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    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline
    Ein wildes Auf und Ab warf sie von der Reling und beförderte sie unsanft auf die Planken des Schiffes, wo sie jäh aus ihren glücklichen Träumen gerissen wurde, die von den unvergesslichen Tagen im Dschungel und am Strand gehandelt hatten. Das laute Tosen der Wellen, das Pfeifen des Windes, es machte sie hellhörig, ehe ein Lichtblitz und ein unmittelbar darauf folgender Donnerschlag ihr durch Mark und Bein fuhren und einen ungehörigen Schrecken einjagten. Erst jetzt spürte sie den Schmerz vom vorausgegangenen Sturz in ihrem Rücken. Wo waren sie? Sie wollten das Gewitter doch umfahren! Wieso musste sie nur einschlafen?
    Wütend über sich selbst, dass ihre traurige Reaktion den Kapitän womöglich umgestimmt hatte, versuchte Leyla möglichst ohne weitere Stürze zu irgendjemandem vorzudringen, der ihr Auskunft geben konnte, was hier vor sich ging. Doch ihr Lauf wurde jäh gestoppt, als das nächste Schaukeln des Schiffes ein Stück Segelmast aufs Deck schleuderte. Instinktiv sauste ihr Blick hinauf und entdeckte ein Feuer zwischen dem zerfetzten Segeltuch. Dort hatte der Blitz also eingeschlagen.
    "Hi...ber!"
    Wortfetzen, die sie nicht verstand, die sie in keine Richtung einordnen konnte. Suchend schaute sie sich um, doch anstatt jemanden zu entdecken, peitschte ihr nur der Wind Regen ins Gesicht, ehe sie vom nächsten Aufschaukeln des Bugs erneut auf die inzwischen rutschigen Planken geworfen wurde.
    "...la!"
    Panik, sie verlor die Orientierung. Was konnte sie tun? Das Schaukeln steigerte sich nur noch mehr, sodass sie gar nicht wieder auf die Beine kam, sondern sich kriechend fortbewegen musste, immer wieder ängstliche Blicke zurück und nach oben werfend, weil sie fürchtete, von einem weiteren Stück herab fallenden Mast getroffen werden zu können.
    Dort, die Treppe unter Deck! Mit der nächsten Bewegung des Schiffes in diese Richtung griff die Blonde nach dem Türrahmen und zog sich daran auf die Beine. Beim Blick zurück sah sie einen Matrosen, der sich an der Reling entlang kämpfte und durch den nächsten Ruck von Deck geschleudert wurde. Warum musste ihr das passieren? Tränen der Angst trieben sie an, hinunter zu stürmen.

  2. Beiträge anzeigen #342
    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline
    Tief durchatmen. Hier unten war es trocken, hier kam kein Gewitter hin, hier konnte sie nicht von Deck geschleudert werden. Es schaukelte lediglich, eigentlich sogar viel stärker, als im Freien, sodass sie Mühe hatte, sich irgendwo festzuhalten. Trotzdem tastete ihre freie Hand nun ihren Körper ab. Die Beine, in Ordnung, keine Schmerzen, nur etwas wackelig vom steten Auf- und Abschaukeln. Der Unterleib, größtenteils schmerzfrei, der Hintern tat vom ersten Sturz etwas weh und in ihre Seite drückte der in die Hose eingeschneiderte Köcher, weil sie versuchte, an der Wand Halt zu finden. Der Oberkörper, Schmerzen im Rücken von den Stürzen, aber scheinbar nichts Ernstes. Die Brust dafür in Ordnung, der Kristall weilte auch noch in einem Stück in der Tasche, in der sie ihn zuletzt gelassen hatte. Die Schultern schmerzten nach wie vor, die Narben von Durnirs Krallen brannten, das war allerdings nichts Neues. Die Arme, soweit in Ordnung, bis auf einige Abschürfungen. Um ihren Hals die Pfeilspitze, ein Moment der Erinnerung und Hoffnung - alles würde gut werden. Das Gesicht, vermutlich gerötet, vielleicht auch einige kleine Spuren der vergangenen Tage, aber sonst in Ordnung. Und in ihrem Haar, die Blüte, wie eingewebt in ihren blonden Schopf, prachtvoll wie am ersten Tag, das spürte sie, das wusste sie, denn es war ihre Magie, die dieses Geschenk des Geliebten auf ewig am Blühen halten sollte und ihr nochmals Hoffnung schenkte. Sie würde es schaffen, sie würde an Land kommen und Thorwyn in die Arme schließen können. Schon bald.
    Rasch holte sie ihren Bogen, er war das einzige, was ihr noch fehlte. Wie auch immer sie ihn heil an Land bringen konnte. Sollte sie zurück an Deck gehen, um herauszufinden, wie weit es noch war? Das Schaukeln schien etwas sanfter zu werden, ließ das Gewitter bereits nach? Von den Felsinseln seien es noch einige Meilen gewesen, hatte der Kapitän vorhin gesagt. Wie lange hatte sie geschlafen und wie waren sie in dieses Gewitter geraten? Die Antworten darauf fand sie definitiv nicht hier unten, also war der Weg ins Freie vermutlich wirklich der Beste.
    Wieder der Regen, der ihren Enthusiasmus drosselte, weil er ihr ins Gesicht schlug, zusammen mit einem heftigen Windstoß, sodass Leyla ihren Griff um das Holz nochmals festigen musste. Es war, als bohrten sich ihre Fingernägel hinein. Magisch begründet?
    Zögerlich trat sie hinaus, sah Blitze über dem Meer, hörte fernes Grollen, war das Schlimmste tatsächlich überstanden? Sie schaute sich um. Wo waren sie alle? Ein Blick aufs Meer, einige Trümmerteile trieben zwischen den dunklen, noch immer hohen Wellen. Das war mehr, als nur das Stück Mast, das der Blitz zerschlagen hatte. Das Feuer! Sie fuhr herum. Der gesamte Segelmast stand in Flammen oder eher das, was noch davon übrig war. Der Regen schien auch nicht imstande, es zu löschen. Ihre Aufmerksamkeit galt kurz darauf aber schon etwas anderem, weit größeren, das sich jenseits der Reling auftat. Land. Viel Land. Saftiges Grün, in der Ferne hohe Gipfel, die ihr bekannt vorkamen. Das musste Argaan sein. Nicht Thorniara, aber zumindest die Westküste. Und soweit sie es feststellen konnte, trieb das Schiff auf die Insel zu. Doch würde sie dort ankommen, ehe sich das Feuer über das gesamte Deck ausgebreitet hatte? Dieses Risiko wollte sie nicht eingehen...

