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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kommentare und Diskussionen zu den Geschichten, Gedichten etc. #33



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John Irenicus
22.03.2013, 23:46
- Zum Vorgängerthread #32 - (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1195108-Kommentare-und-Diskussionen-zu-den-Geschichten-Gedichten-etc-32)







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Mal wieder ein kleines Häppchen von Oblomow, was ich mir jetzt und um diese Zeit sehr gerne genehmige. Die "Geschichten von nichts" lassen sich ja ohne weitere Anstrengung lesen. :)


Der Gasheizer neben mir in dem Ein-Mann-Container tut was er kann, doch im rauen Klima des beginnenden Nordmarer Frühlings ist er dennoch nur eine schwache Hilfe.
Hier finde ich diese Dopplung von doch und dennoch etwas blöd - das liest sich nicht gut, ein bisschen wie eine springende Schallplatte.


Ich frage mich, warum ich mich so zuquatschen habe lassen.
Nicht eher: lassen habe?


Die immer noch einzigartigen Lavaschmelzöfen, die kostengünstig mit seltenen Erden ein Hantieren ermöglichten,
Der Satzteil liest sich sehr verdreht und gestelzt. Ganz abgesehen davon find ich das mit den seltenen Erden aber gut, du modernisierst Nordmar da ja mal so richtig. :D

Jetzt aber insgesamt zum Inhalt: Im Grunde ging es bis jetzt ja in jedem Post mit irgendwem zu Ende - hier wohl mit der Brücke. Und zurück bleibt wieder mal Nichts. Hm... ja, viel kann ich zu dieser Szene auch nicht sagen. Sprachlich ist sie kein Überflieger - siehe die paar Kritikpunkte oben - aber dann doch mehr als solide. Joa... hm. Tja. Der Gasmann gefällt mir. Glaube ich. Und sonst? Ich bin ratlos. :o
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Oblomow
23.03.2013, 00:15
- Zum Vorgängerthread #32 - (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1195108-Kommentare-und-Diskussionen-zu-den-Geschichten-Gedichten-etc-32)







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Mal wieder ein kleines Häppchen von Oblomow, was ich mir jetzt und um diese Zeit sehr gerne genehmige. Die "Geschichten von nichts" lassen sich ja ohne weitere Anstrengung lesen. :)


Hier finde ich diese Dopplung von doch und dennoch etwas blöd - das liest sich nicht gut, ein bisschen wie eine springende Schallplatte.


Nicht eher: lassen habe?


Der Satzteil liest sich sehr verdreht und gestelzt. Ganz abgesehen davon find ich das mit den seltenen Erden aber gut, du modernisierst Nordmar da ja mal so richtig. :D

Jetzt aber insgesamt zum Inhalt: Im Grunde ging es bis jetzt ja in jedem Post mit irgendwem zu Ende - hier wohl mit der Brücke. Und zurück bleibt wieder mal Nichts. Hm... ja, viel kann ich zu dieser Szene auch nicht sagen. Sprachlich ist sie kein Überflieger - siehe die paar Kritikpunkte oben - aber dann doch mehr als solide. Joa... hm. Tja. Der Gasmann gefällt mir. Glaube ich. Und sonst? Ich bin ratlos. :o
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Ein Kommentar\°/

Ist verändert

Habe das habe jetzt stattdessen nochmal weiter zurückgeschoben

Und ist gänzlich geändert

Woher weißt du denn, ob es überall mit jemandem zu Ende geht:o

Hm, dass sie sitilistisch nicht so ganz weit oben ist, hatte ich mir schon gedacht, auch weil ich mit der Perspektive kaum zurechtkomme, aber ist ja wohl dennoch noch besser als passabel laut dir geworden, ansonsten lass ich dich mal in der Schwebe und danke für den Kommentar:)

GiftGrün
24.03.2013, 09:49
auch weil ich mit der Perspektive kaum zurechtkomme

Ist schwerer, als man zunächst denkt, nicht? §ugly

Aber rückblickend würde ichs doch nicht unbedingt als Fehler bezeichnen, eine Ich-Präsens-Perspektive gewählt zu haben. Nicht?

Zu den Fehlern:

"trotz allem" schreibt man klein, auch wenns nicht sehr intuitiv ist (immer, ebenso wie der/die/das andere).


"Einige Menschen wurden leicht nervös, wenn in ihrer Nähe der Einsatz von Sprengstoff bevorstand."

Der Satz irritiert mich. Anders als im Englischen sagt im deutschen Konditionalsatz der Imperfekt aus, dass das heute ganz und gar nicht mehr so ist. Einfach, dass es mal war, wie sonst auch immer, wenn man das Imperfekt benutzt. Aber du beziehst es ja auf die Dame und den Erzähler, aber auf den Erzähler doch erst im Satz danach. Also würde ich hier einfach durchwegs Präsens nehmen, da es ja eine Art allgemeingültige Aussage ist, die unabhängig von der Geschichte Gültigkeit besitzt.

Der Satz der auf "Ich weiß, die Brücke [...]" folgt, ist auch etwas entzweigerissen: Entweder du schreibst beide Verben, die darin vorkommen, im Futur I (eine Art Vorhersage, ziemlich sicher) oder beide im Konjunktiv II (sein Wissen, seine Erfahrung, sagen ihm, dass es sich so verhalten würde)


"Einfach so, wie es jedes Mal davor auch gewesen ist."


Ein kleiner Eingriff mit großer Wirkung und die Arbeit war wieder einmal getan.

Hmmm, so richtig glücklich bin ich alter Quengler damit nicht... Wie wäre es stattdessen mit:
"Ein kleiner Eingriff mit großer Wirkung und die Arbeit wäre wieder einmal getan."
"Ein kleiner Eingriff mit großer Wirkung und die Arbeit wird wieder einmal getan sein." Umständlich, aber möglich.
"Ein kleiner Eingriff mit großer Wirkung und die Arbeit würde wieder einmal getan sein." Eine Art Mittelweg, etwas umständlich und etwas unsicher... §ugly Oder ganz simpel:
"Ein kleiner Eingriff mit großer Wirkung und die Arbeit ist wieder einmal getan." unterstreicht die Allgemeingültigkeit/Alltäglichkeit.


Danach konnte man sich auch wieder einmal auf einen Whisky in die Bar setzen.

Das "konnte" hier ebenfalls der Zeitform anpassen, die du im Satz darüber verwendest, also "Danach könnte [...]" beim ersten Beispiel, "Danach kann [...]" beim zweiten.


Ich erschrecke mich fast, wie routiniert ich zu denken begonnen habe.

Passt nicht zusammen. "Es erschreckt mich fast, wie [...]" (= das Routiniertdenken erschreckt mich fast) bzw. "Ich erschrecke fast schon darüber, wie [...]"


Denkmalschutz zu stellen, lag bereits


die billigste Möglichkeit, seltene Erden


Container, wo es etwas wärmer ist, und

Beistriche.

Deine Idee, die Themen rund um die Brücke im Imperfekt zu schreiben, um so zu unterstreichen, dass die Brücke sowieso schon Vergangenheit ist, finde ich gut und solltest du so beibehalten. Die anderen, hier aufgezählten Stellen jedoch sind zuviel des Guten, da musst du wohl nochmal drübergehn...

Oblomow
24.03.2013, 13:46
Ist schwerer, als man zunächst denkt, nicht? §ugly

Aber rückblickend würde ichs doch nicht unbedingt als Fehler bezeichnen, eine Ich-Präsens-Perspektive gewählt zu haben. Nicht?

Zu den Fehlern:

"trotz allem" schreibt man klein, auch wenns nicht sehr intuitiv ist (immer, ebenso wie der/die/das andere).



Der Satz irritiert mich. Anders als im Englischen sagt im deutschen Konditionalsatz der Imperfekt aus, dass das heute ganz und gar nicht mehr so ist. Einfach, dass es mal war, wie sonst auch immer, wenn man das Imperfekt benutzt. Aber du beziehst es ja auf die Dame und den Erzähler, aber auf den Erzähler doch erst im Satz danach. Also würde ich hier einfach durchwegs Präsens nehmen, da es ja eine Art allgemeingültige Aussage ist, die unabhängig von der Geschichte Gültigkeit besitzt.

Der Satz der auf "Ich weiß, die Brücke [...]" folgt, ist auch etwas entzweigerissen: Entweder du schreibst beide Verben, die darin vorkommen, im Futur I (eine Art Vorhersage, ziemlich sicher) oder beide im Konjunktiv II (sein Wissen, seine Erfahrung, sagen ihm, dass es sich so verhalten würde)





Hmmm, so richtig glücklich bin ich alter Quengler damit nicht... Wie wäre es stattdessen mit:
"Ein kleiner Eingriff mit großer Wirkung und die Arbeit wäre wieder einmal getan."
"Ein kleiner Eingriff mit großer Wirkung und die Arbeit wird wieder einmal getan sein." Umständlich, aber möglich.
"Ein kleiner Eingriff mit großer Wirkung und die Arbeit würde wieder einmal getan sein." Eine Art Mittelweg, etwas umständlich und etwas unsicher... §ugly Oder ganz simpel:
"Ein kleiner Eingriff mit großer Wirkung und die Arbeit ist wieder einmal getan." unterstreicht die Allgemeingültigkeit/Alltäglichkeit.



Das "konnte" hier ebenfalls der Zeitform anpassen, die du im Satz darüber verwendest, also "Danach könnte [...]" beim ersten Beispiel, "Danach kann [...]" beim zweiten.



Passt nicht zusammen. "Es erschreckt mich fast, wie [...]" (= das Routiniertdenken erschreckt mich fast) bzw. "Ich erschrecke fast schon darüber, wie [...]"







Beistriche.

Deine Idee, die Themen rund um die Brücke im Imperfekt zu schreiben, um so zu unterstreichen, dass die Brücke sowieso schon Vergangenheit ist, finde ich gut und solltest du so beibehalten. Die anderen, hier aufgezählten Stellen jedoch sind zuviel des Guten, da musst du wohl nochmal drübergehn...

Ich hab mal eine Geschichte in der Art angefangen, die es bisher aber nur auf Papier gibt, es ist furchtbar vor allem etwas wie Spannung einzubringen, ist mehr oder weniger dieser coole badass style

zu den Fehlern:
geändert

Jetzt sind sie ja auch nicht mehr nervös, auch wenn das als allgemeingültige Aussage wirkt, würde ich das dennoch als in Vergangenheit erlebtes einstufen.

Habe jetzt wieder einmal getan worden sein, aber danke:o

geändert

geändert

Und bei den Kommas bin ich mir nicht sicher aber geändert bis auf das letzte, da ich vor unds keine Kommas schreiben werde.


Danke fürs Lesen und kommentieren, hätte nicht gedacht, dass da noch so viel im Argen liegen könnte, auch wenn ich mir bei einigem doch etwas unsicher bin, ob das wirklich so sein muss. Ich zitiere dazu mal aus "Alle Fehler" von Joachim Witt: "Ich bin zu schwach zum Widerstand(...)"

John Irenicus
24.03.2013, 19:49
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Da habe ich nicht schlecht gestaunt, als ich gesehen habe, dass Ewek seinem „Neue Zeiten, alte Sitten“-Kapitel „Zurück, der Zukunft entgegen!“ noch einen (ebenfalls schlumpffarbenen) Brief hinzugefügt hat! Ich ahne bereits, dass der sehr umstandskrämerisch geschrieben sein wird, wie es sich für einen gebildeten Menschen, äh, Goblin aus Eweks Storys eben gehört. :p

Tja, jetzt nach Lesen des Berichts – dessen Inhalt ich nicht weiter kommentieren kann, ich war ja schließlich nicht dabei – fühle ich mich zumindest ein bisschen bestätigt. Gleich der erste Absatz ist so umständlich und verklausuliert wie möglich, auf dem Weg liegt dann noch ein lustiger Begriff wie „Antizipationen“... dann aber lässt das leider ein wenig nach. Ich hatte gehofft, du hältst das Niveau, finde ich also ein bisschen schade.


Im nächsten Post steht dann wieder Andre im Mittelpunkt, über den ich ja immer noch eine schöne Mischung aus Schadenfreude und Mitleid empfinde. :D

Gelungen finde ich direkt diese Beschreibung hier:

Vereinzelte Schneeflocken fielen vom Himmel, und beim Ausatmen bildeten sich kleine Wölkchen. Glücklicherweise jedoch war es nicht allzu kalt, und so schmolz der Schnee, sobald er den Boden berührte. Andre war weitaus Schlimmeres gewohnt: In seiner Heimat nahe Geldern, obgleich bei Weitem südlicher gelegen, pflegte es im Winter sehr viel kälter zu werden, als im milden Klima entlang der myrtanischen Küste oder hier auf Khorinis.
Ich finde, das ist ein schönes Detail. Keine oberflächlichen Klischees, die du herunterratterst, quasi eine „Normlandschaft“, sondern eben kleine Abweichungen und Eigenheiten, wie sie in der lebendigen Realität eben auch vorkommen. Das zeigt auch, dass du – wie immer – sehr in dem drinsteckst, was du schreibst und dir auch wirklich Gedanken machst.

Lustig finde ich folgende Stelle:

Ihre Schiffsflotten waren entweder vom König für den Krieg konfisziert oder von den Orks versenkt worden (oder beides), und ihre Kontore auf dem Festland waren allenfalls noch theoretisches Eigentum, über das sie angesichts der Kriegswirren jedoch praktisch nicht verfügen konnten.
Ich habe mich bis jetzt ja prinzipiell immer gegen Klammeranmerkungen in Erzählungen ausgesprochen, aber hier passt es einfach so gut und ist auch witzig. :D
Der Zusammenhang, in dem das Ganze steht, gefällt mir natürlich auch: Man mag es ja irgendwie zu hören, wenn reichen Säcken, die ihr Vermögen für sich „arbeiten“ lassen, der Boden unter den Füßen weggezogen wird.

Ein schönes Detail ist auch Gerbrandts (altes) Haus. Mich wundert nur, dass nicht schon z.B. Diego die Lettern mit dem Namen entfernt hat...

So ein bisschen das Herzstück dieses Kapitels, abseits der Handlung gesehen, ist natürlich die goblinische Weihnachtsgeschichte, die – wie Andre zutreffend feststellt – auch mal wieder ganz aus sich selbst heraus absolute Wahrheit und Geltung beansprucht. Ich fand das jedenfalls ganz interessant zu lesen und hätte mir fast noch mehr überraschende Details gewünscht!


'In Bezug auf ein paar Punkte'... Andre stellte zu seinem Entsetzen fest, dass er bereits wie ein Beamter sprach!
Da kann ich nur sagen: Wehret den Anfängen! :scared:

Zweiter Schwerpunkt: Die Politik! Natürlich bin ich ein aufrechter Demokrat, finde es aber gut, wie Andre ganz naive und verständliche Fragen stellt und somit schon in gewisser Weise ebenbürtig diskutieren kann. Lediglich gegen Ende, und das ist meine Kritik, versteift er sich zu sehr in Demokratieverweigerer-Klischees über das Volk, was nicht weiß, was gut für es ist. Das sind dann doch eher Sprüche aus der Grabbelkiste, die so mancher zwar mit Sicherheit voller Inbrunst vertreten kann, die Andre aber trotzdem irgendwie nicht stehen. Das mag aber auch Geschmackssache sein. Der Anflug von Plänen, der am Ende aufblitzt, gefällt mir aber gut: Was Andre wohl nun vorhat?

Jedenfalls ein schön lesbares Kapitel, was einfach hervorragend zur Geschichte passt. :)


Zu den Schriftstücken aus den nächsten Posts kann ich eigentlich nur zusammenfassend sagen: Hätt der botanische Garten München-Nymphenburg nicht schon eine Ewek-Geschichte, dann hätte ich sie JETZT in Angriff genommen. :D
Also: Ewek as fuck. Und für mich die Bestätigung, bloß nicht in der Wissenschaft arbeiten zu wollen! :scared:
Am interessantesten finde ich die Reaktion von Sabatha: Sie wirkt ziemlich ironisch an so mancher Stelle und ein bisschen selbstgefällig, aber auch ernsthaft amüsiert und erfreut! Jedenfalls mich hat es amüsiert, dass mit Saturas nun der nächste hochrangige Gothic-Mensch quasi von den Goblins assimiliert wird. Nachdem Andre nun eingespannt wurde – der da hoffentlich wieder ausbrechen kann – wird nun auch Saturas ein irgendwie zweifelhaft wirkender Auftrag gegeben. Ist das auch so eine Art wegloben, vielleicht? Wer weiß!



Hat insgesamt jedenfalls wieder Spaß gemacht zu lesen – so kleine Schwänke sind wirklich gut zur Entspannung. Wobei man sagen muss, dass sich so langsam aber sicher dann doch wieder eine Art durchgehende Geschichte formt. Ich sag mal so: Punkpferds Geschichten waren in den Anfangsposts meist auch nicht viel zusammenhängender... sogar weniger! Hier sind die meisten Sachen ja klar, weil du mit diesen Einzelszenen wirklich gut zu erzählen weißt. Weiter so!

P.S.: "Dank" des Farbwechsels bei den Posts funktioniert der Trick mit der "unsichtbaren" Schrift nicht mehr so ohne weiteres, weshalb man deine 1234 sieht. Falls du es noch nicht weißt: Die nötigen vier Zeichen kann man auch mithilfe von folgendem Code erschaffen: http://upload.worldofplayers.de/files9/leerpost.png
Das Ganze wird dann unsichtbar (es ist wohl ein Leerzeichen). Den Code also viermal hintereinander reinklatschen, und du hast deine nötigen vier Zeichen, die dann aber nirgends stören. :)



Fehler:

Wie Ihre Majestät vor Begin unserer Expedition gefordert hatten


Im innern des Baus, der offenbar sakrale Funktionen hatte, konnte ich sogleich mit meiner Arbeit beginnen

Im innern konnten wir Spuren eines offenbar nicht allzu weit zurückliegenden Kampfes entdecken;
Da bin ich ja immer noch Verfechter der Großschreibvariante.


Man hatte überlegt, es als Gildehaus der Erzhändler von Khorinis wieder seinem Ursprünglichen Zweck zuzuführen.


Der systematische Teil über das moderne Myrtanisch sollte in Biblur großen Anklang finden, während Eure gelehrten wohl der sprachgeschichtliche Teil besonders interessieren dürfte.
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GiftGrün
24.03.2013, 22:07
Jetzt sind sie ja auch nicht mehr nervös, auch wenn das als allgemeingültige Aussage wirkt, würde ich das dennoch als in Vergangenheit erlebtes einstufen.

Und bei den Kommas bin ich mir nicht sicher aber geändert bis auf das letzte, da ich vor unds keine Kommas schreiben werde.

"Ich bin zu schwach zum Widerstand(...)"

Du hast vergessen, das "Einfach so, wie es jedes Mal davor auch gewesen war." zu "[...] gewesen ist." zu ändern.

Vor einem "und" kommt zwingend ein Beistrich, wenn ein anderes Gebilde innerhalb des Satzes, das mit Beistrich abgetrennt werden muss, vor dem "und" endet. So wie die nähere Beschreibung des Containers: "[...] in meinen Container, wo es etwas wärmer ist, [...]".

Dass dir nicht alles einleuchten will, liegt wohl eher an meinen mangelhaften Erklärungen als an der Fehlerhaftigkeit der Aussagen an sich.

Sir Ewek Emelot
24.03.2013, 23:17
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Da habe ich nicht schlecht gestaunt, als ich gesehen habe, dass Ewek seinem „Neue Zeiten, alte Sitten“-Kapitel „Zurück, der Zukunft entgegen!“ noch einen (ebenfalls schlumpffarbenen) Brief hinzugefügt hat! Ich ahne bereits, dass der sehr umstandskrämerisch geschrieben sein wird, wie es sich für einen gebildeten Menschen, äh, Goblin aus Eweks Storys eben gehört. :p
Aufmerksame Leser mit gutem Gedächtnis könnten das vielleicht wiedererkennen. So konnte ich das doch noch nutzbringend einsetzen, statt es in einer toten, abgebrochenen Geschichte versauern zu lassen.

Tja, jetzt nach Lesen des Berichts – dessen Inhalt ich nicht weiter kommentieren kann, ich war ja schließlich nicht dabei – fühle ich mich zumindest ein bisschen bestätigt. Gleich der erste Absatz ist so umständlich und verklausuliert wie möglich, auf dem Weg liegt dann noch ein lustiger Begriff wie „Antizipationen“... dann aber lässt das leider ein wenig nach. Ich hatte gehofft, du hältst das Niveau, finde ich also ein bisschen schade.
Hm, damals hast Du es, meine ich, nicht so gesehen.:o


Im nächsten Post steht dann wieder Andre im Mittelpunkt, über den ich ja immer noch eine schöne Mischung aus Schadenfreude und Mitleid empfinde. :D

Gelungen finde ich direkt diese Beschreibung hier:

Ich finde, das ist ein schönes Detail. Keine oberflächlichen Klischees, die du herunterratterst, quasi eine „Normlandschaft“, sondern eben kleine Abweichungen und Eigenheiten, wie sie in der lebendigen Realität eben auch vorkommen. Das zeigt auch, dass du – wie immer – sehr in dem drinsteckst, was du schreibst und dir auch wirklich Gedanken machst.
Ich werde da auch ein Bisschen vom Wetter beeinflusst, das ich selbst erlebe. Eklig, dieser diesjährige Spätwinter!:(

Lustig finde ich folgende Stelle:

Ich habe mich bis jetzt ja prinzipiell immer gegen Klammeranmerkungen in Erzählungen ausgesprochen, aber hier passt es einfach so gut und ist auch witzig. :D
Der Zusammenhang, in dem das Ganze steht, gefällt mir natürlich auch: Man mag es ja irgendwie zu hören, wenn reichen Säcken, die ihr Vermögen für sich „arbeiten“ lassen, der Boden unter den Füßen weggezogen wird.
Komisch, wie gnädig ich sonst mit den gehobenen Schichten umgehe, angesichts meiner eigentlichen Gesinnungen.

Ein schönes Detail ist auch Gerbrandts (altes) Haus. Mich wundert nur, dass nicht schon z.B. Diego die Lettern mit dem Namen entfernt hat...
Ach, dem wäre sowas doch wohl ziemlich egal, abgesehen davon, dass er da kaum Zeit für hatte.
Ich finde es auch immer etwas schwierig, Khorinis glaubhaft darzustellen: Auf der einen Seite soll das Khorinis aus dem Spiel erkennbar sein, auf der anderen soll es aber auch in der Geschichte wie eine glaubhafte, mittelalterliche Handelsstadt wirken, wofür es eben größer sein müsste.

So ein bisschen das Herzstück dieses Kapitels, abseits der Handlung gesehen, ist natürlich die goblinische Weihnachtsgeschichte, die – wie Andre zutreffend feststellt – auch mal wieder ganz aus sich selbst heraus absolute Wahrheit und Geltung beansprucht. Ich fand das jedenfalls ganz interessant zu lesen und hätte mir fast noch mehr überraschende Details gewünscht!
Eigentlich war das quasi der Grund dafür, diesen Abschnitt zu schreiben: Wir haben ja die Wichtelstorys usw., und da habe ich mir eben Gedanken gemacht, wie Weihnachten in der Gothicwelt wohl aussehen würde, wo es ja gar keinen Jesus gab usw. Aber dann war ich eben wieder unsicher, ob es nicht schlichtweg für die meisten Leser langweilig wäre, wenn ich zu viel über diesen religiösen Kram schreibe. Der Rest, der quasi die Handlung aufgreift, war dann auch eher so ein Bisschen Alibi, muss ich zugeben.


Da kann ich nur sagen: Wehret den Anfängen! :scared:
Tja, Andre steckt schon mittendrin.

Zweiter Schwerpunkt: Die Politik! Natürlich bin ich ein aufrechter Demokrat, finde es aber gut, wie Andre ganz naive und verständliche Fragen stellt und somit schon in gewisser Weise ebenbürtig diskutieren kann. Lediglich gegen Ende, und das ist meine Kritik, versteift er sich zu sehr in Demokratieverweigerer-Klischees über das Volk, was nicht weiß, was gut für es ist. Das sind dann doch eher Sprüche aus der Grabbelkiste, die so mancher zwar mit Sicherheit voller Inbrunst vertreten kann, die Andre aber trotzdem irgendwie nicht stehen. Das mag aber auch Geschmackssache sein. Der Anflug von Plänen, der am Ende aufblitzt, gefällt mir aber gut: Was Andre wohl nun vorhat?
Naja, Andre ist eben nicht nur mit dem Konzept von Demokratie nicht vertraut, er ist außerdem noch ein Vertreter der feudalen Obrigkeit. Ich dachte, dass es etwas zu unglaubwürdig wäre, wenn er diese für myrtanische Verhältnis doch sehr ungewöhnlichen Ideen der Goblins allzu schnell akzeptieren würde. Du musst bedenken, dass er zu den Paladinen gehörte!

Jedenfalls ein schön lesbares Kapitel, was einfach hervorragend zur Geschichte passt. :)
Danke.:gratz


Zu den Schriftstücken aus den nächsten Posts kann ich eigentlich nur zusammenfassend sagen: Hätt der botanische Garten München-Nymphenburg nicht schon eine Ewek-Geschichte, dann hätte ich sie JETZT in Angriff genommen. :D
Also: Ewek as fuck. Und für mich die Bestätigung, bloß nicht in der Wissenschaft arbeiten zu wollen! :scared:
Hihi. Naja, heutzuatge muss man ja nicht mehr so schreiben.:)
Am interessantesten finde ich die Reaktion von Sabatha: Sie wirkt ziemlich ironisch an so mancher Stelle und ein bisschen selbstgefällig, aber auch ernsthaft amüsiert und erfreut! Jedenfalls mich hat es amüsiert, dass mit Saturas nun der nächste hochrangige Gothic-Mensch quasi von den Goblins assimiliert wird. Nachdem Andre nun eingespannt wurde – der da hoffentlich wieder ausbrechen kann – wird nun auch Saturas ein irgendwie zweifelhaft wirkender Auftrag gegeben. Ist das auch so eine Art wegloben, vielleicht? Wer weiß!
Mhm... vor allem wollte ich die Menschen einmal etwas mehr zur Geltung bringen. Sowohl Andre als auch Saturas wollen nicht einfach nur alles über sich ergehen lassen, was die Goblins aus Biblur zu bieten haben. Saturas will entsprechend zeigen, dass er mit den Akademikern aus Biblur durchaus schritthalten kann. Immerhin ist er ja einer zwölf mächtigsten Magier des myrtanischen Reiches gewesen, und folgerichtig nun einer der mächtigsten Magier Biblurs.
Was das "wegloben" angeht: Insbesondere soll hier gezeigt werden, dass die Wassermagier sich als Institution in Biblur etablieren.


Hat insgesamt jedenfalls wieder Spaß gemacht zu lesen – so kleine Schwänke sind wirklich gut zur Entspannung. Wobei man sagen muss, dass sich so langsam aber sicher dann doch wieder eine Art durchgehende Geschichte formt. Ich sag mal so: Punkpferds Geschichten waren in den Anfangsposts meist auch nicht viel zusammenhängender... sogar weniger! Hier sind die meisten Sachen ja klar, weil du mit diesen Einzelszenen wirklich gut zu erzählen weißt. Weiter so!
Es gibt da auch durchaus einen Handlungsfaden, den ich erzählen will. Danke.:gratz

P.S.: "Dank" des Farbwechsels bei den Posts funktioniert der Trick mit der "unsichtbaren" Schrift nicht mehr so ohne weiteres, weshalb man deine 1234 sieht. Falls du es noch nicht weißt: Die nötigen vier Zeichen kann man auch mithilfe von folgendem Code erschaffen: http://upload.worldofplayers.de/files9/leerpost.png
Das Ganze wird dann unsichtbar (es ist wohl ein Leerzeichen). Den Code also viermal hintereinander reinklatschen, und du hast deine nötigen vier Zeichen, die dann aber nirgends stören. :)
Das habe ich jetzt geändert.


Fehler:




Da bin ich ja immer noch Verfechter der Großschreibvariante.

Zur Kenntnis genommen!


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Danke für den Kommentar!:gratz

John Irenicus
25.03.2013, 18:50
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Ein letztes Mal noch sei mir diese Bemerkung erlaubt: Wie gut deiner Story die Absätze stehen, Oblomow! "Müll" habe ich aber ohnehin immer gerne gelesen, und deshalb freut es mich auch, dass ein neues Kapitel da ist. Das letzte ist ja auch schon wieder eine ganze Weile her! Vorab: Schön, dass es auch wieder mit Djuren weitergeht - den fand ich ja recht interessant!


Nebelschwaden aus verdampftem Fett zogen in sein Haar und verliehen ihm langsam aber sicher einen Glanz, welchem ihm nicht einmal die Haarpflegeprodukte aus der Werbung hätten geben können.
Wir hatten da mal einen Busfahrer, den wir irgendwann nur noch den Grillfett-Busfahrer genannt haben, und dichteten ihm an, einen Grill zu besitzen, bei dem das vom Fleisch abtropfende Fett in einer Kammer gesammelt wird, damit er es sich über die Haare gießen kann. Das sagt alles, oder?


„Nomja zwaiunzwahnzieg?“, verkündete einer der vielen Köche
Oh - chinesisch? :p


Vor den Besteckauslagen zögerte er einen Moment, ob er nicht wenigstens dieses Mal die stilechten Einwegessstäbchen verwenden sollte.
Offenbar tatsächlich - Kompliment an die sehr authentische "Lautschrift" dort oben. :D


Angestrengt brach er die Essstäbchen entzwei , um damit zu beginnen lieblos in seinem Essen herumzustochern. Ein Nudelstrang nach dem Anderen richtete sich nach seinen Zügen aus, deren Ausführung er nicht unterbinden konnte. Mit Mühe gelang es ihm nach einer Weile sein Essbesteck niederzulegen. Das Gericht war gekämmt. Nicht einen Bissen hatte er zu sich genommen.
Na das ist ja mal eine klasse - und auch klasse beschrieben - Szene!


Djuren schüttelte leicht den Kopf. Er hatte diesem Land einiges zugetraut, aber einen bescheinigten Toten im öffentlichen Dienst zu beschäftigen war eine gänzlich neue Dimension.

Ebenso klasse dieser Satz - könnte ich mir so auch in einer von lunovis' Geschichten vorstellen.


Er hatte so schnell gegessen, dass er nicht einmal ansatzweise auch nur etwas mit Geschmack verwandtem hätte bemerken können.
Und das bei so einer Glutamatbombe - Mein lieber Mann!


Die Gabel wanderte wieder zum Teller und erzeugte einen Nudelstrudel.
Nicht nur, dass das wieder erfreulich bildhaft beschrieben ist - auch der Klang des Wortes "Nudelstrudel" weiß echt zu überzeugen. Super! :D


„Was fällt dir eigentlich ein, nicht abzunehmen?“, schallte es aus der minimierten Hörmuschel.
„Ich halte mich noch nicht für so fett, dass du dir darüber Sorgen machen bräuchtest“, antwortete Djuren gelassen
Dieser Flachwitz lag mir auch sofort auf den Lippen. Ob das jetzt gut oder schlecht ist, das musst wiederum du beurteilen... :p


Eines war klar. Diese ganze Sache stank zum Himmel, noch mehr als die Stadt bereits tat.
Den Spruch wiederum finde ich für deine Verhältnisse - "Müll" steht für mich für Originalität - dann doch etwas zu klischeehaft... auch wenn es in deinem Szenario mehr passt als anderswo.


Und insgesamt? Die Szene an sich finde ich jedenfalls sehr gelungen. Was lange währt, wird endlich gut: Die Formulierungen sitzen, die Sprache ist schön bildhaft und du beschreibst wirklich nur die wichtigen Details, die dann aber eben besonders einprägsam. Absolut gelungen! Sub specie (§lehrer) Handlungsfortgang ist das Kapitel freilich ein wenig undurchsichtig (für mich), das einzige was ich entnehmen kann: Die Lage spitzt sich noch mehr zu, und mit Djuren hat man einen spät eingeführten, aber wohl demnächst ziemlich wichtig werdenden Charakter im Spiel...
Lass dir mit dem nächsten Kapitel also nicht wieder so viel Zeit! Anderereits... wenn das Kapitel dann wieder so schön wird, dann nur keine Hektik. :D


Einen Fehler konnte ich entdecken:

Er schlug die Akte wieder u und besah sich sein fast kaltes Essen
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Oblomow
25.03.2013, 18:52
Du hast vergessen, das "Einfach so, wie es jedes Mal davor auch gewesen war." zu "[...] gewesen ist." zu ändern.

Vor einem "und" kommt zwingend ein Beistrich, wenn ein anderes Gebilde innerhalb des Satzes, das mit Beistrich abgetrennt werden muss, vor dem "und" endet. So wie die nähere Beschreibung des Containers: "[...] in meinen Container, wo es etwas wärmer ist, [...]".

Dass dir nicht alles einleuchten will, liegt wohl eher an meinen mangelhaften Erklärungen als an der Fehlerhaftigkeit der Aussagen an sich.

Mir ist nicht ganz klar, weshalb man das ändern müsste. Die vergangenen Male sind doch definitiv abgeschlossen

Hm, alles was ich zu Kommas und unds gefunden habe ist, dass spätestens seit der Rechtschreibreform keine Kommas mehr vor unds kommen müssen.

Vielleicht könnte ja mal Ewek dazu erläutern, wie die Situation aussieht.

Oblomow
25.03.2013, 21:00
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Ein letztes Mal noch sei mir diese Bemerkung erlaubt: Wie gut deiner Story die Absätze stehen, Oblomow! "Müll" habe ich aber ohnehin immer gerne gelesen, und deshalb freut es mich auch, dass ein neues Kapitel da ist. Das letzte ist ja auch schon wieder eine ganze Weile her! Vorab: Schön, dass es auch wieder mit Djuren weitergeht - den fand ich ja recht interessant!
Freut mich, dass es dich freut, dass es weitergeht. Und ich habe gesehen, was du da getan hast:o

Wir hatten da mal einen Busfahrer, den wir irgendwann nur noch den Grillfett-Busfahrer genannt haben, und dichteten ihm an, einen Grill zu besitzen, bei dem das vom Fleisch abtropfende Fett in einer Kammer gesammelt wird, damit er es sich über die Haare gießen kann. Das sagt alles, oder?
Du kannst ruhig weitererzählen, diese Anekdoten sind recht unterhaltsam...

Oh - chinesisch? :p
Nein, argaanisch, merkt man doch sofort§lehrer

Offenbar tatsächlich - Kompliment an die sehr authentische "Lautschrift" dort oben. :D
:p

Na das ist ja mal eine klasse - und auch klasse beschrieben - Szene!
danke:)

Ebenso klasse dieser Satz - könnte ich mir so auch in einer von lunovis' Geschichten vorstellen.
Ich glaube ich kann das immer noch als Kompliment auffassen, also danke

Und das bei so einer Glutamatbombe - Mein lieber Mann!
§ugly

Nicht nur, dass das wieder erfreulich bildhaft beschrieben ist - auch der Klang des Wortes "Nudelstrudel" weiß echt zu überzeugen. Super! :D
Und ich dachte noch, dass das Wort zu plump wirken könnte...

Dieser Flachwitz lag mir auch sofort auf den Lippen. Ob das jetzt gut oder schlecht ist, das musst wiederum du beurteilen... :p
Glaube ich bewerte das positiv

Den Spruch wiederum finde ich für deine Verhältnisse - "Müll" steht für mich für Originalität - dann doch etwas zu klischeehaft... auch wenn es in deinem Szenario mehr passt als anderswo.
Hm, okay, dennoch bleibt das erstmal so:o

Und insgesamt? Die Szene an sich finde ich jedenfalls sehr gelungen. Was lange währt, wird endlich gut: Die Formulierungen sitzen, die Sprache ist schön bildhaft und du beschreibst wirklich nur die wichtigen Details, die dann aber eben besonders einprägsam. Absolut gelungen! Sub specie (§lehrer) Handlungsfortgang ist das Kapitel freilich ein wenig undurchsichtig (für mich), das einzige was ich entnehmen kann: Die Lage spitzt sich noch mehr zu, und mit Djuren hat man einen spät eingeführten, aber wohl demnächst ziemlich wichtig werdenden Charakter im Spiel...
Lass dir mit dem nächsten Kapitel also nicht wieder so viel Zeit! Anderereits... wenn das Kapitel dann wieder so schön wird, dann nur keine Hektik. :D


Einen Fehler konnte ich entdecken:

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Vielen dank für die Blumen, John. Immer schön, wenn man solche warmen Worte für die eigene Geschichte bekommt. Ich werde auch mal sehen, wie und wann ich weitermache, kann da aber wie eigentlich immer nichts versprechen und wenn ichs tue, triffts dann doch nicht ein.

Was das Fortkommen in der Geschichte angeht hast du nebenbei recht, dass es da, wenn, nur mit kleinen Schritten vorangeht, dachte mir aber, dass ich dieses Kapitel bräuchte, auch um nicht etwa diesen blankgeputzten, moralischen Saubermannpolizisten ins Feld zu schicken. Ich weiß nicht, vielleicht war er davor auch schon so mürrisch, dass das gereicht hätte, kam mir in dem Umfeld aber fast schon etwas unglaubwürdig vor (und zu sauber für diese Geschichte). Kannst mir ja vielleicht sagen, wie das so gewirkt hat mit dem Anruf und so.

Auf jeden Fall aber nochmals vielen Dank für den Kommentar. Fehler ist verbessert:gratz

GiftGrün
25.03.2013, 22:00
Mir ist nicht ganz klar, weshalb man das ändern müsste. Die vergangenen Male sind doch definitiv abgeschlossen

Hm, alles was ich zu Kommas und unds gefunden habe ist, dass spätestens seit der Rechtschreibreform keine Kommas mehr vor unds kommen müssen.

Vielleicht könnte ja mal Ewek dazu erläutern, wie die Situation aussieht.

Ja, aber du verwendest hier das Tempus "gewesen war", und das ist Plusquamperfekt. Ein Satz, der sich auf einen Futursatz bezieht (wird stürzen, um weggeräumt zu werden), kann niemals mit Plusquamperfekt gebildet werden. Wie der Name dieser Zeitform schon sagt, ist diese die Mehr-als-Vergangenheit bzw. Vorvergangenheit. Ihre Funktion ist damit festgelegt: Wann immer ein Satz aussagen soll, dass etwas vor einer anderen Aktion in der Vergangenheit geschieht, und diese Aktion bereits im Imperfekt steht, dann darf man Plusquamperfekt verwenden, um die Vorzeitigkeit auszudrücken. Für Präsens und Futur hingegen erfüllt diese Aufgabe das normale Perfekt.

Vor der Rechtschreibreform mussten vor "und"s Kommas gesetzt werden, wenn ein ganzer Hauptsatz hinter dem "und" folgt; wie ich es im ersten Satz dieses Posts z.B. getan habe. Seit der Reform ist das nicht mehr notwendig, aber möglich.
Das hier ist allerdings eine vollkommen andere Geschichte: Einschüben, die mit Beistrichpaaren abgegrenzt werden, ist es vollkommen egal, was davor oder dahinter noch folgt: Solange der Satz nicht mit diesem Einschub beginnt bzw. endet, muss davor und dahinter ein Beistrich gesetzt werden. In deinem Fall haben wir einen Relativsatz. Dieser muss auf jeden Fall vorne und hinten entweder durch einen Beistrich oder ein anderes Satzzeichen ein Ende finden. Am besten kann man das wohl anhand eines Beispiels zeigen:

Greta hält die Hand ihres Vaters, der sie ansieht, und lächelt.

Somit sieht der Vater an, aber Greta ist die, die lächelt. Wenn man nun den Beistrich weglässt, hieße das, der Relativsatz ginge immer noch weiter:

Greta hält die Hand ihres Vaters, der sie ansieht und lächelt.

Nun hat der letzte Teil des Satzes ganz andere Bedeutung: Der Vater lächelt. Im Vergleich dein Satz, wenn man ihn zum ersten Mal liest:

Ich gehe wieder in meinen Container, wo es etwas wärmer ist und sehe ... ??? nein, falsch: wo es etwas wärmer ist und sehe nur kurz darauf den Sprengmeister von seinem letzten Rundgang zurückkehren.

Das "und" ändert gar nichts an der Situation, es ist nur zur falschen Zeit am falschen Ort.

Oblomow
25.03.2013, 23:26
Ja, aber du verwendest hier das Tempus "gewesen war", und das ist Plusquamperfekt. Ein Satz, der sich auf einen Futursatz bezieht (wird stürzen, um weggeräumt zu werden), kann niemals mit Plusquamperfekt gebildet werden. Wie der Name dieser Zeitform schon sagt, ist diese die Mehr-als-Vergangenheit bzw. Vorvergangenheit. Ihre Funktion ist damit festgelegt: Wann immer ein Satz aussagen soll, dass etwas vor einer anderen Aktion in der Vergangenheit geschieht, und diese Aktion bereits im Imperfekt steht, dann darf man Plusquamperfekt verwenden, um die Vorzeitigkeit auszudrücken. Für Präsens und Futur hingegen erfüllt diese Aufgabe das normale Perfekt.

Vor der Rechtschreibreform mussten vor "und"s Kommas gesetzt werden, wenn ein ganzer Hauptsatz hinter dem "und" folgt; wie ich es im ersten Satz dieses Posts z.B. getan habe. Seit der Reform ist das nicht mehr notwendig, aber möglich.
Das hier ist allerdings eine vollkommen andere Geschichte: Einschüben, die mit Beistrichpaaren abgegrenzt werden, ist es vollkommen egal, was davor oder dahinter noch folgt: Solange der Satz nicht mit diesem Einschub beginnt bzw. endet, muss davor und dahinter ein Beistrich gesetzt werden. In deinem Fall haben wir einen Relativsatz. Dieser muss auf jeden Fall vorne und hinten entweder durch einen Beistrich oder ein anderes Satzzeichen ein Ende finden. Am besten kann man das wohl anhand eines Beispiels zeigen:

Greta hält die Hand ihres Vaters, der sie ansieht, und lächelt.

Somit sieht der Vater an, aber Greta ist die, die lächelt. Wenn man nun den Beistrich weglässt, hieße das, der Relativsatz ginge immer noch weiter:

Greta hält die Hand ihres Vaters, der sie ansieht und lächelt.

Nun hat der letzte Teil des Satzes ganz andere Bedeutung: Der Vater lächelt. Im Vergleich dein Satz, wenn man ihn zum ersten Mal liest:

Ich gehe wieder in meinen Container, wo es etwas wärmer ist und sehe ... ??? nein, falsch: wo es etwas wärmer ist und sehe nur kurz darauf den Sprengmeister von seinem letzten Rundgang zurückkehren.

Das "und" ändert gar nichts an der Situation, es ist nur zur falschen Zeit am falschen Ort.

Ich glaube irgendwas köchelt da gerade ganz extrem in meinem Magen, aber nichtsdestotrotz danke ich dir für deine Korrektur und vor allem für die Erklärungen. Speziell die Sache mit dem und ist für mich doch sehr aufschlussreich gewesen, hat man doch von Lehrern immer eingebläut bekommen, dass vor und und oder keine Kommata zu stehen haben.

Bis auf ein einziges Mal, als damals noch in der Realschule die Kommas eingeführt und in einem Diktat gefordert wurden. Da gab es dann tatsächlich heimtückischerweise ein Komma vor einem und. Ich habe mich dann nach der Korrektur beschwert und eine Erklärung gefordert. Wenn ich mich recht entsinne, bekam ich weder recht, noch eine Erklärung mit der ich etwas hätte anfangen können.:(

Oblomow
26.03.2013, 00:50
So, jetzt bin aber mal wieder ich am Drücker. Mal schauen, ob ich das neugewonnene Wissen gleich bei John Irenicus und seinen Irrelevanzen anwenden können werde.



auf den Boden aufzuschlagen.
Ich kenne das nur mit dem

Letzteres war weniger beabsichtigt als eher die logische, aber deswegen trotzdem nicht sehr angenehmen Konsequenz
angenehme, Konsequenz

sein würde als das Entfliehen
würde, als

Und das gegen seinen Willen.
Seit er zurückdenken konnte – er hatte keine Ahnung, wie lange das genau war – hatte er sein Leben an diesem einen Ort verbracht, ohne eigenen Willen, nahezu bewegungsunfähig, aber gehorsam und stumm.
Einen Einwurf, den ich nur halbernst meine: Wenn er, seit er zurückdenken kann keinen eigenen Willen hatte, wie konnte dann der Rahmen ihn gegen seinen Willen festhalten?

Wirtschaft, und dass der Handel so schlecht läuft
Es muss hier glaube ich liefe heißen.

rief er, und fügte
Komma weg

gestolpert, und sich vermutlich
Dieses Komma müsste glaube ich ebenfalls entfernt werden


Du startest das erste Kapitel sehr mysteriös. Man wundert sich zunächst über die doch sehr seltsame Formulierung der Angeln und denkt dabei doch eher an die Bande aus den Merseburger Zaubersprüchen, als an irgendetwas anderes.
Das ganze wird dann weitergeführt, sodass man fast schon an Hexerei oder einen Folterkeller denken kann oder dass da irgendein Kaspar Hauser endlich freigekommen sei, der dann aber doch recht optimistisch daherkommt. Und es wird noch seltsamer, wenn sich für den Leser erschließt, dass der Gestalt sämtliche Gliedmaßen fehlen. Was kann da nur furchtbares passiert sein und wer steckt dahinter? Das dann ausgerechnet Thorben und Elvrich erscheinen macht die Situation nicht weniger rätselhaft.
Nebenbei kommt bei dem guten Holz auch mal der plumpe aber wirkungsvolle Irenicushumor auf, das ist eine feine Stelle. Der größere Witz kommt aber nur kurz danach, wenn man erfährt, dass das, was sich hier Gedanken über die berufliche Zukunft Gedanken macht, wirklich aus den Angeln gefallen ist, weil es einfach nur eine Tür ist.

So als Zusammenfassung: Sehr guter Witz, aber ich weiß überhaupt nicht, was mich bei Irrelevanzen erwartet, von daher erreicht diese Einleitung wohl schon ihre angedachte Wirkung. Bin da jetzt jedenfalls doch recht gespannt, was noch so kommt.


Oblomow Ende

MiMo
26.03.2013, 09:24
Wenn die Diskussion nun schon losgetreten worden ist:
Ich war ja immer der Meinung, dass "und" auch als nebensatzeinleitende Konjunktion dienen kann, ein Komma vor ihm also gar nicht falsch, wenn auch unschön, sein kann.
duden.de konsultierend fand ich folgendes:


1a) verbindet nebenordnend einzelne Wörter, Satzteile und Sätze; kennzeichnet eine Aufzählung, Anreihung, Beiordnung oder eine Anknüpfung
b) verbindet Wortpaare, die Unbestimmtheit ausdrücken
c) verbindet Wortpaare und gleiche Wörter und drückt dadurch eine Steigerung, Verstärkung, Intensivierung, eine stetige Fortdauer aus
2a) verbindet einen Hauptsatz mit einem vorhergehenden; kennzeichnet ein zeitliches Verhältnis, leitet eine erläuternde, kommentierende, bestätigende o. ä. Aussage ein, schließt eine Folgerung oder einen Gegensatz, Widerspruch an
b) leitet einen Gliedsatz ein, der einräumenden, seltener auch bedingenden Charakter hat
c) leitet, oft elliptisch, eine Gegenfrage ein, mit der eine ergänzende, erläuternde o. ä. Antwort gefordert oder durch die eine gegensätzliche Meinung kundgetan wird
Ich bin mir nicht sicher, ob mir dieser Punkt 2b nun teils zustimmt oder alle anderen Punkte gegen mich sprechen. Aber da vor Gliedsätzen in der Regel Kommata stehen...

Sir Ewek Emelot
26.03.2013, 10:53
Wenn die Diskussion nun schon losgetreten worden ist:
Ich war ja immer der Meinung, dass "und" auch als nebensatzeinleitende Konjunktion dienen kann, ein Komma vor ihm also gar nicht falsch, wenn auch unschön, sein kann.
duden.de konsultierend fand ich folgendes:
Ich bin mir nicht sicher, ob mir dieser Punkt 2b nun teils zustimmt oder alle anderen Punkte gegen mich sprechen. Aber da vor Gliedsätzen in der Regel Kommata stehen...

Vor "und" kann man durchaus auch dann ein Komma stehen, wenn es zu einem anderen Hauptsazu überführt.:dnuhr:

GiftGrün
26.03.2013, 13:59
So, jetzt bin aber mal wieder ich am Drücker. Mal schauen, ob ich das neugewonnene Wissen gleich bei John Irenicus und seinen Irrelevanzen anwenden können werde.

Da muss ich wohl den Korrigierenden korrigieren, da nicht alle diese Punkte Falsches beinhalten.


Ich kenne das nur mit dem

Stimmt so.


angenehme, Konsequenz

Den Fallfehler hast du richtig bemerkt, aber der Beistrich kann da stehen, muss aber nicht. Dazu sei gesagt, dass es die Grammatik eines Satzes nicht verändert, ob ein Attribut nun aus einem Wort besteht oder aus mehreren. Ob du also schreibst: "eine logische, unangenehme Konsequenz" oder "eine logische, aber deshalb nicht sehr angenehme Konsequenz" ist grammatikalisch dasselbe. Im ersteren Falle dürfte klar sein, wieso dort Beistrich steht: Zwei Attribute müssen entweder durch "und" oder durch einen Beistrich abgegrenzt werden (das große, alte Haus). Im zweiteren Fall ist das nicht direkt ersichtlich, aber trotzdem dasselbe.
Wenn man nun deine Version mit Beistrichpaar bevorzugt, so hat "Konsequenz" nur noch das Attribut "logisch", allerdings wird das "aber deshalb nicht sehr angenehme" dazwischen hineingequetscht: Ein Einschub ist entstanden. Dieser Einschub muss mit einem Beistrichpaar vorne und hinten abgegrenzt werden, da er - normalerweise - keinen grammatikalischen Bezug zum Satz selbst hat (man kann es nicht mehr als Satzglied identifizieren). Alternativ zum Beistrichpaar kann man einen solchen Einschub auch mit Klammern oder Gedankenstrichen abgrenzen.


würde, als

Hier muss ich dir leider sagen, dass du dich irrst, da dieses "als" keinen Nebensatz einleitet, sondern nur einen Vergleich. Das Problem ist, dass "als" viele verschiedene Funktionen hat. Einfach gesagt: Vor "als", "wie", "ob", ... steht immer dann ein Komma, wenn zu den Wörtern, die eine Sinneinheit bilden, ein Verb gehört, das nicht Infinitiv/Partizip ist. Zett-Be: "Ich bin stark wie ein Löwe und kann mich behaupten."
Zwar steht hinter dem "wie" noch ein flektiertes Verb (kann), allerdings hat das mit dem Vergleich "stark wie ein Löwe" nichts mehr zu tun. Gegenbeispiel: "Er hat einfach weniger Einfluss, als man allgemein denkt." oder (mit zeitlich genutztem "als") "Ich war schon sehr müde, als ich nach Hause gekommen bin."


Es muss hier glaube ich liefe heißen.

Die indirekte Rede kann man mit Infinitiv (er läuft), Konjunktiv I (er laufe) oder Konjunktiv II (er liefe) schreiben, wobei jede dieser Formen mehr Zweifel an den Worten des eigentlichen Sprechers lassen als die vorhergehende.
Schreibt man Infinitiv in der indirekten Rede, so will man ausdrücken, dass man derselben Meinung ist oder dies als sicher/allgemeingültig annimmt: "Er versichert mir, dass ich einen schönen Garten habe.", "Er stellt fest, dass der Ball rund ist."
Der Konjuntiv I ist die neutrale Form, der Schreiber will die Meinung des Lesers weder positiv noch negativ beeinflussen. Zumindest nicht durch die Form. Manchmal hat es auch den Zweck, eine Ich-halt-mich-da-raus-Stimmung zu signalisieren.
Der Konjunktiv II letztlich soll die Aussage, die gerade indirekt ausgesagt wird, in Zweifel ziehen und dem Leser mitteilen, dass es ernste Argumente gegen den Wahrheitsgehalt/die Glaubwürdigkeit dieser Aussage gibt.

Will John Irenicus hier die Meinung der Oberschicht unterstreichen, die ja überzeugt davon ist, dass die Wirtschaft schlecht läuft, kann er das gerne so stehen lassen. Will er die Aussage von vorneherein als falsch abstempeln, kann er leife schreiben. Was allerdings falsch ist, ist die Kommasetzung: Das Komma vor dem "und" muss dahinter platziert werden.


Komma weg


Dieses Komma müsste glaube ich ebenfalls entfernt werden

Stimmt beides, wobei dem letzten Satz das "hat" fehlt, das eigentlich irgendwo vorkommen müsste, da zum "sich mächtig weh getan" eines dazugehört. Außerdem muss vor folgendes "als" ein Beistrich:


Er fühlte einen Stoß, als Thorbens Stimme abbrach, und [...]

GiftGrün
26.03.2013, 14:04
Ich bin mir nicht sicher, ob mir dieser Punkt 2b nun teils zustimmt oder alle anderen Punkte gegen mich sprechen. Aber da vor Gliedsätzen in der Regel Kommata stehen...

Die Beispiele darunter machen wohl erst klar, worum es hier wirklich geht:

- du musst es tun, und fällt es dir noch so schwer
- er fährt, und will er nicht, so muss man ihn zwingen

Ansonsten kann ich eben nur sagen, dass im Falle von Oblomows Satz das "und" keine Rolle spielt, da der Beistrich unabhängig vom nachfolgenden Wort gesetzt werden muss, um das Ende einer eingeschobenen Ebene deutlich zu machen.

EDIT: Meinst du damit, dass man vor allen "unds" Beistriche setzen kann, die einen neuen Gliedsatz einleiten? Nein, andersrum, man kann vor allen "unds" Beistriche setzen, wenn sie einen vollständigen Hauptsatz einleiten, muss man aber nicht mehr. Folgt aber ein Gliedsatz einem anderen, darf kein Komma vors "und":

"Er war erfreut, dass er dies nun hinter sich gebracht und dass Erich neue Freunde hinzugewonnen hatte."

Hier darf kein Komma vors "und".

Sir Ewek Emelot
26.03.2013, 14:29
Die indirekte Rede kann man mit Infinitiv (er läuft), Konjunktiv I (er laufe) oder Konjunktiv II (er liefe) schreiben, wobei jede dieser Formen mehr Zweifel an den Worten des eigentlichen Sprechers lassen als die vorhergehende.
Schreibt man Infinitiv in der indirekten Rede, so will man ausdrücken, dass man derselben Meinung ist oder dies als sicher/allgemeingültig annimmt: "Er versichert mir, dass ich einen schönen Garten habe.", "Er stellt fest, dass der Ball rund ist."
Der Konjuntiv I ist die neutrale Form, der Schreiber will die Meinung des Lesers weder positiv noch negativ beeinflussen. Zumindest nicht durch die Form. Manchmal hat es auch den Zweck, eine Ich-halt-mich-da-raus-Stimmung zu signalisieren.
Der Konjunktiv II letztlich soll die Aussage, die gerade indirekt ausgesagt wird, in Zweifel ziehen und dem Leser mitteilen, dass es ernste Argumente gegen den Wahrheitsgehalt/die Glaubwürdigkeit dieser Aussage gibt.


An dieser Stelle muss ich den Korrektor des Korrektors bedauerlicherweise meinerseits korrigieren, da nämlich "er läuft" mitnichten ein Infinitiv ist, sondern selbstverständlich die 3. Person Singular Indikativ Präsens Aktiv von "laufen", welchletzteres die infinite Form des fraglichen Verbes ausmacht, ist. Zur Erinnerung: "Finite" Formen sind alle jene, welche nicht flektiert sind, also neben dem eigentlichen Infinitiv auch noch Partizipien und Verbnomen (welchletztere im Deutschen mit dem Infinitiv formgleich sind).
Ich nehme allerdings an, dass dem geneigten Korrektor in diesem Falle eine bloße Verwechslung der Worte "Indikativ" (welches einen der beiden Modi des Deutschen im Gegensatze zum Konjunktiv ausmacht) und Infinitiv (welches unflektierte Verbformen bezeichnet) unterlaufen ist.

Allerdings sei angemerkt, dass streng genommen die indirekte Rede ausschließlich mit dem Konjunktiv I gebildet werde, wohingegen der Indikativ nur für direkte Reden, der Konjunktiv II hingegen für den Irrealis verwendet werde. Ausnahmen von dieser Regel sind in Fällen möglich, da der Konjunktiv I mit dem Indikativ Formgleich ist, so dass in solchen Fällen der Konjunktiv II zur eindeutigen Anzeige der indirekten Rede zulässig ist, oder, wenn auch hierbei eine doppeldeutige Form entstünde, eine Kostruktion mit dem Hilfsverb "würde" zulässig ist.
Im vom Korrektor gewählten Beispielsatz: "Er versichert mir, dass ich einen schönen Garten habe" wird übrigens, anders als vom Korrektor veranschlagt, mitnichten ein Indikativ (erst Recht kein Infinitiv), sondern (richtigerweise) ein Konjunktiv I gebraucht. Hier handelt es sich um einen der Fälle, wo der Konjunktiv I mit einer Indikativform übereinstimmt. Demnach wäre es möglich, den Konjunktiv I "habe" durch den Konjunktiv II "hätte" zu ersetzen.

Im Übrigens sei angemerkt, dass der wesentliche Zweck dieses hiesigen Kommentarethreads mitnichten die Zerpflückung und pedantisch-besserwisserische Verbesserung bloß formaler Fehler (der Orthographie oder Syntax) ist, sondern dass nämlicher, höchst vornehmer Zweck vielmehr in der inhaltlichen und stilistischen Kommentierung der in diesem Forum der Veröffentlichung preisgegebenen Geschichten liegt. Somit dränget die (mit dem berühmten Herrn Pelzig gesprochen) Frahe sich wohl auf, ob denn der geneigte Korrektor seine diesem Thread gewidmetete Aktivität nicht vielmehr zu diesem weit edleren Behufe könne einsetzen, statt sich in solcherlei Nichtigkeiten zu ergehen, wie ers bislang hat getan: Ein ordentlicher Kommentar des Herrn Irenicus' irrelevanten Kunstwerks böte einigem deutschoberlehrerlichen Gebaren übrigens durchaus hinlänglichen Platz.

John Irenicus
26.03.2013, 14:49
Bevor ich richtig auf Oblomows Kommentar eingehe und mich dafür bedanke, GiftGrüns weitere Tipps berücksichtige und generell voll in die Diskussion einsteige, will ich mal ganz rasch schonmal hierauf eingehen:



Im Übrigens sei angemerkt, dass der wesentliche Zweck dieses hiesigen Kommentarethreads mitnichten die Zerpflückung und pedantisch-besserwisserische Verbesserung bloß formaler Fehler (der Orthographie oder Syntax) ist, sondern dass nämlicher, höchst vornehmer Zweck vielmehr in der inhaltlichen und stilistischen Kommentierung der in diesem Forum der Veröffentlichung preisgegebenen Geschichten liegt. Somit dränget die (mit dem berühmten Herrn Pelzig gesprochen) Frahe sich wohl auf, ob denn der geneigte Korrektor seine diesem Thread gewidmetete Aktivität nicht vielmehr zu diesem weit edleren Behufe könne einsetzen, statt sich in solcherlei Nichtigkeiten zu ergehen, wie ers bislang hat getan: Ein ordentlicher Kommentar des Herrn Irenicus' irrelevanten Kunstwerks böte einigem deutschoberlehrerlichen Gebaren übrigens durchaus hinlänglichen Platz.

1. Die gewisse Anerkennung meiner Story habe ich aus diesem Absatz herausgelesen. Ich fühle mich geschmeichelt. Danke, Ewek! :)
2. Aber ich finde GiftGrüns Kommentare, auch wenn sie "nur" formale Sachen behandelt, ziemlich bereichernd. Das ist doch kein deutschoberlehrerliches Gebaren! Ich bin froh darüber, wenn jemand mal so etwas aufdröselt. Ob ich inhaltlich damit einverstanden bin, das werde ich dann nachher mal sehen. :G

GiftGrün
26.03.2013, 15:07
Natürlich meinte ich den Indikativ.

Dass die direkte Rede nur mit Konjunktiv I oder dessen Ersatzformen im Falle einer Formengleichheit in die indirekte Rede im engeren Sinne umgewandelt werden kann, ist mir ebenfalls bewusst. Aber da sprechen wir von der objektiven, wertungslosen indirekten Rede, die in ihrer Reinform heutzutage nicht mehr sehr oft gebraucht wird. Vielmehr wird oft genug der Irrealis oder der Indikativ benutzt, um die indirekte Rede mit einer Wertung des Schreibers bezüglich der Glaubwürdigkeit der Aussage auszustatten. Daher werden auch diese Arten der Redewiedergabe oft mit der indirekten Rede unter einen Hut gesteckt, wie auch das Spektrum "erlebte Rede" je nach Definition schwanken kann.

Meinentwegen kann man das Beispiel auch umschreiben zu: "Er stimmt mit mir darin überein, dass Herr Meier einen schönen Garten hat." In dieser Aussage würde ich keinesfalls Konjunktiv I setzen, da ich mich ja im Recht glaube und somit die Zustimmung der anderen nicht in der Möglichkeitsform wiedergebe, sondern in der Wirklichkeitsform (um einmal die für uns aussagekräftigeren deutschen Begriffe zu benutzen).



Und ich sehe nicht die Notwendigkeit, eine Diskussion um ein Kommentar in diesem Thread zu einer Geschichte dieses Forums zu beenden, wo doch der Threadtitel eindeutig anzeigt, dass es Platz für die Diskussionen rund um die Geschichten, Gedichte usw. dieses Forums bietet. Vor allem nicht, indem man selber noch schnell seine Meinung in den Raum wirft und dann das Thema für beendet bzw. fehl am Platz erklärt, was ungefähr einem "Tür auf, Meinung loswerden, Tür zu" entspricht.

John Irenicus
26.03.2013, 15:51
So, jetzt bin aber mal wieder ich am Drücker. Mal schauen, ob ich das neugewonnene Wissen gleich bei John Irenicus und seinen Irrelevanzen anwenden können werde.
Na da bin ich gespannt! :D


Ich kenne das nur mit dem
Hab ich jetzt endlich mal verbessert - ich habe mich mal dagegen gesperrt, aber so ist es ja auch einfach richtig.

Einen Einwurf, den ich nur halbernst meine: Wenn er, seit er zurückdenken kann keinen eigenen Willen hatte, wie konnte dann der Rahmen ihn gegen seinen Willen festhalten?
Oh, danke, dass du mich darauf hinweist... das ist ja wirklich ein Widerspruch. Ich habe das jetzt geändert. Vielen Dank!

Es muss hier glaube ich liefe heißen.
So sieht es aus, danke.

Komma weg
Zu Befehl!

Dieses Komma müsste glaube ich ebenfalls entfernt werden
Aye Aye, Sir!

Du startest das erste Kapitel sehr mysteriös. Man wundert sich zunächst über die doch sehr seltsame Formulierung der Angeln und denkt dabei doch eher an die Bande aus den Merseburger Zaubersprüchen, als an irgendetwas anderes.
Das ganze wird dann weitergeführt, sodass man fast schon an Hexerei oder einen Folterkeller denken kann oder dass da irgendein Kaspar Hauser endlich freigekommen sei, der dann aber doch recht optimistisch daherkommt. Und es wird noch seltsamer, wenn sich für den Leser erschließt, dass der Gestalt sämtliche Gliedmaßen fehlen. Was kann da nur furchtbares passiert sein und wer steckt dahinter? Das dann ausgerechnet Thorben und Elvrich erscheinen macht die Situation nicht weniger rätselhaft.
So grausame Züge hätte man den beiden wohl gar nicht zugetraut, was? :G

Nebenbei kommt bei dem guten Holz auch mal der plumpe aber wirkungsvolle Irenicushumor auf, das ist eine feine Stelle. Der größere Witz kommt aber nur kurz danach, wenn man erfährt, dass das, was sich hier Gedanken über die berufliche Zukunft Gedanken macht, wirklich aus den Angeln gefallen ist, weil es einfach nur eine Tür ist.

So als Zusammenfassung: Sehr guter Witz, aber ich weiß überhaupt nicht, was mich bei Irrelevanzen erwartet, von daher erreicht diese Einleitung wohl schon ihre angedachte Wirkung. Bin da jetzt jedenfalls doch recht gespannt, was noch so kommt.
Und ich bin mehr als gespannt, wie du die Geschichte so aufnehmen wirst. Vor allem aber kann ich mir jetzt schon sicher sein: Du wirst mir hunderte von Fehlern anstreichen! :scared:

Oblomow Ende
Da bleibt mir nur noch vielen lieben Dank zu sagen! Deine Kommentare sind immer sehr wertvoll. :gratz






Den Fallfehler hast du richtig bemerkt, aber der Beistrich kann da stehen, muss aber nicht. Dazu sei gesagt, dass es die Grammatik eines Satzes nicht verändert, ob ein Attribut nun aus einem Wort besteht oder aus mehreren. Ob du also schreibst: "eine logische, unangenehme Konsequenz" oder "eine logische, aber deshalb nicht sehr angenehme Konsequenz" ist grammatikalisch dasselbe. Im ersteren Falle dürfte klar sein, wieso dort Beistrich steht: Zwei Attribute müssen entweder durch "und" oder durch einen Beistrich abgegrenzt werden (das große, alte Haus). Im zweiteren Fall ist das nicht direkt ersichtlich, aber trotzdem dasselbe.
Wenn man nun deine Version mit Beistrichpaar bevorzugt, so hat "Konsequenz" nur noch das Attribut "logisch", allerdings wird das "aber deshalb nicht sehr angenehme" dazwischen hineingequetscht: Ein Einschub ist entstanden. Dieser Einschub muss mit einem Beistrichpaar vorne und hinten abgegrenzt werden, da er - normalerweise - keinen grammatikalischen Bezug zum Satz selbst hat (man kann es nicht mehr als Satzglied identifizieren). Alternativ zum Beistrichpaar kann man einen solchen Einschub auch mit Klammern oder Gedankenstrichen abgrenzen.
Lange Rede, kurzer Sinn: Du hast da Recht, weswegen ich das Komma getreu der ersten Variante nur zur Trennung der Adjektive und nicht hintendran als Trennung eines etwaigen Einschubs verwendet habe. :)



Hier muss ich dir leider sagen, dass du dich irrst, da dieses "als" keinen Nebensatz einleitet, sondern nur einen Vergleich. Das Problem ist, dass "als" viele verschiedene Funktionen hat. Einfach gesagt: Vor "als", "wie", "ob", ... steht immer dann ein Komma, wenn zu den Wörtern, die eine Sinneinheit bilden, ein Verb gehört, das nicht Infinitiv/Partizip ist. Zett-Be: "Ich bin stark wie ein Löwe und kann mich behaupten."
Zwar steht hinter dem "wie" noch ein flektiertes Verb (kann), allerdings hat das mit dem Vergleich "stark wie ein Löwe" nichts mehr zu tun. Gegenbeispiel: "Er hat einfach weniger Einfluss, als man allgemein denkt." oder (mit zeitlich genutztem "als") "Ich war schon sehr müde, als ich nach Hause gekommen bin."
Dann lag ich ja mal ausnahmsweise nicht ganz so falsch!




Will John Irenicus hier die Meinung der Oberschicht unterstreichen, die ja überzeugt davon ist, dass die Wirtschaft schlecht läuft, kann er das gerne so stehen lassen. Will er die Aussage von vorneherein als falsch abstempeln, kann er leife schreiben. Was allerdings falsch ist, ist die Kommasetzung: Das Komma vor dem "und" muss dahinter platziert werden.
Aus der Diskussion, was nun Infinitiv, Indikativ, finit, finito und Zampano ist, klinke ich mich wegen Unwissens mal geschickt aus und sage nur: Ich muss natürlich "liefe" nehmen, wie Oblomow es schon vorgeschlagen hat und wie du es mit deiner Erklärung hier bestätigt hast. Es geht ja gerade darum, die Meinung der Oberschicht kritisch zu sehen bzw. ad absurdum zu führen. :gratz
Mit der Kommasetzung gehe ich aber nicht ganz d'accord: Das muss nicht irgendwo dahinter platziert werden, das muss einfach weg. Und das ist es jetzt auch.



Stimmt beides, wobei dem letzten Satz das "hat" fehlt, das eigentlich irgendwo vorkommen müsste, da zum "sich mächtig weh getan" eines dazugehört. Außerdem muss vor folgendes "als" ein Beistrich:
Dank noch für diese Ergänzung! §wink

Sir Ewek Emelot
26.03.2013, 15:58
Natürlich meinte ich den Indikativ.

Dass die direkte Rede nur mit Konjunktiv I oder dessen Ersatzformen im Falle einer Formengleichheit in die indirekte Rede im engeren Sinne umgewandelt werden kann, ist mir ebenfalls bewusst. Aber da sprechen wir von der objektiven, wertungslosen indirekten Rede, die in ihrer Reinform heutzutage nicht mehr sehr oft gebraucht wird. Vielmehr wird oft genug der Irrealis oder der Indikativ benutzt, um die indirekte Rede mit einer Wertung des Schreibers bezüglich der Glaubwürdigkeit der Aussage auszustatten. Daher werden auch diese Arten der Redewiedergabe oft mit der indirekten Rede unter einen Hut gesteckt, wie auch das Spektrum "erlebte Rede" je nach Definition schwanken kann.

Meinentwegen kann man das Beispiel auch umschreiben zu: "Er stimmt mit mir darin überein, dass Herr Meier einen schönen Garten hat." In dieser Aussage würde ich keinesfalls Konjunktiv I setzen, da ich mich ja im Recht glaube und somit die Zustimmung der anderen nicht in der Möglichkeitsform wiedergebe, sondern in der Wirklichkeitsform (um einmal die für uns aussagekräftigeren deutschen Begriffe zu benutzen).



Und ich sehe nicht die Notwendigkeit, eine Diskussion um ein Kommentar in diesem Thread zu einer Geschichte dieses Forums zu beenden, wo doch der Threadtitel eindeutig anzeigt, dass es Platz für die Diskussionen rund um die Geschichten, Gedichte usw. dieses Forums bietet. Vor allem nicht, indem man selber noch schnell seine Meinung in den Raum wirft und dann das Thema für beendet bzw. fehl am Platz erklärt, was ungefähr einem "Tür auf, Meinung loswerden, Tür zu" entspricht.

Meiner Meinung nach gibt es zu Johns Geschichten wesentlich Interessanteres zu sagen, als diesen langweiligen Kram.
Es gibt ja wirklich Geschichten, wo die Sprache so schlecht und falsch ist, dass es der Geschichte einfach schadet. Da lohnt es dann, darauf genau einzugehen, weil man damit auf die fehlenden Grundlagen dafür, dass es eine gute Geschichte sein könnte, abzielt. Hier bei John ist dem aber nicht so: Fehleranmerkungen sind hier bloße Dreingabe, die ihn beim Korrekturlesen unterstützen, mehr nicht.
Es kommt dann noch hinzu, dass sprachliche Richtigkeit ohnehin nicht klar ist, insbesondere nicht in der Kunst. Viele meiner Texte entsprechen z.B. nicht den üblichen Regeln, wie sie heutzutage im Duden oder sonstwo "offiziell" festgelegt sind. Da nimmt man sich mitunter also sowas wie künstlerische Freiheit, um bestimmte Wirkungen zu erzielen. Dabei können Kommata durchaus eher dazu dienen, z.B. die Intonation oder Prosodie des Satzes zu verdeutlichen, als eine bloß syntaktische Rolle zu spielen.
Letztlich handelt es sich bei alledem auch gar nicht um eine Diskussion von John Geschichte. Die ist gar nicht mehr Thema.

Es wäre ja vielleicht sinnvoll, einen Grammatik-Thread zu starten, wo man solche Probleme diskutieren kann. Das wäre unter Umständen für weniger erfahrene Schreiber nützlich. Wobei die Frage ist, wie sehr ein solcher Thread genutzt würde. Müsste man vielleicht mal ausprobieren.

John Irenicus
26.03.2013, 16:05
Ach, jetzt streitet euch doch nicht um Irrelevanzen (achtung, doppeldeutig)!

Ewek, dein verstecktes Lob an "Irrelevanzen" habe ich abermals vernommen. Ich werde gleich rot. ^2^
Aber Giftgrüns Vorschläge als langweiligen Kram abzutun, ist unfair. Ich war da jedenfalls nochmal froh und konnte so einige Kleinigkeiten an der Story verbessern. Mich stört es auch nicht, dass GiftGrün inhaltlich nichts zu der Story sagt. Nur weil er sich "nur" auf hier angesprochene Formalia beschränkt, kann er doch jetzt nicht schlechter dastehen als die 70% des Story-Forums, die GAR NICHTS zu "Irrelevanzen" sagen. Denen bist du ja auch nicht so böse... und ich ihnen erst recht nicht. ;)

Das mit der Kommasetzung handhabe ich aber auch genauso wie du, weil die wirklich großen Einfluss darauf hat, wie ein Satz letzen Endes (innerlich) gesprochen wird. Deshalb setze ich auch längst nicht alles um, was mir - in erster Linie ja von Oblomow - vorgeschlagen wird, weil der Satz dann nicht so klingt, wie er meiner Meinung nach klingen muss. Oft ist die Kritik aber auch berechtigt...

Ich glaube einen eigenen Grammatik-Thread braucht es nicht... ich bin da der selben Meinung wie GiftGrün: Auch solche Sachen gehören hier rein, und es ist ja nicht das erste Mal, dass wir mal länger über rein formale Fragen diskutieren. Solange nicht die Gefahr besteht, dass inhaltliche Diskussionen von ständigen Kommakriegen zerpflückt werden, ist doch alles okay. Und da der Kommentarthread sowieso selten besonders viel Action bietet... ;)

GiftGrün
26.03.2013, 16:06
Mit der Kommasetzung gehe ich aber nicht ganz d'accord: Das muss nicht irgendwo dahinter platziert werden, das muss einfach weg. Und das ist es jetzt auch.

Bei diesem Komma bin ich mir nicht sicher, weil du in eine Aufzählung von Satzgliedern als letztes Element einen ganzen Nebensatz einfügst. Hättest du geschrieben:

Dabei meckerte man am besten immer über die unfähige Miliz und die schlechte Wirtschaft und darüber, dass der Handel so schlecht liefe,

wäre die Sache klar: Vor und hinter den Nebensatz muss ein Komma. Aber wie es sich verhält, wenn man das Bezugswort "darüber" weglässt, weiß ich nicht mit Sicherheit. Nur ist es doch sonst bei Auslassungen so, dass die Grammatik sich nicht ändert, ob ein Wort nun direkt da steht oder sich aus dem Zusammenhang ergibt, wie man das oft bei den Hilfsverben "ist" und "hat" sieht. Und das "darüber" ergibt sich aus der Lage des Nebensatzes innerhalb der Aufzählung (am Anfang steht "über", also "darüber"). Sind halt meine Gedanken dazu.

John Irenicus
26.03.2013, 16:09
Bei diesem Komma bin ich mir nicht sicher, weil du in eine Aufzählung von Satzgliedern als letztes Element einen ganzen Nebensatz einfügst. Hättest du geschrieben:

Dabei meckerte man am besten immer über die unfähige Miliz und die schlechte Wirtschaft und darüber, dass der Handel so schlecht liefe,

wäre die Sache klar: Vor und hinter den Nebensatz muss ein Komma. Aber wie es sich verhält, wenn man das Bezugswort "darüber" weglässt, weiß ich nicht mit Sicherheit. Nur ist es doch sonst bei Auslassungen so, dass die Grammatik sich nicht ändert, ob ein Wort nun direkt da steht oder sich aus dem Zusammenhang ergibt, wie man das oft bei den Hilfsverben "ist" und "hat" sieht. Und das "darüber" ergibt sich aus der Lage des Nebensatzes innerhalb der Aufzählung (am Anfang steht "über", also "darüber"). Sind halt meine Gedanken dazu.

Ja, ich verstehe wie du darauf kommst, klingt auch nachvollziehbar. Aber mal im Anschluss an meinen Post oben: Würde man das Komma da setzen, bedeutete das beim Lesen ja unweigerlich eine kleine Sprechpause... und das klingt dann einfach überhaupt nicht mehr gut. Eher nach einem Stocken oder Stottern. Dabei funktioniert der Satz gerade besser, wenn er in einem Rutsch durchfließt. Es werden quasi ohne Luft zu holen die Sachen aufgezählt, über die da so alles gemeckert wird.

Sir Ewek Emelot
26.03.2013, 16:29
Ach, jetzt streitet euch doch nicht um Irrelevanzen (achtung, doppeldeutig)!

Ewek, dein verstecktes Lob an "Irrelevanzen" habe ich abermals vernommen. Ich werde gleich rot. ^2^
Aber Giftgrüns Vorschläge als langweiligen Kram abzutun, ist unfair. Ich war da jedenfalls nochmal froh und konnte so einige Kleinigkeiten an der Story verbessern. Mich stört es auch nicht, dass GiftGrün inhaltlich nichts zu der Story sagt. Nur weil er sich "nur" auf hier angesprochene Formalia beschränkt, kann er doch jetzt nicht schlechter dastehen als die 70% des Story-Forums, die GAR NICHTS zu "Irrelevanzen" sagen. Denen bist du ja auch nicht so böse... und ich ihnen erst recht nicht. ;)


Ich bin überhaupt niemandem böse.
Trotzdem finde ich allzu ausufernde und pedantische Grammatik-Diskussionen oftmals ermüdend und langweilig - es sei denn, ich beteilige mich dabei.
Demnach also erzeugt solch Pedanterie mir Drang, ja, nachgerade unwiderstehlichen Drang, selbst zu pedanterieren! Wie nur sollte ich solch fatale Neigung im Angesicht solch offenbarer Gelegenheit bezähmen?
Kurz: Ich konnte mich da einfach nicht zurückhalten. Und, um ehrlich zu sein: Ich wollte es nicht, denn dazu hat die Verfassung des nämliches Beitrages mir entschieden zuviel Spaß gemacht.:gratz

Laidoridas
26.03.2013, 23:22
Es kommt dann noch hinzu, dass sprachliche Richtigkeit ohnehin nicht klar ist, insbesondere nicht in der Kunst. Viele meiner Texte entsprechen z.B. nicht den üblichen Regeln, wie sie heutzutage im Duden oder sonstwo "offiziell" festgelegt sind. Da nimmt man sich mitunter also sowas wie künstlerische Freiheit, um bestimmte Wirkungen zu erzielen. Dabei können Kommata durchaus eher dazu dienen, z.B. die Intonation oder Prosodie des Satzes zu verdeutlichen, als eine bloß syntaktische Rolle zu spielen.
Genau so seh ich das auch. Es muss halt einfach gut aussehen!

Sir Ewek Emelot
27.03.2013, 00:17
Ein Kommentar zu "Aus aktuellem Anlass" von Oblomow.

Zunächst mal ist das eine sehr interessante Idee. Es ist alles ziemlich mysteriös und der Leser weiß auch ersmal gar nicht, was los ist. Dadurch entsteht Spannung. Außerdem gelingt es Dir, mit ein paar einfachen Kniffen eine einzigartige Athmosphäre zu erzeugen, die ich so hier im Forum noch nicht erlebt habe. Explizit loben muss ich die Verwendung des f.
Vor allem diese Stelle aber hat mir sehr gut gefallen:

[...],,, ,,,,[...]
Das ist ziemlich interessant formuliert und man hätte es so an der Stelle auch nicht erwartet.
Das Ende kommt dann etwas unvermittelt und wirkt ein Bisschen aufgesetzt. Das ist das einzige Manko, das ich an der Geschichte feststellen konnte.

Ein Paar Fehler, die mir aufgefallen sind:

,,,,,,,,,,,,,
Da muss es "," heißen.

,,,,,,,,,,,,,
",," nicht ","!

,,,,,f,,,f,,f,f,f,,,
",,,,,f,,f,,f,f,f,,," so ists richtig.

Insgesamt gelungen. Weiter so!

Stonecutter
27.03.2013, 00:26
Sein Name ist Mö. Das ist alles, worauf es ankommt.

Oblomow
27.03.2013, 00:32
Ein Kommentar zu "Aus gegebenem Anlass" von Oblomow.

Zunächst mal ist das eine sehr interessante Idee. Es ist alles ziemlich mysteriös und der Leser weiß auch ersmal gar nicht, was los ist. Dadurch entsteht Spannung. Außerdem gelingt es Dir, mit ein paar einfachen Kniffen eine einzigartige Athmosphäre zu erzeugen, die ich so hier im Forum noch nicht erlebt habe. Explizit loben muss ich die Verwendung des f.
Vor allem diese Stelle aber hat mir sehr gut gefallen:

Das ist ziemlich interessant formuliert und man hätte es so an der Stelle auch nicht erwartet.
Das Ende kommt dann etwas unvermittelt und wirkt ein Bisschen aufgesetzt. Das ist das einzige Manko, das ich an der Geschichte feststellen konnte.

Ein Paar Fehler, die mir aufgefallen sind:

Da muss es "," heißen.

",," nicht ","!

",,,,,f,,f,,f,f,f,,," so ists richtig.

Insgesamt gelungen. Weiter so!
Abgesehen davon, dass du den falschen Storytitel gewählt hast, bin ich natürlich wie immer hocherfreut, wenn du mich kommentierst, Ewek.

Die Feher sind natürlich sofort verbessert worden. Das Ende kann ich zu meiner Verteidigung vielleicht noch durch einen Hang zu der Grundidee des Dada erklären, wobei ich durch die Erwähnung dieses Wortes ich mich wohl schon disqualifiziert habe, von daher muss ich die Kritik wohl so annehmen.

Dass dir die Geschichte dennoch so gut gefallen hat, ist natürlich schön zu hören und ich danke dir vielmals für die Kommentierung:gratz

Sein Name ist Mö. Das ist alles, worauf es ankommt.
Die Bedeutung des Mö ist zentral, aber trotzdem nicht alles, Herr Steinschneider:o

Sir Ewek Emelot
27.03.2013, 00:35
Abgesehen davon, dass du den falschen Storytitel gewählt hast, bin ich natürlich wie immer hocherfreut, wenn du mich kommentierst, Ewek.

Stimmt, tschuldigung.

Stonecutter
27.03.2013, 00:57
Die Bedeutung des Mö ist zentral, aber trotzdem nicht alles, Herr Steinschneider:o

Oh doch. Ich habe deine Geschichte besser durchschaut als du selbst.

Im übrigen beantrage ich die Umbenennung deiner Story Müll in Möll.

Oblomow
27.03.2013, 01:01
Oh doch. Ich habe deine Geschichte besser durchschaut als du selbst.

Im übrigen beantrage ich die Umbenennung deiner Story Müll in Möll.

Ihre Interpretation entbehrt doch ganz offensichtlich jeglicher Grundlage:o

Der Antrag ist übrigens abgelehnt.

Stonecutter
27.03.2013, 01:04
Ihre Interpretation entbehrt doch ganz offensichtlich jeglicher Grundlage:o

Der Antrag ist übrigens abgelehnt.

Du kannst mir nicht vorschreiben, wie ich die Geschichte zu deuten habe.

Im übrigen ging der Antrag an die hiesige Moderation, da du gar nicht über die Fähigkeit verfügst, den Titel zu ändern.

MiMo
27.03.2013, 17:51
Dann will ich doch auch endlich mal meinen ersten Kommentar in diesen noch jungen Kommentarthread setzen und damit gleichzeitig unseren in jüngster Zeit wieder sehr aktiven John loben:

The Tooshoo Chronicles Part I: Xeshage!
von John Irenicus
Post 6 - 7
Der sechste Post der wohl zweitlängsten ArcaniA-Story des Forums beginnt mit einem Wort, das mich erfreut aufhorchen ließ: Ahn'Nosiri! Wird es jetzt etwa tiefschürfende ArcaniA-Mythologie geben? Der folgende Absatz enttäucht dann eher durch Verwirrung. Kann es sein, dass du Ahn'Bael gemeint hast? Es ist zwar eine Weile her, dass ich das letzte Mal jenen Teil von ArcaniA gespielt habe, in dem diese Rassen eine Rolle spielen, aber wenn meine Erinnerungen mich nicht trügen, sind Ahn'Nosiri ein Menschenvolk, das zudem auch noch bis auf die einzige Überlebende, Selena, von den Ahn'Bael (jenen harypienartigen Viechern) ausgerottet worden ist. Und Xesha ist eine Ahn'Bael.

Ansonsten erhält die ja nun schon seit einigen Posts laufende Suche nach Ricklen ein abruptes Ende: Ricklen ist wieder da und sie können aufbrechen! Ernst kommt die Story mit ihren gewohnt grotesken Dialogen zwar nicht rüber, angenehm zu lesen ist sie aber weiterhin. Auch wenn ich gefühlte 80% der eingeführten Charaktere schon wieder vergessen hatte, wusste ich, wenn ein Name wie Rotbärtchen, Digger oder Mama Hooqua fiel erstaunlicherweise doch sofort wieder etwas mit ihnen anzufallen. Da scheinst du in den vorangegangenen Posts also irgendwas richtig gemacht zu haben, um die Charaktere ins Gehirn deiner Leser zu brennen. :)
Es fiel mir aber wieder auf - ich weiß, das hab ich schon mindest so oft erwähnt, wie ich einen Kommentar zu dieser Story geschrieben habe - dass scheinbar die Hälfte aller namhaften NPCs aus ArcaniA in deiner Story in Tooshoo wohnt. So richtig stören tut es aber eigentlich nicht, wenn man sich da wohlwollend drauf einlässt. Ein paar Erklärungen über den Sinn und Zweck und die Hierarchie Tooshoos bleibst du aber nach wie vor schuldig, finde ich. Der magische Riesenbaum scheint ja nicht mehr die Magiervereinigung zu sein, die sie einst war.

Aber das ist zunächst ja voll egal, es geht ja raus aus Tooshoo. Und Reisen bieten ja immer ne Menge Spielraum für so ziemlich alles mögliche, weshalb ich da auch schon sehr gespannt drauf bin. Auch die Note High-Fantasy (überdimensionale Tragekäfer, die mich immer an diesen einen komischen Elf erinnern, dem Bill Kaulitz seine Stimme geliehen hat) steht der Geschichte nicht schlecht, so langsam hat man sich ja daran gewöhnt. Auch wenn ich mir aufgrund der vielen abgedrehten Charaktere immer noch nicht ganz sicher bin, ob du ArcaniA mit dieser Story nicht doch ein Stück weit durch den Kakao ziehen willst, aber das ist wohl Paranoia meinerseits.

Sonst fällt mir auch irgendwie nichts mehr zu sagen ein, aber das heißt ja immerhin, dass es nichts weiter zu meckern gibt.
Obwohl, da spuckt meine Zwischenablage doch noch ein Stellchen aus:

Ricklen nickte und zog den momentan eher unbeteiligten Lorn zu sich und dem letzten Käfer in der Reihe heran. Obwohl dieses Exemplar im Gegensatz zu seinen Kollegen weiter vorne mit wenig Ladung zu kämpfen hatte, wirkte er sehr unruhig.Wäre hier nicht ein "es" angebrachter, da naheliegendstes Bezugswort das "Exemplar" ist?



Angenehme, seichte Schmökerlektüre. Sollte fortgesetzt werden. :)

MiMo
27.03.2013, 21:35
Und ein Kommentar kommt bekanntlich selten allein. :)

Das Sternbild
von John Irenicus
Post 8
Ein herrlich vertrauter Farbton, ein herrlich vertrauter Schreibstil und ein herrlich vertrauter Feuermagier (wenn auch undercover) an einem herrlich vertrauten Buchladen. In der Tat habe ich mich sofort daran erinnert, dass Edwin schon in der gleichnamigen Geschichte dort das ein oder andere Buch angesehen hat. Toll fand ich ja auch, dass du wieder die Chance genutzt und den ein oder anderen Hinweis auf eine Storyforum-Story reingeschustert hast. Das sind immer nette Eastereggs. ;)
Weit voran kommt die Story in diesem Post nicht, aber Edwin und Horaz sind jetzt sozusagen hochoffiziell in der Stadt angekommen und legen ihrerseits mit ihren Nachforschungen los, was ja immerhin schon mal etwas ist. Ironie des Schicksals muss man es wohl nennen, dass Horaz in seinem Bestreben voranzukommen, von einer wichtigen Informationsquelle (dem schwarzen Segen) wegzueilen scheint und auch Edwin von da vertreiben möchte. Aber die Götter haben dem guten, alten Edwin da wohl mal wieder ein wenig in die Hände gespielt, wie man vielleicht sagen könnte. :D Nein, so gekünstelt kommt es dann gar nicht rüber. Das ist genau so ein hübscher Zufall wie es ihn im Leben nun mal gibt. Sozusagen der Ausgleich für den Zufall, dass Horaz und Edwin den Umweg um die Stadt herum letztendlich umsonst gemacht hatten, weil sie doch zaubern mussten.
Ich wiederhole einfach mal wieder, was ich schon zu ganz vielen deiner Storyposts gesagt habe und was dich deswegen vielleicht schon langweilt: Es lässt sich mal wieder super flüssig und angenehm lesen. Du hast es einfach drauf den richtigen Mischmasch aus Beschreibungen, Handlungen und Dialog wortgewandt miteinander zu verknüpfen. "pro forma" war hier bspw. so schön eingesetzt, dass ich mir vorgenommen habe, es mir zu merken und in meinen eigenen Wortschatz einzugliedern. :)

Wie es weitergeht? Hm. Friedolin mit e hat da ja schon wieder diesen Hinweis auf die Irren geliefert. Und sowieso ist es ja merkwürdig, dass Dragomir nicht die Hauptrolle in diesem Kapitel gespielt hat, das war doch sonst immer so hübsch abwechselnd. Sollte der etwa tatsächlich auf etwas Großes gestoßen sein, weshalb der jetzt erst mal Sendepause hat, ja geradezu Ricklen-like von Edwin und Horaz in der ganzen Stadt gesucht werden muss, weil er in irgendwas reingerasselt ist?
Ich hoffe einfach mal, dass deine Schreiblaune noch nicht wieder verflogen ist und du auch diese Story in naher Zukunft wieder fortsetzt. :)

John Irenicus
27.03.2013, 22:04
Dann will ich doch auch endlich mal meinen ersten Kommentar in diesen noch jungen Kommentarthread setzen und damit gleichzeitig unseren in jüngster Zeit wieder sehr aktiven John loben:

The Tooshoo Chronicles Part I: Xeshage!
von John Irenicus
Post 6 - 7
Der sechste Post der wohl zweitlängsten ArcaniA-Story des Forums beginnt mit einem Wort, das mich erfreut aufhorchen ließ: Ahn'Nosiri! Wird es jetzt etwa tiefschürfende ArcaniA-Mythologie geben? Der folgende Absatz enttäucht dann eher durch Verwirrung. Kann es sein, dass du Ahn'Bael gemeint hast? Es ist zwar eine Weile her, dass ich das letzte Mal jenen Teil von ArcaniA gespielt habe, in dem diese Rassen eine Rolle spielen, aber wenn meine Erinnerungen mich nicht trügen, sind Ahn'Nosiri ein Menschenvolk, das zudem auch noch bis auf die einzige Überlebende, Selena, von den Ahn'Bael (jenen harypienartigen Viechern) ausgerottet worden ist. Und Xesha ist eine Ahn'Bael.
Da sind wir wohl auf dem selben Stand - also, bei dir natürlich abzüglich der Informationen, die ich über meine Geschichte habe. :D
Du hast ja schon gemerkt, dass da einiges anders ist - und dass da ja auch Charaktere leben, die eigentlich schon gestorben sind. Das hat auch mit den Ahn'Nosiri zu tun und mit dem Zusammenhang, in den sie plötzlich gebracht werden. Aber das wird sich später klären... ganz unwichtig für die Story ist es jedenfalls nicht. ;)

Ansonsten erhält die ja nun schon seit einigen Posts laufende Suche nach Ricklen ein abruptes Ende: Ricklen ist wieder da und sie können aufbrechen! Ernst kommt die Story mit ihren gewohnt grotesken Dialogen zwar nicht rüber, angenehm zu lesen ist sie aber weiterhin. Auch wenn ich gefühlte 80% der eingeführten Charaktere schon wieder vergessen hatte, wusste ich, wenn ein Name wie Rotbärtchen, Digger oder Mama Hooqua fiel erstaunlicherweise doch sofort wieder etwas mit ihnen anzufallen. Da scheinst du in den vorangegangenen Posts also irgendwas richtig gemacht zu haben, um die Charaktere ins Gehirn deiner Leser zu brennen. :)
Wow, dankeschön - das ist ein großes Kompliment, finde ich! :gratz

Es fiel mir aber wieder auf - ich weiß, das hab ich schon mindest so oft erwähnt, wie ich einen Kommentar zu dieser Story geschrieben habe - dass scheinbar die Hälfte aller namhaften NPCs aus ArcaniA in deiner Story in Tooshoo wohnt. So richtig stören tut es aber eigentlich nicht, wenn man sich da wohlwollend drauf einlässt. Ein paar Erklärungen über den Sinn und Zweck und die Hierarchie Tooshoos bleibst du aber nach wie vor schuldig, finde ich. Der magische Riesenbaum scheint ja nicht mehr die Magiervereinigung zu sein, die sie einst war.
So ist es! Der Prolog der Story deutete es ja auch ein bisschen an, Tooshoo ist im Laufe der Zeit ganz allgemeiner Zufluchtsort geworden und vielleicht auch ein bisschen gewachsen. Die Erklärungen werden natürlich irgendwann kommen... jetzt war es aber so, dass ich in dieser doch recht alltäglichen Handlung kaum einen dazu bringen kann, mal eben die Geschichte Tooshoos der letzten Jahre zu referieren. Aber du hast das zurecht angemahnt, da muss ich die nächste Zeit wohl etwas Mehr Hintergrund unterbringen...

Aber das ist zunächst ja voll egal, es geht ja raus aus Tooshoo. Und Reisen bieten ja immer ne Menge Spielraum für so ziemlich alles mögliche, weshalb ich da auch schon sehr gespannt drauf bin. Auch die Note High-Fantasy (überdimensionale Tragekäfer, die mich immer an diesen einen komischen Elf erinnern, dem Bill Kaulitz seine Stimme geliehen hat) steht der Geschichte nicht schlecht, so langsam hat man sich ja daran gewöhnt.
Es sind übrigens nicht nur irgendwelche überdimensionalen Tragekäfer! §lehrer

Auch wenn ich mir aufgrund der vielen abgedrehten Charaktere immer noch nicht ganz sicher bin, ob du ArcaniA mit dieser Story nicht doch ein Stück weit durch den Kakao ziehen willst, aber das ist wohl Paranoia meinerseits.
Hehe. :D

Sonst fällt mir auch irgendwie nichts mehr zu sagen ein, aber das heißt ja immerhin, dass es nichts weiter zu meckern gibt.
Das ist doch mal was! :D

Obwohl, da spuckt meine Zwischenablage doch noch ein Stellchen aus:
Wäre hier nicht ein "es" angebrachter, da naheliegendstes Bezugswort das "Exemplar" ist?
Ah, danke - gut gesehen! Habe ich sofort korrigiert. :)


Angenehme, seichte Schmökerlektüre. Sollte fortgesetzt werden. :)
Ich werd sehen, was sich machen lässt! ;)
Danke für diesen tollen Kommentar! Ich war ja erst schon ein wenig traurig, dass gerade du als ArcaniA-Freund nicht mehr weiterliest - aber das hast du ja jetzt doch noch getan. Danke für deine Zeit dafür und schön, dass es dir gefallen hat. :gratz


Und ein Kommentar kommt bekanntlich selten allein. :)

Das Sternbild
von John Irenicus
Post 8
Da freu ich mich, danke schon einmal vorab! :gratz

Ein herrlich vertrauter Farbton, ein herrlich vertrauter Schreibstil und ein herrlich vertrauter Feuermagier (wenn auch undercover) an einem herrlich vertrauten Buchladen. In der Tat habe ich mich sofort daran erinnert, dass Edwin schon in der gleichnamigen Geschichte dort das ein oder andere Buch angesehen hat. Toll fand ich ja auch, dass du wieder die Chance genutzt und den ein oder anderen Hinweis auf eine Storyforum-Story reingeschustert hast. Das sind immer nette Eastereggs. ;)
Und ich hoffe, ich habe sie diesmal weniger plump und passender integriert, als beim letzten Mal. :D

Weit voran kommt die Story in diesem Post nicht, aber Edwin und Horaz sind jetzt sozusagen hochoffiziell in der Stadt angekommen und legen ihrerseits mit ihren Nachforschungen los, was ja immerhin schon mal etwas ist. Ironie des Schicksals muss man es wohl nennen, dass Horaz in seinem Bestreben voranzukommen, von einer wichtigen Informationsquelle (dem schwarzen Segen) wegzueilen scheint und auch Edwin von da vertreiben möchte. Aber die Götter haben dem guten, alten Edwin da wohl mal wieder ein wenig in die Hände gespielt, wie man vielleicht sagen könnte. :D Nein, so gekünstelt kommt es dann gar nicht rüber. Das ist genau so ein hübscher Zufall wie es ihn im Leben nun mal gibt. Sozusagen der Ausgleich für den Zufall, dass Horaz und Edwin den Umweg um die Stadt herum letztendlich umsonst gemacht hatten, weil sie doch zaubern mussten.
Danke, dass du das so siehst. :D
Ich finde, Zufall darf ja auch ruhig sein. Im Grunde ist jede Geschichte ja eine Geschichte von Zufällen, sonst würden die jeweiligen Protagonisten ja auch gar nicht erst in ihr jeweiliges, wie auch immer geartetes Abenteuer hineingeraten.

Ich wiederhole einfach mal wieder, was ich schon zu ganz vielen deiner Storyposts gesagt habe und was dich deswegen vielleicht schon langweilt: Es lässt sich mal wieder super flüssig und angenehm lesen. Du hast es einfach drauf den richtigen Mischmasch aus Beschreibungen, Handlungen und Dialog wortgewandt miteinander zu verknüpfen. "pro forma" war hier bspw. so schön eingesetzt, dass ich mir vorgenommen habe, es mir zu merken und in meinen eigenen Wortschatz einzugliedern. :)
Das langweilt mich ganz bestimmt nicht, es macht mich höchstens verlegen - und auch ein bisschen stolz. Dankeschön! ^2^
Bei "pro forma" kenne ich aber mindestens einen hier im Forum, dem das in so einer Geschichte wohl eher nicht passen würde. :D

Wie es weitergeht? Hm. Friedolin mit e hat da ja schon wieder diesen Hinweis auf die Irren geliefert. Und sowieso ist es ja merkwürdig, dass Dragomir nicht die Hauptrolle in diesem Kapitel gespielt hat, das war doch sonst immer so hübsch abwechselnd. Sollte der etwa tatsächlich auf etwas Großes gestoßen sein, weshalb der jetzt erst mal Sendepause hat, ja geradezu Ricklen-like von Edwin und Horaz in der ganzen Stadt gesucht werden muss, weil er in irgendwas reingerasselt ist?
Oder hatte John bloß Lust, erst einmal mit Edwin und Horaz weiterzumachen? :D
Also einer der Gründe, warum jetzt direkt wieder eine Edwin-Post kam, ist schlichtweg, dass Dragomir ja doch so einen gewissen zeitlichen Vorsprung hat, den die beiden anderen jetzt erst einmal aufholen müssen. Hätte ich jetzt erst wieder mit Dragomir weitergemacht und Edwin quasi "im Stadttor stehen gelassen", dann wäre das vollkommen auseinandergerissen worden.
Das heißt natürlich alles nicht, dass Dragomir nicht auch in etwas reingeraten ist. ;)

Ich hoffe einfach mal, dass deine Schreiblaune noch nicht wieder verflogen ist und du auch diese Story in naher Zukunft wieder fortsetzt. :)
Ich werde mich bemühen!
Danke auch für diesen sehr wohlwollenden Kommentar - das geht ja stellenweise runter wie Öl!

Und auch noch einmal danke, dass du dir Zeit genommen hast, gleich zwei meiner Geschichten weiterzulesen. Find ich toll von dir. Danke, Danke, Danke! §knuff

Stonecutter
29.03.2013, 16:26
Sorry, John - dein Kommentar zu Mö ist mir erst jetzt aufgefallen. Was vielleicht daran liegt, dass ich dazu eigentlich keinen ernsthaften Kommentar erwartet habe§ugly


------------------------------------------------------------------------------
Lange hat er sich für dieses Meisterwerk Zeit gelassen, jetzt ist es endlich da: Stonecutter veröffentlicht "Sein Name ist Mö"!
Der Witz, zu einer "Unsinns-Story" einen total tiefgreifenden Kommentar zu schreiben, ist ein bisschen alt - deshalb bleibe ich mal Ernst: Nicht nur dafür, dass du den ersten Absatz vermutlich mal eben so hingeschrieben hast, sondern auch absolut gesehen macht der wirklich etwas her! Du beschreibst das Geschehen im Hafenviertel mit leicht ironischem Unterton, was mir gar nicht mal so schlecht gefällt. Frühes Highlight ist für mich aber abgesehen davon folgender Satz:



Na, ob das wirklich Zufall ist? :D

Selbstverständlich reiner Zufall! Mal ehrlich, ursprünglich hatte ich vor, so viel mö wie möglich (hohohoho) in die Story einzubauen und die auch noch farbig oder sonstwie herborzuheben. Das war mir dann aber doch zu dämlich, also beließ ich es nur bei einigen Stellen.

Der zweiteAbsatz erzählt dann offenbar von Valentino - das mit dem blutigen Taschentuch ist übrigens ein gutes Detail, um die Erklärung darüber einzuleiten, was mit ihm offenbar geschehen ist.

Du hältst den Typen für Valentino? Okay, passt vielleicht, aber eigentlich hatte ich nur einen unwichtigen Bürger im Kopf^^

Lustig finde ich auch, wie du es sehr geschickt schaffst, Mös Namen möglichst oft vorkommen zu lassen, ohne dass es total billig oder gezwungen wird. Ganz im Gegenteil - da kommen sehr schön bildhafte Szenen bei herum:

Oha - Krankenhauserfahrung? Ich hab mir mal von meinem Vater sagen lassen, dass so ein richtig kräftiger Menschenbiss ganz schön heftig sein kann. Aber gut, das wissen wir alle ja schon seit Mike Tyson.

Hm, ich dachte dass anhand des Bisses schon etwas durchscheint, worauf die Story hinauslaufen wird. Fertig ist sie jedenfalls nicht. Vielleicht wirkt sie als Kurzgeschichte, aber ich hatte vor, sie eigentlich noch etwas länger auszuführen...

Das Ende der Story ist natürlich auch recht witzig. Mö ist ja ein ziemlich unangenehmer Zeitgenosse! Insgesamt bin ich froh, dass du mal wieder was geschrieben hast - auch wenn es "nur" so etwas ist. Ein bisschen Mühe - oder sollte ich sagen: Möhe? - hast du dir ja ganz offensichtlich doch gegeben. Und es ist natürlich schön, dass du den Mö-Kram, der die so ans Herz gewachsen ist, hier durch so eine ulkige Szene verewigen konntest. :D
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Ja, danke für den Kommentar. Wie gesagt geht es aber noch weiter.

Ich konnte sie erst jetzt schreiben, da ich ja kurz vor dem 10.000. Post stand. Und den 10.000. Beitrag in diesem Forum wollte ich mit dieser Geschichte eben einem ganz besonderen Mann widmen. Sein Name ist Mö.

Eddie
29.03.2013, 18:32
Nachdem ich nun schon länger nichtmehr an Johns „Irrelevanzen“ weitergelesen hatte, mach ich das jetzt einfach mal. Wo ich aufgehört hatte, weiß ich nichtmehr ganz genau, aber „Zelle 8“, wo ich jetzt einfach mal angefangen hab, scheint mir noch nicht bekannt zu sein. Deswegen, und weil ich ja letztens mal ein Rätsel über die Lärmmaschine im Abschnitt vorher gemacht hatte, geht’s hier jetzt auch weiter.


in dem ein akkurat gekleideter, älterer Herr auf einem geradlinig gezimmerten Stuhl saß und ihm freundlich schweigend entgegenblickte.

Weiß nicht, ob man geradlinig zimmern kann,
bin schließlich kein waschechter Zimmermann.
Weiß aber auch nicht, wie man‘s sonst nennen soll,
mein Wissen ist da wohl nicht allzu doll.
Ich würd wohl „schlicht“ oder „einfach“ sagen
und auch, ohne jetzt groß zu verzagen
die Herstellung des Stuhls beiseitelassen
und dem Teil nen neuen Anstrich verpassen

H. macht auch so einen vertrottelten Eindruck, was wohl auch an dem akkurat gekleideten, älteren Herren liegt.


Alles wirkte so ruhig, geordnet und diszipliniert, dass der Gast wie nach langer Tauchfahrt verzweifelt nach dem Bisschen Klarheit japste,

bisschen?


Je länger er es versuchte, desto mehr wurde ihm jedoch bewusst, dass die Klarheit eine vergiftete war,

eine Vergifete

Der erste Absatz gibt schon wieder einen guten Einstieg in die Geschichte, mit dem mit Kreide an die Wand gemalten Kamin und dem „geradling gezimmerten“ Stuhl (:D). War aber irgendwie auch schwierig zu lesen, was vielleicht an der Geschichte liegt, aber durchaus auch an mir oder dem breiten Bildschirm, weil ich immer zwischen den Zeilen hin und her gesprungen bin, liegen kann.
Danach wurde es dann aber besser und die Situation der Zelle wieder sehr gut rübergebracht. H. als zungenloser Insasse des Irrenhauses wirkt dabei wieder (denn wenn ich das richtig in Erinnerung habe, war das bei den anderen auch schon so) als Spiegel der Verrücktheit des Professors. Er selbst scheint ja weitestgehend normal zu sein (was die anderen Insassen ja eigentlich auch waren) oder zumindest möchte man das gerne glauben. Nen richtigen Beweis dafür hat man ja noch nicht.


noch bevor sie sich in der köpfernen Nebelwelt überhaupt geformt hatte.

„köpfern“ ist auch ein merkwürdiges Wort in dem Zusammenhang. Es ist zwar zielführend und zweckmäßig, man weiß schließlich, was du damit ausdrücken willst, aber besonders passend finde ich es hier trotzdem nicht. Der Satz klingt so nicht gut.
Warum dem Besucher beim Lesen der Buchtitel schummrig wird, versteh ich auch nicht so recht. Die Titel an sich waren ja jetzt nicht so dramatisch, aber wahrscheinlich ist es einfach die Fülle der Schriften, die H. in seiner Zungenlosigkeit zu Papier gebracht hat, und überhaupt all die Eindrücke, die bisher auf den Besucher einwirkten, die ihn dann einfach schwach werden ließen. Ist auch relativ schwierig, sich in sowas hineinzuversetzen.


Schwindel ergriff ihn beim Lesen der Titel und wollte ihn zu Boden schrauben.

„zu Boden schrauben“ fand ich zuerst ein bisschen befremdlich, aber ich weiß wohl, was du damit meinst. So richtig gut find ich die Formulierung aber trotzdem nicht. Ich stell mir da vor, wie es den Besucher einfach so in den Boden reindreht wie ne Schraube und das hat halt einfach etwas unangebracht komisches.

Ich hoffe, meine ganze Meckerei erweckt nicht den Eindruck, dass mir der Abschnitt nicht gefallen hat. Das ist nämlich ganz und gar nicht so. Im Grunde sind das ja auch alles nur so Kleinigkeiten, über die man unter umständen auch hätte hinwegsehen können, aber ich dachte mir halt, bevor das wieder in so einer endlosen Lobhudelei endet, die sich für dich zwar schön lesen lässt, aber keinen wirklichen Mehrwert in Form von konstruktiver Kritik hat, wollt ich mich zumindest mal über diesen Kleinkram auslassen.
Wie gesagt, der Abschnitt hat mir sehr gut gefallen, was auch nicht zuletzt hieran lag:


Unwillkürlich ließ der Gast seine eigene Zunge durch seinen Mundraum gleiten, als machte sie sich selbstständig um sich ihrer eigenen Existenz bewusst zu werden.


Vom Kreidekamin her knisterte ein erfundenes Feuer zu ihm rüber

Die beiden Abschnitte bringen richtig viel Atmosphäre. Der Erste stellt so richtig dieses Unerwartete beim Nichtantreffen von H’s Zunge heraus und der Zweite hat einfach sowas psychedelisches, so ähnlich, wie Jean Paul Mustache. Das passt auch einfach super zum Ende dieses Teils der Geschichte und fügt sich auch gut mit dem freundlich vertrottelten Eindruck von H. zusammen. Wirklich gut gemacht.:)

John Irenicus
29.03.2013, 20:01
Nachdem ich nun schon länger nichtmehr an Johns „Irrelevanzen“ weitergelesen hatte, mach ich das jetzt einfach mal. Wo ich aufgehört hatte, weiß ich nichtmehr ganz genau, aber „Zelle 8“, wo ich jetzt einfach mal angefangen hab, scheint mir noch nicht bekannt zu sein. Deswegen, und weil ich ja letztens mal ein Rätsel über die Lärmmaschine im Abschnitt vorher gemacht hatte, geht’s hier jetzt auch weiter.



Weiß nicht, ob man geradlinig zimmern kann,
bin schließlich kein waschechter Zimmermann.
Weiß aber auch nicht, wie man‘s sonst nennen soll,
mein Wissen ist da wohl nicht allzu doll.
Ich würd wohl „schlicht“ oder „einfach“ sagen
und auch, ohne jetzt groß zu verzagen
die Herstellung des Stuhls beiseitelassen
und dem Teil nen neuen Anstrich verpassen

Hm... sollte ich das kennen? §kratz

H. macht auch so einen vertrottelten Eindruck, was wohl auch an dem akkurat gekleideten, älteren Herren liegt.


bisschen?
Ja... in der großgeschriebenen Variante wäre es die Verniedlichung von Biss. Danke! :D


eine Vergifete
Also, ganz abgesehen davon dass du hier selbst einen Fehler gemacht hast... ich glaube, das muss da klein geschrieben werden, weil es ja lediglich das umgestellte Adjektiv zu Klarheit ist, und kein eigenes Hauptwort. Laido?

Der erste Absatz gibt schon wieder einen guten Einstieg in die Geschichte, mit dem mit Kreide an die Wand gemalten Kamin und dem „geradling gezimmerten“ Stuhl (:D). War aber irgendwie auch schwierig zu lesen, was vielleicht an der Geschichte liegt, aber durchaus auch an mir oder dem breiten Bildschirm, weil ich immer zwischen den Zeilen hin und her gesprungen bin, liegen kann.
Das (Luxus-)Problem hab ich auch manchmal. §gnah
Aber ich glaube, es liegt auch zu einem guten Teil an der Geschichte. :D

Danach wurde es dann aber besser und die Situation der Zelle wieder sehr gut rübergebracht. H. als zungenloser Insasse des Irrenhauses wirkt dabei wieder (denn wenn ich das richtig in Erinnerung habe, war das bei den anderen auch schon so) als Spiegel der Verrücktheit des Professors. Er selbst scheint ja weitestgehend normal zu sein (was die anderen Insassen ja eigentlich auch waren) oder zumindest möchte man das gerne glauben. Nen richtigen Beweis dafür hat man ja noch nicht.



„köpfern“ ist auch ein merkwürdiges Wort in dem Zusammenhang. Es ist zwar zielführend und zweckmäßig, man weiß schließlich, was du damit ausdrücken willst, aber besonders passend finde ich es hier trotzdem nicht. Der Satz klingt so nicht gut.
Hm... aber irgendwie möchte ich es auch behalten. :(
Im Gegensatz zu...

„zu Boden schrauben“ fand ich zuerst ein bisschen befremdlich, aber ich weiß wohl, was du damit meinst. So richtig gut find ich die Formulierung aber trotzdem nicht. Ich stell mir da vor, wie es den Besucher einfach so in den Boden reindreht wie ne Schraube und das hat halt einfach etwas unangebracht komisches.
...dieser Stelle hier. Das klingt wirklich doof, ich habe es umformuliert. Danke für den Hinweis! :gratz

Warum dem Besucher beim Lesen der Buchtitel schummrig wird, versteh ich auch nicht so recht. Die Titel an sich waren ja jetzt nicht so dramatisch, aber wahrscheinlich ist es einfach die Fülle der Schriften, die H. in seiner Zungenlosigkeit zu Papier gebracht hat, und überhaupt all die Eindrücke, die bisher auf den Besucher einwirkten, die ihn dann einfach schwach werden ließen. Ist auch relativ schwierig, sich in sowas hineinzuversetzen.
Mir ist bei sowas schonmal schummrig geworden! :o
Aber ja, es ist die allgemeine Situation, die an ihm zerrt.


Ich hoffe, meine ganze Meckerei erweckt nicht den Eindruck, dass mir der Abschnitt nicht gefallen hat. Das ist nämlich ganz und gar nicht so. Im Grunde sind das ja auch alles nur so Kleinigkeiten, über die man unter umständen auch hätte hinwegsehen können, aber ich dachte mir halt, bevor das wieder in so einer endlosen Lobhudelei endet, die sich für dich zwar schön lesen lässt, aber keinen wirklichen Mehrwert in Form von konstruktiver Kritik hat, wollt ich mich zumindest mal über diesen Kleinkram auslassen.
Und dafür bin ich dir herzlichst dankbar! :)

Wie gesagt, der Abschnitt hat mir sehr gut gefallen, was auch nicht zuletzt hieran lag:





Die beiden Abschnitte bringen richtig viel Atmosphäre. Der Erste stellt so richtig dieses Unerwartete beim Nichtantreffen von H’s Zunge heraus und der Zweite hat einfach sowas psychedelisches, so ähnlich, wie Jean Paul Mustache. Das passt auch einfach super zum Ende dieses Teils der Geschichte und fügt sich auch gut mit dem freundlich vertrottelten Eindruck von H. zusammen. Wirklich gut gemacht.:)

Wow, vielen Dank für diesen netten Kommentar. Da freu ich mich. Dankeschön! :gratz

Laidoridas
29.03.2013, 21:44
Also, ganz abgesehen davon dass du hier selbst einen Fehler gemacht hast... ich glaube, das muss da klein geschrieben werden, weil es ja lediglich das umgestellte Adjektiv zu Klarheit ist, und kein eigenes Hauptwort. Laido?
You say it!

Eddie
30.03.2013, 14:51
Hm... sollte ich das kennen? §kratz

Das wärs ja gar.:D
Ne, das hab ich gestern mehr oder weniger spontan zusammengedichtet, weil ich den Reim "zimmern kann - Zimmermann" so gut fand. Ich hoffe trotzdem, dass du verstanden hast, was ich damit sagen wollte.


Also, ganz abgesehen davon dass du hier selbst einen Fehler gemacht hast... ich glaube, das muss da klein geschrieben werden, weil es ja lediglich das umgestellte Adjektiv zu Klarheit ist, und kein eigenes Hauptwort. Laido?

Achso, ja, stimmt. Ich dachte "vergiftete" sei hier irgendwie substantiviert, aber da hab ich mich getäuscht.

MiMo
30.03.2013, 16:05
Ja, ich habe einfach keine Lust für diese besch*ssene, verk*ckte, §%$?€!@ Informatik-Abiturprüfung zu lernen. :mad:

Kastanienbäume und Meereswiesen
von John Irenicus

Ein so schönes Stück Literatur hatte ich hinter dem Titel ja gar nicht erwartet! Sprachlich zwar wie gewohnt auf stolperfreiem und schnörkeligen Niveau, entfaltet sie eine emotionale Schwere, die ich selbst für John herausragend finde. Die letzte Kurzgeschichte, die einen vergleichbaren Eindruck bei mir hinterlassen hat, muss wohl Gabriele Wohmanns Klavierstunde gewesen sein. Nur dass John im Vergleich zu Gabriele eine spannendere Szenerie gewählt hat und man bei John auch Sympathe für einige Personen entwickelt.

Du beschreibst wirklich absätzelang nur das Leid, das Nadja in ihrem momentanen Alltag erfährt, und den einen Strohhalm, an den sie sich in ihre Tristesse klammert. Der Mann mit den verschiedenfarbigen Augen erscheint den Beschreibungen nach so langweilig und unscheinbar, ja beinahe ein wenig abstoßend (Wer will schon einen schweigenden Kerl mit verschiedenfarbigen Augen, einem platten Gesicht und blondem Bartflaum sehen?) und trotzdem verkaufst du (oder besser gesagt Nadja) ihn dem Leser als begehrenswert, und das sogar recht glaubhaft.
Während die erste Hälfte, oder sogar Zweidrittel, dieser Zustandbeschreibung dienen, geht es im letzten Drittel dann richtig rund. Nicht nur der Schlagabtausch zwischen Hagbard und Nadja sorgt für pure Dynamik (oder im Fall des Kotzens: unfreiwilliger mit Tragik vermengter Komik), sondern auch der wie ich finde unerwartet eintretende Perspektivwechsel. Dass Nadja am Ende der Story stirbt, damit habe ich gerechnet, aber mittendrin?
Und trotzdem bleibt das Geheimnis um die Herkunft, das Geld und die Augen des Mannes ungeklärt. Nur eins ist nach dem letzten Abschnitt sicher: Er ist nicht der, für den man ihn hält, wenn man nur auf sein Äußeres sieht. Er ist verkannt, zu Unrecht nach seiner Erscheinung verurteilt. Ach, das ist doch alles tragisch. :(
Da bekommt man nicht nur Mitleid mit Nadja, sondern auch mit ihm. Mit Hagbard könnte man auch Mitleid haben, schließlich stirbt er, aber mit ihm hat man einfach kein Mitleid. Er ist genau wie Bromor richtig widerwärtig und eklig beschrieben worden. Zum Fremdschämen und an die eigene Nase fassen sozusagen.

Als Fazit könnte man sagen, dass die Perspektive perfekt umgesetzt und genutzt wurde. Aufwallende Gefühle und längst verankertes Leid habe ich regelrecht mitgefühlt. Eine Tragödie, wie es sie unverfälschter nicht geben könnte.


Das Ungelenke Ablegen eines gefüllten Lederbeutels, begleitet von einem vollen Klimpern, noch bevor Bromor höflichst nach den Wünschen des Kunden fragen konnte, bestätigte Nadjas Vermutung nur.
Warum "Ungelenke" hier als schnödes Adjektiv groß geschrieben werden muss, erschließt sich mir allerdings nicht. ;)


Mein Deutschlehrer würde jetzt wohl noch einen Bezug zum Autor verlangen. Und weil mir dazu tatsächlich was durch den Kopf geschossen ist, hänge ich das hier auch mal hinten dran. Die Botschaft, jemanden nicht nach seinem Äußeren zu beurteilen, zieht sich ja durch Johns Werk wie eine Spaghetti durch die drüber gekippte Bolognesesauce: Ob Außenstehende gar nicht wahrnehmen, wie schwer es Orlan mit seiner Taverne doch hat (vgl. "Licht in der Dunkelheit) oder einem Golem, der wegen seiner sumpfigen Rasse ausgelacht und gehänselt wird (vgl. "Aufstehen") oder dem total liebenswürdigen Anders, der einfach nicht als der tolle Mann wahrgenommen wird, der er nun mal ist (vgl. "Das Geschenk"). Das Thema scheint dich sehr zu beschäftigen, mein werter Herr Irenicus!
Des Weiteren stach mir noch ins Auge, dass es wie schon in "Das Sternbild" um das Ansehen von augenscheinlich geistig minderbemittelten geht.

Ein weitere Punkt, der sich durch Johns Gesamtwerk zieht, den ich hier aber mal etwas herber kritisieren muss, ist die eigensinnige Schriftfarbe: Das Dunkelgrün war in Kombination mit der kleinen Schrift wirklich nur umständlich zu lesen. Ich bin mir aber sicher, dass es mit seiner schlammigen, dumpfen Note ein weiterer Faktor war, der Nadjas Gefühle vermittelt hat.

John Irenicus
30.03.2013, 16:42
Das wärs ja gar.:D
Ne, das hab ich gestern mehr oder weniger spontan zusammengedichtet, weil ich den Reim "zimmern kann - Zimmermann" so gut fand. Ich hoffe trotzdem, dass du verstanden hast, was ich damit sagen wollte.
Ich denke schon, ja. Kompliment übrigens, für eine eben zusammengezimmertes (!) Gedicht ist das ja gar nicht mal so schlecht. Es soll User geben, die mit nur halb so guten Texten einen Gedichtband füllen und den auch noch verkaufen wollen. :p





Ja, ich habe einfach keine Lust für diese besch*ssene, verk*ckte, §%$?€!@ Informatik-Abiturprüfung zu lernen. :mad:
Du Armer! Aber offenbar gut für mich. :D


Kastanienbäume und Meereswiesen
von John Irenicus

Ein so schönes Stück Literatur hatte ich hinter dem Titel ja gar nicht erwartet! Sprachlich zwar wie gewohnt auf stolperfreiem und schnörkeligen Niveau, entfaltet sie eine emotionale Schwere, die ich selbst für John herausragend finde.
Das heißt ja, ich bin auch so schon für emotionale Schwere bekannt? Man lernt nie aus. :p

Die letzte Kurzgeschichte, die einen vergleichbaren Eindruck bei mir hinterlassen hat, muss wohl Gabriele Wohmanns Klavierstunde gewesen sein. Nur dass John im Vergleich zu Gabriele eine spannendere Szenerie gewählt hat und man bei John auch Sympathe für einige Personen entwickelt.
Die Klavierstunde habe ich damals im Deutschunterricht natürlich auch mal lesen müssen. Da war ich jedenfalls froh, nie Klavierunterricht gehabt zu haben! :scared:

Du beschreibst wirklich absätzelang nur das Leid, das Nadja in ihrem momentanen Alltag erfährt, und den einen Strohhalm, an den sie sich in ihre Tristesse klammert. Der Mann mit den verschiedenfarbigen Augen erscheint den Beschreibungen nach so langweilig und unscheinbar, ja beinahe ein wenig abstoßend (Wer will schon einen schweigenden Kerl mit verschiedenfarbigen Augen, einem platten Gesicht und blondem Bartflaum sehen?) und trotzdem verkaufst du (oder besser gesagt Nadja) ihn dem Leser als begehrenswert, und das sogar recht glaubhaft.
Gut, dass mir das gelungen ist! Weniger gut vielleicht, das ich mich tatsächlich so penetrant an Nadjas Leid festklammere. Aber für eine Kurzgeschichte geht sowas wohl in Ordnung.

Während die erste Hälfte, oder sogar Zweidrittel, dieser Zustandbeschreibung dienen, geht es im letzten Drittel dann richtig rund. Nicht nur der Schlagabtausch zwischen Hagbard und Nadja sorgt für pure Dynamik (oder im Fall des Kotzens: unfreiwilliger mit Tragik vermengter Komik), sondern auch der wie ich finde unerwartet eintretende Perspektivwechsel. Dass Nadja am Ende der Story stirbt, damit habe ich gerechnet, aber mittendrin?
So kanns gehen. Aber wer weiß - vielleicht sogar besser so, dass Nadja schnell den Löffel abgibt. Die Arme. :(

Und trotzdem bleibt das Geheimnis um die Herkunft, das Geld und die Augen des Mannes ungeklärt. Nur eins ist nach dem letzten Abschnitt sicher: Er ist nicht der, für den man ihn hält, wenn man nur auf sein Äußeres sieht. Er ist verkannt, zu Unrecht nach seiner Erscheinung verurteilt. Ach, das ist doch alles tragisch. :(
Da bekommt man nicht nur Mitleid mit Nadja, sondern auch mit ihm. Mit Hagbard könnte man auch Mitleid haben, schließlich stirbt er, aber mit ihm hat man einfach kein Mitleid. Er ist genau wie Bromor richtig widerwärtig und eklig beschrieben worden. Zum Fremdschämen und an die eigene Nase fassen sozusagen.

Als Fazit könnte man sagen, dass die Perspektive perfekt umgesetzt und genutzt wurde. Aufwallende Gefühle und längst verankertes Leid habe ich regelrecht mitgefühlt. Eine Tragödie, wie es sie unverfälschter nicht geben könnte.
Das ist wirklich großes Lob von dir. Da werde ich ja fast schon rot! Danke! :gratz

Warum "Ungelenke" hier als schnödes Adjektiv groß geschrieben werden muss, erschließt sich mir allerdings nicht. ;)
Mir auch nicht - deswegen habe ich es mal rasch geändert. Danke für den Hinweis. :D

Mein Deutschlehrer würde jetzt wohl noch einen Bezug zum Autor verlangen. Und weil mir dazu tatsächlich was durch den Kopf geschossen ist, hänge ich das hier auch mal hinten dran. Die Botschaft, jemanden nicht nach seinem Äußeren zu beurteilen, zieht sich ja durch Johns Werk wie eine Spaghetti durch die drüber gekippte Bolognesesauce: Ob Außenstehende gar nicht wahrnehmen, wie schwer es Orlan mit seiner Taverne doch hat (vgl. "Licht in der Dunkelheit) oder einem Golem, der wegen seiner sumpfigen Rasse ausgelacht und gehänselt wird (vgl. "Aufstehen") oder dem total liebenswürdigen Anders, der einfach nicht als der tolle Mann wahrgenommen wird, der er nun mal ist (vgl. "Das Geschenk"). Das Thema scheint dich sehr zu beschäftigen, mein werter Herr Irenicus!
Hm... jetzt wo du das so sagst, ist das natürlich nicht von der Hand zu weisen. :D
Aber bewusst mache ich das eigentlich nicht. Hm. Wer weiß, was ich da aufzuarbeiten habe! Aber ja, so das Thema "Ausgrenzung" kommt bei mir eigentlich immer mal wieder vor.

Des Weiteren stach mir noch ins Auge, dass es wie schon in "Das Sternbild" um das Ansehen von augenscheinlich geistig minderbemittelten geht.
Seht ihr mal, schon 2008 leistete ich einen wesentlichen Beitrag zur Inklusionsdebatte!

Aber mal ganz im Ernst: Ich finde das echt schmeichelhaft, dass du dir da "werkübergreifend" Gedanken gemacht hast. :gratz

Ein weitere Punkt, der sich durch Johns Gesamtwerk zieht, den ich hier aber mal etwas herber kritisieren muss, ist die eigensinnige Schriftfarbe: Das Dunkelgrün war in Kombination mit der kleinen Schrift wirklich nur umständlich zu lesen. Ich bin mir aber sicher, dass es mit seiner schlammigen, dumpfen Note ein weiterer Faktor war, der Nadjas Gefühle vermittelt hat.
Ich glaube, da war ich aber auch gerade in meiner Farbenhochphase, nach dem Motto: Jetzt erst Recht! :D

Ja, da bleibt mir nur mal wieder zu sagen: Vielen, vielen Dank für diesen Kommentar! Zu so einer alten Geschichte kommt sowas immer besonders überraschend und dann freue ich mich auch immer besonders. Vor allem, wenn es dann noch so nette Worte sind. :)

Also, über mangelnde Kommentare kann ich mich im Moment ja echt nicht beklagen. Ich fühle mich hier ja schon wie ein Jüdex! :cool:

Danke also auch nochmal an alle, mich freut das wirklich sehr! §wink

John Irenicus
31.03.2013, 20:32
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So, mein lieber Ewek, lange habe ich ihn dir versprochen – schon im letzten Jahr – und jetzt kommt er endlich: Der langersehnte Kommentar zu „Der Graf von Sulden“! Ich habe ja wieder vorne angefangen zu lesen und werde auch zu den ersten Kapiteln wieder einige Worte sagen. Wir waren uns ja in etwa einig, dass ich wenigstens bis zum Kapitel mit der Pferdeperspektive gelesen hatte. Alles danach war dann für mich komplett neu.



Lustigerweise fängt die Geschichte mit einer Unterbrechung an – mit einer „Reiseunterbrechung“. Bei „Plaid“ dachte ich ja erst, es sei der ominöse Fehler, den du im Nachwort erwähnst, aber das ist dann ja doch ein richtiges Wort – bin ich beim Erstlesen wohl auch schon drüber gestolpert. :D

Der Beginn ist jedenfalls sehr schön und atmosphärisch geraten und entbehrt wohl ganz bewusst jeglicher goblinischer Behaglichkeit – stattdessen erwarten einen ungemütliche Witterung und noch unangenehmere Umstände. Durchbrochen wird das aber auch von deutlich angenehmeren Szenen:

Unruhig schnaubten die vor die Kutsche gespannten Pferde, als die beiden Damen an ihnen vorbeigingen.
Da werden die Hengste ganz wild. §list


Auch der Ochsen, der den Karren gezogen hatte, war getötet worden.
Ein Fehler ist das nicht, mit dem n hintendran, oder? Ich finde, so klingt das richtig schön nach alter Sprache. „Der Ochsen“... fast wie „Der Drachen“, auch wenn sich der ja gewöhnlich von „Der Drache“ unterscheidet. :D

Und noch eine kurze Stelle möchte ich loben, nicht, weil sie so besonders ist, sondern weil sie eben in besonders unaufdringlicher Weise zeigt, wie viel Detailreichtum du vor allem deinen Charakteren gönnst:

“Dies ist kein Anblick für Damen”, sagte Lord Ambrose, und presste die Lippen missbilligend zu einem Strich, “Ihr hättet die Kutsche nicht verlassen sollen! Die Burschen werden das wegräumen, und dann können wir unseren Weg fortsetzen.”
Diese „Bestimmungssucht“ Ambroses, gepaart mit seinem Gesichtsausdruck, beschreibt den Charakter recht früh ziemlich gut, und man weiß direkt, was für eine Art Mensch man da vor sich hat. Im Gegensatz zu dem Ehepaar Wolkenberg ändert sich die Sicht des Lesers im Laufe der Geschichte auf ihn auch nicht mehr sonderlich.

A propos Ehepaar Wolkenberg: Die haben in diesem Anfangskapitel auch einen sehr lustigen Moment, wie ich finde:

Er wandte sich wieder an seine Frau, die in Tristifers Armen offenbar wieder langsam zu sich kam: “Mach Dir keine Sorgen, Liebes, es wird alles gut.”
Morten lässt seine Hinde also lieber in den Armen eines fremden Ritters verweilen und spricht ihr sozusagen „von außen“ noch so ein bisschen Mut zu. Er selber rührt da aber keinen Finger... ich finde, das sagt auch einiges über ihn aus. Er ist so ein kleiner Pisser, sag ich mal. Nicht unsympathisch, auch durchaus durchsetzungsfähig, aber bei so gewissen Sachen eben einfach unfähig, wie es scheint. :D

Aber zurück zu Ambrose: Ein Großteil des Amüsements resultiert auch aus der Spannung zwischen ihm und Alzhara – und das ist gewiss keine sexuelle Anspannung, sondern beinahe schon Hass – zumindest aus Sicht Ambroses:

“Auch haben wir nicht die Zeit, so lange auf Sulden zu bleiben, bis die Verantwortlichen - um wen es sich auch immer handeln mag -”, er warf Alzhara einen kurzen, bösen Blick zu, “zur Strecke gebracht wurden.” Ambrose winkte die Knechte herbei. “Räumt das beiseite”, befahl er, “wir müssen weiter.”
Damit schien die Angelegenheit für ihn erledigt, doch Alzhara schnalzte missbilligend mit der Zunge: “Tststs, Lord Ambrose! Wie pflichtvergessen Ihr doch manchmal seid! Wir können diese Leichen doch unmöglich so liegen lassen. Wäre es nicht angebracht, ihnen eine zumindest provisorische Bestattung zuteil werden zu lassen?”
Solche und weitere Szenen kommen immer mal wieder in der Geschichte vor, was mir wirklich gut gefällt.

Das alles zusammen führt dazu, dass ich – nach wie vor – den Einstieg in die Geschichte für sehr gelungen halte, weil er die Personen und das „Setting“ elegant und sehr fließend und natürlich vorstellt. Hast du gut gemacht!



Nachfolgende „Kutschfahrt“ blieb bis zum Ende eines meiner Top 3-Lieblingskapitel in dieser Geschichte. Da kann auch folgende Wiederholung nichts dran ändern:

Regen prasselte auf das Kutschdach, der Wind zerrte an den Türen, und auch die vor die Fenster gehängten Felle vermochten ihn nicht davon abzuhalten, Feuchtigkeit und Kälte ins Innere zu tragen. Das Kohlebecken strahlte zwar noch Hitze ab, vermochte aber angesichts der immer kälteren Temperaturen kaum Linderung zu verschaffen.
Denn bis auf diese kleine unsaubere Stelle und einem kleinen Rechtschreibfehler (siehe die Fehlerliste unten) ist das Kapitel nicht nur makellos gehandwerkt, sondern auch gut erzählt. Das war und ist ja so ein bisschen so das Kapitel, wo du gezeigt hast, dass auch ein Ewek Spannung kann. Und wie! Zielführende, punktgenaue Beschreibungen und gekonntes Agieren mit den Charakteren verhelfen dir hier zu einer wirklich guten, auch in sich geschlossenen Szene. Mehr gibt es dazu auch kaum zu sagen! Dennoch noch ein paar Einzelstellen:


Also blieb Marella nur, sich in ihre Decken und - da sie sich diesmal neben diese gesetzt hatte - an Alzhara zu kuscheln, die sich daran offenbar nicht störte und tatsächlich eine behagliche Wärme und angenehmen Duft ausströmte.
Lesbenaction! §list


Nur Ambrose musste auf solcherlei Bequemlichkeit verzichten und verbarg stolz jedes Anzeichen, zu frieren.
Schafft auch nicht jeder! Zeigt aber auch sehr gut seine – im wahrsten Sinne des Wortes – unterkühlte Art.


Wie nur konnte es sein, dass Alzhara noch immer so viel Hitze ausstrahlte?
Sie ist halt heiß! §list
Naja, und sie ist ein Drache. Aber in erster Linie ist sie heiß! §list



Wirklich „Willkommen“ ist die Reisegruppe auf Graf Alois' Schloss ja nicht, und das bekommen sie sogar schon in diesem Kapitel ein bisschen zu spüren. Eine gewisse Schlüsselstelle ist folgender Satz von Harrick:

Würde sich einer von Euch verlaufen, wäre er kaum mehr wieder zu finden.”
Denn hier beginnt das Gruseln! :G
Und zusammen mit der Tatsache, dass du ganz sicher keine Geschichte über eine total reibungslos ablaufende Reise erzählen willst, ahnt man schon hier, dass in diesem düsteren Schloss noch so einiges passieren wird. Du sorgst also schon hier erneut für Spannung und bemühst dich wieder erfolgreich, keinen Anflug von Behaglichkeit oder gar Ruhe aufkommen zu lassen. Überhaupt steckt hinter deiner Story wirklich „Zug“, wenn man so will, wir hatten uns ja schon ein bisschen darüber unterhalten: Wirklich Überflüssiges findet man hier nicht, du hältst dich nicht an Kleinigkeiten auf sondern erzählst. Nicht nüchtern, nicht trocken, nicht ohne tolle Beschreibungen und sonstige Kunststückchen, aber eben in eine Richtung mit der Handlung: Vorwärts! Unter anderem deshalb ist die gar nicht mal so kurze Geschichte wohl recht kurzweilig geraten. Übrigens, was ich an dieser Stelle anmerken will: Trotz der immensen Zahl der Charaktere – wie mir erst jetzt so richtig auffällt – schaffst du es, jeden einzelnen irgendwie zur Geltung kommen zu lassen, indem die Szenen geschickt aufteilst und kleinere, lose Grüppchen bildest. Hast du gut hinbekommen!


Als Tristifers Blick auf Alzharas Rücken fiel, die weder zitterte, noch ängstlich schien, und er die gelassene Eleganz bewunderte, die sie trotz des klatschnassen und schmutzigen Kleides ausstrahlte, drehte diese den Kopf, und warf ihm über die Schulter hinweg einen Blick zu, der ihn froh sein ließ, dass das Licht so schlecht und es daher so schwer war, die Röte zu erkennen, die sein Gesicht zu bedecken begann. Nein, Alzhara hatte offenbar ganz und gar keine Angst! Nicht zum ersten Mal war Tristifer von ihrer Haltung beeindruckt, und nicht zum ersten Mal beklagte er den Umstand, dass sie von weit höherem Stande war, als er selbst.
Ein schöner Rücken kann eben auch entzücken! Dabei ist dieser kleine Moment, wie ich jetzt bemerke, gar nicht mal soooooooo nebensächlich für die Geschichte. Am Ende hatte ich mich über das, nunja, Techtelmechtel zwischen Tristfer und Alzhara doch ziemlich gewundert, weil es so rasch und selbstverständlich ging. Beim nochmaligen Drüberlesen entdecke ich das hier und erkenne es schonmal als Andeutung, sodass das auch am Ende alles viel besser passt. Prima!


Ein großer Tisch dominierte den Raum, an dessen der Tür abgewandter Seite sich von einem ausladenden, thronartigen Sessel eine sonderbare Gestalt erhob.
Der Satz ist grammatisch richtig, doch stilistisch etwas zu sehr verdreht, zumindest nach meinem Geschmack!

An dieser Stelle kommt das, was ich schon befürchtet habe: Ich kann meine eigene, vor Monaten im Zug hingekritzelte Anmerkung nicht mehr lesen. §gnah

“Willkommen auf Burg Sulden”, rief der greise Graf mit rauer, heiserer Stimme seinen Gästen entgegen, “Verzeiht bitte den schlechten Zustand meines Schlosses und den ärmlichen Empfang, doch hatten wir mit keinerlei Besuch am heutigen Abend mehr gerechnet.”
Was ich noch entziffern kann: Er könnte sich auch gut für seinen Tn Zweck' ergakeb
Tja... vielleicht kannst du ja was damit anfangen. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass das was Positives war. :D

An folgender Stelle kann ich aber sehr wohl noch entziffern, was ich mir dabei gedacht habe:

Sie und Ambrose gaben einander regelmäßig Streitgespräche, in denen der Lord der Lady für gewöhnlich unterlag.
Das ist nämlich überflüssig zu erwähnen. Du hast es erstens schon ganz am Anfang auf erzählerischer Ebene getan, außerdem ergibt sich das ja wohl überdeutlich aus der Geschichte selbst. El Toro würde sagen: Du musst deinen Lesern mehr zutrauen und darfst sie nicht zu sehr an die Hand nehmen! Ich würde sagen: Streich diesen Satz einfach. ;)


Die Genannten neigten der Reihe nach wahlweise den Kopf oder knicksten artig zur Begrüßung. Tristifer fiel auf, dass sich Alzhara für ersteres entschied.
Kleiner aber feiner Moment, in der Alzharas Wesen (nicht das Drachenwesen, sondern überhaupt ihre Persönlichkeit) zu Tage tritt. :)

Meine Lieblingsstelle in diesem Kapitel ist ebenso klein, aber fein:

Der Verwalter verbeugte sich knapp. “Wenn Ihr mir bitte folgen würdet!”
Tristifer fand, dass er sich ruhig mal etwas anderes einfallen lassen könne.
Fand ich herrlich! :D

Seine Steifigkeit zeigt sich auch hier wieder gut:

“So schien es uns angemessen.” Marella rümpfte die Nase. “Mir scheint dies keineswegs angemessen. Leonnie pflegt das Bett mit mir zu teilen. Sie kommt mit mir.” Der Verwalter schien etwas einwenden zu wollen, überlegte es sich dann jedoch anders: “Wie Mylady wünscht”, entgegnete er nur.
Der Vampir-Diener (jetzt ist es mir rausgerutscht!) hat wirklich wenig Sinn für Zwischenmenschliches. Zudem: Wenn eine Dame in das Bett einer anderen Dame möchte, dann stelle ich mich doch nicht in den Weg! §list

Da ist mir Tristifer doch wesentlich sympathischer:

Tristifer jedenfalls hätte die keckere Marella der schüchternen Version eindeutig vorgezogen.
Dreier mit der Zofe! Oder mit Alzhara! §list

Man sieht...

Außerdem musste Tristifer Marella in dieser Angelegenheit zustimmen: Es war allgemein üblich, dass eine Jungfer mit ihrer Zofe das Bett teilte. Außerdem wäre Marellas Zofe so dem Zugriff von Tristifers Knappen Pablo entzogen, der ganz eindeutig ein Auge auf das hübsche Mädchen geworfen hatte.
...gewisse Teile meiner Fantasien hier finden durchaus ihre Entsprechung in der Geschichte. :D

Gegen Ende dann noch einmal ein schöner Moment, bei dem ich mir an den Rand geschrieben habe: Ich mag Tristifer :)

“Da wären wir, Sir”, sagte er schließlich, als sie vor einer weiteren Tür angelangt waren. Im Gegensatz zu den anderen Trug Tristifer sein weniges Gepäck selbst, und so war er kurz darauf alleine.
(Den Rechtschreibfehler sehe ich da sogar erst jetzt)

Alles in allem ist dieses Ankunftskapitel schon von einigem Merkwürdigkeiten seitens des Schlosspersonals geprägt, sodass man einerseits – bezogenen auf die einzelnen Dinge – sehr subtil, andererseits – bezogen auf das Gesamtpaket – sehr deutlich merkt, dass da was im Busch ist. Außerdem ziehen so „Seltsames Schloss mit seltsamen Bewohnern“-Szenarien sowieso immer gut. Will sagen: Spätestens hier hat man sich als Leser doch dazu entschieden, die Geschichte auch zu Ende zu lesen! :)



Das „Nachtmahl“ endet zwar irgendwie versöhnlich, dient insgesamt aber auch nur dazu, die Spannungen und auch Ängste zwischen den einzelnen Personen zu verstärken. Ich jedenfalls hätte an dem Abend keinen Hunger gehabt, so viel kann ich sagen!


“Der erste verbriefte Fall eines Fußbodenteppichs geht auf das Jahr 435 zurück und stammt vom Bericht über einen Empfang im Palast des gelderner Bischofs Regibor Major. Der Fürst von Geldern war davon so sehr angetan, dass er anordnete, alle Binsen in seiner Burg zu entfernen und durch Teppiche zu ersetzen. Von da an traten Fußbodenteppiche nach und nach ihren Siegeszug in Myrtana an. In Varant und auf den südlichen Inseln ist das allerdings bereits viel länger üblich.”
Morten war nicht zum ersten Mal von dem phänomenalen Gedächtnis seiner Frau beeindruckt. “Was Du nicht alles weißt, Liebes!”
Im Gegensatz zur wirklich findigen Alzhara kann Hinde aber „nur“ Auswendiggelerntes ausspucken. Zumindest kommt mir das so vor, an einer späteren Stelle schlägt's nochmal in die selbe Kerbe. Ist dieser Eindruck bzw. dieser Unterschied beabsichtigt?


Mortimer grunzte missgelaunt:
Mortimer? Ist das so quasi sein „richtiger“ Name? Aber warum taucht der da jetzt auf einmal – und auch, soweit ich sehe, das einzige Mal in der Story – auf?


“Scholl auf einmal leis ein Pochen, gleichwie wenn ein Fingerknochen pochte, von der Türe her”, zitierte Hinde ein bekanntes Gedicht.
Mir jedenfalls nicht bekannt, aber ich bin ja auch kein Bildungsmensch! Umso netter von dir, das im Nachwort kurz zu erwähnen. :D

Zu folgender Stelle tippe ich einfach nur meine Anmerkung von damals ab:

“Und für mich ein Abtritt, bitte”, warf Morten ein. Der Verwalter schnaubte. “Beim Wohnsaal seiner Lordschaft”, knurrte er.
Wie jetzt? Scheißt er jetzt mitten ins Wohnzimmer?

In diesem Kapitel entwickelt sich ein besonders schönes Motiv, was den sowieso schon schäbig uralten Grafen (man ahnt ja noch nicht, was es wirklich mit ihm auf sich hat) noch unerträglicher macht:

Dabei lächelte sie in Richtung Graf, der auf seinem Thron saß und die Hände lässig auf die Lehnen gestützt hatte. Die langen Fingernägel schabten in rhythmischen Bewegungen über das Holz.
Uaaah... lautet mein Gekritzel neben dieser Stelle, und ich teile diese Emotion immer noch! :scared:
Hast du jedenfalls gut gemacht, dieses Motiv immer mal wieder, aber nicht zu penetrant zu benutzen (insgesamt wohl zwei, dreimal, schätze ich). Es brennt sich ja schon von selbst ins Gedächtnis ein. Lange Fingernägel bei Männern – manchmal aber auch bei Frauen – sind ja ohnehin schon gruselig. :scared:

Noch dazu kommt dieser schöne Vergleich, den ich mal hervorheben will:

Auf des Grafen ohnehin schon faltiger Stirn erschienen weitere Runzeln, was ihm das Aussehen einer alten Zitrone gab.
Das kann ich mir richtig gut vorstellen. :D
Du gibst dir jedenfalls sichtlich – und mit Erfolg – Mühe, den Grafen so seltsam, verknöchert, alt und auch ekelig zu gestalten, wie möglich. Auch seine Meinung, er sei ja souverän, ist ziemlich eigenwillig. Wobei er von seiner Art her – im Gegensatz zu seinem Verwalter – zu diesem Zeitpunkt ja noch recht nett rüberkommt. Was sich gegen Ende der Geschichte natürlich drastisch ändert. ;)

Jetzt beim zweiten Überfliegen gewinnt die Szene mit Isabellas Gesang noch einmal richtig, fast schon an Witz, will ich mal sagen: Wer kann zu diesem Zeitpunkt schon ahnen, welches Geschöpf mit welchen Absichten hinter so einem lieblichen Gesang steckt? Das Tarnen und Täuschen liegt ohnehin so einigen Charakteren dort im wahrsten Sinne des Wortes im Blut: Nicht nur Alois, Harrick und Isabella – auch Alzhara spielt ja ein falsches Spiel. Das ist also auch so eine Art Idee der Geschichte, dass da am Ende alles aufgedeckt wird. Finde ich nicht schlecht!



Die Stimmung beim „Frühstück“ am nächsten Tage ist vielleicht tendenziell ein wenig besser, was wohl eben auch am Tageslicht liegt, aber dennoch macht es das Schloss nicht weniger mysteriös, auch wenn es zunächst den Anschein hat. Ganz im Gegenteil: Mit weiteren großen Schritten wird man als Leser zu der Erkenntnis geführt, dass in diesem Schloss nicht nur irgendetwas, sondern offenbar so gut wie alles nicht stimmt!

Vorher kann man – in Gestalt von Hilde und Morten – aber noch ein wenig verschnaufen. Fast schon süß, wie sie da aneinanderliegen! Besonders gefällt mir der kurze Abriss, wie sie eigentlich Mann und Frau geworden sind. Da auch eine arrangierte Ehe so glücken kann, ist doch schön zu hören. :)

Zwischendrin gibt es noch eine schöne Szene, in der sich Isabella mal wieder total unschuldig gibt (und Hinde mal wieder ihr Gedächtnis präsentiert), doch dann wird die fröhliche-freundliche Atmosphäre schnell durchbrochen: Nämlich durch den Bericht von Marias Tod. Spätestens jetzt – auch wegen der so gleichgültigen Reaktion Harricks – ist klar, dass sich die Reisegruppe sputen sollte, von diesem Schloss wegzukommen. Leider ist ihnen selbst das nicht ganz so klar – auch wenn vor allem das Ehepaar Wolkenberg hier recht weit vorne ist und ungute Gefühle hegt, die viel berechtigter sind, als jeder ahnt. Viel mehr habe ich zu diesem – freilich gut geschrieben Kapitel – aber auch nicht zu sagen. So ein bisschen dient es für mich ja als Trittstufe für das nächste Kapitel.



Im nächsten Kapitel gibt es nämlich reichlich (berechtigten) „Unmut“, der mir trotz der ernsten Lage ein ums andere Mal ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hat, weshalb auch dieser Abschnitt zu meinen Top 3 der Kapitel dieser Story gehört. Ich zitiere mal direkt meine Lieblingsstelle:

“Wir sollten mal nicht überreagieren”, versuchte Ambrose die anderen zu beruhigen. “Überreagieren?”, zischte Morten, “es ist jemand GESTORBEN! Ich will jedenfalls keinen Augenblick länger hier bleiben, als nötig.”
Finde ich einfach klasse, allein schon, weil ich mir diese Szene sehr gut vorstellen kann. :D
Außerdem macht sie Morten ganz nebenbei noch ein stückweit sympathischer und rückt ihn aus dem „Snob“-Klischee heraus, wie du ja selbst schon treffend gegenüber mir bemerkt hast. Davon profitiert die gesamte Geschichte!

Zweite Stelle dieser Art ist jene hier:

“Seine Lordschaft ist unabkömmlich.” “Unabkömmlich? Ein Mitglied unseres Haushalts ist gestorben, man hält uns hier quasi gefangen, und der Herr Graf ist UNABKÖMMLICH? Mir ist ehrlich gesagt egal, ob der alte Zausel seinen Schönheitsschlaf hält oder ob er sich bloß die Eier schaukelt. Aber ich will umgehend mit ihm sprechen!”
Wobei ich das mit dem Eierschaukeln vielleicht etwas zu übertrieben finde, für jemanden von Mortens Stand. Andererseits unterstreicht es wohl nur seine Rage. Jedenfalls finde ich es toll und lustig, wie er quasi genau das ausspricht, was man als Leser – und sicherlich auch viele von Mortens Weggefährten – so denkt. :D

Das Ganze kulminiert dann hier:

“Es reicht jetzt!”, fuhr Ambrose dazwischen. Dann, mit ruhigerem Tonfall: “Wir sollten uns alle beruhigen.”
Morten hielt die Hand hoch. “Seht Ihr, wie sehr meine Hand zittert?” Ambrose runzelte die Stirn. “Wie bitte? Eure Hand zittert doch gar nicht.” “Richtig. Sie zittert nicht. Ich soll mich beruhigen? Beruhig Dich doch selbst!”
Marella war entsetzt über diese Eskalation des Gespräches.
Einfach herrlich – der Film, der da vor meinem inneren Auge abläuft, ist super. Für dieses Kapitel muss man dich echt loben, da sitzt echt jeder Spruch und jede Geste. :D

Richtig schön ist es aber, dass auch dieses vordergründig amüsante Streitgespräch einen ernsten Hintergrund hat: Erstens stellt es ja doch ein bisschen die Weichen, dass die Reisegruppe trotz allen Unmuts doch noch ein bisschen bleibt, und zweitens macht es das Personal des Grafen, hier repräsentiert von Harrick, in seiner Zurückhaltung nur noch zwielichtiger. Man wünscht sich, dass vor allem Ambrose doch auf Mortens Bedenken hören würde. Aber, meine Interpretation der Dinge: Da Alzhara sich diesen Befürchtungen anschließt, kann Ambrose ja kaum anders, als diese Beiseite zu wischen – allein schon, um eben Alzhara nicht Recht zu geben. Und das wird für einige Personen dann zum Verhängnis (wobei es am Ende dann ja glücklicherweise doch „die Bösen“ sind, die das Nachsehen haben. Wäre Alzhara allerdings nicht gewesen...).



Bei einem „Spaziergang“ kühlen sich erhitzte Gemüter für gewöhnlich ja wieder ein wenig ab – nicht aber, wenn es ein solcher Spaziergang ist, den Tristifer hier erlebt!

Vorher geht’s aber wirklich erst einmal wieder harmonischer zu – außerdem kommt quasi das Ewek-Element schlechthin zur Geltung: Gutes Essen! Bzw. Naschereien, von denen ich den varantiner Honig schnell als Gegenstück zu deinem geliebten türkischen Honig identifiziert habe. Und naja, zur Faktorei Robletone muss ich ja auch nicht viel sagen, die Idee finde ich sowieso super. :D

In der Rückschau weiterhin interessant finde ich abermals Isabellas Schauspielkunst – das unverdrossene, sich betroffen zeigende Mädchen habe ich ihr ja nun die ganze Story über voll abgenommen! Beim Grafen hingegen scheine ich aber in diesem Kapitel wohl endgültig Verdacht geschöpft zu haben, wie meine Anmerkung an folgender Stelle zeigt:

“Särge haben wir zwar keine vorrätig, doch lässt sich gewiss rasch einer zusammenzimmern”, sagte der Graf und scharrte mit den Fingern über die Thronlehne.
Der schläft wahrscheinlich selbst in einem!, habe ich da geschrieben – und gleichzeitig noch einmal dieses Motiv des Fingerscharrens gelobt. So ein bisschen hab ich die Vermutung da aber auch noch witzig gemeint, obwohl mir schon klar war, dass mit dem Grafen irgendwas nicht stimmt.

Tristifer geht da jedenfalls sehr entschlossen vor und verteilt sogar direkt mal einen Dolch. Und mit seiner Entschlossenheit hat er sich dann Harrick ja auch endgültig zum persönlichen Feind gemacht. Und der Verwalter wird ja dann auch wirklich ganz offen böse. Ich dachte an dieser Stelle aber auch zunächst, er sei es, der ein bisschen über den alternden und schwachen Alois herrscht und mit seinem Verhalten quasi Macht ausüben sowie gleichzeitig niemanden an den Graf heranlassen will, um ihn zu isolieren. Wer hätte zu diesem Zeitpunkt gedacht, dass Harrick nicht etwa ein aufmüpfiges Eigenleben führt, sondern natürlich unter der Kontrolle Alois' steht – welcher selbst ja nicht ganz frei ist. Was da noch alles im Dunkeln liegt! Und wer weiß, was Tristifer diese Nacht noch gefunden hätte, wäre er nicht aufgehalten worden. Auch rückblickend also noch ein sehr spannendes Kapitel! Da möchte ich vor allem diese Stelle zitieren:

Er betrat die Gewölbe unter der Burg, die in einem erstaunlich guten, baulichen Zustand, ansonsten jedoch ebenso schmutzig waren, wie der Rest der Burg. Die Decken waren hier niedriger, und anstelle von mottenzerfressenen Gobelins, ausgeblichenen Bildern und staubigen Standrüstungen umgaben ihn hier bloß grobe Wände aus dunklem Gestein, die in ein Gerippe aus Säulen und Bögen eingelassen waren. In den Mauerabschnitten zwischen den tragenden Elementen befanden sich jeweils kleine Nischen, in welchen ehedem Lichter gebrannt haben mochten. In der Mitte der Flure zog sich ein schmutziger Läufer die Gänge entlang, der einst rot gewesen sein konnte, nun aber so dreckig war, dass man die ursprüngliche Farbe nicht mehr erkennen konnte. Tristifer fand es seltsam, dass so etwas ausgerechnet im Keller auslag.
Was er wohl hier unten finden würde?
Richtig, richtig gut! Also, beim Lesen war ich da echt voll dabei und habe mitgefiebert. Wieder einmal zeigst du: Der Ewek, der kann auch „echte“ Spannung!

Hintergründiges kommt dabei dann aber zum Glück auch nicht zu kurz; gefallen hat mir dahingehend besonders Tristifers Überlegung hier:

Natürlich verspürte er auch eine gewisse Furcht. Es war Nacht und daher dunkel, das Gemäuer war alt und baufällig, weitgehend unbekanntes Gebiet und erzeugte eine Atmosphäre latenter Bedrohung. Manch anderer Ritter behauptete von sich, keinerlei Furcht zu kennen. Tristifer hingegen hielt diese entweder für Idioten, oder aber für Lügner, zumal er sich fragte, welchen Wert Tapferkeit für jemanden haben sollte, der angeblich gar keine Angst verspürte.
Finde ich gut. Da ist ja wirklich was Wahres dran!

Ein bisschen rätseln musste ich hier:

Tristifer stemmte sich hoch und kam wieder auf sicheren Grund.
Da fiel sein Blick auf den Leuchter, den er bei seinem Fall losgelassen hatte, und der beim Aufprall auf dem Boden erloschen war.
Langsam drehte Tristifer den Kopf.
Das ist ein bisschen seltsam formuliert... glaube ich. Also, ich weiß nicht genau, was mich an der Stelle stört. Aber erst dieses „da“, also schon plötzliche Blicken auf den Leuchter... und dann dreht er langsam seinen Kopf. Aber wohin, und warum auf einmal? Den Verwalter hatte er da ja noch nicht sooo richtig bemerkt, oder? Also, ich finde, das ist so ein bisschen unklar beschrieben, was er wie und in welcher Reihenfolge macht bzw. es klingt etwas seltsam, gerade zu unschlüssig. Ich weiß auch nicht... kann jetzt auch eine Art Spleen von mir sein. Da müsste mal jemand anderes drüberschauen. Ich weiß jetzt ja auch nicht, was Oblomow dazu gesagt hat oder ob er überhaupt was dazu gesagt hat.

Wie auch immer: Ein sehr, sehr spannendes Kapitel, in welchem Mann bis auf den naschigen Anfang den Ewek, wie man ihn sonst kennt, kaum bemerkt. Und das war ja nun auch ein bisschen deine Zielsetzung, von daher ist das als Kompliment gemeint! Wären da nach hinten raus nicht noch Kapitel, die mir noch ein bisschen besser gefallen würden, dieses hier würde meine Top 3 komplettieren. ;)



Anschließende „Beratung“ ist im Prinzip ja schon eher eine Kampfvorbereitung, wenn man an das Ende des Kapitels denkt. Tristifer will es nun wirklich wissen, er ist ja sogar auf der goldrichtigen Spur, dafür muss man ihn loben. Leider lässt er sich im späteren Verlauf ja doch wieder von der hier aufgenommenen Fährte abbringen. Oder vielleicht zum Glück? Er selbst hätte ja kaum Chancen gehabt, gegen das, was hier auf dem Schloss herrscht. Aber ich greife vor, zurück zum eigentlichen Kapitel!

Denn das hat ja auch abgesehen von Tristifers Handeln schon am Anfang einiges zu bieten: Die Szene zwischen Hinde und dem schlafwandelnden Morten – der ja erst gar nicht erkannt wird – knüpft quasi nahtlos an die Spannung des Vorkapitels an. Gleichzeitig bietet diese Szene einen tollen Aufhänger für die danach stattfindende Beratung. Also auch erzähltechnisch mal wieder gut eingefädelt, und wie schon gesagt, sehr vorwärtsgerichtet das Ganze. Kein Leerlauf, keine Verschnaufpause. Das steht der Geschichte wirklich gut!

Dieses Kapitel ist ja auch das erste, wo mal was mit Isabella ist. Sie ist unpässlich... und dann wird sie ähnlich dem Grafen isoliert, Hilfe brauche sie nicht und so weiter und sofort. Da habe ich auf jeden Fall Verdacht geschöpft. Nur, dass ich Isabella eher in der Opferrolle gesehen habe und nicht in der Täterrolle. Ist wirklich sehr erhellend, mit Kenntnis der gesamten Geschichte solche Stellen noch einmal zu lesen. Überhaupt merkt man, dass hier eigentlich der Zeitpunkt für die Gruppe gekommen war, sofort zu verschwinden. Und das spüren die einzelnen Mitglieder wohl auch alle... aber kaum einer kann sich wirklich dazu aufraffen, etwas zu unternehmen, was leider wohl auch an Ambroses Verhalten liegt. Ohnehin scheint den da ja keiner mehr zu mögen, allen voran Morten und Alzhara sowieso... die hätten einfach auf den scheißen müssen, echt mal.

Ganz nebenbei fand ich es ja immer sehr schön, wie Marella und Alzhara immer mehr zueinandergefunden haben, und Marella auch immer mehr gewisse Züge Alzharas angenommen hat. Also, ums auf den Punkt zu bringen: Sie ist vorlauter geworden. :D

Eine weitere schöne, lustige, aber auch etwas hintergründige Überlegung findet sich hier:

Als sie den schäbigen Wohnsaal betraten, fühlte sich Marella zwar völlig deplaziert, aber doch auch sauber, frisch und begehrenswert - nicht zuletzt auch ob der Blicke, welche die Herren ihr unwillkürlich zuwarfen. Auf Ambroses Frage, was diese Aufmachung zu bedeuten habe, beschied ihm Alzhara, dass eine Dame keineswegs eines Grundes bedürfe, sich ausführlich ihrer Toilette zu widmen, sondern dass allenfalls Gründe bestehen könnten, es nicht zu tun. Einen solchen Grund könne sie hier aber nicht ausmachen.
Auch da gebe ich Alzhara mal Recht. :D

Zum Rest des Kapitels habe ich ja oben schon einiges gesagt. Bemerkenswert finde ich die Beschreibungen rund um Tristifers Ordensklinge: So viel Schwertfetischismus hätte ich dir ja gar nicht zugetraut! :D
Auch der letzte Satz des Kapitels kann sich sehen lassen und lässt Tristifers Entschlossenheit noch einmal richtig schön durchscheinen: Die Schwelle zum „Jetzt geht’s los“ hat er da wohl schon überschritten... rückblickend kann man wie gesagt von Glück reden, dass er doch noch von seine Fährte abgebracht wurde. So entschlossen er ist: Auch mit seiner Ordensklinge hätte er zumindest mal gegen Isabella, wohl aber auch schon gegen Alois keine Chance gehabt.



Erzähltechnisch äußerst geschickt finde ich den folgenden „Tod“, bzw. die folgende Tode, die du in dem wirklich kurzen Zwischenkapitel beschreibst. Das Kapitel hat eine treibende Wirkung, die endgültig den Endspurt der Geschichte einleitet. Rückblickend gesehen – klar, hindsight bias – ist es natürlich absolut klar, dass Alzhara dort wütet. Beim Lesen, als es noch für mich neu war, hatte ich das aber noch gar nicht so auf dem Schirm: Die ganze Zeit hatte sie sich zurückgehalten, ich hätte nicht gedacht, dass sie dort eingreift. Wiederum rückblickend gesehen war es aber auch genau der richtige Zeitpunkt. Wie dem auch sei, das Kapitel ist schön rätselhaft, etwas blutrünstig und vor allem kurz und knackig, und hebt damit die Spannung noch einmal um ein Level. Hast du da wirklich sehr gut, geschickt gemacht und damit erneut hohe Erzähltintelligenz (so nenne ich das mal!) bewiesen.



Die Beschreibung der „Konfrontation“ ist dir dann auch sehr gelungen, so wie eben alles was ab hier kommt wirklich sehr toll und spannend zu lesen war. Bei Tristifers Auftritt habe ich aber eine kleine Kritik anzubringen: Er fragt Alois ja, warum dieser bei diesem schönen Wetter nicht rausgeht. Und dann stellt sich Alois ungefragt mitten ins Sonnenlicht, um quasi zu sagen: Siehste, ich bin doch kein Vampir. Obwohl das vorher ja kein Thema war, nicht mal leise angedeutet. Das finde ich zumindest mal taktisch ziemlich unklug von Alois, weil er sich durch so voreiliges Antreten des „Beweises“ (der ja keiner ist) ja erst recht verdächtig macht. Auch wenn es ihm letzten Endes – zumindest nach dem Wissensstand, den er dort noch hat – eh egal sein kann, ob er auffliegt. Aber trotzdem... ich finde, das passt nicht ganz so gut, weil ich auch nicht das Gefühl hatte, der Vampirismus läge da jetzt so als unausgesprochenes Thema in der Luft. Das kann man natürlich auch anders sehen.

Was ich hingegen wieder schön finde – also, „schön“ – ist der erneute Bezug zu den Fingernägeln des Grafen, die Tristifer auf seinem Kopf spürt. Da hat es mich schon geschaudert! :scared:

Die absoluten Glanzszenen folgen jetzt, wo Tristifer aus dem Weg geräumt, aber auch in Sicherheit ist, natürlich mit Alzhara, und es ist klar, dass dir das besonders Spaß gemacht hat. Vorher war Alzhara zwar auch schon bissig, aber inmitten dieser Adelsgesellschaft natürlich doch immer etwas gebändigt. Bald aber geht es ans gnadenlose „Kräftemessen“ (jetzt greife ich ja schon fast wieder vor!), und da kann – und muss sie hinterher ja auch – mal in die Vollen gehen. Ich sage mal so: Es hat mir rundherum gefallen! Einige wenige Stellen greifen ich mal heraus, die mir besonders Spaß gemacht haben:


Alzhara lachte vergnügt, laut schallend. “Jägerin?”, prustete sie, “wieso in Dreigötternamen sollte ich meine Zeit damit vergeuden, Vampire zu jagen? Aber ja, wenn Ihr so wollt: Ich bin tatsächlich eine Jägerin. Allgemein gesprochen. Aber letztlich versteht Ihr das ohnehin nicht. Sonderbar übrigens, wie vorhersehbar diese Unterhaltungen sind. ‘Seid Ihr eine Jägerin?’”, Alzhara äffte seine Stimme nach, “ist das so eine Obsession bei Euch Vampiren, immer danach zu fragen?”
Das fand ich schon sehr gut. :D
Überhaupt gefällt es mir, wie man als Leser mit Alzhara-Vorkenntnissen verfolgen kann, wie sich Alois – aus dessen Perspektive diese Szene ja gelungenerweise geschildert wird – mehr und mehr überschätzt und schlicht nicht ahnt, was für ein Wesen Alzhara wirklich ist. Da musste ich auch ein ums andere Mal grinsen. :D

Außerdem gefällt mir Alzharas gewisses Detektiv-Gespür, wobei ich gerade Zweifel: Hatte man diese Auffälligkeit, die sie dort erwähnt, als Leser selbst mitbekommen können? Ich glaube nicht, oder? An dein direktes Ansprechen kann ich mich kaum erinnern, zumal die Vorstellung ja jederzeit „zwischen den Kapitel“ oder „zwischen den Szenen“ hätte geschehen können. Naja, wie dem auch sei: Hier wird dann auch endgültig aufgeklärt, dass es Alzhara war, die im „Tod“-Kapitel die Diener des Grafen ausgeschaltet hat. Da fiel bei mir beim Lesen ja ein dicker Groschen. :D

Du bist natürlich in Alzhara verliebt, und als Drache ist es natürlich klar, dass sie einiges auf dem Kasten hat. Dennoch bemühst du dich redlicherweise, sie dann doch nicht ganz so omnipotent erscheinen zu lassen, in dem du das Kapitel mit einem Ausdruck von Verwunderung in Alzharas Gesicht enden lässt. Na immerhin!



Das folgende physische „Kräftemessen“ – so heißt dann ja auch das Kapitel – kann sich auch sehen lassen, und wie du zurecht selbst erkannt hast, zeigt es, dass du sehr wohl in der Lage bist, Action und Kampf zu schreiben. Da muss man dir ganz unabhängig von deiner „schreiberischen Herkunft“ großes Lob aussprechen: So abwechslungsreich, flüssig und ideenreich würde ich das auch gerne mal können! Und auch für andere Autoren ist das hier ein kleines bisschen Lehrstück, weil du selbstredend Plumpheiten vermeidest und auch einen gewissen Dialoganteil im Kampf aufrecht erhältst, ohne dass es so albern wie in einer typischen Folge von Dragonball Z wirkt. Zusammengefasst: Du hältst da eben einfach die Balance und beschreibst da sehr unprätentiös einen schlicht guten Kampf (bzw. mehrere, aber der gegen Isabella kommt ja erst im nächsten Kapitel). Nicht mehr, aber auch nicht weniger!

