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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Rollenspiel - Muss das sein?



Derion
16.06.2006, 17:57
Wie leitet man ein solches Thema am besten ein? Vielleicht mit einer kleinen Geschichte: Bei unserer letzten Shadowrun-Zusammenkunft war ich (wie üblich) der Spielleiter und musste mit Erschrecken feststellen, das meine Spieler so gut wie gar nicht auf mein, sozusagen angebotenes, Rollenspiel eingingen. Die Dialoge waren flach, die Konversation zwischen den Charakteren (und nicht den Spielern) so gut wie gar nicht vorhanden und auch sonst drehte es sich zumeist nur darum, so viele wie möglich umzulegen.

Da stellte sich mir die Frage: Was ist Rollenspiel in dem Sinne? Braucht man das? Oder ist blanke Action doch besser?

Natürlich weiß ich, das es von Gruppe zu Gruppe verschieden ist, aber ich persönlich hätte viel mehr Lust auf Rollenspiel, als auf Rumgewürfle und Gegnerabgeschlachte. Scheinbar gehen meine Mitspieler nicht so recht darauf ein (Einer versucht's nicht mal), aber vielleicht weiß ich selbst auch nicht die genaue Definition.

Jetzt würde mich einerseits interessieren, wie ihr Rollenspiel definieren würdet und andererseits, wie es bei euch in den Gruppen so abläuft. Wenn ich könnte, würde ich mir andere Mitspieler suchen, aber hier in der Gegen gibt es kaum Interessenten §gnah

Harbinger
18.06.2006, 14:58
Rollenspiel bei Shadowrun? :eek: is bei uns sowieso undenkbar ^^
ich spiele mit 2 verschiedenen gruppen Shadowrun und Welt der Dunkelheit. und bei Shadowrun betreibe ich quasi einen wegwerfcharakter nach dem anderen, weil unser spielleiter immer gegen uns und nicht mit uns spielt. die ersten beiden chars haben einen abend gehalten, der dritte sechs abende, in denen er sechs mal gestorben ist, mein neuster ist ein absolut charakterloser nuke-zwerg, dem rollenspiel total fremd ist.
bei Welt der Dunkelheit sieht es da ganz anders aus. da haben meine charaktere auch tiefe, sind vielleicht teilweise ein wenig PGt aber haben immer einen gewissen hintergrund, den ich einzuhalten versuche. geschnetzelt wird wenig und wenn überhaupt dann nur kurz, bevor wir wieder zum alltag unserer figuren übergehen. rollenspiel ist da ein muss, beispielsweise als mein char (Thyrsus-mage, adept of life, gnosis 4, kampfsau) und der char von nem kumpel von mir (Mastigos-mage, master of mind, gnosis 4, hinterhältiger lustmolch) geld brauchten und mit unseren magischen kräften eine tankstelle überfallen haben. ich hatte lange nichtmehr so viel spaß ^^ und es hat zur story absolut nichts beigetragen.
das liegt imo daran, dass WoD und SR sich von der spielmechanik total unterscheiden. WoD ist ein rollenspiel, SR ein action-schnetzel-rpg. die charaktere bei WoD sind menschen wie ich und du (vielleicht ein wenig übernatürlich, aber hey ^^), die auch ein privatleben und verpflichtungen und was weiß ich nicht alles haben. Shadowrunner hingegen sind (meistens) emotionslose kampfmaschinen, die aus den unsinnigsten gründen handeln ("Hey, ich war viermal tot und dürfte eigentlich kein Bock auf Shadowrunning mehr haben, aber hey, dann passe ich nichtmehr in die Story, also scheiß drauf :D" bzw. "Ich hab jetzt drei Milliönchen bei einem Run verdient und könnte mich prima zur Ruhe setzen. Aber ich stopfe es lieber in neue Ausrüstung und Cyberware und plane sofort den nächsten Run yeeeeeeeeehar!!!") und normalerweise kein privatleben haben. das kann natürlich auch ganz nett sein, mal so einen abend zu verbringen, an dem man ein total aufgemotzter kampfschrank ist, der eine armee nach der anderen zu klump prügelt (zwanzig Vampire im Nahkampf gerissen, woo hoo ^^). und genausogut kann es einem mal auf die nerven gehen, ständig einkaufen gehen zu müssen, was zu essen oder einfach mal einen tag irgendwo rumzusitzen, wie mein WoD-Char es letztens tun musste. deswegen versteifen wir uns auch nicht immer so auf ein system, sondern wechseln von zeit zu zeit mal, denn so würde es mir auch mit der zeit ziemlich langweilig werden.
also, rollenspiel ist schön und gut, muss aber nicht immer sein. und bei Shadowrun sowieso nicht §ugly