  3. Beiträge anzeigen #343
    Ritter Avatar von Leyla
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    Leyla ist offline
    Wenn sie es schaffte, heil ins Wasser zu gelangen und Abstand zum Schiff zu gewinnen, könnte dieser Plan funktionieren. Den Bogen musste sie dann irgendwie oben halten. Nass geworden war er ja schon öfter, solange er also nicht permanent unter Wasser blieb, würde er diesen Ausflug durchs Meer schon irgendwie überstehen. Und wenn nicht, dann spielte das nur eine untergeordnete Rolle, solange sie am Leben blieb.
    Und so sprang sie, kraftvoll drückte Leyla sich an der Reling ab, konnte zuvor gerade so die Balance halten, um nicht schon vorher abstürzen. Etwas anders als geplant und damit unsanfter und schmerzhafter tauchte sie ins Wasser, mühte sich aber umgehend, wieder aufzutauchen, den Bogen dabei fest umklammert und schon bald über Wasser haltend, was sich als sehr kräftezehrend herausstellte. Und trotzdem paddelte sie mit den Füßen, bis zu diesem Trümmerteil musste sie es schaffen, das sie vom Schiff aus gesehen hatte. Ihr kam dabei zu Gute, dass der Wind die Wellen an Land drückte und sie sich ein wenig mit ihnen treiben lassen konnte. Jedes Ab nach einem Wellenberg drohte sie allerdings wieder zurück zu saugen, doch irgendwie schaffte sie es bis zu dieser ausgebrochenen Planke, an die sie sich hoffnungsvoll klammerte.
    Holz. Behutsam fuhren die Finger der Ovates über das Stück Natur. Ein bisschen Magie, um es anwachsen zu lassen, sodass es groß genug war, dass sie nicht damit unterging und möglichst wenig Kraft aufwenden musste, um voran zu kommen. Lediglich etwas mit den Füßen paddeln und sich sonst größtenteils von den Wellen treiben lassen. Woher kam diese Planke eigentlich? Bis auf den Mast war das Schiff doch intakt gewesen...
    Der nächste Wellenberg brachte Antworten. Antworten in Form weiterer Trümmerteile, die auf eine Art Beiboot hindeuteten. Zwischen ihnen trieben drei Körper, die sie zu erkennen glaubte. Tot. Die Ängste und Sorgen, die sie im Minental zurückgelassen hatte, holten sie in diesem Augenblick mit dem Schwung eines heran galoppierenden Pferdes wieder ein und warfen sie mit genau dieser Kraft aus den gedanklichen Bahnen. Zurück zu dem Zeitpunkt, als die von ihr erzeugte Schilflanze Widars schwer verletzten Körper durchbohrte.

  4. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #344
    Provinzheld
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    Cotton Gray ist offline
    „Meine Güte, das ist ja ein besseres Mahl, als in jeder Hafenkneipe. Ich hoffe Ivo und Ido haben es mit ihren Einkäufen nicht übertrieben… ich weiss was du mit diesem Blick meinst. Die beiden Namen hören sich recht ähnlich an. Sind aber zwei grundverschiedene Menschen, die bis auf die Maera nichts gemein haben.“
    Zusammen mit Nimrod stieg er in den Bauch des Schiffes hinab, wo es schon verdächtig nach Fisch und Kartoffeln roch. Ido hatte nicht zu viel versprochen als er meinte, dass er danach trachtete, seine Kochkünste zu verbessern. Einzig vernünftige Zutaten hatte er hierfür nötig, was ja auch nur allzu verständlich war. Jeder Handwerker, Krieger oder Freischaffender suchte stets nach dem besten Arbeitsgerät.
    Der Kapitän setzte sich, schaute in die Runde und lud sich seinen Teller mit dampfenden Köstlichkeiten voll. Reihum tat man es ihm nach und kurz darauf hörte man nur noch das Kratzen der Messer und Gabeln auf dem braunen Tongeschirr. Nachtisch gab es keinen, doch das erwartete dort auch niemand. Ein voller Magen genügte den Ansprüchen der Seemänner, die sich innerlich schon auf die tristen Mahlzeiten der folgenden Tage vorbereiteten. Um Vorräte wie auch finanzielle Ausgaben bei der Stange zu halten, war Reis eines der Standartgerichte, die den meisten schon zum Halse heraus hing. Doch um das zu kompensieren war das Geschick des Smutjes gefragt.

    Wieder an Deck schaute Cotton zufrieden über das Geschehen. Es herrschte Ruhe. Jedermann war gesättigt und selbst Nimrod hatte seine Angel zur Seite gelegt und ruhte sich aus. Er war ein recht stiller, junger Kerl, das war dem Kapitän sofort aufgefallen. Gespräche waren Mittel zum Zwecke – eine Einstellung die Cotton weitestgehend ebenso praktizierte. Zu gerne würde er sich in eine Stille Ecke an Deck zurückziehen und die innere Kraft sich entfalten lassen. Wie es wohl war, die gischtgeschwängerte Luft zu gebrauchen und ihr das Wasser zu entziehen? Sowieso mit den endlosen blauen Weiten um ihn herum, musste die Erfahrung sich gänzlich ändern… einzig war die einzig wirklich stille Ecke seine Kajüte, auf dessen künstliches Kerzenlicht er wenig Lust verspürte. Er musste sich nur gedulden, bis es dunkel wurde…

  5. Beiträge anzeigen #345
    Ritter Avatar von Candaal
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    Candaal ist offline

    Westküste

    "Glasklar", antwortete Candaal. "Ich habe nicht vor, ihn allein durch die Tunnelsysteme unter dem Weissaugengebirge zu schleifen." 'Der einzige Weg, wie ich ihn alleine nach Setarrif kriegen könnte, wäre ein weiterer Teleport durch den Magiestrudel', dachte er sich während er auf das Land zuhielt. Vicious hatte wahrscheinlich Recht gehabt: Man sollte Wassermagier nicht auf dem Wasser transportieren. 'Doch wie könnte ich ihn dazu bewegen, sich und mich dorthin zu teleportieren, wo er ganz bestimmt nicht hinwill?'

    Wie es schien würde er noch viel Zeit haben, um über diesem Problem zu brüten. Sie setzten nämlich gerade erst an der Westküste, etwas südlich Stewarks an Land und vor ihnen lag noch ein mehrtägiger Marsch mit einem gefangenen Wassermagier im Schlepptau. 'Ein Druckmittel. Irgendwas... Familienangehörige? Seine wahre Liebe?', überlegte er während er den Magier an Land schleifte. Dann nahm er seinen Wasserbeutel zur Hand und entleerte ihn über dem Gesicht des Gefangenen. "Eine einzige falsche Bewegung und ich setz dir eine zweite blaue Beule auf die erste da an deinem Hinterkopf", warnte er den Wassermagier.

