Portal-Zone Gothic-Zone Gothic II-Zone Gothic 3-Zone Gothic 4-Zone Modifikationen-Zone Download-Zone Foren-Zone RPG-Zone Almanach-Zone Spirit of Gothic

 

Seite 6 von 21 « Erste ... 23456789101317 ... Letzte »
Ergebnis 101 bis 120 von 401
  1. Beiträge anzeigen #101
    banned
    Registriert seit
    Sep 2006
    Ort
    Ort ist Mord
    Beiträge
    5.294
     
    AnnaJoseph ist offline
    Als Lilo durch das Knacken der Tür, das sie schon erwartet hatte, wach wurde, sah sie ein vertrautes hellblaues Licht. Ihr Baby, das sonst immer so tief und fest schlief, war auch durch die Ankunft seines Vaters wach geworden.
    Nicht, wie früher vielleicht, wandte sie sich zuerst Medin zu, sondern gab ihrem Baby mit verschlafenen Augen einen Kuss auf die dicke Wange. Vorher hätte sie es vielleicht nicht für möglich gehalten, aber es war noch viel schöner als er.
    „Schimmerchen … schimmerst du?“, flüsterte sie mit hoher Stimme. In der Zeit setzte sich der Papa mit aufs Bett. Er sah ziemlich dreckig aus.
    Sie setzte sich auf, blinzelte immer noch den Schlaf aus den Augen und hob das Kleine auf ihren Schoß.
    „Ich hab auf dich gewartet“, sagte sie. Dabei war sie wohl eingeschlafen.
    „Sieht so aus, als ob du ziemlich lange gewartet hast. Ich wollte euch nicht wecken.“
    „Sie will dir ‚Hallo’ sagen“, sagte Lilo und lächelte breit. Sie gab Medin die Kleine, der sie auf den Arm nahm und das Köpfchen vor sein Gesicht hielt.
    „Na … Was hast du heute gemacht?“, murmelte er dem Baby zu und streichelte seine Wange. Schimmer schaute ihn an und schien sich nicht sicher, ob sie froh darüber war, geweckt worden zu sein.
    „Geschlafen … getrunken … gekackt … ein bisschen geweint … den Krieg gegen Rhobar gewonnen … Ach nein, das letzte war erfunden“, zählte die Mutter auf.
    „Hast du der Mama Ärger gemacht? Dafür bist du doch viel zu klein“, sagte er zu dem Baby, das ihn anschaute. „Dafür machen wir jetzt noch einen Spaziergang. Die Sonne ist noch da.“
    Sie stand auf, um ihre Jacke zu suchen. Für Schimmer hatte sie eine dunkelrote Decke, die sie um sie wickelte, wenn es kalt wurde. Draußen war es zwar nicht kalt, aber dafür windig.
    Als sie Medin ihr Kind abnahm und es in das Tuch einwickelte, schaute es sie ebenfalls an. Es lächelte nicht, aber hatte nun den ebenso vertrauten Schimmer von orangerotem Licht. Lilo lächelte zurück, was sie nie lassen konnte. Sie wusste doch längst, dass ihr Kind mit ihr reden konnte, auch wenn es noch zu klein war, um zu sprechen. Sie wusste, dass ihr Baby etwas Besonderes war.

  2. Beiträge anzeigen #102
    Am Ufer des Rubikon  Avatar von Medin
    Registriert seit
    Mar 2005
    Ort
    Jena
    Beiträge
    8.355
     
    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Medin ist offline
    Die große Himmelsscheibe Innos’ ließ die Welt langsam aber sicher in einem immer kräftigeren Rot erscheinen. Ein bisschen konnte man den Eindruck gewinnen, dass man über dieser Welt thronte, wenn man auf dem hohen Wall Quasars stand und den Sonnenuntergang betrachtete. Lilo und Medin standen hier, ihr Kind in die dicke Decke gewickelt auf dem Arm ihrer Mutter. Niemand hatte sie daran gehindert die Wehranlagen zu betreten und auch Wachposten ließen sich auf diesem Wallabschnitt kaum blicken. Sie waren allein, auch wenn sie sich nicht so fühlten.
    Der ehemalige General hatte den Arm um die Mutter seines Kindes gelegt und betrachtete von der Seite ihr Gesicht. Er versuchte sich an ihre ersten Tage in Vengard zu erinnern. Der Tag, an dem sie sich kennen gelernt hatten. Der Tag, als sie das Kloster verlassen wollte. Ihr erster Kuss …
    Lilo hatte sich seitdem etwas verändert. Ihre Haare waren länger und reichten bis auf die Schultern, wenn sie nicht gerade wie jetzt im lauen Abendwind tanzten. Aber das war nur äußerlich. Sie hatte sich auch sonst verändert. Hätte er von dem Mädchen, das er auf dem Boden einer Gasse zum ersten Mal getroffen hatte, gedacht, dass es mit ihm ein Kind haben würde? Diesen Säugling, den sie jetzt auf dem Arm hatte, dessen Augen geschlossen waren und der die Geborgenheit bei seiner Mutter erfuhr? Wohl nicht, aber dennoch war es so gekommen und es fühlte sich richtig an. Und wahrscheinlich war es gar nicht so sehr Lilo, die sich verändert hatte, sondern nur seine Sicht auf sie.
    „Ein bisschen schade, dass sie den Sonnenuntergang nicht sehen will“, meinte Medin und schaute lächelnd auf das friedlich schlafende Bündel. „Aber ich würde es auch nicht fertig bringen sie zu wecken.“
    „Sie wird auch noch Sonnenuntergänge ansehen, wenn wir sie nicht mehr sehen können ... oder schon tot sind.“
    „Aber auch noch genügend mit uns zusammen. Komm mit auf die Bank dort, da ist sie nicht die ganze Zeit im Wind.“ Die beiden gingen ein paar Schritte zu einer recht spartanischen Holzbank, die wohl für Wachposten hier oben stand und setzten sich mit den Rücken zu den Zinnen. Lilos Haare schimmerten rotgolden im Sonnenlicht.
    „Wenn ich es mir recht überlege, sieht sie die meiste Zeit schon dich. Das genügt an schönen Dingen vollkommen“, setzte er dann wieder an und gab ihr einen leichten Kuss auf die Wange. Sie grinste ein wenig. „Leg sie doch mal kurz beiseite.“
    Behutsam legte Lilo die Kleine auf die Bank, bevor sie sich wieder erhob und dem Sonnenuntergang zuwandte. Medin trat hinter sie, schlang die Arme um ihre Taille und zog sie zu sich heran.
    „Gefällt dir das?“, fragte er sie, während sich sein Kopf sanft auf ihre Schulter legte. „Hier mit mir zusammen zu sein, so wie es jetzt ist?“

