.09.2014, 22:51
Altes Eisen
von Stonecutter
Ich hoffe, dass dieser Kommentar nicht wieder im Nirvana verschwindet! :scared:
Zum Glück diesmal offenbar nicht:D
Das Thema alt gewordener Gothic-Charaktere ist ein wahrhaft interessantes, dem ich mich ja nicht umsonst auch schon einmal selbst gewidmet habe. Du möchtest dies aber offensichtlich in einer viel ausführlicheren Weise tun als ich meinerzeit. Und was bei dir noch obendrauf kommt, ist der technische Fortschritt.
Am Anfang dachte ich, es ginge darum, ein unsicheres Bündnis zu stabilisieren und vor dem Verfall zu bewahren. Ein Polit-Thriller mit vielen charismatischen Herrschern und geldgierigen Widersachern, mit Ganther in der Hauptrolle. Und dann kommt der Tumult von den beiden alten Männern im Publikum und Dank des Titels war mir sofort klar: Das sind die eigentlichen Protagonisten! Doch trotz des protestierend geäußerten Argwohns gegenüber Orks und der markanten Hautfarbe, hab ich bis zur Erwähnung der Namen nicht gerallt, dass es Diego und Gorn sind! :D Ein großartiger Aha-Moment gleich so früh in der Story!
Polit-Thriller... so was kann ich ja überhaupt nicht:D Wie schon einmal irgendwo gesagt bildet der Kram mit den Orks nur die Rahmenhandlung. Die Geschichte würde auch ohne Myrtana-Ork-Union funktionieren - es soll wirklich eben nur die Geschichte einiger alter Männer, die den Höhepunkt ihres Lebens schon längst überschritten haben, werden.
Ich hab allerdings darauf gewartet, dass die beiden noch ordentlich Ärger für ihre Äußerungen bekommen. Stattdessen werden sie einfach so ziehen gelassen. Ich nehme aber einfach mal an, dass alle Umstehenden Verständnis für alte Wirrköpfe hatten, die einfach in einer anderen Zeit geboren wurden. Das würde jedenfalls sehr gut zum Ton der Geschichte passen.
Naja, in so ner Menschenmasse geht das ja schnell unter. Und vielleicht teilt der ein oder andere die Meinung ja auch...
Während der anschließenden Zecherei war ich nun aber wirklich gespannt auf Infos. Und so ganz vereinzelt streust du ja auch ein paar interessante Details ein, so zum Beispiel die Sache mit Lees Sohn, Enkel und Hinrichtung. Dass sie nicht mehr komplett sind, hast du hier ja schon erwähnt, weshalb ich eigentlich dachte, dass die beiden die einzigen von damals wären. Deshalb war ich auch wirklich überrascht, als später rauskommt, dass Lester noch lebt.
Natürlich muss Lester noch leben. Wer soll denn sonst Verstärkung holen? |-)
Im zweiten Post ist mir dann zum ersten Mal aufgefallen, dass du in dieser Story vermutlich auch viel von deiner Berufserfahrung einbringst. Was Diego da so über seine Hüfte und andere Beschwerden, auch die Lasten, die ihm auf der Seele liegen, sagt, gepaart mit der ausführlichen Beschreibung der Geschwürskrankheit, da hab ich den Krankenpfleger schreiben gespürt!
Das kann ich vermutlich auch nicht mehr richtig ausblenden, selbst wenn ich wollte...
Seitdem Gorn dann so einen großen Aufstand um irgendetwas in irgendeinem Berg in Nordmar gemacht hat, bin ich gespannt, was da denn nun ist. Da kann ich mir echt nichts richtig ausmalen, was zu den ganzen merkwürdigen Andeutungen passt. Es sei dir also hier schon gesagt, dass du diese Geschichte unbedingt fortsetzen musst, Stone!
Ich bin ja bereits dabei. Wobei ich schon wieder einige Wochen nicht mehr weitergeschrieben habe :/
Schön fand ich auch, dass Diego erst mal ganz selbstverständlich und vernünftig dagegen war, dann aber sozusagen von einem inneren Trieb geleitet doch zugesagt hat. Das hat einen angenehm realistischen Eindruck auf mich gemacht. :)
Die Beschreibung des Erzgleiters ist sehr schön geworden, da hab ich wirklich ein bisschen gestaunt. Kluge Gedanken ansprechend verpackt, so einfach ist das! |-)
Dein angenehmer Schreibstil, an dem man ja nun wirklich nichts aussetzen kann, wird von Zeit zu Zeit auch höchst angenehm von einem prominenten Spruch unterstützt. Gassenhauer wie "So bereit wie man für so eine Wahnsinnstat nur sein kann" liest man doch immer wieder gerne! :D
Ich weiß nicht. Ich bin mir unsicher, ob das nicht doch etwas fehl am Platz wirkt, genauso wie ich auch "Ein neuer Tag und nichts hat sich geändert" oder "Lass uns Wildschweine jagen gehen" mal eingebracht habe.
Du hast es vielleicht schon zwischen den Zeilen gelesen: Mir hat die Story sehr gut gefallen. Ein treffender Beweis dafür, dass eine Story nicht immer Action und Spannung braucht, um wunderbar zu unterhalten! Und aus der Grundidee gealteter Gothiccharaktere in einem modernen Myrtana, ist wirklich noch einiges rauszuholen. Enormes Potenzial aus, das nur noch darauf wartet, genutzt zu werden!
Actionlastig soll sie auch wirklich nicht werden. Spannung versuche ich natürlich dennoch einzubringen. Muss dann auch nur noch die Gratwanderung schaffen, dass es nicht zu modern und unglaubwürdig wird. Im ersten Entwurf wollte ich sie über von Erzmotoren angetriebenen Kutschen reden lassen, die gerade in Entwicklung seien, so quasi als Vorgänger vom Auto... zum Glück habe ich das wieder rausgenommen.
Und allem Anschein nach ist dieses Mal auch alles gut gegangen... :tanz:
Vielen herzlichen Dank für diesen positiven Kommentar, MiMo:gratz
John Irenicus
24.09.2014, 15:45
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Jetzt muss ich aber mal endlich meine Notizen zum neuen Kapitel von MiMos "Halbzeitkatastrophe" in einen Kommentar übertragen, denn ansonsten kann ich den Kram, den ich mir da an den Rand gekritzelt habe, dann mal wieder nicht mehr lesen. :D
Zum Titel habe ich mir beispielsweise notiert, dass er mich irgendwie an Sabaody erinnert! Weckt jedenfalls Assoziationen mit der Expedition aus der Geschichte. Aber gut, ist ja eigentlich auch egal.
Viel wichtiger ist, dass ich nicht lange nach dem Anfang eine unschöne wiederholende Formulierung entdeckt habe!
Doch was er sah, gefiel ihm gar nicht. Ein schwarzes Motorrad fuhr soeben die Rampe ins dritte Parkdeck hinauf. Rasch bog er nach links ab und marschierte die Rampe zum vierten Parkdeck hinauf.
Wobei... wenn ich mir das recht überlege, dann bin ich da jetzt beim erneuten Lesen anderer Meinung. Eigentlich liest sich das sogar gut, wenn man halt die Betonung richtig legt ("...zum vierten! Parkdeck hinauf...)... tja, hm. Ich will dann einfach mal nichts gesagt haben. :D
Gleich geblieben ist meine Meinung zum Spannungsbogen dieser Szene, an deren Anfang man schon Zweifel hat, ob Xerwas' zurechtgelegter Plan so eigentlich klappen wird. Er gerät jedenfalls ziemlich in die Klemme und macht sich für einen Wissenschaftler da ja echt gut. Wobei man anzweifeln kann, ob diese ganze Action mit den Drohnen dann nicht wirklich zu viel für ihn ist. Andererseits: Wenn sich ein gealterter Indiana Jones durch die Gegend schwingen kann, dann wird es auch ein alter Xerwas dürfen... ein wenig lustig fand ich ja auch, wie Xerwas erst auf Unauffälligkeit bedacht ist, dann aber mit den Drohnen totalen Bohei auslöst. Allerdings fällt ihm das dann ja auch selbst auf, und wirklich eine Wahl hatte er ja nicht. Besser auffällig fliehen, als unauffällig gefasst werden. Find die Szene insgesamt okay, aber nicht herausragend.
Ein gutes Stück besser gefällt mir dann Abuyins fortgesetzte Fahrradflucht. Hier kommt auch richtig schöne Hektik rüber, und bei dem beschriebenen Sturz hab ich ja glatt meine eigenen Knie brennen gespürt. Großartig auch, wie Abuyin den kleinen Jungen anschnauft - an der Stelle des Kindes wäre ich da ja alles andere als beruhigt sondern nur noch mehr eingeschüchtert. :D
Schön auch, dass die Flucht dann erneut eher erfolglos endet, trotz aller Mittel, die der arme Abuyin ausprobiert.
„Und darum wird sie Hab dich-Hecke genannt“, kommentierte der MGZSO-Agent das Geschehen und nahm seinen Helm ab, sodass sein selbstzufriedenes Grinsen zutage trat.
Was für ein Moment, ey. §ugly
Lances Einsatz in der Kirche ist dann großartig, finde ich, gerade auch die Explosion hast du sehr schön anhand der typischen Kircheneinrichtung beschrieben: Buntes, splitterndes Glas, eine mitschwingende Orgel - toll! Da fühlt man sich wirklich wie mittendrin. Das heißt aber natürlich nicht, dass ich Kirchenzerstörungen gutheißen würde. :o
„Nein, Lance. Ich lasse dich nicht im Stich. Eben hast du versucht, mich zu retten. Jetzt werde ich versuchen, dich zu retten.“
Das hier kam mir dann doch zu aufgesetzt rüber. Würde man so etwas in so einer Situation sagen, statt einfach zu machen? Ich jedenfalls nicht... außerdem klingt's echt krass danach, als würden sich Vatras und Lance direkt danach ein Zimmer nehmen. §ugly
„Ich bin Gelford Crocodile und werde von meinen meisten Kollegen Crow genannt.
Ahja - ein wirklich absolut naheliegender Spitzname. Gelford "Crow" Crocodile - ein halber Tierpark auf zwie Beinen. :D
Das Ende dieser Szene ist dann auch nicht schlecht - Schutz durch die Barriere da, Flucht nein. Somit hat jeder der Stränge einen anderen Ausgang genommen: Entkommen - Gefasst werden - Gefangen sein. Eine ausgewogene Mischung, wobei mir der Abuyin-Strang hier am besten gefiel. :gratz
Fehler gab es nur ganz wenige, nämlich zwei:
„Danke, Nafarius. Beeil dich einfach.“
Oder ist das einfach nur ein Versprecher in der Eile? :p
„Aber natürlich. Ich erlaube mir jedoch anzunehmen, dass sie keine Ahnung von meinen Waffen haben.“
Wenns ein Anrede-Sie ist, was naheliegend ist, ist's ein Fehler. Wenn nicht, dann nicht.
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John Irenicus
24.09.2014, 19:24
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Wo JüdeX ja meiner Bitte gefolgt ist, "Die höchste Tugend" endlich mal wieder fortzusetzen, wird es für mich ja höchste (!) Zeit, die Ergebnisse hier in diesem Thread zu würdigen! Weil ich am Montagabend am Bochumer Hauptbahnhof festhing, hatte ich auch genügend Zeit, mich mit den beiden neuen Kapiteln zu beschäftigen...
Trotz der schier unfassbar langen Zeit, die zwischen dem ersten neuen und dem ersten alten Kapitel liegt (ich war jetzt schon wieder geschockt, als ich das gesehen habe), hatte ich noch ganz viel von der Geschichte als solcher, vor allem aber auch von den Kapitel davor im Gedächtnis. Das ist nicht selbstverständlich (wie ich unter Beweis gestellt habe, kann ich mich ja nach einigen Monaten schon nicht mehr an die Hauptcharaktere meiner eigenen Storys erinnern, Stichwort "Wer war nochmal Karrypto?") und spricht wohl ganz eindeutig für die Geschichte - und mit der gehst du vor allem humortechnisch jetzt wieder so richtig in die Vollen.
Dass unsere beiden Pilger es mit Gyatso nicht besonders leicht haben werden, das war ja schon angelegt, aber hier lernen sie ihn ja mal so richtig kennen. Das erste, was ich mir nach den ganzen Rutenschlägen und der Art seiner Dialogführung notiert habe, war, dass bei aller Heiligkeit, Weisheit und Erhabenheit der gute Gyatso halt einfach ziemlich unverschämt agiert. Ja, unverschämt, das beschreibt ihn wohl am besten. :D
Das geht dann auch gut einher mit der Frage, die man sich bisher ja eigentlich bei jeder Station von Barthos und Femo/Kendra gestellt hat: Hier sollen sie allen Ernstes Zauberei und auch noch die höchste Tugend, nämlich Weisheit erlangen? Man kann sie wirklich nur bewundern, dass sie immer noch nicht vollends verzweifeln, wo sie doch bei jedem Lehrer genau das zu machen scheinen, was ihnen nicht dabei hilft, wild herumzuzaubern. Vermutlich werden sie auch irgendwann die Lust verlieren – oder es kommt raus, dass das meiste an Zauberei wirklich nur Scharlatanerie ist. Oder irgendwie so etwas – lange kann dieser Weg ja nicht mehr gut gehen. Oder sollten sie bei Gyatso wirklich Fortschritte machen, Fortschritte so wie sie sie machen wollen? Das ist zu bezweifeln, auch wenn man bei Gyatso wohl ziemlich viele andere Dinge lernen kann. :D
„Ego? Habt Ihr überhaupt eine Vorstellung, was es heißt, …?“ Ein Hieb mit der Bambusrute unterbrach Kendra. Kurz starrte sie den Abt wütend an, dann schnellte mit einem Mal sie nach vorn, riss ihm die Rute aus der Hand und zerbrach sie über ihrem Knie.
„Ego“, wiederholte Gyatso, nur um im nächsten Moment unter sein Tischchen zu langen, eine neue Rute darunter hervorzuziehen, und Kendra einen weiteren Schlag zu versetzen.
Sozusagen ein „Klassiker“ unter den Gags, dass er sein liebstes Utensil gleich in mehrfacher Ausfertigung parat hat – aber eben auch ein wirklich gelungen umgesetzter Klassiker. :D
Eigentlich ist hier alles an Gyatso erwähnenswert. Auch schön, wie er das Ego kritisiert, sich selber aber – wenn auch immer mit Verweis auf die „wenigen Regeln“ (§ugly) – dann doch sehr zum Maß aller Dinge zu machen scheint. Aber es ist halt auch seine Freiheit – genau wie es Barthos' und Kendras Freiheit gewesen wäre, einfach zu gehen – ich hätte es ja schon längst getan. Man kann nur hoffen, dass es sich für sie auszahlt...
Schön fand ich übrigens auch die Stelle, als Gyatso verklickert, dass auch unkeuscher Verkehr verboten ist. Barthos' und Kendras Verhalten spricht Bände, und ich finde, das hat auch über diesen leicht „zotigen“ Witz dieser Szene hinaus etwas für sich. Denn: Die beiden sind nun einmal frisch verliebt und mögen sich halt sehr und wollen zusammen sein und was weiß ich nicht alles – und da wird ihnen direkt das Wichtigste daran untersagt, und wie man später merkt, ist's mit Heimlichkeit im Kloster ja auch nicht so weit her. Das ist schon ein harter Brocken, und wer weiß, ob da nicht irgendwann der Rausschmiss droht – gerade auch weil das Masturbationsverbot das ja rein körperlich gesehen vielleicht noch ein bisschen schwerer macht. An Barthos' Stelle würde ich ja direkt so argumentieren: Sehen Sie, lieber Gyatso, ich widersetze mich diesen Regeln, weil ich mich eben nicht mehr treiben lassen will und eine eigene Entscheidung getroffen habe. Allerdings wird der das wohl eher nicht gelten lassen. :p
Barthos begann zu ahnen, weshalb ein Mensch wie Arathus, und mochte man hier noch so viel über die Magie lernen, dieses Kloster verlassen hatte.
Tja, wer weiß – vielleicht ist er auch erst durch die unterdrückende Wirkung dieser Regeln so geworden, wie er schließlich geworden ist. Sein Lebensstil ist jetzt auf jeden Fall noch ein wenig nachvollziehbarer geworden. :D
Nach diesen ganzen Knebelregelungen bekommen die beiden dann ja auch noch ihre höchsteigene Ice-Bucket-Challenge spendiert (und das auch noch unter eigentlich ja unbilligem Entblößen!), und schließlich muss Kendra auch noch Haare lassen. Aber sie hat Recht, es sind nur Haare, das ist ja wohl das, auf das man noch am ehesten verzichten kann. Aber in der Summe ist wohl alles zu viel... ich finde es übrigens erstaunlich, dass du dieses System des Kloster Shangri La derart übertrieben und überzeichnet darstellen kannst, es aber trotzdem irgendwie nicht besonders unglaubwürdig wirkt, und auch Gyatso wirkt ja, obwohl schon irgendwie Witzfigur, absolut lebensecht. Trotz des allumfassenden Humors bewahrt sich die Geschichte also eine Ernsthaftigkeit, und das ist natürlich auch gut so.
Das „Sitzen“-Kapitel knüpft auch eigentlich perfekt an alles an und treibt es teils noch ein bisschen weiter. An dieser Stelle jedenfalls...
Gyatso hob seine Ruhe, und augenblicklich verstummte Kendra. Sie waren noch keinen Tag hier und schon hatten sie diesen Bambusstab beide fürchten gelernt. „Sitzt darüber.“
„Was soll dieses ewige Sitzen?“, echauffierte Kendra sich.
„Sitzt auch darüber.“
Kendra sah aus, als stünde sie kurz davor, Gyatso seine Rute aus der Hand zu reißen und ihn damit durchzuprügeln.
...konnte ich sehr gut mit Kendra mitfühlen und hätte es an ihrer Stelle wohl auch einfach gemacht! Was dann wohl passiert wäre...
Auch in Barthos kann ich mit gut Hineinversetzen, nicht nur beim total übermüdeten Sitzen, sondern auch im anschließenden Streigespräch mit Gyatso:
Ein Rutenhieb gegen den Hinterkopf weckte ihn auf höchst unsanfte Weise. Er war wieder eingenickt. Wie lange er diesmal geschlafen hatte, konnte er nicht sagen. Gyatso war an ihm vorbei zu Kendra hinübergeschritten und hatte nun auch diese mit einem kurzen Schlag wieder aus dem Schlaf gerissen. „Sitzen. Nicht schlafen“, sagte er. Viel mehr Worte als „sitzen“ schienen im Vokabular des Abts nicht vorzukommen.
„Aber wir sitzen doch!“, jammerte Barthos.
Diesen verzweifelten Ton in seiner Stimme dabei habe ich richtig gut im Ohr – prima. :D
Dankbarerweise zeigt Gyatso nun aber auch, dass hinter diesem merkwürdigen Konzept des Sitzens auch tatsächlich etwas Wahres steckt. Sein Monolog, den man mit „Den meisten Menschen mangelt es an Gegenwärtigkeit“ direkt überschreiben könnte, hat durchaus etwas für sich und ist zwar auch eher ein bisschen aufgeblasene Binsenweisheit, hat aber dennoch deshalb seine Berechtigung, weil nach deren Inhalt ja dann doch wohl nur die wenigsten Leute leben bzw. es überhaupt versuchen. Auch die daran anknüpfende Szene mit dem Orang-Utan ist in der Hinsicht wirklich gelungen.
Aber dennoch, am Ende dieser beiden Kapitel muss man sich vorerst und unter Vorbehalt Kendras Einschätzung anschließen:
Kendra sprang in die Höhe. „Sitzen bringt uns einen Scheiß!“, brüllte sie.
Tja – da ist sie ja mal so richtig deutlich geworden. :D
Man darf also gespannt sein, wie das da mit den beiden weitergeht. Für Konfliktpotential, möglicherweise auch untereinander, ist jedenfalls reichlich gesorgt. Ich bin wirklich neugierig, ob ihnen der Besuch dort im Kloster wirklich etwas „Handfestes“ bringt oder doch nur eine weitere Etappe auf ihrer Reise ist. Es ist auch schwer abzuschätzen, wie lange die Geschichte noch dauern wird – die dritte Threadseite jedenfalls steht ja schon vor der Tür! Wenn du in der Qualität weitermachst, dürfen es aber gerne noch doppelt so viele Seiten und mehr werden. :gratz
Seitenlang keine Fehler, aber dann mal einen total verhauenen Teilsatz, großartig:
Der nächste Hieb Gyatso demonstriere ihm, dass er zumindest sein rechtes Bein durchaus noch fühlte.
P.S.: Als ich das (http://www.t-online.de/nachrichten/ausland/id_71109106/kambodscha-moenche-vergnuegen-sich-mit-rauschgift-und-frauen.html) gestern in der Zeitung gelesen habe, musste ich ja sofort an diese Geschichte hier denken. :D
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Jünger des Xardas
24.09.2014, 22:10
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Wo JüdeX ja meiner Bitte gefolgt ist, "Die höchste Tugend" endlich mal wieder fortzusetzen Ich kann mir ja deine Stimme nicht entgehen lassen!, wird es für mich ja höchste (!) Zeit, die Ergebnisse hier in diesem Thread zu würdigen! Weil ich am Montagabend am Bochumer Hauptbahnhof festhing, hatte ich auch genügend Zeit, mich mit den beiden neuen Kapiteln zu beschäftigen...
Trotz der schier unfassbar langen Zeit, die zwischen dem ersten neuen und dem ersten alten Kapitel liegt (ich war jetzt schon wieder geschockt, als ich das gesehen habe Und ich erst! So lang kam mir das gar nicht vor.), hatte ich noch ganz viel von der Geschichte als solcher, vor allem aber auch von den Kapitel davor im Gedächtnis. Das ist nicht selbstverständlich (wie ich unter Beweis gestellt habe, kann ich mich ja nach einigen Monaten schon nicht mehr an die Hauptcharaktere meiner eigenen Storys erinnern, Stichwort "Wer war nochmal Karrypto?") und spricht wohl ganz eindeutig für die Geschichte - und mit der gehst du vor allem humortechnisch jetzt wieder so richtig in die Vollen.
Dass unsere beiden Pilger es mit Gyatso nicht besonders leicht haben werden, das war ja schon angelegt, aber hier lernen sie ihn ja mal so richtig kennen. Das erste, was ich mir nach den ganzen Rutenschlägen und der Art seiner Dialogführung notiert habe, war, dass bei aller Heiligkeit, Weisheit und Erhabenheit der gute Gyatso halt einfach ziemlich unverschämt agiert. Ja, unverschämt, das beschreibt ihn wohl am besten. :D Gerade wegen dieser Heiligkeit, Weisheit und Erhabenheit, kann er sich das halt auch leisten und keiner kann ihm was :D
Das geht dann auch gut einher mit der Frage, die man sich bisher ja eigentlich bei jeder Station von Barthos und Femo/Kendra gestellt hat: Hier sollen sie allen Ernstes Zauberei und auch noch die höchste Tugend, nämlich Weisheit erlangen? Man kann sie wirklich nur bewundern, dass sie immer noch nicht vollends verzweifeln, wo sie doch bei jedem Lehrer genau das zu machen scheinen, was ihnen nicht dabei hilft, wild herumzuzaubern. Vermutlich werden sie auch irgendwann die Lust verlieren – oder es kommt raus, dass das meiste an Zauberei wirklich nur Scharlatanerie ist. Klar, wie oft hat Arathus schon gezaubert? Und wann hat man Gyatso mal zaubern sehen? Sind doch alles nur Aufschneider :o Oder irgendwie so etwas – lange kann dieser Weg ja nicht mehr gut gehen. Oder sollten sie bei Gyatso wirklich Fortschritte machen, Fortschritte so wie sie sie machen wollen? Das ist zu bezweifeln, auch wenn man bei Gyatso wohl ziemlich viele andere Dinge lernen kann. :D
Sozusagen ein „Klassiker“ unter den Gags, dass er sein liebstes Utensil gleich in mehrfacher Ausfertigung parat hat – aber eben auch ein wirklich gelungen umgesetzter Klassiker. :D
Eigentlich ist hier alles an Gyatso erwähnenswert. Auch schön, wie er das Ego kritisiert, sich selber aber – wenn auch immer mit Verweis auf die „wenigen Regeln“ (§ugly) – dann doch sehr zum Maß aller Dinge zu machen scheint. Wobei er die regeln jetzt sicher nicht selbst aufgestellt hat. Er ist ja nicht der erste Abt des Klosters. Aber es ist halt auch seine Freiheit Genau - und spätestens nachdem Kendra seine Rute - immerhin sein Eigentum!!! - zerstört hat, ist es ja auch absolut gerechtfertigt, wenn er sie verprügelt! – genau wie es Barthos' und Kendras Freiheit gewesen wäre, einfach zu gehen – ich hätte es ja schon längst getan. Man kann nur hoffen, dass es sich für sie auszahlt...
Schön fand ich übrigens auch die Stelle, als Gyatso verklickert, dass auch unkeuscher Verkehr verboten ist. Barthos' und Kendras Verhalten spricht Bände, und ich finde, das hat auch über diesen leicht „zotigen“ Witz dieser Szene hinaus etwas für sich. Denn: Die beiden sind nun einmal frisch verliebt Na ja, direkt frisch nun nicht mehr. Aber das ist vielleicht etwas untergegangen, weil es, nachdem sie zusammenkamen, einen ziemlichen Zeitsprung gab, und dann recht schnell das große Unglück folgte. Tatsächlich sind sie jetzt schon bald drei Jahre zusammen. Aber das macht's natürlich nicht unbedingt besser. und mögen sich halt sehr und wollen zusammen sein und was weiß ich nicht alles – und da wird ihnen direkt das Wichtigste daran untersagt, und wie man später merkt, ist's mit Heimlichkeit im Kloster ja auch nicht so weit her. Das ist schon ein harter Brocken, und wer weiß, ob da nicht irgendwann der Rausschmiss droht – gerade auch weil das Masturbationsverbot das ja rein körperlich gesehen vielleicht noch ein bisschen schwerer macht. An Barthos' Stelle würde ich ja direkt so argumentieren: Sehen Sie, lieber Gyatso, ich widersetze mich diesen Regeln, weil ich mich eben nicht mehr treiben lassen will und eine eigene Entscheidung getroffen habe. Allerdings wird der das wohl eher nicht gelten lassen. :p Ich denke, er würde das schon gelten lassen - eben als Entwicklung von Barthos hin zu mehr Eigenständigkeit. Aber sicher nicht als Ausrede. Rausschmeißen würde er ihn natürlich trotzdem.
Tja, wer weiß – vielleicht ist er auch erst durch die unterdrückende Wirkung dieser Regeln so geworden, wie er schließlich geworden ist. Sein Lebensstil ist jetzt auf jeden Fall noch ein wenig nachvollziehbarer geworden. :D
Nach diesen ganzen Knebelregelungen bekommen die beiden dann ja auch noch ihre höchsteigene Ice-Bucket-Challenge spendiert (und das auch noch unter eigentlich ja unbilligem Entblößen!), und schließlich muss Kendra auch noch Haare lassen. Aber sie hat Recht, es sind nur Haare, das ist ja wohl das, auf das man noch am ehesten verzichten kann. Also für mich wäre das ziemlich schrecklich :scared: Aber Kendra hat sich ja schon einmal die Haare geschnitten, um Magie erlernen zu können, und würde wohl noch ganz anderes auf sich nehmen. Das trifft Barthos auf jeden Fall mehr als sie. Aber in der Summe ist wohl alles zu viel... ich finde es übrigens erstaunlich, dass du dieses System des Kloster Shangri La derart übertrieben und überzeichnet darstellen kannst, es aber trotzdem irgendwie nicht besonders unglaubwürdig wirkt, und auch Gyatso wirkt ja, obwohl schon irgendwie Witzfigur, absolut lebensecht. Trotz des allumfassenden Humors bewahrt sich die Geschichte also eine Ernsthaftigkeit, und das ist natürlich auch gut so. Ja, das ist natürlich alles etwas überzeichnet. Aber das waren Arathus und seine Konkubinen auf ihre Seite ja auch. So ein bisschen hat das ja aber auch immer den Charme von Gothic ausgemacht. Ich meine, da hätten wir auf dem CT auch mal kurz drüber gesprochen. Alles ist irgendwie so ein bisschen overacted und karrikaturenhaft, aber gerade das schafft diese tolle Atmosphäre, und irgendwie driftet es halt nie ins Lächerliche ab.
Das „Sitzen“-Kapitel knüpft auch eigentlich perfekt an alles an und treibt es teils noch ein bisschen weiter. An dieser Stelle jedenfalls...
...konnte ich sehr gut mit Kendra mitfühlen und hätte es an ihrer Stelle wohl auch einfach gemacht! Was dann wohl passiert wäre...
Auch in Barthos kann ich mit gut Hineinversetzen, nicht nur beim total übermüdeten Sitzen, sondern auch im anschließenden Streigespräch mit Gyatso:
Diesen verzweifelten Ton in seiner Stimme dabei habe ich richtig gut im Ohr – prima. :D
Dankbarerweise zeigt Gyatso nun aber auch, dass hinter diesem merkwürdigen Konzept des Sitzens auch tatsächlich etwas Wahres steckt. Sein Monolog, den man mit „Den meisten Menschen mangelt es an Gegenwärtigkeit“ direkt überschreiben könnte, hat durchaus etwas für sich und ist zwar auch eher ein bisschen aufgeblasene Binsenweisheit, hat aber dennoch deshalb seine Berechtigung, weil nach deren Inhalt ja dann doch wohl nur die wenigsten Leute leben bzw. es überhaupt versuchen. Auch die daran anknüpfende Szene mit dem Orang-Utan ist in der Hinsicht wirklich gelungen.
Aber dennoch, am Ende dieser beiden Kapitel muss man sich vorerst und unter Vorbehalt Kendras Einschätzung anschließen:
Tja – da ist sie ja mal so richtig deutlich geworden. :D
Man darf also gespannt sein, wie das da mit den beiden weitergeht. Für Konfliktpotential, möglicherweise auch untereinander, ist jedenfalls reichlich gesorgt. Ich bin wirklich neugierig, ob ihnen der Besuch dort im Kloster wirklich etwas „Handfestes“ bringt oder doch nur eine weitere Etappe auf ihrer Reise ist. Es ist auch schwer abzuschätzen, wie lange die Geschichte noch dauern wird Für mich auch. Ich weiß zwar, was noch kommen wird, aber kaum, wie lang das jeweils sein wird. Die Arathus-Etappe hatte ich mir auch vieeel kürzer vorgestellt. Ich denke aber, Seite 4 wird mindestens noch drin sein. Wenn das Ende allzu nahe wäre, hätte ich wohl auch gezögert, da jetzt bei den unvollendeten Storys anzutreten. – die dritte Threadseite jedenfalls steht ja schon vor der Tür! Wenn du in der Qualität weitermachst, dürfen es aber gerne noch doppelt so viele Seiten und mehr werden. :gratz
Seitenlang keine Fehler, aber dann mal einen total verhauenen Teilsatz, großartig: Oh Gott §ugly
P.S.: Als ich das (http://www.t-online.de/nachrichten/ausland/id_71109106/kambodscha-moenche-vergnuegen-sich-mit-rauschgift-und-frauen.html) gestern in der Zeitung gelesen habe, musste ich ja sofort an diese Geschichte hier denken. :D Wer unkeuschen Verkehr hat, wird verstoßen §lehrer
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Vielen Dank für die netten und motivierenden Worte! :) Wenn ich nur nicht noch so viele Wettbewerbskommentare, Battleroyalposts und Hausarbeiten zu schreiben hätte §gnah
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Jetzt muss ich aber mal endlich meine Notizen zum neuen Kapitel von MiMos "Tempelteufelsschlinge" in einen Kommentar übertragen, denn ansonsten kann ich den Kram, den ich mir da an den Rand gekritzelt habe, dann mal wieder nicht mehr lesen. :D
Das ist auch das einzige Kapitel zu "MiMos Tempelteufelsschlinge". :scared:
Zum Titel habe ich mir beispielsweise notiert, dass er mich irgendwie an Sabaody erinnert! Weckt jedenfalls Assoziationen mit der Expedition aus der Geschichte. Aber gut, ist ja eigentlich auch egal.Tempel und Dschungelgedöns = Sabaody. Das passt ja wirklich! §ugly
Egal finde ich sowas nicht, sondern sehr interessant!
Viel wichtiger ist, dass ich nicht lange nach dem Anfang eine unschöne wiederholende Formulierung entdeckt habe!
Wobei... wenn ich mir das recht überlege, dann bin ich da jetzt beim erneuten Lesen anderer Meinung. Eigentlich liest sich das sogar gut, wenn man halt die Betonung richtig legt ("...zum vierten! Parkdeck hinauf...)... tja, hm. Ich will dann einfach mal nichts gesagt haben. :D
Die Wiederholung des "hinauf" finde ich trotzdem nicht prickelnd, das knöpfe ich mir noch mal vor.
Gleich geblieben ist meine Meinung zum Spannungsbogen dieser Szene, an deren Anfang man schon Zweifel hat, ob Xerwas' zurechtgelegter Plan so eigentlich klappen wird. Er gerät jedenfalls ziemlich in die Klemme und macht sich für einen Wissenschaftler da ja echt gut. Wobei man anzweifeln kann, ob diese ganze Action mit den Drohnen dann nicht wirklich zu viel für ihn ist. Andererseits: Wenn sich ein gealterter Indiana Jones durch die Gegend schwingen kann, dann wird es auch ein alter Xerwas dürfen... ein wenig lustig fand ich ja auch, wie Xerwas erst auf Unauffälligkeit bedacht ist, dann aber mit den Drohnen totalen Bohei auslöst. Allerdings fällt ihm das dann ja auch selbst auf, und wirklich eine Wahl hatte er ja nicht. Besser auffällig fliehen, als unauffällig gefasst werden. Find die Szene insgesamt okay, aber nicht herausragend.
Auch alte Menschen können sich von einer Maschine tragen lassen, würde ich jetzt einfach mal kontern. :D Andererseits wird der da bestimmt tatsächlich ziemlich rumgeschleudert... Hach, das sind wieder solche Sachen, die man in einer TV-Serie viel besser umsetzen könnte. §gnah
Ein gutes Stück besser gefällt mir dann Abuyins fortgesetzte Fahrradflucht. Hier kommt auch richtig schöne Hektik rüber, und bei dem beschriebenen Sturz hab ich ja glatt meine eigenen Knie brennen gespürt. Großartig auch, wie Abuyin den kleinen Jungen anschnauft - an der Stelle des Kindes wäre ich da ja alles andere als beruhigt sondern nur noch mehr eingeschüchtert. :D
Schön auch, dass die Flucht dann erneut eher erfolglos endet, trotz aller Mittel, die der arme Abuyin ausprobiert.
Was für ein Moment, ey. §ugly
Also ich find den Moment ja auch besonders, aber was du mir genau sagen möchtest, weiß ich nicht. :D
Lances Einsatz in der Kirche ist dann großartig, finde ich, gerade auch die Explosion hast du sehr schön anhand der typischen Kircheneinrichtung beschrieben: Buntes, splitterndes Glas, eine mitschwingende Orgel - toll! Da fühlt man sich wirklich wie mittendrin. Das heißt aber natürlich nicht, dass ich Kirchenzerstörungen gutheißen würde. :o
Die Kirche gefällt mir als Handlungsort auch wirklich sehr gut. Ich gehe sogar so weit, dass mir noch kein Kampfschauplatz in VZM/HZK bisher besser gefallen hat. Betonung liegt auf "bisher"! Ich hab ja schon grob vorausgeplant. :grinundwe:
Das hier kam mir dann doch zu aufgesetzt rüber. Würde man so etwas in so einer Situation sagen, statt einfach zu machen? Ich jedenfalls nicht... außerdem klingt's echt krass danach, als würden sich Vatras und Lance direkt danach ein Zimmer nehmen. §ugly
Irgendwelche Aufgaben muss so ein Assistent eines Professors ja haben. :dnuhr:
Du erinnerst mich daran, dass ich unbedingt noch irgendwie eine Schwulensexszene in HZK verbraten wollte...
Ne, hast recht.
Ahja - ein wirklich absolut naheliegender Spitzname. Gelford "Crow" Crocodile - ein halber Tierpark auf zwie Beinen. :D
Wer drei Namenspaten hat, braucht nun mal einen Zoo. |-)
Crow als Koseform von Crocodile fand ich aber gar nicht soo abwegig. :( Das bleibt jedenfalls so, weil System! :mad:
Dass du ansonsten nicht gestutzt hast bei dem Namen, freut mich diebisch. $ausheck
Das Ende dieser Szene ist dann auch nicht schlecht - Schutz durch die Barriere da, Flucht nein. Somit hat jeder der Stränge einen anderen Ausgang genommen: Entkommen - Gefasst werden - Gefangen sein. Eine ausgewogene Mischung, wobei mir der Abuyin-Strang hier am besten gefiel. :gratz
Dass dir der Abuyin-Strang am besten gefallen würde, war ja ohnehin klar. Abuyin könnte auch rumstehen und das Meer beobachten und du würdest ihn toll finden. :o
Das vorläufige Ende in der Kirche gefällt mir (hoffentlich darf ich das überhaupt so sagen! :scared:) auch sehr gut. Irgendwie ist es so vertrackt, dass Crow nicht mehr an Vatras und Lance herankommt, die beiden aber nicht mehr von ihm weg können. ^2^
Fehler gab es nur ganz wenige, nämlich zwei:
Oder ist das einfach nur ein Versprecher in der Eile? :p
Natürlich sind alle anderen Stellen Fehler, der heißt Nafarius! :tanz:
Wenns ein Anrede-Sie ist, was naheliegend ist, ist's ein Fehler. Wenn nicht, dann nicht.Nicht das schon wieder. §gnah
------------------------------------------------------------------------------Vielen Dank für den Kommentar! §wink
Ich hoffe nach meiner Klausur morgen komme ich wieder zum Weiterschreiben. Obwohl... Der Wettbewerb neigt sich dem Ende zu und ich hab in der letzten Woche der Abstimmungszeit eigentlich keine Zeit dafür. Das wird'n Stress. §gnah
John Irenicus
27.09.2014, 17:13
Na ja, direkt frisch nun nicht mehr. Aber das ist vielleicht etwas untergegangen, weil es, nachdem sie zusammenkamen, einen ziemlichen Zeitsprung gab, und dann recht schnell das große Unglück folgte. Tatsächlich sind sie jetzt schon bald drei Jahre zusammen. Aber das macht's natürlich nicht unbedingt besser.
Ah, okay, dann hatte ich das nicht mehr richtig im Kopf - vielleicht, weil es zwischen deinen letzten Posts und den neuen auch einen ziemlichen Zeitsprung gab. :p
Dann kann ich aber auch andersherum argumentieren: Gerade weil sie sich aufs regelmäßige, äh, Zusammensein nun schon so eingestellt haben, wird das besonders schwer für sie sein. :o
Das ist auch das einzige Kapitel zu "MiMos Tempelteufelsschlinge". :scared:
Oh je... ich war wohl so sehr darauf konzentriert, direkt als erstes was zum Kapiteltitel sagen zu wollen, dass ich daraus kurzerhand den Storytitel gemacht habe. Naja, so ist das als später John, da ist man auch vor Demenz nicht gefeit... ich editier das mal in meinem Post damit es für eventuelle Kommentararchivare da nicht zu Missverständnissen kommt.
Also ich find den Moment ja auch besonders, aber was du mir genau sagen möchtest, weiß ich nicht. :D
Ja nichts weiter... nur eben, dass ich diesen Moment besonders finde. :p
Dass du ansonsten nicht gestutzt hast bei dem Namen, freut mich diebisch. $ausheck
:scared: §gnah
Dass dir der Abuyin-Strang am besten gefallen würde, war ja ohnehin klar. Abuyin könnte auch rumstehen und das Meer beobachten und du würdest ihn toll finden. :o
Das glaube ich nicht!
John Irenicus
27.09.2014, 20:54
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Auch wenn die Hoffnung nicht gerade groß ist, dass Winthor "Paolo" noch fortsetzen wird - Oblomow hat das offenbar schon ganz richtig prophezeit - sage ich hier mal ein paar Worte zum Beginn...
Die Story ist, so wie sie sich bis jetzt präsentiert, eindeutig nicht auf Gothic ausgelegt sondern hat eher einen erzwungenen Gothic-Bezug. Damit ist sie hier aber in guter Gesellschaft, schätze ich... :D
Prinzipiell wäre es ein toller Stil, das so rau zu gestalten, weil das ja wiederum doch zu Gothic passen würde. Ganz abseits von irgendwelchen Gothicbezügen kommen mir die Gespräche und Gedanken allerdings weniger rau und hart als vielmehr aufgesetzt vor - gerade auch das Gespräch mit Giacomo hat jetzt eher so die Authentizität eines Ganovengesprächs aus diversen Mickey-Maus-Heften. §ugly
Da sackt es stilistisch also doch deutlich ab - weniger wäre hier vielleicht mehr gewesen! Das ist dann aber auch schon alles, was mir bis jetzt dazu einfällt...
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John Irenicus
29.09.2014, 20:52
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Das letzte Kapitel von "Auf den Spuren der Vergangenheit" von alibombali ist ja dann auch schon wieder ganz schön lange her. Zum Glück findet man wieder relativ leicht in die Geschichte hinein, mit der Rückkehr von Torgir und Alrod zum Tross der schwarzen Paladine war ja auch ein Sinnabschnitt beendet, vielleicht ein glücklich gewählter Zeitpunkt zum Pausieren. Ich muss aber zugeben, dass ich zunächst auseinanderklamüsern musste, was jetzt wirklich in deiner Geschichte passiert ist und was nur in meinem Nymphenburg-Post. §ugly
Gleich beim ersten Absatz des neuen Kapitels habe ich Kritik anzubringen, die bezieht sich aber nur auf seine Stellung: An sich wäre das ja eine Szene gewesen, die besser ans Ende des vorangegangenen Kapitels gepasst hätte, oder? Andererseits wird gerade dadurch der Wiedereinstieg in die Geschichte erleichtert und nochmal der Anknüpfungspunkt zu Herbert gegeben. Hm, schwierig zu sagen, was da jetzt besser ist. Du wirst dir da ja vielleicht was bei gedacht haben - und wenn nicht, hast du jetzt ja nochmal Gelegenheit dazu. ;)
„Quatsch. Du hast doch sicher zehn Sommersonnenwenden mehr auf dem Buckel als ich. Mindestens.“
Genau, mindestens. Vielleicht ist es ja auch eine Mitternachtssonnensommerwinterostertagundnachgleichicksquadratwende mehr! Zumindest musste ich an dieser Stelle sofort ans Nulpinger-Hörspiel denken. :D
Fast wie von selbst verebbte das Gemurmel, als der Herold seinen Arm hob. Ein Zeichen dafür, dass er beginnen wollte.
Hier schoss mir sofort "Ach was?" bzw. "You don't saaaaay?" durch den Kopf, auch wenn sich dieser Eindruck durch die folgende Sätze - es soll dargestellt werden, wie der Herold halt trotzdem nochmal etwas herrschsüchtig was sagen will - relativiert. Dennoch wirkte diese Stelle ein bisschen... naja, ich will nicht sagen dümmlich, aber hier wird eben Offensichtliches ausgesprochen, was so ja nicht unbedingt sein müsste.
Die "Rede" dieses Aushilfsherolds ist dann ja, zumindest für mich, so einer der zentralen Stellen in diesem Kapitel, und sie ist dir gut gelungen, sowohl von der Form her - der Herold wirkt da alles andere als erhaben, sondern passenderweise eher fies - als auch vom Inhalt. Dieses bedingungslose Ausschließen einer Gefahr im Wald ist ja quasi das Eingeständnis, dass da sehr wohl etwas ist, und ich schätze, genau diesen Eindruck wolltest du damit erwecken lassen. Auch die Strafandrohungen für gegenteilige Behauptungen passt sehr gut und ist im Übrigen auch überhaupt nicht unrealistisch, wie auch schon ein Blick auf "unser" Grundgesetz zeigt (ich zitiere das hier jetzt nur, weil es wirklich gut passt und dich vielleicht interessiert):
Artikel 17a GG
(1) Gesetze über Wehrdienst und Ersatzdienst können bestimmen, daß für die Angehörigen der Streitkräfte und des Ersatzdienstes während der Zeit des Wehr- oder Ersatzdienstes das Grundrecht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten (Artikel 5 Abs. 1 Satz 1 erster Halbsatz), das Grundrecht der Versammlungsfreiheit (Artikel 8) und das Petitionsrecht (Artikel 17), soweit es das Recht gewährt, Bitten oder Beschwerden in Gemeinschaft mit anderen vorzubringen, eingeschränkt werden.
§lehrer
Schön finde ich es übrigens wieder einmal, wie du das doch wieder sehr düster werdende Geschehen mit den für diese Geschichte mittlerweile typischen Sprichwort-Adaptionen auflockerst:
„In Zeiten der Not frisst der Beliar Blutfliegen“, flüsterte Alrod lächelnd
Obwohl es ja fast schon platt ist, fand ich es wirklich gut. :D
Bei folgender Stelle musste ich aber überlegen, ob ich sie gut finde:
Torgir überlegte eine Weile, schüttelte aber schließlich den Kopf, „Kann ich mir nicht vorstellen. Aber sie würden sich ins eigene Fleisch schneiden, wenn sie dich dafür bestrafen würden. Du hast Aufopferungsbereitschaft gezeigt, Alrod. Zwar nur für mich, aber immerhin. Und das Gelingen ihrer Mission ist auf sowas angewiesen, deshalb können sie es nicht bestrafen. Zumindest nicht für die Soldaten sichtbar.“
Ich weiß natürlich nicht, wie sehr Torgir davon selbst überzeugt ist und wie sehr er nur seinen Kumpel beruhigen will. Aber ein wenig naiv kommt mir das schon vor, gerade auch nach den Verlautbarungen des Herolds. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass sie ihn bestrafen, einfach, weil Strafe immer Eindruck macht. Und Aufopferungsbereitschaft endet eben dort, wo die Desertiererei (oder wie auch immer man das Hauptwort dazu nennt) anfängt. Das wäre jedenfalls so die Logik, die ich mir bei dem Haufen vorstellen würde und die Torgir eigentlich genauso sehen müsste.
Deshalb habe ich fast schon das Gefühl, dass diese Einschätzung Torgirs eher durch die Konstruktion der weiteren Handlung bedingt wird: Denn würde Alrod bestraft, so würde er als Charakter ausmanövriert oder die Handlung zumindest eine Wendung nehmen, die du gar nicht haben willst. Und so muss die Strafe aus irgendwelchen Gründen (zunächst) ausfallen.
Naja, aber wer weiß das schon, und was weiß ich schon, was noch kommt. So sehr fällt das übrigens auch gar nicht ins Gewicht, wie es jetzt vielleicht klingt. Es war mir nur aufgefallen.
Ich weiß, wir hatten unsere Zwistigkeiten, aber sieh es als eine neue Gelegenheit, dich als Freund zu erweisen.“
Einfach immer wieder gut. §danke
In dem Zusammenhang finde ich es auch ziemlich gut, wie Torgir durch den Sumpfratten-Offizier erneut zum Spielball innerhalb des Trupps gemacht wird - er könnte ja jetzt noch weiter zwischen die Fronten geraten. Torgir und Alrod stehen da echt in einem wirklich miesen Gewaltverhältnis, und das kommt hier wieder besonders gut rüber. Dass Sumpfratte Torgir auch gar nicht mal direkt in eine Falle schicken will, sondrn ihn tatsächlich "nur" zum Ausfechten seiner Privatfehden benutzen will, ist dabei dann auch wirklich gar kein fernliegender Gedanke. Gefällt mir!
Torgir beschloss, das arme Tier einfach Oy zu nennen.
ali pls §medi
Zum nächsten größeren Abschnitt habe ich mir keine Notizen gemacht, vielleicht auch, weil der dann doch gewisse Längen hat. Denn bis hin zu Torgirs fantasievollen Blutvergleichen und der Erinnerung an die Warg-Augen kommt jetzt nicht so wirklich diese drängende Spannung auf, die der Ausritt vielleicht haben könnte - und die erneute Entspannung fand ich zumindest in dieser Länge nicht so förderlich. Natur hatte man in den vorhergehenden Kapiteln ja eigentlich schon genug gesehen, weshalb mich Torgirs Beziehungsaufbau zum zugegebenermaßen wirklich sympathischen Oy jetzt nicht so mitgerissen hat.
Je näher es dem Leichenfund kommt, desto mehr packte mich die Geschichte aber wieder. Natürlich auch wieder durch lustige und auflockernde Momente wie z.B. diesen hier:
Wanderer taten jedenfalls stets gut daran, myrtanische Wildschweine nicht zu unterschätzen.
Hehe. :D
Mit dem so vertrauten Geräusch glitt der schlanke Zweihänder aus der Schwertscheide auf seinem Rücken.
Über die Praktikabilität von Schwertscheiden auf dem Rücken hatten wir ja schonmal eine Diskussion im Forum. :p
Ich fand dann übrigens im ganzen Kapitel eine einzige Stelle, die ich wirklich nicht gut formuliert fand:
Das Tier hatte sich mit Sprüngen fortbewegt, denen zu entkommen kein Zweibeiner hätte sich erhoffen können.
Der zunächst anmutig wirkende Satz gerät nach dem ersten Komma nämlich ziemlich schnell durcheinander... das liest sich nicht schön! Auch die Beschreibung mit diesen Winkeln danach ließ bei mir eher Fragezeichen aufploppen, das ist hier nicht mehr so wirklich greifbar.
Zum Ende des Kapitels verabschiedest du dich dann gänzlich vom harmonieseeligen Ausritt mit dem lieben Oy, tatsächlich kommt da nun alles auf einmal. Finde ich ziemlich gut und erhöht die Spannung nochmal richtig. Der mysteriöse Kapuzenmann wirkt dabei zum Glück auch nicht aufgesetzt sondern weckt tatsächlich die Neugier - zumal man ihn ja zu kennen scheint! Da muss ich natürlich überlegen. Milten wird es nicht sein, denn einen 3-Tage-Bart traue ich ihm nicht zu, und schwarz waren dessen Haare ja wohl auch nicht. Ich denke da natürlich an Waldläufer... drei jungen Männern davon (?) ist man ja im ersten Drittel der Geschichte begegnet und auf einen von denen setze ich einfach mal, weil die Herren um Runak ja erst kürzlich eine Rolle gespielt haben und sie auch nicht so wirkten, als würden sie sich da so einmischen. Aber um ehrlich zu sein, weiß ich es nicht, wer dieser Mann mit spitzem Gesicht und schwarzen Locken ist! Umso mehr erwarte ich dann die Fortsetzung dieser Geschichte... ;)
In Sachen Rechtschreibung & Zeichensetzung konnte ich übrigens nur einen einzigen Fehler aufspüren:
An verschiedenen Stellen, auf dieser Lichtung.
Und das gerade an so einer tollen Stelle. :D
Ingesamt also eine würdige, stilistisch und formal sehr gefällige Fortsetzung. Nur rund um Oy hatte das Kapitel ein paar Längen, ansonsten war es für mich wie gesagt ein schöner Wiedereinstieg in die Geschichte. :)
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Alle Jahre wieder
von Lord Regonas
Ein schönes Weihnachtsmärchen? Nein, wohl nicht. Es fängt zwar alles ganz lieb und beschaulich an, die Laune nur durch den Weihnachtsmuffel getrübt, doch spätestens als es zum Festgelage kommt, wird in dieser Story eine glückliche, heile Welt beschrieben.
Als Leser fragt man sich aber natürlich die ganze Zeit, was Sinn und Zweck dieser Nettigkeit ist, und wie es oft so ist, muss man auch bei "Alle Jahre wieder" ganz bis zum Schluss warten. Dass Gomez und Co. Vampire oder zumindest so etwas ähnliches sind, kam schön überraschend, aber ansonsten dümpelt die Geschichte eher so vor sich hin. Besonders der zweite Post lebt eigentlich nur von de drängenden Frage, was die Gardisten mit den Buddlern vorhaben. Sonst geht es in diesem längsten Post eigentlich nur darum, wie der Trupp durchs Lager läuft und dabei begafft wird.
Dass das Ende nichts weiter als ein blutiges Abschlachten geworden ist, hat mich ebenfalls ein wenig enttäuscht. Ich weiß auch nicht, was ich da noch gebracht hätte, aber an reinen Gemetzeldarstellungen erfreue ich mich nun mal nicht so.
Den Titel finde ich übrigens auch ein wenig fragwürdig. Er verrät einem nicht das Ende und das ist auch gut so, aber er hat auch sonst eigentlich nichts mit der Story zu tun. Es ist halt einfach eine dieser abgedroschenen Weihnachtsphrasen. Man könnte ihn als Hinweis dafür nehmen, dass Gomez und Co. sich jedes Jahr drei Buddler nehmen, aber dann wäre doch keiner der Bewohner des Außenrings davon überrascht gewesen, dass es auch in diesem Jahr wieder so kommt.
Der Schreibstil war an vielen Stellen hakelig und kam mir nicht vor wie ein 2013er Regonas. Das war in den letzten Jahren doch schon mal viel besser, wie zum Beispiel jüngst beim Blutfluch!
Unterm Strich hat die Geschichte mich also erfolgreich auf die Folter gespannt und unterhalten, aber auf meinem Hocker bin ich brav sitzen geblieben statt mich runterhauen zu lassen. :gratz
Kaufrausch
von Oblomow
Märchenhafter als "Alle Jahre wieder" ist die von Oblomow angemeldete Story.
Nach einer schicksalhaften und ziemlich unerklärlichen Fügung des Schicksals hat Brahim unendlich viel Gold. Obendrein scheint er auch noch das Glück zu pachten, sodass einfach alles glatt geht. Milizen schreiten nicht ein, wenn er Frauen zu Boden schubst, sondern erst, wenn ihm jemand zur Rache an die Gurgel geht. Statthalter erkennen lieber einfach nur seine Bürgerschaft an, als zu versuchen, ihm das Wundersäckchen abzujagen. Und auch sonst will offenbar niemand selbst in den Besitz des Beutels kommen.
Aber so ist das nun mal in Märchen: Bis zum bitteren Ende geht alles gut, und dann wirds wie gesagt bitter. Na gut, so bitter ja nun auch wieder nicht. Brahim bleibt weder auf Kosten sitzen, noch scheint er wieder ins Hafenviertel zurückziehen zu müssen, schließlich verschwindet er ja einfach und was ihm da widerfährt, weiß ja keiner. :p
So ein Märchen hat ja (fast?) immer eine Moral, und auch bei Kaufrausch gibt es eine, auch wenn sie ziemlich banal zu sein scheint: Hör zu! Obwohl, wenn man es recht bedenkt auch "Lass die Finger von falschen Göttern!" eine angestrebte Moral sein könnte. Aber das an sich hat Brahim ja nicht geschadet, sondern wirklich nur, dass er nicht zugehört hat.
Überraschend war nur wenig in dieser Geschichte. Von dem Moment an, wo Brahim das Säckchen bekommen hat, war ja irgendwie klar, dass er damit jetzt erstmal einen ordentlichen "Kaufrausch" macht und dann irgendwann auf die Nase fällt. Dass das wegen der Sache mit dem "Du darfst dir alles kaufen, was du willst!" sein wird, ist ja auch schon vorweg gegriffen worden, sodass man sich auch darüber nicht mehr gewundert hat.
Ein wenig übertrieben finde ich, wie Brahim über Nacht zum Arschloch wird, Frauen zu Boden rempelt, Handelspartner beleidigt. Nur weil man unendlich viel Geld hat, verändert man sich doch nicht gleich über Nacht. Das wird ja wenn überhaupt ein schleichender Prozess sein. Da hat mir also ein bisschen Fingerspitzengefühl gefehlt.
Und nun meckere ich noch obligatorisch über die fehlenden Absätze: Das ist so voll anstrengend zu lesen und stört den Lesegenuss. :B
Kaufrausch ist eine interessante Geschichte, nicht total geil, aber immerhin größtenteils rund geschrieben, mit ein paar guten Ideen. Irgendwo im guten Mittelmaß würde ich sie verordnen. Aber wie man unsere Wettbewerbe kennt, gibt es auch Storys im Rennen, die besser sind als gutes Mittelmaß. :D
SchattenLicht
von Eddie
Hatten wir nicht letztens noch in der Taverne über die Angst vor dem Halten von Präsentationen gesprochen? Verwunderlich, dass diese Story schon fast sechs Jahre zuvor das Licht des Forums erblickt hat! :D
Man fühlt jedenfalls sofort mit dem namenlosen Erzähler mit. Diese Panik gegen die er sich da behauptet, kann ich nur zu gut nachvollziehen. Und wie das oft so ist, macht ihn diese menschliche Schwäche auch gleich auf Anhieb sympathisch, sodass man im Folgenden wirklich mit dem armen Kerl mitleidet. Da treffen deine Beschreibungen schon voll ins Schwarze, denn genau so wird es ja beabsichtigt sein, noch treffsicherer werden sie dann aber erst im Verlauf der Story, als es um die Angst des Jungen in dessen Schlafzimmer geht. Denn diese Gruselnummer ist dir voll und ganz gelungen, die Atmosphäre ist dicht, greifbar und was sie sonst noch alles sein sollte! Da war ich schon beinahe enttäuscht, als die blutende Mutter gefunden wird und das unterschwellige Gruseln ein Ende hat, man es plötzlich mit handfester Gefahr zu tun hat.
Im Nachhinein erscheint es mir aber ein bisschen gewagt, dass ein ganzes Dorf niedergebrannt wird und der Junge da ja scheinbar nichts richtiges, sondern nur so ein paar Schatten, von mitbekommt. Na gut, es könnte ja auch erst hinterher abgebrannt worden sein, das weiß man nicht. Insofern kann man dir das gar nicht als Fehler ankreiden und das will ich auch nicht.
Und dann noch die schöne Rahmenhandlung um den Grusel! Mir fällt dazu ein Zitat von Albus Dumbledore ein: "Als ob man einen Knut verlöre und eine Galleone fände, nicht wahr?"
Die ganze Zeit lang geht es bergab für den sympathischen Redner und das Feedback könnte niederschmetternder nicht sein. Aber was bedeuten einem netten, heterosexuellem Mann wie dem Protagonisten schon Ruhm und Reichtum, wenn man die Gefühle einer Frau verbuchen kann? :)
Eine schönschnulzige, Eddie'sche Wendung. Das kann man wirklich so sagen, finde ich. Irgendwie bekommen in deinen Storys am Ende immer die einfachen, sympathischen Versager die netten, tollen Frauen. :D Ich erinnere mich dunkel, dass es bei deiner Wichtelstory für... ich glaube Laido auch so ablief. Und bei der Gutenachtgeschichte für John, ist es zwar kein Versager in diesem Sinne, aber schon ein sympathischer Kerl, den das Leben hart rannimmt.
Ach, ganz vergessen: Schön finde ich auch, wie sich nur ganz langsam und sachte herauskristallisiert, dass die Kurzgeschichte autobiographisch ist. In dieser Kurzgeschichte steckt viel Wohldurchdachtes drin und das merkt man an einigen Stellen eben auch. :)
Hab ich überhaupt was Negatives gesagt? Für ihre Gewichtsklasse ist diese Kurzgeschichte wirklich sehr gut gelungen! Schöner, wenn auch einfach gestrickter Plot, mit sehr schönem Schreibstil verpackt. Kaum zu glauben, dass du vor fünfeinhalb Jahren schon so geschrieben hast! $§p4
Oh, ein Kommentar.:)
SchattenLicht
von Eddie
Hatten wir nicht letztens noch in der Taverne über die Angst vor dem Halten von Präsentationen gesprochen? Verwunderlich, dass diese Story schon fast sechs Jahre zuvor das Licht des Forums erblickt hat! :D
Das ist auch so ein ewiges Thema. Wie Pokemon.
Man fühlt jedenfalls sofort mit dem namenlosen Erzähler mit. Diese Panik gegen die er sich da behauptet, kann ich nur zu gut nachvollziehen. Und wie das oft so ist, macht ihn diese menschliche Schwäche auch gleich auf Anhieb sympathisch, sodass man im Folgenden wirklich mit dem armen Kerl mitleidet. Da treffen deine Beschreibungen schon voll ins Schwarze, denn genau so wird es ja beabsichtigt sein, noch treffsicherer werden sie dann aber erst im Verlauf der Story, als es um die Angst des Jungen in dessen Schlafzimmer geht. Denn diese Gruselnummer ist dir voll und ganz gelungen, die Atmosphäre ist dicht, greifbar und was sie sonst noch alles sein sollte!
Das hört man natürlich gerne. Recht vielen Dank.:)
Da war ich schon beinahe enttäuscht, als die blutende Mutter gefunden wird und das unterschwellige Gruseln ein Ende hat, man es plötzlich mit handfester Gefahr zu tun hat.
Im Nachhinein erscheint es mir aber ein bisschen gewagt, dass ein ganzes Dorf niedergebrannt wird und der Junge da ja scheinbar nichts richtiges, sondern nur so ein paar Schatten, von mitbekommt. Na gut, es könnte ja auch erst hinterher abgebrannt worden sein, das weiß man nicht. Insofern kann man dir das gar nicht als Fehler ankreiden und das will ich auch nicht.
Es ist eigentlich so gedacht gewesen, das es angefangen hat zu brennen, nachdem der Junge dann auf ominöse Weise aus Silden raus gekommen ist. Nachdem er dann irgendwie in Ohnmacht gefallen war, oder wie das dann halt ablief. Aber ja, das ist schon alles bewusst so schwammig gehalten. Er weiß es ja auch nicht so genau, hat er ja schließlich nicht mitbekommen.
Und dann noch die schöne Rahmenhandlung um den Grusel! Mir fällt dazu ein Zitat von Albus Dumbledore ein: "Als ob man einen Knut verlöre und eine Galleone fände, nicht wahr?"
Das verstehe ich leider nicht.:(
Die ganze Zeit lang geht es bergab für den sympathischen Redner und das Feedback könnte niederschmetternder nicht sein. Aber was bedeuten einem netten, heterosexuellem Mann wie dem Protagonisten schon Ruhm und Reichtum, wenn man die Gefühle einer Frau verbuchen kann? :)
Naja, es hätte ihm sicher gefallen, wenn er etwas mehr Zuspruch bekommen hätte, aber böse ist er darüber, dass es wenigstens einer Person gefallen hat, halt auch nicht.
Eine schönschnulzige, Eddie'sche Wendung. Das kann man wirklich so sagen, finde ich. Irgendwie bekommen in deinen Storys am Ende immer die einfachen, sympathischen Versager die netten, tollen Frauen. :D
Naja, also "Immer" ist dann doch ein bisschen zu sehr vereinfacht.
Ich erinnere mich dunkel, dass es bei deiner Wichtelstory für... ich glaube Laido auch so ablief.
Da Laido in meiner Wichtelstory für ihn der Hauptcharakter war, willst du damit also sagen, dass Laido ein einfacher, sympathischer Versager ist, nehme ich an.:) (Also, nicht dass ich gegen das "symphatisch" etwas einzuwenden hätte - und einfach kann man ja auch nett meinen.:))
Und bei der Gutenachtgeschichte für John, ist es zwar kein Versager in diesem Sinne, aber schon ein sympathischer Kerl, den das Leben hart rannimmt.
Ja, aber da hat er ja eine Frau und bekommt keine ab. Und die Geschichte würde ja auch nicht funktionieren, wenn Cristina keine so tolle Frau wäre, wie ich sie da beschrieben habe.
Und das waren, abgesehen von meiner Wichtelstory für dich, auch schon alle Storys, in denen irgendjemand irgendwen abbekommt. DBL zähle ich mal nicht mit, weil Lynard Laura da ja nicht wirklich "abbekommt".
Ach, ganz vergessen: Schön finde ich auch, wie sich nur ganz langsam und sachte herauskristallisiert, dass die Kurzgeschichte autobiographisch ist. In dieser Kurzgeschichte steckt viel Wohldurchdachtes drin und das merkt man an einigen Stellen eben auch. :)
Schön, dass dir das gefallen hat.:)
Hab ich überhaupt was Negatives gesagt? Für ihre Gewichtsklasse ist diese Kurzgeschichte wirklich sehr gut gelungen! Schöner, wenn auch einfach gestrickter Plot, mit sehr schönem Schreibstil verpackt. Kaum zu glauben, dass du vor fünfeinhalb Jahren schon so geschrieben hast! $§p4
Ja, und kaum zu glauben, dass ich für sowas keine Ideen mehr habe.:(
Ich weiß noch, dass mir die Idee dafür kam, als ich mal nachts im Bett lag und nicht einschlafen konnte. An einer Wand meines damaligen Zimmers hab ich einen Schatten der Trauerweide gesehen, die bei uns im Grundstück steht und der hat sich halt hin und her bewegt und irgendwelche Figuren gebildet. Da hab ich dann halt ein bisschen herumfantasiert.
Jedenfalls danke fürs Lesen, kommentieren und für das Lob, das ich bekommen habe.:)
alibombali
01.10.2014, 17:13
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Das letzte Kapitel von "Auf den Spuren der Vergangenheit" von alibombali ist ja dann auch schon wieder ganz schön lange her. Zum Glück findet man wieder relativ leicht in die Geschichte hinein, mit der Rückkehr von Torgir und Alrod zum Tross der schwarzen Paladine war ja auch ein Sinnabschnitt beendet, vielleicht ein glücklich gewählter Zeitpunkt zum Pausieren. Ich muss aber zugeben, dass ich zunächst auseinanderklamüsern musste, was jetzt wirklich in deiner Geschichte passiert ist und was nur in meinem Nymphenburg-Post. §ugly
Natürlich haben sie sich in dieser Geschichte ein Zelt aus Menschen gebastelt! :D
Gleich beim ersten Absatz des neuen Kapitels habe ich Kritik anzubringen, die bezieht sich aber nur auf seine Stellung: An sich wäre das ja eine Szene gewesen, die besser ans Ende des vorangegangenen Kapitels gepasst hätte, oder? Andererseits wird gerade dadurch der Wiedereinstieg in die Geschichte erleichtert und nochmal der Anknüpfungspunkt zu Herbert gegeben. Hm, schwierig zu sagen, was da jetzt besser ist. Du wirst dir da ja vielleicht was bei gedacht haben - und wenn nicht, hast du jetzt ja nochmal Gelegenheit dazu. ;)
Ich wollte das ganze einfach damit enden lassen, dass der Typ flüchtet. Außerdem legt Torgir sich dann ja schlafen und der neue Abschnitt konnte am frühen Morgen beginnen!
Genau, mindestens. Vielleicht ist es ja auch eine Mitternachtssonnensommerwinterostertagundnachgleichicksquadratwende mehr! Zumindest musste ich an dieser Stelle sofort ans Nulpinger-Hörspiel denken. :D
Echt? Da seh ich grad gar keinen Zusammenhang. :D
Hier schoss mir sofort "Ach was?" bzw. "You don't saaaaay?" durch den Kopf, auch wenn sich dieser Eindruck durch die folgende Sätze - es soll dargestellt werden, wie der Herold halt trotzdem nochmal etwas herrschsüchtig was sagen will - relativiert. Dennoch wirkte diese Stelle ein bisschen... naja, ich will nicht sagen dümmlich, aber hier wird eben Offensichtliches ausgesprochen, was so ja nicht unbedingt sein müsste.
Hm, okay. Seh ich jetzt zwar nicht unbedingt so, aber vielleicht fällt mir da ja noch was besseres ein. Ich denke aber, dass es so bleiben wird.
Die "Rede" dieses Aushilfsherolds ist dann ja, zumindest für mich, so einer der zentralen Stellen in diesem Kapitel, und sie ist dir gut gelungen, sowohl von der Form her - der Herold wirkt da alles andere als erhaben, sondern passenderweise eher fies - als auch vom Inhalt. Dieses bedingungslose Ausschließen einer Gefahr im Wald ist ja quasi das Eingeständnis, dass da sehr wohl etwas ist, und ich schätze, genau diesen Eindruck wolltest du damit erwecken lassen. Auch die Strafandrohungen für gegenteilige Behauptungen passt sehr gut und ist im Übrigen auch überhaupt nicht unrealistisch, wie auch schon ein Blick auf "unser" Grundgesetz zeigt (ich zitiere das hier jetzt nur, weil es wirklich gut passt und dich vielleicht interessiert):
Ja, das ist wirklich interessant! Ich hätte übrigens gedacht, dass du an der Rede zu kritisieren hast, dass ich zu viele Nazi-Wörter verwendet habe und dass das gezwungen wirkt oder so. :p
§lehrer
Schön finde ich es übrigens wieder einmal, wie du das doch wieder sehr düster werdende Geschehen mit den für diese Geschichte mittlerweile typischen Sprichwort-Adaptionen auflockerst:
Obwohl es ja fast schon platt ist, fand ich es wirklich gut. :D
Ja, die Gothic-Sprüche... Ich persönlich hatte ja beim finalen Drüberlesen das Gefühl, es dieses Mal sehr übertrieben zu haben. Aber rausstreichen wollte ich dann auch keinen.
Bei folgender Stelle musste ich aber überlegen, ob ich sie gut finde:
Ich weiß natürlich nicht, wie sehr Torgir davon selbst überzeugt ist und wie sehr er nur seinen Kumpel beruhigen will. Aber ein wenig naiv kommt mir das schon vor, gerade auch nach den Verlautbarungen des Herolds. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass sie ihn bestrafen, einfach, weil Strafe immer Eindruck macht. Und Aufopferungsbereitschaft endet eben dort, wo die Desertiererei (oder wie auch immer man das Hauptwort dazu nennt) anfängt. Das wäre jedenfalls so die Logik, die ich mir bei dem Haufen vorstellen würde und die Torgir eigentlich genauso sehen müsste.
Deshalb habe ich fast schon das Gefühl, dass diese Einschätzung Torgirs eher durch die Konstruktion der weiteren Handlung bedingt wird: Denn würde Alrod bestraft, so würde er als Charakter ausmanövriert oder die Handlung zumindest eine Wendung nehmen, die du gar nicht haben willst. Und so muss die Strafe aus irgendwelchen Gründen (zunächst) ausfallen.
Naja, aber wer weiß das schon, und was weiß ich schon, was noch kommt. So sehr fällt das übrigens auch gar nicht ins Gewicht, wie es jetzt vielleicht klingt. Es war mir nur aufgefallen.
Desertion heißt es glaub ich. §lehrer
Aber ich gebe dir Recht bezüglich deiner Kritik an der Stelle.
Einfach immer wieder gut. §danke
In dem Zusammenhang finde ich es auch ziemlich gut, wie Torgir durch den Sumpfratten-Offizier erneut zum Spielball innerhalb des Trupps gemacht wird - er könnte ja jetzt noch weiter zwischen die Fronten geraten. Torgir und Alrod stehen da echt in einem wirklich miesen Gewaltverhältnis, und das kommt hier wieder besonders gut rüber. Dass Sumpfratte Torgir auch gar nicht mal direkt in eine Falle schicken will, sondrn ihn tatsächlich "nur" zum Ausfechten seiner Privatfehden benutzen will, ist dabei dann auch wirklich gar kein fernliegender Gedanke. Gefällt mir!
ali pls §medi
Sei froh, dass das Pferd keine goldgeränderten Augen hat. :rolleyes:
Zum nächsten größeren Abschnitt habe ich mir keine Notizen gemacht, vielleicht auch, weil der dann doch gewisse Längen hat. Denn bis hin zu Torgirs fantasievollen Blutvergleichen und der Erinnerung an die Warg-Augen kommt jetzt nicht so wirklich diese drängende Spannung auf, die der Ausritt vielleicht haben könnte - und die erneute Entspannung fand ich zumindest in dieser Länge nicht so förderlich. Natur hatte man in den vorhergehenden Kapiteln ja eigentlich schon genug gesehen, weshalb mich Torgirs Beziehungsaufbau zum zugegebenermaßen wirklich sympathischen Oy jetzt nicht so mitgerissen hat.
Ja, ich hab so meine Probleme damit, einfach mal stundenlang Handlung zu überspringen. Deshalb wirkt das wohl ziemlich gezwungen.
Je näher es dem Leichenfund kommt, desto mehr packte mich die Geschichte aber wieder. Natürlich auch wieder durch lustige und auflockernde Momente wie z.B. diesen hier:
Hehe. :D
Über die Praktikabilität von Schwertscheiden auf dem Rücken hatten wir ja schonmal eine Diskussion im Forum. :p
Ja, das stell ich mir ja auch unglaublich umständlich vor. Aber wo willst du so ein langes Ding (§list) denn sonst befestigen?
Ich fand dann übrigens im ganzen Kapitel eine einzige Stelle, die ich wirklich nicht gut formuliert fand:
Der zunächst anmutig wirkende Satz gerät nach dem ersten Komma nämlich ziemlich schnell durcheinander... das liest sich nicht schön! Auch die Beschreibung mit diesen Winkeln danach ließ bei mir eher Fragezeichen aufploppen, das ist hier nicht mehr so wirklich greifbar.
Okay, danke! Da werd ich nochmal nach gucken, wenn ich Fehler korrigiere.
Zum Ende des Kapitels verabschiedest du dich dann gänzlich vom harmonieseeligen Ausritt mit dem lieben Oy, tatsächlich kommt da nun alles auf einmal. Finde ich ziemlich gut und erhöht die Spannung nochmal richtig. Der mysteriöse Kapuzenmann wirkt dabei zum Glück auch nicht aufgesetzt sondern weckt tatsächlich die Neugier - zumal man ihn ja zu kennen scheint! Da muss ich natürlich überlegen. Milten wird es nicht sein, denn einen 3-Tage-Bart traue ich ihm nicht zu, und schwarz waren dessen Haare ja wohl auch nicht. Ich denke da natürlich an Waldläufer... drei jungen Männern davon (?) Es waren ein alter Mann, ein junger Mann (sein Sohn) und ein Kind. :p ist man ja im ersten Drittel der Geschichte begegnet und auf einen von denen setze ich einfach mal, weil die Herren um Runak ja erst kürzlich eine Rolle gespielt haben und sie auch nicht so wirkten, als würden sie sich da so einmischen. Aber um ehrlich zu sein, weiß ich es nicht, wer dieser Mann mit spitzem Gesicht und schwarzen Locken ist! Umso mehr erwarte ich dann die Fortsetzung dieser Geschichte... ;)
In Sachen Rechtschreibung & Zeichensetzung konnte ich übrigens nur einen einzigen Fehler aufspüren:
Und das gerade an so einer tollen Stelle. :D
Wird korrigiert!
Ingesamt also eine würdige, stilistisch und formal sehr gefällige Fortsetzung. Nur rund um Oy hatte das Kapitel ein paar Längen, ansonsten war es für mich wie gesagt ein schöner Wiedereinstieg in die Geschichte. :)
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Ich danke dir sehr für den wohlmeinenden Kommentar und entschuldige mich, dass ich erst jetzt darauf reagiere, lieber John! :gratz
John Irenicus
01.10.2014, 19:48
Echt? Da seh ich grad gar keinen Zusammenhang. :D
Na wegen den Sommersonnenwenden halt. :o
Ich hätte übrigens gedacht, dass du an der Rede zu kritisieren hast, dass ich zu viele Nazi-Wörter verwendet habe und dass das gezwungen wirkt oder so. :p
Ach was, daran habe ich mich doch schon längst gewöhnt. :p
Sei froh, dass das Pferd keine goldgeränderten Augen hat. §medi
Darauf hatte ich ab da ja die ganze Zeit gewartet. §ugly
Ja, das stell ich mir ja auch unglaublich umständlich vor. Aber wo willst du so ein langes Ding (§list) denn sonst befestigen?
Na in der Hose. §list
Es waren ein alter Mann, ein junger Mann (sein Sohn) und ein Kind. :p
Tschuldigung. :(
Was anderes habe ich hier übrigens auch noch, nämlich noch ein paar Worte zu "Unten am Fluss" von keiner geringeren als El Toro (Der Herzchensmiley wird sofort gezückt §herz)! Darüber wurde bestimmt schonmal gesprochen, aber weil ich damals noch nicht mitreden konnte, hab ich's dann wohl auch wieder vergessen.
Jedenfalls habe ich jetzt endlich mal angefangen in Stephen Kings Kurzgeschichtensammlung "Everything's Eventual" zu lesen. Die zweite Geschichte, "The Man in the Black Suit", fing sehr gefällig an - als dann aber der Kerl am Fluss auftauchte, war ich erst recht gefesselt und habe sofort gemerkt, dass El Toros "Unten am Fluss" einfach eine sehr detailgetreue Adaption davon ist. Ich kannte den folgenden Verlauf der King-Geschichte dann so gut, dass ich mich sogar gefragt habe, ob ich nicht die King-Geschichte selbst sogar schonmal gelesen hatte. Das hat El Toro schon ziemlich geschickt gemacht - vieles ausgetauscht, aber eben auch viele, ja fast alle Details 1:1 übernommen, sodass man es sofort wiedererkennt. Und diese spezielle Atmosphäre hat sie in ihrer Geschichte genauso gut übertragen. Im Übrigen zeigt es auch, wieviel Eindruck El Toro auch damals mit ihrer Nacherzählung dieser "Gruselgeschichte" bei mir hinterlassen hat, dass ich auch kleinste Details wiedererkannt habe beim Lesen. Überhaupt hat mir die Geschichte beim Lesen dann auch direkt viel mehr Spaß gemacht, ich war dann auch ganz aufgeregt hinterher nochmal El Toros Story zu lesen.
Nicht ganz schlüssig bin ich mir darüber, welche Geschichte ich nun besser finde. Klar, die großen Credits gehen dann an Mr. King (auch wenn der seine Geschichten wiederum an andere Geschichten anlehnt und immer so weiter - gerade in diesem Sinne hat El Toro dieses Weiterzählen von Gruselgeschichten super fortgeführt). Aber El Toros Geschichte endet etwas früher, während bei King da noch ein bisschen was kommt, denn dort suchen Vater und Sohn die Flussgabelung noch einmal auf, was noch ziemlich schöne gruselige Momente nach sich zieht, aber auch ein bisschen die Frage Traum oder Real auflöst, wegen der handfesten Indizien. Bei El Toro bleibt das dann ja viel mehr offen, was die fehlenden Gruselmomente beim erneuten Aufsuchen der Flussgabelung mindestens mal aufwiegt - wenn nicht, dann sogar noch übertrifft! Hat also jedenfalls beides was für sich.
Ich glaube, wenn Stephen King Gothic kennen würde, dann würde er El Toros Version seiner Story auch gut finden. :)
Lord Regonas
03.10.2014, 20:11
Alle Jahre wieder
von Lord Regonas
Ein schönes Weihnachtsmärchen? Nein, wohl nicht. Es fängt zwar alles ganz lieb und beschaulich an, die Laune nur durch den Weihnachtsmuffel getrübt, doch spätestens als es zum Festgelage kommt, wird in dieser Story eine glückliche, heile Welt beschrieben.
Als Leser fragt man sich aber natürlich die ganze Zeit, was Sinn und Zweck dieser Nettigkeit ist, und wie es oft so ist, muss man auch bei "Alle Jahre wieder" ganz bis zum Schluss warten. Dass Gomez und Co. Vampire oder zumindest so etwas ähnliches sind, kam schön überraschend, aber ansonsten dümpelt die Geschichte eher so vor sich hin. Besonders der zweite Post lebt eigentlich nur von de drängenden Frage, was die Gardisten mit den Buddlern vorhaben. Sonst geht es in diesem längsten Post eigentlich nur darum, wie der Trupp durchs Lager läuft und dabei begafft wird.
Dass das Ende nichts weiter als ein blutiges Abschlachten geworden ist, hat mich ebenfalls ein wenig enttäuscht. Ich weiß auch nicht, was ich da noch gebracht hätte, aber an reinen Gemetzeldarstellungen erfreue ich mich nun mal nicht so.
Den Titel finde ich übrigens auch ein wenig fragwürdig. Er verrät einem nicht das Ende und das ist auch gut so, aber er hat auch sonst eigentlich nichts mit der Story zu tun. Es ist halt einfach eine dieser abgedroschenen Weihnachtsphrasen. Man könnte ihn als Hinweis dafür nehmen, dass Gomez und Co. sich jedes Jahr drei Buddler nehmen, aber dann wäre doch keiner der Bewohner des Außenrings davon überrascht gewesen, dass es auch in diesem Jahr wieder so kommt.
Der Schreibstil war an vielen Stellen hakelig und kam mir nicht vor wie ein 2013er Regonas. Das war in den letzten Jahren doch schon mal viel besser, wie zum Beispiel jüngst beim Blutfluch!
Unterm Strich hat die Geschichte mich also erfolgreich auf die Folter gespannt und unterhalten, aber auf meinem Hocker bin ich brav sitzen geblieben statt mich runterhauen zu lassen. :gratz
Dankeschön :)
John Irenicus
04.10.2014, 13:12
Und wenn von Favoriten die Rede ist, dann ist einer selten weit: Womancier John "Der Dicke" Irenicus hat diesmal ja sogar eine brandneue Story in den Hut geworfen! Da war ich natürlich echt gespannt, was sich hinter dem Titel "Sein größter Kampf" verbirgt und habe die Geschichte auch gleich bei der erstbesten Gelegenheit angefangen zu lesen, nachdem ich den Zug verpasst hatte und eine halbe Stunde am Bahnhof warten musste. Das fand ich aber im Nachhinein sogar gut, weil ich wahrscheinlich noch nie so viel Spaß beim Rumstehen am Bahnsteig hatte - und zwar so viel, dass es mir sogar egal war, dass sich irgendwelche Leute fragen könnten, worüber ich mich da so kaputtlache. Und das soll schon was heißen!
Oh, das erleichtert mich und gefällt mir natürlich auch ziemlich gut, dass du da am Bahnhof alle Hemmungen hast fallen lassen. Und das wo KÖLN DOCH SO NE DRECKSSTADT IS! :gratz
Der Anfang ist einfach echt der absolute Knaller, man kann es nicht anders sagen. Erstmal war ich schon ziemlich begeistert und erwartungsfroh, als ich gemerkt habe, was die Grundidee dieser Geschichte ist. Es ist ja oft so, dass man sich fragt, wie die Helden nach ihren oft ziemlich extremen Erlebnissen eigentlich noch in ihrem Leben klar gekommen sind. Bei Harry Potter z.B. ist es ja eigentlich unumgänglich, dass der arme Kerl sein Leben lang einen Knacks haben muss, denn was der in seinen jungen Jahren alles durchmachen musste, kann doch einfach keiner verkraften. Und bei Computerspielhelden ist es natürlich noch viel extremer: Die müssen im Grunde ja alle komplett abgestumpft sein, nachdem sie ganze Populationen irgendwelcher Orks, Bestien und feindlich gesinnter Menschen kaputtgemacht haben.
Ja, genau sowas hab ich mich die letzte Zeit bei vielen Spiel- und Film- und natürlich auch Romanfiguren gefragt, der Gedanke ließ mich einfach nicht mehr los. Harry Potter ist ein super Beispiel, an den hatte ich gar nicht gedacht. :D
Danke jedenfalls für das Lob, ich freu mich echt, dass die Story doch besser ankommt, als ich erwartet hab. :)
Weil ich es grade schon anspreche: Ein bisschen viele Fehler und unschöne Doppelformulierungen gibt es in der Geschichte schon, da hätte ein zusätzlicher Korrekturdurchgang vielleicht nicht geschadet! §lehrer Aber ich nehm mal an, dass die mittlerweile schon größtenteils längst rauseditiert sind und also wohl nicht so ins Gewicht fallen sollten.
Ja, insbesondere ali hat da echt noch ne Menge an Fehlern rausgefischt, die mir richtig peinlich war... nach dem Wettbewerb lade ich dann eine neue PDF hoch, im Thread ist alles schon aktualisiert. Für einen zusätzlichen Korrekturdurchgang glaubte ich, keine Zeit zu haben... §gnah
Aber zurück zum Inhalt: Ob Taridion jetzt tatsächlich so ein professioneller Therapeut ist... tja, da bin ich mir selber nicht so ganz sicher. Ich weiß aber auch nicht so viel darüber, was professionelle Therapeuten nun eigentlich ausmacht, denn eigentlich kenne ich die ja nur aus Filmen und anderen Büchern. Immerhin führt Taridion seine Sitzungen aber nicht vor störendem Publikum durch, das hat er Angelika Kallwass schonmal voraus.
Hast du ja schon selbst weiter unten angesprochen, dass Taridion jetzt eher selbst so ein bisschen aggressiv wirkt. Das hatte sich bei mir auch eher aus dem Gedanken heraus entwickelt, dass die Gespräche dadurch ein bisschen dynamischer werden sollen, und dann hat Taridion sich immer mehr zum eher halbgaren Therapeuten entwickelt, was ich dann auch bewusst so gelassen hab. :D
Ist es eigentlich wirklich so, dass bei solchen Therapiesitzungen die ganze Zeit eine Uhr mitläuft? Ich fände das ja extrem unangenehm, und die Zeit hier in der Geschichte scheint ja auch sehr knapp bemessen zu sein - okay, das muss natürlich auch so sein, damit die einzelnen Gespräche und damit die Kapitellängen im Rahmen bleiben. Eigentlich wäre wohl davon auszugehen, dass der Held von einzelnen Ereignissen aus der Vergangenheit usw. noch deutlich ausführlicher berichten sollte, aber für den Leser wäre sowas natürlich eher langweilig, während Zeitsprünge einem in dieser Geschichte vermutlich das Gefühl geben würden, womöglich etwas Wichtiges verpasst zu haben - ich wüsste also auch nicht, wie man es besser hätte machen können.
Keine Ahnung, ob das wirklich so ist. Mir ist das aber auch aufgefallen, dass die Sitzungen extrem kurz wirken, aber naja, noch länger und sie wären wohl halt langweilig geworden. Ist genauso, wie du sagst, deshalb habe ich ein bisschen herumgetrickst, mal ein Kapitel mitten in einer Sitzung einsteigen lassen etc.
Gerade weil von Anfang an klar ist, dass Taridion den Helden unmöglich vernünftig therapieren kann - denn an das dazu nötige Wissen kann er ja nicht gelangen ,- war ich sehr gespannt drauf, wie sich die Geschichte wohl im weiteren Verlauf entwickeln würde. Und in der Hinsicht seh ich dann doch ein klein wenig Anlass zur Kritik, denn so richtig entwickelt sie sich ja nicht weiter. Die beiden reden mal über dieses, mal über jenes, es gibt dann nachher auch so kleine Nacherzählungen der Gothic-Spiele, aber ich hatte jetzt nicht das Gefühl, dass sich die Beziehung der beiden irgendwie merklich verändert, oder dass Taridion (auch nur scheinbare) Fortschritte macht. Deswegen finde ich das vierte und ein wenig auch schon das dritte Kapitel auch etwas schwächer als die ersten, weil die Marotten des Helden nichts Neues mehr sind und die Geschichte ein wenig auf der Stelle tritt.
Ja, das war halt das Problem dass ich keine lange Geschichte schreiben wollte und konnte, und da fiel so ein Therapieerfolg als Schluss schonmal heraus. In 5 Kapiteln so ne Entwicklung zu schildern wär mir dann auch zu hastig gewesen, zumal der Schwerpunkt ja eh auf den Ticks des Helden liegen sollte. Dass ich die in den Anfangskapiteln vielleicht zu gebündelt rausgehauen hab und am Ende ein wenig die Luft ausging, habe ich beim Schreiben auch gemerkt, weshalb ich dann auch immer mehr Zweifel bekommen hatte, ob das wirklich eine so gute Idee war, diese Story zu schreiben. :D
Dass dann auch noch Kritik über Gothic 3 dazu kommt, hat mir auch nicht ganz soo gut gefallen, weil es gefühlt irgendwie nicht mehr so richtig zum ursprünglichen Ansatz der Geschichte passt - da wird dann ja quasi die Glaubwürdigkeit der ganzen Welt infrage gestellt, wenn z.B. der Frauenmangel beklagt wird.
Hm, darüber hatte ich in der Form noch gar nicht nachgedacht, du hast da glaube ich Recht, dass es vielleicht wirklich besser gewesen wäre, die Welt als gegeben dahinzustellen, einfach auch um den Helden noch merkwürdiger wirken zu lassen, wenn eben alles um ihn herum normal ist. Hm... andererseits wollte ich aber auf diese Gothic 3-Seitenhiebe nicht verzichten. Und außerdem erklärt die Leere der Gothic 3-Welt ja auch ein bisschen den Frust des Helden!
Und auch auf die Gefahr hin, dass dieser Kommentar hier jetzt komplett zusammenhanglos wird, muss ich noch eben eine meiner Lieblingsstellen von weiter vorne hier zitieren, die ich auch gleich mal für die POTM nominieren möchte (irgendwann muss ja wohl auch John mal an der Reihe sein!):
[...]
Einfach bestechend, diese Logik! :D
Okay, ich tu das mal in den PotM-Pool, möchte aber anmerken, dass ich mir das natürlich nicht selber ausgedacht habe, sondern von ihm hier gelernt habe, der zum Thema Sachen verlieren & suchen sowieso recht viel Amüsantes zu erzählen hat (ich glaube aber, in dem Video erwähnt er es gar nicht):
https://www.youtube.com/watch?v=3ULNX2k0YbI
Um jetzt aber auch mal wieder etwas kritischer zu werden: Der Lares-Leras-Namensverwechlungsgag war jetzt nicht so der Bringer
Ja gut, das habe ich mir schon gedacht, dass ich wohl derjenige bin, der das mit Abstand am lustigsten findet. §ugly
und an dieser Stelle hier bin ich mir nicht sicher, ob das nun absichtlich von dir so angelegt ist oder nicht:
Taridion ist doch derjenige, der die Schärfe ins Gespräch hinein bringt - da ist es schon ein bisschen absurd, dass er das dann so neutral "bemerkt". §ugly Aber ich weiß ja nicht, ich weiß ja nicht... irgendwas wirst du dir wohl schon dabei gedacht haben, John! Und ich hatte sowieso ein bisschen das Gefühl, dass du Taridion bewusst als etwas fragwürdigen Charakter angelegt hast, bei dem man nie so richtig weiß, ob er das mit dem Therapieren eigentlich wirklich gut drauf hat oder nicht. Dass er hier so grundlos aggressiv wird, ist ja schon wirklich seltsam und kein besonders professionelles Verhalten.
Jau, wie immer habe ich mir was dabei gedacht, Laido!
Wie gesagt, das hatte sich immer mehr entwickelt, dass Taridion jetzt doch nicht so der Profi-Therapeut ist, für den er sich hält.
Bevor ich jetzt aber nur noch zitiere, zurück zur Handlung: Wie gesagt hatte ich im spätestens im vierten Kapitel das Gefühl, dass die Geschichte ein wenig auf der Stelle tritt. Mir waren es dann auch ein wenig zu viele dieser Beschreibungen, bei denen sich Taridion die Brille gerade rückt oder an der Robe zupft usw. - dagegen ist natürlich grundsätzlich überhaupt nichts einzuwenden, aber gegen Ende hin war ich dann schon manchmal ein wenig genervt davon, weil ich mich für den Inhalt des Gesprächs einfach viel mehr interessiert habe als dafür, was Taridion nun nebenbei wieder angrabscht. Es kam mir auch ein wenig so vor, als hättest du beim Schreiben das Gefühl gehabt, solche Beschreibungen ständig bringen zu müssen, obwohl es ruhig auch einfach mal ein paar ununterbrochene Dialoge am Stück hätte geben können. Denn die sind ja eigentlich das Herzstück der Geschichte, und gerade in den besonders interessanten Momenten kam dann manchmal wieder so eine Robenzupferei dazwischen.
Ja dein Gefühl trügt dich nicht, ich dachte schon, ich müsse das machen... aber du bist halt eh so der Dramen-Freund, da ist es klar, dass du gegen endlose Dialoge nichts hast. :D
Dass es ein wenig gestellt wirkt, da hatte ich ja auch schon die Sorge. Andererseits sollen manche dieser "Nebenaktivitäten" aber auch schon was aussagen und vielleicht auch den Dialog etwas kommentieren, so unterschwellig. Und nicht zuletzt wollte ich durch solche Pausen die Gesprächssituationen einfach ein bisschen mehr in die Länge ziehen, damit es nicht so wirkt, als dauere eine Sitzung höchstens 10 Minuten oder so. Dass das jetzt alles nicht so optimal geworden ist, sehe ich aber auch so. Ich musste da viel unter einen Hut bringen. Und außerdem bin ich eben nur selten ein Freund von ununterbrochenen Dialogen. :D
An die Lösung, die den Helden dann letztendlich zumindest vorübergehend von seinen Problemen befreit, hatte ich beim Lesen auch schon mal so ähnlich ganz kurz gedacht - also, dass dann irgendwann vielleicht einfach Aufträge aus "Götterdämmerung" auftauchen oder so. Weil ich "Götterdämmerung" aber nie gespielt habe, wusste ich aber natürlich nicht, was das konkret für Aufträge sein könnten, aber als dann die Königswerdung ins Spiel kam, war es mir natürlich klar. Sehr gute Idee auf jeden Fall - und mal ehrlich, das ist doch garantiert eine viel bessere Erklärung dafür, wieso der Held zu Rhobar III. wird, als die, welche im Spiel gegeben wird... das behaupte ich jetzt einfach mal, ohne zu wissen, welche das ist und ob es überhaupt eine gibt. :D
Ja, ich bin dann einfach mal ganz unbescheiden und stimme dir da voll zu. §ugly
Ich dachte jedenfalls zu diesem Zeitpunkt, dass ich das Ende vorhersehen könnte. Ich war schon ganz stolz darauf, zu wissen, dass die Geschichte mit einem lakonischen "Ende" des Helden enden würde, denn genauso hätte ich es wohl gemacht. Tja, aber dass die Story dann stattdessen so endet, wie ich es schon gemacht HABE, damit hätte ich nun nicht gerechnet. Da war ich natürlich erstmal baff.
