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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : [Story] Die Liebe und ihre Konsequenzen II



Nightcall
29.07.2011, 13:34
Der erste Band, der großen Liebes, Drama- und Abenteuergeschichte "Die Liebe und ihre Konsequenzen", ist hier zu lesen: Siehe hier (http://forum.worldofplayers.de/forum/showthread.php?t=900740)


Die Liebe und ihre Konsequenzen II

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Was bisher geschah...
Tellur und Benny flüchteten vor dem Unbekannten, wodurch sie einem Pfad folgten, bei dem sie nicht wussten wohin er sie führte. Katharina hatte sich heimlich von zu Hause aus dem Staub gemacht um nach Benny zu suchen, ihrer Liebe, den den sie so liebt und keinen Anderen. Sie eilte durch den Wald, ohne zu wissen was sie erwarten würde. Als die beiden Burschen plötzlich ein Geräusch wahrnahmen und sich auf einen Angriff bereit machten, erkannten sie Katharina die auf sie zu kam. Eifersüchtige Blicke von Tellur, und ein emotionales Wiedersehen von Benny und Katharina waren die Folge. Doch dann wurden alle von den Männern des Drogendons umzingelt und festgenommen. Der Drogendon ließ alle drei in sein Verlies einsperren und zog sich von dort dann wieder zurück, mit einem grauenhaftem Lachen...

paladinmirko
30.07.2011, 19:37
So, dann mache ich mal den Anfang, auch wenn ich unzufrieden mit meiner Leistung bin.

Kapitel I

Eine einzige, kleine Kerze erhellte die vergleichsweise große Zelle der beiden jungen Novizen. Viel Ärger hatten sie sich in letzter Zeit eingebrockt doch das Glück hatte sie selbst in diesem Finsteren Kellergewölbe wieder gefunden. Nachdem der Don seine Tochter aus der Zelle herausgelassen hatte, hatte man Tellur und Benny in eine gemeinsame, größere Zelle gesteckt. Viel Luxus war ihnen dennoch nicht gegönnt worden. Sie hatten zwei Bretter, die mit Scharnieren an der Wand befestigt waren und jeweils von Ketten senkrecht gehalten wurden, mit einem Kartoffelsack, der mit Stroh gestopft worden war, als Betten bekommen. Es war ihnen eine Mahlzeit am Tag und jeweils eine Kerze gewährt worden. Viel bekamen die Beiden von hier unten nicht mit, aber genügend um zu wissen, dass der Don sich mit seiner Familie einen neuen Wohnsitz gesucht hat. Das prächtige Haus war seinen Söldnern überlassen worden, die es als Hauptquartier bezogen hatten. Tellur war das nur recht, er hatte es satt gefoltert zu werden um danach nur zu warten bis er wieder soweit hergestellt war, dass es wieder von vorne beginnen konnte. Die Folterkammer war einem Waffenlager gewichen und die Wachen an ihrer Zelle war abgezogen worden. Benny hatte sich gänzlich zurückgezogen. Aß kaum und Reden tat er seit Tagen nicht mehr. Aber was waren schon Tage, wenn man eine Ewigkeit hier unten bleiben würde. Tellur hatte sich beinahe damit abgefunden, hier unten zu sterben und von den Ratten aufgefressen zu werden. Er fand die Vorstellung ganz amüsant. Er war schon immer ein Freund von Schwarzem Humor gewesen. Jemand hustete im Schatten und Tellur drehte den Kopf in die Richtung, aus der das Geräusch kam. Sein Gehör war im Laufe der Zeit enorm empfindlich geworden. Er hörte das Tropfen des Wassers, das sich seinen Weg durch die decke suchte und das leise flackernd der Kerzenflamme, die nicht mehr als einen Schritt der Umgebung erhellte. Dennoch, er war über das kleine Flämmchen mehr als Dankbar. Die Dunkelheit hatte an ihm genagt und war ihm die Knochen und das Rückrat raufgekrochen. Dazu kam die Nässe und Feuchtigkeit, die allgegenwärtig erschienen. Das orangene Licht hob die Risse um Bodengestein überdeutlich hervor und es warf tiefe Schatten in Tellurs sorgenfaltige Gesicht. Aber die Farbe hatte auch eine beruhigende Wirkung, und sie half Tellur beim Einschlafen. Er blinzelte und schüttelte den Kopf. Vor seinen Augen verschwommen einzelne Lichtpunkte. Er hatte solange auf die kleine Flammenzunge gesehen, bis alles um ihn herum verschwommen war und das Licht unnatürlich wässrig wirkte. Sein Ohr zuckte, als er ein Krabbeln vernahm. Er schlang die Arme noch fester um die Knie und rutschte noch näher an den Flammenschein heran. Wieder hustete Benny und es wirkte fast bedrohlich.

Benny musste erneut Husten und schniefte laut im Anschluss. Er befürchtete, das er einen Schnupfen bekam. Mir doch egal. Meinetwegen kann ich sterben. Was soll ich denn ohne Kath. Dachte er sich und strich sich über das fettige, zulang gewordene Haar. Seine Augen schimmerten wieder feucht. Nun, das konnte er nur erahnen, denn in der Finsternis sah er nichts, aber das war ihm recht. Es gab auch nichts mehr zu sehen. Das einzige was er sehen wollte, war seine Freundin. Benny hatte kein Gespür mehr für Zeit, Geruch oder Gefühle. Er spürte nur den Schmerz des Verlustes und mit ich kam der Zorn...