Aber bevor ich es vergesse, muss ich dich noch zu einer kleinen Beobachtung von mir befragen. Am Ende des vorherigen Kapitels lasen wir das hier:

Noch immer hielt Alzhara sein Handgelenk umklammert, und während sie beide immer schneller auf den Boden der Schlucht zurasten, sah Alois das erste Mal an diesem Abend Verwunderung in Alzharas Gesichtsausdruck.
Am Anfang dieses Kapitels lesen wir dies hier:

Während sie beide immer schneller auf den Boden der Schlucht zurasten, sah Alois das erste mal an diesem Abend Verwunderung in Alzharas Gesichtsausdruck.
Frage: Ist das Absicht? Ich vermute mal! Auch wenn es keine Absicht seine sollte, passt das ganz gut, wie in so einem Fernsehfilm, wenn unterbrochen wird, und dann die letzte Szene vor der Unterbrechung noch einmal gezeigt wird. Das hat Charme.

Ein besonderes Leckerchen gibt’s zwischendurch hier zu sehen:

Ihr Leib schrumpfte wieder zusammen und bald schon spürte sie den Wind über nackte Haut streichen, fühlte den schlammigen, vom Regen noch feuchten Grund unter ihren Zehen… all jene Eindrücke eines Menschenleibes. Drachen hatten hervorragende Augen, Nasen und Ohren, doch an haptischen Empfindungen reichten sie nicht an die Menschen heran.
Eine nackte Alzhara! Und wenn man jetzt noch bedenkt, dass Tristifer die ganze Zeit vom Balkon her zuschaut... §list
Aber ich will die Drachenverwandlung gar nicht ins Lächerliche ziehen: Das hast du gut beschrieben, weil es ja auch so ein bisschen dein Leibthema ist. Besonders schön finde ich aber, wie du die Drachen jetzt nicht total überhöhst, sondern dort oben im letzten Satz sogar auch der Menschengestalt einen Vorteil einräumst. Das finde ich, sagen wir mal, sehr fair! :D

Ebenfalls gut finde, dass du den Kampf durchaus verbissen und gefährlich darstellst, auf Erzählebene aber nicht den Todernst bemühst. Konkret meine ich da diese Stelle:

Alois hatte sich etwa zwanzig Zentimeter in den Boden gebohrt und offenbar alle Knochen gebrochen, die so ein Menschenleib aufwies.
Hehe. :D

An folgender Stelle mögen sich aber vielleicht die Geister scheiden:

Alzhara schüttelte ungläubig den Kopf und trat einige Schritte zur Seite. “Ist Dir da vielleicht eine Kleinigkeit entgangen, hm? Halloho! Jemand zu Hause? ICH BIN EIN DRACHE! Eines dieser gigantischen, fliegenden Wesen mit Zähnen größer als Deine Beine. Soll ich es Dir Buchstabieren? D-R-A-C-H-E, Drache. Hast Du jemals einen Drachen getroffen? Nein? Hast Du eine Ahnung, wie mächtig wir sind? Ich fresse Urviecher zum Frühstück und verputze einen Schattenläufer als Einlage für Zwischendurch.“
Da geht’s natürlich schon sehr ins Alberne, aber das will Alzhara ja auch gerade eben: Ihren Gegner veralbern. Und das ja irgendwo auch mit Recht: Alois hat ja nun wirklich nicht den Hauch einer Chance. Dennoch wirkt Alzhara an dieser Stelle natürlich ein bisschen wie ein Teenager aus einer US-Serie – den „Vorwurf“ musst du dir auch gefallen lassen. :p


“Also gut”, sagte sie, langsam und deutlich, in einem Ton, als erkläre sie einem Kind einen komplizierten Sachverhalt, “ich bin ein roter Drache. Ein Geschöpf, das nicht nur unglaublich intelligent, schön, stark, erhaben und über die Maßen anbetungswürdig ist, sondern vor allen Dingen FEUER spucken kann. Du bist ein Vampir. Ein Geschöpf, welches durch Feuer vernichtet werden kann. Wenn wir nun also die gegebenen Prämissen mithilfe eines praktischen Syllogismus auswerten, zu welchem Ergebnis kommen wir dann? Hm?”
Mit Syllogismen kenne ich mich ja ein wenig aus, das ist dann schön zu lesen! Hier wirkt Alzhara dann natürlich nicht mehr wie ein Teenager, sondern wie die weibliche und drachische Version von dir, wenn dir mal jemand besonders blöd kommt. Also halt auch ein bisschen El Toro, aber das ist Alzhara ja eh (es musste jetzt einfach nochmal gesagt werden). Sie genießt es offenbar, mit ihrem Opfer – denn ein Gegner ist Alois ja nicht wirklich – zu spielen. Das gipfelt dann in einer kleinen Prise Sadismus:

Alois zischte und griff erneut an. Diesmal hatte Alzhara endgültig genug, und die Feuerkugel raste auf den Angreifer zu. Der wich zur Seite aus und wollte weiter voranstürmen, doch mit einer Bewegung beider Hände ließ Alzhara eine Flammenwand zwischen sich und Alois entstehen. Als dieser von seinem Schwung vorwärts getragen die Flammenwand passiert hatte, brannte er Lichterloh und kreischte vor Pein.
Alois warf sich auf den Boden und versuchte, das Feuer zu ersticken, das seine Kleidung und Haare verzehrte, seine Haut schwärzte und sein Fleisch Blasen schlagen ließ. Oh, welch herrliche Zuckungen, welch wunderbares, schmerzerfülltes Kreischen!
Alzharas Mundwinkel zuckten nach oben.
Bei aller Bewunderung und Sympathie für Alzhara, hier bekommt man noch einmal deutlich vor Augen geführt: So wirklich lieb ist sie nicht!

Dieser Abschluss des Kampfes ist dann jedenfalls nur Formsache – was natürlich nicht über den Spaß beim Lesen eben dieses Duells hinwegtäuschen soll! Aber da bestand schon ein Kräfteungleichgewicht. Das Kapitel aber endet mit einem Wahnsinns-Cliffhanger, der dann den eigentlichen „Endkampf“ in dieser Geschichte einleitet. Ein bisschen fühlt man sich an den typischen Gang eines guten Videospiels erinnert: Nach dem Kampf, den man für den Kampf gegen den Endboss hielt, kommt mehr oder minder aus dem Nichts ein noch stärkerer Obermotz, der dann der eigentliche Endgegner ist. So verhält es sich hier zwischen Alois und Isabella.



Inmitten der „Abendröte“ – der Alzhara dann ja gegen Ende sogar noch hinterherfliegen muss, um den Kampf zu gewinnen – findet dann eben dieser Endkampf statt, dessen Kapitel dann auch ganz konsequent meine Top 3 der Kapitel dieser Geschichte komplettiert. Denn hier wurde es wirklich nochmal spannend! Gut, klar, wer Alzhara und vor allem dich kennt, der wusste natürlich, dass sie nicht verlieren wird. Aber mal eben so im Handumdrehen ging das jedenfalls nicht!

Das quasi-letzte Kapitel besitzt dann auch eine ganz eigene Dramaturgie, alles steht unter dem Eindruck des Beginns, in welchem enthüllt wird, was für eine Rolle (Vampir-)Lady Isabella tatsächlich gespielt hat. Und das war ja nun wirklich die größte Überraschung der Geschichte! Wie schon gesagt: Während man bei Alois und seinen Untergebenen sehr schnell das Gefühl hatte, dass da etwas nicht stimmt, und dem Grafen die Untotheit ja auch quasi schon anzusehen war, erschien Isabella tatsächlich wie das harmlose Hofmädchen, was eher Opfer denn Täter ist. Tja... selten hat der Schein so eindrucksvoll getrogen! Ich hatte an dieser Stelle zwar noch an sie gedacht und mich gefragt, was wohl mit ihr ist – aber dass sie so eine Rolle einnehmen würde? Ganz sicher nicht!

Eine der schönsten Szenen für mich:

Die nun beide nackten Frauen standen einander eine Weile gegenüber, umtost von Wind und prasselndem Regen.
Sehr schön! §list
Aber auch ganz abgesehen von der erotischen Komponente macht das etwas her. Ich sage mal so: Hier hast du dir die positiven Elemente von Dragonball Z herausgegriffen (Ich erwähne es absichtlich nochmal, damit du jetzt gezwungen bist, dich damit zu befassen).

Der Kampf ist jedenfalls kein Spaziergang, und das weiß zu gefallen, dass Alzhara auch mal richtig gefordert wird. Überhaupt bin ich gerade überrascht, dass der Kampf über einige Seiten geht: Beim ersten Lesen habe ich das gar nicht so bemerkt, weil er wirklich durchgehend fesselnd und keineswegs langwierig war. Respekt!

Eine weitere Lieblingsszene:

Alzhara spürte bereits die spitzen Zähne an ihrer Haut. Welch elendige, untragbarer Situation, von einem Vampir in den Schlamm gedrückt zu werden! Gewaltiger Zorn erfasste sie.
“So nicht”, zischte sie, und ließ die Lichtung explodieren.
Das ist herrlich! Da fühlt man richtig mit ihr mit und wünscht sich, dass sie ihre Gegenspielerin bis zur Unkenntlichkeit zerbrennt und zerfetzt! Äh... Verzeihung. ;)

Und noch eine Szene:

Als sich der Rauch verzogen hatte und die Flammen etwas heruntergebrannt waren, stand einer verkohlt am Boden liegenden Isabella die gewaltige Gestalt eines Drachen gegenüber. Die vom Himmel herab fallenden Regentropfen zischten leise, wenn sie auf Alzharas heißen Leib trafen und verdampften.
Alzhara ist eben echt heiß! Aber auch ganz abgesehen davon wieder ein spannungsgeladener Moment. Den Folgesatz habe ich da übrigens nur nicht mitzitiert, weil er einen Fehler enthält – siehe unten. ;)

Oben habe ich es schon angedeutet: Der letzte Clou, mit dem Alzhara Isabella in die Knie zwingt, ist seltsam, unerwartet und originell, und deshalb einfach klasse. Francis Bacon wusste schon: Wissen ist Macht; und genau das hat Alzhara hier praxisnäher denn je gezeigt. Dementsprechend begeistert war (und bin) ich auch beim Abschluss dieses Kapitels – ich tippe mal ganz ungefiltert die Randbemerkung ab, die ich mir damals daneben bzw. darunter gekritzelt habe:
Das ist mal ein wirklich abwechslungsreicher Kampf mit einer sehr originellen Lösung gewesen. Spätestens nach diesem Kapitel ist es klar: Ewek kann auch Action!
Dem gibt es wohl nicht mehr viel hinzuzufügen. ;)



Wie es sich am Ende einer guten Geschichte gehört, macht einen die „Abreise“ ja schon ein bisschen traurig. Andererseits liegt ja gerade hierin, wie schon mehrfach erwähnt, die Stärke der Geschichte: Sie braucht nur ein bisschen Zeit, um sich zu entfalten, und prescht dann zügig nach vorne. Sie nimmt quasi mit jedem Kapitel ein wenig an Geschwindigkeit zu, und im endgültig letzten Kapitel läuft sie langsam aus – jedoch nicht ohne ein an Geschwindigkeit wohl auch nicht armes Techtelmechtel zwischen Tristifer und Alzhara, was jetzt nach erneutem Drüberlesen über die Geschichte gar nicht mehr so unerwartet kommt. Nur in einem Punkt, da muss ich widersprechen:

Als sie fertig waren, hatte Alzhara ihren Kopf in Tristifers Armbeuge geschmiegt und strich über seine Brust. Er hatte den Arm um sie gelegt und streichelte ihre Schulter. Sie wusste, dass es Menschenmännern gefiel, wenn Frauen sich dergestalt an sie schmiegten. Das gab ihnen das Gefühl, besonders stark und männlich zu sein.
Das ist bei mir jedenfalls nicht so. :o

Aber ich will mal nicht so sein und werde meinen Kommentar ebenso versöhnlich ausklingen lassen, wie es die Geschichte selbst tut.



Wie sieht mein persönliches „Nachwort“ zu dieser Geschichte aus? Erstmal möchte ich mich für das schmeichelhafte Dankeschön in deinem Nachwort wiederum bedanken. Es war eine goldrichtige Entscheidung von dir, die Geschichte so konsequent weiterzuschreiben und zu veröffentlichen. Du darfst da schon stolz drauf sein! Die Gründe habe ich dir mehrmals genannt, hier seien sie noch einmal zusammengefasst: Die Geschichte ist packend, treibend, mal was anderes von dir, stilistisch gut ausbalanciert, hat gute und vor allem gut beschriebene Charaktere, die auch oft für Komik sorgen und bietet nicht zuletzt ein ausgewogenes Verhältnis von Action und (An-)Spannung sowie viele schöne Überraschungen. Dabei kommen auch einige Hintergrundinformationen nicht zu kurz, die das Szenario, das „Setting“, gelungen untermalen und stützen. Ja, die Geschichte gefiel mir genauso gut, wie sie sich jetzt hier in der Gesamtbewertung darstellt. Als Bonus ist auf die vielen Wörter die geringe Fehlerzahl hervorzuheben – siehe die kurze Liste unten. Bleibt nur noch abschließend eine Empfehlung an alle anderen Leser hier im Story-Forum auszusprechen: Das Lesen von „Der Graf von Sulden“ lohnt sich! Allein schon, weil er in kommenden Wettbewerben eine ziemlich harte Konkurrenz darstellen könnte... ;)



Fehler:

Doch musste er einlenken: “Ihr habt wohl Recht, Myladys.
Plural... mit ies?

“Da wären wir, Sir”, sagte er schließlich, als sie vor einer weiteren Tür angelangt waren. Im Gegensatz zu den anderen Trug Tristifer sein weniges Gepäck selbst, und so war er kurz darauf alleine.

Morten hatte die Augen furchtsam aufgerissenm

“Ich mache mir nur Sorgen um Euer wohlbefinden, Sir.

Schließlich wurde das Essen aufgetragen, das auch diesmal unter Mitwirkung des Gästeeigenen Personals zubereitet worden war.

Soll ich es Dir Buchstabieren?

Der Vampir gab bloß ein fauchen von sich, dass Alzhara recht lachhaft und kläglich vorkam.

Ohne zögern griff er ein weiteres Mal an.

Sie blickte mit zu schlitzen verengten Echsenaugen auf das mickrige Wesen herunter, das sich trotz der schweren Verletzungen wieder aufrichtete und siegessicher lachte.

Tag- und Nachtwechsel entstehen aus der Rotation des Mograd um sich selbst - oder der Sonne um den Morgrad, je nach dem, welche Theorie Du bevorzugst.

Es dauerte einen Augenblick, bis Tristifer begriff, und eine leichte röte sein Gesicht zu überziehen begann.
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Sir Ewek Emelot
31.03.2013, 22:56
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So, mein lieber Ewek, lange habe ich ihn dir versprochen – schon im letzten Jahr – und jetzt kommt er endlich: Der langersehnte Kommentar zu „Der Graf von Sulden“! Ich habe ja wieder vorne angefangen zu lesen und werde auch zu den ersten Kapiteln wieder einige Worte sagen. Wir waren uns ja in etwa einig, dass ich wenigstens bis zum Kapitel mit der Pferdeperspektive gelesen hatte. Alles danach war dann für mich komplett neu.
Ich finde es schön, einen Kommentar zur gesamten Geschichte in ihrem vollständigen Zusammenhang zu bekommen. Alleine dafür schonmal ein "Danke"!:gratz


Lustigerweise fängt die Geschichte mit einer Unterbrechung an – mit einer „Reiseunterbrechung“. Bei „Plaid“ dachte ich ja erst, es sei der ominöse Fehler, den du im Nachwort erwähnst, aber das ist dann ja doch ein richtiges Wort – bin ich beim Erstlesen wohl auch schon drüber gestolpert. :D
Der Fehler ist natürlich, dass Alzhara mutmaßt, Hinde sei der Hut von den Schultern geweht woren... obwohl man Hüte doch auf dem Kopf trägt!

Der Beginn ist jedenfalls sehr schön und atmosphärisch geraten und entbehrt wohl ganz bewusst jeglicher goblinischer Behaglichkeit – stattdessen erwarten einen ungemütliche Witterung und noch unangenehmere Umstände. Durchbrochen wird das aber auch von deutlich angenehmeren Szenen:

Da werden die Hengste ganz wild. §list
Woran Du auch immer denkst!
Das Wetter in der Geschichte entsprach wohl etwa dem Wetter, das ich so erlebt hatte. Das mache ich gern so, weil man aus der unmittelbaren Empfindung zu ganz netten Beschreibungen kommt.


Ein Fehler ist das nicht, mit dem n hintendran, oder? Ich finde, so klingt das richtig schön nach alter Sprache. „Der Ochsen“... fast wie „Der Drachen“, auch wenn sich der ja gewöhnlich von „Der Drache“ unterscheidet. :D
Bei "Ochse": Keine Ahnung!

Und noch eine kurze Stelle möchte ich loben, nicht, weil sie so besonders ist, sondern weil sie eben in besonders unaufdringlicher Weise zeigt, wie viel Detailreichtum du vor allem deinen Charakteren gönnst:

Diese „Bestimmungssucht“ Ambroses, gepaart mit seinem Gesichtsausdruck, beschreibt den Charakter recht früh ziemlich gut, und man weiß direkt, was für eine Art Mensch man da vor sich hat. Im Gegensatz zu dem Ehepaar Wolkenberg ändert sich die Sicht des Lesers im Laufe der Geschichte auf ihn auch nicht mehr sonderlich.
Ambrose wurde eigentlich schwächlicher, als anfangs erwartet. Er sollte so ein grimmiger, strenger, etwas unflexibler aber auch starker Lord sein. Stattdessen wurde er eher zu einer Art Bürokratennatur, was aber eigentlich ganz gut passt, angesichts seiner Stellung.

A propos Ehepaar Wolkenberg: Die haben in diesem Anfangskapitel auch einen sehr lustigen Moment, wie ich finde:

Morten lässt seine Hinde also lieber in den Armen eines fremden Ritters verweilen und spricht ihr sozusagen „von außen“ noch so ein bisschen Mut zu. Er selber rührt da aber keinen Finger... ich finde, das sagt auch einiges über ihn aus. Er ist so ein kleiner Pisser, sag ich mal. Nicht unsympathisch, auch durchaus durchsetzungsfähig, aber bei so gewissen Sachen eben einfach unfähig, wie es scheint. :D
Zu dem Zeitpunkt ist das noch ein Bisschen höfische Spielerei. Morten und Hinde haben wohl mehr drau, als man anfangs vermuten würde, zeigen es aber nicht, weil sie auch vollendete Höflinge sind. Das mit dem Tuch vor dem Mund, und dem Ohnmachtsanfall usw. ist halt das Erfüllen von Erwartungen. Später wundert sich Alzhara dann ja auch, dass Hinde offenbar keine Probleme hat, die Leiche ihrer Zofe zu sehen. Im Verlaufe der Handlung vergeht den Wolkenbergs alle Lust und jeder Wille zu höfischer Maskerade.

Aber zurück zu Ambrose: Ein Großteil des Amüsements resultiert auch aus der Spannung zwischen ihm und Alzhara – und das ist gewiss keine sexuelle Anspannung, sondern beinahe schon Hass – zumindest aus Sicht Ambroses:

Solche und weitere Szenen kommen immer mal wieder in der Geschichte vor, was mir wirklich gut gefällt.
Alzhara hasst ihn nicht. Beute ist nicht hassenswert.

Das alles zusammen führt dazu, dass ich – nach wie vor – den Einstieg in die Geschichte für sehr gelungen halte, weil er die Personen und das „Setting“ elegant und sehr fließend und natürlich vorstellt. Hast du gut gemacht!



Nachfolgende „Kutschfahrt“ blieb bis zum Ende eines meiner Top 3-Lieblingskapitel in dieser Geschichte. Da kann auch folgende Wiederholung nichts dran ändern:

Denn bis auf diese kleine unsaubere Stelle und einem kleinen Rechtschreibfehler (siehe die Fehlerliste unten) ist das Kapitel nicht nur makellos gehandwerkt, sondern auch gut erzählt. Das war und ist ja so ein bisschen so das Kapitel, wo du gezeigt hast, dass auch ein Ewek Spannung kann. Und wie! Zielführende, punktgenaue Beschreibungen und gekonntes Agieren mit den Charakteren verhelfen dir hier zu einer wirklich guten, auch in sich geschlossenen Szene. Mehr gibt es dazu auch kaum zu sagen! Dennoch noch ein paar Einzelstellen:


Lesbenaction! §list
Marella ist doch ohne Hintergedanken! Ganz bestimmt!:o

Schafft auch nicht jeder! Zeigt aber auch sehr gut seine – im wahrsten Sinne des Wortes – unterkühlte Art.
Vor allem, dass er recht einsam ist. Eigentlich ist Ambrose eine traurige Figur.

Sie ist halt heiß! §list
Naja, und sie ist ein Drache. Aber in erster Linie ist sie heiß! §list
In der Tat.


Wirklich „Willkommen“ ist die Reisegruppe auf Graf Alois' Schloss ja nicht, und das bekommen sie sogar schon in diesem Kapitel ein bisschen zu spüren. Eine gewisse Schlüsselstelle ist folgender Satz von Harrick:

Denn hier beginnt das Gruseln! :G
Soll es auch.

Und zusammen mit der Tatsache, dass du ganz sicher keine Geschichte über eine total reibungslos ablaufende Reise erzählen willst, ahnt man schon hier, dass in diesem düsteren Schloss noch so einiges passieren wird. Du sorgst also schon hier erneut für Spannung und bemühst dich wieder erfolgreich, keinen Anflug von Behaglichkeit oder gar Ruhe aufkommen zu lassen. Überhaupt steckt hinter deiner Story wirklich „Zug“, wenn man so will, wir hatten uns ja schon ein bisschen darüber unterhalten: Wirklich Überflüssiges findet man hier nicht, du hältst dich nicht an Kleinigkeiten auf sondern erzählst. Nicht nüchtern, nicht trocken, nicht ohne tolle Beschreibungen und sonstige Kunststückchen, aber eben in eine Richtung mit der Handlung: Vorwärts! Unter anderem deshalb ist die gar nicht mal so kurze Geschichte wohl recht kurzweilig geraten. Übrigens, was ich an dieser Stelle anmerken will: Trotz der immensen Zahl der Charaktere – wie mir erst jetzt so richtig auffällt – schaffst du es, jeden einzelnen irgendwie zur Geltung kommen zu lassen, indem die Szenen geschickt aufteilst und kleinere, lose Grüppchen bildest. Hast du gut hinbekommen!
Man schreibt ganz anders, wenn man ein Ziel vor Augen hat. Das war das erste mal, dass das Ende einer meiner Geschichten von Anfang an feststand.


Ein schöner Rücken kann eben auch entzücken! Dabei ist dieser kleine Moment, wie ich jetzt bemerke, gar nicht mal soooooooo nebensächlich für die Geschichte. Am Ende hatte ich mich über das, nunja, Techtelmechtel zwischen Tristfer und Alzhara doch ziemlich gewundert, weil es so rasch und selbstverständlich ging. Beim nochmaligen Drüberlesen entdecke ich das hier und erkenne es schonmal als Andeutung, sodass das auch am Ende alles viel besser passt. Prima!
Alzhara findet menschlichen Sex toll, weil es sich besser als Drachensex anfühlt. Mir war recht früh klar, dass Alzhara Tristifer klarmachen würde.


Der Satz ist grammatisch richtig, doch stilistisch etwas zu sehr verdreht, zumindest nach meinem Geschmack!
Hm. Zur Kenntnis genommen.

An dieser Stelle kommt das, was ich schon befürchtet habe: Ich kann meine eigene, vor Monaten im Zug hingekritzelte Anmerkung nicht mehr lesen. §gnah

Was ich noch entziffern kann: Er könnte sich auch gut für seinen Tn Zweck' ergakeb
Tja... vielleicht kannst du ja was damit anfangen. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass das was Positives war. :D
Öhm.§ugly

An folgender Stelle kann ich aber sehr wohl noch entziffern, was ich mir dabei gedacht habe:

Das ist nämlich überflüssig zu erwähnen. Du hast es erstens schon ganz am Anfang auf erzählerischer Ebene getan, außerdem ergibt sich das ja wohl überdeutlich aus der Geschichte selbst. El Toro würde sagen: Du musst deinen Lesern mehr zutrauen und darfst sie nicht zu sehr an die Hand nehmen! Ich würde sagen: Streich diesen Satz einfach. ;)
Es soll eigentlich deutlich machen, dass es Tristifer aufgefallen ist. Dadurch ist es nicht ganz redundant.


Kleiner aber feiner Moment, in der Alzharas Wesen (nicht das Drachenwesen, sondern überhaupt ihre Persönlichkeit) zu Tage tritt. :)

Meine Lieblingsstelle in diesem Kapitel ist ebenso klein, aber fein:

Fand ich herrlich! :D

Seine Steifigkeit zeigt sich auch hier wieder gut:

Der Vampir-Diener (jetzt ist es mir rausgerutscht!) hat wirklich wenig Sinn für Zwischenmenschliches. Zudem: Wenn eine Dame in das Bett einer anderen Dame möchte, dann stelle ich mich doch nicht in den Weg! §list
Es geht wohl auch vor allem darum, die Gruppe aufzuteilen, um sie besser kontrollieren zu können. Einzelne Leute sind leichtere Beute, wie wir ja aus diversen Gruselfilmen wissen.

Da ist mir Tristifer doch wesentlich sympathischer:

Dreier mit der Zofe! Oder mit Alzhara! §list

Man sieht...

...gewisse Teile meiner Fantasien hier finden durchaus ihre Entsprechung in der Geschichte. :D
Ich bin mir nicht sicher, könnte mir aber vorstellen, dass mit der Zofe zu schlafen wirklich üblich war. Immerhin war es dadurch in den kalten, zugigen Burgen wärmer, und es könnte auch so ein Bisschen als Jungfräulichkeitsgarantie gedient haben.

Gegen Ende dann noch einmal ein schöner Moment, bei dem ich mir an den Rand geschrieben habe: Ich mag Tristifer :)
Jo, ist kein schlechter Kerl, wenngleich eigentlich gar nicht der Typ Figur, wie ich sie normalerweise schreibe. Ich kanns ja eher mit Göttern und Gelehrten. Ich war überrascht, wie leicht mir Tristifer von der hand ging.

(Den Rechtschreibfehler sehe ich da sogar erst jetzt)

Alles in allem ist dieses Ankunftskapitel schon von einigem Merkwürdigkeiten seitens des Schlosspersonals geprägt, sodass man einerseits – bezogenen auf die einzelnen Dinge – sehr subtil, andererseits – bezogen auf das Gesamtpaket – sehr deutlich merkt, dass da was im Busch ist. Außerdem ziehen so „Seltsames Schloss mit seltsamen Bewohnern“-Szenarien sowieso immer gut. Will sagen: Spätestens hier hat man sich als Leser doch dazu entschieden, die Geschichte auch zu Ende zu lesen! :)



Das „Nachtmahl“ endet zwar irgendwie versöhnlich, dient insgesamt aber auch nur dazu, die Spannungen und auch Ängste zwischen den einzelnen Personen zu verstärken. Ich jedenfalls hätte an dem Abend keinen Hunger gehabt, so viel kann ich sagen!


Im Gegensatz zur wirklich findigen Alzhara kann Hinde aber „nur“ Auswendiggelerntes ausspucken. Zumindest kommt mir das so vor, an einer späteren Stelle schlägt's nochmal in die selbe Kerbe. Ist dieser Eindruck bzw. dieser Unterschied beabsichtigt?
Hm, darüber habe ich gar nicht nachgedacht. Aber vielleicht hast Du Recht. Aber man sollte Hinde wohl auch nicht Unrecht tun: Sie ist eine Adelige, die auch vor allem in diesem Milieu sich zurechtfindet, und dort auch durchaus klever sein kann. Alzhara ist dagegen einfach... naja, ein ein paar tausend Jahre alter Drache, und daher eine ganz andere Nummer.

Mortimer? Ist das so quasi sein „richtiger“ Name? Aber warum taucht der da jetzt auf einmal – und auch, soweit ich sehe, das einzige Mal in der Story – auf?
Ist wirklich ein Fehler. Ups.

Mir jedenfalls nicht bekannt, aber ich bin ja auch kein Bildungsmensch! Umso netter von dir, das im Nachwort kurz zu erwähnen. :D

Zu folgender Stelle tippe ich einfach nur meine Anmerkung von damals ab:

Wie jetzt? Scheißt er jetzt mitten ins Wohnzimmer?
BEIM nicht IM Wohnzimmer.

In diesem Kapitel entwickelt sich ein besonders schönes Motiv, was den sowieso schon schäbig uralten Grafen (man ahnt ja noch nicht, was es wirklich mit ihm auf sich hat) noch unerträglicher macht:

Uaaah... lautet mein Gekritzel neben dieser Stelle, und ich teile diese Emotion immer noch! :scared:
Hast du jedenfalls gut gemacht, dieses Motiv immer mal wieder, aber nicht zu penetrant zu benutzen (insgesamt wohl zwei, dreimal, schätze ich). Es brennt sich ja schon von selbst ins Gedächtnis ein. Lange Fingernägel bei Männern – manchmal aber auch bei Frauen – sind ja ohnehin schon gruselig. :scared:
Finde ich auch. Ich hatte ja kurz vorher Bram Stokers Dracula mit Anthony Hopkins gesehen, und mich ein Bisschen an den dortigen Dracula orientiert.

Noch dazu kommt dieser schöne Vergleich, den ich mal hervorheben will:

Das kann ich mir richtig gut vorstellen. :D
Du gibst dir jedenfalls sichtlich – und mit Erfolg – Mühe, den Grafen so seltsam, verknöchert, alt und auch ekelig zu gestalten, wie möglich. Auch seine Meinung, er sei ja souverän, ist ziemlich eigenwillig. Wobei er von seiner Art her – im Gegensatz zu seinem Verwalter – zu diesem Zeitpunkt ja noch recht nett rüberkommt. Was sich gegen Ende der Geschichte natürlich drastisch ändert. ;)

Jetzt beim zweiten Überfliegen gewinnt die Szene mit Isabellas Gesang noch einmal richtig, fast schon an Witz, will ich mal sagen: Wer kann zu diesem Zeitpunkt schon ahnen, welches Geschöpf mit welchen Absichten hinter so einem lieblichen Gesang steckt? Das Tarnen und Täuschen liegt ohnehin so einigen Charakteren dort im wahrsten Sinne des Wortes im Blut: Nicht nur Alois, Harrick und Isabella – auch Alzhara spielt ja ein falsches Spiel. Das ist also auch so eine Art Idee der Geschichte, dass da am Ende alles aufgedeckt wird. Finde ich nicht schlecht!



Die Stimmung beim „Frühstück“ am nächsten Tage ist vielleicht tendenziell ein wenig besser, was wohl eben auch am Tageslicht liegt, aber dennoch macht es das Schloss nicht weniger mysteriös, auch wenn es zunächst den Anschein hat. Ganz im Gegenteil: Mit weiteren großen Schritten wird man als Leser zu der Erkenntnis geführt, dass in diesem Schloss nicht nur irgendetwas, sondern offenbar so gut wie alles nicht stimmt!

Vorher kann man – in Gestalt von Hilde und Morten – aber noch ein wenig verschnaufen. Fast schon süß, wie sie da aneinanderliegen! Besonders gefällt mir der kurze Abriss, wie sie eigentlich Mann und Frau geworden sind. Da auch eine arrangierte Ehe so glücken kann, ist doch schön zu hören. :)
Fand ich auch schön.

Zwischendrin gibt es noch eine schöne Szene, in der sich Isabella mal wieder total unschuldig gibt (und Hinde mal wieder ihr Gedächtnis präsentiert), [Auch hier wieder ein Vorgriff, denn niemand scheint zu bemerken, dass sie die von Hinde erwähnte Prinzessin leibhaftig vor sich haben.] doch dann wird die fröhliche-freundliche Atmosphäre schnell durchbrochen: Nämlich durch den Bericht von Marias Tod. Spätestens jetzt – auch wegen der so gleichgültigen Reaktion Harricks – ist klar, dass sich die Reisegruppe sputen sollte, von diesem Schloss wegzukommen. Leider ist ihnen selbst das nicht ganz so klar – auch wenn vor allem das Ehepaar Wolkenberg hier recht weit vorne ist und ungute Gefühle hegt, die viel berechtigter sind, als jeder ahnt. Viel mehr habe ich zu diesem – freilich gut geschrieben Kapitel – aber auch nicht zu sagen. So ein bisschen dient es für mich ja als Trittstufe für das nächste Kapitel.



Im nächsten Kapitel gibt es nämlich reichlich (berechtigten) „Unmut“, der mir trotz der ernsten Lage ein ums andere Mal ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hat, weshalb auch dieser Abschnitt zu meinen Top 3 der Kapitel dieser Story gehört. Ich zitiere mal direkt meine Lieblingsstelle:

Finde ich einfach klasse, allein schon, weil ich mir diese Szene sehr gut vorstellen kann. :D
Außerdem macht sie Morten ganz nebenbei noch ein stückweit sympathischer und rückt ihn aus dem „Snob“-Klischee heraus, wie du ja selbst schon treffend gegenüber mir bemerkt hast. Davon profitiert die gesamte Geschichte!

Zweite Stelle dieser Art ist jene hier:

Wobei ich das mit dem Eierschaukeln vielleicht etwas zu übertrieben finde, für jemanden von Mortens Stand. Andererseits unterstreicht es wohl nur seine Rage. Jedenfalls finde ich es toll und lustig, wie er quasi genau das ausspricht, was man als Leser – und sicherlich auch viele von Mortens Weggefährten – so denkt. :D
Die Masken der höfischen Etikette fallen, die Wolkenbergs haben keinen Bock mehr darauf.

Das Ganze kulminiert dann hier:

Einfach herrlich – der Film, der da vor meinem inneren Auge abläuft, ist super. Für dieses Kapitel muss man dich echt loben, da sitzt echt jeder Spruch und jede Geste. :D
Danke!

Richtig schön ist es aber, dass auch dieses vordergründig amüsante Streitgespräch einen ernsten Hintergrund hat: Erstens stellt es ja doch ein bisschen die Weichen, dass die Reisegruppe trotz allen Unmuts doch noch ein bisschen bleibt, und zweitens macht es das Personal des Grafen, hier repräsentiert von Harrick, in seiner Zurückhaltung nur noch zwielichtiger. Man wünscht sich, dass vor allem Ambrose doch auf Mortens Bedenken hören würde. Aber, meine Interpretation der Dinge: Da Alzhara sich diesen Befürchtungen anschließt, kann Ambrose ja kaum anders, als diese Beiseite zu wischen – allein schon, um eben Alzhara nicht Recht zu geben. Und das wird für einige Personen dann zum Verhängnis (wobei es am Ende dann ja glücklicherweise doch „die Bösen“ sind, die das Nachsehen haben. Wäre Alzhara allerdings nicht gewesen...).
Er ist wohl einfach eine unflexible Bürokratenseele.


Bei einem „Spaziergang“ kühlen sich erhitzte Gemüter für gewöhnlich ja wieder ein wenig ab – nicht aber, wenn es ein solcher Spaziergang ist, den Tristifer hier erlebt!

Vorher geht’s aber wirklich erst einmal wieder harmonischer zu – außerdem kommt quasi das Ewek-Element schlechthin zur Geltung: Gutes Essen! Bzw. Naschereien, von denen ich den varantiner Honig schnell als Gegenstück zu deinem geliebten türkischen Honig identifiziert habe. Und naja, zur Faktorei Robletone muss ich ja auch nicht viel sagen, die Idee finde ich sowieso super. :D
Ich mag sowas.

In der Rückschau weiterhin interessant finde ich abermals Isabellas Schauspielkunst – das unverdrossene, sich betroffen zeigende Mädchen habe ich ihr ja nun die ganze Story über voll abgenommen! Beim Grafen hingegen scheine ich aber in diesem Kapitel wohl endgültig Verdacht geschöpft zu haben, wie meine Anmerkung an folgender Stelle zeigt:

Der schläft wahrscheinlich selbst in einem!, habe ich da geschrieben – und gleichzeitig noch einmal dieses Motiv des Fingerscharrens gelobt. So ein bisschen hab ich die Vermutung da aber auch noch witzig gemeint, obwohl mir schon klar war, dass mit dem Grafen irgendwas nicht stimmt.
Ja: Isabella ist eine sehr gute Schauspielerin. Sie spricht hier übrigens zwar vom Essen, aber sie isst in der ganzen Geschichte nichts. In den ersten Mahlzeitsszenen schiebt sie das Essen auf dem Teller bloß hin und her. Sie tut hier also so, als könne sie mit menschlicher Nahrung etwas anfangen.
Und ja: Das mit den Särgen war in der Tat eine, wenn auch ungewollte, Anspielung. Es war insofern ungewollt, als es sich aus der Logik der Handlung irgendwie ergab.

Tristifer geht da jedenfalls sehr entschlossen vor und verteilt sogar direkt mal einen Dolch. Und mit seiner Entschlossenheit hat er sich dann Harrick ja auch endgültig zum persönlichen Feind gemacht. Und der Verwalter wird ja dann auch wirklich ganz offen böse. Ich dachte an dieser Stelle aber auch zunächst, er sei es, der ein bisschen über den alternden und schwachen Alois herrscht und mit seinem Verhalten quasi Macht ausüben sowie gleichzeitig niemanden an den Graf heranlassen will, um ihn zu isolieren. Wer hätte zu diesem Zeitpunkt gedacht, dass Harrick nicht etwa ein aufmüpfiges Eigenleben führt, sondern natürlich unter der Kontrolle Alois' steht – welcher selbst ja nicht ganz frei ist. Was da noch alles im Dunkeln liegt! Und wer weiß, was Tristifer diese Nacht noch gefunden hätte, wäre er nicht aufgehalten worden. Auch rückblickend also noch ein sehr spannendes Kapitel! Da möchte ich vor allem diese Stelle zitieren:

Richtig, richtig gut! Also, beim Lesen war ich da echt voll dabei und habe mitgefiebert. Wieder einmal zeigst du: Der Ewek, der kann auch „echte“ Spannung!
Danke!:gratz:gratz
Ein Bisschen hatte ich ja Angst, dass sich der Gruselschlosskram im Laufe der Geschichte zu sehr abnutzen könne.

Hintergründiges kommt dabei dann aber zum Glück auch nicht zu kurz; gefallen hat mir dahingehend besonders Tristifers Überlegung hier:

Finde ich gut. Da ist ja wirklich was Wahres dran!
Das sind dann auch so Stellen, wo mir als Autor Tristifer näher kommt.

Ein bisschen rätseln musste ich hier:

Das ist ein bisschen seltsam formuliert... glaube ich. Also, ich weiß nicht genau, was mich an der Stelle stört. Aber erst dieses „da“, also schon plötzliche Blicken auf den Leuchter... und dann dreht er langsam seinen Kopf. Aber wohin, und warum auf einmal? Den Verwalter hatte er da ja noch nicht sooo richtig bemerkt, oder? Also, ich finde, das ist so ein bisschen unklar beschrieben, was er wie und in welcher Reihenfolge macht bzw. es klingt etwas seltsam, gerade zu unschlüssig. Ich weiß auch nicht... kann jetzt auch eine Art Spleen von mir sein. Da müsste mal jemand anderes drüberschauen. Ich weiß jetzt ja auch nicht, was Oblomow dazu gesagt hat oder ob er überhaupt was dazu gesagt hat.
Naja, Tristifer bemerkt erst, dass sein Kerzenleuchter ausgegangen ist, wundert sich dann, woher denn nun noch Licht kommt, und wendet sich dann zu der Lichtquelle um. Ich muss das vielleicht nochmal umschreiben.

Wie auch immer: Ein sehr, sehr spannendes Kapitel, in welchem Mann bis auf den naschigen Anfang den Ewek, wie man ihn sonst kennt, kaum bemerkt. Und das war ja nun auch ein bisschen deine Zielsetzung, von daher ist das als Kompliment gemeint! Wären da nach hinten raus nicht noch Kapitel, die mir noch ein bisschen besser gefallen würden, dieses hier würde meine Top 3 komplettieren. ;)
Ich hoffe, dass man indes den Ewek überhaupt erkennt. Aber dass das mit der Spannung klappt, das freut mich sehr!


Anschließende „Beratung“ ist im Prinzip ja schon eher eine Kampfvorbereitung, wenn man an das Ende des Kapitels denkt. Tristifer will es nun wirklich wissen, er ist ja sogar auf der goldrichtigen Spur, dafür muss man ihn loben. Leider lässt er sich im späteren Verlauf ja doch wieder von der hier aufgenommenen Fährte abbringen. Oder vielleicht zum Glück? Er selbst hätte ja kaum Chancen gehabt, gegen das, was hier auf dem Schloss herrscht. Aber ich greife vor, zurück zum eigentlichen Kapitel!

Denn das hat ja auch abgesehen von Tristifers Handeln schon am Anfang einiges zu bieten: Die Szene zwischen Hinde und dem schlafwandelnden Morten – der ja erst gar nicht erkannt wird – knüpft quasi nahtlos an die Spannung des Vorkapitels an. Gleichzeitig bietet diese Szene einen tollen Aufhänger für die danach stattfindende Beratung. Also auch erzähltechnisch mal wieder gut eingefädelt, und wie schon gesagt, sehr vorwärtsgerichtet das Ganze. Kein Leerlauf, keine Verschnaufpause. Das steht der Geschichte wirklich gut!

Dieses Kapitel ist ja auch das erste, wo mal was mit Isabella ist. Sie ist unpässlich... und dann wird sie ähnlich dem Grafen isoliert, Hilfe brauche sie nicht und so weiter und sofort. Da habe ich auf jeden Fall Verdacht geschöpft. Nur, dass ich Isabella eher in der Opferrolle gesehen habe und nicht in der Täterrolle. Ist wirklich sehr erhellend, mit Kenntnis der gesamten Geschichte solche Stellen noch einmal zu lesen. Überhaupt merkt man, dass hier eigentlich der Zeitpunkt für die Gruppe gekommen war, sofort zu verschwinden. Und das spüren die einzelnen Mitglieder wohl auch alle... aber kaum einer kann sich wirklich dazu aufraffen, etwas zu unternehmen, was leider wohl auch an Ambroses Verhalten liegt. Ohnehin scheint den da ja keiner mehr zu mögen, allen voran Morten und Alzhara sowieso... die hätten einfach auf den scheißen müssen, echt mal.
Isabella als Opfer anzusehen war hier beabsichtigt, in der Tat. Und nein: Sie hätten nicht auf ihn scheißen müssen, denn dann hätte es diese schöne Begegnung zwischen Alzhara und den Vampiren nicht gegeben.(-:

Ganz nebenbei fand ich es ja immer sehr schön, wie Marella und Alzhara immer mehr zueinandergefunden haben, und Marella auch immer mehr gewisse Züge Alzharas angenommen hat. Also, ums auf den Punkt zu bringen: Sie ist vorlauter geworden. :D
Marella hat sich Alzhara zum Vorbild genommen, ja. Alzhara ist aber auch beeindruckend, denke ich.

Eine weitere schöne, lustige, aber auch etwas hintergründige Überlegung findet sich hier:

Auch da gebe ich Alzhara mal Recht. :D
Alzhara ist eben nicht bloß ein Drache, sondern auch eine Frau.

Zum Rest des Kapitels habe ich ja oben schon einiges gesagt. Bemerkenswert finde ich die Beschreibungen rund um Tristifers Ordensklinge: So viel Schwertfetischismus hätte ich dir ja gar nicht zugetraut!
Liegt bei mir auch eigentlich nicht vor. Aber ich dachte, dass es an der Stelle mal passt. Außerdem ist das auch so ein Bisschen eine ironische Bezugnahme auf eine dieser alten, schlechten Geschichten von mr. azz oder wie der hieß, wo auch ganz ausführlich irgendein Superschwert beschrieben wurde. Ich finde so Schwertfetischismus eigentlich langweilig, und dachte, dass man diesen blöden Topos hier mal aufgreifen könne (wie überhaupt der Text viele Bezüge zu anderen Texten oder dem Genre an sich hat). Und schließlich ist es aus Sicht Tristifers nur Folgerichtig. Es soll auch ein Bisschen das Gefühl vermitteln, das man als G2-Spiele als Paladin hat, wenn man seine Erzklinge schmiedet und weiht.
Auch der letzte Satz des Kapitels kann sich sehen lassen und lässt Tristifers Entschlossenheit noch einmal richtig schön durchscheinen: Die Schwelle zum „Jetzt geht’s los“ hat er da wohl schon überschritten... rückblickend kann man wie gesagt von Glück reden, dass er doch noch von seine Fährte abgebracht wurde. So entschlossen er ist: Auch mit seiner Ordensklinge hätte er zumindest mal gegen Isabella, wohl aber auch schon gegen Alois keine Chance gehabt.
Oh, wer weiß, ob eine heilige und geweihte Klinge nicht einen ähnlichen Effekt wie die Sonne hätte?


Erzähltechnisch äußerst geschickt finde ich den folgenden „Tod“, bzw. die folgende Tode, die du in dem wirklich kurzen Zwischenkapitel beschreibst. Das Kapitel hat eine treibende Wirkung, die endgültig den Endspurt der Geschichte einleitet. Rückblickend gesehen – klar, hindsight bias – ist es natürlich absolut klar, dass Alzhara dort wütet. Beim Lesen, als es noch für mich neu war, hatte ich das aber noch gar nicht so auf dem Schirm: Die ganze Zeit hatte sie sich zurückgehalten, ich hätte nicht gedacht, dass sie dort eingreift. Wiederum rückblickend gesehen war es aber auch genau der richtige Zeitpunkt. Wie dem auch sei, das Kapitel ist schön rätselhaft, etwas blutrünstig und vor allem kurz und knackig, und hebt damit die Spannung noch einmal um ein Level. Hast du da wirklich sehr gut, geschickt gemacht und damit erneut hohe Erzähltintelligenz (so nenne ich das mal!) bewiesen.
Danke, John! Das Kapitel hat auch zu schreiben Spaß gemacht. Es knüpft erzähltechnisch ein Bisschen an den Pferdeteil an.


Die Beschreibung der „Konfrontation“ ist dir dann auch sehr gelungen, so wie eben alles was ab hier kommt wirklich sehr toll und spannend zu lesen war. Bei Tristifers Auftritt habe ich aber eine kleine Kritik anzubringen: Er fragt Alois ja, warum dieser bei diesem schönen Wetter nicht rausgeht. Und dann stellt sich Alois ungefragt mitten ins Sonnenlicht, um quasi zu sagen: Siehste, ich bin doch kein Vampir. Obwohl das vorher ja kein Thema war, nicht mal leise angedeutet. Das finde ich zumindest mal taktisch ziemlich unklug von Alois, weil er sich durch so voreiliges Antreten des „Beweises“ (der ja keiner ist) ja erst recht verdächtig macht. Auch wenn es ihm letzten Endes – zumindest nach dem Wissensstand, den er dort noch hat – eh egal sein kann, ob er auffliegt. Aber trotzdem... ich finde, das passt nicht ganz so gut, weil ich auch nicht das Gefühl hatte, der Vampirismus läge da jetzt so als unausgesprochenes Thema in der Luft. Das kann man natürlich auch anders sehen.
Ja, da magst Du Recht haben.
Alois könnte aber auch einfach so vorgeben, Tristifers Einladung ins Sonnenlicht nachzukommen. Vielleicht muss ich das aber auch nochmal überarbeiten.

Was ich hingegen wieder schön finde – also, „schön“ – ist der erneute Bezug zu den Fingernägeln des Grafen, die Tristifer auf seinem Kopf spürt. Da hat es mich schon geschaudert! :scared:
An der Stelle liegt Tristifers Leben buchstäblich in Alois' Händen. Eklige Stelle.

Die absoluten Glanzszenen folgen jetzt, wo Tristifer aus dem Weg geräumt, aber auch in Sicherheit ist, natürlich mit Alzhara, und es ist klar, dass dir das besonders Spaß gemacht hat. Vorher war Alzhara zwar auch schon bissig, aber inmitten dieser Adelsgesellschaft natürlich doch immer etwas gebändigt. Bald aber geht es ans gnadenlose „Kräftemessen“ (jetzt greife ich ja schon fast wieder vor!), und da kann – und muss sie hinterher ja auch – mal in die Vollen gehen. Ich sage mal so: Es hat mir rundherum gefallen! Einige wenige Stellen greifen ich mal heraus, die mir besonders Spaß gemacht haben:


Das fand ich schon sehr gut. :D
Überhaupt gefällt es mir, wie man als Leser mit Alzhara-Vorkenntnissen verfolgen kann, wie sich Alois – aus dessen Perspektive diese Szene ja gelungenerweise geschildert wird – mehr und mehr überschätzt und schlicht nicht ahnt, was für ein Wesen Alzhara wirklich ist. Da musste ich auch ein ums andere Mal grinsen.
Mir gefällt dieses Spiel mit den Perspektiven. Das mit der "Jägerin" war übrigens eine Anspielung auf eine gewisse Fernsehserie. Ansonsten ist das Ganze auch ein Bisschen eine Stellungnahme zu diesem "Twighlight"-Kram.

Außerdem gefällt mir Alzharas gewisses Detektiv-Gespür, wobei ich gerade Zweifel: Hatte man diese Auffälligkeit, die sie dort erwähnt, als Leser selbst mitbekommen können? Ich glaube nicht, oder? An dein direktes Ansprechen kann ich mich kaum erinnern, zumal die Vorstellung ja jederzeit „zwischen den Kapitel“ oder „zwischen den Szenen“ hätte geschehen können. Naja, wie dem auch sei: Hier wird dann auch endgültig aufgeklärt, dass es Alzhara war, die im „Tod“-Kapitel die Diener des Grafen ausgeschaltet hat. Da fiel bei mir beim Lesen ja ein dicker Groschen. :D
Ja, jetzt werden alle kleinen Hinweise aufgegriffen und aufgelöst. Entgangen ist Dir wohl, dass Alzhara sich schon am Anfang lachend wundert, dass der Verwalter die Wolkengergs namentlich anspricht. Niemandem sonst scheint das aber aufzufallen, und daher lässt Alzhara es dabei bewenden. Der aufmerksame Leser könnte da innerlich ähnlich wie Alzhara reagieren, alle anderen dürften sich, wie die anderen Figuren, wundern, dass Alzhara da plötzlich auflacht.

Du bist natürlich in Alzhara verliebt, und als Drache ist es natürlich klar, dass sie einiges auf dem Kasten hat. Dennoch bemühst du dich redlicherweise, sie dann doch nicht ganz so omnipotent erscheinen zu lassen, in dem du das Kapitel mit einem Ausdruck von Verwunderung in Alzharas Gesicht enden lässt. Na immerhin!
Damit hatte sie nicht gerechnet. Ich wollte Alois dann doch nicht ganz so schlecht wegkommen lassen, und hier zeigt er immerhin ein Bisschen Verwegenheit.


Das folgende physische „Kräftemessen“ – so heißt dann ja auch das Kapitel – kann sich auch sehen lassen, und wie du zurecht selbst erkannt hast, zeigt es, dass du sehr wohl in der Lage bist, Action und Kampf zu schreiben. Da muss man dir ganz unabhängig von deiner „schreiberischen Herkunft“ großes Lob aussprechen: So abwechslungsreich, flüssig und ideenreich würde ich das auch gerne mal können! Und auch für andere Autoren ist das hier ein kleines bisschen Lehrstück, weil du selbstredend Plumpheiten vermeidest und auch einen gewissen Dialoganteil im Kampf aufrecht erhältst, ohne dass es so albern wie in einer typischen Folge von Dragonball Z wirkt. Zusammengefasst: Du hältst da eben einfach die Balance und beschreibst da sehr unprätentiös einen schlicht guten Kampf (bzw. mehrere, aber der gegen Isabella kommt ja erst im nächsten Kapitel). Nicht mehr, aber auch nicht weniger!
Da war ich besonders unsicher. Daher: Danke!

Aber bevor ich es vergesse, muss ich dich noch zu einer kleinen Beobachtung von mir befragen. Am Ende des vorherigen Kapitels lasen wir das hier:

Am Anfang dieses Kapitels lesen wir dies hier:

Frage: Ist das Absicht? Ich vermute mal! Auch wenn es keine Absicht seine sollte, passt das ganz gut, wie in so einem Fernsehfilm, wenn unterbrochen wird, und dann die letzte Szene vor der Unterbrechung noch einmal gezeigt wird. Das hat Charme.
Ist Absicht. Ich hatte mir die Geschichte insgesamt auch so ein Bisschen als Film vorgestellt, daher auch solche "filmische" Mittel.

Ein besonderes Leckerchen gibt’s zwischendurch hier zu sehen:

Eine nackte Alzhara! Und wenn man jetzt noch bedenkt, dass Tristifer die ganze Zeit vom Balkon her zuschaut... §list
Aber ich will die Drachenverwandlung gar nicht ins Lächerliche ziehen: Das hast du gut beschrieben, weil es ja auch so ein bisschen dein Leibthema ist. Besonders schön finde ich aber, wie du die Drachen jetzt nicht total überhöhst, sondern dort oben im letzten Satz sogar auch der Menschengestalt einen Vorteil einräumst. Das finde ich, sagen wir mal, sehr fair! :D
Zumal es den Sex sehr viel besser macht.

Ebenfalls gut finde, dass du den Kampf durchaus verbissen und gefährlich darstellst, auf Erzählebene aber nicht den Todernst bemühst. Konkret meine ich da diese Stelle:

Hehe.

An folgender Stelle mögen sich aber vielleicht die Geister scheiden:

Da geht’s natürlich schon sehr ins Alberne, aber das will Alzhara ja auch gerade eben: Ihren Gegner veralbern. Und das ja irgendwo auch mit Recht: Alois hat ja nun wirklich nicht den Hauch einer Chance. Dennoch wirkt Alzhara an dieser Stelle natürlich ein bisschen wie ein Teenager aus einer US-Serie – den „Vorwurf“ musst du dir auch gefallen lassen. :p
Alzhara genießt sie Situation und hat Spaß. Mit ihrem hitzigen Temperament hat sie vielleicht auch ein Bisschen was von einem Teenager.

Mit Syllogismen kenne ich mich ja ein wenig aus, das ist dann schön zu lesen! Hier wirkt Alzhara dann natürlich nicht mehr wie ein Teenager, sondern wie die weibliche und drachische Version von dir, wenn dir mal jemand besonders blöd kommt. Also halt auch ein bisschen El Toro, aber das ist Alzhara ja eh (es musste jetzt einfach nochmal gesagt werden). Sie genießt es offenbar, mit ihrem Opfer – denn ein Gegner ist Alois ja nicht wirklich – zu spielen. Das gipfelt dann in einer kleinen Prise Sadismus:

Bei aller Bewunderung und Sympathie für Alzhara, hier bekommt man noch einmal deutlich vor Augen geführt: So wirklich lieb ist sie nicht!
Hier sollte mal klargestellt werden: Alzhara ist nicht einfach nur ein Mensch, der sich in einen Drachen verwandeln kann, sonder sie ist wirklich ein Drache. Das macht sie vielleicht nicht böse, aber sie hat jedenfalls schon eine grausame und animalische Ader.

Dieser Abschluss des Kampfes ist dann jedenfalls nur Formsache – was natürlich nicht über den Spaß beim Lesen eben dieses Duells hinwegtäuschen soll! Aber da bestand schon ein Kräfteungleichgewicht. Das Kapitel aber endet mit einem Wahnsinns-Cliffhanger, der dann den eigentlichen „Endkampf“ in dieser Geschichte einleitet. Ein bisschen fühlt man sich an den typischen Gang eines guten Videospiels erinnert: Nach dem Kampf, den man für den Kampf gegen den Endboss hielt, kommt mehr oder minder aus dem Nichts ein noch stärkerer Obermotz, der dann der eigentliche Endgegner ist. So verhält es sich hier zwischen Alois und Isabella.
Ich hatte befürchtet, dass es vielleicht etwas viel Kampf auf einmal sei. Gut, dass es trotzdem nicht langweilig wurde.


Inmitten der „Abendröte“ – der Alzhara dann ja gegen Ende sogar noch hinterherfliegen muss, um den Kampf zu gewinnen – findet dann eben dieser Endkampf statt, dessen Kapitel dann auch ganz konsequent meine Top 3 der Kapitel dieser Geschichte komplettiert. Denn hier wurde es wirklich nochmal spannend! Gut, klar, wer Alzhara und vor allem dich kennt, der wusste natürlich, dass sie nicht verlieren wird. Aber mal eben so im Handumdrehen ging das jedenfalls nicht!

Das quasi-letzte Kapitel besitzt dann auch eine ganz eigene Dramaturgie, alles steht unter dem Eindruck des Beginns, in welchem enthüllt wird, was für eine Rolle (Vampir-)Lady Isabella tatsächlich gespielt hat. Und das war ja nun wirklich die größte Überraschung der Geschichte! Wie schon gesagt: Während man bei Alois und seinen Untergebenen sehr schnell das Gefühl hatte, dass da etwas nicht stimmt, und dem Grafen die Untotheit ja auch quasi schon anzusehen war, erschien Isabella tatsächlich wie das harmlose Hofmädchen, was eher Opfer denn Täter ist. Tja... selten hat der Schein so eindrucksvoll getrogen! Ich hatte an dieser Stelle zwar noch an sie gedacht und mich gefragt, was wohl mit ihr ist – aber dass sie so eine Rolle einnehmen würde? Ganz sicher nicht!
Gut, die Überraschung ist gelungen!

Eine der schönsten Szenen für mich:

Sehr schön! §list
Aber auch ganz abgesehen von der erotischen Komponente macht das etwas her. Ich sage mal so: Hier hast du dir die positiven Elemente von Dragonball Z herausgegriffen (Ich erwähne es absichtlich nochmal, damit du jetzt gezwungen bist, dich damit zu befassen).
Ein Bisschen wurde ich wohl auch von Animes inspiriert. Aber nicht von Dragonball z.

Der Kampf ist jedenfalls kein Spaziergang, und das weiß zu gefallen, dass Alzhara auch mal richtig gefordert wird. Überhaupt bin ich gerade überrascht, dass der Kampf über einige Seiten geht: Beim ersten Lesen habe ich das gar nicht so bemerkt, weil er wirklich durchgehend fesselnd und keineswegs langwierig war. Respekt!
Danke!:gratz

Eine weitere Lieblingsszene:

Das ist herrlich! Da fühlt man richtig mit ihr mit und wünscht sich, dass sie ihre Gegenspielerin bis zur Unkenntlichkeit zerbrennt und zerfetzt! Äh... Verzeihung.

Und noch eine Szene:

Alzhara ist eben echt heiß! Aber auch ganz abgesehen davon wieder ein spannungsgeladener Moment. Den Folgesatz habe ich da übrigens nur nicht mitzitiert, weil er einen Fehler enthält – siehe unten.
Ja, die Stelle mag ich auch.

Oben habe ich es schon angedeutet: Der letzte Clou, mit dem Alzhara Isabella in die Knie zwingt, ist seltsam, unerwartet und originell, und deshalb einfach klasse. Francis Bacon wusste schon: Wissen ist Macht; und genau das hat Alzhara hier praxisnäher denn je gezeigt. Dementsprechend begeistert war (und bin) ich auch beim Abschluss dieses Kapitels – ich tippe mal ganz ungefiltert die Randbemerkung ab, die ich mir damals daneben bzw. darunter gekritzelt habe:
Das ist mal ein wirklich abwechslungsreicher Kampf mit einer sehr originellen Lösung gewesen. Spätestens nach diesem Kapitel ist es klar: Ewek kann auch Action!
Dem gibt es wohl nicht mehr viel hinzuzufügen. ;)
Danke!:gratz
Dann hat es offenbar wirklich geklappt, wie gedacht. Ich wollte den Kampf actionreich und dennoch in seinem Verlauf interessant und intelligent gestalten. Dabei habe ich mich ein Bisschen von den Kämpfen aus den früheren Gothic-Geschichten hier inspirieren lassen, von Jason z.B., der ja sehr ausführliche Kämpfe hatte. Aber dann eben doch etwas mehr... naja, an meine akademisch-intellektuelle Art angepasst.


Wie es sich am Ende einer guten Geschichte gehört, macht einen die „Abreise“ ja schon ein bisschen traurig. Andererseits liegt ja gerade hierin, wie schon mehrfach erwähnt, die Stärke der Geschichte: Sie braucht nur ein bisschen Zeit, um sich zu entfalten, und prescht dann zügig nach vorne. Sie nimmt quasi mit jedem Kapitel ein wenig an Geschwindigkeit zu, und im endgültig letzten Kapitel läuft sie langsam aus – jedoch nicht ohne ein an Geschwindigkeit wohl auch nicht armes Techtelmechtel zwischen Tristifer und Alzhara, was jetzt nach erneutem Drüberlesen über die Geschichte gar nicht mehr so unerwartet kommt. Nur in einem Punkt, da muss ich widersprechen:
Ich muss ja zugeben, dass ich diese Stelle ein Bisschen extra für Dich geschrieben habe.(-:

Das ist bei mir jedenfalls nicht so.

Aber ich will mal nicht so sein und werde meinen Kommentar ebenso versöhnlich ausklingen lassen, wie es die Geschichte selbst tut.



Wie sieht mein persönliches „Nachwort“ zu dieser Geschichte aus? Erstmal möchte ich mich für das schmeichelhafte Dankeschön in deinem Nachwort wiederum bedanken. Es war eine goldrichtige Entscheidung von dir, die Geschichte so konsequent weiterzuschreiben und zu veröffentlichen. Du darfst da schon stolz drauf sein! Die Gründe habe ich dir mehrmals genannt, hier seien sie noch einmal zusammengefasst: Die Geschichte ist packend, treibend, mal was anderes von dir, stilistisch gut ausbalanciert, hat gute und vor allem gut beschriebene Charaktere, die auch oft für Komik sorgen und bietet nicht zuletzt ein ausgewogenes Verhältnis von Action und (An-)Spannung sowie viele schöne Überraschungen. Dabei kommen auch einige Hintergrundinformationen nicht zu kurz, die das Szenario, das „Setting“, gelungen untermalen und stützen. Ja, die Geschichte gefiel mir genauso gut, wie sie sich jetzt hier in der Gesamtbewertung darstellt. Als Bonus ist auf die vielen Wörter die geringe Fehlerzahl hervorzuheben – siehe die kurze Liste unten. Bleibt nur noch abschließend eine Empfehlung an alle anderen Leser hier im Story-Forum auszusprechen: Das Lesen von „Der Graf von Sulden“ lohnt sich! Allein schon, weil er in kommenden Wettbewerben eine ziemlich harte Konkurrenz darstellen könnte... ;)
Danke, John!:gratz


Fehler:

Plural... mit ies?


Zur Kenntnis genommen und verbessert.
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Vielen Dank für den sehr ausführlichen und lobenden Kommentar. Es freut mich wirklich sehr, dass die Geschichte funktioniert. Ich war ja sehr unsicher, ob es nicht vielleicht eher langweilig oder eintönig sei. Aber Deinem Kommentar entnehme ich, dass ich die Wirkungen erzeugen konnte, die ich wollte.
Also, nochmal: Danke für den Kommentar, ihn zu lesen hat mich sehr gefreut!::gratz

John Irenicus
01.04.2013, 18:52
Ich habe den Post von "Vollzeitmann 2" zum Glück gerade noch so lesen können!

MiMo
01.04.2013, 18:54
Ich habe den Post von "Vollzeitmann 2" zum Glück gerade noch so lesen können!

Das geht runter wie Öl! Hätte gar nicht erwartet, dass es so gut ankommt! Wie immer bedanke ich mich fürs Lesen und Kommentieren! §danke

John Irenicus
01.04.2013, 19:02
Das geht runter wie Öl! Hätte gar nicht erwartet, dass es so gut ankommt! Wie immer bedanke ich mich fürs Lesen und Kommentieren! §danke

Naja, da bin ich mir nicht so sicher und brauche germanistischen Fachrat. Laido?

Laidoridas
01.04.2013, 22:37
Naja, da bin ich mir nicht so sicher und brauche germanistischen Fachrat. Laido?
Richtig, genauso isses!

Laidoridas
09.04.2013, 17:48
Bevor nachher wieder ein halbes Jahr rum ist und ich mit dem Kommentieren nicht mehr hinterherkomme, will ich mich jetzt endlich mal dem aktuellen "Sternbild"-Kapitel widmen. :)
Das letzte Kapitel war mir ja ein bisschen zu schwafelig und lückenfüllermäßig. Das neue Kapitel dagegen...auch. :p Ja, also im Großen und Ganzen passiert ja nichts anderes, als dass sich Edwin am Buchstand ein paar Bücher anguckt und dann eines kauft. So richtig Fahrt nimmt die Story jetzt also nicht grade auf. Trotzdem gefällt mir das Kapitel insgesamt etwas besser als das vorherige, was vor allem an Friedolin liegt, der ja schon so ein etwas zwielichtiger Typ ist. Was besonders schön in meiner Lieblingsstelle des Kapitels deutlich wird:


Friedolin grübelte kurz und strich sich dabei über sein minimalistisches Bärtchen, bis er nach einer Weile mit der Sprache herausrückte.
„Ach naja… kennst du eines, kennst du alle, oder? Also wenn du einen Ork erschlagen willst, dann…“

:D Also, ist ja schon recht offensichtlich, dass der sich den Buchladen irgendwie ermogelt hat. Hinter dem seltsamen Verschwinden Ruperts steckt doch garantiert auch noch mehr, ich tippe mal darauf dass er unter irgendwelchen unlauteren Umständen im Irrenhaus gelandet ist (und wahrscheinlich schon unter anderem Namen in "Irrelevanzen" aufgetreten ist, was du dann irgendwann triumphierend verkündest ;)).

Ansonsten ist das Kapitel jetzt eher so ein großes Storyforum-Easteregg (in dem ich auch wieder mit dabei bin, dankeschön dafür! :)). Ich finde es übrigens gut, dass du das diesmal ein bisschen subtiler gehandhabt hast als in "Edwin", wo du ja eher so eine Aufzählung von Storytiteln und Autoren eingebaut hattest. Dass Tobs Buch wohl noch eine bleibende Rolle in der Geschichte spielen wird, gefällt mir aber ehrlich gesagt nicht so richtig. Ich hätte es besser gefunden, wenn du es hier bei einem einmaligen Easteregg belassen hättest und dir dann evtl. noch ein neues Buch für die zentrale Handlung ausgedacht hättest. Nicht weil ich irgendwas gegen Tobs Geschichte habe oder so, aber es wirkt halt so irgendwie immer ein wenig wie ein Fremdkörper, finde ich... ist aber natürlich letztendlich deine Sache, und ich will dir da natürlich auch auf keinen Fall reinreden!


Rupert konnte von Glück sprechen, dass es er war, Edwin, der sich der Bücher annahm, und nicht irgendwelche Streuner oder Diebe, die sich entweder in Unkenntnis einen Spaß aus der Verwüstung des Standes machen würden oder selbigen mit goldleuchtenden Augen berauben wollten.

Das liest sich so ein bisschen ungelenk. "..., dass er, Edwin, es war, der sich der Bücher..." fände ich da besser. Außerdem gefällt mir das "selbigen" nicht so richtig, das klingt für mein Empfinden nach zu "konstruierter" Sprache für eine Geschichte.


Seit Anbeginn ihrer gemeinsamen und bisher noch kurzen Reise hatten sie ein gewisses Talent dafür entwickelt, sich gegenseitig auf die Nerven zu gehen, überlegte Edwin, und dieses hatten sie quasi im Stundentakt weiter kultiviert.

Kann man ein Talent wirklich entwickeln? Das ist doch eigentlich etwas, das einem in die Wiege gelegt wird, also eine Begabung von der Geburt an.


Vielleicht in zwei, drei Stunden? Vielleicht habe ich bis dahin ja auch Dragomir gefunden.

Zweimal vielleicht ist eins zu viel!


„Führt Rupert den Stand gar nicht mehr? Meine letzten Bücher hatte ich bei ihm gekauft…“
„Tja, bis vor zwei Wochen hat Rupert das noch getan“

Spätestens jetzt wirds wahrscheinlich pedantisch, aber da musst du jetzt durch: Rupert hat also vor zwei Wochen noch Bücher bei sich selbst gekauft? :p


Sich vorstellen wollte er jedenfalls nicht.

"Vorstellen wollte er sich jedenfalls nicht" würde ich persönlich da besser finden, aber ist vielleicht Geschmackssache...


Edwin war weder erpicht darauf etwas bei Friedolin zu kaufen, noch wagte er zu hoffen, etwas passendes zu finden.

-> etwas Passendes


Friedolin nahm mit Mühe einen dicken Folianten in die Hand, der dem von Edwin schon begutachteten 600-Seiten-Wälzer in Nichts nachstand.

-> in nichts


„Hm… naja…“, murmelte Edwin fast schon abwesend, „Ich hätte eher an was zeitgemäßeres gedacht.“

-> was Zeitgemäßeres

Bei dem Satz müsste übrigens auch wieder das "ich" kleingeschrieben werden, oder eben ein Punkt nach dem "abwesend" gesetzt werden.


„Und, willst du jetzt was kaufen?“, unterbrach Friedolin aus dem Halbdunkel heraus die Stille, „sonst hock ich mich wieder da in den Schatten. Ich verglühe hier fast.“

Hier muss dagegen ein Punkt mit anschließender Großschreibung hin, weil es ja nach dem Fragezeichen im ersten Teil der wörtlichen Rede keinen Satz mehr gibt, der da fortgesetzt werden könnte. Es gibt auch noch ein paar andere Fehler von der gleichen Sorte. Irgendwie wundert mich das ja, dass mir das plötzlich so auffällt...entweder hast du diese Fehler früher nicht gemacht, oder ich hab sie immer übersehen, was ich mir aber eigentlich auch schlecht vorstellen kann. Mysteriös!

Also, alles in allem: wieder eher so ein Übergangskapitel, liest sich gut weg, aber da ist noch Luft nach oben!

John Irenicus
09.04.2013, 21:13
Bevor nachher wieder ein halbes Jahr rum ist und ich mit dem Kommentieren nicht mehr hinterherkomme, will ich mich jetzt endlich mal dem aktuellen "Sternbild"-Kapitel widmen. :)
Das letzte Kapitel war mir ja ein bisschen zu schwafelig und lückenfüllermäßig. Das neue Kapitel dagegen...auch. :p
Oh je. :(

Ja, also im Großen und Ganzen passiert ja nichts anderes, als dass sich Edwin am Buchstand ein paar Bücher anguckt und dann eines kauft. So richtig Fahrt nimmt die Story jetzt also nicht grade auf. Trotzdem gefällt mir das Kapitel insgesamt etwas besser als das vorherige, was vor allem an Friedolin liegt, der ja schon so ein etwas zwielichtiger Typ ist. Was besonders schön in meiner Lieblingsstelle des Kapitels deutlich wird:



:D Also, ist ja schon recht offensichtlich, dass der sich den Buchladen irgendwie ermogelt hat. Hinter dem seltsamen Verschwinden Ruperts steckt doch garantiert auch noch mehr, ich tippe mal darauf dass er unter irgendwelchen unlauteren Umständen im Irrenhaus gelandet ist (und wahrscheinlich schon unter anderem Namen in "Irrelevanzen" aufgetreten ist, was du dann irgendwann triumphierend verkündest ;)).
Tja, wer weiß! ;) ;)
Aber freut mich, dass dir Friedolins Auftritt gefällt. :)

Ansonsten ist das Kapitel jetzt eher so ein großes Storyforum-Easteregg (in dem ich auch wieder mit dabei bin, dankeschön dafür! :)). Ich finde es übrigens gut, dass du das diesmal ein bisschen subtiler gehandhabt hast als in "Edwin", wo du ja eher so eine Aufzählung von Storytiteln und Autoren eingebaut hattest.
Ja, da war ich auch froh drüber, dass mir das ein wenig besser gelungen ist! Rückblickend gesehen war die erste Aktion dieser Art... naja. Wie so vieles in der Edwin-Saga eben. :D

Dass Tobs Buch wohl noch eine bleibende Rolle in der Geschichte spielen wird, gefällt mir aber ehrlich gesagt nicht so richtig. Ich hätte es besser gefunden, wenn du es hier bei einem einmaligen Easteregg belassen hättest und dir dann evtl. noch ein neues Buch für die zentrale Handlung ausgedacht hättest. Nicht weil ich irgendwas gegen Tobs Geschichte habe oder so, aber es wirkt halt so irgendwie immer ein wenig wie ein Fremdkörper, finde ich... ist aber natürlich letztendlich deine Sache, und ich will dir da natürlich auch auf keinen Fall reinreden!
Du hast mir jetzt ja schon reingeredet. :p
Ich kann dich aber dahingehend beruhigen, dass das gekaufte Tob-Buch jetzt nicht so der ultimative Leitfaden für alles sein wird, was Edwin da jetzt unternimmt.



Das liest sich so ein bisschen ungelenk. "..., dass er, Edwin, es war, der sich der Bücher..." fände ich da besser. Außerdem gefällt mir das "selbigen" nicht so richtig, das klingt für mein Empfinden nach zu "konstruierter" Sprache für eine Geschichte.
Das erste hab ich verbessert... beim zweiten würde ich es aber schon gerne so lassen.


Kann man ein Talent wirklich entwickeln? Das ist doch eigentlich etwas, das einem in die Wiege gelegt wird, also eine Begabung von der Geburt an.
Tja... da hast du wohl nicht ganz unrecht. "Entdeckt" klänge da auch blöd... ich weiß nicht. Man kann es ja so sagen: Die "Geburt" dieses Talents ist dann eben der Anbeginn der Reise, und dann passt es wieder. Edwin kann ja ohnehin schlecht seitdem er aus dem Leib seiner Mutter herausgeflutscht ist die unglaubliche Begabung haben, sich Jahre später mit einem Mann namens Horaz, den er vielleicht treffen wird, tolle Wortgefechte zu liefern. Naja, ich lass das erstmal so und grübel derweil darüber nach, wie ich das besser formulieren kann. §kratz


Zweimal vielleicht ist eins zu viel!
Ich finde, in der wörtlichen Rede geht das in Ordnung. :o



Spätestens jetzt wirds wahrscheinlich pedantisch, aber da musst du jetzt durch: Rupert hat also vor zwei Wochen noch Bücher bei sich selbst gekauft? :p
Hm... ja, stimmt, das liest sich schon ein bisschen doof. Ich hab die beiden Sachen mal in der Reihenfolge vertauscht, so ist es vielleicht besser. :)


"Vorstellen wollte er sich jedenfalls nicht" würde ich persönlich da besser finden, aber ist vielleicht Geschmackssache...
Den Geschmack teile ich - habs geändert. :gratz


-> etwas Passendes
Jau


-> in nichts
Jo


-> was Zeitgemäßeres
Jep

Bei dem Satz müsste übrigens auch wieder das "ich" kleingeschrieben werden, oder eben ein Punkt nach dem "abwesend" gesetzt werden.
Done. :cool:



Hier muss dagegen ein Punkt mit anschließender Großschreibung hin, weil es ja nach dem Fragezeichen im ersten Teil der wörtlichen Rede keinen Satz mehr gibt, der da fortgesetzt werden könnte. Es gibt auch noch ein paar andere Fehler von der gleichen Sorte. Irgendwie wundert mich das ja, dass mir das plötzlich so auffällt...entweder hast du diese Fehler früher nicht gemacht, oder ich hab sie immer übersehen, was ich mir aber eigentlich auch schlecht vorstellen kann. Mysteriös!
Tja... also wir hatten da ja auch letztens nochmal drüber gesprochen und ich hab da bisher immer ein großes Durcheinander veranstaltet... also normalerweise müssten mehrerer solcher Stellen in dieser und auch in allen anderen Geschichten sein. Ich gelobe jedenfalls Besserung!

Also, alles in allem: wieder eher so ein Übergangskapitel, liest sich gut weg, aber da ist noch Luft nach oben!

Puh, da waren ja noch ganz schön viele Fehler und doofe Stellen drin! Danke fürs Raussuchen... kann ja nicht angehen, dass das Kapitel so abgewrackt daherkommt! An manchen Stellen muss ich aber noch ein wenig grübeln...

Du hast mich mit dem Kommentar jetzt jedenfalls - zurecht - unter Druck gesetzt, mal mehr Gas in die Geschichte zu bringen. Ich hoffe nur, ich lasse mich jetzt nicht vor lauter Panik zu einem behämmerten Kampfkapitel hinreißen! Andererseits... $ausheck
Danke jedenfalls für den tollen Kommentar! Da bekomme ich ja schon Lust weiterzuschreiben... aber gut werden muss es ja, wie sieht das sonst aus, mit einem dritten Übergangskapitel. §cry

Und noch einmal: Herzlichen Dank! §knuff

Sir Ewek Emelot
10.04.2013, 21:12
Eigentlich hatte ich ja vor, einen ewig langen Kommentar zu verfassen, indem ich jedes Kapitel einzeln durchgehe, dabei viele Zitate bringe, hochtrabende Analysen mache, usw. Ich habe auch damit angefangen. Nach sieben Seiten Kommentar habe ich dann Pause gemacht, und während der Pause dachte ich: "Wer will das alles lesen? Die andern potentiellen Leser? Sicher nicht! Die Autorin selbst? Achwas, der größte Teil ist nutzlos, nichtssagend, und den Inhalt kennt sie doch selbst am besten!"
Das hat mich zum Entschluss gebracht, das zu lassen, und lieber in der Gesamtsicht über die bisherigen Kapitel zu schreiben, was mir an der Geschichte so auffällt - und gefällt!

Also: Hier mein Kommentar zu "Durch einen Spiegel ein dunkles Bild (remastered)" von El Toro:

Inhaltlich handelt es sich eigentlich um eine Abenteuer-Grusel-Geschichte um die Protagonisten Jenna und Morgan, die sich in einem entvölkerten oder nur noch durch Zombies bevölkerten Khorinis selbigen Zombies sowie der dahinterstehenden Macht erwehren müssen.
Das ist simpel und nicht besonders beeindruckend, könnte so auch von andern kommen, etwa von Regonas in "Das Siegel" oder von Jason in einschlägigen Geschichten.
Insofern ist es nicht eigentlich die Handlung der Geschichte, welche beeindruckt.
Sondern es ist zum einen die Art und Weise, wie diese formal erzählt wird, zum andern die beteiligten Figuren und deren Charakterisierung und schließlich konsequente Behandlung bestimmter Themen im Rahmen von Charakterisierung und der Handlung.

Die immer wiederkehrenden Themen in "Durch einen Spiegel..." sind etwa folgende:
Tod und Verfall, Angst, Schuld, Erinnerung, Kampf gegen Wahnsinn, Realität-Traum-Illusion. All dies wird von den Figuren getragen, und macht durch diese die eigentliche Qualität der Geschichte aus. Denn es ist eigentlich nicht wesentlich, WAS in der Geschichte passiert. Sondern das Wesentliche an der Geschichte ist die Art und Weise, wie die Geschehnisse von den Protagonisten aufgenommen werden. Das heißt: Nicht das Verhalten der Figuren ist von Belang, sondern die damit zusammenhängenden psychischen Bedingungen. Um zu verstehen, was die Geschichte ausmacht, ist ersmal ein Blick auf die Struktur hilfreich.
Wir haben drei Strukturebenen: Wir haben die eigentliche Geschichte mit der eigentlichen Handlung. Das ist sozusagen die Gegenwart der Geschichte, also Jennas und Morgans Abenteuer. Das wird in normaler, weißer Farbe gehalten. Dann haben wir die Hintergrundgeschichte, also sozusagen die historischen Momente, die damit verknüpft sind. Dabei geht es dann - klassich "High-Fantasy!" - um Götter und Dämonen, die über Zeitalter, sogar vom Beginn der Welt an die Fäden ziehen, also so Kram mit kosmischen Ausmaßen. Das ist in braun gehalten. Und dann schließlich gibt es die dritte Ebene, und das ist die der persönlichen Vergangenheit der Protagonisten, was in blau gehalten ist. Diese dritte Ebene nun ist dasjenige, was den Kern der Geschichte ausmacht.
Um das zu erklären sei ein Blick auf El Toros Sprache und ihren Erzählstil geworfen:
El Toro ist meisterlich darin, zu erzählen. Das ist der Fall, weil El Toro wie kaum jemand sonst dazu in der Lage, sehr genaue Beschreibungen in eine ästhetisch ansprechende Form zu bringen. So ziemlich jeder Anfänger kann eine Metapher formulieren, das kommt selbst bei schlechten Schreibern hier vor. Die mittelguten bis guten Schreiber schaffen es, ihre Bildsprache oder ihr ästhetisches Konzept über einen längeren Abschnitt oder ein Kapitel durchzuhalten, woraus dann sogenannte Isotopien oder Leitmotive usw. entstehen. (Hierzu zähle auch ich mich, gelegentlich.) Aber eine richtige Meisterin, wie El Toro, kann das über eine ganze Geschichte hinweg, und zwar in sehr komplexer Art und Weise.
El Toros Leitmotive in dieser Geschichte sind folgende:
Verfall/Morbidität, Tod, Einäugigkeit/Beeinträchtigung eines Auges, Wasser-/Meeresmetaphorik, Sonnenfinsternis/Lichtmetaphorik, Spiegelmetaphorik.
Man erkennt, dass schon in den stilistischen Motive einige Überlappungen vorhanden sind. Das Todesmotiv (in Form von Zombies, Totenköpfen usw) verbindet sich in der Regel mit der Wassermetaphorik (weshalb alle Leichen gurgeln oder Seepocken haben), und oft auch mit der Einäugigkeit. Einäugigkeit und damit das Motiv der Frage nach dem Sehen verbindet sich natürlicherweise mit der Lichtmetaphorik, damit dem Motiv der Sonnenfinsternis und schließlich dem des Spiegels.
Diese ganzen stilistischen Elemente kommen immer wieder vor, auf eine sehr natürliche Art und Weise, so dass sie in der Geschichte bestimmte Stimmungen erzeugen. Es hilft dabei, in ästhetischer Geschlossenheit sehr eindringliche und detailierte Beschreibungen zu liefern. Gleichzeitig bestimmen diese Stilelemente aber auch die zuvor genannten Themen der Geschichte oder korrelieren mit diesen: Die Erinnerungen der Protagonisten sind teilweise direkt mit dem Meer verbunden, indem sie auf dem Meer stattfinden. Die Sonnenfinsternis wird erst durch einen Spiegel betrachtet. Das Leitmotiv des Sehens und des Lichts, mit dem Spiegel verbunden, korreliert natürlich mit der Frage nach Sein und Schein, also Realität und Illusion, damit auch Erinnerung und der Zuverlässigkeit derselben, schließlich der Frage, ob die Protagonisten überhaupt bei Verstand oder ob sie wahnsinnig sind.
Letztlich ist in der Geschichte alles Metapher, weil wir es niemals wirklich mit der "Realität" des Geschehens zu tun haben, sondern immer nur mit den Erfahrungen der Protagonisten, die von ihren Erinnerungen verfolgt und beeinflusst werden, die wiederum durch die Protagonisten und deren Verdrängungsmechanismen psychisch verzerrt sind. Es ergibt sich, dass weder die Vergangenheit der Figuren, noch deren Gegenwart, dem Leser zugänglich sind. Beidem ist nicht zu trauen und immer stellt sich die Frage: Geschieht das wirklich? Ist es wirklich, wie es scheint? Selbst den deutlichsten Empfindungen und Gefühlen der Protragonisten ist nicht zu trauen. Denn was verdrängen sie? Was bilden sie sich ein? Was nehmen sie wirklich wahr? Und wo werden sie gar manipuliert, von jener schrecklichen Macht, die die Fäden zieht?
Permanent gehen Wirklichkeit und Traum ineinander über, ob nun Ferguson sich allmählich in einen Zombie verwandelt, Erinnerungen in die Gegenwart überleiten, Stimmen von möglicherweise schon toten Verwandten im Kopf gehört werden usw.: Wir haben letztlich NUR Schein, nichtmal Erscheinung als verlässliche Gewähr von so etwas wie Realität.
Demnach kann man sagen: Die gesamte Geschichte ist nichts, als ein dunkles Bild, niemals wirklich von Angesicht zu Angesicht. Und wenn man bedenkt, dass die ganze Gegenwartsebene eigentlich nur dazu dient, den Protagonisten eine Folie zu bieten, sich mit ihrer Erinnerung und damit letztlich ihrem Selbst auseinanderzusetzen, so ist die ganze Geschichte nichts als ein Spiegel, durch den die Protagonisten das dunkle Bild ihres Selbst sehen - das aber doch niemals greifbar ist, so dass "dunkel" hier auf zweierlei Weise verstanden werden kann: Erstmal ist das Bild dunkel, weil das, was zu sehen ist, schrecklich ist ("moralische" Bedeutung). Zum andern kann "dunkel" hier auch das Gegenteil von klar und gut erkennbar meinen (epistemische Bedeutung).
Ich hoffe, dass ich somit einigermaßen in der Lage war, die geschickte und hochkomplexe, sehr gelungene Verzahnung von Form und Inhalt ein Bisschen anzureißen.

Es geht also letztlich um das Innenleben der Figuren, für die der ganze Rest bloß Zeichen oder Form des Ausdrucks ist. Und dieses Innenleben ist bewegt und sehr komplex. Es kommt hier im Forum wohl recht selten vor, dass Figuren eine solche Entwicklung durchlaufen, wie Jenna und Morgan, die zudem beide keinerlei Stereotypen zuzuordnen sind, und beide extrem plausible, nachvollziehbare Charaktere sind.
Wie gesagt: Nicht was die Figuren tun ist wichtig, sondern warum und was sie dabei denken und fühlen. Morgan erscheint zunächst als der typische Abenteuerheld. Aber ungeachtet, ob er nun Jenna hilft oder nicht: Sein Innenleben ist alles andere als heldenhaft. Man stellt sich die Frage: Ist er ein eigentlich moralischer Mensch, der gegen die Versuchung zum Egoismus ankämpft? Oder ist er ein unmoralischer Egoist, der zwar ein Gewissen hat, aber eigentlich unmoralisch sein will, sich das aber nicht eingesteht? Je mehr wir über Morgans Inneleben erfahren, desto zwielichtiger wird er. Dabei wirkt er aber nie ganz unsympathisch. Das ist El Toro extrem gut gelungen!
Morgan handelt entweder moralisch, wobei er aber eigentlich zu anderem Lust hat (wenn er z.B. Jenna erwürgen will, aber es doch nicht tut), oder aber er würde gern seinem Gewissen folgen, tut es aber nicht (wenn er etwa Leute zurücklässt, nachdem er erwogen hat, sie zu retten).
Am schlimmsten freilich wiegt seine Schuld gegen Fergus, den Jugendfreund, den er offenbar erwürgt hat (aus unbekannten Gründen), was ihn nunmehr plagt und den eigentlichen Konflikt ausmacht, in dem sich Morgan befindet.
Bei Jenna scheint es subjektiv eine ähnliche Schuldverstrickung zu geben (wenn das auch in zum Teil noch nicht veröffentlichten Kapiteln erst richtig deutlich wird), wobei es Jenna meines Erachtens eher das kindliche Empfinden von Schuld ist, die aber in diesem Falle von einem Erwachsenen eingeredet wird. Die Ezechiel-Geschichte ist eine der mutigsten, zugleich aber auch besten und hervorragend geschriebenen Geschichten dieses Forums, das Thema sehr sensibel, aber hier eben auch sehr sensibel und zugleich glaubhaft dargestellt. Selbst Ezechiel kommt nicht völlig schlecht weg, zumal nicht klar ist, wieviel vom "Sonnenfinsternisgesicht" von Jenna phantasiert ist oder ihre Erinnerung restrospektiv negativ verzerrt ist, Wir haben letztlich bloß die Erinnerung an ein Erlebnis, das die damals kindliche Jenna nicht hat verstehen können.

Es ergibt sich: In der Geschichte ist alles verzahnt: Form, Themen, Handlung, Figuren, alles bildet eine Einheit, nichts lässt sich eigentlich einzeln für sich genommen sinnvoll behandeln oder verstehen. Erst im Zusammenhang ergibt sich die Motivation dafür, dass die Dinge so sind und so geschildert werden.

Bemerkenswert sind schließlich noch einige der Details, mit denen El Toro die Gothic-Welt lebendig macht: Das Glöckchen-Blumen-Fest in Khorinis, der Park mit Spieluhr und Menagerie in Vengard, die Anstalt für irre Straftäter, in der sich Serpentes aufhält, die Sonnenfinsternis-Hysterie als Happening im Zusammenhang mit der Innoskirche... als das macht die Welt reicher und lebendiger.
Dann kommen einige intertextuelle Bezüge auf. Natürlich zur Bibel, was den Titel betrifft (oder die Anspielung an die Genesis in Kapitel 1), "die Straße gleitet fort und fort", und natürlich die myrtanische Version von Alice im Wunderland, die Jenna liest und liebt. Auch Bezüge zu anderen Texten hier im Forum: Der vielzitierte Lynard und Selbstreferenzen an "Unten am Fluss" (Serpentes' Koinsasse, der die eigene Familie ermordet hat) und an das Battle zwischen El Toro und mir mit Eddie als Leadinschreiber (die Szene in der Orkstadt, nachdem die Orks des Schläfer herbeigerufen haben).

Die Geschichte wirkt spannend und entwickelt einen Sog. Zum einen wegen der geschickten Strukturierung in den genannten drei Ebenen, zwei davon aufgeteilt auf die beiden Protagonisten, so dass regelmäßig "Cliffhanger" entstehen. Die Bildsprache vermittelt dem Leser die Dinge in geradezu greifbarer Qualität, macht damit sowohl die Erlebnisse und Ereignisse als auch die inneren Konflikte der Protagonisten extrem eindringlich. Die Geschichte ist damit extrem spannend.
An der Stelle eine Beobachtung: Mit Jenna passiert gar nicht viel. Trotzdem ist es spannend. Ein ziemliches Kunststück, das El Toro da gelungen ist!

Die neuen Kapitel machen sich übrigens wirklich gut. Sie geben der Handlung etwas Struktur und Bodenhaftung, und lassen den Leser nicht ganz so alleine und im Ungewissen, wie in der ursprünglichen Fassung. Da dachte ich zum Teil, dass El Toro selbst nicht weiß, was eigentlich los, weil es letztlich egal ist, weil es darum gar nicht geht. Jetzt merkt man, dass die Jetzt-Handlung auch aus sich selbst motiviert ist und auch einer eigenen Logik folgt, ohne dass dadurch die genannten psychologischen Zusammenhänge an Qualität oder Wichtigkeit verlieren würden.

Ich bin der Meinung, dass die Geschichte so ziemlich die beste ist, die ich hier gelesen habe (auch wenn mir El Toros "Asche zu Asche" persönlich besser gefällt). Sie ist in ihrer Komplexität durch meinen Kommentar sicherlich nicht annähernd erschöpfend dargestellt worden. Aber vielleicht konnte ich doch ausdrücken, warum ich diese Geschichte als so hevorragend empfinde.

Mir sind beim Lesen ein paar Fehler aufgefallen. Diese möchten bitte dem nun folgenden Spoiler entnommen werden, wo ich den ursprünglichen Kommentar reinsetze, den sich El Toro, wenn sie mag, ansehen kann. Aber besonders toll ist er wirklich nicht!

Jedenfalls kann ich die Geschichte wirklich nur empfehlen!

Früher war es ja mal so, dass es ein paar wenige Nutzer und Schreiber hier im Forum gab, die sich in so einem Maße von den anderen abhoben, dass man ihre Geschichten eigentlich unbedingt zu lesen hatte, oder, um es anders auszudrücken: Es war sehr bedauerlich, ihre Geschichten nicht gelesen zu haben, wenn man (aus welchen Gründen auch immer) dazu die Gelegenheit nicht hatte.
Zu diesen Leuten zählte ich damals wohl so etwa drei oder vier Leute.
Mittlerweile ist das, denke ich, anders, da es mittlerweile eine breitere Basis an Top-Autoren gibt, was wohl zum einen daran liegt, dass viele, die früher nur gut waren, sich mittlerweile zu hervorragenden Autoren weiterentwickelt haben. Zum anderen sind neue dazugekommen. Bei manchen liegt beides vor.
Früher aber war El Toro so ziemlich einsame Spitze hier. Sie gehörte zu besagter Handvoll erstklassischer Schreiber, und bei diesen dann so ungefähr an erster Stelle.
Und El Toros opus magnum war eben "Durch einen Spiegel ein dunkles Bild", eine der früher mal (zu Recht) meist gelobten Geschichten des Forums.

El Toro hat nun also ihr "Baby" neu aufgelegt, oder "remastered", wie selbst sich auszudrücken beliebt. Wohlan, so werden wir uns dieser neuen Fassung jener Geschichte widmen und schauen, ob denn mein damaliger Eindruck der herausragenden Qualität und Güte sich bestätigt, und zudem, ob nicht vielleicht endlich einmal Licht auf die geheimnisvollen Geschehnisse um Morgan und Jenna in jenem apokalyptischen Khorinis fallen mag.

Der Beginn ist zunächst einmal neu. Anstelle des Bibelzitats von damals ist offenbar ein Ausschnitt aus der myrtanischen Genesis gegeben, so zumindest meine ich, das Beschriebene verstehen zu können.
Der Eindruck, der hier entstehen sollte, ist wohl so etwas wie Erhabenheit. Das Kapitel scheint vornehmlich aus ästhetischen Gründen geschrieben worden zu sein, als eine Art Einstimmung, die zu diesem Zeitpunkt keinerlei nachvollziehbare Inhalte vermittelt. Offenbar ist es so, dass während der Entstehung der Welt irgendwann, während einer Sonnenfinsternis, irgendwas auf Khorinis runterplumpst, dort einen Krater erzeugt, und dann vergessen wird. Was es ist, wird nicht gesagt. Ob es gut oder böse ist, wird nicht gesagt. Aber diese Einstimmung ist gleichwohl hervorragend geschrieben. Die Erinnerung also hat keineswegs getrübt: Auch heute noch empfinde ich El Toros Formulierungen als außergewöhnlich sicher. Das betrifft zum Beispiel solche subtile Alliterationen, wie diese hier:

Vögel kreisten am Himmel und kreischten heiser...
Ich bin mir sicher, dass solcherlei Formulierungen bei El Toro nicht etwa Zufall sind, sondern dass sie das bewusst macht.
Das von El Toro vollbrachte Kunststück (im wahrsten Sinne) ist wohl das: Sie schafft es, Dinge in allen möglichen Details zu schildern, ohne dass es protokollarisch oder langatmig wird. Alle möglichen Details aufzählen kann wohl jeder. Sie so zu formulieren, dass es ästhetisch ansprechend wird, ist dagegen eine Kunst. Eine noch größere Kunst ist es nun, dies auch noch so zu machen, dass es nicht langweilig wird (wie es z.B. bei Tolkien der Fall ist). Die Fähigkeit, diese höchste Stufe spielend über ganze Kapitel hinweg zu erreichen, das war es, was mich bei El Toros Geschichten immer beeindruckt hat, und was sich nun auch hier wieder findet.

Gleichwohl sei angemerkt, dass die Episode mit dem Fressen und gefressen Werden etwas albern wirkt, was vielleicht daran liegt, dass es mich zu sehr an eine besonders schlechte Stelle von "Star Wars: Episode 1" erinnert.

Das Kapitel ist ein schöner und stimmungsvoller Einstieg in die Geschichte, der mit seiner erhabenen Athmosphäre sogleich in etwa den Skopus absteckt, den die Geschichte haben wird: Es wird ziemlich groß und schicksalsschwer, also um irgendwas von kosmischem Ausmaß gehen.
Das Bibelzitat fehlte mir trotzdem irgendwie.

Ein kleiner Fehler:

Von Norden blies ein kühler Wind über das Gebirge und im fahlen Silberschein des Mondlichtes wogten die die Äste...
Ein "die" zuviel!

Kapitel 2 ist dann das erste Kapitel der früheren Version der Geschichte, mit dem Unterschied, dass Morgan diesmal kein Pferd hat, was ich schade finde, weil ich das damals ziemlich gut beschrieben fand. Ansonsten scheint das Kapitel gleich geblieben zu sein.
Der einzige Kritikpunkt besteht wohl in der Frage, wie Morgan an das Osttor von Khorinis gekommen ist, wenn er doch aus Jharkendar kommt. Da muss er einen komischen Weg gegangen sein. Aber über das Detail mag man angesichts der großartigen Beschreibung des leeren Khorinis hinwegsehen.

An dem Stand sollte ein Krämer stehen, der seine Raritäten feilbot, aber er war verlassen. Unter der alten Kastanie nebenan, eine Bank. Hier sollten alte Männer sitzen, die über den König, die Schifffahrt und die Jugend schimpften, aber dort saß niemand.
Diese Stelle ist z.B. großartig: Zum einen weckt sie die Erinnerung des Lesers an das Khorinis im Spiel, indem wir die beschriebenen Stellen genau erkennen. Sodann wird das Khorinis des Spiels ausgebaut und verfeinert, in diesem Falle um die alten Männer. Und schließlich wird, da das alles das ist, was gegeben sein sollte, aber nicht ist, der Eindruck erzeugt, dass etwas nicht stimmt, womit die bedrohliche Stimmung erzeugt wird, welche dieses Kapitel (und alle folgenden) bestimmen wird.
Ich hätte nun problemlos weiterzitieren können, Satz um Satz, da sie allesamt so gut sind.

Die Bedrohlichkeit der Situation nimmt nun ständig zu, während Morgan das leere Khorinis durchstreift.

Als er die Tür aufstieß, entwich heiße, abgestandene Luft wie mit einem Seufzen aus dem Raum. Atmen schien ihm unmöglich, er konnte nur von der heißen Schwüle nippen.
Großartig!
Licht und Farben, Geräuche, Temperatur und Gerüche... alles wird bis ins Detail gekonnt geschildert, so dass dem Leser das, was sich hier darbietet, greifbar ist. Das ist ungeheuer eindringlich geschrieben.

Und schließlich erfahren wir dann, was in etwa los ist: Irgendwas hat die Bewohner der Stadt in Untote verwandelt. Allerdings in offenbar solche, die zumindest über ein Bisschen Intelligenz verfügen, denn immerhin reagieren die auf Sprache, Drohung usw.
An der Stelle muss ich vielleicht anmerken, dass Morgans Verhalten gegenüber Untoten sonderbar ist. Ich jedenfalls würde nicht annehmen, dass die überhaupt sowas wie einen Selbsterhaltungstrieb haben. Und fraglich wäre zudem, ob ein Bogen überhaupt wirkungsvoll wäre.


Kapitel 3 dann ist ebenfalls bekannt und in gewohnt gekonnter Weise geschildert. Jennas Eindrücke sind abermals mit ziemlicher Eindringlichkeit geschildert. Das Oszillieren zwischen Traum und Wirklickeit korreliert mit dem nämlichen Oszillieren der Figuren zwischen Wahnsinn und Verstand, oder auch mit dem Bemühen der Figuren, ihren Verstand vor Wahnsinn zu bewahren. Das wird im Folgenden über die ganze Geschichte hinweg zu einem Leitthema werden. Schon hier betrifft dies nicht nur den Einfluss der schrecklichen Erlebnisse auf die Figuren, sondern auch deren persönliche Vergangenheit, die in irgendeiner Weise immer drohend dabei ist, und in die Gegenwart hineinwirkt. Mit dem Farbwechsel werden unterschiedliche Zeitebenen für den Leser transparent (das habe ich später in manchen meiner Geschichte, oder zumindest in einer, auch so gemacht, weil ich es hier so gelungen fand).


Kapitel 4 ist das zweite Kapitel, das neu für mich ist.
Ich erkenne hierin Motive wieder, die El Toro auch in einem Battle verwendet hat, in dem es um den Untergang Jharkendars ging: Der Mond, das Gemetzel, das vom Dach eines Tempels oder Herrenhauses beobachtet wird... das alles kam mir zum Teil sehr bekannt vor.
So war ich mir hier nicht sicher, ob es hier um den Untergang Jharkendars gehen könne. Nun gut, es sind Orks, aber es kann ja sein, dass in Jharkendar auch Orks gelebt haben. Vor allem, dass die Beteiligten Adanos anbeten, und nicht Beliar, hat mich wohl irritiert.
Die Namen geben aber letztlich Auskunft: Zwar scheinen die Orks ein ähnliches Kastenwesen wie Jahrkendar zu haben, allerdings kommen bei den Namen eben nicht die bekannten Namen vor, die man aus dem Spiel kennt (Rhademen, Quarhodron).
Daher gehe ich davon aus, dass dies der Moment ist, wo die Orks auf Khorinis den Schläfer herbeigerufen haben.
Dies ist nun in der Tat aufschlussreich, legt es doch nahe, dass die Ereignisse im heutigen Khorinis mit dem Schläfer in Verbindung stehen (der hier als "Gott des Gemetzels bezeichnet wird), so dass man als Leser von El Toros Geschichte erstmals so etwas wie den Ansatz einer Erklärung bekommt.
Farblich können wir nunmehr feststellen: Braun ist für historisches, blau für die persönliche Vergangenheit der Protagonisten und weiß für die Gegenwart.

Der bislang wesentliche Eindruck der Geschichte ist irgendwas zischen Ekel und Grauen.Es ist nicht eigentlich Grusel, weil man sich (ich zumindest) nicht wirklich fürchtet. Aber nimmt doch so an dem schrecklichen Geschehen Teil, dass so etwas wie mit Ekel begleitete Faszination entsteht. Die Geschichte übt wirklich eine Art Sog aus, weiterzulesen.


Kapitel 5 versetzt uns in Morgans Vergangenheit und teilt uns mit, woher Morgan kommt. Dabei handelt es sich aber nicht bloß um eine Episode aus Morgans Vergangenheit, sondern um die Erinnerung daran. Wie bei Jenna ist es auch hier wieder so, dass El Toro die Vergangenheit der Figuren nicht an sich beschreibt, sondern in deren eigener Retrospektive, die hier ebenso wie bei Jenna unfreiwillig geschieht.
Daraus ergibt sich die Unzuverlässigkeit dessen, was wir hier erfahren, da alles psychologisch verzerrt ist, und schließlich auch in wahnhafte Vortsellungen übergeht. Der Übergang ist hier so beschrieben, wie er in einem Film zu sehen wäre, und zwar in einer Weise vermittelt, dass die Bilder sich dem Leser geradezu aufdrängen. Sehr geschickt gemacht!
Morgan entpuppt sich als zwielichtige Figur. Bislang schien er zwar ein abgehärteter Krieger, aber dennoch moralischen Richtlinien zu folgen. Hier nun wird uns ein eher egoistischer Morgan gezeigt. Nun ist die Frage: Hat sich Morgan verändert, oder nicht? In jedem Falle scheint er sich schuldig zu fühlen, denn sonst hätte er diese Erinnerung wohl nicht.


Kapitel 6 setzt das grausame Spiel mit Jennas Verstand fort. Dieser Ezechiel muss ja eine ungeheuer wichtige Person in ihrem Leben sein!
Wir kennen nun beide Protagonisten und wissen von beiden, dass sie von ihrer Vergangenheit verfolgt werden.


Kapitel 7 lässt und wieder an Morgan teilhaben und hat eine der besten Beschreibungen, die ich bislang gelesen habe und die für El Toros Können beispielhaft ist:

In diesem Augenblick begannen Schmerzen in seinem Rücken wie ein Baum zu wachsen. Seine Wirbelsäule war ein glühender Stamm, der seine brennenden Äste bis in Morgans Schultern ausstreckte und von dort seine feinen, weißglühenden Triebe seine Arme entlang sandte.
Das fand ich damals schon toll und finde es immernoch so toll.
Das gute daran ist die konsequente Umsetzung einer bestimmten Bildsprache. Fachsprachlich nennt man sowas, glaube ich, "Isotopie". Und darin ist El Toro Meisterin. Darum sind ihre Geschichten ästhetisch in sich geschlossen, was sie eben so stilistisch hervorragend macht.
Man muss sich wundern, dass ästhetisch derart kunstvolle Formulierungen trotzdem eine so eindringliche Wirkung haben können, also den Leser eben nicht nur auf der ästhetischen Ebene ansprechen, sondern auch wirklich dazu dienlich sind, sich in die Empfindungswelt des Protagonisten einzufühlen.


Kapitel 8 konfrontiert und mit einem weiterem Teil aus Jennas Vergangenheit, und zwar einem unbeschwerten Teil ihrer Kindheit. Angesichts des hiesigen Onkel Ezechiel ist auch verwunderlich, dass die Vorstellung, ihm gegenüberzustehen, für sie vorher so schrecklich war. Da muss wohl irgendwas geschehen sein, was das Verhältnis zwischen den beiden erheblich verschlechtert hat. Einen möglichen Hinweis bot uns das Kapitel mit dem Zombie im Turm:

Er hat nicht ausgesehen wie Ezechiel, aber vielleicht nur deshalb, weil er sein Sonnenfinsternisgesicht getragen hat…
Es ist wohl keine gute Idee, die Sonnenfinsteris mit Ezechiel zu verbringen. Die bestätigen in diesem Kapitel findet sich in einem kleinen Einschub:

Viel, viel später, als sie die blauroten Narben betrachtete, die die eisernen Ketten an ihren Handgelenken hinterlassen hatten, sollte sie denken, dass das vielleicht der Grund dafür war, dass sie ihre Erinnerung unter einer dicken, weichen Schicht des Vergessens vergraben hatte.
Du hast kein Recht, dich zu beschweren; du hast es schließlich nicht anders gewollt.
Wir können an der Stelle bloß raten, was Jenna nun wirklich plagen mag bzw. was Ezechiels "Sonnenfinsternisgesicht" bedeuten wird.
War da übrigens nicht schon die Sonnenfinsternis im Anfangskapitel? Zwischen der Sonnenfinsternis, dem Schläfer und den Ereignissen in Khorinis scheint demnach ein Zusammenhang bestehen.


Kapitel 9 wird als Zwischenspiel bezeichnet. Ich frage mich: Warum? Müssten denn die Kapitel in brauner Farbe nicht auch als Zwischenspiele bezeichnet werden?
Jedenfalls spielt dieser Teil für die Handlung der Geschichte wohl wirklich keine Rolle, sonden scheint eher eine Art Anspielung auf "Lord of the Flies" zu sein: Eine Gruppe Jugendlicher will sich durch Menschenopfer vor dem Fluch schützen - vergeblich. Noch ein Bisschen mehr an Hoffnungslosigkeit, weil wir ja bislang nicht genug davon hatten. Die Gedankenwelt der Jugendlichen weiß El Toro übrigens erstaunlich gut zu schildern, wenn man bedenkt, wie alt die Gute schon ist. Jake und Miranda bringen dann auch bisschen Erotik ins Spiel, was ja niemals schaden kann. Dass dieses Paar in gewisser Weise mittlerweile einen großen Namen unter Gamern hat (Jacob und Miranda aus "Mass Effect 2"), das konnte El Toro damals nicht wissen. Die Namensgebung finde ich jedenfalls toll.


Kapitel 10 war damals eins, das mir am besten gefiel, und das tut es heute auch noch: Das apokalyptische, zerstörte Vengard, mit der ruhigen Oase des Parks, der noch einen Rest an Schönheit hat, aber gewissermaßen schon vergiftet ist, durch die tote oder sterbende Menagerie. Das Glockenspiel hat kein Publikum mehr. Verfall und Morbidität greifen um sich, selbst das Schöne ist verdorben. Die Details sind großartig erdacht und noch besser in Szene gesetzt.
Sodann der Kontrast zwischen dem alten Irren, der das Kommen Beliars ankündigt, und Morgan, der nüchtern und gelassen abwartet. Dies charakterisiert Morgan auf grandiose Weise: Er ist ein starker Charakter, der mit allen Problemen fertig werden kann und stets die Ruhe behält, sozusagen das Gegenteil von dem alten Irren.
Dennoch muss man sagen: Das hier ist sozusagen "normaler" Krieg. Später wird Morgan es dann aber mit ganz andern Dingen zu tun haben. Ob es Morgan auch dann noch gelingen wird, so ruhig, planvoll und klaren Verstandes zu bleiben?
Interessant übrigens, wie Morgan zwischen dem Wunsch, andern zu helfen, und der eigenen Selbsterhaltung hin und her schwankt. Das zieht sich durch die ganze Geschichte. Hier zeichnet sich erstmals so richtig ab, dass Morgans Geschichte wohl die bestvermittelte Darstellung eines Arschlochs sein wird, die mir bislang untergekommen ist.


Kapitel 11 erzählt von weißen, spitzen Zähnchen: Konsequente Bildsprache, wie gehabt!
Jenna wird eine Pause gegönnt, dem aber wohl nur irgendwelche fiesen Hintergedanken zugrundeliegen, so dass es am Ende alles noch schlimmer wird. Und dabei stellt sich die Frage: Ist Jenna verrückt, oder nicht? Ist es wirklich Cassias Stimme, die sie hört, oder ist das nur ihr eigener, wirrer Verstand, der mit Cassias Stimme zu sich selbst spricht, sich das alles also selbst vorgaukelt? Oder ist es irgendetwas anderes, das mit Cassias Stimme zu Jenna spricht?
Das hinterlistige an der Geschichte ist, dass auf sehr fiese Weise mit den Eindrücken, Gefühlen, Erinnerungen usw. der Protagonisten gespielt wird. Alles, was sie wahrnehmen, wird beständig in Frage gestellt. Nun ist wird uns das Geschehen aber ausschließlich aus Sicht der Protagonisten geschildert. Daher können wir als Leser niemals sicher sein, was wirklich ist und was nicht. Selbst Gefühle des Wohlbehagens oder der Furcht können Illusionen sein, oder möglicherweise geschickte Manipulationen der Macht, die hinter allem streckt (der Schläfer, El Toro?).


Kapitel 12 bringt Jennas Plan, die Sonnenfinsternis mit Ezechiel zu erleben, zur Vollendung. War da nicht übrigens am Anfang was mit Sonnenfinsternis, in Kapitel 1? Ist die Sonnenfinsternis ein Ereignis, wo der Schläfer auf die Erde gelangen oder besondere Macht erlangen kann? Das ist dann ja ziemlich bedrohlich!
Diese Hyterie oder Faszination für solche Himmelsereignisse wird hier gut dargestellt und gut auf die Gothic-Welt mit der Innoskirche übertragen: Eine Art Happening, das alle irgendwie erleben wollen.
Inhaltlich interessant sind wohl zwei Dinge: Erstens gelingt es Ezechiel, Jennas Mutter zu überreden. Bei dieser Sonnenfinsternis nun wird wohl irgendwas schlimmes in Zusammenhang mit Ezechiel geschehen, und das ist nun nicht mehr zu vermeiden, Jenna hat sich selbst überlistet.
Zweitens tun sich Spannungen zwischen Jenna und ihrer Mutter auf, wobei Jenna durch die Mutter in ein ähnliches Zwielicht gerückt wird, wie schon Morgan zuvor durch Fergus.
Sowohl Morgan als auch Jenna scheinen erhebliche Gewissensbisse zu haben, welche die Ursache dafür zu sein scheinen, dass sie mit ihrer Vergangenheit lieber nicht konfrontiert werden wollen.


Kapitel 13 ist das dritte, mir unbekannte Kapitel. Und jetzt erfahren wir endlich wieder mehr über die Hintergründe. Die Geschichte hat sozusagen zwei grobe Ebenen: Die persönlichen Abenteuer der Protagonisten, und die Geschichte des Übels, das Khorinis heimsucht. Die Abenteuer der Protagonisten sind dann selbst wiederum in Vergangenheit (oder besser: Erinnerung) und Zukunft eingeteilt, und zwar doppelt, also jeweils für beide Protagonisten. Interessante Struktur.
Wir erfahren nun also, dass es Serpentes war, der für das Übel verantwortlich ist, da er, offenbar in Folge von seltsamen Eingebungen, die Magier zu irgendeinem Ritual anstiftete. Das erinnert nun an die Szene mit den Orks. Folgerung: Die Feuermagier von Khorinis haben dasselbe gemacht, was schon den Orks zum Verhängnis wurde. Haben sie den Schläfer gerufen? So ganz genau wird es ja nicht gesagt.
Daron, der neue Abt des Klosters, ist jedenfalls ziemlich verzweifelt und offenbar schon von dem Übel befallen, lange bevor es eigentlich zuschlägt, und die Menschen von Khorinis in Untote verwandelt.
Erstaunlich übrigens, wie spielend El Toro Hintergründe konstruiert, die zugleich künstlerisch passend: Tante Violet etwa, die zugleich Daron Vergangenheit bereichert und als Sinnbild für seine Gegenwart steht. In dem Zusammenhang auch passend und glaubhaft, wie Gorax reagiert:

Wenn ihr nach Hause kommt und findet euren Vater überfallen und eure Mutter geschändet vor, was tut ihr dann? Ihr bedeckt zuerst ihre Blöße, und erst dann überlegt ihr, wem ihr von dieser grässlichen Tat berichtet. Die Kirche Innos ist uns Vater und Mutter zugleich, und es ist unsere heilige Pflicht, ihre Blöße zu bedecken, damit sie nicht dem Spott der Welt anheimfallen!
Sie hatten alle zugestimmt. Tante Violet wurde eingesperrt und ihre Tür versiegelt.
Das passt einfach grandios zur stolzen Innoskirche! Und es ist wohl ein Bisschen von der Lukretia inspiriert?

Ein Fehler:


Der Gedanke hieß Tante Violet. Tante Violet hatte die letzten zehn Jahre ihres Lebens völlig allein in einer Kammer im Obergeschoss von seines Elternhaus gelebt.


In Kapitel 14 wird ein Bisschen mit dem Erinnerungs-Blau und dem Gegenwarts-Weiß gebrochen, nicht was die interne Struktur des Kapitels angeht, sondern was die Zeitebenen der Geschichte im Großen angeht. Denn eigentlich ist das alles Gegenwart, und nicht (Kindheits)Erinnerung, wie es das Blau bisher war. Insofern denke ich, dass das Kapitel für sich genommen zwar gut strukturiert ist, aber dass seine blauen Passagen im Vergleich zu den blauen Passagen der Geschichte bisher eigentlich nicht blau sein dürften. Hier hat sich El Toro gewissermaßen die Möglichkeit, die nahe Zukunft nichtlinear zu schildern, dadurch verbaut, dass die Geschichte insgesamt in bestimmter Form nichtlinear erzählt ist. Ich jedenfalls bin jetzt bei erneuten Lesen im Kontext der Gesamtgeschichte sehr wohl darüber gestolpert.
Dennoch ist das, was erzählt wird, natürlich extrem eindringlich, und es gibt wohl nicht widerlicheres, als diese Vampir-Viecher. Das war schon ziemlich heftig für mich als Leser!

Fehler:

Er kam plötzlich und überwältigend über ihn kam, ihn einhüllte und ihm den Atem nahm.


Kapitel 15 bereitet endlich das Zusammenführen von Jenna und Morgan vor, was auch mal Zeit wird, denn nach Morgan geht auch Jenna in die Kanalisation.
Wieder diese Stimme von Cassia. Ist diese Tür wirklich so schlimm? Ist alles nur Einbildung? Warum kümmern die Untoten sich um Jenna und Morgan? Wir wissen nur wenig über deren Beweggründe, aber sie scheinen in mehr als bloß dem Verzehr von Gehirnen zu bestehen.
So, wie Jenna ihren Gefühlen und Empfindungen nicht trauen kann, können wir als Leser der Situation auch nicht trauen. Das Gemeine ist, dass in der Situation keine Handlung die richtige ist. Wir können nicht wissen, was zu tun ist, Jenna auch nicht. Alles könnte Täuschung sein.
Muss ich erwähnen, wie gut die Beschreibungen sind? Oder wie hervorragend Jennas Irren durch das Rathaus (das hier endlich mal alles hat, was so ein Rathaus braucht).
Ämter haben ja sowieso irgendwie ihren eigenen Schrecken. Das wissen wir spätestens seit dieser Asterix-Episode. El Toro hat ein Gespür dafür, die richtigen Schauplätze zu nennen. Hier nimmt die Geschichte fast kafkaeske Züge an: Das Irren durch den bürokratischen Dschungel wird hier wörtlich genommen. Und die Leiche im Gang hat, vergessen, wie sie ist, beinahe etwas von einer Karteileiche.


Kapitel 16 ist wiederum ein Zwischenspiel. Ich mochte es früher, weil es so gut geschrieben ist. Heute würde ich mich John anschließen, dass es an der Stelle überflüssig ist, und damit etwas stört.
Trotzdem ist die Welt aus Sicht der Ratte gut beschrieben, wobei mir die Eichhörnchenfamilie etwas zu heiter ist. Man fragt sich ja, wo die Vampir-Viecher hin sind.
Anmerkung: El Toro hat drei Leitmotive in der Beschreibung zerfallener Körper: Erstens das Ablösen von Hautfetzen, zweitens das Fehlen von einem Auge, drittens Seepocken.

Fehler: Der Titel. Da steht wieder "XV" statt "XVI"


Kapitel 17: Jenna tappt durchs Dunkel und wird immer mehr von ihrer Erinnerung geplagt. Zum einen verschwindet Cassias Stimme aus ihrem Kopf, zum andern leitet dieses hervorragend geschriebene Kapitel eigentlich nur ins nächste über, wo es nun zu einer Schlüsselszene kommen wird, in der die Sonnenfinsternismetaphorik mit der Spiegelmetaphorik verknüpft werden wird.

Fehler:
Aber vielleicht würde das keinen Unterschied machen, dann damals hatte sie durch einen Spiegel ein dunkles Bild gesehen, heute aber würde sie ihm von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen.
Nicht dann, sondern denn!

Kapitel 18 nämlich schildert den Moment, wo Ezechiel sein "Sonnenfinsternisgesicht" zeigt. Zumindest in der Erinnerung. Denn es ist die Frage: Hat Jenna es damals schon so wahrgenommen? Oder ist es eher in der Rückschau so schrecklich, nachdem Ezechiel während der Sonnenfinsternis wirklich etwas getan hat, was für Jenna traumatisch ist?
El Toro gelingt das Einfühlen in Kinderwelten hervorragend. Jennas Zwiespalt wird sehr deutlich und plausibel: Sie ist noch Kind, aber auf der Schwelle zum Erwachsenwerden. Sie nimmt Dinge phantasievoll auf, will sich daran begeistern, aber zugleich auch irgendwie erwachsen sein. So empfindet sie irrationale Angst angesichts der getönten Scheiben, aber will sich das nicht anmerken lassen.
Hier jedenfalls wird erstmals der Titel der Geschichte in Form des "dunlen Bildes" durch die getönten Gläser aufgegriffen.


Kapitel 19 ist einfach die Überleitung zu 20 und zum Treffen zwischen Morgan und Jenna. Da die Kapitel jeweils einer Figur zugeordnet sind, ist es nur konqeuent, bei so raschem Perspektivenwechsel einen so kurzen Abschnitt zum Kapitel zu machen.

Kapitel 20 bringt die beiden endgültig zusammen.
An der Stelle muss ich erstmal resumieren: Bisher zeichnet sich die Geschichte durch Ekel aus: Es ist ekelhaft, was da passiert. Die Beschreibungen der verrottenden Körper sind eklig, die Gerücke, die Hitze, die Vampir-Viecher, so ziemlich alles.
Latent immer vorhanden, nun aber ganz deutlich, ist da auch immer eine abstrakte Ebene des Ekels. In diesem Falle Morgan. Ich finde es großartig beschrieben, wie Morgan zwar ein Gewissen hat, das er auch wahrnimmt, aber es beständig ignoriert, also eigentlich ein selbstsüchtiges Arschloch ist.
Hier nun kommt sogar eine Art sadismus zum Vorschein, denn das Würgen von Jenna bereitet ihm in gewisser Weise Vergnügen:

Das Geschöpf wand sich und versuchte verzweifelt, sich zu befreien, und ein nachtschwarzes Gefühl überflutete ihn, ein Gefühl von Erregung und Macht. Er drückte noch etwas fester zu.
Eigentlich macht sich Morgan nur etwas vor, oder? Er weiß doch eigentlich, dass ihm von Jenna keine Gefahr droht. Dass er trotzdem so brutal ist, ist doch zumindest unbewusst Vergnügen daran.
Morgan ist ein sehr zwielichtiger Charakter. Nicht gewissenlos, aber auch nicht moralisch. Er weiß sein Verhalten vor sich selbst nicht zu rechtfertigen, konstruiert sich hier aber andererseits Rechtfertigungen, wenn es möglich ist. Das ist von El Toro hervorragend erkannt und beschrieben, was die Figur sehr glaubhaft und natürlich macht. Ein Held ist Morgan jedenfalls nicht, auch wenn es vielleicht anfangs so schien.
Dann kommen zu dem Kanaldeckel, mit den zwölf Löchern, aus denen Licht fällt, und die irgendwie wie Augen sind. Das wird später nochmal aufgegriffen, in einem bisher nur mir veröffentlichten Kapitel. Jedenfalls enorm geschickt gemacht. El Toro weiß wirklich, wie sie Motive über eine LANGE Geschichte hinweg verfolgen kann, und dabei Stilmittel und Inhalte verbindet. Das sind sehr subtile Mittel, die sie hier einsetzt, und sie den banalsten Dingen, ja, sogar an sich positiven Dingen (wie Licht in der Dunkelheit) Schrecken eingibt. Das kann hier, glaube ich, sonst niemand.
Übrigens ist mir das Motiv der sommersprossigen, weißen Hände aufgefallen, das sich bis Kapitel 21 ziehen wird.

Fehler:

Er glaubte, dass das Wesen ihn verstanden hatte, denn er hörte auf, sich in seiner Umklammerung zu winden.
es

Kapitel 21: Warum ist es nicht blau?
Hier haben wir Morgans Zwiegespräch mit einem Schädel, der irgendwie Fergus ist oder so, und Morgan hilft, sich an bestimmte Dinge zu erinnern.
In beiden Episoden aus Morgans Verangenheit, sowohl mit dem Mädchen als auch die Geschichte mit der Leihgabe, zeigt sich eine erhebliche Niedertracht und Fiesheit. Gleichzeitig scheinen diese Dinge ihn im Nachhinein zu verfolgen. Derart komplexe und glaubhafte Figuren finden sich sonst selten.
Ansonsten haben wie die Meeres-Isotopie, mit dem Tod verbunden, und die Erinnerung an das Kapitel mit Morgan und Fergus am Strand, wo Fergus irgendwann ein Krebs aus dem Auge krabbelte. Kommt hier wieder vor (weshalb mir der Schädel für Fergus zu stehen scheint). Auch haben wir hier wieder die Geschichte mit der Einäugigkeit, oder dass ein Auge irgendwie beeinträchtigt ist, was bei unterschiedlichen Gelegenheiten immer wieder vorkommt (natürlich vor allem bei Zombies, aber später auch in einem nur mir veröffentlichten Kapitel bei der Katze).
In Zusammenhang mit der Würgestelle zwischen Jenna und Mrogan denke ich übrigens, dass Morgan Fergus aus irgendeinem Grund erwürgt hat, und dass darum Fergus es ist, der Morgan verfolgt, als Ankläger, und damit Morgans Seelenpein verursacht (so, wie es Ezechiel ist, der Jenna verfolgt, wenn auch nicht als Ankläger, wie mir scheint).

Fehler:

Er konnte sich an nicht allzu viel erinnern, aber er wusste, dass er irgendwann vorgekommen war wie eine Zuckerstange vom Jahrmarkt.
Das fehlt ein Reflexivpronomen.

Kapitel 22 bietet endlich das, was sich beide Protagonisten nach all den Schrecken verdient haben: Sex.
Die Annäherungsszene ist sehr schön geschrieben und wartet mit recht subtiler Erotik auf. Das ist sehr gelungen, weil es ganz und gar nicht geschmacklos ist. Dass die beiden vögeln wollen, mag angesichts der Situation komisch sein. Da im Dreck der Kanalisation und so. Aber andererseits sind die beiden eh schon am Rande des Wahnsinns.

Fehler:

Er berührte das dünne Nachthemd, das sie trug, und an der Gelöstheit und Wärme ihres Körpers darunter, dass sie tatsächlich nur das Nachthemd trug.
Da fehlt ein Prädikat oder sowas.

Ein leises, träges Lächeln umspielte ihre Lippen, und Morgan wusste, dass die Fahrt auch nicht mehr anhalten wollte, so irrinnig es angesichts ihrer Lage auch erscheinen mochte.
Da fehlt ein "er".

Sie strich mit dem Zeigefinger dicht unter Nabel über seinen Bauch.
"...dicht unter DEM Nabel..."


Kapitel 23 ist wieder eins, das mir noch unbekannt war.
Jetzt versteht man immer besser, was geschehen ist. Interessant fand ich den Bauern Henry, der seine Familie ermordet hat. War da nicht was ähnliches in "Unten am Fluss" erwähnt worden, in ähnlicher Weise? Jedenfalls sind die einzelnen Figuren wieder sehr gut ausgedacht. El Toro hat ungeheuere Phantasie, und zugleich die Fähigkeit, ihre Welten geschickt und glaubhaft zu gestalten.
Auch das Mondmotiv ist wieder konsequent und wirkungsvoll eingesetzt. Hier haben wir nun auch die Innenansicht eines Menschen, der nicht (wie Jenna und Morgab) an der Schwelle zum Wahnsinn steht, sondern schon im Irrenhaus einsitzt (eklig übrigens, wie die da behandelt werden, wobei es ja zugleich auch alles Straftäter zu sein scheinen).
Nun wissen wir jedenfalls sicher: Es geht um den Schläfer. Und er ist erwacht. Ich denke, das hier ist die Stelle, wo die Leute von Khorinis anfangen, zu Zombies zu werden.

Fehler:

Am Spätnachmittag hatte Regen aufgehört und die Wolken sich verzogen, und als Serpentes vom Unkrautjäten aufblickte, sah er den Mond am blauen Tageshimmel, klein und bleich.
...DER Regen...


Kapitel 24 setzt die spannenden Abenteuer von Jenna und Morgan fort, die nun offenbar ihr Schäferstündchen beendet haben. Der Zweck des Kapitels ist eigentlich die Überleitung ins nächste, wo es zur nächsten Erinnerungs-Schlüsselszene mit Echeziel kommt.
Vorher aber noch eine Anmerkung:

Aus den Augenwinkeln sah sie, wie Morgan zu ihr hinüberblickte und sie spürte wieder das dumpfe Pochen an ihrem Hals, wo er sie
fast umgebracht hätte
festgehalten hatte.
Das ist mir an mehreren Stellen aufgefallen, und ist die Formale Umsetzung des beständigen Schwankens der Figuren zwischen Wahn und Verstand, Illusion und Realität, Erinnerung und Selbstbetrug. Die Kursivschrift ist nicht ein Einschub, sondern eine alternative Fortsetzung des Satzes - mit etwas anderer Bedeutung. Dabei ist das Kursive möglicherweise manchmal Illusion oder Verzerrung, manchmal zutreffend, aber immer dasjenige, was verdrängt wird, weil es so schlimm ist. Das ist sehr, sehr geschickt gemacht!

Fehler:

Sie ließen sich nieder, unterhielten sich mit ihren schrillen Stimmen wie die alten Weiber auf dem Marktplatz, und auf ein geheimnisvollen, für Menschen nicht wahrnehmbares Signal hin...
"...geheimnisvolles..."

er Stein unter ihr war kühl gewesen, und der ferne Donner des Wassers beruhigend, fast hypnotisch.
Der

Kapitel 25 greift den Titel nun auch in Form des Spiegels auf, indem Jenna die Sonnenfinsternis erst über das Meer als Spiegel betrachtet. Nun zeichnet sich auch endlich ab, was genau an Ezechiel so schlimm ist, das Jenna so dauerhaft verfolgen wird. Noch bleibt das große Übel aber aus. Durch diese Zerstückelung der Handlung erzeugt El Toro immer wieder Cliffhanger, erhöht somit die Spannung, und erzeugt damit den Sog, der mich die Geschichte praktisch in einem Rutsch soweit hat lesen lassen, wie sie bislang gediehen ist. Sehr gut!

Fehler:

„Darf ich jetzt durch das Glas zu Himmel schauen?“
Kapitel 27

Jenna ergriff seine Hand und zog ihn hastig weiter, die Dünen hinauf, bis zu einen ausgetretenen Pfad erreichten, der einen dicht mit Gras und Gestrüpp bewachsenen Hang hinaufführte.

Sir Ewek Emelot
11.04.2013, 20:37
Kommentar der Geschichte "Edwin" von John Irenicus bis Kapitel 26 (Blick ins Nichts):
Ich möchte für diese Geschichte keine ausführliche Analyse oder einen ausführlichen Kommentar schreiben. Zwar könnte man viel dazu sagen, und insbesondere auch viel Kritik anbringen. Aber es handelt sich um eine Geschichte, die nicht nur schon fertig ist, so dass ein Kommentar in Bezug auf diese Geschichte selbst keinen Einfluss mehr ausüben könnte, sondern zudem ist sie so alt, dass sie für Dein Schreiben überhaupt nicht mehr repräsentativ ist. Was immer man dazu sagen könnte, wäre also letztlich nutzlos, weil Du Dich ohnehin schon so weit entwickelt hast, dass Kritik an der Geschichte Dich in Deinem weiteren Schaffen nicht mehr sinnvoll beeinflussen könnte.
Der Grund also, trotzdem einen Kommentar zu schreiben, besteht darin, Dich zum einen wissen zu lassen, dass die Geschichte noch immer gelesen wird, und zum andern, Dir eine Freude zu machen. Denn Aufmerksamkeit für die eigenen Geschichte und Kommentare derselben sind ja immer eine Freude - zumindest, sofern sie kein allzu schlechtes Urteil abgeben!

Wohlan: Den Inhalt referieren werde ich nicht. Ich setze voraus, dass der Leser des Kommentars ihn kennt. Ich steige vielmehr in die Behandlung einzelner Punkte oder Beobachtungen ein, die mir bemerkenswert scheinen.

Die eigentlich einzige Hauptfigur der Geschichte ist ja Edwin, der als ein neugieriger und intelligenter, junger Mann beschrieben wird, der aber zuweilen auch etwas zu ehrgeizig ist. Nun, so schlau verhält er sich eigentlich oftmals nicht. Es ist zum Beispiel komisch, dass er ausgerechnet diesen Edwin-Trank braut, obwohl nun wirklich abzusehen war, dass Saturas alles andere als begeistert sein würde.
Überhaupt ist Edwin eigentlich gar nicht SO sympathisch, weil er... naja, eigentlich ziemlich... wie soll ich sagen? Überheblich ist, manchmal auch egoistisch? Dass er seinen Vater verachtet, das geht irgendwie noch an. Aber seine Verachtung gegenüber seiner Mutter bloß ihres Berufs wegen, mit dem sie immerhin auch SEINEN Lebensunterhalt bestreitet, finde ich an Edwin nicht sehr sympathisch. Dass er beim Tod des Vaters wirklich GAR NICHTS fühlt, und wirklich überhaupt keine Gewissensbisse hat, das fand ich schon allerhand! Also da wäre mehr an innerem Konflikt möglich gewesen. Natürlich ist das alles nur Anlass, soll sozusagen den Ausgangspunkt der Geschichte erklären, also einen familienlosen, jungen Mann, der an höherer Bildung interessiert ist. Übrigens erinnert das durchaus ein Bisschen an "Der Name des Windes" von Patrick Rothfuss, aber das nur am Rande.
Und so schlägelt sich Edwin durch das Abenteuer, nimmt alles mit, was er kriegen kann. Der Weggang von Saturas ohne Entschuldigung oder Dank, die schamlose Annahme jeden möglichen Vorteils, auch und gerade gegenüber Babo wird ja dann deutlich, dass sich Edwin dessen schon bewusst ist. Vor allem, wenn er zwischenzeitlich gewalttätige oder herschsüchtige Anwandlungen bekommt, regt das schon zum Nachdenken an, ob nicht Edwin vielleicht zu den Leuten gehört, von denen man froh sein kann, dass man ihnen nicht gleich zu zaubern beibringt, wie Edwin gegenüber Jared und Konsorten treffend feststellt.
All das muss aber nicht unbedingt schlecht sein, sondern es lässt Edwin eigentlich sehr menschlich erscheinen. Er ist in der Tat kein Held.

Gestört haben an der Geschichte ein paar Punkte.
Erstens ist es an manchen Stellen zu sehr dem Spiel nachempfunden. Das betrifft die enorme Monsterdichte und die Kämpfe nach Spiellogik, sowie auch manche Handlungsverläufe nach Spiellogik, wie die Botenaufträge und die Aufnahmeprüfungen im Kloster, oder auch die enormen Geldsummen (ernsthaft: Wer soll hunderte Goldmünzen mit sich rumschleppen?). Gelegentlich ist das eben einfach eine Anspielung an das Spiel. Manchmal wirkt es aber in der Geschichte etwas unglaubhaft.
Zweitens weiß Edwin schon zu Beginn, wie man ein Versuchsprotokoll anlegt. Er vergisst zwar den Versuchsablauf, aber gerade das wäre es doch, was ein völlig Unkundiger eher aufschreiben würde, als etwa eine Liste der verwendeten Materialien, oder? Ich fand es da auch etwas sonderbar, dass Saturas gar keine Erklärung abgibt, sondern wohl voraussetzt, dass Edwin alleine darauf kommt.
Drittens sind eine Reihe von Beschreibungen viel zu lang. Insbesondere, wenn Edwin ab dem Eintritt ins Kloster eine Unmenge neuer Leute trifft, die allesamt bis ins kleinste Detail beschrieben werden. Also die Beschreibungen sind ja eigentlich sehr gut. Es ist schön, eine davon zu lesen. Oder zwei. Aber ein Dutzend, oder wie viele das sind? Ne, irgendwann reicht es, da ist es dann nur noch langweilig! Vor allem, wenn da von "normal großen Ohren" und "normal großen Lippen" und "normal großen Nasen" und was-weiß-ich für "normal großen" Dingen gesprochen wird. "Normal groß" ist keine Beschreibung, erst recht keine, die Teil irgendeines Romans sein sollte!

Gleichwohl muss man sagen, dass die Geschichte für Dein damals geringes Alter erstaunlich gut geschrieben ist. Gerade die Interaktion zwischen den Figuren ist sehr gelungen, und Du schaffst es sehr gut, ihnen allen irgendwie Persönlichkeit und Individualität zu verleihen. Bloß die Fieslinge wie Jared etc. kommen dabei ein Bisschen zu stereotyp böse weg, ansonsten aber sind die Dir die Figuren und Dialoge sehr schön gelungen.

Die ersten Kapitel plätschern zwar so ein Bisschen dahin, und daher braucht die Handlung etwas Zeit, um anzulaufen. Aber so ab dem Zeitpunkt, wo es von Saturas weggeht, wird es dann schon sehr spannend, die Geschichte gewinnt an Dynamik, es zeichnen sich Konflikte ab, und mit diesem Kopfgeldjäger, der Edwin zum Kloster schickt, und dem Traum-Kapitel 26, wo Edwin offenbar irgendeine Vision hat, zeichnet sich auch langsam so eine Art Hintergrund-Plot ab, der wohl irgendwann in den Vordergrund treten wird, so dass Edwin sich in etwas größere Belange verflechten wird.

Noch aber geht es eben hauptsächlich um Edwins persönliche Probleme und Sorgen, und die sind schon ziemlich gut dargestellt.
Natürlich freue ich mich aber insbesondere darauf, die folgenden Geschichten mit Edwin zu lesen, wenn ich mit dieser hier fertig bin - insbesondere dieses Sternzeichen, das ja wohl immernoch läuft, und daher einen künstlerich gereiften John zeigen wird.

Schlussbemerkung: E-Reader sind toll! Das "Projekt PDF" ist übrigens noch viel zu unvollständig, und es fehlen etliche "Irrelevanzen"-Kapitel!:o

Sir Ewek Emelot
12.04.2013, 14:46
Kommentar zu "Edwin" von John Irenicus, Kapitel 27 bis ende:
Ich hatte ja schon gesagt, dass die Geschichte ab etwas dem Eintritt ins Kloster richtig an Fahrt gewinnt und spannend wird. Dieser Effekt verstärkt sich jetzt noch. Die im ersten Kommentar genannten Qualitäten bleiben erhalten bzw. steigern sich noch, und ich meine, dass man eine stilistische und erzählerische Verbesserung im Laufe der Geschichte wahrnehmen kann.
Was soll ich sagen? Der kampf gegen Jared und die Fendts ist und bleibt einfach spannend, ebenso wie die Lebensgeschichte des jungen Edwin.
Dabei ist die Verhandlung gegen Jared schon fast zu einfach und läuft zu glatt ab.
Umso besser, dass zumindest ein paar der unsympathischen Magier nicht allzu typische Fieslinge sind. Die Sticheleien zwischen den Magiern sind denn auch sehr gut dargestellt: Ulthar kommt noch besser weg, als im Spiel, Serpentes ist zwar ein Griesgram, aber nicht vorsätzlich böse, sondern einfach ein ernstzunehmender Charakter, Pyrokar kommt noch viel machtvoller und erhabener rüber, als im Spiel (er wirkt ja wirklich kraft- und schwungvoll, und man nimmt ihm ab, trotz des geringeren Alters der Anführer des Rates zu sein), und Daron ist schließlich auch ehrlich genug, Edwin die verdiente Bewertung zu geben. Letztlich ist nur Talamon uneinsichtig (im Spiel fand ich ihn gar nicht so unsympathisch).
Besonders gut sind Daron und Gorax gelungen, deren Dialoge einfach witzig.
Da nun auch nicht mehr so viele, neue Figuren auftreten, gibt es auch die vielen Beschreibungen derselben nicht mehr, so dass keine Längen mehr entstehen.
Und schließlich gibt es da eine Sache, die wirklich geradezu brillant gelungen ist: Edwins Träume.
Hierbei fangen die immer so an, dass man erstmal nicht weiß, ob es Traum oder Realität ist. Der Übergang hin zu eindeutigem Traum verläuft dabei stets subtil und sehr geschickt, so dass man oft bis Ende nicht mich Sicherheit ausschließen kann, dass es vielleicht doch kein Traum sein könnte.
Das ist also wirklich gelungen und hat mich ein Bisschen an die entsprechenden Stellen in El Toros "Durch einen Spiegel..." erinnert, wobei man dort dann doch recht schnell feststellen konnte, wenn etwas bloß Traum war (z.B. Fergus, der langsam zum Untoten wird). Insofern sind Dir diese Übergänge besser gelungen, als bei El Toro, und das will nun wirklich was heißen! Das ist erzählerisch ganz große Klasse!
Athmosphärisch ist die Geschichte im Ganzen verspielt (darum auch z.B. die eingestreuten Kai-Gedichte, Anspielungen auf die reale Welt oder auf Leute aus dem Forum etc.), was schlicht Spaß macht.
Am Ende war ich dann fast schon traurig und enttäuscht, dass es schon vorbei war, wobei die Aufnahme als Feuermagier schon ziemlich knapp und nüchtern vonstatten ging, da kann ich Edwins Verwunderung schon verstehen.

Kritik wäre daran zu üben, dass es zum Teil doch arg naiv war. So hätte man sich Edwins Spezialauftrag schon etwas besser ausdenken können, finde ich. Also ich als Feuerkloster hätte da ja viel mehr Vorbereitung reingesteckt: So ein mächtiges Kloster kann doch sicher eine Art Scheinfirma gründen, einen zweiten Novizen (oder Milten) als Begleiter schicken, damit der "Prokurist" auch einen Sekretär oder Diener dabei hat, und den Agenten vielleicht besser vorbereiten: Kaufmännische Kenntnisse, um die richtigen Fragen zu stellen, etc.
Aber dann wäre es halt eine völlig andere Geschichte geworden.

Insgesamt und im Nachhinein rechtfertigt sich der Sieg der Geschichte in dem Storywettbewerb damals (ich hatte sie damals nicht gelesen, weil es fürs Lesen am PC in einem Rutsch einfach zu viel war), und schon in diesem frühen Stadium zeigt John sein erzählerisches Geschick in einer Weise, die mich nicht nur beeindruckt, sondern phasenweise auch neidisch macht.
Jetzt freue ich mich auf "Die Runen des Blutmagiers".

John Irenicus
12.04.2013, 20:04
Kommentar der Geschichte "Edwin" von John Irenicus bis Kapitel 26 (Blick ins Nichts):
Ich möchte für diese Geschichte keine ausführliche Analyse oder einen ausführlichen Kommentar schreiben. Zwar könnte man viel dazu sagen, und insbesondere auch viel Kritik anbringen. Aber es handelt sich um eine Geschichte, die nicht nur schon fertig ist, so dass ein Kommentar in Bezug auf diese Geschichte selbst keinen Einfluss mehr ausüben könnte, sondern zudem ist sie so alt, dass sie für Dein Schreiben überhaupt nicht mehr repräsentativ ist. Was immer man dazu sagen könnte, wäre also letztlich nutzlos, weil Du Dich ohnehin schon so weit entwickelt hast, dass Kritik an der Geschichte Dich in Deinem weiteren Schaffen nicht mehr sinnvoll beeinflussen könnte.
Naja, nutzlos ist es nicht! Als Oblomow meine alten Werke auseinandergenommen hat, habe ich immerhin meine eigene Entwicklung gesehen und mich in manchen Sachen dann auch bestätigt gefühlt, dass ich sie nicht mehr so mache wie damals. Aber ja, groß was ändern werde ich an der Geschichte natürlich nicht, von daher hast du dann schon wieder Recht.

Der Grund also, trotzdem einen Kommentar zu schreiben, besteht darin, Dich zum einen wissen zu lassen, dass die Geschichte noch immer gelesen wird, und zum andern, Dir eine Freude zu machen. Denn Aufmerksamkeit für die eigenen Geschichte und Kommentare derselben sind ja immer eine Freude - zumindest, sofern sie kein allzu schlechtes Urteil abgeben!
Ja, diese Freude hast du mir auf alle Fälle gemacht! :gratz

Wohlan: Den Inhalt referieren werde ich nicht. Ich setze voraus, dass der Leser des Kommentars ihn kennt. Ich steige vielmehr in die Behandlung einzelner Punkte oder Beobachtungen ein, die mir bemerkenswert scheinen.

Die eigentlich einzige Hauptfigur der Geschichte ist ja Edwin, der als ein neugieriger und intelligenter, junger Mann beschrieben wird, der aber zuweilen auch etwas zu ehrgeizig ist. Nun, so schlau verhält er sich eigentlich oftmals nicht. Es ist zum Beispiel komisch, dass er ausgerechnet diesen Edwin-Trank braut, obwohl nun wirklich abzusehen war, dass Saturas alles andere als begeistert sein würde.
Überhaupt ist Edwin eigentlich gar nicht SO sympathisch, weil er... naja, eigentlich ziemlich... wie soll ich sagen? Überheblich ist, manchmal auch egoistisch? Dass er seinen Vater verachtet, das geht irgendwie noch an. Aber seine Verachtung gegenüber seiner Mutter bloß ihres Berufs wegen, mit dem sie immerhin auch SEINEN Lebensunterhalt bestreitet, finde ich an Edwin nicht sehr sympathisch. Dass er beim Tod des Vaters wirklich GAR NICHTS fühlt, und wirklich überhaupt keine Gewissensbisse hat, das fand ich schon allerhand! Also da wäre mehr an innerem Konflikt möglich gewesen. Natürlich ist das alles nur Anlass, soll sozusagen den Ausgangspunkt der Geschichte erklären, also einen familienlosen, jungen Mann, der an höherer Bildung interessiert ist. Übrigens erinnert das durchaus ein Bisschen an "Der Name des Windes" von Patrick Rothfuss, aber das nur am Rande.
Kenne ich natürlich nicht, muss ich dann aber wohl mal lesen!
Dass Edwin gar nicht sooo sympathisch wirkt, war damals vielleicht nicht direkt bezweckt, aber schon so eine gewisse Grundidee hinter ihm, weil er eben eine gewisse Entwicklung durchmacht, die durchaus vom Ehrgeiz getrieben ist. Dass er dabei oft auch nicht besonders schlau ist und auch auf Hilfe angewiesen ist... nunja, in diesem Punkt habe ich mich wohl an mir selbst orientiert. §ugly

Und so schlägelt sich Edwin durch das Abenteuer, nimmt alles mit, was er kriegen kann. Der Weggang von Saturas ohne Entschuldigung oder Dank, die schamlose Annahme jeden möglichen Vorteils, auch und gerade gegenüber Babo wird ja dann deutlich, dass sich Edwin dessen schon bewusst ist. Vor allem, wenn er zwischenzeitlich gewalttätige oder herschsüchtige Anwandlungen bekommt, regt das schon zum Nachdenken an, ob nicht Edwin vielleicht zu den Leuten gehört, von denen man froh sein kann, dass man ihnen nicht gleich zu zaubern beibringt, wie Edwin gegenüber Jared und Konsorten treffend feststellt.
All das muss aber nicht unbedingt schlecht sein, sondern es lässt Edwin eigentlich sehr menschlich erscheinen. Er ist in der Tat kein Held.
Ich glaube, ganz so hat das noch gar keiner gesehen - also nur in Ansätzen dann - und das finde ich eigentlich ziemlich gut so. Es passt jedenfalls zum Edwin, wie er auch nach seiner Jugend sein soll, bzw. dann eben auch in Die Runen des Blutmagiers, was ja zeitlich später spielt. Bisher hatte ich immer so ein bisschen Angst, dass da ein Widerspruch zwischen den beiden Edwins besteht, aber so wie du es hier interpretierst, besteht der ja gar nicht in diesem von mir befürchteten Maße. Cool! :gratz

Gestört haben an der Geschichte ein paar Punkte.
Erstens ist es an manchen Stellen zu sehr dem Spiel nachempfunden. Das betrifft die enorme Monsterdichte und die Kämpfe nach Spiellogik, sowie auch manche Handlungsverläufe nach Spiellogik, wie die Botenaufträge und die Aufnahmeprüfungen im Kloster, oder auch die enormen Geldsummen (ernsthaft: Wer soll hunderte Goldmünzen mit sich rumschleppen?). Gelegentlich ist das eben einfach eine Anspielung an das Spiel. Manchmal wirkt es aber in der Geschichte etwas unglaubhaft.
Ja... das gesteh ich auch sofort ein. Vor allem diese gewisse Routine, die dem Spiel halt zugrundeliegt, hätte ich da dringend durchbrechen sollen. Naja, daraus habe ich ja hoffentlich gelernt. :D

Zweitens weiß Edwin schon zu Beginn, wie man ein Versuchsprotokoll anlegt. Er vergisst zwar den Versuchsablauf, aber gerade das wäre es doch, was ein völlig Unkundiger eher aufschreiben würde, als etwa eine Liste der verwendeten Materialien, oder? Ich fand es da auch etwas sonderbar, dass Saturas gar keine Erklärung abgibt, sondern wohl voraussetzt, dass Edwin alleine darauf kommt.
Das war bei mir in der Schule aber auch oft so, dass vieles vorausgesetzt wurde - auf einmal musste man dieses oder jenes können. :o

Drittens sind eine Reihe von Beschreibungen viel zu lang. Insbesondere, wenn Edwin ab dem Eintritt ins Kloster eine Unmenge neuer Leute trifft, die allesamt bis ins kleinste Detail beschrieben werden. Also die Beschreibungen sind ja eigentlich sehr gut. Es ist schön, eine davon zu lesen. Oder zwei. Aber ein Dutzend, oder wie viele das sind? Ne, irgendwann reicht es, da ist es dann nur noch langweilig! Vor allem, wenn da von "normal großen Ohren" und "normal großen Lippen" und "normal großen Nasen" und was-weiß-ich für "normal großen" Dingen gesprochen wird. "Normal groß" ist keine Beschreibung, erst recht keine, die Teil irgendeines Romans sein sollte!
Ja, das wurde schon oft und zurecht kritisiert und von solchen Beschreibungen bin ich heutzutage nun weiiiiiiiiiiiiiiit weg. Meine Lieblingsanekdote bezüglich dieser Edwin-Beschreibungen: Ich hatte da auch mal die Formulierung "Seine Nase fügte sich nahtlos ins restliche Gesicht ein" drin, was vor allem bei Laido zu einiger Belustigung geführt hatte, damals. :D

Gleichwohl muss man sagen, dass die Geschichte für Dein damals geringes Alter erstaunlich gut geschrieben ist. Gerade die Interaktion zwischen den Figuren ist sehr gelungen, und Du schaffst es sehr gut, ihnen allen irgendwie Persönlichkeit und Individualität zu verleihen. Bloß die Fieslinge wie Jared etc. kommen dabei ein Bisschen zu stereotyp böse weg, ansonsten aber sind die Dir die Figuren und Dialoge sehr schön gelungen.
Ja. Also, das mit den Stereotypen habe ich ja eigentlich heute noch so. Da komme ich wohl auch nie von weg, will ich auch gar nicht. Aber in "Das Sternbild" versuche ich ja, die Charaktere, zumindest die, die übrig geblieben sind, einfach noch ein wenig zu verfeinern. Danke aber auch für dein Lob!

Die ersten Kapitel plätschern zwar so ein Bisschen dahin, und daher braucht die Handlung etwas Zeit, um anzulaufen. Aber so ab dem Zeitpunkt, wo es von Saturas weggeht, wird es dann schon sehr spannend, die Geschichte gewinnt an Dynamik, es zeichnen sich Konflikte ab, und mit diesem Kopfgeldjäger, der Edwin zum Kloster schickt, und dem Traum-Kapitel 26, wo Edwin offenbar irgendeine Vision hat, zeichnet sich auch langsam so eine Art Hintergrund-Plot ab, der wohl irgendwann in den Vordergrund treten wird, so dass Edwin sich in etwas größere Belange verflechten wird.

Noch aber geht es eben hauptsächlich um Edwins persönliche Probleme und Sorgen, und die sind schon ziemlich gut dargestellt.
Natürlich freue ich mich aber insbesondere darauf, die folgenden Geschichten mit Edwin zu lesen, wenn ich mit dieser hier fertig bin - insbesondere dieses Sternzeichen, das ja wohl immernoch läuft, und daher einen künstlerich gereiften John zeigen wird.
Sternbild, es heißt Sternbild. :o

Schlussbemerkung: E-Reader sind toll! Das "Projekt PDF" ist übrigens noch viel zu unvollständig, und es fehlen etliche "Irrelevanzen"-Kapitel!:o


Kommentar zu "Edwin" von John Irenicus, Kapitel 27 bis ende:
Ich hatte ja schon gesagt, dass die Geschichte ab etwas dem Eintritt ins Kloster richtig an Fahrt gewinnt und spannend wird. Dieser Effekt verstärkt sich jetzt noch. Die im ersten Kommentar genannten Qualitäten bleiben erhalten bzw. steigern sich noch, und ich meine, dass man eine stilistische und erzählerische Verbesserung im Laufe der Geschichte wahrnehmen kann.
Wow, danke für das große Kompliment! :gratz

Was soll ich sagen? Der kampf gegen Jared und die Fendts ist und bleibt einfach spannend, ebenso wie die Lebensgeschichte des jungen Edwin.
Dabei ist die Verhandlung gegen Jared schon fast zu einfach und läuft zu glatt ab.
Ja, das ist auch so ein immer wiederkehrender Kritikpunkt. Ich glaube, zu dem Zeitpunkt war ich aber auch schon ein bisschen müde von der Geschichte.

Umso besser, dass zumindest ein paar der unsympathischen Magier nicht allzu typische Fieslinge sind. Die Sticheleien zwischen den Magiern sind denn auch sehr gut dargestellt: Ulthar kommt noch besser weg, als im Spiel, Serpentes ist zwar ein Griesgram, aber nicht vorsätzlich böse, sondern einfach ein ernstzunehmender Charakter, Pyrokar kommt noch viel machtvoller und erhabener rüber, als im Spiel (er wirkt ja wirklich kraft- und schwungvoll, und man nimmt ihm ab, trotz des geringeren Alters der Anführer des Rates zu sein), und Daron ist schließlich auch ehrlich genug, Edwin die verdiente Bewertung zu geben. Letztlich ist nur Talamon uneinsichtig (im Spiel fand ich ihn gar nicht so unsympathisch).
Bei Talamon hab ich das nur gemacht, weil er schwarz ist. :o
Nein, keine Ahnung... irgendwie kam der mir im Spiel schon immer arg unfreundlich vor, wie er da vor der Kellerbibliothek steht und keinen reinlässt.

Besonders gut sind Daron und Gorax gelungen, deren Dialoge einfach witzig.
Da nun auch nicht mehr so viele, neue Figuren auftreten, gibt es auch die vielen Beschreibungen derselben nicht mehr, so dass keine Längen mehr entstehen.
Ja... da hatte ich die Kritik von damals schon relativ leicht berücksichtigen können. :D

Und schließlich gibt es da eine Sache, die wirklich geradezu brillant gelungen ist: Edwins Träume.
Hierbei fangen die immer so an, dass man erstmal nicht weiß, ob es Traum oder Realität ist. Der Übergang hin zu eindeutigem Traum verläuft dabei stets subtil und sehr geschickt, so dass man oft bis Ende nicht mich Sicherheit ausschließen kann, dass es vielleicht doch kein Traum sein könnte.
Das ist also wirklich gelungen und hat mich ein Bisschen an die entsprechenden Stellen in El Toros "Durch einen Spiegel..." erinnert, wobei man dort dann doch recht schnell feststellen konnte, wenn etwas bloß Traum war (z.B. Fergus, der langsam zum Untoten wird). Insofern sind Dir diese Übergänge besser gelungen, als bei El Toro, und das will nun wirklich was heißen! Das ist erzählerisch ganz große Klasse!
Träume in Geschichten würde ich auch mal ganz selbstbewusst zu meinen Stärken zählen (ich selbst träume ja sehr intensiv), von daher fühle ich mich da bestätigt und geschmeichelt. :)

Athmosphärisch ist die Geschichte im Ganzen verspielt (darum auch z.B. die eingestreuten Kai-Gedichte, Anspielungen auf die reale Welt oder auf Leute aus dem Forum etc.), was schlicht Spaß macht.
Naja, so einige "Anspielungen" waren dann aber doch übertrieben, das muss man schon sagen. :D

Am Ende war ich dann fast schon traurig und enttäuscht, dass es schon vorbei war, wobei die Aufnahme als Feuermagier schon ziemlich knapp und nüchtern vonstatten ging, da kann ich Edwins Verwunderung schon verstehen.
Wie gesagt... die Storymüdigkeit. :(

Kritik wäre daran zu üben, dass es zum Teil doch arg naiv war. So hätte man sich Edwins Spezialauftrag schon etwas besser ausdenken können, finde ich. Also ich als Feuerkloster hätte da ja viel mehr Vorbereitung reingesteckt: So ein mächtiges Kloster kann doch sicher eine Art Scheinfirma gründen, einen zweiten Novizen (oder Milten) als Begleiter schicken, damit der "Prokurist" auch einen Sekretär oder Diener dabei hat, und den Agenten vielleicht besser vorbereiten: Kaufmännische Kenntnisse, um die richtigen Fragen zu stellen, etc.
Aber dann wäre es halt eine völlig andere Geschichte geworden.
Ja. Vor allem hätte es mich wohl auch völlig überfordert. §ugly
Naiv sind da sehr viele Stränge, manche auch irgendwie umständlich - letzteres zieht sich ja bis heute durch die Edwin-Geschichten. Aber naja. Solange es nicht allzu doof daherkommt.

Insgesamt und im Nachhinein rechtfertigt sich der Sieg der Geschichte in dem Storywettbewerb damals (ich hatte sie damals nicht gelesen, weil es fürs Lesen am PC in einem Rutsch einfach zu viel war), und schon in diesem frühen Stadium zeigt John sein erzählerisches Geschick in einer Weise, die mich nicht nur beeindruckt, sondern phasenweise auch neidisch macht.
Jetzt freue ich mich auf "Die Runen des Blutmagiers".

Hui... da bin ich ja ganz platt ob des vielen Lobes und der Tatsache, dass du dir die ganze Geschichte echt zu Gemüte geführt hast. Sowas macht mich dann ja immer ganz verlegen... dass die alten Schinken noch gelesen werden und dann auch noch halberlei gut bei wegkommen! Danke, danke, danke, lieber Ewek! :gratz

John Irenicus
14.04.2013, 20:22
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Huch! Jetzt war ich doch arg überrascht zu sehen, dass das bis dato letzte Kapitel von MiMos "Die Herrschaft von König Rhobar III." weit, weit im letzten Jahr gepostet wurde! Wie die Zeit vergeht...


„Jetzt seid still, sonst hören sie uns noch!“, zischte Jensgar, obwohl der heulende Wind, der sie auf den eisigen Klippen umtoste, jedes Wort mit sich riss und unhörbar machte.
Hm, naja... aber wenn der Wind ein Wort mit sich reißt, dann macht er es dadurch doch gerade über weitere Distanzen hörbar, oder? Ich bezweifle hier nicht die Möglichkeit, dass Sturmgetöse Gespräche auch in alle Richtungen übertönen kann... mir geht es da nur um die Formulierung. Ja, pingelig, ich weiß. :o


Die bulligen Staturen und die Rüstungen verrieten sofort, was schon nach dem Anblick der riesigen Äxte klar war: Es handelte sich um Orks.
Losgelöst vom Zusammenhang der Szene hätte diese Beschreibung aber genauso auf Nordmarer passen können, finde ich. :p


Nicht mal Kalan, obwohl sein Kiefer mahlte, als würde ihm die Entscheidung immer noch sauer aufstoßen.
Das finde ich auch nicht so gut formuliert, mit dem "ald würde ihm" - wo es doch sonnenklar ist, dass ihm die Entscheidung NATÜRLICH noch immer sauer aufstößt. Also dass die Formulierung das so ein bisschen als ungewiss darstellt, finde ich unpassend.

Und zwischendrin gab es auch einen Fehler:

„Rauskommen, Morra!“ Mojok zog seine lange Orkaxt und verstaute die Weinflasche, an der er gerade genippt hatte, in einer Tasche seines Schattenläuferfellmantels.
Da fehlt ein Komma - das ließ den Satz für mich ganz schön verwirrend werden. :D



So, genug des Klein-Kleins, jetzt mal insgesamt gesprochen: Besonders originell finde ich das Kapitel nicht. Es passiert nicht viel außer einem Standardkampf und einem Standardgeplänkel vor einem geplanten Feldzug. Austauschbar ist ein fieses Wort, aber ich finde, hier passt es. Jetzt will ich aber auch nicht zu hart klingen, denn Spaß gemacht hat mir das Lesen dennoch. Es war nur eben nicht viel Neues. Gefallen hat mir aber, dass die Orks um Mojok offenbar tatsächlich gewonnen haben (falls es sowas bei so einer Auseinandersetzung gibt, die sehen da ja alle nicht mehr so gut aus). Das hätte ich so ja nicht gedacht, waren die Weichen doch auf eine Selbstüberschätzung der Orks gestellt. Schön also, dass dieser Begegnung nicht den üblichen Handlungsmechanismen folgt - daher also doch noch etwas, was vom Standard abweicht.
Auf sprachlicher Ebene war ich dieses Mal auch nicht so ganz von dir überzeugt... einige Sätze sind so ein bisschen gestopft mit Adjektiven... wie immer kann ich das aber kaum an einzelnen Beispielen fest machen. Eines glaube ich aber gefunden zu haben:

Ein paar Tannen weiter lehnte Jensgar stark aus der Brust blutend an dem Stamm einer Fichte. Sein verschwimmendes Sichtfeld zeigte ihm die umgestoßenen Schlitten und das gefledderte Beutegut, das sie den Tag über erlegt hatten.
Ich weiß auch nicht - eigentlich ist es ja vollkommen normal, so zu schreiben, aber du machst da einige Sätze hintereinander recht voll, und da weiß man bildlich gesprochen gar nicht mehr, wo man noch hingucken soll - bei so vielen Sachen, die in einem Satz gleichzeitig und auf engstem Raum beschrieben werden. Das machte die Sätze ab und an ein bisschen ungelenk. Oder aber ich werde einfach zu doof zum Lesen. Wie auch immer - sollen andere mal was dazu sagen, bevor du hier meine Meinung zu ernst nimmst. :D

Insgesamt war es natürlich keine Qual zu lesen, meine Erwartungen hast du aber mit diesem neuen Kapitel noch nicht erfüllt.
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MiMo
14.04.2013, 20:57
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Huch! Jetzt war ich doch arg überrascht zu sehen, dass das bis dato letzte Kapitel von MiMos "Die Herrschaft von König Rhobar III." weit, weit im letzten Jahr gepostet wurde! Wie die Zeit vergeht...
Da war ich auch ganz schön erstaunt! Irgendwie kam mir das noch nicht so lang her vor...


Hm, naja... aber wenn der Wind ein Wort mit sich reißt, dann macht er es dadurch doch gerade über weitere Distanzen hörbar, oder? Ich bezweifle hier nicht die Möglichkeit, dass Sturmgetöse Gespräche auch in alle Richtungen übertönen kann... mir geht es da nur um die Formulierung. Ja, pingelig, ich weiß. :o
Das wird aber ja durch den darauffolgenden Teil ("und unhörbar machte") ausgeschlossen. Man hätte hier quasi noch einen Nebensatz mit "sodass" beginnen können ("sodass sie unhörbar wurden"), aber so fand ich das schöner, von der Aussage her aber kongruent.
Ich neige also dazu, das so zu lassen.


Losgelöst vom Zusammenhang der Szene hätte diese Beschreibung aber genauso auf Nordmarer passen können, finde ich. :p
Hm, ja, das kann ich schon eher nachvollziehen. Allerdings tragen die Orks im Spiel im Verhältnis zu ihrer Körpergröße ja gerademal Brotmesserchen. (Wär ja auch spieltechnisch frustrierend, wenn die Orks eine viel größere Reichweite hätten als man selbst). Ich stell mir so richtige Orkäxte deshalb eigentlich immer sehr viel größer vor als im Spiel. Da hab ich aber vermutlich tatsächlich zu viel vorausgesetzt.


Das finde ich auch nicht so gut formuliert, mit dem "ald würde ihm" - wo es doch sonnenklar ist, dass ihm die Entscheidung NATÜRLICH noch immer sauer aufstößt. Also dass die Formulierung das so ein bisschen als ungewiss darstellt, finde ich unpassend.
Da die Szene aber nicht aus Kalans Sicht erzählt wird, kann man nur Hypothesen aufstellen, finde ich.
Wenn man da jetzt "Kalan mahlte mit den Zähnen, da ihm das immer noch sauer aufstieß." formulieren würde, käme mir das komisch vor. Das wär dann ja so, als steckte der Erzähler (auch) in Kalans Kopf. Klar hab ich in DHK einen allwissenden Erzähler, aber irgendwie widerstrebt es mir das da so eindeutig festzulegen. So bleibt es ja auch in der Schwebe, ob Kalan das wirklich so scheiße findet, oder dass er es scheiße findet, dass er zugeben muss, dass Frithjof recht hat. Obwohl das natürlich schon sehr eindeutig ist.

Und zwischendrin gab es auch einen Fehler:

Da fehlt ein Komma - das ließ den Satz für mich ganz schön verwirrend werden. :D

Fehler können herrliche Bilder hervorbringen. §ugly


So, genug des Klein-Kleins, jetzt mal insgesamt gesprochen: Besonders originell finde ich das Kapitel nicht. Es passiert nicht viel außer einem Standardkampf und einem Standardgeplänkel vor einem geplanten Feldzug. Austauschbar ist ein fieses Wort, aber ich finde, hier passt es. Jetzt will ich aber auch nicht zu hart klingen, denn Spaß gemacht hat mir das Lesen dennoch. Es war nur eben nicht viel Neues. Gefallen hat mir aber, dass die Orks um Mojok offenbar tatsächlich gewonnen haben (falls es sowas bei so einer Auseinandersetzung gibt, die sehen da ja alle nicht mehr so gut aus). Das hätte ich so ja nicht gedacht, waren die Weichen doch auf eine Selbstüberschätzung der Orks gestellt. Schön also, dass dieser Begegnung nicht den üblichen Handlungsmechanismen folgt - daher also doch noch etwas, was vom Standard abweicht.Dieses Urteil überrascht mich ehrlich gesagt ein bisschen. Ich bin eigentlich der Ansicht, dass das ein ganz typisches DHK-Kapitel ist, in dem auch nicht weniger passiert als sonst. Immerhin wird Lee zum Stellvertreter ernannt und es wird zum Teil aufgezählt, wer beim Feldzug mitmacht. Konfliktpotenzial wird gelegt. Und der Dialog zwischen Jensgar und Mojok war doch alles andere als übliches Geplänkel, sondern eher eine bahnbrechende, der Darstellung im Spiel widersprechende Neuigkeit. Das wird jedenfalls noch wichtiger, auch wenn es hier in dieser Szene keine Rolle gespielt hat.
Mal ganz davon abgesehen, was es für Folgen gehabt hätte, wenn Mojok und seine Männer dort versagt hätten. Da hängt ja quasi der Erfolg von Kans Kriegsführung dran.
Und um nicht mit 0815-Kampfgetümmel zu langweilen, habe ich gerade dieses unbeschrieben gelassen.

Was deine Meinung natürlich nicht ändern wird, ich wollts nur gesagt haben. :(

Auf sprachlicher Ebene war ich dieses Mal auch nicht so ganz von dir überzeugt... einige Sätze sind so ein bisschen gestopft mit Adjektiven... wie immer kann ich das aber kaum an einzelnen Beispielen fest machen. Eines glaube ich aber gefunden zu haben:

Ich weiß auch nicht - eigentlich ist es ja vollkommen normal, so zu schreiben, aber du machst da einige Sätze hintereinander recht voll, und da weiß man bildlich gesprochen gar nicht mehr, wo man noch hingucken soll - bei so vielen Sachen, die in einem Satz gleichzeitig und auf engstem Raum beschrieben werden. Das machte die Sätze ab und an ein bisschen ungelenk. Oder aber ich werde einfach zu doof zum Lesen. Wie auch immer - sollen andere mal was dazu sagen, bevor du hier meine Meinung zu ernst nimmst. :D
Und ich freu mich, dass ich mal wieder keine Wortfindungsstörung beim Schreiben hatte. §gnah Dass das derart negativ auffallen kann, hätte ich gar nicht gedacht. Im Gegensatz zu meinen sonst so detaillosen Schilderungen dachte ich jedenfalls, dass das so um Längen besser ist.