  3. Beiträge anzeigen #103
    Schwertmeister Avatar von Andrim
    Registriert seit
    Sep 2010
    Beiträge
    735
     
    Andrim ist offline
    Auch heute wieder war Andrim bei Bruder Franz gewesen, wie der Magier hier genannt wurde. Er hatte sich über vieles erkundigt, so hatten sie noch mehr über die Meditation geredet, welche nicht viel anders, als ein Gebet war, eigentlich so ziemlich das gleiche.

    "Du musst dich nur öffnen, nicht nur für Innos, sondern für alles, deine Umgebung, für einfach alles, am besten versuchst du es einfach selber, jeder muss es für sich selbst lernen", hatte Franz noch gesagt und Andrim wollte damit beginnen, doch nicht hier. Er wusste nicht warum, aber er wollte nicht hier damit beginnen, in diesem Dorf.

    "Dann wandere weiter, Novize, hör auf dein Herz und auf Innos, öffne dich für die Welt, Andrim", hatte Franz dies kommentiert und der Gläubige wusste, dass er Recht hatte und so hatte er seine Sachen gepackt, hatte die Miete für sein Zimmer in der Taverne bezahlt und hatte sich seine Novizenrobe von den Helfern von Franz waschen laschen. Nun wieder in alter Frische, machte er sich wieder auf... doch wohin?

    Hör auf dein Herz...

    Wo wollte er hin?

    Zur Küste, weiter reisen, , ging es ihm durch den Kopf. Ja, er wollte weiter. Gorthar war ein großes unübersichtliches Land, doch sehr eintönig, jedenfalls die Teile, welche er bis jetzt gesehen hatte. Er wollte weiter...

  4. Beiträge anzeigen #104
    Schwertmeister Avatar von Andrim
    Registriert seit
    Sep 2010
    Beiträge
    735
     
    Andrim ist offline
    Der junge Novize hatte immer noch keine Gruppe gefunden, welche auf zur Küste war und er sich anschließen konnte. Er saß auf einem kleinem Grasigen Hügel, welcher nahe der Straße lag und von welchem er sehr gut den reisenden Fluss beobachten konnte, welcher in der Nähe durch die große Brücke lief.

    In kürze würde er wohl wieder in die Taverne gehen, weiter nach Leuten fragen, welche bald aufbrechen wollten und sich dann ein Abendessen genehmigen. Für die letzten zwei Tage hatte er die Gastfreundschaft dieses Dorfes doch noch in Beschlag nehmen müssen und hatte sich wieder ein Zimmer in der Taverne genommen. Der Wirt jedenfalls freute sich über den Umstand, dass Andrim noch so lange bleiben würde, bis er eine Gruppe gefunden hatte, welcher er sich anschließen konnte, denn alleine wollte er nicht durch diese Gegend laufen, dafür kannte er das Land viel zu wenig. Es war nicht, wie Myrtana, wo er grob hatte vermuten können, wo er nun war, hier war er völlig fremd und leichtsinnig wollte er sicher nicht werden.

    Er atmete tief durch und wollte schon aufstehen und wieder zur Taverne gehen, in der Hoffnung nun jemanden zu finden, doch er stoppte sich und rief sich in Erinnerung, dass er keine Eile hatte. Er konnte Geduld walten lassen. Er hatte kein festes Ziel, er hatte einfach nur Zeit, Zeit die Welt auf sich wirken zulassen. Er blieb also noch etwas sitzen.

    Die Sonne würde wohl bald wieder unter gehen und dann würden die Bauern der Umgebung ihre Arbeit niederlegen, schon jetzt war es hier, abseits des Dorfes und der Felder, angenehm ruhig. Der Gläubige schloss die Augen und atmete tief durch. Er lächelte. War sein Leben nicht eigentlich wunderbar? Ohne Sorgen? Er brauchte sich keine Sorgen machen, keine Sorgen über irgendetwas. Er war frei und hatte Zeit, war jung und voller Energie und Tatendrang, er wollte die Welt erkunden und er konnte es, er würde es. Sein Leben konnte er sich nicht besser vorstellen. Er war Novize -jetzt sogar wieder mit sauberer Robe-! Er hatte Glauben gefunden, Innos leitete ihn, da war er sich sicher, er musste ihn nur verstehen lernen und alles würde sich fügen, auch wenn er die Prüfung nicht bestanden hatte, die Prüfung des Feuers, nun hatte er die Chance sich auf alles im Leben, was noch kommen würde, vorzubereiten, indem er sie verstehen lernte und so konnte er sich auch auf die nächsten Prüfungen seines Gottes vorbereiten.

    Er ließ sie Augen weiterhin geschlossen und fühlte mit seinem Körper. Fühlte das Gras, auf welchen er saß, welches seine Beine kitzelte, er fühlte den Wind, welcher ihn durch das Haar strich, ganz leicht nur, er spürte die Sonne auf seiner Stirn, wie sie ihn blendete und ihn wärmte, er spürte einen Käfer, welcher seinen Unterarm entlang krabbelte, er spürte die Magie in sich brodeln und er ließ sie frei. Er ließ sie ihn seinem Körper hin und her fließen, ließ sie in seine Fingerspitzen und arbeitete sich so in jeden Teil seines Körper.

