Portal-Zone Gothic-Zone Gothic II-Zone Gothic 3-Zone Gothic 4-Zone Modifikationen-Zone Download-Zone Foren-Zone RPG-Zone Almanach-Zone Spirit of Gothic

 

Seite 18 von 20 « Erste ... 71114151617181920 Letzte »
Ergebnis 341 bis 360 von 400
  1. Beiträge anzeigen #341
    Burgherrin Avatar von yinnesell
    Registriert seit
    Dec 2007
    Beiträge
    1.335
     
    yinnesell ist offline
    In Gesellschaft funktionierte die gereinigte yinne sehr gut, doch auf die Menschheit los gelassen empfand sie sich immer noch als einen Menschen, der für sich selbst eine Null war.


    Varant war wie für sie gemacht, hatte mal einer der Pilger gesagt. Ein Land der Reisenden, in dem sich eine Frau wie yinnesell verwirklichen konnte. Worte, die der Pilger selbst in Frage stellte, als er von dem Leid der Dunkelhäutigen erfuhr, nur um im nächsten Moment der Meinung zu sein, daß selbst die bösesten Wesen einen Teil des Ganzen seien, daß der Mensch an seinen Problemen wuchs und letztendlich das Gute all dem Bösen obsiegte.
    Auch wenn es schwer war aus den negativen Dingen etwas Gutes zu ziehen, schufen Worte wie diese aber auch Hoffnung und Frieden, daß yinne sich ihren Lehren hingab, ohne dabei wie wild zu widersprechen.


    "Ich liebe die Wüste", hatte die Dunkelhäutige entschieden, jedoch nicht darüber, ob das Land erneut eine Heimat für sie sein konnte.

  2. Beiträge anzeigen #342
    Ritter Avatar von Turang
    Registriert seit
    Dec 2011
    Ort
    Der Strudel des Surrealen
    Beiträge
    1.850
     
    Turang ist offline
    Ein paar Tage noch hatten Rethus und Turang in der Taverne von Khorinis' Handwerkerviertel verbracht, ehe sie sich nun entscheiden mussten, wohin sie ihre Wege führen würden. So gerne Turang auch das Tal von Jharkendar wiedergesehen hätte, wusste er doch, dass die Zeit ihn zurück nach Argaan rief, wo ihn sein Alltag und seine Pflichten gegenüber dem Orden erwarteten. Immerhin spendete ihm der Gedanke Trost, dass nicht zuletzt dank ihm selbst Khorinis wieder zu dem Ort geworden war, an dem ein Wassermagier eine Zuflucht finden konnte.
    Sein dunkelblauer Reisemantel lag über den Schultern des Magiers, als ihm die frische Nachtluft entgegen wehte. Von hier wollte er einen letzten Besuch auf der Insel tätigen, ehe er nach Setarrif in die Feder zurückkehren würde. Unter der Kapuze blickten seine grauen Augen Rethus an, von dem er wusste, dass er sich nun von ihm verabschieden musste.

    "An dieser Stelle trennen sich wohl unsere Wege. Ich muss euch ebenfalls noch für die Hilfe danken, die ihr hier geleistet habt."


    Über dem Viertel lag die stille der frühen Nacht und kaum jemand war noch im Freien, wo die Menschen ihren oft wohlverdienten Feierabend am heimischen herd genießen konnten.

    "Wohin werdet ihr nun gehen, wenn ihr es bereits wisst?"

  3. Beiträge anzeigen #343
    Ritter Avatar von Rethus
    Registriert seit
    Jul 2008
    Beiträge
    1.864
     
    Rethus ist offline
    Mit überraschtem Gesicht stand der Glatzkopf neben seinem Gefährten Turang, der gedenkte abzuhauen. Eigentlich wollte Rethus schon längst unterwegs sein. Bei Turang war das eben noch nicht der Fall. Jetzt verstand Rethus auch, warum. Der Magier des Wassers musste schon seit längerem darüber nachgedacht haben, ob er nach Setarrif zurückkehren sollte.
    "Ich bin erstaunt, dass Ihr ausgerechnet jetzt gehen wollt, wo unser nächstes Ziel Jarkhendar gewesen wäre", entgegnete der Glatzkopf mit einem misstrauischen Blick. "Wenn Ihr auf Jarkhendar, den Ort, den ihr Wassermagier so sehr schätzt, verzichten wollt, dann muss Euer Anliegen sehr wichtig sein. Aber gut, ich akzeptiere das. Es ist Eure Entscheidung und es sind Eure Gründe."
    Der Glatzkopf schaute in den dunklen Himmel hinauf. Lediglich der Mond, der irgendwo an einer gerade nicht sichtbaren Stelle stand, brach diese unendliche Dunkelheit etwas. Diese Nacht schien wie für eine Verabschiedung geschaffen worden zu sein. Es fühlte sich auf unerklärlicheweise so an, als ob der Zeitpunkt der Richtige wäre. Dennoch schloss das die Enttäuschung nicht aus. Turang hätte ihm nebenbei auch erklären können, was die Kultur des alten Volkes betraf. Des Weiteren kannte er sicherlich Schleichwege in Jarkhendar und Dinge, auf die man achten sollte. Auf der anderen Seite hingegen musste Rethus mit Turangs Gegenwehr rechnen. Früher oder später hätte er dem Magier erklären müssen, was er eigentlich wirklich in Jarkhendar wollte. Das Erreichen der Chaosmagie war im Verstand der meisten Magier mit Blasphemie gleichzusetzen, da man immerhin eine gottlose und sogar gestohlene Magie erlangte. Vielleicht hätte Rethus gegen ihn kämpfen müssen. Er konnte den Magier nicht richtig einschätzen, was seine Kampfkunst in Sachen Zaubern anbelangte. Allerdings zog er es vor, nicht gegen einen Magier kämpfen zu müssen... zumindest noch nicht. Und außerdem sympathisierte er mittlerweile mit dieser Art von Magiern. Rethus würde in der Klemme stecken, sollte er wirklich mal gegen einen Wassermagier kämpfen müssen.
    "Ich werde trotzdem nach Jarkhendar aufbrechen", antwortete der Glatzkopf schließlich. "Natürlich bin ich mir noch nicht sicher, ob ich den gesamten Weg laufen werde. Momentan genügt es mir einen Eindruck von den alten Tempeln zu machen. Gibt es denn die Möglichkeit, dass man schon vor Jarkhendar auf solche Tempel treffen könnte? Und gibt es prinzipiell Dinge, auf die ich aufpassen sollte. Ich weiß im Prinzip nichts über das alte Volk... über ihre Sicherheitsmaßnahmen sowie Magie schon gar nicht."

  4. Beiträge anzeigen #344
    Ritter Avatar von Turang
    Registriert seit
    Dec 2011
    Ort
    Der Strudel des Surrealen
    Beiträge
    1.850
     
    Turang ist offline
    "Der Weg wird euch kaum erspart bleiben. Hinter der Toten Harpyie führt die Straße nach Norden zu den letzten Ruinen Jharkendars in diesem Teil der Insel. Im Innern der Pyramiden werdet ihr ein Portal finden, das euch direkt in das Tal der Erbauer führt. An eurer Stelle würde ich so wenig der alten Ruinen erkunden, wie es nur irgend geht, denn in ihnen schlummert noch die alte Magie. Diese Schutzzauber sind gerade darauf ausgelegt, immer neue Überraschungen bereit zu halten, daher bin ich mir nicht einmal sicher, ob ich überhaupt alle Schutzvorrichtungen kenne."

