Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Theater: Eine widerwillige Braut
Annalena
18.03.2013, 17:42
http://upload.worldofplayers.de/files9/Sophia_1.pngSophia Leroy, die Tochter des reichen Kaufmannes Albain Leroy aus Orlais, weigert sich beharrlich zu heiraten. Ihr Vater hat genug davon und zwingt sie zur Hochzeit mit einem Comte. Da sie und ihr Vater ihr gesamtes Hab und Gut an den Comte verlieren würden, wenn sie den Comte Bardan de Justique nicht heiratet, stimmt sie wiederwillig zu.
Doch sie hat ihrem Vater wenigstens das Versprechen abgenommen, zu überprüfen, ob der Comte gut genug für sie ist. Sollte der Comte ihre Prüfungen nicht bestehen, dann wird ihr Vater nie wieder von Heirat sprechen. Außerdem würden sie ihre Besitztümer nicht an ihn verlieren. Zu ihrer Überraschung stimmte auch der Comte zu. Und so stellt sie dem Comte Bardan de Justique einige Aufgaben, die er zu erfüllen hat, bevor sie sich mit ihm vermählt.
Doch die Aufgaben könnten gefährlicher ausfallen, als dem Comte vielleicht lieb ist. Sophia hat nicht vor zu heiraten und setzt alles daran, dass er die Prüfungen nicht besteht. Sie würde sogar seinen Tod in Kauf nehmen.
http://upload.worldofplayers.de/files9/Albain_1.png
Es waren nur noch wenige Tage bis zum Beginn von Nubulis. Die Dienerschaft im Anwesen des Händlers Leroy putzte und wienerte das Haus von oben bis unten. Schon bald würden der Comte Bardan de Justique und seine beiden Begleiter eintreffen um die erste Prüfung von Lady Sophia Leroy entgegenzunehmen.
Während die Dienerschaft sich auf den hohen Besuch vorbereitete, packten der Comte Bardan de Justique, sein Leibwächter Armand de Verchiel und sein Hofmagier Moza Mebican ihre Sachen für ihre Reise zu dem Anwesen von Albain Leroy und seiner Tochter Sophia.
Unweit des Anwesens der Leroys erkundigte sich die junge Schurkin Nehlynn Devhea unauffällig über die Gerüchte, die sie gehört hatte. Eine Kontaktperson, die ihr schon einige Jobs verschafft hatte, bestätigte diese Gerüchte. Doch er wusste nichts genaueres, außer das Lady Sophia persönlich mit einem Schurken sprechen wollte. Ihr Schlafgemach befindet sich im oberen Geschoß und sie befindet sich dort nur morgens, abends und nachts. Tagsüber ist sie meistens im Garten, der das große Anwesen umgab, anzutreffen. Der Garten war durch eine hohe Mauer von außen nicht einsehbar und es patrollierten regelmäßig Wachen. Auch das Zugangstor war bewacht. Doch für eine Schurkin wie Nehlynn Devhea sollte es ein leichtes sein sich unauffällig Zugang zu verschaffen um mit Sophia zu sprechen.
Armand de Verchiel (geschrieben von Jhonson)
Name: Armand de Verchiel
Rolle: Leibwächter
Klasse: Krieger
Talente: Meisterlicher Umgang mit dem Zweihänder
Spezialisierung: Chevalier
Rüstung: Schwere Plattenrüstung
Waffen: Zweihänder namens Winter und eine durchschnittliche Armbrust
Ruhig und stoisch ging Armand die Übungen des Schwertkampfes durch. Der Wilde Eber, gefolgt vomEleganten Kranich und weiteren Übungen die ihm sein ehemaliger Lehrmeister vor langer Zeit in Val Royeaux beibrachte. Was waren das für Zeiten gewesen, als er mit seinen besten Freunden Charles, Henri und Isaac die Feste und die Schlafzimmer der Damenwelt unsicher machte.
Selbst am Hof der Kaiserin, lang möge sie leben, war er gewesen und dann war da natürlich noch Marie gewesen, meistens nur Mylady genannt. Marie de Montfort, berühmt – berüchtigt – wunderschön – hassenswert – durchtrieben -gefährlich und doch war er noch immer verrückt nach ihr.
Vor 17 Jahren wurden er und seine Freunde in eine der vielen Intrigen von Mylady verwickelt. Verwicklungen die für einige Unruhe, Empörung und nicht wenige Tote in Orlais führten. Nur dem alten Grafen war es zu verdanken, dass er heute hier stand. Dieser musste einiges an Einfluss spielen lassen und nur der alten Verbundenheit ihrer beiden Häuser war es zu verdanken das er sich die Mühe dazu gab. Der Preis für Armand war der Lehenseid und zwar nicht gegenüber dem alten Grafen sondern seinem Sohn. Bei der Kaiserin, ehre ihrem Namen, er hatte ihn voller Stolz geleistet und keinen Tag seitdem bedauert.
Der Vater des Jungen Grafen hatte nicht nur sein Leben gerettet, sondern auch das seines Sohnes Raoul. Seine Mutter war Marie, wer auch sonst. Ihre Beziehung blieb bis zum heutigen Tag stürmisch, unstet und verrückt wie eine Katze im Mabarizwinger. Sie war im Exil, aber was bedeutet das schon in einem Land wie Orlais. Natürlich sahen sie sich ab und zu, wie man an den neuesten Narben auf dem Rücken sehen konnte.
Mit der Schreitenden Katze beendete Armand sein frühmorgendliches Training, dachte nochmal kurz an die doch recht ruhigen Tage der letzten Jahre und verspürte Unruhe und ein leichtes frösteln. Er schaute zum Himmel und sah einen einsamen Raben fliegen und tief in sich wusste er, dass die Tage des Schwertes zurück waren. Er prüfte noch kurz die Schärfe von Winter, seinem Zweihänder, und harrte der Dinge die da kommen.
Comte Bardan de Justique (geschrieben von Fawks)
Graf (Mensch): Comte Bardan de Justique
Geschlecht: männlich
Rüstung: Schwere Kettenrüstung
Waffe: Langschwert, Schild
Klasse: Krieger
Spezialisierung: Champion
Talente: Perfekter Schlag
Biografie:
In einer flüssigen Bewegung schob Bardan sein Schwert in die links an seinem Waffengürtel befestigte Scheide, setzte den Fuß auf einen Feld neben ihm und stützte sich mit dem Ellenbogen auf dem Knie ab. So stand er da und sah hinab in das Tal vor ihm. Er ließ zu, dass Sophia in seine Gedanken drang, diese wunderbare Frau, die er nur einige Male gesehen und gesprochen hatte, und für die er alles menschenmögliche und -unmögliche tun würde. Er hoffte, sie würde ihm eine Chance geben, es ihr zu beweisen. Wenn nur nicht diese ganze Hofpolitik wäre.
Er war mit seinen 28 Jahren erfahren genug und dabei alles andere als alt – zwar konnte man das Leben an seinem Gesicht ablesen, aber das Kichern der Mägde sagte ihm immer noch, dass er nicht übel aussah. Er strich sich ruhig die zwei, drei losen Strähnen aus dem Gesicht, die sich aus der zurückgekämmten Menge gelöst hatten, wischte sich die Schweißperlen aus dem stoppeligen, aber gepflegten kurzen Bart und machte langsam kehrt, zurück zu seinem Wohnbereich.
Sein Vater war ein Meister der Politik gewesen. Das hatte er mehrfach unter Beweis gestellt, unter anderem als er Bardans jetzigen Leibwächter aus einer misslichen Intrige befreit hatte, deren Ausmaß Bardan bis heute nicht verstand. Er war nicht schwer von Begriff, keinesfalls, aber diese Intrige hatte zwei gesamte Adelshäuser umfasst. Armand kannte sich mit Intrigen wesentlich besser aus – Bardan war aufrichtig und ehrlich, höflich und charmant, und hielt sich von allem was nach Intrige roch, soweit wie möglich fern. Er schätzte und mochte seinen Leibwächter, der ihm aufgrund seiner Zweihändertaktik vieles hatte beibringen können über die Bewegungen und Angriffstaktiken der Zweihandkämpfer, sodass der Comte mit sämtlichen Zweihandgegnern, die so gefährlich waren, mühelos fertig werden konnte
In seinem Zimmer angekommen löste er die Gürtelschnalle, verräumte sorgsam die Waffe und das Schild, entledigte sich seiner Stiefel die er neben das andere Paar stellte, wusch sich gründlich das Gesicht und wanderte tief in Gedanken versunken im Raum auf und ab. Er musste zu Sofia, er musste sie wiedersehen.
Moza Mebican (geschrieben von Moku)
Name: Moza Mebican
Rolle: Heiler
Klasse: Magier
Talent: Hervorrufung
Spezialisierung: Geistheiler
Rüstung: Magierrobe; ein teures Geschenk des Grafens zu seiner Einstellung
Waffe: Magierstab aus Knochenwurzeln
Meine werten Damen, darf ich mich vorstellen, Moza Mebican, persönlicher Heiler des Comte Bardan de Justique. Sicherlich seid ihr ganz gespannt darauf von meinem Leben zu hören - holde Frau, reichen sie mir bitte die Früchte dort drüben?
Nun ich wuchs in einer Kleinstadt namens Gucano auf, Sohn eines meisterhaften Händlers und einer begabten Psalteriumspielerin. Meine Mutter liebte die Musik, mein Vater die Frauen. Wie Sie sicherlich sehen können, hab ich beides von meinen Eltern gelernt, nein, bleib ruhig sitzen meine Liebe. Der Abend ist noch jung und der Wein noch nicht zu genüge getrunken.
Früh entdeckte man meine außerordentliche Magiebegabung auch wenn meine Eltern lange versucht hatten es geheim zu halten. Privatlehrer unterrichteten mich und ich durfte das Grundstück nicht ohne Begleitung verlassen, allerdings musste es kommen, wie es kommen musste. Ein süßes unschuldiges Ding war an mir vorbeigelaufen, doch alles was ich aus dem Augenwinkel noch sehen konnte waren Strähnen ihres langen blonden Haares. Ihr müsst wissen Gucano ist eine Stadt am Meer mit tiefen Klippen. Ihr Sturz war tief, doch sie hatte überlebt.
Was soll ich sagen, ich konnte Mädchen noch nie weinen sehen. Nun schauen Sie nicht so betrübt, die Kleine hätte vermutlich nicht überlebt, wenn ich ihr nicht geholfen hätte. Meine heilenden Hände waren schließlich alles was an mir magiebegabt war. Zeigen Sie mir ihr bezauberndes Lächeln, genauso, Liebes. Dieser Abend soll nicht in einer Tragödie enden.
Das Leben im Turm war gar nicht einmal so schlimm, es gab genug einsame, verzweifelte und hübsche junge Damen, die bereit waren sich hin und wieder meinen ... Heilkräften hinzugeben und ich versprechen Ihnen, meine Hände werden auch bei Ihnen Wunder bewirken.
Wie bereits erwähnt bin ich nicht sonderlich begabt in den meisten magischen Disziplinen, doch als Heiler ungeschlagen, weshalb man mich auch der Familie Justique als persönlichen Magier vorschlug. Somit endete ich im Dienste des Comte Bardan - ein ehrenhafter, junger Mann ohne gleichen, wenn auch etwas verblendet in seiner Zuneigung zu einer Sophia.
Dilynrae (geschrieben von Emerahl)
Name: Dilynrae
Rolle: Schurke
Klasse: Schurke
Spezialisierung: Bardin, Assassine
Talente: Giftmischerin, Fallenstellerin und Bombenexpertin
Rüstung: einfache Lederrüstung bestehend aus einem kurzen, knappen Oberteil mit Schulterpanzer, einem knappen Lederrock, der an der Seite geschlitzt ist für mehr Beinfreiheit und kniehohe Lederstiefel. Um die Oberschenkel sind Ledergurte gebunden, in dem sich ein Dolch befindet. Lederhandschuhe bis zum Ellenbogen.
Waffe: 2 Kurzschwerter, Bogen, 1 Dolch
Hintergrundstory:
Spoiler:„Ich verlange, dass Ihr ihn tötet. Wie Ihr das tut, ist Euch überlassen. Hier in diesem Beutel befinden sich 50 Sovereigns, die bei Erfolg Euch gehören werden.“
Dilynraes Gedanken überschlugen sich fast. Noch ein wenig und sie konnte sich endlich das Gebäude kaufen, welches ihr Interesse geweckt hatte und die Bardenschule eröffnen, von der sie schon so lange träumte.
„Seid Euch gewiss, Baron Arlange, dass ich Euren Auftrag umgehend ausführen werde.“
Sie hielt seinem Blick stand, senkte nicht ihr Haupt, wie es wohl von ihr erwartet wurde. Cahir, die Leibwache des Barons, griff nach seinem Schwert, doch der Baron winkte nur ab und drehte sich von Dilynrae fort. Damit war sie entlassen.
Dilynrae machte sich sofort auf in ihr sicheres Haus, wo sie alles in die Wege leitete, ihren Auftrag auszuführen. Ihr Opfer musste beschattet werden, seine Gepflogenheiten und Eigenarten herausgefunden werden. Sie war schließlich keine Dilettantin. Wenn die Bezahlung stimmte, tat sie alles dafür, selbst einen Auftragsmord, wie dieser hier. Dabei hasste sie es, jemanden einfach von hinten zu erstechen. Wenn sie tötete, dann wollte sie es genießen, zelebrieren und ihr Opfer sollte in seinem Tode ihr Gesicht sehen.
Die Planung verlief schneller als gedacht und schon bald war sie auf dem Weg zur Villa ihres Opfers. Er gab ein Fest für einige seiner Freunde. Ausnehmend männliche Freunde. In der Villa angekommen, wurde sie gleich vom Seneschall des Hauses in Empfang genommen und in einen kleinen Salon geführt, in dem schon weitere Damen, die teilweise nur leicht bekleidet waren, warteten. Dilynrae blickte sie abschätzend an. Auf den ersten Blick mochten ja einige hübsche Damen mit dabei sein, doch bei näherem Betrachten sah man, dass auch diese verbraucht aussahen. Konnten sie sich nicht einfach besser pflegen? Doch sie kam nicht mehr dazu, dem Gedanken weiter nachzugehen, denn schon öffnete sich die Tür und sie wurden von einem Diener zum Privatbereich des Opfers. Dilynrae ließ ihren Blick durch den Raum schweifen und nahm gleich jede Einzelheit in sich auf. Die Männer waren schon gut am Trinken und Karten spielen. Als diese die Mädchen erblickten, johlten sie auf.
Sie zogen die Mädchen auf ihre Schöße, betatschten sie, küssten sie ungeniert und noch einiges mehr. Doch Dilynrae hielt sich bisher zurück. Wenn sie die ungeteilte Aufmerksamkeit ihres Opfers wollte, sollte sie sich rar machen. Den Gästen die kalte Schulter zeigen. Es gelang. Ihr Opfer bemerkte dies rasch und kam auf sie zu.
„Hallo Schönheit. Dich habe ich noch nie auf einem meiner Feste gesehen. Du bist gewiss neu dabei. Hast du dir noch keinen Freier ausgesucht?“
Dilynrae schaute ihr Opfer schüchtern unter ihren langen Haaren hervor an, fuhr sich mit der Zungenspitze leicht über die Lippen, wohl wissend, was für eine Wirkung diese unschuldig wirkende Geste ausübte und hauchte:
„Ich habe auf Euch gewartet, Herr. Man hat mir aufgetragen, meine Unschuld nur dem Gastgeber zu schenken.“
Die Pupillen ihres Opfers weiteten sich bei diesen Worten, er atmete schwer und griff nach Dilynraes Hand.
„Kommt mit in mein Schlafgemach. Dort sind wir ungestört und ich kann dir die Freuden der Lust zeigen.“
Er zog sie mit sich und führte sie in ein großes Schlafzimmer, in dem ein mächtiges Himmelbett stand. Dilynrae lächelte. Es lief ja einfacher als gedacht. Als er ihr Lächeln sah, nahm er fälschlicherweise an, es gelte ihm. So zog er sie an sich und küsste sie, erst sanft, dann immer leidenschaftlicher. Dilynrae riss sich los und blickte ihn mit großen Augen an, ihre Lippen von dem Kuss gerötet. Sie atmete hastig.
„Hab keine Angst meine schöne Elfe. Ich werde dir nicht weh tun. Wie wäre es, wenn du uns erst einmal einen Wein einschenkst?“
Er zeigte auf das zierliche Tischchen, dass unter dem Fenster stand. Dort stand ein Krug Rotwein und zwei goldene Pokale. Dilynrae nickte schüchtern.
„Ja, Herr“, flüsterte sie.
Sie begab sich an das Tischchen und stellte sich so, dass er nur ihren Rücken sah. Doch diese Vorsichtsmaßnahme war unnötig, denn das Opfer wandte sich selbst zum Bett und zog sich hastig aus. Unterdessen drehte Dilynrae den Stein ihres Ringes, den sie am Finger trug und es öffnete sich ein Geheimfach. Schnell leerte sie die Flüssigkeit, welche sich darin befand, in das Glas. Dann nahm sie beide in die Hand und schlenderte mit einem lasziven Hüftschwung zum Bett, wo ihr Opfer schon bereit lag. Er nahm ihr das Glas ab, dann hob er es ihr entgegen und sprach:
„Auf dass du heute eine wunderschöne und unvergessliche Nacht erlebst!“
Dilynrae ergänzte den Trinkspruch:
„Auf Euch, mein Herr, auf dass Ihr bald das Paradies finden möget.“
Dass sie das nicht nur so daher gesagt hatte, würde er bald herausfinden. Das Opfer leerte das Glas mit einem Zug und warf den Pokal achtlos davon. Er zog Dilynrae zu sich aufs Bett, doch bevor er dazu kam, weiter zu gehen, fing er an zu keuchen, seine Augen wurden ganz groß und er stieß hervor:
„Was hast du getan, du Miststück?“
Dilynrae lächelte ihn kalt an:
„Einen schönen Gruß von Baron Arlange. Ihr habt Euch mit dem Falschen angelegt. Er mag es nicht, betrogen zu werden.“
Ungläubig starrte ihr Opfer sie an, sprechen konnte er nun nicht mehr. Seine Brust war wie zugeschnürt, sein Herz raste und Dilynrae schaute ihm genüsslich zu. So war es also, an einem Herzinfarkt zu sterben. Interessant. Das Gift hatte sie ebenfalls gut gewählt, denn es war weder im Glas noch im Pokal nachzuweisen. Es roch auch nicht und schmeckte nach nichts. Nun folgte der nächste Schritt, denn schließlich musste alles stimmen, damit es wie ein natürlicher Tod aussah und nicht mit ihr in Verbindung gebracht werden konnte. Sie zog sich das Kleid herunter, legte ihre Brüste frei, dann verwuschelte sie ihre Haare, legte sich auf das Bett und ihr Opfer auf sich. Dann begann sie hysterisch zu schreien. Kurze Zeit später wurde die Tür aufgerissen und ein Freund des Opfers stürzte in das Zimmer.
„Was ist geschehen, Elfe?“, herrschte er sie an.
Dilynrae schrie weiter, war nicht zu beruhigen. Doch eine Ohrfeige brachte sie gleich zur Ruhe. Sie stammelte:
„Er… er… ist tot! Er… wir…“ Sie brach ab, Tränen liefen über ihr Gesicht. Der Mann trat ans Bett, fasste das Opfer an der Schulter und drehte es herum. Er presste die Lippen zusammen, dann wandte er sich an die Elfe:
„Geh! Pack deine Sachen und verschwinde! Und wehe, du erzählst, was hier vorgefallen ist, dann bringe ich dich persönlich um!“
Er warf ihr noch einen Beutel mit Münzen in den Schoß. Dilynrae hatte nur auf dieses Stichwort gewartet und sprang hastig vom Bett. Sie zog ihr Kleid zurecht, glättete die Haare und verließ das Zimmer. Auf dem Weg nach unten begegneten ihr noch weitere Gäste. Sie beachtete sie kaum, doch plötzlich blieb sie wie angewurzelt stehen. Der Baron. Hier. Er lächelte sie wölfisch an, dann zog er einen Beutel aus seiner Tasche und steckte ihn ihr unauffällig zu.
„Hier, für Eure Mühe!“
Dann wandte er sich ab und stieg weiter die Treppen hinauf. Dilynraes Gedanken überschlugen sich. Wenn er schon hier war, warum hatte er ihn dann nicht selbst getötet? Er war doch sonst nicht so zimperlich.
„Damit hat er dich in der Hand, Elfe.“
Sie schrak bei diesen Worten zusammen. Hatte sie das eben laut gedacht? Sie blickte auf und vor ihr stand Cahir, ein hinterlistiges Lächeln auf dem Gesicht. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, stürmte Dilynrae davon und verließ hastig die Villa. Sie atmete erst durch, als sie etliche Meilen zwischen sich und die Villa gebracht hatte. Das Beste wäre, sie verließe die Stadt und käme in der nächsten Zeit nicht mehr zurück.
Nebendarsteller
Sophia Leroy (geschrieben von mir)
Die 23 jährige Sophia ist das einzige Kind des orlaisianischen Händlers Albain Leroy. Vor einigen Jahren verliebte sie sich Hals über Kopf in einen jungen Mann aus Val Royeaux. Sophia war sich sicher, dass sie den Rest ihres Lebens mit ihm verbringen würde. Doch kurz bevor sie ihn ihrem Vater vorstellte erwischte sie ihn mit einer anderen Frau im Bett. Sie erfuhr außerdem, dass er es nur auf das Geld ihres Vaters abgesehen hatte und keinerlei Gefühle für sie besaß. Beschämt so hinters Licht geführt worden zu sein erzählte sie niemanden von diesem Mann.
Sophia wollte nie wieder so betrogen werden und beschloss, zum Leidwesen ihres Vaters, nie zu heiraten. Umso erzürnter war sie, als ihr Vater eine Vereinbarung zur Vermählung mit dem Comte Bardan de Justique abschloss. Sollte die Vermählung nicht stattfinden, dann würde der Comte den gesamten Besitz ihres Vaters bekommen. Sophia wollte zwar nicht heiraten, doch sie wollte auch nicht in völliger Armut leben. So stimmte sie widerwillig zu.
Doch noch gibt es einen Hoffnungsschimmer die Hochzeit zu verhindern ohne ihren Lebensstandard zu verlieren. Ihr Vater stimmte zu, dass sie den Comte prüfen konnte. Sollte er die Prüfungen nicht bestehen, dann würde es keine Vermählung geben und sie würde auch nicht alles verlieren. Sophia dachte, dass dies den Comte abschrecken würde und er freiwillig auf sie verzichten würde. Zu ihrer Überraschung und ihrem Unmut willigte der Comte aber ein.
Nun musste Sophia nur noch dafür sorgen, dass er die Prüfungen nicht besteht. Sie würde nicht wollen, dass dem Comte irgendein Schaden befällt. Doch wenn es sich nicht vermeiden lässt, dann würde sie auch seinen Tod in Kauf nehmen.
Albain Leroy (geschrieben von mir)
Albain ist ein sehr erfolgreicher Händler aus Orlais. Schon früh verlor er seine geliebte Frau und zog sein einziges Kind, Sophia, alleine groß. Er wird bald 60 Jahre alt und möchte seine Geschäfte gerne an Sophia und ihren Ehegatten übergeben. Dann könnte er seinen Lebensabend im Kreise seiner Tochter, ihres Mannes und seiner Enkel verbringen. Doch zu seinem Kummer weigert sich Sophia beharrlich zu heiraten und er hat keine Ahnung warum. Inzwischen ist sie 23 Jahre und schon lange aus dem heiratsfähigen Alter heraus. Für Frauen, die so alt wie seine Tochter sind, ist es fast unmöglich noch einen Ehemann zu finden.
Doch das Glück war ihm hold als er den Comte Bardan de Justique kennenlernte. Der junge Mann war höflich und charmant und es wunderte Albain, dass er noch nicht verheiratet war. Es dauerte nicht lang, bis er den Comte dazu brachte seine Tochter zu ehelichen. Doch Albain wusste auch, dass sich seine Tochter sträuben würde. Und so schloss er schweren Herzens einen Vertrag mit dem Comte de Justique. Sollte Sophia ihn nicht ehelichen, dann würden sein ganzes Hab und Gut an den Comte übergehen.
Wie erwartet weigerte sich Sophia den Comte zu heiraten, doch als sie von dem Vertrag erfuhr stimmte sie widerwillig zu. Doch nicht bevor sie ihrem Vater ein Versprechen abnahm. Der Comte sollte drei Prüfungen ablegen, bevor sie ihn heiratet. Sollte er die Prüfungen nicht bestehen, dann gibt es keine Hochzeit und auch das Vermögen würde der Comte nicht bekommen.
Albain befürchtete, dass der Comte ablehnen würde. Doch zu seiner Freude stimmte dieser zu. Der Comte Bardan de Justique war ein guter Mann und Albain war sich sicher, dass seine Tochter mit ihm glücklich werden konnte. Nun wird Albain alles tun um dem Comte zu helfen.
Philippe (geschrieben von mir)
Dieser Mann will die Hochzeit zwischen Sophia und Bardan um jeden Preis verhindern. Dafür schreckt er auch vor Mord nicht zurück. Er hatte Dilynrae angeheuert um den Comte zu verführen. Doch dies ist nicht das Einzige, was er tun wird. Warum er die Hochzeit verhindern möchte, ist unbekannt.
Blonde Frau mit blauen Augen (geschrieben von mir)
Die junge blonde Frau möchte die Hochzeit zwischen Sophia und Bardan verhindern, da sie den Comte selbst ehelichen möchte. Ihre Verbindung zu ihm und seinem Vater sind unklar. Sie benutzt ihre Schönheit und ihren Charme um Leute für ihre Zwecke zu manipulieren.
Annabell (geschrieben von mir)
Annabell ist schon seit einigen Jahren die Zofe von Sophia. Sophia vertraut ihr sehr und nur sie weiß, was genau damals zwischen Sophia und ihrer großen Liebe vorgefallen ist. Doch Annabell ist nicht so vertrauensvoll wie es scheint, denn sie hat eine intime Beziehung mit dem in schwarz gekleideten Mann.
Yvaine Lacroix
18.03.2013, 20:12
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Nehlynn kauerte regungslos auf dem Ast einer großen Buche, welche ihre ausladenden Zweige über die hohe Mauer des Anwesens der Leroys streckte. Gut versteckt inmitten des Grüns der Blätter, ihre langen blonden Haare verborgen unter der Kapuze ihres Capes, konnte sie die Frau in dem weitläufigen Garten beobachten ohne selbst gesehen zu werden.
Bei der rothaarigen Schönheit konnte es sich nur um Sophia Leroy persönlich handeln. Sie schien allein zu sein, doch Nehlynn wusste von ihrer Kontaktperson, dass der Schein trog. In regelmäßigen Abständen patrouillierten zwei Wachen über die mit feinem Kies ausgelegten Wege, die gesäumt wurden von kunstvoll zurecht gestutzten Hecken und säuberlich angelegten Beeten, in denen die unterschiedlichsten Blumen in voller Blüte standen.
Auch wenn es Nehlynn drängte hinunter zu springen und die junge Frau anzusprechen, um zu erfahren was für eine Sache sie erledigt haben wollte, hielt sie sich zurück. Sie war noch nie unbesonnen gewesen und würde nun gewiss nicht damit anfangen.
Also harrte sie geduldig auf dem Baum aus, nahm hin und wieder einen Schluck aus ihrem kleinen Wasserschlauch, welchen sie stets bei sich trug, und wartete auf die Abenddämmerung.
Als die Sonne schließlich untergegangen war und die Schatten immer länger wurden, schwang Nehlynn sich lautlos auf die Mauer und huschte im Schutze der einbrechenden Dunkelheit Richtung Anwesen. Es war riskant, doch zu ihrem Glück ging unten im Garten gerade niemand vorbei, der sie hätte erspähen können.
Leichtfüßig wie eine Katze sprang sie schließlich auf den breiten Ast einer Eiche, welche sich unterhalb des Fensters im oberen Stock befand, hinter dem sich laut ihres Kontaktes Sophias Gemach befand.
Vorsichtig und möglichst leise kletterte sie nach oben in den Wipfel des Baumes. Doch noch immer war der Fenstersims viel zu hoch über ihr.
Sie ließ ihren Blick schweifen und entdeckte schließlich ein an der Hauswand angebrachtes Gitter, an dem sich Efeu entlang rankte und welches passenderweise direkt neben Sophias Fenster endete. Sie lächelte verschmitzt. Was für ein Zufall! Das Gitter schien sehr stabil und sollte ihre zierliche Gestalt tragen können.
Behutsam kroch sie also so nahe wie möglich in Richtung des Gerüsts und setzte dann zum Sprung an.
Mit einem leisen „Uff!“ gelang es ihr sich ans Gitter zu krallen, welches zwar leicht knackte, aber ihrem Gewicht stand hielt. Behände kletterte sie hinauf und griff dann nach dem Sims des Fensters.
Sie zog sich hoch und schwang sich schließlich anmutig in Sophias Gemach.
Diese saß gerade an ihrem Frisiertisch und erschrak als sie die Elfe in ihrem Spiegel erblickte.
Nehlynn verneigte sich höflich. „Seid gegrüßt! Ich bin gekommen, weil ich hörte Ihr benötigt Hilfe in einer dringenden Angelegenheit. Ich möchte Euch hiermit in aller Bescheidenheit meine Dienste anbieten. Seid versichert, dass ich bei der richtigen Bezahlung alles unternehmen werde, um Euch zu helfen.“
Abwartend blickte Nehlynn die Rothaarige an, gespannt wie sie auf ihre Erscheinung und ihr Angebot reagieren würde.
Annalena
20.03.2013, 08:33
http://upload.worldofplayers.de/files9/Sophia_1.png
Nachdem sie ihren Schreck überwunden hatte erhob Sophia sich langsam und drehte sich zu der Elfe um.
„Ihr müsst Nehlynn Devhea sein. Ich habe Euch schon erwartet.“ Sie lächelte leicht. „Schaut nicht so überrascht. Ihr wurdet mir empfohlen, doch ich wollte Euch einem kleinen Test unterziehen. Es ist beeindruckend, dass Ihr es geschafft habt unbemerkt hier einzudringen.“
Sie schritt langsam zu einer kleinen Kommode und öffnete das oberste Schubfach. Daraus entnahm sie einen kleinen Lederbeutel, der mit Münzen klimperte. Sophia ging auf die Elfe zu und drückte ihr den Lederbeutel in die Hand.
„Das sind 10 Sovereign und sie sind für Euer Schweigen über unser Treffen. Ihr könnt dieses Geld behalten, egal ob Ihr den Auftrag annehmt oder nicht. Solltet Ihr den Auftrag annehmen und Erfolg haben, dann bekommt Ihr weitere 50 Sovereign.“
Es war viel Geld, doch Sophia und ihr Vater waren sehr wohlhabend und der Verlust des Goldes würde sie nicht wirklich schmerzen. Langsam schritt sie zum Fenster und schaute hinaus.
„In wenigen Tagen kommt mein zukünftiger Gemahl und zwei Begleiter in unser Anwesen. Ich möchte den Comte aber nicht heiraten und deswegen stelle ich ihm drei Prüfungen. Sollte er diese nicht bestehen, dann wird es keine Hochzeit geben.“
Sophia drehte sich um und sah die Elfe an.
„Am einfachsten wäre es sicherlich einen Meuchelmörder anzuheuern. Doch ich wünsche dem Comte nicht unbedingt den Tod. Außerdem würde der Verdacht sofort auf mich fallen, falls ihm etwas zustößt. Und so kommt Ihr ins Spiel. Ihr sollt verhindern, dass er die Prüfungen besteht. Wie Ihr das tut, ist Euch überlassen. Ich halte es jedoch für das Beste, wenn Ihr Euch dem Comte anschließen könntet. So seid Ihr in seiner Nähe und könnt besser dafür sorgen, dass er die Prüfungen nicht besteht.“
Sophia strich sich nachdenklich eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
„Wie ich sagte, wünsche ich dem Comte nicht wirklich den Tod. Doch solltet Ihr keine andere Wahl haben, dann ist es eben sein Schicksal. Doch es sollte wie ein Unfall aussehen, so das sein Tod nicht mir angelastet wird.“
Sophia ging zu einem kleinen Tisch und nahm eine Karte, die darauf lag. Sie rollte die Karte auf und zeigte sie der Elfe.
„Hier habe ich den Weg eingezeichnet, den der Comte von seinem Anwesen zu unserem Anwesen reisen wird. Versucht Euch sich ihm anzuschließen bevor er unser Anwesen erreicht. Wie Ihr das tut ist Euch überlassen.“
Sie gab der Elfe die Karte und lächelte leicht als sie fortfuhr.
„Sollte Euch nichts einfallen, dann kommt zu mir zurück. Ich kann Euch helfen. Aber sollten Eure Fähigkeiten wirklich so gut sein, wie man sagt, dann wird das sicherlich nicht nötig sein. Falls Ihr keine weiteren Fragen habt könnt Ihr gehen.“
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Bardan schob die Schublade zu. Er wandte sich um, sortierte die zwei Hemden in seinen Rucksack, die zweite Hose legte er darauf. Er packte zwei gefüllte Lederfläschchen obenauf. Er zog seine Rüstung an, die in silberner Farbe erstrahlte und schnallte den schwarzen Waffengürtel um seine Hüfte. Das Schwert baumelte daran, auf seinen Rücken schnallte er den Schild und darüber warf er einen feinen blauen Umhang, den er um den Hals befestigte, auf seinem Rücken prangte nun das Wappen der Grafschaft de Justique. Der Umhang verdeckte den kleinen Dolch am hinteren Teil der Hüfte perfekt. Prüfend sah er sich im Spiegel an. Das Barthaar war säuberlichst gestutzt und kurz getrimmt, die Haut glatt, die grauen Augen leuchteten so wie die Rüstung. Sorgfältig kämmte er sich die Haare mit etwas Wasser zurück und rückte sein Schwert an den richtigen Platz. Er wollte auf Sophia den bestmöglichen Eindruck machen, und zufrieden nickte er seinem Spiegelbild zu.
Er wandte sich erneut seinem Rucksack zu, der in der Seitentasche einige dünne Fächer hatte, die die Phiolen mit Gegengift beherbergen sollten. Außerdem einige Heilkräuter – das alles würde sein treuer Heiler Moza Mebican organisieren. Er war sehr pflichtbewusst und in seinem Fach zweifelsohne der beste. Manchmal war der Comte dankbar, dass er keine Frau war, so wie Moza sich zuweilen um diese „kümmerte“. Bardan hatte sich auf diese eine Frau, Sophia, festgelegt, und er konnte nicht verstehen, wie man so vielen Frauen Liebe oder liebesähnliche Gefühle entgegenbringen konnte. Er würde alles für Sophia tun, alles was sie verlangte, und alles was nötig war, damit sie begann, ihn zu lieben.
Und reine, gefühllose Triebauslebung kam für ihn nicht in Frage, weder seines Charakters wegen noch seiner Position wegen. Aber er schätzte den Magier sehr und sie hatten sich gegenseitig schon das Leben gerettet.
Aufmerksam sah er sich in seinem Gemach um, ob er nicht etwas vergessen hatte. Er ging zum Regal, in dem eine Menge Bücher standen, zog ein dickes Buch heraus, klappte es auf und entnahm das mit einer weißen Schleife gefasste Bündel Pergament. Vorsichtig verstaute er es in der Innentasche seines blauen Umhangs, das war sein Geschenk an Sophia. Natürlich noch kein Verlobungsgeschenk, der Ring war bereits im Rucksack verstaut, ebenso ein feingliedrige Kette.
Gedanklich hakte er seine Liste ab – er wollte Moza bitten, ihm die Gegengifte und Wundumschläge zu geben, und wollte mit Armand und Moza besprechen, wieviel Gepäck sie hatten und ob sie zu Pferd unterwegs sein würden.
Er nahm die dicke Decke, packte sie in den restlichen Freiraum des Rucksack und verschloss ihn, dann nahm er die beiden Träger in die Hand und verließ, nach einem weiteren Blick hinter sich, den Raum.
http://upload.worldofplayers.de/files9/mozaklein.png"Ladies," der Magier rekelte sich kurz auf der großen Couch, rückte den Kopf einer dösenden Elfin mit kurzen roten Haaren leicht von seiner Schulter. "Ich denke es wird Zeit, dass ich mich auf unseren Aufbruch vorbereite." Er ließ seinen Blick kurz zu der hübschen Blondine wandern, die zu seiner linken gesessen hatte und ihm nun ein süffisantes Grinsen zuwarf. Er zwinkerte ihr zu, wandte sich dann um und verließ den Saal.
Oh ja, die Gesellschaft dieser Frauen war es wert sich ständig den malträtierenden Untersuchungen der Kirche auszusetzen. Und hoffentlich würde sein Comte endlich auch in den Genuss dieser sinnlichen Wesen kommen. Wobei es so aussah als würde er seine Zeit in der Gesellschaft einer frigiden Fregatte namens Sophia verbringen. Eine unmögliche Frau in seinen Augen - seinen ehrbaren Comte so auf die Probe zustellen - als hätte er sich nicht oft genug bewiesen.
Mit schnellen Schritten und wehendem Mantel bewegte er sich durch das Schloss, Stiefel fest auf dem Boden hallte jeder seiner Schritte in den Steingängen wieder. Mit breitem Lächeln nickte er den Dienerinnen auf seinem Weg zu seinem persönlichen Gemach zu, würdigte den Diener dagegen nicht einen Blick. Es war ihm durchaus bewusst, was die Angestellten hinter seinem Rücken flüsterten, doch dem Comte selbst schien das nicht zustören, hatte er zumindest noch nie ein schlechtes Wort aus dessen Lippen gehört.
Moza kannte seinen Herren seit vielen Jahren, hatte schon mehr als nur ein Abenteuer mit ihm erlebt und sie hatten sich öfter als sie zählen konnten gegenseitig das Leben gerettet.
In seinem Gemach angekommen suchte er nach seiner Umschnalltasche aus teurem Leder - eines von vielen Geschenken des Comte - verstaute Manatränke, Gifttränke und Stoffrollen zu gleichen Teilen. Sein Blick fiel auf die kleinen Glasfläschchen. Er griff danach, rieb sie nachdenklich in seinen Händen, bevor er sie zurück neben die Destille stellte und stattdessen nach einem kleinen Sack mit diversen Kräutern griff und diesen noch in die Tasche warf. Ein kleines Messer und ein Wasserbeutel fanden noch ihren Weg in das dunkle Leder. Er war es gewohnt mit dem Wenigstens zurecht zu kommen und in den unmöglichsten Momenten zu improvisieren. Er hatte, was er brauchte, um seinen Comte am Leben zu erhalten.
Zuletzt tauschte er seine Edelrobe gegen die leichte Magierrobe aus feinster Seide bestickt mit teuren Stickereien, das Emblem der Justique Familie an den Enden der Ärmel versehen. Seine Hand fand den dunklen Magierstab aus Knochenwurzeln.
Sorgsam knöpfte er den Mantel am Hals zu, betrachtete sich selbst kurz im Spiegel bevor er sich selbst zustimmend zuzwinkerte.
Kein Wunder, dass die Frauen ihn liebten.
Er war ein Geschenk des Erbauers.
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Beschütze ihn … das waren die letzten Worte des Comte am gestrigen Abend. In ruhiger Eintracht hatten sie zu zweit einen guten Wein aus dem scheinbar unerschöpflichen Vorrat des Anwesens geleert und über alte Zeiten geredet. Auf alte Freunde und Feinde getrunken und an die Jahre die vergangen waren gedacht. Wie immer wenn er seinen jungen Lehensherren auf eine längere Reise begleitet überreichte er dem Comte einen Abschiedsbrief an Marie. Auch den Siegelring seines Hauses, um ihn im Fall der Fälle an seinen Sohn weiterzureichen, überließ er dem Comte.
Es ist eine Schlangengrube … etwas das sowohl Armand wie auch der Comte wussten, auch Bardan war das wohl klar, aber nur aus Erzählungen. Bardans Vater hatte ihn von den Intrigen am Hof der Kaiserin, ehre sei ihrem Namen, fern gehalten, vielleicht zu fern. Das war wenigstens Armands Meinung, aber es stand ihm nicht zu sich in diesem Punkt einzumischen und so konnte er nur versuchen den jungen Comte bei seiner Mission so gut es geht zu beschützen. Von daher wählte er sorgfältig sein Gepäck aus:
Für die besonderen und verzweifelten Situationen wählte er zweimal die Hurtigkeitssalbe aus um eine deutliche Erhöhung seiner Bewegungs- und Angriffsgeschwindigkeit zu erreichen. Passend dazu jeweils eine Portion Stiller Tod und Konzentrierter Untergang des Magiers. Und auch zwei Säurebomben und drei Feuerbomben wurden neben zwei Wundumschlägen verstaut.
Ohne zu zögern verließ er anschließend seine Kammer und begab sich in den Hof des Anwesens um sich dort mit Moza und Bardan zu treffen.
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Bardan durchquerte die Korridore seines Zuhauses, er hätte den Weg zum Stall blind gefunden. Als er um die zweite Ecke bog, sah er noch eine Frau mit rauschendem Rock, ein Kichern auf den Lippen und als sie ihn erblickte, errötete sie etwas und verbeugte sich vor ihm – den sicherlich beabsichtigt maßgefertigten Ausschnitt konnte Bardan nicht übersehen, doch Edelmann der er war, nickte er der Frau freundlich zu und setzte seinen Weg fort. Wenigstens weiß ich jetzt, dass Moza nicht mehr bei den Frauen ist. Denn vor ihm weglaufen würden sie nie. Er ließ zu, dass sich ein kleines Lächeln in seine Mundwinkel schlich. Ich hoffe, sie laufen ihm nicht so sehr hinterher, dass sie mitkommen wollen.
In Gedanken ging er seinen Rucksack noch einmal durch, das Wichtigste, seine Geschenke an Sophia und seine 5 Wundumschläge, waren optimal verstaut. Und doch wollte er unter keinen Umständen einen vermeidbaren Fehler machen, es stand zu viel auf dem Spiel.
Das große Eingangsportal wurde für ihn geöffnet und mit festem Schritt überquerte er den Hof, hin zum Stall, wo er den Stallknecht Steigbügel reparieren sah. „Bringt mir bitte das Packpferd, ich werde heute nicht reiten,“ wies er diesen an, der sofort im Stall verschwand und nach einigen Minuten mit einem großen, braunen Hengst zurückkam. Bardan war mit den Tieren vertraut auch wenn er meist nur seinen eigenen Hengst ritt. So legte er dem Tier, das kleine Atemwölkchen in die Morgenluft ausstieß, eine Hand an den Hals und streichelte es.
„Ich danke Euch,“ wandte er sich danach an den Stallknecht, der gerade eine Satteldecke, an der Haken und Schlaufen befestigt waren, um das Gepäck aufzuladen, auf dem Pferderücken befestigte.
„Habt Ihr irgendwo Moza oder Armand gesehen? Sie sollten jeden Moment hier sein.“ Der Stallknecht schüttelte den Kopf und machte sich daran, dem Pferd Zaumzeug anzulegen.
Der junge Comte schnallte indessen seine Decke und seinen Rucksack auf dem Pferd fest, einen Wundumschlag entnahm er dem Rucksack und befestigte ihn hinten am Gürtel. Er unterdrückte ein Seufzen. Er würde sich, bevor er Sophia treffen konnte, noch einmal zurückziehen müssen, sonst würde sie ihn bei seinem voll behängtem Gürtel für einen ganzen Waffenschrank halten und es hatte seine Gründe, dass Frauen keine Sodaltinnen waren. Er wollte Sophia nicht erschrecken, er wollte er beweisen, dass er ihrer würdig war und dass sie auf der anderen Seite auch mit ihm zufrieden sein konnte, der er war ein guter Mann. Das hatten ihm schon viele bestätigt, Moza rief es ihm immer mal wieder in Erinnerung, wenn er ihm anbot, doch mit ihm und den anderen Frauen ein Abendessen zu nehmen. Bardan hatte es einmal getan und die Art und Weise wie diese Frauen ihn umsäuselt hatten und seine dezenten Abwehrversuche überhaupt nicht wahrnahmen, hatte ihn alle Selbstbeherrschung gekostet – während Moza schlemmend und mit geradezu wohlgeformtem Ausblick ihm gegenübersaß und alle Damen nacheinander mit Blicken auszog. Bardan hate sich selten so unbeholfen gefühlt und flüchtete sofort, als er es geschafft hat, sich für einen Moment auf das stille Örtchen zu entschuldigen.
Nein, es gab nur eine einzige Frau die er wollte, und er hatte die Chance um sie zu kämpfen. Er würde sie nutzen und er würde nicht versagen.
http://upload.worldofplayers.de/files9/mozaklein.pngBevor er das Zimmer verließ, warf er noch einmal einen prüfenden Blick durch den Raum um sich zu vergewissern, dass er auch nichts vergessen hatte. Dann schloss er die Tür hinter sich und machte sich auf den Weg zu den Ställen.
Als Moza ankam, sah er bereits den Comte, der sich an einem der Pferde zuschaffen machte, schnürte und zerrte an Lederschnallen, bevor er plötzlich in nachdenkliches Schweigen verfiel. Oh, der Magier konnte sich schon denken, woran der liebestrunkene Tölpel dachte, war sein schweifender, ferner Blick auch nur irgendein Hinweis.
"Werter Herr," begrüßte der Mann den Comte mit einer knappen, aber tiefen Verbeugung, die seinem Rücken eventuell nicht so gut getan hatte. Nicht, dass er alt wurde, auf keinen Fall. Er musste sich bei den Frauen auf dem Sofa etwas verrenkt haben.
"Ich wünsche Euch einen wunderschönen guten Tag." Und der Schreckschraube Sophia, dass sie diesen nicht miterlebt, ergänzte er innerlich den Gruß. Oh, er würde sich nie in Gegenwart des Comtes über das Weib auslassen, wenngleich er sich sicher war, dass sein Herr wusste, was er von der Frau hielt. Sofern man sie überhaupt als Frau und nicht als zimperliches, verwöhntes Gör bezeichnen konnte. Allein bei dem Gedanken diese Peson nun endlich persönlich kennen zulernen kräuselten sich ihm die Zehnägel. Er war ja bei weitem kein Mann, der irgendeiner Frau vor dem Kopf stieß, aber diese... dieses Wesen...
Aus dem Augenwinkel nahm er eine Bewegung wahr, die ihn von seinen schrecklichen Gedanken ablenkte. Ein Lächeln stahl sich auf die Lippen des Magiers, als er die Hände locker vor der Brust verschränkte und sich dem Neuankömling zuwandte. "Und hier kommt auch schon der einzige Mann, der durch seine griesgrämige Anwesenheit als einziger einen Schatten auf diesen sonnigen Tag werfen kann."
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„Moza, wollt ihr der zukünftigen Braut Konkurrenz machen?“ Mit einer fließenden Bewegung warf er einem der Wächter des Anwesenes einen kleinen Geldbeutel zu „du hattest Recht!“ und ging zu dem schon weitgehend bepackten Pferd. Routiniert verstaute er sein Gepäck, lockerte noch kurz seine Muskeln und wendete sich den anderen zu.
Bardan bekam davon nicht viel mit, er schien mit den Gedanken schon ganz woanders zu sein. Auch war er die kleinen Sticheleien von Moza und Armand gewöhnt und ignorierte sie wie gewöhnlich immer.
„Bardan seit ihr bereit?“ Auf ein Nicken des jungen Comte hin gab Armand das Zeichen zum Aufbruch und setzte sich an die Spitze der kleinen Gruppe.
http://upload.worldofplayers.de/files9/Comte_2.pngMoza und Armand waren mittlerweile angekommen, hatten ihre Sachen verstaut und ihre Sticheleien wieder aufgenommen.
Bardan ignorierte sie meistens – heute bekam er sie nicht einmal mit. In Gedanken war er schon bei Sophia. Geistesgegenwärtig nickte er dennoch auf Armands Frage hin, ob er bereit sei. Armand hatte die Zügel des Pferdes gefasst und setzte sich in Bewegung, durch das Tor, den Hügel hinunter, durch die Stadt, hin zum Hafen.
Sie würden eine kleine Schiffsreise vornehmen müssen – die Waking Sea zu umlaufen würde viel zu lange dauern.
Bardan hatte sich – nicht absichtlich – etwas zurückfallen lassen und musste seine Unachtsamkeit büßen. Er übersah eine in den gepflasterten Boden eingelassene Rinne, blieb mit dem Fuß hängen und stolperte. Er konnte sich nur vor einem Sturz bewahren, indem er das Pferd als Stütze verwendete, das mit einem fast erstaunten Schnauben den Kopf drehte und anhielt, sodass Bardan an den großen Pfeerdeleib stieß und zum Stillstand kam. Ebenso – wenngleich etwas ruckartig, kam Armand zum Stillstand, als das Pferd plötzlich stehen blieb.
Bardan konnte nicht verhindern, dass ihm die Röte ins Gesicht kroch. „Ähem... hoppla...Entschuldigung, ich bin gestolpert... Armand, alles in Ordnung?“
Er wollte den Blick von Moza nicht sehen – nein, er wollte es nicht, und doch drehte er den Kopf hin zu seinem Heilmagier. Er konnte dem Blick keine drei Augenblicke standhalten und sein Gesicht fühlte sich mittlerweile so heiß an wie ein Lagerfeuer.
Bardan riss sich zusammen, räusperte sich, ordnete den Umhang und tätschelte das Pferd.
„Wenn Ihr dann fertig geschaut habt, können wir weiter?“ fragte er mit einem schelmischen Lächeln.
Mit einem großen Schritt überquerte er die nächste Rinne. Seine Gedanken waren endlich in der Gegenwart angekommen und er ließ sich zu Moza zurückfallen. Es war immer ein Erlebnis mit dem Magier zu sprechen und möglicherweise... nein, daran sollte er bessser nicht denken.
Annalena
24.04.2013, 21:11
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„Ihr wurdet mir empfohlen, Dilynrae.“ Die dunkle Stimme verriet, dass ein Mann zu ihr sprach. Doch sein Gesicht war nicht zu erkennen, denn die Kapuze seines Umhanges verdeckte es. Er war von normaler Statur. Unter seinem Umhang war eine schwarze Lederrüstung zu erkennen. Doch er trug keine Waffen. Zumindest konnte man sie nicht sehen.
Langsam zog er einen kleinen Lederbeutel aus seiner Rüstung und warf ihn der Elfe vor die Füße. Der Sack klirrte mit Münzen, als er auf dem Boden aufschlug. „Zwanzig Sovereign als Anzahlung für Eure Dienste. Ihr bekommt weitere 40 Sovereign, wenn Ihr erfolgreich wart.“ Langsam ging er zur Tür doch er ließ die Elfe nicht aus den Augen. Er lehnte sich mit dem Rücken an die Tür bevor er wieder sprach.
„Sophia Leroy ist die Tochter eines reichen Händlers und soll bald vermählt werden. Ihr Verlobter ist Comte Bardan de Justique. Die Heirat zwischen den Beiden soll nicht stattfinden und Ihr werdet dafür sorgen, Dilynrae. Nutzt Eure Fähigkeiten und verführt den Comte. Sorgt dafür, dass Sophia von der Untreue ihres Verlobten erfährt. Sie wird die Verlobung dann platzen lassen. Der Comte und seine beiden Begleiter kommen in acht Tagen im Hafen von Halamshir an. Sie kommen mit dem Boot von Val Chevin. Von dort reisen sie weiter zum Anwesen der Leroys in Lydes. Der Comte ist ein junger Mann Ende zwanzig. Er wird von einem Leibwächter begleitet, der Mitte vierzig ist, und einem alten Mann, der Magier ist. Ich denke, Ihr dürftet keine Schwierigkeiten haben sie zu finden. Nehmt Ihr den Auftrag an?“
http://upload.worldofplayers.de/files9/mozaklein.pngDas Wache Meer. Dieses verfluchte Wache Meer. Moza fühlte sich nicht wohl auf dem Wasser, auf irgendeinem knarrendem Schiff, das drohte auseinander zufallen oder von irgendeinem Seemonster aufgefressen zu werden oder von Piraten gekapert zu werden oder oder oder... Und die einzige Verteidigung, auf die er hoffen konnte waren die Kanonen an Board und eine behelfsmäßig für den Kampf trainierte Crew.
Moza hasste das Wasser. Und Schiffe. Und noch mehr, dass er dies für dieses verzogene Monster in Kauf nehmen musste. Der Magier schüttelte einmal kurz den Kopf. Nicht für diese Xanthippe, sondern für seinen Herren. Zuversichtlich nickte er sich zu. Alles für seinen Herren.
Flüchtig richtete er seinen Blick auf den Mann, der ein gutes Stück vor ihm ging, den Kopf wie sooft in irgendeiner Traumwelt... vermutlich mit ihr. Gerade noch überlegte er, ob er sich zu seinem Herren gesellen sollte, bevor er noch unachtsam über irgendeine Klippe fiel, da stolperte er bereits über irgendetwas - vermutlich seine eigenen Füße.
Amüsiert beobachtete Moza, wie Bardan gegen das Pferd stieß und von diesem nahezu verächtlich gemustert wurde und ein breites Lächeln stahl sich über die Lippen des Magiers, allerdings verkniff er sich einen Kommentar. Der Mann war zum ersten Mal in seinem Leben verliebt - unabhängig davon was das Objekt seines Pathos war, so konnte er dennoch sehr wohl nachvollziehen, wie er sich fühlte.
Mit rotem Kopf und schelmischen Grinsen forderte der Comte zum Weitermarschieren auf, stieg betont über eine Rinne im Boden – nicht die Füße dann – ließ sich dann zu Moza zurückfallen,
"Werter Herr", begann er, beugte sich leicht verschwörerisch zu dem dunkelhaarigen Mann vor. "Ich bin mir sicher Armand kann Sie darin unterrichten, wie man Rinnen meidet. Nicht wahr Armand? Mehr hab Ihr schließlich in Eurer Ausbildung auch nicht gelernt.“
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„Ihr wurdet mir empfohlen, Dilynrae.“ Der Mann, der diese Worte sprach, hatte eine dunkle Stimme. Sein Aussehen ließ nicht viel erkennen, trug er doch schwarze Kleidung und sein Gesicht war von einer Kapuze mit Gesichtsschutz fast verhüllt. Warum er wohl nicht wollte, dass sie sein Gesicht sah? Vermutlich wollte er nicht, dass sie ihn identifizieren könnte, sollte etwas schief gehen. Solch ein Vorgehen war nicht ungewöhnlich in ihrem Metier. Es war eine Art ungeschriebenes Gesetz, dass sie möglichst nicht ihre Auftraggeber kennen sollte, wie auch dass ihre Auftraggeber jegliche Bekanntschaft leugnen würden.
Der Beutel, den er ihr vor die Füße warf, war nicht zu verachten, wenn denn der Preis stimmte, so wie er es behauptete. Und dafür sollte sie nichts anderes tun, als eine Hochzeit verhindern, in dem sie diesen Comte verführte? Das war ja noch mehr wie für den Auftragsmord. Warum wollte dieser Fremde so dringend, dass sie diese Hochzeit verhinderte? Doch Dilynrae fragte nicht nach. Das ging sie nichts an und eigentlich wollte sie es auch gar nicht wissen. Merkwürdigerweise widerstrebte es ihr, einen Menschen zu verführen und eine Hochzeit zu verhindern. Mehr noch, als einem Menschen das Leben zu nehmen. Das Warum konnte sie aber nicht erklären, war sie doch noch nie verliebt gewesen und hatte sich geschworen, nie im Leben solch einen Schwachsinn zuzulassen. Denn nichts anderes war die Liebe.
Der Fremde erläuterte Dilynrae noch, dass der Comte in Begleitung eines alternden Leibwächters und eines noch älteren Magiers in Halamshiral eintreffen würde. Es sollte tatsächlich ein Leichtes sein, diese Truppe zu finden und die alten Säcke zu übertölpeln.
"Nehmt Ihr den Auftrag an?“, schloss der Verhüllte seine Erklärungen.
Ohne mit der Wimper zu zucken und ihren Gegenüber aus den Augen zu lassen, bückte sie sich nach dem Beutel, hob ihn auf und wog ihn in der Hand.
"Ihr könnt Euch versichert sein, dass der Auftrag so gut wie erledigt ist.
Bis Halamshiral war es nicht so weit, etwa 2-3 Tagesreisen. Das war gut zu schaffen und sie hatte noch genügend Zeit, einen Plan auszuhecken.
Annalena
29.04.2013, 18:01
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Sophia legte ihr Gedichtband, das sie gelesen hatte, zur Seite und stand aus ihrem bequemen Sessel auf. Sie liebte Poesie und konnte nicht genug von den Dichtungen bekannter und unbekannter Poeten bekommen. Sie hatte sich selbst schon daran versucht und ist kläglich gescheitert. Sophia lächelte leicht. Sie bewunderte Leute, die sich so gewandt und poetisch ausdrücken konnten.
Langsam ging sie zum Fenster und sah in den Garten. Der letzte Winter war sehr mild und es war schon sehr zeitig warm. Es war nicht überraschend, dass die Frühblüher schon in all ihrer Pracht strahlten. Nicht viele wussten es, aber sie hat den größten Teil des Gartens selbst bepflanzt. Sie fand es entspannend ihre Zeit mit den Blumen und Pflanzen zu verbringen. Sie war sich bewusst, dass viele der edlen Damen die Nase rümpfen würden, wenn sie wüssten, dass Sophia sich gerne die Hände schmutzig machte. Doch das war ihr egal. Sie fand es öde sich stundenlang über Schuhe und den letzten Modeschrei aus Val Royeaux zu unterhalten. Das bedeutete allerdings nicht, dass sie schöne Kleider und Schuhe nicht mochte. Doch im Gegensatz zu anderen orlaisianischen Frauen musste sie nicht stundenlang darüber reden.
Sophia konnte es kaum erwarten bis die Tage wieder so warm waren, dass sie stundenlang in der Sonne sitzen konnte um zu lesen. Doch das würde noch einige Wochen dauern. Die Frühlingssonne war gerade untergegangen und der wolkenlose sternenklare Nachthimmel deutete eine weitere kühle Nacht an. Ihre Zofe, Annabell, legte gerade Holzscheite in den Kamin. „Ich habe das Feuer noch einmal geschürt, Herrin. Benötigt Ihr sonst noch etwas?“ Sophia drehte sich nicht um und winkte nur grazil mit ihrer Hand. „Danke, das war alles für heute, Annabell.“ Annabell verneigte sich kurz und begab sich zur Nachtruhe.
Sophia seufzte leise. Der Comte war sicher schon unterwegs zur ihrem Anwesen. War er schon auf der Wachenden See? Wütend ballte sie ihre Fäuste. Hatte sich dieser Mann schon wieder in ihre Gedanken geschlichen. Sie verstand es nicht. Wieso musste sie ständig an ihn denken? Doch dann beruhigte sie sich wieder. Schon bald würde er seine erste Prüfung bekommen und verlieren. Er würde aus ihrem Leben verschwinden und sie würde keinen Gedanken mehr an ihn verschwenden.
Sie wollte noch ein wenig am Kaminfeuer lesen, doch nachdem sie schon wieder an diesen verdammten Mann gedacht hatte, ist ihr die Lust vergangen. Sie machte sich bettfertig und legte sich hin. Bevor sie einschlief schickte sie ein Gebet an den Erbauer, dass sie nicht von dem Comte träumte. Sie hatte schon genug davon tagsüber an ihn zu denken, sie wollte nicht auch noch von ihm träumen.
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Er war nicht überrascht, dass die Elfe ohne weitere Fragen den Auftrag übernommen hatte. Leute wie sie machen für Geld alles und genau das ist es, was er braucht. „Ich finde Euch, wenn Ihr den Auftrag erledigt habt und gebe Euch den Rest des Lohns.“ Danach verließ er den Raum und verschwand in die Nacht. Er hatte noch etwas zu erledigen.
Seine Augen waren auf ein Fenster des Anwesens der Leroys fixiert. Hinter diesem Fenster befand sich das Gemach von Sophia Leroy. Es war schon dunkel und sie schlief ganz sicher. Mit Leichtigkeit überwand er die Mauer. Den Wachen auszuweichen war kein Problem, denn deren Routen hatte er von seinem Kontakt, welcher bei den Leroys arbeitete, erhalten. Über einen Baum und einem Gitter machte er seinen Weg zu Sophias Fenster und spähte hinein. Sie lag tatsächlich in ihrem Bett und schlief. Im blassen Mondschein sah er sie leicht lächeln. Träumte sie etwas Schönes? Er musterte sie eindringlich und ein kaltes Lächeln stahl sich auf sein Gesicht.
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Endlich ging es los und auf die Schiffsreise freute Armand sich am meisten. Wellengang, die endlose Weite und diese herrliche Ruhe. Zeit um ein gutes Buch zu lesen und …
„Ähem... hoppla...Entschuldigung, ich bin gestolpert... Armand, alles in Ordnung?“
… hörte er Bardan sagen. Der Junge war mit seinen Gedanken wohl schon am Ziel seiner Träume und nicht auf den Weg konzentriert. Er ließ sich schon immer schnell ablenken. Die Zeit auf dem Schiff würde auch notwendig sein um ihn mit einigen Schwertübungen wieder in Form zu bekommen.
„Natürlich ist alles in Ordnung, lasst uns weiter gehen“ sagte er zu seinen Begleitern, aber der Magier konnte mal wieder keine Ruhe geben …
" Nicht wahr Armand? Mehr hab Ihr schließlich in Eurer Ausbildung auch nicht gelernt.“
„Interessante Moza, aber danke das ihr mich darin erinnert das wir unsere Übungen wieder aufnehmen müssen. Auf dem Schiff werden wir Zeit finden zu dritt ein paar Kampf- und Bewegungsübungen durchzuführen. Nicht das ihr im Ernstfall unseren Schwertern im Weg seid.“
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"Werter Herr, ich bin mir sicher Armand kann Sie darin unterrichten, wie man Rinnen meidet. Nicht wahr Armand? Mehr hab Ihr schließlich in Eurer Ausbildung auch nicht gelernt.“
Bardan wusste nicht, ob er seufzen oder lachen sollte – genau das war der Magier, den er kannte. Vorlaut, frech, schlagfertig aber dennoch treuer ihm, dem Grafen treuer, als irgendeiner Frau – nun, das war kein Kunststück. Aber dennoch, Mozas Loyalität war nie eine Frage für den Grafen gewesen.
„Interessant, Moza, aber danke das ihr mich darin erinnert das wir unsere Übungen wieder aufnehmen müssen. Auf dem Schiff werden wir Zeit finden zu dritt ein paar Kampf- und Bewegungsübungen durchzuführen. Nicht das ihr im Ernstfall unseren Schwertern im Weg seid,“ warf Armand ein, der das Pferd um die Häuser herum führte – der direkteste Weg zum Hafen ging quer durch die Stadt über den Marktplatz, doch es war so früh am Morgen, dass noch nicht viel Betrieb war.
Bardan erkannte weiter hinten schon den Hafen, als ihm wieder einfiel, dass Moza ja zur Seekrankheit neigte.
„Armand, dann sei bitte so gut und koordiniere das sorgfältig, nicht, dass Moza uns schon zu Beginn der Reise die Fische füttert.“ Er zwinkerte seinem Magier zu. „Ich lerne stolperfrei zu laufen, du lernst die Seekrankheit loszuwerden. Und das alles dank Armand. Ich kann mich sehr glücklich schätzen, euch zwei an meiner Seite zu haben.“ Er lächelte fast versonnen. „Wenn jetzt nur noch...“ begann er den Satz, aber nach einem Seitenblick zu den begleitenden Männern verstummte er.
„Armand,“ wandte er sich schnell an den Vorderen, „mit welchem Kapitän haben wir eigentlich das Vergnügen? Ich hoffe doch, es ist dieser lustige, kleine Dicke. Oder zumindest keiner, der eine Pferdehaarallergie hat. Wo wir schon bei Überraktionen sind – Moza, hast du an meine Gegengifte gedacht? Ich glaube zwar immer noch nicht, dass Sophia so etwas tun würde, aber ich wäre leichtsinnig, es nicht zumindest in Erwägung zu ziehen...“
http://upload.worldofplayers.de/files9/mozaklein.png"Ich bin schockiert", brüskierte sich der bereits ergraute Magier, Hand gespielt theatralisch auf sein Herz gelegt. "Werter Comte Bardan de Justique, unterstellt Ihr mir etwa, ich würde meine Arbeit vernachlässigen? Natürlich habe ich alles dabei, was Ihr braucht. Wirklich alles." Er wackelte suggestiv mit den Augenbrauen, wandte sich dann aber seinem Beutel zu, öffnete ihn und drehte ihn so, dass sein Herr hineinschauen konnte. "Gegengifte in Hülle und Fülle." Und ein paar Gifte für das Gör, sollte es sich der Comte doch anders entscheiden und Moza die Möglichkeit geben das Biest in einen ewigen Schlummer zu verbannen. Nachdem sie sich grausam gegen den Tod gewährt hätte, natürlich. Natürlich.
"Und ein paar Mittelchen gegen die Seekrankheit. Nicht dass ich hier irgendjemanden kennen würde, der dazu neigte. Aber man weiß ja nie." Er zog die Schnüre wieder durch die Öffnungen, um den Beutel zu verschließen, drehte sich dann Armand zu. "Und für meinen werten Freund natürlich auch ein paar Heil- und Ausdauertränke. Wir wissen alle, Ihr seid nicht mehr der Jüngste und eure Ausdauer scheidet langsam dahin - nicht nur im Kampf. Also sollten wir das Kampftraining vielleicht unterlassen, nicht dass Ihr schon nicht mehr zu gebrauchen seid, noch bevor wir die geschätzte baldige Braut unseres Comtes kennen lernen durften."
Bevorzugt an ihrem Sterbebett.
Doch Spaß beiseite, als seine Augen ebenfalls den Hafen erblickten stöhnte er innerlich auf. Er hasste Schiffe. Hoffentlich hatte er genug Schlafpulver dabei um wenigstens die Nächte ohne ständiges Erbrechen zu überstehen. Das letzte mal hatte er kein Auge zubekommen.
Und soweit war es leider auch nicht mehr zum Hafen hin, um jetzt noch die Flucht zu ergreifen. Nicht, dass er seinen Herren jemals in Stich lassen würde.
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„Armand mit welchem Kapitän haben wir eigentlich das Vergnügen?“
„Darum hat sich euer Vater gekümmert, ich bin auch schon gespannt mit wem wir segeln werden!“ Er freute sich wirklich sehr auf die Fahrt und wenn es der Kaiserin gefällt, ehre ihrem Namen, wollte er mit Marie unbedingt noch mal eine Seereise nach Rivain unternehmen.
"… sollten wir das Kampftraining vielleicht unterlassen, nicht dass Ihr schon nicht mehr zu gebrauchen seid, noch bevor wir die geschätzte baldige Braut unseres Comtes kennen lernen durften."
„Sehr gut Moza, im Kampf nutze ich jeden Vorteil der sich mir bietet. Ich habe euch in letzter Zeit auf dem Übungsplatz vermisst. Ihr wisst doch, dass der Graf darauf Wert legt das alle seine Männer, egal ob Koch oder Soldat, sich verteidigen können! Und im Kampf kann ich mich nicht auch noch um einen hilflosen Magier kümmern der sein Mana verschleudert hat. Wir werden die freie Zeit auf dem Schiff nutzen. Der Käpitän und die Mannschaft werden für ein wenig Unterhaltung sicher auch dankbar sein.“ Gerade wenn du über der Reling hängst, aber das sprach er nicht aus.
Alt und langsam! Als ob das Alter eine Rolle spielen würde. Als Zweiwaffenkämpfer mit Dolchen kam es wohl auf Schnelligkeit an, aber bei einem Zweihänder spielte das kaum eine Rolle. Gerade mit dem Alter kam ja die Erfahrung und er war ein Schwertmeister der sich seinen Namen verdient hatte. Aber davon verstanden weder Moza noch Bardan besonders viel. Er machte sich wirklich Sorgen das der Magier im Kampf eher zu einer Last werden würde. Armand sah es schon vor sich wie Moza keine Magie mehr wirken konnte und Bardan seinem „Freund“ zur Hilfe eilt und vergisst seinen eigenen Rücken zu decken.
