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    Waldläufer Avatar von Die Ordenskrieger
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
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    Ein Ork.“
    Sir Lucius musterte sein Gegenüber abschätzig. Seine wässrig-blauen Augen waren stechend, sein Blick kalt wie Eis. Die Miene des Ritters war wie in Stein gemeißelt und verriet keinerlei Emotionen. Die lange Narbe, die sich von seinem Scheitel über das rechte Auge bis hinunter zu seiner Oberlippe zog, zerstörte seine geradezu klassischen Gesichtszüge nicht, sondern unterstrich nur noch einmal die Strenge und Härte, die ihnen innewohnte.
    Ein Ork“, wiederholte Lucius und lehnte sich zurück, während er mit der Spitze seiner Schreibfeder nachdenklich auf den Tisch klopfte. Vor ihm lag der schriftliche Bericht, den Calan angefertigt hatte. Und noch einige andere Dokumente…
    „Bruder Calan, Ihr kennt das Sprichwort ‚Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer‘, oder? Genauso wenig macht ein Ork eine Invasion. Also wie kommt Ihr und eure… Begleiterin auf die Idee, dass dieser kleine Zwischenfall irgendwo am Arsch von Nordmar von so großer Bedeutung wäre, dass man das Ordenskapitel, vielleicht sogar den König selbst damit belästigen müsste? Zumal, was euch betrifft, Bruder Calan…“
    Lucius seufzte theatralisch und erhob sich. Er war ein großer Mann, breitschultrig und gestählt von Jahren im aktiven Kriegsdienst. Selbst jetzt, da er nur eine einfache rot-weiße Tunika trug und lediglich mit einem Dolch bewaffnet war, dessen verzierter Griff zugleich seinen Rang kundtat, war er eine imposante, fast überwältigende Erscheinung. Als er hinter dem Schreibtisch hervortrat, dabei ein Dokument zur Hand nahm und sich vor Calan aufbaute, wirkte er wie ein Raubtier, das bereit war, sich auf seine Beute zu stürzen. Er tat so, als würde er das Dokument, dessen Inhalt er ohnehin schon in- und auswendig kannte, noch einmal genau studieren.
    „Calan bin Hiran at-Karwani, aus Varant. Eingeschworener Bruder des heiligen Ordens der Streiter Innos‘. Im Kampf um Argaan ausgezeichneter Ordensbruder und dann… spurlos verschwunden. Puff! Einfach so…“ Lucius breitete die Arme aus und zog die Augenbrauen nach oben. „Und jetzt, ebenfalls einfach so, steht er wieder vor unserer Tür, um uns, ganz und gar selbstlos, vor einer drohenden Invasion durch die Orks zu warnen. Wie soll ich das verstehen, Bruder?“ Mit einer achtlosen Geste warf er das Pergament zurück auf den Schreibtisch und verschränkte die Arme. Als er fortfuhr, war seine Stimme ein tiefes, bedrohliches Grollen: „Wenn es nach mir ginge, Calan aus Varant, würdet Ihr brennen. Die einzige Strafe, die angemessen ist für Feiglinge und Verräter. Leider… geht es aber nicht nach mir. Der Krieg ist vorbei und die Sitten sind lasch geworden, außerdem gibt es ein paar Brüder, die sich für dich verbürgt haben. Warum auch immer.“
    Lucius warf Calan noch einen verächtlichen Blick zu und ließ sich dann wieder hinter seinem Schreibtisch nieder. Er lehnte sich zurück und legte die Fingerspitzen aufeinander.
    „Also gut. Ich gebe Euch noch eine Chance, auch wenn Ihr sie, wenn Ihr mich fragst, nicht verdient habt. Warum sollte ich das Ordenskapitel in Gotha über diesen kleinen Zwischenfall mit dem Ork informieren, und was… tja, was denkt Ihr, sollten wir mit Euch anstellen, hm?“

    Jacques Percheval
    Geändert von Die Ordenskrieger (03.10.2023 um 10:26 Uhr)

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    Veteran Avatar von Calan
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Calan ist offline
    Er war sich bewusst gewesen, dass es nicht einfach werden würde. Selbst unter den besten Umständen hätte es mehr als nur ein Stirnrunzeln hervorgerufen und zu einigen unangenehmen Fragen geführt. Doch dass die Torwächter ihn zu diesem Lucius geführt hatten, hatte es nicht unbedingt einfacher gemacht. Er war, wie er aussah, ein Veteran der Orkkriege, ein Ritter des Ordens, breitschultrig und bärbeißig. Calan war sich sicher, dass er selbst jetzt, fast gänzlich unbewaffnet, nicht zu unterschätzen war. Aufmerksam und sprungbereit, wie ein Tier, das ihn aufmerksam beobachtete. Jede Veränderung der Mimik, die Körperhaltung, der Sprachfluss, all das nahm er in sich auf um den perfekten Moment abzupassen, in dem er zuschlagen konnte.
    Der Varanter stand aufrecht und stolz vor ihm und hielt seinem Blick stand und ließ die Behandlung vorerst stoisch über sich ergehen.
    „Sir, der Grund meiner Abwesenheit war privater Natur.“ erklärte er mit militärischer Knappheit. „und wurde von unserem Herren Innos selbst gesegnet. Ich habe im Kloster zu Nordmar selbst Abbitte geleistet und seinen Segen empfangen. Es war auf dem Rückweg, dass ich besagten Ork niederstreckte. Unser Herr selbst hat meine Schritte geleitet, auf dass ich Zeuge wurde und diese… Dame her retten konnte. Sie selbst hat schon häufiger Spuren von Orks gesehen.“
    Ylva (Calans Zunge hatte sich fast geweigert, sie als 'Dame' zu bezeichnen), die ebenfalls hereingebeten wurde und bisher auffällig still war platzte ihm ungefragt ins Wort. Wo hatte diese Frau nur Manieren gelernt? War sie von Wölfen aufgezogen, oder war die Zivilisation in Nordmar noch nicht so weit, grundlegenden menschlichen Anstand erfunden zu haben?
    „Mehr als einmal. Schwere Stiefel, nicht von Menschen. Bis runter zum Alrinsfjäll. So weit südlich waren sie seit dem Krieg nicht mehr. Hat mir auch keiner geglaubt, und jetzt ist Stig tot.“

    Calan merkte die blassen, stählernen Augen, die erst auf der Jägerin, dann auf ihm ruhten. Er konnte förmlich spüren, wie es in dem Mann brodelte und er wohl jeden Moment explodieren würde.
    „Was meine Begleiterin zu sagen versucht.“ übernahm der Ordenskrieger wieder das Ruder. „Ist das eine solche Bedrohung nicht auf die leichte Schulter genommen werden sollte. Was wenn wir recht haben? Wollt Ihr derjenige sein, der die Warnung ignoriert hat, wenn es guten Grund gab uns zu glauben? Was ist das Schlimmste, das passieren kann, wenn wir unrecht haben? Und was ist das Schlimmste, das passieren kann, wenn wir recht haben? Ihr Freund...“ er zeigte mit einem Arm auf Ylva. „...hat ihr ebenfalls nicht geglaubt. Als er die Wahrheit gesehen hat, war es zu spät, nun liegt er in einem Steingrab.“
    Er beugte sich vor und setzte die Hände auf den Schreibtisch jenes Lucius auf. „Also, wollt ihr genauso sein oder auf die Stimme der Vernunft hören und einem Kämpfer des Ordens glauben… Bruder?“

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    Waldläufer Avatar von Die Ordenskrieger
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    „Oh, das Problem ist nicht, dass ich Euch nicht glauben würde“, versetzte Lucius ruhig. Die beiden Männer sahen sich in die Augen. Ein stummes Kräftemessen, das keiner von ihnen vorhatte, zu verlieren.
    „Vor zwei Wochen kam ein Fischer in die Burg gestürmt. Er hatte sich irgendwie ins Obere Viertel geschlichen und dann auf den Moment gewartet, da die Torwache abgelöst wurde, um einfach hineinzurennen. Er hat Zeter und Mordio geschrien, dass er draußen im Meer einem riesigen, uralten Wesen begegnet wäre, das einen Kopf gehabt habe wie ein Tintenfisch und Flügel wie ein Drache, und dass es erwacht sei und Iä, Iä, Kullutu Fatagan oder was weiß ich für ein Mist… Es brauchte drei Männer, um ihn ruhigzustellen, und jetzt brüllt er irgendwo im Sanatorium die Wände an. Aber wisst Ihr was? Ich habe dem Mann geglaubt. Jedes einzelne Wort. Ich habe ihm geglaubt, dass er glaubte, genau das gesehen zu haben, was er uns erzählen und wovor er uns warnen wollte.“ Lucius breitete die Handflächen aus und verzog die Lippen zu einem dünnen, spöttischen Lächeln. „Er sagte die Wahrheit. Seine Wahrheit. Und trotzdem war sein Gefasel natürlich völliger Unsinn. Soll ich also das Ordenskapitel mit den Untergangsprophezeiungen eines Irren belästigen, weil er von seinem eigenen Wahn überzeugt war und nur für den Fall, dass er vielleicht doch Recht hatte?“
    Lucius‘ Blick wanderte kurz zu Ylva und wieder zurück zu Calan.
    „Ihr behauptet, Innos selbst habe Eure Schritte geleitet, und sie behauptet, zahlreiche Orkspuren gefunden zu haben, ganze Armeen von Orks… Und ich glaube euch. Aber, Bruder Calan, Abbitte hin oder her, Ihr seid ein abtrünniger Ordensbruder, nicht unbedingt ein strahlendes Beispiel eines innostreuen Streiters, und Eure Begleiterin – nun, ich will keine Mutmaßungen darüber anstellen, wieso sie Euch begleitet… Aber sie scheint mir noch zu jung zu sein, um sich überhaupt an die Orkkriege erinnern zu können. Woher will sie also wissen, wie es aussieht, wenn sich die Orks zum Krieg rüsten? Der Orden hat auch so schon genug zu tun, ohne dass wir uns noch darum kümmern könnten, was ein paar versprengte Orkclans in den Bergen anstellen. Andere Teile des Reiches bedürfen wirklich unserer Aufmerksamkeit.“