    In diese Hinsicht waren die Bewohner von Jharkendar vielleicht bis heute unübertroffen, ihre Tempel so zu schützen, dass es selbst den Trickreichsten schwer fallen konnte, sich in die Art der Sicherheitsmaßnahmen hineinzudenken und zu umgehen. Was Rethus dazu veranlassen konnte, ein solches Wagnis auf sich zu nehmen und allein ins vergessene Tal zu wandern, darüber hatte der Magier lange nachgedacht und war zu keinem Ergebnis gekommen. Er trug schlichtweg nicht den Funken der Magie in sich, um die Arkanen Künste nutzen zu können. Es blieb ihm höchstens die Erklärung, dass ein Magier ihn dafür bezahlen könnte, um etwas aus dem Tal zu bergen, doch schien ihm Rethus nicht der Mensch, der sich leichtfertig zum Büttel machen ließ. Diese Antwort würde ihm vielleicht die Zeit schuldig bleiben, doch vielleicht würde sich sein Weg auch erneut in das Ziel des glatzköpfigen Kriegers verstricken.
    Selbst im klaren Mondlicht war Rethus nur als ein grauer Schatten zu erkennen, während Turang darüber nachdachte, ob es nicht doch sinniger wäre, das Tal zu betreten, um ein Auge auf Rethus zu haben, sei es zu seinem Schutz oder dem des Tals. Langsam schüttelte der Adept den Kopf. Das hier war nicht seine Aufgabe und er würde darauf vertrauen müssen, dass das Tal seine Geheimnisse besser schützen konnte als er - und Rethus klug genug war, nicht die Ruhe der alten Tempel zu stören.

    "Vielleicht könnt ihr auf Adanos' Segen hoffen, wenn ihr ins Tal der Erbauer zieht, doch rate ich euch, euch auf eure Vernunft und nicht auf euer Glück zu verlassen. Nur schwer könnte es gegen die alte Wassermagie bestehen. Auf Wiedersehen!"

  5. Beiträge anzeigen #345
    Ritter Avatar von Rethus
    Registriert seit
    Jul 2008
    Beiträge
    1.864
     
    Rethus ist offline
    Nach seinen letzten Worten machte Turang eine Handbewegung und verschwand. Vermutlich hatte er sich direkt nach Setarrif teleportiert. Aber der Glatzkopf erkannte tatsächlich die Unsicherheit des Mannes. Er schien Rethus nicht hundertprozentig zu vertrauen, sonst würde er dem Glatzkopf nicht so viele Dinge von Vernunft in den Kopf pflanzen. Auf der anderen Seite hielt der Adept den Einzelgänger nicht ab, sein Vorhaben in die Tat umzusetzen. Um wirklich große Dinge ging es ja gar nicht. Rethus brauchte nichts weiter zu tun, als in eines der Gebäude des alten Volkes zu gelangen und eine Rune der Wassermagie zu finden. Danach musste er nur schnell wieder raus. Es gab also nur einen Grund zur Sorge: Die Schutzzauber.
    Der Glatzkopf sollte wohl also wirklich mit Vernunft an die Sache herangehen. Unmöglich war es aber nicht. Zudem hatte er zwar noch keine Zauber drauf, wohl aber die Fähigkeit Magie zu spüren. Vielleicht befand er sich sogar in der Lage im richtigen Moment das Richtige zu tun, um nicht drauf zu gehen.

    Wie dem auch sei. Zuerst musste er zusehen, wie er diese Tempelanlage mit dem Portal erreichte. Eigentlich würde dieser Ort schon völlig genügen. Also musste er Jarkhendar gar nicht erreichen. So sollte es auch klappen. Das erste Ziel war nun die "Tote Harpyie". Und Rethus hielt es sogar für das Beste, wenn er gar nicht länger wartete, sondern direkt aufbrach...

  6. Beiträge anzeigen #346
    Ritter Avatar von Rethus
    Registriert seit
    Jul 2008
    Beiträge
    1.864
     
    Rethus ist offline

    Taverne zur 'Toten Harpyie' - Ein Trinkspiel der besonderen Art

    Es sollte ein Gerücht sein, wenn man behauptete, auf der Insel sei nichts los. Kaum hatte der Glatzkopf das politische Trauma in der Stadt überwunden, fand er sich in einer Kneipe voller Menschen wieder, die am feiern, singen und saufen waren. Wohl gemerkt geschah dieses Schauspiel in der letzten Nacht, als er die Taverne 'zur Toten Harpyie' erreichte. Eine Meute von etwa zwei Dutzend Besoffen waren gerade damit beschäftigt ein paar Typen anzufeuern, die einen jungen Bauerntölpel am Kronleuchter aufhängen wollten... am Kragen wohl gemerkt. Töten wollte den armen Kerl niemand, wobei seine herzhaften Mädchenschreie dies zur Interpretation freistellten.
    Nebenher wurde das ganze Spektakel durch eine kleine Musikergruppe bestehend aus einem Barden, einem Trommler und einem Flötisten umrundet. Alle sangen feucht fröhlich und kippten genüsslich ihre Biere. Selbst der Wirt schien nicht mehr Herr seiner Selbst zu sein. Nachdem er einem Gast einen Schnaps eingeschenkt hatte, nahm dieser gleich selbst einen ordentlichen Schluck aus der Flasche. Daraufhin folgte ein genüsslicher Rülpser entgegen des Gastes, der dieses Schauspiel anscheinend zutiefst lustig fand. Aber auch im Gesicht des ehemaligen Gardisten fand sich ein Schmunzeln wieder. Dies gebührte allgemein dem gesamten Schauspiel.
    Eine Sache hingegen erheiterte ihn am meisten: Ein Trinkspiel der besonderen Art. An dem Tisch neben ihm saßen vier Typen, die versuchten eine kleine Münze über eine Steinplatte in ein tiefes Glas zu befördern, das mit einem geringen Teil mit Bier gefüllt war. Einer von den vieren, er trug kurze Haare, war recht groß und kräftig gebaut, gab während des Spiels seine Witze zum Besten. Ihm gegenüber saß ein eher ruhigerer junger Mann mit nur weniger längeren Haaren, der das Glas anlächelte, in das die Münze gerade einfach nicht reingehen wollte. Doch dann passierte es: Der andere Kurzhaarige neben diesem - markanter als die Haare waren wohl eher sein runder Bauch und ein dichter Kinnbart - versenkte die Münze im Glas. Das kommentierte er mit einem breiten Grinsen entgegen des Kerls, der ihm gegenüber saß und als einziger noch nicht Erwähnung fand: Der wohl einzige Langhaarige. Ihn zeichnete ein lederner Hut aus; und vielleicht der große Krug vor ihm, der mit Wasser gefüllt war. Er warf seinen Kopf mit einem klagenden Gesichtsausdruck zurück. Dabei stieß er laut hervor: "Nein, nicht schon wieder."
    "Dein Gegenspieler will es Heute echt wissen", scherzte der Kräftige neben ihm, während er einen Schluck Bier in das Glas hinzugab. Daraufhin war anscheinend der Langhaarige dran. Er nahm die Münze, versuchte sich so gut es ging zu konzentrieren und warf schließlich... allerdings daneben. Das kommentierte er abermals mit einem klagenden "Nein!". So trank dieser das Glas leer.
    "Das sieht witzig aus", lachte Rethus. "Kann ich mitmachen?"
    "Aber gerne, komm nur ran, mein Herr", meinte der Kräftige und stellte einen Stuhl zwischen sich und dem Langhaarigen.