Das mit dem "Ende." hatte ich auch einmal kurz anvisiert, dann bin ich ja aber schon recht früh beim Schreiben auf die Idee gekommen, das Ende wie es jetzt ist, zu nehmen, und habe auch sehr angestrengt daraufhingearbeitet und das dann eben auch mit der Rhobar III.-Idee verbunden. Sagen wir mal so: Gäbe es dich und "Nyha" nicht, dann wäre das Ende sicherlich "Ende." gewesen. :p
Und ein bisschen peinlich berührt, dass schon wieder diese furchtbare Story ins Spiel gebracht wird. §ugly Aber es ist natürlich ein schönes Gefühl, dass zumindest dieser Schlusssatz jetzt endlich mal die Gesellschaft einer vernünftigen Reststory genießen darf und jetzt in diesem Kontext sogar einen Sinn ergibt! Und überhaupt ist es natürlich eine große Ehre, von John Irenicus in einer so großartigen Story gesamplet zu werden. :gratz
Aber keine so große Ehre wie diejenige, wenn man einen so großartigen Autor wie Laidoridas in seiner eigenen bescheidenen Geschichte verwursten darf. :gratz
Und damit wären wir schon beim Fazit, das, sollte jetzt ja klar sein, absolut positiv ausfällt. Die Geschichte kann zwar später nicht mehr ganz mit dem absolut fantastischen Start mithalten, aber einen echten Durchhänger gibt es nicht und auch die Schlusswendung kann dann wieder voll überzeugen.
Übrigens würde sich die Story glaube ich hervorragend eignen, um mal ein Hörspiel zu machen, das auch Leute von außerhalb des Story-Forums anspricht... gibt zwar nicht so viele Rollen (und dann auch noch eine weibliche und eine, bei der man den namenlosen Helden gut imitieren muss), aber dadurch bliebe das auch schön übersichtlich und gut hörbar. Und die Story ist ja wohl eindeutig voll von Gags, mit denen jeder Gothic-Spieler was anfangen kann... also, ich glaube, das könnte wirklich gut ankommen. Nur mal so als Idde für später... viel später... viel viel später... hab schon genug Gedöns am Hals im Moment, ich hab nix gesagt! :scared:
Wow! Ja, vielen Dank für das Lob und überhaupt diesen sehr umfangreichen und detaillerten Kommentar und natürlich auch die enthaltene Kritik! Das freut mich natürlich risig. :)
Und das mit dem Hörspiel vertagen wir wohl wirklich mal lieber. :D
Danke nochmal. :gratz
John Irenicus
04.10.2014, 14:02
John Irenicus will mitteilen, was Sein größter Kampf ist.
Ein Held in Therapie, damit hatte ich unter diesem Titel nun gar nicht gerechnet. Ich war zunächst etwas im Zweifel, aber der ist rasch verflogen. Der Witz, mit dem die Geschichte geschrieben ist, ist absolut großartig. Ich bin zwar mehr für ernste Texte zu haben, aber dieser Fall bildet eine der wenigen Ausnahmen.
Die Aufträge waren immer die Erfahrung wert? Sehr schön! :D Dazu die beiläufig, aber immer wieder passend eingebrachten Zitate, einfach wunderbar. Nicht zu vergessen der -- geräuschvolle! -- Tagebucheintrag während des Gespräches und das ferhlerhafte Verbleiben erledigter Aufgaben im Tagebuch.
Schön ist allgemein, wie du das Spiel aus einer ganz anderen Perspektive beleuchtest. Die Art, wie der Namenlose auf sein Gegenüber wirken mag, wenn der Spieler die Antworten abwägt. Die Bugs, die ihn verwirren. Die Grenzen der Engine.
Eine großartige Betrachtung der Spiele aus einer vollkommen neuen Sicht, ich habe sehr gelacht.
Schade waren einige Fehler, über die ich gestolpert bin, aber die haben den Lesefluss nicht wesentlich gehemmt.
Absolut ein Kandidat.
Auch an dich ein großes Dankeschön für diesen sehr positiven Kommentar zu meiner Geschichte. Dass es gerade für dich, der ja schon mehrfach betont hat, bei Geschichten eher die ernste Schiene gut zu finden, eine Topstory war, schmeichelt mir da natürlich umso mehr. Wahnsinn. :)
Die Kritik über die Fehler nehme ich natürlich genauso entgegen, gerade wo ich ja selbst einer bin, der das Korrekturlesen so predigt. :D
Korrekturgelesen hatte ich ja auch, diesmal aber wohl nicht gut genug bzw. zu sehr in Eile. Für die nächsten Male habe ich schon geplant, zwischen Fertigstellung und Korrekturdurchgang eine etwas längere Zeit vergehen zu lassen, damit ich dann auch lese, was auf dem Papier steht und nicht etwa, was dort stehen müsste - dann entdecke ich die Fehler auch wieder zuverlässiger. So jedenfalls der Plan. :D
Recht herzlichen Dank jedenfalls nochmal für deinen Kommentar. :gratz
Edit: Ich glaube, hierzu hatte ich auch noch gar nichts gesagt:
"Die Nacht der Tränen Innos" von John Irenicus. Eine sehr unterhaltsame Geschichte, die auch ziemlich extravagantes bietet: Beliars Reich ist eine zwielichtige Vergnügungsmeile, voller Sex und Drogen. Und kann es sein, dass dieses zu vernichtende Apfelsymbol deine Abneigung gegen Apple widerspiegelt? :D
Sehr gut geschrieben auf jeden Fall. Besonders märchenhaft finde ich es aber nicht und inhaltlich ist es schon interessant, weiß mich aber auch nicht so sehr zu überzeugen, dir meine Stimme zu geben.
Ja, sehr märchenhaft ist es nicht und ich gebe ja auch zu, dass ich das halt mehr aus der Not heraus ins Rennen geschickt habe, weil ich auf die Schnelle nicht mehr ein Märchen zusammenstricken konnte. :D
Um ehrlich zu sein, weiß ich gar nicht mehr, was es mit diesem Apfelsymbol auf sich hat. Aber wird ja schon seinen Grund haben, warum es gerade ein Apfel ist. Weiß das hier vielleicht noch jemand anderes? :D
Es könnte was mit Tobs Storys zu tun haben vielleicht. Oder eine Anspielung auf die Frucht vom Baum der Erkenntnis? Und Äpfel mag ich ja - Apple hingegen nicht, das stimmt. Tja, keine Ahnung...
Laidoridas
04.10.2014, 18:35
Ja, das war halt das Problem dass ich keine lange Geschichte schreiben wollte und konnte, und da fiel so ein Therapieerfolg als Schluss schonmal heraus. In 5 Kapiteln so ne Entwicklung zu schildern wär mir dann auch zu hastig gewesen, zumal der Schwerpunkt ja eh auf den Ticks des Helden liegen sollte. Dass ich die in den Anfangskapiteln vielleicht zu gebündelt rausgehauen hab und am Ende ein wenig die Luft ausging, habe ich beim Schreiben auch gemerkt, weshalb ich dann auch immer mehr Zweifel bekommen hatte, ob das wirklich eine so gute Idee war, diese Story zu schreiben. :D
Eine gute Idee war das ja wohl auf alle Fälle. Es geht ja nur um die etwas ungleichmäßige Verteilung der Spiezengags. Aber viele dieser Eigenarten des Helden konntest du ja auch schlecht auf später verschieben, weil so Sachen wie das "Ende" oder das ständige Tagebuchschreiben zwangsläufig schon sehr früh auffallen müssen.
Hm, darüber hatte ich in der Form noch gar nicht nachgedacht, du hast da glaube ich Recht, dass es vielleicht wirklich besser gewesen wäre, die Welt als gegeben dahinzustellen, einfach auch um den Helden noch merkwürdiger wirken zu lassen, wenn eben alles um ihn herum normal ist. Hm... andererseits wollte ich aber auf diese Gothic 3-Seitenhiebe nicht verzichten. Und außerdem erklärt die Leere der Gothic 3-Welt ja auch ein bisschen den Frust des Helden!
Wie gesagt, ich bin mir da ja mit meiner eigenen Kritik auch nicht so sicher. Aber ich hatte eben beim Lesen ein bisschen das Gefühl, dass es nicht ganz so gut in die Story reinpasst.
Der Lord-Report aus der Feder von Laidoridas schickt einen Reporter ins Feld. Auch mal was neues.
Die Veranstaltung, die aus dem Hängen gemacht wird, erinnert im positiven Sinne an Curse of the Black Pearl und schafft es mit den kreativen Anschuldigungen sogar, noch einen draufzusetzen. Überhaupt hat die Story einen gewissen Witz an sich, der mir gefällt (vor allem die Namensfindung des späteren Lords hat mich amüsiert).
Leider konnte mich die Handlung allerdings in keiner Weise fesseln. Als ich das erste Viertel gelesen hatte, hatte mich die Lust schon längst verlassen. Egon ist einfach keine Person, mit der ich mitfühlen kann. Das "Bilderbuch Treffen" -- spaßige Anspielung -- hat mich dann aufmerken lassen, aber wirkliche Neugierde konntest du damit nicht wecken.
In "Schaum" hast du Spannung erzeugen und mich völlig in deinen Bann ziehen können, den "Lord-Report" dagegen habe ich nur weitergelesen, weil ich ein vollständiges Bild von der Story haben wollte.
Einwandfreier Stil und witzige Art, zu Schreiben; dazu ein sehr geschicktes Einbinden der zukünftigen Bewohner der Hafenstadt, aber alles in allem nicht genug, um mich zu überzeugen.
Oha, das ist aber eine vernichtende Kritik. *schnief* Ja, das tut mir natürlich leid, dass du dich jetzt wegen mir durch mindestens 70 Seiten durchquälen musstest. Ich finds aber erstaunlich, dass man die beiden Geschichten so unterschiedlich beurteilen kann, denn eigentlich hätte ich jetzt gedacht, dass die sich so von der Art her einigermaßen ähnlich sind. Offenbar aber ja wohl doch nicht! Naja, schön, dass dir zumindest mein Märchen so gut gefallen hat - ist ja auch irgendwie ganz cool, so zu polarisieren. :cool:
Dankeschön fürs Lesen und Kommentieren auf jeden Fall! :gratz
John Irenicus
04.10.2014, 18:45
Eine gute Idee war das ja wohl auf alle Fälle. Es geht ja nur um die etwas ungleichmäßige Verteilung der Spiezengags. Aber viele dieser Eigenarten des Helden konntest du ja auch schlecht auf später verschieben, weil so Sachen wie das "Ende" oder das ständige Tagebuchschreiben zwangsläufig schon sehr früh auffallen müssen.
Ich hätte einfach insgesamt mehr "Gags" gebraucht und hätte vielleicht noch auf die ein oder andere Einzelheit aus den Spielen anspielen (!) können, aber naja... es musste auch mal Schluss sein. :p
Ich finds aber erstaunlich, dass man die beiden Geschichten so unterschiedlich beurteilen kann, denn eigentlich hätte ich jetzt gedacht, dass die sich so von der Art her einigermaßen ähnlich sind. Offenbar aber ja wohl doch nicht!
Also, ich behaupte einfach mal, dass ich schon so ein bisschen ein Laido-Kenner bin (:cool:), und ich finde schon, dass "Schaum" und "Der Lord-Report" so von der Machart her und wie das aufgezogen wird ziemlich unterschiedlich sind. Also klar, weil sie beide von dir sind, sind da zwangsläufig so gewisse Ähnlichkeiten im Stil, und auch diese gewisse Verzweiflung, eine Aufgabe nicht bewältigen zu können (Genialer Bericht & Spülen) und dabei dann von jemandem verführt und in die Bredouille gebracht zu werden (Pleiten-Paule & der Spüldämon), und das alles noch unter einem gestrengen Vorgesetzten (Van Goth & Der König), das mag ähnlich sein, aber anhand der Aufzählung merkst du ja schon, wie ich mich bemühen müsste, um halberlei Vergleichbares zu finden. :D
Kann ich dann also schon gut verstehen, wenn einem die eine Geschichte total zusagt und die andere an einem vorbei geht.
John Irenicus
09.10.2014, 15:44
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Gut, dass Braoin neben den ganzen RPG-Setarrif-Angriffs-Eskapaden noch Zeit für das Story-Forum und für "Die Schattenlords" hat!
Das dritte Kapitel hat dann auch wieder die gewohnt starke und ein wenig blumige Sprache zu bieten, was zur Ausrichtung dieser Geschichte passt, manchmal aber auch dazu führt, dass du dich ein wenig verzettelst, vor allem in Sachen Grammatik (dazu die Fehlerliste weiter unten).
Aber auch scheinbar selbstverständliche Beschreibungen könnte man in Frage stellen, sogar gleich beim ersten Satz:
Peitschend schlug der Wind durch den Sehschlitz des Stahlhelmes, der Lord Archols Kopf zierte.
Denn warum trägt er eigentlich diesen Stahlhelm und ist generell, wie später gezeigt, so übermäßig schwer gekleidet? Er befindet sich ja gerade nicht auf einem Ritt in den Krieg sondern erstmal als Bote in Richtung Gotha. Da frage ich mich, warum er sich so unkomfortabel kleidet, dass er direkt das Schwitzen anfängt. Gut, in Sachen Rüstung könnte man sich noch denken, dass es besser ist, die anzuziehen, wenn man sie direkt mitnehmen will. Aber zumindest den Helm hätte er doch anderswo verstauen können? Oder zieht er sich so an, einfach weil er direkt so militaristisch aussehen will, oder der Symbolik wegen, weil es ja eine ganz bestimmte Botschaft ist, die er überbringen will, geradezu ein formaler Akt? Es gibt da natürlich viele Erklärungen für, aber manchmal denke ich mir, das ist ein wenig einem eindimensionalen Rollendenken geschildert, dass der Kriegsherr dann eben auch ständig in vollem Kriegsherren-Wichs auftreten muss. Dabei zeigt gerade dieses Kapitel wieder, dass Archol alles andere als eindimensional gestrickt ist...
Die Bäume und Sträucher wichen einer großen Fläche aus Wiesen und Häusern der Menschen, die sich von der Nähe zu Gotha Sicherheit versprachen und gleichwohl für die Versorgung der Burg sorgten.
Für die Versorgung der Burg sorgten... naja... warum nicht ganz einfach: versorgten? Mut zu ausdrucksstarken Verben!
Beim Treffen mit Juni und ihren Kindern zeigt sich Archol dann so liebevoll, wie ich es gar nicht erwartet hätte. Aber auch das, finde ich, passt sehr gut. Im "Dienstlichen" scheint er ein ziemlicher harter Hund zu sein, der aber eben dennoch ein Herz für seine Familie hat. Ein wenig bemerkt man aber schon den Konflikt, dass es ihn emotional schon irgendwie zu seiner Familie zieht, er seinen Pflichten als Königstreuer aber sehr deutlich den Vorrang einräumt und eher in ihnen als in seinen Emotionen zu leben scheint. Auch hier wieder ein erster Ansatz für einen späteren "Zusammenbruch" der Persönlichkeit Archols, die ihn irgendwann zum "Schattenlord" werden lassen könnte. Aber wer weiß das schon, welche Wendungen die Geschichte noch nimmt!
Übrigens: So herzlich und auch körperlich nah, wie er mit Juni umgeht, dachte ich erst, das wäre halt seine Geliebte. Nicht einmal der Ausruf "Onkel Archol" konnte mich davon abbringen, weil Onkel ja nicht immer nur verwandschaftlich, sondern manchmal eben als Universalbegriff für nicht der Familie zugehörigen männlichen Freunde ist, zumindest aus Sicht der Kinder. Als es dann am Ende unmissverständlich wurde, war ich dann doch ganz schön baff - auch der Hinweis, Archol würde wieder vorbeischauen, wenn die Kinder im Bett sind, hatte ich jetzt eher als zweideutige Anspielung darauf verstanden, dass er mit Juni dann noch Sachen machen möchte, die die Kinder besser nicht mitbekommen. :D
Andererseits: Könnte es sein, dass Archol wohl wirklich nicht der Bruder Junis ist, und sie ihren Kindern das aus Scham etc. einfach nur erzählt hat, um ihn nicht als Liebhaber zu enttarnen? Ihre Reaktion beim Eintreffen der Kinder würde dazu passen: Bei einem reinen Bruder-Schwester-Verhältnis hätten sie ja wohl gar nicht so peinlich berührt sein müssen?
Oder sind sie etwa gleichzeitig Geschwister und Liebhaber? :scared:
Fragen über Fragen...
Die eigentliche Haupthandlung ist hier in diesem Kapitel wieder nur ein kleines Stück weitergekommen, dafür hat man Archol näher kennengelernt, was für diese Story ja auch unabdingbar ist. Schön geschrieben, wenn auch die Wiedersehenszene zusammen mit den Kindern dann doch arg das Klischee bedient und auch ein wenig Rosamunde-Pilcher-Romantik aufkommt, die an manchen Stellen nur bedingt verträglich ist, muss ich zugeben. :D
Alles in allem aber wieder eine gut zu lesende Fortsetzung, die wiederum Lust auf mehr macht. Dranbleiben an dieser Geschichte - ich will ja wirklich wissen, wie es weitergeht und ob Dominique die Worte des Königs tatsächlich so zu ehren wissen wird, wie es Archol vermutet...
Fehler:
Archols Blick folgte der kurvigen Straße, die den seichten Ausläufern des Berges, an dessen Hängen die Festung erbaut worden war, hinaufführte. Ein ganzes Dorf schmiegte sich in den Schatten der Mauern und fristete ein gewöhnliches Dasein.
Hier bin ich mit der Grammatik nicht ganz einverstanden. Im ersten Satz läuft es auf ein "die den seichten Ausläufern des Berges hinaufführte" hinaus, wo ein Wort wie "an" zu fehlen scheint. Im zweiten Satz ähnlich: "schmiegen" alleine funktioniert glaube ich nicht. Da scheinst du dich in den gewaltigen Beschreibungen etwas verloren zu haben. :D
„Und du bist schon jetzt so schön, wie eine Prinzessin!“, wandte er sich an das Mädchen, die amüsiert kicherte.
Eigentlich ja ein "das". Oder ist das Absicht? Fände ich fast schon gut, ist ja auch ungerecht verteilt: Der Mann - der Junge; aber die Frau - das Mädchen. So eine Korrektur fände ich da also durchaus angebracht. :D
Und weil DieKleineKlugeFrau ganz zufällig zeitgleich mit dem GroßenDummenMann wieder aufgetaucht ist, will ich auch noch kurz etwas zum Beginn von "Verkleidung" sagen. Eine Geschichte, die bereits mit ihrem Titel vermuten lässt, dass es wieder um DKKFs/DGDMs Leib- und Lebensthema geht. :D
Entgegen meines ersten Verdachts scheint die Hauptperson aber tatsächlich kein als Frau verkleideter Kerl zu sein, oder aber er bestreitet es einfach nur sehr glaubhaft. Das Gespräch mit Bromor jedenfalls trägt wieder einmal deinen unverwechselbaren Stil, und als Charakter ist er auch so einer, wie man ihn fast nur in Geschichten von dir findet. Halt eben auch so ein bisschen "Scheißkerl" wie schon so manch andere Person. :D
Besonders witzig fand ich ja das von Bromor kurz angerissene Geschäftsmodell mit den Schadensersatzklagen. Zusammen mit seiner Frauenkörperabneigung macht ihn das zu einem vom Gothic II-Bromor sehr verschiedenen Charakter, aber gänzlich unvereinbar sind sie irgendwie auch nicht. Das hier könnte wirklich gut und gern der selbe Bromor sein, nur zehn Jahre später, oder so.
Meine Lieblingsstelle bis jetzt ist übrigens folgende:
„Jaja, der Richter ist ein alter Freund von mir. Davon abgesehen kenne ich die schmutzigen Geheimnisse so ziemlich jedes Menschen dieser Stadt. Mit mir legt sich eigentlich niemand an, also jedenfalls nicht öffentlich. Und die Meuchelmörder, die sie hin und wieder auf mich ansetzen, nützen mir mehr, als dass sie mir schaden. Bist du auch eine von dieser Sorte?“
„Nein“, antwortete ich wahrheitsgemäß. Ich spielte zwar durchaus mit dem Gedanken ihn zu töten, wenn meine Arbeit hier getan war, jedoch hatte mich niemand dazu beauftragt.
Auch wieder sehr typisch und sehr trocken. :D
Ganz allgemein ist natürlich noch vieles offen. Tut jedenfalls gut, mal wieder etwas Neues von dir zu lesen. Mal sehen, ob du dranbleiben wirst und wo die Geschichte überhaupt hinführt! Und als kleine Motivation, deinen nächsten Post noch besser werden zu lassen, reibe ich dir noch den einzigen Fehler unter die Nase, den ich finden konnte:
Ein wenig beleidigt war ich schon, dass er so wenig Gefallen an meinem äußeren fand
§wink
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DieKleineKlugeFrau
09.10.2014, 22:48
Und weil DieKleineKlugeFrau ganz zufällig zeitgleich mit dem GroßenDummenMann wieder aufgetaucht ist, will ich auch noch kurz etwas zum Beginn von "Verkleidung" sagen. Eine Geschichte, die bereits mit ihrem Titel vermuten lässt, dass es wieder um DKKFs/DGDMs Leib- und Lebensthema geht. :D Im Grunde stimmt das schon, mein "Leib- und Lebensthema" ist allerdings weiter gefasst, als du hier zu vermuten scheinst.
Entgegen meines ersten Verdachts scheint die Hauptperson aber tatsächlich kein als Frau verkleideter Kerl zu sein, oder aber er bestreitet es einfach nur sehr glaubhaft. Das Gespräch mit Bromor jedenfalls trägt wieder einmal deinen unverwechselbaren Stil, und als Charakter ist er auch so einer, wie man ihn fast nur in Geschichten von dir findet. Halt eben auch so ein bisschen "Scheißkerl" wie schon so manch andere Person. :D
Besonders witzig fand ich ja das von Bromor kurz angerissene Geschäftsmodell mit den Schadensersatzklagen. Zusammen mit seiner Frauenkörperabneigung macht ihn das zu einem vom Gothic II-Bromor sehr verschiedenen Charakter, aber gänzlich unvereinbar sind sie irgendwie auch nicht. Das hier könnte wirklich gut und gern der selbe Bromor sein, nur zehn Jahre später, oder so. Naja, in Gothic 2 redet Bromor ja nur mit Kunden und mit denen redet er natürlich anders als mit einer Frau, die in seine Dienste treten. Insofern finde ich habe ich den Gothic-Charakteren schon unpassenderes Verhalten zugedichtet.
Meine Lieblingsstelle bis jetzt ist übrigens folgende:
Auch wieder sehr typisch und sehr trocken. :D
Ganz allgemein ist natürlich noch vieles offen. Tut jedenfalls gut, mal wieder etwas Neues von dir zu lesen. Mal sehen, ob du dranbleiben wirst und wo die Geschichte überhaupt hinführt! Und als kleine Motivation, deinen nächsten Post noch besser werden zu lassen, reibe ich dir noch den einzigen Fehler unter die Nase, den ich finden konnte: So wenige Fehler hatte ich, glaube ich, das letzte Mal bei einem Post aus "Von Schafen, Magiern und versiegelten Briefen" (oder wie das noch gleich hieß), der halt bloß aus zwei sehr kurzen Dialogen bestand.
§wink
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Danke für den Kommentar. :gratz Ich fühle mich schon auf halbwegs gutem Wege, die Story irgendwann nochmal fortzusetzen.
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Gut, dass Braoin neben den ganzen RPG-Setarrif-Angriffs-Eskapaden noch Zeit für das Story-Forum und für "Die Schattenlords" hat!
Das dritte Kapitel hat dann auch wieder die gewohnt starke und ein wenig blumige Sprache zu bieten, was zur Ausrichtung dieser Geschichte passt, manchmal aber auch dazu führt, dass du dich ein wenig verzettelst, vor allem in Sachen Grammatik (dazu die Fehlerliste weiter unten).
Das habe ich nun davon, nicht nochmal drübergelesen zu haben. §gnah
Blumig? §ugly
Aber auch scheinbar selbstverständliche Beschreibungen könnte man in Frage stellen, sogar gleich beim ersten Satz:
Denn warum trägt er eigentlich diesen Stahlhelm und ist generell, wie später gezeigt, so übermäßig schwer gekleidet? Er befindet sich ja gerade nicht auf einem Ritt in den Krieg sondern erstmal als Bote in Richtung Gotha. Da frage ich mich, warum er sich so unkomfortabel kleidet, dass er direkt das Schwitzen anfängt. Gut, in Sachen Rüstung könnte man sich noch denken, dass es besser ist, die anzuziehen, wenn man sie direkt mitnehmen will. Aber zumindest den Helm hätte er doch anderswo verstauen können? Oder zieht er sich so an, einfach weil er direkt so militaristisch aussehen will, oder der Symbolik wegen, weil es ja eine ganz bestimmte Botschaft ist, die er überbringen will, geradezu ein formaler Akt? Es gibt da natürlich viele Erklärungen für, aber manchmal denke ich mir, das ist ein wenig einem eindimensionalen Rollendenken geschildert, dass der Kriegsherr dann eben auch ständig in vollem Kriegsherren-Wichs auftreten muss. Dabei zeigt gerade dieses Kapitel wieder, dass Archol alles andere als eindimensional gestrickt ist...
Naja, Archol ist direkt nach seinem Besuch in der Offiziersmesse zu den Stallungen aufgebrochen, wobei also keine Zeit blieb, sich der Rüstung zu entledigen. Dass er sie zuvor überhaupt getragen hat, liegt wohl daran, dass er in der Öffentlichkeit eben seinem Status gerecht werden muss.
Was den Helm angeht: Es ist Winter und kalt! §ugly
Ne, habe ich mir ehrlich gesagt keine Gedanken drüber gemacht, warum er den trägt. Gehörte für mich einfach ins Bild meines Protagonisten. ^2^
Für die Versorgung der Burg sorgten... naja... warum nicht ganz einfach: versorgten? Mut zu ausdrucksstarken Verben!
Tjaja, auch hier das fehlende Korrekturlesen...
Beim Treffen mit Juni und ihren Kindern zeigt sich Archol dann so liebevoll, wie ich es gar nicht erwartet hätte. Aber auch das, finde ich, passt sehr gut. Im "Dienstlichen" scheint er ein ziemlicher harter Hund zu sein, der aber eben dennoch ein Herz für seine Familie hat. Ein wenig bemerkt man aber schon den Konflikt, dass es ihn emotional schon irgendwie zu seiner Familie zieht, er seinen Pflichten als Königstreuer aber sehr deutlich den Vorrang einräumt und eher in ihnen als in seinen Emotionen zu leben scheint. Auch hier wieder ein erster Ansatz für einen späteren "Zusammenbruch" der Persönlichkeit Archols, die ihn irgendwann zum "Schattenlord" werden lassen könnte. Aber wer weiß das schon, welche Wendungen die Geschichte noch nimmt!
Das hast du wirklich sehr gut durchleuchtet und erkannt. :)
Und bezüglich der Wendungen werden wir alle uns noch gedulden müssen. :p
Übrigens: So herzlich und auch körperlich nah, wie er mit Juni umgeht, dachte ich erst, das wäre halt seine Geliebte. Nicht einmal der Ausruf "Onkel Archol" konnte mich davon abbringen, weil Onkel ja nicht immer nur verwandschaftlich, sondern manchmal eben als Universalbegriff für nicht der Familie zugehörigen männlichen Freunde ist, zumindest aus Sicht der Kinder. Als es dann am Ende unmissverständlich wurde, war ich dann doch ganz schön baff - auch der Hinweis, Archol würde wieder vorbeischauen, wenn die Kinder im Bett sind, hatte ich jetzt eher als zweideutige Anspielung darauf verstanden, dass er mit Juni dann noch Sachen machen möchte, die die Kinder besser nicht mitbekommen. :D
Andererseits: Könnte es sein, dass Archol wohl wirklich nicht der Bruder Junis ist, und sie ihren Kindern das aus Scham etc. einfach nur erzählt hat, um ihn nicht als Liebhaber zu enttarnen? Ihre Reaktion beim Eintreffen der Kinder würde dazu passen: Bei einem reinen Bruder-Schwester-Verhältnis hätten sie ja wohl gar nicht so peinlich berührt sein müssen?
Oder sind sie etwa gleichzeitig Geschwister und Liebhaber? :scared:
Fragen über Fragen...
Auch hier bin ich froh, dass es das dritte Kapitel eine Reaktion heraufbeschworen hat, die ich beabsichtigt hatte. ^2^
Wie die tatsächliche Konstellation allerdings ist, wird sich erst später aufklären (vielleicht im viertel Kapitel).
Die eigentliche Haupthandlung ist hier in diesem Kapitel wieder nur ein kleines Stück weitergekommen, dafür hat man Archol näher kennengelernt, was für diese Story ja auch unabdingbar ist. Schön geschrieben, wenn auch die Wiedersehenszene zusammen mit den Kindern dann doch arg das Klischee bedient und auch ein wenig Rosamunde-Pilcher-Romantik aufkommt, die an manchen Stellen nur bedingt verträglich ist, muss ich zugeben. :D
Nun, diese eher kitschige Szene ist durchaus so gewollt, auch wenn du sie scheinbar nicht magst. :D
Und dass ich mich gerne Klischees bediene, wird dir sicherlich schon häufiger aufgefallen sein. :)
Hoffentlich wirst du mir diesen Schnulzenpost im Fortlauf der Story noch verzeihen können, wenn er sich besser ins Gesamtbild einfügt.
Alles in allem aber wieder eine gut zu lesende Fortsetzung, die wiederum Lust auf mehr macht. Dranbleiben an dieser Geschichte - ich will ja wirklich wissen, wie es weitergeht und ob Dominique die Worte des Königs tatsächlich so zu ehren wissen wird, wie es Archol vermutet...
Ich hoffe, dass ich die Muße finde, sie möglichst bald fortzusetzen. :)
Fehler:
Hier bin ich mit der Grammatik nicht ganz einverstanden. Im ersten Satz läuft es auf ein "die den seichten Ausläufern des Berges hinaufführte" hinaus, wo ein Wort wie "an" zu fehlen scheint. Im zweiten Satz ähnlich: "schmiegen" alleine funktioniert glaube ich nicht. Da scheinst du dich in den gewaltigen Beschreibungen etwas verloren zu haben. :D
Du wirst wohl Recht haben, dass ich mich da ein wenig verzettelt habe. §gnah
Eigentlich ja ein "das". Oder ist das Absicht? Fände ich fast schon gut, ist ja auch ungerecht verteilt: Der Mann - der Junge; aber die Frau - das Mädchen. So eine Korrektur fände ich da also durchaus angebracht. :D
Ich bin natürlcih für die allumfassende Gleichberechtigung, weshalb ich auch dem Wort "Mädchen" einen femininen Artikel andichten wollte. :o
Ne Quatsch, danke für den Hinweis!
Wie immer bin ich dankbar für deinen Kommentar, John! Insbesondere, weil er so schnell kam. :D
John Irenicus
10.10.2014, 20:55
So wenige Fehler hatte ich, glaube ich, das letzte Mal bei einem Post aus "Von Schafen, Magiern und versiegelten Briefen" (oder wie das noch gleich hieß), der halt bloß aus zwei sehr kurzen Dialogen bestand.
Vielleicht sind so Kurzposts einfach DEINE Distanz. :D
Blumig? §ugly
Blumig. :gratz
Wie die tatsächliche Konstellation allerdings ist, wird sich erst später aufklären (vielleicht im viertel Kapitel).
Da bin ich aber echt mal gespannt!
Hoffentlich wirst du mir diesen Schnulzenpost im Fortlauf der Story noch verzeihen können, wenn er sich besser ins Gesamtbild einfügt.
Wir werden sehen. ;)
Ich habe mich beim Lesen die ganze Zeit über gefragt, welchen Zweck wohl diese Rahmenhandlung erfüllen soll, in der die eigentliche Geschichte öffentlich verlesen wird, aber ich habe es bis zum Ende nicht verstanden.
Wenn El Toro hier wäre, würde sie dir jetzt sagen, dass nicht alles an einer Geschichte immer einen Zweck verfolgen oder ein Ziel haben muss und dass das Denken in Zwecken, Sinn und Zielen sehr unsexy sein kann. §list
Der "Nacht der Tränen Innos" fehlt das, was der Riesenkürbis zu viel hat, nämlich ein Apostroph.
Der war allerdings ganz bewusst weggelassen, weil ich den im Titel einfach hässlich fand. §lehrer
Was ihr allerdings nicht fehlt, ist jede Menge hemmungslos dargebotene extraheiße superprickelnde beliarmäßig chaotische Erotik. §list Ich glaube, John war sogar noch rattiger als üblich, als er das damals geschrieben hat!
Ich kann mich noch gut daran erinnern (im Gegensatz zum Inhalt der Geschichte), und ja, es war wohl tatsächlich so. §ugly
Nur das Ende der Geschichte hat mich dann doch ein bisschen unbefriedigt (§prost) zurückgelassen, weil ich das Gefühl hatte, dass die eigentliche Pointe einfach ausgelassen wurde. Also, das Amulett sorgt doch eigentlich dafür, dass Xarah so anziehend auf ihre Umwelt wirkt (deswegen fährt ja Innostian wohl plötzlich auch so auf Candida ab, als sie das Amulett dabei hat), weshalb die Show doch eigentlich schiefgehen und die innosgetreuen Ordnungsfanatiker am Ende eine sagenhafte Orgie feiern müssten, nachdem sie das aufgelöste Amulett eingeatmet haben. Okay, dass Xarah es auch ohne Amulett hinkriegt, ihren Auftritt spiezenmäßig zu absolvieren, das kann ja noch durchaus sein, aber der ganze Handlungsstrang um Candida steht dann zum Schluss doch ein wenig in der Luft. Tja, ich weiß jetzt nicht, ob John da absichtlich mit diesen Erwartungen spielen wollte oder ob er das Ende so offensichtlich fand, dass man es sich lieber dazu denken soll, aber für meinen Geschmack ist dieses Ende dann doch eindeutig zu offen.
Ich glaube, mir ist da schlicht nix weiter vernünftiges eingefallen... ich wollte es einfach offen lassen, aber in dem Sinne, das dann halt einfach beide Parteien das haben, was sie wollten, ohne aber dass es jetzt größere Konsequenzen hat oder die Machtverhältnisse zwischen ihnen verschiebt. Dass das kein besonders gutes Ende ist, gestehe ich aber sofort zu!
Vor allem aber ist sie absolut nicht märchenhaft. Also, gar nicht. Nicht mal im Ansatz. Sorry! :p
Da muss ich dir aber widersprechen, ein bisschen ist sie das nämlich schon, immerhin gibt es mit dem Amulett einen magischen Gegenstand und mit Xarah eine Protagonistin, die ganz märchenhaft über sich hinauswachsen muss. :o
Naja, okay... §gnah
Danke jedenfalls für deinen Kommentar und auch das behutsam verteilte Lob, was ich natürlich auch gesehen habe. :gratz
Laidoridas
10.10.2014, 21:05
Wenn El Toro hier wäre, würde sie dir jetzt sagen, dass nicht alles an einer Geschichte immer einen Zweck verfolgen oder ein Ziel haben muss und dass das Denken in Zwecken, Sinn und Zielen sehr unsexy sein kann. §list
El Toro ist ja auch offenbar Teil der Rahmenhandlung. Kein Wunder, dass sie da parteiisch ist. §ugly
Der war allerdings ganz bewusst weggelassen, weil ich den im Titel einfach hässlich fand. §lehrer
Nichts ist hässlicher als ein Fehler. §lehrer Ich hab mir aber schon gedacht, dass das Absicht war, weil es in der Geschichte selbst ja auch richtig geschrieben wurde.
Da muss ich dir aber widersprechen, ein bisschen ist sie das nämlich schon, immerhin gibt es mit dem Amulett einen magischen Gegenstand und mit Xarah eine Protagonistin, die ganz märchenhaft über sich hinauswachsen muss. :o
Also, wenn jetzt Magie allein schon ausreicht, um aus einer Geschichte ein Märchen zu machen, dann sind wir hier wohl generell das reinste Märchenforum. :D
John Irenicus
10.10.2014, 21:10
Also, wenn jetzt Magie allein schon ausreicht, um aus einer Geschichte ein Märchen zu machen, dann sind wir hier wohl generell das reinste Märchenforum. :D
Und du einfach nur ein Märchenonkel. §baeh
Laidoridas
10.10.2014, 21:13
Und du einfach nur ein Märchenonkel. §baeh
Was heißt denn hier "nur"? Du bist ja bloß neidisch, dass du kein Onkel bist. §baeh
John Irenicus
11.10.2014, 12:59
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"Vindicator" von Crozyr ist dann die nächste Geschichte, wo es mich echt umgehauen hat, wie lange das letzte Kapitel schon her ist. Ich hatte zwar schon so im Gefühl, dass da lange nix mehr gekommen war, aber viel länger als ein halbes Jahr hätte ich die Funkstille nicht eingeschätzt. Dann der Schock beim Vergleichen der Daten: Schon über ein Jahr gab es nichts Neues! :eek:
Umso schöner dann, dass der Wiedereinstieg dann direkt sehr actionreich ist, sodass man direkt gut wieder reinkommt, ohne dass man jetzt die diffizilen Strukturen des Ordens und seiner vielen Personen genau im Kopf hat. Da war ich dann nach und nach (und nach einigem Nachlesen) wieder halberlei auf dem Laufenden, was wohl auch daran liegt, dass ja immer noch sehr vieles im Unklaren geblieben ist, sodass man eben noch gar nicht so viel wissen kann. :D
Wobei das natürlich nicht heißt, dass das jetzt alles nur nebulöse und zusammenhanglose Szenen wären. Man hat ja mittlerweile (und das meist auf sehr geschickte Weise en passant) schon einiges mitbekommen, nur ist das ja alles so groß aufgezogen, dass man logischerweise nicht alles überblickt. Bei der Story hast du dir echt einiges vorgenommen, das wird auch bei diesem Kapitel wieder klar. :D
Der Großteil des Kapitels besteht dann ja "einfach" aus dem Chaos rund um den danebengegangenen Portalzauber. Da wäre es natürlich hilfreich, wenn genau dieses Chaos auch richtig toll beschrieben würde. Glück für dich und Glück für uns Leser: Das ist es! :p
Mir hat das nämlich sehr, sehr gut gefallen wie da alles drunter und drüber geht, ich fühle mich mittendrin und kann die Bedrohung und den Schrecken richtig spüren. Dabei kommt es den Schilderungen zweierlei zugute, dass du sie geschickterweise aus Volkhans Sicht präsentierst. Denn erstens Mal ist er zwar ein relativ nüchterner Kerl, dabei aber nicht so zynisch und (scheinbar) emotionslos wie Airik sich gibt. Also schon ein "Kerl", um mal in diesen Kategorien zu sprechen, aber eben nicht total stumpf, wie ja auch seine Sorge um Myra und die Querverweise zu seiner Vergangenheit belegen, und die immer wieder eingeschobenen Gedankensprengsel. Genau diese Querverweise sind dann auch der zweite Grund, warum ich die Entscheidung, hier Volkhan zum Szenenprotagonisten zu machen, für sehr gelungen halte. Denn abseits von der reinen Lust am Chaos und der Verwirrung tut diese Szene dann noch sehr viel für das (wichtige) Gesamtverständnis der Story, denn durch Volkhan, der sich im Orden ja bestens auskennt, bekommt man hier noch sehr viele Personen etwas näher vorgestellt und erfährt etwas zu ihren Beziehungen zu Volkhan, aber auch untereinander. Das sind sehr wertvolle Informationen, damit man sich als Leser nicht ausgeschlossen fühlt. Dieses Gefühl der Ausgeschlossenheit passt immer sehr gut zu Airik, weil er ja selbst ausgeschlossen ist. Hier aber ist man Dank Volkhan mittendrin, und das dann noch zu einem Zeitpunkt, in dem man Personen kaum besser kennenlernen könnte, wie ich finde. Denn wenn alle ruhig auf ihren Stühlen sitzen, dann heben sich vielleicht zwei, drei von ihnen hervor, und der Rest bleibt eine graue Masse (wobei du dich auf der "Feier" einige Kapitel vorher auch deutlich talentiert hervorgetan hast, die Personen ohne einen besonderen Dreh- und Angelpunkt gut vorzustellen, muss man ja sagen). Hier aber geht es auf einmal um Leben und Tod, keiner weiß, was los ist, fast alle lassen ihre Reserviertheit fallen und zeigen in ihrem Handeln halt besonders Charakter. Das hat mir ziemlich gut gefallen.
Dadurch wird das ganze nicht nur zu einer weiteren Vorstellungs- und Vertiefungsrunde bezüglich bereits bekannter Charaktere, sondern auch ein bisschen zu einem Who-is-Who des bekannten Gothicpersonals. Abuyins und Cassias Auftritte haben mir wirklich gut gefallen, der von Abuyin sogar noch einen Tick mehr, sein Aussehen, seine Rolle im Orden, sein Verhalten - ab und zu grenzte es beinahe schon an Komik ("Der Mann aus dem Sonnenmatriarchat hatte sogar seinen anstrengenden Akzent abgelegt, Volkhan konnte es kaum fassen."), aber dafür war die Situation dann doch zu ernst. Cassia ist dann so, wie man sich Cassia eben vorstellt - man fragt sich wirklich, ob die sich mit dem Zweckbündnis zu ihr wirklich einen Gefallen getan haben. :D
Gut finde ich wie gesagt auch immer, wie die Hilflosigkeit Volkhans durchschimmert. Er wirkt da wirklich sehr getrieben und verzweifelt. Richtig schön auf den Punkt gebracht ist sein Innenleben an dieser Stelle, finde ich:
Wenn ich doch nur meinen Waffengurt getragen hätte. Doch gab es überhaupt einen Feind, den er hätte erschlagen können?
Passt wirklich richtig gut.
Gut finde ich auch, dass man mit Volkhan trotz seiner Lage dann nicht übermäßig sympathisiert und er eben, trotz oder gerade wegen Innosgläubigkeit, eben nicht der Gute ist:
Von all den tapferen Kindern Innos' in der Hölle da unten rettet ihr den Ork.
Wobei hier natürlich auch wieder etwas auflockernder Witz drinsteckt. :D
Nachdem sich das Chaos etwas legt, machst du auch ganz geschickt weiter, indem du die Spannung einfach auf die Frage umlenkst, was oder wer denn dafür gesorgt hat, dass der Portalzauber schiefgegangen ist. Natürlich fällt da der Verdacht direkt auf unsere Haupt-Hauptperson Airik, was die Lage sehr schön zuspitzt. Für ihn wird es ja echt nicht besser, und seine Reaktion hier kann ich gut nachvollziehen:
„Bei allen drei Göttern, was ist hier los? Dieser Thamasz behauptet, ich wäre das gewesen!“ Entkräftet rieb er sich die Hände über das Gesicht. „Was wollt ihr überhaupt alle von mir?“
Das würde ich mich nämlich auch wiederholt fragen. Aber er scheint ja ein harter Typ zu sein und kann es ab, zumindest wirkt er im weiteren Verlauf ja gewohnt schnippisch und wenig weinerlich. Naja, vielleicht alles Abwehrmechanismen. :D
Airiks Blick verlor dafür nicht an schnitt.
Schöne Formulierung... nur müsste "Schnitt" dann ja wohl groß nicht? Aber klingt wirklich, tjoa... schnittig. :D
Schön fand ich in diesem Zusammenhang auch folgende Stelle:
„Nach meiner glorreichen Aufnahme in den Orden wäre ich auch wirklich enttäuscht gewesen, wenn ihr mich nicht erkannt hättet, Meister Daron,“ spitzelte Airik. Er kennt ihn?, dachte Volkhan überrascht. Natürlich! Daron predigte nun schon über dreißig Jahre in Khorinis. Airik muss ihn aus Kindheitstagen wiedererkannt haben. „Mein Sohn,“ sprach Daron mit weit ausholender Stimme, „ich erinnere mich an viele Gesichter, aber deines hat sich über die Jahre verändert wie es nur die Wenigsten tun. Verzeih mir.“ Airik lachte freudlos. „Was ein paar ausgeprägte Wangenknochen alles ausmachen können.“
Erstens Mal natürlich wieder Airiks aggressiver, äh, Gesprächsstil, und eben auch die Einbettung seiner eigenen Vergangenheit. Natürlich: Bei so vielen alteingesessenen Khorinern, die hier herumlaufen, können ja nicht alles Fremde für ihn sein.
Die Erklärung mit dem Drachenblut kommt dann unerwartet, ist aber so gar keine schlechte Idee, wenn auch über mehrere Ecken gedacht. Zuris hat dann wohl irgendwie Reste davon im Körper gefunden, oder wie hat man sich das vorzustellen? So genau habe ich da nicht verstanden, was er mit dem toten Körper gemacht hat, aber gut, solange er wusste, was er tut... ein wenig grinsen musste ich bei dem Schluss, dass der Täter bei der Menge an Drachenblut ja einen ganzen Drachen getötet haben muss. Ich mein, das wird doch so oder so die einzige Möglichkeit sein, an Drachenblut zu kommen, egal in welcher Menge, oder? Ich glaube ja wohl kaum, dass Drachen sich das Zeug abzapfen und verscherbeln. Und ja, man könnte natürlich geringe Mengen irgendwo erwerben, aber das kann man ja auch in größeren Mengen und so oder so musste ein Drache dafür sterben. Wirkt also so ein bisschen "naiv", wie die sich das zurechtschustern. Oder aber es gibt tatsächlich einen von Drachen höchstselbst betriebenen Bluthandel. :D
Noch unerwarteter kam dann folgende Stelle:
„Nur eines Drachen Blut vermag es, Mana und Geist zu vindizieren.“
Früher als gedacht wird hier auf den Titel der Geschichte Bezug genommen! Und das dann auch noch mit so einem apodiktischen Satz... das wär so einer, der ganz groß hinten auf dem Buchrücken stünde. Hat was. :D
Ab hier finde ich dann auch wieder gut, dass selbst so Fieslinge wie Zuris eine gewisse "Fairness" bzw. wenigstens Verstand beweisen, indem sie Airik bei den gegen ihn gerichteten Verdachtsmomenten unerwartet beispringen. So ja auch Volkhan, der sich mehr oder minder die ganze Zeit nicht vorstellen kann, dass Airik da etwas manipuliert hat. Finde ich gut und glaubwürdig gemacht und beugt auch so einer Schwarz-Weiß-Verteilung vor. Wir haben hier ja auch immerhin eine Rot-Blau-Dunkel-Verteilung, von daher ginge sowas ja sowieso nicht. :D
Der Post geht dann jedenfalls mit ein wenig Rückhalt zu Airik und einem neuen Auftrag zu Ende. Ein bisschen kann man wohl davon ausgehen, dass Myra sich schon wieder berappelt? Wäre ja auch zu schade, einen Charakter mit solchem Potential so früh sterben zu lassen. Außerdem wäre dieses Band (Zweig hieß es doch, ne?) zwischen ihr, Volkhan und Airik dann ja wieder zerstört, nehme ich mal an, das käme dem ja auch nicht gelegen. Wie dem auch sei, es ist schon einiges passiert, aber die Geschichte steht ganz offenbar noch ganz am Anfang und es gibt noch so vieles zu klären. Ich bin echt gespannt, wo das alles noch hinführen wird, und dieses Kapitel hat sehr viel zu dieser Neugierde beigetragen!
Zuletzt aber noch zu den Fehlern. Das waren meiner Meinung nach wieder deutlich zu viele. Vor allem, weil sie in so einem Widerspruch zu dem stehen, was sich am Rest des Kapitels zeigt: Viel Mühe, viel Sorgfalt, ein großartiges Gespür für Sprache und überhaupt. Da fällt die formale Seite doch deutlich hinter zurück, was ja eigentlich nicht sein müsste! Und gerade bei so langer Wartezeit zwischen zwei Kapiteln wäre ein Tag Korrekturlesen doch auch nicht mehr so ins Gewicht gefallen! Naja, wie dem auch sei, hier eine Liste, die wahrscheinlich nicht alles Fehlerhafte umfasst:
Der Nordmar spürte, dass es jetzt nur eine Sache gab, die er tun konnte.
Thamasz ballte seine Hände zu Fäusten und wandte sich mit Wut verzehrte Fratze Volkhan zu, seine grünen Augen wild aufblitzend.
Noch bevor er Alchemist etwas erwidern konnte, eilte der Nordmar an ihnen vorbei.
Sie war jetzt still geworden und atmete Flach.
„Kehr um und such jemanden, der etwas für sie tun kann!.“
Solche und ähnliche Zeichensetzungsfehler gab es bei den Dialogen auch wieder zu häufig.
Sie muss am erfrieren sein!
Sagitta wirkte selber etwas mitgenommen, doch die Alchemisten war nicht zu unterschätzen.
...und außerdem solltest du dich vielleicht für eine Schreibweise entscheiden, denn wenig später heißt es:
Die Alchimisten nickte.
„Nathan, hohl mir den Kronstöckl aus meiner Kammer, hurtig!“
Verdreht und gebrochen lagen sie dar
Purifers Lippen kräuselten sich, als ob er etwas gegessen hätte, dass ihm nicht schmeckte.
Drachenblut. Zuris hatte der Novizin
"Dieser Rückschlag macht nur noch deutlicher, dass deine Aufgabe wichtiger ist denn jeh.
Arxes vermutete in Bram einen Feind des Ordens, und ich werde nicht zu lassen, dass diese Gefahr zu etwas heranwächst, dem wir nicht mehr mächtig werden können.
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John Irenicus
11.10.2014, 13:13
Ein ganz anderes Kaliber und schon mal ein heißer Kandidat auf meine Stimme ist dann Johns „Die Nacht der Tränen Innos’“. Gleich am Anfang musste ich lachen, weil das halt einfach eine herrliche Parodie auf diesen ganzen Unfug von Tob ist §hehe. Das Schöne an dieser Story ist aber vor allem, wie es dir gelingt, diese abstruse Tob-Welt durch den Kakao zu ziehen und sie dabei doch irgendwie ernst zu nehmen. Das ist keine plumpe „Hehe, guckt mal, wie doof das alles ist!“-Verarsche, das ist eine Story, die sich wirklich auf diese ganze Konzeption einlässt – und dabei halt beiläufig deren Albernheit offenbart.
Gerade die Jups und Japs in den Dialogen habe ich ja besonders gerne übernommen. :D
Aber das war natürlich nicht nur eine Parodie sondern gleichzeitig auch eine Hommage an Tob, das darf man dabei nicht vergessen! Sein Szenario eignet sich ja wirklich für viele Dinge und ist ja auch oft sehr originell, das war dann beim Schreiben schon klasse. :D
Aber auch ganz unabhängig von Tob und seinem Werk kann sich diese Story sehen lassen. Schöne Sprache, schöne Beschreibungen, schöne (teilweise im wahrsten Sinne des Wortes §list) Charaktere; da passt halt alles, von der Idee der Nacht der Tränen Innos’ und was sie für die jeweiligen Anhänger der zwei verfeindeten Götter bedeutet, über die Einblicke in das Handwerk der Verführerin, bis zum heimlichen und eigentlich ja ziemlich sympathischen Helden der Handlung, Ferdy (toll übrigens, dass auch der volle Name ja wohl kaum passender für einen Dämon ist :p).
Ja, danke für das Lob, finde ich toll und auch ein bisschen überraschend, weil ich diese Story eigentlich gar nie sooo weit vorne gesehen hatte, sowohl absolut als auch im Bezug zu meinem eigenen "Fundus". :gratz
Die eigentliche Handlung ist an sich ja ziemlich unspektakulär: Da wird ein Amulett geklaut, das eigentlich völlig unbedeutend ist und das weder die Besitzerin noch die Diebin wirklich brauchen, wie am Ende deutlich wird. Aber gerade das ist im Grunde eine schöne Pointe, die auch ziemlich rund wirkt, weil sie ja schon ganz am Anfang vorbereitet wurde – denn im Grunde hatte Xarah ja schon da, bevor sie sie überhaupt brauchte, die Lösung parat, sie brauchte nur später etwas Beistand von Ferdy, um ihre eigenen Worte auch zu verinnerlichen.
Am Ende – und auch das gefällt mir – sind dann alle glücklich: Xarah braucht das Amulett nicht und legt auch ohne einen Superauftritt hin. Das wiederum dürfte auch dem Publikum gefallen. Ferdy hat seinen Job gemacht und muss keine Genickbrüche oder Ähnliches von Beliar befürchten (was ja durchaus öfter mal vorzukommen scheint). Candida hat ihre Aufgabe erfüllt. Und die Innosanhänger können ihr Ritual abhalten. Gleichzeitig bleibt am Ende alles irgendwie beim Alten und verläuft nicht viel anders, als es wohl verlaufen wäre, wäre Candida gescheitert oder gar nie mit ihrer Mission betraut worden.
Finde ich gut, wie Laido das Ende kritisiert hat, du es aber ja doch ziemlich lobst. Leider habe ich seiner Kritik schon zu viele Zugeständnisse gemacht, um mich jetzt voll in deinem Lob suhlen zu können, deshalb nur: Ja, war auch so angelegt, dass das Amulett selbst jetzt gar nicht so wichtig ist, wie die Parteien vielleicht meinen. Trotzdem hätte ich das Ende bzw. die Handlung selbst ein bisschen verfeinern können oder gar sollen, aber naja, dann wäre es ja wieder so ausgeufert.
Gerade diese „Ende gut, alles gut“-Stimmung rechtfertigt dann auch irgendwie ein bisschen, dass die Story hier in der Märchenkategorie steht. Aber wirklich nur ein bisschen…
Sehe ich nämlich auch so. :cool:
Trotz eher geringer Märchenhaftigkeit finde ich die Story sehr schön und könnte mir auf jeden Fall vorstellen, ihr meine Stimme zu geben.
Ja, vielen Dank für den ausführlichen und überraschend positiv ausfallenden Kommentar! Hätte gar nicht gedacht, dass die Story überhaupt bei wem in die engere Auswahl gelangt, von daher ist das schon ein echter Erfolg für mich. War ja auch eher eine Notlösung, das Teil anzumelden. Ich muss mich wirklich mal um ein ordentliches Märchen kümmern, schätze ich. Aber naja, die Kategorie ist ja jetzt erstmal vorbei. :D
Vielen lieben Dank jedenfalls nochmal. :gratz
Die Grundidee ist simpel, weiß aber zu gefallen: Die Geschichte, die jeder hier quasi auswendig kennt, weil er sie schon tausend mal gesehen oder gelesen hat, sei es mit Dagobert Duck oder mit den Muppets in der Hauptrolle (aber wohl niemals bei Dickens §ugly), auf Gothic gemünzt mit Valentino als Scrooge.
Einspruch! Ich habe das tatsächlich auch bei Dickens gelesen. §lehrer
Lange vorher natürlich die schöne Zeichentrickversion mit Dagobert Duck (der original ja auch nicht umsonst Scrooge McDuck heißt). :D
Laidoridas
11.10.2014, 13:55
Einspruch! Ich habe das tatsächlich auch bei Dickens gelesen. §lehrer
Lange vorher natürlich die schöne Zeichentrickversion mit Dagobert Duck (der original ja auch nicht umsonst Scrooge McDuck heißt). :D
Ich auch! Sogar mit Bildern drin! Von der Zeichentrickversion kenne ich dagegen nur Ausschnitte. :cool:
Laidos „Schaum“ ist, ich sprach es schon an, wohl die Geschichte, die hier in dieser Kategorie am besten aufgehoben ist. Das ist wohl auch irgendwo naheliegend, wurde sie ja scheinbar speziell für diese Kategorie verfasst, während alle anderen teilnehmenden Geschichten halt nicht ursprünglich als Märchen konzipiert waren. Dennoch ist das natürlich ein großer Pluspunkt. Dass da wirklich alle klassischen Elemente des Märchens, wie man sie in der Schule gelernt hat, vorkommen, muss ich gar nicht im Einzelnen ausführen, das sieht ja jeder selber. Ich war lediglich überrascht, dass dann am Ende nicht die Moral kam, dass man halt gefälligst ehrlich arbeiten, anstatt magische Tricks benutzen und Packte mit Dämonen schließen soll, und dass Theobald dann einfach weitermacht wie vorher. – Positiv überrascht, denn so was hat man ja schon tausend Mal gelesen und braucht es nicht unbedingt zum tausendundersten Mal. Und ich bin eh nicht so der Freund davon, wenn eine Story nur die Illustration eines einzigen großen moralischen Zeigefingers ist, der am Ende geschwungen wird.
Ich hatte mir auch bei der Story extra vorgenommen, dass das Ende möglichst unvorhersehbar sein sollte, weil ich ja schon öfters so Geschichten hatte, bei denen sich relativ schnell abzeichnet, in welche Richtung die gehen (z.B. bei der Trollnovelle). Deswegen wollte ich dieses typische moralische Märchenende hier auf jeden Fall vermeiden. John hats ja nicht so gefallen, aber freut mich natürlich, dass das bei dir anders war. :)
Die Geschichte funktioniert nur dank einiger eher unwahrscheinlicher Elemente: Das geht damit los, dass so eine reiche Kaufmannsfamilie ja eigentlich Diener haben sollte, sodass nicht die Mutter bzw. eines der Kinder den ganzen Haushalt selbst übernehmen muss.
Ja, hm, da ist womöglich was dran. Eigentlich war es jetzt nicht so gedacht, dass Theobalds Eltern furchtbar reich sind. Die sollten schon gut verdienen und einen gewissen Wohlstand haben, aber jetzt nicht zu den reichsten Händlern der Stadt gehören. Ich sehs aber auch so, dass es schon ein bisschen so rüberkommt, weil sie ja auch ihr eigenes Lagerhaus haben und so... da würde man eigentlich schon erwarten, dass die auch zumindest einen Hausdiener haben. Dann war der Vater also wohl einfach zu knauserig, um Geld für sowas auszugeben. :D
Und das geht damit weiter, wie sehr Theobald dann ob seiner vermeintlichen Spülkunst der Hof gemacht wird. Dass dieses blitzende und funkelnde Geschirr ein ziemlicher Hingucker ist und sowohl die Kaufmannsgilde als auch der König gerne solches Geschirr hätten, das geht schon an. Meinethalben auch, dass man diesen vermeintlich so begabten Tellerwäscher dann ordentlich entlohnt. Aber dass der Gildenmeister und später gar der König einem Tellerwäscher, und sei er noch so begabt, die eigene Tochter zur Frau geben will, das ist dann schon eher fragwürdig.
Diese Kritik wiederum muss ich jetzt aber mal nachdrücklichst von mir weisen! Dass das nicht besonders glaubwürdig ist, weiß ich natürlich auch, aber so ganz bierernst war die Geschichte ja nun auch nicht gemeint. Und dass sich alles ums Spülen drehen und auch alle Personen das Spülen wahnsinnig wichtig nehmen sollten, gehörte sozusagen zum "Konzept". In der Sache mit den Töchtern ist das dann natürlich schon ziemlich auf die Spitze getrieben, aber ich finde das schon in Ordnung so. Aber gut, ich hab den Kram ja auch geschrieben, von daher ist das wahrscheinlich auch ziemlich selbstverständlich und hat nicht so viel zu sagen. :D
Die ist nämlich nicht nur das märchenhafteste Märchen in dieser Kategorie, sondern auch ganz hervorragende geschrieben. Aber etwas anderes hätte mich bei Laido auch sehr überrascht. Ich jedenfalls habe Schaum gerne gelesen und räume ihm auch gute Siegeschancen ein!
Vielen Dank für deinen Kommentar und natürlich auch deine Stimme, Jüdex! :gratz
John Irenicus
11.10.2014, 13:58
Ich auch! Sogar mit Bildern drin! Von der Zeichentrickversion kenne ich dagegen nur Ausschnitte. :cool:
Ich hatte mir so eine Version mit Anmerkungen (aus der Reihe "The annotated XY" wozu es auch Bücher zu Alice im Wunderland (super) und ich glaube auch Wizard of Oz gibt) gekauft, und da sind auch so die Originalzeichnungen dabei. Richtig spieze! Wobei ich den Hype um die Geschichte selbst beim Lesen jetzt nicht so nachvollziehen konnte. Im Grunde ist es dann wirklich nur einfach ein riesengroßer Klacks Weihnachtskitsch. Aber immerhin: Die Idee mit den drei Geistern war ganz offenbar so klasse, dass sie sich längst verselbstständigt hat. Das muss man ja auch erstmal hinbekommen.
Und wenn Dickens gewusst hätte, dass es mal eine Gothic-Adaption mit viel Sex geben würde... §ugly
Jünger des Xardas
11.10.2014, 14:45
War ja auch eher eine Notlösung, das Teil anzumelden.
Ich glaube, das trifft auf die meisten geschichten in der Kategorie zu :p
Und klar gibt es von dir noch viel bessere Storys, aber runterputzen musst du die hier keineswegs :gratz
Ja, hm, da ist womöglich was dran. Eigentlich war es jetzt nicht so gedacht, dass Theobalds Eltern furchtbar reich sind. Die sollten schon gut verdienen und einen gewissen Wohlstand haben, aber jetzt nicht zu den reichsten Händlern der Stadt gehören. Ich sehs aber auch so, dass es schon ein bisschen so rüberkommt, weil sie ja auch ihr eigenes Lagerhaus haben und so... da würde man eigentlich schon erwarten, dass die auch zumindest einen Hausdiener haben. Dann war der Vater also wohl einfach zu knauserig, um Geld für sowas auszugeben. :DIch hatte das auch so verstanden, dass die jetzt durchaus wohlhabend aber eben keine so große Nummer wie der Gildenmeister sind. Aber ein Dienstmädchen hatte doch früher wirklich jeder bürgerliche Haushalt.
Also ja, der Vater muss wohl ein Geizkragen sein :D
Diese Kritik wiederum muss ich jetzt aber mal nachdrücklichst von mir weisen! Dass das nicht besonders glaubwürdig ist, weiß ich natürlich auch, aber so ganz bierernst war die Geschichte ja nun auch nicht gemeint. Und dass sich alles ums Spülen drehen und auch alle Personen das Spülen wahnsinnig wichtig nehmen sollten, gehörte sozusagen zum "Konzept". In der Sache mit den Töchtern ist das dann natürlich schon ziemlich auf die Spitze getrieben, aber ich finde das schon in Ordnung so. Aber gut, ich hab den Kram ja auch geschrieben, von daher ist das wahrscheinlich auch ziemlich selbstverständlich und hat nicht so viel zu sagen. :D
Na ja, damit dass die Geschichte nicht ganz ernst sein sollte, kann man im Notfall ja alles erklären :p Klar sollte sie das nicht. Aber abgesehen vom Spüldämon und allem, was er eben so mit sich bringt, sollte das Szenario ja wohl schon etwas bodenständiger und ernsthafter daherkommen als jetzt z.B. Eintopf/Fritten oder Wracks. Also bei der Tochter des Gildenmeisters finde ich das auch noch in Ordnung. Bei der Königstochter ist es dann aber schon ziemlich unglaubhaft.
Aber wie gesagt, wirklich stark aufgestoßen ist mir das ja nicht. Meine Stimme hast du ja trotzdem bekommen :)
Ich bin übrigens ziemlich überrascht, dass ihr das beide gelesen habt. A Christmas Carol war für mich immer (wie der Zauberer von Oz oder Alice im Wunderland übrigens auch) einer dieser Klassiker, die halt jeder kennt, ohne sie je angerührt zu haben :D
Dark Universe
von DeanAckles
Post 21 - 33
Dark Universe ist seit dem letzten Wettbewerb nicht nur ein bisschen, sondern sogar ein ganzes Stück gewachsen und sogar fertig geworden! Bei den vielen unfertigen Storys in diesem Forum ist es immer wieder schön zu sehen, wenn mal etwas fertig wird. Und wenn das dann auch noch so eine beachtliche Länge erreicht hat wie Dark Universe - Respekt!
Auch auf der zweiten Seite der Story sucht der altbekannte Held nach den Sternen Beliars, um dessen Wiedererweckung zu verhindern.
Doch leider gibt es auch weiterhin viele Ungereimtheiten in der Story. So mag es zwar ziemlich cool sein, wenn der Mann in Schwarz am Himmel erscheint und riesige Feuerbälle auf arglose Bürger wirft, aber warum verschwindet er denn dann sofort wieder? Hatte der nur mal eben Lust, dem Helden noch ein bisschen Angst einzujagen? :D
Kurz darauf bekommt der Held Ärger von Thorus, weil er Reddock ausgelöscht hat. Aber warum sollte Thorus denn irgendeine Führungsmacht über ein Rebellenlager haben? Der ist doch mit den Orks im Bunde...
Gleich im ersten Post lassen sich wieder die typischen Elemente der Story entdecken. Für den kleinen Platz gibt es eine Menge große Wendungen in der Story (Die Reise zu Thorus, die Inhaftierung, die Wiederfreilassung), aber ihnen wird nicht richtig Zeit gelassen, ihre Wirkung zu entfalten. Dramatische Geschehnisse verpuffen halt zur Bedeutungslosigkeit, wenn der Held nur zehn Zeilen später schon wieder frei ist, der Oberbösewicht wieder verschwunden oder der gefasste Plan schon wieder geändert wurde.
Unglücklich fand ich auch, dass Trelis (übrigens eine Burg und keine Stadt ;)) von dem Drachen in Schutt und Asche gelegt wird - und das im Nachhinein einfach als Notwehr des Drachen entschuldigt wird. Aber warum muss der Drache den Helden denn ausgerechnet mitten in Trelis treffen und nicht erst, wenn dieser wieder allein in freier Wildbahn ist? Und warum sollte ein friedfertiger Drache, ob angegriffen oder nicht, ganze Stadtteile zerstören. Und das dann auch noch entschuldigt werden.
Außerdem war die wichtige Botschaft auch ziemlich platt. Beliar wär also nicht nur eine Gefahr für die Welt, sondern sogar für das Universum. Das macht ja nun echt DEN Unterschied. :p
In Kapitel 23 passiert wieder viel zu viel zu schnell. Der Held kommt in Faring an, trifft Lares, lernt Anog und Co. kennen, bekommt von ihnen den Auftrag etwas ins Essen der Orks zu schmuggeln und eine große Schlacht samt Siegesfeier gibts auch noch. Da ist bei der Länge des Posts doch schon von vornherein klar, dass das alles irgendwie zu schnell geht, Dinge unzureichend erklärt oder beschrieben werden und die Gefühle des Lesers gar nicht mithalten können. So leicht wie der Held dem Ork das Mittel in den Topf geschmuggelt hat, hätte das übrigens auch jeder tun können. Dafür hätten Anog und Co. nicht auf ihn warten müssen.
Der Kampf lief total leicht für die Rebellen. Nur ein Stich hatte genügt um EINEN Ork auszuschalten.
Sowas geht auch gar nicht. "lief total leicht" ist viel zu sehr Slang, um im Erzähltext aufzutauchen. Außerdem sollte dem Leser dies anhand von anderen, sichtbaren Beschreibungen auffallen und nicht das Fazit schon ohne Beschreibung an den Kopf geklatscht werden. Und einfach zu schreiben, dass immer EIN Stich genügt um einen Ork auszuschalten ist viel zu starr. In einer realistischen Welt wird es nie eine Riesenmenge Orks geben, von denen sich jeder mit gleich vielen Stichen erledigen lässt.
Als der Held erfährt, dass er ein Schwert braucht, dass die Eigenschaften von Uriziel und der Klaue Beliars vereint, dachte ich erst, er bräuchte die beiden Schwerter, um sie dann von einem Schmied zusammenschmelzen zu lassen oder sowas. Aber dass es so ein Schwert einfach schon fertig gibt, hätte ich nicht gedacht. Warum das so ist, wird ja auch nirgendwo erklärt. Wer hat diese Waffe zu welchem Zweck erschaffen? Es wirkt doch ziemlich unglaubwürdig, dass so ein Megaschwert einfach so irgendwo in einem Tempel mit mittelmäßigen Schutzmechanismen versteckt liegt und nur darauf wartet, abgeholt zu werden.
Und dann kommt schließlich das nach der Story benannte Finale, bei dem oben genannte Fragen vollkommen offen bleiben und Prüfungen gestellt werden, die einfach nicht zu einem Artefakt passen wollen. Wenn diese Waffe vor sonst wie vielen Jahren geschaffen wurde, warum gibt es dann so eine Prüfung wie "Beschütze Mora Sul!". Sitzt Quarhodron (der anfangs übrigens noch anders hieß) den ganzen Tag rum und guckt durch die Welt, was er wohl so als Prüfung benutzen könnte oder wie? :D
Auch das Lee da dann auch noch drin verwickelt ist, wirkt sehr gezwungen. Und dass schon vor dem finalen Kampf erzählt wird, dass der Kampf für den Helden ein Klacks wird, nimmt natürlich auch noch den letzten Rest Spannung.
Positiv bleiben die vielen Ideen, die in dieser Story umgesetzt wurden. In jedem Post gab es viele neue und unvorhersehbare Wendungen, denen ein gewisser Unterhaltungswert definitiv nicht abzusprechen ist! Aber die Ausführung und der Schreibstil an sich machen Dark Universe leider zu keiner Geschichte, der ich einen Daumen hoch geben könnte.
Laidoridas
11.10.2014, 15:21
"Der Lord-Report" von Laidoridas ist wirklich eine witzige und tolle Story! So viel Witz, teilweise offensichtlich, teilweise versteckt, aber niemals aufdringlich. Und dann immer dieser van Goth "Glaubst du das? Glaubst du das wirklich???". Das war großartig, wie der das immer wieder gesagt hat. Und zum Schluss, als Egon dann seine Rede in der Kneipe gehalten hat, war das auch die einzige Stelle, wo ich dachte, jetzt wirds doch langsam kitschig. Und was passiert? Douglas bezeichnet die Rede als pathetische Scheiße. Da hast du richtig mit dem Leser gespielt. Erst wollte man es dir ankreiden, aber dann beweist du, dass alles so geplant war. :cool:
Eigentlich ist die Stelle total gemein. Egons Rede ist ja teilweise wörtlich hierher (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/427637-Story-Agnitio) entnommen, und da hatte ich schon ein etwas schlechtes Gewissen, Douglas das dann am Ende sagen zu lassen. Aber naja, Regonas hat es mir ja offenbar nicht übel genommen. §ugly
Aber habe ich das richtig verstanden, dass der arme Pleiten Paule hingerichtet werden soll? :(
Finde ich super, dass das endlich mal jemand erwähnt! :) Ich dachte schon, da hätte ich es mit der Subtilität mal wieder übertrieben. Ja nun, aber was heißt denn "der arme Pleiten-Paule"? Der ist halt ein Verbrecher, und Verbrecher werden eine Hutlänge kürzer gemacht. So einfach ist das!
Dankeschön fürs Lesen und Kommentieren, ali, auch natürlich in Sachen "Schaum". Da fällt mir zwar nix zum Kommentar ein, aber trotzdem danke! :D
Die Nacht der Tränen Innos
von John Irenicus
Wenn man die Story gelesen hat, verwundert es einen nicht, dass sie schon drei Jahre auf dem Buckel hat. Höchstens könnte man sich wundern, dass sie nicht noch älter ist, denn heute wäre John so etwas nicht passiert. Die Beschreibungen ergeben kein stimmiges Gesamtbild, man stockt ständig beim Lesen irgendwelcher holpriger Schwurbeleien in langweilig ausschweifenden Beschreibungen, die mit der Handlung, die man übrigens in sechs Zeilen zusammenfassen könnte, rein gar nichts zu tun haben. Die Charaktere bleiben bis zum Ende blass und unsympathisch und erwecken nicht den geringsten Anschein...
Oh, mein Paket ist da! Vier neue DVDs! Geilomatico! Jetzt hab ich echt verdammt gute Laune!! :)
Die Nacht der Tränen Innos spielt vom Anfang bis zum Ende mit den Perspektiven. Dabei spalten die Perspektiven nicht nur die Schauplätze, sondern auch die Glaubensgemeinschaften. Innos- und Beliaranhänger, an Weihnachten knallhart parallelisiert!
Während Innosanhänger das Fest mit der Vernichtung eines Körperteils Beliars feiern, geht es bei den Beliaranhängern um eine Starstripperin, die irgendwen auf einer Riesenbühne vögelt. Gibs doch zu, John. Du warst auch schon mal bei sowas! §nana
So richtig Feierlaune kommt im Mittelteil aber nicht gerade auf, wenn die anfangs noch so taffe Stripperin nur noch vor sich her heult und nicht auftreten will, die Feuermagierin Zweifel an ihrer Religion hegt und das Publikum ungeduldig wartet. In dieser Phase schien mir die Story doch ein bisschen auf der Stelle zu treten. Nichtsdestotrotz ist die Spannungssteigerung zum großen Moment hin gelungen.
Der große Moment ist dann aber gar nicht so groß. Zumindest passiert nichts gänzlich Unerwartetes.
Sehr schön finde ich aber, wie das Ende einem dann förmlich ins Gesicht schreit: Eigentlich sind sie doch gar nicht so verschieden, sondern sogar ziemlich ähnlich. In beiden Fällen geht es einfach um den Zusammenhalt und die Bestärkung durch andere. Da ist es egal, ob Teile von Beliar weggeätzt oder Stripperinnen auftreten: Hauptsache, alle sind glücklich!
Irgendwie eine strange Auslegung des Weihnachtsgedankens, aber ich war schon ein bisschen ergriffen, das muss ich ja zugeben. Irgendwie hinterlässt die Story trotzdem einen komischen Nachgeschmack und ich weiß nicht recht, was ich von ihr halten soll. Vielleicht liegt das auch daran, dass Xarah so labil ist und ich sie überhaupt nicht einschätzen kann. Anfangs der versnobte Star, dann Heulsuse und dann plötzlich professionell.
Was man auf jeden Fall sagen kann, ist, dass die Story eine nette Unterhaltung, mit tadellosem Schreibstil bietet. Anders als in meiner Muffeligkeit zu Anfang diagnostiziert, liest sich alles flüssig und fügt sich gut zu einem Gesamtbild zusammen.
In der Märchenfrage fühl ich mich ja immer vollkommen ahnungslos. Aber immerhin gab es nichtmenschliche Charaktere. Das ist doch auch son Merkmal, oder? :scared:
Venusfalle
von Sir Ewek Emelot
Ewek wartet mit einer sehr detailliert beschriebenen und durch und durch gelungenen Sexszene auf. So realitätsnah hab ich das glaub ich noch nie gelesen hier. :D Die kalten Hände, das Streicheln der Unterschenkelinnenseite... Da hab ich mich tatsächlich wiedergefunden. :D
Die subtil erwähnte Fessel wirkte für mich von Anfang an wie ein Störkörper in dieser ganzen, heilen Welt. Während ich weiterlas, hat mich diese kurze Erwähnung einfach nicht wieder losgelassen. Ist sie seine Sexsklavin? Wollte sie das so? Sie wirkte ja eigentlich nicht unglücklich. Und dann geht er an ihr Schmuckkästchen und der Titel der Kurzgeschichte ergibt plötzlich Sinn! Hat er die Frau etwa in seine Venusfalle gelockt, um sie auszurauben?
Der knackige Dialog, kurz bevor er ihr Zimmer verlässt, verdient Achtung, meiner Meinung nach zumindest. Ich empfand es als äußerst eindrucksvoll, wie kühl die Frau auf den unverfrorenen Diebstahl reagiert und wie selbstsicher der Mann sich nicht von ihren Spitzen beunruhigen lässt.
Der Moment, als sie plötzlich wieder vor ihm steht, ist ebenfalls großartig! Unerwarteter ging's nicht und ein bisschen gruselig war es ja auch! :scared:
Bei der Erwähnung der Eckzähne hat es dann endlich Klick gemacht bei mir. :D (Wie es ja auch gewollt gewesen sein wird.)
So sind sie sich gegenseitig in die Venusfalle gelaufen. Aber wer zuletzt lacht, lacht nun mal am besten. :D
Im Rückblick habe ich das Gefühl, dass diese Story wirklich schamlos mit mir gespielt hat wie mit einem Ball. Ich scheine immer genau die Eindrücke gehabt zu haben, die durch gewisse Schlüsselstellen minutiös geplant worden sind. Eine gelungene Geschichte, die sich selbst sehr gut einschätzen kann! :gratz
John Irenicus
11.10.2014, 17:03
Die Nacht der Tränen Innos
von John Irenicus
Wenn man die Story gelesen hat, verwundert es einen nicht, dass sie schon drei Jahre auf dem Buckel hat. Höchstens könnte man sich wundern, dass sie nicht noch älter ist, denn heute wäre John so etwas nicht passiert. Die Beschreibungen ergeben kein stimmiges Gesamtbild, man stockt ständig beim Lesen irgendwelcher holpriger Schwurbeleien in langweilig ausschweifenden Beschreibungen, die mit der Handlung, die man übrigens in sechs Zeilen zusammenfassen könnte, rein gar nichts zu tun haben. Die Charaktere bleiben bis zum Ende blass und unsympathisch und erwecken nicht den geringsten Anschein...
Oh je... §gnah
Oh, mein Paket ist da! Vier neue DVDs! Geilomatico! Jetzt hab ich echt verdammt gute Laune!! :)
Puh. *schweiß von der stirn wisch*
Die Nacht der Tränen Innos spielt vom Anfang bis zum Ende mit den Perspektiven. Dabei spalten die Perspektiven nicht nur die Schauplätze, sondern auch die Glaubensgemeinschaften. Innos- und Beliaranhänger, an Weihnachten knallhart parallelisiert!
Ja, hab ich mir ganz schön gewieft ausgedacht, dieses Konzept, wa? :cool:
Während Innosanhänger das Fest mit der Vernichtung eines Körperteils Beliars feiern, geht es bei den Beliaranhängern um eine Starstripperin, die irgendwen auf einer Riesenbühne vögelt. Gibs doch zu, John. Du warst auch schon mal bei sowas! §nana
Ach, woher denn. Außerdem vögeln Stripperinnen niemanden auf irgendwelchen Bühnen. :o
So richtig Feierlaune kommt im Mittelteil aber nicht gerade auf, wenn die anfangs noch so taffe Stripperin nur noch vor sich her heult und nicht auftreten will, die Feuermagierin Zweifel an ihrer Religion hegt und das Publikum ungeduldig wartet. In dieser Phase schien mir die Story doch ein bisschen auf der Stelle zu treten.
Ich glaube, hier habe ich dann versucht, das Grundproblem mit allen Leuten die dranhängen so ein bisschen eindringlicher zu gestalten, dass man sich als Leser einfach länger darauf einstellt. Wär sicherlich auch im Gesamtzusammenhang spannender gewesen, wenn die Geschichte danach halt nicht relativ schnell zuende gegangen wär. §ugly
Nichtsdestotrotz ist die Spannungssteigerung zum großen Moment hin gelungen.
Der große Moment ist dann aber gar nicht so groß. Zumindest passiert nichts gänzlich Unerwartetes.
Ja... wobei Laido ja von "mit den Erwartungen spielen" mutmaßte. :p
Sehr schön finde ich aber, wie das Ende einem dann förmlich ins Gesicht schreit: Eigentlich sind sie doch gar nicht so verschieden, sondern sogar ziemlich ähnlich. In beiden Fällen geht es einfach um den Zusammenhalt und die Bestärkung durch andere. Da ist es egal, ob Teile von Beliar weggeätzt oder Stripperinnen auftreten: Hauptsache, alle sind glücklich!
Irgendwie eine strange Auslegung des Weihnachtsgedankens, aber ich war schon ein bisschen ergriffen, das muss ich ja zugeben.
Oh, das finde ich aber schön, dass du das so siehst. Was sich hinter Blut, Vampiren und Sex doch für familientaugliche Lehren aus der Geschichte ziehen lassen. :D
Irgendwie hinterlässt die Story trotzdem einen komischen Nachgeschmack und ich weiß nicht recht, was ich von ihr halten soll. Vielleicht liegt das auch daran, dass Xarah so labil ist und ich sie überhaupt nicht einschätzen kann. Anfangs der versnobte Star, dann Heulsuse und dann plötzlich professionell.
Xarah ist so eine, die irgendwann im Laufe ihrer Karriere (also bald) mit verheulten Gesicht und verlaufener Schminke nachts in ihrem Bett sitzt, sich ne Kippe ansteckt, Schlaftabletten nimmt und dann aus Versehen die ganze Bude anzündet und verbrennt.
Übrigens finde ich nett, dass du das sehr wohlwollend als "labil" auslegst. So wie du mir das zusammenfasst geht mir eher auf, dass der Charakter dieser Person eher inkonsequent angelegt ist. §gnah
Was man auf jeden Fall sagen kann, ist, dass die Story eine nette Unterhaltung, mit tadellosem Schreibstil bietet. Anders als in meiner Muffeligkeit zu Anfang diagnostiziert, liest sich alles flüssig und fügt sich gut zu einem Gesamtbild zusammen.
Dankeschön! Und ein Hoch auf die DVDs. ;)
In der Märchenfrage fühl ich mich ja immer vollkommen ahnungslos. Aber immerhin gab es nichtmenschliche Charaktere. Das ist doch auch son Merkmal, oder? :scared:
Ha, schon wieder ein neues Merkmal, vielen Dank! Wenn jetzt noch ein paar mehr Leute diese Story lesen, haben dann alle zusammen genügend Aspekte genannt, um meine Geschichte endlich als vollwertiges (oder wenigstens halbwertiges) Märchen gelten zu lassen. :cool:
Vielen Dank fürs Lesen und den Kommentar, MiMo! Da konnte ich ja echt froh sein, dass du einen plötzlichen Launenumschwung erlebt hast und mir die ganz große Schelte erspart blieb! §knuff
Dark Universe
von DeanAckles
Post 21 - 33
Dark Universe ist seit dem letzten Wettbewerb nicht nur ein bisschen, sondern sogar ein ganzes Stück gewachsen und sogar fertig geworden! Bei den vielen unfertigen Storys in diesem Forum ist es immer wieder schön zu sehen, wenn mal etwas fertig wird. Und wenn das dann auch noch so eine beachtliche Länge erreicht hat wie Dark Universe - Respekt!
Auch auf der zweiten Seite der Story sucht der altbekannte Held nach den Sternen Beliars, um dessen Wiedererweckung zu verhindern.
Doch leider gibt es auch weiterhin viele Ungereimtheiten in der Story. So mag es zwar ziemlich cool sein, wenn der Mann in Schwarz am Himmel erscheint und riesige Feuerbälle auf arglose Bürger wirft, aber warum verschwindet er denn dann sofort wieder? Hatte der nur mal eben Lust, dem Helden noch ein bisschen Angst einzujagen? :D
Kurz darauf bekommt der Held Ärger von Thorus, weil er Reddock ausgelöscht hat. Aber warum sollte Thorus denn irgendeine Führungsmacht über ein Rebellenlager haben? Der ist doch mit den Orks im Bunde...
Gleich im ersten Post lassen sich wieder die typischen Elemente der Story entdecken. Für den kleinen Platz gibt es eine Menge große Wendungen in der Story (Die Reise zu Thorus, die Inhaftierung, die Wiederfreilassung), aber ihnen wird nicht richtig Zeit gelassen, ihre Wirkung zu entfalten. Dramatische Geschehnisse verpuffen halt zur Bedeutungslosigkeit, wenn der Held nur zehn Zeilen später schon wieder frei ist, der Oberbösewicht wieder verschwunden oder der gefasste Plan schon wieder geändert wurde.
Unglücklich fand ich auch, dass Trelis (übrigens eine Burg und keine Stadt ;)) von dem Drachen in Schutt und Asche gelegt wird - und das im Nachhinein einfach als Notwehr des Drachen entschuldigt wird. Aber warum muss der Drache den Helden denn ausgerechnet mitten in Trelis treffen und nicht erst, wenn dieser wieder allein in freier Wildbahn ist? Und warum sollte ein friedfertiger Drache, ob angegriffen oder nicht, ganze Stadtteile zerstören. Und das dann auch noch entschuldigt werden.
Außerdem war die wichtige Botschaft auch ziemlich platt. Beliar wär also nicht nur eine Gefahr für die Welt, sondern sogar für das Universum. Das macht ja nun echt DEN Unterschied. :p
In Kapitel 23 passiert wieder viel zu viel zu schnell. Der Held kommt in Faring an, trifft Lares, lernt Anog und Co. kennen, bekommt von ihnen den Auftrag etwas ins Essen der Orks zu schmuggeln und eine große Schlacht samt Siegesfeier gibts auch noch. Da ist bei der Länge des Posts doch schon von vornherein klar, dass das alles irgendwie zu schnell geht, Dinge unzureichend erklärt oder beschrieben werden und die Gefühle des Lesers gar nicht mithalten können. So leicht wie der Held dem Ork das Mittel in den Topf geschmuggelt hat, hätte das übrigens auch jeder tun können. Dafür hätten Anog und Co. nicht auf ihn warten müssen.
Sowas geht auch gar nicht. "lief total leicht" ist viel zu sehr Slang, um im Erzähltext aufzutauchen. Außerdem sollte dem Leser dies anhand von anderen, sichtbaren Beschreibungen auffallen und nicht das Fazit schon ohne Beschreibung an den Kopf geklatscht werden. Und einfach zu schreiben, dass immer EIN Stich genügt um einen Ork auszuschalten ist viel zu starr. In einer realistischen Welt wird es nie eine Riesenmenge Orks geben, von denen sich jeder mit gleich vielen Stichen erledigen lässt.
Als der Held erfährt, dass er ein Schwert braucht, dass die Eigenschaften von Uriziel und der Klaue Beliars vereint, dachte ich erst, er bräuchte die beiden Schwerter, um sie dann von einem Schmied zusammenschmelzen zu lassen oder sowas. Aber dass es so ein Schwert einfach schon fertig gibt, hätte ich nicht gedacht. Warum das so ist, wird ja auch nirgendwo erklärt. Wer hat diese Waffe zu welchem Zweck erschaffen? Es wirkt doch ziemlich unglaubwürdig, dass so ein Megaschwert einfach so irgendwo in einem Tempel mit mittelmäßigen Schutzmechanismen versteckt liegt und nur darauf wartet, abgeholt zu werden.
Und dann kommt schließlich das nach der Story benannte Finale, bei dem oben genannte Fragen vollkommen offen bleiben und Prüfungen gestellt werden, die einfach nicht zu einem Artefakt passen wollen. Wenn diese Waffe vor sonst wie vielen Jahren geschaffen wurde, warum gibt es dann so eine Prüfung wie "Beschütze Mora Sul!". Sitzt Quarhodron (der anfangs übrigens noch anders hieß) den ganzen Tag rum und guckt durch die Welt, was er wohl so als Prüfung benutzen könnte oder wie? :D
Auch das Lee da dann auch noch drin verwickelt ist, wirkt sehr gezwungen. Und dass schon vor dem finalen Kampf erzählt wird, dass der Kampf für den Helden ein Klacks wird, nimmt natürlich auch noch den letzten Rest Spannung.
Positiv bleiben die vielen Ideen, die in dieser Story umgesetzt wurden. In jedem Post gab es viele neue und unvorhersehbare Wendungen, denen ein gewisser Unterhaltungswert definitiv nicht abzusprechen ist! Aber die Ausführung und der Schreibstil an sich machen Dark Universe leider zu keiner Geschichte, der ich einen Daumen hoch geben könnte.
Danke mal für dein Kommantar und Meinung :D. Ja, ich weiß, ich bin halt nicht so gut in Deutsch und kann deshalb nicht sooo gut Aufsätze und Geschichten schreiben aber ich versuch mein Bestes. Ich weiß, dass meine Geschichte nicht soo die beste ist, aber ich versuch mein Bestes ein sogutes wie mögliches Deutsch zu schreiben, aber was bei mir leider schief ging. Ich bin halt nicht so gut. :( :D
John Irenicus
12.10.2014, 15:01
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"The Grim Alwin ~ Fellan must die" klingt ja allein vom Titel her schon ziemlich spektakulär, und trotz Angrons geschilderter Vorerfahrung in Sachen Gothicgeschichten scheint er hier - zumindest mit diesem Account ;) - eine Story-Forum-Debütant zu sein. Da ist die Neugier ja gleich mal geweckt!
Terry Pratchett kenn ich ja größtenteils nur vom Hörensagen (und ein bisschem vom Hörbuch-Hören), von daher kann ich ganz unbefangen an die Sache herangehen. Die Grundidee ist jedenfalls ganz nett, noch besser ist natürlich, wie das das aufs Gothicpersonal münzt. Alwin und Fellan sind ja ohnehin eines der besten "Duos" in der Gothicwelt, da passt sowas natürlich hervorragend. Richtig gut fand ich ja, wie Alwin, der da gerade ein einer unglaublichen Situation steckt, bei der bloßen Erwähnung von Fellan sofort "getriggert" wirkt und losmotzt, als stünde er gerade nicht vor dem auch noch weiblichen Tod in einer schwarzen Unendlichkeit, sondern ganz normal in seiner Stammkneipe oder so. Herrlich. :D
Wobei ich finde, dass diese Aussage...
Ich habe lieber eine Ewigkeit voll hämmernden Fellans, als eine Ewigkeit in Einsamkeit.
...dann doch ein wenig überraschend kommt. Alwin hätte ich das eher genau umgekehrt zugetraut. :D
Aber gut, er ist da wohl einfach realistisch, und das wär dann vielleicht auch zuuuu überzeichnet gewesen - wobei man sich fragen muss, ob es im Rahmen dieser Geschichte überhaupt sowas wie "zu viel Überzeichnung" geben kann. ;)
Kaum Tod, denkt sie sich, schon zeigt er den schwarzen Humor.
Sehr schönes Wort- bzw. Buchstabenspiel. :D
Ganz witziger Einstieg jedenfalls, nur an ein paar Stellen wirkte mir dieses Zwiegespräch etwas zu flapsig (sowas wie "Bäm" war halt noch in den späten 90ern witzig, mittlerweile aber nicht mehr) und nicht ganz so pointiert. Die Konstellation als solche aber wie gesagt, mit Alwin und Fellan, die ist vielversprechend und witzig. Kannste also gerne mal weiterschreiben, diese Geschichte! Ist ja immerhin noch ganz offen, was Alwin denn jetzt so unternimmt...
P.S.: Willkommen im Forum. §wink
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John Irenicus
12.10.2014, 21:25
Der andere Kandidat heißt „Sein größter Kampf“ und kommt von John. Was dieser größte Kampf, bzw. wessen größter Kampf das ist, das bleibt offen. Lange Zeit dachte ich ja, der Kampf mit seinen ganz persönlichen Problemen wäre eben der größte Kampf des Helden, größer als der mit selbst den größten Problemen irgendwelcher anderer. Dann aber habe ich mehr und mehr überlegt, dass man den Titel ebenso gut auf Taridion beziehen kann, der hier den bis dato kompliziertesten Fall vor sich hat. Am Ende ist diese Zweideutigkeit wohl sicherlich beabsichtigt und man muss da wohl auch gar nicht eine Option auswählen und die andere verwerfen.
Ja, ganz ähnlich ging es mir ja beim Schreiben der Geschichte selbst, und so wie es sich dann am Ende darstellt, fand ich es auch ganz gut so. Ist sozusagen von selbst enstanden, diese gewisse Verlagerung.
Wie auch immer. Die Idee, dass der Held psychologische Hilfe in Anspruch nimmt, ist schon mal super. Und Probleme hat er ja, wie sich zeigt, genug. Das ist auch alles wirklich wunderbar dargestellt. Seine Wortkargheit zu Anfang, der Ende-Tick, das Gefühl der Fremdsteuerung, das Tagebuchschreiben. Ich musste einige Male lachen!
Das freut mich - vielen Dank für das Lob! :gratz
Und obwohl man das meiste davon ja irgendwie kennt, weil es eben Teil der Spielmechanik, Bug oder dergleichen ist, war das auch nie langweilig zu lesen. Selbst da wohl die Spielhandlung mehr oder weniger nacherzählt wird. Ich finde, dir sind da auch sehr lebendige, glaubwürdige Gespräche gelungen. Ich selbst hätte den Helden da wohl stupide und chronologisch und wahrscheinlich auch viel zu detailliert alles erzählen lassen, was er eben in den Spielen so macht. Aber das wäre nicht nur für den mit den Spielen bekannten Leser eher langweilig gewesen, so läuft das in der Realität auch einfach nicht ab! Insofern gut gemacht.