In der Ferne sah Armand den Hafen, das ganze treiben an Orten wie diesen hatte ihn schon immer fasziniert. „Bardan, Moza wir sind da!“ Bardan schien ebenfalls froh zu sein, nur Moza sah ein wenig bleich aus. Er klopfte dem Magier freundschaftlich auf den Rücken „keine Sorge, wenn wir an Bord sind geht es euch gleich besser. Vielleicht erlaubt der Kapitän ja, dass ihr mit auf den Ausguck kommt. So eine tolle Aussicht bekommt man nur selten!“
Annalena
15.05.2013, 08:50
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Bardan und seine beiden Begleiter, Moza und Armand, kamen am Hafen an. Sie blickten sich um, um ihr Schiff, die „Eiserne Jungfrau“, zu finden. Sie lag am Ende des Kais und die drei Männer liefen zielsicher dorthin. Bevor sie nach dem Kapitän suchen konnten, kam ein älterer Mann mit wettergegerbter Haut und leicht grauen Bart auf sie zu. Er verneigte sich vor Bardan. „Seid gegrüßt Comte de Justique. Ich bin Barbossa, Kapitän der „Eisernen Jungfrau“. Euer Vater hat für Euch und Eure Begleiter drei Kabinen reserviert.“ Der Kapitän richtete sich wieder auf und schaute den Comte verlegen an. „Verzeiht, Comte, aber ich habe nur zwei Kabinen. Eine für Euch und eine müssten sich Eure Begleiter teilen. Beide Kabinen liegen selbstverständlich neben einander.“
Barbossa seufzte nun leise. „Heute Morgen kam Mutter Eugene zu mir und verlangte eine Kabine auf meinem Schiff für sich. Sie sagte, dass sie in einer wichtigen Angelegenheit für die Kirche unterwegs sei und dringend nach Halamshir muss.“
Leises Kichern lenkte die Aufmerksamkeit der vier Männer auf eine Gruppe junger Frauen, die an ihnen vorbei liefen und das Schiff betraten. Der Kapitän seufzte erneut leise. „Ein reicher Händler aus Halamshir gibt einen großen Ball auf dem er eine Ehefrau sucht. Viele Männer mit heiratsfähigen Töchtern begeben sich nun dorthin. Die meisten Kabinen sind an sie vergeben. Normalerweise haben wir immer ein paar leere Kabinen, doch bei dieser Überfahrt sind wir voll. Deswegen konnte ich Mutter Eugene nur eine der Euren Kabinen geben. Selbstverständlich bekommt Ihr das Gold für die dritte Kabine zurück.“ Der Kapitän überreichte Bardan einen kleinen Beutel mit zehn Sovereign.
„Lucas wird sich um Eurer Pferd kümmern, Comte.“ Der Kapitän rief einen Elfen zu sich. „Lucas, Ihr seid für das Pferd verantwortlich. Kümmert Euch gut darum. Nachdem Ihr das Pferd versorgt habt, bringt Ihr dem Comte sein Gepäck auf seine Kabine.“ Lucas nickte nur und machte sich sofort an die Arbeit. Der Kapitän wandte sich wieder Bardan zu. „Ihr seid die letzten Passagiere. Ich werde Euch und Eure Begleiter selbst zu Euren Kabinen begleiten.“
Doch bevor die vier Männer losgehen konnten unterbrach sie eine kratzige Frauenstimme. „Kapitän, wann geht es endlich los? Ich habe es eilig.“ Der Kapitän drehte sich zur fragenden Frau um. „Die letzten Passagiere sind gerade angekommen, Ehrwürdige Mutter. Sobald ich ihnen ihre Kabinen gezeigt habe laufen wir aus.“ Mutter Eugene war in Begleitung von zwei Templern. Sie musterte Moza kritisch. „Ein Magier? Ich hoffe Ihr habt eine Genehmigung euch außerhalb des Turmes aufzuhalten, Magier.“ Einer der beiden Templer antwortete bevor Moza den Mund öffnen konnte. „Ich kenne diesen Magier, Ehrwürdige Mutter. Er ist ein Heiler und erst vor ein paar Tagen war seine Überprüfung. Die Überprüfung ergab keinerlei dämonische Besessenheit und seine Genehmigung, den Comte de Justique zu dienen, ist verlängert worden. Außerdem hat er eine zusätzliche Genehmigung erhalten den Comte auf seinen Reisen zu begleiten, solange er Orlais nicht verlässt.“ Die Ehrwürdige Mutter wandte sich nun dem Templer zu. „Und woher wisst Ihr das Ser Eric?“
„Ich war bei seiner letzten Überprüfung dabei“, antwortete der Templer. Die Ehrwürdige Mutter wandte sich nun wieder dem Magier zu. „Ich werde ein Auge auf Euch haben, Magier. Ser Eric, Ihr sorgt dafür, dass Tag und Nacht ein Templer vor meiner Kabinentür Wache steht. Magie soll dem Menschen dienen und ihn niemals beherrschen. Finster und verrucht sind diejenigen, die Seine Gabe genommen und sie gegen Seine Kinder gewandt haben. Sie sollen heißen Maleficar, die Verfluchten, und weder in dieser noch in der nächsten Welt Ruhe finden.“ Mit einem letzten abwertenden Blick auf Moza drehte sich die Ehrwürdige Mutter um und ging, zusammen mit den beiden Templern, zurück auf das Schiff.
Verlegen und mit einem etwas ängstlichen Blick auf Moza sprach der Kapitän die Männer an. „Folgt mir bitte.“ Die Männer taten wie geheißen und folgten dem Kapitän. Auf ihrem Weg zu ihren Kabinen kamen sie an einer vorbei vor der ein Templer Wache stand. Dies musste die Kabine der Ehrwürdigen Mutter sein. Zwei Türen von ihrer Kabine entfernt blieb der Kapitän stehen und öffnete die Tür. „Dies ist Eure Kabine, Comte.“ Dann öffnete der Kapitän die Tür zu der Kabine, die zwischen der von der Ehrwürdigen Mutter und dem Comte lag. „Dies ist die Kabine für Eure Begleiter.“ Er verneigte sich noch einmal vor dem Comte. „Ich wünsche Euch eine angenehme Überfahrt.“
http://upload.worldofplayers.de/files9/mozaklein.pngMoza war begeistert. Um nicht zu sagen entzückt: Eine komplette Schiffladung heiratsfähiger, potentiell verzweifelter, teilweise vermutlich sogar jungfräulicher Frauen. Welchem Gott er diese hinreißende Fügung auch immer zu verdanken hatte, er würde ihm einen Altar bauen und für den Rest seines Lebens huldigen.
Die Robe zurechtrückend, zwinkerte er der Ehrwürdigen Mutter zu, die an ihm vorbeistolzierte, hatte nach den Worten „Viele Männer mit heiratsfähigen Töchtern“ eh nichts mehr von den folgenden Gesprächen mitbekommen und somit auch nichts von ihrer mutmaßlichen Hasstirade gegen Magie. Sich mit einem süffisanten Grinsen umschauend, folgte der Magier dem Kapitän und dem Comte zu ihrem Zimmer, begrüßte die Wache vor ihrem Nachbarzimmer mit wackelnden Augenbrauen und einem verschmitzten Grinsen.
„Sehr geehrter Templer“, säuselte er. Der Templer ignorierte ihn, doch Moza wusste, dass er dessen Aufmerksamkeit hatte – so wie jeder Magiebegabte. „Wir sind direkt im Zimmer neben Euch. Wenn Ihr also Interesse an einem nächtlichen Besuch haben solltet, scheut Euch nicht an unserer Tür zu klopfen.“ Flüchtig berührte er die Rüstung des Mannes, der für einen kurzen Moment seine stoische Maske gegen einen perplexen Blick eingetauscht hatte.
Moza schmunzelte, ob der Reaktion des Templers. Zwar war der Magier selbst keinesfalls an den harten Körpern ohne jegliche wohlgeformten Rundungen interessiert, allerdings genoss er es gerade Templern ihre niederen Gelüste vorzuführen. Nicht, dass er sich jemals tatsächlich auf den Akt einlassen würde. Allein bei dem Gedanken grauste es ihm.
Eklig.
Während der Kapitän noch mit dem Comte redete, wandte Moza sich nun Armand zu. „Mein Freund, glaubt mir, wir beide werden hier sehr viel Spaß haben. Und auch ohne Euer lästiges, geschätztes Training werden wir genug Gelegenheiten bekommen unsere ... Ausdauer ... zu verbessern.“ Mit dem Kinn deutete er auf eine der Frauen, die den dunkelhaarigen Mann gemustert hatte, sich dann aber errötend abwandte.
„Und wenn ich ein Wort an meinen Herren richten darf, werter Comte, so sollten sie diese Überreise nutzen, um sich ein wenig umzuschauen und vielleicht finden Sie ja sogar ein neues Objekt für Eure entflammte Leidenschaft. Ich versichere Ihnen, keine Frau hier würde ein Angebot von Euch ablehnen angesichts Eures Standes, Eures äußert lieblichen Aussehens, Eures ehrenvollen Charakter und allem voran Eures Reichtums.“
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„Bardan, geh doch schon mal in deine Kabine und richte dich ein“
„Moza! Auf ein Wort“ … eher wiederstrebend folgte der Magier ihm in ihre Kabine. Er warte nicht lange ab, er war viel zu geladen und genervt und hatte keine Lust sich zu bremsen.
„Was soll das werden? Ihr seid schon lange genug in Orlais und wisst das alles was wir beide anstellen auf Bardan zurückfallen wird. Und alles was er macht auf seinen Vater. Ihr könnt euch darauf verlassen das Freund und Feind alles erfahren was hier passiert. Wenn ihr nicht aufpasst wird aus einem respektlosen Magier schnell ein Ketzer in Diensten des Comte de Justique werden.“
Bardan musste man wohl nicht daran erinnern, dass die jungen Frauen an Bord durchaus schon Test für ihn sein konnten. Selbst wenn sie nicht von der Familie seiner Zukünftigen geschickt worden waren würde es für einen Skandal sorgen und sie würden schneller wieder zu Hause sein als erwartet. Bardan verstand zwar nicht so viel von Politik wie sein Vater, aber kein Spross eines großen Hauses war in diesem Punkt völlig ahnungslos.
„Moza, denkt darüber nach warum ihr hier seid“
Armand verstaute seine Sachen in der Truhe der Kabine. Er wollte an Deck gehen um den Aufbruch zu genießen. Bevor er ging nahm er sich noch einen Übungsstab mit und warf einen zweiten auf Mozas Bett. „Ich bin an Deck. Wenn ihr euch darüber klar seid wo eure Loyalität liegt können wir anfangen!“
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Bardan erblickte, am Hafen angekommen, einen älteren Mann mit wettergegerbter Haut und leicht grauem Bart, der sich direkt an ihn wandte und sich verbeugte: „Seid gegrüßt Comte de Justique. Ich bin Barbossa, Kapitän der „Eisernen Jungfrau“. Euer Vater hat für Euch und Eure Begleiter drei Kabinen reserviert.“ Der Kapitän richtete sich wieder auf und schaute den Comte verlegen an. „Verzeiht, Comte, aber ich habe nur zwei Kabinen. Eine für Euch und eine müssten sich Eure Begleiter teilen. Beide Kabinen liegen selbstverständlich neben einander. Heute Morgen kam Mutter Eugene zu mir und verlangte eine Kabine auf meinem Schiff für sich. Sie sagte, dass sie in einer wichtigen Angelegenheit für die Kirche unterwegs sei und dringend nach Halamshir muss.“
Bardan nickte. „Natürlich, Kapitän. Meine Männer werden keinerlei Schwierigkeiten damit haben.“ Er warf Moza einen vielsagenden Blick zu.
Als nächstes erblickte Bardan viele junge Frauen und er konnte Moza fast hecheln hören. Nein, das hatte er sich eingebildet. Moza wusste, wie man sich zu benehmen hatte.
Der Kapitän erklärte auch schon: „Ein reicher Händler aus Halamshir gibt einen großen Ball auf dem er eine Ehefrau sucht. Viele Männer mit heiratsfähigen Töchtern begeben sich nun dorthin. Die meisten Kabinen sind an sie vergeben. Normalerweise haben wir immer ein paar leere Kabinen, doch bei dieser Überfahrt sind wir voll. Deswegen konnte ich Mutter Eugene nur eine der Euren Kabinen geben. Selbstverständlich bekommt Ihr das Gold für die dritte Kabine zurück.“ Bardan nahm das Geld entgegen und verstaute es neben seinem anderem Geldbeutel am breite Gürtel.
Das Pferd wurde einem Elfen gegeben und Bardan, Moza und Armand wurden, nach einem kurzen Disput mit einer Ehrwürdigen Mutter – Moza war ja ein Magier, aber Bardan war sich völlig sicher, dass dieser rein von der Magie her harmlos war. Was allerdings seine Verführungsküste anging.... arme Ehrwürdige Mutter, hoffentlich würde sie es nicht herausfinden – zur Kabine gebracht.
Moza platzte auch schon gleich los:
„Und wenn ich ein Wort an meinen Herren richten darf, werter Comte, so sollten sie diese Überreise nutzen, um sich ein wenig umzuschauen und vielleicht finden Sie ja sogar ein neues Objekt für Eure entflammte Leidenschaft. Ich versichere Ihnen, keine Frau hier würde ein Angebot von Euch ablehnen angesichts Eures Standes, Eures äußert lieblichen Aussehens, Eures ehrenvollen Charakter und allem voran Eures Reichtums.“
Armand schritt ein und bugsierte den Magier in die gemeinsame Kabine und empfahl Bardan, sich in seiner einzurichten.
Bardan nickte, und schloss die Tür hinter sich. Er setzte den Rucksack ab, breitete die Decke auf dem Bett aus. Er setzte sich und trank ruhig einen Schluck aus seiner Lederflasche.
Es war ja so klar gewesen. Sooooo klar. Noch mehr Frauen. Ob Sophia dahinter steckte? Sie wollte ihn schließlich testen.
Er zuckte mit den Achseln. „Was spielt das schon für eine Rolle,“ sagte er zu sich selbst. Schließlich wollte er nur sie und keine andere Frau würde ihn ja davon abbringen. Und wenn das ganze Schiff nur von Frauen bevölkert wäre.
Er ließ sich ein wenig nach hinten sacken und sützte sich auf den Handballen ab. Die Kabine war sehr gut gefertigt, robustes, aber glatt geschliffenes Holz, breite Deckenbalken und ein solider Fußboden. Sogar ein handgezimmerter Schreibtisch stand in einer Ecke, mit einer einzelnen Kerze darauf, wie auch auf dem Nachttisch.
Nein, die Frauen konnte er getrost Moza überlassen. Allerdings könnte das ein Problem mit der Ehrwürdigen Mutter an Bord geben.
Bardan zögerte nicht. Moza war impulsiv und besonders empfänglich wenn es um Frauen ging – da konnte es auf jede Sekunde ankommen. Er erhob sich vom Bett, verließ den Raum (natürlich schloss er auch ab) und wandte sich nach links, wo der Raum der anderen beiden lag, aus dem in diesem Moment Armand heraustrat. „Ich bin an Deck. Wenn ihr euch darüber klar seid wo eure Loyalität liegt können wir anfangen!“
Bardan fing den erhobenen Übungsstab mit dem Unterarm ab und deutete einen Handschlag auf die Rippen seines Wächters an. Der parierte freilich und lächelnd ließ Bardan ab.
„Sehr gut, Armand. Wir müssen sprechen, Moza. Es geht um die Frauen.“ Vorsichtig sah sich Bardan um, aber es war außer Armand keiner zu sehen, trotzdem trat Bardan in die Kabine und überließ es Armand ihm zu folgen oder nicht.
„Ich weiß, dass das hier für dich so etwas wie ein Paradies sein muss. Ich habe kein Objekt gesehen, dass meine Leidenschaft hätte auch nur im entferntesten wecken können, schließlich bin ich auf der Reise zu der Frau, die ich heiraten möchte und werde. Das hier.“ er deutete mit dem Daumen unbestimmt hinter sich, „kann ihr Werk sein. Sei vorsichtig bei allem was du tust. Was, wenn sie deine Masche kennt und dich aus dem Weg haben will? Vergiss nicht, du bist mein Hofmagier.“ Seine Stimme war ruhig und beherrscht, aber verlor nicht den Ernst, den er in dieser Lage sag. „Nimm es mir nicht übel, aber eine Nacht mit diesen Frauen und sie könnten dir alles Mögliche einflößen, was dich außer Gefecht setzt. Das kann ich mir nicht erlauben, ich brauche dich und zwar bei vollem Verstand.“ Er pausierte.
„Ich werde dir nicht dem Umgang oder sonstwas mit ihnen verbieten, aber pass bitte auf dich auf!“ Er hoffte, dass Moza ihn nicht als Schulmeister ansehen würde, sondern den besorgten Ton um seinen Freund wahrnehmen würde – denn Bardan war wirklich besorgt.
„Was immer du dem Templer gesagt hast – pass auf, dass er nicht bei der Ehrwürdigen Mutter petzt.“
Jetzt grinste er tatsächlich. „Obwohl mir neu wäre, dass du auf so etwas stehst...“
http://upload.worldofplayers.de/files9/mozaklein.png"Es gibt sicherlich so einiges, das Ihr nicht über mich wisst, Comte Bardan. Außerdem habe ich den Sir Templer nur freundlich auf eine Tasse Tee eingeladen – und ich fürchte weder Templer noch Ehrwürdige Mutter, denn der Erzdämon selbst kann nicht wüten wie eine verschmähte Frau,“ antwortete Moza schmunzelnd, war sich nicht einmal sicher, ob der Comte ihm noch folgen konnte.
"Und vertraut mir Freund, ich kann in meinem Alter sehr gut auf mich aufpassen, doch schätze ich Eure Sorge." Auch wenn diese nicht bedingt mit ihm selbst zu tun hatte. Der Magier wandte sich einem der Betten zu, zog dann seinen Umhang aus. Es gefiel ihm ganz und gar nicht, dass seine Freunde ihm scheinbar kein bisschen Verstand zutrauten. So frivol er sich auch gab, so hatte er wenigstens soviel Vertrauen von ihnen erwartet, dass er sich nicht vom nächstbesten Gesicht vergiften oder verführen ließe.
"Als Euer Hofmagier, werde ich alles tun, was Ihr von mir verlangt", antwortete er, drehte sich dann wieder Bardan zu, "aber als dein Freund, eine Warnung von mir. Das Herz einer Trophäe wird man nie für sich gewinnen, egal wie viele Hürden du überwindest, sie zu bekommen."
Moza kannte Frauen wie Sophia, die nichts unversucht ließen einer Vereinbarung zu entgehen. Sie würde nie zulassen, dass sie ihre Prüfungen bestanden - nicht, dass er das seinem Comte sagen würde. In seiner jugendlichen Naivität glaubte er tatsächlich noch an die Aufrichtigkeit anderer. "Wie dem auch sei", wechselte er das Thema, hob den Übungsstab auf. "Wollen wir Armand zeigen, das selbst ein alter Mann wie ich ihm noch den Hintern versohlen kann." Er zwinkerte Bardan zu, folgte dann Armand aufs Deck.
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„Sehr gut, Armand. Wir müssen sprechen, Moza. Es geht um die Frauen.“
Das dürfte interessant sein, aber da wollte er sich lieber nicht einmischen und so ging Armand an Deck und wechselte ein paar Worte mit dem Kapitän und wartete ungeduldig auf Moza, der auch kurz darauf auftauchte. Wortlos begaben sie sich auf das hintere im Moment verlassene Deck.
„Ich habe nicht nur Bardan den Schwertkampf gelehrt, sondern auch euch einiges beigebracht. Wollen wir doch mal sehen ob ihr nichts vergessen habt“ ohne weitere Ankündigung ging er zum Angriff mit seinem Übungsstab über. Den ersten Angriff konnte Moza nur mit Mühe und Not parieren, dann ging es Schlag auf Schlag und der Magier schien sich an die Trainingsstunden zu erinnern. Natürlich hielt Armand sich zurück, es ging ja nicht darum Moza zu verkrüppeln sondern. Er sollte sich nur die wesentlichen Verteidigungsstellungen wieder ins Gedächtnis zu rufen.
„Moza! Beinarbeit, achtet auf euer linkes“ rief er ihm zu und mit einer schnellen Bewegung überwand er die Verteidigung des Magiers und brachte ihn zu Fall, den tödlichen Schlag mit dem Stock deutete er dabei nur an. „Ihr vernachlässigt wieder eure linke Seite, ihr müsst mit Kopf und Herz kämpfen. Trotzdem solltet ihr in der Lage sein einem Gegner kurz standzuhalten, vor allem da kaum jemand damit rechnen wird das ihr euch körperlich zur Wehr setzen könnt“
„Gut gemacht“ anschließend gingen sie noch einige Standartstellungen und Figuren durch „wenn es zum Kampf kommt übernehme ich die Offensive und ziehe den Feind auf mich. Ihr haltet euch im Hintergrund. Eure Aufgabe ist es dafür zu sorgen das ich überlebe und standhalte. Bardan wird euch Deckung geben und mich soweit es möglich ist unterstützen. Leider fehlt uns im Moment ein Bogenschütze, also nutzt bei Gelegenheit euren Stab für Fernangriffe.“
„Falls ihr angegriffen werdet nutzt ihr Bomben oder den Stab um euch die Gegner vom Leib zu halten. Wir werden euch kurz darauf zur Hilfe kommen. Wenn ich denke das der Kampf aussichtslos ist, werde ich ebenfalls Bomben benutzen und damit das Signal zum Rückzug geben. In dem Fall werden wir beide Bardans Rückzug decken, notfalls mit unserem Leben!“
Armand nahm einen Schluck Wasser und reichte die Flasche an Moza weiter „Ach ja der Kapitän sagte mir das die Ehrwürdige Mutter heute Abend eine Zeremonie für eine sichere Überfahrt an Deck abhalten wird. Ich werde dort sein, falls ihr also was zu erledigen habt …“
Er ließ den Magier zurück, im Gehen wandte er sich noch einmal um „… ich habe die Erlaubnis den Ausguck zu besuchen, ihr könnt gerne mitkommen“ rief er dem Magier lachend zu und machte sich daran die Wandten zu erklimmen.
http://upload.worldofplayers.de/files9/Comte_2.pngMoza hörte Bardan zu und versicherte ihm, dass er nicht leichtsinnig sein würde.
"Als Euer Hofmagier, werde ich alles tun, was Ihr von mir verlangt, aber als dein Freund, eine Warnung von mir. Das Herz einer Trophäe wird man nie für sich gewinnen, egal wie viele Hürden du überwindest, sie zu bekommen." Moza hatte schon den Stab aufgenommen und ging Richtung Tür: "Wie dem auch sei, wollen wir Armand zeigen, das selbst ein alter Mann wie ich ihm noch den Hintern versohlen kann."
Bardan erntete noch ein Augenzwinkern, dann war Moza schon Richtung Deck verschwunden.
Unschlüssig stand Bardan in der Kabine. Er würde alles darauf wetten, dass Moza sich mit Frauen besser auskannte als er, der Grafenspross. Riet Moza ihm wirklich dazu, Sophia aufzugeben? Wie ernst war diese Warnung? Wie konnte er die Worte eines seiner treusten Freunde einfach in den Wind schlagen, für eine Frau?
Für DIE Frau. Die Frau, für die er alles geben würde. Entschlossen machte sich Bardan auf den Weg zum Deck. Er würde mit Moza nochmals sprechen müssen. Die Meinung seines Freundes war ihm wichtig, wahrscheinlich wichtiger als Moza glaubte. Aber der Magier schien zu übersehen, dass es sich hierbei nicht um eine naive Romanze handelte, die ohnehin keine Chance hatte. Oh nein, Bardan hatte fest vor Sophia für sich zu gewinnen und er würde nichts unversucht lassen, was seinem Stand entsprach.
Moza war gerade von Armand zusammengefaltet worden, da wollte dieser schon auf das Krähennest entschwinden, aber Bardan schnappte sich Mozas Stab, hechtete nach Armands Beinen und ließ den Stab einen Handbreit überm Boden einen Zirkel um sich beschreiben, sodass Armand wie ein Karnickel hüpfen musste, um nicht zu Boden gefegt zu werden. Bardan lachte. Sofort war Armand wieder bei der Sache und konterte mit einer Serie an Hieben, die Bardan nur schwer parieren konnte, durch das Schild auf seinem Rücken und das schlenkernde Schwert an seiner Seite behindert. Mit Wucht hieb Bardan gegen den Stab von Armand, sodass dieser lockerlassen musste, sollte ihm nicht das Gelenk aus der Schulter springen. Der Stab des Wächters nahm erneuten Schwung, doch die Zeit hatte Bardan genutzt, und den Riemen seines Schildes gelöst, es vom Rücken gerissen (der Umhang segelte zu Boden) und im nächsten Moment sauste Armands Stab auf Bardan herab, der den Schild über den Kopf hob und den Schlag abfing. Holz donnerte auf Metall und der Graf ging ächzend in die Knie, das Schild mit dem linken Arm über den Kopf gestemmt. Mit der rechten Hand versuchte er, seinen Stab seitlich gegen Armands Schienbein zu schlagen, doch mit einem gezielten Stampfen trat Armand den Stab auf dem Holzdeck fest und kickte ihn, beinahe mit Leichtigkeit, aus Bardans schweißverklebter Hand.
Stöhnend richtete der junge Mann sich auf. „Jaaaaa, ich weiß, wenn ich das Schild verwende muss ich es auch sofort richtig zum Einsatz bringen. Aber Stab und Schild ist eine seltene Kombination – dafür hab ich mich gut gehalten!“ Er behielt den Schild in der Hand, las den Umhang vom Boden auf, sagte grinsend zu Moza: „Das nächste Mal verhext du ihn einfach.“ und wandte sich an Armand, bereit geschulmeistert zu werden.
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Nachdem der Unbekannte verschwunden war, kehrte Dilynrae in ihr Quartier zurück, wo sie ihre Sachen zusammen packte und aufbrach. Unterwegs konnte sie schon einige interessante Dinge über die Familie des Comte erfahren. Die Familie schien sehr wohlhabend zu sein. Über dieses verwöhnte Händlermädchen wurde viel getuschelt, war sie ja immer noch nicht verheiratet und schon fast zu alt dafür. Aber das sollte ja nicht ihr Problem sein. Sie sollte ja nur die Hochzeit verhindern.
Als Dilynrae Halamshiral erreichte, erfuhr sie, dass ein reicher Händler einen Ball veranstalten wollte, just an dem Tag nach der Ankunft des Schiffes. In ihr begann ein Plan zu reifen, den sie auch gleich in die Tat umsetzte. So bewarb sie sich bei dem Händler als Küchenmaid. Sobald das Schiff anlegen würde, würde sie dafür sorgen, dass sie am Hafen sein würde und alles in die Wege leiten, dass sie eine Jungfrau in Nöten wäre, die Hilfe bräuchte. Welcher strahlend junge Held könnte da widerstehen?
http://upload.worldofplayers.de/files9/mozaklein.png"Selten und unglaublich übermütig", schmunzelte Moza, der den Kampf mit Desinteresse beobachtet hatte. Tatsächlich konnte er diesen barbarischen Gebärden überhaupt nichts abgewinnen, was nicht nur daran lag, dass er selbst nie sonderlich gut mit Waffen umgehen konnte. Doch seit er mit dem Comte reiste wurde er in unterschiedliche Formen des Kampfes eingeweiht; Nahkampf mit bloßen Händen, mit stumpfen Waffen, scharfen Waffen, Fernkampf mit Pfeil und Bogen und sogar mit Speer. Für mehr als ein bisschen Grundwissen hatte es nie gereicht, allerdings ging man auch nicht davon aus, dass er sich mit irgendetwas anderen als seinem Zauberstab zur Wehr setzen müsste.
Den Rest der Überfahrt verbrachten sie unauffällig an Deck mit Trainingskämpfen - Armands Anordnung -, poetischen Gedichten über das weite Nichts des Meeres - Mozas Seekrankheitstherapiebewältigung -, oder in ihren Zimmern mit Kartenspielen.
Sofern er sich dann mal von dannen schleichen konnte, ließ er es nicht aus, sich mit den freundlichen Damen an Board des Deckes ausführlich zu unterhalten - auch wenn einige der Damen ihm einen Dolchstoß versetzen, als sie ihn lächelnd als lustigen Opa bezeichneten. Er hoffte nur, dass keiner seiner Begleiter das mitbekommen hatte. Einmal wäre es nur knapp zu einer Auseinandersetzungen mit dem überfürsorglichen Vater einer der Frauen gekommen, doch Moza hatte die Zornesaura gespürt, noch bevor der Mann nah genug war um ausholen zu können, hatte sich galant mit einem Kuss auf der Hand der Dame verabschiedet. Langjährige Erfahrung hatte wirklich die seltsamsten Instinkte in ihm geweckt.
Die Mutter Oberin bekam er so gut wie gar nicht mit, zwinkerte den Wachen nur immer verschmitz grinsend zu, wenn er an ihnen vorbeikam.
Ja, wie man sehen konnte, Moza wusste tatsächlich manchmal, wie er sich zu benehmen hatte. Auch wenn er sich schwer zusammenreißen musste. Was tat man nicht alles für seinen Comte und dessen Ehre? Moza war der Inbegriff der Aufopferung! Altruistisch! Eine männliche Andraste, wenn man so wollte! Wobei letzteres vermutlich Blasphemie war. Vielleicht sollte er diesen Gedanken das nächste Mal laut aussprechen, wenn er am Zimmer der alten Schreckschraube vorbeiging.
Auf jeden Fall machte Moza innerlich tausend Luftsprünge, als er von der Balustrade endlich das Festland erblickte. Auch wenn ihn der Abschied von den Damen schon schwer fallen würde.
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… dafür hab ich mich gut gehalten!“
Und das stimmte durchaus, obwohl Armand einiges an der Beinarbeit seines Schützlings auszusetzen hatte und den Rest der Überfahrt daran arbeitete das Bardan die einzelnen Figuren des Schwertkampfes übte. Am Ende war er einigermaßen zufrieden, Bardan konnte fließend vom Wachenden Fuchs zur Gleitenden Katze in den Schreitenden Kranich und andere Figuren wechseln, nur mit der Fußarbeit hatte er immer noch kleine Probleme.
Moza machte um ehrlich zu sein eine recht gute Figur, ein wenig widerwillig zwar, aber den Stabkampf beherrschte er am Ende wieder recht ordentlich. Gut genug um in einem Kampf einem Gegner, der einen wehrlosen Magier erwartete, eine üble Überraschung zu bereiten und um mehr ging es auch nicht.
Ihm selbst taten die täglichen Übungen auch gut. Im Morgengrauen stand er auf und begab sich an Deck und absolvierte sein tägliches Training, welches er schon seit Jahren durchführte. Armand fühlte sich fit und ausgeruht. Am meisten liebte er die stillen Momente im Krähennest und die Aussicht auf die Weite des Meeres.
Bei den Kartenspielen hatte er nur selten eine Chance gegen Moza, aber das kümmerte ihn nicht groß. Unterhaltsam und ein guter Gesellschafter konnte der Magier zweifellos sein.
Nach einiger Zeit näherte sich die Überfahrt leider dem Ende. Armand überprüfte noch einmal gewissenhaft seine Ausrüstung und begab sich an Deck.
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Bardan konnte die Zustimmung Armands deutlich erkennen, hörte aber seinem Lehrer genau zu, als er seine Beinarbeit kritisierte. Die restliche Schiffahrt über war Bardan gut beschäftigt, er arbeitete alle möglichen und unmöglichen Figuren mit Armand durch und sogar Moza – wenngleich widerwillig – wurde im Stabkampf immer gefährlicher. Bardan war stolz auf seinen Magier, der – er hütete sich selbstverständlich ihm das zu sagen – auf seine nicht mehr ganz so jungen Tage noch flinke Gauner verkloppen konnte, bevor die wussten, wie ihnen geschah. Es blieb zu hoffen, dass es nicht nötig sein würde.
Armand zog sich häufig zurück, Bardan entdecke ihn mehrfach auf dem Krähennest – im Gegensatz zum Kämpfer hielt sich der Magier gerne in Gesellschaft auf, natürlich in der von Damen. Mit einer unglaublichen Feinfühligkeit zog sich Moza immer dann zurück, wenn Ärger drohte und Bardan hörte kein einziges Mal Beschwerden der Ehrwürdigen Mutter.
Trotz seiner anfänglichen Seekrankheit bezwang Moza alle Mitspieler im Kartenspiel, sodass Bardan argwöhnte, der Magier verwende ganz eigene magische Tricks...
Hin und wieder zog sich Bardan an das Heck zurück, und murmelte halblaut Gedichte vor sich hin – seine Leidenschaft, die Literatur, schlug sich Bahn und er hoffte, dass seine Angebetete eine ähnliche Schwäche dafür hatte – sie war von Adel, das heißt sie würde sich wohl kaum wie ein Mann mit den Soldaten herumtreiben, sondern ein gesittetes Leben, meistens innerhalb der Mauern, führen. Bardan fragte sich, ob ihr das gefiel. Seine Mutter war froh gewesen, großteils alleine zu sein und wenn sie sich nach Gesellschaft sehnte hatte sie ihre Familie oder ließ ein Bankett ausrichten, mit Speis, Trank und Tanz, Anlässe gab es immer genug.
Aber Bardan konnte sich denken, dass nicht alle Frauen mit dem Gefängnis adeligen Daseins zufrieden waren. Aber er konnte ihre eine gewisse Art an Freiheit bieten...
„Wie den Aar im grauen Felsenhange
Wildes Sehnen zu der Sterne Bahn,
Flammt zu majestätischem Gesange
Meiner Freuden Ungestüm mich an;
Ha! das neue niegenoßne Leben
Schaffet neuen glühenden Entschluß!
Über Wahn und Stolz emporzuschweben,
Süßer, unaussprechlicher Genuß!“
rezitierte er leise.
Schon am nächsten Tag erblickte er, neben Moza und Armand stehend, in der Ferne Festland. Mit vom Wind flatterndem Umhang, dem Schwert an der Seite und die Hände auf der Reling abgestützt. Blickte er seinem Schicksal entgegen.
Annalena
11.06.2013, 16:18
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Die drei Männer waren nun endlich im Hafen von Halamshir angekommen. Die Überfahrt selbst war relativ ruhig und es gab keine Probleme. Die Ehrwürdige Mutter hatte sich nur zu den Mahlzeiten blicken lassen. Den Rest der Überfahrt verbrachte sie in ihrer Kabine. Bevor die drei Männer aufbrechen konnten, kam die Ehrwürdige Mutter zu ihnen und funkelte den Magier böse an. „Wir werden Euch im Auge behalten, Magier. Eure Art sollte nicht frei herumlaufen dürfen. Nur im Zirkel ist Thedas vor Euch und Euresgleichen sicher.“ Ihre Augen verengten sich zu Schlitzen. „Magie soll dem Menschen dienen und ihn niemals beherrschen. Finster und verrucht sind diejenigen, die Seine Gabe genommen und sie gegen Seine Kinder gewandt haben. Sie sollen heißen Maleficar, die Verfluchten, und weder in dieser noch in der nächsten Welt Ruhe finden. Vergesst nicht Euren Platz, Magier.“ Ohne ein weiteres Wort zu verlieren wirbelte sie herum und verließ, gefolgt von ihren Templern, den Hafen.
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Sophia schritt in ihrem Zimmer auf und ab. In wenigen Tagen würden der Comte und seine Begleiter ankommen. In ihren Gedanken ging sie immer wieder ihre Pläne für die Prüfungen durch. Hatte sie an alles gedacht? Waren die Prüfungen schwer genug? Sie hoffte, dass die Elfe, die sie angeheuert hatte, alles tat um die Prüfungen zum Scheitern zu bringen. Doch tief im Inneren war sie sich nicht sicher, ob die Elfe tatsächlich etwas tat oder ob sie mit dem Geld verschwinden würde. Zehn Sovereing waren für Sophia nicht viel Geld, doch für andere schon. Und die Elfe musste nichts dafür tun.
Ihre Zofe, Annabell, entfachte im Kamin das Feuer. Sie bemerkte die Unruhe ihrer Herrin und sprach sie an. „Ich kann verstehen, dass Ihr nervös seid, Herrin. Der Comte ist ein stattlicher Mann und Ihr könnt es sicherlich nicht erwarten, seine Gemahlin zu werden.“ Sophia musterte ihre Zofe. Außer ihrem Vater und dem Comte wusste niemand von den Umständen ihrer bevorstehenden Hochzeit. Sobald der Comte ankam, kam es sowieso raus. Warum sollte sie nicht mit ihrer Zofe darüber sprechen?
„Er ist ein Mann. Grund genug ihn nicht heiraten zu wollen. Doch ich habe keine Wahl.“ Sophia rümpfte ihre Nase bei den Gedanken an die Heirat. Obwohl sie zugeben musste, auch wenn sie das niemals laut tun würde, dass der Comte attraktiv war. Sein Verhalten ihr gegenüber war merkwürdig. Manchmal kam es ihr so vor, als ob er Gefühle für sie hegte. Dieser Narr. Das war doch nur gespielt. Männer tun alles um zu bekommen, was sie wollen, und sobald sie es haben betrügen sie dich mit einer anderen Frau. Männer! Sie sind doch alle gleich. Sophia bemerkte, dass Annabell auf eine ausführlichere Antwort wartete und seufzte leise. Sie würde sie ihrer Zofe geben. Sie kannte ihre Zofe schon viele Jahre und es war schließlich Annabell, die sie tröstete, nachdem sie Marco mit einer anderen im Bett erwischt hatte. Sie war die Einzige, die davon wusste. Nicht einmal ihr Vater wusste von ihrer gescheiterten Liebe.
„Ich werde dem Comte drei Prüfungen stellen. Wenn er sie nicht besteht, dann wird die Hochzeit platzen. Ich werde alles tun, was ich kann, damit er die Prüfungen nicht besteht.“ Sophia verstand nicht den kleinen Stich im Herzen, als sie daran dachte, den Comte nie wiederzusehen. Was war mit ihr los? Vielleicht wurde sie krank. Ja, das war es bestimmt.
Annabell schüttelte den Kopf. „Nicht alle Männer sind so wie Mar…“ Sophia unterbrach sie. „Hört auf. Nennt seinen Namen nicht in meiner Gegenwart.“ Annabell verneigte sich leicht. „Verzeiht Herrin. Vielleicht solltet Ihr dem Comte eine Chance geben?“ Sophia schüttelte nur den Kopf. Annabell wusste, dass sie nicht darüber sprechen wollte und fragte etwas anderes. „Was genau sind das für Prüfungen, Herrin?“ Sophia musterte sie lange bevor sie antwortete. „Ich möchte nicht darüber reden. Ihr erfahrt es, zu dem Zeitpunkt, wie alle anderen.“ Ihre Tonlage machte klar, dass sie nicht mehr darüber reden will. „Das wäre alles für heute, Annabell.“ Die Zofe verneigte sich noch einmal kurz und verließ das Zimmer. Sophia schaute nachdenklich aus dem Fenster. Der Comte war nicht anders als alle anderen Männer. Oder?
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Eine dunkle Gestalt betrachtete die flackernde Kerze in einem der Fenster im Anwesen der Leroys. Eine Frau kam durch das Dickicht. Er schlich sich von hinten an sie heran und legte seine Hand auf ihren Mund. Dann neigte er seinen Kopf, so dass er ihr in ihr Ohr flüstern konnte. „Ich hoffe, Ihr habt einen guten Grund mich herzubestellen, Annabell.“ Dann ließ er ihren Mund los und sie drehte sich zu ihm um. Sie lächelte ihn voller Liebe an. „Ich habe einen guten Grund. Es gibt Neuigkeiten, die Ihr wissen solltet. Ich habe es heute erst selbst erfahren.“
Der Mann blickte sie nur an und wartete darauf, dass sie fortfuhr. Doch Annabell zog seine Maske herunter und küsste ihn. Es dauerte nicht lange, bis er den Kuss erwiderte. Auch wenn er es genoss beendete er den Kuss ungeduldig. „Was ist die Neuigkeit, Annabell?“ Annabell schmollte ein wenig. Ihr Liebster war wie besessen von Sophia. Sie verschränkte ihre Arme vor ihrer Brust und sah ihn eindringlich an. „Es sieht so aus, als ob Sophia zu dieser Hochzeit gezwungen wird.“ Als sich sein Gesichtsausdruck erhellte und seine Augen leuchteten brodelte die Eifersucht in ihr.
Der Mann bemerkte nichts von ihren Gefühlen sondern fuhr sie harsch an. „Wisst Ihr sonst noch etwas?“ Annabell presste ihre Lippen zusammen. „Können wir Sophia nicht für eine Weile vergessen? Wir haben uns schon so lange nicht gesehen.“ Sie presste ihre Lippen erneut auf die seinen und öffnete langsam seine Rüstung. Doch seine Hand stoppte die ihre als er den Kuss abbrach. „Wisst Ihr sonst noch etwas?“ Er wiederholte seine Frage in einem kalten Ton und Annabell schauderte ein wenig. Er war unberechenbar und würde über Leichen gehen ums ein Ziel zu erreichen. Sie seufzte leise.
„Sophia wird dem Comte drei Prüfungen stellen. Sollte er sie nicht bestehen, dann gibt es keine Hochzeit.“ Der Mann sah sie nachdenklich an. „Wisst Ihr welche Prüfungen sie stellen wird?“ Annabell schüttelte den Kopf. „Sie wollte es mir nicht sagen. Sobald der Comte eintrifft werde ich es erfahren. Dann werde ich Euch sofort berichten.“ Annabell schlang die Arme um ihn und lächelte ihn an. „Nun, da ihr alles wisst, können wir doch noch ein wenig Zeit zusammen verbringen. Ich werde nicht vor morgen früh zurück erwartet.“ Der Mann blickte sie kalt an. Ihm war nicht danach sein Bett mit ihr zu teilen, doch jeder musste Opfer bringen. Und sein Opfer wird ihn zu Sophia führen. „Eine gute Idee, Annabell. Kommt.“
Unbemerkt von den beiden löste sich eine Gestalt von den Bäumen. Die Gestalt hatte genug gesehen und gehört.
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Eine Gruppe junger Frauen verließ kichernd das Schiff „Eiserne Jungfrau“. Unter ihnen befand sich eine Schönheit mit blonden Haaren und blauen Augen. Sie versteckte die untere Hälfte ihres Gesichtes kokett hinter einem Fächer. Nur wer genau hinsah bemerkte, dass sie sich nicht um die Unterhaltung zwischen den Frauen kümmerte sondern drei Männer im Auge behielt. Sie lächelte hinter ihrem Fächer, als die Ehrwürdige Mutter Moza zurechtwies. Unter all den Frauen war sie nicht aufgefallen, was ihre Absicht war. Es war bedauerlich, dass die Ehrwürdige Mutter den Magier nicht in Gewahrsam nahm. Doch trotz allem hatte ihr Plan funktioniert.
Es war einfach, den reichen Händler Fortes dazu zu bringen einen Ball zu veranstalten. Selbst die Anwesenheit der Ehrwürdigen Mutter auf dem Schiff war nicht schwer zu organisieren. Man musste nur die richtigen Worte in die richtigen Ohren flüstern.
Und man musste die Schwächen der Gegner kennen und sie kannte die Schwächen der drei Männer. Ihre blauen Augen blitzten gefährlich auf. Männer waren leicht zu manipulieren und dazu zu bringen zu tun, was sie wollte. Ihre Augen ruhten liebevoll auf dem Comte Bardan de Justique. Und sie bekam immer was sie wollte.
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Die Planungen Dilynraes gingen besser auf, als sie erwartet hatte. Eine Woche hatte sie nun hinter sich als Küchenmaid des Händlers und wie es das Schicksal so wollte, gab es da einen älteren Mann aus der Wache des Händlers, der ein Auge auf sie geworfen hatte. Bisher hatte sie es gut geschafft, ihm aus dem Weg zu gehen, doch dann kam der Tag, an dem das Schiff anlegte. Ein Gassenjunge, der beauftragt wurde, nach dem Schiff Ausschau zu halten, kam am Morgen angerannt und berichtete, dass es gesichtet worden war. Ein Begrüßungstrupp wurde zum Hafen geschickt und Dilynrae mischte sich darunter. Ihr Verehrer war ebenfalls dabei.
Es dauerte auch nicht mehr lange, bis das Schiff angelegt hatte und die jungen Frauen kichernd das Schiff verließen. Es folgten noch einige andere Personen, denen Dilynrae keine Beachtung schenkte, doch dann kamen die drei Männer, die der Beschreibung entsprachen, von Bord. Sie musste nicht einmal etwas tun, denn ihr Verehrer wollte die Turbulenzen nutzen, um ihr endlich seine Hand in den Ausschnitt ihres Hemdes zu stecken und seine feuchten, wulstigen Lippen auf ihre zu pressen. Dabei keuchte er wie ein Bulle. Dilynrae biss ihm in die Lippen. Mit einem Aufschrei ließ der Wächter von ihr und blickte sie wutentbrannt an.
"Du dreckige Hure! Dir werde ich es zeigen!" Er verpasste Dilynrae eine Ohrfeige, so dass ihr Kopf zur Seite flog. Ihre Lippe platzte auf und fing an zu bluten. Ein schneller Blick aus den Augenwinkel zeigte ihr, dass das Schauspiel nicht unbeobachtet geblieben war. Dilynrae raffte ihre Röcke, drehte sich herum und flüchtete direkt auf Bardan zu. Hinter ihm blieb sie stehen und rief:
"Herr, bitte, habt Mitleid und beschützt mich vor diesem Ungeheuer, der mir meine Unschuld rauben will, nur weil ich eine Elfe bin!"
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Der Hafen von Halamshir! Es war schon ein paar Jahre her seit er zuletzt in dieser Gegend gewesen war. Er konnte sich noch dunkel an eine berüchtigte Taverne am Hafen erinnern, daran wie er sich dort mit Charles und Henri betrunken hatte und die übliche Schlägerei die daraus folgte. Ob die Taverne wohl wieder aufgebaut und der Wirt ihn wohl noch erkennen würde? Egal, seine beiden Begleiter waren sowieso absolut ungeeignet für so einen Ort.
„...Vergesst nicht Euren Platz, Magier“ schimpfte die Ehrwürdige Mutter und verließ vor ihnen das Schiff. Armand schätzte die Kirche und den Glauben. Es wäre auch schwer einen ungläubigen Chevallier in Orlais zu finden, aber einige Vertreter der Kirche waren wirklich eine Schande für Andraste und den Erbauer. Von Fanatikern hielt er rein gar nichts.
„Lasst sie gehen Moza, sie ist den Ärger nicht wert“ sprach er leise und spuckte angewidert aus.
Zu dritt verließen sie anschließend das Schiff und scheinbar wartete dort schon der nächste Ärger.
http://upload.worldofplayers.de/files9/mozaklein.png'Die eiserne Jungfrau'... Moza hätte wissen müssen, dass der Name des Schiffes Vorbote der skandalfreien Überfahrt werden würde. Nicht, dass er geplant hatte einer der jungen Damen so nahe zu kommen, um ihr und ihrer Familie Schande zu bereiten, aber er hatte doch wenigstens gehofft, von anderer Seite ein wenig Drama mitzubekommen.
Die Worte der Ehrwürdigen Mutter beim Verlassen des Schiffes hatte er kaum gehört, warf Armand erst einen irritierten Blick zu, bevor er seinem Freund einen brüderlichen Klaps in den Rücken versetzte. Guter alter Armand. Treu und loyal - ein wahrer Freund.
"Herr, bitte, habt Mitleid und beschützt mich vor diesem Ungeheuer, der mir meine Unschuld rauben will, nur weil ich eine Elfe bin!", rief eine schwarzhaarige Elfe, kam aus den Massen gestürmt und versteckte sich sogleich hinter dem Comte.
Moza hob lediglich eine Augenbraue, bevor er das Mädchen an der Schulter packte und sie zu sich rüberzog. "Wertes Fräulein, fürchtet nicht. Unser Comte ist ein Experte darin, die Unschuld zu beschützen. Sei es die anderer, oder die seiner." Mit einem kecken Grinsen sah er auf die panisch dreinblickende Elfe hinab, als er nach hinten griff, um den Zauberstab hervorzuholen. Dann streckte er den Arm aus und hielt den Stab quer vor sich und Bardan, während Armand als Drohgebärde die Hand an den Schafft seines Schwertes legte. Der vermeintliche Bösewicht blieb abrupt stehen, die Augen weit geöffnet.
"Kein Schritt weiter," sprach Moza, reckte das Kinn und sah abfällig auf den dreckigen Mann hinab, wandte sich dann an Bardan. "Mein Comte, was möchtet Ihr unternehmen?"
http://upload.worldofplayers.de/files9/Comte_2.pngNach dieser wenige Tage dauernden Überfahrt, war Land in Sicht gekommen und Bardan machte sich, voller Hoffnung und Zuversicht darauf, seine Angebetete endlich mit Taten überzeugen zu können, mit Armand und Moza auf den Weg von Bord. Nicht nur er, auch die Ehrwürdige Mutter, die über Moza derart schimpfte, dass man meinen könnte, er hätte sie verführen wollen (und zumindest da war Bardan sich sicher, dass es niemals hätte passieren können), gingen an Land.
Das erste was er dort vernahm, war ein männlicher Aufschrei, "Du dreckige Hure! Dir werde ich es zeigen!", er drehte den Kopf, bekam noch mit wie ein Wächter einer schwarzhaarigen Elfe eine wuchtige Ohrfeige verpasste, dann hastete das Mädchen - viel eher die Frau - schon vom Wächter weg und auf ihn, Bardan, zu: "Herr, bitte, habt Mitleid und beschützt mich vor diesem Ungeheuer, der mir meine Unschuld rauben will, nur weil ich eine Elfe bin!"
Moza reagierte schneller als der Comte, zog die Elfe zu sich und hielt schützend seinen Stab vor sich und sie, während er sagte: "Wertes Fräulein, fürchtet nicht. Unser Comte ist ein Experte darin, die Unschuld zu beschützen. Sei es die anderer, oder die seiner." An den Wächter gewandt sagte er im scharfen Tonfall: "Keinen Schritt weiter!" nur um sich dann Bardan zuzuwenden: "Mein Comte, was möchtet Ihr unternehmen?"
Armand hatte Hand um den Schaft seines Schwertes gelegt und der Wächter schien es sich mittlerweile nicht nur ein zweites und drittes Mal zu überlegen, was er tun sollte. Er sah in jedem Fall sehr überrascht aus.
"Gut. So wie Ihr ausseht, habt Ihr bereits begriffen, dass Ihr in Unterzahl seid," begann Bardan sarkastisch, "doch nur für den Fall, dass der Rest noch nicht ganz zu Euch gedrungen ist: Lasst dieses Mädchen in Ruhe!"
Mit einem letzten bohrenden Blick in die Augen des Wächters wandte sich Bardan an die Elfin, die hinter ihm und Moza stand. "Ist alles in Ordnung mit Euch? Ihr blutet..." Schnell zog Bardan ein sauberes Tuch aus seiner Ledertasche und reichte es der jungen Frau, deren Lippe so stark anschwoll, dass sie aussah, als hätte man sie auf eine absurde Weise aufgeblasen. "Wer seid Ihr und was macht Ihr hier?" fragte er weiter. Höflich fügte er, mit einer kleinen Verbeugung (wie man es ihn seit Kindestagen gelehrt hatte) hinzu: "Darf ich mich vorstellen: Comte Bardan de Justique, meine Begleiter Armand und Moza. Wir sind auf dem Weg zum Anwesen der Leroys."
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Das lief ja wie am Schnürchen! Damit hatte Dilynrae gar nicht mehr gerechnet. Denn als dieser alte Magier nach ihr griff und sie vom Comte weg zog, hatte sie ihre Pläne schon scheitern sehen und nach einem Ausweg gesucht. Doch seine Worte überraschten sie:
"Wertes Fräulein, fürchtet nicht. Unser Comte ist ein Experte darin, die Unschuld zu beschützen. Sei es die anderer, oder die seiner."
Er grinste sie keck an, als er seinen Magierstab zog. Innerlich atmete Dilynrae auf, äußerlich jedoch lag immer noch die Panik auf ihrem Gesicht.
"Gut. So wie Ihr ausseht, habt Ihr bereits begriffen, dass Ihr in Unterzahl seid, doch nur für den Fall, dass der Rest noch nicht ganz zu Euch gedrungen ist: Lasst dieses Mädchen in Ruhe!" Nun mischte sich auch der Comte ein.
Als sie den Blick der Wache sah, mit der sie an den Hafen gekommen war, konnte sie ein hämisches Lächeln nicht verkneifen. Schnell blickte sie jedoch wieder ängstlich, als sich der Comte ihr nun zu wandte:
"Ist alles in Ordnung mit Euch? Ihr blutet..." Er reichte ihr ein weißes, sauberes Taschentuch, welches sich Dilynrae auf die Lippe presste, um die Blutung zu stillen. Es machte ihr ja nichts aus, solche Verletzungen war sie gewohnt, kam ja nicht selten vor und war noch eine der harmlosesten.
"Wer seid Ihr und was macht Ihr hier?" fragte der Comte, dann, mit einer höflichen Verbeugung: "Darf ich mich vorstellen: Comte Bardan de Justique, meine Begleiter Armand und Moza. Wir sind auf dem Weg zum Anwesen der Leroys."
"Verzeiht mir Herr! Mein Name ist Nahla und ich stehe eigentlich im Dienste eines Händlers. Gemeinsam mit dieser Wache hatte ich den Auftrag, die Jungfrauen, die mit Euch das Schiff verlassen haben, zu seinem Gut zu geleiten. Doch jetzt kann ich mich dort nicht mehr sehen lassen. Das wäre mein Tod..." Dilynraes Stimme zitterte und brach ab. Wie auf Befehl traten ihr Tränen in die Augen. "Ich... ich... weiß nicht... wohin..."
http://upload.worldofplayers.de/files9/mozaklein.pngMoza runzelte die Stirn, bevor er sich galant vor der weinenden Frau verbeugte. "Fräulein Nahla, Moza Mebican, Heilmagier," stellte er sich ädequat vor. "Es wäre mir eine Freude Eure Wunden zu versorgen. Und wir würden für Euch bei Eurem Händler bürgen, damit ihr zurück in seinem Dienst treten könntet. Mehr können auch wir leider nicht für Euch tun." Er nahm ihre freie Hand in die seine, zwinkerte ihr dann verspielt zu. "Außer ihr erklärtet Euch bereit mir Eure Hand in Ehe zu geben."
Der Magier beobachtete amüsiert, wie sich die Augen der Elfe weiteten und noch bevor sie zu einer Antwort ansetzen konnte, begann er zu lachen und wandte sich wieder seinem guten Freund zu.
"Also Comte Bardan? Was schlagt Ihr vor?"
http://upload.worldofplayers.de/files9/Comte_2.pngDie Elfenfrau sah immer noch verängstigt aus während sie mit seinem Tuch das Blut von den Lippen tupfte.
"Verzeiht mir Herr! Mein Name ist Nahla und ich stehe eigentlich im Dienste eines Händlers. Gemeinsam mit dieser Wache hatte ich den Auftrag, die Jungfrauen, die mit Euch das Schiff verlassen haben, zu seinem Gut zu geleiten. Doch jetzt kann ich mich dort nicht mehr sehen lassen. Das wäre mein Tod..." Die Stimme der Elfin brach.
Moza ließ das natürlich nicht unkommentiert. Galant verbeugte er sich und stellte sich vor: "Fräulein Nahla, Moza Mebican, Heilmagier. Es wäre mir eine Freude Eure Wunden zu versorgen. Und wir würden für Euch bei Eurem Händler bürgen, damit ihr zurück in seinem Dienst treten könntet. Mehr können auch wir leider nicht für Euch tun." Doch mit einer lang geübten Bewegung griff er nach der Hand der Frau und hielt sie vorsichtig, als sei sie aus zerbrechlichem Glas. "Außer ihr erklärtet Euch bereit mir Eure Hand in Ehe zu geben."
Bardan rollte innerlich mit dem Augen. Es war so klar, es war SO klar, es war so KLAR... Doch er bemerkte die Reaktion der Elfe, die anscheinend langsam panisch wurde. Verständlich, ein Lustmolch jagt sie her, nur damit der nächste sie heiratet.
Moza hatte sich schon selbstzufrieden an seinen Comte gewandt und fragte ihn nun nach seiner Meinung. Als unmittelbare Antwort daraf gabBardan ihm einen Klaps - einen etwas heftigeren - auf die Schulter. "Immer langsam mit dem jungen Pferden. Du heiratest gefälligst nach mir. Alter vor Schönheit gilt hier nicht!"
Mit einem freundlichen Lächeln wandte er sich der Elfe zu. Mein Heiler hat bereits alles gesagt und ich gebe ihm völlig Recht. Wenn ihr uns zum Lager Eures Händlers führt, werden wir die Angelegenheit regeln. Ihr habt nichts zu befürchten, Ihr habt immerhin drei Augenzeugen, die das Geschehen verfolgt haben." Er nickte ihr aufmunternd zu. Der Gesichtsausdruck der Elfe war immer noch eine Mischung auf Angst und Entsetzen, allerdings auch einer Spur Anwiderung.
Also setzte Bardan hinzu: "Solltet Ihr nicht mehr in die Dienste des Hänndlers treten wollen aufgrund dessen, was geschehen ist, können wir Euch leider nicht weiterhelfen. Aber ich bin mir sicher, dass einem ehrbaren Händler daran gelegen ist, dass seine Mitarbeiter seinen Ruf nicht ruinieren, also rate ich Euch, zuerst einmal mit ihm zu sprechen. Und vor diesem da," er ruckte den Kopf in Richtung der Wache ohne sie anzusehen, "braucht Ihr Euch nicht zu fürchten."
Abwartend sah er die Elfe an und hoffte, es würde keine großen Verzögerungen geben. Er wollte endlich zum Anwesen der Leroys aufbrechen.
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Armand hielt sich ruhig im Hintergrund, die Situation war unter Kontrolle und im Moment sah er keine unmittelbare Gefahr. Die Vorstellung der Elfe verfolgte er ungerührt, wirklich hilflos kam sie ihm eigentlich nicht vor und in echter Gefahr war sie am helllichten Tag am Hafen bei den vielen Leuten hier wohl kaum gewesen. Gedanklich hatte er die Episode schon abgeschrieben, aber als Bardan ihr Hilfe anbot wurde er doch stutzig.
„Wenn ihr uns zum Lager Eures Händlers führt, werden wir die Angelegenheit regeln …“
Bardan was machst du da, das ist die Angelegenheit der Stadtwache. Bei dem Elend welches man in jedem Hafen der Welt antrifft würden sie wohl nie an ihrem Ziel ankommen wenn der Comte erst mal anfing sich um alles und jeden zu kümmern.
Auch an Marie musste er denken und daran wie sie immer sagte das der Erbauer nicht würfelt. Es gibt keine Zufälle, schon gar nicht in Orlais. Erst die Ehrwürdige Mutter und jetzt eine „hilflose“ Elfe.
Aber er wusste, dass er Bardan nicht aufhalten konnte und in der Öffentlichkeit würde er ihm nicht widersprechen. Vielleicht sah er ja auch nur Gespenster, aber als Leibwächter war das keine schlechte Eigenschaft, eher schon eine Voraussetzung.
„Nahla, ich bin Armand de Verchiel und der Comte de Justique hat Recht ihr braucht euch keine Gedanken machen. Wenn ihr wünscht begleiten wir euch zu dem Händler, ihr holt euer Eigentum, lasst euch euren Lohn auszahlen und verschwindet von dort. Nicht das sich die Freunde der Wache noch an euch rächen. Wenn ihr kein Interesse daran habt seit ihr auf euch gestellt!“
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Einen guten Witz hatte der Magier da gerissen. Fast wäre sie auch noch darauf reingefallen und hätte ihm eine Antwort gegeben, die wohl ihre Tarnung hätte auffliegen lassen. Zum Glück hatte er eine Antwort mit seinem Lachen vereitelt. Jedoch wollte er, dass sie zurück in die Diensten dieses Händlers trat, was ihr so gar nicht in die Planung passte.
"Solltet Ihr nicht mehr in die Dienste des Hänndlers treten wollen aufgrund dessen, was geschehen ist, können wir Euch leider nicht weiterhelfen. Aber ich bin mir sicher, dass einem ehrbaren Händler daran gelegen ist, dass seine Mitarbeiter seinen Ruf nicht ruinieren, also rate ich Euch, zuerst einmal mit ihm zu sprechen. Und vor diesem da braucht Ihr Euch nicht zu fürchten.", sprach der Comte und blickte beim letzten Satz zu seiner Wache.
Als Dilynrae nun ebenfalls zu ihm blickte, konnte sie sofort sehen, dass er ihr misstraute. Gut, sie selber würde auch keinem sofort Glauben schenken. Doch spielte sie ihre Rolle tatsächlich so schlecht? Vor ihm musste sie sich in Acht nehmen, das spürte sie.
"Nein Herr, ich möchte nicht mehr in seine Dienste treten. Doch möchte ich gerne meine Sachen holen, die sich dort befinden. Das ist alles, was ich noch habe", sagte Dilynrae mit leiser Stimme.
So führte Dilynrae die Herren zu dem Gut des Händlers. Kaum hatten sie einen Fuß auf den Grund gesetzt, als sie auch schon Wachen mit ihren gezückten Waffen aufgehalten wurden.
"Heda! Wo wollt Ihr hin?"
Bevor einer der Männer antworten konnten, trat der Wächter vom Hafen auf sie zu und sprach mit hohntriefender Stimme: "So so, Ihr bringt mir also die entlaufene Dienerin zurück? Sehr freundlich von Euch. Und du", wandte er sich an Dilynrae, "wirst nun dafür büßen!" Er packte sie an ihren langen Haaren und zerrte sie hinter sich her in den Innenhof zu einem Pfahl, an dem ein Seil befestigt war. Der Wächter fesselte Dilynraes Hände an dem Seil fest. Dilynrae wagte nicht, sich zu wehren, schwor sich im Stillen aber, den Wächter anschließend dafür zu töten. Doch jetzt musste sie immer noch auf ihre Rolle achten und durfte sich nicht verraten. Sie hoffte einfach inbrünstig, dass dieser Plan aufgehen würde und ihr die drei Männer zu Hilfe eilen würden. Dann hätte sie wenigstens einen Heilmagier, der ihre Wunden versorgen konnte. Schon spürte sie auch den ersten Schlag der Peitsche auf ihren Rücken niedersausen.
http://upload.worldofplayers.de/files9/mozaklein.pngMoza war ziemlich verwundert über die Handlung des Wächters. Während er am Hafen noch gekuscht hatte, fühlte er sich scheinbar inmitten der anderen Wächter stärker. Was er scheinbar auch gleich demonstrieren musste, indem er die Elfe an den Haaren fortzog.
Der Magier hatte nur ein müdes Lächeln für diese erbärmliche Kreatur übrig. Drei, vier, fünf Wachen - was interessierte das schon, sie würden trotzdem nicht gegen Armand ankommen. Der Mann war eine Ein-Mann-Armee. Weshalb Moza sich auch gar keine Gedanken machte, als er den namenlosen Wächter mit der Peitsche aufhielt, in dem er einfach nach der Hand griff, bevor das Leder erneut auf den Rücken der Elfe schnallen konnte.
"Meine Güte, was für ein unsittliches Verhalten" schnalzte Moza, mit einem höflichen Lächeln. "Nun, ich möchte mich ja wirklich ungern in Eure Erziehungsmethoden einmischen, allerdings würde ich doch sehr darum bitten, von dieser Dame abzulassen. Narben sollten nie Makel einer hübschen Frau sein."
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Armand hatte sich zu Wort gemeldet (hatte Bardan da Unwillen in der Gestik seines Leibwächters entdeckt? Wahrscheinlich weil er wieder den „großen Kümmerer“ spielte…) „Nahla, ich bin Armand de Verchiel und der Comte de Justique hat Recht ihr braucht euch keine Gedanken machen. Wenn ihr wünscht begleiten wir euch zu dem Händler, ihr holt euer Eigentum, lasst euch euren Lohn auszahlen und verschwindet von dort. Nicht das sich die Freunde der Wache noch an euch rächen. Wenn ihr kein Interesse daran habt seit ihr auf euch gestellt!“
"Nein Herr, ich möchte nicht mehr in seine Dienste treten. Doch möchte ich gerne meine Sachen holen, die sich dort befinden. Das ist alles, was ich noch habe", antwortete ihm die Elfe. Sie führte sie wortlos zum Lager des Händlers, wo Bardan schon ein unangenehmes Gefühl beschlich.
Einer der Wächter versperrte ihnen den Weg und verspottete sie: "So so, Ihr bringt mir also die entlaufene Dienerin zurück? Sehr freundlich von Euch. Und du wirst nun dafür büßen!" Sprach es, packte die Elfe und bevor Bardan reagieren konnte hatte er sie über den Innenhof geschleift und an einen Pfahl gefesselt. Im Nu hatte er eine Peitsche in der Hand und begann in großen Schwüngen auf die Elfe einzuschlagen.
Mit einem Schritt war Moza neben ihm und hielt seine Hand fest, bevor der Wächter nochmals zuschlagen konnte: "Meine Güte, was für ein unsittliches Verhalten. Nun, ich möchte mich ja wirklich ungern in Eure Erziehungsmethoden einmischen, allerdings würde ich doch sehr darum bitten, von dieser Dame abzulassen. Narben sollten nie Makel einer hübschen Frau sein."
Bardan war hin- und hergerissen. Er wurde hier nur unnötig aufgehalten und Armand würde ihm sicherlich hinterher sagen, dass dies nicht seine Angelegenheit war. Auf der anderen Seite wollte er nicht zulassen, dass eine harmlose Elfe hier misshandelt wurde.
Er beschloss, noch einen Versuch zu wagen: Den Umhang zurückschlagend legte er die rechte Hand für alle deutlich sichtbar um den Knauf seines Schwertes und sagte warnend zum Wächter: „Bindet sie los. Lasst sie ihre Sachen holen. Und macht Euch nicht noch mehr Probleme als ihr ohnehin schon habt. Die Stadtwache wird hieran durchaus interessiert sein und Ihr könnt Euch darauf verlassen, dass ich Ihnen einen umfassenden Bericht zukommen lassen werde. Los jetzt!“
Annalena
13.08.2013, 09:53
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„Was geht hier vor?“ Ein großer Mann im mittleren Alter näherte sich dem Spektakel und alle Wachen standen stramm und still. Doch keiner von ihnen sagte ein Wort. Wenn man genauer hinsah, dann konnte man bei ihnen leichten Schweiß auf der Stirn sehen. Die Wache, die die Elfe auspeitschte, zitterte stark. Der Blick des großen Mannes fokussierte sich nun auf ihn und die Wache zitterte noch mehr. „Was geht hier vor? Und ich werde kein drittes Mal fragen.“ Man sollte es nicht für möglich halten, aber die Wache zitterte noch mehr. Doch noch immer brachte er kein Wort heraus.
Der große Mann seufzte laut und schnippte mit den Fingern. Wie aus dem Nichts stand plötzlich ein Mann neben ihn. Ohne seinen Blick von der völlig verängstigten Wache abzuwenden sprach er den Neuankömmling an. „Berichtet.“ Dieser verneigte sich leicht und begann seinen Bericht. „Desmond hat diese Elfe am Hafen belästigt. Hätte die drei Herren,“ er deutete auf die drei Männer, die mit der Elfe gekommen waren, „nicht eingegriffen, dann hätte unser gute Desmond die Elfe sicherlich geschändet. Die drei Herren haben sie hierher zurück begleitet und Desmond hatte nichts Besseres zu tun, als sie auszupeitschen.“ Er lächelte Desmond kalt an bevor er fortfuhr. „Trotz Eurer Befehle, Hauptmann.“
Der Hauptmann warf nur einen kurzen Blick auf die drei Männer, die mit der Elfe gekommen waren, bevor er sich wieder Desmond zuwandte. „Mein Herr hat einen großen Ball geplant um sich eine Ehefrau zu suchen. Von nah und fern sind viele heiratswillige junge Damen gekommen um diesen Ball zu besuchen. Glaubt Ihr, dass diese Damen so etwas hier sehen wollen?“ Desmond öffnete seinen Mund, doch der Hauptmann gebot ihm mit einer Handbewegung zu Schweigen. „Außerdem dulde ich von meinen Wachen keinerlei Belästigungen der Dienerschaft, egal ob Mensch oder Elf. Bestrafungen, egal welcher Art, werden von mir oder unserem Herrn ausgesprochen. Keinem von Euch ist es erlaubt so etwas selbst zu tun. Das wisst Ihr doch? Oder?“ Desmond nickte nur leicht und ließ die Peitsche fallen. Er trat einen kleinen Schritt zurück, doch es nützte nichts. Schneller als man es einem so großen Mann zutrauen würde, war der Hauptmann vor ihm und schnitt ihm die Kehle durch. Alles ging so schnell, dass die Wache nicht einmal einen Schrei ausstoßen konnte.