Insgesamt war es natürlich keine Qual zu lesen, meine Erwartungen hast du aber mit diesem neuen Kapitel noch nicht erfüllt.
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Überraschend war auf jeden Fall auch die Kommentiergeschwindigkeit! So schnell hätte ich gar nicht mit einem Kommentar für einen Post gerechnet, der so lange auf sich warten ließ! ;)
Und dann hast du auch wieder ganz viel Aufmerksamkeit bewiesen und haarscharf die kleinen Falten aufgegabelt! Das finde ich ja immer besonders bemerkenswert bei dir. :gratz
Danke jedenfalls für deinen Kommentar, auch wenn dich das Kapitel eher enttäuscht hat. :)

John Irenicus
14.04.2013, 21:37
Da war ich auch ganz schön erstaunt! Irgendwie kam mir das noch nicht so lang her vor...Das wird aber ja durch den darauffolgenden Teil ("und unhörbar machte") ausgeschlossen. Man hätte hier quasi noch einen Nebensatz mit "sodass" beginnen können ("sodass sie unhörbar wurden"), aber so fand ich das schöner, von der Aussage her aber kongruent.
Ich neige also dazu, das so zu lassen.
Hm, ja gut, das seh ich ein!


Da die Szene aber nicht aus Kalans Sicht erzählt wird, kann man nur Hypothesen aufstellen, finde ich.
Wenn man da jetzt "Kalan mahlte mit den Zähnen, da ihm das immer noch sauer aufstieß." formulieren würde, käme mir das komisch vor. Das wär dann ja so, als steckte der Erzähler (auch) in Kalans Kopf. Klar hab ich in DHK einen allwissenden Erzähler, aber irgendwie widerstrebt es mir das da so eindeutig festzulegen. So bleibt es ja auch in der Schwebe, ob Kalan das wirklich so scheiße findet, oder dass er es scheiße findet, dass er zugeben muss, dass Frithjof recht hat. Obwohl das natürlich schon sehr eindeutig ist.
Naja, aber vorher warst du ja auch schon ein bisschen mit dem Erzähler in gewissen Köpfen gewesen - auch in Mojoks, als es um die Märchen und Gerüchte über die "ach so barbarischen Orks" geht.
Aber es geht mir jetzt auch nicht darum, sondern nur eben, dass Kalans Verhalten für mich eindeutig ist. Seinen Unmut über die ganze Sache hat er doch vorher schon expressis verbis geäußert. Wenn er danach dann auch noch mit den Zähnen knirscht, kann man doch nicht ernsthaft nur eine Vermutung aufstellen, dass er noch sauer ist - natürlich ist er noch sauer! Es geht ja nicht darum, die Gefühle aus seinem Inneren heraus zu beschreiben, sondern eben von außen her - da treten die nämlich auch klar in Erscheinung nicht "als würde er vielleicht hätte können".


Dieses Urteil überrascht mich ehrlich gesagt ein bisschen. Ich bin eigentlich der Ansicht, dass das ein ganz typisches DHK-Kapitel ist, in dem auch nicht weniger passiert als sonst. Immerhin wird Lee zum Stellvertreter ernannt und es wird zum Teil aufgezählt, wer beim Feldzug mitmacht. Konfliktpotenzial wird gelegt. Und der Dialog zwischen Jensgar und Mojok war doch alles andere als übliches Geplänkel, sondern eher eine bahnbrechende, der Darstellung im Spiel widersprechende Neuigkeit. Das wird jedenfalls noch wichtiger, auch wenn es hier in dieser Szene keine Rolle gespielt hat.
Hm ja gut, okay... die Sache mit Xardas' Unabhängigkeit ist schon etwas. Aber es ist eben auch nur etwas, was ein berauschter Ork erzählt - was Jensgar ja auch so sieht. Die definitive Neuigkeit ist das ja mal nun nicht. Es geht mir ja auch nicht darum, dass wenig passiert (immerhin gibt's einen Kampf und Tote!), sondern vielmehr darum, dass das Kapitel so auch in jeder anderen Geschichte stehen könnte. Ich hatte mir eben mehr MiMo erhofft (was nicht heißen soll, dass Jensgar und seine Jäger die Ionenbümmse (bumsa?) zücken sollten :D)!


Mal ganz davon abgesehen, was es für Folgen gehabt hätte, wenn Mojok und seine Männer dort versagt hätten. Da hängt ja quasi der Erfolg von Kans Kriegsführung dran.
Und um nicht mit 0815-Kampfgetümmel zu langweilen, habe ich gerade dieses unbeschrieben gelassen.
Daran hast du ja auch gut getan!


Was deine Meinung natürlich nicht ändern wird, ich wollts nur gesagt haben. :(Und ich freu mich, dass ich mal wieder keine Wortfindungsstörung beim Schreiben hatte. §gnah Dass das derart negativ auffallen kann, hätte ich gar nicht gedacht. Im Gegensatz zu meinen sonst so detaillosen Schilderungen dachte ich jedenfalls, dass das so um Längen besser ist.
Das ist vielleicht auch einfach ein Tick von mir, aber sobald zu viel beschrieben ist, macht mein inneres Auge reflexartig zu. Nimm nur den Anfang von Effi Briest, in der die Umgebung rund um dieses Rondell beschrieben wird: Ich kann mir bis heute nicht genau vorstellen, wie das aussehen soll, einfach, weil es zu viel ist!
Okay, der Vergleich ist etwas überzogen... ich meinte ja nun auch nicht, dass du weniger beschreiben sollst, sondern diese Beschreibungen nicht zu geballt in einen Satz packen solltest. Weil man dann eben so "hin und herschauen" muss.


Überraschend war auf jeden Fall auch die Kommentiergeschwindigkeit! So schnell hätte ich gar nicht mit einem Kommentar für einen Post gerechnet, der so lange auf sich warten ließ! ;)
Und dann hast du auch wieder ganz viel Aufmerksamkeit bewiesen und haarscharf die kleinen Falten aufgegabelt! Das finde ich ja immer besonders bemerkenswert bei dir. :gratz
Danke jedenfalls für deinen Kommentar, auch wenn dich das Kapitel eher enttäuscht hat. :)
Ich hoffe jedenfalls, dich nicht demotiviert zu haben. Vielleicht habe ich heute ja ganz unbewusst einen schlechten Tag und bewerte deshalb so kritisch. :D
Aber ich hatte mir nun einfach mehr erhofft, als ich da sah, dass du was neues gepostet hattest!

MiMo
15.04.2013, 15:07
...

Ich hoffe jedenfalls, dich nicht demotiviert zu haben. Vielleicht habe ich heute ja ganz unbewusst einen schlechten Tag und bewerte deshalb so kritisch. :D
Aber ich hatte mir nun einfach mehr erhofft, als ich da sah, dass du was neues gepostet hattest!
Demotiviert hast du mich nicht, da kann ich dich beruhigen! Eher umgekehrt! :G Und die nächsten Kapitel sind auch schon geschrieben. Ich halte mich nur brav an meinen Sonntagsrhytmus. :D

Ich sehe es übrigens als ein sehr nettes Kompliment an, dass du von mir mehr erwartet hattest. :gratz

John Irenicus
15.04.2013, 15:50
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Schön, dass DieKleineKlugeFrau dem großen dummen Mann den Rücken stärkt, und "Prinzessin Lena" fortsetzt, damit sich DGDM voll und ganz auf den Semesterbeginn und das Entfleuchen in Module und das Sammeln von Creditpoints konzentrieren kann. :)

Obwohl in diesem Kapitel auch mal wieder so gut wie überhaupt nichts passiert, fühlte ich mich beim Lesen unterhalten und konnte auch drei persönliche Lieblingsstellen ausmachen:


Wieder wurde sie ein bisschen schuldbewusst, als sich vor ihrem inneren Auge empört der einfache Mann aufbaute und sich über die Faulheit der herrschenden Klasse ereiferte. Sie wies daraufhin den einfachen Mann darauf hin, dass sie ihre gesamte Erfahrung in den Regierungsdingen am Frühstückstisch gesammelt habe und überhaupt wäre der einfache Mann sicher erstaunt, wenn er wüsste, wie hart der König schon zur Frühstückszeit arbeite. Einmal habe er zum Beispiel schon vor dem ersten Kaffee drei Todesurteile, zwei Gesetze und eine Kriegserklärung unterschrieben, am Mittag aber zwischen zwei Marmeladenbrötchen wieder zurückgezogen. Bis zum frühen Nachmittag habe er sie dann am Beispiel dieser Entscheidungen unterrichtet.
Der einfache war schwerstenst entrüstet, sodass er eine Weile gar keine Worte fand. Diese Zeit nutzte Lena, um ihn aus seinen Gedanken zu verbannen.
(auch wenn ich nicht weiß, ob im vorletzten Satz nicht ein "Mann" fehlt, und zwar hinter "einfache")
Das fand ich ja mal wieder herrlich und ist typisch deine und DGDMs Art, in lockerer Leichtigkeit Absurditäten zu erzählen, die einem zum Schmunzeln bringen. In dieser Form hier im Forum und vielleicht auch sonstwo unerreicht!


Lena überhörte den spöttischen Unterton. Sie freute sich nur, dass er sie Prinzessin genannt hatte. Ihre Wagen liefen rot an, sie kicherte und affektiert fragte sie: „Woher weißt du, dass ich eine Prinzessin bin?“
Zum ersten Mal, seit sie ihn kannte, hatte Lena es geschafft, Lukas zu überraschen. Er runzelte die Stirn und murmelte verlegen: „Das habe ich doch nur so gesagt, weil du dich wie eine Prinzessin aufgeführt hast.“
Finde ich ja auch herrlich - einfach so treffend. :D


Dann verschwand er eilig. Derweil öffnete die Prinzessin die nächstbeste Tür und betrat das Badezimmer. Dort machte sie die erstaunliche Entdeckung, dass Papier unverdaulich war. Da sie aber ungerne genauer nachprüfen wollte, ob die Schrift auf der verschluckten Notiz noch zu lesen war, was ihr Hauptanliegen beim Verschlucken gewesen war, vertraute sie blind in die Kräfte ihres Verdauungsapparates und ließ die Wurst verschwinden, wo sie hingehörte.
Das hingegen find eich ja ziemlich... "weird", wie der Engländer wohl sagen würde. Halt auch die Formulierung... die Wurst dort verschwinden lassen, wo sie hingehört. §ugly

Tut der Sache im Ganzen aber auch keinen Abbruch und ist ja auch irgendwo witzig.
Mit der abschließenden Frage Lenas hoffe ich ja darauf, dass die Handlung einen gewissen Tritt bekommt und jetzt mal was richtig heftiges enthüllt wird - aber vermutlich gibt es nur noch mehr Rätsel und Undurchschaubarkeiten. Mal schauen!

Fehler:

war. sie vermisste ihren Spiegel und den Schminktisch

Aber sie überwand die Enttäuschung schnell, denn sie hatte es sowieso nicht viel Anders erwartet und außerdem war sie durch Lukas rethorischen Glücksgriff aufgemuntert und wollte sich jetzt von Nichts ärgern lassen.
Beim letzten bin ich mir nicht so sicher... naja, beim ersten eigentlich auch nicht. :D
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Sir Ewek Emelot
15.04.2013, 15:52
Ein Kommentar zu "Die Runen des Blutmagiers" von John Irenicus:
Man merkt es vielleicht daran, wie schnell ich erst "Edwin" kommentiert hatte, und wie lange es nun trotz Wochenende gedauert hat, bis ich "Dir Runen des Blutmagiers" kommentiere, obwohl die Geschichte viel kürzer ist: Sie hat mich bei weitem nicht so gefesselt. Das liegt schlicht daran, dass sie weitaus schlechter ist. Ich habe es jetzt nochmal nachgeprüft: "Edwin" ist in der Tat die jüngere Geschichte, was man ihr auch deutlich anmerkt, denn sie ist viel besser geschrieben.
Ich habe mir mal die Mühe gemacht, die ganzen Fragen zu notieren, die mir bei der Lektüre von "Die Runen des Blutmagiers" durch den Kopf gegangen sind:
- Edwin kann Feuerregen zaubern, aber keine Heilung? Er kann schon so gut Magie, wie alle älteren Magier? Magie kann praktisch ohne Beschränkung gewirkt werden?
- Wenn die Runen, nachdem man sie gefunden hat, zerstört werden sollen, wies hat man nicht die Runen in Kloster- bzw. Wassermagierbesitz schon früher zerstört?
- Woher wissen die Magier, dass "der Feind" seine "Augen und Ohren überall" hat?
- Woher wissen die Magier, dass Beliar selbst dahintersteckt, aber Orks und Schwarzkutten nicht direkt zusammenarbeiten? Können die Schwarzmagier nicht auch einfach aus eigenem, ganz säkularem Antrieb handeln?
- Warum greifen die Schwarzmagier das Kloster an und machen damit auf sich aufmerksam, obwohl sie noch gar nicht alle anderen Blutrunen haben? Wieso greifen die Orks ausgerechnet zur selben Zeit die Wassermagier an, um deren Rune zu bekommen, obwohl sie offenbar weder einen direkten Draht zu Beliar haben, noch an Runen interessiert sind oder von den Schwarzmagiern gelenkt werden?
- Wieso fragen Isgaroth und Milten den Jäger nicht einfach direkt nach dem Weg, oder lassen sich gleich persönlich zur Höhle führen?
- Wie kommen die Orks und Ulthar, Edwin und die anderen Gefangenen der Orks nach Jharkendar, ohne dass die Wassermagier das merken? Die mögen zwar wohl aus Jharkendar, vertrieben worden sein, residieren aber doch wohl auf der khorinischen Seite des Portaltempels? Wenn nicht, wo sind sie dann?
- Wieso ergeben sich Ulthar und Konsorten einfach so? Das ergibt schlicht keinen Sinn bzw. ist sehr dumm, zumal, wenn der Jäger Dragomir nichtmal vor deren Augen freigelassen wird, wie doch eigentlich vereinbart.
- Wieso sollen die Novizen Ausweise bekommen, um als Diener Innos' kenntlich zu sein? Im Kloster dürfte doch wohl jeder jeden kennen. Da braucht man nichtmal Kleidung. Novizenroben haben die Novizen im Übrigen ja auch. Überhaupt sind die ganzen Maßnahmen des Klosters unrealistisch (wie schnell wachsen denn die Heilpflanzen, woher kommen die Weintrauben für den Wein, wenn nicht gerade Erntezeit ist usw.?).
- Ein Goldschatz in der Nähe eines Banditenlagers - und die Magier folgern, es müsse sich um einen Drachen handeln??? Woher wissen die Magier, wie der Schläfer aussah? Woher kommt dieser Miniaturschläfer? Woher kommt die Barriere?
- Wieso ist Talamon plötzlich "besonnen" und so freundlich?
- Orks sprechen untereinander myrtanisch mit Akzent, statt in der Muttersprache?
- Wenn die Schwarzmagier die Truhen präpariert haben, dann haben sie Runen ja schon, wozu präparieren sie die Truhen dann überhaupt noch? Das Kloster ist ab dem Zeitpunkt doch eh irrelevant bzw. machtlos. Und wie sollen diese Teleport-Fallen funktionieren?
- Woher hat Daron Dietriche?
- Wann soll der Orkschamane die Rebellen verraten haben? Wieso bewaffnet er die Magier mit funktionierenden Runen? Wieso verbrennt das Zelt trotz Feuerregens nicht? Wieso ist der Schamane so blöd, alleine einem halben Dutzend bewaffneter Feuermagier entgegenzutreten? Wieso ist sein Blut "verunreinigt"?
- Die Rune wird den Orks übergeben und nicht zerstört, wie geplant, ist das nicht ein unnötiges Risiko?
- Die Schwarzkutten sind also Skelettmagier... und wieso hat man das nicht bei der Untersuchung der Leichen nach dem Angriff am Anfang gemerkt?
- Die Magier sind in Gefangenschaft, gefesselt und geknebelt - aber sie haben noch alle ihre Runen? Wenn ja, wieso wurden sie nicht von den Schwarzmagiern entwaffnet? Wenn nein, wie kann dann Hyglas die Ketten von Horaz schmelzen?
- Wieso verrät Xardas die anderen plötzlich? Wieso wurde er von den Schwarzmagiern nicht vorher angesprochen? Wieso lagern die ausgerechnet hinter seinem Trum, obwohl sie nichts mit ihm zu tun haben? Woher weiß Horaz, dass ein Angriff aufs Kloster stattfindet? Wozu sollte so ein Angriff dienen? Wieso will Xardas sich daran beteiligen, wo er doch gar nichts davon hat (ein Thronsaal im Keller ist wohl kaum ein guter Grund)? Wieso benutzen die Magier ihre Teleportrunen nicht sofort, statt erst zu versuchen, die einstürzende Höhle zu verlassen?
- Wieso ist Milten so schwächlich und weinerlich? Im Spiel ist er jedenfalls nicht so!
- Dragomirs Burder??? Wieso wurde Parlan entführt und getötet? Wieso sollten ausgerechnet nur Parlan und Dragomirs Bruder einen Entriegelungszauber kennen? Wieso sollte es nicht in der Klosterbibliothek Aufzeichnungen über so einen Zauber geben? Wieso benutzen die Magier beim Stürmen des Kellers keine Lichtzauber? Das wirkt alles sehr konstruiert.
- Wieso können die Blutrunen jetzt doch nicht richtig zerstört werden?

Beim Lesen kamen da zum Teil noch mehr Fragen. Zum Ende hin wird alles nur noch schwer nachvollziehbar.
Das Schlechteste an der Geschichte ist aber, dass sie stilistisch nicht gelungen ist. Ich will das nicht mehr groß ausführen, sondern nur noch zwei, drei Punkte dazu sagen:
Das Problem der Geschichte ist, dass alle irgendwie gleich reden. Die Formlierungen sind zum Teil etwas holprig, aber vor allem sprechen alle völlig umgangssprachlich. Dabei kommt zum tragen, was ich seit den neuen Star Wars Filmen den "Yoda-Effekt" nenne: Das ist der Fall, wenn jemand, der selbst nicht alt und weise ist und von Weisheit keine Ahnung hat, versucht, eine Figur darzustellen, die alt und weise sein soll. Dann sagt diese Figur nämlich nur irgendwelchen Müll in Form von Plattitüden. Zum Beispiel sowas, wie: "Der Feind hat seine Augen und Ohren überall" oder "große Vorsicht walten lassen wir müssen". Das ist hier auch bei den Magiern der Fall, insbesondere bei den älteren, vor allem bei Ulthar. Vor allem passen aber Wortwahl und Sprechstil oft nicht zu den Figuren.
Das ist so ziemlich das Gegenteil von dem, was man in "Edwin" hat: Da sind alle Figuren charakteristisch, zum Teil wurde da sehr viel Mühe verwendet, den Figuren eine individuelle Art zu geben, sie also klar zu charakterisieren.

Was kann John aus diesem Kommentar mitnehmen? Nun, zum einen abermals, dass auch die alten Geschichten noch gelesen werden. Und dann kann er auch eine einfache Folgerung daraus ziehen, dass ich diese Geschichte so unglaublich enttäuschend fand: Das bedeutet nämlich, dass meine Erwartung viel, viel höher waren. Und daraus folgt, wie gut John heute ist (denn daher kommen ja meine Erwartungen).

Und was kann ich von der Lektüre mitnehmen? Nun, zum einen bin ich jetzt inhaltlich auf "das Sternzeichen" vorbereitet.
Zum anderen weiß ich jetzt, dass ich vielen jüngeren und schlechteren Schreibern in meinen Kommentaren Unrecht getan habe. Ich bin offenbar zu einem Zeitpunkt der Blüte ins Forum gekommen: John, Eddie, Laido, White Xristall, Punkpferd usw. waren alle schriftstellrisch schon gereift, El Toro war schon da, das Forum hatte schon ein hohes Niveau erreicht. Somit erschienen mir viele schlechtere Geschichten mit unter dem im Forum herrschenden Niveau. Die Entwicklung dahin habe ich nicht mit nachvollzogen, weswegen ich vielleicht oft zu kritisch war, weil ich das quasi schon vorausgesetzt habe.
Wenn ich das so bedenke, kann ich wohl nur froh sein, nicht früher zum Storyforum gestoßen zu sein. Nicht so sehr, weil das Lesen der frühen Geschichten Zeitverschwendung gewesen wäre - sondern vor allem, weil mir damit das Hinterlassen peinlicher Frühwerke erspart geblieben ist. (Falls ich mal beim Aufräumen oder so einen von meinen Texten finden sollte, die ich als 14-jähriger oder so geschrieben habe, kann ich davon ja vielleicht zur allgemeinen Belustigung einen Ausschnitt in die Taverne posten.)

Erstaunlich übrigens, wieviel besser "Edwin" bereits zu Anfang ist, obwohl der zeitliche Abstand zum Ende von "Die Runen des Blutmagiers" nicht sehr groß ist. Nun, mit "Das Sternzeichen" sollte ich nun das Werk eines künstlerisch formvollendeten John genießen können!

John Irenicus
15.04.2013, 16:54
Puh, da hat mir Ewek ja ordentlich einen eingeschenkt!
Pass auf, ich werde die ganzen berechtigten Fragen jetzt mal alle beantworten. Und diejenigen, Antworten, die nicht nur doofe Ausflüchte sind sondern die ich ernst meine, markiere ich fett. Okay? :D

Vorab noch: Ich hab mir schon gedacht, dass du von "Den Runen" nicht gerade begeistert sein wirst. Immerhin war das mein Erstlingswerk, was lange Geschichten angeht (nachdem ich den Gassenhauer "Thorus' Geschichte" abgebrochen habe). Und nach Abschluss vom auch meiner Meinung nach viel besseren Edwin hatte ich Lust, dem erwachsenen Edwin ein vernünftigeres "Abenteuer" auf den Leib zu schneidern, weshalb ich dann "Das Sternbild" (und nicht "Das Sternzeichen" :o) angefangen habe. Das schlechte Gewissen der "Runen", die ja auch damals schon Kritik einstecken mussten (allerdings lange nicht so detailliert wie hier), drückte da zu sehr. :D

Dann will ich es mal wagen...


Ein Kommentar zu "Die Runen des Blutmagiers" von John Irenicus:
Man merkt es vielleicht daran, wie schnell ich erst "Edwin" kommentiert hatte, und wie lange es nun trotz Wochenende gedauert hat, bis ich "Dir Runen des Blutmagiers" kommentiere, obwohl die Geschichte viel kürzer ist: Sie hat mich bei weitem nicht so gefesselt. Das liegt schlicht daran, dass sie weitaus schlechter ist. Ich habe es jetzt nochmal nachgeprüft: "Edwin" ist in der Tat die jüngere Geschichte, was man ihr auch deutlich anmerkt, denn sie ist viel besser geschrieben.
Ich habe mir mal die Mühe gemacht, die ganzen Fragen zu notieren, die mir bei der Lektüre von "Die Runen des Blutmagiers" durch den Kopf gegangen sind:
- Edwin kann Feuerregen zaubern, aber keine Heilung? Er kann schon so gut Magie, wie alle älteren Magier? Magie kann praktisch ohne Beschränkung gewirkt werden?
Nunja, er hat sich eben auf Angriffszauber spezialisiert und sich mit so "Kleinkram" nie befasst, das kann ja durchaus sein. Okay, der Unterschied ist vielleicht ein wenig zu krass, und der "neue Edwin" wird auf jeden Fall auch ein bisschen Heilung können - aber auch nicht viel! Vielleicht spiele ich in "Das Sternbild" noch einmal darauf an, dass er auf diesem Gebiet trotz fortgeschrittener Magiekenntnisse immer noch Anfänger ist bzw. schlichtweg keine Neigung dazu hat. Was unter Umständen auch auf seine Persönlichkeit schließen lässt - so war das fehlende Können übrigens damals schon gemeint. Ob das jetzt realistisch ist... naja, das lasse ich mal dahingestellt. :p
Dass er schon so gut Magie kann, wie die älteren Magier, kann ja durchaus sein. Erstens ist Edwin an und für sich talentiert, zweitens mag zwischen "Edwin" und dem Geschehen in "Die Runen des Blutmagiers" eine gewisse Zeitspanne vergangen sein, drittens gibt es auch und gerade in so "Gelehrtenberufen" meiner Erfahrung nach sehr, sehr viele junge Leute, die die alten Profis im Nu überholen oder zumindest aufholen können.
Was du jetzt mit ohne Beschränkung meinst, weiß ich nicht... aber ich glaube, du spielst generell darauf an, dass ich es mit großflächigen Zaubern vielleicht etwas übertrieben habe. §ugly

- Wenn die Runen, nachdem man sie gefunden hat, zerstört werden sollen, wies hat man nicht die Runen in Kloster- bzw. Wassermagierbesitz schon früher zerstört?
Ich muss zugeben, ich kenne meine eigene Geschichte kaum noch. Aber war es nicht so, dass man die Runen schlichtweg eingemauert hat und nicht zerstört hat, weil sie unzerstörbar sind? Dass das aber auch eine ziemlich alberne Lösung ist, gebe ich unumwunden zu. :D

- Woher wissen die Magier, dass "der Feind" seine "Augen und Ohren überall" hat?
Du sprichst es unten selber schon an... das ist halt so eine Phrase und es macht "den Feind" gerade eben aus, dass er seine "Augen und Ohren überall" hat. Hm. Ja, es klingt wirklich dämlich. §ugly

- Woher wissen die Magier, dass Beliar selbst dahintersteckt, aber Orks und Schwarzkutten nicht direkt zusammenarbeiten? Können die Schwarzmagier nicht auch einfach aus eigenem, ganz säkularem Antrieb handeln?
Hm... tja, ich schätze mal, sie behaupten es einfach. Du hast schon Recht: In der Geschichte wissen einige Leute einiges zuviel, was sie gar nicht wissen können. Oder aber man legt es als anerlernte Arroganz und Ignoranz aus: Deshalb arbeiten die Schwarzmagier vielleicht auch aus säkularem Antrieb, soweit wollen oder können die Feuermagier aber nicht differenzieren. Aber ja, ganz klar ein ziemliches Versäumnis von mir. §gnah

- Warum greifen die Schwarzmagier das Kloster an und machen damit auf sich aufmerksam, obwohl sie noch gar nicht alle anderen Blutrunen haben? Wieso greifen die Orks ausgerechnet zur selben Zeit die Wassermagier an, um deren Rune zu bekommen, obwohl sie offenbar weder einen direkten Draht zu Beliar haben, noch an Runen interessiert sind oder von den Schwarzmagiern gelenkt werden?
Da du den Handlungsgang momentan besser als ich kennst, und offenbar keine noch verbliebene Rune im Kloster zu holen war, würde ich mal sagen: Es gibt da keinen Grund für. Ich habe mir Schwachsinn ausgedacht. §gnah
Bei den Orks glaube ich aber, dass ich mir das so gedacht habe, dass sie an der Rune einfach wegen ihrer machtvollen Symbolik interessiert sind bzw. eben ihrem Stellenwert für die Menschen. Und wenn sie die haben, haben sie einen großen, kriegspsychologisch wirksamen Triumph eingefahren.

- Wieso fragen Isgaroth und Milten den Jäger nicht einfach direkt nach dem Weg, oder lassen sich gleich persönlich zur Höhle führen?
Hm, hm... feuermagierische Arroganz? :grinundwe

- Wie kommen die Orks und Ulthar, Edwin und die anderen Gefangenen der Orks nach Jharkendar, ohne dass die Wassermagier das merken? Die mögen zwar wohl aus Jharkendar, vertrieben worden sein, residieren aber doch wohl auf der khorinischen Seite des Portaltempels? Wenn nicht, wo sind sie dann?
Ich bin hier komplett ratlos... da habe ich vermutlich gepennt oder keine Lust gehabt, mir was rechtes auszudenken. *schäm*

- Wieso ergeben sich Ulthar und Konsorten einfach so? Das ergibt schlicht keinen Sinn bzw. ist sehr dumm, zumal, wenn der Jäger Dragomir nichtmal vor deren Augen freigelassen wird, wie doch eigentlich vereinbart.
An die Stelle kann ich mich gar nicht mehr erinnern, habe aber den schlimmen Verdacht, dass du einfach Recht hast und die Szene wirklich keinen Sinn ergibt. §ugly

- Wieso sollen die Novizen Ausweise bekommen, um als Diener Innos' kenntlich zu sein? Im Kloster dürfte doch wohl jeder jeden kennen. Da braucht man nichtmal Kleidung. Novizenroben haben die Novizen im Übrigen ja auch. Überhaupt sind die ganzen Maßnahmen des Klosters unrealistisch (wie schnell wachsen denn die Heilpflanzen, woher kommen die Weintrauben für den Wein, wenn nicht gerade Erntezeit ist usw.?).
Das mit den Ausweisen hatte ich schon wohl verdrängt. Ohne Worte. Hinterfrag es lieber einfach nicht weiter. §ugly
Tja und den anderen Mangel an Realismus kann ich wohl auch kaum verleugnen...

- Ein Goldschatz in der Nähe eines Banditenlagers - und die Magier folgern, es müsse sich um einen Drachen handeln??? Woher wissen die Magier, wie der Schläfer aussah? Woher kommt dieser Miniaturschläfer? Woher kommt die Barriere?
Okay, dich als Drachenfan trifft's natürlich besonders hart. §ugly
Vielleicht wissen die Magier, wie der Schläfer aussieht, weil sie es in alten orkischen oder sonstigen Aufzeichnungen gesehen haben oder weil der Held es ihnen beschrieben hat.
Miniaturschläfer wurde als kleiner Erzdämon beschworen, die Barriere auch. Also, das finde ich, ist doch kein Ding der Unmöglichkeit!

- Wieso ist Talamon plötzlich "besonnen" und so freundlich?
Ganz einfach: Weil ich damals noch nicht wusste, was er für eine Rolle in "Edwin" spielen würde. Ausfluchtsantwort: Menschen ändern sich. §ugly

- Orks sprechen untereinander myrtanisch mit Akzent, statt in der Muttersprache?
Ja. Es ist einfach bescheuert. Das würde ich heute auch nicht mehr so machen.

- Wenn die Schwarzmagier die Truhen präpariert haben, dann haben sie Runen ja schon, wozu präparieren sie die Truhen dann überhaupt noch? Das Kloster ist ab dem Zeitpunkt doch eh irrelevant bzw. machtlos. Und wie sollen diese Teleport-Fallen funktionieren?
Ich weiß es einfach nicht mehr. Ich glaube, ich muss die Geschichte selbst nochmal lesen... Teleport-Fallen klingen aber interessant! :D

- Woher hat Daron Dietriche?
Die hat er sich halt gekauft. Also, da bin ich mir noch ziemlich sicher, dass Daron, der ja auch lange in der Stadt weilte, so eine gewisse augenzwinkernd-zwielichtige Aura hat, und sich eben auch solche Fähigkeiten und Kenntnisse angeeignet hat oder schon vor seinem Klosterleben besaß, die mit Dietrichen zu tun haben...

- Wann soll der Orkschamane die Rebellen verraten haben? Wieso bewaffnet er die Magier mit funktionierenden Runen? Wieso verbrennt das Zelt trotz Feuerregens nicht? Wieso ist der Schamane so blöd, alleine einem halben Dutzend bewaffneter Feuermagier entgegenzutreten? Wieso ist sein Blut "verunreinigt"?
Die Fragen treiben mir die Schamesröte ins Gesicht... aber ich bin sicher, auf die ein oder andere gibt es schon eine logische Antwort. :o

- Die Rune wird den Orks übergeben und nicht zerstört, wie geplant, ist das nicht ein unnötiges Risiko?
Also wie gesagt, der Plan war ja nicht, die Runen zu zerstören - weil sie ja unzerstörbar sind. Sollte es da vorher anderslautende Informationen gegeben haben, war das wohl mein Fehler. Soweit ich mich erinnere, ist es aber zumindest von der Endkonzeption so, dass sie aus irgendwelchen Gründen nicht zerstört werden können (ähnlich wie die Klaue Beliars) und deshalb solche Maßnahmen getroffen werden müssen. Ganz abgesehen davon muss ich aber ugeben: Sie gerade den Orks zu geben, ja, das ist in der Tat ein unnötiges Risiko. §ugly

- Die Schwarzkutten sind also Skelettmagier... und wieso hat man das nicht bei der Untersuchung der Leichen nach dem Angriff am Anfang gemerkt?
Also da glaube ich, war es so, dass längst nicht alle Schwarzkutten Skelettmagier sind!

- Die Magier sind in Gefangenschaft, gefesselt und geknebelt - aber sie haben noch alle ihre Runen? Wenn ja, wieso wurden sie nicht von den Schwarzmagiern entwaffnet? Wenn nein, wie kann dann Hyglas die Ketten von Horaz schmelzen?
Ich ergebe mich. :(

- Wieso verrät Xardas die anderen plötzlich? Wieso wurde er von den Schwarzmagiern nicht vorher angesprochen? Wieso lagern die ausgerechnet hinter seinem Trum, obwohl sie nichts mit ihm zu tun haben? Woher weiß Horaz, dass ein Angriff aufs Kloster stattfindet? Wozu sollte so ein Angriff dienen? Wieso will Xardas sich daran beteiligen, wo er doch gar nichts davon hat (ein Thronsaal im Keller ist wohl kaum ein guter Grund)? Wieso benutzen die Magier ihre Teleportrunen nicht sofort, statt erst zu versuchen, die einstürzende Höhle zu verlassen?
Vieles davon kann ich nicht zufriedenstellend beantworten, aber ich glaube, Xardas hatte ja schon was mit den Schwarzmagiern zu tun... immerhin führt er sie dann ja quasi an, oder? War doch so... ODER?! :D

- Wieso ist Milten so schwächlich und weinerlich? Im Spiel ist er jedenfalls nicht so!
Die Interpretation, er sei ein Lappen, ist hier im Forum aber nicht unüblich! Das geht schon in Ordnung, finde ich!

- Dragomirs Burder??? Wieso wurde Parlan entführt und getötet? Wieso sollten ausgerechnet nur Parlan und Dragomirs Bruder einen Entriegelungszauber kennen? Wieso sollte es nicht in der Klosterbibliothek Aufzeichnungen über so einen Zauber geben? Wieso benutzen die Magier beim Stürmen des Kellers keine Lichtzauber? Das wirkt alles sehr konstruiert.
Ich glaube, letztere Aussage trifft auf die Geschichte von vorne bis hinten zu. :D
Was aber an Dragomirs Bruder falsch sein soll... :dnuhr:

- Wieso können die Blutrunen jetzt doch nicht richtig zerstört werden?[/COLOR]
Es geht eben einfach nicht - wie bei der Klaue Beliars! Ich finde, das kann man schon so stehen lassen. Natürlich wäre eine vernünftige Erklärung schöner gewesen...

Beim Lesen kamen da zum Teil noch mehr Fragen. Zum Ende hin wird alles nur noch schwer nachvollziehbar.
Das Schlechteste an der Geschichte ist aber, dass sie stilistisch nicht gelungen ist. Ich will das nicht mehr groß ausführen, sondern nur noch zwei, drei Punkte dazu sagen:
Das Problem der Geschichte ist, dass alle irgendwie gleich reden. Die Formlierungen sind zum Teil etwas holprig, aber vor allem sprechen alle völlig umgangssprachlich. Dabei kommt zum tragen, was ich seit den neuen Star Wars Filmen den "Yoda-Effekt" nenne: Das ist der Fall, wenn jemand, der selbst nicht alt und weise ist und von Weisheit keine Ahnung hat, versucht, eine Figur darzustellen, die alt und weise sein soll. Dann sagt diese Figur nämlich nur irgendwelchen Müll in Form von Plattitüden. Zum Beispiel sowas, wie: "Der Feind hat seine Augen und Ohren überall" oder "große Vorsicht walten lassen wir müssen". Das ist hier auch bei den Magiern der Fall, insbesondere bei den älteren, vor allem bei Ulthar. Vor allem passen aber Wortwahl und Sprechstil oft nicht zu den Figuren.
Das ist mir beim Drüberlesen auch schon aufgefallen, dass das eher ein aneinanderreihen von Nichtssagenden Klischees ist. Es liegt auch daran, dass ich mich schon mit der schieren Anzahl der Charaktere übernommen habe: So viele Personen, so viele Gruppen! Selbst mit meinen - ja nun doch etwas besseren - Fähigkeiten heute würde ich das nicht hinbekommen, denen je vernünftige und aussagekräftige Worte in den Mund zu legen.

Das ist so ziemlich das Gegenteil von dem, was man in "Edwin" hat: Da sind alle Figuren charakteristisch, zum Teil wurde da sehr viel Mühe verwendet, den Figuren eine individuelle Art zu geben, sie also klar zu charakterisieren.

Was kann John aus diesem Kommentar mitnehmen? Nun, zum einen abermals, dass auch die alten Geschichten noch gelesen werden. Und dann kann er auch eine einfache Folgerung daraus ziehen, dass ich diese Geschichte so unglaublich enttäuschend fand: Das bedeutet nämlich, dass meine Erwartung viel, viel höher waren. Und daraus folgt, wie gut John heute ist (denn daher kommen ja meine Erwartungen).
Immerhin ein implizites Kompliment - Danke! :D
Ja, also ich hab hier auf jeden Fall gesehen, dass meine Schwachstellen damals wie heute ein bisschen beim "Warum" der agierenden Charaktere liegt. Das setzt sich beim Sternbild ja fast schon ein wenig fort, dass ich da so manches zwinge, einfach weil ich will, dass der Plot so wird, wie er eben werden soll.

Und was kann ich von der Lektüre mitnehmen? Nun, zum einen bin ich jetzt inhaltlich auf "das Sternzeichen" vorbereitet.
"Das Sternbild", es heißt immer noch "Das Sternbild". :o

Zum anderen weiß ich jetzt, dass ich vielen jüngeren und schlechteren Schreibern in meinen Kommentaren Unrecht getan habe. Ich bin offenbar zu einem Zeitpunkt der Blüte ins Forum gekommen: John, Eddie, Laido, White Xristall, Punkpferd usw. waren alle schriftstellrisch schon gereift, El Toro war schon da, das Forum hatte schon ein hohes Niveau erreicht. Somit erschienen mir viele schlechtere Geschichten mit unter dem im Forum herrschenden Niveau. Die Entwicklung dahin habe ich nicht mit nachvollzogen, weswegen ich vielleicht oft zu kritisch war, weil ich das quasi schon vorausgesetzt habe.
Wenn ich das so bedenke, kann ich wohl nur froh sein, nicht früher zum Storyforum gestoßen zu sein. Nicht so sehr, weil das Lesen der frühen Geschichten Zeitverschwendung gewesen wäre - sondern vor allem, weil mir damit das Hinterlassen peinlicher Frühwerke erspart geblieben ist. (Falls ich mal beim Aufräumen oder so einen von meinen Texten finden sollte, die ich als 14-jähriger oder so geschrieben habe, kann ich davon ja vielleicht zur allgemeinen Belustigung einen Ausschnitt in die Taverne posten.)
Also mir sind meine Frühwerke ja nicht peinlich, die sind eben so wie sie sind und ohne sie gäbe es meine "Spätwerke" schließlich auch nicht. Nicht, dass die jetzt ausnahmlos besser wären. :D
Deshalb hab ich ja auch zugestimmt, "Thorus' Geschichte" wieder zu veröffentlichen... wobei es mich bei DER Entscheidung ja doch ein wenig im Peinlichkeitssektor meines Hirns gezwickt hat. :D

Erstaunlich übrigens, wieviel besser "Edwin" bereits zu Anfang ist, obwohl der zeitliche Abstand zum Ende von "Die Runen des Blutmagiers" nicht sehr groß ist. Nun, mit "Das Sternzeichen" sollte ich nun das Werk eines künstlerisch formvollendeten John genießen können!

Puh, danke für diesen riesigen, detaillierten Fragekatalog und Kommentar! Jetzt habe ichs ja überstanden... ich hoffe mal, dass ich dich mit "Das Sternbild" (!) dann nicht enttäusche. Aber ob die Story mal je fertig wird, steht ja ohnehin - wie ironisch - in den Sternen.

Vielen Dank jedenfalls fürs Lesen und dass du dir die Lektüre auch "angetan" hast, und zwar bis zum bitteren Ende. ;)

Sir Ewek Emelot
15.04.2013, 17:03
Vielen Dank jedenfalls fürs Lesen und dass du dir die Lektüre auch "angetan" hast, und zwar bis zum bitteren Ende. ;)

Ich wollte mich halt inhaltlich auf die Lektüre des Sternzeichens vorbereiten.:D

Übrigens ist mir schon klar, dass Du damals viel jünger warst, und so. Es hat mich nur richtig gewundert, weil ich von Dir ja wirklich sehr gut geschriebene Geschichten gewohnt bin. Und "Edwin" war ja auch schon sehr gut. Der Kontrast war da recht groß und überraschend: Kaum zu glauben, dass Du nicht immer so gut warst!

Laidoridas
15.04.2013, 19:05
Also wirklich, die Story ist doch nicht peinlich! Ich habe die Geschichte zwar auch schon länger nicht mehr gelesen, aber ich weiß noch, dass sie mich damals beim ersten Lesen total begeistert hat. Die stilistischen Schwächen hab ich da zwar auch schon gesehen, aber die Handlung fand ich richtig spannend und ich hab die Geschichte auch immer noch als eine der mitreißendsten Storys hier in Erinnerung. Wollte ich nur mal gesagt haben, damit auch mal ein gutes Wort über die Geschichte verloren wird. :D

John Irenicus
15.04.2013, 19:19
Ich wollte mich halt inhaltlich auf die Lektüre des Sternzeichens vorbereiten.:D

Übrigens ist mir schon klar, dass Du damals viel jünger warst, und so. Es hat mich nur richtig gewundert, weil ich von Dir ja wirklich sehr gut geschriebene Geschichten gewohnt bin. Und "Edwin" war ja auch schon sehr gut. Der Kontrast war da recht groß und überraschend: Kaum zu glauben, dass Du nicht immer so gut warst!
Man wird eben nicht als Story-Forum-Autor geboren! Wär ja auch ein bisschen langweilig, sonst. :D


Also wirklich, die Story ist doch nicht peinlich! Ich habe die Geschichte zwar auch schon länger nicht mehr gelesen, aber ich weiß noch, dass sie mich damals beim ersten Lesen total begeistert hat. Die stilistischen Schwächen hab ich da zwar auch schon gesehen, aber die Handlung fand ich richtig spannend und ich hab die Geschichte auch immer noch als eine der mitreißendsten Storys hier in Erinnerung. Wollte ich nur mal gesagt haben, damit auch mal ein gutes Wort über die Geschichte verloren wird. :D

Das ist aber lieb von dir! :D
Aber ich schätz mal, wenn du dir die heute nochmal durchlesen würdest, dann würdest du die auch eher weniger mitreißend finden. Andererseits wäre dir das wohl immer noch lieber als die gepflegte Langeweile aus "Das Sternbild". §gnah

Verblüffend übrigens, dass Ewek gar nichts zu diesem Zwiebelzauber gesagt hat!

Laidoridas
15.04.2013, 19:28
Das ist aber lieb von dir! :D
Aber ich schätz mal, wenn du dir die heute nochmal durchlesen würdest, dann würdest du die auch eher weniger mitreißend finden. Andererseits wäre dir das wohl immer noch lieber als die gepflegte Langeweile aus "Das Sternbild". §gnah
Also, langweilig ist das "Sternbild" ja nun wirklich nicht und in vielen "Edwin"-Posts passiert ja auch nicht viel mehr, ohne dass das irgendwie schlimm gewesen wäre. Aber von denen gibts eben mehr, und wenn beim "Sternbild" nur jedes halbe Jahr mal ein neuer Post kommt, dann ist es halt schon ein bisschen schade, wenn die Handlung wieder nicht so richtig weitergekommen ist.


Verblüffend übrigens, dass Ewek gar nichts zu diesem Zwiebelzauber gesagt hat!
Daran musste ich auch gerade denken. :D War die Zwiebel nicht der Kern eines Golems oder so? Das fand Ewek dann wohl jedenfalls logisch genug, um es durchgehen zu lassen. :D

Sir Ewek Emelot
15.04.2013, 19:31
Also wirklich, die Story ist doch nicht peinlich! Ich habe die Geschichte zwar auch schon länger nicht mehr gelesen, aber ich weiß noch, dass sie mich damals beim ersten Lesen total begeistert hat. Die stilistischen Schwächen hab ich da zwar auch schon gesehen, aber die Handlung fand ich richtig spannend und ich hab die Geschichte auch immer noch als eine der mitreißendsten Storys hier in Erinnerung. Wollte ich nur mal gesagt haben, damit auch mal ein gutes Wort über die Geschichte verloren wird. :D
Damals, ja. Damals.
Ich habe mir vorhin einen alten Kommentar von Eddie dazu angelesen. Früher war das Forum ja wirklich noch sehr viel kindlicher!^2^



Verblüffend übrigens, dass Ewek gar nichts zu diesem Zwiebelzauber gesagt hat!

Der Zwiebelzauber gehört zusammen mit der Idee, dass ein kleinerer Dämon eine kleinere Barriere erzeugen könne eine der (das numerische Attribut lasse ich an der Stelle lieber mal weg!) wirklich guten Dinge der Geschichte. (Vielleicht ist Dir aufgefallen, dass ich nicht den Minischläfer selbst kritisiert habe, sondern dass er quasi mitivationslos und ohne ersichtlichen Grund einfach plötzlich da ist.)

John Irenicus
15.04.2013, 19:31
Also, langweilig ist das "Sternbild" ja nun wirklich nicht und in vielen "Edwin"-Posts passiert ja auch nicht viel mehr, ohne dass das irgendwie schlimm gewesen wäre. Aber von denen gibts eben mehr, und wenn beim "Sternbild" nur jedes halbe Jahr mal ein neuer Post kommt, dann ist es halt schon ein bisschen schade, wenn die Handlung wieder nicht so richtig weitergekommen ist.
Ja, kann ich ja verstehen. So geht es mir selbst beim Schreiben ja auch. :D



Daran musste ich auch gerade denken. :D War die Zwiebel nicht der Kern eines Golems oder so? Das fand Ewek dann wohl jedenfalls logisch genug, um es durchgehen zu lassen. :D
Ich glaube, das wurde damals von jedem angesprochen, der die Geschichte gelesen hat, deswegen kam ich drauf. Ja, das müsste der Kern eines Golems gewesen sein... irgendwie mit den verschiedenen Schichten oder was weiß ich. Schon irgendwie behämmert, aber ich würde es jederzeit wieder so machen! :D


Damals, ja. Damals.
Ich habe mir vorhin einen alten Kommentar von Eddie dazu angelesen. Früher war das Forum ja wirklich noch sehr viel kindlicher!^2^
Wir waren da ja auch alles noch Kinder! ^2^
Bis die alten Säcke hier das Forum gestürmt haben. :o




Der Zwiebelzauber gehört zusammen mit der Idee, dass ein kleinerer Dämon eine kleinere Barriere erzeugen könne eine der (das numerische Attribut lasse ich an der Stelle lieber mal weg!) wirklich guten Dinge der Geschichte. (Vielleicht ist Dir aufgefallen, dass ich nicht den Minischläfer selbst kritisiert habe, sondern dass er quasi mitivationslos und ohne ersichtlichen Grund einfach plötzlich da ist.)
Die Minischläfer lauern eben überall. §lehrer

Sir Ewek Emelot
15.04.2013, 19:40
Ich glaube, das wurde damals von jedem angesprochen, der die Geschichte gelesen hat, deswegen kam ich drauf. Ja, das müsste der Kern eines Golems gewesen sein... irgendwie mit den verschiedenen Schichten oder was weiß ich. Schon irgendwie behämmert, aber ich würde es jederzeit wieder so machen! :D


Ich fand es witzig und keineswegs behämmert.

Sir Ewek Emelot
16.04.2013, 13:59
So, nun habe ich auch "Das Sternbild" so weit gelesen, wie John Irenicus es bislang geschrieben hat.

Die Geschichte beginnt gleich mal sehr stark mit einem Wiedersehen mit dem Rüpel Jared, der von seinen umtriebigen Eltern missbraucht wird, um deren Reichtum zu mehren. Nicht schlecht, endlich mal SEINE Sicht der Dinge zu erfahren, und dabei kommt er denn auch weitaus besser weg, als bisher.

Danach geht es nahtlos im Anschluss an das Ende von "Die Blutmagierrunen" weiter, mit Edwin, Dragomir und Horaz, wobei man wirklich einen enormen Fortschritt zu beiden Vorgängergeschichten feststellt: Die Geschichte ist viel, viel besser geschrieben, als "Die Blutmagierrunen" und kommt schneller in die Pötte, als "Edwin".
Dabei entpuppt der bislang eher nebensächliche Horaz als die eigentliche Hauptfigur, die zu schreiben wohl weitaus spaßiger war, als bei der Figur Edwin, der allerdings auch weniger regibor-mäßig rüberkommt, als in "Edwin" (ich meine, dass John den Ausdruck "Schmock" gebraucht hatte?). Edwin wirkt vielmehr glaubhaft und zur gleichen Zeit reifer als auch jugendlich und stürmig. Das klingt jetzt widersprüchlich, ist aber so. Edwin wirkt hier wirklich wie der junge Erwachsene, der er sein soll (und wohl auch John mittlerweile ist), und nicht so kindisch, wie zuvor. Seine Gedanken sind denn auch nicht so lächerlich wie noch in der Vorgängergeschichte.
Horaz indes wirkt wie eine Mischung aus Alastor Moody und John selbst. Die Dialoge zwischen Edwin und Mood... äh, Horaz sind einfach köstlich und regelmäßig Höhepunkte der Geschichte. Die beiden sind wie ein altes Ehepaar und genauso amüsant.
Die Kämpfe sind nicht spannend, aber interessant, und damit ganz anders und viel besser als die zuvor. Der Kampf gegen die Feldräuber ist z.B. wiederum einfach amüsant und unterhaltsam. Insbesondere aber werden die Kämpfe so in die Geschichte eingebettet, dass sie eine Bedeutung haben, nämlich indem sie die beteiligten Figuren weiter Zur Geltung bringen. Diese Szene, wie sich Edwin durch die Viecher kämpft und Horaz einfach nebehergeht ist ein grandioses Bild! Es zeigt, wie gelassen und erhaben Horaz ist, wie stark mittlerweile Edwin ist, und als Edwin dann doch in Schwierigkeiten kommt, reagiert Horaz schnell und effektiv. Selbst hierbei werden also beide Figuren weitergezeichnet.
Die Dichte an Monstern ist trotzdem für eine Geschichte zu hoch. Es ist nicht glaubhaft, dass in einem so zivilierten Landstrich keine 50 Meter zurückgelegt werden können, ohne gegen Viecher kämpfen zu müssen. Im Spiel ist das ok, weils halt ein Spiel ist. Hier wirkt es komisch, weil da wohl die einfachen Bewohner von Khorinis reiheweise sterben müssten, wenn sie mal in die Stadt wollen.
Auch dass die Magier aus der Stadt verbannt wurden, ist in zweierlei Hinsicht inkonsistent. Erstens ist es inkonsistent mit den Spielen, wo die Magier so viel Einfluss hätten, dass dies kaum denkbar ist, insbesondere wenn man bedenkt, dass sie zugleich Priester sind. Da sollen die Paladine, welche die Magier verehren und offenbar immernoch das Sagen haben, einfach die Magier verbannen? Wohl kaum!
Zweitens ist es mit dem letzten Kapitel unvereinbar, wo von in der Stadt weilenden und wachsamen Priestern die Rede ist. Wer soll denn noch da sein, wenn die Magier verbannt wurden? Das SIND doch die Priester!
Ansonsten ist es sehr geschickt, wie John neben und zwischen all den lustigen Stellen düstere Anklänge subtil einfließen lässt. Die Verbannung der Magier weckt so ein wenig Totalitäre-Dikatur-Stimmung, und noch verstärkt wird das durch die Erwähnung des im Bau befindlichen Irrenhauses mit ausstehender Diskriminierung von Behinderten. Da schwanen mir zum einen Überschneidungen nach Irrelevanzen, zum andern passt es in eine zunehmend paranoide und intolerante Gesellschaft, in die sich Khorinis zu verwandeln scheint.
Auch findet erstmal Sex in die Welt von Edwin einzug, insbesondere durch Dragomir, der bei seinem einsamen Stadtausflug gleich doppelt erotisch beglückt wird, auch wenn die erste Damenbegegnung nur latent erotisch ist (dafür aber viel schöner). Das Rote-Laterne-Kapitel an der Stelle war übrigens einfach grandios, angesichts von Edwins Mühen und seiner Mutmaßung, Dragomir lasse es sich gut gehen!
Sprachlich konnte ich eine Reihe an für John untypischen Nachlässigkeiten feststellen, die eben genau das sind: Nachlässigkeiten. Ansonsten ist es stilistisch gelungen, an manchen Stellen kommt der Auor übrigens selbst stark durch. Das wirkt zum Teil, als sei es nicht ein Erzähler, sondern John Irenicus selbst, der da spricht, was eine besondere Wirkung entfaltet.

Also, John: Bisher eine wirklich gute Geschichte, in der fast alles stimmt. Die Handlung ist spannend, weil man einen "Auftrag" hat, ohne dass man schon zu viel wüsste, die Dialoge und Figuren sind grandios, die Beschreibungen präzise und witzig, der Stil flüssig und wirkungsvoll, der Wechsel der Kapitel stimmig.

John Irenicus
16.04.2013, 16:49
So, nun habe ich auch "Das Sternbild" so weit gelesen, wie John Irenicus es bislang geschrieben hat.
Wow, das ging aber flott! Respekt und Dankeschön schon an dieser Stelle!

Die Geschichte beginnt gleich mal sehr stark mit einem Wiedersehen mit dem Rüpel Jared, der von seinen umtriebigen Eltern missbraucht wird, um deren Reichtum zu mehren. Nicht schlecht, endlich mal SEINE Sicht der Dinge zu erfahren, und dabei kommt er denn auch weitaus besser weg, als bisher.
Wobei "seine Sicht der Dinge" (noch) ein wenig übertrieben ist, immerhin beschränkt sich das ja nur auf ein paar Aspekte des Vorgeschehens. Aber ja, Jared sollte aus seiner stereotypen Fiesling-Rolle ein wenig heraustreten und ein bisschen die stereotype Fiesling-der-nicht-ohne-Grund-Fiesling-ist-Rolle hereinrücken. :D

Danach geht es nahtlos im Anschluss an das Ende von "Die Blutmagierrunen" weiter, mit Edwin, Dragomir und Horaz, wobei man wirklich einen enormen Fortschritt zu beiden Vorgängergeschichten feststellt: Die Geschichte ist viel, viel besser geschrieben, als "Die Blutmagierrunen" und kommt schneller in die Pötte, als "Edwin".
Bei schneller in die Pötte kann man wohl geteilter Meinung sein... wobei, relativ zu "Edwin" ist das wohl unbestritten so!

Dabei entpuppt der bislang eher nebensächliche Horaz als die eigentliche Hauptfigur, die zu schreiben wohl weitaus spaßiger war, als bei der Figur Edwin, der allerdings auch weniger regibor-mäßig rüberkommt, als in "Edwin" (ich meine, dass John den Ausdruck "Schmock" gebraucht hatte?).
Kam Horaz in "Edwin" wirklich so regibor-mäßig herüber? Herrje! :scared:
Nicht, dass das etwas Schlimmes wäre, aber zu ihm passt es ja nicht so recht. Zumal er ja auch in einer Höhle hauste, die alles andere als Gastfreundschaft versprach.
Spaß macht Horaz aber auf alle Fälle!

Edwin wirkt vielmehr glaubhaft und zur gleichen Zeit reifer als auch jugendlich und stürmig. Das klingt jetzt widersprüchlich, ist aber so. Edwin wirkt hier wirklich wie der junge Erwachsene, der er sein soll (und wohl auch John mittlerweile ist), und nicht so kindisch, wie zuvor. Seine Gedanken sind denn auch nicht so lächerlich wie noch in der Vorgängergeschichte.
Ja, so ein bisschen ist Edwin natürlich mit mir gereift! Schön, dass er die Peinlichkeiten hier weitgehend hinter sich lassen konnte und dass das von dir auch so wahrgenommen wird.

Horaz indes wirkt wie eine Mischung aus Alastor Moody und John selbst. Die Dialoge zwischen Edwin und Mood... äh, Horaz sind einfach köstlich und regelmäßig Höhepunkte der Geschichte. Die beiden sind wie ein altes Ehepaar und genauso amüsant.
Man darf es ruhig offen aussprechen: NATÜRLICH ist Horaz einfach Mad-Eye Moody. Ist doch klar. Was denn sonst? Moody ist nunmal wirklich mein absoluter Lieblingscharakter aus der Harry-Potter-Reihe, da bleibt so etwas nicht aus. :D

Die Kämpfe sind nicht spannend, aber interessant, und damit ganz anders und viel besser als die zuvor. Der Kampf gegen die Feldräuber ist z.B. wiederum einfach amüsant und unterhaltsam. Insbesondere aber werden die Kämpfe so in die Geschichte eingebettet, dass sie eine Bedeutung haben, nämlich indem sie die beteiligten Figuren weiter Zur Geltung bringen. Diese Szene, wie sich Edwin durch die Viecher kämpft und Horaz einfach nebehergeht ist ein grandioses Bild! Es zeigt, wie gelassen und erhaben Horaz ist, wie stark mittlerweile Edwin ist, und als Edwin dann doch in Schwierigkeiten kommt, reagiert Horaz schnell und effektiv. Selbst hierbei werden also beide Figuren weitergezeichnet.
Das ist ein wirklich großes Lob (finde ich), für das ich mich auch herzlich bedanken will. Reine Action- und Kampfszenen, die nicht irgendwann stumpf werden, werden mir in diesem Leben wohl nicht mehr gelingen. Deshalb habe ich genau das versucht, was du da oben beschrieben hast - und offenbar ist mir das auch geglückt! Schön zu hören! :gratz

Die Dichte an Monstern ist trotzdem für eine Geschichte zu hoch. Es ist nicht glaubhaft, dass in einem so zivilierten Landstrich keine 50 Meter zurückgelegt werden können, ohne gegen Viecher kämpfen zu müssen. Im Spiel ist das ok, weils halt ein Spiel ist. Hier wirkt es komisch, weil da wohl die einfachen Bewohner von Khorinis reiheweise sterben müssten, wenn sie mal in die Stadt wollen.
Einerseits kann ich den Einwand gut verstehen - hier habe ich mich wohl wieder zu sehr an die Spielmechanik angelegt. Andererseits zieht dein Argument nicht - meine ich! Immerhin ist das wohl kaum der übliche Weg in die Stadt, von einem Tor abgewiesen zu werden, um dann durchs Tal um die Stadt herum zum anderen Tor zu wandern! Man kann sich vorstellen, dass man das eher nicht macht und ansonsten bei freiem Stadtzugang einfach die Wege benutzt. Von daher kann man sich das doch durchaus vorstellen, dass die Gegend, in der Edwin und Horaz sich da gezwungenermaßen herumtreiben, wenig besucht ist und deshalb die Feldräuber-Population im Laufe der Zeit drastisch zugenommen hat. Oder?

Auch dass die Magier aus der Stadt verbannt wurden, ist in zweierlei Hinsicht inkonsistent. Erstens ist es inkonsistent mit den Spielen, wo die Magier so viel Einfluss hätten, dass dies kaum denkbar ist, insbesondere wenn man bedenkt, dass sie zugleich Priester sind. Da sollen die Paladine, welche die Magier verehren und offenbar immernoch das Sagen haben, einfach die Magier verbannen? Wohl kaum!
Hm... mit den Paladinen hast du wohl Recht. Ist tatsächlich kaum denkbar... aber unmöglich? Ich werde mal versuchen, das im Verlauf der Geschichte irgendwie glaubwürdiger zu machen, auch wenn es wohl wirklich hart an der Grenze ist. Dann gab es eben einen Bruch zwischen Magiern und Paladinen - unglaublich, aber vielleicht doch wahr? Ich sehe schon, da muss ich gucken, ob mir das wirklich gelingt... danke jedenfalls für den Hinweis und die Kritik in diesem Zusammenhang!

Zweitens ist es mit dem letzten Kapitel unvereinbar, wo von in der Stadt weilenden und wachsamen Priestern die Rede ist. Wer soll denn noch da sein, wenn die Magier verbannt wurden? Das SIND doch die Priester!
Okay, ich glaube, hier hast du mich endgültig. :D
Andererseits: Es müssen ja dann doch nicht zwingend alle Magier verbannt worden sein, nur die Skepsis ist gewachsen und Magier die man nicht kennt, werden nicht wieder hereingelassen.
ODER ABER diese Priester sind einfach Ersatzpriester... was seinerseits Zwielichtigkeiten nach sich ziehen könnte. Hm... ist jedenfalls auch ne Baustelle, die du da aufgedeckt hast! Ich seh schon, da muss ich mir auch nochmal Gedanken machen. Mit Logik in Storys hab ichs wohl einfach nicht so. §gnah

Ansonsten ist es sehr geschickt, wie John neben und zwischen all den lustigen Stellen düstere Anklänge subtil einfließen lässt. Die Verbannung der Magier weckt so ein wenig Totalitäre-Dikatur-Stimmung, und noch verstärkt wird das durch die Erwähnung des im Bau befindlichen Irrenhauses mit ausstehender Diskriminierung von Behinderten. Da schwanen mir zum einen Überschneidungen nach Irrelevanzen, zum andern passt es in eine zunehmend paranoide und intolerante Gesellschaft, in die sich Khorinis zu verwandeln scheint.
Jau, genauso sollte das wirken!

Auch findet erstmal Sex in die Welt von Edwin einzug, insbesondere durch Dragomir, der bei seinem einsamen Stadtausflug gleich doppelt erotisch beglückt wird, auch wenn die erste Damenbegegnung nur latent erotisch ist (dafür aber viel schöner). Das Rote-Laterne-Kapitel an der Stelle war übrigens einfach grandios, angesichts von Edwins Mühen und seiner Mutmaßung, Dragomir lasse es sich gut gehen!
Danke für das große Lob - war für mich auch ein interessantes Kapitel. :D

Sprachlich konnte ich eine Reihe an für John untypischen Nachlässigkeiten feststellen, die eben genau das sind: Nachlässigkeiten. Ansonsten ist es stilistisch gelungen, an manchen Stellen kommt der Auor übrigens selbst stark durch. Das wirkt zum Teil, als sei es nicht ein Erzähler, sondern John Irenicus selbst, der da spricht, was eine besondere Wirkung entfaltet.
Hm... wenn es dir nichts ausmacht, würde ich einerseits gerne ein Beispiel für die Nachlässigkeiten, andererseits ein Beispiel für die Stellen, wo ich als Autor durchkomme, hören. Falls sich das an einzelnen Stellen festmachen lässt. :D

Also, John: Bisher eine wirklich gute Geschichte, in der fast alles stimmt. Die Handlung ist spannend, weil man einen "Auftrag" hat, ohne dass man schon zu viel wüsste, die Dialoge und Figuren sind grandios, die Beschreibungen präzise und witzig, der Stil flüssig und wirkungsvoll, der Wechsel der Kapitel stimmig.

Trotz zweier ziemlich problematischer Bausteine in der Handlung doch noch so ein tolles Lob am Ende dieses Kommentars - da kann ich mich wohl glücklich schätzen! Ich glaube, der Kommentar wird der Geschichte noch sehr gut tun (ebenso wie die Kommentare von den anderen hier, da gab es in letzter Zeit ja doch einige). Zumindest wenn es mir gelingen sollte, die Kritik dann auch positiv umzusetzen. :D

Dir jedenfalls nochmal vielen Dank fürs Lesen und diesen tollen Kommentar, Ewek. Hat mich gefreut. :gratz

Sir Ewek Emelot
16.04.2013, 17:14
Kam Horaz in "Edwin" wirklich so regibor-mäßig herüber? Herrje!
Nicht, dass das etwas Schlimmes wäre, aber zu ihm passt es ja nicht so recht. Zumal er ja auch in einer Höhle hauste, die alles andere als Gastfreundschaft versprach.
Spaß macht Horaz aber auf alle Fälle!

Da war mein Satz wohl doppeldeutig. Das "der" bezog sich hier auf den zuletzt Genannzen, was Edwin ist. Ich fand mich durch Edwin oft an Regibor erinnert. Horaz hingegen gar nicht! Der hat mich an manchen Stellen vielleicht ein kleines Bisschen an meinen Beliar erinnert, zumindest was seine Bewertung der Schwarzmagier und deren Hang zu Selbstdarstellung angeht. Beliar hätte da an manchen Stellen wohl nur genickt oder zustimmend mit den Augen gerollt.


Bei der Monsterdichte dachte ich eher an die Blutfliegen.


Hm... wenn es dir nichts ausmacht, würde ich einerseits gerne ein Beispiel für die Nachlässigkeiten, andererseits ein Beispiel für die Stellen, wo ich als Autor durchkomme, hören. Falls sich das an einzelnen Stellen festmachen lässt.
Hm, da war irgendwo eine Stelle, wo ein Wort im Satz doppelt vorkam, einmal an einer Stelle, wo es wirklich nicht hingehörte - und halt ähnliche Fälle. An anderen Stellen hört man einfach heraus, dass es von Dir ist, weil Du genauso auch im Chat sprechen würdest. Ich müsste die Geschichte nochmal ganz durchgehen.

Sir Ewek Emelot
16.04.2013, 17:28
Ein Fall von "typisch John":

Man merkte ihm deutlich an, dass auch er so gar keine Lust auf unproduktive Diskussionen hatte und das Verfahren verkürzen wollte.

Was die Nachlässigkeiten angeht: Ich glaube, dass die PDF-Version in Hinblick auf die frühen Beiträge nicht mehr so aktuell ist. Zumindest sind die Versionen im ersten Kapitel (bei Orlan) nicht völlig übereinstimmend.

John Irenicus
16.04.2013, 17:55
Da war mein Satz wohl doppeldeutig. Das "der" bezog sich hier auf den zuletzt Genannzen, was Edwin ist. Ich fand mich durch Edwin oft an Regibor erinnert. Horaz hingegen gar nicht! Der hat mich an manchen Stellen vielleicht ein kleines Bisschen an meinen Beliar erinnert, zumindest was seine Bewertung der Schwarzmagier und deren Hang zu Selbstdarstellung angeht. Beliar hätte da an manchen Stellen wohl nur genickt oder zustimmend mit den Augen gerollt.
Ich hab auch kurz überlegt wer gemeint ist und ob ich das jetzt missverstehe... da hab ich mich wohl falsch entschieden. :D
Dass Edwin mehr regibor-mäßig wirkt, kann ich vielleicht einen Tick eher verstehen. Aber so ganz kann ich das immer noch nicht nachvollziehen. :p



Bei der Monsterdichte dachte ich eher an die Blutfliegen.
Achso! Ja... da hast du dann wohl schon eher Recht, weil das genau der Weg zur Stadt ist. Andererseits: So ein Blutfliegenschwarm ist ja mobil - da hat sich dann eben vor kurzem ein großer eingenistet. Halte ich für noch im Rahmen allgemeiner Lebenserfahrung, dass so etwas passiert! Gleichwohl geb ich auf die Monsterdichte für die Zukunft mal mehr acht... auch wenn Monsterkämpfe zumindest in dieser Geschichte jetzt erstmal nicht anstehen, schätze ich. ;)


Hm, da war irgendwo eine Stelle, wo ein Wort im Satz doppelt vorkam, einmal an einer Stelle, wo es wirklich nicht hingehörte - und halt ähnliche Fälle.
Ah, okay... ja, das sind dann diese Sachen, die dann auch nach Jahren noch jemand herausfischt, ohne dass ich je damit gerechnet habe. :D


An anderen Stellen hört man einfach heraus, dass es von Dir ist, weil Du genauso auch im Chat sprechen würdest. Ich müsste die Geschichte nochmal ganz durchgehen.
Achso meinst du das, ja, dann versteh ich das. Das ist auch ein bisschen die Art, wie ich Dialoge schreibe, damit sie lebhaft und nicht gestelzt wirken (wie es bei mir in der Vergangenheit auch oft ein Problem war): Ich versetze mich - vor allem in Edwin - ganz hinein und überlege, was ich da ganz spontan in Echtzeit erwidern würde. Ob das dann ein Qualitätsmerkmal ist, vor allem in Hinblick auf mein Chatverhalten, das lasse ich mal dahingestellt sein - bisher bin ich aber immer ganz gut mit der Methode gefahren, denke ich. :D



Was die Nachlässigkeiten angeht: Ich glaube, dass die PDF-Version in Hinblick auf die frühen Beiträge nicht mehr so aktuell ist. Zumindest sind die Versionen im ersten Kapitel (bei Orlan) nicht völlig übereinstimmend.
Bist du dir da sicher? Denn eigentlich kann das überhaupt nicht sein, weil ich letzte Nacht die neue PDF ganz frisch und unverfälscht aus dem originalen Story-Thread herausdestilliert habe. Und dass ich danach nicht noch etwas am Story-Thread geändert habe, weiß ich eigentlich ziemlich genau. Es sei denn, ich schlafwandele. §ugly

Sir Ewek Emelot
16.04.2013, 18:04
Bist du dir da sicher? Denn eigentlich kann das überhaupt nicht sein, weil ich letzte Nacht die neue PDF ganz frisch und unverfälscht aus dem originalen Story-Thread herausdestilliert habe. Und dass ich danach nicht noch etwas am Story-Thread geändert habe, weiß ich eigentlich ziemlich genau. Es sei denn, ich schlafwandele. §ugly
Ich habe einzelne Seiten aud der PDF (ohne Seitenzahl) kopiert und dann mit Strg + F im Thread danach gesucht. Manchmal wurde das dann eben nicht gefunden.

John Irenicus
16.04.2013, 18:24
Ich habe einzelne Seiten aud der PDF (ohne Seitenzahl) kopiert und dann mit Strg + F im Thread danach gesucht. Manchmal wurde das dann eben nicht gefunden.

Oha! Das ist natürlich ein starkes Stück. Entweder die Suchfunktion funktioniert nicht so, wie sie soll, oder aber ich habe beim Erstellen der PDF Fehler gemacht. Letzteres wär natürlich ziemlich unschön... ich guck mir das nachher vielleicht nochmal genauer an. :scared:

GiftGrün
16.04.2013, 18:39
Ich habe einzelne Seiten aud der PDF (ohne Seitenzahl) kopiert und dann mit Strg + F im Thread danach gesucht. Manchmal wurde das dann eben nicht gefunden.

Ich glaube, die Suchfunktion filtert einige Wörter, die zu viele unproduktive Treffer landen würden (z.B. "und") aus, während sie bei zu vielen Wörtern ebenfalls überfordert ist. Zumindest scheint das bei der Threadsuchfunktion so zu sein. Aber vielleicht schmeiße ich auch nur zwei vollkommen unterschiedliche Sachen in einen Topf...

Sir Ewek Emelot
16.04.2013, 18:45
Ich glaube, die Suchfunktion filtert einige Wörter, die zu viele unproduktive Treffer landen würden (z.B. "und") aus, während sie bei zu vielen Wörtern ebenfalls überfordert ist. Zumindest scheint das bei der Threadsuchfunktion so zu sein. Aber vielleicht schmeiße ich auch nur zwei vollkommen unterschiedliche Sachen in einen Topf...

Hm, es war ja nicht bei allen Seiten so. Sonderbar.

Laidoridas
16.04.2013, 18:51
Ich könnte mir schon ganz gut vorstellen, dass die Strg+F-Suche nicht damit klarkommt, wenn man eine ganze Seite in das kleine Suchfeld reinkopiert. Wahrscheinlich gibt es da auch Probleme mit dem Zeilenumbruch und so... ich würde jedenfalls nicht unbedingt davon ausgehen, dass das Problem bei der Story liegt.

GiftGrün
16.04.2013, 20:28
*facepalm*

Ich bin anscheinend nicht fähig, zu lesen. Ich habe mich auf die foreninterne Suche bezogen. Bei der Browserfenstersuche STRG+F ist das natürlich etwas ganz anderes...

Sir Ewek Emelot
16.04.2013, 20:43
*facepalm*

Ich bin anscheinend nicht fähig, zu lesen. Ich habe mich auf die foreninterne Suche bezogen. Bei der Browserfenstersuche STRG+F ist das natürlich etwas ganz anderes...

http://www.worldofugly.de/ugly/1235.gif

Sir Ewek Emelot
17.04.2013, 16:18
Kommentar zu "Müll" von Oblomow:

ich werde kaum dazu in der Lage sein, einen befriedigenden oder nützlichen Kommentar zu schreiben. Ich müsste tief in den Text einsteigen, und eine genaue Analyse der Sprache anfertigen. Dazu habe ich aber, offen gesagt, nicht so richtig Lust.

Zunächst mal: Die zugrundeliegende Idee ist interessant, wobei es merkwürdig ist, dass ausgerechnet Beliar zum Öko-Gott wird.
Was die Umsetzung angeht: Die Handlung an sich ist soweit spannend und mit Interesse zu verfolgen. Die auftretenden Figuren werden allesamt angemessen behandelt und charakterisiert, was insbesondere bei Nebenfiguren besonders auffällt, die oft wesentlich schöner gezeichnet sind, als Kargal, die Hauptfigur. So fand ich die Müllmänner oder natürlich den Kapitän sehr viel beeindruckender als den Protagonisten.

All das ist aber in der Geschichte nebensächlich, denn ihr wesentlich, zumindest was das betrifft, womit sie sich von anderen Geschichten abhebt, ist die Sprache.
Wie gesagt: Ich will jetzt nicht groß am Text analysieren. Aber ich kann sicherlich einige allgemeine Anmerkungen dazu machen.
Das Problem an dem Ganzen ist die Zwiespältigkeit. Oblomow schafft es, eine unerhört ausdrucksstarke Bildsprache mit lächerlich schlechter Grammatik zu kombinieren. Der Text steckt voller syntaktischer Fehler, falscher Deklinationen, unpassender Pronomen, einigen Rechtschreibfehlern (z.B. "vielen" statt "fielen") und sehr holperigen und unbeholfen wirkenden Satzkonstruktionen, die, wenn schon nicht falsch, so doch in der Wortanordnung einfach unelegant und sperrig sind.
Zugleich aber quillt der Text vor sprachlichen Bildern, Metaphern, Vergleichen, Wortfeldern usw. über.
Dabei ist zu sagen: Sowohl in der Wahl, welche Details Oblomow zur Schilderung der Szenen ausführt (das Flackern von Neonröhren, was für eine Art Müll in der Ecke liegt, Rostflecken an der richtigen Stelle, Geräusche, Gerüche usw.) als auch in den dazu verwendeten Bildern zeigt Oblomow eine enorme, dichterische Kompetenz. In der Hinsicht steht er bestenfalls El Toro zurück, scheint mir. Dadurch erreichen die einzelnen Szenen eine ungeheure Plastizität und damit Eindringlichkeit.
Die technische Umsetzung des Ganzen ist dann aber, nach objektiven Kriterien, extrem makelbehaftet. Zum Beispiel bei Konstruktionen, wie "er begab sich in sein Badezimmer seiner Wohnung" (aus dem Gedächtnis): Gerade in dem Kapitel in Kargals Wohnung werden viel zu viele Possesivpronomen benutzt an Stellen, wo das nicht passt. Auch stehen oft Reflexivpronomina an unpassenden Stellen, so dass es zumindest unbeholfen klingt, und ähnlich sieht es mit manchen Prädikaten aus. Ein wenig erinnert die syntaktische Sperrigkeit an Kleist, nur dass der seine Sätze einfach richtig und zudem sehr planmäßig angelegt hat, was bei Oblomow eher nicht so wirkt.
So steht einer extrem planmäßigen und hervorragend eingesetzten Bildsprache eine sehr schluderig und unbeholfen wirkende Grammatik gegenüber.

Das Problem dabei: Ich traue Oblomow zu, dass er das verbessern kann. Dazu raten kann ich ihm aber nicht. So viele sprachliche Fehler der Text auch aufweist, so hat das praktisch nie gestört. Insofern bin ich unsicher, ob die ästhetische Wirkung durch eine Verbesserung der sprachlichen Richtigkeit möglicherweise vermindert oder zerstört würde. Der Text würde ohne Zweifel glatter, damit aber wohl in gewisser Weise seelenloser. So hat der Text eine ihm eigene, kantige und markante Ästhetik, die zum ekligen und morbiden Inhalt recht gut passt und den Text (abgesehen davon, dass er spannend und unterhaltsam zu lesen ist) zu einem interessanten Leseerlebnis macht.
Wie gesagt: Trotz der handwerklichen Mängel weiß der Text zu überzeugen, wenn man sich auf seine Ästhetik einlassen kann. Bei seiner Lektüre dachte ich zwei Dinge: Erstens wirkte der Text auf mich expressionistisch. Zweitens erinnerte er mich an Bilder von Paul Gauguin (der übrigens ebenfalls zumindest Wegbereiter des Expressionismus in der Malerei war). In jedem Falle wirkt er eine seltsame Faszination aus. An manchen Stellen erinnert er an El Toro, nur dass er sehr viel humorvoller ist, als einschlägige Texte wie "Durch einen Spiegel ein dunkles Bild", was ihn amüsanter macht, was ich persönlich mag.

An Metaphern gab es übrigens zwei, die ich nicht so toll fand.
Einmal wurde irgendwas mit einer gegen Null gehenden Funktion beschrieben, was ich irritierend fand. An anderer Stelle wurde das Gehirn als "Schaltzentrale" oder sowas bezeichnet (an der Stelle, wo Kargal initiiert wird). Das wirkte auf mich etwas plump, zumal es kurz darauf (aber schon im nächsten Kapitel, glaube ich) nochmal angebracht wurde, was dann besonders plump gewirkt hat.
Dann gab es die Stelle, wo das Knautschen einer Decke andere Geräusche übertönt, obwohl das doch eigentlich ein leises Geräusch sein sollte. Das hatte mich irritiert (Kapitel in Kargals Wohnung).
Und schließlich fand ich die Bibliothek nicht so toll beschrieben, weil ich das Bild mit der Tischdecke und dem Kerzenständer nicht verstanden habe.
Das sind aber alles so kleine Details, die den Gesamteindruck des Textes nicht nachhaltig beeinflussen und nichts daran ändern, dass die Bildsprache sonst überaus gelungen ist.
Sehr schön auch, wie mit Licht gearbeitet wird. Die Dichte der Athmosphäre durch geschickt eingefügte Beschreibungen von Licht und Schatten sowie weiterer Details hätte ich gerne in "Der Graf von Sulden" erreicht, ich denke, dass Oblomow darin wirklich hervorragend ist. Entsprechend finde ich die Kapitel auf dem Schiff am besten gelungen.

Um mal ein Beispiel zu geben, was ich mit obigen Bemerkungen meine:

Kargal beruhigte sich nur schleppend von dem Schock, doch als er wieder normal zu Atmen vermochte, besah er sich den Mann, der ihm das Eis in die Adern fahren ließ, etwas genauer. Sein Gesicht war ihm bereits ersten Anblick haften geblieben. Gebirge aus Haut aus denen die Barthaare wie Kiefern herausragten, sorgten für eine unanfechtbare männliche Markanz. Dazu trug er einen braunen und ein wenig übergroßen braunen Pullover, wie ihn auf Khorinis meist die Männer, wenige Jahre vor ihrer Pensionierung trugen und das auch nur dann, wenn sie denn gesicherte Berufe hatten, in denen ihnen aus ihrem modischen Geschmack kein Strick gedreht werden konnte. Meist bespannte der Stoff bei diesen ihren in all den Jahrzehnten herangezogenen Wohlstandswams, doch Kyle war noch recht gut gebaut und so hing das Kleidungsstück einfach nur locker und etwas schmuddelig herunter. Seine Hosen waren schlichtweg blaue Jeans. Sie waren nicht abgewaschen, hatten keine Löcher, ja, sie waren nicht einmal irgendwie mit niedlichen Stickereien verziert. Es waren einfach nur echte Jeans, wie man sie noch von einst kannte. Befestigt waren sie an Kyles Hüfte mit einem schlichten, braunen Gürtel. An den Füßen trug er ein Paar Wanderstiefel.
Die rot markierten Stellen sind klare Fehler. Der orangene Teil ist inhaltlich super, aber sprachlich holperig (mir gefällt das Bild, aber die Syntax ist sehr unelegant). Die grünen Stellen sind besonders gut gelungen.
Kurz darauf kommt dann:

Es harmonierte alles mit der Ausstrahlung von Kyle. Es war noch ein Gefühl von Echtheit, wenn man ihn sah und Kargal hätte sich nicht gewunschen, ihn irgendwie anders und fein gemacht vor sich gehabt zu haben...
Der Fehler ist nachgerade lächerlich. Zugleich passt das in etwa als Selbstbeschreibung der Geschichte und ihrer Sprache, oder zumindest wie ich das sehe.

Sodann:

Es war nicht etwa so, dass er nichts zu sagen gehabt hätte, denn dies hatte er durchaus, aber er traute sich nicht allein Kyle zu unterbrechen, auch wenn es wohl kaum störend gewesen wäre. Der Ursprung dieser Zurückhaltung lag jedoch nicht etwa in der Angst. Es war zu seiner eigenen Überraschung eine Form des Respekts vor dieser seltsam-autoritären Person. Die Furcht erwuchs wie immer erst danach, wenn sich die Frage der Seite stellte und die Paranoia des Kranken in dem Gehirn des Gesunden aufblühte und eine wirre Erkenntnis als Frucht lieferte. Doch der Trieb war noch klein und so liefen sie ruhig nebeneinander weiter.
Die Bildsprache ist toll, aber hier verstehe ich den Sinn nicht.


Wie dem auch sei, man könnte die ganze Geschichte durchgehen und viele rote Stellen ankreuzen, die sich aber oftmals mit den grünen überschneiden würden, so dass man im Endeffekt nicht sagen kann, ob eine Änderung wirklich sinnvoll wäre.
Insofern kann ich auch keinen Ratschlag geben.

Stattdessen kann ich nur sagen, dass die Geschichte wohl eine der bemerkenswertesten im Forum ist, dass sie sehr packend sein kann, wenn man sich darauf einlässt (ich kann mir vorstellen, dass manche sie vielleicht gar nicht mögen würden, zumal es an einigen Stellen recht anspruchsvoll ist), und dass mir das Lesen Spaß gemacht hat. Ich habs, aller Probleme zum Trotz (oder eben vielleicht auch gerade deswegen) sehr gern gelesen. Ich fand es spannend, interessant und ästhetisch ansprechend.

Sir Ewek Emelot
18.04.2013, 15:03
Ein kleiner Kommentar zum Beginn von "Vollzeitmann" von MiMo: Da die Geschichte länger ist, werde ich sie nicht erst vollständig lesen, bevor ich kommentiere, weil ich noch nicht absehen kann, wann ich sie zuende gelesen haben werde.

Es beginnt damit dass Rafael, der Protagonist und Superheld in Batman-Manier, einen Räuber dingfest macht. Nach getaner, nächtlicher Arbeit kehrt er zu Heim und Herd zurück, wo den müden Helden traditionsgemäß die brave Hausfrau erwartet, die ihm des Morgens denn auch nicht nur das Frühstück macht und ans Bett bringt, sondern ihm sogar das Brötchen schmiert.
Kurz darauf sitzt der ansonsten arbeitslose Held im Kaffee (das mit Kasusfehler benannt ist) des guten Abuyin (dessen Frau zugleich seine Angestellte ist) und geilt sich - wofür diese ihm dankbar sein sollen, ist das doch fürwahr ein Ausdruck seiner höchsten Achtung! - an Passantinnen auf, derweil er von der zickigen und nervigen Schwester seiner Frau gestört und ausgefragt ist, die im Gegensatz zu dieser ihr Leben nicht etwa nach den Bedürfnissen der Männer ausrichtet, sondern umgekehrt erwartet, dass diese ihren Bedürfnissen gerecht werden (sie verfolgt also eigene Wünsch und hat einen eigenen Willen), was aber natürlich vollkommen überzogen und dümmlich ist.
Nach einem Schäferstündchen mit seiner Frau, begibt sich der Held schließlich wieder auf Verbrecherjagt, wobei er unter Zerstörung der halben Stadt eine Frau vor einem Roboter rettet, die sich wärhend der ganzen Situation nicht einmal zu wehren versucht, sich nicht von der Stelle rührt, nicht zu fliehen versucht, sondern vollständig Spielball der anderen Beteiligten ist.
Schließlich, durch das Auftauchen des Roboters alarmiert, begibt sich der Held zum Professor Xardas, der offenbar Quelle der technischen Wunderwaffen ist, die Rafael zum Superhelden machen, bald aber von einer ominösen Person namens Xerwas ersetzt wird, wobei unklar ist, ob das eine Art Hybrid aus Xardas und der Nutzerin Zerwas ist (die ja immerhin auch Wissenschaftlerin ist, wenn auch keine Professorin), oder ob es sich um einen Kollegen des Professors Xardas handelt.

Der Inhaltsangabe lässt sich entnehmen, was mir beim Lesen bislang hauptsächlich durch den Kopf ging: In dieser Geschichte werden wirklich SEHR traditionelle und klischeehafte Geschlechterrollen ausgderückt. Jeder Punkt für sich genommen wäre ja nicht auffällig, aber auf die ersten 16 Reader-Seiten derart geballt? Da bleibt nur zu hoffen, dass der Titel "Vollzeitmann" auf eine baldige, ironische Breschung dieser schlicht und ergreifend sexistischen Frauendarstellung hinweist (Frauen sind hier nämlich entweder fügsame und den Mann unterstützende Heimchen, oder, wenn sie einen eigenen Willen haben, zickige Nervensägen, oder schlicht dumm, wie etwa die Empfangsdame).

Ungeachtet dieser aus ideologischen Gründen etwas zweifelhaften Rollenkonstellation ist die Geschichte ordentlich geschrieben, spannend und bisher nett zu lesen, wartet dabei vor allem mit einer Reihe interessanter Ideen auf, was den techischen Firlefanz angeht. Auch interessant ist die Übertragung der Gothic-Welt samt aller Figuren in die Moderne (wobei in der mittelalterlichen Gothic-Welt übrigens der Sexismus weniger auffiele, weils da halt eben Mittelalter wäre). Xardas Auftreten wirkt dabei meines Erachtens aber teilweise zu sehr wie der zerstreute Wissenschaftler, während Xardas als Schwarzmagier da einfach anders rüberkam (da hätte man vielleicht eher der Wassermagier oder Neoras oder so wählen sollen, oder den Professor Xardas weniger verschroben und eher unternehmerisch-raubtierhaft gestalten sollen, also so in Richtung Osborn oder Stark).
Nun, ich schaue mal, wie es sich entwickelt.

Edit: Übrigens ist das nicht böse und erst recht nicht persönlich gemeint, auch wenn es so klingen mag.

MiMo
18.04.2013, 15:46
Ein kleiner Kommentar zum Beginn von "Vollzeitmann" von MiMo: Da die Geschichte länger ist, werde ich sie nicht erst vollständig lesen, bevor ich kommentiere, weil ich noch nicht absehen kann, wann ich sie zuende gelesen haben werde.
Ooooh, jetzt liest du sie wirklich. ^2^ Dann bin ich mal gespannt!

Es beginnt damit dass Rafael, der Protagonist und Superheld in Batman-Manier, einen Räuber dingfest macht. Nach getaner, nächtlicher Arbeit kehrt er zu Heim und Herd zurück, wo den müden Helden traditionsgemäß die brave Hausfrau erwartet, die ihm des Morgens denn auch nicht nur das Frühstück macht und ans Bett bringt, sondern ihm sogar das Brötchen schmiert.Naja, so ausufernd war Ritas Auftritt ja bisher nicht, dass man annehmen könnte, dass man schon alle Facetten von ihr gesehen hat.
Hoffe ich zumindest. §kratz

Kurz darauf sitzt der ansonsten arbeitslose Held im Kaffee (das mit Kasusfehler benannt ist) des guten Abuyin (dessen Frau zugleich seine Angestellte ist) und geilt sich - wofür diese ihm dankbar sein sollen, ist das doch fürwahr ein Ausdruck seiner höchsten Achtung! - an Passantinnen auf, derweil er von der zickigen und nervigen Schwester seiner Frau gestört und ausgefragt ist, die im Gegensatz zu dieser ihr Leben nicht etwa nach den Bedürfnissen der Männer ausrichtet, sondern umgekehrt erwartet, dass diese ihren Bedürfnissen gerecht werden (sie verfolgt also eigene Wünsch und hat einen eigenen Willen), was aber natürlich vollkommen überzogen und dümmlich ist.
Nach einem Schäferstündchen mit seiner Frau, begibt sich der Held schließlich wieder auf Verbrecherjagt, wobei er unter Zerstörung der halben Stadt eine Frau vor einem Roboter rettet, die sich wärhend der ganzen Situation nicht einmal zu wehren versucht, sich nicht von der Stelle rührt, nicht zu fliehen versucht, sondern vollständig Spielball der anderen Beteiligten ist.Herrje. §ugly
So krass hab ich diese Mann/Frau-Klischees noch gar nicht gesehen, aber jetzt, wo du da so drauf hinweist, ist das bis dahin wirklich nicht von der Hand zu weisen. Da sieht man seine eigene Geschichte plötzlich aus ganz anderen Augen!
Ich hoffe aber, dass die Frauen, die mit der Zeit noch dazustoßen, deinen Eindruck noch ändern. Ich zitiere John:

Lilly! §herz

Dass die Frau, die von dem Roboter überfallen wird, so passiv ist, ist ganz und gar meiner Unfähigkeit zuzuschreiben. Das war nicht so gewollt und ich war wohl einfach mit ihr überfordert und wusste nichts mit ihr anzufangen. Ich find das jedenfalls selbst auch ziemlich schlecht. :D

Schließlich, durch das Auftauchen des Roboters alarmiert, begibt sich der Held zum Professor Xardas, der offenbar Quelle der technischen Wunderwaffen ist, die Rafael zum Superhelden machen, bald aber von einer ominösen Person namens Xerwas ersetzt wird, wobei unklar ist, ob das eine Art Hybrid aus Xardas und der Nutzerin Zerwas ist (die ja immerhin auch Wissenschaftlerin ist, wenn auch keine Professorin), oder ob es sich um einen Kollegen des Professors Xardas handelt.
Zerwas hatte John damals auch sofort im Kopf. Ich kenne diese Userin aber nach wie vor nicht. Xerwas ist also auch nicht an sie angelehnt. :)
Mit vollem Namen heißt der gute Mann übrigens Xerwas Xardas. Das ist also schon ein und dieselbe Person.


Der Inhaltsangabe lässt sich entnehmen, was mir beim Lesen bislang hauptsächlich durch den Kopf ging: In dieser Geschichte werden wirklich SEHR traditionelle und klischeehafte Geschlechterrollen ausgderückt. Jeder Punkt für sich genommen wäre ja nicht auffällig, aber auf die ersten 16 Reader-Seiten derart geballt? Da bleibt nur zu hoffen, dass der Titel "Vollzeitmann" auf eine baldige, ironische Breschung dieser schlicht und ergreifend sexistischen Frauendarstellung hinweist (Frauen sind hier nämlich entweder fügsame und den Mann unterstützende Heimchen, oder, wenn sie einen eigenen Willen haben, zickige Nervensägen, oder schlicht dumm, wie etwa die Empfangsdame).Der Name der Story ist eher der Idee entsprungen, dass Rafael sowohl nachts als auch tags seinen Mann stehen muss, und somit Vollzeit-Mann ist. :D
Das ist weit hergeholt und da kann man wohl auch nicht von selbst drauf kommen, aber es klang halt gut. :D
Es soll jedenfalls nicht ein weiterer Beitrag zur Diskriminierung der Frau sein. ;)


Ungeachtet dieser aus ideologischen Gründen etwas zweifelhaften Rollenkonstellation ist die Geschichte ordentlich geschrieben, spannend und bisher nett zu lesen, wartet dabei vor allem mit einer Reihe interessanter Ideen auf, was den techischen Firlefanz angeht. Auch interessant ist die Übertragung der Gothic-Welt samt aller Figuren in die Moderne (wobei in der mittelalterlichen Gothic-Welt übrigens der Sexismus weniger auffiele, weils da halt eben Mittelalter wäre). Xardas Auftreten wirkt dabei meines Erachtens aber teilweise zu sehr wie der zerstreute Wissenschaftler, während Xardas als Schwarzmagier da einfach anders rüberkam (da hätte man vielleicht eher der Wassermagier oder Neoras oder so wählen sollen, oder den Professor Xardas weniger verschroben und eher unternehmerisch-raubtierhaft gestalten sollen, also so in Richtung Osborn oder Stark).Du hast wohl recht, dass er charakterlich nicht viel mit Xardas aus den Spielen gemein hat. Damals hab ich mir halt gedacht, dass das Labor da ist, wo früher Xardas' Turm stand, und dass der Prof deshalb auch Xardas heißen muss. Vielleicht gibt es aber wenigstens die Ähnlichkeit zwischen den beiden Xardas', das die beide selten selbst die Arbeit machen, sondern eher aus dem Hinterhalt heraus und vor allem durch Nachforschungen ihren Schützling unterstützen.

Nun, ich schaue mal, wie es sich entwickelt.

Das doch ziemlich positive Gesamturteil freut mich ehrlich! Vollzeitmann ist ja doch sehr speziell und ich warte eigentlich nur auf den einen, der mal einen Totalverriss darüber schreibt.
Umso mehr freu ich mich halt, wenn es wieder jemandem einigermaßen gefällt. Aber es ist ja erst der Anfang und das kann sich alles noch ändern.
Also danke ich dir einfach fürs Lesen und Kommentieren der ersten Kapitel und bin gespannt, ob und was noch kommt. :gratz

Sir Ewek Emelot
18.04.2013, 15:53
Der Name der Story ist eher der Idee entsprungen, dass Rafael sowohl nachts als auch tags seinen Mann stehen muss, und somit Vollzeit-Mann ist. :D

Das habe mir schon so gedacht. Jetzt ist nur die Frage, ob das nicht letztlich das "Mann" Sein ironisiert, was dann in Kombination mit der bisherigen Geschlechterrollendarstellung hintergründig und eben ironisch wäre.

Übrigens will ich Dir auch nicht unterstellen, frauenfeindlich oder so zu sein. Es ist schon klar, dass niemand sexistische Literatur schreiben will. Nur sind sexistische Vorstellungen (in Form davon, was wir üblicherweise als normale Rollenverteilung ansehen) in den meisten Menschen wirksam. Das kann dann eben dazu führen, dass plötzliche alle aktiven Figuren männlich, alle passiven, privaten und hilfsbedrüftigen dagegen weiblich sind, ohne dass man es bewusst so wollte. Ich persönlich kann mich damit begnügen, darauf aufmerksam zu machen (also ein Bewusstsein dafür zu schaffen), und die fragliche Kunst im Übrigen genießen. Ich bin jedenfalls froh, dass Du das so positiv aufgenommen hast!:gratz

MiMo
18.04.2013, 16:06
Das habe mir schon so gedacht. Jetzt ist nur die Frage, ob das nicht letztlich das "Mann" Sein ironisiert, was dann in Kombination mit der bisherigen Geschlechterrollendarstellung hintergründig und eben ironisch wäre.

Übrigens will ich Dir auch nicht unterstellen, frauenfeindlich oder so zu sein. Es ist schon klar, dass niemand sexistische Literatur schreiben will. Nur sind sexistische Vorstellungen (in Form davon, was wir üblicherweise als normale Rollenverteilung ansehen) in den meisten Menschen wirksam. Das kann dann eben dazu führen, dass plötzliche alle aktiven Figuren männlich, alle passiven, privaten und hilfsbedrüftigen dagegen weiblich sind, ohne dass man es bewusst so wollte. Ich persönlich kann mich damit begnügen, darauf aufmerksam zu machen (also ein Bewusstsein dafür zu schaffen), und die fragliche Kunst im Übrigen genießen. Ich bin jedenfalls froh, dass Du das so positiv aufgenommen hast!:gratzIch hab das auch nicht als Unterstellung verstanden, also alles gut. :)
Aber jetzt verstehe ich besser, was du mit der möglichen Ironie im Titel gemeint hast. Interessanter Gedanke! :D

Sir Ewek Emelot
18.04.2013, 18:03
Bemerkungen zu "Wracks" von Laido:

Selten habe ich etwas ähnlich ekliges und brutales gelesen. Zum Teil ist das schon hart an der Grenze dessen, was nach meiner Auffassungen hier in diesem Forum gepostet werden darf.
Dabei ist es mit enormer Situationskomik verbunden und so lächerlich übertrieben, dass die Lektüre beständig amüsant ist. Hierbei wurde dann aber der rechte Zeitpunkt fürs Ende abgepasst: Noch etwas länger, und es wäre nicht mehr spannend gewesen.

Greg ist dabei ja wohl eine noch geilere Sau, als Jack Sparrow! Man könnte ihn wohl als den Chuck Norris der Piratenkapitäne bezeichnen, und er wurde mit genau der richtigen Mischung aus Professionalität, Stolz, Tollkühnheit und Gier dargestellt, von seiner ersten Rede bis hin zum Schluss.
Wohin sich indes Skip, dieser Mistkerl, während der Schlacht verzogen hat, das wird wohl immer ein Geheimnis bleiben.

Gelungen ist die Steigerung: Myrtanisches Schiff, orkisches Superkriegsschiff, Magierschiff, und schließlich diese "Fluch der Karibik"-mäßigen Monster. Eigentlich ein Wunder, dass Greg und die Mannschaft das überhaupt überstanden haben, aber das Schiff wird offenbar auch wirklich (und zwar ganz ohne Gregs direkte Intervention) überaus professionel geführt (Greg kann nicht schreiben, die Luntenmeister hingegen schon?).

Eine Frage: Wenn Magier auf See solche Viecher anlocken, wie kommen dann Magier von und nach Khorinis oder anderen Inseln? Im Grunde müsste dann wohl auch der namanlose Held mit seiner mehrere Magier umfassenden Mannschaft schon auf dem Weg nach Irdorath versenkt worden sein.
Naja, darüber sollte man wohl nicht zu viel nachdenken.

Mir hat gefallen, dass Greg seinem alten Konkurrenten tatsächlich sowas wie Respekt entgegenbringt. Eigentlich würde man ihm so eine Anerkennung gar nicht zutrauen. Aber es hat schon irgendwie gepasst.

Am Ende dann komme ich nicht mehr mit. Also gut, Jargo ist ein Magier und hat sich alles ausgedacht, um Greg den Gar aus zu machen (obwohl er ihn angeblich vergessen hatte). Aber wie kann Greg da was aus der Augenklappe schießen? Und wieso ist Jargo trotz des Lochs im Kopf nicht nur nicht tot, sondern noch gänzlich bei Bewusstsein und lediglich blind? Und wie konnte Greg nun trotz Explosion an Ende überleben? Gibt es da auf einer Insel hunderte Klon-Gregs, oder was?

Wie dem auch sei: Das war die blutrünstigste, grausamste, idiotischste, verrückteste, lustigste, unterhaltsamste Scheiße, die ich je gelesen habe.

John Irenicus
18.04.2013, 19:16
Jetzt muss ich aber mal gleich an mehreren Stellen einhaken bzw. in die Breschung, äh, Bresche springen:



Der Inhaltsangabe lässt sich entnehmen, was mir beim Lesen bislang hauptsächlich durch den Kopf ging: In dieser Geschichte werden wirklich SEHR traditionelle und klischeehafte Geschlechterrollen ausgderückt. Jeder Punkt für sich genommen wäre ja nicht auffällig, aber auf die ersten 16 Reader-Seiten derart geballt? Da bleibt nur zu hoffen, dass der Titel "Vollzeitmann" auf eine baldige, ironische Breschung dieser schlicht und ergreifend sexistischen Frauendarstellung hinweist (Frauen sind hier nämlich entweder fügsame und den Mann unterstützende Heimchen, oder, wenn sie einen eigenen Willen haben, zickige Nervensägen, oder schlicht dumm, wie etwa die Empfangsdame).
Also, ich finde ja gerade das - auch ohne dass das dort je besonders ironisch gebrochen würde - besonders toll an der Geschichte. Und mal ehrlich, jetzt mal Judith "Manwoman" Butler beiseite gelassen: Diese klischeehaften und traditionellen Geschlechterrollen wandeln zu genüge personifiziert über unsere Erde. Es ist gar nicht ungewöhnlich so Leute zu treffen, die nach außen hin (und mehr kann man ja nun von niemandem wahrnehmen) genauso wirken. Da kann man genau solche Klischees eben auch in eine Geschichte packen. Sie sind vielleicht nicht erwünscht, derartige Klischeemenschen sind in der Minderheit - aber es gibt sie zweifellos, eben die zickigen Nervensägenfrauen (zuhauf), die Heimchen, die Dummen, oder eben auch die einfach strukturierten Männer, die Machos, diejenigen die meinen, alles in die Hand nehmen zu müssen (inklusive ihres... lassen wir das.). Und genau diese "Labels" drückt man... oder anders, drücke zumindest ich den Leuten auch gewollt oder ungewollt auf: Achja, das war doch diese Nuttige, achja, dass war ja dieser besonders tumbe, da siehste, schon wieder isser so doof. Und ich finde, in einer Geschichte und gerade in einer Geschichte, wo man ja immer nur Ausschnitte eines gesamten (erdachten) Geschehens liefern kann, ist das höchstens eine Frage des Geschmacks, nicht aber unbedingt eine Frage von gut oder schlecht. Naja, wie auch immer: Ich finde das Spiel und den Umgang mit den Klischees in der Geschichte super. :o


Zerwas hatte John damals auch sofort im Kopf.
Die Frage ist doch: Wann habe ich sie mal nicht im Kopf? §herz


Bemerkungen zu "Wracks" von Laido:
Selten habe ich etwas ähnlich ekliges und brutales gelesen. Zum Teil ist das schon hart an der Grenze dessen, was nach meiner Auffassungen hier in diesem Forum gepostet werden darf.
Dabei ist es mit enormer Situationskomik verbunden und so lächerlich übertrieben, dass die Lektüre beständig amüsant ist. Hierbei wurde dann aber der rechte Zeitpunkt fürs Ende abgepasst: Noch etwas länger, und es wäre nicht mehr spannend gewesen.
Och naja, da habe ich hier aber schon schlimmeres gelesen was noch mehr hart an der Grenze war... immerhin sterben in dieser Story zum Beispiel recht wenig Leute so direkt! Das geschieht ja eher nebenbei und meist sinds halt keine Menschen oder irgendwelche Namenlosen, die man im Dunkeln eh nicht sieht. :D

Sir Ewek Emelot
18.04.2013, 20:54
Jetzt muss ich aber mal gleich an mehreren Stellen einhaken bzw. in die Breschung, äh, Bresche springen:


Also, ich finde ja gerade das - auch ohne dass das dort je besonders ironisch gebrochen würde - besonders toll an der Geschichte. Und mal ehrlich, jetzt mal Judith "Manwoman" Butler beiseite gelassen: Diese klischeehaften und traditionellen Geschlechterrollen wandeln zu genüge personifiziert über unsere Erde. Es ist gar nicht ungewöhnlich so Leute zu treffen, die nach außen hin (und mehr kann man ja nun von niemandem wahrnehmen) genauso wirken. Da kann man genau solche Klischees eben auch in eine Geschichte packen. Sie sind vielleicht nicht erwünscht, derartige Klischeemenschen sind in der Minderheit - aber es gibt sie zweifellos, eben die zickigen Nervensägenfrauen (zuhauf), die Heimchen, die Dummen, oder eben auch die einfach strukturierten Männer, die Machos, diejenigen die meinen, alles in die Hand nehmen zu müssen (inklusive ihres... lassen wir das.). Und genau diese "Labels" drückt man... oder anders, drücke zumindest ich den Leuten auch gewollt oder ungewollt auf: Achja, das war doch diese Nuttige, achja, dass war ja dieser besonders tumbe, da siehste, schon wieder isser so doof. Und ich finde, in einer Geschichte und gerade in einer Geschichte, wo man ja immer nur Ausschnitte eines gesamten (erdachten) Geschehens liefern kann, ist das höchstens eine Frage des Geschmacks, nicht aber unbedingt eine Frage von gut oder schlecht. Naja, wie auch immer: Ich finde das Spiel und den Umgang mit den Klischees in der Geschichte super. :o


Ich habe gar nicht gesagt, ob das gut oder schlecht sei, sondern erstmal nur festgestellt, dass hier die Geschlechterrollen recht sexistisch rüberkommen, zumindest soweit, wie ich das bislang gelesen habe.
So, wie Du es beschreibst, wird dann ja mit solchen Stereotypen gespielt. Das schien mir hier bislang aber eben nicht so. Wenn also in einer Geschichte relativ unreflektiert mit sowas umgegangen wird, dann mache ich als Kommentator eben darauf aufmerksam.
Es wäre ja auch nicht so bemerkenswert, wenn es halt nicht beim Beginn der Geschichte so konzentriert vorkommen würde.

Laidoridas
18.04.2013, 21:17
Bemerkungen zu "Wracks" von Laido:
Dankeschön fürs Lesen schonmal! :)


Selten habe ich etwas ähnlich ekliges und brutales gelesen. Zum Teil ist das schon hart an der Grenze dessen, was nach meiner Auffassungen hier in diesem Forum gepostet werden darf.
Ja, das seh ich genauso. Deswegen setze ich diese Geschichte jetzt mal als den offiziellen Maßstab für das Maximum an zulässiger Brutalität und Ekelhaftigkeit im Forum fest, zumindest bis ich die nächste, noch brutalere und ekelhaftere Geschichte geschrieben habe. :D
Nee, also noch fieser wirds bei mir wohl nicht mehr werden, das war auch aus meiner Sicht schon an der Grenze. Aber bei der Story musste das einfach so sein.


Dabei ist es mit enormer Situationskomik verbunden und so lächerlich übertrieben, dass die Lektüre beständig amüsant ist. Hierbei wurde dann aber der rechte Zeitpunkt fürs Ende abgepasst: Noch etwas länger, und es wäre nicht mehr spannend gewesen.
Ja, die Geschichte ist sowieso schon viel viel länger, als sie ursprünglich geplant war. Aber so im Nachhinein bin ich mit der Länge eigentlich ganz zufrieden, viel kürzer dürfte die Geschichte jetzt auch nicht sein, finde ich.


Wohin sich indes Skip, dieser Mistkerl, während der Schlacht verzogen hat, das wird wohl immer ein Geheimnis bleiben.
Hehe. :D Der hat bestimmt hervorragende Arbeit geleistet!


Eine Frage: Wenn Magier auf See solche Viecher anlocken, wie kommen dann Magier von und nach Khorinis oder anderen Inseln? Im Grunde müsste dann wohl auch der namanlose Held mit seiner mehrere Magier umfassenden Mannschaft schon auf dem Weg nach Irdorath versenkt worden sein.
Naja, darüber sollte man wohl nicht zu viel nachdenken.
Ja, also über die Auswirkungen auf die Spiel-Story habe ich mir da gar keine Gedanken gemacht. Ich habe mich nur darauf konzentriert, dass die Geschichte in sich möglichst konsistent und logisch ist. Allerdings: Wenn du in Gothic 2 einen Magier spielst oder einen anderen Charakter, der einen magischen Gegenstand bei sich trägt (z.B. magischer schwerer Ast) und dann im Meer ein bisschen rumschwimmst, dann kommt ziemlich schnell ein großes Vieh und frisst dich auf. So ganz aus der Luft gegriffen ist das also nicht!


Am Ende dann komme ich nicht mehr mit. Also gut, Jargo ist ein Magier und hat sich alles ausgedacht, um Greg den Gar aus zu machen (obwohl er ihn angeblich vergessen hatte). Aber wie kann Greg da was aus der Augenklappe schießen? Und wieso ist Jargo trotz des Lochs im Kopf nicht nur nicht tot, sondern noch gänzlich bei Bewusstsein und lediglich blind? Und wie konnte Greg nun trotz Explosion an Ende überleben? Gibt es da auf einer Insel hunderte Klon-Gregs, oder was?
Ja, da kann ich jetzt natürlich nichts zu sagen, ohne zu viel zu verraten. Die ganzen offenen Fragen (außer die mit den Klon-Gregs) sind natürlich so gewollt und ich hab mir da tatsächlich auch einige Gedanken zu gemacht. Also, soll heißen, ich habe mir sogar Antworten auf diese Fragen überlegt! :D Mit dem Ende bin ich ja auch ziemlich zufrieden... ich dachte ja erst, dass ich den Leser da vielleicht ein bisschen zu sehr in eine bestimmte Richtung stoße (*mysteriöse Anmerkung mach*), aber den bisherigen Kommentaren nach scheint das zum Glück nicht so zu sein. :)


Wie dem auch sei: Das war die blutrünstigste, grausamste, idiotischste, verrückteste, lustigste, unterhaltsamste Scheiße, die ich je gelesen habe.
Super, dankeschön! Die ganzen Superlative freuen mich bei der Story besonders, so war das ja auch gedacht. :D Und vielen Dank natürlich auch für den ganzen Kommentar, bei der Story interessiert es mich ja ganz besonders wie die so ankommt, und dein Kommentar war wirklich sehr interessant und unterhaltsam! Da hast du mir echt eine Freude gemacht. :gratz


Och naja, da habe ich hier aber schon schlimmeres gelesen was noch mehr hart an der Grenze war... immerhin sterben in dieser Story zum Beispiel recht wenig Leute so direkt! Das geschieht ja eher nebenbei und meist sinds halt keine Menschen oder irgendwelche Namenlosen, die man im Dunkeln eh nicht sieht. :D
Naja, die Monster waren ja zum Teil auch mal Menschen mit Namen! :(
An dich übrigens auch ein Dankeschön dafür, Ewek die Story empfohlen zu haben!

John Irenicus
18.04.2013, 21:19
An dich übrigens auch ein Dankeschön dafür, Ewek die Story empfohlen zu haben!

Null Problemo... Kontodaten sind übrigens immer noch die selben

Sir Ewek Emelot
18.04.2013, 21:53
Ja, da kann ich jetzt natürlich nichts zu sagen, ohne zu viel zu verraten. Die ganzen offenen Fragen (außer die mit den Klon-Gregs) sind natürlich so gewollt und ich hab mir da tatsächlich auch einige Gedanken zu gemacht. Also, soll heißen, ich habe mir sogar Antworten auf diese Fragen überlegt! :D Mit dem Ende bin ich ja auch ziemlich zufrieden... ich dachte ja erst, dass ich den Leser da vielleicht ein bisschen zu sehr in eine bestimmte Richtung stoße (*mysteriöse Anmerkung mach*), aber den bisherigen Kommentaren nach scheint das zum Glück nicht so zu sein. :)

Hm, es gibt so einen Punkt, wo ich eine Geschichte nicht mehr richtig nachvollziehen kann. Also wenn es irgendwann zu verückt wird, und nur noch komische Sachen passieren, die mir dann nur noch beliebig wirken, und am Ende nähert sich Deine Geschichte diesem Punkt recht stark an.
Dass Du Dir das alles gut überlegt hast... ja, gut. Ich persönlich versuche ja auch, meine Geschichten immer Rahmen bestimmter Naturgesetze zu halten (also eine Grenze dessen, was in meinen fiktiven Universen möglich ist). Ob das auf einen Leser aber vielleicht auch beliebig wirkt, das weiß ich auch nicht. Insofern: Wenn man die "Spielregeln" nicht transparent macht, besteht wohl immer die Gefahr, dass manche Sachen nicht mehr nachvollziehbar wirken.



Naja, die Monster waren ja zum Teil auch mal Menschen mit Namen! :(
An dich übrigens auch ein Dankeschön dafür, Ewek die Story empfohlen zu haben!

John meint ja, bei mir ein besonderes Interesse an Seefahrt entdeckt zu haben. Daher wohl die Empfehlung.

Laidoridas
18.04.2013, 23:13
Hm, es gibt so einen Punkt, wo ich eine Geschichte nicht mehr richtig nachvollziehen kann. Also wenn es irgendwann zu verückt wird, und nur noch komische Sachen passieren, die mir dann nur noch beliebig wirken, und am Ende nähert sich Deine Geschichte diesem Punkt recht stark an.
Dass Du Dir das alles gut überlegt hast... ja, gut. Ich persönlich versuche ja auch, meine Geschichten immer Rahmen bestimmter Naturgesetze zu halten (also eine Grenze dessen, was in meinen fiktiven Universen möglich ist). Ob das auf einen Leser aber vielleicht auch beliebig wirkt, das weiß ich auch nicht. Insofern: Wenn man die "Spielregeln" nicht transparent macht, besteht wohl immer die Gefahr, dass manche Sachen nicht mehr nachvollziehbar wirken.
Achso, ich hatte das jetzt gar nicht als so großen Kritikpunkt deinerseits aufgefasst. Spontan wüsste ich jetzt jedenfalls nicht, wie ich da die Zusammenhänge noch deutlicher machen sollte, ohne dass es zu offensichtlich und damit zu langweilig wird. Aber es kann natürlich gut sein, dass die entsprechenden Hinweise dann doch zu leicht überlesen werden können und ich die halt nur als so deutlich empfinde, weil ich die Zusammenhänge natürlich selber schon im Kopf habe. Die "Spielregeln" sind in diesem Fall aber wohl sowieso nicht so eindeutig, weil sie auch ein bisschen davon abhängen, wessen Perspektive man einnimmt bzw. wem man glauben möchte. Das hat jetzt wahrscheinlich gar nix aufgeklärt, aber ich möchte wirklich nicht zu viel verraten. Lieber zu verwirrend als zu durchschaubar. :D
Totale Beliebigkeit ist aber natürlich nicht schön, von daher auf jeden Fall ein guter Hinweis.

Sir Ewek Emelot
18.04.2013, 23:18
Achso, ich hatte das jetzt gar nicht als so großen Kritikpunkt deinerseits aufgefasst. Spontan wüsste ich jetzt jedenfalls nicht, wie ich da die Zusammenhänge noch deutlicher machen sollte, ohne dass es zu offensichtlich und damit zu langweilig wird. Aber es kann natürlich gut sein, dass die entsprechenden Hinweise dann doch zu leicht überlesen werden können und ich die halt nur als so deutlich empfinde, weil ich die Zusammenhänge natürlich selber schon im Kopf habe. Die "Spielregeln" sind in diesem Fall aber wohl sowieso nicht so eindeutig, weil sie auch ein bisschen davon abhängen, wessen Perspektive man einnimmt bzw. wem man glauben möchte. Das hat jetzt wahrscheinlich gar nix aufgeklärt, aber ich möchte wirklich nicht zu viel verraten. Lieber zu verwirrend als zu durchschaubar. :D
Totale Beliebigkeit ist aber natürlich nicht schön, von daher auf jeden Fall ein guter Hinweis.

Ich denke auch nicht, dass es als Kritikpunkt gemeint ist.

Es gibt aber ja Geschichten, in denen praktisch alles passieren kann, die also letztlich absurd werden. Ich denke, es gibt Leute, die sowas mögen. Bis zu einem gewissen Grad geht das mit auch, aber irgendwann folge ich dem dann halt nicht mehr.
Die Geschichte kann natürlich trotzdem noch toll erzählt sein und so. Bei Kafka kommt das z.B. vor.

Sir Ewek Emelot
19.04.2013, 17:21
Fortgesetzte Beobachtungen und Anmerkungen zu "Vollzeitmann" von MiMo bis Kapitel 39:
Ich werde mich hier auf die PDF-Version beziehen und entsprechende Seitenangaben machen. Da die PDF-Version über den Übersichtsthread erreichbar und sozusagen "offiziell" ist, sollte das gleichwohl nachvollziehbar sein.

Nun, zunächst einmal: Die Geschichte bleibt sowohl spannend als auch ideenreich. Jedoch stören mich an manchen Stellen Logikfehler und dergleichen. Dabei ist zu beachten, dass es auch in Fanatsy und Science-Fiction natürlich Logikfehler geben kann, und dass diese natürlich nicht darin bestehen, dass es Magie oder futuristische Technologie gibt. Sondern Logikfehler liegen dann vor, wenn eine Erzählung die in ihr geltenden Gesetze (die nicht mit unseren wirklichen Naturgesetzen übereinstimmen müssen) bricht, also in sich unstimmig ist, sowie wenn sich Figuren unlogisch verhalten (also z.B. ein schlauer Charakter plötzlich dumm handelt, oder Figuren entgegen ihrem Charakter handeln usw.).

Ich gehe die Fragen, die ich an die Geschichte habe, einfach mal der Reihe nach durch (ähnlich wie bei "Die Runen des Blutmagiers"):

- Relativ früh in der Geschichte: Nachtisch und Nachttisch sind nicht dasselbe!
- Zu sagen, dass Rafael wahre Arbeit einem Bürojob beim Geheimdienst ähnlich sei, ist Unsinn. Ein Bürojob ist ja wohl mal was ganz anderes, selbst einer beim Geheimdienst!
- MiMos Geschichte spielt ja in einer modernen, zum Teil futuristischen Version der Gothicwelt, wobei Magie im Wesentlichen von Technologie verdängt worden zu sein scheint. Das passt soweit sehr gut und ist weitestgehend auch sehr gut umgesetzt. Allerdings ist es dabei dann komisch, dass die Wissenschaftler einfach so von "magischem Erz" sprechen. Die glauben alle nicht an Magie, aber das Erz wird als magisch bezeichnet? Da hätte man irgendeine andere Bezeichnung finden müssen, finde ich. Irgendwas technokratisches. Sowas wie "energietisch angereichertes Erz" oder sowas, falls es dafür überhaupt einen Namen gäbe, und dies nicht quasi eine Neuentdeckung anomaler Eigenschaften des khoriner Erzes wäre.
- Seite 33: Rafael ärgert sich, dass Xardas ihm nicht früher mitgeteilt hat, dass er sich für Erz an Vatras wenden solle. Aber das hat Xardas doch getan, sonst hätte Rafael gar nicht bei Vatras angerufen!
- Rafael bekommt keinerlei Gehalt. Xardas kann sich total teuren, futuristischen Kram leisten, aber nichtmal ein bescheidenes Gehalt für Rafael? Also wenn ich ein Superwissenschaftler wäre, der ein eigenes Forschungsinstitut unterhalten kann, das sich den teuersten Kram leistet, um damit einen Superhelden mit Waffen auszurüsten, dann würde ich zumindest auch ein hinreichendes Gehalt für den Superhelden zu dessen Lebensführung abzwacken. Für Rafaels Privatleben wäre ja ein Gehalt im Wert von 2000 Euro pro Monat genug.
- Die Karmesinroten sind reich genug, um sich ein Labor und die Materialien für einen Superroboter zu leisten, hausen aber trotzdem in der Kanalisation im Dreck? Wenn sie so viel Geld haben, wozu tun sie das ganze dann? Wenn nicht, woher haben sie dann die Materialien und technischen Mittel?
- Gespräch mit Urahara so um die Seite 63: Wie blöd ist Rafael, dass er nicht darauf folgert, dass Uriziel das Schwert ist? Er hat ein Schwert in einem Tempel aus einem Stein gezogen, um das herum komische Lichtnebel waberten, und ist plötzlich in einer Geisterwelt... und spricht mit einem Kerl in langer, blauer Robe, der von Magie, einem Ding namens "Uriziel" und einem magischen Schwert spricht... und Rafael kommt nicht drauf, dass das Schwert, das er berührt hat, das ist, wovon der Typ da redet und dass es Uriziel heißt? Ähm, also entweder ist der ein Bisschen schwer von Begriff, oder aber er hat in seinem Leben noch niemals einen Fantasyroman gelesen oder einen Fanatsyfilm geguckt!
- S. 59: Sich selbst als Retter darzustellen und sogar Rafaels Heldentaten zuzuschreiben ist ein wirklich guter Plan von den Karmesinroten!
- S. 69: Gritta hat geerbt, ohne verheiratet gewesen zu sein?
- S. 73 im ersten Kapitel, wo Duval vorkommt: Gritta merkt nix, obwohl sie so neugierig ist? Bei ihrer Neugierde hätte eine gute Beobachtungsgabe besser zum Charakter gepasst. So wird einfach nichts gutes an der Figur gelassen, was ich für übertrieben halte.
- S. 86, Abuyin spricht von Rafaels untrüglichem Scharfsinn... naja!
- Die Stadtbevölkerung ist ziemlich blöde, das mit den Karmesinroten einfach so hinzunehmen und denen alles zu glauben. Man ist bei uns ja schon extrem alarmiert, wenn ein Präsident einen unhöflichen Anruf bei der Bild-Zeitung macht, vom Austausch von Chefredakteuren und ähnlichen Posten mit Parteifunktionären ganz zu schweigen! Auch die Affäre um die Einflussnahme bei den öffentlich-rechtlichen Sendern damals durch Roland Koch hat hohe Wellen geschlagen, usw.: Ich denke, dass die Bevölkerung schon sensibler für solche Sachen ist. Außerdem: Gibt es in ganz Khorinis nur EINE Nachrichtenagentur?
Wozu nutzen die eigentlich diese Sticks? Kann man sowas nicht auch übers Internet machen, so dass man sich die Nachrichten direkt auf den Reader laden kann? Und was passiert mit den alten Sticks? Das ist doch enorme Masse an Elektromüll, der da entsteht! Die Idee, Papierzeitung durch e-Reader zu ersetzen ist sehr gut, aber die Umsetzung nicht so.
- Eisgolemszene + Magnetwürfel: Gegenstände werden erst angezogen, wenn sie aus Rafaels Tasche draußen sind? Eigentlich müsste es ihm die Tasche aus der Hand reißen! Was ist mit den anderen Autos in der Garage? Was ist mit Rafaels Knöpfen, Gürtelschnalle, Reißverschluss usw.?
Ernsthaft: Die Idee mit dem Magnetwürfel ist großartig! (Erinnert übrigens an einen bestimmten Zauber aus DSA, wo aber den Regeln gemäß die oben genannten Probleme auftreten würden.) Aber auch hier ist die Umsetzung wieder schlecht, weil sie nachlässig ist, die Hälfte der Auswirkungen vergisst und somit inkonsequent wirkt.
- Jesper soll ein Magier sein? Ähm, ok. Aber wenn die Karmesinroten über Magie verfügen, die so mächtig ist... wozu brauchten die dann überhaupt den doofen Roboter?
- Wo sollen Xardas und Vatras gemeinsam studiert haben? Die haben ja wohl unterschiedliche Studiengänge belegt, wenn Vatras Arzt ist, Xardas dagegen nicht! Wo haben die eigentlich ihre Lehrstühle, wenn sie Professoren sind? Mir scheint eher, dass die private Forschungsinstitute führen. Da können die freilich Doktoren sein, aber eben nicht Professoren. Dazu braucht es schon eine Uni und einen Lehrstuhl.
Außerdem: Wie kommt man bitte darauf, aus Erz Medizin herzustellen? Komischer Gedankengang, den Vatras da hat!
- S. 114: Xardas lobt Rafael, Thorus mit einem Speicherchip ausgetrickst zu haben. Zuvor beim Kampf mit dem Golem hieß es noch, dass Rafael gegen diesen dieselben Minen einsetzt, wie schon gegen Thorus. Was denn nun?
- Xardas macht eine Recherche bezüglich der namensbekannten Karmesinroten. Beim Versuch, in den Zentralrechner der Polizei einzudringen, bekommt er einen Virus. Dann dringt er in den Privatrechner von Hagen ein, findet dort Informationen, die aber von dem Virus zerstört werden.
Wann und wie soll der Virus denn wirken? Gleich, wenn man versucht, sich einzuhacken? Erst dann, wenn man diese Daten hat? Woher sollten die Karmesinroten von solchen Daten wissen und ein Virus schreiben, das extra erst dann aktiv wird, wenn diese Daten von Hagens Privatrechner geholt werden? Wieso haben die Karmesinroten nicht vorher schon Hagens Privatrechner durchsucht? Wieso benutzt Xardas trotz seiner Intelligenz ein zweites Mal denselben Computer, nachdem er ein verseuchtes, feindliches System erfolglos zu hacken versucht hat?
(Denselben Fehler macht Q im neuen Bond-Film übrigens auch.)
Diese Vorgänge wirken auf mich nicht plausibel, sondern eher konstruiert.
- Rita bleibt fügsame Hausfrau, die bei Ankunft ihres Mannes zu kochen beginnt, und lästert außerdem über armer, alter Frauen Missgeschick? Also das mit der Mülltonne war wirklich nicht lustig, und als gute Nachbarin hätte Rita ja vielleicht mal Hilfe anbieten können, statt aus dem Fenster zu gaffen und sich darüber zu beömmeln!:o
- Kap. 27+28: Titel tauschen! In Kap. 27 versucht Rafael noch nicht, Lucci zu rekrutieren. Das versucht er erst in Kap 28. In Kap. 27 lernt er Lucci kennen, weshalb man das Kapitel "Lucci" nennen könnte. In Kap 28. versucht er, ihn zu rekrutieren, so dass man es "Anwerbung" (vielleicht mit Fragezeichen) nennen könnte.
- Lucci bekommt einen Schlag vom Elektroschocker ab. Zwei Dinge: Erstens wurde der Schocker doch durch Bruno zerstört. Zweitens sollte der Schocker Lucci doch wohl auknocken?
- "Schauer" ist ein Maskulinum! (S. 133)
- Rita vertraut ihrem Mann nicht, und ist auf ihn statt auf Lucci sauer? Also ich würde erstmal davon ausgehen, dass meine Freundin im Recht ist, und ihr Kontrahent im Unrecht!
- Kap. 29: Aaaalso: Rafael hat sich und seine Familie gerade einem Karmesinroten zu erkennen gegeben, die ja nun in diktatorischer Manier die Stadt beherrschen. Also ist zu erwarten, dass die als nächstes ihn und seine Frau, deren Schwester usw. verfolgen werden. Er aber geht nach Hause schlafen und überlegt, wie er sich mit seiner Frau aussöhnen kann? Ich würde an der Stelle meine Frau/Freundin packen, sie irgendwo in Sicherheit bringen, wo die Bösen sie nicht finden und ihr erklären, dass man erstmal untertauchen muss. Dass Lucci ihn nicht verrät, kann er ja nicht wissen. Hier kommt Rafael also doch ziemlich strunzdumm rüber, denn er setzt nicht nur sich selbst, sondern auch Rita der Gefahr von Entführung oder Verhaftung, Geiselnahme, Folter usw. aus (was die Karmesinroten halt so machen).
- S 139 -> Bei der Schwester, Idiot! Wo sonst soll eine Frau wohl sein, nachdem sie sich mit ihrem Mann so gestritten hat, dass sie auswärts übernachten will?:rolleyes:
- S 140: Stützpunkte? Rafael hat doch noch gar keine Stützpunkte der Karmesinroten gesehen. Und was quasselt Xardas, der Superwissenschaftler, von "ungefähr zehn Sekunden"? Sind es nun zehn oder nicht? Ich würde hier von so einem Wissenschaftler schon eine genauere Angabe erwarten, zumal sowas ja auch wichtig sein kann.
- S. 145 Gritta holt eine SALBE für eine gebrochene Nase? Ähm, nagut, die Salbe, die Knochenbrüche heilt, will ich sehen! Und wieso ist Rafael nur ihr "Fastschwager"? Ich dachte, er und Rita wären verheiratet.
- Kap. 33: Jetzt ist Gritta die schwache, wehrlose Frau, die völlig überzogen schockiert ist und nur eine Puppe. Bei einem männlichen "Zivilisten" hätte man es wohl nicht so geschrieben, was wohl der Grund ist, wieso immer nur Frauen in so Notlagen geraten.
Rafael ist ein dummkopf, das Störfeld erst zu vergessen.
S. 149: Sackgasse? Wer baut Sackgassen in Gebäudefluren ein? Da wird ja wohl am Ende zumindest eine Abstellkammer oder sowas sein!
Oh, da ist ja doch eine Tür? Wo kommt die plötzlich her? Oder wars doch keine Sackgasse?
Die Minen sollen so schwach sein, dass sie einen Menschen nicht aufhalten? Dann sind sie ja nutzlos, wozu wurden die Dinge entwickelt, und wieso benutzt Rafael sie überhaupt?
S 152: Stimmt nicht, Jespers kühle und berechnende Art ist viel schrecklicher, als Vulkanovs blöder Irrsinn! Vulkanov ist der Typ, den man überlisten kann, weil er in seinem Irrsinn unvorsichtig wird. Jesper dagegen nicht, was ihn dann auch unheimlicher macht. Dass Gritta vielleicht Vulkanoc schrecklicher fände, das ist ok. Aber der professionelle Rafael?
Mo und Meldor kommen hinzu, und bedrohen Rafael mit Schusswaffen. Dem macht das offenbar Angst, aber... ist der Magnetwürfel nicht noch aktiv? Er ist doch eh schon so postiert, dass die Kugeln nicht treffen würden!
Anmerkung zu diesem Würfeleinsatz: Gewehre haben Metallteile. Entweder müsste der Würfel auf die Gewehre oder die Gewehre auf den Würfel zufliegen: Fixiere den Würfel, aktiviere ihn, und lass ihn die Waffen der Gegner aus deren Händen reißen! Was ist mit Knöpfen, Reißverschlüssen, Grittas Kleingeld usw.? Der Würfel wurde in eine Ecke geworfen und zieht offenbar Kisten an. Müsste er sich nicht sebst auf diese zubewegen? -> Rafael hätte ihn fixieren müssen (am Regal irgendwie festklemmen oder so). Andere Option: Der Würfel sollte sich eigentlich so gegen den Roboter richten, dass der sich um den Würfel wickelt. Das geht ja auch mit einem Gewehr: Wird den Würfel auf den Feind zu, er wird sich ans Gewehr heften und dieses verbiegen!
Erneut: Im Prinzip kluge, sehr tolle Ideen, was den technischen Firlefanz und die Kämpfe betrifft, aber dann doch nur halbgare Umsetzung!
- S. 155: Ok, Lucci ist also Gritta gefolgt, aus Sorge, ihr könne was passieren. Wieso ist er dann nicht gleich selbst die Medizin holen gegangen?
- S 158: Das mit Krankenhaus war doch nicht vor einer Woche! Und was für ein Zufall, das ausgrechnet in dem Raum eine alte Kamera hängt!
- S. 160: Wieso sucht Rafael nicht einfach eine Tür mit dem Hinweis "Zentralrechner", wenn die Türen doch beschriftet sind? In einem Zeitungsgebäude wird es ja wohl wirklich keine Geheimgänge geben! Auch lassen sich in den 3 Tagen, die die Karmesinroten regieren, doch nicht einfach mal geheime Keller und Geheimgänge bauen, zumal das ohnehin nicht gerade plausibel ist, das ausgrechnet im Zeitungsgebäude zu machen! Grundsätzlich sind die folgenden Ideen ja gut, wenn es nur nicht in der NSZ stattfände, sondern in einem glaubhaften Hauptquartier der Karmesinroten, in einem Militärstützpunkt, einem Geheimlabor, dem Polizeipräsidium... egal, hauptsache nicht sowas Banales wie dem Zeitungsgebäude!
S. 166: Was beschwert sich Urahara denn? Rafael hat doch gefragt, wieso Urahara noch existiert! Zumindest hat er auf die Frage, ob er sich nicht frage, wieso Urahara noch existiere, mit "ja" geantwortet, nur zwei Seiten vorher.
- Rafael trägt das Schwert auf dem Rücken? Also, den möchte ich sehen, der ein Schwert, das er auf dem Rücken trägt, ziehen kann! Da muss der aber verdammt lange Arme haben!
- Mensch Rafi! Nicht quasseln, sondern schießen!:rolleyes:
- Wie kann das Störsignal ausgeschaltet werden, ohne direkt an seine Quelle zu gelangen? Es ist ja plausibel, es zu umgehen, wenn es nur bestimmte Frequenzen stört. Aber wenn es einfach jede drahtlose Kommunikation stört, wie soll man es dann umgehen? Man müsste es schon abschalten, was nur am Gerät selbst geht, oder abschirmen, was auch nur am Gerät selbst geht. Oder man müsste ein "Gegenfeld" erzeugen, also eine Art "Antistörfeld", aber dafür muss man wissen, wie das Störfeld funktioniert, wozu man auch an die Quelle kommen muss. Außerdem muss man dann auch einen Antistörfeldemitter bauen, was mal eben so in 15 Minuten auch nicht geht. Wie also konnte Nagur das Störfeld ausschalten? Das ist schlicht unmöglich, zumal er offenbar nur einen Computer benutzt. Woher kriegt er Messdaten über die Natur des Störfeldes?
Alternativ könnte er noch eine andere Kommunikationsmethode einsetzen, die nicht gestört wird. Aber dafür müsste der Roboter dann auch Rezeptoren haben.
Hacken ist in dem Falle jedenfalls nicht möglich. Denn in ein Signal kann man sich nicht einhacken. Man kann es nur auffangen und gegebenenfalls dechiffrieren. Ein Störfeld hingegen lässt sich nicht dechiffrieren, weil es nichts chriffriert. Es stört einfach nur drahtlose Kommunikation. Jeder Versuch, das Feld aus der Entfernung auszuschalten, muss scheitern, weil man den Befehl ja über Funk geben müsste, der aber ja durch das Feld nicht funktioniert.
Kurz: Grober Logikfehler!
- Der myrtanische Geheimdienst hat auch Superagenten mit Superwaffen - gibt es irgendwo ein Nest mit brillanten Superwissenschaftlern?
- Was ist eigentlich mit den Orks? Gibts die nicht mehr?:(

(Ich hoffe, dass das alles nicht allzu kleinkariert wirkt, aber all diese Fragen sind mir wirklich durch den Kopf gegangen, beim Lesen. Ich weiß, offen gesagt, nicht, ob ich es in meinen Geschichten selbst besser mache. Dazu bräuchte ich wohl einen leser, der ähnlich pedantisch ist, wie ich.)

Auch bis Kapitel 39 sind die Frauen in der Regel nichts als Anhängsel, Zicken oder Opfer, jedenfalls nicht aktiv Handelnde. Aber es deutet sich jetzt zumindest an, dass es sich im Laufe des Fortgangs ändern könnte.
Wie gesagt: Die Ideen sind allesamt richtig gut. Die Kämpfe usw. sind auch wirklich gut geschrieben, spannend usw., aber eben in der genannten Weise nachlässig. Ich denke, dass man mit etwas mehr Sorgfalt sehr viel mehr aus dem Ganzen hätte rausholen können. Die Ideen für die technischen Gerätschaften sind denn auch wirklich zum Teil sehr originell und gut (sofern sie nicht Anspielungen auf klassische Ausrüstung einschlägiger Superagenten wir James Bond, Batman etc. sind, wo sie dann zwar auch nicht schlecht wären, aber eben nicht originell). Auch werden sie in den Kämpfen in kreativer Weise genutzt, so dass die Kämpfe spannend bleiben. Nur werden ihre Auswirkungen nur so partiell und selektiv beschrieben, wie es im Kampf halt grad passt. Das ist so, wie wenn in Star Trek einmal, weil es grad in die Handlung der Folge passt, der Transporter auch durch Schilde teleportieren kann oder ähnliches: Es ist unstimmig und konstruiert.

Rafael und Rita sind für mich keine besonders interessanten Figuren, sondern langweilig und blass. Alle anderen Figuren sind besser gezeichnet. Duval z.B. kommt richtig glaubhaft rüber! Alle Kermesinroten haben viel mehr Charakter und sind viel cooler, als der Protagonist: Selbst Muskelpaket Bruno ist cool. Einige dieser Figuren sind wirklich SEHR gut gelungen!
Insbesondere Urahara ist brillant, die Dialoge mit ihm wirklich toll und witzig, und er wirkt wirklich weise, intelligent, witzig und es ist schade, dass er nicht direkt eingreifen kann oder einen größeren Part hat!
Allerdings finde ich es komisch, dass ausgerechnet Nagur der Forscher der Karmesinroten ist. Hier wäre es vielleicht klüger gewesen, dies einen der "bösen" Magier aus den Spielen sein zu lassen, sprich: Cor Kalom! Kalom wäre einfach der ideale, böse Wissenschaftler gewesen!
Ansonsten ist die Übertragung der Gothic-Charaktere in diese Geschichte zu großen Teilen sehr gut gelungen. Sie nehmen im modernen Khorinis eine ähnliche Stellung ein, wodurch man sich bei vielen die genaue Charakterbeschreibung usw. erspart. Es sind nicht GENAU dieselben, aber eben doch so ähnliche Figuren, dass ihre Funktion in der Geschichte unmittelbar klar ist. Das ist gerade für Kenner der Spiele sehr amüsant!

Sprachlich ist nicht viel zu sagen: Es ist flüssig und gekonnt geschrieben, so dass sie Spannung und der Lesefluss gut unterstützt werden, ohne besonderes Augenmerk auf die Sprache zu legen. Es gibt an manchen Stellen kleinere Fehler, wie etwa den "Regenschauer" zu feminisieren oder ein paar Kasusfehler, nichts schlimmes und nur selten.

Mein Kommentar mag sehr kritisch wirken. Trotz der vielen Dinge, über die ich beim Lesen gestolpert bin, ist die Lektüre gleichwohl sehr unterhaltsam und amüsant. Einige der scherzhaften Elemente sind allzu albern und unnötig, z.B. Gritta oder das Fadenkreuz des Roboters (ZWEI Augen machen EIN Fadenkreuz, das irgendwie sichtbar ist... ähm, ich kanns mir nicht recht vorstellen und denke, dass das bewusst trashig wirken soll).
In weiten Teilen wirkt die Geschichte, als sei sie von "Artemis Fowl" inspiriert, wobei sie auf einem ähnlichen Niveau wie die neueren Teile der Serie ist. Früher hätte ich gesagt, dass die Geschichte fürs Forum deutlich überdurchschnittlich gut sei. Mittlerweile weiß ich nicht mehr, wie hier das Niveau so im Großen ist. Aber in jedem Falle macht die Geschichte Spaß.

John Irenicus
19.04.2013, 20:04
Ich muss mich nochmal einmischen. Nicht, dass ich MiMo die "Verteidigung" seiner Geschichte nicht zutrauen würde, aber...




- MiMos Geschichte spielt ja in einer modernen, zum Teil futuristischen Version der Gothicwelt, wobei Magie im Wesentlichen von Technologie verdängt worden zu sein scheint. Das passt soweit sehr gut und ist weitestgehend auch sehr gut umgesetzt. Allerdings ist es dabei dann komisch, dass die Wissenschaftler einfach so von "magischem Erz" sprechen. Die glauben alle nicht an Magie, aber das Erz wird als magisch bezeichnet? Da hätte man irgendeine andere Bezeichnung finden müssen, finde ich. Irgendwas technokratisches. Sowas wie "energietisch angereichertes Erz" oder sowas, falls es dafür überhaupt einen Namen gäbe, und dies nicht quasi eine Neuentdeckung anomaler Eigenschaften des khoriner Erzes wäre.
Ich finde das eigentlich ziemlich in Ordnung. Einerseits hat man mit den Karmesinroten ja auch Leute, die zumindest mal halbmagische Fähigkeiten haben, die nicht immer nur auf Technologie zurückzuführen sind. Andererseits kann das "magische Erz" eben einfach so heißen, weil es ein traditioneller Begriff ist. Wir sagen ja auch "Hexenschuss" obwohl wir nicht an Hexen glauben, oder sprechen von "Katzengold". Wir schauen uns mit David Copperfield und Hans Klok "Zauberer" und "Magier" an und sprechen nicht von "Illusionskünstlern mit technologischer Unterstützung". Von daher muss der Name eines Gegenstandes nicht immer Rückschlüsse auf die tatsächliche Wahrnehmung bzw. das Wissen über ihn zulassen. Ich finde, so könnte man das schon geradebiegen. Einen Fremdkörper stellt das "magische Erz" deshalb für mich nicht da.


- S. 69: Gritta hat geerbt, ohne verheiratet gewesen zu sein?
Schonmal was von einem Testament gehört?


Eisgolemszene + Magnetwürfel: Gegenstände werden erst angezogen, wenn sie aus Rafaels Tasche draußen sind? Eigentlich müsste es ihm die Tasche aus der Hand reißen!
Der Rest deiner Kritik stimmt wohl, aber hier muss das doch überhaupt nicht sein: Schonmal den Finger zwischen zwei Magnete gehalten? Sie pressen sich dann nicht zwingend von beiden Seiten an deine Haut und zerquetschen deinen Finger - die Anziehungskraft kann schnell verloren gehen und sie fallen an beiden Seiten runter. Nimmt man den Finger weg, können sie aneinanderschnacken. So habe ich es spielerisch mit Lego-Magneten erfahren, dann wird es mit großen ja auch so gehen. :o



- Jesper soll ein Magier sein? Ähm, ok. Aber wenn die Karmesinroten über Magie verfügen, die so mächtig ist... wozu brauchten die dann überhaupt den doofen Roboter?
Wofür brauchen wir motorgetriebene Rasenmäher, wenn wir doch auch welche, die man einfach nur schiebt, haben? Wofür brauchen wir noch CDs, wenn wir schon seit langem DVDs haben? Warum gibt es noch Schallplatten? Fragen über Fragen, die eines aufdecken: Eine fortschrittlichere Methode löst die ältere nicht immer ab, manchmal existieren sie parallel. Und Magiewirken ist sicherlich auch anstrengend - ein Roboter kann einem diese Arbeit dann ja auch abnehmen. Da sehe ich keinen Fehler!



- Wo sollen Xardas und Vatras gemeinsam studiert haben? Die haben ja wohl unterschiedliche Studiengänge belegt, wenn Vatras Arzt ist, Xardas dagegen nicht! Wo haben die eigentlich ihre Lehrstühle, wenn sie Professoren sind? Mir scheint eher, dass die private Forschungsinstitute führen. Da können die freilich Doktoren sein, aber eben nicht Professoren. Dazu braucht es schon eine Uni und einen Lehrstuhl.
Außerdem: Wie kommt man bitte darauf, aus Erz Medizin herzustellen? Komischer Gedankengang, den Vatras da hat!
Man kann auch "gemeinsam" studieren, ohne den selben Studiengang belegt zu haben. Zur Not eben durch Veranstaltungen, die mehreren Studiengängen angegliedert werden.
Man muss auch nicht Inhaber eines Lehrstuhls sein, um sich Professor nennen zu dürfen. In anderen Ländern als in Deutschland (schon in Österreich und Schweiz!) läuft das stellenweise anders, außerdem gibt es den "Professor" auch als Ehrentitel.
Außerdem: Ich selbst hatte ein Semester lang bei einem apl. Prof. - außerplanmäßigen Professor - der wohl bis heute keinen Lehrstuhl hat. Bei Honorarprofessoren ist es ja ähnlich. Eine Uni braucht es auch nicht unbedingt: Es gibt ja auch Fachhochschulen.
Und vielleicht genießen die beiden gerade einfach nur die vorlesungsfreie Zeit und haben Urlaub. :p
Edit: Von emeritierten Professoren mal ganz abgesehen.



S. 149: Sackgasse? Wer baut Sackgassen in Gebäudefluren ein? Da wird ja wohl am Ende zumindest eine Abstellkammer oder sowas sein!
Oh, da ist ja doch eine Tür? Wo kommt die plötzlich her? Oder wars doch keine Sackgasse?
"Sackgasse" muss ja nicht immer bedeuten, dass dahinter gar nichts mehr kommt. Sondern, dass es einfach nicht groß weiter, sondern nur noch zurückgeht. Das typische Verkehrsschild (http://www.wolkdirekt.com/images/600/536046/verkehrsschild-nach-stvo-nr-357-sackgasse.jpg) steht sogar manchmal vor kleineren Einfahrten, die nur zu zwei, drei Häusern führen. Das gilt dann auch als Sackgasse... und dahinter gibt es dann ganz viele Türen. :p
So von der Umgangssprache ist das doch absolut davon gedeckt.


Anmerkung zu diesem Würfeleinsatz: Gewehre haben Metallteile. Entweder müsste der Würfel auf die Gewehre oder die Gewehre auf den Würfel zufliegen: Fixiere den Würfel, aktiviere ihn, und lass ihn die Waffen der Gegner aus deren Händen reißen! Was ist mit Knöpfen, Reißverschlüssen, Grittas Kleingeld usw.? Der Würfel wurde in eine Ecke geworfen und zieht offenbar Kisten an. Müsste er sich nicht sebst auf diese zubewegen? -> Rafael hätte ihn fixieren müssen (am Regal irgendwie festklemmen oder so). Andere Option: Der Würfel sollte sich eigentlich so gegen den Roboter richten, dass der sich um den Würfel wickelt. Das geht ja auch mit einem Gewehr: Wird den Würfel auf den Feind zu, er wird sich ans Gewehr heften und dieses verbiegen!
Viele Waffen bestehen aus großen Mengen Kunststoff, angeblich sollen einzelne Pistolen schon komplett aus Keramik gefertigt worden sein (Glock). Zumindest der Lauf würde bei so einer Fertigung wohl nicht viel taugen, aber wer sagt, dass es in einer so hochtechnologisierten Welt wie in diesem Khorinis nicht doch gelungen ist, eine solche Waffe herzustellen? Viel fehlt ja auch unserer Sicht nicht mehr.



- Rafael trägt das Schwert auf dem Rücken? Also, den möchte ich sehen, der ein Schwert, das er auf dem Rücken trägt, ziehen kann! Da muss der aber verdammt lange Arme haben!
http://youtu.be/IocQ_DZVAU0?t=1m20s

Sir Ewek Emelot
19.04.2013, 20:29
Ja, man kann sicherlich alles irgendwie verteidigen. Aber wenn man erhebliche Verrenkungen machen muss, dann ist es halt nicht mehr sinnvoll. Viele Dingen müssten denn auch in der Erzählung selbst angesprochen werden, da sie sich nicht natürlicherweise einfach so ergeben. So auch, dass die Waffen aus Plastik sein sollen. In dem Falle müsste man eben auch davon sprechen, dass es sich um eine besonders futuristische Waffen handle oder sowas, denn ansonsten geht man als Leser schon davon aus, dass es halt eine normale Maschinenpistole ist.
Auch dass der Magnet durch den Stoff nicht funktioniert: Aber durch den Eisgolem funktioniert er?
Dass Magneten auch durch solche Hindernisse wirken, das sieht man an dem Trick mit der über die Tischplatte wandernden Münze, oder auch an diesen Schwämmen zur Reinigung von Aquarien.
Das mit dem magischen Erz wäre ok, wenn es ein normaler Typ so gesagt hätte. Von einem Wissenschaftler würde ich eher eine wissenschaftliche Ausdrucksweise erwarten. Und nein: Auch wenn die Karmesinroten vielleicht über magische Kräfte verfügen, so glaubt doch sonst niemand an Magie. Rafael glaubt ja nichtmal an Magie, nachdem er in einer magischen Dimension mit einem Magier gesprochen hat! Ich denke, dass die Karmesinroten irgendwie aus Zufall auf alte, verschüttete Gemäuer mit magischen Artefakten (und vielleicht auch Schriften) gestoßen sind. Daher dürfte Dexter ja auch seinen Ring haben.
Das mit der Sackgasse: In dem Falle ist es zumindest erzählerisch problematisch, weil "Sackgasse" erstmal wirklich den Eindruck erweckt, dass man da gar nicht weiterkommt. Wenn man dagegen "Sackgasse mit Tür" oder sowas geschrieben hätte, dann wärs kein Problem gewesen.
Ein Testament, wenn man erst ein paar Wochen zusammen ist? Gritta scheint ja eher nicht der Typ für Langzeitbeziehungen. Wenn sie unbedingt reich sein sollte (vorher hatte man eher den Eindruck, dass sie an sich arm sei, aber sich immer von reichen Typen aushalten lässt), dann hätte man ja eine schöne Geschichte von ihrem ersten Mann erdichten können, in den sie wirklich glücklich verliebt war, der aber auf einer Geschäftsreise verschollen oder in einem Unfall gestorben sei, oder so (was auch eine gute Parallele zu der Gritta im Spiel gewesen wäre). Das hätte der Figur auch gleich noch etwa Profil gegeben, ohne sie substanziell zu ändern.
Das mit den Professorentiteln hätte man da vielleicht auch ruhig mal ausführen können. Vielleicht fällt sowas aber auch nur Akademikern auf, das ist also nicht so wichtig.
Was die Notwendigkeit des Roboters angeht: Jahrzehntelang schon können die Magie, aber warten bis zur Erschaffung des doofen Roboters, bis sie angreifen? Die hätte da stattdessen ja mal einfach gute Waffen kaufen können oder sowas, so dass man auch wieder flexibler gewesen wäre. Der einzige Vorteil des Roboters mag darin bestehen, zugleich die Stadt zu demolieren und so tun zu können, als würde man sie retten. Aber das ginge wohl auch, wenn man einfach ein paar Terroristen ausstattet und bezahlt, und die dann ans Messer liefert oder sowas.

Letztlich geht es auch nicht darum, ob man all diese Punkte erklären kann, wenn man sich die Geschichte entsprechend erweitert denkt, sondern darum, ob sie in der Geschichte erklärt werden. Dem ist aber nicht so. Ich finde die Einwände auch nicht sehr abwegig, diese Erklärungen sind es schon eher.



http://youtu.be/IocQ_DZVAU0?t=1m20s

Genau das meine ich.

Im Übrigen muss die Geschichte nicht verteidigt werden. Diese Punkte sind halt auffälligkeiten.

MiMo
20.04.2013, 16:32
So. Dann mach ich mich jetzt schon mal dankend an den Mammutkommentar. :gratz
Ich gebe zu, dass ich ihn gestern schon gelesen habe, Zeit, ihn auch mit entsprechender Sorgfalt zu beantworten, hatte ich gestern hingegen nicht, weil ich heute noch meine letzte schriftliche Abiturprüfung hinter mich bringen musste. Aber jetzt bin ich frei! :G


Fortgesetzte Beobachtungen und Anmerkungen zu "Vollzeitmann" von MiMo bis Kapitel 39:
Ich werde mich hier auf die PDF-Version beziehen und entsprechende Seitenangaben machen. Da die PDF-Version über den Übersichtsthread erreichbar und sozusagen "offiziell" ist, sollte das gleichwohl nachvollziehbar sein.Das ist es!
Ich meinte, als ich letztens davon sprach, dass sie nicht aktuell ist, auch lediglich, dass die Fehler, die John in den letzten Posts gefunden hat, in der PDF noch nicht korrigiert worden sind. Also alles halb so wild, inhaltlich ist da noch alles identisch.


Nun, zunächst einmal: Die Geschichte bleibt sowohl spannend als auch ideenreich. Jedoch stören mich an manchen Stellen Logikfehler und dergleichen. Dabei ist zu beachten, dass es auch in Fanatsy und Science-Fiction natürlich Logikfehler geben kann, und dass diese natürlich nicht darin bestehen, dass es Magie oder futuristische Technologie gibt. Sondern Logikfehler liegen dann vor, wenn eine Erzählung die in ihr geltenden Gesetze (die nicht mit unseren wirklichen Naturgesetzen übereinstimmen müssen) bricht, also in sich unstimmig ist, sowie wenn sich Figuren unlogisch verhalten (also z.B. ein schlauer Charakter plötzlich dumm handelt, oder Figuren entgegen ihrem Charakter handeln usw.).
Dass es auch in fiktionalen Texten zu Unlogik kommen kann, ist mir vollauf bewusst und das hätte ich auch nie abgestritten.
Nicht einer Meinung bin ich allerdings bei deiner Auffasung, was das unlogische Verhalten von Personen angeht. Du gehst offensichtlich davon aus, dass du das Verhalten eines Charakters exakt voraus berechnen kannst, eben aufgrund der Attribute, die ihnen zugeschrieben worden sind. Das jedoch finde ich absolut unrealistisch. Auch schlaue Charaktere machen mal was Dummes und auch einfühlsame benehmen sich mal grob, ungeschickliche haben mal einen geschickten Tag oder Pechnasen einen glücklichen Zufall. Das wär doch arg schwarz-weiß, wenn dem nicht so wäre.
Genauso würde ich argumentieren, wenn sich ein Charakter anders verhält, als man es erwartet. Dann hat mal halt noch nicht alle Facetten dieses Charakters gesehen. Oder aber es gibt irgendeinen Grund für die neue Ausrichtung des Handelnden. Für Banalitäten reichen da ja auch Banalitäten.
Im echten Leben sagt man sich ja schließlich auch nicht bei jeder Kleinigkeit "Wieso hat der das denn so gemacht, das hätte ich anders von ihm erwartet!" sondern nur in ganz seltenen Gelegenheiten. Sonst nehmen wir es eben einfach hin, dass er etwas so macht, wie er es eben macht, weil das unser Charakterbild von ihm bestimmt. Wir schließen nicht vom Charakter eines Fremden auf das, was er tut, sondern von dem, was er tut, auf den Charakter des Menschen.

Nur mal so am Rande. :D

Ich gehe die Fragen, die ich an die Geschichte habe, einfach mal der Reihe nach durch (ähnlich wie bei "Die Runen des Blutmagiers"):

- Relativ früh in der Geschichte: Nachtisch und Nachttisch sind nicht dasselbe!Jo, geb ich dir recht!

- Zu sagen, dass Rafael wahre Arbeit einem Bürojob beim Geheimdienst ähnlich sei, ist Unsinn. Ein Bürojob ist ja wohl mal was ganz anderes, selbst einer beim Geheimdienst!Naja, Geheimdienste haben sich auch um die sicherheitspolitische Lage zu kümmern. Die Tätigkeit mag eine gänzlich andere sein, der Themenbereich überschneidet aber schon.
Vielleicht änder ich das, ich lass mir das noch mal durch den Kopf gehen.

- MiMos Geschichte spielt ja in einer modernen, zum Teil futuristischen Version der Gothicwelt, wobei Magie im Wesentlichen von Technologie verdängt worden zu sein scheint. So kann man das finde ich gar nicht sagen. Magie von der Technik verdrängt? Die Gothicwelt kennt keine magischen Kommunikations- oder Fortbewegungsmittel. Eigentlich haben Magier und Paladin Magie immer nur zum Kämpfen, Licht und Feuer machen verwendet. Sie war nie so verbreitet, wie es die Technik heute bei uns oder in Vollzeitmann ist.
Das passt soweit sehr gut und ist weitestgehend auch sehr gut umgesetzt. Allerdings ist es dabei dann komisch, dass die Wissenschaftler einfach so von "magischem Erz" sprechen. Die glauben alle nicht an Magie, aber das Erz wird als magisch bezeichnet? Da hätte man irgendeine andere Bezeichnung finden müssen, finde ich. Irgendwas technokratisches. Sowas wie "energietisch angereichertes Erz" oder sowas, falls es dafür überhaupt einen Namen gäbe, und dies nicht quasi eine Neuentdeckung anomaler Eigenschaften des khoriner Erzes wäre.Johns Erklärung finde ich einleuchtend - deinen Einwand gegen diesen jedoch nicht. Auch die entsprechende Fachschaft wird einen Hexenschuss wohl immer noch Hexenschuss nennen und nicht den lateinischen Namen dafür verwenden. Wer verstünde sie denn dann noch?

Aber Johns Einwurf dazu mal beiseite, muss ich dir recht geben. Da hätte ich mir echt einen anderen Namen zurechtlegen sollen. Auch wenn es dann sehr schwer geworden wäre, zu verdeutlichen, dass es genau dasselbe Erz ist, auf das Rhobar einst so scharf war.

- Seite 33: Rafael ärgert sich, dass Xardas ihm nicht früher mitgeteilt hat, dass er sich für Erz an Vatras wenden solle. Aber das hat Xardas doch getan, sonst hätte Rafael gar nicht bei Vatras angerufen!Ich meine mich zu erinnern, dass Rafael durch eine Internetrecherche herausbekam, dass Vatras ein Spezialist auf diesem Gebiet ist und ihn deshalb anrief.

- Rafael bekommt keinerlei Gehalt. Xardas kann sich total teuren, futuristischen Kram leisten, aber nichtmal ein bescheidenes Gehalt für Rafael? Also wenn ich ein Superwissenschaftler wäre, der ein eigenes Forschungsinstitut unterhalten kann, das sich den teuersten Kram leistet, um damit einen Superhelden mit Waffen auszurüsten, dann würde ich zumindest auch ein hinreichendes Gehalt für den Superhelden zu dessen Lebensführung abzwacken. Für Rafaels Privatleben wäre ja ein Gehalt im Wert von 2000 Euro pro Monat genug.Ja, dass Rafael kein Gehalt bekommt ist in der Tat ein Punkt, mit dem ich auch nicht zufrieden bin. Dass Xerwas ihn bezahlen soll, finde ich aber abwegig. Düsentrieb bezahlt Phantomias schließlich auch nicht, obwohl der im echten Leben arbeitslos ist. Xerwas hat dazu ja auch gar keinen Grund. Er hat von Rafael ja schließlich nichts als Kosten und keinerlei Profit. Er unterstützt Rafael ja auch nur freiwillig. Geld bekommt er dafür auch nicht. Es ist auch gar nicht sein Forschungsinstitut. Er ist da nur einer der Mitarbeiter, der allein an seinem Projekt arbeitet - und die Gelder für dieses immer ein wenig höher ansetzt, damit er noch was für Rafaels Waffen übrig hat (das wird später noch am Rande erklärt). Der muss also auch ziemlich sparsam mit seinem Geld sein, damit er überhaupt an neuen Waffen arbeiten kann.
Interessant wäre in diesem Zusammenhang vielleicht, wie Rafael und Xerwas sich überhaupt kennengelernt und das alles seinen Anfang genommen hat. Vermutlich wär das der einzige Weg, um das alles mal wirklich plausibel wirken zu lassen, aber leider habe ich diese Szene nie geschrieben.
Dass die Waffen so immens teuer sind, ist übrigens gar nicht gesagt. Es ist schließlich eine in der Zukunft angesiedelten Welt. Technologie, die zu unserer Zeit noch unerschwinglich war, ist zu Rafaels Zeit vermutlich total billig.
Da Rafaels Waffen aber weit über dem durchschnittlichen Technologielevel der Vollzeitmannschen Zeit liegen, gebe ich zu, dass viele von ihnen ne Ecke teurer sein müssten. :)
Allerdings ist anzunehmen, dass Xerwas diese Sachen über Jahre hinweg für Rafael entwickelt hat. Nicht viele Jahre, aber einige. Sonst wär das bestimmt nicht so viel.
Klar sind das jetzt wieder Rechtfertigungen, aber das ist finde ich etwas, dass man nicht zwangsweise erwähnen muss, sondern wo der Leser sich das auch denken kann und nicht gleich von einem Logikfehler ausgehen muss. Das gilt auch für viele andere Stellen.

- Die Karmesinroten sind reich genug, um sich ein Labor und die Materialien für einen Superroboter zu leisten, hausen aber trotzdem in der Kanalisation im Dreck? Wenn sie so viel Geld haben, wozu tun sie das ganze dann? Wenn nicht, woher haben sie dann die Materialien und technischen Mittel?Zum Beispiel für diese. :p
Die Karmesinroten könnten schließlich gesuchte Verbrecher sein und deshalb im Untergrund leben. Sie könnten sich die nötigen Materialien für den Roboter auch über Jahre hinweg zusammengestohlen haben. Da gibt es wieder so einige Erklärungen, die relativ offensichtlich sind meiner Meinung nach. Zumindest ersteres wird später auch noch offenbart. Ich spoiler dich da jetzt ganz frech. :p

- Gespräch mit Urahara so um die Seite 63: Wie blöd ist Rafael, dass er nicht darauf folgert, dass Uriziel das Schwert ist? Er hat ein Schwert in einem Tempel aus einem Stein gezogen, um das herum komische Lichtnebel waberten, und ist plötzlich in einer Geisterwelt... und spricht mit einem Kerl in langer, blauer Robe, der von Magie, einem Ding namens "Uriziel" und einem magischen Schwert spricht... und Rafael kommt nicht drauf, dass das Schwert, das er berührt hat, das ist, wovon der Typ da redet und dass es Uriziel heißt? Ähm, also entweder ist der ein Bisschen schwer von Begriff, oder aber er hat in seinem Leben noch niemals einen Fantasyroman gelesen oder einen Fanatsyfilm geguckt!Ja, jetzt, wo ich diese Szene noch mal gelesen habe, muss ich zugeben, dass Rafael da ab einer bestimmten Stelle dümmlich wirkt. :D
Da verwirrt ihn die magische Sphäre wohl.

- S. 59: Sich selbst als Retter darzustellen und sogar Rafaels Heldentaten zuzuschreiben ist ein wirklich guter Plan von den Karmesinroten!Mit dieser Bemerkung weiß ich nicht wirklich was anzufangen. Das ist hier doch prinzipiell eine Sammlung von Kritikpunkten, weshalb ich den Verdacht habe, dass hier eine Portion Ironie mitschwingt. Sicher bin ich mir da aber nicht. Vertrackt. :D

- S. 69: Gritta hat geerbt, ohne verheiratet gewesen zu sein?Joa, da hat John ja schon was zu gesagt. Dass das nicht weiter ausgeführt wurde, finde ich wieder nicht so schlimm. Wenn da steht, dass es so ist, dann ist es halt so. Wenn da nicht steht, wie, warum und von wem, dann scheint das egal zu sein.

- S. 73 im ersten Kapitel, wo Duval vorkommt: Gritta merkt nix, obwohl sie so neugierig ist? Bei ihrer Neugierde hätte eine gute Beobachtungsgabe besser zum Charakter gepasst. So wird einfach nichts gutes an der Figur gelassen, was ich für übertrieben halte.Was soll sie denn merken? Dass sie schematisch auf ihre Loyalität zu den Karmesinroten ausgehorcht wird? Mehr als skeptisch werden, ist da meiner Meinung nach nicht drin. Man würde da doch nicht direkt aufspringen und sagen: "Das ist doch alles Betrug!" Dafür fehlt es einem doch total an Sicherheit.

- S. 86, Abuyin spricht von Rafaels untrüglichem Scharfsinn... naja!Tjoa. Dann scheint Abuyin ein sehr loyaler Freund zu sein.

- Die Stadtbevölkerung ist ziemlich blöde, das mit den Karmesinroten einfach so hinzunehmen und denen alles zu glauben. Man ist bei uns ja schon extrem alarmiert, wenn ein Präsident einen unhöflichen Anruf bei der Bild-Zeitung macht, vom Austausch von Chefredakteuren und ähnlichen Posten mit Parteifunktionären ganz zu schweigen! Auch die Affäre um die Einflussnahme bei den öffentlich-rechtlichen Sendern damals durch Roland Koch hat hohe Wellen geschlagen, usw.: Ich denke, dass die Bevölkerung schon sensibler für solche Sachen ist. Außerdem: Gibt es in ganz Khorinis nur EINE Nachrichtenagentur?Vielleicht ja, vielleicht nein. Der Name spricht ja eigentlich dafür. Vielleicht ein Patent auf Newssticks, das nicht herausgerückt wird, weshalb die NSZ alle Konkurrenten verdrängt hat. Im Prinzip ist das doch wieder egal. Eindeutig ist, dass die Bevölkerung nichts ahnt. Und ich finde, wenn man das glauben will, dann kann man das noch glauben. Schließlich war die Bevölkerung von dem "Terroranschlag" bestimmt sehr geschockt und dadurch leicht zu beeinflussen. Das sieht man doch auch gerade jetzt wieder. Wieso muss Obama extra betonen, dass nicht gleich eine ganze Völkergruppe für die Boston-Sache verantwortlich gemacht werden soll? Weil das leicht passiert. So wie in Vollzeitmann mit der alten Regierung.
Ja, das ist eine der wackligsten Angelegenheiten in der Story, weil ich da wirklich nachlässig war, aber alles in allem doch noch gerade so konsistent. Nicht narrensicher, aber schlüssig. Schätze ich.

Wozu nutzen die eigentlich diese Sticks? Kann man sowas nicht auch übers Internet machen, so dass man sich die Nachrichten direkt auf den Reader laden kann? Und was passiert mit den alten Sticks? Das ist doch enorme Masse an Elektromüll, der da entsteht! Die Idee, Papierzeitung durch e-Reader zu ersetzen ist sehr gut, aber die Umsetzung nicht so.Vermutlich aus dem gleichen Grund, aus dem es auch heute noch Papierzeitungen gibt. (Auch wenn es sie vielleicht bald nicht mehr gibt. :D)
Vielleicht auch nur, weil sich über Internet nicht so viel Geld damit machen ließe, weil es sich einfach einer downloadet und an alle weiterschickt.
Vielleicht werden die Sticks auch einfach ähnlich unserer Batterien zurückgegeben und wiedervewendet.

