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Beim ersten Knarren auf Deck war Candaal von seinem Bett hochgesprungen, hatte sein Stilett von der Ablage genommen und war hochgestiegen, um nachzusehen, wer ihm hier einen Besuch abstattete. "Rekhyt...", stellte er müde fest. "Dich habe ich von allen am wenigsten erwartet. Hast du die Gelassenheit mittlerweile wieder gefunden? Nun, wenn sie dich eingeholt hat, tätest du gut daran, dich bei der Dame, welche du unrecht behandelt hast, zu entschuldigen. Wer die Kontrolle verliert, hat den Kampf bereits verloren." Er löste einen kleinen Lederbeutel von seinem Gürtel, liess ihn fallen, fing ihn auf dem Stiefel und schleuderte ihn schliesslich Rekhyt entgegen. "Für deine Arbeit am Schiff. Und nun verschwinde von hier. Sonst wird es gleich ungemütlich..."
Über seine Schulter hatte er bereits bei Rekhyts Ankunft die herannahende Vicious entdeckt. Als er schliesslich seine Waffe blank zog und Rekhyt ihn verwirrt ansah, stand die Kopfgeldjägerin bereits am Fuss der Planke. "Lass den Jungen ziehen, Vicious. Du willst nur mich...", knurrte er, woraufhin der Bursche in der Mitte sich entsetzt umdrehte.
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»Hab ich irgendwann gesagt, dass ich dem was antun will?«, antwortete Vicious und sah amüsiert, wie unruhig Candaal durch ihre Ankunft zu werden schien. »Und eigentlich will ich nur mein Gold und nicht dich. Wo ist das Problem?«
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Die Einladung mit zu seinem Schiff zu kommen klang verlockend und Angelina folgte Gilbert ohne weiter darüber nachzudenken wie diese Nacht enden könnte. Allerdings bekam sie im letzten Moment die Kurve, als sie schon einen Fuß auf die Planke gesetzt hatte, die als Brücke zu dem Segelschiff diente.
„Ich muss noch mal weg. Habe etwas ganz wichtiges vergessen. Versprecht ihr mir das ihr morgen noch nicht abgelegt habt?“ Der Besitzer des Segelschiffes schaute zwar überrascht über den plötzlichen Sinneswandel, nickte dann aber wohlwollend und meinte er hätte noch ein paar wichtige Angelegenheiten zu klären und deshalb würde es sogar ganz gut passen.
Angelina war zurück zur Taverne gelaufen und hatte fast die ganz Nacht wach gelegen. Sollte sie wirklich mit diesem Mann eine Reise unternehmen? Sie kannte ihn doch gar nicht und was würde Ceron sagen wenn er davon erfuhr? Lair! Ja das war die Lösung. Er musste mitkommen...
Gleich am Morgen lief sie zu seinem Zimmer und klopfte wie verrückt an seine Tür. Er öffnete sie nach einer gefühlten Ewigkeit. Er sah ziemlich verschlafen aus.
„Hast du Lust auf eine Schiffsreise? Bitte, das wäre einfach toll wenn du mich begleiten könntest.“
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Rekhyt hatte selbst realisiert, dass er nicht gerade die beste Position hatte und war von der Plankenmitte aus in den Sand gesprungen. "Das hier regel ich schon selbst, mach ne Blutfliege", raunte er dem Burschen zu. Sobald jener hinter dem Felsen aus seinem Sichtfeld verschwunden war, liess Candaal die Spitze der Klinge gegen den Boden sinken und nickte Vicious zu. "Ich habe nicht vor verfrüht abzulegen, weil mir eine Handvoll reicher Händler im Nacken sitzt", murmelte er und ging, ohne Vicious weiter im Auge zu halten unter Deck.
Im Laderaum trat er gegen einige Kornsäcke bis er denjenigen gefunden hatte, der definitiv kein Korn enthielt. "Soll ich dir eine Fackel entzünden oder reicht dein Vertrauen soweit, dass du das Gold anderswo abzählst? Oder willst du es gar hier lassen? Dieses Schiff wird früher oder später ablegen."
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»Wohin gehts denn?«, fragte Vicious und griff tief in den Sack hinein, um sich zu vergewissern, dass sich tatsächlich nur Gold darin befand. Anschließend hob sie ihn an und wägte sein Gewicht ab. Das kam ungefähr hin.