  6. Homepage besuchen Beiträge anzeigen #346
    Provinzheld
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    Cotton Gray ist offline
    Es war still auf dem Meer. Der Wind hatte jeglichen Elan und Lust verloren, die Maera auf ihrem Kurs voranzutreiben und blies in wechselnden Richtungen den Seemännern nur ein leichtes Lüftchen um die Ohren. Keine willkommene Pause, doch die meisten an Deck wussten mit der beschäftigungsfreien Zeit umzugehen. Ido schnitzte aus einer Kartoffel seltsame Figuren, die er in einer Reihe auf dem Boden aufstellte. Er musste dies schon öfters geübt haben, denn in wenigen Minuten erstellte er aus der unscheinbaren Erdfrucht beeindruckende Gestalten.
    Auf der Treppe saß Ivo mit übereinandergeschlagenen Beinen und fertigte eine Liste für Adanos weiss-was an. Nur das Kratzen der Feder über des Pergamentes und von Zeit zu Zeit ein überlegendes hm… war von ihm zu hören.
    Nebst ein paar Matrosen, die im Kreis saßen und sich mit Würfel- und Kartenspielen die Zeit vertrieben, streunerte ihr Segelmacher Jaako zwischen ihnen herum und inspizierte kritisch die Segel, die nach der langen Fahrt zum Festland ein klein wenig gelitten hatten. Laut dem Steuermann hatten sie es vor allem in der Region von Nordmar des Öfteren mit Eisstürmen zu tun gehabt, die der Besatzung und der rauen Material der Segel einiges abverlangt hatte. Doch blies der Wind stark genug, machte die Maera noch genauso Fahrt wie vorher. Nur hier und da bedurften ein paar Ösen der Nachbesserung.
    „Ich weiss nicht genau was es mit dieser Insel auf sich hat, aber ich finde sie merkwürdig“, meinte Tera und lehnte sich zu Cotton herüber, der seine Stiefel ausgezogen hatte und seinen braunen Zehen ein wenig frische Luft gönnte. In einem Schneidersitz saß er an den Hauptmast gelehnt und hatte den Wälzer aus der Bibliothek Setarrifs zugeschlagen in seinem Schoß liegen.
    „Die Insel hat etwas an sich, das stimmt.“ Dabei dachte er an Tooshoo und seine plötzlichen körperlichen Beschwerden, die ihn schlussendlich zu Melaine und der magischen Unterweisung führten. An Bord wusste davon noch niemand.
    „Sogar die Luft ist hier anders. Ich weiss noch nicht, ob es mir hier wirklich gefällt. All die politischen Spannungen im Inland, die seltsamen Gruppierungen, die verteilt über die Insel hausen.“ Sie verzog ihr hübsches Gesicht.
    „Es ist nicht viel anders als auf dem Festland. Rhobar´s Truppen schreiten voran und nichts ist mehr wirklich wie früher. Du kannst nicht erwarten, dass so ein großer Haufen Menschen friedlich zusammenlebt. Es gibt zu viele Schmarotzer, Fanatiker, Andersdenker und Dummköpfe auf dieser Welt, als das es funktionieren könnte. Die Grünhäute mit ihren kleinen Hirnen mal außen vor gelassen.“
    Cotton erhob sich ächzend und schritt zu Nimrod hinüber, der hinter der Reling stand und seine Augen auf den Köder gerichtet hatte, der leblos vor sich hintrieb. Der Kapitän klopfte ihm auf die Schulter.
    „Und was genau planst du in Thorniara? Du schienst ja von den Rotröcken nicht gerade überzeugt zu sein. Setarrif scheint dir nicht die Arbeit gegeben zu haben, die du gesucht hast.“
    Geändert von Cotton Gray (04.07.2011 um 18:25 Uhr)

  7. Beiträge anzeigen #347
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    Nimrod Rollins ist offline
    An diesem Tag bissen die Fische zu Nimrods bedauern fast nicht an.
    "Naja, als Fischer und Matrose hat man es in Setarrif nicht leicht, offenbar eine eher seefahrerfeindliche Stadt. In Thorniara, werde ich wahrscheinlich als Fischer Geld verdienen und so viel wie möglich sparen, umd mir ein eigenes Fischerboot zu leisten. Dann komme ich zurück nach Setarrif, und fische dort weiter. Des weiteren möchte ich mir irgendwann in Setarrif eine kleine Hütte mit Räucherkammer bauen lassenn, aber das wird wohl noch einige Monate warten müssen. Naja, gegen die Rotröcke hab ich was, seit sie dabei versagten unser Dorf vor den Orks zu Schützen" antwortete Nimrod den Käptain.

  8. Beiträge anzeigen #348
    General Avatar von Yared
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Yared ist offline

    Ein schäbiger Verschlag, Dorf von Feshyr

    "Eine hervorragende Idee, diesem Dorfältesten zu erzählen, wir seien Bukaniere aus Schwarzwasser, Srekos."
    Srekos? Yared fuhr in die Höhe. Um ihn herum herrschte die Dunkelheit der Nacht. Nur durch einige Ritzen in den Brettern der Wand konnte er den flackernden Schein eines Feuers erkennen. Lachen drang von draußen herein und auch das dumpfe Klacken von hölzernen Bierkrügen.
    "Ohne dich und deinen Riesensäbel und Tayons Geistesgegewärtigkeit, dem Käpt'n die Augenbinde anzulegen, hätte uns das niemand abgenommen, Kalle. Wobei, abgerissen genug sehen wir alle aus, nach dieser Reise in Beliars Reich und zurück."
    "Auf Adanos und das feuchte Grab, dem wir entronnen sind!", brachte Francis den Trinkspruch aus - jedenfalls war Yared sich sicher, dass es die Stimme des Schiffszimmermanns war.
    Wer mochte noch überlebt haben, von ihnen? Wie war er hierhergekommen? Und wo war er überhaupt? Fragen die dem Kapitän durch das Hirn schwirrten gemeinsam mit den Endorphinen, die ihm das offensichtliche Überleben seiner Kampfgefährten, seiner Familie, bereitete.
    Yared erhob sich vollends von dem kargen Lager aus Stroh und zwei Decken. Mit der Hand untersuchte er in der Düsternis der tanzenden Schatten die Stelle, an der ihn die Waffe des Sklavenhändlers getroffen hatte. Sie war frisch verbunden und offenbar mit einer recht reibungslosen Abheilung beschäftigt.
    Neben seinem Lager fand er die zerschlissene etwas zu kurze Hose, sein Hemd, das kurz in klarem Wasser ausgespült worden sein musste, den Schwertgurt samt Falchion und darunter den Mantel. Er zog sich an und wandte sich dann in die Richtung in der er die Tür des Bretterverschlags vermutete, dabei stieß sein rechter dicker Zeh gegen etwas. Der Sappeur bückte sich und ertastete ein paar einfache Sandalen, ausreichend um eine Ledersohle unter den Fuß zu schnallen, aber zu mehr auch nicht.
    Er schlüpfte hinein und öffnete die Tür.