- Eisgolemszene + Magnetwürfel: Gegenstände werden erst angezogen, wenn sie aus Rafaels Tasche draußen sind? Eigentlich müsste es ihm die Tasche aus der Hand reißen! Was ist mit den anderen Autos in der Garage? Was ist mit Rafaels Knöpfen, Gürtelschnalle, Reißverschluss usw.?
Ernsthaft: Die Idee mit dem Magnetwürfel ist großartig! (Erinnert übrigens an einen bestimmten Zauber aus DSA, wo aber den Regeln gemäß die oben genannten Probleme auftreten würden.) Aber auch hier ist die Umsetzung wieder schlecht, weil sie nachlässig ist, die Hälfte der Auswirkungen vergisst und somit inkonsequent wirkt.Gürtelschnalle und Knöpfe besitzt Rafaels Superhelden-Neoprenanzug nicht. :o Die Tasche vielleicht, vielleicht auch nicht. So wie es scheint nicht, sonst würde sie ja angezogen. Offensichtlich ist es Xerwas gelungen magnetisch isolierendes Material für sie zu verwenden.
Aber ja, im Zusammenhang mit dem Magnetwürfel gibt es viele Zweifelhaftigkeiten. Der würde vermutlich einfach nicht so funktionieren, wie er es in der Story tut. Damit fällt er voll durchs Raster und ist untendurch.
Ich hoffe einfach, dass die meisten Leser sich wie ich auch sagen, dass er für so coole Szenen sorgt, dass der Rest verkraftbar ist. :D


- Jesper soll ein Magier sein? Ähm, ok. Aber wenn die Karmesinroten über Magie verfügen, die so mächtig ist... wozu brauchten die dann überhaupt den doofen Roboter?John hat da ja schon in die richtige Richtung argumentiert, aber er kennt ja auch schon den Rest der Geschichte. Das ergibt schon Sinn (hoffe ich).
Aber auch aus jetziger Sicht lässt sich doch schon sagen, dass Nagur selbst anscheinend keine magischen Fähigkeiten besitzt. Somit wäre es doch dumm von ihm, wenn er all seine Forschung über den Haufen wirft und die Entwicklung einstellt, nur weil andere Magie können. Außerdem kann der Roboter Sachen, die Magie nicht kann. Und Magie kann Sachen, die der Roboter nicht kann.
Ich wiederhole noch mal von oben, dass Technik und Magie auf keinen Fall das komplett gleiche Anwendungsfeld aufweisen. Eigentlich lassen sie sich fast nur auf dem Gebiet des Kämpfens so wunderbar vergleichen. :D

- Wo sollen Xardas und Vatras gemeinsam studiert haben? Die haben ja wohl unterschiedliche Studiengänge belegt, wenn Vatras Arzt ist, Xardas dagegen nicht! Wo haben die eigentlich ihre Lehrstühle, wenn sie Professoren sind? Mir scheint eher, dass die private Forschungsinstitute führen. Da können die freilich Doktoren sein, aber eben nicht Professoren. Dazu braucht es schon eine Uni und einen Lehrstuhl.Da schließe ich mich tatsächlich mal ganz schlicht und ergreifend John an.
Und dass man das erklären muss, finde ich nicht. Spielt ja keine Rolle. Ja, es würde den Charakteren mehr Tiefe geben, aber Charaktertiefe mangelt es auch bei allen anderen von Vollzeitmann, da sind die beiden jetzt auch nicht mehr der Tropfen, der das Fass ohne Boden überlaufen lässt. :p
Eines der besten Beispiel, wo das genauso gehandhabt wurde, ist wohl Professor Eich ist Pokemon. §ugly

Außerdem: Wie kommt man bitte darauf, aus Erz Medizin herzustellen? Komischer Gedankengang, den Vatras da hat!Offensichtlich gab es Gründe dafür. Die aber nun wirklich vollkommen irrelevant sind. Vatras' Forschungen werden zu gegebener Zeit entnebelt. Ob dich das zufrieden stellen wird, vermag ich aber nicht zu sagen.

- S. 114: Xardas lobt Rafael, Thorus mit einem Speicherchip ausgetrickst zu haben. Zuvor beim Kampf mit dem Golem hieß es noch, dass Rafael gegen diesen dieselben Minen einsetzt, wie schon gegen Thorus. Was denn nun?Da kann ich dir auch nicht weiterhelfen. :(

- Xardas macht eine Recherche bezüglich der namensbekannten Karmesinroten. Beim Versuch, in den Zentralrechner der Polizei einzudringen, bekommt er einen Virus. Dann dringt er in den Privatrechner von Hagen ein, findet dort Informationen, die aber von dem Virus zerstört werden.
Wann und wie soll der Virus denn wirken? Gleich, wenn man versucht, sich einzuhacken? Erst dann, wenn man diese Daten hat? Woher sollten die Karmesinroten von solchen Daten wissen und ein Virus schreiben, das extra erst dann aktiv wird, wenn diese Daten von Hagens Privatrechner geholt werden? Wieso haben die Karmesinroten nicht vorher schon Hagens Privatrechner durchsucht? Wieso benutzt Xardas trotz seiner Intelligenz ein zweites Mal denselben Computer, nachdem er ein verseuchtes, feindliches System erfolglos zu hacken versucht hat?
(Denselben Fehler macht Q im neuen Bond-Film übrigens auch.)
Diese Vorgänge wirken auf mich nicht plausibel, sondern eher konstruiert.Das ist doch gerade das schöne an Science Fiction. Man muss sich nicht überlegen, wie genau das funktioniert. Man muss einfach nur sagen, dass es funktioniert. Klar hat auch das Grenzen, aber die sind hier in meinen Augen überhaupt nicht angetastet.

- Rita bleibt fügsame Hausfrau, die bei Ankunft ihres Mannes zu kochen beginnt, und lästert außerdem über armer, alter Frauen Missgeschick? Also das mit der Mülltonne war wirklich nicht lustig, und als gute Nachbarin hätte Rita ja vielleicht mal Hilfe anbieten können, statt aus dem Fenster zu gaffen und sich darüber zu beömmeln!:oWas war denn da mit ner Mülltonne? §ugly
...
Ja gut, sooo witzig find ich das auch nicht. Aber ich müsste lügen, um zu sagen, dass ich noch nicht über vergleichbares gelacht habe. Über sowas lacht man vermutlich nur, wenn man diese Person auch wirklich gut kennt. Wenn man mit seinen Freunden irgendwo ist und einem was Dummes passiert, lacht man den doch auch aus.
Und schrullig heißt nicht zwangsweise alt!


- Kap. 27+28: Titel tauschen! In Kap. 27 versucht Rafael noch nicht, Lucci zu rekrutieren. Das versucht er erst in Kap 28. In Kap. 27 lernt er Lucci kennen, weshalb man das Kapitel "Lucci" nennen könnte. In Kap 28. versucht er, ihn zu rekrutieren, so dass man es "Anwerbung" (vielleicht mit Fragezeichen) nennen könnte.Aber in Kapitel 27 beschließt Rafael, Leute anzuwerben. Und in Kapitel 28 geht es dann erst richtig zentral um Lucci.
Dein Vorschlag ist trotzdem reizvoll, ich überleg mir das noch.

- Lucci bekommt einen Schlag vom Elektroschocker ab. Zwei Dinge: Erstens wurde der Schocker doch durch Bruno zerstört. Zweitens sollte der Schocker Lucci doch wohl auknocken? 1. Ja, wurde er. Aber Rafael hat den natürlich wieder repariert. Ich bin mir gar nicht sicher, ob ich das erwähnt habe, oder nicht. Manchmal hab ich das, manchmal nicht. Das ist ja auch so ein ziemliches Klischee: Wenn die Ausrüstung mal kaputt geht, ist sie beim nächsten Abenteuer wieder heil.

- "Schauer" ist ein Maskulinum! (S. 133)Jawohl!

- Rita vertraut ihrem Mann nicht, und ist auf ihn statt auf Lucci sauer? Also ich würde erstmal davon ausgehen, dass meine Freundin im Recht ist, und ihr Kontrahent im Unrecht!Sie ist auf beide sauer. Und fände es natürlich auch toll, wenn Lucci sich bei Rafael entschuldigen würde. Ganz unabhängig davon, wer Schuld hat, möchte sie aber, dass Rafael sich entschuldigt, weil dieser Lucci geschlagen hat. Also ich find das ganz verständlich. §kratz

- Kap. 29: Aaaalso: Rafael hat sich und seine Familie gerade einem Karmesinroten zu erkennen gegeben, die ja nun in diktatorischer Manier die Stadt beherrschen. Also ist zu erwarten, dass die als nächstes ihn und seine Frau, deren Schwester usw. verfolgen werden. Er aber geht nach Hause schlafen und überlegt, wie er sich mit seiner Frau aussöhnen kann? Ich würde an der Stelle meine Frau/Freundin packen, sie irgendwo in Sicherheit bringen, wo die Bösen sie nicht finden und ihr erklären, dass man erstmal untertauchen muss. Dass Lucci ihn nicht verrät, kann er ja nicht wissen. Hier kommt Rafael also doch ziemlich strunzdumm rüber, denn er setzt nicht nur sich selbst, sondern auch Rita der Gefahr von Entführung oder Verhaftung, Geiselnahme, Folter usw. aus (was die Karmesinroten halt so machen).Eigentlich nicht. Er ist ja nicht zu Lucci hingegangen und hat gesagt: "Hey, ich bin derjenige, der nachts als Superheld rumturnt und sich letztens mit eurem Roboter und eurem Meister geprügelt hat!". Er hat lediglich Zweifel an den Karmesinroten geäußert. Und ein paar seiner Waffen eingesetzt. Allzu viele hatte er davon aber ja gar nicht dabei, wenn ich mich recht erinnere. Und ein Stromschocker ist ja nichts, was nicht auch jeder normale Bürger mit sich rumtragen könnte. Da hätte ich es reichlich übertrieben gefunden, wenn Rafael gleich mit Rita untertaucht, die ihn doch im Moment sowieso nicht so toll findet. Und die Karmesinroten brauchen von Rafael doch auch gar nicht viel zu befürchten. Klar, es ist vielleicht kein Zufall, dass Duval am nächsten Morgen vor seiner Tür steht, aber wo kämen die Karmesinroten denn hin, wenn sie jeden Zweifler verschwinden ließen? Dazu gibt es ja gar keinen Grund.

- S 139 -> Bei der Schwester, Idiot! Wo sonst soll eine Frau wohl sein, nachdem sie sich mit ihrem Mann so gestritten hat, dass sie auswärts übernachten will?:rolleyes:Es soll ja auch Frauen geben, die beste Freundinnen haben. Hab ich Rita so soziopathisch dargestellt? :D

- S 140: Stützpunkte? Rafael hat doch noch gar keine Stützpunkte der Karmesinroten gesehen. Und was quasselt Xardas, der Superwissenschaftler, von "ungefähr zehn Sekunden"? Sind es nun zehn oder nicht? Ich würde hier von so einem Wissenschaftler schon eine genauere Angabe erwarten, zumal sowas ja auch wichtig sein kann.Vielleicht kann er die Zeit nicht auf die Tausendstel Sekunde bestimmen? Man kann schließlich nicht alles berechnen. Und außerdem ist die Handlungsanweisung doch auch so klar: Stick reinstecken, warten, rausziehen. Als würd Rafael sich daneben stellen und auf den Sekundenzeiger seiner Armbanduhr gucken.
Das finde ich zumindest tatsächlich mal haarspalterisch. :D Und ja, auch Akademiker machen oft ungefähre Angaben.

- S. 145 Gritta holt eine SALBE für eine gebrochene Nase? Ähm, nagut, die Salbe, die Knochenbrüche heilt, will ich sehen! Und wieso ist Rafael nur ihr "Fastschwager"? Ich dachte, er und Rita wären verheiratet.Naja, Salbe trägt man wirklich auf geschwollene Nasen auf. Zum Abschwellen. Der Fehler liegt wohl eher darin, dass Rafael gar nicht wegen der Nase zum Arzt geht. §kratz
Und nein, sie sind nicht verheiratet.

- Kap. 33: Jetzt ist Gritta die schwache, wehrlose Frau, die völlig überzogen schockiert ist und nur eine Puppe. Bei einem männlichen "Zivilisten" hätte man es wohl nicht so geschrieben, was wohl der Grund ist, wieso immer nur Frauen in so Notlagen geraten.Aber die verhätschelte Gritta soll voll taff einem wild um sich ballernden Fremden entgegentreten. Was soll sie denn deiner Meinung nach sonst tun?
Das ausgerechnet Gritta in diese Lage gerät, hängt wohl damit zusammen, dass ich Lucci und Rafael für einen kurzen Moment an einem Strang ziehen lassen wollte.

Rafael ist ein dummkopf, das Störfeld erst zu vergessen. Geht. Der hat genug anderes um die Ohren.

S. 149: Sackgasse? Wer baut Sackgassen in Gebäudefluren ein? Da wird ja wohl am Ende zumindest eine Abstellkammer oder sowas sein!
Oh, da ist ja doch eine Tür? Wo kommt die plötzlich her? Oder wars doch keine Sackgasse?Da stimme ich John wieder umstandslos zu. "Sackgasse" heißt für mich eigentlich nur, dass da ein Gang oder eine Straße oder was auch immer zu Ende ist.

Die Minen sollen so schwach sein, dass sie einen Menschen nicht aufhalten? Dann sind sie ja nutzlos, wozu wurden die Dinge entwickelt, und wieso benutzt Rafael sie überhaupt?Ich versteh den Einwand sehr gut. Man könnte allerdings auch gegenhalten, dass sie ja schon was gebracht haben. Aufgehalten haben sie ihn schließlich. Nur nicht endgültig. Sie haben Zeit verschafft. Und vielleicht ist die Mikrotechnologie nicht weit genug fortgeschritten um noch effizientere Bomben herzustellen?

S 152: Stimmt nicht, Jespers kühle und berechnende Art ist viel schrecklicher, als Vulkanovs blöder Irrsinn! Vulkanov ist der Typ, den man überlisten kann, weil er in seinem Irrsinn unvorsichtig wird. Jesper dagegen nicht, was ihn dann auch unheimlicher macht. Dass Gritta vielleicht Vulkanoc schrecklicher fände, das ist ok. Aber der professionelle Rafael?Ansichtssache. Jesper hat nie ein Anzeichen gemacht, Rafael von der einen Sekunde auf die andere zu töten. Etwas, das in der Tat geschähe, wenn Vulcanov träfe.

Mo und Meldor kommen hinzu, und bedrohen Rafael mit Schusswaffen. Dem macht das offenbar Angst, aber... ist der Magnetwürfel nicht noch aktiv? Er ist doch eh schon so postiert, dass die Kugeln nicht treffen würden!Da fehlt mir jegliches Gegenargument. Hast recht. :D

Anmerkung zu diesem Würfeleinsatz: Gewehre haben Metallteile. Entweder müsste der Würfel auf die Gewehre oder die Gewehre auf den Würfel zufliegen: Fixiere den Würfel, aktiviere ihn, und lass ihn die Waffen der Gegner aus deren Händen reißen! Was ist mit Knöpfen, Reißverschlüssen, Grittas Kleingeld usw.? Der Würfel wurde in eine Ecke geworfen und zieht offenbar Kisten an. Müsste er sich nicht sebst auf diese zubewegen? -> Rafael hätte ihn fixieren müssen (am Regal irgendwie festklemmen oder so). Andere Option: Der Würfel sollte sich eigentlich so gegen den Roboter richten, dass der sich um den Würfel wickelt. Das geht ja auch mit einem Gewehr: Wird den Würfel auf den Feind zu, er wird sich ans Gewehr heften und dieses verbiegen!
Erneut: Im Prinzip kluge, sehr tolle Ideen, was den technischen Firlefanz und die Kämpfe betrifft, aber dann doch nur halbgare Umsetzung!Wenn die Regale aus Metall sind, würde er sich doch schon automatisch an diesen festsetzen. Wenn. :D
Ansonsten verweise ich auf das, was ich oben schon zu dem Magnetwürfel geschrieben habe.

- S. 155: Ok, Lucci ist also Gritta gefolgt, aus Sorge, ihr könne was passieren. Wieso ist er dann nicht gleich selbst die Medizin holen gegangen? Wär es nicht komisch gekommen, ihr da so vehement zu widersprechen? Sind seine Sorgen vielleicht erst gekommen, als sie weg war?

- S 158: Das mit Krankenhaus war doch nicht vor einer Woche! Und was für ein Zufall, das ausgrechnet in dem Raum eine alte Kamera hängt!Die Zeitangabe ist echt ein eindeutiger Fehler! Den hab ich sofort korrigiert. Danke!
Was hast du gegen Kameras? Auch neumodische, optische Überwachsungsanlagen werden doch immer noch als Kameras bezeichnet, oder irre ich mich?

- S. 160: Wieso sucht Rafael nicht einfach eine Tür mit dem Hinweis "Zentralrechner", wenn die Türen doch beschriftet sind? In einem Zeitungsgebäude wird es ja wohl wirklich keine Geheimgänge geben! Auch lassen sich in den 3 Tagen, die die Karmesinroten regieren, doch nicht einfach mal geheime Keller und Geheimgänge bauen, zumal das ohnehin nicht gerade plausibel ist, das ausgrechnet im Zeitungsgebäude zu machen! Grundsätzlich sind die folgenden Ideen ja gut, wenn es nur nicht in der NSZ stattfände, sondern in einem glaubhaften Hauptquartier der Karmesinroten, in einem Militärstützpunkt, einem Geheimlabor, dem Polizeipräsidium... egal, hauptsache nicht sowas Banales wie dem Zeitungsgebäude!Er sucht doch genau so nach dem Zentralrechner oder nicht? §kratz
Ja, stimmt wohl. Da kann man sicher auch wieder Gründe für finden, da es ja die einzige und vielleicht sogar verstaatlichte Nachrichtenagentur ist (zumindest wär das bei einem Monopol naheliegen). Letztendlich muss man das aber wohl mal wieder einfach so hinnehmen. Nicht gut für das Niveau der Story, aber leider Tatsache. :D

S. 166: Was beschwert sich Urahara denn? Rafael hat doch gefragt, wieso Urahara noch existiert! Zumindest hat er auf die Frage, ob er sich nicht frage, wieso Urahara noch existiere, mit "ja" geantwortet, nur zwei Seiten vorher.Er hat die Frage bejaht, ob er sich diese Frage stellt, er hat die Frage aber nicht (laut) gestellt. Das ist schon ein Unterschied.

- Rafael trägt das Schwert auf dem Rücken? Also, den möchte ich sehen, der ein Schwert, das er auf dem Rücken trägt, ziehen kann! Da muss der aber verdammt lange Arme haben!Da bin ich ganz stumpf von der G3-Manier ausgegangen, weil ich nicht dein Eindruck hatte, dass es sonderlich bequem ist, ein Schwert an der Seite zu tragen. Johns Video hat mich aber endgültig davon überzeugt, dass man sein Schwert nicht auf dem Rücken tragen sollte, wenn es so lang ist wie Uriziel. §ugly

- Mensch Rafi! Nicht quasseln, sondern schießen!:rolleyes:^2^

- Wie kann das Störsignal ausgeschaltet werden, ohne direkt an seine Quelle zu gelangen? Es ist ja plausibel, es zu umgehen, wenn es nur bestimmte Frequenzen stört. Aber wenn es einfach jede drahtlose Kommunikation stört, wie soll man es dann umgehen? Man müsste es schon abschalten, was nur am Gerät selbst geht, oder abschirmen, was auch nur am Gerät selbst geht. Oder man müsste ein "Gegenfeld" erzeugen, also eine Art "Antistörfeld", aber dafür muss man wissen, wie das Störfeld funktioniert, wozu man auch an die Quelle kommen muss. Außerdem muss man dann auch einen Antistörfeldemitter bauen, was mal eben so in 15 Minuten auch nicht geht. Wie also konnte Nagur das Störfeld ausschalten? Das ist schlicht unmöglich, zumal er offenbar nur einen Computer benutzt. Woher kriegt er Messdaten über die Natur des Störfeldes?
Alternativ könnte er noch eine andere Kommunikationsmethode einsetzen, die nicht gestört wird. Aber dafür müsste der Roboter dann auch Rezeptoren haben.
Hacken ist in dem Falle jedenfalls nicht möglich. Denn in ein Signal kann man sich nicht einhacken. Man kann es nur auffangen und gegebenenfalls dechiffrieren. Ein Störfeld hingegen lässt sich nicht dechiffrieren, weil es nichts chriffriert. Es stört einfach nur drahtlose Kommunikation. Jeder Versuch, das Feld aus der Entfernung auszuschalten, muss scheitern, weil man den Befehl ja über Funk geben müsste, der aber ja durch das Feld nicht funktioniert.
Kurz: Grober Logikfehler!Nein, finde ich nicht. Hier gilt dasselbe, was ich auch schon zu dem Hackerangriff von Xerwas gesagt habe. Nur weil unsere heutige Technik das nicht kann...
Wie funktioniert denn eigentlich Rafaels Eisstrahler? Ist das etwa kein Logikfehler? Das geht doch gar nicht!

- Der myrtanische Geheimdienst hat auch Superagenten mit Superwaffen - gibt es irgendwo ein Nest mit brillanten Superwissenschaftlern?Ne Hand voll reicht doch. :D

- Was ist eigentlich mit den Orks? Gibts die nicht mehr?:(:dnuhr:


(Ich hoffe, dass das alles nicht allzu kleinkariert wirkt, aber all diese Fragen sind mir wirklich durch den Kopf gegangen, beim Lesen. Ich weiß, offen gesagt, nicht, ob ich es in meinen Geschichten selbst besser mache. Dazu bräuchte ich wohl einen leser, der ähnlich pedantisch ist, wie ich.)
Ich finde es kleinkariert und dich pedantisch, aber nicht im negativen Sinne. Es stört mich nicht, wenn jemand so viel nicht ausfallend formulierte konstruktive Kritik zu einer meiner Geschichten äußert. Erst recht nicht, wenn es um Vollzeitmann geht, wo ich mir sehr wohl bewusst bin, dass es da so einige Fehler drin gibt.
Ich bin mir auch bewusst, dass ich nicht mal gegen die Hälfte der "Anklagepunkte" stichhaltige Gegenargumente bringen konnte, aber da kann ich ja auch nichts dran ändern. :D

Auch bis Kapitel 39 sind die Frauen in der Regel nichts als Anhängsel, Zicken oder Opfer, jedenfalls nicht aktiv Handelnde. Aber es deutet sich jetzt zumindest an, dass es sich im Laufe des Fortgangs ändern könnte.Lilly und Batty hatten ihren Auftritt bereits!

Wie gesagt: Die Ideen sind allesamt richtig gut. Die Kämpfe usw. sind auch wirklich gut geschrieben, spannend usw., aber eben in der genannten Weise nachlässig. Ich denke, dass man mit etwas mehr Sorgfalt sehr viel mehr aus dem Ganzen hätte rausholen können. Die Ideen für die technischen Gerätschaften sind denn auch wirklich zum Teil sehr originell und gut (sofern sie nicht Anspielungen auf klassische Ausrüstung einschlägiger Superagenten wir James Bond, Batman etc. sind, wo sie dann zwar auch nicht schlecht wären, aber eben nicht originell). Auch werden sie in den Kämpfen in kreativer Weise genutzt, so dass die Kämpfe spannend bleiben. Nur werden ihre Auswirkungen nur so partiell und selektiv beschrieben, wie es im Kampf halt grad passt. Das ist so, wie wenn in Star Trek einmal, weil es grad in die Handlung der Folge passt, der Transporter auch durch Schilde teleportieren kann oder ähnliches: Es ist unstimmig und konstruiert.Nicht, dass du mir was unterstellt hättest, aber ich habe weder Bat- noch Superman noch StarTrek je gesehen. :D


Rafael und Rita sind für mich keine besonders interessanten Figuren, sondern langweilig und blass. Alle anderen Figuren sind besser gezeichnet. Duval z.B. kommt richtig glaubhaft rüber! Alle Kermesinroten haben viel mehr Charakter und sind viel cooler, als der Protagonist: Selbst Muskelpaket Bruno ist cool. Einige dieser Figuren sind wirklich SEHR gut gelungen!
Insbesondere Urahara ist brillant, die Dialoge mit ihm wirklich toll und witzig, und er wirkt wirklich weise, intelligent, witzig und es ist schade, dass er nicht direkt eingreifen kann oder einen größeren Part hat!
Allerdings finde ich es komisch, dass ausgerechnet Nagur der Forscher der Karmesinroten ist. Hier wäre es vielleicht klüger gewesen, dies einen der "bösen" Magier aus den Spielen sein zu lassen, sprich: Cor Kalom! Kalom wäre einfach der ideale, böse Wissenschaftler gewesen!Nagur ist ja einer der wenigen Karmesinroten, der nach einem Gothiccharakter benannt wurde. Deshalb wollte ich ihm eine entsprechend große Rolle verleihen. Und für die Karmesinroten habe ich generell nur Gothicnamen der Stadtbanditen verwendet. Mit Ausnahme von Cutter, der so heißt, weil ich keine Idee mehr für Namen hatte und dann einfach irgendeinen genommen habe.

Ansonsten ist die Übertragung der Gothic-Charaktere in diese Geschichte zu großen Teilen sehr gut gelungen. Sie nehmen im modernen Khorinis eine ähnliche Stellung ein, wodurch man sich bei vielen die genaue Charakterbeschreibung usw. erspart. Es sind nicht GENAU dieselben, aber eben doch so ähnliche Figuren, dass ihre Funktion in der Geschichte unmittelbar klar ist. Das ist gerade für Kenner der Spiele sehr amüsant!

Sprachlich ist nicht viel zu sagen: Es ist flüssig und gekonnt geschrieben, so dass sie Spannung und der Lesefluss gut unterstützt werden, ohne besonderes Augenmerk auf die Sprache zu legen. Es gibt an manchen Stellen kleinere Fehler, wie etwa den "Regenschauer" zu feminisieren oder ein paar Kasusfehler, nichts schlimmes und nur selten.

Mein Kommentar mag sehr kritisch wirken. Trotz der vielen Dinge, über die ich beim Lesen gestolpert bin, ist die Lektüre gleichwohl sehr unterhaltsam und amüsant. Einige der scherzhaften Elemente sind allzu albern und unnötig, z.B. Gritta oder das Fadenkreuz des Roboters (ZWEI Augen machen EIN Fadenkreuz, das irgendwie sichtbar ist... ähm, ich kanns mir nicht recht vorstellen und denke, dass das bewusst trashig wirken soll).
In weiten Teilen wirkt die Geschichte, als sei sie von "Artemis Fowl" inspiriert,Auf jeden Fall nicht bewusst. Während ich die Geschichte geschrieben habe, kannte ich nur die ersten drei Bücher und hatte diese auch schon vor einigen Jahren gelesen. Mein Auffrischungs- und Ergänzungskurs hat erst danach eingesetzt. :D
wobei sie auf einem ähnlichen Niveau wie die neueren Teile der Serie ist. Früher hätte ich gesagt, dass die Geschichte fürs Forum deutlich überdurchschnittlich gut sei. Mittlerweile weiß ich nicht mehr, wie hier das Niveau so im Großen ist. Aber in jedem Falle macht die Geschichte Spaß.
So, und jetzt muss ich mich erst mal ganz doll bei dir bedanken! Danke! Das war ein wirklich kniffliger Kommentar! Ewig hab ich mich nicht mehr so detailliert mit Vollzeitmann auseinander setzen müssen. Gerade wegen dieser Penibilität hat mir das Beantworten des Kommentars glaub ich so einen Spaß gemacht. :D




Ich muss mich nochmal einmischen. Nicht, dass ich MiMo die "Verteidigung" seiner Geschichte nicht zutrauen würde, aber...
Danke! §knuff
Obgleich ich mich nicht angegriffen gefühlt habe. :gratz
Sporadische Kommentare zu deinen Verteidigungen hab ich gleich oben mit einfließen lassen, falls dich das interessiert.

Sir Ewek Emelot
21.04.2013, 00:07
Grundsätzlich erstmal Folgendes: Logische Fehler kommen ständig vor, in allen möglichen Medien. Nicht alles von mir genannte war besonders schlimm. Es gibt Fehler, die nicht sehr gravierend sind. Beispiel: In einem der Artemis Fowl-Bücher entwaffnet Juliet Butler einen Gegner, indem sie blitzschnell das Magazin aus dessen Waffe entfernt. Mein Bruder meinte dazu, dass aber noch eine Kugel im Lauf stecken müsse. Nun, die Stelle ist trotzdem cool. Manche Bemerkungen betreffen Fehler solchen Ranges und stellen keine echte Kritik dar.
Ansonsten scheint es mir so zu sein, dass das Publikum viel zu gnädig ist. Viele Filme machen solche Fehler, und jedes mal stören sie mich. Wieso sollen wir sowas eigentlich hinnehmen und damit die Faulheit der Autoren unterstützen, die sich damit begnügen, ungefähr anzudeuten, wie die Sache gemeint ist, aber bei den Details zu schludern? Da werden dann halt nur Klischees und Gemeinplätze abgerufen, von denen wir als Zuschauer wissen, welche Funktion sie haben und was sie uns mitteilen sollen, auch wenn sie eigentlich nicht richtig passen und schlecht durchdacht sind.
Wenn man sowas einfach hinnimmt, dann kann es auch keine Verbesserung geben. Darum mache ich mir hier eben die Mühe, die Sachen wirklich alle rauszuschreiben und anzusprechen. Denn im Gegensatz zu Hollywood-Autoren kannst DU ja darauf reagieren. Das ist also weniger als Kritik dahingehend gemeint, dass die Geschichte schlecht ist, als eher als ernsthafte Auseinandersetzung mit der Geschichte und den problematischen Punkten. Darüber hinwegzusehen würde meines Erachtens bedeuten, die Geschichte und den Autor nicht zu respektieren: Bei Kindern sieht man über alles mögliche hinweg, man nimmt es hin, aber eben auch nicht wirklich ernst.
Wenn ich einfach nur passiver Leser wäre, würde ich über viele Dinge hinweglesen und wenn man fragt halt einfach sagen: "Joa, is ne gute Geschichte." Aber wenn ich einen Kommentar dazu schreibe, muss ich eben auch in gewissem Sinne pingelig sein, weil die Geschichte eine ernsthafte und genaue Auseinandersetzung verdient. Als Kommentator bin der Meinung, das schuldig zu sein. Ich möchte also darauf aufmerksam machen, dass ich als Kommentator eben auch eine etwas andere Rezeptionsebene einnehme, denn als bloße Konsument der Geschichte. Und auf der Ebene ist die Pedanterie meines Erachtens angebracht!


So. Dann mach ich mich jetzt schon mal dankend an den Mammutkommentar. :gratz
Ich gebe zu, dass ich ihn gestern schon gelesen habe, Zeit, ihn auch mit entsprechender Sorgfalt zu beantworten, hatte ich gestern hingegen nicht, weil ich heute noch meine letzte schriftliche Abiturprüfung hinter mich bringen musste. Aber jetzt bin ich frei! :G

Das ist es!
Ich meinte, als ich letztens davon sprach, dass sie nicht aktuell ist, auch lediglich, dass die Fehler, die John in den letzten Posts gefunden hat, in der PDF noch nicht korrigiert worden sind. Also alles halb so wild, inhaltlich ist da noch alles identisch.Dass es auch in fiktionalen Texten zu Unlogik kommen kann, ist mir vollauf bewusst und das hätte ich auch nie abgestritten.
Nicht einer Meinung bin ich allerdings bei deiner Auffasung, was das unlogische Verhalten von Personen angeht. Du gehst offensichtlich davon aus, dass du das Verhalten eines Charakters exakt voraus berechnen kannst, eben aufgrund der Attribute, die ihnen zugeschrieben worden sind. Das jedoch finde ich absolut unrealistisch. Auch schlaue Charaktere machen mal was Dummes und auch einfühlsame benehmen sich mal grob, ungeschickliche haben mal einen geschickten Tag oder Pechnasen einen glücklichen Zufall. Das wär doch arg schwarz-weiß, wenn dem nicht so wäre.
Genauso würde ich argumentieren, wenn sich ein Charakter anders verhält, als man es erwartet. Dann hat mal halt noch nicht alle Facetten dieses Charakters gesehen. Oder aber es gibt irgendeinen Grund für die neue Ausrichtung des Handelnden. Für Banalitäten reichen da ja auch Banalitäten.
Im echten Leben sagt man sich ja schließlich auch nicht bei jeder Kleinigkeit "Wieso hat der das denn so gemacht, das hätte ich anders von ihm erwartet!" sondern nur in ganz seltenen Gelegenheiten. Sonst nehmen wir es eben einfach hin, dass er etwas so macht, wie er es eben macht, weil das unser Charakterbild von ihm bestimmt. Wir schließen nicht vom Charakter eines Fremden auf das, was er tut, sondern von dem, was er tut, auf den Charakter des Menschen.
Trotzdem gibt es Verhalten, das in jedem Falle unplausibel ist, und genau das meinte ich: Auch in Fantasyfiktion sollte eine Figur z.B. sowas wie eine Motivation für ihr tun haben. Ich meine hier vor allem, dass nur, weil es sich um Fantasyfiktion handelt, nicht plötzlich grundlegende, psychologische Gesetzmäßigkeiten außer Kraft gesetzt sind. Das war auch eher eine Bemerkung der Vollständigkeit halber, weil ich gerade über "Logik in Geschichten" Sprach, und eher allgemein als speziell auf Deine Geschichte bezogen.

Nur mal so am Rande. :DJo, geb ich dir recht!Naja, Geheimdienste haben sich auch um die sicherheitspolitische Lage zu kümmern. Die Tätigkeit mag eine gänzlich andere sein, der Themenbereich überschneidet aber schon.
Vielleicht änder ich das, ich lass mir das noch mal durch den Kopf gehen.So kann man das finde ich gar nicht sagen. Magie von der Technik verdrängt? Die Gothicwelt kennt keine magischen Kommunikations- oder Fortbewegungsmittel. Eigentlich haben Magier und Paladin Magie immer nur zum Kämpfen, Licht und Feuer machen verwendet. Sie war nie so verbreitet, wie es die Technik heute bei uns oder in Vollzeitmann ist. Johns Erklärung finde ich einleuchtend - deinen Einwand gegen diesen jedoch nicht. Auch die entsprechende Fachschaft wird einen Hexenschuss wohl immer noch Hexenschuss nennen und nicht den lateinischen Namen dafür verwenden. Wer verstünde sie denn dann noch?
Ich habe Magie und Technologie nicht gleichgesetzt, wobei wir auch nicht wissen, was man sonst noch alles mit Magie machen könnte, das der namenlose Held nur halt nie lernt. Was ich vor allem ausdrücken wollte, ist, dass einem von Magie geprägten Weltbild ein von Naturwissenschaft gesprägtes Weltbild nachefolgt ist, und die Magie dabei vergessen wurde. Es geht mir nicht um die konkreten Anwendungen, sondern um die Einstellung zur Magie. Dein modernes Khorinis hält Magie genauso für Aberglauben, wie wir es heute auf der Erde tun. Das ist es denn auch, weswegen ich es komisch finde, wenn Wissenschaftler von magischem Erz sprechen.
Den Hexenschuss nennen viele Leute übrigens eher Bandscheibenvorfall.

Aber Johns Einwurf dazu mal beiseite, muss ich dir recht geben. Da hätte ich mir echt einen anderen Namen zurechtlegen sollen. Auch wenn es dann sehr schwer geworden wäre, zu verdeutlichen, dass es genau dasselbe Erz ist, auf das Rhobar einst so scharf war.
"Für das Schwert solltest Du mir außerdem eine Menge von Innonium62 besorgen!" Als Zerwas Rafaels verwirrten Gesichtsausdruck bemerkte, seufzte er und verdrehte die Augen. "Ich meine das Zeug, das Leute wie Du umgangssprachlich "magisches Erz" nennen." Rafael verstand und nickte.
Irgendwie so.
Ich meine mich zu erinnern, dass Rafael durch eine Internetrecherche herausbekam, dass Vatras ein Spezialist auf diesem Gebiet ist und ihn deshalb anrief.
Ich glaube, Du hast Recht.
Ja, dass Rafael kein Gehalt bekommt ist in der Tat ein Punkt, mit dem ich auch nicht zufrieden bin. Dass Xerwas ihn bezahlen soll, finde ich aber abwegig. Düsentrieb bezahlt Phantomias schließlich auch nicht, obwohl der im echten Leben arbeitslos ist. Xerwas hat dazu ja auch gar keinen Grund. Er hat von Rafael ja schließlich nichts als Kosten und keinerlei Profit. Er unterstützt Rafael ja auch nur freiwillig. Geld bekommt er dafür auch nicht. Es ist auch gar nicht sein Forschungsinstitut. Er ist da nur einer der Mitarbeiter, der allein an seinem Projekt arbeitet - und die Gelder für dieses immer ein wenig höher ansetzt, damit er noch was für Rafaels Waffen übrig hat (das wird später noch am Rande erklärt). Der muss also auch ziemlich sparsam mit seinem Geld sein, damit er überhaupt an neuen Waffen arbeiten kann.
Interessant wäre in diesem Zusammenhang vielleicht, wie Rafael und Xerwas sich überhaupt kennengelernt und das alles seinen Anfang genommen hat. Vermutlich wär das der einzige Weg, um das alles mal wirklich plausibel wirken zu lassen, aber leider habe ich diese Szene nie geschrieben.
Dass die Waffen so immens teuer sind, ist übrigens gar nicht gesagt. Es ist schließlich eine in der Zukunft angesiedelten Welt. Technologie, die zu unserer Zeit noch unerschwinglich war, ist zu Rafaels Zeit vermutlich total billig.
Da Rafaels Waffen aber weit über dem durchschnittlichen Technologielevel der Vollzeitmannschen Zeit liegen, gebe ich zu, dass viele von ihnen ne Ecke teurer sein müssten. :)
Allerdings ist anzunehmen, dass Xerwas diese Sachen über Jahre hinweg für Rafael entwickelt hat. Nicht viele Jahre, aber einige. Sonst wär das bestimmt nicht so viel.
Klar sind das jetzt wieder Rechtfertigungen, aber das ist finde ich etwas, dass man nicht zwangsweise erwähnen muss, sondern wo der Leser sich das auch denken kann und nicht gleich von einem Logikfehler ausgehen muss. Das gilt auch für viele andere Stellen.
Nun, Xardas ist offenbar genauso daran interessiert, dass Rafael das Verbrechen bekämpft, wie Rafael selbst. Insofern hat er auch Interesse, dass Rafael ein Auskommen hat. Naheliegend wäre da, ihn alibimäßig als Laborhelfer anzustellen. Rafael wäre im Institut quasi sein Gehilfe. Das Auskommen wäre nicht groß, aber immerhin vorhanden.
Die Technologie scheint übrigens doch deutlich über dem zu liegen, was sonst üblich ist. Da scheint Xardas also schon eine Menge abzuzwacken. Immerhin müssen die Sachen nicht nur gebaut, sondern auch entwickelt werden usw.

Zum Beispiel für diese. :p
Die Karmesinroten könnten schließlich gesuchte Verbrecher sein und deshalb im Untergrund leben. Sie könnten sich die nötigen Materialien für den Roboter auch über Jahre hinweg zusammengestohlen haben. Da gibt es wieder so einige Erklärungen, die relativ offensichtlich sind meiner Meinung nach. Zumindest ersteres wird später auch noch offenbart. Ich spoiler dich da jetzt ganz frech. :p
Wie gesagt: Irgendwie kann man es sich so hindrechseln, aber das macht es noch nicht glaubhaft, insbesondere dann, wenn es in der Geschichte nicht angesprochen wird.
Sicherlich will die Geschichte zu weiten Teilen auch klassische Klischees über Superhelden und Superschurken bedienen, wobei letztere eben immer irgendwie unendliche Mittel zu haben scheinen, was deren Bemühungen denn auch irgendwie nutzlos macht. Trotzdem: Die Anlage auf Irdorath ist z.B. einfach so groß, muss dabei so teuer usw. sein, dass man sich wirklich fragen muss, wie die es geschafft haben, unbemerkt den ganzen Kram dahin zu bekommen. GERADE wenn sie gesuchte Verbrecher sind. Die Frage ist dann nicht nur: Wie kommen sie ans Geld? Sondern auch: Bei wem können sie es gefahrlos ausgeben, um so kritische Materialien zu bekommen?
Üblicherweise wird sowas dadurch gelöst, dass die Verbrecher auch einige legale Firmen haben. In Deiner Geschichte hätte es sich da z.B. angebotem, dass die NSZ von Anfang den Karmesinroten gehörte. Das würde dann auch erklären, wie deren Zentralrechner in einem geheimen, durch einen Geheimaufzug erreichbaren Raum ist usw.

Ja, jetzt, wo ich diese Szene noch mal gelesen habe, muss ich zugeben, dass Rafael da ab einer bestimmten Stelle dümmlich wirkt. :D
Da verwirrt ihn die magische Sphäre wohl.
Der Dialog war übrigens trotzdem lustig und amüsant, gerade weil Rafael da so dümmlich ist. Urahara dagegen ist einfach genial!

Mit dieser Bemerkung weiß ich nicht wirklich was anzufangen. Das ist hier doch prinzipiell eine Sammlung von Kritikpunkten, weshalb ich den Verdacht habe, dass hier eine Portion Ironie mitschwingt. Sicher bin ich mir da aber nicht. Vertrackt. :D
Ich hatte das Ganze mit "Fragen am Text" überschrieben. Das meinte ich auch so, bei vielen Dingen. Allgemeiner hätte ich formulieren sollen: "Bemerkenswertigkeiten". Das können auch positive Dinge sein. Das heißt nicht, dass das die einzig positive Stelle des Textes ist. Aber davon war ich eben besonders angetan, und da verhalten sich Karmesinroten wirklich mal so raffiniert (was gut passt), dass ich es eben explizit ansprechen wollte. Das Beeindruckende daran ist auch, dass es eben eine spontane Reaktion auf etwas ist, das eigentlich eine Störung darstellt, und diese in sehr simpler Weise zu einem Vorteil umdereht. (Sowas muss ich mir für den Fall merken, dass ich "Theodizee" nochmal weiterschreibe, denn das wäre genau Beliars Sache!)

Joa, da hat John ja schon was zu gesagt. Dass das nicht weiter ausgeführt wurde, finde ich wieder nicht so schlimm. Wenn da steht, dass es so ist, dann ist es halt so. Wenn da nicht steht, wie, warum und von wem, dann scheint das egal zu sein.
Ist kein wesentlicher Punkt, aber ich fand es an der Stelle eben komisch.
Was soll sie denn merken? Dass sie schematisch auf ihre Loyalität zu den Karmesinroten ausgehorcht wird? Mehr als skeptisch werden, ist da meiner Meinung nach nicht drin. Man würde da doch nicht direkt aufspringen und sagen: "Das ist doch alles Betrug!" Dafür fehlt es einem doch total an Sicherheit.
Nunja, Rita ist schon von Gritta enttäuscht oder würde sich von der was anderes als diese ahnungslose Unbeschwertheit wünschen. Ich finde, dass es zu Gritta gepasst hätte, diesen Vorgang als komisch aufzufassen, dann womöglich noch sonstirgendeinen Kram zusammenzuspinnen, den Rita denn auch für Spinnerei hielte (realistisch und logisch), sich aber dann doch als der Wahrheit sehr nahe herausstellt. Aber wie gesagt: Kein zentraler Kritikpunkt.

Tjoa. Dann scheint Abuyin ein sehr loyaler Freund zu sein.
Nach dem Uraharakapitel war das eben das, was ich an der Stelle dachte. Ich habe hier zum Teil eben einfach meine Gedanken zu dem Gelesenen aufgeschrieben. Das sind dann im eigentlichen Sinne Kommentare bzw. Bemerkungen.

Vielleicht ja, vielleicht nein. Der Name spricht ja eigentlich dafür. Vielleicht ein Patent auf Newssticks, das nicht herausgerückt wird, weshalb die NSZ alle Konkurrenten verdrängt hat. Im Prinzip ist das doch wieder egal. Eindeutig ist, dass die Bevölkerung nichts ahnt. Und ich finde, wenn man das glauben will, dann kann man das noch glauben. Schließlich war die Bevölkerung von dem "Terroranschlag" bestimmt sehr geschockt und dadurch leicht zu beeinflussen. Das sieht man doch auch gerade jetzt wieder. Wieso muss Obama extra betonen, dass nicht gleich eine ganze Völkergruppe für die Boston-Sache verantwortlich gemacht werden soll? Weil das leicht passiert. So wie in Vollzeitmann mit der alten Regierung.
Ja, das ist eine der wackligsten Angelegenheiten in der Story, weil ich da wirklich nachlässig war, aber alles in allem doch noch gerade so konsistent. Nicht narrensicher, aber schlüssig. Schätze ich.
Was ist mit Internet? Eine einzige Nachrichtenquelle ist schon komisch. Und es geht mir weniger darum, dass man glaubt, dass die Karmesinroten die Terroristen bekämpfen, als eher darum, dass man deren direkte und offene Einmischung in die Berichterstattung hinnimmt. Bei uns gäbe sowas dann eben erstmal Empörung und man würde erstmal über das hohe Gut der Pressefreiheit etc. schwadronieren.

Vermutlich aus dem gleichen Grund, aus dem es auch heute noch Papierzeitungen gibt. (Auch wenn es sie vielleicht bald nicht mehr gibt. :D)
Vielleicht auch nur, weil sich über Internet nicht so viel Geld damit machen ließe, weil es sich einfach einer downloadet und an alle weiterschickt.
Vielleicht werden die Sticks auch einfach ähnlich unserer Batterien zurückgegeben und wiedervewendet.
Naja gut. Das sind eben so Fragen, die ich mir bei sowas stelle. Wenn man solche Ideen wie diese Newssticks einführt, sollte man sie auch weiter ausführen, finde ich. Sowas macht ja zu weiten Teilen den Reiz der Geschichte aus. Die Ideen sind auch ziemlich gut. Sie verdienen es, dass man sich ihnen richtig widmet und nicht nur anreißt und den Leser dann halt mit offenen Fragen alleine lässt.
PB und andere Spieleentwickler mögen sich damit begnügen, halbfertigte und verbuggte Produkte auf den Markt zu werfen, die dann von Fans durch Mods erst vollständig werden. Aber wir hier im Storyforum, wir können das besser!

Gürtelschnalle und Knöpfe besitzt Rafaels Superhelden-Neoprenanzug nicht. :o Die Tasche vielleicht, vielleicht auch nicht. So wie es scheint nicht, sonst würde sie ja angezogen. Offensichtlich ist es Xerwas gelungen magnetisch isolierendes Material für sie zu verwenden.
Aber ja, im Zusammenhang mit dem Magnetwürfel gibt es viele Zweifelhaftigkeiten. Der würde vermutlich einfach nicht so funktionieren, wie er es in der Story tut. Damit fällt er voll durchs Raster und ist untendurch.
Ich hoffe einfach, dass die meisten Leser sich wie ich auch sagen, dass er für so coole Szenen sorgt, dass der Rest verkraftbar ist.
Zumindest wird der Anzug einen Reißverschluss haben!
Xardas hätte Rafael einen neuen Anzug und eine neue Tasche mitgeben sollen, mit der Bemerkung, dass daran nichts magnetisches ist: "Und damit Du Deine eigene Kampfkraft durch den Würfel nicht beeinträchtigst, habe ich Deine Sachen überarbeitet... usw." Dann könnte man auch erklären, warum Rafaels Gürtel, die Flügel etc. (alles, wo metallisches drin sein könnte) vom Würfel unbeeinträchtigt bleibt. Denn in der Tat hätte Xardas nach Entwicklung des Würfels Grund, die Tasche und die Klamotten, die Rafael offen trägt, so zu ändern, dass die nicht mehr magnetisch sind. Sowas sollte man in die entsprechenden Dialoge dann auch einbauen.

:DJohn hat da ja schon in die richtige Richtung argumentiert, aber er kennt ja auch schon den Rest der Geschichte. Das ergibt schon Sinn (hoffe ich).
Aber auch aus jetziger Sicht lässt sich doch schon sagen, dass Nagur selbst anscheinend keine magischen Fähigkeiten besitzt. Somit wäre es doch dumm von ihm, wenn er all seine Forschung über den Haufen wirft und die Entwicklung einstellt, nur weil andere Magie können. Außerdem kann der Roboter Sachen, die Magie nicht kann. Und Magie kann Sachen, die der Roboter nicht kann.
Ich wiederhole noch mal von oben, dass Technik und Magie auf keinen Fall das komplett gleiche Anwendungsfeld aufweisen. Eigentlich lassen sie sich fast nur auf dem Gebiet des Kämpfens so wunderbar vergleichen. :DDa schließe ich mich tatsächlich mal ganz schlicht und ergreifend John an.
Naja, die Karmesinroten zaubern ja Golems ohne Ende herbei. Ich frage mich halt bloß, ob die wirklich all die Jahre hätten warten müssen, so mächtig die auch ohne Roboter zu sein scheinen!

Und dass man das erklären muss, finde ich nicht. Spielt ja keine Rolle. Ja, es würde den Charakteren mehr Tiefe geben, aber Charaktertiefe mangelt es auch bei allen anderen von Vollzeitmann, da sind die beiden jetzt auch nicht mehr der Tropfen, der das Fass ohne Boden überlaufen lässt. :p
Eines der besten Beispiel, wo das genauso gehandhabt wurde, ist wohl Professor Eich ist Pokemon. §ugly
Das rangiert einfach unter "Fragen an den Text" und nicht so sehr unter "Kritikpunkte".
Offensichtlich gab es Gründe dafür. Die aber nun wirklich vollkommen irrelevant sind. Vatras' Forschungen werden zu gegebener Zeit entnebelt. Ob dich das zufrieden stellen wird, vermag ich aber nicht zu sagen.
Ich habe mich da jedenfalls mindestens so gewundert, wie Rafael.
Da kann ich dir auch nicht weiterhelfen. :(
Hm.
Das ist doch gerade das schöne an Science Fiction. Man muss sich nicht überlegen, wie genau das funktioniert. Man muss einfach nur sagen, dass es funktioniert. Klar hat auch das Grenzen, aber die sind hier in meinen Augen überhaupt nicht angetastet.
Naja, es kommt drauf an: Wenn man völlig neue Sachen erfindet, hat man große Freiheit. Aber wenn man Dinge verwendet, die der Leser aus seinem Leben gut kennt, sieht das anders aus. Da muss man dann entweder sich an die Regeln halten, die der Leser von seiner eigenen Erfahrung her kennt, oder man muss erklären, warum das plötzlich nicht mehr gilt. Früher konnte man Lesern oder Zuschauern zum Thema "Computer" wohl wirklich so ziemlich alles auftischen. Vor 20-30 Jahren. Aber mittlerweile halt nicht mehr. Außerdem ist es ähnlich, wie bezüglich der Newssticks: Das sind gerade die Fragen, die den Leser interessieren, gerade weil sie das, was er aus eigener Erfahrung kennt, modifiziert oder mit neuen Ideen anreichert.

Was war denn da mit ner Mülltonne? §ugly
...
Ja gut, sooo witzig find ich das auch nicht. Aber ich müsste lügen, um zu sagen, dass ich noch nicht über vergleichbares gelacht habe. Über sowas lacht man vermutlich nur, wenn man diese Person auch wirklich gut kennt. Wenn man mit seinen Freunden irgendwo ist und einem was Dummes passiert, lacht man den doch auch aus.
Und schrullig heißt nicht zwangsweise alt!
Hm, das war, was ich an der Stelle dachte. Mehr nicht.

Aber in Kapitel 27 beschließt Rafael, Leute anzuwerben. Und in Kapitel 28 geht es dann erst richtig zentral um Lucci.
Dein Vorschlag ist trotzdem reizvoll, ich überleg mir das noch.
Ich dachte, dass er schon früher beschlossen hätte, Leute anzuwerben, in einem Gespräch mit Xardas. Das ist aber auch nicht so wichtig bzw. kein klarer Kritikpunkt. Ich weiß selbst, wie schwierig Überschriften oft sind. Das war also halt wirklich nur ein Vorschlag.

1. Ja, wurde er. Aber Rafael hat den natürlich wieder repariert. Ich bin mir gar nicht sicher, ob ich das erwähnt habe, oder nicht. Manchmal hab ich das, manchmal nicht. Das ist ja auch so ein ziemliches Klischee: Wenn die Ausrüstung mal kaputt geht, ist sie beim nächsten Abenteuer wieder heil.
Mhm, ich dachte, dass der Schocker sogar bei Bruno liegen gelassen wurde, also gar nicht mehr repariert werden konnte. In den meisten andern Fällen hast Du jedenfalls immer zumindest nebensätzlich erwähnt, dass Xardas die verlorene Ausrüstung ersetzt. Daher war ich an der Stelle eben verwundert, wo da plötzlich ein neuer Schocker herkommt.

Jawohl!Sie ist auf beide sauer. Und fände es natürlich auch toll, wenn Lucci sich bei Rafael entschuldigen würde. Ganz unabhängig davon, wer Schuld hat, möchte sie aber, dass Rafael sich entschuldigt, weil dieser Lucci geschlagen hat. Also ich find das ganz verständlich.
Hm. Ich weiß nicht. Rafael hat ja selbst einiges abbekommen. Da hätte ich eher sowas wie Sorge erwartet, und vielleicht erst in einem zweiten Schritt dann ärger, weil Rafael den ersten, gemeinsamen Abend auswärts seit langem ruiniert hat, oder sowas.

§kratzEigentlich nicht. Er ist ja nicht zu Lucci hingegangen und hat gesagt: "Hey, ich bin derjenige, der nachts als Superheld rumturnt und sich letztens mit eurem Roboter und eurem Meister geprügelt hat!". Er hat lediglich Zweifel an den Karmesinroten geäußert. Und ein paar seiner Waffen eingesetzt. Allzu viele hatte er davon aber ja gar nicht dabei, wenn ich mich recht erinnere. Und ein Stromschocker ist ja nichts, was nicht auch jeder normale Bürger mit sich rumtragen könnte. Da hätte ich es reichlich übertrieben gefunden, wenn Rafael gleich mit Rita untertaucht, die ihn doch im Moment sowieso nicht so toll findet. Und die Karmesinroten brauchen von Rafael doch auch gar nicht viel zu befürchten. Klar, es ist vielleicht kein Zufall, dass Duval am nächsten Morgen vor seiner Tür steht, aber wo kämen die Karmesinroten denn hin, wenn sie jeden Zweifler verschwinden ließen? Dazu gibt es ja gar keinen Grund.
Naja, so wie Rafael da gekämpft hat... also, wenn Lucci das gemeldet hätte, wäre man seitens der Karmesinroten wohl schon auf die Idee gekommen, dass Rafael mit dem immer dazwischenfunkenden Agenten identisch sein könnte. Das wäre dann schon eine ziemliche Gefahr gewesen. Ich jedenfalls hatte an der Stelle mit einer sehr schnellen und drastischen Reaktion der Karmesinroten gegen Rafael und seine Familie gerechnet.

Es soll ja auch Frauen geben, die beste Freundinnen haben. Hab ich Rita so soziopathisch dargestellt? :D
Ich habe da als erstes an die Schwester gedacht, fand ich am naheliegendsten. Auch, wenn sich die Schwestern eigentlich nicht so vertragen. Das war aber auch keine Kritik an der Geschichte.

Vielleicht kann er die Zeit nicht auf die Tausendstel Sekunde bestimmen? Man kann schließlich nicht alles berechnen. Und außerdem ist die Handlungsanweisung doch auch so klar: Stick reinstecken, warten, rausziehen. Als würd Rafael sich daneben stellen und auf den Sekundenzeiger seiner Armbanduhr gucken.
Das finde ich zumindest tatsächlich mal haarspalterisch. :D Und ja, auch Akademiker machen oft ungefähre Angaben.
Aber doch nicht Xerwas Xardas!
Es hätte einfach mal zu seinem Charakter gepasst, wenn er Rafael mit einer punktgenauen Zeitangabe genervt hätte!

Naja, Salbe trägt man wirklich auf geschwollene Nasen auf. Zum Abschwellen. Der Fehler liegt wohl eher darin, dass Rafael gar nicht wegen der Nase zum Arzt geht. §kratz
Und nein, sie sind nicht verheiratet.
Ich habe doch gar nicht geschrieben, dass Rafael zum Arzt gehe?§kratz

Aber die verhätschelte Gritta soll voll taff einem wild um sich ballernden Fremden entgegentreten. Was soll sie denn deiner Meinung nach sonst tun?
Das ausgerechnet Gritta in diese Lage gerät, hängt wohl damit zusammen, dass ich Lucci und Rafael für einen kurzen Moment an einem Strang ziehen lassen wollte.
Diese völlige Passivität ist irgendwie... naja, so billig. Ich glaube einfach nicht, dass Frauen, wenn sie in solche Situationen geraten, üblicherweise zu willenlosen Puppen werden, die dann auch noch hinterher so psychotisch reagieren, wie Gritta hier, und am Ende sogar alles vergessen. Das ist einfach wirklich ein dämliches Frauenbild, das übrigens nicht nur in Deiner Geschichte bemüht wird, sondern von dieser bloß aufgegriffen wird. Ich habe es auch vor allem darum angesprochen, weil am Anfang die Frau ganz genauso reagiert hat. Die Passagiere auf dem Schiff später übrigens nicht, die sind aktiv - aber da sind ja dann auch wieder Männer dabei.
Ich will Dir übrigens nicht Frauenfeindlichkeit vorwerfen, sondern auf typische, sexistische Klischees aufmerksam machen, die Du nicht erfindest, aber eben unwillkürlich aufreifst, weil es typische Topoi in Film und Buch sind. Es sind nur eben blöde Topoi, denen Du hier gewissermaßen als Autor zum Opfer fällst.

Geht. Der hat genug anderes um die Ohren.
Naja, ich finde es komisch, dass er offenbar so planlos in das Gebäude rennt. Ich würde von ihm erwarten, sich zurecht zu legen, was er wann macht. Da gehört dazu, das Störfeld frühzeitig einzuschalten.

Da stimme ich John wieder umstandslos zu. "Sackgasse" heißt für mich eigentlich nur, dass da ein Gang oder eine Straße oder was auch immer zu Ende ist.
Meinetwegen.

Ich versteh den Einwand sehr gut. Man könnte allerdings auch gegenhalten, dass sie ja schon was gebracht haben. Aufgehalten haben sie ihn schließlich. Nur nicht endgültig. Sie haben Zeit verschafft. Und vielleicht ist die Mikrotechnologie nicht weit genug fortgeschritten um noch effizientere Bomben herzustellen?
Naja. Die Brücke später können die aber sprengen? Ich hatte mir an der Stelle eben wirklich gedacht: "Wozu die Minen, wennse eh nix taugen?" Solche Spielereien sind dann irgendwie witzlos. Da hätte man mehr Spannung reinbringen können, indem Rafael erwägt, dass die Minen Vulkanov EIGENTLICH hätten ausschalten müssen, er aber das Gefühl hat, die Gefahr sei noch nicht gebannt. So hätte man die Spannung nochmal durch Ungewissheit steigern können usw.

Ansichtssache. Jesper hat nie ein Anzeichen gemacht, Rafael von der einen Sekunde auf die andere zu töten. Etwas, das in der Tat geschähe, wenn Vulcanov träfe.
Richtig, ist Ansichtssache. Das habe ich aber doch auch ausgedrückt, oder?

Da fehlt mir jegliches Gegenargument. Hast recht. :DWenn die Regale aus Metall sind, würde er sich doch schon automatisch an diesen festsetzen. Wenn. :D

Ansonsten verweise ich auf das, was ich oben schon zu dem Magnetwürfel geschrieben habe.
Wenn die Regale aus Metall sind, würden die sich auch verbiegen. Ich habe ja auch nur spekuliert, was da noch alles hätte passieren können.
Ich finde es einfach schade, dass der Würfel nicht konsequenter behandelt wurde. Der an sich nämlich eine richtig tolle Idee. Gerade beim ersten Einsatz hätte sich Rafael mal so richtig auf die Schnauze legen können, und erst so nach und nach ein Gespür für den richtigen Einsatz finden können. Da hast Du einfach richtig viel Potential verschenkt!

Wär es nicht komisch gekommen, ihr da so vehement zu widersprechen? Sind seine Sorgen vielleicht erst gekommen, als sie weg war?
Ich fand das schon ein Bisschen arg konstruiert. Ich verstehe ja, warum. Aber trotzdem...
Glaubhafter wäre: Gritta ist losgelaufen, aber verspätet sich, weil sie ja rumschnüffelt. Lucci geht sie also suchen, weil er nun auch wirklich Grund hat, sich Sorgen zu machen.

Die Zeitangabe ist echt ein eindeutiger Fehler! Den hab ich sofort korrigiert. Danke!
Was hast du gegen Kameras? Auch neumodische, optische Überwachsungsanlagen werden doch immer noch als Kameras bezeichnet, oder irre ich mich?
Ich hatte es so verstanden, dass da nur EIN Raum mit einer solchen Kamera sei, die nicht über Funk sondern über Kabel funktioniert. DAS fand ich eben sonderbar. Also ausgerechnet in diesem einen Raum, wo der Kampf stattfand.

Er sucht doch genau so nach dem Zentralrechner oder nicht? §kratz
Ja, stimmt wohl. Da kann man sicher auch wieder Gründe für finden, da es ja die einzige und vielleicht sogar verstaatlichte Nachrichtenagentur ist (zumindest wär das bei einem Monopol naheliegen). Letztendlich muss man das aber wohl mal wieder einfach so hinnehmen. Nicht gut für das Niveau der Story, aber leider Tatsache. :D
Naja, "muss man hinnehmen" ist irgendwie blöd.
Ich habe weiter oben ausgeführt, wie man das ändern könnte und damit sozusagen mehrere Problem simultan erledigt: Zu den Vorbereitungen der Karmesinroten gehörte auch, die NSZ zu gründen (die Technik könnte auch von Nagur sein), womit sie zum einen eine legale Einnahmequelle haben, womit die Frage nach der Finanzierung zumindest nicht mehr so drängend wäre. Und zum andern hat man dann auch erklärt, wieso die NSZ den Karmesinroten einmal so wichtig, und andermal eben von vorne herein so gut gesichert ist. Dann könnte man sich auch die Ersetzung der Chefredakteurin zu Beginn sparen, da die NSZ sowieso nur das schreibt, was die Karmesinroten geschrieben haben wollen, so dass die Medienmanipulation subtiler ist. Man könnte denn auch erwähnen, dass schon im Vorfeld die Polizei und Regierung kritisiert worden wären - zum Teil auch berechtigterweise, weil die Karmesinroten im Vorfeld schon Verbrechen inszeniert hätten, welche die Polizei nicht gut aufklären könnte, was dann die NSZ jedes mal schön groß in den Nachrichten kommentiert hätte.
Das sind jetzt alles halt vorschläge, wie man die Geschichte noch ein Stück besser machen könnte (sofern das jetzt nicht zu vermessen ist).

Er hat die Frage bejaht, ob er sich diese Frage stellt, er hat die Frage aber nicht (laut) gestellt. Das ist schon ein Unterschied.
Hm, meinetwegen. Ich finde, dass das eigentlich das gleiche bedeutet.

Da bin ich ganz stumpf von der G3-Manier ausgegangen, weil ich nicht dein Eindruck hatte, dass es sonderlich bequem ist, ein Schwert an der Seite zu tragen. Johns Video hat mich aber endgültig davon überzeugt, dass man sein Schwert nicht auf dem Rücken tragen sollte, wenn es so lang ist wie Uriziel. §ugly^2^
Das ist auch so ein üblicher Topos, der aber eigentlich dämlich ist. Du darfst Dich auch hier als Opfer unserer Medien auffassen.

Nein, finde ich nicht. Hier gilt dasselbe, was ich auch schon zu dem Hackerangriff von Xerwas gesagt habe. Nur weil unsere heutige Technik das nicht kann...
Wie funktioniert denn eigentlich Rafaels Eisstrahler? Ist das etwa kein Logikfehler? Das geht doch gar nicht!Ne Hand voll reicht doch. :D:dnuhr:Ich finde es kleinkariert und dich pedantisch, aber nicht im negativen Sinne. Es stört mich nicht, wenn jemand so viel nicht ausfallend formulierte konstruktive Kritik zu einer meiner Geschichten äußert. Erst recht nicht, wenn es um Vollzeitmann geht, wo ich mir sehr wohl bewusst bin, dass es da so einige Fehler drin gibt.
Wie gesagt: Hier geht es wieder in Dinge hinein, von denen der Leser sich einen Begriff machen kann. Ein Eisstrahler ist was ganz neues, völlig neue Technologie. Egal, wie die funktioniert, wir werden einfach mit den Möglichkeiten der Technologie vertraut gemacht. Hier wäre es komisch, wenn man mit der Waffe plötzlich Wasser schießen, telefonieren oder anderen Kram könnte, der nicht mit dem übereinstimmt, wie sie ursprünglich eingeführt wurde.
Aber mit Funk kennen wir uns einigermaßen aus. Nicht was die physikalische Erklärung angeht, sondern die Auswirkung und Funktion. Und da muss man sich entweder an die Gesetze halten, die der Leser aus eigener Erfahrung kennt, oder erklären, warum die plötzlich nicht mehr gelten.
Und erneut: Wenn Du neue Ideen einbringst, wie Dinge nun anders funktionieren, ist es gerade ineterssant für den Leser, dass das auch ausgeführt wird. Sonst sind die Lösungen, welche die Superforscher plötzlich finden, allesamt auf dem literarischen Niveau des deus ex machina, und dafür ist Science-Fiction nun wirklich keine Entschuldigung zu.
Ganz im Gegenteil: GERADE in Fantasy und Science-Fiction ist es wichtig, dem Leser gewisse Regeln an die Hand zu geben, welche die veränderten Spielregeln abstecken. Andernfalls wirken die Ereignisse beliebig, was die Spannung reduziert. (Beipsiele: Mass Effect 1 ist ein Beispiel, wo das brillant gelungen ist. Die Serie "Andromeda" ist ein Beispiel, wo das kläglich gescheitert ist.)


Ich bin mir auch bewusst, dass ich nicht mal gegen die Hälfte der "Anklagepunkte" stichhaltige Gegenargumente bringen konnte, aber da kann ich ja auch nichts dran ändern. :DLilly und Batty hatten ihren Auftritt bereits!
Hatten sie, aber nur sehr kurz, so dass ich sie erstmal nur als Andeutungen auffasse, wie geschrieben.

Nicht, dass du mir was unterstellt hättest, aber ich habe weder Bat- noch Superman noch StarTrek je gesehen. :D
Auch nicht die neuen Batmanfilme?
Du solltest beides gucken!

John Irenicus
21.04.2013, 12:43
Grundsätzlich erstmal Folgendes: Logische Fehler kommen ständig vor, in allen möglichen Medien. Nicht alles von mir genannte war besonders schlimm. Es gibt Fehler, die nicht sehr gravierend sind. Beispiel: In einem der Artemis Fowl-Bücher entwaffnet Juliet Butler einen Gegner, indem sie blitzschnell das Magazin aus dessen Waffe entfernt. Mein Bruder meinte dazu, dass aber noch eine Kugel im Lauf stecken müsse. Nun, die Stelle ist trotzdem cool. Manche Bemerkungen betreffen Fehler solchen Ranges und stellen keine echte Kritik dar.
Naja, ein Fehler muss das ja nicht unbedingt sein, wenn die Waffe halt noch nicht "durchgeladen" war oder wie das bei solchem Gerät auch immer heißt. Aber gut, ich kenne diese Artemis-Fowl-Szene ja auch nicht, was aber auch vollkommen egal ist, ich versteh nämlich, was du meinst und das ist wohl kein schlechtes Beispiel.


Ansonsten scheint es mir so zu sein, dass das Publikum viel zu gnädig ist. Viele Filme machen solche Fehler, und jedes mal stören sie mich. Wieso sollen wir sowas eigentlich hinnehmen und damit die Faulheit der Autoren unterstützen, die sich damit begnügen, ungefähr anzudeuten, wie die Sache gemeint ist, aber bei den Details zu schludern? Da werden dann halt nur Klischees und Gemeinplätze abgerufen, von denen wir als Zuschauer wissen, welche Funktion sie haben und was sie uns mitteilen sollen, auch wenn sie eigentlich nicht richtig passen und schlecht durchdacht sind.
Wenn man sowas einfach hinnimmt, dann kann es auch keine Verbesserung geben. Darum mache ich mir hier eben die Mühe, die Sachen wirklich alle rauszuschreiben und anzusprechen. Denn im Gegensatz zu Hollywood-Autoren kannst DU ja darauf reagieren. Das ist also weniger als Kritik dahingehend gemeint, dass die Geschichte schlecht ist, als eher als ernsthafte Auseinandersetzung mit der Geschichte und den problematischen Punkten. Darüber hinwegzusehen würde meines Erachtens bedeuten, die Geschichte und den Autor nicht zu respektieren: Bei Kindern sieht man über alles mögliche hinweg, man nimmt es hin, aber eben auch nicht wirklich ernst.
Ich finde aber, so ein bisschen "fuzzy logic" darf in Geschichten ruhig sein und "muss" es unter bestimmten Umständen und Stilen auch geben. Wie eben mit der Stelle von Grittas Erbschaft: Hätte MiMo jetzt beispielsweise dazugeschrieben, dass Grittas Liebhaber sie natürlich schnellstens per Testament als Erbin (oder Vermächtnisnehmerin oder sonstwas) eingesetzt hatte, wäre der Witz des Ganzen zwar nicht weg, aber doch eben ein anderer gewesen. Ich finde, das Vermeiden von zumindest mal Unklarheiten ist einfach nicht der einzig wahre Schreibstil. Es ist einer von vielen. Anderes Beispiel: Hätte MiMo bei Zerwas Xerwas jetzt lang und breit oder von mir aus überhaupt irgendwie erklärt, warum er denn Professor ist und unter welchen Umständen, dann wäre dass da irgendwie ziemlich unpassend und auch langweilig gewesen, schätze ich mal. Manche Sachen sind eben - in bestimmten Erzählstilen! - vollkommen egal und gewinnen meiner Meinung nach auch gerade dadurch, dass sie nicht ins letzte Detail erklärt werden.
Bei so richtigen Fehler sind wir uns aber einig: Spätestens, wenn die Ungenauigkeiten so weit gehen, dass der Wagenlenker im vermeintlich alten Rom eine Armbanduhr trägt, ist das kein Stil mehr, sondern ziemlich doof. :D


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Weil du es bist MiMo, aber auch nur weil du es bist und deine Story "Die Herrschaft von König Rhobar III.", kann ich dir diesen Rosamunde-Pilcher-mäßigen Kapiteltitel verzeihen. :p

Die nächste Spitzfindigkeit (wobei ich nach Eweks Eskapaden ja guter Dinge bin, dich mit sowas jedenfalls nicht mehr aus der Ruhe bringen zu können) folgt auf dem Fuße:

Die Sonne strahlte an einem wolkenleeren Himmel und versprach einen sonnigen, warmen Tag.
Die Sonne versprach einen sonnigen Tag. Naja, komm schon. Erstens mal ist das deppert formuliert, und zweitens klingt dieses "versprach" auch so blöd. Da wird doch nichts mehr versprochen - wenn die Sonne bereits vom wolkenlosen Himmel strahlt, ist ein eventuelles Versprechen in der Hinsicht doch schon längst eingelöst!


In seinem schweren Rüstzeug war strahlender Sonnenschein offenbar nicht halb so angenehm wie in der leichten Robe eines Feuermagiers.
Wobei es da ja auch immer Meinungen gibt, die Rüstungen von "damals" - wenn man die Gothicwelt denn mal als "damals" sieht, was man ja üblicherweise schon irgendwie tut - seien ja total gut belüftet und pipapo gewesen. Daraus will ich dir aber auch keinen Strick drehen - in so einer Rüstung muss es einfach heiß sein, da geb ich dir Recht. :D


„Wenn wir zu hastig vorangehen, gefährden wir unsere Sicherheit und somit auch unsere Mission.
"gefährden wir unsere Sicherheit" klingt wie... ja, keine Ahnung, mir fällt dazu jetzt keine Analogie ein. Man gefährdet ja nicht seine Sicherheit, sondern man gefährdet sich selbst - was dann weniger Sicherheit bedeutet. Die Sicherheit selbst ist ja nicht das Schutzgut... verstehst du, wie ich das meine? Ich nämlich auch nur so halb. :D


Hengley zog eine geringschätzige Miene, schwieg aber. Sein Tatendrang ließ ihn immer ein paar Meter vor seinen Reisegefährten laufen und bei den wenigen Pausen immer zur Weiterreise drängen, was besonders Thordir schon gereizt hatte. Daryl, der nicht zum ersten Mal mit ihm reiste, hatte sich schon an diesen Wesenszug des ehemaligen Diebes gewöhnt.
Die Stelle hier finde ich sehr schön, weil sie unaufdringlich und passend so ein bisschen die Charaktere in ihren Zügen absteckt. Vor allem der letzte Satz mit Daryl ließ mich schmunzeln und gibt der Geschichte noch ein wenig Authentizität (oder so).
Auch kann man sich anhand dieses kleinen Einschubs gleich eine viel bessere Vorstellung davon machen, wie die Reise da so vonstatten geht. Also auch in ganz praktischer Hinsicht: Wer geht wo, wer bestimmt was etc., ohne dass das jetzt in total abstrakten und handlungsfremden Beschreibungen ausarten würde. Fein!


Milten warf seinen Feuerball nicht, da er niemanden ernsthaft verletzen wollte, und überließ es den drei Schwertkämpfern die vier Angreifer abzuwehren.
(Ich glaube, nach dem "Schwertkämpfern" muss noch ein Komma hin, aber das soll jetzt mal nicht Thema sein)
Ein Glück, dass Milten so besonnen agiert! Ein bisschen musste ich ja mit der Stirn runzeln, weil so ein Überfall zwar schon glaubwürdig, jetzt aber nicht das besonders originellste Ereignis auf so einem Weg ist. Dann aber wird es ja richtig interessant mit Mason, der ja nun doch ziemlich ungehalten auf die Gruppe reagiert - auch noch und sogar erst recht, als er Daryl erkennt. Die Situation ist ein tolles Beispiel für "Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral", und du hast die Szene dementsprechend gut beschrieben. Zum Glück kühlt sich die Situation dann noch etwas ab, aber so eine gewisse Zerstrittenheit unter den eigentlich Verbündeten bleibt, was ein ungutes Gefühl hinterlässt.

Der nächste Abschnitt dient wohl nicht nur mir ein wenig der Erinnerung, was da sonst noch auf der Welt los ist. Richtig! Thorus ist ja mehr oder minder eigenmächtig auf Jagd und wohl auch ziemlich gefährlich... da bin ich ja mal gespannt, wie das mit ihm weitergeht.

Tjoa... und der allerletzte Absatz dieses Kapitels gilt ja wohl Xardas, was? Schön, dass der auch mal ein bisschen auftaucht - auch wenn er da ja rein bewegungstechnisch auch nicht viel macht. :D

Ein bisschen hätte ich mir gewünscht, dass die beiden letzten Absätze, die nicht von Daryl, Hengley etc. handeln, ein bisschen stärkere Gewichtung erfahren hätten. Klar, das war bis jetzt immer so der Stil der Story, nach einem Hauptthema des Kapitels noch ein bisschen die anderen Stränge anzureißen, aber hier gehen die beiden anderen Stränge ja doch ein wenig unter, finde ich. So nach dem Motto: "Ja komm, das geht hier jetzt auch mal kurz weiter und gut ist." Aber gut, dieser Eindruck kann sich im Laufe der nächsten Kapitel auch wieder verflüchtigen, wenn ich es dann wieder auf längere Distanz betrachten kann.

Wie auch immer: Das Kapitel gefällt mir schon ein Stück besser als das letzte (welches ja nun auch nicht schlecht war). Ein paar Kritikpunkte was den Stil angeht habe ich dir oben aber genannt, von daher bist du noch nicht ganz auf dem Level, auf dem du sein könntest, schätze ich. :o


Selten genug kommt es vor: Ich konnte einen Fehler aufgabeln!

Wir kommen nun in das Gebiet, dass die Wächter von Montera regelmäßig ablaufen.“
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MiMo
21.04.2013, 21:44
Ewek kriegt seine nächsten Erwiderungen, wenn ich Donnerstag wieder zuhause bin! Das würde einfach zu lange dauern, als dass ich das jetzt noch machen wollen würde. :D



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Weil du es bist MiMo, aber auch nur weil du es bist und deine Story "Die Herrschaft von König Rhobar III.", kann ich dir diesen Rosamunde-Pilcher-mäßigen Kapiteltitel verzeihen. :pNu ist aber mal gut! :o
Kapitel 51 erinnerte dich ans Fitnessstudio.
Kapitel 66 klang nach Zeitungartikelüberschrift.
Und dieses hier soll jetzt Ähnlichkeit mit Rosamunde Pilcher haben? :igitt:
Mal ehrlich, deine Assoziationen hätte ich gerne! :D

(Und warum kannst du ausgerechnet mir das verzeihen?! :scared:)


Die nächste Spitzfindigkeit (wobei ich nach Eweks Eskapaden ja guter Dinge bin, dich mit sowas jedenfalls nicht mehr aus der Ruhe bringen zu können) folgt auf dem Fuße:

Die Sonne versprach einen sonnigen Tag. Naja, komm schon. Erstens mal ist das deppert formuliert, und zweitens klingt dieses "versprach" auch so blöd. Da wird doch nichts mehr versprochen - wenn die Sonne bereits vom wolkenlosen Himmel strahlt, ist ein eventuelles Versprechen in der Hinsicht doch schon längst eingelöst!
Genau genommen gibt es ja schon einen Unterschied zwischen momentanem Sonnenschein und einem sonnigen Tag. Aber ich verstehe deine Skepsis nur zu gut, nachdem du mich da mit der Nase drauf gestoßen hast.
Es ist halt nicht leicht, am Anfang jeder Szene erst mal wieder die Umgebung zu beschreiben. :(


Wobei es da ja auch immer Meinungen gibt, die Rüstungen von "damals" - wenn man die Gothicwelt denn mal als "damals" sieht, was man ja üblicherweise schon irgendwie tut - seien ja total gut belüftet und pipapo gewesen. Daraus will ich dir aber auch keinen Strick drehen - in so einer Rüstung muss es einfach heiß sein, da geb ich dir Recht. :D
Ah, okay... Wie sollen die denn so super belüftet gewesen sein? So rückenfrei, weil man sowieso immer mit dem Gesicht zum Gegner steht oder wie? :D
Ich kann mir nicht vorstellen, dass nur kleine Luftschlitze oder wie auch immer das gegangen haben soll, da groß was bringt.


"gefährden wir unsere Sicherheit" klingt wie... ja, keine Ahnung, mir fällt dazu jetzt keine Analogie ein. Man gefährdet ja nicht seine Sicherheit, sondern man gefährdet sich selbst - was dann weniger Sicherheit bedeutet. Die Sicherheit selbst ist ja nicht das Schutzgut... verstehst du, wie ich das meine? Ich nämlich auch nur so halb. :D
Hm. Dann ist Thordir wohl kein sonderlich toller Rhetoriker. :p


Die Stelle hier finde ich sehr schön, weil sie unaufdringlich und passend so ein bisschen die Charaktere in ihren Zügen absteckt. Vor allem der letzte Satz mit Daryl ließ mich schmunzeln und gibt der Geschichte noch ein wenig Authentizität (oder so).
Auch kann man sich anhand dieses kleinen Einschubs gleich eine viel bessere Vorstellung davon machen, wie die Reise da so vonstatten geht. Also auch in ganz praktischer Hinsicht: Wer geht wo, wer bestimmt was etc., ohne dass das jetzt in total abstrakten und handlungsfremden Beschreibungen ausarten würde. Fein!


(Ich glaube, nach dem "Schwertkämpfern" muss noch ein Komma hin, aber das soll jetzt mal nicht Thema sein)
Ein Glück, dass Milten so besonnen agiert! Ein bisschen musste ich ja mit der Stirn runzeln, weil so ein Überfall zwar schon glaubwürdig, jetzt aber nicht das besonders originellste Ereignis auf so einem Weg ist. Dann aber wird es ja richtig interessant mit Mason, der ja nun doch ziemlich ungehalten auf die Gruppe reagiert - auch noch und sogar erst recht, als er Daryl erkennt. Die Situation ist ein tolles Beispiel für "Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral", und du hast die Szene dementsprechend gut beschrieben. Zum Glück kühlt sich die Situation dann noch etwas ab, aber so eine gewisse Zerstrittenheit unter den eigentlich Verbündeten bleibt, was ein ungutes Gefühl hinterlässt.

Der nächste Abschnitt dient wohl nicht nur mir ein wenig der Erinnerung, was da sonst noch auf der Welt los ist. Richtig! Thorus ist ja mehr oder minder eigenmächtig auf Jagd und wohl auch ziemlich gefährlich... da bin ich ja mal gespannt, wie das mit ihm weitergeht.
Nenene, solche Abschnitte gibt es nicht mehr! Ich hab da jetzt ja voll den Überblick nachdem ich seitenweise in meiner Kladde zusammengekritzelt habe! :o
Die Szene war halt insofern schon wichtig, dass Thorus die Spur zu Rhobar, die Nemrok ihm fast kaputt gemacht hatte, doch weiter verfolgen kann. Vielleicht ist das aber wirklich zu wenig Inhalt für eine Szene. Was da sonst noch hätte passieren sollen, weiß ich aber auch nicht.

Tjoa... und der allerletzte Absatz dieses Kapitels gilt ja wohl Xardas, was? Schön, dass der auch mal ein bisschen auftaucht - auch wenn er da ja rein bewegungstechnisch auch nicht viel macht. :D

Ein bisschen hätte ich mir gewünscht, dass die beiden letzten Absätze, die nicht von Daryl, Hengley etc. handeln, ein bisschen stärkere Gewichtung erfahren hätten. Klar, das war bis jetzt immer so der Stil der Story, nach einem Hauptthema des Kapitels noch ein bisschen die anderen Stränge anzureißen, aber hier gehen die beiden anderen Stränge ja doch ein wenig unter, finde ich. So nach dem Motto: "Ja komm, das geht hier jetzt auch mal kurz weiter und gut ist." Aber gut, dieser Eindruck kann sich im Laufe der nächsten Kapitel auch wieder verflüchtigen, wenn ich es dann wieder auf längere Distanz betrachten kann.
Zu Thorus hab ich ja weiter oben schon was geschrieben.
Und bei Xardas... Tja, ein kleiner, nebulöser Auftritt schadet ihm bestimmt nicht. :D

Wie auch immer: Das Kapitel gefällt mir schon ein Stück besser als das letzte (welches ja nun auch nicht schlecht war). Ein paar Kritikpunkte was den Stil angeht habe ich dir oben aber genannt, von daher bist du noch nicht ganz auf dem Level, auf dem du sein könntest, schätze ich. :o
Womit habe ich nur diese Erwartungen verdient. :scared:


Selten genug kommt es vor: Ich konnte einen Fehler aufgabeln!

------------------------------------------------------------------------------Danke fürs Finden des Fehlers, der unsauberen Stellen und der netten Worte. Hat mich wie immer sehr gefreut deinen Kommentar zu lesen. Ich bin gespannt, ob ich dich mit DHK noch wieder so richtig kriegen kann. :D

DieKleineKlugeFrau
21.04.2013, 22:56
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Schön, dass DieKleineKlugeFrau dem großen dummen Mann den Rücken stärkt, und "Prinzessin Lena" fortsetzt, damit sich DGDM voll und ganz auf den Semesterbeginn und das Entfleuchen in Module und das Sammeln von Creditpoints konzentrieren kann. :)
Der lässt es aber trotz der zehn Semesterwochenstunden und Studienpunkte, die er dieses Semester mehr zu bearbeiten hat, viel ruhiger angehen. Dafür ist er gerade von eher mittelmäßiger Gesundheit. Er hat sich nur noch nicht dazu aufgerafft, sich zum Arzt zu schleppen.


Obwohl in diesem Kapitel auch mal wieder so gut wie überhaupt nichts passiert, fühlte ich mich beim Lesen unterhalten und konnte auch drei persönliche Lieblingsstellen ausmachen:


(auch wenn ich nicht weiß, ob im vorletzten Satz nicht ein "Mann" fehlt, und zwar hinter "einfache")
Das fand ich ja mal wieder herrlich und ist typisch deine und DGDMs Art, in lockerer Leichtigkeit Absurditäten zu erzählen, die einem zum Schmunzeln bringen. In dieser Form hier im Forum und vielleicht auch sonstwo unerreicht!


Finde ich ja auch herrlich - einfach so treffend. :D


Das hingegen find eich ja ziemlich... "weird", wie der Engländer wohl sagen würde. Halt auch die Formulierung... die Wurst dort verschwinden lassen, wo sie hingehört. §ugly

Tut der Sache im Ganzen aber auch keinen Abbruch und ist ja auch irgendwo witzig.
Mit der abschließenden Frage Lenas hoffe ich ja darauf, dass die Handlung einen gewissen Tritt bekommt und jetzt mal was richtig heftiges enthüllt wird - aber vermutlich gibt es nur noch mehr Rätsel und Undurchschaubarkeiten. Mal schauen!

Fehler:


Beim letzten bin ich mir nicht so sicher... naja, beim ersten eigentlich auch nicht. :D
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Was den heftigen Tritt angeht, muss ich dich leider enttäuschen. Es wird erst noch ein wenig vor sich hinplätschern. Frühestens im übernächsten Kapitel könnte etwas passieren, vorher wird es nur blödes Gerede von blöden Leuten geben. Allzu viele neue Rätsel werden aber nicht mehr aufgeworfen. Also mir fällt jetzt spontan nur eines ein, das aber auch frühestens im übernächsten Kapitel kommen wird.

Sir Ewek Emelot
21.04.2013, 23:07
Ewek kriegt seine nächsten Erwiderungen, wenn ich Donnerstag wieder zuhause bin! Das würde einfach zu lange dauern, als dass ich das jetzt noch machen wollen würde. :D


Du weißt hoffentlich, dass es derweil mehr werden könnte?

Ich hatte übrigens den Eindruck, dass Du durchaus noch an der Geschichte Änderungen vornehmen würdest. Ich hätte manche Dinge nicht gesagt, wenn ich den Eindruck nicht hätte.



Nochmal eine Bemerkung zu "Wracks" von Laido:
Dass Greg irgendwann irgendwas aus seinem Auge schießen kann... kommt das von der Stelle, wo der im Wasser schwimmt und dann in dieses Licht schaut? Da hebt der ja seine Augenklappe an oder sowas. Nicht, dass ich dadurch verstehen würde, was das sein soll oder wie das funktionieren soll. Nur wäre das eben ein Hinweis darauf, dass das am Ende nicht völlig unvermittelt kommt.

John Irenicus
22.04.2013, 17:48
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DieKleineKlugeFrau hat nicht zu viel versprochen: Auch im neuesten Kapitel von "Prinzessin Lena" bleibt der große Arschtritt für die Handlung aus. Allerdings: Einen kleinen aber feinen hat es hier sehr wohl gegeben.


Im Innern zuckte sie ein wenig zusammen, denn sein Grinsen hatte etwas Raubtierhaftes.
Vielleicht hofft er ja, Lena irgendwann, wenn sie vielleicht wieder ihre ursprüngliche Gestalt... §list
Wobei er das ja gar nicht wissen kann. :o
Und außerdem...

So grinsten sie sich eine Weile in grinsender Entschlossenheit an, da schnellte Lena plötzlich vor und gab ihm einen flüchtigen Prinzessinnenkuss auf die rechte Wange. Kichernd sagte sie: „Danke, dass du mich für eine Prinzessin hältst. Das schmeichelt mir ungemein.“ Daraufhin versuchte sie, ihr Manöver noch einmal mit der linken Wage als Ziel zu wiederholen, doch er stieß sie plötzlich von sich. Er war von ihrem Kuss im höchsten Maße überrumpelt und verwirrt und hatte sie deshalb reflexartig zurückgestoßen.
...spricht diese Stelle auch nicht wirklich dafür. Da kann sich also allerfrühestens etwas entwickeln, wenn - falls - Lena irgendwann wieder ihre ursprüngliche Gestalt zurückerhält. :D


So grinsten sie sich eine Weile in grinsender Entschlossenheit an, da schnellte Lena plötzlich vor und gab ihm einen flüchtigen Prinzessinnenkuss auf die rechte Wange.
Bei dir (und DGDM) ist das ja so eine Sache: Alles das, was schreiberische Nachlässigkeit sein könnte, könnte bei dir auch Stilmittel sein. Hier bei dieser Grinsorgie bin ich mir auch nicht so sicher. ;)


Als er sich gefangen hatte, brach er in schallendes Gelächter aus, packte sie am Kragen und ließ, als er sie ins Wohnzimmer zurück schleifte, aus Versehen ihren Kopf gegen den Türrahmen knallen. Im Wohnzimmer angekommen ließ er sie mit dem Gesicht nach unten auf den Boden fallen und wünschte ihr höflich einen guten Tag.
Das sind ja Sitten. :scared:
Also wirklich wie immer darf man von den Charakteren deiner Storys kein Standardverhalten erwarten. :D


Er hatte aber sicher lange geübt, anderen Menschen aus Versehen Schmerzen zuzufügen. Sie vermutete, dass er weniger um sein Gewissen zu beruhigen, auf diese Art der Gewaltanwendung zurückgriff, vielmehr glaubte Lena, dass ihm die Beiläufigkeit solcher Angriffe ein Gefühl der Überlegenheit und Stärke bescherte. Was konnte er denn mit voller Absicht nicht alles anrichten, wenn er seinen Opfern schon ganz aus Versehen solchen Schmerz zufügen konnte? Lena glaubte, dass das nicht besonders viel war, denn vor Lauter Versehen hatte der Fürst die Absicht wahrscheinlich schon längst verlernt.
Einfach ganz ganz typisch DKKF/DGDM - auch, dass dieses Geschehen im Folgenden Gespräch auch mal so überhaupt keine Rolle spielt. :D


Es wird Ihnen also nicht viel nützen, wenn ich das Geld an Ihr altes ich überweise.
Sollte man da das "Ich" nicht besser großschreiben? Oder drückt sich in der Kleinschreibung bzw. Kleinsprechung die Geringschätzung aus? ;)


Niemand vertraut Namenlosen.
Naja, das wissen wir alle hier ja wohl besser. :D


Insgesamt fand ich den Abschnitt, wie an meiner ganz persönlichen Grinseorgie hier in diesem Kommentar zu erkennen ist, ziemlich unterhaltsam. Das Lesen hat mir Spaß gemacht! Mehr kann ich dazu auch irgendwie nicht sagen. ;)


Einen waschechten Fehler gab es aber auch noch:

„Ich bin äußerst bestürtzt
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Laidoridas
22.04.2013, 18:30
Nochmal eine Bemerkung zu "Wracks" von Laido:
Dass Greg irgendwann irgendwas aus seinem Auge schießen kann... kommt das von der Stelle, wo der im Wasser schwimmt und dann in dieses Licht schaut? Da hebt der ja seine Augenklappe an oder sowas. Nicht, dass ich dadurch verstehen würde, was das sein soll oder wie das funktionieren soll. Nur wäre das eben ein Hinweis darauf, dass das am Ende nicht völlig unvermittelt kommt.
Ja, also die Szene die du meinst ist es zwar nicht, aber du bist da auf jeden Fall auf der richtigen Spur. :D

Sir Ewek Emelot
22.04.2013, 18:34
Ja, also die Szene die du meinst ist es zwar nicht, aber du bist da auf jeden Fall auf der richtigen Spur. :D

Achja, ich meinte die Szene hier:

Greg atmete schwer in seiner unbequemen Liegeposition und musste
sich sehr zusammenreißen, um einen zumindest behelfsmäßig klaren
Kopf zu bewahren. Er wusste, dass er jetzt für den Moment vollkommen
hilflos war, und dass er auch an sein Bein besser keinen überflüssigen
Gedanken verschwendete. Mit der zitternden Hand tastete er sein
gleichermaßen feuchtes wie brennendes Gesicht ab, fand die
Augenklappe und schob sie vorsichtig beiseite. Es gelang ihm, seinen
Atem zu kontrollieren, seinen Puls herunterzufahren, und als er dalag
und in den schönen schwarzen Himmel hinauf sah, der von allerhellstem
Sternenlicht zu allen Seiten bestens ausgeleuchtet war, schwand auch das
Flimmern vor seinem Auge dahin. Er sah nicht hinüber zu Angus und
Jargo und hörte nicht auf ihre Rufe, die ja ohnehin nicht ihm galten. Für
den Augenblick vergaß er alle Gefahr und allen Schmerz und genoss die
wundersame Bestrahlung des langsam schwächer werdenden
Sternenlichts
Da nimmt er also quasi diese Sternenenergie oder sowas in sich auf oder so, und kann die später auf Jargo schießen?

Laidoridas
22.04.2013, 18:38
Ich sach jetzt nix mehr dazu! So gerne ich solche Spekulationen auch lese, so wenig will ich mich dazu äußern. :D

MiMo
26.04.2013, 08:46
So, dann will ich mich mal (endlich) an den Kommentar zum Kommentar eines Kommentars machen. :D
Ansonsten scheint es mir so zu sein, dass das Publikum viel zu gnädig ist. Viele Filme machen solche Fehler, und jedes mal stören sie mich. Wieso sollen wir sowas eigentlich hinnehmen und damit die Faulheit der Autoren unterstützen, die sich damit begnügen, ungefähr anzudeuten, wie die Sache gemeint ist, aber bei den Details zu schludern? Da werden dann halt nur Klischees und Gemeinplätze abgerufen, von denen wir als Zuschauer wissen, welche Funktion sie haben und was sie uns mitteilen sollen, auch wenn sie eigentlich nicht richtig passen und schlecht durchdacht sind. Es muss aber ja wirklich nicht alles bis ins letzte Detail beschrieben werden. Solange man sich selbst zusammenreimen kann, was passiert (ist), ist meiner Meinung nach auch alles in Ordnung. Als Fehler sehe ich sowas generell nicht und ich finde es auch nicht schlimm, dass beinahe zwangsläufig sowas dabei rauskommt, wenn man einen actiongeladenen Film machen möchte. Wer da nun von allen Charakteren einen detaillierten Lebenslauf und von jeder Handlung eine alleserklärende Analyse verlangt - um es mal überspitzt auszudrücken - der will doch schlicht und ergreifend etwas ganz anderes sehen. Indem man sich dazu entscheidet, ein bestimmtes Genre - zum Beiepiel Action - zu verfilmen, fallen aber bestimmte Sachen weg, die für den Zweck des Films irrelevant sind. Verlängte man immer diese Detail- und Erklärungstiefe würden sich die Genres sozusagen einander annähern.

Wenn man sowas einfach hinnimmt, dann kann es auch keine Verbesserung geben. Darum mache ich mir hier eben die Mühe, die Sachen wirklich alle rauszuschreiben und anzusprechen. Denn im Gegensatz zu Hollywood-Autoren kannst DU ja darauf reagieren. Das ist also weniger als Kritik dahingehend gemeint, dass die Geschichte schlecht ist, als eher als ernsthafte Auseinandersetzung mit der Geschichte und den problematischen Punkten. Darüber hinwegzusehen würde meines Erachtens bedeuten, die Geschichte und den Autor nicht zu respektieren: Bei Kindern sieht man über alles mögliche hinweg, man nimmt es hin, aber eben auch nicht wirklich ernst.
Wenn ich einfach nur passiver Leser wäre, würde ich über viele Dinge hinweglesen und wenn man fragt halt einfach sagen: "Joa, is ne gute Geschichte." Aber wenn ich einen Kommentar dazu schreibe, muss ich eben auch in gewissem Sinne pingelig sein, weil die Geschichte eine ernsthafte und genaue Auseinandersetzung verdient. Als Kommentator bin der Meinung, das schuldig zu sein. Ich möchte also darauf aufmerksam machen, dass ich als Kommentator eben auch eine etwas andere Rezeptionsebene einnehme, denn als bloße Konsument der Geschichte. Und auf der Ebene ist die Pedanterie meines Erachtens angebracht!Ich finde es auch wirklich toll, dass du all solche Sächelchen rausschreibst und auseinandernimmst, weil es mir sicherlich hilft einen neuen Blickwinkel für meine Geschichte zu bekommen. Du hast bei vielem ja auch wirklich recht und bei kommenden Storyposts werde ich hoffentlich besser auf die von dir angesprochenen Punkte achten, und so etwas dazu gelernt haben, was Vollzeitmann angeht, so ist die Story aber schon abgeschlossen. Klar werde ich das eine oder andere noch verändern, aber eine grundlegende Überarbeitung, wie es eine Bearbeitung aller von dir angesprochenen Punkte zur Folge hätte, habe ich momentan nicht geplant. Das wär einfach sehr viel Arbeit, die ich dann doch lieber in neue Projekte investiere.
Sollte ich aber tatsächlich mal eine Neuauflage von Vollzeitmann schreiben, werde ich deine Kritikpunktliste bestimmt daneben legen und akribisch berücksichtigen. ;)


Nun, Xardas ist offenbar genauso daran interessiert, dass Rafael das Verbrechen bekämpft, wie Rafael selbst. Insofern hat er auch Interesse, dass Rafael ein Auskommen hat. Naheliegend wäre da, ihn alibimäßig als Laborhelfer anzustellen. Rafael wäre im Institut quasi sein Gehilfe. Das Auskommen wäre nicht groß, aber immerhin vorhanden.
Die Technologie scheint übrigens doch deutlich über dem zu liegen, was sonst üblich ist. Da scheint Xardas also schon eine Menge abzuzwacken. Immerhin müssen die Sachen nicht nur gebaut, sondern auch entwickelt werden usw. Ja, da stimme ich dir zu. Ein weiteres Problem ist ja auch die Zeit, die Xerwas benötigt, um die Sachen zu entwickeln. Nebenbei muss er ja auch noch seinen Job entwickeln. Letztendlich stützt sich mein Gerüst wohl allein darauf, dass Xerwas ein Genie ist...

Wie gesagt: Irgendwie kann man es sich so hindrechseln, aber das macht es noch nicht glaubhaft, insbesondere dann, wenn es in der Geschichte nicht angesprochen wird.
Sicherlich will die Geschichte zu weiten Teilen auch klassische Klischees über Superhelden und Superschurken bedienen, wobei letztere eben immer irgendwie unendliche Mittel zu haben scheinen, was deren Bemühungen denn auch irgendwie nutzlos macht. Trotzdem: Die Anlage auf Irdorath ist z.B. einfach so groß, muss dabei so teuer usw. sein, dass man sich wirklich fragen muss, wie die es geschafft haben, unbemerkt den ganzen Kram dahin zu bekommen. GERADE wenn sie gesuchte Verbrecher sind. Die Frage ist dann nicht nur: Wie kommen sie ans Geld? Sondern auch: Bei wem können sie es gefahrlos ausgeben, um so kritische Materialien zu bekommen?
Üblicherweise wird sowas dadurch gelöst, dass die Verbrecher auch einige legale Firmen haben. In Deiner Geschichte hätte es sich da z.B. angebotem, dass die NSZ von Anfang den Karmesinroten gehörte. Das würde dann auch erklären, wie deren Zentralrechner in einem geheimen, durch einen Geheimaufzug erreichbaren Raum ist usw.
Ja gut, aber irgendwann erreicht es auch ein Und der Held schüttete Milch in seinen Kaffe. - "Was? Wo hat er die Milch her?! Es wurde gar nicht geschrieben, dass er sie gekauft hat!!!"-Niveau.
Und was die Hintergründe der Karmesinroten angeht, so kann Rafael da ja auch einfach nichts drüber wissen. Er hätte sich aber vielleicht genau diese Fragen stellen sollen, das stimmt wohl.
Eine andere Möglichkeit wäre gewesen, die Infos in die Abschnitte zu packen, die aus Sicht der Karmesinroten geschrieben sind. Allerdings wollte ich die möglichst klein halten und mit der Zeit hab ich auch komplett damit aufgehört. Diese Abschnitte haben einfach viel Spannung weggenommen, finde ich.


Was ist mit Internet? Eine einzige Nachrichtenquelle ist schon komisch. Und es geht mir weniger darum, dass man glaubt, dass die Karmesinroten die Terroristen bekämpfen, als eher darum, dass man deren direkte und offene Einmischung in die Berichterstattung hinnimmt. Bei uns gäbe sowas dann eben erstmal Empörung und man würde erstmal über das hohe Gut der Pressefreiheit etc. schwadronieren.Dass die die NSZ übernommen habe, sollte, wenn ich mich recht erinnere, nicht öffentlich bekannt sein. Nur halt, dass es da einen kleinen Führungswechsel gab.
Ja, das ist wieder sehr dünnes Eis...


Naja, es kommt drauf an: Wenn man völlig neue Sachen erfindet, hat man große Freiheit. Aber wenn man Dinge verwendet, die der Leser aus seinem Leben gut kennt, sieht das anders aus. Da muss man dann entweder sich an die Regeln halten, die der Leser von seiner eigenen Erfahrung her kennt, oder man muss erklären, warum das plötzlich nicht mehr gilt. Früher konnte man Lesern oder Zuschauern zum Thema "Computer" wohl wirklich so ziemlich alles auftischen. Vor 20-30 Jahren. Aber mittlerweile halt nicht mehr. Außerdem ist es ähnlich, wie bezüglich der Newssticks: Das sind gerade die Fragen, die den Leser interessieren, gerade weil sie das, was er aus eigener Erfahrung kennt, modifiziert oder mit neuen Ideen anreichert.
Solche Erklärungen könnte ich gar nicht liefern, selbst wenn ich wollte. Das ist dann wohl so der Punkt, wo Drehbuchautoren sich Hilfe von Spezialisten holen und dann 99% der Kinobesucher sagen "Wao, klang cool, hab aber kein Wort verstanden.".
Sowas hat natürlich schon seinen Reiz, aber für so ein kleines Projektchen wie Vollzeitmann... :D


Ich habe doch gar nicht geschrieben, dass Rafael zum Arzt gehe?
Das unterstellte ich dir auch nicht!
Ich ging erst auf deine Anmerkung wegen der Salbe ein, und dann fiel mir ganz eigenständig auf, dass Rafael mit einer gebrochenen Nase ja eigentlich hätte zum Arzt gehen müsste.


Diese völlige Passivität ist irgendwie... naja, so billig. Ich glaube einfach nicht, dass Frauen, wenn sie in solche Situationen geraten, üblicherweise zu willenlosen Puppen werden, die dann auch noch hinterher so psychotisch reagieren, wie Gritta hier, und am Ende sogar alles vergessen. Das ist einfach wirklich ein dämliches Frauenbild, das übrigens nicht nur in Deiner Geschichte bemüht wird, sondern von dieser bloß aufgegriffen wird. Ich habe es auch vor allem darum angesprochen, weil am Anfang die Frau ganz genauso reagiert hat. Die Passagiere auf dem Schiff später übrigens nicht, die sind aktiv - aber da sind ja dann auch wieder Männer dabei.
Ich will Dir übrigens nicht Frauenfeindlichkeit vorwerfen, sondern auf typische, sexistische Klischees aufmerksam machen, die Du nicht erfindest, aber eben unwillkürlich aufreifst, weil es typische Topoi in Film und Buch sind. Es sind nur eben blöde Topoi, denen Du hier gewissermaßen als Autor zum Opfer fällst.Das ist auch wirklich eine der Sachen, die du so eindringlich und ausführlich herausgearbeitet hast, dass ich darauf in Zukunft wohl auf jeden Fall achten werde. :D
Was nicht heißen soll, dass ich noch nie Storys mit emanzipierten, draufgängerischen und ganz und gar nicht ängstlichen Frauen geschrieben habe - siehe Ehre und Eifer einer Entflohenen.
Als Sexismusvorwurf hab ich deine Anmerkungen jedenfalls nicht gedeutet, falls dich das beruhigt. :gratz


Naja, "muss man hinnehmen" ist irgendwie blöd.
Ich habe weiter oben ausgeführt, wie man das ändern könnte und damit sozusagen mehrere Problem simultan erledigt: Zu den Vorbereitungen der Karmesinroten gehörte auch, die NSZ zu gründen (die Technik könnte auch von Nagur sein), womit sie zum einen eine legale Einnahmequelle haben, womit die Frage nach der Finanzierung zumindest nicht mehr so drängend wäre. Und zum andern hat man dann auch erklärt, wieso die NSZ den Karmesinroten einmal so wichtig, und andermal eben von vorne herein so gut gesichert ist. Dann könnte man sich auch die Ersetzung der Chefredakteurin zu Beginn sparen, da die NSZ sowieso nur das schreibt, was die Karmesinroten geschrieben haben wollen, so dass die Medienmanipulation subtiler ist. Man könnte denn auch erwähnen, dass schon im Vorfeld die Polizei und Regierung kritisiert worden wären - zum Teil auch berechtigterweise, weil die Karmesinroten im Vorfeld schon Verbrechen inszeniert hätten, welche die Polizei nicht gut aufklären könnte, was dann die NSZ jedes mal schön groß in den Nachrichten kommentiert hätte.
Das sind jetzt alles halt vorschläge, wie man die Geschichte noch ein Stück besser machen könnte (sofern das jetzt nicht zu vermessen ist).Die Karmesinroten können die NSZ nicht gegründet oder schon vor der Übernahme wirksam infiltriert haben. Das hätte dann schon über gefälschte Ausweise, kosmetische OPs und pipapo laufen müssen, und ob das die Sache glaubhafter macht, wage ich zu bezwifeln.
So ist es zwar auch nicht perfekt...


Hm, meinetwegen. Ich finde, dass das eigentlich das gleiche bedeutet.Ich finde, das ist gerade die Schiene von Haarspalterei und kompliziert im Umgang, die Urahara ausmacht. Es mag nur ein sehr kleiner Unterschied sein und letztendlich läuft es ja wirklich auf dasselbe hinaus, aber Urahara nimmt das halt genau. :D (Vielleicht auch nur um Rafael mal wieder zu ärgern...)


Aber mit Funk kennen wir uns einigermaßen aus. Nicht was die physikalische Erklärung angeht, sondern die Auswirkung und Funktion. Und da muss man sich entweder an die Gesetze halten, die der Leser aus eigener Erfahrung kennt, oder erklären, warum die plötzlich nicht mehr gelten.
Das finde ich dann doch merkwürdig.
Wenn ich eine Pistole erfinde, die Eis schießt, muss ich das nicht erklären, weil es was Neues ist.
Wenn bei Funktechnologie etwas geht, was für gewöhnlich nicht geht, muss ich es aber erklären, weil es was Neues ist.
Ich verstehe ja deinen Einwand, und hätte ich gewusst, dass das eigentlich nicht geht, hätte ich bestimmt auch betont, dass das geht, aber bei einem Eisstrahler ohne Erklärung zufrieden zu sein, während da eine Erklärung gefordert ist... Ich verstehe, wo du den Unterschied machst, logisch finde ich das aber nicht. Ich bin da halt eher so, dass ich entweder alles oder (fast) gar nichts erklärt haben möchte, je nachdem, um welches Format es sich handelt.

Btw: Weder ME1 noch Andromeda kenne ich. Genau wie die neuen Batmanfilme. Und das wird sich alles wohl auch nicht allzu schnell ändern. :D



Die Stellen, auf die ich jetzt nicht eingegangen bin, waren solche, wo ich nichts mehr zu zu sagen hatte. Meistens, weil ich dir einfach zustimme.
Es hat mir jedenfalls wieder sehr viel Freude bereitet mich mit deiner kritischen Meinung auseinanderzusetzen. :)

John Irenicus
27.04.2013, 12:09
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Es tut mir leid, dir das sagen zu müssen, MiMo... aber wegen "Die Herrschaft von König Rhobar III.", naja... der neue Kapiteltitel passt nun wohl zu einem ZDF-Fernsehfilm mit Hannes Jaenicke als dem einzigen Weißen in einem Afrikadorf und Veronica Ferres in der Rolle der besorgten Mutter. :p

So, nachdem das auch erledigt ist, kann ich mich ja jetzt des Inhalts widmen. Und der ist ja auch gar nicht ohne. :)
Einzelstellen kann ich im ersten Teil des Kapitels kaum hervorheben, denn du hast das Geschehen einfach rundherum gut beschrieben. Ich kann mir alles schön vorstellen, du orientierst dich bei Beschreibungen an den Personen und lässt dich nicht zu überlangen Ortsbeschreibungen hinreißen sondern hältst Maß. Die Charaktere agieren allesamt glaubwürdig und die Worte, die du ihnen in den Mund legst, sind gut gewählt. Gleichzeitig bettest du - natürlich - deren Zusammentreffen wieder in den größeren Zusammenhang dieser mittlerweile ja wirklich riesigen Geschichte ein. Was will man da mehr?

„Ich finde es immer wieder befremdlich, dass die Adanosgläubigen ihre Toten vergraben“, gestand Aidan leise flüsternd. „Wieso verbrennen sie sie nicht einfach, so wie wir?“
So ein schönes Detail zwischendurch zum Beispiel. :)
In dem Sinne hat mir auch der Anfangsdialog der reisenden Magier gefallen, wie etwas über das Wesen der Nomaden und auch der Wassermagier erklärt wird. Das fand ich ziemlich gut, auch, weil es nicht zu sehr breitgetreten wurde und so die Geschichte auch nicht ausgebremst wurde.

Da hätte ich mir schon fast gewünscht, dass dieses Kapitel komplett im Zeichen der Quelle steht und sonst nichts anderes passiert. Nicht etwa, weil der letzte Abschnitt des Kapitels schlecht wäre, nein, nein. Zu bemängeln habe ich da lediglich eine Formulierung:

Der große Haufen Schutt, der hier bei seinem letzten Besuch noch gewesen war, war schon bedeutend geschrumpft.
Das klingt etwas unrund, vor allem wegen dem war, war... das geht bestimmt auch anders!
Abgesehen davon aber wie gesagt eine spannende, kurze Szene, die mit dem Amulettfund bzw. der Übergabe ja durchaus auch nicht unwichtig ist. Hat also wohl auch seine Berechtigung in diesem Kapitel, und das schwarzmagierische Getue ist auch ein schöner Kontrast zu dem würdevollen Wirken in der Quelle bei den anderen Magiern.

Insgesamt jedenfalls ein toll lesbares Kapitel. :)

Einen Fehler habe ich herausfischen können:

Obgleich die Hitze auch in dort deutlich zu spüren war, war es in ihnen unleugbar kühler.
Da fehlt doch was! Bzw. da sind wohl zwei Satzversionen zu einer verschmolzen. :D
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MiMo
27.04.2013, 12:30
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Es tut mir leid, dir das sagen zu müssen, MiMo... aber wegen "Die Herrschaft von König Rhobar III.", naja... der neue Kapiteltitel passt nun wohl zu einem ZDF-Fernsehfilm mit Hannes Jaenicke als dem einzigen Weißen in einem Afrikadorf und Veronica Ferres in der Rolle der besorgten Mutter. :p
Ich komm damit klar... :D

So, nachdem das auch erledigt ist, kann ich mich ja jetzt des Inhalts widmen. Und der ist ja auch gar nicht ohne. :)
Einzelstellen kann ich im ersten Teil des Kapitels kaum hervorheben, denn du hast das Geschehen einfach rundherum gut beschrieben. Ich kann mir alles schön vorstellen, du orientierst dich bei Beschreibungen an den Personen und lässt dich nicht zu überlangen Ortsbeschreibungen hinreißen sondern hältst Maß. Die Charaktere agieren allesamt glaubwürdig und die Worte, die du ihnen in den Mund legst, sind gut gewählt. Gleichzeitig bettest du - natürlich - deren Zusammentreffen wieder in den größeren Zusammenhang dieser mittlerweile ja wirklich riesigen Geschichte ein. Was will man da mehr?
Ich war ja eigentlich ganz schön überfordert mit der Hundertschaft von handelnden Charakteren in dieser Szene. Wenn es dir trotzdem gefallen hat, freut mich das deshalb umso mehr. :)

So ein schönes Detail zwischendurch zum Beispiel. :)
In dem Sinne hat mir auch der Anfangsdialog der reisenden Magier gefallen, wie etwas über das Wesen der Nomaden und auch der Wassermagier erklärt wird. Das fand ich ziemlich gut, auch, weil es nicht zu sehr breitgetreten wurde und so die Geschichte auch nicht ausgebremst wurde.
Bei solchen Stellen hab ich immer das Gefühl, dass das schon viel früher hätte kommen müssen, und nicht jetzt so mittendrin. Eigentlich hätte ich lieber eine viel größere Dichte von solchen Details in der Geschichte, aber irgendwie ist das einfach nicht mit dem Konzept vereinbar.

Da hätte ich mir schon fast gewünscht, dass dieses Kapitel komplett im Zeichen der Quelle steht und sonst nichts anderes passiert. Nicht etwa, weil der letzte Abschnitt des Kapitels schlecht wäre, nein, nein. Zu bemängeln habe ich da lediglich eine Formulierung:

Das klingt etwas unrund, vor allem wegen dem war, war... das geht bestimmt auch anders!Hm, ja. Hast recht. §kratz

Abgesehen davon aber wie gesagt eine spannende, kurze Szene, die mit dem Amulettfund bzw. der Übergabe ja durchaus auch nicht unwichtig ist. Hat also wohl auch seine Berechtigung in diesem Kapitel, und das schwarzmagierische Getue ist auch ein schöner Kontrast zu dem würdevollen Wirken in der Quelle bei den anderen Magiern.
Ich hab ja vor allem auf eine unterschwellige Botschaft a'la "Delazar hat Shakyor umgebracht!" gehofft. Das scheint aber nicht geklappt zu haben. :D

Insgesamt jedenfalls ein toll lesbares Kapitel. :)

Einen Fehler habe ich herausfischen können:

Da fehlt doch was! Bzw. da sind wohl zwei Satzversionen zu einer verschmolzen. :DAh, ja! :D
Da stand vorher "in den Schatten", da sich das dann aber mit dem vorangegangenen Satz gedoppelt hätte, hab ich die Schatten durch "dort" ersetzt. Dabei ist mir wohl das kleine "in" entwischt.
Von daher: Richtig beobachtet!

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Ach, da freu ich mich doch über diesen mit Lob durchsetzten Kommentar! Danke dafür! :) (und dann auch noch so schnell!)

John Irenicus
28.04.2013, 19:40
Ich hab ja vor allem auf eine unterschwellige Botschaft a'la "Delazar hat Shakyor umgebracht!" gehofft. Das scheint aber nicht geklappt zu haben. :D
Offensichtlich nicht. :p
Aber bei solchen Sachen leide ich ja auch an chronischer Storyblödheit... wer weiß, was ich schon alles hätte bemerken müssen aber nicht bemerkt habe. :D



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Puh, lieber Ronsen, ich hatte ja schon fast wieder Befürchtungen gekriegt, das gut gestartete "Lagerkoller" würde nun an Ladehemmungen deinerseits erlahmen. Zum Glück gibt es dann doch wieder einen neuen Post, der mir auch sehr gut gefällt.

Vor allem hält er typisches Ronsenmaterial bereit: Senyan und Aleph als Trickser in Khorinis sind einfach hervorragend beschrieben, mit so Duos hast du es ja auch irgendwie, habe ich das Gefühl.

Weil ich ja in letzter Zeit Gefallen daran gefunde habe, von Storyposts auf Persönliches zu schließen:

Senyan kaute auf seiner Pfeife herum, wie er es in letzter Zeit sehr gerne tat. Er hatte sie sich während seiner Zeit als Geselle selbst gefertigt. Der Korpus war aus Kirschbaumholz, etwa eine halbe Elle lang, zwei Finger dick und S-förmig gebogen. Bislang zierten weder Maserung, noch Veredelungen das aufwendige Stückchen Handarbeit, doch im Herzen war es dem Burschen der wertvollste Schatz.
Bist du Pfeifenliebhaber? :D


Völlig außer Atem kam ein rundlicher Wachtmeister mit Schnurrbart und glühend roten Pausbacken die Straße entlang. Ganz offensichtlich war er dem Blondschopf auf den Fersen und gerade dabei, ihn aus den Augen zu verlieren.
Absolutes Klischee, aber für so etwas bin ich ja zu haben. :D


"Er hat für Erregung öffentlichen Ärgernisses gesorgt
Na das klingt ja interessant. §list
Den direkt folgenden Gag mit der Fülle will ich aber nicht ignorieren - der ist nämlich wirklich zum Schmunzeln. :D


Im Schutze der Dunkelheit schlich er sich an die Tür des Wachturmes und nahm seine Pfeife zur Hand. Mit einer Drehbewegung entfernte er das Mundstück und holte seinen dreikantigen Dietrich aus dem Geheimversteck.
Es wäre natürlich einfacher, den einfach in die Tasche zu stecken - staunen musste ich aber dennoch, als ich das gelesen habe. Spiezen Idde!

Der Übergang von Traum/Erinnerung zur Gegenwart ist dir übrigens auch ziemlich gut gelungen, das hat richtig gepasst. Der darauf folgende Dialog zeigt mir Moralapostel und Gesundheitsethiker übrigens eindrucksvoll, wie die Sucht nach Drogen einen im wahrsten Sinne des Wortes in eine Abhängigkeit bringen kann: Wäre Senyan nicht so sehr auf das Kraut angewiesen, er hätte ganz anders mit Isidro umspringen können. Und naja, mehr noch: Es gäbe diese Situation gar nicht. Andererseits gäbe es dann auch keine Geschichte darüber zu erzählen, von daher doch gut, dass es (fiktive) Sumpfkrautabhängige gibt. :p
Und dann auch noch die gothicsche Variante eines Drogentests, die magische Urinprobe (nur ohne Urin), wenn man so will - spieze! :D

Da bin ich echt gespannt, wie es weitergeht. Und als Moralapostel und Gesundheitsethiker empfinde ich neben dem Wunsch, dass Senyan ungeschoren davonkommt, ja doch ein klein wenig Schadenfreude... :p


Fehler:

Gerade als die Glocken verklangen, vernahm Senyan schnelle Schritte von der Straße, die vom Turm aus, durch das Handwerkerviertel in Richtung Marktplatz führte.
Ich meine, das Komma müsste weg.

Als wäre der Stress nicht schon groß genug, wurden alle Minenarbeiter am Vormittag unten im Kessel versammelt
Da passt die Zeitform ja nicht so ganz... ein "gewesen" könnte dem Abhilfe schaffen.
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Ronsen
28.04.2013, 20:24
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Puh, lieber Ronsen, ich hatte ja schon fast wieder Befürchtungen gekriegt, das gut gestartete "Lagerkoller" würde nun an Ladehemmungen deinerseits erlahmen. Zum Glück gibt es dann doch wieder einen neuen Post, der mir auch sehr gut gefällt.
Ich hatte ja letztes Wochenende einen Vortrag zu halten, den ich seit Januar bearbeitet habe. Letzte Woche war Battle Royal und jetzt war wieder etwas Zeit und Muße da :)

Vor allem hält er typisches Ronsenmaterial bereit: Senyan und Aleph als Trickser in Khorinis sind einfach hervorragend beschrieben, mit so Duos hast du es ja auch irgendwie, habe ich das Gefühl.
Das ist in Montera, vielleicht habe ich es nicht deutlich genug gemacht, aber im Prinzip ist es auch egal^^
Weil ich ja in letzter Zeit Gefallen daran gefunde habe, von Storyposts auf Persönliches zu schließen:

Bist du Pfeifenliebhaber? :D
Nein^^ Nichtraucher um ehrlich zu sein. Wobei ich mich da nur ein wenig bei Wiki belesen habe, weil es ja irgendwie charaktertypisch ist, wenn man da etwas detailverliebt ist


Absolutes Klischee, aber für so etwas bin ich ja zu haben. :D


Na das klingt ja interessant. §list
Den direkt folgenden Gag mit der Fülle will ich aber nicht ignorieren - der ist nämlich wirklich zum Schmunzeln. :D


Es wäre natürlich einfacher, den einfach in die Tasche zu stecken - staunen musste ich aber dennoch, als ich das gelesen habe. Spiezen Idde!
Ja klar, aber im Nachhinein würde man ihn mal durchsuchen, würde man das Teil dort nicht finden. Vielleicht schreibe ich noch einen Traumbeitrag und baue das dann mit ein, weiß ich noch nicht

Der Übergang von Traum/Erinnerung zur Gegenwart ist dir übrigens auch ziemlich gut gelungen, das hat richtig gepasst. Der darauf folgende Dialog zeigt mir Moralapostel und Gesundheitsethiker übrigens eindrucksvoll, wie die Sucht nach Drogen einen im wahrsten Sinne des Wortes in eine Abhängigkeit bringen kann: Wäre Senyan nicht so sehr auf das Kraut angewiesen, er hätte ganz anders mit Isidro umspringen können. Und naja, mehr noch: Es gäbe diese Situation gar nicht. Andererseits gäbe es dann auch keine Geschichte darüber zu erzählen, von daher doch gut, dass es (fiktive) Sumpfkrautabhängige gibt. :p
Und dann auch noch die gothicsche Variante eines Drogentests, die magische Urinprobe (nur ohne Urin), wenn man so will - spieze! :D
Du bringst mich gerade vermutlich unbeabsichtigt auf eine Idee, die wirklich Substanz für die Story hätte. Mehr will ich da mal noch nicht verraten aber trotzdem danke!

Da bin ich echt gespannt, wie es weitergeht. Und als Moralapostel und Gesundheitsethiker empfinde ich neben dem Wunsch, dass Senyan ungeschoren davonkommt, ja doch ein klein wenig Schadenfreude... :p


Fehler:

Ich meine, das Komma müsste weg.

Da passt die Zeitform ja nicht so ganz... ein "gewesen" könnte dem Abhilfe schaffen.
Werden weggemacht. Ich habe den Abschnitt noch gar nicht kontrollgelesen, da überrascht es mich, dass du sonst nichts gefunden hast^^ blöder Rechner hat Sicherung durchgeführt. Da wird er immer so langsam, da hatte ich keine Lust auf Editieren...
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Freue mich wie immer sehr über deinen Kommentar. Und mit einer neuen Idee kann ich vielleicht schon in Kürze weiter dran feilen :)

John Irenicus
28.04.2013, 20:36
Das ist in Montera, vielleicht habe ich es nicht deutlich genug gemacht, aber im Prinzip ist es auch egal^^
Äh ja doch, das war eigentlich sehr deutlich, weil du ja direkt am Anfang Silden mit Montera verglichen hast, was ich jetzt auch ohne nachzuschauen noch wusste. Das war einfach bloßer Denkreflex von mir, schätz ich mal. Mein Fehler. Das ist eben die angesprochene Story-Blödheit meinerseits. Wie peinlich. §ugly

John Irenicus
29.04.2013, 22:45
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Um mich endgültig zu beruhigen - oder einfach, weil er Lust hatte - haut Ronsen direkt mal den nächsten Abschnitt von "Lagerkoller" raus. Super! :)


Was für eine Untersuchung würde der Wassermagier heute Nachmittag mit ihm machen?
Klingt jetzt nicht so pralle formuliert. Gut, da das ja direkt aus Senyans Gedanken stammt, ist das wohl okay. Aber "Untersuchung machen" ist nun wirklich... wenn man da schon diesen Nominalstil anwendet, dann vielleicht doch "Untersuchung anstellen" oder sowas. Aber gut, wie gesagt, da es direkt aus Senyans (drogengeschädigten! :o) Gedanken entspringt... :p

Im Gegensatz dazu finde ich aber gleich den ersten Satz des Kapitels richtig gelungen:

Als an diesem Tage der Gong zum Mittag ertönte, donnerte Senyan seine Spitzhacke noch gedankenversunken in den müden Felsen.
Müder Felsen, das hat in dem Zusammenhang wirklich was. Solche Personifikationen sollte es in Deutschlektüren mal geben!

Die Szene mit Horatio, Horrace und Mitch ist kurz, aber umso wirkungsvoller, wie ich finde. Du schaffst es, gleichzeitig unaufdringlich aber dennoch eindringlich Senyans Teilnahmslosigkeit und innere Leere darzustellen. Man könnte auch sagen: Jetzt auf Entzug ist sein Hirn nur noch Klitsche! Gleichzeitig lieferst du ziemlich packende, kurze und explosive Action. Hm... das klang jetzt mehr nach Alarm für Cobra 11, aber du weißt ja, was ich meine. Mitch und sein Messer sind das wohl gefährlichste Duo im Umkreis der Mine, was? Zumindest das unberechenbarste. :D

Einen Fehler hab ich gefunden:

und Senyan versuchte tunlichst, sich nicht anmerken zu lassen.
Da fehlt doch noch was... ein s?


Und jetzt freue ich mich auf die nächste Fortsetzung. :)
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Ronsen
29.04.2013, 23:40
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Um mich endgültig zu beruhigen - oder einfach, weil er Lust hatte - haut Ronsen direkt mal den nächsten Abschnitt von "Lagerkoller" raus. Super! :)
Beides, es motiviert halt ungemein, Kommentare zu kriegen.


Klingt jetzt nicht so pralle formuliert. Gut, da das ja direkt aus Senyans Gedanken stammt, ist das wohl okay. Aber "Untersuchung machen" ist nun wirklich... wenn man da schon diesen Nominalstil anwendet, dann vielleicht doch "Untersuchung anstellen" oder sowas. Aber gut, wie gesagt, da es direkt aus Senyans (drogengeschädigten! :o) Gedanken entspringt... :p
Da hast du vermutlich recht, da lasse ich mir noch was einfallen

Im Gegensatz dazu finde ich aber gleich den ersten Satz des Kapitels richtig gelungen:

Müder Felsen, das hat in dem Zusammenhang wirklich was. Solche Personifikationen sollte es in Deutschlektüren mal geben!

Die Szene mit Horatio, Horrace und Mitch ist kurz, aber umso wirkungsvoller, wie ich finde. Du schaffst es, gleichzeitig unaufdringlich aber dennoch eindringlich Senyans Teilnahmslosigkeit und innere Leere darzustellen. Man könnte auch sagen: Jetzt auf Entzug ist sein Hirn nur noch Klitsche! Gleichzeitig lieferst du ziemlich packende, kurze und explosive Action. Hm... das klang jetzt mehr nach Alarm für Cobra 11, aber du weißt ja, was ich meine. Mitch und sein Messer sind das wohl gefährlichste Duo im Umkreis der Mine, was? Zumindest das unberechenbarste. :D

Du hast es bislang so aufgefasst, wie ich es mir erhofft habe, das spielt mir gut in die Hände^^

Einen Fehler hab ich gefunden:

Da fehlt doch noch was... ein s?
Jup, sowas findet das Rechtschreibprogramm nicht von selbst, danke.


Und jetzt freue ich mich auf die nächste Fortsetzung. :)
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Danke für den Kommentar. In der kommenden Szene wird dann Riordian eine tragende Rolle spielen. Da bin ich selbst gespannt drauf, weil ich mir dann spontan überlege, wie sein "Gesundheitscheck" ablaufen wird.

John Irenicus
03.05.2013, 22:45
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Gerade noch so vor Ablauf deines Ehrentages kann ich dir ein frisch produziertes Geschenk überreichen, Michaelmann: Einen (längst überfälligen) Kommentar zu den jüngsten Abschnitten von "Vindicator"!

Kaum zu glauben, dass "Myranda II" schon Ende Januar gepostet wurde... so lange habe ich also das Lesen versäumt! Umso schöner, dass mir der Wiedereinstieg in die Geschichte recht gut gelingt, vor allem auch, weil das Kapitel auch nochmal ein paar Sachen erklärt. Das ist ja das gute: Airik als Zentralfigur der Geschichte ist ja auch noch relativ ahnungslos, was sein neues, aufgezwungenes Leben angeht. Besonders schick finde ich, wie du sein Verhalten auch aus Myras Perspektive so beschreiben kannst, dass man trotzdem, rein anhand der Äußerlichkeiten, einen gewissen Blick in ihn hineinbekommt.

Natürlich geht es aber nicht nur um Airik, sondern auch um Myra, und die finde ich ja auch recht sympathisch, und ich wünschte, sie wäre nicht so traurig! Aber sie hat ja allen Grund dazu...


"Nein, Sagitta. Es ist alles in Ordnung. Es ist noch immer die Aufregung, ich bin nicht mehr so hungrig." Ihre große Schwester hatte sie von klein auf in der Alchemie gelernt. Sie hätte ihr den Anlass ihrer Trauer anvertrauen können, doch etwas hielt sie davon ab.
Vermutlich ahnt Sagitta eh, was in Myra vorgehen könnte?

Was mir auch gut am Kapitel gefällt, ist, wie du auf die "Bombe" am Ende (eben die Nachricht vom Fall Arxes') recht subtil hinarbeitest, bzw. mit steigender Intensität:

Sie war nur wenige Schritte gegangen, als plötzlich ein seltsamer Schmerz durch sie fuhr. Es hatte nicht wirklich besonders weh getan, ab er war wie eine Welle durch ihren ganzen Körper gegangen und ließ sie kurz inne halten. Was war das bloß gewesen? Sie zuckte kurz und ging weiter.

Grimm zitterte kurz, als bekäme er eine Gänsehaut. „Irgendwas stimmt nicht. Ich habe schon so ein schlechtes Gefühl seitdem ich hier sitze.“ Myra ging es ähnlich.

Trotzdem ließ sie das Gefühl nicht los, dass etwas nicht stimmte. Nicht nur mit ihren Geschwistern. Irgendwas fühlte sich komisch an. Es würde sicherlich bald wieder weg sein.
Diese Gefühle und Nickeligkeiten waren doch einfach die Auswirkungen der Geschehnisse, von denen am Ende berichtet wird, nicht? Ist jedenfalls sehr schön gemacht und gibt dem Kapitel auch wieder einen ganz eigenen Spannungsbogen, sodass man fast von der "Geschichte in der Geschichte" sprechen kann.
Um dann direkt weiter auf Arxes' Tod einzugehen, wenn ich schonmal dabei bin: Das war wirklich ein ganz schöner Hammer, den du zum Kapitelende ausgepackt hast! Auch erzähltechnisch ist das ja nicht ohne, schließlich war die ersten Kapitel lang Arxes ja derjenige, der wirklich übermächtig wirkte - und wohl auch war. Er hat quasi das ganze Geschehen um Airik gelenkt - und nun soll er gefallen sein? Da stockt einem auch als Leser der Atem, auch wenn man Arxes ja nicht gerade als netten Zeitgenossen erlebt hat!

Ein bisschen klarer wird dann auch wieder der Zweck des Ordens. Gerechtigkeit schaffen - unter anderem? Und die Orks besiegen. Ganz schön hehre und noble Ziele, wenn man die mal in Relation zu dem manchmal doch hasserfüllten Umgang untereinander setzt. Und es sind ja offenbar nicht nur die Dunklen so, was? Wie dem auch sei, was ich entweder wieder vergessen habe oder noch nie verstanden habe: Warum ist der Orden tendenziell gegen Beliar gerichtet? Das kommt an einigen Stellen des Kapitels wieder hervor... dabei gibt es doch selber "Dunkle" im Orden, die ja doch irgendwie in die Nähe eines Beliars rücken, oder?

Wie auch immer, das Kapitel glänzte auch oft mit guten Formulierungen. Jetzt aber erst einmal eine, die mir nicht so gut gefiel. :p

Langsam stellte er den Rest des Kaninchens vor sich auf seinen Teller und leckte sich das Fett von den Fingern.
Er stellte den Rest des Kaninchens vor sich auf seinen Teller? Stellte? Wie habe ich mir das denn vorzustellen, so ein Legen der Reste, das ginge ja noch... bin verwirrt!

Eine Beschreibung ganz nach meinem Geschmack war natürlich diese hier:

Bahl lachte auf, und Airik richtete sich verwundert zur Seite, nur damit sein Blick von ihrem anmutigen Gesicht auf ihre großen Brüste und weiter herab über die schlanke Taille auf die ausladenden Hüften niederfiel, obgleich auch ihr Körper zum größten Teil von ihrem Kettenhemd verborgen war.
Mhhhhh. §list
Wobei "Ansgar" alias Ana ja wohl eher so eine stämmigere Frau zu sein scheint, was ich soooo toll jetzt auch nicht finde, aber was solls: Spätestens bei den großen Brüsten hattest du mich. :gratz


Myra mochte Ana gerne, aber ein Gespür für das richtige Gesprächsthema hatte sie nicht.
Das ist schön trocken formuliert. :D

Zwei weitere meiner Lieblingsstellen im Kapitel:

Er deutete mit einer Hähnchenflügel in die Nähe des Kamins.
Das kann ich mir wirklich gut vorstellen und entlockt mir ein Grinsen. :D
(Da bin ich sogar fast geneigt, den Fehler dort ganz großzügig zu übersehen... fast. ;))


Und Vanja da drüben... Von ihren...Fähigkeiten könnte ich dir nicht erzählen ohne dabei rot zu werden.
§list
Aber auch witzig formuliert... muss ich mir merken. :D

Um die Stelle herum kommt ja auch Abuyin kurz ins Spiel, was ich natürlich wieder sehr interessant fand. Ich finde es besonders lobenswert, dass du bezüglich der bekannten Gothic-Charaktere nicht nur Namedropping betreibst um den Leser nostalgisch werden zu lassen, stattdessen denkst du dir auch meist noch etwas Kleines (oder im Falle Zuris' Großes) dazu aus, was den Charakter nochmal interessanter werden lässt. Gut so!

Schmunzeln musste ich auch hier, auch wenn es ein ernstes Thema für den Orden ist:

Deshalb brauchen wir dich und deine Jugend, Airik. Sie dich um. Es sind viel zu viele alte Gesichter hier. Und viel zu viele Novizen. Ich sagte dir bereits: Bald werden wir uns Rituale wie dieses hier nicht mehr erlauben können."
(Vermeintliche) Demografie-Probleme im Orden. Es ist wirklich überall das Gleiche. :D

Dass Myra ein großes und vielleicht auch verletzliches Herz hat, das war schon klar. Dennoch überrascht es mich, als sie plötzlich so überemotional reagiert und in tiefer Trauer das Fest verlassen möchte... aber nun gut, wenn man selbst nicht Mitglied des Ordens ist, was? Ein bisschen konstruiert wirkt es aber dennoch, das sie ja nur so auf Dunstan trifft, der dann die Geschichte seines Bruders erzählen kann (die ja durchaus interessant ist).

Die Zwischenszene mit dem Trinkspiel mag ich. Erstens mal ist sie in ihrer "Harmlosigkeit" ein schöner Kontrast zu der schlimmen Nachricht, die naht. Zweitens finde ich sie generell wegen ihres Inhalts gut: Letzten Endes kommt es wohl immer auf die Trinkfestigkeit ein... das war schon bei Konrad Adenauer und den Russen so! Und drittens:

"Hey Bahl,", konnte man Airik lallen hören, "Ist dir schonma... mal aufgefallen, was Arxes rückwärts heißt?"
§hehe

Das Lachen bleibt einem dann sehr schön im Halse stecken, als die Nachricht der Niederlage kommt. Über Arxes' Tod selbst habe ich ja oben schon was gesagt, hier möchte ich noch einmal erwähnen, wie toll du da Spannungsaufbau betrieben hast, indem du die Details über den Botschafter einfließen ließest. Einfach ein guter Erzählstil - und ein gutes Kapitel. ;)




Auch das nächste Kapitel, "Narie III", weiß zu überzeugen. Ich glaube, der einzige Kritikpunkt, den ich mir notiert habe, ist, dass mir Brams Schreien direkt am Anfang etwas zu übertrieben vorkommt. Er wirkt nicht wie jemand, der einfach so herumschreit... wobei Sekob einen wohl recht schnell nerven kann, okay. :D
Ganz abgesehen davon aber eine gelungene, sehr, sehr spannende Szene - ebenso wie die zweite große Szene mit Sentenza. Da hielt ich beim Lesen ein ums andere Mal den Atem an! Umso schöner natürlich, dass das Ganze tatsächlich ohne Blutvergießen abgelaufen ist... aber es hing am seidenen Faden, was du sehr gut beschrieben hast. Die Spannung zwischen Bram und Sentenza ist wirklich gut zu spüren, da liegt richtig was in der Luft, was man als Leser auch mitbekommt.

Meine Lieblingspassagen aus dem Kapitel waren folgende:

Sie haben mir das Leben gerettet, nicht meine Eltern! Zu Beliar mit euch! Narie stand auf und rannte zum anderen Ende der Kammer. Mit jedem Schritt hatte sie das Gefühl, sie müsse erneut lernen wie man läuft, so schwer schien es ihr. "Hier bin ich, bei der Luke!" Nur einen Herzschlag später öffnete sich ein Spalt im Boden.
Das hast du wirklich sehr eindringlich beschrieben!


Hinter ihr raschelte etwas. Der Mann mit dem Roten Schwert hatte die Plane, welche die Ladefläche des Karren bedeckt hatte, ein wenig zur Seite gezogen und ließ sich zusammen mit dem anderen Vermummten darauf nieder. In dem Zwielicht würden die Söldner sie kaum erkennen können, wenn sie nicht näher kämen. Sie wusste dass sie Furcht vor diesen Leuten verspüren sollte, doch irgendwie konnte sie kaum noch etwas fühlen außer dem Klopfen ihres Herzens. Jetzt hörte sie deutlich das Hufgetrappel der herannahenden Pferde, nahezu im gleichen Rhythmus.
Und auch das hier ist ein wirklich spannender Moment. Da fesselt einen das Lesen richtig. Sehr schön!

Das Ende des Kapitels macht es dann noch einmal richtig spannend. Auch erzähltechnisch ist das wieder mal gut, wie sich die einzelnen Stränge miteinander verschlingen. Denn offenbar geht es Bram hier um Stella - das ist ja seine Schwester, wenn ich das noch richtig im Kopf habe. Näheres bleibt natürlich im Unklaren, aber das ist ja auch genau richtig so. Spannendes Kapitel mit gutem Ausgang!





Das bisher letzte Kapitel, "Avelon I", gefällt mir dann nicht ganz soooo gut wie die vorherigen. Du beschreibst zwar sehr schön und reichhaltig, aber es ist dann für meinen Geschmack etwas zu pompös. Auch die Personenbeschreibungen sind im wahrsten Sinne des Wortes etwas gesichtslos... die langen wallenden Mähnen und das tolle Aussehen, das ist dann alles doch etwas zu austauschbar. Wenn es nichts besonderes mehr ist, dann lohnt sich da Beschreiben solcher Merkmale kaum! Ist jedenfalls meine Meinung. Das politische Geplänkel was dort reinspielt, ist zwar interessant, beschränkt sich in den Schilderungen aber auf das übliche Gerede, was man in vielen Storys solcher Art findet - also leider auch austauschbar.

Das zur Kritik, es gab natürlich auch Momente, die mir gefallen haben:

Ich muss meine Feinde töten können, oder meinst du, ich sollte sie eher ausfragen woher Avelon der Unzüchtige seinen Namen hat?"
Hehe, das wär doch mal ne Idee! :D


Welches Wort hatte er gesprochen, um sie einzusetzen?" "Quadriandoch?"
Schön! :D

Überhaupt steckt das Streitgespräch zwischen Prinz und nicht inthronisiertem Großvater voller schön zu lesender Spitzen, bis hin zu der Ohrfeige... und natürlich folgender Stelle:

"Du magst zwar siebzehn Sommer gesehen haben, doch du bist höchstens zehn Wert."
Hohoho! Da wäre ich aber ganz schön gekränkt, vor allem aber wütend gewesen!

Besonders merke ich natürlich bei den Verbindungen zum Hauptstrang der Story auf: Der Tod Arxes' sowie Ana und Stella als Zweigergänzungen zum Prinzen, der dann ja wohl den dunklen Part stellen wird. Das hat das Kapitel in einen guten Zusammenhang gerückt, gut gemacht. Schön fand ich auch, wie der vorher so arrogante Prinz gegen Ende ganz kleinlaut wird... :p

Insgesamt aber ein eher schwächeres Kapitel, finde ich, aus oben genannten Gründen. Aber natürlich dennoch gut und flüssig lesbar und keinesfalls nervig.



Überhaupt mag ich wieder insgesamt den Stil loben. Das liest sich einfach schön locker weg, ohne aber nach Fast-Food zu schmecken. Ich finde, du hast da auch einfach ein gutes Mischverhältnis von längeren und kurzen knappen Sätzen. Das passt dann einfach.
Zu kritisieren sind lediglich die Rechtschreibfehler, die ja meist auf Flüchtigkeit beruhen und noch weniger sein könnten, bei einer derartigen sonstigen Qualität der Geschichte. Siehe die Fehlerliste unten.

Das Lesen hat mir jedenfalls wieder Spaß gemacht und ich freue mich auf die Fortsetzung - die ich dann auch hoffentlich zeitnäher lesen können werde. :D




Fehlerliste:

Mellaney und Bahl taumelten Arm in Arm an ihr vorbei und erreichten Grimm's Tisch noch bevor sie es konnte.
Also wirklich, da kommt doch kein Apostroph hin!

Deine Freundin schaut schon die ganze Zeit hungrig zu den Weintrauben hier drüben herüber, und du hast ihr noch keine einzige Angeboten."

"Grimm kennt mich wohl besser als du.", neckte sie ihn

Zu Airiks linken ließ sich eine junge Frau nieder
Da bin ich mir nicht so sicher, aber ich würde es groß schreiben...

Bahl rekelte sich etwas unruhig.
Nicht eher "räkelte", oder was meinst du damit?

"Es wurde einfach Dunkel.

Es nahm ihr fiel ab die Tränen so lange zurückzuhalten, bis sie sich vom Tisch weggedreht hatte.
Dank des Fehlers habe ich den Satz erst gar nicht kapiert... §ugly

"'Es tut mir Leid, ich... ich dachte ihr wärt jemand anderes."
Ein kleiner Tippfehler am Anfang...

Sie schlug mit der Hand auf die Bettkannte.
Ein n zuviel. ;)

Dass ein Bruder wie der andere sei.
Da muss es ein dass mit ss sein!

Myra seufzte tief.Sie machen
Und dazwischen täte ein Leerzeichen gut!

obwohl sie nicht Gedacht hätte

Geh fort Jäger, und such dir deine Mädchen wo anders.
Würde ich nicht getrennt schreiben.

Dann Griff einer von ihnen hinter seinen Rücken und zog lautlos etwas hervor.

Ich brachte sie dir zurück, und du sperrst sie in irgend eine Kammer und willst sie verkaufen?
Würde ich auch zusammen schreiben.

Bram hatte die letzten Worte geschrienen

Wortlos ging Bram nach vorne und setze sie auf die Bank des Wagens.

Sieh nur, wie du sie alle aus ihren Häusern geschreckt hast.

„Ich hätte nicht Gedacht, dass ich noch erlebe wie einer von seiner Art stirbt.“

„Frauen, die einer Königen würdig sind?
einer Königin würdig, meintest du, oder?
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John Irenicus
04.05.2013, 21:04
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Ich habe es lange vor mir hergeschoben, wie es mir in letzter Zeit mit so vielen Storys ergeht, aber jetzt habe ich endlich DGDMs „Sie und Er“ gelesen. Und ich bereue es, das nicht schon viel früher getan zu haben!

Jetzt im Detail werde ich keine Stellen besprechen, weil ich die Geschichte erstens größtenteils unterwegs auf dem Kindle gelesen habe und deshalb keinen „Raum für Notizen“ hatte, und zweitens weil ich wohl auch kaum etwas zu Einzelszenen zu sagen wüsste. Klar, einige Stellen könnte ich mit einem „Typisch DGDM“ oder einem Grinsen quittieren, aber es wäre ja auch gelacht, wenn das bei einer deiner Storys mal nicht so wäre!

Überhaupt fällt mir gerade nichts ein, was ich sagen könnte – auf einmal ist alles wie weggeblasen! §list

Aber ich will mal mein Bestes geben!

Zunächst mal, muss ich sagen, ist die Geschichte ja doch recht emotional. Das ist bemerkenswert, weil du ja oft eine recht sachliche, schnippische und ironische Art zu schreiben hast, die so hochtrabendes wie Liebe eher runterbricht und sie auch ein bisschen dem Zauber beraubt. So habe ich es bisher immer gesehen. Rein sprachlich tust du das auch oft in dieser Story. Nur gibt es den Unterschied, das man, je mehr die Geschichte fortschreitet, bemerkt, dass da noch mehr lauert. Und genauso wie mir als Leser geht es dann ja auch der Schlange und seinem Schäfchen in dieser Geschichte! Am Anfang umkreisen sie sich noch spielerisch, aber mehr und mehr wird klar, dass sie gar nicht mehr voneinander lassen können. Trotz ihrer Gegensätzlichkeit! Und in letzter Konsequenz, da verkrachen sie sich deswegen sogar mit ihren jeweils eigenem Gott. Ich will jetzt nicht sagen, dass ich da gegen Ende eine Träne verdrücken musste, aber nunja... ein wenig feucht wurden mir die Augen ja schon! Das war schon schön.

Allerlei Absurdes gab es jedenfalls auch, und auch deshalb ist die Geschichte wirklich fernab aller Gefühlsduseligkeiten. Allein, wie Schäfchen mal eben beim Frühstück über den Tisch kotzt, das hat schon was. Diese gewissen Hemmungslosigkeiten, die kennt man ja auch sehr gut aus deinen Geschichten. :D

Ein paar Stellen habe ich sogar – natürlich nur, wenn ich zu Hause war – laut gelesen, einfach, weil ich sie so gelungen und lustig fand. Ich kann mich nicht mehr so genau daran erinnern, welche, aber die Szene, in der Schäfchen ihre Schlange in den Fluss rollt, war definitiv dabei. Auch die Stelle, in der Beliar seinem Untergebenen sagt, dass er am Arsch ist. Ganz großes Kino! :D

Auch loben will ich, wie fokussiert die Geschichte ist, obwohl sie ja handlungsmäßig über mehrere Tage geht und auch so nicht besonders geradlinig ist, was zum Beispiel diesen seltsamen Besuch beim Schneider und überhaupt die ganze Kleideraffäre da angeht. Also viel Spielerei, aber irgendwie fühlt man sich doch nicht verloren. Vielleicht gerade weil es da dieses Drei-Tage-Limit gibt. Warum Schlange von Anfang an nicht so gerne ins Hafenviertel wollte, das habe ich aber nicht so verstanden oder schon wieder vergessen. War ein bisschen seltsam, wie er sich da geziert hat, hatte er vorher doch weit ekelhaftere Orte ausgesucht (die aber immer noch im Bereich des erträglichen waren, wie es in der Geschichte heißt, was ich ja echt nett von ihm finde ^2^). Was mir auch so auffällt: Seine ganze Dienerschar ist irgendwie relativ überflüssig – auf die wird ja nach dem Kotzfrühstück wirklich nur noch einmal am Rande eingegangen, als es um irgendwelche Augenringe geht, glaube ich. Ansonsten...

Mehr fällt mir jetzt auch wirklich nicht ein, ich hoffe, du nimmst mir das nicht übel. Ich fand die Geschichte jedenfalls mal wieder sehr originell und schön zu lesen und natürlich auch mal wieder unnachahmlich. Ein paar Fehler habe ich gefunden, aber die sind nicht der Rede wert. Weiter so! ;)
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John Irenicus
05.05.2013, 15:07
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Immer wieder Sonntags! Und an einem solchen, der diesen Namen auch verdient, hatte ich natürlich auch Zeit, mir das neueste Kapitel von MiMos "Die Herrschaft von König Rhobar III." zu Gemüte zu führen. :)

Die Einstiegsszene, in der ein Sklave mal eben gegen Torn rummst, finde ich ja schonmal angenehm zum Schmunzeln. Allerdings komme ich nicht daran vorbei, mal wieder auf den ersten Metern etwas zu bemängeln:

Der befreite Sklave, der müde und erschöpft, direkt hinter ihm gelaufen war, prallte aufgrund dieses plötzlichen Stopps gegen den Druiden.
Meine Meinung: Das Komma muss weg!


„Aber du musst doch auch erschöpft sein!“, wandte Marius verständnislos ein. Er wollte nicht, dass der Druide ging. Eine leise Angst, Nemora ohne seine Hilfe doch zu verfehlen, war hierfür der Grund.
Das kann ich, der den Orientierungssinn eines Sackes Schrauben hat, sehr, sehr gut nachhvollziehen. :D

Gut finde ich, dass dieser gewisse Zwist zwischen Torn und Rhobar wieder ins Gedächtnis gerufen wird. In der Geschichte ist schon so viel passiert, da tut das dann wieder ganz gut. Torns Verhalten vor Nemora hast du jedenfalls sehr gut geschrieben, ebenso wie Rhobars spätere Worte über Torn. Da merkt man diese (unangenehme) Kühle im Verhältnis wirklich gut. Ich hoffe mal, diese Anspannungen werden nicht noch schlimmere Folgen nach sich ziehen. Wie wir wissen, genügt des Bösen ja schon der kleinste Funken an Zwietracht, um ein loderndes Feuer zu entfachen... oder so! Wie auch immer, Torns Abgang als Snapper ist irgendwie auch gut beschrieben, so kaltschnäuzig eben (vermutlich haben Snapper wirklich eine kalte Schnauze).

An einer Stelle fiel mir eine missverständliche Formulierung auf:

Wenn er sie nicht vor den Orks gewarnt hätte, wäre ihr Überfall vermutlich erfolgreich verlaufen.
Und zwar dachte ich erst, dass "ihr" bezöge sich auf Olivier und die anderen, und dann war ich vollkommen verwirrt.

Das Wiedersehen mit Rhobar ist ja auch so ein bisschen für den Leser ein gewisses Wiedersehen - deshalb wohl auch nochmal die Beschreibung seines Äußeren.

An seiner Hüfte hing ein Bastardschwert.
Wie, nicht auf seinem Rücken? :p

Kritisieren muss ich die einseitige Ernährung der Rebellen:

„Russel, schick Jäger los. Wir brauchen mehr Fleisch“, hielt Rhobar einen in der Nähe stehenden Rebellen an, der einen Moment pikiert wirkte, dann jedoch nickte und davon watschelte.
Wo bleibt das Gemüse? Was essen die Vegetarier? Also wirklich. :o


Sie wirkten erschöpft, und auch Marius schloss sich ihnen an. Er schien die Bewegung nicht gewohnt zu sein.
Tja, der Fluch eines Gelehrten... in unserer (heutigen) Fitnessgesellschaft darf man sich sowas ja kaum noch erlauben!

Was mir in dem Kapitel gut gefällt, ist, wie Rhobars gewisser Herrschaftsanspruch immer mal wieder zum Vorschein kommt, bzw. seine Lust am Herrschen, die man ja durchaus kritisch sehen kann. Mir bereitet sie jedenfalls Sorgen, was der Geschichte natürlich noch einiges an Spannung gibt. Ich meine damit so kleine Stellen wie diese...

Rhobar verstand, wie der Paladin sich fühlte, doch wusste er genauso gut, dass es nicht so leicht war, ihn nach Al Shedim zu bringen. „Altus und Aidan sind mit einer Sippe Nomaden mitgezogen. Nur deshalb konnten sie die Reise in die Wüste wagen. Ich habe jedoch niemanden mehr hier, der sich in Varant auskennt. Und allein solltest du diesen Weg nicht wagen.“
Olivier wusste nichts einzuwenden und schwieg unzufrieden.

Er mag da Recht haben, aber es funktioniert eben nach dem gewohnten Prinzip: Was Rhobar sagt, wird gemacht. So einfach ist das! |-)

Der letzte und spannendste Absatz des Kapitels zeigt dann mal wieder, was für ein Arsch Thorus geworden ist! Auch ganz persönlich wünsche ich ihm bei seinen Plänen ein großes Scheitern. Hoffentlich geht das für Nemora gut aus! Ich befürchte aber Schlimmstes...

Wie auch immer, das Kapitel hat mir gut gefallen und mich gut unterhalten. Und bis auf den Kommafehler ganz am Anfang ist mir in der Richtung auch nichts mehr aufgefallen. Weiter so! :gratz








Als hätte er sich mit MiMo abgesprochen, gibt es diesen Sonntag auch neues von alibombali! "Auf den Spuren der Vergangenheit" hat mir, da ich das neue Kapitel zu Ende lesen wollte, vermutlich einen Sonnenbrand beschert - aber gelohnt hat es sich!


Torgir schürte das Feuer mit einem Stöckchen, betrachtete wie es aufloderte, lauschte dem Knistern und dachte an gar nichts.
Das sollten die Leute sowieso viel mehr tun!
Wobei man hier ja sagen muss, dass dieser Einleitungssatz nur bedingt stimmt... immerhin geht es in den nächsten Absätzen, zumindest jedenfalls im übernächsten dann ja doch um Gedanken Torgirs. Aber ich schätze, es ging bei diesem Satz eben einfach um ein gewisses Bild und eine gewisse Stimmung, und dafür eignet er sich ganz hervorragend. :)

Früh wird deutlich, dass sich durch das ganze Kapitel eine gewisse Härte zieht, sowohl physisch, als auch rein psychisch. Zusammengenommen kommt dann zum Beispiel so eine Passage dabei heraus...

„Und das haben sie dir wahrscheinlich nicht einmal vorgelogen“, erwiderte Torgir und dachte dabei an die ganzen Gliedmaßen, die sie einzeln hatten bestatten müssen, und deren vormalige Besitzer, die bewusstlos vor Schmerzen am Boden gelegen hatten und kurz vorm ausbluten gewesen waren. Grauenhafte Anblicke, die wohl ewig im Gedächtnis bleiben würden.
...die zwar knapp, aber umso eindringlicher ist. Zumindest für mich! Aber vielleicht bin ich da auch ein bisschen empfindlich, was so Kriegswirren angeht... mich nimmt sowas jedenfalls oft mit! Tolle Stelle jedenfalls... generell ist in der Geschichte ja nichts mit Hochglanzkriegen, die Gefallenen, auf wessen Seite auch immer, spielen bei dir ja dann doch immer eine besondere Rolle.
Nebenbei hab ich jetzt spontan noch einen kleinen Fehler in der Passage entdeckt. Wenn ich schonmal dabei bin, zitiere ich direkt den zweiten und den dritten Fehler, die ich gefunden habe - das war dann aber auch schon die letzten, von daher mal wieder gewohnte Qualität:

„Weißt du, ich finde, wir stellen uns zu sehr dagegen. Dabei musst du doch selbst zugeben, dass an dem was Baldrok so sagt, doch auch was wahres dran ist.


Dann zwickte etwas an Torgirs Unterschenkel und etwas spitzes hämmerte leicht auf sein Knie ein.

Schlaftrunken aber unruhig drehte Torgir sich noch einmal auf seinem Schlafplatz aus Stroh. Er öffnete kurz ein Auge, nur um beruhigt festzustellen, dass alles mal wieder nur ein Traum gewesen war. Alle anderen schliefen noch, man hörte durch das ganze Gemeinschaftszelt Schnarchen. Einige murmelten sogar im Schlaf irgendeinen Stuss vor sich her.
Dann pickte wieder etwas spitzes in sein Bein.
Nach laidoscher Auslegung müssen die Worte da ja groß geschrieben sein, soweit ich das (endlich mal) richtig kapiert habe.

Aber zurück zum Wesentlichen, nämlich zum Inhalt: Irgendwo bekommt Torgir jetzt schon wieder so eine gewisse Einsamkeit zu spüren, denn Alrod beginnt, mit Baldroks Ideen zu sympathisieren. Ob man diese Sympathie tatsächlich einfach nur mit des Magiers Zauber erklären kann? Ich fürchte fast: Nein. Torgirs Angst, Alrod als Freund zu verlieren, kann ich jedenfalls gut nachvollziehen. Wo er doch schon mit Brongar am selben Tag so eine wirklich blöde Begegnung hat - furchtbare Situation, in der ich nicht selbst stecken möchte! Gut beschrieben, jedenfalls.

Bei all der Schwermütigkeit gab's zwischendurch aber wieder kleine Auflockerungen, die sich bei dir ja für gewöhnlich in pfiffigen Formulierungen ausdrücken. So zum Beispiel hier:

Jemand trat Torgir gegen die Schulter. Zwar nicht besonders doll, aber er merkte deutlich, dass die Person damit nicht gerade Sympathie ausdrücken wollte.
Hehe. :D

Oder eben direkt im Anschluss:

„Beim Beliar, nochmal!“ Der dickliche Mann in der etwas zu engen Rüstung kugelte sich auf dem Boden. Sein Gesicht war rot angelaufen vor Zorn, es hatte etwas von einer Schildkröte. „Was ist denn in dich gefahren, du Lump?!“, brüllte er Torgir entgegen.
Kann ich mir sehr gut vorstellen. :D

Allerdings: Du machst dich damit mal wieder über ehrbare Autoritätspersonen lustig, ali, was mir abermals Sorge bereitet. :o

Besonders gefallen hat mir dann - neben Torgirs körperlicher Erschöpfung - sein Traum, der ihn mal wieder in den Gemäldegang befördert, der alles andere als erbauliche Bilder zu bieten hat. Mit dieser intensiv beschriebenen Leichenmauer hast du mich dann endgültig gefesselt - mir selbst ist da beim Lesen aber auch fast ein bisschen schlecht geworden! Das hast du also gut hinbekommen... und so blöd es klingt, mit den ganzen eingebauten Leichen entwirfst du auch nochmal einen schaurig-"schönen" Rückblick auf Torgirs vergangene Reise mit Dolfer - die ja wohl auch eine Art Revival erleben wird, nur dass die Fronten gänzlich andere sind und von Freundschaft absolut nicht mehr die Rede sein kann.

Davor gibt es aber noch die Begegnung mit dem Adlerdruiden. Dessen Auftauchen halte ich für eine gelungene Überraschung. Lediglich die Vorstellung, wie sich ein mächtiger Adler mal eben in ein Zelt schleicht, halte ich für eeetwas unglaubwürdig. Andererseits: So ging es bestimmt besser als in Menschengestalt, von daher geht das in Ordnung. ;)

Dass der, wie es die Geschichte ausdrücklich erzählt, sonst so zuversichtliche Heiler nun schon flucht und selber betrübt ist, erzeugt eine gewisse Schwere, man will fast sagen: Depression. Die Hoffnung stirbt zuletzt, aber im Grunde war die Zuversicht des Druiden ja über weite Strecken gerade diese Hoffnung. Die Frage "Was soll das alles nur für ein Ende nehmen?" ist von daher auch ziemlich gut gestellt... ich drücke mal allen Beteiligten die Daumen.

Man könnte fast schon von einem "Übergangskapitel" sprechen, aber das würde den Ereignissen dieses Abschnitts nicht gerecht: Das war ein Kapitel, was mich vor allem durch diese grausame Leichenmauer wirklich überzeugt hat. Schreib bald weiter! §wink
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alibombali
05.05.2013, 19:56
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Als hätte er sich mit MiMo abgesprochen, gibt es diesen Sonntag auch neues von alibombali! "Auf den Spuren der Vergangenheit" hat mir, da ich das neue Kapitel zu Ende lesen wollte, vermutlich einen Sonnenbrand beschert - aber gelohnt hat es sich!
Gar nichts war abgesprochen!
Und das mit dem Sonnenbrand tut mir ja Leid.^^

Das sollten die Leute sowieso viel mehr tun!
Wobei man hier ja sagen muss, dass dieser Einleitungssatz nur bedingt stimmt... immerhin geht es in den nächsten Absätzen, zumindest jedenfalls im übernächsten dann ja doch um Gedanken Torgirs. Aber ich schätze, es ging bei diesem Satz eben einfach um ein gewisses Bild und eine gewisse Stimmung, und dafür eignet er sich ganz hervorragend. :)
Oh, ja. Aber ich denke, ich werde es auch so stehen lassen. Ging ja tatsächlich eher um das Stimmungsbild. ;)
Früh wird deutlich, dass sich durch das ganze Kapitel eine gewisse Härte zieht, sowohl physisch, als auch rein psychisch. Zusammengenommen kommt dann zum Beispiel so eine Passage dabei heraus...
...die zwar knapp, aber umso eindringlicher ist. Zumindest für mich! Aber vielleicht bin ich da auch ein bisschen empfindlich, was so Kriegswirren angeht... mich nimmt sowas jedenfalls oft mit! Tolle Stelle jedenfalls... generell ist in der Geschichte ja nichts mit Hochglanzkriegen, die Gefallenen, auf wessen Seite auch immer, spielen bei dir ja dann doch immer eine besondere Rolle.
Ja, nicht dass ich wüsste, wie so ein Kampf "in Realität" so ist, aber es wäre ohne abgehauene Gebeine ja schon etwas unrealistisch. Freut mich auch, dass dich das berührt hat, weil ich dachte erst, ich ginge nicht genug auf diesen Ekel-Kram ein.
Nebenbei hab ich jetzt spontan noch einen kleinen Fehler in der Passage entdeckt. Wenn ich schonmal dabei bin, zitiere ich direkt den zweiten und den dritten Fehler, die ich gefunden habe - das war dann aber auch schon die letzten, von daher mal wieder gewohnte Qualität:
Dann hier schonmal danke fürs Fehlerfinden! :gratz

Nach laidoscher Auslegung müssen die Worte da ja groß geschrieben sein, soweit ich das (endlich mal) richtig kapiert habe.
Ist auch schon alles korrigiert im neuen Abschnitt. Einige der Älteren müsste ich nur endlich mal korrigieren. §gnah

Aber zurück zum Wesentlichen, nämlich zum Inhalt: Irgendwo bekommt Torgir jetzt schon wieder so eine gewisse Einsamkeit zu spüren, denn Alrod beginnt, mit Baldroks Ideen zu sympathisieren. Ob man diese Sympathie tatsächlich einfach nur mit des Magiers Zauber erklären kann? Ich fürchte fast: Nein.
Nur damit du dir nicht zu viel dahinter erhoffst: Eigentlich sollte es tatsächlich nur der Zauber sein...
Torgirs Angst, Alrod als Freund zu verlieren, kann ich jedenfalls gut nachvollziehen. Wo er doch schon mit Brongar am selben Tag so eine wirklich blöde Begegnung hat - furchtbare Situation, in der ich nicht selbst stecken möchte! Gut beschrieben, jedenfalls.
Danke! :)
Bei all der Schwermütigkeit gab's zwischendurch aber wieder kleine Auflockerungen, die sich bei dir ja für gewöhnlich in pfiffigen Formulierungen ausdrücken. So zum Beispiel hier:

Hehe. :D

Oder eben direkt im Anschluss:

Kann ich mir sehr gut vorstellen. :D

Allerdings: Du machst dich damit mal wieder über ehrbare Autoritätspersonen lustig, ali, was mir abermals Sorge bereitet. :o
So eine Aussage kommt wohl in jedem Kommentar jetzt mindestens einmal. :(

Besonders gefallen hat mir dann - neben Torgirs körperlicher Erschöpfung - sein Traum, der ihn mal wieder in den Gemäldegang befördert, der alles andere als erbauliche Bilder zu bieten hat. Mit dieser intensiv beschriebenen Leichenmauer hast du mich dann endgültig gefesselt - mir selbst ist da beim Lesen aber auch fast ein bisschen schlecht geworden! Das hast du also gut hinbekommen... und so blöd es klingt, mit den ganzen eingebauten Leichen entwirfst du auch nochmal einen schaurig-"schönen" Rückblick auf Torgirs vergangene Reise mit Dolfer - die ja wohl auch eine Art Revival erleben wird, nur dass die Fronten gänzlich andere sind und von Freundschaft absolut nicht mehr die Rede sein kann.
Beim Schreiben hab ich überlegt, ob das mit der Mauer nicht zu trashig ist. Schön, dass es dir gefallen hat. :gratz
Ja, die nächste Reise wird wohl nicht so werden, wie die letzte. Ich hab ehrlich gesagt auch noch keine Ahnung, wie ich das machen werde. Es sind ja nicht mehr nur drei Personen, sondern um die 40 Beteiligte...

Davor gibt es aber noch die Begegnung mit dem Adlerdruiden. Dessen Auftauchen halte ich für eine gelungene Überraschung. Lediglich die Vorstellung, wie sich ein mächtiger Adler mal eben in ein Zelt schleicht, halte ich für eeetwas unglaubwürdig. Andererseits: So ging es bestimmt besser als in Menschengestalt, von daher geht das in Ordnung. ;)
Ja, hab ich mir so auch vorgestellt. §ugly

Dass der, wie es die Geschichte ausdrücklich erzählt, sonst so zuversichtliche Heiler nun schon flucht und selber betrübt ist, erzeugt eine gewisse Schwere, man will fast sagen: Depression. Die Hoffnung stirbt zuletzt, aber im Grunde war die Zuversicht des Druiden ja über weite Strecken gerade diese Hoffnung. Die Frage "Was soll das alles nur für ein Ende nehmen?" ist von daher auch ziemlich gut gestellt... ich drücke mal allen Beteiligten die Daumen.
:):A
Man könnte fast schon von einem "Übergangskapitel" sprechen, aber das würde den Ereignissen dieses Abschnitts nicht gerecht: Das war ein Kapitel, was mich vor allem durch diese grausame Leichenmauer wirklich überzeugt hat. Schreib bald weiter! §wink
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Ich werds versuchen!
Vielen lieben Dank fürs Lesen und natürlich für den netten Kommentar, lieber John! §knuff
Hätte nicht gedacht, dass das Übergangskapitel (und als solches hab ich es gesehen) so gut wegkommt.

Oblomow
05.05.2013, 21:39
So, jetzt muss ich mir aber doch nochmal die Zeit nehmen eine gescheite Nicht-TuS-Antwort zu verfassen


Kommentar zu "Müll" von Oblomow:

ich werde kaum dazu in der Lage sein, einen befriedigenden oder nützlichen Kommentar zu schreiben. Ich müsste tief in den Text einsteigen, und eine genaue Analyse der Sprache anfertigen. Dazu habe ich aber, offen gesagt, nicht so richtig Lust.

Zunächst mal: Die zugrundeliegende Idee ist interessant, wobei es merkwürdig ist, dass ausgerechnet Beliar zum Öko-Gott wird.
Ist es das wirklich? Also selbst wenn man Beliar als Unheilsgott ansieht, muss man doch auch sagen, dass er das Tier erwählt hat und gewissermaßen der Gott des Mondes ist, welcher ja auch beim Menschen vorm Ackerbau, teilweise auch danach als Hauptgott verehrt wurde, eigentlich desto näher der Mensch an der Natur war. Von daher finde ich das recht stimmig...
Was die Umsetzung angeht: Die Handlung an sich ist soweit spannend und mit Interesse zu verfolgen. Die auftretenden Figuren werden allesamt angemessen behandelt und charakterisiert, was insbesondere bei Nebenfiguren besonders auffällt, die oft wesentlich schöner gezeichnet sind, als Kargal, die Hauptfigur. So fand ich die Müllmänner oder natürlich den Kapitän sehr viel beeindruckender als den Protagonisten.
Ich glaube ich kann damit leben...aus Gründen
All das ist aber in der Geschichte nebensächlich, denn ihr wesentlich, zumindest was das betrifft, womit sie sich von anderen Geschichten abhebt, ist die Sprache.
Wie gesagt: Ich will jetzt nicht groß am Text analysieren. Aber ich kann sicherlich einige allgemeine Anmerkungen dazu machen.
Das Problem an dem Ganzen ist die Zwiespältigkeit. Oblomow schafft es, eine unerhört ausdrucksstarke Bildsprache mit lächerlich schlechter Grammatik zu kombinieren. Der Text steckt voller syntaktischer Fehler, falscher Deklinationen, unpassender Pronomen, einigen Rechtschreibfehlern (z.B. "vielen" statt "fielen") Das MUSS ein Tippfehler sein, sowas würde ich sonst nicht schreiben...
und sehr holperigen und unbeholfen wirkenden Satzkonstruktionen, die, wenn schon nicht falsch, so doch in der Wortanordnung einfach unelegant und sperrig sind.
Zugleich aber quillt der Text vor sprachlichen Bildern, Metaphern, Vergleichen, Wortfeldern usw. über.
Dabei ist zu sagen: Sowohl in der Wahl, welche Details Oblomow zur Schilderung der Szenen ausführt (das Flackern von Neonröhren, was für eine Art Müll in der Ecke liegt, Rostflecken an der richtigen Stelle, Geräusche, Gerüche usw.) als auch in den dazu verwendeten Bildern zeigt Oblomow eine enorme, dichterische Kompetenz. In der Hinsicht steht er bestenfalls El Toro zurück, scheint mir. Dadurch erreichen die einzelnen Szenen eine ungeheure Plastizität und damit Eindringlichkeit.