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Was war das denn gewesen? Okay, dieses Freudenmädchen hatte scheinbar bei Gilbert gepetzt und die Sache vermutlich schlimmer dargestellt als sie war, aber das war nicht das verwunderliche an dem Treffen. Ohne ein weiteres Wort hatte er Rekhyt bezahlt und... entlassen? Gab es einfach keine Arbeit mehr oder war der Dieb aufgrund seines Benehmens gefeuert geworden? Doch noch ein anderer Gedanke kam dem Dieb: Vielleicht hatte das nicht im Geringsten etwas mit ihm zu tun. Gilbert schien Probleme mit dieser Frau zu haben, die kurz nach ihm beim Schiff eingetroffen war. Hatte er vielleicht vorgehabt Rekhyt abzuwimmeln um dann fliehen zu können? In dem Fall wäre er etwas zu langsam gewesen, aber es kam ihm ohnehin nicht wahrscheinlich vor, dass Gilbert flüchten wollte.
Wie dem auch sei, Rekhyt konnte sich eigentlich nicht beklagen! Er hatte sein Geld bekommen, hatte in der Zeit einiges gelernt und seine körperlichen Fähigkeiten verbessert und jetzt würde er wieder mehr Zeit für die Taverne haben. Was Gilbert jetzt tat ging ihn eigentlich nichts an und interessierte ihn auch nicht. Wenn diese Vicious ihn jetzt töten würde, wäre es sehr schade, aber dazu würde es nicht kommen, dazu war Gilbert ein zu guter Ganove!
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"Ich könnte dich in Gorthar absetzen", antwortete Candaal. "Mir gefällt diese Kriegsführung im grossen Stil gar nicht. Ist schlecht für's Geschäft." Ganz im Gegenteil zu Naturkatastrophen, denn diese konnten sich als wahre Goldgruben erweisen. "Lege in ein paar Tagen ab... falls es also noch etwas gibt, was du von hier weg schaffen wolltest..."
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Wie, was, warum!?
Der Dieb hatte nichtmal die Hälfte von dem verstanden, was die Frau ihm gesagt hatte. Entgegen seiner Gewohnheit hatte er sich nämlich erst zum Schlafen hingelegt, nachdem die Sonne aufgegangen war und hatte noch geschlafen, als sie wie eine Furie an seine Tür klopfte. Während sie ihn mit einem Wortschwall niederstreckte, war er noch damit beschäftigt, wirklich wach zu werden – sowohl sein Körper als auch sein Verstand schienen noch zu schlafen.
»Könntest du das bitte wiederholen?«, fragte er gähnend; Angelina rollte mit den Augen. Sie seufzte und wiederholte exakt das Gesagte:
»Hast du Lust auf eine Schiffsreise? Bitte, das wäre einfach toll wenn du mich begleiten könntest.«
Der Dieb war nun annähernd wach, aber er verstand es immer noch nicht. Welche Schiffsreise, wieso will sie, dass ich sie begleite, hä!?
»Klingt … ähm … interessant«, erwiderte er, was sie wohl als Zustimmung auffasste.
»Ich wusste, dir würde die Idee gefallen. Danke, dass du mitkommst. Komm, ich zeige dir gleich das Schiff«, sagte sie und packte sanft, aber bestimmt den Arm des Diebes und zog diesen wie einen widerspenstigen Esel aus seinem Zimmer.
Der Gauner wusste immer noch nicht, in was er geraten war. Er war sich nichtmal sicher, ob er nicht vielleicht doch noch schlafend in seinem Bett lag und träumte.
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»Gorthar? Nein, da war ich schon. Da gibt es nichts zu holen. Warum überhaupt so vorsichtig? In Marmo haben wir ein Sprichwort: Krieg ist gut fürs Geschäft. Da lässt sich bestimmt was machen.«
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"Du kannst gerne in Bakaresh bleiben. Wenn du dem König nur genug Assassinen ans Messer lieferst, ernennt er dich vielleicht sogar zur Statthalterin. Obwohl ich nicht glaube, dass Frauen da etwas wert sind. Naja, vielleicht kommt es dir ja mal zugute, dass du deine Weiblichkeit bis auf ein paar Überbleibsel ausgemerzt hast. Reich wirst du in Bakaresh jedoch nicht mehr. Dann...", sprach er seufzend. "Wirst du den Sack wohl alleine hochschleppen müssen."