    Das Fazit am nächsten Morgen war: Rethus musste besser werden. Einige Biere gingen leider auch auf sein Konto. Aber es war bisher das beste Trinkspiel, das er je gespielt hatte.

  7. Beiträge anzeigen #347
    Ritter Avatar von Turang
    Registriert seit
    Dec 2011
    Ort
    Der Strudel des Surrealen
    Beiträge
    1.850
     
    Turang ist offline
    Noch stand Turang am Hafen und feilschte mit dem Kapitän die Bedingungen aus, mit der er und ein alter Mann, der etwas abseits saß, mit dem nächsten Schiff nach Argaan übersetzen konnten. Verständig einigte man sich darauf, dass der junge Mann bei den Arbeiten an Deck und dem Verfrachten der Ware mit anpacken würde, während der Alte gegen einen Aufpreis als Passagier mitreisen konnte. Zufrieden nickte der Seemann, als er seinen Gewinn in Gold einstrich und Turang dazu beorderte, beim Verladen der Ladung zu helfen...
    Nicht lange dauerte es noch, dass alles an Bord war und die kundigeren der Seeleute mit den ersten Handgriffen begannen, um in See stechen zu können, während Turang den alten Mann an Bord führte. Er schien die Fünfziger bereits hinter sich zu lassen, dessen Lebensjahre seine Haare fast vollständig ergrauen ließen und sein freundliches Gesicht mit einigen Falten gezeichnet hatten, doch dessen freudige blauen Augen noch angesichts des Schiffes leuchten ließen. Halmod hieß der Mann, der beinahe sein gesamtes Leben auf der Insel Khorinis verbracht hatte und nur wenige Male mit einem Schiff über das Myrtanische Meer gesegelt war. Er war einer der angesehenen Handwerksmeister der Insel, ein Buchbinder, der dem jungen Magier einst seine Kunst gelehrt hatte. Obgleich er in der Zeit von Kriegswirren lebte, hatte er es doch geschafft, sich der Armee zu entziehen und in Frieden in einem kleinen Buchladen auf seiner Heimatinsel zu altern. Er war ein sanftmütiger Mann, der immer gerne gelacht hatte, ein alter Freund von Turangs Familie.
    Zum größten Bedauern des Magiers schien auch der Alte nicht viel vom Verbleib Turangs letzter Verwandter zu wissen, die bald nach den beiden Brüdern die Insel in Richtung Varant verlassen hatten und seitdem nicht mehr in ihre Heimat gegangen waren. So war das einzig Klar der Tod von Ardonan, bei dessen Nachricht Halmod eine Weile stumm geblieben war, ehe er nach seiner Schweigeminute das Glas auf den Jungen erhoben hatte. Fast zwei Jahre war es bereits her.
    Noch lange nachdem sie an Bord gegangen waren, sinnierte der Alte über die letzten Jahre, in denen die alte Familie sich verloren hatte und über den Weg Turangs, der vielleicht ungewöhnlich erscheinen mochte, doch auch nach seiner Meinung, der richtige für ihn war. Als das Schiff ablegte schien Halmod bereits tief in Erinnerungen versunken, doch entging dem jungen Magier nicht ein kleiner zweifelnder Blick, mit dem er sah, wie schnell sich die Küste seiner Heimat von ihm entfernte...

  8. Beiträge anzeigen #348
    Ritter Avatar von Rethus
    Registriert seit
    Jul 2008
    Beiträge
    1.864
     
    Rethus ist offline

    Die Pyramide

    Da stand er nun und betrachtete den stufenartigen Bau des alten Volkes. Der Glatzkopf hatte damit gerechnet, dass der Weg länger war als nur einen Tag, aber unerwarteterweise hatte er nun doch schon sein Ziel erreicht. Langsam schritt er auf das große Gelände zu. Auf der linken Seite thronte diese Stufenpyramide, die alles zu überragen schien. Rechts befanden sich einige Säulen, die vermutlich mal auch ein Dach stützen sollten. Im Gegensatz zur Pyramide waren diese allerdings nicht mehr so gut intakt. Da Rethus vor allem die Pyramide interessierte, begab er sich zu dieser. Auch wenn der Bau noch fast vollständig war, nagte dennoch der Zahn der Zeit daran. Risse klafften im Gestein und Ranken sowie sonstiges Geäst umhüllten es. Eine Treppe führte zur Spitze hinauf. Vielleicht konnte er sogar dort oben noch eine Rune finden.
    Zügig lief er zu dem Bau hinüber, doch blieb schlagartig wieder stehen, als er ein lautes Zischen hörte. Langsam prischte er links weg, aber nicht ohne dabei weiter voran zu kommen. Seine Schleichkünste machten sich bezahlt. Hinter einem Baum offenbarte sich eine Gruppe Warane... genauer gesagt ganz schön viele Warane. Zwei oder drei Warane wären ja kein riesiges Problem für den geübten Kämpfer gewesen, aber das schien geradezu ein komplettes Nest zu sein. Zwei von ihnen trugen sogar einen Rückenkamm. Solche Warane hatte Rethus noch nie gesehen und wollte auch gar nicht wissen, was dieser Kamm bedeutete. Die Treppe zu erreichen war damit unmöglich geworden, aber vielleicht gab es auf der Rückseite der Pyramide noch eine Möglichkeit hinauf zu kommen. Immerhin handelte es sich ja um eine Stufenpyramide, und der Glatzkopf konnte auch recht gut klettern.

    Also begab er sich auf die Rückseite der Pyramide. Langsam tastete er das Gemäuer ab auf der Suche nach einem Stein oder sowas, mit dessen Hilfe er die erste Stufe erklimmen konnte. Vielen Ranken hingen dabei im Weg, die er mit seinem Messer mühelos zerschnitt. Sie selbst taugten eher weniger zum Hochklettern. Ein ordentlicher Zug daran genügte, um die Pflanze aus dem Gestein herauszuzerren.
    Irgendwann war dann endlich ein Stein gefunden. Also setzte er seinen Fuß an. In diesem Moment kamen zwei Warane um die Ecke... sie mussten ihn gewittert haben. Einer von ihnen trug sogar eines dieser Segel. Schnell versuchte er hinauf zu kommen, doch plötzlich rutschte er wieder ab und landete auf dem Rücken. Die Warane kamen näher sie schienen ihn mittlerwiele ins Auge gefasst zu haben. Rethus stand auf und wagte einen neuen Versuch. Allerdings gab es da ein Problem... der Stein war weg. Er schien in das Gemäuer hineingedrückt worden zu sein.
    Der Glatzkopf erschrak, als der Boden sich unter ihm lockerte. Er musste irgendeinen Mechanismus mit dem Stein in Bewegung gesetzt haben. Neben ihm tauchten nun die Warane dichter an ihn heran. Der mit dem Kamm auf dem Rücken schien sich zu brusten und feuerte plötzlich einen Feuerschweif ab.
    Mit Glück im Unglück rutschte Rethus unter dem Feuer in die Dunkelheit hinab. Die Tür über ihm... war verschlossen...