Auch dafür vielen Dank, ist ja auch schon wichtig, wenn die Story quasi nur aus diesen Gesprächen besteht, dass diese dann auch nicht zu öde sind. Da hatte ich ja auch mit am meisten Angst, dass das nix geworden ist, aber die Angst habt ihr mir hier ja alle nach und nach mit euren Rückmeldungen genommen. :)
Kritisch anmerken will ich aber, dass du offenbar manchmal nicht so ganz wusstest, ob du jetzt den Helden so, wie er im Spiel ist, in einer ansonsten normalen Welt darstellen wolltest, oder den Helden so, wie er im Spiel ist, in der Spielwelt, die dann eben den Spielmechaniken ebenso sehr unterworfen ist wie er selbst. Die Bemerkung, das Festland wirke, als hätte der König sein Reich irgendwie nicht zu Ende geplant, war zwar witzig und ist dann ja auch ein wichtiger Anstoß, damit der Held später auf die Idee kommen kann, das selber in die Hand zu nehmen, aber zumindest Taridion und seine Sekretärin verhalten sich ja wie richtige Menschen und nicht wie Spielfiguren, und wenn sie damit die einzigen sind, sollte dem Therapeuten der Held nicht so komisch vorkommen, dann sollte der doch noch ganz anderes gewohnt sein. Wenn z.B. die Frauen auf dem Festland so wortkarg sind und immer gleich das Putzen anfangen, dann müsste es doch genauso Leute geben, die jeden Tag nur dieselben drei Aktionen ausführen, oder die völlig zusammenhanglose und stumpfsinnige Gespräche führen. Ich finde, die Story ist da am besten, und auch, sofern das bei dieser Story überhaupt die richtige Kategorie ist, am glaubhaftesten, wo es eben nur der Held ist, der sich wie eine Spielfigur verhält. Aber leider wurde das eben nicht immer konsequent umgesetzt.
Ja, das wurde ja jetzt schon kritisiert und du fasst das hier nochmal sehr gut zusammen. Da kann ich dann auch nichts weiter mehr machen, als der Kritik zuzustimmen, das bedeutet wirklich einen Bruch mit diesem Konzept des spielartigen Helden in einer sonst normalen Welt. Ändern werde ich das aber wohl kaum können, das hat sich dann ja so krebszellenartig mit dem von mir angestrebten Ende, wie du schon sagtest, dass der Held es selber in die Hand nehmen will, verbunden. Von daher schwierig rauszuoperieren, ohne die gesamte Story dabei zum Einsturz zu bringen! Für kommende Projekte werde ich aber absolut auf sowas achten und das vorm Schreiben dann nochmal hinterfragen, ob es zum Gesamtkonzept passt.
Das Hautproblem des Helden ist ja aber – Taridion bemerkt selbst, dass alle anderen Probleme eher nebensächlich und Begleiterscheinungen sind – dass er nie etwas selber macht und dass ihm nun die Aufträge ausgegangen sind. Die Lösung war schon relativ früh abzusehen, das tat ihr aber keinen Abbruch: Das ist auf jeden Fall eine tolle Erklärung dafür, dass der Held jetzt in Götterdämmerung einfach mal König werden will (und wenn man mal drüber nachdenkt, gibt er sich diese „Quest“ ganz im Gegensatz zu seinen Gewohnheiten auch da selbst – nur eben ohne jede Begründung). Und der letzte Satz war natürlich sowieso eine geniale Pointe.
Ich wusste ja auch übrigens gar nichts davon, dass sich der Held das tatsächlich (also tatsächlich = im Spiel) in den Kopf gesetzt hat, König zu werden. Ich dachte vorher immer, in Götterdämmerung geht's halt irgendwie um sonstwas und in Arcania ist er einfach mal so König. Von daher ja in der Hinsicht ein Glückstreffer. :D
Aber bei all dem Witz, den das spontane Losspringen des Helden oder seine Emotionslosigkeit oder ach sein Ende-Tick haben mögen, selbst bei aller Komik der Grundidee, dass der Held in psychiatrische Behandlung geht, ich finde, die Story lebt noch viel mehr von Taridion. Der war für mich ihr eigentlicher Höhepunkt. Denn das ist ein wirklich großartig gezeichneter Charakter!
Klar, er und seine Sekretärin und die Dynamik zwischen den beiden sind in vielen auch sehr klischeehaft. Aber dabei eben einfach hervorragend dargestellt. Und seien wir ehrlich: So ein gewisses Ressentiment gegenüber so Psychotherapeuten haben wir doch alle. Auch wenn ich jetzt nicht aus Erfahrung sagen kann, ob die wirklich so sind und auch wenn es sicher welche gibt, die ganz anders, und auch welche, die ganz ordentlich sind: Ich bin mir halt absolut sicher, dass es solche Menschen wie Taridion in dem Fach gibt. Und einen Charakter so glaubhaft und lebendig darzustellen, ist ja schon eine Leistung. Mir hat es riesengroßen Spaß gemacht, vorgeführt zu bekommen, dass Taridion seine eigenen Ticks (wie das Brillezurechtrücken) hat, dass er nicht frei von Fehlern ist (er scheint ja recht eitel zu sein) und dass er eben auch keineswegs immer Herr der Lage ist. Das an sich ist ja alles eigentlich auch gar nicht schlimm, denn Taridion ist halt auch nur ein Mensch und das sind Dinge, die auf nun wirklich jeden Menschen zutreffen. Nur scheint Taridion sich dieser Dinge eben absolut nicht bewusst zu sein, was zwar auch auf sehr viele Menschen zutrifft, aber bei seiner Berufsgruppe doch eigentlich anders sein sollte. Und vor allem betont Taridion ja innerlich ständig, wie professionell er ist, dass er immer professionelle Distanz wahrt, dass er ganz nach den bewährten Methoden vorgeht usw. Und er scheint seine Patienten immer mit so einer gewissen wohlwollenden Herablassung zu betrachten – eben wirklich als Leute, mit denen irgendetwas nicht stimmt und die damit auch nicht fertig werden, zumindest nicht ohne IHN. Und vor diesem Hintergrund ist es dann halt höchst amüsant, wenn ER es ist, der das Gespräch unnötig scharf werden lässt, wenn er eigentlich von Anfang an schon alles wertet und lauter Hypothesen aufstellt, obwohl er gerade das ja eigentlich nicht will, usw. Und natürlich wenn er den Helden, genauso wie jeder andere, nicht mal seinen Namen sagen lässt – ob gerade das Vertrauen zwischen Patient und Therapeut schafft? §ugly
Da muss ich mich dann nochmals und diesmal übergroß für dieses tolle Lob bedanken. Taridion ist während des Schreibens auch einfach von selbst gewachsen, als Charakter, will ich fast sagen. Einen Plan hatte ich da vorher überhaupt nicht - vielleicht ist das für Charaktere auch besser, wenn sie sich einfach "wie von selbst" entwickeln. Dabei wäre der um ein Haar auch gar nicht so als Charakter aufgetreten, in dessen Innenleben mal schauen kann. Wie im "Zweite Datei"-Thread erwähnt habe ich für diese Geschichte ja erstmal alle möglichen Einzelszenen und Gesprächssequenzen geschrieben, wie sie mir gerade in den Sinn kamen. Irgendwann fiel mir dann auf, dass ich die ersten davon gar nicht aus Taridions Sicht, sondern aus Sicht des Helden geschrieben hatte. Das war dann der Punkt, wo ich mich für einen von den beiden entscheiden musste. Die Wahl fiel dann relativ leicht auf Taridion, allein schon, um den Helden eben noch rätselhafter erscheinen zu lassen, und weil er ja nach Idee der Geschichte ja auch gar nicht so richtig selber denken kann, halt nur in den vorgesehenen Bahnen und auf seine Weise. Aber hätte ich mich anders entschieden, hätte es Taridion so gar nicht gegeben! Da habe ich wohl aufs richtige Pferd gesetzt... danke nochmal für das Lob - und danke auch im Namen von Taridion. :D
Tolle Story!
Das hört man ja echt gern. :)
Ja, vielen Dank für diesen risigen Kommentar, ist echt immer richtig spieze, wenn du etwas zu Storys schreibst. Das ganze Lob ging natürlich auch runter wie Öl - den Kritikpunkt lasse ich dabei natürlich auch nicht untergehen und behalte mir den für kommende Storys im Hinterkopf. Dankeschön! :gratz
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"Vindicator" von Crozyr ist dann die nächste Geschichte, wo es mich echt umgehauen hat, wie lange das letzte Kapitel schon her ist. Ich hatte zwar schon so im Gefühl, dass da lange nix mehr gekommen war, aber viel länger als ein halbes Jahr hätte ich die Funkstille nicht eingeschätzt. Dann der Schock beim Vergleichen der Daten: Schon über ein Jahr gab es nichts Neues! :eek:
Ich hatte auch über das vergangene Jahr hinweg mindestens 10 mal vorgehabt weiterzuschreiben, aber dann war immer irgendwas. So wie das halt ist, als Student :P
Umso schöner dann, dass der Wiedereinstieg dann direkt sehr actionreich ist, sodass man direkt gut wieder reinkommt, ohne dass man jetzt die diffizilen Strukturen des Ordens und seiner vielen Personen genau im Kopf hat. Da war ich dann nach und nach (und nach einigem Nachlesen) wieder halberlei auf dem Laufenden, was wohl auch daran liegt, dass ja immer noch sehr vieles im Unklaren geblieben ist, sodass man eben noch gar nicht so viel wissen kann. :D
Wobei das natürlich nicht heißt, dass das jetzt alles nur nebulöse und zusammenhanglose Szenen wären. Man hat ja mittlerweile (und das meist auf sehr geschickte Weise en passant) schon einiges mitbekommen, nur ist das ja alles so groß aufgezogen, dass man logischerweise nicht alles überblickt. Bei der Story hast du dir echt einiges vorgenommen, das wird auch bei diesem Kapitel wieder klar. :D Oh ja, ich bin echt am hin und her tandeln wie früh ich schon die Geschichte ausweiten sollte auf die vielen Ereignisse, die von den Charakteren bisher nur am Rande erwähnt werden. Da gibts echt noch ne Menge zu tun - aber man will den Leser ja nicht überfordern.
Der Großteil des Kapitels besteht dann ja "einfach" aus dem Chaos rund um den danebengegangenen Portalzauber. Da wäre es natürlich hilfreich, wenn genau dieses Chaos auch richtig toll beschrieben würde. Glück für dich und Glück für uns Leser: Das ist es! :p Yey! :)
Mir hat das nämlich sehr, sehr gut gefallen wie da alles drunter und drüber geht, ich fühle mich mittendrin und kann die Bedrohung und den Schrecken richtig spüren. Dabei kommt es den Schilderungen zweierlei zugute, dass du sie geschickterweise aus Volkhans Sicht präsentierst. Denn erstens Mal ist er zwar ein relativ nüchterner Kerl, dabei aber nicht so zynisch und (scheinbar) emotionslos wie Airik sich gibt. Also schon ein "Kerl", um mal in diesen Kategorien zu sprechen, aber eben nicht total stumpf, wie ja auch seine Sorge um Myra und die Querverweise zu seiner Vergangenheit belegen, und die immer wieder eingeschobenen Gedankensprengsel. Genau diese Querverweise sind dann auch der zweite Grund, warum ich die Entscheidung, hier Volkhan zum Szenenprotagonisten zu machen, für sehr gelungen halte. Denn abseits von der reinen Lust am Chaos und der Verwirrung tut diese Szene dann noch sehr viel für das (wichtige) Gesamtverständnis der Story, denn durch Volkhan, der sich im Orden ja bestens auskennt, bekommt man hier noch sehr viele Personen etwas näher vorgestellt und erfährt etwas zu ihren Beziehungen zu Volkhan, aber auch untereinander. Das sind sehr wertvolle Informationen, damit man sich als Leser nicht ausgeschlossen fühlt. Dieses Gefühl der Ausgeschlossenheit passt immer sehr gut zu Airik, weil er ja selbst ausgeschlossen ist. Hier aber ist man Dank Volkhan mittendrin, und das dann noch zu einem Zeitpunkt, in dem man Personen kaum besser kennenlernen könnte, wie ich finde. Denn wenn alle ruhig auf ihren Stühlen sitzen, dann heben sich vielleicht zwei, drei von ihnen hervor, und der Rest bleibt eine graue Masse (wobei du dich auf der "Feier" einige Kapitel vorher auch deutlich talentiert hervorgetan hast, die Personen ohne einen besonderen Dreh- und Angelpunkt gut vorzustellen, muss man ja sagen). Hier aber geht es auf einmal um Leben und Tod, keiner weiß, was los ist, fast alle lassen ihre Reserviertheit fallen und zeigen in ihrem Handeln halt besonders Charakter. Das hat mir ziemlich gut gefallen.
Letzteres viel mir beim Schreiben echt gar nicht so leicht - Da bin ich froh, wenn das so aufgegangen ist. :)
Dadurch wird das ganze nicht nur zu einer weiteren Vorstellungs- und Vertiefungsrunde bezüglich bereits bekannter Charaktere, sondern auch ein bisschen zu einem Who-is-Who des bekannten Gothicpersonals. Abuyins und Cassias Auftritte haben mir wirklich gut gefallen, der von Abuyin sogar noch einen Tick mehr, sein Aussehen, seine Rolle im Orden, sein Verhalten - ab und zu grenzte es beinahe schon an Komik ("Der Mann aus dem Sonnenmatriarchat hatte sogar seinen anstrengenden Akzent abgelegt, Volkhan konnte es kaum fassen."), aber dafür war die Situation dann doch zu ernst. Cassia ist dann so, wie man sich Cassia eben vorstellt - man fragt sich wirklich, ob die sich mit dem Zweckbündnis zu ihr wirklich einen Gefallen getan haben. :D
Die Nasen werden auch nicht die letzten sein, die man schon aus Gothic kennt. Aber ich denke was den Orden angeht stoßen wir so langsam an die Grenzen des altbekannten Haufens aus der Spielvorlage.
Gut finde ich wie gesagt auch immer, wie die Hilflosigkeit Volkhans durchschimmert. Er wirkt da wirklich sehr getrieben und verzweifelt. Richtig schön auf den Punkt gebracht ist sein Innenleben an dieser Stelle, finde ich:
Passt wirklich richtig gut.
Gut finde ich auch, dass man mit Volkhan trotz seiner Lage dann nicht übermäßig sympathisiert und er eben, trotz oder gerade wegen Innosgläubigkeit, eben nicht der Gute ist:
Wobei hier natürlich auch wieder etwas auflockernder Witz drinsteckt. :D
Am liebsten wäre mir hier, wenn ich (hätte ich denn mal mehr als einen Leser :P) je nach Leser unterschiedliche Meinungen über Volkhan erzeugen könnte. Nicht jeder soll ihn mögen, aber letztendlich ist er auch ein Mensch, und irgendwie findet man in den meisten Menschen etwas mit dem man sich identifizieren kann, wenn man sich in sie hinein versetzt.
Nachdem sich das Chaos etwas legt, machst du auch ganz geschickt weiter, indem du die Spannung einfach auf die Frage umlenkst, was oder wer denn dafür gesorgt hat, dass der Portalzauber schiefgegangen ist. Natürlich fällt da der Verdacht direkt auf unsere Haupt-Hauptperson Airik, was die Lage sehr schön zuspitzt. Für ihn wird es ja echt nicht besser, und seine Reaktion hier kann ich gut nachvollziehen:
Das würde ich mich nämlich auch wiederholt fragen. Aber er scheint ja ein harter Typ zu sein und kann es ab, zumindest wirkt er im weiteren Verlauf ja gewohnt schnippisch und wenig weinerlich. Naja, vielleicht alles Abwehrmechanismen. :D
Schöne Formulierung... nur müsste "Schnitt" dann ja wohl groß nicht? Aber klingt wirklich, tjoa... schnittig. :D
Schön fand ich in diesem Zusammenhang auch folgende Stelle:
Erstens Mal natürlich wieder Airiks aggressiver, äh, Gesprächsstil, und eben auch die Einbettung seiner eigenen Vergangenheit. Natürlich: Bei so vielen alteingesessenen Khorinern, die hier herumlaufen, können ja nicht alles Fremde für ihn sein.
Die Erklärung mit dem Drachenblut kommt dann unerwartet, ist aber so gar keine schlechte Idee, wenn auch über mehrere Ecken gedacht. Zuris hat dann wohl irgendwie Reste davon im Körper gefunden, oder wie hat man sich das vorzustellen? So genau habe ich da nicht verstanden, was er mit dem toten Körper gemacht hat, aber gut, solange er wusste, was er tut... ein wenig grinsen musste ich bei dem Schluss, dass der Täter bei der Menge an Drachenblut ja einen ganzen Drachen getötet haben muss. Ich mein, das wird doch so oder so die einzige Möglichkeit sein, an Drachenblut zu kommen, egal in welcher Menge, oder? Ich glaube ja wohl kaum, dass Drachen sich das Zeug abzapfen und verscherbeln. Und ja, man könnte natürlich geringe Mengen irgendwo erwerben, aber das kann man ja auch in größeren Mengen und so oder so musste ein Drache dafür sterben. Wirkt also so ein bisschen "naiv", wie die sich das zurechtschustern. Oder aber es gibt tatsächlich einen von Drachen höchstselbst betriebenen Bluthandel. :D
Also die Logik ist hier, dass Zuris der Toten ihr Mana quasi "aussaugen" konnte - und das geht normaler Weise nicht. Das ist ne Grundregel die jeder Magier kennt (und in diesem Fall über Myra auch Volkhan). Genau so bekannt ist es dann, dass Drachenblut eben ermöglicht dass genau das passiert - warum es das kann, wurde noch nicht erklärt. Aber So ist jedem sofort klar, was passiert sein muss.
Und, naja - wenn ich mich recht erinnere, konnte man in Gothic auch Phiolen mit Drachenblut finden - ohne davor einen getötet zu haben. Da Rätseln unsere Magier auch nicht wirklich lange - Der Denkprozess geht eher über von "Es sind offensichtlich fast alle im Orden betroffen -> so viel Blut kann man nicht kaufen/finden -> jemand muss extra für diesen Zweck einen Drachen getötet haben (um dessen Blut in Massen aufzubewahren)
Noch unerwarteter kam dann folgende Stelle:
Früher als gedacht wird hier auf den Titel der Geschichte Bezug genommen! Und das dann auch noch mit so einem apodiktischen Satz... das wär so einer, der ganz groß hinten auf dem Buchrücken stünde. Hat was. :D
Am Ende von "Buch 1" wie ich diesen ersten Teil der Geschichte bald einteilen werde, wird das vielleicht auch langsam Zeit :P
Ab hier finde ich dann auch wieder gut, dass selbst so Fieslinge wie Zuris eine gewisse "Fairness" bzw. wenigstens Verstand beweisen, indem sie Airik bei den gegen ihn gerichteten Verdachtsmomenten unerwartet beispringen. So ja auch Volkhan, der sich mehr oder minder die ganze Zeit nicht vorstellen kann, dass Airik da etwas manipuliert hat. Finde ich gut und glaubwürdig gemacht und beugt auch so einer Schwarz-Weiß-Verteilung vor. Wir haben hier ja auch immerhin eine Rot-Blau-Dunkel-Verteilung, von daher ginge sowas ja sowieso nicht. :D
Siehe meine Anmerkung zu Volkhan. Absolut böse Charaktere vermeide ich gerne. Ganz verschont wird wohl auch meine Geschichte nicht davon bleiben. :P
Der Post geht dann jedenfalls mit ein wenig Rückhalt zu Airik und einem neuen Auftrag zu Ende. Ein bisschen kann man wohl davon ausgehen, dass Myra sich schon wieder berappelt? Wäre ja auch zu schade, einen Charakter mit solchem Potential so früh sterben zu lassen. Außerdem wäre dieses Band (Zweig hieß es doch, ne?) zwischen ihr, Volkhan und Airik dann ja wieder zerstört, nehme ich mal an, das käme dem ja auch nicht gelegen. Wie dem auch sei, es ist schon einiges passiert, aber die Geschichte steht ganz offenbar noch ganz am Anfang und es gibt noch so vieles zu klären. Ich bin echt gespannt, wo das alles noch hinführen wird, und dieses Kapitel hat sehr viel zu dieser Neugierde beigetragen!
Schön, dass es dir wieder gefallen hat! Deine Ausführlichen Kommentare sind auch echt immer wieder ne Motivationsspritze, die einen schon spürbar anstreben weiter zu machen. Ich hoffe, du hast noch ein wenig Durchhaltevermögen, denn bis ich mit Airiks Story weiter machen kann, muss ich erstmal zwei andere Kapitel rausholen, die sowohl zeitlich als auch geographisch gesehen etwas weiter weg liegen. (Eines davon ist ein Prolog, da muss ich noch reichlich am Thread rumbasteln, dass ich einige Posts ein wenig zusammen schiebe). Allgemein hab ich vor, diesen ersten Abschnitt der Geschichte noch einmal grundzuüberholen. Wenn ich über meine alten Kapitel lese, die teilweise noch aus dem Jahr 2012 stammen, dann bin ich damit einfach nicht mehr so zufrieden. Und ich möchte allgemein die "Dunklen Verliese", in denen wir uns mit Airik die ganze Zeit befanden, etwas mehr zum Leben erwecken und einige alltägliche Abläufe erklären, die Airik unabdingbar mitbekommen haben musste, aber die nie in den Kapiteln erwähnt wurden. Also wird das wohl dazu führen dass ich mitten drin noch ein gemächliches "Airik erkundet die Verliese" - Kapitel einbauen werde. Naja - ganz so platt solls dann nicht sein. Aber so in etwa. Ich hoffe einfach mal, dass ich die nächsten Kapitel etwas schneller fertig kriege, dann werden wir schon bald mehr von Airik und seinen Abenteuern im nächtsen Geschichtsabschnitt erfahren. :)
Zuletzt aber noch zu den Fehlern. Das waren meiner Meinung nach wieder deutlich zu viele. Vor allem, weil sie in so einem Widerspruch zu dem stehen, was sich am Rest des Kapitels zeigt: Viel Mühe, viel Sorgfalt, ein großartiges Gespür für Sprache und überhaupt. Da fällt die formale Seite doch deutlich hinter zurück, was ja eigentlich nicht sein müsste! Und gerade bei so langer Wartezeit zwischen zwei Kapiteln wäre ein Tag Korrekturlesen doch auch nicht mehr so ins Gewicht gefallen! Naja, wie dem auch sei, hier eine Liste, die wahrscheinlich nicht alles Fehlerhafte umfasst:
Solche und ähnliche Zeichensetzungsfehler gab es bei den Dialogen auch wieder zu häufig.
...und außerdem solltest du dich vielleicht für eine Schreibweise entscheiden, denn wenig später heißt es:
Ja, und zuletzt zu dem altbekannten unliebsam Part: Die Fehler. Das ist auch genau das, was ich gerade in der Uni links und rechts um die Ohren gehauen bekomme. Und eigentlich auch schon immer zu Schulzeiten. Aber ich arbeite dran - sollte ich irgendwann wirklich mal den Traum vom Bücher schreiben und veröffentlichen verwirklichen, dann brauche ich einen guten Editor. :P
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Das ging ja richtig schnell! Anmerkungen von mir stehen im Spoiler! $§p4
Laidoridas
13.10.2014, 02:44
Einmal ist da Laidos „Lord-Report“. Eine rundum gelungene Geschichte, sowohl mit Blick auf den Lord, dem sie gewidmet ist, als auch für sich genommen. Ja, ich würde sagen, verglichen mit zwei der anderen Wichtelstorys, die in diesem Wettbewerb angemeldet wurden, Johns Beitrag zu den Märchen und alis zu den Kurzgeschichten, kann diese Story hier am ehesten auch ganz ohne Kenntnis ihres Adressaten genossen werden, ohne dass das aber wie bei MiMos Wichtelstory daran läge, dass da einfach nicht so viel vom Adressaten drin zu finden ist.
Ja, ich lege ja auch bewusst immer Wert darauf, dass die Wichtelstorys 1. auch als eigenständige Geschichten funktionieren und 2. möglichst nicht zu weihnachtlich sind, damit ich die möglichst effektiv in den Sommerwettbewerben wiederverwerten kann. §ugly
Aber da hört es natürlich nicht auf. Die Geschichte ist durchweg komisch. Sei es dank Marten und seines Vetters (besonders die Anspielung auf das Spiel war nett: Der Freibiertrick funktioniert im Grunde ja wirklich, nur wird sich eben wahrscheinlich kein Spieler diese Mühe machen)
Naja, also ich hab das damals beim ersten Spielen ja schon mal gemacht, um irgendein Schwert oder so zu kriegen, das ich unbedingt haben wollte. Und ein Freund von mir, der auch grundsätzlich total auf solche repetitiven Dauerschleifenmechaniken in RPGs abfährt, hat das auch so richtig exzessiv betrieben, bis er für den Rest des Spiels geldmäßig ausgesorgt hatte. :D
Einzig den Witz mit den Bilderbüchern hab ich etwas zweigespalten aufgenommen. So lustig die Titel teilweise waren und so sehr mich das ständige Ulf-Geschreie zum Lachen gebracht hat, insgesamt war das für diese Geschichte vielleicht doch eine Spur zu albern. In anderen Storys hätte mich das absolut nicht gestört, aber diese hier wollte ja bei aller Komik auch irgendwie noch ernsthaft und glaubhaft sein.
Naja, "glaubhaft"... die Sache mit dem Schafsbuch als Klostereintritt ist ja auch relativ weit hergeholt, wie mir durch deinen Kommentar wieder bewusst geworden ist. :D Aber ich weiß schon was du meinst, und da hast du wohl leider nicht ganz unrecht. *schnief*
Wie auch immer. Laido ist zwar sicherlich als der große Komiker des Forums bekannt, aber man würde ihm Unrecht tun, wenn man ihn auf (und seien es noch so gute) Witze reduzieren würde. Und so beweist Laido hier auch mal wieder sein wirklich überragendes Geschick darin, gerade auch längere Storys mit teilweise verschiedenen Handlungssträngen oder sogar Nebenschauplätzen zu schreiben, die aber trotzdem aus einem Guss sind und in denen kaum etwas überflüssig ist, in denen im Gegenteil scheinbar unbedeutende Details sich am Ende als zentral erweisen. Für dieses Talent bewundere ich Laido ja schon lange. Es kam in seiner Bergmar-Story (hat die eigentlich mittlerweile einen Namen? §ugly) ganz besonders zum Tragen, man kann es aber schon viel früher etwa in Falsche Gedanken beobachten – und eben auch wieder hier. Die Pyrokar-Handlung etwa, die ja im Grunde nebensächlich und nur wie eine Episode erscheint, führt nicht nur die Thematik des Pseudonyms ein (und die Szene, wie aus Egon später Lord Regonas wird, ist einfach super geworden; dass mir besonders der Hinweis, dass Zuben in Wahrheit Willi heißt, gefallen hat, muss ich ja kaum hinzufügen!), das Ganze wird auch am Ende wieder aufgegriffen, indem Pyrokar noch ins Kloster geschafft wird, wo sie sich offenbar auch mit Schafbilderbüchern zufriedengeben, und dann zukünftig als Insiderquelle herhalten kann (missfallen hat mir an der ganzen Pyrokar-Sache lediglich, dass der jetzt ja kaum älter als Kardif und auch nur zwölf Jahre älter als Fenia ist, was heißen muss, dass entweder er ziemlich schnell gealtert ist oder die beiden anderen sich gut gehalten haben). Der versemmelte Schuss ins Auge der Blutfliege markiert nicht nur den Anfang der immer zahlreicher werdenden Sorgen Egons, er wird dann am Ende noch mal wiederholt, und diesmal sogar erfolgreich. Und das Gesetz, das den Verurteilten einen letzten Wunsch erlaubt, verschafft Egon dann doch noch das von Pleiten-Paule versprochene Interview, wenn auch leider etwas spät. Das ist alles wirklich klasse eingefädelt!
Dankeschön! :gratz Das ist wohl auch das, was mir am Schreiben immer am meisten Spaß macht, also die Geschichte so zu konstruieren, dass möglichst alles einen Sinn hat und gut zusammenpasst. Bei solchen am Stück veröffentlichten Geschichten geht das aber natürlich sowieso ziemlich gut, weil man ja noch nachträglich Sachen in den Anfang einbauen kann, die einem beim Schreiben erst später eingefallen sind. Den Geldverleiher konnte ich hier z.B. noch in einer der ersten Szenen zumindest mal erwähnen, damit er später nicht so komplett aus dem Nichts kommt. Und die Kugel in "Wracks" hab ich ja auch am Ende erst reingeschummelt, was ja nicht mehr so einfach geklappt hätte, wenn ich den Anfang direkt ins Forum gestellt hätte. Bei "Falsche Gedanken" finde ich das jetzt z.B. nicht so stimmig, da taucht Garond ab der Hälfte aus dem Nichts auf und ist plötzlich total wichtig. Wenn ich das da ein bisschen besser geplant oder nicht alles direkt ins Forum gestellt hätte, dann hätte ich den bestimmt am Anfang schon mal irgendwie in Erscheinung treten lassen. Und bei der "Schreim naoch Buchstohm"-Geschichte war das natürlich sowieso ein Problem, weil Raimon ja erst zur Hälfte überhaupt in Erscheinung treten durfte... und nein, einen Namen hat die leider immer noch nicht, aber wenn mir bald nichts einfällt, nenne ich sie einfach "Die Bergmar-Story" oder so. :D
Zum Alter der Leute: Da hatte ich mir eigentlich beim Schreiben schon so ein bisschen Gedanken macht, dass das gut passt, aber was du jetzt sagst, klingt auch nachvollziehbar. Ich hatte vielleicht Kardif auch ein bisschen zu alt geschätzt beim Schreiben, aber das weiß ich nicht mehr so genau.
Und dann ist die Story nicht nur gut geplant, witzig und strotzt vor tollen Ideen, nein, es gibt auch noch so manchen kritischen Anklang an unsere Pressewesen. Hut ab, Herr Ridas! Genau an diesem Punkt muss ich dann aber vielleicht doch noch ein klein wenig Kritik anbringen und zwar an der Lösung von Egons Problem: Klar, er bleibt auch mit seinen neuen Artikeln bei der Wahrheit. Aber ging es nicht ursprünglich für ihn nicht nur darum, die Wahrheit zu schreiben, sondern auch, sachlich zu informieren? Sebastianos Artikel über den Wunsch, den die Verurteilten jetzt frei haben, war ja auch wahr, das neue Gesetz gibt’s ja wirklich. Aber es war eben eine typische reißerische Bild-Schlagzeile, und das hatte Egon doch gestört, oder? Da ist doch aber beispielsweise sein neuer Artikel über die Engelsstatuen im Rathaus nicht viel besser.
Naja, aber...äh... ein klein wenig ja zumindest schon. Teuer waren die Engelsstatuen ja bestimmt wirklich! Und außerdem hält sich Egon ja eh nicht immer an das, was er so sagt. :D
Nee, ich muss leider zugeben, dass ich mir da am Ende auch wirklich ein bisschen einen abgebrochen habe, das so hinzukriegen, dass Egon da jetzt so beliebte Artikel abliefert, ohne dass das mit seinen Prinzipien in Konflikt kommt... das mit den Berichten vom Klosteralltag passt da schon ganz gut, finde ich, aber beim Oberen Viertel ist mir leider nichts richtig Stimmiges eingefallen. Was Fred ihm da erzählen könnte, sind halt alles so Sachen, die eigentlich zwangsläufig in so Klatschgeschichten abdriften müssen. :D
In dieser Kategorie fiel mir die Wahl am schwersten. Beide Storys sind hervorragend geschrieben, beide Storys sind, wenn auch auf sehr unterschiedliche Weise, ziemlich lustig, beide sind aber auch nicht perfekt, sondern geben durchaus Anlass zur Kritik. Am Ende ist es eine Bauchentscheidung, die mich für John stimmen lässt. Aber müsste ich das irgendwie begründen, würde ich es wohl tatsächlich vor allem mit der großartigen Charakterisierung Taridions tun. Außerdem kann ich, nachdem ich in Kategorie 4 schon für Laido gestimmt habe, ihm hier ja ohne allzu schlechtes Gewissen meine Stimme enthalten.
Also, ich hätte jetzt aber schon ein schlechtes Gewissen an deiner Stelle. Schau dir mal die Umfragegrafik in Kategorie 1 an, die du da jetzt produziert hast. Das ist so bestürzend vulgär, dazu fällt mir jetzt echt nichts mehr ein. So raubst du unserem Forum ja wohl mutwilligst sämtliche mühsam aufgebaute Seriosität, mit der wir uns vor ranzigen Absteigen wie den Eigenkreationen oder diesem Risen-Dingens da abgrenzen könnten! Das sieht unserem Womancier John aber natürlich sehr ähnlich, dass dem da jetzt so eine lange Latte wächst. :o
Wie kriege ich denn jetzt die Überleitung dazu hin, dir herzlichst für deinen tollen und selbst in seinen schmerzlichen Kritikpunkten leider ziemlich nachvollziehbaren Kommentar zu danken? Ich würde mal sagen, mit diesem Satz da grade habe ich das geschafft, also: Herzlichen Dank, Jüdex! :gratz Ich freue mich ja besonders, dass dir der Willi-Gag gefallen hat, denn ich habe die Story nicht zuletzt deshalb zum Wettbewerb angemeldet, um sicherzustellen, dass du den auch mitkriegst. :D Na gut, vor allem hab ich sie natürlich angemeldet, weil ich sonst nix hatte, aber AUCH deshalb! Allein aus diesem Grunde solltest du nun also ein schlechtes Gewissen haben, mir deine Stimme nicht gegeben zu haben. Denk mal drüber nach.
Ein weißer Schal
von alibombali
Ein weißer Schal, der wie eine Friedensflagge gehisst und doch ein ganz anderes Symbol darstellt. Ob man ihn vom Meer aus sehen konnte und sich gefragt hat, was der da soll? Hätte bestimmt interessante Vermutungen gegeben. :D
Eine Story wie diese kann wohl nur von ali kommen: Das Interesse an fremden Völkern wirkt nicht gekünstelt, die hyperpositive Darstellung der aufopferungsbereitesten Einheimischen ist vielleicht sogar ein bisschen zu dick aufgetragen.
Man merkt jedenfalls, dass der Autor sein Werk beim Schreiben geliebt und geherzt hat. Die Odyssee des kleinen Bones lässt einen richtig mitfiebern. Als er schließlich vor der Höhle steht, hat man regelrecht Angst, dass er reingeht und von irgendetwas zerfleischt wird. Ich erinnere mich noch, dass es in Risen2 so richtig fiese Spinnenmonster gab, mit denen ich nie fertig geworden bin. Genau die hätte ich da erwartet! Clever auch, die gelben Haare erstmal für Stroh zu halten. Die Aufklärung am Ende wirkt absolut einleuchtend, die Verwechslung ist glaubhaft, die Überraschung mehr oder minder gegeben. Bei mir eher mehr als minder. :)
Und dann taucht das Irrlicht auf - und erobert mein Herz! §herz Von heute an sind Irrlichter die Togepis der Gothicwelt: Unglaublich süß und knuffig, aber gleichzeitig cool und mysteriös! Wie du die Kommunikation und Gestik geschildert hast, einfach preisverdächtig! (aber noch hab ich ja nicht alle Geschichten gelesen und mir auch gar keine weiteren Gedanken gemacht!)
Mich hat es übrigens irritiert, dass Bones dem Irrlicht gegenüber so aufgeschlossen war. Sind Irrlichter nicht dafür berüchtigt, Menschen mit ihrem Licht in die Irre zu führen, bis hin zum Verderben? :D Später bekommt er dann ja doch noch Zweifel, aber nicht wegen irgendwelcher Gruselgeschichten, sondern einfach nur so. Das fehlte mir irgendwie.[/meckern-auf-hohem-Niveau]
Der Dialog mit Kakunga hat mir gefallen und war angenehm brisant. Die Gleichgültigkeit war ja furchteinflößender als das Brüllen! :scared: Aber die Worte des Häuptlings... Ich mag ja Geschichten, wo man über tiefwühlende Worte noch ein bisschen nachdenken muss, nachdem man mit der Geschichte fertig ist. Am coolsten ist es natürlich, wenn sich dann auch noch irgendein versteckter Sinn enthüllt. Doof finde ich es aber, wenn solche pseudo-tiefgründigen Sachen eingebaut werden, nur um den Leser zu verwirren. Das will ich dir auf keinen Fall unterstellen, aber irgendwie ist es doch so. Ich zerbrech mir jetzt schon seit Minuten den Kopf, aber die Worte des Häuptlings ergeben für mich einfach keinen Sinn. Ist Kakunga nur das Echo aller Stimmen der Erde, die auf mysteriöse Weise in der Höhle widerhallen, und die Haarbüschel Staubflusen unterm Teppich der Erde? Nene, da muss doch schon so'n richtiges Lebewesen gewesen sein, sonst wär Bones ja auch gar nicht in Gefahr gewesen und das Irrlicht hätte nicht rot geleuchtet. So einfach ist das. |-) Aber wie soll sonst jeder Kakunga sein. :confused:
Eine weitere Sache, die ich nicht ganz verstehe - aber nicht schlimm finde! -, warum ausgerechnet Bones? Hat der in irgendeinem Risenteil mal eine Andeutung auf ein Kakunga gemacht? Müsste Bones nicht ein Eingeborener sein? Der und sein Vater wirken aber nicht so. Mit ihren Schiffen und der Reise nach Khorinis. Aber dieser Bones kommt ja auch vom Östlichen Archipel. Es ist voll verwirrend, wenn Namen aus den Spielen verwendet, aber gar nicht diese Personen gemeint sind. Oder beschließt Bones irgendwann einfach zu den Eingeborenen zu ziehen? Naja, who cares!
Eine sehr süße Geschichte, die für mich schon etwas Gewisses Märchenhaftes hatte. Das Irrlicht wird mein Lieblingsstorycharakter des Jahres 2014 [|-)] und dein Schreibstil das Prädikat "Sehr gut" von StiftungMiMoTest. :gratz
alibombali
13.10.2014, 15:10
Ein weißer Schal
von alibombali
Ein weißer Schal, der wie eine Friedensflagge gehisst und doch ein ganz anderes Symbol darstellt. Ob man ihn vom Meer aus sehen konnte und sich gefragt hat, was der da soll? Hätte bestimmt interessante Vermutungen gegeben. :D
Eine Story wie diese kann wohl nur von ali kommen: Das Interesse an fremden Völkern wirkt nicht gekünstelt, die hyperpositive Darstellung der aufopferungsbereitesten Einheimischen ist vielleicht sogar ein bisschen zu dick aufgetragen.
Joa, könnte sein. Wobei ich sie jetzt gar nicht mal so übertrieben freundlich finde. Sie überhäufen die Gäste nicht mit Geschenken, wie es ja irgendwie zum Klischee dazu gehört. Sie sind einfach nur gastfreundlich, finde ich. :)
Man merkt jedenfalls, dass der Autor sein Werk beim Schreiben geliebt und geherzt hat. Die Odyssee des kleinen Bones lässt einen richtig mitfiebern. Als er schließlich vor der Höhle steht, hat man regelrecht Angst, dass er reingeht und von irgendetwas zerfleischt wird. Ich erinnere mich noch, dass es in Risen2 so richtig fiese Spinnenmonster gab, mit denen ich nie fertig geworden bin. Genau die hätte ich da erwartet!
Echt? Die waren doch im Prinzip ebenso einfach zu schnetzeln, wie alle anderen kleineren Monster. :p
Clever auch, die gelben Haare erstmal für Stroh zu halten. Die Aufklärung am Ende wirkt absolut einleuchtend, die Verwechslung ist glaubhaft, die Überraschung mehr oder minder gegeben. Bei mir eher mehr als minder. :)
Und dann taucht das Irrlicht auf - und erobert mein Herz! §herz Von heute an sind Irrlichter die Togepis der Gothicwelt: Unglaublich süß und knuffig, aber gleichzeitig cool und mysteriös! Wie du die Kommunikation und Gestik geschildert hast, einfach preisverdächtig! Dankeschön. ^2^ (aber noch hab ich ja nicht alle Geschichten gelesen und mir auch gar keine weiteren Gedanken gemacht!)
Mich hat es übrigens irritiert, dass Bones dem Irrlicht gegenüber so aufgeschlossen war. Sind Irrlichter nicht dafür berüchtigt, Menschen mit ihrem Licht in die Irre zu führen, bis hin zum Verderben? :D Hm, da habe ich nicht drüber nachgedacht! Klingt plausibel. Ich hatte das Wort Irrlicht bislang aber eher so interpretiert, als sei es das Lichtwesen selbst, das sich verirrt hat. Oder eben so, dass ein Licht dort ist, wo es durch die Sonne eigentlich nicht hinkommt, also dass das Licht selbst sich verirrt hat und sich in diesen Wesen manifestiert... Später bekommt er dann ja doch noch Zweifel, aber nicht wegen irgendwelcher Gruselgeschichten, sondern einfach nur so. Das fehlte mir irgendwie.[/meckern-auf-hohem-Niveau]
Der Dialog mit Kakunga hat mir gefallen und war angenehm brisant. Die Gleichgültigkeit war ja furchteinflößender als das Brüllen! :scared: Aber die Worte des Häuptlings... Ich mag ja Geschichten, wo man über tiefwühlende Worte noch ein bisschen nachdenken muss, nachdem man mit der Geschichte fertig ist. Am coolsten ist es natürlich, wenn sich dann auch noch irgendein versteckter Sinn enthüllt. Doof finde ich es aber, wenn solche pseudo-tiefgründigen Sachen eingebaut werden, nur um den Leser zu verwirren. Das will ich dir auf keinen Fall unterstellen, aber irgendwie ist es doch so. Ich zerbrech mir jetzt schon seit Minuten den Kopf, aber die Worte des Häuptlings ergeben für mich einfach keinen Sinn.
Okay, da musste ich jetzt grad selbst nochmal nachlesen. Was der Häuptling da sagen will, geht so in die Richtung Waldläufer- und Druidenphilosophie, wie ich sie mir vorstelle. Also dass es in der Welt nicht Gut und Schlecht gibt, sondern ein Tier (beispielsweise der Jaguar) frisst dich, wenn es hungrig ist, oder lässt dich halt in Ruhe, wenn es grad schon ne Gazelle verspeist hat. Das wird bei denen dann nicht mit der Wertung "Böse" belegt, sondern ist einfach so. Und genauso hat ja Kakunga gehandelt. Er hat erst überlegt, ob er Bones nicht doch noch verspeisen sollte, hat es dann aber doch nicht getan. Eher gleichgültig, weil er keinen Hunger hatte. Daran ist nichts gut, weil er kein Wohltäter sein wollte, aber auch nichts böse, weil er Bones nicht einfach aus Spaß umgebracht hat. So hatte ich mir das glaub ich vorgestellt. Und das bezieht der Häuptling nicht nur auf die Tierwelt, sondern auch auf die Menschen. Deswegen sagt er, sie seien alle Kakunga.
Ist Kakunga nur das Echo aller Stimmen der Erde, die auf mysteriöse Weise in der Höhle widerhallen, und die Haarbüschel Staubflusen unterm Teppich der Erde? Nene, da muss doch schon so'n richtiges Lebewesen gewesen sein, sonst wär Bones ja auch gar nicht in Gefahr gewesen und das Irrlicht hätte nicht rot geleuchtet. So einfach ist das. |-) Aber wie soll sonst jeder Kakunga sein. :confused: So abstrakt war es dann nämlich doch nicht gemeint. :D Er war ein reales, aber mysteriöses Wesen, das für den Stamm eine starke symbolische Bedeutung hat.
Eine weitere Sache, die ich nicht ganz verstehe - aber nicht schlimm finde! -, warum ausgerechnet Bones? Hat der in irgendeinem Risenteil mal eine Andeutung auf ein Kakunga gemacht?
Ja! Allein so bin ich ja auf die Sache gekommen. Das ist so ein eigentlich bedeutungsloses Gelaber, das vom Helden dann auch direkt abgewürgt wird im Gespräch. Bones erwähnt "Kakunga, ein großer, gelber-" Und dann ist Schluss mit dem Dialog. An den weißen Schal kannst du dich sicher erinnern, der ist ja ganz wichtig im Spiel, um Bones zu heilen. Die Verknüpfung zwischen Bones' Schalgeschichte und dieser Kakunga-Sache hab ich mir dann ausgedacht.
Müsste Bones nicht ein Eingeborener sein? Der und sein Vater wirken aber nicht so. Mit ihren Schiffen und der Reise nach Khorinis. Aber dieser Bones kommt ja auch vom Östlichen Archipel. Es ist voll verwirrend, wenn Namen aus den Spielen verwendet, aber gar nicht diese Personen gemeint sind. Oder beschließt Bones irgendwann einfach zu den Eingeborenen zu ziehen? Naja, who cares!
Bones ist im Spiel auch kein Eingeborener. Eher so ein Abenteurer, der irgendwann halt seine Psychogeschichten hatte und seitdem selbst so Medizinmann-mäßig auftritt. :D
Deswegen denke ich, passt das schon, dass er bei mir vom östlichen Archipel kommt.
Eine sehr süße Geschichte, die für mich schon etwas Gewisses Märchenhaftes hatte. Das Irrlicht wird mein Lieblingsstorycharakter des Jahres 2014 oh, sehr nett §knuff [|-)] und dein Schreibstil das Prädikat "Sehr gut" von StiftungMiMoTest. :gratz
Vielen Dank MiMo, für diesen sehr netten und doch kritischen Kommentar! Hat mich dazu gebracht, selbst nochmal über die Story nachzudenken. :D
Und freut mich natürlich, dass dir das Irrlicht so toll gefallen hat. Das Irrlicht macht die Story ja auch wieder etwas kindlicher und ich finds schön, wenn sie dann das Kindliche in dir auch noch anspricht. ^2^
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"The Grim Alwin ~ Fellan must die" klingt ja allein vom Titel her schon ziemlich spektakulär, und trotz Angrons geschilderter Vorerfahrung in Sachen Gothicgeschichten scheint er hier - zumindest mit diesem Account ;) - eine Story-Forum-Debütant zu sein. Da ist die Neugier ja gleich mal geweckt!
Ist schon wirklich lange her, dass ich hier einigermaßen aktiv war. Bin da echt raus, was das Schreiben angeht. Versuch daher mit der Story einerseits wieder Feuer und Flamme dafür zu werden, als auch mich mal schreiberisch im Bereich des Lustigen zu bewegen, was anderen oft einfach fällt, bei mir aber echt anstrengend ist.^^
Terry Pratchett kenn ich ja größtenteils nur vom Hörensagen (und ein bisschem vom Hörbuch-Hören), von daher kann ich ganz unbefangen an die Sache herangehen. Die Grundidee ist jedenfalls ganz nett, noch besser ist natürlich, wie das das aufs Gothicpersonal münzt. Alwin und Fellan sind ja ohnehin eines der besten "Duos" in der Gothicwelt, da passt sowas natürlich hervorragend. Richtig gut fand ich ja, wie Alwin, der da gerade ein einer unglaublichen Situation steckt, bei der bloßen Erwähnung von Fellan sofort "getriggert" wirkt und losmotzt, als stünde er gerade nicht vor dem auch noch weiblichen Tod in einer schwarzen Unendlichkeit, sondern ganz normal in seiner Stammkneipe oder so. Herrlich. :D
Dachte mir: Selbst im tot und als Tod besitzt er noch die Persönlichkeit, die ihn ausgemacht hat. Und das ist bei Alwin ja schlicht die abgrundtiefe Abneigung gegenüber Fellan. So kommt auch der Charakter im Spiel rüber. Der würde sogar im Angesicht einer Orkhorde bei der Erwähnung Fellans ausrasten.
Wobei ich finde, dass diese Aussage...
...dann doch ein wenig überraschend kommt. Alwin hätte ich das eher genau umgekehrt zugetraut. :D
Aber gut, er ist da wohl einfach realistisch, und das wär dann vielleicht auch zuuuu überzeichnet gewesen - wobei man sich fragen muss, ob es im Rahmen dieser Geschichte überhaupt sowas wie "zu viel Überzeichnung" geben kann. ;)
Alwin ist im Grunde auch nur ein Mensch. Entweder Einsamkeit oder ewiges Hämmern. Für ihn ist es das Hämmern. Ich hoffe ich halte die Waage, was Überzeichnung angeht. Wie gesagt, im Bereich der - nennen wir's fix - Comedy bin ich doch recht unbedarft und neu. :D
Sehr schönes Wort- bzw. Buchstabenspiel. :D
Ganz witziger Einstieg jedenfalls, nur an ein paar Stellen wirkte mir dieses Zwiegespräch etwas zu flapsig (sowas wie "Bäm" war halt noch in den späten 90ern witzig, mittlerweile aber nicht mehr) und nicht ganz so pointiert. Die Konstellation als solche aber wie gesagt, mit Alwin und Fellan, die ist vielversprechend und witzig. Kannste also gerne mal weiterschreiben, diese Geschichte! Ist ja immerhin noch ganz offen, was Alwin denn jetzt so unternimmt...
Ich werde mich bemühen. Und wie gesagt: Erste Schritte auf dem Gebiet lustiger Texte. Entweder wird's halt was oder eben nicht. Ich versuch's auf jeden Fall weiter, wenn Zeit und Muse sich dazu herablassen. *g*
P.S.: Willkommen im Forum. §wink
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Danke für die Bewertung, Herr Irenicus! :gratz
John Irenicus
14.10.2014, 21:52
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Als Ausgleich dafür, dass mich "Gothic 3 - The Beginning" ja leider überfordert, kann ich ja erstmal alibombalis "Der Waise und die Runen" weiterlesen, immerhin bin ich in der "Handlung" ja schon ein bisschen weiter, sodass ich nicht gespoilert werde, aber auch diverse Anspielungen verstehe.
Mit Humor geizt du mal wieder nicht, und du schaffst es auch ein bisschen diese Stimmung des Spiels, die ich ja mittlerweile verstanden habe, gut zu übertragen. Einerseits ein bisschen Märchen & kindgerechte Erzählung, dann aber quasi immer mal wieder mit ein paar Augenzwinkereien - quasi, damit die Eltern beim Vorlesen auch ein bisschen ihren Spaß haben. :D
Alfons Schinkenspeck für jegliche Anlässe
Für jegliche Anlässe also... §domian §list
auf dem ein dickes Schwein lächelnd eine Wurst anpries.
So eins mit diesem "Iss mich, iss mich!"-Blick, ne? :D
Schon gruselig sowas, eigentlich. Genau wie Bärchenwurst.
Ein grimmig dreinblickender Herr, der mit jenem Schwein eine sicher nur zufällige Ähnlichkeit aufwies
Klischeemetzger, aber eben ein wahres Klischee.
Dass mit dem "Lügen war nicht anständig" war mir an der Stelle übrigens ein bisschen zu viel des Guten. Ich akzeptiere ja, dass Xardas hier nicht der ist, der er zig Jahre später sein wird, aber das ist mir für ihn dann doch ein bisschen zu... "lieb" bzw. eher auch ein bisschen naiv. Gäbe an der Stelle ja gewichtige Gründe, doch mal zu lügen. :p
der Zimmermeister hieß Rosenbaum.
Struktureller Antisemitismus detektiert. :mad:
Der Betrieb des Schlachters Butch Petersen lag etwas versteckt hinter einer Mauer, die als Sichtschutz diente und der Hof war nach hinten hin gelegen. Alles auf Anordnung der Stadt, da die Bürger das viele Blut als belästigend empfanden.
Sehr schön, da steckt ja auch so ein bisschen Aussage hinter. Kein Blut sehen wollen, aber Leichenteile fressen... :D
Bäcker gab es gleich mehrere – und sogar eine Bäckerin! –
Wie korrekt! ^2^
Als Xardas vom Türschild der Bierbrauerei Rueve & Sohn wieder aufsah
Wirst dann wohl bald Post vom Gericht bekommen. §verleumdungsklage
Die Szene mit dem klopfenden und dann hämmernden Xardas und dem erneuten Auftritt vom Wachmann hat mir übrigens auch sehr gut gefallen. Das ist zwar auch nicht gerade der Quell der Originalität, dieser "Du hast halt nicht danach gefragt"-Witz, aber zu so einem Wachmann passt es einfach. Ich habe vor 2 Jahren oder so mal abends in der U-Bahn drei, vier Leute miteinander reden hören, die offenhörig Immatrikulationshintergründe Migrationshintergründe hatten, und einer von denen meinte "Wenn du zu irgendeinem deutschen Beamen gehst, im Rathaus oder egal wo, und du sprichst schlecht Deutsch und du erzählst ihm was du willst, dann hört er dir erst drei Minuten lang zu wie du ihm alles erzählst, sagt nix, u am Ende sagt er: "Ich habe kein Wort verstanden." Was soll sowas?"
Da musste ich ein wenig grinsen, weil da schon was Wahres dran ist. Und daran musste ich jetzt eben auch bei Wachmann Grobbaum denken. :D
„Nach redlichem Geschaeft tritt' ein!“, prangte ein heller Schriftzug über der dunklen Tür.
Herrlich. ^2^
Überhaupt ist das Herzstück dieses Kapitels, der Aufenthalt im Gasthof, sehr schön gelungen. Gerade mit diesem Schriftzug erschlägst du schon viel unnötige Schreibarbeit, denn so hat man direkt so einen Eindruck, was das für eine Art Laden ist. Das entschlackt den weiteren Verlauf auch so schön, du beschreibst dann nochmal kurz diese betrunkenen Männer, aber mehr ist es im Grunde dann auch nicht und mehr braucht man auch nicht, um sich im Geschehen zu fühlen. Sehr schön!
Wer mehr säuft, spürt den Hunger nicht, denken sie sich.
Gut!
„Zimmer 19 ist frei“, sagte sie und reichte Xardas den Schlüssel
Natürlich die 19. §danke
Wobei der Satz jetzt so klingt, als sei nur noch 19, allenfalls ein anderes Zimmer frei, obwohl die Hotelbesitzerin ja vorher erklärt hat, dass der Laden ja eher nicht so läuft, wodurch es ja gar nicht mehr erwähnenswert sein sollte, dass ein bestimmtes Zimmer frei ist. Aber vielleicht ist das ja so der Hotelier-Automatismus, dass man das bei der Schlüsselausgabe sagt, wer weiß.
Über die Fleischwurst hätte ich mich übrigens richtig gefreut! Nicht hingegen hätte ich mich getraut, mich zu der Frau an den Tisch zu setzen, die sich später als die aus dem Spiel bekannte, folgenschwer benannte "Witwe" entpuppt. Gut dargestellt, wie sie versucht, sich gegen das wahre Wesen der Männer durchzusetzen. Gespannt war ich natürlich, wie du diesen grandiosen Spieldialog da einbauen wirst, denn immerhin steht der ja in einem Spannungsverhältnis zu dem etwas sehr ironischen Witz. Gelungen ist es dir gut - den Teil mit dem "Keine Sorge, er ist bestimmt nur tot" hast du gut einem der Typen in den Mund gelegt, und das mit dem "Nur Zigarettenholen" gut weggelassen, leider, leider gab es da wohl einfach keine Möglichkeit, das richtig zu integrieren, ohne die Geschichte plötzlich doof werden zu lassen. :D
Madeleine verleihst du dann ja noch eine gewisse Tragik, die schon ein bisschen neu in der Geschichte ist. Hier jedenfalls wird es ja doch sehr ernst...
„Wie lang' ist Ralon denn schon weg?“
„Fast sechs Wochen. Und solange trink ich hier schon.
...was sie nur noch bitterer wirken lässt. And the girl behind the counter has a tattooed tear,
One for every year he's away she said... (https://www.youtube.com/watch?v=rlI7vaxBm9o) daran musst ich sogar denken. :( Aber so schlimm ist es bei ihr ja zum Glück noch nicht.
Nach dem kleinen Gag mit Xardas' etwas unglücklicher Formulierung schließt diese Szene auch sehr gut und beendet damit ein wirklich toll geschriebenes Kapitel. Hier passiert nichts spektakuläres, hier wird nicht geklotzt, hier wird einfach nur sehr schön und unaufdringlich witzig erzählt. Tolle Charakterdarstellungen auch, und das in wenigen Sätzen. Alles ohne viel Geplapper und Geschwurbel. Gefällt mir. Haste gut gemacht! :gratz
Fehler:
Die Kinder waren ebenso dick in Felle gehüllt, wie die Mutter selbst, was die beiden auf komische Weise beinahe wie kleine Fellkugeln hat aussehen lassen.
besser: "aussehen ließ"?
„Ich bin nicht zum trinken hier“, wandte Xardas ein
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alibombali
14.10.2014, 22:43
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Als Ausgleich dafür, dass mich "Gothic 3 - The Beginning" ja leider überfordert, kann ich ja erstmal alibombalis "Der Waise und die Runen" weiterlesen, immerhin bin ich in der "Handlung" ja schon ein bisschen weiter, sodass ich nicht gespoilert werde, aber auch diverse Anspielungen verstehe.
Ach, cool! :)
Mit Humor geizt du mal wieder nicht, und du schaffst es auch ein bisschen diese Stimmung des Spiels, die ich ja mittlerweile verstanden habe, gut zu übertragen. Einerseits ein bisschen Märchen & kindgerechte Erzählung, dann aber quasi immer mal wieder mit ein paar Augenzwinkereien - quasi, damit die Eltern beim Vorlesen auch ein bisschen ihren Spaß haben. :D
Für jegliche Anlässe also... §domian §list
???
So eins mit diesem "Iss mich, iss mich!"-Blick, ne? :D
Schon gruselig sowas, eigentlich. Genau wie Bärchenwurst.
Ja, immer wenn ich meine Eltern besuche, muss ich in dem Bahnhofsdorf an so einem Supermarktparkplatz vorbei, wo es so eine Hähnchenbude gibt. Und da ist auch so ein Prachtgockel drauf abgebildet, der dir ein Tablett mit nem gebratenen Vieh darreicht. Das ist sooo skurril. §ugly
Klischeemetzger, aber eben ein wahres Klischee.
Dass mit dem "Lügen war nicht anständig" war mir an der Stelle übrigens ein bisschen zu viel des Guten. Ich akzeptiere ja, dass Xardas hier nicht der ist, der er zig Jahre später sein wird, aber das ist mir für ihn dann doch ein bisschen zu... "lieb" bzw. eher auch ein bisschen naiv. Gäbe an der Stelle ja gewichtige Gründe, doch mal zu lügen. :p
Hm, okay. Guck ich mal, ob ich das ändere.
Struktureller Antisemitismus detektiert. :mad:
Damit, dass ich den Zimmermeister und nicht dem Geldverleiher diesen Namen gegeben habe, habe ich doch ein deutliches Zeichen gegen Antisemitismus gesetzt! :D
Nee, ich glaub, ich brauchte einfach einen Namen und hab mich dann an ehemaligen Mitschülern orientiert. Da hieß einer Rosenbaum.
Sehr schön, da steckt ja auch so ein bisschen Aussage hinter. Kein Blut sehen wollen, aber Leichenteile fressen... :D
Jap, das war auch intendiert. :)
Wie korrekt! ^2^
Wirst dann wohl bald Post vom Gericht bekommen. §verleumdungsklage
Ich bin ja versucht, einfach den Wachmann nachträglich Rueve zu nennen. :o
Oder den Richter oder so. :D
Die Szene mit dem klopfenden und dann hämmernden Xardas und dem erneuten Auftritt vom Wachmann hat mir übrigens auch sehr gut gefallen. Das ist zwar auch nicht gerade der Quell der Originalität, dieser "Du hast halt nicht danach gefragt"-Witz, aber zu so einem Wachmann passt es einfach. Ich habe vor 2 Jahren oder so mal abends in der U-Bahn drei, vier Leute miteinander reden hören, die offenhörig Immatrikulationshintergründe Migrationshintergründe hatten, und einer von denen meinte "Wenn du zu irgendeinem deutschen Beamen gehst, im Rathaus oder egal wo, und du sprichst schlecht Deutsch und du erzählst ihm was du willst, dann hört er dir erst drei Minuten lang zu wie du ihm alles erzählst, sagt nix, u am Ende sagt er: "Ich habe kein Wort verstanden." Was soll sowas?"
Da musste ich ein wenig grinsen, weil da schon was Wahres dran ist. Und daran musste ich jetzt eben auch bei Wachmann Grobbaum denken. :D
Oh, schon witzig die Geschichte.^^
Herrlich. ^2^
Überhaupt ist das Herzstück dieses Kapitels, der Aufenthalt im Gasthof, sehr schön gelungen. Gerade mit diesem Schriftzug erschlägst du schon viel unnötige Schreibarbeit, denn so hat man direkt so einen Eindruck, was das für eine Art Laden ist. Das entschlackt den weiteren Verlauf auch so schön, du beschreibst dann nochmal kurz diese betrunkenen Männer, aber mehr ist es im Grunde dann auch nicht und mehr braucht man auch nicht, um sich im Geschehen zu fühlen. Sehr schön!
Gut!
Natürlich die 19. §danke
Wobei der Satz jetzt so klingt, als sei nur noch 19, allenfalls ein anderes Zimmer frei, obwohl die Hotelbesitzerin ja vorher erklärt hat, dass der Laden ja eher nicht so läuft, wodurch es ja gar nicht mehr erwähnenswert sein sollte, dass ein bestimmtes Zimmer frei ist. Aber vielleicht ist das ja so der Hotelier-Automatismus, dass man das bei der Schlüsselausgabe sagt, wer weiß.
Hm, stimmt. Wird dann wohl wirklich der Automatismus sein. :p
Über die Fleischwurst hätte ich mich übrigens richtig gefreut! Nicht hingegen hätte ich mich getraut, mich zu der Frau an den Tisch zu setzen, die sich später als die aus dem Spiel bekannte, folgenschwer benannte "Witwe" entpuppt. Gut dargestellt, wie sie versucht, sich gegen das wahre Wesen der Männer durchzusetzen. Gespannt war ich natürlich, wie du diesen grandiosen Spieldialog da einbauen wirst, denn immerhin steht der ja in einem Spannungsverhältnis zu dem etwas sehr ironischen Witz. Gelungen ist es dir gut - den Teil mit dem "Keine Sorge, er ist bestimmt nur tot" hast du gut einem der Typen in den Mund gelegt, und das mit dem "Nur Zigarettenholen" gut weggelassen, leider, leider gab es da wohl einfach keine Möglichkeit, das richtig zu integrieren, ohne die Geschichte plötzlich doof werden zu lassen. :D
Ja, die Zigarettenstelle... Sie ist aber doch so schön. Ist wirklich schade, dass die rausbleiben musste.
edit: Stimmt ja gar nicht! „Der's sicher nur irgendwo Sumpfkraut auftreib'n.“
Sagt einer von den Besoffenen.
Madeleine verleihst du dann ja noch eine gewisse Tragik, die schon ein bisschen neu in der Geschichte ist. Hier jedenfalls wird es ja doch sehr ernst...
...was sie nur noch bitterer wirken lässt. And the girl behind the counter has a tattooed tear,
One for every year he's away she said... (https://www.youtube.com/watch?v=rlI7vaxBm9o) daran musst ich sogar denken. :( Aber so schlimm ist es bei ihr ja zum Glück noch nicht.
Nach dem kleinen Gag mit Xardas' etwas unglücklicher Formulierung schließt diese Szene auch sehr gut und beendet damit ein wirklich toll geschriebenes Kapitel. Hier passiert nichts spektakuläres, hier wird nicht geklotzt, hier wird einfach nur sehr schön und unaufdringlich witzig erzählt. Tolle Charakterdarstellungen auch, und das in wenigen Sätzen. Alles ohne viel Geplapper und Geschwurbel. Gefällt mir. Haste gut gemacht! :gratz
Fehler:
besser: "aussehen ließ"?
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Vielen Dank fürs Fehlerfinden, Lesen, Kommentieren und Gutfinden, lieber John! :)
John Irenicus
14.10.2014, 22:54
???
https://www.youtube.com/watch?v=lxqX7I_ZpnM
Nee, ich glaub, ich brauchte einfach einen Namen und hab mich dann an ehemaligen Mitschülern orientiert. Da hieß einer Rosenbaum.
Ist ja auch ein schöner Name. :)
edit: Stimmt ja gar nicht! „Der's sicher nur irgendwo Sumpfkraut auftreib'n.“
Sagt einer von den Besoffenen.
Ja, aber der Witz im Spiel lag ja daran, gerade etwas zu nehmen, was mit der Welt total bricht weil 1:1 von uns übernommen. Das ist ja nur so ne abgeschwächte Version die dieses brechende Element nicht drin hat. §lehrer
John Irenicus
19.10.2014, 14:13
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Als kleines Geburtstagsgeschenk für DieKleineKlugeFrau will ich ein paar Worte zum Fortsetzungspost in "Verkleidung" verlieren, aber wirklich nur ein paar:
Am besten du sprichst überhaupt nicht mit ihm, wenn es sich nicht vermeiden lässt.
So ganz korrekt klingt das nicht, aber da es ja wörtliche Rede ist, könnte man es auch so stehen lassen...
(dort gab es, so sagte mir Borka, eine Auswahl der abgewracktesten Huren der Stadt, die es einem für wenig Geld auf dem nackten Boden besorgten)
Wär ich ausschließlich drin. :A
Besonders gefiel mir ein Zimmer namens „Lenas Ankleidezimmer“, in dem es zwar kein Bett, dafür aber ein äußerst geschmackvolles Sofa, einen Schminktisch, einen großen Spiegel und einen riesigen und ziemlich gut bestückten begehbaren Kleiderschrank gab.
Das ist schön. :gratz
Und insgesamt? Ein weiterer kleiner Schritt in Richtung "größere Geschichte", je nachdem was du noch so vor hast, kann das ja alles noch sehr lange dauern. Schön finde ich, dass du dir mit dem Puff-Szenario die Möglichkeit eröffnet hast, jede Person auftreten lassen zu können, die du möchtest. Selbst wenn ein Lord Andre vorbeischauen würde, würde das ja immer noch recht realistisch werden - er wäre dann einfach einer der "besonderen Kunden". Von daher kannst du da ja aus dem Vollen schöpfen.
Gelungen find ich auch, wie du mit wenigen Worten die Rote Laterne im Gegensatz zu ihrer... ach Mensch, jetzt fällt mir das Wort nicht mehr ein, ich glaub, ich bekomm Alzheimer... naja, zu ihrer "Version" im Spiel noch ein wenig aufgepeppt hast, damit ihrem tollen Ruf auch etwas Rechnung getragen wird, es dabei aber eben auch nicht übertreibst und sie immer noch ordentlich schäbig bleiben lässt. Fein. :)
Edit: Inkarnation war das Wort, was mir nicht einfiel! Naja, ob das besser gepasst hätte... §ugly
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Da ich nun ja einige Zeit hatte mich hier im Storyforum gelegentlich umzuschauen und mir neben alten Geschichten um Ideen für eine neue zu finden auch neuere Werke von anderen Usern wie Die Schattenlords von Braoin gelesen habe, maße ich es mir mal an darüber urteilen zu können. Aber keine Sorge, bin handzahm. ;)
Aus Zeitgründen analysiere ich in diesem Post aber nur das erste Kapitel.
Man merkt, dass der Autor auch beim WoG-RPG mitmacht. Mir ist zwar nicht bekannt welche Position er in der Gilde Innos bekleidet, aber in jedem Fall war der Text sehr flüssig zu lesen. Auf kleinere Kommata-Fehler bin ich gelegentlich gestoßen, aber nichts, wo ich sagen würde, dass es mich beim Lesefluss gestört hat. Daher will ich dazu nicht mehr sagen als vermutlich schon John bereits gesagt hatte.
Das erste Kapitel selber handelt von einer Sitzung im Thronsaal zu Zeiten König Rhobars I. - also gut eine ganze Zeit vor den Geschehnissen in Gothic 1-3.
Dementsprechend ist es klar, dass viele der bereits anwesenden Charaktere Eigenerfindungen des Authors sind, mit Ausnahme des späteren Schattenlords Archol, welcher hier die Position als oberster Paladin König Rhobars bekleidet und König Rhobar selbst. Unter diesen Umständen finde ich es dementsprechend schade, dass übrige Charaktere nicht näher beschrieben werden oder ich auch anhand des ersten Kapitels keinerlei klare Charakterbeschreibung bezüglich Archol und anderer Charaktere finde.
Natürlich lässt sich bei Rhobar I. argumentieren, dass er wohl seinem Sohn nicht unähnlich aussah und ebenso hat man auch die Freiheit sich die Charaktere selbst vorzustellen - nur stört es mich dann doch leicht, da ich gerne wissen möchte, wie ich mir Archol oder auch Gideon zum Beispiel vorzustellen habe, da ich diese Charaktere aus der Gothic-Computerspielreihe nicht kenne. ^^
Ansonsten gefällt mir aber die beschriebene Szene recht gut. Gleich zu Anfang gibt es einen internen Konflikt im neu gegründeten Reich Myrtana und es zeichnen sich schon die beiden Stützen des Königs neben dem Volk ab. Gideon, der oberste Feuermagier, welcher offenbar zweifelhafte Ansichten zu haben scheint (laut Archol zumindest) und Lord Archol als oberster Paladin.
Mir stellt sich zwar die leichte Frage, warum Gideon und nicht Archol der engste Berater des Königs ist, sollte Rhobar Archol mehr vertrauen, da er sein allererster Unterstützer ist, doch ich führe es mal auf die Feuermagier zurück, wenn auch ich damit nicht so ganz zufrieden bin. Sofern Rhobar I. von Innos selbst erwählt ist und seine halbgöttliche Macht angesichts deiner Beschreibung unangefochten ist, muss er dem Magierorden tatsächlich Privilegien einräumen, auch wenn sie nicht zwingend der Zweckmässigkeit dienen? Wieso ist Archol nicht in der Position von Gideon als oberster Berater des Königs, wenn der König Archol dann doch anstelle des Feuermagiers zu Rate zieht? §kratz
Ich gebe es offen und ehrlich zu, dass mir aber die Charakterisierung des König Rhobar besonders gefällt im folgenden Dialog zwischen Archol und dem König.
Es ist interessant, wie Rhobar von der Persönlichkeit her dasselbe Problem wie König Theoden zu haben scheint, dass er zwar König ist und bereits Großes unter seiner Herrschaft vollbracht hat, aber dennoch daran zweifelt, ob man die richtige Entscheidung getroffen hat, als man ihn zum König erwählte.
Das erscheint zwar angesichts von Rhobars Taten und so wie du sie im Text noch einmal glorifizierst durch Wandteppiche und den Glanz von Innos Zorn erst einmal paradox, aber macht den König menschlich und lässt ihn nicht wie einen unantastbaren Halbgott erscheinen. Insofern fällt es mir nicht schwer Sympathie mit Rhobar zu schließen.
Im Umkehrschluss macht man dann natürlich auch dasselbe mit Archol, um welchen sich die Geschichte dreht. Er scheint der perfekte Berater zu sein, die Stütze, welche der König offenbar benötigt und auch seine Loyalität ist außer Frage. Müsste man ihn mit einem Gothiccharakter vergleichen, so würde ich Paralellen zu einem ziehen, als er noch in den Diensten des Königs gearbeitet hatte. Und dennoch - dadurch, dass Archol so 'perfekt' wirkt und der Leser weiß, wie er einmal enden wird, stellt sich natürlich die Frage:
Wie kann ein solch treuer Paladin im Dienste Innos einmal ein Schattenlord werden und wie kam es zu einem so tiefen Fall?
Was offensichtlich auch die Thematik der Geschichte sein soll. Von daher gibt es hier von meiner Seite Pluspunkte, dass du dem Leser durch Archols sympathischen Charakter auch Interesse an seinem Schicksal vermittelst.
Gelungen finde ich auch die Szene, wo Archol Gideon gewissermaßen die Tür ins Gesicht schlägt für das vermutete Lauschen an der Tür - allerdings ärgert es mich auch hier, dass Gideon offenbar danach scheinbar ungeschoren davon kommt, obwohl es dem König hätte auffallen müssen. Oder tat es das nicht? Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob der Thronsaal damals auch dem von Gothic3 entspricht.
Prinzipiell aber mag ich die Szene doch, da sie zumindest den Argwohn von Archol gegenüber seinen Verbündeten und seine Sorge um das Königreich zum Ausdruck bringt.
Was ich aber nicht so recht verstehe: Warum sind Archol und Gideon eigentlich gegensätzlicher Meinung?
Der einzig logische Eckpunkt der sich mir an dieser Stelle anbietet ist die Diskussion über den Krieg am Anfang, wo Archol den König antreibt weiter zu kämpfen, während Gideon entweder dagegen ist oder Archols Kriegshetze zu missbilligen scheint.
Gegen Ende des ersten Kapitels jedoch sagt der König selbst, dass er in den Krieg ziehen werde unter Innos Weisung. Und es scheint nicht so, als würde man danach noch die Entscheidung des Königs in Frage stellen zu wollen. Also ist Gideon jetzt nun gegen den Krieg oder hasst er einfach nur Archol wegen.... was auch immer?
Ich blicke ja noch nicht mal durch, warum Archols Ansporn im Thronsaal von Nöten war, wenn Innos dem König ohnehin gesagt hat, dass er einen Kreuzzug nur billigt. §kratz
Ansonsten aber gefällt mir die Geschichte soweit.
Die weiteren Kapitel werd ich die Tage noch kommentieren. ;)
Lord Regonas
26.10.2014, 21:35
So...
Nun gehe ich mal auf einige Sachen genauer ein...:
Alle Jahre wieder
von Lord Regonas
Ein schönes Weihnachtsmärchen? Nein, wohl nicht. Oje§cry Es fängt zwar alles ganz lieb und beschaulich an, die Laune nur durch den Weihnachtsmuffel getrübt, doch spätestens als es zum Festgelage kommt, wird in dieser Story eine glückliche, heile Welt beschrieben.
Als Leser fragt man sich aber natürlich die ganze Zeit, was Sinn und Zweck dieser Nettigkeit ist, und wie es oft so ist, muss man auch bei "Alle Jahre wieder" ganz bis zum Schluss warten. Dass Gomez und Co. Vampire oder zumindest so etwas ähnliches sind, kam schön überraschend, aber ansonsten dümpelt die Geschichte eher so vor sich hin. Nun ja... Besonders der zweite Post lebt eigentlich nur von de drängenden Frage, was die Gardisten mit den Buddlern vorhaben. Sonst geht es in diesem längsten Post eigentlich nur darum, wie der Trupp durchs Lager läuft und dabei begafft wird. Und im Blutfluch noch beschweren, dass es mit der Handlung zu schnell voran geht :mad:
Dass das Ende nichts weiter als ein blutiges Abschlachten geworden ist, hat mich ebenfalls ein wenig enttäuscht. Ich weiß auch nicht, was ich da noch gebracht hätte, aber an reinen Gemetzeldarstellungen erfreue ich mich nun mal nicht so. Dann lies etwas anderes:p
Den Titel finde ich übrigens auch ein wenig fragwürdig. Er verrät einem nicht das Ende und das ist auch gut so, aber er hat auch sonst eigentlich nichts mit der Story zu tun. Es ist halt einfach eine dieser abgedroschenen Weihnachtsphrasen. Man könnte ihn als Hinweis dafür nehmen, dass Gomez und Co. sich jedes Jahr drei Buddler nehmen, aber dann wäre doch keiner der Bewohner des Außenrings davon überrascht gewesen, dass es auch in diesem Jahr wieder so kommt. Da hast du recht:eek:
Der Schreibstil war an vielen Stellen hakelig und kam mir nicht vor wie ein 2013er Regonas. Das war in den letzten Jahren doch schon mal viel besser, wie zum Beispiel jüngst beim Blutfluch! Nun ja... wahrscheinlich:(
Unterm Strich hat die Geschichte mich also erfolgreich auf die Folter gespannt und unterhalten, aber auf meinem Hocker bin ich brav sitzen geblieben statt mich runterhauen zu lassen. :gratz
Das reicht mir :)
Nochmals danke :gratz
DieKleineKlugeFrau
29.10.2014, 23:42
Leider sehe ich mich gezwungen meinen Kommentar zu Olivias neuer Story Spiegelwelten durch einige geometrische Vorbemerkungen einzuleiten, ähnlich wie in M.C. Eschers Möbiusband I (http://mcescher.com/wp-content/uploads/2013/10/LW437-MC-Escher-Moebius-Strip-I-1961.jpg), auf dem alles nur kein Möbiusband zu sehen ist (bei einem Möbiusband lässt sich nicht die eine Seite blau, die andere rot anmalen, weil es nur eine Seite hat), ist im Titelbild zu besagter Story alles nur keine Spiegelwelt gesehen, denn das Spiegelbild hat nun einmal die Eigenschaft, dass darin alles spiegelverkehrt ist. Demnach ist das was in der Spiegelwelt rechts war in der gespiegelten Welt links sein. Steht man aber in deinem Bild mit dem Rücken zum Portal, so befindet sich Nordmar auf der Karte links von einem, egal ob man sich in der Welt rechts oben oder links unten befindet. In einer tatsächlich gespiegelten Welt müsste Nordmar sich dagegen rechts vom Betrachter befinden, wenn dieser mit dem Rücken zum Portal steht.
Ein Gutes hat deine Karte aber: Da ich keine besonders eifrige Gothic 3-Spielerin war, kenne ich das unbekannte Land nur von Hörensagen und aus dem Götterdämmerung-Intro, geschweige denn wüsste ich, wo sich das Portal befindet, wenn ich jetzt nicht diese Karte gesehen hätte. Ich dachte immer das wäre in Nordmar. §ugly
Sowieso finde ich die Idee klasse, aus dem "Unbekannten Land" einfach eine gespiegelte Variante , in der sich der Held anders entschieden hat. Ich fand dieses Konzept vom "Unbekannten Land" und die Idee, dass Xardas und der Held einfach so dahin verschwinden, schon immer ein wenig merkwürdig und ehrlich gesagt nicht besonders gut. Deine Idee dreht das dann schon in eine mir genehmere Richtung. Dein unbekanntes Land ist zwar noch ein gutes Stück merkwürdiger, als ich es mir vorgestellt hätte, aber es ist halt etwas Greifbares und Interessantes. Außerdem gefällt mir, dass das ominöse "Unbekannte Land" dann doch gar nicht so unbekannt ist.
Ansonsten kann ich zur Handlung leider nicht so viel sagen (was auch daran liegt, dass ich die ganzen Gothic 3-Referenzen nicht verstehe), weil sie im ersten Post erwartungsgemäß noch nicht sehr weit fortgeschritten ist. Zwar geht es für meinen Geschmack ein bisschen zu leicht, wie der Held sich da aus der Notlage herauswindet (oder von Xardas herauswinden lässt), allerdings ist das ja im Grunde schon plausibel, dass Xardas die irgendwie umstimmen kann, nur halt nicht in so kurzer Zeit.
Was die Dialoge und Charakterzeichnung angeht, ist das Ganze schon ziemlich trashig. Vor allem Xardas redet auf sehr eigenartige, gestelzte Weise, Zapotek auf sehr eigenartige, blutrünstige Weise und so weiter. Das ist zwar an einigen Stellen ganz unterhaltsam, aber eben auch nicht immer. Manchmal fragt man sich da beim, ob das denn wirklich so sein muss.
Was das Sprachliche angeht, so scheinst du inzwischen ein wenig eingerostet zu sein. Hier eine Auswahl:
Sein Plan ist aufgegangen, der Entscheider hatte sich zu seinen Gunsten entschieden und stand nun zusammen mit ihm vor dem Portal, welches in das unbekannte Land führen sollte.
Es war anzunehmen, dass genau dies geschehen ist, denn so plötzlich wie es angefangen hatte, hörte es mit einem Male wieder auf - und mit einem Male stand das Portal offen.
Das Perfekt passt hier zwischen all dem Präteritum und Plusquamperfekt nicht wirklich. Ich würde in einer im Präteritum geschriebenen Geschichte sowieso niemals das Perfekt verwenden. Das passt halt eigentlich nur, wenn im Präsens erzählt wird.
rief Zapotek erzürnt, während er denjenigen, den er einst versuchte zu beseitigen mit Hilfe des besagten Fremden, zornig anfunkelte,
Hier stört das Präteritum, denn wenn die gegenwärtige Handlung der Geschichte im Präteritum beschrieben wird, so sollte das, was sich von der sich gegenwärtigen Handlung aus in der Vergangenheit befindet, auch in einer Zeitform steht die noch ein Stück vergangener ist als das Präteritum und außer dem Plusquamperfekt bleibt da ja nicht mehr viel übrig.
Der Entscheider, wie Xardas seinen scheinbar namenlosen Vertrauten beschreiben würde, hatte wohl wirklich nicht mehr viel für besagte Welt übrig, hatte er sich sämtlicher Rüstung und Ausrüstung vor der Reise entledigt.
Hier passt der letzte Teil des Satzes kaum mit den ersten Teilen zusammen.
"Würde es nicht sämtlicher Logik entbehren, so müsste ich annehmen, dass wir in einen Spiegel blicken würden. Und dennoch - es scheint als scheint das Unmögliche der Fall zu sein."
Das nur mal als Beispiel für Xardas merkwürdige Art zu reden. Auch inhaltlich ist das nicht so das gelbe vom Ei. Xardas widerspricht sich in diesem Satz ja gefühlt dreimal selbst. Inzwischen habe ich auch begriffen, was Xardas hier sagen will (weshalb ich das hier jetzt nicht weiter ausrollen werde), aber inzwischen heißt in diesem leider: innerhalb der letzten Minuten.
Es war unbekannt, wie viele von seinesgleichen überlebt hatten, nachdem selbst das Volk der Assassinen mit Zubens Tod verging und die Nomaden die Kontrolle über die Wüsten Varants übernahmen.
Das hier finde ich dann deutlich haarsträubender. Was hat denn das Volk der Assassinen damit zu tun, ob bekannt ist oder nicht, wie viele Orks den Aufstand überlebt haben? §ugly
Alles in allem handelt es sich hier um eine leicht durchwachsene Story, vielleicht fehlt dir ja nach so langer Zeit ein wenig die Übung. Nichtsdestotrotz freue ich mich, mal wieder etwas von dir zu lesen und Potential hat die Story ja. :gratz
Und weil es so schön mit Möbiusbändern begonnen hat, poste ich hier zum Abschluss einfach mal mein Lieblingsvideo über Möbiusbänder. ^2^
http://www.youtube.com/watch?v=4mdEsouIXGM&list=UUOGeU-1Fig3rrDjhm9Zs_wg
John Irenicus
30.10.2014, 12:43
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Endlich! Direkt nach diesen ganzen furchtbaren Klausuren nehme ich mir nun doch mal Zeit für die beiden letzten Kapitel von Oblomows "Müll", und ich habe es nicht bereut.
Die Worte zur Atmosphäre allgemein will ich mir mal sparen, da habe ich schon mehr als genug gesagt. Außerdem kommt hier ja sogar die Handlung gar nicht mal so kurz, das hat mir auch gefallen. Herzstück sind für mich aber trotzdem immer noch die "mülligen" Beschreibungen und Formulierungen, von denen es wieder einige gab.
Schrott, um welchen jeder Mensch von klarem Verstand besser einen weiten Bogen machte; bei dem man den Tetanus aus Kilometern zu sehen glaubte.
Habe ich so auch noch nicht gelesen, nicht schlecht. :p
Und die Frage nach einer entsprechenden Impfung brauche ich angesichts der Hygienezustände dort wohl nicht stellen. Da fällt mir wieder ein, dass ich turnunsgemäß schon längst alle Impfungen hätte auffrischen sollen. Aber naja, #yolo. :cool:
Er nahm einen kräftigen Schluck aus der Plastiksprudelflasche, deren Inhalt nun schon seit Stunden nicht mehr sprudelte.
Hier hasste auch wieder den Nagel auf dem Kopf getroffen. Gibt es ein schlimmeres Gefühl als beim Trinken von schal gewordenem Mineralwasser? Naja, vermutlich schon, das macht dieses Gefühl aber nicht angenehmer, und genau so etwas passt einfach perfekt in dieses Szenario.
Auch die Interaktion der einzelnen Charaktere miteinander ist hier wieder auf einem geringen Maß gehalten, dabei aber eben trotzdem lebendig und eben auf den Punkt. Besonders schön fand ich dabei auch diese Stelle:
Kargal verstand zunächst nicht, was vor sich ging. Neben ihm hatte Kyle die Fäuste fest in die Seiten gestemmt. „Was meinst du, wie mich deine Fahrkünste annerven? Kein beschissenes Schlagloch auslassen und sich dann noch beschweren. Aus meinen Augen!“, gab dieser nicht weniger zimperlich zurück. Ohne noch ein weiteres Wort zu wechseln gingen die beiden Männer auseinander. Kargal wusste nicht, was geschehen war, doch es schien etwas wie das Einläuten des Feierabends gewesen zu sein.
PotM-würdig. :D
„Wenn du willst kann ich dir jetzt auch die Dusche zeigen. Du siehst aus, als ob du es nötig hättest.“ Kargal nickte, während er weiterlief. Sein Schweiß war zu einer Kruste verkommen, deren Gestank sogar den seiner Umwelt überdeckte. Er hatte einen Waschgang wahrlich bitter nötig.
Manchmal ist weniger mehr: Meiner Meinung nach wirkt diese Stelle einfach viel besser, wenn man den letzten Satz weglässt. Der spricht nämlich nur noch einmal das Offensichtliche und längst Besprochene aus.
Kargal folgte ihm weiter der grün lackierten Wand entlang, aus der vereinzelt braunschwarze Rostmelnome wucherten.
Hier musste ich erstmal googlen und fand nichts. Oder soll das als Wortschöpfung "Rostmelanom" heißen und ist hier nur ein Tippfehler? Wenn, dann jedenfalls ein tolles Wort und wieder einmal sehr typisch für diese Geschichte.
Als ob jener Raum dahinter etwas Wertvolles beinhalten würde, schützte ihn ein bislang noch nicht durchoxidiertes Vorhängeschloss.
Hier war ich zunächst im Zwiespalt, ob ich die hochgestochene Variante dieses Begriffs an der Stelle wirklich gut finde. Es hat natürlich was angenehm Unpersönliches und irgendwie Klinisches. Außerdem kam "Rost" ja kurz vorher schon vor, von daher hat "durchoxidiert" hier wohl seine Berechtigung. :gratz
Die "Dusche" fand ich auch sehr gelungen, gerade auch die Rationierung des Wassers. Ich war ja übrigens tatsächlich so naiv zu glauben, die hätten da eine "richtige" Dusche. §ugly
In dem Zusammenhang finde ich auch Kyle wieder sehr stark:
Falls ich Morgen sehe, dass du trotzdem zu viel verbrauchst darfst du mir die nächste Woche ein paar Mal an den Achseln schnuppern.
Na herrlich. :D
Auch die Sache mit dem Schlüsselbund hat mir gefallen, gerade, dass Kyle beim großen Schlüssel keine Ahnung hat, wozu der gut ist. Das wirkt eben so "realistisch", dass da auch mal was offen bleibt. Und dass eben auch so gar nicht klar ist, ob das Bedeutung hat oder tatsächlich einfach egal ist, dass also mal was außerhalb des "roten Fadens" der Geschichte passiert.
„Wenn du Morgen zu spät kommst, schlage ich dich tot.“
Und das hier ist eines der schönsten Kapitelenden, die ich seit langem lesen durfte. :D
Von daher war das Kapitel 27 äußerst unterhaltsam und auch qualitativ geschrieben. Und Nr. 28 steht dem eigentlich in Nichts nach.
Der Einstieg mit dem nachdenklichen Mervel ist da schonmal spannend geraten, vor allem weil man bei seinem Sinnieren über seinen Instinkt wie so oft nicht weiß, ob da wirklich etwas dran ist, oder ob das nur psychotische Wahngedanken sind (oder beides).
Langsam schlappte Kargal durch den Müll zu seiner überbescheidenen Behausung.
"Überbescheiden" - auch ein großartiges Wort. :D
Auch der ganze Rest dieser Kargal-Szene weiß zu überzeugen. Ob nun die Auswirkungen der eigenen Sauberkeit (vom Regen in die Traufe), die unklaren Motive für das Zerreißen des Fotos, oder eben auch das in Erinnerung rufen der Passparole am Ende. An die Szene, in welcher die erworben wurde, kann ich mich übrigens noch gut erinnern, an die zwei Worte nicht mehr so. Bei Kargal natürlich hat sich das alles sehr eingebrannt, mit Blick auf dessen flammenden Symbole am Ende sogar im wahrsten Sinne des Wortes.
Hier wird die Geschichte dann auch wieder richtig gruselig und horrorhaft, auch schon vorher, als der wahnsinnig wirkende Mervel die Verfolgen des violetten Stoffs aufnimmt. Fast schon überraschend, dass der dann tatsächlich zu einem Kleidungsstück gehört und Mervel nicht nur herumgesponnen hat. Jedenfalls auch eine gute Szene.
Von daher zwei starke Kapitel, kann man nicht anders sagen. Seit du hast verlauten lassen, dass das ja alles nur die Einleitung der Geschichte ist, frage ich mich ja, ob diese überhaupt je fertig werden wird. Andererseits kann man die Geschichte auch gut ohne festen Anfang und Ende genießen, würde ich mal behaupten. :D
Fehler:
Als sie diesem angekommen waren öffnete er jedoch nicht etwa das Tor, sondern startete einen Bogen um die Längsseite.
„Was glaubst du habe ich den ganzen Morgen über gemacht?, etgegnete Kyle und wandte sich zu Gehen.
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Oje, irgendwie hab ich es geahnt, dass ich hier nicht nur einen Kommentar, sondern es auch gleichzeitig ne Kritik geben wird.
Naja, schauen wir mal, vielleicht überleb ich es. ^^
Leider sehe ich mich gezwungen meinen Kommentar zu Olivias neuer Story Spiegelwelten durch einige geometrische Vorbemerkungen einzuleiten, ähnlich wie in M.C. Eschers Möbiusband I (http://mcescher.com/wp-content/uploads/2013/10/LW437-MC-Escher-Moebius-Strip-I-1961.jpg), auf dem alles nur kein Möbiusband zu sehen ist (bei einem Möbiusband lässt sich nicht die eine Seite blau, die andere rot anmalen, weil es nur eine Seite hat), ist im Titelbild zu besagter Story alles nur keine Spiegelwelt gesehen, denn das Spiegelbild hat nun einmal die Eigenschaft, dass darin alles spiegelverkehrt ist. Demnach ist das was in der Spiegelwelt rechts war in der gespiegelten Welt links sein. Steht man aber in deinem Bild mit dem Rücken zum Portal, so befindet sich Nordmar auf der Karte links von einem, egal ob man sich in der Welt rechts oben oder links unten befindet. In einer tatsächlich gespiegelten Welt müsste Nordmar sich dagegen rechts vom Betrachter befinden, wenn dieser mit dem Rücken zum Portal steht.
Verdammt, du beginnst gleich mit etwas Fiesem. :(
An dieser Stelle muss ich zugeben, dass ich, was den Titel anging, verdammt unkreativ war. So wirklich darüber nachgedacht wie es geometrisch korrekt gewesen wäre, habe ich leider nicht - und ich weiß auch nicht so recht ob "Punktsymmetriewelten" wirklich einleuchtender als Titel geklungen hätte. §ugly
Im Grunde genommen wollte ich nur etwas Simples wählen, damit auch jeder Leser weiß worum es geht und nicht denkt, dass ich hier eine physikalische Geschichte zum Besten gebe. ^^
Ein Gutes hat deine Karte aber: Da ich keine besonders eifrige Gothic 3-Spielerin war, kenne ich das unbekannte Land nur von Hörensagen und aus dem Götterdämmerung-Intro, geschweige denn wüsste ich, wo sich das Portal befindet, wenn ich jetzt nicht diese Karte gesehen hätte. Ich dachte immer das wäre in Nordmar. §ugly
Hmm ne, da war Xardas in seinem Turm. :D
Aber kein Thema, dafür hab ich sie ja erstellt.
Sowieso finde ich die Idee klasse, aus dem "Unbekannten Land" einfach eine gespiegelte Variante , in der sich der Held anders entschieden hat. Ich fand dieses Konzept vom "Unbekannten Land" und die Idee, dass Xardas und der Held einfach so dahin verschwinden, schon immer ein wenig merkwürdig und ehrlich gesagt nicht besonders gut. Deine Idee dreht das dann schon in eine mir genehmere Richtung. Dein unbekanntes Land ist zwar noch ein gutes Stück merkwürdiger, als ich es mir vorgestellt hätte, aber es ist halt etwas Greifbares und Interessantes. Außerdem gefällt mir, dass das ominöse "Unbekannte Land" dann doch gar nicht so unbekannt ist.
Die Idee kam mir auch letztens erst, da ich mal aus Jux mit Gimp bisschen rumgespielt habe und mir bei dem Resultat sehr viele Ideen kamen, die man für eine Story verwerten kann. Warum, wird sich hoffentlich noch zeigen.
Ansonsten kann ich zur Handlung leider nicht so viel sagen (was auch daran liegt, dass ich die ganzen Gothic 3-Referenzen nicht verstehe), weil sie im ersten Post erwartungsgemäß noch nicht sehr weit fortgeschritten ist. Zwar geht es für meinen Geschmack ein bisschen zu leicht, wie der Held sich da aus der Notlage herauswindet (oder von Xardas herauswinden lässt), allerdings ist das ja im Grunde schon plausibel, dass Xardas die irgendwie umstimmen kann, nur halt nicht in so kurzer Zeit.