^2^^2^
Die technische Umsetzung des Ganzen ist dann aber, nach objektiven Kriterien, extrem makelbehaftet. Zum Beispiel bei Konstruktionen, wie "er begab sich in sein Badezimmer seiner Wohnung" (aus dem Gedächtnis): Gerade in dem Kapitel in Kargals Wohnung werden viel zu viele Possesivpronomen benutzt an Stellen, wo das nicht passt. Auch stehen oft Reflexivpronomina an unpassenden Stellen, so dass es zumindest unbeholfen klingt, und ähnlich sieht es mit manchen Prädikaten aus. Ein wenig erinnert die syntaktische Sperrigkeit an Kleist, nur dass der seine Sätze einfach richtig und zudem sehr planmäßig angelegt hat, was bei Oblomow eher nicht so wirkt.
So steht einer extrem planmäßigen und hervorragend eingesetzten Bildsprache eine sehr schluderig und unbeholfen wirkende Grammatik gegenüber.
Werde wohl zumindest das erstgesagte nochmal nachprüfen, egal was du mir unten rätst:o

Das Problem dabei: Ich traue Oblomow zu, dass er das verbessern kann. Dazu raten kann ich ihm aber nicht. So viele sprachliche Fehler der Text auch aufweist, so hat das praktisch nie gestört. Insofern bin ich unsicher, ob die ästhetische Wirkung durch eine Verbesserung der sprachlichen Richtigkeit möglicherweise vermindert oder zerstört würde. Der Text würde ohne Zweifel glatter, damit aber wohl in gewisser Weise seelenloser. So hat der Text eine ihm eigene, kantige und markante Ästhetik, die zum ekligen und morbiden Inhalt recht gut passt und den Text (abgesehen davon, dass er spannend und unterhaltsam zu lesen ist) zu einem interessanten Leseerlebnis macht.
Wie gesagt: Trotz der handwerklichen Mängel weiß der Text zu überzeugen, wenn man sich auf seine Ästhetik einlassen kann. Bei seiner Lektüre dachte ich zwei Dinge: Erstens wirkte der Text auf mich expressionistisch. Zweitens erinnerte er mich an Bilder von Paul Gauguin (der übrigens ebenfalls zumindest Wegbereiter des Expressionismus in der Malerei war). In jedem Falle wirkt er eine seltsame Faszination aus. An manchen Stellen erinnert er an El Toro, nur dass er sehr viel humorvoller ist, als einschlägige Texte wie "Durch einen Spiegel ein dunkles Bild", was ihn amüsanter macht, was ich persönlich mag.
Wir hattens schon im TuS davon, ich bin aber immer noch überrascht davon, dass du jetzt sowas sagst, nachdem du damals El Toro in Ihrer Einschätzung eines unverbesserbaren, schrägen Hauses widersprochen hast.

An Metaphern gab es übrigens zwei, die ich nicht so toll fand.
Einmal wurde irgendwas mit einer gegen Null gehenden Funktion beschrieben, was ich irritierend fand. An anderer Stelle wurde das Gehirn als "Schaltzentrale" oder sowas bezeichnet (an der Stelle, wo Kargal initiiert wird). Das wirkte auf mich etwas plump, zumal es kurz darauf (aber schon im nächsten Kapitel, glaube ich) nochmal angebracht wurde, was dann besonders plump gewirkt hat.
Dann gab es die Stelle, wo das Knautschen einer Decke andere Geräusche übertönt, obwohl das doch eigentlich ein leises Geräusch sein sollte. Das hatte mich irritiert (Kapitel in Kargals Wohnung).
Und schließlich fand ich die Bibliothek nicht so toll beschrieben, weil ich das Bild mit der Tischdecke und dem Kerzenständer nicht verstanden habe.
Das sind aber alles so kleine Details, die den Gesamteindruck des Textes nicht nachhaltig beeinflussen und nichts daran ändern, dass die Bildsprache sonst überaus gelungen ist.
Sehr schön auch, wie mit Licht gearbeitet wird. Die Dichte der Athmosphäre durch geschickt eingefügte Beschreibungen von Licht und Schatten sowie weiterer Details hätte ich gerne in "Der Graf von Sulden" erreicht, ich denke, dass Oblomow darin wirklich hervorragend ist. Entsprechend finde ich die Kapitel auf dem Schiff am besten gelungen.
Irritation an sich, finde ich jetzt nicht schlecht, das mit der Schaltzentrale werd ich mir aber wohl nochmal anschauen müssen...
Und die knautschende Decke lass ich, das habe ich in mancher schlaflosen Nacht zu oft schon erlebt.
Das mit der Tischdecke gehört zur Beliarstatue, wenn du dir einen einkerzigen Kerzenständer vorstellst, über den eine Tischdecke gelegt wird, wbildet sich dort natürlich eine glatte Erhöhung, vielleicht auch noch mit Falten und so sieht der Rumpf der Statue aus.
Um mal ein Beispiel zu geben, was ich mit obigen Bemerkungen meine:

Die rot markierten Stellen sind klare Fehler. Der orangene Teil ist inhaltlich super, aber sprachlich holperig (mir gefällt das Bild, aber die Syntax ist sehr unelegant). Die grünen Stellen sind besonders gut gelungen.
Kurz darauf kommt dann:

Der Fehler ist nachgerade lächerlich. Zugleich passt das in etwa als Selbstbeschreibung der Geschichte und ihrer Sprache, oder zumindest wie ich das sehe.
Ich schau mir das nochmal an
Sodann:

Die Bildsprache ist toll, aber hier verstehe ich den Sinn nicht.
Insbesondere hier geht es auch aufgrund von Kargals Mission darum, wann Faszination oder Respekt in Angst, Furcht und Misstrauen umschlägt, bzw. man das Gegenüber als bloße Gefahr erkennt.

Wie dem auch sei, man könnte die ganze Geschichte durchgehen und viele rote Stellen ankreuzen, die sich aber oftmals mit den grünen überschneiden würden, so dass man im Endeffekt nicht sagen kann, ob eine Änderung wirklich sinnvoll wäre.
Insofern kann ich auch keinen Ratschlag geben.
Och, ein paar hast du ja schon gegeben

Stattdessen kann ich nur sagen, dass die Geschichte wohl eine der bemerkenswertesten im Forum ist, dass sie sehr packend sein kann, wenn man sich darauf einlässt (ich kann mir vorstellen, dass manche sie vielleicht gar nicht mögen würden, zumal es an einigen Stellen recht anspruchsvoll ist), und dass mir das Lesen Spaß gemacht hat. Ich habs, aller Probleme zum Trotz (oder eben vielleicht auch gerade deswegen) sehr gern gelesen. Ich fand es spannend, interessant und ästhetisch ansprechend.

Vielen, vielen Dank für den so positiven Kommentar Ewek, fühle dich geknufft dafür§knuff

MiMo
05.05.2013, 23:12
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Immer wieder Sonntags! Und an einem solchen, der diesen Namen auch verdient, hatte ich natürlich auch Zeit, mir das neueste Kapitel von MiMos "Die Herrschaft von König Rhobar III." zu Gemüte zu führen. :)
Oh ja, das Wetter war echt geil. Bin ich froh, dass wir die bitterkalten Tage hinter uns haben!

Die Einstiegsszene, in der ein Sklave mal eben gegen Torn rummst, finde ich ja schonmal angenehm zum Schmunzeln. Allerdings komme ich nicht daran vorbei, mal wieder auf den ersten Metern etwas zu bemängeln:
Mir ist in den letzten Tagen wieder mal bewusst geworden, wie unglaublich schwer ich mit dem Einstieg von Szenen tue. Ich kann super schreiben, wenn eine Szene weitergeführt wird, aber so wie bei DiHevoKRho dieses ständig neu einführen müssen, ne, das find ich echt lästig. Bei diesem Kapitel hat meine Unzufriedenheit sogar dazu geführt, dass ich den Anfang noch mal geschrieben hab. Was unter anderem daran lag, dass es schon wieder so eine "Wache sichtet wen, Rhobar rennt herbei und begrüßt"-Szene geworden ist. Und das fand ich einfach zum Kotzen.
Ich kopiers einfach mal in einen Spoiler, falls es dich interessiert:
„König Rhobar! Ich sehe etwas am Horizont! Es sind… Menschen. Oder Orks. Das kann ich noch nicht sagen!“ Rendells Ruf hallte durch den Schacht von Nemora. Jeder, der ihn gehört hatte, verstummte und sah zu ihm auf.
Rhobar, der gerade mit Finley bei einem halben Dutzend toter Snapper saß und deren Häute abzog, ließ sein Messer sofort los und fuhr in die Höhe. Wer konnte das sein? Sie erwarteten eigentlich niemanden. Milten, Thordir und Daryl konnten noch nicht wieder zurück sein. Asaru war mit seinen Leuten längst über den Pass. Während er all diese Leute ausschloss rannte er die verwinkelten Treppen und Leitern Nemras empor. Torn wusste ebenfalls, wo Nemora war, doch Torns Waldläufer waren tot und die Ankömmlinge waren nicht allein. Dann konnten es eigentlich nur Orks sein. Aber wie hatten sie sie gefunden? Oder waren sie gar nicht auf dem Weg hierher?
„Duckt euch hinter die Felsen!“, wies Rhobar sofort die Wachen an, als er oben angekommen war. „Vielleicht wissen sie gar nicht, dass wir hier sind.“ Er selbst kniete sich hinter den mächtigen Findling direkt am Eingang und spähte vorsichtig an ihm vorbei. Das waren viele. Mehr als zwanzig, schätzte er. Die Augen zusammen kneifend musterte er die Gestalten am Horizont. Das waren keine Orks, stellte er schließlich fest. Doch auf diese Entfernung ließ sich noch nicht sagen, ob es ihre Söldner waren oder Assassinen oder Anhänger der Rebellen.
„Was geht hier vor sich?“, polterte Russels Stimme dicht hinter ihm. „Wir müssen an die Waffen und sie angreifen, das Überraschungsmoment nutzen! Gibt keinen Grund hier nur rumzuhocken!“
„Nein, Russel. Das werden wir nicht tun“, erwiderte Rhobar gelassen. „Das sind keine Orks, sondern Menschen. Und wenn du mich fragst, sehen sie nicht gerade aus als wären sie zum Kampf gerüstet. Ihre Silhouetten sind ziemlich schmal, findest du nicht?“
Russel, der den König gar nicht bemerkt hatte, schwieg erschrocken. Rhobar harrte der Dinge, und während die Zeit verging, wurden die Umrisse größer und größer. Schon bald konnte man erkennen, dass die meisten von ihnen nichts weiter als Lumpen trugen. Nur die drei Gestalten, die voran gingen, waren schmuckvoller gekleidet. Das Rot der Feuermagierrobe und das polierte Stahl einer Paladinrüstung waren zu sehen. Und ein grün- und fellfarbenes Gewand, wie es hier in der Gegen nur Torn trug.
Es war tatsächlich der Druide. In Begleitung des Feuermagiers Marius und des Paladins Olivier, zusammen mit knapp zwei Dutzend Sklaven.
„Wir haben es geschafft!“, stieß Marius erleichtert hervor, als Rhobar ihnen entgegen kam. „Innos sei Dank, wir haben’s geschafft!“
„Das war auch gar nicht so leicht“, stimmte Olivier zu. „Zähe Mistviecher, diese Orks.“
„Wie habt ihr die Sklaven befreit?“, fragte Rhobar, während er verdutzt die Hände des Paladins und des Magiers schüttelte. Als er sie auch Torn hinhielt, schüttelte dieser den Kopf.
„Ich habe nicht vor, deine Gastfreundschaft in Anspruch zu nehmen. Ich muss mich wieder auf die Suche nach Orks machen



Meine Meinung: Das Komma muss weg!Ich bin mir nicht sicher, ob es wirklich muss, aber schöner ist der Satz ohne auf jeden Fall. Also muss es quasi doch auf jeden Fall weg. :D



Das kann ich, der den Orientierungssinn eines Sackes Schrauben hat, sehr, sehr gut nachhvollziehen. :D
Ich hatte ja Angst da total zu übertreiben, weil es mir nur sehr selten so geht, aber ich fands dann zu niedlich von Marius, um es zu streichen. Außerdem zeigt es auch, dass sie Torn nicht bedingungslos vertrauen. Man hätte ja auch davon ausgehen können, dass der Druide sie schon narrensicher nah ran gebracht hat. ;)

Gut finde ich, dass dieser gewisse Zwist zwischen Torn und Rhobar wieder ins Gedächtnis gerufen wird. In der Geschichte ist schon so viel passiert, da tut das dann wieder ganz gut. Torns Verhalten vor Nemora hast du jedenfalls sehr gut geschrieben, ebenso wie Rhobars spätere Worte über Torn. Da merkt man diese (unangenehme) Kühle im Verhältnis wirklich gut. Ich hoffe mal, diese Anspannungen werden nicht noch schlimmere Folgen nach sich ziehen. Wie wir wissen, genügt des Bösen ja schon der kleinste Funken an Zwietracht, um ein loderndes Feuer zu entfachen... oder so! Wie auch immer, Torns Abgang als Snapper ist irgendwie auch gut beschrieben, so kaltschnäuzig eben (vermutlich haben Snapper wirklich eine kalte Schnauze).Ähm... ja. Also bei der letzten Bemerkung stimme ich auf jeden Fall schon mal zu. :D
Ich finde die Beziehung zwischen Rhobar und Torn immer wieder komisch. Würden sich gegenseitig immer zu Hilfe eilen und auch ihr Leben für einander riskieren, aber dann machen sie aus so nem Pipapo so ein Drama. Ich finds immer schwer damit umzugehen. :D


An einer Stelle fiel mir eine missverständliche Formulierung auf:

Und zwar dachte ich erst, dass "ihr" bezöge sich auf Olivier und die anderen, und dann war ich vollkommen verwirrt.
Gut herausgepickt! :dup:

Das Wiedersehen mit Rhobar ist ja auch so ein bisschen für den Leser ein gewisses Wiedersehen - deshalb wohl auch nochmal die Beschreibung seines Äußeren.
Eigentlich wollte ich sein Äußeres nur deshalb mal beschreiben, weil das nie zuvor geschehen ist. :D Und in dem Moment, in dem Marius ihn das erste Mal seit langer Zeit wiedersieht, passte das wenigstens einigermaßen, hoffe ich.
Ich hatte ja letztens schon mal was dazu gesagt, dass ich in letzter Zeit häufiger Mal Beschreibungen oder Erläuterungen einfüge, die meiner Meinung nach schon viel früher hätten kommen müssen.

Wie, nicht auf seinem Rücken? :p
Nein, das Video hat bleibenden Eindruck hinterlassen hat. :D
Ich bin mir aber gerade gar nicht mehr sicher, ob Rhobar wirklich ein Bastardschwert führt. War sein Schwert nicht um Kapitel 38 herum zerbrochen und hatte Lares ihm dann nicht ein Neues besorgt? Verdammt, da könnte ich mir selbst widersprochen haben, wenn ich damals auch einen Schwertnamen gesagt habe. :D

Kritisieren muss ich die einseitige Ernährung der Rebellen:

Wo bleibt das Gemüse? Was essen die Vegetarier? Also wirklich. :o
Das ist wohl so eine Karl May-Schwäche meinerseits. Der beschreibt ja mal ausführlich, dass sich im Wilden Westen der Einfachheit halber fast nur von Fleisch ernährt wird und deshalb gewisse Mangelerscheinungen gehäuft auftreten. :D
Aber dass sie mehr Fleisch brauchen, sagt ja gar nicht, dass sie nichts anderes aufgetischt kriegen. Aber Fleisch ist wohl die einfachste Möglichkeit schnell viel stärkendes zu bekommen. An Käse und andere Milchprodukte kommen die Rebellen ja nicht wirklich ran und Beeren sammeln wär die einzige Alternative, die mir dann noch einfiele.


Tja, der Fluch eines Gelehrten... in unserer (heutigen) Fitnessgesellschaft darf man sich sowas ja kaum noch erlauben!
In der heutigen Gesellschaft klafft das doch auch eher auseinander, als dass alle fitter werden. :D
Ich stimme dir zu, dass es inzwischen einen weit verbreiteten Fitnessstudiozwang gibt (um toll auszusehen und so), aber ein großer Teil hält doch auch mit konsequenter Unsportlichkeit dagegen. :D

Was mir in dem Kapitel gut gefällt, ist, wie Rhobars gewisser Herrschaftsanspruch immer mal wieder zum Vorschein kommt, bzw. seine Lust am Herrschen, die man ja durchaus kritisch sehen kann. Mir bereitet sie jedenfalls Sorgen, was der Geschichte natürlich noch einiges an Spannung gibt. Ich meine damit so kleine Stellen wie diese...

Er mag da Recht haben, aber es funktioniert eben nach dem gewohnten Prinzip: Was Rhobar sagt, wird gemacht. So einfach ist das! |-)
Es muss wohl der Fluch der Protagonisten sein, dass sie nie die sympathischsten Charaktere der Geschichte sind. :D
Diesen Eindruck habe ich jedenfalls nicht beabsichtigt eingebaut, was nicht heißen soll, dass er mich stört. "Interessant" triffts besser.

Der letzte und spannendste Absatz des Kapitels zeigt dann mal wieder, was für ein Arsch Thorus geworden ist! Auch ganz persönlich wünsche ich ihm bei seinen Plänen ein großes Scheitern. Hoffentlich geht das für Nemora gut aus! Ich befürchte aber Schlimmstes...
Ich muss ehrlich zugeben, dass diese Zuspitzung in Sachen Thorus mich wieder richtig zum Weiterschreiben motiviert hat!

Wie auch immer, das Kapitel hat mir gut gefallen und mich gut unterhalten. Und bis auf den Kommafehler ganz am Anfang ist mir in der Richtung auch nichts mehr aufgefallen. Weiter so! :gratz

Das hör ich doch gern! Danke für den Kommentar, der meinen schönen Tag noch hübsch abgerundet hat! :gratz

MiMo
06.05.2013, 19:46
JüdeX geizt dieses Jahr mit neuen Posts, also widme ich mich einfach mal einem seiner älteren Werke:

Der Prophet Beliars
von Jünger des Xardas
Post 1 - 4

Vorab will ich anmerken, dass ich die Idee gut finde, die Wettbewerbsvorgaben über den jeweiligen Post zu kopieren. So kann man viel besser verfolgen, was da nun von den Richtlinien vorgegeben war und was du aus freien Stücken eingebaut hast. Mich packt ja beinahe die Wehmut, weil ich damals noch nicht dabei war. Das klingt richtig spaßig! :(

Die Geschichte selbst spielt also in Varant und es dauert gar nicht lange, bis mir ein Name bekannt vorkommt: Bayezid hat doch auch in DJaS das Sagen in Bakaresh, oder?
Noch nie habe ich mir Gedanken darüber gemacht, wie Zuben überhaupt an die Macht gekommen ist. Das musste ich beim Lesen zwangsweise nachholen und ich muss sagen, dass mir deine Darstellung soweit wirklich zusagt. Als Wanderprediger angefangen erinnert er ja schon ein bisschen an Jesus, aber aus dem Christentum ist schließlich auch ne große Sache geworden, also kann das bei Zuben sicher genauso geklappt haben. Vor allem weil Zuben auch nicht gerade mit erstaunlichen Fähigkeiten geizt. Sein Auftritt auf dem Schiff in der Rückblende war ja schon ziemlich beeindruckend, wenn man sich das mal so vorstellt.
Wenn ich aber schon mal bei der Rückblende bin, sag ich auch gleich mal, was mir zu der sonst noch durch den Kopf geht: Zum Beispiel, dass diese Runen, die Zuben da sichtbar macht und der anschließende Fleischzoll mich sehr stark an den Schutz von dem Horkrux im sechsten Harry Potter erinnert. ;)
Insgesamt finde ich es relativ schwer den Überblick über die Personen zu behalten. Handelnde gibt es ja gar nicht zu viele, und da ich nicht widerstehen konnte, den Spoiler zu lesen, war der erste Post auch nicht sehr mysteriös für mich :D, aber da werden schon einigen Namen genannt, die dann irgendwelche Regenten von irgendwelchem Emiraten, Sultanaten oder was weiß ich nicht was sind. Mich erschreckt es ja beinahe immer wieder, was du aus der Kultur Varants in deinen Geschichten machst. Im Spiel haben die noch ziemlich normale Namen und nicht solche Gruselkonstruktionen wie Abdülhamecid (was durchaus ein türkischer Haushaltsreiniger sein könnte :p). Genauso wird nie etwas von einem Sultan oder einem Emirat erwähnt, wenn ich mich recht erinnere. Nachdem ich die Assoziationen mit der realen Welt überwunden hatte, kam mir das aber schon recht stimmig vor.
Und sonst? Gehts ums Intrigieren, Putschen, Assassinieren und die für JüdeX obligatorische Sexszene fehlt auch nicht. Hast dir wohl erhofft dafür Pluspunkte bei der Abstimmung zu bekommen, was? §list

Sprachlich grandios fand ich diese Stelle:
Nichts deutete darauf hin, dass er ebenso wie sie soeben nur knapp einem mächtigen Sturm entronnen war.:D

Um mein Blabla mal auf den Punkt zu bringen:
Eine verstrickte, glaubhafte und stimmig umgesetzte Story.
So wirklich mitfiebern tu ich mit der Handlung aber nicht. Das liegt vermutlich zum einen daran, dass es für mich keinen Sympathieträger gibt und dass die Pläne der Figuren sehr unkonkret gehalten sind, sowie sicherlich nicht zuletzt daran, dass die Story aufgrund der Vorgaben doch ein wenig hin und hergerissen wirkt. Hättest du die Story frei geschrieben, hätte ich zumindest weichere Übergänge erwartet. :D


Ich weiß nicht, ob du die Fehler, die ich entdeckt habe, ausbessern willst (schließlich ist es eine Wettbewerbsstory), aber ich liste sie dir mal auf:

Doch nichts in der Welt war wichtig genug, als das er sich in seinem Gebet hätte stören lassen.dass

Der Meiste des Assassinen war inzwischen zu einem niedrigen Tischchen herübergeschlendertMeister

Das schlichte und doch edle Gewandt war ebenso schwarz wie die Rüstung, die er selbst am Leibe trug.Gewand

Die Sultane trugen solche Bärte, mit unter auch reiche Kaufmännermitunter (?)

Doch dafür brauche ich euch, meine Assassinen Deshalb habe ich euch persönlich ausgebildet.“Fehlt da ein Punkt?

dass er Beliar und seinem Propheten treu ergeben ist und weder fremden Lehren, noch dem Golde gehör schenkt.“Gehör

Der Zurückgebliebene hob nun seine Stab.seinen

Nach einemlangen Kampf war sie ihm schließlich entkommen.einem langen

Crozyr
06.05.2013, 20:26
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Gerade noch so vor Ablauf deines Ehrentages kann ich dir ein frisch produziertes Geschenk überreichen, Michaelmann: Einen (längst überfälligen) Kommentar zu den jüngsten Abschnitten von "Vindicator"! Vielen dank, deine Kommentare geben einem immer nen gewissen Motivationsschub weiter zu schreiben

Kaum zu glauben, dass "Myranda II" schon Ende Januar gepostet wurde... so lange habe ich also das Lesen versäumt! Umso schöner, dass mir der Wiedereinstieg in die Geschichte recht gut gelingt, vor allem auch, weil das Kapitel auch nochmal ein paar Sachen erklärt. Das ist ja das gute: Airik als Zentralfigur der Geschichte ist ja auch noch relativ ahnungslos, was sein neues, aufgezwungenes Leben angeht. Besonders schick finde ich, wie du sein Verhalten auch aus Myras Perspektive so beschreiben kannst, dass man trotzdem, rein anhand der Äußerlichkeiten, einen gewissen Blick in ihn hineinbekommt.

Natürlich geht es aber nicht nur um Airik, sondern auch um Myra, und die finde ich ja auch recht sympathisch, und ich wünschte, sie wäre nicht so traurig! Aber sie hat ja allen Grund dazu...


Vermutlich ahnt Sagitta eh, was in Myra vorgehen könnte?

Was mir auch gut am Kapitel gefällt, ist, wie du auf die "Bombe" am Ende (eben die Nachricht vom Fall Arxes') recht subtil hinarbeitest, bzw. mit steigender Intensität:

Dachte mir schon, dass dich das überraschen wird :)

Diese Gefühle und Nickeligkeiten waren doch einfach die Auswirkungen der Geschehnisse, von denen am Ende berichtet wird, nicht? Ist jedenfalls sehr schön gemacht und gibt dem Kapitel auch wieder einen ganz eigenen Spannungsbogen, sodass man fast von der "Geschichte in der Geschichte" sprechen kann.
Um dann direkt weiter auf Arxes' Tod einzugehen, wenn ich schonmal dabei bin: Das war wirklich ein ganz schöner Hammer, den du zum Kapitelende ausgepackt hast! Auch erzähltechnisch ist das ja nicht ohne, schließlich war die ersten Kapitel lang Arxes ja derjenige, der wirklich übermächtig wirkte - und wohl auch war. Er hat quasi das ganze Geschehen um Airik gelenkt - und nun soll er gefallen sein? Da stockt einem auch als Leser der Atem, auch wenn man Arxes ja nicht gerade als netten Zeitgenossen erlebt hat!
Ist er wirklich tot? Und wenn ja, welche Konsequenzen hat das ganze?
Ein bisschen klarer wird dann auch wieder der Zweck des Ordens. Gerechtigkeit schaffen - unter anderem? Und die Orks besiegen. Ganz schön hehre und noble Ziele, wenn man die mal in Relation zu dem manchmal doch hasserfüllten Umgang untereinander setzt. Und es sind ja offenbar nicht nur die Dunklen so, was? Wie dem auch sei, was ich entweder wieder vergessen habe oder noch nie verstanden habe: Warum ist der Orden tendenziell gegen Beliar gerichtet? Das kommt an einigen Stellen des Kapitels wieder hervor... dabei gibt es doch selber "Dunkle" im Orden, die ja doch irgendwie in die Nähe eines Beliars rücken, oder?

So wie es Airik erklärt wurde, läuft das ganze so ab (weil etwas umfangreicher wieder im Spoiler): Adananos stellt den Mittelweg da, der vom Orden angestrebt wird. Innos steht für das absolut Gute, Beliar für das absolut Böse. Sollte Innos oder Beliar gewinnen, würde das das Ende der Menschen bedeuten(denn Menschen sind weder absolut gut noch absolut Böse sondern, so wie Adanos, irgendwo dazwischen und Innos und Beliar würden alles "zerstören" dass auch nur einen Hauch der anderen Gesinnung hat sollten sie "gewinnen"). Deshalb versucht der Orden, ähnlich den Wassermagiern, für ein Gleichgewicht zu sorgen. Hier kommt der Twist: So wie es Arxes Airik beibringt, schaffen sie es nur dieses Gleichgewicht aufrecht zu erhalten, indem sie künstlich, so wie es eigentlich nur die Götter können, Avatare erschaffen, die diese "avatare" Kraft der jeweiligen Götter in sich tragen und alle zusammen Einsetzen um für "Gerechtigkeit", also ein Gleichgewicht zu sorgen. Die Orks bedrohen dieses Gleichgewicht. Die dunklen Avatare glauben auch daran, dass Adanos der richtige Weg ist, nutzen aber die avatare Kraft Beliars, entsprechend ihrer eher finsteren Persönlichkeit.

Wie auch immer, das Kapitel glänzte auch oft mit guten Formulierungen. Jetzt aber erst einmal eine, die mir nicht so gut gefiel. :p

Er stellte den Rest des Kaninchens vor sich auf seinen Teller? Stellte? Wie habe ich mir das denn vorzustellen, so ein Legen der Reste, das ginge ja noch... bin verwirrt!
Stimmt, ich wollte einfach sagen, dass er das was er da in den Händen hat "abstellt", aber mag sein dass das so ein doofer Ideolekt von mir ist, ich werds jetzt zu "legen" ändern aber vom gefühl her kommt mir stellen auch richtig vor.
Eine Beschreibung ganz nach meinem Geschmack war natürlich diese hier:

Mhhhhh. §list
Wobei "Ansgar" alias Ana ja wohl eher so eine stämmigere Frau zu sein scheint, was ich soooo toll jetzt auch nicht finde, aber was solls: Spätestens bei den großen Brüsten hattest du mich. :gratz
Ich hatte schon befürchtet, dass der Witz der anderen da nicht richtig rüber kommt. Ana ist einfach sehr atraktiv und eigentlich gar nicht stämmig, "schlanke Tailie", und der witz ist eben dass sie trotzdem Spaß versteht und mit den anderen "männlichen" männern trinkt und feiert, als wäre sie selber ein hartgesottener Krieger.

Das ist schön trocken formuliert. :D

Zwei weitere meiner Lieblingsstellen im Kapitel:

Das kann ich mir wirklich gut vorstellen und entlockt mir ein Grinsen. :D
(Da bin ich sogar fast geneigt, den Fehler dort ganz großzügig zu übersehen... fast. ;))


§list
Aber auch witzig formuliert... muss ich mir merken. :D
Schön, dass dir Grimms Art gefällt :)
Um die Stelle herum kommt ja auch Abuyin kurz ins Spiel, was ich natürlich wieder sehr interessant fand. Ich finde es besonders lobenswert, dass du bezüglich der bekannten Gothic-Charaktere nicht nur Namedropping betreibst um den Leser nostalgisch werden zu lassen, stattdessen denkst du dir auch meist noch etwas Kleines (oder im Falle Zuris' Großes) dazu aus, was den Charakter nochmal interessanter werden lässt. Gut so!

Schmunzeln musste ich auch hier, auch wenn es ein ernstes Thema für den Orden ist:

(Vermeintliche) Demografie-Probleme im Orden. Es ist wirklich überall das Gleiche. :D
Ja, dass ist bei denen ein ernstzunehmendes Problem! :P
Dass Myra ein großes und vielleicht auch verletzliches Herz hat, das war schon klar. Dennoch überrascht es mich, als sie plötzlich so überemotional reagiert und in tiefer Trauer das Fest verlassen möchte... aber nun gut, wenn man selbst nicht Mitglied des Ordens ist, was? Ein bisschen konstruiert wirkt es aber dennoch, das sie ja nur so auf Dunstan trifft, der dann die Geschichte seines Bruders erzählen kann (die ja durchaus interessant ist).
Nunja, sie wartet halt ihr Leben lang auf Gefährten für ihren "Zweig" und hat sich zwei Freunde gewünscht, und jetzt ist sie wo das große Fest ansteht furchtbar enttäuscht. Als dann Airik sagt, dass Stella Brams Schwester ist, gibt sie die Hoffnung an der Stelle auf, dass Airik doch noch Gefallen an der Gemeinschaft finden könnte. Hmm, und das mit Dunstan, da vermag ich jetzt nichts richtig zu zu sagen. Er hat halt gesehen wie sie traurig auf ihr Zimmer ging und wollte die frischgebackene Streiterin trösten, schade, dass es sich gestellt anfühlt.
Die Zwischenszene mit dem Trinkspiel mag ich. Erstens mal ist sie in ihrer "Harmlosigkeit" ein schöner Kontrast zu der schlimmen Nachricht, die naht. Zweitens finde ich sie generell wegen ihres Inhalts gut: Letzten Endes kommt es wohl immer auf die Trinkfestigkeit ein... das war schon bei Konrad Adenauer und den Russen so! Und drittens:

§hehe
Das war die letzten Chance, den Scherz einzubauen ohne dass er sofort einen bitteren Nachgeschmack gehabt hätte :P
Das Lachen bleibt einem dann sehr schön im Halse stecken, als die Nachricht der Niederlage kommt. Über Arxes' Tod selbst habe ich ja oben schon was gesagt, hier möchte ich noch einmal erwähnen, wie toll du da Spannungsaufbau betrieben hast, indem du die Details über den Botschafter einfließen ließest. Einfach ein guter Erzählstil - und ein gutes Kapitel. ;)




Auch das nächste Kapitel, "Narie III", weiß zu überzeugen. Ich glaube, der einzige Kritikpunkt, den ich mir notiert habe, ist, dass mir Brams Schreien direkt am Anfang etwas zu übertrieben vorkommt. Er wirkt nicht wie jemand, der einfach so herumschreit... wobei Sekob einen wohl recht schnell nerven kann, okay. :D
Bram hat seine Gründe sauer zu sein... und das Schreien... naja wer weiß warum er Narie so dringend braucht ;) Aber ok, Punkt notiert. Solche Anmerkungen helfen mir am ehesten, an meiner Schreiberlingsfähigkeiten zu arbeiten, deshalb bin ich da über jede Kritik dankbar!

Ganz abgesehen davon aber eine gelungene, sehr, sehr spannende Szene - ebenso wie die zweite große Szene mit Sentenza. Da hielt ich beim Lesen ein ums andere Mal den Atem an! Umso schöner natürlich, dass das Ganze tatsächlich ohne Blutvergießen abgelaufen ist... aber es hing am seidenen Faden, was du sehr gut beschrieben hast. Die Spannung zwischen Bram und Sentenza ist wirklich gut zu spüren, da liegt richtig was in der Luft, was man als Leser auch mitbekommt.

Meine Lieblingspassagen aus dem Kapitel waren folgende:

Das hast du wirklich sehr eindringlich beschrieben!


Und auch das hier ist ein wirklich spannender Moment. Da fesselt einen das Lesen richtig. Sehr schön!

Das Ende des Kapitels macht es dann noch einmal richtig spannend. Auch erzähltechnisch ist das wieder mal gut, wie sich die einzelnen Stränge miteinander verschlingen. Denn offenbar geht es Bram hier um Stella - das ist ja seine Schwester, wenn ich das noch richtig im Kopf habe. Näheres bleibt natürlich im Unklaren, aber das ist ja auch genau richtig so. Spannendes Kapitel mit gutem Ausgang!

Schön, dass es dir gefallen hat.



Das bisher letzte Kapitel, "Avelon I", gefällt mir dann nicht ganz soooo gut wie die vorherigen. Du beschreibst zwar sehr schön und reichhaltig, aber es ist dann für meinen Geschmack etwas zu pompös. Auch die Personenbeschreibungen sind im wahrsten Sinne des Wortes etwas gesichtslos... die langen wallenden Mähnen und das tolle Aussehen, das ist dann alles doch etwas zu austauschbar. Wenn es nichts besonderes mehr ist, dann lohnt sich da Beschreiben solcher Merkmale kaum! Ist jedenfalls meine Meinung. Das politische Geplänkel was dort reinspielt, ist zwar interessant, beschränkt sich in den Schilderungen aber auf das übliche Gerede, was man in vielen Storys solcher Art findet - also leider auch austauschbar.
Ich hatte mir Gedacht einen Kontrast zum sonstigen dunklen Keller des Ordens zu stellen, aber ich gebe dir Recht, vielleicht hätte ich dort auch auf die weniger schönen Aspekte Avelons eingehen sollen. Die Sache war auch, dass ich aus der Sicht von Avelon seine Selbstverliebtheit reinspielen wollte, und er ist halt genauso von seinem Königreich wie von sich selbst überzeugt.
Das zur Kritik, es gab natürlich auch Momente, die mir gefallen haben:

Hehe, das wär doch mal ne Idee! :D


Schön! :D

Überhaupt steckt das Streitgespräch zwischen Prinz und nicht inthronisiertem Großvater voller schön zu lesender Spitzen, bis hin zu der Ohrfeige... und natürlich folgender Stelle:

Hohoho! Da wäre ich aber ganz schön gekränkt, vor allem aber wütend gewesen!

Besonders merke ich natürlich bei den Verbindungen zum Hauptstrang der Story auf: Der Tod Arxes' sowie Ana und Stella als Zweigergänzungen zum Prinzen, der dann ja wohl den dunklen Part stellen wird. Das hat das Kapitel in einen guten Zusammenhang gerückt, gut gemacht. Schön fand ich auch, wie der vorher so arrogante Prinz gegen Ende ganz kleinlaut wird... :p Auf den Prinzen kommt noch ne Menge zu. ;)

Insgesamt aber ein eher schwächeres Kapitel, finde ich, aus oben genannten Gründen. Aber natürlich dennoch gut und flüssig lesbar und keinesfalls nervig.

Es ist auch mal gut etwas negatives zu lesen, an dem man arbeiten kann. Klar hätte ich ein "Das war ein weiteres super Kapitel" lieber gehehört :)

Überhaupt mag ich wieder insgesamt den Stil loben. Das liest sich einfach schön locker weg, ohne aber nach Fast-Food zu schmecken. Ich finde, du hast da auch einfach ein gutes Mischverhältnis von längeren und kurzen knappen Sätzen. Das passt dann einfach.
Zu kritisieren sind lediglich die Rechtschreibfehler, die ja meist auf Flüchtigkeit beruhen und noch weniger sein könnten, bei einer derartigen sonstigen Qualität der Geschichte. Siehe die Fehlerliste unten.
Ach, die blöden Fehler. Dabei hatte ich diesesmal gedacht, es wäre besser geworden. Sieht aus, als bräuchte ich einen verdammt guten und belastbaren Editor, sollte ich jemals tatsächlich ein richtiges Buch schreiben ;)
Das Lesen hat mir jedenfalls wieder Spaß gemacht und ich freue mich auf die Fortsetzung - die ich dann auch hoffentlich zeitnäher lesen können werde. :D

Freut mich! Das nächste Kapitel sowie das über-übernächste sind schon fast fertig. In den nächsten drei Kapiteln schließt dann auch der "Prolog" Teil der Geschichte ab, der leider doch etwas länger geworden ist als Gedacht. Ursprünglich wollte ich Airiks komplette Aufnahme in drei Kapiteln schreiben. ;)
Sobald ich soweit bin, werde ich dann auch nochmal alles sprachlich und teilweise inhaltlich leicht überarbeiten und abrunden und eventuell als PDF speichern, scheint hier ja üblich zu sein dass zu machen.



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Endlich hab ich die Zeit vernünftig auf den Kommentar zu antworten, John. Anmerkungen im Spoiler :)

Jünger des Xardas
06.05.2013, 21:55
JüdeX geizt dieses Jahr mit neuen Posts JüdeX schreibt sich einen Vorrat (hoffentlich fürs nächste Jahr) an ;) , also widme ich mich einfach mal einem seiner älteren Werke:

Der Prophet Beliars
von Jünger des Xardas
Post 1 - 4

Vorab will ich anmerken, dass ich die Idee gut finde, die Wettbewerbsvorgaben über den jeweiligen Post zu kopieren. So kann man viel besser verfolgen, was da nun von den Richtlinien vorgegeben war und was du aus freien Stücken eingebaut hast. Mich packt ja beinahe die Wehmut, weil ich damals noch nicht dabei war. Das klingt richtig spaßig! :( Ich bin gerade selbst überrascht, dass das vor deiner Zeit war. Kommt mir beinahe wie gestern vor. Ich glaube, ich bin mittlerweile länger hier, als mir so recht bewusst ist §ugly

Die Geschichte selbst spielt also in Varant und es dauert gar nicht lange, bis mir ein Name bekannt vorkommt: Bayezid hat doch auch in DJaS das Sagen in Bakaresh, oder? Ich glaube nicht, dass Bayezid jemals in seinem Leben irgendwo das Sagen hatte. Aber er war auch da Sultan des Mehmedanenreiches, ja. Diese Story spielt rund zehn Jahre nach Wills Ankunft in Bakaresh.
Noch nie habe ich mir Gedanken darüber gemacht, wie Zuben überhaupt an die Macht gekommen ist. Das musste ich beim Lesen zwangsweise nachholen und ich muss sagen, dass mir deine Darstellung soweit wirklich zusagt. Als Wanderprediger angefangen erinnert er ja schon ein bisschen an Jesus, aber aus dem Christentum ist schließlich auch ne große Sache geworden, also kann das bei Zuben sicher genauso geklappt haben. Jesus, Buddha, Mohammed (der wohl am besten passt - nicht weil die Assassinen Araber sind, obwohl das sicherlich hinzu kommt, sondern weil er noch zu Lebzeiten Herrscher seiner Gläubigen geworden ist, während Jesus ja erst nach seinem Tod so richtig Karriere gemacht hat): Irgendwann kommt im Leben jedes werdenden Propheten halt der Punkt, wo er sich einfach mal auf einen Hügel stellen und lospredigen muss. Vor allem weil Zuben auch nicht gerade mit erstaunlichen Fähigkeiten geizt. Sein Auftritt auf dem Schiff in der Rückblende war ja schon ziemlich beeindruckend, wenn man sich das mal so vorstellt.
Wenn ich aber schon mal bei der Rückblende bin, sag ich auch gleich mal, was mir zu der sonst noch durch den Kopf geht: Zum Beispiel, dass diese Runen, die Zuben da sichtbar macht und der anschließende Fleischzoll mich sehr stark an den Schutz von dem Horkrux im sechsten Harry Potter erinnert. ;) Ich will nicht leugnen, dass ich da von einschlägigen literarischen Werken inspiriert wurde :p
Insgesamt finde ich es relativ schwer den Überblick über die Personen zu behalten. Handelnde gibt es ja gar nicht zu viele, und da ich nicht widerstehen konnte, den Spoiler zu lesen, war der erste Post auch nicht sehr mysteriös für mich :D, aber da werden schon einigen Namen genannt, die dann irgendwelche Regenten von irgendwelchem Emiraten, Sultanaten oder was weiß ich nicht was sind. Na ja, eigentlich doch nur Bayezid, Abdülhamecid und Selim (und am Rande wohl auch dessen Vater Faisal, der zu DJaS-Zeiten noch in Braga herrscht). Wenn dir das schon zu viel ist, dann wirst du aber schier verzweifeln, wenn du je in meiner Gothic 3-Nacherzählung von Lees Rache liest :p Mich erschreckt es ja beinahe immer wieder, was du aus der Kultur Varants in deinen Geschichten machst. Im Spiel haben die noch ziemlich normale Namen und nicht solche Gruselkonstruktionen wie Abdülhamecid (was durchaus ein türkischer Haushaltsreiniger sein könnte :p). Das ist aber doch auch die einzige Gruselrekonstruktion. Alle anderen haben doch recht kurze Namen. (Zumindest was die Rufnamen angeht. Aber eine elend lange Namenskette gab's ja schon im Spiel bei Abuyin.) Aber ja, ich tendiere zwar meist zu gewöhnlichen Namen, bei Adligen geht es aber manchmal etwas mit mir durch und ich mache mich ein wenig über sie lustig, indem ich ihre Namen leicht verlängere. Abdülhamecid z.B. ist gebildet aus den Namen zweier später osmanischer Sultane, Abdülhamid und Abdülmecid. Genauso wird nie etwas von einem Sultan oder einem Emirat erwähnt, wenn ich mich recht erinnere. Ja, gut, das hat halt damit zu tun, dass PB recht sparsam mit Hintergrundinformationen ist, besonders in Gothic 3. Aber es wird zumindest gesagt, dass erst Zuben den Beliarglauben gebracht und das Reich gegründet hat. Und irgendwas muss vorher ja da gewesen sein. Nachdem ich die Assoziationen mit der realen Welt überwunden hatte, kam mir das aber schon recht stimmig vor. Was heißt überwunden? Wenn ich die Kerle Sultane und Emire nenne und nicht Daimyōs und Shogune, dann schon weil ich gewisse Assoziationen auslösen will. Aber ja, komischerweise sind eiige Titel wie Ritter oder König in der Fantasy sehr gängig, während uns andere reale Titel schnell seltsam vorkommen.
Und sonst? Gehts ums Intrigieren, Putschen, Assassinieren und die für JüdeX obligatorische Sexszene fehlt auch nicht. Ich bin bekannt für meine obligatorischen Sexszenen? Also DWdV hatte keine (na gut, eine ganz kurze, geträumte) und die in FdK! war nur angedeutet :o Hast dir wohl erhofft dafür Pluspunkte bei der Abstimmung zu bekommen, was? §list Hat ja auch geklappt $ausheck

Sprachlich grandios fand ich diese Stelle::D Das war natürlich (nicht) vollste Absicht :o

Um mein Blabla mal auf den Punkt zu bringen:
Eine verstrickte, glaubhafte und stimmig umgesetzte Story.
So wirklich mitfiebern tu ich mit der Handlung aber nicht. Das liegt vermutlich zum einen daran, dass es für mich keinen Sympathieträger gibt Mal schaue, ob sich das noch ändert. Ich persönlich finde, dass sich das zum Ende hin bessert. Aber es ist sicher keine Stärke der Story. Ich wusste anfangs noch gar nicht, wo ich hinwollte, und Sinan war ein farbloser Platzhalter, der sich erst mit der Story entwickelt hat. und dass die Pläne der Figuren sehr unkonkret gehalten sind, Auch das ist ein Punkt, den ich bedauere. Zubens Motivation ist klar, aber warum Sinan und Fadwa sich so reinhängen, wird bis zuletzt nicht wirklich sichtbar. sowie sicherlich nicht zuletzt daran, dass die Story aufgrund der Vorgaben doch ein wenig hin und hergerissen wirkt. Hättest du die Story frei geschrieben, hätte ich zumindest weichere Übergänge erwartet. :D Ja, ich bin zwar alles in allem zufrieden mit der Story und bin ganz froh, dass wir den Wettbewerb hatten, weil ich schon länger geplant gehabt hatte, über Zubens Aufstieg zu schreiben, aber nur einige vage Ideen hatte, aus denen ich allein wohl nie etwas gemacht hätte, aber trotzdem hätte ich vieles im Nachhinein natürlich gerne anders gemacht.


Ich weiß nicht, ob du die Fehler, die ich entdeckt habe, ausbessern willst (schließlich ist es eine Wettbewerbsstory), aber ich liste sie dir mal auf: Doch, will ich schon. Das ist auch bei einer Wettbewerbsstory okay, finde ich. Stilistisch würde ich da jetzt wohl nichts mehr verbessern, aber das hier verfälscht wohl nichts, schließlich hat niemand nur wegen der Fehler nicht für mich gestimmt.
dass
Meister
Gewand
mitunter (?)
Fehlt da ein Punkt?
Gehör
seinen
einem langen

Danke für den Kommentar. Der kam unerwartet, war mir dafür aber umso willkommener :gratz

John Irenicus
06.05.2013, 21:56
Endlich hab ich die Zeit vernünftig auf den Kommentar zu antworten, John. Anmerkungen im Spoiler :)

Wow, reichhaltige Anmerkungen! Das hat bei mir jetzt einige Sachen klargestellt, danke dafür. :)


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45. Minute, Bayern 2, Dortmund 0. Das wäre sie, meine ganz persönliche "Halbzeitkatastrophe", und wenn ich ehrlich bin, spüre ich sie schon nahen. Eine ganz andere spendiert uns MiMo, der jetzt vielleicht sogar ernst macht mit einem Vollzeitmann-Nachfolger, wo ich mir aber noch nicht so ganz sicher bin. :p

Tja. Du beginnst den Anfang mit einem Ende, das ist überraschend, aber für dich nicht ungewöhnlich, so diese Art von Erzählkunst ist schon ein bisschen typisch für dich, finde ich. :D
Aber genug der Grinserei, das, was man dort hört, ist ja nun eher traurig: Ein herrisches und unfreundliches Gericht löst mal eben die dritte Einheit auf. Da bringen mich auch die altbekannten Pornonamen unserer vertrauten Agenten leider nicht so wirklich zum Schmunzeln - die Angelegenheit ist wirklich traurig, zumal es ja auch um ganz persönliche Einbußen bis hin zu Toden geht, die dort eine Rolle spielen. Was nur ist da los, dass sich dieses Gericht dazu erdreistet? Ich bin da ja mal echt gespannt und hoffe das Beste...

Achja, kleine juristische Spitzfindigkeit: Ein Beschluss ist etwas anderes als ein Urteil. :p

Der zweite Abschnitt ist dann schon ein wenig harmloser, aber irgendwie nicht weniger aufregend: Immerhin kommt Rafael ja vor!


„Ich bin zwar kein Mann, aber auch ich bin da!“, schnappte Katie, die einzige Frau der Gruppe und verschränkte die Arme vor der Brust.
Da hättest du ihre Brust vielleicht genauer beschreiben sollen, damit man sich das Geschehen besser vorstellen kann. §list


„Hier bin ich ja schon“, stolperte der Polizist in diesem Moment überhastet aus dem Gebüsch. „Musste mich noch bei Andre abmelden“, fügte er nuschelnd hinzu, während er sich zu seiner Gruppe gesellte.
Wers glaubt... §list

Tja... abgesehen davon kann ich noch nicht viel sagen. Kaum zu glauben, dass wir jetzt nun doch schon einen Vollzeitmann-Nachfolger bekommen. Täte ich es nicht schon bereits, ich müsste mich wohl erstmal setzen... :eek:
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MiMo
06.05.2013, 22:22
Ob ich jemals so gespannt auf einen Kommentar gewartet habe?


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45. Minute, Bayern 2, Dortmund 0. Das wäre sie, meine ganz persönliche "Halbzeitkatastrophe", und wenn ich ehrlich bin, spüre ich sie schon nahen. Ich lad dir demnächst mal wieder werderlouisa ein, mit der kannst du über solche Halbzeitkatastrophen reden. :p
Eine ganz andere spendiert uns MiMo, der jetzt vielleicht sogar ernst macht mit einem Vollzeitmann-Nachfolger, wo ich mir aber noch nicht so ganz sicher bin. :pDa ist er sich selbst auch noch nicht ganz sicher. :scared:
Nein, ich plauder mal ein bisschen:
Die ersten Notizen zu Halbzeitkatastrophe sind spektakulärerweise mit dem 15.05.2011 datiert. Sie umfassen die Auflösung der E3 und ich muss zugeben, seitdem fast gar nichts mehr geändert zu haben. (Genaueres dann eines fernen Tages im Making-Of :p).
Zum Vergleich: Am 15.05.2011 hatte Vollzeitmann erst 39 Kapitel. Die MGZSO hatte just ihren ersten Auftritt hinter sich.
Und angefangen Halbzeitkatastrophe zu schreiben habe ich direkt im Anschluss an Vollzeitmann, im September letzten Jahres. In der Zwischenzeit hatte ich die komplette Story ausgearbeitet, mir Dutzende Waffen und Kämpfe überlegt und deshalb hab ich auch keinen Grund gesehen noch länger zu warten. Halbzeitkatastrophe wurde also quasi zur gleichen Zeit wie Vollzeitmann geplant. :p

Man könnte auch sagen: Ich hatt schon immer vor einen zweiten Teil zu schreiben! :G
Aber dann hab ich mich in dem ersten Großkapitel "Trümmer" total verheddert und irgendwie ist alles doof und langweilig geworden und eigentlich wollte ich das erste Großkapitel fertig haben, bevor ich anfange, die Story zu posten. Jetzt lag die Story aber monatelang brach, weil ich mich nicht dazu aufraffen konnte mich an diesen hässlichen Klumpen zu setzen. Eweks Kommentare letztens haben mich erst wieder aufs Vollzeitmannuniversum gestoßen und als dann heute mein als Werbung angedachter Sonderrang verlustig gegangen ist, hab ich beschlossen einfach mit dem Posten anzufangen, damit ich quasi gezwungen werde mich endlich durch den Knoten zu beißen. :D

Nur falls dich das interessiert.
Ich hab auch tatsächlich angefangen, die Szenen neu zu sortieren und Einschübe zu planen.
Ob Halbzeitkatastrophe aber nicht vielleicht doch so endet wie Das Sternbild weiß ich nicht. §gnah


Tja. Du beginnst den Anfang mit einem Ende, das ist überraschend, aber für dich nicht ungewöhnlich, so diese Art von Erzählkunst ist schon ein bisschen typisch für dich, finde ich. :DSowas findest du typisch für mich? Interessant. :D

Aber genug der Grinserei, das, was man dort hört, ist ja nun eher traurig: Ein herrisches und unfreundliches Gericht löst mal eben die dritte Einheit auf. Da bringen mich auch die altbekannten Pornonamen unserer vertrauten Agenten leider nicht so wirklich zum Schmunzeln - die Angelegenheit ist wirklich traurig, zumal es ja auch um ganz persönliche Einbußen bis hin zu Toden geht, die dort eine Rolle spielen. Was nur ist da los, dass sich dieses Gericht dazu erdreistet? Ich bin da ja mal echt gespannt und hoffe das Beste...

Achja, kleine juristische Spitzfindigkeit: Ein Beschluss ist etwas anderes als ein Urteil. :pErleuchte uns! Wo ist der Unterschied? :eek:


Der zweite Abschnitt ist dann schon ein wenig harmloser, aber irgendwie nicht weniger aufregend: Immerhin kommt Rafael ja vor!
Rafael und aufregend? Naja. :D


Da hättest du ihre Brust vielleicht genauer beschreiben sollen, damit man sich das Geschehen besser vorstellen kann. §list
Aber auch nur vielleicht! $§p4


Wers glaubt... §listLilly! §herz


Tja... abgesehen davon kann ich noch nicht viel sagen. Kaum zu glauben, dass wir jetzt nun doch schon einen Vollzeitmann-Nachfolger bekommen. Täte ich es nicht schon bereits, ich müsste mich wohl erstmal setzen... :eek:
Mich hauts wie gesagt nicht gerade vom Hocker vor Überraschung. :D Umso schöner ist es, dass es bei dir so ist. §knuff
Obwohl es mich gerade vor Ionenbumsschlachtenmotivation auch nicht auf dem Stuhl hält. $§p4

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Danke für den kleinen und feinen Kommentar zu dem kleinen ersten Kapitel. Ich werd mir Mühe geben! :gratz

John Irenicus
07.05.2013, 12:03
Wo ist der Unterschied? :eek:
Na wenn ich das genau wüsste. §ugly

Nee, also, ein Beschluss ergeht meist im Stillen (zum Beispiel als Kammerbeschluss) und weist eine Klage ab, lässt sie zu oder hebt ein Urteil auf und verweist es zurück. (Meist) ohne Verhandlung. Und ein Urteil ist eine ganz formelle Entscheidung in der Sache mit Beteiligten und grundsätzlich vor der Öffentlichkeit, der eben auch eine Verhandlung zugrunde liegt - und welches vollstreckbar ist!

Oder irgendwie so.


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Es gibt so Tage, die beginnen mit einer großen Überraschung. Heute ist so ein Tag: Orki - nach vielen Namenswechseln nun schon seit längerem bekannt als "Graf Dumpfnuss" - hat doch tatsächlich "Gleichgewicht" fortgesetzt!

Kurz Vergangenes überflogen - jetzt bin ich wieder im Bilde. Weiter geht es also mit Suigor und Vatras. Verlernt hast du in den Monaten mal wieder nichts (ich glaube, ich betone das jedes Mal), lediglich eine Stelle fiel mir direkt auf:

Und auch Vatras hatte diese inzwischen bemerkt, denn er wandte sich mit überglücklicher Miene an seinen jungen Begleiter; "Sieh nur, es ist endlich soweit...ich kann es kaum erwarten meine Brüder wieder zu sehen..."

Trotz der Kälte musste Suigor innerlich schmunzeln - noch nie hatte er Meister Vatras derart ausgelassen fröhlich gesehen, man konnte beinahe sagen dass er sich wie ein kleines Kind freute...und das trotz seines Alters.
Ist das Absicht, dass Vatras eigentlich doch recht gefasst und ruhig wirkt (mit den ...), er aber dennoch als ausgelassen beschrieben wird - weil selbst so eine zurückgenommene Reaktion für ihn schon ausgelassen ist? :D
Falls nicht, müsstest du an seinen Worten oben noch ein bisschen feilen, damit er auch wirklich ausgelassen wird. Die Variante mit der Absicht, die ich vermute, finde ich aber ohnehin besser, von daher kannst du es auch so lassen. :D

Dass du nichts verlernt hast, bedeutet allerdings auch leider, dass du dir manches nicht abgewöhnt hast:

Hatte Vatras dies wirklich ernst gemeint ? War es möglich eine solche Entscheidung so einfach zu fällen ?
Doch warum sollte ihn der Magier anlügen ?
Ich lasse dir schon viel durchgehen, aber diese Plenkerei ist und bleibt einfach hässlich. Hör bitte auf damit. :o

Naja, abgesehen davon finde ich die Szene sehr schön, auch wie beide, Vatras und Suigor, aufgeregt sind. Überhaupt stellst du Vatras hier wieder sehr toll dar: Wie er Suigor Wärme spendet und das auch noch verschmitzterweise mit Feuermagie, das vertieft sein Bild als netten, alten Onkel nur noch mehr. :)


"M-mein Name ist S-suigor, Meister...ähh...Saturas."
Verdammt, jetzt fing er doch an zu stottern, wo er sich doch vorgenommen hatte nicht wie ein Idiot zu wirken! Ganz toll!
Wie gut nur dass Meister Saturas, ganz wie von Meister Vatras prophezeit, ebenso freundlich war.

Das hingegen überrascht mich, habe ich Saturas doch immer als eine Art Griesgram im Kopf! Andererseits: Wer mag dem Magiernachwuchs schon miesepetrig entgegentreten wollen? ^2^

Überraschend ist dann auch, wie Vatras auf einmal so richtig auf Wettbewerb aus ist. Ich hoffe, Suigor wird nicht letzten Endes darunter leiden müssen. :D

Ein paar Fehler gab es:

Doch dann hatte er sich einfach nicht mehr zurückhalten können, das war endlich mal wieder etwas, worin er Saturas vorraus war - auch wenn die beiden Magier eine enge Freundschaft verband, so teilten sie auch eine gewisse Rivalität und waren erpischt darauf den jeweils anderen in allen möglichen Bereichen zu übertrumpfen.
Und einmal hast du glaube ich "Varant" falsch geschrieben.

Abgesehen davon ein gut zu lesender Abschnitt, der aber leider wieder nur recht kurz ist - obwohl er die Geschichte ja schon ein ganzes Stück voran bringt! Lass uns aber nicht wieder so lange auf den nächsten Teil warten. :gratz
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MiMo
07.05.2013, 14:12
Doch, will ich schon. Das ist auch bei einer Wettbewerbsstory okay, finde ich. Stilistisch würde ich da jetzt wohl nichts mehr verbessern, aber das hier verfälscht wohl nichts, schließlich hat niemand nur wegen der Fehler nicht für mich gestimmt.
Ich teile deine Meinung ohne wenn und aber. Nur diese für dich ungewöhnlich hohe Anzahl an Fehlern hat mich auf den Gedanken gebracht, dass du die vielleicht gar nicht ausbessern möchtest. ;)



Der Prophet Beliars
von Jünger des Xardas
Post 5 - 7

Vorweg will ich auf die sprachliche Qualität dieser Story eingehen: Denn die Story ist mal wieder tadellos geschrieben! Das ist auch etwas, was ich bei dir immer bemerkenswert finde. Wenn man ein altes und ein neues Werk von John oder wem auch immer vergleicht, dann findet man gravierende Unterschiede. Bei dir ist das anders. Du hast irgendwie schon von Anfang an auf diesem hohen Niveau geschrieben, wo andere hier erst mit der Zeit hinkommen mussten (vorausgesetzt natürlich, man mag das Niveau dieses Forums als hoch bezeichnen).

Inhaltlich geht es hoch her in diesen drei Posts. Das ist schon die Art von epischem Finale, dass ich mir für die Story gewünscht hätte. Auch sind die Szenen hier viel zusammenhängender, was auch daran liegen mag, dass alle Akteure versammelt sind. Die Vorgaben haben dir dabei sogar einigermaßen zugespielt, obwohl es natürlich zwei Knackpunkte gab: Zum einen die Romanze zwischen Zuben und Bayezid, die ich als einzige Vorgabe als nicht ausreichend bearbeitet ansehen würde. Aber da hattest du ja auch wirklich ein schweres Los, weshalb man dir das wohl nicht vorwerfen konnte. :D Zum anderen sollte dann plötzlich Sinan Bayezid umbringen, und das auch noch mit einem Siegelring! Der einzige Tod, der durch einen Siegelring verursacht wird, den ich mir vorstellen konnte, war, dass Bayezid an ihm erstickt. Du hast das natürlich weitaus eleganter, spannender und passender gelöst. Dass der Siegelring sich mal eben als solch eine mächtige Waffe entpuppt war schon eine große Überraschung, hätte arg konstruiert wirken können, tat es aber gar nicht meiner Meinung nach. ;)
Durch die Tode von Bayezid, Abdülhamecid und Scheherazade spitzt sich die Situation gegen Ende wirklich gut zu. Da war ich richtig gespannt, wie das wohl enden wird. Leider hat die letzte Vorgabe dann nach einem Disey-Ende verlangt, weshalb Zuben nicht mehr gewinnen durfte, weshalb er urplötzlich ein bisschen dumm dastand. Das war schon ein gewisser Bruch in der Geschichte, aber auch der störte mich da nicht mehr groß.
Du hast dir die letzte Vorgabe jedenfalls richtig zu Herzen genommen und eine unglaublich kitschige Familiengründungsszene mit Adoption eines Prinzen, der aber doch bitte endlich eine heile Familie haben soll, geschrieben. Fabelhaft rührend! :D

Alles in allem steigert sich die Geschichte gegen Ende beträchtlich. Es gibt Spannung, Action und Sympatheträger (Scheherazade :( ) sowie große Ambi- und Emotionen. Ich kann dir eigentlich nur zu einer gelungenen Erweiterung deines Kanons gratulieren. :gratz

(Das war ein toller Vorgeschmack auf deine G3-Nacherzählung - Hust! Hust!)




Doch mittlerweile strömten immer mehr Menschen auf die Hauptstraße zu und von dieser wegzukommen wurde ebenso schwierig, wie sich ihr weiter zu näheren. Schupsend und rempelnd kämpfte sich Sinan auf eine schmale Gasse zu, durch die er hoffte, eine wenige belebte Straße zu erreichen.
1. nähern
2. Schubsend
3. wenig/weniger

Überrascht blickte Bayezid, der auf einem Lager aus Leopardenfellen saß und seine Hand in einer Schale Datteln versenkte hatte, auf. versenkt

größer als die legendäre Eingangshalle des Sultansplastes von Mora Sul. Sultanpalastes

John Irenicus
07.05.2013, 17:32
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MiMo lässt sich nicht lange bitte und haut direkt mal das nächste Kapitel von "Halbzeitkatastrophe" raus, welches ja einen wirklich überaus aussagekräftigen Titel trägt. :p

Okay, diesmal hab ich die Spitzfindigkeit zum Anfang echt mit Gewalt gesucht, aber gefunden habe ich sie doch:

Die Sonne hatte sich hinter dicken Wolkenschichten verkrochen und leuchtete ihnen so nicht ihren Weg, als sie den ehemaligen Stadtrand erreichten.
Denn wenn man es genau nimmt, leuchtet die Sonne ja sehr wohl ihren Weg: Das Tageslicht kommt ja so oder so von ihr, Wolken hin oder her. Wenn man jetzt aber "leuchten" so versteht, dass die Sonne auch richtig durchbrechen und ihre Strahlen deutlich ankommen müssen, kann man das nochmal so gelten lassen. :p

So, jetzt aber genug der Krittelei, es kommt schon ein Lob: Bereits der erste Absatz ist gelungen und macht richtig Lust auf mehr: Meteoriteneinschläge und daraus resultierendes Aufschwingen von ausgebrochenen Gefangenen. Ein Szenario, welches verspricht, spannend zu werden!


Hagen und Rafael marschierten, gefolgt von den restlichen Mitgliedern der ersten Bergungskompanie, die Straße ins Stadtinnere entlang.
Ich hätte dort Kommas gesetzt, allein zur besseren Lesbarkeit und zum besseren "Klang", aber ob das sein muss, weiß ich nicht.


Meteoriten hatten sich gefährlichen Riffs gleich vor der Küste ins Meer gestürzt und die dort herrschende Strömung dramatisch beeinflusst.
Der Satz ist sicherlich kunstvoll formuliert, aber, boah... den musste ich jetzt dreimal lesen, bis ich verstanden habe, wie ich "gefährlichen Riffs gleich" lesen muss: "Wie gefährliche Riffs". Wobei es meine Verwirrung wohl auch genährt hat, dass die Mehrzahl von (Korallen-)Riff "Riffe" ist, es also "sich gefährlichen Riffen gleich" heißen müsste. Soweit ich weiß, jedenfalls! Es sei denn, ich habe diese Stelle missverstanden und es geht ohnehin um solche Riffs:

https://www.youtube.com/watch?v=pNq94ZaZ0Yk


Wann immer ein Meteoritenhagel auftrat, er war vollkommen auf eine Stadt fokussiert und zerstörte sie vollkommen.
Naja, "vollkommen" ist nicht ganz richtig, weil du ja ganz am Anfang schon beschrieben hattest, dass immerhin die Häuser am Stadtrand wo Hagen, Rafael und Kompanie gerade hergehen, größtenteils verschont blieben - und von gewissen "nur" leerstehenden Läden war ja auch die Rede!


Niemand verstand diese Entscheidung, da keiner von Rafaels Doppelleben wusste, doch hatten sie diese zu akzeptieren.
Hier ähnlich: Im Grunde verstehen immerhin Rafael und Hagen die Entscheidung, und von Rafaels Doppelleben wissen eine ganze Menge Leute - nur eben keiner aus der momentanen Truppe. Dass das auch so gemeint ist, ist klar, aber das hier passte gerade so gut zur Stelle oben (die ja im Zusammenhang ja auch Sinn ergibt, aber trotzdem!). :p


Niemand glaubte an einen Zufall, doch keiner konnte eine andere Erklärung preisgeben.
"Preisgeben" verbinde ich ja eher mit einem Geheimnis, was man kennt und dann erzählt - oder wie hier eben nicht erzählt. Aber das passt nicht zu dem, was hier eigentlich Sache ist, oder? Ich verstehe das eigentlich so, dass niemand an einen Zufall glaubt, aber keiner eine wirkliche Erklärung HAT, nur eben die Gewissheit, dass es kein bloßes Naturereignis ist. Da passt das Wort "preisgeben" nicht so, finde ich.

Jetzt bin ich schon wieder zu sehr in die Kleinkritik geraten, dabei wollte ich doch gerade sagen, dass mir die ganzen Beschreibungen sehr gut gefallen, weil sie erstens schön bildhaft sind und deshalb zweitens diese niedergeschlagene Atmosphäre sehr gut rüberbringen. Noch besser finde ich aber folgendes:


„Die dritte Bergungskompanie hat gestern wieder einen Toten in den Ruinen gefunden“, brummelte Hagen unvermittelt.
Rafael warf rasch einen Blick über die Schulter, doch die anderen waren ein ausreichendes Stück hinter ihnen. Keiner von ihnen würde sie belauschen können, wenn sie leise sprachen. „Wo?“, fragte er die Stirn in Falten gelegt.
„Hauptbahnhof. Mitten im Kiosk am Nordausgang“, flüsterte Hagen beschwörerisch. „Der arme Teufel scheint sich gerade an den Schokoriegeln zu schaffen gemacht zu haben, als er verstümmelt wurde.“
Rafael legte die Stirn in Falten. Der Hauptbahnhof. Die Kanzlei. Die Nordtangente. Das Fastfoodrestaurant in der Innenstadt. Der Schuhladen in der Nähe des Sunshines. Hotel Goldregen im Hafenviertel. An jedem dieser Orte hatten sie grauenvoll entstellte Leichen gefunden. Sie sahen aus, als hätte sich jemand mit Messern bewaffnet über sie hergemacht und auch nach ihrem Tod noch wild auf sie eingestochen. Die Identifizierung der Toten war höchst kompliziert. Keiner wusste mehr als dass sie erst nach dem Meteoritenhagel umgebracht worden waren. Wer dahinter steckte, war ein großes, gefährliches Rätsel. Durch die Zerstörung des Stadtgefängnisses waren viele Sträflinge entkommen. Einige hatten sich freiwillig den Überlebenden angeschlossen und ließen sich unter Aufsicht im Lager halten. Andere waren auf eigene Faust geflohen. Sie waren der Hauptgrund für die von Andre organisierten Patrouillen im Lager.
Das ist ja so ein richtiger Krimidialog. Klischees zwar, aber liest sich richtig toll. Erstmal die Grausamkeit, dann die Neugier und dann auch die vielen Orte, die du nennst, die das Ganze einfach richtig interessant machen. Überhaupt, wie alles zu eskalieren scheint, aber so leise und heimlich, wirklich spannend!


Die Ermordeten in der Stadt waren Überlebende, die die Geschäfte plündern oder ihr Haus nicht allein lassen wollten.
"Die Ermordeten in der Stadt waren Überlebende"... soso. :p


Der Anblick mutete zugleich an und deprimierte.
Der Anblick mutete... an? Äh... fehlt da nicht noch etwas? §kratz


„Abuyin und Moe gehen mit Rafael in das Kleidungsgeschäft. Das werte Fräulein darf auch mit. Der Rest kommt mit mir“, entschied er ohne große Widerrede zuzulassen.
"Das werte Fräulein"... so ein Sexist. :o

Und was Katie anbelangte: Hagen konnte sie nun mal nicht ausstehen.
Achso... na dann ist's okay, ich hab nichts gesagt. :D

Bis auf den lustigen Begriff "Levibeutel" (der im Zusammenhang mit Katies Jeans auch ein "Levis-Beutel" sein könnte :D) gibt es in diesem Kapitel jedenfalls nichts zu lachen. Der gewisse Vollzeitmann-Frohsinn ist hier (erstmal) nicht zu spüren. Das hatte man schon im ersten Kapitel gemerkt, aber hier setzt du das gelungen fort. Schöne Ironie, dass sich das Geschehen hier (mal wieder) um das Einkaufszentrum namens "Sunshine" dreht, wo die Handlung doch weit weg von eitel "Sonnenschein" ist. Schwere Kost, gedrückte Stimmung... und ganz am Ende des Kapitels, wie sollte es anders sein: Spannung!

Trotz der doch recht vielen Stellen an denen ich mehr oder minder rumzumäkeln hatte, ein durch die dichte Atmosphäre wirklich stark geratenes Kapitel. Da bin ich echt mal gespannt, wie die Geschichte weitergehen wird - auch in stilistischer Hinsicht!


Zum Abschluss noch ein Fehler:

Er musste seinen eigenen Wort nach etwas zu tun haben, um zufrieden zu sein.
Das stimmt grammatisch doch nicht... oder?
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Laidoridas
07.05.2013, 17:39
Angesichts der gerade angefangenen Fortsetzung dachte ich mir vorhin so, dass es jetzt wohl mal höchste Zeit wird, endlich MiMos "Vollzeitmann" vernünftig durchzulesen, nachdem ich ja damals schon nach ein paar Posts vor der ungeheuren Postgeschwindigkeit des Autors kapitulieren musste und deshalb ja auch leider nicht beim letzten Wettbewerb in der ersten Kategorie abstimmen konnte. §cry Jedenfalls hab ich dann grad nochmal ganz von vorne angefangen und dachte, ich geb mal eben einen kurzen Kommentar zu den ersten elf Kapiteln ab. Ich hoffe du nimmst es mir nicht übel, dass ich die einzelnen Kapitel nicht so richtig ausführlich kommentieren werde, weil ich dann nämlich mit dem Lesen garantiert nicht besonders weit käme. Ich werd dann einfach mal so die Sachen aufzählen, die mir aufgefallen sind, und mich natürlich vor allem über die schlimmsten Ungereimtheiten und Merkwürdigkeiten auslassen. :D

Die Handlung der ersten Kapitel hatte ich eigentlich noch ziemlich gut im Kopf, vor allem den Kampf mit dem Roboter. Nach Eweks Kritik an der negativen Frauendarstellung in der Geschichte habe ich darauf jetzt natürlich ganz besonders geachtet und musste schon sehr lachen, als nach dem Auftritt der nervigen Gritta dann auch noch ordentlich über die Empfangsdame von Professor Xardas hergezogen wurde. Also ja, da ist schon irgendwie was dran. :D Die Frauen lassen sich bisher wirklich alle in die beiden Kategorien "Hilfsbedürftige Jammerlappen" und "Zickig-fiese Unsympathinnen" einteilen, wobei ich allerdings Rita trotz ihrer Zugehörigkeit zur ersten Kategorie ziemlich sympathisch finde und ich mir auch vorstellen kann, dass sie in der Geschichte später nochmal über sich hinauswächst und Rafael irgendwie zu Hilfe eilt oder so. Ich ahne auch schon, dass sich da noch ein größerer Konflikt ergeben wird, wenn Rita herausfindet, dass Rafael sie die ganze Zeit über belogen hat, denn dass sie an einer Stelle erwähnt, wie wichtig ihr Ehrlichkeit ist, wirst du ja sicher nicht ohne Grund reingeschrieben haben. ;)
Nicht ganz klar ist mir aber, wieso Rafael das überhaupt vor ihr geheimhält. Also, die Superhelden, die man sonst so kennt, haben ja meistens immer unheimliche Angst, dass ihre Freundinnen Opfer von Entführungen durch irgendwelche Schurken werden könnten, die den Helden dann mit der Freundin erpressen wollen oder irgendwas in der Art, und brechen deshalb die Beziehung ab (meistens aber nie besonders lange, damit die Freundin irgendwann dann doch entführt und gerettet werden kann). Bei dir leben die beiden ja aber zusammen, also kann das kein Grund sein. Letztendlich wäre es doch also gar nicht schlimm, wenn Rita das wüsste, oder? Wenn er ihr diese erfundene Geheimdienstgeschichte anvertraut (die ja auch niemand sonst erfahren sollte, damit die Lüge nicht auffliegt), dann vertraut er ihr ja offenbar doch so sehr, dass er nicht davon ausgeht, dass sie das irgendwem weitererzählen würde. Der einzige Grund, der mir spontan einfallen würde, wäre der, dass sie sich dann zu viele Sorgen machen würde oder so... naja, ich warte einfach mal ab, ob das vielleicht noch näher ausgeführt wird.
In dem Zusammenhang ist mir noch das hier aufgefallen:

Eigentlich erzählte er ihr sowieso nichts über den Job in den Büros des Geheimdienstes in dem er angeblich insgeheim jede Nacht Schicht schob.
Es war ihm am besten erschienen ihr sowas zu erzählen, schließlich waren Geheimdienste nun mal geheim, was ihr auch sofort erklärt hatte, warum sie noch nie von ihm gehört hatte und auch niemandem sagen durfte, dass er dort arbeitete.
Geheimdienste sind doch eigentlich überhaupt nicht geheim, oder? Also, von CIA und dem Bundesnachrichtendienst haben bestimmt schon mehr Leute als nur ich gehört, nehm ich doch mal an? :D

Was mir sehr gut gefallen hat an der Geschichte ist die Art, wie sie einerseits sehr flott mit massenhaft Action und vielen relativ schnellen Ortswechseln anfängt, andererseits aber doch auch die Figuren nach und nach gut einführt. Ein bisschen hat diese schnelle Erzählweise aber auch zur Folge, dass einiges recht oberflächlich bleibt (so richtig weiß ich zum Beispiel immer noch nicht, was Rafael jetzt eigentlich für einer ist, und dass Professor Xardas mit Vornamen Xerwas heißt, hätte ich auch nicht so verstanden, wenn ich es nicht vorher schonmal irgendwo in den Kommentaren aufgeschnappt hätte) und die genauen Verhältnisse anfangs komplett unklar sind (was aber sicher auch zum Teil von dir so beabsichtigt ist). Trotzdem hätte es am Anfang vielleicht noch eine etwas ausführlichere Beschreibung von Rafaels Alltagsleben gebraucht, um so richtig mit dem Helden mitfiebern zu können... man weiß bisher ja eigentlich noch gar nicht, wie der sich z.B. finanziell eigentlich über Wasser hält, wieso der den Superheldenjob überhaupt macht, wieso Xardas nur ihn unterstützt und nicht etwa die Polizei mit seinen Superwaffen ausrüstet (was ja sicher auch ein effektives Mittel zur Verbrechensbekämpfung wäre) usw. Der große Angriff dieser karmesinroten Geheimloge findet vielleicht ein bisschen früh statt, Rafaels Welt wird quasi durcheinandergebracht, bevor man selbst als Leser diese Welt überhaupt richtig kennengelernt hat. Die schnelle Erzählweise (die sich ja auch trotzdem immer mal wieder Zeit für ein paar schöne Details nimmt) hat aber andererseits zum Vorteil, dass die Story sehr sehr unterhaltsam ist. Die elf Kapitel sind echt im Flug vergangen, das liest sich einfach wunderbar!
Übrigens ist es eigentlich ja schon ziemlich ungewöhnlich, dass eine Superheldengeschichte mit einem schon voll im Dienst befindlichen Superhelden anfängt und die Superheldenwerdung komplett ausspart. Wäre vielleicht mal eine Idee für ein Prequel, zu erzählen, wie es eigentlich dazu gekommen ist, falls da nicht noch entsprechende Rückblenden oder so im späteren Verlauf folgen.

Stilistisch ist das alles andere als schlecht, aber bisher jetzt noch nicht so ganz das, was ich von neueren Storys schon von dir kenne. Da hast du dich in den zwei einhalb Jahren auf jeden Fall deutlich weiterentwickelt. Ich rechne auch mal ganz stark damit, dass ich da auch im Laufe der Story noch eine Steigerung mitkriegen werde, und angesichts der Länge der Geschichte schätze ich, dass du im späteren Verlauf die Geschwindigkeit der Handlung etwas hinunterdrosseln und mehr in die Details gehen wirst, auch was die verschiedenen Charaktere betrifft. Vor allem die Schurken machen bisher trotz ihrer schicken Roben noch einen eher stereotypen Eindruck, inklusive dem irre rumgackernden Wissenschaftler. Mal sehen, wie sich das noch so entwickelt.
Ein Fehler, der übrigens recht häufig auftaucht, ist die Verwechslung von "ihm" und "ihn" und ähnliche Fehler. Und natürlich das damals bei dir noch obligatorische kleingeschriebene "Sie" als Anrede. :p
Ein paar kleine Ungereimtheiten, die mir bisher so aufgefallen sind:

„Du bist es nur, Rafi, ich hatte schon Sorge, dass es wieder irgendein Einbrecher ist“, murmelte die Frau und rieb sich ihre Augen. Als sie ihre Hände wieder vom Gesicht nahm, entblößte das ihre großen blauen Augen, die ihn nun durch die Finsternis glühend ansahen.
„Du brauchst keine Angst vor Einbrechern zu haben. Noch nie ist jemand bei uns eingestiegen“, beschwichtigte Rafael sie, zog seine Bettdecke zu sich heran und kuschelte sich unter sie.
Das "wieder" passt hier ja nicht so richtig, wenn noch nie ein Einbrecher bei ihnen war. Ich dachte da zuerst schon, die Situation wäre in Khorinis tatsächlich so schlimm, dass ständig überall eingebrochen wird, aber das scheint dann ja doch nicht so zu sein.
Außerdem finde ich hier die Kombination aus "großen blauen Augen" und "glühend" nicht so passend. Also klar, man kann sich auch ein blaues Glühen vorstellen, aber wenn das "glühend" so alleine steht, hab ich da eher ein normales rotes Glühen vor Augen, wie man es eben kennt, und das steht dann in Widerspruch zum Blau der Augen. Mal davon abgesehen - leuchten ihre Augen wirklich im Dunkeln? Dann ist Rita ja wohl eher die mit den Superkräften! :D

Auf dem Tablett tummelten sich zwei Tassen, eine mit Tee und eine mit Kaffe, außerdem zwei frisch geschmierte Brötchen sowie ein Croissant und ein Ei.
"tummeln" hieße für mich jetzt, dass die sich da auch irgendwie bewegen, und das trifft ja wahrscheinlich nicht so ganz auf die Tassen zu. :D Außerdem wird "Kaffee" natürlich mit zwei E geschrieben. §lehrer

Wenn sie von den Flammen geschmolzen wurde, würde sie um die fünfzig Liter Wasser absondern, was dem Feuer Einhalt gebieten sollte.
Ich bin jetzt alles andere als ein Experte auf dem Gebiet der Brandbekämpfung, aber fünfzig Liter Wasser kommt mir verdammt wenig vor, um einen richtigen Brand zu löschen. Hauen die Feuerwehrleute da nicht immer tausende Liter raus bei so einem Einsatz? Find ich jedenfalls schon sehr optimistisch von Rafael, da einfach mal davon auszugehen, dass das schon reichen wird.

Und eine meiner Lieblingsstellen:

„Irgendjemand hat das Rathaus gesprengt!“, schrie irgendjemand erbost.
Das haben wir ja gerne: erst selber das Rathaus sprengen und sich dann noch drüber aufregen! :D

Nach dem ganzen Rumgemecker will ich aber doch nochmal betonen, dass die Geschichte trotz der ganzen kleinen Macken und der Klischeehaftigkeit in einigen Bereichen bisher schon sehr viel Spaß gemacht hat. Ich mag solches Superheldengedöns ja auch eh sehr gerne. :)

MiMo
07.05.2013, 18:54
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MiMo lässt sich nicht lange bitte und haut direkt mal das nächste Kapitel von "Halbzeitkatastrophe" raus, welches ja einen wirklich überaus aussagekräftigen Titel trägt. :pViel aufschlussreicher als das erste Kapitel, ne? :)
Und man bekommt tatsächlich das altbekannte Khorinis beschrieben, wie man es nach dem Titel erwartet. :p

Joa, bis zum letzten Korrekturlesen heute morgen hieß es noch "Spuren des vergangenen Lebens", was ich aber zu §ugly fand, um das so zu lassen. Und ne bessere Idee ist mir dann nicht gekommen. Ich finde auch, dass solche Ein-Wort-Kapiteltitel immer so eine gewisse Melancholie ausdrücken.


Okay, diesmal hab ich die Spitzfindigkeit zum Anfang echt mit Gewalt gesucht, aber gefunden habe ich sie doch:

Denn wenn man es genau nimmt, leuchtet die Sonne ja sehr wohl ihren Weg: Das Tageslicht kommt ja so oder so von ihr, Wolken hin oder her. Wenn man jetzt aber "leuchten" so versteht, dass die Sonne auch richtig durchbrechen und ihre Strahlen deutlich ankommen müssen, kann man das nochmal so gelten lassen. :p
Ich hab mir schon gedacht, dass du aus meiner Standardeinstiegswetterbeschreibung wieder irgendwas machst. Aber ich muss dir recht geben. :D


So, jetzt aber genug der Krittelei, es kommt schon ein Lob: Bereits der erste Absatz ist gelungen und macht richtig Lust auf mehr: Meteoriteneinschläge und daraus resultierendes Aufschwingen von ausgebrochenen Gefangenen. Ein Szenario, welches verspricht, spannend zu werden!


Ich hätte dort Kommas gesetzt, allein zur besseren Lesbarkeit und zum besseren "Klang", aber ob das sein muss, weiß ich nicht.


Der Satz ist sicherlich kunstvoll formuliert, aber, boah... den musste ich jetzt dreimal lesen, bis ich verstanden habe, wie ich "gefährlichen Riffs gleich" lesen muss: "Wie gefährliche Riffs". Wobei es meine Verwirrung wohl auch genährt hat, dass die Mehrzahl von (Korallen-)Riff "Riffe" ist, es also "sich gefährlichen Riffen gleich" heißen müsste. Soweit ich weiß, jedenfalls! Es sei denn, ich habe diese Stelle missverstanden und es geht ohnehin um solche Riffs:

https://www.youtube.com/watch?v=pNq94ZaZ0Yk


Naja, "vollkommen" ist nicht ganz richtig, weil du ja ganz am Anfang schon beschrieben hattest, dass immerhin die Häuser am Stadtrand wo Hagen, Rafael und Kompanie gerade hergehen, größtenteils verschont blieben - und von gewissen "nur" leerstehenden Läden war ja auch die Rede!


Hier ähnlich: Im Grunde verstehen immerhin Rafael und Hagen die Entscheidung, und von Rafaels Doppelleben wissen eine ganze Menge Leute - nur eben keiner aus der momentanen Truppe. Dass das auch so gemeint ist, ist klar, aber das hier passte gerade so gut zur Stelle oben (die ja im Zusammenhang ja auch Sinn ergibt, aber trotzdem!). :p
Oha, da hast du ja wirklich mühevollste Kleinarbeit geleistet! Fantastisch!
Und ich bin nur beim letzten Punkt anderer Meinung: Wenn ein Meteoritenhagel sich vollkommen auf eine Stadt konzentriert, dann sagt das doch nur aus, dass kein Meteorit außerhalb der Stadt gelandet ist (obwohl das wegen des Militärstützpunktes ja auch nicht ganz richtig ist). Zumindest war es das, was ich damit ausdrücken wollte. Ich kann mir aber ja mal den Kopf zerbrechen, was ich da besser machen könnte.


"Preisgeben" verbinde ich ja eher mit einem Geheimnis, was man kennt und dann erzählt - oder wie hier eben nicht erzählt. Aber das passt nicht zu dem, was hier eigentlich Sache ist, oder? Ich verstehe das eigentlich so, dass niemand an einen Zufall glaubt, aber keiner eine wirkliche Erklärung HAT, nur eben die Gewissheit, dass es kein bloßes Naturereignis ist. Da passt das Wort "preisgeben" nicht so, finde ich.Aber ist nicht dadurch, dass niemand eine alternative Lösung preisgeben kann, impliziert dass niemand eine hat? Ob er die tatsächlich "preisgeben" würde, wenn er sie hätte ist ja prinzipiell eine andere Sache.
Ich mach mir aber auch dazu noch mal Gedanken. Ich muss ja keinen wackligen Formulierungen Asyl gewähren. Ich will mir ja Mühe geben! :o


Jetzt bin ich schon wieder zu sehr in die Kleinkritik geraten, dabei wollte ich doch gerade sagen, dass mir die ganzen Beschreibungen sehr gut gefallen, weil sie erstens schön bildhaft sind und deshalb zweitens diese niedergeschlagene Atmosphäre sehr gut rüberbringen. Noch besser finde ich aber folgendes:


Das ist ja so ein richtiger Krimidialog. Klischees zwar, aber liest sich richtig toll. Erstmal die Grausamkeit, dann die Neugier und dann auch die vielen Orte, die du nennst, die das Ganze einfach richtig interessant machen. Überhaupt, wie alles zu eskalieren scheint, aber so leise und heimlich, wirklich spannend!
Naja, die Story steigt ja eigentlich eine Woche nach der Eskalation ein. Sozusagen bei der Halbzeit der Katastrophe. :D (Was nicht heißen soll, dass die Story nach sieben Tagen Erzählzeit auch wieder vorbei ist. Das "Halb" im Titel kommt eher daher, dass ich aus 1/1 -> 1/2 gemacht. Da steckt halt drin, dass es der zweite Teil ist: Es ist kein voller Bruch sondern ein halber. :D

Aber wie bin ich jetzt eigentlich dazu gekommen, das zu erzählen? §kratz



"Die Ermordeten in der Stadt waren Überlebende"... soso. :p
Aufgrund des Präteritums ist doch alles richtig, oder nicht? :D


Der Anblick mutete... an? Äh... fehlt da nicht noch etwas? §kratz
Das Thema hatten wir schon mal bei "Zur tanzenden Fleischwanze" im Falle anmutenden Kerzenlichts, kann das sein? Aber ich füge mich.


"Das werte Fräulein"... so ein Sexist. :o
Als ich mir diese ersten Kapitel noch mal durchgelesen habe, musste ich ja schon eingestehen, dass Ewek an vielen Stellen wieder seine Sexismuskeule zücken könnte. :D

Achso... na dann ist's okay, ich hab nichts gesagt. :D

Bis auf den lustigen Begriff "Levibeutel" (der im Zusammenhang mit Katies Jeans auch ein "Levis-Beutel" sein könnte :D) gibt es in diesem Kapitel jedenfalls nichts zu lachen.Wieso lachst du über den Levibeutel, wenn du noch gar nicht weißt, was es ist? :D
Der gewisse Vollzeitmann-Frohsinn ist hier (erstmal) nicht zu spüren. Das hatte man schon im ersten Kapitel gemerkt, aber hier setzt du das gelungen fort. Schöne Ironie, dass sich das Geschehen hier (mal wieder) um das Einkaufszentrum namens "Sunshine" dreht, wo die Handlung doch weit weg von eitel "Sonnenschein" ist. Schwere Kost, gedrückte Stimmung... und ganz am Ende des Kapitels, wie sollte es anders sein: Spannung!Indem ich einen altbekannten Ort gewählt habe, hab ich mich eigentlich nur davor gedrückt noch mal ausführlich irgendwas zu beschreiben. :grinundwe
Aber so eine Rückkehr an einen altbekannten, vielleicht sogar liebgewonnen Ort lese ich in Büchern immer ziemlich gerne, also hab ich die Chance genutzt.


Trotz der doch recht vielen Stellen an denen ich mehr oder minder rumzumäkeln hatte, ein durch die dichte Atmosphäre wirklich stark geratenes Kapitel. Da bin ich echt mal gespannt, wie die Geschichte weitergehen wird - auch in stilistischer Hinsicht!


Zum Abschluss noch ein Fehler:

Das stimmt grammatisch doch nicht... oder?Stimme zu!

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Ich bedanke mich für das Lob, die aufgedeckten Mäkel und das Lesen überhaupt! §knuff
Da will sich in mir ja beinahe Erleichterung breit machen, dass der Anfang soweit akzeptiert wurde. ^2^










Angesichts der gerade angefangenen Fortsetzung dachte ich mir vorhin so, dass es jetzt wohl mal höchste Zeit wird, endlich MiMos "Vollzeitmann" vernünftig durchzulesen, nachdem ich ja damals schon nach ein paar Posts vor der ungeheuren Postgeschwindigkeit des Autors kapitulieren musste und deshalb ja auch leider nicht beim letzten Wettbewerb in der ersten Kategorie abstimmen konnte. §cry
Ich dachte, die Moderation liest alles? :p

Nein, ich freu mich natürlich auch über Kommentare der "alten" Story. :)
Jedenfalls hab ich dann grad nochmal ganz von vorne angefangen und dachte, ich geb mal eben einen kurzen Kommentar zu den ersten elf Kapiteln ab. Ich hoffe du nimmst es mir nicht übel, dass ich die einzelnen Kapitel nicht so richtig ausführlich kommentieren werde, weil ich dann nämlich mit dem Lesen garantiert nicht besonders weit käme. Ich werd dann einfach mal so die Sachen aufzählen, die mir aufgefallen sind, und mich natürlich vor allem über die schlimmsten Ungereimtheiten und Merkwürdigkeiten auslassen. :D
Das kann ich voll und ganz nachvollziehen. Ich selbst mach das ja nicht anders.

Die Handlung der ersten Kapitel hatte ich eigentlich noch ziemlich gut im Kopf, vor allem den Kampf mit dem Roboter. Nach Eweks Kritik an der negativen Frauendarstellung in der Geschichte habe ich darauf jetzt natürlich ganz besonders geachtet und musste schon sehr lachen, als nach dem Auftritt der nervigen Gritta dann auch noch ordentlich über die Empfangsdame von Professor Xardas hergezogen wurde. Also ja, da ist schon irgendwie was dran. :D Die Frauen lassen sich bisher wirklich alle in die beiden Kategorien "Hilfsbedürftige Jammerlappen" und "Zickig-fiese Unsympathinnen" einteilen, wobei ich allerdings Rita trotz ihrer Zugehörigkeit zur ersten Kategorie ziemlich sympathisch finde und ich mir auch vorstellen kann, dass sie in der Geschichte später nochmal über sich hinauswächst und Rafael irgendwie zu Hilfe eilt oder so. Ich ahne auch schon, dass sich da noch ein größerer Konflikt ergeben wird, wenn Rita herausfindet, dass Rafael sie die ganze Zeit über belogen hat, denn dass sie an einer Stelle erwähnt, wie wichtig ihr Ehrlichkeit ist, wirst du ja sicher nicht ohne Grund reingeschrieben haben. ;)Das hab ich reingeschrieben? §ugly

Nicht ganz klar ist mir aber, wieso Rafael das überhaupt vor ihr geheimhält. Also, die Superhelden, die man sonst so kennt, haben ja meistens immer unheimliche Angst, dass ihre Freundinnen Opfer von Entführungen durch irgendwelche Schurken werden könnten, die den Helden dann mit der Freundin erpressen wollen oder irgendwas in der Art, und brechen deshalb die Beziehung ab (meistens aber nie besonders lange, damit die Freundin irgendwann dann doch entführt und gerettet werden kann). Bei dir leben die beiden ja aber zusammen, also kann das kein Grund sein. Letztendlich wäre es doch also gar nicht schlimm, wenn Rita das wüsste, oder? Wenn er ihr diese erfundene Geheimdienstgeschichte anvertraut (die ja auch niemand sonst erfahren sollte, damit die Lüge nicht auffliegt), dann vertraut er ihr ja offenbar doch so sehr, dass er nicht davon ausgeht, dass sie das irgendwem weitererzählen würde. Der einzige Grund, der mir spontan einfallen würde, wäre der, dass sie sich dann zu viele Sorgen machen würde oder so... naja, ich warte einfach mal ab, ob das vielleicht noch näher ausgeführt wird.Ja, das ist alles ziemlich wacklig, heute sehe ich das genauso.
Aber du bist da ja nicht ganz unschuldig dran. :p

Falls du es vergessen hast: Erst durch deinen Kommentar damals, indem du mir klar gemacht hast, was für ein Potenzial ich verschenke, habe ich mich dazu entschieden, dass Rita doch nichts davon weiß. Und du hattest vollkommen recht, diese Brisanz hätte ich später nicht missen wollen.
Natürlich bist du nicht Schuld daran, dass das alles so wacklig ist, aber ich hab mir dann anscheinend doch ganz schön einen abgebrochen beim Umdenken.

In dem Zusammenhang ist mir noch das hier aufgefallen:

Geheimdienste sind doch eigentlich überhaupt nicht geheim, oder? Also, von CIA und dem Bundesnachrichtendienst haben bestimmt schon mehr Leute als nur ich gehört, nehm ich doch mal an? :DJa, noch ein Punkt für dich. Aber der Geheimdienst, den Rafael sich da ersponnen hat, ist halt geheim. :D


Was mir sehr gut gefallen hat an der Geschichte ist die Art, wie sie einerseits sehr flott mit massenhaft Action und vielen relativ schnellen Ortswechseln anfängt, andererseits aber doch auch die Figuren nach und nach gut einführt. Ein bisschen hat diese schnelle Erzählweise aber auch zur Folge, dass einiges recht oberflächlich bleibt (so richtig weiß ich zum Beispiel immer noch nicht, was Rafael jetzt eigentlich für einer ist, und dass Professor Xardas mit Vornamen Xerwas heißt, hätte ich auch nicht so verstanden, wenn ich es nicht vorher schonmal irgendwo in den Kommentaren aufgeschnappt hätte) und die genauen Verhältnisse anfangs komplett unklar sind (was aber sicher auch zum Teil von dir so beabsichtigt ist). Trotzdem hätte es am Anfang vielleicht noch eine etwas ausführlichere Beschreibung von Rafaels Alltagsleben gebraucht, um so richtig mit dem Helden mitfiebern zu können... man weiß bisher ja eigentlich noch gar nicht, wie der sich z.B. finanziell eigentlich über Wasser hält, wieso der den Superheldenjob überhaupt macht, wieso Xardas nur ihn unterstützt und nicht etwa die Polizei mit seinen Superwaffen ausrüstet (was ja sicher auch ein effektives Mittel zur Verbrechensbekämpfung wäre) usw. Der große Angriff dieser karmesinroten Geheimloge findet vielleicht ein bisschen früh statt, Rafaels Welt wird quasi durcheinandergebracht, bevor man selbst als Leser diese Welt überhaupt richtig kennengelernt hat. Die schnelle Erzählweise (die sich ja auch trotzdem immer mal wieder Zeit für ein paar schöne Details nimmt) hat aber andererseits zum Vorteil, dass die Story sehr sehr unterhaltsam ist. Die elf Kapitel sind echt im Flug vergangen, das liest sich einfach wunderbar!
Übrigens ist es eigentlich ja schon ziemlich ungewöhnlich, dass eine Superheldengeschichte mit einem schon voll im Dienst befindlichen Superhelden anfängt und die Superheldenwerdung komplett ausspart. Wäre vielleicht mal eine Idee für ein Prequel, zu erzählen, wie es eigentlich dazu gekommen ist, falls da nicht noch entsprechende Rückblenden oder so im späteren Verlauf folgen.Ja, die Idee zu einem Prequel mit genau diesem Inhalt schwirrt auch schon seit langer Zeit in meinem Kopf herum, aber ich hab da noch nicht so die zündenden Ideen für gehabt und müsste ja auch all die Charaktere aussparen, die Rafael erst im Verlauf der Story kennenlernt. Deshalb dürften quasi nur Rafael, Rita, Gritta und Xerwas wiederverwendet werden. Und da käme bei mir glaub ich keine Vollzeitmannstimmung auf. :D
Ich stimme dir aber eindeutig zu, dass das am Anfang zu rasch und flüchtig voran geht.
Irgendwann, wenn der Tag kommt, an dem ich all meine Storys noch mal neu auflege, werd ich das besser machen. :o


Stilistisch ist das alles andere als schlecht, aber bisher jetzt noch nicht so ganz das, was ich von neueren Storys schon von dir kenne. Da hast du dich in den zwei einhalb Jahren auf jeden Fall deutlich weiterentwickelt. Ich selbst merke immer, dass mein Schreibstil von Story zu Story ganz unterschiedlich ist. Ich schaffe es irgendwie nicht in Die Herrschaft von König Rhobar III. oder Vollzeitmann so ausschweifend und beschreibungsreich zu erzählen wie in Zur tanzenden Fleischwanze oder Robert. Aber ich hoffe, dass es gegen Ende trotzdem besser ist als am Anfang. :)
Ich rechne auch mal ganz stark damit, dass ich da auch im Laufe der Story noch eine Steigerung mitkriegen werde, und angesichts der Länge der Geschichte schätze ich, dass du im späteren Verlauf die Geschwindigkeit der Handlung etwas hinunterdrosseln und mehr in die Details gehen wirst, auch was die verschiedenen Charaktere betrifft. Vor allem die Schurken machen bisher trotz ihrer schicken Roben noch einen eher stereotypen Eindruck, inklusive dem irre rumgackernden Wissenschaftler. Mal sehen, wie sich das noch so entwickelt.ZU hoch solltest du deine Hoffnungen da nicht schrauben.

Ein Fehler, der übrigens recht häufig auftaucht, ist die Verwechslung von "ihm" und "ihn" und ähnliche Fehler. Und natürlich das damals bei dir noch obligatorische kleingeschriebene "Sie" als Anrede. :pErsteres ist mir nie aufgefallen, muss ich mal drauf achten.
Letzteres erlebt in letzter Zeit ja wieder so eine kleine Blütezeit. :(

Ein paar kleine Ungereimtheiten, die mir bisher so aufgefallen sind:

Das "wieder" passt hier ja nicht so richtig, wenn noch nie ein Einbrecher bei ihnen war. Ich dachte da zuerst schon, die Situation wäre in Khorinis tatsächlich so schlimm, dass ständig überall eingebrochen wird, aber das scheint dann ja doch nicht so zu sein.Stimmt.

Außerdem finde ich hier die Kombination aus "großen blauen Augen" und "glühend" nicht so passend. Also klar, man kann sich auch ein blaues Glühen vorstellen, aber wenn das "glühend" so alleine steht, hab ich da eher ein normales rotes Glühen vor Augen, wie man es eben kennt, und das steht dann in Widerspruch zum Blau der Augen. Mal davon abgesehen - leuchten ihre Augen wirklich im Dunkeln? Dann ist Rita ja wohl eher die mit den Superkräften! :D
So ist es! :dup:

"tummeln" hieße für mich jetzt, dass die sich da auch irgendwie bewegen, und das trifft ja wahrscheinlich nicht so ganz auf die Tassen zu. :D Außerdem wird "Kaffee" natürlich mit zwei E geschrieben. §lehrer
Herrje, der Kaffeefehler ist ja echt peinlich. :igitt:
Aber das tummeln lasse ich - denk ich mal - so. Vielleicht kann man das ja als Metapher oder so rechtfertigen.

Ich bin jetzt alles andere als ein Experte auf dem Gebiet der Brandbekämpfung, aber fünfzig Liter Wasser kommt mir verdammt wenig vor, um einen richtigen Brand zu löschen. Hauen die Feuerwehrleute da nicht immer tausende Liter raus bei so einem Einsatz? Find ich jedenfalls schon sehr optimistisch von Rafael, da einfach mal davon auszugehen, dass das schon reichen wird.Stimmt...
Aber wovon zum Geier redet er da überhaupt?! :scared:
...
Oha!
Diese Erfindung steht ja gar nicht in meiner allwissenden Liste aller Erfindungen von Xerwas! Danke fürs Erinnern! :)



Und eine meiner Lieblingsstellen:

Das haben wir ja gerne: erst selber das Rathaus sprengen und sich dann noch drüber aufregen! :D

Nach dem ganzen Rumgemecker will ich aber doch nochmal betonen, dass die Geschichte trotz der ganzen kleinen Macken und der Klischeehaftigkeit in einigen Bereichen bisher schon sehr viel Spaß gemacht hat. Ich mag solches Superheldengedöns ja auch eh sehr gerne. :)
Hui, das war ein angenehm überraschender Kommentar! Und wenn es trotz der zahlreichen Unzulänglichkeiten gemundet hat, bin ich umso froher.
Danke dafür! §wink

Laidoridas
07.05.2013, 19:17
Ich dachte, die Moderation liest alles? :p
Tut sie ja auch, wie du siehst. Dauert halt nur manchmal ein bisschen länger. §ugly Und, äh, Eddie hat das ja sicher eh alles längst gelesen!


Das hab ich reingeschrieben? §ugly
Ich meinte das hier:

„Lern erst einmal Werte wie Ehrlichkeit zu schätzen, dann können wir nochmal drüber reden“, schmetterte Rita ab.
Da lese ich jetzt schon heraus, dass Rita sehr viel Wert auf Ehrlichkeit legt. Und die Stelle kommt halt auch kurz nachdem ihr Rafael die kapiteltitelgebende neue Lüge erzählt hat, also dachte ich, das hättest du extra so gemacht.


Ja, das ist alles ziemlich wacklig, heute sehe ich das genauso.
Aber du bist da ja nicht ganz unschuldig dran. :p

Falls du es vergessen hast: Erst durch deinen Kommentar damals, indem du mir klar gemacht hast, was für ein Potenzial ich verschenke, habe ich mich dazu entschieden, dass Rita doch nichts davon weiß. Und du hattest vollkommen recht, diese Brisanz hätte ich später nicht missen wollen.
Natürlich bist du nicht Schuld daran, dass das alles so wacklig ist, aber ich hab mir dann anscheinend doch ganz schön einen abgebrochen beim Umdenken.
Das hatte ich wirklich vergessen. :D Ich hab mich aber vorhin beim Lesen tatsächlich ein bisschen gewundert, dass Rita nichts davon weiß, weil ich es nämlich noch so in Erinnerung hatte, dass sie da schon eingeweiht ist. Jedenfalls bin ich immer noch der gleichen Meinung, dass es so wie es jetzt ist spannender ist. Eine Sache fällt mir da aber grad noch ein, die du vielleicht beim Umbauen vergessen hast: An einer Stelle lässt Rafael ja seine Tasche in der Wohnung fallen, als er nach Hause kommt. Müsste da nicht noch sein ganzes Heldenequipment drin sein? Dann wäre es ja ganz schön leichtsinnig, das da einfach so liegenzulassen... ist doch schon möglich, dass Rita da mal reinguckt, oder?

Übrigens, was ich grade vergessen hatte, diese Stelle hier fand ich echt super:

„Als es dir aus der Hand gefallen ist, nachdem der Roboter dich das zweite Mal abgeknallt hat. Auch als du nochmal zurückgekehrt bist, hast du keinen Gedanken daran verschwendet, es wäre einfach liegen geblieben, wenn…“
„…du es nicht für mich eingesteckt hättest“, beendete Rafael den Satz, „Danke, bist echt ein Kumpel!“
Schon lustig, dass er da wie selbstverständlich davon ausgeht, dass der Professor hinter ihm aufräumt. :D

John Irenicus
07.05.2013, 19:25
Aufgrund des Präteritums ist doch alles richtig, oder nicht? :D
Netter Versuch, aber wenn, dann müsste es Plusquamperfekt sein - und selbst dann würde es immer noch irgendwie seltsam klingen. :p



Wieso lachst du über den Levibeutel, wenn du noch gar nicht weißt, was es ist? :D
Allein des Namens wegen!
Ich gehe aber davon aus, dass der Levibeutel so ein Beutel ist, in dem man Gegenstände reinpacken kann, ohne, dass sich deren Gewicht auswirkt... sie levitieren quasi da drin! :)
Zumindest fände ich das echt praktisch. :D

MiMo
07.05.2013, 19:34
Ich meinte das hier:

Da lese ich jetzt schon heraus, dass Rita sehr viel Wert auf Ehrlichkeit legt. Und die Stelle kommt halt auch kurz nachdem ihr Rafael die kapiteltitelgebende neue Lüge erzählt hat, also dachte ich, das hättest du extra so gemacht.
Ich glaub dir ja auch, dass das drin ist, ich konnte mich halt nur nicht mehr dran erinnern. Das hab in der Szene wohl tatsächlich nur aufgrund der ganz aktuelen Lüge eingebaut, damit Rafael noch ein bisschen mehr unter Druck gerät.
Dass Rita es ganz allgemein nicht nett findet, angelogen zu werden, hab ich wohl für selbstverständlich gehalten, weshalb ich mir diese Szene nicht extra eingeprägt habe.


Das hatte ich wirklich vergessen. :D Ich hab mich aber vorhin beim Lesen tatsächlich ein bisschen gewundert, dass Rita nichts davon weiß, weil ich es nämlich noch so in Erinnerung hatte, dass sie da schon eingeweiht ist. Jedenfalls bin ich immer noch der gleichen Meinung, dass es so wie es jetzt ist spannender ist. Eine Sache fällt mir da aber grad noch ein, die du vielleicht beim Umbauen vergessen hast: An einer Stelle lässt Rafael ja seine Tasche in der Wohnung fallen, als er nach Hause kommt. Müsste da nicht noch sein ganzes Heldenequipment drin sein? Dann wäre es ja ganz schön leichtsinnig, das da einfach so liegenzulassen... ist doch schon möglich, dass Rita da mal reinguckt, oder?
Rafael scheint das Risiko zu mögen. :D

Übrigens, was ich grade vergessen hatte, diese Stelle hier fand ich echt super:

Schon lustig, dass er da wie selbstverständlich davon ausgeht, dass der Professor hinter ihm aufräumt. :D
Danke. :gratz

Netter Versuch, aber wenn, dann müsste es Plusquamperfekt sein - und selbst dann würde es immer noch irgendwie seltsam klingen. :p
Verdammt, du hast recht. Wie peinlich! §ugly


Allein des Namens wegen!
Ich gehe aber davon aus, dass der Levibeutel so ein Beutel ist, in dem man Gegenstände reinpacken kann, ohne, dass sich deren Gewicht auswirkt... sie levitieren quasi da drin! :)
Zumindest fände ich das echt praktisch. :D
Oha, ich bin gerade ein wenig überrascht. Das ist vollkommen richtig! :D (Ich hoffe der Spoiler sei mir verziehen)
Die notwendige Technologie dafür ist aber ja auch schon ein alter Hut. ;)

Dark_Okri
07.05.2013, 20:31
Na wenn ich das genau wüsste. §ugly

Nee, also, ein Beschluss ergeht meist im Stillen (zum Beispiel als Kammerbeschluss) und weist eine Klage ab, lässt sie zu oder hebt ein Urteil auf und verweist es zurück. (Meist) ohne Verhandlung. Und ein Urteil ist eine ganz formelle Entscheidung in der Sache mit Beteiligten und grundsätzlich vor der Öffentlichkeit, der eben auch eine Verhandlung zugrunde liegt - und welches vollstreckbar ist!

Oder irgendwie so.


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Es gibt so Tage, die beginnen mit einer großen Überraschung. Heute ist so ein Tag: Orki - nach vielen Namenswechseln nun schon seit längerem bekannt als "Graf Dumpfnuss" - hat doch tatsächlich "Gleichgewicht" fortgesetzt!

Kurz Vergangenes überflogen - jetzt bin ich wieder im Bilde. Weiter geht es also mit Suigor und Vatras. Verlernt hast du in den Monaten mal wieder nichts (ich glaube, ich betone das jedes Mal), lediglich eine Stelle fiel mir direkt auf:

Ist das Absicht, dass Vatras eigentlich doch recht gefasst und ruhig wirkt (mit den ...), er aber dennoch als ausgelassen beschrieben wird - weil selbst so eine zurückgenommene Reaktion für ihn schon ausgelassen ist? :D
Falls nicht, müsstest du an seinen Worten oben noch ein bisschen feilen, damit er auch wirklich ausgelassen wird. Die Variante mit der Absicht, die ich vermute, finde ich aber ohnehin besser, von daher kannst du es auch so lassen. :D

Dass du nichts verlernt hast, bedeutet allerdings auch leider, dass du dir manches nicht abgewöhnt hast:

Ich lasse dir schon viel durchgehen, aber diese Plenkerei ist und bleibt einfach hässlich. Hör bitte auf damit. :o

Naja, abgesehen davon finde ich die Szene sehr schön, auch wie beide, Vatras und Suigor, aufgeregt sind. Überhaupt stellst du Vatras hier wieder sehr toll dar: Wie er Suigor Wärme spendet und das auch noch verschmitzterweise mit Feuermagie, das vertieft sein Bild als netten, alten Onkel nur noch mehr. :)


Das hingegen überrascht mich, habe ich Saturas doch immer als eine Art Griesgram im Kopf! Andererseits: Wer mag dem Magiernachwuchs schon miesepetrig entgegentreten wollen? ^2^

Überraschend ist dann auch, wie Vatras auf einmal so richtig auf Wettbewerb aus ist. Ich hoffe, Suigor wird nicht letzten Endes darunter leiden müssen. :D

Ein paar Fehler gab es:

Und einmal hast du glaube ich "Varant" falsch geschrieben.

Abgesehen davon ein gut zu lesender Abschnitt, der aber leider wieder nur recht kurz ist - obwohl er die Geschichte ja schon ein ganzes Stück voran bringt! Lass uns aber nicht wieder so lange auf den nächsten Teil warten. :gratz
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Das mit dem Leerzeichen vor dem Fragezeichen ist so ein Tick von mir...ich weiß §gnah
Ich habe das schon immer so gemacht, seitdem ich schreibe §ugly
Kein Plan wieso...es ist einfach meine Art.
Ich glaub auch kaum dass ich mir das abgewöhnen kann, auch wenns dich stört John :(
Ist wie mit dem Zehn-Finger-Schreibsystem, mehrere Male hat man versucht es mir beizubringen, doch die Gewohnheit ist zu groß und ich benutze weiterhin nur zwei Finger weil ich das schon immer so gemacht habe...

Trotzdem Danke für den Hinweis ^2^

MiMo
07.05.2013, 21:13
Dann will ich mir doch zu Vergleichszwecken gleich mal die andere Gewinnerstory reinziehen:

Rosa Flaggen
von John Irenicus
Post 1 - 3

Irgendwie fange ich wieder voll mittendrin an, aber: Als da Orkgaleeren mit rosa Flaggen gesichtet wurden, habe ich ja als erstes schwule Orks befürchtet erwartet. :D
Und nun vom Detail zurück zum Gesamten: Die Charaktere sind erstaunlich glaubwürdig umgesetzt, wenn man bedenkt auf was für einen engen Raum sie eingeführt wurden und dass du nicht sicher vorausahnen konntes. Marcus, Jaron und Godwin sind ein prima Trio und bleiben trotz ihrer komödiantischen Art authentisch und ernst zu nehmend. Selbst Godwin tritt ja irgendwie trotz allem würdevoll auf. Ich mag Godwin. Er ist einfach herrlich abstrus wirkt einfach andauernd fehl am Platz. Das kommt natürlich nur so gut zur Geltung, weil Marcus in Gedanken ununterbrochen an ihm herumnörgelt und seine Unzufriedenheit zum Ausdruck bringt.
So sei dir schon mal zu grandiosen Charakteren und einem tollen Gefüge gratuliert!
Das Gebahren und Interagieren der Statisten ist dabei immer wieder schön beschrieben und verleiht der Szene eine greifbare Stimmung. Bei dir muss man sich eigentlich nichts mehr dazu denken, sondern einfach das nehmen, was da steht - das reicht schon vollkommen um alles vor Augen zu haben. Quasi Konsumentenverwöhnung.
Und dann erst die Frauen... wahre Amazonen mit großen Forderungen hast du Godwin und seinen Jungs da entgegengesetzt. Es gibt zwar augenscheinlich keinen Grund, warum die Frauen den Männern tatsächlich überlegen sein sollten, aber wenn man sich dann ihre Geilheit im Angesicht des Fleisches vor Augen führt, macht man sich doch ein bisschen Sorgen. Vor allem weil die Frauen so von sich überzeugt sind, dass man ahnt, dass die wirklich ziemlich taff sind.
Der dritte Post hat dann aber meiner Empfindung nach Schwierigkeiten die Spannung aufrecht zu erhalten. Eigentlich passiert da bis auf ein bisschen Säbelrasseln und das zur Rede stellen durch Jaron ja nicht viel (Jaron erinnert mich vom Namen her übrigens immer an Jaru, und deshalb auch irgendwie an Gero, weil der von der Rüstung her besser zu Jaron passt). Vielleicht sitzt Godwin ja genau deshalb so untätig da: Er will das Kapitel parodieren. :D Ja, ich finde da hätte Basil mehr in den Vordergrund treten können, auch wenn ich nicht abstreiten will, dass das Gezanke zwischen Selena (die mich natürlich an die ArcaniA-Selena erinnert - wie unpassend! :scared:) und Marcus die Lage zuspitzt und wichtig ist. Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass der dritte Post im Vergleich zum zweiten so mickrig wirkt. :D
Irdorath ist übrigens ein wunderbar exotischer Handlungsort. Einer der kultigen Gothic2-Orte, die hier im Forum beinahe zu selten Erwähnung finden.
Bisher haben die Vorgaben sich ja wunderbar in die Geschichte einfügen lassen, aber ich bin ja schon auf die Romanze zwischen Marcus und Basil gespannt! §list Man weiß ja nicht, woher die beiden sich überhaupt kennen. §list §list
Interessant fand ich auch, dass man nach dem Lesen des ersten Posts überhaupt nicht wusste, wer nun deine Person C war. Die haben ja nicht nur über Basil, sondern viel mehr über Thorbjörn und Godwin geredet. :D
Dass dein Gegenstand A ein Runenstein ist, passt ja herrlich zu dem Mord, der später mit ihm begangen werden muss. Als hättest du es geahnt! :eek:

Alles in allem auf jeden Fall eine unterhaltsame, witzige und undurchsichtige Story. Ich zumindest hab keine Ahnung, wieso Basil auf dem Schiff der Frauen mitreist. Obwohl... Wenn er was mit Marcus hat(te)... §list

Zwei Kleinigkeiten:

Von einem der Festungseingänge auf der Mauer her näherte sich mittlelgroßer, korpulenter Mann.da fehlt doch ein "ein"!

„Er hat recht, Selena“, sagte sie mit heller Stimme, „über solche Sachen können wir uns später noch kümmern. also entweder ersetzt du "über" durch "um" oder "kümmern" durch "unterhalten" oder Vegleichbares. So klingt das nicht sehr korrekt. :D

John Irenicus
07.05.2013, 21:37
Das mit dem Leerzeichen vor dem Fragezeichen ist so ein Tick von mir...ich weiß §gnah
Ich habe das schon immer so gemacht, seitdem ich schreibe §ugly
Kein Plan wieso...es ist einfach meine Art.
Ich glaub auch kaum dass ich mir das abgewöhnen kann, auch wenns dich stört John :(
Ist wie mit dem Zehn-Finger-Schreibsystem, mehrere Male hat man versucht es mir beizubringen, doch die Gewohnheit ist zu groß und ich benutze weiterhin nur zwei Finger weil ich das schon immer so gemacht habe...

Trotzdem Danke für den Hinweis ^2^

Das mit dem Zwei-Finger-System kann ich sehr gut nachvollziehen. :D
Also, bei mir ist es ein... Viereinhalb-Finger-System oder so, aber im Prinzip hab ich das gleiche Problem. :D
Mich stört das mit dem Plenken jetzt auch nicht so unglaublich... drauf hinweisen wollte ich aber trotzdem nochmal! :o

Zum neuen Abschnitt...

Am ersten Teil finde ich natürlich super, dass erstmal orkitypische Schlemmereien erwähnt werden. Allerdings ist Reddick da ja nichtmal halb so begeistert von, wie ich. Manche mögen über so viele Großbuchstaben die Nase rümpfen, ich halte es nach wie vor für legitim, um einen Wutausbruch zu verdeutlichen - und der Ausbruch hier kommt mehr als deutlich rüber. :D
Besonderen Spaß hat mir dann natürlich Coragons Reaktion darauf gemacht... allen voran, dass er mal eben Reddick sein eigenes Geld ins Gesicht klatscht. So ist's richtig! :D
Irgendwie bewirkt das Lesen bei mir auch einen inneren Aggressionsabbau. Adelige mit ihrem eigenen Geld verkloppen und ihnen dann noch Hausverbot geben, das ist einfach was Schönes. Danke dafür!

Der zweite Teil des neuen Abschnitts ist dann weniger vergnüglich im Inhalt, aber ebenso genüsslich zu lesen: Serpentes ist genau der Kotzbrocken, wie er im Spiel schon angedeutet ist - nur eben noch viel mehr. Und dass er Pyrokars (Innos habe ihn selig) Platz eingenommen hat, ist ja wirklich eine Horrovision. :scared:
Um mal Bezug auf den Titel zu nehmen: Ich könnte mir vorstellen, dass das Gleichgewicht bald endgültig aus den Fugen gerät...

Weiter so, Ork! Ist mal wieder toll, etwas mehr von dir lesen zu können. :)

Fehler:

Auch Coragon war sich dieses Umstandes bewusst und blickte den Stadthalter mit einer Mischung aus Furcht und schleimiger Unterwürfigkeit an.

Doch zu seiner Erleichterung nahm der Stadthalter ihm diese Aufgabe ab
Es heißt Statthalter. ;)

Nach einigen Sekunden entschied er sich - zum leidwesen Coragons - für letzteres:

Nicht nur anders als Pyrokar, sondern auch anders, als er es noch währen Pyrokars Führung gewesen war.

John Irenicus
07.05.2013, 21:53
Dann will ich mir doch zu Vergleichszwecken gleich mal die andere Gewinnerstory reinziehen:

Rosa Flaggen
von John Irenicus
Post 1 - 3

Irgendwie fange ich wieder voll mittendrin an, aber: Als da Orkgaleeren mit rosa Flaggen gesichtet wurden, habe ich ja als erstes schwule Orks befürchtet erwartet. :D
Nee, das wäre mir dann für eine Wettbewerbsstory doch zu albern gewesen. :D

Und nun vom Detail zurück zum Gesamten: Die Charaktere sind erstaunlich glaubwürdig umgesetzt, wenn man bedenkt auf was für einen engen Raum sie eingeführt wurden und dass du nicht sicher vorausahnen konntes. Marcus, Jaron und Godwin sind ein prima Trio und bleiben trotz ihrer komödiantischen Art authentisch und ernst zu nehmend. Selbst Godwin tritt ja irgendwie trotz allem würdevoll auf. Ich mag Godwin. Er ist einfach herrlich abstrus wirkt einfach andauernd fehl am Platz. Das kommt natürlich nur so gut zur Geltung, weil Marcus in Gedanken ununterbrochen an ihm herumnörgelt und seine Unzufriedenheit zum Ausdruck bringt.
So sei dir schon mal zu grandiosen Charakteren und einem tollen Gefüge gratuliert!
Danke für dieses große Lob! Das macht mich stolz, aber auch verlegen. :gratz
Ich hänge auch sehr an diesen drei Charakteren - insbesondere an Godwin - und will irgendwann noch etwas mit ihnen schreiben.

Das Gebahren und Interagieren der Statisten ist dabei immer wieder schön beschrieben und verleiht der Szene eine greifbare Stimmung. Bei dir muss man sich eigentlich nichts mehr dazu denken, sondern einfach das nehmen, was da steht - das reicht schon vollkommen um alles vor Augen zu haben. Quasi Konsumentenverwöhnung.
Ich verstehe mich auch als Dienstleister!
Nein, im Ernst... danke! :gratz

Und dann erst die Frauen... wahre Amazonen mit großen Forderungen hast du Godwin und seinen Jungs da entgegengesetzt. Es gibt zwar augenscheinlich keinen Grund, warum die Frauen den Männern tatsächlich überlegen sein sollten, aber wenn man sich dann ihre Geilheit im Angesicht des Fleisches vor Augen führt, macht man sich doch ein bisschen Sorgen. Vor allem weil die Frauen so von sich überzeugt sind, dass man ahnt, dass die wirklich ziemlich taff sind.
Ja... das sollte auch so ein bisschen offen bleiben, wie taff bzw. stark die Frauen jetzt wirklich sind, also ob jetzt bei einem tatsächlichen Gefecht wirklich die Oberhand bei ihnen liegen würde. Ich finde, sowas macht Leute noch bedrohlicher, wenn man sie nicht so richtig einschätzen kann.

Der dritte Post hat dann aber meiner Empfindung nach Schwierigkeiten die Spannung aufrecht zu erhalten. Eigentlich passiert da bis auf ein bisschen Säbelrasseln und das zur Rede stellen durch Jaron ja nicht viel (Jaron erinnert mich vom Namen her übrigens immer an Jaru, und deshalb auch irgendwie an Gero, weil der von der Rüstung her besser zu Jaron passt). Vielleicht sitzt Godwin ja genau deshalb so untätig da: Er will das Kapitel parodieren. :D Ja, ich finde da hätte Basil mehr in den Vordergrund treten können, auch wenn ich nicht abstreiten will, dass das Gezanke zwischen Selena (die mich natürlich an die ArcaniA-Selena erinnert - wie unpassend! :scared:) und Marcus die Lage zuspitzt und wichtig ist. Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass der dritte Post im Vergleich zum zweiten so mickrig wirkt. :D
Ja, der dritte Post ist mehr so Gelaber... aber sowas kommt bei mir ja häufiger mal vor. Außerdem musste ich ja auch irgendwie die Vorgabe abarbeiten. :D

Irdorath ist übrigens ein wunderbar exotischer Handlungsort. Einer der kultigen Gothic2-Orte, die hier im Forum beinahe zu selten Erwähnung finden.
Och naja, Irdorath kommt ja doch relativ häufig vor... jetzt zum Beispiel mal verglichen mit Jacks Leuchtturm oder so. :D

Bisher haben die Vorgaben sich ja wunderbar in die Geschichte einfügen lassen, aber ich bin ja schon auf die Romanze zwischen Marcus und Basil gespannt! §list Man weiß ja nicht, woher die beiden sich überhaupt kennen. §list §list
Tja... du darfst gespannt sein. §list

Interessant fand ich auch, dass man nach dem Lesen des ersten Posts überhaupt nicht wusste, wer nun deine Person C war. Die haben ja nicht nur über Basil, sondern viel mehr über Thorbjörn und Godwin geredet. :D
Ja... hm, stimmt. Aber ich hatte mich da schon festgelegt, dass Basil Person C ist. Nicht auszudenken, wenn Thorbjörn Person C gewesen wäre. :scared:

Dass dein Gegenstand A ein Runenstein ist, passt ja herrlich zu dem Mord, der später mit ihm begangen werden muss. Als hättest du es geahnt! :eek:
Tja... $ausheck

Alles in allem auf jeden Fall eine unterhaltsame, witzige und undurchsichtige Story. Ich zumindest hab keine Ahnung, wieso Basil auf dem Schiff der Frauen mitreist. Obwohl... Wenn er was mit Marcus hat(te)... §list
Lass dich mal überraschen (auch wenn jetzt nichts weiter Weltbewegendes geschehen wird), ich hoffe, der Rest der Story gefällt dir auch noch so gut. :)

Zwei Kleinigkeiten:
da fehlt doch ein "ein"!
Tatsächlich ist / war da noch ein weiterer Fehler versteckt. Danke. :D

also entweder ersetzt du "über" durch "um" oder "kümmern" durch "unterhalten" oder Vegleichbares. So klingt das nicht sehr korrekt. :D
Danke auch für die Fehlersuche! Habe jetzt alles korrigiert.


Hui - das ist ja mal ein netter Kommentar! Danke für das viele Lob und danke natürlich allen voran fürs Lesen - wo du doch mit dem Schreiben eigener Storys eigentlich schon total ausgelastet sein müsstest.
Freu ich mich richtig drüber. :)

John Irenicus
08.05.2013, 18:58
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MiMo goes JüdeX - zumindest, was die Schlagzahl bei "Halbzeitkatastrophe" angeht. Jeden Tag ein neuer Post - ich bin gespannt, wie lange das noch so weiter geht. :D


Ein quadratischer, leerer Raum.
Das mit den quadratischen Raum hast du geschrieben, um mich zu necken, oder? :p


„Die – Die dritte Einheit wurde aufgelöst, Frank. Ronny und ich werden anderen Einheiten zugewiesen. Wir bilden nicht mehr länger ein Team.“ Die Worte breiteten sich bleiern in dem kleinen Raum aus und schienen ihn voll und ganz auszufüllen. Sie legten sich schwer auf die Schultern der beiden Freunde und Frank sank auf seinen Stuhl zurück. Er schien eine Weile zu brauchen, um sich zu sammeln.
Das hast du schön formuliert - tolles Bild!


Ronny würde immer wieder dafür bürgen, dass es keine animalische Seite in dir gibt, die du nicht unter Kontrolle hast.
Ich weiß ja jetzt nicht, was genau Frank vorgeworfen wurde, aber "animalische Seite" klingt so... überzogen und gestelzt. Normal sagt man dann doch sowas wie "dass du dich beherrschen kannst" oder irgendwie sowas. Also, ich will jetzt ja nicht vorgeben, was deine Charaktere zu sagen haben, aber "dass es keine animalische Seite in dir gibt, die du nicht unter Kontrolle hast" klingt nach Schriftsprache... nicht nach gesprochenem Wort.


„Sie werden mich umbringen. Oder nach Golgahöll“, stieß Frank mit einem Mal fanatisch hervor. Seine Hände ballten sich auf dem Tisch zu Fäusten. Sein Blick war wild. In diesem Moment wurde Batty voll und ganz bewusst, dass Frank ein Halbgoblin war.
Achso, Frank ist ein Halbgoblin! Das wusste ich ja noch gar nicht... oder ich habe es schon wieder vergessen. Dann macht das da oben mit der "animalischen Seite" ja schon wieder mehr Sinn und passt besser - Kritik zurückgenommen!
Golgahöll... das klingt ja mal interessant! Eine Mischung aus Golgatha und der Hölle... keine zwei besonderes ermunternden Orte... :scared:


Batty sackte auf ihrem Stuhl zusammen. Still und leise rannen ihr Tränen übers Gesicht. Noch nie hatte sie geweint. Noch nie seit sie eine vollausgebildete Agentin war. Doch der Anblick ihres jahrelangen Partners, der gebrochen und auf sein Urteil wartend dahinsiechte, raubte ihr all ihren Mut. Sie verbarg das Gesicht in den Händen und schluchzte hemmungslos.
Tränen sind ja immer so ein bisschen emotionsheischerisch und daher oftmals am Rande der Billigkeit, hier aber hast die Szene so gut aufgebaut, dass dieser Schlusspunkt einfach sehr natürlich und eben tatsächlich traurig daherkommt. :) (bzw. :()
Überhaupt ist die Szene ja allerhand: Wies das erste Kapitel schon auf allerlei Probleme hin, werden sie hier noch weiter vertieft. In was sind unsere Agenten der (ehemaligen) dritten Einheit da nur hereingeraten? Man hat das Gefühl, ihnen wird gewaltig Unrecht getan. Doch andererseits... irgendetwas muss ja gewesen sein!

Auch die zweite Szene mit Ronny strahlt die Deprimiertheit nur so aus - nicht nur wegen dieser Arbeitsamt-Atmosphäre. 26. Einheit, oh je - so eine hohe Zahl, das klingt wirklich nicht gerade prestigeträchtig! Da ist die Rückkehr zur alten Einheit wohl wirklich ein Abstieg - vom kommenden Mobbing (man kann es ja so nennen) der "lieben" Kollegen mal ganz zu schweigen. Die ganze Welt scheint nun gegen unsere alten Freunde zu sein. §gnah


Dies war Rasmus Jörisen.
Dein Touri-Führer in Kopenhagen hieß Rasmus, daran kann ich mich noch erinnern. :o
Aber den fandest du wohl besser als diesen Rasmus hier, was? :p


Auf dem Türschild stand der Name der Sekretärin: Frau Sonnenschein. Der Name klang fröhlich und hoffnungserweckend.
Wenn man Juden für fröhlich und hoffnungserweckend hält. §antisemitismus
Schöne Verbindung auch: Sunshine - Sonnenschein. ;)


Die gelben Tapeten strahlten im Vergleich zum tristen Grau des restlichen Hauptquartiers.
Gelb, weil in dem Zimmer so viel geraucht wird? :D

Was mich am Ende ein wenig verwundert: Er kommt doch nicht in die 26. Einheit, wie er am Anfang vermutet hatte...
Außerdem spannend: Diego!
Und was mir besonders gut gefällt: Diese schlimme Verwaltungs-/Beamtentum, so emotionslos, wir sind alle so sachlich und korrekt - dabei wird da quasi gerade das bisherige Leben eines Menschen (oder sogar gleich mehrerer) einfach so demontiert.

Tja, ganz schön trist, die Stimmung in diesem Kapitel... das hast du wirklich gut hinbekommen! Für mich bis jetzt das stärkste Kapitel. Wenn du jetzt jedes Mal einen draufsetzt, dann kann das ja nur spieze werden. :D

Weiter so! :dup:
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Laidoridas
09.05.2013, 13:51
So, nach weiteren zehn Kapiteln Vollzeitmann geb ich dann mal wieder ein paar Kommentare dazu ab. Da ist auch schon wieder so einiges zusammengekommen! $ausheck

Erstmal muss ich sagen, dass die Qualität der einzelnen Kapitel teilweise schon ziemlich schwankt. Richtig gut finde ich z.B. das Kapitel "Duval", das ist für mich die bisher stärkste Szene der Story. Ich konnte Ritas Verunsicherung bei der Befragung jedenfalls sehr gut nachvollziehen, und dann noch dieses mysteriöse Namensanstreichen am Schluss, bei dem man anhand der Farben auch nicht unbedingt direkt zuordnen kann, welche Bedeutung die haben (wobei dann in einem späteren Kapitel ja deutlich wird, dass das Blau wohl für die unliebsamen Personen steht). Also, das ist richtig gut und spannend gemacht, und hier gewinnen die Karmesinroten dann auch mal eine gewisse Bedrohlichkeit abseits des eher stereotypen Superschurkengehabes, das sie sonst so an den Tag legen.
Leider kommt dann später das Kapitel "Nagurs neue Assistenten", und hier gibst du Nagur (ich muss da irgendwie immer an den Helden aus "Das Kloster" denken) und seine Untergebenen ja quasi total der Lächerlichkeit preis:

„Wie ihr vielleicht schon mitbekommen habt, bin ich Nagur, der oberste und zugegebenermaßen einzige Wissenschaftler unter den Karmesinroten und ihr sollt mir bei meinen Forschungen und Entwicklungen helfen, wenn ich euch brauche. Mehr gibt es auch schon gar nicht zu sagen, mit den Gerätschaften solltet ihr vertraut sein. Entwickelt für uns nützliche Dinge: Waffen, Säuren, Bomben, alles Mögliche eben. Wenn ihr noch was braucht, lasst es mich wissen. Ich bin nebenan.“
Also nee, das kann doch nicht dein Ernst sein! Wahrscheinlich war es das auch nicht, aber es wirkt halt irgendwie komplett albern, wenn ein angeblich genialer Wissenschaftler seinen Leuten keine besseren Anweisungen geben kann als "Ja, baut halt mal so böses Zeug hier!" :p Der Dialog danach zwischen den himmelblauen Handlangern ist dann auch eher albern als lustig geraten... durch solche Szenen geraten die Schurken leider in deutliche Gefahr, zu reinen Witzfiguren degradiert zu werden. Zum Glück ist das Kapitel aber bisher ja die Ausnahme, die eigentliche Haupthandlung um Rafael und Rita bleibt weiterhin spannend. Gerade dass Rita so viel Pagetime (:cool:) bekommt, hat mich positiv überrascht, da hätte ich gar nicht so mit gerechnet. Gut, die meiste Zeit denkt sie natürlich daran, wie gerne sie doch jetzt Rafi an ihrer Seite hätte und wie schutzlos sie ohne ihn ist, aber trotzdem zeichnet sie sich schon so langsam als eigenständiger Charakter ab.

Eine grundsätzliche Sache, die mir noch nicht ganz klar geworden ist: Spielt die Geschichte jetzt eigentlich in einem alternativen Gothic-Universum oder im gleichen wie die Spiele, nur ein paar hundert Jahre später? Eigentlich bin ich ja immer vom ersten ausgegangen, weil die ganzen bekannten Personen wie Gritta, Hagen usw. vorkommen und sich auch ungefähr so verhalten bzw. die gleichen Jobs haben wie im Spiel. Andererseits wird ja aber an einigen Stellen von einer Vergangenheit gesprochen, in der Erz in den Minen abgebaut wurde, Uriziel geschmiedet wurde usw., was dann schon eher danach klingt als könnte damit die Zeit, zu der die Spiele stattfinden, gemeint sein. Das beißt sich dann aber mit den bekannten Namen, wenn man mal davon ausgeht, dass das keine Reinkarnationen von Personen sind, die mit den gleichen Namen und Jobs schon vor ein paar hundert Jahren gelebt haben. Oder ist das tatsächlich so gemeint? So ganz blick ich da noch nicht durch, vielleicht ist es aber auch einfach egal? :D

Und jetzt die geballten Anmerkungen bis inkl. Kapitel 21:


Wieder musste sie an Rafi denken, schluckte diesen Gedanken jedoch hinunter. Was blieb war ein Kloß im Hals.
Das ist echt gut!


Nagur stand, sich die Hände glücklich reibend, vor einem großen Mahagonischreibtisch hinter dem Cassia sich niedergelassen hatte.
Liest sich so, als wollte Nagur seine Hände durch das Reiben glücklich machen. :D "sich glücklich die Hände reibend" fänd ich da besser.


„Semimeisterin Kalifa hier, was kann ich für Sie tun?“, meldete sich eine Frauenstimme am anderen Ende.
Einfach herrlich. :D Sie ist zwar ein ganz hohes Tier in einer wahnsinnig skrupellosen Schurkenorganisation, aber ihr gutes Benehmen hat sie nicht vergessen!


Ungewöhnlich viele News versuchten ihre Schlagzeilen auf den kleinen Bildschirm zu schieben, drängten sich dabei jedoch gegenseitig aus dem Feld.
Kreuz und quer begannen sie die Nachrichten anzuklicken, die fast alle mit “Die Karmesinroten“ unterzeichnet waren.
Das finde ich etwas seltsam. Die Nachrichten lesen sich doch so, als ob sie den Eindruck erwecken sollten, dass da jemand Neutrales ein positives Urteil über die Karmesinroten gefällt hat. Wieso schreiben die dann ihren Namen drunter? Ist dann doch ein bisschen sehr auffällig, dass die die Medien manipuliert haben...


Das Fragezeichen musste Rafael wie schon so oft in den letzten Minuten ins Gesicht geschrieben stehen, denn Urahara fuhr hastig fort: „Der Grundgedanke war, dass jemand der Uriziel an sich nehmen will hundert Prüfungen bestehen muss. Da der Tempel anscheinend in sich zusammenbricht werden diese Hürden eh bald nicht mehr sein, was bedeutet, dass das Schwert schnell in vertrauenswürdige Hände gelegt werden muss. Nun, ich war die 99.Prüfung. Ich habe mich vollkommen in magische Energie verwandelt um für die Ewigkeit in dieser Sphäre umherwandeln zu können. Meine Aufgabe ist es diejenigen, die es bis zu mir schaffen meinem Urteil zu unterziehen. Du wurdest nicht von Machtgier zu Uriziel getrieben, der Zufall, das Schicksal also, hat dich zu ihm geführt. Und du warst höflich zu mir. Kurz: Ich bin der Auffassung, dass das Schwert bei dir in guten Händen ist, vor allem wenn man über die bröckelnden Verteidigungsmaßnahmen nachdenkt. Ich lasse dich also bestehen.“
Naja, so richtig höflich war Rafael jetzt eigentlich gar nicht, oder? :D Überhaupt muss ich ja sagen, so richtig sympathisch ist mir der Rafael bisher noch nicht, von einigen lustigen Kommentaren mal abgesehen. Doof fand ich z.B., dass er Urahara die ganze Zeit in Gedanken einen "senilen Schwachkopf" und so nennt, obwohl der ja eigentlich einen ganz netten Eindruck macht. Das wird aber wohl so von dir beabsichtigt sein, um Rafael zu einem etwas weniger glatten Charakter zu machen, nehme ich mal an. Dafür dass der Eintritt in die Sphäre wohl seine erste Begegnung mit magischen Kräften ist (wobei er vielleicht durch die ganzen Gerätschaften des Professors, die ja auch ziemlich nah an Magie dran ist, schon was abgehärtet ist, naja...), scheint Rafael auch irgendwie gar nicht so richtig interessiert daran zu sein. Ich hätte da ja glaube ich mal eher nachgefragt, was es mit dem ganzen magischen Gedöns eigentlich auf sich hat, aber auch im späteren Verlauf wird das ja eigentlich nie mehr so richtig angesprochen. Scheint fast so, als sei es doch irgendwie selbstverständlich, dass es Magie gibt. §kratz
Was Rafael dann aber doch wieder ein bisschen sympathisch macht, ist natürlich seine große Liebe zu Rita, die ihn aus der Sphäre rausholt. Süß! §herz


Gritta hatte diesen Kommentar gebracht, um sie daran zu erinnern, dass sie sich eine Haushaltshilfe leisten konnte. Schon toll, wenn einer der vielen Männer die man abklappert zufällig stirbt, während man mit ihm zusammen ist und einem tonnenweise Millionen hinterlässt.
Gritta ist also Multimillionärin, ohne ihrer Schwester auch nur ein kleines Bisschen von ihrem Vermögen abzugeben? Ich glaube, da wäre ich an Ritas Stelle aber noch deutlich stinkiger auf Gritta, als sie es eh schon ist. ;)
Richtig super finde ich ja übrigens, dass Gritta mit vollem Namen "Gritta Hobelmann" heißt. Das ist so ein schöner Hinweis auf das Verwandtschaftsverhältnis zu Thorben, ohne dass es direkt angesprochen würde.


Es gab Terrorschläge im oberen Viertel, unter anderem auch von dem Roboter! Wichtige Regierungsgebäude sind bis auf die Grundmauern abgebrannt, die Polizei wurde vernichtend geschlagen! Wenn man den Gerüchten glauben darf gibt es sogar Tote!
Nach den dramatischen ersten Sätzen wirkt die Anmerkung, dass es vielleicht sogar Tote gab, aber schon ein bisschen läppsch. :D Ich habe sowieso den Eindruck, dass du da ein bisschen davor zurückgeschreckt hast, jemanden sterben zu lassen, kann das sein? Also, dass z.B. alle Polizisten überlebt haben usw. Die Schurken machen zwar unheimlich böse Sachen, aber irgendwie immer so, dass grade doch nichts wirklich Schlimmes dabei passiert.


„Du vergisst, dass sie dich für tot halten. Als der Peilsender sich nach der Explosion nicht mehr bewegt hat, ist der Roboter doch weitergegangen, weil er glaubte dich erwischt zu haben. Ich bezweifle, dass sie wissen, dass du noch lebst.“
Halt! Stopp! So gehts ja nicht, Freundchen! Erst erzählt Xardas, dass der Besitzer des Roboters den Fehler (also dass er Rafael fälschlicherwiese für tot gehalten hat) sicher bemerkt hat und den Roboter dementsprechend verbessert hat, und jetzt geht er plötzlich davon aus, dass Rafael für tot gehalten wird? Dann kann der Fehler am Roboter ja aber doch nicht bemerkt worden sein, denn dazu müsste dem Besitzer ja aufgefallen sein, dass Rafael trotz bewegungslosem Peilsender noch am Leben ist.


Er stand vor „Zum zermahlenem Kraut“. Bisher hatte Rafael es immer wieder vergessen Abuyin darauf hinzuweisen, dass es eigentlich ‚zermahlenen‘ heißen müsste, doch das war nicht das, was ihn an dem heutigen Erscheinungsbild störte.
Da hast du dich aber geschickt aus der Affäre gezogen. :D Ich glaube, da hattest du auch damals bei meinem Kommentar zum ersten Kapitel schon drauf hingewiesen, dass Abuyin das einfach falsch geschrieben hat, weil er Ausländer ist, ne?^^


„Und? Wie findest du die Karmesinroten?“, fragte er betont beiläufig, als würde es ihn gar nicht interessieren.
Die Formulierung gibt es fast genauso schon im Kapitel davor.


„Vom dem Schwert gehen mir unbekannte Impulse auf energetischer Basis aus. Meine Geräte drehen völlig durch, wenn ich das Schwert in ihre Nähe bringe.“
„Es war also nicht nur bei meiner Brille so.“
„Genau, ich habe bisher auch tatsächlich noch keinen Weg gefunden diese Energie zu messen oder meine Gerätschaften gegen sie abzuschirmen.“
Ich dachte, die Brille wäre nur vom Schutzzauber irritiert worden, nicht aber vom Schwert selbst? §kratz

Ja, also du siehst, ich hab schon wieder ein bisschen was zum Rummosern gefunden, aber Spaß macht die Geschichte nach wie vor und ich bleib natürlich dran. :)

Sir Ewek Emelot
09.05.2013, 14:13
Also nee, das kann doch nicht dein Ernst sein! Wahrscheinlich war es das auch nicht, aber es wirkt halt irgendwie komplett albern, wenn ein angeblich genialer Wissenschaftler seinen Leuten keine besseren Anweisungen geben kann als "Ja, baut halt mal so böses Zeug hier!" :p Der Dialog danach zwischen den himmelblauen Handlangern ist dann auch eher albern als lustig geraten... durch solche Szenen geraten die Schurken leider in deutliche Gefahr, zu reinen Witzfiguren degradiert zu werden. Zum Glück ist das Kapitel aber bisher ja die Ausnahme, die eigentliche Haupthandlung um Rafael und Rita bleibt weiterhin spannend. Gerade dass Rita so viel Pagetime (:cool:) bekommt, hat mich positiv überrascht, da hätte ich gar nicht so mit gerechnet. Gut, die meiste Zeit denkt sie natürlich daran, wie gerne sie doch jetzt Rafi an ihrer Seite hätte und wie schutzlos sie ohne ihn ist, aber trotzdem zeichnet sie sich schon so langsam als eigenständiger Charakter ab.


Später kommt noch ein Untergebener oder Gehilfe von Nagur zum Einsatz, der ungefähr tausend mal so cool ist wie Nagur selbst. Nagur fand ich von Anfang an irgendwie lächerlich.

MiMo
09.05.2013, 17:21
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MiMo goes JüdeX - zumindest, was die Schlagzahl bei "Halbzeitkatastrophe" angeht. Jeden Tag ein neuer Post - ich bin gespannt, wie lange das noch so weiter geht. :D
Och, ich hab das doch auch schon öfter mal ne Weile durchgehalten. Ich weiß aber nicht, ob ich heute noch eins raushauen kann. Das kommt ganz drauf an, wie viel ich daran noch herumwerkeln muss, und dem ersten Blick nach zu urteilen, ist das einiges mehr als bei den bisherigen Kapiteln.


Das mit den quadratischen Raum hast du geschrieben, um mich zu necken, oder? :p
Nö. Unsere Diskussion deswegen hatte ich schon wieder erfolgreich verdrängt.
Ich lass das so.


Das hast du schön formuliert - tolles Bild!


Ich weiß ja jetzt nicht, was genau Frank vorgeworfen wurde, aber "animalische Seite" klingt so... überzogen und gestelzt. Normal sagt man dann doch sowas wie "dass du dich beherrschen kannst" oder irgendwie sowas. Also, ich will jetzt ja nicht vorgeben, was deine Charaktere zu sagen haben, aber "dass es keine animalische Seite in dir gibt, die du nicht unter Kontrolle hast" klingt nach Schriftsprache... nicht nach gesprochenem Wort.


Achso, Frank ist ein Halbgoblin! Das wusste ich ja noch gar nicht... oder ich habe es schon wieder vergessen. Dann macht das da oben mit der "animalischen Seite" ja schon wieder mehr Sinn und passt besser - Kritik zurückgenommen!Nene, das war an der Stelle schon eine Bombe, die da platzen sollte. In Vollzeitmann wurde das nicht erwähnt. Wenn man es weiß, findet man im Making-Of auch eine Seite meiner Notizen, wo ich das einfach wegretuschiert hab, weil ich nicht wollte, dass das da schon bekannt wird, weil ich Halbzeitkatastrophe ja schon im Kopf hatte.
Das erklärt natürlich auch endlich Franks Kleinwuchs!

Golgahöll... das klingt ja mal interessant! Eine Mischung aus Golgatha und der Hölle... keine zwei besonderes ermunternden Orte... :scared:
Dann vermittelt der Name ja den richtigen Eindruck. :D


Tränen sind ja immer so ein bisschen emotionsheischerisch und daher oftmals am Rande der Billigkeit, hier aber hast die Szene so gut aufgebaut, dass dieser Schlusspunkt einfach sehr natürlich und eben tatsächlich traurig daherkommt. :) (bzw. :() Bei der Stelle war ich mir seeeehr unsicher, ob das authentisch rüberkommt. Aber dann ist ja gut. :)

Überhaupt ist die Szene ja allerhand: Wies das erste Kapitel schon auf allerlei Probleme hin, werden sie hier noch weiter vertieft. In was sind unsere Agenten der (ehemaligen) dritten Einheit da nur hereingeraten? Man hat das Gefühl, ihnen wird gewaltig Unrecht getan. Doch andererseits... irgendetwas muss ja gewesen sein!

Auch die zweite Szene mit Ronny strahlt die Deprimiertheit nur so aus - nicht nur wegen dieser Arbeitsamt-Atmosphäre. 26. Einheit, oh je - so eine hohe Zahl, das klingt wirklich nicht gerade prestigeträchtig! Da ist die Rückkehr zur alten Einheit wohl wirklich ein Abstieg - vom kommenden Mobbing (man kann es ja so nennen) der "lieben" Kollegen mal ganz zu schweigen. Die ganze Welt scheint nun gegen unsere alten Freunde zu sein. §gnah
Ronny kehrt wie du ja weiter unten bemerkt hast, nicht zur 26. Einheit zurück.

Es hing immer noch das Bild eines Sonnenuntergangs an der Wand, das schon damals dort gehangen hatte, als er in der sechsundzwanzigsten Einheit seinen Dienst angetreten hatte. Damals noch als normaler Agent. Und ab dem heutigen Tage würde er wieder da sein, wo er angefangen hatte.Ich verstehe, wie du zu diesem Fehlschluss gekommen bist, aber das "da" bezog sich halt eher auf den Rang als normaler Agent, am Ende der Nahrungskette, am Anfang der Karriereleiter, sozusagen.
Da muss ich mir vielleicht noch was überlegen, wie das deutlicher wird...




Dein Touri-Führer in Kopenhagen hieß Rasmus, daran kann ich mich noch erinnern. :oWarum merkst du dir sowas?! :scared:
(Aber ja, daher stammt der Vorname... ^2^)

Aber den fandest du wohl besser als diesen Rasmus hier, was? :p
Wie kommst du darauf? :D So genau hab ich da noch nicht drüber nachgedacht, aber Rasmus Jörisen ist ja nicht umsonst der Topagent der MGZSO. Den find ich schon mega geil. :o


Wenn man Juden für fröhlich und hoffnungserweckend hält. §antisemitismusDas ist ja fast so wie diese Werbung, die hier im Forum manchmal angezeigt wird: "Weisen Sie mit einem DNA-Test ihre jüdische Herkunft nach!".

Nein, nicht alle Menschen mit solchen Namen sind jüdisch. Auch nicht im Vollzeitmann-Universum.

Schöne Verbindung auch: Sunshine - Sonnenschein. ;)Hoffentlich ist Frau Sonnenschein heiler als das Sunshine. :D
Diese Verbindung ist mir aber tatsächlich erst vorgestern beim letzten Korrekturlesen aufgefallen. Mir war aber eigentlich nur wichtig, dass der Name zur Farbe gelb passt.



Gelb, weil in dem Zimmer so viel geraucht wird? :D
Ich bin Nichtraucher und meine Zimmerwände sind auch gelb. Man nennt es Tapete. :o
Die Sekretärinnen haben doch bestimmt einen netten Balkon auf den sie gehen können, wenn sie rauchen wollen.

Was mich am Ende ein wenig verwundert: Er kommt doch nicht in die 26. Einheit, wie er am Anfang vermutet hatte...
Außerdem spannend: Diego!Und Garcia?

Echt spannend, wie du meine Namensgebungen in letzter Zeit knallhart durchschaust. :D

Und was mir besonders gut gefällt: Diese schlimme Verwaltungs-/Beamtentum, so emotionslos, wir sind alle so sachlich und korrekt - dabei wird da quasi gerade das bisherige Leben eines Menschen (oder sogar gleich mehrerer) einfach so demontiert.

Tja, ganz schön trist, die Stimmung in diesem Kapitel... das hast du wirklich gut hinbekommen! Für mich bis jetzt das stärkste Kapitel. Wenn du jetzt jedes Mal einen draufsetzt, dann kann das ja nur spieze werden. :D

Weiter so! :dup:
------------------------------------------------------------------------------
Och, endlos steigern werd ich mich bestimmt nicht. Dieses Kapitel hatte einfach einen spannenden Inhalt, was ich nun wirklich nicht über jedes Halbzeitkatastrophe-Kapitel sagen würde...
Aber es freut mich natürlich sehr, dass es dir gefallen hat! Das ermuntert wirklich, den Kampf mit meinen hohen Erwartungen wieder aufzunehmen und auszufechten!
Also danke fürs Lesen, Gedanken machen und kommentieren! :gratz


So, nach weiteren zehn Kapiteln Vollzeitmann geb ich dann mal wieder ein paar Kommentare dazu ab. Da ist auch schon wieder so einiges zusammengekommen! $ausheck

Erstmal muss ich sagen, dass die Qualität der einzelnen Kapitel teilweise schon ziemlich schwankt. Richtig gut finde ich z.B. das Kapitel "Duval", das ist für mich die bisher stärkste Szene der Story. Ich konnte Ritas Verunsicherung bei der Befragung jedenfalls sehr gut nachvollziehen, und dann noch dieses mysteriöse Namensanstreichen am Schluss, bei dem man anhand der Farben auch nicht unbedingt direkt zuordnen kann, welche Bedeutung die haben (wobei dann in einem späteren Kapitel ja deutlich wird, dass das Blau wohl für die unliebsamen Personen steht). In der "Beta-Phase" waren es die Ampelfarben rot, gelb und grün, die Duval verwendet hat. Da wär es wohl offensichtlicher gewesen, aber mir ist dann aufgefallen, dass ich noch nie in meinem Leben einen roten Textmarker gesehen habe. Als ich dann nach diesem googelte war das erste Ergebnis ein Link zu gutefrage.net: "Warum gibt es keine roten Textmarker?" :D
Da hab ich den roten dann lieber zu einem blauen gemacht.
Also, das ist richtig gut und spannend gemacht, und hier gewinnen die Karmesinroten dann auch mal eine gewisse Bedrohlichkeit abseits des eher stereotypen Superschurkengehabes, das sie sonst so an den Tag legen.
Leider kommt dann später das Kapitel "Nagurs neue Assistenten", und hier gibst du Nagur (ich muss da irgendwie immer an den Helden aus "Das Kloster" denken) und seine Untergebenen ja quasi total der Lächerlichkeit preis:

Also nee, das kann doch nicht dein Ernst sein! Wahrscheinlich war es das auch nicht, aber es wirkt halt irgendwie komplett albern, wenn ein angeblich genialer Wissenschaftler seinen Leuten keine besseren Anweisungen geben kann als "Ja, baut halt mal so böses Zeug hier!" :p Naja, also, damals war das ganz bestimmt mein Ernst. :D
Mir war die Szene aber auch relativ egal, weil es mir eigentlich nur darum ging, dass die drei Handlanger eingeführt werden, weil ich die später noch verwursten wollte. Das merkt man der Szene leider an...
Der Dialog danach zwischen den himmelblauen Handlangern ist dann auch eher albern als lustig geraten... durch solche Szenen geraten die Schurken leider in deutliche Gefahr, zu reinen Witzfiguren degradiert zu werden. Zum Glück ist das Kapitel aber bisher ja die Ausnahme, die eigentliche Haupthandlung um Rafael und Rita bleibt weiterhin spannend. Gerade dass Rita so viel Pagetime (:cool:) bekommt, hat mich positiv überrascht, da hätte ich gar nicht so mit gerechnet. Gut, die meiste Zeit denkt sie natürlich daran, wie gerne sie doch jetzt Rafi an ihrer Seite hätte und wie schutzlos sie ohne ihn ist, aber trotzdem zeichnet sie sich schon so langsam als eigenständiger Charakter ab.

Eine grundsätzliche Sache, die mir noch nicht ganz klar geworden ist: Spielt die Geschichte jetzt eigentlich in einem alternativen Gothic-Universum oder im gleichen wie die Spiele, nur ein paar hundert Jahre später? Eigentlich bin ich ja immer vom ersten ausgegangen, weil die ganzen bekannten Personen wie Gritta, Hagen usw. vorkommen und sich auch ungefähr so verhalten bzw. die gleichen Jobs haben wie im Spiel. Andererseits wird ja aber an einigen Stellen von einer Vergangenheit gesprochen, in der Erz in den Minen abgebaut wurde, Uriziel geschmiedet wurde usw., was dann schon eher danach klingt als könnte damit die Zeit, zu der die Spiele stattfinden, gemeint sein. Das beißt sich dann aber mit den bekannten Namen, wenn man mal davon ausgeht, dass das keine Reinkarnationen von Personen sind, die mit den gleichen Namen und Jobs schon vor ein paar hundert Jahren gelebt haben. Oder ist das tatsächlich so gemeint? So ganz blick ich da noch nicht durch, vielleicht ist es aber auch einfach egal? :D
Egal ist es bestimmt. :D
Aber Gothic 2 spielte einfach ein paar Tausend Jahre vor Vollzeitmann. Die Namen und Orte kann wohl am ehesten als Eastereggs ansehen... "Inkarnationen" wie du es nanntest. :D

Und jetzt die geballten Anmerkungen bis inkl. Kapitel 21:


Das ist echt gut!


Liest sich so, als wollte Nagur seine Hände durch das Reiben glücklich machen. :D "sich glücklich die Hände reibend" fänd ich da besser.
Ich musste lachen! §hehe


Einfach herrlich. :D Sie ist zwar ein ganz hohes Tier in einer wahnsinnig skrupellosen Schurkenorganisation, aber ihr gutes Benehmen hat sie nicht vergessen!


Das finde ich etwas seltsam. Die Nachrichten lesen sich doch so, als ob sie den Eindruck erwecken sollten, dass da jemand Neutrales ein positives Urteil über die Karmesinroten gefällt hat. Wieso schreiben die dann ihren Namen drunter? Ist dann doch ein bisschen sehr auffällig, dass die die Medien manipuliert haben...
Ja, das ist einer der vielen Haken an dieser ganzen Übernahmesache. Irgendwie hab ich damals nicht so detailliert darüber nachgedacht. Vermutlich wollte ich auch einfach diese actionlosen Kapitel hinter mich bringen. :D
Obendrein hab ich damals ja auch noch Accordschreiben gemacht, weil ich ja bei meiner Adventsaktion täglich drei Storyposts raushauen wollte. All das hat die Qualität dieser Posts wohl erheblich gesenkt...


Naja, so richtig höflich war Rafael jetzt eigentlich gar nicht, oder? :D Überhaupt muss ich ja sagen, so richtig sympathisch ist mir der Rafael bisher noch nicht, von einigen lustigen Kommentaren mal abgesehen. Doof fand ich z.B., dass er Urahara die ganze Zeit in Gedanken einen "senilen Schwachkopf" und so nennt, obwohl der ja eigentlich einen ganz netten Eindruck macht. Das wird aber wohl so von dir beabsichtigt sein, um Rafael zu einem etwas weniger glatten Charakter zu machen, nehme ich mal an. Dafür dass der Eintritt in die Sphäre wohl seine erste Begegnung mit magischen Kräften ist (wobei er vielleicht durch die ganzen Gerätschaften des Professors, die ja auch ziemlich nah an Magie dran ist, schon was abgehärtet ist, naja...), scheint Rafael auch irgendwie gar nicht so richtig interessiert daran zu sein. Ich hätte da ja glaube ich mal eher nachgefragt, was es mit dem ganzen magischen Gedöns eigentlich auf sich hat, aber auch im späteren Verlauf wird das ja eigentlich nie mehr so richtig angesprochen. Scheint fast so, als sei es doch irgendwie selbstverständlich, dass es Magie gibt. §kratz
Was Rafael dann aber doch wieder ein bisschen sympathisch macht, ist natürlich seine große Liebe zu Rita, die ihn aus der Sphäre rausholt. Süß! §herz
Rafael ist halt voll cool und lässig und ist deshalb mega schnell genervt und beleidigt gerne in Gedanken Leute. Ist doch voll geil. §gnah


Gritta ist also Multimillionärin, ohne ihrer Schwester auch nur ein kleines Bisschen von ihrem Vermögen abzugeben? Ich glaube, da wäre ich an Ritas Stelle aber noch deutlich stinkiger auf Gritta, als sie es eh schon ist. ;)Gritta ist halt geizig und materiell orientiert und Rita macht sich nicht viel aus Geld. Zumindest finde ich es schon richtig, dass Rita aus purer Solidarität zu ihrer Schwester hält und dafür nicht zwangsläufig eine Gegenleistung erwartet. Kann aber natürlich sein, dass das in dem Kapitel doof rüberkommt. Ich merks mir mal fürs Korrigieren.

Richtig super finde ich ja übrigens, dass Gritta mit vollem Namen "Gritta Hobelmann" heißt. Das ist so ein schöner Hinweis auf das Verwandtschaftsverhältnis zu Thorben, ohne dass es direkt angesprochen würde.
Oh Gott.
Zum zweiten Mal hast du es geschafft mich auf etwas zu stoßen, was ich komplett verdrängt hatte. Gritta war also tatsächlich schon verheiratet? Och nö... Ne, das passt mir überhaupt nicht. Könnte sein, dass ich dieses Detail rausstreiche(n muss). :(


Nach den dramatischen ersten Sätzen wirkt die Anmerkung, dass es vielleicht sogar Tote gab, aber schon ein bisschen läppsch. :D Ich habe sowieso den Eindruck, dass du da ein bisschen davor zurückgeschreckt hast, jemanden sterben zu lassen, kann das sein? Also, dass z.B. alle Polizisten überlebt haben usw. Die Schurken machen zwar unheimlich böse Sachen, aber irgendwie immer so, dass grade doch nichts wirklich Schlimmes dabei passiert.
Da sind auch Polizisten gestorben... Meine ich zumindest. Grundlegend hast du mit deiner Kritik aber auch recht und stützt damit John, der mir ziemlich dasselbe vorgeworfen hat. Zurecht natürlich. Gegen Ende hab ich versucht, das ein wenig zu ändern, aber richtig gelungen ist mir das wohl nicht.
In Halbzeitkatastrophe wird das anders!


Halt! Stopp! So gehts ja nicht, Freundchen! Erst erzählt Xardas, dass der Besitzer des Roboters den Fehler (also dass er Rafael fälschlicherwiese für tot gehalten hat) sicher bemerkt hat und den Roboter dementsprechend verbessert hat, und jetzt geht er plötzlich davon aus, dass Rafael für tot gehalten wird? Dann kann der Fehler am Roboter ja aber doch nicht bemerkt worden sein, denn dazu müsste dem Besitzer ja aufgefallen sein, dass Rafael trotz bewegungslosem Peilsender noch am Leben ist.
Was dir so alles auffällt. :D


Da hast du dich aber geschickt aus der Affäre gezogen. :D Ich glaube, da hattest du auch damals bei meinem Kommentar zum ersten Kapitel schon drauf hingewiesen, dass Abuyin das einfach falsch geschrieben hat, weil er Ausländer ist, ne?^^
Genau! :)


Die Formulierung gibt es fast genauso schon im Kapitel davor.


Ich dachte, die Brille wäre nur vom Schutzzauber irritiert worden, nicht aber vom Schwert selbst? §kratz
Das ist sowieso total schwammig geblieben und wird später auch einfach unter den Teppich gekehrt. Das ist wirklich eine der Sachen, die mich wirklich richtig stören an Vollzeitmann.

Ja, also du siehst, ich hab schon wieder ein bisschen was zum Rummosern gefunden, aber Spaß macht die Geschichte nach wie vor und ich bleib natürlich dran. :)
Das ist die Hauptsache! :D
Danke fürs Weiterlesen und -kommentieren! :gratz


Später kommt noch ein Untergebener oder Gehilfe von Nagur zum Einsatz, der ungefähr tausend mal so cool ist wie Nagur selbst. Nagur fand ich von Anfang an irgendwie lächerlich.
Naja... Die später auftretenden Gehilfen sind dieselben wie die in dem Kapitel, von dem Laido sprach. Ist ja nicht so, dass Nagur da urplötzlich unbekannte Lakaien aus dem Hut zaubert. :grinundwe

Sir Ewek Emelot
09.05.2013, 18:06
Naja... Die später auftretenden Gehilfen sind dieselben wie die in dem Kapitel, von dem Laido sprach. Ist ja nicht so, dass Nagur da urplötzlich unbekannte Lakaien aus dem Hut zaubert. :grinundwe

Ich meine den auf der Insel.

MiMo
09.05.2013, 18:14
Ich meine den auf der Insel.

Ach den, ja gut. Ich hab nichts gesagt. :D

Laidoridas
09.05.2013, 21:09
Oh Gott.
Zum zweiten Mal hast du es geschafft mich auf etwas zu stoßen, was ich komplett verdrängt hatte. Gritta war also tatsächlich schon verheiratet? Och nö... Ne, das passt mir überhaupt nicht. Könnte sein, dass ich dieses Detail rausstreiche(n muss). :(
Hm, wieso verheiratet? Kann sie nicht von Geburt an so heißen? Ich weiß jetzt aber grade nicht ob Ritas Nachname schon genannt wurde bzw. später noch genannt wird, und ob das dann vielleicht nicht mehr passt. Fände ich jedenfalls schade, wenn der Name rausmuss, der ist gut!


Da sind auch Polizisten gestorben... Meine ich zumindest.
Hm, ich dachte eigentlich, da wär irgendwo mal gesagt worden, dass alle Polizisten überlebt haben und jetzt im Krankenhaus sind, aber ich find die Stelle grad nicht mehr. Vielleicht hab ich mich auch irgendwie verlesen oder so...

John Irenicus
09.05.2013, 21:13
Ronny kehrt wie du ja weiter unten bemerkt hast, nicht zur 26. Einheit zurück.
Ich verstehe, wie du zu diesem Fehlschluss gekommen bist, aber das "da" bezog sich halt eher auf den Rang als normaler Agent, am Ende der Nahrungskette, am Anfang der Karriereleiter, sozusagen.
Da muss ich mir vielleicht noch was überlegen, wie das deutlicher wird...
Ja, ich hab mir schon gedacht, dass das an mir liegt... aber auch beim nochmaligen Drüberlesen wirds ziemlich unklar. Also so in Verbindung mit der Wartenummer 26 dachte ich dann auch, ach, was ein Zufall, dass er dann auch in genau die Einheit zurückehrt, und so... :D


Warum merkst du dir sowas?! :scared:
(Aber ja, daher stammt der Vorname... ^2^)
Es ist zwar aus der Mode gekommen, aber ich bin halt jemand, der zuhört (im Schriftlichen: zuliest?), wenn jemand was erzählt. |-)


Zum neuen Kapitel, das auch das erste ist, welches keinen Einwort-Titel trägt:


Die Sonne stand schon tief über den Bergen im Süden der Insel, als Hagen, Rafael und die anderen Mitglieder der ersten Kompanie mit ihren prall gefüllten Levibeuteln den Rand des Nordwaldes erreichten.
Prall gefüllte Levibeutel. §list

Gerade diese Levibeutel sind aber so ein bisschen das Sorgenkind dieses Kapitels, denn für meinen Geschmack ist die Erklärung ihrer Herkunft zu unoriginell, als dass das zeilenweise Schwadronieren darüber wirklich einen Hund hinterm Ofen hervorlocken könnte. Mit anderen Worten: Fast schon trocken und irgendwie belanglos kommen die Worte über sie her, die Erklärung hat zu wenig Witz und Charme und erscheint mir auch beinahe ein wenig umstandskrämerisch, als hättest du nicht richtig gewusst, was du nun eigentlich über sie sagen wolltest. Ganz nebenbei ist der Erkenntnisgewinn über sie nur minimal: Zwar wissen wir jetzt, dass sie von Xerwas entwickelt wurden, aber warum er sich dafür mit einem Trupp Wissenschaftler samt Polizeisekorte zwischen dem Trümmern der Stadt herumtreiben musste, bleibt auch nebulös. Leider kein besonders gelungener Einstieg in dieses Kapitel!


„Das war wieder gute Arbeit heute, Jungs!“ Katies Einwand überhörte er gekonnt. „Morgen um zwölf Uhr treffen wir uns wieder am Waldrand. Bis dahin wünsche ich euch eine gute Erholung!“
Ab hier musste ich dann aber wieder schmunzeln. :D
Nicht, dass ich kleinen Witzchen mehr Bedeutung beimessen würde als der eigentlichen Erzählung, aber du siehst es vielleicht selbst, es dauert gefühlt ewig viele Zeilen, bis die Beutel da erklärt werden, im Warenlager abgegeben werden, das Warenlager erklärt wurde und dann endlich mal ein wenig die Distanz zum Leser abgebaut wird und mehr geschieht.