    Es war warm und so erfüllte das Feuer, um das etwa zwei Dutzend Leute saßen - Yared konnte im Halbdunkel nicht jedes Gesicht erkennen, nicht jeden Überlebenden identifizieren - mehr den Zweck einer großen Kerze, als den eines wärmenden Ofens.
    "Ah! Er ist endlich aufgewacht.", grüßte Kaldrin seinen Sippenführer.
    "Hier, damit du dem Bild eines Bukanierkapitän wirklich entsprichst."
    Sein Bruder reichte ihm den Dreispitz und die schwarze Augenbinde. Yared band die Binde um und setzte den Hut auf.
    "Achtung an Deck!", brüllte Francis. Alle erhoben sich und reckten die Humpen, voll und leer.
    "Schwur beim Bier!", eröffnete der Sippenführer euphorisch.
    "Schwur beim Bier!", dröhnte es noch weit hin hörbar durch die Nacht.
    Und dann tranken sie auf ihr Leben und dass sie dem Sturm getrotzt hatten, denn so unglaublich es war: Kein Krieger der Rattensippe hatte bei diesem Schiffbruch sein Leben gelassen.
    Geändert von Yared (09.07.2011 um 10:57 Uhr)

  9. Beiträge anzeigen #349
    General Avatar von Yared
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Yared ist offline

    Dorfstrand, Feshyr

    Der ölig verbrannte Dunst der Räucheröfen der Fischer durchzog die Nachmittagsluft. Drückend lag die Hitze eingequetscht zwischen grauen Wolken und bebautem Ackerland der kleinen Insel im Südmyrtanischen Meer über Yared und dem ganzen Dorf. Schweiß lief dem Kapitän über die Stirn, hinter der die Gedanken rasten, auch wenn man ihm das nicht ansah.
    Er brauchte diesen Moment zur Ordnung seiner Gedanken, bevor es zur Unterredung mit dem Dorfältesten ging.
    Viel war in den letzten Wochen passiert, mehr als üblich. Núria und ihre Mutter am Sumpffieber gestorben, die Issilia im Sturm gesunken, aber kein Krieger der Rattensippe ertrunken, dazu dann noch der Blutmond und dieser fallende Stern. Irgendwas stank hier gewaltig nach Mystizismus. Irgendwer fuhr hier mit ihnen mitten im Hochsommer Schlitten und Yared hasste es, nicht zu wissen, wer das war, warum er das tat und wie der Sippenführer ihn aufhalten konnte.

    "Käpt'n!"
    Yared zog, die Füße aus der kühlen Brandung die das Wetter einigermaßen erträglich machten. Dann stand er auf und drehte sich um. Tayon kam die Dorfstraße - soweit dieser staubige Pfad, diesen Namen überhaupt verdiente - herunter zum Strand.
    "Ich komme schon. Oder ist Francis schon zurück?"
    "Nein, noch nicht."
    "Dann kommt er heute auch nicht mehr."
    Yared sah hinauf zum immer stärker zuziehenden Spätnachmittagshimmel.
    "Da kommt heute noch ein Unwetter runter, das sich gewaschen hat.", brummte er.
    In der Ferne grollte der Donner.
    Geändert von Yared (09.07.2011 um 10:58 Uhr)

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    General Avatar von Yared
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
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    Dunkelwald, Feshyr

    Spät in der Nacht waren sie eingetroffen und als Arentin den Kutter in die Bucht einlaufen ließ, hatten Yared und die anderen Gestrandeten längst am Ufer gestanden, bereit den Kahn samt zehnköpfiger Besatzung auf den Strand zu ziehen.
    Groß war das Hallo gewesen, nicht selten eine herzliche, eine erleichterte Umarmung.

    Dass sie nun durch den Dunkelwald eilten - der Kapitän, Bram und Kaldrin, sowie der stämmige Collin und Francis - und nicht schon längst Segel gesetzt hatten, war dem Wetter geschuldet. Die Sommerstürme schienen dieses Jahr besonders zahlreich und heftig auszufallen und so hatte Francis auf der Fahrt von Argaan nach Feshyr einen feinen Faserriss am Mast des Kutters festgestellt, der aber ausreichen würde, um den Baum im nächsten Sturm ohne Vorwarnung bersten lassen zu können und sie hatten sicher nicht den Untergang der Issilia überlebt, nur um nach der nächsten steifen Brise ohne Segel dazusitzen.
    Gromar, der Dorfälteste, hatte ihnen ohne großes hin und her die Erlaubnis erteilt, im Dunkelwald, der fast die gesamte Mitte und den Norden des Eilands einnahm, einen geeigneten Mast zu schlagen, wohl aufgrund der großen Überzahl der offensichtlichen Freibeuter, die sich nurn auf siener Insel tummelten und die er garantiert möglichst bald loswerden wollte.
    "Der hier scheint geeignet."
    Bram zeigte auf eine lange dünne Fichte mit wenigen Ästen. Der Schiffszimmermann und frühere Geselle Francis' hatte ein gutes Auge für Holz. Yared sah hinauf. Die Baumkrone war schönweit oben angesiedelt.
    "Er ist hoch genug. Wohin lassen wir ihn stürzen?", fragte Francis.
    "Dorthin, die Schneise ist zwar schmal, aber sollte reichen."
    Kaldrin brummte nur, nickte den beiden Zimmerleuten zu und setzte die bis jetzt von ihm geschulterte große Holzfälleraxt an. Schwer hallten die Schläge durch den Forst, während langsam Regen einsetzte. Francis und der Hagere schlugen abwechselnd auf den Stamm ein.
    Kurz darauf krachte der Baum durch die Zweige seiner Nachbarn, dem bemoosten Waldboden entgegen. Dann machten sie sich ans Entasten.

    Etwa ein halbes Glasen später, war der Stamm an das Geschirr des Ackergauls gekettet und transportbereit. Der Regen hatte glücklicherweise aufgehört, sodass sie den Stamm zwar durch matsch aber nicht durch Wasserströme vom Firmament geleiten musste. Yared wollte sich gerade an die Spitze des Zuges setzen, als eine vom Alter gebeugte Gestalt auf die frisch geschaffene Lichtung trat. Es war eine Frau, die sich mit einem großen dicken grauen Tuch, dass sie über ihren Kopf gezogen hatte, vor der nässe schützte. Sie starrte irgendwie ins leere, ihre Augen abwesend und irgendwie trüb. Yared lief ein Schauer über den Rücken und seinen Begleitern erging es nicht anders.
    "Gestraft seiest du, gestraft mit Ingrimm, Ratte! Das du mich gedungen, diesen Botengang zu tun. Du grausames Wesen, elender Spielmann.", krächzte sie vor sich hin, offenbar recht erzürnt, dann wandte sie sich überraschend schnell dem Kapitän zu, scheinbar ohne von den anderen Notiz zu nehmen.
    "Da bin ich wohl gerade noch rechtzeitig gekommen."
    Yared runzelte die Stirne.
    "Rechtzeitig wofür? Gromar sagte nichts davon, dass der Wald hier dir gehört, Mütterchen.", fragte Kalle laut.
    Das 'Mütterchen' lachte nur krächzend.
    "Mütterchen ... Herrlich! ... Spaßige Gesellen haste dir ausgesucht, Ratte. Kann dir die Wahl nicht verübeln, hä?"
    Nun war es an Yared vorzutreten. Bei Frauen half ja bekanntlich Höflichkeit.
    "Was können wir für Euch tun, werte Frau? Mit wem habe ich die Ehre?"
    "Oh, noch so ein höflicher Kerl, wie diese Krähe, die so gerne im Trüben fischt.", meinte sie zu sich selbst, "Mich nennt man hier Lyrca oder auf alte Hexe, ganz nach Belieben, hä? Du mein Junge musst der Anführer dieser Bande sein. Ich habe dich erwartet ... dich, Yared Sohn des Gareth aus Geldern im fernen Land Myrtana ... mehr oder weniger ..."
    Sie schien nicht sonderlich begeistert zu sein.
    Das hier, diese Begegnung schien ganz und gar nicht normal zu sein.
    "Francis, geht ihr mit dem Stamm zurück zum Schiff. Ich erledige das hier und komme dann nach."
    "Kommt gar nicht in Frage! Wir lassen dich doch nicht alleine mit einer Hexe im Wald zurück, Käpt'n!", meinte Collin.
    "Jetzt geh schon. Ich werde damit fertig werden ..." - hoffe ich., sagte und dachte er.
    Geändert von Yared (14.07.2011 um 00:13 Uhr)