Ich gebe zu, ich war beim ersten Post recht faul, wenn es darum ging eine Überleitung zu schaffen, die schnell aufzeigen soll, dass Xardas und der Held in einer vollkommen neuen Welt gelandet sind und ihre alte gänzlich verlassen haben. Ich glaube ich werde eventuell diesen Post nochmal bearbeiten und zumindest um die Sache mit Gunock ergänzen.
Was die Dialoge und Charakterzeichnung angeht, ist das Ganze schon ziemlich trashig. Vor allem Xardas redet auf sehr eigenartige, gestelzte Weise, Zapotek auf sehr eigenartige, blutrünstige Weise und so weiter. Das ist zwar an einigen Stellen ganz unterhaltsam, aber eben auch nicht immer. Manchmal fragt man sich da beim, ob das denn wirklich so sein muss.
Hmm, es ist schwierig dazu etwas zu sagen, da ich Xardas nie als einen Menschen einfacher Worte empfunden habe. Xardas wird wohl auch zukünftig so auftreten.
Zapotek hingegen ist nun einmal Zapotek. Da kann ich sprachlich vielleicht noch ein wenig mehr ändern, wenn er zu komplex spricht, aber im Grunde genommen ist er der Ork in der Gruppe, der nicht nur mit der Situation komplett unzufrieden ist, sondern auch aus anderen Gründen am ehesten das Potential hat den Helden und Xardas zu verraten. Es ist schon bewusst so geschildert, dass der Leser das errät.
Was das Sprachliche angeht, so scheinst du inzwischen ein wenig eingerostet zu sein. Hier eine Auswahl:
[...]
Oje, ich glaube darüber möchte ich auch weiterhin nicht reden, da es mir irgendwie bewusst war, dass grammatikalisch bei mir nichts mehr gutes rauskommen kann. §gnah
Ich werd mich aber bessern, aus den Ratschlägen lernen und auch die Fehler verbessern.
Das nur mal als Beispiel für Xardas merkwürdige Art zu reden. Auch inhaltlich ist das nicht so das gelbe vom Ei. Xardas widerspricht sich in diesem Satz ja gefühlt dreimal selbst. Inzwischen habe ich auch begriffen, was Xardas hier sagen will (weshalb ich das hier jetzt nicht weiter ausrollen werde), aber inzwischen heißt in diesem leider: innerhalb der letzten Minuten.
Würde so ein Satz nicht zu Xardas passen? In Rätseln sprechen hat doch auch was Mysteriöses. ^^
Ich gebe aber zu, dass der Satz sehr verwirrend ist, wenn man nicht das Konzept hinter der Story kennt. Ich glaube diese Textpassage überdenke ich auch einmal.
Das hier finde ich dann deutlich haarsträubender. Was hat denn das Volk der Assassinen damit zu tun, ob bekannt ist oder nicht, wie viele Orks den Aufstand überlebt haben? §ugly
Eigentlich ist das eine Referenz zum Innos-Ende von Gothic 3, wo der Spieler neben der Befreiung Myrtanas auch Zubens Ermordung arrangieren darf.
In jedem Fall wenn Zuben stirbt (außer beim Beliar-Ende, wo der Namenlose seine Position einnimmt), wird im Outro gesagt, dass die Kultur der Assassinen mit Zubens Fall vergeht.
Eine Verknüpfung in Zapoteks Gedanken existiert nur, weil er fürchtet, dass die Orks von den siegreichen Königstreuen unter Innos' Herrschaft in Myrtana nun genauso verdrängt und zugrunde gehen werden wie die letzten Beliaranhänger in der Wüste gegen die Nomaden ihren Kampf verlieren werden und vom Volk der Assassinen nicht mehr die Rede sein kann. Quasi unterbewusster Sozialdarwinismus (oder auch Darwinismus, wenn man es biologisch betrachtet, da Orks und Menschen tatsächlich sogar verschiedene Tierarten sind).
Alles in allem handelt es sich hier um eine leicht durchwachsene Story, vielleicht fehlt dir ja nach so langer Zeit ein wenig die Übung. Nichtsdestotrotz freue ich mich, mal wieder etwas von dir zu lesen und Potential hat die Story ja. :gratz
Ich vermute die fehlt mir in der Tat. Die meisten Texte, die ich in letzter Zeit geschrieben habe, waren RP-Texte und meist auch nur auf Englisch.
Ansonsten danke für den lieben Kommentar. §knuff
Und weil es so schön mit Möbiusbändern begonnen hat, poste ich hier zum Abschluss einfach mal mein Lieblingsvideo über Möbiusbänder. ^2^
Yay! ^2^
DieKleineKlugeFrau
30.10.2014, 18:15
Oje, irgendwie hab ich es geahnt, dass ich hier nicht nur einen Kommentar, sondern es auch gleichzeitig ne Kritik geben wird.
Naja, schauen wir mal, vielleicht überleb ich es. ^^
Verdammt, du beginnst gleich mit etwas Fiesem. :(
Nimm 's nicht persönlich. §knuff Diese gewisse Fiesheit ist leider einer meiner hartnäckigsten Charakterzüge. Zu Leuten, die ich mag, bin ich fies, zu Leuten, die ich nicht mag, giftig. §knuff
An dieser Stelle muss ich zugeben, dass ich, was den Titel anging, verdammt
unkreativ war. So wirklich darüber nachgedacht wie es geometrisch korrekt gewesen wäre, habe ich leider nicht - und ich weiß auch nicht so recht ob "Punktsymmetriewelten" wirklich einleuchtender als Titel geklungen hätte. §ugly
Naja, eigentlich nicht, denn Xardas meint ja gerade, dass die Welt hinter dem Portal aussehe wie ein Spiegelbild Myrtanas. Das wäre nicht der Fall, wäre das ganze punktsymmetrisch.
Ich gebe zu, ich war beim ersten Post recht faul, wenn es darum ging eine Überleitung zu schaffen, die schnell aufzeigen soll, dass Xardas und der Held in einer vollkommen neuen Welt gelandet sind und ihre alte gänzlich verlassen haben. Ich glaube ich werde eventuell diesen Post nochmal bearbeiten und zumindest um die Sache mit Gunock ergänzen.
Hmm, es ist schwierig dazu etwas zu sagen, da ich Xardas nie als einen Menschen einfacher Worte empfunden habe. Xardas wird wohl auch zukünftig so auftreten.
Ich meinte auch nicht, seine Sprache solle "einfach" sein, eher stört mich der Kontrast zwischen dem Gestelzten und dem Unbeholfenen, das seine Sprache hat.
Zapotek hingegen ist nun einmal Zapotek. Da kann ich sprachlich vielleicht noch ein wenig mehr ändern, wenn er zu komplex spricht, aber im Grunde genommen ist er der Ork in der Gruppe, der nicht nur mit der Situation komplett unzufrieden ist, sondern auch aus anderen Gründen am ehesten das Potential hat den Helden und Xardas zu verraten. Es ist schon bewusst so geschildert, dass der Leser das errät.
Oje, ich glaube darüber möchte ich auch weiterhin nicht reden, da es mir irgendwie bewusst war, dass grammatikalisch bei mir nichts mehr gutes rauskommen kann. §gnah
Ich werd mich aber bessern, aus den Ratschlägen lernen und auch die Fehler verbessern.
Ich habe den ganzen Kram nach der Schule auch nur deshalb nicht vergessen, weil im Mathematikstudium quasi täglich sämtliche grammatikalische Formen des Deutschen durchexerziert werden.
Dafür hat sich meine Rechtschreibung rapide verschlechtert, da man in mathematischen Texten doch nur ein sehr begrenztes Vokabular verwendet.
Würde so ein Satz nicht zu Xardas passen? In Rätseln sprechen hat doch auch was Mysteriöses. ^^
Ich gebe aber zu, dass der Satz sehr verwirrend ist, wenn man nicht das Konzept hinter der Story kennt. Ich glaube diese Textpassage überdenke ich auch einmal.
Nunja, dagegen, dass er in Rätseln spricht, habe auch nichts, nur die Art und Weise, wie er das tut, stört mich (siehe oben).
Eigentlich ist das eine Referenz zum Innos-Ende von Gothic 3, wo der Spieler neben der Befreiung Myrtanas auch Zubens Ermordung arrangieren darf.
In jedem Fall wenn Zuben stirbt (außer beim Beliar-Ende, wo der Namenlose seine Position einnimmt), wird im Outro gesagt, dass die Kultur der Assassinen mit Zubens Fall vergeht.
Eine Verknüpfung in Zapoteks Gedanken existiert nur, weil er fürchtet, dass die Orks von den siegreichen Königstreuen unter Innos' Herrschaft in Myrtana nun genauso verdrängt und zugrunde gehen werden wie die letzten Beliaranhänger in der Wüste gegen die Nomaden ihren Kampf verlieren werden und vom Volk der Assassinen nicht mehr die Rede sein kann. Quasi unterbewusster Sozialdarwinismus (oder auch Darwinismus, wenn man es biologisch betrachtet, da Orks und Menschen tatsächlich sogar verschiedene Tierarten sind).
Diese Verknüpfung in Zapoteks Gedanken wird jetzt aber beim Lesen alles andere als offensichtlich. §ugly
So wie es da steht, stehen die Teile des Satzes inhaltlich in keinerlei Zusammenhang.
Nimm 's nicht persönlich. §knuff Diese gewisse Fiesheit ist leider einer meiner hartnäckigsten Charakterzüge. Zu Leuten, die ich mag, bin ich fies, zu Leuten, die ich nicht mag, giftig. §knuff
Kein Thema. Hab dich ja auch lieb. §knuff
Naja, eigentlich nicht, denn Xardas meint ja gerade, dass die Welt hinter dem Portal aussehe wie ein Spiegelbild Myrtanas. Das wäre nicht der Fall, wäre das ganze punktsymmetrisch.
Mach mir meine Story nicht kaputt! §gnah
Wie gesagt, "Spiegel" ist mehr metaphorisch zu verstehen im Sinne einer Kopie. Und ich bezweifele, dass es zur Atmosphäre beiträgt, würde Xardas sagen "Die Landschaft vor uns wirkt wie ein punktsymmetrisches Myrtana."
Ich meinte auch nicht, seine Sprache solle "einfach" sein, eher stört mich der Kontrast zwischen dem Gestelzten und dem Unbeholfenen, das seine Sprache hat.
Ah okay. Das versteh ich. Da muss ich dran arbeiten. :)
Ich habe den ganzen Kram nach der Schule auch nur deshalb nicht vergessen, weil im Mathematikstudium quasi täglich sämtliche grammatikalische Formen des Deutschen durchexerziert werden.
Dafür hat sich meine Rechtschreibung rapide verschlechtert, da man in mathematischen Texten doch nur ein sehr begrenztes Vokabular verwendet.
Nun, hab halt momentan kein Deutschunterricht mehr und hab in letzter Zeit mich wenig mit Rechtschreibung beschäftigt - von dahe versteh ich deine Situation irgendwie zu einem gewissen Grad. ^^
Diese Verknüpfung in Zapoteks Gedanken wird jetzt aber beim Lesen alles andere als offensichtlich. §ugly
So wie es da steht, stehen die Teile des Satzes inhaltlich in keinerlei Zusammenhang.
Okay, ich formulier das auch mal irgendwie klarer, wenn ich Zeit dazu finde. :)
DieKleineKlugeFrau
30.10.2014, 18:45
Kein Thema. Hab dich ja auch lieb. §knuff
Mach mir meine Story nicht kaputt! §gnah
Wie gesagt, "Spiegel" ist mehr metaphorisch zu verstehen im Sinne einer Kopie.
OK. Jetzt hab ich 's auch verstanden. Aber fies von dir, wie du die Leserin auf falsche Fährten lockst. :o
Und ich bezweifele, dass es zur Atmosphäre beiträgt, würde Xardas sagen "Die Landschaft vor uns wirkt wie ein punktsymmetrisches Myrtana."
Das wäre auch nicht wirklich sinnvoll, da zwischen dem punktsymmetrischen und dem normalen Myrtana aus Xardas Perspektive gar kein Unterschied erkennbar wäre. Eher würde man sagen "Dieses Land sieht ja genau so aus wie Myrtana" oder "Wir sind ja in Myrtana", fände man sich plötzlich in einer punktsymmetrischen Kopie Myrtanas wieder.
Das wäre auch nicht wirklich sinnvoll, da zwischen dem punktsymmetrischen und dem normalen Myrtana aus Xardas Perspektive gar kein Unterschied erkennbar wäre. Eher würde man sagen "Dieses Land sieht ja genau so aus wie Myrtana" oder "Wir sind ja in Myrtana", fände man sich plötzlich in einer punktsymmetrischen Kopie Myrtanas wieder.
Punkt für dich, darfst dir was wünschen.
Auch ne gute, simple Lösung, an die ich natürlich nicht gedacht hab. :D
John Irenicus
30.10.2014, 20:11
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DieKleineKlugeFrau hat bei "Verkleidung" ja inzwischen mit Kapitel 2 nachgelegt, dass dann auch mit einem längeren Post. Ich bin gespannt...
„Ich bin ja irgendwie froh, dass ich nicht bei den Steuerfahndern bin“, sagte ich und betrachtete mit ekelverzerrtem Gesicht die Leiche, die die Fischer im Hafenbecken gezogen hatten. „So verärgere ich wenigstens keine Leute, die reich genug sind, einen Meuchelmörder auf mich anzusetzen.“
Dieser Einstieg erinnert mich ja an Morrowind. :D
Was dann folgt, gibt erstmal Anlass für Spekulationen. Denn offenbar hat sich dort jemand als Milizsoldat verkleidet und sich in deren Reihen eingeschlichen. Jetzt ist die Frage, ob dieser Jemand auch der Jemand aus dem ersten Kapitel ist. Auch das Geschlecht ist ja nicht eindeutig. Es könnte eine Frau sein, die im ersten Kapitel Frau, im zweiten Mann ist. Oder eben ein Mann, der im ersten Kapitel Frau ist. Oder aber er ist weder Mann noch Frau, auch das wollen wir berücksichtigen! Oder aber, noch besser: Es spielt gar keine Rolle, ob Mann oder Frau. Eine Rolle spielt, dass sich diese Person verkleidet. Ja, der Gedanke ist einfach zu gut, und deshalb nehme ich auch direkt mal Personenidentität an.
„Woher kanntest du den Steuerfahnder eigentlich?“
„Der war früher mal bei Miliz. War eigentlich ein Guter, aber irgendwann wurde dem unsere Arbeit zu gefährlich und er wechselte zur Steuerfahndung.
Tja, die Ironie des Schicksals. :D
Mir wurde etwas mulmig zumute. Vor Peck würde ich mich in Zukunft in Acht nehmen müssen. „Du scheinst dir Gesichter ziemlich gut merken zu können.
Ah, und das könnte ja zu Problemen führen, wenn Puff-Stammgast Peck auch über gewisse Verkleidungen hinweg ein ganz bestimmtes Gesicht wiedererkennt, was...
„Was ist denn eigentlich mit den Fischern? Wissen die etwas über die Sache?“
„Nee, die wissen nichts“, sagte Peck erleichtert darüber sich wieder in einem Gespräch zu finden. „Solche Leute wissen nie was.“
Ich zuckte mit den Achseln. Er musste es ja wissen.
Schöne Wortspielerei mit dem "wissen", sowas gefällt mir!
Insgesamt liest sich dieses Kapitel richtig gut, finde ich, sogar noch besser als die Vorposts. Trotz der nicht geringen Länge war es richtig, richtig kurzweilig, las sich sehr angenehm und war auch in den Dialogen wieder richtig gut gelungen. Also, da kann ich jetzt echt nur Lob verteilen - weiter so!
Fehler:
Es wird einem ja ganz schlecht, wenn man sieht, mit wem man sich da abgeht.
mit wem man sich da abgibt, vielleicht? §kratz
Wie lange wird es noch dauern bis Rangar mit denen von der Steuerfahndung kommen und die ihren Typen da mitzunehmen.“
Grammatikalisch fragwürdig...
Es folgte zehnsekündige Stille, unterbrochen vom Edelmann, der fragte: „Wo ist die Leiche dieses Mannes. Ich wünsche sie zu sehen.“
Bei einer Frage muss dann da aber auch ein Fragezeichen stehen. :o
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DieKleineKlugeFrau
30.10.2014, 20:56
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DieKleineKlugeFrau hat bei "Verkleidung" ja inzwischen mit Kapitel 2 nachgelegt, dass dann auch mit einem längeren Post. Ich bin gespannt...
Dieser Einstieg erinnert mich ja an Morrowind. :D Warum denn genau? Ich kann mich jetzt auf die Schnelle nicht erinnern, was da in Morrowind ähnlich sein könnte.
Was dann folgt, gibt erstmal Anlass für Spekulationen. Denn offenbar hat sich dort jemand als Milizsoldat verkleidet und sich in deren Reihen eingeschlichen. Jetzt ist die Frage, ob dieser Jemand auch der Jemand aus dem ersten Kapitel ist. Auch das Geschlecht ist ja nicht eindeutig. Es könnte eine Frau sein, die im ersten Kapitel Frau, im zweiten Mann ist. Oder eben ein Mann, der im ersten Kapitel Frau ist. Oder aber er ist weder Mann noch Frau, auch das wollen wir berücksichtigen! Oder aber, noch besser: Es spielt gar keine Rolle, ob Mann oder Frau. Eine Rolle spielt, dass sich diese Person verkleidet. Das hast du messerscharf erkannt. Ja, der Gedanke ist einfach zu gut, und deshalb nehme ich auch direkt mal Personenidentität an.
Tja, die Ironie des Schicksals. :D
Ah, und das könnte ja zu Problemen führen, wenn Puff-Stammgast Peck auch über gewisse Verkleidungen hinweg ein ganz bestimmtes Gesicht wiedererkennt, was...
Schöne Wortspielerei mit dem "wissen", sowas gefällt mir! Das war zwar ungewollt, gehört aber zweifellos zu den besseren der ungewollten Wortspiele, die mir hin und wieder unterlaufen.
Insgesamt liest sich dieses Kapitel richtig gut, finde ich, sogar noch besser als die Vorposts. Trotz der nicht geringen Länge war es richtig, richtig kurzweilig, las sich sehr angenehm und war auch in den Dialogen wieder richtig gut gelungen. Also, da kann ich jetzt echt nur Lob verteilen - weiter so!
Fehler:
mit wem man sich da abgibt, vielleicht? §kratz
Grammatikalisch fragwürdig...
Bei einer Frage muss dann da aber auch ein Fragezeichen stehen. :o Ich habe eine Theorie entwickelt, die das mit mir und den Fragezeichen erklärt: Wenn ich mir vorstelle, dass der Fragesatz auf einem hohen Ton endet, so setze ich instinktiv einen Fragezeichen, wenn ich mir vorstelle, er ende auf einem tiefen Ton, so setze ich instinktiv einen Punkt und ersetze ihn durch ein Fragezeichen falls es mir auffällt. In meinem Unterbewusstsein scheint das Fragezeichen eher die Betonung als die grammatikalische Funktion des Satzes zu bestimmen. Ähnlich setze ich, wenn ich nicht darauf achte, meine Kommas an den Stellen, an denen der Lesefluss eine Pause vorsieht, nicht zwangsläufig an denen, an denen Teilsätze aufeinandertreffen.
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Danke für den Kommentar, John. :gratz
John Irenicus
31.10.2014, 10:45
Warum denn genau? Ich kann mich jetzt auf die Schnelle nicht erinnern, was da in Morrowind ähnlich sein könnte.
Da gibt's direkt in Seyda Neen am Anfang die Leiche dieses Steuereintreibers, die irgendwo in Wassernähe bei Schlammkrabben im Matsch herumliegt, und dazu gibt's dann eine kleine Quest...
Ich habe eine Theorie entwickelt, die das mit mir und den Fragezeichen erklärt: Wenn ich mir vorstelle, dass der Fragesatz auf einem hohen Ton endet, so setze ich instinktiv einen Fragezeichen, wenn ich mir vorstelle, er ende auf einem tiefen Ton, so setze ich instinktiv einen Punkt und ersetze ihn durch ein Fragezeichen falls es mir auffällt. In meinem Unterbewusstsein scheint das Fragezeichen eher die Betonung als die grammatikalische Funktion des Satzes zu bestimmen. Ähnlich setze ich, wenn ich nicht darauf achte, meine Kommas an den Stellen, an denen der Lesefluss eine Pause vorsieht, nicht zwangsläufig an denen, an denen Teilsätze aufeinandertreffen.
Jo, das kenne ich auch so, und ich finds auch legitim, zur Unterstreichung einer besonders "tonlosen" Frage das Fragezeichen eben gerade deshalb wegzulassen. Aber das war jetzt meiner Meinung nach nicht so ein passender Fall und sollte ohnehin sparsam gehandhabt werden. :D
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Ich will mich jetzt auch mal zu der Rückkehrerin Olivia und ihren "Spiegelwelten" äußern, nachdem hier im Thread ja schon eifrig diskutiert wurde. :)
Der Beginn setzt dann ja schonmal das Setting, es geht also um die Zeit unmittelbar nach den Geschehnissen aus Gothic 3. Das ist bei mir ja schonmal ein schwarzes Loch, aber dann kann ich ja immerhin ganz unbefangen an diese Geschichte herangehen. :D
Gefallen habe ich bei der Erzählperspektive aus Xardas' Sicht ja vor allem daran gefunden, dass es seltene Blicke in sein Innenleben ermöglicht. Und da sieht's ja sympathischerweise erstmal auch nicht viel anders aus, als bei anderen, "normalen" Menschen: Auch er ist von Unsicherheit und ja auch Unkenntnis über das, was kommen mag, geprägt. Finde ich gar nicht mal so schlecht, auch, weil es Xardas als Person deswegen ja noch lange nicht entzaubert. Er wirkt hier nur ein wenig "realer". Besonders gefallen hat mir unter diesem Aspekt auch folgende Stelle:
Xardas schüttelte nur den Kopf, bevor er schließlich stehen blieb und mit besorgter Miene nachdachte. Beunruhigenderweise merkte er allmählich, dass etwas nicht zu stimmen schien - ein Gefühl der Verwirrung und Hilflosigkeit, welches er das letzte Mal lediglich im Tempel des Schläfers und bei der Errichtung der Barriere verspürt hatte, machte sich in ihm breit.
Hier beziehst du Xardas' aktuelle Gefühlslage auf vergangene, uns bekannte Ereignisse, und das macht seinen Charakter nochmal reichhaltiger. Im Spiel schien er das alles - wie NPCs es ja nun auch einmal machen - alles so hinzunehmen, obwohl er im Grunde ja auch ganz schön Schiss gehabt haben muss, als er im Schläfertempel in einen Ohnmachtsschlaf gefallen ist. Find ich gut!
Was mich überrascht hat, war, dass du bei einem so mysteriösen Titel wie "Spiegelwelten" direkt schon im Prolog offenlegst, was damit gemeint ist und sozusagen Nägel mit Köpfen machst. Aber ist auch eine positive Überraschung, finde ich. Heißt ja auch nicht, dass nun sämtliche Spannung aus der Geschichte heraus ist, ganz im Gegenteil. Die eigentlichen Rätsel fangen ja damit erst an! Wobei mir folgende Aussage tatsächlich rätselhaft erschien:
"Umkehren können wir wohl schlecht.
Warum denn eigentlich nicht? Also, möglich scheint es doch zu sein, im späteren Verlauf stellen die Orks von der "anderen Seite" ja auch die Überlegung an, das Portal einfach zu durchqueren wie es ihnen lustig ist, oder nicht?
Auch wenn es vielleicht gar nicht so schlecht ist, Xardas' und des Helden Zögern hier auch durch entsprechend längeren Text darzustellen, fand ich die Stelle ab der Erkenntnis der Spiegelwelt dann doch ein wenig zu sehr umstandskrämerisch, die Geschichte kommt da quasi nicht so richtig zu Potte, ohne besonderen Grund. Das führt dann dazu, dass die Sätze redundant werden und auch ganz banale Wortwiederholungen beinhalten:
"Was ist?", war die prompte Frage an den alten Mann, der voller Unglaube in den Augen den Kopf schüttelte, nur um sich anschließend die Hand nachdenklich an den Kopf zu halten. Es dauerte mehrere Sekunden, bis er dem Helden mit geschlossenen Augen und einem sich den Kopf zerbrechenden Gesichtsausdruck dem Helden antwortete.
Die Beschreibungen drehen sich hier alle so ein bisschen im Kreis, das drückt den Stil an solchen Stellen ziemlich. Manchmal ist weniger auch einfach mehr, und so sehr ausführlich muss man sowas auch nicht beschreiben - zumindest nicht immer, wie es hier in dieser Phase der Story geschieht. Das ist zumindest meine Meinung!
Ähnliches hier, auch wenn in abgeschwächter Form und einfach so ein "passiert immer mal"-Stilfehler:
Mit langsamen Schritten folgte er dem Avatar Beliars, welcher voran schritt in Richtung der vertrauten Aura, welche er spürte.
Zu guter letzt für dieses Kapitel habe ich auch noch an folgender Stelle Stilkritik anzubringen:
Der Held schien für einen Moment Xardas so anzuschauen, als ob er sich nicht sicher war, ob der Hexenmeister ihn verarschen wollte oder nicht,
Zuerst das Offensichtliche: Das "verarschen", da bin ich mir ja nicht so ganz sicher, ob das stilistisch gut hereinpasst. Immerhin ist das Kapitel ja mehr oder minder aus Sicht von Xardas erzählt, und dementsprechend gewählt und nicht überemotional waren Formulierungen und Wortwahl bis dahin. Und für einen Bruch mit diesem Stil sehe ich eigentlich auch keinen vernünftigen Grund. "Verarschen", das wäre dann halt eher etwas, was der Held eben mündlich an dieser Stelle äußern würde, aber das tut er hier ja gar nicht. Und der zweite, etwas versteckte Fehler, ist die Formulierung mit "schien". Denn das bezieht sich syntaktisch (oha, jetzt hau ich die Fachbegriffe aber raus, hier! Hoffentlich deckt kein Germanist meine Fehler auf...) auf das Anschauen durch den Helden, welches rein inhaltlich aber doch wohl kaum in Rede stehen wird. Es ist objektiv klar, dass er Xardas anschaut. Im Zweifel bzw. Anschein stehen ja lediglich seine Gedanken (also der Teil mit dem "Verarschen"). Da müsstest du auch konsequenterweise den "Schein" an eine andere Stelle des Satzes verrücken. An solchen Stellen ist ein überlegter Satzbau dann eben doch sehr wichtig, auch wenn einem die deutsche Sprache manchmal den Eindruck gibt, in Sätzen sei es fast vollkommen egal, wo welches Wort steht...
Der Perspektivwechsel zu den Orks bietet dann erst einmal eine gelungene Überraschung. Denn das, was die Orks um Zapotek dort so erlebt haben, passt dann ja zunächst erstmal überhaupt nicht zu der Eingangsszene dieser Story. Der Held als Rhobar III., der sich auf die Seite der Rebellen geschlagen hat? Sicher, möglich ist es, aber hier hatte er doch eigentlich sowohl Zuben als auch Rhobar beseitigt! Dieser scheinbare Widerspruch wird dann nach und nach aufgelöst, denn offenbar sind die Zapoteks, Grompels und Gunocks eben diejenigen Inkarnationen der Spiegelwelt, die einen ganz anderen Helden erlebt haben. Nicht schlecht - ähnlich wie bei so Zeitreisengeschichten hat man es hier nun mit parallelen Welten zu tun, die für einiges an Verwirrung und lustigen wie spannenden Begegnungen sorgen können. Da kann man die Frage, warum das Portal eigentlich so Spiegelwelten verknüpft und was das alles soll, eigentlich getrost ausblenden - manche Sachen sind halt einfach so! Und wer weiß, vielleicht werden Xardas und der Held ja im Laufe dieser Geschichte gerade aufklären, was das alles eigentlich für eine Bedeutung hat...
Ganz abseits von diesem "großen" Thema gefallen mir auch die kleinen Dinge gut, so der veränderte Stil in dieser Szene, eben weil sie ja aus Perspektive des Orks Zapoteks geschrieben ist, und da passen solche Sachen...
Beschissen und zwar dreimal oben drauf auf deinen hirnlosen Schädel.
Aber wie eh und je standen ihm wieder einmal mehr Grompel und ein weiterer, hirnloser Orkanführer im Weg um seine Stellung in der Hierarchie zu untergraben! Es war zum Kotzen!
Manchmal wünschte ich mir, dass ich wüsste, wie es wäre, wenn ICH das Kommando hätte und kein Grompel, kein Umbrak und kein Nemrok mir die ganze Situation versauen würden!
... wiederum sehr gut in den Text hinein. Da bekommt die Erzählung passend zur momentanen Hauptperson auch eine persönliche Note. Dazu passen auch die ganz eigenen Probleme, die Zapotek hier durchdenkt: Während Xardas' eher an der Erforschung dieser seltsamen, ihn überrumpelnden Spiegelwelt interessiert ist, hat Zapotek vielmehr die Machterringung und den Machterhalt im Kopf. Er bewertet diese Situation einfach aus einer ganz anderen Perspektive heraus - sehr schön!
Hast im Prolog dann ja schon ein paar Knaller herausgehauen - langweilig wird das sicher so schnell nicht! Vor allem, weil man jetzt ja den Überblick bewahren muss, wer von wo kommt und überhaupt... das wird den Charakteren womöglich irgendwann auch gar nicht mehr so leicht fallen. :D
Gleich im Titel des ersten "echten" Kapitels habe ich was zu bemängeln:
Grenze zwischen Myrtana und 'Dunkles' Myrtana
Selbst wenn man die grammatische Fragwürdigkeit dadurch beseitigen will, dass "Dunkles Myrtana" der Eigenname ist und einfach nicht flektiert (nennt man das so, oder nur bei Verben? Germanisten bitte wieder wegschauen!) werden soll: Was ist das denn bitte für ein Ausdruck und Stil? Ich finde, das klingt total hilflos-klischeehaft, das muss ich hier an dieser Stelle dann aber leider mal deutlich sagen - allein diese halben Anführungsstriche, als wolltest du damit ausdrücken, dass du weißt, dass das ein bisschen doof klingt oder so. §ugly
Aber gut, lieber zu wesentlicheren Dingen: Die Frage, wieviele dieser Spiegelwelten es eigentlich gibt. Bei der Rechnung komme ich nämlich noch nicht ganz mit, das kann aber auch mit meiner Gothic 3-Unkenntnis zusammenhängen. Also: Xardas spricht von einem "weiteren Entscheider auf der anderen Seite", wobei mit anderer Seite ja nun weder die aktuelle Seite, noch die, von der sie kommen, gemeint sein kann. Jetzt mal davon ausgehend, dass dieses Pärchen Xardas&Held auch jenes sind, welches wir am Anfang erlebt haben, was ja jetzt auch nicht mehr so sicher ist. Und der soll sich Beliar verschrieben haben. Wohingegen der hier bei Zapotek sich ja offenbar Innos verschrieben hat - und "unser" Held hier hat ja wohl den sogenannten "neutralen" Weg gewählt, oder? Dann müsste es ja aber drei geben. Kann das so gemeint sein? Und wie soll das dann mit den Portalen funktionieren? Ist es dann Zufall, an welcher Seite man herauskommt? Oder wie oder was? Habe ich alles missverstanden? Da bin ich erstmal ratlos. Jedenfalls ist die Formulirung "andere Seite" angesichts der Situation eine von Xardas nicht sehr exakt gewählte. :o
Was ich ein wenig ulkig finde, ist folgender Satz von Xardas:
"Ja", gab Xardas zu, angesichts der Tatsache, dass seine Theorien derzeit nichts weiter als lose Ideen und Spekulationen waren, "wenn sie stimmt. Ich hoffe, dass ich mich dieses eine Mal irre - ansonsten sehe ich keine Hoffnung für uns alle."
Er gibt zu, dass er nur spekulieren kann, sich geirrt hat - ist sich dann aber doch sicher, dass es "ansonsten keine Hoffnung" gibt. Aber was macht ihn da denn wieder so sicher? Könnte ja auch genauso gut sein, dass sich alle Helden-Inkarnationen bei einem Zusammentreffen erstmal friedlich an den Skattisch setzen, oder so. Jetzt mal überspitzt formuliert. Warum jetzt alle auf einmal das Gleichgewicht in Gefahr sehen, ist vielleicht denkbar, mir aber momentan für solche Schlüsse, wie Xardas sie zieht, viel zu wenig untermauert.
Zapotek erkannte mit einem Seitenblick zu Xardas, dass dieser scheinbar die Idee tolerierte, da er keinerlei Widerspruch erhob.
Ich habe sie schon lange nicht mehr gestellt, aber hier kommt sie mal wieder, die Frage aller Fragen: Scheinbar oder anscheinend?
Das klang jetzt nach viel Kritik, ist aber gar nicht so gemeint: Die Geschehnisse in Kapitel I. finde ich ebenso spannend wie den Prolog, und Zapoteks Verhalten und seine Pläne, die sich immer um irgendwelche Intrigen spinnen und das große Mysterium dieser Spiegelwelten quasi als etwas Nebensächliches oder nur Mittel zum Zweck abtun, finde ich richtig klasse. Gerade auch seine Idee, das alles zur Arrangierung eines "kleinen Unfalls" zu nutzen - sehr schön. :D
Alles in Allem hast du hier also schonmal einen schönen Grundstein für die Geschichte gelegt. Ich finde, du hast hier auch eine schöne Balance in der Ausrichtung gefunden: Das Thema ist zwar ein sehr ernstes und rätselhaftes, ist dabei aber eben nicht übertrieben steif oder hochgestochen angegangen. Gerade auch der eher ernste Xardas im Kontrast zum machthungrigen und dabei ab und an ein wenig humorig, aber nie lächerlich wirkenden Zapotek sorgt dafür. Hast du gut hinbekommen. Stilistisch geht das bisher auch absolut in Ordnung, nur ab und an wirken die Sätze etwas unrund oder beinhalten Fehler - letzteres habe ich auch weiter unten aufgelistet.
Wenn du weiter mit Ernst und Mühe bei der Sache bleibst, könnte das eine Story werden, an die man sich noch lange und gerne erinnern wird - wenn sie denn dann irgendwann mal fertig ist, was hier ja aber bei so gut wie jeder Story absolut in den Sternen steht. :D
Fehler:
Sein Plan ist aufgegangen
Solche Zeitfehler mit dem "ist" kamen zwei, dreimal in der Geschichte bisher vor... es müsste getreu der Erzählzeit doch eigentlich "war" heißen!
Alles, was ihnen jetzt hinter ihnen lag, würde nicht mehr von Relevanz für sie sein
"Dann heißt es jetzt wohl Abschied von der Welt zu nehmen", entgegnete Xardas' Gefährte daraufhin
Es war anzunehmen, dass genau dies geschehen ist
"Hätte ich nicht gedacht.", war die trockene aber gewohnt sarkastische Antwort des Helden
Von diesen überflüssigen Punkten gab es auch ein paar mehr. ;)
Der Schamane Grompel, welcher sich unweit von Zapotek befand, rollte mit den Augen.
Alles(,) was er wusste, war, dass es mit den Artefakten und dem neuen König zusammenhing
Hier bin ich mir selber nicht ganz sicher, aber Kommas müssen da auf jeden Fall irgendwo rein. §ugly
"So ganz verstehe ich immer noch nicht nach all den Erläuterungen von eurer Seite und dessen, was ich nun erblicke nicht, warum ihr nun der Ansicht seid, dass das Myrtana, das ihr kanntet sich nicht auf der anderen Seite befindet", meinte Grompel sinnierend, nachdem er noch einmal die Portalöffnung genauer prüfte.
Eines der beiden "nicht" muss wohl weg.
"Das widerum kann ich nicht beantworten", erwiderte Xardas
wiederum
Die Selbstsicherheit des Orks geriet ins Wanken, als er erkannte, wer sich entschieden hat sich ihm anzuschließen.
hatte
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Ich will mich jetzt auch mal zu der Rückkehrerin Olivia und ihren "Spiegelwelten" äußern, nachdem hier im Thread ja schon eifrig diskutiert wurde. :)
Ich dachte schon, dass du in böser Vorahnung es dir möglicherweise noch nicht einmal angeschaut hast. :D
Freut mich aber zu hören, dass mein gemeiner Verdacht aber unzutreffend ist. Hätte mich ja auch gewundert, wenn sich bei dir böse Vermutungen bewahrheiten. ;)
Der Beginn setzt dann ja schonmal das Setting, es geht also um die Zeit unmittelbar nach den Geschehnissen aus Gothic 3. Das ist bei mir ja schonmal ein schwarzes Loch, aber dann kann ich ja immerhin ganz unbefangen an diese Geschichte herangehen. :D
Gefallen habe ich bei der Erzählperspektive aus Xardas' Sicht ja vor allem daran gefunden, dass es seltene Blicke in sein Innenleben ermöglicht. Und da sieht's ja sympathischerweise erstmal auch nicht viel anders aus, als bei anderen, "normalen" Menschen: Auch er ist von Unsicherheit und ja auch Unkenntnis über das, was kommen mag, geprägt. Finde ich gar nicht mal so schlecht, auch, weil es Xardas als Person deswegen ja noch lange nicht entzaubert. Er wirkt hier nur ein wenig "realer". Besonders gefallen hat mir unter diesem Aspekt auch folgende Stelle:
Hier beziehst du Xardas' aktuelle Gefühlslage auf vergangene, uns bekannte Ereignisse, und das macht seinen Charakter nochmal reichhaltiger. Im Spiel schien er das alles - wie NPCs es ja nun auch einmal machen - alles so hinzunehmen, obwohl er im Grunde ja auch ganz schön Schiss gehabt haben muss, als er im Schläfertempel in einen Ohnmachtsschlaf gefallen ist. Find ich gut!
Gothic 3 ist nicht jedermanns Sache - ich kann es niemanden verübeln. Mir sagt halt die Welt zu, anderen Leuten nicht. ^^
Was Xardas angeht, so habe ich mich lieber in seine Gefühlslage versetzt als in die des Helden, weil Xardas trotz seiner mysteriösen Rolle zumindest irgendwo noch deutbar ist, während die Herausforderung beim Gothic-Helden besteht ihn möglichst 'neutral' wirken zu lassen, da er eigentlich keine eigene Meinung in dem Sinne vertritt. Was ihn von Gothic 1-3 stets sympathisch wirken ließ und ab Götterdämmerung und ArcaniA nicht mehr, da man ihm dort eine festgelegte Persönlichkeit aufgedrückt hat.
Daher war es für mich die bessere Lösung Xardas durchschaubarer und menschlicher für den Leser zu machen als den Helden.
Was mich überrascht hat, war, dass du bei einem so mysteriösen Titel wie "Spiegelwelten" direkt schon im Prolog offenlegst, was damit gemeint ist und sozusagen Nägel mit Köpfen machst. Aber ist auch eine positive Überraschung, finde ich. Heißt ja auch nicht, dass nun sämtliche Spannung aus der Geschichte heraus ist, ganz im Gegenteil. Die eigentlichen Rätsel fangen ja damit erst an!
Ich denke ein anderer Titel würde auch nicht so wirklich passen zu einer solchen Geschichte. Er beschreibt die Thematik treffend, nimmt nichts vorweg und ist einfach gewählt. Und macht trotzdem neugierig auf den Inhalt, schätze ich. Mehr muss ein Titel wohl auch nicht können. :D
Wobei mir folgende Aussage tatsächlich rätselhaft erschien:
Warum denn eigentlich nicht? Also, möglich scheint es doch zu sein, im späteren Verlauf stellen die Orks von der "anderen Seite" ja auch die Überlegung an, das Portal einfach zu durchqueren wie es ihnen lustig ist, oder nicht?
Hmm, das ist ein Bezug auf die Sache mit der Göttermagie und der Zerstörung der Fünf Artefakte im Spiel. Xardas verlässt mit dem Helden ja hauptsächlich Myrtana um die Götter aus ihrer Welt zu verbannen, da sowohl er als auch der Held Avatare der Götter sind und somit göttliche Energie in sich tragen.
Ich schätze aber mal, dass ich das noch irgendwie noch in die Story verpacken muss, weil es im Spiel auch nur angedeutet wird. §kratz
Auch wenn es vielleicht gar nicht so schlecht ist, Xardas' und des Helden Zögern hier auch durch entsprechend längeren Text darzustellen, fand ich die Stelle ab der Erkenntnis der Spiegelwelt dann doch ein wenig zu sehr umstandskrämerisch, die Geschichte kommt da quasi nicht so richtig zu Potte, ohne besonderen Grund. Das führt dann dazu, dass die Sätze redundant werden und auch ganz banale Wortwiederholungen beinhalten:
Die Beschreibungen drehen sich hier alle so ein bisschen im Kreis, das drückt den Stil an solchen Stellen ziemlich. Manchmal ist weniger auch einfach mehr, und so sehr ausführlich muss man sowas auch nicht beschreiben - zumindest nicht immer, wie es hier in dieser Phase der Story geschieht. Das ist zumindest meine Meinung!
Ähnliches hier, auch wenn in abgeschwächter Form und einfach so ein "passiert immer mal"-Stilfehler:
Okay, ich seh schon, dass ich da meine Leser eventuell unterschätze oder mich zu gerne einer komplexeren Satzstruktur bediene, die so nicht nötig wäre. Wird wohl zum Wohle der Leser definitiv verbessert. :D
Zu guter letzt für dieses Kapitel habe ich auch noch an folgender Stelle Stilkritik anzubringen:
Zuerst das Offensichtliche: Das "verarschen", da bin ich mir ja nicht so ganz sicher, ob das stilistisch gut hereinpasst. Immerhin ist das Kapitel ja mehr oder minder aus Sicht von Xardas erzählt, und dementsprechend gewählt und nicht überemotional waren Formulierungen und Wortwahl bis dahin. Und für einen Bruch mit diesem Stil sehe ich eigentlich auch keinen vernünftigen Grund. "Verarschen", das wäre dann halt eher etwas, was der Held eben mündlich an dieser Stelle äußern würde, aber das tut er hier ja gar nicht. Und der zweite, etwas versteckte Fehler, ist die Formulierung mit "schien". Denn das bezieht sich syntaktisch (oha, jetzt hau ich die Fachbegriffe aber raus, hier! Hoffentlich deckt kein Germanist meine Fehler auf...) auf das Anschauen durch den Helden, welches rein inhaltlich aber doch wohl kaum in Rede stehen wird. Es ist objektiv klar, dass er Xardas anschaut. Im Zweifel bzw. Anschein stehen ja lediglich seine Gedanken (also der Teil mit dem "Verarschen"). Da müsstest du auch konsequenterweise den "Schein" an eine andere Stelle des Satzes verrücken. An solchen Stellen ist ein überlegter Satzbau dann eben doch sehr wichtig, auch wenn einem die deutsche Sprache manchmal den Eindruck gibt, in Sätzen sei es fast vollkommen egal, wo welches Wort steht...
Da hast du recht, ist mir aber auch gar nicht so aufgefallen.
In jedem Fall ist die Geschichte ab diesem Punkt bewusst aus Xardas Sicht erzählt und er hat definitiv einen besseren Sprachschatz als der Held. ^^
Der Perspektivwechsel zu den Orks bietet dann erst einmal eine gelungene Überraschung. Denn das, was die Orks um Zapotek dort so erlebt haben, passt dann ja zunächst erstmal überhaupt nicht zu der Eingangsszene dieser Story. Der Held als Rhobar III., der sich auf die Seite der Rebellen geschlagen hat? Sicher, möglich ist es, aber hier hatte er doch eigentlich sowohl Zuben als auch Rhobar beseitigt! Dieser scheinbare Widerspruch wird dann nach und nach aufgelöst, denn offenbar sind die Zapoteks, Grompels und Gunocks eben diejenigen Inkarnationen der Spiegelwelt, die einen ganz anderen Helden erlebt haben. Nicht schlecht - ähnlich wie bei so Zeitreisengeschichten hat man es hier nun mit parallelen Welten zu tun, die für einiges an Verwirrung und lustigen wie spannenden Begegnungen sorgen können. Da kann man die Frage, warum das Portal eigentlich so Spiegelwelten verknüpft und was das alles soll, eigentlich getrost ausblenden - manche Sachen sind halt einfach so! Und wer weiß, vielleicht werden Xardas und der Held ja im Laufe dieser Geschichte gerade aufklären, was das alles eigentlich für eine Bedeutung hat...
Die Kernthematik der Geschichte - wenn ich darüber noch mehr sage, geraten wir in Gefahr, dass ich eventuell schon alles spoiler. :D
Aber ja, man kann es ungefähr mit einer Zeitreisegeschichte vergleichen.
Inwiefern ich die ganze Geschichte aufklären werde... wer weiß. ;)
Ganz abseits von diesem "großen" Thema gefallen mir auch die kleinen Dinge gut, so der veränderte Stil in dieser Szene, eben weil sie ja aus Perspektive des Orks Zapoteks geschrieben ist, und da passen solche Sachen...
... wiederum sehr gut in den Text hinein. Da bekommt die Erzählung passend zur momentanen Hauptperson auch eine persönliche Note. Dazu passen auch die ganz eigenen Probleme, die Zapotek hier durchdenkt: Während Xardas' eher an der Erforschung dieser seltsamen, ihn überrumpelnden Spiegelwelt interessiert ist, hat Zapotek vielmehr die Machterringung und den Machterhalt im Kopf. Er bewertet diese Situation einfach aus einer ganz anderen Perspektive heraus - sehr schön!
Zapotek wird wohl noch eine größere Rolle spielen, auch wenn er nur einer von vielen ist, auf welche das zutrifft.
Gewissermaßen wird der Leser durch ihn noch recht früh die Problematiken erfahren, die eine solche Spiegelwelt neben 'Vorteilen' so mit sich bringt. ;)
Hast im Prolog dann ja schon ein paar Knaller herausgehauen - langweilig wird das sicher so schnell nicht! Vor allem, weil man jetzt ja den Überblick bewahren muss, wer von wo kommt und überhaupt... das wird den Charakteren womöglich irgendwann auch gar nicht mehr so leicht fallen. :D
Ich befürchte, dass es sogar komplexer als Game of Thrones werden könnte. ^^
Gleich im Titel des ersten "echten" Kapitels habe ich was zu bemängeln:
Selbst wenn man die grammatische Fragwürdigkeit dadurch beseitigen will, dass "Dunkles Myrtana" der Eigenname ist und einfach nicht flektiert (nennt man das so, oder nur bei Verben? Germanisten bitte wieder wegschauen!) werden soll: Was ist das denn bitte für ein Ausdruck und Stil? Ich finde, das klingt total hilflos-klischeehaft, das muss ich hier an dieser Stelle dann aber leider mal deutlich sagen - allein diese halben Anführungsstriche, als wolltest du damit ausdrücken, dass du weißt, dass das ein bisschen doof klingt oder so. §ugly
§gnah
Du hast meine Schwachstelle innerhalb der Geschichte erkannt: Die Unterscheidung der Orte innerhalb der Spiegelwelten.
Denn Silden zum Beispiel hieß ja in beiden Welten stets Silden. Auch hier fürchte ich, dass sich Problematiken auftun werden, die ich irgendwie beseitigen muss, damit man die Geschichte trotzdem versteht und sich nicht dauernd fragt von welchem Silden nun eigentlich die Rede ist.
Aber gut, lieber zu wesentlicheren Dingen: Die Frage, wieviele dieser Spiegelwelten es eigentlich gibt. Bei der Rechnung komme ich nämlich noch nicht ganz mit, das kann aber auch mit meiner Gothic 3-Unkenntnis zusammenhängen. Also: Xardas spricht von einem "weiteren Entscheider auf der anderen Seite", wobei mit anderer Seite ja nun weder die aktuelle Seite, noch die, von der sie kommen, gemeint sein kann. Jetzt mal davon ausgehend, dass dieses Pärchen Xardas&Held auch jenes sind, welches wir am Anfang erlebt haben, was ja jetzt auch nicht mehr so sicher ist. Und der soll sich Beliar verschrieben haben. Wohingegen der hier bei Zapotek sich ja offenbar Innos verschrieben hat - und "unser" Held hier hat ja wohl den sogenannten "neutralen" Weg gewählt, oder? Dann müsste es ja aber drei geben. Kann das so gemeint sein? Und wie soll das dann mit den Portalen funktionieren? Ist es dann Zufall, an welcher Seite man herauskommt? Oder wie oder was? Habe ich alles missverstanden? Da bin ich erstmal ratlos. Jedenfalls ist die Formulirung "andere Seite" angesichts der Situation eine von Xardas nicht sehr exakt gewählte. :o
Es ist im Grunde genommen einfacher als ich es vielleicht formuliert habe.
An der Zahl existieren in dieser Geschichte zwei Spiegelwelten, welche die optimalen Enden für je Innos und Beliar repräsentieren.
Die Welt, aus welcher der Held und Xardas kommen, kommt nicht mehr in der Geschichte vor, da sie diese verlassen haben durch die Aktivierung des Steinportals. Die Welle aus blendend weißen Licht ist im Grunde genommen der Effekt einer Teleportation durch Raum und Zeit gewesen. Vielleicht also doch eine Art Zeitreise.
Warum es ausgerechnet diese Portalaktivierung auch zwei Realitäten von zwei komplett gegenseitigen Welten miteinander verschmelzen ließ, kläre ich (noch) nicht auf. Das muss zum Wohle der Storyline und der Spannung erst mal ein Rätsel bleiben. ;)
Was ich ein wenig ulkig finde, ist folgender Satz von Xardas:
Er gibt zu, dass er nur spekulieren kann, sich geirrt hat - ist sich dann aber doch sicher, dass es "ansonsten keine Hoffnung" gibt. Aber was macht ihn da denn wieder so sicher? Könnte ja auch genauso gut sein, dass sich alle Helden-Inkarnationen bei einem Zusammentreffen erstmal friedlich an den Skattisch setzen, oder so. Jetzt mal überspitzt formuliert. Warum jetzt alle auf einmal das Gleichgewicht in Gefahr sehen, ist vielleicht denkbar, mir aber momentan für solche Schlüsse, wie Xardas sie zieht, viel zu wenig untermauert.
Auch das werde ich noch erklären, da Xardas angesichts der Tatsache, dass er den Helden schon in Gothic 3 "Entscheider" nannte, offenbar ein gewisses Vorwissen über die Zukunft besessen hatte um zu wissen, in wie weit jeder andere Weg als sein eigener die Situation für Myrtana nicht verbessert hat. Xardas sorgt sich weniger um die beiden anderen Helden-Inkarnationen als viel mehr über die Götter, für die sie sich entschieden haben und deren Macht sie durch die Opferung der Fünf Artefakte in ihrer Realität jeweils verstärkt haben.
Ich habe sie schon lange nicht mehr gestellt, aber hier kommt sie mal wieder, die Frage aller Fragen: Scheinbar oder anscheinend?
:(
Das klang jetzt nach viel Kritik, ist aber gar nicht so gemeint: Die Geschehnisse in Kapitel I. finde ich ebenso spannend wie den Prolog, und Zapoteks Verhalten und seine Pläne, die sich immer um irgendwelche Intrigen spinnen und das große Mysterium dieser Spiegelwelten quasi als etwas Nebensächliches oder nur Mittel zum Zweck abtun, finde ich richtig klasse. Gerade auch seine Idee, das alles zur Arrangierung eines "kleinen Unfalls" zu nutzen - sehr schön. :D
Wie schon gesagt, unterschätzt Zapotek Aspekte der Spiegelwelten auf seine Art und Weise. Ich werde nur sagen, dass er nicht der Einzige sein wird, der über solche Aspekte stolpern wird.
Alles in Allem hast du hier also schonmal einen schönen Grundstein für die Geschichte gelegt. Ich finde, du hast hier auch eine schöne Balance in der Ausrichtung gefunden: Das Thema ist zwar ein sehr ernstes und rätselhaftes, ist dabei aber eben nicht übertrieben steif oder hochgestochen angegangen. Gerade auch der eher ernste Xardas im Kontrast zum machthungrigen und dabei ab und an ein wenig humorig, aber nie lächerlich wirkenden Zapotek sorgt dafür. Hast du gut hinbekommen. Stilistisch geht das bisher auch absolut in Ordnung, nur ab und an wirken die Sätze etwas unrund oder beinhalten Fehler - letzteres habe ich auch weiter unten aufgelistet.
Wenn du weiter mit Ernst und Mühe bei der Sache bleibst, könnte das eine Story werden, an die man sich noch lange und gerne erinnern wird - wenn sie denn dann irgendwann mal fertig ist, was hier ja aber bei so gut wie jeder Story absolut in den Sternen steht. :D
Danke, freut mich zu hören. §knuff
Auf die Fehler geh ich nochmal ein, wenn ich Zeit und Lust zur Korrektur finde. Ansonsten freut es mich aber, dass dich die Geschichte begeistert. Mir war zwar klar, dass dich das Setting eventuell begeistern kann, aber nicht, dass du darin sehr viel Potential siehst.
Insofern werde ich mein Bestes geben und gelegentlich Updates raushauen. ;)
John Irenicus
08.11.2014, 15:23
Es ist im Grunde genommen einfacher als ich es vielleicht formuliert habe.
An der Zahl existieren in dieser Geschichte zwei Spiegelwelten, welche die optimalen Enden für je Innos und Beliar repräsentieren.
Die Welt, aus welcher der Held und Xardas kommen, kommt nicht mehr in der Geschichte vor, da sie diese verlassen haben durch die Aktivierung des Steinportals. Die Welle aus blendend weißen Licht ist im Grunde genommen der Effekt einer Teleportation durch Raum und Zeit gewesen. Vielleicht also doch eine Art Zeitreise.
Warum es ausgerechnet diese Portalaktivierung auch zwei Realitäten von zwei komplett gegenseitigen Welten miteinander verschmelzen ließ, kläre ich (noch) nicht auf. Das muss zum Wohle der Storyline und der Spannung erst mal ein Rätsel bleiben. ;)
Okay, das habe ich jetzt glaube ich soweit verstanden! Es las sich nur wirklich so, als gingen die beiden einfach von ihrer Welt direkt in die Spiegelung rein, also dass es eben bei zwei Welten bliebe. So macht dann auch die zunächst nicht mögliche Rückkehr mehr Sinn.
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Es ist zu begrüßen, dass Ajnif ihre titellose Story fortgesetzt hat, nicht nur, weil sie ja schon recht vielversprechend anfing, sondern auch, weil man sich hier nochmal mit ihrem Schreibstil vertraut machen kann, um diesen eventuell bei der Wichtelaktion erkennen zu können. :D
Besonders viel intelligentes kann ich zu den beiden Fortsetzungsposts zwar nicht sagen, aber einen Kommentar wollte ich hier trotzdem kurz ablassen. Ich meine mich erinnern zu können, dass bei den vorherigen Posts noch mehr Fehler zu finden waren, die Zahl hat sich dann hier jedenfalls deutlich reduziert. Dementsprechend und auch wegen des sicheren Stils ließen sich auch diese Posts wieder wirklich schön und angenehm lesen - da wurden die Textblöcke auf einmal ganz klein und wirkten wie Häppchen. In der Hinsicht also gelungen!
Ich glaube, beim letzten Kommentar zu der Geschichte habe ich vorsichtig angemahnt, dass rein handlungsmäßig mehr passieren müsste, damit man einen besseren Eindruck davon bekommt, wo die Story hingeht. Das klappt hier nur bedingt, ist aber auch gar nicht so schlimm. Wichtig ist, dass es vorwärts geht, und das tut es ja: So steht in den neuen Abschnitten ja eher Kyle im Hintergrund, über den man einiges erfährt. Ich finde seine kleine Hintergrundgeschichte auch ganz okay, vor allem, weil es zwar schon ein wenig auf die Tränendrüse drückt, jetzt aber nicht total dramatisiert ist und angesichts dieser Reserviertheit, die du immer wieder an Kyle dargestellt hast, auch recht glaubhaft daherkommt. Die vorgelagerte "Huhn-Geschichte" war auch ganz okay, um so ein wenig das Verhältnis zwischen Kyle und der Protagonistin zu vertiefen. Da fand ich auch den erzählerischen Kniff, etwaiger Langweile beim lang und breiten Erzählen dieser Geschichte dadurch zu entgehen, dass die Protagonistin mit den Gedanken abschweift und man als Leser quasi etwas anderes erzählt bekommt, recht pfiffig! Ich fand nur die Reaktion des Ekels lediglich wegen eines Regenwurms arg übertrieben, zumal so ein Anblick in den ländlich geprägten Gesellschaften, wie man sie bei so einer Geschichte nunmal vor Augen hat, doch nun wirklich normal sein sollte.
Ein wenig Spannung wird dadurch erzeugt, dass ganz sicher nicht Xardas die ganzen Hausarbeiten erledigt haben wird, da bin ich ganz der Meinung der Protagonistin, und diese Billig-Ausrede mit Xardas' Reinlichkeit glaube ich natürlich genauso wenig wie sie! Mein Tipp: Da es in Gothic 3 ja dieses ulkige fegende Skelett gab, tippe ich auch hier auf von Xardas beschworene Wesen, die da ein bisschen beim Reinemachen helfen. Dass man das der Protagonistin nicht erzählen will, ist da nur ganz logisch. Und wer weiß, ob das Wesen, welches diese Schleifspuren ums Haus gezogen hat, nicht auch von Xardas und Kyle toleriert wird... das und die erneuten Bedenken, ob Kyle wirklich zu trauen ist, streuen dann nochmal schöne Verdachtsmomente, die die Geschichte weiter interessant halten. Und man weiß ja immer noch nichts Genaueres von Xardas' Motivation...
Schade finde ich nur, dass sonst nicht viel passiert - und die Protagonistin angesichts ihres Sturzes vielleicht sogar einen Rückschritt gemacht hat, was ihre Genesung angeht. Für viel Handlung sind nicht immer Schauplatzwechsel nötig, aber bis jetzt trat die Handlung rein äußerlich ja auch im Haus eher auf der Stelle. Man hat immer noch nicht das Gefühl, dass es "so richtig" losgeht. Von daher begegne ich dem mit einer Mischung aus Ungeduld und Gespanntheit. ;)
Die kleine Fehlerliste:
Wer wusste schon, wann sie das nächste Mal etwas anderes als ihrem Zimmer sehen würde.
Kein Fehler, aber eine nur mäßig schöne Wortwiederholung:
Sie spürte wie ihre Brust sich ohne jeglichen Schmerz hob, konnte die Wärme der Sonne auf ihrem Körper spüren.
Sie spürte wie ihr das Frühstück den Hals hoch kroch.Belustigt sah Kyle sie an.
Hier fehlt ein Leerzeichen!
„Es war vor geraumer Zeit im Winter.“, seine Stimme stockte und er holte tief Luft.
Wieder so ein überflüssiger Punkt.
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John Irenicus
08.11.2014, 19:42
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Wenn ich gerade schon dabei bin, kann ich auch noch ein paar Worte zu Harivalds "Die Erfindung" verlieren, ich glaube damals, als es gepostet wurde, hatte ich unter anderem aus Schreim naoch Buchstohm-Gründen nicht so recht die Zeit oder Lust oder beides.
Spontaneität beim Schreiben ist ja im Übrigen wirklich nichts allzu Schlechtes. Allerdings ist das nicht gleichzusetzen mit Gleichgültigkeit gegenüber dem Schreibstil, weshalb ich dir auch direkt mal knallhart folgende Stelle ankreide:
Oder wie lange würde es noch dauern, bis man tot im eigenen Bett vorgefunden würde, die Kehle vom eigenen Nachbarn aufgebissen vor lauter Hunger und die Angst um die eigene Familie machte schon jetzt viele Männer unberechenbar.
Der Teil mit dem "und" wirkt vor allem sprachlich dann doch sehr zusammenhanglos herangeklatscht, hier würde das altbekannte Wundermittel "Punkt. Neuer Satz!" ja doch sehr helfen!
Außerdem eine Spitzfindigkeit von mir:
Doch in dieser Trübsalszeit waren die Tiere nicht mehr wert als ein Stück Brot oder ein Glas klares Wasser. Sie dienten alleine der Ernährung.
Naja - das taten die entsprechenden Tiere da doch eigentlich ohnehin immer, oder?
Sein Tod war weitaus grausamer als der der Schafe.
...gewesen, müsste es heißen, damit die Erzählzeit wieder stimmt - in den umliegenden Sätzen müsste das dann ja auch so sein.
In die bedrückende Einsamkeit ihrer Kate zurückkehren, Däumchen drehen, dem Gebrüll seines ewig besoffenen Vaters lauschen und vor Hunger an seinen Schuhen nagen wie ihr Hund Golo es damals vorgezeigt hatte? Trevor vermisste ihn. Vieles verband diese zwei Seelen und die Leute damals hatten die hohlen Köpfe geschüttelt und gesagt: "Mit Tieren kann er sich leichter anfreunden, als mit seinen eigenen Mitmenschen."
Erinnert mich stark an "Rollo" aus Effie Briest - manchmal sind Hunde eben die sympathischsten Charaktere. :D
Kommafehler wie diese kamen auch ein paar vor...
Zum Beispiel war er einmal mitten in ein Experiment von Ignaz geplatzt, in dem der Alchemist nach eigener Aussage, Tieren die menschliche Sprache beibringen wollte.
Er musste sich den Tatschen und dem Zorn Hagens stellen.
Den Tatschen? :confused: :scared:
Das so zu den Einzelstellen, die mir aufgefallen sind? Und insgesamt? Hier kam zu der Spontaneität leider auch eine gewisse Schludrigkeit dazu. Mit Trevor und Lothar werden gleich zwei Handlungsstränge angerissen, dann aber in einer Art von Knappheit erzählt, die eher nach Hektik und Verwirrung aussieht als wirklich große Neugier weckt. So kommt mir auch der Dialog zwischen Lothar und Lord Hagen viel zu flapsig daher, als dass es der Sache angemessen wäre. Und auch bei Trevors Handlungsgang hatte ich zu sehr das Gefühl, man käme von Hölzchen auf Stöckchen, mal hier was, mal da was... von daher konnte mich der Anfang wirklich nicht überzeugen, und jüngere "Erzeugnisse" von dir zeigen ja auch, wieviel besser du mittlerweile schreiben kannst, wenn du nur willst.
Alles in allem wundert es mich nicht, dass du diese Story bisher nicht weiterverfolgt hast. ;)
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Ich bin ja noch pünktlich, oder? :D
Schaum
von Laidoridas
Schon nach dem ersten Absatz habe ich das Gefühl, dass ich es mit einer typischen Laido-Geschichte zu tun habe. Ein eher talentloser Protagonist wird vor eine wichtige Aufgabe gestellt, die er dann im Laufe der Story unter allen möglichen Strapazen meistern muss. Ein altbewährtes Schema, von dem ich noch nicht genug bekommen habe!
Auch wenn ich durch diverse Sekundärliteratur in diesem Forum schon auf die Thematik Abwasch (oder doch eher "Aufwasch"? :grinundwe) und die Existenz mindestens eines Spüldämons vorbereitet war, fand ich es doch sehr unerwartet, dass das Zubereiten des Essens für Theobald so überhaupt kein Problem darstellt, er es sogar von Anfang an pünktlich abliefert! Das ist für jemanden, der das vorher wohl noch nie so richtig gemacht hat, wirklich eine erstaunliche Leistung, finde ich, und passt nicht ganz so zu dem Versagerimage des jüngsten Sohnes. Aber dies sorgt ja letztendlich nur dafür, dass das Kochen nicht vom eigentlichen Thema der Geschichte ablenkt und ihn vielleicht sogar in der ersten Hälfte zu verdrängen droht. Und weil wir ja auf keinen Fall längere (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1319853-Story-Der-Lord-Report) Storys (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1214682-Story-Wracks) von dir erwarten können, wenn diese extra für eine SF-Großveranstaltung geschrieben werden, ist das insgesamt voll verschmerzbar. ;)
Der Vater herzte und umarmte seinen Jüngsten mit vor Zuneigung geröteten Wangen, setzte sich mit sorgsamen Griffen seine bebommelte Schlafmütze auf das Haupt und begab sich anschließend in das Schlafzimmer, um dort bis zum nächsten Morgen geruhsam zu schlummern.Bei diesem Satz musste ich schon kurz stutzen. Schlafmützen sind mir natürlich bekannt (auch wenn ich noch nie von einer real existierenden Person erfahren habe, die so ein Ding benutzt. §kratz), aber warum liegt die in der Küche herum? §ugly Ich hätte eher erwartet, dass der Vater so ein Kleidungsstück erst im Schlafzimmer anlegt, weil es dort zuvor auch ausgezogen hat. :D Stören tut das natürlich nicht, es hat mich nur kurz gewundert.
Der Spüldämon ist ja mal klasse. :D Die Seifenaugen sind eine spiezen Idee und das Reimen gefällt mir ebenfalls sehr gut! Und wie der sein Zauberspülmittel verkauft! Diese Verse solltest du mal schnell an Finish und Co. verscherbeln, damit die den für ihre nächste TV-Werbung nutzen können! :D:A
Bei dem Fluch ahnt man dann natürlich schn, dass irgendwas schief laufen wird. Aber obwohl ich mir ganz sicher war, dass es schief laufen wird, konnte ich mir in diesem Moment genau wie Theobald nicht ausmalen, wie das passieren sollte. Weder bei den sieben Küssen noch bei den sieben Kindern. Und wie urplötzlich und an den Haaren herbei geschleift diese dann doch zu einem Problem werden, das ist einfach nur total genial! Sooo unerwartet, dass Sophie ihm eröffnet, dass in ihrer Familie ständig Siebenlinge geboren werden. §ugly Eigentlich extrem PotM-verdächtig, aber vermutlich zündet der Witz viel schlechter, wenn man ihn aus dem Kontext löst.
Und als ihm dann seine Mutter, Schwestern usw. einfallen... §xlol Da hast du es aber auch echt spannend gemacht! Erst die ganzen naheliegenden Kandidaten, dann die Großtante, mit der man nicht unbedingt gerechnet hatte, ich mir aber dachte, dass das dann wohl die letzte ist, aber dann kommen auch noch die Ratten! Und Theobald sowie ich als Leser sind hellauf entsetzt!! §ugly Wirklich großartiges Kino! :D:A
Fies ist ja auch, wie er immer abhängiger wird von dem Wundermittel. Beim ersten Mal hätte er ja noch gut und gern auf es verzichten können, den Fluch nicht in Kauf nehmen müssen. Seine Verwandten wären zwar enttäuscht gewesen, hätten ihn aber wohl kaum auf die Straße gesetzt oder sowas. Sein Leben wäre ganz normal weitergegangen und alles wäre okay gewesen... nehme ich jetzt einfach mal an. Aber beim zweiten Mal hängt an diesem Zaubermittel ja schon sein Leben! Da hätte der Spüldämon auch ganz andere Sachen in seinen Fluch aufnehmen können und Theobald hätte wohl oder übel eingewilligt. Und als der schöne, große Kanister dann wegggeschüttet wird, war mein erster Gedanke nur: Was mag jetzt noch für ein Fluch kommen? Aber da durchbrichst du zu einem guten Zeitpunkt den Kreislauf und enthüllst die Machtlosigkeit des Spüldämons. :D Dass es irgendwie gut ausgeht, hab ich mir schon gedacht, aber ich hatte eher vermutet, dass sich am Ende einfach alles als Traum herausstellt. Eingenickt über dem ersten Spülberg, sein Vater rüffelt ihn und alles läuft weiter wie gehabt. Du hast doch auch nicht umsonst diese tückische Zeile eingebaut, in der er über der Spüle zusammenbricht, damit man genau das denkt, oder? $ausheck
Sonst ist mir noch die Frage im Kopfe geblieben, welcher Rhobar das nun eigentlich ist. Nach Orkkriegen klingt es in der Story ja nicht gerade, aber ob der Dritte sich wohl so verhalten hätte wie der Rhobar in der Story. Am ehesten würde wohl IV. aufwärts passen. Letztendlich ist es wohl gut, dass man nicht weiß, welcher es ist. Das lässt den Rahmen der Geschichte so schön unbestimmt und lässt sie zeitlos erscheinen. Ist das zufällig auch noch so ein Top Secret-Märchenmerkmal, von denen ja eh nur ihr Germanistiker wisst? :p
Märchenhaft fand ich es alle mal, gut und witzig geschrieben wie gewohnt, eine Story, die mir voll und ganz gefallen hat! :gratz
Laidoridas
09.11.2014, 17:57
Ich bin ja noch pünktlich, oder? :D
Na klar, superpünktlich sogar!
Schon nach dem ersten Absatz habe ich das Gefühl, dass ich es mit einer typischen Laido-Geschichte zu tun habe. Ein eher talentloser Protagonist wird vor eine wichtige Aufgabe gestellt, die er dann im Laufe der Story unter allen möglichen Strapazen meistern muss. Ein altbewährtes Schema, von dem ich noch nicht genug bekommen habe!
So wie du das jetzt zusammenfasst, klingt es ja eher wieder nach dem durch John geprägten "Kochkunst"-Schema, auf das ich bei der Geschichte eigentlich mal ausnahmsweise nicht zurückgreifen wollte. §ugly
Auch wenn ich durch diverse Sekundärliteratur in diesem Forum schon auf die Thematik Abwasch (oder doch eher "Aufwasch"? :grinundwe) und die Existenz mindestens eines Spüldämons vorbereitet war, fand ich es doch sehr unerwartet, dass das Zubereiten des Essens für Theobald so überhaupt kein Problem darstellt, er es sogar von Anfang an pünktlich abliefert! Das ist für jemanden, der das vorher wohl noch nie so richtig gemacht hat, wirklich eine erstaunliche Leistung, finde ich, und passt nicht ganz so zu dem Versagerimage des jüngsten Sohnes. Aber dies sorgt ja letztendlich nur dafür, dass das Kochen nicht vom eigentlichen Thema der Geschichte ablenkt und ihn vielleicht sogar in der ersten Hälfte zu verdrängen droht.
Einmal das, und außerdem fand ich es auch irgendwie doof, den jetzt so als völligen Nichtsnutz darzustellen. Da wäre er mir irgendwie zu sehr zur Witzfigur verkommen. Mir hat es da beim Schreiben besser gefallen, dass er eben doch etwas gut kann, und das bisher einfach nicht gemerkt hat. Außerdem bringt das ja auch so ein tragisches Element in die Geschichte ein, dass Theobald eben auch ein tatsächliches Talent hat, aus dem er was hätte machen können, anstatt sich auf die ermogelte Spülfähigkeit zu konzentrieren!
Bei diesem Satz musste ich schon kurz stutzen. Schlafmützen sind mir natürlich bekannt (auch wenn ich noch nie von einer real existierenden Person erfahren habe, die so ein Ding benutzt. §kratz), aber warum liegt die in der Küche herum? §ugly Ich hätte eher erwartet, dass der Vater so ein Kleidungsstück erst im Schlafzimmer anlegt, weil es dort zuvor auch ausgezogen hat. :D Stören tut das natürlich nicht, es hat mich nur kurz gewundert.
Naja, die hat er halt immer dabei. Kann ja auch sein, dass einen mal spontan die Müdigkeit überkommt, und dann ist es schon praktisch, wenn man sich die Mütze noch schnell aufsetzen kann, bevor man am Küchentisch eindöst! :)
Und als der schöne, große Kanister dann wegggeschüttet wird, war mein erster Gedanke nur: Was mag jetzt noch für ein Fluch kommen? Aber da durchbrichst du zu einem guten Zeitpunkt den Kreislauf und enthüllst die Machtlosigkeit des Spüldämons. :D
Ich hatte ursprünglich wirklich mal drei Flüche geplant, einfach weil solche Sachen in Märchen ja eigentlich immer dreimal passieren. Aber mir ist dann kein guter Fluch eingefallen, der auch zu den anderen passte, und dann hab ich mich lieber auf die beiden beschränkt. Ich glaube, noch länger hätte die Geschichte jetzt auch nicht sein müssen.
Dass es irgendwie gut ausgeht, hab ich mir schon gedacht, aber ich hatte eher vermutet, dass sich am Ende einfach alles als Traum herausstellt. Eingenickt über dem ersten Spülberg, sein Vater rüffelt ihn und alles läuft weiter wie gehabt. Du hast doch auch nicht umsonst diese tückische Zeile eingebaut, in der er über der Spüle zusammenbricht, damit man genau das denkt, oder? $ausheck
Also, öh... ehrlich gesagt ist mir das nie in den Sinn gekommen, dass man das so auffassen könnte. :D So eine richtig einschlafkompatible Stelle gibts eigentlich auch nicht, finde ich, weil Theobald ja die ganze Zeit am Reden ist.
Sonst ist mir noch die Frage im Kopfe geblieben, welcher Rhobar das nun eigentlich ist. Nach Orkkriegen klingt es in der Story ja nicht gerade, aber ob der Dritte sich wohl so verhalten hätte wie der Rhobar in der Story. Am ehesten würde wohl IV. aufwärts passen. Letztendlich ist es wohl gut, dass man nicht weiß, welcher es ist. Das lässt den Rahmen der Geschichte so schön unbestimmt und lässt sie zeitlos erscheinen. Ist das zufällig auch noch so ein Top Secret-Märchenmerkmal, von denen ja eh nur ihr Germanistiker wisst? :p
Das darf ich jetzt leider nicht ausplaudern, ist ja Top Secret!
Also, Rhobar III., d.h. der namenlose Held, ist es auf keinen Fall, aber ob ich jetzt beim Schreiben an Rhobar den Ersten oder den Zweiten gedacht habe, weiß ich ehrlich gesagt gar nicht mehr... ich glaube aber, das war mir ziemlich egal. Es war ja nur wichtig, dass es ein König war. Und Könige heißen in Myrtana halt immer Rhobar. :D
Aber wer ist denn Rhobar IV.? Ich glaube, von dem hör ich grad zum ersten Mal. Das ist jetzt aber nicht der Hirte, oder? §ugly
Märchenhaft fand ich es alle mal, gut und witzig geschrieben wie gewohnt, eine Story, die mir voll und ganz gefallen hat! :gratz
Vielen lieben Dank, MiMo! Freut mich wirklich, dass die Story so gut bei dir angekommen ist und du mir sogar die Stimme gegeben hast. Dankeschön! :gratz
ich glaube aber, das war mir ziemlich egal. Es war ja nur wichtig, dass es ein König war. Und Könige heißen in Myrtana halt immer Rhobar. :D
Aber wer ist denn Rhobar IV.? Ich glaube, von dem hör ich grad zum ersten Mal. Das ist jetzt aber nicht der Hirte, oder? §ugly
Naja, Myrtana hört nach dem Tod von Rhobar III. ja nicht auf zu existieren. Und da ich wie du der Meinung bin, dass jeder König von Myrtana Rhobar heißt, heißt sein Nachfolger halt Rhobar IV. :D
Mir kam es halt verdächtig vor, dass das Leben in Vengard scheinbar so sorglos und voller Wohlstand ist. Das passt nicht zu der Zeit von Rhobar I. & II. für meinen Geschmack, weil es da doch irgendwie immer Trouble mit Reichsgründung, Orkkriegen und son Zeugs gab. Andererseits könnte ja durchaus woanders der Krieg getobt haben, nur halt so, dass man (oder eben Theobald) da in der Stadt nicht so viel von mitbekommen hat, ich bin dir also nicht böse, wenn du möchtest, dass das I. oder II. ist. :D
Vielen lieben Dank, MiMo! Freut mich wirklich, dass die Story so gut bei dir angekommen ist und du mir sogar die Stimme gegeben hast. Dankeschön! :gratz
Bitteschön! :gratz
Harivald
10.11.2014, 00:11
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Wenn ich gerade schon dabei bin, kann ich auch noch ein paar Worte zu Harivalds "Die Erfindung" verlieren, ich glaube damals, als es gepostet wurde, hatte ich unter anderem aus Schreim naoch Buchstohm-Gründen nicht so recht die Zeit oder Lust oder beides.
Spontaneität beim Schreiben ist ja im Übrigen wirklich nichts allzu Schlechtes. Allerdings ist das nicht gleichzusetzen mit Gleichgültigkeit gegenüber dem Schreibstil, weshalb ich dir auch direkt mal knallhart folgende Stelle ankreide:
Der Teil mit dem "und" wirkt vor allem sprachlich dann doch sehr zusammenhanglos herangeklatscht, hier würde das altbekannte Wundermittel "Punkt. Neuer Satz!" ja doch sehr helfen!
Außerdem eine Spitzfindigkeit von mir:
Naja - das taten die entsprechenden Tiere da doch eigentlich ohnehin immer, oder?
...gewesen, müsste es heißen, damit die Erzählzeit wieder stimmt - in den umliegenden Sätzen müsste das dann ja auch so sein.
Erinnert mich stark an "Rollo" aus Effie Briest - manchmal sind Hunde eben die sympathischsten Charaktere. :D
Kommafehler wie diese kamen auch ein paar vor...
Den Tatschen? :confused: :scared:
Das so zu den Einzelstellen, die mir aufgefallen sind? Und insgesamt? Hier kam zu der Spontaneität leider auch eine gewisse Schludrigkeit dazu. Mit Trevor und Lothar werden gleich zwei Handlungsstränge angerissen, dann aber in einer Art von Knappheit erzählt, die eher nach Hektik und Verwirrung aussieht als wirklich große Neugier weckt. So kommt mir auch der Dialog zwischen Lothar und Lord Hagen viel zu flapsig daher, als dass es der Sache angemessen wäre. Und auch bei Trevors Handlungsgang hatte ich zu sehr das Gefühl, man käme von Hölzchen auf Stöckchen, mal hier was, mal da was... von daher konnte mich der Anfang wirklich nicht überzeugen, und jüngere "Erzeugnisse" von dir zeigen ja auch, wieviel besser du mittlerweile schreiben kannst, wenn du nur willst.
Alles in allem wundert es mich nicht, dass du diese Story bisher nicht weiterverfolgt hast. ;)
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Es ist alles gesagt.
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Es ist zu begrüßen, dass Ajnif ihre titellose Story fortgesetzt hat, nicht nur, weil sie ja schon recht vielversprechend anfing, sondern auch, weil man sich hier nochmal mit ihrem Schreibstil vertraut machen kann, um diesen eventuell bei der Wichtelaktion erkennen zu können. :D
Besonders viel intelligentes kann ich zu den beiden Fortsetzungsposts zwar nicht sagen, aber einen Kommentar wollte ich hier trotzdem kurz ablassen. Ich meine mich erinnern zu können, dass bei den vorherigen Posts noch mehr Fehler zu finden waren, die Zahl hat sich dann hier jedenfalls deutlich reduziert. Dementsprechend und auch wegen des sicheren Stils ließen sich auch diese Posts wieder wirklich schön und angenehm lesen - da wurden die Textblöcke auf einmal ganz klein und wirkten wie Häppchen. In der Hinsicht also gelungen!
Ich glaube, beim letzten Kommentar zu der Geschichte habe ich vorsichtig angemahnt, dass rein handlungsmäßig mehr passieren müsste, damit man einen besseren Eindruck davon bekommt, wo die Story hingeht. Das klappt hier nur bedingt, ist aber auch gar nicht so schlimm. Wichtig ist, dass es vorwärts geht, und das tut es ja: So steht in den neuen Abschnitten ja eher Kyle im Hintergrund, über den man einiges erfährt. Ich finde seine kleine Hintergrundgeschichte auch ganz okay, vor allem, weil es zwar schon ein wenig auf die Tränendrüse drückt, jetzt aber nicht total dramatisiert ist und angesichts dieser Reserviertheit, die du immer wieder an Kyle dargestellt hast, auch recht glaubhaft daherkommt. Die vorgelagerte "Huhn-Geschichte" war auch ganz okay, um so ein wenig das Verhältnis zwischen Kyle und der Protagonistin zu vertiefen. Da fand ich auch den erzählerischen Kniff, etwaiger Langweile beim lang und breiten Erzählen dieser Geschichte dadurch zu entgehen, dass die Protagonistin mit den Gedanken abschweift und man als Leser quasi etwas anderes erzählt bekommt, recht pfiffig! Ich fand nur die Reaktion des Ekels lediglich wegen eines Regenwurms arg übertrieben, zumal so ein Anblick in den ländlich geprägten Gesellschaften, wie man sie bei so einer Geschichte nunmal vor Augen hat, doch nun wirklich normal sein sollte.
Hey, sie ist eine Frau. Wir ekeln uns vor einfach allem. :D Ich glaube, dass ich auch nicht zuviel vorweg nehme wenn ich bemerke, dass sie nicht aus diesen Kreisen kommt.
Ein wenig Spannung wird dadurch erzeugt, dass ganz sicher nicht Xardas die ganzen Hausarbeiten erledigt haben wird, da bin ich ganz der Meinung der Protagonistin, und diese Billig-Ausrede mit Xardas' Reinlichkeit glaube ich natürlich genauso wenig wie sie! Mein Tipp: Da es in Gothic 3 ja dieses ulkige fegende Skelett gab, tippe ich auch hier auf von Xardas beschworene Wesen, die da ein bisschen beim Reinemachen helfen. Dass man das der Protagonistin nicht erzählen will, ist da nur ganz logisch. Und wer weiß, ob das Wesen, welches diese Schleifspuren ums Haus gezogen hat, nicht auch von Xardas und Kyle toleriert wird... das und die erneuten Bedenken, ob Kyle wirklich zu trauen ist, streuen dann nochmal schöne Verdachtsmomente, die die Geschichte weiter interessant halten. Und man weiß ja immer noch nichts Genaueres von Xardas' Motivation...
Wo wir dann gerade auch bei meinem Problem angekommen sind. Ich habe gestern mit dem Lord stundenlang darüber debattiert was Xardas eigentliche Motivation sein könnte, ohne dass sich die Geschichte zu wenig an den eigentlichen Geschehnissen konzentriert. Denn es muss ja einen plausiblen Grund geben warum es ihm so wichtig ist sie lebend zu sehen. Das ist halt das Problem wenn man immer nur frei schreibt und sich nie ein Konzept entwickelt. Normal lasse ich mich von der Entwicklung der Geschichte führen, sodass ich meistens selber nicht weiß wie sie enden wird.
Schade finde ich nur, dass sonst nicht viel passiert - und die Protagonistin angesichts ihres Sturzes vielleicht sogar einen Rückschritt gemacht hat, was ihre Genesung angeht. Für viel Handlung sind nicht immer Schauplatzwechsel nötig, aber bis jetzt trat die Handlung rein äußerlich ja auch im Haus eher auf der Stelle. Man hat immer noch nicht das Gefühl, dass es "so richtig" losgeht. Von daher begegne ich dem mit einer Mischung aus Ungeduld und Gespanntheit. ;)
Ich glaube, es ist auch noch nicht so wirklich losgegangen :D
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Danke für deinen Kommentar :gratz
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Endlich! Direkt nach diesen ganzen furchtbaren Klausuren nehme ich mir nun doch mal Zeit für die beiden letzten Kapitel von Oblomows "Müll", und ich habe es nicht bereut.
Die Worte zur Atmosphäre allgemein will ich mir mal sparen, da habe ich schon mehr als genug gesagt. Außerdem kommt hier ja sogar die Handlung gar nicht mal so kurz, das hat mir auch gefallen. Herzstück sind für mich aber trotzdem immer noch die "mülligen" Beschreibungen und Formulierungen, von denen es wieder einige gab.
Habe ich so auch noch nicht gelesen, nicht schlecht. :p
Und die Frage nach einer entsprechenden Impfung brauche ich angesichts der Hygienezustände dort wohl nicht stellen. Da fällt mir wieder ein, dass ich turnunsgemäß schon längst alle Impfungen hätte auffrischen sollen. Aber naja, #yolo. :cool:
Hatte schon befürchtet, das wäre doch etwas zu übertrieben, schön, wenn das so ankommt
Hier hasste auch wieder den Nagel auf dem Kopf getroffen. Gibt es ein schlimmeres Gefühl als beim Trinken von schal gewordenem Mineralwasser? Naja, vermutlich schon, das macht dieses Gefühl aber nicht angenehmer, und genau so etwas passt einfach perfekt in dieses Szenario.
jo
Auch die Interaktion der einzelnen Charaktere miteinander ist hier wieder auf einem geringen Maß gehalten, dabei aber eben trotzdem lebendig und eben auf den Punkt. Besonders schön fand ich dabei auch diese Stelle:
PotM-würdig. :D
Und das glaube ich erst, wenn ichs sehe :o
Manchmal ist weniger mehr: Meiner Meinung nach wirkt diese Stelle einfach viel besser, wenn man den letzten Satz weglässt. Der spricht nämlich nur noch einmal das Offensichtliche und längst Besprochene aus.
Und deshalb ist er jetzt auch weg.:o
Hier musste ich erstmal googlen und fand nichts. Oder soll das als Wortschöpfung "Rostmelanom" heißen und ist hier nur ein Tippfehler? Wenn, dann jedenfalls ein tolles Wort und wieder einmal sehr typisch für diese Geschichte.
War schon so gemeint, aber ich habe tatsächlich gedacht, das schriebe sich anders, im Nachhinein natürlich doof.
Hier war ich zunächst im Zwiespalt, ob ich die hochgestochene Variante dieses Begriffs an der Stelle wirklich gut finde. Es hat natürlich was angenehm Unpersönliches und irgendwie Klinisches. Außerdem kam "Rost" ja kurz vorher schon vor, von daher hat "durchoxidiert" hier wohl seine Berechtigung. :gratz
Ungefähr meine Gedanken
Die "Dusche" fand ich auch sehr gelungen, gerade auch die Rationierung des Wassers. Ich war ja übrigens tatsächlich so naiv zu glauben, die hätten da eine "richtige" Dusche. §ugly
tstsktsk
In dem Zusammenhang finde ich auch Kyle wieder sehr stark:
Na herrlich. :D
Auch die Sache mit dem Schlüsselbund hat mir gefallen, gerade, dass Kyle beim großen Schlüssel keine Ahnung hat, wozu der gut ist. Das wirkt eben so "realistisch", dass da auch mal was offen bleibt. Und dass eben auch so gar nicht klar ist, ob das Bedeutung hat oder tatsächlich einfach egal ist, dass also mal was außerhalb des "roten Fadens" der Geschichte passiert.
Tja, ob der Schlüssel eine Rolle spielt, lasse ich mal auch weiterhin offen
Und das hier ist eines der schönsten Kapitelenden, die ich seit langem lesen durfte. :D
Die Firma dankt.
Von daher war das Kapitel 27 äußerst unterhaltsam und auch qualitativ geschrieben. Und Nr. 28 steht dem eigentlich in Nichts nach.
Der Einstieg mit dem nachdenklichen Mervel ist da schonmal spannend geraten, vor allem weil man bei seinem Sinnieren über seinen Instinkt wie so oft nicht weiß, ob da wirklich etwas dran ist, oder ob das nur psychotische Wahngedanken sind (oder beides).
"Überbescheiden" - auch ein großartiges Wort. :D
Auch der ganze Rest dieser Kargal-Szene weiß zu überzeugen. Ob nun die Auswirkungen der eigenen Sauberkeit (vom Regen in die Traufe), die unklaren Motive für das Zerreißen des Fotos, oder eben auch das in Erinnerung rufen der Passparole am Ende. An die Szene, in welcher die erworben wurde, kann ich mich übrigens noch gut erinnern, an die zwei Worte nicht mehr so. Bei Kargal natürlich hat sich das alles sehr eingebrannt, mit Blick auf dessen flammenden Symbole am Ende sogar im wahrsten Sinne des Wortes.
Hier wird die Geschichte dann auch wieder richtig gruselig und horrorhaft, auch schon vorher, als der wahnsinnig wirkende Mervel die Verfolgen des violetten Stoffs aufnimmt. Fast schon überraschend, dass der dann tatsächlich zu einem Kleidungsstück gehört und Mervel nicht nur herumgesponnen hat. Jedenfalls auch eine gute Szene.
Von daher zwei starke Kapitel, kann man nicht anders sagen. Seit du hast verlauten lassen, dass das ja alles nur die Einleitung der Geschichte ist, frage ich mich ja, ob diese überhaupt je fertig werden wird. Andererseits kann man die Geschichte auch gut ohne festen Anfang und Ende genießen, würde ich mal behaupten. :D
Na wenn du das sagst, möchte ich dem nicht wiedersprechen. Ich bemühe mich ja auch jedem Kapitel eine eigene Geschichte zu geben.
Fehler:
Korrigiert (sofern ich nicht zu doof bin)
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Endlich, nach einer relativ gestressten unschönen Zeit, bin ich endlich mal wieder dazu gekommen mich ernsthaft mit Storyforumsarbeit auseinanderzusetzen. Und auch wenn es jetzt vielleicht den Anschein hat, so freu ich mich doch wirklich aufrichtig, dass du das Lesen dieser Geschichte dann doch nicht eingestellt hast und dass dieser nagende Zweifel, der mich seit dem letzten Post gequält hat dann wohl doch nicht so berechtigt war, wie ich angenommen hatte. Danke für die Linderung.:gratz§knuff
Sir Ewek Emelot
11.11.2014, 20:48
Endlich, nach einer relativ gestressten unschönen Zeit, bin ich endlich mal wieder dazu gekommen mich ernsthaft mit Storyforumsarbeit auseinanderzusetzen. Und auch wenn es jetzt vielleicht den Anschein hat, so freu ich mich doch wirklich aufrichtig, dass du das Lesen dieser Geschichte dann doch nicht eingestellt hast und dass dieser nagende Zweifel, der mich seit dem letzten Post gequält hat dann wohl doch nicht so berechtigt war, wie ich angenommen hatte. Danke für die Linderung.:gratz§knuff
"Müll" ist relativ schwere Kost. Es ist vermutlich von allen Geschichten hier diejenige, die am wenigsten auf Leserfreundlichkeit ausgelegt ist, zugleich aber vielleicht auch die, welche am künstlerischsten ist.
Der Grund, wieso ich sie nicht weitergelesen habe, lag daran, dass sie damals eben irgendwann nicht weiterging. Jetzt möchte ich ungern die schon gelesenen Kapitel nochmal lesen, weil das ja schon eine ganze Menge war, und die Geschichte ja auch noch immer nicht beendet ist, ich sie dann also vermutlich noch irgendwann zum dritten Mal lesen müsste. Daher neige ich jetzt eher dazu, bis zu ihrer Fertigstellung zu warten.
"Müll" ist relativ schwere Kost. Es ist vermutlich von allen Geschichten hier diejenige, die am wenigsten auf Leserfreundlichkeit ausgelegt ist, zugleich aber vielleicht auch die, welche am künstlerischsten ist.
Der Grund, wieso ich sie nicht weitergelesen habe, lag daran, dass sie damals eben irgendwann nicht weiterging. Jetzt möchte ich ungern die schon gelesenen Kapitel nochmal lesen, weil das ja schon eine ganze Menge war, und die Geschichte ja auch noch immer nicht beendet ist, ich sie dann also vermutlich noch irgendwann zum dritten Mal lesen müsste. Daher neige ich jetzt eher dazu, bis zu ihrer Fertigstellung zu warten.
Du hattest es schon einmal in dieser Weise ausgedrückt und ich fühle mich immer noch geehrt dadurch.
Dass du vermutlich frühestens in drei Jahren wieder was davon lesen wirst ist wiederum ziemlich schade aus meiner Sicht. Ich bin da wirklich nicht so produktiv, wie ich es vielleicht sein könnte, andererseits kann ich mir durchaus vorstellen das noch ziemlich lange weiterzuführen, da es wirklich eine Geschichte ist, bei der ich mich nach wie vor nicht der ersten Posts schämen muss.
John Irenicus
11.11.2014, 22:00
John hat mit "Sein größter Kampf" wohl die Geschichte gebracht, mit der ich wirklich nicht gerechnet hätte. Aber es ist halt (fast) alles vollkommen nachvollziehbar. Und dadurch halt umso lustiger.:D
Ich hab dir ja schon viel über ICQ gesagt, deswegen hier nur nochmal die Kurzfassung. Es war eine wunderbare Geschichte, die wirklich sehr überraschend kam und die auch wirklich einige sehr sehr schöne Passagen hatte. Wie etwa das ständige Tagebuch schreiben des Helden oder auch das Anspringen nach einem Gespräch. Einzig die "Derealisation", oder wie du das genannt hast, fand ich dann doch ein bisschen zu "übertrieben". Da hast du, wie ich finde, ein bisschen zu sehr in die Spielmechanik eingegriffen. Aber das ist bei der Geschichte eh sehr schwer zu trennen, finde ich, wo man sich noch drüber amüsieren darf, und wo es dann einfach zu weit ging. Das Anspringen war NOCH grade so akzeptabel, weil das auch so herrlich blöd ist, aber die Derealistation ging dann zu weit. Die Figur des Wassermagiers hat mir aber auch sehr gut gefallen und überhaupt die ARt und Weise, wie du die Sitzungen gestaltet hast. Das wirkte schon alles sehr plausibel. Am Ende, beim Abschlussbericht musste ich dann zwar ein paar Wörter nachschlagen, aber das ist ja mehr meiner Unwissenheit zuzuschreiben und von daher absolut vertretbar. Dem Ende an sich stand ich erst ein bisschen skeptisch gegenüber, dann aber, als ich drüber nachgedacht hatte, fand ich es dann doch recht gut. Dass der Held von so ein paar Sitzungen geheilt wurden wäre, wäre schon sehr unlogisch gewesen, und da ist die Alternative, ihn zum König zu machen, doch recht gut gelungen. Es passt dann sogar zu Arcania, auch wenn das erstmal keine Bedingung ist, die es zu erfüllen gilt.:D
Jau, auch hier noch einmal vielen Dank fürs Lesen und für den Kommentar. Schön, dass die Story dich unterhalten konnte! Über deine Kritikpunkte hatten wir ja auch schon gut gesprochen, und so das Problem, dass ich manchmal die Spielwelt in Frage stelle, obwohl sie eigentlich ja schon der Komik wegen nicht bezweifelt werden dürfte, haben ja auch schon andere angesprochen. Deutlich im Bezug auf die Sache mit dem Frauenproblem auf dem Festland, aber dieses Gefühl der Derealisation, welches der Held spürt, steht da ja auch schon so ein bisschen auf der Schwelle. Wobei mir das weniger schwer im Magen liegt, weil es nur der Held selbst spürt, und das passt dann ja auch einfach wieder dazu, dass er "nur" psychisch krank ist (oder glaubt, es zu sein).