  9. Beiträge anzeigen #349
    Neuling Avatar von Jalda
    Registriert seit
    Dec 2013
    Beiträge
    7
     
    Jalda ist offline
    Im allgemeinen Hin und Her der lautstarken Auseinandersetzungen, hatte Jalda es sicher bis an Land geschafft.

    Schwimmen war nicht nötig gewesen. Sie hatte sich in das Tuch gewickelt und war mit einigen Händlern, die das Schiff sofort umkreist hatten, wieder an Land gekommen. Eilig verließ sie den Hafen, in dem die Stimmung grad brenzlig wurde. Die Schiffsbesatzung wollte nicht auf die Hälfte ihrer Ladung verzichten und die Banditen oder Hafenpolizei oder was immer wollten das Schiff in Brand setzen, wenn sie nicht ausreichend am Gewinn beteiligt würden.

    Kein guter Platz für ein Mädchen und ganz sicher nicht für ihren Raben, der sie hoch oben auf dem Weg in die Stadt begleitete. Einige Schützen hatten bereits auf ihn angelegt waren dabei, den Unglücksbringer zu erledigen.

    Jalda lief die verwahrlosten Gassen der Stadt hangaufwärts, um sich erst mal möglichst weit vom Hafen zu entfernen. Verwegene und gefährliche Gestalten lungerten in den Hauseingängen und versuchten sie mit anzüglichen Sprüchen aufzuhalten. Aber das kannte Jalda schon, Hafenstädte waren überall irgendwie gleich, immer etwas außerhalb des Gesetzes und natürlich auch jeden A nstands . Hier war es aber denn doch etwas heftig. Und als ihr ein paar gierige Trunkenbolde den Weg versperrten sah sie sich gehetzt um. In einem schmalen Spalt zwischen zwei Häusern winkte ihr ein Junge zu, sie solle ihm schnell folgen. Da die Chance gering war, den betrunkenen Männern anders zu entkommen, folgte sie dem Jungen, der immerhin etwas kleiner war als sie und mit dem sie notfalls leichter fertig werden konnte als mit der betrunkenen Meute vor ihr.

  10. Beiträge anzeigen #350
    Neuling Avatar von Jalda
    Registriert seit
    Dec 2013
    Beiträge
    7
     
    Jalda ist offline
    Der Junge rannte vor und überkletterte zwei Zäune und blieb dann keuchend stehen

    „Wo kommst du denn her? Bist du mit dem Schiff gekommen? Du fällst hier in Khorinis auf, wie ein Kaufmann mit Taschen voll Gold.“

    Jalda überlegte einen Moment, entschloss sich aber, dem Jungen die Wahrheit zu sagen. Was konnte sie schon verlieren.

    „Ich bin mit dem Schiff gekommen, als blinder Passagier. Ich weiß nicht mal, wo wir hier sind. Khorinis sagst du? Ich hab mal von Khorinis gehört. Da soll es magisches Erz geben, mit dem man zaubern kann oder Waffen verzaubern oder so was. Ist aber lange her. Meinst du das Khorinis?“

    Der Junge lachte „ja, da stehst du jetzt drauf mit beiden Beinen. Allerdings findet man kaum noch magisches Erz. Der Abbau wurde schon vor Ewigkeiten eingestellt. Hat sich nicht mehr gelohnt. Außerdem wird heute mit moderneren Verfahren gezaubert, da braucht keiner mehr das Erz.“

    „Meine Großmutter meinte aber, Khorinis wär dadurch wohlhabend geworden. So siehts hier aber wirklich nicht aus.“ Jalda betrachtete die eher verfallenen Gebäude am Hang, deren Pracht lange verblichen war, den Schmutz auf den Straßen und den Hafen am Fuß des Hanges, der ein trauriges Bild einstiger Größe machte.

    „Nachdem das Erz zu Ende ging und damit nichts mehr verdient werden konnte, verließen alle die Insel, die es sich leisten konnten. Die einzigen, die heute noch ein bisschen Geld und Macht haben, sind die Banditen der ehemaligen Stadtwache, die sich mit den anderen Gaunern zusammengetan haben und jedes Schiff, was hier aufkreuzt, plündern wollen. Aber es kommen ohnehin nur noch ein paar kleine Handelsschiffchen und Fischerkähne an. Da Boot, mit dem du gekommen bist, ist ein fetter Happen für die Stadtwache.
    Aber das soll dich nicht kümmern. Ich bin Jonas und lebe hier bei meiner Mutter. Komm einfach mit. Ich werde für mindestens ein paar Tage der König hier im Viertel sein, weil ich so ein hübsches Mädchen aufgesammelt habe.“

    „Ich bin Jalda und da hier ist Rorro.“ Der Rabe hatte die ganze Zeit auf einem Dachbalken gesessen und ihnen offenbar aufmerksam zugehört. Jetzt breitete Rorro die Flügel aus, drehte eine anmutige Biege und landete auf Jaldas Schulter.

    „Ist ja ein Ding, du hast einen Raben, den du abgerichtet hast?“

    „Rorro ist nicht abgerichtet, er ist ein Freund und macht das freiwillig. Außerdem ist er schon ungefähr hundert Jahre alt und hat schon meine verstorbene Großmutter begleitet.“

    „Oh, das tut mir leid, nicht das mit dem Raben sondern mit deiner Großmutter. Hast du denn sonst keine Angehörigen, die sich um dich kümmern können“

    „nein, hab ich nicht. Ich muss jetzt allein zurechtkommen – irgendwie. Aber warum wirst du meinethalben ein König sein?“ fragte sie grinsend.

    „Weil es sonst keine Mädchen gibt. Naja, ein paar, aber die sind auch eher Jungs. Es gibt ja kaum noch Kinder hier in Khorinis. Hier will doch keiner Kinder groß ziehen. Jeder, der eine Familie gründen will, verlässt die Insel, kramt jeden Kupferpenny zusammen und kauft sich eine Passage aufs Festland.

    Inzwischen waren sie über weitere Zäune geklettert, hatten Straßen gekreuzt und waren durch ein Loch in der Mauer in einem Viertel angekommen, dass ein wenig höher lag als der Rest der Stadt. Hier war auch die Luft besser und es sah nicht ganz so schmutzig aus, wie im Rest der Stadt. Jonas öffnete dann eine Tür in einem Lattenzaun und plötzlich waren sie in einem kleinen Gärtchen. Auf einer Bank saß eine Frau und schälte Kartoffeln. Als die Beiden vor ihr standen, erhob sie sich, schüttelte ihre Schürze aus und lächelte dann

    „Ja, wen haben wir denn hier?“

  11. Beiträge anzeigen #351
    Neuling Avatar von Jalda
    Registriert seit
    Dec 2013
    Beiträge
    7
     
    Jalda ist offline
    Jonas stellt die Frau als seine Mutter vor. Gleich wurde Jalda zum Essen eingeladen und als die Frau erfuhr, dass Jalda völlig allein war – abgesehen vom Raben natürlich – bot sie ihr auch an, bei ihnen zu übernachten. Selbst für den Raben fand sich ein Plätzchen, wuchs in dem kleinen Gärtchen doch ein niedlicher Apfelbaum, der jetzt allerdings keine Äpfel trug.