Ohne Hast holte sich der Hauptmann ein Tuch aus der Tasche und wischte das Blut von seinem Dolch. Das nun blutige Tuch warf er achtlos auf die Leiche. Dann wandte er sich den anderen Wachen zu. „Lasst euch das eine Lehre sein. Und nun beseitigt diesen Unrat.“ Eine Runde „Zu Befehl“ war zu hören, bevor sich die restlichen Wachen daran machten die Leiche zu entsorgen und das Blut aufzuwischen. Nun wandte er sich der immer noch gefesselten Elfe zu und schnitt ihre Fesseln auf. Doch er beachtete sie nicht weiter und wandte sich an die drei Männer, die mit der Elfe gekommen waren. Sein Blick blieb auf dem Jüngsten der Drei hängen und er verneigte sich vor ihm. „Ich bitte vielmals um Entschuldigung, dass Ihr das hier mit ansehen musstet, Comte de Justique.“ Er lächelte leicht an den etwas verwirrten Gesichtsausdruck des Comte. „Mein Herr und Euer werter Herr Vater haben des öfteren Geschäfte miteinander getätigt. Ich habe meinen Herrn immer begleitet. Ich mag Euch nicht aufgefallen sein, aber Ihr seid mir aufgefallen. Ich weiß warum Ihr reist, Comte, und ich würde gerne mit Euch sprechen.“ Der Hauptmann blickte die beiden Begleiter des Comte an. „Privat, wenn Ihr erlaubt.“
Er führte den Comte etwas abseits bevor er ihn wieder ansprach. „Als erstes muss ich mich entschuldigen. Ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Enrico und ich bin der Hauptmann der Wachen des Händlers Fortes.“ Enrico verneigte sich noch einmal kurz. „Euer Vater hat mich um etwas gebeten. Eigentlich sollte ich nichts sagen, da Euer Vater, wie Ihr wisst, gegen Eure Verbindung mit Lady Sophia ist, aber…“ Der Hauptmann seufzte leise, bevor er fortfuhr. „Diese Elfe ist keine gewöhnliche Dienerin. Sie ist eine ausgezeichnete Bogenschützin, die Euch auf Eurer Reise unterstützen sollte. Er hat sie angeheuert sich Euch anzuschließen, doch sie sollte Ihre wahre Identität und wer sie angeheuert hat nicht preisgeben. Trotz der Bedenken Eures Vaters wegen Eurer Verlobung möchte er nicht, dass Euch etwas passiert und er möchte Euch unterstützen. Die Sache ist nun etwas außer Kontrolle geraten und ich musste Euch die Wahrheit sagen. Bitte nehmt sie mit, Eurem Vater zuliebe.“ Enrico kratzte sich etwas verlegen am Kopf. „Und wenn Ihr niemanden von unserem Gespräch erzählen könntet wäre ich Euch sehr verbunden. Ich sollte Euch nichts sagen und es könnte mich meine Stellung kosten, wenn es bekannt wird. Ich wäre Euch zu größtem Dank verpflichtet, wenn es unter uns bleibt und Ihr die Elfe mitnehmt.“ Der Hauptmann verneigte sich tief und wartete die Antwort des jungen Comte ab.
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"… möchte ich gerne meine Sachen holen, die sich dort befinden. Das ist alles, was ich noch habe" sprach die Elfe und sie machten sich zusammen auf den Weg zu dem Händler.
Kaum dort angekommen wurde ihnen der Weg von einem Wächter versperrt der sich sogleich die Dienerin schnappte und handgreiflich wurde. Elender Wurm, dachte Armand. Und egal was er von der Verzögerung hielt juckte es ihn in den Fingern gewalttätig zu werden.
Moza und er schienen sich hierin einig zu sein und während der Magier zu dem Wächter eilte legte Armand seine Hand auf den Griff seines Schwertes und zog es ein Stück heruas. Das Geräusch verschaffte ihm die nötige Aufmerksamkeit der „Freunde“ der Wache. Er warf ihnen einen kalten Blick zu, der auch die erwünschte Wirkung brachte.
In dem Moment näherte sich ihnen ein weiterer Mann der sich kurz darauf als Hauptmann herausstellte. Die folgenden Ereignisse verfolgte Armand zwar aufmerksam, aber auch unbeteiligt. Nur der inzwischen nicht mehr verborgene Schurke ärgerte ihn. Vielleicht war es ja gar nicht die Elfe am Hafen gewesen die sein Misstrauen geweckt hatte, sondern dieser Desmond?
Nachdem der Hauptmann seinen „Job“ erledigt hatte kam er auf Bardan zu und verlangte ein privates Gespräch. Daraufhin veränderte Armand leicht seine Position, so dass er mit dem Rücken zur Wand stand und alles im Auge behalten konnte. Er war bereit jeden Moment einzugreifen.
http://upload.worldofplayers.de/files9/mozaklein.pngMoza konnte nicht in Worte fassen wie angewidert und empört er war. Einmal davon abgesehen, dass das plötzliche Aufschneiden des Kehlkopfs die unappetitliches und blutiges Angelegenheit war, die er jemals mit ansehen durfte, hatte der Hauptmann scheinbar keinen Gedanken daran verschwendet, dass Moza noch direkt neben dem Mann stand und das in Schwallen herausströmende Blut und die entstehende Lache am Boden seine Stiefel einsaute. Und hatte er da etwa einen kleinen Spritzer vom dem schwingenden Messer abbekommen? Mit weitem Augen beobachtete er, wie der Hauptmann penibel seinen Dolch reinigte - und dem Magier scheinbar keine Beachtung schenkte!
Gerade als er das halbe Trauma verarbeitet hatte und dabei war, dem Hauptmann gehörig den Marsch zu blasen, verschwand dieser allerdings mit seinem Comte auch schon Abseits um Erbauer wusste was zu besprechen.
"Das..." begann Moza an Armand gerichtet, "war so niveaulos," beendete er den Satz, rechnete nicht einmal mit einer Reaktion des Kriegers. "Eklig, eklig!" Angeekelt schob er seine Stiefel über den Boden, versuchte das Blut zu lösen bevor es antrocknete, bis sein Blick auf einem Wasserbottich fiel.
Es war vermutlich nicht die feine orlesianische Art, aber im Moment hatte er andere Sorgen. Armand würde schon aufpassen, dass dem Comte nichts passierte, beobachtete er die beiden Abseitsstehende schließlich mit messerscharfem Blick. Also stolzierte er nahezu humpelnd, um ja nicht viel aufzutreten, zu der Wasserquelle und begann seine Stiefel provisorisch zu reinigen.
"So unangebracht und unnötig," schimpfte er weiter vor sich, ignorierte die Blicke der anderen Wachen. "Typisch hitzköpfige oberbefehlshabende Muskelprotze mit Götterkomplex ohne jeglichen Sinn für Stil."
http://upload.worldofplayers.de/files9/Comte_2.pngUnd auf einmal ging alles ganz schnell: Auf einmal stand der Hauptmann da, ließ sich Bericht erstatten, warf Bardan und seinen Mitstreitern einen Blick zu und erklärte, an niemand bestimmten gewandt: „Mein Herr hat einen großen Ball geplant um sich eine Ehefrau zu suchen. Von nah und fern sind viele heiratswillige junge Damen gekommen um diesen Ball zu besuchen. Glaubt Ihr, dass diese Damen so etwas hier sehen wollen?“ Desmond öffnete seinen Mund, doch der Hauptmann gebot ihm mit einer Handbewegung zu Schweigen. „Außerdem dulde ich von meinen Wachen keinerlei Belästigungen der Dienerschaft, egal ob Mensch oder Elf. Bestrafungen, egal welcher Art, werden von mir oder unserem Herrn ausgesprochen. Keinem von Euch ist es erlaubt so etwas selbst zu tun. Das wisst Ihr doch? Oder?“ Ruck zuck hatte der Hauptmann den Dolch gezogen und der Übeltäter - Desmond hieß er - blutete vor Bardans Füßen aus. Die Leiche wurde entfernt.
„Ich bitte vielmals um Entschuldigung, dass Ihr das hier mit ansehen musstet, Comte de Justique. Mein Herr und Euer werter Herr Vater haben des öfteren Geschäfte miteinander getätigt. Ich habe meinen Herrn immer begleitet. Ich mag Euch nicht aufgefallen sein, aber Ihr seid mir aufgefallen. Ich weiß warum Ihr reist, Comte, und ich würde gerne mit Euch sprechen.“ Der Hauptmann blickte die beiden Begleiter des Comte an. „Privat, wenn Ihr erlaubt.“ Damit zog er ihn kurzerhand von den anderen beiden weg.
„Als erstes muss ich mich entschuldigen. Ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Enrico und ich bin der Hauptmann der Wachen des Händlers Fortes. Euer Vater hat mich um etwas gebeten. Eigentlich sollte ich nichts sagen, da Euer Vater, wie Ihr wisst, gegen Eure Verbindung mit Lady Sophia ist, aber…“ Der Hauptmann seufzte leise, bevor er fortfuhr. „Diese Elfe ist keine gewöhnliche Dienerin. Sie ist eine ausgezeichnete Bogenschützin, die Euch auf Eurer Reise unterstützen sollte. Er hat sie angeheuert sich Euch anzuschließen, doch sie sollte Ihre wahre Identität und wer sie angeheuert hat nicht preisgeben. Trotz der Bedenken Eures Vaters wegen Eurer Verlobung möchte er nicht, dass Euch etwas passiert und er möchte Euch unterstützen. Die Sache ist nun etwas außer Kontrolle geraten und ich musste Euch die Wahrheit sagen. Bitte nehmt sie mit, Eurem Vater zuliebe. Und wenn Ihr niemanden von unserem Gespräch erzählen könntet wäre ich Euch sehr verbunden. Ich sollte Euch nichts sagen und es könnte mich meine Stellung kosten, wenn es bekannt wird. Ich wäre Euch zu größtem Dank verpflichtet, wenn es unter uns bleibt und Ihr die Elfe mitnehmt.“
Einigermaßen verdutzt sah Bardan den Hauptmann an. Sicher, sein Vater hatte immer seine eigenen Pläne, aber dass er sie so durchsetzen wollte?
Er warf Armand einen Blick zu. Ja, vielleicht hatte sein Vater ihm nichts gesagt, aber wenn Armand nicht instruiert war, dann stank die Sachen aber ganz gewaltig zum Himmel! Armand war der vertrauteste Vertraute, den er und sein Vater je gehabt haben und Bardan kannte ihn gut genug, als dass er erkennen konnte, dass Armand gespannt war wie ein Flitzebogen und im notwendigen Moment zuschlagen würde. Keine Entspanntheit umgab ihn, im Gegenteil, er wirkte angesichts Mozas doch eher egozentrischer Reaktion höchst ungehalten.
Bardan wandte sich Enrico zu. „Ich verstehe. Trotz allem muss ich mich mit meinen Begleitern abstimmen, unabhängig davon, ob ich sie mitnehme oder nicht. Ich bin gut ausgestattet, ich verstehe nicht, wozu ich noch eine Bogenschützin brauchen sollte.“ Und noch viel weniger verstand er, was sein Vater damit bezweckte. Sollte das die Eifersucht in Sophia anfachen? Sie quasi durch eine Elfe im Vorhinein schon zu verstimmen und damit die Hochzeit nicht mal in Erwägung ziehen zu lassen? Moza hatte - vor langer Zeit - in aller Ausfühlrichkeit von manchen Eifersuchtsattacken erzählt (oder eher: man hatte es durch alle Wände gehört) und Bardan hatte den starken Eindruck, dass Eifersucht mindestens so schlimm sein musste wie die Pest.
„Armand!“ rief Bardan, der sofort an seiner Seite stand, während Moza an irgendeinem Eimer seine Füße abwusch. „Moza....“ stöhnte Bardan, als er seinen penibel-pedantischen Haus- und Hofmagier in dieser unwürdig und zugleich verletzlichen Position sah. Auf Armands irritierten Blick hin erklärte Bardan: „Was hältst du davon, wenn wir sie mitnehmen?“ Prüfend, sehr sehr prüfend, sah er seinen Leibwächter an, ob irgendeine Reaktion des Wiedererkennens oder der Zustimmung in seinem Blick stattfand.
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Dilynrae hatte Mühe, bei Bewusstsein zu bleiben. Ihr Rücken brannte wie Feuer, doch sie würde dem Mistkerl nicht die Genugtuung geben, indem sie um Gnade bettelte oder ihn Ohnmacht fiel. Plötzlich hörten die Hiebe auf. War er schon fertig? Nein! Die Stimme des Hauptmannes drang an ihr Ohr. Das war der Grund, warum es schon geendet hatte. Die Zähne zusammen beißend, drehte Dilynrae ihren Kopf. Was dort gesprochen wurde, konnte sie nicht verstehen. Sie sah, wie der Hauptmann dem Mistkerl die Kehle durchschnitt. Gut, so würde ihre Tarnung nicht auffliegen. Als er jedoch mit dem Dolch in der Hand auf sie zuschritt, stockte ihr Herz und sie hielt den Atem an. Nachdem der Hauptmann ihr aber die Fesseln um ihre Hände durchgeschnitten hatte, entwich ihr Atem mit einem Seufzer und sie ließ sich zu Boden sinken. Dilynrae sammelte ihre letzten Kräfte, um wieder aufzustehen, doch hatte sie die Rechnung ohne die Schmerzen am Rücken gemacht. Der Boden begann sich vor ihren Augen zu drehen, dann wurde alles um sie herum schwarz und sie hieß die Dunkelkeit willkommen. Mit einem dumpfen Aufschlag fiel sie auf den Boden und blieb bewusstlos liegen.
http://upload.worldofplayers.de/files9/mozaklein.pngMoza sah von seiner wichtigen Arbeit - seine Stiefel zu reinigen - auf als er Bardan seinen Wächter rufen hörte. Für einen Moment verfolgte er, wie Armand sich dem Comte näherte, verschmälerte dabei argwöhnisch die Augen, bevor er sich wieder seiner akuten Sorge bewusst wurde.
Er hatte keine Ahnung, was die drei besprachen, allerdings war er nicht so kleinlich, sich darüber aufzuregen. Bardan würde es ihm später so oder so erzählen. Gerade als er sich wieder seinen Stiefeln zuwenden wollte, bemerkte er aus dem Augenwinkel die gefallene Gestalt der Elfin.
In seiner Verzweiflung, seine Stiefel zu retten, hatte er diese komplett vergessen. Kurzzeitig hin und her gerissen zwischen der Rettung der Elfe oder seiner Stiefel machte er sich eifrig an die Arbeit das Blut abzuwischen bis er oberflächlich nichts mehr sehen konnte und richtete sich dann auf, um der Elfe zur Hilfe zu kommen.
Sie war in sich zusammengesackt, vermutlich hatte der Schmerz sie überwältigt. Mit einigen Zentimetern Abstand hielt er seine Hand über den Rücken der Frau, schloss dann die Augen und konzentrierte sich auf das Gefühl in seinem Inneren, suchte diesen einen Punkt, der wie ein Schalter die Magie durch seinen Körper strömen ließ.
Er hörte ein kurzes Stöhnen von den Frau, öffnete dann seine Augen. Sie war noch immer bewusstlos, aber die Schwellungen und Striemen begannen zurückzugehen. Sachte drehte er die Frau auf den Rücken, legte kurz seine Hand auf ihre Stirn um das sich höchstwahrscheinlich anbahnende Fieber zu unterdrücken.
Mehr konnte er nicht machen. Außerdem musste er sich wieder seinem Comte widmen. Da sich Armand bereits der Truppe angeschlossen hatte, vermutete Moza, dass das Gespräch "zu zweit" bereits beendet war. Dennoch hielt er in einem Diskretionsabstand und wartete auf ein Zeichen, dass er sich der Gruppe anschließen durfte.
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„… hältst du davon, wenn wir sie mitnehmen?“
Armand spürte den prüfenden Blick seines Schützlings auf sich. Bardan schien beunruhigt zu sein. Er wusste zwar nicht was die beiden besprochen hatten, aber die kurzen Blicke während des Gesprächs zu der Elfe machten klar, dass es um sie gegangen sein musste. Es gab ja nur zwei Möglichkeiten, entweder war die Elfe harmlos oder sie war eine Gefahr.
Natürlich ging Armand von dem letzteren aus. Sollten ihre Gegner ruhig denken, dass sie es geschafft haben eine Feindin in ihre Gruppe einzuschleusen. Wenn man weiß wo der Feind steht ist der Kampf schon halbgewonnen.
„Ich halte es für eine gute Idee. Hier können wir sie nicht lassen und was soll eure Zukünftige von euch denken wenn wir eine Frau in Gefahr hinter uns zurücklassen?“ Während er das sagte ruhte seine Hand auf dem Griff des Zweihänders. Zusammen mit der Wortwahl würde es Bardan klar sein das er zur Vorsicht riet, aber die „Gefahr“ lieber bei sich behalten würde als in ihrem Rücken.
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Armand hatte die Gefühlslage des Comte erkannt, dessen war Bardan sich sicher. Für den Leibwähter zählte nur, dass die Gruppe sicher war und wäre diese Elfe eine Gefahr, dann würde er das deutlich machen.
„Ich halte es für eine gute Idee. Hier können wir sie nicht lassen und was soll eure Zukünftige von euch denken wenn wir eine Frau in Gefahr hinter uns zurücklassen?“ antwortete Armand fest, seine Hand lag auf seinem Zweihänder.
Bardan verstand. Armand traute der Elfe nicht, das war offensichtlich, aber er schien es für dasKlügste zu halten, sie nicht aus den Augen zu lassen - logisch, sonst konnte sie wer-weiß-was anstellen.
Langsam nickte Bardan, er war nicht überzeugt, aber er wusste, dass es so klüger war. "Moza!" rief er den abseits stehenden Magier. Der schien nur darauf gewartet zu haben und schloss zügig zu der Gruppe auf.
"Wir werden das Elfenmädchen mitnehmen." Bardan blickte zu ihr hin, sie lag auf dem Rücken am Boden, doch wie er Moza kannte, hatte er sich bereits um sie gekümmert. "Sie ist bei dir ja in besten Händen, oder nicht? Ich wäre jedenfalls überrascht, wenn dich diese Erweiterung unserer Gruppe nicht erfreuen würde." Er zwinkerte dem Magier zu, in Erwartung dessen, was er erwidern würde.
Neben ihm konnte Bardan schon förmlich Enrico mit den Hufen scharren hören, aber das war ihm egal, er wollte seinen beiden Begleitern nichts verheimlichen und das hatte Vorrang.
Insgeheim fragte er sich doch, ob und was sein Vater damit zu tun hatte. Und wenn nicht? Wer hätte ein Interesse daran, eine Bogenschützin in seine Mitte zu schleußen? Eine Räuberbande, damit das Mädel sie nachts untauglich machte und die Bandenkameraden sie überfallen konnten? Arbeitete sie vielleicht allein und war nur hinter dem Geld des Comte her, das sie ihm nachts rauben würde? Was auch immer es war, er würde dem Mädchen nicht über den Weg trauen. Er hoffte, sich keine Schwierigkeiten eingehandelt zu haben...
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Dilynrae spürte ein Kribbeln in ihrem Körper, das sich ausbreitete. Als sich die Haut am Rücken zusammen zog, entwich ihr ein Stöhnen. Sie zwang sich, die Augen zu öffnen, doch wollte es nicht so recht klappen. Endlich gelang es ihr und sie blickte sich um, zu verwirrt um zu wissen, wo sie sich befand. Ihr Blick fiel auf einen etwas älteren Mann, der in unmittelbarer Nähe stand. Sein Rücken war ihr zugekehrt und nun versuchte Dilynrae heraus zu finden, wem seine Aufmerksamkeit galt. Ein Stöhnen entwich ihren Lippen, als sie versuchte, sich aufzurichten. Ihr wurde schwindlig, das Blut rauschte in ihren Ohren und ihr wurde erneut übel. Sie musste sich konzentrieren, um nicht wieder das Bewusstsein zu verlieren. Endlich ließ auch das Rauschen in ihren Ohren nach und ein Satz drang in ihr Gehör:
„… hältst du davon, wenn wir sie mitnehmen?“
Schlagartig fiel ihr alles wieder ein! Ihre Aufgabe, das Aufeinandertreffen und beinahe das Versagen. Doch es war nochmals gut gegangen und sie wurde errettet, bevor sie ihre Tarnung hatte fallen lassen müssen. Dilynrae spürte nur noch ein leichtes Spannen im Rücken. Jemand musste sie geheilt haben. Bestimmt der Magier. Sie zwang sich, komplett aufzustehen. Dilynrae musste sich breitbeinig hinstellen, da sie doch noch ein wenig schwankte. Beinahe fühlte sie sich so wie auf einem Schiff im Wachen Meer.
http://upload.worldofplayers.de/files9/mozaklein.pngMoza hob eine Augenbraue, als er die Worte seines Comte hörte, sah kurzzeitig zwischen den anderen drei Männern hin und her, bevor er die Schultern zuckte.
"Eine Frau in der Gruppe sollte durchaus die allgemeine Stimmung heben, mein Herr," antwortete der Magier mit einem süffisanten Grinsen, wandte sich dann halb der Frau um, die nun mit einem Stöhnen aus ihrem Schlafzustand erwachte. "Und was für entzückende Laute sie von sich gibt. Wenn es euch nicht stört, kümmere ich mich um meine Patientin und überbringe ihr die freudige Nachricht."
Mit einer kurzen Verbeugung, drehte er sich um. Darum war es ihnen gegangen? Die Elfin mitzunehmen? Moza war das ziemlich suspekt, konnte er sich nicht vorstellen, dass Bardan auch nur im geringsten eine Frau irgendwelche Gefahren aussetzen würde. Geschweige denn, dass Armand sich einen Klotz am Bein fesseln würde und dies wäre durchaus der Fall, wenn sie eine kampfunerfahrene Frau mit sich nahmen.
Was eigentlich nur eines bedeuten konnte.
Bardan hatte Gefallen an der Elfe gefunden! Alles, aber auch wirklich alles war besser als diese Sophia! Vielleicht sollte er die gemeinsame Reise nutzen, um Bardan zu helfen, der Frau näher zukommen.
Für seinen Comte würde Moza sich sogar in seinen Spielereien zurückhalten.
Er war begeistert!
"Werte Elfin, lasst mich euch helfen," verkündete der Mann mit der freundlichsten und gleichzeitig absolut unkokettierigen Stimme, die er aufmustern konnte.
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"Wir werden das Elfenmädchen mitnehmen" sprach Bardan und an dessen Reaktion war Armand klar, dass seine Warnung angekommen war. Kurz schaute er zu der Elfin hin, die schon wieder die schwankend auf die Beine kam. Ganz schön zäh die Kleine!
„… überrascht, wenn dich diese Erweiterung unserer Gruppe nicht erfreuen würde."
Innerlich gratulierte er seinem jungen Schützling zu den Worten. An der begeisterten Reaktion von Moza wurde klar, dass dieser sich der Aufgabe mit großem Elan widmen würde. Somit hatte der Magier während der weiteren Reise „etwas zu tun“ und die Elfin wäre beschäftigt.
Wenn sie tatsächlich eine falsche Nug ist, wird sie auf Mozas „Aufmerksamkeit“ reagieren und er würde genau beobachten wie sie das tun wird. Innerlich dachte er an den „Kreuzenden Hammer“ eine Figur, die von einem Meister ausgeführt, den Gegner innerhalb eines Augenblicks in vier Teile spaltet. Äußerlich ließ er sich seine Gedanken nicht anmerken, eine Statue hätte mehr verraten und so nickte er der Elfin nur höflich zu und blieb, für einen Leibwächter nicht unüblich, auf Distanz.
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"Eine Frau in der Gruppe sollte durchaus die allgemeine Stimmung heben, mein Herr," erwiderte Moza mit einem Grinsen und drehte sich zur Elfe, die sich mit einem Stöhnen aufrappelte. "Und was für entzückende Laute sie von sich gibt. Wenn es euch nicht stört, kümmere ich mich um meine Patientin und überbringe ihr die freudige Nachricht."
"Nur zu Moza, nur zu," nickte Bardan. Je mehr Moza mit dieser Elfe kommunizierte, desto weniger würde sie von Sophia mit ihm, dem Comte, in Verbindung gebracht werden. Moza ging davon und half der Elfe auf, Bardan wandte sich an Enrico und sagte zu ihm: "In Ordnung. Sie wird bei uns sicher sein. Danke für Eure Hilfe."
In Richtung der Elfe sagte er: "Bitte holt Eure Sachen, wir möchten aufbrechen. Moza wird Euch behilflich sein," fügte er mit einem Blick auf den Magier hinzu.
Armand blickte ihn beifällig an, die Elfe stand auf Mozas Arm gestützt und Bardan gab mit einem Wink das Signal zum Aufbruch: zurück zum Hafen, Pferde und Gepäck holen und dann - endlich! - in Richtung des Leroy-Anwesens.
Annalena
07.10.2013, 18:14
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Hauptmann Enrico beobachtete genau, wie sich die drei Männer und die Elfe verhielten. Er war erleichtert, als der Magier und die Elfe deren Sachen holten und sich dann auf den Weg machten. Der Comte verabschiedete sich noch von ihm bevor sie aufbrachen.
Der Hof war inzwischen von dem unseligen Zwischenfall gereinigt und er befahl seinen Männern sich wieder ihren Aufgaben zu widmen. Der Hof war nun leer. Leise Schritte drangen an sein Ohr als sich jemand hinter ihm näherte. Nun, der Hof war fast leer. Die Schritte verstummten neben ihm und ohne sich umzudrehen hielt er seine Hand auf. Ein kleines Säckchen mit Gold wurde in seine ausgestreckte Hand gelegt.
„Sehr gute Arbeit Hauptmann.“ Die Stimme war lieblich. Enrico drehte sich nun ein wenig zur Seite bevor er antwortete. „Es war wirklich nicht schwer den Comte zu überzeugen die Elfe mitzunehmen.“ Die Frau neben ihm lächelte hinter ihrem Fächer. „Hat er den Brief sehen wollen?“ Der Hauptmann schüttelte den Kopf. „Nein, meine Dame, er hat mir auch so geglaubt.“
Die blonde Frau schmollte ein wenig. „Dabei war es so schwer diesen Brief zu besorgen.“ Sie kicherte leise bevor sie fortfuhr, doch der Hauptmann hatte das Gefühl, dass sie ihre nächsten Worte nicht laut sagen wollte. „Sobald wir verheiratet sind werde ich meinem Comte beibringen nicht zu vertrauensvoll zu sein.“ Sie hielt ihre Hand auf. „Gebt mir den Brief, Hauptmann, und zu keinem ein Wort darüber.“ Enrico gab ihr den Brief ohne zu zögern. „Ihr habt mein Wort, das ich keinem von unserem Geschäft erzähle.“ Er verneigte sich noch kurz bevor er sich zurück an seine Arbeit
machte.
Blaue Augen blitzten gefährlich, als sie dem Mann nachsahen. „Ich werde sicherstellen, dass Ihr nicht redet, Hauptmann.“
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Es war Nacht und der Ball in dem Anwesen des Händlers Fortes war vorbei. In den Schatten bewegte sich eine Figur zielsicher durch die Hallen und Gänge des großen Hauses. Vor einer Tür im Trakt der Wachen blieb die Figur stehen. Er lauschte ob der Bewohner der Zimmers noch wach war, doch er konnte nichts hören. Leise öffnete er die Tür und schlüpfte hinein. Im fahlen Mondlicht sah er den Hauptmann von Fortes‘ Wachen schlafen. Er zog seinen Dolch und trat näher ans Bett heran. Mit geübter Hand schnitt er dem schlafenden Mann die Kehle durch. Seine blutige Klinge wischte er am Laken des toten Mannes ab.
Danach durchsuchte er die Sachen des Hauptmanns. Er fand den kleinen Sack mit dem Gold und steckte ihn ein. Nachdem er alles erledigt hatte verschwand er genauso ungesehen wie er gekommen war in die Nacht.
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"Bitte holt Eure Sachen, wir möchten aufbrechen. Moza wird Euch behilflich sein"
Innerlich amüsiert und äußerlich ungerührt verfolgte Armand wie der Magier der Elfin „behilflich“ war und schon nach kurzer Zeit waren die beiden zurück. Also konnten sie sich endlich auf dem Weg zum Hafen machen und ihr fehlendes Gepäck einsammeln. Der Weg dorthin verlief ohne Zwischenfälle und da sie noch einige Stunden Tageslicht hatten machten sie sich auf den Weg in Richtung des Leroy-Anwesens.
Halamshir war eine recht bedeutende Hafen- und damit auch Handelsstadt und so war der weitere Weg alles andere als einsam, im Gegenteil es waren viele Reisende unterwegs. Nach einiger Zeit wurde es Zeit für das Lager, leider waren sie noch einige Stunden von dem nächsten Gasthaus entfernt. Von daher beschlossen sie ihr Lager ein kleines Stück von der Straße entfernt aufzuschlagen.
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Endlich brachen sie auf. Sie ließen Halamshir, die Hafenstadt hinter sich, und schlugen den Weg Richtung Norden ein. Sie begegneten vielen Reisenden. Bardan war in Gedanken versunken - diesmal weniger bei Sophia als viel eher bei der Elfe. Er hatte kaum ein weiteres Wort mit ihr gewechselt. Er wusste auch gar nicht, was er ihr sagen sollte. Aber seiner Meinung nach stank das alles ganz gewaltig zum Himmel.
Es wurde Zeit das Lager aufzuschlagen, abseits vom Weg, aber nicht zu tief im Wald. Das Holz war schnell gefunden, die Steine im Kreis gelegt und das Feuer entzündet. Proviant hatten sie genug dabei. Der Comte schlug sein Zelt auf und sah, dass Armand das ebenso gemacht hatte. Da kam ihm die nächste Frage in den Sinn - wo würde die Elfe schlafen?
"Hrrrrr!" knurrte er leise und ungehalten. Bogenschützin hin oder her, fähig ja oder nein, aber diese Frau machte ihm nur Probleme. Er würde sein Zelt garantiert nicht mit ihr teilen - wenn Sophia das erführe, dann konnte er jeden Funken Hoffnung sofort aufgeben. Aber wie gut, dass er einen Haus- und Hofmagier hatte, der sich keine Nacht mit einer Frau entgehen ließ.
Etwas beruhigt setzte er sich ans Feuer. "Armand, ich schlage vor wir beide teilen uns die Nachtwache. Aber vorher wollte ich ohnehin noch mit dir reden..."
http://upload.worldofplayers.de/files9/mozaklein.pngDie Reise war wenig interessant, nachdem sie den Händlerumschlag verlassen hatten. Nahla hielt sich schweigsam im geringen Abstand im Hintergrund. Hin und wieder hatte sich Moza nach ihren Verletzungen erkundigt, doch er wurde mit halbherzigen Versuchen höflich aber bestimmt abgewiesen, was ihn nicht verwunderte. Der Magier wollte sich nicht einmal vorstellen, welche Schmerzen die Elfe hatte durchleiden müssen, geschweige denn von der Demütigung. Also gönnte er der Frau ihren Freiraum und beschäftigte sich mit seinen beiden männlichen Begleitern oder einigen der niedlichen Händlerfrauen, die auf kurzem Strecken mit ihnen reisten oder ihm entgegenkamen.
Die Welt war sichtlich ein schöner Ort, musste er mit jedem bezaubernden Lächeln, das ihm zugeworfen wurde, feststellen.
Wahrlich ein schöner Ort, wiederholte er sich, als eine hübsche Blondine ihm eine Kusshand zuwarf bevor sie sich mit einem verspielten Lachen zurück auf den Karren setzte.
Seine Begleiter waren weniger mitteilsam, allerdings konnte er sich bereits vorstellen, was in den Köpfen der anderen vorging. Bei seinem Comte stand förmlich das Wort Sophia in Großbuchstaben über seinen Kopf geschrieben. Er fragte sich, wann der Comte anfing die Namen zusammen zusetzen und aus Sophia Wie-auch-immer-ihr-vollständiger-Name war – man konnte Moza wirklich nicht dazu bemühen, sich diesen zu merken – Sophia de Justique zu machen.
„Sophia de Justique,“ wiederholte er einmal laut, ließ sich den Namen auf der Zunge zergehen, bevor er angewidert die Augenbrauen zusammenzog. Wie unglaublich ordinär. Genauso wie das Mädchen, das sich hinter diesem Namen versteckte.
Sie marschierten einige Stunden und Moza war kurz davor sich zu beschweren, dass seine Füße so angeschwollen waren, dass sie das Leder seiner Stiefel dehnten, als Armand beschloss ein Lager aufzubauen. Zu Mozas Glück.
Armand war in dieser Hinsicht sehr effizient, wusste sofort was zu erledigen war und hatte bereits sein eigenes Zelt und Lagerfeuer errichtet, da hatte der Magier mal eben seine Stoffe über einen Ast geworfen um einen Schutz vor dem Wetter zu haben. Aus dem Augenwinkel musterte er die dunkelhaarige Elfe, die sich umsah als würde sie versuchen irgendeine Arbeit für sich zu finden. Die drei Männer jedoch waren schon sooft miteinander gereist, dass sie eine eingespielte Truppe waren.
„Setz dich einfach als Feuer und wärme dich“, meinte Moza freundlich an die Elfin gewandt, bevor er sich wieder seinem provisorischen Zelt widmete und einige letzte Steine zum beschweren des Stoffes heranschaffte. Danach setzte er sich zu der Frau am Lagerfeuer, hielt ihr eine Hälfte seines Brotlaibes hin. Die Elfe nahm es dankend an. „Wie geht es dir?“
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Dilynrae war ein wenig verwundert darüber, dass sie nun doch mitgenommen wurde, ließ sich jedoch nichts anmerken. Sie ahnte, dass wohl das Gespräch mit dem Hauptmann etwas damit zu tun hatte. Hatte er Verdacht geschöpft? Schnell verwarf sie den Gedanken wieder. Das konnte nicht sein, schließlich war sie vorsichtig gewesen. Das musste sie auch weiterhin sein, um sich nicht zu verraten. Sonst wäre ihr Auftrag in Gefahr und sie müsste die Männer töten, was ihr widerstrebte.
Die Reise verlief ohne Zwischenfälle. Sie musste mehrmals den Magier abweisen, der versuchte, sie in ein Gespräch zu verwickeln. Jetzt war keine Zeit dafür und seine Versuche, sie zu verhätscheln, störten sie gehörig in ihren Gedanken. Schließlich musste sie ihren Plan weiter spinnen, denn bisher schien dieser junge Adlige nicht auf ihre Reize reagieren. Trotz ihrer Gedanken, ließ ihre Wachsamkeit nicht nach und sie beobachtete ihr Umfeld genau. Von den Reisenden, die ihnen entgegenkamen, ging jedoch keine Gefahr aus. Unauffällig studierte sie auch den Leibwächter des Adligen. Er konnte Dilynrae gefährlich werden. Das wusste sie instinktiv. Er würde auch nicht davor zurückschrecken, jeden zu töten, der seinem jungen Herrn Böses wollte.
Endlich schien es der Moza, der Magier, verstanden zu haben, dass sie im Moment ihre Ruhe wollte. Er schob ihre abweisende Haltung vermutlich auf den Vorfall bei dem Händler, doch Dilynrae hatte es schon fast vergessen. Sie hatte schon Schlimmeres erlebt und ihre Wunden waren dank des Magiers fast verheilt. Die Händlerinnen, die ihnen entgegenkamen oder manchmal auch ein Stück ihren Weg teilten, waren ganz angetan von den Schmeicheleien Mozas. Dilynrae schmunzelte. Moza schien ein richtiger Lebemann zu sein. Während sie ihre Ohren spitzte, um alles um sich herum genau wahr zu nehmen, fiel ihr auf, wie Moza laut vor sich hinmurmelte: "Sophia de Justique". Ihr Blick wanderte zu ihm und sie konnte sehen, wie dieser angewidert das Gesicht verzog. Es schien, als wäre Moza nicht davon angetan, dass sein Herr, Bardan de Justique, auszog, um dieses Weib zu ehelichen. Konnte er ihr vielleicht helfen, die Hochzeit zu verhindern, indem sie den jungen Adligen verführte?
Als die Dämmerung einsetzte, hielten sie ein wenig abseits der Straße an und schlugen ein Lager für die Nacht auf. Moza wies Dilynrae an, sich ans Lagerfeuer zu setzen. Immer noch das schwache, verletzliche Geschöpf spielend, nahm sie mit einem dankbaren Lächeln Platz. Sie beobachtete, wie die Männer ihre Zelte aufbauten. Der Magier stellte sich allerdings ziemlich ungeschickt damit an. Dilynrae juckte es in den Fingern, aufzuspringen und es ihm abzunehmen. Sie blieb sitzen. Wie hätte sie erklären sollen, woher sie das Aufbauen eines Zeltes beherrschte? Nachdem der Magier wohl beschlossen hatte, der Aufbau wäre abgeschlossen, nahm er neben Dilynrae Platz und bot ihr die Hälfte seines Brotlaibes an. Sie nahm es entgegen und bedankte sich höflich bei ihm. Auf seine Frage, wie es ihr gehe, beschloss sie dieses Mal zu antworten: "Dank Eurer heilenden Händen, die Ihr mir freundlicherweise angedeiht habt, geht es meinem Rücken schon sehr viel besser. Ich stehe tief in Eurer Schuld." Dilynrae schenkte ihm ein warmes Lächeln.
http://upload.worldofplayers.de/files9/Comte_2.pngMoza und Nahla hatten sich ebenfalls ans Feuer gesetzt und begannen ein Gespräch über das Wohlbefinden der Elfin. Bardan allerdings konnte sich nicht darauf konzentrieren, er hatte den fragend blickenden Armand auf später vertröstet, wenn Ruhe am Lagerfeuer herrschte.
Seine Gedanken hetzten. War er in eine Falle getappt? Würde eine Bande die Elfin wieder zurückholen und dabei das Lager ausräubern? So unmenschlich das klang, aber hätte Moza bloß die Elfe nicht geheilt... jetzt war sie wieder in einem Zustand, in dem sie Schaden anrichten konnte - welcher Art auch immer.
Er zerbiss einen Fluch zwischen den Zähnen. Armand wusste sicher Rat. Hoffentlich würde Moza keine ganze Predigt vor dieser Frau über Mode oder so ein Thema halten. Darin war er hervorragend...
Aber wo er schon mal mit den beiden am Feuer saß, konnte er auch nachfragen. Also wartete er auf die nächste Gesprächspause und hakte dann nach: "Verzeiht, wenn ich mich einmische, Nahla, aber ich glaube, es gibt noch eine elementare Frage zu klären: Wo werdet ihr schlafen? So Leid es mir tut, wir haben kein weiteres Zelt dabei, und keiner von uns hat mit diesen... Änderungen gerechnet. Moza, hast du vielleicht eine Idee?"
http://upload.worldofplayers.de/files9/mozaklein.png"Das ist meine Aufgabe," winkte Moza charmant ab, warf der Elfin ein keckes Lächeln zu. "Wenn ihr euch jedoch revanchieren wollt, so verbringe ich ungern meine Nächte allein." Er zwinkerte ihr verspielt zu, bevor er herzhaft in sein Brot biss. All das Wandern und die Spektakel des Vormittags hatten ihn förmlich ausgehungert. Geschweige denn, dass sein Mana durch die Heilung stärker strapaziert wurde, als er angenommen hatte.
Moza war kein Kampfmagier, sein Repertoire an Zaubersprüchen war stark auf das Heilen und passive Unterstützen beschränkt, was nicht daran lag, dass er sich nicht in anderen Gebieten versucht hätte. Allerdings hatte er so wenig Möglichkeiten seine Manaressourcen zu erweitern. Tatsächlich musste der Magier jeden Zauberspruch sorgfältig abwiegen.
Er warf einen kurzen Blick auf die Elfe neben sich.
In jeder Kampfsituation hätte er keinen Finger für sie krumm gemacht, hätte er seine Kräfte gespart, falls Bardan oder Armand etwas zu gestoßen wäre.
Was genau hatte sich Bardan gedacht?
Der Magier wurde durch die Frage seines Herren aus seinen Gedanken gerissen. Er sah ruckartig auf, setzte ohne Verzögerung ein süffisantes Grinsen auf.
"Ihr wisst, mein Herr, ich bin stets ein Ehrenmann," mit diesen Worten nahm er die Hand der Elfin, hielt sie nahe an seinen Mund, als ob er sie küssen wollte. "Meine Dame, erlaubt mir mein Zelt zu Eurer Verfügung zu stellen. Es ist zwar einer Dame Eurer Schönheit nicht würdig, aber es ist alles, was ich Euch anbieten kann."
Moza grinste, konnte sich fast vorstellen, wie Armand und Bardan sich ob seiner Worte innerlich fast übergeben mussten.
"Ich werde natürlich die Nacht im Zelt einer meiner Gefährten verbringen," versicherter er der Elfe, legte seine zweite Hand über die Hand der Frau. "Sodass ihr Euch keine Sorge um Eure Jungfräulichkeit machen müsst. Wobei die sicherlich auch bei meinem Comte Bardan in sicheren Händen wäre." Moza warf einen flüchtigen Blick auf den jungen Mann. „Als Gegenleistung, erzähl uns etwas über dich.“ Mit den letzten Worten ließ er den spielerischen Akt fallen, stupste sie leicht mit seinen Schultern an. „Was sagst du dazu? Gerechter Tausch?“
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"Wenn Ihr euch jedoch revanchieren wollt, so verbringe ich ungern meine Nächte allein." erwiderte Moza auf Dilynraes Dankesbezeugung und zwinkerte ihr zu. Da kam auch noch die Frage des jungen Adligen passend. "Verzeiht, wenn ich mich einmische, Nahla, aber ich glaube, es gibt noch eine elementare Frage zu klären: Wo werdet Ihr schlafen? So Leid es mir tut, wir haben kein weiteres Zelt dabei, und keiner von uns hat mit diesen... Änderungen gerechnet. Moza, hast du vielleicht eine Idee?"
Dilynrae schaffte es, eine zarte Röte auf ihre Wangen zu zaubern, als wäre sie verlegen.
Doch der Magier erwies sich als galanter Herr, indem er ihr sein Zelt anbot und meinte, er würde einfach bei einem seiner Gefährten schlafen. Dilynrae murmelte nur ein schüchternes Danke und wandte sich wieder ihrem Brot zu.
Nach kurzer Zeit erhob sie wieder den Blick und sprach: "Verzeiht meine Frage, doch da Ihr nun entschieden habt, mich mitzunehmen... Wie stellt Ihr Euch das vor? Denn durch meine...hmm... Unpässlichkeit habe ich nicht mitbekommen, was Eure Meinung geändert hat?"
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„… teilen uns die Nachtwache. Aber vorher wollte ich ohnehin noch mit dir reden..."
Armand nickte Bardan bestätigend zu und bevor er sich zu den anderen ans Feuer setzte drehte er noch eine kurze Runde ums Lager. Schnell suchte er einige herumliegende trockene Hölzer zusammen und verteilte sie auf dem Weg der zu ihrem kleinen Lagerplatz führte und wählte schon mal den idealen Platz für die Nachtwache aus.
„… Zelt zu Eurer Verfügung zu stellen. Es ist zwar einer Dame Eurer Schönheit …“
Weiter hörte er Moza gar nicht mehr zu. Interessanter war da schon ihre Frage nach den Gründen warum sie ihre Gruppe begleiten durfte. Armand wandte sich direkt an die Elfe.
„Auch in Orlais ist es sicherer nicht alleine auf den Straßen unterwegs zu sein, gerade als Frau und nach allem was euch passiert ist solltet ihr das wissen. Ihr seid hier weil der Comte ein Ehrenmann ist und ihr unter seinem Schutz steht.“ Er hatte ihre ungeteilte Aufmerksamkeit und führ fort „Nahla, wir haben noch ein gutes Stück Weg vor uns. Wir sind ein eingespieltes Team und jeder hier weiß genau was er tun muss wenn Gefahr droht.“
Er nahm einen Schluck Wasser aus dem Trinkschlauch und ohne zu zögern warf er ihr den Schlauch zu, den sie problemlos auffing. „Ihr seid schnell, das ist gut. Könnt ihr mit Waffen umgehen?“
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Warum war sie so nachlässig gewesen? Musste sie denn den Schlauch so gut auffangen? Ihre Reflexe waren einfach zu gut und es war ein Moment der Unaufmerksamkeit gewesen. Was sollte sie jetzt tun? Dilynrae überlegte. Welche Geschichte sollte sie erzählen? Schließlich hatte sie sich als unschuldige Magd ausgegeben. Am Besten wäre die Geschichte, in der sie bei den Dalish gelebt hatte und so setzte sie an:
"Da Ihr mir das Leben gerettet habt und ich nun tief in Eurer Schuld stehe, sollte ich Euch nun meine Geschichte erzählen. Ich bin in einem Clan der Dalish aufgewachsen. Lange lief alles gut, die Shemlen ließen uns in Ruhe, wir konnten sogar teilweise mit ihnen handeln. Schon früh zeigte sich, dass ich eine geborene Jägerin bin und so wurde ich darin auch unterrichtet.
Dann kam der Tag, der alles änderte. Eine Gruppe Sklavenjäger aus Tevinter griff unseren Clan an. Wer nicht getötet wurde, wurde als Sklave verschleppt. Warum ich nicht dabei war, fragt Ihr Euch sicherlich? Nun, ich war auf einem meiner Streifzüge. Als ich zurück kam, war der Kampf schon entbrannt. So suchte ich mir ein Versteck in einem hohlen Baum und beobachtete alles. Dabei schwor ich mir, mein Volk zu rächen, sobald sich die Möglichkeit ergibt.
Ich weiß, dass einige der Elfen noch hier in Orlais sind - sie wurden in die Sklaverei verkauft und ich werde sie befreien und um mich scharren, damit die verfluchten Sklavenjäger Shems ihre gerechte Strafe erhalten!"
Dilynrae legte jegliche Verachtung in ihre Stimme, um noch überzeugender zu klingen.
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Als zunächst geklärt war, dass Nahla inMozas Zelt übernachtewürde, hatte Armand wohl schon beschlossen, ihr auf den Zahn zu fühlen. Die Elfe erzählte auf Nachrfrage Armands ihre Geschichte. "Da Ihr mir das Leben gerettet habt und ich nun tief in Eurer Schuld stehe, sollte ich Euch nun meine Geschichte erzählen. Ich bin in einem Clan der Dalish aufgewachsen. Lange lief alles gut, die Shemlen ließen uns in Ruhe, wir konnten sogar teilweise mit ihnen handeln. Schon früh zeigte sich, dass ich eine geborene Jägerin bin und so wurde ich darin auch unterrichtet.
Dann kam der Tag, der alles änderte. Eine Gruppe Sklavenjäger aus Tevinter griff unseren Clan an. Wer nicht getötet wurde, wurde als Sklave verschleppt. Warum ich nicht dabei war, fragt Ihr Euch sicherlich? Nun, ich war auf einem meiner Streifzüge. Als ich zurück kam, war der Kampf schon entbrannt. So suchte ich mir ein Versteck in einem hohlen Baum und beobachtete alles. Dabei schwor ich mir, mein Volk zu rächen, sobald sich die Möglichkeit ergibt.
Ich weiß, dass einige der Elfen noch hier in Orlais sind - sie wurden in die Sklaverei verkauft und ich werde sie befreien und um mich scharren, damit die verfluchten Sklavenjäger Shems ihre gerechte Strafe erhalten!"
Bardan verzog keine Miene. Dass die Menschen die Elfen gejagt hatten war eine Tatsache und daran war nichts zu rütteln. Dass die Menschen den Elfen heute noch mit einer gewissen Arroganz gegenüber auftraten, war nicht hilfreich. Er konnte durchaus verstehen, wie verbittert die Elfen sein mussten - wie verbittert er wäre, wenn ihm so ein Schicksal ereilt hätte. Aber eine blinde Rachsucht, die nur im ewigen Blutvergießen enden würde, konnte er nicht gutheißen. Schon gar nicht auf einer Mission, deren Ziel es war, eine Frau zu heiraten!
Also setze er an: "Nahla, ich verstehe sehr gut, was ihr meint und ich kann - auch wenn ich kein Elf bin - nachvollziehen, welche Gefühle Euch umtreiben. Aber wir sind auf einer - hm - friedlichen Mission und jeder Rachefeldzug, den Ihr plant, würde mich meilenweit zurückwerfen. Wenn Ihr uns also begleiten wollt, dann haltet Euch bitte an das, was wir Euch sagen. Überdenkt es, und wir können morgen darüber sprechen. Ihr müsst sehr erschöpft sein." Er sah sie freundlich an.
Die Elfe machte Anstalten aufzustehen, und in richtung von Mozas Zelt zu gehen. "Eine angenehme Nachtruhe," wünschte ihr Bardan, worauf die Elfe nickte und in Mozas Zelt verschwand.
Kaum war sie außer Hör- und Sichtweite, rückte Bardan zu Armand. Der Comte bemühte sich, nicht mit allen Gedanken gleichzeitig loszusprudeln:
"Armand, was sollen wir tun? Was, wenn ihre Kameraden se zurückholen, sie uns plündern wollen? Was, wenn das eine Falle ist?" Auf den etwas verwirrten Ausdruck seines Leibwächters hin, fügte er hinzu: "Der Hauptmann sagte mir, dass mein Vater das so mit ihm ausgehandelt hätte. Er hätte mir sogar den Brief zeigen können. Mein Vater wollte, dass diese Frau mit uns kommt? Sie ist, laut dem Haumptmann, eine gute Bogenschützing und soll meinen Schutz erhöhen. Wie kann es sein, dass Vater das hinter meinem - und hinter deinem Rücken ausmacht? Oder wusstest du hiervon?" Bardan hatte leise gesprochen und sah sich nach seiner Rede genau um. Er konnte niemanden in Hörweite entdecken und das Zelt stand immerhin so weit weg, dass er in normaler Lautstärke hätte reden müssen, damit man grob verstand, was er sagte.
Fragend sah er seinen Leibwächter an, bevor er hinzufügte: "Wir sollten in jedem Fall die ganze Nacht über Wache halten..."
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„Wenn Ihr uns also begleiten wollt, dann haltet Euch bitte an das, was wir Euch sagen. Überdenkt es, und wir können morgen darüber sprechen. Ihr müsst sehr erschöpft sein." sprach Bardan zu der Elfe.
Ihre Geschichte war keine Unbekannte und gut erzählt hatte sie sie auch, aber ob sie stimmte wusste Armand nicht.
Nachdenklich beobachtete er wie sie in Richtung von Mozas Zelt verschwand, als sich Bardan neben ihn setzte und eine Reihe von Fragen lostrat …
„… Vater wollte, dass diese Frau mit uns kommt? Sie ist, laut dem Hauptmann, eine gute Bogenschützin und soll meinen Schutz erhöhen. Wie kann es sein, dass Vater das hinter meinem - und hinter deinem Rücken ausmacht? Oder wusstest du hiervon?"
Die schnelle Reaktion der Elfe passte immerhin gut zu einer Bogenschützin, aber das der Vater des Comte das arrangiert hatte war ihm auch neu.
„Seltsam, nein das wusste ich nicht und dein Vater hätte das niemals ohne mein Wissen vereinbart, dafür kenne ich ihn schon zu lange. Wir sollten sehr vorsichtig sein was sie angeht. Die Wachen können wir zwischen uns aufteilen und wer auch immer ihr Auftraggeber ist, da steckt mehr dahinter!“
http://upload.worldofplayers.de/files9/mozaklein.pngMoza hörte sich die Geschichte der Elfe in Ruhe an, äußerte sich aber nicht weiter dazu. Gewöhnlich eine Geschichte, die das Leben schrieb. Seine Augen folgten der dunkelhaarigen, als sie sich zu seinem eher provisorisch zurechtgemachten Zelt bewegte und dann darin verschwand.
Seine Begleiter zumindest schienen ihr kein Wort zu glauben. Moza ließ es aus sich eine Meinung zu bilden. Frauen logen über ihr Alter, über ihre Kinder und ihre Geschlechtskrankheiten. Es würde ihn nicht wundern, wenn die Elfe eine Lüge hinsichtlich ihrer Herkunft erzählte, einfach nur um nicht sagen zu müssen, dass sie aus irgendeinem Gesindelviertel kam, in dem sie verbotenerweise das Kämpfen gelernt hatte. Wenn es nach dem alten Magier ging war jedes Wort, das über die bezaubernden Lippen einer Frau kam, eine Lüge.
Allerdings würde er ihr deshalb nicht gleich intrigante Versuche unterstellen.
Das einzige, was ihn tatsächlich nachdenklich stimmte, war ihr Plan. Mit ihnen zu reisen wäre ziemlich kontraproduktiv. Dass der Comte sie mitnehmen wollte noch viel mehr.
Er glaubte sich daran erinnern zu können, dass es ein Wort für derlei Illusion gab, allerdings wollte es ihm partout nicht einfallen. Vermutlich war es auch nicht weiter wichtig. Alles was kompliziert war überstieg sowieso seine Kapazitäten und verschwand aus seinem Gehirn so schnell, wie es gekommen war.
Während Armand und sein Comte sich gegenseitig zuflüsterten, überlegte Moza, ob er einmal kurz räuspern sollte, um auf sich aufmerksam zu machen, entschied sich dann allerdings dagegen.
"Ich hoffe, das bedeutet, ihr teilt die Nachtwache unter euch beiden auf?" fragte er stattdessen letztendlich mit einem verschmitzen Grinsen.
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"Ich hoffe, das bedeutet, ihr teilt die Nachtwache unter euch beiden auf?"
„Können wir machen, du bist dann morgen früh mit Lagerdienst dran.“
Der Magier war sowieso besser darin aus ihren Vorräten etwas genießbares zu machen und von daher passte das schon.
„Bardan. Ich würde vorschlagen das du die erste Wache übernimmst und mich dann in einigen Stunden weckst.“
Armand würde dadurch die schwierigsten Stunden der Wache übernehmen. Er ging davon aus das Bardan noch etwas Zeit zum nachdenken und grübeln brauchte und sowieso nicht sofort einschlafen konnte. Als erfahrener Krieger hatte er selbst damit keine Probleme und kaum hatte er sich hingelegt war er auch schon eingeschlafen.
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Moza hatte sich schon versichert, dass er keine Wache halte müsste. Bardan winkte lächelnd ab: "Begib dich zur Ruhe, Moza. Schlaf gut."
Armand hatte ihn schnell noch zu morgendlichen Lagerdienst eingeteilt. Damit waren alle versorgt.
Die Unkenntnis Armands über das Erscheinen der Elfe beunruhigte Bardan. Sein Vater hätte einen solchen Zug in jedem Fall mit ihm abgestimmt. Aber jetzt konnte er auch nichts mehr daran ändern. Er und Armand würden die Elfe gut im Auge behalten. Das war zwar nicht optimal, aber er hatte nunmal keine Wahl.
Armand zog sich zurück ins Zelt, Bardan erhob sich und schlenderte auf und ab, mit dem Feuer im Rücken, immer aufmerksam um sich blickend. Die Nacht schien soweit ruhig zu sein. Hoffentlich blieb das so, bis er seinen Leibwächter wecken sollte.
Und seine Gedanken schweiften langsam ab zu Sophie... hoffentlich ging alles gut. Es musste!
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Als Dilynrae an dem Etwas angekommen war, dass Moza, dieser Magier, Zelt nannte, ging sie nicht sofort hinein sondern baute es mit ein paar wenigen Handgriffen richtig zusammen. Anschließend betrat sie es, öffnete ihren Beutel und zog ihre Felle heraus. Nachdem sie sich auf ihnen nieder gelassen hatte, griff sie nach ihren Schwertern und dem Dolch, ebenso nach einem Tuch und begann sie zu polieren. Sie überlegte, was sie nun tun sollte. Auf jeden Fall wollte sie sich nicht darauf verlassen, dass dieser Jüngling und sein Leibwächter sie wirksam vor Gefahren schützen konnten. So zog sie das Kleid aus und schlüpfte in ihre Lederrüstung, zog ihre Armstulpen an, verstaute den Dolch in seinem Gurt an ihrem Oberschenkel, befestigte die Schwerter an den vorhergesehenen Stellen an ihrer Rüstung. Den Bogen noch umhängend, verschmolz sie mit den Schatten und verließ ungesehen das Zelt. Ohne irgendwelche Geräusche zu verursachen schlich sie sich an den Anderen vorbei und kletterte auf einen Baum, von dem aus sie die Umgebung im Auge behalten wollte.
Der Magier schien schon in einem der Zelte verschwunden zu sein und sie hörte noch, wie der Leibwächter sprach: „Bardan. Ich würde vorschlagen das du die erste Wache übernimmst und mich dann in einigen Stunden weckst.“ Kaum hatte dieser sich hingelegt, als auch schon ein Schnarchen zu ihr drang. Menschen! Dass die auch nicht mal im Schlaf still sein konnten!
Dilynrae versetzte sich in eine Art Trance. So konnte sie ruhen, doch gleichzeitig waren all ihre Sinne geschärft und sie konnte rechtzeitig bei Gefahr reagieren. Auf diese Art wartete sie auf den Sonnenaufgang.
http://upload.worldofplayers.de/files9/mozaklein.pngMoza streckte sich ausgelassen als ihn die ersten Sonnenstrahlen und besänftigendes Vogelgezwitscher weckte. Ein wunderschöner Sonnenaufgang, wie es sich gehörte, stellte er glücklich fest, kratzte sich am Rücken. Ein wirklich herrlicher Morgen.
Wenn da nur nicht die Insekten wären.
Genervt pickte er sich die drei, vier Insekten vom Rücken und der Kleidung, bevor er sich auf den Weg aus dem Zelt machte.
"Guten Morgen, Armand," grüßte er den Mann, der stocksteif und hellwach, vor dem längst erloschen Lagerfeuer saß, nicht einmal überrascht wirkte, als er die Stimme des Magiers hörte.
"Guten Morgen, Moza," grüßte der Mann zurück. Moza nickte ihm noch einmal zu, bevor er sich seiner Morgenwäsche widmete. Wozu Zauberei doch alles gut war, stellte er mit einem Lächeln fest, als er das Wasser aus dem Morgentau sammelte und sein Gesicht damit wusch. Zwar waren seine Elementarzauber alles anderes als brauchbar im Kampf, aber zumindest für Kleinigkeiten wie Feuer machen reichte es durchaus aus.
"Dann wollen wir mal", forderte er sich selbst auf und begann die Morgenroutine.
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Als Bardan am frühen Morgen aufstand, entdeckte er vor seinem Zelt Moza, der sich anscheinend gerade mithilfe seiner Zauber reinigte, Armand, der an der Asche saß und sonst - niemanden.
Er betrachtete die Zelte, sah sich um - die Elfe konnte er nirgends entdecken.
Er richtete seinen blick wieder auf seinen Leibwächter, der unentwegt einen Baum in der Nähe anstarrte. Bardan ging vorsichtig auf den Baum zu, der am Rande ihres Lagerplatzes stand und guten Ausblick über die Lichtung bot. Und tatsächlich, oben in den Ästen kauerte die Elfin.
"Da seid Ihr. Habt Ihr also auch Wache halten wollen? Keine Sorge, diese Halunken von Söldnern werden uns nicht folgen." Die Elfin kletterte wortlos - wahrscheinlich war sie müde - vom Baum.
Bardan gewahrte den Bogen, den sie umhängen hatte. "Wärt Ihr so freundlich und zeigt uns, wie gut ihr Euren Bogen beherrtscht? Es würde uns dabei helfen, einzuschätzen, wieviel Schutz ihr braucht, wenn Ihr versteht...."
Damit ging der Comte auf die Feuerstelle zu, griff sich ein verkohltes Astende und zeichnete auf den Stamm des Baumes, auf dem die Elfe gesessen hatte, eine Zielscheibe. Drei Ringe, ein schwarzer Punkt in der Mitte.
Erwartungsvoll sah Bardan die Elfin an.
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Ohne Zwischenfälle war die Nacht vergangen. Doch hatte Dilynrae auch nicht mit Ärger gerechnet. Denn wer auch immer auf die Idee kommen würde, sich an diese Truppe zu wagen, der musste schon wahnsinnig sein. Schließlich erweckten die drei Männer nicht den Eindruck, harmlose Händler zu sein. Denn welche Händler haben einen Magier bei sich? Aber ein ungutes Gefühl blieb. Dilynrae konnte nicht sagen, was sie denn so störte, ihr Gefühl hatte sie jedoch noch nie getrogen. Die Nacht über hatte sie auch darüber nachgedacht, wie sie nun bei ihrem Auftrag weiter vorgehen sollte. Sie musste unbedingt mehr über ihre neue Reisegefährten erfahren. So wenig wie sie dieses Mal wusste, war das Risiko zu hoch, zu versagen. Und das hatte sie noch nie.
Als die ersten Sonnenstrahlen auf die Lichtung fielen und die Vögel ihr morgendliches Lied anstimmten, kam der Magier, Moza, aus dem Zelt und begann mit seiner morgendlichen Wäsche. Kurz danach kam der junge Mann aus dem Zelt und blickte sich suchend um. Er hatte wohl registriert, dass Dilynrae sich nicht im Zelt befand. Den Blick seines Wächters spürte sie schon seit einer geraumen Zeit auf sich ruhen, doch bisher hatte sie ihn geflissentlich ignoriert. Dilynrae wusste einfach nicht, wie sie ihn einschätzen sollte. Sie war sich auch sicher, dass er ihr ihre Geschichte des vorigen Abends nicht wirklich glaubte. Doch wie konnte das sein? Bisher hatte noch nie eines ihrer Opfer ihre Geschichten angezweifelt.
Nachdem Bardan Dilynrae entdeckt und angesprochen hatte, beschloss sie, dass es nun Zeit wäre, auf den Boden zurück zu kehren. Auch wenn sie sich auf dem Baum und außer Reichweite dieses Wächters sicherer fühlte. Der Blick Bardans fiel auf ihren Bogen. "Wärt Ihr so freundlich und zeigt uns, wie gut Ihr Euren Bogen beherrtscht? Es würde uns dabei helfen, einzuschätzen, wieviel Schutz Ihr braucht, wenn Ihr versteht...." Mit diesen Worten nahm er ein Stück Asche aus dem Feuer und zeichnete auf dem Baum, auf dem sie eben noch saß, eine Zielscheibe. Wollte er sie damit beleidigen? Der Baum stand keine drei Meter von ihr entfernt, die Zielscheibe könnte sogar ein Blinder sehen. Dilynrae lachte hart auf. Gut, wenn sie eine Kostprobe ihrer Künste mit dem Bogen wollten, dann würde sie ihnen zeigen, was sie damit machen konnte. Sie zielte auf den Baum, doch nicht etwa auf die Zielscheibe, sondern hinter den Baum, denn dort hatte etwas ihre Aufmerksamkeit erregt. Sie war sich sicher, dass die beiden Männer es noch nicht entdeckt hatten. Dilynrae spannte den Bogen, der wie eine Verlängerung ihres Armes war und ließ die Sehne los, die zurück an ihren Platz schoss und dabei den Pfeil von sich drückte, der in den Blättern verschwand. "Was..." hörte sie hinter sich den Wächter ausrufen. Er hatte wohl gedacht, sie könne nicht mit dem Bogen umgehen und hätte die Zielscheibe verfehlt. Bevor er jedoch mehr sagen konnte, war Dilynrae schon verschwunden, versunken mit der Umgebung. Als hätte sie sich vor den Augen der Männer in Luft aufgelöst. Kaum ein Wimpernschlag später trat sie unter den Bäumen hervor, in dessen Richtung der Pfeil geflogen war. In ihren Händen, noch am Pfeil, befand sich ein wilder Hase. Dilynrae trat zu dem Wächter, der immer noch am Feuer saß und ließ ihm den Hasen in den Schoss fallen. Der Pfeil ragte aus dem Auge heraus.
"Hier, jetzt haben wir etwas Vernünftiges zum Essen." Sie lächelte ihn kalt an.
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"Guten Morgen, Armand"
Er erwiderte den Gruß freundlich und und beobachtete wie Moza sich der Lagerroutine widmete und das Feuer wieder in Gang brachte. Kurz darauf war Bardan auf den Beinen und bemerkte das die Aufmerksamkeit seines Leibwächters auf den Baum gerichtet war in dem sich die Elfe verkrochen hatte.
Nachdem sie dann wieder auf den Boden war verfolgte er wie sein Schützling sie aufforderte ihre Kampffähigkeiten zu zeigen und eine Zielscheibe in einer sehr kurzen Entfernung zeichnete. Armand verstand sofort das Bardan sie reizen wollte ihr Bestes zu zeigen. Im Training hatte er ähnliches auch schon oft mit ihm gemacht und auch die Elfe sprang darauf an, wie man an ihrem verächtlichen Lachen erkennen konnte.
So war er zwar nicht über ihren Schuss oder ihre Haltung überrascht die einiges Können verriet, sondern fragte sich welches Ziel sie eigentlich treffen wollte.
„Was… „ ist euer Ziel, wollte er frage, aber da war der Pfeil schon auf seiner perfekten Flugbahn und die Elfin unter den Bäumen verschwunden. Kurz darauf war sie wieder da und hatte ihr Zielobjekt dabei, einen Hasen, den sie auch gleich in seinen Schoß fallen ließ.
"Hier, jetzt haben wir etwas Vernünftiges zum Essen"
Sprach sie und lächelte ihn herausfordernd an.
„Danke“ erwiderte er und warf den Hasen Moza zu, der ihn geschickt auffing und gekonnt zum Essen vorbereitete.
Sie war gut mit dem Bogen das stand außer Frage und das sie die Nacht auf dem Baum verbracht hatte war ebenfalls bezeichnend: Eine erfahrene Jägerin, aber wer war ihre wahre Beute? Er hoffte, dass sie es nicht auf Bardan abgesehen hatte. Er vetraute ihr nicht, aber selbst Moza vertraute er nur bis zu einem gewissen Grad und das hatte bei ihm schon Jahre gedauert bis es soweit war.
Während der Magier das Essen für alle zubereitete machte er sich daran seine morgendlichen Übungen durchzugehen. Er nahm seinen Zweihänder und ging verschiedene Figuren der orlesianischen Chevalier durch.
Annalena
10.01.2014, 06:21
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Er betrachtete die regungslose blonde Elfe vor seinen Füßen während er das Blut von seiner Klinge putzte. Diese Närrin hatte gedacht ihn erpressen zu können, da sie sein Gespräch mit Annabell belauscht hatte. Doch bevor das Gift auf seiner Klinge die Elfe komplett lähmte, hatte er interessante Neuigkeiten erfahren. Es sah so aus, als ob Sophia tatsächlich nicht heiraten wollte und diese Elfe angeheuert hatte ihr dabei zu helfen die Prüfungen zu sabotieren. Sie hatte dafür viel Geld geboten bekommen. Die Elfe hätte jedoch ihre Gier im Zaum halten sollen und mit dem zufrieden sein sollen, was sie von Sophia erhalten hat. Doch sie wurde gierig und für diese Gier wird sie nun bezahlen. Es wäre gnadenvoll von ihm ihr jetzt einfach die Kehle durchzuschneiden. Er lächelte kalt, denn er war nicht gnadenvoll. Doch die neuen Informationen brachten ihn auf eine Idee. Er nahm den kleinen Beutel mit den 10 Sovereign und steckte ihn ein. Es gab einige Dinge zu tun. Doch bevor er anfing hatte er eine Elfe Sklavenhändlern zu übergeben.