Vielen Dank jedenfalls nochmal. :gratz
Wo wir dann gerade auch bei meinem Problem angekommen sind. Ich habe gestern mit dem Lord stundenlang darüber debattiert was Xardas eigentliche Motivation sein könnte, ohne dass sich die Geschichte zu wenig an den eigentlichen Geschehnissen konzentriert. Denn es muss ja einen plausiblen Grund geben warum es ihm so wichtig ist sie lebend zu sehen. Das ist halt das Problem wenn man immer nur frei schreibt und sich nie ein Konzept entwickelt. Normal lasse ich mich von der Entwicklung der Geschichte führen, sodass ich meistens selber nicht weiß wie sie enden wird.
Oh, dann ist es ja umso spannender, was Xardas' Motivation wohl sein wird. Mutig mutig, da noch gar keinen festen Plan zu haben. :D
Hatte schon befürchtet, das wäre doch etwas zu übertrieben, schön, wenn das so ankommt
Sowas gehört zu dieser Geschichte einfach dazu. Und deine Erzählweise ist übrigens überhaupt nicht so hölzern, wie man dir im TuS weismachen wollte: Nur weil nicht ständig irgendwelche Auenländer beschrieben werden, ist der Stil doch nicht schlecht. :gratz
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Und deshalb und weil Oblomow gerade passend das neue "Müll"-Kapitel gepostet hat, welches ja schändlicherweise seine Premiere wieder im TuS hatte, gibt es auch dazu ein paar Worte von mir. Guter Zeitpunkt zum Posten, ich war nämlich gerade drauf und dran, einen anderen Storypost zu kommentieren - der hat jetzt das Nachsehen. :p
Geht ja jetzt auch mal wieder weiter mit "Law & Order", wenn man so will. Ich weiß gar nicht, was ich zuletzt so zu Djuren gesagt habe, aber mir gefällt der Charakter, so wenig man bisher von ihm weiß, eigentlich ganz gut. Im Gegensatz zu den Erlebnissen rund um Kargal sind seine Szenen auch immer mehr strukturiert, was wohl vor allem daran liegt, dass er nicht die ganze Zeit entweder in Müllbergen watet oder Geheimbibliotheken herumschleicht. :p
und er hatte sich zum Abendfilm gemütlich die Eier gekrault.
Hier weiß ich nicht, ob das Eierkraulen wirklich hätte sein müssen. Das wirkt so... ja, weiß nicht. So pseudo-schäbig. :p
Die sonstigen Beschreibungen überzeugen mich aber wieder (wie gesagt, nicht holzig, sondern einfach mal was anderes). Diesen "Amtsmuff" des Rathauses hast du wirklich gut herübergebracht, ich jedenfalls kann mich sehr gut in Djurens Position hineinversetzen. Besonders schön hast du das meiner Meinung nach mittels dieser Formulierung auf den Punkt gebracht:
Aus jedem Winkel kroch hier eine Nebelschwade destillierter Langeweile, dass es fast schon unheimlich war.
Nebelschwaden destillierter Langeweile... finde ich gut und klingt auch nicht zu hochgestochen, sondern einfach nur passend. Solche Formulierungen sind es auch, die für mich einen großen Reiz beim Lesen von "Müll" ausmachen. :gratz
Hier aber...
Die bürokratische Mühle, sie fraß immer nur die Zeit, anstatt sie zu verarbeiten und er mochte seinen Arbeitsplatz in ihr nicht.
...wäre es noch schöner gewesen, das nicht per "und" zusammenzubasteln, sondern einfach einen Punkt und einen neuen Satz zu machen. Dann klingt die Schilderung auch nicht so nach atemlosen Kind das irgendwas erzählt. Und der dann zweite Satz bekäme noch richtig schön Gewicht dazu. Aber das ist natürlich nur so eine Idee von mir.
Das folgende Gespräch ist dir ja auch ganz gut gelungen, ich mag vor allem den Einstieg, denn einerseits ist es schon ein spannender Moment, wenn der Oberinspektor die Waffe einfordert, andererseits gibt es dann auch eine kurze, eigentlich recht bedeutungslose Anekdote von Djuren zu dieser Waffe, was ihm aber trotzdem einfach mehr "Tiefe" verleiht in dem Sinne, dass man glaubt, wirklich einen Menschen vor sich zu haben. Dass Djuren dann im Tausch eine größere Wumme bekommt, macht's dann natürlich umso spannender. Vielleicht wird in dieser Geschichte ja tatsächlich mal rumgeballert! :eek:
Danach kommt das Gespräch ja sogar noch mehr ins Rollen und wird fast schon zur Verhandlung. Ich finde, das ist dann auch wirklich der "Kern" dieses Kapitels, und der ist dir gut gelungen. Gerade auch die Hintergrunddetails zu Mervel, die wiederum mit Vorwissen und dem Vorleben von Djuren verknüpft sind, machen da was her. Aber wer ist denn Iskariot? Spielt Djuren da auf Judas an? Oder habe ich schon wieder irgendwas Wichtiges vergessen? Naja, sei's drum: So oder so finde ich Djuren als Charakter hier seht stark, als eben auch die Situation spannend beschrieben.
Wäre dies sein einziger Kontakt gewesen hätte er ihn gleichwohl aller Grausamkeit wieder aus dem Gedächtnis verloren, so wie jeder Andere nach der Schockstarre um die Räuberhöhle, jener isolierten Insel des Glücks, den kein Pöbel je beschmutzen sollte und wo sich der Chef jedem Problem persönlich annahm.
Der Satz hier war mir zwischendrin aber etwas zu lang bzw. durch die Einschübe zu kompliziert. Ich muss ja jetzt noch überlegen, wie da was genau gemeint ist. §ugly
Tja, ich bin dann mal gespannt, wie lange es dauert, bis der Djuren-Strang auf den unserer "Müllmänner" trifft. Prinzipiell kann da ja noch einige Zeit vergehen, selbst ohne dass es künstlich in die Länge gezpgen würde.
Mir hat das Kapitel jedenfalls gefallen. Djuren ist als Charakter noch einmal stärker geworden und wird mehr und mehr zu meinem Liebling in dieser Geschichte. :gratz
Fehler:
Er streifte mit der rechten Rückhand seine Nasenlöcher entlang um den Ansatz eines Nießens zu unterdrücken.
Eigentlich "Niesen", oder? Komisch, dafür dass man es ja tendenziell eher mit scharfem S spricht...
„Wollen Sie ach noch meine Marke?“, schob er halbherzig witzelnd hinter dem Schießgerät her.
„Dann sind wir uns ja wohl einig“, zischte er abschließend
Da fehlt dann aber noch ein abschließender Punkt. §lehrer
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Sir Ewek Emelot
14.11.2014, 14:40
Und deshalb und weil Oblomow gerade passend das neue "Müll"-Kapitel gepostet hat, welches ja schändlicherweise seine Premiere wieder im TuS hatte, gibt es auch dazu ein paar Worte von mir. Guter Zeitpunkt zum Posten, ich war nämlich gerade drauf und dran, einen anderen Storypost zu kommentieren - der hat jetzt das Nachsehen. :p
Ich denke, ich weiß, welcher Post das gewesen wäre. Denn "Nomen est Omen" von Jüdex und alibombali hat, wie ich erstaunt feststellen musste, noch gar keinen Kommentar erhalten! Und das, obwohl Jüdex' erster Post schon relativ alt ist. Damit kommt mir die Ehre zu, mich hier als erster dazu zu äußern.
Dass das Beginnen von Geschichten mit Briefen durchaus meinem Geschmack entspricht, das werden vielleicht ein paar Nutzer noch aus meinem ersten Beitrag hier im Forum wissen. Dementsprechend kann ich das hier natürlich auch gleich lobend erwähnen. Dass durch die Anrede zuerst einmal nicht klar ist, wer denn dieser Adressat in Wirklichkeit ist, ermöglicht dann später eine kleine Pointe. Dass der Absender genau den gleichen, blöden Namen hat, macht es nochmal komischer.
Es ist ein Bisschen ungewöhnlich, von Jüdex Komisches zu lesen, aber er kann das offenbar auch, und trifft meinen Geschmack damit wohl sogar mehr, als mit seinen ernsteren Epen.
Ich habe mir ja auch schon einige Male Gedanken darüber gemacht, wie es kommt, dass die Magier alle so magiertypische Namen haben. Anspielungen dazu finden sich ja auch bereits bei Laido ("Der Lord Report", nämlich das Interview mit dem jungen Pyrokar), und eigentlich auch bei Johns "Botanischer Garten München-Nymphenburg" (oder wie das heißt). Hier nun ist es ganz dezidiert Thema der Geschichte.
Wir kennen es ja auch aus der irdischen Geschichte, dass Mönche ihre Namen ändern. In diesem Falle aber soll der Name offenbar völlig ausgelöscht werden. Was ich daran komisch finde: Damit wird den Magiern ja auch der Kontakt zu ihrer Familie unmöglich. Da müsste es doch schon Leute geben, die es verdächtig finden, dass alle Novizen irgendwann verschwinden - und stattdessen irgendwelche Magier auftauchen, von denen nie jemand was gehört hat.
Man kann übrigens erkennen, dass die Geschichte nicht Jüdex' Gothic-Universum angesiedelt ist. In dem ist Barthos von Laran nämlich eine recht junge Figur der Geschichte, wogegen er hier offenbar schon vor etlichen Generationen Regeln vorgeschrieben, wie Magier heißen sollen.
Das Lesen von Jüdex' Post jedenfalls hat einigen Spaß gemacht, was auch an den durchaus gelungenen Darstellungen der drei Hochmagier liegt.
Alis Post ist dagegen recht kurz geraten, dafür aber ist die Darstellung der Hochmagier noch besser. Gerade die Art und Weise, wie Serpentes den armen Uwe stichelt, ist sehr gut gelungen. Seine Eitelkeit und Überheblichkeit kommt da sehr gut zur Geltung.
Was nun Xardas' Plan sein mag, darauf bin ich durchaus gespannt.
alibombali
14.11.2014, 22:35
Schön dass die Geschichte gelesen wird! Danke Ewek! :gratz
Ausführlich antworten lasse ich mal JüdeX, da das meiste sich ja auf seinen Post bezieht.
Jünger des Xardas
14.11.2014, 22:39
Ich denke, ich weiß, welcher Post das gewesen wäre. Denn "Nomen est Omen" von Jüdex und alibombali hat, wie ich erstaunt feststellen musste, noch gar keinen Kommentar erhalten! Und das, obwohl Jüdex' erster Post schon relativ alt ist. Damit kommt mir die Ehre zu, mich hier als erster dazu zu äußern. Ich bezweifle, dass John diese Story im Sinn hatte. Aber umso mehr freue ich mich, dass jetzt du dich daran machst, sie zu kommentieren!
Dass das Beginnen von Geschichten mit Briefen durchaus meinem Geschmack entspricht, das werden vielleicht ein paar Nutzer noch aus meinem ersten Beitrag hier im Forum wissen. Dementsprechend kann ich das hier natürlich auch gleich lobend erwähnen. Dass durch die Anrede zuerst einmal nicht klar ist, wer denn dieser Adressat in Wirklichkeit ist, ermöglicht dann später eine kleine Pointe. Dass der Absender genau den gleichen, blöden Namen hat, macht es nochmal komischer.
Es ist ein Bisschen ungewöhnlich, von Jüdex Komisches zu lesen, aber er kann das offenbar auch, und trifft meinen Geschmack damit wohl sogar mehr, als mit seinen ernsteren Epen. Das freut mich. Ich war ja alles andere als sicher, ob ich das kann, und würde auch jetzt nicht sagen, dass ich da besonders Herausragendes geleistet habe, jenseits von einer soliden Umsetzung einiger Vorgaben, aber es ging dann doch leichter von der Hand, als erwartet. Ich glaube zwar nicht, dass ich je zu den großen Komikern dieses Forums gehören werde, aber dass es gefällt und auch ein wenig lustig ist, ist natürlich schön.
Ich habe mir ja auch schon einige Male Gedanken darüber gemacht, wie es kommt, dass die Magier alle so magiertypische Namen haben. Anspielungen dazu finden sich ja auch bereits bei Laido ("Der Lord Report", nämlich das Interview mit dem jungen Pyrokar), und eigentlich auch bei Johns "Botanischer Garten München-Nymphenburg" (oder wie das heißt). Hier nun ist es ganz dezidiert Thema der Geschichte. Oder bei mir in "Die höchste Tugend", wie ihr alle wüsstet, wenn ihr nicht so lesefaul wärt :o Nein, aber ernsthaft: Der Gedanke ist wohl wirklich ziemlich naheliegend, weil einfach niemand sein Kind Pyrokar nennt und weil es solche Namenswechsel ja, wie du ja auch bemerkst, auch in der Realität gibt. Der Grundgedanke hier ist dann eben, dass die ursprünglichen Namen alle furchtbar albern und peinlich, weil für einen erhabenen Magier viel zu gewöhnlich sind.
Wir kennen es ja auch aus der irdischen Geschichte, dass Mönche ihre Namen ändern. In diesem Falle aber soll der Name offenbar völlig ausgelöscht werden. Was ich daran komisch finde: Damit wird den Magiern ja auch der Kontakt zu ihrer Familie unmöglich. Da müsste es doch schon Leute geben, die es verdächtig finden, dass alle Novizen irgendwann verschwinden - und stattdessen irgendwelche Magier auftauchen, von denen nie jemand was gehört hat. Na ja, "nie jemand was gehört" - das Kloster ist ja ziemlich abgeschlossen. Die Novizen kommen ja nicht gerade oft vor die Tür. Und kein Außenseiter kennt alle Novizen. Selbst wenn ich jetzt öfter mal einen Karl-Heinz getroffen habe, der immer den Wein in die Stadt gebracht hat, woher will ich denn wissen, ob nicht die ganze Zeit auch ein Pyrokar unter den Novizen rumlief? Das mit den Familien ist wohl das größere Problem, aber da könnte man sicher auch sagen, dass der Kontakt zu denen eben sowieso mit dem Eintritt ins Kloster abgebrochen werden muss. Letzten Endes sollte man aber einfach gar nicht zu genau nachfragen: Es ist halt eine Ulkstory, und zu genau haben wir über solche Sachen jetzt nicht nachgedacht :p
Man kann übrigens erkennen, dass die Geschichte nicht Jüdex' Gothic-Universum angesiedelt ist. In dem ist Barthos von Laran nämlich eine recht junge Figur der Geschichte, wogegen er hier offenbar schon vor etlichen Generationen Regeln vorgeschrieben, wie Magier heißen sollen. Ja, auch unabhängig von Barthos möchte ich die brisante Enthüllung, dass Xardas in Wahrheit Karl-Heinz heißt, doch lieber aus meinem persönlichen Kanon raushalten :p Außerdem bin ich in dem Fall ja nicht der einzige Autor.
Das Lesen von Jüdex' Post jedenfalls hat einigen Spaß gemacht, was auch an den durchaus gelungenen Darstellungen der drei Hochmagier liegt.
Alis Post ist dagegen recht kurz geraten, dafür aber ist die Darstellung der Hochmagier noch besser. Dem muss ich allerdings beipflichten! Ich finde, ali hat da bei aller Kürze einen hervorragend geschriebenen Post abgeliefert! Gerade die Art und Weise, wie Serpentes den armen Uwe stichelt, ist sehr gut gelungen. Seine Eitelkeit und Überheblichkeit kommt da sehr gut zur Geltung.
Was nun Xardas' Plan sein mag, darauf bin ich durchaus gespannt.
Vielen Dank für die lobenden Worte und schön, dass es jetzt schon mal mindestens einen Interessierten gibt :)
Edit:
Schön dass die Geschichte gelesen wird! Danke Ewek! :gratz
Ausführlich antworten lasse ich mal JüdeX, da das meiste sich ja auf seinen Post bezieht.
Joa, ist dann wohl soeben geschehen :D
Sir Ewek Emelot
14.11.2014, 22:56
Ich bezweifle, dass John diese Story im Sinn hatte. Aber umso mehr freue ich mich, dass jetzt du dich daran machst, sie zu kommentieren!
Ich habe mich gewundert, dass da überhaupt noch was übrig war.
Das freut mich. Ich war ja alles andere als sicher, ob ich das kann, und würde auch jetzt nicht sagen, dass ich da besonders Herausragendes geleistet habe, jenseits von einer soliden Umsetzung einiger Vorgaben, aber es ging dann doch leichter von der Hand, als erwartet. Ich glaube zwar nicht, dass ich je zu den großen Komikern dieses Forums gehören werde, aber dass es gefällt und auch ein wenig lustig ist, ist natürlich schön.
Ich bin da ja eigentlich ganz anspruchslos: Ein Bisschen alberne Absurdität, und schon hat man mich.
Ja, auch unabhängig von Barthos möchte ich die brisante Enthüllung, dass Xardas in Wahrheit Karl-Heinz heißt, doch lieber aus meinem persönlichen Kanon raushalten Außerdem bin ich in dem Fall ja nicht der einzige Autor.
Mhm... eigentlich schade!
alibombali
14.11.2014, 23:24
Ich finde, ali hat da bei aller Kürze einen hervorragend geschriebenen Post abgeliefert!
Vielen Dank!
Ich habe jetzt auch mal korrigiert, dass ich Barthos immer ohne h geschrieben hab. :scared:
Und an ein paar Formulierungen hab ich noch gefeilt.
Stonecutter
16.11.2014, 14:52
Da ist ja noch was aus dem Abstimmungsthread aufzuarbeiten.
Stonecutter ist ein Altes Eisen in diesem Forum, aber ich glaube nicht, dass er von sich selbst schreibt.
Man merkt allerdings, dass ein geübter Autor an der Tastatur saß, die Geschichte lässt sich wunderbar lesen. Die beiden greisen Männer, die ich noch vor der Nennung ihrer Namen zu erkennen geglaubt hatte und recht dabei behielt, sind glaubhaft gealterte Versionen ihrer uns bekannten Persönlichkeiten, denen die Vergangenheit noch zu tief in den morschen Knochen steckt, als dass sie sich mit der Situation anfreunden könnten.
Du stellst die Welt vierzig Jahre nach den Orkkriegen stark modernisiert dar. Ein Sprung aus dem Mittelalter etwa in die dreißiger oder vierziger unserer Zeit. Nicht übel, und vermutlich zu guten Teilen der Magie zu verdanken. Glaubhaft und lebendig beschrieben. Eine Welt, in der die alten Männer sich ihren neuen Platz offenbar erst schaffen müssen.
Auf jeden Fall ein Kandidat für meine Stimme.
Vielen Dank! Für die 30er ist es dann aber doch noch etwas zu früh. Gibt ja noch keine Verbrennungsmotoren, Elektrizität etc., also eher noch 19. Jahrhundert.
Dann kommt „Altes Eisen“ von Stone. Ohne langes Drumherumreden: Die Story ist spitze!
Danke^2^
Schon die Grundidee ist natürlich klasse: Unsere Freunde sind in die Jahre gekommen. Und schon das ist wirklich schön dargestellt. Ich denke mal, bei den ganzen Wehwehchen, mit denen die so zu kämpfen haben, spielen auch einige Erfahrungen mit rein, die Stone bei seiner Arbeit so mit alten Leuten gemacht hat. Aber das trägt nur dazu bei, dass das eben alles ziemlich lebensecht wirkt. Ich selbst hätte das z.B. sicher nie so glaubhaft hinbekommen.
Ich hoffe nur, dass ich nicht zu sehr ins Fachliche abrutsche und Aspekte einbringe, die die Menschheit zu der Zeit noch agr nciht kennen kann...
Die ganze Zeit über Hüftprobleme, Rückenschmerzen und Inkontinenz zu hören, wäre aber wohl schnell langweilig geworden, selbst wenn es dabei um unsere (im wahrsten Sinne) alten Freunde geht.
Gorn ist nicht inkontinent! Okay, das habe ich vermutlich etwas schwammig formuliert, weil es bislang nur kurz erwähnt wurde und noch nicht thematisiert wurde, so dass auch Inkontinenz passen würde - ich hatte das eher so vor, dass Gorn an Prostatahyperplasie leidet:p
Stone wäre nicht einer der besten Autoren dieses Forums, wenn er es dabei bewenden lassen würde. Und so geht es in dieser Story nicht einfach nur um das physische Altwerden. Bei allen körperlichen Problemen haben Diego und Gorn ja eigentlich viel mehr als mit irgendeinem einzelnen, isolierten Leiden mit dem Altwerden an sich zu kämpfen und damit, dass sie sich in dieser neuen Welt, die sich weiterentwickelt hat, wo sie stehengeblieben sind, und sie damit überholt hat, nicht mehr zuhause fühlen. Das ist auch der Punkt, wo bei aller Komik, die ein schwerhöriger Gorn mit sich bringt, die Story ziemlich ernst wird (überhaupt, die Mischung aus lustigen und ernsthaften Stellen ist wirklich außerordentlich gut gelungen!).
Vielen Dank! Das ist genau das, was ich zum Ausdruck bringen wollte.
Zu diesem Gefühl der beiden Freunde passt, dass die Gothicwelt sich wirklich sehr verändert hat. Und neben eher abstrakten und ideellen Veränderungen wie dem Frieden mit den Orks, der Einführung der Demokratie und der Abschaffung der Todesstrafe, gibt es auch ganz greifbare Veränderungen in Form des technischen Fortschritts. Man mag beklagen, dass der unglaubhaft schnell kam, und das ist sicher nicht ganz falsch. Aber ich finde, darüber kann man hinwegsehen, weil diese ganze neue Technik halt noch mehr dazu beiträgt, das Gefühl der beiden Freunde, fremd in dieser Welt zu sein, dem Leser auch wirklich zu vermitteln. Ich denke nicht, dass das genauso stark rüberkäme, wenn die Veränderungen sich auf Frieden und Demokratie beschränken würden, die Welt rein äußerlich aber noch dieselbe wäre. Außerdem kann man ja auch einwenden, dass dieser Fortschritt nur äußerlich dem in unserer Welt gleicht, aber die Entwicklung teilweise ganz andere Wege gegangen ist. Es wäre vielleicht unglaubhaft gewesen, wenn jetzt innerhalb weniger Jahrzehnte die Dampfkraft oder gar Elektrizität entdeckt worden wäre, aber magisches Erz war ja schon bekannt, insofern ist es vielleicht eher vorstellbar, dass jetzt damit Züge betrieben werden. Finde ich auf jeden Fall gut, dass das Ganze so nicht nur etwas Glaubwürdigkeit zurückgewinnt, sondern die Gothicwelt so auch trotz all der Veränderungen eine gewisse Eigenständigkeit gegenüber der unseren bewahrt.
Da bin ich froh, dass das noch so gut wirkt. Ursprünglich hatte ich ja tatsächlich vor, noch mehr modernes einzubringen - z.B. dass gerade der magische Erzantrieb auch für kleinere Fahrzeuge erforscht wird (halt erste Autos), Entwicklung einer Art Fernsprechapparat... aber habe das dann alles verworfen und nur den Erzgleiter drin behalten, weil mir das insgesamt dann viel zu überladen vorkam. Zum Glück. Bei der Dampfkraft bin ich mir noch gar nicht so sicher, ob ich sie wirklich weglasse. Ich will halt eigentlich Montera als industrielles Zentrum des Landes darstellen - quasi das Ruhrgebiet Myrtanas:D
Aber zurück zu den wunderbar gezeichneten Diego und Gorn. Die machen sich jetzt auf ein letztes große Abenteuer. Worum es da aber genau geht, wird noch ziemlich im Dunkeln gelassen. Irgendwas ist wohl bei Faring versteckt. Und irgendein Versprechen wurde wohl gegeben. Nur wem? Vielleicht dem Helden? Oder Milten? Denn Lester soll ja jetzt auch noch dazu geholt werden (worauf ich mich schon sehr freue ^2^), aber von Milten hört man ja gar nichts, was den traurigen Verdacht nahelegt, dass er schon tot ist.
Miltens Verbleiben wird schon noch aufgelöst!
Nun, man wird sehen. Die Stimmung beim Aufbruch ist jedenfalls toll eingefangen. Wie die beiden trotz des Alters, obwohl ihre Rüstungen nicht mehr ganz rostfrei sein mögen, obwohl Gorn seine Axt nicht mehr heben kann und obwohl sie von allen Seiten belächelt werden, doch ein wenig von ihrer alten Kraft wiedergewinnen, kaum dass sie wieder ihre Rüstungen tragen und endlich aufbrechen.
Fand ich an sich zwar etwas zu klischeehaft, aber danke:D
Schön auch, wie stets auf kleine Details geachtet wird. Mir hat besonders der orkische Verkäufer gefallen. Dass die Orks alte Krieger ehren, passt halt einfach wunderbar in deren Kultur. Es ist aber auch lustig, dass bei allem Gejammere über den Frieden mit den Orks es vielleicht gerade die Orks sind, die Diego und Gorn und der alten Zeit jetzt noch näher stehen als die Menschen bzw. die die beiden noch eher respektieren als ihre Landsleute.
Stimmt. Da habe ich gar nicht so genau drüber nachgedacht.
Man hört es heraus: Die Story hat mich wirklich begeistert. Ich würde ihr auch gerne meine Stimme geben. Aber leider ist eben auch sie gerade erst am Anfang. Klar, das ist die Kategorie der unvollendeten Storys, ich kann einer Story hier nicht vorwerfen, dass sie noch nicht fertig ist. Aber es ist eben etwas ganz anderes, ob eine Story gerade erst angefangen hat, erst in Fahrt kommt und erst langsam allmählich offenbart, wovon sie überhaupt handeln wird, oder ob eine Story schon weit fortgeschritten ist. Also: Schreib bald weiter, dann hast du nächstes Jahr vielleicht eine ziemlich gute Chance auf meine Stimme!
Habe ich ja bereits vor der Anmeldung selbst in die Taverne geschrieben, dass ich sie tatsächlich noch viel zu unfertig selbst für Kategorie 2 finde^^ Aber ich versteh das schon. Die Geschichte geht ja jetzt erst so richtig los.
Vielen vielen Dank für diesen positiven Kommentar! Das motiviert ungemein zum Weiterschreiben. Und weißt du was? Genau das mache ich jetzt:cool:
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Und deshalb und weil Oblomow gerade passend das neue "Müll"-Kapitel gepostet hat, welches ja schändlicherweise seine Premiere wieder im TuS hatte, gibt es auch dazu ein paar Worte von mir. Guter Zeitpunkt zum Posten, ich war nämlich gerade drauf und dran, einen anderen Storypost zu kommentieren - der hat jetzt das Nachsehen. :p
Jetzt fühle ich mich ja fast schon schlecht, dass du dich bei meiner Trägheit jetzt so beeilt hast.
Geht ja jetzt auch mal wieder weiter mit "Law & Order", wenn man so will. Ich weiß gar nicht, was ich zuletzt so zu Djuren gesagt habe, aber mir gefällt der Charakter, so wenig man bisher von ihm weiß, eigentlich ganz gut. Im Gegensatz zu den Erlebnissen rund um Kargal sind seine Szenen auch immer mehr strukturiert, was wohl vor allem daran liegt, dass er nicht die ganze Zeit entweder in Müllbergen watet oder Geheimbibliotheken herumschleicht. :p
Hier weiß ich nicht, ob das Eierkraulen wirklich hätte sein müssen. Das wirkt so... ja, weiß nicht. So pseudo-schäbig. :p
Bin mir nicht sicher, neige aber dazu dass mal als deplatziert wirkenden Stilbruch beizubehalten.
Die sonstigen Beschreibungen überzeugen mich aber wieder (wie gesagt, nicht holzig, sondern einfach mal was anderes). Diesen "Amtsmuff" des Rathauses hast du wirklich gut herübergebracht, ich jedenfalls kann mich sehr gut in Djurens Position hineinversetzen. Besonders schön hast du das meiner Meinung nach mittels dieser Formulierung auf den Punkt gebracht:
Nebelschwaden destillierter Langeweile... finde ich gut und klingt auch nicht zu hochgestochen, sondern einfach nur passend. Solche Formulierungen sind es auch, die für mich einen großen Reiz beim Lesen von "Müll" ausmachen. :gratz
thx
Hier aber...
...wäre es noch schöner gewesen, das nicht per "und" zusammenzubasteln, sondern einfach einen Punkt und einen neuen Satz zu machen. Dann klingt die Schilderung auch nicht so nach atemlosen Kind das irgendwas erzählt. Und der dann zweite Satz bekäme noch richtig schön Gewicht dazu. Aber das ist natürlich nur so eine Idee von mir.
Halte ich für eine ganz gute Idee, danke:gratz
Das folgende Gespräch ist dir ja auch ganz gut gelungen, ich mag vor allem den Einstieg, denn einerseits ist es schon ein spannender Moment, wenn der Oberinspektor die Waffe einfordert, andererseits gibt es dann auch eine kurze, eigentlich recht bedeutungslose Anekdote von Djuren zu dieser Waffe, was ihm aber trotzdem einfach mehr "Tiefe" verleiht in dem Sinne, dass man glaubt, wirklich einen Menschen vor sich zu haben. Dass Djuren dann im Tausch eine größere Wumme bekommt, macht's dann natürlich umso spannender. Vielleicht wird in dieser Geschichte ja tatsächlich mal rumgeballert! :eek:
Vielleicht gibts ja sogar nen Ionenbums;)
Danach kommt das Gespräch ja sogar noch mehr ins Rollen und wird fast schon zur Verhandlung. Ich finde, das ist dann auch wirklich der "Kern" dieses Kapitels, und der ist dir gut gelungen. Gerade auch die Hintergrunddetails zu Mervel, die wiederum mit Vorwissen und dem Vorleben von Djuren verknüpft sind, machen da was her. Aber wer ist denn Iskariot? Spielt Djuren da auf Judas an? Oder habe ich schon wieder irgendwas Wichtiges vergessen? Naja, sei's drum: So oder so finde ich Djuren als Charakter hier seht stark, als eben auch die Situation spannend beschrieben.
Zu Mervel hat er doch gar nicht einen solchen Bezug gehabt§kratz
Und zu Iskariot, vielleicht ist das auch nur ein Nachname einer Person;)
Der Satz hier war mir zwischendrin aber etwas zu lang bzw. durch die Einschübe zu kompliziert. Ich muss ja jetzt noch überlegen, wie da was genau gemeint ist. §ugly
Ist etwas umgestellt
Tja, ich bin dann mal gespannt, wie lange es dauert, bis der Djuren-Strang auf den unserer "Müllmänner" trifft. Prinzipiell kann da ja noch einige Zeit vergehen, selbst ohne dass es künstlich in die Länge gezpgen würde.
Spielst du auf meine Schreibzeit oder den Lauf der Geschichte an?:p
Mir hat das Kapitel jedenfalls gefallen. Djuren ist als Charakter noch einmal stärker geworden und wird mehr und mehr zu meinem Liebling in dieser Geschichte. :gratz
Fehler:
Eigentlich "Niesen", oder? Komisch, dafür dass man es ja tendenziell eher mit scharfem S spricht...
schon irgendwie
Da fehlt dann aber noch ein abschließender Punkt. §lehrer
Die Steilvorlage konntest du dir wohl nicht nehmen lassen, was?:o
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Also, vielen Dank dafür, dass du dir die Zeit für einen Kommentar genommen hast. Es freut mich auch, dass das Kapitel positiv ankommt. §knuff
Ansonsten versuche ich ja immer neben den Glanzsprüchen immer auch nochmal so ein paar kleinere Dinge reinzupacken, bei denen ich mir nie sicher bin, ob sie wirklich eine Auswirkung haben. Wird denn so etwas wie die zwei Sitze weiter sitzende Bürgermeisterin als Hinweis auf etwas erkannt?
John Irenicus
23.11.2014, 18:10
Jetzt fühle ich mich ja fast schon schlecht, dass du dich bei meiner Trägheit jetzt so beeilt hast.
Ist doch egal.
Vielleicht gibts ja sogar nen Ionenbums;)
Das fänd ich jetzt aber nicht so gut!
Und zu Iskariot, vielleicht ist das auch nur ein Nachname einer Person;)
Ja, Judas Iskariot! :eek:
Spielst du auf meine Schreibzeit oder den Lauf der Geschichte an?:p
Wenn du so fragst: Beides. :p
Wird denn so etwas wie die zwei Sitze weiter sitzende Bürgermeisterin als Hinweis auf etwas erkannt?
Nein
Ist doch egal.
Das fänd ich jetzt aber nicht so gut!
Ja, Judas Iskariot! :eek:
Wenn du so fragst: Beides. :p
Nein
Ja gut, gab ja jetzt aber keinen Judas in der Geschichte, jedenfalls wurde der dritte im Müllmannbunde nicht so genannt. Dass das jetzt möglicherweise trotzdem kein zufälliger Nachname sein könnte will ich mal offen lassen.
:o:o
Das ist bedauerlich...
John Irenicus
01.01.2015, 12:14
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Da die noch ausstehende Wichtelgeschichte offenbar weiterhin auf sich warten lässt, gönne ich mir zwischendurch einen anderen kleinen Snack, den ich die letzten Tage immer wieder im Auge hatte: Den aktuellen kurzen Post in DieKleineKlugeFraus "Verkleidung". :gratz
Gegen ein privates Gespräch zwischen Ihm und mir beiden wäre allerdings auch nichts einzuwenden.
"mir beiden" - das ist wohl eine Verulkung eines majestätsähnlichen Plurals? :D
Ich wollte alles, nur nicht in die Ermittlung dieses Mordfalls verwickelt werden.
Das ist ein schöner Satz den wohl jeder ziemlich gut nachvollziehen kann. :D
So kurz die Szene auch ist, in ihr steckt ja trotzdem so eine Art "Idee", ein kleiner Gag: Wie der Edelmann auf einmal genervt aus seiner Rolle herausfällt und einen weniger geschwollenen Ton anschlägt als zum Beispiel Peck, das kam überraschend und war auch witzig; wie halt auch der gesamte weitere Dialog wieder amüsant war.
Aufgemerkt habe ich allerdings auch an dieser Stelle:
Andererseits eignete er sich hervorragend für meine Pläne, sofern man sie denn so nennen konnte.
Da wird es ja schon ein wenig ernsthafter und geheimnisvoller! Denn was diese ganzen Scharaden eigentlich sollen, das weiß man ja noch nicht so recht (oder ich habe es schon wieder vergessen). Und bei dieser doch sehr schwammigen Formulierung hat man das Gefühl, dx Protagonist* weiß das auch noch nicht so recht. Ich bin neugierig!
Einen Fehler habe ich auch gefunden:
Das ist unsere soldatische Pflicht und da ich, wie Ihr wohl wisst, Rangar beim tragen helfe, muss der hier das übernehmen.
Schreib einfach mal schneller weiter. :o :gratz
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John Irenicus
01.01.2015, 15:10
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Und wenn ich schon einmal dabei bin, kann ich ja auch direkt noch ein paar Worte zu Oblomow und seinem neuesten Kapitel von "Müll" hierlassen.
Eine kleine Besonderheit in diesem Kapitel: Namen sind in den Abschnitten nicht genannt, man muss also ein bisschen schauen, wer jetzt wo herumspringt und welcher Abschnitt aus wessen Perspektive geschrieben wird. Du stellst den Leser also auf die Probe, und ich fürchte, ich werde diese Probe nicht bestehen können. :eek:
Den ersten Abschnitt würde man dann ja auf jeden Fall Djuren zuordnen, weil der sich ja so im Polizeimilieu bewegt. Besonders aufgefallen sind mir hier die sehr detaillierten und "geordneten" Beschreibungen: Während es sonst oft und auch wieder hier in diesem Kapitel eher flutwellenartig geschieht, dass einem die Eindrücke vermittelt werden, kommt es hier knapp und Satz für Satz auf einen zu - der Stil rund um den Kaffeeautomaten wirkt vielleicht schon etwas zu sehr bemüht "beobachterisch", gefiel mir aber nichtsdestotrotz.
Er rauchte. Und er fühlte sich schmutzig.
Würde ich mich auch, wenn ich rauchen würde. :o
Irgendwo saßen noch die Nachtwache und das arme Arschloch der Telefonzentrale, bzw. des Nachtschalters.
Also so eine Abkürzung sieht auch in diesem Zusammenhang recht unschön aus. :o
Langsam trat er in das vermutete Sichtfeld seines Kollegen, der nun gezwungenermaßen ihn geistesabwesend anstarrte.
Hier finde ich die Stellung im zweiten Halbsatz etwas holperig.
Der Gedanke eines armen Arschloches hatte seine Berechtigung, doch die Rollenbeschreibung schien mit jener traurigen Gestalt kompatibel zu sein.
Die Formulierung mit dem "doch" klingt ja eher, als solle ein (scheinbarer) Widerspruch hier erzählerisch in Einklang gebracht werden, aber beide Teile dieses Satzes sagen ja inhaltlich das Gleiche aus, weshalb mir das "doch" hier fehl am Platze vorkommt...
Es ist konsequent, wie du die Sicht der einzelnen Charaktere auch stilistisch unterscheidest, und das eben nicht nur nach Charakter, sondern auch nach momentanem Geisteszustand: Während Djuren hier eher abwartend und mehr gelangweilt daherkommt, spiegelt sich Kargals Wahn (wenn er es denn mal ist, aber die Male und die Robe weisen ja darauf hin) im nächsten Abschnitt dann in eben diesen unkontrollierten Wahn wieder.
Alles an ihm schien. Alles an ihm schien wieder in bester Ordnung zu sein.
Schönes Spiel mit den Formulierungen!
Er holte Luft um jene magischen Worte auszusprechen, an denen die Zukunft hing, doch trat ein Schmerz ein, als hätte er reine Glasscherben geatmet, dass ihm kaum noch ein Ton entfleuchen wollte.
Tolle, "müllige" Formulierung! Den letzten Teilsatz ab dem "dass" hätte ich vielleicht sogar noch weggelassen, damit der Satz mit dem wirklich ekeligen Glasscherbengefühl endet und mehr Wirkung hat, aber das ist nur so ein Vorschlag. So ist es ja auch gut - mich kratzt es auch schon in der Kehle. :scared:
Kargal geht jedenfalls ganz betrieben wieder zur geheimen Bibliothek zurück und entschwindet... sonstwohin. Wie rätselhaft diese Geschichte noch immer ist! Kurz vorm Schlafengehen wollte ich mir so ein Kapitel übrigens nicht reinziehen, dafür bin ich zu sensibel...
Fehler fand ich nur einen:
Auch er hatte noch einiges an unerledigter Arbeit, die anstand.Teilweise war er längst überfällig,
Hier fehlt ein Leerzeichen.
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Und wenn ich schon einmal dabei bin, kann ich ja auch direkt noch ein paar Worte zu Oblomow und seinem neuesten Kapitel von "Müll" hierlassen.
Hui, danke:gratz
Eine kleine Besonderheit in diesem Kapitel: Namen sind in den Abschnitten nicht genannt, man muss also ein bisschen schauen, wer jetzt wo herumspringt und welcher Abschnitt aus wessen Perspektive geschrieben wird. Du stellst den Leser also auf die Probe, und ich fürchte, ich werde diese Probe nicht bestehen können. :eek:
Hast du aber jetzt doch ziemlich gut hinbekommen:p
Den ersten Abschnitt würde man dann ja auf jeden Fall Djuren zuordnen, weil der sich ja so im Polizeimilieu bewegt. Besonders aufgefallen sind mir hier die sehr detaillierten und "geordneten" Beschreibungen: Während es sonst oft und auch wieder hier in diesem Kapitel eher flutwellenartig geschieht, dass einem die Eindrücke vermittelt werden, kommt es hier knapp und Satz für Satz auf einen zu - der Stil rund um den Kaffeeautomaten wirkt vielleicht schon etwas zu sehr bemüht "beobachterisch", gefiel mir aber nichtsdestotrotz.
Dann passts ja, ich wollte auch noch unbedingt den Kaffeeweißer drin haben, allein von der Wirkung
Würde ich mich auch, wenn ich rauchen würde. :o
*paff*
Also so eine Abkürzung sieht auch in diesem Zusammenhang recht unschön aus. :o
Da hast du Recht
Hier finde ich die Stellung im zweiten Halbsatz etwas holperig.
Ist jetzt einfach gekürzt, das geistesabwesende Anstarren ist aber geblieben
Die Formulierung mit dem "doch" klingt ja eher, als solle ein (scheinbarer) Widerspruch hier erzählerisch in Einklang gebracht werden, aber beide Teile dieses Satzes sagen ja inhaltlich das Gleiche aus, weshalb mir das "doch" hier fehl am Platze vorkommt...
behoben
Es ist konsequent, wie du die Sicht der einzelnen Charaktere auch stilistisch unterscheidest, und das eben nicht nur nach Charakter, sondern auch nach momentanem Geisteszustand: Während Djuren hier eher abwartend und mehr gelangweilt daherkommt, spiegelt sich Kargals Wahn (wenn er es denn mal ist, aber die Male und die Robe weisen ja darauf hin) im nächsten Abschnitt dann in eben diesen unkontrollierten Wahn wieder.
Ich weiß immer noch nicht, ob Wahn wirklich der passende Begriff dafür ist, aber wenn du es so betiteln möchtest nur zu
Schönes Spiel mit den Formulierungen!
Danke, hrhrm
Tolle, "müllige" Formulierung! Den letzten Teilsatz ab dem "dass" hätte ich vielleicht sogar noch weggelassen, damit der Satz mit dem wirklich ekeligen Glasscherbengefühl endet und mehr Wirkung hat, aber das ist nur so ein Vorschlag. So ist es ja auch gut - mich kratzt es auch schon in der Kehle. :scared:
ISt jetzt einfach in zwei Sätze aufgeteilt, danke für den Hinweis
Kargal geht jedenfalls ganz betrieben wieder zur geheimen Bibliothek zurück und entschwindet... sonstwohin. Wie rätselhaft diese Geschichte noch immer ist! Kurz vorm Schlafengehen wollte ich mir so ein Kapitel übrigens nicht reinziehen, dafür bin ich zu sensibel...
Ist ja schön, wenns wieder ein paar offene Fragen gibt. Vorletztes Jahr war die Stimmung im Forum ja eher noch so auf "Ja da lernt jetzt halt einer Beliarmagie, was ist daran jetzt besonders, Edwin nur in schlecht" getrimmt.
Ansonsten zum Nachts lesen:
http://forum.worldofplayers.de/forum/customavatars/avatar92643_104.gif
Fehler fand ich nur einen:
Na es warn jetzt ja schon ein paar Sachen, aber danke auch für diesen
Hier fehlt ein Leerzeichen.
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Und vielen Dank für das Kommentieren, John. Ich hoffe mal, dass der Abstand zeitlich diesmal nicht so weit war, dass du alles nochmal lesen musstest. Ich bin ja sogar mal mit zwei Kapiteln auf der gleichen Threadseite.
Beste Grüße, Oblomow:gratz
John Irenicus
03.01.2015, 21:35
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Sollte es nicht eigentlich so sein, dass dem Geburtstagskind an seinem Geburtstag von anderen Leuten Geschenke gemacht werden? JüdeX scheint das etwas missverstanden zu haben, denn stattdessen beschenkt er an seinem Ehrentag uns: Mit dem neuesten Kapitel von "Die höchste Tugend". Ein Versuch einer Revanchierung meinerseits...
Der Mönch – Tenzin war sein Name – verbeugte sich knapp vor ihnen, eine Geste der Höflichkeit, die sie erwiderten.
Nein, eigentlich heißt er bestimmt Tenshinhan (http://img3.wikia.nocookie.net/__cb20111103215643/dragonball/images/7/70/Tenshinhan_saiyan_saga_by_feeh05051995-d3j8j89.png). §danke
Eine derartige Übung wie das Pfählespringen hätte ich mir übrigens auch gut bei Dragonball vorstellen können. Eigentlich aber erinnert mich das und wie Barthos sich dabei anstellt mehr an meinen Sportunterricht in der Klasse 5, bei dem wir als kleine Pimpfe von unserer Lehrerin aufgefordert wurden, draußen auf dem Sportplatz mit einem Bein die Zuschauertribüne Stück für Stück hochzuspringen. Für einen von uns endete es ähnlich, eigentlich noch schlimmer als hier für Barthos... bei meinem Kollegen musste schließlich sogar genäht werden! Habe ich schon damals nicht verstanden, denn Sinn dahinter (also hinter dem Springen), und hier eben noch weniger. Das passt dann wieder ganz hervorragend zu dem Eindruck, den man, auch über Barthos und Kendra, vermittelt bekommt: Hier wird alles gelernt, nur nichts, was praktischen Nutzen hat oder auch nur irgendetwas mit Magie zu tun hat, und wieder wird geschickt die Frage aufgeworfen, ob die beiden hier nun wirklich richtig sind. Und witzig ist es noch dazu auch wieder mal. :D
Bin wieder beeindruckt, wie du das ganze Prozedere gleichzeitig glaubhaft zäh, schmerzhaft, öde und furchtbar wirken lässt, es sich aber gar nicht zäh, schmerzhaft, öde oder furchtbar liest. Während Tenzin der Strenge ist, lockern Barthos und Kendra das mit ihren Gedanken und Dialogen gut auf. Ein gutes Beispiel dafür ist der überhöhte Blasendruck bei beiden - eine gute Gelegenheit, um zu zeigen, dass auch die beiden "Helden" (natürlich abgesehen von SEX!) ganz basische menschliche Grundbedürfnisse haben. :D
„Ego.“ Gyatso blieb schräg vor ihnen stehen. „Ihr versucht nicht, auf den Pfählen zu stehen. Ihr versucht, nicht herunterzufallen.“
Hach, man muss ihn einfach lieben. ^2^
Diese Geschichte, die Gyatso dann aus dem Nichts erzählt, ist dann auch wieder der Knaller. Einerseits lustig wegen der übertrieben seltsamen Namen und der übertriebenen Kämpfe, andererseits dann aber auch eben wieder so "authentisch", es wirkt eben wirklich wie etwas, was so ein geistliches Oberhaupt erzählen würde und was in der Sagen- und Mythenwelt verankert ist. Also, das ist ja auch gar nicht so weit entfernt von dem, was wir "in unserer Welt" da so haben.
Räumt die Pfähle auf und wischt das Blut vom Boden
Dieser Befehl klingt auch erschreckend routiniert. :D
„Aber Tenzin hat gesagt, wir würden die Übung nicht abbrechen“, sagte Kendra unsicher, sprang aber dennoch erleichtert von ihrem Pfahl herab. „Er sagte, wir würden erst aufhören, wenn wir sie beendet haben.“
„Ihr habt die Übung beendet“, entgegnete Gyatso, der sich erhoben hatte und nun zum Gehen wandte.
„Aber…“ Auch Barthos war mittlerweile auf den Boden des Hofes herabgesprungen. Er wies auf die lange Pfahlreihe vor ihnen. „Warum stellen wir dreißig Pfähle auf, wenn wir nur auf dreien davon stehen sollen?“
„Warum denkt ihr an dreißig Pfähle, wenn ihr nur auf drei stehen sollt?“
§herz. Einfach nur §herz.
„Ich kann nicht mehr… Mir tut alles weh.“ Tatsächlich klang ihre Stimme, als bereite selbst das Sprechen ihr Schmerzen oder doch wenigstens unvorstellbare Anstrengung. Es zerriss ihm das Herz, sie so zu hören.
Unwillkürlich hob er die Hand und legte sie auf die Wand, die sie trennte. Er wusste, dass Kendra das unmöglich spüren oder auch nur sehen konnte. Und für einen Moment hätte er alles dafür gegeben, durch die Wand hindurchreichen und sie berühren zu können.
Das ist natürlich schon arg kitschig. Aber, wie ich finde, auch nachvollziehbar und deshalb schön. ^2^
Insgesamt mal wieder ein schönes kleines Häppchen von dir, was weniger durch viel Handlung (Action würde ja ohnehin nicht zu den Übungsmethoden und -zielen der dortigen Mönche passen), als vielmehr durch gelebten Stillstand, oder dem Kapiteltitelgetreu gelebter Gegenwärtigkeit besticht! Mir hat das Lesen wie immer Spaß gemacht, einfach, weil du auch so eingängig schreibst. Das ist jedes Mal verblüffend. :gratz
Einen Fehler konnte ich ausfindig machen, den dann aber wirklich passenderweise zwei- oder besser gesagt zwiemal:
Kendra sprang auf den zwieten Pfahl, ohne den ersten ins Wanken zu bringen.
Irgendwann fand er sich wieder auf dem zwieten Pfahl, Kendra hinter sich.
Ich sehe gerade, es gab doch noch einen weiteren Tippfehler:
Ob vor Wurt oder vor Verzweiflung konnte er nicht sagen.
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Jünger des Xardas
03.01.2015, 22:02
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Sollte es nicht eigentlich so sein, dass dem Geburtstagskind an seinem Geburtstag von anderen Leuten Geschenke gemacht werden? Genau das habe ich ja erreicht :D JüdeX scheint das etwas missverstanden zu haben, denn stattdessen beschenkt er an seinem Ehrentag uns: Mit dem neuesten Kapitel von "Die höchste Tugend". Ein Versuch einer Revanchierung meinerseits...
Nein, eigentlich heißt er bestimmt Tenshinhan (http://img3.wikia.nocookie.net/__cb20111103215643/dragonball/images/7/70/Tenshinhan_saiyan_saga_by_feeh05051995-d3j8j89.png). §danke Zum Glück habe ich von diesem ganzen Dragonball-Zeugs ja keine Ahnung, weshalb mich auch keiner des Plagiats verdächtigen kann, was immer die gemeinsam haben mögen.
Eine derartige Übung wie das Pfählespringen hätte ich mir übrigens auch gut bei Dragonball vorstellen können. Eigentlich aber erinnert mich das und wie Barthos sich dabei anstellt mehr an meinen Sportunterricht in der Klasse 5, bei dem wir als kleine Pimpfe von unserer Lehrerin aufgefordert wurden, draußen auf dem Sportplatz mit einem Bein die Zuschauertribüne Stück für Stück hochzuspringen. Für einen von uns endete es ähnlich, eigentlich noch schlimmer als hier für Barthos... bei meinem Kollegen musste schließlich sogar genäht werden! Habe ich schon damals nicht verstanden, denn Sinn dahinter (also hinter dem Springen), und hier eben noch weniger. Ich habe allgemein den Sinn hinter dem Sportunterricht nie verstanden. Trotzdem, deine Geschichte klingt noch mal besonders unsinnig und gefährlich. Da kommt mir plötzlich auch mein Sportlehrer aus der 8. Klasse viel harmloser vor, der uns so lange den Japantest machen ließ, bis ein Junge kotzte, und den dann vor der ganzen Klasse für seinen Sportsgeist lobte §ugly Das passt dann wieder ganz hervorragend zu dem Eindruck, den man, auch über Barthos und Kendra, vermittelt bekommt: Hier wird alles gelernt, nur nichts, was praktischen Nutzen hat oder auch nur irgendetwas mit Magie zu tun hat, und wieder wird geschickt die Frage aufgeworfen, ob die beiden hier nun wirklich richtig sind. Und witzig ist es noch dazu auch wieder mal. :D
Bin wieder beeindruckt, wie du das ganze Prozedere gleichzeitig glaubhaft zäh, schmerzhaft, öde und furchtbar wirken lässt, es sich aber gar nicht zäh, schmerzhaft, öde oder furchtbar liest. Während Tenzin der Strenge ist, lockern Barthos und Kendra das mit ihren Gedanken und Dialogen gut auf. Ein gutes Beispiel dafür ist der überhöhte Blasendruck bei beiden - eine gute Gelegenheit, um zu zeigen, dass auch die beiden "Helden" (natürlich abgesehen von SEX!) ganz basische menschliche Grundbedürfnisse haben. :D
Hach, man muss ihn einfach lieben. ^2^
Diese Geschichte, die Gyatso dann aus dem Nichts erzählt, ist dann auch wieder der Knaller. Einerseits lustig wegen der übertrieben seltsamen Namen und der übertriebenen Kämpfe, andererseits dann aber auch eben wieder so "authentisch", es wirkt eben wirklich wie etwas, was so ein geistliches Oberhaupt erzählen würde und was in der Sagen- und Mythenwelt verankert ist. Also, das ist ja auch gar nicht so weit entfernt von dem, was wir "in unserer Welt" da so haben.
Dieser Befehl klingt auch erschreckend routiniert. :D
§herz. Einfach nur §herz.
Das ist natürlich schon arg kitschig. Aber, wie ich finde, auch nachvollziehbar und deshalb schön. ^2^ Ich finde, so ein bisschen Kitsch zwischendurch muss halt auch mal sein. Die beiden sind halt auch ein Liebespaar, noch dazu eines, das das eben nicht ausleben darf, während es gleichzeitig einiges durchmachen muss.
Insgesamt mal wieder ein schönes kleines Häppchen von dir, was weniger durch viel Handlung (Action würde ja ohnehin nicht zu den Übungsmethoden und -zielen der dortigen Mönche passen), als vielmehr durch gelebten Stillstand, oder dem Kapiteltitelgetreu gelebter Gegenwärtigkeit besticht! Mir hat das Lesen wie immer Spaß gemacht, einfach, weil du auch so eingängig schreibst. Das ist jedes Mal verblüffend. :gratz
Einen Fehler konnte ich ausfindig machen, den dann aber wirklich passenderweise zwei- oder besser gesagt zwiemal:
Ich sehe gerade, es gab doch noch einen weiteren Tippfehler:
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Vielen lieben Dank. So ein wohlwollender Kommentar ist doch mal ein schönes Geschenk, um den Geburtstag ausklingen zu lassen :)
John Irenicus
03.01.2015, 22:03
Was ist denn der Japantest? So viel Sake innerhalb einer Schulstunde wie möglich? :p
Jünger des Xardas
03.01.2015, 22:30
Was ist denn der Japantest? So viel Sake innerhalb einer Schulstunde wie möglich? :p
Nee, man nimmt sich irgendwelche Linien (wir haben immer die vom Fußballfeld oder so genommen) und rennt zwischen denen hin und her, wobei man jedes Mal am Boden anschlägt, bevor man umdreht und wieder zurückrennt.
Was das jetzt mit Japan zu tun haben mag... hat sich mir bis heute so wenig erschlossen wie der Sinn hinter dem Ganzen :dnuhr:
John Irenicus
05.01.2015, 11:42
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Das große "Generationentreffen", was alibombali uns in "Auf den Spuren der Vergangenheit" angekündigt hat, entpuppte sich beim Lesen als typisches Rückblicks- und Übergangskapitel. Aber das muss ja nichts Schlechtes sein. :)
Auffällig finde ich allerdings, wie missgelaunt Torgir hier gegenüber Brestin und Adalon erscheint. Klar, erstens mal steht er noch ein wenig unter dem Eindruck vom Funde Herberts, zweitens ist sehr gelungen dargestellt, dass ihn die ganzen Fragen nach seinen Plänen, seinen Visionen, seinen Tätowierungen und sonstigen Problemen, die er jedem aufs Neue beantworten muss, wirklich nervlich auszehren. Von daher passt das schon. Andererseits war das vorherige Kapitel zusammen mit "Oy" von einer derartigen (und wie ich ja glaube ich auch angemerkt habe vielleicht auch übertriebenen) Idylle und Heimeligkeit geprägt, dass Torgirs giftige Antworten, sein Spott und seine erneut hart gewordene Sprache hier dann doch überraschen, zumal gegenüber den beiden Jungwaldläufern, die ihm ja eigentlich gar nichts getan haben. Eine (verspätete) Erinnerung, dass Torgir eben doch nicht der gutmütige Held ist sondern oft eben doch alles andere als nett, oder eine Vorahnung darauf, dass er nun wieder eine andere Entwicklung einschlagen wird? Man weiß es nicht. Ich weiß auch nicht, ob ich das gut oder schlecht finden soll - mich hat es jedenfalls überrascht. An ein paar Stellen fand ich seinen "Harter-Kerl-Sprech" aber ein wenig zu bemüht, gerade auch, weil er nicht in der wörtlichen Rede, sondern eben auch auf Erzählebene vorkommt. Paradebeispiel dafür:
Wahrscheinlich versuchte der Druiden-Anwärter gerade, irgendeinen tieferen Sinn in die Scheiße hinein zu interpretieren.
Abgesehen davon gefällt mir der Stil des Kapitels aber wieder sehr gut, auch wegen dem ein oder anderen Kniff. Die geraffte Erzählung Torgirs, bei der wie gerade schon angesprochen zeitgleich seine Genervtheit über die Notwendigkeit dieses Geredes mit dem Zitieren der ganzen Fragen und zudem noch dem großartigen "Nein? Schade." zum Ausdruck kommt, fand ich da besonders schön. :D
„Ich kenn dich auch noch! Du bist Torgir! Und deine beiden Freunde waren Brongar und Harro!“
Kindermund tut Wahrheit kund... "waren" ist hier ja schon ganz richtig. :p
„Den Anblick dort drüben“, Torgir zeigte auf die Stelle, an welcher er Herberts Leiche gefunden hatte. Zum Glück war sie weit genug entfernt, um keinen ausführlichen Einblick zu gewähren. Selbst für junge Kinderaugen, „den solltest du dir aber ersparen. Das ist nichts für Kinder.“
„Und für Erwachsene eigentlich ebenso wenig“, seufzte Brestin, „aber trotzdem werde ich mir das wohl ansehen müssen.“
Da spricht Brestin aber auch ein wahres Wort. Vieles von dem "Das ist nichts für Kinder"-Kram trifft auf Erwachsene dann ja eben genauso zu...
„Stimmt vielleicht“, erwiderte Torgir und wurde nachdenklich. Nach wenigen Augenblicken beendete er sein Schweigen jedoch abrupt, um mit erhobenem Zeigefinger eine Warnung auszusprechen.
Uaaah, der erhobene Zeigefinger. :igitt:
Also, so belehrend hatte ich Torgir eigentlich gar nicht erlebt, deshalb überrascht mich das auch ein wenig. Aber ich hoffe mal, dass du diese furchtbare Geste extra eingebaut hast, um Torgir unsympathisch wirken zu lassen, alles andere wäre... :scared:
Außer an einer Stelle – und das war Torgir wohl aufgefallen! - nämlich als es um die Geisel ging, die die Schwarzen Paladine in den Tiefen dieser alten Ausgrabungsstätte festhielten.
Ich finde diesen Einschub albern, aber wohl einzig und allein wegen des Ausrufezeichens. Da kommt nämlich quasi wieder der erhobene Zeigefinger von eben ins Spiel, nur eben jetzt durch den Erzähler...
„Ich kann verstehen, warum viele Myrtaner euch Geheimniskrämer und fahrendes Volk nicht ausstehen können und euch für Brunnenvergifter halten“, kam es Torgir gepaart mit einem provokanten Grinsen über die Lippen.
Genau, diese Zigeuner! :mad:
Torgir überlegte, ob er sich niederknien sollte, um mit dem Jungen zu reden, aber so klein war er dann doch nicht mehr.
Das fand ich gut: Auf das Klischee angespielt, aber es dann doch gekonnt vermieden.
Das Kapitel plätschert dann so vor sich hin, die Begegnung zwischen den dreien besteht eher aus ständigen gegenseitigen Warnungen vor Gefahr und ein paar Rückblicken, viel Neues gibt es da nicht. Einen kurzen Moment der Spannung gibt es dann aber noch gegen Ende:
Als er sich der hinteren Flanke der Truppen näherte, sah Torgir einige Männer ihre Armbrüste zücken und ihn beobachten. Die gängige Prozedur, wenn ein Späher sich der Streitmacht wieder annäherte und noch nicht identifiziert werden konnte. Dennoch überlegte Torgir für einen Moment, ob Brongar vielleicht den Befehl gegeben hatte, ihn bei seiner Rückkehr zu erschießen...
Das fand ich echt nicht schlecht, weil es wirklich eine gute, also realistisch erscheinende Idee ist. Das hätte ich mir wirklich gut vorstellen können!
Das Gespräch mit der Sumpfratte gefällt mir dann auch ein bisschen besser als das zwischen Torgir und den Waldläufern. Da traf eine gewisse Unfreundlichkeit Torgirs auf eine sachliche Freundlichkeit der Waldläufer, was ein bisschen seltsam gewirkt hat. Hier aber trifft ein distanzierter Torgir auf einen widerlichen Leutnanten, und da ergibt sich schon eine ganz andere, spannendere Dynamik raus. Vor allem gibt die Stelle auch viel Anlass zu Spekulationen: Wirklich wohlgelitten ist Torgir ja nun nicht, weshalb jede Beförderung ja eigentlich auch etwas Schlechtes mitbringen kann. Hier zum Beispiel ist schon ein bisschen angedeutet, dass ein Spalt zwischen Torgir und Alrod entsteht, weil Torgir ja nicht mehr so unbefangen mit ihm sprechen kann. Möglicherweise steckt diese Überlegung auch hinter Torgirs vermeintlich dankbaren Beförderungen? Wer weiß... man kann das Ganze sogar noch weiter denken: Es ist ja schließlich nicht vollkommen ausgeschlossen, wenn auch eher unwahrscheinlich, dass Torgir eine Art "Rückfall" erlebt - aus reiner Notwendigkeit der Befehlsbefolgung könnte, wenn ihm immer wieder Beförderungen zugejubelt werden, ja quasi auch wieder eine Lust werden. Und angesichts Torgirs aktueller Genervtheit ist er vielleicht anfällig für so etwas... aber gut, das ist und bleibt reine Spekulation. Schön allerdings, dass der letzte Abschnitt dieses Kapitels Raum für so etwas bietet!
Alles in allem also ein solides Kapitel. In Sachen Spannung und Handlung finde ich den Teil mit Brestin und Adalon etwas schwächlich, das wird dafür aber dann durch das Ende des Kapitels, der Rückkehr zu den Schwarzen Paladinen, wiederum ausgeglichen. Fehler habe ich übrigens keine gefunden. :gratz
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alibombali
05.01.2015, 14:53
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Das große "Generationentreffen", was alibombali uns in "Auf den Spuren der Vergangenheit" angekündigt hat, entpuppte sich beim Lesen als typisches Rückblicks- und Übergangskapitel. Aber das muss ja nichts Schlechtes sein. :)
Auffällig finde ich allerdings, wie missgelaunt Torgir hier gegenüber Brestin und Adalon erscheint. Klar, erstens mal steht er noch ein wenig unter dem Eindruck vom Funde Herberts, zweitens ist sehr gelungen dargestellt, dass ihn die ganzen Fragen nach seinen Plänen, seinen Visionen, seinen Tätowierungen und sonstigen Problemen, die er jedem aufs Neue beantworten muss, wirklich nervlich auszehren. Und mich ja auch! Ich hab auch keine Lust, das ständig nochmal verschriftlichen zu müssen und für Leser wäre es auch sehr langweilig. Vielleicht kommt daher ja die Genervtheit Torgirs. :D Von daher passt das schon. Andererseits war das vorherige Kapitel zusammen mit "Oy" von einer derartigen (und wie ich ja glaube ich auch angemerkt habe vielleicht auch übertriebenen) Idylle und Heimeligkeit geprägt, dass Torgirs giftige Antworten, sein Spott und seine erneut hart gewordene Sprache hier dann doch überraschen, zumal gegenüber den beiden Jungwaldläufern, die ihm ja eigentlich gar nichts getan haben. Eine (verspätete) Erinnerung, dass Torgir eben doch nicht der gutmütige Held ist sondern oft eben doch alles andere als nett, oder eine Vorahnung darauf, dass er nun wieder eine andere Entwicklung einschlagen wird? Man weiß es nicht. Ich weiß auch nicht, ob ich das gut oder schlecht finden soll - mich hat es jedenfalls überrascht. An ein paar Stellen fand ich seinen "Harter-Kerl-Sprech" aber ein wenig zu bemüht, gerade auch, weil er nicht in der wörtlichen Rede, sondern eben auch auf Erzählebene vorkommt. Paradebeispiel dafür:
Hm, okay. Werd ich aber so lassen und ggf. auch wieder machen, wenn ich denke, dass es passt. :p
Abgesehen davon gefällt mir der Stil des Kapitels aber wieder sehr gut, auch wegen dem ein oder anderen Kniff. Die geraffte Erzählung Torgirs, bei der wie gerade schon angesprochen zeitgleich seine Genervtheit über die Notwendigkeit dieses Geredes mit dem Zitieren der ganzen Fragen und zudem noch dem großartigen "Nein? Schade." zum Ausdruck kommt, fand ich da besonders schön. :D
Kindermund tut Wahrheit kund... "waren" ist hier ja schon ganz richtig. :p
Da spricht Brestin aber auch ein wahres Wort. Vieles von dem "Das ist nichts für Kinder"-Kram trifft auf Erwachsene dann ja eben genauso zu...
Eben! :(
Uaaah, der erhobene Zeigefinger. :igitt:
Also, so belehrend hatte ich Torgir eigentlich gar nicht erlebt, deshalb überrascht mich das auch ein wenig. Aber ich hoffe mal, dass du diese furchtbare Geste extra eingebaut hast, um Torgir unsympathisch wirken zu lassen, alles andere wäre... :scared:
Bei der Stelle weiß ich sogar noch ganz genau, warum ich sie eingebaut hab. Hab nämlich auch lange überlegt, ob das vielleicht blöd sein könnte. :D
Es ist der erhobene Zeigefinger eines alten Kerls, der meint, er wisse viel besser als die jüngeren, wie gefährlich die Welt ist und dass es nur zu ihrem besten sei, wenn er das auch eindrücklich deutlich macht.
Ob du das unsympathisch findest, musst du entscheiden! Ich finde es bedingt unsympathisch, aber es steckt auch ne gute Absicht dahinter. Er hat schließlich Angst, vor allem um das Kind.
Ich finde diesen Einschub albern, aber wohl einzig und allein wegen des Ausrufezeichens. Da kommt nämlich quasi wieder der erhobene Zeigefinger von eben ins Spiel, nur eben jetzt durch den Erzähler...
Okay, da guck ich mal, ob ich den nicht sogar weg mache.
Genau, diese Zigeuner! :mad:
|-(
Das fand ich gut: Auf das Klischee angespielt, aber es dann doch gekonnt vermieden.
Das Kapitel plätschert dann so vor sich hin, die Begegnung zwischen den dreien besteht eher aus ständigen gegenseitigen Warnungen vor Gefahr und ein paar Rückblicken, viel Neues gibt es da nicht.
Ja, das Problem ist leider, dass es für den Leser nicht allzu viel neues gibt, aber dass die Personen dieses Treffen brauchten, damit sie später, wenn sie eventuell einen etwas bedeutenderen Auftritt haben, auch eingeweiht sind. :-/
Einen kurzen Moment der Spannung gibt es dann aber noch gegen Ende:
Das fand ich echt nicht schlecht, weil es wirklich eine gute, also realistisch erscheinende Idee ist. Das hätte ich mir wirklich gut vorstellen können!
Das Gespräch mit der Sumpfratte gefällt mir dann auch ein bisschen besser als das zwischen Torgir und den Waldläufern. Da traf eine gewisse Unfreundlichkeit Torgirs auf eine sachliche Freundlichkeit der Waldläufer, was ein bisschen seltsam gewirkt hat. Hier aber trifft ein distanzierter Torgir auf einen widerlichen Leutnanten, und da ergibt sich schon eine ganz andere, spannendere Dynamik raus. Vor allem gibt die Stelle auch viel Anlass zu Spekulationen: Wirklich wohlgelitten ist Torgir ja nun nicht, weshalb jede Beförderung ja eigentlich auch etwas Schlechtes mitbringen kann. Hier zum Beispiel ist schon ein bisschen angedeutet, dass ein Spalt zwischen Torgir und Alrod entsteht, weil Torgir ja nicht mehr so unbefangen mit ihm sprechen kann. Möglicherweise steckt diese Überlegung auch hinter Torgirs vermeintlich dankbaren Beförderungen? Wer weiß... man kann das Ganze sogar noch weiter denken: Es ist ja schließlich nicht vollkommen ausgeschlossen, wenn auch eher unwahrscheinlich, dass Torgir eine Art "Rückfall" erlebt - aus reiner Notwendigkeit der Befehlsbefolgung könnte, wenn ihm immer wieder Beförderungen zugejubelt werden, ja quasi auch wieder eine Lust werden. Und angesichts Torgirs aktueller Genervtheit ist er vielleicht anfällig für so etwas... aber gut, das ist und bleibt reine Spekulation. Schön allerdings, dass der letzte Abschnitt dieses Kapitels Raum für so etwas bietet!
Interessant, was du für Ideen hast! An eine Art Rückfall hatte ich bislang nicht gedacht. Eher so - wie ja durch den letzten Auftrag auch schon - an Schikane durch fiese Aufgaben.
Alles in allem also ein solides Kapitel. In Sachen Spannung und Handlung finde ich den Teil mit Brestin und Adalon etwas schwächlich, das wird dafür aber dann durch das Ende des Kapitels, der Rückkehr zu den Schwarzen Paladinen, wiederum ausgeglichen. Fehler habe ich übrigens keine gefunden. :gratz
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Keine Fehler sind immer gut. :)
Und dass es nicht das spannendste ist, ist klar. Da bin ich froh, dass es wenigstens nicht ganz und gar langweilig war. :gratz
Danke fürs Lesen und den Kommentar!
John Irenicus
05.01.2015, 19:29
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Ich nehme in meinem Einleitungssatz mal ausnahmsweise das Fazit vorweg: „Von frisch gebackenem Kirschkuchen“ von Stonecutter ist einfach eine absolute Knallerstory, hat mich wunderbar unterhalten und mir eine große Weihnachtsfreude gemacht! Und warum das so ist, das will ich jetzt im Folgenden ein wenig begründen...
Zunächst einmal kann ich mich mit den Charakteren ja doch irgendwie identifizieren – natürlich auf eine distanzierte Weise, denn weder hasse ich alle Weihnachtsliebenden, noch rufe ich für gewöhnlich Frauen auf der Straße hinterher! §lehrer
Constantino in seiner Granteligkeit jedenfalls hat mir ziemlich gut gefallen und mir ab und an mal ein bisschen aus der Seele gesprochen, und gerade in seiner Arschigkeit ist er irgendwie sympathisch, weil er darin eben auch so konsequent ist. Außerdem ist er zwar irgendwo bösartig, wünscht aber eigentlich niemandem etwas Schlechtes – er wünscht sich ja einfach nur seine Ruhe. Ein Wunsch, der absolut nachvollziehbar ist und Constantino hier als Protagonisten weder als totalen Heroen noch als totalen Fiesling, sondern eben als individuellen Menschen darstellt. Das hat mir schon einmal sehr gut gefallen. An Ausrufen und Gedanken Constantinos habe ich natürlich einige besondere Lieblinge, die ich hier einfach noch einmal zitieren will, weil ich sie so herrlich fand:
Während der grantige Mann kaltgepresste Blutfliegeneier mit Honig vermischte, erklangen bereits die nächsten Töne.
„Bei uns gibt’s den Kirschkuchen immer nach der Bescherung“, erklärte ein Mann. „Das ist bei uns Tradition, schon seit damals, als ich selber noch ein Kind war.“
„Wir essen ihn nachmittags“, meinte ein anderer. „Nachmittags Kirschkuchen, dann gehen wir zur Weihnachtsmesse auf dem Tempelplatz und wenn wir wieder zu Hause sind, können sich die Kinder über die Geschenke, die das Innoskind da gelassen hat, freuen.“
Constantino erhöhte die Kochtemperatur.
In diesem Moment erhöht sich wahrscheinlich auch in Constantino selbst die Kochtemperatur. :D
„Ach, du und dein Labor. Lass doch deine Tränke mal ruhen, es ist schließlich Weihnachten!“
„Irrelevant“, entgegnete Constantino entnervt. „Ich feiere das nicht.“
„Du könntest dieses Jahr mit meiner Frau und mir feiern“, schlug Baltram vor. „Es gibt Kirschkuchen und –“
„Ich feiere das nicht“, wiederholte Constantino nachdrücklich.
„Nunja“, erwiderte der Händler nachdenklich. „Es ist immerhin Tradition in Khorinis. Einen heißen Kirschkuchen kann man doch immer essen, meinst du nicht?“
„Keine Ahnung. Ich habe noch nie einen gegessen.“
An diesen beiden Stellen gefällt mir ganz besonders Constantinos lakonische Art, die eigentlich die ganze Geschichte über präsent ist und sich gerade auch im grandiosen Ende, bei dem mirnichts dirnichts der Kuchen mit wenigen Worten verzehrt wird, zeigt. Aber dazu später noch ein paar Worte!
Fertig, dachte er. Mal sehen, ob der Kram so gut schmeckt, wie alle behaupten. Wenn nicht, dann verkaufe ich Baltram beim nächsten Mal Goblinpisse statt Lurkerknöterich.
Hierin liegt eine Ausnahme zu oben, denn hier wünscht Constantino dann doch mal etwas Schlimmes. Dennoch oder gerade deswegen eine schöne Stelle. :D
Der zweite Charakter der Story, der sprechende Kirschkuchen alias Cherry, sagt mir dann natürlich auch sehr zu. Allein seine "Erschaffung" ist schon höchst spektakulär und kam äußerst unerwartet. Klar, dass mit dem Kuchen noch irgendetwas Besonderes, Märchenhaftes und vielleicht Übernatürliches passieren wird, das konnte man sich irgendwie schon denken. Mit viel Fantasie und Vorüberlegungen, die ich nicht angestellt habe, hätte man sich noch einen zum Leben erweckten Kirschkuchen vorstellen können. Aber ganz bestimmt nicht so einen! :D
Überhaupt fand ich diese Entwicklung sehr gut: Hier und da bekommt man immer wieder mitgeteilt, dass bei einzelnen Arbeitsschritten potentiell noch Zutaten in Form übrig gebliebener Alchemieprodukte hineingeraten, da konnte man sich irgendwann schon denken, dass das Auswirkungen hat, und der Verdacht wurde immer mehr geschürt und schließlich auch bestätigt – ein toller Fortgang der Story, der auch richtig Spannung erzeugt! Das wirkte auch alles mehr oder minder "logisch", wenn das das richtige Wort dafür ist, jedenfalls aber nicht gezwungen: Schon als Constantino mit dem Teig auf seiner Arbeitsfläche anfing, musste ich daran denken, dass die ja sicher nicht sauber und frei von fragwürdien Ingredienzien sein wird. Toll gemacht also!
Besonders schön natürlich, dass die Überreste in der Backform dem Kuchen dann zu einer besonderen, äh, Potenz verhelfen. Ich hatte bei der Erwähnung dieser Rückstände in der Backform ja zunächst gedacht, dass Constantino dann durch den Verzehr so ein geiler Bock wird und sich dadurch ändert. Gut, genau das passiert am Ende ja auch, aber ich hätte das dann eher so als das Hauptthema der Geschichte vermutet. So, wie es jetzt ist, ist es natürlich ungleich witziger. Wobei ich es auch gut finde, dass es bei den wenigen "Auftritten" dieser Triebhaftigkeit des Kuchens, insbesondere beim jungen Fräulein auf der Straße, bleibt. So wird das Ganze nicht zu sehr breitgetreten, sodass es nervig werden könnte. Und mal ehrlich: Nach "Die hat 'nen geilen Arsch, was? Und die Titten erst!" ist ja sowieso alles Wesentliche gesagt. §hehe
Allgemein finde ich aber diese Unseriösität des Kuchens, der sich ja als Inkarnation des Geistes der Weihnacht ausgibt und er es anscheinend auch irgendwie ist, äußerst unterhaltsam – ebenso natürlich wie die mehrmaligen "So einfach ist das!"-Vorkommnisse. Das fängt mit seiner äußerst flapsigen Art der Kommunikation an und hört bei sehr zynischen Betrachtungsweisen der Welt auf. Meine Lieblingsstelle von Cherry ist in dem Zusammenhang jedenfalls diese hier:
„Hach, ist das schön“, freute sich Cherry und seufzte glücklich. „Hier geht es den Leuten so schlecht, dass du wirklich sehr viel lernen kannst!“
„Ist das wirklich ein Grund, fröhlich zu sein?“, fragte Constantino und kratzte sich am Hinterkopf. „Als Geist der Weihnacht müsstest du das doch anders sehen.“
„Ach, Blödsinn“, erwiderte Cherry. „Bei den meisten hier ist Hopfen und Malz verloren. Die werden eh ihr Leben ohne Perspektiven und Chancen in der Gosse verbringen. Kümmern wir uns doch lieber darum, dass du ein besserer Mensch wirst.
Da wirkt er wirklich richtig... tja, menschenfeindlich, mit seiner Aufgabe irgendwie überfordert, gleichgültig, eben zynisch... aber eben trotzdem irgendwie lustig und sympathisch, was wohl der Tatsache geschuldet ist, dass er ein eloquenter Kuchen ist! Gleichzeitig sehe ich hier auch ein bisschen eine Anspielung auf das in Weihnachtsgeschichten allgemein, in dieser aber auch speziell vorhandene "A Christmas Carol", denn man kann sich natürlich schon fragen, warum es für Geister denn so wichtig ist, unbedingt eine einzelne Person zu bekehren, statt einfach den Leuten zu helfen, die es wirklich nötig zu haben. Eine schöne Stelle hier jedenfalls!
So lebt die Geschichte also vor allem von diesen zwei Charakteren, und das gelingt absolut genial! Ich musste jedenfalls ständig schmunzeln, grinsen oder lachen. Trotzdem kam die Geschichte jetzt gar nicht mal sooooo platt daher. Ich finde, so die Formulierungen, die waren da manchmal schon eher hintergründiger, und der Witz erschloss sich eben auch oft mehr aus der Situation als bloß aus dem Gesagten. Das hat mir gut gefallen.
Was mir auch gut gefällt, das habe ich schon angedeutet, ist der Aufbau der Geschichte. Sie ist im Tempo sehr schnell erzählt, was auch daran liegen könnte, dass sie schnell geschrieben wurde, wozu der Autor ja auch einen unterschwelligen Hinweis hinterlassen hat:
Jetzt haben wir sogar viel zu viel Zeit und du erlebst gar nicht diesen massiven Zeitdruck und die Angst, nicht mehr rechtzeitig alles zu schaffen.
Wenn das mal nicht auf die Situation beim Verfassen dieser Story anspielt. :D
Aber: Es zeigt sich eben, dass schnelles Schreiben und schnelles Erzählen gar keine Nachteile haben müssen. Ganz im Gegenteil: Die Geschichte hat zwar einen gewissen Aufbau und auch einen Spannungsbogen, ist dabei aber an keiner Stelle langatmig, hier ist kein Satz zu viel und in jeder Zeile ist etwas besonderes drin. Und dass vieles so schnell geht, macht die Geschichte auch so schön unberechenbar, wie ich finde. Gerade zum Ende hin ist das dann ja doch eine ziemliche Wendung, die mir aber eben gerade deshalb so gut gefällt.
Und wenn ich schonmal dabei bin, sage ich dann auch mal was zum Ende der Geschichte, denn das gefällt mir nämlich auch außerordentlich gut! Gerade, wie gesagt, weil es so schnell geht und so... ja, so gleichgültig gegenüber dem geschaffenen Charakter des sprechenden Kuchens. Wie Constantino und selbst der Obdachlose, der den Kuchen ja gerade erst als sprechenden kennengelernt hat, dann zack zack das Messer ansetzen und Cherry einfach verspeisen, das hat schon was. Etwas Lustiges hat es, aber eben auch etwas Bitterböses. Und ich kam beim Lesen nicht umhin, dass Cherry es ja doch irgendwie verdient hat, irgendwie wirkt das wie eine Art Strafe. Gleichzeitig ist es aber auch eine Art zwangsweise Erfüllung von Cherrys Aufgabe: Der Kuchen selbst hat sich ja eher nachlässig um seine Aufgaben gekümmert, und nun nimmt Constantino das zusammen mit dem Obdachlosen eben selbst in die Hand. Weil Cherry denkbar ungeeignet war, Constantino zu ändern, ändert Constantino sich eben selbst. Und mit der erfüllten Aufgabe ist Cherry dann verschwunden – ist irgendwie ein ziemlich tolles Bild, und das gleich noch auf mehreren Ebenen!
Die Auswirkungen des "Potenzkuchens" auf Constantino sind dann recht witzig, wenn auch sehr knapp geschildert. Ein bisschen wirkt das aber schon wie "Fanservice", und das Gritta ausgerechnet auf notgeile alte Säcke steht, ist natürlich schon arg zurechtgebogen. Besser dagegen gefällt mir das Schicksal des Obdachlosen, dass so zynisch geschildert wird, dass an glatt noch den Kuchen daraus sprechen hört. Während Constantino nur die Potenz abbekommen hat, bekam der Obdachlose wohl die Potenz UND die Menschenfeindlichkeit des Geist der Weihnachts übereignet.
Am allerbesten am Ende gefällt mir aber, dass es tatsächlich das Ende ist – nämlich für das Weihnachtsfest auf Khorinis. Und die Begründung dafür, die ist so simpel wie bestechend: Wenn der Geist der Weihnacht aufgegessen wurde, ist er eben auch in den Menschen verschwunden – So einfach ist das! :D
Ich könnte noch viel mehr zu der Geschichte sagen, will den Kommentar aber nicht überfrachten. Nicht nehmen lassen will ich mir aber ein anerkennendes Lob für Stil und sonstige Formalia, das liest sich alles wirklich schön und stolperfrei. Und trotz des "engen Raums" bei so viel Handlung wird immer wieder schön die Situation beschrieben, mal auch, ohne Aufhänger für einen Witz oder eine Pointe zu sein. Spontan fällt mir da die Beschreibung Baltrams ein, wie er in seinen dicken Winterklamotten kaum noch zu erkennen ist. Das war einfach so ein schöner Moment, der das Ganze anschaulich gemacht hat und auch den Winter- und Weihnachtsgehalt dieser Geschichte erhöhte. Auch so kleine Anspielungen, wie die auf Fellan, machten gut was her und "komplettierten" die Erzählung auf angenehme Weise.
Mein Gesamurteil zu dieser Geschichte fällt also einfach bombig aus: Sie hat genau meinen Nerv getroffen, und dass auch abseits des Humors. Sie hat neben dem Witz eben auch etwas, was ich nicht so ganz in Worte fassen kann, aber eben irgendetwas mit dem Ende und dem sang- und klanglosen Untergang Cherrys zu tun hat. Hat mir jedenfalls sehr viel Spaß gemacht, es zu lesen, und das nicht nur, weil die Geschichte mir gewidmet war. Vielen lieben Dank dafür! :)
Fehler habe ich nur zwei gefunden, in Sachen Zeichensetzung nämlich:
Jemandem mit einem Kirschkuchen in den Händen zu begegnen, war dieser Tage nicht ungewöhnlich, dass aber der stets unfreundliche und zurückgezogen lebende Stadtalchemist einen trug, hingegen schon.
Zumindest hätte ich die Kommas dort gesetzt, ob das nun so richtig ist, das weiß wohl nur der Kirschkuchen...
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John Irenicus
05.01.2015, 19:30
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Ein paar Worte zu „Was uns bleibt sind die Erinnerungen:“ von Lord Regonas, wobei ich auch nicht ausschließen mag, dass „Der Winter steht vor der Tür“ nicht auch noch zum offiziellen Titel gehört. :p
Auffällig ist ja schon einmal, dass die Story wenig konform mit dem ist, was wir aus den Gothic-Spielen kennen: Jorgen kauft für das Kloster ein, im Klosterkeller lagern Artefakte Adanos, Isgaroth ist der Torwächter... da ist ja schon einiges anders als sonst, um nicht zu sagen einiges durcheinander, und ich weiß nicht, ob mir das wirklich so zusagt. Andererseits kann man dir so nun wirklich nicht vorwerfen, dass du auf längst eingetretenen und festgefahrenen Pfaden wandelst und nur das nacherzählst, was man eh schon kennt. :p
Das passt aber eigentlich dann auch zum Rest der Story, so dass sich die Totalveränderung des Klosters sozusagen zur Grundidee der Geschichte erhebt. Denn hier ist ja einiges im Umbruch bzw. muss in Umbruch geraten, weil das Kloster sonst schlichtweg ausstirbt. Ist eine ganz gute Idee, finde ich, das wurde so auch noch nicht oder zumindest nicht so oft thematisiert. Das Kloster wirkte ja immer wie eine absolute Konstante. Dass hier direkt mal darüber gesprochen wird, dass die alten Herren wegen mangelnden Nachwuchses in der Not stecken, ist also alles andere als schlecht.
Wirklich viel Handlung gibt es dabei nicht, es bleibt bei einer Rede und eben einer gewissen, echt mal unvorhersehbaren Pointe am Ende. Dabei ist an dieser Stelle natürlich kritisch anzumerken, dass sein Name entgegen anderslautender Gerüchte Mö ist! §lehrer
Die Geschichte besteht also mehr aus Beschreibungen, die in Sachen Stil und Inhalt schon eher ins Humorige gehen. Meine Lieblingsstellen sind in dieser Hinsicht folgende:
Vor allem der hohe Rat war sehr überrascht von der Rede des Oberhauptes und hatte so seine Probleme damit. Doch Pyrokar eröffnete daraufhin das festliche Essen und entging so vorerst jeglicher Rechtfertigung.
Ha, ein wirklich geschickter Schachzug von ihm! :D
Vor allem Serpentes war der Meinung, dass sich das vorzeitige Verlassen der Festlichkeit negativ auf die Gemeinschaft auswirken würde und verstand von daher auch nicht die Ignoranz des Oberhauptes. Sein Verdacht der mangelnden Nüchternheit seitens Pyrokar begann sich zu erhärten.
Hehe. So gesehen müsste man aber eher sagen, dass Pyrokar ja ein wenig zu nüchtern damit umgeht. :p
Manchmal sagte mir der Stil aber nicht so zu, weil er nicht ganz so fließend war oder sonstige Unschönheiten aufwies. Exemplarisch dafür:
Ein ehemaliger Seemann mit dem typisch dazugehörigen Akzent.
Da würde man ja eher Dialekt sagen statt Akzent. Aber ich glaube, das ist (mittlerweile) auch relativ synonym verwendbar. Aber unsere Sprachforscher und Artverwandten hier im Forum werden da sicher genaueres wissen.
Allesamt schwiegen weiterhin und dennoch veränderte sich die anfangs festliche Atmosphäre spürbar. Dennoch wussten sie alle
Die Wiederholung von "dennoch" ist hier unschön.
Insgesamt aber absolut in Ordnung was den Stil angeht, wenn auch ein paar zu viele Fehler drin sind (dazu später mehr :p). Inhaltlich ließ die Story mich eben wegen der ganz veränderten Ausrichtung des Klosters ab und an stutzen, und diese Adanos-Verwechslung, wie ich sie mal nennen will, die verstehe ich nun auch wirklich nicht. Die lässt sich auch nicht mit irgendeinem Umbruch erklären, zumindest nicht einfach aus der Geschichte heraus. Der Rest aber, die geänderten Rollen, andere Angehörige des Klosters... das kann durchaus eine natürliche Entwicklung sein, wir sehen hier ja wohl eher ein Kloster zu späterer Zeit als zu Gothic II.
Besser hätte ich es wohl gefunden, statt bloßer Zustandsbeschreibungen aus den Ideen mehr Handlung zu schöpfen. Hier ist die Geschichte ja quasi schon in dem Zeitpunkt vorbei, in dem sie richtig losgeht. Nichtsdestotrotz kann ich nicht sagen, dass ich mich beim Lesen irgendwie gelangweilt hätte. :gratz
Zum Abschluss noch die Fehlerliste:
dass sich in die weiße Maße auch zahlreiche Steine dazugesellt haben.
ob ein vergangener Held, der im übrigen an einem Karfreitag verstorben ist, ein erwählter Innos' war.
Das er noch immer Novize war und zumeist für alle anfallenden Nebentätigkeiten eingeteilt wurde
Graue, nach hinten gekämmte Haare und ein bärtiger Kinn in derselbigen Farbe waren sein wohl markantestes Erkennungszeichen.
Doch auch seine imposante Robe in dunklen Weinrot sorgte für ein erhobenen Anblick.
Die letzte Markierung gilt nicht, falls du wirklich erhoben und nicht etwa erhaben meinst. ;)
Ein stark eingefallenes Gesicht, tiefe Falten unter den Augen und ein sorgenvoller Ausdruck zeugten von einem bewegtem leben.
Da sich alle heiligen Artefakte im Keller des Klosters befanden, bedeutete dass, das auch Garwig sich dort Tag und Nacht aufhielt.
Hier sind „dass“ und „das“ genau vertauscht. :p
Die Tatsache, dass er sich auch noch alles andere als Sittenhaft benahm
Einzig Pyrokar stand schweigend und mit ernsten Gesichtsausdruck
Pyrokar lies dies nicht auf sich sitzen
Obwohl ihre Gesichter Lachten
Garwig lies für zwei spät pubertierende jung-Erwachsene mehrere Goblin-Skelette auferstehen,
„Goblin-Skelette“ kann man ja noch durchgehen lassen, aber „jung-Erwachsene“ sieht nicht schön und auch nicht so korrekt aus...
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John Irenicus
05.01.2015, 19:31
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Die schändlicherweise titellos gebliebene Geschichte von MiMo hat mich beim Lesen ziemlich gefesselt, muss ich sagen. Ein echter Khorinis-Krimi! Und noch dazu mit Larius als einem Opfer und Täter zugleich, bei dem ich mich die ganze Zeit über nicht entscheiden konnte, ob ich zu ihm oder gegen ihn halten soll. Das allein macht diese Story schon lesenswert, aber da gab es natürlich noch ein paar andere Sachen...
Wobei ich dann ja direkt mal bei den Charakteren bleiben kann. Die sind jetzt eher nicht so besonders "tiefsinnig" angelegt, was bei einer Story von dieser Länge und dieser Art auch reichlich übertrieben dahergekommen wäre, finde ich. Tatsächlich sind es im besten Sinne Rollen.
Larius als der dubiose Statthalter, wie wir ihn aus dem Spiel kennen, dem dessen krummen Geschäfte drohen, zum Verhängnis zu werden. Obwohl ein Auffliegen seiner Machenschaften nur gerecht wäre, fiebert man ja trotzdem irgendwie mit, dass dieser ominöse Eddie gefunden wird und die Strafe für Larius dadurch noch einmal abgewendet werden kann. Das liegt vielleicht auch daran, dass die möglichen Sanktionen – Hinrichtung etc. – einem dann doch irgendwie unverhältnismäßig erscheinen. Dass es direkt auf Leben und Tod geht, fesselt einen dann natürlich umso mehr, und das ist wohl auch ausschlaggebend, dass man Larius Erfolg wünscht. Und trotz seiner fiesen Art leidet man ja auch schon sehr mit ihm mit, finde ich: Seine wachsende Angst hast du jedenfalls sehr, sehr gut dargestellt, gerade auch, weil du die Emotionen so sparsam hast auftreten lassen, aber dafür umso wirkungsvoller, wie kleine Stiche. Demgemäß sind diese Traumszenen und die nächtlichen Fantasien in ihrer reinen Wortlänge nur kurz, aber dafür umso vielsagender. Gerade auch die Szene, als er in seiner Frau plötzlich den Eddie gesehen hat, war zwar so ein typisches "Haha, doch nicht so richtig aufgewacht"-Klischee, aber da ich sowas selbst sehr oft habe, konnte ich da direkt mit Larius mitfühlen. Kurzum: Obwohl du dich gar nicht aktiv mit Beschreibungen, inneren Einsichten und sonstwas um ein Bild von Larius bemüht hast (die meiste Zeit ist ja auch gar nicht aus seiner Sicht geschrieben), bekommt man allein durch den Handlungsfortgang eben doch ein gutes Bild vermittelt. Von allen Rollen ist er also immer noch am meisten Charakter.
