[Laidoridas]

Auf der Suche nach dem ganz großen Kick, dem ultimativen Thrill, dem letzten bisschen purer Battle-Euphorie greift die Battlerzunft von heute zu unkonventionellen Maßnahmen. Sie denkt sich bescheuerte Regeln aus, die sich dann z.B. so anhören:

10 Posts á maximal 100 Wörter. Und jeder Post darf nur einen einzigen Punkt, Doppelpunkt, Ausrufe- oder Fragezeichen enthalten.

Genau darum gehts jetzt hier, und austragen werden dieses möglicherweise total müllige, hoffentlich aber höchst originelle und unterhaltsame Battle MiltenModder sowie Xaverine. Beginnen wird nach Wunsch des Gentleman die holde Xaverine.
Also denn, los gehts!


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"Schon wieder ein neuer Arbeiter?" Verblüfft rieb sich Halvor die Stirn, als er - wie jeden Morgen - mit einem Eimer voller Köderwürmer an Garvells kleiner Werft vorbei ging. "Wie schaffst du es bloß, die alle zu bezahlen? Du machst doch überhaupt keine Einnahmen, wenn du die ganze Zeit an einem einzigen Schiff arbeitest!"
"Ich muss ja auch mein letztes Erspartes dafür aufwenden", erwiderte Garvell mit leicht weinerlicher Miene. "Wenn ich hier wegkomme, bin ich ein armer Mann, das kann ich dir sagen. Aber: ich bin dann ein armer Mann, der von hier weggekommen ist! Und das ist alles, was für mich zählt."
Halvor nickte. Insgeheim war er ein wenig neidisch auf Garvell: Die paar nichtsnutzigen Jünglinge, die der Fischer früher einmal als Lehrlinge zu sich genommen hatte, hätten mit dem Angelhaken keinen Wal erwischen können, wenn er direkt auf sie zugesprungen wäre. Garvells Untergebene hingegen arbeiteten emsig wie fleißige Bienchen - fast so, als wäre für sie selbst ebenfalls ein Platz auf dem Schiff reserviert. Dazu war es jedoch viel zu klein.
Tja, Garvell hat es wohl einfach besser drauf als ich, Leute zur Arbeit zu motivieren, musste sich Halvor schulterzuckend eingestehen. Was solls...kann eh keinen brauchen, der mich beim Angeln zuquasselt.
"Man sieht sich, Garvell!", rief ihm Halvor noch laut zu, bevor er sich wieder auf den Weg machte.
Der Bootsbauer winkte ihm freundlich nach. "Guten Fang!"

Zufrieden ließ sich Garvell auf den Sessel sinken und nahm einen Schluck Wasser, während er seinen Mannen beim Werkeln zusah. Seine neuen Arbeiter waren wirklich vortrefflich: präzise, flink und unermüdlich. Sie dachten gar nicht daran, eine Pause einzulegen, geschweige denn sich über die harte Arbeit zu beklagen.
Lächelnd umschloss Garvell den kleinen, kalten Stein in seiner Hand. Innos musste es wirklich gut mit ihm gemeint haben, als er ihn vor einer Woche die Kontrollrune hatte finden lassen.

[Xaverine]

Es schien zunächst wie einer dieser Glückmomente gewesen zu sein, mit denen ein Mann kein zweites Mal in seinem Leben gesegnet wurde und die zugleich von einer solch hohen Bedeutung waren, dass sie ebendieses Leben für immer zu verändern vermochten, wäre damals doch nicht diese dunkle, kalte Stimme gewesen, die ihm, gleich, nachdem Garvell den Runenstein aufgehoben und um seine Finger geschlossen hatte, drohend zugeflüstert hatte:

[MiMo]

"Wenn du sie benutzt, um dich selbst zu bereichern, deine Mitmenschen zu manipulieren, sie leiden zu lassen, so werde ich, der Geist von Pyrokesis, dem obersten Feuermagier, dich auf ewig verfolgen und dein Leben zu der unendlichen Hölle machen, von der man sonst annehmen würde, dass es sie nur in dem Reich des finstren Gottes Beliars zu finden gibt, sei also gewarnt, Wicht, der die Rune, die ich einst gefunden habe, gefunden hat, bring die Rune zu meinem Grab und lege sie in meinen Sarg zwischen meine veblichenen Rippen, auf dass sie nie wieder von jemandem genutzt wird!"

[Xaverine]

Garvell hatte die Drohung dieser ominösen Stimme niemals wirklich ernst genommen und deshalb saß er nun, wie jeden Tag, vor dem Skelett seines zu bauenden Schiffes, die Rune fest umklammert und seine unnatürlich fleißigen Arbeiter mit einem hämischen Grinsen beobachtend. Der Tag war so normal verlaufen, wie eh und je, so normal, dass Garvell gar nicht bemerkte, dass die

[MiMo]

schicksalshafte Wende vollkommen überraschend kam, die Wende, die sein zukünftiges Leben stark beeinflussen würde, die Wende, die sich ereignete, als er über eines der herumliegenden Bretter stolperte, die Rune seiner Hand entkam, zu Boden fiel und dort in Tausende von glitzernden Stückchen zerbarst, was Garvells runzlige Augen schreckgeweitet und panisch mit ansahen wie eine Mutter den furchtbaren Tod ihres liebsten Kindes. Mit großer Hast klaubte er die Stücke wieder zusammen, versuchte sein unersetzliches magisches Werkzeug zu reparieren, obwohl ihm von Anfang an klar war, dass ihm dies nicht gelingen würde, als er auch schon hörte wie hinter ihm