  5. Beiträge anzeigen #105
    Schwertmeister Avatar von Andrim
    Registriert seit
    Sep 2010
    Beiträge
    735
     
    Andrim ist offline
    Andrim arbeite immer weiter mit seiner Magie in sich, ließ sie immer schneller in seinem Körper hin und her fließen, bis sie schließlich, eher aus Versehen, nach außen schoss. Er hatte nicht wirklich aufgepasst und schon war die Magie, außerhalb seines Körpers. Er erschrak nicht, natürlich nicht, es war dasselbe Gefühl, wie wenn er ein Magisches Licht beschwor oder einen Feuerpfeil, es ließ die Magie nach außen, doch alles? Seine Ganze Magie? Alles was er in sich hatte fließen lassen war nach außen gekommen, wenn auch nur für einen Moment. Aus Verwirrung heraus hatte er sie wieder zurück gesteuert und wieder in seinen Körper gelenkt...

    "Innos", murmelte er sehr verwirrt. Er fühlte sich, als wäre er mitten in der Nacht aufgeweckt worden. Nicht ganz bei Sinnen, verpeilt und latschig.

    Er stand irritiert auf und ging Richtung Dorf. Er musste nun zur Ruhe kommen und nachdenken, weiter hier sitzen, jedenfalls wollte er nun nicht mehr.



    "Hallo Andrim! Tut mir Leid, ich habe keine Guten Neuigkeiten, du musst wohl noch ein zwei Nächte hier bleiben, habe auch heute keinen gesehen, der vorhat hier wegzugehen", meinte der Wirt, als der die Taverne betrat und grinste dabei so freundlich und guter Laune, dass die Worte: "Schlechte Nachricht", zu hundert Prozent ironisch wirkten und so war es ja auch für den Wirt jedenfalls.

    Andrim nickte nur als Antwort, wartete einen Moment, bestellte sich dann sein Abendessen und setzte sich hin.

    Was war auf dem Hügel gerade geschehen? , sofort widmete er sich wieder dieser Frage...

  6. Beiträge anzeigen #106
    Schwertmeister Avatar von Andrim
    Registriert seit
    Sep 2010
    Beiträge
    735
     
    Andrim ist offline
    Er saß wieder auf seinem Hügel. Es war ein guter Platz gewesen, es war still, man konnte die ganze Umgebung in Ruhe in Betracht nehmen und der Wind wehte einem hier die Hitze der Sonne von der Haut. Rund und Rund angenehm.

    Trotz des Windes jedoch spürte er die Wärme der Sonne auf seinen Haaren immer noch.
    Ja, es wurde langsam Sommer..., wie die Zeit verging, Andrim schüttelte verständnislos den Kopf. Es war nun schon wieder Sommer, oder erst? Für das was er erlebt hatte, in letzter Zeit, war ein halbes Jahr irgendwie ziemlich wenig...

    Er ließ seine Gedanken fallen, oder versuchte es zumindest und schloss die Augen. Er versuchte all die für die Meditation unbrauchbaren Gedanken zu verdrängen und als er zufrieden war, zu Ruhe gekommen, begann er wieder seine Magie in sich zu führen, sie zu verschieben.

    Der junge Novize hatte vor, das war er letztes Mal per Zufall erwirkt hatte, nun absichtlich hinzubekommen und diesen Zustand genauer zu untersuchen. Ihm war nicht klar gewesen, was es bringen konnte, all seine Magie, alles aus seinem Körper zu transportieren, doch es fühlte sich Fremd an, komisch und erweckte eine irre Neugier in ihm...

    Lange arbeitete er mit der Magie. Er traute sich einfach nicht den ersten Schritt zu machen und ließ sie immer und immer weiter hin und her fließen. Er wurde ungeduldig mit sich selbst und als er dies bemerkte, stoppte er den Vorgang. Er muss ruhig bleiben, beherrscht, sonst würde wieder weiß Innos was passieren, wie als er den Lichtzauber erlernt hatte.

    Also begann er von neuem sich zu beruhigen und in Stille sein Inneres wandeln zu lassen...

  7. Beiträge anzeigen #107
    Schwertmeister Avatar von Andrim
    Registriert seit
    Sep 2010
    Beiträge
    735
     
    Andrim ist offline

    Immer noch auf dem Grashügel

    Diesmal schien es besser zu laufen. Der Gläubige ließ seine Magie immer und immer schneller fließen, wurde schneller und schneller, seine Konzentration war auf dem Höhepunkt, er war bereit und begann...

    Mit einem ziehenden Gefühl verabschiedete sich sein Inneres, welches er aus seiner Brust nach außen gelenkt hatte, und war außerhalb seines Körpers...

    NEIN!

    Er lag vollkommen falsch. Sein Körper verabschiedete sich von seinem Inneren, denn er war draußen, er hatte seinen Körper verlassen. Seine Wahrnehmung war verschwommen, alles war anders, komisch, kalt, hell, warm, er sah nicht mehr, trotzdem war es grell, beinahe weiß, er hörte nicht mehr, er roch nicht mehr, so wie in seinem Körper, sein Geist sah anders, er sah unendlich anders, als Andrim es je hätte sich vorstellen können, das alles war unendlich anders, als der Novize es sich hätte vorstellen können.

    Er hatte seinen Körper verlassen und schwebte..., ja er schwebte auf dem Hügel. Immer noch dieses ziehende Gefühl, es wollte ihn wieder in den Körper drängen, in seinen Körper, und er hatte nicht die Kraft sich dagegen zu wehren, schon drehte es ihn, seinen Geist, seine Magie, sein Inneres zurück und er sah sich von außen. Sah die leere Hülle, das ungeflügelte, Gefühlslose... nun war er wieder in sich. Seine Magie hatte es nicht mehr lange außen gehalten. Er öffnete die Augen, seine Augen. Die Sonne begrüßte ihn mit einem Schadenfrohen hellem Licht, welches ihn die Augen schnell bedecken ließ. Er war tot müde und verschlafen und legte sich ohne viel zu zögern hin und döste vor sich hin.