Derion
18.06.2006, 16:38
Wenn ich deine Argumentation richtig auffasse, ist Shadowrun demnach kein Rollenspiel in dem Sinne? Und somit auch nicht unbedingt geeignet für Leute wie mich, die sich ein wenig nach ebensolchem sehnen?

So habe ich das, wenn ich ehrlich bin, noch nie betrachtet - das es wirklich am System liegt. Hm... gut, wir hätten als Alternative noch DSA, aber ob das unbedingt besser ist? Da lief es bisher auch nur auf sinnlose Metzel-Aktionen raus... und für ein anderes Rollenspiel werde ich meine Mitspieler vorerst nicht überreden können; das liebe Geld.

Hrmpf... also vorerst versuchen wir es mal mit DSA. Könnte mir da vielleicht noch jemand als evtl. erfahrenerer Spielleiter Tipps geben, wie man "richtiges" Rollenspiel gestalten kann? Also auch so, das die Spieler sich nicht gelangweilt auf der Couch rumwälzen ^^

Miras
19.06.2006, 13:36
Ich weiss was du meinst. Ich leite jetzt seit ca. nem halben Jahr eine D&D Runde. Es läuft auf das gleiche raus, wie du es beschreibst. Ich kann meinen Leuten jede Art von "Köder" vorwerfen, um mal ein bisschen Tiefe in das Rollenspiel zu bringen, es bringt alles nix. Ich hab ne eigene Kampagnenwelt erschaffen, mir politische Beziehungen der Länder zueinander ausgedacht, eine Fülle von NPC's entwickelt, ihnen Hilfestellungen gegeben... ich könnt mir die Finger fusselig schreiben, es nützt nichts ^^
Das geht so weit, dass ich noch nicht mal Rätsel in die Dungeons (die mittlerweile bestimmt 80 % der Spielzeit einnehmen) einbauen kann, weil meine Kollegen einfach zu bräßig sind. Alles was über Schema F "such den schlüssel zu der tür und öffne sie" hinausgeht, scheint ihre geistigen Kompetenzen so zu überfordern, dass sie das Handtuch schmeißen. Das ging einmal soweit, dass sie in einem Dungeon nicht bis zum Bösewicht durchgekommen sind, weil sie ein einfaches Matherätsel nicht lösen konnten und dementsprechend umgekehrt sind.
Ich kenne nun das Shadowrun System nicht, aber ich halte es bei jeder Art von P&P Rollenspiel für möglich, gutes Rollenspiel zu betreiben. Es kommt halt vor allem auf die Bereitschaft der Spieler, und natürlich auf den Spielleiter an. Ich persönlich halte Kämpfe auch für das Langweiligste an P&P Rollenspielen. Wenn ich auf XP Jagd gehen will, such ich mir ein gutes PC Rollenspiel oder dergleichen, aber wenn ich schon in einer Runde mit Freunden zusammen komme, um in eine andere Welt abzutauchen, dann möchte ich halt auch die Möglichkeiten nutzen, die sich mir anbieten.
Wenn ich da an meine Runde denke, bei der ich selber einen Char habe...
Mittlerweile hat ein Spieler erfolgreich seine eigene Kirche gegründet und ist versucht, zum Gott aufzusteigen... Jaja... das nenn ich die Möglichkeiten ausnutzen ;)