    Jacques Percheval
    Geändert von Die Ordenskrieger (03.10.2023 um 10:26 Uhr)

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    Veteran Avatar von Calan
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    Calan ist offline
    „Zu jung um die Orkkriege erlebt zu haben?“ hörte Calan die Jägerin empört sagen. „Ich würde es ja als Kompliment nehmen, wenn du nicht so voller Sch….“
    „RUHE!“ herrschte der Varanter Ylva mit lauter Stimme an. Nicht nur, dass ihre Insolenz vollkommen fehl am Platz und fehlgeleitet war. Ihr Mangel an Respekt würde sie noch in eine missliche Lage bringen, wenn sie so weitermachte. Anstatt gehört zu werden, würden sie am Schafott landen, wo Lucius sie sicherlich persönlich empfangen würde.
    Die innere Ruhe hatte Calan inzwischen verlassen, jegliche Hoffnung mit dem Ordensritter auf sachlicher Ebene zu reden war dahin. Ihr Blick traf sich über dem Schreibtisch, für einige Momente schweigend und still.
    „Ihr nennt mich einen Lügner und einen Irren?“ fragte Calan kalt und richtete sich wieder auf. Zorn brodelte in ihm. Es war stets ein Fehler, die Ehre und Worte eines Varanters anzuzweifeln. Er war es, der auf dem Pfad der Gerechten wandelte, der durch Feuer und Eis gegangen war, um am Schrein des Klosters zu beten, um Beistand zu suchen. Vor Innos war es, dass er sich verantworten musste. Und Innos hatte ihm eine Aufgabe gegeben, einen Sinn und seinen Segen. Wer war Lucius, dies in Frage zu ziehen? Nein. Er würde ihn nicht aufhalten.

    Lucius öffnete den Mund, wollte sicherlich wieder eine spöttische, herablassende Bemerkung abgeben, seine Galle ausspucken und diese Unterredung unnötig in die Länge und in den Schmutz ziehen. Doch dies konnte er nicht zulassen
    „GENUG!“ rief der Ordensbruder und schlug mit der Faust auf den Schreibtisch. Dem Ordensritter vor ihm verschlug es die Sprache. Zuckte er gar ein bisschen zusammen? Unerwartet stürmisch war der Ausbruch des Varanters.
    Calan spürte, dass ihm Tafiyya zur Seite stand, dass er ihm die Worte eingab, sie besonders überzeugend machte, auf dass sie in die Ohren Lucius drangen und eine Saat sähen würde, die in Glaube und Verständnis auskeimen sollte.
    „Vom Süden bin ich gekommen, um das Biest zu erschlagen!“ sprach er mit lauter Stimme. War es seine Worte, oder die des ewigen Wanderers, der ihm beistand? War es seine Geschichte, oder die seines heiligen Beistands?
    „Um mit ihm zu kämpfen und die Welt vor dem zu schützen, was kommen mag. Mein Speer wurde in Feuer und Blut geweiht, unserem einen wahren Gott, auf dass es das Böse in dieser Welt niederstrecke! Und dies tat ich und werde ich weiterhin tun. Hindere mich nicht!“
    Vielleicht war es ein Funkeln in Calans Augen. Vielleicht flackerte das Feuer für einen Moment stärker auf oder er spürte für einen Moment eine Präsenz in diesem Raum, doch Lucius blickte überrascht, als ob er ein Gespenst gesehen hätte, oder eine plötzliche Offenbarung hatte.
    „Wir müssen Nordmar beschützen“ sprach der Ordenskrieger weiter „Es ist unsere heilige Aufgabe. Ich werde nicht zulassen, dass ein erneuter Orkkrieg ausbricht. Wir müssen jede Bestrebungen der Orks im Keim vernichten. Mit ohne euch.“

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    Waldläufer Avatar von Die Ordenskrieger
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
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    Es war kaum mehr als ein leichtes Zucken seiner Mundwinkel, das verriet, wie sehr Lucius von dem plötzlichen Ausbruch des Varanters überrascht war. In seinem Inneren aber musste der Ritter all seine nicht unbeträchtliche Willenskraft aufbringen, um nicht vor seinem Gegenüber zurückzuweichen. Der Mann dort vor ihm – war das wirklich nur ein abtrünniger Ordensbruder, der Gespenster sah? Oder konnte es sein, dass in der Tat… dass Innos selbst ihn geleitet hatte? Die Autorität, die Calan plötzlich ausstrahlte, konnte nicht nur von dem kleinen Varanter selbst kommen. Sie war viel zu gewaltig, viel zu umfassend…

    Das letzte Mal, dass Lucius so etwas erlebt hatte, lag lange zurück. Während des Krieges, als der kleine, von einem altgedienten Paladin namens Sir Beyron angeführte Trupp Ordenskrieger, dem er damals angehört hatte, in einen Hinterhalt der Orks geraten war. Die Lage war aussichtslos gewesen, sie hatten weder vor noch zurück gekonnt und die Orks waren ihnen zahlenmäßig überlegen gewesen. Doch Sir Beyron – er hatte nicht gezögert. Nicht einen Augenblick hatte er gewankt. Er hatte sein Schwert erhoben, mit knappen Worten die Macht und den Beistand Innos‘ beschworen und sich auf den überraschten Feind gestürzt. Und Lucius und die anderen – sie hatten gewusst, dass Innos in diesem Moment mit ihnen war. Es war, als wäre es nicht Sir Beyron, der sich da den Orks entgegenwarf, sondern ein Bote des Herrn persönlich, ein strahlender Krieger des Lichts.
    Es stand außer Frage, dass Innos selbst an ihrer Seite kämpfte, und so waren sie ohne Furcht und ohne jeden Zweifel ihrem Anführer gefolgt. Und sie metzelten sich durch die Reihen der Orks, schafften den Ausbruch und schlugen den Feind in die Flucht...
    Sir Beyron war schlussendlich gefallen. Aber er war am Ende des Tages der einzige Tote, den sie zu beklagen hatten. Es war ein Wunder gewesen – das Feuer von Sir Beyrons Glaube hatte sie alle gerettet, seine unerschütterliche Überzeugung hatte ihnen den Beistand des Herrn gesichert.

    Und einen Abglanz dieses Feuers, das Sir Beyron in ihrer dunkelsten Stunde beseelt hatte, sah Lucius nun in Calan. Von allen Brüdern des Ordens, ausgerechnet in Calan! Der Ritter atmete einmal tief ein und zog das Pergament mit dem Bericht des Varanters zu sich. Er las ihn noch einmal, und noch ein weiteres Mal – nicht, weil er die Details nicht mehr im Kopf gehabt hätte, sondern weil er Zeit brauchte. Zeit, wieder zu sich zu kommen... Und irgendeinen Ausweg zu finden. Innos‘ Wille oder nicht – er würde vor diesem Kerl nicht das Gesicht verlieren!
    „Also gut“, presste Lucius schließlich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, „Ich werde einen Brief aufsetzen und ihn zusammen mit Eurem Bericht an das Ordenskapitel in Gotha senden. Dort wird man entscheiden, wie in dieser Sache weiter zu verfahren ist. Ihr, Bruder Calan… Ihr werdet hingegen in der Zwischenzeit nach Argaan reisen. Ihr kennt die Insel ja bereits, und laut der Meldungen, die wir in den letzten Wochen von dort erhalten haben, könnte es sein, dass sich tatsächlich etwas zusammenbraut. Vielleicht sogar Orks. So oder so, das Ordenskapitel von Thorniara kann jeden Mann an Verstärkung brauchen, den es bekommen kann.“
    Er nahm einen frischen Bogen Pergament zur Hand, tunkte den Federkiel ins Tintenfass und wollte gerade anfangen zu schreiben, als er noch einmal den Kopf hob und Calan mit fragend erhobenen Augenbrauen ansah. „Gibt es sonst noch etwas, Bruder? Nein? Dann seid Ihr hiermit entlassen. Oh, und – nehmt eure Begleiterin dort mit nach Argaan. Sie ist schließlich eine wichtige Zeugin und offenbar ziemlich gut darin, Orkspuren zu lesen. Soll sie sich nützlich machen. Das wäre dann alles. Innos sei mit euch. Und jetzt raus hier!“

