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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : [Schreibtheorie] Vickys Schreibecke - Schreiben für Neulinge leicht gemacht - Teil 1



eclipse500
10.05.2013, 15:33
So, nach einem Friseurbesuch (schon wieder!) mit Fullservice (und einiger Triviallektüre, wie sich das für so einen Besuch gehört) fühle ich mich nun imstande, den nächsten Artikel in Angriff zu nehmen.

Ich habe nun bereits einige Schreibtipps gepostet, nun ist es einmal Zeit, ganz an den Anfang zurückzukehren. Und zwar zu jenen, die sich mit dem Gedanken tragen, etwas zu schreiben.

Dieser Artikel (der erste in einer losen Reihe) richtet sich spezifisch an Schreibneulinge, die entweder noch gar nichts geschrieben oder zumindest ein paar zaghafte Versuche hinter sich haben. Wir werden uns heute damit befassen, wie alles beginnt.

Die nun folgenden Punkte werden (im Großen und Ganzen) gleichermaßen für textbasierte Foren RPs sowie auch für Kurzgeschichten und auch längere Texte gelten. Da jeder Mensch unterschiedlich an Dinge herangeht, ist dieser Guide nicht als in Stein gemeisseltes Gebot zu sehen, sondern als Unterstützung und Gedankenanregung, wie man vorgehen könnte. Ihr könnt euch aus den zusammengetragenen Tipps jene heraussuchen, die euch am sinnvollsten erscheinen, andere ausprobieren und so nach und nach erkennen, wie euer ganz eigener Weg des Schreibens aussehen wird.

Am Anfang steht die Idee, die kann ich euch nicht erklären oder euch dabei helfen, die müßt ihr selbst hervorbringen. Da wir uns hier in einem Fantasy-Storyforum befinden, beziehe ich mich vorerst auf das Schreiben in dieser Umgebung. Prinzipiell kann man aber die hier gesammelten Tipps auf jeden beliebigen Text in jeder beliebigen Umgebung anwenden.

Zurück zur Idee. Egal, ob ihr plant, in ein Foren RP einzusteigen oder eine eigene Story zu beginnen, am Anfang steht die Suche nach einer Grundidee, sei es für euren geplanten Charakter oder auch für die zu erzählende Handlung eurer Geschichte. Als einzig wirklich fundamentalen Tipp zur Ideensuche erwähne ich, daß jede (gute) Geschichte über einen Konflikt berichtet, sei es einen großen oder einen kleinen. In diesem Zusammenhang sei kurz auf meinen Artikel zur PRÄMISSE (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1256264-Schreibtheorie-Vickys-Schreibecke-Die-Pr%C3%A4misse) verwiesen.

Bleiben wir bei TES. Hier empfiehlt es sich, zumindest eines der bisher erschienen Spiele durchgespielt zu haben, mehrere sind natürlich noch besser, um all die Schauplätze, über die ihr vielleicht schreiben wollt, selbst gesehen und generell ein ‚Feeling’ der TES-Welt bekommen zu haben. Hierzu passt sehr gut mein Artikel über die RECHERCHE (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1256291-Schreibtheorie-Vickys-Schreibecke-Die-Recherche), die am Anfang, also tatsächlich vor Beginn des Schreibens stehen sollte.

Wenn ihr also zumindest einmal eine Idee habt, worüber ihr schreiben wollt, kommen wir zu dem Punkt, an dem sich viele Geister scheiden, professionelle wie hobbymäßige: dem PLOTTEN (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1256265-Schreibtheorie-Vickys-Schreibecke-Der-Plot). (Ich werde auch Alternativen dazu aufzeigen, denn wie gesagt, das ist nicht jedermanns Sache. Festzuhalten ist jedoch, daß im Endeffekt kein Autor jemals eine längere Geschichte/Roman geschrieben hat, ohne vorher ordentlich geplottet zu haben.)