Luben – schöner Name übrigens, fast wie Zuben, nur etwas freundlicher – ist dann, so von der Aufteilung seines Teams mit Velaya her, eher so der klassische "Detektiv". Wobei er gar nicht mal so rechtschaffen wirkt: Gerade sein inneres Bekenntnis, die ganze Sache nicht wegen des Geldes sondern eher aus sportlichem Anreiz zu tun, lässt ihn irgendwie unterschwellig skrupellos wirken, finde ich. Seine Sache macht er so aber wirklich klassisch detektivmäßig, indem er einfach die Eddies und potentiellen Eddies der Stadt abklappert. Davon lebt die Handlung dann auch recht lange, weil Velaya ja früh ausscheidet. Und Luben zu begleiten, das hat mir auch Spaß gemacht, ein paar Schauplätze hier und da, aber nichts zu großes oder zu langes, sodass sein Wirken auch nicht zu langatmig daherkommt. Du hast gut daran getan, dich nicht zu sehr auf einzelne Orte zu versteifen sondern eher durch eine oberflächlichere Gesamtschau zu zeigen, wie er sucht und sucht, aber nichts findet.
Länger und intensiver geraten waren dafür die Kerkerszene und der Teil mit Coragon, aber diese beiden Stellen waren in Sachen Stimmung (und Geruch) eben auch sehr schön ausgeklügelt. Gerade die Szene bei Coragon halte ich für die stärkste Stelle in der Story, was die Beschreibungen, die Dialogführung und die Atmosphäre angeht. Da griff wirklich echt alles ineinander, und ich bin schon fast neidisch geworden. Dieses Spiel mit dem Münzen, das Wischen mit dem Lappen, das Nachlegen des Geldes, Coragons knappe Antworten, Lubens Drängen... wirklich prima gelungen!
Besonders schön an Lubens Suche finde ich ja auch, und das ist ja so eines meiner liebsten Details an der "Mechanik" der Geschichte, dass auch Luben auf die Idee kommt, bei den Schiffen zu suchen. Doch weil er nicht die richtige Frage stellt, gelangt er nicht ans Ziel. Im Gegensatz zu Velaya, die dann eben selbst die richtige Frage stellt, nämlich nicht nach einem Namen, sondern nach dem Brief. Für sie ging es dann eben ganz schnell, und da zeigt sich eben, dass diese gewisse Akribie, die Luben ausmacht, eben nicht immer zwangsläufig ans Ziel führt. Im Gegensatz zu Velaya wirkt Luben also immer gemächlich, auch wenn man fairerweise sagen muss, dass es letztendlich Sache des Zufalls war, wer zuerst eine heiße Spur erwischt. Außerdem war er dann ja die wichtige Verbindung zwischen dem "Attentat" Velayas auf Valentino, denn ohne Luben hätte wohl niemand dieses Ereignis richtig interpretiert. Wobei ich ja daraus eher abgeleitet hätte, dass Velaya in einen Kampf mit Valentino geraten ist und Valentino also etwas mit der Erpressung u tun haben könnte. Nicht, dass Velaya ihn durch einen Stilettwurf als Boten benutzt. §ugly
An der Stelle war in der Geschichte auch eine kleine Ungereimtheit:
Ein wutschnaubender Valentino preschte ins Zimmer, den linken Arm in einer seidenen, pflaumenblauen Schlinge.
[...]
„Am helllichten Tag wird man in deiner Stadt angegriffen!“, schrie Valentino und fuchtelte mit dem linken Arm, der ihm noch zur Verfügung stand.
Da hast du wohl beim Schreiben zwischendrin den Arm gewechselt? Der linke sollte ihm nach dem oben gesagten ja gerade nicht mehr zur Verfügung stehen...
Dass Luben im hinteren Drittel anfängt, auf Larius Druck auszuüben, um an mehr Informationen zu kommen, zeigt, dass er weiß, was er tut und worum es geht. Das war ja auch ein absolut nachvollziehbarer Schritt. Und das unterscheidet ihn dann auch so ein bisschen von einem klassischen Detektiv wie beispielsweise Maigret oder so, dass er eben auch mal ein bisschen fieser an die Sachen herangeht. Dieses klassische Motiv übernimmt dann, obwohl auch fies, dann ja eher Larius, indem er alle Verdächtigen an einen Ort bestellt, wobei er im Gegensatz zu einem Maigret an dieser Stelle eben vollkommen auf dem Holzweg war und leider doch nicht das richtige Ergebnis präsentieren konnte. :D
Velaya ist für mich dann so ein bisschen der Star dieser Geschichte. Feministinnen und Artverwandte werden zwar aufschreien ob der Tatsache, dass du unbedingt ihre vollen Brüste erwähnen musstest, aber für mich, auch wenn mir die Geschichte nicht gewidmet war, war das natürlich Fanservice vom Allerfeinsten!
Das ist aber auch leicht zu verschmerzen, denn einerseits erwähnst du relativ häufig Velayas verschiedenste Talente (wie als Wiedergutmachung), und zweitens zeigt sie ja nun auch gerade eben in diesem Krimi, aus welchem Holz sie geschnitzt ist. Sie ist es, die das richtige Schiff als Standort des mysteriösen Eddies ausmacht, sie ist es, die sich gefangen nehmen lässt, sie ist es aber auch, die sich befreien kann, nur um in mehr oder minder geschickter Weise Larius und Luben zu sich zu locken. Wobei ich mich da schon irgendwie gefragt habe, warum eine Frau wie Velaya nicht einfach vom Schiff verschwindet, das wäre ihr doch möglich gewesen, und sie hätte dann Larius und Luben eben einfach holen können, statt darauf zu vertrauen, der Messerwurf würde dann schon eine Spur legen. Also, ich an ihrer Stelle hätte ja nicht darauf vertraut, dass ich Valentino treffe, er das Stilett mitnimmt, daraufhin aus welchen Gründen auch immer ins Rathaus rennt, Luben gerade zugegen ist, Luben erkennt, was los ist und dann alle zum Hafen traben. Für eine Sache dieser Wichtigkeit ist das doch viel zu unsicher, mal ganz abgesehen davon, dass Velaya ja gar nicht wusste, was ihr auf dem Schiff noch so blühen wird, wenn sie sich nicht rechtzeitig endgültig befreit (ich sag nur: volle Brüste...). Das ist für mich dann eben auch einer der Schwachpunkte in dieser Story. Es hat mir jetzt nicht total den Spaß geraubt, aber hanebüchen wirkt es dann eben doch.
An Velayas Rolle meißelt das zum Glück gar nicht so sehr herum, und ihr mehr oder minder selbstloses Verhalten am Ende ist dann auch noch einmal ein echtes Ausrufezeichen. Es war ja klar, dass irgendwie noch eine Pointe kommen musste, aber so etwas hatte ich dann nicht erwartet. Mit den Beweisen gegen sie, die sie eh in die Barriere gebracht hätten, wird das ja auch recht plausibel erklärt. Was aber vollkommen im Unklaren blieb, ist, warum ihr Trick überhaupt klappen konnte. Ich meine: Wie hat Vypar von der Erzabzwackerei erfahren? Und was ist das für eine Quelle, die er nutzt, die ihm so genau sagen kann, wann und wieviel Erz nicht an die Krone übermittelt wurde, die ihm aber nicht hinreichend genau sagen kann, wer dieses Erz abgezwackt hat, sodass Vypar sich mit wenigen Worten geradezu dazu "überreden" lassen kann, dass das ja doch nicht Larius war, sondern Velaya? Mit anderen Worten: Dafür, dass Vypar offenbar so genau Bescheid weiß, wirkt er ziemlich dämlich dabei, sich über die Person täuschen zu lassen, und das obwohl er Larius doch schon so gezielt angeschrieben hatte. Und überhaupt: Wer sonst als der Statthalter sollte denn gegen § 14.4 des Montera-Abkommens verstoßen haben? Velaya führt doch, auch für Vapyr erkennbar, doch ganz offensichtlich nicht die Geschäfte der Stadt. Mir kommt das doch sehr unglaubwürdig vor, wie er nach all der Vorbereitung, den Informationen, diesem Brief und diesem Spielchen sich dann binnen weniger Sekunden davon überzeugen ist, dass irgendeine hergelaufene Velaya diese Verstöße begangen haben soll. Wo doch auch eigentlich die Bücher der Stadt ausschlaggebend sein sollten! Und Statthalter ist nunmal, wie auch Vapyr weiß, Larius, und nicht etwa Velaya. Entweder also ich habe da etwas gründlich missverstanden, oder aber, mit Verlaub, diese Erklärung ist gründlich misslungen.
Um diese Kritik aber etwas zu relativieren: Dieses Moment des "Baffseins", das hatte ich bei dieser Auflösung eben trotzdem, und es ist wirklich schön, dass da alle mitspielen, insbesondere eben Luben, der sich genau richtig verhält und so zu einem wertvollen Verbündeten für Velaya wird. An einer Stelle war das aber etwas missverständlich, nämlich kurz vor Velayas Einschreiten:
Er ertappte sich bei dem Gedanken, wie er Larius retten konnte. Er hatte noch nie einen seiner Auftraggeber enttäuscht, und das sollte auch so bleiben. Auch wenn ihm die Seite nicht passte, auf der er dieses Mal spielte. Wenn die Sache für Larius glimpflich ausging, hatte dieser gewiss seine Lektion gelernt. Doch so sehr er sich auch anstrengte, ihm fiel nichts ein, was er gegen eine Besatzung von Rittern unter der Führung eines Paladins unternehmen konnte.
Den ersten Satz hatte ich nämlich so interpretiert, dass Luben quasi der rettende Geistesblitz gekommen ist. Das wird dann aber später gerade verneint, und ich glaube, der erste Satz müsste dann eher dahingehend lauten, dass sich Luben bei der Frage nach einer Rettungsmöglichkeit für Larius ertappt, nicht aber bei dem Gedanken an eine solche.
Jetzt habe ich so mittels der einzelnen Figuren der Geschichte vieles über selbige gesagt, was ich schon sagen wollte. Trotzdem noch einmal allgemein: So vom Aufbau her ist das ein wirklich spannender und vor allem auch kurzweiliger und alles andere als trocken-miefiger Krimi, und weil mich das so unterhalten hat, will ich auch über die logischen Schwächen bzw. manche Konstruiertheit hinwegsehen, gerade, weil das jetzt auch nicht so meine Urstärken sind. §ugly
Schön finde ich dabei auch den Stil der Geschichte, aber in Sachen Schreibstil bist du ja auch sehr verlässlich. Ich habe die Geschichte auf dem Kindle gelesen und kann daher nicht mit so vielen Einzelstellen dienen, aber immer wieder packte mich da eine Formulierung richtig, war mal dort eine Beschreibung geglückt oder sonstwie seine Szene sprachlich einfach schön ausgearbeitet (erneutes Paradebeispiel: Bei Coragon!). Vor allem aber auch der Humor in den Situationen, der bei aller Brisanz der Situation durchschimmert, hat mich so richtig bei der Stange gehalten. Irgendwie schön fand ich in dem Zusammenhang ja auch folgenden Moment:
Larius blieb die Luft weg. „Sie heißen gar nicht Vapyr, sondern Eddie! Geben Sie es doch zu!“
Ich kann mir den Moment richtig gut vorstellen, wie er wahrscheinlich auch noch mit dem Finger auf ihn zeigt und total entrüstet dabei wirkt, dann aber mit so banalen Worten, als sei es ein Verbrechen, Eddie zu heißen. Herrlich. :D
Nicht unerwähnt bleiben soll natürlich auch, wie du allein schon den Anfang auf Eddie zugeschnitten hast, mit der stillen Verführung, aber eben auch an anderen Punkten (Herr Ali Bombali; Freddy Edward von Nulpinger) auf das Forum insgesamt angespielt hast. Und das Wort „Driss“, das war ja wohl mal direkt eine Anspielung auf Laido, dem du die Geschichte damit vielleicht auch ein bisschen in die Schuhe schieben wolltest. Und auch diese zunächst nichtssagende Zahlenkombination im Brief an Larius, die erinnerte natürlich an Stones Signatur bzw. eben diese Zahlen aus Lost. Das fand ich auch sehr schön, wie da quasi ab und zu so ein kleines Easteregg auftauchte, und du hast das auch sehr ungezwungen integriert, finde ich.
Alles in allem also trotz der angesprochenen Schwächen eine wirklich toll geschrieben Geschichte, die mich wie gesagt gut unterhalten hat. Gratulation! :gratz
Fehler habe ich ein paar gefunden, es gab neben denen auch ein paar Kommafehler, die konnte ich beim Kindlelesen aber nicht notieren und dementsprechend auch nicht wiederfinden. Was ich noch weiß, sind diese Punkte hier:
Im Kamin tanzte ein munteres Feuer, dessen Licht sich im frisch gebonerten Parkett spiegelte.
Die Augenbrauen des Angestellten hinter dem Thresen in dem kleinen Empfangsraum zogen sich beunruhigt zusammen.
Der Fehler kam mehrmals vor und war es auch, der dich endgültig als Autor dieser Story verraten hat. :p
Auch wenn die Leute dieser Tage eh den ganzen Tag Kerzen brennen hatten, konnten sie für einen Brief an den Statthalter jawohl einen Brocken Siegelwachs schmelzen, so wie es sich gehörte.
Auch der Fehler kam mehrmals vor, nämlich, dass du die Wendung "ja wohl" zu einem "jawohl" zusammengezogen hast, obwohl das gar nicht passt.
Wenig später waren sie wieder in den deutlich besser riechenden Räumlichkeiten des Kommandaten
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John Irenicus
05.01.2015, 19:32
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Die ebenfalls titellose Story von Harivald ist eine kurze – aber gerade wegen dieses Umfangs ein schönes Weihnachtsbonbon. Ob ich im Vorwort aber erwähnt hätte, dass ich „keine Lust“ darauf hatte, eine Geschichte für meinen Zugelosten zu schreiben, das sei mal dahingestellt... :p
Die Geschichte fängt ja arg rau an, wie es sich für ein Barrierensetting gehört, vor allem mit der kurzen, aber umso wirkungsvolleren Dialogführung. So wird man schön in die Geschichte geworfen, von der man ja erst einmal gar nicht so weiß, worum sie handeln wird. Der Gardist, gerade mit seinem klischeehaften „Hahaha“, der gefällt mir in diesem Zusammenhang übrigens sogar ziemlich gut, da wird eben Überzeichnung zu Methode gemacht. Und weil hinterher rauskommt, dass das alles nur ein Traum war, ist das sogar noch passender.
Geradezu begeistert war ich dann von diesem „Grundmotiv“ der Geschichte, nämlich, dass Al Bern nach jeder „Strophe“, wie ich schon fast geneigt bin, zu sagen, „Nein. Das ist mir zu albern“ raushaut. Das fand ich wirklich jedes Mal aufs neue lustig und war ja schon beinahe traurig, dass die Geschichte gegen Ende relativ lange läuft, ohne dass es zu dieser Bemerkung kommt. Aber vielleicht auch genau richtig, dass jetzt nicht immer zu erzwingen. Finde diesen Ausspruch Al Berns jedenfalls ziemlich gut, weil er, wenn man jetzt ganz hochtrabend werden will, der Gothic-Welt auch so ein bisschen den Spiegel vorhält. Außerdem mag ich dieses Spannungsverhältnis, was dadurch entsteht: Einerseits ist für Al Bern vieles zu albern, andererseits albert er selbst ja auch immer herum. Das lässt ihn ziemlich verrückt wirken und gefällt mir daher gut.
Nach diesen ganzen Albereien, die mir auch wirklich allesamt gut gefallen haben, gewinnt die Geschichte dann sogar eine gewisse Ernsthaftigkeit: Die Idee mit dem bloß vorgetäuschten Mineneinsturz ist simpel wie gut. Man kann natürlich einwenden, dass das im Spiel doch mal jemand anderem hätte auffallen müssen, aber das würde ich jetzt nicht als Kritik gegen diese Idee hier vorbringen wollen. Besonders schön finde ich in diesem Zusammenhang auch das Ende. Solche „Haha, alles nur geträumt!“-Sachen sind ja schon seit 1000 Jahren nicht mehr originell und kommen oft sehr billig daher. Und auch das Heraustreten aus der Gothic-Welt und der „Offenlegung“, dass das alles nur ein Spiel ist, ist auch nicht so häufig etwas, was eine Geschichte besser macht. Hier in diesem Rahmen gefällt mir das komischerweise aber: Das ist eben etwas Kleines zum Schmunzeln, und dass du damit dann auch noch wiederum das Grundmotiv der Geschichte verknüpfst – wirklich gelungen! Am Ende war ich ja fast ein bisschen neidisch auf den Al Bern in dieser Geschichte, denn so einen Traum mit so einem witzigen Ausgang, den hätte ich glaube ich auch gerne mal gehabt. :D
Dementsprechend also eine in sehr gesunder Art und Weise klein gehaltene Geschichte. Du erzählst hier ja wirklich nur so das Wesentliche und trittst die Ideen nicht zu sehr breit, das finde ich gut. Und noch dazu packst du das wieder in einen mehr als nur beachtlichen, sondern eben schlicht guten Schreibstil, der gerade auch diese Albernheiten und den Humor, und auch die traum- wie spielgetreu agierenden Figuren gut darstellt. Da kann man echt nicht meckern!
Fehler habe ich auch nur zwei gefunden:
»Hey du!«, erschall unmittelbar danach eine aufgebrachte Stimme.
„erschall“ ist da bestimmt nicht die richtige Vergangenheitsform... eher erschallte. Vielleicht auch erscholl? Jedenfalls nicht erschall!
»Wer ist denn Mud«, wollte der Andere wissen.
Und weil das eine Frage ist, gehört da auch ein Fragezeichen hin – So einfach ist das! |-)
Die Gesamtbewertung ist also eindeutig: Klein aber fein, in der Kürze liegt die Würze... such dir irgendetwas aus. Ein kleiner Weihnachtszauber in Form einer Geschichte! Ich könnte mein anerkennendes Lob nun in noch viele, viele weitere Formulierungen packen... aber das wäre mir zu albern. ;)
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John Irenicus
05.01.2015, 19:32
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„Ein Streich der Götter“ von Al Bern ist bei all diesen humorvollen Geschichten dieses Jahr das schwermütige Schwergewicht. Diese Nische füllt die Story aber auch wohl mal einmalig aus, keine Frage!
Zuerst der Stil, und auch auf die Gefahr hin, dass jetzt jemand mit der Sexismus-Keule kommt: Der liest sich sehr weiblich, also eben so, wie ich es schon von mehreren weiblichen Autoren hier im Forum (die übrigens ausnahmslos alle gut waren und sind) gelesen habe. Das Innenleben der vielen Charaktere spielt hier eine große Rolle, aber es wird eben nicht bis hin zum Pathos ausgebreitet, sondern ist einfach da, mit klaren, deutlichen, aber eben auch sehr melancholisch anmutenden Worten, und das schon von Beginn an, wo man noch gar nicht weiß, um was für ernste Themen es hier eigentlich geht. Von diesem Stil profitiert die Story sehr, auch wenn er mir am Anfang etwas zu schwerfällig vorkam und ich einfach sehr lange brauchte beim Lesen.
Das lag aber wohl auch daran, dass der Beginn – und eigentlich auch der ganze Rest der Geschichte bis kurz vor Schluss – mit einer Aura der Rätselhaftigkeit umgeben ist. Dieses Rätsel bekommt man quasi aufgedrückt, es wird sozusagen explizit gesagt, dass nicht gesagt wird, was eigentlich Faris' Anliegen ist. Gerade dadurch wird es dann aber eben auch spannend, und man kann natürlich nicht ahnen, dass es tatsächlich überhaupt nichts mit Schwertkampf oder so zu tun hat, selbst, wenn das eigentlich klargestellt wird. Ich hatte immer das Gefühl, dass er seinen Kampf mit dem eigentlich überlegenen Kalil damals immer noch nicht verdaut hat. Ich glaube, genau dieser Eindruck sollte auch ein bisschen erweckt werden. Faris wird jedenfalls als sehr interessanter, beinahe mysteriöser Charakter eingeführt. Und besonders gut finde ich gerade, dass sich der Fokus dann erst einmal auf Raneem verschiebt, und dann wird aber auch mehr und mehr Alimah die Hauptfigur, und nicht mehr Faris. Dass Faris aber gerade dadurch auch Hauptfigur ist, das weiß man eben nicht. Die Stärke ist hier auch, dass überhaupt nicht wortreich versucht wird, zu begründen, wie Faris und Alimah natürlich vollkommen eigenständige Personen sein müssen, um den Überraschungseffekt künstlich zu vergrößern. Nein, gerade eben weil hier die meiste Zeit nicht groß Worte verloren werden, setzt man das als Leser eben voraus, weil es ja logisch ist: Zwei Namen, Mann und Frau, zwei Personen. Da zeigt sich wieder, das weniger mehr ist. Ich hätte das vermutlich ziemlich in den Sand gesetzt. :D
Am allerrätselhaftesten bleibt ja die begehrenswerte (§list) Raneem. An der Stelle, als Alimah daran denkt, dass Raneem ja keine gewöhnliche Frau ist, dachte ich natürlich erst, dass mit der Sängerin irgendwie etwas Schlimmes ist. Dass Alimah den Dämon in Raneems Augen gesehen hat, oder was weiß ich. Später dann kam ich zu dem Schluss, dass Alimah dieses „keine gewöhnliche Frau“ dann eben auf sich beziehen musste und deshalb ihre Stimmung umschlug. Nach dem, was Raneem am Ende gesagt hat, könnte es mit der Sängerin aber auch irgendetwas an sich haben, was sie eben, ganz ihrem verschlossenen, mysteriösen Charakter gemäß, einfach nicht erzählt. Raneem also auch eine tolle Figur, ohne Zweifel!
Rückblickend wirken auch Faris' Erklärungen dazu, ob er zum Auftritt Raneems geht oder eben nicht, ziemlich clever. Die Stelle hat nun einen ganz anderen Klang. Übrigens fand ich das auch abseits dieser Hintergründe sehr schön, wie auch jede Stelle ganz abseits der Hintergrundgeschichte schön zu lesen ist. Hier mochte ich diese kleine Anspielung auf das Spiel – das, was man in Gothic II als Buchform zu lesen bekommt, „Die südländische Verteidigung“, bekommen die Kämpfer hier ja anscheinend aus erster (Ein-)Hand beigebracht. Cool!
Jetzt erst verstehe ich auch, was dieser ganze verschwörerisch anmutende Handlungsstrang mit Neoras, Miguel und eben Alimah bedeuten soll. Das war mir jetzt beim Durchlesen auch gar nicht aufgefallen, dass dieser Strang quasi abbricht. Aber jetzt erkenne ich, dass das nur logisch ist: Denn das, was Alimah alias Faris mit den beiden erreichen wollte, das kann sie ja nun vielleicht, vermittelt durch Raneem, von diesem Yassir bekommen. Hier fand ich übrigens auch die zeitliche Einordnung sehr schön, dass Neoras noch Novize ist und der spätere Bandit Miguel noch Alchemielehrling. Aber das nur nebenbei. Was ich eigentlich sagen wollte: Ganz offenbar wollte Alimah mit der Hilfe dieser beiden eben „eigenmächtig“ eine Umoperation durchführen. Wer weiß, ob das gut gegangen wäre! Und deshalb auch die Notwendigkeit, mehr über „die Anatomie der Frau“ zu erfahren. Jetzt ergibt wirklich alles Sinn! Das ist ein ganz toller Aha-Moment und beeindruckt mich schon, wie gut du diese Story (im besten Sinne) konstruiert hast. Auch eine tolle Erkenntnis habe ich nun bei dieser Stelle:
"Als Ignaz' Lehrling kann ich das tun, ohne aufzufallen. Jeder Novize bekommt, was er braucht, im Kloster. Und als junges Fräulein mit der Alchemie herumzupfuschen kann allzu leicht zum Verdacht der Forschung an verbotenem Wissen führen."
Alimah lächelte, nahm das Kompliment erfreut an.
Ich habe mich nämlich die ganze Zeit gefragt, was darin jetzt genau das Kompliment sein soll und habe mir irgendwas im Zusammenhang mit der Alchemie zusammengereimt, hatte aber die ganze Zeit das Gefühl, diese Stelle nicht richtig verstanden zu haben. Und ich hatte sie ja auch nicht verstanden! Aber ganz offenbar bezog sich das eben darauf, wie echt Faris als Alimah wirkt. Finde ich ziemlich cool, wie das ganz offenbare Nichtverstehen dieser Stelle Bestandteil der Story ist. Sehr schön, wirklich! Abschließend zu diesem Strang noch: Neoras und Miguel kommen mir, trotz Miguels Sprüche, hier wie zwei echt anständige Typen vor, dass sie Faris helfen. Das ist ja echt mal eine nette Sache, gerade bei so etwas total Abwegigem. Ein schöner Handlungsstrang, fast schade, dass ihr gemeinsames Vorhaben durch eine wohl bessere Möglichkeit, die Umoperation zu bekommen, im Sande verlaufen wird. Aber andererseits, wie angemerkt: Vielleicht auch nur gut so, wer weiß, was dabei schief gegangen wäre. :D
Zum ersten Mal stutzig in Sachen Frau/Mann-Thematik wurde ich dann hier:
Kalil als unscheinbar zu bezeichnen, wäre verfehlt gewesen. Ebenso wie Raneem trug er die prächtige Kleidung der Südländer, eine Kombination aus weißem und meerblauem Tuch, perlenbesetzt. Der schneeweiße Turban ließ das dunkle, mehr als nur hübsche Gesicht umso mehr auffallen.
Es war aber eindeutig so, dass der Wächter, sah man von der Bekleidung und dem Schmuck ab, keinen besonderen Eindruck hinterließ. Kleiner als die meisten Milizsoldaten der Hafenstadt, schmächtig und sanft. Trüge er nicht einen Säbel am Gürtel, könnte man ihn für einen Tänzer halten. Beinahe eine Tänzerin, bedachte man die weichen Gesichtszüge.
So ohne Weiteres hätte ich vielleicht noch gedacht, dass Kalil eben einfach ein eher femininer Typ ist und die Besonderheit darin liegt, dass er eben trotzdem Männern im Kampf ebenbürtig ist. Dadurch, dass die Geschichte aber für unsere Olivia/Lena bestimmt war, hatte ich dann wirklich den Verdacht, dass Kalil einfach eine Frau ist und bin dadurch in dieser Hinsicht aufmerksamer geworden beim Lesen.
Die Szene dann, als Faris in seinem Haus ist, habe ich kurioserweise, obwohl ich schon genau auf dem richtigen Dampfer war, falsch eingeordnet. Als er den Rock, der auf dem Bett lag, streichelte, da wusste ich: „Okay, er selbst zieht ihn an!“ Das passte dann eben auch dazu, dass seine Kleiderauswahl als reichlich beschrieben war und er dadurch die Fähigkeit hatte, in verschiedenen Gesellschaften verschieden aufzufallen. Aber als dann Alimah erwähnt wurde, bin ich eben in die Falle getappt, sie immer noch als von Faris verschiedene Person aufzufassen. Und deshalb habe ich mir dann zusammengereimt, dass Faris einfach nur etwas von Alimah will und ihr deshalb dann den Rock schenkt, oder so. Bescheuert, was? §ugly
Natürlich blieb bei mir dann wenigstens immer noch der Zweifel, und nach der sehr intensiven und toll geschrieben Tanzszene war es dann natürlich vollkommen klar. Raneems Umgang mit diesem Fund hat mich übrigens von der ersten Sekunde an gar nicht so überrascht, so, wie sie beschrieben wurde, hatte ich genau so eine Reaktion erwartet. Nicht erwartet hatte ich dann natürlich nicht, wie sehr sie über die Thematik als solche Bescheid weiß. Und dann... die Pointe mit Kalil, die ich in der Form dann ja auch gar nicht erwartet hatte, gerade auch, dass er so eine Operation hat vornehmen lassen, um der Wächter Raneems sein zu können. Das ist ja mal ein Hammer! Und so kommt dann eins zum anderen. Raneems Worte rund um den namensgebenden „Streich der Götter“ lesen sich wirklich absolut großartig, genau wie diese Stelle natürlich insgesamt absolut großartig ist. Hier läuft alles perfekt zusammen, und man merkt als Leser sofort, dass die Geschichte von ihrer Idee, von ihrem Aufbau und von ihrer Umsetzung her einfach zu einhundert Prozent geglückt ist. Wirklich ganz toll!
Damit ist das Gesamtfazit auch schon gegeben: Die Geschichte ist von vorne bis hinten klasse, bedient sich natürlich typischer Bilder von Varant und allem was dazugehört, ist in ihrer Hauptidee aber sehr klischeefrei, ernsthaft ohne trocken zu sein, hat viele schöne Charaktere... ja, da wird man wirklich ganz neidisch, wenn man das so liest! Da kann ich echt nur zu gratulieren. :gratz
Die Fehlerliste:
Selbst die Art, mit der ihre Arbeiten verrichteten, schien ungewohnt und lockte einige der Bürger zum Hafen.
Da fehlt wohl noch ein Wort, vielleicht ein "sie"...
Die Bürger der Hafenstadt, verwöhnt von Darstellern aus allen Winkeln Myrthanas und gelangweilt von Barden, Sehern und Geschichtenerzählern, gierte nach neuen Kunstformen.
Und hier muss es "gierten" heißen. Myrtana schreibt man üblicherweise ohne h, aber da will ich mal nicht so sein. ;)
den Schwertkämpfer auszuloten, der in der Stadt zu dieser Zeit als der gefährliste gegolten hatte.
Und in Hinsicht auf die Geschwindigkeit überlegen.
Vielleicht kein Fehler im eigentlichen Sinne, aber doch eine verunglückte Formulierung. In Hinsicht auf, das klingt wie ein schlimmes Mischwesen, bei dem auch der berüchtigte "Hinblick" seine Finger im Spiel hatte... ;)
Das Holzschwert des Soldat traf den Söldner an der Schulter,
"des Soldaten", wohl eher.
Damit kommt eigentlich alles abwegige durch."
Müsste hier wohl groß...
Truhen und Schränke standen offen, schlichte Alltagskleidung lag neben Teilen eine Rüstung, die mehr Schmuck als Schutz war
Wieder einmal ein kleiner Grammatik-Fauxpas: "einer Rüstung"
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John Irenicus
05.01.2015, 19:33
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„Ein Ei“ von DieKleineKlugeFrau ist ja mal... ja, ein Ei, das man sich gerne ins Nest legen lässt, glaube ich. :)
Ich habe bei den anderen Kommentaren schon mit den Charakteren angefangen, und genau das bietet sich auch hier an, wo die Geschichte ja geradezu von Asilya lebt, und das nicht nur, weil sie insgeheim ein Drache ist und ihr Drachenei im ganz natürlichen Sinne ihr Ei ist. Sie bringt eben auch herrlich Flapsigkeit und ihrerseits unbeabsichtigten Humor in die Dialoge, eben, weil sie die Menschen nicht versteht. Alle anderen Personen scheinen da auch mehr Mittel zum Zweck, selbst Eduard, dem am Ende noch eine richtig gute Pointe gegönnt wird, verblasst ein wenig im Dialog mit ihr.
Gleich ihr „Vorstellungsgespräch“ bei Eduard gefällt mir da auch am besten (was nicht heißen soll, dass sie im Verlauf der Geschichte schlechter geworden ist, nur eben anders), vor allem auch ihre Meinung zum Faringer ist mit der Erkenntnis, dass sie selbst ein Drache ist, um Einiges gewichtiger geworden. Meine absolute Lieblingsdialogstelle ist aber diese hier:
„Ja das stimmt schon. Deshalb möchte ich ja ein neues Lehrbuch schreiben, dass die unzähligen
Fehler der gängigen Werke korrigiert. Du scheinst ja einiges über Drachen zu wissen. Deine
Beratung wäre mir sicher hilfreich, denn eine abenteuerliche Forschungsreise wäre zu viel für mein
armes Bein. Da wurde ich in den Bergen von Harpyien attackiert und bin unglücklich gestürzt …“
„Entschuldige bitte, falls das ein wenig unhöflich wirken mag“, unterbrach ihn Asilya, „aber mich
interessiert deine Leidensgeschichte nicht.
Neumodisch ausgedrückt würde man das hier wohl "in your face" nennen – finde es jedenfalls ziemlich klasse, wie Asilya da gar nicht hinterm Berg hält, und neben dem Unterhaltungseffekt lässt sie das als Drachen auch gleich viel, äh, drachiger wirken. Ist ja klar, dass sie sich jetzt nicht so gern an die Gepflogenheiten der Menschen halten möchte, zumal das mit dem Ei ja auch wirklich drängt.
Auch, dass sie eine klare Sprache bevorzugt ("Ich will dich nicht bescheißen, oder so") gefällt mir sehr gut, eben genau so, wie mir Asilya so als Frau ganz gut gefällt, was ja nun auch ganz dem Vorbild Alzharas entspricht und Ewek eben deutlich zufrieden stellen dürfte! Vor allem, weil Asilya eben auch alles andere als billig oder rollengerecht daherkommt, was Eduard ja auch am Anfang ganz explizit feststellt. Und er spürt eben schon, dass sie anders ist...
Die Überraschung, dass sie ein Drache ist, war für mich ja auch nicht mehr besonders groß. Gut, es wurde jetzt sowieso nicht groß verheimlicht, aber wer Eweks Werke kennt so gut wie du, der hat natürlich rasch gemerkt, dass Asilya absolut Alzhara nachgebildet ist (und sie sogar ist, wie am Ende angedeutet wird), und als die gute Frau dann noch so verzweifelt auf der Suche nach einem Drachenei und zudem ungewöhnliche Kräfte enthüllte... da war es dann natürlich klar. Das hat der ganzen Sache aber keinen Abbruch getan, im Gegenteil: So konnte man sich darüber erfreuen, wie man selbst als Leser offenbar der einzige ist, der das durchschaut, und alle anderen bis fast ganz zum Schluss absolut keine Ahnung haben, wen sie da eigentlich vor sich haben. Das hat dem Ganzen auch noch einmal so ein wenig Spannung verliehen.
Eduard schien in der Richtung ja vielleicht schon länger was geahnt zu haben, weil er Asilya ja auch so unverhohlen fragt, wie viele Menschen sie eigentlich schon gegessen hat und solche Sachen. Überhaupt wirkt Eduard relativ findig, und die Geschichten mit der Harpyienkönigin Chiäyüü (grandioser Name übrigens) oder dem Oger von Ardea habe ich ihm eigentlich auch alle abgekauft, einfach, weil er wirklich wie ein gealteter Abenteurer wirkte. Wie am Ende herauskommt, dass er sich das alles offenbar nur ausgedacht hat und nun auch die Begegnung mit Asilya zu absolut hanebüchenen Abenteuergeschichten verwursten will, musste ich dann natürlich schon lachen. Seine Reiseberichte sind dann wohl in der Qualität eines Karl May. Wobei man jetzt natürlich vorsichtig sein muss, was man sagt, da Eduard Ehrlich ja allein schon alliteratisch Ewek Emelot nachgebildet ist und in Sachen dieser Reiseberichte über Alzhara eben auch klar ist, was gemeint sind. Diese Storys von Ewek sind in echt natürlich alles andere als hanebüchen (oder halt "hanebüchen" in einem positiven Sinne wie "fantasiereich"). Ich finde aber, trotz der ziemlichen Aufschneiderei, die Eduard hier betrieben hat, kommt dieser als Charakter doch sehr gut weg und gereicht unserem Ewek jedenfalls zur Ehre! Eduard wirkte schon sympathisch, und vor allem sympathisch geduldig und tatsächlich auch ziemlich furchtlos – mir wäre Asilya ja irgendwann, so nett sie selbst auch war, viel zu unheimlich geworden und ich hätte ihr ganz bestimmt nicht mehr geholfen. Also, auch Eduard ein sehr toller Charakter!
Abgesehen von den Hauptcharakteren fand ich auch die restlichen Charaktere (allen voran natürlich Biff und seine Söldner/Drachenjägerkumpels) ganz gut und die Story auch spannend. Sie war zwar vielleicht etwas sehr geradlinig, und die Phase vom Klostertor bis hin zu Neoras' (vermeintlicher) Beichte kam mir dann doch etwas langatmig vor, weil die Geschichte ein wenig an Konzentration verlor, aber das wurde eben durch Asilya dann schnell wieder aufgegangen. Ich jedenfalls habe sehr mit ihr gelitten, denn immerhin ging es ja nun um eines ihrer Kinder. Eigentlich eine Schande, dass man im Spiel mit diesen Eiern umgeht, als wären es leblose Objekte. Naja, gut, macht man im echten Leben mit Hühnereiern ja auch. Dann kann man es mit Dracheneiern ja genauso machen.
Fand es dann jedenfalls gut, dass nach dieser "Verzögerungstaktik" beim Kloster die Geschichte dann schnell wieder Fahrt aufnahm, als Neoras das Zerschlagen des Eis (Ich musste übrigens die ganze Geschichte über an kalte Süßspeisen denken, das mit dem Genitiv-s ist echt so eine Sache) behauptete und Asilya daraufhin äußerst drastisch reagierte. Das kam dann auch sehr überraschend, eben auch, weil es eine nun nicht gerade rationale Reaktion auf diesen (wiederum vermeintlichen) Verlust war – aber gerade deshalb wohl verständlich. Und in der Form wirkt Asilya dann auch wieder sehr menschlich und nicht bloß wie ein Drache.
Spannend wurde es ab da auch dadurch, dass Miltens und Neoras' Klosterkarriere auf dem Spiel stand, was vor allem ob des vorher ja doch sehr selbstsicheren Miltens, bisher jede Auseinandersetzung mit dem hohen Rat für sich entschieden zu haben, einer gewissen Ironie nicht entbehrte. Eine Stelle in diesem Zusammenhang fand ich dann aber doch (unfreiwillig) komisch:
„Das lass mal meine Sorge sein“, sagte Neoras. „Ich habe da eine Idee und es würde mir den Spaß verderben, sie dir jetzt schon zu verraten. Warte einfach bis Heiligabend. Dann wirst du sehen, was ich meine.“
Also ich weiß ja nicht, da stand und steht ja auf allen Seiten einiges auf dem Spiel, Miltens und Neoras' Verbleib im Kloster, das Weihnachtsfest, aus der Sicht von Neoras wohl auch Asilyas Leben... und dann redet er allen Ernstes von Spaß? §ugly
Naja, immerhin versagt Neoras ja wenigstens nicht, wäre bei der Ankündigung ja auch ganz schön peinlich geworden! Und so ist das Ende dann ja doch noch ein ziemlich schönes, und ich habe mich sehr für Asilya gefreut, dass ihr Ei nun doch heile ist. Im Übrigen kommt mir da Neoras auch sehr anständig vor und nicht wie der skrupellose Alchemist, den man vorher vielleicht in ihn sehen konnte. Dass ihm die ganze Sache leid tut, das kaufe ich ihm absolut ab, und seine Motive sind ja auch plausibel. Vielleicht hätte Asilya sich aber leichter damit getan, ihr wahres Wesen zumindest ihm gegenüber einfach von Anfang an zu enthüllen. Aber gut, da sie relativ früh glaubte, dass das Ei eh futsch ist, hatte sie ja auch kaum noch Grund dazu, was?
Wie gesagt, bis auf die Sache mit dem doch noch unversehrten Ei blieben die großen Wendungen in der Geschichte aus und sie war deshalb recht geradlinig, weshalb sie mich jetzt nicht mit offenem Mund zurücklässt und mich noch stundenlang über das Geschehene nachdenken lässt. Unterhalten hat sie mich trotzdem sehr gut, und das vor allem auch durch den Schreibstil und den Witz, der trotz der gegen Ende sehr ernst werdenden Geschichte immer wieder durchschimmert. Ob es nun der Dialog mit Orlan ist, Biff und seine Kumpel, die eher Memmen als Männer sind, oder so kleinere Stellen und Formulierungen, die teils auch mit Klischees spielen (Neoras grünes Gift): Ich hatte eigentlich durchgehend ein Lächeln auf den Lippen.
Von daher eine schöne Geschichte, die auch ziemlich schön auf Ewek zugeschnitten war, und das nicht nur am Ende. :gratz
Ach ja, eines noch: Bei der plötzlichen Fußnote habe ich mich ja echt weggeschmissen. §hehe
Fehlerliste:
„Die Leute halt. Die sagen, dass du ein erfahrener Abenteurer, ein Verhandlungskünstler und obendrein ein Experte für Drachen, kurz: genau das, was ich suche.
Hier fehlt irgendwo so etwas wie ein „bist“, aber da es ja wörtliche Rede ist, kann das natürlich auch Absicht sein, gerade bei so einem Satz...
Es geht mir nämlich um einen Gegenstand, der durch ein Versehen in die Falschen Hände
geraten ist
doch ich fürchte, diejenigen, die es momentan besitzen, wollen es im besten Fall für alchimistische Experimente zerstören.
Ihr gekrümmt am Boden liegender Kamerad, stand mühsam auf und eilte ihnen taumelnd, mehrmals in den Schnee stürzend, hinterher.
Die erste Antwort, die ihm auf die Frage einfiel, war:
aber auf dem verantwortungsvollen Posten, den er innehatte, zählte seine eigene Meinung nicht
„Geschichten, in denen aus Versehen Menschen gefressen werden, gefallen niemandem,aber trotzdem will sie jeder lesen.“
Hier fehlt ein Leerzeichen zwischen "niemandem" und "aber".
Die immer gleichen Gedanken schleppten in sich durch Asilyas Kopf.
Einige Minuten noch hantierte Neoras mit dem Fläschchen herum, goss
einiges dazu, erhitzte es wieder, ließ es ihm Eiswasser kühlen und verkorkte es schließlich.
da jedes tun nun zwecklos war.
Wer soll den sowas ahnen?“
„Und mit dem Leichnam einer Selbstmörerin im Kloster sollte man kein Weihnachten feiern.
Schafft ihn raus!“
Biff runzelte die Stirn, er hatte solch ein Fauchen schon einmal gehört.
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John Irenicus
05.01.2015, 19:34
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Beim Titel „Eine Goth'sche Weihnachtserzählung“ von Sir Ewek Emelot hatte ich ja schon irgendwie ein bisschen erwartet, dass es hier nicht eine reguläre besinnliche Weihnachtsgeschicht' gibt, sondern durchaus Humorvolles. Dass es dann aber so absurd wird... ja, das hat mich wirklich überrascht. :D
Die Geschichte war allein stilistisch schon überaus angenehm zu lesen, und diese 18 PDF-Seiten gingen auch ziemlich schnell zu Ende. Da ich das Ganze natürlich auf dem Leser gelesen habe, habe ich mir jetzt keine Einzelstellen markieren können, ich bin lediglich zum Fehlernotieren zum Rechner gerannt. Aber es wären ohnehin zu viele (positive) Bemerkungen anhand einzelner Stellen gewesen. Von daher ist es wohl erst einmal wichtig, ganz allgemein ein Lob für diesen witzigen Ton der Geschichte zu verteilen! Außerdem ist sie ja auch schön mysteriös gehalten und hat dadurch statt bloßer Alberei eben echte Spannung zu bieten. Der verwunschenen Wesen im Schloss erinnern mich ja an eine gewisse Bergfestung; der zunächst ominöse „Diener von Regonas“ und der Rest des Schlosses an eine gewisse Begebenheit in Sulden. Unter anderem deshalb schwankte ich beim Wichtelraten auch sehr lange zwischen den beiden Autoren dieser jeweiligen Storys. :D
Ein besonderes Plus an dieser Story sind übrigens die vielen Wendungen. Regonas entpuppt sich als Ork, Ajnif entpuppt sich als Ghostwriter für Regonas (fand ich besonders klasse :D), Regonas entpuppt sich als Ork, dann noch als schwuler Ork, und schließlich entpuppt sich sein Fluch als endlich aufgehoben. Hier dachte ich nun wirklich, das müsse das Ende der Fahnenstange ein, und machte mich schon auf ein kitschiges Ende voller Eintracht gefasst. Mit der finalen Verwandlung Ajnifs in ihre ursprüngliche orkische Gestalt konnte aber nun wirklich niemand rechnen! So eine Wendung muss man sich aber auch erst einmal trauen. Ich finde aber, sie ist geglückt, eben weil sie gerade so ein total kitschiges Ende zu vermeiden hilft. Unglücklich bin ich nur darüber, dass die geniale Figur des Kutschers dadurch kaputterklärt wird. Ich hätte es viel besser gefunden, den da aus dem Spiel zu lassen, auch wenn das Verschmelzen der orkischen Dienerschaft zu einem einzigen Diener natürlich eine coole Idee ist. Aber naja, es macht für mich eben den Witz dieses Kutschers kaputt, das hätte einfach alles weiterhin unkommentiert bleiben sollen, denn gerade dieser Nüchternheit, mit der seine Rollen beschrieben wurden, hat ja den größten Witz daran und für mich auch den größten Witz in dieser ganzen Geschichte ausgemacht.
Ja, der Kutscher. Eigentlich war ja wirklich jede Stelle mit ihm einfach nur grandios, und gerade die kurze Anekdote betreffend Lord Mordur ist in Inhalt und Wortwahl ein echter Knaller, so richtig heftig weggeschmissen habe ich mich aber hier:
Ihr Kutscher hatte derweil ihr Bett frisch bezogen, ein hübsches Blümchen auf die Fensterbank ihres Zimmers gestellt, die Wand nach draußen durchstoßen und eine Tür eingefügt, damit sie jederzeit in den Garten könne
Da musste ich beim Lesen dann ja doch erstmal für eine Minute oder zwei innehalten. §hehe
„Was weiß denn ich? Der Brief von diesem Magier bestand aus Gehässigkeiten, eine Anleitung zum Flüchebrechen stand nicht drin.“
Auch da musste ich ziemlich Lachen, wie ich mir diese Gehässigkeiten in total ungehaltenem Tonfall bzw. Stil vorstellen musste. :D
Schön war auch die Stelle, als Ajnif dann mehr oder minder unabsichtlich aufdeckt, dass einige der Einrichtungsgegenstände im Schloss tatsächlich leben. Mir waren die verschiedenen Klagelaute vorher auch aufgefallen, hatte sie dann eben so als stilistische Eigenmarke dieser Geschichte verbucht. Umso toller, dass daraus dann noch so etwas wurde. Und dass das Snapperrudel zum Tischgeschirr wurde, ja, das fand ich auch irgendwie richtig schön ulkig. :D
Ich würde gerne noch mehr zu dieser Geschichte sagen, einfach um sie mehr zu würdigen, aber sie liest sich eben so "widerstandslos", bis auf das bisher verteilte Lob und natürlich auch die Kritik an der Kutscherauflösung fällt mir da nicht mehr viel ein. Erwähnenswert vielleicht noch, dass der Lord am Ende ja nun so ein bisschen vor den Brocken seiner Existenz ist, aber da die Story ja für Ajnif ist und nicht für ihn, geht das wahrscheinlich noch in Ordnung, zumal Regonas ja nahegelegt wird, sich jetzt auch endlich mal persönlich im Weihnachtsgeschichtenschreiben zu beweisen. :D
Ja, insgesamt also mal eine megawitzige Geschichte, die am Ende dann vielleicht etwas zu viel des Guten ist mit den Wendungen, dafür aber ein anständiges Ende schafft. Ich finde es auch interessant, wie hier handlungsmäßig gar nicht viel passiert, lässt sich ja mit "Ajnif besucht Regonas, Regonas ist ein Ork, Regonas ist kein Ork mehr aber dafür jetzt Ajnif wieder" zusammenfassen, und dementsprechend sind das meiste ja Gedanken über den Kutscher oder sonstige Vergangenheit und Gespräche. Das hat perfekt funktioniert und ich finde, die Geschichte eben auch schön "zusammengehalten" dadurch; es wird eben nichts irgendwie dem Handlungsstrang Fremdes oder Unnötiges erzählt. Im besten Wortsinn also eine runde Sache! :gratz
Fehler fand ich folgende:
bevor sie den Türklopfer zum eintreten aufforderte.
als sie sich ein Stück des Scavangerbratens abschnitt
Der Scavengerfehler ist mehrere Male enthalten.
Sie hielt nicht viel vom warten, und es war im sonderbar leeren Schloss ein Bisschen langweilig.
Summend ging sie die Flure entlang Richtung Regonas' Gemächern.
Also wenn Du Dir das so vorgestellt hast, dann musst Du Dich schon ziemlich anstrengen, um das Wettzumachen!“
„Es ist doch nicht etwas was Sexuelles?“
Die Prinzen haben sich in der Regel in Frösche, Molerats oder plappernde Schwerter
verwandelt,die Prinzessinnen sind größtenteils komatös.
Da fehlt ein Leerzeichen.
Stattdessen hatten sie über dies und das Gequatscht
und hatten daher ein ziemlich gutes Festmal eingenommen
und eigentlich war alles außergewöhnlich und zum dahinschmelzen kitschig und romantisch.
Dass seine Ajnif nun, nachdem er endlich kein schwuler mehr war, sich in einen ebensolchen verwandelt hatte
Da fehlt wohl noch ein "Ork"...
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John Irenicus
05.01.2015, 19:35
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Die „Therapiesitzung mit Harivald“ von Ajnif ist nun wirklich eine der kuriosesten Geschichten in diesem Jahr – wobei es zu einem großen Teil ja auch Drama statt gewöhnlicher Geschichte ist!
Das ist schonmal schön, dass so die Wichtelaktion um einer Erzählform bereichert wird. Und man wird außerdem um die Erkenntnis bereichert, warum Gruppentherapien vielleicht jetzt nicht unbedingt der Weisheit letzter Schluss sind. Bei der Therapie braucht man jedenfalls vermutlich noch direkt eine Anschlusstherapie, um sich von den Folgen dieser Therapie zu erholen. :D
Harivald als Hauptperson ist ganz witzig, auch wenn mir seine Grantigkeit ab und an dann doch etwas zu gezwungen und übertrieben herüberkommt. Zumal es dem echten Harivald gegenüber auch nicht gerade schmeichelhaft ist. Er mag zwar oft sehr flapsig sein, aber so schlimm ist es ja auch nicht. §ugly
Man muss aber sagen, dass gerade durch seine heftigen Reaktionen die Geschichte auch so richtig belebt wird, er sorgt ja gerade auch immer für das Eskalationspotential. Gut gefallen hat mir auch, wie er über den dicken Santa mehrmals hergezogen hat, am allerbesten fand ich das bei dessen ersten Auftritt. Gemein, aber gut! Lediglich politisch korrekte Menschen werden hier angesichts seines Kompagnons aufschreien, denn der schwarz angemalte Ruprecht, das ist ja wohl Blackfacing in seiner schlimmsten Form! §lehrer
Mud einzubringen, das ist ja ein alter Hut, der auch schnell unlustig zu werden droht, und so haben mich seine Stellen auch hier nicht so wirklich vom Hocker gehauen. Wobei ich es schonmal sehr gut finde, dass es zur Abwechslung mal andere Tiere sind, als Schafe. Und grinsen musste ich auch schon, als er von seinen Erlebnissen erzählt und dann den vor zwei Sekunden erst kennengelernten Harivald als seinen neu gefundenen Freund vorstellt. Insgesamt war mir Mud aber schon ein bisschen zu „over the top“. Allerdings muss ich ihm zugestehen, dass er es ist, der den Heiler zu einer meiner Lieblingsstellen im Drama provoziert hat:
Denkt an das was wir geübt haben. Tiere sind Futter, keine Freunde und schon gar keine Liebschaften!
Schön, wie man diesen Satz ganz gesellschaftskritisch interpretieren kann!
Wo wir gerade schon bei Einzelstellen sind, die hier fand ich auch ganz gut:
Mein Gewicht ist meine Bürde. Die Kinder kennen und lieben mich so. Auf fast jedem Tisch stehen Kekse und Milch. Die Kleinen werden traurig wenn ich das Angebotene verschmähe. Mich belastet das selber sehr.
Ein schönes Wortspiel, angesichts seines Gewichts von "Belastung" zu sprechen. :D
Das Ende des ersten Akts, in Form des Briefs von Lady Harivald, fand ich übrigens ziemlich gut und ich dachte auch, jetzt geht die Geschichte so richtig los. Deswegen war ich auch ein bisschen enttäuscht, dass nach Harivalds en passant geschilderten Wutausbruch bis auf das (zugegeben witzige Szenario) "Irre auf dem Weihnachtsmarkt" dann nicht mehr viel kam, was jetzt wirklich noch etwas mit der Therapie zu tun hat. Stattdessen gibt es ja eher mehr oder minder kontrolliertes Chaos.
Deshalb kam mir das Ende auch etwas zu abrupt. Überraschend ist es, keine Frage, aber der Schnitt war mir auch ein bisschen zu heftig, und nachdem das so groß mit Erster Akt und Zweiter Akt aufgezogen war, dachte ich, da kommt ein bisschen mehr bei rum. Im Zusammenhang macht es natürlich Sinn: Es ist hier eben bloß erst der Entwurf eines Theaterstücks bzw. Eines Dramas, das hier präsentiert wurde. Wobei ich am Ende Schwierigkeiten hatte, zu verstehen, wer von Kalle und Harivald jetzt eigentlich was wem erzählt und wer sich was ausgedacht haben soll. Das geht mir da so ein bisschen durcheinander, ehrlich gesagt, und ich habe mich schon redlich bemüht! Anscheinend hat Harivald diesem Kalle seine "Lebensgeschichte" erzählt, nur noch nicht vollständig, und das hier war eben das Drama, was dieser daraus gestrickt hat?
Das Drama lässt mich also in Verwirrung zurück. Ich könnte übrigens nicht sagen, dass es mich irgendwie gelangweilt oder genervt hätte. Aber mir war das doch alles ein wenig zu "wild", sage ich mal, auch wenn ich jetzt Gefahr laufe, wie so ein alter Oppa zu klingen. §ugly
Witzig fand ich trotzdem viele Stellen. Ich will dieses Drama übrigens ganz offiziell für die nächste Hörspielvertonung vorschlagen; denn trotz der vielen Personen ist das doch irgendwie übersichtlich, weil es ausreichende Erzählpassagen gibt und die Leute auch immer so geschickt mit Namen angesprochen werden, das man sie dann auch bloß anhand der Stimmen ohne Text zuordnen kann. :dup:
Fehlerliste:
Nun, mir scheint, ihr seid etwas ungeduldig?
trägt einen dicken Mantel, welcher ihn vor der einbrechenden Kälte schützen soll.
Immer wieder reden sie auf mich ein, schicken ihre Handlanger um mich vom hämmern abzuhalten.
Das damit verbundene Geräusch lässt den alten Knacker und Fellan zusammen zucken.
"zusammenzucken", es sei denn, die Stelle ist so gemeint, dass der Alte und Fellan quasi rhythmisch miteinander ein Zuckstück aufführen, was denen natürlich auch zuzutrauen ist. :D
Ich bin auch begeistert von den Fortschritten, die Ruprecht gemacht hat.
Harivald dreht seinen Kopf zu Ruprecht, der ihn mit seinen Lakritz verschmierten Zähnen angrinst
Eher "lakritzverschmierten".
Kalle von Kratzig, so war sein Pseudonym den er sich vor bereits vielen Jahren gegeben hatte,
Pseudonym ist nicht maskulin, sondern ein Neutrum! §lehrer
Ansonsten fand ich hier und da immer so ein paar Kommafehler oder zumindest Grenzfälle, die wollte ich jetzt nicht alle einzeln aufzählen. Der zweite Akt ist übrigens wesentlich fehlerfreier als der erste Akt!
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John Irenicus
05.01.2015, 19:36
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„Die Inszenierung“ von alibombali gehört sicherlich auch zu den absoluten Glanzlichten bei der diesjährigen Wichtelaktion, allein schon, weil die Geschichte so liebevoll auf Dead Frank zugeschnitten ist.
Liebevoll ist da auch das passende Stichwort, denn die Geschichte ist gleich in mehrfacher Hinsicht von Liebe geprägt. Achtung, jetzt kommt hier aber mal so ne richtig messerscharfe Analyse von mir, jetzt aber hier, ne, aber bitteschön!
Einmal natürlich die freundschaftliche Liebe zwischen Jack und Daniel, die einen ja nun wirklich weihnachtlich anrührt. Jack scheint wirklich ein absolut prima Kerl zu sein, und mir als hauptberuflichem Studentenhasser gefällt das natürlich besonders gut in Abgrenzung zu den ganzen anderen Studenten, die ja wohl strebsamer, dafür aber eben bei Weitem nicht so klasse Typen wie Jack sind. Den Seitenhieb auf das arrogante Pack von der juristischen Fakultät kann ich übrigens unterstützen, auch wenn ich mich da natürlich schon ein bisschen in der Ehre angekratzt fühle! Als später angedeutet wurde, dass Jack möglicherweise gar nicht eingezogen wurde, und als das dann auch bestätigt wurde, hatte ich erst gedacht, dass Jack vielleicht sogar mit Daniel die Rollen tauscht, damit er das Krippenspiel inszenieren kann. Das wäre dann vielleicht etwas übertrieben gewesen, denn ich glaube auch nicht, dass Daniel seinen Kumpel an seiner Stelle in den sicheren Tod ziehen gelassen hätte... aber dass ich das Jack prinzipiell auch zugetraut habe, zeigt eben schon, wie sympathisch und im besten Sinne aufopferungsvoll der dargestellt ist.
Die zweite Liebe ist wohl diejenige Daniels zum Theater. Auch wenn sich der Einzug in die Armee an sich ja schon sehr schlimm anhört und Daniel dementsprechend auch einen auf den Krieg bezogenen Albtraum hat, finde ich, dass es schon so aussieht, als sei es eben vor allem die gefährdete Chance auf eine Inszenierung des Krippenspiels, die Daniel am meisten zu schaffen macht. Der scheint ja wirklich darauf zu brennen! Sympathisch finde ich auch, dass Jack da auch ziemlich mitfiebert mit ihm, obwohl er davon ja eigentlich so gar keine Ahnung hat. Allerdings bemerkt er hinterher ja selbst, dass er schauspielerisches Talent hat. :D
Aber erstmal zu den Briefen: Nicht nur, dass die Namen der beiden Absender schon so klasse sind (Bei Rüdiger Pommersche habe ich mich echt weggeschmissen §hehe); auch in Inhalt und Stil sind die so unnachahmlich gelungen. Ziemlich laidoesk, weshalb ich auch lange Zweifel über den Urheber dieser Story hatte! Da kam es bei mir übrigens zu dem leicht fiesen Moment, dass ich erst total darüber lachen musste, dann aber eben direkt klar wurde, wie schlimm das für Daniel ist. Eben nicht nur Krieg, sondern dann auch noch grausam, dass ihm die Inszenierung des Krippenspiels durch die Lappen geht. Das zog dann wieder so richtig schön runter, und innerhalb von wenigen Zeilen ist da die gesamte Bandbreite der Geschichte abgedeckt, von lustig bis traurig. Das hat mir sehr gut gefallen, weil auch Daniels Reaktion schön nachvollziehbar und eben nicht total kitschig, pathetisch oder so plakativ traurig dargestellt ist. Bis auf das Hämmern mit den Fäusten auf das Bett, aber das wird dann ja auch schon wieder so ein wenig ironisch gebrochen. Alles in allem starke Szenen rund um die Briefe!
Im direkten Vergleich fand ich übrigens den Brief von Herrn Pommersche noch einen Tacken lustiger, einfach, weil hier das Militär richtig schön durch den Kakao gezogen wird, wie es überhaupt dann den gesamten Rest der Story geschieht. Allein, wie Leutnant von und zu Stahlhelm (hier fand ich den Namen dann vielleicht doch etwas übertrieben) dargestellt wurde, das war wirklich klasse. Seine Erstvorstellung hat mich auch mehr als nur Schmunzeln lassen:
Herr Leutnant von und zu Stahlhelm konnte kein großer Freund des Krippenspiels sein. Anders konnte Daniel sich die äußerst bestimmte Art nicht erklären, mit der sein Anliegen geradezu
abgeschmettert worden war. Selten hatte er einen Mann so brüllen gehört.
PotM-verdächtig. §ugly:A
Aber auch später dann, diese betont väterliche Art gegenüber Daniel wie auch dem vermeintlich explosionsversehrten Jack, das passt einfach nur zu gut, und zeigt auch, dass außer extrem wankelmütiger Stimmung in dem Menschen wohl nicht viel zu finden ist. Wie im Militär als ganzem eben: Entweder voll druff, oder wenn alles nach eigener Pfeife tanzt, dann auf lieb und fürsorglich tun. Gut getroffen!
Den Plan von Jack und Daniel, diese Explosionsampullen zu nutzen, fand ich übrigens auch richtig spieze. Das war dann direkt spannend, und ich hatte übrigens auch ziemlich sicher damit gerechnet, dass das irgendwie grandios schief geht und noch mehr Ärger verursacht. Das ist zum Glück für die beiden ja dann doch anders gekommen, aber vielleicht auch zum Glück für die Geschichte, so kam die dann ja zu einem weihnachtlich schönen Ende.
Die Explosion ist rein magischer Natur.
Schön subtil zitiert. Da dachte ich übrigens auch lange, dass das irgendwie schief gehen könnte, war ja schon irgendwie so angelegt. :D
Die Ausführung des Plans selbst ist dann ja schon wieder ein Theater in sich und dann ja vor allem selbst die namensgebende "Inszenierung" dieser Geschichte. Wirklich herrlich absurd, wie hier die "Mittlere Lichtexplosion" (Der Story-Forum-Kenner merkt auf! :D:A) zur Vortäuschung eines Orkischen Explosivkörpers (§hehe) herangezogen wird. Und dann noch die ganze Ekelpackung Fleisch, Blut, Feuer... es wirkt eben alles so übertrieben, dass es schief gehen MUSS, aber weil die Militärs eben so ein bisschen simpel gestrickt sind... tja, dass es nicht auffällt, ist eine ziemlich gute Klatsche gegen die myrtanischen Oberen! Und wohl auch eine Erklärung, warum es im Orkkrieg so schlecht aussieht. :D
Ich könnte jetzt noch so viele witzige Einzelstellen zitieren (natürlich habe ich auch das "So einfach ist das" gesehen, ist ja klar), einige Wortspiele und noch so viel loben, aber ich denke, da kann man die Geschichte schon für sich sprechen lassen, denn sie hat von vorne bis hinten keinen einzigen Durchhänger, ganz im Gegenteil. Da passt es auch nur allzu gut, dass ich lediglich einen einzigen Fehler finden konnte:
Als die Sonne über der weiß geschneiten Stadt am höchsten Stand, traf er sich mit Jack im Labor.
Mit dem Ende der Geschichte gehe ich dann auch vollkommen d'accord – auch wenn es bei so einer schönen Story natürlich schmerzlich früh kommt. Als ich auf einmal das letzte Blatt meines ausgedruckten Stapels in der Hand hatte, war ich schon erstaunt, wie kurzweilig das Alles war. Und so konnte ich auch ein bisschen die Wehmut des Abschied nachfühlen, die die Frau Mama als auch Jack spüren mussten! Tja, wenn das mal kein Kompliment an die Geschichte ist! Und dass am Ende dann noch einmal auf Stägeli uf, Stägeli ab angespielt wird, das ist natürlich auch spieze.
Von daher: Diese Story hat ein absolutes Gütesiegel verdient, und ich hätte keine bessere Story für Dead Frank schreiben können (und konnte es erwiesenermaßen ja auch nicht). Ist bei so einem schönen Stück Text hier aber auch echt schwer!
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John Irenicus
05.01.2015, 19:37
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Eddies „Jäger der verlorenen Geschichten“ alias „Ali Bombali und seine lustige Reise zur Zauberhaften Bibliothek“ ist als Geschichte nicht nur deshalb gelungen, weil sie so schön auf alibombali zugeschnitten ist, sondern weil die Idee der Munchkinübertragung ganz allgemein wohl längst mal fällig war – es musste halt nur mal eben jemand mutig genug sein, dass dann mal wirklich anzupacken. :D
Ich finds vor allem schön, wie überraschend die „kleine“ Kartenrunde dann kommt, denn du hast das Ganze in ein schönes Szenario gepackt, finde ich, was mich wohl nicht nur wegen des Storytitels natürlich ein wenig an Indiana Jones erinnert hat. Auch wenn du dieses Setting jetzt eher nicht so total ausbeutest, dafür hätte die Geschichte wohl auch noch ein ganzes Stück länger dauern müssen, aber dann wiederum wär das Spiel wohl wieder zu sehr wie ein Fremdkörper dahergekommen, könnte ich mir gut vorstellen. Ich will also gar nicht weiter überlegen, ob mehr Indiana Jones der Geschichte geholfen oder eher geschadet hätte, weil es ja auch eigentlich egal ist.
Viel Zeit hast du darauf verwendet, so das Gefüge zwischen ali, den beiden Söldnern und Larian darzustellen, und ich finde, so ali als „Der Klotz am Bein“ ist hier gut dargestellt worden (ich beziehe mich hier natürlich immer nur auf die Figur in der Geschichte und nicht ihr reales Vorbild). Es wird immer so ein „Ich will nicht, dass du bei uns mitspielst“-Gefühl vermittelt, was gut nachvollziehbar ist. Auch wenn natürlich schnell klar ist, dass das alles kein Spiel ist. Ein wenig schade finde ich in diesem Zusammenhang nur, dass die Söldner ab alis Transport in die Bibliothek dann gar keine Rolle mehr spielen und am Ende auch einfach tot sind, da ist dieses angelegte Gefüge irgendwie so ein bisschen Verschwendung. Andererseits: In vielen Horrorfilmen ist das ja auch immer so, dass die Leute dann tot sind, obwohl vorher eine Menge mit denen war, von daher ist das wohl ein legitimer erzählerischer Verlauf! Kritik muss ich aber trotzdem anbringen: So ganz habe ich nämlich nicht verstanden, warum Larian die beiden jetzt abserviert hat. Wäre doch eigentlich gar nicht nötig gewesen, und dass sie ihm auf die Schliche gekommen sind in seinen Plänen, das war doch wirklich auch kaum angelegt. Zumindest wird das am Ende ja leider nicht mehr so erklärt, was da eigentlich los war.
Larians Charakter selbst fand ich eigentlich relativ gut, auch wenn das am Ende natürlich doch etwas dünn wird und man sich fragt, warum ihm ausgerechnet dieses Buch zu einer wie auch immer gearteter Machtergreifung hätte helfen können. Das bleibt so ein bisschen offen, und jetzt so die ganz große Bedrohung durch Larian konnte ich dann nicht nachvollziehen. Dass er sich dann aber am Ende dann als doch gar nicht so ein guter Mensch herausstellt, das konnte ich wiederum sehr gut nachvollziehen. Sein Gespräch mit dem schlaflosen ali nämlich, das wirkte schon irgendwie beunruhigend, und du hast das richtig klasse hinbekommen, auch alis Beunruhigung dabei herauszustellen. Larian hat sich dort jedenfalls sehr auffällig vertrauenserheischend und -versichernd benommen, und unter anderem diese Szene wird für ali am Ende auch ausschlaggebend gewesen sein, das Heyler-Buch nicht mitzunehmen. Dass Larian sich aus Zorn dann quasi selbst enttarnt, das war zwar schon ein bisschen Klischee, aber eben eine gute Möglichkeit, auf kurzem Raum möglichst glaubwürdig den Verdacht des Irrlichts und alis zu bestätigen. Sonst wäre das ja auch alles unklar geblieben, was Larian wirklich wollte – dass er um den genauen Inhalt des Buches gar nichts wusste, das wäre ja sonst genauso gut, wenn nicht sogar noch eher möglich gewesen. Von daher trotz der Knappheit des Geschehens am Ende ein gutes Finale – auch wenn das Irrlicht da ja doch recht brutal vorgegangen ist, da hätte ich von ali (hier nun sowohl der Figur als auch vom echten :D) mehr Widerspruch erwartet! Andererseits stand er ja kurz davor, von diesem Irren kapottgemacht zu werden, von daher auch wieder nachvollziehbar...
Ich muss mal überlegen, was mir noch so aufgefallen ist und gefallen hat, ich habe diese Story natürlich auf dem Kindle gelesen, weshalb mit Einzelstellen jetzt nicht so ist, ich hoffe, du kannst das verzeihen.
Achja, zu den Namen noch was! Die hast du dir schön ausgedacht, finde ich, gerade diesen tschechisch anmutenden Söldner, dessen Namen ich aus nachvollziehbaren Gründen jetzt aber doch nicht erwähnen will. Dass du immer wieder Versuche unternommen hast, den Namen „alibombali“ zu begründen, das hat mir auch ziemlich gut gefallen. Einerseits fügt sich das so besser in die Geschichte ein. Andererseits sieht man dann wiederum aber doch gerade an diesen Stellen diese Konstruiertheit, aber das ist dann eben als Schmankerl für den Leser zu begreifen, der dann dein geschicktes Vorgehen dabei bewundern kann! Und die Namen und Gestalten der Kartenspielerrunde haben mir auch gut gefallen.
Ja, dann nochmal zu der Munchkin-Runde! Das als Prüfung kommt natürlich schon ein bisschen albern daher, aber das hast du dann doch so reizend beschrieben, überhaupt wie diese ganzen Hallen durch das Irrlicht, dass man das einfach nur mögen muss. Naja, sofern man Gothic-Munchkin kennt, alle anderen potentiellen Leser können damit dann wohl eher weniger was anfangen. :p
Musste auch mehrmals grinsen, jetzt nicht nur wegen der Spielzüge an sich, sondern auch wegen der Reaktionen der einzelnen Spieler darauf, die nun wirklich sehr exakt das Geschehen wiedergegeben haben, dass man bei einer echten Runde beobachten kann. Ich hatte übrigens kurz überlegt, ob man jeden der „Prüfer“ in ihren jeweiligen Gestalten einer bestimmten Person aus dem Forum zuordnen kann, aber bis auf der Nixe plötzlichen Verwandlung in den Steinmetz (Stonecutter) und dem Goblin (Ewek) bin ich mir da nicht so sicher, jetzt mal abgesehen von ali, der ja sowieso ali ist. Der Zombie könnte natürlich auf Dead Frank anspielen, ebenso wie der König auf Rhobar... aber da will ich mich jetzt nicht festlegen. Der Ork wäre dann natürlich Orki. Naja, so oder so ähnlich wirst du dir das wohl gedacht haben! Fand ich jedenfalls so oder so recht amüsant.
Die beste Stelle der Geschichte ist übrigens ganz klar diese hier:
„Du hast sehr gut gespielt, alibombali. Kaum zu glauben, dass das deine erste Partie war.“ Er reichte Ali die Hand, um ihm zu gratulieren.
„Vielen Dank.“ Ali schlug ein und schüttelte die riesige grüne Pranke.
„Und das alles in nur elfeinhalb Stunden“. Sagte Mari, die sich inzwischen schon wieder in ein Irrlicht verwandelt hatte.
„Wahnsinn, elfeinhalb Stunden“ sagte Ali.
„Ja, wie schnell das heute wieder ging.“ Ali fürchtete, dass sie beide gerade aneinander vorbei geredet hatten. „Ich hätte mir noch ein wenig mehr vornehmen sollen. Jetzt hab ich noch einen halben Tag zur Verfügung und weiß gar nicht, was ich damit anstellen soll.“
Ja, man kennt das ja. :D
Alles in allem also eine sehr unterhaltsame Geschichte. Im Handlungsgang um Larian wie gesagt ab und an etwas dünn und vielleicht auch ein wenig schnell erzählt, aber der Magier als Charakter ist schon glaubhaft, das ist bereits mehr als die halbe Miete. Vom Schreiberischen am schönsten war es auf alle Fälle in den Bibliothekshallen. Da schwenkte es von Indiana Jones dann auch ein bisschen zu Alice im Wunderland, gerade auch wie der zerbrochene Eddie seinen eigenen Kopf sucht, das schlägt genau in die Kerbe. Da hätte ich fast gern mehr von gesehen. An alis Stelle würde ich das Jobangebot jedenfalls annehmen, aber seinen Wunsch nach Abstand von dem ganzen Geschehen kann ich natürlich auch sehr gut nachvollziehen. :D
Kritik will ich aber noch an den Fehlern anbringen, die vor allem gegen Ende dann doch ziemlich zahlreich wurden. Halt allesamt Flüchtigkeitsfehler. Habe natürlich gerade auch aus eigener Erfahrung Verständnis dafür, dass das Korrekturlesen nicht mehr so in der Form in die Wichtelphase hereinpasst, wie es eigentlich sein müsste. :p
Besonders aufgefallen ist mir da allerdings auch mal wieder die Fragezeichen-Diskriminierung, da kenne ich ja nun kein Pardon! Ach, wo wir gerade bei Diskriminierung sind, kann ich hier dann doch direkt wieder ein Lob anbringen: Die Einbringung des Zentralrats der Diegen war wirklich witzig und hat ali ja sicherlich sehr gefreut, das haste gut hinbekommen. :D
Insgesamt demnach eine Geschichte auf gehobenem Durchschnitt mit ein paar Handlungsschwächen und phasenweise formalen Gräueln (wegen Kindle und so hab ich auf eine Fehlerliste mal verzichtet, es wurde dann auch einfach zu viel); aber eben auch viel Witz und tollen Charakteren. Der spöttisch vom Tschechensöldner ausgedachte Titel von alis Reise passt da also ganz gut, denn zauberhaft ist es geworden. Für die meisten beteiligten wohl nur nicht allzu lustig... naja, andererseits hatte ali dann ja wenigstens beim Kartenloppen Spaß, während die Söldner abgemurkst wurden. §ugly
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John Irenicus
05.01.2015, 19:37
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Dass „Bambel“ von Dead Frank ist, das hat man auf den ersten Blick erkannt, und das wieder einmal nicht nur deshalb, weil hier keine ß vorkommen. :p
Ich will jetzt auch gar nicht die Geschichte nacherzählen, nur um zu beweisen, dass ich sie verstanden habe, zumindest so weit, wie man Dead Franks Geschichten eben verstehen kann. Aber herausheben möchte ich trotzdem ein paar Dinge, die mir beim Lesen (mal wieder) besonders gut gefallen haben.
Erstens mal mag ich schon wieder den Anfang, weil ich ja schon finde, dass er ein typisches Dead Frank-Motiv zeigt: Die Vermischung von Metaphern mit wirklichem Geschehen, bis man gar nicht mehr weiß, was nur bildhafte Vergleiche, und was die Realität sein soll. So brauchte ich nach der Abhandlung über den Dunst (der sich später dann ja geschickterweise in realer Form auf den Brillengläsern wiederfindet) wirklich einige Momente, um zu verstehen, dass das Haus, von dem die Rede ist, eben auch ein wirkliches Haus sein soll und nicht nur Vergleichsmodell für etwas anderes. Das sorgt beim Lesen dann für diese gewisse Unsicherheit, und gerade die ist es, die jede Dead Frank-Geschichte dann früher oder später gruselig macht. Wie so ein grauer Schleier, der sich über das Geschehen legt. Denn ganz nüchtern betrachtet ist diese Geschichte ja auch eher lustig (und vielleicht etwas anrührend) als gruselig: Bambel, der schon immer Imker werden wollte, es aber wegen seinen Ängsten nicht kann, bricht halt ein um den Honig für den Verkauf zu klauen. Das ist ja so gesehen eher eine witzige Klamotte als eine Gruselgeschichte. Und trotzdem: Die Art und Weise, wie das Ganze geschildert wird, lässt eben doch Grusel entstehen. Wieder einmal also sehr schön gelungen!
Wie beim Dunst wird auch mit anderen Wörtern schön gespielt, und die kreisen dann immer so ein bisschen um Bambels Allergie. Ich dachte ja auch erst, es ginge um Blutfliegen, aber es sind hier wohl wirklich normale Bienen gemeint, denn von Blutfliegenhonig habe ich noch nie gehört.
Mittlerweile badete ich in Schweiss. Irgendwas muss dieses Klima mit mir angestellt haben, denn in diesem Moment war ich ernsthaft drauf und dran da rauszugehen und den Mann niederzustrecken.
Falls ich das Thema noch nicht angestochen habe: ich bin ansonsten nicht so mutig.
Das finde ich besonders gut, weil sich "angestochen" eben sowohl auf Stiche von Bienen, als auch auf das eventuelle Niederstechen des (hier noch vermeintlichen) Eindringlings beziehen lässt. Gefickt eingeschädelt!
Auch, dass Bambel sich selbst als schwebend und schwirrend darstellt, schlägt in diese Kerbe, ebenso wie dieser krude Blutfliegenvergleich, wobei mir der dann schon wieder ein bisschen zu direkt ist, weil ich die „Stechviecher“ ja ohnehin erst nicht so richtig zwischen Blutfliegen und Bienen einordnen konnte.
Auch eine schöne Stelle ist natürlich diese hier:
Der Gedanke verdunstete so schnell, wie er gekommen war, denn ich hörte ein allzu bekanntes
Geräusch aus der Küche kommen: Das metallische Schleifen einer Klinge.
Das Geräusch einer Waffe, die in einem dunklen Wald gezogen wird – bei Nacht, oder wie war das noch? :p
Ganz besonders schön fand ich natürlich auch, dass Brians Frau eine rothaarige Julia ist. So muss das sein, und nicht anders. :):A
Und um dann doch noch einmal über die grandiosen Plottwists zu sprechen, die diese Geschichte ja erst ausmachen: Ich war natürlich schon richtig überrascht und auch beeindruckt, dass der Protagonist nicht etwa einen Einbrecher in seinem Haus gefunden hat, sondern er selber Einbrecher in einem fremden Haus ist. Aber ich glaube, noch mehr baff war ich dann davon, dass dieser Protagonist nicht Harad ist, sondern eben ein gewisser Bambel. Finde ich gut, dass man hier gleich zweierlei in die Irre geführt wurde. :D
Lediglich diese Erklärung ob dieses seltsamen Namens fand ich nicht so besonders pralle, ich finde, das hat es dann mehr ins Lächerliche gezogen, als es eigentlich nötig gewesen wäre. Auch wenn diese Anknüpfung an Harad selbst natürlich gut war. Aber diese Namenserläuterung, die stört mich dann doch ein wenig. Das ist vielleicht auch so der einzige Kritikpunkt, den ich an dieser Geschichte anbringen kann (außer der Fehler natürlich, dazu siehe unten).
Ein drittes Mal war ich dann überrascht, wie anrührend die Geschichte dann zum Ende wurde. Also, Bambels Motivation, so verrückt und irgendwie gefährlich er auch wirken mag, die ist ja nun wirklich absolut herzzerreißend. Übrigens fand ich es witzig, dass es um Honig ging: Seit Bambel von seinen Fressattacken gesprochen hatte, musste ich irgendwie sofort an Honig denken. Seltsam... aber auch passend: Die Geschichte spielt ja nunmal auch mit Assoziationen, und seit von der Allergie die Rede war, musste ich wahrscheinlich schon unterbewusst an Bienenstiche (nicht den Kuchen) denken. Greift hier also auch wieder schön ineinander!
Ineinandergreifen ist dann auch ein gutes Stichwort: Diese Geschichte ist spannend, witzig, gruselig, traurig und ein bisschen verstörend zugleich. Alles dabei. Man kann sie gut als reine Gruselgeschichte auffassen, durch die geschickten Formulierungen. Man kann sie aber eben auch als verrückte Klamotte begreifen – rein vom Inhalt her gedacht. Das Schöne ist eben, dass man sie eben aber auch als "sowohl als auch" sehen kann, und sich diese Ausrichtungen nicht ausschließen.
Von daher kann man nur mal wieder sagen, dass das ein klassischer Dead Frank geworden ist, wie wir ihn kennen und lieben. :D
Fehlerliste (Man merkt die Hast, in welcher die Story offenbar geschrieben wurde :p):
bis der brennende Nervenschock einschlug und den Körper zum beben brachte.
Ich schwitze.
Sieht für mich nicht so aus, als sei die Gegenwartsform hier gewollt, aber ich kann mich natürlich auch täuschen (eigentlich überflüssig, das zu erwähnen).
Das sich da jemand aufhielt, der nicht Ich war.
Dass
Jemand öffnete und schliesste Türen.
"schliesste?" Ist das wieder so Schweizkram? Also ich kenne das nur als "schloss"...
Ich stolperte Rückwärts und konnte gerade noch die Türe vor mir schliessen.
Unmöglich, das er mich nicht gehört hatte.
dass
Würde ich nutzlos für die Gesellschaft, wenn er mir beide Beine und Ärme
zertrümmern würde. Mit einem der von mir selbst geliebten Hämmern vielleicht?
Ich brauche meine Ärme, für das Schmieden.
Da weiß ich auch nicht, inwiefern das so normal sein könnte auf Schweizerdeutsch. Aber der Plural ist eigentlich Arme... "eigentlich"
aber es wäre ein weihnachtliches Wunder, wenn er mir nicht schon gehört hätte.
Das wenige da sich wahrnehmen konnte, war nun durch ein feines Netz aus Rissen gleichzeitig verzerrt und thundertfach gespiegelt.
Wobei "thundertfach" ja schon wieder grandios ist... da steckt so richtig Power hinter. Thunder eben. :D
Zwar waren alle Kerzen schon erloschen und die braven Bürger in Tiefen Schlaf versunken.
Sie mussten Kinder haben, denen sie eien Freude bereiten wollten.
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John Irenicus
05.01.2015, 19:38
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Dass "ライフセーバーの歴史" von Laidoridas ist, das konnte man ja schon aufgrund der Länge erahnen, aber spätestens nach den ganzen Anspielungen auf Final Fantasy VII, dem Laido ja jüngst verfallen ist, war es ja absolut klar. :p
Den Titel hatte ich natürlich sofort in den Google-Übersetzer gejagt (wahrscheinlich so, wie Laido es umgekehrt selbst getan hat, ohne ihm hiermit zu nahe treten zu wollen :D), aber „Die Geschichte der Lebensretter“ (vorbehaltlich kleinerer Abweichungen, man kennt das ja mit dem Rückübersetzen) war dann so allgemein gefasst, das wusste man gar nicht so recht, was auf einen zukommt – außer vielleicht, dass es irgendetwas mit Japankram zu tun haben wird.
Mit so Japankram habe ich es zwar bis auf wenige Ausnahmen nicht so, aber je mehr ich las, desto mehr kam ich rein und konnte mich damit anfreunden – mit zwei „Westlern“ direkt als Hauptpersonen, also Milten und Samuel, hast du einem das dann ja auch ein bisschen leichter gemacht. Außerdem bewegst du dich zwar in einem gewissen gesteckten Rahmen, lässt das Ganze aber nicht zu sehr in Richtung „billig produzierter Anime à la Pokémon“ oder so abdriften. Die Rollen sind zwar überzeichnet, aber du baust das Ganze ja dennoch schön langsam und seriös auf. Ist auf jeden Fall keine Witz-Story, das hier! Wäre es jetzt nur um Leute in Schuluniformen gegangen, die Geschichte wäre wohl lange nicht so gut geworden...
Aber dafür hast du dich selbst dann ja quasi an gewisse Eckpunkte gebunden. Zum einen Gothic, weil wir ja nun einmal ein Gothic-Story-Forum sind! Das Östliche Archipel einfach zu einem Japan zu machen, das ist natürlich gleichsam frech wie mutig. Aber da hatte ich auch nichts groß gegen, zumal Miltens Mission auch einigermaßen glaubwürdig herüberkommt und man mit ihm wie gesagt ja zusammen als „Fremde“ in dieses Land kommt. Ich war dann auch erstaunt, wie sich die ganzen (Pseudo-)Japanischen Begriffe und auch die echten (ich weiß ja nicht, wie sehr du da Recherchen betrieben hast) dann doch irgendwie ins Gothic-Universum einfügen. Naja, einfügen ist vielleicht das falsche Wort, es ist schon ein ziemliches Nebeneinander, was man dort erlebt. Aber es passt eben trotzdem aneinander. Den Eindruck hat man wohl allerdings nur, wenn man Stammleser in diesem Forum hier ist und in Sachen Dehnbarkeit des Gothic-Universums auch schon einiges erlebt hat. :D
Der zweite Eckpunkt ist dann, wie oben schon erwähnt, Final Fantasy VII. Ich hatte mir in den Lesepausen einfach mal notiert, was mir alles an Anspielungen aufgefallen ist, und das poste ich jetzt auch einfach mal so. Nicht, weil ich zeigen wollte, dass ich so ein toller Hecht im Erkennen dieser Sachen wäre, sondern weil ich glaube, dass es dich vielleicht freut, wenn man das alles so richtig zuordnet:
Dr. Dojo ist Dr. Hojo, Kierkegaard ist natürlich Heidegger (das war wirklich spieze :D), Yintsumi wird mit ihrer Oberweite und ihren Schlagkombos immer mehr zu Tifa, das „Mimo“ ist natürlich „Mako“ samt Reaktoren, über Magenta 32 braucht man wohl kaum zu sprechen, die Leute um Bo Leng sind wie die Turks um Tseng (Wobei Bo Leng auch garantiert auf einen Vollzeitmann-Charakter anspielt, ich kann das nur gerade nicht dingfest machen), das Scavengerrennen ist natürlich das Chocoborennen (samt goldenem Chocobo; den ich jüngst übrigens selbst gezüchtet habe :cool:) und noch vieles vieles mehr. Der Hyper-Turm wird ja auch immer mehr zum Shinra-Gebäude, gerade da fand ich die vielen Anspielungen sehr hübsch, ob es nun die armen in Gefäßen eingesperrten Mako-Kreaturen sind, die Lift(u)karten oder aber die sehr detailgetreue Anspielung auf diese Säulen-Schleichszene. Bei der hing ich beim ersten Spielen damals übrigens richtig lange fest, weil ich es einfach nicht gepackt habe, und seitdem habe ich da bei allen späteren Durchläufen immer Angst vor gehabt, aber dann war es eigentlich immer total einfach. Aber scheint ja auch einen bleibenden Eindruck bei dir hinterlassen zu haben, diese Stelle. §ugly
Damit nicht genug, ist natürlich auch alles an MiMos Vollzeitmann-Geschichten angelehnt (die dritte Parallele, äh, der dritte Eckpunkt dieses Szenarios!), sogar der Begriff „Ionenbums“ kommt ja fast vor. Besonders prägnant wird das Gehabe dann bei Lous-Auftritt, der mit seinem Doppel-, Triple, Quadro-, Ultimahammer und was weiß ich nicht allem eine ähnliche Verwandlung vollzieht, wie einer der Karmesinroten oder zumindest Feinde aus der Romanreihe von MiMo, die uns alle so begeistert... ich habe jetzt leider den Namen vergessen, aber einer hatte sich da ja in so einen Giganten verwandelt. Auch wieder schön, wie du hier alle drei Aspekte, eigentlich sogar vier miteinander vermischst: Lou aus Gothic, die Verwandlungsform aus Vollzeitmann, „Ultima“ aus Final Fantasy und das Herumschreien irgendwelcher Moves aus Anime allgemein. Schon erstaunlich, was du da alles gekonnt auf einen Schlag ver(tofu-)wurstest! Und mit dem Restauranttester, der vorher irgendwann mal erwähnt wird, gab es ja sogar eine Anspielung auf die tanzende Fleischwanze. Auch sonst findet man an vielen Ecken und Enden typische MiMo-Elemente, allein das Ganze Waffenarsenal, und natürlich auch die Sprüche, die vor allem Bo Leng so raushaut, aber auch die Gegensprüche der Helden. Da hast du dich auch deutlich daran orientiert. Und ganz am Ende beim „Modder“, so schockierend die Szene auch war, musste ich auch sehr grinsen. :D
Der vierte Eckpunkt (wenn man in so Bildern spricht, dann kommt man sich voll wie so ein Literaturkritiker vor!) ist dann so das Japanische (manchmal auch eher Chinesisch anmutende), welches man weder bei FFVII noch bei MiMos sonstigen Geschichten findet, sondern eben so aus Animes oder auch fernöstlichen Filmen allgemein. Diese Kampfszenen, bei denen die Leute in der Luft herumfliegen, das ist auch sowas, was ich mit mittelmäßigen Actionfilmen „aus dem Jahre Schnee“ von dort verbinde. Ich erinnere mich auch sehr genau daran, wie ich vor mehr als 10 Jahren mal sowas vormittags auf KiKa gesehen habe, was mich sehr an den Kampf zwischen Sokuwabe und Marashi erinnert hatte, bzw. der Kampf hatte mich eben an diese Filmszenen erinnert. Nur eben ohne das moderne Gedöns und im Freien. Also wie gesagt, ich weiß ja nicht, wieviel „Recherchetiefe“ da möglicherweise zwischen dem ganzen Klamauk steckt. Aber selbst wenn das alles so auf dem Authentizitätsniveau eines Karl May ist, reicht es doch, um dem unbefangenen Leser wie mich das Gefühl zu vermitteln, diese japanische Kultur, mit dem Hajiki, dem von den Ahnen geforderten Zushu-no-washi (Name, weil man sich während dieser Zeit nicht waschen kann? :p) und überhaupt diesem ganzen Aufbau, hätte Hand und Fuß. Und genau darauf kommt es ja an, dass Glaubwürdigkeit erzeugt wird. Ich jedenfalls war wie vorher schonmal angemerkt nach anfänglicher Skepsis sehr schnell in diesem Szenario drin und habe mich beim Lesen dann auch wohlgefühlt.
Das sind dann jedenfalls so die vier Grenzmarkierungen für das Setting dieser Geschichte, und wenn einem das jemand vorher gesagt hätte, dass man daraus eine halberlei homogen wirkende Welt schmieden kann, hätte man wohl nur verstört mit dem Kopf geschüttelt. Dein Mut dabei hat sich aber echt ausgezahlt – und natürlich auch dein Können, weil das ja nun wirklich nicht jeder gekonnt hätte. Ich war beim Lesen jedenfalls immer wieder erstaunt, wie gut – wenn auch manchmal mit Gewalt – du die Sachen miteinander zu verknüpfen wusstest, und wie sich in manchen Szenen alle vier Teilbereiche vereinigten (Eben das Glanzbeispiel der Kampf mit Lou). Wirklich beeindruckend, vor allem, wenn man bedenkt, in welch kurzer Zeit diese lange Geschichte entstanden ist. Und im Gegensatz zu meinem Werk ist diese Geschichte ja auch wirklich lang im eigentlichen Sinne, weil hier viel passiert, immer wieder neue Sachen, und die Story ab der Flucht aus der duftenden Orangenblüte nicht ein einziges Mal stillsteht. Das ist also wirklich alles reine Handlung, die man hier vorfindet. Respekt!
Von den Charakteren gefielen mir am allerbesten Samuel und Marashi. Samuel, weil er in der Restaurantszene einfach absolut perfekt vorgestellt wird und er auch sonst einfach als Figur sehr glaubwürdig dargestellt ist. Gerade auch in dieser Szene, wie er sich beim Rasieren schneidet und dann Milten näher kommt, wirkt er in seinem Wesen wirklich natürlich. Zumindest bis zu einem gewissen Punkt, und hier kommt dann auch mein allergrößter Kritikpunkt an der Story, Achtung!
Diese erste Liebesszene mit Samuel war mir dann im Gesamten nämlich leider viel zu kitschig, gerade auch mit dem Spitznamen „Samu“ und den üblichen „Lass mich nie mehr los“-Floskeln wirkte das wie eine Parodie, die hier nun aber gar nicht am Platze war, weil es ja doch so ernsthaft anfing. Gut, dass das mit Samu auf Samu Haber anspielt, das habe ich jetzt erst verstanden, von daher ist das noch verständlich. Trotzdem, da kann ich die Kritik schon harsch werden lassen: Das ging dann am Ende im Hotelzimmer gar nicht. Ich vermute mal, du musstest da so in „die Vollen“ gehen, damit sich die Beziehung rasch entwickelt und man bei Samuels Sturz ins Mimo-Becken im Badehaus angemessen betroffen ist, aber naja... das wäre sicher auch ohne so Standardphrasen vom Liebesreißbrett gegangen, die doch sowieso kaum noch einer ernsthaft benutzt. Vor allem steht demgegenüber fast den ganzen Rest der Geschichte, trotz Rumgeturtel am Limit (sic), der Eindruck eines sehr normalen Liebespaars, ganz unbefangen davon, dass das jetzt nun zwei Männer sind. Das gefiel mir ziemlich gut, und in der Epilogszene wird das ja auch nochmal ironisch gebrochen, so dass es gut wirkte. Gerade deshalb finde ich diese Megakitsch-Szene im Hotelzimmer der Duftenden Orangenblüte so schlimm, weil das im Gesamtverlauf der Beziehung mit diesen Billigsprüchen echt einen absoluten Einbruch markiert.