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Sophie wollte sich gerade fürs Bett fertig machen als es an ihrer Zimmertür klopfte. Verwundert stand sie auf. Annabell war schon von ihrem Dienst befreit worden und ihr Vater würde sicherlich nicht zu dieser späten Stunde mit ihr sprechen wollen. Grübeln brachte natürlich nichts und ein wenig verärgert bat Sophia ihren späten Besucher herein. Die Tür öffnete sich und Annabell trat herein. Irritiert drehte sich Sophia wieder zu ihrem Spiegel als sie darin sah, dass hinter ihr ein Mann das Zimmer betrat. Sophia wirbelte herum und fragte mit harscher Stimme. „Warum bringt ihr zu dieser Stunde einen fremden Mann in mein Schlafgemach, Annabell?“
Annabell und der fremde Mann verbeugten sich. Nachdem sie sich wieder aufgerichtet hatten ergriff Annabell das Wort. „Verzeiht die Störung, Lady Sophia, doch es gibt etwas Wichtiges zu besprechen. Die Angelegenheit ist sehr delikat und niemand außer Euch sollte davon erfahren. Ich bin mir sicher Ihr stimmt mir zu, sobald Ihr mehr erfahrt.“ Der Mann sagte nichts und Sophia musterte ihn eindringlich. Er war von Kopf bis Fuß schwarz gekleidet. Doch was sie am meisten störte war, dass er seinen Kopf komplett verhüllt hatte. Nur seine Augen waren zu sehen und diese musterten sie intensiv. Sophia ließ sich nichts anmerken, aber ihr gefiel nicht, wie er sie ansah. Alles an ihm schrie laut „Gefahr“ und ihre Instinkte rieten ihr sich von diesem Mann fernzuhalten. Doch ihre Neugier war stärker. „Wer ist dieser Mann und warum ist er hier, Annabell?“
Annabell antwortete sofort. „Dies ist mein Bruder Philippe. Er hat zufällig etwas gesehen und gehört. Da es um Euch ging hat er mich sofort informiert und nachdem ich es gehört habe, musste ich Euch unverzüglich informieren.“ Sophia runzelte leicht die Stirn als sie das hörte. „Ihr habt einen Bruder? Darüber habt ihr nie etwas gesagt, Annabell.“ Annabells Wangen röteten sich leicht. „Verzeiht Lady Sophia, dass ich nichts gesagt habe, aber dies ist ein heikles Thema für mich.“ Sophia erwiderte erst einmal nichts, doch sie war nun neugierig warum Annabell nie erwähnt hatte, dass sie einen Bruder hat.
„Nun gut. Doch warum ist er so gekleidet? Hat er etwas zu verbergen?“ Der Mann redete nun zum ersten Mal. „Verzeiht mein Erscheinungsbild, Lady Sophia. Es beschämt mich es zuzugeben, aber ich bin ein Dieb. Annabell ist nicht sehr glücklich über meine Berufswahl, aber ich kann meinen Lebenswandel einfach nicht aufgeben. Ich stehle aber nie von den Armen sondern nur von den Reichen.“ Sophia war sehr überrascht. Damit hätte sie nicht gerechnet, doch es erklärte sein Erscheinungsbild. „Ich hoffe Ihr habt nicht vor mich oder meinen Vater zu bestehlen.“ Philippe verneigte sich kurz vor Sophia. „Niemals meine Dame. Ich würde nie Euch oder die Euren bestehlen. Dafür liebe ich meine Schwester zu sehr.“
Sophia wusste nicht wie sehr sie dieser Aussage trauen konnte. Doch nun war sie noch neugieriger, was es so wichtiges gab, dass Annabell von ihrem kriminellen Bruder erzählte obwohl sie sich seiner etwas schämte. „Nun, dann sagt mir, Philippe, was habt Ihr erfahren, dass es nötig machte mich zu dieser Stunde aufzusuchen?“
„Es gibt eine kleine Taverne in der sich die Meinen austauschen, neue Aufträge bekommen oder einfach entspannen. Zu unserem Schutz sage ich nicht, wie diese Taverne heißt. Das bedeutet nicht, dass ich Euch nicht trauen würde, Lady Sophia, doch ich muss an meine Sicherheit denken und die der Anderen in meiner Branche natürlich. Eine, die dort regelmäßig einkehrte, war eine blonde Elfe namens Nehlynn.“ Er pausierte kurz um Sophias Reaktion zu beobachten. Sie wurde kreidebleicht und dies bestätigte ihm, dass die Elfe die Wahrheit gesagt hatte. „An Eurer Reaktion sehe ich, dass Ihr die Elfe kennt und sie die Wahrheit gesagt hatte.“
Sophias Augen weiteten sich. „Was… wovon redet Ihr?“ Philippe lächelte und fuhr mit seinen Ausführungen fort.
„Sie prahlte mit einem sehr großen Auftrag und erzählte jedem, dass die Sophia Leroy sie für einen sehr lukrativen Auftrag angeheuert hatte. Sie war betrunken und niemand glaubte ihr. Da wedelte sie mit einem Beutel Münzen herum. Um es kurz zu machen. Es kam zu einem Handgemenge bei dem Nehlynn getötet wurde. Ich habe es geschafft unbemerkt ihren Lederbeutel an mich zu nehmen. Darin waren 10 Sovereign.“ Philippe holte den Beutel hervor und zeigte ihn Sophia bevor er weiter redete. „Natürlich könnte dieser Beutel von jedem sein. Doch ich glaube die wenigsten Beutel haben die Initialen SL in die Innenseite gestickt.“ Er öffnete den Beutel und tatsächlich standen dort die beiden goldenen Buchstaben SL. „Somit dachte ich mir, dass Nehlynn die Wahrheit gesagt hatte und Ihr sie tatsächlich angeheuert habt, Lady Sophia.“ Es war wirklich eine glückliche Fügung, dass Sophia diesen Beutel benutzt hatte. Das machte seine Geschichte viel glaubwürdiger.
Sophia sah entsetzt, dass Philippe tatsächlich ihren Beutel in den Händen hielt. Sie seufzte leise. Wie konnte sie nur so dumm sein solche Beweise zu hinterlassen? Sie blickte den jungen Mann an. „Was wollt Ihr von mir? Wollte Ihr mich nun erpressen?“ Philippe hielt beschwichtigend die Hand, die den Lederbeutel nicht hielt, nach oben. „Selbstverständlich nicht, Lady Sophia. Das würde ich meiner Schwester und natürlich Euch niemals antun. Ich wollte Euch nur meine Hilfe anbieten.“ Der junge Mann sah etwas verlegen aus. Zumindest deutete es Sophia so. Da sein Gesicht bedeckt war konnte sie es nicht genau sagen. Nach einem Moment fuhr er fort. „Ich weiß nicht wofür genau Ihr die Elfe angeheuert habt, aber ich bin viel besser als sie. Und ich verlange nur so viel für meine Dienste, wie Ihr ihr zahlen wolltet. Und ich… ähm… bin in einer kleinen Notlage und könnte das Geld gut gebrauchen.“
Sophia musterte Philippe genau und verschränkte ihre Arme vor ihrem Körper. „Woher soll ich wissen, dass Ihr mich nicht betrügt?“ Nun mischte sich Annabell in das Gespräch ein. „Ich schwöre Euch, Lady Sophia, dass mein Bruder Euch nie betrügen würde. Er wird Euch so treu dienen, wie ich es tue.“ Sophias Gesichtszüge wurden weich als sie ihre Zofe ansah. Annabell hatte Recht, sie war ihr eine sehr treue Dienerin und wenn sie für ihren Bruder bürgte, dann sollte sie auch Vertrauen in ihm haben. „Nun gut. Hiermit heuere ich Euch, Philippe, an. Ich hoffe, ich bereue es nicht.“
Philippe verbeugte sich kurz. „Ich werde Euch nicht enttäuschen, Lady Sophia. Bitte erzählt mir wofür Ihr Nehlynn angeheuert habt.“ Sophia zögerte noch kurz bevor sie Philippe und Annabell erzählte, was sie wissen wollten. Philippe nickte leicht. „Die Prüfungen zu sabotieren sollte kein Problem sein, Lady Sophia. Ich müsste kurz nachdenken, doch ich bin sicher, dass mir einiges einfällt.“ Sophia lächelte erleichtert und drehte sich kurz zum Fenster. So bemerkte sie nicht den kurzen Blick, den Annabell und Philippe austauschten. Sie drehte sich wieder um. „Eure Anzahlung sind die 10 Sovereign, die Ihr gefunden habt. Ihr bekommt weitere 50 Sovereign, wenn Ihr erfolgreich wart.“
Philippe öffnete den Lederbeutel und schüttete das Geld in seine Hand. Er steckte es in eine seiner Taschen. Danach übergab er den Lederbeutel Sophia, die ihn mit geröteten Wangen annahm. Sie räumte den Beutel in ihre Kommode bevor sie Philippe noch einmal ansprach. „Werdet Ihr Euch dem Comte anschließen wie Nehlynn es geplant hatte?“ Philippe dachte kurz nach und schüttelte dann den Kopf. „Ich glaube nicht, dass sie mir genug vertrauen würden um mich auf ihren Reisen anzuschließen. Wenn ich eine hübsche junge Frau wäre, dann wäre es sicherlich anders. Letztendlich sind sie Männer und einer hübschen Frau nicht abgeneigt. Vor allem wenn sie die Männer in ziemlich einsame Gegenden begleitet. Doch für mich… nein… mich ihnen anzuschließen wäre sicherlich keine gute Idee.“
Sophias Gesicht verfinsterte sich bei seinen Worten. Philippe lächelte kalt unter seiner Maske. Alles lief viel besser als er geplant hatte. „Erzählt mir bitte von Euren Prüfungen, Lady Sophia, damit ich mir überlegen kann, wie ich am besten vorgehe.“ Sophia nickte und erzählte ihm von der ersten Prüfung. Philippe hörte aufmerksam zu und war beeindruckt was sich Sophia ausgedacht hatte. „Ich werde Euch nur von der ersten Prüfung erzählen, Philippe. Wir werden sehen, ob Eure Fähigkeiten so gut sind wie Ihr sagt.“ Der junge Mann antwortete selbstsicher. „Seid unbesorgt. Ich werde Euch nicht enttäuschen, Lady Sophia. Annabell und ich werden uns nun entfernen und Euch Eurer wohlverdienten Ruhe überlassen.“ Beide verbeugten sich und verließen das Zimmer. Sophia starrte noch lange Zeit auf die geschlossene Tür. Hatte sie das Richtige getan? Irgendwie hatte sie bei diesem Mann ein schlechtes Gefühl. Doch er war Annabells Bruder und somit konnte sie ihm vertrauen. Oder?
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Annabell begleitete Philippe vom Grundstück. Als sie ungestört waren wandte sie sich zu ihm. „Warum habt Ihr Euch als mein Bruder ausgegeben? Ihr hättet auch sagen können, dass wir verlobt sind. Schließlich wollen wir heiraten, wenn…“ Philippe unterbrach sie indem er seinen Finger auf ihre Lippen legte und nahm sie in seine Arme. „Sophia widerstrebt es zu heiraten. Als Euer Verlobter hätte sie mich niemals so bereitwillig angeheuert. Bitte versteht das.“ Annabell seufzte leise. „Ihr habt Recht. Als mein Verlobter hätte sie Euch nie vertraut.“ Philippe schwieg. Annabell wurde langsam sehr lästig. Er hatte nicht vor sie zu ehelichen. Doch das konnte er ihr nicht sagen, denn noch brauchte er sie. Doch sobald sie nutzlos wurde, würde er sich von ihr befreien. Seinen Augen funkelten gefährlich. Endgültig.
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Bardan war irgendwo beeindruckt. Er zeigte es nicht, aber dass die Elfe spontan einen Hasen geschossen hatte und ihn relativ kühl Armand vor die Füße warf, der ihn an Moza weitergab, welcher direkt das Frühstück daraus bereitete. Sie ließen sich gemeinsam den Hasenbraten schmecken - schweigend - verräumten ihre Sachen und machten sich, nach Bardans subtilem Drängen, auf den Weg zum Anwesen der Leroys.
Der Comte gesellte sich zu Nahla. "Ihr habt ein gutes Auge, das muss man Euch lassen," sprach er sie an. "Seid Ihr bei anderen Waffenführungen auch so geschickt?"
Er erahnte das geringschätzige Schnauben der Elfin eher, als dass er es hörte.
Bardan schlug ein hohes Tempo an. Er hatte es eilig, sie hatten viel zu viel Zeit mit demRumgetrödel verloren. Er musste sich ohnehin noch mit seinen beiden Freunden absprechen, wie sie die Elfe dort vorstellen sollten. Er zerbrach sich jetzt schon den Kopf darüber, wie sollte er das nur erklären? Einfach sagen, dass das eine seiner Bogenschützinnen sei?
Er teilte seine Gedanken auf dem Weg Armand mit, sein Gesichtsausdruck dürfte einem Fragenzeichen gleichkommen.
"Vielleicht kannst du sie als deine Schülerin ausgeben? Also, wenn zu viele Fragen kommen, meine ich..."
Der Tag neigte sich schon wieder seinem Ende zu - er hoffte, dass sie es am nächstenTag endlich schaffen würden, am Ziel anzukommen.
http://upload.worldofplayers.de/files9/mozaklein.pngReisen war noch nie so langweilig.
Armand und Bardan schienen nur darauf zu warten überfallen oder angegriffen zu werden und waren dementsprechend angespannt. Und die Elfe war ihm ein wenig suspekt, nachdem sie ihren mürrischem Wächter einen toten Hasen hingehalten hatte.
Erst noch auf unschuldiges Wesen gemacht und dann eine 180° Wendung zur kalten Mörderin.
Keiner sollte so selbstzufriedenen aussehen, nachdem sie einen unschuldigen Hasen abgeschlachtet hatten.
Zumindest keine ausgewachsene Frau.
Er glaubte zwar immer noch nicht, dass sie wirklich eine Gefahr für die Gruppe darstellte, aber er war sich ziemlich sicher, dass er nicht unbedingt Wert darauf legte die Frau zu erzürnen. Sonst hätte er vermutlich ziemlich schnell einen Pfeil zwischen den Augen.
Nein danke, er mochte sein Gesicht so wie es war.
Gespräche wurden wenige geführt und so verbrachte Moza damit die meiste Zeit vorbeiziehenden Frauen zu zulächeln, Späßchen mit den Kindern zu treiben, die sie aus großen Augen und mit leicht geöffneten Mund in Staunen beobachteten, oder Steine vor sich hin zu treten.
Jap, definitiv langweiligste Reise.
Er widerstand nicht einem den Drang Armand in regelmäßigen Abstand mit leicht amüsierten Lächeln zu fragen „Sind wir bald da? Sind wir bald da?“
Und dann wurde es Nacht.
Und sie waren noch immer nicht da. Aber er war hungrig und das Essen, das er vorbeiziehenden Frauen abgekauft hatte, hatte auch nicht sehr lange gehalten.
Vielleicht konnte ja die Elfe ein Wildschwein schießen.
Hunger drauf hätte er auf jeden Fall.
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"Vielleicht kannst du sie als deine Schülerin ausgeben? Also, wenn zu viele Fragen kommen, meine ich..."
Armand wurde bei der Frage klar unter welcher Anspannung sein Schützling stehen musste, ansonsten hätte er niemals so eine ungewöhnliche Idee geäußert. Entsprechend diplomatisch antwortete er auch darauf.
„Bardan, ich bin ein orlesianischer Chevalier, es wäre ein mittlerer Skandal wenn ich eine Elfin ausbilden würde. Das wäre dem Ruf deiner und meiner Familie alles andere als zuträglich. Aber was hältst du davon wenn wir sie als deine elfische Dienerin ausgeben? Das würde wohl kaum Verdacht erregen, der Bogen ist dann dein Jagdbogen. Auf Diener achtet man sowieso kaum und das könnte uns noch mal nützlich sein. Wir müssten ihr nur noch ein paar echte und unechte Fakten erzählen über dein bisheriges Leben, damit man ihr das auch abnimmt.“ An Bardans Reaktion erkannte Armand das er darüber nachdachte und ihm später darauf antworten würde.
Den Rest des Tages wanderten sie ruhig weiter und Armand ließ seine Gedanken, aber nicht seine Aufmerksamkeit, schweifen. Lange Märsche hatten ihm noch nie was ausgemacht und erinnerten ihn an seine Jugend und Ausbildung. Die Gelegentlichen Späße von Moza amüsierten ihn zwar, aber er ging nicht weiter darauf ein.
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„Bardan, ich bin ein orlesianischer Chevalier, es wäre ein mittlerer Skandal wenn ich eine Elfin ausbilden würde. Das wäre dem Ruf deiner und meiner Familie alles andere als zuträglich. Aber was hältst du davon wenn wir sie als deine elfische Dienerin ausgeben? Das würde wohl kaum Verdacht erregen, der Bogen ist dann dein Jagdbogen. Auf Diener achtet man sowieso kaum und das könnte uns noch mal nützlich sein. Wir müssten ihr nur noch ein paar echte und unechte Fakten erzählen über dein bisheriges Leben, damit man ihr das auch abnimmt.“
Bardan seufzte. Daran hatte er nicht gedacht. Wenn er in einer Sache im Unklaren war, wurde er schnell fahrig und leichtsinnig. Das musste sich ändern!
"Ja, du hast Recht Armand", wandte er sich, Stunden später, nachdem sie ein weiteres Stück des Weges zurückgelegt hatten, an seinen Leibwächter. "Und was erzählen wir ihr? Mir scheint es außerdem nicht so passend, dass sie bewaffnet bis an die Zähne herumläuft und meine Dienerin sein soll, selbst wenn daws nur mein Jagdbogen wäre" zwinkerte er.
"Wir wäre es, wenn wir Moza das überlassen? Er kann gut mit Frauen... umgehen, wir sagen der Elfe, dass sie aus Sicherheitsgründen sich als meine dienerin ausgeben soll und Moza darf ihr ein paar Schwänke aus meinem Leben erzählen." Bardan kratze sich am Hals. Der Haus- und Hofmagier hatte seinen Namen gehört und war in Windeseile bei ihm gewesen - ihm war offensichtlich langweilig.
"Ja, du hast richtig gehört, Moza," lächelte der Comte. "Schaffst du es, der Elfin ein paar Sachen zu erzählen, die meine guten Seiten hervorheben und ein paar erfundene Sachen, die meine guten Seiten... noch besser hervorheben? Aber bitte keine Frauengeschichten!" setzte er sofort hinzu. "Wenn Sophia das rausfindet habe ich jede Chance auf eine Heirat mit ihr verspielt."
Bardan sah Moza an, dass dieser offensichtlich dachte "Besser wäre es!" und seufzte abermals. "Mein Freund, ich weiß nicht, wie du es schaffst, dass du so viele Frauen gleichzeitig gern hast. Vielleicht kannst du ihre Vorzüge gegeneinander aufwiegen, aber ich kann so etwas nicht. Ich möchte mich Sophie beweisen und ich werde alles daransetzen es zu schaffen. Sicherlich ist sie nicht so schlimm, wie du sie einschätzt - nein, streite es nicht ab, ich kenne dich lange genug." Jetzt grinste der Comte abwechselnd zu Armand und zu Moza. "Ich werde durch Sophia kein anderer Mann werden, das verspreche ich euch." Mit einem Blick auf die Elfe fügte er hinzu: "Aber der Erbauer weiß, diese Frau dort hat das Potenzial mich in den Selbstmord zu treiben..." murmelte er düster.
Der Weg verbreiterte sich immer mehr und Bardans Stimmung wurde zusehends besser. Am Horizont war ein Anwesen aufgetaucht und bardan wusste, es war nicht mehr weit. Bald war er da!
http://upload.worldofplayers.de/files9/mozaklein.pngGeschichten über den Comte erzählen?
Nichts leichteres als das, dachte der Magier mit einem süffisanten Lächeln, näherte sich dann der Elfin um ihr die für Moza unglaublich erfreuliche Nachricht zu überbringen - und trotzdem auf gewissem Abstand zu bleiben. Man wusste nie. Pfeil. Augen. Zwei Dinge, die nicht zu nahe zusammen gehörten. "Werte Nahla, Ihr werdet als Dienerin des Comtes vorgestellt, weshalb ein etwas weniger mordlüsterner Blick mehr als nur angebracht für Eure zarten Gesichtszüge wäre," begann er die Aufmerksamkeit der Frau auf sich zu lenken. Diese runzelte die Stirn während sie sich zu dem Magier umdrehte.
"Und nun lasst mich euch die schönsten Erinnerungen, die ich vom Comte habe erzählen," mit einer theatralischen Handgeste holte er aus als versuche er eine ganze Scharr Zuschauer in seinen Bann zu ziehen und nicht eine einzige Person.
"Es gibt keinen edleren Herren als meinen Comte," versicherte er der Frau mit einem spitzbübischen Lächeln. "Poetisch wie seine Mutter. Ich erinnere mich noch, wie er als Kind mit Büchern die Gedichte auswendig vorgetragen hatte. Ein wahres Wortgedächtnis! Er konnte die Gedichte rezitieren, noch bevor er lesen konnte. Auswendig hatte er sie gelernt.“ Der Magier erinnerte sich gern daran, wie er dem Jungen vor sich hin murmelnd durchs Schloss hat laufen sehen, anfänglich verwirrt, bis er sein Talent entdeckt hatte. Moza lachte zu sich selbst. "Und wie er sich geweigert hatte draußen zu spielen. Seine armen Eltern hatten anfänglich gedacht, dass irgendetwas mit ihm nicht stimmte bis er mit Inbrunst herausgeschrieben hat: Ich will nicht stinken." Der Magier hielt inne, als er bemerkte, dass er begann zu träumen, runzelte dann seine Stirn als er die Elfin abschätzig musterte.
Sie war kaum älter als sein Comte, konnte also kaum Kindergeschichten erzählen. Er musste auf näherliegendes zurückgreifen. Oder auf etwas, auf das eine Dienerin achtete. Nicht Geschichten aus vergangen Kindertagen. Praktisches. Wie der Comte seinen Tee bevorzugte, wie er vom Personal behandelt werden wollte – nicht zu überdramatisch, nicht zu unterwürfig, welche Dinge er überhaupt nicht mochte und womit man ihn dezent locken konnte.
Also begann er das Thema zu wechseln und erklärte der Elfin im Detail, welche Teesorten der Comte zu schätzen wusste, wie seine tägliche Routine war und ließ dabei nicht aus, dass Bardan unglaublich penible war. Vermutlich eines der wichtigsten Details, neben seinem respektvollem Umgang auch mit Personal und seiner Güte dem Pöbel gegenüber.
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Armand war sehr angetan von der Idee die Elfin als Dienerin auszugeben und auch dafür das Moza sie entsprechend instruieren würde. Amüsiert lauschte er den Geschichten aus Bardans bisherigem Leben und streute hier und da noch eine kleine Anekdote bei „er hat das Kampftraining gehasst, der ganze Schlamm und Dreck! Aber aus ihm ist ein hervorragender Kämpfer geworden“ ergänzte er noch kurz und konnte seinen Stolz darauf nicht verbergen.
So verging ein angenehmer Tag auf Wanderschaft, das schwelgen in der Vergangenheit hatte ihn am Ende gar ein wenig schwermütig gemacht und er ertappte sich dabei wie seine Gedanken immer wieder bei Marie und seiner Zeit in Orlais hängen blieben. So war Armand auch froh darüber das sie noch kurz vor der Abenddämmerung das Tor des Anwesens erreichten. Er musterte kurz seine Begleiter wie ein Kommandant seine Soldaten vor der Schlacht, sah jedem kurz in die Augen und vergewisserte sich das alle bereit waren.
„Lang lebe die Kaiserin, Orlais voran“ sprach er den alten Schlachtruf der Chevallier und verneigte sich kurz vor Bardan.
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Die Idee Bardans, Nahla als seine Dienerin auszugeben, war gar nicht so schlecht. War sie doch schon häufig in die Rolle der unterwürfigen Dienerin geschlüpft. Das erlaubte ihr auch, die Menschen um sich in dem Anwesen zu beobachten, zu dem sie unterwegs waren, ohne von ihnen beachtet zu werden. So hörte sie aufmerksam zu, als Moza ihr Anekdoten aus der Kindheit Bardans erzählte. Selbst der Leibwächter, Armand, beteiligte sich an dem Gespräch und Dilynrae konnte richtig sehen, wie beide Männer entspannten und sich sogar ein Lächeln in das Gesicht Armands schlich.
Bald jedoch schwenkte Moza zu den praktischen Dingen um und erzählte ihr, welchen Tee Bardan bevorzugte, wie viel Zucker hinein musste und wann Milch nötig war. Ebenso unterrichtete er sie in den Dingen, die Bardan gerne aß und was er absolut nicht leiden konnte. Dass Bardan gütig dem Pöbel gegenüber war, das hatte sie schon am Hafen erlebt, denn sonst hätten sie nicht eingegriffen, als sie den Schuft provoziert hatte.
Über das Gespräch hatten sie gar nicht bemerkt, dass sie schon ihr Ziel erreicht hatten. Ein prächtiges Anwesen tat sich vor ihnen auf und Dilynrae blieb staunend stehen. Es war nicht so, dass sie noch nie ein herrschaftliches Haus gesehen hatte, doch dies war doch etwas zu pompös für ihren Geschmack. „Lang lebe die Kaiserin, Orlais voran“, hörte Dilynrae Armand zu Bardan sagen.
Sie trat neben Bardan, der schon die Hand am Tor hatte, um zu klopfen und sprach: "Herr, Ihr solltet schleunigst ein Bad nehmen und Euch umkleiden, bevor Ihr Lady Sophia Eure Aufwartung macht. Gerne bin ich Euch dabei behilflich." Den spöttischen Unterton konnte sie jedoch nicht ganz verbergen.
http://upload.worldofplayers.de/files9/Comte_2.pngBardan war in Hochstimmung. Das ließ sich an seinem klopfenden Herzen festmachen, seinem strahlenden Lächeln - einfach alles war in freudig-gespannter Erwartung. Armand war bereit an seiner Seite einzutreten, ließ er doch seinen Schlachtruf hören. Doch die Worte Nahlas holten ihn auf den Boden der Realität zurück:
"Herr, Ihr solltet schleunigst ein Bad nehmen und Euch umkleiden, bevor Ihr Lady Sophia Eure Aufwartung macht. Gerne bin ich Euch dabei behilflich."
Bardan musste sich zusammenreisen um nicht mit der Faust einmal kräftig gegen das Tor zu hämmern. Da war er endlich - endlich! - nach all den Strapazen hier angelangt, mit einem Problem an seiner Seite, das so gefährlich schießen konnte, wie ein ausgebildeter Assassine, und jetzt sollte er baden gehen.
Eisern verzog er keine Miene und atmete langsam durch die Zähne aus. "Ihr mögt Recht haben. Ich werde mich sofort darum kümmern, es wird nicht lange dauern. Armand, begleite mich bitte, nicht dass mich irgendeine Unpässlichkeit im See erwischt - wer weiß ob es dort Seeschlangen gibt. Nahla, wenn Ihr bitte den Bogen bereithalten würdet..." Er wandte sich um und lief schnurstracks auf den See zu, den sie vor einigen Minuten gesehen hatten.
Im Vorbeilaufen legte Bardan kurz seine Hand auf Mozas Schulter, der etwas verdatttert dastand und raunte ihm zu "Sie macht mich jetzt schon wahnsinnig. Wie soll ich das aushalten?!" Er lief weiter, kaum dass er am See angekommen war, schälte er sich aus den Kleidern, Nahla, die ebenfalls ankam, hatte alle Hände voll damit zu tun, den Bogen beiseite zu legen und die Kleidungsstücke in Empfang zu nehmen. Mit nichts weiter als einer Leinenhose bekleidet watete Bardan in das kühle Wasser.
Das kalte Nass belebte seine Gehirnwindungen und er sah ein, dass es so am besten war. Er wollte nicht schlammbespritzt und schwitzend vor seiner Verlobten stehen. Die Idee Nahlas war eigentlich sehr gut gewesen, wenn man bedachte, wie sehr er Schmutz hasste, war es eigentlich erstaunlich, dass er selbst nicht darauf gekommen war. Wahrscheinlich hatte er wieder mit einem anderen Teil des Körpers gedacht, sein Herz klopfte noch immer als hätte er gerade einen Kriegsmarsch hinter sich. Diese Sophia hatte anscheinend, ohne es zu wissen, eine Schwäche gefunden: Bardans Zielsstrebigkeit ließ ihn gerne andere, nicht unwichtige Dinge, aus den Augen verlieren, wenn er mit Herz bei der Sache war.
Und ja, verflucht, sein ganzes Herz hing an dieser Frau. Wenn nur alles gutginge! Beinahe verzweifelt wischte er mit der Hand über die Seeoberfläche, spritze eine gewaltige Welle Wasser auf und verscheuchte einige Enten. Eine Niederlage würde er nicht ertragen können. "Aber dazu wird es nicht kommen...,"murmelte er, während er aus dem Wasser stieg und auf seine Begleiter zuging, um sich abzutrocknen und anzuziehen.
Annalena
04.03.2014, 07:51
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„Das ist keine gute Idee, Lady Sophia. Euer Verlobter könnte jeden Moment hier auftauchen. Außerdem ist es gefährlich ohne Wachen das Gut zu verlassen.“ Annabell versuchte, vergeblich, Sophia davon abzubringen einen Spaziergang außerhalb des Anwesens zu machen. Sophia schüttelte nur den Kopf. „Ich gehe, Annabell. Und vergesst nicht wem ihr dient!“ Der letzte Satz kam schärfer heraus als sie wollte, doch Annabell war frustrierend. Es half auch nicht, dass Bardan nun jeden Tag kommen könnte und Sophias Nerven waren zum Zerreißen gespannt.
Annabell verbeugte sich. „Verzeiht, meine Dame, aber ich mache mir nur Sorgen um Euch. Lasst mich Euch begleiten. Ich kann nicht zulassen, dass Ihr alleine geht.“ Sophia musterte ihre Zofe schweigend und seufzte leise. „Nun gut. Macht Euch fertig. Ich warte vor dem Gut auf Euch.“ Sophia wartete keine Antwort ab. Sie zog ihren leichten Mantel an, denn es war erst Frühling und die Sonne war noch nicht so kräftig. Dann begab sich schnurstracks zu den Toren des Anwesens. Sophia musste nicht lange warten bis Annabell kam. Beide durchquerten den großen Hof und blieben vor dem Tor stehen.
Die beiden Wachen verbeugten sich und dann ergriff einer von ihnen das Wort. „Wollt Ihr das Anwesen verlassen, Lady Sophia?“ Sophia nickte nur kurz. „Dann erlaubt mir einige Männer zu Eurem Schutz zu holen, Lady Sophia.“ Die junge Frau seufzte frustriert. „Das ist nicht notwendig. Ich werde mich nicht weit vom Gut entfernen.“ Die Wache protestierte laut. „Das kann ich nicht zulassen, Lady Sophia. Euer Vater hat uns zu Eurem Schutz angeheuert. Es wird uns unseren Kopf kosten, wenn wir Euch in Gefahr bringen.“ Sophia wollte schon mit dem Fuß aufstampfen und schmollen, doch im letzten Moment unterdrückte sie den Drang. Warum waren alle nur so nervig? Sie wollte nur einen kleinen Spaziergang machen.
„Ich könnte Lady Sophia begleiten und ich werde sie mit meinem Leben schützen, falls es erforderlich ist.“ Alle erschraken als jemand plötzlich sprach und drehten sich um. Scheinbar aus dem Nichts war Philippe erschienen und er verbeugte sich nun vor Sophia. „Philippe…“, sprach Sophia überrascht. Die Wachen drehten sich zu ihr um. „Ihr kennt diesen Mann? Er sieht nicht sehr vertrauensselig aus. Wir können Euren Schutz nicht irgendeinem dahergelaufen zwielichtigen Mann anvertrauen.“ Sophia hatte genug. „Schluß jetzt. Ich kenne Philippe und er wird mich begleiten. Außerdem ist Annabell bei mir. Mir wird nichts geschehen. Und nun öffnet das Tor. Das ist ein Befehl.“ Widerwillig öffneten die Wachen die Tore und Sophia und ihre beiden Begleiter traten hinaus.
Sobald sie das Gut verlassen hatten ergriff Philippe das Wort. „Dürfte ich einen Spaziergang zu dem nahen See vorschlagen? Es ist dort sehr schön und sicherlich sehr entspannend für Euch, Lady Sophia.“ Sophia nickte wortlos und die Drei machten sich auf zu dem nahen See. Innerlich grinste Philippe zufrieden. Das lief besser als er dachte. Er hatte den Comte belauscht, als dieser hier ankam, und war mit der Elfe soweit zufrieden. Es war ein wirklich glücklicher Zufall, dass Sophia gerade in diesem Moment einen Spaziergang machen wollte. Philippe hoffte, dass die Elfe die Gunst der Stunde nutzte und noch mehr Zweifel in Sophia säte.
Sophia genoss die Stille und die angenehme Luft des kleinen Wäldchens. So in Gedanken versunken bemerkte sie nicht, dass sie nicht alleine waren, als sie am See ankamen. Annabell brachte sie jedoch aus ihren Gedanken. „Ist das nicht Euer Verlobter, Lady Sophia?“ Annabell knickste höflich vor dem Comte und auch Philippe verbeugte sich. Sophia starrte nur ungläubig Bardan an, einen fast nackten Bardan. Ihre Wangen röteten sich leicht als sie wahrnahm wie gut gebaut er war und fast nackt. Sie brachte keinen Ton heraus und konnte nur starren. Bardan war halt fast nackt. Irgendwie drehten sich ihre Gedanken nur im Kreis.
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Dilynrae spürte, wie der Körper Bardans vor Anspannung verhärtete, gingen ihre Worte doch nicht spurlos an ihm vorbei. "Ihr mögt Recht haben. Ich werde mich sofort darum kümmern, es wird nicht lange dauern. Armand, begleite mich bitte, nicht dass mich irgendeine Unpässlichkeit im See erwischt - wer weiß ob es dort Seeschlangen gibt. Nahla, wenn Ihr bitte den Bogen bereithalten würdet..." und schon wandte er sich ab und stapfte zum See, gefolgt von Armand. Dilynrae beeilte sich, ihnen zu folgen. Als er an Moza vorbei ging und ihm zuraunte, sie würde ihn wahnsinnig machen, konnte sie ein Grinsen nicht verkneifen. Über ihr ausgezeichnetes Gehör war sie auch sehr dankbar. Sie hielt kurz inne, um über ihre nächsten Schritte nachzudenken. Ihn nun beim Baden zu überfallen und nackt zu ihm zu gehen, würde ihn total überfordern und wohl das Gegenteil erreichen. So verlangsamte sie ein wenig ihren Schritt, erreichte dennoch bald den See.
Dilynrae schickte sich an, die Kleidung Bardans aufzusammeln, denn als Dienerin würde es von ihr erwartet werden und wer weiß, wem sie hier draußen begegnen würden. Sie hatte gerade erst seine dreckigen Kleider gegen saubere eingetauscht und ein Handtuch heraus gekramt, als sie plötzlich Schritte hörte, die in ihre Richtung kamen. Bevor sie sich jedoch ein Versteck suchen konnte, um alles im Blick zu haben, trat Bardan aus dem Wasser auf sie zu. Dilynrae erstarrte in ihren Bewegungen, als sie den durchtrainierten Oberkörper Bardans sah. Die Leinenhose, die er noch anhatte, ließ durch die Nässe mehr vom Rest des Körpers erahnen, als er verbarg. Schließlich war es schon eine Weile her, dass sie mit einem Mann zusammen gewesen war.
Doch dann kam der nächste Schock in Form einer Stimme: „Ist das nicht Euer Verlobter, Lady Sophia?“ Überrascht drehte sich Dilynrae um, konnte sie doch endlich einen Blick auf die Frau werfen, die Bardan ehelichen wollte. Schnell hatte sie sich wieder gefangen und erinnerte sich prompt an ihre Aufgabe. Sie stürzte auf Bardan zu, ganz die unterwürfige Dienerin und rief: "Herr, Ihr seid nicht bekleidet! Denkt an das zarte Gemüt und die Unschuld Eurer zukünftigen Braut!" Unterdessen drängte sie sich ganz an Bardan, um mit ihrem Körper seinen zu verdecken und ihn zurück in den See zu drängen. Dabei presste sie aufreizend ihr Hinterteil an seine Hüfte und warf einen - ungesehen von den anderen Gefährten - herausfordernden Blick zu Lady Sophia. Nun sah sie endlich auch den Mann, der sie angeheuert hatte. Erneut erstarrte sie und presste die Lippen zu einem Strich. Was wollte er hier? Dachte er, sie schaffe es nicht ohne ihn? Und wenn er doch so vertraut mit Lady Sophia war, wieso musste er sie anheuern und hat sich nicht selbst an Lady Sophia heran gemacht, um sie zu kompromittieren oder sie in ihn verliebt zu machen?
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Armand hörte die sich nähernden Schritte schon aus einiger Entfernung, aber aufhalten konnte er das Unheil auch nicht mehr.
„Ist das nicht Euer Verlobter, Lady Sophia?“
Damit war ihm auch klar, dass es sich um die Zukünftige von Bardan handeln musste. Der Vater des jungen Comte hatte nicht untertrieben als er sie als große Schönheit beschrieben hatte. Der Mann der sie begleitete ließ dagegen alle Instinkte in ihm wachwerden, dem vertraute er nur so weit wie er einen Oger werfen könnte.
Beinahe noch interessanter war allerdings die Reaktion der Elfin. Warum stürzte sie so zu Bardan und vor allem so dicht an ihn heran? Ihr sollte doch klar sein das orlaisianische Edelfrauen niemals die Konkurrenz einer elfischen Dienerin dulden würden und genau diesen Schluss könnte Sophia daraus ziehen. Wäre sie eine echte Dienerin und die ganze Sache würde in Bardans Sinne ausgehen, dürfte sie sich wohl glücklich schätzen wenn sie nur ihre Stellung verliert.
Nicht zum ersten Mal wünschte er sich das Marie da wäre, sie war in solchen Dingen um Klassen besser als er. Sie hätte die Sache sicherlich sofort durchschaut und entsprechende Gegenmaßnahmen eingeleitet. Aber auch Armand hatte seine Zeit am Hof der Kaiserin, ehre ihrem Namen, gehabt und er war alles was Bardan hatte um ihn durch diesen Sumpf an Schlangen und Intrigen zu leiten.
Unternehmen konnte er jetzt nichts mehr, die Situation war wie sie war und Bardan musste das beste daraus machen. Immerhin hatte sich das jahrelange Training gelohnt und er machte eine gute Figur im Wasser! Ohne die Elfin hätte man das sogar positiv verwenden können.
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Auf einmal ging alles ganz schnell. Eine Zofe und ein dunkel gekleideter Mann verbeugten sich vor ihm, und seine künftige Braut, Sophia, stand vor seiner Nase und starrte ihn an. Er starrte zurück. Was machte sie hier draußen, an diesem See? Er öffnete schon den Mund um etwas zu sagen, da drängte sich Nahla vor ihn, schob ihn mit einigem Druck ihres... unteren Rückens in Richtung Wasser und rief in schrillem Tonfall: "Herr, Ihr seid nicht bekleidet! Denkt an das zarte Gemüt und die Unschuld Eurer zukünftigen Braut!"
Völlig verdutzt was denn dieses Theater jetzt sollte - er war ja schließlich nicht nackt - vergaß er seinen sicheren Stand zu wahren, als ihm klar wurde, dass Nahla unangenehm nah, viel zu nah für eine Dienerin an ihm dran war. Mit einem Schubs ihres Hinterteils stieß sie ihn in Richtung See und ehe er sichs versah rutschte er im feuchten Untergrund aus und landete rücklings mit einem lauten Klatschen im Wasser.
Im seichten Gewässer nahe des Ufers war es schwer sich nicht sofort tölpehaft anzustellen und noch einmal auszurutschen, deshalb unternahm er zwei starke Armzüge auf dem Rücken liegend, sodass er etwas mehr in Richtung der Tiefe schwamm, um dort gekonnt zu wenden, sich aufzurichten und erneut - diesmal hoffentlich erfolgreicher - auf das Ufer zuzugehen.
Er musste das hier irgendwie retten. Nahla hatte sich unglaublich dumm verhalten, und seine schlimmsten Befürchtungen was Eifersucht anging schienen leider nicht unberechtigt gewesen zu sein. Die Elfe und Sophia sahen sich an und die Spannung, die in der Luft lag, war greifbar.
"Nahla!" wandte sich der Comte barsch an die Elfe, verärgert, in was für eine Lage sie in gebracht hatte - und das unfreiwillige Bad noch dazu. "Bringt mir das Handtuch!" ordnete er im Befehlston an um gleich zu demonstrieren, dass die Elfe seine Dienerin war.
Sie brachte ihm das Handtuch und er trocknete sich schnell ab, streifte sich die Hose und das Hemd über und fuhr sich mit der Hand durch die nassen Haare, die ihm strähnig ins Gesicht hingen.
Er machte einen Schritt auf Sophia zu, ergriff vorsichtig ihre Hand und deutete einen Handkuss an. "Lady Sophia," sagte er indes er ihre Hand losließ und sich aus seiner Verbeugung erhob. "Es ist mir eine große Freude Euch zu sehen. Zwar hätte ich nicht gedacht, dass das schon hier draußen geschehen würde und ich bitte Euch, mir dieses Missgeschick zu verzeihen. Meine Dienerin..." er blickte zu Nahla "hat ihre Anstellung erst kürzlich begonnen und hat noch einiges zu lernen," erklärte er mit einer gewissen Schärfe in der Stimme und so, dass Nahla ihn sicherlich höre konnte.
"Bitte, meine Dame, lasst mich Euch meinen Leibwächter Armand und meinen treuen Begleiter Moza vorstellen." Er wies nacheinander auf die beiden, die sich, wie es sich geziemt, verbeugten.
"Wenn es Euch Recht ist, können wir die Begrüßung auch in Eurem Heim fortsetzen, ganz wie Ihr das wünscht, denn so war es ja eigentlich gedacht. Ich muss gestehen, dass Ihr mich überrascht habt, aber, Mylady, eine freudigere Überraschung hätte es kaum geben können!" lächelte der Comte Sophia ehrlich strahlend an.
http://upload.worldofplayers.de/files9/mozaklein.pngMoza war hin und hergerissen zwischen schallendem Gelächter und gespielt das Gesicht zu einer ernsten Grimasse zu verzieren. Er neigte zu ersterem, entschied sich allerdings dafür dass letzteres das Ansehen seines Comtes weniger schadete.
Anfänglich hatte er nicht genau gewusst, was überhaupt passiert war, hatte er schließlich im Gegensatz zu seinen restlichen Begleitern Abstand gehalten um wenigstens den Anschein an Privatsphäre zu erwecken. Davon abgesehen dass es einfach Dinge gab, die er absolut nicht sehen musste. Diese Szene vor ihm gehörte jedoch nicht dazu. Angelockt wurde er von Nahla's markantem empörten Aufschrei und sobald er hinter Büschen und Bäumen den See komplett im Blickfeld hatte, konnte er sich ungefähr vorstellen, was passiert war.
Der verdatterte, entrüststete und zugleich unglaublich beschämte Blick in den Augen der Frau, die vermutlich Sophia war - und ja, er wurde nur wenige Augenblicke in seiner Annahme bestätigt - versüßte seinen Tag so sehr, dass er einen langen Moment überlegte, ob er der Elfin für ihren überaus glaubwürdigen Akt der Unbeholfenheit und anschließenden Eifersucht gratulieren und danken, oder ob er seinerseits gleich einspringen sollte. Um die Situation zu entschärfen oder zu verschlimmern, das wusste er selbst noch nicht aber er würde einfach seinen impulsiven Gedankengang folgen.
Allerdings versuchte sich Bardan stattdessen bereits an Schadensbegrenzung, die Moza genervt die Augen verdrehen ließ. Jedoch warf er der Schreckschraube, die alles andere als eine Augenweide war - ehrlich, hatte ihr nie jemand erzählt dass pinker Lippenstift zu grünen Augen mit grüner Tusche ein absoluter Frevel waren? Vor allem bei ihrem Teint? - ein bezauberndes Lächeln zu, nachdem Bardan ihn vorgestellt hatte, verbeugte sich knapp.
Ohne Umschweife gesellte er sich danach Schulter an Schulter zu Nahla. „Das war nicht unbedingt deine beste Leistung,“ merkte er an, laut genug dass vermutlich jeder ihn hören konnte, der nicht ganz das Gehör eines Greises besaß. „Wäre mein Comte gnadenloser würde er dich dafür auspeitschen lassen.“ Mit diesen Worten zuckte er kurz mit den Schultern, näherte sich dann dem Comte und der ollen Vettel, die hoffentlich demnächst in ihrem Schlaf ersticken würde und positionierte sich wenige Meter hinter ihm, musterte dann den mitgebrachten Anhang neugierig, behielt jedoch sämtliche Gedanken a la ‚Ich wünschte die Magd wäre Lady Sophia’ oder ‚Ich wünschte der Mann wäre Lady Sophia’ für sich und grüßte mit einem charmanten Lächeln.
Annalena
19.04.2014, 09:05
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Sophia wurde aus ihren Gedanken gerissen als Bardan plötzlich aus ihrem Blickfeld verschwand. Diese Elfe, eine Dienerin wie sie später erfuhr, hatte ihn in den See geschupst. Diese Dienerin kam ihm dabei sehr nah, viel zu nah für Sophias Geschmack und ihre Mine wurde säuerlich. Der Blick, den die Elfe ihr zuwarf, war der von Eifersucht? Warum sollte die Elfe auf sie eifersüchtig sein?
Und wieso half sie Bardan bei seinem Bad? Manche Adlige ließen sich selbst bei einem Bad helfen. Doch es war Brauch, dass männliche Diener einem Mann halfen und weibliche Diener einer Frau. Es war skandalös sich von jemanden des anderen Geschlechts helfen zu lassen. Außer ein Mann oder eine Frau hatten mehr als ein Bad im Sinn. Ihre Augen weiteten sich leicht.
Ihr Blick glitt zu Annabell und diese hatte, wie es sich gehörte, den Blick gesenkt um nicht einen fremden halbnackten Mann anzusehen. Sie verhielt sich richtig, ganz im Gegensatz zu dieser Elfe, die ihren Bardan ungeniert anstarrte. Sie konnte es nicht genau sehen, doch sie war sich sicher, dass diese Blicke lustvoll waren.
… Wenn ich eine hübsche junge Frau wäre, dann wäre es sicherlich anders. Letztendlich sind sie Männer und einer hübschen Frau nicht abgeneigt. Vor allem wenn sie die Männer in ziemlich einsame Gegenden begleitet…
Philippes Worte kamen ihr in den Sinn und plötzlich verstand sie es. Diese Dienerin war bestimmt ein Bettwärmer für den Comte. Sie hätte nicht erwartet, dass er das tun würde. Warum wurde ihr Herz bei dem Gedanken, dass er das Lager mit einer anderen Frau teilt, so schwer? Sie wollte ihn doch sowieso nicht heiraten. Sollte es ihr dann nicht egal sein, dass er mit anderen Frauen Sex hat?
Bardan betonte, dass sie nur eine Dienerin war und ihre Anstellung erst seit kurzem hatte. Der Krieger, der als Armand vorgestellt wurde, sagte nichts. Doch der Magier, Moza, gab auch seinen Kommentar ab. Als ob sie das glaubte. Warum sollten sie eine Frau, eine Dienerin, mit auf eine so gefährliche Reise nehmen? Bardan wusste, dass die Prüfungen gefährlich werden würden und eine unbeholfene Frau war nur ein Hindernis. Abgesehen davon wurden neue Diener von dem Oberhaupt der Dienerschaft ausgebildet und sie durften erst ihren Herrschaften dienen, wenn sie für würdig befunden wurden. Wollte man sie für dumm verkaufen?
Bardan hatte sich nun bekleidet und gab ihr einen Kuss auf die Hand. Er sollte nur angedeutet sein, doch sie konnte seine Lippen, wenn auch nur ganz sanft und kurz, spüren. Sophia konnte die leichte Röte, die ihre Wangen färbten, nicht verhindern. Als er sie anlächelte klopfte ihr Herz schneller. Sie musste doch krank werden. Doch ihr Herz und ihre Wangenfarbe wurden wieder normal als die Elfe in ihr Blickfeld trat. Sophia lächelte leicht, doch das Lächeln war falsch und ihre Augen kalt. Sie knickste höflich, wie sie es gelernt hatte, und antwortet mit kühler Stimme. „Ich bin erfreut Euch zu sehen, Comte. Es ist in der Tat unerwartet Euch hier zu treffen. Trotz dieser Umstände möchte ich Euch und Eure Begleiter willkommen heißen.“ Sophia ging nicht auf seine Entschuldigung bezüglich seiner Dienerin ein.
Sie selbst stellte ihre Begleiter nicht vor. Es gab keinen Grund dafür, da sie nur Diener waren. Philippe war zwar kein Diener von ihr, doch das würde sie niemanden sagen. Sollten sie doch denken, dass auch er nur ein Bediensteter ihres Vaters war. Das wäre sogar besser.
Ihr Blick glitt kurz zu Armand und Moza. Sie wusste, wer Bardan begleitete und hatte Erkundigungen eingeholt. Sie wollte nichts dem Zufall überlassen.
Armand war ein sehr guter Krieger und diente dem Haushalt der de Justiques pflichtbewusst. Ein Makel, in Sophias Augen, war seine Beziehung zu Marie und deren unehelichem Kind. Es gab Gerüchte, dass es seins war. Nicht zu vergessen der Skandal um Marie und ihre Verbannung ins Exil.
Moza war ein Frauenheld. Obwohl er kein Geheimnis daraus machte war es Sophia zuwider wie er mit den Frauen umging. Völlig unverständlich fand sie es jedoch, dass es Frauen gab, die auf seinen Charme ansprangen. Sie selbst konnte nichts Besonderes an ihm sehen. Ob er Magie benutzte um Frauen zu verführen?
Sie wandte sich wieder Bardan zu. „Wir sollten zu dem Anwesen gehen. Dort könnt Ihr, und Eure Begleiter, sich aufwärmen und etwas essen. Ich bin sicher, dass ihr nach der langen Reise erschöpft seid. Sobald wir im Gut ankommen wird bald Zeit fürs Abendessen sein. Ich bin jedoch sicher, dass ihr euch vorher noch frisch machen könnt.“ Sophia konnte nicht verhindern, dass sie den letzten Satz etwas scharf sagte. Doch sie konnte die Szene mit Bardan und der Elfe nicht vergessen.
Sie wollte schon losstürmen als sie sich besann. Verdammte höfische Etikette. Sie wartete bis Bardan ihr seinen Arm anbot und hakte sich bei ihm ein. Gemeinsam liefen sie zum Anwesen. Sophia beachtete keinen der anderen Anwesenden. Ihre Gedanken kreisten um Marco und seinen Betrug. Es schien, dass Bardan nicht besser war. Auch wenn sie ihn noch nicht in flagranti mit einer anderen Frau erwischt hatte. Es war nur eine Frage der Zeit.
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„Ich bin erfreut Euch zu sehen, Comte. Es ist in der Tat unerwartet Euch hier zu treffen. Trotz dieser Umstände möchte ich Euch und Eure Begleiter willkommen heißen.“
Seltsam, dass sie nicht so erfreut aussah, dachte Bardan bei sich. Aber eine Stimme in ihm sagte ihm, dass die Sache mit der Elfin Sophia mehr als nur irritierte. Sie ging weder auf seine Entschuldigung ein, noch sagte sie irgendein Wort zu seinem unfreiwilligen Bad.
„Wir sollten zu dem Anwesen gehen. Dort könnt Ihr, und Eure Begleiter, sich aufwärmen und etwas essen. Ich bin sicher, dass ihr nach der langen Reise erschöpft seid. Sobald wir im Gut ankommen wird bald Zeit fürs Abendessen sein. Ich bin jedoch sicher, dass ihr euch vorher noch frisch machen könnt". Der letzte Teil hatte eine Schärfe, die Bardan bestätigte, was er vermutete.
Wie es die Etikette verlangte legte Sophie ihre Hand auf seinen dargebotenen Arm und ließ sich in Richtung ihres Anwesens führen. Er genoß die Berührung unwillkürlich.
"Vielen Dank, Mylady. Auch wenn das Frisch machen wahrscheinlich nicht mehr von Nöten ist," sein Blick lag auf der Nahla und er konnte den Ärger in seiner Stimme nicht verbergen. "Meine Teuerste," sagte er dann leise an Sophia gewandt, so dass nur sie ihn hören konnte, "Ihr seid eine kluge Frau und ich würde Euch niemals hintergehen, auch wenn dieses Szenario sehr seltsam anmutet. Leider hatte ich in diesem Fall keine Wahl. Ich kann es Euch später vielleicht genauer erklären."
Noch bevor sie bei der Ankunft angekommen waren, tastete Bardan mit einer Hand an die Seite seines Umhangs - ja, der Umschlag für Sophia war da.
Annalena
23.04.2014, 08:55
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Sophia rannte so schnell sie konnte zu Marcos Wohnung. Sie konnte sich unerwartet von ihrem Vater lösen und unbemerkt aus dem Gasthof entschwinden. Es war sicherlich nicht die beste Idee allein und ohne Wachen durch Val Royeaux zu gehen, aber sie konnte es nicht erwarten Marco wiederzusehen. Sie hatte beschlossen ihn ihrem Vater vorzustellen, der nicht wusste, dass sie sich verliebt hatte. Ihr Herz schlug schneller und sie lächelte leicht. Sophia konnte es kaum erwarten Marco zu ehelichen.
Etwas außer Atem kam sie vor seiner Wohnung an. Sie hob den Arm um zu klopfen, überlegte es sich dann aber anders. Vielleicht war die Tür unverschlossen und sie konnte ihn überraschen. Vorsichtig betätigte sie die Klinke und lächelte erleichtert. Die Tür war tatsächlich unverschlossen. Langsam öffnete Sophia die Tür, schlüpfte hinein und schloss sie leise hinter sich. Der Raum war spärlich beleuchtet, doch ihre Augen gewöhnten sich rasch an das dimme Licht. Sophia blickte sich um und fragte sich, wo Marco sein könnte. Die Wohnung war nicht sehr groß. Es gab nur diese Wohnstube in deren Ecke eine kleine Kochnische war. Dann gab es nur noch das Schlafzimmer und einen kleinen Raum mit einem Waschplatz und einem Klo. Da sich Marco nicht im Wohnzimmer befand, konnte er nur in einem der anderen Räume sein. Sophia bezweifelte, dass er nicht da war und seine Wohnung unverschlossen hielt.
Leise ging sie zum Schlafzimmer. Sollte er dort nicht sein, dann würde sie im Wohnzimmer warten. Den anderen Raum würde sie auf keinen Fall betreten. Vor dem Schlafzimmer hörte sie merkwürdige Geräusche und schluckte. Was geschah darin? Sie blickte sich um und ihr Blick fiel auf einen dreiarmigen Metallkerzenständer. Sie nahm ihn an sich und mit klopfendem Herzen öffnete sie die Tür zum Schlafzimmer.
Was sie dort sah zerstörte all ihre Hoffnungen und Träume. Marco war da, doch er war nicht allein. Sie mag noch nie mit einem Mann gelegen haben, doch sie wusste genau, was die Beiden taten. Geschockt ließ sie den Kerzenhalter fallen, der mit einem lauten Knall zu Boden fiel. Die beiden Personen im Bett hörten auf, was sie taten und Marco drehte sich zu ihr. „Sophia? “ Sophia ballte die Fäuste und Tränen liefen über ihre Wangen. “Wie konntest du nur?” Sophias Stimme brach. Sie konnte nicht erkennen, wer die Frau war, doch das war nicht wichtig. Marco hatte sich von seinem Schock erholt. „Es ist nicht so wie es aussieht.“ Sophia antwortete ihm nicht. Sie drehte sich nur um und rannte aus dem Haus. Marcos Rufe ignorierte sie.
Sophia wusste nicht warum sie gerade jetzt daran dachte. Vielleicht war es Bardans Betrug. Vielleicht waren es auch seine Worte.
„Es ist nicht so wie es aussieht.“
Der Comte benutzte nicht die gleichen Worte, doch deren Bedeutung war dieselbe. Er wollte sich erklären? Pah, als ob schöne Worte sie überzeugen konnten. Sophia biss sich auf die Lippen um ihm nicht Worte an den Kopf zu werfen, die sich ihrer nicht geziemten. Doch es fiel ihr nicht leicht. Stattdessen bedachte sie ihn mit einer formellen Antwort. „Wie Ihr wünscht, Comte.“ Äußerlich war sie kalt, ihre Maske perfekt. Innerlich versuchte sie ihr schmerzenden Herz zu beruhigen. Warum es so weh tat war ihr schleierhaft. Sobald der Comte und seine Begleiter abgereist waren würde sie einen Heiler aufsuchen. Irgendetwas stimmte mit ihr nicht.
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Es dauerte nicht lange und sie waren beim Anwesen angekommen. Ohne stehen zu bleiben öffnete Sophia das Tor und schritt hindurch. Das Anwesen war riesig, doch ihr Vater scheute keine Mühen und Gold um das Beste zu kaufen, was es gab. Das Grundstück selbst war auch sehr groß. Das Haupthaus, in welchem Sophia und ihr Vater wohnten, stand in der Mitte des Grundstücks. Abseits am Rande des Grundstücks waren die Zimmer der Bediensteten. Nur das oberste Dienstmädchen und der oberste Butler hatten ihre Zimmer im Trakt der Bediensteten im Haupthaus. Gäste von Albain und Sophia wurden auch im Haupthaus, im Flügel für Gäste, untergebracht. Auch die Bediensteten der Gäste bekamen Zimmer im Dienstbotentrakt des Haupthauses.
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Auf halben Weg zum Haupthaus kam Sophia ihr Vater entgegen. Er sah nicht sehr glücklich aus. Wahrscheinlich wollte er sie schelten, weil sie ohne Wachen das Anwesen verlassen hatte. Als er ihre Begleitung sah hellte sich sein Gesicht jedoch auf. Er verbeugte sich vor dem Comte. „Es ist mir eine Freude Euch in meinem bescheidenen Anwesen begrüßen zu dürfen, Comte.“ Dann wandte er sich an seine Tochter. „Sophia, du hättest doch sagen können, dass du es nicht erwarten konntest deinen Verlobten zu sehen und ihm deswegen entgegen gegangen bist.“ In seinen Augen funkelte der Schalk während Sophia alle Willenskraft aufwenden musste sich nicht von Bardan los zu reisen und ins Haus zu stürmen.
„Es war reiner Zufall, dass ich ihm begegnet bin, Vater. Ich wollte nur einen kleinen Spaziergang machen.“ Sophia löste sich von Bardan und stellte sich neben ihrem Vater. Annabell stellte sich schräg hinter sie. Philippe war nirgends zu sehen und Sophia wunderte sich wohin er so plötzlich, und ohne dass sie es bemerkte, verschwunden war. Gelangweilt hörte sie zu wie Bardan seine Begleiter vorstellte. Sie konnte jedoch nicht verhindern, dass sie der Elfe giftige Blicke zuwarf.
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"Wie Ihr wünscht, Comte," erwiderte Sophia äußerst sachlich. Die Kälte schmerzte Bardan mehr als er zugeben wollte.
Sie kamen an dem riesigen Anwesen an, an dessen Rand offensichtlich das Gebäude für die Dienstboten stand.
Doch Bardan wusste, dass die Gäste ihre Diener in ihrer Nähe haben durften und zweifelte nicht daran, dass das auch in diesem Haus möglich war.
Er musste dringend mit Moza sprechen. Der kannte sich mit Frauen aus, vielleicht konnte er ihm sagen, was nur mit dieser Elfe los war. Und Sophias Reaktion darauf.
Ihnen entgegen kam Sophias Vater, Sir Albain Leroy, der sich vor dem Comte verneigte und sagte: „Es ist mir eine Freude Euch in meinem bescheidenen Anwesen begrüßen zu dürfen, Comte.“An seine Tochter gewandt setzte er hinzu: „Sophia, du hättest doch sagen können, dass du es nicht erwarten konntest deinen Verlobten zu sehen und ihm deswegen entgegen gegangen bist.“
Bardans Herz begann schneller zu schlagen, aber nach einem Blick in die Augen des Vaters und hin zu Sophia und ihrer Antwort wusste er, dass der Vater sein Kind nur neckte. Natürlich, was hatte er auch erwartet? Dass Sophia beim ersten Anblick von ihm von Liebe geblendet in Ohnmacht fallen würde und ihr Ansinnennicht zu Heiraten vergessen würde? Wohl kaum. Es würde Zeit brauchen, so viel war klar.
Sophia schien Männer nicht besonders hoch zu schätzen, warum konnte er sich nicht erklären. Vielleicht wusste Moza ja auch dazu etwas.
"Ich danke Euch, Sir Leroy, für Eure Gastfreundschaft."
Sophia hatte sich neben ihren Vater gestellt und eine offizielle Miene aufgesetzt. Bardan kam es so vor als blickte sie die Elfin wütend an, aber vielleicht bildete er sich das nur ein - auch eine Sache, die Moza merken könnte! Wie froh er doch war, zwei in so unterschiedlichen Feldern fähige Freunde dabei zu haben!
"Darf ich vorstellen: Mein Leibwächter Armand de Verchiel, mein Haus- und Hofmagier Moza Meciban und eine... Bedienstete," stellte Bardan seinen Trupp vor. Die Elfe wollte er so weit wie möglich außen vor lassen, als Dienerin nahm sie im Protokoll ohnehin keinen Stellenwert ein.
Er wandte sich nochmals an Sophia: "Mylady, ich bin sicher, Ihr werdet uns schon bald in Kenntnis setzen über das, was uns hier erwartet, aber bevor die "Spiele beginnen", wie man so schön sagt, möchte ich Euch etwas geben, es ist für Euch."
Damit zog er den Umschlag aus seinem blauen Umhang, der mit einem roten Siegel, auf dem das Wappen der Justiques zu sehen war, verschlossen war. Das Pergament knisterte, als er es ihr überreichte und er lächelte sie strahlend an. Hoffentlich mochte sie Poesie ebenso wie er!
Gedicht für Sophia:
"Dein Lachen
Nimm mir das Brot weg, wenn du
es willst, nimm mir die Luft weg,
aber laß mir dein Lachen.
Laß mir die Rosenblüte,
den Spritzstrahl, den du versprühst,
dieses Wasser, das plötzlich
aufschießt in deiner Freude,
die jähe Pflanzenwoge,
in der du selbst zur Welt kommst.
Mein Kampf ist hart, und manchmal
komme ich heim mit müden
Augen, weil ich die Welt
gesehn, die sich nicht ändert,
doch kaum trete ich ein,
steigt dein Lachen zum Himmel,
sucht nach mir und erschließt mir
alle Türen des Lebens.
Meine Liebe, auch in der
dunkelsten Stunde laß dein
Lachen aufsprühn, und siehst du
plötzlich mein Blut als Pfütze
auf den Steinen der Straße,
so lache, denn dein Lachen
wird meinen Händen wie ein
frisch erglänzendes Schwert sein.
Und am herbstlichen Meer
soll deines Lachens Sturzflut
gischtend himmelwärts steigen,
und im Frühling, du Liebe,
wünsche ich mir dein Lachen
als Blüte, lang erwartet,
blaue Blume, die Rose
meines klingenden Landes.
Lache über die Nacht,
über den Tag, den Mond,
lache über die krummen
Gassen unserer Insel,
lache über den Burschen,
den Tolpatsch, der dich liebt,
aber wenn ich die Augen
öffne, wenn ich sie schließe,
wenn meine Schritte fortgehn,
wenn sie dann wiederkommen,
nimm mir das Brot, die Luft,
nimm mir das Licht, den Frühling,
aber niemals dein Lachen,
denn sonst würde ich sterben."
Pablo Neruda
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„Das war nicht unbedingt deine beste Leistung“
Dem stimmte Armand zu, aber um die Situation nicht noch lächerlicher und unangenehmer zu gestalten hielt er sich verbal zurück und versteckte seine Gedanken hinter der unbeteiligten Maske eines Leibwächters.
Ihm entging auch nicht wie Sophia erst ihn und dann Moza kurz und unauffällig musterte.
Glücklicherweise dauerte es nicht lange bis sie sich auf dem Wege zum Anwesen machten und dort von Sir Leroy begrüßt wurden. Die Vorstellung übernahm Bardan, als der Name de Verchiel fiel wurde an der Reaktion des Hausherren klar das Val Royeaux ihn nicht vergessen hatte. Es waren andere Zeiten gewesen und er ein anderer Mann. Er konnte nur hoffen das keine alten Feinde aus dem Grab kamen um eine Rechnung zu begleichen. Viele waren aber nicht mehr am leben, dafür hatten sie damals gesorgt!
Der Graf hatte bei Bardan ein gutes Werk getan, und so war er nicht über die Schriftrolle überrascht die er Sophia überreichte.
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Dilynrae schmunzelte innerlich. Ja, das hatte schon mal gut angefangen. Wie erwartet war die zukünftige Braut nicht begeistert von der Anwesenheit in ihren Augen unwürdigen Dienerin. Auch schien sie wahrlich anzunehmen, Bardan und sie seien Liebende. Schließlich war sie ja angeheuert worden, die bevorstehende Hochzeit zu sabotieren. Die Kälte, die die Braut ausstrahlte, blieb Niemandem verborgen. Bardans Verwirrung jedoch ließ sie beinahe laut auflachen. Nur mit Mühe konnte sie den Anfall durch einen Husten verbergen.
Auf dem Weg in das Anwesen der Leroys hielt Dilynrae Augen und Ohren offen, denn man konnte nie wissen, welche noch so unwichtig erscheinendes Detail für ihren Auftrag unerlässlich war. Das Anwesen stellte sich als beeindruckend heraus, dafür dass die Leroys nicht einmal adliger Herkunft waren. Dies war jedoch momentan unerheblich. Viel wichtiger war zu wissen, wie sie im Falle einer Entdeckung fliehen konnte. Denn selbst für die gute Bezahlung würde sie ihr Leben auf keinen Fall riskieren. Das der Anderen scherte sie jedoch weniger.
So entging Dilynraes wachsamen Augen auch nicht, wie sich ihr Auftraggeber scheinbar in Luft auflöste. In Wahrheit verschmolz er jedoch einfach nur mit den Schatten. Interessant. Sie sollte alles versuchen, nochmals mit ihm ins Gespräch zu kommen.
Auf halben Weg zum Haupthaus kam ihnen ein Mann entgegen. Er sah nicht sehr glücklich aus. Als er ihre Begleitung sah hellte sich sein Gesicht jedoch auf. Wohl der Vater der Braut, was durch die nachfolgenden Worten bestätigt wurde. Er verbeugte sich vor dem Comte. „Es ist mir eine Freude Euch in meinem bescheidenen Anwesen begrüßen zu dürfen, Comte.“ Dann wandte er sich an seine Tochter. „Sophia, du hättest doch sagen können, dass du es nicht erwarten konntest deinen Verlobten zu sehen und ihm deswegen entgegen gegangen bist.“ In seinen Augen funkelte der Schalk während Sophia alle Willenskraft aufwenden musste sich nicht von Bardan los zu reisen und ins Haus zu stürmen.
Dies alles sog Dilynrae begierig in sich auf. Es war immer gut zu wissen, mit wem man es zu tun hatte. Nicht zum letzten Mal fragte sie sich, was dieses Possenspiel sollte?
http://upload.worldofplayers.de/files9/mozaklein.pngMoza musterte mit gespieltem Desinteresse die Reaktion der werten Dame, verdrehte dann die Augen ob ihres offensichtlichen Widerwillens seinem Comte auch nur den Arm anzubieten; ob der beißende Kälte mit jedem Wort, das ihren Mund verließ. Biederes, eiskaltes Biest, dachte er bei sich. Oder halt, nein, vielleicht hatte er das laut ausgesprochen. Sein Körper versteifte sich für den Bruchteil einer Sekunden, dann zuckte er mit den Schultern, als er zu dem Entschluss kam, dass es volkommen egal war, und folgte mit langen, pomadigen Schritten dem - er schauderte bei dem Wort - Paar.