    Jacques Percheval
    Geändert von Die Ordenskrieger (03.10.2023 um 10:26 Uhr)

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    Abenteurer Avatar von Ylva
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    Ylva ist offline

    Vengard

    „Moment, was?“ rief die Jägerin verwirrt auf, als sie die Worte von diesem aufgeblasenen Ritterschnösel hörte. „ich geh doch nicht nach Argaan, haben sie dir ins Hirn geschissen? Hey, ich red mit dir!“
    Die letzten Worte hörte Lucius bereits nicht mehr, da Calan sie unsanft an der Schulter packte und nach außen manövrierte. Es steckte mehr Kraft in diesem Mann, als es den Anschein hatte, denn eine zeternde und fluchende Nordmarerin gegen ihren Willen zum gehen zu bewegen bedurfte mehr als nur sanfte Worte.
    „Wenn du glaubst, dass ich auf irgendeine bescheuerte Insel im Nirgendwo tucker, hast du dich geschnitten.“ motzte sie den Ordenskrieger an, nachdem sie dieses Schloss, Zitadelle oder wie auch immer es hier genannt wurden verlassen hatten. Eine Bastion aus Stein, uneinladend und bedrohlich. Dunkel und eng, da half es auch nichts, dass sie aus irgend einem Grund Teppiche an die Wände hingen, statt auf den Boden wie vernünftige Menschen.
    „Da wirst du keine Wahl haben.“ bemerkte der Varanter trocken und grimmig. Er hatte seinen Willen bekommen, die Blechdose da drin hatte versprochen sich der Sache anzunehmen, also warum war er weiterhin so ernst? Sie hatte wohl mit ihrer Einschätzung recht, dass Calan zum Lachen in den Keller ging. Vermutlich geißelte er sich selbst, sobald er einen Anflug von Freude in seinem Leben verspürte. Wahrscheinlich mochte Innos das nicht.
    Und apropos Innos… „was war das da drin?“ fragte die Nordmarerin neugierig. Der Varanter hatte auf einmal eine Autorität und Selbstbewusstsein ausgestrahlt, der sich selbst Ylva nicht entziehen konnte. Für den Moment war sogar sie geblendet und nicht anders erging es Lucius.
    „Jemand stand mir bei und hat mir geholfen.“ antwortete der Ordenskrieger geheimnisvoll und ging nicht weiter auf ihre Frage ein.

    Einige Zeit später standen sie am Hafen von Vengard. Ylva musste sich selbst wundern, wie es soweit gekommen war, eigentlich wollte sie wieder zurück nach Nordmar. Doch der Varanter hatte sie keinen Moment aus den Augen gelassen und ihr keine Gelegenheit gegeben, sich heimlich aus dem Staub zu machen. Wie, bei Beliar, hatte sie sich in diese Position manövrieren lassen?
    „Schönes Schiff.“ sagte sie trocken beim Anblick des hölzernen Wassergrabes, das vor ihnen lag. „zu schade, dass für mich kein Platz mehr ist. Hej då.“
    Sie wandte sich ab und wollte ihre letzte Gelegenheit nutzen sich dieser Situation zu entziehen, doch Calan hielt sie abermals zurück. „Mitkommen.“ brummte er mürrisch und geleitete sie über den Steg und die hölzerne Planke zum Schiff, wo er mit dem Kapitän über ihre Überfahrt sprach. Die Jägerin war schlecht gelaunt. Warum zogen diese bescheuerten Rotröcke sie da mit rein?

  7. Beiträge anzeigen #27 Zitieren
    General Avatar von Yared
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Yared ist offline

    Höhle der Rattensippe, westliche Wälder Sildens, Myrtana, Provinz des Großreichs Rhobars III.

    Yared hatte nicht lange gewartet, als Tayon die Tür öffnete um ihn mit einem Nicken und einem Lächeln ins Zimmer zu holen. Der ehemalige Waldläufer und Sippenführer der Rattensippe hätte nicht draußen warten müssen. Als stimmberechtigter Anteilseigner hatte er jedes Recht gehabt, auch an diesem Teil der Versammlung teilzunehmen, aber er wollte die Entscheidung ganz den anderen überlassen.
    Bis auf Cotton Gray und Yareds Onkel Reagan waren tatsächlich alle Anteilseigner der Südmyrtanäischen Südsee Schiffer- & Handelskompanie im Versammlungsraum der Höhlenfestung anwesend.
    Arentin, der Kapitän der Alesstyna, Ijan, der noch amtierende Ältermann und Handelsmeister der SSSuHK in Trelis, der über die Jahre de facto all die Fäden in der Hand gehalten hatte, und Jarnik, Ijans Vetter und Zahlmeister auf der Alesstyna. Hatlod, der einst die Werft in Silden leitete, seit dem Bau der Santorija allerdings nur noch die Boote der sildener Fischer instand hielt, Francis, ebenfalls Schiffsbauer, und seine Frau Morijana, die Hüter der Höhlenfestung hinter den sildener Wasserfällen, und schließlich Meister Kusteau. Auch wenn statt ihm bei den letzten Versammlungen immer sein Schwiegersohn Samiel aufgetaucht war, schien er diesem letzten Akt der seefahrenden Ära der Rattensippe in der neueren Zeit selbst beiwohnen zu wollen. Der alte Schiffbaumeister war gemeinsam mit der alten Vida gekommen. Offenbar lebten die beiden inzwischen zusammen, wie Yared von Morijana erfahren hatte. Während er inzwischen sichtlich vom Alter gezeichnet war und sich auf einen Stock stützte, war Vidas Körper irgendwie im Alter, das man ihrem Äußeren durchaus ansah, eher sogar beweglicher geworden. Ihr wacher Geist schien auch ungebrochen. Der Kapitän konnte das geheime Wirken der Kräfte der Natur bei der Heilerin nur vermuten.
    Yared blieb etwa in der Mitte des Raums stehen, sah nochmals in die Gesichter all jener, die an den Tischen um ihn herum saßen.
    „Ihr wollt das also wirklich durchziehen?“ fragte Yared in die Runde.
    Die anderen schwiegen zunächst. Es war ersichtlich, dass das für niemanden hier ein einfacher Schritt war. Dann übernahm es Tayon, wie es auch seine Aufgabe als Sippenführer bestimmte, Yareds Frage als erster zu antworten, doch seine Antwort bestand nur in einem stummen Nicken gefolgt von einem Blick zu Paian.
    Der Seher der Rattensippe sprach laut aus, was der ehemalige Waldläufer noch nicht gewusst hatte, aber die Entscheidung und auch die Einstimmigkeit, mit der sie gefallen war, erklärte: „Im‘sedhi* hat uns dazu geraten.“
    Yared nickte bedächtig, mehr zu sich selbst, als zu den Anwesenden. Dann zog er den Türflügel hinter sich auf. „Murdoc, Moe, Thália, darf ich bitten?“
    Die beiden ehemaligen Mühlenwächter, die sich der Rattensippe angeschlossen hatten, hievten eine schwere Truhe in den Versammlungssaal der Höhlenfestung. Es war eine dieser massiven Kisten, in denen die myrtanische Armee ihren Sold mitzuführen pflegte und sie war randvoll mit Münzen. In neun Jahren als Ritter und noch mehr als Offizier im Dienste der Myrtanischen Krone kam einiges an Sold zusammen, insbesondere, wenn man, wie Yared, selbst nicht auf großem Fuß lebte, das meiste sparte oder in die bis dato überwiegend erfolgreichen Geschäfte der SSSuHK investiert hatte.
    Hinter den beiden betrat Quen, Donnas jüngere Schwester, die vor Jahren für die SSSuHK, erst als Leiterin des Kontors in Schwarzwasser, dann als amtierende Faktoristin in Thorniara und zuletzt als Ijans rechte Hand in Trelis tätig gewesen war, den Raum. Sie hatte die Dokumente vorbereitet und setzte sich jetzt an einen vereinzelt stehenden Tisch, neben den die beiden Sippenkrieger die schwere Kiste wuchteten. Yared gesellte sich zu ihr, begrüßte sie kurz und öffnete die Truhe. Er nickte Ijan und Tayon zu.
    Der Sippenführer klatschte kurz in die Hände und das Raunen im Raum, dass sich beim Eintreten Murdocs und Moes breit gemacht hatte, verstummte.
    „Wir werden euch gleich der Reihe nach aufrufen. Yared wird dann eure Anteilsscheine entgegennehmen und euch ausbezahlen. Quenthália hat sich freundlicherweise bereiterklärt alles zu kontrollieren. Sobald ihr euer Gold erhalten habt, müsst ihr noch bei ihr den Erhalt quittieren. Dann kommen die nächsten dran.“, verkündete er das abgesprochene Vorgehen.
    Es war eine seltsame Stimmung im Raum, während der Austausch stattfand. Eine seltsame Mischung aus Freude und Trauer. Alle anwesenden außer Yared und die Helfer würden den Raum erheblich wohlhabend, wenn nicht sogar für sildener Verhältnisse reich verlassen. Trotzdem markierte dieser Vorgang den letzten Akt einer langen Geschichte. Hiermit fand die Existenz der Südmyrtanäische Südsee Schiffer- & Handelskompanie mit Sitz in Trelis nach einem Jahrzehnt ihr Ende.
    Doch während die anderen immerhin noch als Mitglieder der Rattensippe verbunden bleiben würden, war es für Yared besonders seltsam, denn für ihn war das eine der letzten Verbindungen zu seinen alten Kameraden, die gekappt wurde, eine der letzten Verbindungen, zu einer Familie, die er einst in Silden gefunden, mitaufgebaut und für die er erbittert gekämpft hatte. Nach diesem Tag würde er keinen anderen Grund mehr haben nach Silden zurückzukehren, außer dem eigenen Wunsch, alte Freunde wiederzutreffen. Ein festes, ein institutionelles Band zwischen ihm und seiner alten Heimat würde es nicht mehr geben.
    Am ehesten konnte das vielleicht Arentin nachvollziehen. Der Kapitän der Alesstyna trat mit dem Ende der SSSuHK in den Ruhestand und übergab Yared sein Schiff. Er würde nur den verbliebenen Kutter behalten, nachdem dieser Yared und alle, die ihn begleiten würden, nach Trelis gebracht hatte. Arentin verzichtete im Gegenzug auf einen gewissen Teil der ihm zustehenden Auszahlungssumme. Darauf hatten sie sich bei den Verhandlungen über die Höhe der Anteile sehr schnell geeinigt.
    Nichtsdestotrotz bedeutete es für den einstigen Sippenführer den endgültigen Vollzug eines viel tiefgreifenderen Abschieds.

