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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : [Story] Gordo Freyn entdeckt Himmelsrand (Skyrim)



Trondersen
18.11.2013, 01:53
Hallo erstmal §wink
(Nachtschicht ist mal wieder langweilig)

Seit einigen Tagen als Späteinsteiger stolzer User von Skyrim bin ich auf dieses Forum gestoßen .

Groß geworden in einer Zeit als Computer noch mit Lochkarten betrieben wurden und etwa die Größe einer Einzelhaushälfte hatten, waren P&P Spiele ein großes Hobby von mir. Was heute dazu führt, dass ich bei vielen PC-Games (Fan von Morrowind und Gothic) immer auch viel Kopfkino produziere.

Durch die Geschichten hier hat es mich gereizt, zu versuchen dieses Kopfkino auch einmal in Worte zu kleiden und sogar zu veröffentlichen. Anmerkungen, Anregungen und sogar Kritik (!J) sind gewünscht und sehr willkommen, denn dies ist der erste Anlauf.

Obwohl ich noch nicht genau weiß, was mich auf der Reise durch Himmelsrand genau erwartet – seit Morrowind brauchen meine Charaktere eine Hintergrundgeschichte und deshalb fange ich damit schon mal an.


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Das Ende als Anfang


Frieden!

Endlich Frieden in Himmelsrand.

Es waren grausame und blutige Zeiten, während der Bürgerkrieg tobte, dieser unselige Bruderzwist der Nord. Und dann erschienen auch noch die Drachen und trugen den Tod und die Zerstörung in Städte und Dörfer. Viele gute Männer, Frauen und Kinder gaben ihr Leben oder verloren all ihr Hab und Gut.

Doch nun, den Göttern sei Dank, kehrt langsam so etwas wie Normalität in Himmelsrand ein. Die Drachen wurden besiegt und der Bürgerkrieg ist beendet.

Die Nord sind ein hartes Volk, wie auch alle anderen Bewohner von Himmelsrand. Und so wurden die Toten begraben und betrauert und nun beginnt langsam der Wiederaufbau dessen, was Krieg und Drachen zerstört haben.

Und weil auch langsam die Lust und Freude am Leben zurückkehrt, füllen sich des Abends die Gasthäuser und Methallen wieder mit Gästen und die Barden müssen immer wieder ihre Lieder und Geschichten über die Helden der Ereignisse vortragen. Und natürlich die über jenen Krieger, der als „Drachenblut“ gerühmt wird. Und von denen gibt es viele – manche sind wahr, manche sind nur etwas „ausgeschmückt“ und manche sind schlichtweg frei erfunden.

Und deshalb bleibt mir noch eine wichtige Aufgabe, bevor ich meine letzte Reise antrete. Jemand muss die wahre Geschichte des „Drachenbluts“ niederschreiben – und wer könnte dieses besser tun als ich!

Denn ich, Gordo Freyn, war dabei und habe alles miterlebt.
Von Anfang an!
Hautnah!


Ans Werk

Es ist ein schöner Sommertag und ich habe mich auf der Terrasse meines Anwesens niedergelassen. Während die Sonne meine müden, alten Knochen wärmt, ordne ich das Papier auf meinem Tisch und greife zur Schreibfeder. Mein Blick gleitet über die grünen Wälder, das tiefe Blau eines Sees, die weiß-funkelnden Bergspitzen und mein Gedanken reisen zurück in die Vergangenheit und nach...

tbc...

Trondersen
18.11.2013, 02:04
Prolog


Torndorf

einem kleinen Weiler am Fuße der Valus-Berge, wo ich am 11. Abendstern 4Ä166 geboren wurde. Hier hatten sich meine Eltern, Erikson und Gundi Freyn, niedergelassen, nachdem sie Himmelsrand verlassen hatten – vielleicht mussten. Aber darüber wollten beide nie sprechen und alle meine Fragen liefen ins Leere. Das einzige was ich weiß, ist dass Vater für das Kaiserreich im „Großen Krieg“ gekämpft hatte und die Thalmor des Aldmeribundes abgrundtief verabscheute – obwohl er kein religiöser Mann oder gar ein Talos-Verehrer war.

Meine Eltern führten einen kleinen Hof mit Landwirtschaft und ein kleines Sägewerk. Von Mutter lernte ich Schreiben und Lesen, von Vater ein wenig über das Bogenschiessen und den Schwertkampf. Wie er immer sagte, „In die Hände eines Nord gehört ein großes und scharfes Schwert“.

Als ein junger Mann, verliebte ich mich in die bezaubernde Bretonin Isabel D’Arguis und heiratete sie schließlich trotz der Widerstände beider Elternpaare 4Ä187. Wir lebten weiter auf dem elterlichen Hof, den ich nach ihrem plötzlichen Tode durch die Schwarzherz-Pest als einziges Kind erbte. Auch wenn uns die Götter den Kindersegen verweigerten, führten wir ein arbeitsreiches aber glückliches Leben. Und so hätte es bis an das Ende der Tage weitergehen dürfen...

Unheil

..hätten sich nicht die Fäden des Schicksals verknotet und einen Felssturz ausgelöst, der unser Kohlfeld verwüstete, die geliebte Isabel erschlug und mich völlig aus der Bahn warf. Die täglichen Pflichten erfüllte ich nur noch mit Mühe und des Abends suchte ich Trost bei Flin und Sujamma. Es ging bergab mit mir und ich hätte wohl eines Nachts mein Ende im Tornbach gefunden, wenn nicht Malpen Autrus mich in letzter Sekunde gefunden hätte. Malpen, ein ehemaliger Kampfgefährte meines Vaters, führte eine Gruppe von Söldnern und schützte Kaufleute auf ihren Reisen durch die kaiserlichen Provinzen und weilte gerade mit seinen Händlern zum Markt in Torndorf. Er packte mich, schleifte mich in das naheliegende Lager und sorgte dafür, dass ich gewärmt wurde und meinen Rausch ausschlafen konnte. Am nächsten Morgen musste ich mir einige wenig freundliche Worte anhören.

Auf neuen Pfaden

Kurz bevor die Kaufleute aufbrechen wollten, erschien Malpen Autrus bei mir. „Einen Freyn kann ich immer brauchen“ sagte er und bot mir an, mich seiner Truppe anzuschließen.
Viel hielt mich wirklich nicht mehr in Torndorf und so willigte ich ein. Ein Käufer für den Hof fand sich auch und das Gold wurde in eine solide Stahlrüstung samt einem scharfen Zweihänder investiert.

Fast 4 Jahren reiste ich mit Malpen’s Truppe als Begleitschutz für fahrende Händler durch die kaiserlichen Provinzen. Und es war ein wildes Leben: Blutige Kämpfe mit Banditen, Prügeleien in Gasthäusern und rauschende Feste in den Methallen. Doch tief in meinem Innersten war noch etwas zu spüren, ein Ziehen und Zerren - eine unbestimmte Sehnsucht...

Ende des Sommers 4Ä201

Wir geleiteten einige Händler von der Grenze zu Elsweyr nach Bruma. Das Wetter war klar und am Horizont zeichneten sich die schneebedeckten Gipfel des Jerall-Gebirges ab, als mir plötzlich bewusst wurde, welche Sehnsucht ich da tief in mir hatte.


Himmelsrand, das Land meiner Ahnen.

Ich hatte es noch nie betreten, kannte nur die Lieder, Erzählungen und Beschreibung seiner rauen Schönheit. Aber jetzt wusste ich, da will ich hin!

Am Abend ließ es sich Truppe in der Taverne von Olav gut gehen. Feinste Braten und der beste Met wurden aufgetischt – schließlich waren unsere Beutel gut gefüllt. In einer ruhigen Minute nahm ich Malpen Autrus beiseite und erklärte ihm mein Vorhaben nach Himmelsrand weiterzuziehen. Er war gar nicht begeistert davon. Zum einen wollte er nicht auf mich verzichten („Ich werde nicht jünger, Sohn, und brauche dein Schwert“) und zum anderen gäbe es Gerüchte über den Einmarsch kaiserlicher Truppen und einen ausbrechenden Bürgerkrieg in Himmelsrand. Er war wirklich besorgt, aber ich wollte nicht von meinem Vorhaben ablassen.
Und so leerten wir zusammen noch einige Becher und umarmten uns herzlich zum Abschied, denn ich hatte vor am nächsten Tag in aller Frühe aufzubrechen.



Möge das Abenteuer beginnen!

tbc...

Trondersen
18.11.2013, 18:03
Tagebücher sind nur etwas für Frauen..
...so habe ich bisher immer geglaubt und hätte nie daran gedacht selber eines zu führen.

Aber seit ich die Grenze zu Himmelsrand überschritt überschlugen sich die Ereignisse und es erscheint mir notwendig dies festzuhalten. Und so sitze ich hier im Gasthof „Schlafender Riese“ zu Flusswald, wo ich Quartier bezogen habe und beginne mit meinen Aufzeichnungen.

17. Letzte Saat 4Ä201

Es dämmerte gerade, als ich Olav’s Taverne in Bruma verließ und meine Schritte in Richtung Stall lenkte. Von den Bergen strich ein kalter Wind durch die Gassen und trieb einige Nebelfetzen vor sich her. Die feuchtkalte Luft ließ mich frösteln. „Ein Bild von einem Nord!“ ging es mir durch den Kopf und ich unterdrückte ein Grinsen. Ich zog den gefütterten Mantel enger um die Schultern und beneidete kurz Malpan und die anderen, die noch in ihren warmen Betten schnarchten – na ja, ich werde mich schon daran gewöhnen.

Im Stall sattelte ich Arras, schnallte die Satteltaschen fest und führte das Pferd in Richtung Stadttor. Die mürrische Wache entfernte sich nur ungern vom wärmenden Feuerkorb, um das Tor zu öffnen. Ich saß auf und lenkte Arras im Schritt auf die leicht ansteigende Strasse, die mich zum Pass nach Himmelsrand führen sollte. Die ersten Sonnenstrahlen brachen durch die Wolken und es versprach ein schöner, sonniger Reistag zu werden.

Etwas über zwei Stunden später befand ich mich bereits in Himmelsrand, der gewundenen Strasse bergab folgend, nach Helgen, wie das Schild am Pass aufgezeigt hatte. Am Beginn eines kurzen Hohlweges, hörte ich plötzlich das Klirren von Metall auf Metall. – Gefahr! - Signalisierten alle meine Sinne. Allerdings waren meine Reflexe wohl noch vom gestrigen Abschiedsgelage mit den Kameraden getrübt – ich hatte kaum meine Waffe gezogen, als schon ein Schatten auf mich zusprang und mir seinen Streitkolben an den Helm hämmerte. Schemenhaft erkannte ich noch eine kaiserliche Rüstung – dann wurde es Nacht um mich.


Willkommen in Himmelsrand!



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Mein Kopf brummte und mir war schrecklich übel. Kein Wunder, so wie das Schiff auf und ab schaukelte. Vorsichtig blinzelnd öffnete ich die Augen. Nein kein Schiff – ein Karren schaukelte mich über die holprige Strasse, zusammen mit ein paar anderen Gestalten. Außerdem fror ich erbärmlich. Kein Wunder - man hatte mich gefesselt, mir Mantel, Waffe sowie Rüstung abgenommen und nur noch die Unterkleidung gelassen – beschämend.

Verdammt! Was war hier los!?

Ein Hinterhalt der Kaiserlichen, so klärt mich mein Gegenüber auf. Er, seine Kameraden, ein lausiger Pferdedieb und ich fielen einem Hinterhalt gegen die Sturmmäntel, die Rebellen in Himmelsrand, zum Opfer. Sogar deren Anführer, Jarl Ulfric, hatte man gefangen genommen.
„Und jetzt?“ wollte ich wissen.
Wir seien auf dem Weg nach Helgen und von dort ginge es dann wohl direkt nach Sovngarde, erklärte der Nord. Ob dieser Aussichten hüllte ich mich erst mal in Schweigen, um meine Situation zu bewerten

Der Nord mir gegenüber schwelgte in Erinnerung an ein Mädchen aus Helgen und einen besonderen Wacholder-Met, der Pferdedieb jammerte und schlotterte vor Angst und der Dritte sagte gar nichts – konnte er mit dem Knebel allerdings auch nicht.