Sobald sie das Anwesen erreichten, pfiff er einmal anerkennend, musterte den gepflegten Garten, die Verzierungen der Häuser mit den Rankenpflanzen und ließ seinen Blick auf das größte Gebäude fallen. Das Haupthaus vermutlich. Aus dem ein ältere Herr kam. Allen Anschein nach der Vater des maroden Miststücks, das sich wie Schimmelpilz über den Arm und die Seite des Comtes und metaphorisch sogar in dessen Herzen ausgebreitet hatte.
Insgeheim hoffte Moza, dass der Alptraum des Erbauers den Charakter von der Mutter und nicht dem Vater geerbt hatte. So musste er wenigstens nur eine Abscheulichkeit ertragen. Er hatte es bei seiner Läuterung mit ihnen zutun gehabt, also wusste er aus erster Hand, dass diese übelriechenden, schleimigen Gesellen durchaus erträglicher waren als das, was auch immer Sophia war.
Vielleicht eine Art Reptil.
Oder ein Ghastling.
Moza schmunzelte bei dem Gedanken, hielt jedoch sofort inne als Bardan dem lebensaussagenden Fluch eine Schriftrolle überreichte. Er musste sich auf die Zunge beißen, um nicht einen Kommentar diesbezüglich abzugeben.
"Die Bedienstete heißt übrigens Nahla, mein Werter Comte" stellte er stattdessen gespielt entrüstet fest, zog die überraschte Elfe dann am Handgelenk zu sich heran, legte einen Arm vertraut um ihre Schulter. "Und seid nicht so gemein zu ihr. Sie wird schließlich meinen Sohn gebären," fuhr er unbeeindruckt fort, tätschelte dann liebkosend den Bauch der Frau, lächelte dann charmant in die Runde.
Annalena
30.05.2014, 07:42
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Albain begrüßte seinen zukünftigen Schwiegersohn, und er hatte keine Zweifel, dass Bardan die Prüfungen besteht, herzlich. Auch seine beiden männlichen Begleiter grüßte er freundlich. Die Elfe bedachte er nur mit einem nachdenklichen Blick. Warum hatte der Comte eine Dienerin bei sich? Dann hörte er die Worte des Magiers. Ist sie denn in diesem Zustand nicht hinderlich bei dem, was vor ihnen liegt? Traute der Comte den Dienern des Händlers nicht zu ihn angemessen zu dienen und brachte deswegen seine eigene Dienerin mit? Vielleicht sollte er mit dem Comte ein paar Worte wechseln. Doch nicht im Moment.
Er drehte sich um. „Franz! Bringt die Dienerin des Comte in einer der Kammern im Dienstbotentrakt des Haupthauses unter.“ Der angesprochene Butler verbeugte sich leicht und sprach die Elfe an. „Folgt mir.“ Der Butler führte die junge Frau in den Ostflügel des Haupthauses. Vor einem der Zimmer blieb er stehen und öffnete die Tür. „Dies ist Eure Kammer. Die Dienstboten haben einen separaten Essraum in dem sie ihre Speisen zu sich nehmen. Wir essen natürlich nicht alle auf einmal. Die Herrschaften könnten einen von uns benötigen. Ich werde Euch abholen sobald es Eure Zeit zu speisen ist. Welche Aufgaben Ihr übernehmt müsst Ihr mit dem Comte absprechen oder Ihr wisst es schon. Ein Diener wird Euch holen sollte der Comte Euch benötigen. Der Comte, sein Leibwächter und sein Hofmagier sind im Familientrakt im Westflügel untergebracht. Es ist Euch nicht erlaubt diesen unaufgefordert zu betreten. Später werde ich Euch herumführen so dass Ihr Euch mit allem vertraut machen könnt. Im Moment habe ich meine Aufgaben. Fragen?“
Nachdem Franz mit der Elfe verschwunden war wandte Albain sich an seine Tochter. „Sophia, geleite den Comte und seine Begleiter in den Westflügel. Dort habe ich Räumlichkeiten vorbereiten lassen.“ Sophia blickte ihren Vater entsetzt an. „In den Westflügel? Warum sind sie nicht im Nordflügel untergebracht.“ Albain blickte sie schmunzelnd an. „Der Comte gehört doch zur Familie und es wäre unrecht ihn im Gästeflügel unterzubringen.“ Dann wandte er sich an den Comte. „Der Westflügel ist nur für die Familie gedacht. Ich war so frei Euch dort unterzubringen. Euer Zimmer befindet sich direkt neben Sophias.“ Albain blickte seine Tochter wieder an und sein Blick verriet ihr, dass er keinen Widerspruch duldete. Sie würde gehorchen, denn sie wollte ihren Vater nicht vor ihren Gästen bloßstellen. Sophia wandte sich an Bardan. „Folgt mir bitte zu Euren Gemächern.“
Bevor sie losstürmen konnte bot Bardan ihr seinen Arm an. Sie lächelte krampfhaft als sie sich bei ihm einhakte. Albain blickte die Beiden strahlend an. „Bis zum Abendessen ist es nicht mehr sehr lang. Fühlt Euch frei zu tun, was Ihr wollt. Ihr findet mich in meinem Studierzimmer, falls Ihr etwas benötigt. Einer der Diener kann Euch zu mir bringen.“ Er wandte sich Moza und Armand zu. „Das gilt natürlich auch für euch.“ Der Händler drehte sich wieder zu Bardan um. „Verzeiht, dass ich mich vorübergehend verabschieden muss. Geschäfte, Ihr versteht das sicher. Doch Ihr seid in guten Händen. Meine Tochter kümmert sich um Euch.“ Albain verneigte sich noch einmal vor dem Comte und zwinkerte ihm zu. Dann begab er sich ins Haus.
Sophia wusste, was ihr Vater vorhatte. Er wollte, dass sie so viel Zeit wie möglich mit ihrem Verlobten verbringen sollte. Doch die Worte des Magiers gingen ihr nicht aus dem Kopf. Nun war klar warum Bardan diese Elfe dabei hatte. Sie würde das mit ihm klären. Doch nicht hier. Sie wollte nicht unhöflich erscheinen, also lächelte sie Bardan an. „Gehen wir.“ Sie gingen in den Westflügel, dem Trakt, der nur für die Familie da war. Im Flur des Westflügels gingen sechs Türen ab, drei auf jeder Seite. Vor den ersten Türen blieb Sophia stehen. Sie deutete auf die rechte Tür. „Hier ist mein Schlafgemach.“ Dann deutete sie auf die linke Tür. „Hier ist mein Ankleidezimmer.“ Sie drehte sich zu Annabell um. „Annabell, bereitet meine Abendgarderobe vor.“ Annabell knickste leicht. „Sofort Mylady.“ Dann verschwand die Zofe im Ankleidezimmer. Sophia führte den Comte weiter. Sie zeigte auf die mittlere Tür der rechten Seite. „Dies ist Euer Gemach solange Ihr hier zu Gast seid. Der Raum neben Euch und der Raum gegenüber Eurem Gemach ist für Eure beiden Begleiter.“ Sie schwieg kurz, da sie nicht wusste, wer welchen Raum bekommen sollte. Sollten sie es doch unter sich ausmachen.
Sophia öffnete die Tür zum Gemach des Comte und trat mit ihm ein. Der Raum war luxuriös jedoch nicht protzig eingerichtet. Es gab ein großes Bett. Die Laken und Kissen waren mit der feinsten Seide bezogen. Außerdem gab es noch einen großen Schrank. Einen Tisch mit drei Sesseln. Einen kleinen Schreibtisch mit einem Stuhl. Ein Bereich war mit einem Raumteiler abgetrennt. Dahinter befanden sich ein Waschplatz und sogar eine Wanne. Sophie löste sich vom Arm des Comte und trat von ihm weg. Sie zeigte auf die lange Kordel neben der Tür. „Hiermit könnt Ihr einen Diener rufen.“ Sophia zeigte auf die Waschmöglichkeiten. „Ihr könnt Euch ein Bad machen lassen, wenn Ihr es wünscht. Solltet Ihr Bedarf für Eure eigene Dienerin haben, dann läutet für einen Diener, sagt ihm Bescheid und sie wird geholt. Sie hat keine Erlaubnis den Familienflügel ohne Aufforderung zu betreten.“ Sophia konnte sich die letzte Bemerkung nicht verkneifen. Zum Glück hatte das Anwesen dicke Wände und sie würde nicht hören, wenn Bardan und die Elfe es machen würden. „Ihr könnt natürlich meinen Vater bitten ihr die Erlaubnis zu geben den Familienflügel jederzeit betreten zu dürfen.“ Sie hoffte jedoch insgeheim, dass Bardan sich zumindest in ihrem Anwesen nicht seinen Gelüsten hingab.
Sophia trat an die große Tür zum Garten. „Von hier aus könnt Ihr in den privaten Garten gelangen. Jedes Zimmer auf dieser Seite hat einen eigenen Zugang. Es ist zwar noch etwas frisch, aber die ersten Blumen blühen schon. Ihr solltet den Garten auf jeden Fall einmal ansehen.“ Ihr Blick fiel auf das versiegelte Pergament, dass Bardan ihr gegeben hatte. Sie hatte es ganz vergessen. Langsam trat sie von der großen Tür zurück und legte das versiegelte Pergament auf den Tisch. Dann wandte sie sich dem Comte zu. Jetzt war eigentlich der passende Zeitpunkt um die Sache mit der Elfe zu klären.
Sie musterte Bardan und den Magier aufmerksam. „Ich war überrascht, dass Ihr eine Dienerin mitgebracht habt. Doch nun ist mir klar warum Ihr es getan habt. Die Elfe erwartet ein Kind.“ Sie blickte den Comte hasserfüllt an. „Euer Kind, nicht wahr Comte? Streitet es nicht ab. Magier werden von der Kirche unfruchtbar gemacht, damit sie sich nicht vermehren. Euer Magier ist vom Turm und kann unmöglich das Kind gezeugt haben. So bleibt nur eine Möglichkeit. Ihr habt das Kind gezeugt und Moza behauptet es wäre seins um Euch zu schützen. Ihr habt sie mitgebracht, weil Ihr in ihrer Nähe sein wollt. Werdende Väter tun so etwas, nicht wahr? Eine Geliebte, die Euer Kind erwartet…“
Sophia wurde immer wütender. Wie konnte er es wagen seine schwangere Geliebte in ihr Haus zu bringen? Niemals würde sie ihn heiraten. Plötzlich wurde sie ganz ruhig und sah Bardan wieder mit einem kalten Blick an. „Wenn Ihr wenigstens noch einen kleinen Funken Ehre besitzt, dann verzichtet auf diese Hochzeit. Verzichtet auf alles und geht zurück zu Eurem Anwesen mit Eurer schwangeren Elfe. Lasst mir wenigstens dieses bisschen Würde. Zwingt mich nicht Euch zu heiraten und zum Gespött von allen zu werden.“ Sophia verschränkte die Arme vor ihrer Brust und wartete auf eine Antwort.
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"Die Bedienstete heißt übrigens Nahla, mein Werter Comte," posaunte Moza heraus während er ihr einen Arm um die Schulter legte. "Und seid nicht so gemein zu ihr. Sie wird schließlich meinen Sohn gebären."
Bardan hatte für dese Bemerkung nur ein flüchtiges Lächeln übrig, noch ahnte er nicht, in welche Schwierigkeiten in das bringen würde.
Die Elfe wurde von einem Diener der Leroys in das Bedienstetenhaus gebracht.
Albain hatte Sophia damit beauftragt, ihn und seine Begleiter nicht im Gästetrakt, sondern bei der Familie Leroy selbst unterzubringen. Bardan war nicht erfreut über die offensichtliche Ablehnung sophias gegenüber diesem Vorschlag. Bardan hatte ihr schon den Arm geboten und sie hakte sich bei ihm ein, widerwillig.
Innerlich seufzte der Comte. Er hatte dieser Frau doch nichts getan!
Ihr Vater schien das ebenso zu sehen, verwies er recht fröhlich auf das baldige Abendessen und sagte an Bardan gewandt: „Verzeiht, dass ich mich vorübergehend verabschieden muss. Geschäfte, Ihr versteht das sicher. Doch Ihr seid in guten Händen. Meine Tochter kümmert sich um Euch.“
Bardan, trotz seines Kummers über die abweisende Haltung der Lady, lächelte Sophia wortlos an.
Und das Wunder geschah - sie lächelte zurück!
Plötzlich war er wieder der kleine Bardan, der sich erstmals in ein Mädchen verguckt hatte, dass er nur vom Sehen kannte, sie beide nicht älter als zwölf und er erinnerte sich an das Gefühl, dass sein Herz wild zu klopfen und sein Blut unregelmäßig durch seinen Körper zu pulsieren schien. Er hoffte, dass er keine roten Ohren bekommen hatte und atmete unauffällig erst einmal tief ein.
Sie waren auf das Haus zugegangen und kamen im Familientrakt an.
Im Flur des Westflügels waren auf jeder Seite drei Türen und Sophia erklärte ihm, wer welches Zimmer bewohnte: Im ersten Zimmer rechts war Sophia untergebracht, das zweite Zimmer für Bardan und das dritte für Armand oder Moza. Bardan prägte sich die Reihenfolge ein, damit er nicht in einem unachtsamen Moment im ersten Zimmer links stand, das das Ankleidezimmer von Sophia war. Die mittlere Türe links führte zum zweiten Begleiterzimmer.
Sie betraten gemeinsam das Zimmer des Comte. Ein großes Bett, feinste seidene Bezüge, ein schöner Tisch, drei edle Sessel, ein Sekretär, sogar eine Wanne. Sophia deutete auf eine Kordel und erklärte, dass man damit die Diener rufe, und dass nur auf diesem Weg auch Nahla gestattet würde, hierher zu kommen. "Ihr könnt natürlich meinen Vater bitten, ihr die Erlaubnis zu geben den Familienflügel jederzeit betreten zu dürfen.“
"Danke, aber dafür besteht kein Anlass," gab Bardan sehr kühl zurück. Was dachte Sophia eigentlich, was er mit dieser Elfe machte?
Während Sophia den Garten erläuterte - gerade, dass sie nicht noch die einzelnen Pflanzen erklärte! - wurde der Comte immer nervöser. Etwas spielte sich hier ab, und er konnte es nicht begreifen.
Sophia hatte den Brief auf den Tisch gelegt und wandte sich endlich ihm, Armand und Moza zu.
„Ich war überrascht, dass Ihr eine Dienerin mitgebracht habt. Doch nun ist mir klar warum Ihr es getan habt. Die Elfe erwartet ein Kind. Euer Kind, nicht wahr Comte? Streitet es nicht ab. Magier werden von der Kirche unfruchtbar gemacht, damit sie sich nicht vermehren. Euer Magier ist vom Turm und kann unmöglich das Kind gezeugt haben. So bleibt nur eine Möglichkeit. Ihr habt das Kind gezeugt und Moza behauptet es wäre seins um Euch zu schützen. Ihr habt sie mitgebracht, weil Ihr in ihrer Nähe sein wollt. Werdende Väter tun so etwas, nicht wahr? Eine Geliebte, die Euer Kind erwartet…“
Sophias Blick war der pure Hass und es war schon beeinruckend, wie schnell sie jemanden zu hassen begann. Sie war offensichtlich wütend, Bardan öffnete schon den Mund, um etwas zu sagen, besann sich aber eines besseren und ließ die Dame ausreden:
„Wenn Ihr wenigstens noch einen kleinen Funken Ehre besitzt, dann verzichtet auf diese Hochzeit. Verzichtet auf alles und geht zurück zu Eurem Anwesen mit Eurer schwangeren Elfe. Lasst mir wenigstens dieses bisschen Würde. Zwingt mich nicht Euch zu heiraten und zum Gespött von allen zu werden.“ Damit verschränkte sie die Arme vor der Brust und sah ihn eiskalt an. Bardan trat einen Schritt vor, vorsichtig. Wenn ihn nicht alles täuschte, hatte er jetzt nicht nur die Erlaubnis zu sprechen, sondern wurde sogar wortlos dazu augefordert. Aber was sollte er sagen? Er war selbst fassungslos.
"Mylady, ich verstehe Euren Ärger" - nein, das tat er nicht, aber egal... " aber ihr unterliegt einem Missverständnis. Moza hier hat sich etwas unklar ausgedrückt als er sagte, die Elfe wird sein Kind austragen," damit wandte er sich zu Moza um und winkte ihn zu sich, "denn nach meiner Information tut sie das nicht. Wie auch, sie ist erst seit kurzem bei meiner Familie und seither habe weder ich noch Moza - soweit ich das beurteilen kann - intimen Kontakt mit ihr gehabt."
Er wollte Moza schon für sich selbst sprechen lassen, fügte aber noch hinzu: "Sophia, ich weiß nicht, was Euch dermaßen gegen mich aufbringt und ich weiß auch, dass ich Euch die Wahrheit sagen kann und Ihr möglicherweise glaubt, ich lüge Euch an. Ich habe mit dieser Elfe nichts zu tun. Es wäre unter meiner Würde in einem solchen Fall um eure Hand anzuhalten. Ihr mögt von Männern vielleicht nicht viel halten aus welchem Grund auch immer, aber das heißt nicht, dass Ihr die Ehre meiner Familie anzweifeln könnt, die ich immer unbefleckt gehalten habe und das auch nicht gedenke zu ändern." Sein Tonfall war schärfer geworden.
Er pausierte kurz. "Vergebt mir meine Offenheit, Mylady, aber ich vertrete die radikale Ansicht, diejenige, die ich mir zu heiraten wünsche, nicht anzulügen. Ich will Euch nicht zu nahe treten, auch wenn es mir helfen würde, zu verstehen, was Euch widerfahren ist. Ich bitte Euch nur hierum: Gebt mir eine faire Chance."
Obwohl das Protokoll es nicht verlagte, verbeugte er sich vor ihr. Er hielt Abstand, da er sich nicht aufdrängen wollte.
Er nickte Moza zu, damit er das Wort ergreifen würde, Bardan hatte bereits Angst, sich vergalloppiert zu haben.
Und zum ersten Mal begrifff er ansatzweise, wie schwierig Frauen sein konnten...
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Armand sah wie Bardan den Magier aufforderte die Wahrheit zu sagen und bevor die Situation noch schlimmer wurde ergriff er die Gelegenheit einzugreifen.
„Moza, das übernehme ich! Mylady Sophia lasst uns ein paar Schitte im Garten gehen.“
Eher widerwillig folgte sie ihm und als sie genügend Abstand hatten um zwar gesehen aber nicht belauscht zu werden fing er an zu sprechen.
„Sophia Leroy, Tochter von Albain Leroy. Ich bin Armand aus dem Hause Verchiel, zweiter Sohn von Caron de Verchiel und Lady de Verchiel, geborene Mantillon. Träger der Klinge Winter, verliehen von der Kaiserin Celine I im ersten Jahr ihrer Thronbesteigung für die Verdienste in dem sogenannten Rickelieu Vorfall. Chevalier des dritten Kreises und Ehrenmitglied der Garde von Tirashan.“
Und inzwischen kein gern gesehener Gast mehr am Kaiserhof, aber das wusste sie natürlich.
„Euch sollte bekannt sein das der Comte de Justique als Adeliger viele Feinde hat. Wir sind alle Teilnehmer des großen Spiels, aber wem sage ich das!"
Er lächelte durchaus ehrlich und amüsiert. Überhaupt hatte er keine Probleme mit ihr. Temperamentvolle und intelligente Frauen schätze er sehr, wer sonst würde sich mit Mylady einlassen.
"Und natürlich reist er nicht nur mit dem Schutz eines Leibwächters und eines Magiers. Die Dienerin ist natürlich auch dazu ausgebildet ihn mit ihrem Leben zu verteidigen. Ihr Aufzug ist natürlich nur Tarnung und da ihr das nicht durchschaut habt scheint sie sogar besser zu sein als ich vermutet hätte. Sie erwartet natürlich kein Kind vom Comte. Das schwöre ich bei der Ehre der Kaiserin, möge sie ein langes Leben haben."
Er hielt kurz inne und sprach dann kühl und ruhig weiter.
„Wenn es euch noch einmal einfällt die Ehre des Comte oder jetzt in diesem Fall gar meine öffentlich in Frage zu stellen wird diese Hochzeit nicht stattfinden. Die kaiserlichen Adelsgerichte kennen da keinen Spaß. Die Folgen für eure bürgerliche Familie sind euch ja bekannt.“
Kurz, respektvoll und formvollendet verneigte er sich vor ihr.
"Ich wünsche euch noch einen schönen Tag."
Und machte sich auf dem Weg zurück ins Haus.
http://upload.worldofplayers.de/files9/mozaklein.pngMoza beobachtete den Austausch zwischen Sophia und Bardan mit entrüstetem Vergnügen. Zu mehr war er auch nicht Imstande, wurde die Furie schließlich kurz nach Bardans Predigt von Armand entführt. Während ihrer Abwesenheit sah er sich in dem Gemach seines Herren um, ignorierte die punktierten Blicke seines Comte mit gelassener Indifferenz.
„Mein Comte,“ begann er nach einer Weile, ließ sich auf einen Sessel nieder, bettete beide Arme auf den Lehnen. „Diese Frau,“ er runzelte die Nase, ob des Wortes, hatte er schließlich duzend andere, passendere auf der Zunge, für die er aber eben jene vermutlich verlieren würde, „greift nach jedem Strohhalm, um euch zu diffamieren. Sie wird Euch den Sieg nicht schenken. Ich wiederhole mich, aber ist so eine“—Furie, Mistkröte, hysterische Fuchtel—„Person wirklich Eure Zeit wert? Am Ende wird sie sich selbst nicht als mehr sehen als eine Trophäe.“ Wobei Trophäe gewöhnlich etwas war, worauf man stolz war und Moza konnte beim besten Willen nicht sehen, weshalb man sich freuen sollte auch nur eine Haarsträhne von diesem Biest zu besitzen.
Bevor der Comte jedoch antworten konnte, kam Sophia mit streng gezügelter Wut zurück ins Zimmer ... gestampft. Stolziert. Eine Mischung aus beiden, irgendwie. Als würde sie selbst nicht genau wissen, wie sie sich hätte nähern sollen. Oder versuchte elegant zu wirken, wenn alles was sie wollte nur einmal kindisch mit dem Fuß aufstampfen war, um ihren Frust Luft zu machen.
Armand folgte ihr auf dem Schritt.
„Nun denn, es wird Zeit, dass wir unser Gemach aufsuchen,“ gab er mit einem breiten Lächeln an, stemmte sich vom Sessel auf. Er nickte Sophia einmal höflich zu und versuchte sämtliche negativen Gedanken aus seinen Gesichtszügen zu halten, hielt dann allerdings am Tisch auf dem noch immer Bardans ungeöffneter Brief lag.
Mit einer fließender Bewegung hob er den Umschlag, drehte ihn zwischen seinen Fingern, ließ seine Augen zu dem braunhaarigen Monster wandern. Ohne Umschweife näherte er sich der Frau, ignorierte wie sie sich zusammen reißen musste, nicht einige Schritte zurück zu gehen, bevor er ihr den Umschlag in die Hand drückte. „Liest, sofern ihr dazu in der Lage seid,“ meinte er mit unschuldigem Blinzeln. „Nicht, dass ihr es verdient hättet. Scheut ihr schließlich das Feuer wie ein kleines verbranntes Kind.“
Mit diesen Worten nickte er Armand auffordernd zu.
„Übrigens,“ rief er im Rausgehen, auch wenn er sich nicht umdrehte, „meine Soldaten sind noch immer stramme Kämpfer.“ Er versuchte nicht einmal sein Lachen zu unterdrücken. Ach, die Gerüchte über den Turm der Magier. Sie würden nie aufhören ihn zu amüsieren.
Annalena
15.06.2014, 07:09
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Sophia hörte sich Bardans Worte an und musste schlucken. So harsch hatte sie ihn noch nie erlebt. Hatte sie das wirklich verdient? Wahrscheinlich schon. Wenn sie genauer darüber nachdachte, dann waren ihre Worte und Anschuldigen sehr hart. Wenn es nicht stimmte… und das war der entscheidende Punkt. Doch konnte man ihr verdenken, dass sie so reagierte? Nicht nach dem was sie durchmachen musste. Bardan wusste jedoch nichts über ihre zerbrochene Liebe. Sollte sie es ihm sagen?
In einem Punkt hatte Bardan Recht. Die Aussage des Magiers konnte man missinterpretierten. Doch warum sollte dieser eine solche Aussage überhaupt treffen? Was versprach sich der Magier davon? Als Bardan sie bat ihm eine Chance zu geben musste sie innerlich lachen. Was glaubte er was sie tat? Er konnte Prüfungen ablegen um ihre Hand zu gewinnen. Was wollte er noch von ihr? Bevor sie sich weiter Gedanken machen konnte sprach der Leibwächter sie an und bat sie um ein Gespräch unter vier Augen. Doch ihr kam es eher wie ein Befehl vor. Ein Blick auf Bardan verriet, dass er nicht vorhatte etwas dagegen zu sagen. Widerwillig folgte sie dem Mann in den Garten. Sie konnte nicht fassen, dass sie wie eine Dienerin herum kommandiert wurde.
Der Leibwächter, Armand wie sie sich in Erinnerung rief, war nicht so zurückhaltend wie der Comte. Er war höflich, doch sie konnte genau die Drohungen heraus hören. Beim Erbauer, womit hatte sie das verdient? Das große Spiel… daran hatte sie gar nicht gedacht. Plötzlich fühlte sie sich völlig unbehaglich. Das große Spiel wurde nur vom Adel gespielt. Sie versuchten auf diese Weise ihre Macht auszubauen oder Konkurrenten aus dem Weg zu räumen. Es gab natürlich auch Bürgerliche, die sich am großen Spiel versuchten um mehr Einfluss oder vielleicht sogar einen Adelstitel zu ergattern.
Ihr Vater war ein sehr erfolgreicher Händler und ihre Familie war sehr reich. Sogar reicher als die meisten Adligen. Die Leroys waren deswegen schon öfters ein Ziel für das große Spiel geworden. Doch ihr Vater hatte kein Interesse daran sich auf das große Spiel einzulassen. Er benutzte sein Geld lieber um sich so gut wie möglich daraus rauszuhalten. Doch nun würde sie, wenn Bardan die Prüfungen besteht, in den Adel reinheiraten. Damit würde sie sich unweigerlich noch mehr in die Fänge dieses intriganten Adels begeben. Warum hatte sie nicht daran gedacht? Sie hatte keine Lust sich ständig mit falschen Schlangen herumzuschlagen. Hatte ihr Vater das nicht bedacht? Warum hatte er es getan? Sie wusste, dass er nicht viel vom Adel und dessen großem Spiel hielt.
Dann viel es ihr wie Schuppen von den Augen. Bardan war der Sohn eines Comte. Doch dieser war von eher geringem Adel. Sollte er es schaffen die Leroys auf seine Seite zu bekommen, dann würde sich sein Einfluss schlagartig erhöhen. So ist es also. Bardan benutzt das große Spiel um über sie an Macht zu gewinnen. Da sie das einzige Kind von Albain ist, würde er auch irgendwann das riesige Vermögen erben. Das machte Sinn. Deshalb hatte Bardan sich so rasch bereit erklärt die Prüfungen auf sich zu nehmen.
Als Armand ihr mit dem Adeligen Gericht drohte musste sie schlucken. Sie nickte nur kurz um zu zeigen, dass sie ihn verstand. Beim Erbauer, das war schrecklich. Würde der Comte auch die Chevalier auf sie ansetzen? Sie wusste um deren Ruf und was einige von ihnen Frauen antaten. Sie zitterte leicht bei dem Gedanken. Doch dann schüttelte sie innerlich den Kopf. Der Comte würde nicht so weit gehen. Oder? Ein ungutes Gefühl blieb. Sie sollte aufpassen was sie sagte.
Die Erklärung warum die Elfe bei ihnen war überraschte sie nun nicht. Nachdem Armand das große Spiel erwähnte war alles klar. Sie war eine Bardin. Das erklärte einiges. Doch war sie eine Bardin im Dienste von Bardan oder von jemand anderes? Sie hasste das große Spiel. Sie hasste die Intrigen. Warum konnte man sie nicht aus allem heraushalten? Wortlos und verärgert folgte sie dem Leibwächter zurück ins Zimmer. Sie brauchte Zeit um alles zu verarbeiten.
Als sie Bardan erblickte verfolg ihr Ärger sofort und, sie gab es nur ungern zu, Angst machte sich breit. Sie hörte dem Magier nur mit halbem Ohr zu und erschrak leicht, als er ihr plötzlich etwas in die Hand drückte. Verwirrt blickte sie auf den Brief. Sie hatte ihn vollkommen vergessen. Unterstellte Moza ihr, dass sie nicht lesen konnte? Bevor sie den Mund öffnen konnte verschwand er aus der Tür.
„Übrigens, meine Soldaten sind noch immer stramme Kämpfer.“
Sophia verstand nicht, was er meinte. Magier durften doch keine Soldaten befehligen. Wie konnte er sie dann als seine bezeichnen? Und stramme Kämpfer ist auch eine sehr merkwürdige Bezeichnung für die Tüchtigkeit eines Soldaten. Sollte es nicht eher harte Soldaten sein oder vielleicht starke Soldaten. Doch sie verbannte es fürs Erste aus ihrem Gedächtnis.
Nachdem der Magier verschwunden war blickte Sophia Bardan unsicher an. Sie knickste korrekt und sprach zu ihm als sie sich wieder aufrichtete. Ihre Stimme hatte jedes Feuer verloren. Sie war sehr darauf bedacht ihn nicht weiter zu verärgern. „Ich bitte viel maß um Entschuldigung, Comte de Justique. Meine Anschuldigungen Eurer Lordschaft gegenüber, waren unangebracht. Ich hoffe Ihr könnt mir verzeihen und ich hoffe, dass Ihr meinem Vater keinerlei Probleme machen werdet. Solltet Ihr jemanden bestrafen wollen, dann bestraft mich. Es war schließlich ich, die Euch beleidigte.“ Sophia blickte dann Armand an und konnte ihre Angst nicht wirklich verbergen. Dann wandte sie sich wieder Bardan zu. „Ich warte in meinem Gemach darauf welche Strafe Ihr mir geben wollt.“ Noch einmal knickste sie höflich und floh geradezu aus dem Zimmer.
Sophia beachtete Moza nicht als sie an ihm vorbeilief. Auf dem Gang traf sie eine der Dienerinnen. Sie bat diese Nahla zu sich kommen zu lassen. Dann betrat sie mit klopfenden Herzen ihr Gemach. Den Brief, den sie in der Hand hielt, legte sie auf die Kommode. Im Moment konnte sie ihn einfach nicht lesen.
Aufgelöst lief sie auf und ab. Wie konnte sie nur so dumm sein? Hoffentlich war es nicht zu spät und sie hatte den Comte nicht zu sehr verärgert. Welche Strafe würde er ihr auferlegen? Würde es genug sein um ihn zu besänftigen? Die Drohungen des Leibwächters waren eindeutig. Sie hatte auch keinen Zweifel, dass er wahr machen würde, was er gesagt hatte. Sie wollte sich nicht ausmalen was man ihr und vor allem ihrem Vater antun würde.
Ein Klopfen riss sie aus ihren Gedanken. Nach ihrer Aufforderung herein zu kommen öffnete sich die Tür. Die Elfe trat ins Zimmer und schloss die Tür wieder hinter sich. Sophia versuchte ihr Bestes ein neutrales Gesicht aufzusetzen. Sie lächelte die Elfe leicht an, was ihr allerdings nicht leicht fiel. „Ihr seid Nahla, nicht wahr?“ Sie wartete keine Antwort ab sondern fuhr gleich fort. „Mein Verlobter hat mir alles über Euch erzählt. Ich möchte Euren Aufenthalt so gut wie möglich gestalten. Sagt mir, Nahla, benötigt Ihr irgendetwas um Eure Aufgabe hier leichter zu machen?“
In der ganzen Aufregung ist Sophia nicht aufgefallen, das jeder der drei Männer eine andere Geschichte bezüglich der Elfe erzählt hatte.
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Dilynrae war von einem Butler namens Franz in den Ostflügel des Hauses - dem Dienstbotentrakt - geführt worden. Sie hatte sich den Weg gut eingeprägt, denn sobald sich ihr eine Chance bot, musste sie das Haus erkunden, um ihre Pläne fortzuführen. Außerdem musste sie unbedingt diesen Mann an Sophias Seite finden und herausfinden, welches Spiel er trieb. Dilynrae wurde nicht gerne kontrolliert, wenn sie einen Auftrag auszuführen hatte.
Vor einem der Zimmer blieb er stehen und öffnete die Tür. „Dies ist Eure Kammer. Die Dienstboten haben einen separaten Essraum in dem sie ihre Speisen zu sich nehmen. Wir essen natürlich nicht alle auf einmal. Die Herrschaften könnten einen von uns benötigen. Ich werde Euch abholen sobald es Eure Zeit zu speisen ist. Welche Aufgaben Ihr übernehmt müsst Ihr mit dem Comte absprechen oder Ihr wisst es schon. Ein Diener wird Euch holen sollte der Comte Euch benötigen. Der Comte, sein Leibwächter und sein Hofmagier sind im Familientrakt im Westflügel untergebracht. Es ist Euch nicht erlaubt diesen unaufgefordert zu betreten. Später werde ich Euch herumführen so dass Ihr Euch mit allem vertraut machen könnt. Im Moment habe ich meine Aufgaben. Fragen?“ Dilynrae schüttelte den Kopf, woraufhin sich der Butler abwandte und sie verließ. Dilynrae wusste, dass aus dem Butler nichts heraus zu bekommen war. Sie sollte sich lieber das Vertrauen der Dienerschaft erschleichen. Aus denen war mehr heraus zu bekommen. Zuerst jedoch betrat sie ihre Kammer, blickte sich sorgfältig um. Sogar aus dem Fenster blickte sie und prägte sich alles genau ein. Schließlich musste sie auch einen Fluchtweg haben.
Bevor sie jedoch überlegen konnte, wie sie nun weiter vorgehen wollte, klopfte es an ihre Tür. Dilynrae öffnete diese und vor ihr stand eine junge Dienerin, die ihr mitteilte, dass ihre Herrin sie zu sehen verlangte. Sophia? Was wollte sie von ihr? Dilynrae wagte nicht, sich zu widersetzen, würde es ja ihren Plänen entgegenlaufen. So folgte sie der Dienerin bis zu einer Tür, wo diese ihr bezeichnete, zu klopfen. Nach einer Aufforderung öffnete Dilynrae die Tür und trat ein. Flink erfasste sie alles in dem Raum und sah, dass die Herrin des Hauses allein war. „Ihr seid Nahla, nicht wahr?“ Sie wartete keine Antwort ab sondern fuhr gleich fort. „Mein Verlobter hat mir alles über Euch erzählt. Ich möchte Euren Aufenthalt so gut wie möglich gestalten. Sagt mir, Nahla, benötigt Ihr irgendetwas um Eure Aufgabe hier leichter zu machen?“ Misstrauisch betrachtete Dilynrae Sophia nach diesen Worten. Was hatte Bardan erzählt, dass diese plötzlich so freundlich ihr gegenüber stimmte? Glaubte Sophia jetzt, dass sie das Kind Mozas in sich trug? Noch immer war sie wütend über dessen unbedachten Worte. Oder hatte Bardan sein Wort, welches er ihr gegeben hatte, gebrochen und Sophia erzählt, wie er sie gefunden hatte samt ihrer erfundenen Geschichte?
"Mylady, ich verstehe nicht. Ich bin nur eine unwürdige Dienerin und nicht in der Lage, irgend etwas von Euch zu verlangen. Denn das, was ich begehre, könnt Ihr mir nicht geben!"
Würde sie den Hinweis verstehen?
Annalena
09.07.2014, 08:40
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"Mylady, ich verstehe nicht. Ich bin nur eine unwürdige Dienerin und nicht in der Lage, irgend etwas von Euch zu verlangen. Denn das, was ich begehre, könnt Ihr mir nicht geben!"
Natürlich. Sie hätte es sich denken können. Es gab nur eine Möglichkeit über die die Elfe reden konnte.
Bardan.
Sophia konnte der Elfe keinen Vorwurf machen. Es passiert nicht selten, dass sich zwei so verschiedene Personen verlieben. Wahrscheinlich passierte es sogar öfter als sie glaubte. Sie konnte es der Elfe nicht verdenken, dass sie sich in Bardan verliebte. Die Frage war: liebte er sie auch? Die Verzweiflung, die die Elfe spürte, war sicher groß. Ihre Herkunft verbat eine offene Beziehung. Sie war nicht nur eine Dienerin sondern auch eine Elfe. Bardan war von adeliger Herkunft und ein Mensch. Die Elfe konnte Bardan also nie besitzen auch wenn sie es begehrte.
Doch die Schwängerung von… wie war gleich ihr Name? Natter? Nein… ah jetzt fiel es Sophia wieder ein. Es war Nahla. War die Schwängerung Absicht oder ein Versehen? Schließlich gab es Methoden eine Schwangerschaft zu verhüten. Sophia vermutete, dass sie nicht viel aus der Elfe hervorbringen würde. Nahla liebte Bardan und würde ihn mit allen Mitteln schützen. Deswegen haben sie sicherlich auch den Magier als den Vater des ungeborenen Kindes ausgegeben.
Wütend ballte sie ihre Fäuste. Wie konnte es Bardan wagen sie zu ehelichen obwohl er eine andere Frau liebte? Natürlich wusste sie, dass Bardan niemals Gefühle für sie hegen würde. Sophia hatte damit abgeschlossen eine Ehe abzuschließen, in der ihr Ehemann sie liebte. Doch seinen Betrug auch noch mit einem Kind zu untermauern war… war… Sophia fehlten die Worte wie sehr sie Bardans Betrug verletzte.
Hätte sie doch nur das Abkommen mit Bardan genauer formuliert. Sie hätte eine Klausel einbringen können, dass alles Null und Nichtig war, sollte der Comte sie je betrügen. Aber nein, sie bestand nur auf diese dummen Prüfungen. Plötzlich erhellte sich ihr Gesicht. Sie hatte fast vergessen, dass Bardan noch die Prüfungen bestehen musste. Sie musste nur dafür sorgen, dass er die Prüfungen nicht bestand. Sie würde sie noch schwerer machen. So bald wie möglich sollte sie mit Philippe und Annabell darüber reden.
Sophia bemerkte, dass sie länger in Gedanken war und die Dienerin nicht beachtete. Sie überlegte kurz, was sie ihr sagen konnte. „Ich weiß von Eurem… Zustand und wer der Vater ist. Ich mache Euch keine Vorwürfe. Niemand kann Gefühle steuern. Es tut mir leid, dass Ihr das durchmachen müsst.“ Sophia musste schlucken. Es war nur die halbe Wahrheit. Während es stimmte, dass sie Nahla keinen Vorwurf machte, konnte sie nicht verhindern wie verärgert und niedergeschlagen sie die neuen Erkenntnisse machten. „Ich nehme an, dass Ihr hier verweilt solange mein Verlobter und seine Männer die Prüfungen machen. Es wird sehr gefährlich werden und ich bezweifle, dass der Vater Eures ungeborenen Kindes Euch in Gefahr bringen würde.“
Sophia musste das Gespräch schnell beenden bevor sie zusammenbrach. „Ich denke, Ihr könntet einige Aufgaben in meinem Haushalt erledigen. So wie es Euer Zustand erlaubt natürlich.“ Sie wandte sich ab als sie bemerkte wie sich Tränen in ihren Augen bildeten. „Das war alles was ich sagen wollte. Geht nun und ruht Euch in Eurer Kammer von der anstrengenden Reise aus. Ihr werdet den Weg sicherlich finden. Wenn nicht, dann fragt Annabell, meine Zofe, Euch zu begleiten. Sie ist im Raum gleich gegenüber von meinem Gemach.“
Die Elfe verließ wortlos Sophias Gemach. Sophia sank schluchzend auf ihre Knie als sie von all den Gefühlen und dem Betrug überwältigt wurde. Sie musste stark sein. Es gab noch immer Hoffnung, dass sie diesen Mistkerl nicht ehelichen musste. Doch im Moment war sie nur eine Frau deren Herz gebrochen wurde. Auch wenn sie nicht wahrhaben wollte, dass sie begonnen hatte Gefühle für den Comte zu entwickeln.
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"Solltet Ihr jemanden bestrafen wollen, dann bestraft mich. Es war schließlich ich, die Euch beleidigte.“•
Genervt hörte Armand wie Sophia sich bei Bardan entschuldigte. Jetzt übertrieb sie es aber gnadenlos, scheinbar wollte sie Bardan verspotten und sich über ihn lustig machen. Sie sank ein wenig in seiner Achtung und er hoffte das es nur dem Augenblick geschuldet war und kein schlechtes Omen für die Zukunft.
Der verwirrte Bardan sah seiner zukünftigen Braut hinterher und Armand nutzte die Gelegenheit um ihn kurz zur Seite zu nehmen. Um vor ungewollten Zuhörern sicher zu sein begaben sie sich auch nach draußen und dort klärte er seinen Schützling darüber auf was er zu Sophia gesagt hatte. Glücklich war Bardan natürlich nicht darüber, aber als Sohn eines alteingesessenen Landadelsgeschlechts waren ihm Dinge natürlich vertraut und er wusste das Armand keine echte Alternative gehabt hatte.
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„Ich weiß von Eurem… Zustand und wer der Vater ist. Ich mache Euch keine Vorwürfe. Niemand kann Gefühle steuern. Es tut mir leid, dass Ihr das durchmachen müsst.“ Dilynrae spürte sofort, dass Sophia diese Worte sehr schwer fielen. Sie konnte es auch an ihrem Blick erkennen, obwohl diese bemühte, ihr Gesicht zu einer Maske erstarren zu lassen. Mit ihren nächsten Worten ließ sie erkennen, dass sie davon ausginge, Dilynrae bliebe nun im Hause, während Bardan mit seinen Männern alleine zu den Prüfungen ging.
So ein Mist! Wieso wollte Sophia immer noch, dass er die Prüfungen beging, wenn sie doch glaubte, Nahla wäre schwanger von ihm? Ein neuer Plan musste her, aber rasch.
Während sie noch überlegte, entließ Sophia sie mit den Worten: „Das war alles was ich sagen wollte. Geht nun und ruht Euch in Eurer Kammer von der anstrengenden Reise aus. Ihr werdet den Weg sicherlich finden. Wenn nicht, dann fragt Annabell, meine Zofe, Euch zu begleiten. Sie ist im Raum gleich gegenüber von meinem Gemach.“
Ohne ein Wort des Abschieds verließ Dilynrae das Gemach. Am Besten wäre, sie würde sich dringend mit ihrem Auftraggeber unterhalten müssen. Sie vermutete, dass sie wohl über die Zofe Sophias in Erfahrung bringen konnte, wo er sich aufhielt. Doch sie durfte sich nicht erwischen lassen. Bevor sie sich aber auf die andere Seite des Flures begab, sah sie in einiger Entfernung zwei Dienerinnen, die sich unterhielten. Neugierig geworden, verschmolz Dilynrae mit den Schatten, nicht ohne sich vergewissert zu haben, dass keiner in der Nähe war. Ohne ein Geräusch zu verursachen, schlich sie näher an die Dienerinnen heran.
"Ines, ich kann es nicht glauben! Jetzt hat die Lady dieses Kleid schon so lange! Ich musste es schon so oft waschen, dass es jetzt total zerschlissen ist! Aber darf ich es jetzt weg werfen? Nein! Putzlappen muss ich noch daraus machen, dass die anderen Mägde damit noch das Haus putzen können! Als hätten die Herrschaften nicht genug Geld um genügend Kleider zu kaufen! Nein, da muss sich die Lady so blamieren! Marie, die Zofe von Lady Archambault hat mir im Vertrauen erzählt, dass man über Lady Sophia tuschelt und man sie am liebsten gar nicht mehr zu irgendwelchen Festlichkeiten einladen würde. Als la vierge de fer wird sie bezeichnet!..."
Die beiden Dienerinnen entfernten sich und Dilynrae beschloss, ihnen nicht zu folgen. Sie hatte fürs erste genug gehört. So beschloss sie, nun die Zofe aufzusuchen. Dilynrae tauchte wieder aus den Schatten auf und begab sich zum Gemach der Zofe, wo sie an die Tür klopfte.
Annalena
02.08.2014, 08:59
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Nach einer gefühlten Ewigkeit bekam Sophia ihre Gefühle wieder in den Griff. Langsam stand sie auf, strich ihre Kleidung glatt und begab sich zu ihrem Waschtisch. Mit klarem kaltem Wasser benetzte sie ihr Gesicht um jegliche Spuren ihres Zusammenbruches zu beseitigen. Sie betrachte ihr Spiegelbild und eine neue Entschlossenheit formte sich in ihr. Sie hatte noch eine Chance die Ehe zu verhindern. Solche Rückschläge sollten sie nicht aus dem Gleichgewicht bringen.
Sophia lief nachdenklich in ihrem Zimmer auf und ab. Ihre Gedanken kreisten nur um die Prüfungen. Sorgfältig ging sie alles in ihrem Kopf durch. Hatte sie an alles gedacht? Hatte sie es schwer genug gemacht? Abrupt blieb sie stehen als sie eine Idee bekam. Sie lächelte leicht. Es war eine sehr gute Idee, die die erste Prüfung noch erschweren würde. Allerdings müsste sie zur Ausführung noch warten.
Zufrieden nickte sie leicht und ihr Blick fiel auf den Brief, den der Comte ihr gegeben hatte. Sie hatte noch keine Möglichkeit gehabt ihn zu lesen. Sophia nahm den Brief und sah ihn in einer Mischung aus Neugier und Abscheu an. Ein Teil von ihr wollte lesen, was geschrieben wurde, ein anderer Teil wollte den Brief nur verbrennen. Nach kurzem Ringen mit sich selbst entschied sie sich den Brief zu lesen. Was sollte schon Schlimmes passieren?
Sie nahm den Brief und begab sich in den Garten, da ihr Gemach ihr plötzlich zu eng erschien. Mit zittrigen Fingern öffnete sie den Brief und begann zu lesen.
"Dein Lachen
Nimm mir das Brot weg, wenn du
es willst, nimm mir die Luft weg,
aber laß mir dein Lachen.
Laß mir die Rosenblüte,
den Spritzstrahl, den du versprühst,
dieses Wasser, das plötzlich
aufschießt in deiner Freude,
die jähe Pflanzenwoge,
in der du selbst zur Welt kommst.
Mein Kampf ist hart, und manchmal
komme ich heim mit müden
Augen, weil ich die Welt
gesehn, die sich nicht ändert,
doch kaum trete ich ein,
steigt dein Lachen zum Himmel,
sucht nach mir und erschließt mir
alle Türen des Lebens.
Meine Liebe, auch in der
dunkelsten Stunde laß dein
Lachen aufsprühn, und siehst du
plötzlich mein Blut als Pfütze
auf den Steinen der Straße,
so lache, denn dein Lachen
wird meinen Händen wie ein
frisch erglänzendes Schwert sein.
Und am herbstlichen Meer
soll deines Lachens Sturzflut
gischtend himmelwärts steigen,
und im Frühling, du Liebe,
wünsche ich mir dein Lachen
als Blüte, lang erwartet,
blaue Blume, die Rose
meines klingenden Landes.
Lache über die Nacht,
über den Tag, den Mond,
lache über die krummen
Gassen unserer Insel,
lache über den Burschen,
den Tolpatsch, der dich liebt,
aber wenn ich die Augen
öffne, wenn ich sie schließe,
wenn meine Schritte fortgehn,
wenn sie dann wiederkommen,
nimm mir das Brot, die Luft,
nimm mir das Licht, den Frühling,
aber niemals dein Lachen,
denn sonst würde ich sterben."
Sophia überkam ein seltsames warmes Gefühl als sie das Gedicht las. Es war von einem unbekannten Dichter aus Ferelden verfasst worden. Sie liebte die Poesie dieses Dichters. Vor allem überraschte sie, dass Bardan sich die Mühe gemacht hatte dieses Gedicht für sie zu kopieren. Warum hatte er das getan?
Noch einmal las sie das Gedicht. Ein sanftes, ehrliches Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht als sie das Pergament mit dem Gedicht fast liebevoll an ihre Brust drückte. Unbemerkt rannen Tränen über ihre Wangen. Dieser Mistkerl wusste genau was ihr gefiel. Warum gab er sich so viel Mühe sie zu ehelichen, wenn sein Herz doch einer anderen gehörte? Bei dem Gedanken fiel ihr die Dienerin und deren ungeborenes Kind wieder ein. Ihre Freude wich und die Wut kam zurück. Sophia zerknüllte das Pergament und warf es auf den Boden. Dann stapfte sie zurück in ihr Gemach.
Warum waren Männer so verwirrend und nahmen nie Rücksicht auf die Gefühle von anderen? Leise fluchend stapfte sie zurück in den Garten. Sie hob den Brief wieder auf, strich ihn glatt und begab sich zurück in Gemach. Es war nicht den gut den Comte zu sehr zu verärgern. Widerwillig legte sie den Brief in ihre Kommode. Ganz unten unter all die Gedichtbänder, die sie dort aufbewahrte.
Sie konnte es kaum abwarten bis der Comte wieder verschwunden war und mit ihm alle diese irritierenden Gefühle. Hoffentlich blieb der Comte verschwunden und würde nie wieder ihre Gedanken belästigen. Doch auch als sie sich das wünschte war sie sich sicher, dass der Wunsch nicht in Erfüllung gehen würde. Was geschah nur mit ihr?
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Albain hatte die dringensten Geschäfte erledigt und saß nun nachdenklich hinter seinem Schreibtisch in seinem Büro. Was war nur mit Sophia los? Wieso reagierte sie so harsch zu dem Comte? Wenn er genauer darüber nachdachte, dann konnte er seine Tochter ein wenig verstehen. Er hatte sie vor vollendete Tatsachen gestellt. Er hatte vorher nicht mir ihr geredet. Im Nachhinein betrachtet war es sicher falsch von ihm so zu handeln. Doch er war verzweifelt. Sophia war schon weit über das heiratsfähige Alter hinaus und viele tuschelten schon über sie. Er wusste nicht, ob sie es nicht wusste oder ob sie es einfach ignorierte.
Der Comte war ein guter Mann, auch wenn es ihn überraschte, dass er auch noch nicht verheiratet war. Albain sah seine Chance und nutzte sie gnadenlos so wie er jede Chance für ein gutes Geschäft nutzte. Der Hauptgrund für sein Handeln war jedoch einfach. Er wollte nur, dass seine Tochter glücklich ist. Seufzend strich er sich eine Hand durchs Haar. Hatte er falsch gehandelt? Er wusste nicht, was mit seiner Tochter los war. Sie freute sich so sehr darauf vermählt zu werden und eine eigene Familie zu gründen auch wenn es damals noch keinen Mann gab, der ihr das geben konnte. Doch plötzlich und völlig unerwartet hatte sie eine Abneigung gegen Männer und die Ehe. Was verursachte den plötzlichen Sinneswandel? Albain hat es nie heraus bekommen. Sophia wollte mit ihm nicht darüber reden und seine Spione haben nie etwas herausgefunden.
Albain würde dem Comte helfen wo er konnte. Er hatte versucht etwas über die Prüfungen heraus zu bekommen, doch Sophia hatte alles zu gut geplant und gab nichts preis. Er lächelte stolz darüber, denn er wäre enttäuscht gewesen, wenn es nicht so wäre. Trotzdem gibt es sicherlich genug, was er tun könnte um dem Comte zu helfen. Sein Lächeln wurde kalt. Doch sollte der Comte seiner Tochter wehtun, dann würde niemand auch nur ein Haar von ihm finden, nachdem Albain mit ihm fertig war. Doch er bezweifelte, dass der Comte so unehrenhaft ist. Trotzdem würde er seinem zukünftigen Schwiegersohn warnen.
Der Händler stand auf und trat ans Fenster. Was ihm ziemliche Sorgen bereitete war dieser Mann, Philippe. Wie bei seiner gesamten Dienerschaft hatte er die Zofe seiner Tochter, Annabell, genauestens überprüfen lassen. Da sie die Zofe seiner Tochter war, war ihre Überprüfung sogar noch gründlicher als bei der normalen Dienerschaft und die war schon sehr gründlich. Doch kein einziges Mal wurde ein Bruder erwähnt. Seine Spione hätten selbst über einen Bruder mit so einem zweifelhaftem Ruf etwas herausgefunden. Doch da war nichts und Albain wusste, wenn da was wäre, dann hätten sie es herausgefunden.
Außerdem war Annabell schon sehr viele Jahre die Zofe von Sophia. In der ganzen Zeit wurde nie ein Bruder erwähnt. Irgendetwas stimmte nicht und es gefiel ihm ganz und gar nicht. Mit Sophia konnte er nicht darüber reden. Sie vertraute ihrer Zofe ganz und gar. So angespannt wie die ganze Situation jetzt ist würde sie ihm bestimmt nicht glauben. Er brauchte genaue Beweise. Irgendwas, das er Sophia zeigen konnte. Das Problem war, dass er selbst nicht wusste, warum dieser Philippe gerade jetzt aufgetaucht ist. Seine Spione arbeiteten daran, doch es konnte dauern etwas Brauchbares zu bringen.
Er wünschte sich, dass er Sophia mehr über das Große Spiel beigebracht hätte und sie nicht nur davor geschützt hätte. Er konnte sich die Anwesenheit von diesem Philippe nicht anders erklären, als dass er eine neue Figur im Großem Spiel ist. Albain verzog das Gesicht. Er hasste das Große Spiel.
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Annabell bereitete die Abendgarderobe von Sophia vor. Sie verzog das Gesicht. Wann würde Philippe endlich seine Pläne umsetzen? Sie hatte genug davon dieser reichen Schnepfe zu dienen und so zu tun als ob sie Sophia mag. Sie wusste nicht mehr genau wie viele Jahre sie an diese Pute verschwendet hatte. Sie hatte auch das Gefühl, dass Philippe mehr wollte, als er ihr gesagt hatte. Eifersucht nagte an ihr. Annabell gefiel nicht wie Philippe Sophia ansah. Doch er schwieg, wenn sie ihn fragte und seine Augen glitzerten gefährlich. So sehr sie Philippe auch liebte, sie hatte auch Angst vor ihm. Er war zu allem fähig. Sie war sich sicher, dass er auch über Leichen gehen würde um sein Ziel zu erreichen.
Ein Klopfen riss sie aus ihren Gedanken. Sie ging zur Tür und öffnete sie. Davor stand die Dienerin des Comte. Jemand, den Philippe angeheuert hatte, wie er ihr sagte. Doch er hatte Annabell nicht gesagt, für was genau er diese Elfe angeheuert hatte. Sie hasste die ganzen Geheimnisse, die Philippe vor ihr hatte. Doch sie hatte ihre Rolle zu spielen. „Kann ich etwas für Euch tun?“
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Die Tür öffnete sich, davor stand die Zofe. „Kann ich etwas für Euch tun?“ Sie sah nicht sonderlich erfreut aus, Dilynrae zu sehen. "Ich würde sehr gerne mit Euch sprechen, wenn es genehm ist", erwiderte Dilynrae. Die Zofe zögerte kurz, doch dann ließ sie sie eintreten. Die beiden Frauen musterten sich, die eine misstrauisch, die andere neugierig. Schnell beschloss Dilynrae dass ihr von Annabell keine Gefahr drohte. Dieses schwache Geschöpf hätte sie schnell überwunden. Dann ließ sie ihren Blick durch das Zimmer schweifen und nahm jede Kleinigkeit wahr. Nach einer Weile des Schweigens fing Dilynrae an zu sprechen: "Ihr liebt Eure Herrin bestimmt genau so, wie ich meinen Herrn liebe. Nun... fast..." Dilynrae zögerte kurz, damit sich die Zofe ihre eigenen Gedanken über diese Äußerung machen konnte, bevor sie fort fuhr. "Ich bin über diese Situation nicht begeistert und ich glaube, Euch geht es nicht anders, wollt Ihr doch Eure Herrin schützen. Ich würde am Liebsten die Hochzeit verhindern. Ihr könnt sicherlich verstehen, warum? Deshalb brauche ich Eure Hilfe, denn wenn mein Herr und Eure Herrin heiraten, stürzen sie sich beide in ein großes Unglück. Eure Herrin wird immer an den Bastard erinnert werden, den ich unter meinem Herzen trage." Dilynrae schwieg. Ja, sie hatte beschlossen, diese Lüge fort zu führen. Wenn schon Sophia daran glaubte, dann sollte sie daran festhalten. Schließlich war sie ja von diesem Mann, den sie an Sophias und Annabelles Seite gesehen hatte, genau aus diesem Grund angeheuert worden. Wie beiläufig fügte sie noch hinzu: "Ach, aber so enttäuscht wird sie doch mit Sicherheit nicht sein, hat sie doch schon einen Ersatz an der Hand, der sie trösten wird. Hat man ja am See gesehen."
Annalena
08.08.2014, 05:59
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Annabell war völlig perplex. Sie wusste, dass Philippe diese Elfe angeheuert hatte. Doch das war… ihr fehlten die Worte. Hat sich die Elfe tatsächlich von dem Comte schwängern lassen? War das der Plan von Philippe? Ihre Gedanken rasten. Sollte Sophia erfahren, dass ihr Verlobter eine andere Frau geschwängert hatte, dann würde sie die Hochzeit abblasen. Daran hatte Annabell keinerlei Zweifel.
Aber…
So einfach war das nicht. Sophia würde alles verlieren. Würde sie ihr ganzes Vermögen aufgeben nur um Bardan nicht ehelichen zu müssen? Doch die letzte Bemerkung übertönte alles andere in ihrem Kopf.
"Ach, aber so enttäuscht wird sie doch mit Sicherheit nicht sein, hat sie doch schon einen Ersatz an der Hand, der sie trösten wird. Hat man ja am See gesehen."
Nein, das konnte nicht sein. Philippe würde nicht planen mit Sophia zusammen zu kommen. Er liebte sie, Annabell, nicht diese Schnepfe.
Und doch…
Die Blicke, mit denen er Sophia bedachte, waren die eines Mannes, der nur eines im Sinn hatte. So musste es sein. Sie wollte es nur nicht wahr haben. Doch die Elfe sprach aus, was sie befürchtete. Nein, das konnte nicht sein. Das konnte Philippe ihr nicht antun. Sie würde es nicht zulassen. Philippe gehörte ihr, ihr allein und sonst niemanden.
„Danke für Eure Information. Ich werde mich darum kümmern“, sagte Annabell kühl und huschte aus dem Zimmer. Die Elfe beachtete sie nicht weiter. Was sollte sie tun? Sie musste dafür sorgen, dass Bardan die Prüfungen gewinnt. Das Problem war Philippe. Er durfte auf keinen Fall heraus bekommen, dass sie dem Comte half. Sophia und Bardan mussten heiraten. Egal was sie von Sophia hielt, sie würde sich nie mit einem anderen Mann einlassen, wenn sie vergeben ist. Sobald Sophia verheiratet ist würde Philippe von seinem Plan absehen und nur noch Augen für sie haben.
Auf dem Gang sah sie den Magier, Moza, wenn sie sich richtig erinnerte. Sie lief auf ihn zu und sprach ihn an. „Ich habe wichtige Information für Euch. Es geht um den Comte. Können wir reden?“ Vorsichtig blickte sie sich um und sah plötzlich den Comte aus dem Zimmer kommen. Sie knickste höflich und entfernte sich etwas, da die beiden Männer scheinbar etwas zu besprechen hatten. Es wäre zu auffällig die Beiden zu belauschen. Als das recht kurze Gespräch vorbei war verschwand der Comte wieder in seinem Gemach.
Annabell lief zu dem Magier, nahm seinen Arm und zog ihn in den Raum gegenüber von dem Gemach des Comte. Sie schloss die Tür und drehe sich zu dem Magier um. So weit so gut. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie nicht wirklich wusste, was sie sagen sollte. Annabell holte tief Luft und dachte angestrengt nach.
Sie musste den Comte darauf aufmerksam machen, dass Sophia die Prüfungen sabotieren möchte. Gleichzeitig durfte sie aber Philippe nicht verraten. Die Elfe war ihr völlig egal. Doch ihre Verbindung zu Philippe sollte nicht bekannt werden. Annabell lächelte den Magier an. „Ihr seid ein enger Vertrauter des Comte, nicht wahr? Das Wohlergehen von Lady Sophia liegt mir sehr am Herzen. Ich weiß, dass sie mit dem Comte sehr glücklich werden könnte.“ Kunstvoll gab sie dem Magier ein scheues Lächeln und schaffte es sogar ein wenig Rot auf ihre Wangen zu zaubern.
„Ich wollte Euch, und vor allem den Comte, nur warnen, dass Sophia plant die Prüfungen zu sabotieren. Ihr werdet sie ganz sicher nicht schaffen.“ Sie trat näher heran und schaute durch lange Wimpern zu Moza hinauf. Dann legte sie ihren Arm scheinbar gedankenlos auf seine Brust. „Ich weiß um die erste Prüfung und ich kann Euch helfen, wenn Ihr wollt.“ Mit Leichtigkeit formten ihre Lippen einen Schmollmund und sie blickte ihn mit großen Augen schüchtern an. „Soll ich Euch von der ersten Prüfung erzählen?“
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Ein Kommen und gehen war im Gemach entstanden. Armand lud Sophia auf ein paar Schritte im Garten ein und Moza nutzte die Gelegenheit:
„Mein Comte, diese Frau greift nach jedem Strohhalm, um euch zu diffamieren. Sie wird Euch den Sieg nicht schenken. Ich wiederhole mich, aber ist so eine Person wirklich Eure Zeit wert? Am Ende wird sie sich selbst nicht als mehr sehen als eine Trophäe.“
Bardan wollte schon antworten, aber da kamen Sophia und Armand zurück und er würde Moza später antworten müssen.
Es folgte eine wortreiche Entschuldigung Sophias, die offensichtlich verängstigt war. Mit den Worten: „Ich warte in meinem Gemach darauf welche Strafe Ihr mir geben wollt.“ war Sophia verschwunden. Moza war ebenfalls aus dem Gemach gegangen. Sein Leibwächter bugsierte ihn nach draußen und erklärte ihm, wie er Sophia gedroht hatte: Dass Nahla seiner Leibwache angehörte, dass sie natürlich nicht schwanger war und dass jede weitere Ehrbeleidigung unangenehme Konsequenzen haben konnte.
Bardan war nicht begeistert, aber dankte seinem Freund. "Gut, dass du immer mitdenkst. Hoffentlich glaubt sie es auch. Sie scheint auf jeden Fall verängstigt zu sein. Diese Elfe macht mehr Probleme als ich es mir hätte ausmalen können. Jede Wette, dass trotz deiner Klarstellung das Personal schon eine eigene Variante hat, wer sie ist."
Bardan wandte sich in Richtung Tür. "Ich muss noch mit Moza sprechen. Und du vielleicht auch, nicht dass du das kleinere Zimmer bekommst!" fügte Bardan zwinkernd hinzu.
Damit verließ er sein Gemach und trat auf den Gang. Dort stand Moza, der gerade von Anabell angesprochen worden war. Als diese ihn jedoch erblickte trat sie ehrerbietig zurück und außer Hörweite.
"Moza, wenn du hier fertig bist, " er pausierte für den Bruchteil einre Sekunde und erwog, ob er sagen sollte, dass er bitte nicht ZU lange brauchen sollte, entschied sich dann aber dagegen, "Komm bitte in mein Gemach. Ich möchte mit dir unter vier Augen reden. Ich glaube, ich brauche deine Frauenkenntnis..." Den letzten Satz flüsterte er, so beschämt war er deshalb.
Bardan nickte Anabell zu und signalisierte, dass er fertig war.
Damit ging er zurück in sein großräumiges Zimmer und stellte sich an die geöffnete Türe zum Garten hin. Es war wirklich wunderschön hier. Aber die nächste Zeit würde er davon wahrscheinlich nicht viel mitbekommen...
http://upload.worldofplayers.de/files9/mozaklein.pngMoza war verwirrt.
Ein wenig von der unsanften Behandlung die von starken Selbstbewusstsein und Ehrgeiz sprach angetan—aber verwirrt.
Noch irritierter war er, als die Hofdame—Sophias persönliche Zofe—ihm eröffnete, dass die Braut die Prüfungen sabotieren wollen würde. Er lachte einmal trocken auf als die Worte die Lippen der Frau verließen, schüttelte dann amüsiert den Kopf und legte eine Hand auf die Schulter des Mädchens.
"Kind, das ist mir durchaus bewusst," meinte er mit einem Schmunzeln, ignorierte ihre manipulierenden Gesten mit einem verspielten Zwinkern. "Allerdings finde ich es empörend, dass ihr davon ausgeht, wir würden diesen Betrug nicht erwarten, geschweige denn ihm nicht gewachsen sein." Er trat einen Schritt zurück. "Dennoch lehne ich Euer Angebot nicht ab. Erzählt mir von der Prüfung."
Ob er ihr glauben schenken würde, nun, das würde Moza sich noch überlegen. Wer wusste schon, vielleicht wollte Annabell sie auf einen falsche Fährte locken. Vielleicht war Annabell die Sabotage. Vielleicht sah das Mädchen auch wirklich nur, woran Sophia mit einem Mann wie seinen Comte wäre. Was auch immer ihre Motivation war, Moza würde sich vorher ihre Geschichte anhören, würde überlegen, ob er mit dem Comte und Bardan sprechen würde.
Ob er überhaupt wollte, dass Bardan und diese olle Schreckschraube zusammen kämen.
Wer weiß, vielleicht sabotierte Moza den Comte auch selbst.
Annalena
14.08.2014, 08:11
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Annabell war verwirrt. Sie dachte, sie hätte leichtes Spiel mit ihren Reizen. Doch der Magier schien nicht von ihr angetan zu sein. Entweder sie war nicht so verführerisch wie sie dachte, doch das schloss sie kategorisch aus, oder der Ruf des alten Mannes als Frauenheld war nur ein Gerücht. Nun gut, auf eine Art war es ihr auch lieb so. So musste sie nicht zum Äußeren gehen um ihn zu überzeugen.
Etwas verwundert war sie, dass er schon wusste oder besser ahnte, dass die Prüfungen sabotiert werden sollten. Sie lächelte Moza an. „Seid gewarnt, dass ich nichts Genaues weiß. Über die Einzelheiten hat meine Herrin geschwiegen.“ Annabell überlegte noch einmal ob sie es tun sollte, doch dann siegte ihre Eifersucht. Philippe und Sophia durften kein Paar werden.
„Als erste Prüfung verlangt sie Federn eines Vogels. Solltet ihr Erfolg haben, dann hat sie jemanden beauftragt diese Federn zu stehlen. Das alles würde erst hier im Herrenhaus geschehen. Somit habt ihr keine Möglichkeit neue Federn zu besorgen. Leider weiß ich nicht um welchen Vogel es sich handelt. Doch ich hoffe, dass diese Informationen euch helfen werden.“ Sie lächelte noch einmal höflich. „Verzeiht, doch ich muss jetzt gehen. Das Abendessen ist nicht mehr fern und ich habe noch Einiges zu tun.“
Sie wirbelte herum und verschwand aus dem Zimmer. Eiligst begab sie sich in das Ankleidezimmer um die letzten Vorbereitungen zu treffen. Die Elfe war nicht mehr da und sie war darüber erleichtert. Bald musste sie zu Sophia und ihr beim Ankleiden helfen. Ihr Herz klopfte schnell in ihrer Brust. Sie hoffte nur, dass Philippe nie herausbekam was sie getan hatte.
http://upload.worldofplayers.de/files9/mozaklein.pngMoza bedachte die zierliche Gestalt vor sich nachdenklich, nickte dann einmal als Zeichen, dass er zugehört und verstanden hatte. Die Federn eines Vogels.
Er wunderte sich, weshalb die Feder erst nach der Ankunft hätte abgenommen werden sollen, wäre der erste Gang des Comtes schließlich sofort der Vater, der widerspenstigen Braut, egal zu welcher Uhrzeit. Dennoch war es besser als direkt während der Rückreise. Sie hatte recht, sobald sie zurück wären, gäbe es keine Möglichkeit diese Federn wieder zu bekommen.