Zu den Tipps..
Tja.. Ich denke, dass Wichtigste sind wirklich die Beschreibungen. Du musst alles so gut ausschmücken wie es eben geht. Mach die Charaktere interessant, die Umgebung aufregend. Deine Leute müssen ihre Vorstellungskraft benutzen und die Dinge hinterfragen. Aus ihrem durch die Beschreibungen erwachtem Interesse wächst dann im Idealfall gutes Rollenspiel. Die Erfahrung hab ich zumindest gemacht. Ich kenne auch einen SL, der die ganze Sache so gelöst hat, das es richtig fett XP für gutes Rollenspiel gab. Seine Gruppe hatte z.B. durch Diplomatie und Schläue einen Krieg zwischen zwei Provinzen verhindert, wodurch sie alle schön Erfahrungspunkte erhalten haben und so belohnt wurden. Meine Gruppe wäre wahrscheinlich die erste an der Front gewesen ^^

Ankou
21.06.2006, 11:57
Hm .. Jaaa, mit dem Rollenspiel ist das so ne Sache.
SR hab ich noch nie gespielt, aber ich kenne eine Gruppe, die einen seeehr guten Meister hat und demnach spielen sie verdammt viel Rollenspiel - und schnetzeln natürlich auch.
BeiM DSA, wo ich mitspiel, kommt es eigentlich eher selten zu "richtigem" Rollenspiel, leider. Meistens stellt uns der Meister einen NSC hin, der auf uns reagiert und durch Reden müssen wir dann gewisse Dinge herausfinden, das meiste Rollenspiel bezieht sich eigentlich auf die Aktionen in der Gruppe, so von Spieler zu Spieler.
Kämpfen tun wir eigentlich selten - auch wenn mir das beim DSA seeehr viel Spaß bringt, vor allem, da ich eine Schwertgesellin spiele und da dann ordentlich schnetzeln kann. Wer's kann :D
Ich will nicht sagen, dass unser Meister ein schlechter Meister ist - es bringt meistens ne Menge Spaß, aber zur Zeit sitze ich meine 5 Stunden ab, ohne viel gemacht zu haben, da der Meister immer nur drei Leute mit ins richtige Rollenspiel einbezieht und man da kaum Chance besitzt, mit zu agieren. =/ Er hatte letztens ein schönes Abenteuer, aber ... da er es viel zu lange hingezogen hat, wars dann auch zum Ende hin eher mau.
Dann spiele ich ja noch Vampire und da kämpfen wir in drei Sitzungen höchstens einmal - und dann meistens nichtmal als Gruppe ^^"
(Ich spiele seit etwa sieben Sitzungen mit und habe immer noch keine Waffe - wurde erst einmal in eine Kampfhandlung einbezogen und da konnte ich das alles mit Irrsinn rauszögern und wurde dann gerettet. Höhö ^^")
Beim Vampire spielen wir viel Rollenspiel und das ist wohl auch meine Lieblingsgruppe. Obwohl wir nur zwei bis drei Stunden spielen (da wir meistens erst ab 20.30 Uhr spielen können oder noch später, wenn wieder jemand zu McDoof will ^^") kommen wir vom Spielen her viiiiel weiter als in der DSA-Runde, wo wir manchmal bis an die sieben Stunden spielen.
Ich halte DSA aber auch nicht für das geeignete System fürs Rollenspiel, mir liegt da denke ich, eher WoD.