    Innos im Himmel, wie ging so etwas, was hatte er da geschafft? In keinem Buch der Feuermagier hatte er bisher so etwas lesen können und wieder wurde ihm bewusst, dass er nichts wusste, über die Magie, über die Welt und wie ein blinder Welpe umher stolzierte und versuchte, ohne zu wissen, was geschehen würde... doch er begann jedenfalls sich kennen zu lernen und das war, wie Bruder Franz gesagt hatte, ja ein Anfang.

  8. Beiträge anzeigen #108
    banned
    Registriert seit
    Sep 2006
    Ort
    Ort ist Mord
    Beiträge
    5.294
     
    AnnaJoseph ist offline
    „Wenn du nicht wieder in den Krieg ziehen willst, ja“, antwortete Lilo knapp, nachdem sie eine Sekunde nachgedacht hatte, wobei sich ihre Miene verdüsterte.
    Wie erwartet hatte Medin darauf nicht so schnell eine Antwort. Er wollte wohl, dass sein Weib keine Schwierigkeiten machte.
    „Ich will nicht mehr in Kriege ziehen und werde das auch nicht. Ich bin kein Soldat mehr, der für Andere kämpft. Für euch würde ich kämpfen, aber nicht für Andere“, sagte er.
    Lilo war darüber ein wenig verwundert. Ja, er hatte ihr das auch schon früher gesagt. Aber vielleicht sagte er es auch nur, damit sie Ruhe gab und interessierte sich später nicht mehr für diese Worte.
    „Stimmt etwas nicht?“
    „Du hast mir schon öfter Dinge versprochen, die du dann später wieder vergessen hast“, formulierte die Frau ihre Sorge.
    „Wofür soll ich denn noch in den Krieg ziehen? Oder für wen?“
    „Vielleicht findest du wieder jemanden oder etwas, so wie früher.“
    „Von Königen und Herrschern habe ich genug. Ich lasse mich nicht mehr für Andere vor irgendwelche Karren spannen. Dabei kommt nichts Gutes heraus“, erklärte er.
    „Das hab ich dir früher auch immer gesagt. Aber du dachtest trotzdem …“
    „Der Krieg gegen die Orks war anders … Das dachte ich da zumindest. Es war nicht besser und ich habe gesehen, was es gebracht hat. Ich will bei euch beiden bleiben und für euch sorgen. Die Kriege sollen andere führen, wenn sie unbedingt müssen.“
    Das klang ganz gut, doch Lilo glaubte es ihm trotzdem nicht. Sie hatte ja auch nie verstanden, warum er damals hatte Krieg führen wollen. Auch damals hatte er schon oft gesagt, dass er es eigentlich schlecht fand und hatte sogar darunter gelitten und sehr gezweifelt. Vielleicht waren Männer einfach so dumm.
    Sie hatte so oder so keine Wahl. Wenn er sich nun entschloss, sie doch im Stich zu lassen oder sein Leben zu riskieren, konnte sie ja auch nicht viel machen. Genauso gut konnte sie auch die Chance nutzen und ausprobieren, ob er sich vielleicht doch einmal ändern würde. Möglich wäre es ja. Durch ihr Kind. Das Kind war sehr magisch.
    Lilo schwieg zu Medins Aussage, da das Thema wohl damit abgeschlossen war.

  9. Beiträge anzeigen #109
    Schwertmeister Avatar von Andrim
    Registriert seit
    Sep 2010
    Beiträge
    735
     
    Andrim ist offline
    Die Sache mit seiner Abreise war etwas in den Hintergrund gerückt. Er wollte nun nichts lieber machen, als diese Art des Zauberns, er wusste nicht, wie er es besser ausdrücken konnte, zu studieren. Er wollte wissen, was er damit machen konnte, wie weit er gehen konnte, wie genau er das alles beeinflussen konnte.

    Natürlich wäre es besser, wenn er eine Bibliothek zur Rate ziehen könnte, denn Bruder Franz wusste kaum etwas über das, was er hier versuchte und Andrim wusste gar nicht, ob das Meditieren, welches er gemeint hatte, wirklich das war, was er gefunden hatte, per Zufall, jedenfalls schein es nicht so.

    Noch vier weitere Male hatte er nun schon auf diese Weise seinen Geist und seine Magie von seinem Körper gelöst und er hatte nicht viel mehr heraus gefunden, leider, auch wenn es viel zum entdecken gab. Er wusste einfach nicht, wo er anfangen sollte und so wollte er eben heute noch einmal zu Bruder Franz gehen und alles versuchen zu erklären, nachzufragen und so weiter.

    Zuerst wunderte sich der Magier, dass Andrim noch da war, wollte dieser doch schon aufbrechen, doch dann war sein Interesse für diese Art der Meditation so groß, dass ihm der Umstand, dass der Novize noch da war, gar nicht zu stören oder zu verwundern schien. Er fragte ihn bis ins letzte Detail aus und meinte, er würde ebenso nun beginnen Forschungen anzustellen.

    "Das beste, was du machen kannst, ist mitzuschreiben. Alles aufzeichnen, was du machst, Forscher schreiben immer mit und du bist nun einer, ein Forscher der Magie und solltest dementsprechend mitschreiben, schon um alles für die Nachwelt darlegen zu können", meinte Franz noch und nickte eifrig.

    "Hast du eine Idee, wo ich mehr über diese Art des Zauberns erfahren könnte, es muss sicher Leute geben, die mehr darüber wissen!", wollte Andrim wissen, merkte sich die Sache mit dem Aufschreiben, es schien wirklich eine gute Idee zu sein.

    "Nun, als du angefangen hast davon zu erzählen, habe ich erst an den Teleport Zauber gedacht, und den kann ein jeder Magier erlernen, aber das was du mir hier darlegst, das habe ich noch nie zuvor gehört, am besten du gehst zum Kloster nach Khorinis, dort gibt es eine große große Bibliothek und außerdem viele weiße alte Magier, wenn dir da keiner helfen kann, würde mir nur das Kastell der Schwarzmagier einfallen, aber um Himmelswillen, das ist kein Ort für einen Novizen des Feuers", antwortete Franz.