    Die Mutter von Jonas stellte Rorro eine Schale auf den unteren Ast des Baumes und füllte sie mit Hühnerfutter.
    „Das muss reichen. Ansonsten sieh dich um, hier gibt es jede Menge Mäuse. Die sollten auch einem Raben gefallen. Aber vergreif dich ja nicht an meinen Hühnern.“

    Beim Essen erzählte Jalda vom Leben mit ihrer Großmutter und von ihren Eltern, die verschollen waren, seit sie ein winziges Baby war. Sie erzählte auch, dass sie seither völlig allein unterwegs war und ihr nur Rorro zur Seite gestanden hatte. Sie zeigte auch die kleinen Kunststückchen, die sie mit Rorro einstudiert hatte.

    „Die haben uns geholfen, wenigstens jeden Tag etwas zu Essen zu haben.“

    Die Mutter lächelte und meinte

    „Das mit den Kunststückchen musst du hier lassen. Du bist ein hübsches Mädchen und ich fürchte, das wird auch den Ganoven in der Stadt nicht entgehen. Am besten bleibst du erst mal bei uns und wir überlegen uns, wie es mit dir weiter gehen könnte.“

    Jalda bekam eine Schlafstatt, die in einem richtigen Gebäude war. Sie konnte ihre Sachen waschen und ein ausgiebiges Bad nehmen.

    In den nächsten Tagen streifte sie mit Jonas durch die Stadt. Jonas erzählte ihr die Geschichten der Häuser und Gassen, die Geschichten der Bewohner dieser vergessenen Insel. Er erzählte vom mühevollen Überleben in einer Stadt, in der Korruption und Gewalt die Herrschaft übernommen hatten und von dem Wunsch der Menschen zu Überleben und im besten Falle die Insel zu verlassen. Außerdem ging Jalda der Familie zur Hand, wusch Wäsche, für die die Familie etwas Geld bekam, durchstreifte mit Jonas die Wälder auf der Suche nach Pilzen, Wurzeln und Heilkräutern und konnte ihre Kenntnisse von Heilkräutern anwenden.

    Die Mutter von Jonas konnte einige Sachen davon gut verkaufen, weil die Menschen schnell merkten, dass die Tränke und Tees ihre Wirkung nicht verfehlten.

    „Du solltest mal ins alte Kloster mitkommen. Da gibt es all die Pflanzen der Insel nur viel, viel größer. Es ist aber unheimlich dort, es spukt und die Pflanzen sehen komisch aus.“

    Das interessierte das Mädchen sofort.

    „Wann gehen wir?“ fragte sie, aber Jonas versuchte sie zu vertrösten, war ihm das mit dem Kloster doch eher so rausgerutscht. Eigentlich fürchteten sich alle Bewohner vor dem Kloster und machten einen großen Bogen um die alten verfallenen Gemäuer.

    „Morgen vielleicht oder übermorgen …“

  12. Beiträge anzeigen #352
    Ritter Avatar von Luman
    Registriert seit
    Jul 2009
    Ort
    Kastell des ZuX
    Beiträge
    1.061
     
    Luman ist offline
    Wie viel Zeit war nun genau vergangen? Luman wusste es nicht, aber es schien eine Ewigkeit her gewesen zu sein, als er das Letzte Mal auf dem Lande Argaans wandelte. Nun verbrachte er all seine Zeit in Khorinis, seiner alten verhassten Heimat, die er am liebsten niederbrennen würde, aber er war nicht ohne Grund da, denn er suchte seinen Vater und was hatte er von ihm gefunden? Nichts.
    Der alte Greis, der erst dachte, dass Luman ein Einbrecher war, der das kleine Haus seiner Eltern plündern wollte, war ganz schön verwirrt, als er sah, dass es Luman war. Der Schwarzmagier erinnerte sich nur schwer daran, dass dieser alte Mann ein recht guter Freund der Familie damals war. Zu diesem Zeitpunkt musste der Schweigsame allerdings noch ziemlich jung gewesen sein. Zu seinem Bedauern wusste allerdings auch er nicht, wohin sein Vater hingegangen sein könnte. Er sprach zu ihm, dass er gesehen hatte, wie sein Vater die Hafenstadt verließ. Er hinterließ allerdings nichts. Momentan könnte er wahrscheinlich überall sein, eventuell hatte er sogar die Insel verlassen, dann war es mehr als vergebens, ihn zu suchen und Luman verschwendete seine Zeit schon genug in dieser Stadt.
    Viel lieber würde er sich nun seiner Magie widmen oder mal wieder etwas ordentliches essen, aber hier bekam man kaum etwas Gutes und Geld hatte er nun auch nicht viel dabei, um sich etwas zu kaufen, dass wenigstens halbwegs an das Essen des Kastells herankommen könnte. Zudem brauchte er noch Geld, um zurück nach Argaan zu kommen. Er hatte also keine Wahl, als trockenes Brot mit etwas Wasser zu sich zu nehmen, um den Hunger einigermaßen stillen zu können, aber er freute sich schon darauf, wieder im Kastell zu sein. Dann hätte er auch wieder ein ordentliches warmes Bett und Möglichkeiten, um sich weiterzubilden. Innerlich wusste er, dass er seinen Vater eines Tages wiedersehen würde, aber dieser Moment war noch nicht gekommen. Sicherlich würde er auch alleine klarkommen. Sorgen machte er sich also keine und sich den Kopf deshalb zu zerbrechen, lohnte sich auch nicht.

  13. Beiträge anzeigen #353
    Ritter Avatar von Luman
    Registriert seit
    Jul 2009
    Ort
    Kastell des ZuX
    Beiträge
    1.061
     
    Luman ist offline
    Eines fand der Schwarzmagier in der letzten Zeit auch seltsam. Es waren seine Träume.
    Immer wieder handelten sie davon, wie er durch Argaan reist, um am Ende die raue Landschaft zu betreten, um schlussendlich den steilen Pfad hinaufzusteigen und schließlich vor dem gewaltigen Tor des Kastells zu stehen. Es floßen Heimatsgefühle in ihn hinein und es ergab eine wohlige Wärme in ihm. Dazu noch die beiden Skelette mit ihren goldenen Kronen und ihre Floskeln, die sie immer wieder hinuntergesprochen hatten.
    Doch als sich die Tore öffneten und er eintrat, verschwand alles mit der Zeit und er erwachte plötzlich aus seinem Traum. Das wiederholte sich öfters, sobald er schlafen ging. Manchmal sah er dabei sogar offensichtliche Mitglieder des Zirkels in der Halle stehen, die sich um Vabun versammelt hatten, doch die Gesichter waren nicht zu erkennen, da sich eine Schwärze um jene breitgemacht hatten, die sie völlig unerkenntlich machten.
    Luman fragte sich schön öfters, was es mit diesen Träumen auf sich hatte. Vielleicht wollte Beliar ihm etwas Wichtiges mitteilen, es hatte aber auf jeden Fall mit dem Kastell etwas zu tun, weshalb er schleunigst zurückkommen sollte.
    Sowieso wollte er das die ganze Zeit schon, aber das Gefühl, nach Hause zurückzukehren, wuchs immer mehr, dass es fast schon nicht normal erschien, als ob jemand seine Träume manipulierte, um ihm eine Nachricht zu entsenden.
    Bald würde er es hoffentlich herausfinden.