    ________________
    * Sie, die tief ruht
    Geändert von Yared (07.10.2023 um 18:53 Uhr)

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    General Avatar von Yared
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    Die Felder bei Melskams Hof, südlich von Silden, Myrtana, Provinz des Großreichs Rhobars III.

    Der Wind hatte aufgefrischt, doch wo sich im Hochsommer noch die prall gefüllten Ähren in den Böen gewogt hätten, wirbelte er nun nur Staub von den trockenen Stoppelfeldern auf. Vereinzelt wagten sich im Schutz der Waldränder Spatzen auf die Suche nach vereinzelt hinterlassenen Körnern, während sich in der Mitte der Flächen die Bussarde breit gemacht hatten und mit scharfem Blick die Löcher im Untergrund nach Regungen von Mäusen absuchten. Nach der Ernte kehrte die Zeit der Jagd wieder, die Zeit des Aufbruchs nahte. Der Wind war der erste leise Bote, kühlte das Land, kündete vom heraufziehenden Anbruch des Winters.
    Sie waren zu dritt unterwegs. Yared wollte endlich etwas erledigen, was schon lange auf seiner Liste stand – ein Besuch bei Taviks Familie, die zum Ende des Krieges nach Silden gekommen war. Er hatte keine frohe Kunde für sie, immerhin war Tavik vor Jahren bereits in Stewark gegen Orks gefallen. Vielleicht hatte der Kapitän auch deswegen die Reise nach Silden so lange hinausgezögert. Offenbar sogar zu lange, wie er bei seiner Ankunft erfahren musste. Taviks Frau war ebenfalls bereits vor Jahren gestorben, Krankheit hatte sie dahingerafft, und Taviks Sohn hatte Silden verlassen. Wo er war, hatte ihm hier keiner sagen können oder wollen. Jetzt waren sie auf dem Weg zu dem Ort, an dem man Taviks Frau beigesetzt hatte. In Andenken an seinen einstigen Kameraden und guten Freund, wollte Yared beiden wenigstens so noch einmal Ehre erweisen.
    Arvideon hatte sofort vermeldet, ihn begleiten zu wollen. Yared hatte den Eindruck, dass dem alten Wandermönch zumindest ein bisschen ob ihres langen Aufenthalts in Silden die Decke auf den Kopf fiel. Auf jeden Fall schien er über den Ausflug sehr vergnügt.
    Larah wusste zufällig, wo sich das Grab befand, und führte sie nun hin. Im Gegenzug hatte sich Yared bereiterklärt, sie im Anschluss bei einem Auftrag für Hatlod zu unterstützen.
    So wanderten der Kapitän, die Fischjägerin und der Wandermönch also im warmen Schein der goldenen mittäglichen Herbstsonne durch die bereits abgeernteten Felder südlich von Silden.

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    Fischjägerin  Avatar von Larah
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    Die Felder bei Melskams Hof, südlich von Silden, Myrtana

    Es dauerte nicht mehr lang, bis sie zu der Stele gelangten, die Yareds Ziel war. Die schmale Säule aus hellem gehauenem Stein reichte Larah ungefähr bis zur Taille. Sie stand im Schatten eines dicht verzweigten alten Weißdornbaumes, der immer noch einiges an Früchten trug, was einige kleinere vögel sichtlich erfreute, die in ihm Quartier bezogen hatten. Sie fühlten sich offenbar so sicher, dass sie nicht einmal aufstoben, als sich Larah und Yared der Stele näherten.
    Am Boden war sie umgeben von Klee, Stechginster und Lavendel, die dort ersichtlich absichtlich angepflanzt worden waren. Einzig der Klee zeigte noch vereinzelte Blüten. Auf dem Stein stand Cylia.
    „Wer war sie?“, fragte Larah den Kapitän, der sich vor der Stele in die Hocke begab, fast davor kniete und die Grabstelle betrachtete.
    „Cylia. Wie man mir erzählte, war sie eine starke unabhängige Frau. Sie hatte mit Tavik einen Sohn.“
    „Tavik? Den Namen hab ich schon mal gehört. Ist das nicht der Typ, der dafür verantwortlich ist, dass Aidar niemanden mehr mit einer Stangenwaffe in den Gastraum der Krähe lässt?“
    Sie sah, wie Yared schmunzelte. „Ja, genau. Der Tavik.
    Einen kurzen Moment schwiegen beide.
    Larah sah hinüber zu Meister Arvideon, der unweit auf eine Birke am Wegesrand geklettert war, auf einem Ast im Schatten der Blätter saß und die kurzen Beine baumeln ließ.
    „Wir werde da drüben auf dich warten. Lass dir ruhig Zeit, die Lurker werden ohne unser Zutun nicht so schnell verschwinden.“, versicherte sie ihm.
    Der Kapitän nickte dankbar, wenn auch nur knapp, bevor er sich wieder der Grabstelle und seinen einsamen Gedanken zuwandte.

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    Provinzheld Avatar von Arvideon
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    Südlich von Silden – Abschied unter Augen im Blätterschatten

    Arvideon genoss es sichtlich, seine Beine zu entlasten und zu entspannen. Der kleinwüchsige Wandermönch befand es als absolut angemessene Art mit einem Spaziergang zu einer Grabstelle Abschied von Silden zu nehmen. Hier auf dem Baum gab es Schatten vor den erhitzenden Strahlen der geradezu noch als spätsommerlich zu klassifizierende Mittagssonne.
    Irgendwo zirpten Grillen und keinen Steinwurf entfernt flog eine in wundervollem Grün schillernde, große Libelle ihre Kreise.
    Es war ein herbstliches Idyll.
    Trotz seiner entspannten Haltung und seinen halb geschlossenen Augen entging ihm allerdings nicht, dass sie jemand aus dem Schatten des nahegelegenen Waldrandes heraus beobachtete. Man folgte ihnen schon länger, wusste der versierte Heimlichtuer auf dem Baum – schweigsam und unauffällig. Das Interesse ihres Beobachters galt ersichtlich Yared, das spürte Arvideon deutlich mit allen Fasern der Härchen, die der auffrischende Wind auf der Haut seiner Unterarme aufstellte.
    Zu schade, dass er nicht näher heran gehen konnte, um das Gesicht ihres Beobachters zu erkennen. So hielt sich der gewitzte Erkenntnisgewinner bedeckt, ob seiner Entdeckung.
    Auch der jungen attraktiven Gortharerin sagte er nichts davon, als sie zu ihm herüberkam, um Yared Raum zu lassen.
    Der Beobachter schien ihnen nicht feindlich gesinnt.

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    Die Felder bei Melskams Hof, südlich von Silden, Myrtana, Provinz des Großreichs Rhobars III.