Malpan’s Äusserungen über einen Bürgerkrieg und seine Warnungen fielen mir – vielleicht hätte ich doch auf ihn hören sollen. Wie es schien steckte ich bereits mittendrin.

Helgen war nicht besonders groß, ein paar Häuser und der kaiserliche Stützpunkt. Alle Bewohner säumten die Strassen, wohl in Erwartung eines besonderen Schauspiels. Ich hatte allerdings nicht die Absicht hierbei eine tragende Rolle zu übernehmen und suchte nach einem Aus- oder Fluchtweg – leider vergebens.

Nachdem die Karren den Dorfplatz erreicht und wir herunter gestiegen waren, übernahmen die Bürokraten des Kaiserreiches die Regie.
“Jarl Ulfric Sturmmantel! Ralof von Flusswald! Lokir von Rorikstatt! – zum Block“ lautete die freundliche Aufforderung. Aufmerksam beobachtete ich Lokir, der in seiner Panik zu fliehen versuchte. Allerdings kam er nicht weit – den Pfeilen der kaiserlichen Bogenschützen kann man bekanntlich nicht davonlaufen. Und nun wandte sich die Aufmerksamkeit mir zu: Wer ich denn wäre?

„Gordo Freyn aus Torndorf in Cyrodiil – nur zu Besuch in diesem schönen Land“, erkläre ich dem Soldaten.

Er blätterte durch seine Liste, konnte mich natürlich nicht finden und wandte sich fragenden Blickes an den Hauptmann. „Vergesst die Liste – er geht zum Block“ giftete der Hauptmann zurück. Hadvar, so der Name des Soldaten (wie ich später erfuhr), zuckte zusammen. Einen kleinen Moment schien er sich dem Befehl widersetzen zu wollen, aber dann siegte die Disziplin und er lenkte meinen Schritt in Richtung des Richtblockes und versuchte mir flüsternd etwas Mut zu machen. „Wenigstens sterbt ihr in Eurem Heimatland.“ Und ich war erst seit ein paar Stunden hier, das baute wirklich auf!

Mittlerweile war ein kaiserlicher General erschienen und erklärte Jarl Ulfric, dass er für das Töten des Großkönigs und die Anzettelung des Bürgerkriegs nun zu Rechenschaft gezogen und hier sein Leben verwirken werde. Und ich wäre dabei gewesen, aber

Ahnungslos – denn so richtig hatte ich noch nicht verstanden, was hier vor sich ging,
Mittellos – fast alles was ich besaß war in den Händen der Kaiserlichen,
Und vermutlich bald auch kopflos – denn ein Ausweg aus dieser Geschichte hatte sich bisher nicht gezeigt.

Von irgendwo her ertönte ein unheimliches Geräusch, fast ein Schrei, bei dem sich mir die Nackenhaare sträubten. Die Offiziere ließen sich davon allerdings nicht beirren. Eine Priesterin rief mit leiernder Stimme und tiefer Inbrunst den Segen der Götter auf uns Delinquenten herab. Allerdings kam sie nicht weit damit; ein Nord trat aus der Reihe zum Richtblock und meinte, er hätte eine Verabredung mit seinen Ahnen in Sovngarde und nicht soviel Zeit. „Die Jungs haben es alle so verdammt eilig mit dem Sterben“, dachte ich bei mir. Sein Kopf fiel schnell und der Blick des Hauptmannes auf mich.

„Der lumpige Nord ist dran“ – ich spürte wie sich meine Fäuste ballten. Das erneute Erklingen des unheimlichen Schreis verhinderte mein Vorstürmen. General und Hauptmann ließen sich in ihrem Tun allerdings nicht beirren und so lag mein Kopf schneller auf dem Richtblock, als mir lieb sein konnte.


Als der Henker die Axt hob, schloss ich mit meinem Leben ab!


tbc...

Trondersen
20.11.2013, 17:23
17. Letzte Saat 4Ä201 (Fortsetzung)


Aber hier sollte meine Geschichte dann doch noch nicht enden!

Aus dem Augenwinkel sah ich einen Schatten am Himmel, ein fliegendes Etwas. Ziemlich groß – und wieder dieser Schrei. Unfähig mich zu bewegen, sah ich das Etwas hinter dem Henker auf dem Turm landen. Bei den Göttern – ein DRACHE! Ein schreiender Drache, unter dessen Atem die Luft erzitterte, alles was noch stand zu Boden geschmettert wurde und die Erde erbebte. Fast hätte ich das Bewusstsein verloren.

Starke Arme rissen mich hoch und zerrten mich in Richtung des Wachturmes – der Sturmmantelrebell Ralof hatte die Gunst der Stunde genutzt und mich aus meiner misslichen Lage befreit. Während ich nach Atem rang sprach Ralof mit Ulfric, der auch in den Turm entkommen war, über irgendwelche alten Legenden, die sich nun bewahrheiten würden.
Verstanden habe ich nichts davon, aber das war auch egal. Wir mussten weg! Ich folgte Ralof den Turm hinauf – zumindest ein paar Stufen, denn vor uns zerbarst die Steinmauer – ein Drachenmaul erschien und sandte einen Feuerstrahl in den Turm. Ein Rebell verwandelte sich sofort in eine Fackel, ich presste mich an die Turmwand und spürte die Hitze auf meiner Haut – viele Haare sollten an den Armen, die ich schützend vor mein Gesicht riss, nicht mehr übrig sein Aber ich lebte noch und Ralof wies auf einen neuen Fluchtweg hin. Durch das Loch in der Turmmauer, ein Sprung in das, was mal ein Gasthaus war und nichts wie weg. Also los!

Es hat geklappt – also weiter ins Parterre, durch die Tür und direkt in die Arme eines kaiserlichen Soldaten – Sch****!!!
Es war Hadvar, leicht angekokelt und mit rußverschmiertem Gesicht, aber nicht sehr feindselig. „Folgt mir, wenn ihr am Leben bleiben wollt“ Das wollte ich! Unbedingt!

In seinem Schatten hetzte ich durch Helgen. Der Drache kreiste über den Ruinen und griff mit seinem Feueratem immer wieder an – nichts schien ihn aufhalten zu können. Die Bogenschützen hatten hunderte Pfeile abgeschossen und keine sichtbare Wirkung erzielt – was für ein Ungeheuer! Weiter ging die Flucht und kurz vor der Festung stießen wir auf Ralof und einige Sturmmäntel. Gott sei Dank verhinderte ein Drachenanflug, dass man sich an die Gurgel ging. „Hier entlang“ brüllte Ralof . „Folgt mir“ befahl Hadvar. Schöne Zwickmühle und keine Zeit zum Überlegen. Also: dies war kaiserliches Gebiet, Hadvar schien eine ehrliche Haut zu sein und war nicht mit allem einverstanden gewesen, was heute passiert war. Das schien mir die bessere Wahl und so entschloss ich mich Hadvar zu vertrauen und zu folgen.

Außer Atem erreichten wir den Eingang zur Festung, rissen die Tür auf und schlüpften durch. In Sicherheit – vorerst zumindest, denn der Drache wütete draußen immer weiter!

Wie es schien, hatte ich mich in Hadvar nicht getäuscht. Er löste meine Fesseln und hieß mich nach passender Ausrüstung zu suchen. Die „Beute“ war eher bescheiden. Ein paar kaiserliche Rüstungsteile und ein Eisenschwert mussten vorerst genügen. Und Hadvar drängte aufzubrechen!

Einen Raum weiter hörten wir Stimmen – Sturmmäntel. Hadvar’s Hoffnung auf gegenseitige Unterstützung und gemeinsame Flucht währte leider nur kurz. Welch tiefer Hass beherrschte die Menschen hier. Die Sturmmäntel griffen sofort an. Beide waren kampferfahren und ich tat mich mit meinem Einhandschwert noch recht schwer. Ich war es gewohnt, meine Gegner mit starken Hieben vor mir herzutreiben oder mit Pendelschlägen auf Abstand zu halten. Jetzt musste ich ganz nah ran, hatte nicht mal einen Schild und die leichte Rüstung hielt auch nicht viel aus. Eine Fleischwunde am Oberarm, wo die Rüstung durchschlagen wurde, sprach Bände. Aber Hadvar erwies sich als guter Kämpfer und so behielten wir am Ende doch die Oberhand.

Schwer atmend konzentrierte ich mich auf die schwache Magiekunst, die mir die geliebte Isabel einst beibrachte, und wirkte einen leichten Heilzauber, der zumindest die Blutung am Oberarm stoppte und die Schmerzen etwas linderte.

Wir rannten weiter durch die Festungsgänge, erreichten einen Vorratsraum und mussten uns wieder gegen einige entkommende Sturmmäntel zur Wehr setzen. Das Scharmützel war kurz, heftig und für uns erfolgreich. Ein Gegner nutzte einen Eisenzweihänder, den ich dankbar übernahm. So bewaffnet fühlte ich mich gleich besser. Ein paar magische Tränke fanden wir auch und stürmten weiter.

Nächster Halt: Folterkammer!
Hier wehrten sich der alte, verhutzelte Folterer und sein Knecht gegen Sturmmäntel. Der nun chancenlose Gegner wurde schnell niedergerungen und ich verpasste „versehentlich“ dem Folterer den letzten Streich. Solche Menschen mochte ich noch nie. Hadvar hatte dies im Gegensatz zum Folterknecht wohl mitbekommen, schritt aber nicht ein – im Gegenteil seine Körpersprache signalisierte stillschweigendes Einverständnis.

Der nächste Gang führte uns in eine Höhle und die Arme weiterer Rebellen. Verdammt, musste das sein!? Vielleicht stand ich ja doch auf der falschen Seite – sicher war ich mir jedenfalls nicht. Aber es gab keinen Ausweg, da die Rebellen sofort auf uns zustürmten.

Dank des Zweihänders konnte ich diesmal eine aktivere Rolle im Kampf übernehmen. Die Rebellen fielen schnell und meine Ausrüstung wuchs um einen Jagdbogen samt Pfeilen. Der Folterknecht wollte uns hier verlassen, wie ein Hündchen suchte und hoffte er auf seinen Herren. Kein Einspruch; auf diese Gesellschaft verzichtete ich gerne. Eine große Unterstützung beim Kampf war er ebenfalls nicht gewesen.

Und weiter ging die Hatz durch die Höhlengänge. Ein Hebel ließ die Holzbrücke über den unterirdischen Bach gleiten. Kaum hatten wir die Brücke passiert, löste sich ein Felssturz von der Decke, zerstörte die Brücke und blockierte den Rückweg. Nun hatten wir nur noch ein Wahl – einen Höhlengang. Am Ende des Ganges traf mich etwas klebriges, auf der Haut brennendes und nahm mir teilweise die Sicht. „Spinnen“, brüllte Hadvar und stürmte vorwärts. Obwohl ich meine Umgebung nur schemenhaft erkennen konnte, folgte ich ihm und wir machten den vier Spinnen den Garaus. Und das waren richtige Monster und mit scharfem Beißwerkzeug. Die Kratzer auf meinen Arm brannten wie die Hölle. Ohne schwere Rüstung sollte ich mich etwas mehr zurücknehmen, sonst würde ich die nächsten Kämpfe nicht überleben.

Auch die nächste Höhle hielt einen Gegner bereit. Eine schlafende Bärin!
Hadvar’s Vorschlag sich vorbeizuschleichen lehnte ich ab. Wir wussten nicht was noch auf uns zukommen würde und ich wollte keine wache(!) Bärin in meinem Rücken haben. Also musste der Bogen her. Der erste Pfeil weckte das Pelzwesen unsanft auf, der zweite bremste den Ansturm ab und Hadvar’s gezielter Hieb befreite uns von der Sorge. Schnell noch das Fell abgezogen und umgeschaut. Siehe da ein Eisenhelm für mich. Langsam war die Last meiner „Beute“ allerdings hinderlich geworden und so musste ich einige schwerere Sachen zurücklassen. Der nächste Gang wartete schon auf uns. Doch diesmal leuchtete das helle Tageslicht am Ende und wir traten erleichtert ins Freie.