    "Khorinis", murmelte der Gläubige, bedankte sich für die Hilfe und verließ die kleine Kapelle wieder. Er würde in geraumer Zeit wohl wieder hierher gehen und seine und Franz Fortschritte besprechen, jetzt würde er auf sein Zimmer gehen und beginnen alles aufzuzeichnen, so wie Franz es ihm geraten hatte...

  10. Beiträge anzeigen #110
    Schwertmeister Avatar von Andrim
    Registriert seit
    Sep 2010
    Beiträge
    735
     
    Andrim ist offline
    Dokumentation dieser Zauberform.

    Seite 1
    Überschrift: -

    Versuch 5, Geist nach Außen zu bringen. (vorherige Versuche nicht dokumentiert, Nachtragung erfolgt später)

    Ziel: -

    Dauer: Kurz, sehr kurz.

    Ort: In der Taverne, Einzelzimmer.

    Beschreibung,Durchführung: Kure Zeit der Meditation, Übergang in die "Geistwelt", -Begriff für diese Ebene erfunden-, versuchen so viel wie möglich auszumachen, wieder zuerkennen, von dem was ich dort fühle, Druck wieder in den Körper zu müssen, stand zuhalten, aufgeben und Abbruch,

    Notizen: Ich glaube diese Welt ist wirklich dieselbe, wie die reale Welt, nur nimmt man sie anders wahr, außerdem denke ich, je länger man in dieser Welt bleibt, desto länger kann man dort auch bleiben, man wird also resistent gegen diesen Druck,-nur Vermutung, vielleicht wird man auch einfach stärker, oder bekommt mehr magische Ausdauer-

  11. Beiträge anzeigen #111
    Schwertmeister Avatar von Andrim
    Registriert seit
    Sep 2010
    Beiträge
    735
     
    Andrim ist offline
    Andrim wollte, dass seine einzelnen Versuche noch wirksamer und erfolgsvoller wurden, und so überlegte er sich ein Verfahren, welches ihn wirklich gelungen vorkam. Er würde nun jeden weiteren Versuch ein Ziel geben...

    Also, nachdem er eine zweistündige Pause eingelegt hatte, setzte er sich wieder vor sein kleines Notizbuch, welches er kurz davor vom Wirt erworben hatte, und begann zu meditieren...

    Seite 2
    Überschrift: -

    Versuch 5, Geist nach Außen zu bringen.
    Ziel: So lange, wie möglich in der "Geistwelt" zubleiben.

    Dauer: So lange, wie möglich.

    Ort: In der Taverne, Einzelzimmer.

    Beschreibung,Durchführung: Kure Zeit der Meditation, Übergang in die "Geistwelt", versuchen ruhig zu bleiben um lange auszuhalten, Druck wieder in den Körper zu müssen, stand zuhalten, warten, warten, warten, Abbruch,

    Notizen: Ja, ich habe es geschafft diesem Druck mehreren Minuten stand zu halten, ich glaube es ist wirklich eine Sache der Ausdauer. Wenn ich zuvor heute nicht schon einen Versuch gewagt hätte, hätte ich es wohl noch länger ausgehalten.

  12. Beiträge anzeigen #112
    Schwertmeister Avatar von Andrim
    Registriert seit
    Sep 2010
    Beiträge
    735
     
    Andrim ist offline
    Andrim verließ sein Zimmer. Er war müde und wirkte sehr verschlafen, doch er musste sich noch etwas auf den Beinen halten. Er verließ die Taverne und ging hinüber, die Hauptstraße des Dorfes entlang, zur Kapelle, in welcher er Bruder Franz erwartete.

    Der Mann saß an einem Pult und schrieb mit sauberer Schrift in ein Buch. Er war blass und hatte große Augen. Der junge Novize grinste, vermutete er doch, dass auch Bruder Franz versucht hatte seinen Geist nach außen zu kehren.

    Erst jetzt, Andrim war immer näher gekommen, bemerkte der Magier seinen Glaubensbruder.
    "Oh, Andrim, ich habe dich gar nicht kommen gehört!", meinte er abwesend und drehte sich zu ihm um.

    "Innos zum Gruße, Bruder Franz", antwortete Andrim und schaute interessiert drein, noch immer grinsend.

    Der Gruß wurde erwidert, dann grinste auch Franz: "Es hat funktioniert Andrim, ich habe es auch geschafft, ich war in Innos Reich, bei Innos, ich war dort!", begann nun Franz aufgeregt.

    "Wie, Innos Reich, was meinst du?", wollte der Novize verwirrt wissen.

    "Na! Diese Welt in der die Magie, dein Inneres entgleitet, das ist doch wohl Innos Welt, Innos Reich!", antwortete der Innosgläubige Bewohner dieses Dorfes etwas entnervt.

    "Innos Reich?", Andrim wollte es immer noch nicht ganz glauben.

    "Natürlich, wo hast du denn gedacht wandert dein Geist hin, wenn er deinen Körper verlässt!", spottete der Magier weiter und schlug sich gespielt verdusselt auf die Stirn.

    "Ich dachte, es ist die normale Welt, einfach die Welt, nur das man sie anders wahrnimmt", erklärte Andrim seine Theorie.

    "Schwachsinn!", der Magier winkte ab.

    Der ehemalige Barde war wirklich verblüfft. Er war sich so sicher gewesen... Innos Reich... konnte das sein? Er erinnerte sich an seinen zweiten Versuch auf dem Hügel zurück. Dort hatte er sich über den Hügel schweben spüren, so komisch es klang, nichts Innos Reich.

    "Ich glaube du irrst dich, Bruder", setzte der junge Gläubige an, wurde aber sofort unterbrochen: "Treib es nicht so weit, nur weil du diese Variante zu Beten und bei Innos zu sein, als erstes entdeckt hast, heißt es nicht, dass du der derjenige bist, der sie besser versteht!"