Harbinger
21.06.2006, 14:21
exakt, ein hoch auf WoD §ugly
wir haben das problem zwischen mangelndem rollenspiel und (teilweise) hirnverbrannten regeln bei Shadowrun und der komplexität von WoD (oder sollte ich sagen Mage, da wir eigentlich kaum noch eine andere WoD-Variante spielen? ^^ net böse sein, Ankoulein, aber Vampire sind einfach nur beschränkte Magier :D), die die stories manchmal zu einer wahren qual werden lässt (da is nix mit "mal schnell ein abenteuer ausdenken" ^^) auf eine recht kreative art und weise gelöst, nämlich indem wir Shadowrun auf WoD-Regeln umgeschrieben haben und somit Welt der Dunkelheit 2060 erschaffen haben, ein spiel, das gleichzeitig genug platz für rollenspiel und charakterentwicklung bietet (mal ehrlich, wenn man am anfang bei SR attribute auf A hatte, dann konnte man sich die Karmapunkte sonstwohin stecken) und die herlich unkomplizierte SR-Welt beinhaltete, in der man mal schnell in fünf minuten einen Run zusammenschustern kann, mit dem man einen abend lang spaß hat. funktioniert wunderbar, auch wenn wir es (nach meiner höchst genialen story um den Pizzaboten John Sinclair, der zum kampfmagier mutierte ^^) mit einem etwas planlosen meister zu tun hatten, der uns zwei abende durch eine bescheuerte story quälte, in der mein ninja-ki-adept sich hemmungslos besaufen, mit einem werwolf prügeln und zuletzt einen dreifachmord vortäuschen musste. sachen gibt's... §ugly

Tempus
07.08.2006, 18:08
So, dann gebe ich auch mal meinen Senf dazu. ^^

Meine Erfahrung beschränkt sich allerdings nur auf DSA.

Ich habe festgestellt das man seine Mitspieler zum mitdenken anregen kann, indem man nach der alten Zuckerbrot und Peitsche Methode vorgeht. ;)
Soll heißen du, als Meister, belohnst oder bestrafst ihr Verhalten.
Wenn sich einer Mühe gibt, seine Phantasie spielen lässt und seinen Kopf benutzt, dann belohne ihn. Lass ihn zum Beispiel etwas wertfolles finden oder erleichtere ihm die eine oder andere Aktion. Erspare ihm eine Probe auf ein Talent oder etwas in der Art.
Zum Beispiel:
Deine Gruppe ist irgendwo Eingebrochen und hört jemanden kommen. Jetzt sagen zum Beispiel alle, sie verstecken sich. - Nicht so toll.
Aber wenn einer dabei ist, der vielleicht sagt: Ich verstecke mich hinter den schweren Vorhängen, ziehe den Bauch ein und nehme den Bogen von der Schulter, damit er mich nicht verrät.
Dann ist das schon ein bisschen mitgedacht und du könntest ihm eine Probe auf Verstecken ersparen. :p
Belohne ihn aber so das die Anderen es auch mitbekommen!
Wenn sie sich beschweren (und das werden sie) dann lege die Tatsachen auf den Tisch und sage ihnen was du erwartest.
Glaub mir, zuerst ist der Protest zwar groß, aber es klappt. ;)

Derion
24.08.2006, 09:49
@Tempus: Hm... sehr interessante Idee. Hab das bisher noch nicht so gehandhabt, hört sich aber so an, als sei es einen Versuch wert. Ob das bei meiner Gruppe auch anschlägt, ist natürlich die andere Sache...

Aber der eigentliche Grund, weswegen ich den Thread wieder 'ausbuddel' ist ein anderer. Mir haben sich wieder (natürlich heute Morgen um 1 Uhr) einige Fragen bezüglich des Spielleitens und DSA gestellt...