Froh wieder unter freiem Himmel zu sein, ließ ich meinen Blick über das grandiose Panorama streifen, als mich Hadvar am Arm packte und hinter einen Felsen stieß. Seinem Arm folgend erkannte ich die Ursache – dort oben flog der Drache über uns hinweg. Mist – sollte alles umsonst gewesen sein!?

Nein, die Götter meinten es gut mit uns, der Drache flog weiter und entschwand unseren Blicken.

Hadvar bedankte sich bei mir für die Unterstützung und wünschte mir alles Gute, empfahl mir jedoch mich von kaiserlichen Truppen fernzuhalten. Er wollte sich jetzt in das nahegelegene Flusswald durchschlagen und bei seinem Onkel unterkommen. Ich beschloss, mich ihm anzuschließen und so marschierten wir los.

Der Weg führte hinab in das Tal und auf halber Strecke passierten wir eine Kultstätte mit drei Findlingen – oder Wächtersteinen, wie Hadvar erklärte. Die Steine seien magisch aufgeladen und wer sie berührte erhielte einen göttlichen Segen. Nun, ich habe es nicht so mit der Magie und ließ die Wächtersteine eben Wächtersteine sein.

Es begann zu dämmern, als wir endlich Flusswald erreichten, ein idyllisches Plätzchen und vor allem ein Ort ohne Drachen und andere Monster.

Hadvar’s Onkel Alvor, der Schmied von Flusswald, und seine Frau hießen uns in ihrem einfachen Heim willkommen und boten Speis und Trank an. Während ich dankbar zugriff, lauschten sie mit ungläubigen Gesichtern Hadvar’s Bericht von den Ereignissen. Alvor bot uns jede mögliche Unterstützung an und ich ergriff dankbar die Gelegenheit die Nacht hier im Hause zu verbringen, fiel erschöpft in das zugewiesene Bett und sofort in tiefen Schlaf.


Gute Nacht.

tbc...

Trondersen
21.11.2013, 18:53
18. Letzte Saat 4Ä201

Als ich am nächsten Morgen frisch und ausgeruht erwachte, herrschte schon reges Treiben im Haus. Alvor und Hadvar saßen beim Frühstück und diskutierten die Lage. Ich nutzte die Gelegenheit beide etwas auszufragen, über Jarl Ulfric, den Zwist mit dem Kaiserreich und die Drachen.

Der Friedensvertrag nach dem „Großen Krieg“, insbesondere das Verbot der Talos-Verehrung und die Aktivitäten der Thalmor im Land, führten in Himmelsrand zu großem Unmut. Ulfric’s Sturmmäntel hatten sich vom Kaiserreich losgesagt und eine Rebellion vom Zaun gebrochen. Als Ulfric den Großkönig tötete war das Maß voll und das Kaiserreich sandte Truppen unter einem General namens Tullius um Ulfric Einhalt zu gebieten.

Das Auftauchen eines Drachens konnten beide nicht erklären. Hadvar’s Meinung, Ulfric hätte den Drachen herbei gerufen um den Bürgerkrieg zu entscheiden, mochte ich mich nicht anschließen. Schließlich hatte der Drache Kaiserliche wie Sturmmäntel angegriffen.
Alvor hingegen sorgte sich mehr um die Sicherheit von Flusswald. Er schaute mehrmals zu mir hin und schien etwas auf dem Herzen zu haben. Schließlich nickte ich ihm aufmunternd zu. „Wir brauchen Hilfe aus Weißlauf“, erklärte er. „Könntet Ihr wohl den Jarl dort über die Ereignisse unterrichten?“ Das schien mir das Mindeste zu sein, womit ich seine Gastfreundschaft erwidern konnte.

Es war nur ein Fußmarsch von knapp 3 Stunden, bis ich die ersten Höfe im Umfeld der Stadt erreichte. Bei einem Bauernhof ertönte wüstes Gebrüll und ich sah einen RIESEN – Himmelsrand ist scheinbar für jede Überraschung gut – der mit einer fast mannsgroßen Keule auf ein Häuflein tapferer Kämpfer einhieb. Keine Frage, hier wurde mein Schwert gebraucht; also auf in den Kampf!
Zwei Schwertkämpfer tanzten um den Riesen, dessen Keulenschläge die Erde erzittern ließen. Schnell schloss ich mich dem Reigen an und teilte kräftig aus. Erst als ein Pfeil knapp an mir vorbeizischte und den Riesen endgültig fällte, bemerkte ich den dritten Kämpfer. Nein, es war eine Kämpferin, die sich jetzt näherte – und was für eine!
Rothaarig, hochgewachsen und geschmeidig wie eine Raubkatze trat sie auf mich zu. „Ihr führt eine gute Klinge“ meinte sie und musterte mich abschätzend. Der Blick ihrer grüngrauen Augen schien bis zu meiner Seele vordringen zu wollen. „Ihr könntet vielleicht ein Schildbruder werden.“ Erst mal räuspern um die Stimme wieder unter Kontrolle zu bekommen.“ Hmhm – ein Schildbruder?“ „Eine Gruppe von Kriegern. Schaut doch mal in Jorrvaskr, der Methalle von Weißlauf vorbei.“ Die Andeutung eines Lächelns, ein kurzes Nicken und schon eilte sie hinter den anderen her.
„Komm zu Dir!!“ sagte ich mir laut, schüttelte kurz den Kopf und machte, dass ich weiter kam.


< Weißlauf >

Die störrische Wache konnte überzeugt werden und öffnete das Tor. Nettes Städtchen und so geschäftig. Aber dafür hatte ich erst mal keinen Blick übrig, ich wollte zum Jarl und die Stufen zeigten mir den Weg dahin. Nebenbei oder aus dem Augenwinkel erhaschte ich einige Eindrücke: die Kaiserlichen wollten mehr Waffen von der Schmiede; ein Mädchen bedrohte einen kleinen Jungen; Ehekrach zwischen zwei Rothwardonen; ein abgestorbener Baum als Zierde des Platzes; ein aus vollem Halse schreiender Prediger und noch mehr Stufen.

Dann betrat ich endlich das Haus des Jarl und hatte nur ein paar Schritte getan, als eine Dunmerin mit gezogener Waffe auf mich zukam. Soviel zur nordischen Gastfreundschaft. Was ich hier wolle, herrschte sie mich an und erklärte, dass der Jarl niemand empfange.
„Alvor aus Flusswald schickt mich, mit der Bitte um Hilfe“. Das nahm der Dunmerin etwas Wind aus den Segeln und sie forderte mehr Informationen. Aber gerne doch – das Zauberwort „Helgen“ ließ sie das Schwert senken und ich wurde zum Thron von Jarl Baalgruuf geleitet, der sich gerade mit seinem Vogt beriet.

Die Drachenneuigkeiten sicherten mir die volle Aufmerksamkeit des Jarl und er wollte Genaueres erfahren. Also berichtete ich was vorgefallen war: Gefangennahme Ulfric’s und der Sturmmäntel, Versuch der Kaiserlichen uns alle einen Kopf kürzer zu machen, Auftritt des Drachens und Zerstörung von Helgen.

Der Jarl zeigte sich etwas überrascht ob meiner Direktheit und sehr besorgt wegen möglicher Drachenangriffe in seinem Fürstentum. Die Dunmerin, Irileth geheißen und so etwas wie die rechte Hand und Leibwächterin des Jarl, wurde damit beauftragt sofort einen Trupp Soldaten nach Flusswald zu senden – die mit leicht näselnder Stimme vorgetragenen Einwände seines Vogtes wischte der Jarl barsch beiseite. Schutz und Sicherheit seine Untertanen hätten absoluten Vorrang – guter Mann! Wie ein durchnässter Hund und mit eingezogenem Schweif, verabschiedete sich der Vogt zu seinen „wichtigen“ Pflichten. Und ich verbiss mir ein Grinsen. Sich wieder mir zuwendend erklärte Balgruuf seine Dankbarkeit und beauftragte einen Diener mir eine Rüstung aus der Waffenkammer des Jarl zu holen. Ich bedankte mich, neigte den Kopf und wollte mich entfernen.

„Bitte wartet“ rief der Jarl. „Ich hätte da noch eine Aufgabe für jemanden wie Euch. Es geht um das Auftauchen der Drachen.“ Nun denn, ich hatte ja nichts besseres vor. War Söldner und die Belohnung bisher gut. Also folgte ich ihm in den anliegenden Raum zu seinem Hofzauberer, der mich in meine Aufgabe einweisen sollte. Was dieser, leicht überheblich, auch tat. Es galt ein altes Artefakt, aus der Zeit vor den Drachenkriegen, aus einem Hügelgrab bei Flusswald zu bergen. Mehr konnte, oder wollte mir Farengar Heimlich-Feuer (trefflicher Name) nicht sagen. Der Jarl wies nochmals auf die Dringlichkeit hin und stellte eine reichliche Belohnung in Aussicht. Also zurück nach Flusswald; Alvor die gute Nachricht überbringen und vielleicht ein paar Informationen zu meinem Auftrag sammeln.

Am Stadttor erteilte Irileth gerade einigen Wachen den Auftrag nach Flusswald zu gehen. Es gefiel mir, wie sie zu den Männern sprach und das Wohl der Einwohner in den Vordergrund stellte. Gemeinsam mit den Wachen brach ich auf.


< Flusswald >

Wir erreichten das Dorf mit Einbruch der Dämmerung. Alvor arbeitete noch in seiner Schmiede und war sehr erleichtert und dankbar. Erneut bot er mir Gastfreundschaft in seinem Hause an, was ich aber ablehnte – es war doch etwas eng dort und ich hatte vor mir im Gasthaus ein Zimmer zu nehmen. Alvor bestand dann darauf wenigstens für etwas Met und ein anständiges Abendmahl im Gasthaus zu bezahlen. Das nahm ich gerne an. Ich verkaufte ihm noch einige Waffen und Rüstungsteile, die ich bei der Flucht aus Helgen eingesammelt hatte und ging hinüber zum Gasthaus.

Im „Schlafenden Riesen“ wurde ich erst mal Zeuge, wie die Wirtin wegen schlecht gewordenem Bier herum zeterte – gut zu wissen, also kein Bier heute Abend. Hoffentlich waren die Betten wenigstens frei von ungebetenen Gästen.

Die Männer und Frauen hinter den Wirtshaustresen sind immer eine gute Quelle für Informationen und Gerüchte. Dieser hier, Ognar, war zwar etwas brüsk und einsilbig, machte aber keine Ausnahme.

- Ein Junge wollte Kontakt zur Dunklen Bruderschaft - soll er; gedungene Mörder sind nicht meine Sache. Auch Söldner haben eine Ehre!
- Die Dunmer haben irgendwo einen Schrein für Azura errichtet – OK, wenn ich mal Lust auf Sightseeing habe!
- Im Handelskontor des Dorfes wurde eingebrochen – dann sollte ich dort mal nachfragen, vielleicht springt was raus.
- Eine Dreiecksgeschichte, zwei Männer buhlen um ein Weib – na so etwas.
- Ulfric sei den Kaiserlichen entkommen – kann ich bestätigen
- Hirngespinste von einem Drachenangriff auf Helgen – wenn Du wüsstest.

Zum Schluss zeigte er mir noch einen Beutebrief des Jarl. (*) Ein Banditencamp ist auszuheben! Na das war doch was für mich – allerdings brauchte ich noch eine Karte um das Versteck zu finden.