Die darauf folgenden Beschreibungen zum Lager sind dann aber wieder gut, da kommt mehr Atmosphäre auf, es ist etwas besonderes und man hat auch eine Beziehung dazu. Umso aufmerksamer habe ich dann diese Stelle ausfindig gemacht:

Bei dem Meteoritenhagel waren viele gestorben, doch mindestens ebenso viele hatten überlebt. Bisher gab es nur ungefähre Schätzungen über die Menge der Lagerbewohner.
Ich gebärde mich wohl fast schon wie Ewek, wenn ich das kritisiere, aber: Über die Menge der Lagerbewohner existieren nur ungefähre Schätzungen, aber man kann auf jeden Fall sagen, dass beim Meteoritenhagel mindestens ebenso viele überlebt haben wie gestorben sind? Wo kommen denn diese Schätzungen her, deren Genauigkeiten seltsamerweise auch total variieren?


Rafael folgte dem Oberkommissar, der die Plane eines großen Partyzeltes zur Seite schob. Zumindest war es einst ein großes Festzelt gewesen.
Den ersten Satz find ich in dem Zusammenhang schon wieder so ulkig - und gleichzeitig subtil ironisch - dass es des zweiten Satzes meiner Meinung nach überhaupt nicht bedurft hätte, im Gegenteil: Der zerstört diesen Eindruck wieder ein bisschen, weil er irgendwie so "abwiegelnd" ist. Das hinterher mit dem ausgetretenen Tanzboden ist aber auch wieder ein sehr gelungenes Bild.
Das vorher mit den Bierzelten fand ich auch schon gut, es zeigt eben auch, wie die Leute jetzt haushalten müssen. Da wird eben alles benutzt, ob komfortabel oder nicht.


Sie empfingen Klagen der Bürger und Berichte anderer Überlebende, beispielsweise über den Lebensmittelnotstand oder die Holzfällarbeiten am nördlichen Rand des Lagers.
Ich hatte mich jetzt erst gefragt, ob das mit dem Lebensmittelnotstand nicht ein wenig übertrieben sei - immerhin kriegen ja jetzt nicht plötzlich alle Leute Hunger, nur weil die Stadt kaputt ist, und außerdem gibt es leider Gottes ja weniger Mäuler zu stopfen. Andererseits: Die Infrastruktur ist ja hinüber - und außerdem ist das ja nun bei Weitem nicht die einzige Stadt, die es getroffen hat! Von daher braucht man auf Hilfe von außerhalb auch nicht zu hoffen, was?


„Nabend, Kurgan“, erwiderte Hagen steif und schüttelte die ihm dargebotene Hand.
Rafael wurde von ihm vollkommen ignoriert. Er jedoch musterte den Hauptmann der vierten Bergungskompanie genau. So nah hatte er den gestählten und nur von einer Jogginghose und einem Tanktop bekleideten Körper des Karate-Weltmeisters noch nie gesehen. Sein kahl geschorene Kopf glänzte matt im Licht einer Stehlampe.
Kurgan... Offenbar der Michael Kuhr des modernen Khorinis. :D


Die Augenringe über seinen hohl werdenden Wangen zeugten von der Arbeit, die dies in diesen Tagen mit sich brachte. „Du bist spät dran. Alle anderen Bergungskompanien sind schon wieder zurück.“
Krater unter den Augen, als seien selbst dort die Meteoriten eingeschlagen, was? ;)
Andres Verhalten zeugt jedenfalls intensiv von Überarbeitung. Der Arme... und bei alle den Baustellen - wortwörtlich und im Übertragenen Sinne - die es in der Stadt gibt, wird das wohl sobald nicht aufhören. Da hat man es echt schwer, noch die Hoffnung zu bewahren - zumal es am anderen Schauplatz der Geschichte um die Agenten ja auch alles andere als gut steht. Oh je oh je... ich habe Mitleid mit den Leuten! Und ich schäme mich fast, mich durch das Lesen der Geschichte unterhalten zu fühlen. Aber ich tue es!

Fazit: Der Einstieg in das Kapitel hat mir wirklich nicht gefallen, das Ende dafür umso mehr. Es ist ein Kapitel mit kaum Handlung und eher mit Zustandsbeschreibungen, die angesichts des Szenarios aber auch nötig sind und den Eindruck vom zerstörten Khorinis schön vertiefen. Und von diesen Zustandsbeschreibungen waren die am Schluss eben besser als die am Anfang. ;)

MiMo
09.05.2013, 21:13
Hm, wieso verheiratet? Kann sie nicht von Geburt an so heißen? Ich weiß jetzt aber grade nicht ob Ritas Nachname schon genannt wurde bzw. später noch genannt wird, und ob das dann vielleicht nicht mehr passt. Fände ich jedenfalls schade, wenn der Name rausmuss, der ist gut!
Na gut, wenn Rita denselben Nachnamen hat (ich habe mich tatsächlich davor gescheut den irgendwo festzuhalten - soweit ich mich erinnere! :scared:) ginge das noch. Allerdings hat Rita ja nicht gerade die Verbindung zu Thorben... Das ist aber ja letztendlich auch wieder egal... Ach, ist das eine fusselige Angelegenheit!


Hm, ich dachte eigentlich, da wär irgendwo mal gesagt worden, dass alle Polizisten überlebt haben und jetzt im Krankenhaus sind, aber ich find die Stelle grad nicht mehr. Vielleicht hab ich mich auch irgendwie verlesen oder so...Das kann gut sein, ich bin mir da auch nicht mehr sicher. Und ich hab/hatte definitiv Hemmungen Charaktere sterben zu lassen.

Edit:
John! :eek: Ich häng die Antwort auf deinen Kommentar gleich hier dran!

Laidoridas
09.05.2013, 21:19
Na gut, wenn Rita denselben Nachnamen hat (ich habe mich tatsächlich davor gescheut den irgendwo festzuhalten - soweit ich mich erinnere! :scared:) ginge das noch. Allerdings hat Rita ja nicht gerade die Verbindung zu Thorben... Das ist aber ja letztendlich auch wieder egal... Ach, ist das eine fusselige Angelegenheit!
Rita gibts aber doch im Spiel gar nicht, also kannst du ihr ja Verwandtschaften und Nachnamen andichten wie du lustig bist. Gritta ist ja außerdem auch die Nichte von Thorben und nicht seine Frau. Jedenfalls, ich finde das geht schon. :D

MiMo
09.05.2013, 21:36
Ja, ich hab mir schon gedacht, dass das an mir liegt... aber auch beim nochmaligen Drüberlesen wirds ziemlich unklar. Also so in Verbindung mit der Wartenummer 26 dachte ich dann auch, ach, was ein Zufall, dass er dann auch in genau die Einheit zurückehrt, und so... :D
Ich weiß auch nicht mehr so genau, weshalb ich mich für die Wartenummer 26 entschieden habe. Vielleicht ist es ein Symbol dafür, dass er wirklich wieder am Anfang angekommen ist, weil die 26 den Anfang seiner Barriere markierte? Aber dafür ist es eigentlich zu flach. :D


Es ist zwar aus der Mode gekommen, aber ich bin halt jemand, der zuhört (im Schriftlichen: zuliest?), wenn jemand was erzählt. |-)
So einfach ist das!


Zum neuen Kapitel, das auch das erste ist, welches keinen Einwort-Titel trägt:
"Das Ende" sind auch zwei Wörter. ;)


Prall gefüllte Levibeutel. §list
$§p4

Gerade diese Levibeutel sind aber so ein bisschen das Sorgenkind dieses Kapitels, denn für meinen Geschmack ist die Erklärung ihrer Herkunft zu unoriginell, als dass das zeilenweise Schwadronieren darüber wirklich einen Hund hinterm Ofen hervorlocken könnte. Mit anderen Worten: Fast schon trocken und irgendwie belanglos kommen die Worte über sie her, die Erklärung hat zu wenig Witz und Charme und erscheint mir auch beinahe ein wenig umstandskrämerisch, als hättest du nicht richtig gewusst, was du nun eigentlich über sie sagen wolltest. Ganz nebenbei ist der Erkenntnisgewinn über sie nur minimal: Zwar wissen wir jetzt, dass sie von Xerwas entwickelt wurden, aber warum er sich dafür mit einem Trupp Wissenschaftler samt Polizeisekorte zwischen dem Trümmern der Stadt herumtreiben musste, bleibt auch nebulös. Leider kein besonders gelungener Einstieg in dieses Kapitel!
Ich palaver dann mal wieder meinen täglichen Sermon zur Entstehungsgeschichte:
Die eigentliche erste Szene dieses Kapitels hab ich weiter nach hinten verschoben, weil ich fand, dass vorher das Lager beschrieben werden muss.
Die Szene, die ich stehen lassen hab, hab ich dann noch weiter ausgeweitet. Die fing nämlich eigentlich erst mit der Ankunft im Polizeizelt an. Da ich dann aber die Befürchtung hatte, dass man sich den Alltag eines Bergungskompan...kompanisanten? :scared: dann nicht gut vorstellen kann, hab ich heute noch alles, was davor kam geschrieben. Also ziemlich genau den Teil, den du nicht so gut fandest. :D
Mir ist auch bewusst, dass das Kapitel inhaltlich an keines der vorangegangenen herankommt, aber wie du ja weiter unten schon sagst... irgendwann musste das Lager ja mal beschrieben werden.

Der Grund, warum Xerwas sich in die Ruinen schlagen musste, um die Levibeutel herzustellen, lag für mich eigentlich auf der Hand. Im Wald haben sie vermutlich nicht gerade den nötigen Hightech-Kram dafür. Ewek würde jetzt wohl einwerfen, dass ich das dann auch hätte schreiben müssen, und ich müsste ihm mal wieder recht geben.
Es wäre doch zumindest unglaubwürdig gekommen, wenn Xerwas sich mal eben in sein Zweimannzelt zurückzieht und mit 50 neu entwickelten Levibeuteln wieder rauskommt, oder? :D


Ab hier musste ich dann aber wieder schmunzeln. :D
Nicht, dass ich kleinen Witzchen mehr Bedeutung beimessen würde als der eigentlichen Erzählung, aber du siehst es vielleicht selbst, es dauert gefühlt ewig viele Zeilen, bis die Beutel da erklärt werden, im Warenlager abgegeben werden, das Warenlager erklärt wurde und dann endlich mal ein wenig die Distanz zum Leser abgebaut wird und mehr geschieht.

Die darauf folgenden Beschreibungen zum Lager sind dann aber wieder gut, da kommt mehr Atmosphäre auf, es ist etwas besonderes und man hat auch eine Beziehung dazu. Umso aufmerksamer habe ich dann diese Stelle ausfindig gemacht:

Ich gebärde mich wohl fast schon wie Ewek, wenn ich das kritisiere, aber: Über die Menge der Lagerbewohner existieren nur ungefähre Schätzungen, aber man kann auf jeden Fall sagen, dass beim Meteoritenhagel mindestens ebenso viele überlebt haben wie gestorben sind? Wo kommen denn diese Schätzungen her, deren Genauigkeiten seltsamerweise auch total variieren?Eigentlich beinhaltet es doch nur zwei relativ unabhängtige Schätzungen. Zum einen die, das mehr überlebt haben als gestorben sind. Und dann wird noch mitgeteilt, dass es über die genaue Anzahl Lagerbewohner bisher nur Schätzungen gibt. Zum Beispiel eben, dass es mehr als die Hälfte sind. :D
Ich glaube, ich würd das so lassen...



Den ersten Satz find ich in dem Zusammenhang schon wieder so ulkig - und gleichzeitig subtil ironisch - dass es des zweiten Satzes meiner Meinung nach überhaupt nicht bedurft hätte, im Gegenteil: Der zerstört diesen Eindruck wieder ein bisschen, weil er irgendwie so "abwiegelnd" ist. Das hinterher mit dem ausgetretenen Tanzboden ist aber auch wieder ein sehr gelungenes Bild.
Das vorher mit den Bierzelten fand ich auch schon gut, es zeigt eben auch, wie die Leute jetzt haushalten müssen. Da wird eben alles benutzt, ob komfortabel oder nicht.
Gut, dann streich ich den zweiten Satz und mach da so eine richtig tiefsinnig anmutende Stelle draus. :cool:


Ich hatte mich jetzt erst gefragt, ob das mit dem Lebensmittelnotstand nicht ein wenig übertrieben sei - immerhin kriegen ja jetzt nicht plötzlich alle Leute Hunger, nur weil die Stadt kaputt ist, und außerdem gibt es leider Gottes ja weniger Mäuler zu stopfen. Andererseits: Die Infrastruktur ist ja hinüber - und außerdem ist das ja nun bei Weitem nicht die einzige Stadt, die es getroffen hat! Von daher braucht man auf Hilfe von außerhalb auch nicht zu hoffen, was?
Ich überfliege gerade meine Story... aber im Prinzip wurde dazu schon folgendes im 2. Kapitel gesagt:

Große Flugzeuge hatten ebenfalls keinen Landeplatz mehr auf Khorinis. Und die Rationen, die täglich von einer Hubschrauberstaffel gebracht wurden, reichten bei Weitem nicht.
Da niemand wusste, wo die Bevölkerung einer ganzen Insel untergebracht werden konnte oder wie sie mit Hubschraubern aufs Festland übergesetzt werden sollte, hatte man diesen Gedanken vorerst komplett verworfen. Nicht unwesentlich hatte die Sorge dazu beigetragen, dass es zu Ausschreitungen kam, wenn jeden Tag nur ein Dutzend Leute mitgenommen wurden. So war es bisher bei den Rationen der Hubschrauberstaffel geblieben.
Und so eine halbe Großstadt lässt sich vermutlich nicht mit einer Hubschrauberstaffel versorgen, oder? Ich konnte da auch nur ganz grob schätzen. :D Es gab zwar mal diese Berlinblockade, aber... naja. :D
Ob Hammereisenstett und Setarrif darauf Einfluss haben... das sind ja eigentlich andere Länder bzw. Inselgruppen, weshalb ich damit mal vorsichtig bin.




Kurgan... Offenbar der Michael Kuhr des modernen Khorinis. :D
Von dem hab ich noch nie was gehört. Leider daneben.
Wie wärs denn mit der viel naheliegenderen Lösung?
Klick mich! (http://images2.wikia.nocookie.net/__cb20091026220140/gothic/it/images/0/01/Kurgan_anfang.jpg)


Krater unter den Augen, als seien selbst dort die Meteoriten eingeschlagen, was? ;)
Ich weiß nicht, ob die nicht eher einen Matschhaufen als Augenringe hinterlassen hätten. :D

Andres Verhalten zeugt jedenfalls intensiv von Überarbeitung. Der Arme... und bei alle den Baustellen - wortwörtlich und im Übertragenen Sinne - die es in der Stadt gibt, wird das wohl sobald nicht aufhören. Da hat man es echt schwer, noch die Hoffnung zu bewahren - zumal es am anderen Schauplatz der Geschichte um die Agenten ja auch alles andere als gut steht. Oh je oh je... ich habe Mitleid mit den Leuten! Und ich schäme mich fast, mich durch das Lesen der Geschichte unterhalten zu fühlen. Aber ich tue es!
Mitleid wird überbewertet. Just fun!

Fazit: Der Einstieg in das Kapitel hat mir wirklich nicht gefallen, das Ende dafür umso mehr. Es ist ein Kapitel mit kaum Handlung und eher mit Zustandsbeschreibungen, die angesichts des Szenarios aber auch nötig sind und den Eindruck vom zerstörten Khorinis schön vertiefen. Und von diesen Zustandsbeschreibungen waren die am Schluss eben besser als die am Anfang. ;)
Keine Sorge, zu schnell gibts nicht wieder ein derartiges Kapitel!
Und danke fürs Weiterlesen und so zeitnahes Kommentieren! Das ist ja wirklich spieze immer schon abends das Feedback zum Storypost zu haben! :)




Edit:

Rita gibts aber doch im Spiel gar nicht, also kannst du ihr ja Verwandtschaften und Nachnamen andichten wie du lustig bist. Gritta ist ja außerdem auch die Nichte von Thorben und nicht seine Frau. Jedenfalls, ich finde das geht schon. :DDu willst wohl unbedingt, dass ich den drinlasse, was? :D
Der Grund, warum ich nie einen Nachnamen für Rita bestimmt habe, ist der, dass der auch wirklich hübsch klingen sollte. Aber Rita Hobelmann?! :igitt:
Naja, ich werds wohl so hinnehmen müssen... §gnah

Oder... warte! Vollzeitmann ist einfach nicht kanonisch! Ha! Die Lösung! :p

John Irenicus
09.05.2013, 22:22
Wie wärs denn mit der viel naheliegenderen Lösung?
Klick mich! (http://images2.wikia.nocookie.net/__cb20091026220140/gothic/it/images/0/01/Kurgan_anfang.jpg)
An den kann ich mich ja gar nicht mehr erinnern. §ugly

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Gleich den ersten Absatz aus lunovis' neuem Kapitel zu "Fahnenflucht" finde ich ziemlich erfrischend. Nicht etwa wegen des vielen Wassers, sondern wegen der Art, wie hier typisch lunovissche Bildsprache mal nicht in Form eines Vergleichs dargeboten wird, sondern ein wenig... ja, um die Ecke will ich es nicht nennen, aber eben anders. Das hat was!


Joffrey stand am Heck des Fährschiffes, das den Weg von Khorinis zum Festland auf den langsamsten möglichen Weg zurücklegte. Es musste das Heck sein, denn zum Vorausschauen blieb ihm keine Kraft.
Auch das hier ist ein tolles Bild, was du da lieferst. Auch wenn ich dieses Melancholie-Gedöns oft nicht mag, weil es in Filmen und vor allem Serien bis zur endgültig Banalität und Beliebigkeit breitgetreten wird: Hier passt es!


Diese Entscheidung hatte getroffen werden müssen. Wie ein Schwert hatte sie über ihm gehangen, befestigt an einem seidenen Faden aus Hadern und Zögern.
Dieser Vergleich schien mir dann wieder etwas weit hergeholt, aber nach kurzer gedanklicher Überprüfung (Das Schwert fällt, wenn der Faden gekappt wird - Die Entscheidung fällt, wenn das Zögern aufhört: Passt!) fand ich ihn dann gut. :)


Joffrey betrachtete den Mann genauer: Das Gesicht kam ihm bekannt vor, obwohl er sich sicher war, ihn nie getroffen zu haben. Bestimmt eines dieser Gesichter, denen man auf der Straße nachschaute, einfach weil sie es wert waren. Natürlich, das kam naturgemäß öfter bei Frauen vor, aber das hatte wohl kaum etwas zu bedeuten.
Seltsamerweise kann ich mir Männergesichter deutlich besser merken als die von Frauen. Woran das wohl liegt? §kratz

Jari Wildfrey (So normale Namen wie Peter, Heinz, Tobias, Markus, Torben, Alexander; oder als Nachnamen Strangmann, Reuter, Müller, Schulte, Schröder, Klein etc. existieren in deinen Storys wohl schlichtweg nicht :p) hat jedenfalls einen ziemlich coolen Auftritt. Als er "Fragen sie (ja, natürlich klein) mich nach dem Wetter." sagte, da hatte ich mir sowas schon gedacht. Coole Sache. :D


“Wozu? Ich sehe es”, Joffrey macht eine abfällige Geste, die dieses Nichts-Wetter beschrieb. Wetter war kein Zustand, Wetter war ein Prozess: Es regnete, die Sonne schien, es stürmte oder es schneite. Aber dies hier, dieses monotone Grau, ihm ließ sich einfach kein Verb zuordnen. Nichts-Wetter.
Fast genau so nenne ich diese Art von Wetter auch immer: Nicht-Wetter. Und wenn mich meine Enkel mal fragen werden, warum der Himmel denn so grau ist, sag ich: Bei Gottes Server ist gerade die Textur für den Himmel ausgefallen...

Lustig, wie Jari als Akteur nun auch vergleichsschwangere Sprache benutzt. Wobei...

“So schnell geht das nicht! Wenn sich das Klima wandelt, dann richtig. Wir haben es hier nicht mit einem 14-jährigem Mädchen zutun, dass sich so schnell in Jungs verliebt und an Liebeskummer leidet wie die Abflugtafel auf dem Flughafen ihre Lettern wechselt.
... diese Vergleiche (ein Doppelvergleich, wenn man so will) nun echt mal hanebüchen sind. Das Mädchen lass ich noch gelten, aber ihr Liebeksummer wie die Abflugtafel auf dem Flughafen ihre Lettern wechselt? Komm schon... das ist doch... §ugly


Denn dieses Grinsen wurde von dem Grau begierig geschluckt, als hätte ein Vampir den Schrank mit den Blutkonserven gefunden.
Auch den hier find ich etwas... warum sollte ein Vampir einen Schrank mit Blutkonserven finden?

Wie auch immer, der Zusammenhang zwischen Magie und Entropie, den Jari da erläutert, ist dann wohl nicht ohne! Auch wenn ich natürlich zu dumm bin, das zu verstehen, aber offenbar ist die Kommission im Unterdrücken von Fakten - ALLES NICHT BEWIESEN NATÜRLICH - noch skrupelloser als gedacht. Wobei... ne, nicht als gedacht, bei denen überrascht mich ja nichts mehr. :D
Ich frage mich nur, was lun... äh, Joffrey jetzt vorhat, dass er so herumgrinst. Mit dem Wissen ist ja jetzt auch noch nicht so viel gewonnen. Wissen ist zwar Macht, aber Jari weiß den Kram ja auch und erst recht, und wir sehen ja, was es ihm eingebracht hat. Aber Joffrey wird's ja schon wissen.
Ich bin jetzt jedenfalls gespannt, wie es weitergeht - auch wenn ich mir ziemlich sicher bin, dass der nächste Fahnenflucht-Abschnitt nicht direkt hieran anknüpfen wird. :p
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GiftGrün
10.05.2013, 14:20
Dieser Vergleich schien mir dann wieder etwas weit hergeholt, aber nach kurzer gedanklicher Überprüfung (Das Schwert fällt, wenn der Faden gekappt wird - Die Entscheidung fällt, wenn das Zögern aufhört: Passt!) fand ich ihn dann gut. :)

Mir fällt da vor allem die Parallele zum Damoklesschwert auf, wenn auch leicht abgewandelt...

lunovis
10.05.2013, 14:43
An den kann ich mich ja gar nicht mehr erinnern. §ugly

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Gleich den ersten Absatz aus lunovis' neuem Kapitel zu "Fahnenflucht" finde ich ziemlich erfrischend. Nicht etwa wegen des vielen Wassers, sondern wegen der Art, wie hier typisch lunovissche Bildsprache mal nicht in Form eines Vergleichs dargeboten wird, sondern ein wenig... ja, um die Ecke will ich es nicht nennen, aber eben anders. Das hat was!
Danke, das finde ich schön, das das gut ankommt! Übrigens, hast du an der Stelle die, zugegebenermaßen etwas platte, Anspielung auf die neuere Literatur in den Beststellerlisten mitbekommen? :D

Auch das hier ist ein tolles Bild, was du da lieferst. Auch wenn ich dieses Melancholie-Gedöns oft nicht mag, weil es in Filmen und vor allem Serien bis zur endgültig Banalität und Beliebigkeit breitgetreten wird: Hier passt es!


Dieser Vergleich schien mir dann wieder etwas weit hergeholt, aber nach kurzer gedanklicher Überprüfung (Das Schwert fällt, wenn der Faden gekappt wird - Die Entscheidung fällt, wenn das Zögern aufhört: Passt!) fand ich ihn dann gut. :) Gut, ich hab hier auch länger überlegt, ob es drin bleiben sollte.


Seltsamerweise kann ich mir Männergesichter deutlich besser merken als die von Frauen. Woran das wohl liegt? §kratz

Jari Wildfrey (So normale Namen wie Peter, Heinz, Tobias, Markus, Torben, Alexander; oder als Nachnamen Strangmann, Reuter, Müller, Schulte, Schröder, Klein etc. existieren in deinen Storys wohl schlichtweg nicht :p) hat jedenfalls einen ziemlich coolen Auftritt. Als er "Fragen sie (ja, natürlich klein) mich nach dem Wetter." sagte, da hatte ich mir sowas schon gedacht. Coole Sache. :D Normale Namen? Nicht bei mir :P Übrigens, ist dir aufgefallen, dass Jari schon in Wie auf Schwingen einen kleinen Auftritt hatte?


Fast genau so nenne ich diese Art von Wetter auch immer: Nicht-Wetter. Und wenn mich meine Enkel mal fragen werden, warum der Himmel denn so grau ist, sag ich: Bei Gottes Server ist gerade die Textur für den Himmel ausgefallen... Der ist auch gut, muss ich mir merken :D

Lustig, wie Jari als Akteur nun auch vergleichsschwangere Sprache benutzt. Wobei...

... diese Vergleiche (ein Doppelvergleich, wenn man so will) nun echt mal hanebüchen sind. Das Mädchen lass ich noch gelten, aber ihr Liebeksummer wie die Abflugtafel auf dem Flughafen ihre Lettern wechselt? Komm schon... das ist doch... §ugly Hmm, okay, dann ist das nicht so angekommen wie ich wollte. Eigentlich sollte das so sein, dass der Prozess des "Verliebens und an Liebeskummer leidens" mit der Geschwindigkeit des Wechsels der Lettern korrespondiert. Wäre der Satz so besser?
"Wir haben es hier nicht mit einem (pubertierenden) 14-jährigen Mädchen zutun, dass so schnell ihre Liebschaften wechselt wie die Abflugtafel auf dem Flughafen ihre Lettern wechselt."
Weil den Doppelvergleich an sich mag ich hier.

Auch den hier find ich etwas... warum sollte ein Vampir einen Schrank mit Blutkonserven finden? Warum nicht? Ist doch ein Jackpot für ihn :D

Wie auch immer, der Zusammenhang zwischen Magie und Entropie, den Jari da erläutert, ist dann wohl nicht ohne! Auch wenn ich natürlich zu dumm bin, das zu verstehen, aber offenbar ist die Kommission im Unterdrücken von Fakten - ALLES NICHT BEWIESEN NATÜRLICH - noch skrupelloser als gedacht. Wobei... ne, nicht als gedacht, bei denen überrascht mich ja nichts mehr. :D
Ich frage mich nur, was lun... äh, Joffrey jetzt vorhat, dass er so herumgrinst. Mit dem Wissen ist ja jetzt auch noch nicht so viel gewonnen. Wissen ist zwar Macht, aber Jari weiß den Kram ja auch und erst recht, und wir sehen ja, was es ihm eingebracht hat. Aber Joffrey wird's ja schon wissen.
Ich bin jetzt jedenfalls gespannt, wie es weitergeht - auch wenn ich mir ziemlich sicher bin, dass der nächste Fahnenflucht-Abschnitt nicht direkt hieran anknüpfen wird. :p Nein, natürlich nicht ;P Aber du kennst ja meine Taktik: Ja nicht zudicke Scheiben abschneiden, man könnte sich verschlucken! Aber Joffrey beginnt jetzt, Teile des Puzzles zusammenzusetzen, kleine Informationshäppchen, die bereits vorher nebenbei erwähnt wurden und jetzt wieder wichtig werden - aber bald gibt es dazu näheres. Aber nicht zuviel auf einmal! So eine Salami muss lange halten!
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Vielen Dank John, dass du trotz meiner langen Pausen noch so uermüdlich kommentierst. gerne würde ich mehr schreiben, aber die Uni... Naja, vielleicht schiebe ich einfach ein paar Hausarbeiten auf :D Danke!


Mir fällt da vor allem die Parallele zum Damoklesschwert auf, wenn auch leicht abgewandelt...

Ja genau, das ist auch so beabsichtigt! :gratz

John Irenicus
10.05.2013, 18:23
Danke, das finde ich schön, das das gut ankommt! Übrigens, hast du an der Stelle die, zugegebenermaßen etwas platte, Anspielung auf die neuere Literatur in den Beststellerlisten mitbekommen? :D
Jetzt war ich erstmal verblüfft... aber beim nochmaligen Lesen sind mir direkt die Grauschattierungen ins Auge gefallen, und dann bestand kein Zweifel mehr. Soviel Bestsellerwissen habe ich gerade noch, dass ich das verstehe. :D


Übrigens, ist dir aufgefallen, dass Jari schon in Wie auf Schwingen einen kleinen Auftritt hatte?
"Aufgefallen" wäre zu viel gesagt, aber irgendwie kam mir das komisch vor und dann hab ich mal die Strg+F in Wie auf Schwingen bemüht. ;)
An sich war es aber einfach zu lange her.


Hmm, okay, dann ist das nicht so angekommen wie ich wollte. Eigentlich sollte das so sein, dass der Prozess des "Verliebens und an Liebeskummer leidens" mit der Geschwindigkeit des Wechsels der Lettern korrespondiert. Wäre der Satz so besser?
"Wir haben es hier nicht mit einem (pubertierenden) 14-jährigen Mädchen zutun, dass so schnell ihre Liebschaften wechselt wie die Abflugtafel auf dem Flughafen ihre Lettern wechselt."
Weil den Doppelvergleich an sich mag ich hier.
Ja also wie der Vergleich funktionieren soll, ist mir schon klar. Nur ist der halt absolut weit hergeholt. Bei schnellem Wechsel denke ich jetzt nicht unbedingt an die Lettern von Flughafenabflugtafeln, geschweige denn, wenn ich vorher an die Liebschaften eines 14-jährigen Mädchens gedacht habe (§list), welche ich ihrerseits vorher schon mit dem Klimawandel verglichen habe...




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Ronsen bleibt bei "Lagerkoller" dran, das ist lobenswert und macht mich auch ein kleines bisschen glücklich!

Noch glücklicher macht mich dann auch direkt der Einstieg in den neuen Abschnitt. Nicht nur, weil du mit den "Fleischasseln" ein ulkiges Pendant zu den Fleischwanzen einführst, sondern generell weil mir das gut gefällt, wie du mit der Tierwelt mal so einen ganz anderen Aspekt beschreibst. Das dient der Vollständigkeit der Geschichte, und auch bei mir bemerke ich immer, wie ich zu vieles beim Beschreiben und Erzählen außen vor lasse: Gerüche, Geräusche, Tiere, Insekten, Wind, zu enge Stiefel... so viel, was abseits der eigentlichen Handlung liegt, aber eben dennoch untrennbar zum Geschehen gehört. Du hingegen nutzt es sehr schön für einen Szeneneinstieg. Gut gemacht! :)

Dann führst du intelligent einen "neuen" Charakter ein, auf den sich der Leserhass richten kann: Baloro! :mad:
Wobei ich die Quest damals mit ihm ja ganz spaßig fand. Ein Arsch ist er aber trotzdem, und so oder so gar noch schlimmer kommt er dann auch hier in dieser Szene rüber. Feine Sache. :D
Was ich natürlich als Drogenkritiker auch gut finde: Wieder ist es das Verlangen nach Sumpfkraut, welches Senyan in eine Situation höchster Erpressbarkeit bringt. Auf der anderen Seite macht sich Baloro selbst aber auch verwundbar. Mit den Drogen kommen eben nur die Probleme, und zwar für alle Beteiligten! §lehrer


Das erste, was dem Alten auffiel, war der strenge Duft scharfer Salben und exotischer Medikamente. Dann kam noch der Geruch von "alter Mann" hinzu, als er Riordian die Hand gab.
Uaaaaaaaaaaaaah... :igitt: :D


Senyan tat wie ihm geheißen und ließ die medizinische Tortur über sich ergehen. Dazu gehörte, dass ihm ein Holzlöffel in den Mund geschoben wurde, die Pupillen mit einem Lichtzauber untersucht wurden und die cremigen Finger des Magiers an verschiedene Stellen von Brust, Bauch und Rücken drückten.
Das mit dem Lichtzauber ist echt ulkig. :D

Der Besuch im Zelt ist jedenfalls recht kurz, und alle schlimmen Befürchtungen die Senyan und auch man selbst hatte, haben sich nicht bewahrheitet: Kein Drogentest, wirklich nur rein gesundheitliche Vorsorge. Oder wird Riordian hinter Senyans Rücken Bericht erstatten? Wer weiß das schon! :scared:

Du schließt den Abschnitt gelungen mit dem Tod des Raben ab - fast schon sinnbildlich mit den vorerst gestorbenen Befürchtungen Senyans - und gibst der Szene so einen guten Rahmen. Da passt eigentlich alles. Hast du gut hinbekommen!

Nur einen Fehler konnte ich entdecken:

Man hörte zwar immer wieder von Minecrawlerangriffen und Razors, die in etlchen Geschichten zahlreiche Minenhelden hervorgebracht hatten,
Wobei ich diesen Satz aber auch generell nicht verstehe... wen oder was haben die Minenhelden... achsooooo! Ja, jetzt beim nochmaligen Lesen macht's klick: Die Minecrawlerangriffe brachten Helden hervor! Ich find den Satz dahingehend aber nicht gut formuliert, die "etlichen Geschichten" die dazwischengeschoben sind, verwirren irgendwie...
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Laidoridas
10.05.2013, 19:43
Vollzeitmann, Kapitel 22-33!

Ja, was soll ich sagen, die Story dreht jetzt ja mal so richtig auf! Ein Schurke nach dem anderen wird da aus dem Ärmel geschüttelt, und mal abgesehen von Vulcanov und seinen Spießgesellen sind die Rafael sogar alle ziemlich überlegen. Das sorgt nicht nur für sehr spaßige Kämpfe, bei denen auch immer schön viel kaputt geht (der Kampf im Parkhaus war da sicher das Highlight), sondern vor allem auch dafür, dass die Karmesinroten so nach und nach als ganze Organisation immer bedrohlicher wirken, was der Story natürlich sehr gut tut. Rafael und Xerwas stehen jetzt ja schon ziemlich alleine da gegen eine scheinbar unbesiegbare Übermacht aus Superschurken, die jeder für sich ziemlich gefährlich sind. So allmählich verstehe ich auch, wieso die Geschichte so lang ist...bis Rafael mit denen allen mal fertig geworden ist, kann das natürlich was dauern, zumal ja auch sicher noch so einige dazu kommen werden. :D
Bisher ist auch glaube ich so ziemlich jeder Plan von Rafael und Xerwas schiefgegangen, was natürlich einerseits nicht gerade für Rafaels Agentenskills spricht (manchmal stellt er sich ja auch ein bisschen doof an, wenn er z.B. vergisst, den Superstörsender, den ihm Xerwas kurz vorher extra noch gebastelt hat, auch mal einzuschalten), aber der Spannung und dem Mitfieberfaktor ist es natürlich sehr zuträglich, wenn sich Rafael aus einer misslichen Lage nach der anderen retten muss. Dass ihm Hagen dann tatsächlich wieder abgeluchst wird, nachdem er ihn schon aus dem Krankenhaus gerettet hat, hätte ich so auch nicht erwartet, und verstärkt natürlich nochmal die Aussichtslosigkeit der ganzen Lage. Jesper ist sowieso ein ziemlich interessanter Schurke, auch wenn er dann nachher den typischen Schurkenfehler begeht, den Helden mit irgendeinem besiegbaren Handlanger allein zu lassen und davon auszugehen, dass der Held das schon nicht überleben wird. ;)
An der Logik hapert es dafür aber manchmal doch so ein bisschen... vor allem bei dem Magneten habe ich den Eindruck, dass der immer gerade so funktioniert, wie es dir am besten in den Kram passt. :p Dass der Magnet am Anfang auf die Autos zufliegt, anstatt die Autos anzuziehen...na gut, das kann ich ja noch irgendwie akzeptieren. Aber wieso Rafael dann nachher mit einem der Autos einfach so wegfahren kann, während alle anderen Metallgegenstände vorher aus viel größerer Entfernung vom Magneten angezogen wurden, das kommt mir dann doch ein bisschen spanisch vor! Ist natürlich für Rafael ganz praktisch, aber vielleicht hättest du ihn den Magneten vorher noch schnell deaktivieren lassen sollen oder so.
Ziemlich unverständlich ist auch, dass Rafael im Kampf gegen Bruno den Schlagring einsetzt und dann zur Fluchttaktik greift, wenn er ja genauso gut die Säurepistole oder die Minen hätte benutzen können, die er zu dem Zeitpunkt schon dabei hat und später gegen Jesper dann ja auch einsetzt (oder es zumindest versucht). Das kam mir nicht so ganz durchdacht vor.

Richtig gut hat mir die ganze Handlung in Luccis Haus gefallen. Erstmal fand ich es gut, dass auch Rafaels Privatleben und in dem Zusammenhang auch Rita und Gritta mal wieder ins Spiel kamen, die ja vorher relativ lange in den Hintergrund geraten waren. Nach den ganzen geballten Actionszenen war das sicher eine gute Entscheidung, wieder ein bisschen Ruhe in die Geschichte zu bringen. Und dann natürlich das Gespräch mit Lucci, bei dem man nicht weiß, auf welcher Seite er steht. Da finde ich auch die ganze Atmosphäre sehr gelungen, mit den Fackeln und der weiterlaufenden Party im Hintergrund...könnte ich mir auch ziemlich gut in einem Film vorstellen.
Ein bisschen leichtsinnig ist es aber natürlich schon von Rafael, sich Lucci so schnell anzuvertrauen. Vielleicht hätte er sich erstmal bei Xerwas erkundigen sollen, was der so über ihn rausfinden kann...und überhaupt, mit dem Zahnanhänger und so ist der ja eh schon ein bisschen zwielichtig. Ich hätte den jetzt an Rafaels Stelle wohl eher nicht als Verbündeten haben wollen. :D
Das Ganze endet dann auch noch im quasi größtmöglichen Desaster. Also, auch wenn die Leute bei dir nicht sterben, kann man dir jetzt nicht vorwerfen, dass du sie besonders schonen würdest. So gut mir die ganze trostlose Stimmung im Anschluss an die Prügelei grundsätzlich gefällt, muss ich aber doch sagen, dass ich Ritas Verhalten nicht so richtig nachvollziehen kann. Erstmal ist es doch nicht so, dass nur Lucci verletzt ist, Rafael wurde doch immerhin von Sprengsätzen malträtiert, hat Brandwunden, kaputte Kleidung und so! Macht sie sich denn da gar keine Sorgen? Davon mal abgesehen kennt sie Lucci ja auch erst seit ein paar Minuten und könnte doch vielleicht vermuten, dass die Prügelei irgendwas mit Rafaels Geheimdienstjob zu tun hat. Als er ihr die vorherigen Wunden mit einer Prügelei erklärt hat, fand sie das ja auch überhaupt nicht schlimm, aber wenn es jetzt um eine Prügelei mit einem Fremden geht, dann ist das plötzlich ein großes Problem, nur weil der der aktuelle Freund ihrer Schwester ist, von der sie ja in Hinblick auf ihre Männerauswahl doch sowieso nichts hält? §kratz
Ein bisschen sehr an den Haaren herbeigezogen ist dann auch, dass Gritta während dem Einbruch in die Newsstickzentrale zufällig gerade in der Gegend ist und das mitkriegt, wie Rafael da einbricht... grundsätzlich ist das natürlich eine spannende Idee, dass Gritta da plötzlich alles durcheinander bringt, aber es wirkt halt schon so ein bisschen konstruiert. Wäre vielleicht ein bisschen glaubwürdiger gewesen, wenn sie Rafael wegen des Vorfalls mit Lucci hätte besuchen wollen und ihn dabei in der Nähe seines Hauses im Anzug herumlaufen sieht, ihn dann verfolgt usw. Übrigens auch etwas leichtsinnig von Rafael, bei seiner Superheldentätigkeit keine Maske zu tragen... eigentlich müssten ihn da ja schon andere Leute tagsüber erkannt haben, oder? Macht jedenfalls nicht den Eindruck, als würde er besonders viel Wert auf Geheimhaltung seiner Identität legen. ;)
In dem Zusammenhang hab ich mich auch etwas gewundert, dass Rafael einfach so nach Hause geht und sich schlafen legt, nachdem seine Identität durch die Karmesinroten aufgedeckt wurde. Die wissen doch jetzt wo er wohnt, da könnte also jederzeit ein Trupp von denen seine Wohnung stürmen... an seiner Stelle hätte ich mich glaube ich eher bei Xerwas versteckt oder so. Aber gut, ganz so flott scheints bei den Karmesinroten dann ja auch wirklich nicht zu gehen, wenn die dann bloß den Duval vorbeischicken. Ich könnte mir auch irgendwie vorstellen, dass Lucci vielleicht nur geblufft hat und womöglich gar nicht richtig dazugehört, aber so richtig schlüssig käme mir das spontan jetzt auch nicht vor.

Der Einbruch in die Zentrale an sich hat mir bisher aber wieder sehr gut gefallen, hier kommt dann ja auch der Magnet mal absolut nachvollziehbar und originell in Einsatz (hat mich so ein bisschen an die Magnete bei Worms erinnert, mit denen man Raketen ablenken kann :D). Und sogar Mö hat seinen mehr oder weniger großen Auftritt! Wenn Stone das wüsste!


Kaum hatte er Rafael auf diese Idee gebracht, drehte dieser bei und tauchte durch einen schmalen Spalt in ein Treppenhaus ein.
Meintest du hier nicht eher "Parkhaus"? Nachher ist ja auch von einem Parkhaus die Rede... es kann natürlich auch Treppenhäuser in Parkhäusern geben, aber nachher haut Rafael mit dem Auto ja durch die gleiche Öffnung direkt mit dem Auto ab, da hatte ich nicht den Eindruck, dass noch ein Treppenhaus dazwischen liegt.


Vielleicht hätte er ihn doch nicht aus dem Krankenhaus holen sollen, überlegte Rafael dumpf, Leute, deren Rippen gebrochen waren, blieben lieber im Bett.
Den gleichen Gedanken hatte ich etwas vorher auch schon. Da hat Rafael dem armen Hagen ja echt keinen Gefallen getan. :D


Sofort flog die Drohne vom Magneten angezogen auf den Golem zu, grub sich in dessen Brust und blieb stecken. Das Eis umschloss sie, während sie weiterhin verzweifelt versuchte zu dem Magneten zu gelangen.
"verzweifelt" finde ich hier nicht so passend, es geht ja schließlich um eine Drohne, deren Gefühlswelt jetzt eher überschaubar sein dürfte. "unbeirrt" oder so würde da wohl besser passen.


Schon bald hatte sich ein ganz normales Gespräch zwischen ihnen entwickelt. Rita konnte sogar schon wieder lachen, als sie über die schrullige Frau von gegenüber lästerten, weil diese am Morgen ausversehen ihre Mülltonne umgekippt hatte.
„Auf der ganzen Straße lag überall Müll herum und sie lief mindestens eine halbe Stunde herum und hat ihren Abfall zusammen gesucht“, erzählt Rita mit Tränen in den Augen, dieses Mal jedoch dankenswerterweise vor Lachen.
Rita lacht bestimmt auch über "Upps, die Pannenshow". :p


Xerwas seufzte, als Rafael diese Waffe erwähnte: „Dieses Schwert ist für mich ein Buch mit sieben Siegeln. Ich hab bisher noch nichts über es herausfinden können und bin mit meinem Latein so langsam am Ende.“
„Ich werde es heute Nacht mitnehmen“, bestimmte Rafael kurzentschlossen.
„Was?! Das geht nicht! Was ist wenn wieder sämtliche Technik ausfällt?“
„Dann schadet es der Newsstickzentrale. Und außerdem hab ich irgendwie das Gefühl, dass man das Schwert nur besser kennen lernen kann, wenn man es auch benutzt.“
Ja wie, dann schadet es der Newsstickzentrale? Das ist aber doch eher ungünstig, wenn man die benutzen möchte, um die Wahrheit über die Karmesinroten zu verbeiten. :D


Eine Tür hinter ihr glitt auf. Aus dem dahinter liegenden Fahrstuhl, der im Gegensatz zu dem Raum grell erleuchtet war, trat eine Frau heraus, die sich mit quietschbunten Klamotten eingekleidet hatte. Ihr rotes Haar hatte sie in zwei Zöpfe geflochten, die ihr unweigerlich das Aussehen einer frechen Göre verlieren, was durch die Sommersprossen auf ihrer Stupsnase und ihre großen Vorderzähne nur unterstützt wurde.
Pippi Langstrumpf ist eine von den Bösen?! :eek:


Seine Schritte wurden von dem Teppich gedämpft, seine Kondition von dem schweren Schwert auf seinem Rücken hart rangenommen.
Ich ahne schon, welchen Smilie John damals in seinem Kommentar an dieser Stelle gepostet hat. :D


Er packte Gritta, hievte sie halb hoch und schlurrte sie in den Raum hinter der Tür.
"schlurren" ist so ein typisches MiMo-Wort. Find ich immer super, was du so an obskurem norddeutschem Slang mit einbringst. :D


Draußen gab es einige laute Knalle. Die Minen waren hoch gegangen, doch Rafael hoffte gar nicht erst, dass die schwachen Minen ihrem Jäger ernsthaft zugesetzt hatten.
Wozu trägt Rafael eigentlich Minen mit sich rum, die niemanden ernsthaft verletzen? Ziemlich schlampige Arbeit von Professor Xardas, wenn du mich fragst! Wobei der Sprengstoff der Karmesinroten ja jetzt auch nicht grade die allergrößte Durchschlagskraft hat, wenn man bedenkt, wie locker Rafael Luccis Bomben weggesteckt hat. ;)


Meldor und Moe waren ihrem Vorgesetzten jetzt genauso eingefroren wie dieser vor den Füßen.
:confused:

Fazit: Logik naja, Rest spieze!

MiMo
10.05.2013, 20:59
Vollzeitmann, Kapitel 22-33!

Ja, was soll ich sagen, die Story dreht jetzt ja mal so richtig auf! Das will ich aber auch meinen! Die erste Seite ist ja mehr oder weniger nur Vorspiel. §list
Ein Schurke nach dem anderen wird da aus dem Ärmel geschüttelt, und mal abgesehen von Vulcanov und seinen Spießgesellen sind die Rafael sogar alle ziemlich überlegen. Das sorgt nicht nur für sehr spaßige Kämpfe, bei denen auch immer schön viel kaputt geht (der Kampf im Parkhaus war da sicher das Highlight),Ich glaube nicht. §ugly
sondern vor allem auch dafür, dass die Karmesinroten so nach und nach als ganze Organisation immer bedrohlicher wirken, was der Story natürlich sehr gut tut. Rafael und Xerwas stehen jetzt ja schon ziemlich alleine da gegen eine scheinbar unbesiegbare Übermacht aus Superschurken, die jeder für sich ziemlich gefährlich sind. So allmählich verstehe ich auch, wieso die Geschichte so lang ist...bis Rafael mit denen allen mal fertig geworden ist, kann das natürlich was dauern, zumal ja auch sicher noch so einige dazu kommen werden. :D|-)

Bisher ist auch glaube ich so ziemlich jeder Plan von Rafael und Xerwas schiefgegangen, was natürlich einerseits nicht gerade für Rafaels Agentenskills spricht (manchmal stellt er sich ja auch ein bisschen doof an, wenn er z.B. vergisst, den Superstörsender, den ihm Xerwas kurz vorher extra noch gebastelt hat, auch mal einzuschalten), aber der Spannung und dem Mitfieberfaktor ist es natürlich sehr zuträglich, wenn sich Rafael aus einer misslichen Lage nach der anderen retten muss. Dass ihm Hagen dann tatsächlich wieder abgeluchst wird, nachdem er ihn schon aus dem Krankenhaus gerettet hat, hätte ich so auch nicht erwartet, und verstärkt natürlich nochmal die Aussichtslosigkeit der ganzen Lage. Jesper ist sowieso ein ziemlich interessanter Schurke, auch wenn er dann nachher den typischen Schurkenfehler begeht, den Helden mit irgendeinem besiegbaren Handlanger allein zu lassen und davon auszugehen, dass der Held das schon nicht überleben wird. ;)Jaaaa, das war natürlich eher zweckdienlich als realistisch. :D
Wie bei so vielem in der Story.

An der Logik hapert es dafür aber manchmal doch so ein bisschen... vor allem bei dem Magneten habe ich den Eindruck, dass der immer gerade so funktioniert, wie es dir am besten in den Kram passt. :p Dass der Magnet am Anfang auf die Autos zufliegt, anstatt die Autos anzuziehen...na gut, das kann ich ja noch irgendwie akzeptieren. Aber wieso Rafael dann nachher mit einem der Autos einfach so wegfahren kann, während alle anderen Metallgegenstände vorher aus viel größerer Entfernung vom Magneten angezogen wurden, das kommt mir dann doch ein bisschen spanisch vor! Ist natürlich für Rafael ganz praktisch, aber vielleicht hättest du ihn den Magneten vorher noch schnell deaktivieren lassen sollen oder so. Das finde ich aber tatsächlich mal nicht unlogisch. Der kleine Würfel soll ein Auto anziehen? Und mit welcher Kraft wird er an seinem Platz gehalten? Wenn zwei Dinge sich magnetisch anziehen, dann wandert doch immer das Leichtere zu dem Schwerereren. Und ob es nun glaubhaft gewirkt hätte, wenn der ein ganzes Auto am Wegfahren hindert...

Ziemlich unverständlich ist auch, dass Rafael im Kampf gegen Bruno den Schlagring einsetzt und dann zur Fluchttaktik greift, wenn er ja genauso gut die Säurepistole oder die Minen hätte benutzen können, die er zu dem Zeitpunkt schon dabei hat und später gegen Jesper dann ja auch einsetzt (oder es zumindest versucht). Das kam mir nicht so ganz durchdacht vor.Zweckdienlich. :D


Richtig gut hat mir die ganze Handlung in Luccis Haus gefallen. Erstmal fand ich es gut, dass auch Rafaels Privatleben und in dem Zusammenhang auch Rita und Gritta mal wieder ins Spiel kamen, die ja vorher relativ lange in den Hintergrund geraten waren. Nach den ganzen geballten Actionszenen war das sicher eine gute Entscheidung, wieder ein bisschen Ruhe in die Geschichte zu bringen. Und dann natürlich das Gespräch mit Lucci, bei dem man nicht weiß, auf welcher Seite er steht. Da finde ich auch die ganze Atmosphäre sehr gelungen, mit den Fackeln und der weiterlaufenden Party im Hintergrund...könnte ich mir auch ziemlich gut in einem Film vorstellen.
Ein bisschen leichtsinnig ist es aber natürlich schon von Rafael, sich Lucci so schnell anzuvertrauen. Vielleicht hätte er sich erstmal bei Xerwas erkundigen sollen, was der so über ihn rausfinden kann...und überhaupt, mit dem Zahnanhänger und so ist der ja eh schon ein bisschen zwielichtig. Ich hätte den jetzt an Rafaels Stelle wohl eher nicht als Verbündeten haben wollen. :D
Das Ganze endet dann auch noch im quasi größtmöglichen Desaster. Also, auch wenn die Leute bei dir nicht sterben, kann man dir jetzt nicht vorwerfen, dass du sie besonders schonen würdest. So gut mir die ganze trostlose Stimmung im Anschluss an die Prügelei grundsätzlich gefällt, muss ich aber doch sagen, dass ich Ritas Verhalten nicht so richtig nachvollziehen kann. Erstmal ist es doch nicht so, dass nur Lucci verletzt ist, Rafael wurde doch immerhin von Sprengsätzen malträtiert, hat Brandwunden, kaputte Kleidung und so! Macht sie sich denn da gar keine Sorgen? Davon mal abgesehen kennt sie Lucci ja auch erst seit ein paar Minuten und könnte doch vielleicht vermuten, dass die Prügelei irgendwas mit Rafaels Geheimdienstjob zu tun hat. Als er ihr die vorherigen Wunden mit einer Prügelei erklärt hat, fand sie das ja auch überhaupt nicht schlimm, aber wenn es jetzt um eine Prügelei mit einem Fremden geht, dann ist das plötzlich ein großes Problem, nur weil der der aktuelle Freund ihrer Schwester ist, von der sie ja in Hinblick auf ihre Männerauswahl doch sowieso nichts hält? §kratzNicht nur du fandest Ritas Reaktion da merkwürdig.
Ich glaube immer noch, dass sie hätte glaubhaft sein können, aber inzwischen kann ich wohl kaum noch behaupten, dass mir das gelungen ist.

Ein bisschen sehr an den Haaren herbeigezogen ist dann auch, dass Gritta während dem Einbruch in die Newsstickzentrale zufällig gerade in der Gegend ist und das mitkriegt, wie Rafael da einbricht... grundsätzlich ist das natürlich eine spannende Idee, dass Gritta da plötzlich alles durcheinander bringt, aber es wirkt halt schon so ein bisschen konstruiert. Wäre vielleicht ein bisschen glaubwürdiger gewesen, wenn sie Rafael wegen des Vorfalls mit Lucci hätte besuchen wollen und ihn dabei in der Nähe seines Hauses im Anzug herumlaufen sieht, ihn dann verfolgt usw. Übrigens auch etwas leichtsinnig von Rafael, bei seiner Superheldentätigkeit keine Maske zu tragen... eigentlich müssten ihn da ja schon andere Leute tagsüber erkannt haben, oder? Macht jedenfalls nicht den Eindruck, als würde er besonders viel Wert auf Geheimhaltung seiner Identität legen. ;)
In dem Zusammenhang hab ich mich auch etwas gewundert, dass Rafael einfach so nach Hause geht und sich schlafen legt, nachdem seine Identität durch die Karmesinroten aufgedeckt wurde. Die wissen doch jetzt wo er wohnt, da könnte also jederzeit ein Trupp von denen seine Wohnung stürmen... an seiner Stelle hätte ich mich glaube ich eher bei Xerwas versteckt oder so. Aber gut, ganz so flott scheints bei den Karmesinroten dann ja auch wirklich nicht zu gehen, wenn die dann bloß den Duval vorbeischicken. Ich könnte mir auch irgendwie vorstellen, dass Lucci vielleicht nur geblufft hat und womöglich gar nicht richtig dazugehört, aber so richtig schlüssig käme mir das spontan jetzt auch nicht vor.Ich fand eine Maske überflüssig. Wenn du Leute rettest, die dich nicht kennen und dann dein Gesicht kurz sehen. Dann würden die dich doch nie im Leben mit hundertprozentiger Sicherheit auf der Straße wiedererkennen, oder? Das fand ich schon bei Phantomias immer dumm, dass dann nur weil er son kleines, Augenringmäskchen ablegt, plötzlich alle ihn erkennen, obwohl sie ihn auch mit hätten erkennen können.
Ne, das war mir zu dumm.

Und dass die Karmesinroten ihn hätten aufsuchen sollen... Warum denn? Auch die würden ihn doch wohl kaum aus den Tausenden von Stadtbewohnern wiedererkennen. Und Lucci weiß ja gar nicht, dass er der Einbrecher im Krankenhaus ist. Zumindest nicht sicher. Und Lucci müsste auch erstmal aus Gritta herauskriegen, wo er wohnt UND seine Vorgesetzten darüber informieren...
Duval steht am nächsten Morgen ja eigentlich nur auf der Matte, weil Rafael bei seinem Besuch wegen der allgemeinen Befragung nicht da war. Das ist ja der eigentliche Gag des Kapitels, dass man nicht weiß, ob er nur aus Routine da ist oder von Lucci geschickt worden ist.


Der Einbruch in die Zentrale an sich hat mir bisher aber wieder sehr gut gefallen, hier kommt dann ja auch der Magnet mal absolut nachvollziehbar und originell in Einsatz (hat mich so ein bisschen an die Magnete bei Worms erinnert, mit denen man Raketen ablenken kann :D). Und sogar Mö hat seinen mehr oder weniger großen Auftritt! Wenn Stone das wüsste!
Mö hat keinen Auftritt. Sein Name ist Moe.


Meintest du hier nicht eher "Parkhaus"? Nachher ist ja auch von einem Parkhaus die Rede... es kann natürlich auch Treppenhäuser in Parkhäusern geben, aber nachher haut Rafael mit dem Auto ja durch die gleiche Öffnung direkt mit dem Auto ab, da hatte ich nicht den Eindruck, dass noch ein Treppenhaus dazwischen liegt.
Stimmt. §kratz


Den gleichen Gedanken hatte ich etwas vorher auch schon. Da hat Rafael dem armen Hagen ja echt keinen Gefallen getan. :D
Hätt ja klappen können. :D


"verzweifelt" finde ich hier nicht so passend, es geht ja schließlich um eine Drohne, deren Gefühlswelt jetzt eher überschaubar sein dürfte. "unbeirrt" oder so würde da wohl besser passen.
Der Unterschied zwischen Lebewesen und Maschine ist in Vollzeitmann kleine denn je! $§p4


Rita lacht bestimmt auch über "Upps, die Pannenshow". :p
Ewek hat die Szene auch in der Luft zerrisen.
Ich hatte die vollkommen vergessen, find sie aber auch mehr als befremdlich.
Hey! Ich lache über "Upps, die Pannenshow"! :mad:


Ja wie, dann schadet es der Newsstickzentrale? Das ist aber doch eher ungünstig, wenn man die benutzen möchte, um die Wahrheit über die Karmesinroten zu verbeiten. :D
Aber ja, aber nein, aber doch. Der Computer sagt... ja.


Pippi Langstrumpf ist eine von den Bösen?! :eek:
Wenn mans mal abgleicht... stimmt. §ugly
Perona war aber definitiv nicht an sie angelehnt!


Ich ahne schon, welchen Smilie John damals in seinem Kommentar an dieser Stelle gepostet hat. :D
:D


"schlurren" ist so ein typisches MiMo-Wort. Find ich immer super, was du so an obskurem norddeutschem Slang mit einbringst. :D

Dabei tu ich das nicht mal absichtlich! Wenn ich solche Wörte verwende, dann bin ich mir nicht mal im Klaren darüber, dass das welche sind, die man nur im Norddeutschen verwendet. Die sind hier alltäglich! Die benutzt jeder!

Aber schön, wenns dir gefällt. :D

Wozu trägt Rafael eigentlich Minen mit sich rum, die niemanden ernsthaft verletzen? Ziemlich schlampige Arbeit von Professor Xardas, wenn du mich fragst! Wobei der Sprengstoff der Karmesinroten ja jetzt auch nicht grade die allergrößte Durchschlagskraft hat, wenn man bedenkt, wie locker Rafael Luccis Bomben weggesteckt hat. ;)
Das ist Nanotechnologie. Die kommt nun mal nicht an ihre großen Brüder ran. Aber Ewek hat ziemlich dasselbe gesagt. :D


:confused:

Fazit: Logik naja, Rest spieze!
Ja, ich muss wirklich immer mehr Zugeständnisse an die Kritiker von Vollzeitmann machen, da liegt wirklich einiges im Argen (am Anfang mehr als am Ende).
Ich freue mich, dass du dieses Mal am Ball bleibst, und finde, dass du eine Lesepause eingelegt hast, kurz bevor die Story noch mal einen Gang zulegt. :)
Danke auf jeden Fall fürs Lesen und Kommentieren! :gratz

John Irenicus
10.05.2013, 21:02
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"Halbzeitkatastrophe", Kapitel 5-5!

Fernab von norddeutschem Slang lässt MiMo "Sagitta die Mystische" auftreten, die gleich schon in den ersten Zeilen ein vielversprechender Charakter zu sein scheint! Ich hoffe ja jetzt schon, dass dies mit ihr kein One-Chapter-Stand wird! Da wird einem beim Lesen ganz Angst und Bange - eine Verrückte, wie sie im Buche steht! Meine absolute Lieblingsstelle ist da dann natürlich folgende:

Mit einer schwungvollen Bewegung zog sie einen Maiskolben aus ihren weiten Ärmeln.
Grandios. :D

Die ganze Szene ist wirklich äußerst kraftvoll... sowas mag ich ja ohnehin, weil es zwar schon recht verrückt, aber eben nicht zuuuu albern ist sondern tatsächlich ein bisschen furchteinflößend. Das Ende dieser wirklich stimmigen Szene passt da ebensogut:

Sagitta die Mystische blickte den Adjutanten wütend an, warf dann noch einmal Wulfgar einen verächtlichen Blick zu und fauchte: „Möge Adanos‘ Leiche euch auf den Kopf fallen!“ Plötzlich hatte sie sich umgewandt und war zwischen den Menschenmassen verschwunden.
Was ein Spruch! :D

Wirklich amüsant fand ich aber auch Wulfgars Umgang mit Sagitta! Und überhaupt, wie er da die Veranstaltung auflöst. Ziemlich cool sogar!

Lediglich eine Passage in dieser Szene fand ich nicht so gelngen:

Die Menschenmenge wandte die Köpfe, und die der neuen Stimme am nächsten stehenden, machten schleunigst Platz.
Finde ich nicht gut formuliert... "und die der neuen Stimme am nächsten stehenden"... das ist ein ganz schöner bzw. nichtschöner Verdreher! Ganz abgesehen davon, dass ich das zweite Komma für falsch halte.


„Der gute Andre ist ganz schön überarbeitet.“ Hagen und Rafael schlenderten, inzwischen außer Hörweite des Polizeireviers, einen Weg zwischen den vielen Zelten des Lagers entlang.
Hagen ist ein wahrer Beobachter des Offensichtlichen! :D

Der Dialog danach bzw. die folgenden Gedanken Rafaels sind dann unglaublich interessant und bereichern die Story meiner Meinung nach enorm! Die Charaktere aus Vollzeitmann und jetzt eben Halbzeitkatastrophe sind ja quasi rollenmäßige Archetypen (von denen z.B. Rafael der edle Held ist), die sich selten auch nur ansatzweise hinterfragen. Manchmal hat man sogar das Gefühl, die Personen dort spielten ein Theater, so stur sind sie in ihrem Verhalten, Superschurken und Superhelden gleichermaßen. Und jetzt, wo Rafael sich mal fragt, warum er sich eigentlich auf so ein Leben eingelassen hatte und nicht zur Polizei gegangen war, ist das quasi wie so ein Blick hinter die Kulissen. Wirklich ein ganz kleiner Moment, aber dafür umso spannender!


Kaum hatte er diese Idee gedacht, kam sie ihm lächerlich vor. So etwas wie die Karmesinroten gab es nur einmal.
Das ist einer dieser Gedanken, die man ihm in 10-20 Posts wahrscheinlich schön unter die Nase reiben kann. Aber wer weiß. :D


„Alwin hat ein halbes Dutzend seiner Hühner retten können. Und als ich ihn heute darum gebeten habe, hat er mir zwei Eier geschenkt“, erklärte sie.
Rafael runzelte die Stirn. „Einfach so?“
„Er meinte, es käme bestimmt früh genug eine Gelegenheit, sich zu revanchieren“, meinte sie achselzuckend.
Wäre deine Geschichte ein Porno, ich wüsste jetzt, wie sie an die... Eier gekommen ist. §list
Aber Schluss mit diesen schmutzigen Gedanken: Dafür ist die Szene viel zu schön. :)
Überhaupt hast du in der Geschichte viele schöne emotionale Momente drin, die meiner Meinung nach auch sehr glaubhaft gemacht sind. Gut so!

Der letzte Absatz ist dann auch wieder von eben solchen Emotionen geprägt. Als Vollzeitmannleser kann man Battys Gefühle besonders gut nachvollziehen: Man vermisst "die alten Zeiten" und man vermisst Lilly und Troy. Vor allem Lilly. §herz


Batty stand an Deck des Schiffes und ließ sich den Wind um die Nase wehen. Sie war allein auf dem Meer, der Autopilot fuhr. Der Wind stimmte sie wehmütig und das Gefühl der Einsamkeit nahm zu. Wäre Lilly hier, hätten ihre langen blonden Haare im Wind getanzt und sich um ihren Kopf geschlungen. Sie hätte sie sich lachend aus dem Gesicht gezogen und vermutlich irgendeinen bissigen Spruch gerissen. Doch sie war nicht da. Und Battys kurzen Haare wiegten sich höchstens ein wenig in der steifen Briese.
Ein eindrucksvolles Plädoyer für lange Haare bei Frauen!

Dass sie dann in so einer schwermütigen Stunde auch noch Zeuge eines weiteren Meteoritenhagels werden muss... oh je! Der Oberbegriff "Trümmer" passt auch wirklich sehr gut zu diesem Kapitel. Irgendwie liegt alles in Trümmern. Das stimmt mich auch schon ganz traurig...

... bevor das passiert, lobe ich aber schnell noch dieses Kapitel, mit dem du nochmal eins draufgesetzt hast. Klasse!
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MiMo
10.05.2013, 21:19
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"Halbzeitkatastrophe", Kapitel 5-5!

Fernab von norddeutschem Slang lässt MiMo "Sagitta die Mystische" auftreten, die gleich schon in den ersten Zeilen ein vielversprechender Charakter zu sein scheint! Ich hoffe ja jetzt schon, dass dies mit ihr kein One-Chapter-Stand wird! Da wird einem beim Lesen ganz Angst und Bange - eine Verrückte, wie sie im Buche steht! Meine absolute Lieblingsstelle ist da dann natürlich folgende:Gnaaah, sie wird wohl noch mal wieder auftauchen, aber eine große Rolle wird sie definitiv nicht spielen. Da nehme ich dir jetzt mal ganz offen alle Hoffnung.


Grandios. :D
Das ist dann wohl das "Landei-Motiv", dass sich passend zum "norddeutschen Slang" durch mein Werk zieht, wa? |-)

Die ganze Szene ist wirklich äußerst kraftvoll... sowas mag ich ja ohnehin, weil es zwar schon recht verrückt, aber eben nicht zuuuu albern ist sondern tatsächlich ein bisschen furchteinflößend. Das Ende dieser wirklich stimmigen Szene passt da ebensogut:

Was ein Spruch! :D

Wirklich amüsant fand ich aber auch Wulfgars Umgang mit Sagitta! Und überhaupt, wie er da die Veranstaltung auflöst. Ziemlich cool sogar!

Lediglich eine Passage in dieser Szene fand ich nicht so gelngen:

Finde ich nicht gut formuliert... "und die der neuen Stimme am nächsten stehenden"... das ist ein ganz schöner bzw. nichtschöner Verdreher! Ganz abgesehen davon, dass ich das zweite Komma für falsch halte.Joa, da werd ich wohl noch mal dran rumwerkeln.

Das war übrigens die Szene, die ursprünglich am Anfang des vierten Kapitels stand. Ich fand es aber merkwürdig diese Szene zu lesen, bevor man überhaupt ins Lager eingeführt wurde.



Hagen ist ein wahrer Beobachter des Offensichtlichen! :D
Als Szeneneinstieg find ich das gar nicht so schlecht. Da bin ich viel Schlechteres von mir gewohnt. ^2^
Aber mal ehrlich: Wie sollte er denn sonst ein Gespräch zu diesem Thema lostreten?

Der Dialog danach bzw. die folgenden Gedanken Rafaels sind dann unglaublich interessant und bereichern die Story meiner Meinung nach enorm! Die Charaktere aus Vollzeitmann und jetzt eben Halbzeitkatastrophe sind ja quasi rollenmäßige Archetypen (von denen z.B. Rafael der edle Held ist), die sich selten auch nur ansatzweise hinterfragen. Manchmal hat man sogar das Gefühl, die Personen dort spielten ein Theater, so stur sind sie in ihrem Verhalten, Superschurken und Superhelden gleichermaßen. Und jetzt, wo Rafael sich mal fragt, warum er sich eigentlich auf so ein Leben eingelassen hatte und nicht zur Polizei gegangen war, ist das quasi wie so ein Blick hinter die Kulissen. Wirklich ein ganz kleiner Moment, aber dafür umso spannender!
Oha, damit hätte ich ja gar nicht gerechnet. Dieser kleine, dümpelige Einschub...
Ich war übrigens selbst ganz überrascht, als ich den gelesen habe, weil doch Laido mir gerade erst wieder gesagt hat, dass ich das hätte einbringen sollen. Ich hab dieses Stück Text aber definitiv schon 2012 geschrieben! :D


Das ist einer dieser Gedanken, die man ihm in 10-20 Posts wahrscheinlich schön unter die Nase reiben kann. Aber wer weiß. :D
Wir werden sehen. $§p4


Wäre deine Geschichte ein Porno, ich wüsste jetzt, wie sie an die... Eier gekommen ist. §listIch hab mit diesem Kommentar gerechnet. :gratz

Aber Schluss mit diesen schmutzigen Gedanken: Dafür ist die Szene viel zu schön. :)
Überhaupt hast du in der Geschichte viele schöne emotionale Momente drin, die meiner Meinung nach auch sehr glaubhaft gemacht sind. Gut so!Ich steh ja auch einfach auf guten Kitsch, das kann ich nicht bestreiten. :)


Der letzte Absatz ist dann auch wieder von eben solchen Emotionen geprägt. Als Vollzeitmannleser kann man Battys Gefühle besonders gut nachvollziehen: Man vermisst "die alten Zeiten" und man vermisst Lilly und Troy. Vor allem Lilly. §herz
Wie hab ich die obligatorische "Lilly §herz"-Stelle in deinen Kommentaren vermisst! §herz


Ein eindrucksvolles Plädoyer für lange Haare bei Frauen!

Dass sie dann in so einer schwermütigen Stunde auch noch Zeuge eines weiteren Meteoritenhagels werden muss... oh je! Der Oberbegriff "Trümmer" passt auch wirklich sehr gut zu diesem Kapitel. Irgendwie liegt alles in Trümmern. Das stimmt mich auch schon ganz traurig...
Ich find auch, dass "Trümmer" das Ganze einfach wunderbar zusammenfasst, sowohl im wahrsten Sinne des Wortes als auch metaphorisch.

... bevor das passiert, lobe ich aber schnell noch dieses Kapitel, mit dem du nochmal eins draufgesetzt hast. Klasse!
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Es rührt mich beinahe, dass dir Halbzeitkatastrophe bisher über große Strecken so gut zu gefallen scheint. So viele Zweifel wie ich damit schon hatte... aber noch bin ich nicht über den Berg!
Da muss ich dir einfach dankbar fürs Lesen, Kommentieren und Loben sein. |-)
Und ich bin wirklich wirklich ganz wirklich gespannt, wie dir das Kapitel morgen gefällt.

Laidoridas
10.05.2013, 22:24
Ich glaube nicht. §ugly
Naja, bisher schon. Dass da demnächst noch einiges mehr kapott geht, da rechne ich natürlich auch mit. :D


Das finde ich aber tatsächlich mal nicht unlogisch. Der kleine Würfel soll ein Auto anziehen? Und mit welcher Kraft wird er an seinem Platz gehalten? Wenn zwei Dinge sich magnetisch anziehen, dann wandert doch immer das Leichtere zu dem Schwerereren. Und ob es nun glaubhaft gewirkt hätte, wenn der ein ganzes Auto am Wegfahren hindert...
Ich dachte, es ist ein Superhochleistungsmagnet? Der sollte doch laut Xerwas sogar dafür sorgen, dass sich der Roboter um ihn herumknüllt. Und die Drohne, die Minen usw. werden ja auch alle von ihm angezogen. Klar, die sind kleiner, aber die Entfernung ist da viel größer und zumindest ein bisschen was müsste man da auch beim Auto merken, finde ich.


Ich fand eine Maske überflüssig. Wenn du Leute rettest, die dich nicht kennen und dann dein Gesicht kurz sehen. Dann würden die dich doch nie im Leben mit hundertprozentiger Sicherheit auf der Straße wiedererkennen, oder? Das fand ich schon bei Phantomias immer dumm, dass dann nur weil er son kleines, Augenringmäskchen ablegt, plötzlich alle ihn erkennen, obwohl sie ihn auch mit hätten erkennen können.
Ne, das war mir zu dumm.
Klar sind diese üblichen Schmalspurmasken (oder noch besser, die normale Brille bei Clark Kent :D) ziemlich lächerlich, aber überhaupt keine Maske zu tragen kann da ja auch keine Lösung sein. Könnte ja auch mal einer ein Foto machen oder so... man sieht jetzt ja an Gritta, wie schnell es dann gehen kann. Das ist jetzt aber auch kein besonders dramatischer Kritikpunkt, ist mir halt nur so aufgefallen.


Und dass die Karmesinroten ihn hätten aufsuchen sollen... Warum denn? Auch die würden ihn doch wohl kaum aus den Tausenden von Stadtbewohnern wiedererkennen. Und Lucci weiß ja gar nicht, dass er der Einbrecher im Krankenhaus ist. Zumindest nicht sicher. Und Lucci müsste auch erstmal aus Gritta herauskriegen, wo er wohnt UND seine Vorgesetzten darüber informieren...
Naja, er erkennt aber doch die Pistole wieder. Und ist doch eigentlich auch ganz egal, ob Rafael jetzt der aus dem Krankenhaus ist, Lucci will ihn ja so oder so ins Gefängnis stecken. Den Wohnort aus Gritta rauszukriegen sollte nun wirklich nicht das Problem sein. Seltsam fand ich aber in erster Linie, dass Rafael damit halt irgendwie in dem Moment gar nicht mehr zu rechnen scheint, obwohl er sich vorher ja bewusst wird, dass seine Identität aufgeflogen ist, wenn Lucci davonkommt.

Ronsen
11.05.2013, 01:00
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Ronsen bleibt bei "Lagerkoller" dran, das ist lobenswert und macht mich auch ein kleines bisschen glücklich!
Das freut mich :)

Noch glücklicher macht mich dann auch direkt der Einstieg in den neuen Abschnitt. Nicht nur, weil du mit den "Fleischasseln" ein ulkiges Pendant zu den Fleischwanzen einführst, sondern generell weil mir das gut gefällt, wie du mit der Tierwelt mal so einen ganz anderen Aspekt beschreibst. Das dient der Vollständigkeit der Geschichte, und auch bei mir bemerke ich immer, wie ich zu vieles beim Beschreiben und Erzählen außen vor lasse: Gerüche, Geräusche, Tiere, Insekten, Wind, zu enge Stiefel... so viel, was abseits der eigentlichen Handlung liegt, aber eben dennoch untrennbar zum Geschehen gehört. Du hingegen nutzt es sehr schön für einen Szeneneinstieg. Gut gemacht! :)
Ich denke mir auch immer, dass es mir daran noch mangelt. Andererseits muss mein Öko-Studium ja doch irgendwas bringen...

Dann führst du intelligent einen "neuen" Charakter ein, auf den sich der Leserhass richten kann: Baloro! :mad:
Wobei ich die Quest damals mit ihm ja ganz spaßig fand. Ein Arsch ist er aber trotzdem, und so oder so gar noch schlimmer kommt er dann auch hier in dieser Szene rüber. Feine Sache. :D
Ja, ich habe mit mir gerungen, ob er noch kommt oder nicht, aber ich dachte mir dann doch gedacht, dass es sinnvoll und nützlich ist, mehr als eine Gegenpartei zu haben. Ein Geflecht aus Neidern, Rivalen, Rangunterschiedlichen,...

Was ich natürlich als Drogenkritiker auch gut finde: Wieder ist es das Verlangen nach Sumpfkraut, welches Senyan in eine Situation höchster Erpressbarkeit bringt. Auf der anderen Seite macht sich Baloro selbst aber auch verwundbar. Mit den Drogen kommen eben nur die Probleme, und zwar für alle Beteiligten! §lehrer
Die Zweiseitigkeit des Problems hast du sehr richtig erkannt.


Uaaaaaaaaaaaaah... :igitt: :D
^^


Das mit dem Lichtzauber ist echt ulkig. :D
Ja irgendwie den Bogen von Moderne auf Gothic ziehen. Ich habe ja selbst keine große Ahnung, wie die das früher wirklich gemacht haben...

Der Besuch im Zelt ist jedenfalls recht kurz, und alle schlimmen Befürchtungen die Senyan und auch man selbst hatte, haben sich nicht bewahrheitet: Kein Drogentest, wirklich nur rein gesundheitliche Vorsorge. Oder wird Riordian hinter Senyans Rücken Bericht erstatten? Wer weiß das schon! :scared:
Die Szene hätte ich auch trennen können, aber den Rahmen mit dem Raben wollte ich beibehalten. Und da die Zeltgeschichte nicht weiter relevant ist, habe ich da halt abgekürzt, hätte vermutlich noch mehr Potential gehabt...

Du schließt den Abschnitt gelungen mit dem Tod des Raben ab - fast schon sinnbildlich mit den vorerst gestorbenen Befürchtungen Senyans - und gibst der Szene so einen guten Rahmen. Da passt eigentlich alles. Hast du gut hinbekommen!

Nur einen Fehler konnte ich entdecken:

Wobei ich diesen Satz aber auch generell nicht verstehe... wen oder was haben die Minenhelden... achsooooo! Ja, jetzt beim nochmaligen Lesen macht's klick: Die Minecrawlerangriffe brachten Helden hervor! Ich find den Satz dahingehend aber nicht gut formuliert, die "etlichen Geschichten" die dazwischengeschoben sind, verwirren irgendwie...
Das mag sein, dann versuche ich, das anzupassen
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Danke wie immer. Ich möchte noch einmal betonen, wie sehr mir die Gewissheit, dass einer mit liest, beim Weiterschreiben hilft. :)
Da antworte ich auch gerne noch nachts um 2 nach einem langen Spieleabend drauf^^

MiMo
11.05.2013, 10:28
Fahnenflucht
von lunovis
Post 34

Die Schiffsschrauben wirbelten durch das Wasser wie ein Schneebesen durch Eiweiß. Die weiße Gischt verteilte sich jedoch zu schnell, sie konnte nicht fest werden.Nach dem ersten Satz war ich schwer am Überlegen, ob ich diesen Vergleich gutheißen sollte. Er erscheint mir doch ein bisschen weit hergeholt. Und nach dem zweiten Satz musste ich dann erst recht lachen. Die Idee, dass Gischt steif wird allein ist schon so abstrus; diese Alibi-Begründung, dass sie nicht steif wird, weil sie sich zu schnell verteilt, setzt dem ganzen dann aber die Krone auf. Gischt würde doch nicht mal steif, wenn sie nicht entweichen könnte, oder irre ich mich da?
Ich komm mir ja fast vor wie John, wenn ich gleich auf der ersten Zeile so rumhacke, aber die hat mir nicht gefallen. :D

Nichtsdestotrotz weiß deine Art zu erzählen mal wieder zu überzeugen. Inhaltlich mag das Kapitel ziemlich langweilig (und kurz) sein, aber solange es sich schön lesen lässt, ist das ja erst mal egal.
Ich muss jedoch sagen, dass mich dieses graue Wetter, auf das die ganze Zeit beharrlich eingegangen wird, nicht gerade gefesselt hat. Jaris zukünftige Rolle ist noch genauso unklar wie der Beschluss, den Joffrey am Ende des Posts für sich gefasst hat. Allgemein will dieser Post wohl eher neue Wege ebnen, einen neuen Abschnitt einleiten als wirklich zu fesseln. Es verhält sich mysteriös und wirft auch mal wieder die Frage auf, ob Joffrey nun mit der Kommission zusammen arbeiten wird oder nicht. Und was er nun überhaupt vorhat.
Doch egal was es ist, Jari wirst du nicht umsonst eingeführt haben. Einschätzen kann man ihn aber noch nicht richtig. Er könnte genauso gut ein Handlanger Ingos sein, der von der Kommission auf Joffrey angesetzt wurde. Schließlich hat er den einfach mal so an der Reling zugequatscht, misstrauisch kann man da schon werden, finde ich. :D
Was er erzählt, war dann aber doch das interessanteste an dem Kapitel. Ein Zusammenhang zwischen Temperatur, Entropie, Magie. Das finde ich spannend. Aber wenn Magie die Temperatur und damit auch die Entropie senkt, was ist dann mit Feuerbälle? Die dürften doch eine starke Entropiezunahme darstellen. Aber das ist nur ein kleiner Gedanke, der mir dazu kam. Einen Widerspruch stellt es ja noch nicht richtig dar, schließlich sind bisher nur Thesen formuliert worden.
Du siehst, ich versinke mal wieder in deiner wissenschaftlichen Betrachtungsweise der Magie. Das ist spannend und interessant. :D

Fazit:
Du solltest definitiv regelmäßiger weiter schreiben/posten. Dieses Mal fiel es mir ungewöhnlich schwer zurück in die Story zu finden, was aber auch an der Qualität der ersten Zeilen liegen könnte. Aber je weiter man im Post voranschreitet, desto eher befinden sich die Beschreibungen wieder auf gewohntem Niveau. Joffrey ist mit seiner ewigen Melancholie nicht übermäßig interessant, Jari weiß meine Aufmerksamkeit aber zu wecken.
Und unterm Strich bleibt wieder ein schöner - wenn auch nicht rekordverdächtiger - Fahnenfluchtabschnitt. :)

Und nun bin ich gespannt, was John da so zu gesagt hat.


Ein Fehlerchen:

Joffrey stand am Heck des Fährschiffes, das den Weg von Khorinis zum Festland auf den langsamsten möglichen Weg zurücklegte.Dort müsste es "dem" heißen, wenn ich nicht irre.



Edit:

Jari Wildfrey (So normale Namen wie Peter, Heinz, Tobias, Markus, Torben, Alexander; oder als Nachnamen Strangmann, Reuter, Müller, Schulte, Schröder, Klein etc. existieren in deinen Storys wohl schlichtweg nicht ) hat jedenfalls einen ziemlich coolen Auftritt. Genau das hab ich mir bei dem Namen auch gedacht! :D

Und... hey! :eek:

John Irenicus
11.05.2013, 14:39
Und... hey! :eek:

Was denn? :dnuhr:



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JüdeXens "Der Junge aus Silden" sollte so langsam aber sicher die 2. Threadseite erreichen! Nicht nur, weil so langsam die Grafiken am Rande kaputt gehen (http://upload.worldofplayers.de/files9/sild.png), sondern auch, weil es die Geschichte längst verdient hat, so geadelt zu werden. :)


Ein Herrscher hatte in solch einem Fall die Verpflichtung, mit seinen Soldaten für die Sicherheit der Siedlungen und der Reiserouten zu sorgen. Und wo immer es möglich war, hatte er die Verpflichtung, Jagd auf dieses Volk von Unmenschen zu machen. Sollte man es den Nomaden doch auf gleiche Weise heimzahlen: Sollte man sie doch alle erschlagen oder versklaven. Doch nichts dergleichen. Stattdessen verhandelte der Sultan mit ihnen. Sie waren Vagabunden, die sich dem Leben in den Städten verweigerten und lieber umherzogen, sie beugten sich keinem Herrn und keinem Gesetz. Warum also sollte man sie wie Gleiche und wie Mitglieder der Gesellschaft behandeln?
Da spricht aus Will die jugendliche Wut, die so manchem nie abhanden kommt! Man kann ihn aber auch gut verstehen: Es kommt einem schon spanisch vor, wenn man sich selbst immer korrekt verhält und nichts dafür bekommt, (vermeintliche) Vagabunden aber (vermeintliche) Sonderbehandungen bekommen!


Man musste Probleme bei der Wurzel packen!
Oder ausländisch gesprochen: Man muss radikal sein! Genaus kommt Will nämlich daher, wie gesagt, diese jugendliche Wut, die ihm aber auch wirklich gut zu Gesicht steht und zu seiner bisherigen Entwicklung passt. Doch er sollte bedenken: Wäre seine fast schon vergessene Liebschaft aus seinem ruhigen Heimatdort damit wohl einverstanden?

Wie auch immer, die Früchte dieser jugendlichen Wut können dann direkt im Saal des Sultans geerntet werden. Ich musste ja schon den Atem anhalten, als Will einfach so in die Audienz hineinplatzte, aber als er dann noch anfing herumzuschreien und er schließlich derart elektrisiert war (hast du übrigens schön weiter gesteigert, da ahnte man schon, was kommt), dass ihm ein Blitz entfährt: Wow! Das hat mich ganz schön gefesselt und fand ich auch ziemlich mutig von ihm - gleichzeitig aber auch ganz schön wahnsinnig. :D

Wäre Scheherazade nicht gewesen, wäre Will schon längst tot. Das macht ihn aber auch ganz schön abhängig von der Frau. Und so ganz geheuer ist mir ihr Verhalten ja nunmal immer noch nicht. Ganz abgesehen davon: Ob dass das Verhältnis zwischen Will und Arif nun wirklich verbessert? Ich glaube fast, nicht. :D

Was mir am Kapitel auch gut gefallen hat, ist, wie Bayezid mal wieder als totaler Spielball seiner Berater dasteht. Er ist so beeinflussbar! Und gleichzeitig selbst in den absurdesten Momenten von sich überzeugt. Daher ist folgende Stelle...

Deine Strafe sollen lediglich einhundert Stockhiebe sein. Niemand kann sagen, Bayezid sei kein sanftmütiger Herr.“
...ein wirklich guter Schlusspunkt für dieses Kapitel. :D
Hundert Stockhiebe sind garantiert eine wahre Tortur... ich hoffe mal, Will rastet dabei nicht wieder aus. Das könnte ja gut sein, dass er da die Kontrolle verliert, wenn man ihn so reizt - ähnlich wie der Hulk, nur eben mit Magie ;)

Zu guter letzt bleibt bei mir nur die Frage, worauf sich diese "Bittere Erkenntnis" denn bezieht, die im Kapiteltitel erwähnt wird... darüber muss ich wohl nochmal nachdenken. Bis ich zu einer Lösung gekommen bin, ist dann hoffentlich auch das nächste Kapitel schon da. ;)
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Jünger des Xardas
11.05.2013, 15:35
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JüdeXens "Der Junge aus Silden" sollte so langsam aber sicher die 2. Threadseite erreichen! Nicht nur, weil so langsam die Grafiken am Rande kaputt gehen (http://upload.worldofplayers.de/files9/sild.png) Das ist mir beim Posten auch aufgefallen :D, sondern auch, weil es die Geschichte längst verdient hat, so geadelt zu werden. :)


Da spricht aus Will die jugendliche Wut, die so manchem nie abhanden kommt! Man kann ihn aber auch gut verstehen: Es kommt einem schon spanisch vor, wenn man sich selbst immer korrekt verhält und nichts dafür bekommt, (vermeintliche) Vagabunden aber (vermeintliche) Sonderbehandungen bekommen! Genau! Da muss man hart durchgreifen $§p4


Oder ausländisch gesprochen: Man muss radikal sein! Genaus kommt Will nämlich daher, wie gesagt, diese jugendliche Wut, die ihm aber auch wirklich gut zu Gesicht steht und zu seiner bisherigen Entwicklung passt. Das höre ich gerne. Ich hatte leichte Bedenken, ob das auch so rüberkommt, wie ich wollte. Doch er sollte bedenken: Wäre seine fast schon vergessene Liebschaft aus seinem ruhigen Heimatdort damit wohl einverstanden? Wohl nicht. Aber du sprichst es ja selbst an: Fast vergessen... (Schön übrigens, dass du sie nicht vergessen hast. Der Leser sollte das nämlich noch im Kopf behalten.)

Wie auch immer, die Früchte dieser jugendlichen Wut können dann direkt im Saal des Sultans geerntet werden. Ich musste ja schon den Atem anhalten, als Will einfach so in die Audienz hineinplatzte, aber als er dann noch anfing herumzuschreien und er schließlich derart elektrisiert war (hast du übrigens schön weiter gesteigert, da ahnte man schon, was kommt), dass ihm ein Blitz entfährt: Wow! Das hat mich ganz schön gefesselt und fand ich auch ziemlich mutig von ihm - gleichzeitig aber auch ganz schön wahnsinnig. :D Ja, wahnsinnig trifft es wohl schon eher :D Will hat das Ganze und die möglichen Folgen ja gar nicht genug durchdacht, als dass das wirklich mutig gewesen wäre.

Wäre Scheherazade nicht gewesen, wäre Will schon längst tot. Das macht ihn aber auch ganz schön abhängig von der Frau. Und so ganz geheuer ist mir ihr Verhalten ja nunmal immer noch nicht. Ganz abgesehen davon: Ob dass das Verhältnis zwischen Will und Arif nun wirklich verbessert? Ich glaube fast, nicht. :D Ich glaube fast, da liegst du richtig :D

Was mir am Kapitel auch gut gefallen hat, ist, wie Bayezid mal wieder als totaler Spielball seiner Berater dasteht. Er ist so beeinflussbar! Und gleichzeitig selbst in den absurdesten Momenten von sich überzeugt. Daher ist folgende Stelle...

...ein wirklich guter Schlusspunkt für dieses Kapitel. :D Oh ja, Bayezid macht mir beim Schreiben auch großen Spaß! :D
Hundert Stockhiebe sind garantiert eine wahre Tortur... Das denke ich mir. Ausprobiert habe ich's nicht. Aber ich hoffe einfach, es ist eine halbwegs realistische Zahl. Es sollte schon einiges sein, immerhin ist das kein Kavaliersdelikt. ich hoffe mal, Will rastet dabei nicht wieder aus. Das könnte ja gut sein, dass er da die Kontrolle verliert, wenn man ihn so reizt - ähnlich wie der Hulk, nur eben mit Magie ;) Wäre eine Möglichkeit. Aber das passiert ja eher bei starken Gefühlsausbrüchen. Rein physischer Schmerz hat keinen solchen Effekt auf Will (der könnte natürlich Gefühlsausbrüche mit sich bringen).

Zu guter letzt bleibt bei mir nur die Frage, worauf sich diese "Bittere Erkenntnis" denn bezieht, die im Kapiteltitel erwähnt wird... darüber muss ich wohl nochmal nachdenken. Bis ich zu einer Lösung gekommen bin, ist dann hoffentlich auch das nächste Kapitel schon da. ;) Ich will mir zwar dieses Mal mit der Fortsetzung nicht solche Zeit lassen, wie beim letzten Kapitel, aber ich fürchte, wenn du tatsächlich so lange brauchst, wird das nicht an meiner Schreibgeschwindigkeit liegen :p Es wird auf jeden Fall am Anfang des nächsten Kapitels noch mal deutlicher. Wobei ich eigentlich dachte, dass es jetzt schon klar wäre... (sonst hätte ich das Kapitel auch nicht so genannt)
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Vielen Dank für den netten Kommentar :gratz Ich war mit dem Kapitel ja leicht unzufrieden und hatte Sorge, dass das alles etwas schnell geht. Freut mich also, wenn es bei dir nicht diesen EIndruck erweckt hat.
Ich bin allerdings leicht überrascht, dass du den Gastauftritt in diesem Kapitel mit keinem Wort erwähnt hast!

John Irenicus
11.05.2013, 17:04
Wohl nicht. Aber du sprichst es ja selbst an: Fast vergessen... (Schön übrigens, dass du sie nicht vergessen hast. Der Leser sollte das nämlich noch im Kopf behalten.)
Den Namen habe ich jedenfalls leider schon vergessen. :(


Ich bin allerdings leicht überrascht, dass du den Gastauftritt in diesem Kapitel mit keinem Wort erwähnt hast!
Gastauftritt? Meinst du Vatras? Joa, der ist halt einfach da, aber viel macht er ja nicht. :D



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Ich hatte mich nach MiMos Andeutung schon gefragt, wie das nächste Kapitel von "Halbzeitkatastrophe" wohl aussehen wird - jetzt weiß ich es. Kam schon überraschend! Vor allem aber finde ich "Schreie der Vergangenheit I" nun doch einen wenig zu dramatischen Titel, auch wenn diese Grußkarte jetzt nicht ganz ohne ist. Aber trotzdem... :p

Ich frage mich natürlich, wer N. ist. Ist es Nagur? Jedenfalls ziemlich dreist, so eine Grußkarte zu schicken! Zum Glück ist sie dann ins Meer geplatscht, doch die Gefahr, die sich aus diesen Worten ergibt, versinkt wohl nicht so einfach im Ozean. Oh je! :scared:

Wie auch immer, viel mehr "wichtiges" passiert ja nicht, außer dass du als alter Sexist Rita ganz klischeemäßig die ganze Zeit heulen lässt. Das Rahmenwerk hat mir aber trotzdem gut gefallen.


Hätte ihm damals jemand gesagt, dass die sprunghafte, partygeile Gritta diesen Mann eines Tages heiraten würde, hätte er ihn böse verspottet.
Wobei ich hier das Wort "partygeil"... naja. Erstens kam mir Gritta nie so partygeil vor (Da denk ich ja eher an so Bitches! Und nicht an Gritten, äh, Grittas!), zweitens ist das auch auch eher ein Wort, was ich in einem Atzen-Songtext verorten würde, nicht aber in dieser Story. Es klingt ja schon fast böse... und das würde ich Rafael in so einer Situation eher nicht zutrauen.


Dabei hatten sie noch ziemliches Glück. In der Adanoskirche mussten die Trauzeugen sogar mit nach vorne an den Altar!
Das ist ein schönes Detail, wie sich da die Kirchen unterscheiden. Gut gemacht. :)


„Mann, du kennst doch Gritta!“, brauste Rita auf. „Die lädt doch jeden ein, den sie auch nur im entferntesten kennt, nur damit sie eine riesige Party hat!“
Und Vatras geht natürlich hin. :D


Ich frage mich dann mal, was der nächste Schrei der Vergangenheit sein wird und wann er kommt. Das wird vermutlich noch ein wenig dauern, ist aber erzähltechnisch wohl keine schlechte Idee, um das aktuelle Geschehen um die Meteoritien so ganz mosaikmäßig Stück für Stück aufzuklären...

Insgesamt kein überragendes Kapitel, aber auch kein schlechtes. Noch weiß man da nicht so ganz, was man damit anfangen soll, außer eben, dass von den Karmesinroten doch noch etwas übrig zu sein scheint. Fehler habe ich keine entdeckt! :gratz
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MiMo
11.05.2013, 17:43
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Ich hatte mich nach MiMos Andeutung schon gefragt, wie das nächste Kapitel von "Halbzeitkatastrophe" wohl aussehen wird - jetzt weiß ich es. Kam schon überraschend! Vor allem aber finde ich "Schreie der Vergangenheit I" nun doch einen wenig zu dramatischen Titel, auch wenn diese Grußkarte jetzt nicht ganz ohne ist. Aber trotzdem... :pIch hoffe, dass der Titel am Ende durch das Gesamtwerk gerechtfertigt sein wird. Dies hier war aber tatsächlich ein eher mysteriöser als tragischer Rückblick...


Ich frage mich natürlich, wer N. ist. Ist es Nagur? Jedenfalls ziemlich dreist, so eine Grußkarte zu schicken! Zum Glück ist sie dann ins Meer geplatscht, doch die Gefahr, die sich aus diesen Worten ergibt, versinkt wohl nicht so einfach im Ozean. Oh je! :scared:
Du sagst das so, als wär die zufällig da gelandet. Ich wollte aber schon, dass der Leser kombiniert, dass Lucci die da rein geworfen hat... §kratz

Wie auch immer, viel mehr "wichtiges" passiert ja nicht, außer dass du als alter Sexist Rita ganz klischeemäßig die ganze Zeit heulen lässt. Das Rahmenwerk hat mir aber trotzdem gut gefallen.Oh, du wirst schon sehen. :p



Wobei ich hier das Wort "partygeil"... naja. Erstens kam mir Gritta nie so partygeil vor (Da denk ich ja eher an so Bitches! Und nicht an Gritten, äh, Grittas!), zweitens ist das auch auch eher ein Wort, was ich in einem Atzen-Songtext verorten würde, nicht aber in dieser Story. Es klingt ja schon fast böse... und das würde ich Rafael in so einer Situation eher nicht zutrauen.Gritta sollte ja eigentlich immer als genau so eine Bitch rüberkommen, aber dafür war sie dann irgendwie zu schnell vergeben. Aber ich kann verstehen, was du gegen das Wort hast...



Das ist ein schönes Detail, wie sich da die Kirchen unterscheiden. Gut gemacht. :)
Ich war kurz davor das zu löschen, weil ich Angst hatte, die Szene damit zu überfrachten. Aber dadurch wär dann der ganze Absatz ins Nirvana verschwunden und eine doofe Lücke geblieben, weshalb ichs einfach drin gelassen habe. Scheint eine gute Wendung gewesen zu sein. :D


Und Vatras geht natürlich hin. :D
Äh... offensichtlich! :D
Er bleibt sogar ganz hardcore bis 4Uhr morgens... §list


Ich frage mich dann mal, was der nächste Schrei der Vergangenheit sein wird und wann er kommt. Das wird vermutlich noch ein wenig dauern, ist aber erzähltechnisch wohl keine schlechte Idee, um das aktuelle Geschehen um die Meteoritien so ganz mosaikmäßig Stück für Stück aufzuklären...
Das Konzept scheint jedenfalls richtig rübergekommen zu sein. :D

Insgesamt kein überragendes Kapitel, aber auch kein schlechtes. Noch weiß man da nicht so ganz, was man damit anfangen soll, außer eben, dass von den Karmesinroten doch noch etwas übrig zu sein scheint. Fehler habe ich keine entdeckt! :gratz
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Um dieses Kapitel fertig zu schreiben hab ich damals ein Mal Sport geschwänzt... falls du dich da auch noch dran erinnerst. :D

Danke für die warmen Worte! :gratz
Der nächste Post wird aber wohl noch dauern.

Jünger des Xardas
11.05.2013, 17:54
Den Namen habe ich jedenfalls leider schon vergessen. :(Marie. Aber tröste dich, ich habe auch schon mal nachgeschaut, ob es jetzt Marie oder Maria war.


Gastauftritt? Meinst du Vatras? Joa, der ist halt einfach da, aber viel macht er ja nicht. :D


Darum ja auch Gastauftritt :p
Nein, hast schon Recht, wirklich was zu sagen gibt es dazu ja wirklich nicht. Ich hatte mich nur gefragt, ob ich den Namen nicht ZU beiläufig eingebracht habe, aber das war offenbar nicht der Fall.

John Irenicus
11.05.2013, 18:11
Du sagst das so, als wär die zufällig da gelandet. Ich wollte aber schon, dass der Leser kombiniert, dass Lucci die da rein geworfen hat... §kratz
Nene, das hab ich auch schon so verstanden. Da war mein Kommentar an der Stelle wohl zu umständlich formuliert. Schon klar, dass die Grußkarte da nicht einfach so reingeflatter ist, sondern dass Lucci dieses Angebot damit abgelehnt hat (hoffentlich - und hoffentlich endgültig!). Aber die Gefahr ergibt sich ja trotzdem daraus, dass es jemanden gibt, der so ein Angebot stellt...


Er bleibt sogar ganz hardcore bis 4Uhr morgens... §list
Da bewahrheitet es sich mal wieder: Je oller, desto doller. :o


Um dieses Kapitel fertig zu schreiben hab ich damals ein Mal Sport geschwänzt... falls du dich da auch noch dran erinnerst. :D
Ich glaube schon... ich hatte mich vehement dafür ausgesprochen dass du Sport schwänzt, ne? Oder es zumindest im Nachhinein gutgeheißen. :D



Marie. Aber tröste dich, ich habe auch schon mal nachgeschaut, ob es jetzt Marie oder Maria war.
Ist ja nun auch ein ziemlicher Standardname. :p



Darum ja auch Gastauftritt :p
Nein, hast schon Recht, wirklich was zu sagen gibt es dazu ja wirklich nicht. Ich hatte mich nur gefragt, ob ich den Namen nicht ZU beiläufig eingebracht habe, aber das war offenbar nicht der Fall.
Nee also "beiläufig" kann man das ja nicht nennen, wenn der Name gerade im Moment des "Angriffs" gerufen wird. :D

John Irenicus
11.05.2013, 22:24
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Orki, zum neuen "Gleichgewicht"-Kapitel kann ich eigentlich nicht viel sagen, denn es passiert nicht viel. Stattdessen gibt es einfach eine Gefühlsbeschreibung Wulfgars, die allerdings so gut gelungen ist, dass man seine Niedergeschlagenheit wirklich nachfühlen kann. Er und die Miliz sind offenbar ein absolutes Auslaufmodell. Das ist schade, aber wohl der Lauf der Zeit, weshalb jammern nichts bringt! Am Ende sieht Wulfgar das ja offenbar selbst ein... ich bin jedenfalls mal mehr als gespannt, was er vor hat. Als Statthalter oder Bürgermeister zu kandidieren wohl eher nicht... oder? :D
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John Irenicus
12.05.2013, 12:01
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MiMo reitet weiter auf der neuen Story-Forum-Aktivitätswelle, die er selbst ja auch irgendwo ausgelöst hat. Damit ich dann auch gleich etwas zum Titel des neuen Kapitels von "Die Herrschaft von König Rhobar III." gesagt habe: Klingt nach einem Killerpilze-Songtitel. :p


Dies hatte er Frithjof auch mitgeteilt, doch seit sie die Kuppe des Passes erreicht hatten, war das Thema Höhle gestrichen als hätte der scharfe Wind es mit sich genommen.
Ich finde das Bild schief. Entweder gestrichen oder der Wind hat es mit sich genommen, aber beides vermischt klingt irgendwie... naja.


„Wir waren uns einig, dass es keinen Sinn macht die Orks in Nordmar zu bekämpfen, solange sie noch das Mittelland beherrschen“, erinnerte Lee ihn erbarmungslos. Seine Stimme war trotz des Lärms der Natur gut zu vernehmen. Er war es gewohnt Befehle in den unmöglichsten und lautesten Situationen zu erteilen.
Das hingegen ist eine gute Beschreibung, ein tolles Detail, welches nicht nur so Standardkram ist sondern besonders, sodass man sich auch wirklich in die Szene hineinversetzen kann. Das finde ich immer am besten, wenn nicht viel drumherum gefaselt wird, sondern eben das Merkmal herausgestellt wird, welches die Szene auch wirklich charakterisiert: Das ist hier eben Lees durchsetzungsfähige Stimme. Gut gemacht!


Sobald es um Orks ging, wurden aus den ehrenvollen, gläubigen Kriegern des Feuerclans blutrünstige Barbaren ohne Sinn und Verstand.
Was ganz bestimmt noch zu einem großen Problem wird. §gnah


Frithjof seufzte schwer. Immerhin ein Zeichen dafür, dass er Lee verstanden hatte. „Als Anführer dieses Kriegszuges muss ich auch für die Motivation meiner Männer sorgen!“, rief er gegen ein erneutes Anschwellen des Windes an und wandte sich von Lee ab. Diesem wurde bewusst, dass er seine Nase nicht mehr spürte. Frithjof schrie etwas gegen den Wind, das die anderen Nordmarer nur noch mehr anspornte. Lee schüttelte stumm mit dem Kopf und versuchte mit seinen Handschuhen seine Nase wieder aufzuwärmen.
Hier wieder ein gutes Beispiel für eine treffende Beschreibung: Durch dieses kleine, aber eben besondere Detail kann man sich den kalten Wind schon viel besser vorstellen!


Lee spürte ängstliche Blicke in seine Richtung wandern. Er funkelte ergrimmt zurück. Er musste an Kalan denken, der als erster die Idee laut ausgesprochen hatte, das Lager anzugreifen, und oben bei dem Gepäck zurückgeblieben war.
Ja, also Lees Groll kann ich spätestens hier echt voll und ganz verstehen.


„Es konnte keiner ahnen, dass es so kommt.“ Lee zitterte vor unterdrückter Wut und riss sich von der Hand los. Schwungvoll ließ er sein Langschwert zurück in die Scheide gleiten und stapfte zwischen die Tannenstämme, um sich zu beruhigen.
Und das setzt dem Ganzen echt die Krone auf!

Von daher ein Kapitel, was weniger vom eigentlichen Kampf gegen die Orks, als vielmehr vom Kampf Frithjof-Lee lebt. Genau darauf lag auch erzählerisch der Fokus, das eigentliche Zelteanbrennen und Orkschlachten dient ja eher der Illustration dieses Konflikts. Finde ich gut. Natürlich aufgrund der Kürze kein atemberaubendes Kapitel, aber immerhin ein weiteres, nicht unwichtiges auf der Strecke dieser scheinbar endlosen Geschichte. :)

Fehler habe ich keine gefunden!
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John Irenicus
12.05.2013, 12:36
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Auch DieKleineKlugeFrau lässt sich nicht lumpen und macht mit "Prinzessin Lena" weiter, find ich gut. :)


Nach der Unterhaltung mit Fürst Leo Leopoldo war Lena sehr aufgewühlt in ihre Kammer verschwunden und hatte sich dort – wie sie es in dieser Gemütslage immer zu tun pflegte – rittlings auf ihr Bett gelegt
Ich frage mich: Wie legt man sich denn rittlings auf ein Bett?
Rittlings ist für mich folgende Pose:
http://upload.worldofplayers.de/files9/pos.jpg
Und das dann mit einem Bett? §kratz

Wie auch immer, diese "Prinzessin auf dem Schlüssel"-Szene ist inhaltlich ein bisschen... weiß auch nicht, irgendwie nicht so spannend, was womöglich auch an den viel zu umständlichen Beschreibungen dieser Szene liegt. Das ist alles nicht so toll formuliert, wie man es von dir gewohnt ist. Für lange Sätze bist du ja immer gut, aber hier haben die nicht den nötigen Biss, sondern laufen gerne einfach mal ins Leere - das ist beim ersten Satz irgendwie schon so. Da fehlt der Zug hinter!


Nun nach dem Gespräch mit Leo war sie fest überzeugt, dass er auf ihrer Seite war und er ihr helfen würde, für irgendeinen Preis. Es ging aber gegen ihren Stolz, ihm zu sehr zu vertrauen und dadurch die Wette zu verlieren, sie musste ihn also irgendwie um Hilfe bitten, ohne ihn auf den Gedanken zu bringen, er habe die Wette gewonnen, oder am besten darauf warten, bis sie die Wette gewann, um dann als Wettschuld seine Hilfe zu fordern. Der Plan gefiel ihr
Hier musste ich grinsen, und ich glaube, das ist auch so beabsichtigt: Super, wie Lena diese doch noch sehr groben Überlegungen schon als "Plan" ansieht. :D

Ebenfalls sehr unterhaltsam fand ich diese Stelle:

„Ich möchte liebend gern mit dir verschwinden“, sagte Lukas. „Aber ich habe hier noch etwas zu erledigen. Leo glaubt, ich würde so lange hier bleiben, bis ich Rache an ihm geübt hätte, aber das stimmt nicht. Ich werde mich auch außerhalb der Burg gut an ihm rächen können
Das kommt schon ganz schön trocken daher, wie er das sagt. :D

Ein bisschen scheint es ja nun doch wieder zwischen Lukas und Lena zu knistern. Verblüffend, wo Lukas doch gar nicht Lenas wahre Gestalt kennt, sondern nur den Linus an ihr kennt! Was da wohl los ist...

Insgesamt ein eher durchwachsenes Kapitel, auch weil mit vielen, vielen Worten ja doch recht wenig passiert und die Stellen, in denen du sonst immer auftrumphst, vergleichweise rar gesät sind.

Fehler:

Sie wahr erleichtert aber auch ein Stück in ihrem Stolz verletzt.
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MiMo
12.05.2013, 13:01
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MiMo reitet weiter auf der neuen Story-Forum-Aktivitätswelle, die er selbst ja auch irgendwo ausgelöst hat. Mir ist auch schon positiv aufgefallen, dass es an diesem langen Himmelfahrtswochenende überdurchschnittlich viele neue Storypost gab. :)
Aber warum hab ich das ausgelöst? §kratz
(Na gut, bei Fahnenflucht könnte das tatsächlich sein... :grinundwe)
Damit ich dann auch gleich etwas zum Titel des neuen Kapitels von "Die Herrschaft von König Rhobar III." gesagt habe: Klingt nach einem Killerpilze-Songtitel. :p
Als ich gerade mal meine drei Killerpilze-Alben konsultiert habe, um diese Assoziation nachzuvollziehen, habe ich richtig Lust gekriegt die mal wieder zu hören. ^2^


Ich finde das Bild schief. Entweder gestrichen oder der Wind hat es mit sich genommen, aber beides vermischt klingt irgendwie... naja.
Jetzt wo du es sagst... §kratz


Das hingegen ist eine gute Beschreibung, ein tolles Detail, welches nicht nur so Standardkram ist sondern besonders, sodass man sich auch wirklich in die Szene hineinversetzen kann. Das finde ich immer am besten, wenn nicht viel drumherum gefaselt wird, sondern eben das Merkmal herausgestellt wird, welches die Szene auch wirklich charakterisiert: Das ist hier eben Lees durchsetzungsfähige Stimme. Gut gemacht!


Was ganz bestimmt noch zu einem großen Problem wird. §gnah


Hier wieder ein gutes Beispiel für eine treffende Beschreibung: Durch dieses kleine, aber eben besondere Detail kann man sich den kalten Wind schon viel besser vorstellen!


Ja, also Lees Groll kann ich spätestens hier echt voll und ganz verstehen.


Und das setzt dem Ganzen echt die Krone auf!

Von daher ein Kapitel, was weniger vom eigentlichen Kampf gegen die Orks, als vielmehr vom Kampf Frithjof-Lee lebt. Genau darauf lag auch erzählerisch der Fokus, das eigentliche Zelteanbrennen und Orkschlachten dient ja eher der Illustration dieses Konflikts. Finde ich gut. Natürlich aufgrund der Kürze kein atemberaubendes Kapitel, aber immerhin ein weiteres, nicht unwichtiges auf der Strecke dieser scheinbar endlosen Geschichte. :)
Ich war selbst ganz überrascht wie kurz das Kapitel gepostet wirkte. In Word waren das volle drei Seiten.

Fehler habe ich keine gefunden!
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Joa, viel mehr fällt mir dazu gar nicht zu sagen ein.
Es freut mich auf jeden Fall, dass dir das Kapitel gefallen hat. Ich finds ja fast schade, dass die Story jetzt wohl wieder sehr in den Hintergrund rücken wird. :D

Danke für den Kommentar! :gratz

Grimbor
12.05.2013, 13:13
Jubel ist in meinem Herzen, Freude in meiner Seele, denn Jüdex, Meister der Prosa, erquicket uns mit einem weiteren Kapitel von „Der Junge aus Silden“. Das lockt dann sogar mich alten Forenmuffel wieder hervor, um mein Salbader kundzutun.


Nach dem das letzte Kapitel kaum mehr als ein Vorspulen in der Zeit mit kurzer Inhaltsangabe war, wird nun wieder mächtig ins Detail gegangen: Wills schlechte Erfahrungen mit den Nomaden gilt es zu verarbeiten. Oder zumindest zu behandeln, denn verarbeitet ist da auch nach dem Kapitel wohl noch gar nichts. In der typischen undifferenzierten Weltsicht und der charakteristischen Impulsivität, die jungen Protagonisten quer durch alle Genres immer eigen zu sein scheint, stürmt der liebe Will einfach so mal in eine Audienz des großen Sultans herein und beginnt, herumzuschreien wie ein Wilder.

Dabei wirkt es dennoch nicht zu klischeehaft, denn Wills Wut ist ja wohl zumindest teilweise aus der Angst vor den eigenen magischen Fähigkeiten, zu deren Ausbruch ihn die Nomaden ja unwillentlich "angestachelt" haben, geboren.

Dass der Wassermagier auch kein sanfter, verständnisvoller Vatras oder Myxir sondern ein stolzer, hochmütiger Mann ist, hilft auch, das Klischee der Kuschelweichen und eigentlich furchtbar netten Wassermagier zu vermeiden, von dem ich zu Anfang noch befürchtete, dass du hinein verfällst (Schande auf mein Haupt, dass ich dir sowas zugetraut habe).

Die Magische Entladung durch den doch sehr großen Zorn war eine logische Konsequenz, ebenso wie die 'bittere Erkenntnis', dass er sich nun doch mit seinem magischen Talent befassen muss, das er am liebsten in einer bleikiste verschlossen und 30 Meter tief an der abgelegensten Stelle der Wüste verbuddelt hätte.

Sein Leben behält der junge Will nur dank des Eingriffs von Scheherazade, der ich durch diese Tat jedoch kaum mehr sondern eher noch weniger vertraue (wie übrigens dem ganzen Rest des Hofs - vermutlich spielt selbst Fatima begeistert das Intrigenspiel). Das hat Will zwar das Leben gerettet, als Ausgleich muss er sich jetzt jeden Tag mit einem Magiemeister herumschlagen, der es ihm vermutlich nicht unbedingt hoch anrechnet, vor versammelter Hofmannschaft heruntergeputzt zu werden (und einen blutigen Rücken kriegt er auch noch, aber dafür, wie er sich aufgeführt hat, kann er sich glücklich schätzen). Typisch ist mal wieder, dass die Lieblingsfrau des Sultans ihn derart um den Finger gewicketl hat, dass er ihr vermutlich nix abschlägt.

Man muss gespannt sein darauf, wie Will in Zukunft mit seinem magischen Talent umgehen wird und natürlich, wie tief Will wohl noch im Intrigensumpf des Sultanshofs versinkt. Und was sich die liebe Scheherazade wohl davon verspricht, den Burschen zu retten.

Auf jeden Fall weiter so, Jüdex!

John Irenicus
12.05.2013, 13:31
Ich war selbst ganz überrascht wie kurz das Kapitel gepostet wirkte. In Word waren das volle drei Seiten.

Das kenne ich von mir selbst auch. Da denk ich mir dann immer: "Juhu, du hast zwei volle Seiten geschafft die du posten kannst", und dann setze ich das hier rein, und... naja. Das Ergebnis ist dann doch sehr ernüchternd. :D

DieKleineKlugeFrau
12.05.2013, 14:35
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Auch DieKleineKlugeFrau lässt sich nicht lumpen und macht mit "Prinzessin Lena" weiter, find ich gut. :)


Ich frage mich: Wie legt man sich denn rittlings auf ein Bett?
Rittlings ist für mich folgende Pose:
http://upload.worldofplayers.de/files9/pos.jpg
Und das dann mit einem Bett? §kratz Ich meinte natürlich rücklings. §ugly

Wie auch immer, diese "Prinzessin auf dem Schlüssel"-Szene ist inhaltlich ein bisschen... weiß auch nicht, irgendwie nicht so spannend, was womöglich auch an den viel zu umständlichen Beschreibungen dieser Szene liegt. Das ist alles nicht so toll formuliert, wie man es von dir gewohnt ist. Für lange Sätze bist du ja immer gut, aber hier haben die nicht den nötigen Biss, sondern laufen gerne einfach mal ins Leere - das ist beim ersten Satz irgendwie schon so. Da fehlt der Zug hinter! Ja, das ist mir auch schon aufgefallen, aber ich hatte keine Lust das noch mal zu schreiben. War froh, dass die Szene überhaupt schon mal im Kasten war.


Hier musste ich grinsen, und ich glaube, das ist auch so beabsichtigt: Super, wie Lena diese doch noch sehr groben Überlegungen schon als "Plan" ansieht. :D Sie improvisiert halt lieber, als vorauszudenken. Weiter als bis zum Zweck ihrer Improvisation schaut sie nicht voraus, wodurch das nach ihren Maßstäben durchaus ein Plan ist. Ist ja immerhin etwas, so ungefähr zu wissen, warum man was tut.

Ebenfalls sehr unterhaltsam fand ich diese Stelle:

Das kommt schon ganz schön trocken daher, wie er das sagt. :D Lukas soll ja auch total cool und abgeklärt sein, wenn er nicht gerade von Prinzessinnen in Jünglingsgestalt geküsst wird.

Ein bisschen scheint es ja nun doch wieder zwischen Lukas und Lena zu knistern. Verblüffend, wo Lukas doch gar nicht Lenas wahre Gestalt kennt, sondern nur den Linus an ihr kennt! Was da wohl los ist...

Insgesamt ein eher durchwachsenes Kapitel, auch weil mit vielen, vielen Worten ja doch recht wenig passiert und die Stellen, in denen du sonst immer auftrumphst, vergleichweise rar gesät sind. Ja, ich weiß, aber sobald sie da mal nach draußen gehen, brauche ich auf einmal ganz viele Ideen, die ich beim Schreiben nicht hatte, weshalb ich mich in Verzögerungstaktiken verfangen habe. §gnah

Fehler:

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Danke für den schnellen Kommentar. §herz

Laidoridas
12.05.2013, 18:16
Vollzeitmann, Kapitel 34-44!

Ja, was soll ich sagen, JETZT dreht die Story ja mal so richtig auf! §ugly Einen Mangel an Actionszenen kann ich der Story jedenfalls nicht attestieren, hier gehts ja Schlag auf Schlag und lange Zeit ohne den Ansatz einer Ruhepause. Die Parkhausszene wurde in Sachen Zerstörungswut definitiv jetzt schon deutlich vom Roboterfight inklusive exzessiver Gebäudezerschrottung rund um die Newssstickzentrale in den Schatten gestellt. Wobei es mir bei der Verfolgungsjagd zuletzt dann doch ein bisschen viel war und ich schon irgendwie ganz froh war, als es nach gefühlten hundert Seiten Dauergekloppe mal wieder etwas ruhiger zuging - das ist dann wohl das zunehmende Alter, das sich da bei mir bemerkbar macht! Diese letzten der von mir jetzt gelesenen Kapitel, in denen die Situation rund um Gritta, Rita, Lucci und Rafael ein bisschen näher beleuchtet wird, haben mir mit ihrer melancholischen Grundstimmung deshalb auch am besten gefallen, wobei ich aber an den Szenen davor eigentlich auch nicht viel auszusetzen habe.

Ansonsten ist der Höhepunkt natürlich das Auftauchen des tatsächlichen Geheimdienstes - eigentlich super für Rafael, weil er Rita jetzt im Grunde gar nicht mehr belügen muss, sobald er sich so richtig mit denen verbündet. :D Das hat jedenfalls wieder eine Menge neue Dynamik in die Geschichte gebracht und kam auch wirklich unerwartet. Besonders gespannt war ich, als Lillys Name erwähnt wurde, weil John ja immer so von der schwärmt. Und schon nach den ersten paar Sätzen...

Beide hatten ähnliche Ganzkörperanzüge an wie Rafael. Der der Frau ließ jedoch die Beine und den Bauch frei, was ein fast unanständiges Erscheinungsbild ergab.

Die Frau verschränkte ihre Arme unter ihrem Busen, was ihn stark hervorquillen ließ.
...ist dann auch schon klar warum. :D Nee, ich find die aber auch irgendwie gut. Erinnert zwar ein bisschen an eine Comicfigur aus einer Teenie-Agenten-Disney-Serie auf Super RTL, aber trotzdem so von der Art her schon ein erfrischender Charakter. Ob man die jetzt unbedingt in einem ernstzunehmenden Geheimdienst einstellen würde, sei mal dahingestellt, aber was solls. :D

Sehr gut hat mir übrigens auch die Szene kurz vor dem Auftritt der Geheimdienstleute gefallen, in dem Rafael auf den Bombentrick reingefallen ist. Diese aussichtslosen Situationen, die du da immer wieder herbeiführst, find ich sowieso immer super. Selbst wenn es ja eigentlich klar ist, dass Rafael nicht so schnell dran glauben wird, hab ich mich trotzdem schon des Öfteren gefragt, wie um alles in der Welt er da jetzt wieder heil rauskommen soll. Manchmal hat er ja dann auch wirklich mehr Glück als Verstand, wenn ihn da etwa Uriziel noch in letzter Sekunde rettet (übrigens schön, dass Urahara noch dabei ist, und sogar ganz plausibel erklärt wird warum).
Achja, und die Szene mit Lucci am Anfang gabs ja auch noch... ja, ist jetzt grad alles was durcheinander, ich glaube ich habe diesmal zu viel auf einmal gelesen und kann meine Gedanken jetzt nicht mehr so gut ordnen. :scared: Das ist ja schon ganz interessant, dass du mit dem quasi so eine Art Gegenfigur zu Rafael auf der Seite der Karmesinroten aufbaust. Er steht da ja auch so ein bisschen zwischen seiner großen Liebe und seiner Verantwortung gegenüber seinem Job, nur dass es in seinem Fall eben der Job bei einer skrupellosen Killerorganisation ist. Ich könnte mir aber auch gut vorstellen, dass der im Laufe der Geschichte noch die Seiten wechselt, und er scheint ja auch gar nicht so richtig gerne bei den Karmesinroten mitzumachen. Dass er denen aber nichts von Rafaels Einbruch in die Zentrale gesagt hat...hmmm, ich weiß nicht so recht, ob ich das jetzt glaubwürdig finde oder nicht. Gerade nachdem er Rafael auf der Party noch in den Knast werfen und Rita was vorlügen wollte, wirkt das doch wie ein recht abrupter Sinneswandel. Aber nichts desto trotz ist das auf jeden Fall der bisher interessanteste und "menschlichste" Schurke.

Absolut herrlich übrigens, wie sich Rafael beim Gespräch mit Rita selber in die Pfanne haut (mit Unterstützung von Lilly :D). So leid es mir für die beiden tut, da musste ich wirklich lachen. Schlimmer hätte das ja kaum laufen können^^ Scheint jedenfalls so, als würde die Einweihung Ritas nicht mehr lange auf sich warten lassen (was bleibt Rafael sonst auch übrig?), aber ich könnte mir auch gut vorstellen, dass es jetzt erstmal in die nächste Runde Gekloppe mit den Karmesinroten geht. Mal abwarten. ;)


„I-Ich war heute Nacht zum Wachdienst am Tor der Newsstickzentrale eingeteilt. Ich wurde mit einem Stromschocker nieder gestreckt. Jemand ist in das Gebäude eingedrungen.“
Also, eigentlich wurde er ja eingefroren. :p


„Mein… Schwert? Ach so!“, Rafael hatte ganz vergessen, dass er die Klinge aus dem Minental, Uriziel hatte dieser Kauz sie genannt, mitgenommen hatte. Er nahm es von seinem Rücken und betrachtete es kurz. Die mit schwarzen Ornamenten durchsetzte und mit Zacken ausgestattete Klinge sah ohne Zweifel cool aus, doch stellte er nun fest, dass das Schwert deutlich schwerer war als sein altes Multischwert.
Hm, es wurde doch schon vorher erwähnt, dass seine Kondition vom Schwert so hart rangenommen wurde. Finde ich deshalb schwer vorstellbar, dass Rafael das Schwert tatsächlich vergessen hat und ihm auch jetzt erst wieder auffällt, wie schwer es ist.


„Aha“, Rafael erschien das wieder weit hergeholt. Er hatte etwas von Magiern gefaselt, was die ganze Story unglaubwürdig erschienen ließ.
Sagt er, während er sich in einer magischen Sphäre aufhält. §ugly


Und jetzt lässt du deine Waffe fallen und schießt sie zu uns herüber!

„Schieß sie rüber. Und deine Tasche auch!“
Ziemlich lustiger Fehler. :D Ich nehm doch mal an, dass "schieben" gemeint war, oder?


Bis eben schien er in der Straße gänzlich allein gewesen zu sein, nur ein streunender Molerat war kurz über die Straße gehuscht, doch jetzt trat ein zweiter Mann hinter einer Hausecke hervor.
Das ist ja mal drollig mit dem Molerat. :) Auch eine gute Methode, um einen zwischenzeitlich nochmal dran zu erinnern, dass das ja immer noch die Gothicwelt ist.


„Scheiße!“, auf den Lippen warf Troy sich zwischen sie und den Roboter, stellte seinen Ionenbums auf maximale Stärke und feuerte drei, vier, fünf, sechs Schuss hintereinander auf den heranpreschenden Feind, vergebungslos.
"Vergebungslos" passt zwar auch irgendwie, aber ich wär dann doch eher für "vergeblich". :D


Sich bewusst, dass dies seine letzte Chance war seine neuen Kameraden zu retten und den Roboter zu Fall zu bringen, holte er einen stählernen Bumerang aus seiner Tasche und warf ihn nach dem Roboter.
Und wieso hat er den damals nicht beim Kampf gegen Jesper rausgeholt? :grinundwe


Das Haus, in dem die Bombe explodiert war, stand, wie er jetzt erleichtert bemerkte, leer. Wegen Baufälligkeit war es vor einem halben Jahr geschlossen worden, erinnerte er sich nun.
Du bist einfach zu gutmütig für diese Welt!


Der Roboter schoss weitere Bomben auf die Motorradfahrer, deren Aufmerksamkeit auf diese Weise nach hinten gerichtet wurde, sodass sie die gewaltige Ansammlung elektrischer Energie vor sich gar nicht bemerkten…
Naja, naja, naja... wenn die beim Hochgeschwindigkeitsmotorradfahren in der Innenstadt tatsächlich die ganze Zeit nach hinten gucken, braucht es glaube ich keine Superwolke mehr, um sie außer Gefecht zu setzen. :D


Wie in die verkehrte Richtung fliegende Sternschnuppen schossen sie in die Höhe, der kleine Hügel war für sie zur verheerenden Sprungchance geworden.
Hier bin ich mir nicht sicher: Fehler oder Wortspiel? :D Das mit den Sternschnuppen ist aber auf jeden Fall ein schönes Bild, find ich.


Belustigt strich Ramirez über den Namenszug, während ihm einfiel, dass der heutige Oberkommissar Hagen, der vor über zehn Jahren seine Verhaftung herbei geführt hatte, sich damit brüstete ein Nachfahre dieses Mannes zu sein.
Das heißt, Hagen heißt nur mit Nachnamen Hagen? Und einige andere Leute mit Gothicnamen womöglich auch? Das fände ich gut, würde nämlich die Frage nach der Zeit zu der das spielt (also was ich letztens mal meinte) noch etwas klarer machen.


Gleich darauf formatierten sich die Trümmer neu und bildeten ein bulliges Steinwesen, wie es gewöhnliche Bürger ebenfalls nur aus Mythen und Sagen kannten.
formierten


Das letzte Mal, als sie ihn gesehen hatte, war er vollkommen anders gewesen als sie ihn je zuvor erlebt hatte. Wie ein anderer Mensch hatte er auf der Brust von Grittas Freund gekniet und ihm mit einem gezielten Schlag ins Gesicht das Nasenbein zertrümmert, dass das Blut nur so gespritzt hatte. Sie vergrub das Gesicht in den Kissen. Der Ausdruck in seinen Augen. Seine nicht vorhandene Einsicht etwas Unrechtes getan zu haben.
Nein, DEN Rafael wollte sie ganz bestimmt nicht sehen. Ob es den anderen überhaupt noch gab?
Die Stelle hier hat mir sehr gut gefallen, so kann ich Ritas Verhalten auch schon deutlich besser nachvollziehen.


„Was ist die MGZSO genau?“
Wieso wird eigentlich ständig von der MGZSO geredet? Es ist doch DER myrtanische Geheimdienst zur hassenichgesehn, da ist der feminine Artikel doch Fehl am Platz.


Auf Cassias andere Seite setzte sich ein Mann mit kurzen, roten Haaren, deren Ausdruck mörderisch wirkte.
Der Ausdruck der Haare wirkt mörderisch? §kratz


„Ich wollte dich auch gerade anrufen! Ich war heute auch schon bei euch, aber keiner war zuhause. Macht ihr euch einen schönen Tag zusammen oder habt ihr euch immer noch nicht wieder eingekriegt?“ Gritta war beinahe ein wenig stolz darauf, nicht gleich mit der Tür ins Haus gefallen zu sein. Erst einmal von ihrem Tag zu erzählen und ihre Frage dann in einer netten Nachfrage zu verpacken galt ja als viel höflicher.
Super. §hehe


In ihrem Hotelzimmer ließ Rita langsam den Kopf auf die Tischplatte fallen. Das war so typisch für sie. Verletzend und vollkommen ohne Taktgefühl.
Mit den letzten beiden Sätzen ist zwar natürlich Gritta gemeint, aber die lassen sich auch hervorragend auf Ritas Kopf-auf-die-Tischplatte-Aktion beziehen, ist mir aufgefallen. :D

MiMo
12.05.2013, 19:28
Vollzeitmann, Kapitel 34-44!

Ja, was soll ich sagen, JETZT dreht die Story ja mal so richtig auf! §ugly Einen Mangel an Actionszenen kann ich der Story jedenfalls nicht attestieren, hier gehts ja Schlag auf Schlag und lange Zeit ohne den Ansatz einer Ruhepause. Die Parkhausszene wurde in Sachen Zerstörungswut definitiv jetzt schon deutlich vom Roboterfight inklusive exzessiver Gebäudezerschrottung rund um die Newssstickzentrale in den Schatten gestellt. Wobei es mir bei der Verfolgungsjagd zuletzt dann doch ein bisschen viel war und ich schon irgendwie ganz froh war, als es nach gefühlten hundert Seiten Dauergekloppe mal wieder etwas ruhiger zuging - das ist dann wohl das zunehmende Alter, das sich da bei mir bemerkbar macht! Ach, John meinte damals glaub ich auch, dass Kapitel 40 ein wenig überlastet war. Was ich auch irgendwie verstehen kann. Da hab ich damals ja wirklich einfach alles aneinander geklatscht, was mir irgendwie in den Sinn kam. :D
Diese letzten der von mir jetzt gelesenen Kapitel, in denen die Situation rund um Gritta, Rita, Lucci und Rafael ein bisschen näher beleuchtet wird, haben mir mit ihrer melancholischen Grundstimmung deshalb auch am besten gefallen, wobei ich aber an den Szenen davor eigentlich auch nicht viel auszusetzen habe.

Ansonsten ist der Höhepunkt natürlich das Auftauchen des tatsächlichen Geheimdienstes - eigentlich super für Rafael, weil er Rita jetzt im Grunde gar nicht mehr belügen muss, sobald er sich so richtig mit denen verbündet. :D Das hat jedenfalls wieder eine Menge neue Dynamik in die Geschichte gebracht und kam auch wirklich unerwartet. Besonders gespannt war ich, als Lillys Name erwähnt wurde, weil John ja immer so von der schwärmt. Und schon nach den ersten paar Sätzen...


...ist dann auch schon klar warum. :D Nee, ich find die aber auch irgendwie gut. John lässt sich da doch nicht vom Äußeren leiten! Natürlich fand er Lillys kluge, drollige Einwürfe viel toller!
Erinnert zwar ein bisschen an eine Comicfigur aus einer Teenie-Agenten-Disney-Serie auf Super RTL, Na, hör mal. Kim Possible hat weder blonde Haare noch eine erwähnenswerte Oberweite. Das ist doch wirklich Flachland bei der. :p
Ne, mal ehrlich - die Sendung hab ich nie viel geguckt und Lilly ist nicht an sie angelehnt!
aber trotzdem so von der Art her schon ein erfrischender Charakter. Ob man die jetzt unbedingt in einem ernstzunehmenden Geheimdienst einstellen würde, sei mal dahingestellt, aber was solls. :D
Ach was, Lilly hats drauf! Bestimmt hatte sie auf der Agentenschule immer Bestnoten! :)

Sehr gut hat mir übrigens auch die Szene kurz vor dem Auftritt der Geheimdienstleute gefallen, in dem Rafael auf den Bombentrick reingefallen ist. John fand sie grottig, weil zu konstruiert. Und ich hab das damals schon so gesehen wie er. Wenn es ein Kapitel gibt, dass mir wirklich Bauchschmerzen bereiet, dann dieses!
Diese aussichtslosen Situationen, die du da immer wieder herbeiführst, find ich sowieso immer super. Selbst wenn es ja eigentlich klar ist, dass Rafael nicht so schnell dran glauben wird, hab ich mich trotzdem schon des Öfteren gefragt, wie um alles in der Welt er da jetzt wieder heil rauskommen soll. Manchmal hat er ja dann auch wirklich mehr Glück als Verstand, wenn ihn da etwa Uriziel noch in letzter Sekunde rettet (übrigens schön, dass Urahara noch dabei ist, und sogar ganz plausibel erklärt wird warum).
Achja, und die Szene mit Lucci am Anfang gabs ja auch noch... ja, ist jetzt grad alles was durcheinander, ich glaube ich habe diesmal zu viel auf einmal gelesen und kann meine Gedanken jetzt nicht mehr so gut ordnen. :scared: Das ist ja schon ganz interessant, dass du mit dem quasi so eine Art Gegenfigur zu Rafael auf der Seite der Karmesinroten aufbaust. Er steht da ja auch so ein bisschen zwischen seiner großen Liebe und seiner Verantwortung gegenüber seinem Job, nur dass es in seinem Fall eben der Job bei einer skrupellosen Killerorganisation ist. Ich könnte mir aber auch gut vorstellen, dass der im Laufe der Geschichte noch die Seiten wechselt, und er scheint ja auch gar nicht so richtig gerne bei den Karmesinroten mitzumachen. Dass er denen aber nichts von Rafaels Einbruch in die Zentrale gesagt hat...hmmm, ich weiß nicht so recht, ob ich das jetzt glaubwürdig finde oder nicht. Gerade nachdem er Rafael auf der Party noch in den Knast werfen und Rita was vorlügen wollte, wirkt das doch wie ein recht abrupter Sinneswandel. Aber nichts desto trotz ist das auf jeden Fall der bisher interessanteste und "menschlichste" Schurke.Da sag ich jetzt mal nichts zu. Außer vielleicht, dass ich mit dem Eindruck, den du von Lucci bekommen hast, zufrieden bin. ;)


Absolut herrlich übrigens, wie sich Rafael beim Gespräch mit Rita selber in die Pfanne haut (mit Unterstützung von Lilly :D). So leid es mir für die beiden tut, da musste ich wirklich lachen. Schlimmer hätte das ja kaum laufen können^^ Scheint jedenfalls so, als würde die Einweihung Ritas nicht mehr lange auf sich warten lassen (was bleibt Rafael sonst auch übrig?), aber ich könnte mir auch gut vorstellen, dass es jetzt erstmal in die nächste Runde Gekloppe mit den Karmesinroten geht. Mal abwarten. ;)
Irgendwie haben die beiden sich ständig in den Haaren, zumindest zur Zeit der Story(s). Da hab ich ja immer Angst, dass die beiden gar nicht wie so ein gutes Pärchen wirken, von dem man glauben kann, dass es für ewig hält. Aber solange es gefällt, will ich mich ja nicht beschweren. :D


Also, eigentlich wurde er ja eingefroren. :p
Ich müsste lügen, wenn ich behäupte, dass ich da aus dem Kopf was zu sagen kann. Ich kontrolliers aber gerne noch mal, wenn ich die bemäkelten Stellen ausbesser.


Hm, es wurde doch schon vorher erwähnt, dass seine Kondition vom Schwert so hart rangenommen wurde. Finde ich deshalb schwer vorstellbar, dass Rafael das Schwert tatsächlich vergessen hat und ihm auch jetzt erst wieder auffällt, wie schwer es ist.


Sagt er, während er sich in einer magischen Sphäre aufhält. §ugly



Ziemlich lustiger Fehler. :D Ich nehm doch mal an, dass "schieben" gemeint war, oder?
Ne, eigentlich nicht. Mit dem Fuß rüber schießen halt. So wie man das bei jedem Geiseldrama sieht. :D


Das ist ja mal drollig mit dem Molerat. :) Auch eine gute Methode, um einen zwischenzeitlich nochmal dran zu erinnern, dass das ja immer noch die Gothicwelt ist.
Ich hab mir ja zwisechenzeitlich Sorgen gemacht, dass die Story ihre Daseinsberechtigung verliert. §ugly


"Vergebungslos" passt zwar auch irgendwie, aber ich wär dann doch eher für "vergeblich". :D


Und wieso hat er den damals nicht beim Kampf gegen Jesper rausgeholt? :grinundwe
Joa, also, das ist so. Damit die Story spannend bleibt, muss Rafael von Zeit zu Zeit auch mal was Neues aus dem Ärmel schütteln. :p
Und den Bumerang scheint er bei Jesper also einfach nicht gebraucht zu haben. :grinundwe


Du bist einfach zu gutmütig für diese Welt!
Gott, was für ne rührselige Stelle! §ugly :igitt:
Das klingt doch echt kacke so mitten im Gefecht. Also das wird geändert!


Naja, naja, naja... wenn die beim Hochgeschwindigkeitsmotorradfahren in der Innenstadt tatsächlich die ganze Zeit nach hinten gucken, braucht es glaube ich keine Superwolke mehr, um sie außer Gefecht zu setzen. :D
John hatte damals bemäkelt, dass es so wirkt als würden die in dem Kampf eine endlos lange, gerade Straße entlang fahren. Damit hatte er schon irgendwie recht. :D


Hier bin ich mir nicht sicher: Fehler oder Wortspiel? :D Das mit den Sternschnuppen ist aber auf jeden Fall ein schönes Bild, find ich.
Fehler §gnah


Das heißt, Hagen heißt nur mit Nachnamen Hagen? Und einige andere Leute mit Gothicnamen womöglich auch? Das fände ich gut, würde nämlich die Frage nach der Zeit zu der das spielt (also was ich letztens mal meinte) noch etwas klarer machen.
Was für ein topaktuelles Thema! Im neuesten HZK-Kapitel wurde sein Vorname "Armin" enthüllt.
Und ja, viele, insbesondere die Polizisten, tragen die Gothicnamen nur als Nachname. So wie Xerwas halt auch. Die Karmesinroten haben aber irgendwie nur den einen Namen, da hab ich mir nie was anderes überlegt. :D


formierten


Die Stelle hier hat mir sehr gut gefallen, so kann ich Ritas Verhalten auch schon deutlich besser nachvollziehen.


Wieso wird eigentlich ständig von der MGZSO geredet? Es ist doch DER myrtanische Geheimdienst zur hassenichgesehn, da ist der feminine Artikel doch Fehl am Platz.
Herrje, das ist ja echt ein Fauxpas. Aber irgendwie klingt "der MGZSO" doch scheiße. Finde ich zumindest. Eigentlich würd ich das gerne so beibehalten... §gnah


Der Ausdruck der Haare wirkt mörderisch? §kratz


Super. §hehe


Mit den letzten beiden Sätzen ist zwar natürlich Gritta gemeint, aber die lassen sich auch hervorragend auf Ritas Kopf-auf-die-Tischplatte-Aktion beziehen, ist mir aufgefallen. :D

Wenn ich zu einer Anmerkung nichts gesagt habe, kannst du das als Zustimmung werten. :D
Da wartet ja ein kleiner Berg Arbeit auf mich, wenn ich das alles beheben will, was du inzwischen aufgedeckt hast!
Es freut mich aber mal wieder ganz dolle, dass dir auch die weiteren Kapitel gefallen haben. Auch wenn die vielen Logiklücken das Lesevergnügen verständlicherweise schmälern...
Danke fürs Lesen und Kommentieren! :gratz

John Irenicus
12.05.2013, 19:43
Ach, John meinte damals glaub ich auch, dass Kapitel 40 ein wenig überlastet war. Was ich auch irgendwie verstehen kann. Da hab ich damals ja wirklich einfach alles aneinander geklatscht, was mir irgendwie in den Sinn kam. :D
Dieses "John meinte auch" interpretiere ich mal so, dass es nicht am Alter liegen kann, weil ich noch viel jünger und dynamischer als Laido bin. Danke! ^2^



Na, hör mal. Kim Possible hat weder blonde Haare noch eine erwähnenswerte Oberweite. Das ist doch wirklich Flachland bei der. :p
Achtung:
http://upload.worldofplayers.de/files9/gwMHLExihfHButljvkim.jpg





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MiMo, sagtest du nicht, mit dem nächsten Kapitel von "Halbzeitkatastrophe" würde es jetzt erst einmal länger dauern? Darunter hatte ich mir irgendwie was anderes vorgestellt. :p

Die erste Szene mit Rita appelliert direkt wieder an die Gefühle, die von dieser Geschichte ohnehin schon durchgewirbelt werden. Wieder einmal gelingt es dir gut, die Emotionen glaubhaft rüberzubringen. Diesmal auch ohne Rita als Klischee-Heulsusen-Frau darzustellen. ;)
Ich finde, diese Szene knüpft auch ganz subtil an jene an, in der Rafael sich bezüglich seiner Motivation selbst hinterfragt hat. Hier tut er es nicht, aber die Frage kommt trotzdem auf: Was ist es, dass ihn dazu treibt, sich trotz der Ängste seiner Liebsten jeden Tag aufs Neue in Gefahr zu begeben? Ist es das Verantwortungsbewusstsein und der Wille zu helfen? Ist es, weil er sich ein anderes, "normales" Leben kaum noch vorstellen kann? Spielt vielleicht auch sein Ego dabei eine gewisse Rolle? Man weiß es nicht, aber es wäre natürlich schön, wenn man dahingehend im Laufe der Geschichte noch mehr Hinweise bekäme. In der Richtung hast du mit dem kleinen Einschiebsel in den vorigen Kapiteln ja schon ein gewisses Fass aufgemacht, jetzt muss irgendwann mal mehr kommen, finde ich. Sowohl die "Rafael-Saga" als auch er selbst sind ja irgendwie gereift, das muss dann ja Früchte tragen! Es würde jedenfalls dazu passen, dass von der Unbeschwertheit der "Vollzeitmann"-Story hier nun nicht mehr viel übrig ist. Da bieten sich so ernste Themen ja an.

Was im Grunde in die gleiche Kerbe schlägt, ist das nächste Gespräch, nämlich das mit Xerwas: Der Professor und Rafael fangen ja quasi schon an, politisch zu denken und zu taktieren, wenn auch natürlich ohne Machtanspruch, sondern einfach zum Besten der Leute. Das wäre doch ohnehin mal eine Idee, wenn Rafael des aktiven Heldentums irgendwann überdrüssig wird: Er kandidiert dann als Bürgermeister von Khorinis, oder so. :D

Rafael taxierte den Professor. Was er sagte, gefiel ihm ganz und gar nicht. „Daran habe ich noch nicht gedacht.“
Öhm, naja, wieso hatte Rafael denn daran noch nicht gedacht? Was für Gründe sollte man denn sonst haben, Leichen derart zuzurichten, wenn man jetzt mal von irgendwelchen Perversionen absieht? §kratz

Nachdem Xerwas ja auch irgendwie schon von den Strapazen gezeichnet war und voller Sorgen ist, kommt mit Rangar gleich die nächste Person, dem das Ganze zu schaffen macht - das dann aber auch so richtig. Man kann den armen Kommissar wirklich sehr, sehr gut verstehen - andererseits habe ich aber auch Verständnis für Hagen. In so einer Situation gibt es wohl nur Verlierer. Besonders interessant fand ich jedenfalls, dass Rangar sozusagen das Spiegelbild Rafaels darstellt: Während letzterer keine echte Angst zu kennen scheint, hat ersterer sie umso mehr. Überhaupt ist Rafael zumindest rein äußerlich am wenigsten belastet vom Geschehen, scheint es mir. Verdrängt er wohl vieles? Und wird sich das alles irgendwann rächen? Seit Iron Man 3 wissen wir ja: Selbst Tony Stark hat nach all der Heldenspielerei Panikattacken bekommen!

„Torsten und Ken, beide vierzehn Jahre alt, sowie Carol, fünfzehn Jahre alt, wurden am frühen Morgen von einer sehr aufgelösten Agathe Hupf, die wohl die Mutter des Mädchens ist, als vermisst gemeldet.
Trotz der bedrückenden Stimmung musste ich beim Namen "Agathe Hupf" dann ja doch ein wenig grinsen. :D


Abuyin folgte ihm auf dem Fuße. Ihm traute Rafael jedoch zu, tatsächlich so ruhig zu sein wie er nach außen zu erkennen gab.
Ah, stimmt - Abuyin ist noch so einer, der tatsächlich Ruhe ausstrahlt. Er wurde jetzt schon viel erwähnt und es wurde auch einiges über ihn gesagt... vielleicht mausert er sich ja zu einem Hauptcharakter wenigstens dieses Szenarios! Würde mich jedenfalls freuen, wenn er wenigstens in einem Moment eine Schlüsselposition einnähme. Ich mag ihn. :)


„Hagen, da ist jemand!“, schrie in diesem Moment Fred Biff, ein rothaariger Kfz-Mechaniker, der sich freiwillig gemeldet hatte, nachdem seine Frau in den Ruinen verschwunden war. Bisher hatte niemand sie gefunden.
Also den hätte ich dann ja wenn schon "Frank Biff" genannt. :D


„Hier spricht Armin Hagen, der Hauptmann der ersten Bergungskompanie und Oberkommissar der Polizei von Khorinis. Gebt euch augenblicklich zu erkennen und kommt mit erhobenen Händen da raus! Ich warne euch, wir sind bewaffnet und erwidern jedes Feuer!“, bellte Hagen, gab Peck seine Dienstwaffe zurück und zückte seine eigene.
Ist das das erste Mal, dass man seinen Vornamen hört? Ich finde, er passt ganz gut... auch wenn ich mal einen alten Opa als Nachbar hatte, der Armin hieß und im Sommer echt jeden zweiten Tag mit seinem Uralt-Rasenmäher herumgelärmt hat... die anderen Tage hat er dann mit einer Kreissäge Holz gesägt. NÄÄÄÄÄÄÄRRRRKKRKKKKKSSSS... naja, wie auch immer. Fiel mir nur gerade so ein. :D

Zurück zu ernsteren Themen: Die gackernden Gestalten in den Ruinen werden wohl kaum die Kinder gewesen sein, oder? Das hätte man an den Schemen ja wohl erkannt... das macht die Sache umso gruseliger, und das spürt dann auch Rafael. Hm... das ist eine spannende Sache. Ich hoffe mal, dass da unten geht einigermaßen gut aus!

Ein tolles Kapitel, was nicht nur am Ende spannend, sondern durchweg interessant ist und mich auch viel zum Nachdenken angeregt hat (Ich meine jetzt nicht nur meinen lauten Nachbarn von damals :D). Gut geschrieben und auch schön lang, dabei nicht langweilig. Was will man mehr? :gratz


Nur einen Fehler konnte ich finden:

Immer machte sie sich sorgen, wenn er ging.
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Laidoridas
12.05.2013, 19:57
John fand sie grottig, weil zu konstruiert. Und ich hab das damals schon so gesehen wie er. Wenn es ein Kapitel gibt, dass mir wirklich Bauchschmerzen bereiet, dann dieses!
Das überrascht mich jetzt aber. Ist doch ein guter Trick mit der Bombe...also, ich wär da glaube ich auch drauf reingefallen. :D


Ne, eigentlich nicht. Mit dem Fuß rüber schießen halt. So wie man das bei jedem Geiseldrama sieht. :D
Ja, aber das ist dann doch "treten" und nicht "schießen". Der spielt ja kein Fußball damit!


Gott, was für ne rührselige Stelle! §ugly :igitt:
Das klingt doch echt kacke so mitten im Gefecht. Also das wird geändert!
Hat halt sowas "Keine Sorge, Kinder, es wurde niemand verletzt!"-mäßiges. :D


John hatte damals bemäkelt, dass es so wirkt als würden die in dem Kampf eine endlos lange, gerade Straße entlang fahren. Damit hatte er schon irgendwie recht. :D
Ja, absolut. :D Sowieso frage ich mich ja, wie die Karmesinroten das eigentlich alles verheimlichen wollen. Also, wenn man bedenkt dass da unter anderem eine Bombe in einem Haus hochgegangen ist und die Newsstickzentrale zerlegt wurde, dann sieht das doch irgendwie nicht so aus, als wären die Terroristen wirklich unter Kontrolle gebracht worden.


Herrje, das ist ja echt ein Fauxpas. Aber irgendwie klingt "der MGZSO" doch scheiße. Finde ich zumindest. Eigentlich würd ich das gerne so beibehalten... §gnah
Das ist sicher nur die Gewohnheit, ich find "der MGZSO" voll okay. Vielleicht denkst du dir aber lieber noch irgendeine absurde Erklärung dafür aus, warum sich "die MGZSO" im Agentenslang so eingebürgert hat, dann musst du nicht so viel ändern. ;)


Es freut mich aber mal wieder ganz dolle, dass dir auch die weiteren Kapitel gefallen haben. Auch wenn die vielen Logiklücken das Lesevergnügen verständlicherweise schmälern...
Tun sie eigentlich gar nicht, ich freu mich dann ja immer über meine eigene Intelligenz, dass mir das aufgefallen ist. :cool:

Jünger des Xardas
12.05.2013, 20:00
Jubel ist in meinem Herzen, Freude in meiner Seele, denn Jüdex, Meister der Prosa, erquicket uns mit einem weiteren Kapitel von „Der Junge aus Silden“. Das lockt dann sogar mich alten Forenmuffel wieder hervor, um mein Salbader kundzutun. Es freut mich natürlich ganz besonders, dass ich dazu in der Lage bin, alte Forenmuffel hervorzulocken :)


Nach dem das letzte Kapitel kaum mehr als ein Vorspulen in der Zeit mit kurzer Inhaltsangabe war Nun ja, ein bisschen mehr als das war es schon (auch wenn ich recht unzufrieden damit bin). Dass Will hier als Gladiator zu einem Liebling des Sultans aufsteigt (zuvor hat er ihn als Dank für die Rettung seiner Gesandschaft zwar zu al Ben Rabus Schüler gemacht, ihn dann aber ja quasi völlig vergessen; auf Bayezid macht sicherlich auch nur Eindruck, was er selber sieht), ist ein Grund, weshalb er sich so leicht überreden lässt, Gnade zu walten (auch wenn mir gerade auffällt, dass das wohl kaum deutlich wird). , wird nun wieder mächtig ins Detail gegangen: Wills schlechte Erfahrungen mit den Nomaden gilt es zu verarbeiten. Oder zumindest zu behandeln, denn verarbeitet ist da auch nach dem Kapitel wohl noch gar nichts. In der typischen undifferenzierten Weltsicht und der charakteristischen Impulsivität, die jungen Protagonisten quer durch alle Genres immer eigen zu sein scheint, stürmt der liebe Will einfach so mal in eine Audienz des großen Sultans herein und beginnt, herumzuschreien wie ein Wilder.

Dabei wirkt es dennoch nicht zu klischeehaft, denn Wills Wut ist ja wohl zumindest teilweise aus der Angst vor den eigenen magischen Fähigkeiten, zu deren Ausbruch ihn die Nomaden ja unwillentlich "angestachelt" haben, geboren. Ja, das ist sicherlich eine unterbewusste Motivation, neben der oberflächlicheren Wut auf die Taten der Nomaden.

Dass der Wassermagier auch kein sanfter, verständnisvoller Vatras oder Myxir sondern ein stolzer, hochmütiger Mann ist, hilft auch, das Klischee der Kuschelweichen und eigentlich furchtbar netten Wassermagier zu vermeiden, von dem ich zu Anfang noch befürchtete, dass du hinein verfällst (Schande auf mein Haupt, dass ich dir sowas zugetraut habe). So was habe ich eigentlich immer zu vermeiden versucht (wobei ich das in meinen Nacherzählungen gelöst habe, indem ich sechs der Wassermagier als prima Kerle und Cronos als doofen Miesepeter dargestellt habe; eines der Dinge, die ich im Nachhinein gerne ändern würde; ich bilde mir ein, dass ich heute schon etwas differenziertere Charaktere darstellen kann). Will soll ja auch nicht zu doof dastehen und nicht wirken, als wäre er komplett im Unrecht. Außerdem sind die Wassermagier die religiösen Führer traditionsbewusster Beduinensippen, das müssen nun wirklich nicht immer liebe Kuschelopas sein (wobei man Aguanos hier natürlich nur kurz und in einer sehr speziellen Situation erlebt und daher sicher nicht vorschnell über ihn urteilen sollte).

Die Magische Entladung durch den doch sehr großen Zorn war eine logische Konsequenz, ebenso wie die 'bittere Erkenntnis', dass er sich nun doch mit seinem magischen Talent befassen muss, das er am liebsten in einer bleikiste verschlossen und 30 Meter tief an der abgelegensten Stelle der Wüste verbuddelt hätte. Der Titel ist also doch durchschaubar. Dann liegt das also nicht an mir, sondern an John, sehr schön :p

Sein Leben behält der junge Will nur dank des Eingriffs von Scheherazade, der ich durch diese Tat jedoch kaum mehr sondern eher noch weniger vertraue (wie übrigens dem ganzen Rest des Hofs - vermutlich spielt selbst Fatima begeistert das Intrigenspiel Du scheinst ja wirklich GAR KEINEM zu trauen :D). Das hat Will zwar das Leben gerettet, als Ausgleich muss er sich jetzt jeden Tag mit einem Magiemeister herumschlagen, der es ihm vermutlich nicht unbedingt hoch anrechnet, vor versammelter Hofmannschaft heruntergeputzt zu werden Wohl kaum. Wobei al Ben Rabu noch einen viel triftigeren Grund hat, Will nicht zu mögen. (und einen blutigen Rücken kriegt er auch noch, aber dafür, wie er sich aufgeführt hat, kann er sich glücklich schätzen). Typisch ist mal wieder, dass die Lieblingsfrau des Sultans ihn derart um den Finger gewicketl hat, dass er ihr vermutlich nix abschlägt. Fast nix...

Man muss gespannt sein darauf, wie Will in Zukunft mit seinem magischen Talent umgehen wird und natürlich, wie tief Will wohl noch im Intrigensumpf des Sultanshofs versinkt. Beides nimmt gerade erst Fahrt auf... Und was sich die liebe Scheherazade wohl davon verspricht, den Burschen zu retten.

Auf jeden Fall weiter so, Jüdex!

Wird gemacht!
Und vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren :gratz

MiMo
12.05.2013, 20:07
Dieses "John meinte auch" interpretiere ich mal so, dass es nicht am Alter liegen kann, weil ich noch viel jünger und dynamischer als Laido bin. Danke! ^2^

Genau das meinte ich damit, wollte es aber dann doch nicht sooo direkt ansprechend. :D


Achtung:
http://upload.worldofplayers.de/files9/gwMHLExihfHButljvkim.jpg
Voll die Fälschung! Selbst ich hab mehr Fleisch auf der Brust als sie! :o





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MiMo, sagtest du nicht, mit dem nächsten Kapitel von "Halbzeitkatastrophe" würde es jetzt erst einmal länger dauern? Darunter hatte ich mir irgendwie was anderes vorgestellt. :pIch mir ja auch. §ugly
Ich präsentiere zwei Gründe:
1. habe ich heute ernsthaft angefangen für meine mündliche Prüfung zu lernen. Das unterstützt natürlich einen gewissen Drang nach anderen Dingen zu suchen, die man noch machen muss. :grinundwe
2. hat das Universum um Rafael und die (:scared:) MGZSO mich wieder voll in seinem Bann. Ich weiß auch nicht warum, aber auf diese Art schafft es wirklich nur dieser eine Kanon.


Die erste Szene mit Rita appelliert direkt wieder an die Gefühle, die von dieser Geschichte ohnehin schon durchgewirbelt werden. Wieder einmal gelingt es dir gut, die Emotionen glaubhaft rüberzubringen. Diesmal auch ohne Rita als Klischee-Heulsusen-Frau darzustellen. ;)
Ich finde, diese Szene knüpft auch ganz subtil an jene an, in der Rafael sich bezüglich seiner Motivation selbst hinterfragt hat. Hier tut er es nicht, aber die Frage kommt trotzdem auf: Was ist es, dass ihn dazu treibt, sich trotz der Ängste seiner Liebsten jeden Tag aufs Neue in Gefahr zu begeben? Ist es das Verantwortungsbewusstsein und der Wille zu helfen? Ist es, weil er sich ein anderes, "normales" Leben kaum noch vorstellen kann? Spielt vielleicht auch sein Ego dabei eine gewisse Rolle? Man weiß es nicht, aber es wäre natürlich schön, wenn man dahingehend im Laufe der Geschichte noch mehr Hinweise bekäme. In der Richtung hast du mit dem kleinen Einschiebsel in den vorigen Kapiteln ja schon ein gewisses Fass aufgemacht, jetzt muss irgendwann mal mehr kommen, finde ich. Sowohl die "Rafael-Saga" als auch er selbst sind ja irgendwie gereift, das muss dann ja Früchte tragen! Es würde jedenfalls dazu passen, dass von der Unbeschwertheit der "Vollzeitmann"-Story hier nun nicht mehr viel übrig ist. Da bieten sich so ernste Themen ja an. Stimmt, das Thema sollte ich tatsächlich breiter treten. Das ist - glaube ich - ein wirklich guter Tipp! Und obendrein etwas, an das ich selbst gar nicht so gedacht habe.
Lustig finde ich ja, dass du nun schon zum zweiten Mal erwähnst, dass Vollzeitmann unbeschwerter war. So kam mir das gar nicht vor, aber je länger ich darüber nachdenke, desto mehr teile ich diesen Eindruck. Ich mach mir allerdings Sorgen, ob ich das so beibehalten kann, wenn auch in Halbzeitkatastrohe die hemmungslose Action Einzug erhält.


Was im Grunde in die gleiche Kerbe schlägt, ist das nächste Gespräch, nämlich das mit Xerwas: Der Professor und Rafael fangen ja quasi schon an, politisch zu denken und zu taktieren, wenn auch natürlich ohne Machtanspruch, sondern einfach zum Besten der Leute. Das wäre doch ohnehin mal eine Idee, wenn Rafael des aktiven Heldentums irgendwann überdrüssig wird: Er kandidiert dann als Bürgermeister von Khorinis, oder so. :D
Viel zu klein. Der wird Anführer der MGZSO. :cool:

Öhm, naja, wieso hatte Rafael denn daran noch nicht gedacht? Was für Gründe sollte man denn sonst haben, Leichen derart zuzurichten, wenn man jetzt mal von irgendwelchen Perversionen absieht? §kratz
Äh, ja. Hm. Hast wohl recht. :D

Nachdem Xerwas ja auch irgendwie schon von den Strapazen gezeichnet war und voller Sorgen ist, kommt mit Rangar gleich die nächste Person, dem das Ganze zu schaffen macht - das dann aber auch so richtig. Man kann den armen Kommissar wirklich sehr, sehr gut verstehen - andererseits habe ich aber auch Verständnis für Hagen. In so einer Situation gibt es wohl nur Verlierer. Besonders interessant fand ich jedenfalls, dass Rangar sozusagen das Spiegelbild Rafaels darstellt: Er war jedenfalls der erste, der sich aktiv geweigert hat in die Ruinen zu gehen. Und gerade das hat in diesen "Einstiegskapiteln" irgendwie noch gefehlt, finde ich. Nicht dass man am Ende immer nur von Personen gehört hat, die da nicht rein wollen. :p
Während letzterer keine echte Angst zu kennen scheint, hat ersterer sie umso mehr. Überhaupt ist Rafael zumindest rein äußerlich am wenigsten belastet vom Geschehen, scheint es mir. Verdrängt er wohl vieles? Und wird sich das alles irgendwann rächen? Seit Iron Man 3 wissen wir ja: Selbst Tony Stark hat nach all der Heldenspielerei Panikattacken bekommen!
Iron Man hab ich auch nie gesehen. Ich guck halt keine Superheldenfilme. :(
Nur, früher allerdings, Darkwing Duck! :cool:

Trotz der bedrückenden Stimmung musste ich beim Namen "Agathe Hupf" dann ja doch ein wenig grinsen. :D
Nur zur Erinnerung: Zufällig hieß auch die Frau, die Sagitta aufs Korn genommen hatte, Agathe. ;)


Ah, stimmt - Abuyin ist noch so einer, der tatsächlich Ruhe ausstrahlt. Er wurde jetzt schon viel erwähnt und es wurde auch einiges über ihn gesagt... vielleicht mausert er sich ja zu einem Hauptcharakter wenigstens dieses Szenarios! Würde mich jedenfalls freuen, wenn er wenigstens in einem Moment eine Schlüsselposition einnähme. Ich mag ihn. :)Da hast du mal wieder sehr gut beobachtet! Ja, es kam mir doof vor, dass er in VZM so wenig "Pagetime" (wie Laido es nennen würde :p) hatte, obwohl er doch angeblich Rafaels bester Freund ist.



Also den hätte ich dann ja wenn schon "Frank Biff" genannt. :D
Warum Frank? §kratz
Das hätte sich mir zu sehr mit Frank Dutt überschnitten.
Außerdem steckt da ja auch ein System hinter - ganz in Analogie zu Katie Cipher. ;)


Ist das das erste Mal, dass man seinen Vornamen hört? Ich finde, er passt ganz gut... auch wenn ich mal einen alten Opa als Nachbar hatte, der Armin hieß und im Sommer echt jeden zweiten Tag mit seinem Uralt-Rasenmäher herumgelärmt hat... die anderen Tage hat er dann mit einer Kreissäge Holz gesägt. NÄÄÄÄÄÄÄRRRRKKRKKKKKSSSS... naja, wie auch immer. Fiel mir nur gerade so ein. :D
:D
Ich hoffe, dass es das erste Mal! Sonst hab ich das mal wieder vergessen. Deshalb ich Laido das auch gerade unter die Nase gerieben, damit der empört aufschreit, wenn ich in Vollzeitmann schon mal was anderes geschrieben habe, was ich mir irgendwie sehr gut vorstellen kann.
Mich erinnert Armin übrigens an den griesgrämigen Stiefvater aus einer meiner Lieblingsserien...


Zurück zu ernsteren Themen: Die gackernden Gestalten in den Ruinen werden wohl kaum die Kinder gewesen sein, oder? Das hätte man an den Schemen ja wohl erkannt... das macht die Sache umso gruseliger, und das spürt dann auch Rafael. Hm... das ist eine spannende Sache. Ich hoffe mal, dass da unten geht einigermaßen gut aus!

Ein tolles Kapitel, was nicht nur am Ende spannend, sondern durchweg interessant ist und mich auch viel zum Nachdenken angeregt hat (Ich meine jetzt nicht nur meinen lauten Nachbarn von damals :D). Gut geschrieben und auch schön lang, dabei nicht langweilig. Was will man mehr? :gratz
Dass die Länge von der MiMo'schen Norm abweicht, ist dem geschuldet, dass die Kapitel ja im Prinzip fertig sind, ich da jetzt aber wirklich noch grundlegend dran rumwerkel. Aus diesem Kapitel ist eine große Szene gestrichen worden und gleichzeitig aber was ergänzt worden.
Allgemein versuche ich das "Trümmer"-Kapitel zu straffen und den Plot enger zu fassen, damit es nicht so langatmig wird.


Nur einen Fehler konnte ich finden:

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Das waren viele, interessante Worte zu dem spontan doch noch heute erscheinenden Kapitel!
Danke dafür! Und fürs Lesen und Loben und alles mögliche. :gratz


Edit:
Herrje, ich fühl mich schon fast so hoch frequentiert wie JüdeX! (Der ja sogar schon dazu neigt, Kommentare zu übersehen, hust)



Ja, aber das ist dann doch "treten" und nicht "schießen". Der spielt ja kein Fußball damit!
Er soll seine Waffen aber ja nicht treten, sondern schießen. Wie einen Fußball. Einen Ball irgendwohin trete, nenne ich das schießen. Oder? §kratz


Hat halt sowas "Keine Sorge, Kinder, es wurde niemand verletzt!"-mäßiges. :D
Geht ja mal gar nicht. :(


Ja, absolut. :D Sowieso frage ich mich ja, wie die Karmesinroten das eigentlich alles verheimlichen wollen. Also, wenn man bedenkt dass da unter anderem eine Bombe in einem Haus hochgegangen ist und die Newsstickzentrale zerlegt wurde, dann sieht das doch irgendwie nicht so aus, als wären die Terroristen wirklich unter Kontrolle gebracht worden.
|-)


Das ist sicher nur die Gewohnheit, ich find "der MGZSO" voll okay. Vielleicht denkst du dir aber lieber noch irgendeine absurde Erklärung dafür aus, warum sich "die MGZSO" im Agentenslang so eingebürgert hat, dann musst du nicht so viel ändern. ;)
Ob mir da was einfällt... §gnah

Laidoridas
12.05.2013, 20:19
Er soll seine Waffen aber ja nicht treten, sondern schießen. Wie einen Fußball. Einen Ball irgendwohin trete, nenne ich das schießen. Oder? §kratz
Ja, aber in dem Fall ist es ja kein Ball, deswegen passt das Wort da für mein Empfinden nicht. Ich weiß jetzt aber auch nicht, ob man das umgangssprachlich vielleicht doch so sagen kann, ich kenn es eben nur in Zusammenhang mit Bällen...

John Irenicus
12.05.2013, 20:26
Lustig finde ich ja, dass du nun schon zum zweiten Mal erwähnst, dass Vollzeitmann unbeschwerter war. So kam mir das gar nicht vor, aber je länger ich darüber nachdenke, desto mehr teile ich diesen Eindruck. Ich mach mir allerdings Sorgen, ob ich das so beibehalten kann, wenn auch in Halbzeitkatastrohe die hemmungslose Action Einzug erhält.
Naja, es muss ja nun auch nicht die ganze Zeit so düster und bedrückend sein, wie jetzt. Dass es dann auch wieder echte Vollzeitmann-Action gibt, ist mir klar und das ist ja auch gut so. Ich finde eben, dass diese eher gedrückte Stimmung ohne diese Unbeschwertheit besonders gut zu diesem Anfang passt. Generell mag ich sowas bei Fortsetzungen (oder zumindest zweiten Teilen).


Nur zur Erinnerung: Zufällig hieß auch die Frau, die Sagitta aufs Korn genommen hatte, Agathe. ;)
Mensch! Daran hätte ich ja jetzt gar nicht gedacht! Oh weh... :eek:

Jünger des Xardas
12.05.2013, 21:59
Edit:
Herrje, ich fühl mich schon fast so hoch frequentiert wie JüdeX! (Der ja sogar schon dazu neigt, Kommentare zu übersehen, hust)Oha, der ist mir tatsächlich durch die Lappen gegangen! :eek:
Das Lustige ist, dass ich den Kommentar zu Rosa Flaggen gesehen und gelesen habe. Ich dachte mir irgendwie, du liest die Storys halt parallel, um das originale Wettbewerbsfeeling zu haben :D



Ich teile deine Meinung ohne wenn und aber. Nur diese für dich ungewöhnlich hohe Anzahl an Fehlern hat mich auf den Gedanken gebracht, dass du die vielleicht gar nicht ausbessern möchtest. ;)Ich finde eigentlich nicht, dass das so viel mehr Fehler als sonst waren... :scared:



Der Prophet Beliars
von Jünger des Xardas
Post 5 - 7

Vorweg will ich auf die sprachliche Qualität dieser Story eingehen: Denn die Story ist mal wieder tadellos geschrieben! Das ist auch etwas, was ich bei dir immer bemerkenswert finde. Wenn man ein altes und ein neues Werk von John oder wem auch immer vergleicht, dann findet man gravierende Unterschiede. Bei dir ist das anders. Du hast irgendwie schon von Anfang an auf diesem hohen Niveau geschrieben, wo andere hier erst mit der Zeit hinkommen mussten (vorausgesetzt natürlich, man mag das Niveau dieses Forums als hoch bezeichnen). Ich entwickle mich also nicht weiter http://www.worldofugly.de/ugly/003.gif
Spaß um die Ecke: Vielen Dank natürlich für das Kompliment. Auch wenn ich selber schon einen großen Unterschied zwischen meinen älteren und neueren Posts sehe (und lieber gar nicht an manche Stellen in DWdV oder aus der Frühphase von DJaS erinnert werden will...).