1. Gerade an die Spielleiter: Wie präsentiert ihr euch der Gruppe? Unnahbar, als "Meister" über das Geschehen? Oder haltet ihr auch Smalltalk mit den Spielern, wenn sie gerade nicht so Lust auf RPG halten? Sollte ich verbissen dranhängen und sie dazu zwingen, so gut wie kein OT mehr zu reden?
Wenn ich es selber lese, hört sich das ziemlich doof an... ^^

2. Der Kampf... sollte man ihn detailliert beschreiben, dass man jede einzelne Aktion der Charaktere in eine Art Geschichte verpackt? Oder soll ich das Ganze auf das Würfeln an sich und ein paar Einwürfe à la "Der Ork ist tot, der Troll bewusstlos, ..." beschränken? Natürlich weiß ich irgendwo selbst, das die Beschreibung eines Kampfes mehr Reiz hat - aber was ist, wenn sie dann nur noch kämpfen wollen, um meine genialen Ausführungen zu hören? :D

An und für sich unterscheidet sich das ja von Gruppe von Gruppe und von Spielabend zu Spielabend. Mal ist man besser drauf, mal weniger gut. Dann kotzt einen mal ein gewisser Spieler an, weil er dauernd Unsinn macht und all das... ich versuch derzeit eine "goldene Mitte" zu finden, was aber nicht sonderlich leicht ist...

septic
25.08.2006, 12:51
1. Gerade an die Spielleiter: Wie präsentiert ihr euch der Gruppe? Unnahbar, als "Meister" über das Geschehen? Oder haltet ihr auch Smalltalk mit den Spielern, wenn sie gerade nicht so Lust auf RPG halten? Sollte ich verbissen dranhängen und sie dazu zwingen, so gut wie kein OT mehr zu reden?

"Dir fällt eine Vektorschubmaschine auf den Kopf!" - "Aber wird sind doch 30 Meter im Stollen unter der Erde!" - "Na, kannst mal sehen, wie mächtig ich bin."

Okay, mal Scherz beiseite. Natürlich muss man eine gewisse arrogante Art an den Tag legen. Wenn Diskussionen losgehen, ob denn das wirklich so und so und nicht anders verlaufen muss, dann kann man das Spielen auch lassen. Man sollte sich, IMHO, allerdings nicht zu sehr darauf versteifen, immer Recht zu haben. Wenn die Spieler partout nicht darauf eingehen, was man ihnen sagt, dann muss man einen Kompromiss finden.
SmallTalk gibt es bei uns immer zwischendurch. Und wenn es nur um Anekdoten geht, die einem just in dem Moment einfallen. Es kann natürlich auch passieren, dass das Geschehen komplett ins RL abdriftet. Ist dann halt so.



2. Der Kampf... sollte man ihn detailliert beschreiben, dass man jede einzelne Aktion der Charaktere in eine Art Geschichte verpackt? Oder soll ich das Ganze auf das Würfeln an sich und ein paar Einwürfe à la "Der Ork ist tot, der Troll bewusstlos, ..." beschränken? Natürlich weiß ich irgendwo selbst, das die Beschreibung eines Kampfes mehr Reiz hat - aber was ist, wenn sie dann nur noch kämpfen wollen, um meine genialen Ausführungen zu hören? :D

Wenn deine Spieler nur noch kommen, um DIR zuzuhören, ist das das größte Lob, das du bekommen kannst. Freu dich, dass sie dir gern zuhören udn dafür sogar ihre eigenen Aktionen zurückstecken.
Was den Kampf im Allgemeinen betrifft, bin ich auch nach jahrelangem Meistern noch indifferent. Ich hasse Würfelkämpfe mit gleichstarken Parteien. Ein Zweikampf dauerte mal sage und schreibe 4 Stunden. Wenn es den Plot voran treibt und der Kampf eh nur Beiwerk ist, dann verzichte auf die Würfelproben und erzähle den ganzen Kampf.
Das mache ich sogar in großen Schlachten so. Die Handlung wird erzählt und nur bei wenigen Einzelkämpfen wird gewürfelt. So erhält eine Schlacht eine höhere Faszination und Dynamik. Man muss ja nicht immer würfeln, wenn der Spieler etwas machen will.
Als SL kennt man "seine" Chars. Also lasse sie gewähren, wenn sie ihre Aktionen auch gut beschrieben.