Bei der Wirtin zahlte ich für ein Zimmer (ganz schön teuer!), verstaute dort Waffen und Ausrüstung. Dann holte ich mir einen Krug Met, setzte mich einen Tisch und lauschte dem Spiel und Gesang des Barden. In einer Spielpause kam er zu mir herüber, bat um eine Münze, die er zusammen mit einem Krug Met auch erhielt. Der Met war wohl ein Fehler, denn er begann zu prahlen, dass er beste Mann im Dorf für Camilla sei und Faendal keine Chance hätte, auch wenn dieser die Angebetete regelmäßig besuchte. Ich wies ihn darauf hin, dass man sich ohne Nähe schlecht näher kommen könnte. Mein zweiter Fehler, denn nun verwickelte er mich in eine Intrige gegen seinen Nebenbuhler, schob mir einen gefälschten Brief unter, den ich im Namen Faendals übergeben sollte. „Keine Chance“, dachte ich und war froh, als sich Alvor und auch Hadvar einfanden.

Ognar schien sein Handwerk als Koch zu verstehen, der gebratene Lachs stammte direkt aus dem Fluss und schmeckte hervorragend. Zum Hügelgrab konnten beide nicht viel sagen. Hadvar erinnerte sich an Kindheitsängste über Draugr, die des Nachts von dort herabstiegen, Alvor meinte nur, es sei uralt und niemand habe sich wohl bisher die Mühe gemacht, dort hinabzusteigen. Vermutlich würden sich dort auch Banditen herumtreiben.

Alvor verabschiedete sich recht früh, während Hadvar und ich noch einige Krüge auf die gelungene Flucht leerten. Irgendwann verstieg sich Hadvar dann, mir vorzuschlagen der kaiserlichen Armee beizutreten, was die Stimmung abrupt kippen ließ. Ich starrte ihn so böse an, dass er zurückzuckte und schlagartig nüchtern wurde. „Ja ja, entschuldigt!“ murmelte er und verabschiedete sich.

Ich hatte nun wirklich nicht vor mich noch mehr einzumischen, als schon mehr oder weniger unfreiwillig geschehen, oder für irgendeine Seite dieses Krieges zu entscheiden. Abgesehen davon, dass ich für eine solche Entscheidung viel zu wenig über die Hintergründe wusste. Im Moment schien es für beide Seiten gute Argumente zu geben – jeweils dafür und dagegen. Was ich wollte war, durch Himmelsrand zu reisen, vielleicht etwas über meine Familie herauszufinden, dabei einen Sack voll Gold zu verdienen und mich irgendwann und irgendwo zur Ruhe setzen. Möglicherweise sogar mit einer Frau an meiner Seite – einer wie Aela!?

Oh oh, der Alkohol zeigte mal wieder seine Wirkung – Zeit ins Bett zu gehen.


Gute Nacht

tbc...

Trondersen
22.11.2013, 22:34
19. Letzte Saat 4Ä201

Viel gibt es nicht zu berichten.
Der brummige Ognar servierte mir zum Frühstück etwas Brot und Käse, dann machte ich mich auf zu Alvor. Ich brauchte dringend eine bessere Rüstung, bevor ich mich auf irgendwelche Abenteuer einließ. Hatte er sogar im Angebot, wenn auch nur eine Eisenrüstung. Allerdings die Preise – das Leben in Himmelsrand ist wahrlich nicht billig. „Fragt Hod von der Säge dort drüben nach Arbeit, wenn ihr Gold braucht“, meinte Alvor.

Hod brauchte Feuerholz und ich sollte es hacken. Dann mal los, es war angenehm warm heute und ein wenig Training würde nicht schaden, bevor ich zum Hügelgrab aufbrach. Hod zahlte ganz ordentlich und so flogen die Stunden dahin.

In einer Pause kam ich mit Faendal, der auch für Hod schuftete, ins Gespräch. Er war ein Waldelf, den es hierher verschlagen hatte, Svens Nebenbuhler und schwärmte hingebungsvoll von einer einzigartigen Schönheit in Flusswald – wohl jene Camilla. Seine Schwärmerei war mir deutlich sympathischer, als die Prahlerei des Barden Sven. So folgte ich meinem Gefühl und zeigte ihm den Brief von Sven. Faendal war erschüttert und ging leise vor sich murmelnd davon. Ich hörte noch so etwas wie „Den Spieß umdrehen“. Dann setzte ich meine Arbeit fort, aber die Sache war für mich noch nicht erledigt.

Wenig später erschien Faendal wieder, nun seinerseits einen gefälschten Brief in der Hand, den ich auch zu Camilla bringen sollte. "Verdammt", dachte ich, "können die Kerle das nicht wie Männer aushandeln." Schließlich war ich kein Bote der Liebesgöttin, aber nun hatte ich die Sache wohl am Hals.

Doch zunächst beendete ich meine Arbeit an der Sägemühle und ging dann zu Schmiede um mit dem frisch „gehackten“ Gold endlich eine halbwegs gescheite Rüstung zu kaufen. Alvor bot mir an, die Rüstung noch etwas zu verbessern und anzupassen, wenn ich ihm in der Schmiede etwas zu Hand ginge. Das Angebot nahm ich natürlich an und hoffte so mein bisher eher geringes Wissen um die Schmiedekunst etwas zu erweitern. Alvor zeigte mir auch noch, wie ich aus den Wolfs- und Bärenfellen nützliche Taschen herstellen konnte und wie man mit Holzkohle einfache Fackeln fertigt – eine gute Ergänzung meiner Ausrüstung und für Ausflüge in dunkle Hügelgräber.

Darüber verging der Nachmittag wie im Flug und es wurde bereits dunkel, als wir unsere Arbeit beendeten. Der Laden gegenüber hatte schon zu, also ging ich zurück ins Gasthaus, aß zu Abend und ging früh in mein Zimmer.


Gute Nacht

tbc...

Trondersen
22.11.2013, 22:47
20. Letzte Saat 4Ä201

Meine ersten Schritte führten mich in „Flusswald Kontor“, wo ich mitten in einen Disput der Geschwister Lucan und Camilla platzte. Camilla war wirklich nett anzusehen, keine Aela, aber immerhin. Und Temperament hatte sie auch, denn es flogen gerade die Fetzen. Sie wollte wohl auf eigene Faust die Banditen jagen; er war strikt dagegen. Nun, dem Manne konnte geholfen werden.

Als sie mich bemerkten, endete der Streit und Lucan fragte nach meinem Begehr – trotz des Diebstahls hätte er wohl alles was ich bräuchte. Ich brauchte Platz in meinen Taschen und verhandelte mit ihm über alles, was ich entbehren konnte. Dann fragte ich nach dem Einbruch. „Ja, es wurde eingebrochen, aber eigentlich nichts geraubt. Nur ein Schmuckstück aus Gold haben die Diebe mitgenommen“ erzählte er. „Das Stück hat die Form einer Drachenklaue und ist mir lieb und teuer – eine Erinnerung.“ Ob ich Interesse hätte es wiederzubeschaffen, die Banditen seien wohl am Ödsturzhügelgrab zu finden. Er würde mir auch eine ordentliche Summe Goldes zahlen. Ich willigte ein, denn zum Hügelgrab wollte ich ja ohnehin.

Blieb noch das Problem mit dem Liebesbrief. Welchen sollte ich abgeben? Sollte ich eine Münze werfen, dem Bauchgefühl folgen oder es auf sich beruhen lassen? Aber dann hätte ich die beiden Freier am Hals – also gut. Ich gab Camilla Faendals Fälschung und erlebte die Entrüstung einer gekränkten Frau. Allerdings nur kurz, denn dann war sie nur noch daran interessiert mir zu folgen. Der folgende heftige Geschwisterstreit bescherte mir eine hübsche Eskorte - bis zum Stadtrand. Dort zeigte mir Camilla noch wo der richtige Weg verlief und ging seufzend zurück in den Laden.

Ich überquerte die Brücke und stieß auf den wartenden Faendal. Er hatte mich wohl beobachtet und wollte Näheres wissen. Die Information erfüllte ihn mit Freude, er drückte mir ein paar Goldmünzen in die Hand und meinte: „Wenn Ihr mal Hilfe braucht....“

Das kam mir gelegen, denn ein guter Schütze ist eine angenehme Rückendeckung für einen Schwertkämpfer. Faendal willigte ein mir zum Hügelgrab zu folgen.


<<>>

Banditen, überall Banditen, auf dem Weg zum und vor dem Hügelgrab. Und natürlich auch drinnen, garniert mit einer Reihe von Draugr, denen Faendal und ich zur endgültigen Ruhe verhalfen und gekrönt von einer ziemlich groooßen Frostbissspinne. In deren Nest fanden wir dann auch den Dieb. Arvel der Flinke, war wohl doch nicht flink genug gewesen und fein säuberlich in Spinnenseide verpackt worden. Nach Befreiung aus seinem Dilemma zeigte er sich wenig dankbar und versuchte zu fliehen, was ihm einen Pfeil und einen kräftigen Schlag auf den Kopf einbrachte. Nun hatte ich das Ornament von Lucan und Arvel’s Tagebuch gab die entsprechenden Hinweise zur Nutzung – was ich einige tote Draugr weiter erfolgreich ausprobieren konnte. Ein kurzer Gang führte in eine mächtige Höhle.

Sie wurde beherrscht von einem halbkreisförmigen Monument, ein Grabmal vermutlich. In der Mitte befand sich ein großer stilisierter Echsen-, oder vermutlich eher Drachenkopf, dessen Augen mich kalt zu fixieren schienen. Im unteren Mauerteil waren fremdartige Muster eingeritzt und vor dem Monument befanden sich ein Altar, ein Steinsarkophag und eine große Schatzkiste. Darin vermutete ich das gesuchte Artefakt und ging vorsichtig darauf zu. „Ihr Götter“ stöhnte Farndal auf, denn plötzlich begann eine Gruppe der eingeritzten Muster in magisch zu leuchten. Ein blaues Licht zog mich an und zwang mich immer näher zutreten. Rotgelbe, magische Schleier brachen aus dem Muster hervor, umhüllten mich, ergriffen Besitz von meinen Gedanken und dann ...dann konnte ich die Zeichen „lesen“. Lesen – aber nicht verstehen! Die magischen Lichter verblassten langsam, aber ich stand weiter wie in Trance und versuchte zu verstehen, was hier mit mir passierte.

Faendal’s Warnruf holte mich jedoch schnell in die Wirklichkeit zurück. Der Deckel des Steinsarkophags hatte sich geöffnet und ein Draugr stellte sich uns entgegen. Und der war von anderem Kaliber als die bisherigen. Er wirkte größer, stärker und er beherrschte Magie! Sein Schrei traf mich wie der Tritt eines Pferdes und ließ mich einige Schritte zurücktaumeln. Vielleicht sollte ich besser „Drachentritt“ sagen, denn ähnliches hatte ich auch in Helgen gesehen. Aber mir blieb keine Zeit für weitere Überlegungen, denn der Draugr-Fürst stürmte bereits auf mich zu und hieb mit seiner Streitaxt auf mich ein. Und noch mal Magie! Ich konnte dem Angriff nicht komplett ausweichen und spürte einen heftigen Schlag an der Schulter. Eiskalte Ströme fuhren von der getroffenen Stelle durch die ganze rechte Seite und ich hatte große Mühe mein Schwert unter Kontrolle zu halten. Aber ich war beweglicher als der Untote - ein paar schnelle Schritte zur Seite gaben mir die nötige Zeit, um einen Heiltrank aus der Hüfttasche zu nesteln. Noch zwei Schritte, trinken und ich konnte spüren wie Lähmung und Schmerz nachließen. Jetzt war ich dran: eine mächtige Vorwärtsattacke durchbrach den Block, eine weitere zwang den Draugr auf die Knie und dann war es vorbei.

Schwer atmend wartete ich auf die nächste Überraschung, die aber erfreulicherweise ausblieb.
Dann machte ich mich an die Untersuchung der Kiste, fand aber nur Schmuck und etwas Gold – verdammt! Wenn das Artefakt hier war, dann musste es der Draugr-Fürst sich haben. Es war nicht gerade angenehm den einbalsamierten Leichnam zu untersuchen, aber ich wurde fündig. Unter dem was einst eine nordische Rüstung gewesen sein mochte, halb in den Brustkorb eingesunken, fand ich das Gesuchte.