    "Das ist albern!", entgegnete Andrim wütend, "Es geht hier nicht um erster sein", setzte er noch an, doch Franz schüttelte den Kopf und wies ihn den Weg zur Tür. "Ich werde mein Buch mit der Wahrheit veröffentlichen, du weißt gar nichts, Novize!", warf Bruder Franz ihm hinterher.

    "Darum geht es also...", murmelte der Gläubige und ging. Er wollte nur weg von ihr. Franz war nicht wirklich der einfühlsame, nette Magier, wie er sich vor dem gemeinem Volk gab.

  13. Beiträge anzeigen #113
    Schwertmeister Avatar von Andrim
    Registriert seit
    Sep 2010
    Beiträge
    735
     
    Andrim ist offline
    Bevor er nun endlich aufbrechen würde, alleine oder mit Gruppe, es war ihm gleich, er wollte nur weg von diesem Bruder Franz, welcher sicher noch etwas gegen ihn unternehmen wollte, er wollte nur noch weg, doch zuvor wollte er sich selbst beweisen, dass er Recht hatte...


    Zitat:
    Seite 3
    Überschrift: -

    Versuch 7, Geist nach Außen zu bringen.

    Ziel: Zu schauen, ob es sich um die wirkliche Welt anhandelt, wie vermutet und so Bruder Franz Theorie widerlegen, dass es sich nicht um Innos Welt handelt.

    Dauer: Bis ich etwas brauchbares gefunden habe.

    Ort: In der Taverne, Einzelzimmer.

    Beschreibung,Durchführung: Kure Zeit der Meditation, Übergang in die "Geistwelt", versuchen so viel wie möglich auszumachen, wieder zuerkennen, von dem was ich dort fühle, Druck wieder in den Körper zu müssen, stand zuhalten, aufgeben und Abbruch,

    Notizen: Ich habe etwas gespürt! Ich bin zum ersten Mal etwas gewandert mit meinem Geist, die Bewegung lenkt einem von dem Sog ab, der einen zurück in den Körper ziehen will, ich hatte also mehr Zeit, als zuvor, ich glaube ich habe das Zimmer wieder erkannt und bin einfach durch die Tür hinaus geschwebt, wie man sich Geister eben vorstellt und habe auf dem Gang jemanden gesehen! Nicht, wie er aussah, aber seine Gedanken, ich habe sein Inneres Gesehen, sein Inneres eingesperrt in seinen Körper! Ich glaube ich konnte hiermit beweisen, dass es sich nicht um Innos Welt handelt.

  14. Beiträge anzeigen #114
    Schwertmeister Avatar von Andrim
    Registriert seit
    Sep 2010
    Beiträge
    735
     
    Andrim ist offline
    Andrim war nun doch alleine los gelaufen, bereuen, dass er es nicht sofort gemacht hatte, konnte er jedenfalls nicht, er hatte so das Körperverlassen, -verdammt ihn fehlten einfach die Worte, die Fachbegriffe, wurde Zeit, dass er ein Buch über das laß, was er hier versuchte- erlernt und konnte es nun studieren, das wäre vermutlich nie passiert, hätte er nicht geduldig noch etwas Zeit in dieser Stadt namens Quasar verbracht.

    Bruder Franz... am Ende hatte er sein wahres Gesicht gezeigt, verlogen, Andrim wollte ihn nicht wieder sehen, wollte seine eingebildete Haltung, seinen Starrsinn nicht wieder ertragen müssen, doch seinen letzten Ratschlag würde er noch nachgehen. Das Kloster in Khorinis, dort sollte es eine große Bibliothek geben, dort kannte ihn niemand, niemand wusste dort von seinem Versagen und man konnte ihn dennoch weiterhelfen, vermutlich, hoffentlich jedenfalls, er wrüde wieder unter Gleichgesinnten verweilen können...

    Nun bezahlte er ein letztes Mal bei dem Wirt, welcher noch nicht ganz zu glauben schien, dass er nun wirklich nicht wieder kommen würde, so oft, wie er es nun schon getan hatte, und verließ die Stadt über die Brücke, Richtung Grasland...

  15. Beiträge anzeigen #115
    Schwertmeister Avatar von Andrim
    Registriert seit
    Sep 2010
    Beiträge
    735
     
    Andrim ist offline

    Irgendwo im Nirgendwo.

    Wo war er?

    Er hatte sich verlaufen... bei Innos, er war unvorsichtig und naiv gewesen, er hätte sich eine Gruppe suchen sollen. Alleine würde er wohl nie wieder aus diesem Grasland finden...

    Er lief schneller und schneller, angetrieben von der Verzweiflung, sein Magen knurrte, aber er hatte Angst, dass wenn er nun seinen Reiseproviant anknappern würde, dass er dann später nichts mehr hatte, und was war, wenn er wirklich nicht mehr zur Küste, oder gar nach Quasar fand, er musste seinen Proviant sinnvoll einteilen und das Wasser in seinem Wasserschlauch erst Recht.

    Plötzlich hatte er wahrlich Todesangst, auch wenn es sicherlich noch ziemlich früh für Todesangst war, doch was würde er tun, wenn er nicht mehr weiter konnte? Wer würde ihn vermissen? Wahrlich vermissen? Wer würde sich fragen, wo er war... gab es überhaupt jemanden? Hatte er etwas gemacht, was nie vergessen würde? Nein, er war einer von vielen, einer von vielen ehrgeizigen Novizen, einer von vielen Wanderern, die die Welt kennen lernen wollen, er war ein Niemand...

  16. Beiträge anzeigen #116
    Schwertmeister Avatar von Andrim
    Registriert seit
    Sep 2010
    Beiträge
    735
     
    Andrim ist offline

    Irgendwo im Nirgendwo.

    Andrim versuchte sich zusammen zureisen.

    Immer noch eilten ihm Gedanken, wie: Er war ein Niemand. Niemand würde ihn vermissen. Nichts würde von ihm in Erinnerung bleiben, er würde sterben, elendig verhungern, elendig verdursten, alleine sterben, hinterher und die Stunden, welche verstrichen, ohne dass sich die Landschaft änderte, oder die Küste endlich zu sehen war, machten es nicht besser.