  14. Beiträge anzeigen #354
    Ritter Avatar von Luman
    Registriert seit
    Jul 2009
    Ort
    Kastell des ZuX
    Beiträge
    1.061
     
    Luman ist offline
    Es war noch recht früh und Luman war bereits wach.
    Der Grund dafür war klar gewesen, er wollte wieder zurück und erhoffte sich, dass ein Schiff ihn wieder zurück nach Argaan bringen konnte. Leider hatte er keine Bestätigung, also musste er darauf hoffen, was anderes, konnte er sowieso nicht tun. Diesmal wollte er auch kein so heruntergekommenes Schiff nehmen, wie das, das er nahm, um nach Khorinis zu kommen. Die Besatzung war versoffen und dazu noch unfähig, das Schiff sauber zu halten, so sollte es also diesmal nicht kommen. Zwar würde es mehr Gold kosten, war aber dafür sauberer, sodass er keine Angst haben musste, sich Krankheiten einzufangen.
    Dann musste er sich auch keine Feinde machen, indem er sein Gold bei sich behielt, anstatt zu zahlen.
    Damals hatte er nämlich dem Kopf dieser halsabschneiderischen Bande die Hälfte des Goldes versprochen, sobald sie in Khorinis ankommen würden. Kurzerhand beschloss Luman aber dann, das Geld doch nicht zu bezahlen, da er es als zu viel empfand, immerhin war es dreckig und widerlich gewesen.
    Er beschimpfte ihn, während der Schweigsame davon spazierte und hatte sie so gegen sich aufgebracht. Sicherlich würde er sie eines Tages wiedersehen, aber darauf stellte er sich schon jetzt ein. Angst hatte er jedenfalls keine.
    In der kleinen Hütte, in der er aufgewachsen war, schenkte er sich nun ein wenig Wasser ein und trank sogleich daraus. Das erinnerte ihn daran, dass er schon lange keinen Rotwein mehr getrunken hatte, das würde er nachholen, wenn er wieder im Kastell ist. Danach riss er sich ein Stück des Brotes ab und steckte es sich daraufhin in den Mund. Das würde den Hunger stillen, aber er musste sich alles einteilen, da die Reise auf der See dauern würde.
    Hoffentlich würde es diesmal schneller gehen, wenn er mehr Gold ausgab und dadurch ein besseres Schiff bekam, aber schon jetzt freute er sich auf seine Heimreise. Schlimmer als die Hinreise konnte es ja nicht werden.

  15. Beiträge anzeigen #355
    Ritter Avatar von Luman
    Registriert seit
    Jul 2009
    Ort
    Kastell des ZuX
    Beiträge
    1.061
     
    Luman ist offline
    Der Schweigsame verließ nun die kleine Hütte seiner Eltern, um nach einem Schiff Ausschau zu halten.
    Es ging ziemlich schnell, da die Hütte schon im Hafenviertel war und so waren es nur wenige Schritte zu den Schiffen. Nun musste er reden, was er eigentlich nicht mochte, aber ohne zu reden, ging es halt nur sehr schlecht.
    Um aber nicht zu viele Wörter an irgendwelche Fremde zu verschwenden, versuchte er nach einem Schiff zu suchen, das nach seiner Meinung nach geeignet war, nach Argaan zu kommen. Seine Hoffnung beruhte jetzt schon darauf, dass das Schiff nicht in Thorniara anlegte, aber wenn es so sein sollte, musste er da nun durch. Mit langsamen Schritten näherte er sich einigen Männern, die ein paar Kisten auf ein Schiff bringen wollten.
    Es sah stabil aus und die Matrosen schienen nach ihrem Aussehen zu urteilen, seriös zu sein. Genau was Luman suchte. Erst zögerte der Schwarzmagier, doch dann wagte er sich an ein Gespräch. Er versuchte aber erst den Kapitän auszumachen. Der war auch schnell gefunden, wenn man sein herumkommandierendes Verhalten richtig einschätzen konnte, wenn er so mit seinen Leuten umspringen durfte.
    »Ich grüße euch«, fing der Schweigsame schließlich an. »Wohin wird dieses Schiff fahren und nehmt ihr auch Passagiere auf?«
    Der vollbärtige Fremde blickte ihn erst eine Weile an, bevor er zu sprechen begann. »Ihr seht seltsam aus. Seid ihr ein Magier oder so etwas? Naja, was solls.«
    Er räusperte sich und ergriff schließlich wieder das Wort. »Wir haben vor, nach Setarrif zu reisen. Wir haben einige Waren, die wir dort loswerden wollen. Wenn ihr das nötige Gold habt, könnt ihr auch mitkommen. Verpflegung solltet ihr aber selber mitbringen, das kann ich jetzt schon sagen.«
    Da hatte der Braunhaarige Glück gehabt, dass dieses Schiff nach Argaan wollte und seltsamerweise sogar nach Setarrif. Vielleicht hatte ja Beliar seine Hand im Spiel gehabt und wollte ihm helfen oder er hatte einfach verdammt viel Glück.
    »Nun gut«, meinte der Schweigsame nun. »Reicht dieser Sack voll Gold?«
    Ohne Umschweife legte er den Sack in die Hände des Fremden. Dieser hob den Sack mehrere Male an, um zu erahnen, wie viel es sein könnte. Nach einem zufriedenen Lächeln sprach er schließlich weiter. »Auf jeden Fall. Kommt an Bord, dann werden wir sofort ablegen.«
    Dies ließ sich der Magier nicht zweimal sagen und so betrat er das Schiff augenblicklich. Nachdem die Matrosen alles in die Wege geleitet hatten, das Schiff bereit zu machen, legte das Schiff ab. Es ging nun endlich wieder nach Argaan.

  16. Beiträge anzeigen #356
    Neuling Avatar von Jalda
    Registriert seit
    Dec 2013
    Beiträge
    7
     
    Jalda ist offline
    Wieder waren einige Tage vergangen. Immer wenn Jalda die Rede auf das alte Kloster brachte, druckste Jonas herum und suchte auszuweichen. Jalda hatte das Kloster auch einmal in Gegenwart der Mutter erwähnt, die aber sofort sehr rigoros verlangte, dass sie sich die Idee aus dem Kopf schlagen solle.

    Jalda aber konnte das nicht. Es war einfach zu spannend und sie war von Natur aus extrem neugierig. Die Großmutter hatte sie auch immer ermutigt. „Neugier ist die Wurzel allen Wissens. Also versage dir nichts und mach dich auf die Beine, wenn der Weg lang ist.“

    Inzwischen hatte sie von der Mutter neue Kleidung bekommen, das heißt, neu war sie natürlich nicht. Eine ausgefranste Hose, ein weites Hemd und eine Mütze machten es fast unmöglich, sie als Mädchen zu identifizieren. Jalda fühlte sich sicher und ließ sich jetzt immer Jaldus nennen, um sich mal nicht zu verquatschen.

    Eines Morgens saß Rorro auf ihrer Schulter und zupfte an ihrem Ohr. Sie streichelte sein Gefieder und fragte ihn, was er denn so auf dem Herzen habe. Rorro hob sich darauf hin in die Lüfte und kreiste über ihr. Dann flog er ein Stück Richtung Nordwesten und kam dann zu ihr zurück. Er setzte sich wieder auf ihre Schulter, aber als sie ihn streicheln wollte, wiederholte er seine Flugübung. Als er das dann zum dritten Mal machte, hatte Jalda verstanden. Sie sollte dem Vogel folgen. Dazu musste sie aber durch die Stadt und das wollte sie denn doch nicht allein. Sie lief zu Jonas und bat ihn, sie zu begleiten.