Auftrag erledigt – und nun nichts wie raus hier!

tbc...

Trondersen
26.11.2013, 19:20
21. Letzte Saat 4Ä201

Abenddämmerung im „Verlassenen Lager“ – im flackernden Licht einer Laterne schreibe ich meine Notizen fort.

Nachdem das Artefakt im Ödsturzhügelgrab geborgen war, folgten Faendal und ich der Treppe neben dem Monument nach oben, gelangten in eine kurzen Gang, der jedoch vor einer Felswand endete. Ein Hebel gab den Weg frei, der aber nur auf einen Sims in einer weiteren Höhle führte, eine Gedenkstätte mit einem von frischen Blumen umgrenzten Totenschädel. Wir sprangen herunter und folgten dem Gang, der uns zu einem Ausgang führen sollte, wenn man dem frischen Luftzug Glauben schenken konnte und landeten auf einem Felsband. Trotz sternenklarer Nacht, konnte man nicht viel erkennen. An einen Abstieg ins Tal war unter diesen Umständen nicht zu denken und in das Hügelgrab kamen wir auch nicht wieder hoch.

So zogen Faendal und ich uns an eine windgeschützte Stelle zurück, stillten Hunger und Durst aus den kargen Vorräten und warteten dösend auf den neuen Tag.

Mit den ersten Sonnenstrahlen begann wir mit dem Abstieg, der allerdings nicht ganz so leicht fiel. Wir hatten doch einige Blessuren durch die Kämpfe, die sich jetzt schmerzhaft bemerkbar machten. Dann ging es dem Fluss folgend weiter Richtung Flusswald. Dabei stießen wir in einer abgelegen Hütte auf ein altes, wenig gesprächiges Mütterlein. Sie lebte hier wohl als Alchemistin und ich entdeckte ein interessantes Buch zu diesem Thema, dem ich einige wertvolle Tipps entnahm - bei meinem Verbrauch an Heiltränken, wäre es wohl sinnvoll sich etwas mehr mit dieser Materie zu befassen.

Wenig später erreichten wir Flusswald, ich dankte Faendal für seine wertvolle Unterstützung, überließ ihm als Dank einige Rüstungsteile samt einem besseren Bogen und begab mich ins Gasthaus, um etwas zu ruhen.

Ognar empfing mich brummelnd wie immer, ein Zimmer wollte oder konnte er mir aber nicht vermieten, da die Wirtin anderweitig unterwegs war. „Den Kopf auf den Tisch zu legen“ versprach nicht viel Entspannung und Erholung – also auf nach Weißlauf um dort ein Quartier zu finden.

Etwas weiter nördlich, bei den Wasserfällen, machte mich das aufgeregte Gekläff eines Hundes auf einen Lagerplatz am anderen Ufer aufmerksam. Außer dem Qualm eines erlöschenden Lagerfeuers und dem aufgeregt hin und her springendem Hund war niemand zu sehen. Vielleicht brauchte jemand ja Hilfe!?

Ich suchte und fand oberhalb der Fälle eine Möglichkeit auf das andere Ufer zu gelangen und näherte mich vorsichtig dem Lager. Der Hund rannte sofort auf mich zu; und gleich wieder bellend zurück zu Lager. So lotste er mich zu dem, was von seinem Herrchen, vermutlich einem Jäger noch übrig war. Wölfe oder etwas größeres hatten den Mann übel zugerichtet.

Mir blieb nichts zu tun als den Sepp Uldinger, so sein Name wie ich einer letzten Notiz entnahm, bei den naheliegenden Felsen zu begraben.

Dann entfachte ich das Feuer erneut. Am Kochgestell hing noch ein Kaninchen, dass Uldinger vor seinem Tode gejagt hatte - frisch gebraten ein vorzügliches Mahl. Der Hund, Brego, machte sich hungrig über die Reste her und ließ sich anschließend zu meinen Füßen nieder. Wie es schien, hatte ich einen neuen Begleiter.

Ich beschloss, meine Reise bis zum nächsten Tag zu unterbrechen.. Essbares hatte ich genug gefunden, das Zelt würde mir Schutz bieten und Brego für mich Wache halten


Die Ruhe wird mir gut tun!

tbc...

Trondersen
30.11.2013, 18:43
22. Letzte Saat 4Ä201

Als die ersten Sonnenstrahlen....________

<>

Hier bricht die Schrift ab, die Schreibfeder entgleitet der Hand und trudelt zu Boden. Der alte Nord krampft sich zusammen, das Gesicht schmerzverzerrt.

Er sinkt im Stuhl zurück – dann entspannen sich seine Züge und ein Lächeln über das Gesicht und wir hören ihn Flüstern:


„S o v n g a r d e….. ich eile“

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30.11.>OT: Leider muss dieses Abenteuer hier enden, da meine Festplatte den letzen „Datenzug“ getan und alle Bits und Bytes ins Nirwana geschickt hat.

06.12.>OT: Ich mag die Figur; vielleicht weil ich ja auch wenig Gordo Freyn bin :).
Deshalb habe ich beschlossen den Charakter wieder aufzunehmen, ein „Gordo Freyn Reloaded“ sozusagen.:D
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<<< ZWISCHENSPIEL >>>

(Gordo Freyn)

„Sovengarde – ich eile”. Diese Worte hallen noch in meinem Kopf nach, als ich erwache und die Augen öffne. Aber da ist keine lange Tafel, die sich unter dem Gewicht der Speisen biegt; da sind keine Helden, die ihre nimmervollen Wein- und Bierkrüge oder die Methörner schwingen, während sie von alten Schlachten schwärmen oder ihre Kampfgesänge grölen; da sind auch keine alten Freunde und Kampfgefährten, die aufspringen und mich lachend begrüßen. Nichts davon – gar nichts!

Statt dessen ist da ein einfaches Zimmer, ein knisterndes Feuer im Kamin und ein Bett, in dem ich zugedeckt mit Fellen liege. Neben dem Bett döst Erydis, meine Haushofmeisterin, auf einem Stuhl. Als ich versuche aufzustehen, öffnet sie die Augen, Erleichterung und Freude spiegeln sich in ihrem Gesicht.

„Ihr seid wach, Herr! Endlich!“ ruft sie und drückt mich sanft, aber unerbittlich zurück in die Felle. „Ihr hattet einen Schwächeanfall und seid zusammengebrochen – Euer Herz, nicht wahr! Vor fast 3 Tagen ist es passiert.“ Drei Tage – kein Wunder, dass ich so hungrig und durstig bin, dass mein Magen laut knurrt. Erydis lacht auf. „Moment!“ sagt sie und verlässt das Zimmer, um gleich darauf mit einer Schale voll dampfender Fleischbrühe und einem Krug zurück zu kommen. Leider kein Met, sondern einfaches Wasser löscht den Durst, als sie mir den Krug an die Lippen hält. Und dann beginnt sie mich mit der Fleischbrühe zu füttern. Meine Proteste und bösen Blicke werden geflissentlich ignoriert – wie bei einem kleinen Kind!

Doch dankbar spüre ich die Wärme der Suppe und neue Kraft durch meinen Körper fließen; dann übermannt mich wieder der Schlaf..


<<>>

Ich fühle mich schon kräftiger, aber Erydis besteht darauf, dass ich vorerst noch im Dienstbotenzimmer liegen bleibe – so könne man sich besser um mich kümmern. Widerspruch wird von ihr nicht geduldet – also füge ich mich.

Aber nicht lange!
Ich glaube die Götter haben mir den Zutritt nach Sovngarde nur verwehrt, weil ich meine Aufgabe noch nicht erfüllt habe. Deshalb bestehe ich nach zwei weiteren Tagen darauf, in meine Gemächer umzuziehen. Ich lasse mir einen Tisch ans Fenster stellen und meine Papiere und Notizen bringen.

Eingehüllt in wärmende Felle ordne ich die Unterlagen und versuche einen neuen Anfang. Vom Hof klingt Hundegebell herauf. Richtig – von Brego, meinem neuen Gefährten aus dem „Verlassenen Lager“ hatte ich zuletzt erzählt.

Ich tauche die Feder in das Tintenfass und beginne meinen Bericht fortzuschreiben.......

Tbc

Trondersen
06.12.2013, 23:45
22. Letzte Saat 4Ä201

Als die ersten Sonnenstrahlen in das Zelt fielen, erwachte ich frisch und ausgeruht. Kräftige Mahlzeiten, der letzte Heiltrank und meine schwache Wiederherstellungsmagie hatten dafür gesorgt, dass die Blessuren schnell abgeheilt waren. Noch etwas Brot und Käse mit einem Schluck Wasser heruntergespült; ein paar Reste vom Kaninchen für Brego und wir waren fertig zum Aufbruch nach Weißlauf.

Zelt und Kochgeschirr packte ich zusammen und verschnürte alles zu einem Tragegestell. Sepp Uldinger, Frieden seiner Seele, würde es nicht mehr benötigen und mir würde die Ausrüstung sicher noch gute Dienste leisten.


<Weißlauf>

Ich fand Farengar in ein Gespräch mit einer Frau vertieft und natürlich ging es um irgendwelche alten Drachengeschichten. Die Frau konnte ich zunächst nicht erkennen, da eine Kapuze ihr Gesicht verhüllte. Wie es schien war sie eine Botin von Farengar’s Informanten und Auftraggebern. Schließlich bemerkte mich Farengar und ich gab ihm den Drachenstein, was ihn sichtlich freute. Die Unbekannte schaute auf, um mich zu Mustern und ich erkannte überrascht, dass es sich um Delphine, die Wirtin des „Schlafenden Riesen in Flusswald handelte. Seltsam!

Als ich mich gerade bei Farengar erkundigen wollte, was nun mit den Fundstück geschehen sollte, näherte sich eiligen Schrittes Irileth. „Ein Drache ist beim westlichen Wachturm gesichtet worden“ teilte sie mit; der Jarl verlangte nach Farengar und ich sollte mich doch anschließen. Farengar, aufgeregt wie ein kleines Kind, wollte Näheres von Irileth wissen. Der gute Mann hatte offensichtlich keine Vorstellung davon, was ein Drache anrichten konnte – aber so sind sie halt die „geistigen Arbeiter“!

Der Jarl Balgruuf nahm gerade den Bericht einer Wache vom westlichen Wachturm entgegen. Voller Panik war diese beim Erscheinen des Drachen nach Weißlauf geflüchtet, um seinen Herren zu warnen. Der Jarl beauftragte Irileth mit einem Trupp Soldaten am Wachturm nach dem Rechten zusehen – und natürlich „durfte“ ich mich aufgrund meiner Drachen-Erfahrung anschließen. Erfahrung, hmm. Das Einzige was ich gelernt hatte, war möglichst schnell und möglichst weit weg zu rennen!

Allerdings war ich jetzt gerüstet und bewaffnet und Weißlauf war in ernster Gefahr. Nicht der richtige Moment, um sich der Verantwortung zu entziehen. Während Farengar’s Bitte, sich den Drachen auch „anzuschauen“, abgelehnt wurde, machte ich mich auf, Irileth und ihre Truppe am Stadttor zu treffen.

Irileth hatte es wohl verstanden das kleine Häuflein Wachen zu motivieren und auf den Kampf einzustimmen. Unwissenheit kann auch ein Vorteil sein – ich war jedenfalls nicht so optimistisch.


<Der westliche Wachturm>

Von einem Drachen war nichts zu entdecken, als wir uns im Laufschritt näherten. Aber zahlreiche Brände und die Zerstörungen zeigten, dass einer vorbeigeschaut hatte. Von den restlichen Wachen war ebenfalls nichts zu sehen.

Ich setzte meinen Helm auf, zog die Bänder der Rüstung nach und dann näherten wir uns langsam, mit gezogenen Waffen dem Ort des Geschehens.

Eine Wache hatte den Feueratem des Drachens überlebt und sich in der Ruine des Turms versteckt. Die beiden anderen Wachen hatte der Drachen getötet, bevor er verschwand, berichtete er Irileth gerade, als der Drachenschrei ertönte und das fliegende Ungeheuer zurück kam.