Grüße,
septic

Iron Mouse
25.08.2006, 14:19
Ich meistere D&D (zumindest dann, wenn die Leute ausnahmsweise mal Zeit haben :rolleyes: ) und obwohl dem System oft vorgeworfen wird, es sei kampflastig (was imho nur auf den ersten Blick so ist) bemüh ich mich doch um sehr um einen eher RP basierten Spielstil. Bisher hat das immer gut geklappt.
Wichtig ist einfach daß die Spieler mitmachen. Wenn du Leute dabei hast, die partout nicht können oder wollen ist es schwer bis unmöglich, da was IG zu erzwingen.
Eine spontane Lösung weiß ich da jetzt auch nicht wirklich, da ich das Problem so noch nicht hatte. Wenn du nur einzelne Leute hast die nicht mitmachen dann würd ich die mal zur Seite nehmen und drüber reden. Wenn alle nicht...erm, neue Gruppe suchen?
Vorteilhaft wäre vielleicht, wenn man schon erfahrene Spieler hat, die auch mitmachen und den unerfahrenen das ganze etwas "vorspielen" und evtl. auch Tips geben oder so...
Auch wichtig ist natürlich auch, was man als Meister so macht. Je besser man den Leuten die Umgebung usw. beschreibt, desto besser können sie sich dort hineindenken und dementsprechend handeln. Ich versuche immer, den Spielern möglichst mehrere Möglichkeiten offen zu halten. Je cleverer sie die nutzen, umso leichter kommen sie ans Ziel, aber wenn sie z.B. unbedingt meinen, sie müssten einen offensichtlich überlegenen Feind angreifen sterben sie halt. Und das wissen sie auch.

Gerade die Tatsache, daß die eigenen Handlungen auch wirklich Auswirkungen (evtl. sogar sehr große) auf das Spiel haben, kann sehr motivierend sein und zum Mitdenken anregen, zumindest hab ich das so festgestellt :)

Als Meister sollte man da aber auch drauf eingehen. Machen die Spieler (mal wieder...) was ganz anderes als man eigentlich geplant hat muß man halt erstmal improvisieren (am besten ist es, wenn man sich vorher überlegt auf was für Ideen die kommen könnten und sich für diese Fälle zumindest Stichpunkte vorbereitet). Dann hebt man das Geplante halt auf und verwendet es (notfalls modifiziert) einfach später.
Oder wenn die Spieler es z.B. schaffen, etwas zu tun was sie nicht tun sollten, z.B. den Bösewicht bei der ersten Begegnung mit viel Würfelglück umbringen, obwohl er eigentlich überleben sollte. Dann ist er halt tot, Glückwunsch! :D
Das Abenteuer geht nun anders weiter, so einfach ist das.

Derion
25.08.2006, 14:30
Mir ist schon bewusst, dass ich als Meister alleine nicht die Spieler dazu zwingen kann, 'richtig' zu spielen. Das hängt natürlich auch von den Spielern ab. Ich hab jetzt auch nicht den Eindruck, dass meine Spieler überhaupt keine Lust auf RP hatten, aber mir war nur etwas schleierhaft, wie ich ihnen das näherbringen soll. Vielleicht liegt es ja auch an mir selbst, dass es nicht so funktioniert wie ich es gerne hätte...

Im Nachhinein fällt mir auch auf, dass ich tatsächlich etwas dürftig beschrieben hatte. Stellenweise hatten die Spieler kaum Ahnung von ihrer Umgebung. Aber wenn sie in eine Taverne gehen und ich zum 100. Mal sage, dass sie einigermaßen gut besucht ist (Dann gehe ich näher auf die einzelnen Gäste ein) und diesen und jenen Zustand hat, nervt das die Spieler auch irgendwann. Okay, dann gehen sie einfach in keine Tavernen mehr... oder ich lass sie nicht mehr rein? Auch blöd... :p

Eine andere Gruppe kann ich mir nicht suchen. Hier in der Gegend gibt es einfach viel zu wenig Interessenten und da ich keine Fahrmöglichkeiten (bzw. zu wenig Geld) habe, kann ich auch nicht weiter weggehen.