    Der Kapitän ließ seinen Blick über Cylias Grabstätte schweifen. Sie sah gepflegt aus, irgendjemand schien sich um sie zu kümmern, an Cylia zu denken. Es erleichterte Yareds Herz ein wenig, dass es in Silden offenbar noch Menschen gab, die sich Taviks Frau in Zuneigung erinnerten und ihr Grab pflegten. Das war bei dem Feldgrab, das Tavik in Stewark erhalten haben musste, vermutlich völlig anders. Es konnte gut sein, dass selbst die Stelle bereits nicht mehr erkenntlich war, an der man ihn zur Ruhe gelegt hatte, jetzt nachdem dort die Ethornisten das Sagen hatten.
    Vielleicht war Tavik im Tod zu seiner Frau zurückgekehrt. Vielleicht würde Yared sie an Samhain hier gemeinsam antreffen können, wenn der Schleier zwischen der Sphäre Adanos‘ und der seines Bruders Beliar durchlässiger wurde. Aber so lange würde er nicht mehr in Silden bleiben. Genaugenommen war die Abreise schon für den heutigen Abend vorgesehen.
    Wenn Tavik hier gewesen wäre, hätte er sofort gewusst, wer sich um das Grab bemühte. Aber Tavik war nicht mehr bei ihnen.
    Yared glaubte Kaldrin. Wenn der sagte, er habe Tavik in Stewark gesehen, dann hatte er ihn dort gesehen. Aber das war in einer Nacht mit vielen Toden geschehen. Auch das konnte den Schleier kurz durchlässig werden lassen, hieß es. Wenn viele eingingen in Beliars Reich, standen die Tore offener als sonst und es konnte vielleicht auch jemand kurzzeitig daraus hervorkommen.
    Yared fand den Gedanken tröstlich, dass ihnen Tavik in jener Nacht beigestanden hatte, über sie gewacht hatte, als sie aus Stewark hatten fliehen müssen.
    Vielleicht war es auch Taviks Geist gewesen, der ihn letztendlich davor bewahrt hatte, zum Mörder zu werden. Der Kapitän wurde noch immer beschämt, wenn er daran dachte, dass er damals – blind vor Sorge, wie er gewesen war – keinen anderen Ausweg gesehen hatte, als den halbseidenen Galen zu beauftragen.
    Trotzdem – auch wenn es ihm gar nicht zustand, weil es ohne sein Zutun geschehen war – war er froh gewesen, als er vor wenigen Monaten in Vengard die Nachricht erhalten hatte, dass man Kolters gefunden hatte, bereits vor zehn Jahren. Eine Handelskarawane hatte seinen toten Körper in den Klippen an der Südküste von Argaan entdeckt und in das damals noch myrtanische Stewark gebracht. Dem Bericht nach wiesen die gefundenen Spuren darauf hin, dass der verhasste Unteroffizier im Kampf mit einer Horde Goblins ums Leben gekommen war. Von Galen, der ihn begleitet hatte, fand man hingegen keine Spur.
    Hat er die Flucht ergriffen und Kolters im Stich gelassen? Vielleicht hatte Kolters auch Galen in aussichtloser Lage angesichts der mutmaßlichen Übermacht die Flucht ermöglicht.
    Yared war das nicht so wichtig. Es minderte seinen Teil der Schuld nicht mehr, als es die Tatsache der Art und Weise, wie Kolters gestorben war, tat.
    Würde er es heute noch einmal tun? Nein, ganz sicher nicht. Aber seinen Freund retten... das hätte er getan, wenn er es gekonnt hätte.
    Es waren aufregende Zeiten gewesen damals, damals als Yared zum ersten Mal nach Silden gekommen war und dort eine Heimat gefunden hatte – einzigartige Freunde, von den Tavik einer gewesen war. Tavik, der ihm und Samorin das Kämpfen mit dem Einhänder beigebracht hatte. Noch zahlreiche Begebenheiten mehr spiegelten sich vor dem inneren Auge des ehemaligen Waldläufers, der inzwischen zum Paladin geworden war.
    Yared hob den Kopf. Sein Blick suchte die weißen Wolken am Himmel. Eine einsame Träne bahnte sich den Weg von seinem Auge über die Wange hin zu Bart und Kinn.

    Mach’s gut alter Freund! Bis wir uns irgendwann wieder sehen.

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    Am Fluss unweit von Melskams Hof, südlich von Silden, Myrtana, Provinz des Großreichs Rhobars III.

    Yared kannte das Gebiet hier noch von früher. Er war hier oft spazieren und jagen gewesen oder im Rahmen seiner Aufgaben als Lagermeister des damals noch waldvölkischen Sildens auf dem Weg zu den umliegenden Höfen vorbeigekommen. Noch sehr gut erinnerte er sich, wie Dekker und er damals unweit von hier auf einem der Felder einen ausgewachsenen Feuerwaran, der sich in die Ernte verirrt hatte, hatten erlegen müssen, bevor er weiteren Schaden anrichtete.
    Nun aber war er mit Larah auf der Pirsch und ihre Aufmerksam galt einer Meute Lurker, die sich unweit von Melskams Hof am Fluss niedergelassen hatten. Hatlod hatte sie als seltsam beschrieben. Angeblich waren sie Schwarz, eine Farbvariante, wie sie eigentlich nur in Varant vorkam. Auch sollten sie recht aggressiv sein und sich anders als die meisten ihrer hier heimischen Artgenossen verhalten. So lange man ihrem Gelege nicht zu nahe kam, waren Lurker in diesen Breiten sonst nämlich eher desinteressiert an Mensch und Vieh.

    Sie mussten nicht weit gehen, bis das knarrende, schnurrende Quaken der Lurker an ihre Ohren drang. Dem Gehör nach näherten sie sich vorsichtig weiter an, bis die mittelgroßen Reptilien in ihr Sichtfeld kamen.
    Soweit er es von hier aus die Böschung hinab und durch die Ausläufer des Schilfs am Flussufer sehen konnte, waren es vier Tiere, die sich wirklich überhaupt nicht zurückhielten, um auch nur ansatzweise ihre Anzahl und ihren Standort vor möglichen Angreifern geheimzuhalten.
    Yared nahm die Armbrust vom Rücken und spannte sie.
    „Was denkst du?“, fragte er Larah, die neben ihm wesentlich weidmännischer in der Deckung eines Busches lauerte, ihren einfachen, aber robusten Speer bereits fest in beiden Händen.
    „Sie verhalten sich völlig abnormal. Sobald sie uns bemerkten, werden sie sich vermutlich auf uns stürzen.“
    „Vermutlich“, brummte Yared zustimmend. „Meinst du, du kannst sie mir vom Leib halten, bis ich alle erledigt habe? Oder sollen wir beide nach dem ersten Schuss gemeinsam in den Nahkampf gehen?“
    „Du bist doch ein guter Schütze mit der Armbrust, oder?“
    „Ganz passabel.“, Yared grinste.
    „Bekommst du es hin sie mit einem Schuss auszuschalten?“
    „Auf diese kurze Distanz und wenn sie frontal auf uns zukommen, sicher.“
    „Dann versuch so viele wie möglich, mit den Bolzen zu erledigen. Wenn einer an mir vorbeikommt, wirst du immer noch genug Zeit haben, um das Schwert zu greifen. Ist die Position hier gut?“
    „Für mich passt sie.“, bestätigte der Marinesoldat.
    „Gut, für mich auch. Nutzen wir den höheren Standpunkt.“
    Yared nahm vorsichtshalber sein Falchion und den schweren Schild aus Sumpfstahl und Nordmarer Stahl und rammte beides in den Weichen Boden oberhalb der Böschung direkt vor sich, um es schnell greifen zu können.
    Dann legte er den ersten Bolzen in die Armbrust und zielte auf den ihnen am nächsten stehenden Lurker.
    „Dann Weidmanns Heil!“
    Er drückte ab.

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    Fischjägerin  Avatar von Larah
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    Am Fluss unweit von Melskams Hof, südlich von Silden, Myrtana