Beim Plotten entwerft ihr VOR dem eigentlichen Schreibbeginn feiner oder gröber eure geplante Handlung, Näheres entnehmt bitte meinem obigen Artikel. Es empfiehlt sich dabei, diesen Plot, der u.a. bereits Namen von Protagonisten und NPCs enthalten sollte, als Dokument schriftlich festzuhalten, das ihr im Bedarfsfall bearbeiten könnt. Für diejenigen, die dazu gerne Computerunterstützung in Anspruch nehmen möchten, sei auf das geniale Tool yWriter (http://www.spacejock.com/yWriter5_Download.html) verwiesen. Dort könnt ihr auf einer relativ leicht erlernbaren Benutzeroberfläche wirklich gut plotten und zwar – je nachdem ob gewünscht – einfach oder auch sehr intensiv. Wenn ihr Interesse habt, schaut es auch einmal an, es ist kostenlos (Laßt euch nicht durch eine allfällige Registrierungsinfo verwirren. Man kann das Programm registrieren, es werden dabei aber keine weiteren Features freigeschaltet, sondern man unterstützt einfach den Autor dabei mit ein wenig Geld, das ist alles. Ist aber, wie gesagt, optional)

So, nun zu den vorhin erwähnten Alternativen des Plottens. Eine Art, wie man die Entwicklung der Geschichte vorab festlegen kann, ist die sogenannte Schneeflocken-Methode (http://www.dsfo.de/dsfopedia/index.php/Schneeflocken-Methode)

Wie dies genau funktioniert, lest bitte in dem obigen, detaillierten Artikel. Eine andere Art, eine Handlung, sei es jetzt grob oder im Detail, auszuarbeiten, ist das sogenannte Clustering (http://de.wikipedia.org/wiki/Cluster_%28Kreatives_Schreiben%29)

(Danke hier an Hasenfuß für die Information (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1255992-Schreibtheorie-Vickys-Schreibecke-Die-Schreibblockade-und-ihre-%C3%9Cberwindung?p=21040025&viewfull=1#post21040025) !) Das Clustering kann (und soll) jedoch nicht nur vor, sondern auch jederzeit während des Schreibens angewendet werden.

Wenn ihr euch mit den vorgenannten Möglichkeiten des Plottens beschäftigt habt, kommen wir nun zum Schreiben selbst.

Zu allererst empfiehlt sich natürlich ein Textverarbeitungsprogramm. Solltet ihr kein Microsoft Word© besitzen, dann könnt ihr den gleichwertigen Writer (http://www.openoffice.org/de/) von OpenOffice™ verwenden. Diese Software ist kostenlos und für unsere Zwecke mehr als ausreichend.

Alternativ gibt es auch ein Programm, das sich AbiWord (http://www.abisource.com/) nennt und ebenfalls kostenlos erhältlich ist.

Solltet ihr (später) erwägen, in größerem Umfang zu schreiben (wer weiß, vielleicht befinden sich unter euch viele zukünftige Bestsellerautoren!), dann gebe ich hier – nur damit ihr es einmal gesehen habt – einen Link zu einer wirklich sehr guten Profiautoren-Software. Ich verwende sie jetzt seit einiger Zeit und finde das Programm wirklich gut. Es heißt Scrivener (http://www.literatureandlatte.com/scrivener.php?show=intro) und hat tatsächlich einen enormen Umfang an Features bis hin zum Aufbereiten eures fertigen Textes in einem Ebook-Format, um es dann gleich zum Verkauf anzubieten… nun ja, man wird ja noch träumen dürfen! :)
Nachteil: es ist kostenpflichtig… dafür bekommt man aber wirklich etwas für sein Geld.


Dieser heutige Artikel war sozusagen die ‚Einleitung’ meines kleinen Beginner-Guides (und ein wenig eine Zusammenfassung einiger bereits veröffentlichter Artikel) bis zu dem Punkt, wo es also endlich ans Schreiben selbst geht. Im nächsten Teil werde ich konkret erklären, worauf ein Neuling beim Verfassen seiner ersten Texte gezielt achten sollte. Stay tuned…