  11. Beiträge anzeigen #351
    General Avatar von Yared
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    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Yared ist offline

    Dunkelwald, Feshyr

    Nachdem der Treck außer Reichweite war, wandte sich Yared der Frau zu.
    "Hat I nadhor hier seine Finger drin?"
    Sei lächelte.
    "Hat er doch in so gut wie allem drin, was dich betrifft Junge, hä?"
    Lyrca setzte sich auf den frischen Baumstumpf.
    "Ich soll dir ein Geschenk übergeben ... naja manche nennen es auch Fluch, aber er ist der Meinung, es sei sowas wie ein Ehre. Komischer Kauz, komischer Handel ... Wir brauchen ein Feuer mit nassem Holz."
    Yared tat wie ihm gesagt und sammelt die Überreste des gefällten Baumes vor der Alten. Er vertraute ihr nur bedingt, aber der Ratte vertraute er, dass sie schon hier auftauchen würden, wenn etwas in ihrem Namen geschah, was sie nicht haben wollte, und der Tod ihres Sippenführers zählte im Moment hoffentlich zu den unerwünschten Dingen.
    "Und wie soll ich es entzünden, bei dem ganzen Matsch?", fragte er schließlich, als er vor dem Haufen nassen Reisigs stand.
    Die Blinde sagte nichts, sondern bewegte stattdessen die Finger. Augenblicklich entzündete sich das Holz und ein weißer Dunst begann, sie beide einzuhüllen. Yared musste husten, als ihm der harzige beißende Rauch in Augen und Rachen eindrang.

    "Vater.", hörte er eine traurige Stimme und es war nicht die Lyrcas.
    "Vater."
    Plötzlich erschienen die Konturen von Núrias Gesicht im Rauch. Die Augen des Kapitäns weiteten sich, trotz des unangenehmen Rauches. Sein Mund stand vor Schreck und Erstaunen offen.
    Dann hörte er Lyrcas Stimme durch die dicken weißen Schwaden.
    "Lass sie los, Junge. Sie muss gehen, viel zu lange hältst du sie schon hier ..."
    "Aber ..." - sie war doch seine Nymphe, sie war sein Geschenk der Natur., dachte er.
    "Wie einfältig. Du glaubst doch selbst nicht, dass ein Mensch den anderen besitzen sollte. Wo ist da der Unterschied zwischen Herr und Knecht, Vater und Tochter? Lass sie gehen und sie wird bleiben. Halte sie und sie wird dir entgleiten."
    Deprimiert nickte der Sippenführer.
    "Leb wohl." sagte er, das Beißen des Rauches kaum noch wahrnehmend.
    "Danke, Vater ...", antwortete der Schatten und verschwand.

    Lyrcas Gesicht tauchte im weißen Dunst auf.
    "Gib mir dein Schwert."
    Yared war zu benebelt um arg viel darüber nachzudenken. Sollte sie ihn eben damit niederstrecken, er meinte sowieso nicht mehr allzu viel verspüren zu können. Núria war weg, endgültig - seine Nymphe, wie I nadhor einst jener Nacht in Beria gesagt hatte, seine Verbindung zu den Mächten der Natur.
    Sie nahm das Falchion, dann seine Rechte und drückte die Schneide in die Handfläche. Kurz durchzuckte Yared ein schmerz, danach quoll sein roter Lebenssaft hervor. Pochender Schmerz erfüllte seine Hand.
    Es zischte, als die Tropfen auf die grünlichen Flammen fielen. Funken stoben wie Glühwürmchen auf und hüllten die alte Hexe und den Sippenführer ein.
    "Dies ist ein Pakt und ein Pakt soll es sein. Zwischen diesem hier, Círdan, und der Welt der Geister, zwischen dem Leben des einzelnen und dem Leben aller. Besiegelt mit dem Blute und dem Geiste. Vereint werde was ist und was war, was sein wird."
    Es war seltsam, aber Yared spürte, als ob etwas in die Wunde seiner Hand drückte, hinein statt herausquoll. Ihm wurde Heiß, unerträglich heiß und dann hörte er die Vögel. Es traf ihn wie aus heiterem Himmel, Gefühle brachen über ihn hinein und seine Sinne schwanden.
    "Lebe wohl, Círdan.", hörte er noch leise ihre Stimme.

    Als er wieder aufwachte, war die Sonne bereits untergegangen. Der Kapitän lag im Matsch, das Feuer war aus und von Lyrca weit und breit nichts mehr zu sehen, aber offensichtlich hatte sie ihm die Hand verbunden.
    Das Falchion lag vor ihm auf dem frisch gefällten, vom Regen aufgeweichten Holz. Er nahm es und bemerkte Runen, die vorher nicht darauf gewesen waren. In der alten Sprache des Waldvolkes stand dort: 'Critha byr Círdan'
    "Die Schneide des Schiffsbauers", murmelte Yared vor sich hin.
    Círdan, damit war mit Sicherheit er selbst gemeint, das spürte er irgendwie. Lyrca hatte ihn so genannt und es stand nun auch auf seiner Waffe.
    Er stand auf, war noch etwas wacklig auf den Beinen, wohl von dem vielen Rauch den er inhaliert haben musste, steckte das Falchion in die Scheide.
    Er musste zurück. Schließlich mussten sie nach Ryu sehen. Der Templer versumpfte schon viel zu lange irgendwo auf Khorinis, als dass es gesund sein konnte. Daher hatte der Großkapitän der Schwarzwasser-Bukaniere, wie er sich dem Dorfältesten gegenüber vorgestellt hatte, beschlossen erst nach Norden zu segeln und ihn zu suchen, bevor es zurück ging nach Argaan. Das war er seinem Freund schuldig.
    Müde stampfte Yared so eilig es ging durch den Regen, Richtung Dorf.
    Geändert von Yared (09.08.2011 um 17:48 Uhr)

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    Ritter Avatar von Jun
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    Jun ist offline

    Gen Argaan

    Heimat? Die gab es nicht wirklich. Nicht für einen Streiter Innos, nicht für Jun.
    So war er mit einer Hand voll seiner besten Männer aufgebrochen. Natürlich Giran und sein Knappe Gilles, aber auch Taron von Eirin, sein Bruder Karth und Bors, dessen Familie er nach Quasar holen konnte.
    Genug für Juns unterfangen waren sie und bevor er mit seiner ganzen Garnison in Thorniara einmarschieren würde, um den Beliartempel zu suchen, galt es zunächst Informationen zu sammeln und auch andere Dinge zu klären und sichten.
    Jun wusste nicht wie Hagen und der Orden auf hundert Mann reagieren würden, da sollten sechs Mann zunächst reichen.