"Habt Dank," säuselte er, tippte ihr Kinn etwas vorwärts, damit sich ihre Blicke trafen. "Ich werde dieses Wissen zu unseren Vorteil einsetzen."
Mit einem verspielten Lächeln ließ er von dem Mädchen ab, und sie huschte unverzögert aus dem Raum. Moza musterte ihre fliehende Gestalt mit zusammen gepressten Lippen, bevor er ebenfalls den Raum verließ.
Sein Comte hatte nach ihm gefragt und ihm geraten nicht lange zu bleiben. Ein verschmitztes Lächeln stahl sich über seine Lippen, bevor er das Zimmer des Comte betrat, wo dieser auf einem Stuhl auf der Terrasse saß und seinen Blick über das weite Land wandern ließ.
"Ihr habt gerufen, mein Comte?"
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"Ihr habt gerufen, mein Comte?" ertönte es hinter Bardan.
Er dreht den Kopf, nickte und wies auf den Stuhl im gegenüber. "Setz dich doch. Mach es dir bequem. Darf ich dir etwas anbieten?"
Noch bevor Moza geantwortet hatte, war Bardan aufgestanden und hatte zwei Gläser geholt, die auf der Anrichte standen und nahm eine Flasche mit, die anscheinend einen guten Honigwein enthielt. Schnell war sie entkorkt und Bardan goss die Gläser halb voll und reichte seinem Freund eines.
"Ich sags dir, die Frauen schaffen mich," brummte er, als er sich wieder setzte. "Und damit meine ich nicht Sophia. Diese Elfin! Was soll das alles? Kannst du mir das erklären?"
Bardan schüttelte den Kopf.
"Was will sie bezwecken? Warum sieht Sophia sie so wütend an? Warum glauben auf einmal alle, ich hätte sie geschwängert? Und vor allem - was sollte dieser Unsinn am See?"
Bardan nippte an dem gelblich-süßen Getränk. Es war, ganz wie er es mochte, nicht zu stark und schmeckte lieblich nach Honig. "Und was wollte die Zofe da draußen?"
Bardan wollte es dem Magier leicht machen und so setzte er friedfertig hinzu: "Moza, ich weiß, dass du Sophia nicht ausstehen kannst. Aber diese Prüfungen liegen jetzt nun einmal vor uns. Wenn ich scheitern sollte," Bardan unterbrach sich und schwor sich innerlich, dass es soweit nicht kommen würde, "wenn ich scheitern sollte, dann kann ich hier mit deiner Hilfe eine Lektion über Frauen lernen. Versuchen wir doch, das Beste darauf zu machen und das Meiste herauszuholen."
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„Danke für Eure Information. Ich werde mich darum kümmern“, erwiderte die Zofe und verließ das Zimmer. Dilynrae blieb nachdenklich zurück. Da hatte sie wohl einen wunden Punkt getroffen. Nachdem sie sich überzeugt hatte, dass keiner auf dem Flur zu sehen war, begann sie systematisch das Zimmer zu durchsuchen. Sehr darauf bedacht, keine Spuren zu hinterlassen. Sollte jedoch kein Problem sein, hatte sie darin schließlich jahrelange Erfahrung.
Dilynrae hörte Stimmen auf dem Flur und erstarrte. Mit den Schatten war sie schnell verschmolzen und so schlich sie zur Tür, wo sie lauschte. Die eine Stimme identifizierte sie gleich als Mozas. Sie wartete, bis die Stimmen verstummten, dann verließ sie eilig das Zimmer. Als sie genügend Abstand zu dem Flur hatte, tauchte sie wieder aus den Schatten auf. Nach einer kurzen Überlegung, beschloss Dilynrae in den Garten zu gehen. Sie schlenderte einen der Gartenwege entlang und nach kurzer Zeit erreichte sie einen Pavillon. Kaum dort angekommen, hörte sie Schritte, die sich dem Pavillon näherten. Ohne zu zögern hüpfte sie über die Brüstung und landete in einer Hecke, die daneben wuchs. Gleich darauf war sie auch schon mit den Schatten verschmolzen. So wäre sie in der Lage, zu beobachten und zu lauschen, ohne gesehen zu werden.
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Von der gut ausgestatteten Bibilothek hatte Armand schon im Vorfeld gehört und so war es nicht verwunderlich das er sich von Sir Leroy die Erlaubnis holte diese zu nutzen.
Ein gutes Buch, ein Glas Wein und vor allem ein wenig Ruhe würden ihm gefallen.
Von einer Bediensteten ließ er sich den Weg beschreiben und machte sich auf den Weg.
Gedankenverloren betrat er den Raum und bemerkte sofort zwei sich unterhaltende Personen, die ihn im selben Moment ebenfalls auf ihn aufmerksam wurden.
Annalena
08.09.2014, 18:38
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Philippe führte Annabell unbemerkt zu dem kleinen Pavillon, der sich im hinteren Teil des privaten Gartens der Leroys befand. Annabell zitterte am ganzen Körper. Sie war gerade wieder im Ankleidezimmer als Philippe sich plötzlich aus den Schatten materialisierte. Mit nur wenigen Worten forderte er sie auf ihm zu folgen. Das tat sie auch ohne zu zögern. Während des ganzen Weges schickte sie Gebete zum Erbauer. Hoffentlich wusste er nichts von dem, was sie dem Magier gesagt hatte.
Als sie den kleinen Pavillon erreicht hatten blieb Philippe stehen. Er drehte sich zu ihr hin und verschränkte seine Arme vor der Brust. „Annabell, ich hatte mehr von Euch erwartet.“ Er trat näher an sie heran. Annabell trat instinktiv einen Schritt zurück. „Ich kann das erklären…“ Philippe zog seinen Dolch und Annabell trat noch einen Schritt zurück. „Ich habe Euch vertraut, Annabell. Doch Ihr verratet mich und habt dem Feind geholfen.“ Annabell traten Tränen in die Augen, doch Philippe ignorierte es. „Wisst Ihr, was ich mit Verrätern mache?“ Die junge Frau schluchzte. „Philippe, bitte, ich liebe Euch. Ich wollte doch nur…“
Philippe trat näher an sie heran und legte den Dolch an ihre Kehle. Mit einer kleinen Bewegung ritzte er ihre Haut auf. Die junge Frau zuckte zusammen als sie den Schmerz spürte. Etwas Warmes ran an ihrem Hals herunter. Der Mann hob seinen anderen Arm und fing mit seinem Finger einen Tropfen von ihrem Blut auf. „Ich wünschte, ich könnte es noch ein wenig hinauszögern. Doch Ihr, meine Liebe, lasst mir leider keine Wahl.“ Annabell rührte sich nicht. „Hinauszögern? Wollt Ihr damit sagen dass ich…“ Philippe lächelte kalt unter seiner Maske. „Dass ich Euch getötet hätte, wenn Ihr mir nicht mehr von Nutzen seid? Natürlich. Genau das hatte ich vor. Lebt wohl und wisset, dass ich Euch nie geliebt habe.“
Fast mühelos schnitt er Annabell die Kehle durch. Er wischte das Blut von seinem Dolch an ihrem Kleid ab. Nachdem er den Dolch weggesteckt hatte hievte er die Leiche über seine Schulter. Dann entfernte er sich in Richtung der Mauer, die das Grundstück umgab.
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Albain begab sich in die Bibliothek. Franz hatte Neuigkeiten von einem seiner Barden und die Bibliothek war der perfekte Ort um nicht überhört zu werden. Sein Butler war, wie nicht anders erwartet, schon da. Franz verneigte sich kurz vor seinem Herrn. „Verzeiht die kurzfristige Störung mein Herr.“ Albain winkte ab. „Ich vertraue Euch, Franz. Ihr würdet mich nicht rufen, wenn es nicht wichtig wäre.“ Der Butler lächelte leicht. „Es geht um einen Vorfall in Halamshir. Ich befürchte, dass der Verlobte von Lady Sophia darin verwickelt war.“ Albain blickte seinen Butler nachdenklich an. In was war der Comte bloß verwickelt?
Bevor Albain jedoch nähere Informationen bekam bemerkten beide Männer wie jemand die Bibliothek betrat. Sie hörten auf zu sprechen und drehten sich um. Es war Armand, der Leibwächter des Comte. Albain lächelte. Das war die Gelegenheit etwas Näheres zu erfahren. „Ser Armand! Es ist schön Euch zu sehen. Vielleicht könnt Ihr mir helfen. Mir ist zu Ohren gekommen, dass der Comte in einen Vorfall in Halamshir verwickelt war. Leider weiß ich nichts Genaueres. Könntet Ihr mir sagen was passiert ist?“
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"... der Comte in einen Vorfall in Halamshir verwickelt war. Leider weiß ich nichts Genaueres. Könntet Ihr mir sagen was passiert ist?“
Nicht überraschend das Albain über ein funktionierendes Bardennetz verfügte und sich am Spiel versuchte. Alles andere wäre nicht nur enttäuschend, sondern auch fahrlässig.
Aber Armand konnte er nicht überraschen, dafür war er viel zu erfahren.
Eine freundliche Eröffnung „Ser Albain. Schön euch hier anzutreffen“ etwas Entgegenkommen „der Vorfall, wie ihr es nennt, ist kaum erwähnenswert“ eine Anspielung „es wundert mich das ihr davon gehört habt“ Halbwahrheiten „die Dienerin des Comte ist eine Weile vor uns in Halamshir eingetroffen“ Irreführung „sie sollte im Auftrag des Vaters des Comte ein paar“ Wortsuchpause „Kleinigkeiten regeln. Im Zuge dessen kam es zu dem Zwischenfall“ Wahrheit „Wir kamen gerade noch rechtzeitig um ihr in einer unangenehmen Situation beizustehen.“
Innehalten „ab dem Moment wo ihr der Verbindung zugestimmt habt wart ihr ein Teil des Spiels. Das war euch natürlich klar“ selbst wenn die Heirat nicht zustande kommen sollte würde sich das nicht mehr ändern, nur das die Familie Leroy dann sehr schwache Figuren wären „der Vorfall deutet auf mindestens einen weiteren Spieler hin. Ihr solltet sehr genau aufpassen wer hier ein und ausgeht, welche Personen in den letzten Monaten Teil eures Haushalts wurden. Welche neuen Bekanntschaften in euer und das Leben eurer Tochter getreten sind!“ Lachend „tut mir leid. Als Leibwächter des Comte kann ich nicht anders. Natürlich habt ihr das alles schon getan“ kurze Verneigung.
Annalena
13.09.2014, 08:21
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Interessiert hörte Albain dem Leibwächter zu. Aus den Augenwinkeln beobachtete er Franz, der ihm unauffällig signalisierte, ob es wahr ist, was Armand erzählte. Zum größten Teil war es so, doch einiges passte nicht. Bedauerlich, dass er vorher nicht mit seinem Butler genauer reden konnte. „Das erscheint mir nicht sehr dramatisch“, sagte Albain nach einer kurzen Pause. Dann wandte er sich an seinen Butler. „Gibt es noch mehr zu diesem Zwischenfall?“
Franz verbeugte sich kurz. „Es gibt in der Tat noch etwas. In der Nacht nach der Abreise des Comte und seines Gefolges wurde der Hauptmann der Wachen des Händlers Fortes getötet. Ihm wurde in seinem Bett die Kehle durchgeschnitten. Doch es wurde nichts gestohlen, denn all seine Habseligkeiten waren noch im Zimmer. Keiner hat etwas bemerkt.“ Albain sah nachdenklich Armand an. Doch der Leibwächter schien von der Nachricht genauso überrascht zu sein. „Da ist noch mehr“, sagte Franz. „Der Hauptmann der Wachen, Enrico, wurde gesehen, wie er mit Lady Constance Blacas gesprochen hatte.“
Das erstaunte Albain sehr. Die Blacas‘ gehörten zur mittleren Adelsschicht in Orlais und waren dafür bekannt, sich nicht mit Leuten niederen Herkunft abzugeben. Besonders Lady Constance war eine sehr verzogene und arrogante junge Frau. „Welchen Grund sollte Lady Constance haben mit einem Mann wie Enrico zu sprechen? Das entspricht ganz und gar nicht ihrer Art.“ Franz blickte Armand an bevor er sich zu seinem Herrn drehte. „Sie ist die Verlobte des jungen Comte Bardan de Justique und äußerst pikiert darüber, dass er um Lady Sophia wirbt. Lady Constance möchte dem Ganzen ein Ende setzen ohne zum Gespött des anderen Adels zu werden.“
Albain sah Armand entrüstend an. „Ist das wahr? Wenn ja, dann werde ich den Comte sofort aus meinem Haus schmeißen. Niemand hintergeht meine Tochter auf diese niederträchtige Art.“
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„Annabell, ich hatte mehr von Euch erwartet.“ Dilynrae erkannte die Stimme des Mannes. Es war der Selbe, der sie angeheuert hatte. Leise schlich sie ein Stück weiter, so dass sie den Pavillon wieder sehen konnte. Dort stand er, mit dem Rücken zu ihr. Ihm gegenüber stand die Zofe, Annabell. „Ich kann das erklären…“ Er zog seinen Dolch und Annabell trat noch einen Schritt zurück. „Ich habe Euch vertraut, Annabell. Doch Ihr verratet mich und habt dem Feind geholfen.“ „Wisst Ihr, was ich mit Verrätern mache?“ Dilynrae hörte die junge Frau schluchzen. „Philippe, bitte, ich liebe Euch. Ich wollte doch nur…“
Philippe trat näher an sie heran und legte den Dolch an ihre Kehle. Mit einer kleinen Bewegung ritzte er ihre Haut auf. Die junge Frau zuckte zusammen als sie den Schmerz spürte. Etwas Warmes ran an ihrem Hals herunter. Der Mann hob seinen anderen Arm und fing mit seinem Finger einen Tropfen von ihrem Blut auf. „Ich wünschte, ich könnte es noch ein wenig hinauszögern. Doch Ihr, meine Liebe, lasst mir leider keine Wahl.“ Annabell rührte sich nicht. „Hinauszögern? Wollt Ihr damit sagen dass ich…“ Philippe lächelte kalt unter seiner Maske. „Dass ich Euch getötet hätte, wenn Ihr mir nicht mehr von Nutzen seid? Natürlich. Genau das hatte ich vor. Lebt wohl und wisset, dass ich Euch nie geliebt habe.“
Kurz darauf verschwand der Mann mit Annabell auf seinen Armen aus Dilynraes Blickfeld und ließ diese geschockt zurück. Jetzt hatte sie einen Namen zu dem Gesicht, natürlich nur, wenn es der echte war. Jedoch bezweifelte sie dies. Ihre Gedanken rasten. Was sollte sie jetzt tun? Wenn sie nur einen kleinen Fehler beging, würde sie genauso enden wie Annabell, das war ihr klar. Doch wollte sie immer noch ihren Auftrag ausführen? Sie hatte auf dieser Reise Bardan kennen gelernt. Und irgendwie mochte sie ihn. Seine Verlegenheit Frauen gegenüber rührte sie.
Während ihren Überlegungen war Dilynrae zurück zum Haus gelaufen. Sie musste etwas tun. Bardan irgendwie beschützen. Vor dieser Sophia, die nicht davor zurückgescheut war, einen Assassinen anzuheuern. Denn dass diese nichts von dessen Aktivitäten wusste, konnte sie sich nicht wirklich vorstellen. Doch an wen sollte sie sich wenden? Bardan, der so unerfahren und unschuldig schien? Wohl kaum. Moza, der nur an seinen Frauengeschichten interessiert war? Auch keine gute Wahl. Sophia wollte sie auch nicht damit konfrontieren, glaubte diese doch, Dilynrae sei schwanger von Bardan. Als ihr dies wieder in den Sinn kam, erstarrte Dilynrae. Würde Sophia Dilynrae töten lassen? Zum ersten Mal in ihrem Leben bekam Dilynrae Angst, denn sterben wollte sie noch nicht. Zumindest nicht auf diese Weise. Sie hatte nur noch eine Möglichkeit. Armand, der Leibwächter Bardans.
Nachdem Dilynrae diese Entscheidung gefasst hatte, eilte sie zum Gemach Armands, sehr darauf bedacht, nicht gesehen zu werden. An der Tür angekommen, klopfte sie kurz und heftig an. Nachdem keine Reaktion erfolgte, wollte sie die Tür öffnen, die verschlossen war. So zog sie ihren Dietrich hervor. Innerhalb von Sekunden war die Tür offen und sie schlüpfte hinein. Ein kurzer Blick zeigte ihr, dass das Zimmer wirklich leer war. Nun gut, dann würde sie eben warten. Auf einem kleinen Tisch sah sie einen Krug. Sie roch daran. Es war Wein. Also nahm sie den Krug und einen der beiden Becher, schenkte sich ein und nahm in einem der Sessel Platz. Hoffentlich ließ Armand nicht zu lange auf sich warten.
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„... aus meinem Haus schmeißen. Niemand hintergeht meine Tochter auf diese niederträchtige Art.“
Was für ein Unsinn. Er lachte genervt auf „Ser Albain, ihr habt ja doch mehr Humor als man euch nachsagt!“
Er blickte den Spion seines Gastgebers an „diese Aussage habt ihr natürlich nicht selbst gehört und es gibt auch keinen Beweis dafür das Constance das wirklich selbst gesagt hat, so dumm wäre sie niemals.“
Er wandte sich zur Tür „Ser Albain, in den letzten Wochen habe ich euren Enkelsohn und eure verstorbene Frau kennengelernt. Es wurden auch recht überzeugende Dokumente dem Comte vorgelegt die Beweisen das ihr in den Sklavenhandel mit Tevinter verwickelt seid.“
Armand öffnete die Tür „Ihr seid im Spiel, ihr wusstet worauf ihr euch einlasst!“
Er hatte genug von der Bibliothek und wollte nur noch in sein Zimmer.
Wirklich überrascht war er dann nicht das er erwartet wurde, obwohl er mit der Elfe noch nicht gerechnet hätte.
Er schloss die Tür, nahm sich ebenfalls einen Becher Wein und setzte sich ihr schweigend gegenüber.
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Dilynrae musste lange auf Armand warten. Der erste Krug war schon leer, so dass sie einen zweiten geordert hatte. Dass sie den Wein gar nicht vertrug, schob sie weit zur Seite. Das Denken fiel ihr immer schwerer, doch der Alkohol beruhigte ihre Nerven.
Endlich öffnete sich die Tür und der Leibwächter betrat sein Zimmer. Sie beobachtete ihn, während er sich selbst einen Wein einschenkte und in dem Sessel ihr gegenüber setzte. Weder grüßte er noch eröffnete er das Gespräch.
Dilynrae hielt es auf ihrem Sessel nicht mehr aus, also erhob sie sich. Ursprünglich hatte sie vorgehabt, auf und ab zu laufen, jedoch nicht bedacht, dass der Wein seine Wirkung zeigte, weswegen sie zu schwanken begann. Es drehte sich alles.
Sie versuchte zu sprechen, doch alles was heraus kam war: "Annabell... to... Sophia... Ho...hicks...eit... sabo... baso... ähm..." Dann stolperte sie über ihre Füße und landete im Bett. Kaum lag sie da, war sie auch eingeschlafen und begann leise zu schnarchen.
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Annabell? Sophia? Was wollte sie ihm mitteilen. Armand war alarmiert seine geschulten Leibwächtersinne schlugen Alarm.
Warum hatte sie sich denn so betrunken, aber es half nichts er musste schnell handeln.
Kurz entschlossen ging er zu Mozas Zimmer und trat nach kurzem klopfen ein.
Wenn jemand sich mit Alkohol und einer schnellen Ausnüchterung auskannte dann der alte Magier!
http://upload.worldofplayers.de/files9/mozaklein.pngMoza bedachte Bardan mit einem prüfenden Blick, bevor er gelassen mit der Schulter zuckte und das zweite Glas entgegen nahm, nippte kurz an dem süßlichen Getränk. "Mein Comte, ich hab mit keinem Wort behauptet, dass ich eure Angebetet nicht leiden kann, sondern äußerte lediglich meine Bedenken," erwähnte der Magier beiläufig, als er sich auf einen der Sessel niederließ. Auch wenn das stimmte. Sophia war, gelinde gesagt, eine anmaßende Furie, um der zuviel Wirbel gemacht wurde, angesichts ihres einfachen Aussehens und plumpen Wesens. Er könnte es mehr verstehen, wenn die Freier bei der Zofe anstanden und um deren Gunst buhlten.
Der Magier wartete, bis Bardan sich ihm gegenüber ebenfalls auf einen Sessel fallen ließ. "Die ich übrigens bestätigt sehe, hat die Zofe mir offenbart, dass Sophia plant die Prüfungen zu sabotieren. Was nicht bedeutet, dass ich einem hübschen Gesicht einfach so traue. Allerdings rate ich zur Vorsicht, mein Comte. Ihr solltet vermutlich niemandem trauen. Vielleicht ist das letzte, worüber wir uns Sorgen machen müssten eine nichtbestanden Prüfung. Euer Leben könnte mit auf dem Spiel stehen," fügte er schnell hinzu als er Bardans skeptischen Blick registrierte. "Und wenn Sophia eine Person ist, die so etwas in Kauf nimmt für ihre Freiheit... " Der Magier ließ den Satz in der Luft hängen, zuckte mit den Schultern und nahm einen weiteren Schluck.
Der Comte musterte ihn nachdenklich. Moza gab ihm die Zeit, seine Worte zu überdenken, bevor er zum zweiten Thema überging. "Was die Frauen angeht, mein Herr," der betagte Mann lächelte verschmitzt, "nun, sie denken, was sie denken wollen. Sophia sucht nach Gründen Euch zu loszuwerden. Nahla scheint da äußerst hilfreich."
Er wollte gerade zu einer weiten Erklärung ausholen, als es an der Tür klopfte. Moza warf Bardan einen flüchtigen Blick zu, als dieser sich erhob und dem Besucher Einlass gewährte.
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Armand betrat Mozas Zimmer und war nicht überrascht auch Bardan hier anzutreffen.
In wenigen und knappen Worten schilderte er den beiden zuerst einmal die Begegnung mit Ser Albain damit jeder von ihnen ein genaues Bild der Lage hatte.
Wirklich überrascht von den Verdächtigungen war aber keiner der beiden.
Ohne viel Zeit zu verlieren kam er zu dem eigentlichen Grund seinen Besuches.
„Moza ihr kennt euch mit den Folgen des Alkohols aus und wisst wie man jemanden schnell wieder nüchtern und auf die Beine bekommt! Die Elfe liegt betrunken in meinem Zimmer, bevor sie einschlief wollte sie mir etwas mitteilen. Etwas das mit Sophie zu tun hat. Es könnte wichtig sein und von daher ist euer Können gefragt.“
http://upload.worldofplayers.de/files9/mozaklein.pngMoza stand überrascht von seinem Platz auf als Armand eifrig das Zimmer betrat, war jedoch wenig über seine Auskunft bezüglich der Anschuldigungen und Intrigen verwundert. Scheinbar gab es diese an jedem Hof, egal wie unwichtig in der Hierarchie des Adels. Auch wenn man es dem betagten Magier kaum glauben mochte, er war definitiv zu alt für all diese verworrenen Vorwürfe. So sehr er den Frauen auch nachstieg und ihnen Avancen machte, so sehr waren sie sich dessen bewusst, dass es nichts weiter als unbedeutende Zusammenkünfte waren.
Allein aus dem Grund, dass er kein Interesse an Drama hatte.
Ein weiteres Argument Bardan Sophia abzureden. Ihre mit Verschwörungstheorien gespickten Gedanken hatte sie scheinbar von ihrem Vater geerbt. Dieser Stress war einfach keine Frau wert.
Er blinzelte einmal irritiert, als Armand plötzlich das Thema wechselte und von seinen Erfahrungen mit dem Alkohol sprach. Ein verschmitztes Lächeln lief Moza über die Lippen, bevor er sich in Bewegung setzte und ohne auf seine Begleiter zu warten das Zimmer des Leibwächters betrat, dort die erspähte Elfin auf dem Bett lungern, Gesicht seitlich in die Decken gedrückt.
Für einen kurzen Moment sah der Mann sich im Raum um, bis er eine Vase entdeckte. Er schritt drauf zu, entfernte die Blumen und schüttete das Wasser kurzerhand über das Gesicht der Elfin. Diese schreckte umgehend auf, starrte ihn aus weiten Augen an.
„Nahla, meine Allerwerteste,“ begann er grinsend, „Euch im Bett eines anderen Mannes zu finden, stimmt mich zutiefst traurig. Ich hoffe, Ihr habt eine Erklärung dafür, damit mein Herz nicht komplett gebrochen ist.“
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Dilynrae hatte einen merkwürdigen Traum. Sie stand Philippe gegenüber. Er machte einen Schritt auf sie zu und bevor sie sich versah, hatte er sie an der Kehle gepackt und begann zuzudrücken.
"Glaubst du, du kannst mir entkommen und meine Pläne unterwandern? Dafür werde ich dich töten!"
Er riss sie zu einer Tränke und tauchte ihren Kopf unter. Als sie dachte, jetzt wäre alles vorbei, tauchte sie prustend und spuckend wieder auf. Sie schnappte nach Luft. Dafür würde er büßen! Katzengleich sprang sie auf, zog blitzschnell ihren Dolch und hielt ihn an seine Kehle.
„Nahla, meine Allerwerteste,“ begann er grinsend, „Euch im Bett eines anderen Mannes zu finden, stimmt mich zutiefst traurig. Ich hoffe, Ihr habt eine Erklärung dafür, damit mein Herz nicht komplett gebrochen ist.“
"Ich will dich um dein Leben betteln hören, du Mistkerl!" zischte sie. Langsam drangen die Worte des Mannes, den gerade bedrohte, in ihr Gehirn. Er nannte sie Nahla, nicht Dilynrae. Sie schüttelte kurz den Kopf, dass sie wieder klar sehen konnte. Vor ihr stand Moza, immer noch mit ihrer Klinge an der Kehle. Er sah nun gar nicht mehr erfreut aus.
Langsam ließ Dilynrae die Klinge sinken. "Es... tut mir leid. Ihr habt mich erschreckt." Sie begab sich zu dem kleinen Tisch und goss sich Wasser in den Becher, welches sie in einem Zug leerte. Dann wischte sie sich mit der Hand über den Mund.
Mit dem Rücken zu den Männern begann sie stockend zu erzählen:
"Mein Name ist nicht Nahla, sondern Dilynrae. Ich bin Assassine. Etwa eine Woche vor Eurer Ankunft in Halamshir wurde ich von Jemanden angeheuert, die Hochzeit zwischen Sophia und Bardan zu verhindern. Ich sollte Bardan verführen und Sophia hätte davon erfahren."
Sie schwieg einen Moment um sich zu sammeln, dann fuhr sie fort:
"Als wir hier ankamen, habe ich Denjenigen gesehen, der mich angeheuert habt. Ihr alle habt ihn gesehen. In Anwesenheit von Sophia und Annabell. Und jetzt ist sie tot und ihre Leiche verschleppt. Wenn heraus kommt, dass ich Euch alles erzählt habe, werde ich vermutlich die Nächste sein."
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„Dilynrae also. Ich konnte mir nie vorstellen, dass du vom Vater des Comte geschickt wurdest. Und der Mann der dich angeheuert hat ist natürlich der vom See. Stand der Hauptmann aus Halimshar auch in seinen Diensten oder stehen gar beide im Sold einer weiteren Partei? Solange wir das nicht wissen können wir nicht offen gegen ihn vorgehen.“
Er atmete tief durch und sah zu Moza der sich daraufhin zwei Schritte nach links wandte „du hast Angst die nächste zu sein, wolltest Bardan verführen oder hättest ihn als Assassine gegen Geld getötet“ seine Stimme wurde dabei immer leiser „sag warum sollen wir es mit dir nicht gleich zu Ende bringen“ seine Hand ruhte dabei auf dem mächtigen Heft von Winter. Moza machte ebenfalls einen hellwachen Eindruck, jeder Humor war verschwunden.
Er war bereit sie zu töten, nicht gerne, zögern würde er trotzdem nicht. Besser wäre es natürlich wenn sie am Leben bliebe. Dafür musste sie aber was anbieten, die Möglichkeit ihr minimal zu vertauen, kalt sah er sie an „rede!“
http://upload.worldofplayers.de/files9/mozaklein.pngMit dieser doch überaus aggressiven Reaktion hatte der Magier wahrlich nicht gerechnet. Und er hatte schon so manchen Trunkenbold auf diese Art und Weise aus dem Schlummer geweckt. Allerdings machte er sich dann doch recht wenig Sorgen um sein körperliches Heil, hatte er schließlich Armand und Bardan an seiner Seite, die auf solche Drohgebärden schnell reagieren konnten. Erfreut war er dennoch nicht von der plötzlich unsanften Behandlung. Er verzieh der Elfe allerdings als diese ihnen erklärte, weshalb sie so heftig reagiert hatte.
Für einen kurzen Moment flackerte sogar etwas wie Hoffnung in seinen Augen auf, als er die Worte der Frau vernahm. "Sophia ist tot?" fragte er nahezu vergnügt. Die Elfe schüttelte den Kopf, knurrte dann 'Annabell' als Antwort und natürlich. Es wäre auch zu schön gewesen, hätte sich das Furien-Problem von allein gelöst.
Das war leider nicht Mozas Leben.
Der Magier nutzt die Pause, die Nahla, nein Dylinrae ließ um sich zu sammeln, um den Augenkontakt zu Bardan zu suchen, deutete mit einer rotierenden Handbewegung auf die noch immer vor Angst und Schreck gedämmte Frau als diese nur bestätigte, was er schon von Anfang an behauptet hatte, hob einen Augenbraue in einer 'Na, was hab ich gesagt?' Geste.
Kaum hatte die Elfe beendet, gab Armand ihm ein kurzes Kopfsignal.
Umgehend nahm Moza einige Schritte zurück und der Wächter begann zu sprechen, gab ihm dann erneut mit den Augen ein Zeichen. Er sollte sich zum Angriff.... oder zur Verteidigung—eines von beiden—bereit halten.
So sehr er es manchmal genoss dem anderen Mann auf der Nase rumzutrampeln, er wusste in welchen Momenten er sich zurück zu nehmen hatte und dies? Ja, dies war definitiv eine solcher.
Die Entscheidung was jedoch mit der Elfe passiert, die war Bardans.
http://upload.worldofplayers.de/files9/P3FOIot9wfLDilynrae.png
Dilynrae konnte die Wut Armands nachvollziehen. Sie hätte wohl nicht anders reagiert, wäre sie an seiner Stelle. Sie war es so leid, der Spielball anderer zu sein, lieber wollte sie selbst entscheiden, wer leben durfte und wer nicht. Wenn sie nur nicht so von dem verdammten Geld abhängig wäre! Von Anfang an hätte er ihr misstraut, sagte Armand.
„Du hast Angst die nächste zu sein, wolltest Bardan verführen oder hättest ihn als Assassine gegen Geld getötet“ Armands Stimme wurde dabei immer leiser „sag warum sollen wir es mit dir nicht gleich zu Ende bringen?“ Die Hand ruhte inzwischen auf dem Heft des Schwertes, dass er immer an seiner Seite trug. „Rede!“
Dilynrae musste noch Mozas Freude dämpfen. "Nein, nicht Sophia! Ihre Zofe, Annabell. Ihr wurde die Kehle durchgeschnitten, weil sie Philippe verraten hat. Ich weiß nur nicht, was er damit gemeint hat? Schließlich hat sie ja mit Niemaden geredet, oder?"
Anschließend wandte sie sich wieder Armand zu: "Tötet mich, wenn Ihr wollt. Sterben werde ich ja sowieso und da ziehe ich den Tod durch Eure Hand vor." Herausfordernd blickte sie Armand in die Augen. Als dieser keine Anstalten machte, seine Waffe zu ziehen, fuhr sie mit ihrer Erzählung fort: "Sechzig Sovereign wurden mir angeboten, dafür dass ich die Hochzeit verhindere. Warum hätte ich das Angebot nicht annehmen sollen? Es ging ja nur darum, Euch zu verführen. Mehr nicht." Bei ihren letzten Worten hatte sie Bardan angeschaut. "Es war nie die Rede davon, Euch zu töten. Bisher hatte ich immer die Freiheit gehabt, meine Aufträge auszusuchen. Doch befürchte ich, in diesem Spiel keinen freien Willen mehr zu haben und das ist etwas, das mir gar nicht gefällt! Ich will diesen Bastard finden. Nicht einfach nur töten. Nein, das wäre zu einfach. Er soll leiden." Nun war ihre Stimme eiskalt geworden. Jemand mit guten Menschenkenntnisse würde auch die Freude erkennen, die in der Stimme mitschwang.
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Bardan hatt Moza aufmerksam zugehört, der ihm versicherte, dass er nur seine Bedenken äußerte. Noch hellhöriger wurde Bardan, als Moza vom Gespräch mit Anabell erzählte und ihm sagte, dass die Prüfungen von Sophia sabotiert würden.
"Und wenn Sophia eine Person ist, die so etwas in Kauf nimmt für ihre Freiheit... "
Anscheinend absichtlich setzte Moza den Satz nicht fort und Bardan umschloss sein Glas mit Met so fest mit der Hand, dass er dachte, es müsste bersten.
Warum? Warum musste sich hier alles, inklusive einer dummen Zofe, gegen ihn stellen!
Hinter den geschlossenen Lippen knirschten seine Zähne aufeinander, aber er konnte sich beruhigen, vor allem als Moza auf einmal auf die Frauen zu sprechen kam, fühlte sich der Comte, als hätte all diese Intrigenspinnerei nichts mehr mit ihm zu tun.
Die Adlige war also eifersüchtig auf die ... ja, was? Dienerin? Spionin? Bardan wusste immer noch nicht, wo er Nahla einordnen sollte, aber dass sie fähig war, hatte er bereits gesehen. Wenngleich auch sehr fähig darin, ihn in Schwierigkeiten zu bringen.
Es klopfte an der Tür, Bardan öffnete und Armand stand im Raum:Er berichtete davon, dass Sophias Vater von dem Hauptmann erfahren hatte, der offensichtlich noch getötet worden war und eine Adlige, deren Namen Bardan schon vielz zu oft gehört hatte - Lady Constance - schien hinter all dem zu stecken.
Bardan war schon drauf und dran nachzuhaken, doch dann kam der wesentlich wichtigere Teil von Armands Bericht: "Moza ihr kennt euch mit den Folgen des Alkohols aus und wisst wie man jemanden schnell wieder nüchtern und auf die Beine bekommt! Die Elfe liegt betrunken in meinem Zimmer, bevor sie einschlief wollte sie mir etwas mitteilen. Etwas das mit Sophie zu tun hat. Es könnte wichtig sein und von daher ist euer Können gefragt."
Mit Moza an der Seite traten die beiden aus dem Raum und liefen auf Armands Zimmer zu. Darin befand sich die Elfe schlafend im Bett, die Moza ungnädig mit einer Vase voll Wasser begoss und weckte.
Bardan schmunzelte, da er das Grinsen nicht ganz unterdrücken konnte - es verging ihm jedoch relativ schnell, als er sah, was geschah: Die Elfe hatte eine Klnge gezogen und hielt sie Moza, der zur Salzsäule erstarrt war an den Hals und zischte ihm zu: "Ich will dich um dein Leben betteln hören, du Mistkerl"
Bardan machte einen großen Schritt nach vorne, er hatte sein Schwert in seinem Raum gelassen, aber er würde mit ihr auch so fertig werden!
Doch da hatte Nahla die Klinge schon sinken lassen und sich entschuldigt. Mit dem Rücken zu ihnen gewandt trank sie aus einem Becher. Bardan tauschte mit seinen beiden Freunden besorgte Blicke - irgendwas war mit dieser Elfe los, das konnten sie alle spüren. Warum auch sonst hätte sie betrunken in Armands Zimmer gelegen.
Nahla spannte sie nicht lange auf die Folter: "Mein Name ist nicht Nahla, sondern Dilynrae. Ich bin Assassine. Etwa eine Woche vor Eurer Ankunft in Halamshir wurde ich von Jemanden angeheuert, die Hochzeit zwischen Sophia und Bardan zu verhindern. Ich sollte Bardan verführen und Sophia hätte davon erfahren. Als wir hier ankamen, habe ich Denjenigen gesehen, der mich angeheuert habt. Ihr alle habt ihn gesehen. In Anwesenheit von Sophia und Annabell. Und jetzt ist sie tot und ihre Leiche verschleppt. Wenn heraus kommt, dass ich Euch alles erzählt habe, werde ich vermutlich die Nächste sein."
Nun war es um Bardans Fassung geschehen: "Ihr solltet WAS?!" rief er aus, doch Armand kam ihm zuvor und hielt ihn mit einer Handbewegung ab.
"Dilynrae also. Ich konnte mir nie vorstellen, dass du vom Vater des Comte geschickt wurdest. Und der Mann der dich angeheuert hat ist natürlich der vom See. Stand der Hauptmann aus Halimshar auch in seinen Diensten oder stehen gar beide im Sold einer weiteren Partei? Solange wir das nicht wissen können wir nicht offen gegen ihn vorgehen. Du hast Angst die nächste zu sein, wolltest Bardan verführen oder hättest ihn als Assassine gegen Geld getötet, sag warum sollen wir es mit dir nicht gleich zu Ende bringen?"
Da half es ihm auch nicht, dass Moza ein gestikulierendes "Was habe ich dir gesagt, hmmm?!" zu ihm herübersendete. Bardan war aufgebracht und beunruhigt, erfüllt von einer solchen Ungeduld, er musste irgendetwas tun!
"Tötet mich, wenn Ihr wollt. Sterben werde ich ja sowieso und da ziehe ich den Tod durch Eure Hand vor." Bardan trat neben Armand und musterte die Elfe, die fortfuhr:
"Sechzig Sovereign wurden mir angeboten, dafür dass ich die Hochzeit verhindere. Warum hätte ich das Angebot nicht annehmen sollen? Es ging ja nur darum, Euch zu verführen. Mehr nicht. Es war nie die Rede davon, Euch zu töten."
Bardans Blick wurde noch grimmiger.
"Oh natürlich, das rechtfertigt natürlich alles, du wolltest nicht töten!" kommentierte er und seine Stimme troff nur so vor Sarkasmus.
Aber er musste sich zusammennehmen. Die Meinung der Elfe war nicht unwichtig, wenn er sie am Leben ließe und sich schlecht mit ihr stellte, konnte sie weiterhin gefährlich sein.
Während seiner Überlegung hatte sie schon weitergeredet: "Bisher hatte ich immer die Freiheit gehabt, meine Aufträge auszusuchen. Doch befürchte ich, in diesem Spiel keinen freien Willen mehr zu haben und das ist etwas, das mir gar nicht gefällt! Ich will diesen Bastard finden. Nicht einfach nur töten. Nein, das wäre zu einfach. Er soll leiden."
Bardan wandte sich um, verschloss die Tür sorgfältig und achtete darauf, dass die Fenster geschlossen und die Vorhänge so platziert waren, dass man nicht alle 4 Personen hier drinnen erkennen würde.
Dann lehnte er sich an den Schreibtisch von Armand und begann: "Nun also, Dilynrae, jetzt mal langsam. Zuerst willst du für Geld die Prüfungen sabotieren, und jetzt hat sich das Blatt gewendet. Ich gebe Armand Recht, du hast uns von Anfang an belogen und wenn das hier auch ein Trick ist, dann könnte das sehr zu meinem Nachteil gereichen."
Er pausierte kurz und überlegte, worauf er hinaus wollte.
Die Elfe zu töten wäre vielleicht sicherer. Sie loszuwerden wäre angenehmer. Aber das eine wie das andere würde Aufmerksamkeit erregen und vielleicht genau die Aufmerksamkeit von diesem ominösen Philippe. Damit würde Bardan direkt in den Fokus des Assassinen geraten.
"Ich habe dich hier bereits als meine Dienerin ausgegeben. Wie erfolgreich - nun, nicht so sehr, befürchte ich. Anscheinend glaubt Sophia, dass uns zwei mehr ... verbinden würde.
Tatsache ist, dass wenn du auf einmal nicht mehr da bist, es wieder zu Ausflüchten kommen wird und mein ohnehin sehr dünnes Band zu Sophia reißen würde.
Ich kann diesen Philipp nicht für dich finden, aber je weiter die Prüfungen fortschreiten, desto eher wird er sich einmischen. Deine Chance, ihn zu kriegen sind also dann am höchsten, wenn ich Sophia ehelichen darf." Der Comte wartete kurz, sodass sich alle über die Situation im klaren waren.
"Ich bin auch sehr daran interessiert diesen Mistkerl tot zu sehen. Ich möchte nicht, dass dein Verschwinden auf mich zurückfällt. Ich biete dir an, zu bleiben und einen Eid zu schwören, einen Treueid. Du wirst in meinen Diensten stehen, so wie wir es hier bekannt gegeben haben. Dein auftraggeber sollte von diesem Eid besser nicht erfahren. Du kannst weiterhin so tun, als erfüllst du deine Aufgabe - aber ohne das zu machen - und hältst stattdessen die Augen und Ohren nach weiteren Sabotagen von Sophia und nach Philippe Ausschau."
Er blickte Armand und Moza an und hoffte, dass sie seine Entscheidunge verstehen würden. Der richtige Weg war eben nicht immer der einfache. Und so schwierig wie das hier war, musste es ja wohl stimmen!
Die elfe hatte noch nichts gesagt und Bardan sah sie - nach langer Zeit - einmal freundlich an: "Ich habe dich sicherlich nicht liebgewonnen, aber ich kann dich Situation nachvollziehen. Wenn alles gut abläuft, erhältst du dein Gehalt vielleicht danach von mir."
Er hoffte, dass das Geld ihr ein zusätzlicher Ansporn sein würde, eine Entscheidung zu treffen.
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Bardan hatte die ganze Zeit über geschwiegen. Kein Wort war während Dilynraes Geständnis über seine Lippen gekommen. Sie hatte schon fast vergessen, dass er sich ebenfalls im Raum befand. So war sie ziemlich überrascht, als Bardan plötzlich die Tür sorgfältig verschloss und darauf achtete, dass die Fenster ebenfalls geschlossen und die Vorhänge so platziert waren, dass man niemanden von draußen sehen würde.
Dann lehnte er sich an den Schreibtisch von Armand und begann: "Nun also, Dilynrae, jetzt mal langsam. Zuerst willst du für Geld die Prüfungen sabotieren, und jetzt hat sich das Blatt gewendet. Ich gebe Armand Recht, du hast uns von Anfang an belogen und wenn das hier auch ein Trick ist, dann könnte das sehr zu meinem Nachteil gereichen." Er schwieg kurz und Dilynrae setzte schon an, etwas zu erwidern, als er fort fuhr: "Ich habe dich hier bereits als meine Dienerin ausgegeben. Wie erfolgreich - nun, nicht so sehr, befürchte ich. Anscheinend glaubt Sophia, dass uns zwei mehr ... verbinden würde.
Tatsache ist, dass wenn du auf einmal nicht mehr da bist, es wieder zu Ausflüchten kommen wird und mein ohnehin sehr dünnes Band zu Sophia reißen würde.
Ich kann diesen Philipp nicht für dich finden, aber je weiter die Prüfungen fortschreiten, desto eher wird er sich einmischen. Deine Chance, ihn zu kriegen sind also dann am höchsten, wenn ich Sophia ehelichen darf." Erneut schwieg er kurz. "Ich bin auch sehr daran interessiert diesen Mistkerl tot zu sehen. Ich möchte nicht, dass dein Verschwinden auf mich zurückfällt. Ich biete dir an, zu bleiben und einen Eid zu schwören, einen Lehenseid. Du wirst in meinen Diensten stehen, so wie wir es hier bekannt gegeben haben. Dein Auftraggeber sollte von diesem Eid besser nicht erfahren. Du kannst weiterhin so tun, als erfüllst du deine Aufgabe - aber ohne das zu machen - und hältst stattdessen die Augen und Ohren nach weiteren Sabotagen von Sophia und nach Philippe Ausschau." Zusätzlich bot er ihr noch Geld an, sollte sie erfolgreich sein.
Schockiert blickte Dilynrae ihn an. Den Lehnseid schwören? Einen Herrn haben, dem sie dienen würde? Ihre Freiheit aufgeben, damit sie am Leben blieb? Ihre Gedanken rasten. Nein, ihr war keine Elfe bekannt, der solch ein Angebot unterbreitet worden wäre.
"Verstehe ich das richtig? Wenn ich Euch den Treueid schwöre, bin ich Eure Untergebene, ich werde Euch dienen. Was genau werden meine Aufgaben sein? Werde ich für Euch nur eine Dienerin sein oder werde ich weiterhin meinen Aufgaben als Assassine nachgehen und für Euch töten - und nur für Euch?" Sie schwieg kurz, damit Bardan auch wirklich verstand, worauf sie hinaus wollte. "Ich würde mir außerdem gern etwas wünschen, wenn ich Euch dienen werde. Schon immer war es mein Traum, eine Schule für Barden und Assassinen zu eröffnen. Wenn Ihr es mir gestattet, es auf Eurem Lehen zu tun, werde ich Euch bis zu meinem Tode dienen."
http://upload.worldofplayers.de/files9/mozaklein.pngMoza lachte einmal humorlos auf als er die dreisten Worte der Elfe vernahm, hob dann beide Augenbrauen. „Eine Schule im Gegenzug dafür, dass wir dir nicht das Leben nehmen?“
Er hatte keinerlei Probleme damit, die Elfe weiterhin mitzunehmen, auch nicht sie am Leben zu lassen oder ihr Geld zu geben, für die Arbeit, die sie gewiss leisten würde—aber in ihrer Situation auch noch Forderungen zu stellen?
Nun, am Ende wäre es Bardans Entscheidung, was er seinem Comte auch umgehend Wissen ließ. „Ich bin mit allem einverstanden, was Ihr wollt mein Comte,“ auch wenn er Mühe hatte, sein Gesicht nicht angewidert zu verziehen, als der Mann von der Heirat mit Sophia sprach. „Allerdings solltet Ihr euch nicht allzu sehr auf der Nase herumtanzen lassen.“
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Armand war stolz auf Bardan. Er war halt doch der Sohn seines Vaters und hatte den politischen Instinkt seiner Familie geerbt. Eine solche Gelegenheit musste man nutzen und innerlich stimmte er seinem Schützling zu das ein Treueid der richtige Weg war um die Treue zu Gewährleisten. Aber ihr Preis war nicht nur unverschämt hoch sondern hatte auch gefährliche Nebenwirkungen.
„Du wirst keine Dienerin sein und deine Talente werden auch nicht verschwendet werden. Aber Dilynrae, du warst aufrichtig zu uns und von daher werde ich das auch sein. Eine Schule kann es nicht geben. Eine solche Ausbildungsanstalt lässt sich nicht verheimlichen. Die anderen Häuser wären zu Recht nervös und die Kaiserin selbst würde es wahrscheinlich sogar unterbinden. Und selbst wenn nicht würde der Haushalt deines Lehnsherrn unterwandert werden von feindlichen Spionen und potentiellen Attentätern. Besser wäre es du würdest dein Wissen und Können an einen einzelnen Lehrling weitergeben.“
Er sah zu seinem Schützling „Bardan, das ist meine Meinung dazu!"
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"Verstehe ich das richtig? Wenn ich Euch den Treueid schwöre, bin ich Eure Vasallin, ich werde Euch dienen. Was genau werden meine Aufgaben sein? Werde ich für Euch nur eine Dienerin sein oder werde ich weiterhin meinen Aufgaben als Assassine nachgehen und für Euch töten - und nur für Euch? Ich würde mir außerdem gern etwas wünschen, wenn ich Euch dienen werde. Schon immer war es mein Traum, eine Schule für Barden und Assassinen zu eröffnen. Wenn Ihr es mir gestattet, es auf Eurem Lehen zu tun, werde ich Euch bis zu meinem Tode dienen."
Armand hatte die Frage schon ausreichend beantwortet, und auf den wunsch der schule hin, meldete sich auch Moza zu Wort: „Eine Schule im Gegenzug dafür, dass wir dir nicht das Leben nehmen?“
Bardan überlegte nur kurz, das Klügste wäre es, einen Kompromiss zu finden.
Deshalb griff er Armands Vorschlag auf.
"Armand hier hat Recht, Dilynrae. Eine Schule kann es nicht werden, aber wenn du einen Schüler ausbildest, soll es mir Recht sein - solange dabei dessen Treue mir und meinen Begleitern gegenüber geklärt ist."
Er schwieg kurz und nickte.
"Wenn du damit einverstanden bist, dann wirst du ab sofort unter meinem Schutz stehen."
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Also keine Schule, aber einen Schüler dürfte sie haben. Nun, das war zumindest ein Anfang. Aber sollte sie wirklich ihr Leben in die Hände eines Mannes geben? Bisher hatte sie frei handeln können. Selbst entscheiden, welchen Fall sie annehmen sollte. Jedoch war sie auch noch nie in solch einer Zwickmühle gewesen. Am liebsten würde sie ihre Sachen packen und verschwinden und die Männer sich selbst überlassen. Ebenso den Auftrag, die Hochzeit zu verhindern. Warum sollte sie überhaupt solch einen Schwachsinn tun? Diese Sophia wollte den Comte doch eh nicht heiraten. Warum dann dieses ganze Possentheater? Dilynrae verstand es nicht. Außerdem schmerzte inzwischen ihr Kopf wahnsinnig und sie rieb sich die Schläfen.
"Wieso wollt Ihr eigentlich unbedingt eine Frau heiraten, die Euch gar nicht will, Lord Bardan? Warum macht Ihr bei dieser Schmierenkomödie mit?" platzte es aus Dilynrae heraus.
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Bardan hatte den Eindruck, dass die Elfin überlegte. Sie rieb sich nachdenklich die Schläfen, allerdings sah ihr Gesichtsausdruck eher leicht gequält aus. Sie befand sich sicherlich in keiner leichten Position.
Mein Mitgefühl macht sich schon wieder selbstständig, dachte Bardan bei sich, dabei kann ich nun wirklich nichts an ihrer Situation ändern. Es ärgerte ihn, dass er so ein emotionaler Mensch war. In seinem Rang war es notwendig, kühl und gut durchdachte Entscheidungen zu fällen, nicht nur dem Weg des Herzens zu folgen.
Zwar war dieser Weg zu Sophia ein Kompromiss aus beidem, aber wäre Bardan ein wenig kaltschnäuziger und etwas weniger emotional, dann hätte er sicher auch eine willigere Braut gefunden.
Dazu passend riss Dilynrae ihn aus seinen Gedanken, indem sie die Frage stellte: "Wieso wollt Ihr eigentlich unbedingt eine Frau heiraten, die Euch gar nicht will, Lord Bardan? Warum macht Ihr bei dieser Schmierenkomödie mit?"
Bardans kalter Blick und seine harsche Antwort folgten prompt: "Ich muss mich sicherlich nicht vor dir für die Wahl meiner Braut rechtfertigen."
Aber so hart hatte er eigentlich nicht reagieren wollen. Die Elfe war offensichtlich nur neugierig gewesen und möglicherweise könnte sie mehr Informationen auch gebrauchen, um ihm damit weitere Hinweise zu beschaffen.
Er holte tief Luft und senkte den Kopf: "Ich wollte dich nicht anfahren. Es ist nur so, dass ... Sophia ist die Frau, von der ich weiß, dass ich sie liebe. Es gibt genug Hochzeiten aus anderen Gründen, ich mache das auch sicher nicht, weil ich der Erste sein will, der eine Liebeshochzeit begeht. Nein, es ist viel simpler. Ich empfinde so viel für sie und glaube, dass sie die Richtige ist. Ich glaube auch, dass sie etwas für mich empfinden kann, aber mir scheint, dass da etwas vorgefallen ist."
Er blickte Armand und Moza an, die um den Stand der Dinge wussten: "Sophia heiratet nicht freiwillig, sondern wird von ihrem Vater dazu gezwungen. diese Prüfungen sind das Hindernis. Eine Frau, die nicht etwas Schlimmes erlebt hat, würde auf diese Prüfungen nicht bestehen, glaube ich." Er räsuperte sich. "Zumindest nicht, wenn ihr Vater sie nicht mit einem zwielichtigen Gesellen vermählen will."
Er erhob sich aus der lehnenden Position an Armands Schreibtisch. "Ich habe keinen größeren Wunsch als Sophia zu ehelichen."
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"Ich muss mich sicherlich nicht vor dir für die Wahl meiner Braut rechtfertigen." fuhr Bardan Dilynrae an. Diese zuckte ob der lauten und wütenden Stimme zusammen. Oh, wenn doch nur der Kopf nicht so dröhnen würde. Was hatte sie sich überhaupt gedacht, so viel zu trinken? So etwas war ihr noch nie passiert, dass sie gänzlich ihre Aufgaben vergessen hatte.
Bardan schien ein wenig zerknirscht und so fuhr er nun etwas ruhiger fort: "Ich wollte dich nicht anfahren. Es ist nur so, dass ... Sophia ist die Frau, von der ich weiß, dass ich sie liebe. Es gibt genug Hochzeiten aus anderen Gründen, ich mache das auch sicher nicht, weil ich der Erste sein will, der eine Liebeshochzeit begeht. Nein, es ist viel simpler. Ich empfinde so viel für sie und glaube, dass sie die Richtige ist. Ich glaube auch, dass sie etwas für mich empfinden kann, aber mir scheint, dass da etwas vorgefallen ist."
Er blickte Armand und Moza an, die um den Stand der Dinge wussten: "Sophia heiratet nicht freiwillig, sondern wird von ihrem Vater dazu gezwungen. diese Prüfungen sind das Hindernis. Eine Frau, die nicht etwas Schlimmes erlebt hat, würde auf diese Prüfungen nicht bestehen, glaube ich." Er räsuperte sich. "Zumindest nicht, wenn ihr Vater sie nicht mit einem zwielichtigen Gesellen vermählen will."
Er erhob sich aus der lehnenden Position an Armands Schreibtisch. "Ich habe keinen größeren Wunsch als Sophia zu ehelichen."
Da war es schon wieder! Liebe! Pah! Nur Ärger hatte man damit, mehr nicht. Aber so viel Gutmütigkeit musste man einfach würdigen und so erklärte sich Dilynrae bereit, den Treueid zu schwören. Armand wies sie an, sich vor den Comte zu knien und sprach die Worte für sie vor, die sie wiederholte:
„Eure Feinde sind meine Feinde, Eure Freunde sind meine Freunde. Ich schwöre Euch, Comte Bardan de Justique, als mein Herr und Graf allzeit treu zugetan und gegenwärtig zu sein, wenn Ihr mich braucht. Ich gelobe Euch und den von Euch bestimmten Vorgesetzten Gehorsam bis in den Tod! Beim Erbauer und Andraste!“
Zum Zeichen seiner Anerkennung des Schwurs küsste Bardan Dilynrae auf den Scheitel.
Anschließend erhob sich Dilynrae und sprach zu den Männern: "Wenn Ihr mich jetzt bitte entschuldigt, ich bin müde, habe Kopfschmerzen und möchte nur noch ins Bett." Dabei vergaß sie, dass es sich gar nicht um ihr Zimmer handelte.
Annalena
02.12.2014, 16:35
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Sophia las zum wiederholten Mal das Gedicht was Bardan ihr geschenkt hatte. Sie wusste nicht genau wie oft sie es getan hatte, denn sie hatte aufgehört zu zählen. Das Pergament war sehr knittrig, ein Zeichen dafür wie oft sie es zusammen geknüllt hatte, bevor sie es achtlos wegwarf nur um es Momente später wieder aufzuheben und vorsichtig mit ihren Händen zu glätten. Es war, in ihren Augen, eine Schande so ein wundervolles Gedicht so respektlos zu behandeln, denn es war ja nicht seine Schuld wer es ihr gegeben hatte. Zumindest redete sie sich ein, dass sie es nicht vernichten konnte da Bardan es ihr geschenkt hatte. Das war auf keinen Fall der Grund, dass sie es immer wieder las.
Die Abenddämmerung kam immer näher und somit auch die Zeit für das gemeinsame Mahl mit Bardan und seinen Begleitern. Sophia blickte zur Tür und erhob sich besorgt. Wo war Annabell? Sie müsste doch schon längst mit ihrem Abendkleid hier sein und es war nicht typisch für ihre Zofe sie so lange warten zu lassen. Die junge Frau beschloss nachzusehen und begab sich ins Ankleidezimmer welches sich gegenüber ihrem Gemach befand. Ungewollt blickte sie, als sie den Gang betrat, in die Richtung von Bardans Zimmer bevor sie merkte, was sie tat, und ärgerlich über ihre Gedanken an ihren Verlobten zu ihrem Ziel stapfte. Sie riss, etwas forsch, die Tür auf und rief laut nach ihrer Zofe. Sie bekam keine Antwort und noch merkwürdiger war, dass das Zimmer leer war.
„Wo ist sie?“, fragte sie laut ins leere Zimmer und erschrak als sie eine Antwort erhielt. „Lady Sophia...“ Mit einem kleinen Schrei fuhr sie herum und hielt ihre rechte Hand über ihr laut klopfendes Herz. „Philippe, Ihr habt mich erschreckt. Wisst Ihr wo Annabell ist?“ Philippe verbeugte sich leicht bevor er antwortete. „Ich wollte Euch nicht erschrecken, meine Dame, verzeiht mir. Ich weiß in der Tat wo meine Schwester ist. Leider habe ich keine guten Nachrichten.“ Sophia war sofort ganz Ohr. „Ist sie in Ordnung? Was ist passiert? Wo ist sie?“ Ihre Fragen kamen schnell und sie gab dem Mann keine Chance sie sofort zu beantworten. Philippe neigte seinen Kopf und seine Haltung nahm die eines gebrochenen Mannes an. „Annabell wurde von einem Wachsoldaten Eures Vaters entführt. Wie es scheint hatte sie einen Verehrer in ihm, doch sie erwiderte sein Werben nicht. Die Zurückweisung wollte er wohl nicht hinnehmen und er hat sie entführt um wer weiß was mit ihr zu machen.“
Sophia wurde kreidebleich als sie das hörte während Philippe kalt unter seiner Maske lächelte. Es war so leicht die junge Frau zu manipulieren und die beste Lüge ist die, die ein Körnchen Wahrheit enthält. Es gab tatsächlich diesen Wachsoldaten und es war auch wahr, dass er Gefühle für Annabell hegte, doch er würde nie so weit gehen und jemanden entführen. Ihn zu beseitigen war nicht sehr schwer gewesen und niemand würde je erfahren, dass Philippe sowohl Annabell als auch diesen Wachsoldaten ermordet hatte. „Wir müssen Vater informieren. Er kann etwas tun… bestimmt… er muss etwas tun.“ Philippe schüttelte den Kopf. „Das ist keine gute Idee Lady Sophia, denn das würde nur die Gefahr, in der meine liebe Schwester schwebt, erhöhen. Überlasst das bitte mir und vertraut mir, dass ich alles tun werde um sie zu retten. Ihr solltet niemanden von der Entführung erzählen, auch nicht Euren Vater.“
Die junge Frau dachte über seine Worte nach. Er hatte durchaus Recht und sie wollte auf keinen Fall Annabell in Gefahr bringen. Ihr gefiel es nicht doch sie nickte ihre Zustimmung. Philippe verbeugte sich noch einmal und verschwand in den Schatten. Sophia nahm eines ihrer Kleider wobei sie nicht darauf achtete welches sie wählte. Es war ihr eigentlich auch egal, denn ihre größte Sorge galt ihrer Zofe und deren Entführung. Sobald sie in ihrem Zimmer war läutete sie nach einer Dienerin, die ihr beim Ankleiden und Frisieren half. Wie es sich gehörte stellte sie keine Fragen warum Sophias Zofe diese Aufgaben nicht übernahm.
Gedankenverloren nahm sie am Abendessen teil und beteiligte sich kaum an den Gesprächen am Tisch. Sie konnte ihre Sorgen um Annabell nicht abschütteln und nicht nur das beschäftigte sie, denn Sophia überlegte auch was sie ihrem Vater sagen sollte, wenn er nach ihrer Zofe fragen würde. Erleichtert atmete sie auf als sie endlich auf ihr Zimmer gehen konnte. Sie verabschiedete sich höflich von Bardan und wünschte ihm eine angenehme Nacht, was ein völlig untypisches Verhalten von ihr gegenüber ihres Verlobten war. Doch sie hatte einfach nicht die Energie sich mit ihm zu befassen. Die Nacht schlief sie kaum vor Sorgen
Müde stand sie beim Morgengrauen auf und machte sich zurecht. Sie machte sich nicht die Mühe nach einer Dienerin zu rufen, denn sie wollte so lange wie möglich allein sein und sie war durchaus in der Lage sich selbst anzukleiden und frisieren. Nachdem sie mir ihrem Erscheinungsbild zufrieden war begab sie sich in den großen Speisesaal um das Frühstück mit den Gästen einzunehmen. Auch an bei diesem Mahl beteiligte sie sich nicht an den Gesprächen und aß nur sehr wenig. Die Blicke, die ihr Vater ihr zuwarf, teilten Sophia mit, dass er wusste, dass sie etwas beschäftigte. Doch er hatte genug Anstand sie nicht vor den Gästen zu befragen, allerdings würde er es tun sobald sie allein waren.
Nachdem die Diener den Tisch abgeräumt hatten wandte sich Albain an seine Tochter. „Ich denke es wird Zeit, dass du deinem Verlobten die erste Prüfung nennst.“ Sophia blinzelte und sah Bardan an als ob sie erst jetzt bemerkte, dass er im Zimmer war. „Oh natürlich, verzeiht mein Benehmen mein Herr, ich hatte eine unruhige Nacht.“ Über ihre Sorge für Annabell hatte sie ganz vergessen, dass sie die erste Prüfung nennen sollte. „Nun gut, zu unserer Hochzeit möchte ich etwas Besonderes tragen. Ich denke, dass das richtige Accessoire ein Fächer wäre, der aus den Schwanzfedern des Kokori gefertigt wurde. Ich würde sagen, dass dreißig dieser Federn ausreichend wäre… ach ja, Ihr habt nur bis zum 1. des Monats Molioris Zeit mir die Federn zu bringen. Solltet Ihr es nicht schaffen mir genau diese Anzahl an Federn zu bringen oder rechtzeitig zurück zu sein, dann gilt die Prüfung als gescheitert und die Verlobung wird gelöst.“ Sie erhob sich von ihrem Sitz und knickste höflich vor dem Comte. „Heute haben wir den 1. des Monats Eluviesta und dreißig Tage sollten für diese Prüfung völlig ausreichen.“
Sophia wirbelte herum um das Zimmer zu verlassen, doch bei der Tür stoppte sie noch einmal kurz und drehte sich zu Bardan um. „Viel Glück Comte“, sagte sie ihm noch, „Ihr werdet es brauchen.“ Dann verließ sie das Zimmer und schloss die Tür hinter sich.
http://upload.worldofplayers.de/files9/mozaklein.pngMoza verdrehte die Augen, ob der offensichtlich geistigen Abwesenheit der feinen Dame, die gerade dabei war ihren Comte mit einer schier an Dreistigkeit grenzenden Beiläufigkeit in den Tod zu schicken. Allerdings war sie vermutlich gerade damit beschäftigt sich aufgrund des plötzlichen Verschwindens ihrer persönlichen Zofe mit der realen Welt auseinander zusetzen und zu lernen, dass sich Kleidung nicht immer von allein anzieht und Haare sich nicht von selbst waschen und frisieren.
Der alte Magier war jedoch ein wenig verwundert, dass die Abwesenheit scheinbar niemandem im Schloss aufgefallen war. Vielleicht wurde es auch nur tot geschwiegen, aber er spürte keinerlei Hektik oder nahm irgendein verhaltenes Tuscheln der Dienerschaft wahr, weshalb er davon ausging, dass ihr Tod nicht bekannt war. Vielleicht war diese Annabell allerdings auch bekannt dafür öfter mal abzuhauen. Dann war es allerdings dem alten Magier unverständlich wie sie eine persönliche Zofe sein konnte.
Vermutlich weil es kein anderer mit dieser Schreckschraube aushalten konnte.
Sicherlich auch der Grund, weshalb sie so oft weglief, sofern sie das dann tat. Jeder brauchte wohl mal eine Auszeit von der Frau.
Nichtsdestotrotz war er der Zofe etwas schuldig. Die Aufgabe klang genau nach dem, was diese ihm mitgeteilt hatte.
Er ließ seinen Blick kurz zu seinen Begleitern schweifen, nachdem die Frau den Saal verlassen hatte, musterte dann kurz eingehend ihren Vater.
Dieses Unterfangen würde kein Leichtes werden.
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Bardan hatte während des Abendessens von Sophia kein Wort vernommen, sie hatte ihm sogar recht höflich eine angenehme Nachtruhe gewünscht.
Das hatte allerdings nichts geholfen. Er wälzte sich im Bett und dachte nach. Die Zofe, die Manipulation der Prüfungen durch Nahla - oder Dilynrae - die jetzt plötzlich seine Dienerin war, das war alles sehr viel auf einmal. Erschöpft schlief er irgendwann doch ein, aber sein Geist kam nicht zur Ruhe.
Am nächsten Morgen kleidete er sich, nachdem er sich gründlich mit dem bereitgestellten Wasser gewaschen hatte, sorgfältig an. Das weiße Hemd pluderte sich ein wenig auf, diesmal zog er eine ärmellose Weste dem blauen Umhang vor, die einen dunklen Grünton hatte. Seine dunkle Lederne Hose ergänzte den Aufzug. Mit ein wenig Wasser kämmte er die dunklen Haare zurück und fuhr sich über den Bart. Er müsste sehr bald wieder getrimmt werden. Er würde später einen Diener rufen, der das übernehmen sollte. Für den Moment aber störten ihn die Stoppeln noch nicht und so begab er sich hinab in den Frühstückssaal. Dort saßen Armand und Moza schon bei Sophia und Albain am Tisch. Bardan entschuldigte seine kleine Verspätung und nahm Platz. Das Frühstück verlief von seiten Sophias wieder sehr still und Bardan hatte den Eindruck, dass irgendetwas anderes sie beschäftigte. Sie warf ihm nicht einmal diese Blicke zu, wie sie es die letzten Tage getan hatte. Ihr Vater ermahnte sie schließlich, die erste Prüfung zu offenbaren.
„Oh natürlich, verzeiht mein Benehmen mein Herr, ich hatte eine unruhige Nacht. Nun gut, zu unserer Hochzeit möchte ich etwas Besonderes tragen. Ich denke, dass das richtige Accessoire ein Fächer wäre, der aus den Schwanzfedern des Kokori gefertigt wurde. Ich würde sagen, dass dreißig dieser Federn ausreichend wäre… ach ja, Ihr habt nur bis zum 1. des Monats Molioris Zeit mir die Federn zu bringen. Solltet Ihr es nicht schaffen mir genau diese Anzahl an Federn zu bringen oder rechtzeitig zurück zu sein, dann gilt die Prüfung als gescheitert und die Verlobung wird gelöst.“ Damit erhob sie sich und knickste vor ihm. „Heute haben wir den 1. des Monats Eluviesta und dreißig Tage sollten für diese Prüfung völlig ausreichen.“ Sie wandte sich zur Tür und drehte sich nur noch einmal kurz um, um ihm in recht kühlem Tonfall zu sagen: „Viel Glück Comte, Ihr werdet es brauchen.“
Bardan leerte seinen Teller und lehnte sich zurück. "Das Angenehme mit dem Nützliche verbinden, sehr praktische Einstellung," meinte er gönnerhaft zu Albain. "Und für die zweite Prüfung werde ich dann wahrscheinlich die Schuhe abholen müssen?" Er lachte leise.
Dabei war ihm gar nicht nach Lachen zumute. Die Federn eines Kokori? Wo sollte er die herbekommen? Er wusste nichtmal, wo es diesen seltenen Vogel gab. Wenn ihn nicht alles täuschte war es einen schwanenähnlicher Vogel, der auch recht agressiv werden konnte. Aber seine Bildung hatte er nun wirklich nicht auf Ornithologie ausgerichtet. Er warf Armand und Moza einen Blick zu und wusste, dass er sich dringend mit ihnen beraten musste. Er hatte keine Zeit zu verlieren.