Einen kleineren weiteren Einbruch dieser Art gibt es dann auch bei Miltens Wiederauferstehung, weil dann auch wieder direkt so Sprüche kamen, die diesem tollen „Phönix-aus-der-Asche“-Moment dann doch ziemlich runterzogen so vom Niveau her, das muss ich leider sagen (Wobei ich es ohnehin sehr schade fand, dass Milten dann quasi sofort wieder da war – ich hatte mich echt gefreut, hier mal so einen richtig heftig einschneidenden Protagonisten-Tod erleben zu dürfen, sodass der ganze Kampf eben auch wirklich mal greifbare Opfer zeigt und nicht nur Massen anonymer Inselbewohner... naja). Wenn ich es recht überlege, dann ist das bei Samuels Bitten, Milten möge sich mit der Rune alleine wegteleportieren, auch direkt wieder so kitschig gewesen... offenbar fand ich da doch mehr Stellen zu albern und kitschig, als gedacht. Ist also doch eine recht zwiespältige Geschichte, diese Liebesbeziehung. An sich ist so toll und in ihrer Selbstverständlichkeit wie gesagt auch ganz toll zu lesen, nur warum du dann ab und zu immer in diese Turteleien-Mottenkiste greifen musstest, das habe ich nicht so ganz verstanden. Ich fühlte mich da ja manchmal schon aus Dialogzeilen aus Freddy Edward von Nulpinger erinnert. :scared:
Aber gut, vielleicht ist das bei so Liebessachen ja so, ich kenne mich damit ja nicht aus. Denn ich kenne ja nur Hass. Hass und Zorn. Und Furor! Und genau deshalb hat mir Mesuke Marashi auch so gut als Bösewicht gefallen. In der (sehr starken) Einstiegsszene in die Geschichte wurde er dann schon als der komplett überzeichnete Yakuza/Triaden-Chef vorgestellt, aber mehr und mehr kamen diese „mythologischen“ Sachen hinzu, sodass er schließlich zum ultimativen Bösewicht wurde, als den er sich ja auch selbst quasi bezeichnet. Angenehm finde ich, dass ihm nicht irgendein krudes und vermeintlich nachvollziehbares Motiv angedichtet wird, nach dem Motto „Ja er steht ja nur auf der anderen Seite des Zauns“, sondern eben tatsächlich ganz offensiv auf Macht und eben auch auf Böses aus ist. Das Mantra des Zorns, das Zeitalter des Furors! Immer wieder spielt sein Zorn an verschiedenen Stellen in der Geschichte eine große Rolle, und am Ende eskaliert das dann auch so richtig schön. Das wäre auch eine gute Endszene für die „Die Situation artet aus und entläd sich zu einem atemberaubenden Szenario, von dem die Barden noch Jahre später in den Tavernen singen werden...“-Vorgabe aus dem letzten Schreim naoch Buchstohm-Wettbewerb gewesen. :D
Dass es bei so einer groß angelegten Story auch einen Verräter auf Seiten der „Guten“ geben muss, das war irgendwie klar. Ich hatte übrigens lange Samuel in Verdacht, einfach weil er sofort so verdächtig vertrauenswürdig und nett war, aber dann kam die böse YingYang-Schwester Yantsumi ihm zuvor. Ein bisschen seltsam fand ich es, dass das Badehaus zu der Jahreszeit zu hat, sie aber trotzdem vor Ort ist – obwohl sie nur Handtuchreicherin ist (angeblich). Also, das lässt sich natürlich alles damit erklären, dass sie der Gruppe eben aufgelauert hat. Allerdings erklärt das nicht, wieso Yintsumi schon von sich aus davon ausging, dass ihre Schwester irgendwie im Badehaus ist. Oder... sie sollte wohl erst dahinkommen, was? Naja, wird schon alles irgendwie plausibel sein.
Diese Rechtshänder/Linkshänder-Idee zwischen den beiden ist natürlich eine interessante Sache, was die beiden zusammen, obwohl einzeln dann ja doch eher blasse Rollen, zu einem tollen Charakterduo macht, allerdings halte ich das dann doch für überdramatisiert. Natürlich wird Yantsumi als angeborene Rechtshänderin vielleicht im Nachteil sein, andererseits ist das natürlich nicht alles zu 100% angeboren, umgewöhnen kann man sich immer, und wenn die beiden dann vermutlich so früh getrennt wurden... als Krüppel kann Yantsumi da ja eigentlich nicht geendet sein. Ich bin ja zum Beispiel auch vom Linkshänder zum Rechtshänder umerzogen worden und bin tatsächlich zum Dank dafür auch mit beiden Händen sehr ungeschickt (außer beim... §list); aber allein deswegen sehe ich mich jetzt nicht als Krüppel, und bei mir hat es dann auch ganz knapp zu mehr als zum Handtuchreicher im Badehaus gereicht! Möchte ich natürlich nicht mit der Situation vergleichen, einen Arm ab zu haben, aber hier geht es eben isoliert um die Rechtshänder-/Linkshänder-Thematik. Yantsumi wirkt da weniger wie ein Krüppel als einfach wie ein wenig, nunja, blöde. §ugly
Schade, übrigens, dass die fülligen Brüste Yintsumis nur zweimal wirklich erwähnt werden! Oder vielleicht dreimal, jedenfalls sehr selten. Aber gut, ich will hier ja nicht mit zweierlei Maß messen: Wenn mir die Liebessprüchlein zwischen Milten und Samu stellenweise schon zu viel waren, kann ich nicht gleichzeitig verlangen, dass es in jeder zweiten Zeile um Yintsumis Titten geht. §ugly
Ich habe jetzt noch gar nichts so zur Handlung selbst gesagt, fällt mir gerade auf, aber das fällt mir bei so einer langen Geschichte eben auch besonders schwer, wenn ich nicht jede Einzelszene kommentieren wollte, was ja auch Quatsch wäre. Nur so viel: Ich fand das alles halbwegs plausibel, auch wenn es nicht an allen Ecken und Enden ein Glanzzstück ist. So bleibt das „Vorstoßen zum inneren Kern“, das „Ermorden der Götter“ und ihr Eingreifen bzw. ihre Selbstbesänftigung am Ende alles dann doch schon sehr nebelig, ebenso wie Marashis genaue Pläne reichlich nebelig bleiben, also im Hinblick darauf wie das alles funktionieren soll. Wie will man auch so ohne Weiteres einen Gott töten? Dem schießt man ja nicht einfach so in den Kopf. Zwar ist dieses nebulöse Element aus dem Blickwinkel verständlich, dass es eben Marashis Pläne sind, die die Protagonisten auf Seiten des Guten natürlich nicht im Detail kennen können. Andererseits kam bei der Vorstellung seiner Pläne „Ja, Marashi will hier die Götter töten“ kein ungläubiger Widerspruch oder nachfragen, das wurde einfach als möglich und bevorstehend akzeptiert. Da fühlte ich mich dann als Leser immer so ein bisschen ausgeschlossen. Reichlich handfester dagegen, die Abwesenheit Sokuwabes während seines Zushu-no-washi auszunutzen, um für den zweiten Kampf gegen ihn stark genug zu sein; und generell auch der Plan, die Macht während dieses Schlafes langsam aber sicher an sich zu reißen. Das hat mir wirklich sehr gut gefallen und zeigte auch so ein nettes unperfektes Moment in dieser dort vorgestellten Kultur, die sich durch solche Riten, trotz der großen Macht des Hajikis, eben auch sehr, sehr verwundbar macht. Dass es Sokuwabe dann am Ende auch nicht schafft und er unterliegt, ist da nur folgerichtig. Dieser zweite große Aspekt der Haupthandlung also hat mich wirklich voll und ganz überzeugt.
Was ich auch noch loben will, ist, dass trotz der gewissen Unschärfe von Marashis Plänen bezüglich der Götter dann jedenfalls doch immer klar ist, was zu tun gilt. Bei Miltens Ankunft nach der Marashi-Einstiegsszene hatte ich ja erst schon Angst, dass ich überhaupt nichts verstehen würde, weil jetzt bestimmt alles ganz kompliziert wird. Der Handlungsgang war dann aber doch sehr klar strukturiert und „straightforward“, wie Menschen aus Übersee wohl sagen würden! Und an diesem Hauptstrang hast du dich dann geschickt entlanggehangelt, und die diversen Umwege, Rückschläge und Abweichungen im Plan von Milten & Co. Ergaben sich dann einfach wie von selbst aus dem Szenario und auch aus den Figuren. So gesehen ist ja auch Bo Leng mit seiner unermüdlichen Verfolgungsarbeit einer der größten Antreiber der Handlung und auch der Spannung und der Action in dieser Story. Ihn hast du wirklich immer wieder gut eingesetzt. Ob ich mit seiner „Bekehrung“ am Ende einverstanden bin, das weiß ich noch nicht, zumal ich große Zweifel hege, dass er wirklich nichts von den Kindesentführungen mitbekommen haben kann... aber dann soll es eben so sein! Ich habe eben noch einmal nachgeschaut, und du hast es wohl extra so eingerichtet, dass Team Haigotcho unter der Führung von Yantsumi für die Entführung der Kinder als Testsubjekte zuständig war, und eben nicht Bo Leng. Dann will ich das auch mal so anerkennen, du Fuchs! :p
Zum Stil der Story gibt es wie gewohnt keine Kritik anzubringen. Auffällig ist vielleicht nur, dass es trotz des „spritzigen“ Settings wenige genuin alberne Szenen gibt (Ausnahmebeispiel die Notizenaktion von Yintsumi ganz am Anfang), sondern sich die Komik dann doch eher aus den Situationen einfach so ergibt. Die Charaktere interagieren einfach mit der Umgebung, die sie haben, dann gibt es ab und zu mal eine flapsige Dialogzeile, und so kommt der Schuss Humor zustande. Aber es ist eben nur ein Schuss Humor: Die meiste Zeit geht es ja doch recht ernst zur Sache, und an abgehackten Körperteilen, Fleischwunden, Rumgebrizzel und Toten mangelt es der Geschichte ja nicht. :D
Es ist dann meist eher so das aus sich heraus Absurde, was einen grinsen lässt. Als Beispiel fällt mir da spontan die Schalterbetätigung in der Zelle mittels des Ring als Wurfgeschoss ein, wo nun wirklich geradezu cartoonhafte Flugbahnen erdacht werden. An dieser Stelle fühlte ich mich übrigens an diverse Adventures erinnert, in solchen Spielen wäre wohl auch genau so eine Lösung vorgesehen gewesen. ;)
Zum Ende der ganzen Geschichte muss man natürlich auch noch was sagen. Das ist jetzt natürlich schon sehr auf Happy End getrimmt, angefangen bei Miltens Wiederauferstehung über Miltens rettenden Gleiter, bis hin zu Bo Lengs Bekehrung und überhaupt allem, was da so passiert. Das überraschende Auftauchen von Hashuko Wayasoto ist zwar in diesem Zusammenhang eher verstörend als happy, weil der Kerl so lädiert daherkommt, aber immerhin kommt auch er wieder zurück. Ein bisschen hat mich das dann auch an das Auftauchen vom halbzerfressenen Mark aus deiner Tymoris-Story. Und natürlich ist dieses Endzeit-Szenario was heraufbeschworen wird auch alles andere als happy. Aber: Letztendlich wird auch dem Einhalt geboten. Marashi wird gestoppt. Yintsumi wird neue Hajiki. Alle bauen zusammen die Stadt wieder auf (ein bisschen war das so wie die Ausgangssituation in MiMos Halbzeitkatastrophe, nur halt mit positiven Gefühlen). Und alle freuen sich. Und als der Eigentümer des goldenen Chocobos auch noch einmal auftaucht, gibt es ein bisschen Ulk und schließlich eine Art Sonnenuntergangsszene. Die Zwiespältigkeit der ganzen Sache: Diese Ausrichtung ist ja ganz offensichtlich gewollt; geradezu mit Kräften scheinst du dich bemüht zu haben, genau so ein Ende herbeizuführen, bei dem die Worte „Friede, Freude, Eierkuchen“ trotz der Welle der Zerstörung irgendwie nicht fern liegen. So ein bisschen aufdringlich fand ich das dann schon, andererseits ist das Happy End in diesem „Plan“ der Geschichte, der sich eben auch aus den Eckpunkten „Anime“ und „Final Fantasy“ speist, schon pure Notwendigkeit. Die Ausrichtung dieser Story hat das quasi gefordert. Von daher will ich dir keinen Strick daraus drehen. Außerdem: Diese „Wir bleiben alle mit schrecklichen Verlusten zurück und sind bis ins Lebensende verstört“-Enden, die sind ja auch nicht mehr so originell, wie man gerne mal meint. Im Ergebnis geht das Ende für mich also in Ordnung, schätze ich.
Bevor ich zur Gesamtbewertung komme: Fehler wie immer nur im Promillebereich, erinnern konnte ich mich jetzt nur an diese Stelle, weil da auch gleich zwei Klöpse drin sind:
Yintsumi hatte sich derweil ein Tablett gegriffen, das auf einem der Tisch gelegen hatte, und schleuderte es dem Wächter entgegen, der auf sie zugelaufen kann.
Kann gut sein, dass das die einzigen beiden Fehler in der Story sind... :eek:
So, und ich könnte jetzt noch so viel über die Story sagen und habe sicher auch vieles von dem vergessen, was ich unbedingt noch anmerken wollte, aber was soll ich dir denn auch deine eigene Story erklären? Deshalb nun das Endfazit! Ich habe jetzt beim Kommentarschreiben bemerkt, dass ich doch einige Kritikpunkte ausmachen konnte. Das hat mich überrascht, denn die stehen ganz im Gegensatz zum Gesamteindruck, den die Story macht. Und nur der zählt ja. Er lautet: Zum Niederknien! Denn die angebrachte Kritik ist, auch wenn das ein ausgelutschter Satz ist, nun wirklich auf hohem Niveau. Und erst so eine großartige wie groß angelegte Story wie diese hier macht so eine Kritik erst möglich! Trotz der von mir angesprochene Punkte fand ich die Geschichte insgesamt also ziemlich super, und wie schon gesagt hat mich das echt so manches Mal beeindruckt, wie gut du das hinbekommen hast. Diese längeren Teile an einem Stück geschrieben, das scheint dir wirklich zu liegen. Diesmal war es wirklich mehr Final Fantasy VII als Gothic, aber was macht das schon. Mir hat es sehr gut gefallen. :gratz
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Harivald
05.01.2015, 20:55
Ach, John! Deine Hingabe für das Storyforum ist schlichtweg bewundernswert und ich bin froh, dass du noch immer so fleißig am Kommentieren, Bewerten und Organisieren bist, dass dieses Forum mich auch weiterhin noch so anzieht.
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Die ebenfalls titellose Story von Harivald ist eine kurze – aber gerade wegen dieses Umfangs ein schönes Weihnachtsbonbon. Ob ich im Vorwort aber erwähnt hätte, dass ich „keine Lust“ darauf hatte, eine Geschichte für meinen Zugelosten zu schreiben, das sei mal dahingestellt... :p
So, jetzt mal Butter bei die Fische! Heißt es der oder das Bonbon? §kratz
Ja, ich weiß. Ich bin nun mal ehrlich gewesen. Und ich tat mir wirklich schwer dabei, eine geeignete Story für Al Bern zu erfinden. Am Ende kam dann dieses alberne Produkt zustande.
Die Geschichte fängt ja arg rau an, wie es sich für ein Barrierensetting gehört, vor allem mit der kurzen, aber umso wirkungsvolleren Dialogführung. So wird man schön in die Geschichte geworfen, von der man ja erst einmal gar nicht so weiß, worum sie handeln wird. Der Gardist, gerade mit seinem klischeehaften „Hahaha“, der gefällt mir in diesem Zusammenhang übrigens sogar ziemlich gut, da wird eben Überzeichnung zu Methode gemacht. Und weil hinterher rauskommt, dass das alles nur ein Traum war, ist das sogar noch passender.
Geradezu begeistert war ich dann von diesem „Grundmotiv“ der Geschichte, nämlich, dass Al Bern nach jeder „Strophe“, wie ich schon fast geneigt bin, zu sagen, „Nein. Das ist mir zu albern“ raushaut.
Hab ich mir von deinem Geburtstagsthread für Al Bern abgeschaut. §ugly
Das fand ich wirklich jedes Mal aufs neue lustig und war ja schon beinahe traurig, dass die Geschichte gegen Ende relativ lange läuft, ohne dass es zu dieser Bemerkung kommt. Aber vielleicht auch genau richtig, dass jetzt nicht immer zu erzwingen. Finde diesen Ausspruch Al Berns jedenfalls ziemlich gut, weil er, wenn man jetzt ganz hochtrabend werden will, der Gothic-Welt auch so ein bisschen den Spiegel vorhält. Außerdem mag ich dieses Spannungsverhältnis, was dadurch entsteht: Einerseits ist für Al Bern vieles zu albern, andererseits albert er selbst ja auch immer herum. Das lässt ihn ziemlich verrückt wirken und gefällt mir daher gut.
Japp. Ich hoffe, er ist mir nicht gram dafür. :D
Nach diesen ganzen Albereien, die mir auch wirklich allesamt gut gefallen haben, gewinnt die Geschichte dann sogar eine gewisse Ernsthaftigkeit: Die Idee mit dem bloß vorgetäuschten Mineneinsturz ist simpel wie gut. Man kann natürlich einwenden, dass das im Spiel doch mal jemand anderem hätte auffallen müssen, aber das würde ich jetzt nicht als Kritik gegen diese Idee hier vorbringen wollen. Besonders schön finde ich in diesem Zusammenhang auch das Ende. Solche „Haha, alles nur geträumt!“-Sachen sind ja schon seit 1000 Jahren nicht mehr originell und kommen oft sehr billig daher. Und auch das Heraustreten aus der Gothic-Welt und der „Offenlegung“, dass das alles nur ein Spiel ist, ist auch nicht so häufig etwas, was eine Geschichte besser macht. Hier in diesem Rahmen gefällt mir das komischerweise aber: Das ist eben etwas Kleines zum Schmunzeln, und dass du damit dann auch noch wiederum das Grundmotiv der Geschichte verknüpfst – wirklich gelungen! Am Ende war ich ja fast ein bisschen neidisch auf den Al Bern in dieser Geschichte, denn so einen Traum mit so einem witzigen Ausgang, den hätte ich glaube ich auch gerne mal gehabt. :D
Heißt das, du hast nur traurige Träume? :(
Dementsprechend also eine in sehr gesunder Art und Weise klein gehaltene Geschichte. Du erzählst hier ja wirklich nur so das Wesentliche und trittst die Ideen nicht zu sehr breit, das finde ich gut. Und noch dazu packst du das wieder in einen mehr als nur beachtlichen, sondern eben schlicht guten Schreibstil, der gerade auch diese Albernheiten und den Humor, und auch die traum- wie spielgetreu agierenden Figuren gut darstellt. Da kann man echt nicht meckern!
Fehler habe ich auch nur zwei gefunden:
„erschall“ ist da bestimmt nicht die richtige Vergangenheitsform... eher erschallte. Vielleicht auch erscholl? Jedenfalls nicht erschall!
Und weil das eine Frage ist, gehört da auch ein Fragezeichen hin – So einfach ist das! |-)
Find' ich auch. |-)
Die Gesamtbewertung ist also eindeutig: Klein aber fein, in der Kürze liegt die Würze... such dir irgendetwas aus. Ein kleiner Weihnachtszauber in Form einer Geschichte! Ich könnte mein anerkennendes Lob nun in noch viele, viele weitere Formulierungen packen... aber das wäre mir zu albern. ;)
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Dankeschön! §knuff
Und was - außer der verräterischen Anführungszeichen - hat dich darauf gebracht, dass ich der Autor bin?
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Die „Therapiesitzung mit Harivald“ von Ajnif ist nun wirklich eine der kuriosesten Geschichten in diesem Jahr – wobei es zu einem großen Teil ja auch Drama statt gewöhnlicher Geschichte ist!
Ich hoffe positiv kurios :o
Das ist schonmal schön, dass so die Wichtelaktion um einer Erzählform bereichert wird. Und man wird außerdem um die Erkenntnis bereichert, warum Gruppentherapien vielleicht jetzt nicht unbedingt der Weisheit letzter Schluss sind. Bei der Therapie braucht man jedenfalls vermutlich noch direkt eine Anschlusstherapie, um sich von den Folgen dieser Therapie zu erholen. :D
Harivald als Hauptperson ist ganz witzig, auch wenn mir seine Grantigkeit ab und an dann doch etwas zu gezwungen und übertrieben herüberkommt. Zumal es dem echten Harivald gegenüber auch nicht gerade schmeichelhaft ist. Er mag zwar oft sehr flapsig sein, aber so schlimm ist es ja auch nicht. §ugly
Da darf man einfach nicht vergessen, dass Kalle von Kratzig von seiner schriftstellerischen Freiheit Gebrauch gemacht hat. Wir, die den wahren Sir Harivald kennen, wissen doch wie sehr er die Wahrheit verzerrt hat. Was man nicht alles für ein gutes Drama macht.
Man muss aber sagen, dass gerade durch seine heftigen Reaktionen die Geschichte auch so richtig belebt wird, er sorgt ja gerade auch immer für das Eskalationspotential. Gut gefallen hat mir auch, wie er über den dicken Santa mehrmals hergezogen hat, am allerbesten fand ich das bei dessen ersten Auftritt. Gemein, aber gut! Lediglich politisch korrekte Menschen werden hier angesichts seines Kompagnons aufschreien, denn der schwarz angemalte Ruprecht, das ist ja wohl Blackfacing in seiner schlimmsten Form! §lehrer
Aber genau so sah bei uns damals der Ruprecht wirklich aus.
Mud einzubringen, das ist ja ein alter Hut, der auch schnell unlustig zu werden droht, und so haben mich seine Stellen auch hier nicht so wirklich vom Hocker gehauen. Wobei ich es schonmal sehr gut finde, dass es zur Abwechslung mal andere Tiere sind, als Schafe. Und grinsen musste ich auch schon, als er von seinen Erlebnissen erzählt und dann den vor zwei Sekunden erst kennengelernten Harivald als seinen neu gefundenen Freund vorstellt. Insgesamt war mir Mud aber schon ein bisschen zu „over the top“. Allerdings muss ich ihm zugestehen, dass er es ist, der den Heiler zu einer meiner Lieblingsstellen im Drama provoziert hat:
Schön, wie man diesen Satz ganz gesellschaftskritisch interpretieren kann!
Wo wir gerade schon bei Einzelstellen sind, die hier fand ich auch ganz gut:
Ein schönes Wortspiel, angesichts seines Gewichts von "Belastung" zu sprechen. :D
Warst du es nicht, der einmal die Vermutung äußerte, dass ich Gothic noch nie gespielt habe? :D Ich musste mich also mit dem Lord hinsetzen und ihn nach passenden Charakteren fragen.
Das Ende des ersten Akts, in Form des Briefs von Lady Harivald, fand ich übrigens ziemlich gut und ich dachte auch, jetzt geht die Geschichte so richtig los. Deswegen war ich auch ein bisschen enttäuscht, dass nach Harivalds en passant geschilderten Wutausbruch bis auf das (zugegeben witzige Szenario) "Irre auf dem Weihnachtsmarkt" dann nicht mehr viel kam, was jetzt wirklich noch etwas mit der Therapie zu tun hat. Stattdessen gibt es ja eher mehr oder minder kontrolliertes Chaos.
Plan war auch tatsächlich, dass die Story dann erst richtig los geht. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ich mich einmal an die Bearbeitung setzen werde.
Deshalb kam mir das Ende auch etwas zu abrupt. Überraschend ist es, keine Frage, aber der Schnitt war mir auch ein bisschen zu heftig, und nachdem das so groß mit Erster Akt und Zweiter Akt aufgezogen war, dachte ich, da kommt ein bisschen mehr bei rum. Im Zusammenhang macht es natürlich Sinn: Es ist hier eben bloß erst der Entwurf eines Theaterstücks bzw. Eines Dramas, das hier präsentiert wurde. Wobei ich am Ende Schwierigkeiten hatte, zu verstehen, wer von Kalle und Harivald jetzt eigentlich was wem erzählt und wer sich was ausgedacht haben soll. Das geht mir da so ein bisschen durcheinander, ehrlich gesagt, und ich habe mich schon redlich bemüht! Anscheinend hat Harivald diesem Kalle seine "Lebensgeschichte" erzählt, nur noch nicht vollständig, und das hier war eben das Drama, was dieser daraus gestrickt hat?
Das Drama lässt mich also in Verwirrung zurück. Ich könnte übrigens nicht sagen, dass es mich irgendwie gelangweilt oder genervt hätte. Aber mir war das doch alles ein wenig zu "wild", sage ich mal, auch wenn ich jetzt Gefahr laufe, wie so ein alter Oppa zu klingen. §ugly
Oppa :o
Witzig fand ich trotzdem viele Stellen. Ich will dieses Drama übrigens ganz offiziell für die nächste Hörspielvertonung vorschlagen; denn trotz der vielen Personen ist das doch irgendwie übersichtlich, weil es ausreichende Erzählpassagen gibt und die Leute auch immer so geschickt mit Namen angesprochen werden, das man sie dann auch bloß anhand der Stimmen ohne Text zuordnen kann. :dup:
:eek: Wenn das Drama für ein Hörspiel reicht, ist es wohl auch nicht ganz so schlecht, hoffe ich.
Vielen Dank für deinen Kommentar :gratz
John Irenicus
05.01.2015, 21:20
So, jetzt mal Butter bei die Fische! Heißt es der oder das Bonbon? §kratz
Also ich sage immer das Bonbon. §kratz
Hab ich mir von deinem Geburtstagsthread für Al Bern abgeschaut. §ugly
Daran kann ich mich irgendwie gar nicht erinnern. :eek:
Heißt das, du hast nur traurige Träume? :(
Das nicht, aber sehr anstrengende und intensive, die ein fröhliches Aufwachen wie in der Story beschrieben leider nicht zulassen. :(
Und was - außer der verräterischen Anführungszeichen - hat dich darauf gebracht, dass ich der Autor bin?
Also, es waren zu 90% die Anführungszeichen. :D
Der Rest speiste sich dann einfach aus diesem gewissen, flapsigen Humor. Das passte einfach zu dir.
John Irenicus
05.01.2015, 21:25
Ich hoffe poristiv kurios :o
Was immer poristiv auch heißt - bestimmt ist es das. :p
Aber genau so sah bei uns damals der Ruprecht wirklich aus.
Bei uns ja auch. Und da war das ja auch noch kein Problem. Die Zeiten haben sich aber ganz offenbar geändert, wie der Fall Zwarte Piet (http://www.spiegel.de/panorama/nikolaus-in-den-niederlanden-streit-um-zwarten-piet-a-1006772.html) zeigt. :D
Warst du es nicht, der einmal die Vermutung äußerte, dass ich Gothic noch nie gespielt habe? :D Ich musste mich also mit dem Lord hinsetzen und ihn nach passenden Charakteren fragen.
Also bei den letzten Storys, in denen der Lord die Charaktere doch immer sehr frei variierte bzw. ihnen anderen Rollen andichtete, wäre ich bei solchen Nachfragen ja doch sehr vorsichtig. :D
:eek: Wenn das Drama für ein Hörspiel reicht, ist es wohl auch nicht ganz so schlecht, hoffe ich.
Ja, also ich finde, das ist quasi wie gemacht dafür. :)
Laidoridas
06.01.2015, 00:21
Dass "ライフセーバーの歴史" von Laidoridas ist, das konnte man ja schon aufgrund der Länge erahnen, aber spätestens nach den ganzen Anspielungen auf Final Fantasy VII, dem Laido ja jüngst verfallen ist, war es ja absolut klar. :p
Ich hätte ja auch gerne noch ein paar Anspielungen auf andere Final-Fantasy-Teile eingebracht, damit es nicht ganz so auffällig ist, aber die noch zu spielen, dafür reichte die Zeit dann doch nicht. :D
Den Titel hatte ich natürlich sofort in den Google-Übersetzer gejagt (wahrscheinlich so, wie Laido es umgekehrt selbst getan hat, ohne ihm hiermit zu nahe treten zu wollen :D), aber „Die Geschichte der Lebensretter“ (vorbehaltlich kleinerer Abweichungen, man kennt das ja mit dem Rückübersetzen) war dann so allgemein gefasst, das wusste man gar nicht so recht, was auf einen zukommt – außer vielleicht, dass es irgendetwas mit Japankram zu tun haben w Diesmal war es wirklich mehr Final Fantasy VII als Gothic, aber was macht das schon. Mir hat es sehr gut gefallen. :gratz
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Die erste Idee war ja, einfach irgendwelche japanischen Zeichen zusammenzuschmeißen, damit ich mir keinen echten Titel ausdenken muss (was bei mir ja immer so ein Problem ist). Der jetzige Titel ist natürlich an den großen Hit "Lifesaver" von Sunrise Avenue angelehnt, wie du ja bestimmt schon erkannt hast!
Ich war dann auch erstaunt, wie sich die ganzen (Pseudo-)Japanischen Begriffe und auch die echten (ich weiß ja nicht, wie sehr du da Recherchen betrieben hast) dann doch irgendwie ins Gothic-Universum einfügen.
Also, die meisten Begriffe sind natürlich einfach erfunden. Ich habe nur manchmal geprüft, ob es die Begriffe nicht schon wirklich gibt und die irgendwas total Unpassendes bedeuten. Recherchiert hab ich eigentlich nur bei den Schwertern, weil ich wollte, dass jeder Schurke seine eigene Waffe hat und mir irgendwann die japanischen Schwerter ausgegangen sind.
Yintsumi wird mit ihrer Oberweite und ihren Schlagkombos immer mehr zu Tifa
Das war eigentlich gar nicht so beabsichtigt, aber mir ist das dann nachher auch aufgefallen, dass die schon ziemlich Tifa-mäßig ist. Naja, macht ja nix.
die Leute um Bo Leng sind wie die Turks um Tseng (Wobei Bo Leng auch garantiert auf einen Vollzeitmann-Charakter anspielt, ich kann das nur gerade nicht dingfest machen)
Also, es wundert mich jetzt ja schon etwas, dass das anscheinend so komplett an dir vorbeigegangen ist, weil ich eigentlich fand, dass ich das schon viel zu penetrant betont habe (gerade mit dem ständigen "Cop-Titan"), aber Bo Leng ist eigentlich einfach Dieter Bohlen. Deswegen musste der halt auch am Ende auf die Seiten der Guten wechseln, weil MiMo den ja eben gut findet. :D
Der Hyper-Turm wird ja auch immer mehr zum Shinra-Gebäude, gerade da fand ich die vielen Anspielungen sehr hübsch, ob es nun die armen in Gefäßen eingesperrten Mako-Kreaturen sind, die Lift(u)karten oder aber
Ja, also bis hierhin sind das alles Anspielungen, die auch von mir so beabsichtigt waren, aber an das hier...
die sehr detailgetreue Anspielung auf diese Säulen-Schleichszene. Bei der hing ich beim ersten Spielen damals übrigens richtig lange fest, weil ich es einfach nicht gepackt habe, und seitdem habe ich da bei allen späteren Durchläufen immer Angst vor gehabt, aber dann war es eigentlich immer total einfach. Aber scheint ja auch einen bleibenden Eindruck bei dir hinterlassen zu haben, diese Stelle. §ugly
...kann ich mich ehrlich gesagt beim besten Willen nicht mehr erinnern. Also, so bleibend war der Eindruck da jetzt nicht. §ugly Ich brauchte halt einfach eine Gelegenheit, Samu wieder auftauchen zu lassen, und zwar so, dass er von Milten mitten im Kampf gesehen werden kann, damit ihm das dann neuen Mut gibt und er den Ring einsetzen kann. Und da passten die Glassäulen eben ziemlich gut. Aber ist ja auch nicht schlecht, wenn ich jetzt offenbar noch eine Anspielung mehr mit drin habe. :D
und natürlich auch die Sprüche, die vor allem Bo Leng so raushaut
Das sind übrigens größtenteils Original-Sprüche von Dieter Bohlen, die er bei "Deutschland sucht den Superstar" mal zu den Kandidaten gesagt hat. Ich find aber auch, dass die ziemlich vollzeitmannmäßig wirken. :D
Und ganz am Ende beim „Modder“, so schockierend die Szene auch war, musste ich auch sehr grinsen. :D
Das war übrigens auch der Anlass dazu, Milten als Hauptcharakter zu nehmen. Weil ich diesen, bei aller Bescheidenheit, natürlich schlichtweg grandiosen Gag unbedingt drinhaben wollte!
Also wie gesagt, ich weiß ja nicht, wieviel „Recherchetiefe“ da möglicherweise zwischen dem ganzen Klamauk steckt.
Wie gesagt, eigentlich hab ich nur die Schwertnamen nachgeguckt, und welche Schwerttypen da jetzt hinterstecken. Der ganze Rest ist halt einfach so, wie ich mir so fernöstliches animemäßiges Schwertergekloppe halt vorstelle. :D
Zushu-no-washi (Name, weil man sich während dieser Zeit nicht waschen kann? :p)
Ja, das war tatsächlich der Hintergedanke dabei. §ugly
Diese erste Liebesszene mit Samuel war mir dann im Gesamten nämlich leider viel zu kitschig, gerade auch mit dem Spitznamen „Samu“ und den üblichen „Lass mich nie mehr los“-Floskeln wirkte das wie eine Parodie, die hier nun aber gar nicht am Platze war, weil es ja doch so ernsthaft anfing. Gut, dass das mit Samu auf Samu Haber anspielt, das habe ich jetzt erst verstanden, von daher ist das noch verständlich. Trotzdem, da kann ich die Kritik schon harsch werden lassen: Das ging dann am Ende im Hotelzimmer gar nicht. Ich vermute mal, du musstest da so in „die Vollen“ gehen, damit sich die Beziehung rasch entwickelt und man bei Samuels Sturz ins Mimo-Becken im Badehaus angemessen betroffen ist, aber naja... das wäre sicher auch ohne so Standardphrasen vom Liebesreißbrett gegangen, die doch sowieso kaum noch einer ernsthaft benutzt. Vor allem steht demgegenüber fast den ganzen Rest der Geschichte, trotz Rumgeturtel am Limit (sic), der Eindruck eines sehr normalen Liebespaars, ganz unbefangen davon, dass das jetzt nun zwei Männer sind. Das gefiel mir ziemlich gut, und in der Epilogszene wird das ja auch nochmal ironisch gebrochen, so dass es gut wirkte. Gerade deshalb finde ich diese Megakitsch-Szene im Hotelzimmer der Duftenden Orangenblüte so schlimm, weil das im Gesamtverlauf der Beziehung mit diesen Billigsprüchen echt einen absoluten Einbruch markiert.
Also, ich finde ja, dass die ganze Story immer so ein bisschen zwischen Parodie und Ernsthaftigkeit hin- und herpendelt. Ich wollte keine Parodie schreiben, aber gleichzeitig war das schon alles immer mit einem Augenzwinkern angedacht - übrigens gerade auch die Szene mit Yantsumis Erklärung für ihre Boshaftigkeit. Dass das eine total blödsinnige Erklärung ist, das ist mir schon klar, aber ich fand sie eben einfach lustig. Kann natürlich sein, dass ich da die Balance nicht immer so richtig getroffen habe, oder dass man als Leser dann nach dem eher finsteren Anfang auf etwas Ernsthaftes eingestellt ist.
Davon unabhängig finde ich aber auch, dass das mit Samuel und Milten einfach viel zu schnell geht. Als ich die Szene geschrieben hatte, war meine Planung für den Rest der Geschichte noch ein bisschen anders und ich dachte, dass es keine Gelegenheit mehr geben würde, bei der Samu und Milten alleine miteinander sind. Die einzige Möglichkeit, sich näherzukommen, wäre dann auf einem Mimo-Motorboot gewesen, auf dem aber auch Yintsumi hätte sein müssen. Und dass die beiden dann in Gegenwart Yintsumis plötzlich anfangen rumzuknutschen, das hätte ich auch total unglaubwürdig gefunden, deswegen sah ich keine andere Möglichkeit, als das ganze Liebesgedöns ein bisschen schneller anzupacken. Im Nachhinein hätte ich es aber auch besser gefunden, wenn sich die beiden erst nachts im Badehaus nähergekommen wären, das wäre eigentlich der perfekte Zeitpunkt gewesen, gerade auch weil Samu dann kurz danach erstmal tot ist.
Einen kleineren weiteren Einbruch dieser Art gibt es dann auch bei Miltens Wiederauferstehung, weil dann auch wieder direkt so Sprüche kamen, die diesem tollen „Phönix-aus-der-Asche“-Moment dann doch ziemlich runterzogen so vom Niveau her, das muss ich leider sagen
Tja, MiMo hats aber gefallen - und für den ist die Story ja gemacht! §baeh
(Wobei ich es ohnehin sehr schade fand, dass Milten dann quasi sofort wieder da war – ich hatte mich echt gefreut, hier mal so einen richtig heftig einschneidenden Protagonisten-Tod erleben zu dürfen, sodass der ganze Kampf eben auch wirklich mal greifbare Opfer zeigt und nicht nur Massen anonymer Inselbewohner... naja).
Generell stimme ich dir da sogar zu, aber in dieser Story musste es einfach ein Happy End geben, das ging nicht anders!
Wenn ich es recht überlege, dann ist das bei Samuels Bitten, Milten möge sich mit der Rune alleine wegteleportieren, auch direkt wieder so kitschig gewesen... offenbar fand ich da doch mehr Stellen zu albern und kitschig, als gedacht.
Ist also doch eine recht zwiespältige Geschichte, diese Liebesbeziehung. An sich ist so toll und in ihrer Selbstverständlichkeit wie gesagt auch ganz toll zu lesen, nur warum du dann ab und zu immer in diese Turteleien-Mottenkiste greifen musstest, das habe ich nicht so ganz verstanden. Ich fühlte mich da ja manchmal schon aus Dialogzeilen aus Freddy Edward von Nulpinger erinnert. :scared:
Wie gesagt, das war hier schon Absicht, so richtig volle Kanone den Kitsch aus dem Sack zu lassen - ist natürlich schade, dass es dir nicht gefallen hat. Ich fands halt lustig. :D
Dass es bei so einer groß angelegten Story auch einen Verräter auf Seiten der „Guten“ geben muss, das war irgendwie klar. Ich hatte übrigens lange Samuel in Verdacht, einfach weil er sofort so verdächtig vertrauenswürdig und nett war
Also wirklich! Samu als Verräter? Das hätte mir MiMo doch niemals verziehen! :scared:
, aber dann kam die böse YingYang-Schwester Yantsumi ihm zuvor. Ein bisschen seltsam fand ich es, dass das Badehaus zu der Jahreszeit zu hat, sie aber trotzdem vor Ort ist – obwohl sie nur Handtuchreicherin ist (angeblich). Also, das lässt sich natürlich alles damit erklären, dass sie der Gruppe eben aufgelauert hat. Allerdings erklärt das nicht, wieso Yintsumi schon von sich aus davon ausging, dass ihre Schwester irgendwie im Badehaus ist. Oder... sie sollte wohl erst dahinkommen, was? Naja, wird schon alles irgendwie plausibel sein.
Ja, also das ist es nicht nur "irgendwie", sondern definitiv! Das wird ja nun lang und breit erklärt, dass Yintsumi ihre Schwester über ihren Talisman dorthin ruft. §lehrer Ich frage mich ja eher, wieso ein Hallenbad im Winter geschlossen sein muss, aber das ist auf dem östlichen Archipel wohl einfach so Tradition.
Diese Rechtshänder/Linkshänder-Idee zwischen den beiden ist natürlich eine interessante Sache, was die beiden zusammen, obwohl einzeln dann ja doch eher blasse Rollen, zu einem tollen Charakterduo macht, allerdings halte ich das dann doch für überdramatisiert. Natürlich wird Yantsumi als angeborene Rechtshänderin vielleicht im Nachteil sein, andererseits ist das natürlich nicht alles zu 100% angeboren, umgewöhnen kann man sich immer, und wenn die beiden dann vermutlich so früh getrennt wurden... als Krüppel kann Yantsumi da ja eigentlich nicht geendet sein. Ich bin ja zum Beispiel auch vom Linkshänder zum Rechtshänder umerzogen worden und bin tatsächlich zum Dank dafür auch mit beiden Händen sehr ungeschickt (außer beim... §list); aber allein deswegen sehe ich mich jetzt nicht als Krüppel, und bei mir hat es dann auch ganz knapp zu mehr als zum Handtuchreicher im Badehaus gereicht! Möchte ich natürlich nicht mit der Situation vergleichen, einen Arm ab zu haben, aber hier geht es eben isoliert um die Rechtshänder-/Linkshänder-Thematik. Yantsumi wirkt da weniger wie ein Krüppel als einfach wie ein wenig, nunja, blöde. §ugly
Ja, also die Überdramatisierung war eigentlich ein Grundgedanke bei der Story. Dass man diese Stelle so ernst nehmen würde, hatte ich ehrlich gesagt nicht erwartet.
So bleibt das „Vorstoßen zum inneren Kern“, das „Ermorden der Götter“ und ihr Eingreifen bzw. ihre Selbstbesänftigung am Ende alles dann doch schon sehr nebelig, ebenso wie Marashis genaue Pläne reichlich nebelig bleiben, also im Hinblick darauf wie das alles funktionieren soll. Wie will man auch so ohne Weiteres einen Gott töten? Dem schießt man ja nicht einfach so in den Kopf.
Naja, die Götter sind hier quasi nichts anderes als die Energie im Kern der göttlichen Sphäre. Indem Marashi diese Energie in sich aufnimmt, nimmt er somit auch die Götter selbst in sich auf und tötet sie, indem er sie sich einverleibt. Am Ende schafft es Marashi dann aber nur, einen kleinen Teil dieser Energien in sich aufzunehmen, und die zwar geschwächten, aber natürlich immer noch wahnsinnig mächtigen Götter plätten ihn mit vereinten Kräften. So einfach ist das! Kann aber gut sein, dass ich das in der Story nie so richtig explizit erklärt habe. Ich dachte einfach, das wäre irgendwie klar. :D
Bei Miltens Ankunft nach der Marashi-Einstiegsszene hatte ich ja erst schon Angst, dass ich überhaupt nichts verstehen würde, weil jetzt bestimmt alles ganz kompliziert wird.
Und ich habe mir schon beim Schreiben gedacht, dass du das beim Lesen denken würdest. :p
Und natürlich ist dieses Endzeit-Szenario was heraufbeschworen wird auch alles andere als happy. Aber: Letztendlich wird auch dem Einhalt geboten. Marashi wird gestoppt. Yintsumi wird neue Hajiki. Alle bauen zusammen die Stadt wieder auf (ein bisschen war das so wie die Ausgangssituation in MiMos Halbzeitkatastrophe, nur halt mit positiven Gefühlen). Und alle freuen sich. Und als der Eigentümer des goldenen Chocobos auch noch einmal auftaucht, gibt es ein bisschen Ulk und schließlich eine Art Sonnenuntergangsszene. Die Zwiespältigkeit der ganzen Sache: Diese Ausrichtung ist ja ganz offensichtlich gewollt; geradezu mit Kräften scheinst du dich bemüht zu haben, genau so ein Ende herbeizuführen, bei dem die Worte „Friede, Freude, Eierkuchen“ trotz der Welle der Zerstörung irgendwie nicht fern liegen. So ein bisschen aufdringlich fand ich das dann schon, andererseits ist das Happy End in diesem „Plan“ der Geschichte, der sich eben auch aus den Eckpunkten „Anime“ und „Final Fantasy“ speist, schon pure Notwendigkeit. Die Ausrichtung dieser Story hat das quasi gefordert. Von daher will ich dir keinen Strick daraus drehen. Außerdem: Diese „Wir bleiben alle mit schrecklichen Verlusten zurück und sind bis ins Lebensende verstört“-Enden, die sind ja auch nicht mehr so originell, wie man gerne mal meint. Im Ergebnis geht das Ende für mich also in Ordnung, schätze ich.
Normalerweise schreibe ich ja eigentlich so gut wie nie Happy Ends, und wenn ich dann doch mal eins schreibe, dann sollte es eben auch so happy wie möglich sein. Auch das war eigentlich schon mit einem riesigen Augenzwinkern angedacht, aber das ganze angestrengte Gezwinker scheint wohl leider nicht immer so bei dir angekommen zu sein. §gnah
Bevor ich zur Gesamtbewertung komme: Fehler wie immer nur im Promillebereich, erinnern konnte ich mich jetzt nur an diese Stelle, weil da auch gleich zwei Klöpse drin sind:
Kann gut sein, dass das die einzigen beiden Fehler in der Story sind... :eek:
Oh, den Tisch-Fehler hatte ich tatsächlich schon gefunden, den kann-Fehler aber noch nicht! Dankeschön!
Diese längeren Teile an einem Stück geschrieben, das scheint dir wirklich zu liegen.
Das macht mir auf jeden Fall am meisten Spaß. Bei so tröpfchenweise fortgesetzten Geschichten muss ich mich dann ja vor jedem Post immer wieder reindenken, und deswegen bleiben die dann leider immer ziemlich auf der Strecke, wie man ja an Fritten oder unserer Tooshoo-Story sieht... :(
Vielen Dank für deinen superausführlichen Kommentar, lieber John! §knuff Ich bin natürlich froh, dass dir die Story gefallen hat, aber der Kommentar hat mir auch gezeigt, dass sie wohl doch ein bisschen anders rüberkommt, als ich das eigentlich gedacht hätte. Ich hätte zum Beispiel auch nicht damit gerechnet, dass ausgerechnet Samuel und Marashi deine Lieblingscharaktere sind, weil die mir selber doch jetzt vergleichsweise weniger interessant vorkamen. Persönlich finde ich z.B. Yintsumi, die du ja eher eindimensional fandest, interessanter. Aber gut, für solche Erkenntnisse gibt es ja Kommentare! :D
John Irenicus
06.01.2015, 10:35
Die erste Idee war ja, einfach irgendwelche japanischen Zeichen zusammenzuschmeißen, damit ich mir keinen echten Titel ausdenken muss (was bei mir ja immer so ein Problem ist). Der jetzige Titel ist natürlich an den großen Hit "Lifesaver" von Sunrise Avenue angelehnt, wie du ja bestimmt schon erkannt hast!
Äh, ja, natürlich!
Das war eigentlich gar nicht so beabsichtigt, aber mir ist das dann nachher auch aufgefallen, dass die schon ziemlich Tifa-mäßig ist. Naja, macht ja nix.
Nicht beabsichtigt? :eek:
Kaum zu glauben!
Also, es wundert mich jetzt ja schon etwas, dass das anscheinend so komplett an dir vorbeigegangen ist, weil ich eigentlich fand, dass ich das schon viel zu penetrant betont habe (gerade mit dem ständigen "Cop-Titan"), aber Bo Leng ist eigentlich einfach Dieter Bohlen. Deswegen musste der halt auch am Ende auf die Seiten der Guten wechseln, weil MiMo den ja eben gut findet. :D
Achsooooooo! Jetzt wo du es sagst... ja gut, wenn man mit sowas einfach nicht rechnet. Bei "Titan" denke ich ja längst eher an Torwart-Titanen, und Dieter Bohlen als alten Sack, der in seinem Metier ja eher durch Nichtkönnen besticht, habe ich dann wirklich nicht mit dem ja doch ziemlich gefährlichen Bo Leng in Verbindung bringen können. :p
Ja, also bis hierhin sind das alles Anspielungen, die auch von mir so beabsichtigt waren, aber an das hier...
...kann ich mich ehrlich gesagt beim besten Willen nicht mehr erinnern. Also, so bleibend war der Eindruck da jetzt nicht. §ugly Ich brauchte halt einfach eine Gelegenheit, Samu wieder auftauchen zu lassen, und zwar so, dass er von Milten mitten im Kampf gesehen werden kann, damit ihm das dann neuen Mut gibt und er den Ring einsetzen kann. Und da passten die Glassäulen eben ziemlich gut. Aber ist ja auch nicht schlecht, wenn ich jetzt offenbar noch eine Anspielung mehr mit drin habe. :D
Damit wir uns richtig verstehen, ich meine diese Stelle...
Ihm war jedoch sehr bewusst, dass ihr Versteck ein alles andere als sicheres war: Weil die Säulenbehälter in geraden Reihen aufgestellt waren, konnte man entlang jeder Reihe von einem Ende der Halle zur anderen schauen. Sie konnten also jederzeit entdeckt werden, wenn sie nicht schnell genug zu einer anderen Reihe wechselten.
...in Bezug hierauf. (http://youtu.be/AgZWzvBqs94?t=51s) Also, da waren das ja einfach nur irgendwelche Büsten, aber die Taktik, die du da beschreibst, hat mich schon sehr daran erinnert. :D
Das sind übrigens größtenteils Original-Sprüche von Dieter Bohlen, die er bei "Deutschland sucht den Superstar" mal zu den Kandidaten gesagt hat. Ich find aber auch, dass die ziemlich vollzeitmannmäßig wirken. :D
Oh, spiezenmäßig! Dann muss man aber wohl eher sagen, dass die Vollzeitmannsprüche sehr bohlenhaft sind. :D
Ja, das war tatsächlich der Hintergedanke dabei. §ugly
Großartig. :D
Also, ich finde ja, dass die ganze Story immer so ein bisschen zwischen Parodie und Ernsthaftigkeit hin- und herpendelt. Ich wollte keine Parodie schreiben, aber gleichzeitig war das schon alles immer mit einem Augenzwinkern angedacht - übrigens gerade auch die Szene mit Yantsumis Erklärung für ihre Boshaftigkeit. Dass das eine total blödsinnige Erklärung ist, das ist mir schon klar, aber ich fand sie eben einfach lustig. Kann natürlich sein, dass ich da die Balance nicht immer so richtig getroffen habe, oder dass man als Leser dann nach dem eher finsteren Anfang auf etwas Ernsthaftes eingestellt ist.
Ja gut, das sehe ich im Prinzip ein. Mich stört dabei eben nur, dass diese Blödsinnserklärung dann eben so total weitreichende Folgen hat. Also, das bestimmt ja quasi den ganzen Rest der Geschichte...
Wie gesagt, das war hier schon Absicht, so richtig volle Kanone den Kitsch aus dem Sack zu lassen - ist natürlich schade, dass es dir nicht gefallen hat. Ich fands halt lustig. :D
Und ich finds immer noch gänsehauterzeugend. :scared:
Also wirklich! Samu als Verräter? Das hätte mir MiMo doch niemals verziehen! :scared:
Zum Zeitpunkt dieses Verdachts hatte ich ja auch noch gar nicht gerafft, auf wen Samu anspielt. Sonst hätte ich das wohl auch eher weniger in Erwägung gezogen. :D
Ja, also die Überdramatisierung war eigentlich ein Grundgedanke bei der Story. Dass man diese Stelle so ernst nehmen würde, hatte ich ehrlich gesagt nicht erwartet.
Siehe oben... ernst muss ich sie einfach nehmen, weil eben Ernstes darauf folgt.
Naja, die Götter sind hier quasi nichts anderes als die Energie im Kern der göttlichen Sphäre. Indem Marashi diese Energie in sich aufnimmt, nimmt er somit auch die Götter selbst in sich auf und tötet sie, indem er sie sich einverleibt. Am Ende schafft es Marashi dann aber nur, einen kleinen Teil dieser Energien in sich aufzunehmen, und die zwar geschwächten, aber natürlich immer noch wahnsinnig mächtigen Götter plätten ihn mit vereinten Kräften. So einfach ist das! Kann aber gut sein, dass ich das in der Story nie so richtig explizit erklärt habe. Ich dachte einfach, das wäre irgendwie klar. :D
Hm, ja, nun, also mir jedenfalls war das nicht "irgendwie klar". §ugly
Normalerweise schreibe ich ja eigentlich so gut wie nie Happy Ends, und wenn ich dann doch mal eins schreibe, dann sollte es eben auch so happy wie möglich sein. Auch das war eigentlich schon mit einem riesigen Augenzwinkern angedacht, aber das ganze angestrengte Gezwinker scheint wohl leider nicht immer so bei dir angekommen zu sein. §gnah
Gezwinker macht aber eben nicht alles erträglich - worauf du beim Ende hinauswolltest, das hatte ich da schon verstanden, aber angenehm fand ich es deshalb trotzdem nicht unbedingt. :scared:
Das macht mir auf jeden Fall am meisten Spaß. Bei so tröpfchenweise fortgesetzten Geschichten muss ich mich dann ja vor jedem Post immer wieder reindenken, und deswegen bleiben die dann leider immer ziemlich auf der Strecke, wie man ja an Fritten oder unserer Tooshoo-Story sieht... :(
Gute Stichworte übrigens!
Laidoridas
06.01.2015, 11:28
Damit wir uns richtig verstehen, ich meine diese Stelle...
...in Bezug hierauf. (http://youtu.be/AgZWzvBqs94?t=51s) Also, da waren das ja einfach nur irgendwelche Büsten, aber die Taktik, die du da beschreibst, hat mich schon sehr daran erinnert. :D
Achso, ja, jetzt erinnere ich mich auch wieder dran! Das war dann aber wirklich nur Zufall. Aber ist ja schön, dass das dann so gut dazu passt.
Achsooooooo! Jetzt wo du es sagst... ja gut, wenn man mit sowas einfach nicht rechnet. Bei "Titan" denke ich ja längst eher an Torwart-Titanen, und Dieter Bohlen als alten Sack, der in seinem Metier ja eher durch Nichtkönnen besticht, habe ich dann wirklich nicht mit dem ja doch ziemlich gefährlichen Bo Leng in Verbindung bringen können. :p
Die Story ist aber für MiMo geschrieben, und für ihn ist Dieter Bohlen ja nicht einfach irgendein Nichtskönner! Es ist aber schon wirklich schwierig, Dieter Bohlens ganze Art gut in einer Story rüberzubringen, deswegen bin ich dann ja auch dazu übergegangen, ihn einfach seine Originalsprüche zitieren zu lassen. Aber schade, dass du ihn nicht erkannt hast. Da ist dann ja schon mal ein guter Teil aller Gags verloren gegangen. §ugly
Oh, spiezenmäßig! Dann muss man aber wohl eher sagen, dass die Vollzeitmannsprüche sehr bohlenhaft sind. :D
Ja, irgendwo muss ja auch MiMo seine Inspiration her haben. :D
Ja gut, das sehe ich im Prinzip ein. Mich stört dabei eben nur, dass diese Blödsinnserklärung dann eben so total weitreichende Folgen hat. Also, das bestimmt ja quasi den ganzen Rest der Geschichte...
Hm, ja, ich finde das halt nicht schlimm. Für mich passt das gefühlsmäßig sehr gut so in die Geschichte rein. Ich habe mir das auch nochmal angeguckt, und ich wollte das nicht ändern. Find ich super so, wie es ist.
Gezwinker macht aber eben nicht alles erträglich - worauf du beim Ende hinauswolltest, das hatte ich da schon verstanden, aber angenehm fand ich es deshalb trotzdem nicht unbedingt. :scared:
*schnief* Dabei ist das doch meine Lieblingsszene in der ganzen Geschichte! §cry
John Irenicus
06.01.2015, 11:42
Hm, ja, ich finde das halt nicht schlimm. Für mich passt das gefühlsmäßig sehr gut so in die Geschichte rein. Ich habe mir das auch nochmal angeguckt, und ich wollte das nicht ändern. Find ich super so, wie es ist.
Will dir das ja auch gar nicht ausreden!
*schnief* Dabei ist das doch meine Lieblingsszene in der ganzen Geschichte! §cry
Es tut mir ja auch leid. §cry
Jetzt, wo ich hier den ganzen Dialog zwischen John und Laido zu der Story mit dem unaussprechbaren Namen gelesen habe, will ich da auch noch ein bisschen was zu sagen. (Für meinen eigenen Kommentar brauch ich dann irgendwann mal mehr Zeit):
1.) Yantsumi Begründung für ihre Bösewerdung finde ich meeeega-genial! Ich glaube, das war für mich die witzigste Szene in der ganzen Story! Das kam halt einfach so herrlich plump, war natürlich mit einem Augenzwinkern versehen und führte die gesamte Situation halt so richtig schön ad adsurdum! :D
Gerade weil es so absurd war, kam es ja auch richtig schön überraschend. :)
2.) Da ihr ja auch über eure Lieblingscharaktere gesprochen habt: Yintsumi war mein absoluter Liebling! Ihr Kampfstil ist einfach atemberaubend und ihre Sympathie steht vollkommen außer Frage. Sie ist einfach obercool. ^2^
Am wenigsten hat mir tatsächlich irgendwie Samuel gefallen. Irgendwie war er, wie er da so allein in der Kneipe saß, überhaupt nicht der Typ Charakter, der mir gefällt. Und dieser erste Eindruck war dann auch schwer wegzukriegen. Ich weiß nicht, ob das meine Schuld ist, aber ich hab ihn mir als über fünfzig Jahre alten Knacker vorgestellt. Und Sexszenen mit dem konnte ich mir dann auch nur schwer erotisch ausmalen. :D
Das soll jetzt aber gar nichts daran ändern, wie gut mir die Story gefallen hat. :)
3.) Das ganze Geschwurbel mit den japanischen Wörtern hat mich auch leicht überfordert. :igitt:
4.) Bo Leng - Dieter Bohlen?! WTF! Das hab ich auch nicht durchschaut! Ich hab mich schon die ganze Zeit gefragt, warum der so penetrant darauf besteht, dass er ein Titan ist! Geil, Laido, einfach geil. Ich krieg den Mund nicht mehr zu vor staunen!
5.) Dass du nicht mehr an diese Säulenschleichszene erinnerst, macht nichts. Ich nämlich auch nicht. :D Hätte John nicht inzwischen ein Beweisvideo gepostet, hätte ich ihm unterstellt, dass er sich gewaltig irrt und diese Szene in einem anderen Spiel beheimatet sein muss.
6.) Dass der Titel an Lifesaer angelehnt ist, war mir natüüüüürlich, sofooooort klar... :grinundwe
Laidoridas
06.01.2015, 17:24
1.) Yantsumi Begründung für ihre Bösewerdung finde ich meeeega-genial! Ich glaube, das war für mich die witzigste Szene in der ganzen Story! Das kam halt einfach so herrlich plump, war natürlich mit einem Augenzwinkern versehen und führte die gesamte Situation halt so richtig schön ad adsurdum! :D
Gerade weil es so absurd war, kam es ja auch richtig schön überraschend. :)
Dankeschön, MiMo! Ich hab mich ja ehrlich gesagt selber ziemlich über diese Stelle beömmelt und bin jetzt doch beruhigt, dass ich nicht der einzige bin, der das lustig findet. :D
Am wenigsten hat mir tatsächlich irgendwie Samuel gefallen. Irgendwie war er, wie er da so allein in der Kneipe saß, überhaupt nicht der Typ Charakter, der mir gefällt. Und dieser erste Eindruck war dann auch schwer wegzukriegen. Ich weiß nicht, ob das meine Schuld ist, aber ich hab ihn mir als über fünfzig Jahre alten Knacker vorgestellt. Und Sexszenen mit dem konnte ich mir dann auch nur schwer erotisch ausmalen. :D
Das war so ein bisschen das Problem, weil Samuel ja einerseits Samu Haber sein sollte, aber gleichzeitig auch der Pirat Samuel aus dem Spiel. Und die haben halt nicht so viel gemeinsam. Deswegen habe ich ja nachher diese Verwandlung durch das Mimo eingebaut, durch die Samuel dann auch tatsächlich wie Samu aussieht... aber zu dem Zeitpunkt war es dann vermutlich schon zu spät. :D
4.) Bo Leng - Dieter Bohlen?! WTF! Das hab ich auch nicht durchschaut! Ich hab mich schon die ganze Zeit gefragt, warum der so penetrant darauf besteht, dass er ein Titan ist! Geil, Laido, einfach geil. Ich krieg den Mund nicht mehr zu vor staunen!
Und ich hatte schon Sorge, das mit dem "Cop-Titanen" wäre eine Spur zu aufdringlich gewesen. Bei dem Namen hab ich mir zwar auch schon gedacht, dass man da nicht sofort drauf kommt, aber Bohlen als Name eines ostarchipelagischen Wachhauptmanns, das passte irgendwie nicht. Bo Leng klingt zwar auch nicht grade japanisch, aber immerhin irgendwie asiatisch.
6.) Dass der Titel an Lifesaer angelehnt ist, war mir natüüüüürlich, sofooooort klar... :grinundwe
Ich nehme mal an, dass du auch keinen der anderen neun oder zehn Sunrise-Avenue-Songtitel erkannt hast, die ich in Samuels Dialoge eingebaut habe? Und ich dachte, du wärst ein echter Fan! Wenn du die Sunrise-Avenue-Anspielungen nicht erkennst, wer soll sie denn dann bitteschön erkennen?! §$grr
John Irenicus
06.01.2015, 17:45
Dürfen Männer über 50 denn keinen Sex mehr haben, oder wie? Gerade auch mit so Jüngeren. Was meint ihr denn, was ich mache, wenn ich Ü50 bin? In irgendwelchen Restaurants abhängen und Frischfleisch abgreifen, ist doch wohl klar. :dnuhr:
Sir Ewek Emelot
06.01.2015, 18:04
Dürfen Männer über 50 denn keinen Sex mehr haben, oder wie? Gerade auch mit so Jüngeren. Was meint ihr denn, was ich mache, wenn ich Ü50 bin? In irgendwelchen Restaurants abhängen und Frischfleisch abgreifen, ist doch wohl klar. :dnuhr:
Ich kann mir schon vorstellen, wie das aussähe.
Kellnerin: Was möchten Sie?
Alter John: Oh, ich will... na, Du weißt schon... Frischfleisch abgreifen. §list
Kellnerin: Oh, einen Moment bitte!
Kellnerin geht in die Küche und wendet sich an den Koch: Du, da ist wieder so ein armer Alter, dem die Rente nicht zum Leben reicht. Pack ihm doch bitte ein paar Kilo von dem Hackfleisch ein, ja?
John Irenicus
06.01.2015, 18:06
So ein paar schöne Brötchen mit frischem Mett, die würde ich mir schon gönnen, ja!
Ich nehme mal an, dass du auch keinen der anderen neun oder zehn Sunrise-Avenue-Songtitel erkannt hast, die ich in Samuels Dialoge eingebaut habe? Und ich dachte, du wärst ein echter Fan! Wenn du die Sunrise-Avenue-Anspielungen nicht erkennst, wer soll sie denn dann bitteschön erkennen?! §$grrWa-Wa-Was?! :scared:
Keinen einzigen! §cry
Ich kann mich echt nicht erinnern, dass zwischen dem ganzen Japanisch auch mal Englisch geredet wurde. (:p)
Nein, ganz ehrlich: Wenn ich die deutschen Übersetzungen von Sunrise Avenue-Songtiteln lese, bemerke ich die doch nicht. Ich bin so grottig in dieser Sprache, dass ich bei einigen Songtiteln ja auch erst mal nachschlagen müsste, was die bedeuten.
...
Ich bin ein schlechter Fan, ich weiß. :(
Aber Samu kann bestimmt genug Deutsch, damit er versteht, was ich von ihm will, wenn ich mal des Nachts in seinem Hotelzimmer auftauche. :gratz
Edit:
Ich hab doch nie behauptet, dass Männer über 50 keinen Sex mehr haben dürfen. :o
Aber ich muss Sex mit über 50jährigen nicht erotisch finden.
Laidoridas
06.01.2015, 18:37
Wa-Wa-Was?! :scared:
Keinen einzigen! §cry
Ich kann mich echt nicht erinnern, dass zwischen dem ganzen Japanisch auch mal Englisch geredet wurde. (:p)
Nein, ganz ehrlich: Wenn ich die deutschen Übersetzungen von Sunrise Avenue-Songtiteln lese, bemerke ich die doch nicht. Ich bin so grottig in dieser Sprache, dass ich bei einigen Songtiteln ja auch erst mal nachschlagen müsste, was die bedeuten.
...
Ich bin ein schlechter Fan, ich weiß. :(
Naja, solange du die Titel alle im Schlaf ins Finnische übersetzen kannst, bist du in Samus Augen bestimmt Fan genug. :gratz
Edit:
Ich hab doch nie behauptet, dass Männer über 50 keinen Sex mehr haben dürfen. :o
Aber ich muss Sex mit über 50jährigen nicht erotisch finden.
Deswegen hab ich die Sexszene ja auch extra übersprungen! :cool:
alibombali
07.01.2015, 20:02
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„Die Inszenierung“ von alibombali gehört sicherlich auch zu den absoluten Glanzlichten bei der diesjährigen Wichtelaktion Das hätte ich jetzt ja echt nicht gedacht! , allein schon, weil die Geschichte so liebevoll auf Dead Frank zugeschnitten ist.
Liebevoll ist da auch das passende Stichwort, denn die Geschichte ist gleich in mehrfacher Hinsicht von Liebe geprägt. Achtung, jetzt kommt hier aber mal so ne richtig messerscharfe Analyse von mir, jetzt aber hier, ne, aber bitteschön!
Einmal natürlich die freundschaftliche Liebe zwischen Jack und Daniel, die einen ja nun wirklich weihnachtlich anrührt. Jack scheint wirklich ein absolut prima Kerl zu sein, und mir als hauptberuflichem Studentenhasser gefällt das natürlich besonders gut in Abgrenzung zu den ganzen anderen Studenten, die ja wohl strebsamer, dafür aber eben bei Weitem nicht so klasse Typen wie Jack sind. Den Seitenhieb auf das arrogante Pack von der juristischen Fakultät kann ich übrigens unterstützen, auch wenn ich mich da natürlich schon ein bisschen in der Ehre angekratzt fühle! Du bist einer der wenigen lieben Juristen. ^2^ Als später angedeutet wurde, dass Jack möglicherweise gar nicht eingezogen wurde, und als das dann auch bestätigt wurde, hatte ich erst gedacht, dass Jack vielleicht sogar mit Daniel die Rollen tauscht, damit er das Krippenspiel inszenieren kann. Das wäre dann vielleicht etwas übertrieben gewesen, denn ich glaube auch nicht, dass Daniel seinen Kumpel an seiner Stelle in den sicheren Tod ziehen gelassen hätte... aber dass ich das Jack prinzipiell auch zugetraut habe, zeigt eben schon, wie sympathisch und im besten Sinne aufopferungsvoll der dargestellt ist.
Die zweite Liebe ist wohl diejenige Daniels zum Theater. Auch wenn sich der Einzug in die Armee an sich ja schon sehr schlimm anhört und Daniel dementsprechend auch einen auf den Krieg bezogenen Albtraum hat, finde ich, dass es schon so aussieht, als sei es eben vor allem die gefährdete Chance auf eine Inszenierung des Krippenspiels, die Daniel am meisten zu schaffen macht. Der scheint ja wirklich darauf zu brennen! Sympathisch finde ich auch, dass Jack da auch ziemlich mitfiebert mit ihm, obwohl er davon ja eigentlich so gar keine Ahnung hat. Allerdings bemerkt er hinterher ja selbst, dass er schauspielerisches Talent hat. :D
Aber erstmal zu den Briefen: Nicht nur, dass die Namen der beiden Absender schon so klasse sind (Bei Rüdiger Pommersche habe ich mich echt weggeschmissen §hehe); Auf den Namen war ich tatsächlich auch etwas stolz. :) auch in Inhalt und Stil sind die so unnachahmlich gelungen. Ziemlich laidoesk, weshalb ich auch lange Zweifel über den Urheber dieser Story hatte! Da kam es bei mir übrigens zu dem leicht fiesen Moment, dass ich erst total darüber lachen musste, dann aber eben direkt klar wurde, wie schlimm das für Daniel ist. Eben nicht nur Krieg, sondern dann auch noch grausam, dass ihm die Inszenierung des Krippenspiels durch die Lappen geht. Das zog dann wieder so richtig schön runter, und innerhalb von wenigen Zeilen ist da die gesamte Bandbreite der Geschichte abgedeckt, von lustig bis traurig. Das hat mir sehr gut gefallen, weil auch Daniels Reaktion schön nachvollziehbar und eben nicht total kitschig, pathetisch oder so plakativ traurig dargestellt ist. Bis auf das Hämmern mit den Fäusten auf das Bett, aber das wird dann ja auch schon wieder so ein wenig ironisch gebrochen. Alles in allem starke Szenen rund um die Briefe!
Im direkten Vergleich fand ich übrigens den Brief von Herrn Pommersche noch einen Tacken lustiger, einfach, weil hier das Militär richtig schön durch den Kakao gezogen wird, wie es überhaupt dann den gesamten Rest der Story geschieht. Allein, wie Leutnant von und zu Stahlhelm (hier fand ich den Namen dann vielleicht doch etwas übertrieben) dargestellt wurde, das war wirklich klasse. Seine Erstvorstellung hat mich auch mehr als nur Schmunzeln lassen:
PotM-verdächtig. §ugly:A
Danke, eigentlich sind diese Sätze nur entstanden, weil ich keine Lust hatte, die gesamte Gesprächsszene auszuschreiben. Die wäre dann nämlich wieder zu plakativ geworden oder so.
Aber auch später dann, diese betont väterliche Art gegenüber Daniel wie auch dem vermeintlich explosionsversehrten Jack, das passt einfach nur zu gut, und zeigt auch, dass außer extrem wankelmütiger Stimmung in dem Menschen wohl nicht viel zu finden ist. Wie im Militär als ganzem eben: Entweder voll druff, oder wenn alles nach eigener Pfeife tanzt, dann auf lieb und fürsorglich tun. Gut getroffen!
|-)
Den Plan von Jack und Daniel, diese Explosionsampullen zu nutzen, fand ich übrigens auch richtig spieze. Das war dann direkt spannend, und ich hatte übrigens auch ziemlich sicher damit gerechnet, dass das irgendwie grandios schief geht und noch mehr Ärger verursacht. Das ist zum Glück für die beiden ja dann doch anders gekommen, aber vielleicht auch zum Glück für die Geschichte, so kam die dann ja zu einem weihnachtlich schönen Ende.
Das ist aber auch der Punkt, weshalb ich selbst mit der Story nicht so zufrieden war und auch dachte, dass sie bei den Lesern nicht so richtig landen würde. Der Plan ist total hanebüchen und MUSS einfach schief gehen, aber dann geht das doch alles viel zu glatt.
Schön subtil zitiert. Da dachte ich übrigens auch lange, dass das irgendwie schief gehen könnte, war ja schon irgendwie so angelegt. :D
Die Ausführung des Plans selbst ist dann ja schon wieder ein Theater in sich und dann ja vor allem selbst die namensgebende "Inszenierung" dieser Geschichte. Wirklich herrlich absurd, wie hier die "Mittlere Lichtexplosion" (Der Story-Forum-Kenner merkt auf! :D:A) zur Vortäuschung eines Orkischen Explosivkörpers (§hehe) herangezogen wird. Und dann noch die ganze Ekelpackung Fleisch, Blut, Feuer... es wirkt eben alles so übertrieben, dass es schief gehen MUSS, aber weil die Militärs eben so ein bisschen simpel gestrickt sind... tja, dass es nicht auffällt, ist eine ziemlich gute Klatsche gegen die myrtanischen Oberen! Und wohl auch eine Erklärung, warum es im Orkkrieg so schlecht aussieht. :D
Ja, so kann man es dann auch interpretieren. :D
Ich könnte jetzt noch so viele witzige Einzelstellen zitieren (natürlich habe ich auch das "So einfach ist das" gesehen, ist ja klar), einige Wortspiele und noch so viel loben, aber ich denke, da kann man die Geschichte schon für sich sprechen lassen, denn sie hat von vorne bis hinten keinen einzigen Durchhänger, ganz im Gegenteil. Da passt es auch nur allzu gut, dass ich lediglich einen einzigen Fehler finden konnte:
Und der wird beim Posten der Story direkt ausgemerzt. Danke!
Mit dem Ende der Geschichte gehe ich dann auch vollkommen d'accord – auch wenn es bei so einer schönen Story natürlich schmerzlich früh kommt. Als ich auf einmal das letzte Blatt meines ausgedruckten Stapels in der Hand hatte, war ich schon erstaunt, wie kurzweilig das Alles war. Und so konnte ich auch ein bisschen die Wehmut des Abschied nachfühlen, die die Frau Mama als auch Jack spüren mussten! Tja, wenn das mal kein Kompliment an die Geschichte ist! Ja, ist es. ^2^ Und dass am Ende dann noch einmal auf Stägeli uf, Stägeli ab angespielt wird, das ist natürlich auch spieze.
Von daher: Diese Story hat ein absolutes Gütesiegel verdient, und ich hätte keine bessere Story für Dead Frank schreiben können (und konnte es erwiesenermaßen ja auch nicht). Ist bei so einem schönen Stück Text hier aber auch echt schwer!
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Vielen Dank für das große Lob, lieber John! :gratz
Da hätte ich dieses Jahr echt nicht mit gerechnet. Ich war nicht sehr zufrieden mit der Story. :D
Laidoridas
07.01.2015, 20:32
Vielen Dank für das große Lob, lieber John! :gratz
Da hätte ich dieses Jahr echt nicht mit gerechnet. Ich war nicht sehr zufrieden mit der Story. :D
Da warst du dann aber ein bisschen überkritisch, ich seh das auch ganz genauso wie John. Den Anfang im Theater mit dem einnickenden Jack fand ich ja schon herrlich, und dann die Briefe und später der Plan und die großartige Reaktion des Leutnants... also, da passt wirklich alles, finde ich! Hat riesigen Spaß gemacht, das zu lesen. :) Das einzige, das ich vielleicht ein bisschen fragwürdig finde, ist dass Daniel dann am Ende einfach so zum Königshof geht und offenbar davon ausgeht, dass ihm schon niemand auf die Schliche kommen wird. Ich dachte beim Lesen nämlich eigentlich erst, dass Daniel seinen Traum mit der Krippenspielinszenierung wohl schon abgeschrieben hat und es jetzt nur noch darum geht, dem Kriegseinsatz zu entgehen, und war dann doch etwas überrascht, dass er sich dann am Ende doch einfach so zum Königshof aufmacht. Wenn die Explosion wirklich für einen orkischen Anschlag gehalten wird, dann dürfte sich das ja auch landesweit rumsprechen, gerade auch Daniels scheinbarer Opfertod. Das ist so die einzige kleine Ungereimtheit, aber das tut der generellen Großartigkeit der Story ja keinen Abbruch. Bei deinen Wichtelstorys kann man sich echt drauf verlassen, dass die jedes Mal ein absoluter Knaller sind. :gratz
alibombali
07.01.2015, 20:37
Da warst du dann aber ein bisschen überkritisch, ich seh das auch ganz genauso wie John. Den Anfang im Theater mit dem einnickenden Jack fand ich ja schon herrlich, und dann die Briefe und später der Plan und die großartige Reaktion des Leutnants... also, da passt wirklich alles, finde ich! Hat riesigen Spaß gemacht, das zu lesen. :) Das einzige, das ich vielleicht ein bisschen fragwürdig finde, ist dass Daniel dann am Ende einfach so zum Königshof geht und offenbar davon ausgeht, dass ihm schon niemand auf die Schliche kommen wird. Ich dachte beim Lesen nämlich eigentlich erst, dass Daniel seinen Traum mit der Krippenspielinszenierung wohl schon abgeschrieben hat und es jetzt nur noch darum geht, dem Kriegseinsatz zu entgehen, und war dann doch etwas überrascht, dass er sich dann am Ende doch einfach so zum Königshof aufmacht. Wenn die Explosion wirklich für einen orkischen Anschlag gehalten wird, dann dürfte sich das ja auch landesweit rumsprechen, gerade auch Daniels scheinbarer Opfertod.
Ich hatte erst noch in dem Gespräch zum Schluss so eine Erklärung drin, dass die königlichen Behörden untereinander ja schlecht vernetzt seien, aber das hab ich dann raus genommen, da ich dachte, das wirkt zu aufgesetzt. Dafür hab ich dann diese kurze Bemerkung von Daniel eingebaut, dass er ja um die Gefahr wisse, die dann aber nicht weiter definiert wird. Aber letztendlich stimmts natürlich, dass das sehr gefährlich ist.
Das ist so die einzige kleine Ungereimtheit, aber das tut der generellen Großartigkeit der Story ja keinen Abbruch. Bei deinen Wichtelstorys kann man sich echt drauf verlassen, dass die jedes Mal ein absoluter Knaller sind. :gratz
Vielen Dank! ^2^
Aber mit dem Lob steigt auch der Druck beim nächsten Mal. :scared:
John Irenicus
07.01.2015, 20:56
Ich hatte erst noch in dem Gespräch zum Schluss so eine Erklärung drin, dass die königlichen Behörden untereinander ja schlecht vernetzt seien, aber das hab ich dann raus genommen, da ich dachte, das wirkt zu aufgesetzt. Dafür hab ich dann diese kurze Bemerkung von Daniel eingebaut, dass er ja um die Gefahr wisse, die dann aber nicht weiter definiert wird. Aber letztendlich stimmts natürlich, dass das sehr gefährlich ist.
Ja, also ich sehe da jetzt auch keinen Widerspruch, auch ohne weitere Erklärung. Wenn die königlichen Behörden schon so wenig Absprache haben, dass die eine Behörde ihn zum Krippenspiel lädt und die andere ihn zeitgleich einzieht, dann wird es wohl auch so sein, dass Daniel, wenn er einmal beim Krippenspiel seiner Aufgabe nachkommt, keiner mehr irgendwie nachfragt oder so.
Laidoridas
07.01.2015, 21:08
Ja, also ich sehe da jetzt auch keinen Widerspruch, auch ohne weitere Erklärung. Wenn die königlichen Behörden schon so wenig Absprache haben, dass die eine Behörde ihn zum Krippenspiel lädt und die andere ihn zeitgleich einzieht, dann wird es wohl auch so sein, dass Daniel, wenn er einmal beim Krippenspiel seiner Aufgabe nachkommt, keiner mehr irgendwie nachfragt oder so.
Aber jetzt stell dir doch mal vor, bei uns würde irgendwo eine orkische Granate im Supermarkt explodieren und ein Held opfert sich, damit alle anderen überleben können. Der würde dann ja auch am nächsten Tag groß mit Bild und Namen in allen Zeitungen stehen. Natürlich gibts in Myrtana jetzt keine Massenmedien und so, aber dass sich das auch in den anderen Städten rumspricht und die Nachricht auch den myrtanischen Königshof erreicht, ist ja nun doch sehr wahrscheinlich. Klar, es KÖNNTE natürlich wirklich glattgehen, aber mir kam es halt so vor, dass Daniel die ganze Problematik gar nicht so richtig wahrgenommen hat. Wirklich schlimm find ichs jetzt aber wie gesagt auch nicht.
Lord Regonas
11.01.2015, 20:25
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Ein paar Worte zu „Was uns bleibt sind die Erinnerungen:“ von Lord Regonas, wobei ich auch nicht ausschließen mag, dass „Der Winter steht vor der Tür“ nicht auch noch zum offiziellen Titel gehört. :p
Diese Entscheidung liegt einzig beim Autor, also spar dir die Mühe darüber zu urteilen:o
Auffällig ist ja schon einmal, dass die Story wenig konform mit dem ist, was wir aus den Gothic-Spielen kennen: Jorgen kauft für das Kloster ein, im Klosterkeller lagern Artefakte Adanos, Isgaroth ist der Torwächter... da ist ja schon einiges anders als sonst, um nicht zu sagen einiges durcheinander, und ich weiß nicht, ob mir das wirklich so zusagt. Andererseits kann man dir so nun wirklich nicht vorwerfen, dass du auf längst eingetretenen und festgefahrenen Pfaden wandelst und nur das nacherzählst, was man eh schon kennt. :p
Der Inhalt der Geschichte lässt sich eben super auf das Forum übertragen:rolleyes:
Das passt aber eigentlich dann auch zum Rest der Story, so dass sich die Totalveränderung des Klosters sozusagen zur Grundidee der Geschichte erhebt. Denn hier ist ja einiges im Umbruch bzw. muss in Umbruch geraten, weil das Kloster sonst schlichtweg ausstirbt. Ist eine ganz gute Idee, finde ich, das wurde so auch noch nicht oder zumindest nicht so oft thematisiert. Das Kloster wirkte ja immer wie eine absolute Konstante. Dass hier direkt mal darüber gesprochen wird, dass die alten Herren wegen mangelnden Nachwuchses in der Not stecken, ist also alles andere als schlecht.
Wirklich viel Handlung gibt es dabei nicht, es bleibt bei einer Rede und eben einer gewissen, echt mal unvorhersehbaren Pointe am Ende. Dabei ist an dieser Stelle natürlich kritisch anzumerken, dass sein Name entgegen anderslautender Gerüchte Mö ist! §lehrer
Sagt wer?:o
Die Geschichte besteht also mehr aus Beschreibungen, die in Sachen Stil und Inhalt schon eher ins Humorige gehen...
Ich wählte bezüglich der Wichtel-Aktion einen eher untypischen Stil, ja:)
Insgesamt aber absolut in Ordnung was den Stil angeht, wenn auch ein paar zu viele Fehler drin sind (dazu später mehr :p). Inhaltlich ließ die Story mich eben wegen der ganz veränderten Ausrichtung des Klosters ab und an stutzen, und diese Adanos-Verwechslung, wie ich sie mal nennen will, die verstehe ich nun auch wirklich nicht. Die lässt sich auch nicht mit irgendeinem Umbruch erklären, zumindest nicht einfach aus der Geschichte heraus.
Es ist so, weil es passt, mehr gibt es da nicht zu begründen.:p
Der Rest aber, die geänderten Rollen, andere Angehörige des Klosters... das kann durchaus eine natürliche Entwicklung sein, wir sehen hier ja wohl eher ein Kloster zu späterer Zeit als zu Gothic II.
Besser hätte ich es wohl gefunden, statt bloßer Zustandsbeschreibungen aus den Ideen mehr Handlung zu schöpfen. Hier ist die Geschichte ja quasi schon in dem Zeitpunkt vorbei, in dem sie richtig losgeht. Nichtsdestotrotz kann ich nicht sagen, dass ich mich beim Lesen irgendwie gelangweilt hätte. :gratz
Eine längere Geschichte war nicht geplant:dnuhr:
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Danke§CLOSED
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Die schändlicherweise titellos gebliebene Geschichte von MiMo hat mich beim Lesen ziemlich gefesselt, muss ich sagen. Ich schäme mich ja auch, dass ich die Story ohne Titel veröffentlicht habe, aber mir ist auf die Schnelle nun mal nichts Gutes eingefallen. Nur annehmbares. Und das annehmbare klang in meinen Ohren dann irgendwie so offensichtlich nach mir, dass ich auch gleich "von MiMo" hätte drunter schreiben können. §ugly
Ein echter Khorinis-Krimi! Und noch dazu mit Larius als einem Opfer und Täter zugleich, bei dem ich mich die ganze Zeit über nicht entscheiden konnte, ob ich zu ihm oder gegen ihn halten soll. Das allein macht diese Story schon lesenswert, aber da gab es natürlich noch ein paar andere Sachen...
Wobei ich dann ja direkt mal bei den Charakteren bleiben kann. Die sind jetzt eher nicht so besonders "tiefsinnig" angelegt, was bei einer Story von dieser Länge und dieser Art auch reichlich übertrieben dahergekommen wäre, finde ich. Tatsächlich sind es im besten Sinne Rollen.
Larius als der dubiose Statthalter, wie wir ihn aus dem Spiel kennen, dem dessen krummen Geschäfte drohen, zum Verhängnis zu werden. Obwohl ein Auffliegen seiner Machenschaften nur gerecht wäre, fiebert man ja trotzdem irgendwie mit, dass dieser ominöse Eddie gefunden wird und die Strafe für Larius dadurch noch einmal abgewendet werden kann. Das liegt vielleicht auch daran, dass die möglichen Sanktionen – Hinrichtung etc. – einem dann doch irgendwie unverhältnismäßig erscheinen. Ich hatte am Ende tatsächlich ein arges Problem, Larius noch irgendwie zu retten. Ich wollte natürlich nicht in Widerspruch zu den Spielen geraten, weshalb Larius überleben und im Amt bleiben musste, aber irgendwie hatte Larius sich so in die Scheiße geritten, dass ich ihn am liebsten hätte verlieren lassen. Das hatte da schon ein bisschen Parallelen zu meiner letztjährigen Wichtelgeschichte, die ja auch erst ein Happy End haben sollte. Nur dass es letztes Jahr ohne Probleme machbar war ein Sad End draus zu machen.
Dass es direkt auf Leben und Tod geht, fesselt einen dann natürlich umso mehr, und das ist wohl auch ausschlaggebend, dass man Larius Erfolg wünscht. Und trotz seiner fiesen Art leidet man ja auch schon sehr mit ihm mit, finde ich: Seine wachsende Angst hast du jedenfalls sehr, sehr gut dargestellt, gerade auch, weil du die Emotionen so sparsam hast auftreten lassen, aber dafür umso wirkungsvoller, wie kleine Stiche. Demgemäß sind diese Traumszenen und die nächtlichen Fantasien in ihrer reinen Wortlänge nur kurz, aber dafür umso vielsagender. Gerade auch die Szene, als er in seiner Frau plötzlich den Eddie gesehen hat, war zwar so ein typisches "Haha, doch nicht so richtig aufgewacht"-Klischee, aber da ich sowas selbst sehr oft habe, konnte ich da direkt mit Larius mitfühlen. Kurzum: Obwohl du dich gar nicht aktiv mit Beschreibungen, inneren Einsichten und sonstwas um ein Bild von Larius bemüht hast (die meiste Zeit ist ja auch gar nicht aus seiner Sicht geschrieben), bekommt man allein durch den Handlungsfortgang eben doch ein gutes Bild vermittelt. Von allen Rollen ist er also immer noch am meisten Charakter.
Luben – schöner Name übrigens, fast wie Zuben, nur etwas freundlicher – Da hab ich den Namen bestimmt auch her. Ich hatte ja mal die Strategie entwickelt, in bekannten Namen einfach einen Buchstaben auszutauschen, um neue Namen zu generieren. :D In meiner Kladde hab ich eine Seite mit ein paar Namen, die ich gut finde, aber noch keine Verwendung für hatte. Da hab ich mir den Namen schnell wegstibitzt. :D
ist dann, so von der Aufteilung seines Teams mit Velaya her, eher so der klassische "Detektiv". Wobei er gar nicht mal so rechtschaffen wirkt: Gerade sein inneres Bekenntnis, die ganze Sache nicht wegen des Geldes sondern eher aus sportlichem Anreiz zu tun, lässt ihn irgendwie unterschwellig skrupellos wirken, finde ich. Oha, so war das ja gar nicht gedacht.
Fändest du ihn also weniger skrupellos, wenn er es des Geldes wegen machen würde? :D Eigentlich wollte ich doch damit nur ausdrücken, dass es ihm Spaß macht, knifflige Aufgaben zu lösen, die Bezahlung ihm bei solch einem Job also zweitrangig ist. Dass er Detektiv von Herzen und nicht for pay ist.
Seine Sache macht er so aber wirklich klassisch detektivmäßig, indem er einfach die Eddies und potentiellen Eddies der Stadt abklappert. Davon lebt die Handlung dann auch recht lange, weil Velaya ja früh ausscheidet. Was übrigens aus schierer Zeitnot so gekommen ist. Ich hatte einfach keine Zeit, einen zweiten Strang nebenher laufen zu lassen, wie ich es eigentlich erst geplant hatte. :(
Und Luben zu begleiten, das hat mir auch Spaß gemacht, ein paar Schauplätze hier und da, aber nichts zu großes oder zu langes, sodass sein Wirken auch nicht zu langatmig daherkommt. Du hast gut daran getan, dich nicht zu sehr auf einzelne Orte zu versteifen sondern eher durch eine oberflächlichere Gesamtschau zu zeigen, wie er sucht und sucht, aber nichts findet.
Länger und intensiver geraten waren dafür die Kerkerszene und der Teil mit Coragon, aber diese beiden Stellen waren in Sachen Stimmung (und Geruch) eben auch sehr schön ausgeklügelt. Gerade die Szene bei Coragon halte ich für die stärkste Stelle in der Story, was die Beschreibungen, die Dialogführung und die Atmosphäre angeht. Da griff wirklich echt alles ineinander, und ich bin schon fast neidisch geworden. Dieses Spiel mit dem Münzen, das Wischen mit dem Lappen, das Nachlegen des Geldes, Coragons knappe Antworten, Lubens Drängen... wirklich prima gelungen! Dankeschön! :D
Besonders schön an Lubens Suche finde ich ja auch, und das ist ja so eines meiner liebsten Details an der "Mechanik" der Geschichte, dass auch Luben auf die Idee kommt, bei den Schiffen zu suchen. Doch weil er nicht die richtige Frage stellt, gelangt er nicht ans Ziel. Im Gegensatz zu Velaya, die dann eben selbst die richtige Frage stellt, nämlich nicht nach einem Namen, sondern nach dem Brief. Für sie ging es dann eben ganz schnell, und da zeigt sich eben, dass diese gewisse Akribie, die Luben ausmacht, eben nicht immer zwangsläufig ans Ziel führt. Im Gegensatz zu Velaya wirkt Luben also immer gemächlich, auch wenn man fairerweise sagen muss, dass es letztendlich Sache des Zufalls war, wer zuerst eine heiße Spur erwischt. Außerdem war er dann ja die wichtige Verbindung zwischen dem "Attentat" Velayas auf Valentino, denn ohne Luben hätte wohl niemand dieses Ereignis richtig interpretiert. Wobei ich ja daraus eher abgeleitet hätte, dass Velaya in einen Kampf mit Valentino geraten ist und Valentino also etwas mit der Erpressung u tun haben könnte. Nicht, dass Velaya ihn durch einen Stilettwurf als Boten benutzt. §ugly
:grinundwe
An der Stelle war in der Geschichte auch eine kleine Ungereimtheit:
Da hast du wohl beim Schreiben zwischendrin den Arm gewechselt? Der linke sollte ihm nach dem oben gesagten ja gerade nicht mehr zur Verfügung stehen...
Da merkt man halt, dass Valentino nur simuliert. :p
Dass Luben im hinteren Drittel anfängt, auf Larius Druck auszuüben, um an mehr Informationen zu kommen, zeigt, dass er weiß, was er tut und worum es geht. Das war ja auch ein absolut nachvollziehbarer Schritt. Und das unterscheidet ihn dann auch so ein bisschen von einem klassischen Detektiv wie beispielsweise Maigret oder so, dass er eben auch mal ein bisschen fieser an die Sachen herangeht. Dieses klassische Motiv übernimmt dann, obwohl auch fies, dann ja eher Larius, indem er alle Verdächtigen an einen Ort bestellt, wobei er im Gegensatz zu einem Maigret an dieser Stelle eben vollkommen auf dem Holzweg war und leider doch nicht das richtige Ergebnis präsentieren konnte. :D
Velaya ist für mich dann so ein bisschen der Star dieser Geschichte. Feministinnen und Artverwandte werden zwar aufschreien ob der Tatsache, dass du unbedingt ihre vollen Brüste erwähnen musstest, aber für mich, auch wenn mir die Geschichte nicht gewidmet war, war das natürlich Fanservice vom Allerfeinsten!
Das ist aber auch leicht zu verschmerzen, denn einerseits erwähnst du relativ häufig Velayas verschiedenste Talente (wie als Wiedergutmachung), und zweitens zeigt sie ja nun auch gerade eben in diesem Krimi, aus welchem Holz sie geschnitzt ist. Sie ist es, die das richtige Schiff als Standort des mysteriösen Eddies ausmacht, sie ist es, die sich gefangen nehmen lässt, sie ist es aber auch, die sich befreien kann, nur um in mehr oder minder geschickter Weise Larius und Luben zu sich zu locken. Wobei ich mich da schon irgendwie gefragt habe, warum eine Frau wie Velaya nicht einfach vom Schiff verschwindet, das wäre ihr doch möglich gewesen, und sie hätte dann Larius und Luben eben einfach holen können, statt darauf zu vertrauen, der Messerwurf würde dann schon eine Spur legen. Also, ich an ihrer Stelle hätte ja nicht darauf vertraut, dass ich Valentino treffe, er das Stilett mitnimmt, daraufhin aus welchen Gründen auch immer ins Rathaus rennt, Luben gerade zugegen ist, Luben erkennt, was los ist und dann alle zum Hafen traben. Für eine Sache dieser Wichtigkeit ist das doch viel zu unsicher, mal ganz abgesehen davon, dass Velaya ja gar nicht wusste, was ihr auf dem Schiff noch so blühen wird, wenn sie sich nicht rechtzeitig endgültig befreit (ich sag nur: volle Brüste...). Das ist für mich dann eben auch einer der Schwachpunkte in dieser Story. Es hat mir jetzt nicht total den Spaß geraubt, aber hanebüchen wirkt es dann eben doch. Naja, ich hab ja versucht das damit zu begründen, dass sie sich durch mehrere Stockwerke voller Paladine hätte schleichen müssen. Das hätte ich dann auch nicht besonders glaubwürdig gefunden.
An Velayas Rolle meißelt das zum Glück gar nicht so sehr herum, und ihr mehr oder minder selbstloses Verhalten am Ende ist dann auch noch einmal ein echtes Ausrufezeichen. Es war ja klar, dass irgendwie noch eine Pointe kommen musste, aber so etwas hatte ich dann nicht erwartet. Mit den Beweisen gegen sie, die sie eh in die Barriere gebracht hätten, wird das ja auch recht plausibel erklärt. Was aber vollkommen im Unklaren blieb, ist, warum ihr Trick überhaupt klappen konnte. Ich meine: Wie hat Vypar von der Erzabzwackerei erfahren? Und was ist das für eine Quelle, die er nutzt, die ihm so genau sagen kann, wann und wieviel Erz nicht an die Krone übermittelt wurde, die ihm aber nicht hinreichend genau sagen kann, wer dieses Erz abgezwackt hat, sodass Vypar sich mit wenigen Worten geradezu dazu "überreden" lassen kann, dass das ja doch nicht Larius war, sondern Velaya? Mit anderen Worten: Dafür, dass Vypar offenbar so genau Bescheid weiß, wirkt er ziemlich dämlich dabei, sich über die Person täuschen zu lassen, und das obwohl er Larius doch schon so gezielt angeschrieben hatte. Und überhaupt: Wer sonst als der Statthalter sollte denn gegen § 14.4 des Montera-Abkommens verstoßen haben? Velaya führt doch, auch für Vapyr erkennbar, doch ganz offensichtlich nicht die Geschäfte der Stadt. Mir kommt das doch sehr unglaubwürdig vor, wie er nach all der Vorbereitung, den Informationen, diesem Brief und diesem Spielchen sich dann binnen weniger Sekunden davon überzeugen ist, dass irgendeine hergelaufene Velaya diese Verstöße begangen haben soll. Wo doch auch eigentlich die Bücher der Stadt ausschlaggebend sein sollten! Und Statthalter ist nunmal, wie auch Vapyr weiß, Larius, und nicht etwa Velaya. Entweder also ich habe da etwas gründlich missverstanden, oder aber, mit Verlaub, diese Erklärung ist gründlich misslungen.