„Bleibt in Bewegung um dem Feuer auszuweichen und nutzt eure Bögen!“ rief ich den Wachen zu, meinen ersten Pfeil auf die Sehne legend. Ich war nicht der beste Schütze, aber die ersten zwei Pfeile saßen im Ziel – dann musste ich schnell nach Deckung vor dem Drachenfeuer suchen.

Feuerspeiend kreiste der Drache um den Wachturm und machte sich in unserer Sprache(!) über die Menschlein lustig. Die tapferen Wachen und ich sandten Pfeil um Pfeil, von denen aber viele an den Schuppen einfach abprallten. Einzig Irileth, die Blitzzauber zu wirken verstand, richtete sichtbaren Schaden an und der schien den Drachen zu ermüden. Schließlich landete der Drache nahe der Straße und sofort wechselten wir die Waffen und stürmten mit blanken Schwertern, Äxten und Streitkolben auf das Untier zu.

„Seitlich angreifen! Die Flügel attackieren! Er muss am Boden bleiben!“ brüllte ich lauthals.
Leider folgten nicht alle Wachen meinem Rat – der erste verbrannte im Feueratem, dem zweiten riss der Drache glatt einen Arm aus. Doch wir anderen schafften es nahe genug heran und attackierten den Drachen, während Irileth aus Distanz mit ihrem Blitz zuschlug.

Und wir erzielten Wirkung! Die Drachenschuppen platzen und rissen unter unseren wütenden Schlägen – dann floss das erste Drachenblut auf den Boden. Es schien endlose Stunden zu dauern, bis das Lebenslicht des Drachen unter unseren Schlägen erlosch. Ein letzter wütender, aber auch überrascht klingender Schrei Drachenschrei: „Neeiin, Dovahkiin, nein!“
Dann war es endlich vorbei.

Völlig erschöpft, keuchend und nach Luft ringend sammelte sich die Kämpferschar um das besiegte Ungeheuer.

Doch was war das? Zwischen den Schuppen züngelten kleine Flammen; die Schuppen lösten sich auf und schwebten in den Himmeln. „Zurück!“ rief Irileth, denn die Flammen wurden immer größer und größer, bis schließlich der ganze Körper im Feuer verging. Doch da war noch mehr.....

Rotgelbe, magische Schleier wanden sich aus dem Feuer und wie im Ödsturzhügelgrab strömten sie auf mich zu, umhüllten meinen Körper und wieder drang etwas in meinen Geist ein. Das fremdartige Muster drängte sich in meinen Blick und ich konnte es lesen und ........ verstehen! In meinem Kopf formte sich ein Wort, fremdartig, aber voller unbekannter Macht:


„Fus“.

tbc...

Trondersen
07.12.2013, 11:41
22. Letzte Saat 4Ä201 (Fortsetzung)

Als ich aus meiner Trance erwachte, hatten sich verbliebenen Kämpfer um mich geschart und ihren Gesichtern spiegelten sich die unterschiedlichsten Empfindungen – Staunen, Furcht, Angst, Entsetzen und Misstrauen. All dies konnte ich gut verstehen, erging es mir im Grunde doch nicht anders.

„Ihr seid ein ... ein Drachenblut!?“ stammelte schließlich einer von ihnen. Ich starrte ihn verständnislos an. „Drachenblut?“ „So nannte man in den Alten Legenden Krieger, die Drachen töten und deren Kräfte oder Seele aufnehmen konnten. Und genau das ist bei Euch ja wohl eben passiert.“ „Ich weiß nicht..., was hier... passiert...ist!“ erwiderte ich stockend. Die Wache allerdings schien überzeugt: „In den alten Legenden konnten diese Krieger einen Schrei ausstoßen – einen Schrei in der Drachensprache! Ihr solltet das jetzt auch können – versucht es einmal! Das wäre der Beweis, dass ihr ein Drachenblut seid!“

Ich probierte das fremdartige Wort „Fus“ auszusprechen, aber es wollte nicht gelingen! Während ich weiter versuchte, entbrannte unter den Wachen ein heftiger Disput darüber, ob es Drachenblut-Helden wirklich gäbe oder dies nur eine alte Mär sei.

Wie die meisten Bewohner des Kaiserreiches, wusste ich von Tiber Septim, der als Kaiser Tamriel befriedet und geeint hatte und damit die 3Ära begründete, dass er als „Drachenblut“ bezeichnet wurde – wie auch alle seine Nachkommen diese Bezeichnung trugen. Allerdings lehrte man, dass diese Blutlinie vor 200 Jahren, am Ende der Oblivion-Krise mit dem Tode von Martin Septim ihr Ende fand. Außerdem gab es zu der Zeit schon lange keine Drachen mehr – was also sollte das hier und jetzt mit mir zu tun haben.

Irileth schien von der Diskussion der Wachen etwas genervt und brachte es mit barschen Worten auf einen einfachen Nenner: „Wir brauchen keine alten Sagen und Legenden. Dieser Drache wurde getötet und das ist es was zählt“

Währenddessen hatte ich mich weiter bemüht „Fus“ zu artikulieren – und plötzlich gab ich diese fremdartigen Laute von mir. Mein Atem schien die Luft aufzuladen, blaue Wirbel schossen auf die Wachen in meinem Blickfeld zu und brachten sie ins Wanken und Stolpern.

Es hatte geklappt – ich schien also wirklich ein Drachenblut zu sein!

„Und jetzt!?“ fragte ich mich und vor meinem geistigen Auge sah ich, wie sich die Götter vor Lachen am Boden wälzten, über diesen armen kleinen Narren in Himmelsrand.


Verdammt sollten sie sein.

tbc...

Trondersen
08.12.2013, 19:57
22. Letzte Saat 4Ä201 (2. Fortsetzung)

Es war Irileth, die mich wieder in die Wirklichkeit zurück brachte, mir für die Kampfunterstützung dankte und mich bat, Jarl Balgruuf schnellstens über die Ereignisse zu informieren. Sie selbst wollte noch zur Sicherheit hier bleiben, für Ordnung sorgen und die Toten bestatten lassen.

Sie hatte Recht, den Lebenden sollten meine Sorge und meine Taten dienen – für das Drachenblut-Rätsel blieb später immer noch Zeit. Also auf nach Weißlauf! Noch kurz das Drachenskelett untersucht und ein paar Knochen und Schuppen eingesammelt, dann brach ich mit Brego, der alles gut überstanden hatte, auf.

Auf halber Strecke wurde Brego unruhig, drückte sich flach auf den Boden und fiepte ängstlich. Ich zog schnell das Schwert, sah mich um, konnte aber keine Gefahr ausmachen, als plötzlich die Erde zu beben begann und eine Stimme wie Donnergrollen über das Land raste. „Dovahkiin“ hallte es aus den Wolken, dann war wieder alles ruhig. Ich wartete noch etwas, aber nichts geschah mehr. Also steckte ich das Schwert zurück und setzte meinen Weg zum Jarl fort.

Seltsam, das gleiche Wort hatte doch auch der Drache vor seinem Tode ausgestoßen. Dovahkiin – und noch ein Rätsel, dass ich lösen musste.


<Weißlauf>

Gleich hinter dem Stadttor wurde ich Zeuge wie zwei Alik’r von einer ziemlich arroganten Stadtwache der Stadt verwiesen wurden. Nicht ganz ungefährlich das Verhalten der Stadtwache; die Söhne der Wüste aus Hammerfell waren nicht nur stolz, sondern auch leicht reizbar und aufbrausend, wie ich auf meinen Reisen feststellen durfte. Diese jedoch hielten sich im Zaum und fügten sich; nicht ohne mich zu bitten ihnen bei der Suche nach einer Rothwardonin zu helfen, die aus Hammerfell geflohen sei und sich vermutlich hier versteckt halte. Warum diese Person gesucht wurde, wollten die beiden nicht sagen – na dann wohl ohne mich!

Wie es schien, hatten die Bewohner Weißlauf’s wohl wenig bis gar nichts von den Ereignissen mitbekommen; jedenfalls schienen sie nicht beunruhigt und gingen in aller Ruhe ihrem Tagewerk nach – es war ihnen gegönnt!

Anders war es im Palast des Jarls. Hier hatte man wohl auch die grollende Stimme vernommen und der hochnäsige Vogt des Jarls stritt darüber mit einem kräftigen Nordkrieger. Und natürlich stritten sie auch über mich. Proventus Avenicci, der Vogt, tat alles als „Nordunsinn“ ab, schließlich könne er an meiner Person nichts besonderes erkennen. Hrongar, der Bruder des Jarl, verwies auf die alten Traditionen und Legenden, die bis in die Gründungszeiten von Himmelsrand und Tamriel zu rückreichten. Er war drauf und dran, dem eitlen Vogt an die Gurgel zu gehen und ich hatte nicht übel Lust mitzumachen.

Doch der Jarl schritt rechtzeitig ein und wollte von mir wissen, was am Wachturm nun wirklich passiert sei. Ich berichtete über den Drachen, den mutigen Kampf der Wachen und das wir schließlich den Drachen hatten töten können. Dies nahm er mit großer Erleichterung zur Kenntnis und fragte nach weiteren Einzelheiten. Also ergänzte ich meinen Bericht über das Überströmen der Drachenkräfte, der Drachenseele auf mich, sowie das Erbeben der Erde und den unheimlichen Ruf nach „Dovahkiin“ bei meinem Rückweg zum Palast.

Er erwiderte, „Dovahkiin“ wäre in der Sprache der Drachen das Wort für das „Drachenblut“; und dass der oder die Rufer die „Graubärte“ waren. So bezeichnete man eine Gruppe von Gelehrten, die die Drachensprache, die Drachenschreie, studierten und sie wohl auch beherrschten. Sie lebten abgeschlossen von der Welt in einen Kloster, Hoch-Hrothgar, auf einem Berg , auch als „Hals der Welt“ bezeichnet. Ein scheinbar friedlicher Ort, den man nur über die Pilgerreise der 7.000 Stufen erreichte. Er gab mir den eindringlichen Rat, mich der Ruf der „Graubärte“ nicht zu verweigern und baldmöglichst nach Hoch-Hrothgar aufzubrechen. Dort könnte ich mehr erfahren und auch lernen die Kraft der Stimme zu nutzen.

Anschließend hob er noch mal hervor, welch großen Dienst ich seinem Fürstentum erwiesen hätte, erhob mich zum Dank in Stand eines Thane von Weißlauf, dem höchsten Ehrentitel, den er vergeben konnte. Dann überreichte er mir die magische „Axt von Weißlauf“ als Amtszeichen Natürlich hatte ich ab jetzt auch das Recht mich in Weißlauf niederzulassen. Zu meiner Unterstützung und zu meinem Schutz, wurde mir die Nordkriegerin Lydia als Huscarl zur Seite gestellt.

Nach meinem Dank entließ mich Balgruuf und wandte sich seinen Amtsgeschäften zu.


<<>>

Nun, Geschäfte hatte ich auch noch einige zu erledigen; Rüstung und Waffe hatten beim Tort mit dem Drachen gelitten und wollten instandgesetzt werden, überschüssige Dinge wollten verkauft und der Proviantbeutel musste aufgefüllt werden.

Auch wollte ich etwas mehr über Stadt und Leute erfahren und so begab ich mich in den Tieflandbezirk, wo ich nach Aussage des Vogtes, alle wichtigen Läden und den Marktplatz finden würde.