Deshalb erhob er sich nach kurzer Zeit von der Tafel und verabschiedete sich von Albain.
"Armand, Moza, bitte kommt auf ein Wort zu mir, sobald ihr euer Frühstück beendet habt. Entschuldigt mich."
Er hielt es an dieser Tafel keine Sekunde länger aus. Nach allem, was Armand erzählt hatte, hegte auch albain ein wenig Misstrauen ihm gegenüber. Der Zwischenfall mit der Elfe macht sich doch noch bemerkbar. Er hoffte inständig, dass er keinen Fehler begangen hatte, als er sie in sein Gefolge aufnahm. Mit großen Schritten eilte er zu seinem Zimmer, schloss die Tür hinter sich, setzte sich an den Sekretär und kramte aus der Schublade daran ein Blatt Pergament und eine große, weiße Feder heraus. Das Tintenfass stand in der dafür vorgesehenen Halterung.
Er würde Sophia ein weiteres Gedicht übergeben, bevor er loszog. So würde sie sich vielleicht in seiner Abwesenheit indirekt mit ihm befassen. Entschlossen begann er zu schreiben.
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Ohne weiteren Federlesens hatte sich Dilynrae ihrer Kleider entledigt und stieg ins Bett. Dabei ignorierte geflissentlich Armands Beschwerde. Ob aus Absicht oder weil sie es tatsächlich nicht gehört hatte, konnte man nicht sagen. Kaum lag ihr Haupt auf dem weichen Kissen, war sie auch eingeschlafen. Schließlich war es doppelt so groß wie ihres oben unter dem Dach.
Sie erwachte, als es zögerlich an die Tür klopfte. Dilynrae blickte sich suchend um, doch von Armand war nichts zu sehen. Nichts ließ darauf schließen, ob er die Nacht ebenfalls hier verbracht hatte oder ob er woanders genächtigt hatte. Während sie noch über diese Tatsache grübelte, öffnete sich die Tür und eine ziemlich junge und hübsche Dienstmagd betrat das Zimmer mit einem Tablett auf der Hand. "Der Herr Zauberer schickt Euch einen kleinen Imbiss, Mylady." Dabei knickste sie schüchtern. Inzwischen hatte sich Dilynrae aufgesetzt. "Nicht so höflich, ich bin keine Mylady, nur die Zofe des Comte." Sie schwang ihre lange Beine aus dem Bett. Ihre Kleider, die sie in der Nacht zuvor achtlos auf den Boden geworfen hatte, lagen nun ordentlich auf einem Stuhl. Dort angekommen, kleidete sie sich an und nahm dann an dem Tisch platz, an dem die Magd das Tablett abgestellt hatte. Hungrig biss sie in das Brot, das mit einem Stück kalten Braten belegt war. Als sie aufblickte, sah sie, dass die Magd immer noch da war.
"Mädchen, du bist ja immer noch da?" sprach sie die Magd an. Diese errötete. "Sag, bist du schon lange im Dienst von Monsieur Leroy und seiner Tochter Sophia? Erzähl, sind sie gut zu dir?" Dilynrae wusste, dass Diener normalerweise tratschten, daher fügte sie noch hinzu: "Ich finde es total merkwürdig, dass mein Herr, der ja ein Comte ist, sich vor einer Kaufmannstochter beweisen muss und so lächerliche Prüfungen bestehen soll. Dabei könnte er wirklich jede Frau haben. Doch er hat sich aus irgendeinem romantischen Unfug in den Kopf gesetzt, dass er Mademoiselle Sophia ehelichen will, weil er sie liebt. Kannst du dir das vorstellen?" Dilynrae seufzte. "Aber was weiß ich schon von Liebe. Ich bin ja auch nur eine Magd, so wie du." Gespannt wartete Dilynrae auf die Reaktion des Mädchens. Würde sie etwas ausplaudern?
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Zufrieden verfolgte Armand wie Dilynrae den Treueeid schwor und sprach den Wortlaut still mit.
„… und den von Euch bestimmten Vorgesetzten Gehorsam bis in den Tod! Beim Erbauer und Andraste!“
Das sie sich anschließend einfach unverfroren in sein Bett legte nahm er eher amüsiert zur Kenntnis und beschloss sich ein anderes Zimmer zu suchen. Mit Hilfe des gut geschulten Personals der Leroys war das auch kein großes Problem.
Erholt begab er sich am nächsten Morgen zum Frühstück. Welches durch die Ankündigung der ersten Prüfung beendet wurde.
„… und dreißig Tage sollten für diese Prüfung völlig ausreichen.“
Federn! Und ausgerechnet von einem Kokori die Schwanzfedern. Armand war froh das er so einen Unsinn nicht mehr machen musste. Sophias Glückwünsche klangen auch nicht wirklich ernst gemeint. Schade das sie wohl tatsächlich kein Interesse an einer Verbindung mit Bardan hatte, sie wäre eine Bereicherung für das Haus gewesen.
Er war schon gespannt was Bardan zu sagen hatte und beendete kurz darauf sein Frühstück und folgte ihm.
Annalena
15.01.2015, 09:35
Mary war noch nicht so lange im Dienst der Leroys, doch sie wurde, wie die andere Dienerschaft, sehr gut behandelt. Sie errötete leicht als der Herr Magier sie anwies ein Frühstück auf eines der Gästezimmer zu bringen. Der Mann war wirklich sehr charmant zu ihr gewesen. Sie tat wie ihr geheißen, denn die Anweisungen ihres Herrn waren eindeutig. Der Comte und seine Begleiter waren ehrenwerte Gäste im Haus der Leroys und ihnen war jeder Wunsch zu erfüllen. In der Küche war Geflüster zu hören, dass eine Wache spurlos verschwunden sei und Mary wusste nicht so recht was sie davon halten sollte. Anscheinend hatte auch niemand Annabell seit dem Abend gesehen, doch Lady Sophia hatte diesbezüglich nichts gesagt. Es gab nur eine Anweisung von ihr, dass eine der älteren Zofen, Angie, ihr vorübergehend zur Hand gehen sollte.
Die junge Dienerin klopfte leise an die Tür des Gästezimmers und trat ein als man sie herein bat. Sie servierte, wie befohlen, dass Frühstück an die junge Elfe. Während die Elfe sich hungrig über das Frühstück hermachte, blieb sie stehen um zu erfahren, ob sie noch andere Wünsche hatte. Die junge Elfe schien überrascht zu sein und stellte ihr einige Fragen. Mary sah jedoch nichts Falsches darin ihr wahrheitsgemäß zu antworten. „Lady Sophia hatte schon viele Anträge von Männern, die um ihre Hand baten. Darunter waren auch einige von Adel, doch das ist nicht sehr verwunderlich. Die Leroy mögen nicht von Adel sein, doch viele übersehen das, denn sie sind sehr vermögend.“ Um nicht zu untätig herum zu stehen machte sich Mary daran das Zimmer aufzuräumen.
„Lady Sophia hat alle Anträge abgewiesen, sehr zum Bedauern von Herrn Leroy, wie ich gehört habe. Der Comte ist der erste Mann, dem sie gestattete zumindest etwas zu tun um ihre Hand zu gewinnen.“ Verträumt blickte sie aus dem Fenster. „Ich wünschte mir mich würde ein Mann so lieben, wie der Comte offensichtlich Lady Sophia liebt. Ich verstehe nicht warum sie ihn nicht zum Gemahl nimmt. Man hört doch nur Gutes über den Comte.“ Mary machte nun das Bett bevor sie weiter sprach. „Ich habe gehört, dass Lady Sophia in jungen Jahren über nichts anderes sprach außer einen Mann zu ehelichen, den sie liebte, und eine Familie mit ihm zu gründen. Doch nun weist sie jeden Mann ab und denkt nicht einmal mehr daran zu heiraten.“ Mary wurde langsam klar, dass sie vielleicht schon zu viel gesagt hatte und stoppte mir ihren Ausführungen. „Zumindest habe ich das gehört. Falls es nichts mehr gibt, was ich tun kann, dann würde ich mich meinen anderen Aufgaben zuwenden.“
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Bardan war schon vorweg auf sein Zimmer gegangen, um seinen Kameraden noch das Frühstück zu gönnen. In seinem Zimmer stellte er sich als erstes vor das nicht gerade kleine Regal und begann, die Bände und Buchrücken zu entziffern. Gab es irgendetwas über Tiere? Über Vögel? Schwanzfedern eines Kokori ... Plötzlich erhellte ein Lächeln sein Gesicht. Er hatte einen kleinen Band von Immanuel Tesaurus' Poesie entdeckt, die er als geistlich und spirituell kannte.
sorgsam nahm er das Bändchen heraus und legte es auf den Nachttisch. Damit würde er sicher gut einschlafen können!
Er begab sich wieder vor das Buchregal, doch da klopfte es auch schon und nach seinem Bejahen trat Armand herein.
Ohne Umschweife begann der Comte: "Du hast es gehört. Ich habe nicht die geringste Ahnung wo und was ich suchen soll. Wir müssen erst einmal Informationen über dieses Tier bekommen. Ich werde nach einer Dienerin läuten, sie kann wahrscheinlich nicht lesen, aber sie wird die liebste Literatur von Sophia kennen. Vielleicht stoßen wir so auf den Kokori. Und du warst doch in der Bibliothek, oder nicht? Da sollten wir doch ebenfalls fündig werden. Hast du dort einen Bibliothekar gesehen?" Bardan geriet, wie immer wenn er etwas nicht vorhersehen konnte, immer mehr in Aufregung.
Er lief schnellen Schritts vor Armand auf und ab, bis ihm etwas auffiel: "Wo ist Moza?"
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"Wo ist Moza?"
„Der wird sicher gleich kommen und es würde mich nicht wundern, wenn er was über Kokori und die Vogeljagd weiß. Aber stimmt schon weitere Informationen müssen wir uns noch beschaffen.
Armand sah die Aufregung seines Schützlings und schenkte ihnen beiden erst mal in Ruhe ein Glas Wein ein.
Er setzte sich und nahm einen kleinen Schluck. Bardan wurde endlich etwas ruhiger und nach einer kurzen Pause er fort „ein Bibliothekar war nicht dort. Ich würde vorschlagen, dass Moza in die Bibilothek geht. Ich den Butler befrage und du dich an Albain wendest. Und auf ein Dienstmädchen können wir am besten Dilynrae ansetzen!“
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Das Mädchen schien Dilynrae als ebenbürtig anzusehen und plauderte ganz ungeniert über ihre Herrschaften.
„Lady Sophia hatte schon viele Anträge von Männern, die um ihre Hand baten. Darunter waren auch einige von Adel, doch das ist nicht sehr verwunderlich. Die Leroy mögen nicht von Adel sein, doch viele übersehen das, denn sie sind sehr vermögend.“
Dabei begann sie, das Zimmer aufzuräumen.
„Lady Sophia hat alle Anträge abgewiesen, sehr zum Bedauern von Herrn Leroy, wie ich gehört habe. Der Comte ist der erste Mann, dem sie gestattete zumindest etwas zu tun um ihre Hand zu gewinnen.“
Dann fuhr sie fort mit der Tratscherei.
„Lady Sophia hat alle Anträge abgewiesen, sehr zum Bedauern von Herrn Leroy, wie ich gehört habe. Der Comte ist der erste Mann, dem sie gestattete zumindest etwas zu tun um ihre Hand zu gewinnen.“ Verträumt blickte sie aus dem Fenster. „Ich wünschte mir mich würde ein Mann so lieben, wie der Comte offensichtlich Lady Sophia liebt. Ich verstehe nicht warum sie ihn nicht zum Gemahl nimmt. Man hört doch nur Gutes über den Comte.“ Das Mädchen machte nun das Bett bevor sie weiter sprach. „Ich habe gehört, dass Lady Sophia in jungen Jahren über nichts anderes sprach außer einen Mann zu ehelichen, den sie liebte, und eine Familie mit ihm zu gründen. Doch nun weist sie jeden Mann ab und denkt nicht einmal mehr daran zu heiraten.“ Plötzlich stockte sie in ihren Ausführungen. Vermutlich war ihr bewusst geworden, dass sie wohl zu viel erzählt hatte. „Zumindest habe ich das gehört. Falls es nichts mehr gibt, was ich tun kann, dann würde ich mich meinen anderen Aufgaben zuwenden.“
"Ich glaube, das sind Dinge, die wir einfachen Leute wohl nie verstehen werden." Neidisch blickte Dilynrae zu der Dienstmagd. "Wobei du es noch leichter haben wirst, einen Mann zu finden, der dich liebt. Aber wer will schon eine Elfe?" Sie seufzte theatralisch.
"Wenn ich doch wüsste, wie ich meinem Herrn helfen kann, das Herz und die Hand der Lady Sophia zu erobern. Aber du weißt ja bestimmt nichts darüber. Und Annabell wird mir gewiss nicht vertrauen." Dilynrae setzte einen traurigen Blick auf.
http://upload.worldofplayers.de/files9/mozaklein.pngEs verging eine peinlich lange Zeit bis der Magier, vertieft in das ausgezeichnete Frühstücksmahl, bemerkte, dass er nunmehr allein an dem riesigen Tisch saß, neben ihn lediglich ein dunkelhaariger Elf, der ungeduldig auf den Fußballen hin und herwippte und verstohlene Blicke auf Mozas Teller warf.
Der Magier hob eine Augenbraue als er Diener von Kopf bis Fuß musterte, dann gequält seufzte und sich von dem Tisch erhob, aber nicht ohne noch eines dieser sagenhaft weichen Semmel in seine weite Tasche zu stecken. Der Elf schnaubte einmal verächtlich. Moza winkte ihm mit einem verschmitzten Grinsen zu, ließ dann verspielt seine Hand über die Schulter des jungen Elfen wandern.
"Wir sehen uns heute Abend in meinem Gemach," säuselte er ihm zu, konnte sich noch gerade schallendes Gelächter verkneifen als er den pikierten Blick wahrnahm, der sich schnell zu einer bleichen Grimasse verzog.
Kaum hatte Moza den Saal verlassen, sah er sich einen Moment um, versuchte seine Gedanken zu sortieren und die Orientierung zurückzugewinnen. Er musste gestehen, dass er sich nicht allzu leicht in fremden Gebäuden zurecht fand, eine Schwäche die er allerdings nie offen zugeben würde. Es dauerte einige Sekunden, bis er sich erinnerte, wo lang er musste und begab sich dann auf den Weg zu Bardans Gemacht.
Dort angekommen Klopfte er aus reiner Förmlichkeit, öffnete jedoch die Tür, noch bevor eine Antwort von der anderen Seite kam.
"Mein Comte," grüßte er mit überspieltem Enthusiasmus in der Stimme. "Was kann ich für Euch tun?"
Annalena
03.03.2015, 06:38
Mary rümpfte die Nase als sie den Namen von Annabell hörte. „Annabell würde niemanden helfen. Sie hält sich für was Besseres nur weil sie die Zofe von Lady Sophia ist. Ich habe aber gehört, dass sie auch die beste Freundin von Lady Sophia ist. Wahrscheinlich ist sie deswegen ihre Zofe.“ Bevor sie jedoch weiterreden konnte unterbrach sie jemand. „Mary!“ Sie wirbelte herum und sah Franz, den Butler des Hauses und ihren Vorgesetzten, im Türrahmen stehen. „Wenn Ihr hier fertig seid, dann erledigt Eure anderen Aufgaben.“ Mary knickste höflich bevor sie aus dem Zimmer eilte ohne die Elfe eines weiteren Blickes zu würdigen.
Franz sah die Dienerin des Comte an und nickte ihr nur leicht zu bevor er ging. Sie war ihm nicht unterstellt und somit war es ihm nicht erlaubt ihr Aufgaben zuzuteilen.
+++
Albain begab sich nach seinem Frühstück in sein Arbeitszimmer. Franz hatte ihm vom Verschwinden von Annabell und einem seiner Wachesoldaten erzählt. Sophia hatte jedoch nichts gesagt, doch sie wirkte angespannt. Wusste sie, dass Annabell mit dem Wachsoldaten durchgebrannt ist? Zumindest das war es, was er vermutete. Er hatte jedoch Franz darum gebeten die Sache genauer zu untersuchen, diskret natürlich.
Franz hatte die Aufgaben des heutigen Tages an die Dienerschaft verteilt und begab sich nun in den Garten um seinen Pflichten nachzukommen. Natürlich widmete er sich auch seiner Aufgabe, das Verschwinden von Annabell und dem Wachsoldaten zu untersuchen, doch das musste er sehr diskret machen.
Sophia war so besorgt um Annabell, dass sie kaum einen klaren Gedanken fassen konnte. Um den Kopf vielleicht etwas klarer zu bekommen, legte sie einen leichten Mantel an und begab sich in den Garten um ein wenig frische Luft zu schnappen.
Philippe beobachtete aus den Schatten und würde sich nur zu erkennen geben, wenn er es wollte.
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Armand hatte sich bereits zu ihm begeben „Der wird sicher gleich kommen und es würde mich nicht wundern, wenn er was über Kokori und die Vogeljagd weiß. Aber stimmt schon weitere Informationen müssen wir uns noch beschaffen. Ein Bibliothekar war nicht dort. Ich würde vorschlagen, dass Moza in die Bibilothek geht. Ich den Butler befrage und du dich an Albain wendest. Und auf ein Dienstmädchen können wir am besten Dilynrae ansetzen!“ antwortete er auf Bardans Fragen. Der nickte nur nervös und rührte seinen Wein nicht an. Wein nach dem Frühstück! Nein, soweit käme es mit ihm nicht.
Als Moza hereintrat fragte er ganz nach seiner Art: "Was kann ich für Euch tun?"
"Mir alles über Kokori sagen, was du weißt," antwortete Bardan kurz. "Mir scheint wir haben nicht viel Zeit. Ansonsten könntest du Informationen aus der Bibliothek über diesen Vogel einholen. Alles was wir brauchen können. Wo er lebt, wie er lebt, ob er gefährlich ist, was seine Fressfeinde sind. Nicht, dass wir denen über den Weg laufen." Bei dem Gedanken griff Bardan doch nach dem Weinglas. Es kam ihm alles so groß unbekannt und unüberwindbar vor.
"Armand, könntest du mit dem Butler reden? Auch wegen des Kokoris, außerdem wäre es gut zu wissen, was er zum Verschwinden dieser Zofe sagt. Vielleicht hilft uns das auch irgendwie weiter."
Er schritt wieder durch das Zimmer.
"ich könnte mit Albain reden. Auch wenn ich nicht weiss, ob es klug ist, ihn nach der Prüfung zu fragen. Was meint ihr?"
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„Annabell würde niemanden helfen. Sie hält sich für was Besseres nur weil sie die Zofe von Lady Sophia ist. Ich habe aber gehört, dass sie auch die beste Freundin von Lady Sophia ist. Wahrscheinlich ist sie deswegen ihre Zofe.“ Mary schien noch mehr sagen zu wollen, als sie plötzlich vom Butler Franz unterbrochen wurde. Das war ärgerlich. Gerade jetzt, als es interessant zu werden schien.
Als die Beiden das Gemach von Armand verlassen hatten, ging Dilynrae zum Waschtisch und machte sich ein wenig frisch. Anschließend begab sie sich in ihre Kammer und wechselte die Kleidung. Zum Glück befand sich noch eine weitere Garnitur Kleider einer Dienstmagd in ihrem Gepäck. Natürlich vergaß sie auch ihren Dolch nicht, welchen sie im Stiefel versteckte. Nachdem sie ihr Aussehen im Metallspiegel überprüft hatte, begab sie sich wieder hinab zu den Gemächern Bardans. Sie klopfte an die Tür. Nachdem sie herein gebeten wurde, betrat sie es auch. Im Gemach befanden sich alle drei Männer. Gut, dann musste sie das Gehörte nur einmal erzählen.
"Seid gegrüßt mein Herr", begrüßte Dilynrae Bardan. Dabei sank sie untertänigst zu Boden, konnte den spitzen Unterton jedoch nicht ganz verkneifen. Nachdem Bardan ihr mit einem Wink mit der Hand befahl, aufzustehen, kam sie dem nach. "Herr, ich hatte eben eine interessante Unterhaltung mit einer Magd namens Mary. Eure Anverlobte, Lady Sophia, hatte schon mehrere Anträge erhalten, doch bisher alle abgelehnt. Natürlich war ihr Vater nicht sonderlich erbaut darüber und so zwang er sie dazu, Euch eine Chance zu geben. Die Dienerschaft erzählt sich außerdem, dass Lady Sophia schon einmal einem Mann ihr Herz geschenkt hatte, den sie heiraten wollte. Jedoch konnte mir das Mädchen nicht erzählen, was geschah, dass dies verhinderte. Wenn Ihr wünscht, werde ich mich weiterhin bei der Dienerschaft umhören", fügte sie noch hinzu.
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„Armand, könntest du mit dem Butler reden? Auch wegen des Kokoris, außerdem wäre es gut zu wissen, was er zum Verschwinden dieser Zofe sagt. Vielleicht hilft uns das auch irgendwie weiter."
Er nickte zustimmend, trank seien Wein aus und erhob sich aus dem Sessel.
"Ich könnte mit Albain reden. Auch wenn ich nicht weiss, ob es klug ist, ihn nach der Prüfung zu fragen. Was meint ihr?"
Eine gute Idee wie er fand „klar warum nicht, schaden kann es nicht. Albain will ja auch diese Hochzeit. Wobei Sophia das auch weiß und ihm sicherlich nichts wichtiges mitgeteilt hat.“
Armand nickte den Anwesenden zu und begab sich ohne Umwege zu dem Butler
http://upload.worldofplayers.de/files9/mozaklein.pngMoza zog sich mit einem Nicken wortlos zurück. Es war offensichtlich, dass Bardan aufgeregt war und am besten schon Vorgestern aufbrechen wollte. Vermutlich müssten Armand und er den Comte vor der Reise erst mal beruhigen, dann Nervosität und Aufregung konnten doch stark die Sinne beeinträchtigen. Und dann war da auch noch die Sache mit Nah...Dily... der Elfe, auf die sie definitiv ein Auge werfen mussten, unabhängig davon, dass sie einen Eid geschworen hatte.
Es dauerte eine Weile bis Moza die Bibliothek gefunden hatte, doch nachdem er fünf mal in den großen Essenssaal gestürmt war, fand er dann letztendlich doch den Eingang zur Halle des Wissens. Es dauerte noch mal einige Minuten bis er die zoologische Abteilung gefunden hatte, und eine gefühlte Ewigkeit bis er ein Buch entdeckte, in dem dieser seltsame Herzvogel auftauchte.
Titel des Buches: Wildtiere von Orlais.
Wenn Moza also sonst nichts Interessantes fand, konnte er zumindest schon einmal davon ausgehen, dass das Tier in Orlais beheimatet war und das grenzte die Suche doch schon erheblich ein. Dem Inhaltsverzeichnis folgend schlug er die angegebene Seiten auf, nur um verdutzt inne zu halten.
"Bei Andrastes Unterwäsche," entrüstete er sich laut, starrte entgeistert auf den angebrochenen Satz.
"Man sollte den Buchschreiber hängen," grummelte er dann vor sich hin, erntete sich dadurch einen schiefen Blick von dem Diener, der pflichtbewusst an seiner Seite wartete, um die Bücher, die Moza nicht brauchte, wieder zurück ins Regal zu stellen.
"Hier," meinte er an den Elf gewandt, schob ihm das Buch vor die Nase und deutete mit dem Zeigefinger auf die linke Seite. "Wer beginnt einen neuen Abschnitt wenn nur noch Platz für zwei Sätze auf der Seite ist? Und hier," meinte er, zeigte auf die Überreste von abgerissenen Seiten. Eindeutig ein Werk der ungebildeten, kulturverachtenden, möchtegern-adligen Schrulle. Kein vernünftiger Mensch, Elf oder Zwerg verstümmelte Bücher, nur um sich selbst einen Vorteil zu erschaffen. Zeternd nahm er das Buch wieder an sich und las zum gefühlten hundersten Mal die übrig gebliebenen Worte.
Der Kokori ist ein wildes Tier, welches zu den Vögeln gehört, auch wenn es nicht fliegen kann. In den Nahashin Sümpfen (Orlais) ist der Kokori beheimatet. Wichtig zu wissen ist
nichts. Außer dass die Horrorbraut scheinbar keinerlei Respekt für Bücher und Buchschreiber hatte, die tagein, tagaus damit beschäftigt waren Satz um Satz abzuschreiben, damit Wissen geteilt werden konnte.
Mit wehendem Mantel machte er sich zurück auf dem Weg zu Bardans Gemach, schlug ohne Vorwarnung die Tür auf und verkündete dem Raum mit mehr Nachdruck als nötig: "Wir müssen zu den Nahashin Sümpfen. Und auf den Weg dahin will ich in jede Bibliothek und in jeden Zirkel, um eine Kopie von diesem Buch zu finden." Mit diesen Worten warf er besagtes Buch auf Bardans Tisch, während sein Comte mit schnellen Reflexen die Weingläser rettete, die sich darauf befanden.
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„klar warum nicht, schaden kann es nicht. Albain will ja auch diese Hochzeit. Wobei Sophia das auch weiß und ihm sicherlich nichts wichtiges mitgeteilt hat," antwortete ihm Armand auf die Frage.
Da kam ein Klopfen von der Tür und Bardan bat herein. Es war die Elfe, Dilynrae. Gekonnte sank sie vor ihm auf die Knie und grüßte ihn mit leicht spöttischem Unterron: "Seid gegrüßt mein Herr". Bardans Mundwinkel zuckten, als er der Elfe mit einem Wink bedeutete sich zu erheben. Sie berichtete ihm, dass schon viele um Männer um Sophias Hand angehalten hätten und ihr Vater nun auf diese Verlobung und Hochzeit bestanden hätte. Besonders interessant fand er den Zusatz "Die Dienerschaft erzählt sich außerdem, dass Lady Sophia schon einmal einem Mann ihr Herz geschenkt hatte, den sie heiraten wollte. Jedoch konnte mir das Mädchen nicht erzählen, was geschah, dass dies verhinderte. Wenn Ihr wünscht, werde ich mich weiterhin bei der Dienerschaft umhören."
"Ja, tu das. Was die Diener sagen ist meistens Gold wert," er zwinkerte Armand und Moza zu. "Sie kriegen alles mit, bilden sich ihre MEinung darüber und wenn wir Glück haben - und du dich so geschickt anstellst wie du sagst, dann findest du einen Diener, der dieses Wissen gerne mit dir teilt - weil er oder sie irgendeinen Groll gegen Sophia hegt, weil irgendetwas ungeschicktes oder Ungerechtes passiert ist, das sein Nachteil war. Finde heraus, was mit diesem geheimnisvollen Mann war. Vielleicht ist das der Schlüssel zu Sophias Verhalten," sagte er nachdenklich.
Alle drei verließen den Raum und überließen ihn seinen Gedanken.
Er wollte zu Albain, ja, aber zuerst musste er ein wenig nachdenken. Den Wein hatte er längst wieder auf dem Tisch abgestellt, er begab sich zum Sekretär, zog ein Blatt Pergament hervor und nahm die Feder zur Hand. Er versank tief in Gedanken - und wie immer, wenn die Poesie in ihm auflebte, begann er an der Spitze des Federkiels zu nuckeln.
Nach einiger Zeit hatte er die Zeilen geschrieben und rollte das Pergament ein. Er erwärmte das Siegelwachs an einer Kerze , tropfte es auf die Pergamentkante und drückte sein Siegel hinein.
Da kam auch schon Moza hereingstürzt und knallte ein schäbig aussehendes Buch auf den Tisch, den Bardan in Windeseile von den Gläsern befreite.
"Wir müssen zu den Nahashin Sümpfen. Und auf den Weg dahin will ich in jede Bibliothek und in jeden Zirkel, um eine Kopie von diesem Buch zu finden," sagte er laut und aufgebracht.
Bardan sah ihn verwundert an, so leicht versetzte den Magier nichts in Aufregung. "Also die Nahasin-Sümpfe. Das sind doch sicher zwei Tagesreisen?" überlegte der Comte laut. "Und wieso willst du jede Kopie des Buches?" Er nahm es auf, blätterte darin und fand das Empörende: Seiten waren herausgerissen worden, teilweise in Fetzen hängend aus dem Buckrücken. Bardan fand den recht kurzen - von Hand gekürzten - Eintrag über Kokoris und klatschte wütend das Buch zu. "Verstehe. Ich werde Albain einen Hinweis geben, dass an seiner Bibliothek wohl ein wenig Zerstörungswut ausgelassen wurde. Hier drüben," er begab sich vor das Bücherregal und zog eine große Mappe mit vielen Pergamenten darin hervor, "hier sind einigen Karten von Orlais. Sieh zu, ob du die Route berechnen kannst - so dass wir an Bibliotheken vorbeikommen. Ich gehe mit Albain reden. Vielleicht ist ja in diesem Regal noch etwas über den Kokori-Vogel. Du kannst ja noch einmal nachsehen."
Bardan nahm die versiegelte Pergamentrolle, schob sie in eine der Schubladen des Sekretärs, nickte Moza zu und machte sich auf den Weg, Albain zu suchen.
Er wollte ihm einige Fragen stellen - was hatte seine Tochter derart verändert? War etwas Ungewöhnliches Geschehen, seit Bardan hier war? Und nicht zuletzt - kannte er diesen Kokori-Vogel und wusste er mehr über ihn? Er schloss auch nicht aus, dass diese Forderung eine Falle von Sophia war, die ihn dann des brutalen Tiermordes wegen nicht ehelichen wollte - deshalb wollte er Albain auch nach ihrer Tierliebe fragen.
In diese Gedanken versunken machte sich Bardan auf die Suche nach dem Arbeitszimmer von Albain. Unterwegs fragte er eine der Dienerinnen, die den Tisch abräumten und neu deckten, wo er den Vater Sophias finden könnte, und sie wies ihm den Weg.
Kurze Zeit später stand er auch vor der Tür und klopfte hörbar an. Nach einem "Herein" drückte er die Klinke herunter und betrat den Raum. Er war geschmackvoll eingerichtet, Albain selbst saß in einem dunkelrot gepolsterten Chintz-Sessel über den Schreibtisch gebeugt.
"Ich grüße Euch, Monsieur Leroy. Ich hätte einige Fragen an Euch. Sie betreffen unter anderem jene... Prüfung, der ich mich unterziehen werde." Auf eine Geste des Händlers hin nahm Bardan Platz.
"Ich habe Sophia nun wirklich nicht oft gesehen, aber sie ist gänzlich anders, als ich es in Erinnerung hatte. Was ist mit ihr geschehen? Es ist kein guter Anfang einer Ehe, wenn sie derart in ihren Launen schwankt - scheinbar grundlos. Doch daran glaube ich nicht. Irgendetwas muss geschehen sein."
Der Comte pausierte kurz, dann redete er weiter: "Könnt Ihr mir etwas zu diesem Kokori-Vogel sagen? Hat Sophia einen besessen? Das auskunftsreichste Buch eurer Bibliothek ist etwas... in Mitleidenschaft gezogen worden. Mein Haus- und Hogmagier hat es in zerrissenem Zustand vorgefunden. Ich nehme an, das war Euch nicht bekannt?" fragte er höflich. Er hütete sich etwas von Sabotage zu sagen, der Vater war sicherlich an der Heirat interessiert und würde Bardan keine Steine in den Weg legen.
"Habt Ihr dazu vielleicht mehr Informationen? Und wie ist Sophia gegenüber Tieren eingestellt? Würdet Ihr sie als eine Tierliebhaberin bezeichnen?"
Anhang: Gedicht für Sophia:
Oft ists der eigne Geist, der Rettung schafft,
Die wir beim Himmel suchen. Unsrer Kraft
Verleiht er freien Raum, und nur dem Trägen,
Dem Willenlosen stellt er sich entgegen.
Mein Liebesmut die höchste Höh ersteigt –
Doch naht mir nicht, was sich dem Auge zeigt.
Des Glückes weitsten Raum vereint Natur,
Daß sich das Fernste küßt wie Gleiches nur.
Wer klügelnd abwägt und dem Ziel entsagt,
Weil er vor dem, was nie geschehn, verzagt,
Erreicht das Größte nie. Wann rang nach Liebe
ein volles Herz und fand nicht Gegenliebe?
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Dilynrae nickte Bardan zu. Sie hatte ihren Befehl verstanden. Und sie würde alles daran setzen, sich unter der Dienerschaft beliebt zu machen und vielleicht noch ein paar nützliche Dinge heraus zu finden. Bevor sie das Zimmer verließ, sammelte sie noch die schmutzige Wäsche Bardans ein. Zwar widerstrebte es sie, doch wenn sie sich in der Waschküche unter die Dienerinnen des Hauses mischte und solch profane Arbeit tätigte, erfuhr sie vielleicht noch etwas.
Also begab sie sich in die Waschküche, fand dort auch einen leeren Waschzuber und begann alles, für die Wäsche vorzubereiten. Dilynrae schaute sich um und sprach dann die Frauen an: "Sagt, könnt ihr mir bitte helfen? Ich möchte die Wäsche meines Herrn waschen und kenne mich hier unten aber noch nicht aus. Ich möchte euch nicht zur Last fallen, indem ihr die Sachen meines Herrn auch noch säubern müsst."
Eine der Frauen schritt auf Dilynrae zu und zeigte ihr alles, so dass Dilynrae bald mit ihrer Aufgabe beschäftigt war. Sie fing ein zwangloses Tratschen an, erzählte ein paar Geschichten über einige Adlige aus Orlais. Einige entsprachen der Wahrheit, andere nicht. Anfangs zögerlich, beteiligten sich nach und nach immer mehr Frauen an dem Gespräch.
Würde sie etwas Nützliches erfahren oder müsste sie noch andere Bedienstete aufsuchen?
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Wie abgesprochen machte sich Armand auf den Weg in den Garten um sich mit dem Butler Franz zu unterhalten.
Er wollte möglichst viel über Kokoris erfahren und sich möglichst unauffällig über das Verschwinden der Zofe erkundigen.
Annalena
14.07.2015, 08:33
Albain blickte auf als es an der Tür klopfte und war nicht überrascht, dass Bardan herein trat. Freundlich bat er den jungen Mann, der sein Schwiegersohn werden würde, Platz zu nehmen. Bardan fackelte nicht lange herum und fing an seine Fragen zu stellen.
"Ich habe Sophia nun wirklich nicht oft gesehen, aber sie ist gänzlich anders, als ich es in Erinnerung hatte. Was ist mit ihr geschehen? Es ist kein guter Anfang einer Ehe, wenn sie derart in ihren Launen schwankt - scheinbar grundlos. Doch daran glaube ich nicht. Irgendetwas muss geschehen sein."
Der ältere Mann lehnte sich mit einem traurigen Seufzen zurück und verschränkte die Arme vor seiner Brust. „Meine Sophia war immer ein sehr willensstarkes Mädchen, fröhlich und offen für die Welt und was diese zu bieten hatte. Man konnte sie kaum zum Schweigen bringen, wenn sie anfing über ihre Zukunft zu reden und das sie es kaum erwarten konnte zu heiraten und Kinder zu bekommen.“ Sein Gesicht wurde traurig als er sich erinnerte. „Es ist jetzt… 6… 7 Jahre her als sie sich so veränderte. Sie wurde kühler, vertraute nicht mehr so schnell und weigerte sich beharrlich zu heiraten. Ich dachte erst, es wäre nur eine Phase, doch dem war nicht so. Sie vergraulte alle Männer, die um ihre Hand anhielten, und ich war ratlos, was ich tun sollte. Egal wie oft ich sie fragte, sie vertraute sich mir nicht mehr an.“ Albain seufzte wieder und blickte den Comte mit einem traurigen Lächeln an. „Ich habe es nie übers Herz gebracht sie zu einer Ehe zu zwingen. Doch als ich Euch getroffen habe… Ihr seid ein guter Mann und ich glaube, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe. Sophia davon zu überzeugen, nun das wird wohl schwerer werden.“
Albain studierte den jungen Mann bevor er fortfuhr. „Auch meine… Leute haben nie herausgefunden, was der Grund für Sophias Veränderung war. Meine Vermutung ist, dass ein Mann im Spiel war… vielleicht wurde ihr Herz gebrochen…“ Er zuckte mit den Schultern. „Es ist, wie gesagt, nur eine Vermutung von mir.“ Nun kratzte er sich nachdenklich am Kinn. „Warum sie zur Zeit so launenhaft ist? Hm, es ist ungewöhnlich und ich bin auch etwas ratlos. Normalerweise war sie immer kalt zu allen Werbern, doch bei Euch scheint es anders zu sein.“ Plötzlich erhellte sich Albains Gesicht und er grinste. „Vielleicht geht Ihr meiner Sophia unter die Haut, wie man so schön sagt. Normalerweise wurde sie ihre Freier viel schneller los, doch Ihr habt Euch sogar bereit erklärt ihre Prüfungen zu machen um Euch zu beweisen. Ich denke, sie weiß nicht so recht, was sie von Euch halten soll und ist deswegen so launenhaft.“ Sein Grinsen wurde breiter. „Ich werde sie im Auge behalten und sehen, wie sie Eure Abwesenheit aufnimmt und dann werde ich Euch berichten.“ Albain wurde nun wieder ernst. „Sophia mag die Prüfung festgelegt haben, doch ich werde alles tun um Euch zu helfen.“
"Könnt Ihr mir etwas zu diesem Kokori-Vogel sagen? Hat Sophia einen besessen? Das auskunftsreichste Buch eurer Bibliothek ist etwas... in Mitleidenschaft gezogen worden. Mein Haus- und Hogmagier hat es in zerrissenem Zustand vorgefunden. Ich nehme an, das war Euch nicht bekannt?"
Er rieb sich die Augen als er Bardans Frage hörte und schüttelte den Kopf. Überlasse es Sophia die Prüfung so schwer wie möglich zu machen. „Es war nicht in den Bedingungen, dass Sophia den Prüfungen, sagen wir mal, nicht entgegenwirken kann. Ich bin mir sicher, dass sie etwas mit dem Buch getan hat. Lasst mich raten… die Seiten über den Kokori fehlen. Nun, ich werde ein ernstes Wort mit ihr reden müssen.“ Albain kramte in seinen Unterlagen bevor er fand, was er suchte. „Ich selbst habe auch Kokori Schwanzfedern im Angebot… Stückpreis 500 Goldmünzen.“ Albain blickte auf. „Diese Federn sind sehr beliebt bei den Damen in Orlais und auch ein Symbol für hohen Status, denn nicht viele können sich solch eine Feder leisten. Selbst ich hätte leichte Probleme Geld für 30 Schwanzfedern zu besorgen. Versteht mich nicht falsch, ich würde Euch das Geld sofort geben, leider sind die Federn sehr selten und ich habe nie mehr als 4 pro Saison im Angebot.“
Albain studierte nun das Papier, was er heraus gekramt hatte. „Leider kann ich Euch nicht viel mehr sagen. Der Kokori Vogel ist schwer zu jagen und deshalb sind die Schwanzfedern so teuer. Zu dem Jäger, von dem ich die Federn beziehe, habe ich guten Kontakt. Er kann Euch sicherlich weiterhelfen. Soweit ich weiß residiert er in einem Gasthaus zwei Tagesreisen östlich von hier. Vielleicht solltet Ihr ihn aufsuchen um mehr zu erfahren. Ich könnte Euch auch eine neue Kopie des beschädigten Buches besorgen. Doch auch das dauert etwas, denn diese Ausgabe ist etwas selten. Zwei bis drei Tage bräuchte ich sicherlich um das Buch zu besorgen. Selbstverständlich können Ihr und Eure Begleiter solange hier residieren. Ich werde alles tun um Euch zu helfen.“ Der ältere Mann schwieg für kurze Zeit damit Bardan alle Informationen verarbeiten konnte. „Bedenkt aber, dass Ihr nur 30 Tage Zeit habt um die Federn zu besorgen.“
"Habt Ihr dazu vielleicht mehr Informationen? Und wie ist Sophia gegenüber Tieren eingestellt? Würdet Ihr sie als eine Tierliebhaberin bezeichnen?"
„Das ist leider alles, was ich Euch über den Kokori sagen kann. Sophia hatte nie einen solchen Vogel und sie hat auch noch nie einen gesehen. Sie weiß alles nur aus dem Buch. Was ihre Tierliebe betrifft… meine Tochter liebt Pferde und reitet sehr gerne.“ Albains Blick wurde verträumt. „Schon als Kind liebte sie Pferde und schlich sich öfters heimlich in unsere Ställe um sie zu füttern oder zu streicheln. Manchmal schlief sie auch in dem Heu und als sie das das erste Mal machte war ich fast verrückt vor Sorge, weil ich sie nicht finden konnte.“ Der ältere Mann schmunzelte Bardan an. „Ihr Pferd heißt Wind und ist eine schneeweiße Stute. Sie liebt die gelben Granini Äpfel, mit der Sophia sie ständig verwöhnt, über alles.“ Albains Blick wurde wieder ernst. „Wie ich schon sagte, ich helfe Euch so gut ich kann.“
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Dilynrae lauschte ziemlich lang, doch sie erfuhr nichts, was sie nicht schon wusste oder was interessant für ihre Aufgabe war.
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Franz blickte auf als der Leibwächter des Comte ihn begrüßte und ohne Umschweife sich sofort nach dem Kokori und, seltsamerweise, nach Sophias Zofe erkundigte.
„Mein Herr hat mir befohlen den Comte zu unterstützen so gut ich kann. Zu dem Kokori kann ich leider nicht viel sagen. Herr Leroy handelt mit dessen Schwanzfedern, doch diese sind sehr teuer und er hat nie mehr als 4 Stück pro Saison. Leider kann ich nicht mehr dazu sagen. Bevor ich es vergesse, mein Herr hat unserem Quartiermeister Bescheid gegeben, dass ihr aus unserem Lager alles mitnehmen dürft, was ihr für die Prüfung brauchen könnt. Sobald der Comte bereit zum Aufbruch ist, sagt Bescheid und ich geleite euch zu ihm.“
Er presste seine Lippen zu einem dünnen Strich zusammen. „Was Annabell betrifft… ich weiß nicht warum Ihr nach Ihr fragt. Sollte der Comte denken, dass er über sie Lady Sophia umstimmen kann, dann muss ich Euch enttäuschen. Annabell ist absolut loyal zu Lady Sophia und direkt Ihr unterstellt. Sie nimmt nur Befehle von Lady Sophia entgegen und selbst ich habe keinen Einfluss auf ihre Aufgaben.“ Franz verschränkte seine Arme vor seiner Brust. „Das sie verschwunden sein soll ist mir neu. Lady Sophia hat nichts davon erwähnt, weder ihrem Vater noch mir gegenüber.“ Nun wurde er nachdenklich. „Allerdings habe ich sie heute noch nicht gesehen und Lady Sophia war heute Morgen nicht sie selbst.“ Er tappte unwirsch mit dem Fuß. „Vom Captain der Wachen habe ich heute Morgen erfahren, dass einer der Wachen verschwunden ist. Leider bin ich noch nicht dazu gekommen Herrn Leroy darüber zu informieren.“ Nun schien er mehr zu sich selbst als mit Armand zu reden. „Ob Annabell wirklich verschwunden ist? Doch warum hat Lady Sophia nichts darüber gesagt. Besteht ein Zusammenhang zwischen dem Verschwinden der Wache und Annabell?“ Abrupt blickte er auf. „Ich muss nun einigen Dingen nachgehen. Verzeiht bitte meinen unmittelbaren Aufbruch.“ Franz drehte sich um eilte davon ohne auf eine Antwort von Armand zu warten.
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Bardan lauschte den Antworten von Albain Leroy und wurde zusehends nachdenklicher. Der Händler versicherte ihm abschließend, dass er Bardan beistehen würde. Das brachte den Comte zum Lächeln. "Und ich danke Euch dafür, Monsieur Leroy. Jetzt entschuldigt mich bitte, ich werde mit meinen Kameraden mein weiteres Vorgehen besprechen. Ich denke, den Jäger sollten wir auf alle Fälle besuchen. Wegen der Buchkopie werde ich meinen Hofmagier fragen, er kennt sich mit solch schwerer Literatur aus. Ich werde Euch meine Entscheidung mitteilen, sobald sie gefallen ist."
Damit erhob er sich, deutete eine Verbeugung vor seinem künftigen Schwiegervater an und verließ den Raum.
Auf dem Weg zu seinem Zimmer, wo er sich an jeder Gabelung orientieren musste, focht sein Gewissen eine Schlacht:
-Sie ist diese ganze Mühe nicht wert!
Doch, das ist sie.
-Es gibt so viele andere, die dich mit Handkuss nehmen würden!
Ich will aber sie!
-Und wieder andere, die noch besser für die Stellung der De Justiques wären!
Ich will aber sie!
-Und keine andere würde es wagen, Bardan durch lächerliche Prüfungen zu schicken, sondern ihn zu akzeptieren!
Ja, und diese anderen werden durch ihr leichtes Vertrauen möglicherweise getötet.
Die Stimmen in seinem Kopf verstummten, als er in seinen Raum eintrat. Einzig Moza saß noch dort, wo er ihn zurückgelassen hatte.
Ohne Umschweife begann Bardan: "Moza, meinst du eine Kopie des Buches wäre hier hilfreich? Monsieur Leroy kann eine anfertigen lassen, die aber erst in einigen Tagen hier ist. Wer weiß, ob wir dann noch hier sind? Er sagte mir auch, dass er einen Jäger kennt, der die Kokoris kennt und jagt."
Er pausierte kurz und setzte hinzu: "Natürlich gäbe es auch die Möglichkeit, einen Teil der SChwanzfedern hier zu kaufen. Aber ich erinnere mich nicht, auf dem Hinweg an einem versteckten Schatz vorbeigekommen zu sein, der mir das ermöglicht," fügte er trocken hinzu.
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Bevor Dilynrae sich auf den Weg zu Bardan machte, sah sie, wie Sophia in den Garten eilte. Neugierig geworden schlich sie ihr leichtfüssig hinterher. Würde sie vielleicht dem Mörder Annabells begegnen? So sehr sich Dilynrae auch anstrengte, sie konnte ihn nicht ausmachen. Sophia schien sich allerdings nicht mit irgend Jemanden zu treffen. Ein Plan musste her, aber schnell. Sie dachte scharf nach.
Dilynrae trat aus dem Schatten und stand plötzlich vor Sophia. Nachdem diese ihr gewahr wurde, konfrontierte Dilynrae Sophia auch schon mit den Tatsachen.
"Ich weiß, dass Ihr schon mal Jemanden Eure Hand geben wolltet, doch diese Hochzeit kam nie zustande. Mir ist auch bekannt, dass Eure Zofe Annabell Eure engste Vertraute ist. Doch wisst Ihr auch, dass sie mit einem Mörder zu tun hatte? Tja, fragen könnt Ihr sie nicht mehr! Ich habe gesehen, wie eben dieser Eure Zofe getötet und die Leiche weggeschafft hat!"
Was würde Sophia nun zu diesen Vorwürfen sagen? Wie würde sie reagieren?
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Armand war wirklich nicht nach komplizierten Wortspielen zumute. Davon hatte er in seiner Jugend genug gehabt und war froh das Franz einfach und direkt antwortete ...
„… Herr Leroy handelt mit dessen Schwanzfedern, doch diese sind sehr teuer und er hat nie mehr als 4 Stück pro Saison. Leider kann ich nicht mehr dazu sagen …“
Eine Sorge weniger. Bardan war bei Leroy und dürfte einiges erfahren haben. Er selbst hatte keine Ahnung und auch wenig Interesse an Federvieh, außer als Mahlzeit auf dem Tisch.
„… Quartiermeister Bescheid gegeben, dass ihr aus unserem Lager alles mitnehmen dürft, was ihr für die Prüfung brauchen …“
Gut, ein wenig Optimierung der Ausrüstung konnte niemals schaden.
„Ob Annabell wirklich verschwunden ist? Doch warum hat Lady Sophia nichts darüber gesagt. Besteht ein Zusammenhang zwischen dem Verschwinden der Wache und Annabell?“
Fragte sich der Butler jetzt wohl selbst und verschwand. Natürlich ohne Antwort die sich Armand aber zu einem späteren Zeitpunkt noch holen würde. Zwei verschwundene Personen gerade zu diesem Zeitpunkt konnten niemals ein Zufall sein, den es sowieso nicht gab.
Nachdenklich machte er sich auf den Weg zu Bardan und betrat das Zimmer in dem Moza und sein Schützling schon auf ihn warteten.
Annalena
19.08.2015, 07:44
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Sophia lief in den Garten, ihre Gedanken voller Sorge um Annabell. Würde Philippe sie finden? Geht es ihr gut? Die junge Frau konnte sich nicht vorstellen was ihre Zofe gerade durchmachen musste. Sie war so sehr in Gedanken, dass sie die Elfe erst gar nicht bemerkte und erschrak, als diese sie plötzlich ansprach.
"Ich weiß, dass Ihr schon mal Jemanden Eure Hand geben wolltet, doch diese Hochzeit kam nie zustande.“
Was? Woher weiß sie das? Niemand außer Annabell wusste von ihrer Liebe zu Marco und ihren Hochzeitsplänen, nicht einmal ihr Vater wusste es. Sophia war verwirrt und auch etwas besorgt.
„Mir ist auch bekannt, dass Eure Zofe Annabell Eure engste Vertraute ist. Doch wisst Ihr auch, dass sie mit einem Mörder zu tun hatte? Tja, fragen könnt Ihr sie nicht mehr! Ich habe gesehen, wie eben dieser Eure Zofe getötet und die Leiche weggeschafft hat!"
Die junge Frau hatte genug von der Elfe und ihrem Gerede. „Wovon sprecht Ihr, Dienerin? Annabell wurde…“ Sofort biss sie sich auf die Lippen und schluckte. Fast hätte sie erzählt, dass Annabell entführt wurde und sie damit in Gefahr gebracht. „Das geht Euch nichts an und hört auf solche Unwahrheiten zu verbreiten. Ihr seid die Dienerin des Comte, aber das gibt Euch nicht das Recht mich hier anzusprechen und Eure Lügen zu verbreiten.“ Sophia presste ihre Lippen zusammen. „Solltet Ihr Euch nicht lieber Sorgen um den Comte machen? Immerhin hat er eine schwere Aufgabe vor sich. Ihr solltet Euch von ihm verabschieden bevor er aufbricht.“ Die junge Frau konnte nicht anders als noch bissig anzumerken. „Der Comte wäre sicherlich erfreut Euch noch einmal zu sehen.“
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"Glaubt Ihr wirklich, eine Dienerin bekommt nichts mit, was um sie herum geschieht? Gerade wir müssen am Besten wissen, was in dem Haushalt geschieht, in dem wir dienen, damit es Euch an nichts mangelt. Aber vermutlich seid Ihr Euch zu fein dafür, Euch mal näher mit Euren Dienern zu beschäftigen! Ihr wärt überrascht!"
Dilynrae war wütend. Es war nichts Neues, hatte sie sich doch oft genug als Dienerin verkleidet und was sie bisher von den Bediensteten in diesem Haushalt erlebt hatte, ging es ihnen noch gut. Da gab es Diener, denen ging es wesentlich schlechter.
"Und wenn Ihr nicht glauben wollt, dass ein Mörder unter Euch weilt und Eure Zofe nicht mehr unter den Lebenden weilt, bitte schön! Dann seid Ihr noch naiver, als ich dachte. Und ich werde natürlich meinen Comte darüber in Kenntnis setzen."
Dilynrae drehte sich um und schickte sich an, zu verschwinden.
Annalena
08.09.2015, 06:40
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Sophia starrte der Elfe nach als diese den Garten verließ, jedoch hielt sie diese nicht auf. Ihre unverschämten Worte hallten in ihren Ohren und sie ballte wütend ihre Fäuste. Wie konnte sie es wagen… wie konnte sie… Keine Dienerin würde es wagen so mit ihren Herrn zu reden. Sophia mag zwar nicht direkt ihre Herrin sein, doch die Elfe war die Dienerin ihres Verlobten. Verlobten! Der Gedanke an Bardan machte sie nur noch wütender. Sie hatte nicht vergessen, was am gestrigen Tag vorgefallen war und die Äußerungen dieser… dieser… Person verstärkte ihren Verdacht, dass doch etwas dran ist und Bardan und diese Elfe ein Liebespaar sind. Warum sonst würde sie so unverschämt sein? Die Elfe fürchtete sich nicht davor, dass sie wegen ihres Mundwerks ihre Stellung verlieren würde, da Bardan sie nie gehen lassen würde und das ungeborene Kind…
Nun, sollte Bardan wider Erwarten die erste Prüfung doch unbeschadet überstehen, dann würde sie sich noch mehr anstrengen müssen um die zweite Prüfung noch schwerer zu machen. Sophia ignorierte alles was die Elfe gesagt hatte, als sie anfing ihre Pläne für die zweite Prüfung im Kopf durchzugehen und nach Möglichkeiten zu suchen, die Prüfung härter zu machen.
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In kurzen Worten berichtete Armand davon was er von dem Butler über Kokoris erfahren hatte. Und das war weniger als nichts. Das sie einfach so Federn bei Leroy kaufen konnten war ausgeschlossen.
„Am besten ziehen wir los und jagen den Vogel! “
Viel war es nicht was er beitragen konnte, aber seine Aufgabe war es ja auch Bardans Leben zu schützen.
„Das Verschwinden der Zofe bleibt ein Rätsel, wir sollten weiterhin vorsichtig sein!"
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Dilynrae konnte nur den Kopf schütteln über so viel Ignoranz seitens dieser dämlichen Kuh. Immer noch darüber grübelnd, ob Sophia vielleicht einfach nur eine gute Schauspielerin war, begab sie sich zu Bardans Gemächer.
Sie bekam noch mit, wie Armand, dieser Leibwächter, was er vom Butler des Händlers erfahren hatte.
"Gut, wenn Ihr die Federn nicht kaufen wollt, so kann ich sie auch stehlen. Dann müssten wir nur noch 26 solcher Federn suchen." Sie machte eine kurze Pause, bevor sie an Bardan gerichtet fortfuhr: "Davon abgesehen, Eure Verlobte will mir nicht glauben, dass dieser Philippe ihre Zofe ermordet hat. Sie schien ernsthaft schockiert über diese Möglichkeit. Daher frage ich Euch: Wollt Ihr tatsächlich diese dämliche Prüfung auf Euch nehmen und Schwanzfedern eines so seltenen und schwer zu fangenden Vogels suchen oder wollt Ihr lieber hier bleiben und Eure Zukünftige von diesem kaltblütigen Mörder retten?"
Nach diesen Worten begab sich Dilynrae an den Tisch und goß sich einen Becher Wein ein.
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Armand war zurückgekehrt und berichtete, dass er von Albain erfahren hatte, dass hier auch Kokorifeder zu erwerben waren. Andernfalls bestand natürlich die Möglichkeit zur Jagd.
Bardan nahm das mit einem Nicken zur Kenntnis. Er hatte sich ohnehin schon auf die Reise eingestellt.
Und so schnell, wie die Leute um ihn herum verschwanden, war das vielleicht nicht das Schlechteste.
Die Elfe war mittlerweile ebenfalls da und schlug ohne Umschweife vor, dass sie die vier Federn auch stehlen konnte. Bardan musste sich zusammenreissen nicht die Augen zu verdrehen. Es wäre wahrscheinlich nicht das Klügste, Sophie die frisch geraubten Feder ihres Vater zu überreichen.
"Davon abgesehen, Eure Verlobte will mir nicht glauben, dass dieser Philippe ihre Zofe ermordet hat. Sie schien ernsthaft schockiert über diese Möglichkeit. Daher frage ich Euch: Wollt Ihr tatsächlich diese dämliche Prüfung auf Euch nehmen und Schwanzfedern eines so seltenen und schwer zu fangenden Vogels suchen oder wollt Ihr lieber hier bleiben und Eure Zukünftige von diesem kaltblütigen Mörder retten?" fragte Dilynrae direkt.
Bardan schwieg. Das hatte er sich auch überlegt - bei allem was hier geschah sollte er einen Luxusvogel seine Feder abjagen gehen? Wem diente das? Aber wenn er Sophia ehelichen wollte, dann ging es nicht im den Sinn der Prüfungen, sondern darum, dass er sie bestand.
"Nun, ich werde sie damit konfrontieren. Ich weiß nicht, warum sie dir nicht glaubt wo du mir den Lehenseid geschworen hast und damit verpflichtet bist die Wahrheit zu sagen." Er begann - während die Elfe sich eifrig Wein eingoss - auf und ab zu schreiten und spürte die Blicke seiner Begleiter auf sich ruhen als würden sie hypnotisiert werden.
"Es ist doch so: Sophia will mich los werden. Je weiter weg, desto besser. Und dass ich dabei noch ein paar Federchen aufsammeln soll, die schwer zu finden sind, passt noch besser. Wir müssen an unterschiedlichen Punkten ansetzen. Der Mord an ihrer Zofe, den du beobachtet hast, muss von ihr anerkannt werden. Gleichzeitig muss ihr klar sein, dass ich - wir - uns damit nicht vor diesen blöden Federn drücken wollen."
Er wandte sich der Dienerin zu: "Du ahst den Mord gesehen. Wo war es? Gibt es spuren? Suche die Stelle auf und versuche, Beweise zu finden. Oder hat du eine Ahnung, wo Philippe die Leiche hingeschafft hat?"
Dann wandte er sich Armand zu: "Ihr füllt unsere Vorräte auf. Armand, du kennst Orlais gut, sorg dafür, dass es uns in dem Gebiet, in dem das Vögelchen wohnt, an nichts Elementarem fehlt."
"Moza," damit adressierte er seinen Haus- und Hofmagier, "begleite Dilynrae. Vielleicht kannst du mit deinen Fähigkeiten etwas entdecken, was ihr verborgen blieb. Danach suche mir bitte eines deiner Universalgegengifte heraus. Es muss nicht viel sein und auch nicht deine Vorräte erschöpfen. Ich möchte es einer der Dienerinnen von Sophia geben, falls dieser Philippe doch auf schräge Gedanken kommt. Wenn ich sie schon nicht persönlich schützen kann, dann ist so eine Vorsichtsmaßnahme nicht schlecht. Dilynrae -" wandte er sich nochmals an die Elfe, "wer ist die Dienerin, die nun den Posten von Annabell innehat? Wer steht Sophia am nächsten? Es ist wichtig, dass Sophia davon nichts weiß, und dass es auch unser ominöser Philippe nicht erfährt."
"Habe ich etwas vergessen?" Aufmunternd sah er in die Runde. "Ansonsten sollten wir uns beeilen."
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"Habe ich etwas vergessen? Ansonsten sollten wir uns beeilen."
Armand war es zufrieden. Mehrere Pläne verfolgte ihre kleine Gruppe und er war gespannt wie die Sache ausgehen würde.
Er nahm von Dilynrae und Moza eine kurze Liste entgegen mit den gewünschten besonderen Besorgungen und machte sich auf den Weg zum Quartiermeister und gab die Bestellungen für die anderen ab.
Für sich selbst besorgte er noch eine Säurebomben, eine Feuerbombe, zwei Hurtigkeitssalben und fünf Wundumschläge.
Ein Diener übernahm den Abtransport der Vorräte und Armand begab sich wieder zu Bardans Quartier um herauszufinden was die anderen herausgefunden hatten.
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"Nun, ich werde sie damit konfrontieren. Ich weiß nicht, warum sie dir nicht glaubt wo du mir den Lehenseid geschworen hast und damit verpflichtet bist die Wahrheit zu sagen." Dilynrae blickte den Comte überrascht an. Das meinte er doch jetzt nicht ernst, oder doch? Je länger sie darüber nachdachte, desto mehr kam sie zu dem Entschluss, dass Bardan wirklich so naiv war. Sie beobachtete, wie er ruhelos in dem Zimmer auf und ab schritt. Mit seinen nächsten Worten festigte er noch das Bild, dass sie sich von ihm gemacht hatte.
"Du hast den Mord gesehen. Wo war es? Gibt es Spuren? Suche die Stelle auf und versuche, Beweise zu finden. Oder hat du eine Ahnung, wo Philippe die Leiche hingeschafft hat?"
Bei dieser Frage zuckte Dilynrae sichtlich zusammen. Wie blöd war sie denn eigentlich, dass sie selbst nicht an das Offensichtliche gedacht hatte? Was war nur los mit ihr in letzter Zeit? Sie wurde doch nicht etwa... weich?! Bei diesem Gedanken verzog sie leicht das Gesicht.
"Gewiss Mylord, ich werde mich umgehend auf den Weg machen und nach Spuren suchen."
Bevor sie ging, hörte sie noch, wie Bardan Armand beauftragte, die Vorräte aufzufüllen und den Magier sie anwies, sie zu begleiten. "Dilynrae", wandte Bardan sich nochmals an die Elfe, "wer ist die Dienerin, die nun den Posten von Annabell innehat? Wer steht Sophia am nächsten? Es ist wichtig, dass Sophia davon nichts weiß, und dass es auch unser ominöser Philippe nicht erfährt."
Dilynrae nickte. Anschließend nahm sie sich von Bardans Tisch ein Stück Papier und die
Schreibfeder aus dem Tintenfass und notierte die Dinge, die sie benötigte und überreichte sie Armand. Der Magier tat es ihr gleich, bevor er ihr aus dem Zimmer folgte. Es störte sie, dass er sie begleitete. Als sie außer Hörweite waren, blieb sie stehen und drehte sich zu Moza um: "Ich hoffe, Ihr kommt mir nicht in die Quere bei meiner Arbeit!" Dilynrae drehte sich auf de Absatz um und stiefelte hinaus in den Garten.
Dort angekommen blickte sie sich aufmerksam um. Dort hinten war die Stelle. Dilynrae schloß die Augen, um sich zu konzentrieren. Anschließend öffnete sie die Augen wieder und sah sich erneut um. Ihre Blickweise hatte sich geändert. Sie konnte es nicht genau sagen, was der Grund dafür war, auch besaßen nur wenige Schurken ihre Fähigkeiten. Es war wie ein Schimmer, der sich über die Umgebung gelegt hatte. Aber so konnte sie Fußspuren eindeutig erkennen. Ja, tatsächlich waren da Spuren. Dilynrae ließ sich auf die Knie sinken und untersuchte die einzelnen Spuren. Dort waren sie! Diese gehörten eindeutig Annabell, der Zofe. Sie folgte langsam der Spur, darauf bedacht, nichts zu verwischen. Der Weg führte sie zu dem Pavillon, wo sie sich mit diesem Philippe getroffen hatte. Intensiv untersuchte sie alles auf weitere Spuren. Was würde sie noch finden?
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Bardan hatte allen ihren Auftrag gegeben, und alle gingen zur Tür hinaus.
Der junge Mann sammelte sich kurz, holte tief Luft und legte sich seine Worte zurecht.
Dann verließ auch er sein Zimmer, suchte den großen Ausgang und begab sich in den Garten. Dilynrae hatte erwähnt, dass sie dort mit Sophia gesprochen hatte, also versuchte Bardan sein Glück dort.
Tatsächlich entdeckte er sie, wie sie zwischen einigen Ginsterbüschen auf dem Kiesweg hin und her spazierte. Ihr Gesicht verriet keine Aufregung, aber Bardan erschienen ihre Bewegungen unruhig und fahrig.
Langsam näherte er sich, wartete ab, bis seine Angebetete ihn gesehen hatte und schloss dann zu ihr auf.
"Sophia, ich möchte Euch einen Moment sprechen." Er sah auf die Frau hinab und war wieder einmal bezaubert von ihrer Schönheit. Das durfte ihn jetzt aber nicht ablenken.
Sie schwieg, Bardan wusste nicht, ob der Höflichkeit halber oder weil sie abweisend wirken wollte - er nutzte jedoch die Gelegenheit und begann:
"Meine Dienerin berichtet mir, dass sie euch zwar vor dem Vorfall mit Eurer Zofe berichtet hat, aber dass Ihr ihr.... wenig Glauben schenktet. Sophia, ich versichere Euch, wenn die Elfe es gesehen hat, dann ist es auch so geschehen. Sie ist mir gegenüber zur Wahrheit verpflichtet und sie weiß, was ihr blüht, wenn ich herausfinde, dass sie dagegen gehandelt hat," sagte er mit einiger Schärfe in der Stimme, um dieser Aussage Nachdruck zu verleihen.
Als Sophia weiterhin zweifelnd dreinsah, griff Bardan langsam - so dass sie ihn abwehren konnte, wenn sie das wollte - nach ihrer linken Hand. "Sophia, ich möchte Euch nicht verärgern. Glaubt Ihr wirklich, ich würde mir noch mehr Schwierigkeiten aufbürden wollen, indem ich so eine Geschichte erfinde? Den Mord an Eurer getreusten Zofe? Nein, wirklich, ich habe mehr als genug Scherereien hier," erklärte er ihr behutsam, ohne den Eindruck zu erwecken, dass der Ursprung aller Scherereien direkt vor ihm stand.
Sanft strich er mit seiner Hand über die ihre. "Ich werde diese Prüfung machen, wenn es das ist was Ihr wünscht. Aber ich warne Euch: Anabell wurde getötet. Die Elfe sammelt gerade die Beweise zusammen und es ist nur eine Frage der Zeit, bis Eure Angestellten die Leiche finden, sie kennen sich hier schließlich aus. Aber bis es soweit ist und ihr mir nicht glaubt, seid Ihr in Gefahr. Denkt ihr wirklich, ein Mörder will nur Eure Zofe umbringen? Entweder er hatte das falsche Ziel, oder sie wusste etwas, was sie nicht wissen durfte. In jedem Fall," er konnte die Sorge nicht länger aus seiner Stimme halten und musste sich kurz räuspern, "in jedem Fall schwebt Ihr in Gefahr. Ich habe beileibe andere Pläne als einen scheuen Vogel durch den Sumpf der Wildnis zu jagen, während die Frau, die das von mir verlangte, hingemetzelt wird."
Er wusste nicht, ob er Sohpia umstimmen konnte. Ihre Miene verriet wie immer nichts.
"Mylady, bitte!" fing er erneut eine Spur dringlicher an. "Vertraut Euren Gefühlen! Irgendetwas stimmt hier nicht! Und das hat absoluten Vorrang, weil ihr alle hier in Gefahr schwebt! Selbst wenn Ihr mir nicht glaubt, dass Annabell ermordet wurde, dann ist sie dennoch unauffindbar verschwunden, und das wunder Euch doch auch." Er stellt absichtlich keine Fragen, um Sophia nicht in die Verlegenheit zu bringen, ihm zuzustimmen.
Er holte tief Luft. Er hatte alles gesagt, was er wusste. Er wünschte, er könnte ihr irgendwie zeigen, wie wichtig sie ihm war, wie sehr er leiden würde, wenn er sie verlassen müsste und sie auf dem gefährlichen Terrain zurückließe.
Und dann wurde ihm klar, dass es ihr gleichgültig war. Egal, wie sehr er litt, egal wie sehr er sie bedrängte. Sie interessierte sich nicht für ihn und ihn loszuwerden war so greifbar. Warum sollte sich also überhaupt auf die Stimme der Vernunft hören, wenn er doch bereit war, zumindest einen Monat zu verschwinden?
Er ließ ihre Hand los und wandte sich zum Gehen. "Wenn es dennoch Euer Wunsch ist, dass ich dieses Kokori-Vögelchen seiner Federn beraube - bitte. Es geht mir nicht darum, diese Aufgabe zurückzuweisen!" sagte er barscher als er beabsichtigt hatte. "Aber vielleicht solltet ihr mir lieber Detektivsarbeit geben, wenn der Mörder hier nicht gefunden wird. Dann hätte zumindest das einen Sinn."
Er fühlte sich plötzlich leer. Leer, müde und so ausgebrannt, dass er sich zum ersten Mal überhaupt fragte, was er da für ein idiotisches Spiel trieb.
Ihm kam ihn den Sinn, dass Dilynrae ihn genau das gefragt hatte. Er verkniff sich ein Seufzen und ließ sich erschöpft auf einer Parkbank, gleich neben Sohphia nieder. Es war ihm schlichtweg egal, ob sie ihn nun für schwach hielt.