[Xaverine]

schlurfende Schritte zum stehen kamen. Er blickte auf, blinzelte und besah sich überrascht der zombiehaften Gestalt, die sich schwerfällig und unter dem panischen Gekreische der Arbeiter über Garvell beugte, seine Hände ausfuhr und seine Kehle zu packen versuchte, ohne

[MiMo]

dass er sich irgendwie wehren konnte oder ihm einer seiner Arbeiter helfen wollte, denn die rannten, endlich befreit von der Rune, schreiend weg, wollten den Anblick des Zombies, der ihren alten Sklaventreiber erwürgte, nicht ertragen. Um Garvell stand es gar schlecht, die Luft blieb ihm nicht nur wegen des fauligen Gestanks des Zombies weg, seine Lungen verlangten flehend nach Luft, bekamen sie jedoch nicht und er spürte, wie ihn seine Sinne verließen, und er freudestrahlend

[Xaverine]

einen Schlag mit geballter Faust in die Weichteile des Zombies riskierte und dabei ein erregtes Stöhnen vernahm.

[MiMo]

Der verwesende Körper des Zombies sackte immer noch stöhnend auf dem Steinboden der Werft zusammen, während Garvell verwundert, dass das geklappt hatte, nach Luft schnappte und sobald er wieder genug dazu hatte, davonrannte, einfach weg von dem Ungetüm, in der Hoffnung es für immer abhängen zu können, ein ganz bestimmtes Ziel hatte sich auch schon in seinem Kopf festgesetzt, ein Ort, an dem er jetzt am sichersten sein würde.

[Xaverine]

"Zu Nadja", sagte er beim Rennen zu sich selbst. Die rote Laterne, jenes noble Etablissement, das Garvell so gerne aufsuchte, beherbergte zugleich auch jenes hübsche, junge, anmutige Wesen, das als einzige Frau, nein, sogar als einziger Mensch auf Khorinis

[MiMo]

jetzt noch in der Lage war, ihn aus dieser gar misslichen Situation zu befreien, und kaum, dass er die rote Laterne betreten hatte, sah er sie auch schon. Er stürzte auf sie, erklärte ihr in Windeseile die Lage, die sie sofort erfasste, vor die Laterne, der Meute entgegen schritt und

[Xaverine]

an der frischen Luft begann, zu glitzern. Nein, nicht Nadja selbst glitzerte, viel mehr war es ihre sonst so reine Haut, die Garvell nur zu gerne auf seiner eigenen liegen spürte und die jetzt ein Funkeln absonderte, das

[MiMo]

wenn auch nicht wirklich vorhanden alle Männer im Umkreis betörte, die sie nun problemlos mit ihrer lauten aber dennoch liebenswürdigen Stimme gegen die immer näher kommenden, wütend um sich schlagenden Hafenarbeiter aufwiegeln konnte: "Haltet sie auf, sie belästigen mich so sehr und wer mir hilft, der darf

[Xaverine]

von meinem Nektar kosten, oh yeah!
Also scheuet euch nicht, euch zum Retter zu machen,
dazu brauchet ihr nichts werfen in des Fleischwanzens Rachen,
nur einen Wunsch müsst ihr mir erfüllen
und der lautet

[MiMo]

haltet diese Barbaren auf, die mich so unfläglich zu vergewaltigen suchen!" Überall am ganzen Hafenkai zogen Männer ihre Schwerter, darunter alte Zausel, Paladine, die ihre Erhabenheit beim Anblick dieses formschönen Frauenkörpers vollends ablegten, die Hafenarbeiter, die ihre Kisten fallen ließen und sogar

[Xaverine]

mit bloßen Händen auf die Meute loszugehen drohten.

[MiMo]

Doch die Meute, zwar in Rage ob der Ungerechtigkeit ihrer Arbeitsbedingungen der letzten Wochen, Monate vielleicht sogar Jahre, war bei dem Anblick der anrollenden Gegner die Lust auf ihren Sklaventreiber einzuschlagen gehörig vergangen, sodass sie auf dem Absatz kehrt machten und das Weite suchten, hinter ihnen die von Nadja zusammen getrommelte Mannschaft, die laut johlend den feigen Rückzug ihrer Feinde belachten.

[Xaverine]

In jenem Moment drohte Nadja in Ohnmacht zu fallen. Garvell, zunächst erstaunt von der Wirkung seiner Idee und ihrer Umsetzung, schaffte es gerade noch rechtzeitig, die fallende Dirne aufzufangen, damit ihr hübscher Hinterkopf nicht auf dem harten Steinboden

[MiMo]

aufschlug und auf diese Weise der wohl geformte Kopf Nadjas zu Schaden käme. Nun lag sie in seinen Armen, ihm schlug das Herz bis zur Kehle und höher, der warme Körper war zu wohltuend, und sie öffnete die Augen, hatte den Ohnmachtsanfall nur vorgetäuscht, um von ihm aufgefangen zu werden , nur um zu testen, ob er dies überhaupt tun würde, um

[Xaverine]

ihm anschließend kräftig in die Nase beißen zu können. Garvell spürte, wie sich ein stechender Schmerz in seinem Gesicht ausbreitete, aber er lachte, denn wusste er, dass nun die Zeit gekommen