    Er erinnerte sich an sein Versagen zurück, als Novize bei der Prüfung des Feuers und dies gab ihm schließlich den Rest. Schwer atmend blieb er stehen, er war immer schneller und schneller geworden, hastiger und unruhiger und hatte sich beeilt, doch es half nichts, hatte nichts geholfen. In diesem Tempo hätte er die Küste sicherlich schon längst erreichen müssen, denn mit der ewig langsamen Karawane hatte er nur zwei Tage gebraucht und nun hastend, mehr als doppelt so schnell, sollte er die Küste doch schon erreicht haben...

    "Innos!", ihm fiel nichts anderes ein, was er hätte sagen können, wütend beschwor er mit einer schnellen Geste einen Feuerpfeil, einen purpurroten Feuerpfeil der Wut und warf ihn gen Horizont. Er fiel auf die Knie, starrte seiner flammernen Kugel hinterher, bis sie schließlich, weit entfernt im Flug erlosch. Nun ließ er den Kopf hängen, schloss die Augen, verschnaufte und überlegte fieberhaft.

    Reis dich endlich zusammen verdammt! Du bist ein Diener Innos und darfst nicht an jeder Prüfung deines Gottes so verzweifeln und dich dem Trübsal so hingeben!

    Er öffnete die Augen, vertrieb die Tränen, nahm seinen Wasserschlauch und nahm einen ordentlichen Schluck. Das kühle Nass tat wirklich gut, brachte ihm Klarheit. Der junge Novize entschloss sich zu beten, das würde ihm sicher neue Kraft geben, vielleicht gar den Weg weisen, ihm aber auf jeden Fall Ruhe gönnen. Lange Zeit murmelte er die typischen Floskeln und Lobpreisungen in sich hinein, die Bitten und seine Schlichte ewige Treue, dann, ohne Grund schob er sein Inneres nach außen, vielleicht fand er diese Art das Gebet zu beenden einfach passend, jedenfalls tat er es, verließ seinen Körper. Wieder sah er nicht mehr, hörte nicht mehr, spürte nicht mehr und roch nicht mehr mit seinem Körper, sondern fühlte nur noch mit seinem Geist. Er fühlte die Graslandschaft unter sich, fühlte die Leere des Landes, das Gras und den Sonnenuntergang, fühlte ihn, durch Emotionen und Erinnerungen, durch Ideen und ließ sich treiben, er verließ seinen Körper vielleicht aus Frust, wollte fliehen, sein Inneres wollte weg und das tat er nun, er schwebte, schnell, davon, immer weiter, immer weiter, entging dem Sog, der ihn zurück reisen wollte, entging ihm Minute um Minute, drückte gegen ihn an, sein Wunsch außerhalb seines Körpers zu bleiben, war zu groß für den Sog, und so hielt er weiter und weiter an. Schwebte weiter und weiter, immer schneller werdend, bis sein Geist etwas neues Fühlte, etwas fremdes, ja das musste ein anderer Geist sein, doch er spürte ihn nur beschränkt, er flog auf ihn zu, auf das Fremde, interessiert, und spürte, wie eingesperrt der Geist war, mürrisch und engstirnig und eingesperrt in seinen Körper. Es musste sich... ja es handelte sich um einen Menschen, dort hinten, in die Richtung wo er geschwebt war, gab es also einen Menschen... er schwebte noch weiter, und plötzlich sah er ein Dorf, ja es musste sich um ein Dorf handeln, viele Fremde Geister spürte er, zu viele um sie alle genauer fühlen zu können und er fühlte etwas freies, etwas unendlich freies, was er bisher noch nie gefühlt hatte in diesem Zustand, er wollte die Freiheit, das was dieses Gefühl in ihm auslöste erkunden, sehen um was es sich handelte, doch er wurde zurück gezogen, zurück gezogen, schnell, wie der Blitz und er war wieder in seinem Körper und schlug die Augen auf...

    Er grinste froh und verschlafen, er fühlte sich verkatert und müde, doch auch unendlich froh, er hatte seine eigene Prüfung bestanden, die Prüfung ob er ein wirklicher Zauberer war, er hatte das mit dem sein Inneres frei lassen nun wirklich drauf und schien sich so sogar das Leben gerettet zu haben, jedenfalls wusste er nun die Richtung, in welcher es ein Dorf gab und zudem wusste er, dass es nicht allzu weit entfernt war, oder etwa doch?

    Er lief los... wieder mit neuer Hoffnung im Bauch. Im Laufen begann er seinen Proviant, welchen er bis jetzt gespart hatte zu mampfen, er hatte es wirklich verdient!

  17. Beiträge anzeigen #117
    Schwertmeister Avatar von Andrim
    Registriert seit
    Sep 2010
    Beiträge
    735
     
    Andrim ist offline
    JA! Es handelte sich wirklich um ein Dorf und er kannte es, es war das Dorf, welches er mit dem Boot erreicht hatte, als er von Varant aufgebrochen war, ob es wohl noch hier lag? Dr hatte es geschafft, das Rauschen des Meeres, all das war nun da, plötzlich, denn das Grasland war angestiegen zu einem klenien Hügel, welcher paralell zum Meer verlief und hinter welchem man das Dorf kaum ausmachte und das war auch der Grund, wieso er am Horizont nicht schon gesehen hatte, was er mit seinem Geist schließlich gefühlt hatte, durch seine Magie.

    Er war überglücklich, seine Angst war verflogen und sein Frust, er war erleichtert und stolz auf sich, er hatte diese Prüfung wirklich bestanden!

    Schnell fragte er sich am Hafen, beim Hafenwächter, welcher gemütlich seine Runde drehte, wo denn die Taverne, oder das nächste Gasthaus mit freien Zimmern zu finden war. Der freundliche alte Mann brachte ihn sogar bis vor die Tür und so fand Andrim schnell ein Zimmer und noch wichtiger ein warmes Bett!

    Alles war noch einmal gut gegangen...