    Yareds erster Schuss saß. Der getroffene Lurker kippte leblos zur Seite und rührte sich nicht mehr. Dafür schreckten seine drei Gefährten auf und richteten ohne Zögern ihre Aufmerksamkeit auf die Bösch zu ihrer Rechten. In wirklich bemerkenswerter Geschwindigkeit kamen die drei Reptilien, alle wirklich mit schwarzer Schuppenhaut, wie Hatlod berichtet hatte, auf den Armbrustschützen und die Speerkämpferin zu.
    Larah versuchte sich daran zu erinnern, was ihr Jodas vor fast zwei Wintern noch über den Umgang mit aggressiven vierbeinigen Wildtieren beigebracht hatte, die in Gruppen auf sie zustürmten.
    Sicheren Stand einnehmen. Das vorderste Tier, das einen zuerst erreichen würde, ausmachen und die Wucht des gegnerischen Ansturms benutzen, um es aufzuspießen. Dann schnell zurückweichen, den Speer dabei so schnell es ging herausziehen, um den Rest auf Abstand halten zu können.
    Larah ging in Position, visierte das Leittier an.
    Doch Yared war schneller. Es war bemerkenswert, wie behände er mit der Armbrust war und wie schnell der Ordensritter die Waffe erneut gespannt und den nächsten Bolzen eingelegt hatte. Hinter sich hörte die Fischjägerin das Klacken des Abzugs. Der vorderste Lurker, der, auf den sich gewartet hatte, ging zuckend zu Boden. Der direkt hinter ihm her rasende krachte in das frisch erlegte Tier.
    Larah orientierte sich eilends um, suchte mit den Augen nach dem dritten, der auf sie zugestürmt kam und der dem gefällten Vordermann hatte ausweichen können.
    Da kam der Lurker, hielt direkt auf sie zu, wo jedes vernünftige Tier angesichts zwei gefallener Kameraden längst die Flucht ergriffen hätte. Larah meinte in den Augen des Tieres eine dunkle Präsenz wahrzunehmen, einen Funken Wahnsinn zu erspähen. Das hier war nicht normal.
    Der auf sie zu stürmende Lurker stoppte plötzlich mitten im Ansturm, scheinbar war er doch nicht gänzlich von blinder Aggression übermannt. Er wartete auf seinen Kameraden, der sich inzwischen aufgerappelt hatte. Wesentlich vorsichtiger aber immer noch Flink versuchten sie Larah zu flankieren, erst beide links, dann rechts. Larah folgte ihnen mit der Speerspitze, um sie auf Abstand zu halten.
    Sie hoffte, dass Yared bald nachgeladen hatte, bevor die beiden auf die Idee kamen, von zwei Seiten aus gleichzeitig anzugreifen. Mist, offenbar hatten die beiden diesen Gedanken gerade auch gehabt.
    Sie trennten sich. Larah nahm den Speer vor sich, die gesamte Stange in Abwehrhaltung, Schaft und Spitze jederzeit zum Stechen nach links und rechts bereit. Die Gortharerin begann mit Stichen und Ausfällen in die Richtung der beiden, um sie auf Abstand zu halten.
    Sie schnaufte schwer.
    „Weiter so! Hab’s gleich!“, rief ihr Yared zu.
    Offenbar machte sich ihr Training über die letzten Winter endlich bezahlt. Die Lurker blieben noch einen kurzen weiteren Augenblick auf Abstand. Der reichte.
    Yared schoss.
    In dem Moment, als Larah das dritte Klicken der Armbrust vernahm, und im Augenwinkel erkennen konnte, wie der Bolzen den Kopf des Lurkers in ihrer unmittelbaren Nähe durchschlug, stürzte sich das verbliebene Tier auf sie.
    Behände riss sie die Speerspitze nach oben, rammte den Schaft in den Boden. Der Lurker rannte die Klauen erhoben und um sich schlagend in den Speer. Larah musste ihn loslassen und sich nach hinten werfen, um nicht von den messerscharfen Klauen getroffen zu werden. Die Speerspitze bohrte sich weiter in seinen Oberkörper und brachte ihn auf. Bevor er sie erreichen konnte, kam der Lurker zum Stehen.
    Die Blicke Larahs und des aufgespießten Lurker trafen sich. Während der tollwütige Glanz des verdrehten Wahns gemeinsam mit dem letzten Lebensfunken die Augen des scheinbar von einer gefühlten Dunkelheit eingenommenen Lurkers verließen, stahl sich etwas anderes in den Blick. Larah versuchte ihre Augen abzuwenden, doch was immer sie da anstarrte aus den toten Augen der Echse, es ließ nicht ab von ihr. Angst griff nach ihr. Wollte die dunkle Präsenz, die die Lurker in den Wahnsinn getrieben hatte, nun von ihr Besitz ergreifen?
    Irgendetwas stimmte nicht. Ein Brennen flammte auf, zuerst an ihrer linken Schulter. Hitze stieg in ihr auf, flutete die Brust, erklomm den Hals und breitete sich mit einem plötzlich stechenden Schmerz rasend schnell in ihrem Kopf aus.
    Hatte sie der Lurker doch erwischt? Nein, das fühlte sich anders an.
    Sie hörte noch einen alarmierten Aufschrei Yareds, dann brach die Fischjägerin bewusstlos zusammen.
    Geändert von Larah (03.03.2024 um 01:48 Uhr)

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    Fischjägerin  Avatar von Larah
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    Höhle der Rattensippe, westliche Wälder Sildens, Myrtana

    Larah kam vom Schließgeräusch einer Tür wieder etwas zu Bewusstsein. Sie war total erschöpft und abgeschlagen und hatte kaum die Kraft, ihre Glieder zu bewegen oder die Augen zu öffnen.
    Sie spürte aber, dass sie in ihrem Bett lag, also mussten Yared und Meister Arvideon sie zurück in die Höhlen der Rattensippe gebracht haben. Mühsam drückte sie ihr rechtes Augenlied nach oben. Durch den schmalen Spalt zwischen ihren Wimpern könnte sie die Gestalt Vidas erkennen. Die weise Heilerin der Rattensippe stand über sie gebeugt und wechselte gerade den letzten der fiebersenkenden Umschläge.
    „Das hat aber lange gedauert“, begrüßte Vida jemanden herzlich.
    „Wir hatten ja auch viel miteinander zu bereden, nach all den Jahren. Wäre er nicht da draußen gewesen und hätte uns beobachtet, wir hätten Larah niemals so schnell hierher schaffen können“, hörte sie hinter Vida die Stimme des Kapitäns, „Du hättest mir aber auch ruhig erzählen können, dass er noch lebt und jetzt dein altes Haus in Silden bewohnt.“ Sein Eintreten musste es gewesen sein, dass das Türgeräusch erzeugt hatte.
    „Es war seine Entscheidung. Ich wollte ihm nicht vorgreifen.“, erwiderte Vida.
    „Da hast du natürlich nicht Unrecht, Vida. Wie geht es Larah? Weißt du schon, was mit ihr los ist?“
    „Die Umschläge wirken, das Fieber geht zurück. Aber das eigentlich interessante ist hier“, antwortete Vida und winkte Yared an ihre Bettstatt. „Schau hier, Yared. Das ist ein Mal der wilden Jagd. Garaghs Mal, um genau zu sein.“
    „Der Herr der Sümpfe?“, hörte Larah die Verwunderung des ehemaligen Waldläufers. Sie kannte Geschichten über das Mal der Jagd in Tooshoo hatten es einige getragen. Man hatte ihr berichtet, dass dort eine wilde Jagd stattgefunden hatte, kurz bevor sie damals Argaan erreicht hatte – eigentlich ein Ereignis das nur wenige Male innerhalb einer Ära geschah.
    „Laut der Überlieferungen ist solch eine starke Reaktion extrem selten. Berichtet wurde eigentlich immer nur von Schlaflosigkeit und dem Gefühl, von Verfolgung und Heimsuchung.“, diagnostizierte Vida mit nicht wenig Besorgnis in der Stimme.
    „Ich kann es mir nur so erklären, dass das plötzliche Wirken des Mals, bei Larah so viel Stress verursacht, dass ihr Körper mit Fieber darauf reagiert.“
    Vielleicht war es auch deswegen so stark, weil sie so weit weg von Tooshoo war? Larah versuchte sich zu erinnern, was Thália, Andrahir und die anderen ihr erzählt hatten. Angeblich entfaltete das Mal nur eine quälende Wirkung vor oder während der wilden Jagd und auch nur dann, wenn man sich ihr verweigerte. Lag es daran? War sie zur Jagd berufen worden und zu weit weg? Fand die Jagd morgradweit statt oder immer nur in Tooshoo? Larah hatte keine Antwort auf diese Frage, aber Argaan war wohl ihre einzige Option. Entweder lösten sich dann die Beschwerden in Wohlgefallen auf oder die Heilkundigen und Druiden dort würden ihr wenigstens aufgrund ihrer Erfahrungen mehr sagen können.
    Sie sammelte all ihre verbliebene Kraft.
    „Tooshoo!“, presste sie mit zittriger Stimme über ihre spröden Lippen.
    Vida und Yared sahen sie unverwandt an, offenbar überrascht, dass sie in ihrem Zustand bereits bei Bewusstsein war.
    „Da hast du vermutlich Recht, Liebes“, begriff Vida trotzdem sofort, was sie meinte.
    „Gut, dann nehmen wir sie mit.“, sagte auch Yared nach einer kurzen Denkpause, während der er aber, so wie sie ihn kannte, nur nachgedacht hatte, wie man sie auf der Überfahrt unterbringen konnte, nicht über das Ob.
    Als Larah seine Zustimmung vernahm, verließen sie plötzlich und ebenso schlagartig, wie sie über die Gortharerin hereingebrochen waren, die Fieberwallungen und die Anspannung. Irgendetwas hatte sich gelöst. Erschöpft versank sie in ruhigem Schlaf.