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»In Marmo haben wir ein Sprichwort: Frieden ist gut fürs Geschäft. Selbst wenn der König hier antanzt, gibt es bestimmt irgendwas zu tun. Aber du hast recht. Die Assassinen zahlen besser als die Myrtaner. Hast du nicht noch irgendein anderes Ziel? Gorthar ist wirklich das letzte.«
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Lair schien nicht sehr begeistert zu sein, aber das machte nichts. Er hatte sich nicht ausdrücklich dagegen ausgesprochen und das genügte Angelina. „Nimm all deinen Kram mit. Wir werden wohl so schnell nicht wieder nach Bakaresh kommen. Oder hattest du noch etwas wichtiges hier zu erledigen? Wohl eher nicht?“ Sie wartete einen Moment und da der Schlaftrunkene nichts sagte, nahm sie an es wäre ein Nein. „Gut, dann lass uns schnell zum Hafen laufen. Es kann nämlich sein das das Schiff ziemlich bald ausläuft.“
Auf dem Weg zum Hafen erklärte Angelina warum sie diese Reise unternehmen wollte und das der Besitzer des Schiffes ihr versprochen hatte sie zu unterrichten.
„Vielleicht kannst du ja auch noch etwas bei ihm lernen, dann wäre es für dich nicht ganz so langweilig mich zu begleiten, denn deine Begeisterung scheint sich ja in Grenzen zu halten. Kennst du ihn vielleicht? Er heißt Gilbert Rottingham...“ Ohne seine Antwort abzuwarten fragte sie weiter, denn sie sah in seine müden Augen.
„Wo hast du dich denn eigentlich die ganze Nacht herum getrieben? Du siehst aus als hättest du gar nicht geschlafen.“
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Lange noch hatte olirie über den vortägigen Kampf nachgedacht. Die Beiden Kontrahenten hatten einfach eine gute Figur gemacht. Hätte er gewettet, so hätte wohl eher die Frau den Zuschlag bekommen. Sie wirkte allgemein erfahrener und auch gefährlicher. Doch der letztendliche Sieger hatte alles für seinen Sieg gegeben und zu Recht gewonnen. Und dieses Mal schien sich beim Kampf niemand der Beiden verletzt zu haben. Einfach grandiose Unterhaltung, wie olirie fand.
Den heutigen Kampf hatte er allerdings doch wieder verpasst, da er den genauen Termin erst zu spät erfahren hatte. Stattdessen bummelte er wieder ein wenig über den Markt. Und dieses Mal erbarmte er sich auch und fragte die Leute nach dem Jahrmarkt. Die einhellig verwunderte Antwort aller die befragt hatte, war jedoch: „Was fürn Jahrmarkt?“
Damit hatte sich wohl aufgeklärt, weshalb olirie keinen Jahrmarkt gefunden hatte: Es gab einfach keinen. Jedoch schien ihm ein Volksfest ohne Jahrmarkt doch ein wenig dürftig. Vielleicht hatte er ja den Organisatoren des Festes doch zu viel zu getraut. Oder war es hier in der Wüste nicht üblich, Volksfeste in Kombination mit einem speziellen Markt zu feiern?
Am selben Stand wie gestern aß der Einsiedler auch heute wieder einen Fleischspieß. Er musste unbedingt versuchen, noch mehr Geschmäcker herauszufinden. Während er so aß, stellte er dem Koch die Frage: „Sagt mal, gibt es hier in der Wüste eigentlich die Tradition, zu Volksfesten auch spezielle Märkte zu veranstalten? In der Form eines Jahrmarktes?“
„Natürlich können auch in der Wüste Jahrmärkte veranstaltet werden. Jedoch gibt es hier nicht so häufig Volksfeste.“
„Aber wenn dem so sei, wieso gibt es dann derzeit keinen Jahrmarkt? Ich habe jetzt die letzten Tage nach einem gesucht, doch noch immer keinen gefunden?“
Der Koch konnte nicht mehr an sich halten und prustete los. Als er sich wieder ein wenig beruhigt hatte, antwortete er, noch immer ein wenig lachend: „Na weil in Bakaresh derzeit kein Volksfest stattfindet. Wir feiern die Wiedereröffnung der Arena mit einem zünftigen Turnier.“
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"Gorthar ist doch noch lange nicht gleich Gorthar. Ich hörte im Süden sollen sie dieses Jahr eine fantastische Traubenernte gehabt haben." Der Westküste Gorthars hatte er wirklich noch nicht die gebührende Beachtung geschenkt. Schon oft hatte er einen Wein verkostet und für gut befunden, doch noch nie hatte er sich die Weinberge von eigenem Auge angesehen.