Dann wohl eher letzteres. :(
Um diese Kritik aber etwas zu relativieren: Dieses Moment des "Baffseins", das hatte ich bei dieser Auflösung eben trotzdem, und es ist wirklich schön, dass da alle mitspielen, insbesondere eben Luben, der sich genau richtig verhält und so zu einem wertvollen Verbündeten für Velaya wird. An einer Stelle war das aber etwas missverständlich, nämlich kurz vor Velayas Einschreiten:
Den ersten Satz hatte ich nämlich so interpretiert, dass Luben quasi der rettende Geistesblitz gekommen ist. Das wird dann aber später gerade verneint, und ich glaube, der erste Satz müsste dann eher dahingehend lauten, dass sich Luben bei der Frage nach einer Rettungsmöglichkeit für Larius ertappt, nicht aber bei dem Gedanken an eine solche.
Jetzt habe ich so mittels der einzelnen Figuren der Geschichte vieles über selbige gesagt, was ich schon sagen wollte. Trotzdem noch einmal allgemein: So vom Aufbau her ist das ein wirklich spannender und vor allem auch kurzweiliger und alles andere als trocken-miefiger Krimi, und weil mich das so unterhalten hat, will ich auch über die logischen Schwächen bzw. manche Konstruiertheit hinwegsehen, gerade, weil das jetzt auch nicht so meine Urstärken sind. §ugly
Schön finde ich dabei auch den Stil der Geschichte, aber in Sachen Schreibstil bist du ja auch sehr verlässlich. Ich habe die Geschichte auf dem Kindle gelesen und kann daher nicht mit so vielen Einzelstellen dienen, aber immer wieder packte mich da eine Formulierung richtig, war mal dort eine Beschreibung geglückt oder sonstwie seine Szene sprachlich einfach schön ausgearbeitet (erneutes Paradebeispiel: Bei Coragon!). Vor allem aber auch der Humor in den Situationen, der bei aller Brisanz der Situation durchschimmert, hat mich so richtig bei der Stange gehalten. Irgendwie schön fand ich in dem Zusammenhang ja auch folgenden Moment:
Ich kann mir den Moment richtig gut vorstellen, wie er wahrscheinlich auch noch mit dem Finger auf ihn zeigt und total entrüstet dabei wirkt, dann aber mit so banalen Worten, als sei es ein Verbrechen, Eddie zu heißen. Herrlich. :D
Nicht unerwähnt bleiben soll natürlich auch, wie du allein schon den Anfang auf Eddie zugeschnitten hast, mit der stillen Verführung, aber eben auch an anderen Punkten (Herr Ali Bombali; Freddy Edward von Nulpinger) auf das Forum insgesamt angespielt hast. Und das Wort „Driss“, das war ja wohl mal direkt eine Anspielung auf Laido, dem du die Geschichte damit vielleicht auch ein bisschen in die Schuhe schieben wolltest. Und auch diese zunächst nichtssagende Zahlenkombination im Brief an Larius, die erinnerte natürlich an Stones Signatur bzw. eben diese Zahlen aus Lost. Das fand ich auch sehr schön, wie da quasi ab und zu so ein kleines Easteregg auftauchte, und du hast das auch sehr ungezwungen integriert, finde ich.
Leider sind die zum Ende hin aber ja deutlich weniger geworden. Da fand ich es schon ein bisschen schade, dass mir da nicht mehr eingefallen ist, um die Dichte aufrecht zu erhalten.
Alles in allem also trotz der angesprochenen Schwächen eine wirklich toll geschrieben Geschichte, die mich wie gesagt gut unterhalten hat. Gratulation! :gratz
Fehler habe ich ein paar gefunden, es gab neben denen auch ein paar Kommafehler, die konnte ich beim Kindlelesen aber nicht notieren und dementsprechend auch nicht wiederfinden. Was ich noch weiß, sind diese Punkte hier:
Der Fehler kam mehrmals vor und war es auch, der dich endgültig als Autor dieser Story verraten hat. :p
Auch der Fehler kam mehrmals vor, nämlich, dass du die Wendung "ja wohl" zu einem "jawohl" zusammengezogen hast, obwohl das gar nicht passt.
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Dankesehr für den dann wenigstens stellenweise positiven Kommentar! :gratz Zwischenzeitig hab ich mir beim Schreiben ja schon die Haare gerauft, weil ich dachte, dass das jetzt alles überhaupt nicht gut wird. Letztendlich bin ich jetzt aber leidlich zufrieden mit der Story. Für den Wettbewerb sollte vielleicht noch was anderes her. :grinundwe
John Irenicus
17.01.2015, 21:44
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Weil MiMo sich immer so über Kommentare freut, will ich auch noch ein paar Worte zum neuen Kapitel von "Halbzeitkatastrophe" verlieren. :)
Den Beginn des Kapitels finde ich ja ziemlich gut. Du baust da mit knappen Sätzen gut Spannung und auch so eine gewisse "heimliche Atmosphäre" auf. Wüsste man nicht, in welcher Geschichte und wo man sich gerade befindet, man könnte glauben, den Anfang einer Detektivgeschichte vor sich zu haben. :D
Ihre Hände ruhten auf dem Steuerrad
"Steuerrad" fand ich hier im Gegensatz zum üblichen "Lenkrad" etwas seltsam. Klar, warum sollte man es nicht auch so nennen - aber meine erste Assoziation waren Schiffe oder sowas. :p
Nur wo sollte sie das Auto abstellen, damit es erst möglichst spät gefunden wurde? Ihr fiel ein Hinweisschild auf ein Parkhaus in der Nähe ins Auge. Zwischen lauter anderen Autos würde es lange dauern, ein bestimmtes zu finden.
Ja, in etwa fünf Minuten länger als sonst oder so... also wenn sich so eine ganze Einheit oder auch nur Teile darauf stürzen, dann ist so ein Parkhaus doch ruckzuck durchforstet, vor allem, wenn man weiß, wonach man sucht. Ist zwar sicherlich so, dass hier jede Minute kostbar ist und damit auch fünf Minuten lohnen, aber so wie das formuliert ist, klingt das, als würden die Agenten quasi vor eine unlösbare Aufgabe gestellt, nur weil Batty im Parkhaus parkt. §ugly
Aber genug der pedantischen Kritik: Genauso wie ich den Einstieg spannend finde, finde ich es auch super, wie schnell schon wieder Action reinkommt und wie simpel, aber effektiv du das aufbaust: Ein Schlag auf dem Dach, ein kurzes Nachdenken, und dann schon ein Gesicht, bald dann auch die erste Ionenbums-Druckwelle... da kommt es wirklich Schlag auf Schlag, und ich konnte ich da auch gut in Batty hineinversetzen. Schön fand ich auch, wie Batty hier zwischenzeitlich ein Drive-By-Shooting versucht: Halbzeitkatastrophe goes Gangster. :D
Gut gefällt mir auch, wie du die Schmerzen, die Batty hat, darstellst, bzw. ihr verzweifeltes Ankämpfen dagegen. Ganz schön eisenhart, die Frau! An der Stelle missfiel mir aber eine Formulierung:
Doch schon nach wenigen wackligen Schritten traf sie schon die nächste Druckwelle im Kreuz. Der Aufprall war hart und ernüchternd. Noch mehr Schmerzen tummelten sich in ihrem Körper.
"tummelten" klingt mir da nämlich irgendwie zu niedlich. Da denke ich an süße Tierchen (wie beispielsweise Fleischwanzen) die fröhlich hin und her wuseln. Oder aber an Tümmler, die ja so allgemein wohl auch als Garant für Niedlichkeit gelten. Mit diesem Begriff dann die ekelhaften Schmerzen zu beschreiben, die Batty verspürt, passt meiner Meinung nach nicht...
Wie dem auch sei, als weiteren schönen Aspekt in Battys Innenleben hast du dann diese Konfliktsituation erdacht: Die (vermeintliche) Frau Redbeard die eigentlich Frau Boner ist (§list) töten, dann aber auf ewig Blut an den Händen kleben haben? Ein hoher Preis für eine einfache Flucht. Schön, dass Batty hier tatsächlich Skrupel spürt - Charaktere in meinen Geschichten hätten sie umgelegt und gut wär gewesen. Aber in meinen Geschichten gibt es ja zum Glück sowas wie Fressfrisbees nicht. :D
Das Frisbee setzt Batty dann schließlich doch noch etwas anders ein, mit einem Plan, der vielleicht gar nicht mal so blöd ist - aber der scheint dann ja trotzdem ein Satz mit X gewesen zu sein. Das finde ich einerseits aus Gründen der Spannung gut, andererseits aber auch aus Gründen der dargestellten Machtverhältnisse: Nur weil Batty Protagonistin ist, gelingt ihr lange noch nicht alles - und das eben schon gar nicht gegen den MGZSO, was ja auch nur logisch ist. Eine Agentin auf der einen, eine andere Agentin auf der anderen Seite: Seit Spion & Spion wissen wir ja, dass sowas meist eher zum Patt führt. :D
Trotz der relativen Kürze des Kapitels war hier also einiges drin, finde ich, nicht nur Action. Mich hat es gut unterhalten. :)
Fehler fand ich nur einen:
Was würde nun aus Ihnen werden?
Und zwar den klassischen MiMo-Fehler - nur umgekehrt. :p
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Weil MiMo sich immer so über Kommentare freut, will ich auch noch ein paar Worte zum neuen Kapitel von "Halbzeitkatastrophe" verlieren. :)
Hier kann ich deinen Eindruck schon mal verstehen: Ich freu mich ja wirklich immer riesig über Kommentare! :)
Den Beginn des Kapitels finde ich ja ziemlich gut. Du baust da mit knappen Sätzen gut Spannung und auch so eine gewisse "heimliche Atmosphäre" auf. Wüsste man nicht, in welcher Geschichte und wo man sich gerade befindet, man könnte glauben, den Anfang einer Detektivgeschichte vor sich zu haben. :D
In letzter Zeit diagnostizierst du bei mir auch überall Detektiv- bzw. Krimielemente, oder? :D Bei der tanzenden Fleischwanze war das ja nicht ganz ungewollt, bei Eddies Wichtelstory dann schon gar nicht mehr so beabsichtigt und jetzt auch noch in Halbzeitkatastrophe? :D Am besten schreibe ich hier nur noch Krimis.
Ich stelle gerade bestürzt fest, dass ich mit der Tastatur meines Tablets keinen "So einfach ist das!"-Smiley machen kann. :( Wo ist denn der senkrechte Strich hin? :igitt:
"Steuerrad" fand ich hier im Gegensatz zum üblichen "Lenkrad" etwas seltsam. Klar, warum sollte man es nicht auch so nennen - aber meine erste Assoziation waren Schiffe oder sowas. :p
Oha. Das hab ich irgendwie gar nicht bemerkt. :D Muss wohl zu viel Wind Waker gespielt haben in den letzten Wochen. Obwohl der rote Leuenkönig ja gar kein Steuerrad hat. §kratz
Ja, in etwa fünf Minuten länger als sonst oder so... also wenn sich so eine ganze Einheit oder auch nur Teile darauf stürzen, dann ist so ein Parkhaus doch ruckzuck durchforstet, vor allem, wenn man weiß, wonach man sucht. Ist zwar sicherlich so, dass hier jede Minute kostbar ist und damit auch fünf Minuten lohnen, aber so wie das formuliert ist, klingt das, als würden die Agenten quasi vor eine unlösbare Aufgabe gestellt, nur weil Batty im Parkhaus parkt. §ugly
Ja, hm. Irgendwie muss man dem Leser ja auch schmackhaft machen, dass seine Protagonisten gerade diesen Plan verfolgen. :D
Aber genug der pedantischen Kritik: Genauso wie ich den Einstieg spannend finde, finde ich es auch super, wie schnell schon wieder Action reinkommt und wie simpel, aber effektiv du das aufbaust: Ein Schlag auf dem Dach, ein kurzes Nachdenken, und dann schon ein Gesicht, bald dann auch die erste Ionenbums-Druckwelle... da kommt es wirklich Schlag auf Schlag, und ich konnte ich da auch gut in Batty hineinversetzen. Schön fand ich auch, wie Batty hier zwischenzeitlich ein Drive-By-Shooting versucht: Halbzeitkatastrophe goes Gangster. :D
Gangtser? :D Machen die Guten sowas denn nie? Vielleicht sollten wir mal Laido fragen, ob der Cop-Titan das nicht auch so machen würde. Aber der ist ja auch irgendwie Gangster, vielleicht hast du doch recht. §ugly
Gut gefällt mir auch, wie du die Schmerzen, die Batty hat, darstellst, bzw. ihr verzweifeltes Ankämpfen dagegen. Ganz schön eisenhart, die Frau! An der Stelle missfiel mir aber eine Formulierung:Ich fühle mich bei Schmerzensbeschreibungen ständig unter Druck gesetzt, nicht die 0815-Beschreibung hinzuleiern. In HZK sind die ja ständig irgendwie verwundet und ich hab das Gefühl, dass ich immer dieselben Floskeln hindresche. Schön zu hören, dass es ganz so schlecht dann doch noch nicht zu sein scheint. Vielleicht hängt es dir aber auch nur wegen der langen Pause noch nicht zu den Ohren raus. :D
"tummelten" klingt mir da nämlich irgendwie zu niedlich. Da denke ich an süße Tierchen (wie beispielsweise Fleischwanzen) die fröhlich hin und her wuseln. Oder aber an Tümmler, die ja so allgemein wohl auch als Garant für Niedlichkeit gelten. Mit diesem Begriff dann die ekelhaften Schmerzen zu beschreiben, die Batty verspürt, passt meiner Meinung nach nicht...
Hm, auf die Beschreibung war ich aus oben genanntem Grund eigentlich recht stolz. Die hat ich ja so ziemlich sicher noch nicht. Aber verniedlichen will ich den Schmerz ja nun auch nicht. Was für eine Zwickmühle...
Wie dem auch sei, als weiteren schönen Aspekt in Battys Innenleben hast du dann diese Konfliktsituation erdacht: Die (vermeintliche) Frau Redbeard die eigentlich Frau Boner ist (§list) töten, dann aber auf ewig Blut an den Händen kleben haben? Ein hoher Preis für eine einfache Flucht. Schön, dass Batty hier tatsächlich Skrupel spürt - Charaktere in meinen Geschichten hätten sie umgelegt und gut wär gewesen. Aber in meinen Geschichten gibt es ja zum Glück sowas wie Fressfrisbees nicht. :D
In deinen Augen ist an deinen Geschichten ja auch gar nichts gut, das ist ja hinlänglich bekannt. :o
Das Frisbee setzt Batty dann schließlich doch noch etwas anders ein, mit einem Plan, der vielleicht gar nicht mal so blöd ist - aber der scheint dann ja trotzdem ein Satz mit X gewesen zu sein. Das finde ich einerseits aus Gründen der Spannung gut, andererseits aber auch aus Gründen der dargestellten Machtverhältnisse: Nur weil Batty Protagonistin ist, gelingt ihr lange noch nicht alles - und das eben schon gar nicht gegen den MGZSO, was ja auch nur logisch ist. Eine Agentin auf der einen, eine andere Agentin auf der anderen Seite: Seit Spion & Spion wissen wir ja, dass sowas meist eher zum Patt führt. :D
Übrigens schon wieder ein Plot, bei dem ich ganz spontan entschieden habe, dass der doch nicht gut ausgeht für den Protagonisten. Irgendwie häuft sich das in letzter Zeit.
Trotz der relativen Kürze des Kapitels war hier also einiges drin, finde ich, nicht nur Action. Mich hat es gut unterhalten. :)
Ich war ganz schön überrascht, wie kurz das Kapitel war. Das sah auf dem Tablet so viel aus! Hätte ich das Kapitel am PC geschrieben, hätte ich wohl noch eine Szene mit untergebracht...
Fehler fand ich nur einen:
Und zwar den klassischen MiMo-Fehler - nur umgekehrt. :p
------------------------------------------------------------------------------Der Fehler ist ja mal hart. Ich weiß gar nicht, ob ich lachen oder weinen soll. :D§cry
Vielen lieben Dank für den so angenehmen Kommentar, John! :gratz
Es freut mich wirklich, dass du das Kapitel anscheinend gar nicht so schlecht fandest. Ich bin nicht so gut ins Schreiben reingekommen und hab eigentlich die ganze Zeit nur an dem Kapitel rumgezweifelt. Da bin ich echt froh, dass es dem Anschein nach doch keinen Totalverriss wert ist. :grinundwe
John Irenicus
18.01.2015, 13:53
In letzter Zeit diagnostizierst du bei mir auch überall Detektiv- bzw. Krimielemente, oder? :D Bei der tanzenden Fleischwanze war das ja nicht ganz ungewollt, bei Eddies Wichtelstory dann schon gar nicht mehr so beabsichtigt und jetzt auch noch in Halbzeitkatastrophe? :D Am besten schreibe ich hier nur noch Krimis.
Ja nun, wenn aber einer in einem Restaurant eine Bombe legt, dann ist das doch wohl ein Krimi!
Und wenn es gilt, herauszufinden, wer ein mysteriöser Drohbriefeddie ist, dann ist doch auch einfach Detektivarbeit! :o
Ich stelle gerade bestürzt fest, dass ich mit der Tastatur meines Tablets keinen "So einfach ist das!"-Smiley machen kann. :( Wo ist denn der senkrechte Strich hin? :igitt:
Tablet. :scared:
Oha. Das hab ich irgendwie gar nicht bemerkt. :D Muss wohl zu viel Wind Waker gespielt haben in den letzten Wochen. Obwohl der rote Leuenkönig ja gar kein Steuerrad hat. §kratz
Wind Waker. :scared:
Gangtser? :D Machen die Guten sowas denn nie? Vielleicht sollten wir mal Laido fragen, ob der Cop-Titan das nicht auch so machen würde. Aber der ist ja auch irgendwie Gangster, vielleicht hast du doch recht. §ugly
Na aber hallo, der Cop-Titan ist ja mal der Obergangster! Das Wort "Polizei" oder so würde mir bei dessen Truppe jedenfalls nicht sofort einfallen, Cop hin oder her. :D
Vielleicht hängt es dir aber auch nur wegen der langen Pause noch nicht zu den
Ohren raus. :D
Das könnte natürlich sein... aber dann war die Pause ja nicht schlecht. :D
Hm, auf die Beschreibung war ich aus oben genanntem Grund eigentlich recht stolz. Die hat ich ja so ziemlich sicher noch nicht. Aber verniedlichen will ich den Schmerz ja nun auch nicht. Was für eine Zwickmühle...
Vielleicht bin ich ja auch der einzige, dem das unangemessen "niedlich" vorkommt. Man bräuchte hier mal eine Zweitmeinung!
In deinen Augen ist an deinen Geschichten ja auch gar nichts gut, das ist ja hinlänglich bekannt. :o
Das habe ich ja überhaupt nicht behauptet und würde ich auch niemals tun. Ich habe hier lediglich Vergleiche angestellt. :o
Ich war ganz schön überrascht, wie kurz das Kapitel war. Das sah auf dem Tablet so viel aus! Hätte ich das Kapitel am PC geschrieben, hätte ich wohl noch eine Szene mit untergebracht...
Tablet. :scared:
Laidoridas
18.01.2015, 14:01
Gangtser? :D Machen die Guten sowas denn nie? Vielleicht sollten wir mal Laido fragen, ob der Cop-Titan das nicht auch so machen würde. Aber der ist ja auch irgendwie Gangster, vielleicht hast du doch recht. §ugly
Der ballert doch ständig von seinem Scavenger aus rum, also klar macht der sowas!
Vielleicht bin ich ja auch der einzige, dem das unangemessen "niedlich" vorkommt. Man bräuchte hier mal eine Zweitmeinung!
Ich empfinde das genauso. "tummelten" klingt zu fröhlich für Schmerzen.
John Irenicus
18.01.2015, 14:30
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Ich will auch mal direkt was vom Anfang von DeanAckles neuer Story "Dark Universe II" sagen, wo mich die Vorgängerstory doch schon so lange begleitet hat.
Erst einmal fällt sofort auf, dass die Geschichte jetzt in der Ich-Perspektive geschrieben ist. Finde ich eigentlich gar nicht so schlecht, das jetzt mal zu wechseln. Vor allem sparst du dir dann diese ganzen "Der Held tat dies, der Held tat das"-Formulierungen, die ja manchmal doch etwas seltsam anmuten. Die Namenlosigkeit des Helden ist jetzt also nicht mehr ganz so offenbar.
Was mir aber auch aufgefallen ist, ist der verwirrende Anfang: Erst wird von der vermeintlich vergangenen, langen Mission auf Khorinis erzählt, dann aber wird gesagt, dass sie alle endlich wieder auf ihrer Heimatinsel Khorinis sind. Das klingt ja irgendwie doch ein bisschen seltsam.
Das mit Jarvis ist natürlich ordentlich spektakulär und kaum vorstellbar, aber sowas ist man aus der Dark Universe-Saga ja schon gewohnt. Ich habe so ein bisschen das Gefühl, dass Jarvis hier jetzt in die Rolle des Schwarzgekleideten aus Dark Universe I rücken wird, so der mysteriöse Kerl, der auf einmal mächtige Magie wirkt. Gerade auch, dass es ja einfach Jarvis, eher so der Standardsöldner Lees ist, macht das Ganze wirklich außerordentlich. :D
Ich frage mich natürlich auch, was seine Motivation dahinter ist. Er hat diese riesige Flutwelle gewirkt, und damit nicht nur unsere Helden, sondern auch ganz Khorinis überflutet. Warum wohl? Hätte er die Helden töten wollen, hätte er es ja gleich richtig machen können, oder? Ich bin gespannt, wie sich das weiterentwickeln wird!
Übrigens: Warum ist sich Diego nach dieser Überflutungsaktion eigentlich so sicher, dass Khorinis noch in der Hand des Bösen ist? Ich hätte jetzt eher vermutet, alle Orks seien fortgespült worden. :D
Über Rechtschreibung und Grammatik hatten wir ja nun oft genug gesprochen, und auch hier ist das noch alles andere als perfekt. Ich finde aber, bis auf den ersten Absatz, der doch ein bisschen holpert, ist der Stil doch ganz annehmbar. Ab und zu gibt es ein paar nicht so gute Wortwiederholungen oder seltsame Formulierungen ("unter Bewusstsein"), aber abgesehen davon kann man glaube ich fast wieder einen Schritt nach vorne erkennen. Man sieht jedenfalls die Mühe, die du dir gibst. Weiter so und noch mehr anstrengen!
Ich bin jedenfalls ganz erwartungsvoll, was diese Geschichte angeht. So mängelbehaftet und manchmal auch seltsam und daneben "Dark Universe" auch war, unterhalten hat es mich dann ja doch irgendwie, und da waren immer wieder Ideen drin, die ich richtig gut fand. Ich denke, in "Dark Universe II" wird es an solchen Ideen auch nicht mangeln. :D
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Ich will auch mal direkt was vom Anfang von DeanAckles neuer Story "Dark Universe II" sagen, wo mich die Vorgängerstory doch schon so lange begleitet hat.
Erst einmal fällt sofort auf, dass die Geschichte jetzt in der Ich-Perspektive geschrieben ist. Finde ich eigentlich gar nicht so schlecht, das jetzt mal zu wechseln. Vor allem sparst du dir dann diese ganzen "Der Held tat dies, der Held tat das"-Formulierungen, die ja manchmal doch etwas seltsam anmuten. Die Namenlosigkeit des Helden ist jetzt also nicht mehr ganz so offenbar.
Was mir aber auch aufgefallen ist, ist der verwirrende Anfang: Erst wird von der vermeintlich vergangenen, langen Mission auf Khorinis erzählt, dann aber wird gesagt, dass sie alle endlich wieder auf ihrer Heimatinsel Khorinis sind. Das klingt ja irgendwie doch ein bisschen seltsam.
Naja, Khorinis ist doch ihre Heimatinsel, also sie leben dort hauptsächlich (glaube ich). Und davor waren sie ganz lang auf Myrtana, Nordmar und Varant. Deshalb dachte ich, es könnte so passen, wenn sie Khorinis wieder sehen würden. :D
Das mit Jarvis ist natürlich ordentlich spektakulär und kaum vorstellbar, aber sowas ist man aus der Dark Universe-Saga ja schon gewohnt. Ich habe so ein bisschen das Gefühl, dass Jarvis hier jetzt in die Rolle des Schwarzgekleideten aus Dark Universe I rücken wird, so der mysteriöse Kerl, der auf einmal mächtige Magie wirkt. Gerade auch, dass es ja einfach Jarvis, eher so der Standardsöldner Lees ist, macht das Ganze wirklich außerordentlich. :D
Ich frage mich natürlich auch, was seine Motivation dahinter ist. Er hat diese riesige Flutwelle gewirkt, und damit nicht nur unsere Helden, sondern auch ganz Khorinis überflutet. Warum wohl? Hätte er die Helden töten wollen, hätte er es ja gleich richtig machen können, oder? Ich bin gespannt, wie sich das weiterentwickeln wird!
Übrigens: Warum ist sich Diego nach dieser Überflutungsaktion eigentlich so sicher, dass Khorinis noch in der Hand des Bösen ist? Ich hätte jetzt eher vermutet, alle Orks seien fortgespült worden. :D
Ich könnte es jetzt erklären, aber des wird eh in ein paar Kapiteln eh erzählt. Also ich will nicht jetzt schon verraten, was danach passiert. :D
Über Rechtschreibung und Grammatik hatten wir ja nun oft genug gesprochen, und auch hier ist das noch alles andere als perfekt. Ich finde aber, bis auf den ersten Absatz, der doch ein bisschen holpert, ist der Stil doch ganz annehmbar. Ab und zu gibt es ein paar nicht so gute Wortwiederholungen oder seltsame Formulierungen ("unter Bewusstsein"), aber abgesehen davon kann man glaube ich fast wieder einen Schritt nach vorne erkennen. Man sieht jedenfalls die Mühe, die du dir gibst. Weiter so und noch mehr anstrengen!
Danke, werde ich machen. :D
Ich bin jedenfalls ganz erwartungsvoll, was diese Geschichte angeht. So mängelbehaftet und manchmal auch seltsam und daneben "Dark Universe" auch war, unterhalten hat es mich dann ja doch irgendwie, und da waren immer wieder Ideen drin, die ich richtig gut fand. Ich denke, in "Dark Universe II" wird es an solchen Ideen auch nicht mangeln. :D
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Danke für deine Kritik. :) Leider kann ich nicht immer an meine Geschichte arbeiten wegen Schule. Deshalb wird es wohl leider dauern. :( :D
Nach langer Zeit hangel ich mich einmal bei Neue Zeiten, Alte Sitten des ehrwürdigen Sir Ewek Emelot weiter. Diesmal mit "Falsche Rücksicht"
ihrer königlichen Majestät
Ihrer glaube ich
ein Wenig schockierte
wenig
erstmal einmal Pause zu machen.
Geht das so oder muss das erst erst einmal heißen?
Himmel, und beim
Komma weg?
seinem Ursprünglichen Zweck zuzuführen.
ursprünglichen
worden (oder beides),
Kein Fehler, dennoch müssen Klammern doch nicht wirklich sein
Ich verstehe nichts von solchem Kram”
Punkt
Jedes mal, wenn diese Goblins
Mal
Er hatte Andre versichert, dass der sich jederzeit
er sich?
eine gute, schulische Bildung für Angehörige
Eine gute schulische Bildung oder eine gute und schulische Bildung?
Es sei dir gesagt Ewek, dass du bereits mehrere Begebenheiten und Verhältnisse der realen Welt in jene des biblurschen Khorinis übersetzt hast. Mal mehr, mal weniger erfolgreich. Falsche Rücksicht ist dabei so wie ich den Schluss verstanden habe durchaus zweideutig zu sehen. Zum einen ist es die Berücksichtigung Onars für das auch nur bedingt demokratische Gremium des Biblurschen Parlaments, zum Anderen die Rücksicht auf Andre, der selber sein eigenes Ding durchziehen und eigentlich genauso durchtrieben agieren will, wie die hinterlistigen Goblins.
Doch nun en detail. Das ganze geht los in Andres Stube, wie er sich um die Assimilierung von Khorinis kümmert. Der desillusionierte, kleine, dumme Andre an der Leine der Goblins, so ist er uns aus dieser Geschichtensammlung ja schon bekannt. Wie sollten wir denn auch sonst von altklugen Goblins die Weisheit, die in ihr steckt serviert bekommen? So weit, so vorhersehbar.
Der Anfang des zweiten Absatzes hat mich dann übrigens etwas enttäuscht. Insbesondere der zweite Satz kommt mir etwas hingeklatscht vor gegenüber dem Rest, der zwar solche Details, wie die Atemwolke behandelt, aber eine sonstige Feinheit oder gar Umschreibung auch vermissen lässt. Irgendwie verbinde ich etwa mit dem Hasen als grundsätzliches Ewekwerk da doch mehr Liebe für die kleinen Dingen. (auch wenn ich den Hasen nicht gut fand)
Es folgt eine kleinere Abhandlung über die Häuser im oberen Viertel und die Erzwirtschaftsblase. Dass dieser Vergleich mit einer Blase daher auch nicht sehr originell rüberkommt wirst du daher wohl auch verstehen. Dass der ganze Hergang etwas die Veränderungen in Khorinis beschreibt und realistisch ist, auch mit den Eigentumsverlusten macht die Lektüre dieses Abschnitt dennoch zu einer schönen Angelegeneit.
Das kann über das nun folgende Weihnachten jedoch nicht sagen. Es ist zwar erkennbar einiges Anders in deinem Gothic, aber muss so ein, gelinde gesagt, Weihnachtsmist, wirklich auch noch vorkommen, bei einem Post im März? Doch dessen ist es nicht einmal genug, nein, du erfindest eine komplett neue Weihnachtsgeschichte, die du, natürlich mit dem entsprechenden Kulturunterschied hinterlegst. Wir dürfen wieder vom Goblin belehrt werden, aber so leid mir das tut, sowas kannst du vielleicht den Wichtlern hier im Forum verkaufen, mir nicht. Den einzigen Teil, bei dem ich wieder mit dir bin, ist die Art der Vermittlung, die Glaubwürdigkeit, die letztlich von Motivation und Person abhängt. Das ist schön gemacht, nur hätte es für sowas nicht diesen Weihnachtskrempel gebraucht.
Danach wird schon der zentrale Absatz eingeleitet, in dem du dein vermutlich studientechnisch angeeignetest Wissen über historische Ansichten zur Herrschaftsform vorsetzt, wenn Andre über Monarchie und Demokratie sinniert. Das durchaus konsistente Bild das hier letztlich ein vorbestimmtes Leben vorsieht bedarf denn auch keiner Bildung, da man als Bauer nicht mehr zu wissen braucht als dies, was ein Bauer tut. Nennt man sowas stoisch? (Einfach nur mal um hier einen Begriff zu platzieren) Ich weiß allerdings nicht, inwieweit man die Goblins ernst nehmen muss oder soll in dieser Sache, denn wie wir erfahren ist doch nicht jeder gleich sondern es sind gewissermaßen Räte, bei denen du zwar geographische Trennugen (Land, Stadt) machst, jedoch keinesfalls jeden Bürger gleich behandelst. Ob man deshalb also nun ausgerechnet Goblins dermaßen als Vorbilder sehen muss, ich weiß nicht so recht. Für ausschließlich verständnislose Blicke auf eine zynische Bemerkung reicht es in meinen Augen nicht aus.
Das zentrale Beobachtungsobjet ist jedoch die politische Taktiererei, mit der Onar ohne es zu merken entmachtet wird. Die in den heutigen Tagen von etablierten Kräften oft bemühte Redewendung des als Löwen gestarteten und als Bettvorleger gelandeten neuen Kollegen nagt sich automatisch in den Kopf, genau so wie das EU-Parlament. Doch das allein ist deine Botschaft hier denke ich nicht, geh es dir doch wohl um die zähmende Wirkung der Demokratie im Allgemeinen, in dem man radikale und gefährliche Kräfte in den Dialog zwingt und sie gleichzeitig automatisch durch Wahlen entzaubert. Ich muss diese Auffassung nicht teilen, insbesondere bei systemzerstörenden Kräften, um zu sagen, dass dies einmal wieder eine ganz nette Pointe ist, so fein, wie es sich für dich geziehmt, edler Sir.
Alles in allem muss ich jedoch aufgrund der schon genannten Punkte als auch einigen Stellen, an denen etwa ein einfaches "der" oder "das" deine Lehrgeschichte doch etwas zu plump hat wirken lassen, sagen, dass es in meinen Augen nicht dein bestes Werk, auch nicht in dieser Kurzgeschichtensammlung ist. Der Weihnachtsabsatz senkt es gar in das Mittelmaß des Forums hinein, trotz dem entgegenstehenden Lichtblicken, so leid mir das tut und dies ist nun auch mein Fazit gewesen.
Oblomow Ende.
Sir Ewek Emelot
19.01.2015, 16:40
Es sei dir gesagt Ewek, dass du bereits mehrere Begebenheiten und Verhältnisse der realen Welt in jene des biblurschen Khorinis übersetzt hast. Mal mehr, mal weniger erfolgreich. Falsche Rücksicht ist dabei so wie ich den Schluss verstanden habe durchaus zweideutig zu sehen. Zum einen ist es die Berücksichtigung Onars für das auch nur bedingt demokratische Gremium des Biblurschen Parlaments, zum Anderen die Rücksicht auf Andre, der selber sein eigenes Ding durchziehen und eigentlich genauso durchtrieben agieren will, wie die hinterlistigen Goblins.
Doch nun en detail. Das ganze geht los in Andres Stube, wie er sich um die Assimilierung von Khorinis kümmert. Der desillusionierte, kleine, dumme Andre an der Leine der Goblins, so ist er uns aus dieser Geschichtensammlung ja schon bekannt. Wie sollten wir denn auch sonst von altklugen Goblins die Weisheit, die in ihr steckt serviert bekommen? So weit, so vorhersehbar.
Der Anfang des zweiten Absatzes hat mich dann übrigens etwas enttäuscht. Insbesondere der zweite Satz kommt mir etwas hingeklatscht vor gegenüber dem Rest, der zwar solche Details, wie die Atemwolke behandelt, aber eine sonstige Feinheit oder gar Umschreibung auch vermissen lässt. Irgendwie verbinde ich etwa mit dem Hasen als grundsätzliches Ewekwerk da doch mehr Liebe für die kleinen Dingen. (auch wenn ich den Hasen nicht gut fand)
Es folgt eine kleinere Abhandlung über die Häuser im oberen Viertel und die Erzwirtschaftsblase. Dass dieser Vergleich mit einer Blase daher auch nicht sehr originell rüberkommt wirst du daher wohl auch verstehen. Dass der ganze Hergang etwas die Veränderungen in Khorinis beschreibt und realistisch ist, auch mit den Eigentumsverlusten macht die Lektüre dieses Abschnitt dennoch zu einer schönen Angelegeneit.
Das kann über das nun folgende Weihnachten jedoch nicht sagen. Es ist zwar erkennbar einiges Anders in deinem Gothic, aber muss so ein, gelinde gesagt, Weihnachtsmist, wirklich auch noch vorkommen, bei einem Post im März? Doch dessen ist es nicht einmal genug, nein, du erfindest eine komplett neue Weihnachtsgeschichte, die du, natürlich mit dem entsprechenden Kulturunterschied hinterlegst. Wir dürfen wieder vom Goblin belehrt werden, aber so leid mir das tut, sowas kannst du vielleicht den Wichtlern hier im Forum verkaufen, mir nicht. Den einzigen Teil, bei dem ich wieder mit dir bin, ist die Art der Vermittlung, die Glaubwürdigkeit, die letztlich von Motivation und Person abhängt. Das ist schön gemacht, nur hätte es für sowas nicht diesen Weihnachtskrempel gebraucht.
Danach wird schon der zentrale Absatz eingeleitet, in dem du dein vermutlich studientechnisch angeeignetest Wissen über historische Ansichten zur Herrschaftsform vorsetzt, wenn Andre über Monarchie und Demokratie sinniert. Das durchaus konsistente Bild das hier letztlich ein vorbestimmtes Leben vorsieht bedarf denn auch keiner Bildung, da man als Bauer nicht mehr zu wissen braucht als dies, was ein Bauer tut. Nennt man sowas stoisch? (Einfach nur mal um hier einen Begriff zu platzieren) Ich weiß allerdings nicht, inwieweit man die Goblins ernst nehmen muss oder soll in dieser Sache, denn wie wir erfahren ist doch nicht jeder gleich sondern es sind gewissermaßen Räte, bei denen du zwar geographische Trennugen (Land, Stadt) machst, jedoch keinesfalls jeden Bürger gleich behandelst. Ob man deshalb also nun ausgerechnet Goblins dermaßen als Vorbilder sehen muss, ich weiß nicht so recht. Für ausschließlich verständnislose Blicke auf eine zynische Bemerkung reicht es in meinen Augen nicht aus.
Das zentrale Beobachtungsobjet ist jedoch die politische Taktiererei, mit der Onar ohne es zu merken entmachtet wird. Die in den heutigen Tagen von etablierten Kräften oft bemühte Redewendung des als Löwen gestarteten und als Bettvorleger gelandeten neuen Kollegen nagt sich automatisch in den Kopf, genau so wie das EU-Parlament. Doch das allein ist deine Botschaft hier denke ich nicht, geh es dir doch wohl um die zähmende Wirkung der Demokratie im Allgemeinen, in dem man radikale und gefährliche Kräfte in den Dialog zwingt und sie gleichzeitig automatisch durch Wahlen entzaubert. Ich muss diese Auffassung nicht teilen, insbesondere bei systemzerstörenden Kräften, um zu sagen, dass dies einmal wieder eine ganz nette Pointe ist, so fein, wie es sich für dich geziehmt, edler Sir.
Alles in allem muss ich jedoch aufgrund der schon genannten Punkte als auch einigen Stellen, an denen etwa ein einfaches "der" oder "das" deine Lehrgeschichte doch etwas zu plump hat wirken lassen, sagen, dass es in meinen Augen nicht dein bestes Werk, auch nicht in dieser Kurzgeschichtensammlung ist. Der Weihnachtsabsatz senkt es gar in das Mittelmaß des Forums hinein, trotz dem entgegenstehenden Lichtblicken, so leid mir das tut und dies ist nun auch mein Fazit gewesen.
Oblomow Ende.
Die Idee für den Post hatte ich so um die Dreikönigszeit rum, daher das weihnachtliche Thema. Ich sehe nicht, was grundsätzlich dagegen spricht. Ich habe es hier jedenfalls genutzt, um die religiösen Vorstellungen der Gothicwelt etwas auszubauen, und hier ging es dann konkret um die Beziehung zwischen den drei Göttern, bzw. wie diese Beziehung von den unterschiedlichen Völkern vorgestellt wird. Ich wollte hier zeigen, dass die Goblins alle drei Götter gleichermaßen anbeten und sie nicht als Gegner ansehen.
Was die Erklärungen über die myrtanische Staatskirche angeht, so sind das eben die typischen Erwägungen von sich als kulturell überlegen fühlenden Kolonialmächten, wobei letztlich unter Rückgriff auf vorgebliche, wissenschaftliche Objektivität und Vernunft eine Deutungshoheit aufgebaut wird. Grundsätzlich jedenfalls solltest Du nicht unbedingt glauben, dass die Goblins immer Recht haben.
Ansonsten ist das, worum es hier eigentlich ging, einen Wendepunkt in der Charakterentwicklung von Andre einzuleiten, der hier eben beschließt, nicht mehr einfach alles über sich ergehen zu lassen. Bislang war er ja vor allem ein militärischer Offizier und Kämpfer, und dementsprechend mit seinen neuen Aufgaben überfordert, vor allem aber auch eigentlich unwillig, sie auszuführen. Jetzt hat er beschlossen, seine Position stärker zu nutzen.
Danke jedenfalls fürs Lesen! Das nächste Kapitel dürftest Du, falls Du es liest, erst recht hassen.
"Der Hase" war übrigens das beste, was ich je geschrieben habe, auch wenn außer El Toro und mir niemand diese Auffassung teilen mag.
Abgesehen davon, dass der Hase natürlich nicht deine beste Geschichte aller Zeiten ist, irrst du, werter Sir Ewek Emelot, dich auch mit der Einschätzung zu meinem Kommentar zu Neue Zeiten, alte Sitten oder genauer dem Medienecho auf Saturas' neuestes Werk. Denn wie könnte ich denn ein Werk von dir wirklich so richtig hassen, bringen mir ein Vollzeitheld oder eine Sabaody-Expedition mein Blut um ein vielfaches mehr in Wallung, als alle Fettnäpfchen (z.B. der Hase) von dir zusammengenommen.
Natürlich habe ich bei mancher Stelle schon etwas schlucken müssen, wenn etwa vorliegend
und daraus, mehr schlecht als recht, uns ein behelfsmäßiges Verständnis jenes erhabenen Baus, den wir Welt oder (in einem würdigeren und dem Behufe der Wissenschaft angemesseneren Terminus) Natur nennen, zusammenzuzimmern.
die Spielerei mit dem Bau in allen Ehren, sie mit einem plumpen "zusammenzuzimmern" veredelt wird oder gerne auch einmal von Schnipseln die Rede ist, die dem restlichen Saturastext, nicht gerecht werden. Erst recht, wenn daneben solche Urzeitbegriffe wie "hochgelahrt" stehen.
Von diesen kleineren Momenten, bei denen ich stutzen musste, sehe ich im Folgenden jedoch erst einmal ab, denn es gibt genug Positives als auch Negatives, das mehr Relevanz besitzt.
Da ist zum einen der schön arschkriecherische Start von Saturas, der jedoch keine der Stellen darstellt, die mir in diesem Abschnitt sauer aufstoßen, sondern eher frisch daherkommt. Ich war zunächst etwas verwirrt, dass der liebe Saturas in kürzester Zeit ein Buch geschrieben hat, las jedoch im Folgenden, dass wohl zumindest drei Jahre vergangen sind, seit die Goblins nach Jharkendar gekommen waren.
Doch zurück zu dem Gesäusel von Saturas, der hier wie bereits angedeutet abzüglich gewisser Stellen zumindest dieses gut über die Bühne bringt.
Danch folgt eine neue wissenschaftliche Theorie, bei der mir iwie eine Erweiterung von Descartes im Kopf herumschwirrt. Ich könnte mich jetzt natürlich darüber auslassen, wie gelungen dir diese Portierung gelungen ist und einen philosophischen Diskurs hier im Forum eröffnen, wenn ich auch nur die geringste Ahnung davon hätte, wovon du hier redest. Dumm gelaufen nenne ich sowas und dabei scheint dies doch wirklich ein solches revolutionäres Grundlagenwerk zu sein, das Saturas da ersann. Zumindest das wird hier gut angedeutet und vermittelt.
Die Rezension spiegelt das denn auch wieder, dennoch sind mir solche Worte, wie
Wohlan denn, wie es scheint, haben nicht nur wir alle, sondern auch alle Denker vor uns sich gehörig geirrt:
oder
Während man nun jene neuen Beobachtungen - deren Exaktheit übrigens jeden Zweifel an der wissenschaftlichen Methodensicherheit des Verfassers auszuräumen weiß
etwas suspekt. Zum einen scheinst du hier ja einen der wohlwollenderen Leser wiederzugeben, zum anderen ist doch, egal wie gut ein Werk ist, wie plausibel es auch sein mag, es nicht mit einem Buch getan ist. Solch ein Werk kann doch letztlich nur ein Anstoß sein, für einen Diskurs und weitere Überprüfungen, nach denen erst, nicht endgültig, sondern mit großer Sicherheit, gesagt werden kann, dass die enthaltenen Theorien stimmen. Insofern wirkt trotz noch so hoher Sprache dieser Text etwas naiv auf mich. Einen Einblick in die Welt der Wissenschaftler von Biblur gewährst du dennoch in ansehnlicher Weise, wenn über die Beziehungen des Saturas zu arrivierteren Persönlichkeiten hingewiesen wird oder mancher Goblin, der Menschen nicht als gleich intelligent betrachtet erwähnt wird.
So weit so gut und jetzt kommt vielleicht die Stelle bei der du dich vor mir fürchten musst und das ist gerechtfertigt. Denn deine Pointe besteht diesmal aus ziemlichem Klamauk, wenn die Königin Sabatha ihr Bedauern über Missachtung durch andere Wissenschaftler jammert
Doch uns, ach schade!, uns nicht.
beziehungsweise Freude über die Zuwendung durch Saturas zeigt:
Wir mögen Schmeicheleien doch so gern!
*hust**hust**hust*
Doch das alleine ist ja die Pointe nicht. Vielmehr geht es um die Auswirkung dieser Schmeichelei, denn so groß auch die Errungenschaften eines Saturas sein mögen. Ohne Fürsprecher in hohen Kreisen läuft nichts. Und ein so leichtes Ziel wie die oft vergessene Königin Sabatha ist, hat Saturas hier einen Glückstreffer gelandet. Und dennoch ist dies in der Kürze der Zeit in meinen Augen doch etwas übertrieben.
Es ist kein wirklich schlechtes Kapitel, das du da präsentierst und es gefällt mir sogar etwas besser als das vorige. Denn trotz Klamaukanteil gefällt mir das besser als eine hereingezwungene Weihnachtsgeschichte. Die Geschichtensammlung ist wieder auf Kurs zu philosophischen Welten am Horizont und daunenweichen Pointen.
Oblomow Ende.
Vor längerer Zeit habe ich bereits angefangen von Ajnif zu lesen. Jetzt lese ich weiter.
betrat.“, wandte
Punkt weg
Kyle sah sie an, sie konnte in seinen Augen sehen, dass er nicht wusste wie er reagieren sollte.
Würde einen Punkt nach sah sie an empfehlen
ihrem Fussende ab.
Fußende
so am grinsen war
Grinsen
Schweiß gebadet wachte sie auf
Schweißgebadet
kann sich fort bewegen.
fortbewegen
„Jederzeit.“, sagte er und sie
Punkt weg
höchstwahrscheinlich erfrieren.“, antwortete
Punkt weg
werdet ihr etwas essen!
Ihr
wenn Ihr es seid.“, raunte
Punkt weg
Er schob die Decke an die Seite Entsetzt
Seite.
Ich habe glaube ich schon dem ersten Post dieser Geschichte manch positive Eigenschaft bescheinigt. Das möchte ich bei diesem zweiten Post gerne fortführen. Die Szene mit dem Gestank, der durch das Lederfenster drückt wirkt wirklich bedrohlich und unheimlich. Dass Xardas hierbei so abwiegelt ist mir angesichts von Harpyien und Dämonen in der Welt suspekt. Und so soll es wohl auch erscheinen, vielleicht hat er ja einen Dämon zur Überwachung an das Fenster entsandt.
Böse Zungen könnten ja im Folgenden behaupten, dass Kyle sehr plump ist, ich halte das hier aber für eine konstant durchgezogene erfrischende Ehrlichkeit. Nach der, die Details vollkommen auslassenden§ugly, Beschreibung seines Vaters, bei der ich schmunzeln musste, wurde mir hier dann gar noch ein kleiner Lacher abgenötigt:
Meine Mutter hatte eine Stellung annehmen müssen, um uns über Wasser halten zu können. Sie arbeitete fortan als Hure.“
Was es indes mit der Zurückweisung der Frau, der Abwehr von Nähe auf sich hat bietet dann auch Spannung für kommende Kapitel und macht diese Art von Romanze, die sich da anbahnt etwas interessanter. Gut gemacht.
Über den Rest gibt es gar nicht so viele Worte zu verlieren. Der Traum passt gut. Sowas war mir auch schon in Johns Edwin eine beliebte Unterbrechung einer sonst weitestgehend vorhersehbaren, rationalen Handlung. Dieser Traum ist jetzt gar nicht mal so abstrakt, dennoch gefällt mir das.
Das Frühstück dann ist souverän durchgezogen worden, auch der Auftritt von Xardas. Die Bemerkung von Kyle öffnet so ein bisschen die Türe hin zu der Vorgeschichte des Kyle mit Xardas. Mal sehen ob da noch was kommt.
Nicht einfach abgehandelt ist dann auch die Anziehszene. Mit nötigem Detailreichtum machst du dies zu einer fast schon kitschigen Geschichte, die für die ARD verfilmt werden könnte, doch auch hier habe ich mich weiterhin gut unterhalten gefühlt.
Alles in allem gefällt mir das also weiterhin alles sehr gut. Einziges Manko, das ich mir bis um Schluss aufgehoben habe, sind ein paar Wiederholungen, wenn etwa zu kurz aufeinander gedankt wird.
Oder auch hier ist mir das aufgefallen:
Und ich bin im Spucken wirklich nicht gut.“
„Im Geschichten erzählen bin ich wirklich nicht gut
Da ist natürlich ein bisschen was dazwischen, dennoch glaube ich, kann man das noch besser lösen, sogar losgelöst von meinem eigenen Geschmack. Das mal nur als kleiner Hinweis, damit Part 2 dieses Kommentars nicht zu einem bloßen Honig ums Maul schmieren wird, was aber, so wie ich das sehe bei dir durchaus einmal passieren könnte.
Oblomow Ende.
Sir Ewek Emelot
19.01.2015, 22:38
Abgesehen davon, dass der Hase natürlich nicht deine beste Geschichte aller Zeiten ist, irrst du, werter Sir Ewek Emelot, dich auch mit der Einschätzung zu meinem Kommentar zu Neue Zeiten, alte Sitten oder genauer dem Medienecho auf Saturas' neuestes Werk. Denn wie könnte ich denn ein Werk von dir wirklich so richtig hassen, bringen mir ein Vollzeitheld oder eine Sabaody-Expedition mein Blut um ein vielfaches mehr in Wallung, als alle Fettnäpfchen (z.B. der Hase) von dir zusammengenommen.
Natürlich habe ich bei mancher Stelle schon etwas schlucken müssen, wenn etwa vorliegend
die Spielerei mit dem Bau in allen Ehren, sie mit einem plumpen "zusammenzuzimmern" veredelt wird oder gerne auch einmal von Schnipseln die Rede ist, die dem restlichen Saturastext, nicht gerecht werden. Erst recht, wenn daneben solche Urzeitbegriffe wie "hochgelahrt" stehen.
Das kann so durchaus in Texten aus dem 19. Jahrhundert stehen.
Von diesen kleineren Momenten, bei denen ich stutzen musste, sehe ich im Folgenden jedoch erst einmal ab, denn es gibt genug Positives als auch Negatives, das mehr Relevanz besitzt.
Da ist zum einen der schön arschkriecherische Start von Saturas, der jedoch keine der Stellen darstellt, die mir in diesem Abschnitt sauer aufstoßen, sondern eher frisch daherkommt. Ich war zunächst etwas verwirrt, dass der liebe Saturas in kürzester Zeit ein Buch geschrieben hat, las jedoch im Folgenden, dass wohl zumindest drei Jahre vergangen sind, seit die Goblins nach Jharkendar gekommen waren.
Doch zurück zu dem Gesäusel von Saturas, der hier wie bereits angedeutet abzüglich gewisser Stellen zumindest dieses gut über die Bühne bringt.
Danch folgt eine neue wissenschaftliche Theorie, bei der mir iwie eine Erweiterung von Descartes im Kopf herumschwirrt. Ich könnte mich jetzt natürlich darüber auslassen, wie gelungen dir diese Portierung gelungen ist und einen philosophischen Diskurs hier im Forum eröffnen, wenn ich auch nur die geringste Ahnung davon hätte, wovon du hier redest. Dumm gelaufen nenne ich sowas und dabei scheint dies doch wirklich ein solches revolutionäres Grundlagenwerk zu sein, das Saturas da ersann. Zumindest das wird hier gut angedeutet und vermittelt.
Ich rede hier von Elektromagnetismus. Saturas hat sich in biblursche Naturwissenschaften eingelesen und selbst angefangen, zu experimentieren. Die Entdeckung unterschiedlicher Ladungen mit den Eigenschaften, wie man sie aus dem Elektromagnetismus kennt, passen doch eigentlich ganz prima in ein Weltbild, in dem zwei Götter gegeneinander Krieg führen. Unter dem Einfluss dieser Theologie entwirft Saturas eine frühe Form eines Atommodells, wie wir es heute kennen, und wirft damit natürlich die gängigen physikalischen Modelle mit den 4 Elementen über Bord, weshalb das so revolutionär ist. Entscheidend ist dabei, dass er Materie als Kraft neu interpretiert, so dass er die elektromagnetischen Kräfte unnmittelbar als das grundlegende Charakteristikum von Materie deutet. Angelehnt ist das eher an ein kantisches Modell und nicht an Descartes.
Die Rezension spiegelt das denn auch wieder, dennoch sind mir solche Worte, wie
oder
etwas suspekt. Zum einen scheinst du hier ja einen der wohlwollenderen Leser wiederzugeben, zum anderen ist doch, egal wie gut ein Werk ist, wie plausibel es auch sein mag, es nicht mit einem Buch getan ist. Solch ein Werk kann doch letztlich nur ein Anstoß sein, für einen Diskurs und weitere Überprüfungen, nach denen erst, nicht endgültig, sondern mit großer Sicherheit, gesagt werden kann, dass die enthaltenen Theorien stimmen. Insofern wirkt trotz noch so hoher Sprache dieser Text etwas naiv auf mich. Einen Einblick in die Welt der Wissenschaftler von Biblur gewährst du dennoch in ansehnlicher Weise, wenn über die Beziehungen des Saturas zu arrivierteren Persönlichkeiten hingewiesen wird oder mancher Goblin, der Menschen nicht als gleich intelligent betrachtet erwähnt wird.
Das ist ja nur eine Rezension des Buches und keine letztgültige Beurteilung, ob der Inhalt richtig ist. Ein Rezensent kann jedenfalls zunächst einmal beurteilen, ob das Buch überhaupt ein bemerkenswerter Beitrag zum wissenschaftlichen Diskurs ist. Natürlich folgte daraufhin eine weitere Diskussion der Inhalte.
So weit so gut und jetzt kommt vielleicht die Stelle bei der du dich vor mir fürchten musst und das ist gerechtfertigt. Denn deine Pointe besteht diesmal aus ziemlichem Klamauk, wenn die Königin Sabatha ihr Bedauern über Missachtung durch andere Wissenschaftler jammert
beziehungsweise Freude über die Zuwendung durch Saturas zeigt:
*hust**hust**hust*
Doch das alleine ist ja die Pointe nicht. Vielmehr geht es um die Auswirkung dieser Schmeichelei, denn so groß auch die Errungenschaften eines Saturas sein mögen. Ohne Fürsprecher in hohen Kreisen läuft nichts. Und ein so leichtes Ziel wie die oft vergessene Königin Sabatha ist, hat Saturas hier einen Glückstreffer gelandet. Und dennoch ist dies in der Kürze der Zeit in meinen Augen doch etwas übertrieben.
Ich glaube, dass Dir Sabathas Botschaft ein Bisschen entgangen ist. Was sie, wenn auch durch die Blume, ausdrückt, ist, dass Saturas mit seiner Zueignung an sie eine ziemliche Unverschämtheit begangen hat, weil sich sowas normalerweise nicht gehört, da die Königin zum einen als zu erhaben angesehen wird, und zum andern das Einschleimen bei der Königin nicht sonderlich gern gesehen wird.
Dass sie das positiv aufnimmt, liegt ein Bisschen daran, dass sie Grenzüberschreitungen grundsätzlich recht amüsant findet. Dass sie Saturas zudem das Kloster sowie das Gehalt zukommen lässt, das ist auch politisches Kalkül: Er ist nunmal ein fähiger Wissenschaftler, zudem ist er ein mächtiger Magier, und hat als hoher Magier des Feuers Kontakte in der Menschenwelt. Es ist also schlicht Klugheit, ihn durch solche Pfründe an sich zu binden. Sie weiß, dass sie Jharkendar (zu dem Zeitpunkt beherrscht sie den Rest von Khorinis noch nicht) ohne die Wassermagie nur schwer halten könnte, von Beziehungen zum restlichen Khorinis ganz zu schweigen.
Überdies ist ein wichtiges Element des Kapitels aber vor allem auch, zu zeigen, dass Saturas sich nicht bloß von den Goblins belehren lässt, sondern mit den Gelehrten auf Augenhöhe korrespondieren kann.
Es ist kein wirklich schlechtes Kapitel, das du da präsentierst und es gefällt mir sogar etwas besser als das vorige. Denn trotz Klamaukanteil gefällt mir das besser als eine hereingezwungene Weihnachtsgeschichte. Die Geschichtensammlung ist wieder auf Kurs zu philosophischen Welten am Horizont und daunenweichen Pointen.
"Nicht wirklich schlecht"... gut zu wissen!
Oblomow Ende.
Danke fürs Lesen.
Ich rede hier von Elektromagnetismus. Saturas hat sich in biblursche Naturwissenschaften eingelesen und selbst angefangen, zu experimentieren. Die Entdeckung unterschiedlicher Ladungen mit den Eigenschaften, wie man sie aus dem Elektromagnetismus kennt, passen doch eigentlich ganz prima in ein Weltbild, in dem zwei Götter gegeneinander Krieg führen. Unter dem Einfluss dieser Theologie entwirft Saturas eine frühe Form eines Atommodells, wie wir es heute kennen, und wirft damit natürlich die gängigen physikalischen Modelle mit den 4 Elementen über Bord, weshalb das so revolutionär ist. Entscheidend ist dabei, dass er Materie als Kraft neu interpretiert, so dass er die elektromagnetischen Kräfte unnmittelbar als das grundlegende Charakteristikum von Materie deutet. Angelehnt ist das eher an ein kantisches Modell und nicht an Descartes.
Mir geht es auch nicht um das Modell von Saturas, sondern das davor vorherrschende, das auf ausgedehntem Material beruht. Zwar wird hier von einer revolutionierten Idee geredet und dennoch ist es eine Fortentwicklung.
Ich glaube, dass Dir Sabathas Botschaft ein Bisschen entgangen ist. Was sie, wenn auch durch die Blume, ausdrückt, ist, dass Saturas mit seiner Zueignung an sie eine ziemliche Unverschämtheit begangen hat, weil sich sowas normalerweise nicht gehört, da die Königin zum einen als zu erhaben angesehen wird, und zum andern das Einschleimen bei der Königin nicht sonderlich gern gesehen wird.
Dass sie das positiv aufnimmt, liegt ein Bisschen daran, dass sie Grenzüberschreitungen grundsätzlich recht amüsant findet. Dass sie Saturas zudem das Kloster sowie das Gehalt zukommen lässt, das ist auch politisches Kalkül: Er ist nunmal ein fähiger Wissenschaftler, zudem ist er ein mächtiger Magier, und hat als hoher Magier des Feuers Kontakte in der Menschenwelt. Es ist also schlicht Klugheit, ihn durch solche Pfründe an sich zu binden. Sie weiß, dass sie Jharkendar (zu dem Zeitpunkt beherrscht sie den Rest von Khorinis noch nicht) ohne die Wassermagie nur schwer halten könnte, von Beziehungen zum restlichen Khorinis ganz zu schweigen.
Überdies ist ein wichtiges Element des Kapitels aber vor allem auch, zu zeigen, dass Saturas sich nicht bloß von den Goblins belehren lässt, sondern mit den Gelehrten auf Augenhöhe korrespondieren kann.
Ich behaupte einmal, dass dies dem bisherigen Goblineindruck geschuldet ist, dass ich Verweise auf Mäzene und Minister nicht als Ironie verstanden habe. So fortschrittlich wie sich jenes Reich gab, konnte man durchaus sich dazu verleiten lassen zu denken, dass die Monarchin auf dem direkten Weg zum Grüßaugust ist, an den eine Arbeit zu senden wirklich nutzlos und vergeblich wäre.
Weiterhin gibt es dann noch etwas, denn genau diese Rolle der Wassermagier sehe ich nicht, als das eine derart eifrige Unterstützung notwendig wäre. Zwar ist Khorinis eine Hafenstadt und somit Adanos eher zugeneigt, dennoch sind die Wassermagier letztlich Verschleppte aus der Wüste, also fältl ihre strategische Bedeutung für Khorinis nicht derart ins Gewicht und für Jharkendar allein wäre solch eine direkte übertriebene Geste dann doch etwas sehr viel, zumal man ja weiß, dass letztlich niemand außer den Goblins etwas auch nur in annähernder Größe nach dem Krieg liefern könnte,
Da drei Jahre seit der Entdeckung Jharkendars vergangen sind passt übrigens auch diese Khorinisgeschichte wie ich finde nicht so ganz. DIe politische Entwicklung müsste bereits so seinn, dass Khorinis übernommen ist.
Sir Ewek Emelot
19.01.2015, 23:54
Mir geht es auch nicht um das Modell von Saturas, sondern das davor vorherrschende, das auf ausgedehntem Material beruht. Zwar wird hier von einer revolutionierten Idee geredet und dennoch ist es eine Fortentwicklung.
Es ist schon ein ziemlicher Unterschied, ob man Materie als undurchdringliche Ausgedehntheit oder ob man sie als dynamische Kraft auffasst.
Ich behaupte einmal, dass dies dem bisherigen Goblineindruck geschuldet ist, dass ich Verweise auf Mäzene und Minister nicht als Ironie verstanden habe. So fortschrittlich wie sich jenes Reich gab, konnte man durchaus sich dazu verleiten lassen zu denken, dass die Monarchin auf dem direkten Weg zum Grüßaugust ist, an den eine Arbeit zu senden wirklich nutzlos und vergeblich wäre.
Sabathas Rolle wird in noch weiteren Kapiteln behandelt. Es ist eine konstitutionelle Monarchie, in der die Königin (oder der König) die Rolle eines Staats- und Regierungschefs innehat.
Weiterhin gibt es dann noch etwas, denn genau diese Rolle der Wassermagier sehe ich nicht, als das eine derart eifrige Unterstützung notwendig wäre. Zwar ist Khorinis eine Hafenstadt und somit Adanos eher zugeneigt, dennoch sind die Wassermagier letztlich Verschleppte aus der Wüste, also fältl ihre strategische Bedeutung für Khorinis nicht derart ins Gewicht und für Jharkendar allein wäre solch eine direkte übertriebene Geste dann doch etwas sehr viel, zumal man ja weiß, dass letztlich niemand außer den Goblins etwas auch nur in annähernder Größe nach dem Krieg liefern könnte,
Da drei Jahre seit der Entdeckung Jharkendars vergangen sind passt übrigens auch diese Khorinisgeschichte wie ich finde nicht so ganz. DIe politische Entwicklung müsste bereits so seinn, dass Khorinis übernommen ist.
Die Wassermagier haben Kontakt zu den Feuermagiern, was schon etwas bedeuten dürfte. Sie eignen Ideal als Vermittler zwischen Khorinis und Biblur, finde ich. Ich nehme übrigens Gothic 3 nur relativ grob an, weil mir zu viele Details daran nicht gefallen, zumal sie zu den ersten beiden Spielen in zu starkem Widerspruch stehen. Dass die Wassermagier Verschleppte aus der Wüste seien gehört zu den größten Unstimmigkeiten und ist auch schlicht doof: Das sind immerhin 6 der 12 mächtigsten Magier, und die Vorstellung, dass Rhobar die mal so eben verschleppen lässt, die aber sonst bei den Nomaden rumhocken finde ich ziemlich lächerlich.
Wieso soll Khorinis so schnell übernommen werden? Die Goblins haben dazu militärisch nicht die Stärke.
Oder meinst Du, dass Khorinis von den Orks übernommen worden sein müsste? Kriege laufen durchaus nicht unbedingt so schnell ab, und die Orks haben auf dem Festland ja durchaus auch zu kämpfen und können nicht beliebig Streitkräfte für die Eroberung einer Insel entbehren. Die Zeitabläufe in den Spielen sind jedenfalls unklar.
Hätte ich mal lieber nicht Leschs Lagerfeuerphilosophie in br alpha angeschaut, dann hätte ich nicht bei dem Begriff Ausgedehntheit alle Luken dicht gemacht...
John Irenicus
26.01.2015, 21:09
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Wenn Oblomow ankündigt, eine Weihnachtsgeschichte zu schreiben, dann weiß man schon, dass das nicht im friedlichen Weihnachtskitsch enden wird. "Eine Winternacht" ist dabe keine Ausnahme, wie man schon anhand des ersten Absatzes bemerkt.
Oblomow ist halt auch so ein bisschen der Meister der schlechten Gefühle. Das zelebriert er nicht nur in Müll sondern auch vielen anderen Nebenprojekten, und hier hat man diesen Aspekt auch wieder direkt da: Gefangenschaft, Angst, Dreck, Schimmel, Unfreundlichkeit... binnen weniger Zeilen fühlt man zu einem Promill nach, wie sich der Protagonist wohl fühlen muss, und er tut mir jetzt schon leid. :(
Es war die verschimmelte Hälfte, die sie erst am Abend abräumten, um ihn mürbe zu machen. Er wusste nicht mehr, wie so etwas möglich sein sollte.
Ist mir sprachlich ein bisschen unklar: Bezieht sich das darauf, dass Gregor eben schon mürbe ist bis zum geht nicht mehr, sodass eben dieses (weitere) Mürbemachen kaum noch vorstellbar ist?
So viel Mühe hatten seine Eltern in eine Lehre bei Matteo gesteckt
Klingt ja fast schon ein wenig nach Helikoptereltern, die quasi "mitstudieren" oder eben am Arbeitsplatz aufkreuzen. :D
Ich kann auch gut folgen, wie Gregor mit seinem Schicksal hadert. Wobei eine Überraschung dabei ist: Dass er Jesper nicht böse ist, das klingt ja erst sehr nachvollziehbar. Aber dann am Ende des Absatzes die Bemerkung, dass Jesper ihm etwas untergejubelt hat - da wäre ich ja nun schon sehr angepisst, den jemand anderen anschwärzen (wozu eigentlich?), dass gehört jetzt nicht zwingend zur Berufung eines Diebes. Aber gut, es ist ja auch angedeutet, dass Gregor ein wenig gutgläubig gegenüber anderen Menschen ist...
Es hätte mich gewundert, wenn das Eintreffen der Mutter dann total dramatisch, tränenreich und kitschig inszeniert worden wäre, und wie erwartet gehst du dann eben einen anderen Weg, der mir sehr gut gefällt und der sich sehr gut in die Atmosphäre der Story einpasst. Auch hier kommt nämlich, trotz oder gerade wegen der vielen vermeintlichen Auswege, die die Mutter präsentiert, einiges an Hoffnungslosigkeit auf. Man würde gerne mit der Mutter mithoffen, aber irgendwie hat man ja doch das Gefühl, dass Gregors Resignation mehr mit der Realität zu tun hat. Und man liest auch so ein bisschen raus, dass er sich doch ein bisschen schuldig fühlt - nämlich daran, dass wegen ihm seine Mutter zu diesem Ort muss und seine Familie irgendsonem schmierigen Anwalt (:o) das Geld in den Rachen schmeißen muss. Sehr knapp und nüchtern erzählte, aber bedrückende Szene!
Der vorletzte Absatz überrascht mich dann aber wieder, weil Gregor ja auf einmal selbst doch noch vollkommen unangebrachte Hoffnung hat. Vielleicht einfach eine Abwehrreaktion um damit umzugehen, dass die Festlichkeiten, auf die er sich so gefreut hat, nun endgültig für ihn ausfallen? Man hört ja immer, Erfrierenden wird kurz vor dem Tod noch einmal schön warm, vielleicht ist das genau dieser Effekt. Lustigerweise kommt Gregor ja auch der Zellenboden noch einmal warm vor. Scheint also alles seinen Sinn zu haben!
Das Ende kommt dann recht schnell und ist doch recht tragisch. Noch tragischer wäre es natürlich gewesen, wenn man vorher tatsächlich noch hätte glauben können, dass Gregor objektiv eine Chance hat. Dann wäre die Schlussszene, bei der unser armer Protagonist ja anscheinend sogar totgekloppt wird, noch so ein bisschen "ärgerlicher" in Sachen Schicksal gewesen. Wie dem auch sei, auch so endet das hier nun ziemlich traurig für Gregor, der am Ende dieser Story mein vollstes Mitleid hat. :(
Ein schöner Gegenentwurf zu den sauberen und netten Weihnachtsgeschichten, selbst denen, bei denen es auch zur Sache geht. Hier regieren wie gesagt die schlechten Gefühle. Das war ein bitteres Innosfest.
Fehler:
Sein Ausdruck war kalt und starr, doch in einer Weise, dass man glaubte, es würde jeden Moment eine Flut der Tränen über die Enttäuschung die darin lag, daraus hervorbrechen.
Hier scheint das grammatisch zu wackeln... worauf bezieht sich denn das "daraus"?
doch die Sorgen, die ihn umtrieben, ließen das nicht zu.
Er konnte sic nur vage vorstellen
Zwar war der Pass, hinter dem das Tal lag, konsequent abgeschirmt
P.S.: Zum neuesten Abschnitt von Edelfetts "Donnergrollen" hätte ich die Tage auch schon gerne etwas gesagt, aber mir fällt da inhaltlich nicht viel intelligentes ein. Ich kann allerdings die sehr kreative Gestaltung loben, gerade auch dieser Knick oder Riss im Papier, der da wohl dargestellt ist, sieht ziemlich gut aus. :A
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Edelfett
27.01.2015, 12:53
Edelfett[/B]s "Donnergrollen" hätte ich die Tage auch schon gerne etwas gesagt, aber mir fällt da inhaltlich nicht viel intelligentes ein. Ich kann allerdings die sehr kreative Gestaltung loben, gerade auch dieser Knick oder Riss im Papier, der da wohl dargestellt ist, sieht ziemlich gut aus. :A
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Danke für den Versuch einer Rezension, John. Das blöde ist nur, dass mir der Versuch einen geschändeten Grabstein darzustellen wohl ordentlich misslungen ist. Falls es Vorschläge für ein Design gibt, wäre ich sehr erfreut darüber. Das mit der unsichtbaren Schrift müsste natürlich erhalten bleiben...
John Irenicus
27.01.2015, 15:06
Danke für den Versuch einer Rezension, John. Das blöde ist nur, dass mir der Versuch einen geschändeten Grabstein darzustellen wohl ordentlich misslungen ist. Falls es Vorschläge für ein Design gibt, wäre ich sehr erfreut darüber. Das mit der unsichtbaren Schrift müsste natürlich erhalten bleiben...
Oh, ein Grabstein also... :grinundwe
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Wenn Oblomow ankündigt, eine Weihnachtsgeschichte zu schreiben, dann weiß man schon, dass das nicht im friedlichen Weihnachtskitsch enden wird. "Eine Winternacht" ist dabe keine Ausnahme, wie man schon anhand des ersten Absatzes bemerkt.
Oblomow ist halt auch so ein bisschen der Meister der schlechten Gefühle. Das zelebriert er nicht nur in Müll sondern auch vielen anderen Nebenprojekten, und hier hat man diesen Aspekt auch wieder direkt da: Gefangenschaft, Angst, Dreck, Schimmel, Unfreundlichkeit... binnen weniger Zeilen fühlt man zu einem Promill nach, wie sich der Protagonist wohl fühlen muss, und er tut mir jetzt schon leid. :(
Nur ein Promill? :(
Ist mir sprachlich ein bisschen unklar: Bezieht sich das darauf, dass Gregor eben schon mürbe ist bis zum geht nicht mehr, sodass eben dieses (weitere) Mürbemachen kaum noch vorstellbar ist?
Das war schon so gedacht, habe es jetzt allerdings, hoffentlich deutlicher, umgeändert.
Klingt ja fast schon ein wenig nach Helikoptereltern, die quasi "mitstudieren" oder eben am Arbeitsplatz aufkreuzen. :D
Ja hör mal, da braucht es Fürredner und alles
Ich kann auch gut folgen, wie Gregor mit seinem Schicksal hadert. Wobei eine Überraschung dabei ist: Dass er Jesper nicht böse ist, das klingt ja erst sehr nachvollziehbar. Aber dann am Ende des Absatzes die Bemerkung, dass Jesper ihm etwas untergejubelt hat - da wäre ich ja nun schon sehr angepisst, den jemand anderen anschwärzen (wozu eigentlich?), dass gehört jetzt nicht zwingend zur Berufung eines Diebes. Aber gut, es ist ja auch angedeutet, dass Gregor ein wenig gutgläubig gegenüber anderen Menschen ist...
War vermutlich ein Versuch, ihn als Täter darzustellen, was nicht ganz geklappt zu haben scheint. Wenn es funktioniert hätte, hätte Jesper sich auch noch tagsüber zeigen können.
Es hätte mich gewundert, wenn das Eintreffen der Mutter dann total dramatisch, tränenreich und kitschig inszeniert worden wäre, und wie erwartet gehst du dann eben einen anderen Weg, der mir sehr gut gefällt und der sich sehr gut in die Atmosphäre der Story einpasst. Auch hier kommt nämlich, trotz oder gerade wegen der vielen vermeintlichen Auswege, die die Mutter präsentiert, einiges an Hoffnungslosigkeit auf. Man würde gerne mit der Mutter mithoffen, aber irgendwie hat man ja doch das Gefühl, dass Gregors Resignation mehr mit der Realität zu tun hat. Und man liest auch so ein bisschen raus, dass er sich doch ein bisschen schuldig fühlt - nämlich daran, dass wegen ihm seine Mutter zu diesem Ort muss und seine Familie irgendsonem schmierigen Anwalt (:o) das Geld in den Rachen schmeißen muss. Sehr knapp und nüchtern erzählte, aber bedrückende Szene!
Danke
Der vorletzte Absatz überrascht mich dann aber wieder, weil Gregor ja auf einmal selbst doch noch vollkommen unangebrachte Hoffnung hat. Vielleicht einfach eine Abwehrreaktion um damit umzugehen, dass die Festlichkeiten, auf die er sich so gefreut hat, nun endgültig für ihn ausfallen? Man hört ja immer, Erfrierenden wird kurz vor dem Tod noch einmal schön warm, vielleicht ist das genau dieser Effekt. Lustigerweise kommt Gregor ja auch der Zellenboden noch einmal warm vor. Scheint also alles seinen Sinn zu haben!
Dass die Hoffnung nicht realistisch ist, ist ja die eine Sache, dass man auch an unrealistisches glauben kann für mich aber auch. Das ist letzten Endes Verzweiflung. Aber die war schon ehrlich angedacht. Wenn auch der Leser nicht daran glaubt, wollte ich Gregor nochmal als Mensch mit Hoffnungen und Träumen darstellen
Das Ende kommt dann recht schnell und ist doch recht tragisch. Noch tragischer wäre es natürlich gewesen, wenn man vorher tatsächlich noch hätte glauben können, dass Gregor objektiv eine Chance hat. Dann wäre die Schlussszene, bei der unser armer Protagonist ja anscheinend sogar totgekloppt wird, noch so ein bisschen "ärgerlicher" in Sachen Schicksal gewesen. Wie dem auch sei, auch so endet das hier nun ziemlich traurig für Gregor, der am Ende dieser Story mein vollstes Mitleid hat. :(
Ein schöner Gegenentwurf zu den sauberen und netten Weihnachtsgeschichten, selbst denen, bei denen es auch zur Sache geht. Hier regieren wie gesagt die schlechten Gefühle. Das war ein bitteres Innosfest.
Fehler:
Hier scheint das grammatisch zu wackeln... worauf bezieht sich denn das "daraus"?
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Vielen Dank fürs Lesen. Kommentieren und Fehlerfinden, John.§knuff Ich habe die Geschichte ja jetzt in relativ kurzer Zeit runtergeschrieben, gut, dass ich es dabei offenbar nicht vollständig verhunzt habe.
Edelfett
27.01.2015, 21:34
Oh, ein Grabstein also... :grinundwe
Ich habe jetzt nochmal einiges an Mühe und Tricksereien reingesteckt, um das besser zu visualisieren, kannst du vielleicht sagen, ob das nun besser rüberkommt?
John Irenicus
28.01.2015, 14:37
Ich habe jetzt nochmal einiges an Mühe und Tricksereien reingesteckt, um das besser zu visualisieren, kannst du vielleicht sagen, ob das nun besser rüberkommt?
Es wirkt jetzt auf jeden Fall mehr zusammengehörig und der Grabstein hat oben jetzt auch links und rechts Kontur. Naja, aber objektiv kann ich jetzt nicht mehr viel dazu sagen, jetzt WEISS ich ja, was es sein soll, und da kommt das logischerweise besser rüber...
Seltener Gast hier im Storyforum: Der Erztempler, der uns nun mit Die Geschichte eines Jägers beglückt. Ich schaue mir mal das 1. Kapitel an.
Kleine Anmerkungzu deiner Anmerkung. Man mag zu solchen Vorworten stehen, wie man will. Meistens sind sie nicht wirklich der Stimmung zuträglich.Das war hier der Fall, ist aber weiter nicht schlimm, bis auf diese pseudospannende Stelle
Ach da wäre ja noch Vatras, ihr werdet schon noch drauf kommen was er gerade macht.
bei der sich mir dann doch ein paar Sachen umgedreht haben, anstatt auf diese Animation für Arme einzusteigen. Er möge dies beim nächsten Mal doch gnädigerweise unterlassen.
Fehler:
wie bis her
bisher
musste er sehen wie er alleine in der Wildnis zurecht kommt.
Zeitenwechsel
Schuld war dieser Angeber aus Myrthana
Myrtana
Er hat mit ihm gewettet, dass er es nicht schaffen würde Lisk seine Trophäe aus der Schlacht um die große Erzmine zu stehlen.
hatte mit ihm gewettet
Lisks Trophäe
Draufgänger war er schon immer und ein geschickter Dieb war er auch.
schon immer gewesen
würde, dran hatte er nicht gedacht.
daran
Das einzige, dass ihm blieb
das
Wohin soll ich blos gehen?
bloß
überlegt er
überlegte
Uhm, ja, nicht mal so wenig für so einen kleinen Abschnitt. Größte Probleme sind bei dir der ständige Wechsel zwischen Präsens und Präteritum, wenn die Geschichte zu Wulfgar direkt geht.
Solche Erzählereinwürfe wie hier:
Als Thing bezeichnet man in Nordmar die Versammlung der Clanmitglieder. Versammeln sich alle Clans, so spricht man von einem Allthing.
sind zwar nicht falsch, trotzdem wirst du vermutlich nicht wenige Leute treffen, darunter mich, die sowas nicht mögen werden. Besser ist es meist sowas in der Geschichte selbst zu klären oder ausreichend anzudeuten, dass der Leser sich das selbst zusammenreimen kann. Wenn ihm dauernd etwas erklärt bekommt, denkt er, er würde für dumm gehalten, der Erzähler wiederum gilt als altklug und eingebildet, weil er sich, wie etwa hier jetzt furchtbar auf sein Fremdwort "Thing" abgeht.
Und es gibt noch mehr, woran ich etwas auszusetzen habe.
Das hier:
Das einzige, dass ihm blieb, war seine Nordmar-Rüstung, sein Bogen, sein Jagdmesser, ein Bastardschwert, ein Köcher mit 100 Pfeilen und etwas Proviant für die ersten zwei Tage.
wirkt extrem dröge und heruntergehackt.
Als warnendes Negativbeispiel, etwas so zu tun, sollte dich diese "Kult"story mahnen
http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/252497-Story-Das-Kloster
Die Gedanken Wulfgars zum Ende wirken ansonsten ein bisschen kindisch und hingeklatscht. Selbstgespräche/Gedanken haben immer den Hang zu einer gewissen Komik beim Lesen. Deswegen muss man nicht auf sie verzichten, man sollte sich das jedoch immer genau überlegen. Wenn ein tiefgehender Charakter in seinen Gedanken plötzlich wie ein Grundschulkind denkt, demontiert man ihn damit nachhaltig.
Jetzt habe ich ziemlich viel negatives dazu gesagt, was den Stil angeht. Was ist mit dem Inhalt? Hier würde ich sagen, dass es keine schlechte Idee ist, den Weg eines Verstoßenen zu beleuchten. Auch nicht, dass er ein Dieb war, auch nicht, dass er betrogen wurde. Ich betone hierbei aber die Idee, das reicht für mich zwar wahrscheinlich um beizeiten noch etwas weiterzulesen, aber die Umsetzung müsste noch besser werden in meinen Augen, um den Leser hier bei der Stange zu halten. Und das geht dann auch darum, wie man diese Ideen mit Leben füllt. Du hast jetzt hier eine doch schon etwas komplexere Vorgeschichte mit ziemlich wenig Text abgehandelt. Ich hatte das Gefühl, da hätte man noch mehr rausholen können, als ich das las. Ich halte dich auch in der Lage, das zu tun, da das Niveau trotz al dem was ich angestrichen habe, mir ganz stabil zu sein scheint. Knie dich rein, dann wird das schon noch was.
Oblomow Ende.
Erztempler
31.01.2015, 23:53
Seltener Gast hier im Storyforum: Der Erztempler, der uns nun mit Die Geschichte eines Jägers beglückt. Ich schaue mir mal das 1. Kapitel an.
Kleine Anmerkungzu deiner Anmerkung. Man mag zu solchen Vorworten stehen, wie man will. Meistens sind sie nicht wirklich der Stimmung zuträglich.Das war hier der Fall, ist aber weiter nicht schlimm, bis auf diese pseudospannende Stelle
bei der sich mir dann doch ein paar Sachen umgedreht haben, anstatt auf diese Animation für Arme einzusteigen. Er möge dies beim nächsten Mal doch gnädigerweise unterlassen.
Fehler:
bisher
Zeitenwechsel
Myrtana
hatte mit ihm gewettet
Lisks Trophäe
schon immer gewesen
daran
das
bloß
überlegte
Uhm, ja, nicht mal so wenig für so einen kleinen Abschnitt. Größte Probleme sind bei dir der ständige Wechsel zwischen Präsens und Präteritum, wenn die Geschichte zu Wulfgar direkt geht.
Solche Erzählereinwürfe wie hier:
sind zwar nicht falsch, trotzdem wirst du vermutlich nicht wenige Leute treffen, darunter mich, die sowas nicht mögen werden. Besser ist es meist sowas in der Geschichte selbst zu klären oder ausreichend anzudeuten, dass der Leser sich das selbst zusammenreimen kann. Wenn ihm dauernd etwas erklärt bekommt, denkt er, er würde für dumm gehalten, der Erzähler wiederum gilt als altklug und eingebildet, weil er sich, wie etwa hier jetzt furchtbar auf sein Fremdwort "Thing" abgeht.
Und es gibt noch mehr, woran ich etwas auszusetzen habe.
Das hier:
wirkt extrem dröge und heruntergehackt.
Als warnendes Negativbeispiel, etwas so zu tun, sollte dich diese "Kult"story mahnen
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Die Gedanken Wulfgars zum Ende wirken ansonsten ein bisschen kindisch und hingeklatscht. Selbstgespräche/Gedanken haben immer den Hang zu einer gewissen Komik beim Lesen. Deswegen muss man nicht auf sie verzichten, man sollte sich das jedoch immer genau überlegen. Wenn ein tiefgehender Charakter in seinen Gedanken plötzlich wie ein Grundschulkind denkt, demontiert man ihn damit nachhaltig.
Jetzt habe ich ziemlich viel negatives dazu gesagt, was den Stil angeht. Was ist mit dem Inhalt? Hier würde ich sagen, dass es keine schlechte Idee ist, den Weg eines Verstoßenen zu beleuchten. Auch nicht, dass er ein Dieb war, auch nicht, dass er betrogen wurde. Ich betone hierbei aber die Idee, das reicht für mich zwar wahrscheinlich um beizeiten noch etwas weiterzulesen, aber die Umsetzung müsste noch besser werden in meinen Augen, um den Leser hier bei der Stange zu halten. Und das geht dann auch darum, wie man diese Ideen mit Leben füllt. Du hast jetzt hier eine doch schon etwas komplexere Vorgeschichte mit ziemlich wenig Text abgehandelt. Ich hatte das Gefühl, da hätte man noch mehr rausholen können, als ich das las. Ich halte dich auch in der Lage, das zu tun, da das Niveau trotz al dem was ich angestrichen habe, mir ganz stabil zu sein scheint. Knie dich rein, dann wird das schon noch was.
Oblomow Ende.
Puuh... da hab' ich aber Fehler gemacht.
Erstmal Sorry für die Rechtschreibfehler und die Grammatikfehler.
Zu Vatras, naja, ich wollte erstens nicht alles vorweg nehmen und zweitens ein bischen Witz in den "Vorspann" packen.
Zum Thema Erklärungen: Ich möchte eben, dass jeder die Geschichte versteht, werds aber in Zukunft in dieser Form vermeiden.
Ja das "zu viel Handlung mit zu wenig Text erzählen" ist typisch für mich, ich werde daran arbeiten.
Achja, die Zeitenwechsel... sollte ich auch mehr drauf achten, sind leider auch "typisch" für mich...
John Irenicus
01.02.2015, 16:47
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Dann will ich jetzt auch was zu "Die Geschichte eines Jägers" von Erztempler sagen, wo Oblomow ja schon vorgelegt hat.
Das Vorwort sehe ich übrigens nicht so kritisch - auch die Vatras-Stelle nicht. "Animation für Arme" sieht anders aus. Das sollte Oblomow auch wissen. Er bewirbt seine Werke schließlich regelmäßig im TuS. :p
Ich fand die Vorstellung von Wulfgars Ausgangslage im ersten Kapitel von der Idee her, wie Oblomow, ganz gut. Allerdings passiert mir da zu wenig, um das so richtig als "Kapitel" gelten zu lassen. Das ist ja nur eine Zustandsbeschreibung. Sowas hätte ich irgendwie nochmal als Vorspann abgesondert erzählt - oder gar nicht so direkt geschildert sondern im Laufe der Geschichte mehr und mehr anklingen lassen. Das ist aber eine Frage, die ja jeder Autor selbst entscheidet, kann man auch so machen. Kam mir beim Lesen eben nurz trotzdem ein wenig dünn vor.
Wo ich Oblomow Recht geben muss: Diese wörtlichen Gedanken und Selbstgespräche, die Wulfgar führt, die haben schon wenig Hand und Fuß und wirken wirklich viel zu naiv für einen Kerl der Marke Wulfgar. Gerade auch am Ende des ersten Kapitels ergibt dieses "Am besten geh ich erstmal südwärts" so alleine wenig Sinn. Wenn schon seine Gedanken geschildert werden, dann doch auch ganz - er wird sich ja schon mehr dabei denken, was er im Süden finden wird (Welche Siedlungen / Regionen etc.), er wird ja kaum einfach so drauf losstiefeln - selbst wenn er noch kein konretes Ziel hat.
Auch im weiteren Verlauf wäre es besser gewesen, seine Gedanken einfach in die Erzählung zu integrieren, das ist ja durchaus möglich und "erlaubt", auch wenn man aus der 3. Person schreibt.
Ansonsten finde ich das vom Erzählerischen her auch ein wenig unausgewogen. Das schwankt stark zwischen eher protokollarischen Beschreibungen, wie Wulfgar weiterwandert, er die Wölfe erlegt und ausweidet, und dann auf einmal wieder relativ detaillierten Szenen wie mit dem anschließenden Feuermachen. Das springt dann so ein bisschen hin und her zwischen eher übergreifender Schilderung, wie Wulfgars Reise so verlief, und dann plötzlichen Einzelszenen. Ich finde, gerade so zentrale Stellen wie der Wolfskampf könnten ein bisschen mehr ausgeführt werden, oder zumindest das Davor und Danach, damit man auch einen Eindruck hat, wie Wulfgar zu den Geschehnissen so steht. Die wenigen "Gedankenausrufe" reichen dazu nämlich nicht aus. Bis jetzt wirkt Wulfgar einfach wie eine Figur gelenkt und noch nicht wie ein eigenständiger Charakter. Das wird natürlich im Laufe der Geschichte von alleine besser werden, aber es wäre natürlich gut, wenn du darauf hinarbeiten würdest, dass er einem als Charakter, als Person näher kommt. Positive Beispiele dafür lassen sich ja schon jetzt finden: So als Wulfgar diese Wollbisons findet und darüber gewisse Gedanken hat, oder eben die Szene mit dem verendenden Säbelzahntiger. Das ist für seine Reise nichts total Wichtiges, vermittelt aber eben einen gewissen Eindruck von Wulfgar.
Der Rest der Reise geht mir dann aber wieder etwas zu schnell. Das meine ich nicht in dem Sinne, dass man den Weg jetzt unnötig strecken müsste, aber so wirkt es wieder etwas protokollarisch. Ich glaube, das liegt auch daran, dass Wulfgar bis auf wenige Einzeiler immer nur in die Zukunft schaut. Dabei kann er mit seinem vergangenen Leben ja noch nicht direkt abgeschlossen haben, oder? Um ihn wirklich als Person in die Welt zu integrieren, müsste er eben auch Bezüge zu den Orten haben. So zum Beispiel zu Okara: Verbindet er irgendetwas besonderes mit diesem Standort - oder vielleicht auch gerade nicht, weil er sich hier immer fern gehalten hat? Erwartet er Menschen, weiß er, warum dort alles verlassen ist? Und so weiter, und so fort - solche Informationen, die nicht nur der bloßen Beschreibung der Welt dienen, sondern eben auch erkennen lassen würden, wie sich Wulfgar in ihr positioniert, die fehlen mir an solchen Stellen. Und genau deshalb wirken die Schilderungen an eben diesen Stellen manchmal etwa "blank".
Im dritten Kapitel finde ich zumindest, dass die "Dichte" der Beschreibungen hier eine gute Balance hat. Also nicht zu oberflächlich, sondern einfach Stück für Stück das Geschehen erzählt. Lediglich das Selbstgespräch Wulfgars am Anfang hättest du besser einfach direkt in die Erzählung integrieren sollen - so zum Beispiel, in dem du einfach schilderst, was Wulfgar wahrnimmt. Der mündliche Kommentar wirkt da, verzeih mir die Bemerkung, doch ein wenig nach Kasperletheater. :D
Dass du vorwegnimmst, dass Wulfgar verfolgt wird, und man ihm dieses Wissen als Leser voraus hat und es nicht zusammen mit ihm erwirbt, ist schon eine legitime Entscheidung, finde ich. Damit hast du es nämlich gut geschafft, Spannung zu erzeugen: Weil man weiß, dass Wulfgar sich möglicherweise in Gefahr befindet, er aber noch relativ ahnungslos ist, fiebert man ja schon ein bisschen mehr mit.
Nicht einordnen kann ich den plötzlichen "Waldemar". Den Beschreibungen nach wirkte das ja eher so, als hättest du aus Versehen den Namen verwechselt, aber das wird ja eher nicht so sein - ist Waldemar etwa einer der Verfolger, oder saß er schon vor Wulfgar in der Mine? Hier ist das etwas unklar, weil die Absätze im Text jeweils Perspektivwechsel bedeuten könnten, aber eben nicht müssen.
Jedenfalls hat die Geschichte in Sachen Spannung etwas Fahrt aufgenommen. Die Verbesserungsvorschläge bezüglich der Stilistik gelten aber weiterhin. Außerdem muss ich Oblomow beipflichten, was Rechtschreibung und Grammatik angeht. Die sind ja bei dir auch ganz offensichtlich ein Produkt bloßer Flüchtigkeit (Siehe den weggelassenen Punkt am Ende dieses dritten Kapitels, das hätte doch nicht sein müssen!), sodass du einfach mit mehr Mühe und Sorgfalt am Text solche Schnitzer ausbügeln kannst. So ein ordentliches Korrekturlesen vor dem Posten ist da echt angebracht - das ist übrigens bei jedem so. Die wenigsten, die ihre Texte fehlerfrei posten, tun dies, weil sie die auf Anhieb komplett fehlerfrei geschrieben haben. Also, so ein Korrekturdurchgang gehört einfach dazu! Das ist dann auch immer eine gute Gelegenheit, als Autor auch nochmal die eigenen Formulierungen zu überprüfen, nachzuvollziehen, wie man das als Leser fände und gegebenfalls daran nochmal rumzubasteln. An manchen Stellen, die besonders wichtig sind und daher besonders gut werden müssen, hilft es vielleicht auch, sie sich einfach mal selbst laut vorzulesen, mit Betonung und allem drum und dran. Da merkt man dann schon, was gut klingt und was sich gut liest, und was eben nicht.
Vorläufiges Fazit: Mit dem dritten Kapitel hast du mich als Leser vielleicht am Haken, aber es ist noch viel Luft nach oben! Da hat Oblomow schon ganz recht: Knie dich mehr rein, es wird sich bestimmt auszahlen!
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