    "Na juckst dir auch schon in den Fingern?", fragte Giran.
    "Nein, denn ich hab meine Hände mit Innossalbe eingerieben. Innossalbe und deine Hände werden warm und sanft wie sein Feuer.", antwortete Jun, hielt jedoch keinen Behälter mit Innossalbe in Richtung Giran. Der kratzte sich verwirrt am Kopf.
    "War doch nur eine Redensart. Ich meine wieder in den Kampf zu ziehen und Beliar in den Arsch treten.", erklärte sich Juns rechte Hand.
    "So würde ich es nicht ausdrücken, aber ja - der Kampf ist noch nicht vorbei, Freund. Argaan biette viel Blutvergießen. Das von Beliarkreaturen und das jener die die Pfade Innos versperren.", meinte der Streiter und blickte in die Ferne wo sich schon die weißen Berge erstreckten die zu Argaan gehörten.

  13. Beiträge anzeigen #353
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    „Dahin geht Trelis“, murmelte einer von Yareds Männern und blickte seufzend zur der Festungsstadt hin, von der sie bei ihrer bisherigen Reise nicht viel hatten sehen können. Nur am Tage war zu sehen gewesen, dass hier nun andere Banner wehten. Die mit dem Adler, dem Zeichen Rhobars des Dritten. Das majestätische Tier, das über alle wacht. Ein Witz, wie Vryce fand. Ein Zeichen dafür, dass Rhobar alles überwacht. Und wie sich ein Adler auf eine flüchtende Maus stürzt, so stürzt sich der König im Namen Innos’ auf alles, was sich gegen ihn stellt.
    Der Heimatlose spuckte über die Reling ins Meer. Ryu Hayabusa, der wohl seinen Unmut spürte, trat heran, stellte sich ebenso an die Reling. Und schwieg. Die Kähne waren gut beladen. Es hätte nicht mehr viel gefehlt, da hätten sie den ganzen Turm demontieren können. Aber es war für den jungen Mann verständlich, denn die Schmiedekunst – so erzählte ihm der Hayabusa – war sein Broterwerb. Er war davon abhängig. So war’s für den Heimatlosen keine Frage gewesen, beim Schleppen zu helfen.
    „Nette Odyssee“, brach Vryce das Schweigen, „Man läuft sich auf Khorinis übern Weg und jetzt helfe ich schon beim Umzug. Noch drei Wochen und ich schmier dir wahrscheinlich die Brote, Ryu.“, scherzte er und grinste leicht. „Darf dich doch duzen, oder? Ach, du kommst nicht so rüber, als würde es dich sonderlich interessieren.“
    Der Krieger hob die Schultern. Sagte nichts. Was gab es da auch zu sagen? Vryce gähnte und blickte aufs Wasser hinaus, suchte nach irgendetwas, das den tristen Anblick aufwertete. Aber er fand nichts. Selbst die Sterne konnte man nicht sehen, da der Himmel wolkenbedeckt war.
    „Sag mal, was hat euch eigentlich nach Khorinis getrieben, Ryu? Dich, deinen Kumpanen und dein“ – Vryce lächelte fast schon kumpelhaft – „Mädel. Es ist nicht wirklich der perfekte Ort für Ausflüge unter Freunden, oder?“

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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    Der Templer grinste kurz, schnaufte leise und drehte sich dann so, dass er mit dem Rücken zur Rehling stand und den letzten Leuten auf dem Kutter zusehen konnte, die noch fleißig am Arbeiten waren. Er selbst hatte keine große Ahnung von der Schifffahrt und sein Ruderdienst war momentan auch vorbei. Dann ging sein durchdringender Blick zu Vryce. War schon seltsam, dass er ihn nun im Schlepptau hatte. Nichts, wogegen sich der Templer sträuben würde, aber dass der Kerl wirklich die Ruhe auf Khorinis genießen wollte schien seltsam. Die Insel war nur ein Kadaver früherer Zeiten, als es dort noch reger zuging. Blöderweise hatte der Argaan'sche Landstreicher zuerst gefragt, aber ob er Erzählungen über Drachen, untote Wölfe und längst vergessene Völker wirklich hören wollte war eher unsicher. Nach einer gefühlten Ewigkeit brach der Wyvernkrieger jedoch die Stille und nickte, ehe er zu erzählen begann.

    "Eigentlich hat das ganze damit angefangen, dass ich einen Drachen erschlagen habe..." der Blick Vryce' sagte bereits aus, dass er im Inbegriff war, sich verarscht zu fühlen, doch der Templer sprach nur mit einem selbstironischen Grinsen weiter. "... Sowas kann ziemlich ekelhafte Nebenwirkungen haben, weißt du? Hier ein bisschen Prophezeihung, da einige kryptische Nachrichten, die man in seinen Träumen hört und sieht... Naja, was soll ich sagen? Irgendwie hat mich das ganze Theater nach Khorinis geführt... Wo eigentlich alles begann..."

    Vryce schien etwas irritiert, was nur zu verständlich war. Aber hätte der Templer ihm nun die gesamte Lebensgeschichte erzählen sollen? Vielleicht Schritt für Schritt, wenn er auch etwas über ihn in Erfahrung gebracht hatte. Auch diese Drachensache würde er wohl dem ein oder anderen noch erklären müssen, also wieso keinen Text bei Vryce ausarbeiten, welchen er dann, natürlich ausgeschmückt anderen Leuten vortragen würde? "Ich erklär' dir das vielleicht später im Detail... Auch, warum Nagor Kev und... Mein Mädel..." er schmunzelte, "... Mich begleitet haben. Allerdings solltest du mir auch nicht weismachen wollen, dass du diesen toten Körper von einer Insel besucht hast, weil es dort so schön still ist..."