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Gilbert wer?
Wo habe ich mich herumgetrieben? Fragen über Fragen …
Seit die beiden in Bakaresh angekommen waren, hatte der Dieb sich tagsüber in seinem Zimmer verkrochen. Nur des Nachts hatte er es verlassen, um sein letztes Geld in der schäbigsten, billigsten Kneipe zu verschwenden. (Betrunken war er allerdings nie gewesen, er saß nur stundenlang alleine und ruhig in einer Ecke oder am Tresen und nippte an einem einzigen Bier.)
»Ich … ähm … unternehme gerne Nachtspaziergänge«, antwortete der Gauner schließlich auf die Frage. Angelina sah ihn zweifelnd an, sagte aber nichts.
Habe ich auch wirklich alles dabei?, fragte sich der Dieb. Nein, habe ich nicht …
Ihm fiel auf, dass er seinen Mantel und seinen Geldbeutel vergessen hatte. Den Gauner ärgerte es aber nicht, denn der Mantel hatte bereits seine besten Jahre hinter sich, war nur noch bedingt als Kleidungsstück tauglich werden und sein Beutel enthielt nur noch zwei lächerliche Goldmünzen – einen weiteren Tag für das Zimmer des Gasthauses hätte er gar nicht mehr bezahlen können und hätte auf der Straße nächtigen müssen. Diese Reise, zu der ihn die Frau mitschleifte, kam also alles andere als ungelegen.
Wenigstens habe ich an mein Schwert gedacht …
Der Dieb glaubte, er wurde nun langsam wach.
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»Trauben? Wenn es hier alles den Bach runtergeht, musst du lange suchen, um das Zeug loszuwerden.«
Im Grunde hatte Candaal tatsächlich Recht. Ihr Boss beklagte sich schon seit Wochen, dass es im Norden drunter und drüber ging. Mit Sicherheit würde sich das bald auch auf Varant ausweiten. Obwohl Vicious DraconiZ kannte und wusste, dass er den Truppen des Königs die Stirn bieten würde, konnte sie sich nicht vorstellen, dass Bakaresh die Sache heil überstand. Ebenso wenig Mora Sul und Isthar.
Vermutlich war es wirklich an der Zeit weiterzuziehen. Auch wenn es schade um das geregelte Einkommen als Söldner war. Doch die Geschäfte des Bosses würden ohne Frage unter der Herrschaft der Myrtaner ein jähes Ende finden. Und damit auch ihre Bezahlung.
»Halt mir einen Platz frei.«, sagte Vicious schließlich. Budo und Vetkin mussten selbst zusehen, wie sie von hier verschwanden. Falls sie das überhaupt vorhatten. Vielleicht kam das Schiff vom Boss noch vor Jahresende zurück. Dann könnte sie natürlich auch dort mitfahren und unter Umständen sogar dafür bezahlt werden. Aber es war immer gut, sich noch einen zweiten Plan offen zu halten.
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Der Hüne hatte gelächelt. Er war beeindruckt ja, nicht in dem Sinne, dass jemand gegen die Frau in der Arena bestehen konnte, nein er war von Dennik persönlich beeindruckt, nachdem der Junge im Trainingskampf gegen den Hüne kläglich versagt hatte, zu erkennen, was ihm sein Lehrmeister hatte sagen wollen, hatte er nicht mehr damit gerechnet, dass er es packt.
Aber wie man sah, konnte sich jeder Irren. Dennik hatte es tatsächlich begriffen, es ging nicht um den Tod, oder nur um Schmerzen, nein es gab viele Grenzen, sehr viele sogar. Und nur wer sich an sie heranwagt war bereit dazu, eine Kampfkunst zu meistern.
"Beeindruckt? Von dir oder deiner Leistung?" hatte der Hüne stichelnd geantwortet, ehe er weiter sprach "Hast du gut gemacht Junge" er klopfte seinem Schüler auf die Schulter. "Ich lade dich auf ne Runde ein."