    „Irgendwas hat Rorro. Er will, dass ich ihm folge. Du willst doch sicher mitkommen?“ Klar wollte Jonas mitkommen. Schnell warfen sie sich etwas über, denn der Himmel bezog sich grad sehr schnell, dann liefen sie los.

    Jonas führte sie durch einige Gassen und immer wieder wich er Patrouillen oder den bekannten Ganoven der Stadt aus. Das Stadttor mieden sie, indem sie einen Abwasserkanal benutzten, der sie außerhalb des Stadtgebietes ausspuckte.

    „Das ist ja ne schöne Schweinerei. Jetzt stinken wir sogar schlimmer als die Schweine“

    Jonas lachte und führte sie zu einer Wasserstelle, in der sie ihre Sachen abspülten. Zum Trocknen setzten sie sich in die Sonne und machten ein kleines Feuer. Jalda konnte das sehr gut, denn ihre Großmutter hatte ihr beim Pflanzensammeln die wichtigsten Überlebensregeln beigebracht.

    Rorro setze sich zu ihnen und äugte sie immer wieder an mit der eindeutigen Forderung, ihm nun endlich zu folgen. Er schien was wichtiges entdeckt zu haben.

  17. Beiträge anzeigen #357
    Neuling Avatar von Jalda
    Registriert seit
    Dec 2013
    Beiträge
    7
     
    Jalda ist offline
    „Weiter geht’s“, Jalda zog sich ihre Sachen wieder an und löschte das Feuer sorgfältig. Die beiden zogen weiter. Und damit näherten sie sich unweigerlich dem Gelände des ehemaligen Klosters

    „He, du kannst da nicht rein. Es spukt hier und alles ringsum ist vergiftet.“ Jonas hielt sie an der Schulter fest.. „Sei doch nicht dumm, ich will doch nur gucken, wohin uns Rorro führt.“ Erwiderte sie.

    Der Weg machte jetzt einen Riesenbogen durch den Wald über Wurzeln und um querliegende Bäume. Den alten, ursprünglichen Weg konnte man noch erkennen, aber den wollte wohl keiner mehr gehen.
    Jalda schritt allerdings beherzt weiter, immer ihrem Raben nach. Allerdings wurde die Luft jetzt seltsam. Sie stank eigentümlich und fühlte sich irgendwie krank an. Allerdings flog Rorro unbeeindruckt weiter und so folgte auch Jalda. Jonas schien zu schwanken und war enorm blass geworden. Jalda selbst hatte das Gefühl, als würde ihr jemand die Luft abschnüren. Beide keuchten und die Schritte verloren Trittfestigkeit und Substanz.

    „Lass … uns … sofort … umkehren“, keuchte Jonas und ließ sich auf einen umgestürzten Baum fallen. „Ich … kann … nicht … weiter.“

    Jalda bekam kaum noch Luft zum Atmen und vor ihren Augen begann die Umgebung zu schwimmen. Sie ließ sich neben Jonas fallen und versuchte, sich zu orientieren. Die Stelle, an der das Kloster gelegen war, war jetzt deutlich zu erkennen. Alles war überwuchert, aber die Bäume und Schlingpflanzen hatten genau an den Mauern halt gemacht und waren keinen Fingerbreit über die Mauer gewachsen. Gras und Gebüsch an der Mauer entlang war entweder völlig verdorrt oder hatte eine seltsame Färbung. Die Luft um das Kloster herum schien zu flirren, wie manchmal Luft an sehr heißen Tagen. Auf jeden Fall war das alles sehr seltsam. Am seltsamsten aber war, dass Rorro völlig unbeeindruckt auf dem Torbogen saß und Jalda aus großen Augen anblickte.

    „Ich kann da nicht rein, es ist alles vergiftet. Jemand hat einen Zauber über das Kloster gelegt.“ rief sie ihrem Raben zu. „Hab ich dir doch gleich gesagt“ murmelte Jonas und schloss die Augen. Nach kurzer Zeit schien er zu schlafen, denn er war nicht mehr ansprechbar. Sie überlegte schon, wie sie Jonas aus der gefährlichen Zone herausziehen könnte, als Rorro plötzlich wehklagend anfing, nach ihr zu rufen.„Schätzchen, ich kann nicht“, aber Rorro ließ keine Ruhe. Er flatterte auf und setzte sich auf eine Wurzel, die sich eigentümlich aus dem Boden herausgewunden hatte. Vermutlich kam sie sogar aus dem Kloster. Weil der Rabe keine Ruhe gab, erhob sich das Mädchen und ging langsam, Schritt für Schritt auf die Wurzel zu, die sich Rorro als Lagerplatz ausgesucht hatte. Jetzt wurde ihr aber wirklich schwarz vor Augen und als sie stürzte, verlor auch sie die Besinnung.

  18. Beiträge anzeigen #358
    Neuling Avatar von Jalda
    Registriert seit
    Dec 2013
    Beiträge
    7
     
    Jalda ist offline
    „Rette uns“. „Hilf uns“ Jalda irrte durch einen dichten Wald und wusste nicht wo sie war. Irgendwo im Hinterkopf hatte sie die Ahnung, dass sie sich in einem Traum befand. Aber wer rief da ständig. Auch wenn es nur ein Traum war, musste sie doch etwas tun, wenn so flehentlich gerufen wurde. Aber hier war ja ohnehin Magie am Werke. Das war deutlich zu spüren. Es schien als würde ihr ganzer Körper vibrieren und wundersamerweise konnte sie auch atmen, obwohl sie doch vor dem Kloster aus Atemnot zusammengebrochen war

    Sie konnte sich nur mühsam durch das dichte Gehölz winden, sie hatte ja weder Schwert noch Messer bei sich. Und es schien, als hätte jemand in jedes Stück Wald so viel Holz hineingestopft, wie nur ging. Irgendwann ging es gar nicht mehr weiter. Jalda sah zum Himmel und konnte in dem winzigen Ausschnitt erkennen, dass auch die Baumwipfel offenbar keine Kraft mehr hatten, dem Druck der Lianen, der Büsche und der Schlingpflanzen stand zu halten.

    „Hilf uns, hilf uns“ Aber was konnte sie schon tun? Außerdem war das hier ein Traum und Träume hatten ihre eigene Logik. Aber da war auch Rorro, er schien ihr Problem erkannt zu haben und versuchte, seiner Freundin zu helfen, indem er Ranken beiseite drückte und ihr von oben signalisierte, wo sie eventuell durch käme.
    Irgendwann war sie dann an einem Brunnen angekommen, der natürlich lange versiegt war. Mitten im Brunnen stand ein uralter hohler Baum, den wunderbarerweise keine Schlingpflanzen eingekesselt hatten. Ein Baum, der so groß und kräftig war, dass er niemals erst nach dem Verschwinden der Bruderschaft gewachsen sein konnte..

    Dankbar nutzte sie die Chance, sich auf dem Brunnenrand etwas auszuruhen. Sie konnte sich setzen und sah zum ersten Mal wieder einen Himmel über sich.