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    Vryce ist offline
    „Ertappt, Drachenjäger“, murmelte Vryce und lachte kurz auf, ehe er wieder ernster wurde, wenngleich er in Gedanken noch einen Moment anerkennend pfiff. Drachenjagd. Was wohl der Drache auf Argaan gerade macht, der die geregelte Expedition so schön durcheinander gebracht hat? „Du hast recht, ich bin nicht nach Khorinis gekommen, weil es dort so wunderbar still ist. Obwohl das auch einer der Punkte ist, die die Insel so ansprechend machen. Abgesehen von der Hafenstadt hast du fast überall deine Ruhe. Kein geschäftiges Treiben, keine königstreuen Deppen, die herumflanieren und das Maul sperrangelweit aufreißen. Aber ja, wie ich sagte, Khorinis ist nicht das perfekt Ausflugsziel.“
    Nun drehte sich auch der Heimatlose um, stand mit dem Rücken zum Meer, das gemächlich vorbei zog und sich einen Dreck um alles und jeden scherte.
    „Das Ganze begann eigentlich damit, dass ich so bescheuert war, meinem Vater zu folgen. Ich weiß nicht, wie die Beziehung zu deinem Vater ist, Ryu, aber ich hasse … nun, habe meinen damals abgrundtief verachtet. Ich wollte seinen Tod. Schau nicht so entsetzt und spar dir Gerede, wie es die Priester Innos’ stets vom Stapel lassen. Du sollst deinen Vater ehren. Klar, auch wenn er deine Mutter und dich in der Armut allein gelassen hat, weil der Ethorn die Dienester der kleinen Attentätergilde nicht mehr benötigte und sich entschloss, sie alle an den Galgen zu bringen.“ Der junge Mann spuckte aus. „Na ja, irgendwo in Bakaresh kam ich auf seine Spur. Ich folgte ihm gen Khorinis, bildete aus allen Fetzen, die ich finden konnte, ein Bild. Ich trieb ihn auf. In Drakia. Seinen Freund – ein Mann, der für mich in der Kindheit wie ein Onkel gewesen war – erschlug ich. Das war mein Fehler. Mein Vater nahm mich wirklich Maß, das kannst du mir glauben. So war ich zur Flucht gezwungen. Zurück in die Heimat, wo ich die nächste Zeit irgendwie überstand“ – Einen Teufel werde ich ihm von der Zeit im Kastell erzählen. Ich bin offen, aber nicht dumm – „Irgendwann verschlug es mich nun wieder nach Khorinis, frag mich nicht wieso. Wollte ich ihn wieder irgendwo treffen? Mich entschuldigen? Es zu Ende bringen? Ich weiß es wirklich nicht, Ryu, das kannst du mir glauben. Dann – in der Burg im Tal – fand ich dieses Schwert. Das stürzte mich noch mehr in die Ahnungslosigkeit, in der ihr mich schließlich auch gefunden habt.“
    Der Heimatlose seufzte. Wahrscheinlich hielt der Hayabusa ihn nun für eine elendige Quasselstrippe oder einen noch elendigeren potenziellen Vatermörder. Was bei Königen und Grafen Gang und Gebe ist, erntet beim einfachen Volk nur tiefste Verachtung.
    „Tschuldige, ein wenig redselig geworden“, sprach der junge Mann, „Ich wollte nur klar stellen, dass ich jemand bin, dem man vertrauen kann. Der bereitwillig … seine Beweggründe offen legt. Zumindest, wenn es ihm nicht zum Nachteil gereichen kann.“

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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
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    Sein Vater... Schien kein toller Kerl zu sein. Ryu hingegen senkte den Blick. Er hatte keinerlei Erinnerungen mehr an seinen Vater. Seine Mutter jedoch hatte immer diesen Blick in ihren Augen, wenn sie von ihm sprach. Ein großer Mann, hochgewachsen mit ebenjenen, smaragdgrünen Augen, welche der Hayabusa einst besaß, sowie eine langen, edlen, braunen Mähne. Er trug stets eine rote Uniform und über dieser eine Rüstung an der eine edle Klinge baumelte. Nicht so wie die Paladine, nein. Ganz anders. Mit vielen Verzierungen, so berichtete die Mutter Ryu's in seiner Kindheit. Eines Tages verschwand der Wanderfalke einfach von seiner Heimatinsel auf der Suche nach etwas. Etwas, was die Mutter des Templers ihm nie offenbart hatte. Dennoch hatte er ihn immer als das perfekte Sinnbild eines Kriegers in seiner Vorstellung gehabt. Und er hatte ihm über all die Jahre gefehlt. Die Vaterfigur, die er nie hatte und der er dennoch so nacheiferte. Der Templer schaute auf zu Vryce. In einer Welt wie dieser war es eigentlich nicht unüblich, dass Vater und Sohn entfremdet waren. Auch, dass sie sich bekriegten war nicht gerade ungewöhnlich. Dennoch fragte der Templer sich, was einen Sohn dazu veranlagte, seinen Vater, sein Vorbild töten zu wollen. Dennoch respektierte er die Wege, die der Landstreicher gegangen war. Er hatte sie gewählt und sie hatten ihn hier her geführt. Was unweigerlich zu den Fragen kam, was wäre wenn?

    "Red' ruhig soviel du möchtest, Vryce. Stört mich nicht. Es ist besser seine Mitstreiter zu kennen, statt sie zum Schweigen anzuhalten. So handhabe ich es auch mit den Leuten in Schwarzwasser... Die Wächter sollen mit ihrem Hauptmann sprechen, statt Probleme totzuschweigen..."
    er gähnte leise und schaute gen Himmel. Die dicken Wolken ließen nur ab und zu einen Blick auf den dahinter liegenden Sternenhimmel. Leider. "Aber sag' mal... Was verwirrt dich an deiner Klinge denn so? Ist ein schönes Stück, keine Frage... Aber jedes Schwert birgt eine Geschichte. Welche ist die deines?"

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    Der Heimatlose überlegte einen Moment, ehe er in die Innentasche seiner Reisebekleidung griff und den Brief herauszog. Wortlos überreichte er ihn dem Hayabusa, der ihn entrollte und zu lesen begann. Der Besitzer der Krähenfeder stand einfach nur daneben, den Blick einige Zeit auf den Krieger gerichtet, ehe sein Blick irgendwo in den nicht erkennbaren Übergang von Meer zu Himmel glitt.
    „Die Geschichte interessiert mich. Die sieben … Kinder dieses Isengrim. Der Agen Tiusé, der sie gejagt und getötet hat. Bis auf einen. Einer, dem es möglich war, zu überleben. Seinen Henker zu überdauern. Sturmkrähen. Kennst du das Volk, Ryu? Eine Menschengruppe, die sich derart bezeichnet? Ich hatte erst an Leute vom Waldvolk gedacht, an irgendeine Splittergruppe, aber das trägt nicht ganz die Marke der Leute, die ich vom Festland kenne. Nein, da steckt mehr dahinter. Viel mehr. Es ist interessant, dass diese sieben Söhne scheinbar über die ganze, bekannte Welt verteilt waren, nicht wahr? Von Nordmar über Myrtana bis hin nach Varant, in die Tiefen der Wüste bei Ishtar. Und Argaan. Ja, und der Letzte, dessen Spur sich im Minental verlief.“ Der Heimatlose seufzte. „Ich kenne die Sturmkrähen nicht, habe nie von ihnen gehört. Ehrlich gesagt, ist es mir auch egal, was es mit dem Tod der Sprösse auf sich hat, warum der König sie alle danieder gemetzelt haben will. Es ist zwar verteufelt interessant, aber eben nicht mein Bier. Also denke ich nicht weiter drüber nach … Nun, zumindest nehme ich es mir nicht vor. Aber irgendwie wandert der Blick dann wieder auf den Brief und die Hand an den Knauf der Krähenfeder – so nenn ich das Schwert. Beides ist mir ein Rätsel, aber beides lässt mich, wenn ich es berühre, irgendwie ruhig werden, hilft mir beim Konzentrieren.“ Vryce lächelte matt und schüttelte den Kopf. „Klingt verteufelt idiotisch, nicht wahr?“

  18. Beiträge anzeigen #358
    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ryu Hayabusa ist offline
    Wieso kommentierte er alles, was ihn intressierte oder wovon er erzählte mit Dingen wie "idiotisch" oder "ich rede zuviel" ? Ryu hob den Blick vom Brief und richtete ihn auf seinen Gesprächspartner. Die Hand des Templers wanderte dabei unweigerlich an seinen Kopf und begann auf befriedigenste Art und Weise zu kratzen. So wie er es gewohnt war. Sanft und nicht zu heftig. Fast schon ein Kraulen, welches die Denkmechanismen seines Hirns anregten. Er hätte den Brief jetzt einfach über Bord werfen können, dann hätte Vryce seine Ruhe gehabt. Andererseits kam es dem Templer falsch vor, denn das ganze wirkte wie eine offene Geschichte, die man zu Ende bringen sollte.