Hatte er seinen Schüler eingeladen, worauf sie es sich in der Taverne gemütlich gemacht hatten. "Nun mein Junge, du hast gezeigt, dass du nun auch meine letzte Lektion gelernt hast, damit weisst du alles, was du auf deinem weiteren Weg mit dem Schwert brauchst. Ich hab dir die Türe gezeigt, du bist durchgeschritten. Jetzt gilt es für dich weiter zu gehen, was deine Kampfkunst betrifft, alleine." erklährte der Hüne seinem Schüler und nahm einen grossen Schluck aus seinem Bierhumpen. Es tat richtig und, es kühlte, schmeckte lecker und betäubte den Schmerz in der Seite... wobei der schon recht nachgelassen hatte.
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Oh... Da ist ja was los...
Gath war sichtlich überrascht, Leute auf dem Schiff vorzufinden. Heute war er zum ersten mal seit einer halben Ewigkeit mal wieder in der Stadt gewesen und hatte sich im Hafen mal umgeschaut, wo er demnächst wohnen würde - zuminderstes den Schuppen und seine provisorische Koje würde er aufgeben - das eine wollen, das andere müssen.
Aber die Zimmerpreise waren gewohnt hoch, solange man nicht im letzten Loch landen wollte, und von daher beschloss Gath, sich eine Bleibe zu suchen, wenn er wirklich in die Stadt zurückzog, beziehungsweise sich einen Ort zu überlegen, wo er sonst hinkönnte.
Aber da war die Auswahl ziemlich mau, denn Vengard schied noch aus, Khorinis war für immer gestorben, und hier waren Freunde beziehungweise Leute, mit denen er noch etwas besprechen musste und die konnte er nicht einfach zurücklassen.
Aber das war nebensächlich, schließlich ging es jetzt erstmal um's Geld, denn der Bootsbauer konnte seine Arbeit endlich für beendet erklären und Geld verlangen.
Also kletterte er auf Deck, wo sich sein Arbeitgeber sogar gerade aufhielt und ging auf ihn zu.
"Herr Rottingham, ich wäre soweit fertig. Das Schiff ist wasserdicht, die Takelage in einem top Zustand und auch sonst sind keinerlei Mängel mehr vorhanden."
Den Gedanken des Geldes sprach er nicht sofort an, schließlich wäre das etwas zu direkt gewesen.
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"Hallo Gath", grüsste er den Bootsbauer. Vicious nickte ihm noch zu, ehe sie sich aus dem Staub machte. Es war dem Bordellbesitzer ganz recht, nicht zu oft mit ihr gesehen zu werden, solange der Wind ihre gemeinsamen Spuren im Sand noch nicht verweht hatte. "Ja, wir müssen das Schiff nur noch zurück ins Wasser bringen. Ich bin gespannt wie sich die neuen Segel im Wind verhalten." Ohne ins Schwärmen abzudriften hielt er sich jedoch am Gürtel, wo neben jenem von Illdor noch der Lohn von Gath hing. "Das sollte dich für deine Mühen entschädigen. Ich denke es ist ein angemessener Preis für deinen Fleiss. Hilfst du mir trotzdem noch, den Kahn ins Wasser zu kriegen? Ich könnte jemanden gebrauchen der sich mit den Segeln auskennt."
Ein Räuspern, welches Candaal nur allzu gut kannte, liess ihn innehalten. "Du willst doch nicht etwa im Ernst ein Namenloses Schiff in den Hafen bringen. Das könnte den Kahn bis in alle Ewigkeit verfluchen", gab Taumann zu bedenken. Hinter ihm betraten einige weitere ehemalige Crewmitglieder die Namenlose. "Und ich fürchte du würdest nicht mit uns segeln, solange es keinen Namen hat, richtig?", wollte Candaal wissen. "Nei, nei, nei, das würd ich nich, sowahr ich Taumann heisse." Seufzend schaute der Besitzer hinüber zum Bootsbauer. "Nun, dann werden wir die Gute wohl noch benennen müssen. Holst du nochmal die Farbe?", bat er Gath während er sich selbst nach einem Seil umsah, mit welchem er sich an der Reling befestigen konnte während er pinselte.
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"Farbe sollte eigentlich kein Problem sein." meinte Gath und verschwand kurz ein seinen Schuppen. Das Problem sind vielmehr die Segel, aber dafür ist ja zum Glück die Mannschaft da... Er konnte ja noch nicht einmal seine kleine Nussschale - die musste so nebenbei umbedingt mit zurück nach Bakaresh - segeln, wie sollte er sich da mit so großen noch dazu ganz anders gebauten Segeln auskennen?
"Hier ist die Farbe. Die Frage ist nur, wie soll das Schiff heißen?"
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