Improvisieren ist auch nicht unbedingt meine Stärke. Mir fällt zwar meistens schon etwas ein, aber das in kurzer Zeit in (gescheite) Worte zu fassen, ist nicht immer ganz so einfach. Natürlich ist es nicht so, dass die Spieler das jetzt aufregen würde, aber ich selbst finde das nicht wirklich toll - ein stammelnder Spielleiter, der scheinbar keine Ahnung hat was er jetzt sagen will? Nicht so gut. ;)
Andererseits ist Improvisation bei einem derartigen Rollenspiel unvermeidbar, vor allem wenn man Spieler hat, die sowieso immer das Gegenteil davon machen was man eigentlich geplant hatte.

Danke auf jeden Fall für die bisherigen Antworten. Mir ist die ganze Angelegenheit nun schon etwas klarer geworden und ich habe auch festgestellt, dass ich die Schuld nicht immer auf die Spieler schieben sollte... ;)
Werde mich auf jeden Fall an die Tipps, Ratschläge und Ideen halten und mal versuchen, ein individuelles und spannendes Abenteuer zu verfassen, bei dem nicht zwingend Kämpfen im Vordergrund steht ;)

septic
25.08.2006, 23:23
Schau dich mal einfach in Windfeders Wolkenturm (http://www.wolkenturm.de/index.php?page=main_start) um. Dort gibt es für Anfänger, aber auch für erwiesene Experten des Spielens und Leitens viele Tipps und Kniffe.

Weiterhin empfehle ich dir:
Selemer Tagebücher (http://www.selemer-tagebuecher.de/) (SL-Tipps)
Borons Reich (http://www.borons-reich.de/) (besonders wertvoll: szenarische Zuordnung von Musik)


Grüße,
Septic


Edit:
Auf Andre Wieslers Seite (http://www.andrewiesler.de/cgi-bin/go?cmd=downloadlist&page=2) findet man auch massig Tipps und Tricks.

Derion
27.08.2006, 16:26
Schau dich mal einfach in Windfeders Wolkenturm (http://www.wolkenturm.de/index.php?page=main_start) um. Dort gibt es für Anfänger, aber auch für erwiesene Experten des Spielens und Leitens viele Tipps und Kniffe.

Weiterhin empfehle ich dir:
Selemer Tagebücher (http://www.selemer-tagebuecher.de/) (SL-Tipps)
Borons Reich (http://www.borons-reich.de/) (besonders wertvoll: szenarische Zuordnung von Musik)


Grüße,
Septic


Edit:
Auf Andre Wieslers Seite (http://www.andrewiesler.de/cgi-bin/go?cmd=downloadlist&page=2) findet man auch massig Tipps und Tricks.
Huiui, sehr schöne Links, dort findet man ja massenweise interessante Tipps und Ideen. Hab mir jetzt noch nicht alles ganz genau anschauen können, aber das was ich bisher gesehen habe, spricht mich schon einmal an und hat sogar schon einige meiner weiteren Fragen beantwortet. Danke auf jeden Fall für die Links! :)

Ealys
29.08.2006, 20:01
Ich kenne das beschriebene Phänomen aber auch ;)

Der SL gibt sich krampfhaft Mühe etwas atmosphärisch zu beschreiben oder die Spieler vor etwas zu warnen & das beste was ihnen einfällt ist "jetzt komm doch mal zur Sache" oder "die machen wir platt" oder "ne das geht jetzt aber nicht" "in Regelwerk S 114 steht aber..." und dann wird nur noch diskutiert...

Das kann ganz schön frustrierend sein. Wir haben auch schon ein paar Mal versucht unsere Charatere zu richtigem spielen & Interaktionen untereinander zu bringen zb mit Tagebuch schreiben oder Charaktergeschichten/ Hintergründe zu schreiben, aber da kommt kaum was Produktives bei raus :(

HELP §gnah