  18. Beiträge anzeigen #118
    Am Ufer des Rubikon  Avatar von Medin
    Registriert seit
    Mar 2005
    Ort
    Jena
    Beiträge
    8.355
     
    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Medin ist offline
    Das Schweigen lag drückend auf der Stimmung und obwohl Lilo in seinen Armen lag, hatte Medin den Eindruck, dass etwas zwischen ihnen stand. Er wollte es überwinden.
    „Ich will wirklich bei euch bleiben“, verlieh er – obgleich schon etwas Zeit vergangen war – dem vorher gesagten Nachdruck. „Das, was ich früher hatte, habe ich hinter mir gelassen. Ich habe nur noch euch. Dich und unsere Kleine. Wir sind jetzt eine Familie.“
    „Ja“, nahm sie das zur Kenntnis.
    „Weißt du, dass wir eigentlich eine ziemlich seltsame Familie sind?“, fragte er und versuchte die Stimmung mit einem etwas heitereren Ton aufzuhellen.
    „Wir beide kennen uns nun schon eine ganze Weile“, ließ er ihr keine Zeit zum Antworten, „und die meiste Zeit auch schon etwas näher. Wir haben viel erlebt. In Vengard … und danach. Erinnerst du dich? Am Abend im Tempelviertel. Der Sonnenuntergang auf dem Burgturm. Oder das Feuer in der Taverne. Und nach unserer Flucht… Wir gehören schon diese ganze Zeit zusammen. Und jetzt haben wir auch noch unsere Kleine da.“ Er schaute rüber zu dem Bündel, das friedlich neben ihnen auf der Bank schlummerte. Eine blasses Licht umgab Schimmer – aber ob es magischer Natur oder nur eine Begleiterscheinung des Sonnenuntergangs war vermochte er nicht zu sagen.
    „Eigentlich reicht das. Wenn man zusammen ist und ein Kind hat, dann kümmert man sich auch gemeinsam darum. Das ist dann eine Familie.“
    Er strich ihr über die Augen und bedeutete ihr damit, sie geschlossen zu halten. Dann löste er die Umarmung und ging zu dem Stein am Fuß der Brustwehr, hinter dem er etwas vor dem Wind hatte verbergen können. Sie sahen noch schön und gar nicht zerzaust aus.
    „Anna“, nannte er sie bei ihrem richtigen Namen, den sie ihm bei ihrer ersten Begegnung nicht hatte verraten wollen. Dabei fiel Sir Medin so ritterlich, wie er sich sonst kaum gab, vor ihr auf die Knie – in einer Hand die Blumen haltend. „Ich möchte, dass das auch andere wissen und dich daher fragen: Willst du mich heiraten und vor Innos meine Frau werden?“
    Geändert von Medin (23.06.2011 um 09:07 Uhr)

  19. Beiträge anzeigen #119
    banned
    Registriert seit
    Sep 2006
    Ort
    Ort ist Mord
    Beiträge
    5.294
     
    AnnaJoseph ist offline
    Lilo war erst äußerst überrascht und lachte dann, obwohl dies eigentlich eine romantische Situation sein sollte. Sie konnte ja nicht wissen, dass er sie heiraten wollte. Andererseits war bisher wirklich so viel passiert, dass nie Zeit dafür gewesen war. Und doch fragte sie sich, ob dies wohl seine eigene Idee gewesen war.
    „Ja“, antwortete sie zu dem knienden Paladin und nahm den Strauß wilder Blumen entgegen. Natürlich wollte sie ihn heiraten, immerhin hatten die beiden ein Kind und sie kannte es so von allen halbswegs anständigen Leuten. Doch war sie sich vorher gar nicht so sicher gewesen, dass Medin dies wirklich machen wollte, und freute sich daher. So lange waren sie nun schon zusammen und erst jetzt fragte er sie danach.
    Medin hatte dann, da seine Kleine gelacht hatte, auch noch die ernste Miene abgelegt und sie noch einmal viel doller umarmt. Lilo wusste gar nicht, was sie sagen sollte, da ihr in diesem Moment so viele Sachen auf einmal durch den Kopf gingen. Stattdessen drückte sie ihn und küsste erst seine Wange, dann seinen Mund.

  20. Beiträge anzeigen #120
    Am Ufer des Rubikon  Avatar von Medin
    Registriert seit
    Mar 2005
    Ort
    Jena
    Beiträge
    8.355
     
    Die Gilde Innos' im Forenrollenspiel
    Medin ist offline
    Medin fühlte die warme Unbeschwertheit, die das Lachen auf ihrem Gesicht ihm verlieh. Vor allem das war es, was ihm Freude bescherte, obgleich natürlich ihr „Ja“ auch das Seinige dazu beitrug. Es war ein weiterer, großer Baustein für ein Leben, das er vor ihr nicht gekannt hatte. Ein Leben, das durch sie bereichert wurde. Das spürte er in diesem Moment, da sie sich küssten, umso stärker.
    Nach einigen Augenblicken dachte er auch wieder daran, dass sie nicht zu zweit hier oben waren. Schimmer hatte er bis vor kurzem überhaupt nicht gekannt. Ein vollkommen neuer Mensch, der zu ihnen gehörte. Um den sie sich gemeinsam kümmern wollten.
    „Hast du gehört?“, sprach Medin, nachdem sie die Umarmung wieder gelöst hatten, zu ihrer gemeinsamen Tochter und nahm sie auf den Arm. „Deine Mutter will mich heiraten.“
    Die Kleine schaute ihn aus etwas verschlafenen, aber in diesem Moment dennoch unverschämt groß wirkenden Augen heraus an und schien sich für diese Neuigkeiten nicht sonderlich zu interessieren. Dennoch schimmerte sie kurz in einem warmen rot, als wolle sie ihr Wohlwollen demonstrieren – auch wenn Medin das nicht glaubte.

Seite 6 von 21 « Erste ... 23456789101317 ... Letzte »

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
Impressum | Link Us | intern
World of Gothic © by World of Gothic Team
Gothic, Gothic 2 & Gothic 3 are © by Piranha Bytes & Egmont Interactive & JoWooD Productions AG, all rights reserved worldwide