Inhaltlich geht es hoch her in diesen drei Posts. Das ist schon die Art von epischem Finale, dass ich mir für die Story gewünscht hätte. Auch sind die Szenen hier viel zusammenhängender, was auch daran liegen mag, dass alle Akteure versammelt sind. Die Vorgaben haben dir dabei sogar einigermaßen zugespielt, obwohl es natürlich zwei Knackpunkte gab: Zum einen die Romanze zwischen Zuben und Bayezid, die ich als einzige Vorgabe als nicht ausreichend bearbeitet ansehen würde. Ich bestehe immer noch darauf, dass ich mich wortwörtlich an die Vorgabe gehalten habe :o Und ich bin auch nach wie vor recht stolz, dass ich mich da so gut aus der Affäre gezogen habe :p Aber da hattest du ja auch wirklich ein schweres Los, weshalb man dir das wohl nicht vorwerfen konnte. :D Zum anderen sollte dann plötzlich Sinan Bayezid umbringen, und das auch noch mit einem Siegelring! Der einzige Tod, der durch einen Siegelring verursacht wird, den ich mir vorstellen konnte, war, dass Bayezid an ihm erstickt. Was ich tatsächlich erwogen hatte. Aber dabei wäre er ja nicht zerstört worden. Du hast das natürlich weitaus eleganter, spannender und passender gelöst. Dass der Siegelring sich mal eben als solch eine mächtige Waffe entpuppt war schon eine große Überraschung, hätte arg konstruiert wirken können, tat es aber gar nicht meiner Meinung nach. ;) Das freut mich natürlich :)
Durch die Tode von Bayezid, Abdülhamecid und Scheherazade spitzt sich die Situation gegen Ende wirklich gut zu. Da war ich richtig gespannt, wie das wohl enden wird. Leider hat die letzte Vorgabe dann nach einem Disey-Ende verlangt, weshalb Zuben nicht mehr gewinnen durfte, weshalb er urplötzlich ein bisschen dumm dastand. Das war schon ein gewisser Bruch in der Geschichte, aber auch der störte mich da nicht mehr groß. Na ja, im großen und Ganzen hat Zuben ja doch gewonnen. Wobei ich auch nicht wirklich zufrieden damit bin, wie er sich da selbst durch den Kristall ausschaltet. Das finde ich nach wie vor etwas billig. Aber ein Disney-Ende war keineswegs gefordert und wenn ich Zuben nicht habe völlig gewinnen lassen, dann lag das weniger an den Wettbewerbs- als an meinen eigenen Vorgaben...
Du hast dir die letzte Vorgabe jedenfalls richtig zu Herzen genommen und eine unglaublich kitschige Familiengründungsszene mit Adoption eines Prinzen, der aber doch bitte endlich eine heile Familie haben soll, geschrieben. Na ja, ob die so heil ist, sei mal dahingestellt :p Fabelhaft rührend! :D

Alles in allem steigert sich die Geschichte gegen Ende beträchtlich. Es gibt Spannung, Action und Sympatheträger (Scheherazade :( Scheherazade war ein Sympathieträger? §ugly) sowie große Ambi- und Emotionen. Ich kann dir eigentlich nur zu einer gelungenen Erweiterung deines Kanons gratulieren. :gratz

(Das war ein toller Vorgeschmack auf deine G3-Nacherzählung - Hust! Hust!)




1. nähern
2. Schubsend
3. wenig/weniger Was war denn da mit mir los? :grinundwe
versenkt
Sultanpalastes
Entschuldigung dass ich diesen lieben Kommentar übersehen habe und umso größeres Dankeschön an dich :gratz

MiMo
12.05.2013, 22:13
Ich finde eigentlich nicht, dass das so viel mehr Fehler als sonst waren... :scared:
Da siehste mal, was ich von dir halte! :o
Ich entwickle mich also nicht weiter
Spaß um die Ecke: Vielen Dank natürlich für das Kompliment. Auch wenn ich selber schon einen großen Unterschied zwischen meinen älteren und neueren Posts sehe (und lieber gar nicht an manche Stellen in DWdV oder aus der Frühphase von DJaS erinnert werden will...).
Dabei hab ich mir doch extra Mühe gegeben, dass dieser Fehlschluss nicht möglich ist. :D
Natürlich sehe auch ich einen großen Unterschied zwischen bspw. DWdV und OuK, aber während andere als Rinnsteinpoeten angefangen haben, warst du schon von Anfang an ein versierter Geschichtenerzähler.

Aber das hast du vermutlich auch so verstanden, wie ich es gemeint habe.

Was ich tatsächlich erwogen hatte. Aber dabei wäre er ja nicht zerstört worden.
Naja, ich hätte das durchgehen lassen. Magensäure und so. Da wär das fein gearbeitete Siegel bestimmt bis zur Unkenntlichkeit verätzt worden. ;)

Scheherazade war ein Sympathieträger? §uglyJa. :D


Entschuldigung dass ich diesen lieben Kommentar übersehen habe und umso größeres Dankeschön an dich :gratz
Das macht ja nichts. Es ist ja nicht so, dass ich beleidigt bin, wenn ich keine Erwiderungen auf meine Kommentare bekomme (auch wenn die mich natürlich schon sehr interessieren), aber dem Autor entgeht da ja schon eine gewisse Freude, wenn er einen Kommentar übersieht.
Ich war nur überhaupt nicht sicher, ob du das sehen würdest, wenn ich den Hinweis irgendwo anders einbaue. Sonst hättest du halt bis zu meinem nächsten Kommentar zu einer deiner Storys warten müssen. :p

MiMo
13.05.2013, 13:05
Dann mach ich mal wenigstens ein bisschen weiter.

Rosa Flaggen
von John Irenicus
Post 4
Das erste, was mir bei der Rückblende auffiel, war, dass du nicht wie JüdeX die Erinnerung in eine andere Szene eingebettet hast, sondern nur den nackten Rückblick beschrieben hast. Nachher im 5. Post änderst du das noch rückwirkend, aber ich muss schon sagen, dass JüdeX das an dieser Stelle elegangter gelöst hatte.
Nichtsdestotrotz will ich dich für deine Beschreibungen loben, mit denen du den Wald und den Fluss sowie den Himmel und alles andere charakterisierst: Die sind nämlich wirklich schön und stimmungsvoll geworden. :gratz
Was mir dann bei den folgenden Gesprächen und Handlungen auffällt, ist, dass sie ganz anders wirken als das vorangegangene in dieser Story. Es fehlt die humoristische Ader, die in Form von Godwin sonst immer zugegen war! Ungewöhnlich ernst gehts also auf nach Harras (das mich vom Klang her sehr an "Hamas" erinnert! :scared:), wo dann relativ platte Kampfhandlungen folgen. Mehr als ein bisschen Schwertgefuchtel kommt da jedenfalls nicht rum und die eingangs erwähnten, zahlreichen Bogenschützen werden auch nicht wieder erwähnt. Außerdem finde ich es ein bisschen merkwürdig, dass die Männer um Marcus anscheinend glauben eine gewisse Menge Frauen aus Harras zu entführen, ohne die Stadt ganz zu erobern. Denn dass Harras nicht so leicht zu erobern ist und sie da auch nicht dran glauben, wird in den Gedanken von Marcus schon ziemlich deutlich, finde ich. Wie Marcus und Jaron schließlich voneinander getrennt werden ist auch wieder relativ platt. Ich hab da so das Gefühl, dass du wie auch schon bei dem Runenstein bei der Tasche auf der sicheren Seite bleiben wolltest. Du hattest keine Ahnung, was mit Gegenstand A passieren wird, also hast du einen Runenstein genommen, aus dem ja schließlich irgendeine Rune werden kann. Jetzt bei der Tasche ist das noch ein bisschen plumper: Da kann schließlich alles drin sein.
Enden tut der Rückblick dann allerdings schön spannend, verzweifelt und geheimnisvoll. Da fragt man sich richtig, wie Marcus und Miguel sich da wohl aus der Affäre gezogen haben.
Außerdem wird hier wieder der Umgang mit den Frauen von den südlichen Inseln thematisiert, der ja sozusagen der moralische Knackpunkt der Story ist. Das führt denke ich dazu, dass die Rückblende noch weniger lösgelöst von dem Rest wirkt, als ohnehin schon.


Er kam oft zum Bach an der Lichtung[,] wenn er allein sein wollte und nachdenken musste.

Es war ruhig, lediglich ein paar vereinzelte Äste[,] die unter seiner Last durchbrachen[,] verursachten lautere Geräusche, Da fehlen doch Kommas!

Außerdem war er auch nur ein Mensch und schon hatte lange keine Frau mehr gehabt…Hier dürfte die Reihenfolge ein wenig durcheinander geraten sein...

Er versetzte einem seiner beidem Gegner einen Tritt in den dicken Bauch und rannte dann los, beiden

Jünger des Xardas
13.05.2013, 21:22
Dabei hab ich mir doch extra Mühe gegeben, dass dieser Fehlschluss nicht möglich ist. :D
Natürlich sehe auch ich einen großen Unterschied zwischen bspw. DWdV und OuK, aber während andere als Rinnsteinpoeten angefangen haben, warst du schon von Anfang an ein versierter Geschichtenerzähler.

Aber das hast du vermutlich auch so verstanden, wie ich es gemeint habe.
Ich muss beizeiten mal die Urversion des ersten DWdV-Kapitels posten... §ugly
Aber ja, das Lob ist angekommen :)

Naja, ich hätte das durchgehen lassen. Magensäure und so. Da wär das fein gearbeitete Siegel bestimmt bis zur Unkenntlichkeit verätzt worden. ;)§ugly

Das macht ja nichts. Es ist ja nicht so, dass ich beleidigt bin, wenn ich keine Erwiderungen auf meine Kommentare bekomme (auch wenn die mich natürlich schon sehr interessieren), aber dem Autor entgeht da ja schon eine gewisse Freude, wenn er einen Kommentar übersieht.Na ja, ich finde, drauf reagieren und zumindest danke sagen sollte man schon. Ist ja das Mindeste, wenn man mit einem Kommentar beschenkt wird :)

Ich war nur überhaupt nicht sicher, ob du das sehen würdest, wenn ich den Hinweis irgendwo anders einbaue. Sonst hättest du halt bis zu meinem nächsten Kommentar zu einer deiner Storys warten müssen. :p

Du weißt, dass es in diesem Forum eine PN-Funktion gibt? :p

John Irenicus
14.05.2013, 19:38
Dann mach ich mal wenigstens ein bisschen weiter.

Rosa Flaggen
von John Irenicus
Post 4
Das erste, was mir bei der Rückblende auffiel, war, dass du nicht wie JüdeX die Erinnerung in eine andere Szene eingebettet hast, sondern nur den nackten Rückblick beschrieben hast. Nachher im 5. Post änderst du das noch rückwirkend, aber ich muss schon sagen, dass JüdeX das an dieser Stelle elegangter gelöst hatte.
Hm. Wenn du meinst. :(

Nichtsdestotrotz will ich dich für deine Beschreibungen loben, mit denen du den Wald und den Fluss sowie den Himmel und alles andere charakterisierst: Die sind nämlich wirklich schön und stimmungsvoll geworden. :gratz
Immerhin, danke! :)

Was mir dann bei den folgenden Gesprächen und Handlungen auffällt, ist, dass sie ganz anders wirken als das vorangegangene in dieser Story. Es fehlt die humoristische Ader, die in Form von Godwin sonst immer zugegen war!
Joa, ist ja auch ne ernste Sache da im Rückblick!

Ungewöhnlich ernst gehts also auf nach Harras (das mich vom Klang her sehr an "Hamas" erinnert! :scared:), wo dann relativ platte Kampfhandlungen folgen. Mehr als ein bisschen Schwertgefuchtel kommt da jedenfalls nicht rum und die eingangs erwähnten, zahlreichen Bogenschützen werden auch nicht wieder erwähnt. Außerdem finde ich es ein bisschen merkwürdig, dass die Männer um Marcus anscheinend glauben eine gewisse Menge Frauen aus Harras zu entführen, ohne die Stadt ganz zu erobern. Denn dass Harras nicht so leicht zu erobern ist und sie da auch nicht dran glauben, wird in den Gedanken von Marcus schon ziemlich deutlich, finde ich. Wie Marcus und Jaron schließlich voneinander getrennt werden ist auch wieder relativ platt. Ich hab da so das Gefühl, dass du wie auch schon bei dem Runenstein bei der Tasche auf der sicheren Seite bleiben wolltest.
Ich gestehe! :p

Du hattest keine Ahnung, was mit Gegenstand A passieren wird, also hast du einen Runenstein genommen, aus dem ja schließlich irgendeine Rune werden kann. Jetzt bei der Tasche ist das noch ein bisschen plumper: Da kann schließlich alles drin sein.
Ja, also bei vielen Sachen möchte ich mir "taktisch kluges Storywriting" nicht vorwerfen lassen, aber ja, das mit der Tasche war schon arg billig. Tut mir ja auch leid, aber ich wollte mich nicht in eine Sackgasse manövrieren. :D

Enden tut der Rückblick dann allerdings schön spannend, verzweifelt und geheimnisvoll. Da fragt man sich richtig, wie Marcus und Miguel sich da wohl aus der Affäre gezogen haben.
Frag ich mich gerade auch... wie war denn das nochmal? §kratz §ugly

Außerdem wird hier wieder der Umgang mit den Frauen von den südlichen Inseln thematisiert, der ja sozusagen der moralische Knackpunkt der Story ist. Das führt denke ich dazu, dass die Rückblende noch weniger lösgelöst von dem Rest wirkt, als ohnehin schon.


Da fehlen doch Kommas!
Hier dürfte die Reihenfolge ein wenig durcheinander geraten sein...
beiden

So viele Fehler... alles korrigiert, dankeschön! :gratz

Ja, dann mal dankeschön für diesen alles in allem doch sehr gnädigen Kommentar, trotz der Schwächen in der Story. Ich weiß auch noch, wie mir der Kram damals beim Schreiben relativ schwer fiel. :D
Das nächste "Kapitel" gefällt dir dann ja vielleicht besser - wollen wirs hoffen! :)



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Vermutlich um einen Quasi-Einwort-Titel wie "Die Leiche" zu vermeiden, hat MiMo Kapitel 7 seiner aufstrebenden Story "Halbzeitkatastrophe" ein wenig anders genannt - klingt aber auch nicht schlecht! :p

Wieder einmal setzt das Kapitel ganz auf Atmosphäre, die vor allem gut durch Rafaels seltsames Gefühl transportiert wird, welches er beim "Ausrauben" des U-Bahn-Kiosks hat. Die ganze Szenerie erinnert mich übrigens stark an Fallout 3, was ja nun wirklich nicht das Schlechteste ist. ;)


Rafael konnte nicht erklären warum, aber er wandte sich noch einmal zu der Leiche um. Hagen hatte recht. Es gab keinen Grund eine Leiche auszuplündern, wenn man freien Zugang zu allen Geschäften der Stadt hatte. Nur der Ausweis und andere persönliche Papiere der Person könnten ein Grund sein. Aber was wollte man schon mit einem fremden Ausweis? Und selbst dann hätte es gereicht, ihr einfach den Ausweis, den Führerschein und alle anderen persönlichen Dokumente aus dem Portemonnaie zu nehmen und den Rest zurückzulassen. Wollte jemand um jeden Preis verhindern, dass sie ihn identifizieren konnten?
Vielleicht gibt es ja den Plan, nach und nach alle Stadtbewohner um Klone zu ersetzen, ohne, dass es jemanden auffällt! Zumindest kommt sowas in Geschichte ja häufiger vor und ich finde es immer wieder erneut gruselig. :D


Während Hagen weiter brüllte, überlegte Rafael unvermittelt, wie Ronny in dieser Situation wohl gehandelt hätte. Seine Einheit war zwar längst nicht so ein unorganisierter Haufen gewesen wie die erste Bergungskompanie, sodass es sicher nie zu einer vergleichbaren Situation gekommen wäre, doch irgendwie konnte er sich nicht vorstellen, dass Ronny seine Leute angeschrien hätte. Ob er effektivere und ruhigere Methoden gefunden hätte? Oder tat Hagen das einzig richtige?
Diesen Vergleich finde ich sehr schön, einerseits, weil mir Hagens Geschreie natürlich auch als recht heftig aufgefallen ist, andererseits weil so nun auch von Rafael wieder ein bisschen die Brücke zu den Agenten geschlagen wurde - und eben dazu, dass die dritte Einheit Geschichte ist. Was er aber ja nicht weiß.


Hagen schien endlich mit seiner Predigt fertig zu sein. Bedeutungsschwanger hallten seine letzten Worte in den Ohren all derer nach, die sie gehört hatten.
Auch eine schöne Stelle. Einerseits wirkt das wirklich sehr eindrucksvoll, andererseits bringt die Wortwahl natürlich diesen Hauch Ironie mit herein: Moralpredigten sind ja selten ernst zu nehmen, vor allem sinkt die Möglichkeit der Ernstnahme mit steigender Länge und Lautstärke. :D

Ich hätte aber gerne noch mehr gehört, was Grund für diese Prügelei war... oder sind denen einfach nur so die Nerven durchgegangen nach so ein paar Beleidigungen? Ich dachte ja erst, sie hätten sich um Katie gestritten. :cool: §list

Das Ende ist dann natürlich noch einmal ein Spannungsfeuerwerk - auch wenn ich mir leider dumm dabei vorkomme, nicht zu wissen, was Rafael da nun genau entdeckt hat. Was befühlt er da wohl? Hm... wie auch immer, im nächsten Kapitel werde ich es hoffentlich erfahren. Das hier jedenfalls war kurz, knackig und sehr zweckdienlich, deshalb aber keinesfalls unschön oder gar zu simpel. Einfach genau richtig für diese Stelle, schätze ich mal. :)
Achja, eines noch: Was ist eine Borte? §kratz



Kapitel 8 hat dann auch einen sehr interessanten Titel... ich bin gespannt, was es bringen wird!

Direkt zum Anfang gibt's dann aber wieder einen kleinen Hauch Vollzeitmann-Unbeschwertheit:

Neugierig schob sich die lange Nase von Frau Maulklatsch aus dem Nachbarzelt. Rafael hatte schon früher die Vermutung aufgestellt, dass sie nur deshalb neben Xerwas ihr Lager aufgeschlagen hatte, weil sie hoffte, bei ihm interessante Neuigkeiten aufschnappen zu können.
Solche lustigen, sprechenden Namen gehen aber auch echt nur in der Vollzeitmann-Saga. :D

Auch Xerwas' anschließende Reaktion auf Rafaels Gehämmer gefällt mir sehr:

„Ich freue mich ja, dass du so darauf erpicht bist, mich zu sprechen, doch verbitte ich derartige Anschläge auf mein Zelt! Wer weiß, wie lange das noch halten muss“, beschwerte er sich cholerisch.
Hehe, super. :D


Rita schürzte die Lippen. Für einen kurzen Moment sah sie aus, als würde sie ihn lieber ungespitzt in den Boden rammen als sich diese Behandlung ohne Widerworte gefallen zu lassen, doch ihre Sehnsucht nach Harmonie gewann durch ein Bündnis mit ihrer Neugier die Oberhand.
Sehr schön dargestellt und formuliert!

Relativ zügig kommt Rafael dann zum Punkt, und ich sehe, dass schon der Titel dieses Kapitels die am Ende des vorigen Kapitels offen geblieben Frage beantwortet. Gut, dass schon Agenten herumstreunen, das hätte man sich denken können - aber das direkt mal einer umgelegt wird? Starkes Stück, da muss ich Rafael beipflichten!

Der zweite Abschnitt dieses Kapitels gefällt mir gut, weil er mich so mitreißend: Einerseits das Mitleid mit Batty, andererseits der Hass auf dieses arrogante Verhalten Caros - und dritterseits Battys Reaktion darauf, die das Gespräch irgendwie prima zusammenfasst:

„Bei der dritten Einheit scheint ihr wirklich ganz schön unhöflich zu sein, oder?“, fiel der Schwarzhaarigen sofort ihr Tonfall auf. „Nur damit du es weißt: Ich heiße zwar Caroline Kiwi, aber ich werde von allen nur Caro genannt, klar?“
„Bei der sechsten Einheit scheint ihr ja ganz schön dumm zu sein“, murmelte Batty so leise, dass Caro es nicht hörte.
Sauber! :D

Nachfolgende Handgreiflichkeiten gefallen mir auch gut, nur werden jetzt wohl ziemlich ätzende Zeiten auf Batty zukommen. Die Arme.

Plus übrigens für die Namenswahl: "Caro" passt einfach zu solchen Personen. Ich hoffe, ich trete damit jetzt niemandem auf den Schlips.

Auch das Kapitel also gut geraten und ein weiterer Schritt, um die Handlung voranzutreiben. Viel mehr habe ich auch schon gar nicht zu sagen... ich hoffe, das stört nicht. Aber manchmal gibt es eben auch nicht viel zu sagen. Der Gentleman genießt und schweigt. ;)

Fehler:

Nur Xerwas war es zu verdanken, dass sie die vollgeladenen Beutel nachher auch noch zurück ins Lager tragen konnte.

längst harte Brötchentüten oder DVDs hätten nur Platz in ihren Levibeuteln verschwendet, die zwar sehr elastisch, aber auch nicht unbegrenzt zu füllen waren.
Mit Bedacht hatten sie die Läden gemieden, in deren Decken sich schon tiefe Risse zogen, als wollten sie dem Beispiel ihrer rechten Nachbarn lieber früher als später folgen.
Hier müssten meiner Meinung nach Kommas hin.
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MiMo
14.05.2013, 20:39
Frag ich mich gerade auch... wie war denn das nochmal? §kratz §ugly
Ich nehme mal an, du hast Methode "Edwin" benutzt: Die Szene einfach im übelsten Moment beenden und es der Phantasie des Lesers überlassen wie sie sich rausgeboxt haben.

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Vermutlich um einen Quasi-Einwort-Titel wie "Die Leiche" zu vermeiden, hat MiMo Kapitel 7 seiner aufstrebenden Story "Halbzeitkatastrophe" ein wenig anders genannt - klingt aber auch nicht schlecht! :p"Die Leiche" wär bei der drölfzigsten gefundenen Leiche jawohl ein ziemlich platter Titel gewesen, oder? :p


Wieder einmal setzt das Kapitel ganz auf Atmosphäre, die vor allem gut durch Rafaels seltsames Gefühl transportiert wird, welches er beim "Ausrauben" des U-Bahn-Kiosks hat. Die ganze Szenerie erinnert mich übrigens stark an Fallout 3, was ja nun wirklich nicht das Schlechteste ist. ;)
Öhm, joa. Ich hab Fallout nie gespielt, aber ich erkenn das mal als Lob an. :D


Vielleicht gibt es ja den Plan, nach und nach alle Stadtbewohner um Klone zu ersetzen, ohne, dass es jemanden auffällt! Zumindest kommt sowas in Geschichte ja häufiger vor und ich finde es immer wieder erneut gruselig. :D
Sowas find ich immer seeeeehr grenzwertig. Also das muss dann wirklich ganz ganz gut fundamentiert sein, damit ich das glaubhaft finde.


Diesen Vergleich finde ich sehr schön, einerseits, weil mir Hagens Geschreie natürlich auch als recht heftig aufgefallen ist, andererseits weil so nun auch von Rafael wieder ein bisschen die Brücke zu den Agenten geschlagen wurde - und eben dazu, dass die dritte Einheit Geschichte ist. Was er aber ja nicht weiß.


Auch eine schöne Stelle. Einerseits wirkt das wirklich sehr eindrucksvoll, andererseits bringt die Wortwahl natürlich diesen Hauch Ironie mit herein: Moralpredigten sind ja selten ernst zu nehmen, vor allem sinkt die Möglichkeit der Ernstnahme mit steigender Länge und Lautstärke. :D

Ich hätte aber gerne noch mehr gehört, was Grund für diese Prügelei war... oder sind denen einfach nur so die Nerven durchgegangen nach so ein paar Beleidigungen? Ich dachte ja erst, sie hätten sich um Katie gestritten. :cool: §listMehr gibt es da eigentlich nicht zu erzählen... Das sollte halt son bisschen in die Kerbe schlagen "Die Nerven liegen blank". Und außerdem wollte ich Hagen so eine dicke Ansprach ala "Zusammenhalt ist wichtig!" aufs Auge drücken. Vielleicht nicht perfekt umgesetzt.


Das Ende ist dann natürlich noch einmal ein Spannungsfeuerwerk - auch wenn ich mir leider dumm dabei vorkomme, nicht zu wissen, was Rafael da nun genau entdeckt hat. Das konntest du ja nun wirklich nicht wissen. Brauchst dich also nicht dumm vorkommen. §knuff
Was befühlt er da wohl? §list
Hm... wie auch immer, im nächsten Kapitel werde ich es hoffentlich erfahren. Das hier jedenfalls war kurz, knackig und sehr zweckdienlich, deshalb aber keinesfalls unschön oder gar zu simpel. Einfach genau richtig für diese Stelle, schätze ich mal. :)
Achja, eines noch: Was ist eine Borte? §kratz
Och nö, oder?
*duden.de konsultier*
§gnah
§gnah
§gnah
Aaaaalso: Wie nennt ihr denn solche Bretter, auf die ihr zum Beispiel eure Bücher stellt?
Ein Regal besteht aus mehreren Borten. Zumindest dachte ich das. Wenn ihr Borten auch als Regal bezeichnet, wär das merkwürdig.




Kapitel 8 hat dann auch einen sehr interessanten Titel... ich bin gespannt, was es bringen wird!

Direkt zum Anfang gibt's dann aber wieder einen kleinen Hauch Vollzeitmann-Unbeschwertheit:

Solche lustigen, sprechenden Namen gehen aber auch echt nur in der Vollzeitmann-Saga. :D
Naja, der ist jetzt ja auch nicht neu, sondern nur wiederverwendet. :D

Auch Xerwas' anschließende Reaktion auf Rafaels Gehämmer gefällt mir sehr:

Hehe, super. :D


Sehr schön dargestellt und formuliert!

Relativ zügig kommt Rafael dann zum Punkt, und ich sehe, dass schon der Titel dieses Kapitels die am Ende des vorigen Kapitels offen geblieben Frage beantwortet. Gut, dass schon Agenten herumstreunen, das hätte man sich denken können - aber das direkt mal einer umgelegt wird? Starkes Stück, da muss ich Rafael beipflichten!
Hm.
Der Kapiteltitel bezog sich natürlich einerseits auf die Agenten, die Khorinis im Auge haben, andererseits aber - und hauptsächlich! - auf... ja, ne.
Da sprechen wir dann morgen noch mal drüber. :p

Der zweite Abschnitt dieses Kapitels gefällt mir gut, weil er mich so mitreißend: Einerseits das Mitleid mit Batty, andererseits der Hass auf dieses arrogante Verhalten Caros - und dritterseits Battys Reaktion darauf, die das Gespräch irgendwie prima zusammenfasst:

Sauber! :D

Nachfolgende Handgreiflichkeiten gefallen mir auch gut, nur werden jetzt wohl ziemlich ätzende Zeiten auf Batty zukommen. Die Arme.
Vom Regen in die Traufe. :cool:

Plus übrigens für die Namenswahl: "Caro" passt einfach zu solchen Personen. Ich hoffe, ich trete damit jetzt niemandem auf den Schlips.
Du verbindest "Julia" ja auch mit begehrenswerten Frauen. §medi

Nein, ich finds ja schon toll, wenn dir meine Namensgebungen stimmig erscheinen, aber manchmal frag ich mich schon, wo du deine Vorurteile her hast. :D

Auch das Kapitel also gut geraten und ein weiterer Schritt, um die Handlung voranzutreiben. Viel mehr habe ich auch schon gar nicht zu sagen... ich hoffe, das stört nicht. Aber manchmal gibt es eben auch nicht viel zu sagen. Der Gentleman genießt und schweigt. ;)
Natürlich stört das nicht. Verglichen mit vorangegangenen Kapiteln sind die beiden ja auch relativ handlungsarm. Insgesamt sinds ja nur drei, vielleicht auch vier, Dialoge.

Fehler:


Mit Bedacht hatten sie die Läden gemieden, in deren Decken sich schon tiefe Risse zogen, als wollten sie dem Beispiel ihrer rechten Nachbarn lieber früher als später folgen.
Hier müssten meiner Meinung nach Kommas hin.
------------------------------------------------------------------------------

So, dann will ich mich mal wieder ganz lieb für deine warmen Worte zu den Kapiteln bedanken. Die haben mich mal wieder sehr gefreut. :gratz

John Irenicus
14.05.2013, 20:53
Och nö, oder?
*duden.de konsultier*
§gnah
§gnah
§gnah
Aaaaalso: Wie nennt ihr denn solche Bretter, auf die ihr zum Beispiel eure Bücher stellt?
Ein Regal besteht aus mehreren Borten. Zumindest dachte ich das. Wenn ihr Borten auch als Regal bezeichnet, wär das merkwürdig.
Also ich nenne die Dinge einfach Regalbretter. Vielleicht hab ich da ja auch nur eine Lücke in meinem Wortschatz. :o


Du verbindest "Julia" ja auch mit begehrenswerten Frauen. §medi

Nein, ich finds ja schon toll, wenn dir meine Namensgebungen stimmig erscheinen, aber manchmal frag ich mich schon, wo du deine Vorurteile her hast. :D
Joa, frag ich mich auch... zumal mir spontan nur eine Julia einfällt, und die ist nicht begehrenswert. :D

Aber Caros, die ich nicht mag, kenne ich genug.

John Irenicus
16.05.2013, 19:48
------------------------------------------------------------------------------
MiMo, "Halbzeitkatastrophe". Zum Kapiteltitel fällt mir ausnahmsweie mal nix ein. :p


„Caro!“, rief plötzlich die blonde Agentin, die mit überschlagenen Beinen am Tisch gesessen hatte
In etwa so? §list

https://www.youtube.com/watch?v=Uz7Wftl1eiQ


„Ich bin, wie dir zweifellos bereits von einem Mitglied des Verwaltungstrakts der MGZSO mitgeteilt wurde, der Leiter der sechsten Einheit. Meine Name ist…“
Die Formulierung finde ich etwas seltsam, weil ich unter "Verwaltungstrakt" jetzt auf jeden Fall etwas Räumliches verstehe und nicht etwa eine Abteilung im rein organisatorischen Sinne. Man wäre dann quasi Mitglied eines Flurs. :D


„Bathilda Bansmore, seit dem zehnten Oktober Mitglied der sechsten Einheit, davor dritte Einheit. Versetzung wegen Auflösung. Ist das soweit richtig, Bathilda?“
Batty überlegte, ob sie ihm von ihrem Spitznamen erzählen sollte, doch das ließ sie lieber bleiben. Bei gewissen Leuten blieb man lieber erst mal auf Abstand. „Ja“, sagte sie deshalb nur schlicht.
Naja, die Nachfrage ist auch etwas... unnötig. Was soll sie denn auch sagen? "Nein, ich heiße eigentlich Tissy und habe Bathilda Bansmore ermordet und dann ihre Karte geklaut um mich hier einzuschleichen... aber jetzt wo ihr mich so direkt fragt, muss ich meine Tarnung einfach aufgeben!"
Klar, die ganze Sache ist ja ohnehin mehr pro forma... aber trotzdem. :D


Dies schien Valentin wieder wach zu rütteln. Er klatschte in die Hände. „So! Jetzt, wo wir uns alle kennengelernt haben, können wir ja unsere weitere Vorgehensweise besprechen.“ Er strahlte sie an wie ein Entertainer, der ihnen gerade das allabendliche Bingo angekündigt hatte.
Die Stelle hätte so 1:1 auch bei lunovis vorkommen können, super. :D


„Brian Lych war ein Agent der sechsten Einheit. Vor vier Tagen verschwand er in den Ruinen, vor dreien fanden wir seine übel zugerichtete Leiche in einer U-Bahnstation“, klärte er sie ruhig auf. Sein Blick verriet jedoch, dass er innerlich über das Verhalten der anderen drei Agenten am Tisch brodelte.
„Ach so, mein Vorgänger also. Verstehe“, sagte Batty und schluckte ihre Wut über das Getue der anderen hinunter.
Eine gleichzeitig aufschlussreiche und amüsante Stelle. Sehr schön. :D


Und insgesamt gesehen? Am wichtigsten am Kapitel ist wohl die Einführung von Zack, der zum einzigen Verbündeten Battys in dieser Einheit gerät. Die anderen sind ja wirklich so schlimm wie es nur geht. Da mag man natürlich ein bisschen diese Überzeichnung kritisieren: Zwei Tratschtanten, ein herrischer Leiter und kein Zusammenhalt unter den Agenten untereinander, dazu eine gehörige Dosis Inkompetenz... aber gut, warum auch nicht? Es gibt sie ja nunmal auch in echt, diese Leute. Großartig auch Valentins Aussehen: Was für ein Schmierlappes!

Ich an Battys Stelle wäre am Ende vielleicht nicht kraftlos gewesen, sondern wäre komplett ausgetickt. Andererseits: In so einer Situation, wo einem sogar schon Zack resigniert die Hand auf die Schulter legt, da kann man wohl nicht mehr anders, als einfach nur deprimiert zu sein... dass es innerhalb dieser Organisation aber auch so unfähige Einheiten gibt! Schon erstaunlich... naja, alle anderen werden ja hoffentlich nicht genauso sein.

Alles in Allem so eine Art Kennenlern-Kapitel, wenn man so will, aber durchaus auch wieder mit Emotionen dabei und einigen "Ich fasses nich"-Momenten. Ob es noch zum großen Krach zwischen Batty & Zack und den anderen kommen wird? Man kann es vermuten. Ich lasse es mal einfach so auch mich zukommen. Weitermachen! :gratz


Fehler:

Es gab noch keine Meteoritenhagel in dünn besiedelten Bereichen, oder? Die Wahrscheinlichkeit bei vier Meteoritenhageln jedes Mal eine Großstadt zu treffen liegt bei null. Und auch wenn du nurdie Katastrophe in Khorinis betrachtest
Mal ganz abgesehen davon, dass man seine Überlegungen gut in Frage stellen kann, gibt's da einen kleinen Tippfehler. ;)











Und auch JüdeX beglückt uns mit neuen literarischen Ergüssen, erwartungsgemäß zu "Der Junge aus Silden". :)


„Du magst seine Erhabenheit um deinen Finger gewickelt haben. Aber bilde dir nicht ein, dass das bei mir funktionieren wird. Und glaube ja nicht, dass es dir noch einmal gelingen wird, dass man MIR deine Unfähigkeit vorwirft.“
Das waren Meister Arifs erste Worte gewesen, als Will das erste Mal den kleinen Garten betreten hatte, der ihnen als Übungsplatz diente.
Ein spitzenmäßiger (erneuter) Einstand für ihre Schüler-Lehrer-Beziehung. Kam ja aber auch nicht unerwartet jetzt. :D


„So?! Dann lass dir gesagt sein, dass Bescheidenheit die erste Pflicht eines jeden Schülers ist. Ihr myrtanischen Barbaren mögt euch für überlegen halten, aber du solltest nicht vergessen, dass du vor dem mächtigsten Magier Varants stehst. Lass dich nicht zu der hochmütigen Fantasie hinreißen, du hättest besonderes Talent oder nennenswerte Kräfte oder irgendetwas anderes, das es dir auch nur im Ansatz erlauben könnte, auf Bescheidenheit zu verzichten.“
Erst grinste ich, weil ich dachte, dass er gerade seine Worte über Bescheidenheit noch im selben Atemzug ad absurdum führte. Dann merkte ich, dass er ja nur davon sprach, dass Bescheidenheit die erste Pflicht eines jeden Schülers ist... von Lehrern war da offenbar ganz wohlweislich nicht die Rede. :D


Will zeigte seine Skepsis nicht, doch in seinem Kopf arbeitete es. Wie schon Meister Arifs erste Demonstration seiner Kunst war auch dieser Zauber nicht besonders beeindruckend gewesen. Und er hatte den Magier offensichtlich einige Kraft gekostet. Aber Meister Arif war der mächtigste Magier Varants, das würde ihm jeder bestätigen. Verbarg er seine wahren Kräfte vielleicht vor Will? Hatte er vielleicht vor, ihn nur Bruchstücke seines Wissens zu lehren? Will konnte sich keinen Reim darauf machen.
Achja, stimmt, das Thema gabs ja auch schon. Entweder Will ist überaus talentiert, oder Arif wirklich ein großer Aufschneider. Oder Arif WAR mal richtig mächtig, doch nun schwinden seine Kräfte, vielleicht aus Altersgründen. Was auch erklären würde, warum er so bitter und verbissen daherkommt.


Will würde nicht nur bei ihm lernen, sondern ihm von nun an auch bei seiner Aufgabe helfen. Und schon bald gab es einen Anlass hierfür: Scheherazade wurde schwanger und der Sultan ließ zur Feier dieses freudigen Ereignisses ein Fest ausrichten, bei dem seine Magier ihre Kunst darbieten sollten.

Es war ein Spektakel, wie Will es noch nie zu Gesicht bekommen hatte, und er fragte sich, was der Sultan erst tun würde, wenn Scheherazade erst einmal niedergekommen wäre.
Hier hast du wie ich finde den Zeitsprung a) sehr geschickt eingebaut und b) dies auch zum rechten Zeitpunkt. Das las sich wirklich sehr schön, ohne Stocken, aber auch klar und deutlich.


Ein zahmer Oger tanzte zu den Klängen einer Ney.
Stell ich mir nicht sehr grazil vor, aber gut. :D


Will beherrschte die Magie noch immer nicht und hatte bis heute keinen eigenen Zauber zustande gebracht. Aber immerhin konnte er mittlerweile fremde Zauber bis zu einem gewissen Grad unter Kontrolle halten. Und das würde heute seine Aufgabe sein. Das reichte aus, um sein Herz laut in seiner Brust klopfen zu lassen.
Und ich fiebere mit! Nichts gegen Will, aber solche Szenen sind in Geschichten ja dann doch irgendwo gerade darauf angelegt, schief zu gehen. :D


Das Geschoss flog durch den ersten Ring Will ließ ihn verpuffen.
Huch, der Satz hat mich ja richtig überrumpelt! Da fehlt doch was, oder? :p

Wie dem auch sei, dann geht die Szene schief - aber auf sehr originelle Art und Weise! Aus meiner Grundschulzeit kann ich mich noch erinnern, dass "salak" auf Türkisch sowas wie dumm oder dämlich oder so heißt. Der Rest der blitzgeformten Worte lässt dann aber ohnehin keinen Zweifel mehr, wohin die Richtung geht. Oh je oh je... so viel also zur erlernten Selbstkontrolle. :D
Wobei, Selbstkontrolle... beschrieben ist es ja irgendwie, als griffe eine fremde Macht in den Zauber rein. Das mag einerseits das Innere Wills sein, welches ihm die Kontrolle entreißt... oder tatsächlich ein Fremdkörper. Möglicherweise sogar Scheherazade? Ihr würde ich ja alles zutrauen. :o
Oder Arif war es, um seinen Schüler wieder loszuwerden. Andererseits fällt die Unfähigkeit seines Schülers jetzt ja eh immer direkt auf ihn zurück, da wäre das wohl auch unklug. Fragen über Fragen...

Auch der zweite fehlgegangene Zaubertrick - den du übrigens wunderbar beschrieben hast! - krankt erst an einem gewissen Übermut Wills, aber dann wirkt es irgendwie doch wieder, als griffe jemand von außerhalb ein und beschwörte so das Unglück. Hm... spannende Sache!

Dann am Ende gibt es doch noch so eine Art Auflösung:

Aus den Augenwinkel bemerkte Will, dass Meister Arif aussah, als hätte er in eine Zitrone gebissen. Er hatte wohl gespürt, dass die Energie, die seine Zauber gestört und durcheinandergebracht hatte, von seinem Lehrer gekommen war.
Wobei ich den Gedanken oben ja ausgeschlossen hatte. Die erste Reaktion Bayezids macht diese Variante zwar plausibel, aber meine Überlegung war ja auch nicht so falsch, weil sich genau jetzt Scheherazade wieder einmischt und deshalb im Grunde doch wieder Arif der Dumme ist. Tja... und dadurch aber dann wohl doch wieder Will. Ob er mit Arif je auf einen grünen Zweig kommt? Ich setze da ja auf deine Harmoniesucht... andererseits ist dies sicherlich keine Geschichte von Harmonie. ;)

Man darf also gespannt sein! :gratz
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Jünger des Xardas
16.05.2013, 21:14
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Die Formulierung finde ich etwas seltsam, weil ich unter "Verwaltungstrakt" jetzt auf jeden Fall etwas Räumliches verstehe und nicht etwa eine Abteilung im rein organisatorischen Sinne. Man wäre dann quasi Mitglied eines Flurs. :DDer Satz enthält übrigens einen Fehler :o


Und auch JüdeX beglückt uns mit neuen literarischen Ergüssen, erwartungsgemäß zu "Der Junge aus Silden". :)


Ein spitzenmäßiger (erneuter) Einstand für ihre Schüler-Lehrer-Beziehung. Kam ja aber auch nicht unerwartet jetzt. :D


Erst grinste ich, weil ich dachte, dass er gerade seine Worte über Bescheidenheit noch im selben Atemzug ad absurdum führte. Dann merkte ich, dass er ja nur davon sprach, dass Bescheidenheit die erste Pflicht eines jeden Schülers ist... von Lehrern war da offenbar ganz wohlweislich nicht die Rede. :D Na klar, der Lehrer wäre ja auch nicht Lehrer, wenn er nicht so viel drauf hätte, dass er nicht mehr bescheiden sein muss :o


Achja, stimmt, das Thema gabs ja auch schon. Entweder Will ist überaus talentiert, oder Arif wirklich ein großer Aufschneider. Oder Arif WAR mal richtig mächtig, doch nun schwinden seine Kräfte, vielleicht aus Altersgründen. Was auch erklären würde, warum er so bitter und verbissen daherkommt. Ich glaube nicht, dass magische Kräfte mit dem Alter schwinden. Im Gegenteil: Ein weißer Bart ist doch Aufnahmekriterium in den Klub der Superzauberer :p


Hier hast du wie ich finde den Zeitsprung a) sehr geschickt eingebaut und b) dies auch zum rechten Zeitpunkt. Das las sich wirklich sehr schön, ohne Stocken, aber auch klar und deutlich.


Stell ich mir nicht sehr grazil vor, aber gut. :D Ich auch nicht, aber das war auch gar nicht beabsichtigt :p In der Realität hat man doch aber gerne mal Bären tanzen lassen. Habe ich nie gesehen, stelle ich mir aber auch nicht viel graziler vor.


Und ich fiebere mit! Nichts gegen Will, aber solche Szenen sind in Geschichten ja dann doch irgendwo gerade darauf angelegt, schief zu gehen. :D Klar, sonst würde man sie ja nicht im Detail darstellen, sondern nur schnell abhaken :D


Huch, der Satz hat mich ja richtig überrumpelt! Da fehlt doch was, oder? :p Stimmt, da fehlt ein "und"!

Wie dem auch sei, dann geht die Szene schief - aber auf sehr originelle Art und Weise! Aus meiner Grundschulzeit kann ich mich noch erinnern, dass "salak" auf Türkisch sowas wie dumm oder dämlich oder so heißt. Der Rest der blitzgeformten Worte lässt dann aber ohnehin keinen Zweifel mehr, wohin die Richtung geht. Oh je oh je... so viel also zur erlernten Selbstkontrolle. :D Ja, "Trottel" oder "Dummkopf". Aber ich hab's ja auch extra für diejenigen von uns, die nicht im Ghetto aufgewachsen sind, noch mal übersetzt.
Wobei, Selbstkontrolle... beschrieben ist es ja irgendwie, als griffe eine fremde Macht in den Zauber rein. Das mag einerseits das Innere Wills sein, welches ihm die Kontrolle entreißt... oder tatsächlich ein Fremdkörper. Möglicherweise sogar Scheherazade? Ihr würde ich ja alles zutrauen. :o Wie Narimaan sagte, besitzt die nur eine Form von Magie, nämlich die, gegen die Eunuchen wie er immun sind ;)
Oder Arif war es, um seinen Schüler wieder loszuwerden. Andererseits fällt die Unfähigkeit seines Schülers jetzt ja eh immer direkt auf ihn zurück, da wäre das wohl auch unklug. Hier kriegt doch eindeutig Will alles ab. Bayezid hätte ihn an dieser Stelle sogar als Arifs Schüler rausgeschmissen, wäre Scheherazade nicht gewesen. Fragen über Fragen...

Auch der zweite fehlgegangene Zaubertrick - den du übrigens wunderbar beschrieben hast! - krankt erst an einem gewissen Übermut Wills, aber dann wirkt es irgendwie doch wieder, als griffe jemand von außerhalb ein und beschwörte so das Unglück. Hm... spannende Sache!

Dann am Ende gibt es doch noch so eine Art Auflösung:

Wobei ich den Gedanken oben ja ausgeschlossen hatte. Die erste Reaktion Bayezids macht diese Variante zwar plausibel, aber meine Überlegung war ja auch nicht so falsch, weil sich genau jetzt Scheherazade wieder einmischt und deshalb im Grunde doch wieder Arif der Dumme ist. Tja... und dadurch aber dann wohl doch wieder Will. Ob er mit Arif je auf einen grünen Zweig kommt? Ich setze da ja auf deine Harmoniesucht... Ob ich den Ruf je noch mal loswerde bei dir? :p andererseits ist dies sicherlich keine Geschichte von Harmonie. ;) Ich behaupte, es wird meine mit Abstand unharmonischste Geschichte.

Man darf also gespannt sein! :gratz
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Vielen Dank :gratz
Ich denke, das nächste Kapitel sollte einige Fragen bereits auflösen. Wobei ich ehrlich gesagt gar nicht erwartet hatte, dass einige dieser Fragen überhaupt aufkommen. Manches ist wohl doch nicht so eindeutig, wie ich das dachte...

John Irenicus
16.05.2013, 21:21
Der Satz enthält übrigens einen Fehler :o
:confused:


Vielen Dank :gratz
Ich denke, das nächste Kapitel sollte einige Fragen bereits auflösen. Wobei ich ehrlich gesagt gar nicht erwartet hatte, dass einige dieser Fragen überhaupt aufkommen. Manches ist wohl doch nicht so eindeutig, wie ich das dachte...
Oder ich bin einfach zu blöde. §ugly

Jünger des Xardas
16.05.2013, 21:33
:confused:

Meine Name ist…




Oder ich bin einfach zu blöde. §ugly

Das ist natürlich die Möglichkeit, die ich vorziehe :p

John Irenicus
16.05.2013, 21:37
Das ist natürlich die Möglichkeit, die ich vorziehe :p

Jetzt wo du mich auf den Fehler so stoßen musstest, gewinnt die Möglichkeit mit der Blödheit natürlich noch mehr an Wahrscheinlichkeit. §wall

MiMo
16.05.2013, 22:27
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MiMo, "Halbzeitkatastrophe". Zum Kapiteltitel fällt mir ausnahmsweie mal nix ein. :p
Ziel erreicht. :cool:


In etwa so? §list

https://www.youtube.com/watch?v=Uz7Wftl1eiQ
Hm, ja... genau so! :D


Die Formulierung finde ich etwas seltsam, weil ich unter "Verwaltungstrakt" jetzt auf jeden Fall etwas Räumliches verstehe und nicht etwa eine Abteilung im rein organisatorischen Sinne. Man wäre dann quasi Mitglied eines Flurs. :D
Joa. Das wär wohl ungünstig. :D


Naja, die Nachfrage ist auch etwas... unnötig. Was soll sie denn auch sagen? "Nein, ich heiße eigentlich Tissy und habe Bathilda Bansmore ermordet und dann ihre Karte geklaut um mich hier einzuschleichen... aber jetzt wo ihr mich so direkt fragt, muss ich meine Tarnung einfach aufgeben!"
Klar, die ganze Sache ist ja ohnehin mehr pro forma... aber trotzdem. :D
Naja, solche Nachfragen gibt es ja nun mal wirklich!
Durfte ich heute erst wieder erleben:

Klein-MiMo betritt den Vorbereitungsraum, um die Vorbereitungszeit seiner mündlichen Abiturprüfung abzusitzen.
Klein-MiMo wird gefragt: Fühlen Sie sich gesundheitlich dazu in der Lage, die Prüfung abzulegen? Klein-MiMo bejaht. Er macht seine Aufgaben und kommt dann in den Prüfungsraum, in dem neben seinem Lehrer auch ein Protokollant sitzt, der ihn wiederum fragt: Fühlen Sie sich gesundheitlich dazu in der Lage, die Prüfung abzulegen?
Klein-MiMo schmunzelt in sich hinein und bejaht abermals.

Und das wurde nicht nur bei mir, sondern bei jedem so durchgezogen. :D



Die Stelle hätte so 1:1 auch bei lunovis vorkommen können, super. :D
Jetzt bin ich mindestens so rot wie das Hemd, das lunovis beim CT getragen hat... :gratz


Eine gleichzeitig aufschlussreiche und amüsante Stelle. Sehr schön. :DAmüsant? Ich wittere tiefschwarzen Humor. :D



Und insgesamt gesehen? Am wichtigsten am Kapitel ist wohl die Einführung von Zack, der zum einzigen Verbündeten Battys in dieser Einheit gerät. Die anderen sind ja wirklich so schlimm wie es nur geht. Da mag man natürlich ein bisschen diese Überzeichnung kritisieren: Zwei Tratschtanten, ein herrischer Leiter und kein Zusammenhalt unter den Agenten untereinander, dazu eine gehörige Dosis Inkompetenz... aber gut, warum auch nicht? Es gibt sie ja nunmal auch in echt, diese Leute. Großartig auch Valentins Aussehen: Was für ein Schmierlappes!Ich hatte schon die Befürchtung, dass das übertrieben wirken könnte. Aber ich bau halt darauf, dass die sechste Einheut schon wirklich das letzte Loch der MGZSO ist, das muss ich nur noch irgendwie einbringen. Und wenns ernst wird, müssen die halt trotz allem gut arbeiten. Das sehe ich durchaus noch als Herausforderung an mich!
Aber dass kein Zusammenhalt herrscht würde ich so nicht sagen. Caro, Mary und Valentin halten ja schon zusammen.

Außerdem: Gar nichts zu Valentins Name zu sagen? :D


Ich an Battys Stelle wäre am Ende vielleicht nicht kraftlos gewesen, sondern wäre komplett ausgetickt. Andererseits: In so einer Situation, wo einem sogar schon Zack resigniert die Hand auf die Schulter legt, da kann man wohl nicht mehr anders, als einfach nur deprimiert zu sein... dass es innerhalb dieser Organisation aber auch so unfähige Einheiten gibt! Schon erstaunlich... naja, alle anderen werden ja hoffentlich nicht genauso sein.Da hätte ich die Situation wohl stärker herausstellen müssen. Für sie ist die Versetzung ja wirklich endgültig und sie lernt in diesem Moment ihre Arbeitskollegen für die wohl nächsten Jahre kennen. Es ist also quasi ihr ganzes Leben, das da gerade den Bach runter geht und das wird ihr in dem Moment einfach bewusst.


Alles in Allem so eine Art Kennenlern-Kapitel, wenn man so will, aber durchaus auch wieder mit Emotionen dabei und einigen "Ich fasses nich"-Momenten. Ob es noch zum großen Krach zwischen Batty & Zack und den anderen kommen wird? Man kann es vermuten. Ich lasse es mal einfach so auch mich zukommen. Weitermachen! :gratz
Dein Wunsch ist mir Befehl! :cool:
Obwohl es so langsam schwieriger wird, weil mir die vorbereiteten Kapitel ausgehen. Und jetzt halt der Punkt kommt, an dem ich verzweifelt bin. :D


Fehler:

Mal ganz abgesehen davon, dass man seine Überlegungen gut in Frage stellen kann, gibt's da einen kleinen Tippfehler. ;)

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Ein verspätetes Danke für diesen pünktlichen Kommentar! :gratz


Edit:
Hätte ich ja beinahe vergessen!
War im 8. Kapitel noch gar nicht klar, dass Batty auf Khorinis ist?

Edit2:
Und danke an JüdeX für den Fehler!
Ich hab ihn aber auch erst nach dem "drauf stoßen" gefunden. Peinlich. :(

John Irenicus
17.05.2013, 19:53
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JüdeX postet wieder ein neues Kapitel von "Der Junge aus Silden" - die Threadgrafiken sind nun endlich gerettet! :D

Ich finde, das ist jetzt auch genau der richtige Zeitpunkt, um mal wieder deine erzählerische Klasse zu loben. Die zeigt sich in dieser in sich geschlossenen Szene nämlich besonders gut. Schöne, unaufdringliche Beschreibungen die nur ganz langsam und fast beiläufig zum eigentlichen Ziel hinführen, ein kleines "Vorspiel" in Form des kleinen Süleyman und dann der Hauptteil: Das wirklich gut gelungene Gespräch mit Scheherazade, welches sehr unterhaltsam, sehr lebhaft aber auch eben sehr spannend geschrieben ist. Dass ich das Ende des Gesprächs und des Kapitels dann super finde, ist fast überflüssig zu erwähnen.

Bei Scheherazade gibst du dir auch richtig Mühe mit ihrem Charakter, habe ich das Gefühl. Naja, oder aber, dir gelingt das quasi ganz automatisch so gut. :D
Wie auch immer, mit ihrer Entscheidung am Ende verhält sie sich dementsprechend, wie man sie auch kennengelernt hat, aber vorhersehbar war es eben trotzdem nicht. Fester Charakter, aber trotzdem keine Klischeerolle. Wenn man das Bild der intriganten Frau nicht schon als Klischee sieht. ;)
Wobei "intrigant" auch zu negativ behaftet ist, denn dass Scheherazade sich in erster Linie wehren will, das kauft man ihr schon ab - wenn auch mit einem unguten Gefühl im Bauch. Dass Will da nicht mitmachen will, kann ich gut verstehen. Ich an seiner Stelle hätte aber von vornherein schon viel zu viel Angst vor ihr, aber eben auch vorm werten Herrn Hofmagier gehabt, um das "Angebot" auszuschlagen. Und was er am Ende von seiner Skepsis hat, sehen wir ja auch: Nämlich Nichts. :D
Ich glaube auch wenig daran, dass er noch einen Ausweg aus dieser Situation findet... naja, er könnte sich seinerseits mit Arif verbünden, ihm versichern, ihn aus seiner Rolle als Hofmagier nicht herausdrängen zu wollen und ihm dann Scheherazades Pläne offenbaren. Aber dann setzt er sich ja endgültig zwischen alle Stühle, was an diesem Hofe sehr sehr unklug wäre. :p

Dritter Aspekt dann die Sache mit Wills und Meister Arifs magischen Kräften. Auch wenn Scheherazade nach eigenen Angaben keine Ahnung von Magie hat, trifft sie da trotzdem eine Einschätzung, die sich mit Wills Verdacht ja auch so ein bisschen deckt. Vermutlich hat er selbst eh nicht so wirklich daran geglaubt, sein Meister würde ihm etwas vormachen und seine Kräfte verstecken. Würde zu Arifs Persönlichkeit wohl auch nicht wirklich passen, schätze ich. :D

Jetzt noch ein paar Einzelstellen:


Und ich lasse die Diener auch etwas Lokum für dich bereitstellen – aber nur wenn du brav bist und jetzt zum Schneider gehst.“
Was Lokum ist, musste ich erst einmal wikipedian. Der Name klingt ja wie eine Droge... aber das sind Süßigkeiten ja irgendwie auch. :D


Sie lachte und pustete auf ihren Tee
Ich hab erst gelesen "sie prustete in ihren Tee" und war schon ganz erstaunt wie die sich da hinreißen lässt. §ugly


„Du bist ein lieber Junge, Will. Und deine Unschuld ehrt dich. Ich nehme sie dir nur ungern.
Und was ich hier erst gedacht habe, muss ich dir ja wohl nicht sagen. §list


Und… Er setzt auch alles daran, mich in Ungnade fallen zu lassen.
Was wohl auch nicht der allerunwichtigste Grund für diesen Plan ist. ;)

Und zum Schluss noch einen Fehler:

Will zuckte grinsend mit den Schultern. „Ich hatte keine Wahl. Seine Hoheit hätte mich sonst wahrscheinlich Köpfen lassen.“
Hier bin ich mir nicht ganz sicher, aber das würde ich klein schreiben.



Und nun wirklich ganz am Ende kann ich nur sagen: Ist dir hervorragend gelungen! :gratz
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Laidoridas
17.05.2013, 20:06
Weiter gehts mit Vollzeitmann, diesmal mit Kapitel 45-51.

Die Ruhephase wird erstmal durch die Trainingsszene mit dem kurzen Kampf gegen den Golem unterbrochen. Etwas seltsam finde ich die ganze Geschichte mit dem Hagen-Gedenkstein-Golem ja schon. Ich meine, was sollte der denn jetzt eigentlich? So eine richtige Funktion in der Geschichte hatte der jetzt ja nicht, mal davon abgesehen davon dass er eine kleine Actionszene ausgelöst hat und ein bisschen Rumgerate, wo die Protagonisten dann am Ende zu den gleichen Erkenntnissen kommen, die man als Leser schon vorher hatte. Ein bisschen hab ich hier den Eindruck, dass du selber mit dem Golem nix mehr anzufangen wusstest und den lieber einfach wieder aus der Story raushaben wolltest, kann das sein? :D

Dass Rafael dann seinen eigenen Ionenbums bekommt, ist nach der Trainingsszene ja keine große Überraschung mehr (außer natürlich für Rafael, manchmal ist er schon ziemlich schwer von Begriff), ich hätte ja fast schon eine feierliche Aufnahme in den Geheimbund erwartet. Das wäre aber wohl ein bisschen zu früh gewesen, kommt ja bestimmt sowieso noch früher oder später, nehme ich einfach mal an.
Mit Puff Daddy Diddy führst du dann direkt mal wieder den nächsten Charakter ein (so allmählich muss ich mir hier auch mal eine Übersicht anlegen, glaube ich ;)), wobei es sich mir hier nicht ganz erschließt, warum jemand namens Draconos von Xerwas Diddy genannt wird. Ein bisschen übertrieben ist dieser Diddy dann ja auch schon dargestellt...das hat schon sowas Comichaftes, wie der da rumspuckt und ächzt und zetert.

Besser gefällt mir jedenfalls die nächste Szene, in der der Plan für die schätzungsweise nächsten zwei Dutzend Kapitel besprochen wird, das klingt nämlich sehr vielversprechend mit den drei Teams und den verschiedenen Schauplätzen. Das war wohl auch eine gute Entscheidung, das Team in handliche Portionen aufzuspalten, anstatt jetzt ständig alle sechs beisammen zu haben. Kommt auf jeden Fall der Übersicht zugute, und bietet natürlich auch das Potential, immer mal wieder zwischen den verschiedenen Teams hin- und herzuwechseln, das du bisher aber entgegen meinen Erwartungen nicht genutzt hast. Bisher spielten sich ja jetzt schon mehrere Kapitel ausschließlich auf dem Schiff ab, ohne dass man weiß, was bei den anderen so abgeht. So richtig schlimm find ich das jetzt aber auch wieder nicht, weil die Kapitel auf dem Schiff gleichzeitig auch zu den interessantesten und spannendsten der bisherigen Geschichte gehören. Schon die Grundidee, dass da Schiffe mit Leuten drauf scheinbar weit entfernte Ziele anfahren und zurückkehren, aber nie dort ankommen, finde ich sehr spannend. Sowas in der Art gabs ja auch schon in diversen Filmen (z.B. Dark City) und das finde ich auch immer wieder reizvoll. Bisher wurde ja auch noch nicht geklärt, was da an Bord jetzt genau passiert... ich dachte ja an Gehirnwäsche oder den Einsatz von "Vergessen"-Schriftrollen (auf die warte ich sowieso die ganze Zeit schon und ich hatte schon einige Male das Gefühl, dass ihr Auftritt kurz bevorstünde, war dann aber ja doch nie so), aber jetzt werden ja irgendwie alle mit Knarren bedroht und...tja, was das soll, ist ja noch unklar. Kommt mir spontan etwas seltsam vor: Die wollen ja wohl die Passagiere nicht mit Waffengewalt dazu überreden, sich einzubilden, in Thorniara angekommen zu sein? Aber bevor die ganze Sache richtig aufgeklärt wird, will ich mir da mal kein Urteil erlauben.

Insgesamt gefallen mir die Schiffskapitel wie gesagt super: Einmal hat man die ganze Zeit die Frage im Hinterkopf, was da jetzt wohl an Bord passieren wird und ob Rafael und Ronny überhaupt ausreichend darauf vorbereitet sind, und dazu kommt dann noch die Tatsache, dass Rita und Rafael zusammen auf einem Schiff sind, ohne es zu ahnen. Hier könnte ich jetzt wieder kritisieren, dass das vielleicht ein bisschen konstruiert ist, aber diesmal hat es mich (anders als bei Grittas Auftauchen in der Newsstickzentrale) überhaupt nicht gestört, weil es in den vorangegangenen Kapiteln viel besser und durchdachter eingeleitet wurde und dadurch eher wie ein glaubwürdiger Zufall wirkte.
Eine gewisse Verwirrung hat sich dann bei mir breitgemacht, als Gonzo plötzlich als tatsächlicher Charakter aufgetaucht ist. Ich hatte die Stelle, an der Rafael den erwähnt, noch gut in Erinnerung (deswegen hätte es für meinen Geschmack auch nicht die etwas plumpe Wiederholung der Szene gebraucht), und hatte das da so aufgefasst, dass Rafael sich einfach irgendwas ausgedacht hat, um Rita was von seiner angeblichen Arbeit zu erzählen. Dass er dabei den Namen eines tatsächlichen Verbrechers benutzt, ist schon etwas seltsam und so ganz erschließt sich mir die ganze Sache noch nicht. Ritas Verhalten ist jedenfalls schon ein bisschen unüberlegt... nicht bloß, dass sie Rafaels Identität als Geheimdienstmitarbeiter so schnell preisgibt, sie hat ja auch überhaupt keine Beweise gegen Gonzo in der Hand, geschweige denn kann sie sich sicher sein, dass er überhaupt derjenige ist, von dem Rafael gesprochen hat. Glück für sie, dass die Karmesinroten bei aller teuflischen Heimtücke natürlich niemals ein tödliches Gift anwenden würden! :p

Bei all dem Gemeckere muss ich aber doch nochmal das Wichtigste betonen: Hat wieder viel Spaß gemacht zu lesen! Gerade die Schiffskapitel hatten genau die richtige Mischung aus Action und ruhigeren Momenten, und ich bin mal gespannt, was da jetzt noch so kommt. Ich könnte mir vorstellen, dass es vielleicht noch Irdorath geht, weil das noch innerhalb der Barriere liegt?

So, und jetzt zurück zum Gemeckere:


„Frau Maulklatsch“, stieß D. Draconos hervor und beließ es dabei.
Den Namen (also Frau Maulklatsch, nur um Verwechslungen vorzubeugen) find ich doof und unglaubwürdig. So heißt doch einfach keiner, und besonders lustig isses jetzt auch nicht grade! :o


Zeit um das Labor genauer zu betrachten, hatte er nach seinem händeringenden Luftholen noch nicht gefunden.
"händeringendes Luftholen", das passt ja nun wirklich nicht zusammen. Wüsste jetzt jedenfalls nicht, warum man beim Luftholen irgendwas mit den Händen anstellen sollte.


Rafael blinzelte in das helle Licht der Scheinwerfer und konnte erst nur Schemen auf den Motorrädern erkennen, doch nun wurde ihm klar, dass es Ronny, Troy, Lilly und Batty waren, die mit neuen Motorrädern vor das Forschungsinstitut vorgefahren waren, während auch er und Frank gerade auf dem Weg zurück waren.
Sie schalteten die Krafträder aus und stiegen ab. Rafael bekam erst gar kein Wort heraus, während er an sie herantrat, doch dann fragte er perplex: „Wo habt ihr denn die Motorräder her? Eure sind doch auf den Felsen zerschellt!“
Sehr schön, wie du da die vierfache Wiederholung von "Motorräder" durch das schicke Wort "Krafträder" vermeidest. :D


Rafael wollte Xerwas eigentlich noch fragen, wieso er erst jetzt von dieser Höhle erfuhr, doch Ronny machte Anstalten zu beginnen und er vertagte diese Frage.
Ich habe so die dumpfe Ahnung, dass diese Frage in der Geschichte keine Rolle mehr spielen wird. :D


Die Sache mit der Newsstickzentrale ist auch in die Hose gegangen. Indem wir den Zentralcomputer zerstört haben, haben wir ihnen eine vortreffliche Ausrede geliefert gar keine Newssticks mehr zu produzieren. Die Bevölkerung schiebt den Vorfall natürlich auf die ominösen Terroristen, gegen die angeblich nur die Karmesinroten etwas unternehmen. Im Großen und Ganzen haben wir ihnen letzte Nacht also nur unter die Arme gegriffen und ihre Stellung gefestigt.
Damit wäre dann auch meine Frage vom letzten Mal geklärt, wie die Karmesinroten die ganzen Zerstörungen erklären wollen. Das heißt natürlich auch, dass sie zugeben müssen, die Terroristen doch nicht so sehr unter Kontrolle zu haben, wie sie es am Anfang behaupten haben, aber was anderes bleibt ihnen wohl auch nicht übrig.


Der Militärstützpunkt war so abgeschieden vom Rest der Insel, dass sie dort ziemlich sicher noch nichts von den Karmesinroten und den angeblichen Terroranschlägen der alten Regierung mitbekommen haben.
Ein Militärstützpunkt, in dem niemand was von der Außenwelt mitbekommt? Gerade da müssten die Leute doch besonders gut vernetzt sein, und weil ja schon erwähnt wurde, dass es in deiner Version eines modernen Khorinis das Internet gibt, ist es schon sehr unglaubwürdig, dass die da völlig abgeschottet mit ihren Panzern rumhocken und...ja, was genau machen die da eigentlich? So für sich alleine ergibt ein Militärstützpunkt in einem offenbar verlassenen Tal ja irgendwie wenig Sinn. :D Also, da hapert es wieder in Sachen Logik!


Ungewöhnlich lang hatte der Typ im Glitzeranzug seinen Blick über das Publikum streifen lassen, nun wählte er eine Frau mit tiefem Ausschnitt und langen blonden Haaren aus.
Lustmolch, dachte Rafael noch, während Ronny sich aufrichtete und seinen Streifzug begann.
Das sagt ja der Richtige. Als ob Rafael das nicht genauso gemacht hätte!


Seine buschigen Augenbrauen gaben ihm ein wenig das Aussehen eines Maulwurfs, seine langen schwarzen Haare hingen ihm in einem Pferdeschwanz gebündelt über die Schulter.
Augenbrauen sind irgendwie so ziemlich das Letzte, das ich mit Maulwürfen in Verbindung bringen würde. Bei Maulwürfen sieht man doch nicht mal so richtig was von den Augen, geschweige denn von den Brauen! Und ein langhaariger Maulwurf mit Pferdeschwanz... also, äh, ja, du weißt ja bestimmt, wie du dir den Mann so vorgestellt hast! §ugly


Rafael sah es nun jedenfalls als ungefährlich an, auch noch eine kleine dreigeteilte Plastikdose hervorzuholen, sie zu öffnen und Gummibänder in den Farben rot, grün und gelb daraus hervor zu holen.
Super, wie Rafael ständig immer neuen Kram hervorzaubert. :D Hat schon was von Tick, Trick und Track, wie der da mit Gummibändern rumschmeißt, und Innos allein weiß, warum er diese Dinger seiner Eispistole und dem Ionenbums vorzieht, aber seis drum - lustig isses ja allemal!
Übrigens wird der Magnet in der Szene am bisher glaubwürdigsten dargestellt, hier zieht er jetzt tatsächlich auch mal allen möglichen Kram an und nicht nur die für Rafael gerade bedrohlichsten Gegenstände. Ich nehme mal an, dass du da auch auf damalige Kritik in den Kommentaren reagiert hast, ne? So wirkt der Magnet auch irgendwie noch viel besser, weil seine Kraft besser zur Geltung kommt.

Jünger des Xardas
17.05.2013, 21:16
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JüdeX postet wieder ein neues Kapitel von "Der Junge aus Silden" - die Threadgrafiken sind nun endlich gerettet! :D

Ich finde, das ist jetzt auch genau der richtige Zeitpunkt, um mal wieder deine erzählerische Klasse zu loben. Die zeigt sich in dieser in sich geschlossenen Szene nämlich besonders gut. Schöne, unaufdringliche Beschreibungen die nur ganz langsam und fast beiläufig zum eigentlichen Ziel hinführen, ein kleines "Vorspiel" in Form des kleinen Süleyman und dann der Hauptteil: Das wirklich gut gelungene Gespräch mit Scheherazade, welches sehr unterhaltsam, sehr lebhaft aber auch eben sehr spannend geschrieben ist. Dass ich das Ende des Gesprächs und des Kapitels dann super finde, ist fast überflüssig zu erwähnen.

Bei Scheherazade gibst du dir auch richtig Mühe mit ihrem Charakter, habe ich das Gefühl. Naja, oder aber, dir gelingt das quasi ganz automatisch so gut. :D Sie macht mir auf jeden Fall jedes Mal großen Spaß beim Schreiben :)
Wie auch immer, mit ihrer Entscheidung am Ende verhält sie sich dementsprechend, wie man sie auch kennengelernt hat, aber vorhersehbar war es eben trotzdem nicht. Fester Charakter, aber trotzdem keine Klischeerolle. Wenn man das Bild der intriganten Frau nicht schon als Klischee sieht. ;)
Wobei "intrigant" auch zu negativ behaftet ist, denn dass Scheherazade sich in erster Linie wehren will, das kauft man ihr schon ab - wenn auch mit einem unguten Gefühl im Bauch. Dass Will da nicht mitmachen will, kann ich gut verstehen. Ich an seiner Stelle hätte aber von vornherein schon viel zu viel Angst vor ihr, aber eben auch vorm werten Herrn Hofmagier gehabt, um das "Angebot" auszuschlagen. Will hält Scheherazade ja aber für eine liebenswerte Frau und für eine Freundin. Kein Grund also, Angst vor ihr zu haben. Und was er am Ende von seiner Skepsis hat, sehen wir ja auch: Nämlich Nichts. :D
Ich glaube auch wenig daran, dass er noch einen Ausweg aus dieser Situation findet... naja, er könnte sich seinerseits mit Arif verbünden, ihm versichern, ihn aus seiner Rolle als Hofmagier nicht herausdrängen zu wollen und ihm dann Scheherazades Pläne offenbaren. Aber dann setzt er sich ja endgültig zwischen alle Stühle, was an diesem Hofe sehr sehr unklug wäre. :p Wobei Will sich bisher noch nicht durch sein kluges Agieren an diesem Hof ausgezeichnet hat :p

Dritter Aspekt dann die Sache mit Wills und Meister Arifs magischen Kräften. Auch wenn Scheherazade nach eigenen Angaben keine Ahnung von Magie hat, trifft sie da trotzdem eine Einschätzung, die sich mit Wills Verdacht ja auch so ein bisschen deckt. Vermutlich hat er selbst eh nicht so wirklich daran geglaubt, sein Meister würde ihm etwas vormachen und seine Kräfte verstecken. Würde zu Arifs Persönlichkeit wohl auch nicht wirklich passen, schätze ich. :D Nein, der hatte ja eigentlich bei seiner ersten Demonstration tatsächlich vor, Will zu beeindrucken und einzuschüchtern. Hat halt nur nicht ganz geklappt :D

Jetzt noch ein paar Einzelstellen:


Was Lokum ist, musste ich erst einmal wikipedian. Der Name klingt ja wie eine Droge... aber das sind Süßigkeiten ja irgendwie auch. :D Ja, ich finde den ja auch irgendwie komisch :D Aber Eis hat sie Süleyman ja schon beim letzten Mal versprochen. Das wollte ich nicht wiederholen. Ist zwar dieselbe und - wie sie selbst feststellt - ausgesprochen effektive Taktik, aber ein bisschen Variation darf ja schon sein. Außerdem bringe ich immer mal wieder gerne Elemente ein, die daran erinnern, dass das nicht einfach irgendeiner, sondern ein fremder und exotischer Hof ist.


Ich hab erst gelesen "sie prustete in ihren Tee" und war schon ganz erstaunt wie die sich da hinreißen lässt. §ugly


Und was ich hier erst gedacht habe, muss ich dir ja wohl nicht sagen. §list Huch, das habe ich dieses Mal ja gar nicht beim Schreiben vorausgesehen! :eek:


Was wohl auch nicht der allerunwichtigste Grund für diesen Plan ist. ;)

Und zum Schluss noch einen Fehler:

Hier bin ich mir nicht ganz sicher, aber das würde ich klein schreiben. Ich dagegen bin mir völlig sicher: Das würde ich auch klein schreiben!



Und nun wirklich ganz am Ende kann ich nur sagen: Ist dir hervorragend gelungen! :gratz
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Das geht natürlich runter wie Öl. Besten Dank :gratz

MiMo
18.05.2013, 12:28
Weiter gehts mit Vollzeitmann, diesmal mit Kapitel 45-51.

Die Ruhephase wird erstmal durch die Trainingsszene mit dem kurzen Kampf gegen den Golem unterbrochen. Etwas seltsam finde ich die ganze Geschichte mit dem Hagen-Gedenkstein-Golem ja schon. Ich meine, was sollte der denn jetzt eigentlich? So eine richtige Funktion in der Geschichte hatte der jetzt ja nicht, mal davon abgesehen davon dass er eine kleine Actionszene ausgelöst hat und ein bisschen Rumgerate, wo die Protagonisten dann am Ende zu den gleichen Erkenntnissen kommen, die man als Leser schon vorher hatte. Ein bisschen hab ich hier den Eindruck, dass du selber mit dem Golem nix mehr anzufangen wusstest und den lieber einfach wieder aus der Story raushaben wolltest, kann das sein? :DEigentlich war der von Anfang an nur dafür gedacht, dem Training auch eine ernsthafte Trainingsphase anzuhängen. Warum Ramirez glaubt, dass der Golem was ausrichten kann, obwohl sie bei der Verfolgungsjagd ein halbes Dutzend von denen gesprengt haben, ist aber tatsächlich eine unangenehme Frage. :D


Dass Rafael dann seinen eigenen Ionenbums bekommt, ist nach der Trainingsszene ja keine große Überraschung mehr (außer natürlich für Rafael, manchmal ist er schon ziemlich schwer von Begriff), ich hätte ja fast schon eine feierliche Aufnahme in den Geheimbund erwartet. Das wäre aber wohl ein bisschen zu früh gewesen, kommt ja bestimmt sowieso noch früher oder später, nehme ich einfach mal an.Ich finde deinen Annahmen immer sehr interessant. :D
Ich finde es inzwischen relativ dumm, dass Rafael seinen eigenen Ionenbums für die Dauer der Mission bekommt. Das passt doch irgendwie überhaupt nicht zu so einem geheimen Geheimdienst.

Mit Puff Daddy Diddy führst du dann direkt mal wieder den nächsten Charakter ein (so allmählich muss ich mir hier auch mal eine Übersicht anlegen, glaube ich ;)), wobei es sich mir hier nicht ganz erschließt, warum jemand namens Draconos von Xerwas Diddy genannt wird. Ein bisschen übertrieben ist dieser Diddy dann ja auch schon dargestellt...das hat schon sowas Comichaftes, wie der da rumspuckt und ächzt und zetert.
Ich kann halt nicht nicht übertreiben. §gnah
Aber den hab ich ja auch nicht umsonst eingeführt. ;)

Besser gefällt mir jedenfalls die nächste Szene, in der der Plan für die schätzungsweise nächsten zwei Dutzend Kapitel besprochen wird, das klingt nämlich sehr vielversprechend mit den drei Teams und den verschiedenen Schauplätzen. Das war wohl auch eine gute Entscheidung, das Team in handliche Portionen aufzuspalten, anstatt jetzt ständig alle sechs beisammen zu haben. Kommt auf jeden Fall der Übersicht zugute, und bietet natürlich auch das Potential, immer mal wieder zwischen den verschiedenen Teams hin- und herzuwechseln, das du bisher aber entgegen meinen Erwartungen nicht genutzt hast. Wäre ich hin und her gesprungen, hätte ich nicht nur die chronologische Richtigkeit mit Füßen getreten sondern auch etwas total Unübersichtliches geschaffen. Ich denke, so wie ich es letzten Endes gemacht habe, war es am besten. Obwohl ich natürlich mit dem Gedanken gespielt habe mehr zu springen. Besonders das parallele Beschreiben dreier großer Kämpfe hätte mich gereizt.
Und zwei Dutzend ist nicht schlecht geschätzt, auch wenn es eher zweieinhalb Dutzend sind. :p
Bisher spielten sich ja jetzt schon mehrere Kapitel ausschließlich auf dem Schiff ab, ohne dass man weiß, was bei den anderen so abgeht. So richtig schlimm find ich das jetzt aber auch wieder nicht, weil die Kapitel auf dem Schiff gleichzeitig auch zu den interessantesten und spannendsten der bisherigen Geschichte gehören. Schon die Grundidee, dass da Schiffe mit Leuten drauf scheinbar weit entfernte Ziele anfahren und zurückkehren, aber nie dort ankommen, finde ich sehr spannend. Sowas in der Art gabs ja auch schon in diversen Filmen (z.B. Dark City) und das finde ich auch immer wieder reizvoll. Bisher wurde ja auch noch nicht geklärt, was da an Bord jetzt genau passiert... ich dachte ja an Gehirnwäsche oder den Einsatz von "Vergessen"-Schriftrollen (auf die warte ich sowieso die ganze Zeit schon und ich hatte schon einige Male das Gefühl, dass ihr Auftritt kurz bevorstünde, war dann aber ja doch nie so), aber jetzt werden ja irgendwie alle mit Knarren bedroht und...tja, was das soll, ist ja noch unklar. Kommt mir spontan etwas seltsam vor: Die wollen ja wohl die Passagiere nicht mit Waffengewalt dazu überreden, sich einzubilden, in Thorniara angekommen zu sein? Aber bevor die ganze Sache richtig aufgeklärt wird, will ich mir da mal kein Urteil erlauben.Genau so machen sie das! :cool:

Ich musste gerade erstmal selbst nachgucken, wie viel du schon weißt. :D


Insgesamt gefallen mir die Schiffskapitel wie gesagt super: Einmal hat man die ganze Zeit die Frage im Hinterkopf, was da jetzt wohl an Bord passieren wird und ob Rafael und Ronny überhaupt ausreichend darauf vorbereitet sind, und dazu kommt dann noch die Tatsache, dass Rita und Rafael zusammen auf einem Schiff sind, ohne es zu ahnen. Hier könnte ich jetzt wieder kritisieren, dass das vielleicht ein bisschen konstruiert ist, aber diesmal hat es mich (anders als bei Grittas Auftauchen in der Newsstickzentrale) überhaupt nicht gestört, weil es in den vorangegangenen Kapiteln viel besser und durchdachter eingeleitet wurde und dadurch eher wie ein glaubwürdiger Zufall wirkte.
Eine gewisse Verwirrung hat sich dann bei mir breitgemacht, als Gonzo plötzlich als tatsächlicher Charakter aufgetaucht ist. Ich hatte die Stelle, an der Rafael den erwähnt, noch gut in Erinnerung (deswegen hätte es für meinen Geschmack auch nicht die etwas plumpe Wiederholung der Szene gebraucht), und hatte das da so aufgefasst, dass Rafael sich einfach irgendwas ausgedacht hat, um Rita was von seiner angeblichen Arbeit zu erzählen. Dass er dabei den Namen eines tatsächlichen Verbrechers benutzt, ist schon etwas seltsam und so ganz erschließt sich mir die ganze Sache noch nicht. Ritas Verhalten ist jedenfalls schon ein bisschen unüberlegt... nicht bloß, dass sie Rafaels Identität als Geheimdienstmitarbeiter so schnell preisgibt, sie hat ja auch überhaupt keine Beweise gegen Gonzo in der Hand, geschweige denn kann sie sich sicher sein, dass er überhaupt derjenige ist, von dem Rafael gesprochen hat. Glück für sie, dass die Karmesinroten bei aller teuflischen Heimtücke natürlich niemals ein tödliches Gift anwenden würden! :pImmer dieses Rumgehacke auf dem Nicht-Sterben. §hhmpf
Irgendwann schreib ich euch necrophilen mal ne richtige Spladderstory, damit ihr glücklich werdet. :o

Dass es diesen Gonzo wirklich gibt, wusste Rafael damals aber ja selbst noch nicht. Woher sollte er den denn auch kennen? Das ist wieder nur einer meiner konstruierten Zufälle. :D
Und dass die Szene von damals noch mal ausführlicher wiederholt wurde, fand ich damals schon wichtig, weil ich kaum glaube, dass zum Beispiel John sich an so eine unwichtige Stelle erinnert hätte, die er vor einem Jahr mal gelesen hat.


Bei all dem Gemeckere muss ich aber doch nochmal das Wichtigste betonen: Hat wieder viel Spaß gemacht zu lesen! Gerade die Schiffskapitel hatten genau die richtige Mischung aus Action und ruhigeren Momenten, und ich bin mal gespannt, was da jetzt noch so kommt. Ich könnte mir vorstellen, dass es vielleicht noch Irdorath geht, weil das noch innerhalb der Barriere liegt?
Sicher, dass du nicht ein paar Kapiteltitel weiter gespickt hast? :D

So, und jetzt zurück zum Gemeckere:


Den Namen (also Frau Maulklatsch, nur um Verwechslungen vorzubeugen) find ich doof und unglaubwürdig. So heißt doch einfach keiner, und besonders lustig isses jetzt auch nicht grade! :o
Ja, hm, ne Glanzleistung ist der sicher nicht. Aber es gibt immerhin auch einen Dr. Fleischhauer.


"händeringendes Luftholen", das passt ja nun wirklich nicht zusammen. Wüsste jetzt jedenfalls nicht, warum man beim Luftholen irgendwas mit den Händen anstellen sollte.
Also ich benutze "händeringend" im normalen Sprachgebrauch umstandslos als Synonym für verzweifelt. Ich mach mir gerade das erste Mal Gedanken darüber, wo das Wort herkommt... :D


Sehr schön, wie du da die vierfache Wiederholung von "Motorräder" durch das schicke Wort "Krafträder" vermeidest. :D
Ich find das Wort kacke, ging aber halt nicht anders. :D


Ich habe so die dumpfe Ahnung, dass diese Frage in der Geschichte keine Rolle mehr spielen wird. :D
:A


Damit wäre dann auch meine Frage vom letzten Mal geklärt, wie die Karmesinroten die ganzen Zerstörungen erklären wollen. Das heißt natürlich auch, dass sie zugeben müssen, die Terroristen doch nicht so sehr unter Kontrolle zu haben, wie sie es am Anfang behaupten haben, aber was anderes bleibt ihnen wohl auch nicht übrig.


Ein Militärstützpunkt, in dem niemand was von der Außenwelt mitbekommt? Gerade da müssten die Leute doch besonders gut vernetzt sein, und weil ja schon erwähnt wurde, dass es in deiner Version eines modernen Khorinis das Internet gibt, ist es schon sehr unglaubwürdig, dass die da völlig abgeschottet mit ihren Panzern rumhocken und...ja, was genau machen die da eigentlich? So für sich alleine ergibt ein Militärstützpunkt in einem offenbar verlassenen Tal ja irgendwie wenig Sinn. :D Also, da hapert es wieder in Sachen Logik!
Dass die so abgeschottet sind, ist wohl tatsächlich unlogisch, aber zu der Frage, was die da machen: Was machen denn die Soldaten in normalen Militärstützpunkten? Jedenfalls nicht täglich einen Bürgerkrieg verhindern oder sowas in der Art. :D


Das sagt ja der Richtige. Als ob Rafael das nicht genauso gemacht hätte!
Erinnere mich nicht an die peinliche Lustmolchszene im zweiten Kapitel. Ja, Rafael hätte das nicht gemacht! Er ist edel und toll!


Augenbrauen sind irgendwie so ziemlich das Letzte, das ich mit Maulwürfen in Verbindung bringen würde. Bei Maulwürfen sieht man doch nicht mal so richtig was von den Augen, geschweige denn von den Brauen! Und ein langhaariger Maulwurf mit Pferdeschwanz... also, äh, ja, du weißt ja bestimmt, wie du dir den Mann so vorgestellt hast! §uglyStell ihn dir einfach als menschlichen Maulwurf mit Pferschwanz vor, dann passt das schon.



Super, wie Rafael ständig immer neuen Kram hervorzaubert. :D Hat schon was von Tick, Trick und Track, wie der da mit Gummibändern rumschmeißt, und Innos allein weiß, warum er diese Dinger seiner Eispistole und dem Ionenbums vorzieht, aber seis drum - lustig isses ja allemal!
Übrigens wird der Magnet in der Szene am bisher glaubwürdigsten dargestellt, hier zieht er jetzt tatsächlich auch mal allen möglichen Kram an und nicht nur die für Rafael gerade bedrohlichsten Gegenstände. Ich nehme mal an, dass du da auch auf damalige Kritik in den Kommentaren reagiert hast, ne? So wirkt der Magnet auch irgendwie noch viel besser, weil seine Kraft besser zur Geltung kommt.
Hm... Ich will jetzt ja nichts Falsches äußern, aber ich kann mich nicht daran erinnern, dass John jemals Kritik an der Logik rund um den Magnetwürfel geäußert hat. Kann aber auch sein, dass ich das einfach verdrängt habe. :D


Danke für die warmen und lobenden Worte! :gratz

Laidoridas
18.05.2013, 12:50
Sicher, dass du nicht ein paar Kapiteltitel weiter gespickt hast? :D
Nee, hab ich ehrlich nicht! Ist halt einfach nur irgendwie naheliegend, wenn man mal davon ausgeht, dass überhaupt irgendeine Insel angefahren wird. :D


Dass die so abgeschottet sind, ist wohl tatsächlich unlogisch, aber zu der Frage, was die da machen: Was machen denn die Soldaten in normalen Militärstützpunkten? Jedenfalls nicht täglich einen Bürgerkrieg verhindern oder sowas in der Art. :D
Aber sie sollten doch auch nicht einfach planlos rumhocken und nichts tun, wenn sie gebraucht werden. Mit der Regierung von Khorinis sollten die eigentlich schon in ständigem Kontakt stehen, finde ich. Vielleicht wäre es allgemein eine ganz gute Idee gewesen, wenn die Karmesinroten als allererstes das Internet sabotiert hätten, das wäre für ihren Plan wohl nicht das schlechteste gewesen.

Sir Ewek Emelot
18.05.2013, 13:26
Kommentar zu: "Brüchiger Friede" von alibombali.
Ich weiß, dass die Geschichte alt ist. Aber vielleicht freut Dich trotzdem, dass ich sie gelesen habe, und vielleicht interessiert Dich meine Meinung dazu, obwohl Du mittlerweile vermutlich sehr viel besser schreibst.

Es handelt sich bei dem Ganzen offenbar um die erste von Dir hier gepostete Geschichte, die entweder schon von Anfang an fertig war, oder aber sehr schnell fertiggestellt wurde. Da ich selbst ja große Schwierigkeiten habe, Geschichten zu vollenden, drücke ich erstmal Lob dafür aus, die Geschichte vollständig durchgezogen zu haben. Die Geschichte ist auch schon recht lang, wenn man bedenkt, dass es die erste ist und dass sie innergalb von einer Woche gepostet (und möglicherweise auch geschrieben) wurde.

Kommen wir zum Thema: Die Idee der Geschichte besteht darin, die Handlung von Gothic 3 aus Sicht einer Nebenfigur nachzuerzählen, die sich (bis auf das Ende) niemals am Hauptgeschehen des Spiels, sondern eher um dieses herum bewegt. Das halte ich für eine gute Idee, weil es eine andere Perspektive auf die Spielehandlung ermöglicht, und damit grundsätzlich interessanter als eine bloße Nacherzählung ist, bei welcher der Namenlose Held auch Protagonist der Geschichte wäre.
Was in Deiner Geschichte ebenso wie im Spiel selbst thematisiert wird, ist das Oszillieren zwischen den Fraktionen: Der Protagonist ist nicht per se irgendeiner Gruppierung zuzuordnen, und knüpft Verbindungen sowohl zu den Orks als auch den königstreuen Menschen. Anders als im Spiel verbindet sich damit hier allerdings eine Art Moral, nämlich die Erkenntnis der Unentscheidbarkeit, was in politischen und kriegerischen Konflikten gut und was böse ist, und demnach die Erkenntnis der Sinnlosigkeit von kriegerischen Konflikten überhaupt: Was immer darin geschieht und wer immer auch gewinnt, das Ergebnis kann niemals gut sein. Insofern ist die Geschichte doch um einiges durchdachter und reflektierter als das Spiel, worauf sie basiert, und bei dem es in dieser Hinsicht lediglich um die spielerische Freiheit ging, sich jeder Fraktion anschließen zu können, ohne daraus aber irgendwelche Folgerungen zu ziehen oder es eigentlich zu thematisieren, womit Du einen weiteren Punkt aufdeckst, bei dem G3 einiges an Potential verspielt hat.

Die Handlung Deiner Geschichte selbst ist relativ einfach strukturiert und weist keine besonderen Storytwists auf. Hat man einmal verstanden, dass Du die Handlung des Spiels sozusagen von außen begleitest, gibt es keine wirklichen Überraschungen mehr. Interessanter ist dagegen die Art und Weise, wie der Protagonist mit den Geschehnissen umgeht, denn es scheint in erster Linie darum zu gehen, wie sich Hergor als Figur entwickelt. Dementsprechend ist z.B. nicht so wichtig, dass er herausfindet, dass etwa Faring erobert und Vengard von einer Kuppel umgeben ist, als eher seine Affinität zum Alkohol, die in der Trelis-Episode offenbar wird, und später seine Faszination vom Meer, sobald er in Ardea ist.
Was man an der Stelle hätte einfügen können, ist das Knüpfen von Beziehungen zu den Leuten dort: Immerhin verbringt er da ja einige Zeit. Da wäre durchaus auch eine kleine Romanze drin gewesen.
Ansonsten sind der Verlauf der Handlung und Hergors Entwicklung aber durchaus gelungen und nachvollziehbar, auch sein völliger Absturz nach dem Tod (bzw. der gegenseitigen Ermordung) seiner beiden besten Freunde.
Was übrigens die Handlungselemente aus dem Addon angeht, so muss ich sagen: Ich habe es nie gespielt. An der Stelle fand ich allerdings die Hintergrundgeschichte blödsinnig, also die Geschichte mit dem Kampf zwischen Gorn und Thorus usw., und dann der Rückkehr des Helden, der schließlich als Rhobar III den Thron besteigt... ne, das was mies - was aber nicht Deine Schuld ist, weil Du ja nur dasjenige aufgenommen hast, was in den Spielen gegeben ist. Man könnte also sagen: Du hast das beste daraus gemacht.

Erzähltechnisch sind zwei Dinge zu unterscheiden: Erstens die Strukturierung der Erzählung bzw. die Entscheidung, was wann erzählt wird. Das ist Dir gelungen. Dann aber auch die Art und Weise, wie das sprachlich ausgedrückt ist. Das ist Dir leider zu weiten Teilen nicht gelungen.
Denn es ist leider so, dass Du oftmals nicht wirklich die einzelnen Szenen usw. zeichnest, sondern die Erzählung bewegt sich eher auf einer Metaebene: Wir sind nicht im geschehen drin, sondern es wird uns eher wie in einer Chronik aus erheblicher Distanz geschildert. Diese Form der Erzählung ist geeignet, um längere Zeiträume knapp zusammenzufassen, und damit sozusagen die Grundlage für diejenigen Szenen zu setzen, die nun die eigentliche Narration ausmachen sollen.
Hier ist es aber nicht so, sondern es sind wirklich weite Teile der Haupthandlung so vermittelt. Gerade zu Beginn der Geschichte hat mich das besonders gestört, während es dann später doch immer mehr in unmittelbarer Erzählung geschilderter Szenen gibt.
Hier ein Tipp, wie man es besser machen könnte: Solche längeren Zeiträume, die Du nicht genau schildern möchtest, lassen sich gut retrospektive aus Sicht der Protagonisten schildern. Es ist dann nicht die auktoriale Perspektive, die man einnimmt, sondern die Perpsektive der Erinnerung der handelnden Figuren. So lassen sich diese Passagen besser färben, sie kommen also lebendiger, emotionaler und damit interessanter rüber. Gleichzeitig lassen sie die unmittelbare Charakterisierung der Protagonisten besser zu, und schließlich sind sie auf diese Weise leichter in unmittelbare Szenen einzubauen, so dass der Wechsel zwischen knapper Schilderung mit weitem Fokus und szenischem Erzählen mit engem Fokus weniger fragmentarisch und gebrochen wirkt, sich die Geschichte also insgesamt harmonischer präsentiert.

Also, gut an der Geschichte war die Thematik und die Entwicklung des Protagonisten in seinen Beziehungen zu seinem Umfeld (also der Inhalt der Geschichte), weniger gut war der Erzählstil, wegen der zu vielen, sehr distanzierten und damit etwas langweiligen Passagen.
Trotzdem: Ein guter Einstieg ins Forum, und ich denke, dass meine Kritik ja ohnehin mittlerweile obsolet ist, und Du Dich erzähltechnisch weiterentwickelt hast.

Oblomow
20.05.2013, 22:00
Ich hatte schon vergessen, wie weit ich bei Vaterland von GiftGrün gekommen war. Aber zum Glück konnte ein Blick auf die Geschichte mich wieder auf die Höhe des Geschehens bringen. Und auch bei niedergeschriebenen Kommentaren ziehe ich jetzt einmal nach.


Ich habe die Situation solange analysiert, wie ich nur konnte
In diesem Fall so lange

Ich weiß jetzt nicht, ob das daran liegt, dass ich jetzt schon länger nichts mehr in der Richtung gelesen habe, aber irgendwie habe ich mich unterhalten gefühlt. Ich meine eigentlich geht immer noch alles ziemlich vorhersehbar vonstatten, bzw. zu geschmiert und glatt, andererseits, falls die Geschichte hier doch nicht zu Ende ist und das etwa eine weitere Vision von Xardas ist, wie sollte es da auch anders sein? Irgendwie hätte ich aber doch mal nochmal so ein paar kleinere Detailbeschreibung des Ambientes, wo mal so nebenbei eingeworfen werden könnten. Sie müssten nicht einmal wirklich im Mittelpunkt, wie etwa der flüssige Lavasee stehen.

Aber zur Geschichte, da kommt Siduvid jetzt recht schnell der Gedanke des Heldentods, der aber eigentlich ohne die nachfolgende Harpyie doch genauso wenig Aussicht auf Erfolg, wie die Befreiung hat, von daher ist unser Nordmann doch etwas übereifrig, will man meinen, auch wenn der grundsätzliche Gedanke bei einem Krieger, wie du auch ausführst, nicht verkehrt sein dürfte.

Es kommt dann aber eben doch dazu, dass einfach mal so über einem kochend heißen Lavasee eine Harpyie auftaucht und keine Notiz von dem Käfig nimmt. Siduvid muss mal wieder seine Fähigkeiten bemühen, die aber, wenn die Harpyie nicht gerade so komisch flöge, recht wirkungslos verpufft wären (falls das ein Zauber ist, aber ja undenkbar).

So gehts nun aber erfolgreich in den Tod und falls, ja falls dajetzt doch nicht voll der funky Trick kommt, ist die Geschichte hier vorbei. Deswegen könnt ich hier auch nicht einmal sagen, dass das ein spannender Cliffhanger am Schluss wäre, einfach weil man, wenn es im Vorfeld im Kommentarthread keine Andeutungen gegeben hätte, man nicht unbedingt glaubt, dass da noch was kommt, auch wenn das Kapitel selbst eine gewisse Spannung in sich trug. Von daher wars schon gut.

Oblomow Ende.

John Irenicus
21.05.2013, 14:09
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Jetzt kann ich aber wirklich mal was zum Titel des neuen Kapitels von MiMos "Halbzeitkatastrophe" sagen: Er klingt so romantisch! ^2^

Weniger romantisch geht's dann aber auch direkt bei der Bekleidung Rafaels zu:

Dass er nicht übermäßig fror, war nur seinem Neoprenanzug zu verdanken, den er seit der Zerstörung der Stadt unter seinen normalen Sachen trug.
Puh, dann muss ihm stellenweise aber auch ganz schön warm sein, oder? :scared:
Naja, jetzt jedenfalls hilft es ihm ja ganz gut... klingt ja auch wirklich unangenehm, alles so nass und kalt... :scared:


„Ich hab dir was zu erzählen“, deutete der Professor an, was Rafael sich schon gedacht hatte.
Hehe, ja nun, was auch sonst? :D


„Du willst sagen, “, dämmerte Rafael allmählich Xerwas‘ Plan. „dass eines der drei Kinder noch ein Handy mit vollem Akku bei sich haben könnte?“
Xerwas nickte verschwörerisch. „Ich war nicht untätig. Ich hab mich zu dieser Agathe Hupf durchgefragt und sie meinte, dass einer der Jungen vor kurzem ein neues Handy bekommen hätte. Ein richtig Modernes soll es gewesen sein.“
Siehste, und da meckert man immer darüber, dass schon die Kleinsten moderne Handys mit sich führen. Hier rentiert es sich!


Du kannst dir ihre Standpunkte mit deiner Brille anzeigen lassen. Wenn du die Signale abklapperst, kann es gut sein, dass du die Kinder findest. Du solltest dich allerdings beeilen. Wenn der Akku, den du suchst, den Geist aufgibt, bekommen wir es nicht mehr mit, wenn sie die Kinder transportieren.“
Das ist ja mal eine spannende Mission... sollte es Vollzeitmann/Halbzeitkatastrophe mal als Computerspiel geben, müsste diese Quest auf jeden Fall mit drin sein!


„Lass dich davon nicht ablenken“, wandte Xerwas unerbittlich ein und hielt Rafael seine Tasche hin. „Ich kann ja noch mit ihr reden. Ich erklär ihr die Sache.
Na ob das Rita so gefallen wird, wenn jemand, mit dem sie eh kaum zu tun hat, Rafaels erneutes "Abenteuer" erklärt? Krass auch, wie "skrupellos" Xerwas hier vorgeht. Aber naja, ist ja auch nicht seine Beziehung, die leidet...


Wie viel lieber wäre er jetzt zu Rita in ihr gemeinsames Zelt geschlüpft, raus aus dem Regen.
Raus aus dem Regen und rein in die... §list


Er spürte das leise Gefühl der Wut auf Xerwas, obwohl er wusste, dass es ungerechtfertigt war. Er spürte, dass er es Xerwas übel nahm, dass dieser ihm den Feierabend gestrichen hatte. Und dennoch rannte er zurück in die Stadt. Freiwillig, wie er sich mahnend erinnerte, während er kurz langsamer wurde, um sich das gelbe T-Shirt über den Kopf zu ziehen und über den nächstbesten Ast zu hängen. Auch streifte er die feuchte Jeans ab. Sie würde ihn nur in seiner Bewegung behindern. Während er wieder los lief, zog er seine Spezialbrille aus einem Fach seiner Tasche und schob sie sich auf die Nase.
Hier wieder so ein Moment, in dem Rafaels Motivation ein wenig in Frage gestellt wird: Warum macht er das Ganze? Weil er es will, wohl... aber irgendwie will er es ja auch nicht und würde lieber Feierabend machen. Das ist wohl wieder diese innere "Heldenpflicht", die ihn dazu treibt. Naja gut, wenn ich da irgendwelche Kinder retten könnte, würde ich das aber wohl auch machen. Gut gefällt mir aber, wie im weiteren Verlauf immer wieder ein Gedanke an Rita eingestreut wird. Das macht Rafaels Gedankenwelt alles viel "vollständiger" - wir haben es hier längst mit einem echten Menschen zu tun und nicht mit einer Figur, die lediglich ohne Wenn & Aber die Handlung trägt!


legte seinen rechten Arm flach auf das Corian und feuerte seinerseits einen Schuss ab.
Mensch, was Corian ist, musste ich auch erstmal wikipedian! :eek:

Wie auch immer, die Szene hat es in sich und ist - überflüssig eigentlich, dass ich es erwähne - wirklich schön actionreich. Besonders gut gefällt mir, wie du diese angespannte Atmosphäre erzeugst, indem du Ruga und Den quasi eingekesselt hinter diesem Tresen verweilen lässt. Dass du dann noch andere Leute - Martin, Wulfgar, George - erwähnst, macht das ganze noch ein bisschen größer und lässt eben auch offen, was da noch an anderen Orten rund um den Fastfoodschuppen in Bewegung ist. Auch diese Szene wäre eine, die man in einem Vollzeitmann/Halbzeitkatastrophen-Spiel unbedingt nachspielen müsste. ;)


Die meinen es ernst, sie zielen direkt auf lebensgefährliche Stellen.

Er hatte zwei weitere Männer von der Gegenseite getroffen, während die für ihn bestimmten Kugeln schlecht gezielt weit über ihm den Putz von der Wand platzen ließen.
"direkt auf lebensgefährliche Stellen zielen" fand ich bei so einer Schießerei eh schon recht gewagt, weil die Zeit einfach nicht da ist, und diese Stelle hier bestätigt mich eigentlich in dem Eindruck: Da wird einfach mehr schlecht als recht geschossen und auf einen Treffer gehofft.


Sie hatten die zweite Bergungskompanie auf der Straße überfallen und in das Fastfoodrestaurant zurückgedrängt. Es schien sich um eine der Ausbrecherbanden der Ruinen zu handeln.
Das ist für mich als Leser natürlich gnädig, dass man da am Ende noch so eine kleine "Interpretatiosnhilfe" der Szene an die Hand bekommt. Allerdings finde ich, wirken diese zwei Sätze so ein bisschen wie ein Fremdkörper. Gut, der erste ist noch gut, weil er ja auch ein bisschen das Geschehen beschreibt. Das zweite ist ja eher eine Spekulation, wenn auch wohl von Ruga, die aber nicht wirklich etwas bringt. Da hätte ich es wohl spannender gefunden, hätte sie dort nicht gestanden. So ein bisschen hatte ich mir das ja auch schon gedacht. Aber naja, das ist nur mal so ein Vorschlag. Wirklich schlecht ist da ja jetzt nix dran.

Der letzte Abschnitt des Kapitels ist dann nochmal schön zum Schmunzeln - wahlweise auch ärgern - über diesen Vorschriftsmensch Valentin, der aber auch so jede Effektivität der Einheit im Keim erstickt. Was soll das nur mit ihm geben? Früher oder später werden sich Batty und Zack da abkapseln müssen, ich sehe es schon kommen. Und dann wird ionengebumst! §list


Insgesamt ein vielfältiges Kapitel, was die Handlung in vielen Bereichen ein Stück weiterbringt und noch dazu - zumindest für meine müden Augen - fehlerfrei ist. Sehr schön! :gratz
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John Irenicus
21.05.2013, 18:47
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Beim Hineinklicken in DieKleineKlugeFraus "Prinzessin Lena" traf mich erstmal in Schock: Ihr Antlitz ist aus dem Thread verschwunden, wo ist nur der schöne Avatar geblieben? :(

Wie gewohnt bildest du lange Sätze, machst hierbei aber ebenso wie gewohnt eine recht gute Figur: Du schachtelst ja schließlich nicht, du reihst nur Hauptsätze aneinander, ohne einen Punkt zu setzen. Das ist ein gewisser Stil der zu so mancher Szene passt. Vor allem zu diesem beschriebenen Gewusel. Besonders gefallen hat mir dann diese Stelle:

In ihr gemeinsames Heim konnten die beiden nicht flüchten, denn kaum als sie den Platz betreten hatten, hatte ein Herold des Königs die Bewohner der Burg zusammentrommeln lassen um etwas Wichtiges zu melden. Diese waren dann auch sogleich aus allen Himmelsrichtungen erschienen und hatten Lukas und Lena jeden Fluchtweg abgeschnitten.
Da musste ich grinsen, weil ich es mir schön bildlich vorstellen kann und weil das natürlich überhaupt eine ziemlich komische Sache ist. :D

Generell mag ich dieses gedankenlose und fast mechanische Treiben, was du da beschreibst: In aller Menschenmenge werden die Marktstände zertrümmert, Diebe treiben ihr Unwesen und die Ritter sind chancenlos, was das Abhalten der Meute angeht, welche sich schließlich selbst zum Opfer fällt, dann auch noch diese Fanfaristen, die vergebene Liebesmüh an den Tag legen... ein wirklich schönes Chaos, was du entstehen lassen hast! Am allerschönsten: Kaum kann der Herold endlich sprechen, wird er auch schon wieder unterbrochen. :D

Ich wollte erst schon ein bisschen die Kürze des Abschnitts monieren, dann aber entdeckte ich die Würze in den letzten Zeilen: Prinzessin Lenas Bruder soll also entführt worden sein, und sie habe sozusagen eine Fahnung ausgeschrieben? Starkes Stück, ich bin mal gespannt, was Lena selbst dazu sagt... hat sie überhaupt einen Bruder? Nicht, dass das irgendwie jetzt Lukas ist, oder so. Das kam ja jetzt mal alles überraschend... ich bin gespannt, wie es weitergeht. Knackiges Kapitel mit tollen Beschreibungen, weiter so! :gratz

Zwei Fehler habe ich entdeckt:

„Ich bin als abgesandter des Königs hierhergekommen, um den den Bürgern Farings eine wichtige Botschaft zukommen zu lassen.

„Hiermit entschuldige ich mich, Prinz Phillip von Faring, im Namen Seiner Durchlaucht des Fürsten Leo von Faring für das ungebührliche Verhalten seiner Untertanen entschuldigen
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alibombali
21.05.2013, 20:53
Ich muss wegen meines Geburtstags noch bei zwei Leuten rückmelden.
Einmal bei Ewek, wegen seines Kommentars, und einmal bei meiner alten Großtante aus Köln, wegen ihrer Geburtstagskarte samt Inhalt.
Vor zweitem graut es mir, deshalb erstmal Ewek. §wink


Kommentar zu: "Brüchiger Friede" von alibombali.
Ich weiß, dass die Geschichte alt ist. Aber vielleicht freut Dich trotzdem, dass ich sie gelesen habe, und vielleicht interessiert Dich meine Meinung dazu, obwohl Du mittlerweile vermutlich sehr viel besser schreibst.
Deine Meinung dazu interessiert mich auf jeden Fall! Aber zum Glück wurde mir schon von mehreren Usern hier bestätigt, dass ich nun tatsächlich besser schreibe. :)

Es handelt sich bei dem Ganzen offenbar um die erste von Dir hier gepostete Geschichte, die entweder schon von Anfang an fertig war, oder aber sehr schnell fertiggestellt wurde. Da ich selbst ja große Schwierigkeiten habe, Geschichten zu vollenden, drücke ich erstmal Lob dafür aus, die Geschichte vollständig durchgezogen zu haben. Die Geschichte ist auch schon recht lang, wenn man bedenkt, dass es die erste ist und dass sie innergalb von einer Woche gepostet (und möglicherweise auch geschrieben) wurde.
Wie neulich schon im Geburtstagsthread gesagt, wurde sie innerhalb eines Monats geschrieben. Dazu muss ich aber noch erwähnen, dass ich sie damals erst handschriftlich vorgeschrieben hatte. §ugly

Kommen wir zum Thema: Die Idee der Geschichte besteht darin, die Handlung von Gothic 3 aus Sicht einer Nebenfigur nachzuerzählen, die sich (bis auf das Ende) niemals am Hauptgeschehen des Spiels, sondern eher um dieses herum bewegt. Das halte ich für eine gute Idee, weil es eine andere Perspektive auf die Spielehandlung ermöglicht, und damit grundsätzlich interessanter als eine bloße Nacherzählung ist, bei welcher der Namenlose Held auch Protagonist der Geschichte wäre.
Was in Deiner Geschichte ebenso wie im Spiel selbst thematisiert wird, ist das Oszillieren zwischen den Fraktionen: Der Protagonist ist nicht per se irgendeiner Gruppierung zuzuordnen, und knüpft Verbindungen sowohl zu den Orks als auch den königstreuen Menschen. Anders als im Spiel verbindet sich damit hier allerdings eine Art Moral, nämlich die Erkenntnis der Unentscheidbarkeit, was in politischen und kriegerischen Konflikten gut und was böse ist, und demnach die Erkenntnis der Sinnlosigkeit von kriegerischen Konflikten überhaupt: Was immer darin geschieht und wer immer auch gewinnt, das Ergebnis kann niemals gut sein. Insofern ist die Geschichte doch um einiges durchdachter und reflektierter als das Spiel, worauf sie basiert, und bei dem es in dieser Hinsicht lediglich um die spielerische Freiheit ging, sich jeder Fraktion anschließen zu können, ohne daraus aber irgendwelche Folgerungen zu ziehen oder es eigentlich zu thematisieren, womit Du einen weiteren Punkt aufdeckst, bei dem G3 einiges an Potential verspielt hat.
Freut mich, dass du das beides aus meiner Story erkannt hast (also einmal, dass ich die Spielhandlung aus einer anderen Perspektive begleiten wollte, und dass ich beide Fraktionen zweifelhafte Dinge tun lassen wollte). Das waren nämlich zwei wichtige Anliegen für mich. :)

Die Handlung Deiner Geschichte selbst ist relativ einfach strukturiert und weist keine besonderen Storytwists auf. Hat man einmal verstanden, dass Du die Handlung des Spiels sozusagen von außen begleitest, gibt es keine wirklichen Überraschungen mehr. Interessanter ist dagegen die Art und Weise, wie der Protagonist mit den Geschehnissen umgeht, denn es scheint in erster Linie darum zu gehen, wie sich Hergor als Figur entwickelt. Dementsprechend ist z.B. nicht so wichtig, dass er herausfindet, dass etwa Faring erobert und Vengard von einer Kuppel umgeben ist, als eher seine Affinität zum Alkohol, die in der Trelis-Episode offenbar wird, und später seine Faszination vom Meer, sobald er in Ardea ist.
Was man an der Stelle hätte einfügen können, ist das Knüpfen von Beziehungen zu den Leuten dort: Immerhin verbringt er da ja einige Zeit. Da wäre durchaus auch eine kleine Romanze drin gewesen.
Ja, das stimmt schon. Keine Ahnung, warum ich ihn nicht verliebt habe. §kratz
Ansonsten sind der Verlauf der Handlung und Hergors Entwicklung aber durchaus gelungen und nachvollziehbar, auch sein völliger Absturz nach dem Tod (bzw. der gegenseitigen Ermordung) seiner beiden besten Freunde.
Was übrigens die Handlungselemente aus dem Addon angeht, so muss ich sagen: Ich habe es nie gespielt. An der Stelle fand ich allerdings die Hintergrundgeschichte blödsinnig, also die Geschichte mit dem Kampf zwischen Gorn und Thorus usw., und dann der Rückkehr des Helden, der schließlich als Rhobar III den Thron besteigt... ne, das was mies - was aber nicht Deine Schuld ist, weil Du ja nur dasjenige aufgenommen hast, was in den Spielen gegeben ist. Man könnte also sagen: Du hast das beste daraus gemacht.
Dankeschön! Ich wusste früher glaub ich noch nicht einmal, dass das Addon gar nicht von PB ist und auch noch ne schlechte Handlung hat. Gespielt hatte ich es damals auch noch nicht, sondern mir die Infos lediglich aus dem WoG-Almanach geholt.

Erzähltechnisch sind zwei Dinge zu unterscheiden: Erstens die Strukturierung der Erzählung bzw. die Entscheidung, was wann erzählt wird. Das ist Dir gelungen. Dann aber auch die Art und Weise, wie das sprachlich ausgedrückt ist. Das ist Dir leider zu weiten Teilen nicht gelungen.
Ich hatte auch von vornherein einen fertigen Plan darüber, was in welchen Kapiteln passieren soll. $§p4
Das hab ich danach eigentlich nie wieder so gemacht. Vielleicht scan ich den mal zur Belustigung des Forums ein und lad ihn hoch, wenn ich wieder bei meinen Eltern bin.
Denn es ist leider so, dass Du oftmals nicht wirklich die einzelnen Szenen usw. zeichnest, sondern die Erzählung bewegt sich eher auf einer Metaebene: Wir sind nicht im geschehen drin, sondern es wird uns eher wie in einer Chronik aus erheblicher Distanz geschildert. Diese Form der Erzählung ist geeignet, um längere Zeiträume knapp zusammenzufassen, und damit sozusagen die Grundlage für diejenigen Szenen zu setzen, die nun die eigentliche Narration ausmachen sollen.
Liegt vielleicht auch dran, dass ich ursprünglich für die Story 20 OpenOffice-Seiten eingeplant hatte und es schließlich 70-80 wurden. Also eigentlich sollte die Story sowieso nur Meta-Ebene und kurz werden, woraus aber ja (zum Glück, wie ich finde) nichts wurde.
Hier ist es aber nicht so, sondern es sind wirklich weite Teile der Haupthandlung so vermittelt. Gerade zu Beginn der Geschichte hat mich das besonders gestört, während es dann später doch immer mehr in unmittelbarer Erzählung geschilderter Szenen gibt.
Hier ein Tipp, wie man es besser machen könnte: Solche längeren Zeiträume, die Du nicht genau schildern möchtest, lassen sich gut retrospektive aus Sicht der Protagonisten schildern. Es ist dann nicht die auktoriale Perspektive, die man einnimmt, sondern die Perpsektive der Erinnerung der handelnden Figuren. So lassen sich diese Passagen besser färben, sie kommen also lebendiger, emotionaler und damit interessanter rüber. Gleichzeitig lassen sie die unmittelbare Charakterisierung der Protagonisten besser zu, und schließlich sind sie auf diese Weise leichter in unmittelbare Szenen einzubauen, so dass der Wechsel zwischen knapper Schilderung mit weitem Fokus und szenischem Erzählen mit engem Fokus weniger fragmentarisch und gebrochen wirkt, sich die Geschichte also insgesamt harmonischer präsentiert.
Danke für den Tipp. Ich weiß aber gar nicht, ob mir das selbst heute so gelingen würde. In meiner neueren Story hab ich eher Rückblenden eingebaut, die auch meistens als solche markiert waren. Aus der Erinnerung des Protagonisten hab ichs aber glaub ich noch nie versucht. §kratz
Also, gut an der Geschichte war die Thematik und die Entwicklung des Protagonisten in seinen Beziehungen zu seinem Umfeld (also der Inhalt der Geschichte), weniger gut war der Erzählstil, wegen der zu vielen, sehr distanzierten und damit etwas langweiligen Passagen.
Trotzdem: Ein guter Einstieg ins Forum, und ich denke, dass meine Kritik ja ohnehin mittlerweile obsolet ist, und Du Dich erzähltechnisch weiterentwickelt hast.
Vielen Dank für dieses Geburtstagsgeschenk, Ewek! :gratz
Hat mich gefreut, einen Kommentar von dir zu bekommen und auch noch einigermaßen gut dabei weg zu kommen. :D

DieKleineKlugeFrau
21.05.2013, 21:49
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Beim Hineinklicken in DieKleineKlugeFraus "Prinzessin Lena" traf mich erstmal in Schock: Ihr Antlitz ist aus dem Thread verschwunden, wo ist nur der schöne Avatar geblieben? :( Er kam mir einfach nicht mehr besonders kleidsam vor. :(

Wie gewohnt bildest du lange Sätze, machst hierbei aber ebenso wie gewohnt eine recht gute Figur: Du schachtelst ja schließlich nicht, du reihst nur Hauptsätze aneinander, ohne einen Punkt zu setzen. Das Schachteln habe ich mir abgewöhnt, als ich keine Schulaufsätze mehr schreiben musste. Das ist ein gewisser Stil der zu so mancher Szene passt. Vor allem zu diesem beschriebenen Gewusel. Besonders gefallen hat mir dann diese Stelle:

Da musste ich grinsen, weil ich es mir schön bildlich vorstellen kann und weil das natürlich überhaupt eine ziemlich komische Sache ist. :D

Generell mag ich dieses gedankenlose und fast mechanische Treiben, was du da beschreibst: In aller Menschenmenge werden die Marktstände zertrümmert, Diebe treiben ihr Unwesen und die Ritter sind chancenlos, was das Abhalten der Meute angeht, welche sich schließlich selbst zum Opfer fällt, dann auch noch diese Fanfaristen, die vergebene Liebesmüh an den Tag legen... ein wirklich schönes Chaos, was du entstehen lassen hast! Am allerschönsten: Kaum kann der Herold endlich sprechen, wird er auch schon wieder unterbrochen. :D

Ich wollte erst schon ein bisschen die Kürze des Abschnitts monieren, dann aber entdeckte ich die Würze in den letzten Zeilen: Prinzessin Lenas Bruder soll also entführt worden sein, und sie habe sozusagen eine Fahnung ausgeschrieben? Starkes Stück, ich bin mal gespannt, was Lena selbst dazu sagt... hat sie überhaupt einen Bruder? Hab den im ersten Abschnitt erwähnt, als es darum ging, dass Lena Thronfolgerin ist und nicht er. Ab da hab ich ihn, glaub ich, nur noch mitgemeint, wenn es um die Königsfamilie ging. Er ist zwar durchaus wichtig für die Handlung, aber ich hatte keine Lust, seinen Charakter in Erinnerungsszenen genauer einzuführen, bevor er selbst auftaucht. Außerdem weiß ich selber auch noch nicht so genau, was er für einen Charakter hat (also im Groben schon, denn er ist, wie gesagt wichtig), aber da wird schon noch etwas kommen. Nicht, dass das irgendwie jetzt Lukas ist, oder so. Das kam ja jetzt mal alles überraschend... ich bin gespannt, wie es weitergeht. Knackiges Kapitel mit tollen Beschreibungen, weiter so! :gratz

Zwei Fehler habe ich entdeckt:


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Schön, dass es dir so gut gefallen hat und danke fürs Lesen. §herz

Sir Ewek Emelot
21.05.2013, 22:25
Ich muss wegen meines Geburtstags noch bei zwei Leuten rückmelden.
Einmal bei Ewek, wegen seines Kommentars, und einmal bei meiner alten Großtante aus Köln, wegen ihrer Geburtstagskarte samt Inhalt.
Vor zweitem graut es mir, deshalb erstmal Ewek. §wink


Vielen Dank für dieses Geburtstagsgeschenk, Ewek! :gratz
Hat mich gefreut, einen Kommentar von dir zu bekommen und auch noch einigermaßen gut dabei weg zu kommen. :D

Übrigens ist das nicht das erste mal, dass jemand die Story des G3-Addons verwurstet, und auch nicht das erste mal, dass ich es ziemlich mies finde (also das Addon).
Wo wir ohnehin schonmal bei den alten Zeiten waren: Damals wars echt lustig! (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/596963-C-B-Kommentare-und-Diskussionen-zu-den-Geschichten-Gedichten-etc-18-z-E-v-L/page8?p=9566318&viewfull=1#post9566318)^2^

alibombali
21.05.2013, 22:28
Übrigens ist das nicht das erste mal, dass jemand die Story des G3-Addons verwurstet, und auch nicht das erste mal, dass ich es ziemlich mies finde (also das Addon).

In welcher Story hier wird das denn noch gemacht?

MiMo
21.05.2013, 22:32
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Jetzt kann ich aber wirklich mal was zum Titel des neuen Kapitels von MiMos "Halbzeitkatastrophe" sagen: Er klingt so romantisch! ^2^
Er erinnert dich nicht an den Titel irgendeines obskuren Pornos?

Glück gehabt. ^2^

Weniger romantisch geht's dann aber auch direkt bei der Bekleidung Rafaels zu:

Puh, dann muss ihm stellenweise aber auch ganz schön warm sein, oder? :scared:
Naja, jetzt jedenfalls hilft es ihm ja ganz gut... klingt ja auch wirklich unangenehm, alles so nass und kalt... :scared:


Hehe, ja nun, was auch sonst? :D
Ich gebe zu, das ist einer meiner gelungeneren Gesprächseinstiege. :o :o :o


Siehste, und da meckert man immer darüber, dass schon die Kleinsten moderne Handys mit sich führen. Hier rentiert es sich!


Das ist ja mal eine spannende Mission... sollte es Vollzeitmann/Halbzeitkatastrophe mal als Computerspiel geben, müsste diese Quest auf jeden Fall mit drin sein!
Was für Visionen hast du denn?!
Aber sie werden wohl für immer ein Traum bleiben. :( Vor dem Computerspiel stünde für mich aber noch die Serie.


Na ob das Rita so gefallen wird, wenn jemand, mit dem sie eh kaum zu tun hat, Rafaels erneutes "Abenteuer" erklärt? Krass auch, wie "skrupellos" Xerwas hier vorgeht. Aber naja, ist ja auch nicht seine Beziehung, die leidet...Vielleicht ist Xerwas als Nerd nie in den Genuss wahrer Liebe gekommen? :D
Ich finde diese rationale Denkweise passt zu ihm.



Raus aus dem Regen und rein in die... §list
...Traufe. §kratz


Hier wieder so ein Moment, in dem Rafaels Motivation ein wenig in Frage gestellt wird: Warum macht er das Ganze? Weil er es will, wohl... aber irgendwie will er es ja auch nicht und würde lieber Feierabend machen. Das ist wohl wieder diese innere "Heldenpflicht", die ihn dazu treibt. Naja gut, wenn ich da irgendwelche Kinder retten könnte, würde ich das aber wohl auch machen. Gut gefällt mir aber, wie im weiteren Verlauf immer wieder ein Gedanke an Rita eingestreut wird. Das macht Rafaels Gedankenwelt alles viel "vollständiger" - wir haben es hier längst mit einem echten Menschen zu tun und nicht mit einer Figur, die lediglich ohne Wenn & Aber die Handlung trägt!
Oh, da wär ich vorsichtig. Es mag ja gut und schön sein, dass Rafael jetzt mehr denkt (§ugly), aber so richtig Ecken und Kanten zeigt er immer noch nicht.


Mensch, was Corian ist, musste ich auch erstmal wikipedian! :eek:
Geil, wa? :cool: (Ich aber auch...)

Wie auch immer, die Szene hat es in sich und ist - überflüssig eigentlich, dass ich es erwähne - wirklich schön actionreich. Besonders gut gefällt mir, wie du diese angespannte Atmosphäre erzeugst, indem du Ruga und Den quasi eingekesselt hinter diesem Tresen verweilen lässt. Dass du dann noch andere Leute - Martin, Wulfgar, George - erwähnst, macht das ganze noch ein bisschen größer und lässt eben auch offen, was da noch an anderen Orten rund um den Fastfoodschuppen in Bewegung ist. Auch diese Szene wäre eine, die man in einem Vollzeitmann/Halbzeitkatastrophen-Spiel unbedingt nachspielen müsste. ;)
Was für'n Genre wäre das denn?
Die Szene von oben vielleicht ein billiges Adventure.
Die zweite hier wohl eher ein Shooter.
Spannend. :D



"direkt auf lebensgefährliche Stellen zielen" fand ich bei so einer Schießerei eh schon recht gewagt, weil die Zeit einfach nicht da ist, und diese Stelle hier bestätigt mich eigentlich in dem Eindruck: Da wird einfach mehr schlecht als recht geschossen und auf einen Treffer gehofft.
Sehe ich ein!


Das ist für mich als Leser natürlich gnädig, dass man da am Ende noch so eine kleine "Interpretatiosnhilfe" der Szene an die Hand bekommt. Allerdings finde ich, wirken diese zwei Sätze so ein bisschen wie ein Fremdkörper. Gut, der erste ist noch gut, weil er ja auch ein bisschen das Geschehen beschreibt. Das zweite ist ja eher eine Spekulation, wenn auch wohl von Ruga, die aber nicht wirklich etwas bringt. Da hätte ich es wohl spannender gefunden, hätte sie dort nicht gestanden. So ein bisschen hatte ich mir das ja auch schon gedacht. Aber naja, das ist nur mal so ein Vorschlag. Wirklich schlecht ist da ja jetzt nix dran.
§dito

Der letzte Abschnitt des Kapitels ist dann nochmal schön zum Schmunzeln - wahlweise auch ärgern - über diesen Vorschriftsmensch Valentin, der aber auch so jede Effektivität der Einheit im Keim erstickt. Was soll das nur mit ihm geben? Früher oder später werden sich Batty und Zack da abkapseln müssen, ich sehe es schon kommen. Und dann wird ionengebumst! §list
Und wenn Rafael und Rita auch noch Lust und Zeit haben gibts nen geilen Vierer. :cool:


Insgesamt ein vielfältiges Kapitel, was die Handlung in vielen Bereichen ein Stück weiterbringt und noch dazu - zumindest für meine müden Augen - fehlerfrei ist. Sehr schön! :gratz
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Hui, das waren aber viele, schöne Worte! Da lingt ja kaum inhaltliche Kritik heraus hervor! Danke dafür! :)

Sir Ewek Emelot
21.05.2013, 22:44
In welcher Story hier wird das denn noch gemacht?

Das war "Odyssee des Thorus". Damals wusste ich nicht, dass das auf das Addon Bezug nimmt, und daher fand ich das extrem unplausibel. Entsprechend waren viele meiner Einwände in dem Kommentar zu der Geschichte auch etwas unfair.

Laidoridas
21.05.2013, 22:45
In welcher Story hier wird das denn noch gemacht?
Ich hab das Addon zwar nie gespielt, aber Lenas Thorus-Geschichten bauen glaube ich darauf auf, oder?

edit: Okay, alles klar. :D

John Irenicus
21.05.2013, 23:32
Hab den im ersten Abschnitt erwähnt, als es darum ging, dass Lena Thronfolgerin ist und nicht er. Ab da hab ich ihn, glaub ich, nur noch mitgemeint, wenn es um die Königsfamilie ging. Er ist zwar durchaus wichtig für die Handlung, aber ich hatte keine Lust, seinen Charakter in Erinnerungsszenen genauer einzuführen, bevor er selbst auftaucht. Außerdem weiß ich selber auch noch nicht so genau, was er für einen Charakter hat (also im Groben schon, denn er ist, wie gesagt wichtig), aber da wird schon noch etwas kommen.
Ah, okay - das hatte ich dann schon wieder vergessen. Peinlich. :D





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Zu später - oder früher? - Stunde bekommt noch Ronsen sein Fett weg, der "Lagerkoller" mal wieder um einen Post bereichert hat.

Der Abschnitt steht ganz im Zeichen bzw. unter dem Eindruck der Mine, die jetzt über allem lauert. Senyans Leistung lässt nach, der Strafdienst in der Mine schwebt darüber; Horatio sitzt quasi unverschuldet in der Mine, Senyan kann es kaum mit ansehen; Horrace kann Senyans Sonderwünsche nicht erfüllen, denn bei allem Illegalen droht die Mine... das ist ja mal ein ganz schönes Druckmittel! Und ganz durch die Blume wird auch klar, dass die Flucht aus dem alten Lager fast schon das Fliehen aus dem Regen in die Traufe war. Wirklich besser haben sie es zumindest momentan nicht. Zumindest Senyan. Horrace hat ja gut reden, wo er nicht so schuften muss.

Diese bedrückende und bedrohliche Atmosphäre hast du jedenfalls von Anfang bis Ende gut beschrieben. Vor allem ganz am Schluss nach dem Auftritt Baloros, wie Senyan den Reis vom Boden schlabbert... vielleicht etwas übertrieben, andererseits muss man sich klarmachen, dass der gute "Sen" ein Junkie auf Entzug ist. Da ist das ja bestimmt nicht unüblich! Und nachdem ich jetzt auch erfolgreich meine Anti-Drogen-Moralworte untergebracht habe, kann ich den Kommentar auch schon beschließen. Es gibt nämlich nichts zu bemängeln, nicht einmal schnöde Rechtschreibfehler konnte ich entdecken.

Von daher ein kurzer, knackiger Post der mich überzeugt hat. Gut gemacht! :gratz
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Ronsen
22.05.2013, 16:45
Zu später - oder früher? - Stunde bekommt noch Ronsen sein Fett weg, der "Lagerkoller" mal wieder um einen Post bereichert hat.

Der Abschnitt steht ganz im Zeichen bzw. unter dem Eindruck der Mine, die jetzt über allem lauert. Senyans Leistung lässt nach, der Strafdienst in der Mine schwebt darüber; Horatio sitzt quasi unverschuldet in der Mine, Senyan kann es kaum mit ansehen; Horrace kann Senyans Sonderwünsche nicht erfüllen, denn bei allem Illegalen droht die Mine... das ist ja mal ein ganz schönes Druckmittel! Und ganz durch die Blume wird auch klar, dass die Flucht aus dem alten Lager fast schon das Fliehen aus dem Regen in die Traufe war. Wirklich besser haben sie es zumindest momentan nicht. Zumindest Senyan. Horrace hat ja gut reden, wo er nicht so schuften muss.

Diese bedrückende und bedrohliche Atmosphäre hast du jedenfalls von Anfang bis Ende gut beschrieben. Vor allem ganz am Schluss nach dem Auftritt Baloros, wie Senyan den Reis vom Boden schlabbert... vielleicht etwas übertrieben, andererseits muss man sich klarmachen, dass der gute "Sen" ein Junkie auf Entzug ist. Da ist das ja bestimmt nicht unüblich! Und nachdem ich jetzt auch erfolgreich meine Anti-Drogen-Moralworte untergebracht habe, kann ich den Kommentar auch schon beschließen. Es gibt nämlich nichts zu bemängeln, nicht einmal schnöde Rechtschreibfehler konnte ich entdecken.

Von daher ein kurzer, knackiger Post der mich überzeugt hat. Gut gemacht! :gratz
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Da kann ich auch nicht viel mehr sagen als danke für's Lesen und diesen positiven Kommentar. Findest du, ich sollte die Geschehnisse noch abwechslungsreicher/spannender oder weniger trist beschreiben? Ich habe immer das Gefühl, dass es auf Dauer dadurch etwas langatmig, vielleicht auch langweilig wirkt.

John Irenicus
22.05.2013, 23:22
Da kann ich auch nicht viel mehr sagen als danke für's Lesen und diesen positiven Kommentar. Findest du, ich sollte die Geschehnisse noch abwechslungsreicher/spannender oder weniger trist beschreiben? Ich habe immer das Gefühl, dass es auf Dauer dadurch etwas langatmig, vielleicht auch langweilig wirkt.
Ich find dieses Triste ganz genau richtig. Wenn dir der Gang der Story schleppend vorkommt, ist das ebenso genau richtig: Senyan schleppt sich ja auch schließlich so durch den Tag / die Tage. Also ich finde, besser kann der Stil kaum zum Inhalt passen!




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Dann soll jetzt auch JüdeX zu Ehren kommen: Mit seiner neuen "Der Junge aus Silden"-Offensive hat er sich das ja auch verdient. :)


Hatte sie Will vielleicht nur unter Druck setzen wollen? Vielleicht war das Essen gar nicht vergiftet…
In dem Falle würde der Schuss dann für Will ja ganz schön nach hinten losgehen, wenn Will jemanden bezichtigte, und dann würde nicht einmal Gift gefunden... ja... vielleicht will Scheherazade ja IHN loswerden! :scared:
Nein, das glaube ich natürlich nicht - aber eine spannende Überlegung ist es dennoch.


Im Grunde war doch Bayezid schuld, dass er nun in diesem Dilemma steckte. Würde der Sultan einfach auf seine Frau hören, hätte er Meister Arif schon vor langem verbannt oder hingerichtet und Will könnte seine Hände in Unschuld waschen. Mit einem Mal ging ihm auf, was für ein unfähiger, ja geradezu erbärmlicher Herrscher Bayezid eigentlich war. Er saß da, wurde dicker und dicker und scherte sich nicht um die Regierungsgeschäfte. Jahrelang hatte seine Mutter sein Reich gelenkt und seinen Hof unter Kontrolle gehabt. Und nun war er völlig abhängig von seinen Beratern. Zu kurzsichtig und zu gutmütig, um zu merken, wie Meister Arif ihn manipulierte und daran arbeitete, Will, und Scheherazade in Ungnade fallen zu lassen.
Ein bisschen grinsen musste ich da schon, nicht nur wegen der ersten paar sehr treffenden Sätze. Denn dass Bayezid unfähig ist, nunja, das war doch wohl von Anfang an offensichtlich. Vielleicht ist das hier wieder ein Stück von Wills Naivität - die langsam aber sicher weichen muss. :D


Eine Platte Sekerpare wurde vor dem Sultan abgestellt.
Du legst es wohl jetzt drauf an, in jedem Kapitel mindestens einen unbekannten Begriff zu bringen, oder? :p
Sieht aber lecker aus. ^2^


Der Sultan warf das Plätzchen in seiner Hand von sich, spuckte reflexartig und presste den Mund zu, wie um ja nichts hineinzulassen.
Eine wirklich schöne Szene. :D


„Warum forschen wir nicht nach der Wahrheit?“, fragte Scheherazade. „Lassen wir die Reden und lassen wir Meister al Ben Rabu seine Unschuld beweisen.“
„Wie?“, fragte der Sultan, verblüfft über diese Möglichkeit, die er offensichtlich nicht bedacht hatte.
„Will behauptet, Meister al Ben Rabu hätte Eure Sekerpare vergiftet. Meister al Ben Rabu bestreitet dies. Wohlan, sage ich. Er soll Euer Vorkoster sein. Ist er unschuldig, so wird ihm nichts geschehen und Ihr könnt bedenkenlos mit dem Essen fortfahren. Ist er aber schuldig – dann hat er sogleich seine gerechte Strafe erhalten und wird an seinem eigenen Gift zugrunde gehen.“
Hohoho - das ist ja fies! Vor allem, wo der werte Herr Meister doch von nichts ahnt...

Den Kapiteltitel "Zwei Unschuldige" weiß ich noch nicht so recht zu interpretieren... der eine ist ganz sicher Meister Arif. Der andere wird dann wohl Will sein - im Grunde hatte er ja keine Wahl, zu wem hätte er gehen sollen, was hätte er machen sollen? Das ist die Situation einer rechtfertigenden Pflichenkollision, im Grunde konnte er nur eine Person retten... nunja, oder aber Scheherazade anschuldigen und dafür selbst hingerichtert werden, aber das ist ja nicht zumutbar. Von daher Will auch ganz klar unschuldig!

Wie auch immer, die Szene ist wirklich "dreckig" in dem Sinne, dass da wirklich schmutzige Intrigen ablaufen, gesteuert von der nun wirklich extrem skrupellos wirkenden Scheherazade. In was Will da nur hineingeraten ist!

Die Szene jedenfalls ist rund geraten und hat hier und da ein paar Schlenker, die Spannung erzeugen. Natürlich konnte man ahnen, dass es genau so ausgeht, wie gewollt, aber der Weg dahin war auch nicht einfach. Ab und an drohte das Geschehen ja doch zuungusten Wills zu kippen.

Warum Arif am Ende den Braten gerochen hat, weiß ich nicht so recht. Das hat es für ihn jedenfalls wohl nur noch schlimmer gemacht. Ein ganz schönes Pech, wenn man so leicht beeinflussbaren Männern dient!

Ein knackiges Kapitel. Gut gemacht! :)
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Jünger des Xardas
23.05.2013, 10:19
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Dann soll jetzt auch JüdeX zu Ehren kommen: Mit seiner neuen "Der Junge aus Silden"-Offensive hat er sich das ja auch verdient. :)


In dem Falle würde der Schuss dann für Will ja ganz schön nach hinten losgehen, wenn Will jemanden bezichtigte, und dann würde nicht einmal Gift gefunden... ja... vielleicht will Scheherazade ja IHN loswerden! :scared:
Nein, das glaube ich natürlich nicht - aber eine spannende Überlegung ist es dennoch. Ja, und schön, dass der Gedanke aufgekommen ist! Will selbst konnte ich ja nicht so weit denken lassen, schließlich vertraut er Scheherazade.


Ein bisschen grinsen musste ich da schon, nicht nur wegen der ersten paar sehr treffenden Sätze. Denn dass Bayezid unfähig ist, nunja, das war doch wohl von Anfang an offensichtlich. Vielleicht ist das hier wieder ein Stück von Wills Naivität - die langsam aber sicher weichen muss. :D Ja, Will braucht halt ein wenig, um das alles zu durchschauen. Er kommt ja vor allem auch aus einer Kultur, der davon ausgeht, dass ein König grundsätzlich gut und gerecht, weil von Innos eingesetzt, ist. Aber dieses Bild bröckelt nun...


Du legst es wohl jetzt drauf an, in jedem Kapitel mindestens einen unbekannten Begriff zu bringen, oder? :p
Sieht aber lecker aus. ^2^ Im Grunde ist der einzige Zweck dieser Story, subtil Werbung für die türkische Küche zu machen $§p4


Eine wirklich schöne Szene. :D


Hohoho - das ist ja fies! Vor allem, wo der werte Herr Meister doch von nichts ahnt...

Den Kapiteltitel "Zwei Unschuldige" weiß ich noch nicht so recht zu interpretieren... der eine ist ganz sicher Meister Arif. Der andere wird dann wohl Will sein - im Grunde hatte er ja keine Wahl, zu wem hätte er gehen sollen, was hätte er machen sollen? Das ist die Situation einer rechtfertigenden Pflichenkollision, im Grunde konnte er nur eine Person retten... nunja, oder aber Scheherazade anschuldigen und dafür selbst hingerichtert werden, aber das ist ja nicht zumutbar. Von daher Will auch ganz klar unschuldig! Das war eigentlich auf Arif und Bayezid bezogen. Will hat eben die Wahl zwischen zwei Unschuldigen, von denen einer sterben muss. Will selbst ist natürlich erst mal auch unschuldig, muss sich aber eben zwangsläufig an einem der beiden schuldig machen.

Wie auch immer, die Szene ist wirklich "dreckig" in dem Sinne, dass da wirklich schmutzige Intrigen ablaufen, gesteuert von der nun wirklich extrem skrupellos wirkenden Scheherazade. In was Will da nur hineingeraten ist!

Die Szene jedenfalls ist rund geraten und hat hier und da ein paar Schlenker, die Spannung erzeugen. Natürlich konnte man ahnen, dass es genau so ausgeht, wie gewollt, aber der Weg dahin war auch nicht einfach. Ab und an drohte das Geschehen ja doch zuungusten Wills zu kippen.

Warum Arif am Ende den Braten gerochen hat, weiß ich nicht so recht. Na ja, er ist ja auch nicht ganz blöd. Er weiß, dass Scheherazade ihm nicht gerade zugetan ist. Und er wird sich auch denken, dass Will nicht so bescheuert ist, eine völlig haltlose Anschuldigung vorzubringen. Das hat es für ihn jedenfalls wohl nur noch schlimmer gemacht. Ein ganz schönes Pech, wenn man so leicht beeinflussbaren Männern dient!

Ein knackiges Kapitel. Gut gemacht! :)
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Vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren :gratz Freut mich ganz besonders, dass mir dieses Kapitel geglückt ist :)

John Irenicus
23.05.2013, 19:45
Im Grunde ist der einzige Zweck dieser Story, subtil Werbung für die türkische Küche zu machen $§p4
Gelingt dir bis jetzt recht gut. :D


Das war eigentlich auf Arif und Bayezid bezogen. Will hat eben die Wahl zwischen zwei Unschuldigen, von denen einer sterben muss. Will selbst ist natürlich erst mal auch unschuldig, muss sich aber eben zwangsläufig an einem der beiden schuldig machen.
Auch auf die Gefahr hin, dass ich jetzt philosophisch ausgekontert werde: Den Begriff "Schuld" würde ich mal auf die Kurzformel "persönliche Vorwerfbarkeit" bringen, und Will würde ich das jetzt nicht vorwerfen, dass er sich da für eines der beiden entscheidet... wie du schon sagst, zwangsläufig reißt er da einen in den Tod, wenn er sich nicht selbst hinrichten lassen will! Wie auch immer, mit Bayezid und Arif passt's vielleicht ja auch ein bisschen besser. Für mich heißt dieses Kapitel jetzt aber "Drei Unschuldige". :D


Der Titel des neuesten Kapitels ist da ja nicht so diskussionsträchtig, aber fantasieanregend ist er dennoch. Vor allem bei so einem Einstieg:

[...] dass es nur so spritzte.
§list

Okay, genug der Albernheiten - das Kapitel ist ja schließlich von ziemlichem Ernst geprägt, wie überhaupt die etwas abgeschmackte Phrase "Der Ernst des Lebens" (auch bekannt als Oernst Of Life (https://www.youtube.com/watch?v=utR3vdrVN5k)) über der Geschichte thront... Will muss da echt einiges mitmachen und vor allem einiges Mieses. Aber darüber habe ich im letzten Kommentar ja schon genug gesagt.


Immerhin hatte er al Ben Rabus alte Stellung als Hofmagier bekommen – ein Vorschlag Scheherazades, die es sicherlich nur gut gemeint hatte, auch wenn Will wünschte, man hätte ihn nicht mit dieser Position betraut.
Nett, wie du das ganz beiläufig erwähnst... das lässt diese Tatsache nur noch umwerfender wirken. Das ist ja mal eine Last, die Will jetzt tragen muss! Natürlich gehe ich bei so einer Geschichte davon aus, dass er das irgendwie packen wird... aber dennoch - das ist sicherlich kein Spaß! Sondern: Der Ernst des... du weißt schon. ;)


Narimaan nickte. „Ich bin sicher, Ihr habt großes geplant für das Fest, das wir in einem Monat feiern werden, wenn die Gözde niedergekommen ist, Meister Will.“
Und ein weiterer Schlag in die Kerbe... bloß keinen Druck machen, was? :D
Kommt natürlich so ein wenig klischeemäßig daher, dass er natürlich genau so einen Satz vom Stapel lässt, aber anderseits gilt hier auch das, was ich in letzter Zeit dazu sage: Diese Klischees sind ja nicht aus dem Nichts gegriffen sondern einfach Fälle aus dem realen Leben. Natürlich passiert sowas ständig - so eben auch hier.


„Wir haben uns lange nicht mehr unterhalten“, stellte der Obereunuch fest.
"Obereunuch" ist einfach ein wunderbarer Begriff. :D

Von dem, was Narimaan sagt, verstehe ich aber wohl genauso viel bzw. wenig wie Will. Also klar, der Sinn seiner Worte ist mir schon verständlich, aber er spielt ja offenbar auf irgendetwas an... nur worauf? Irgendwie schüchtert mich das ein. :(


Da sprang die Frau des Sultans aus ihrem Bett, rauschte auf ihn zu – in der Eile schien sie keinen Gedanken daran zu verschwenden, dass ihr Mantel dabei um ihre Hüften flatterte und einen freien Blick auf ihren runden Bauch und die durch die Schwangerschaft angeschwollenen Brüste gewährte
Rrrr... §list
Ich bin übrigens überrascht, dass der Kapiteltitel genau das gehalten hat, was ich mir von ihm versprochen habe. §ugly
Wobei Sex mit Bayezid jetzt soooo erotisch ja nicht ist. Das erinnert mich ein wenig an dieses lustige Video, wo dieser fette, alte Türke mit den fettigen Haaren Gina Lisa bumst. Naja, Scheherazade schätze ich mal deutlich attraktiver als Gina Lisa ein, aber so von der Konstellation her stimmts. :scared:

Wie dem auch sei: Meinte das Narimaan damit, "treu" zu sein? Ist es eine gewisse Art von Loyalität gegenüber Bayezid, die ihn Will unangemeldet in Scheherazades Gemächer schicken ließ? Also, um es ganz klar auszusprechen: Für mich stellt es sich ja nun so dar, als habe der Obereunuch bewirken wollen, dass Will von Bayezid dort entdeckt wird. Dann wäre es mit Will wohl aus gewesen... oh je, oh je. Mittlerweile beneide ich Will wirklich kein Stück mehr. :(
Großes Lob aber an Scheherazade, dass sie so geistesgegenwärtig reagiert hat - ohne zu wissen, was eigentlich los ist. Sie scheint Will wohl wahrhaft zu vertrauen... oder das alles ist ein perverses Spiel von ihr und es macht sie geil von einem Jüngling beim Sex mit dem Sultan belauscht zu werden. Aber das schließe ich dann einfach mal aus. :D

Gegen Ende bemerkt dann nicht nur Scheherazade, wie sehr Will schon in diesen ganzen Kram verstrickt ist... das er jetzt schon selber die nächste Intrige spinnt! Aber irgendwie muss er sich ja auch wehren. Naja... an seiner Stelle würde ich jetzt auch einfach die nächste Gelegenheit ergreifen, vom Hof abzuhauen. Mit der Magie klappt's bisher ja auch noch nicht so... von daher.

Aber naja, Will wills wohl anders, und dann soll es wohl so sein. Ich bin aber in Sorge um ihn!

Ganz und gar nicht in Sorge bin ich um diese Geschichte: Die entwickelt sich nämlich prächtig und macht wieder sehr viel Spaß. Weitermachen! :)

Jünger des Xardas
24.05.2013, 16:17
Auch auf die Gefahr hin, dass ich jetzt philosophisch ausgekontert werde: Den Begriff "Schuld" würde ich mal auf die Kurzformel "persönliche Vorwerfbarkeit" bringen, und Will würde ich das jetzt nicht vorwerfen, dass er sich da für eines der beiden entscheidet... wie du schon sagst, zwangsläufig reißt er da einen in den Tod, wenn er sich nicht selbst hinrichten lassen will! Wie auch immer, mit Bayezid und Arif passt's vielleicht ja auch ein bisschen besser. Für mich heißt dieses Kapitel jetzt aber "Drei Unschuldige". :D
Es ist halt eine schwierige Situation. Aber ich würde schon sagen, dass Will sich hier schuldig macht. Er hätte ja Bayezid auch sagen können, dass Scheherazade das Essen vergiftet hat und Arif unschuldig ist. Klar hätte der Sultan ihm das nicht geglaubt und klar wäre er wahrscheinlich hingerichtet worden. Aber er hätte es wenigstens versucht, und wahrscheinlich auch sowohl Bayezid als auch Arif vorerst gerettet. Und er hätte sich seine Unschuld bewahrt. Schuld ist bei uns halt so ein negativ konnotierter Begriff, bei dem wir gleich an die Strafe denken, die unbedingt folgen muss. Ich sage nicht, dass man das Ganze Will vorwerfen kann (Hauptschuldige ist definitiv Scheherazade), aber schuld ist man für mich immer dann, wenn man eine Entscheidung trifft und sich auch anders hätte entscheiden können, selbst wenn die andere Option vielleicht nicht sehr erstrebenswert war.


Der Titel des neuesten Kapitels ist da ja nicht so diskussionsträchtig, aber fantasieanregend ist er dennoch. Vor allem bei so einem Einstieg:

§list

Okay, genug der Albernheiten - das Kapitel ist ja schließlich von ziemlichem Ernst geprägt, wie überhaupt die etwas abgeschmackte Phrase "Der Ernst des Lebens" (auch bekannt als Oernst Of Life (https://www.youtube.com/watch?v=utR3vdrVN5k)) über der Geschichte thront... Will muss da echt einiges mitmachen und vor allem einiges Mieses. Aber darüber habe ich im letzten Kommentar ja schon genug gesagt. Ernst des Lebens trifft's wohl ganz gut. Das hat Will ja selber schon einmal bemerkt. Die erste Hälfte der Story war eher Spiel, aber jetzt muss er langsam mal erwachsen werden.


Nett, wie du das ganz beiläufig erwähnst... das lässt diese Tatsache nur noch umwerfender wirken. Das ist ja mal eine Last, die Will jetzt tragen muss! Natürlich gehe ich bei so einer Geschichte davon aus, dass er das irgendwie packen wird... Baust du immer noch auf meine Harmoniesucht? :p aber dennoch - das ist sicherlich kein Spaß! Sondern: Der Ernst des... du weißt schon. ;)


Und ein weiterer Schlag in die Kerbe... bloß keinen Druck machen, was? :D
Kommt natürlich so ein wenig klischeemäßig daher, dass er natürlich genau so einen Satz vom Stapel lässt, aber anderseits gilt hier auch das, was ich in letzter Zeit dazu sage: Diese Klischees sind ja nicht aus dem Nichts gegriffen sondern einfach Fälle aus dem realen Leben. Natürlich passiert sowas ständig - so eben auch hier.


"Obereunuch" ist einfach ein wunderbarer Begriff. :D

Von dem, was Narimaan sagt, verstehe ich aber wohl genauso viel bzw. wenig wie Will. Also klar, der Sinn seiner Worte ist mir schon verständlich, aber er spielt ja offenbar auf irgendetwas an... nur worauf? Irgendwie schüchtert mich das ein. :( Find' ich gut :D


Rrrr... §list
Ich bin übrigens überrascht, dass der Kapiteltitel genau das gehalten hat, was ich mir von ihm versprochen habe. §ugly
Wobei Sex mit Bayezid jetzt soooo erotisch ja nicht ist. Das erinnert mich ein wenig an dieses lustige Video, wo dieser fette, alte Türke mit den fettigen Haaren Gina Lisa bumst. Naja, Scheherazade schätze ich mal deutlich attraktiver als Gina Lisa ein, Aber hallo! aber so von der Konstellation her stimmts. :scared: Ja, gibt sicher Erotischeres. Aber - noblesse oblige.

Wie dem auch sei: Meinte das Narimaan damit, "treu" zu sein? Ist es eine gewisse Art von Loyalität gegenüber Bayezid, die ihn Will unangemeldet in Scheherazades Gemächer schicken ließ? Also, um es ganz klar auszusprechen: Für mich stellt es sich ja nun so dar, als habe der Obereunuch bewirken wollen, dass Will von Bayezid dort entdeckt wird. Genau das! Dann wäre es mit Will wohl aus gewesen... oh je, oh je. Mittlerweile beneide ich Will wirklich kein Stück mehr. :(
Großes Lob aber an Scheherazade, dass sie so geistesgegenwärtig reagiert hat - ohne zu wissen, was eigentlich los ist. Sie scheint Will wohl wahrhaft zu vertrauen... oder das alles ist ein perverses Spiel von ihr und es macht sie geil von einem Jüngling beim Sex mit dem Sultan belauscht zu werden. Aber das schließe ich dann einfach mal aus. :D Wer weiß. Wenn man so einen fetten doppelt so alten Ehemann mit wenig Durchhaltevermögen hat, entwickelt man sicher so manchen Fetisch, um doch noch irgendwas vom Sex zu haben §list

Gegen Ende bemerkt dann nicht nur Scheherazade, wie sehr Will schon in diesen ganzen Kram verstrickt ist... das er jetzt schon selber die nächste Intrige spinnt! Aber irgendwie muss er sich ja auch wehren. Naja... an seiner Stelle würde ich jetzt auch einfach die nächste Gelegenheit ergreifen, vom Hof abzuhauen. Mit der Magie klappt's bisher ja auch noch nicht so... von daher. Das wäre wohl wirklich das Beste für ihn. Aber ich fürchte, ohne triftigen Grund wird Will erst mal nicht einfach so aus Bakaresh davonlaufen.

Aber naja, Will wills wohl anders, und dann soll es wohl so sein. Ich bin aber in Sorge um ihn!

Ganz und gar nicht in Sorge bin ich um diese Geschichte: Die entwickelt sich nämlich prächtig und macht wieder sehr viel Spaß. Weitermachen! :)

Bei so lieben Kommentaren, sehr gern! :gratz

Ronsen
26.05.2013, 12:05
Ein Kommentar zu "Schattenläufer töten nicht" von KillaRiku und ein herzlich willkommen bei uns :)

Stilistisch liegt diese Kurzgeschichte meiner Meinung nach im oberen Durchschnitt. Du beginnst mit ein paar guten, atmosphärischen Randbemerkungen und gliederst die Geschichte in drei Etappen: den Aufbau der Spannung durch das Erwachen des Schattenläufers, die wachsende Gefahr dadurch, dass die beiden Freunde Brick und Zack zu spät von dem lauernden Jäger bemerken und das Finale, in dem geradezu willkürlich einer der beiden getötet wird. Oder besser gesagt gejagt? Hier tut sich mir das größte Manko auf, denn immerhin tötet der Schattenläufer seine Opfer tatsächlich, obwohl du das in deinem Titel verneinst. Im Prinzip beläuft sich das Jagen doch auch nur auf den Vorgang des Hinterherlaufens und Fangens eines Fliehenden und daher tut der Schattenläufer doch gerade beides. Jagen und töten schließt sich gegenseitig nicht aus.

Der Dialog strotzt nicht von besonderes tiefgründigen Themen, aber das soll er ja auch gar nicht. Er passt gut zur Darstellung der beiden Männer, die Sprache wirkt echt, aber die Gesprächspartner wirken untereinander auch ziemlich austauschbar. Es hätte genauso gut ein einzelner Wanderer gereicht oder hat es am Ende einen bestimmten Grund, warum der Schattenläufer gerade Brick verspeist und nicht Zack?
Die Ohnmacht der Leute in der Stadt kann ich nur teilweise nachvollziehen. Haben die keinen einzigen Bogenschützen, der wenigstens versucht, zu helfen? Ich dachte, Geldern wäre schon eine relativ große, gut bewachte Stadt.

Und die Lehre der Geschichte: Geh nie ohne Pfefferspray aus dem Haus. :D

Fehler:

Ein lautes brüllen


Das Horn, welches dem Monstrum auf dem Vorderkopf wuchs, war komplett mit Blut eingefärbt


Nicht weit entfernt laufen zwei Männer zusammen mit einer kleinen Kutsche einen Weg entlang.
liefen


Als das Monstrum auf die Handelsstraße rannte um dem Scavenger nachzujagen, rannte die vollbeladene Kutsche, welche kurz darauf auseinanderfiel.
hier passt etwas nicht...


„Da werden 2 Leute von einem Schattenläufer gejagt!“
"zwei", sollte man ausschreiben, bei allen Zahlen bis zwölf gilt das in etwa.

PS: Ich hoffe, du nimmst dir die Kritik nicht zu sehr zu Herzen. Ich finde, dass du schon viel Talent zum Stories schreiben hast, gute Sätze und Beschreibungen lieferst und die Geschichte als Einstand schon in Ordnung geht. Aber es wirkt für mich noch nicht so richtig rund, da ist auch noch Luft nach oben, für den Feinschliff. Ich hoffe, du bleibst am Ball und schreibst bald mal wieder was :)

DerGroßeDummeMann
26.05.2013, 13:32
Schön, dass sich mal wieder ein Neuling in dieses Forum getraut hat, den ich aus BaFaC-Zeiten sogar noch dunkel in Erinnerung habe. Die Rede ist natürlich von KillaRiku, der mich schon immer durch hässliche Avatare erzürnt hat und dieser schlecht ausgeschnittene macht dabei keinen Unterschied.
Schattenläufer töten nicht ist schon einmal kein schlechter Titel, zumindest besser als "Die Bedrohung" oder "Die Macht Beliars".
Die Geschichte beginnt etwas unglücklich mit drei Sätzen in steifer Subjekt-Prädikat-Objekt-Reihenfolge, was der Beschreibung ein Stück weit die Farbe nimmt, aber bekanntlich ist ja aller Anfang schwer. Die ersten beiden Schritte hast du ja immerhin getan, indem du überhaupt etwas zu Papier gebracht und es anderen gezeigt hast.
Ab dem vierten Satz sind diese anfänglichen Schwierigkeiten schon fast verflogen und die Beschreibungen befinden sich allesamt auf solidem Niveau. Lediglich mit den Zeitformen scheinst du ein Problem zu haben.

Die beiden Fühler, die gerade noch aus dem Schatten herausragten, haben sich wieder verkrochen und urplötzlich war auch der Wind still und die Blätter raschelten nicht mehr.
Das Perfekt gehört hier nun wirklich nicht hin. Da du das Präteritum als Erzähltempus gewählt hast, solltest du im Text (mit Ausnahme der wörtlichen Rede) auch nur Vergangenheitsformen verwenden und keine Gegenwartsform wie das Perfekt. Statt des Perfekts gehört hier im Hauptsatz das Präteritum oder Plusquamperfekt, im Nebensatz eher das Plusquamperfekt, je nachdem ob das Beschriebene zu dem Zeitpunkt, von dem der Satz erzählt, schon geschehen ist, vor wenigen Momenten geschehen ist oder gerade geschieht/im Begriff ist zu geschehen.

Viele Narben bedeckten seinen ganzen Körper und einer seiner Augen war zerschnitten.
eines seiner Augen
Ansonsten ist im ersten Absatz nichts Gravierendes zu bemerken. Der Schattenläufer muss sich zwar nicht unbedingt gleichzeitig nach Beute umschauen, während er frisst, denn es eilt ja nicht. Oder vielleicht doch? Immerhin sollte er um diese Urzeit doch längst schlafen. Nicht, dass der Umstand, dass er entgegen seiner natürlichen Gewohnheiten nicht schläft, die Geschichte gleich unlogisch und fehlerhaft macht, aber man sollte zumindest mit ein paar Worten begründen, warum er nicht schläft, oder, falls es sich um eine längere Geschichte handelt, in der es um sich merkwürdig verhaltende Schattenläufer geht, die die Gegend unsicher machen, eine Erklärung in Aussicht stellen. Oder falls sich die Tiere anders als kanonisch verhalten, dies in der Story möglichst unaufdringlich in die Erzählung eingebunden erklären. Nehm das aber bloß nicht zu ernst, ich lehne mich hier gerade ziemlich weit aus dem Fenster, immerhin nehme ich es mit dem Kanon selbst nicht so ernst und lasse auch gerne mal Logik und schlüssige Erklärungen links liegen. Ich bin halt einfach ein Klugscheißer und es ist zumindest für den Anfang nicht schlecht, sehr genau auf die logischen Zusammenhänge zu achten.


Nicht weit entfernt laufen zwei Männer zusammen mit einer kleinen Kutsche einen Weg entlang.
Da gehört natürlich das Präteritum hin. Nicht, dass ich etwas dagegen hätte, wenn innerhalb einer Erzählung zwischendurch das Erzähltempus gewechselt wird, aber man sollte das dann doch schon für mehr als einen Satz machen und darauf achten, dass die Übergänge zwischen den unterschiedlichen Tempora möglichst weich verlaufen. Für den Anfang ist es natürlich am besten, das Erzähltempus fest zu wählen und innerhalb der Geschichte nicht zu wechseln.
Das Gespräch der beiden Männer ist dann ziemlich belanglos. Als Einstieg in eine Szene ist so etwas gar nicht so schlecht, da es aber der einzige richtige Dialog dieser Story ist, wäre es nicht schlecht gewesen, ihn auch ein wenig mit Inhalt zu füllen. Bei einer Kurzgeschichte kommt es zwar nicht so sehr auf Charakterentwicklung an, aber zumindest in der Darstellung der Charaktere hättest du etwas mehr tun können.

Am Ende gibt es dann zu bemängeln, dass du das Motto deiner Geschichte etwas halbgar umgesetzt ist. Also ich habe jetzt nicht verstanden, warum es heißt, Schattenläufer töteten nicht, wenn doch kurz vor Schluss Brick vom Schattenläufer getötet wird. Das hättest du vielleicht ein wenig besser ausführen können.

Insgesamt auf jeden Fall eine solide Erstlingsstory. Will nicht behaupten, dass meine besser war. §ugly
Wie Ronsen gesagt hat, braucht das alles noch ein bisschen Feinschliff (und einige meiner Kritikpunkte betreffen ja auch genau den), wichtiger ist aber zunächst, dass du auch mal eine etwas längere (Kurz)Geschichte schreibst, in der du dich ein wenig mehr auf die Charakterdarstellung/entwicklung oder die Handlung konzentrierst, oder die Geschichten irgendwie anders mit Inhalt füllst. Der Feinschliff ergibt sich dabei (hoffentlich) von alleine.
Besonders gut hat mir übrigens diese Stelle gefallen:

Der Schattenläufer war fast da. Zack drehte sich mit dem Rücken zur Wand und ließ auch sich langsam hinab. Der Schattenläufer war da.
Das bringt schon eine Ahnung von Tempo und Dramatik in die Geschichte. Mithilfe einiger Tricks und Kniffe, die du dir sicher noch erarbeiten wirst, kann da noch einiges draus werden.
Im diesen Sinne Herzlichen Glückwunsch zu deiner ersten Story hier und nimm dir mein Gemecker nicht zu sehr zu Herzen. Ich freue mich auf jeden Fall, bald wieder etwas von dir zu lesen. :gratz

DerGroßeDummeMann
26.05.2013, 16:49
Jetzt, wo sich El Toro schon seit einer Weile nicht mehr blicken lässt, nutze ich einfach mal die Chance, um bei ihrer Story Durch einen Spiegel ein dunkles Bild endlich auf den neusten Stand der Dinge zu kommen. Habe mich immerhin monatelang in allgemeiner Lesefaulheit aus dem Kommentarthread herausgehalten, was ich an diesem Tage wieder ändern möchte.
So, jetzt brauch ich erst wieder ein wenig Zeit, um meine Stelle wiederzufinden ...

Ich muss sagen, dass ich ja immer ein bisschen neidisch bin, wenn ich deine Beschreibungen lese. Ich wünsche mir dann, dass mir verspieltere, schönere, bildhaftere Beischreibungen einfallen würden, als meine nüchternen Drauflosbeschreibungen. Diese Vielzahl an faszinierend beklemmenden, zwielichtigen Bildern, die du durch perfekt gesetzte Metaphern erzeugst, versetzen einen beim Lesen in eine Art Dämmerzustand, in dem all die dunklen Phantasien, Träume, Wahnvorstellungen, Abgründe und Ängste ungestört auf den Leser einströmen.
Sei es das Gespräch Morgans mit dem Totenschädel, bei dem man endlich genaueres über seine Greueltat hört und sich zitternd auf dem Sessel zusammenkauert, während er sich unmenschlich mit seinen Schuldgefühlen quält. Warum behandelt er Lucia auf diese Weise? Er möchte doch gerne lieb und freundlich zu ihr sein, doch irgendetwas in seinem Innern hält ihn davon ab.
Sei es die schaurige, schöne Liebesszene zwischen Jenna und Morgan. Ganz und gar unkitschig, voll und ganz grauenvoll liebkosen sie sich, während es im Dunkeln lauert. Man merkt auch hier erst so richtig, wie kaputt sie sind, wie sehr sie sich quälen, als sie in trauter Zweisamkeit beieinander sind. Überhaupt bringt die in den vorherigen Kapiteln ausbleibende Interaktion zwischen den Hauptcharakteren endlich ein bisschen Schwung in die Geschichte. Es war schön und gut, als sie sich beide allein gegruselt haben, doch zu zwein ist es schöner. Es ist schöner, wie die beiden ständig zwischen Wahn und Wirklichkeit schwanken, sich gegenseitig immer wieder retten und behindern, wie sie sich nacheinander verzehren und wie sie sich abstoßen. Wie sie daran denken, den Anderen fallen zu lassen und dennoch festhalten. Dies alles könnte die Geschichte in eine hoffnungsvollere, tröstlichere Richtung verschieben, doch das Beisammensein der beiden ist nur ein schwacher Trost, ein müder Hoffnungsschimmer, und doch können sie nicht voneinander lassen und hören selbst aus der Lüge des Anderen noch die Wahrheit hinaus. Es herrscht trotz allem die Ungewissheit, ob sich die beiden wegen ihrer Bessenheit voneinander, ihrem panischen Aneinanderklammern, gegenseitig retten, oder gegenseitig in den Abgrund ziehen werden. Wie alles in dieser Geschichte, so ist auch ihre Liebe trostlos bis unheilschwanger.
Seien es die Abgründe in die man zu stürzen droht, wenn Jenna bei Ezechiel ist und man nur noch hoffen kann, dass es schnell vorbei geht. Man fühlt eine betäubende, beklemmende Spannung, die jeden Moment droht, sich über Jenna zu entladen. Man spürt die ganze Ausweglosigkeit von Jennas Situation und bewundert sie, dass sie so still auf Ezechiels Schoß sitzen kann, obwohl sie schaudernd ahnt, was auf sie zu kommt. Hier ist es die Gewissheit und nicht die Ungewissheit, die Wurzel der unerträglichen Spannung wird, während die schöne warme Sonne, mit der sich Jenna von ihrem Onkel abzulenken versucht, nur kleinen Trost spenden kann.
Zu guter Letzt sei es die ins Absurde greifende Szene im Irrenhaus, in dem sich Serpentes anscheinend befindet, nachdem der Schläfer ihn befallen hat. Die Wärter, die die Insassen mit "Erinnerungsstücken" verdreschen sind ein solcherart verdreht-verrücktes Bild, dass sie sich nahtlos in eine meiner Storys einfügen lassen würden. Nicht dass ich sie dir klauen würde, aber diese Art Bilder bewundere ich ganz besonders. Es wirkt auch nicht unpassend oder aus dem Rahmen gefallen (zumindest nicht mehr, als es die dunkelgelben Kapitel ohnehin tun, was aber Kritik auf sehr hohem Niveau ist), sondern innerhalb dieser Szene passt es perfekt, denn es komplettiert das Bild des Wahnsinns, der überall zu herrschen scheint. Nichtsdestotrotz fehlt es den dunkelgelben Kapiteln an der Eindringlichkeit, die Jennas und Morgans gemeinsame Erlebnisse haben.

Insgesamt haben mich diese sieben Kapitel mitgerissen wie kaum etwas zuvor im Story-Forum. Die einzige Geschichte, die an Schauerlichkeit daran herankommt, ist Laidoridas Weihnachtsgeschichte für dich, und auch diese ist eher auf angenehme Weise schauerlich, während Durch einen Spiegel ein dunkles Bild in der gegenwärtigen Fassung, Seelenmarter in Textform ist. Wenn Beliar, wie du meintest, Laidoridas Wichtelgeschichte für dich geschrieben hat, dann will ich gar nicht daran denken, wer das hier geschrieben hat. Spätestens nach diesen sieben hervorragend bedrückenden Kapiteln, ist diese Geschichte für mich einer der Höhepunkte des Story-Forums. Sei versichert, dass ich jedes weitere Kapitel mit Genuss verschlingen werde. Punkt.

Ronsen
26.05.2013, 21:21
Dann will ich mich gleich noch der neuen Story "Der Untergang des Volkes der Ahrmun" von Elvardo widmen.