Tellur stand auf. Seine kalten Knochen schmerzten doch er war es langsam Leid einfach nur da zu sitzen und auf den Kalten Hauch des Todes zu warten. Er schritt zögerlich in die Dunkelheit, als fürchtete er, nicht wieder hervor zu können. Langsam, fast zärtlich rüttelte er an Bennys Schulter. Er wusste nicht, ob er schlief oder wach war. Aber machte das einen Unterschied? Benny war so oder so kaum Anwesend, geschweige denn Ansprechbar. „Benny, ich habe eine Idee wie wir hier raus kommen könnten!“, flüsterte er ihm sachte ins Ohr. Benny zuckte nicht einmal zusammen. Tellur beugte sich weiter vornüber und schon schoss ihm der beißende Gestank seines ungewaschenen Freundes in die Nase. Schweiß und Fäkalien waren der Grund für den beißenden Gestank, für den Benny bereits nicht mehr offen war. „Benny“, flüsterte er eindringlicher auf ihn ein, „tu es nicht für mich, aber tu es für Katharina. Sie -“
Katharina! Eine Vielzahl von Gefühlen bereiteten sich blitzschnell in Bennys Körper aus. Ergriffen besitz von ihm und drang in jede kleinste Ecke seines Bewusstseins. Er hörte Gelächter, Stimmen und besonders ein Satz trat daraus hervor. Ich liebe dich! Er roch einen wunderbaren Duft und sah brünettes, schulterlanges Haar, das im Wind wehte und sich im Rhythmus der Äste bewegte. Er hatte das Gefühl über eine makellose, von einzelnen Sommersprossen gezierte Haut zu streichen. Die Bewegung endete schließlich an zwei stattlichen Rundungen, die frei und keck gen Himmel starten. Blumen! Überall waren Blumen und er spürte wie ihn jemand die Wange streichelte. Er sah in makellosschöne, verführerische azurblauen Augen und verlor sich direkt in ihnen. Plötzlich schoss ein ihm bisher seltener empfundenes Gefühl in ihn. Er spürte eine Explosion von Empfindungen und die zarte weiche Haut unter sich...

„... solltest doch eigentlich wissen, das ich dich nicht zurück lassen kann. Komm Benny! Ich sag’s dir nicht noch einmal. Steh auf Bastard!“ Tellur war lauter geworden, doch Benny verstand zwar die Wörter, konnte sie aber nicht sinnvoll aneinander ketten. Immer noch war ein Hauch des ihm geliebten Duftes in der Luft. Die Luft der stickigen Zelle mit den rissigen Steinplatten am Boden wirkte erstaunlich frisch als hätte man eine Frühlingsbrise auf die Reise geschickt und sie würde hier rasten. „Was vermag deine Kraft gegen diese Gitterstäbe zu verursachen Tellur?“, fragte Benny geistesabwesend, während er ins Leere starte. Tellur sah ihm ins Gesicht und wandte seinen Blick dann gen Ausgang. Wo ihre Flucht frühzeitig von fünf Gitterstäben beendet wurde. „Ich habe da schon eine Idee, aber leider ist meine Blase nicht voll.“ Verschmitzt und mit einem schiefen Lächeln auf den Lippen, sah er zu Benny rüber und zwinkerte ihm zu.

„Komm schon Benny“, zischte Tellur zwischen zusammen gebissenen Zähnen hervor und ekelte sich vor dem Gestank des Urins. Sie hatten Bennys Wams gewässert und es im die Gitterstäbe gewickelt. Als Griff und Hebel hatten sie mit brachialer Gewalt die Bett- Bretter mit den Füssen auseinander getreten, bis sie ein Stück Holz hatten, das sich dafür eignete. Dennoch, es stank und war widerlich. Tellur verzog das Gesicht als ihm Urin vom Wams auf die nackten Füße tropfte. Ihre Idee war simpel. Das Wams würde nass nicht reißen und konnte die Gitterstäbe leicht verbiegen. Benny war dabei sich zwischen den gut fünfundzwanzig Zentimeter dünnen Spalt zu quetschen, während er noch versuche nicht in Berührung mit seinem Wams zu kommen. „Das Wams ziehst du hinterher wieder an“, fluchte Tellur und grinste Schiff, bevor sein Gesicht sich wieder vor Anstrengung verzerrte. Endlich hatte Benny es geschaffte und atmete erleichtert auf. „Komm, halt mal, jetzt bin ich dran“, sprach Tellur hochkonzentriert und überlegte schon wie er sich da durch quetschen sollte. „Nee, ich fass das Ding bestimmt nicht an“, wiedersprach Benny angeekelt und leicht verzerrt. Seine Kehle war rau vom langen Schweigen. „Warte, ich hol uns den Schlüssel und eine Aussrüstung!“ Benny grinste und stahl sich davon. „Benny!“, fügte Tellur bedrohlich hinzu, doch Benny hört nicht auf ihn und war schon hinter der ersten Ecke verschwunden. Tellur seufzte und ließ endlich das nass Wams los um sich wieder an die Kerze zu setzen. Er roch an seinen Händen und verzog das Gesicht. „Bah“, fluchte er, während er sich die Hände an der schmutzigen Hose abwusch.
Nun hing alles von Benny ab...