Annalena
22.12.2015, 08:52
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Sophia rangen immer noch die unverschämten Worte der Elfe im Ohr und sie beschloss in den Garten zu gehen um ihren Kopf frei zu bekommen. Da es noch etwas kühl war legte sie sich ihren Fellponcho um die Schultern bevor sie ins Freie trat. Die junge Frau atmete die klare Luft tief ein und setzte ihren Weg zu ihrem Lieblingsplatz fort. Sie war immer sehr gern im Garten, doch heute konnte sie sich nicht wirklich entspannen. Die Gedanken um die Elfe wurden von den Sorgen um ihre Zofe verdrängt. War sie sicher? Was tat die Wache ihr gerade an? Sie konnte sich kaum vorstellen, was Annabell gerade durchmachen musste. Sophia lief auf und ab und hoffte, dass sie bald gute Nachrichten von Philippe erhalten würde. Leise Schritte drangen in ihr Ohr und sie drehte sich hoffnungsvoll um. Zu ihrer Enttäuschung sah sie nur Bardan und nicht Philippe. Mit Mühe schaffte sie es ihre wahren Gefühle nicht in ihrem Gesicht zeigen zu lassen.
Aufmerksam lauschte sie seinen Worten und zitterte leicht als er plötzlich ihre Hand in die seine nahm. Nur am Rande nahm sie seine Erklärungen über das, was ihr diese Elfe erzählt hatte, wahr. Seine Hand war rauh, was sicherlich auf seine Erfahrung im Schwertkampf zurückzuführen war, trotzdem war sie warm und fühlte sich… angenehm an. Doch kurz nachdem dieser Gedanke durch ihren Kopf schoss verdrängte sie ihn gleich wieder ärgerlich. Er war ein Mann, der ihr das Herz brechen würde, genauso wie Mark. Nun konnte sie wieder aufmerksamer zuhören und presste ihre Lippen zusammen. Ah, so sah es also aus. Er wollte einen Mörder jagen, den es nicht gab, anstatt ihre Prüfung abzulegen. Bevor sie jedoch ihren Mund öffnen konnte um ihm eine spöttische Bemerkung an den Kopf zu werfen, ließ er sie los und wandte sich zum Gehen.
Er drehte sich noch einmal um und sie war geschockt darüber wie müde er aussah. Er ging nicht, wie sie dachte, sondern setzte sich auf die Bank. Sophia ignorierte gekonnt ihre Enttäuschung über den Verlust seiner Berührung und wollte erneut etwas sagen als sie bemerkte wie resigniert er auf der Bank saß. Sophia wusste nicht, was sie tun oder sagen sollte. Er war zwar ein Mann, der ihr Herz brechen würde, doch im Moment konnte sie einfach nicht ihre Abneigung ihm gegenüber zeigen, da er ihr irgendwie leidtat. Ärgerlich über den Gedanken rümpfte sie die Nase. Sie würde nicht schwach werden nur um später enttäuscht zu werden.
Sie trat näher an ihn heran bevor sie ihn ansprach und in ihrer Stimme war nicht die übliche Arroganz zu hören. „Als erstes möchte ich Euch sagen, dass Eure Dienerin mir gegenüber sehr unverschämt war. Wäre sie eine meiner Dienerinnen, dann hätte ich sie auf der Stelle aus meinen Diensten entlassen. Doch ich vermute, dass sie sich bei Euch solche Dinge herausnehmen kann, da Ihr und sie ein besonderes… Verhältnis habt.“ Sophia wollte dem Comte deutlich machen, dass sie immer noch glaubte, dass zwischen ihm und der Elfe ein Liebesverhältnis bestand, doch sie wollte es auch nicht so deutlich aussprechen. Sie hatte nicht vergessen, dass die Elfe von ihrem Comte sprach. Wütend ballte sie ihre Fäuste. Sophia wusste nicht warum sie so wütend war, doch der Gedanke das Bardan und diese unverschämte Elfe ein Liebespaar waren, behagte ihr nicht. Er war ihr Verlobter und das hieß, dass er treu sein sollte und nicht… nicht… Was dachte sie nur? Es war doch egal, was er tat, denn sie würde ihn doch sowieso nicht ehelichen.
Sophia atmete tief durch und rieb sich die Schläfen als über alles nachdachte. Sie schwieg einige Minuten um ihre Gedanken zu sortieren und zu überlegen, was sie sagte. Obwohl sie nicht zu viel von dem Comte hielt, so glaubte sie ihm die Wahrheit über Annabell sagen zu können. Er würde ihre Zofe sicherlich nicht mit unbedachten Worten oder Handlungen in Gefahr bringen. Philippe wird darüber sicherlich nicht erfreut sein, doch sie würde mit ihm reden sobald er zurück war. „Meine Zofe ist nicht nur eine Dienerin, sie ist auch meine beste Freundin.“ Sie blickte sich um und als sie niemanden sah fuhr sie fort. „Annabells Bruder sagte mir, dass sie von einem unserer Wachen, dessen Avancen sie zurückgewiesen hatte, entführt wurde. Eure Dienerin, und nun auch Ihr, behaupten, dass sie ermordet wurde.“ Ihr Blick wurde ernst, als sie ihn aufmerksam musterte. „Sagt mir Comte, wem würdet Ihr glauben? Dem Bruder Eurer besten Freundin, die ihr schon jahrelang kennt, oder der unverschämten Dienerin eines Mannes, der mich um jeden Preis ehelichen möchte.“
Annalena
28.12.2015, 08:33
Dilynrae entdeckte Fußspuren rund um den Pavillon. Sie konnte den Fußspuren jedoch nicht folgen. Allerdings erkannte sie, dass die Fußspuren absichtlich verwischt worden waren.
Moza benutzte seine Magie und fand tatsächlich einige Spritzer Blut, die aber so klein waren, dass sie ohne Magie nicht entdeckt worden wären.
Der Magier und die Elfe folgten der Blutspur, welche plötzlich an einer Mauer endete. Diese Mauer umgibt das Anwesens der Leroys. An der Mauer konnten sie jedoch nichts ungewöhnliches entdecken.
Der Butler, Franz, suchte Armand auf und teilte ihm mit, dass die Wache, die verschwunden war, Annabell Avancen machte, die diese jedoch zurückwies. Außerdem sagte er ihm, dass an dem heutigen Tag noch niemand Annabell gesehen hatte und sie die Nacht auch nicht in ihrer Kammer verbracht hatte.
Mehr konnte nicht in Erfahrung gebracht werden.
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Als Dilynrae weitere Fußspuren entdeckte, die eindeutig zu jemand anderem gehörten, stieg ihr Puls leicht an. Sie zeigte die Spuren Moza. Jedoch mussten beide bald feststellen, dass die Spuren von Jemandem verwischt worden waren und somit nicht nachverfolgbar. Dilynrae stieß einen frustrierten Schrei aus. Doch Moza gab noch nicht auf. Er teilte Dilynrae mit, dass er nun Magie einsetzen wolle. Vielleicht würde sich ja noch etwas ergeben. Und tatsächlich - da war Blut! Jedoch in so geringer Menge, dass es selbst Dilynrae mit ihrer speziellen Sicht nicht aufgefallen wäre. Doch die Magie machte es sichtbar, eine Spur, der es so leicht zu folgen war. So machten sich beide neugierig auf.
Bald jedoch standen sie vor einer Mauer, die das Anwesen der Leroys begrenzte. Etwas ratlos blickte Moza zu Dilynrae, die ein paar Schritte zurück ging. Sie nahm Anlauf, stürmte auf die Mauer zu, stieß sich federnd ab und erwischte einen Stein, der etwas raus stand. Innerhalb kürzester Zeit war sie, geschmeidig wie eine Katze, nach oben geklettert. Ein Bein hatte sie schon über die Mauerkrone geschwungen, als sie sich zu Moza wandte.
"Geht Ihr zu Bardan und berichtet, was wir gefunden haben. Ich werde schauen, ob ich die Spur weiter verfolgen kann." Nach diesen Worten ließ sie sich hinab fallen und rollte sich über ihre Schulter ab. Dilynrae war überzeugt, der Spur noch ein gutes Stück verfolgen zu können. Vielleicht auch bis ans Ziel?
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Mit nur wenig mehr Wissen suchte Armand seinen Schützling im Garten auf.
"Lady Sophia" er verneigte sich kurz "ich muss euch Bardan kurz entführen."
Nachdem sie sich ein paar Meter im Garten entfernt hatten brachte er Bardan auf den neuesten Stand über die verschwundene Wache und Annabell.
"Warten wir auf die anderen und überlegen dann unser weiteres vorgehen!"
Annalena
24.02.2016, 06:39
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Sophia beobachtete nachdenklich, und irritiert, wie Bardan mit Armand diskutierte. Kurz darauf gesellte sich auch Moza zu ihnen und das Gespräch wurde intensiver. Die junge Frau wunderte sich, was sie besprachen, doch sie war zu stolz um den Comte zu fragen. Nach kurzer Zeit verabschiedete sich Bardan von Sophia und er und seine beiden Begleiter verließen den Garten. Sophia begab sich in ihr Zimmer um über das, was ihr gesagt wurde, nachzudenken. Der Gedanke, dass Bardan die Wahrheit sagte, war… absurd. Das konnte nicht sein… oder?
„Ihr seid in Gedanken, Mylady.“ Eine tiefe Stimme ließ die junge Frau aufschrecken. „Philippe… Ihr habt mich erschreckt.“ Nervös betrachtete sie ihn. „Gibt es Neuigkeiten von Annabell?“ Die Warnungen von Bardan hallten in ihren Ohren, doch sie tat alles um diese zu ignorieren.
Philippe verbeugte sich. „Verzeiht, dass ich meine Pläne ändern muss.“ Philippe verbeugte sich noch einmal leicht und Sophia starrte ihn verwirrt an. Bevor sie jedoch ihren Mund öffnen konnte schlang jemand von hinten einen Arm um sie und zog sie an sich heran. Sie kam nicht dazu zu schreien als ein Tuch ihren Mund bedeckte. Sophias Herz schlug schneller und ihre Atemzüge wurden kurz. Müdigkeit überkam sie plötzlich und sie kämpfte dagegen an, doch sie verlor den Kampf und nur wenige Minuten später wurde sie bewusstlos.
Philippe nickte dem jungen Mann zu, der Sophia nun in seine Arme gehoben hatte. Plötzlich klopfte es an der Tür und nur einen Moment später wurde diese aufgerissen. „Sophia, wir müssen…“ Die Stimme brach ab. „Was habt Ihr mit meiner Tochter vor?“ Philippe grinste, was man jedoch wegen seiner Maske nicht sehen konnte. „Bedauerlich, dass Ihr gerade jetzt auftaucht, mein Herr.“ Blitzschnell war Philippe vor Albain und bevor dieser seine Wachen rufen konnte, stach er ihn mit einem Dolch nieder. Albain riss seine Augen auf und starrte an sich herunter. Der Dolch steckte in seiner Brust und Blut verfärbte seinen Wamst. Er gurgelte nur als er zu Boden sank, doch seine Augen verließen nicht die stille Form seiner Tochter.
Philippe verbeugte sich noch einmal kurz bevor er zusammen mit seinem Komplizen und Sophia verschwand.
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Bardan, Armand und Moza holten ihre Sachen und die Sachen von Dilynrae. Danach verließen sie das Grundstück der Leroys um der Elfe zu folgen und holten diese auch bald ein. Bevor sie jedoch ihr weiteres Vorgehen besprechen konnten, wurde etwas in ihre Mitte geworfen und nur Sekunden später umgab sie dichter Rauch. Sie hatten nicht einmal Zeit ihre Waffen zu ziehen, als jeder von ihnen niedergeschlagen wurde.
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Philippe betrachtete den älteren Magier, der ihm eine nicht unbedeutende Summe einbringen würde. Sklaven, besonders Magier, waren eine gute Handelsware und es wäre schade ihn einfach zu töten. Gut verschnürt und geknebelt wurde der Magier auf einen Wagen geworfen und zwei seiner Männer begaben sich nun zu ihm. „Seht zu, dass er unbeschädigt bei dem Kunden ankommt. Vergesst nicht, dass der Kunde für beschädigte Ware weniger bezahlt und ihr wisst, dass ihr dafür gerade stehen müsst.“ Die Männer nickten schnell, auf keinen Fall wollten sie den Zorn ihres Anführers auf sich ziehen. Philippe war so skrupellos wie er charmant sein konnte und niemand, der ihn kannte, würde seinen Zorn auf sich ziehen wollen. Philippe reichte ihnen noch einige Dinge. „Hier habt ihr eine Verletztenausrüstung und einen Wundumschlag. Heilt ihn bevor ihr ihn unserem Kunden übergebt.“ Philippe zog eine kleine Phiole aus seiner Tasche. „Hier ist sein Phylakterion. Gebt das seinem Kunden. Vergesst das nicht!“ Philippe erstaunte es immer wieder, wie leicht man Dinge erwerben konnte, wenn man bereit war den Preis zu bezahlen. Selbst Templer haben ihren Preis und es war für ihn sehr leicht gewesen an das Phylakterion des älteren Magiers zu kommen. Philippe sah zufrieden dem Wagen, der den Magier zu seinem neuen Besitzer brachte, hinterher bevor sich seinen anderen Gästen zuwandte.
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Armand, Bardan und Dilynrae erwachten in einem abgedunkelten Raum. Jeder von ihnen saß auf einem Stuhl; die Beine waren sicher an die Stuhlbeine gebunden und ihre Hände waren hinter ihrem Rücken fest zusammen verschnürt. Armand saß ganz links, neben ihn befand sich Bardan, auf der anderen Seite von Bardan saß Dilynrae. Außerdem befand sich neben Dilynrae noch ein weiterer Stuhl auf dem eine Person saß, die genauso gefesselt war wie sie und die beiden Männer. Bei dieser Person handelte es sich aber nicht um Moza sondern einen jungen Elfen. Dieser Elf war bei Bewusstsein und starrte nur gerade aus.
Vor ihnen befand sich ein Tisch auf dem drei brennende Kerzen standen. Diese Kerzen waren die einzige Lichtquelle und erhellten den Raum nicht komplett.
Die Tür öffnete sich und eine Person, von Kopf bis Fuß in schwarz gekleidet, trat ein. Zusätzlich verdeckte ein Tuch noch sein Gesicht. „Ich bin Philippe“, stellte er sich vor und sein Blick schweifte zu der Elfe, „wie einige von Euch schon wissen.“ Philippe verschränkte die Arme vor seiner Brust. „Ihr habt mir nur Ärger gemacht und ihr“ er nickte Dilynrae zu, „habt mich verraten.“ Seine Stimme wurde frostig. „Ich hasse Verräter und ich hasse Leute, die mir in meine Pläne pfuschen. Eure Strafe wird angemessen ausfallen.“
Er schwieg einige Momente bevor er fortfuhr. „Habt Ihr noch eine Frage bevor ich euch alle töte?“
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Bardan erwachte mit dröhnendem Schädel. Er stöhnte leise und öffnete die Augen. Alles fühlte sich verklebt an. Ob das Blut war?
Sie waren Dilyenrae gefolgt, hatten sich gerade wieder zusammengefunden und bevor einer etwas hatte sagen können, war eine Rauchbombe mitten unter ihnen explodiert. Baradan erinnerte sich daran, wie er nach dem Schwert greifen wollten, aber da gingen ihm schon die Lichter aus.
Es musste eine gewaltiger Schlag gewesen sein.
Bardan hob die Hände um an seinen Kopf zu fassen, doch es ging nicht. Er blickte an sich herab. Er saß auf einem Stuhl, mit den Beinen an die Beine den Stuhls gefesselt und die Hände hinter der Lehne gebunden.
"Na ganz toll," dachte er bei sich mit einem Blick auf die Kameraden, die er im schwachen Kerzenschein nur grob erkennen konnte, "Sie haben uns alle verschnürt wie Pakete."
Die Tür öffnete sich und Bardans Blick schnellte in die Richtung. Herin spazierte in aller Gelassenheit Philippe, der Mörder Annabells. Bardan spürte wie sich seine Kehle zuschnürte. Wenn er und seine Freunde hier waren und Philippe nichts entgegensetzen konnte - wo war dann Sophia? In Sicherheit?
Hatte Philippe nur die Störfaktoren aus dem Weg schaffen wollen? Aber was war überhaupt sein Ziel?
Bardan fiel auf, dass er nichts über den schwarzgekleideten Widerling wusste.
"Ich bin Philippe, wie einige von Euch schon wissen.“ Bardan konnte nicht umhin ein Schnauben von sich zu geben, das sich aber sofort in einen echten Husten verwandelte, als er spürte, dass sein Brustkorb sich wund und gequetscht anfühlte.
„Ihr habt mir nur Ärger gemacht und ihr habt mich verraten. Ich hasse Verräter und ich hasse Leute, die mir in meine Pläne pfuschen. Eure Strafe wird angemessen ausfallen.“
Bardan brachte seinen Husten unter Kontrolle indem er ein wenig Blut ausspuckte. Zwar hätte er gerne gezielt und es Philippe mitten ins Gesicht gefeuert, doch rein strategisch war es unklug, den Mann zu beleidigen, der sie in seinen Gewalt hatte.
Also spuckte er das Blut neben seinen Stuhl und versuchte tieg Luft zu holen. Sein Atem rasselte. Es fühlte sich an als wären tausend kleine Nadeln in Hals und Oberkörper, die überall dort zustachen, wo die Luft vorbeiströmte. Das Atmen tat ihm weh.
„Habt Ihr noch eine Frage bevor ich euch alle töte?“
"Oh na ganz toll", fuhr es Bardan durch den Kopf. "Wieso müssen wir Gutmenschen eigentlich immer gleich getötet werden?!"
Er wurde ärgerlich. Und seine Gedanken kreisten um Sophia - als ihm auffiel, dass sein Haus- und Hofmagier weg war. Er sah sich schnell um, so genau das mit 3 schwachen Kerzen möglich war. Er versuchte Armands Blick auf sich zu ziehen und formte mit den Lippen, aber lautlos, das Wort: M O Z A.
Er hoffte, sein Freund und Wächter würde den Wink verstehen.
Er überlegte nur kurz, welche Frage er stellen würde. Er musste einfach etwas überSophia in Erfahrung bringen. Philippe sah nicht aus, als wäre er zum Scherzen aufgelegt. Auf der anderen Seite: Wenn er sie ohnehin töten wollte, warum dann nicht mehrere Frage stellen?
Bardan legte sich schon seine nächsten 7 Fragen zurecht, als ihm die Idee kam, dass Moza vielleicht entkommen war und sie befreien konnte. In dem Fall wäre es klug, Philippe möglichst lange hinzuhalten.
Also beschloss er, so zu fragen, dass er für den Fall eines Entkommens einen Anlaufpunkt hatte.
"Wo ist Sophia?" fragte Bardan gedehnt und möglichst ruhig.
Hoffentlich hatten die anderen Fragen, die mit mehr als einem Wort beantwortet werden konnten....
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Dilynraes Kopf schmerzte wie verrückt und ihr war übel. Nur mühsam kehrte die Erinnerung zurück und mit ihr die Schmach über ihr Versagen! Sie hatte sich übertölpeln lassen und alles nur wegen diesem dämlichen Comte und seiner Begleiter. Ihre Gegner mussten konzentriertes Krähengift verwendet haben, denn nur dieses war stark genug, sie alle zu betäuben ohne zu töten.
Sie hielt ihre Augen geschlossen, denn erst mal wollte sie heraus finden, ob sie noch weitere Verletzungen als die Kopfschmerzen hatte. Ihr Knie schien verdreht zu sein, was vom Sturz herrühren konnte. Sonst schien sie unverletzt. Nachdem die Übelkeit nachließ, bemerkte sie, dass sie auf einem Stuhl saß. Ihre Hände und Füße waren gefesselt. Sofort zog sie am Seil und versuchte, ihre Hände frei zu bekommen. Das Seil schnitt ihr in die Handgelenke, was einen brennenden Schmerz nach sich zog.
Die Tür öffnete sich und Dilynrae öffnete die Augen. Eine Person, von Kopf bis Fuß in schwarz gekleidet, trat ein. Zusätzlich verdeckte ein Tuch noch sein Gesicht. „Ich bin Philippe wie einige von Euch schon wissen.“ Er blickte kurz zu Dilynrae und verschränkte die Arme vor seiner Brust. „Ihr habt mir nur Ärger gemacht und ihr“ er nickte Dilynrae zu, „habt mich verraten.“ Seine Stimme wurde frostig. „Ich hasse Verräter und ich hasse Leute, die mir in meine Pläne pfuschen. Eure Strafe wird angemessen ausfallen.“
Er schwieg einige Momente bevor er fortfuhr. „Habt Ihr noch eine Frage bevor ich euch alle töte?“
Sie hätte es sich denken können. Von Anfang an gab es nur Probleme mit dem Auftrag. Aber das Gold war zu verlockend gewesen. Zur Ruhe hatte sie sich danach setzen wollen. Und jetzt sah es so aus, als würde sie nicht lebend hier heraus kommen. Doch Dilynrae ließ sich nicht unterkriegen. Sie war schon aus auswegloseren Situationen entkommen.
Ein Blick in die Runde zeigte ihr, dass der Magier nicht anwesend war. An seiner Stelle saß ein Elf. Wie war der hier hergekommen? Bevor sie noch etwas sagen konnte, ergriff Bardan das Wort: "Wo ist Sophia?"
Na toll! Sie waren gefangen und der Dämlack hatte nichts anderes im Sinne als diese Zicke, die ihnen alles eingebrockt hatte.
Philippe stolzierte durch den Raum, nicht anders konnte man dieses Gebaren beschreiben. Als er vor Dilynrae stehen blieb, spuckte sie ihm ins Gesicht. "Bind mich los und ich werde dich töten, du Bastard!"
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Benommen und mit Kopfschmerzen wachte Armand auf.
Er nahm zur Kenntnis, dass er von einem Fachmann gefesselt worden war.
Mit Ruhe und ausreichend Zeit wäre da zwar was möglich gewesen, aber so auf die schnelle ging da nichts.
Irritierend war auch die Abwesenheit von Moza! Hatten sie ihn etwa schon getötet? Hoffentlich nicht, er konnte den Magier sehr gut leiden.
Irgendjemand würde hierfür bezahlen.
„Habt Ihr noch eine Frage bevor ich euch alle töte?“
„Wenn ihr jetzt verschwindet kommt ihr vielleicht mit dem Leben davon. Ihr seid doch kein Narr und denkt das der Comte seinen einzigen Sohn nur von einem Leibwächter und einem Magier begleitet losschicken würde!“
Angewidert spuckte er aus „eine Frage hätte ich. Jeder ist käuflich, also was ist euer Preis? 1000 Gold, ein Titel, wollt ihr zum Ritter geschlagen werden …“
Annalena
12.04.2016, 08:23
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Philippe hörte aufmerksam zu und war über die Reaktion von der Elfe eher amüsiert als verärgert. Hatte sie wirklich geglaubt sie könnte ihn provozieren indem sie ihn bespuckte? Da musste sie sich schon etwas Besseres einfallen lassen. Überrascht war er, dass musste er zugeben, dass niemand nach Moza fragte. Nun, ihm war es egal, denn sie konnten sowieso nichts machen um den Magier zu retten. Es kostete ihn einige Mühe nicht die Augen zu rollen, als der Comte sofort nach Sophia fragte. Der Leibwächter versuchte zu bluffen, doch Philippe war alles andere als ein Amateur und er wusste, dass es niemanden gab, der den Comte noch begleitet hatte. Er rollte nun tatsächlich die Augen; als ob er das Gold benötigte und Ritter zu werden, nun, das war wirklich das Allerletzte auf seiner Wunschliste.
Er stellte sich vor die Tür und verschränkte die Arme vor seiner Brust bevor sein Blick auf den Comte fiel. „Lady Sophia ist dort, wo sie schon seit langer Zeit sein sollte… in meinen Gemächern. Ihr hättet brav Eure Prüfungen verfolgen und versagen sollen, dann wäre das alles hier nicht passiert. Aber nein, Ihr musstet den Helden spielen und mir in die Quere kommen.“ Er grinste unter seiner Maske. „Ihr solltet Euer Gefolge sorgfältiger aussuchen, Comte, Dilynrae hatte einen Auftrag für mich zu erledigen, doch sie konnte nicht schnell genug unseren Vertrag brechen. Ihr solltet Euch nicht zu sicher sein, dass sie dasselbe nicht bei Euch tut.“
Sein Blick fiel nun auf Armand. „Ich benötige kein Gold und Ritter möchte ich ganz sicher nicht werden.“ Schon der Gedanke allein löste Unwohlsein in ihm aus. „Nachdem ich mit Lady Sophia vermählt worden bin, habe ich mehr Gold als ich ausgeben kann. Es gibt also nichts, was Ihr mir geben könnt.“
Mit geschickten Fingern zog er einen Dolch aus seinem Gürtel und rammte ihn mit der Spitze nach unten in den Tisch. Der Elf, der bisher nichts gesagt hatte, zuckte zusammen. Philippe blickte ihn amüsiert an. „Ah, Denis…“ Er zog den Dolch wieder aus dem Tisch und ging zu dem zitternden Elf. Langsam fuhr er mit dem Dolch die vielen Narben im Gesicht des Elf ab. Der Elf hatte Tränen in den Augen, was Philippe gefiel. „Du erinnerst dich also an die Küsse meines Dolches, mein Haustierchen? Warum warst du dann ungezogen? Du hast dir diese Situation selbst zuzuschreiben, mein Haustierchen.“ „Nicht Dolch… artig… ich artig…“ Die Stimme des Elfen war hoch und seine Worte kamen nur stockend aus ihm. Philippe tätschelte dem Elfen den Kopf und dieser zuckte bei jeder Berührung zusammen.
Der dunkel gekleidete Mann ließ von dem Elf ab und wandte sich dem Comte zu. Sein Dolch schmiegte sich an Bardans Hals, doch es floss kein Blut. „Nun ist es Zeit zu sterben.“ Er schwieg einen Moment bevor er sich abrupt erhob um den Tisch ging und den Dolch wieder in die Holzplatte rammte. „Nur ein Scherz.“ Er lachte laut. „Es wäre unklug von mir Euch zu töten, denn der Mord an einem Comte würde ein schlechtes Licht auf das neue Oberhaupt der Leroy Familie werfen. Sobald Lady Sophia und ich vermählt sind, lasse ich Euch frei. Was Eure Begleiter betrifft… nun, das steht auf einem anderen Blatt. Euer Leibwächter ist ein guter Kämpfer und es gibt schon einige Anfragen für ihn. Ich werde einen guten Preis für ihn erzielen. Was die Elfe betrifft, nun, ich habe einen guten Preis für sie bekommen. Vorher muss sie noch gezähmt werden, doch diese Investition lohnt sich durchaus. Was dich betrifft mein Haustierchen, dein neuer Besitzer soll sich mit dir rumärgern. Ich war überrascht, dass ich überhaupt noch etwas für dich bekommen habe.“
Philippe öffnete die Tür und ein breitschultriger Mann in einer schweren Rüstung trat herein. Der Elf, Denis, jammerte plötzlich lautstark. „Nicht… nicht Meister… ich brav… nicht Templer… bitte… bitte…“ Philippe zeigte sich jedoch unbeeindruckt und der Mann benutzte seine Templerfähigkeiten an dem nun weinenden Elfen. Nachdem der Templer ihm das Mana entzogen hatte, verließ er den Raum und Philippe verbeugte sich eher spöttisch vor den Gefangenen. „Ich entferne mich nun um mich um meine zukünftige Gemahlin zu kümmern. Ich würde euch ja zu unserer Hochzeit einladen, doch wie ich sehe, seid ihr leider verhindert. Wir werden uns wiedersehen…“ Danach verließ er den Raum und knallte die Tür hinter sich zu.
Der Elf weinte immer noch. Er schniefte leise, doch er versuchte auch sich zu konzentrieren. Tatsächlich konnte er noch genug Mana zusammenkratzen um einen kleinen Feuerstrahl zu wirken. Es schmerzte seine Hände in den Fesseln zu bewegen, doch es gelang ihm den Feuerstrahl in die Richtung der Elfe zu lenken. Ihre Fesseln schmorten leicht bevor sie locker genug wurden um sich zu lösen.
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Nun ergriff der Leibwächter das Wort: „Wenn ihr jetzt verschwindet kommt ihr vielleicht mit dem Leben davon. Ihr seid doch kein Narr und denkt das der Comte seinen einzigen Sohn nur von einem Leibwächter und einem Magier begleitet losschicken würde!“ Glaubte er tatsächlich, ihr Gegenspieler sei so stümperhaft, dass er das nicht schon im Vorfeld geprüft hatte? Seine nächste Äußerung triefte vor Widerwillen: „..eine Frage hätte ich. Jeder ist käuflich, also was ist euer Preis? 1000 Gold, ein Titel, wollt ihr zum Ritter geschlagen werden …“
Neugierig geworden beobachtete Dilynrae ihren Gegner. Sie bezweifelte, dass er käuflich war, vermutete sie doch ein größeres Ziel hinter dem Ganzen. Sie wurde nicht enttäuscht. Er rollte mit den Augen bei dem Vorschlag von Armand. „Lady Sophia ist dort, wo sie schon seit langer Zeit sein sollte… in meinen Gemächern. Ihr hättet brav Eure Prüfungen verfolgen und versagen sollen, dann wäre das alles hier nicht passiert. Aber nein, Ihr musstet den Helden spielen und mir in die Quere kommen. Ihr solltet Euer Gefolge sorgfältiger aussuchen, Comte, Dilynrae hatte einen Auftrag für mich zu erledigen, doch sie konnte nicht schnell genug unseren Vertrag brechen. Ihr solltet Euch nicht zu sicher sein, dass sie dasselbe nicht bei Euch tut.“
Er hatte Recht. Und sobald sich ihr die Chance bot, würde sie die Gruppe verlassen. Sie hatte die Schnauze voll. Allerdings würde sie nicht zum Feind überlaufen. Ein paar Prinzipien hatte sie doch noch. Aber was interessierte sie dieses durchtriebene Miststück? Oder der liebeskranke Comte?
Die nächsten Worte ihres Gegners bewies auch, dass seine Tat von langer Hand geplant war. Er informierte sie alle, dass er gedachte, Lady Sophia zu ehelichen.
Was er dann mit dem Elf tat, weckte jedoch eine ungeahnte Wut in Dilynrae. Er jagte ihm eine tiefe Angst ein und ließ erkennen, dass er nicht zurückscheute, ihn zu quälen und verletzen. Der Elf schien um einiges jünger als sie selbst und sein Gesicht war von Narben gezeichnet. Noch stärker als zuvor versuchte sie, die Fesseln zu lösen. Alles was sie jedoch erreichte, war ein starkes Schwindelgefühl und sie war kurz davor, das Bewusstsein zu verlieren. So stellte sie ihre Bemühungen ein und atmete mehrmals tief ein und aus, bis das Gefühl verschwand. So bekam sie nur unbewusst mit, wie der Comte plötzlich das Messer an der Kehle hatte. Doch er tötete ihn nicht. Das nächste, was sie mitbekam war, als sich die Tür öffnete und ein Mann komplett in Rüstung erschien. Der junge Elf erbleichte und begann zu wimmern. Wenn ihr das Denken nur nicht so schwer fallen würde. Vielleicht war der Schlag auf ihren Kopf doch stärker gewesen als angenommen. Ihr Gegner verließ zusammen mit dem anderen Mann den Raum.
Als Dilynrae einen kleinen Feuerstrahl in den Händen des Elfen auftauchen sah, war sie hellwach. Er lenkte den Strahl zu ihren Händen, sah jedoch auch, dass es ihm große Schmerzen und eine noch größere Anstrengung abverlangte. So half sie ihm, indem sie am Strick zog, der auch plötzlich nachgab. Sie war frei. Dilynrae sprang auf, musste sich jedoch durch die Plötzlichkeit am Tisch festhalten und die erneute Übelkeitswelle niederkämpfen. Nachdem sich alles wieder beruhigt hatte und die Welt sich auch nicht mehr drehte, ging sie zu dem Elf und löste seine Fesseln.
"Denis... richtig?" Als er nickte, fragte sie: "Seid Ihr okay? Könnt Ihr aufstehen?" Dilynrae blickte zu ihren Reisegefährte und überlegte kurz, ob sie die Beiden hier lassen sollte und alleine los ziehen. Sie verschmolz mit den Schatten, huschte zur Tür. Erleichtert darüber, dass sie sich öffnen ließ, blickte sie hinaus. Draußen stand eine Wache. Sie würde ihn zwar töten können, wusste aber nicht, ob es noch mehr Wachen gab. Und solange sie unbewaffnet war, hatte sie nur eine geringe Chance. So kehrte sie also wieder zurück und befreite notgedrungen und ohne ein Wort zu verlieren, Bardan und Armand von ihren Fesseln.
Erneut wandte sie sich an den Elf: "Welche Zauber könnt Ihr wirken? Auch Heilmagie? Und seid Ihr in der Lage zu kämpfen?" Anschließend wandte sie sich an ihre Gefährten. "Draußen befindet sich eine Wache. Ich könnte sie zwar töten, weiß aber nicht, was dann auf mich zu kommt. Deswegen bin ich auf Euch angewiesen. Sobald wir hier draußen sind, werden sich allerdings unsere Wege trennen."
Annalena
18.04.2016, 06:44
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Denis stand auf nachdem er die Frage der Elfe nach seinem Befinden mit einem Nicken beantwortete. „Heilzauber… klein“, antwortete der Elf auf die nächste Frage der Elfe, „Feuerball groß…“ Er blickte auf seine Hände und sah die Elfe dann ängstlich an. „kein Mana… kein Kämpfen… du mich töten?“ Sein Blick fiel zur Tür. „Templer…“, wimmerte er bevor er sich hinhockte und sein Gesicht in seinen Händen verbarg.
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Bardans Gedanken rasten. Philippe hatte erzählt, er wolle Sophia heiraten! Sein Hausmagier war weg, Armend versuchte Philippe zu bestechen und die Elfe hatte nichts anderes im Sinn als ihn noch zu reizen.
Er hätte aufschreien mögen.
Erst jetzt fiel ihm der Elf auf, mit dem ein von Philippe gerufener Templer kurzen Prozess machte. Weinend saß der tief gezeichnete Elf in seniem Stuhl, und brachte es dennoch fertig, die Elfe zu befreien.
Diese befreite wiederum Denis, den Elfen, und auch ihn und Armand. Bardan hatte kein gutes Gefühl, als sie ihn kalt musterte.
"Welche Zauber könnt Ihr wirken? Auch Heilmagie? Und seid Ihr in der Lage zu kämpfen?" fragte sie Denis, der erwiderte, dass er vor allem Feuermagie beherrschte.
An Bardan gewandt sagte Dilynrae "Draußen befindet sich eine Wache. Ich könnte sie zwar töten, weiß aber nicht, was dann auf mich zu kommt. Deswegen bin ich auf Euch angewiesen. Sobald wir hier draußen sind, werden sich allerdings unsere Wege trennen."
Bardan erhob sich und überragte die Elfe, sah sie ärgerlich an und sagte kalt: "Ich erinnere mich nicht, dich von deinem Lehenseid entbunden zu haben."
Augenblicklich bereute er es. Jetzt eine Grundsatzdiskussion über Treue, Loyalität und Bestechlichkeit anfangen - im Kerker, nachdem sie alle verschleppt worden waren - ein grandioser Zeitpunkt!
Die anderen schienen das ähnlich zu sehen.
"Vergiss es, Dilynrae. Wir sollten das besprechen, bevor du mir den Rücken zukehrst. Ich kann mit vorstellen, deinem vorigen Wunsch nachzugeben."
Er blickte Armand und den Elfen an und hatte eine Ahnung, warum Dilynrae plötzlich auf und davon wollte. War sie weniger ein Sklave als dieser arme Elf? Mit weniger Narben, ja, aber man kaufte und verkaufte sie ehe sie sichs versah, sie wechselte die Seiten um höhere Beträge zu kassieren, aber letztlich holte sie ein Auftraggeber immer wieder ein. Wahrscheinlich hatte sie genug von alldem.
"Hört zu, lasst uns gemeinsam," er betonte das letzte Wort, "an einen sicheren Ort gehen. So sicher, wie es in der Nähe von Philippe sein kann. Wir schalten die Wache aus, suchen unsere Sachen und ein Versteck. Ich brauche bei der Befreiung von Sophia jede Hilfe die ich kriegen kann, auch wenn sie mich ein Vermögen kostet."
Er funkelte die Elfe an, bevor sie etwas gesagt hatte: "Du kannst dir dein Gespött über liebeskranke Narren sparen. Ich habe auch etwas, für das es sich zu kämpfen lohnt, genau wie du!"
Er winkte die Kameraden zur Tür. "Dilynrae, schalt ihn aus, aber so, dass er noch ein, zwei Fragen beantworten kann. Wo ist Moza und wo ist Sophia. Und er weiß besser eine Antwort, sonst vergesse ich mich!"
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"Ich erinnere mich nicht, dich von deinem Lehenseid entbunden zu haben." erwiderte Bardan kalt und mit Ärger in der Stimme. Dilynrae zuckte zusammen. Verdammt, wie hatte sie das vergessen können? "Vergiss es, Dilynrae. Wir sollten das besprechen, bevor du mir den Rücken zukehrst. Ich kann mit vorstellen, deinem vorigen Wunsch nachzugeben." Zerknirscht blickte sie Bardan an. "Gut, das werden wir noch klären."
Anschließend bat er darum, dass sie gemeinsam an einen sicheren Ort gehen sollten und Pläne zur Befreiung von Sophia zu schmieden. Dilynrae dachte kurz nach. Ja, so ein Haus hatte sie. Es gehörte einer der wenigen Vertrauten, die sie besaß. Konnte sie es wagen, es zu erwähnen? Aber wenn sie diese Bardenschule eröffnen wollte, musste sie mit Bardan und Armand zusammen arbeiten. Sonst hatte sie keine Chance dazu.
"Es gibt vielleicht eine Möglichkeit, an solch einen Ort zu gehen. Aber dafür müssen wir hier erst einmal lebend heraus kommen." Dann wandte sie sich an Denis: "Sobald wir an unsere Sachen kommen, könnt ihr die Ausrüstung von Moza, unserem Hofzauberer haben. Er wird sicherlich nichts dagegen haben."
Sie verschmolz nun mit den Schatten und schlich leise zur Tür. Vorsichtig darauf bedacht, dass diese nicht knarrte, öffnete sie sie. Dilynrae hatte Glück. Die Wache vor der Tür hatte nichts gehört. Von hinten griff sie ihn an und würgte ihn, bis er bewusstlos in ihren Armen zusammen sackte. Nur ein kurzes Stöhnen kam über seine Lippen. Nachdem sich Dilynrae erneut überzeugt hatte, dass sonst niemand im Flur war, zog sie ihn herein.
Armand hatte schon die Fesseln mitgebracht, mit denen sie ursprünglich gefesselt waren und fachmännisch legte Dilynrae diese nun der Wache an, außerdem knebelten sie ihn. Dann warteten sie darauf, dass er wieder erwachte.
Annalena
10.05.2016, 05:45
Die Wache, welche der Templer war, der Denis seines Manas beraubte, kam wieder zu sich und wurde sofort vom Comte mit Fragen bombardiert.
Wo ist Sophia?
Er grunzte und ein gehässiges Grinsen stahl sich in sein Gesicht. „Meine zukünftige Mi‘Lady ist in den Gemächern von Philippe und wird sich in diesem Moment wohl für ihre Vermählung vorbereiten. Mein Herr wird keine Zeit verschwenden um sie zu ehelichen. Ehe Ihr sie findet, falls Ihr sie findet, wird sie schon längst mit ihm vermählt sein. Und das Beste ist, dass sie nicht weit von Euch entfernt ist, doch ihr werdet sie nicht rechtzeitig erreichen.“ Er lachte kurz bevor er fortfuhr. „Geht durch den Kerker nach oben, da findet Ihr das Anwesen von Philippe und dort ist seine Lady Sophia.“
Wo ist Moza?
Die Augen des Templers verdunkeln sich. „Der Magier? Er ist auf den Weg zu seiner neuen Besitzerin. Nette Frau, deren Hobby es ist Magier zu sammeln und Euer Magier ist ein wertvolles neues Stück für ihre Sammlung.“ Er zog eine Grimasse. „Ihr werdet ihn nicht finden, also spart Euch die Mühe ihn zu suchen, denn seine Besitzerin hat auch sein Phylakterion.“ Er versuchte mit den Schultern zu zucken, doch es gelang ihm wegen der Fesseln nicht.
Annalena
17.05.2016, 06:09
Die Elfe fragte, wie man Philippe töten kann, und es entlockte dem Templer ein müdes Lächeln. „Er ist sterblich, man kann ihn also töten wie jedes andere sterbliche Wesen auch.“
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Armand erwachte mit stechenden Kopfschmerzen, gefesselt und einige Fleischwunden, also nichts Erwähnenswertes.
Er schloss die Augen und ging in Gedanken verschiedene Figuren durch, der Sterbende Ochse, die Taumelnde Libelle und andere. Er konnte nichts tun, nur abwarten.
Abwarten bis der Elf in der Zelle sich als Magier zu erkennen gab und die Fesseln von Dilynrae mit einer Flamme durchtrennte.
Eher widerwillig befreite sie anschließend Bardan und ihn von den Fesseln, was durch ihre nächsten Worte bestätigt wurde.
"… bin ich auf Euch angewiesen. Sobald wir hier draußen sind, werden sich allerdings unsere Wege trennen."
Treulose unwissende Elfin. Ein Lehenseid ist ein heiliger Eid und kann nicht zurückgenommen werden. Weder von ihr noch von Bardan. Nur die Kaiserin selbst, Ehre ihrem Namen, oder ihr erster Diener konnte das. Bardan wusste das natürlich und verschob das klärende Gespräch auf später.
Moza verkauft? Im ersten Moment war Armand erschrocken, aber dann musste er an die vielen Situationen denken die sie gemeinsam überstanden hatten, die Gerissenheit des Elfen war unübertroffen und längst Legende. Wenn die dumme Frau auch noch sein Phylakterion hat dürfte er schon bald als freier Mann und Magier durch die Welt streifen. Viel Glück alter Freund …
Durch die Gedanken an Moza war er so abgelenkt das er einen Moment zu langsam reagierte um zu verhindern das die Elfe dem Wächer das Genick brach. Ein widerliches knacken und er war Tod.
„… hinterlässt keine Zeugen“ hörte er sie noch sagen. „Zeugen wofür? Für eine unberechtigte Gefangennahme. Oder weiß er von einem weiteren Verrat eurerseits?“ Er warf Bardan einen warnenden Blick zu und gab ihm gleichzeitig mit einer verdeckten Geste zu verstehen, dass er ihr nicht den Rücken zu drehen soll.
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Bardan hatte seine beiden Fragen gestellt und nur unzureichende Antworten bekommen.
Es war klar, dass Moza nicht mehr da war - sofern nicht alles mit seinem Phylakterion und dergleichen erfunden war.
Er entschied, dass wenn er einemal mit Philippe fertig war, Moza sicher bessere Chancen hatte, gleichgültig, wo er nun genau war.
Und das hatte er vor.
Die Elfe fragte den Wachmann noch nach Philippes Sterblichkeit - und zumindest das war ein Trost. Zwar würde es nicht leicht sein, an ihn heranzukommen, aber wenn, dann hatten sie eine reele Chance ihn zu erledigen.
Bardan hatte den GEdanken gerade beendet, als ein Knacksen ihn aufschrecken lies. Dilynrae hatte .. aufgeräumt. Wortlos schnappte er sich den Schild der Wache, während Armand das SChwert aufhob und schritt er über die Leiche zur Tür und öffnete sie vorsichtig.
Es war niemand zu sehen.
"Also los, suchen wir unsere Ausrüstung! Gehen wir da den Gang entlang und sehen in den Zimmern nach. Aber vorsichtig, sollte da jemand drin sein, darf er uns nicht bemerken!"
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"Also los, suchen wir unsere Ausrüstung! Gehen wir da den Gang entlang und sehen in den Zimmern nach. Aber vorsichtig, sollte da jemand drin sein, darf er uns nicht bemerken!"
Ausrüstung und Wundumschläge waren dringend notwendig, also nickte er Bardan zustimmend zu und ging noch ein wenig unsicher den Gang entlang. Zwei Türen und keine Ahnung was dahinter lag, aber sie hatten sowieso keine Wahl und so ging er zur linken Tür und öffnete sie vorsichtig. Aus dem Augenwinkel sah er noch das die Elfe ein wenig zögerte, aber er hielt nichts davon stillzustehen. Wer konnte schon wissen wann Ablösung oder ein Rundgang kam. Sie mussten schnell sein und in Bewegung bleiben.
Annalena
04.10.2016, 06:01
Auf der linken Seite des Raumes lagen auf dem Boden die Sachen der Gruppe. Gegenüber der Tür und bei der rechten Wand standen etliche Kisten, die sich auf Regalen befanden oder einfach auf dem Boden standen. Gefüllt waren die Kisten mit allerlei Dingen, die man benötigen konnte oder auch nicht.
Zwischen den Kisten lag eine alte zerrissene Decke auf dem Boden. Auf ihr befanden sich eingetrocknete Blutflecken und man konnte darauf einen gestickten Bären erkennen. Denis starrte die Decke an und fing an zu zittern. Doch er blieb neben der Tür stehen und rührte sich nicht.
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Sie waren in den Gang hinaus getreten, Denis, der Elf, als letzter. Armand hatte vorsichtig aber bestimmt die Türe zur linken Seite hin geöffnet und Bardan konnte nicht anders als erleichtert aufzuatmen. Rasch schob er seine "Dienerin" hinein und winkte dem Elfen zu, dass er über die Schwelle trat. Schnell schloss Bardan die Türe so weit, dass sie aussah, als wäre sie zu, tatsächlich aber stand sie einen Spalt offen.
"So hören wir besser, wenn jemand kommt," flüsterte er den anderen zu. "Und jetzt nur ganz leise sprechen," raunte er warnend.
Armand hatte schon einige Kisten aufgeklappt und Bardan freute sich, seine Kleider wiederzusehen. Hemd, leichter Harnisch und Umhang waren da, sein Schwert ebenfalls - das Schild hatte er unglücklicherweise auf dem Anwesen gelassen. Oder verloren? Er wusste es nicht mehr. Sein Gürtel mit allen Beutelchen und Schnallen daran war ebenfalls da und Bardan zog sofort die Verletzungsausrüstung hervor. Gründlich säuberte er die Wunde an seinem Kopf und nutzte dabei so gut es ging eine herumstehende Rüstung als Spiegel. Als er der Ansicht war, dass es gut genug gereinigt war, tupfte er von einer Salbe auf, die in der Ausrüstung steckte.
Seine Schmerzen wurden fast augenblicklich besser.
Die gleiche Salbe tupfte er auf seine Rippen, die ihn hatten Blut husten lassen und er ließ sich von Armand helfen, einen Wundumschlag über der Brust anzubringen.
"So. Sind alle verarztet? Was ist mit dir, Denis? Hast du Verletzungen? Nahl - ich meine, Dilyenrae, kannst du ihm mit der Kopfwunde helfen?" fragte er seine Truppe im Flüsterton.
Bisher war alles gut verlaufen.
Zwei Türen waren in dem Flur zu sehen. Der Leibwächter ging zur linken und öffnete sie vorsichtig. Dilynrae wollte eigentlich aus Prinzip zur anderen Tür, doch Bardan ließ ihr keine Chance und schob sie einfach in den nun offenen Raum. Er zog die Tür auch ein wenig zu und meinte, man könne so besser hören, wenn Jemand käme. Hatte er denn keine Ahnung, wie fein das Elfengehör war? Und vor allem das einer Assassine?
Es befanden sich keine Wachen in dem Raum, was gut war. Armand und sein Schützling eilten gleich zu ihren Kisten, in dem sich die Sachen befanden. Bardan verarztete sich auch sofort. Nachdem Dilynrae sich ebenfalls mit ihrer Ausrüstung ausgestattet und sich um ihre Wunden gekümmert hatte, blickte sich neugierig in dem Raum um. Ihrem geübten Auge entgingen nicht die Blutflecken auf der Decke am Boden. Ebenso dem Blick vom Magier.
Sie ging zu ihm und legte ihre Hand auf seine Schulter. "Alles in Ordnung bei Euch? Ihr solltet auch schauen, ob es etwas für Euch gibt."
Annalena
09.10.2016, 06:41
Denis blickte kurz Bardan an. „Keine Verletzung… kein Mana.“ Dann starrte er wieder auf die Decke auf dem Boden.
Denis zuckte zusammen als die Elfe ihn berührte. „Kein Mana…“, wiederholte er auf ihre Frage. Dann hockte er sich hin um sich so klein wie möglich zu machen während er weiterhin wie gebannt auf die blutbefleckte Decke starrte. „Kein Mana… kein Meister… Denis böse…“
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Armand war erfreut das er seine Ausrüstung zurück hatte, nur sein geliebtes Schwert vermisste er schmerzlich.
Obwohl das Lager mit allem nur möglichen gefüllt war benötigte er nichts weiter, Platz hatte er keinen mehr.
„Kein Mana… kein Meister… Denis böse…“
Mit einem Meister konnte er nicht dienen aber Manatränke kannte er von Moza.
„Hier ist Lyrium für ihn“ sagte es und gab eine Flasche an Dilynrae weiter.
„Lasst uns kurz innerhalten und dann wird es Zeit eine Rechnung zu begleichen!“
Er hatte schlechte Laune, Kopfschmerzen und ein Zahn war locker. Jemand würde dafür bezahlen!
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Alles hatten sich soweit es ging versorgt und ihre Sachen angelegt, Bardan selbst war in seine Sachen geschlüpft und nun war es Zeit zu entscheiden, wie es weiterging.
Doch zunächst stattete Bardan sich mit drei weiteren Wundumschlägen, drei Verletzungsausrüstungen und drei Heiltränken und einer kleinen Flasche aus, von der er sich vergewisserte, dass sie einen raucherzeugenden Inalt hatte.
Armand hatte Denis einen Manatrank zugeworfen, die auch Bardan erkannte. Er kramte in der Kiste nach einem weiteren und gab ihm den Elfen.
"Hier", sagte er und drückte ihm einen Heiltrank in die Hand, den er auch in der Kiste gefunden hatte. "Damit dir auch weiterhin nichts passiert."
Er blickte in die Runde. "War zufällig schon mal jemand von euch hier?" fragte er an Dilynrae und Armand gewandt, mit besonderem Blick auf der Elfe. "Wir kennen uns hier nicht aus und wissen nicht wie großräumig das Gebäude ist. Kannst du uns in die oberen Gemächer führen?" wandte er sich an den männlichen Elfen.
Ihm kam eine Idee und er bückte sich nach den Kisten. Nach einigem Herumgesuche hatte er gefunden, was er suchte: Ein Stück Kohle. "Damit können wir markieren, wo wir schon waren. Dann verirren wir uns zumindest nicht - nicht direkt."
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Dilynrae fand in den Kisten einiges an Zutaten für Bomben, Gifte, Heiltränke und Manatränke, die sie gemeinsam mit ihren schon vorhandenen Zutaten mixen konnte. Als alles fertig gestellt war, verteilte sie es an ihre drei Gefährten. Sie erläuterte, was diese alles konnten: "Das hier ist konzentriertes Krähengift, es bewirkt Naturschaden beim Gegner, wenn Ihr damit Eure Waffen tränkt. Dies ist eine Flammenbeschichtung. Eure behandelte Waffe bewirkt dadurch Feuerschaden." Sie begutachtete, was Bardan noch gefunden hatte und erklärte: "Ihr habt hier ein Säurefläschchen, gefunden. Das ist nicht schlecht und bewirkt ebenfalls Naturschaden, wenn Ihr es vor die Füße der Gegner werft." Sie warf einen Blick auf Denis, als sie das nächste Fläschchen erläuterte. "Das hier heißt Konzentrierter Untergang des Magiers, es entzieht Mana."
Dilynraes Blick fiel auf einen Magierstab, den sie nahm und ihn Denis reichte. "Hier, nutzt ihn weise. Was er bewirkt, müsst Ihr wohl selbst heraus finden."
Bardans Frage beantwortete sie mit einem Nein. Sie war zwar schon in vielen Häuser für Aufträge gewesen, aber nicht in diesem. "Eine Markierung der Räume, in der wir schon gewesen waren, ist eine gute Idee. Allerdings sollten wir diese so unauffällig wie möglich platzieren, damit sie keiner wegwischen kann."
Armands Reaktion beobachtend, fügte sie noch hinzu: "Vielleicht sollten wir in dem Raum nebenan anfangen und uns langsam hocharbeiten."
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"Vielleicht sollten wir in dem Raum nebenan anfangen und uns langsam hocharbeiten."
Eine vernünftige Idee. Jetzt wo alle versorgt waren konnten sie sich ans Werk machen.
„Einverstanden. Ihr öffnet die Tür, ich gehe nach links, ihr folgt nach rechts. Bardan und Denis halten uns den Rücken frei.“
Er gab der Elfin ein Zeichen und mit Schwung stieß Dilynrae die unverschlossene Tür auf und Armand stürmte mit gezogenem Schwert nach links.
Annalena
28.11.2016, 17:55
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Denis trank den Manatrank und sein Mana war komplett wieder hergestellt. Er steckte alles ein, was ihm gegeben wurde.
"Wir kennen uns hier nicht aus und wissen nicht wie großräumig das Gebäude ist. Kannst du uns in die oberen Gemächer führen?"
Der Elf zitterte und blickte sich ängstlich um. „Denis nicht erlaubt nach oben… nur hier unten zu Hause…“
Kurios studierte Denis den Stab, den die Elfe ihm gegeben hatte, sagte jedoch nichts, bevor er ihn mit beiden Händen krampfhaft festhielt.
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Niemand war in dem Raum als die Gruppe ihn betrat. Der Raum sah sehr sauber aus.
Es stand ein großes Bett darin und neben dem Bett gab es einen kleinen Nachttisch auf dem eine Spieldose stand. Am Fuß des Bettes befand sich eine verzierte hölzerne Truhe, die fest verschlossen war und ohne einen Schlüssel nicht aufging. Gegenüber dem Bett, an der Wand, befand sich ein Regal, welches mit Büchern gefüllt war. Es gab im Regal eine Lücke, die groß genug war um ein Buch hineinzustellen.
In der linken Ecke befand sich auf dem Boden ein großes Körbchen, welches mit Stroh ausgelegt war. Denis begab sich sofort zu dem Körbchen, legte den Stab ab und kniete sich hinein bevor er Bardan ansah. „Sklave schlafen?“
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Bardan trat vorsichtig hinter Armand und der Elfe aus dem Raum und flink hschten sie in den nächsten. Dort stand ein Bett, ein Nachtisch auf dem eine Spieldose stand, ein Körbchen wie für einen Hunde und ein großes Bücherregal.
Ehe Bardan es sich versah hatte sich Denis in das Körbchen gekniet und fragte "SKlave schlafen?" an Bardan gewandt. Der blickte entgeistert und schüttelte fassungslos den Kopf.
"Nein Denis, wir brauchen dich!" Davon abgesehen würde er keinen Sklaven in einem Korb schlafen lassen...!
Anscheinend kannte sich der Elf aber in diesem Raum aus, deshalb deutete Bardan auf die Spieluhr und fragte Denis "Wofür ist das? Macht sie nur Musik?"
In Richtung Dilynrae und Armend gewandt sagte er: "Wir sollten das Regal noch untersuchen. Diese Lücke da, die ist doch gewollt..."
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„Denis nicht erlaubt nach oben… nur hier unten zu Hause…“
Was für eine arme Kreatur! Ein Kellersklave, aber wozu brauchte man einen Magier im Keller? Seltsame Sache. Er wandte sich an Denis „Aber sicherlich kennst Wege nach oben. Vielleicht einen den nur wenige benutzen?“
"Wir sollten das Regal noch untersuchen. Diese Lücke da, die ist doch gewollt..."
„Dann schauen wir uns doch mal die Lücke an …“
Annalena
07.02.2017, 15:11
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"Wofür ist das? Macht sie nur Musik?"
Denis neigte den Kopf zur Seite, stand aber nicht auf. „Schöne Musik, versteckte Schlüssel in Musik. Schön.“ Er nickte und summte leise eine Melodie vor sich hin.
„Aber sicherlich kennst Wege nach oben. Vielleicht einen den nur wenige benutzen?“
Der Elf hörte auf zu summen. „Zwei Wege“, er fing an zu zittern, „beide böse, Denis böse, nicht nach oben gehen… nicht gehen… nicht gehen…“ Er legte sich auf die Seite und zog die Beine ganz eng an sich während er leise wieder diese Melodie summte und sein Zittern sich verstärkte.
Die Lücke war groß genug für ein Buch und die Bücher links und rechts neben der Lücke schienen in einem bestimmten System platziert worden zu sein. Ansonsten gab es nichts Besonderes in der Lücke zu entdecken.
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Dilynrae schaute leicht angewidert auf den Elf, der sich wie ein Baby auf der Decke zusammen kauerte. Wie ein Hund, der getreten worden war, verhielt er sich - nicht wie ein Marbari, nein, die waren ganz anders. Sie wusste auch nicht, wie sie sich verhalten sollte, also wandte sie sich peinlich berührt ab und schlenderte erst zu der Spieluhr, die sie dann näher in Augenschein nahm, bevor sie sich der Truhe widmete.
Bedauerlicherweise musste sie feststellen, dass sie das Schloss nicht einfach knacken konnte. Auch Einschlagen wäre nicht möglich gewesen, denn war sie zu stark mit Eisen beschlagen. Während sie sich im Raum umschaute, ob sie vielleicht den Schlüssel entdecken konnte, fiel ihr Blick auf die Lücke im Bücherregal, die gerade Armand näher untersuchte. "Wir sollten das Regal noch untersuchen. Diese Lücke da, die ist doch gewollt..." vernahm sie noch die Stimme von Bardan. "Hmm, da passt wohl ein Buch rein. Was es für eins wohl war? Vielleicht ein Zauberbuch, wenn doch der Magier hier... gehaust hat. Oder vielleicht war dort der Schlüssel der Truhe versteckt?"
Annalena
23.02.2017, 15:22
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Denis blickte auf und neigte den Kopf ein wenig zur Seite. „Bücher unter Bett spielen schöne Musik… schöne Musik für Denis?“ Er schwieg wieder und beobachtete die Anderen.
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„Bücher unter Bett …“
Der Elf war eindeutig verstört. Armand hatte sowas schon gesehen, bei Kriegern die zu viel Tod und Leid erlebt hatten.
Sie mussten versuchen Denis zu beruhigen.
„… schöne Musik für Denis?“
Bücher unter dem Bett, Bücher die Musik spielen?
Wie auch immer, nachschauen konnte ja nicht schaden und das machte er dann auch.
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Dilynrae wollte sich an die systematische Durchsuchung des Zimmers machen. Ihr Blick fiel auf das Bett. Wenn man etwas suchte, sollte man immer zuerst unter den Möbeln schauen, bevor man weiter suchte. So legte sie sich auch flach auf den Boden und blickte unter das Bett. Schnell hatten sich ihre Augen an das herrschende Zwielicht gewöhnt und sie entdeckte ein Buch. Sie griff danach und zog es hervor. Sie kannte zwar einige Sprachen, doch den Titel vermochte sie beim besten Willen nicht lesen können. Es ergab einfach keinen Sinn. Aber von der Größe her schien es in die leere Stelle passen.
So begab sie sich mit dem Buch in der Hand zum Bücherregal und stellte es auf den dafür vorgesehenen Platz. Ein leises Klicken ertönte und ein Geheimfach öffnete sich. In diesem befand sich ein kleiner Schlüssel. Sie entnahm ihn und begab sich nun zur Truhe, steckte ihn in das Schloss und drehte ihn um. Ein neuerliches Klicken zeigte ihr, dass die Truhe nun geöffnet werden konnte und so hob sie den schweren Deckel an.
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Neugierig ging Armand zu Truhe und betrachtete den Inhalt. Ein altes Stofftier, ein goldenes Horn und ein guter Magierstab. An Gold hatte er in dieser Situation kein Interesse und auch die Elfe schien ähnlich zu denken. In stillem Einvernehmen gaben sie den Stab an den Magier. Den roten Trank nahm Armand, den grünen steckte sich Dilynrae ein und der blaue ging an Bardan.
In dem Moment wo der dritte Trank genommen wurde lösten sich die übrigen Gegenstände in Luft auf. Schade um das Horn, aber immerhin hatte der Elf jetzt einen Stab, wobei er in seinem Zustand wohl eher als Krücke dienen würde.
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Nach einer gefühlten Ewigkeit hatten Armand und die Elfe das Zimmer ebenfalls durchsucht. Armand, der breitschultrige Krieger, hatte sich eben niedergelassen um unter das schmale Bett zu blicken, da war die Elfe shcon aufgesprungen und hatte ein Buch, das sie untern dem Bett hervorgezaubert hatte, in das Regal gesteckt.
Mit einem Klicken konnten sie nun gemeinsam den schweren Deckel der TRuhe anheben.
Armand griffs auf Geratewohl hinein und beförderte einen Stab zutage, den er dem Elfen in die Hand drückte. Es war ein Magierstab, soviel konnte Bardan erkennen. Moza hatte einen ähnlichen besessen... aber er wollte nicht an den Magier denken. Mittlerweile bezweifelte er immer mehr, dass dieser sich in der Gewalt des ominösen Philippe befand.
Armand verteilte 3 Tränke, rot für sich, grün für die Elfe und blau für Bardan, der ihn stillschweigend einsteckte.
Alle rüsteten sich und Bardan sagte leise: "Also gut, lasst uns aufbrechen, aber leise und ungesehen, solange es geht."
Dilynrae öffnete sachte die Türe, spähte hinaus und winkte die anderen hinter sich her. Der Gang war verwaist. Die kleine Gruppe schlich in dieRichtung, aus der sich nicht gekommen waren und kamen rasch an eine Kreuzung im Flur. Nach rechts und links bog der Gang ab, ein Geradeaus gab es nicht mehr, dort wo eine Tür gewesen wäre, stand eine mächtige Statue eines Kriegers mit einem imposanten Streitkolben.
Bardan gab sein Bestes, diese zu ignorieren und deutete in den rechten Gang. Er sah Dennis an und fragte kurz angebunden: "Weißt du was dort ist?"
Da er aber kaum mit einer Antwort rechnete, hatte er sich schon entschlossen, den rechten Gang zu wählen.
Sein Instinkt leitete ihn.
Annalena
22.12.2017, 07:37
Bardan, Armand und Dilynrae bogen nach rechts ab, Denis folgte ihnen schweigend, und sobald sie einige Schritte gegangen waren, verschoben sich die Felsen hinter ihnen und versperrten den Rückweg. Sie konnten nur noch vorwärts gehen. Der Gang wurde von Fackeln leicht erhellt und so bemerkten sie bald eine Tür, die jedoch bewacht wurde. Links neben der Tür stand ein Qunari in einer schweren Rüstung mit einer Zweihandaxt auf dem Rücken. Rechts neben der Tür stand ein Mensch, der auch eine schwere Rüstung trug und mit einem Schwert und einem Schild bewaffnet war. Vor den beiden Männern lief eine dritte Wache auf und ab, auch er war ein Mensch, trug jedoch eine leichtere Kettenrüstung und war mit einem Schwert und einem Dolch bewaffnet. Dilynrae entdeckte noch eine vierte Wache in den Schatten. Sie konnte nicht sagen, ob es ein Mann oder eine Frau war, doch sie war sich sicher, dass es ein Elf war. Außer einem Bogen konnte die Elfe keine andere Bewaffnung erkennen, doch da sich diese Wache in den Schatten versteckte, musste sie ein Schurke sein. Sie erzählte ihren drei Begleitern von der vierten Wache.
Die Wachen hatten sie noch nicht entdeckt und der erste Angriff konnte von ihnen ausgehen.
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Bardan nahm Dilynraes Beobachtung zur Kenntnis, dass sich eine vierte Wache in den Schatten aufhielt. Sie zeigte ihm die ungefähre Position.
Die anderen drei waren leicht zu erkennen. Bardan schlussfolgerte, dass Dilynrae mit der Schattenwache fertig werden würde, er und Armand aber besser die gut gerüsteten angingen.
Er gab Armand ein Zeichen: Bardan zeigte zunächst auf sich, dann auf den Qunari, dann auf Armand und den menschlichen schwer Gerüsteten.
Alles weitere würde sich ergeben.
Er nickte der Elfe und Denis noch kurz zu, dann sprang er hinter der Ecke hervor und griff den Qunari-Wächter wuchtig an. Er hoffte nur, dass seine Gefährten sich gut schlugen!
Dilynrae kramte aus ihrem Beutel eine Frostbombe und ein Fläschchen mit Flammenbeschichtung. Die Beschichtung trug sie auf ihre zwei Kurzschwerter auf. Es dauerte nur einen Wimperschlag, da brannten ihre Schwerter lichterloh.
Da Bardan schon auf den ersten Gegner zustürzte, fackelte Dilynrae nicht lange, warf ihre Frostbombe auf den Gegner in den Schatten und stimmte ein Lied über den Mut und den Zusammenhalt ihrer Gefährten und wie sie trotz ihrer Vergangenheit akzeptiert und aufgenommen wurde, an, welches sie im Kampf gegen ihre Gegner stärken würde.
So gewappnet stürzte sie sich nun ebenfalls in den Kampf. Verwirrt von ihrem kräftigen Lied und gefroren durch die Bombe, konnte die Wache gar nicht schnell genug reagieren, so dass ein paar kurze Schwertstreiche ausreichten, um ihn trotz des gefrorenen Zustandes in Brand zu setzen. Fürchterliche Schreie erfüllten den Flur, ein widerlicher Gestank nach Rauch und verbranntem Fleisch breitete sich aus. Ein gezielter Stich in das Herz beendete die Qualen des brennenden Mannes und mit einem letzten Röcheln brach er auf dem Steinboden zusammen.
Dilynrae drehte sich um und wappnete sich, ihre Gefährten zu unterstützen.
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Schnell, dank jahrelanger Erfahrung erfasste er die Situation. Er benutzte die immer griffbereite Hurtigkeitssalbe, warf eine Säurebombe und ließ eine Feuerbombe unmittelbar folgen. Ein Gegner brach schreiend zusammen und fast im vorbeigehen erledigte er ihn dann endgültig. Noch in der Bewegung parierte er den Schlag des vierten Feindes, bewegte sich schnell an ihm vorbei, trat ihm die Beine weg und trennte mit seinem Schwert die Kniesehnen durch und gab seinem hilflosen Feind nicht mehr die Gelegenheit für einen Gegenschlag. Er tötete ihn kurz und ohne reue.
Armand sah sich um und nur noch seine Begleiter standen auf den Beinen. Kurzerhand machte er sich daran die Leichen zu untersuchen in der Hoffnung Ausrüstungsgegenstände, Wundumschläge oder Schlüssel zu finden.
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Bardan hatte den Qunari angegriffen und nur durch den Überraschungseffekt den sieg davon getragen. Diese Wesen waren stark, ohne jeden Zweifel, aber nachdem Bardan gleich seine Achillessehne durchtrennte, konnte er ihn besiegen, ohne dass er in Bedrängnis kam.
Auch Dilynrae und Armand hatten ihre Gegner besiegt und nur noch die Leichen pflasterten den Boden.
Der Qunari trug einen Brief und einen Schlüssel bei sich. Der Schlüssel sah nicht sehr wertvoll aus, also schnappte sich Bardan den Brief. Er ließ den Qunari liegen und gesellte sich zu den anderen, die ebenfalls ihren Gegnern etwas abgenommen hatten. Selbst Denis verbarg etwas in seiner Hand und Bardan beobachtete ihn aufmerksam, sagte aber noch nichts. Er wusste wirklich nicht, was er vom dem Elfen halten sollte. Oder ob er doch als Gefahr einschätzen sollte? Wenn er jetzt, so kurz vor dem Ziel, wegen einer Fehleinschätzung versagte, würde er das sein Leben lang bereuen. Falls er dann noch Zeit zum bereuen hatte.
"Was habt ihr gefunden?" fragte Bardan alle drei und zeigte seinen, noch versiegelten Brief. "Ich will wissen, was er plant. Habt ihr auch etwas von Interesse?" Und so sah er alle der Reihe nach an, während er den Brief öffnete.
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