    „hilf uns …“ hörte sie wieder. Diesmal kam die Stimme von oben. Saß da jemand im Baum? Groß genug war die Höhle ja. Aber selbst Eulen konnten nicht sprechen und schon gar nicht Bäume. Obwohl – im Traum war vieles möglich. Und dank ihrer besonderen Gabe konnte Jalda durchaus fühlen, was der Baum ihr mitzuteilen wünschte. Sie setzte sich ganz ruhig hin und versuchte die Stimme des Baums zu hören. Sie hatte das lange nicht getan, aber die Gabe war noch immer lebendig. Sie spürte die Schmerzen der Bäume wegen der Schlingpflanzen, die Schmerzen wegen des Giftes in der Luft und die Verzweiflung, weil der ganze Garten zu sterben drohte.

    „Was kann ich tun?“ Jalda brach es fast das Herz, als sie die Schmerzen und Ohnmacht der Bäume fühlte. Was konnte sie denn gegen Magie machen? Sie war nur ein einfaches Mädchen und kannte auch keine Magier. Sicher konnte sie dank ihrer Gabe den Bäumen helfen, aber doch nur, wenn der Fluch aufgehoben wäre. „Zeig mir, was du denkst“. Der Baum zeigte ihr ein Bild. Ein gruslig aussehendes Gebäude aus Stein, das sie noch nie gesehen hatte und von dem sie keinerlei Vorstellung hatte.

    „Wo soll ich das finden und was soll ich da?“ Und jetzt fühlte sie ganz deutlich, was der Baum wollte.

    „Ich komme wieder, habt noch ein bisschen Geduld“

  19. Beiträge anzeigen #359
    Ritter Avatar von Manuele
    Registriert seit
    Nov 2009
    Ort
    Sturmkampfmöve
    Beiträge
    1.701
     
    Manuele ist offline

    Bengars Hof

    "Ich halte das nicht mehr aus!" Es war spaet abends und die Sklaven mussten in ihrer kleinen Baracke nahe Bengars Hof verharren. Man gab ihnen genuegend zu Essen, damit sie ihre Arbeit verrichten konnten, doch nicht genug um sich wirklich wehren zu koennen. So konnte niemand auf dumme Ideen kommen. Niemand ausser der alte Kapitaen und Manuele natuerlich.

    Seit Tagen, sogar Wochen, waren sie auf dieser verdammten Insel gefangen. Manuele hatte immer gedacht, dass Rhobars Garde Abschaum sei, doch was sie in Khorinis vorgefunden hatten, uebertraf seine schlimmsten Vorstellungen. Die Hafenstadt war total verwarlost, nichts war von ihrem alten Glanz uebriggeblieben. Sogar das obere Viertel, einst von Aristokraten und reichen Geschaeftsherren bewohnt, schien dem Zerfall nicht entkommen zu sein. Auf den Strassen lungerten seltsame Gestalten herum, ueberall gab es Raub und Mord, keinem konnte man ueber den Weg trauen. Die Haeuser moderten vor sich hin und die meisten Tempel und einstigen Gottesstaetten waren total verwuestet und gepluendert worden.

    Die "Stadtwache", wie sich dieser koruppte Banditentrupp auch nennen mochte, schien nur dann bei Verbrechen hinzusehen, wenn es sich fuer sie auch lohnte und dadurch etwas Gold in ihre Taschen floss. Manuele glaubte nicht, dass die Garde ihrem Anfuehrer noch trauen mochte, doch sie waren gut genug, die Kriegsgefangenen des "Koenigs" auszubeuten und sie auf der vergeblichen Suche nach magischem Erz in den Tod zu treiben.

    Jeder wusste, dass das Erzvorkommen auf der Insel bereits im letzten Orkkrieg erschoepft worden war, doch Rhobar wollte nicht nachgeben. Eine neue Erzquelle wuerde ihm so viel Macht geben, dass ihm fuer die Suche danach kein Leben zu schade war.

    Manuele Luege hatte sie zwar vor dem Galgen gerettet, doch offensichtlich wuerde sich ihr Tod einfach nur etwas hinauszoegern. Tag ein Tag aus mussten sie Schuerfen. Ohne Wasser, ohne Pause, nur Morgens gab es etwas zur staerkung. Abends assen die Sklaven meist nichts, ausser sie hatten etwas Glueck und konnten sich eine Fleischwanze ergattern...
    Geändert von Manuele (30.03.2014 um 17:54 Uhr)

  20. Beiträge anzeigen #360
    Ritter Avatar von Manuele
    Registriert seit
    Nov 2009
    Ort
    Sturmkampfmöve
    Beiträge
    1.701
     
    Manuele ist offline

    Bengars Hof

    Die ganze Nacht hatten sie damit verbracht Ausbruchsplaene zu schmieden. Das Problem war, sie hatten keine Waffen, alles war an Bord der Svana verloren gegangen. Ausserdem wurden sie Tag und Nacht bewacht, es standen immer zwei Stadtwachen vor den Baracken oder auf den Feldern vor Bengars Hof.

    Der alte, eingeschuechterte Bauer versuchte ihnen zwar ap und an etwas mehr Essen zu verschaffen, doch das war auch alles. Er war offensichtlich ueberhaupt nicht erfreut ueber die Stadtwache, doch er wagte es nicht sich offen gegen sie zu stellen.

    Manuele hatte so einige Male mitgehoert, wie Bengar vor sich hingemurmelt hatte: Onars Schergen seien doch die bessere Qual gewesen, diese haetten seine Frau zumindest nicht staendig begrabscht und ihm wenigstens etwas zum Leben uebrig gelassen. Der neue Stadthalter Khorinis hingegen forderte dreiviertel der Ernte und zwang den Bauer auch noch seine Sklaven durchzufuettern.

    Vielleicht konnte Manuele den Unmut des Bauern ja fuer sich ausnutzen... Vielleicht.

    "Morgen kommen wieder die Karren aus Khorinis um das Korn vom Hof zu kassieren." Manuele sass vor seiner Baracke mit dem Ruecken an die Holzwand gelehnt. "Da sind die Wachen meist abgelenkt. Wir sollten versuchen in der Grube beim Schuerfen zu bleiben. Die anderen Sklaven sind eh zu schwach um uns zu helfen." Torlof schaute missmutig auf die Felder, wo die zwei Stadtwaechter standen und wie immer dummes Zeug umhergroelten. Den ganzen Tag ueber hatten diese Ruepel die Frau des Bauern bedraengt und verdammt idiotische Sprueche herumposaunt. Jetzt sassen die Beiden vor einem Feuer, die Sklaven staendig in ihrem Blick. "Diese Idioten! Gib mir ein Schwert und ich hau sie in Stuecke." "Torlof sei leise. Deine Zeit wird kommen, doch noch nicht heute. Sobald die anderen mit dem Beladen der Karren beschaeftigt sind, sollten wir den Augenblick ausnutzen und einige der Hammer verschwinden lassen. Bessere Waffen finden wir nicht." "Hammer?!" Der Kapitaen schaute den jungen Klingenmeister etwas unglaeubig an. "Ein Schwert waer mir lieber, doch was solls."
    Geändert von Manuele (31.03.2014 um 02:51 Uhr)

Seite 18 von 20 « Erste ... 71114151617181920 Letzte »

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
Impressum | Link Us | intern
World of Gothic © by World of Gothic Team
Gothic, Gothic 2 & Gothic 3 are © by Piranha Bytes & Egmont Interactive & JoWooD Productions AG, all rights reserved worldwide