Die „Kriegsjungfer“, der Waffenladen von Weißlauf war mein erstes Ziel. Der Händler Ulfberth zeigte sich an dem einen oder anderen Stück meiner „Beute“-Sammlung interessiert; für die notwendigen Reparaturen sollte ich mich an seine Frau draußen in der Schmiede wenden. Adrianne Avenicci bearbeitete gerade ein neues Werkstück und was ihr an Kraft fehlen mochte, glich sie durch Geschick aus. Punktgenau traf der Schmiedehammer sein Ziel, ließ mit hellem Klang die Funken stieben und der Rohstahl formte sich langsam zu einer Klinge. Als sie die halbfertige Klinge wieder zum Durchglühen in die Esse schob, sprach ich sie ob meines Begehrs an. „Ich habe gerade einen großen Auftrag angenommen, Schwerter für die kaiserlichen Truppen, und kaum Zeit. Kennt Ihr Euch etwas mit dem Schmieden aus?“
„Etwas“, nickte ich. „Dann zeige ich Euch schnell, was zu tun ist und Ihr könnt Waffe und Rüstung selbst reparieren.“ Nun gut, selbst ist der Söldnerkrieger, dachte ich und entledigte mich der Rüstung und warf eine einfache Tunika über. Professionell konnte man meine Arbeit wohl nicht nennen und ich geriet ganz schön ins Schwitzen, während ich versuchte die größten Dellen der Eisenrüstung auszubeulen. Das dezente Grinsen mit dem Lydia meinen Schmiedeversuchen zusah, sie hatte es sich auf einer Mauer bequem gemacht und kraulte Brego hingebungsvoll hinter den Ohren, ignorierte ich geflissentlich. Was sich die Dienerschaft so herausnimmt......Noch ein paar Lederbänder erneuert und das Schwert geschärft – fertig.

Erziehung muss sein; und so ließ ich Lydia nun Rüstung, Waffen und mein sonstiges Gepäck aufnehmen, steckte mir mein neues Statussymbol in den Gürtel und marschierte zügigen Schrittes auf den Marktplatz zu.

Brego zog es zum Stand des Jägers Anoriath, wo er sich hinsetzte und mich mit großen Hundeaugen ansah. Wir waren jetzt schon ziemlich lange unterwegs, hatten einen Drachen besiegt und Brego hatte sich seine Belohnung wirklich verdient. Ich erstand beim Händler einige frische Kaninchenkeulen, von denen Brego eine erhielt und sich sofort darüber hermachte.

Am Nachbarstand wurde es plötzlich laut. Zwei Nord, wie es aussah Vater und Sohn, stritten auf das Heftigste mit der älteren Marktfrau. Es ging um das Schicksal des Sohnes der Marktfrau, der sich wohl den Sturmmänteln angeschlossen und im Kampf gefallen war. Die Mutter wollte das allerdings nicht wahr haben und machte den Männern vom Kampfgeboren Clan, scheinbar dem Kaiserreich zugetan, heftigste Vorwürfe und behauptete, dass diese über das Schicksal ihres, eben nicht gestorbenen Sohnes, Bescheid wüssten.

Mutterliebe ist etwas Besonderes und wie der Ältere der Kampfgeborenen sich mit bösen Worten von oben herab über die Nöte des Marktweibes lustig machte, gefiel mir ganz und gar nicht und so trat ich etwas näher. „Ihr solltet Euch schämen, so mit einer trauernden Mutter zu reden!“ fuhr ich die beiden Männer an. Olfrid, das Clanoberhaupt, wandte sich mir zu, wohl um den Streit mit mir fortzusetzen, wozu ich gerne bereit war – wurde aber vom Jüngeren daran gehindert. Dieser hatte mich genauer angesehen und neben meiner Wut wohl auch die „Axt von Weißlauf“ entdeckt und war sich so meines Standes bewusst geworden. „Nichts weiter zu sagen, Vater“, wandte er sich dem Alten zu und zog ihn am Arm davon. Das Mütterlein blickte mir dankbar hinterher, als ich meine Schritte zum Laden der Alchemistin lenkte.

Arcadia, die Ladenbesitzerin, musterte mich bei meinem Eintreten mit besorgtem Blick. Ich wäre etwas blass um die Nasenspitze, meinte sie und diagnostizierte gleich hinterher, das könne eine Ataxie sein. „Aber keine Sorge, dagegen habe ich ein Mittel im Angebot“ fügte sie beruhigend noch an. Netter Versuch, aber ich fühlte mich doch ziemlich wohl. Heilerin war sie wohl keine, aber eine erfahrene Alchimistin, die mir jeden gewünschten Trank brauen könnte – gut zu wissen. Aber eigentlich wollte ich lernen, mir meine Heiltränke selber zu brauen und fragte Arcadia, ob sie mir das beibringen und etwas helfen könnte.

Konnte sie – gegen ein paar Münzen erhielt ich das Rezept für einen einfachen Heiltrank, einige Zutaten und eine Anleitung für die Nutzung ihres Alchemietisches. Nach ein paar Fehlversuchen hielt ich dann stolz den ersten selbstgebrauten Heiltrank in den Händen. „Nur weiter so“ meinte sich Arcadia, „und immer schön üben, dann werdet Ihr bald bessere, stärkere Tränke brauen können.“ Fürs Erste war ich recht zufrieden, verwandte erfolgreich die restlichen Zutaten und trat wieder auf den Marktplatz.

Mittlerweile war die Dunkelheit hereingebrochen und die Händler hatten ihre Stände leergeräumt und verlassen. Also auf zum Gasthaus, der „Beflaggten Mähre“, bei der Wirtin zwei Zimmer gemietet. Der Tag war lang und anstrengend gewesen und deshalb ließ ich mir mein Abendmahl aufs Zimmer bringen. Und dann ab ins Bett!


Morgen ist auch noch ein Tag

tbc...

Trondersen
13.02.2014, 10:28
23. Letzte Saat 4Ä201

Der gestrige Tag war wohl doch anstrengender gewesen als gedacht, denn ich schlief wie ein Höhlenbär im Winter und als ich erwachte stand die Sonne bereits hoch am Himmel. Während des Frühstücks fragte ich Lydia etwas über Weißlauf aus. Viel neues erfuhr ich nicht, nur dass die alteingesessenen Clans der Kampfgeborenen und der Graumähnen seit Ausbruch des Bürgerkrieges total zerstritten seien. Das erklärte etwas den gestrigen Auftritt der beiden Kampfgeborenen am Markt, denn die um ihren Sohn trauernde Mutter war eine Graumähne.

Lydia merkte noch an, dass es sich nicht recht zieme, als Thane im Gasthaus zu wohnen. Wenn ich in Weißlauf leben wollte, sollte ich mir ein eigenes Haus zulegen. Der Vogt Avenicci könnte mir dabei sicher behilflich sein.

Also suchten wir den Vogt im Palast auf. „Oh ja, ihr habt Glück“ meinte er. „Haus „Brisenheim“ steht schon länger leer; die alten Besitzer haben Weißlauf bei Ausbruch des Bürgerkriegs verlassen und mich gebeten einen Käufer zu finden.“ Für die bescheidene Summe von 5.000 Gold würde er mir sofort die Besitzurkunde aushändigen. Das überstieg allerdings den Inhalt meines Beutels gewaltig, aber ich konnte es mir ja mal ansehen und ließ mir sagen wo das Haus stand.

Nahe dem Stadttor, direkt neben der Schmiede und nicht weit vom Marktplatz. Lydia rümpfte die Nase, denn ihrer Meinung nach sollte ein Thane im Wolkenbezirk leben. Ich fand den Standort für einen Herumtreiber wie mich als eher günstig – schließlich hatte ich (noch) nicht die Absicht meine Tage mit Müßiggang zu verbringen. Also musste ich irgendwie zusehen, dass ich mir die nötigen Goldstücke irgendwie beschaffte.

Das „Irgendwie“ ergab sich, als wir vor Haus „Brisenheim“ standen und ein Rothwardone uns ansprach. Sei Name sei Amren und ob er mich, der ja den Drachen besiegt hatte, bei einem Problem um Hilfe bitten dürfe. Banditen hatten das Schwert seines Vaters gestohlen, er habe ihr Versteck bereits gefunden, könne dieses aber nicht ohne Unterstützung betreten. Und weil Du unter der Fuchtel Deines Weibes stehst und sie es dir verboten hat, dachte ich, mich an den Streit der beiden bei meiner Ankunft erinnern. Aber als Thane war es auch meine Aufgabe Weißlauf und seinen Bewohnern mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, wie mir Lydia erläutert hatte. Also erklärte ich meine Bereitschaft, dass Schwert von den Banditen zurückzuholen. Das Aufräumen in einem Banditenversteck konnte sich zudem für mich und meinen Goldbeutel lohnen

Amren gab mir eine Karte, auf der das Versteck eingezeichnet war – westlich, nicht weit von Weißlauf entfernt. Also los......


<Redorans Zuflucht – Das Versteck der Banditen>

Nach anderthalb Stunden Fußmarsch erreichten Lydia und ich die markanten Felsen, etwas abseits der Strasse nach Rorikstatt, ganz wie Amren es gesagt hatte. Vorsichtig suchten wir die Umgebung ab und fanden schließlich einen versteckten Höhleneingang. Die Brüder schienen sich ziemlich sicher zu fühlen, denn es gab nicht mal eine Wache.

Es waren nur vier Banditen. Die ersten beiden fielen meinen Pfeilen zum Opfer, ehe sie unsere Anwesenheit überhaupt bemerkten. In der anschließenden zweiten Höhle war auch der dritte kein allzu ernsthafter Gegner und schnell ausgeschaltet. Gut, denn nun musste ich mich der Anführerin dieses Haufens erwehren – eine Rothwardonin, die mit zwei Schwertern einen rasenden Klingentanz vollführte und mir ganz schön zusetzte.

Ihre schnellen Drehungen und Wendungen boten mir keine Gelegenheit einen Wirkungstreffer zu setzen. Erst als Lydia sich einmischte und mit ihrem Schild die Angriffe ablenkte, konnte ich die entscheidenden Treffer setzen und die Anführerin tat ihren letzten Atemzug.

Hmm, sehr erfolgreich waren die Banditen wohl nicht in ihrem Geschäft – bei Durchsuchung der Höhle fanden sich neben dem Schwert von Amren nur ein paar Schmuckstücke und etwas Gold. Das lag wohl daran, dass durch den Bürgerkrieg nicht mehr viele Kaufleute und sonstige Reisende unterwegs waren. Erfreut war ich allerdings über die Stahlrüstung der Anführerin. Nach ein paar Ausbesserungen würde sie mich deutlich besser schützen als mein Eisenzeugs.


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Rückmarsch nach Weißlauf. Die Luft war klar und frostig und bot eine gute Weitsicht. Immer wieder wanderte mein Blick zu den schneebedeckten Hängen des „Halses der Welt“ und seinen wolkenumhangenen Gipfel. Dort also sollten die Graubärte ihr Kloster errichtet haben, in mitten einer lebensfeindlichen Umgebung. Ich konnte die eisigen Winde förmlich auf meiner Haut spüren und fragte mich, ob ich die Reise zum Gipfel wohl unbeschadet überstehen würde. Schließlich hatte ich schon Probleme mit dem Klima hier im Fürstentum Weißlauf und das wurde von Nord als „mild“ bezeichnet. Durch mein Leben in Cyrodiil und den warmen Provinzen Elsweyr und Hammerfell war ich etwas „verweichlicht“. Ohne eine weitere Akklimatisierung und winterfeste Ausrüstung war an einen Aufstieg zu Kloster nicht zu denken. Die Graubärte würden also noch etwas auf mich warten müssen!

Abgelenkt von meinen Überlegungen, hatte ich den dunklen Schatten nicht bemerkt, der hinter einigen Felsen gelauert hatte und nun auf mich zustürmte. Brego, der Gute, hatte indes die Gefahr bemerkt und stürzte sich mit lautem Knurren auf den maskierten Angreifer. Doch dieser wich dem Angriff geschickt aus und stieß seine Klinge bis an das Heft in den heranstürzenden Hund. Brego starb mit einem lauten Aufjaulen – aber sein Opfer hatte mir und Lydia die nötige Zeit gegeben unsere Waffen zu ziehen um den Angreifer niederzumachen.

Traurig starrte ich auf den toten Brego und auch Lydia hatte feuchte Augen. Die Bekanntschaft währte zwar nur kurze Zeit, aber das Tier war uns schnell ans Herz gewachsen. Nun blieb nur noch ein letzter Dienst zu tun – den Leichnam unter einem Haufen Steinen zu begraben, damit keine Aasfresser daran herankommen konnten.