Der Prolog deutet ja schon einmal eine umfangreiche Lektüre an und gibt einen kurzen Vergleich vom Damals und Heute des Minentals. Die Beschreibungen sind stilistisch gut, könnten aber für meinen Geschmack etwas umfangreicher ausfallen. Was sind die prägenden Unterschiede der drei Parteien: Oraks, Ahrmun und Jharkendari? Natürlich sollte man nicht zuviel vorweg nehmen, aber es sollte doch irgendwie deutlich werden, warum diese Dreiteilung erfolgt. Ob es nun der Lebensstil oder einfach eine Speziesunterscheidung mit kurzer Beschreibung ist.
Du schließt den Abschnitt mit einer Frage, was ich gut finde, denn das regt zum Weiterlesen an.
Weniger anregend dagegen die Fehlerchen, die sich überall im Prolog eingeschlichen haben...


unfurchbaren

und das einzig scheinbar wirklich interessante des Tals sind das große Sumpgebiet an der Küste und die reichen Erzvorkommen in den Bergen
Jetzt mach ich mal den John: "scheinbar oder anscheinend"? :D

Vor langer langer Zeit war der größte Teil der Insel mit dichten, dschungelartigen Wäldern bedeckt, die

im entferntesten

rumreichen
Ich nehme stark an, dass das anders gemeint ist. Ansonsten: §prost

In der Wildnis geht es dann weiter, wo wir einer Gruppe Templer(!) begegnen, die sehr stark denen der bekannten Gothic I-Story ähneln. Sie haben diese stylischen Rüstungen, für die sie unglaublich ackern müssen und betreiben Krautplantagen. Und ihre Namen beginnen mit Gor na, hmm... ich bin gespannt auf die Erklärung der Parallelen zu den G1-Templern, welche sich ja um Y'Berion gegründet haben.
Ansonsten wird ein wenig das alte Reich beschrieben und seine tierischen wie auch menschlichen Bewohner, wobei inhaltlich jetzt noch nicht so viel herumkommt. Das Ende kommt dann einfach und ja... wie geht es weiter? Was wartet hinter dem Tor? Anders als im Prolog endest du hier nicht mit einer Frage oder einem knappen Spannungsaufbau, was ich passender fände. Und auch hier zahlreiche Faselfehler, wobei ich wette, dass die Hälfte durch mehrfaches Lesen oder ein Rechtschreibprogramm locker vermieden werden könnten.

mit sicherheit

stabilie

SUmpfkrautplantagen

Trotzdem er wesentlich jünger war
Obwohl?

des roten Schwures

und es dauerte Jahre bis sich ein Templer als würdig erwies, um ihn vor Krushak

gewailtgen

Diese Wesen, die Gor Na Kardan meinte, waren
Wasserbwohner

die auf alles jagt
machen, das kleiner war als sie selbst
Jagd

gesichertert

Erwiederte
Erwiderte

das unmögliche

bereits nach wenigen Metern schon
das klingt doppelt gemoppelt

Wenn du diese Fehler weg bekommst, finde ich deinen Schreibstil schon richtig gut. Du nutzt ein recht umfangreiches Sortiment an Beschreibungen und Satzstrukturen und kannst schon eine ziemlich gute Atmosphäre erschaffen. Den aufgegriffenen Inhalt finde ich dabei am Herausragendsten. Oft liest man ja etwas aus Khorinis oder eine Nacherzählung, aber hier wird mal die Vergangenheit der Insel und ihrer Völker beschrieben, was ich sehr interessant finde und hoffe, bald mehr davon lesen zu können.

Ronsen
27.05.2013, 16:40
Elvardo legt gleich nach mit einem zweiten Post von "Der Untergang des Volkes der Ahrmun", das finde ich schön und wünschte mir gleichzeitig, selbst mal wieder etwas zu virtuellem Papier bringen zu können.
Der Abschnitt dient wiederum größtenteils atmosphärischen Zwecken und beschreibt die Gefahren der Mücken und die penible Vorsicht der Templer beim Absichern bzw. Öffnen ihres Tores. Am Ende leitest du dann schön zum hoffentlich bald kommenden Abschnitt über, nach dem Gor Na Ranior zum Großmeister beordert wird. Sollte dieser eventuell den roten Schwur für ihn vorgesehen haben?
Ein paar Fehler im ersten Absatz hast du ja schon überarbeitet. Nichts desto trotz tauchen auch hier einige auf, die ich dir nicht vorenthalten will. Vor allem solltest du die Kommasetzung bei Kausalsätzen und die Unterschiede von , dass und , das beachten, ich werde in Zukunft nicht alles doppelt korrigieren ;)
Noch was:
Ich bin mir nicht 100% sicher, aber ich glaube: musste, wusste, floss, etc. schreibt man heute nur noch mit ss und nicht mit ß
Atmosphärisch hat mir der Post ganz gut gefallen, inhaltlich sollte dann bald mal etwas mehr dabei rum kommen.


Der Schweiß der Kriege

Die Arbeit ging nur langsam voran, da die Pflanzen ungewöhnlich hart waren

Hand Äxte

Fort-Sätzen

Erz Lampen
würde ich zusammenschreiben

Während einige der Tempel viel zu Stolz waren, um ihre Anstrengung zu zeigen

nähmlich

gültig
gütig

„Ich hoffe, das reicht für‘s erste.“

Gor Na Kadan

wobei er peinlich genau darauf achtete, dass keiner aus seinem Gefolge die Reihenfolge mit bekam

Zwei seiner Krieger stürzten sich sofort auf das dicke Lianenstück, das in einen der Ritze hinein gewachsen und daher von ihnen übersehen wurden war.

Ach was soll‘´s

John Irenicus
27.05.2013, 20:29
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Die anderen zwei haben dich schon mit Kommentaren bedacht, KillaRiku, deshalb will ich im Dritte im Bunde sein, der etwas zu "Schattenläufer töten nicht" sagt. Im Prinzip kann ich zwar auch nicht viel mehr sagen als meine beiden Vorredner, aber einen gewissen Restsenf habe ich noch parat.

Die Geschichte ist natürlich ziemlich kurz und mehr Szene als Geschichte, aber das ist ja auch nicht schlecht. Dennoch ist die Szene selbst auch ein wenig "dünn", weil nicht besonders viel passiert. Viel passieren muss in einer Geschichte ja nicht, damit sie gut ist. Aber wenigstens muss sie dann besonders intensiv sein, um gut zu sein. Daran hapert es hier noch ein wenig.

Das liegt einerseits ein bisschen am Schreibstil. So die ganz grundlegenden Sachen hast du schon drauf, du formulierst über weite Strecken ganz gut und findest auch die richtigen Worte. Auch den kurzen Dialog fand ich ziemlich passend - wie Ronsen schon sagte, er soll ja gerade nicht tiefgründig sein. Austauschbar sind die Charaktere wohl, aber eben auch authentisch, da stimme ich voll zu. Das reicht.
Aber die Beschreibungen kratzen oft so ein wenig an der Oberfläche, weil nicht viel Besonderes dargestellt wird. Dazu kommt, dass du dort viele kurze Sätze aneinanderreihst. Nichts gegen kurze, knackige Sätze: Die sind allemal besser als heillos verschachtelte Satzmonstren. Aber wenn du dir da einige Stellen selber mal vorliest, wirkt das wie so ein Protokoll, etwas steif, aber auch abgehackt. Das kann in schnellen Szenen vielleicht auch mal passen, wenn damit eine gewisse Hektik verbreitet wird. Das wäre hier aber höchstens ganz am Ende der Fall gewesen. Zu dem gemütlichen Treiben bei der Kutsche vorher passte das nicht so gut.
Von daher die Empfehlung: Noch variabler mit Satzbau und Satzlängen umgehen und vielleicht so den ein oder anderen Formulierungskniff irgendwo abschauen. Einfach abwechslungsreicher werden!

Vom Inhalt her ist die Geschichte jetzt nicht so tiefgreifend, wie sie vielleicht hätte werden können. Das haben die beiden Kollegen ja auch schon kritisiert:

Oder besser gesagt gejagt? Hier tut sich mir das größte Manko auf, denn immerhin tötet der Schattenläufer seine Opfer tatsächlich, obwohl du das in deinem Titel verneinst. Im Prinzip beläuft sich das Jagen doch auch nur auf den Vorgang des Hinterherlaufens und Fangens eines Fliehenden und daher tut der Schattenläufer doch gerade beides. Jagen und töten schließt sich gegenseitig nicht aus.

Am Ende gibt es dann zu bemängeln, dass du das Motto deiner Geschichte etwas halbgar umgesetzt ist. Also ich habe jetzt nicht verstanden, warum es heißt, Schattenläufer töteten nicht, wenn doch kurz vor Schluss Brick vom Schattenläufer getötet wird. Das hättest du vielleicht ein wenig besser ausführen können.


Ganz so schlimm wie die beiden sehe ich es aber nicht. Du willst wohl eben einfach sagen, dass ein Töten mit Jagd eben etwas anderes ist als ein Töten ohne Jagd. Bzw. dass das Produkt "Tötung" am Ende einer Jagd eben etwas anderes ist als ein schlichtes Töten. Das träfe hier dann ja zu. Diese Erkenntnis löst aber auch nicht gerade besonders großes Staunen bei mir aus und wirkt daher dann doch ein wenig flach, das angesprochene Problem bleibt: So das Motiv, der Kernpunkt der Geschichte, zieht einfach nicht. Das macht die Geschichte dann zwar nicht schlecht, aber eben auch nicht gerade unverzichtbar. Will sagen: Groß etwas hängen bleibt nicht! Selbst für ein kleines Debüt ist das ein bisschen wenig (wobei du einigen Debütanten ja dennoch einiges voraus hast).

Allerdings heißt das nicht, dass du es nicht besser kannst. Ganz im Gegenteil: Mit dieser kleinen "Schreibdemo", wie ich sie nennen würde, hast du ja durchaus gezeigt, dass du ein gewisses Gespür für Szenen hast. Zumindest ganz grundlegend scheinst du eine Vorstellung davon zu haben, was du eigentlich beschreiben und schildern willst, hast einen gewissen Plan und kannst auch Szenen aufbauen. Das hast du hier zwar nicht mit künstlerischem Feinschliff und äußerstem Geschick getan, aber du hast es eben ÜBERHAUPT getan. Und ich finde, das ist schonmal viel wert und da kann man auf jeden Fall drauf aufbauen!

So richtig gut wird man eh nur durch Übung. Bei dir könnte es sich lohnen! :gratz

P.S.: Willkommen im Forum! §wink
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Eddie
27.05.2013, 21:04
Ich schließe mich mal dem allgemeinen Gemecker, das dann aber irgendwie doch keins ist, zu "Schattenläufer töten nicht" an. Zuerst, KillaRiku, möchte ich aber zwei Sachen loswerden:

1.: Herzlich willkommen im Forum.:)
2. Dein Name erinnert mich an die Stadt Kakariko, die dir vielleicht aus irgendeinem Zelda-Spiel auch bekannt ist. Ich weiß ja jetzt nicht, ob du die Reihe auch kennst/gespielt hast, aber wenn nicht: Das sind alle Kakarikos, die mir grade einfallen: 1 (http://www.zeldacapital.com/Games/maps_alttp/kakariko_village.png), 2 (http://images2.wikia.nocookie.net/__cb20120402003033/zelda/es/images/8/80/Kakariko_Village_%28Ocarina_of_Time%29.png), 3 (http://zeldawiki.org/images/thumb/6/6b/Kakariko_Twilight.jpg/300px-Kakariko_Twilight.jpg) (Natürlich chronologisch sortiert, wie man vielleicht auch an der Grafik erkennt). Bestimmt hab ich jetzt irgendeins vergessen, aber da werd ich bestimmt beizeiten drauf hingewiesen.

3. Was dich wahrscheinlich viel mehr interessiert, als mein ganzes Zelda-Halbwissen ist das, was ich zu deiner Geschichte zu sagen habe. Es wurde ja schon ziemlich viel von Ronsen und DGDM gesagt, weswegen ich jetzt auch die Grammatik und all das außen vor lasse.
Ich werde stattdessen auf ein paar inhaltliche Kleinigkeiten eingehen. Zum einen sind das diese "Fühler", von denen du da sprichst. Ich nehme an, du meinst damit diese langen "Borsten" oder Haare auf den Rücken der Gothic3-Schattenläufer (an die ich zuerst übrigens gar nicht gedacht hatte, trotz der Tatsache, dass das ganze in Geldern spielt:D). Die würde ich auch als lange Haare bezeichnen. Es ist zwar so, dass sich so ein Schattenläufer (vermutlich) durch diese langen Haare orientiert und sie gewissermaßen auch als Fühler nutzt, aber deswegen sind es ja trotzdem noch Haare. Ich weiß nicht, wie das bei den anderen so war, aber bei Fühlern dachte ich zunächst an sowas hier. (http://www.pitopia.de/pictures/standard/d/drizzd/22/drizzd_1332622.jpg) Und das war ziemlich verstörend.:D


Tief atmete der Schattenläufer ein und setzte einen Fuß nach dem anderen.

Ich würde sagen, das er ein- und ausatmete und einen Fuß vor den anderen setzte. Ich wusste zwar, was du damit sagen wolltest, aber man sollte schon drauf achten, dass man bei solchen Kleinigkeiten keine Fehler mit reinbastelt. Aber an der Stelle bin ich wohl genauso ein Klugscheißer, wie DGDM bei den logischen Zusammenhängen.

Der Dialog zwischen Zack und Brick wirkt sehr aufgesetzt. Ich glaube dir zumindest nicht, dass sich zwei Leute, die sich schon länger kennen, so unterhalten. Der Witz mit den Minecrawler-Eiern war zwar gut und am Anfang musste ich da auch lachen, aber nichtsdestotrotz wirkt das ganze sehr steift. Ich versuch mir an solchen Stellen immer zu überlegen, wie ich da mit jemandem reden würde, so als kleine Hilfestellung (aber das machen vermutlich die meisten).
Ein bisschen merkwürdig, aber unter Umständen auch noch vertretbar, ist auch, dass die beiden mit einer Kutsche unterwegs sind, aber offenbar nicht darauf sitzen. Unter einer Kutsche verstehe ich (und der Duden auch) ja etwas, das von einem Pferd (zur damaligen Zeit zumindest) gezogen wird und auf dem man dann drauf sitzt. Gemeinhin findet sich dann hinter der Sitzfläche entweder eine Passagierkabine, oder eben ein Laderaum (wobei das nach dem Duden schon wieder keine Kutsche ist). Wenn man jetzt aber etwas hinter sich her zieht, was Brick offenbar tut, dann würde ich das eher als "Handwagen" oder etwas in der Art bezeichnen oder eben vorher genau definieren, was du unter einer Kutsche verstehst, in dem du das Gerät genau beschreibst. Gut, in dem Fall wäre es wohl sinnvoller, ein anderes Wort zu nehmen, da die meisten Leute unter einer Kutsche ja genau das verstehen, was ich oben erklärt hab.

Das, was du mit der Geschichte ausdrücken willst, kommt leider auch nicht so deutlich durch, was meine Vorredner ja schon feststellten. Denn eigentlich tötet der Schattenläufer ja nur, eine wirkliche Jagd war das ja nicht. Er ist denen ja nur ein paar Meter hinterher gerannt. Wäre es dem Schattenläufer nur nach jagen zumute gewesen, dann hätte er sie wohl eher einmal durch den ganzen Wald gehetzt und mittendrin einfach allein gelassen. Das zumindest stelle ich mir, wenn ich mich jetzt in so ein Raubtier hineinversetze, als eine unterhaltsame Jagd vor. Und das ist es ja auch, wonach der Satz


Denn Schattenläufer töten nicht - Sie jagen.

klingt: Nach jagen um des Jagens Willen, so wie es Denny Craine und Alan Shore in Nimo Bay machen: Fische angeln und sie wieder frei lassen (und gelegentlich auch einen mit nem Gewehr erschießen:D)
Dein Schattenläufer aber hat mehr getötet, als gejagd und deswegen kommt die Moral von der Geschicht - Schattenläufer töten nicht! - leider nicht rüber.

Aber das ist, obwohl man das jetzt bei meinem ganzen Pseudo-Gemecker vielleicht gar nicht rauslesen kann, nicht so schlimm. Die Idee an sich hat mir ziemlich gut gefallen und ich war auch neugierig zu lesen, was du dir da so überlegt hast, nur hat es eben an der Umsetzung noch ein bisschen gemangelt. Aber *schulmeisterisch den Finger heb*, es ist schließlich noch kein Meister vom Himmel gefallen und bei ihren Erstlingswerken haben sich hier wohl nur die allerwenigsten mit Ruhm bekleckert und es gibt schließlich auch sehr sehr viele Leute, die es noch deutlich schlechter gemacht haben, als du.
Denn, das kam jetzt in dem Kommentar nur etwas zu kurz, du hast dich zumindest darum bemüht, Atmosphäre aufzubauen, was dir an vielen Stellen auch gelungen ist, zum Beispiel, als Brick und Zack vor dem verschlossenen Stadttor von Geldern standen oder auch die Beschreibung am Anfang, als der Schattenläufer in der Höhle liegt bzw. daraus hervorkommt. Das ist auch nicht selbstverständlich
Von daher hattest du also durchaus einen gelungenen Einstand hier im Forum.
Mal schaun, was du hier sonst noch so zum besten gibst.:)

Grimbor
27.05.2013, 21:42
Und wieder gucke ich wenige Tage hin, und Jüdex veröffentlicht nicht ein, nicht zwei, nicht drei, nein vier neue Kapitel zu Ein Junge aus Silden. Na dann frisch ans Werk!

Meister Arif stellt sich als genauso zuvorkommend, liebevoll, phlegmatisch und freundlich heraus, wie erwartet. Dass er versucht, Will niederzumachen, ist keine große Überraschung, wenn man bedenkt, wie er vor versammelter Mannschaft brüskiert wurde. Wieder ist es Scheherazades Einfluss, der Will seine Gesundheit und sein Leben bewahrt. Und postwendend zeigt sie ihr intrigantes Gesicht nun, indem sie Will in eine Giftintrige verwickelt. Natürlich nicht für Will, der, geblendet von Freundlichkeit und Schönheit, der hübschen Sultansfrau keinerlei Schlechtigkeit zutrauen würde, aber der Leser sollte spätestens jetzt erkennen, dass die Lieblingsfrau seiner Erhabenheit mit allen Wassern gewaschen ist.
Der Plan wird dann auch tadellos in die Tat umgesetzt. Ein weiterer Beweis für Wills himmelschreiende Naivität im Geschäft der Intrigen ist diese Passage des Inneren Monologs:


Und nun war er völlig abhängig von seinen Beratern. Zu kurzsichtig und zu gutmütig, um zu merken, wie Meister Arif ihn manipulierte und daran arbeitete, Will, und Scheherazade in Ungnade fallen zu lassen. Und mit seiner Liebe zu seiner Frau – der vielleicht einzigen Person, die es gut mit ihm meinte und der er bedingungslos hätte vertrauen können – konnte es auch nicht so weit her sein, wo er ihren Rat in Bezug auf Meister Arif doch so missachtete

Dass Will erkennt, dass der Sultan nur ein willenloser Spielball der Mächte an seinem Hof ist, wurde selbst für einen unerfahrenen Bauerntölpel aus dem Norden einmal Zeit und sehr typisch für die stets wiederkehrende Naivität Wills ist dabei, dass er Scheherazade von den intriganten manipulativen Strippenziehern ausnimmt. Es werden wohl noch sehr schwere Zeiten auf unseren Freund zu kommen.

Und tatsächlich, kaum ist der unzweifelhafte Unsympath und Mistkerl Arif von der Bildfläche, wendet sich das Fadenkreuz der Sultansfrau dem Chef-Eunuchen Narimaan zu. Der wiederum versucht, Will für die eigenen Zwecke ein zu spannen. Oder will er ihn nur warnen? Seine Anspielungen scheinen ja ziemlich unverblümt darauf anzuspielen, dass Scheherazade den bisherigen Thronfolger verdrängen (oder aus dem Weg schaffen) und durch den eigenen Sohn ersetzen will (ich meine, wozu sonst das ganze Dynastie-Gedöns?). Doch verfolgt er dabei mehr oder minde ehrenwerte Motive (wie Varys, der behauptet, dem "Reich" als höherem Wohl zu dienen)? Oder will er ganz und gar tatsächlich Will beschützen? Und stimmt es, was Scheherazade – die Frau, der man vermutlich nichtmal so weit trauen sollte, wie man sie schwanger und in einer mit Gewichten behängten Bleikiste eingesperrt werfen kann – sagt, und hat Narimaan das alles inszeniert um Will und Scheherazade auf einen Schlag loszuwerden? Oder steckt am Ende gar Scheherazade selbst dahinter, um einen Vorwand zu haben, Will gegen Narimaan zu richten (was ja meine Theorie ist, immerhin wärs ja langweilig, wenn alles so wäre, wie es sich im Augenblick ergibt). Johns Uneingeschränktes Vertrauen ins Scheherazades Unschuld an dieser Stelle kann ich absolut nicht teilen. Ich halte sie für die schlimmste im Ganzen Natterngezücht.
Diese Passage spricht für lretzteres, scheint es doch nun, dass Scheherazade Will inzwischen fest in den Klauen hat:


„Warten wir ab. Ich bitte dich, sei vorsichtig, halte dich von Narimaan und seinen Eunuchen fern und traue niemandem außer mir.“ Sie drehte sich herum und schaute ihn wieder an. „Kannst du das tun?“
„Natürlich, Kadın Efendi.“

Wir können gespannt sein, wie es weitergeht, und ich für meinen Teil bin es auch. Wird es Will gelingen, heil herauszukommen? Wird er sich von Scheherazade befreien können? Oder habe ich am Ende gar Unrecht, und sie ist tatsächlich so nett, wie sie tut (was ich mir aber nicht vorstellen kann)? Nun, hoffen wir, dass Jüdex das Tempo aufrecht erhält, auch wenn ich so häufiges Kommentieren gar nicht mehr gewohnt bin :D


Eine kleine Anmerkung hätte ich dann doch noch:

„Es gibt da noch eine dritte Waffe. Dein Schwert und deine Magie, das sind die Waffen der Männer. Und das Wort ist vor allem eine Waffe der Gelehrten. Doch der Volksmund sagt, Gift ist die Waffe der Eunuchen, der Frauen und der Magier.“
Also es mag sein, dass ein Physikstudium meinen Sinn für Zahlen ruiniert, aber für mich werden da vier Waffen aufgezählt. Oder siehst du die Waffen der Männer, also Magie und Schwerter, als eine Waffe?

Jünger des Xardas
28.05.2013, 10:47
Und wieder gucke ich wenige Tage hin, und Jüdex veröffentlicht nicht ein, nicht zwei, nicht drei, nein vier neue Kapitel zu Ein Junge aus Silden. Na dann frisch ans Werk!

Meister Arif stellt sich als genauso zuvorkommend, liebevoll, phlegmatisch und freundlich heraus, wie erwartet. Dass er versucht, Will niederzumachen, ist keine große Überraschung, wenn man bedenkt, wie er vor versammelter Mannschaft brüskiert wurde. Wieder ist es Scheherazades Einfluss, der Will seine Gesundheit und sein Leben bewahrt. Und postwendend zeigt sie ihr intrigantes Gesicht nun, indem sie Will in eine Giftintrige verwickelt. Natürlich nicht für Will, der, geblendet von Freundlichkeit und Schönheit, der hübschen Sultansfrau keinerlei Schlechtigkeit zutrauen würde, aber der Leser sollte spätestens jetzt erkennen, dass die Lieblingsfrau seiner Erhabenheit mit allen Wassern gewaschen ist.
Der Plan wird dann auch tadellos in die Tat umgesetzt. Ein weiterer Beweis für Wills himmelschreiende Naivität im Geschäft der Intrigen ist diese Passage des Inneren Monologs:



Dass Will erkennt, dass der Sultan nur ein willenloser Spielball der Mächte an seinem Hof ist, wurde selbst für einen unerfahrenen Bauerntölpel aus dem Norden einmal Zeit und sehr typisch für die stets wiederkehrende Naivität Wills ist dabei, dass er Scheherazade von den intriganten manipulativen Strippenziehern ausnimmt. Ja, genau das war Sinn dieser Stelle. Er verliert zwar langsam mehr und mehr seine Naivität und wird immer tiefer in den Intriegensumpf hineingezogen, aber Scheherazade traut er einfach nichts Böses zu. Es werden wohl noch sehr schwere Zeiten auf unseren Freund zu kommen.

Und tatsächlich, kaum ist der unzweifelhafte Unsympath und Mistkerl Arif von der Bildfläche, wendet sich das Fadenkreuz der Sultansfrau dem Chef-Eunuchen Narimaan zu. Der wiederum versucht, Will für die eigenen Zwecke ein zu spannen. Oder will er ihn nur warnen? Seine Anspielungen scheinen ja ziemlich unverblümt darauf anzuspielen, dass Scheherazade den bisherigen Thronfolger verdrängen (oder aus dem Weg schaffen) und durch den eigenen Sohn ersetzen will (ich meine, wozu sonst das ganze Dynastie-Gedöns?). Doch verfolgt er dabei mehr oder minde ehrenwerte Motive (wie Varys, der behauptet, dem "Reich" als höherem Wohl zu dienen Ich behaupte ja immer noch, dass beide Eunuchen sich in ihrem Charakter deutlich unterscheiden. Das hier wäre natürlich tatsächlich eine Parallele, aber auch nicht gar so sehr, wie es zunächst scheinen mag: Varys behauptet ja, dem Reich zu dienen, scheint aber gerade deshalb dem jeweils rechtmäßigen Herrscher gegenüber nicht unbedingt sonderlich treu (wobei Varys sowieso auch zum jetzigen Zeitpunkt noch kaum zu beurteilen ist). Treue gegenüber dem Herrscher bzw. der Dynastie, selbst wenn das Reich durch sie zugrunde gerichtet wird, wäre ja genau das Gegenteil.)? Oder will er ganz und gar tatsächlich Will beschützen? Und stimmt es, was Scheherazade – die Frau, der man vermutlich nichtmal so weit trauen sollte, wie man sie schwanger und in einer mit Gewichten behängten Bleikiste eingesperrt werfen kann – sagt, und hat Narimaan das alles inszeniert um Will und Scheherazade auf einen Schlag loszuwerden? Oder steckt am Ende gar Scheherazade selbst dahinter, um einen Vorwand zu haben, Will gegen Narimaan zu richten (was ja meine Theorie ist, immerhin wärs ja langweilig, wenn alles so wäre, wie es sich im Augenblick ergibt). Johns Uneingeschränktes Vertrauen ins Scheherazades Unschuld an dieser Stelle kann ich absolut nicht teilen. Ich halte sie für die schlimmste im Ganzen Natterngezücht.
Diese Passage spricht für lretzteres, scheint es doch nun, dass Scheherazade Will inzwischen fest in den Klauen hat:



Wir können gespannt sein, wie es weitergeht, und ich für meinen Teil bin es auch. Wird es Will gelingen, heil herauszukommen? Wird er sich von Scheherazade befreien können? Oder habe ich am Ende gar Unrecht, und sie ist tatsächlich so nett, wie sie tut (was ich mir aber nicht vorstellen kann)? Nun, hoffen wir, dass Jüdex das Tempo aufrecht erhält, auch wenn ich so häufiges Kommentieren gar nicht mehr gewohnt bin :D


Eine kleine Anmerkung hätte ich dann doch noch:

Also es mag sein, dass ein Physikstudium meinen Sinn für Zahlen ruiniert, aber für mich werden da vier Waffen aufgezählt. Oder siehst du die Waffen der Männer, also Magie und Schwerter, als eine Waffe? Ja, die habe ich tatsächlich als eine Waffe gezählt. Halt der agressive und direkte Weg des Kampfes. Fand ich auch nicht ganz glücklich, aber den Männern zwei Waffen zu geben, wäre weniger "rund" gewesen.

Vielen Dank! Ich bin zwar auch in der Uni wieder gut eingespannt, hoffe aber, das Tempo weiterhin halten zu können. Die Story ist ja auch schon alt genug. Irgendwann soll sie mal fertig werden!

Grimbor
28.05.2013, 18:27
Ich behaupte ja immer noch, dass beide Eunuchen sich in ihrem Charakter deutlich unterscheiden. Das hier wäre natürlich tatsächlich eine Parallele, aber auch nicht gar so sehr, wie es zunächst scheinen mag: Varys behauptet ja, dem Reich zu dienen, scheint aber gerade deshalb dem jeweils rechtmäßigen Herrscher gegenüber nicht unbedingt sonderlich treu (wobei Varys sowieso auch zum jetzigen Zeitpunkt noch kaum zu beurteilen ist). Treue gegenüber dem Herrscher bzw. der Dynastie, selbst wenn das Reich durch sie zugrunde gerichtet wird, wäre ja genau das Gegenteil.

An dieser Stelle habe ich Varys nur als Beispiel herangezogen. Ich wollte Narimaan nicht in seine Nähe rücken, sondern nur jemanden heranziehen, der auch intrigant und manipulativ ist, ohne das jedoch rein aus Eigennutz zu tun (möglicherweise jedenfalls, wer weiß schon, was Varys oder Narimaan denken).

El Toro
28.05.2013, 21:33
Wisst ihr eigentlich, wen ihr da vor euch habt, ihr Amateure, hm? Mit wem ihr es hier zu tun habt? Mit einem Krieger, einem mächtigen, unverwundbaren Helden und zugleich Rächer, mit einem Ego, das kaum noch durch eine Kajütentür passt, mit einem Cyborg – ein Wesen, das die Beschränkungen der menschlichen Puppe durchstößt, in der es gefangen ist und seiner psychischen Überlegenheit durch mechanische Optimierungen auch physiologisch Ausdruck gibt -, kurz: Mit Kapitän Greg, dem gefürchtetsten Kapitän der bekannten und unbekannten Welt, dem härtesten aller Hunde und Rächer-Archetypen erster Klasse, wenn man C.G. Jung bemühen darf (und den werde ich im Laufe dieses Kommentars noch einige Male bemühen müssen, aber, hey, besser als Freud, oder?).
„Kapitän Greg“, so müsste der Titel der Geschichte „Wracks“ eigentlich lauten, denn es geht um nichts als um ihn, auch wenn Wracks irgendwo eine gewisse Rolle bei der Darstellung des Lebens und Wirkens Gregs spielen. Oder „Persona und Schatten“, um bei Jung zu bleiben, denn ein weiterer Archetyp taucht recht bald auf, der Schatten, der dunkle Doppelgänger hinter der Maske, Goldmund, Mephisto, Dorian Grays Bildnis…
Aber der Reihe nach: Eigentlich fängt die Geschichte nett an (ohne dich beleidigen zu wollen, Laido): Gregs Mannschaft steht kurz vor dem Entern eines königlichen Schiffes, und Greg, mit mäßigem Intellekt, aber großem Selbstvertrauen ausgestattet, hält eine lange, ja überlange Rede über das Gleichgewicht von Tollkühnheit und Vorsicht – virtus est medium vitiorum et utrimque reductum, sagt Horaz – in deren Verlauf wir seinen technisch aufgepimpten Leib ebenso näher kennenlernen – die Veränderungen werden sich als Segen erweisen – wie wir mit der Tatsache vertraut werden, dass er, nunja, nicht so der analytische Typ ist: Instinkt und Sterne, das sind seine Verbündeten. Nicht, dass sein Piratenunternehmen nicht perfekt durchgeplant wäre: Die entscheidenden Stellen hat er mit kompetenten Leuten besetzt, so dass er vielleicht nicht Hirn, aber doch allmächtiges Herz der Truppe ist.
In langen, langen Sätzen, die manchmal zu kompliziert für meinen wg. Elternzeit nur in Teilzeit arbeitenden Verstand sind, führt uns Laidoridas durch das erste blutige Gemetzel der Geschichte: Greg, oder besser: Greg und sein Haken, der ein unheimliches Eigenleben führt und mich in dieser Eigenschaft irgendwie an Chucky die Mörderpuppe erinnert, splattern sich durch die Mannschaft des eben beschossenen und geenterten königlichen Schiffes (alles Amateure!), bevor sich Greg der ersten archaisch-majestätischen Erscheinung dieser Nacht gewahr wird:
Aus dem Dunkel erhebt sich eine dreißigstöckige Festung, gewaltig wie eine der Pyramiden der Erbauer, und mich überläuft, ohne Übertreibung, der erste Schauer dieser Geschichte. Wenn ich da gewusst hätte, was im Folgenden noch auf mich zukommt…! Überhaupt: Die Einbettung des ganzen Geschehens in das ruhige, sternklare Dunkel der Nacht, das verleiht der ganzen Erzählung einen Zauber, einen ziemlich düsteren allerdings, der zumindest auf mich sehr wirkmächtig ist. Aber ehe man sich näher mit diesem Ungetüm von Schiff befassen kann, tritt Jargo auf, der oben genannte dunkle Schatten, der hinter einer ausdruckslosen Maske verborgen ist, und warum das so ist, legt Greg uns und seinen Männern auch wie befürchtet wortreich dar. Die irritierten Leserreaktionen auf diese zweite laaange Rede des Kapitäns muss Laido irgendwie antizipiert haben, legt er seiner Hauptfigur doch sofort eine hinreichend lustige Rechtfertigung dafür in den Mund.:o
Aus dem folgenden Gespräch mit Jargo ergibt sich für Greg ein neues Problem, dessen Manifestation spannungsgemäß auch nicht lange auf sich warten lässt. Etwas unter der Wasseroberfläche ist erwacht, etwas Uraltes und Entsetzliches, und blankes Entsetzen erfüllt nun auch den Kapitän. Die Wracks erheben sich. Dieser Vorgang ist so grandios geschildert, dass er mich völlig gefangen nimmt:


Ein gewaltiger, glitschiger Brocken hatte sich aus dem Ozean erhoben, über und über von dunkelgrünem Tang bedeckt, den die Nässe im Mondlicht schimmern ließ. Wie ein fauliger Eisberg war das Ding an die Oberfläche gestiegen und Greg war sich im ersten Moment sicher, dass es unter der Oberfläche bis in die Unendlichkeit weiterreichte, denn dass es dort unten in der völligen Finsternis irgendwo ein plötzliches Ende nehmen konnte, das war Greg vollständig unvorstellbar. (…)
Jetzt drangen ringsum weitere dunkle Klumpen durch die Wasseroberfläche, stießen in einem einzigen Schwung gen Himmel und zuckten plötzlich auseinander, um den Dreck der tiefen See weit von sich zu spritzen. Als schwarze Möwen zogen sie ihre Bahnen über dem Objekt, noch immer tropfend vor Nässe, und ihre gelegentlichen schrillen Schreie waren wie fremdartige Rufe aus einer anderen Welt, die kein lebender Mensch je kennenlernen wollte. Als sich einer der Vögel auf der obersten Spitze des Objekts niederließ, da weitete sich plötzlich Gregs Blick, vielleicht aus einer alten Erinnerung heraus, die das Bild in ihm wachgerufen hatte, und er erkannte das Ding als das, was es tatsächlich war: Ein gewaltiges Schiff, ein vermodertes Wrack, das im Tode noch durch unzählbare Wucherungen gewachsen war, und das jetzt erneut aus den Untiefen des Meeres zurückkehrte, um die magischen Energien in sich aufzunehmen, die es tief unten am schwarzen Grund, wo es vielleicht jahrzehntelang zur Lauer gelegen hatte, aufgespürt haben musste.

Ich sehe dieses Wrack nicht nur, ich fühle es und seine Präsenz, oder Aura, oder wie auch immer ihr Literaturstudenten das nennt, jedenfalls ist es da, und es ist verdammt unheimlich, ey!
Zunächst aber geht es mit explicit contents weiter: Greg wird von Feuermagiern attackiert (alles Amateure!), die ihn mit einem Feuerball zu verschmoren suchen, was teilweise auch gelingt, aber dann doch wieder nicht, denn - und meiner bescheidenen Meinung nach kommen wir an dieser Stelle zu einer der Schlüsselszenen der Erzählung – Greg flüchtet sich in die Arme seines Elements, des sternenbeschienenen Meeres, das ihn nährt und unbesiegbar macht wie Weiland Siegfried das Drachenblut oder Achilles das Wasser des Letheflusses.
Und auch hier, nachdem ich bereits den C.G. Jung’schen Archetyp des Helden und den des Schattens ausgemacht habe, muss ich den alten Analytikerzausel ein weiteres Mal anrufen: Es ist der klassische Abstieg der Seele zum Wasser, eines der Urbilder der Seele: Der Weg der Seele führt zum Wasser, zu jenem dunklen Spiegel, der in ihrem eigenen Grunde ruht. Dieses Wasser ist aber kein metaphorisches Gerede, sondern ein lebendiges Symbol für die dunkle Psyche. Es wird damit eine unsichtbare Präsenz angedeutet, die aus sich heraus lebt, und was Greg da unter Wasser schaut, ist die Pest, das Verderben.
Dass im Folgenden weniger majestätische Tentakelwesen angreifen (aber alles Amateure, versteht sich!) und dabei kübelweise Blut, Eiter, Schleim und andere Flüssigkeiten oder verflüssigte Organe vergossen werden, hat mich ehrlich gesagt nicht wirklich überrascht.:o Ohne Tentakel isses halt kein Laido.
In gewisser Weise gemahnen mich die folgenden an den Film „300“, der Brutalität einerseits zelebriert, dies aber andererseits auf so ästhetisierende und manierierte Weise tut, dass es irgendwie gar nicht um die Gewalt selbst geht, sondern um ihre absurde Schönheit, und von daher gefällt mir das irgendwie gut. L’art pour l’art, Laido? Das Ganz gipfelt jedenfalls in der selbst vorgenommenen Beinamputation und der weiteren Cyborgisierung Gregs: Er wird durch den Verlust seiner selbst irgendwie immer besser. Die Handlung wird durch weitere Metzelszenen, diesmal an Magiern und Novizen (alles Amateure) retardiert, bis es endlich zum großen Showdown zwischen Persona und Schatten kommt: Jargo (warum eigentlich wird sein Verhalten von Greg immer in alle erdenklichen Richtungen analysiert? Sonst denkt Greg doch auch nicht so viel, aber um jede Kopfbewegung Jargos kreisen seine Gedanken?), der blinde Gegenspieler hinter der Maske, entpuppt sich als übersinnlich begabtes Wesen, ein Cyborg wie sein lichter Zwilling, nur dass er seine körperlichen Defizite nicht durch mechanische Hochleistungsgerätschaften ersetzt hat, sondern auch irgendeine magische Art und Weise, die ihm die sinnliche Wahrnehmung ersetzt, deren ihn Greg beraubt hat. Und so will er selbst zum Rächer werden. Und wie jeder gute Film- und Storybösewicht ist er so gut, seine Gründe und sein weiteres Vorgehen erstmal ausführlich darzulegen, so dass Greg etwas Zeit verschafft wird – die er auch nutzt: Jargo, der Amateur, der wohl nicht wusste, mit wem er es da zu tun hat, wird von der Macht der Gestirne, die sich in Gregs Augenhöhle bündelt, zur Strecke gebracht, und der Cyborg Greg ersteht von Neuem, besser, großmächtiger, perfekter denn je, ein General Grievous und Robocop, der die Weltmeere das Fürchten lehrt.

Nun, was soll ich mehr sagen? Eine ungewöhnliche Geschichte, irgendwo zwischen subtiler Komik und namenlosem Grauen, so düster, dass ich wünschte, sie wäre von mir und zugleich so amüsant, dass sie es unmöglich sein könnte. Allein diese Lektüre war es wert, mal wieder im Forum aufzukreuzen!

@DGDM: Ich habe gesehen, dass du was zum „Spiegel“ geschrieben hast. Dank dir! Ich gehe demnächst darauf ein. Bis dahin: §knuff

Jünger des Xardas
28.05.2013, 21:44
An dieser Stelle habe ich Varys nur als Beispiel herangezogen. Ich wollte Narimaan nicht in seine Nähe rücken, sondern nur jemanden heranziehen, der auch intrigant und manipulativ ist, ohne das jedoch rein aus Eigennutz zu tun (möglicherweise jedenfalls, wer weiß schon, was Varys oder Narimaan denken).

Das stimmt wohl. Ich hatte das nur angemerkt, weil du ihn ja schon bei seinem ersten Auftritt mit der lieben Spinne verglichen hast.
Und was Varys plant, ist mir tatsächlich ein völliges Rätsel. In seinen und Illyrios Plänen scheint nichts zusammenzupassen oder so wirklich Sinn zu ergeben. Ich fürchte, ganz so komplex wird es um Will nicht.



Schön, mal wieder ein Lebenszeichen von dir zu sehen, El Toro :gratz

DerGroßeDummeMann
29.05.2013, 10:47
Um meinen gerade erst begonnenen Story-Forum-Aktivitätsschub nicht schon jetzt zu beenden, wollte ich eigentlich endlich Die Runen des Blutmagiers zuende lesen, aber immer, wenn ich versuche, ein Kapitel davon zu lesen, fangen die Augen an zu tränen und ich werde mit einem Mal furchtbar müde. Also habe ich mir stattdessen eine etwas lesbarere Geschichte vorgeknöpft, die, wie es der Zufall so will, ungefähr zur gleichen Zeit begonnen und beendet wurde. Die Rede ist von Falsche Gedanken von Laidoridas. Seit Edwin vertrau ich zwar nicht mehr darauf, was hier allgemein als Klassiker gewertet wird, aber in diesem Fall war es wohl unbegründet. Dem Großteil der Story merkt man zwar durchaus an, dass er von einem jüngeren, weniger stil- und pointensicheren Laido geschrieben wurde, doch erstens ist es auch so noch ziemlich gut und zweitens erhält die Story ab dem Auftauchen der Diebesgilde einen gewaltigen Qualitätsschub.

Mit dem Titel verhält es sich ja ähnlich wie mit "Fritten": Man kann nur spekulieren, was er mit der eigentlichen Geschichte zu tun hat, im Gegensatz zu genannter Story, ist Falsche Gedanken aber weit geschlossener und weniger unergründlich (vorausgesetzt natürlich, dass dort einen Grund zu ergründen gibt). Wie man es am liebsten hat, ergibt am Ende alles irgendwie einen Sinn, jedenfalls nach der Adventure-artigen Logik, der das Werk folgt, nunja zumindest fast alles ... Später genaueres dazu.

Der Einstieg in die Geschichte wirkt, wenn man chronologisch liest, ziemlich belanglos. Das Einzige, was wirklich wichtig für den Fortgang der Story erscheint, ist die Information über den Kettensägenmörder. Das ist etwas Handfestes. Das verspricht Spannung. Das wirft die Frage auf, wer der Mörder ist, wie Harad zu ihm steht und ob er womöglich sogar selbst Opfer wird. Der Rest der Szene aber scheint wie bloßer Schmuck mit einigen eingestreuten halbwichtigen Informationen.
Blickt man aber zurück, merkt man, dass dem ganz und gar nicht so ist. Als Beispiel sei die Sache mit den Coupons genannt, die anfangs bloß wie ein kleiner Scherz am Rande wirken, aber schließlich dermaßen oft wiederkehren, dass sie irgendwann sogar so etwas wie Interesse wecken und man sich die naheliegenden Fragen stellt, ob und wie Harad die fünfzig Coupons erhalten und was ihm das bringen wird.

Fast musste Harad lächeln, als er an das Stück Tüte dachte, das er noch immer in der Hosentasche mit sich herumschleppte...er konnte den Coupon in seiner Hosentasche fühlen. Irgendwie ängstigte ihn der Gedanke daran. Es war wie ein Stück Vergangenheit, das einen erst viel zu spät erahnen ließ, wie gut es einem damals gegangen war.
Spätestens an dieser Stelle wird man stutzig. Für die meisten Menschen würde der Coupon nur bedingt als Erinnerungsstück an bessere Zeiten taugen. Selbst Obersentimentalos dürften an Harads Stelle kein Problem haben, das Ding wegzuschmeißen, aber Harad begeht schließlich sogar einen Einbruch, um die fünfzig Coupons zusammenzubekommen. In einem Adventure wäre das ein völlig einleuchtendes und sinnvolles Unterfangen, denn auch, wenn man nicht so ganz weiß, wie man zum Ziel kommt, kann man sich relativ sicher sein, dass man die fünfzig Coupons brauchen wird, um in der Handlung voranzukommen. Und ähnlich scheint auch deine Geschichte aufgebaut zu sein: So sinnfrei bestimmte Verhaltensweisen auch scheinen mögen, sind sie doch alle ein Zahnrädchen im Getriebe der Handlung, sodass sie letztendlich einen Schritt zur Lösung bedeuten, was ihnen Sinn im Rahmen der Story verschafft, im Widerspruch zur Sinnlosigkeit, die solches Verhalten in der Realität haben mag.
So reibungslos funktioniert das leider nicht an jeder Stelle. Warum Harad die Kettensäge vor dem Supermarkt ablegt und hofft, die Polizisten dadurch "abzulenken", wobei er sie dadurch doch eigentlich erst auf seine Spur aufmerksam macht, erschließt sich mir auch nicht bei Beachtung der besonderen Regeln, die in dieser Geschichte im Unterschied zur Realität gelten. Sicher ist es verständlich, die Kettensäge auf diese naheliegende Art und Weise loszuwerden, doch nicht mit dieser Begründung.
Ähnlich verhält es sich damit, warum Harad nicht einfach die Wahrheit sagt, als die Polizei ihn mit der rot beschmierten Kettensäge antrifft. Es sollte für die Polizei doch eigentlich kein Problem sein, Blut von roter Farbe zu unterscheiden. Das sollte chemisch nicht allzu aufwendig sein. Andererseits wäre das, wenn sie das nicht nachprüfen würden, ja auch nicht der einzige Fall von Behördenwillkür, der in dieser Geschichte geschieht. Die Rekrutierung Harads und Brians zum Beispiel verläuft ja auch äußerst unseriös. So ein Mindestmaß an Bürokratie sollte der Myrtanische Staat ja eigentlich haben. Auch interessant ist hierbei die Bemerkung Keroloths, die Armee würde sich um die technischen Mängel des Taxis kümmern, als ob sie die Reklamationsabteilung Matteos wären. Wahrscheinlich sind sie das auch ein bisschen, kam mir an der Stelle der Gedanke, sicher hat Matteo auch die Armee und Polizei aufgekauft und den Präsidenten durch Wahlkampfspenden in der Hand. Das die Verquickung von Matteos Unternehmen und dem Staat so eng sein würde, hätte ich nicht gedacht. Aber auch schon der Gedanke mit den Wahlkampfspenden erklärt die extrem monopolistenfreundliche Politik der Regierung (scheint ja nicht mal ein Kartellamt oder so zu geben) und damit die Omnipräsenz des Matteo-Unternehmens zum Teil (noch so eine Beispiel, dafür, wie sich eine scheinbare Nebeninformation des ersten Kapitels als wichtiges Motiv der Handlung entpuppt). Es scheinen sowieso kaum wirksame Gesetze zu herrschen, wenn Taxis versuchen, ihre Passagiere umzubringen und gesuchte Mörder auf Staatskosten Gesichtsoperationen erhalten. Eine Ausnahme scheint hier die Todesstrafe zu sein, mit der ja äußerst frei umgegangen wird, wenn die Mitglieder der Diebesgilde sie schon fürchten müssen. Sicher ist organisierte Kriminalität kein Pappenstiel, aber die Diebesgilde ist ja wohl eher mit unorganisierter Kriminalität zu bezeichnen und außerdem ist die Todesstrafe für so etwas doch ein bisschen arg veraltet. Veraltet scheint auch das Justizwesen, bei dem man sich nicht einmal sicher ist, ob es überhaupt existiert, wird es immerhin im Laufe der Geschichte nicht ein einziges Mal erwähnt. So etwas wie Rechtssicherheit oder auch nur eine halbwegs faire Verhandlung scheint es nicht zu geben.

Mit der Omnipräsenz von Matteos Unternehmen hängt auch die Omnipräsenz der Werbung zusammen. So ziemlich jeder Bereich der Öffentlichkeit wird zur Werbung und Produktoptimierung Matteos verwendet. Die Skrupellosigkeit, mit der dabei vorgegangen wird, zeigt am ehesten das Taxi, das erst losfährt, wenn man ihm den Lieblingsschokoriegel nennt, oder der Kettensägenmörder, der sich am Ende als makaberer Werbegag entpuppt. Hierbei ist allerdings anzumerken, dass TMs in einigen Ländern der Erde, unter anderem Deutschland, keinen besonderen Rechtsschutz besitzen, das heißt es macht eigentlich keinen Unterschied, ob es jetzt eine Matteo(TM)- oder eine Matteo-Kettensäge ist. Richtig geschützt wäre der Name Matteo nur, wenn es Matteo(R)-Kettensäge hieße. Einen solchen Schutz braucht Matteo andererseits aber gar nicht, da es ja sowieso keinen freien Markt gibt und er das Marken- und Patentamt wahrscheinlich sowieso schon längst aufgekauft hat.
Die ständige Werbung und die kaum wirksamen Gesetze erinnern einen jedenfalls leicht an eine heiterere Version von 1984, in der statt einer Partei aber ein Konzern die Herrschaft übernommen hat und seine Bürger auf allen Kanälen manipuliert. Spätestens als man erfährt, dass der zweite Orkkrieg gar nicht gewonnen ist, während die von Matteo kontrollierten Fernsehsender die ganze Zeit über das genaue Gegenteil behaupten, drängt sich dieser Vergleich auf. Was noch fehlt, ist die umfassende Überwachung, die aber, wie man in der Schlussszene erfährt, tatsächlich betrieben wird. Auch drängt sich dann die Vermutung auf, dass Matteo den scheinbar chaotischen Teleporter steuert, um seine Ziele zu erreichen. Garond landet am Ende auf dem Atomkraftwerk, damit er als Zeuge ausgeschaltet wird, Harad wird in Sicherheit gebracht, da Matteo ja irgendwie Gefallen an ihm gefunden hat, fragt sich nur, warum dieser Soldat da ausgerechnet in der Fleischwanzenragoutfabrik landet. Zumindest aber erscheint einem vom Ende aus betrachtet kaum etwas, was passiert, als Zufall, zumindest kaum eines der wesentlichen Ereignisse.
Wenn irgendetwas doch zufällig ist, dann ist es meist ein Späßchen am Rande, darunter die folgenden spiezenmäßigen Stellen:

"Soeben erreichte uns das Endergebnis der myrthanischen Präsidentschaftswahl. Wie bereits aufgrund der Hochrechnungen vermutet, konnte Präsident Rhobar II. die Wahl für sich entscheiden, er erhielt 99,7% der Stimmen. Die Beteiligung an der Wahl betrug...zzsss...Wahl betrug...krrzrrr...Wahl betrug...fssszzzss...Wahl betrug...ksszzz..."
Obwohl auch hier die Frage ist, ob das Zufall ist. Ist ja auch denkbar, dass Matteo die Fernsehübertragung wegen der unglücklichen Wortaneinaderreihung stören lässt, dabei aber genau erreicht, dass diese unglückliche Wortaneinanderreihung in den Vordergrund des Interesses rückt, obwohl das ja wieder Zufall und sicher nicht so gewollt ist.

"Keine Panik, Freunde...keine Panik...wir kriegen das schon wieder hin, ja?"
"Das hoffe ich doch stark, Cassia...ich weiß nicht, wie lange ich meinen Zeigefinger noch auf diese Weise biegen kann, bevor..."
"Jaja, das wird schon, Jesper! Also, Harad...du ziehst jetzt dein linkes Bein vorsichtig nach rechts..."
"...ohne dabei das Becken mit flüssigem Heißplastik zu berühren..."
"Richtig, Ramirez. Du ziehst dein Bein also nach rechts - aber nicht zu weit nach rechts - und winkelst dein Knie dann leicht an, um..."
"Die Betonung liegt auf leicht, klar? Ansonsten presst du dadurch nämlich meinen Kopf in diesen beunruhigend dröhnenden Stampfapparat."
"In Ordnung, Ramirez. Hast du alles verstanden, Harad?"
"Ja, Cassia. Obwohl ich gestehen muss, dass ich meine Aufmerksamkeit momentan eher dem Greifarm widme, der an meinem rechten Arm zerrt..."
"Zum rechten Arm kommen wir später. Weißt du noch, was du mit dem linken Bein tun sollst?"
"Ich glaube schon, Cassia. Aber es dürfte schwierig werden, das Bein zu bewegen, solange es in diesem Luftschacht steckt..."
"Oh. Das könnte problematisch werden."
"Freunde, mein Zeigefinger biegt sich wirklich stark..."
"Krieg dich ein, Jesper...ich beschwer mich ja auch nicht über die Drähte, mit denen mich gerade diese Maschine umwickelt."
"Vielleicht bekomme ich mein Bein aus dem Luftschacht, wenn ich es ruckartig herausziehe..."
"Nein, Harad! Denk an meinen Kopf!"
"Ist gut, Ramirez...vielleicht könntest du den Kopf ein bisschen vom Stampfer wegbewegen?"
"Kann ich nicht...dann würde ich ihn ja direkt in den Hochofen stecken."
"Dann lass es besser."
"Hört mal, was meinen Zeigefinger angeht..."
"Ruhe, Jesper. Harad, vielleicht kümmerst du dich besser zuerst um deinen rechten Fuß."
"Den hat gerade irgendein Gerät an meinen Nacken gekleistert."
Knack.
"...Jesper? War das der Zeigefinger?"
"Nein. Das war der Daumen."
"Wer hatte noch gleich die dämliche Idee, das Licht auszuschalten?"
"Wir sind Diebe! Wir mussten doch für eine ordentlich düstere Atmosphäre sorgen, um unbemerkt zu bleiben!"
"Ehrlich gesagt...wenn uns jetzt jemand bemerkt, hätte ich gar nichts dagegen."
Knack.
"Das war der Zeigefinger."
"So lange beginne ich deinen Plan zu hassen, Harad."
"Es war nie mein Plan, in diese Fabrikmaschinerie zu geraten, Ramirez!"
"Jetzt streitet euch doch nicht...ich glaube, meine Nase hat gerade einen Schalter berührt. Mit viel Glück schalten wir damit all diese Maschinen hier aus."
"Klingt gut. Wie wärs, wenn du ihn betätigst?"
Mit Abstand die lustigste Stelle der Geschichte, auch wenn sie im Grunde nicht viel zur Sache tut, aber sie ist ein Beispiel, wie ab dem Auftauchen der Diebesgilde jede Pointe zündet. Dadurch, dass du hier auf Beschreibungen der Umgebung verzichtest, entsteht wirklich der Eindruck, dass alles stockduster ist und der Inhalt selbst ist einfach nur zum Totlachen. Erinnert ein wenig an Monkey-Island, wo Guybrush Threepwood im Nebenzimmer ist und man nur seine Dialoge und Aktionen liest, aber nicht sehen kann, was er eigentlich macht.
Wo wir gerade bei lustigen oder sonst irgendwie bemerkenswerten Stellen sind, trage ich hier einfach mal meine Favoriten zusammen:

Plötzlich überkam ihn ein seltsamer Hass...verbunden mit einem leichten, nebligen Gefühl der Enttäuschung - ähnlich wie ein Mann empfindet, der herausfindet, dass seine geliebte Ehefrau seit Jahren versucht, ihn zu vergiften.
Wie dämlich stellt die sich denn an, wenn sie das nach mehreren Jahren immer noch nicht geschafft hat. §ugly

"Ja, Glasbehälter...allerdings handelt es sich selbstverständlich nicht um völlig normale Glasbehälter. Die Objekte, die wir suchen, sind als Blutglasbehälter bekannt."
"In skrupellosen Verbrecherkreisen wie unserem werden sie auch BGB genannt", ergänzte Jesper.
An dieser Stelle fällt angenehm auf, dass du dir auch zum kalauern nicht zu fein bist. Nicht der einzige, aber zumindest der beste Kalauer der Geschichte. Besser zumindest als die Gravity Gun und der Wassermagier.

Für viele Lacher sorgen ja auch die Anspielungen auf die echte Gothicwelt. Sei es Pedro, der Industriespion, Sentenza, der fünfzig Gold Maut verlangt, Ignaz, der versucht, Harads Gedächtnis zu löschen oder mein Favorit Quahodron mit seiner Quizshow.

Ein Fazit nach diesem nicht-chronologischen ist natürlich schwer, da ich Teile des Endes ja schon vorweggenommen habe. Das wichtigste habe ich dazu eigentlich schon gesagt. Die Erkenntnis, dass Matteo und Rhobar ein und die selbe Person ist kommt überraschend, allerdings nicht so überraschend, dass man nicht schon vorher Ähnliches geahnt hätte. Das ist aber nicht unbedingt schlecht, denn besser eine mittelmäßig überraschende aber passende, als eine ganz und gar unvorhersehbare, nicht nachvollziehbare Wendung, die einem dann das Ende kaputt macht.
Auch gut, dass die Kettensäge noch ein letztes Mal auftaucht und Harad nun wirklich fast zum Kettensägenmörder wird. Das ist eine schöne Rückbesinnung auf den Anfang der Geschichte, die ja mit der Nachricht vom Kettensägenmörder beginnt. Hätte ich die Geschichte geschrieben wäre Harad auf jeden Fall auch zum Kettensägenmörder oder zumindest zum versuchten Kettensägenmörder geworden und sein anschließendes Schicksal hätte ich im Dunkeln gelassen. Es ist aber das genaue Gegenteil der Fall: Harad bekommt mindestens eine lebenslängliche Haftstrafe, obwohl er unschuldig bleibt. Das ist irgendwie ein pessimistischeres Ende als der mehr oder weniger heroische Tyrannenmord, den ich mir ausgemalt hatte.
Alles in allem aber ein großartiges Ende einer großartigen Geschichte.
Es fragt sich nur, was mit den Falschen Gedanken gemeint ist. Ich vermute mal, dass die mit folgender Textstelle zusammenhängen:

"Ich bezweifle stark, dass es der Sammelcoupon war, der dir deine Erinnerungen zurückbrachte...ich glaube, dass du es selbst warst. Manchmal hängt alles davon ab, die richtigen Gedanken zu denken, Harad. Du selbst hast dir deine Chance auf ein ruhiges, normales Leben genommen, die ich dir gab..."
Harad scheint sich nach der Logik Matteos also allein wegen seiner Falschen Gedanken des Kettensägenmordes schuldig gemacht zu haben. Es scheint also tatsächlich so eine Art Gedankenpolizei wie in 1984 zu geben.

Laidoridas
29.05.2013, 22:16
Damit hätte ich jetzt auch nicht gerechnet: zwei Kommentare und eine El-Toro-Rückkehr auf einen Schlag! §wink


Wisst ihr eigentlich, wen ihr da vor euch habt, ihr Amateure, hm? Mit wem ihr es hier zu tun habt? Mit einem Krieger, einem mächtigen, unverwundbaren Helden und zugleich Rächer, mit einem Ego, das kaum noch durch eine Kajütentür passt, mit einem Cyborg – ein Wesen, das die Beschränkungen der menschlichen Puppe durchstößt, in der es gefangen ist und seiner psychischen Überlegenheit durch mechanische Optimierungen auch physiologisch Ausdruck gibt -, kurz: Mit Kapitän Greg, dem gefürchtetsten Kapitän der bekannten und unbekannten Welt, dem härtesten aller Hunde und Rächer-Archetypen erster Klasse, wenn man C.G. Jung bemühen darf (und den werde ich im Laufe dieses Kommentars noch einige Male bemühen müssen, aber, hey, besser als Freud, oder?).
Lass das mal nicht Jüdex hören! Der würde hier bestimmt dafür plädieren, dass Jargo Gregs Vater ist und Hank seine Mutter oder so.


„Kapitän Greg“, so müsste der Titel der Geschichte „Wracks“ eigentlich lauten, denn es geht um nichts als um ihn, auch wenn Wracks irgendwo eine gewisse Rolle bei der Darstellung des Lebens und Wirkens Gregs spielen.
Mit dem Titel hab ich mich ja ziemlich schwer getan, ich bin da auch immer noch nicht so hundertprozentig zufrieden mit. Der "Arbeitstitel", nach dem die Textdatei immer noch benannt ist, heißt übrigens tatsächlich einfach "Greg".


Aber ehe man sich näher mit diesem Ungetüm von Schiff befassen kann, tritt Jargo auf, der oben genannte dunkle Schatten, der hinter einer ausdruckslosen Maske verborgen ist, und warum das so ist, legt Greg uns und seinen Männern auch wie befürchtet wortreich dar. Die irritierten Leserreaktionen auf diese zweite laaange Rede des Kapitäns muss Laido irgendwie antizipiert haben, legt er seiner Hauptfigur doch sofort eine hinreichend lustige Rechtfertigung dafür in den Mund.:o
Ja, so ganz kommentarlos wollte ich ihn diesen Riesenmonolog dann doch nicht halten lassen. :D


Aus dem folgenden Gespräch mit Jargo ergibt sich für Greg ein neues Problem, dessen Manifestation spannungsgemäß auch nicht lange auf sich warten lässt. Etwas unter der Wasseroberfläche ist erwacht, etwas Uraltes und Entsetzliches, und blankes Entsetzen erfüllt nun auch den Kapitän. Die Wracks erheben sich. Dieser Vorgang ist so grandios geschildert, dass er mich völlig gefangen nimmt:

Ich sehe dieses Wrack nicht nur, ich fühle es und seine Präsenz, oder Aura, oder wie auch immer ihr Literaturstudenten das nennt, jedenfalls ist es da, und es ist verdammt unheimlich, ey!
Oh, das freut mich ja ganz besonders, dass du diese Stelle hervorhebst! Das ist nämlich meine Lieblingsstelle in der Geschichte, aber ich war mir nie so ganz sicher, ob die wirklich so gut rüberkommt wie ich mir das erhofft habe. Manchmal malt man sich ja in Gedanken die spektakulärsten Sachen aus und kriegt die dann aber doch nicht so richtig zu Papier. Von daher find ichs natürlich total super, dass der Abschnitt bei dir so gut angekommen ist. :)


Dass im Folgenden weniger majestätische Tentakelwesen angreifen (aber alles Amateure, versteht sich!) und dabei kübelweise Blut, Eiter, Schleim und andere Flüssigkeiten oder verflüssigte Organe vergossen werden, hat mich ehrlich gesagt nicht wirklich überrascht.:o Ohne Tentakel isses halt kein Laido.
Naja, naja, das ist doch jetzt erst die zweite oder dritte Story von mir, in der Tentakel vorkommen! Kann aber natürlich schon sein, dass ich so einen gewissen Hang zu Tentakeln entwickelt habe. Ich hab ja damals mit vier oder fünf Jahren als eines meiner ersten Computerspiele "Day of the Tentacle" gespielt und das ist sicher nicht ganz spurlos an mir vorübergegangen...


In gewisser Weise gemahnen mich die folgenden an den Film „300“, der Brutalität einerseits zelebriert, dies aber andererseits auf so ästhetisierende und manierierte Weise tut, dass es irgendwie gar nicht um die Gewalt selbst geht, sondern um ihre absurde Schönheit, und von daher gefällt mir das irgendwie gut. L’art pour l’art, Laido?
Tja. Besonders tiefgründig komm ich jetzt bestimmt nicht rüber, wenn ich sage, dass ich da einfach Lust auf ein bisschen Gemetzel hatte. Da steckt also schon ordentlich was hinter, könnte ich mir vorstellen!
"300" habe ich übrigens nicht gesehen, aber das kann ja schon allein deshalb nicht passen, weil in meiner Geschichte keine Zeitlupen vorkommen, und nach allem was über "300" gehört habe, wurde der Film doch quasi komplett in Slow Motion abgedreht. :D


Jargo (warum eigentlich wird sein Verhalten von Greg immer in alle erdenklichen Richtungen analysiert? Sonst denkt Greg doch auch nicht so viel, aber um jede Kopfbewegung Jargos kreisen seine Gedanken?)
So isses!


Und wie jeder gute Film- und Storybösewicht ist er so gut, seine Gründe und sein weiteres Vorgehen erstmal ausführlich darzulegen, so dass Greg etwas Zeit verschafft wird
Naja, Greg ist an der Stelle ja bewegungslos, da kann Jargo ja ruhig labern. Der Fehler ist dann ja eher, Greg am Ende einen Teil seiner Bewegungsfreiheit zurückzugeben. Aber du hast natürlich schon recht, das ist schon so ein ganz kleines bisschen klischeehaft, dieser Jargo-Monolog da am Ende. ;)


Nun, was soll ich mehr sagen? Eine ungewöhnliche Geschichte, irgendwo zwischen subtiler Komik und namenlosem Grauen, so düster, dass ich wünschte, sie wäre von mir und zugleich so amüsant, dass sie es unmöglich sein könnte. Allein diese Lektüre war es wert, mal wieder im Forum aufzukreuzen!
Ja, da weiß ich jetzt aber auch nicht, was ich zu so einem Kompliment sagen soll außer danke, danke, danke! :gratz Ich bin ja auch ganz hin und weg, was du aus der Story so alles rausgeholt hast und dass manches davon sogar von mir so angedacht war. Ich würde eigentlich noch gerne viel mehr dazu schreiben, aber dann habe ich schon wieder Angst, dass ich zu viel verrate. Du hast mir auf jeden Fall wirklich eine Riesenfreude mit deinem Kommentar gemacht, und dann auch noch so völlig unvorbereitet aus dem Nichts heraus! Vielen Dank, El Toro! :)



Um meinen gerade erst begonnenen Story-Forum-Aktivitätsschub nicht schon jetzt zu beenden, wollte ich eigentlich endlich Die Runen des Blutmagiers zuende lesen, aber immer, wenn ich versuche, ein Kapitel davon zu lesen, fangen die Augen an zu tränen und ich werde mit einem Mal furchtbar müde.
Also, zumindest in meiner Erinnerung ist das doch voll die High-Speed-Story mit Nonstopaction am laufenden Band!


Also habe ich mir stattdessen eine etwas lesbarere Geschichte vorgeknöpft, die, wie es der Zufall so will, ungefähr zur gleichen Zeit begonnen und beendet wurde. Die Rede ist von Falsche Gedanken von Laidoridas. Seit Edwin vertrau ich zwar nicht mehr darauf, was hier allgemein als Klassiker gewertet wird, aber in diesem Fall war es wohl unbegründet. Dem Großteil der Story merkt man zwar durchaus an, dass er von einem jüngeren, weniger stil- und pointensicheren Laido geschrieben wurde, doch erstens ist es auch so noch ziemlich gut und zweitens erhält die Story ab dem Auftauchen der Diebesgilde einen gewaltigen Qualitätsschub.
Das seh ich eigentlich genauso, also vor allem dass da doch einige Rohrkrepierer unter den Gags dabei sind und das jetzt so stilistisch auch nicht immer das Gelbe vom Ei ist. Find ich aber eigentlich auch ganz gut so, weil es ja deutlich deprimierender wäre, den eigenen Zenit schon mit siebzehn erreicht zu haben. :D


Der Einstieg in die Geschichte wirkt, wenn man chronologisch liest, ziemlich belanglos. Das Einzige, was wirklich wichtig für den Fortgang der Story erscheint, ist die Information über den Kettensägenmörder. Das ist etwas Handfestes. Das verspricht Spannung. Das wirft die Frage auf, wer der Mörder ist, wie Harad zu ihm steht und ob er womöglich sogar selbst Opfer wird. Der Rest der Szene aber scheint wie bloßer Schmuck mit einigen eingestreuten halbwichtigen Informationen.
Blickt man aber zurück, merkt man, dass dem ganz und gar nicht so ist. Als Beispiel sei die Sache mit den Coupons genannt, die anfangs bloß wie ein kleiner Scherz am Rande wirken, aber schließlich dermaßen oft wiederkehren, dass sie irgendwann sogar so etwas wie Interesse wecken und man sich die naheliegenden Fragen stellt, ob und wie Harad die fünfzig Coupons erhalten und was ihm das bringen wird.
Der erste Post war damals ja relativ spontan entstanden und ich wusste erst gar nicht, ob ich das überhaupt weiterschreiben sollte. Es ging mir da erst nur um die lustige Idee, die Gothicwelt in die Moderne zu verlegen, was damals ja noch was einigermaßen Neues war. Von daher hatte ich da am Anfang auch noch gar nichts geplant und das ist dann alles eher so nach und nach entstanden. Soll heißen: Die Coupons und so, das waren ursprünglich wirklich einfach nur kleine Scherze am Rande, da hat dich dein Eindruck also nicht getäuscht. :D


Spätestens an dieser Stelle wird man stutzig. Für die meisten Menschen würde der Coupon nur bedingt als Erinnerungsstück an bessere Zeiten taugen. Selbst Obersentimentalos dürften an Harads Stelle kein Problem haben, das Ding wegzuschmeißen, aber Harad begeht schließlich sogar einen Einbruch, um die fünfzig Coupons zusammenzubekommen. In einem Adventure wäre das ein völlig einleuchtendes und sinnvolles Unterfangen, denn auch, wenn man nicht so ganz weiß, wie man zum Ziel kommt, kann man sich relativ sicher sein, dass man die fünfzig Coupons brauchen wird, um in der Handlung voranzukommen. Und ähnlich scheint auch deine Geschichte aufgebaut zu sein: So sinnfrei bestimmte Verhaltensweisen auch scheinen mögen, sind sie doch alle ein Zahnrädchen im Getriebe der Handlung, sodass sie letztendlich einen Schritt zur Lösung bedeuten, was ihnen Sinn im Rahmen der Story verschafft, im Widerspruch zur Sinnlosigkeit, die solches Verhalten in der Realität haben mag.
Naja, Harad will ja mittels der Coupons Kontakt zu Beliar aufnehmen, um dem dann von der Sache mit dem Atomkraftwerk und so zu erzählen. Der Plan ist ja also nicht komplett aus der Luft gegriffen und hat schon so seinen Zweck. Ob man das jetzt in der Realität so versuchen würde, ja gut... weiß ich jetzt auch nicht. Ich würde der Kelloggs-Packung jetzt glaube ich eher nicht trauen, die mir verspricht, dass ich für fünfzig Sammelcoupons mit Gott sprechen darf. Aber ich lebe ja auch nicht in Khorinis!


So reibungslos funktioniert das leider nicht an jeder Stelle. Warum Harad die Kettensäge vor dem Supermarkt ablegt und hofft, die Polizisten dadurch "abzulenken", wobei er sie dadurch doch eigentlich erst auf seine Spur aufmerksam macht, erschließt sich mir auch nicht bei Beachtung der besonderen Regeln, die in dieser Geschichte im Unterschied zur Realität gelten. Sicher ist es verständlich, die Kettensäge auf diese naheliegende Art und Weise loszuwerden, doch nicht mit dieser Begründung.
Ähnlich verhält es sich damit, warum Harad nicht einfach die Wahrheit sagt, als die Polizei ihn mit der rot beschmierten Kettensäge antrifft. Es sollte für die Polizei doch eigentlich kein Problem sein, Blut von roter Farbe zu unterscheiden. Das sollte chemisch nicht allzu aufwendig sein.
Die Szene mit dem Ablegen der Kettensäge auf dem Parkplatz habe ich auch noch als sehr seltsam in Erinnerung. Weiß ich auch nicht, was ich mir dabei gedacht habe... Auch das mit dem Blut klingt ziemlich einleuchtend. An Logikfehlern mangelt es der Story aber allgemein nicht, glaube ich.


Andererseits wäre das, wenn sie das nicht nachprüfen würden, ja auch nicht der einzige Fall von Behördenwillkür, der in dieser Geschichte geschieht. Die Rekrutierung Harads und Brians zum Beispiel verläuft ja auch äußerst unseriös. So ein Mindestmaß an Bürokratie sollte der Myrtanische Staat ja eigentlich haben. Auch interessant ist hierbei die Bemerkung Keroloths, die Armee würde sich um die technischen Mängel des Taxis kümmern, als ob sie die Reklamationsabteilung Matteos wären. Wahrscheinlich sind sie das auch ein bisschen, kam mir an der Stelle der Gedanke, sicher hat Matteo auch die Armee und Polizei aufgekauft und den Präsidenten durch Wahlkampfspenden in der Hand. Das die Verquickung von Matteos Unternehmen und dem Staat so eng sein würde, hätte ich nicht gedacht. Aber auch schon der Gedanke mit den Wahlkampfspenden erklärt die extrem monopolistenfreundliche Politik der Regierung (scheint ja nicht mal ein Kartellamt oder so zu geben) und damit die Omnipräsenz des Matteo-Unternehmens zum Teil (noch so eine Beispiel, dafür, wie sich eine scheinbare Nebeninformation des ersten Kapitels als wichtiges Motiv der Handlung entpuppt). Es scheinen sowieso kaum wirksame Gesetze zu herrschen, wenn Taxis versuchen, ihre Passagiere umzubringen und gesuchte Mörder auf Staatskosten Gesichtsoperationen erhalten. Eine Ausnahme scheint hier die Todesstrafe zu sein, mit der ja äußerst frei umgegangen wird, wenn die Mitglieder der Diebesgilde sie schon fürchten müssen. Sicher ist organisierte Kriminalität kein Pappenstiel, aber die Diebesgilde ist ja wohl eher mit unorganisierter Kriminalität zu bezeichnen und außerdem ist die Todesstrafe für so etwas doch ein bisschen arg veraltet. Veraltet scheint auch das Justizwesen, bei dem man sich nicht einmal sicher ist, ob es überhaupt existiert, wird es immerhin im Laufe der Geschichte nicht ein einziges Mal erwähnt. So etwas wie Rechtssicherheit oder auch nur eine halbwegs faire Verhandlung scheint es nicht zu geben.
Du musst bedenken, dass ich damals noch viel weniger Ahnung von Politik und so hatte als heute, also sind diese ganzen Aspekte wahrscheinlich nicht ganz so ausgereift. :D Und einen Profijuristen als Berater hatte ich damals ja auch noch nicht!


Mit der Omnipräsenz von Matteos Unternehmen hängt auch die Omnipräsenz der Werbung zusammen. So ziemlich jeder Bereich der Öffentlichkeit wird zur Werbung und Produktoptimierung Matteos verwendet. Die Skrupellosigkeit, mit der dabei vorgegangen wird, zeigt am ehesten das Taxi, das erst losfährt, wenn man ihm den Lieblingsschokoriegel nennt, oder der Kettensägenmörder, der sich am Ende als makaberer Werbegag entpuppt. Hierbei ist allerdings anzumerken, dass TMs in einigen Ländern der Erde, unter anderem Deutschland, keinen besonderen Rechtsschutz besitzen, das heißt es macht eigentlich keinen Unterschied, ob es jetzt eine Matteo(TM)- oder eine Matteo-Kettensäge ist. Richtig geschützt wäre der Name Matteo nur, wenn es Matteo(R)-Kettensäge hieße. Einen solchen Schutz braucht Matteo andererseits aber gar nicht, da es ja sowieso keinen freien Markt gibt und er das Marken- und Patentamt wahrscheinlich sowieso schon längst aufgekauft hat.
Damals war das halt noch ein Riesenbrüller, wenn man ein (TM) hinter irgendwas gesetzt hat. §ugly


Mit Abstand die lustigste Stelle der Geschichte, auch wenn sie im Grunde nicht viel zur Sache tut, aber sie ist ein Beispiel, wie ab dem Auftauchen der Diebesgilde jede Pointe zündet. Dadurch, dass du hier auf Beschreibungen der Umgebung verzichtest, entsteht wirklich der Eindruck, dass alles stockduster ist und der Inhalt selbst ist einfach nur zum Totlachen. Erinnert ein wenig an Monkey-Island, wo Guybrush Threepwood im Nebenzimmer ist und man nur seine Dialoge und Aktionen liest, aber nicht sehen kann, was er eigentlich macht.
Ich weiß es nicht mehr genau, aber ich könnte mir sogar vorstellen, dass diese Szene aus Monkey Island mich wirklich dazu inspiriert hat. Ich finde jedenfalls auch, dass dieser Teil mit der Diebesgilde der lustigste in der Geschichte ist. Vorher war ja in den damaligen Kommentaren ein bisschen kritisiert worden, dass die Story immer ernsthafter geworden war, und da wollte ich dann kurz vor Schluss für ein paar Posts mal wieder den Gagknüppel rausholen, bevor es dann am Ende wieder ernst wird.


Wie dämlich stellt die sich denn an, wenn sie das nach mehreren Jahren immer noch nicht geschafft hat. §ugly
Meine Güte, ist das schlecht... was hab ich mir denn dabei bitteschön gedacht? :D


An dieser Stelle fällt angenehm auf, dass du dir auch zum kalauern nicht zu fein bist. Nicht der einzige, aber zumindest der beste Kalauer der Geschichte. Besser zumindest als die Gravity Gun und der Wassermagier.
Ich war ja damals total stolz auf den Sextanten-Gag. :D Die ganzen Witze im Bus fand ich damals aber auch schon eher so mittelgut, weshalb ich die ja schon vorsorglich mit so ein bisschen Distanz reingenommen hab, indem die Soldaten die erzählen. Hätte der Story aber auch sicher nicht geschadet, wenn ich sie mir ganz verkniffen hätte...


Das ist irgendwie ein pessimistischeres Ende als der mehr oder weniger heroische Tyrannenmord, den ich mir ausgemalt hatte.
Genau, ich fand es auch noch ein bisschen niederschmetternder, dass Harad dann wirklich so gar nichts erreicht. Außerdem hätte so eine Splatterszene ja auch nicht so richtig zu Harad und zur Geschichte gepasst.


Es fragt sich nur, was mit den Falschen Gedanken gemeint ist. Ich vermute mal, dass die mit folgender Textstelle zusammenhängen:

Harad scheint sich nach der Logik Matteos also allein wegen seiner Falschen Gedanken des Kettensägenmordes schuldig gemacht zu haben. Es scheint also tatsächlich so eine Art Gedankenpolizei wie in 1984 zu geben.
Ja genau, der Bezug ergibt sich durch genau diese Textstelle. Wobei, um mal ganz knallhart ehrlich die nackten Fakten auf den Tisch zu donnern: Den Titel hab ich der Story ursprünglich nur gegeben, weil er irgendwie cool klang. Ich meine auch, dass ich das noch mit irgendwem im ICQ besprochen hatte (Bärd vermutlich, oder vielleicht Stone?) und wir dann beide der Meinung waren, dass der Titel einfach total gut klingt, auch wenn er mit der Story nix zu tun hat. Nachträglich hab ich das dann noch so hingebogen, dass der Titel doch was mit der Story zu tun hat. Das hat wahrscheinlich nur so halb geklappt, aber ich find nach wie vor, dass der Titel gut klingt, also geht das schon in Ordnung so. :D

Ja, auch an dich natürlich ganz großen Dank für den ausführlichen und unterhaltsamen Kommentar! Ich bin ja schon ein bisschen überrascht, dass die Geschichte so gut bei dir angekommen ist, gerade weil die Story ja nun doch schon was älter ist und durch die ganzen Nachschusslorbeeren von damals schnell eine Erwartungshaltung entsteht, der die Geschichte dann nicht standhalten kann. Aber umso schöner, dass es dir insgesamt trotzdem gefallen hat! :)

El Toro
31.05.2013, 20:26
@DGDM: Danke, dass du an "Durch einen Spiegel" dranbleibst! §knuff


Ich muss sagen, dass ich ja immer ein bisschen neidisch bin, wenn ich deine Beschreibungen lese. Ich wünsche mir dann, dass mir verspieltere, schönere, bildhaftere Beischreibungen einfallen würden, als meine nüchternen Drauflosbeschreibungen. Ich finde deine klaren und gleichzeitig irgendwie schrägen Bilder ziemlich reizvoll. Aber zugegebenermaßen habe ich mir bei dieser Geschichte wirklich einige Mühe gegeben, dem, ähm, etwas wirren Geisteszustand der Figuren auch durch ebensolche Formulierungen Ausdruck zu geben.
Diese Vielzahl an faszinierend beklemmenden, zwielichtigen Bildern, die du durch perfekt gesetzte Metaphern erzeugst, versetzen einen beim Lesen in eine Art Dämmerzustand, in dem all die dunklen Phantasien, Träume, Wahnvorstellungen, Abgründe und Ängste ungestört auf den Leser einströmen.
Sei es das Gespräch Morgans mit dem Totenschädel, bei dem man endlich genaueres über seine Greueltat hört und sich zitternd auf dem Sessel zusammenkauert, während er sich unmenschlich mit seinen Schuldgefühlen quält. Diese Selbstquälerei habe ich zum ersten Mal bei Jonathan Frantzen gelesen, schon in den Korrekturen, später dann in Freiheit. Das fand ich so großartig, so bizarr und gleichzeitig so plausibel, dass ich das auch machen wollte: Die Figuren werden nicht von außen gequält, sondern vor allem von Innen, von sich selbst. Ich bin ziemlich grausam, was das angeht, denke ich.
Warum behandelt er Lucia auf diese Weise? Er möchte doch gerne lieb und freundlich zu ihr sein, doch irgendetwas in seinem Innern hält ihn davon ab.Er wäre gerne ein netter Kerl, denke ich, aber er ist innerlich hart. Aber im Laufe der Geschichte darf er sich ja entwickeln.
Sei es die schaurige, schöne Liebesszene zwischen Jenna und Morgan. Ganz und gar unkitschig, voll und ganz grauenvoll liebkosen sie sich, während es im Dunkeln lauert. Man merkt auch hier erst so richtig, wie kaputt sie sind, wie sehr sie sich quälen, als sie in trauter Zweisamkeit beieinander sind. Überhaupt bringt die in den vorherigen Kapiteln ausbleibende Interaktion zwischen den Hauptcharakteren endlich ein bisschen Schwung in die Geschichte. Es war schön und gut, als sie sich beide allein gegruselt haben, doch zu zwein ist es schöner. Es ist schöner, wie die beiden ständig zwischen Wahn und Wirklichkeit schwanken, sich gegenseitig immer wieder retten und behindern, wie sie sich nacheinander verzehren und wie sie sich abstoßen. Wie sie daran denken, den Anderen fallen zu lassen und dennoch festhalten. Dies alles könnte die Geschichte in eine hoffnungsvollere, tröstlichere Richtung verschieben, doch das Beisammensein der beiden ist nur ein schwacher Trost, ein müder Hoffnungsschimmer, und doch können sie nicht voneinander lassen und hören selbst aus der Lüge des Anderen noch die Wahrheit hinaus. Es herrscht trotz allem die Ungewissheit, ob sich die beiden wegen ihrer Bessenheit voneinander, ihrem panischen Aneinanderklammern, gegenseitig retten, oder gegenseitig in den Abgrund ziehen werden. Wie alles in dieser Geschichte, so ist auch ihre Liebe trostlos bis unheilschwanger.Das hast du verdammt gut formuliert. Mann, so würde ich das selbst gerne sagen können. Danke!
Seien es die Abgründe in die man zu stürzen droht, wenn Jenna bei Ezechiel ist und man nur noch hoffen kann, dass es schnell vorbei geht. Man fühlt eine betäubende, beklemmende Spannung, die jeden Moment droht, sich über Jenna zu entladen. Man spürt die ganze Ausweglosigkeit von Jennas Situation und bewundert sie, dass sie so still auf Ezechiels Schoß sitzen kann, obwohl sie schaudernd ahnt, was auf sie zu kommt. Hier ist es die Gewissheit und nicht die Ungewissheit, die Wurzel der unerträglichen Spannung wird, während die schöne warme Sonne, mit der sich Jenna von ihrem Onkel abzulenken versucht, nur kleinen Trost spenden kann.Ich habe lange überlegt, ob dieser, hm, Sachverhalt für so ein Forum nicht etwas zu krass ist, aber habe mich dann doch dazu durchgerungen.
Zu guter Letzt sei es die ins Absurde greifende Szene im Irrenhaus, in dem sich Serpentes anscheinend befindet, nachdem der Schläfer ihn befallen hat. Die Wärter, die die Insassen mit "Erinnerungsstücken" verdreschen (DAs ist toll, oder?^2^ Ich wette, das läuft ähnlich in deutschen Altersheimen etc.) sind ein solcherart verdreht-verrücktes Bild, dass sie sich nahtlos in eine meiner Storys einfügen lassen würden. Nicht dass ich sie dir klauen würde, aber diese Art Bilder bewundere ich ganz besonders. Es wirkt auch nicht unpassend oder aus dem Rahmen gefallen (zumindest nicht mehr, als es die dunkelgelben Kapitel ohnehin tun, was aber Kritik auf sehr hohem Niveau ist), sondern innerhalb dieser Szene passt es perfekt, denn es komplettiert das Bild des Wahnsinns, der überall zu herrschen scheint. Nichtsdestotrotz fehlt es den dunkelgelben Kapiteln an der Eindringlichkeit, die Jennas und Morgans gemeinsame Erlebnisse haben.Ja, die sind irgendwie unpersönlicher geraten. Hier werden Bruchstücke aus der Geschichte des Schläfers geschildert, aber an den komme ich nicht so ran wie an meine arme Jenna und meinen armen Morgan.

Insgesamt haben mich diese sieben Kapitel mitgerissen wie kaum etwas zuvor im Story-Forum. Die einzige Geschichte, die an Schauerlichkeit daran herankommt, ist Laidoridas Weihnachtsgeschichte für dich, und auch diese ist eher auf angenehme Weise schauerlich, während Durch einen Spiegel ein dunkles Bild in der gegenwärtigen Fassung, Seelenmarter in Textform ist. Wenn Beliar, wie du meintest, Laidoridas Wichtelgeschichte für dich geschrieben hat, dann will ich gar nicht daran denken, wer das hier geschrieben hat. Spätestens nach diesen sieben hervorragend bedrückenden Kapiteln, ist diese Geschichte für mich einer der Höhepunkte des Story-Forums. Sei versichert, dass ich jedes weitere Kapitel mit Genuss verschlingen werde. Punkt. Mich würde es sehr, sehr freuen, wenn du die Geschichte irgendwann bis zum (bitteren, oh ja, bitteren!) Ende liest. Ich glaube auch, dass sie am Besten wirkt, wenn man die Kapitel zeitnah nacheinander liest. Wenn du also irgendwann dazu kommst (dann will ich auch gar keinen Kommentar oder so, es geht einfach nur um die Wirkung)
Hab' vielen Dank, du großer dummer Mann, und lass mich beim nächsten Mal wieder an deinen Kindheitsalpträumen teilhaben, ja? Die inspirieren mich ungemein!:)

@Laidoridas
Schön, wenn ich dir eine Freude machen konnte. Mittlerweile habe ich gesehen, dass über die "Wracks" schon so einiges Kluge gesagt wurde. Im Nachhinein ist mir mein unbedarfter Plauderkommentar etwas peinlich, weil ich gar nicht an den zentralen Punkten nachgehakt habe: Erklärungen, warum Greg jetzt auf einmal Sternenlicht schießen kann etc. In der Geschichte passiert das irgendwie so organisch - das Sternlicht begleitet Greg und den Leser ja von Anfang an, es ist immer da und es liegt wie ein schützender Schleier auf Greg -, dass ich es einfach als gegeben hingenommen habe. Allerdings, naja, ich gehöre ja auch zu den Leuten, die immer alles glauben, jederzeit und egal welchen Inhalts, ganz schlimm. Aber hier entwickelt sich die Handlung einfach so sehr darauf hin, dass es passt und sich nahtlos einfügt, wer braucht denn da jetzt konkrete Gründe oder Parallelstellenphilologie, um das in den Zeilen exakt wiederzufinden? Ich nicht, ich hatte meinen Lesegenuss, ganz ohne Vernünftelei.^2^ Aber wenn ich irgendwelche besonderen Schlüsselstellen nicht mitkriege, ist das natürlich peinlich. Also, Hosen runter bitte, was hätte man bemerken müssen?
Zu der Tentakelsache: Stimmt, so viele Tentakelgeschichten gibt es von dir gar nicht. Aber dennoch würde ich sie so sehr für dein Markenzeichen halten, dass ich sogar geneigt wäre dir zu glauben, wenn du behaupten würdest, selbst Tentakel zu besitzen. Das würde nicht so ganz zu meiner Vorstellung von dir als hochgewachsener Legolas-Greenleaf-Typ passen, ephebenhaft anmutig und leichtfüßig, nur mit nicht so schwulen Haaren, aber vielleicht lassen sich die Greifarme mit Saugnäpfen da noch irgendwie integrieren. Wobei jemand mit deiner Begabung sogar Tentakel haben könnte und mich trotzdem noch scharf ma... - ups, tschuldigung. ^2^


Das war lustig, damals (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/492853-C-B-Kommentare-und-Diskussionen-zu-den-Geschichten-Gedichten-etc-16/page6?p=7956343&highlight=silbereisen#post7956343).^2^
Wenn der Sir Verrisse so lustig findet, kann ich ihm in fünf Minuten einen schreiben.:o

John Irenicus
31.05.2013, 20:47
Ich weiß es gar nicht mehr... hast du meinen Kommentar zu "Schweigen ist Gold" (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1195108-Kommentare-und-Diskussionen-zu-den-Geschichten-Gedichten-etc-32/page15?p=20435782&#post20435782) damals noch gesehen, El Toro?

El Toro
31.05.2013, 21:14
Ich weiß es gar nicht mehr... hast du meinen Kommentar zu "Schweigen ist Gold" (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1195108-Kommentare-und-Diskussionen-zu-den-Geschichten-Gedichten-etc-32/page15?p=20435782&#post20435782) damals noch gesehen, El Toro?

Bisher nicht, jetzt schon.^2^
Mann, ja, ich hab'ne Tante Greta zuhause sitzen, die ist ungefähr so groß wie King Kong! Danke, dear John (diese Creme benutze ich immer noch (http://de-img2.ciao.com/ide/images/products/normal/169/product-8303169.jpg)).

DerGroßeDummeMann
31.05.2013, 22:01
Also, zumindest in meiner Erinnerung ist das doch voll die High-Speed-Story mit Nonstopaction am laufenden Band!

Nach Matrix Reloaded hat man davon aber für sein Leben genug gesehen.


Das seh ich eigentlich genauso, also vor allem dass da doch einige Rohrkrepierer unter den Gags dabei sind und das jetzt so stilistisch auch nicht immer das Gelbe vom Ei ist. Find ich aber eigentlich auch ganz gut so, weil es ja deutlich deprimierender wäre, den eigenen Zenit schon mit siebzehn erreicht zu haben. :D

Immerhin brauchst du dich keiner fünfzehnjährigen Schreibergüsse zu schämen. :o


Der erste Post war damals ja relativ spontan entstanden und ich wusste erst gar nicht, ob ich das überhaupt weiterschreiben sollte. Es ging mir da erst nur um die lustige Idee, die Gothicwelt in die Moderne zu verlegen, was damals ja noch was einigermaßen Neues war. Von daher hatte ich da am Anfang auch noch gar nichts geplant und das ist dann alles eher so nach und nach entstanden. Soll heißen: Die Coupons und so, das waren ursprünglich wirklich einfach nur kleine Scherze am Rande, da hat dich dein Eindruck also nicht getäuscht. :D

Achso, ich habe ja aus Höflichkeit angenommen, dass das alles total durchgeplant sei. Man soll ja nicht von sich auf Andere schließen.


Naja, Harad will ja mittels der Coupons Kontakt zu Beliar aufnehmen, um dem dann von der Sache mit dem Atomkraftwerk und so zu erzählen. Der Plan ist ja also nicht komplett aus der Luft gegriffen und hat schon so seinen Zweck. Ob man das jetzt in der Realität so versuchen würde, ja gut... weiß ich jetzt auch nicht. Ich würde der Kelloggs-Packung jetzt glaube ich eher nicht trauen, die mir verspricht, dass ich für fünfzig Sammelcoupons mit Gott sprechen darf. Aber ich lebe ja auch nicht in Khorinis!

Ich glaube, dass die Götter selbst auf Khorinis normalerweise besseres zu tun haben, als mit unersättlichen Chipsvertilgern zu quatschen.


Damals war das halt noch ein Riesenbrüller, wenn man ein (TM) hinter irgendwas gesetzt hat. §ugly

Ich fand das ja auch gar nicht so unlustig. Ich wollte bloß klugscheißen. :)
Und da habe ich doch tatsächlich vergessen, den folgenden Dialog zu kommentieren, obwohl ich mir extra eine Notiz dazu gemacht habe:

"Verbrecherkreis?", schnaubte Ramirez verbittert. "Wir sind ja wohl im besten Fall ein Verbrecherdreieck!"
"Viereck", korrigierte Cassia. "Oder hast du unser neues Mitglied schon vergessen?"
"Und weshalb braucht ihr sechs Exemplare von diesen Behältern?", erkundigte sich Harad, um das Gespräch wieder auf weniger geometriehaltige Themen zu lenken.
Wo wir schon gerade bei Geometrie sind, so ist ein Kreis eine zweidimensionale Sphäre, also die Menge aller Punkte einer Ebene, die den selben Abstand zu einem Mittelpunkt haben. Was aber ist ein Abstand? Eine Metrik ist eine Funktion, die zwei Punkten eine nicht negative reelle Zahl zuordnet, die als Abstand bezeichnet wird. Natürlich ist das nicht irgendeine Funktion, sondern eine, die ganz bestimmte Eigenschaften erfüllt, zum Beispiel sollte ein Punkt zu sich selbst immer den Abstand 0 haben und verschiedene Punkte einen Abstand verschieden von 0. Worauf ich hinaus will, ist, dass diese Abstandsfunktion vielfältiger Gestalt sein kann, und damit ist auch der Kreis, je nachdem, welche Metrik man wählt, von unterschiedlicher Gestalt. Wählt man den herkömmlichen euklidischen Abstand, sieht der Kreis so aus, wie man ihn aus der Schule kennt. Tatsächlich gibt es aber auch Metriken, in denen der Kreis ein Quadrat ist. Damit kann ein Verbrecherviereck durchaus auch ein Kreis sein.


Meine Güte, ist das schlecht... was hab ich mir denn dabei bitteschön gedacht? :D

Ich rechne es dir als Witz, anstatt als Stilblüte an. :gratz


Ich war ja damals total stolz auf den Sextanten-Gag. :D
Ah, jetzt verstehe ich ihn auch. :D Naja, aber ich habe ja auch bei den Drag-On-Jägern so einige Zeit gebraucht, um zu erkennen, worauf das anspielt.


Ja, auch an dich natürlich ganz großen Dank für den ausführlichen und unterhaltsamen Kommentar! Ich bin ja schon ein bisschen überrascht, dass die Geschichte so gut bei dir angekommen ist, gerade weil die Story ja nun doch schon was älter ist und durch die ganzen Nachschusslorbeeren von damals schnell eine Erwartungshaltung entsteht, der die Geschichte dann nicht standhalten kann. Aber umso schöner, dass es dir insgesamt trotzdem gefallen hat! :)

Ach das war bei Edwin schlimmer. :gratz


@DGDM: Danke, dass du an "Durch einen Spiegel" dranbleibst! §knuff

Hab' vielen Dank, du großer dummer Mann, und lass mich beim nächsten Mal wieder an deinen Kindheitsalpträumen teilhaben, ja? Die inspirieren mich ungemein!:)

Mit denen muss ich sparsamer umgehen. Es kommen wenig neue hinzu und meine Erwachsenenträume sind nicht wirklich der Rede wert.


Ich habe lange überlegt, ob dieser, hm, Sachverhalt für so ein Forum nicht etwas zu krass ist, aber habe mich dann doch dazu durchgerungen.

Du gehst ja ziemlich behutsam dabei vor und umschreibst vieles nur. Das kann man eigentlich kaum anstößig nennen.


Das hast du verdammt gut formuliert. Mann, so würde ich das selbst gerne sagen können. Danke!
Bittesehr. :gratz


Mich würde es sehr, sehr freuen, wenn du die Geschichte irgendwann bis zum (bitteren, oh ja, bitteren!) Ende liest. Ich glaube auch, dass sie am Besten wirkt, wenn man die Kapitel zeitnah nacheinander liest.

Der Gedanke ist mir auch schon gekommen. Die letzten Kapitel, die ich alle an einem Abend gelesen habe, fand ich viel beeindruckender als die Häppchen, die ich vorher gelesen habe.


Ich weiß es gar nicht mehr... hast du meinen Kommentar zu "Schweigen ist Gold" (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1195108-Kommentare-und-Diskussionen-zu-den-Geschichten-Gedichten-etc-32/page15?p=20435782&#post20435782) damals noch gesehen, El Toro?

Nur für den Fall, dass du es nicht hast. Hier ist noch einer. (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1195108-Kommentare-und-Diskussionen-zu-den-Geschichten-Gedichten-etc-32/page15?p=20441617&viewfull=1#post20441617)

Laidoridas
01.06.2013, 00:08
@Laidoridas
Schön, wenn ich dir eine Freude machen konnte. Mittlerweile habe ich gesehen, dass über die "Wracks" schon so einiges Kluge gesagt wurde. Im Nachhinein ist mir mein unbedarfter Plauderkommentar etwas peinlich, weil ich gar nicht an den zentralen Punkten nachgehakt habe: Erklärungen, warum Greg jetzt auf einmal Sternenlicht schießen kann etc. In der Geschichte passiert das irgendwie so organisch - das Sternlicht begleitet Greg und den Leser ja von Anfang an, es ist immer da und es liegt wie ein schützender Schleier auf Greg -, dass ich es einfach als gegeben hingenommen habe. Allerdings, naja, ich gehöre ja auch zu den Leuten, die immer alles glauben, jederzeit und egal welchen Inhalts, ganz schlimm. Aber hier entwickelt sich die Handlung einfach so sehr darauf hin, dass es passt und sich nahtlos einfügt, wer braucht denn da jetzt konkrete Gründe oder Parallelstellenphilologie, um das in den Zeilen exakt wiederzufinden?
So war das ja im Grunde auch gedacht. Die "Erklärung" ist ja eigentlich sowieso keine und dient hauptsächlich dazu, dass die Sternenlichtattacke am Ende nicht so ganz aus dem Nichts kommt.


Ich nicht, ich hatte meinen Lesegenuss, ganz ohne Vernünftelei.^2^ Aber wenn ich irgendwelche besonderen Schlüsselstellen nicht mitkriege, ist das natürlich peinlich. Also, Hosen runter bitte, was hätte man bemerken müssen?
Keine Sorge, es gibt da jetzt keinen unheimlich wichtigen Halbsatz, durch den die ganze Geschichte eine ganz neue Bedeutung bekommt oder so. :D Ich finde es ja gerade super, dass in den vier bisherigen Kommentaren immer andere Aspekte in den Vordergrund gestellt wurden, das macht die Kommentare dann ja auch gerade so interessant. Peinlich war jedenfalls mal so gar nix an deinem Kommentar, aber das weißt du ja wohl selber! :gratz


Zu der Tentakelsache: Stimmt, so viele Tentakelgeschichten gibt es von dir gar nicht. Aber dennoch würde ich sie so sehr für dein Markenzeichen halten, dass ich sogar geneigt wäre dir zu glauben, wenn du behaupten würdest, selbst Tentakel zu besitzen. Das würde nicht so ganz zu meiner Vorstellung von dir als hochgewachsener Legolas-Greenleaf-Typ passen, ephebenhaft anmutig und leichtfüßig, nur mit nicht so schwulen Haaren, aber vielleicht lassen sich die Greifarme mit Saugnäpfen da noch irgendwie integrieren. Wobei jemand mit deiner Begabung sogar Tentakel haben könnte und mich trotzdem noch scharf ma... - ups, tschuldigung. ^2^
Ja, genauso seh ich natürlich aus! Ich hatte das ja gleich im Gefühl, dass sich mit der Story erstklassig Mädels aufreißen lassen. :cool:


Immerhin brauchst du dich keiner fünfzehnjährigen Schreibergüsse zu schämen. :o
Das ist doch gar nix - bei meiner Oma liegen noch meine fünfjährigen Schreibergüsse rum! Wobei ich die Sachen, die ich so kurz vor meinem Storyforum-Debut geschrieben habe, am schlimmsten finde, da bin ich auch sehr froh drum dass ich die nie irgendwo veröffentlicht habe.


Achso, ich habe ja aus Höflichkeit angenommen, dass das alles total durchgeplant sei. Man soll ja nicht von sich auf Andere schließen.
Nach ein paar Posts hab ich den Rest dann auch durchgeplant, aber so Sachen wie die Sammelcoupons hab ich am Anfang dann natürlich noch nicht als besonders wichtige Elemente im Kopf gehabt. Das ist aber eigentlich meistens so, dass ich am Anfang drauflosschreibe und dann mit der Zeit so der Plan kommt.


Wo wir schon gerade bei Geometrie sind, so ist ein Kreis eine zweidimensionale Sphäre, also die Menge aller Punkte einer Ebene, die den selben Abstand zu einem Mittelpunkt haben. Was aber ist ein Abstand? Eine Metrik ist eine Funktion, die zwei Punkten eine nicht negative reelle Zahl zuordnet, die als Abstand bezeichnet wird. Natürlich ist das nicht irgendeine Funktion, sondern eine, die ganz bestimmte Eigenschaften erfüllt, zum Beispiel sollte ein Punkt zu sich selbst immer den Abstand 0 haben und verschiedene Punkte einen Abstand verschieden von 0. Worauf ich hinaus will, ist, dass diese Abstandsfunktion vielfältiger Gestalt sein kann, und damit ist auch der Kreis, je nachdem, welche Metrik man wählt, von unterschiedlicher Gestalt. Wählt man den herkömmlichen euklidischen Abstand, sieht der Kreis so aus, wie man ihn aus der Schule kennt. Tatsächlich gibt es aber auch Metriken, in denen der Kreis ein Quadrat ist. Damit kann ein Verbrecherviereck durchaus auch ein Kreis sein.
Wie konnte ich das nur übersehen! :D Wenn ich jemals eine Fortsetzung schreibe, dann werden die Diebe das natürlich nochmal richtigstellen.


Ich rechne es dir als Witz, anstatt als Stilblüte an. :gratz
Naja, ich finde die ganze Formulierung aber total fürchterlich. Das liest sich irgendwie wie eine miese lunovis-Kopie. :D

El Toro
01.06.2013, 11:59
Nur für den Fall, dass du es nicht hast. Hier ist noch einer. (http://forum.worldofplayers.de/forum/threads/1195108-Kommentare-und-Diskussionen-zu-den-Geschichten-Gedichten-etc-32/page15?p=20441617&viewfull=1#post20441617)
Hey, danke! :) Ich lese es mir gleich nachher noch durch. Das ist ja wirklich nett, und ich habe es verpasst.:(

John Irenicus
01.06.2013, 12:16
Danke, dear John (diese Creme benutze ich immer noch (http://de-img2.ciao.com/ide/images/products/normal/169/product-8303169.jpg)).
Wow, das ist ja toll. Dann ist ja quasi immer ein Teil von mir in deinem Gesicht!

...

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DieKleineKlugeFrau wurde nun schon zu lange von mir vernachlässigt, deshalb jetzt mein Kommentar zu den zwei neuen Posts in "Prinzessin Lena". Beginnend überraschenderweise mit dem ersten!


Sie bekam sofort einen bitteren Geschmack im Mund, denn sie befürchtete trotz des komplett unterschiedlichen Aussehens (der Prinz hatte schwarze Stoppelhaare, dunkle, freundliche Augen und war eher klein von Wuchs) Familienähnlichkeiten mit seinem Bruder.
Hm, grundsätzlich bin ich ja ein Gegner von Klammerei in Storys - einfach aus persönlichem Geschmack heraus. Dir lasse ich ja meist ausnahmsweise vieles von dem durchgehen, was ich nicht so mag, weil du eben anders mit solchen Sachen umgehst. Hier aber finde ich, passen die Klammern überhaupt nicht so gut, zumal das ja jetzt auch so weit ich weiß wenn nicht das erste Mal, dann aber wenigstens noch nicht allzu oft vorgekommen ist, sodass es tatsächlich wie ein Fremdkörper im Stil ist. Denn dieser besteht bei dir ja auch oft aus vielem, was "noch so nebenbei" gesagt wird, und das brauchte bis jetzt noch nie Klammern!


„Wie darf ich Euch den nennen, wenn Ihr nicht Prinz Phillipp seid? Und … darf ich Euch duzen“, frage Lena und errötete. Sie konnte sich nicht erinnern, wann sie das letzte Mal zu jemandem so höflich gewesen war, aber der Mann vor ihr – wer immer es auch war – hatte etwas unheimlich Gewinnendes an sich und war obendrein doch nicht mit Leo verwandt! Sie wusste nicht genau, warum, aber irgendwie bekam sie das Gefühl, dass die Dinge trotz allem eine ganz positive Wendung nahmen.
Da ist Lena ja knuffig. :D
Die Idee, dass der Prinz ein Double losschickt - und offenbar nicht das erste Mal - ist natürlich auch grandios. Noch schöner:

Zumindest hatte er sich dabei eine vernünftige Vertretung gewählt, die ohnehin ein besserer Prinz zu sein schien, als er selbst.
Wieder ein typisches DGDM/DKKF-Markenzeichen... also diese ganze "Rollenspielerei". Das fängt ja schon zu Anfang des Abschnitts an - um jetzt mal eine Gesamtbewertung anzufangen - denn da ist sich Lena ihrer Rolle ja auch gar nicht mehr sicher. Wer ist ihr Ersatz? Oder ist SIE vielleicht eigentlich die falsche Prinzessin? So viel Unsicherheiten, das liest sich wirklich gut. Vor allem mag ich, dass du so eine Situation beschreiben kannst, ohne auf vermeintlich tiefsinnige Selbstfindungsangelegenheiten abzustellen. So etwas hätte der Szene nämlich auch ihren gewissen Zauber und auch die Dramatik genommen. Du hast mal wieder alles richtig gemacht, würde ich mal sagen. ;)

Der letzte Satz dieses Posts ist im Übrigen fast schon überflüssig: Dass sich Lena in ihn verknallt hat, das konnte man schon aus dem vorigen Geschehen sehr, sehr gut rauslesen. Was im Übrigen natürlich für die Szene spricht, dass man sie direkt so versteht, wie sie auch gemeint ist. :D
Insgesamt ein Post, der einerseits unterhaltsam ist und sehr typisch für dich, andererseits aber auch der Handlung einen guten Schubser verpasst, was der Story ja vor allem so zu Beginn immer mal wieder ein wenig fehlte.


An der fürstlichen Tafel geht's gleich super los:

„Meine Damen, meine Herren, meine hochgeschätzten Gäste …“ Fürst Leo erhob sich feierlich von seinem Stuhl und zog damit die Blicke aller Anwesenden auf sich, aller bis auf den des Herolds, der Munter weiter mampfte und der fürstlichen Kellerei den Wein wegsoff, und den des Prinzen, der die ganze Zeit über nur grimmig ins Leere starrte, ganz so, wie Lena ihn sich nach den Erzählungen des nicht-Prinz-Phillipp vorgestellt hatte: Wie ein semi-transzendeter Ebenenwandler.
Was ein Einstieg. :D
Allerdings meine ich, zwei Fehler entdeckt zu haben. :o

Auch der darauf folgende Moment von Lukas' Grimm ließ mich ziemlich schmunzeln. Hier läufst du ja wieder zur Höchstform auf, was lustige Beschreibungen angeht!


doch dies wurde von der gefühlten Nähe nicht-Prinz-Phillipps überdeckt, der zwar wahrscheinlich nicht während des Essens auftauchen würde (dem Prinzen glich er bis aufs Haar und hätte somit durch sein Eintreten sicher zu einer peinlichen Situation geführt)
:o


aber das hieß ja nicht, dass sie nicht einfach mal eben auf der Toilette verschwinden konnte …
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„Diese nun schrieb mir nun diesen äußerst gewogenen Brief, der wie sie alle sehen, echt ist.“ Er zog schwungvoll einen Brief aus seiner Westentasche und präsentierte der ganzen Gemeinschaft stolz das königliche Siegel.
Hier wieder so eine Szene, die im positiven Sinne an ein schlechtes Theater erinnert: Leo kümmert sich ja kaum darum, wie glaubwürdig das alles ist, man glaubt es ihm wohl eh. Oder kümmert sich nicht so recht drum. Reichlich absurd!

Naja gut...

Nachdem er seinen letzten Satz gesprochen hatte, erstarrte er plötzlich in triumphaler Pose und stampfte drei Mal triumphierend mit dem Fuß auf. Das war ein Fehler, denn durch sein plötzliches Stillstehen gab er ein leichtes Ziel für das Messer ab, das in diesem Moment auf ihn zuflog. Geworfen hatte es Lena, die bei seinen Worten zornentbrannt, dabei den Stuhl umwerfend, aufgesprungen war und mit der linken krampfhaft die Tischdecke greifend, mit der rechten zielend geschrien hatte: „Lügner! Prinzessin Lena wird dich niemals heiraten, hatte nicht einmal Briefwechsel mit dir, keinen Brief aufgegeben! Und selbst wenn dies alles wahr wäre, so gibt es keinen Menschen auf der gesamten Erdscheibe, dem sie ihr Geburtsrecht, den Thron, übergeben würde. Erst Recht nicht dir!“
...alle außer Lena kümmern sich nicht drum - das kam überraschend! Eine wirklich schöne Ausrastszene.

Zudem kommt da ja noch richtig Action rein... und dann erst diese Flucht am Ende! Die Geschichte gibt ja jetzt richtig Gas, alle Achtung. Jetzt bin ich umso gespannter, wie es weitergeht...

...also nicht zu lange mit einer Fortsetzung warten! :gratz
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DieKleineKlugeFrau
01.06.2013, 14:07
DieKleineKlugeFrau wurde nun schon zu lange von mir vernachlässigt, deshalb jetzt mein Kommentar zu den zwei neuen Posts in "Prinzessin Lena". Beginnend überraschenderweise mit dem ersten!


Hm, grundsätzlich bin ich ja ein Gegner von Klammerei in Storys - einfach aus persönlichem Geschmack heraus. Dir lasse ich ja meist ausnahmsweise vieles von dem durchgehen, was ich nicht so mag, weil du eben anders mit solchen Sachen umgehst. Hier aber finde ich, passen die Klammern überhaupt nicht so gut, zumal das ja jetzt auch so weit ich weiß wenn nicht das erste Mal, dann aber wenigstens noch nicht allzu oft vorgekommen ist, sodass es tatsächlich wie ein Fremdkörper im Stil ist. Denn dieser besteht bei dir ja auch oft aus vielem, was "noch so nebenbei" gesagt wird, und das brauchte bis jetzt noch nie Klammern! Stimmt. Bei mir hat die Einschiebung durch Gedankenstrich oder Nebensätze die Klammer eigentlich weitgehend abgelöst. Weiß auch nicht so genau, warum ich hier rückfällig geworden bin. Beim nächsten Kapitel (also, wenn ich noch mal drüber lese; es ist so gut wie fertig) werde ich an dich denken und Klammern möglichst vermeiden. :gratz


Da ist Lena ja knuffig. :D
Die Idee, dass der Prinz ein Double losschickt - und offenbar nicht das erste Mal - ist natürlich auch grandios. Noch schöner:

Wieder ein typisches DGDM/DKKF-Markenzeichen... also diese ganze "Rollenspielerei". Das fängt ja schon zu Anfang des Abschnitts an - um jetzt mal eine Gesamtbewertung anzufangen - denn da ist sich Lena ihrer Rolle ja auch gar nicht mehr sicher. Wer ist ihr Ersatz? Oder ist SIE vielleicht eigentlich die falsche Prinzessin? So viel Unsicherheiten, das liest sich wirklich gut. Vor allem mag ich, dass du so eine Situation beschreiben kannst, ohne auf vermeintlich tiefsinnige Selbstfindungsangelegenheiten abzustellen. So etwas hätte der Szene nämlich auch ihren gewissen Zauber und auch die Dramatik genommen. Du hast mal wieder alles richtig gemacht, würde ich mal sagen. ;) Und ich dachte schon, ich hätte zu wenig vermeintlich tiefsinnige Selbstfindungsangelegenheiten hereingenommen, war aber zu faul das zu ändern. Ein Lob auf meine Faulheit!

Der letzte Satz dieses Posts ist im Übrigen fast schon überflüssig: Dass sich Lena in ihn verknallt hat, das konnte man schon aus dem vorigen Geschehen sehr, sehr gut rauslesen. Was im Übrigen natürlich für die Szene spricht, dass man sie direkt so versteht, wie sie auch gemeint ist. :D Das war halt der naheliegendste letzte Satz der mir einfiel.
Insgesamt ein Post, der einerseits unterhaltsam ist und sehr typisch für dich, andererseits aber auch der Handlung einen guten Schubser verpasst, was der Story ja vor allem so zu Beginn immer mal wieder ein wenig fehlte. Ab jetzt wird es sowieso etwas schneller gehen. Immerhin sind sie (ab Ende des nächsten Kapitels) auf der Flucht! Und wenn sie erst einmal ausgeflüchtet sind, kommt auch schon bald der Showdown, wo Alles aufgeklärt werden wird.


An der fürstlichen Tafel geht's gleich super los:

Was ein Einstieg. :D
Allerdings meine ich, zwei Fehler entdeckt zu haben. :o

Auch der darauf folgende Moment von Lukas' Grimm ließ mich ziemlich schmunzeln. Hier läufst du ja wieder zur Höchstform auf, was lustige Beschreibungen angeht!


:o


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Hier wieder so eine Szene, die im positiven Sinne an ein schlechtes Theater erinnert: Leo kümmert sich ja kaum darum, wie glaubwürdig das alles ist, man glaubt es ihm wohl eh. Oder kümmert sich nicht so recht drum. Reichlich absurd! Er braucht sich auch gar nicht darum kümmern, ob die Essensgesellschaft denkt, dass er echt ist, weil er die Echtheit ohne große Probleme beweisen kann. Aber dazu später mehr ... Außerdem zeigen die Gäste durchaus Reaktionen. Ich habe nur nichts dazu geschrieben, da ich den Lesefluss und das Tempo zu erhalten und die Aufmerksamkeit nicht auf unwichtige Details lenken wollte. Es soll ja so sein, dass Lena schon bevor die Anderen Zeit zur Reaktion haben, das Messer nach Leo wirft und die Gäste nun nicht mehr so recht wissen, wem sie die Aufmerksamkeit schenken sollen.

Naja gut...

...alle außer Lena kümmern sich nicht drum - das kam überraschend! Eine wirklich schöne Ausrastszene. Jetzt wo sie nicht mehr Prinzessin ist, muss ja auch nicht mehr den Schein von Sanftheit waren, der Prinzessinnen für gewöhnlich umgibt. Da kann sie all ihren brodelnden Leidenschaften frönen, wie es ihr gefällt.

Zudem kommt da ja noch richtig Action rein... und dann erst diese Flucht am Ende! Die Geschichte gibt ja jetzt richtig Gas, alle Achtung. Jetzt bin ich umso gespannter, wie es weitergeht...

...also nicht zu lange mit einer Fortsetzung warten! :gratz Viel muss für das nächste Kapitel nicht mehr geschrieben werden und danach muss ich nur noch korrekturlesen. Ich kann zwar nichts versprechen, aber spätestens Sonntags um zwei bis halb drei Uhr nachts, sollte das Ding gepostet sein.
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Danke, John, für diesen Kommentar. :gratz

John Irenicus
02.06.2013, 21:44
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So, DieKleineKlugeFrau - jetzt will ich mal etwas zeitnäher die Fortsetzung von "Prinzessin Lena" kommentieren. Du hast mich voll am Haken! :gratz

Gleich der erste Absatz ist wieder so... §ugly
Am lustigsten dabei finde ich ja die Passivität des Gardisten - er lässt es offenbar mehr oder minder geschehen, wie sich Lena an ihm vorbeidrückt. Aber ich würde wohl kaum anders reagieren - was will man da auch groß sagen, wenn jemand sowas macht? :D
Großartig auch der Kriegsschrei Lenas: Die neu gewonnene Freiheit verleiht ihr ja richtig Kräfte! Besonders witzig finde ich das, weil noch ja im Grunde noch nicht viel an ihrer Situation geändert wurde. Die eigentliche Flucht in die Freiheit geschieht ja gerade erst jetzt.


Phillipp verstand es gut, sich als gewöhnlicher Mensch zu tarnen, wobei ihm die Dunkelheit zugute kam.
Super, wie seine vermeintliche Leistung in einem kleinen Nebensatz total lächerlich gemacht wird. :D

Ebenso witzig diese Szene:

Als dann schließlich diejenigen Bürger herankamen, die sich die Zeit genommen hatten, eine Fackel zu entzünden, um die Lage draußen besser überblicken zu können, trug dies nicht etwa durch die bessere Ausleuchtung der Straßen zu einer Klärung der Situation bei, sondern vergrößerte die Unruhe noch weiter. Es mussten sich nämlich einige Bürger gefallen lassen, dass ein unachtsamer Fackelträger ihnen etwas versengte, was das allgemeine Gezeter nur noch vermehrte. Eine Minute, nachdem die Fackelträger die Häuser verlassen hatten, brannte dem ersten Menschen die Kleidung. Die Menschen verfielen in Panik, es entstand ein großes Geschubse und Gedränge und ehe man sich versah, brannte auch schon das erste Haus.
Schön, dass die praktischen Schwierigkeiten solcher Fackelzüge mal derart amüsant herausstellst. :D


Der Aufruhr vom Mittag war schlimm gewesen, doch nun um Mitternacht glichen die Straßen der Stadt einem Schlachtfeld. Wenn Faring je noch einmal fallen würde, dann würden seine Einwohner diejenigen sein, die es fällten.
Herrlich! Auch auf ernsthafter Ebene ein starker Satz.


Die drei konnten gar nicht so wichtig sein als wie Besänftigung der Menge, die immer unruhiger wurde.
Fehlt da was? Der Satz klingt grauenhaft. :scared:


Nun wollte Lena all diesen Erziehern einen Strich durch die Rechnung ziehen und sie schnappte sich den neben den Orktrommeln liegenden Klöppel und trommelte drauflos wie eine dreijährige trommeln würde, hätte sie denn eine Trommel. Sie genoss das erhebende Gefühl, das sich, wie sie in diesem Augenblick bemerkte, einstellte, wenn man all die unnütze Erziehung ablegte, die man jahrelang über sich hatte ergehen lassen müssen und endlich zu dem verwahrlosten frechen Gör werden durfte, dass man im Geheimen immer hatte seien wollen, sich aber nie getraut hatte, sich dieses Leben zu wünschen. Lena lachte glücklich und legte den Kopf in den Nacken, während sie wie besessen weiter trommelte, bis sie ganz schwere Arme und Seitenstechen bekam. Dann legte sie sich direkt auf den Boden, zu frei, um sich einen geeigneteren Platz zum Ausruhen zu suchen, und verfiel in neblig-euphorische Wachträume, in denen Lukas und Phillipp sie noch vorfanden, als sie sie einer Vermutung Phillips folgend einige Zeit später erreichten.
Lenas Befreiungsschläge - vor allem das orkisch-männliche Trommeln ist da ein schönes Symbol! - in allen Ehren. Aber Sorgen mache ich mir um sie schon! Vielleicht entdeckt sie ja auch gerade ihr wahres Ich - vielleicht passt ihre männliche Gestalt ja auch viel besser zu ihrem Wesen! Oder aber, bessere Variante: Jegliche Geschlechterrollen sollen endgültig aufgehoben werden. :gratz


Immerhin hatte er es zwei Jahre lang geschafft, sich zu benehmen, obwohl er dem Fürsten jeden Moment an die Gurgel hatte gehen wollen. Lena dagegen hatte sich nicht einmal zwei Tage beherrschen können.
Und ich finde, Lena hat gut daran getan!


Lena befreite sich ruckartig von ihren Trägern und warf sich zornentbrannt die Menge. Eine Zeit lang sah es so aus, als würde sie untergehen und fast schon hätte Phillipp sich hinterhergestürzt, um sie zu retten, um sie aus dem menschlichen Malstrom zu retten, da lichtete sich die Menge plötzlich und es kam Lena zum Vorschein, die ehrfurchtgebietend durch die Menschenmassen schritt, die da, wo sie sich nahte, mit einem Mal ganz zaghaft wurden und vor ihrer Prinzessin zurückwichen, obwohl sie nicht einmal ahnen konnten, dass es sich dabei um ihre Prinzessin handelte.
Erst ein witziges, dann ein triumphales Bild! Allein dieser ständige Wechsel der Eindrücke und die vielen kleinen unterschiedlichen Szenen bringen schon jede Menge Schwung in die Geschichte hinein!

Jetzt wirklich viel weiter wird die Handlung nicht gebracht, aber dieser ganze Abschnitt kann sich trotzdem sehen lassen! Du hast nicht zu viel versprochen: Viel Action! Allerdings eben durchsetzt von deinen typischen Beschreibungen, was es wirklich toll und äußerst amüsant zu lesen macht. Überhaupt hast du in diesem Post sehr viel auf Bildhaftes und große Worte gesetzt, was mir wirklich gut gefallen hat.

Weiter so! :gratz


Fehler:
Nun da sie nicht mehr im Mittelpunkt des Interesses standen, hatten sie zwar ein Wenig Luft gewonnen, befreien konnten sie sich aber immer noch nicht.

Also versucte er, es Phillipp gleichzutun

Er merkte, dass es zu sehr in im brodelte
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DieKleineKlugeFrau
02.06.2013, 22:45
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So, DieKleineKlugeFrau - jetzt will ich mal etwas zeitnäher die Fortsetzung von "Prinzessin Lena" kommentieren. Du hast mich voll am Haken! :gratz

Gleich der erste Absatz ist wieder so... §ugly
Am lustigsten dabei finde ich ja die Passivität des Gardisten - er lässt es offenbar mehr oder minder geschehen, wie sich Lena an ihm vorbeidrückt. Aber ich würde wohl kaum anders reagieren - was will man da auch groß sagen, wenn jemand sowas macht? :D
Großartig auch der Kriegsschrei Lenas: Die neu gewonnene Freiheit verleiht ihr ja richtig Kräfte! Besonders witzig finde ich das, weil noch ja im Grunde noch nicht viel an ihrer Situation geändert wurde. Die eigentliche Flucht in die Freiheit geschieht ja gerade erst jetzt. Das Flucht allein berauscht sie aber dermaßen, dass sie sich um solche Unterscheidungen nicht mehr kümmert.


Super, wie seine vermeintliche Leistung in einem kleinen Nebensatz total lächerlich gemacht wird. :D Würde er keine fürstliche Kleidung tragen, würde er das auch bei Tageslicht bewerkstelligen können, da er aber fürstliche Kleidung trägt, musste ich auf die Dunkelheit zurückgreifen, um den Umstand seiner Tarnung plausibel zu machen.

Ebenso witzig diese Szene:

Schön, dass die praktischen Schwierigkeiten solcher Fackelzüge mal derart amüsant herausstellst. :D


Herrlich! Auch auf ernsthafter Ebene ein starker Satz.


Fehlt da was? Der Satz klingt grauenhaft. :scared: Eigentlich nicht. §kratz


Lenas Befreiungsschläge - vor allem das orkisch-männliche Trommeln ist da ein schönes Symbol! - in allen Ehren. Aber Sorgen mache ich mir um sie schon! Das brauchst du nicht. Sie weiß sich schon zu helfen. Vielleicht entdeckt sie ja auch gerade ihr wahres Ich - vielleicht passt ihre männliche Gestalt ja auch viel besser zu ihrem Wesen! Diese Option ziehe ich zwar in Betracht, aber das Ende ist noch nicht entschieden. Oder aber, bessere Variante: Jegliche Geschlechterrollen sollen endgültig aufgehoben werden. :gratz An Geschlechterrollen habe ich jetzt weniger gedacht als an Standesunterschiede. Hauptsache aber war, dass Lena etwas wenig Schickliches unternimmt (und außerdem musste ja irgendwer die Trommel schlagen, damit das Chaos entsteht, das die Staatsgewalt für einen Moment voll und ganz beschäftigt).


Und ich finde, Lena hat gut daran getan!


Erst ein witziges, dann ein triumphales Bild! Allein dieser ständige Wechsel der Eindrücke und die vielen kleinen unterschiedlichen Szenen bringen schon jede Menge Schwung in die Geschichte hinein!

Jetzt wirklich viel weiter wird die Handlung nicht gebracht, aber dieser ganze Abschnitt kann sich trotzdem sehen lassen! Du hast nicht zu viel versprochen: Viel Action! Allerdings eben durchsetzt von deinen typischen Beschreibungen, was es wirklich toll und äußerst amüsant zu lesen macht. Überhaupt hast du in diesem Post sehr viel auf Bildhaftes und große Worte gesetzt, was mir wirklich gut gefallen hat. Ich wollte mir eben die Chance nicht entgehen lassen, die Bürger Farings ein zweites Mal auftreten zu lassen. Da bleibt natürlich keine Zeit für längere Gespräche. Im nächsten Kapitel wird dann aber Erklärungen gebracht, die ich wegen der fehlenden Dialoge in den letzten zwei Kapiteln schuldig geblieben bin.

Weiter so! :gratz


Fehler:


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Danke John, dass du dranbleibst. §knuff

John Irenicus
02.06.2013, 23:30
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Damit hatte ja schon gerechnet: Kaum aus dem Urlaub zurück, haut MiMo ein neues "Halbzeitkatastrophe"-Kapitel raus. :D

Ich komme übrigens nicht um die Anfangsspitzfindigkeit umhin:

Ein flaues Gefühl hatte sich in Xerwas‘ Magen ausgebreitet, dass nichts mit dem unangenehm feuchten Kittel zu tun hatte.
Kann ja auch nichts dafür. :p


„Er ist was?“ Ihr Tonfall erinnerte an das Zuschnappen einer Rattenfalle.
Herrlicher Vergleich! Übrigens auch schön, dass es eine Ratten- und keine Mäusefalle ist. :gratz


„Er musste?!“ Rita funkelte ihn böse an. „Warum bei Innos musste er? Er hat nicht mal etwas zu Abend gegessen, stimmt’s?“
Tja, und da ist sie wieder, die Frage: Warum muss Rafael eigentlich? Finde ich schön, wie das Thema immer wieder aufkommt. Wobei ich da natürlich wohl auch überinterpretiere, mittlerweile. Aber so eine zusätzliche Lesart macht die Szenen ja auch noch interessanter! Nicht, dass das nötig wäre: Auch so ist der Dialog zwischen Xerwas und Rita gelungen, weil sehr lebhaft. Stellvertretend für den Wissenschaftler zucke ich bei Ritas Worten immer ein wenig zusammen. :D


„Er sah es schon immer als seine Pflicht, das Wohl aller zu verteidigen. Er hasst Ungerechtigkeit und Schmerz. Und durch meine Erfindungen ist er fähig, für seine Ideale einzustehen. Er hat heute Nacht weit größere Erfolgsaussichten als die zweite Bergungskompanie, die ebenfalls nach den Kindern sucht. Und obendrein ist er sicherer als sie.“
Kurz gesagt: Rafael ist und bleibt eben eine Heldenfigur! Gut zu sehen übrigens: Fürchtete Rafael in der ersten Story noch um seine Beziehung, weil Rita NICHT wusste, was er tat; so wackelt seine Beziehung nun gerade WEIL Rita weiß, was er so treibt. Verzwickt!

Ich weiß nicht, ob es Absicht ist...

„So denkt Rafael nicht. Und das weißt du vermutlich eben so gut wie ich, Rita“, wandte Xerwas ruhig ein. Er wusste, dass er kaum die richtigen Worte dafür finden würde, zu erklären, warum Rafael ohne zu zögern in die Ruinen zurückgekehrt war, doch er musste es versuchen.

Xerwas dachte einen Moment darüber nach. Er wollte die richtigen Worte finden, wusste jedoch nicht, ob sie es waren, als er sie aussprach.
... aber unabhängig davon gefällt mir diese Wiederholung nicht.


Xerwas ließ sie gewähren. Er hatte nicht das Gefühl, als habe er seinen Job gut gemacht, doch immerhin hatte er sein Versprechen gehalten. Dass junge Menschen auch immer so irrational denken mussten.
Ich glaube, Xerwas hat auch mal wieder eine Liebesbeziehung nötig! Und zwar eine zu einem anderen Menschen, und nicht zur Wissenschaft. :p

Den zweiten Teil des Kapitels mag ich vor allem wegen des wirklich tollen Beginns: Du lässt der sehr viel Zeit mit den Beschreibungen, leitest ganz langsam zu "Cliff und seinen Jungs" über, und gerade in dem Moment, wo ich sympathisches Halunkengequatsche erwarte, gibt es den "Fernglastrick" (hier in Form einer Nachtsichtbrille), und wir sind bei Valentins Einheit. Hat mir gefallen, dieser Einstieg!


„Es wird Zeit, dass ich meine neue Waffe teste“, antwortete Batty mit der Stimme eines Mannes, der in einem klischeehaften Actionfilm die Hauptrolle spielte.
„Du hast schon geübt, oder?“
„Nur ein bisschen.“ Da Batty ihren Megamorgenstern bei der Mission in Al Shedim verloren und im Hauptquartier vergessen hatte, sich einen Neuen zu besorgen, hatte sie einfach die Waffe von ihrem Vorgänger Brian Lych übernommen. Sie fühlte sich ungewohnt leicht an und war schwerer zu kontrollieren, doch Alles in Allem gefiel ihr die kleine Metallscheibe.
Na da bin ich mal gespannt! :D


Batty öffnete den Reißverschluss
Oh jaaah... §list

Es geht übrigens genauso weiter - schade, dass ich weiß, was ein Ionenbums ist. :D

„Ich geb dir Deckung“, hauchte Zack in die Nacht. Batty sah einen Ionenbums in seiner Hand. „Dann kannst du dich voll konzentrieren.“

Fressfrisbie und Klunkerkeule! Das ist ja super. §hehe

Batty trat an seine Seite, das Fressfrisbee unheilvoll über ihrem Kopf rotierend.
Für eine Schreibweise solltest du dich aber entscheiden!


Das folgende Scharmützel dauerte kaum eine Minute.

[...]

Die Minute war um.
Erzählerisch geschickt gemacht, ich muss schon sagen! :)

Was dann am Ende herauskommt, lässt die Täter um Cliff ja geradezu wie Opfer erscheinen: Ein ominöser Don agiert also als Fädenzieher. Leider kein gewöhnlicher Mafia-Don, sondern jemand mit möglicherweise übernatürlichen Fähigkeiten - oder zumindest sehr nützlichen technischen Accessoires, um umgehend Leute umzulegen. Herrje... DA ist die Einheit ja in etwas hineingeraten.

Von daher ein tolles Kapitel was eine interessante, neue Komponente einbringt. Den zweiten Teil des Kapitels finde ich deswegen sogar noch besser als den ersten. :)
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MiMo
03.06.2013, 00:07
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Damit hatte ja schon gerechnet: Kaum aus dem Urlaub zurück, haut MiMo ein neues "Halbzeitkatastrophe"-Kapitel raus. :D
Vorm Urlaub bin ich irgendwie nicht mehr dazu gekommen, es korrekturzulesen. Jetzt war es mir als Wiedereinstieg für mich selbst ganz recht. :D

Ich komme übrigens nicht um die Anfangsspitzfindigkeit umhin:

Kann ja auch nichts dafür. :p
Irgendwann werde ich aus purer Nostalgie heraus damit anfangen diese Anfangsschwächeleien mit Absicht einzubauen - nur um zu sehen, ob du sie auch findest! :G

Aber dieses Mal war es wirklich unbestreitbar mein Fehler. So wie sonst ja auch.


Herrlicher Vergleich! Übrigens auch schön, dass es eine Ratten- und keine Mäusefalle ist. :gratz
Bei Mäusefallen denke ich immer nur an diese winzigen Dinger, bei denen man vielleicht ein bisschen rumheult, wenn man da mal reingepackt hat, wo man aber kaum Schaden davonträgt. Ich hoffe einfach mal, dass es vergleichbares in einer Nummer größer für Ratten gibt. :D


Tja, und da ist sie wieder, die Frage: Warum muss Rafael eigentlich? Finde ich schön, wie das Thema immer wieder aufkommt. Wobei ich da natürlich wohl auch überinterpretiere, mittlerweile. Aber so eine zusätzliche Lesart macht die Szenen ja auch noch interessanter! Nicht, dass das nötig wäre: Auch so ist der Dialog zwischen Xerwas und Rita gelungen, weil sehr lebhaft. Stellvertretend für den Wissenschaftler zucke ich bei Ritas Worten immer ein wenig zusammen. :D
Na, wenn Rita dir solche Angst einjagt kann ich mich wohl nicht beklagen.
Vielleicht solltest auch du ans andere Ufer wechseln.


Kurz gesagt: Rafael ist und bleibt eben eine Heldenfigur! Gut zu sehen übrigens: Fürchtete Rafael in der ersten Story noch um seine Beziehung, weil Rita NICHT wusste, was er tat; so wackelt seine Beziehung nun gerade WEIL Rita weiß, was er so treibt. Verzwickt!
So hab ich das noch gar nicht gesehen... Ich werde die Story in "Halbzeitspiegel" umbenennen.

Ich weiß nicht, ob es Absicht ist...


... aber unabhängig davon gefällt mir diese Wiederholung nicht.
Immer wieder spannend, was du alles findest. :D
Da musste ich beim korrekturlesen auch kurz stutzen, weil ich die erste Stelle erst bei der Nachbearbeitung heute eingefügt habe, und beim Weiterlesen feststellen musste, dass ich die vor eineinhalb Wochen auch schon an der zweiten Stelle verwendet hatte.
Ich befinde deinen Einwand ganz unabhängig von dieser Historie für gerechtfertigt.

Aber an welcher Stelle streich ichs nun? :(


Ich glaube, Xerwas hat auch mal wieder eine Liebesbeziehung nötig! Und zwar eine zu einem anderen Menschen, und nicht zur Wissenschaft. :p
Was für eine wunderbare Anregung! Frau Xardas - was die alles so sein könnte!

Den zweiten Teil des Kapitels mag ich vor allem wegen des wirklich tollen Beginns: Du lässt der sehr viel Zeit mit den Beschreibungen, leitest ganz langsam zu "Cliff und seinen Jungs" über, und gerade in dem Moment, wo ich sympathisches Halunkengequatsche erwarte, gibt es den "Fernglastrick" (hier in Form einer Nachtsichtbrille), und wir sind bei Valentins Einheit. Hat mir gefallen, dieser Einstieg!


Na da bin ich mal gespannt! :D


Oh jaaah... §list

Es geht übrigens genauso weiter - schade, dass ich weiß, was ein Ionenbums ist. :D
Na gut, na gut. Hier, für dich:


Batty öffnete den Reißverschluss ihrer Jacke und holte zwei Brüste heraus, in die Elektroden eingearbeitet waren. Noch ein wenig ungeschickt befestigte sie die Mikrotechnik an Zacks Körper.
„Ich geb dir Halt“, hauchte Zack in die Nacht. Batty sah einen Penis in seiner Hand. „Dann kannst du dich voll konzentrieren.“
Hinter ihnen hörten sie immer noch Valentin zufrieden lechzen und sich selbstbefriedigen, doch darauf reagierten sie genauso sehr wie auf Marys und Caros Gekuschel. Batty zog das metallisch glänzende, runde Kondom aus ihrer Tasche hervor. Es reflektierte das Licht des Lagerfeuers und war nur wenig größer als eine handelsübliche DVD. Auf Knopfdruck fuhren spitze Sägeblätter aus seinem Rand hervor.
„Hey, da hinten ficken welche!“, rief eine heisere Stimme und der Sprechende deutete auf sie. „Cliff, was sollen wir tun?“
Einer der breiteren Männer erhob sich sofort und richtete zwei gierige Augen auf sie. Über seine Schulter war eine Gummipuppe gehängt und an seinem Gürtel klimperten verschieden große Dildos. Dies musste Cliff sein, offensichtlich der Anführer der Sexspielzeugvertreter. „Was wollt ihr haben?“, donnerte er, dass seine Stimme von den Betonwänden widerhallte.
„Eine jugendfreie Umgebung. Das ist kein Spielzeug, was ihr da mit euch rumschleppt“, antwortete Zack furchtlos. Sofort sprangen auch alle anderen Männer auf und zogen ihre Waren.
Über Cliffs Mundwinkel zuckte ein höhnisches Grinsen. „Ich glaube kaum, dass ihr euch um Jugendschutz schert.“ Wollustig bleckte er seine Zähne und gab ohne zu zögern den Befehl zum Verkaufsmarathon. „Verkauft ihnen alles was wir haben!“
Das hat jetzt sogar Spaß gemacht. :D


Fressfrisbie und Klunkerkeule! Das ist ja super. §hehe
Den Fressfrisbee hatte ich mir schon zu VZM-Zeiten ausgedacht. Ich hab ihn für das Making-Of extra aus einem der gelben Zettel herausgeschnitten. :D

Für eine Schreibweise solltest du dich aber entscheiden!
Ja, sollte ich. Aber was von beidem ist denn überhaupt richtig?! :scared:


Erzählerisch geschickt gemacht, ich muss schon sagen! :)

Was dann am Ende herauskommt, lässt die Täter um Cliff ja geradezu wie Opfer erscheinen: Ein ominöser Don agiert also als Fädenzieher. Leider kein gewöhnlicher Mafia-Don, sondern jemand mit möglicherweise übernatürlichen Fähigkeiten - oder zumindest sehr nützlichen technischen Accessoires, um umgehend Leute umzulegen. Herrje... DA ist die Einheit ja in etwas hineingeraten.

Von daher ein tolles Kapitel was eine interessante, neue Komponente einbringt. Den zweiten Teil des Kapitels finde ich deswegen sogar noch besser als den ersten. :)
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Freut mich, dass du auch nach der längsten Pause, die die Story bisher erlebt hat, weiter positives Feedback für die Story findest. Danke fürs Lesen, Kommentieren und was weiß ich noch alles! §wink

John Irenicus
03.06.2013, 15:44
Aber dieses Mal war es wirklich unbestreitbar mein Fehler. So wie sonst ja auch. Bei Mäusefallen denke ich immer nur an diese winzigen Dinger, bei denen man vielleicht ein bisschen rumheult, wenn man da mal reingepackt hat, wo man aber kaum Schaden davonträgt. Ich hoffe einfach mal, dass es vergleichbares in einer Nummer größer für Ratten gibt. :D
Keine Ahnung... aber ich finde, Mäuse sind eben schützenswerter als so fiese Ratten! Wobei ich Ratten ja eigentlich auch mag.


Na, wenn Rita dir solche Angst einjagt kann ich mich wohl nicht beklagen.
Vielleicht solltest auch du ans andere Ufer wechseln.
Ich bitte dich... wenn hier einer letzte Bastion sein kann, letzter Verteidiger der einzig wahren - nämlich heterosexuellen - Sexualität, dann ja wohl ich. Diese Verantwortung kann ich nicht einfach abgeben!


Aber an welcher Stelle streich ichs nun? :(
Diese Entscheidung kann ich dir nicht abnehmen. :(


Na gut, na gut. Hier, für dich:

Das hat jetzt sogar Spaß gemacht. :D
Ist ja auch eine Spiezenszene geworden! Ob man die auch als PotM nehmen kann, selbst wenn sie nicht offiziell in einer Story steht? :D


Ja, sollte ich. Aber was von beidem ist denn überhaupt richtig?! :scared:
Tjoa, richtig ist wohl "Frisbee" und nur so kenne ich die Schreibweise auch. Ein Ausflug auf Wikipedia brachte mich aber zu der Erkenntnis, dass diese Flugscheibe nur "Frisbee" heißt, weil wohl das prägende Unternehmen "Frisbie" hieß. Von daher wäre das natürlich was, wenns Fressfrisbie hieße! Da kannst du dann auf Einwände gegen diese Schreibweise mit so einem Wissen herumprotzen!

John Irenicus
03.06.2013, 20:45
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Vor Ablauf des Tages gönne ich mir dann noch eine kleine Dosis "Lagerkoller" von Ronsen. :)


"Beim Barte des Schläfers, das wird mir dieser Mistkerl büßen!"
Senyan stutzte. Woher wusste er denn, dass sein Gott ein Bärtiger war? Gerade weil sich seine Anhänger immer den ganzen Kopf rasierten, verwunderte ihn dieses neue Bild nun.
Genau das dachte ich mir auch sofort. Etwas platt, aber doch irgendwie gut. :D

Von Senyan hätte ich irgendwie gar nicht erwartet, dass er ganz offen seine Krautsucht als Argument für eine Flucht ins Sumpflager anführt. Respekt! Möglicherweise ist das der einzig positive Aspekt seiner "Leidenschaft" - sie führt ihn auch aus dem abseits von Krautlosigkeit blöden neuen Lager weg. Bevor er noch in der Mine landet... aber wer weiß, vielleicht blüht ihm das für einen missglückten Diebstahl oder Fluchtversuch...

Das Zweckbündnis, was er hier mit Isidro eingeht, ist jedenfalls interessant. Wobei sich da natürlich sofort die Frage stellt: Wird der eine den anderen im Stich lassen? Unter diesem Vorbehalt scheinen mir nämliche sämtliche Partnerschaften der Kolonie zu stehen. Wenn das also mal alles gut geht...


Als sie sich auf den Weg zur zweiten Ebene machten, begann der Regen langsam, den Mut aus Senyans Kopf zu waschen.
Ein wirklich sehr schöner Satz zum Einstieg in diese Szene - Bravo!


Beide nahmen sich sogleich eine Hand voll Kraut pur in den Mund,
Na die haben ja Schmacht! :D

Besonders eindrucksvoll zeigt sich die Härte der Kolonie und ihrer Leute dann wiederum in Isidros Verhalten gegenüber Baloro. Nicht lässt er etwa Senyan im Stich, vielmehr schießt er übers Ziel hinaus. Eine Situation, die man juristisch als "Mittäterexzess" bezeichnen würde. Statt des Schlafzaubers dann direkt mal die Pyrokinese - die du in ihrer Wirkung mit wenigen, aber doch intensiven Worten beschreibst. Herrje... da würde ich wirklich nicht mal bei zugucken wollen, geschweige denn Opfer sein! :scared:

Von daher ein "angenehm" hartes Ende dieser Szene. Zu bemerken ist noch, dass du die gesamte Handlung hier sehr schnell erzählt hast, also den Diebstahl auch sofort dem Gespräch zwischen Senyan und Isidro hast folgen lassen, und die Sache nicht irgendwie gestreckt hast. Das gefällt mir insofern gut, als dass so zwischendrin eh nix weiter Erzählenswertes abzugreifen gewesen wäre. Und nun kannst du dich voll und ganz auf die Situation nach der Pyrokinese konzentrieren. Werden Senyan und Isidro vielleicht wegen dieser Aktion nun gefasst? Läuft Isidro im Minenkessel Amok? Es scheint alles offen und ich bin gespannt...

Sehr, sehr knackiges und auch gutes Kapitel!

Fehler:

Als er klitschnass wieder herein kam erkannte Senyan deutlich ein blaues Auge, dass immer weiter anschwoll und nicht einmal von dem Gesichtstatoo des Sektenspinners überdeckt werden konnte.
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Ronsen
03.06.2013, 22:32
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Vor Ablauf des Tages gönne ich mir dann noch eine kleine Dosis "Lagerkoller" von Ronsen. :)

Genau das dachte ich mir auch sofort. Etwas platt, aber doch irgendwie gut. :D
ich habe an der Stelle bestimmt 10 Minuten überlegt, weil ich eigentlich ein abstraktes Bild des Schläfers erschaffen wollte, aber dann ist mir doch nichts besseres eingefallen

Von Senyan hätte ich irgendwie gar nicht erwartet, dass er ganz offen seine Krautsucht als Argument für eine Flucht ins Sumpflager anführt. Respekt!
Hm da habe ich mir ehrlich gesagt gar nicht viele Gedanken drüber gemacht. Aber es scheint ja nicht so schlecht angekommen zu sein.
Möglicherweise ist das der einzig positive Aspekt seiner "Leidenschaft" - sie führt ihn auch aus dem abseits von Krautlosigkeit blöden neuen Lager weg. Bevor er noch in der Mine landet... aber wer weiß, vielleicht blüht ihm das für einen missglückten Diebstahl oder Fluchtversuch...

Das Zweckbündnis, was er hier mit Isidro eingeht, ist jedenfalls interessant. Wobei sich da natürlich sofort die Frage stellt: Wird der eine den anderen im Stich lassen? Unter diesem Vorbehalt scheinen mir nämliche sämtliche Partnerschaften der Kolonie zu stehen. Wenn das also mal alles gut geht...
Vor allem ist das alles kurz angebunden und recht unbedacht. Dadurch sollen die Protagonisten nicht unbedingt als blöd dargestellt werden, sondern eher als übereilig oder gedankenlos im Hinblick auf ihr Ziel, vor allem in ihrer Sucht

Ein wirklich sehr schöner Satz zum Einstieg in diese Szene - Bravo!
Dankeschön :)

Na die haben ja Schmacht! :D

Besonders eindrucksvoll zeigt sich die Härte der Kolonie und ihrer Leute dann wiederum in Isidros Verhalten gegenüber Baloro. Nicht lässt er etwa Senyan im Stich, vielmehr schießt er übers Ziel hinaus. Eine Situation, die man juristisch als "Mittäterexzess" bezeichnen würde. Statt des Schlafzaubers dann direkt mal die Pyrokinese - die du in ihrer Wirkung mit wenigen, aber doch intensiven Worten beschreibst. Herrje... da würde ich wirklich nicht mal bei zugucken wollen, geschweige denn Opfer sein! :scared:

Von daher ein "angenehm" hartes Ende dieser Szene. Zu bemerken ist noch, dass du die gesamte Handlung hier sehr schnell erzählt hast, also den Diebstahl auch sofort dem Gespräch zwischen Senyan und Isidro hast folgen lassen, und die Sache nicht irgendwie gestreckt hast. Das gefällt mir insofern gut, als dass so zwischendrin eh nix weiter Erzählenswertes abzugreifen gewesen wäre. Und nun kannst du dich voll und ganz auf die Situation nach der Pyrokinese konzentrieren. Werden Senyan und Isidro vielleicht wegen dieser Aktion nun gefasst? Läuft Isidro im Minenkessel Amok? Es scheint alles offen und ich bin gespannt...

Sehr, sehr knackiges und auch gutes Kapitel!

Fehler:
der war peinlich, danke
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Na dann mal vielen Dank wie immer für's Lesen und den positiven Kommentar. :)

Grimbor
04.06.2013, 18:30
Und wieder ein neues Kapitel von Jüdex' mitreißendem Der Junge aus Silden

Hier bricht sich einmal Bahn, was Will seit seiner Ankunft im Mehmedanenreich klar geworden ist, und es scheint sich nicht gerade positiv auf seinen Charakter auszuwirken.

Los gehts, dass Fatima auftaucht, die in den letzten Kapiteln vernachlässigt wurde und darüber auch druchaus verärgert zu sein scheint.

Dass Will die Tatsache, dass Scheherazade in den Wehen liegt mit einem "Kann man nichts machen" abtut erscheint als charakterbruch. Derart pragmatisch präsentierte er sich im bisherigen Verlauf nicht, da wäre eher zu erwarten gewesen, dass er vor Sorge einen Kreis in den Boden läuft. Aber natürlich musste man seine Aufmerksamkeit für das Thema des Kapitels reservieren: Seine bahnbrechenden Erkenntnisse zu gesellschaftlicher Gerechtigkeit.

Dies beginnt zwar mit einem Ausbruch darüber, welchen Niedergang die Mehmedanen hinter sich haben, sowohl politisch als auch kulturell, doch fast übergangslos geht es zu dem, was Will tatsächlich zu bekümmern scheint: Wie stark die Chancen eines Menschen von seiner Geburt, seiner Familie abhängen, warum ein verdorbener und unfähiger Narr wie Bayezid ein so genussreiches Leben führen kann, während andere, fähigere Leute wie Fatima zu einem Schattendasein verurteilt sind.

Fatima hat keine Antwort darauf, außer natürlich Plattitüden über "Innos Wille" und "Die natürliche Ordnung"; wie sollte es auch anders sein, gibt es doch keine zufriedenstellende Antwort. Ich als Leser fühle mich natürlich nicht von Fatima überzeugt, (was ja wohl auch keineswegs die Absicht war) und ich würde mich doch sehr wundern, wenn diese Antwort Will zufrieden stellen würde.

Diese charakterliche Entwicklung erscheint nach mehreren auf Scheherazades Intrigenweberei fokussierten Kapiteln etwas aprupt, ist jedoch durchaus logisch. Es ist nicht unerwartet, dass Will, der seine Augen über den Tellerrand erhebt, der in die Welt hinauszieht mit dem erklärten Ziel seine nhorizo0nt zu erweitern, dabei Dinge erfährt, die verstörend sind. Seit seinem schicksalhaften Kampf in jener Arena ist sein Weltbild so oft erschüttert worden, dass es quasi zwangsläufig ist, dass er seelische Narben davon trägt. Speziell seine Erkenntnis bezüglich Bayezid's Charakterschwäche sowie sein erster eigener Mord (im weiteren SInne) dürften in seiner Seele eine gehörige Erschütterung hinterlassen haben, die sich nun, nachdem sie einige Wochen reifen konnte, Bahn bricht.

Ich hoffe, dass diese Entwicklung ebenso logisch weitergeführt wird. Im Augenblick scheint es ja als würde Will schlussendlich an seinen neuen Erkenntnissen zerbrechen. Man darf gespannt sein, wie es weitergeht. Fatimas Einschätzung, dass sich sein Charakter zunehmend ins düstere Verschiebt, ist jedenfalls nicht völlig aus der Luft gegriffen. Viele weitere solcher erschütternder Erkenntnisse wird er jedenfalls wohl nicht vertragen.

Das Kapitel endet schließlich mit der Nachricht von Scheherazades Sohn. Nach Narimaans langen Auslassungen über dynastische Besessenheit deutet dies auf eine weitere Verschärfung der bisherigen Hofkonflikte hin, könnte es doch durchaus sein, dass gewisse Kreise bei Hofe die Stellung des bisherigen Kronprinzen durch die Sultansfrau und ihren neusten Sprössling gefährdet sehen - und das vielleicht sogar zurecht.

Neben der Magie sowie der undruchsichtigen Intrigen tritt nun wieder Wills eigene charakterliche Entwicklung in den Vordergrund, natürlich beeinflusst von den ersteren zwei, und etabliert sich als weiterer Grund, sehnsüchtig auf die Fortsetzung zu warten.
Also, weiter so!

MiMo
04.06.2013, 20:23
Da war doch noch was...

Rosa Flaggen
von John Irenicus
Post 5 - 7
Der fünfte Post beginnt mit wirklich tollen Beschreibungen. Bis Basil seine Stimme erhebt, passiert quasi gar nichts und trotzdem schaffst du es zeilenweise Text darüber zu verfassen - und dazu noch sehr ansehnlichen! Mich hat es jedenfalls nicht gelangweilt, sondern nett eingelullt. :)
Verglichen mit JüdeX hattest du auch viel weniger Probleme mit der Romanzenvorgabe. Basil kauft man seine Sonderposition innerhalb der Frauenriege sofort ab (vielleicht, weil sie eben schon die ganze Zeit so offensichtlich, wenn auch unbestimmt, war) und so störte es mich überhaupt nicht, dass er das große Töten vertagen und sich eine Privataudienz mit Marcus verschaffen konnte. Und sobald die beiden allein sind zeigt sich eine deiner wahren Stärken, die ich schon in vielen deiner Geschichten und nicht zuletzt in "Das Geschenk" erleben durfte: Rumgeflirte, inniges Begehren, Sehnsuchtsgefühle, das hast du einfach drauf! Ich kann gar nicht genau sagen warum, vielleicht liegt es auch nur am Thema an sich (was ich aber bezweifle), doch immer wenn du zu solchen romantisch angehauchten Szenen kommst, hast du mich hundertprozentig am Haken. Und dann geben die beiden auch noch ein so charismatisches Paar ab. §herz
Miguels Auftauchen finde ich schließlich weniger geschickt gelöst. Da jetzt einfach zu sagen, dass der schon die ganze Zeit auf Irdorath war, nur noch nicht von ihm erzählt wurde... Naja, falsch ist es an sich aber ja nicht.

Hätte er nicht dieses unangenehme, flächige Rauschen in seinem Ohr gehabt, hätte er wohl jeden dieser Tropfen einzeln heraushören können.
Wie darf ich mir denn ein flächiges Rauschen vorstellen? Nicht dass ich die Beschreibung schlecht fände, dem ist nämlich nicht so, aber je mehr ich darüber nachdenke, desto weniger kann ich mir da konkret was drunter vorstellen. (Gibt es das Wort "flächig" überhaupt?)

Basil machte keine Anstalten, seinen Schambereich zu verdecken oder sonstwie darauf zu reagieren, dass er nackt war – und alle anderen nicht.
Dies finde ich hingegen wirklich ungelenk formuliert. Dieser letzte Abschnitt hat mich einfach voll raus gebracht. Erstens bin ich immer noch am Rat, was alle anderen denn nun nicht machen/sind/was auch immer. Zweitens wage ich die Behauptung, dass diese "alle anderen" zuvor gar nicht erwähnt wurden. Da war doch nur die Rede von Miguel, der ins Zimmer gestürzt kommt. Erst im Satz danach wird dann erwähnt, dass mit ihm auch andere ins Zimmer eingedrungen sind.

Godwin mischt auch endlich wieder mit und so halten auch wieder die komödiantisch angehauchten Passagen Einzug in die Story. Schon erstaunlich, wie sein da oder abhanden sein quasi über das Genre der Story bestimmt. :D
Alles in allem erreicht die Story nun aber einen Tiefpunkt. Sonderlich spannend wirkte das Herumirren in den Gängen des Schiffes, während irgendwo wie die Schlacht tobt jedenfalls nicht. Auch der Kampf gegen die Frauen hat da kein richtiges Feuer reingebracht. Schlussendlich war der ja auch ziemlich sinnlos. Die Dialoge bleiben aber auf einem witzigen und sehr guten Niveau, sodass gar nicht so arg ist wie es klingen mag. Dass Basil dann durchdreht und plötzlich voll böse ist und seinem ach so geliebten Marcus so übel mitspielt gefällt mir aber überhaupt nicht. Toll in Szene gesetzt und so, ja, aber inhaltlich unbefriedigend.
Die Sache mit dem Runenstein hast du dahingegen genial gemeistert. Ich dachte ja schon, der wäre inzwischen einfach zu einer Kampfrune verarbeitet worden, sodass Jaron es ganz leicht hat damit jemanden umzubringen, aber Jaron kann sie ja nicht mal anwenden! Hättest du an dieser Stelle nicht noch einmal betont, dass Jaron Ritter und nicht Paladin ist, hätte mich es nicht gestört, wenn Jaron hätte zaubern können. :D Aber beim Zaubern wär die Rune vermutlich auch gar nicht kaputt gegangen... Eine offene Frage bleibt aber: Was für eine Rune war das denn jetzt eigentlich? Das offenbarst du deinen gebannten Lesern ja ganz rotzfrech einfach nicht. :(
Mir kommt es übrigens so vor, als habe Basil einen sehr weichen Schädel gehabt. Ne Platzwunde oder so wär drin gewesen, aber entweder ist Jaron in Wirklichkeit Hulk oder die Rune ist viel schwerer als ich mir eine gewöhnliche Rune vorstelle. Das hab ich mir zumindest beim Lesen so gedacht. Wirklich gestört hat das aber mal wieder nicht. Ich bin ja kein Schlumpf mit Brille. :grinundwe

Rasch zog er sein Schwert, Miguel tat es ihm gleich, während Godwin vorsichtshalber ein paar Schritte zurück trat.Eine wirklich grandiose Stelle, die Godwins Charakter super vorhebt. §hehe:A

Der letzte Post krüppelt auch son bisschen daher - anfangs zumindest. GENAU JETZT(!!!) muss Jaron die Schatulle öffnen. Anstatt seinen Kameraden in der Schlacht zu Hilfe zu eilen und die Schatulle dann nach getaner Arbeit zu präsentieren. :dnuhr:
Dann haben auch die Ladys noch ihren Finalen auftritt, alle wollen sich an die Kehle, tuns aber mal wieder nicht. Hin und her, dann werden doch mal die Waffen gezückt... Nicht überragend, aber (wie du sagen würdest) "solide".
Und dann kommt er! Godwins großer Auftritt! Das philosophische Geschwafel ist brilliant! Godwin hat gefühlte Tausend Facetten und hier spielt er sie kunterbunt aus. Unberechenbar und pazifistisch, behäbig und doch eindrucksvoll! Da kann ich gar nicht viel mehr zu sagen als dass dieser Part mich wirklich gut unterhalten hat!
Und irgendwie färbt Godwins Wortgewandtheit sogar auf den Rest ab: Der letzte Absatz wartet noch einmal mit Beschreibungen auf, bei denen irgendwie alles zu sitzen scheint. Wortgewandt, detailliert und differenziert wird da beschrieben wie es für die Herren von Irdorath weitergeht.
Punktabzug gibt es dafür, dass Godwin über Bord geworfen wird. Ersten weil ich Godwin unheimlich toll finde und zweitens weil man bei Disney keine Protagonisten hops gehen lässt. Zumindest damals noch nicht.

In seiner Hand tauchte nach einigen Verrenkungen ein knüddeliges Etwas aus Stoff aus, von dem Marcus nicht genau wusste, wo Jaron es auf einmal hergeholt hatte. Wie schön, dass du das Wort "knüddelig" kennst. :D Das wär eines der Wörter gewesen, von denen ich gedacht hätte, dass die Ruhrgebiet abwärts niemand mehr kennt.

Der Kommentar seines Kampfgefährten dazu veranlasste ihn dazu, einfach nicht weiter darüber nachzudenken. Unschöne "Dazu"-Dopplung

Ich sollte die Tasche und Kästchen in ihr gut aufbewahren und erst öffnen, wenn mir die Zeit reif erscheint.“Ein "das" vor dem Kästchen wär wie eine Schönheits-OP für den Satz.

Miguel hatte schon einen Satz nach vorwärts gemacht,"nach vorwärts"? :D Ich denke, man sollte sich schon zwischen "vorwärts" und "nach vorn" entscheiden.


Und so gesamt gesehen?
Eine Story mit Höhen und Tiefen. Das Niveau schwankt jedoch um ein sehr hohes Level herum! Schlecht würde ich keine Szene nennen. Viel eher würde ich Worte wie "mässig spannend" für die schlechteren Teile verwenden.
Vom sprachlichen Niveau her übrigens erstaunlich! Hätte ich die Entstehungszeit der Story schätzen müssen, ich hätte behauptet, du hättest sie gerade erst mit aller Erfahrung geschrieben.
Absoluter Top-Charakter: Godwin!!!!ein!!elf!! Den solltest du echt bei Gelegenheit noch mal rauskramen! :D

Jünger des Xardas
04.06.2013, 22:02
Und wieder ein neues Kapitel von Jüdex' mitreißendem Der Junge aus Silden

Hier bricht sich einmal Bahn, was Will seit seiner Ankunft im Mehmedanenreich klar geworden ist, und es scheint sich nicht gerade positiv auf seinen Charakter auszuwirken.

Los gehts, dass Fatima auftaucht, die in den letzten Kapiteln vernachlässigt wurde Und zwar nicht nur von Will, sondern auch von mir. Ich fürchte, das rächt sich nun etwas... §gnah und darüber auch druchaus verärgert zu sein scheint. Weniger verärgert als besorgt um Will.

Dass Will die Tatsache, dass Scheherazade in den Wehen liegt mit einem "Kann man nichts machen" abtut erscheint als charakterbruch. Derart pragmatisch präsentierte er sich im bisherigen Verlauf nicht, da wäre eher zu erwarten gewesen, dass er vor Sorge einen Kreis in den Boden läuft. Das würde der Junge aus Silden wohl tatsächlich tun. Aber der ist er weniger und weniger. Gut möglich aber, dass das etwas abrupt kam. Aber natürlich musste man seine Aufmerksamkeit für das Thema des Kapitels reservieren: Seine bahnbrechenden Erkenntnisse zu gesellschaftlicher Gerechtigkeit.

Dies beginnt zwar mit einem Ausbruch darüber, welchen Niedergang die Mehmedanen hinter sich haben, sowohl politisch als auch kulturell, doch fast übergangslos geht es zu dem, was Will tatsächlich zu bekümmern scheint: Wie stark die Chancen eines Menschen von seiner Geburt, seiner Familie abhängen, warum ein verdorbener und unfähiger Narr wie Bayezid ein so genussreiches Leben führen kann, während andere, fähigere Leute wie Fatima zu einem Schattendasein verurteilt sind.

Fatima hat keine Antwort darauf, außer natürlich Plattitüden über "Innos Wille" und "Die natürliche Ordnung"; wie sollte es auch anders sein, gibt es doch keine zufriedenstellende Antwort. Ich als Leser fühle mich natürlich nicht von Fatima überzeugt, (was ja wohl auch keineswegs die Absicht war) und ich würde mich doch sehr wundern, wenn diese Antwort Will zufrieden stellen würde.

Diese charakterliche Entwicklung erscheint nach mehreren auf Scheherazades Intrigenweberei fokussierten Kapiteln etwas aprupt, ist jedoch durchaus logisch. Es ist nicht unerwartet, dass Will, der seine Augen über den Tellerrand erhebt, der in die Welt hinauszieht mit dem erklärten Ziel seine nhorizo0nt Was ist dir denn hier passiert? §ugly zu erweitern, dabei Dinge erfährt, die verstörend sind. Seit seinem schicksalhaften Kampf in jener Arena ist sein Weltbild so oft erschüttert worden, dass es quasi zwangsläufig ist, dass er seelische Narben davon trägt. Speziell seine Erkenntnis bezüglich Bayezid's Charakterschwäche sowie sein erster eigener Mord (im weiteren SInne) dürften in seiner Seele eine gehörige Erschütterung hinterlassen haben, die sich nun, nachdem sie einige Wochen reifen konnte, Bahn bricht. So ist es. Dass das etwas abrupt kommt, hatte ich auch befürchtet, aber insgesamt passt das aus meiner Sicht schon. Will hatte bisher wenig zeit zum Nachdenken. Aber nun ist ein Monat vergangen, in dem er viel nachgedacht und vor sich hingebrütet hat, und wir sehen die Folgen seiner jüngsten Erlebnisse.

Ich hoffe, dass diese Entwicklung ebenso logisch weitergeführt wird. Im Augenblick scheint es ja als würde Will schlussendlich an seinen neuen Erkenntnissen zerbrechen. Man darf gespannt sein, wie es weitergeht. Fatimas Einschätzung, dass sich sein Charakter zunehmend ins düstere Verschiebt, ist jedenfalls nicht völlig aus der Luft gegriffen. Viele weitere solcher erschütternder Erkenntnisse wird er jedenfalls wohl nicht vertragen.

Das Kapitel endet schließlich mit der Nachricht von Scheherazades Sohn. Nach Narimaans langen Auslassungen über dynastische Besessenheit deutet dies auf eine weitere Verschärfung der bisherigen Hofkonflikte hin, könnte es doch durchaus sein, dass gewisse Kreise bei Hofe die Stellung des bisherigen Kronprinzen durch die Sultansfrau und ihren neusten Sprössling gefährdet sehen - und das vielleicht sogar zurecht. Man darf gespannt sein! ;)

Neben der Magie sowie der undruchsichtigen Intrigen tritt nun wieder Wills eigene charakterliche Entwicklung in den Vordergrund, natürlich beeinflusst von den ersteren zwei, und etabliert sich als weiterer Grund, sehnsüchtig auf die Fortsetzung zu warten. Wills charakterliche Entwicklung und, wo sie ihn am Ende hinführt, ist in der Tat der Kern der Story. Der Rest ist Mittel zum Zweck.
Also, weiter so!

Wird gemacht! Ich bedanke mich :)

Grimbor
19.06.2013, 14:33
Und schon wieder geht es weiter mit Jüdex' Ein Junge aus Silden. Und gleich so spannend. Man hat das Gefühl, hier kommen Dinge in Gang, die noch weitreichende Konsequenzen haben werden.

Wieder einmal wird Will von der lieben Scheherazade ordentlich um den Finger gewickelt. Misstrauisch wird man ja schon, als sie in fast schon panischer Hast Will am Verzerh des Süßkrams hindert. Das Misstrauen wächst, als sie ihn stattdessen zu einem Zug aus der Wasserpfeiffe animiert, die mit Sicherheit nicht nur gewöhnlichen Apfeltabak enthielt, zumindest nach Wills Sinneseindrücken zu schließen.

Und schon kommen wir zu des Pudels Kern, als Scheherazade den Mord an Narimaan vorzubereiten beginnt. Will, der sowieso bereits bereit ist, einen weiteren Mord auszuüben, wird durch den gedanken an Scheherazades unschuldigen Säugling noch einmal zusätzlich "motiviert". Wieder soll ein Giftanschlag das Mittel zum Zweck sein, doch diesmal weitaus dramatischer. Als ich den Satz las:

„Du wirst dies hier zu Prinz Süleyman bringen, verstehst du? Und du wirst sagen, dass Narimaan dich schickt. Hörst du?"
dachte ich sofort "HA!". Denn es ist doch offensichtlich, dass dies keine einfache Aufmerksamkeit ist. Man muss, vor allem eingedenk Narimaans dynastischer Ausführungen, doch nur 1 und 1 zusammen zählen, um zu erkennen, was hier gespielt wird.

An dieser Stelle erweist es sich als raffinierter Schachzug Scheherazades, Wills Geist mit Drogen zu vernebeln, denn ich denke, Nicht einmal Will in seiner naiven Verehrung der Sultansgattin würde eine so offensichtlich zum Himmel stinkende Sache ohne Nachfragen ausführen.

Wer von dem bunten Krabbelgetier, dass Will um Scheherazade herum sah, noch nicht überzeugt war, erkennt spätestens beim heraustreten auf den Gang, dass in der Pfeife mehr war als simpler Tabak. Ich selbst hatte noch nie einen vergleichbaren Rausch, kann also nicht einschätzen, ob die Beschreibung von Wills Wahrnehmung autenthisch ist, aber irgendwie habe ich das Gefühl, du hast etwas zu dick aufgetragen (es könnte aber auch eine fatale Wechselwirkung der Drogen mit Wills Magie vorliegen).
Die Bilder an den Wänden sollen wohl von Will selbst handeln, allerdings konnte ich nur die Szene mit den Nomaden und den "Unfall" mit den Wassermagiern im Sultansthronsaal zuordnen. Habe ich etwas vergessen, wo Will Schnee aufhäuft?

An der Tür hätte sich die exzessive Drogenbenebelung fast gerächt.

Ein netter Einschub ist die anschließende ... Szene der Leidenschaft zwischen zwischen dem benebelten Will und "Marie" (ich denke, wir können uns alle denken, wer das wirklich ist). Sehr flüssig von dir beschrieben (John wird sich freuen §list) und ein spannender Ausgangspunkt, umm alle möglichen Arten Konfliktstoff zwischen den beiden zu erzeugen.

Dadurch, dass das halbe Kapitel vom Protagonisten im Rausch erlebt wird, verschwimmen einige Abläufe, ein Gefühl, dass du sehr gut wiedergegeben hast. Auch hat man erneut noch stärker als in den vorigen Kapiteln das Gefühl, dass man wissen will, wie es weitergeht. Es erscheint allerdings, als würden die Ereignisse nun unausweichlich auf einen globalen Höhepunkt zustreben.

Nicht ganz schlau werde ich aus dem Kapitelepilog. Ist das eine Vision? Ein Ausblick auf die Zukunft? oder passiert dies gerade in diesem Moment? Ich weiß nicht genau, wie viel zeit seit Wills Aufbruch aus Geldern vergangen ist, aber die Thronbesteigung von Rhobar sollte doch noch einige Jahre hin sein, oder?

Wie auch immer. ein einziges Wort: MEHR!