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    General Avatar von olirie
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    Hafen von Trelis

    „Hömma! Schlag das ma richtig an! Das wackelt, gleich fällt der ganze Mist runter!“ Da war es schon geschehen, die Platte mit Fässern drauf hatte auf einer Seite Übergewicht, geriet ins Wanken und eines der Fässer fiel zurück auf den Pier. Das Knacken der Dauben war zu hören und im nächsten Moment der Aufschrei des Schiffsjungen, der die Knute des Lademeisters zu spüren bekam. „Die Unterdrückung der Niederen ist die Ermächtigung des kleinen Mannes.“, sagte olirie und stellte im selben Moment fest, dass er diesen Gedanken gerade ausgesprochen hatte. „Ich hör ja wohl nich richtig, du kriegst gleich etwas Privatzeit mit meiner Knute – nur sterben ist schöner“ die letzten Worte sagte der Lademeister mit einem süffisanten grinsen und schritt nun mit der Peitsche im Anschlag auf olirie zu.
    „Zurück an die Arbeit, faules Pack!“, tönte es vom Deck der Karavelle und selbst der Lademeister zuckte kurz zusammen und raunte etwas von „Jawohl Käpt’n“ und wandte sich wieder der Ladung zu, nicht jedoch ohne olirie nochmal kurz mit zusammengekniffenen Augen grimmig anzusehen.
    Stirnrunzelnd sah olirie auf das Stück Papier in seiner Hand. „Die Butterfass“, murmelte er. Ein eher ungewöhnlicher Name, doch möglicherweise auf die Ladung zurückzuführen, die die zweimastrige Karavelle für gewöhnlich transportierte. Für diese Fahrt jedoch gewährte das unscheinbare Stück Papier in seiner Hand, ihm die Überfahrt zur Insel Argaan. Jahre sind inzwischen vergangen seit seinem letzten Besuch auf diesem Eiland, welches derzeit am ehesten die Definition des Wortes ‚Heimat‘ erfüllte. Auch wenn olirie keinerlei Sentimentalitäten dieser Insel gegenüber verspürte, so schlummerte in ihm dennoch ein wenig Vorfreude auf das vorläufige Ende dieser Reise oder besser gesagt, dem eigentlichen Ziel. Reich an Erfahrungen und Erkenntnissen wurde es mal wieder Zeit, diese niederzuschreiben und der Bibliothek des Kastells als weiteres Wissen zu anzuvertrauen.
    Diesen Abend sollte die Butterfass bereits ablegen, noch wurden Waren verladen und letzte Gepäckstücke der Passagiere entgegen genommen. Allzu viel hatte olirie nicht aufzugeben, sein Gepäck bestand aus dem, was er zu tragen vermochte. Auf umfangreiche Ausstattung hatte er bewusst verzichtet, schließlich war eine gewisse Mobilität doch wichtig bei solch einer Reise. Was fehlte, konnte man unterwegs schließlich auch käuflich erwerben. Wobei auch Finanzmittel ein endliches Gut waren und allein schon aus diesem Grunde wurde es höchste Zeit, zurück zu kehren, war doch die Barschaft inzwischen nahezu aufgebraucht.
    Seine vorletzte Investition – die letzte war die Überfahrt – tätigte olirie bereits vor einigen Tagen, als ihm abends eine zwielichtige Gestalt besondere Tinkturen feilbot. Das Interesse des Forschungsreisenden fiel dabei auf eine kleine Glasphiole, die mit gelblich-weisser Substanz gefüllt und der Aufschrift ‚Humanol‘ versehen war. Angeblich bezog der Händler diese besondere Substanz aus erster Hand, direkt von einem Scharfrichter. Nachprüfen ließ sich das nicht, ebenso wenig wie die Authentizität des Inhalts. Dennoch hatte olirie für einen seiner Meinung nach überzogenen Preis eine der Phiolen gekauft, um sie später in seinem Labor näher zu untersuchen.
    Die Kisten, Fässer und Bündel am Pier lichteten sich langsam, bald würden wohl auch die Passagiere an Bord kommen dürfen. Vorher machte olirie allerdings noch einen kleinen Spaziergang mit Laika. Die Hündin war alt geworden und benötigte keine großen Runden mehr, doch vor einer mehrtägigen Überfahrt sollte sie sich schon noch die Beine vertreten.
    „Was war das da unten?“, fragte der Kapitän, als olirie schließlich an Bord ging.
    „Nichts von Belang, nur ein abgestürztes Fass und fehlgeleitete Wut.“
    „Mach hier keinen Ärger, mit Henk ist nicht zu spaßen.“
    olirie nickte kurz und betrat dann das Schiff. Ein Schiffsjunge führte ihn unter Deck und wies ihm in einer Ecke des Laderaums eine Hängematte zu. Hier würden er und Laika für die nächsten Tage wohnen, ging es ihm durch den Kopf als er von draußen bereits die Befehle zum Losmachen hörte.

  16. Beiträge anzeigen #36 Zitieren
    Into The Crypt  Avatar von Mani
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    Hammerclan, Nordmar

    Der Himmel war sternenklar, als der Nordmann langsam durch das Dorf marschierte. Es herrschte eine beunruhigende Stille. Einzig alleine in der Ferne hört man ein Rudel Wölfe heulen. Selbst der eisige Wind schien derzeit nicht vorhanden zu sein. Mani versank wieder in Gedanken. Er wurde seit geraumer Zeit von Alpträumen geplagt. Sie zeigtem dem Rotschopf immer das gleiche Bild. Einen Kellerraum, gefüllt mit Gold und den feinsten Waffen. Nun, man mag denken, dass es wohl schlimmere Träume als von Gold und Schätzen gebe. Das ist richtig, wären da nicht auch noch die Leichen die ständig in diesen Träumen auftauchen würden. Eine davon war eine Gestalt, die er vor einigen Jahren noch im Hammerclan getroffen hat.

    Wie lange ist es wohl schon her, als ich den mysteriösen Südländer in der Taverne traf? Es müssen mittlerweile Jahre sein, überlegte er. Die komische Gestalt war so schnell verschwunden, wie sie aufgetaucht ist. Verdammt. Wie hieß der Typ nochmal? Andarus oder so. Anscheinend soll er von Banditen überfallen worden sein, welche im Anschluss seinen wertvollen Dolch an sich nahmen. Tatsächlich traf der ehemalige Söldnerführer in den eisigen Weiten von Nordmar auf eine Gruppe von betrunkenen Marodeuren an. Trotz der Überzahl konnte der Nordmann die Gegner mit seinen Waffenkünsten und vor allem dank seinem Schwert überwinden und töten. Vom Dolch fehlte allerdings jede Spur, auch der mysteriöse Südländer war wie vom Erdboden verschluckt. Einzig und allein einen Brief mit einer kryptischen Nachricht fand Mani bei einer Leiche.

    "Die Marionetten der Nacht, gefangen in den Fäden unseres Willens, werden für uns dienen. Ihr, die Schatten ohne Namen, seid auserwählt, unsere düstersten Begierden zu erfüllen. Macht euch bereit, denn ihr werdet weder Ruhm noch Dankbarkeit ernten. Eure Existenz ist bedeutungslos, doch euer Gehorsam wird belohnt werden. Tötet ihn, lasst der roten Söldnerführer leiden."

    Die Sätze brannten sich in das Gehirn des Nordmanns ein. Immer wieder überkamen ihm die Wort "Tötet ihn, lasst ihn Leiden". Fragen über Fragen, auf welche er keine Antwort bekommen hat. Noch nicht, bald würde sich dies ändern.

  17. Beiträge anzeigen #37 Zitieren
    Into The Crypt  Avatar von Mani
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    Hammerclan, Nordmar

    Der Nordmann fühlte eine Mischung aus Unruhe und Entschlossenheit in seinem Inneren. Die düsteren Träume kehrten immer wieder zurück. Die Botschaft in dem Brief ließ ihn immer weniger los. Wer waren diese Schatten ohne Namen? Und warum war ausgerechnet er ihr Ziel? Der ehemalige Söldnerführer befand sich mittlerweile schon lange in Nordmar und hatte gar keinen Kontakt mehr mit seinem alten Leben. Wie so oft in letzter Zeit saß Mani in der Taverne des Hammerclans, während er das laute Gemurmel der Gäste um ihn herum empfang. Ein paar träge flackernde Kerzen tauchten den Raum in ein gedämpftes Licht, während der Geruch von Rauch und Alkohol in der Luft hing. Während sich der Rotschopf einen Krautstängel ansteckte fiel sein Blick auf zwei mürrische Gestalten in einer dunklen Ecke, die sich hastig miteinander tuschelnd unterhielten. Ihr nervöses Getuschel und ihre verstohlenen Blicke ließen Mani aufhorchen. Er vernahm nur einzelne Wortfetzen, mit der er vorerst nichts anfangen konnte. Als jedoch ein gewisser Name erwähnt wurde, gleitete ihm der Krautstängel aus dem Mund. "Andarus." Der Name, der ihm ständig in seinem Träumen verfolgt. Der mysteriöse Südländer. Den beiden Männern dürfte Manis Neugierkeit aufgefallen sein, denn auf einmal hatten sie es eillig und verließen die Taverne. Ohne groß zu über überlegen stürmte Mani den zwielichtigen Gestalten nach. Mit schnellen Schritten bewegten sie sich weg von der Taverne und rein in die absolute Dunkelheit, die die Nacht von Nordmar darstellte. Kurz außerhalb des Dorfes blieben die beiden Männer stehen, natürlich hatten sie bemerkt, dass der Nordmann sie verfolgt hat. "Verdammt sei meine Unfähigkeit zum Schleichen und verfolgen", dachte er als er endlich zu ihnen aufschloss.

    "So. Jetzt sperrt mal sofort eure Lauscher auf. Mir ist ein Name zu Ohren gekommen, der mir vor Jahren untergekommen ist. Ihr läuft von mir weg. Also, wie siehts aus?" zischte der Nordmann scharf.