    "Weißt du, Vryce... Bis zu dem Tag, an dem ich in dem Tempel im Sumpflager war habe ich nicht an das Schicksal geglaubt. Ich dachte, jeder könnte seinen Weg selbst gehen. Ganz ohne Anleitung. Aber nachdem ich dort einige Erkenntnisse machen durfte... Nun, ich denke jeder hat ab einem bestimmten Punkt eine Geschichte, welche zu Ende geführt werden müsste oder vielleicht zu einer völlig neuen führt. Und das, was du mir da in die Hand gedrückt hast klingt wie eine dieser Geschichten." unweigerlich streckte Ryu die Hand, in der er den Brief hielt über die Rehling aus, während das Pergament im leichten Nachtwind hin und her wog. Sein Blick blieb dabei auf dem von Vryce hängen, welcher das wohl nicht kommen sah. Der Templer hingegen blieb recht ruhig. Er würde ihn vor die Wahl stellen. "Noch kannst du beeinflussen, welches Schicksal du wählst. Wirst du diese mögliche Geschichte ablehnen, wird sie mit diesem Fetzen Pergament auf dem Meeresboden enden und ins Vergessene geraten. Akzeptierst du und gehst der Sache auf den Grund... Nun, wer weiß was das Schicksal dann für dich in der Hinterhand hat... Also, welchen Weg wirst du gehen?"

  19. Beiträge anzeigen #359
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    Vryce ist offline
    Die Antwort war klar. Sonnenklar. Derart klar, dass es die Wolken auseinandertrieb. Der Heimatlose verzog keine Miene, machte keine Bewegung. Nichts, was irgendwie wirken würde, als wäre sein Leben von diesem Brief abhängig. Und doch … war es das irgendwie? Wäre der Brief ihm egal, warum verspürte er bei dem Anblick, wie das Pergament im Nachtwind flatterte, Unruhe und die ihn beschleichende Furcht, Ryu könne die Antwort egal sein und der Fetzen würde so oder so im Kielwasser enden. Der Krieger hatte – wohl oder übel – recht. Vielleicht war es Schicksal, dass gerade er dort den Turm hinaufgestiegen war und den Brief gefunden hatte. Vorsehung. Etwas, woran der Mann nie wirklich geglaubt hatte. Dies hier war vielleicht die Chance, dem Ganzen auf den Grund zu gehen.
    „Schon gut, schon gut“, murmelte Vryce und lächelte, „Gib ihn her. Ich behalte ihn. Wie gesagt, es ist interessant, was dort geschrieben steht. Und vielleicht birgt diese Geschichte mehr, als es im ersten Moment scheinen mag.“ Der Krieger reichte ihm den Brief, während er dabei anerkennend nickte. „Schicksal … Mal schauen, was es für mich bereit hält, nicht wahr? Vielleicht war es auch Schicksal, dass ihr mich dort aufgegabelt habt am Pass. Das ich euch zum Tempel begleitet hab. Und jetzt auf der Reise Richtung Heimat.“
    Nachdem der Brief wieder in der Tasche verschwunden war, ruhte die Hand des Heimatlosen wieder auf dem Griff der Klinge. Er wob einen Gedanken, befand ihn für gut und sprach ihn aus.
    „Ryu“, fing er an, „du scheinst mehr zu sein, als ein einfacher Schmied. Allein das, was du mir erzählt hast – die Geschichte mit dem Drachen – zeugt davon. Weißt du, ich beherrsche den Umgang mit dem Schwert. Wenn ich will, kann ich töten und mein Leben angemessen verteidigen. Aber nicht perfekt. Die Möglichkeit, mein Schicksal eng mit dem Tod zu verbinden, ist gegeben. Das möchte ich ändern. Bilde mich im Schwertkampf aus.“

  20. Beiträge anzeigen #360
    General Avatar von Ryu Hayabusa
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    Die Waldbruderschaft im Forenrollenspiel
    Ryu Hayabusa ist offline
    War er mehr als ein einfacher Schmied? Er grinste kurz und zuckte mit den Schultern. Als was sah er sich selbst eigentlich? Er war ein Mann, wie jeder andere. Zwar mit etwas ungewöhnlichen Fähigkeiten, aber jeder Magier war auch nur ein Mann mit ungewöhnlichen Fähigkeiten. Bei so vielen, unnatürlichen Dingen auf dieser Welt war es doch eigentlich schon normal, Drachen zu erschlagen und mit uralten Geistern eine Einheit zu bilden. Zumindest für den otto-normal-Abenteurer. Aber vielleicht war er ja wirklich für etwas Bedeutens auserkoren gewesen? Zum Beispiel um irgendwelche, postapokalyptischen Prophezeihungen zu erfüllen, oder sowas. Naja, oder aber einfach um Leute wie Vryce auszubilden, die im Begriff waren ihre ganz eigene Geschichte zu schreiben. Und dazu bedurfte es vermutlich der richtige Umgang mit entsprechendem Schreibwerkzeug: Dem Schwert.

    "Bist ein Idiot, Vryce... Selbst der beste Schwertkämpfer ist dem Tode näher als jeder schönen Frau. Das solltest du dir merken. Der Weg des Schwertes ist geprägt vom Blutvergießen und den Streitigkeiten der Menschheit. Kommst du einmal vom Weg ab, wirst du irgendwann hasszerfressen sein und früher oder später genau das finden, was du zu vermeiden gedenkst. Ich denke allerdings, dass du das schon mitbekommen hast... Aber wenn du die Sache mit den Söhnen und ihrem Richter wirklich weiter verfolgen willst, wirst du wohl noch etwas zulegen müssen mit dem Schwert. Ich sag' dir was: Hilf mir, meine Schmiede in Schwarzwasser aufzubauen und ich zeig' dir noch ein paar Sachen mit dem Schwert. Damit hab' ich auch was davon und ich muss dich nicht für die Wächter zwangsrekrutieren..."


    Der Templer drehte sich wieder Richtung Rehling und blickte auf das Meer. "Achja... Benimm' dich in Schwarzwasser. Die Leute dort sind Fremden gegenüber misstrauisch und wenn ich für dich bürge habe ich einen guten Ruf zu verlieren..."

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