Ich schreibe mal gerade wie mir die Schnauze gewachsen ist. Mal sehen was dabei rum kommt, hab ich gerade Bock drauf.
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Und da ist er wieder, einer dieser Abende. Ich komm erst gar nicht auf die achte Flasche Bier, die vorwurfsvoll am Schreibtischrand steht, zu sprechen. Warum auch. Sie ist Symptom, nicht Ursache. Es ist eine bizarre Mixtur, die den Tag ausmacht. Der Vollrausch, die Betäubung, die Erlösung, Das Erwachen, die Reue, das alles findet statt. Dann vergeht einige Zeit. Es dauert Tage, vielleicht sogar Wochen. Was passiert in dem Zeitraum? Das Makabere daran ist, das diese Erinnerungen gehaltloser sind als jene paar Stunden. Falls es Erinnerungen sind. Woran erinnert man sich denn am Ende? Doch nur an die Erlösung, die auch wirklich nur in der Erinnerung stattgefunden hat. Und in freudiger Erwartung stürzt man sich in die erneute Amnesie, als würde man ihr jungfräulich begegnen.
Doch jede Illusion verfliegt irgendwann...
Haben sich diese gottverdammten depressiven Idioten eigentlich jemals Gedanken darüber gemacht, dass sie nicht allein sind? Jeder jammert über sein Schicksal, egal ob berechtigt oder nicht. Wer entscheidet das überhaupt? Das Schlimmste daran ist, dass einige es mit Fassung tragen, andere aber an Nichtigkeiten zu Grunde gehen. Wo verschwimmt denn da der Unterschied zwischen frühkindlichem Hilferuf und ernstzunehmender Depression? Wer zur Hölle braucht Unterstützung, wer eine Hand auf der Schulter und wer einen Arschtritt? Ach, dass muss man von Fall zu Fall unterscheiden? Naja, wenn das so ist...
Und dann sitzt du wieder da mit deiner dämlichen, leeren Flasche Bier. Du kannst gar nichts entscheiden, hast aber alles selber in der Hand. Jeder scheißt auf deine Meinung, aber wenn es zu spät ist warst du nicht da. Nie warst du da, weil du alles schon selber hättest erkennen müssen ohne jemals in der Pflicht gewesen zu sein. Die Frage nach dem WARUM stellt sich da ja noch nicht mal, das ist ja das Lächerliche. Das alles verschwimmt in einer Grauzone zwischen dem abgebrochenen Schulabschluss, der Sinnsuche und dem Beamten des Amtes, der einem doch mit dem Zeigefinger versichterte, man solle froh sein Arbeit zu haben. Was macht denn da noch den Unterschied?
Ich dachte einmal, und sei es nur für einen winzigen Augenblick, ja, da dachte ich, das Leben eines Menschen hätte schon dann einen Sinn, wenn es nur für eine beschissene winzige Nanosekunde das Leben eines anderen Menschen bereichert. Muss wohl ne Bierlaune gewesen sein...