    "Hää, was bist du den für einer? Verpiss dich", jaulte der erste der beiden Männern.

    "Ja, verzieh dich heim zu deiner Frau. Die haben wir nämlich vorher schon besucht. Hahaha", scherzte der zweite Mann hämisch und zog dabei sein Kurzschwert.

    "Wir können das gerne ohne Blut zu vergissen hinter uns bringen. Ich gebe euch die Chance. Sagt mir was ihr über Andarus wisst und euch wird nichts passieren", gab nun der Rotschopf von sich.

    Nun nahm auch der zweite der Banditen seine Waffe vom Rücken und spuckte provokant in die Richtung von Mani. Diesen war es nun zu bunt. Mit seinem ersten Schritt nach vorne packte er sein treues Langschwert Frostwind und zog es elegant aus der Scheide. Seine Gegenüber schienen kurz überrascht zu sein, war der Nordmann doch in Unterzahl. Nach weitern schnellen Schritten befand sich er vor seinen beiden Kontrahenten. Den ersten Waffenhieb des Banditen wich er gekonnt aus, was zu Folge hatte, dass sich die Axt in den Boden rammte. Der Oberkörper war nun ungeschützt. Mani nutzte die Gelegenheit und gab ihm einen kräftigen Schlag mit dem Schwertrücken gegen die Schläfe. Währendessen nutzte die zweite Gestalt die Chance und lief hinter den Nordmann. Plötzlich zuckte dieser eine Eisenkette und begann mit dieser Mani zu drosseln. Nun begann der eigentliche Kampf. Der Nordmann konnte sich nicht von der Eisenkette lösen, immer schneller wurde ihm schwarz vor den Augen. Mit einem Rumps fiel er auf die Knie in den kalten Schnee. Ein kleiner Blutfluss strömte schon aus seinem Mund. Ist dies nun das Ende?. Während dieser Gedanken griff der ehemalige Söldnerführer geistesgegnwärtig in seine Stiefel, wo er ein Messer versteckte. Mit letzten Kräften rammte seitlich vorbei in den Körper seines Gegners. Dieser schrie laut auf. Mani spürte nun wie die Schlinge um den Hals immer weiter wurde, bis er die Kette lösen konnte. Noch halb benebelt packte er sein Langschwert und rammte sie in seinen Gegenüber, welcher dadurch seinen letzten Atemzug nahm. Er hatte überlebt, wieder einmal. Jetzt stand das Verhöhr des Bewusstlosen an.
    Geändert von Mani (16.02.2024 um 21:19 Uhr) Grund: Hammerclan, Nordmar

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    Hammerclan, Nordmar

    Der kürzlich stattgefundene Kampf hat seine Spuren hinterlassen. Rund um die Leiche des Bandits befanden sich große Blutspritzer im Schnee. Mani griff sich an den Hals und spürte sichtlich die Druckstellen, an denen sich die Eisenkette seine Luft abschnürte. Viel hat nicht mehr gefehlt und ich wäre weg gewesen, dachte sich der Nordmann als er sein Langschwert Frostwind und das Messer aus dem toten Körper zog. Nun fasst er den noch ohnmächtigen Kollegen des Toten ins Auge. Dieser lag noch benebelt vom Schwerthieb im kalten Schnee von Nordmar. Was würde er nun mit ihm tun? Am liebsten würde er auch ihn sofort aufknöpfen, doch er brauchte Antworten. Antworten, die ihm womöglich weiterbringen konnten. Andarus... Der Typ muss einfach etwas über den Kerl wissen, ging dem Rotschopf durch den Kopf, als er dem Bewusstlosen einen ordentlich Fußtritt in die Seite. Mit einem lauten Keuchen erwachte der Bandit von seiner Ohnmacht. Mani packte ihm am Kragen und zerrte ihn mit all seiner Kraft hoch. Er presste seinen Gegenüber mit ordentlich Druck gegen einen Baum.

    "Jetzt ist Schluss mit den ganzen Spielchen. Ich hatte euch ja eine Chance gegeben, die habt ihr nicht genutzt. Du kannst ja deinen Kollegen fragen wo das hingeführt hat", sprach der Nordmann und deutete auf die blutige Leiche im Schnee. Noch blieb der Bandit stumm und sagte kein Sterbenswörtchen. Nun platze Mani entgültig der Kragen. Der Rotschopf zog eines seiner Messer und setzte es an die Gurgel des Ganoven an.

    "Sprich. SOFORT!", schrie er ihm ins Gesicht.

    "Es sollte doch nur ein einfacher Auftrag sein......Geht in den Hammerclan und späht das Dorf aus. Sucht einen rothaarigen Nordmann namens Mani und berichtet uns dann.... Wenn ich gewüsst hätte wie das endet, dann wäre ich schön auf Argaan geblieben und mich mit kleinen Diebstählen über Wasser gehalten", gab der Bandit endlich von sich

    "Na bitte. Argaan sagst du? Du kommst von Argaan? Verdammt nochmal. Jetzt holt mich diese Insel tatsächlich wieder ein. Wer war dein Auftraggeber? Wer hat dir diesen Auftrag gegeben? Und was hat dieser Andarus damit zu tun. ANTWORTE MIR", brüllte der Nordmann.

    "Woher kennst du den Namen vom Boss? Scheiße, dann sind wir aufgeflogen", erwiderte er.

    "Irgendwie hatte ich es mir schon gedacht, dass an der ganzen Sache was faul ist. Wo finde ich den Kerl?", fragte er. Der Bandit verstummte wieder, als ihm Mani die Faust ins Gesicht schlug. "Noch einmal.... Wo finde ich ihn?. Er drückte nun das gezogene Messer fester gegen die Kehle des Halunken.

    "Uhhhh...... Thorn..... Thorniara.....Ahhhhh...Frag in der Kneipe nach", stammelte der Bandit.

    Thorniara also. Wie lange ist es her, seit er das erste Mal Fuß in die Stadt gesetzt hat? Viel zu lagen. Damals war er noch mit den Söldner unter dem Kommando von Lee unterwegs. Somit würde sich nun der Kreis schließen. Der Rotschopf gab seine Gegenüber noch einen Schlag in die Magengrube, mit welchem er zu Boden ging. Mit Eisenkette fesselte er ihn nun an dem Baum. Mögen ihm die Götter gnädig sein, wenn überhaupt. Schnellen Schrittes lief der Nordmann nun zum Hammerclan. Er würde so schnell wie möglich nach Argaan aufbrechen.

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    Into The Crypt  Avatar von Mani
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    Das Königreich Argaan im Forenrollenspiel
    Mani ist offline
    Geschäftig schritt Mani durch die Straßen von Vengard. Wie so vieles in letzter Zeit war es auch schon wieder sehr lange her, seit er das letzte Mal in der Stadt gewesen war. Vor vielen Jahren wurde er zusammen mit seinem alten Lehrmeister Xorag für die Truppen des Königs zwangsrekrutiert. Rheinhold hies der zuständige Paladin, der für ihm zuständig war. In der Stadt lernte er auch die ersten wichtigen Grundlage des einhändigen Schwertkampfes. Mit einem gewaltigen Kampf gegen einen Goblin schloss er die Lehre beim Varanter ab.
    Gute Zeiten waren das.... einfachere Zeiten.... Naja. Das wäre wohl immer so. Jetzt muss ich mich schnell um die Überfahrt nach Argaan kümmern. Da wird meinem Geldbeutel wieder heulen, bewertete der Nordmann die aktuelle Situation. Auf dem Weg zum Hafen passierte er unzählige Häuser und Personen. Selbst am Abend waren die Straßen noch gut befüllt. Zielgerichtet bewegte der Rotschopf sich dem Hafen zu. Einige Schiffe lagen dort an. Kleine, sowie auch große. Neutrale Handelsschiffe, als auch Schiffe der königlichen Marine. Vor einigen Jahren war er noch auf dem Kriegsfuß mit den Paladinen. Derzeit sind ihm die Rotröcke allerdings mehr als egal. Er hatte ein Ziel. Thorniara. Welches auch zufällig der Stützpunkt der Paladine auf Argaan ist. Schiffe hatte der ehemalige Söldnerführer eigentlich mehr als satt, doch dieses Mal gab es keine andere Möglichkeit.

    » Guter Herr. Ich benötigt ganz dringend einen Überfahrt nach Argaan. Am besten gleich nach Thorniara. Und am besten sofort. Ich habe Münzen, also dürfte es wohl kein Problem sein «, sprach Mani zu dem am Steg stehenden Seemann.

    Dieser nickte wortlos und streckte seine Hand aus, um die klimpernden Münzen in Empfang zu nehmen. Hm, fühlt sich sehr komisch an, wenn man eine Sache völlig reibungslos abläuft.

    » Na dann, auf gehts. Schiff ahoi, ob wie man so schön sagt «, schrie der Nordmann den anwesenden Matrosen zu, als er das Schiff betrat. Noch heute würden sie Richtung Argaan aufbrechen.

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