Brego’s Mörder, eine Khajiit in einer enganliegenden schwarzen Rüstung , lag mit verrenkten Gliedern auf der Straße. „Die „Dunkle Bruderschaft“, ein Assassine“, raunte Lydia, als ich die Leiche untersuchte. Der Tote schien auf den ersten Blicks nichts bei sich zu tragen, was mir einen Hinweis liefern konnte. „Warum sollte die Bruderschaft einen Attentäter schicken und mich ermorden wollen, das muss ein Zufall oder eine Verwechslung sein?“ dachte ich und durchsuchte den Toten nochmals, diesmal sorgfältiger. Da war es – in einer versteckten Gürteltasche fand ich ein zusammengefaltetes Stück Papier. Der Text enthielt meinen Namen, den Befehl mich zu töten und eine Unterschrift „Astrid“.

Wie es schien wollte “Jemand“ mich tot sehen. Nur wer? Und warum?
Ich war gerade erst in Himmelsrand angekommen und konnte mich nicht entsinnen, wem ich derart auf die Füße getreten war, dass er meinen Tod wollte – wenn man von den Drachen einmal absah. Jedenfalls machte dieser Umstand mein Leben nicht leichter und deshalb musste ich der Sache auf den Grund gehen. Einen Namen hatte ich ja schon mal!


<Weißlauf>

Zurück in der Stadt verkaufte ich Waffen und Rüstungen der Banditen in der „Kriegsjungfer“, erwarb einige Stahlbarren und machte mich in der Schmiede an die Arbeit. Langsam wurde ich besser und es dauerte nicht lange, bis die Stahlrüstung angepasst war. Adrianne zahlte mir für das „alte“ Eisen auch noch ein paar Goldstücke aus – für das Haus war es aber immer noch zu wenig.

Aber da gab es ja noch den Beutebrief des Jarl abzuarbeiten. Das Banditenlager lag allerdings zu weit weg, um heute noch aufzubrechen und auf ein Nachtgefecht in unbekannten Gelände war ich nicht sonderlich scharf. Also morgen dann und frisch ausgeruht.

Der Tag ließen Lydia und ich dann mit einem guten Essen und einigen Krügen des besten Metes in der „Beflaggte Mähre“ ausklingen.


Skol !!


tbc...

Trondersen
14.02.2014, 12:34
24. Letzte Saat 4Ä201

Der steife Wind am frostigen Morgen vertrieb die letzten Metschwaden aus meinem Kopf. Ein strammer, gut zweistündiger Fußmarsch führte uns zu einem Hügel gegenüber dem


<Banditenlager „Stehender Strom“>

Das Lager glich einer kleinen Festung. Eingebettet in eine Mulde am Fuße einer Felsengruppe und umgeben von einer massiven Holzpalisade, die nur einen schmalen Durchgang gewährte. Die Wache auf der Plattform beobachtete, bequem auf einem Stuhl sitzend, aufmerksam die Umgebung und würde sicher frühzeitig auf uns aufmerksam werden. Sah schwierig aus!

Während ich noch nach einem Plan suchte, überraschte mich Lydia mit einem bisher ungeahnten Talent. Sie zog ihren Bogen, zielte sorgfältig und fällte die Wache mit dem ersten Treffer. Der Bandit sackte lautlos auf dem Stuhl zusammen. Beeindruckend, wenn ich an meine eher bescheidenen Schießkünste dachte.

Jetzt mussten wir schnell handeln. Geduckt und schnellen Schrittes näherten wir uns dem schmalen Durchlass. Es waren noch mindestens zwei weitere Banditen innerhalb der Umzäunung zu erwarten. Ein kurzer Blickkontakt, ein Nicken und wir stürmten mit gezogenen Schwertern in das Lager und uns auf die Gegner.

Der überraschende Angriff ließ den Banditen keine Chance und das Lager war schnell gesäubert – zumindest dieser Teil davon. Der Rest des Gesindels würde sich wohl in der Höhle hinter der Holztür befinden. Vorsichtig und nach möglichen Fallen Ausschau haltend, schlichen wir uns in das Gewölbe.

Und liefen am Ende des schmalen Ganges dem ersten Gegner in die Arme. Seine Überraschung war größer als die unsere und so war er schnell niedergemacht. Aber nun war es mit Heimlichkeit vorbei und der Nächste griff uns an. Verdammt, ein Magier, der mit Blitzen nach uns warf. Lydia und ich wichen in die Gangbiegung zurück, sollte er uns doch nach und in die Reichweite unserer Waffen kommen.

Aber nicht der Magier, sondern ein riesiger Ork mit einer ebenso riesigen Streitaxt bog um die Ecke. Und er wusste seine Axt wohl zu gebrauchen und hatte auch noch den taktischen Vorteil auf seiner Seite, mehr Platz für seine Angriffe zu haben.

Der Axthieb durchbrach meinen Blockversuch und traf mit voller Wucht auf meinen Harnisch, schlug eine tiefe Kerbe in den Stahl und presste mir die Luft aus den Lungen. Intuitiv formte mein Geist den Drachenschrei und das heftige Keuchen verwandelte sich in die Energie des „Fus“. Der Ork wurde heftig zurückgestoßen und verlor den sicheren Stand.

Jetzt oder nie! Mein Zweihänder beschrieb einen großen Bogen und fand sein Ziel. Der Stahl durchschlug den Beinschutz und fraß sich in das Fleisch des Oberschenkels. Der Ork schrie vor Schmerz und Wut auf, sackte in die Knie und sah sich der nächsten Attacke ausgesetzt. Diesmal traf ich seinen Brustpanzer mit voller Kraft und zwang ihn zu Boden. Der nächste Stoss durchbohrte seine Rüstung und das Röcheln verkündete meinen Sieg.

Lydia! Sie hatte sich auf den Magier gestürzt, war aber nicht nah genug heran gekommen und wurde nun mit heftigen Blitzen attackiert. Den Schild als eher nutzlosen Schutz vor sich haltend, kniete sie im Staub und wand sich schreiend in dem magischen Energiefeld.

Der Magier wandte nun seine Aufmerksamkeit mir zu. Die Schmerzen in der Brust sagten mir, dass ich mich schnell genug würde bewegen können, um rechtzeitig beim Gegner zu sein. Um die Fingerspitzen des Magiers bildeten sich die ersten Energieblitze und züngelten auf mich zu. Mir blieb nur noch ein letzter Versuch; ich hob das Schwert über den Kopf und schleuderte es mit voller Kraft auf den Gegner. Dann trafen mich die magischen Blitze und ich brach keuchend in die Knie.

Es schien eine halbe Ewigkeit zu dauern, bis meine Waffe sich in den Magier bohrte und seine Zauberkunst und sein Leben beendete.

Ich konnte kaum atmen, der Schlag des Orks hatte wohl ein oder zwei meiner Rippen angeknackst und die Blitzmagie ließ meine Hände zittern, als ich mein Schwert aus dem Magier zog. Wie es schien, waren alle Banditen besiegt; jetzt musste ich mich dringend um Lydia kümmern. Sie lag ohne Bewusstsein und konvulsivisch zuckend am Boden. Ich nestelte einen Heiltrank hervor und setzte das Fläschchen an ihre Lippen.

Während ich auf die Wirkung des Trankes wartete, sah ich mich in der Höhle um. In einer Nische fand ich eine Kochstelle, Schlafsäcke und sogar ein Bett. Zu dem zog ich Lydia, flößte ihr noch einen zweiten Trank ein und lockerte ihre Rüstung. „Nicht aufgegeben, Lydia!“ machte ich ihr Mut - und mir auch! Gerne hätte ich mich auch niedergelegt, aber einer musste Wache halten. So gab es nur einen Heiltrank, etwas trockenes Brot und Wasser.


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Ich musste doch eingenickt sein und schrak hoch, als sich Lydia mit einem Stöhnen versuchte sich aufzusetzen. Das Zittern hatte aufgehört, aber sie sah immer noch schrecklich aus. Das Gesicht war blutverkrustet von einer Stirnwunde und die Augen glänzten fiebrig. „Alles in Ordnung!“. Sanft drückte ich sie zurück auf die Kissen und verabreichte einen weiteren Heiltrank und etwas Wasser. Ein dankbarer Blick, dann dämmerte Lydia wieder weg.

Essen! Wir mussten etwas essen, um wieder zu Kräften zu kommen. Schnelle und abrupte Bewegung meidend, machte ich mich auf die Suche. An das Mammut, dass in der Höhlemitte lag, wollte ich mich nicht wagen; fragte mich nur kurz, wie die Banditen das Riesentier hierher transportiert hatten – ach egal. Zwei Kaninchenkeulen schienen da schon vielversprechender und mit meinen bescheidenen Kochkünsten verwandelte ich sie in eine einigermaßen akzeptable Fleischbrühe.

25. Letzte Saat 4Ä201

Wir waren immer noch im Banditenlager „Stehender Strom“; ziemlich angeschlagen, aber siegreich und am Leben. Die Nacht hatte ich größtenteils damit verbracht, dösend auf einer Bank zu sitzen oder Lydia und mich mit Fleischbrühe und Heiltränken zu versorgen.

Langsam klangen die Nachwirkungen der Blitzmagie ab und Lydia erholte sich sichtlich. So sehr, dass sie am späteren Abend darauf bestand, die Nachtwache zu übernehmen. Das nahm ich dankbar an, machte es mir auf dem Bett bequem und die Augen zu.


26. Letzte Saat 4Ä201

Fit war sicher etwas anderes, aber Lydia und ich hatten uns soweit erholt, dass wir an die Rückkehr nach Weißlauf denken konnten. Wir erfrischten uns so gut es eben ging, aßen eine Kleinigkeit und machten uns an die Durchsuchung der Höhle nach Wertvollem. Auch die toten Banditen wurden von ihrem unnützen Ballast wie Gold, Rüstungen und Waffen befreit. Die Bande war im Nebenberuf wohl auch als Großwildjäger aktiv gewesen, denn es fanden sich etliche Mammutstoßzähne, die in der Stadt sicher einiges an Gold einbringen würden.


<Weißlauf>

„Ihr habt wohl ein Tänzchen mit den Mammuts gewagt!?“ Ulfberth, der Waffenhändler, grinste mit Blick auf meine verbeulte Rüstung und die Stoßzähne im Gepäck. Ich zuckte nur die Schultern und begann die Banditenausrüstungen auf seiner Theke auszubreiten. Nach einigem Hin und Her einigten wir uns schließlich auf einen Preis und ein gut gefüllter Lederbeutel wechselte den Besitzer.

Einen weiteren Beutel überreichte mir der Vogt Avenicci, als ich ihm vom Tod des Banditenanführers berichtete.

Dann ging es weiter zum Marktplatz, um auch das restliche Gut der Banditen in Gold zu verwandeln. Einen Stoßzahn schenkte ich der schönen Ysolda, die ihn für den Handel mit einer Khajiit-Karawane benötigte. Ysolda hielt sich viel am Marktplatz auf , um von den Händlern zu lernen und so erfolgreicher zu werden. Aus Dankbarkeit gab sie mir einige Tips, wie man bei Händlern bessere Preise herausschlagen konnte. Diese Erfahrung nutzte ich gleich aus, als ich bei Belethor den restlichen Ramsch aus dem Banditenlager zu Gold machte.

Den Rest des Nachmittags verbrachten Lydia und ich bei Adrianne in der Schmiede. Mit Hilfe ihrer Ratschläge richteten und verstärkten wir unsere ramponierten Rüstungen und schärften unsere Waffen. Jetzt waren wir gut gerüstet für das nächste Abenteuer.

Aber zunächst zog es uns in die „Beflaggte Mähre“. Etwas zu essen und ein paar Krüge Wein, Bier oder Met sollten der Lohn für die Anstrengungen sein. Auch war die Aussicht auf eine Nacht in einem frischen und bequemen Bett nicht zu verachten.


Angenehme Ruhe!

tbc